Allgemeine Militär-Zeitung [3]

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Zündlochſtollen dem Verſuche zu unterwerfen, wie viel ueber Heerverfaſſungen...
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Tafel geſchrieben, die den Augen jedes moraliſch gebils, ...
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uns auch das Leben nnd die Geſchichte jener ſonſt fernge...
Graff. E. G., Diutiska, Denkmäler deutſcher Sprache ...
von ...
Twofürchtich Rom oftmals aus Seit gefährlic ...
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Einladung zur Pränumeration ...
daß eben deshalb bei der Mehrzaht derjenigen Männer, An ...
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Erfdienen find: 1) Die Feldzüge in Frankreich, ...

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einer Geſellſchaft deutſcher Offiziere und Militärbeamten .

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As Its Leipzig und Darmstadt, Druď und Verlag von Carl Wilhelm Leste. .

9.607-29

.

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Hittstand. 20

Mittwody ,

Nr. 1. 1

2. Jan. 1828 .

care AIRE

Allgemeine Militar - Zeitung. Einrichtung der Regimentsſchulen für Unteroffiziere und Corporale bei der hannoveriſchen Infanterie.

Die Theorie des Erercirens wird den Unteroffizieren und Corporalen nach Anleitung des Erercirreglements Abtheilung 3, S. 183 vorgetragen . ( Der genannte S. begreift die individuelle Ausbildung der Unteroffiziere

Die Regiments [dhulen bei der hannoveriſden Infan : und Corporale. )

An dem Unterrichte in Regimentsſchule můſſen terieſind am 1.Juli 1820 errichtet , und es ſind zur fåmmtlicheUnteroffiziere undderCorporale des ganzenRe: Beſtreitung der Ausgaben , welche ſie verurſachen , jedem .Theil nehmen . Iſt das ganze Regiment nicht Bataillon jährlich 60Rthlr., alſo får jedesRegiment giments an einem und demſelben Orte garniſonirt, ſo iſt bei

120 Rthlr. Conventionsmünze bewilligt worden.

jedem Bataillon eine beſondere Scule auf Der den Unteroffizieren und Corporalen zu ertheis Art, wie die Regimentsſchule , eingerichtet.

lende Unterricht betrifft folgende Gegenſtånde:

åbnliche

Auch Soldaten , welche ſich zu Unteroffizieren qualis

1 ) Schreiben und Rechnen ,

ficiren , oder für welche der Unterricht ſonſt noch von 2) Dienſtpflichten der Soldaten , Corporale und Un Nußen ſein könnte, nehmen an dem Unterrichte Theil; teroffiziere im Frieden und im Felde,

namentlich wird der Unterricht im Schreiben und Rech

3) Entwerfung derjenigen ſchriftlichen Arbeiten , nen auf ſo viele Soldaten ausgedehnt, als es die Ums welche in den Dienſtverhdimiffen der Unteroffiziere ſtånde erlauben. and Corporale gefordert werden können , Die Schüler ſind nach ihren Fähigkeiten in mehrere 4 ) Theorie des Erercirens. Klafien eingetheilt. Der Unterricht im Schreiben und Rechnen wird von Der Unterricht dauert , mit Ausnahme der Erercir

einem dazu tauglichen Unteroffizier ertheilt; iſt ein ſols cher aber nicht vorhanden, ſo wird ein geeigneter Lehrer dazu engagirt. Zu dem Inhalte der bei dem Schreib. unterrichte zu gebrauchenden Vorlegeblåtter werden an. gemeſſene Gegenſtände genommen , z.B. Auszüge aus den Kriegsartikeln, Dienſt- und Erercirreglements ac. Der Unterricht in den Dienſtpflichten wird von einem 1

Offizier ertheift. Jeder Offizier, welcher von dem Coms mandeur des Regiments dazu ausgewählt wird , muß

-

monate, das ganze Jahr hindurch. Tåglich – mit Aus: nahme der Sonn- und Feſttage - werden 2 Stunden ( und zwar Nachmittagsſtunden ) für jede Klaffe zu dem Unterrichte verwendet, ſo daß in der Regel wóðhentlich 12 Stunden ertheilt werden , und zwar nach folgendem Verhältniſſe: a. für das Schreiben b . für das Rechnen

.

4 St. 2

.

ſich dieſem Unterrichte unterziehen ; doch kann er , wenn

C. für den Unterricht in den Dienſtpflichten 2 : d. in ſchriftlichen Arbeiten 23

er ein Vierteljahr dieſen Dienſt verſehen hat , darum

e. für die Theorie des Erercirens

nachſuchen , durch einen anderen abgeldßt zu werden . Auszüge aus dem Dienſtreglement und den permanens ten Drbres liegen dieſem Unterrichte zum Grunde ; fie

s

2

12 St.

Bei dem Unterrichte im Schreiben und Rechnen , ſo

werden von den Unteroffizieren abgeſchrieben und ihnen wie in den Dienſtpflichten , wird im Anfange einer jeten dann mündlid , erklärt .

Der Unterricht in ſchriftlichen Arbeiten wird gleich

Stunde eine mit einem Eramen verbundene Repetition

über den Unterricht der vorigen Stunde vorgenommen.

falls von einemOffizieroder geeigneten Unteroffizier Außerdem iſt in jeder Woche an einem von dem Regis mentscommandeur beſtimmten Tage ein allgemeines Ers

ertheilt.

Es begreift derſelbe

a) die liniirung und Ausfüllung von Rapporten und amen über die Fortſchritte in allen Gegenſtånden . Die allgemeine Aufſicht über die Schulen führen die allen ſonſtigen Liſten, welche der Dienſt erforderlich Stabsofizier e des Regiments abwechſelnd. Die ſpes maden fann ;

b) die Entwerfung ſchriftlicher Meldungen über solche cielle Aufſicht über den Unterricht führen die Capitaine Vorfáule, welche bei den Wachen, Feldwachen oder abwechſelnd. Die Hauptpflichten der Capitaine beſtehen, darin : 1 ) babin zu ſehen, daß ſåmmtliche Individuen Piquets rich ereignen können .

4

3

welchen es zur Pflicht gemacht iſt, an dem Unterrichte

II. die Vorſchrift für ben würtembergiſcher

wirklich Theil nehmen. Ueber die etwa fehlenden erhålt Brådenzug reibſt nachſtehend mitzutheilen. der Capitaine du jour eine Meldung ; — - 2) darauf zu achten , daß der ûnterricht tåglich zur feſtgeſeßten Zeit

A. Allgemeine Beſtimmungen.

Die Stårfe des toniglich würtembergiſchen Brückens

angefangen und beendigt wird; – 3 ) dafür zu ſorgen, daß der Unterrichtſelbſt mit gehöriger Ruhe und Orde zugeseiſt vorläufig auf i4 Pontons und 2 laufbrüden feſtgeſeßt. nung ertheilt wird . bei dem hat den Dienſt Die Sappeurcompagnie In denjenigen Stunden , in welden ber Unterricht Brůcenzuge zuverſehen. im Kriege und im Frieden nicht von einem Offizier ertheilt wird , iſt immer ein

Bei Ausbruch eines Krieges wird die zur Bedienung Offizier zur Aufſicht gegenwärtig. Dießiſt entweder der des Brüdenzuges nöthigeMaunſchaft von dem übrigen

Capitainedujour oderein dazu commandirter,Offizier: Theile der Sappeurcompagnie ausgeſchieden undbildet Das wöchentliche im Beiſein des ein eigenes Pontonniercorps, welches in diſciplina: Stabsoffiziers , welcherEramen geradegeſchieht die allgemeine Aufricht

überdie Schule führt,des Capitaine du jour, undder riſcher, dfonomiſcher und materieller Beziehung unter dem Årtilleriedirector ſteht. febrer.

Die wird zu demvonBrůcenzuge ndthige Trainoder abthvon e is ps geſtellt, dem Artilleriecor Von den zu den Ausgaben bewilligten 120 Rthlr. per lung Regiment werden Mietbeund Heißung deslocals , An : der Mannſchaft der Sappeurcompagnieausgehoben . ,

ſchaffung der Schreibmaterialien , ſo wie etwaige Beſols B. 6t4 th be 8 8 r1 đ e t 8 M g < 8. dung eines bürgerlichen fehrers beſtritten. Die Berechnung über Einnahme und Ausgabe der Der Stand des Perſonnellen , ſowohl.bei der Regimentsſchulfaffe führt der Regimentsquartiermeiſter. ' Schiffbrüde, als bei den laufbrücken , iſt folgender: Dieſelbe wird von dem Regimentscommandeur unter: 1) Pontonnierabtheilung. Zu derſelben werden ſchrieben und bei den jährlichen Inſpectionen vorgelegt. Offiziere des Generalquartiermeiſterſtabs nach Bedürfniß Dieß iſt das Weſentlichſte über die Einrichtung der gewöhnlich 2 ) commandirt. Sodann befinden ſich a ) bei

Regimentsſhulen. Referent erlaubt ſich indeß noch der Schiffbrüde: 1 Oberbrückenmeiſter (Feldwebel), 2Brús denmeiſter ( Obermånner ) , 2 Rottenmeiſter , 1 Horniſt einige Bemerkungen. Die ſchönen Früchte, welche die Regimentsſchulen und 56 Pontonniere, außerdem zur Ablöſung 20 Sols gebracht haben , ſind von Jahr zu Jahr mehr ſichtbar baten von der Sappeurcompagnie oder Infanterie ; -

geworden, und nie iſt wohl eine Ausgabe beffer anges b) bei den Laufbrücken : 1 Oberbrückenmeiſter, 2 Brúks wendet worden , als die für dieſe Schulen . Die inſpis fenmeiſter und 28 Pontonniere , - mithin zuſammen cirenden Hrn. Generale haben faſt in jedem Jahre den 115 Kópfe. Regimentern ihre große Zufriedenheit mit den Fort-

Die Pontonniere rollen in der Regel beſtehen aus

ſchritten der Schüler zu erkennen gegeben . In mehreren 28 Schiffern und28 Handwerkern, und die regteren wies

Regimentern haben dieſe Schulen noch die guteFolge der aus 12 Schiffbauern und Zimmerleuten, 3Wagnern , gehabt, daß einzelne der beſten Schüler in den langen 5 Schmieden , 2 Schloſſern, 2 Nagelſchmieden , 2 Seilern Winterabenden wiederum alle Soldaten ihrer Compags und 2 Sattlern . Die Abtheilung bei den laufbrücken nieen unterrichtet haben , und Soldaten, welche nur i beſteht aus Handwerfern nach demſelben Verhältniſſe. einige Vorübungen gehabt hatten , lernten in einem 2 ) Train abtheilung. Dieſelbe beſteht a ) bei der Jahre eine gute leſerliche Hand ſchreiben. Referent Schiffbrúce: aus i Offizier, 1 Wachtmeiſter, i duartiers kennt einen jungen Menſchen, welcher binnen 2 Jahren meiſter, 2 Obermånnern , 2 Obertrainſoldaten , 1 Troms mit beſonderer ( uſt eine wirklich ſchöne und faſt ganz peter, 74 Soldaten und 1 Thierarzt; - b) bei den lauf correcte Handſchrift erlernte. — Außerdem beantwortet bråden : aus í Obermann oder Obertrainſoldat und 4 die Mehrzahl der Unteroffiziere Fragen über militariſde Soldaten ,, - mithin zuſammen aus 88 Ropfen. Gegenſtände mit folcher Sicherheit und Richtigkeit, daß Die ganze Summe des Perſonnellen iſt demnach bei man wohl behaupten fönnte , die Unteroffiziere ſeien der Schiffbrüde 167, bei den faufbruden 36 , zuſammen

jekt in ihrem Fache beſſer unterrichtet, als in den 90r 203 Kópfe . Jahren des vorigen Jahrhunderts die Mehrzahl der Ofs Der Stand der Beſpannung der Schiffbrüche und fiziere, und daß ießt wohl Niemand mit Recht ſagen der laufbrüden iſt folgender : 1) Beſpannung der Schiffs fónne : ,, der Menſch Ternt nichts , er muß unter die brůcke. Bei 14 Pontonwagen, 14 Wagen mit der Brük. Soldaten ,

wie man ebedem wohl zu ſagen pflegte.

ഉ königlich würtembergiſche Das Pontonweſen .

fendecke, 1 Nachenwagen , 1 Werkzeugwagen , 1 Geråthes

wagen , 1 Feldſchmiede befinden ſich zu 4 Pferden bei jedem Wagen ) 128 Zugpferde, bei einem zweiten Gerås thewagen 2 Zugpferde. Dazu kommen 8 Reitpferde. 2) Die Beſpannung der Laufbrůden beſteht aus 8 Zugs

Die Nr. 32 u . 33 der Aug. Militárzeitung von 1827 pferden für die beiden Brüden , und í Reitpferd . -

enthielten unter 1. die Gründe, warum bei der Einrichs tung eines Brüdenzuges im Königreich Würtemberg die Pontons nach dem Vorſdlage von Drieu als die zwecks måßigſten befunden worden ſind . Wir ſehen uns jeßt in den Stand geſeßt,

Außerdem ſind auf den ganzen Stand der Beſpannung für die Schiffbrüde und die Laufbrücken noch 10 Res ſervepferde beſtimmt, ſo daß die ganze Beſpannung in 138 Zugpferden , 9 Reitpferden und 10 Reſervepferden beſteht.

6

Der Stand des Materiellen des Brüdenzuges iſt

CNN

5

e) Borratheftúde für die Wagen.

Anzahl

Wagenråder, vorbere, */ g der Råder

folgender:

hintere, 1/4

1) zu der Schiffbrúce, a ) Brúdengeråth. Hölzerne Pontons .

Achſen , '/ 20 der Achſen .

Anjahr 14

.

Bod

Hölzerne Nachen

Holztheile, als : Tragbaume, Deichſeln, Speis chen u. f. w. nach Verhältniß.

%% 84836585265

Boblen , auf den Ponton 22 Stúc

28

weiteren Joche



90

Anker .

.

Bindeſtrånge, vorräthige 2) Zu den laufbrůden. a) Brůđenger åth.

14

14

Steuerruder , auf den Ponton 1 Stück Bootshafen .

.

Stafen

.

Bootshafen- und Stafeneiſenvorrath zu Waſſerſchaufeln , groß und klein Handpumpen Ankertaue

Ziehleinen , auch als Seitenleinen zu verwenden Zugſeile mit Ringen

60 15

Både mit beweglicher Pfette Stredbalfen .

15

Boblen

40

15

Abweichholzer

16

Pfidde mit eiſernen Ringen und Schuben

15

Stichfel oder Vorſchlagpflode Klammern

.

Rödelhölzer

12

.

40

oder Bindeleinen : Schnürs Rodelleinen

36

Spanntaue nebſt Borrath

% w % , 4422 如

24 16 12

Ródelleinen, 8 Stück und 1 Vorrath p . Ponton 126 Schnür oder Bindeleinen , 10 Stůd und 4 Vorrath p . Ponton .

Bindeſtrange

Bindeſtrånge b) Werkzeug.

196 98

An jedem Wagen 1 Art . 1 Haue

b) Geråthſchaften zum Bridenſdragen . Ladebalfen

.

Hebel

Bleiſchlågel

Stichſel oder Vorſchlagpfldde Pilode und Pfåhle' mit eiſernen Schuhen und Ringen Klammern , flache

die bei ben faufbrüden commandirten Sapa peure getragen .

c ) Wagen.

Wagen für die Både und die Brådendecke 4fpånnig d) Zugpferdegeſchirr und Reitzeug.

2

Vollſtåndige 4ſpånnige Züge Reitzeuge

2 1

.

20

42

fenzuges bilden .

Werkzeug.

SchiffbauerZimmermannss

C. Vorſchrift für die einzelnen Theile

Wagner

de

Sattler

Pionnier - Schanzzeug. Schaufeln und Spaten Erdhauen und Bidel

.

Aerte zu /

14

fånge des ganzen Pontons 30 Fuß, des Vorderſchnabels

5 10

8 Fuß, des Rumpfes 16 Fuß, des Hinterſchnabels 6 Fuß.

d) Wagen . Pontonwagen

14

Wagen für die Brüdendede

14

.

Nachenwagen

Werkzeugwagen mit Bedeckung

1 1

Geråthſchaftswagen , 1 mit und 1 ohne Bedes .

Materiellen.

1) Der Schiffbrú đe. a) Der Ponton roll folgende Ausdehnung haben :

.

Feldſchmieden

.

-Vorrath 8 ſt ú ce ſind für die laufbrüden nicht ausgeſeßt, da dieſelben blos eine Abtheilung des Brut

Sthloffers

Nagelſchmied ,

.

2 2

.

Das übrige Pionnier-Schanzzeug wird durch

c) Werkzeug. Schmiedes

dung

1 8 196

10 如 42829 % AB

Schlagruder, auf den Ponton 2 Stúdt Handruder, auf den Ponton u . Nachen 4 Stück

.

Reitzeuge

14

Anferrddel

.

elen

f) Zugpferdegeſchirr und Reitzeug. Vollſtändige 4ſpånnige Züge 2 ſpånnige Züge

308

Róbelhölzer, 6 Stück p. Ponton und 6 zu einem

3

dem gewöhnlichen Verhältniſſe, ſo wie auch Hufeiſen und Hufnagel.

1 84

Abweichholzer ( Rddelbalken) 2 Stůd p. Ponton

2

Eiſenbeſchlägtheile von allen Gattungen nach

1

Streckbalken , auf den Ponton 6 Stück

2

2 1

- Deußere Breite des Rumpfes: oben 5 Fuß 6 Žou , unten 3 Fuß 8 Zou. Spiße des Schnabels : vorn 1 Fuß Hobe ( die äußere 6 zou , hinten 3 Fuß 6 300. Sohle nicht mitbegriffen : an der Spiße des Vorber , .

ſchnabels 3 Fuß, des Rumpfes 2 Fuß 6 Zoll, des Hins terſchnabels 2 Fuß 10 Zou . *) Bei Berechnung der Uusmaaße der verſchiedenen Theile des Brüdenzuges iſt durchgängig das altfranzöſiſche Maaß ( pied de roi ) angenommen .

7

8 .

Das zu den Pontons zu verwendende Holz muß des Hinterſchnabels zu der des Vorberſchnabels, und ganz trođen und wenigſtens ein Jahr vor dem Ges ruhen auf den Armen der Krummhölzer und den Stůs brauche und zur rechten Zeit gehauen werden , auch Ben der inneren Sohlen . Dieſelben ſind 3 Zou hoch und darf daſſelbe nicht verſtogt, faulfledig oder aufgeriffen 2230u Zoll 6 linien breit. Der obere Rand der Bordhölzer

ſein. – Die Dielen werden aus Kiefern-oder Fichtens iſt in gleicher Höhe mit dem oberen Randeder oberſten ſtammen genommen , welche keine deſte haben, auch důrs Borddielen und der Bordleiſten. – Ein Bordholz bes fen die mittelſten oder Holzdielen nicht verwendet wer- ſteht aus 3 Stúden , welche genau die länge der beiden ben , weil dieſelben leicht Riffe bekommen. - Das Kies Schnabel und des Rumpfes haben, und da, wo ſie zu : fernholz iſt zu den Dielen das beſte, weil es wegen des ſammenſtoßen, 10 Zoll lang übereinander geplattet ſind. Kiens im Waſſer am dauerhafteſten bleibt. Die zwei Stúde der Schnabel werden nach den Naſen Der Ponton bat an Holzbeſtandtheilen :

Einen Boden ( fond ) von 3 Stúd , 1 Zoll dicken

zu einwärts gebogen.

Zwei Bordleiſten ( ceintures ) von Fichtenholz, in

Dielen von Kieferns oder Fichtenholz. Wenn die Dielen der ganzen fånge des Pontons, 1 Zoll dick und 3 Zoll ungleiche Breite haben , ſo wird die ſchmalſte in die breit. Zwei Bindeleiſten ( tringles ), an welchen die Mitte genommen .

Sechs Borddielen (bordages) von Kiefern , oder Fichtenholz , 1 Zoll dick , ſåmmtlich aus einem Stüđe beſtehend. Die zwei oberſten Borddielen ſtehen ſenkrecht, und die beiden unterſten nidit auf dem Boden, ſondern dieſelben ſind auf der Seite der dußeren Bobendielen

Hafen zur Befeſtigung der Streckbalfen angebracht werden . Dieſelben ſind 16 Fuß 6 Zou lang , 1 zou dick und 4 zou breit. Acht Unterlagklo ßchen (taquets) von Fichtenholz. Dieſelben ſind 2301 6 linien dict , 6 Zoll hoch und 5 30ů

angebracht. Sämmtliche Borddielen werden gegen die breit , und werden zwiſchen die Bindeleiſte und die oberſte

Spißen der Sonåbel zuſammengebogen , um denſelben Borddiele, gerade an der Stelle , wo die Bindehafen binfommen, To befeſtigt, daß ſie an die untere Seite des

die geeignete Form zu geben.

Sechzehn ·Årumm b dizer ( courbes ) von Eichens Borbholzes anſtoßen . bolz. Sie ſind 3 Zoll breit und 2 Zoll 6 finien bid .

Zwei å ußere Sobren ( semelles extérieures ) ,

Såmmtliche Krummhölzer haben gleiche Stärke und wer: welche unten an dem Boden befeſtigt ſind und die Fuge

den , zu zwei und zwei 5 Zolt weit von einander, an zwiſchen den Seitenwänden und dem Boden bedecen. dem Boden und an den Seitenwänden befeſtigt. Die Sie erſtreden ſich über die ganze Långe des Pontons,

Entfernung von einem Paar Krummhölzern zu einem haben 9 Zoll Breite und ſino 1 Zou did . Fichtennågel zur Verbindung der einzelnen Holz anderen Paar beträgt 3 Fuß. Sieben innere Sohlenſchwellen (semelles in theile des Pontons. ( fortegeng folgt.)

térieures ) von Riefern- oder Fichtenholz, 6 300 breit und 2 zou dict. Jede Soblenſchwelte wird in der Mitte zwiſchen zwei Paar Krummhölzern an den Boden befeſtigt.

Zwolf Stúc Soblenſtůßen ( Bügen, mortants de semelles ) von Kiefern , oder Fichtenholz, von derſelben Stårfe, wie die Krnmmbólzer. Die zwei Stüßen einer

Militär : Chronik Baiern. Se. Maj. Der König haben dem Generallieutenant

demGeneralieutenant v. Sandel, dem Ge: Sohle werden in die Enden derſelben ſo eingezapft, daß Frhr. v. kamotte, und Brigadier bei der 3. Urmeediviſion , Freiherrn o .

neralmajor ſie den Raum zwiſchen den Armen der nebenſtehenden Dieg, ſo wie dem Generalmajor und Comniandanten der Stadt theilen. Theile gleiche zwei in Krummhölzer Zwei Ánferriegel von Fichtenholz zum Befeſtigen und Feftung Landau , d. Braun, das Kreuz des Ludwigsordens verliehen .

der Anfertaue. Der Riegel an dem Hintertheile desPons Déffentliche Blätter berichten , daß der Unkauf inländiſcher tons iſt 3 Fuß, und der an dem Vordertheile 4 Fuß weit |Remonte für die leichte Gavalerie in Baiern eingeſtellt worden ſei. von der Spiße des Schnabels an den Seitenwänden beFrantreich. Um 28. November 1827 ftarb zu Dijon der Ges feſtigt. Beide Riegel ſind 5 Zou hoch und 5 Bou breit. nerallieutenant Heinrich Simon , Commandant von Dijon , 6 :3 Zwei Naſen ( nez ) von Fichtenbolz an der Spige Jahre alt, Er wurde in den erſten Feldzügen des Revolutions:

trieges beider Nordarmee angeſtellt undimNovember1793zum der Schnabel. Dieſelben ſind 6 Zollhoch und 8 Zollbreit. Brigadegeneral ernannt. Nacher diente er in der Sambre ; und

Zwei Bordhölzer ( plats bords) von Lannen , Maasarmee uud blieb in Uctivität bis 1814 , wo er 18 Commandant oder Fichtenholz. Dieſelben erſtrecken ſich von der Naſe von Dijon angeſtelltwurde. Er hatte im Kriege einen Urm oerloren. .

Von der Allgemeinen Militårzeitung erſcheinen wöchentlich zwei Nummern und zuweilen lithographirte ober in Kupfer geſtochene Abbildungen, wenn folche nothwendig ſind. Die Verſendung geſchiehet poſttåglich durch die Poſt und wochentlich oder monatlich durch den Buchhandel. - Die Beſtellungen müſſen am Ende eines jeden Semeſters erneuert werden, wenn feine Unterbrechung in der regelmäßigen Zuſendung eintreten ſoll. Der

Preis eines balben Jahrgangs ,

wenn er durch den Buchbandel oder unmittelbar von den mit dem Obers

Poſtamt zu Darmſtadt in directem Paquetſdhluß ſtehenden Poſten bezogen wird - beträgt 2 Thlr. 8 gr. pr. Gour.

oder 4 fl., und wird vorausbezahlt. - Das mit dieſer Zeitung verbundene Intelligenzblatt ſteht zu Bekannts -

zmachungen aller Art offen . Die Einrůckungsgebühren werden für die Zeile mit 1 ' /. Sgr. oder 4 fr . berechnet. Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. Lesie in Darınſtadt, und in deſſen Offijin gedrudt .

Samstag ,

Nr . 2.

5. Jan. 1828

1

Allgemeine Militar - Zeitung. Das königlich würtembergiſche Pontonweſen . ( Fortſegung. )

Der Ponton roll ferner an Eiſentheilen haben :

Eiſerne Någel zur Verbindung der einzelnen Theile des Pontons. Der mit dieſen Beſtandtheilen conſtruirte Ponton

wiegt 16 Gentner. Der Ponton wird, ſo wie er beſchlagen iſt, inwens dig und auswendig getheert und dieſes, wenn das Holz

Zwei Sdh nabelbånder (handeaux de bec ). das Theer eingeſogen hat, ſo oft wiederholt, bis rich Dieſelben bedecen den äußeren Theil der Naſe und eine fórmliche Rruſte gebildet hat.

umfaſſen mit 1 Fuß langen und 2 Zoll breiten Armen die Bordleiſten und die oberſte Borddiele des Schnabel .

Ein Anferring nebſt Befdlåg , in der Mitte der

Die Pontons müſſen ſåmmtlich nummerirt werden. b) Pontonw agen . Vorderwa Der gen Vorderråder des Pontonsvonfou3Fuß Holz an 3.30u theiten aben : 1) zwei

Raſe des vorderen Schnabels angebracht. Derſelbe muß Zoll ſo großſein, daß das Ankertau bequem durchgezogen 9 linien Höhe, die Dicke der eiſernen Reife mit einges .

und gefnüpft werden kann.

Cine großeGabel oder Furche nebftBerdlåg rechnet ;

-

2)ein unteres Geſtell, welches beſteht aus

inder Mitte derHaſe des hinteren Schnabell. In die einem Ochſenfutter, einer Schaale, vongleicher långe felbe fommt beim Schiffen das Steuerruder zu liegen, und Breite wie das Achſenfutter, jedoch nur halb to weßhalb die Weite der Gabel durt die Breite der hoch wie daſſelbe, zwei unteren Kranzfelgen, zwei Deich, ſelarmen , und einer Deichſel; – 33 ) eine vorbere und .

Stange des Steuerruders beſtimmt wird.

Zwei kleine Gabeln oder Furchen für die hintere Wage , jede mit 2 Zugſcheiten. Schlagruder. Ihre Weite beſtimmt ſich nach der Breite

Das Wagengeſtell iſt zuſammengeſeßt aus

der Stange der Sdlagruder. Für dieſe Gabeln werden,

1 ) einem oberen Geſtelle , welches enthålt a) einert

damit auf jeder Seite des Pontons die Schlagruder ges braucht werden können, 7 Fuß von der Spige des vors deren Schnabels und 8 Fuß 10 Zoll von der Spiße des hinteren Schnabels , zwei Löcher durch das Bordholz gebohrt, und dieſelben mit 4 Zoll 6 Linien langen und eben ſo breiten Blechen beſchlagen . Zum Befeſtigen der Bleche müſſen dieſelben auf beiden SeitendesBordes einen 2 Zoll 6 linien breiten Umſchlag erhalten ; durch dieſen und folglich durch die ganze Bordbreite kommen, rechts und links von dem Furchenloch , zwei Bolzen mit Schrauben und Schraubenmutter . Vier Ruppelringe (anneaux d’embrelage), an ieder Seite des Pontons 2, nebſt den dazu gehörigen Kuppelringe und Bolzblechen. Schraubenmuttern , und die ſind 5 FußDie7 300 an dem vorderen Schnabel derSpißeder: von 6 Zoll 3 Fuß am hinteren Schnabel

Schemel, b) ſeche obere zuſammengefügte Kranzfelgen , c) zwei Zwieſelarme, d) zwei ſtarke Stüßen , auf wels chen die Tragbäume ruhen , e) vier kleinere Stüßen auf den Zwieſelarmen , f) zwei obere Tråger , welche die kleineren Stüßen verbinden. 2 ) Aus einem Gerüſte, auf welchem der Ponton in horizontaler lage ruht und welches beſteht aus a) zwei Tragbåumen von Tannenholz, 19 Fuß 9 zou lang, 5 zou 6 linien hoch und 5 Zou 3 linien breit. Dieſelben ſtehen auseinander, , von außen und nach ſehen außenvorne gemeſſen , 3 Fuß 1 Zoll 4 Fuß und hinten weit 4 Fuß 9 Zoll weit über die Adſen , von deren Mitte an gerechnet, hinaus. Die Entfernung von der Hinterachſe Dier Fuß. -Derb) obere zu der Vorderachſebeträgt Tragbåume. zur Verbindung derdemnach11 Riegel Theil der Riegel ſteht gleich hoch mit dem oberen Theile

ſelben entfernt.

der Tragbaume. — c ) Vier Pontonſchwellen, auf wels

Zehn Bindehafen , ( crochets de brêlage) nebſt chen der Ponton aufliegt. -- d) Zwei Sättel vorwärts Zugebór, welche an den beiden Bindeleiſten befeſtigt ſind. der erſten Pontonſchwelle, -

auf jedem Tragbaume einer, Näthe werden mit Moos ausgeſtopft, diefes mit dünnen Die Såttel ſind 5 Fuß lang und ſo breit, als die Trag geſpaltenen Weiden belegt und auf das Ganze die Rar båume, und ſind nach dem Ponton ſchiefausgeſchnitten,

Kalefatnågel ,um die Nåthe zuzuſchlagen. Die ro mit 2 Bolzen befeſtigt, daß er an dieſelbeanſtößt.

lefatnagel geſchlagen .

damit derſelbe nicht vorwårts weichen könne.

12

11

Der Hinterwagen hat an Holztheilen : 1 ) zwei

2) Das Geſtell: a) eine Achſe, iſt 6 Fuß 2 Zoll lang

Hinterråder, 4 Fuß 5 Zou 6 linien hoch, die Dice der und ſo unterådiſt, daß die Spur 50 Zoll beträgt und eiſernen Reife mit eingerechnet ; — 2) ein Geſtell, wels dhes zuſammengeſeßt iſt aus einem Ad ſenfutter und zwei ſtarken Stürzen , auf welchen die Tragbåume ruben. An Eiſen theilen enthält der Vorderwagen , und zwar

die Räder oben 57 Zoll von einander ſtehen ; b) ein Mittelband für die Adfe; c) vier Winkelbånder zur Verbindung der Stügen mit den Tragbaumen ; d ) vier chiefſtehende Stangen von dem unteren Ende des Achs ſenfutters nach den Tragbåumen ; zwei und zwei Stans

1) die Vorderråder : a) ein vollſtändiges Beſchlag, gen find miteinander verbunden und laufert unter der

b) zwei Vorſtecker (Lunzapfen ), c) vier Stoßſcheiben, Achſe durch ;..e ) 32 Bolzen mit Schrauben und Schraus zwei an dem dußeren und zwei an dem inneren Ende benmuttern für die Winfelbånder und Stangen. 3) Eine Sperrfette und Hemmſchuh , nebſt Bolzen

der Naben .

2) Das untere Geſtell: a ) eine Achſe, 6 Fuß 1 Zoll lang und ſo unteråchit, daß die Spur, von der Mitte des einen zu der des anderen Rades gemeſſen, 50 Zoll beträgt und die Räder oben 52 Zoll von einander ſtehen ; b) vier Schraubenbänder ; c) einen unteren Scheiben: franz mit 2 Bolzen ; d ) eine gabelförmige Achseinbindes

)

znagel;; f) ein Proß

und 1 Hafen für die Kette und 1 Hafen für den Schub. Ein auf dieſe Art conſtruirter Wagen wiegt 16 Gents

ner. * ) Dieſelben müſſen mit der bei dei der Artillerie eingeführten Delfarbe angeſtrichen und nach den Pon tons nummerirt werden . Zu dem Pontonwagen gehören die pad ebalken , welche zur Erleichterung des Auf- und Abladens des

. Dieſelben ſind rund , haben 16 Fuß kettenband; g) eine Proşfette; h ) zwei Stangen zur Pontons dienen Unterſtüßung der Deichſetarme; i) zwei Deidſelarm- linge und 4 Zot! im Durchmeſſer, und an den vorderen, ringe ; k ) einen Windeſteg und eine Windefette mit Has mit eiſernen Bändern verſehenen Enden eiſerne Hafen, ken zwiſchen den Deichſelarmen ; ] ) auf beiden Seiten mit welchen ſie, wenn der Ponton auf- oder abgeladen der Deidſelarme zwei Scheiden und Ringe für Art und werden ſoll, in die erſte und legte Pontonſchwelle eins Haue ; m ) zwei Schraubenbolzen nebſt Blechen für die zubafen ſind. ** ) c) Nach e n . Hinterwage ; n ) das vollſtåndige Beſdlåg an dem vor: deren Theile der Deidret. Der Nachen ſoll folgende Ausdehnnnghaben : Pånge, 3) Das vouſtandige Beſchlåg der Hinters und der ganze 26 Fuß ; Långe des Rumpfes 14 Fuß. – Aeußere Vorberwage. Breite an den Schnabeln 1 Fuß , in der Mitte oben 4 ) Zwei Aufhaltfetten mit einem großen Ring . 4 Fuß 6 Zoll, in der Mitte unten 3 Fuß. - Hobe ant Das Wagengeſtell hat an Eiſentheilen, und zwar der Schndbeln 1 Fuß 7 Zou, in der Mitte 1 Fuß 6 Zoll. 1) das obere Geſtell : a ) zwei Deckbleche des Sches

Der Nadien bat an Holztheilen :

mels ; b) . zwei Schemelbolzen mit Blech und Schrau: Einen Boden, welcher aus 3 Dielen von Eichenholz benmutter ; c) zwei Ringe am Schemel; d ) vier Wins beſteht. felbånder zur Verbindung der Stúßen mit den Trags Zwei Seitenwände aus 4 Borddielen von Eichenholz. båumen ; e) vier ſchiefſtehende Stangen von dem unteVierzehn Krummholzer von Eichenholz , 3 Zoll breit ren Theile der Stůben nach den Tragbåumen ; f) zwolf und 2 Zou diif. Dieſetben werden 5 Zollweit von ciri Bolzen mit Schrauben und Schraubenmuttern zu den ander an dem Boden und an den Seitenwänden befes

Winkelbändern und Stangen ; g) ein oberer Scheiben- ſtigt. Die Entfernung von der Mitte eines Paares tranz mit 2 Bolzert. Krummhölzer zu der eines anderen Paares beträgt 3) Das Gerůſt: a) vier Stangen, auf welchen die 3 Fuß 3 žou. Verbindungsriegel der Tragbåume ruhen ; b) acht Bols Sechs innere Sohlen von Eichenholz , 4 Zoll breit zen mit Schrauben und Schraubenmuttern für die Vers und 2 Zoll dick .

bindungsriegel der Tragbåume; c) zwölf Bolzen zum Zwolf Stück Sohlenſtúßen von Eichenholz von der Befeſtigen der Pontonſchwellen und der Såttet auf den ſelben Stärfe, wie die Krummhölzer. Tragbäumen. Dieſelben gehen ganz durch die Trags Zwei Naſen von Eichenholz. Dieſelben find 4 Zoll

bäume; d) acht Bånder an den Spißen der Pontons hoch und 7 Zoll breit. Zwei Bordhotzer von Eichenholz , 3 Zou hod und tonſchwelle haben löcher zum Einhafen der kabebalfen ; 2 Zoll breit. e) feche Ringe, drei an der äußeren Seite eines jeden Zwei Bordleiſten von Eichenholz , 1 Zoll dick und ſchwellen. Die 4 Bånder der erſten und der leßten Pon:

Tragbaffens zum Befeſtigen der Schnürbånder; f ) Tedys 2

Zoll breit.

Schnürbånder mit Hafen zum Befeſtigen des Pontons Zwei &ußere Sohfen von Fichtenholz . 6 Zoll breit auf dem Wagen. Die vordere Hälfte derſelben beſteht und, Zou dick. aus einer Kette und die andere aus einem ſtarken Zau, Eidene Nágef, zur Verbindung der einzelnen Holza weldes an der Stelle, wo es auf dem Bord des Pons theile des Nachens. tons aufliegt, mit ſtarfem Peder zu befeben iſt. Gewicht ſämmtlicher Wagen konnte vor der Sand nur Der Hinterwagen enthalt an Eiſentheilen , und zwar *). Das approrimativ angezeben werden , weil daſſelbe mit dem voll: 1 ) die Hinterråder : a) ein vollſtändiges Beſchläg ; kommenen Austrocknen des folgee etwas abnimmt , auch ift b) zwei Vorſtecker ( lunzapfen ) ; c) vier Stoßſcheiben, das Gewicht der Räder niti hinzugerechnet worden. A

zwei an dem äußeren und zwei an dem inneren Ende ** ) Eine zweite Vorrichtung zum Auf- und Ablabın der Pontons der Naben .

wurde durch hinten an den Wagen angebrachte Walzen gemacht..

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Die Eiſentheile an dem Nachen ſind :

Regiment wurde gleichzeitig eingeübt,

auf dieſe Art Schnabelbän Zwei der mit 3 Zou breiten und inteend 8 zou zu feuern und zu laden Referent ,unb beſişt fangen Armen . ůber beide Verfahrungsarten noch zwei Reglements, die Ein Anferring in der Mitte der Naſe des vorderen angeblich von Sir John Moore ſelbſt entworfen ſein ſollen . D6 ſolde in Detail mit dem hann veriſchen Erercirreglement übereinſtimmen , fann Referent nicht

Sanabels .

Kalefatnagel nach Bedarf.

Eiſerne Nägel zur Verbindung der einzelnen Theile zu ſagenſehen , da. er noch keine Gelegenheit gehabt hat, dieſes

bes Pontons .

Der mit dieſen Beſtandtheilen zuſammengeſetzte Na : den wiegt 16 Gentner . *)

Derſelbe muß, wie die Pontons, getheert werden. d ) Nad en wagen. Der Nachenwagen erhalt die nämlide Conſtruction, wie der Pontonwagen , nur init dem Unterſchiede, daß

Ueber das Kaliber der türkiſchen

Geſchüße. Es iſt eine auffallende Erſdieinung, bemerfen englis

die auf den Tragbäumen befeſtigten Schwellen und Såt: ſche Blätter, daß unſere Seetreffenmit den Türken uns war ſchon bei dem koſten Leuteder Fall . und ſo vieleAlgier tel, auf welchen der Nachen ruht, nach Maßgabe ſeiner immer Angriffeauf , Das die Schlacht von Ausdehnung eingeſdhnitten ſind.

Navarin war , wenn man den Verluſt der ruſſiſchen und franzöſiſchen Schiffe hinzurechnet, faſt eben ro mors deriſch , als es irgend eine unſerer Schlachten im leten

Der Nachenwagen wiegt 16 Centner. e) Brú cendecke.

Die Stredbalfen ſollen von Tannenholz und 25 Kriege geweſen iſt. Die Urſache davon iſt wohl haupt: Fuß lang, 5 Zou breit und 6 Zoll boch fein . Ein Strec- ſådlich ' in dem ſchwer en Kaliber des Geſchůbes zu fus balfen wiegt 182 Pfo.

dien , worden deſſen die bedienten ſich nach er : ſo wie denit Die Bohlen haben 13 Fuß fånge, 1 Fuß Breite zählt iſt,Türfen daß man von Nas der ,Söladit

und 1 301 6 Linien Dicke und ſind ebenfalls von Tans varin 60 Pfund ſchwere türkiſche Rugeln fand. Auf uns nenholz. Eine Bohre wiegt 57. Pfd.

Schiffen wir glauben auch Geſchůßes und ſelten in den Batterieent, Die Abweichhölzer " (Rodelbalfen ) múffen 25 ſeren ſchwereren bedienen wir , uns als 32

Fuß lang, 6 Zoll breitund 2 '/2 Zoll hoch und von Tans Pfünder; die Türfen gebrauchen aber ſogar 800 Pfůns der . Arb Sir I. Duckworth im Jahre 1807 die Dardas paſlirte , um Konſtantinopel anzugreifen , wurde Die Rodelholzer ſind 2 Fuß lang und haben 1 Zout nellen

nenholz ſein . Ein Abweichholz wiegt 91 Pfd .

im Durchmeſſer. Ein Rödelholz wiegt 1 '/ Pfd. ( Fortſegung folgt.)

zerſchmettert. Der Royal -George von 110 Ranonene

Ueber das Feuern der Sufanterie ohne

h

ſeine Flotte durch dieſe ungeheueren Kugeln furchtbar

Commandowort .

ware beinahe von Einem erhaltenen Schulle geſunfen . Ein einziger Schuß ſchlug beinahe den Hauptinaſt eines anderen Linienſchiffes entzwei. Dem Repulſe wurden

Die in Nr. 100 der Ang. Militárzeitung von 1827 durch Eine Kugel das Ruder abgeſchoſſen und zugleich

mitgetheilte Verfahrungsart der bannoveriſden Jufan: 24Mann getödtet und verwundet und das Schiff wurde terie, hinſichtlich des Anſchlagens und Abfeuerns der nur durch wunderbare Anſtrengung gerettet. Eine dies Gewehre, wurde ſchon vor ungefähr 18 bis 20 Jahren Ter Kanonen war unter der Regierung Amurats aus

von einigen engliſchen Regimentern eingeübt undanges Erzin2 Stücken gegoſſen, die durch eineSchraube mit wendet. "Unter" anderen war dieſes auch der Fall bei einander verbunden wurden . Sie ruhte gegen ein maſa ſie zu laden , ließ dem Regimente, in welchem Referent damals diente, lives Mauerwerf. Die Schwierigkeit, abgefeuert werden als einmal einmal ſagte, ein einziger ſiemehr zu, daß es nicht aber diviſionswei ſeausgeführte Parcha konnte; wie Zeit ein von das und zuZeit Scheibenſchießen überzeugte bald jeden Anweſenden von Schub ' würdeauchbeinahe eine ganze feindliche Flotte dem großen Vortheile , welchen dieſe Art zu feuern ges

währte, indem bei weitem mehr Kugeln in die 6 Fuß zerſtören. Der Baron von Tott" beſchloß zum großert Yaffent. Sanoneabſdzießenzu Türken, der wog Schr.cen Bretterwand traffen , alswenndie Ladung Soldaten auf Pfund 1100dieſe auf Die bobe Bretterwandtraffen als wenn die Soldaten , die 3:30 PfundPulver das Wort „ Feuer" abdructen . Der Grund , wars um dieſes Verfahrenſpåterhin eingeſtellt undnicht alls erhielt. Er erzähit: „ Ich fühlte einen Stoß gleich einem Idy ſah, 800 Faden. gemein in der engliſchen Armee angenommen wurde,iſt Erdítoß RugelderſichEntfernung daßdie auf int 3 Stückevonzertheilte Fels , und dieſe ſchlugen gebliebenen General Sir John Moore nannte manals ſenſtücke gingen über die Straßehinüberund den Urheber und Beförderer diefer neuen Erercírmethode,I dort am Berge an.“ Die ſchwerſte Kugel , welche un und es iſtleicht möglich , daß, wenneramfebenges ſere Schiffe traf, war von Granit,wog 800 Pfund und Referenten nicht befannt geworden . Den bei Gorunna

blieben wäre, dieſelbe überall in der engliſchen Armee batte 2 Fuß 2 Zoll im Durchmeſſer. Eine dieſer enormere eingefiihrt worden ſein würde. ** )

Das erwähnte Sugeln ſchlug zum großen Erſtaunen unſerer Cars (Mas

*) Das Gewicht des Nochens konnte nur approrimativ angege: ben werden , weil derſelbe noch nicht erbaut iſt.

2 ) Seitdent Refirent aus dem action Dienſte getreten iſt , roll ein neues ihm noch nidyt bukannt gewordenes Exercisreglement

troſen ) den ganzen Backbordsbug der Active ein und in der enoliſchen Urmee eingeführt ſein , und es iſt wohl mig :

lich , daß man jeßt auch dort eine Abänderunuz in der ſonſt üblichen Urt 24 feuiin getroffen hat.

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re Sie milt lebhaftem Bergrägen bor aďtunge: Weiſe die ungeheuere Marie feſten , und ich felbft verſiche nadidem ſie auf dieſe ückt hatte, rollte ſie mit vollem vollen Geſinnung, die ich gegen Sie bege. " Auch an din admirat Holzes zuſammengedr de Rigny erließ der Kaiſer ein ehrenvolles Schreiben .

Uußerdein

Gewicht nachhinten und richtete die große Lafeauf, ernannte der König von England alle Capitaine, ſo wie diean: während das Volk verſteinert dem ſeltſamen Schauſpiele deren commandirenden Offiziere des von dem Momiral Corrington

zuſah. Vor einigen Jahren frodh eine Geſellſchaft englis befchtigten Geſchwaders zu Rittern des Bathordens ; und alle eng icher Midſhipmen, zu nicht geringem Ergoßen der Tür: liſche Öffiziere, welche an der Schlacht von Navarin Sheil genom

ken , auf Hånden und Knieen in eine Dieſer Kanonen men haiten , wurden um einen Grab vorgerückt.

Der König

von Frankreich beförderte von dem franzöſi'chen Geſchwader den Schiffscapitais: Baron Mylius zum Contreadmira ', einen Fres gattencupitain zum Linienſchiffscapitain , und 2 Schiffs ieutrnante

hinein.

zu Fregattencapitainen, ernannte 3 Saiffécapitaine zu Gommans

Militär , Cbronik .

deuren der Ehrenlegion, 3 andere Offiziere des Geſchmaders zu Offizieren der Ehrentegion .; überdieß wurden 30 Decorationen

Baiern. Bei der Deputirtenkammer hat der 263. Renogler Borſchläge zur Erieichterung des Landwehrdienſtes gemacht. Er ſtelltevor, die Landwehrpflichtigkeit, wenn ſie bis zum 60. les bensjahre ausgedehnt werde, ſei ſehr drückend für den Bürger und

der Ehrenlegion unter Offiziere und Mannſchaft nerthritt. Auch ernannte die König den engliſchen Schiffscapitain Feito wes zum Commandeur der Ehrenlegion und die engliſchen und ruſſiſchen Schiffscapitaine, weldie an der Schlacht Iheil genommen hatten,

nn rendgenſeidie Bürger dermittagé wennNad nn ; und es,ganze beſchwe Landma zeitundaufPandma dem Er Feierta an Sonn-

zu Rittern des St. Ludwigsordens.

2

Frankreich. Das Geregbullerin vom 15. Dec. 1827 enthält

beide, namentlichder landmann eine königliche Ordonnang, welche55 000 Jünatinge von der Klaſſe denn unterfreiimHimmel zubringen rolle; etcieplageganze müffedie hindurch fichmühen 1826 zuta activen Dienſte in den Armeen fandund und plagen , undWoche rr bedürfe die Nacmittagszeit am Sonnund desJahres em werv tig auchsu alle en gege nwär zur See baruft . Iußitd bisher --

Feiertage,damiter feine minder fammile,während eingerückte, zu den Truppinergän;ungen genmüſſ legtenJahre uſti tärl chir er beidsmili ener'chöpfte Chef demAn' Marſ n Bedürf ring e . sKraft d ;affu ngenvonund orirſieen jeßt ormion: nicht vollen darb Die he bish er wegen nicht eingder etre4tene UnifMan gebörige Leute , welc niſles zu Baure geblieben waren , durch fpecielle Uufforderungen

ſei zwardenim Landwehrſtande ftehenden lanomanne erlaffen , is einberufen , wodurch die dieſjährige Bermehrung derArmee ſebr ſei aber auch diele Nachlaſſung dem Bürgermilitär 2c 1. 3r Klaſſe bedeutend wird. zu gönnen , To wie auch von dem Antragſteller der Wunſch gräu:

it

hre

Der Graf Joſeph 0. Puiſaye , Generallieutenant, Großkreuz

des St. Ludwigsordens, ift zu şammerſmith , bei London , geſter:

Bert wurde, daß diegeſammte Dienſtze vom 60. lebensja auf Britagne, in maine, 1793 iinie der der im derJahr ben. Erundware6, auch ſolche in ihren Dienſtübungen vereinfacht Perche bať 40. rebucirt, gegen den Convent einen Norman einem Theile rt werbe.

und erleichte Dänemart. Durch ein t. Placat vom 28. Nov. 1827 iſt iufſtand erregte. Er befehligte die Royaliſten bei der unglüdlis beſtimmt worden, daß die mehr flichtigeMannichaft erft, nachdem chen Unternehmung von Quiberon . Er iſt auch bekannt durdy Schriften über den thieriſchen Magnetismus. fie rechzehn Jahre im Ganzen bei dem ſtehenden þeere und I ſeine Der Marechat-de - camp Baron v. Meriage , Comnianteur den Verſtärkungsbataillonen gedient, zu der Neſerve dieſer legten

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des St. Cudwigsordene , Großoffizier der Ehrenlegion, Großkreuz

one nd en darf. Bataill übergeh eich , Rußland. Wir dürfen nicht vers des Ordens des heiligen Ferdinands, iſt am 8. Dec. 1827 zu Pariš , Frankr Engla

fäunen , in der X. M. 3. Der großen Uuszeichnungen zu erwähnen, geſtorben . Er hatte an allen Kriegen und den größten Schlachten weiche dem Piceadmiral Codrington , und den Contreadmiraten unſerer Seit Theil genommen . þannover. Se. Maj. der König haben geruht, dem in Ihrer de Rigny und Graf şeyden , welche die Flotten von England, Frankreich und Rußland in der Schladt von Navarin (20. Oct. hannöveriſchen Armee à la suire dienenden Oberſten Prinzen von

1827 ) befehligten, zu Theil geworden ſind. Dtr König vou Enga pobenlobe-langenburg den Rang und Character eines Ge: land ernannte idon am 13. November die 3 Udmirale zu Groß- neralmajors zu verleihen . kreuzen des Bathordens ; überdieß ließ der Großadmiral , ø rzog e denen Erntre: hen .ce, Der ernannt Frankrei König von überreic ton cheinen Säbel prädytig Codring dem Udmiral von Claren

Naſſau. Um leichtſinnigem Schuldenmachen von Seiten hir:

goglicher Militärs entgegenzuwirken , iſt a. 21.Dec. 1827verord: net worden , daß keinem herzoglichen Militär rom Fildwebel abs

Codrington märts baaré Darlihen ohne febriftlicheEinwilligung des dem Bors' , und die Uomirale ordens admiral de Rigny zum dViceadmiral uzendendes und Kaiſer Graf von şeyden zu Großkre St. dmiral LudwigsGraf Henden . genden vorgeſepten Compagniechefs ' bei Berluſt der Forderung Contrea Rußlan ernannte Der gemacht werden dürfen. zum Biceadmiral und zumverlieh RittererdesdenSt.St.Georgsorden Georgsordins 3r dem Udmiral Codrington er Klaſſe; sülalie, Deftreich. Die penſionirten Feldmarſchau : lieutenante Joreph und dem Admiral de Migny Orn St. Hleran er- Niwekyorden. / Freiherr von uim : Erbach und von Dedovich ſind, Erſterer Merkwürdig iſt das Schreiben, welchis hierbei der Kaiſer an den i am 24. October und Lepterer am 4. December 1827 geſtorben. Uomiral Codrington erlaſſen hat. Es lautet alſo : Mein Herc Polen. Um 14. December war die ganze Beſaßung von War: Biceadmiral ! Sie haben einen Sieg errungen , für welchen das chau auf der Ebene von Lajenka derrammeit, und führte unter civilifirte Europa Ihnen doppelte Erkennt:idkeit ſchuldig iſt. Die den Augen des Großfürſten Conſtantin eines der ſchönſten militä : denkwürdige Schlacht bei Navarin und die ihr vorangegangenen riſchen Manövers aus. Die reitende artillerie, die einen Ungriff 2

kühnen Manövers geben der Welt nicht allein einen Maßſtab von zweier Diviſionen uhlanen und reitender Jauer unterſtüßte, und dem Eifer der brei großen Mächte für eine Sache, deren edler Charakter durch ihre uneigennügigkeit noch mehr gehoben wird, ſondern ſie beweiſen auch, was Gewandtheit gegen die Menge, und was geſchickte Tapferkeit gegen binden Muth vern: af, wie groß auch die Gewalt, auf welche er ſich ſtüßt, ſein möge. Ihr Name gehört fortan der Nachwelt an . Ich würre den Ruhm, der

ihn umſtrahit, durch lobeserhebungen zu ſchwächen fü chtin; allein ich fühle mich gedrungen, Ihnen einen glänzenden Beweis von der Dankbarkeit Berthíchäfung zu geben , welche Rußland einflößen. Inunodieſer Abſicht überſende ich Ihnen dinSie militäriſchen St. Georgsorden . Die ruſſiſdhe Seemacht findet ſich ger ehrt , vor Navarin Ihren Beifall erbaiten zu haben ,

jede Bewegung der Reiterei mit gleicher Schnelligkeit begleitete, 303 beſonders die aufmerkſamkrit aller Zuſchauer auf fich, und erwarb ſich die völlige Zufriedenheit Sr. taiftri. Þobeit . Nato Beendigung dieſer militäriſchen Uebungen verließ eine Diviſion In fanterie, nebſt zbri leichten und einer ſchweren Geſchüpbatterie , von l'ajenta aus, die Beſaßung yon Warſchau , und marſchirte nach Lublin , um die . Iruppen zu erleben , die von da einſtweilen nach Chelm abgegangen waren ; ſie erwartet dort ihre weitere Beſtimmung. Rußland. Der Generallieutenant Graf Pahlen iſt wieder in den activen Dienſt gerufen und zum Befehl haber des erſten 1 Infanteriecorps ernarnt worden.

Redigirt unter Berantwortlidfeit der Berlagshandlung : 6. W. Lesfe in Darmſtadt, und in deſſen Dipijin gedrudt.

C

3

Nr. 3 .

Mittwoch , 9. Jan. 1828 .

Ž

Allgemeine Militár - Zeitung. Das königlich würteinbergiſche Pontonweſen .

teren Ende befindet ſich der Ankertauring , an welchem die Anfertaue befeſtigt werden. Dieſer Ring bat 6 Zoll 6 finien im Durchmeſſer , und iſt 9 Linien dick.

( Fortſeßung . )

Die drei Anferarme ſind ganz genau gleich weit auss 1 ) Brüdendeđenwagen . 1) Holztbeile . Der riffen, Borderwagen des Brådendeđenwagens iſt dem des Póns einander geſtellt, haben , die Schaufel mit inbeg e und da, wo ſie an die Anferruthe anſtos tonwagens vollfommen gleich. - Das Wagengeſtei ers: 1 2 Fuß lang fånge Hålt ebenfalls die ganz gleichen Beſtandtheile und die Ben, 2 Zou , und an dem Ånfange der Schaufel 1 Zoll nämliche Ausdehnung, wie das des Pontonwagens , 19 linien im Durchmeſſer. Die Schaufel ſelbſt iſt att jedoch mit der Abänderung , daß die Såttel und Pons jedem Arme 1 Fuß lang, an dem hinteren Ende 5 Zoll tonſchwellen wegfallen , dagegen aber eine, 6 Fuß 9Zoll breit und 6 linien did und lauft ſpiß gegen das vors lange Kiſte in den Raum zwiſchen den Tragbäumen dere Ende zu . Zur Verſtärkung der Schaufel hat dies von dem hinteren Ende derſelben bis an die Stelle, wo felbe in der Mitte 2 Rippen, die eine innen, dieandere bei dem beladenen Wagen die Bohlen anfangen , angesaußen , welche an dem hinteren Ende der Schaufel 1 Zoll bracht wird . Dieſelbe erhålt die ganze Breiteund Höhe 6 kinien breit und 3 linien did find und ſich gegendie ber Tragbalfen. - Der Hinterwagen iſt dagegen wies Spige zu allmåblid berkleinern , bis ſie fich mit derſels ben vereinigen. Der Winkel der Anterruthe mit dem s voltommen wr.gen . gleich bes Ponton ber 2dem e . Der theil n erhålt ) Eiſen Vorderwage die Sortzont ift 30 Grade , und der Durchmeſſer des Ums nämlichen Eiſentheile, wie der des Pontonwagens. freiſes der Ankerfpißen 3 Fuß 6 Zol . In der Mitte des Das Wagengeſteu hat an Eiſentheilen : das obere Ges Anfertreuzes iſt ein , 3 Zoll im Durchmeſſer haltender ſtellt die nämlichen , wie das des Pontonwagens . und 6 linien dicer Ring angebracht , vermittelft deſſen Das Gerüſt: a ) vier Stangen , auf welchen die Vers der Anfer auf den Pontonwagen befeſtigt wird. Der .

-

.

bindungsriegel der Tragbaume ruben und welche ganz Anter wiegt 125 Pfund. durch dieſelben geben ; b) acht Bolzen für dic Verbins Der Anferröbel iſt ein , 4 Fuß langer unb 3 Zoll

dungsriegel; c ) vier Stednagel , 1 Fuß 10 Zoll hoch, im Durchmeſſer habender runder Stoc , welcher dazu und haben í Zoll 2 linien im Durchmeſſer , nebſt Spans dient, das Untertau an den Ankerſtoc zu befeſtigen . gen , Schlüſſel und Schrauben . Zwei von dieſen Sted- Ein Anferrddel wiegt 6 '/. Pfund. någeln befinden ſich auf den Tragbåumen zum Feſthal. h) Seilwert . Das Seilwerk bat aus gutem , ſorgfältig zubereis ten der Strecbalfen , und zwei auf dem vorderen Vers

bindungsriegel zum Feſthalten der Bohlen ; d ) vier Bån: tetem Hanf zu beſtehen ; die Fåden und Lißen ſollen der mit Spanntette, 2 Fuß lang, 1 Zoul 6 tinien breit durchgangig gleich an Starke ſein und dürfen nicht zu und 4 finiendid, zum Feſthalten der Brüđendede. Dies ſtart, müſſen jedoch überall ganz gleichgedreht werden. ſelben ſind in dem Raume zwiſchen den Vorder- und Die Antértáue follen 50 Klafter ( toises) lang Hinterrädern auf beiden Seiten an die Tragbäume befes fein und 1 Zoll im Durchmeſſer haben. Sie beſtehen ftigt; e) vier Bånder von derſelben Starte mit Schließ: aus 3 kigen ( torons ), jede zu 60 bis 80 Fåden . Dies

ſtange und Schlüſſel, von welchen die 2 inneren auf dem ſelben müſſen mit gutem flüſſigem Cheer ſtart getrántt Leßten Verbindungsriegel, und die 2 dußeren an den werden . Am beſten iſt es, wenn man die Fåden , bevor

Tragbaumenn befeſtigt ſind. Dieſelben dienen dazu , die Fie zuſammengedreht werden ,theert, unddieſes nadber

Stredbalte feſt zu halten ; f) vier Bånder unter dem mit dem fertigen Tau noch einmal vornimmt, weil ein Bodenbrett der Riſte.. - Der' Hinterwagen enthalt die auf dieſe Weiſe verfertigtes Tau der zerſtörenden Eins

nämlichen Eiſentheile, wie der des Pontonwagens. wirkung des Waſſers am wenigſten ausgeſeßt iſt. Ein getheertes Ankertau von 50 Klaftern fånge und g ) Anker Anfergerå aften . uthe unb 3 Ars i 30ű Durchmeſſer wiegt 113 Pfund. Der beſtehtthích aus einer Anferr men . Die Anferruthe ( der Ankerſtod ) bat da , wo ſie Die Ziehleinen follen 80 Klafter lang ſein und an die Arme ſtoßt, 3 Zoll und an dem entgegengeſeßten 6-8 finien im Durchmeſſer haben . Dieſelben werden

Ende 1 Zoll 6 linien im Durchmeſſer. An dieſem legs nicht getheert. Eine Ziebleine wiegt 107 Pfund.

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Die Zugſeile muſien 8 bis 9 Klafter fånge und 6 bis 8 linicn im Durchmeſſer haben. An dem einen Ende cines jeden Zugſeiles muß ſich , um die Pontons leidster berbeiziehen zu können , eine Schleife befinden.

hende Stiel iſt 5 Fuß 3 Zo lang, und hat oben 1 %. Zoll und unteit ? Zoll im Durdhmeſſer. Derſelbe befommt oben cinc , 9 Zoll lange und 1 ' , Zoll im Durchſchnitt habende runde handhabe. – Das Blatt von Buchens -

Die Zugſeile werden ebenfalls nicht getheert, und wiegt holz iſt 1 Fuß io Zoll lang , 3/4 Zoll dick und 8 Zoll breit, und wird in einen , 1 Fuß i Zou langen Einſchnitt

das Stück 10 Pfund.

Die linge der Spanntave ( traversières ) wird eingelaſſen und mit eiſernen Bindern befeſtigt. Der uns nad der größten Spannung berechnet und muß daber tere Theil des Blattes wird mit 1 Zoll breitem Eiſens 48 Fuß betragen . Ihr Durchmeſſer iſt 6 bis 8 Linien . blech an beiden Seiten beſdlagen , weldies an den Ecken An dem einen Ende des Spanntaues iſt ein eiſerner des Brettes in zwei ſtarfen , 3 Zoll langen Spigen aus.

Bügel zu befeſtigen , mit weldiem daſſelbe in den Kup: lauft. *) - Ein Handruder wiegt 8 Pfund. pelring gehängt wird. Ein Spauntau wiegt 10 Pfund . Der Bootshafen ist eine, aus ciner Tannents Die S dyn úr - oder Bindeleinen ſollen 3 Klafter ſtåmmchen genommene, 13 Fuß lange, abgerundete, oben lang ſein und 3 linien im Durchmeſſer haben. Dieſelben 1 Zoll und unten 2 Zoll im Durchmeſſer habendeStange, werden nicht getheert, und wiegt das Stúc 1 / Pfund . an welcher an dem unteren Ende ein , 11 300 langer

Die Rodelleinen müſſen 12 Fuß lang rein und Stachel und ein im Verhältnis des Stachel8 ſtarker Has 3 linien im Durdmeſſer haben. Dieſelben werden ebens fen befeſtigt iſt. Ein Bootshafen wiegt 11 '/, Pfund. Der Stafen beſteht aus einer tanntenen , 12 Fuß falls nicht getheert , und wicgt das Stück 1 Pfund.

Die Bindeſtrånge (Spitzſtrånge) find 8 Fuß langen, abgerundeten, oben 1 '/>2 Zoll und unten 24/, žou lang, und wiegt jeder / Pfund. Dieſelben dienen das im Durchmeſſer habenden Stange und hat unten eine zu , die verſchiedenen Geråthíd aften auf den Wagen zu etwas gebogene , von der Stange an gerechnet 7 Zoll 2

lange Spitze, oder anſtatt der Spiße eine Gabel. Die

befeſtigen .

i) Schiffgeråthſchaften. Das Steuerruder beſteht aus einem Stiele ( Stange ) und einem Blatte. - Der Stiel iſt rund und roll aus einem tannenen Stämmchen gemacht wers den. Er muß 16 Fuß fånge, an der Spige 2 300 Zoll und an dem Blatte 372 Zoll im Durchmeſſer haben . An der Stelle, wo er in die Gabel zu fiegen" kommt, find auf

eine Hälfte der Stafen roll mit Spißen , und die ans dere Hälfte mit Gabeln verſehen ſein. Die Stange der 1 Stafen muß oben eine runde, 9 zou lange und 1'7, Zoll Ein Sta. im Durchmeſſer haltende Handhabe haben. fen wiegt 14/2 Pfund .

beiden Seiten zwei Leiſten von Buchenholz, 2 Fuß 8 300

Die Handpumpe hat einen , 3 FUR 630u boben und

Die Waſſerſchaufeln ſind von Eichenholz, 18 3001

lang, 4 Zoll breit und 3 Zou hoch.

lang und 2 Zoll dick, vermittelſt eiſerner Bånder zu bes 2 300 6 linien im Durchmeſſer habenden Cylinder von

feſtigen, wobei ausdrücklich bemerft wird , daß weder Metall, und iſt im Uebrigen auf die gewöhnliche Weiſe holzerne noch eiſerne Nägel durch den Stiel geſchlagen conſtruirt. werden dürfen . Die Stelle der Leiſten , welche auf die

( Fortelling folgt:)

Gabel zu liegen kommt, wird mit Eiſenblech beſchlagen . - Das Blatt iſt von Buchenholz, 4 Fuß lang, 1 Zoll dick, da, wo es in den Stiel befeſtigt wird, 7 Zoll und

Náhere Beſtimmungen über die deutſdien Bundesfeſtungen.

-

an dem anderen Ende 11 Zoll breit und abgerundet. Als Nachtragzu der Kriegsverfaſſung des deutſchen Daſſelbe in einen, desStielesangebrachtenGins 1 Fuß 10 Zou langen, in der Bundes Mitte deswird Durchmeſſers ( 1. Nr.44 bis 51 der u.m . 3. von 1827 )bat

ſchnitt eingelaſſen und mit 3 eiſernen Båndern befeſtigt. die Bundesverſammlung am 28. Juli 1825 die nadiſtes benden nåberen Beſtimmungen über die Bundesfeſtungen Ein Steuerruder Pfund. Das Schlagruwiegt beſteht ebenfalls aus einem Mainz, Luremburg und Landau erlaſſen : der 61 Der Stiel muß von einem

1) Die Bundesfeſtungen Mainz , furemburg und

tannenen Stämmchen genommen werden , rund ſein , 10 Fuß fånge, am oberen Ende 1'/,300 undam unteren 3 Zoll im Durchmeſſer haben . Da, wo derſelbe in die Gabel zu liegen kommt, werden, gleich wie beimSteuer: ruder , zwei Leiſten von Buchenholz vermittelft zweier

landau ſtehen ,von der Zeit an, wo ſie von demBunde übernommen ſein werden , in Friedenszeit unter den Bes fehlen und der ſpeciellen Aufſicht der Bundesverfamm lung; dieſe Befehle und dieſe Auflicht erſtređenrich jedoch nur auf den Dienſt der Garniſonen für die Fes

Stiele und einem Blatte.

Bånder von Eiſen befeſtigt. Dieſelben ſollen 2Fußlang ſtungszwecke, auf die Feſtungsmerke, die zur Feſtung und 1 Zou did ſein . – Das Blatt iſtvon Buchenholz, gehörigen Grundſtüce, Gebäulichkeiten und Communis

da , wo esin den Stiel fommt,6 Zollund unten 1 Fuß cationen, auf das Artilleriemateriale und auch auf alles breit und abgerundet. Daſſelbe wird in den Stiel mit andere Feſtungseigenthum , ſo daß den reſpectiven Ters Ein Schlagruder *) Bei den legten vorgenommenen Schiffübungen wurden dieſe 4 eiſernen Båndern befeſtigt. *) wiegt 40 '/2 Pfund. Das Handruder hat einen Stiel und ein Blatt.

Der aus einem abgerundeten Tannenſtåmmchen beſte *) Nach neuen Erfahrungen hat man ſowohl die 4 eiſernen Bänder,

als auch die Einfaffung des Blattes mit Éifenblech als überflüſſig erkannt ,

Handruder wegen ihrer Schwrre und unbequemlichkeit als jenen im Weſentlichen dadurch unterſcheiden , daß Stiel und

unbrauchbar erkannt , und andere adoptirt , welche ſich von

Blatt von einem Stück und von Buchenholz ſind , daß das Blatt nur 5/2 " breit und 2 Zoll 3 linien lang iſt, und das das Beichläg in der Mitte am unteren Iheile des Blattes in zwei ſtarke, 3 Zou lange Spigen auslauft.

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ritorialregierungen die Verwaltung der Städte und des fich unter dem gemeinſchaftlichen Verſchluſſe und der tafelbſt befindlichen Territorial , ind Communaleigens Verantwortung des Gouverneurs und des commandans toums in jeder Beziehung, immerhin jedoch unbeſchadetten, ſo wie ſolche auch beide, nebſt den Kaſſeverwaltern ,

des militariſchen Vortheidigungszweckes, ungeſtört übers , dem Bunde für alle dem Bunde gehörige Geldſummen laſjen bleibt.

2) Im Kriege übergibt die Bundesverſammlung dieſe ihre Rechte an den Oberfeldherrn des Bundes , unter der nåmlichen Verantwortlichkeit, welche derſelbe aud) für die Führung des Bundesheeres gegen den Bund übernimmt. Die Befehle des Oberfeldherrn erſtrecken fich zugleich auf die Vertheidigung und das Approviſions

verantwortlich ſind, und daher nur mittelſt beiderſeitiger Unterſchrift Zahlungen aus der Raſſe erfolgen können. In Erkrankungs- oder ſonſtigen Verhinderungsfållen folgt der Commandant dem Gouverneur im Commando, wenn auch ein älterer General in der Feſtung ſein ſollte. Dieſes Commando bekleidet er aber nur ſo lange , bis der Gouverneur wieder erſeßt iſt. Für dieſe Zeit ijt dem

nement der Feſtung, ſo wie auf alle Gegenſtande, welche Commandanten in ſeinen Functionen der ålteſte Offizier auf die Operationen des Bundesheeres irgend einen Ein- von dem Theile ſubſtituirt, der den Gouverneur zu ſtels fluß nehmen fónnen . Zu dieſem Zwecke ſind im Dienſt- len hat. In Sterb :, Erkrankungs- oder ſonſtigen Vers

reglement ſehr genaue Beſtimmungen für die Machtbe- hinderungsfållen des Commandanten, iſt demſelben der fugniſſe des Oberfeldherrn über das Perſonale und Mas ålteſte Offizier ſeines Corps ſubſtituirt, um dadurch die teriale der Bundesfeſtungen , und zwar beſonders dar: Abſicht zu erfüllen , daß der Oberbefehl in der Feſtung iber zu treffen, in wic fern der Dberfeldherr die Gous aus Generalen beider Staaten zu beſtehen habe. Der verneure und Commandanten verwechſeln oder ſuspen : Commandant und die Beſatzungstruppen ſind dem Gou

- ob und in welchem Verhältniſſe er die Gar: verneur in allen oben erwähnten Verhältniffen und Fors diren,, – niſonen vermindern, vermehren oder verwechſeln , – ob derungen , die den Dienſt betreffen, unbedingten Gehors und in welchem Maße er über die Vorråthe der Feſtunts ſam ſchuldig. Sollte der Gouverneur in Kriegszeiten ,

gen und deren Materiale verfügen, – bis zu welchem beſonders wenn von Uebergabe des praßes die Rede iſt, ausdehnen - und ob er endlich für ſid) allein die Herſtung und des Bundes gereichen konnte, ſo hat der Coms bergabe einer Bundesfeſtung in Folge eines Waffenſtills mandant das Recht, den Kriegsrath zu berufen , und ftandes veranlaſjen fónne ? den Gouverneur um die Entwicelung ſeiner Gründe und 3 ) Die Gouverneure, Commandanten , Genie- und Anſichten anzugeben . In luremburg wird der Gous Grade er die Verpflidtung der Beſaßung zur Offenſive eine Forderung machen , welche zum Nachtheile der Fes

.

Artilleriedirectoren von Mainz, Puremburg und Landau, verneur und der Commandant, ſo wie der Artilleries

ſo wie auch die Rechnungsbeamten von Mainz und und Geniedirector von Preußen gegeben. furemburg, ſtehen in Eid und Pflicht des Bundes. In

eben dieſer Eigenſchaft ſtehen ſie in Friedenszeit unter den Befehlen der Bundesverſammlung ; im Kriege aber werden ſie an die Befehle des Oberfeldherrn gewieſen. 4 ) Was die Bundesfeſtung Mainz betrifft, ſo wird

5) Die Truppen in den Bundesfeſtungen ſind zwar in jeder Hinſicht einander vollkommen gleich, und muſs ſen von ihren Porgeſeßten in allen Beziehungen dieſer Gleichheit gemäß behandelt werden ; da es jedoch un

erläßlich iſt, einer Garniſon , welche für einen gemeins

daſelbſt der Gouverneur von Oeſtreich und Preußen von daftlichen Dienſt beſtimmt iſt, auch eine für immer gels fünf zu fünf Jahren alternirend ernannt, und eben ſo ' tende Aufitellungsweiſe zu geben, ſo wird allein in dies Toll auch für den Poſten des Commandanten von fünf ſer Hinſicht feſtgelegt, daß die Truppen verſchiedener

zu fünf Jahren gewechſelt werden ; ſo zwar, daß, wenn Bundesſtaaten nach der Folge der Corpsnummern vom von Deſtreich der Gouverneur, dann von Preußen der rechten zum linken Flügel aufgeſtellt werden. Commandant gegeben wird, und umgefehrt. Der fünf6) Nach vorſtehenden allgemeinen Beſtimmungen und jährige Wechſel beſtimmt ſich nach dem Tage der wirt. Grundzügen wird das Dienſtverhältniß aller Behördert

lichen Uebernahme der Stellen. Die Artilleriedirection der Bundesfeſtungen , ſowohl des Gouverneurs und wird von Deſtreich, die Geniedirection von Preußen Commandanten zur Bundesverſammlung und zum Obers beſtellt. Unter Vorſitz des Gouverneurs werden der Feldherrn, als auch abwärts zu allen Theilen der Gars Commandant , der Chef der Artilleriedirection und der niſon , in eigenen, den Feſtungsdienſt betreffenden Ab

Chef der Geniebirection den Gouvernementsrath der ſchnitten des Dienſtreglements , nicht allein für den Fries Feſtung bilden , zu welchem , nach Ermeſſen des Gous den, ſondern beſonders auch für den Belagerungszuſtand verneurs, auch die Borſteber der übrigen Adminiſtras auf das genaueſte náher beſtimmt werden . tionszweige berufen werden fónnen. Zu dieſem Gouvers 7) Der Sold und die Bekleidung der Truppen wer nementsrath wird der Gouverneur den großherzoglich den jederzeit von dem Kriegsherrn bezahlt. Die Vers þeſſiſcher Seits dazu beſtimmten Civilbeamten, in allen pflegung , das Bedürfniß an Holz, Licht und Stroh, ſo vertragsmåßig geeigneten Fällen , zur Berathung und wie die Spital- und Kaſernenutenſilien , rollen im Kriege zum gemeinſchaftlichen Beſchluſſe zuziehen . Der Gouver und im Frieden , bis der wirkliche Belagerungszuſtand

neur bat aber in dieſen Conferenzenin Alem die ent- eintritt, vonjedem Bundesſtaate für ſeinein derFeſtung ſcheidende Stimme ; boch iſt jedem Mitgliede verſtattet, befindliche Truppen , vom Lage der Uebernahme der ſeine Meinung zu Protocou bringen zu laſſen. Der Gous Feſtungen an, bezahlt und reſpective unterhalten werden . verneur unterzeichnet allein die Beſchlúffe des Gouver: Dieſe Beſtimmung gilt auch in Beziehung auf Lurem

nementsraths und diejenigen Verfügungen , die unmit- burg, ſo daß auch bei dieſer Feſtung kein Anſpruch unter telbar von ihm ausgehen . Das Feſtungsarchiv befindet einein der obigen Titel an den Bund gemacht werden ſoll;

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23

beſonderen Vertragen berus

Nußland ( 11. Dec. 1827.) Der Kaiſer hat das durch Fami:

jedod unbeſchadet ber, auf henden, gegenſeitigen Rechte und Verbindlichkeiten Preus tienangelegenheiten begründete Gelud des Generals Sermolow Beus und der Niederlande unter ſich.

8) Die laufenden Unterhaltungskoſten der Feſtungs,

um Entlaſſung zu genehmigen und ihn den Genuß feines ganzen Gehaltes als Penſion anzuweiſen geruht. Schweden . Die Akademie der Kriegswiſſenſchaften zu Stocks

werke, der Kaſernen , der Genie's und Artilleriedirecs' holm bat im Jahr 1827 ( außer den bereits erwähnten : General tionen und der Feſtungsgouvernements , mit Ausſchluß Graf Bismart und Oberſtlieutenant v. Breithaupt ) ferner zu ihren der Gagen, werden fürMainz und kuremburg im Kriege auswärtigen Mitgliedern erwählt: die franzöſiichen Generalieutes

und Frieden matricularmäßig vom Bunde ausgeworfen nante.ro, Baudoncourt und v . Dumas, den sächſischen Gene: Die hierüber von der Militarcommifs rallieutenant v.:: Gersdorff, den franzöſichen Oberften v. Mau: und getragen . Hrn . fion in ihrem Berichte vom 29. Juli 1824 angetragenen Beſtimmungen werden in die Abſchnitte des Reglements Die von der für den Feſtungsdienſt aufgenommen . Militárcommiſſion für die laufende Dotation von Mainz fl., und für furema angenommene Summe von 79,000 burg von 38,888 ft. 39 kr., werden zwar für das Jahr

Miſc

e lle n . [ Militärſchulen in Rußland , insbeſondere in

Mostau.) In Mostau befindet ſids ein Gadettencorps und eine 1825 bewilligt und matricularmäßig ausgeſchlagen , für Ubibeilung der Militärwaiſen . Das Gadettencorp & befindet die Folgezeit aber hat das Feſtungogouvernemefür nt dies fich in einem prächtigen Gebäude, der Gotowin dhe Palaft genannt, ſen Zwedder Bundesverſammlung jährliche Budgets zur eben da, wo vor Zeiten das Haus des Genfers Franz Iakowles Genehmigung vorzulegen. Für landau verpflichtet ſich witch ) Lefort ftand, des merkwürdigen Mannes, der (Peter die königlich -baieriſche Regierung auch die laufende Dos Erften in der Ausführung großer Plane an die gand ging. dem Der

tation aus eigenen Mitteln zu beſtreiten .Dagegentrågt angränzende bain , wo er dieſe in ſeinem jugendlichen Geiftebits dieſelbe zur laufenden Dotation von furemburg und biete moet dieerſten Schanzen aufwarf, n dient noch als Erbo lungsplag den heranreifenden Kriegszöglinge . Das Cadettencorps verdankt ſeine Etiftung dem Generallieutenant Senien Gawritos Mainz nicht bei . 9 ) Die Einnahme in den Feſtungen Mainz und witſch Soritſch, der e$ 1778inScyklow ,mit Wufopferung ſeines Luremburg wird , in ſo fern ſie aus den verpachteten i Bermögras und aller ſeiner Kräfte,für 500 arme Jünglinge ana Gråſereien der Feſtungswerke beſteht,zwiſchen dem Gous legte und unterhielt. Der Raijer Paul 1. verordnete 1797 , daß dieſe Schule auf Rechnung der Krone beſtehen möge und verlegte verneur, dem Commandanten , dem Genie- und Artilles Fie 1800 , nachdem Ableben desunvergeßlichen Jugendfreundes, . Uuf Bitte des Udels wurde riedirector und dem Plafcommandanten der Feſtung vers der ſiegegründet hatte, nach Grodno 1812, in Folge der Zerſtörung dieſer

bältniſmäßig getheilt; in ſo fern ſie jedoch aus Vermies fie 1807 nach Smolenst und thung von Gebäulichkeiten und aus dem Verfaufe uns Stadt durch die Feinde, nad Moskau perfekt. Das Cadettencorps

brauchbar gewordener Gegenſtände hervorgeht, an die febt, gleich den beiden Corps in St. Petersburg, unter dem Dbers befehl Sr. kaiſerl. boheit des Beſarewitſch und Großfürſten Con : Feſtungsfaſſe abgeführt, und bei den jabrlichenBudgets ftantin Pawlowitſch. Im Jahr 1823,im Wuguft, gerubtenSe.

Aufmerkſamteit die alerander To mitnväterlicher mai.derKaiſer des zum Vortheile derlaufenden Dotation in Einnahme neue Smolenskiſche Corps im Golowinſchen Pals Einrichtung

geſtellt.

10 ) Die Feſtungskaffe wirb in Mainz durch dſtreichis laft in Augenſchein zu nehmen und Seines hohen Beifaus zu würs

ſche und preußiſche, in furemburg durd preußiſche und Idigen. - Wuch auf die armen Goldatenkinder erſtreci fich die Helternforge der ruſſiſchen Regierung. Raiſer Paul I. eröffnete ſuremburgiſche , und in landau burch baieriſdhe Kaffes benfeiben eigene Schulen und eineneue laufbahn . Die Militärs waiſen :Ubiheitung wurde 1798 gegrün'et und gehört gegenwärtig beamten, unter der Aufſicht der reſpectiven Gouverneure zu den Einrichtungen, welche unter der leitung des Grafen alerei und Commandanten , geführt. ements Undrejevitſch Uratt'chejev ftehen . Die Soldatenwaiſen lernen Res 11 ) Bis zur Vollendung des Feſtungsregl bleiben übrigens , nebſt den hier aufgeſtellten allgemeis ligion ruſſiſche Sprache, Ralligraphie, Mathematit, Geographie. nen Grundzügen , beſonders auch in Rüdlicht der Bers Geſchichte,Zeichnen , Felomeßkunft undden Kriegsdienſt. Ihre in : .

auf 2242, wohnen. Mit 18 Jahren nts båltniffe derabung Gouverneme Civilbebórden und nen, die anderen beiihren Unverwandten der Handh der höhere- nzuden Polizei , die ſeitherigen beginnt ihr Dienft in Kriegskanzleien , als auditeure , und in ans deren öffentlichen Poſten. Die nidt zum Kriegsdienſte tauglich find , Obſervangen beſtehen . Den vorſtehenden Beſtimmungen ſind noch zeitliche erlernen Sandwerte. 150 diefer 384linge werden in einer Mufit Beſtimmungen in Betreff der Uebernahme der Buns fabule zukünftigen Regimentskapellmeiſtern erzogen . Die Militärwais ſen -Ubtheilung hat ein eigenes Krankenhaus mit 50 Betten . Sie desfeſtungen , in Betreff der Herſtellung derſelben, beſigt übrigens einen Klaffeninſpector, einen Kapellmeiſter und 60 und hinſichtlich der Geſchafftsvermittlung zwiſchen Lehrer vom Militär. - In ganz Rußland find 80,000 Soldatens n en den Gouverneure und Commandant

der Bundesfes tinder in Inſtitute aufgenommen , welche ihnen ausſchließend ges

ſtungen und der Bundesverſammlung angefügt.

widmet ſind und worin fie, mit átfe desgegenſeitigen Unterrichtes, die für den Soldatenſtand , ihre tűnftige Beſtimmung, `nüglichen Renntniſſe einſammeln.

Militår : 5hronik.

[ W affenfabrik in Norwegen. ) Norwegen hat eine eigene Baffenfabrik auf Kongsberg. Es wird ſehr thätig barin gears beitet, und man hofft, daß das Beer aus derſetben bald mit neuen

Preußen ( 15. Dec. 1827.) Se. Majeſtät der König hat ſein und beſſer conſtruirten bandwaffen verſehen werden könne. Bohlgefallen daráber bezeugt, daß für die Landwehrübungen in der [ Civilverſorgung preußird er Militärs.] Während Provinz Weſtphalen , mit großem Nugen für die Zusbildung der eines Jahres wurden in der preußiſchen Monarchie bei den ders Landwehr daſelbſt, ftatt früherer monatlicher eintäaiger Uebung, jegt ichiedenen Miniſterien wieder 87 ehemalige Offiziere, und 1037 eine neuntägige in einer oder zwei Perioden eingeführt worden ift. unteroffiziere und Soldaten im Eivildienſte verſorgt. Sledigirt unter Verantwortlichkeit der Bericidiung : C. IB . £ c6fe in Darmſtadt, und in defien Dfflgin gedrudt.

Nr. 4.

Samstag , 12. Jan. 1828.

Allgemeine Militár - Zeitung A. Die Bibliother wurde im Jahr 1797 duro

Das Dépôt de la guerre zu Paris und ſeine den General Ernouf gegründet, und enthielt damals kaum 200 Bånde. Im Jahr 1802 zåhlte ſie deren 800 ". Thätigkeit in den leßten Jahren. *) Das Dépôt de la guerre iſt eines der intereſſanteſten Im gegenwärtigen Augenblicke beſitzt ſie 18,500 Bånde; Inſtitute Franfreich , und verdient als ſoldes vorzugs , welche ausſchließlich der Militärliteratur angehören , und weiſe die Aufmerkſamkeit des militariſchen Publicums. unter welthen fid) åußerſt foſtbare Kupferwerke befinden. Die Kataloge dieſer Bibliothef ſind auf ſehr zweck Seine letzte Organiſation erhielt es im Jahr 1822.

Vermoge eines fðniglichen Decretes wurde es auf fors måßige Art eingerichtet, und werden mit größter De : gende Weiſe eingetheilt : 1 ) in eine hiſtoriſche Section ;

2) in eine topographiſche Section ; 3) in eine adminiſtrative Section ; ** )

nauigkeit fortgelegt.

B. Die alten Archive beſtehen aus 3786 Foliox bånden Manuſcripte, welche die von den Königen, von

den Miniſtern , von den Generalen und anderen Offi

4 ) in ein ſpecielles Bureau für die neue Karte zieren , von den Intendanten , von den bevollmådytigten Geſandten in Beziehung auf Friedensunterhandlungen 2c .

von Frankreich . ebenen Briefe euthalten. Spåterhin wurde noch eine fünfte Section für die geſchri Dieſe Actenſtüce geben in ununterbrochener Folge Inſtructionsarbeiten der Offiziere des Genes von 1571 ( Karl IX .) bis 1788 ( Ludwig XVI. ) fort. ralſtabs hinzugefügt. Im Jahr 1822 wurde durá beit Obert Baroa Petiet 1. Hiſtoriſche Section . ein neues Inventarium angelegt , ſo daß aus dem Titel .

g und chen jedes Foliobandes erſehen werden kann: 1)welcheActer Claſſif dieUnter a) Dieſer ieden hiſtoriſ enicirung de Arbeit : zugeſchaller folgen ſindſuchun er enthalt, 2) welche Aktenſtücke zur Ergånzung deſſel ſche Dieſem gemäß enthält jeder Band fola alien die analyti b) Materi ; Redaction der militäriſchen Opera: ben fehlen. gende Ueberſicht:

tionen ; c) die Fertigung von Auszügen aus den intereſſantes ſten literariſchen Erſcheinungen unter dem doppelten

1 ) den Titel der Manuſcripte , 2) cine furze Ueberſicht ihres Inhaltes ,

3) ein analytiſches Inhaltsverzeichniß ,

4) ein alphabetiſches Regiſter berjenigen Perſonen, Geſichtspuncte der Thatſachen und der Kriegswiſs an welche die Briefe geridtet ſind 2c. , ſenſchaft. 5) die Nummer jedes Actenſtůds , Die hiſtoriſche Section, unter materiellem Geſichts 6 ) endlich eine Rubrif der Bemerkungen , und Er: puncte betrachtet , zerfåut in 5 Unterabtheilungen : 1 ) die Bibliothek

2) die alten Archive,

3 ) die neuen Archive ,

4) die Redactionen und Ueberſebungen ,

få uterungen . C. Die neuen Archive beginnen mit dem 3. 1789.

Von 1789. bis 1792 beſchränkten ſie ſich auf die mis niſterielle Correſpondenz. Im Jahr 1815 wurden die

diechmilitar. Abhandlungen und Recognoſcirungen. vorhandenen Materialien auf analoge Weiſe, wie dieje * ) 5) Obglei wir ſchonzweimal ( in Nr. 50 u. 51 der U. M. 3. nigen der alten Archive geordnet. Sie enthielten haupt. von 1826, und in Nr. 75 von 1827) einige Notizen über die fåchlich Documente über die Heere von Italien, Aegyp. Gründung und Einrichtung , ſo wie über die Arbeiten des ten , Graubündten , über die gallo - bataviſche Armee, .

dépôt de la guerre mitgetheilt haben , To waren doch dieſe über die Heere der Küſten des Weltmeeres , von Hans 1

Notizen zu mangelhaft, als daß ſie eine hinreichende Kennt: niß von einem ſo ausgezeichneten und in ſeiner Urt einzigen Inſtitute verſchaffen könnten . Wir glauben daber den gegena gen. kommenen altenvollſ zugevorenth Bericht von ſchäß Leſern , uns der barer wärtigenden 2.m Hand . 3. nicht zu tändi dürfen **) Die adminiſtrative Section wird hier übergangen, da fie ein

nover , von Deutſchland im Jahr 1805, und von Preus 7. en n haben 180die und ſich in den Ben Seit Friede1806 demJahr neuen Archive init Actenſtücken aus dem Kriegsminiſterium und aus den Am meiſten Archiven des Staatsrathes angefüllt. -

wurden ſie bereichert durch den Nachlaß des Prinzen von minder lebhaftes Intereſſe darbietet.

27

28

Wagram, deſſen Erben denſelben an die Regierung aus.

1) die Armee der Pyrenåen ,

lieferten . Dieſer Nachlaß iſt von dem höchſten Intereſſe. Um dieſe Actenſtücke zu ordnen , wurde im Jabr 1818 ein Reglement feſtgeregt, welches deren Claſſificirung nach Armeen anbefabl.

2) 3)

In Folge deſſelben wurden 4 Unterabtheilungen aufgeſtellt : 1) der Nordent, 2) der Oſten , 3 ) der Südoſt unb Súdent ,

Die erſte Unterabtheilung ( Oberſt Baron Petiet ) begreift die Heere, welche zu verſchiedenen Zeiten unter folgenden Namen befannt waren : 1 ) die Armee des Nordens , 3

3

Nordens und der Mitte , Nordens, Belgiens u. der Arbennen ,

>

Nordens und der Ardennen , Nordens , Nordens, der Ardennen u . d. Morel, Nordens ,

3

3)

4)

>

5) 6 )

2 3

7) 8)

s der Sambre und Maas bis zum Sept. 1797 ,

9 ) das gallo sbataviſde Heer. 3

Die zweite Unterabtheilung ( Oberſt Miot ) begreift auf gleiche Weiſe :

1 ) die Rheinarmee ,

2)

-

Armee des Niederrheine ,

i der Vogeſen ,

3) 5) 6)

3

8 )

des Rheins

· Rhein- und Mofeiarmee ,

helvetiſche und Rheinarmee,

7)

9 Donauarmee ,

Reſervearmee am Rhein , 11 ) * Obſervationsarmee am Rhein , Rheinarmee , 12) 10)

die gallo -bataviſche Armee am Main ,

13 )

6) 7)

s ' ,

8)

3

10) 11) 12) 13) 14) 15) 16) 17 )

18) 19 )

der Küſten von Cherbourg , des Weſtens,

der Küſten von Breſt und Cherbourg, des Weſtens ,

der Küſte von Breſt , 2

>

der Küſte von Cherbourg ,

3

von England ,

der Rúſten des Djeans , vom Weſten , der Belagerung von lyon ,

der Belagerung von Toulon , Revolutionsarmee , Arince des Inneren ,

• lager von Paris , Soiſſons und Jolis ,

20 ) das Obſervations corps der Gironne,

21 ) die Unternehmung nach Irland , 22) 23) 24) 25) 26)

nach Isle de France , nach St. Domingo , >

3

nach Martinique ,

3

nad Guadeloupe ,

nad den übrigen Antillen. Dieſe Claſſificirung iſt beendigt für die erſte Periode, d.h. von 1792 bis zum Frieden von Amiens. Innerhalb großere Zahl, aus welcher dieſe gezogen ſind, wurde den Archivendes Kriegsminiſteriums, als von feinem Werthe

für die Geſchichte, zurückgegeben . D. Abhandlungen 2c.

Mainzer Armee ,

9)

der Küſten von Parochelle , der Küſten von Breſt,

5)

dieſer Periode belauft ſich die Anzahl der Actenſtúde und Standesausweiſe auf mehr als 150,000. Eine ungleich

s der Moſel ,

4)

der Weſtpyrenåen , 2

9)

4 ) der Südweſt und das Innere.

2)

der Ditpyrenaen ,

2

Außer den genannten offiziellen Actenſtücken befinden ſich in dem Dépôt de la guerre vollfommen ausgears beitete Abhandlungen, welche aus dem Kabinet des Rais fers oder aus dem des Fürſten von Wagram gezogen

graubündtener Armee. ſind. Dieſe umfaſſen hauptſächlich die Feldzüge in Ita Die dritte Unterabtheilung ( Oberſt Leroy - Duvers lien von 1796 bis 1800 , und diejenigen in Deutſchland

14 )

ger) enthalt :

von 1805 bis 1809.

1) die Armee des Súbens , 2) 3) 4 )

des Var ,

Es wurden topographiſche, ſtatiſtiſche, militariſche und hiſtoriſche Wörterbücher ausgearbeitet über die Pro

der Alpen , vor Toulot,

vinzen Lecce, Bari, Baſilicate, über das Königreid, Nea . pel ; ferner wurden über die Inſel Elba, über das nördlis

5)

• italiäniſche Armee u. das Corps der Inſel Elba, che ſtalien , über die Apenninen zwiſchen Loano und Sas

6 )

í römiſche Armee und das Corps der joniſchen vona, úber Iſtrien und Dalmatien ähnliche Abhandlungen Inſeln , gefertigt, während dieſe Lånder aufgenommen wurden. neapolitaniſche Armee , Auch die Recognoſcirungen der Länder zwiſchen der

7) 8)

9) 10 ) 11) 12) 13)

14)

1

, neapolitaniſche Armee ,

Maas und dem Rhein , Hannover , Savoyen , an den

• italiäniſche Armee, Armee der Alpen , • italianiſche Alpenarmee ,

Kúſten des Weltmeeres, zwiſchen Vimereur und Calais,

3

Reſervearmeen ,

in Deſtreich und in Preußen in den Feldzugen 1805 ,

1806 u . 1807 wurden von ähnlichen Memoiren begleitet. Der General Parigot bat ein ſehr intereſſantes Mes

italianiſche Armee und die Erpedition der

moire über den lauf der Donau von ihrer Quelle bis

Inſel Elba ,

zu ihrer Ausmůndung ausgearbeitet, welches in militás riſcher Hinſidit von größter Wichtigkeit iſt.

ågyptiſche Ärmee.

Die vierte Unterabtheilung (Oberſt Graf Mens ronnet ) enthält folgende Heere :

Aehnliche Arbeiten wurden von dem Feldzuge 1823 in Hinſicht Spaniens vorgenommen .

.

30

29

mit welchen ſie auf dem Wagen an die Steđnågel befes E. Ueberſegungen und Redactionen. Tempelhofs großes Werf über den jährigen Krieg, ſtigt werden. Ein Streckbalfen wiegt 124 Pfo. Die Abweichholzer ſind von Tannenholz , 17 Fuß die beſten und neueſten engliſchen militåriſch - wichtigen Werfe, eine vollſtändige Statiſtik Baierns, die vorzüg : lang, 6 Zoll breit und 2' , Zou hoch und an den Enden

lichſten ausländiſchen Werke über den ruſſiſchen Feldzug, ebenfalls mit eiſernen Bändern verſehen .

Ein Abs

wurden von mehreren Offizieren des Generalſtabs tbeils weid )holz wiegt 62 Pfd .

im Auszuge bearbeitet und verbeſſert, theils überſeßt. ( Schluß folgt. )

Die Bohlen und die Rödelholzer, ſo wie die Binde leinen und Rödelleinen ſind denen der Schiffbrücke ganz gleich.

Das königlich würtembergiſche Pontonweſen.

c) Der laufbrúdenwagen. Was die Holztheile betrifft, ſo iſt der Vorderwa :

gen des Laufbruckenwagens dem des Pontonwagens und dem des Brückendeckenwagens vollfommen gleich.

( Fortſegung . )

11.

Die laufbrú ce n .

Das Wagengeſtell, und zwar 1) das obere Geſtel iſt ebenfalls ganz gleich mit dem des Brüdendeckenwa

a) Der Bod beſteht aus zwei Beinen und einer gens. ,- 2) Das Gerüſt beſteht dagegen aus a) zwei

Pfette( chapeau ). Jedes Bein iſt ein , ohne den 3a: Tragbåumen von 17 Fuß 8 Zoll länge, 5 Zoll 6 linien pfen 9 Fuß 5 Žou lánger, 6 Zoll breiter und 7 Zoll dicker Höhe und 5 Zoll 3 linien Breite. Dieſelben ſtehen , von

Balfen von Tannenholz, welcher aufzwei Sohlenſchwels außen nach außen zu gemeſſen, 3 Fuß 1 Zou weit aus len ſteht. Die Sohlenſchwellen von Tannenholz find 4 einander, ſtehen vorne 3 Fuß 4 Zoll und hinten 3 Fuß Fuß lang, 6 Zoll breit und 17 Zoll body und ſind in der 4 Zoll weit über die Mitte der Achſen hinaus. b ) Vier

Mitte, wo der 3. 3o lange Zapfen des Beines einge: ſeßt wird ,kreuzförmig zuſaminengeplattet . Die ganze Höhe des Beines mit den Sohlenſchwellen betrågt dem nach 10 Fuß.. – Das Bein wird durch 2'lange und 2

Riegel zur Verbindung der Tragbaume. c) Eine, 4 Fuß lange Kiſte von dem hinteren Theile der beiden Trag båumebis zu der Stelle, wo die Bohlen anfangen, to hodhals dieſeſindund ſo breitals der Raum zwiſchen

und beide ſind 5 Zoll breit und 3 Zoll 6 finien boch.

Der Hinterwagen iſt dem des Brüdenwagens ganz

-

fürzere Bügevon Tannenholz geſtützt. Die langen har den Tragbåumen iſt. d ) Eine Thüre zum Zuklappen an ben 3 Fuß 6 Zoll und die fürzeren 2 Fuß 6 Zoll Långe, dem hinteren Ende der' Tragbåume.

Die langen Büge werden in das Bein 3 Fuß 3 Zou, gleich. Die Eiſentheile ſind bei dem Vorderwagen bie und die fürzeren 2 Fuß weit , von der Sohlenſchwelle an gerechnet, mit 3Zou langen Zapfen eingeſegt und nämlichen , wie bei dem Brückendeđenwagen. Das Wagengeſtell, und zwar 1 ) das obere Geſtell, iſt

durch eiferne Bolzen mit einer Schraube befeſtigt; in die Sohlenſchwellen werden dieſelben gleichfalls mit Zapfen ganz ſo, wie das des Brückendeckenwagens. — 2 )Das 3 Zou weit von der Spiße der Sohlenſchwellen einges Gerůſt bat a) acht Stecnågel von derſelben Stärke

Teßt, jedoch durch einen eiſernen Hafen , der auf der und Höhe, wiedie des Brückendeckenwagens, movon 4

oberen Seite des Zapfens angebracht iſt, feſtgehalten. I vorne zum Feſthalten der Strecbalfen und Bohlen mit Durch die 2 Beine werden auf der Seite, aufwelcher ſich 1 Spange und 2 Sdılüffeln , zwei in der Mitte des Ges

die fürzeren Stůben befinden, in gleicher Höhe mehrere Locher gebohrt, um durch dieſelben die, 9 Zoù langen und 1 Zou im Durchmeſſer haltenden und an dem einen Ende mit einem Kopfe und an dem anderen mit einer Schraube

růſtes zwiſchen den beiden Tragbäumen zum Feſthalten der Bohlen , und zweiam hinteren Ende der Tragbäume zum Feſthalten der Streckbalken mit 1 Spange und 2 Schlüſſeln ; b) vier Bånder mit Spannfette, zwei in

verſehenen eiſernen Bolzen zu ſchieben , auf welchen die derMitte des Gerůſtes zwiſchen den Vorder- und Hins Bocpfette und die Brúcfendece rubt.

terrådern , und -zwei gleiche an dem Vordertheile der

Die Pfette iſt ein , 11 Fuß 6 Zou langer,73ou brei: Tragbåume;c ), drei Binder unter dem Bodenbrett der ter und 9 Zou hoher Balfen von Tannenboly, deffen Kiſte; d ) zwei gebrochene Scharnierbånder an der beide Enden mit 4 Zou breiten , 9 linien dicken und 3 Fuß 9 Zoll langen eiſernen Platten ( Spangen ) auf

Klappthüre .

Der Hinterwagen hat die nåmlichen Eiſentheile, wie

Brückendeckenwagens. beiden Seiten ſo ro zu beſchlagen ſind, daß die Platten der des Ein auf dieſe vorgeſchriebene Weiſe conſtruirter und auf jeder Seite 17 Zoll weit über das Holz hinnausra . gent , In der Mitte dieſer hervorragenden Theile der mit der gleichen Farbe der Brüdendecken-undPonton Platten , alſo 3 30u 6 Linien von dem äußeren Ende, wagen angeſtrichener laufbrückenwagen wiegt 13 Ctnr. werden löcher in dieſelben gebohrt , durch welche der

( Schluß folgt. )

eiſerne Bolzen zu ſtecken iſt, wenn der Bock aufgeſchla gen werden ſoll. Ein auf dieſe Weiſe conſtruirter Bod wiegt 8 Gentner.

b) Die Brückendede.

Militä r : Chronik. Baiern. Die Verfaſſungsurkunde beſtimmt, daß Neueinman:

Staatsbürger: Jahren von 6Nach Verlauf erſt nachwerden dernden ertheilt Die Stredbalfen der Laufbrücken ſollen 17 Fuß lang, redyt" könne. einemdas gegenwärtigen , der 5 Zoll breit und 6 Zou hoch rein. Dieſelben ſind von Ständeverſammlung vorgelegten Gelegesentwurfe rou hierbei den

Tannenholz und haben an den Enden eiſerne Bånder, I im Königreidse ſich anfäßig machenden Fremden,welche im baieci

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fchen þerre gedient haben, die'e ihre Dienſtzeit zu gut gerechnet werden ; haben dieſelben aber einen Feltzug unter den baieriſchen

Fahnen mitgemacht und einen ehrenvollen Ubſcried erhalten , ſo

Miſcellen. ( ueber den Uusdruck ,, Dreſſur der Recruten ." ]

treten ſie gleich bei ihrer Anfäßigmachung in das volle baieriſche Diefen, der alten Zeit angehörenden Uusdruck hört man Gottlob! Staatsbürgerrecht ein.

in unſeren Tagen wenig mehr. Es wäre ſonſt dem Nichtmilitär Se. Maj. der König haben am 6. Dec. 1827 zu verordnen nicht zu verdenken, wenn er in ſeiner Unſchuld ro räſonnirte, wie

geruht, daß die nicht mehr im activen Dienſte befindlichen Land- neulich ein öffentliches Blatt, welches bemerkte: „ Es iſt öfters die mehroffiziere, welche die Erlaubniß erhalten haben oder erhals Rede davon geweſen, daß die türkiſchen Truppen dreifirt ober ten werden, ihre Uniform bei feiertidien Beleger heiten forttragen abgerichtet würden : iſt dieß ein ungeſchickter Uusdiudt der Zei:

,

,

betragen, er

zur Unterſcheidung von den activen Landwehroffizieren , tragenes officieller Kunſtausdruck, juriſtiſcher terminus technicus? Iſt fouen .

Teßteres der Fall, lo rou es, wenn man die Sprache des gemeinen

Der Getraidebedarf für das Militär roll, nach einer königlichen Lebens damit vergleicht , wohl eine Unſpielung darauf ſein , daß Verfügung, auf den öffentlichen Fruchtmärkten und Schrannen ans die Türken, wenn man ihnen gleich wegen ihrer Bekämpfung der rebelliſchen Griechen hold rein müſſe , nichts deſto weniger in der gekauft werden , um dadurch den Getraidehandel zu beleben .

Frankreich. In Jahr 1827 find in Frankreich 1 Marſchall, europäiſchen Politik für şunte gäiten; wie man denn allerdings einen Bullenbeißer ſchon öfters recht nüglich gebraucht hat, wenn

22 Generallieutenante und 24 Marechaur: de- camp geſtorben.

Bei der allaemeinen Miniſterialveränderung im Januar 1828 anders die Beſchichte der Eroberung Umerika's der Wahrheit ge: hat auch der Generallieutenant oon Clermont - Ionnere ſeine mäß erzählt wird ." Entlaſſung als Kriegsminiſter erhalten, iſt jedoch zum Staatsmi.

[ friegslift. ] Bei der dritten Vertheidigung von Badajoz, am 29. März 1912 , bemerkten die Franzoſen vom Waile aus die Portefeuille des Krieges hat , durch königliche Ordonnanz vom weiße Tracirſchnur, welche die 'Engländer gelegt hatten, um ihre

niſter und Mitgliede del Miniſtercon'eils ernannt worden .

Das

4. Januar , der Generallieutenant Vicomte de Gaur erhalten , nächſte Arbeit zu bezeichnen . General Weiland dlug den Inge: jedoch mit der Beſchränkung, daß die Präſentation zu den bei der nieuren vor, dieſer Schnur die Richtung auf eine Batterie der Fe: Armée erledigten Stellen durch Se. Königl. Hoheit den Dauphin ſtung zu geben, und es übernahm der Mineurcorporal Stoll frei

geldhehin und der Kriegsminiſter nur die Patente contraigniren willig dieſes bedenkliche Geſchäfft. Er kroch am ábend, kurz ehe Foll." Hr. de çaur iſt 1775 geboren und trat bei dem Uusbruche die Ärbeiter der Belagerer eintraffen ,1 auf dem Bauche bis zur

Die Revolutionskrieges ais unterlieutenant in die Armee. Später | Schnur, gab ihr die gewünſchte Richtung und kehrte , ohne von diente er unter Moreau bei der Rheinarmee , 1806 war er Chef dem etwa 20 Sdritte entfernten Poſten bemerkt zu werden , in dis Sineralſtabs bei der Reſervearmee , 1807 wurde er in das den Plaß zurück. Die Engländer, ohne eine Ühnung dieſes Vor: Kriegsminiſterium verfeßt, wo er den Vortrag über das Genie: falle , gruben ſich natürlich dem Irace gemäß ein und ſahen ſidh, weren hatte.

- Uuch die Nilitärintendanten Sicard, Jabarié als der umſtand am anderen Morgen entdeckt wurde , um die

Urbeit einer ganzen Nacht gebracht. und Lucot d'Hauterive haben ihre Entlaſſung erhalten. Deltreid . Se. k. k. Majeſtät haben dem General: Feidmar: [ Griechiſches Duell . ] Zwei junge Sulioten von der Gars

dau - lieutenant, Frhrn . Ignaz V. Lederer , die k. f. wirkliche niſon von Miſſolonghi geriethen ( To erzählte der Geſebesfreund, Giheime Rathswürde verliehen.

eine griechiſche Zeitung ), bei Iiſch in Streit und iraren eben im

Rußland. Mitteift Tagsbefehls 'vom 18. Dec. 1827 haben Begriff ins Freie zu gehen, um ſich zu ſchlagen . Mit einemmat Se. Majeſtät zahlreiche Beförderungen vorzunehmeu geruit, wobei aber begann der jüngere von Beiden, der einige Zeit nachdenfend der Generalieutenant Graf Pahlen 1., mit Beibehaltung des Commando's des 1. Infanteriecords, zun General der Cavalerie und Generaladjutanten Sr. Majeſtät, und der Generalmajor Ba: ron Budberg I. , Commandant der Feſtung Pernau , ſo wie der i ais Şetman ter doniſchen Koſacken fungiiende Generalmajor Rus 1

dageſtanden, den anderen mit folgenden Worten anzureden : , Bru: der, ich halte dich für tapfer , und meine daher, daß wir nicht im Kampfe gegeneinander ſchimpflichen Tod ſuchen ſollten. Das Vá: terland hat der Feinde genug; laß uns gegen dieſe ausziehen, und auf dem Felde der Ehre zeigen , wer von uns der tapferſte rei. "

temikoff 11. zu Generallieutenanten , und24 Oberſten zu Gene: Ich bin es zufrieden , erwiedirte der andere, und alsbald ſah man ralmajoren ernannt worden ſind ; der Prinz ulerander von die beiden Gegner die Stadt verlaſſen und mit gezogenem Säbel

Würtemberg , Capitain im Regiment Chevaliers - Garden, und gegen das Lager der Türken ausziehen. Der ältere von ihnen

der Prinz Ernſt von Würtemberg , Capitain im Regiment fiel, von einer Augel getroffen , nachdem er mit eigener Hand fünf Feinde niedergemacht hatte. Der jüngere , der idyon zehn Feinde Garde zu Pferd, wurden zu Oberſten befördert. Se. Majeſtät haven am 5. Nov. 1827 dem Generalieutenant niedergeworfen hatte, ſieht nicht ſobald ſeinen Gegner ſinken, als er Kriſtofowitídy, Chef der zweiten Infanteriediviſion , dem zu ihm hineiit, ihn auf ſeine Sdultern ladet und mit der trau Generalmajor vom Genie Klinien ko und dem Generalmajor rigen Bürde in die Trancheen zurückeilt , von vielen ihm nachges

Danilow, Commandeur der erſten vereinigten Pionnierbrigade Tandten Sdjüſſen nur durch eine Piſtolenkugel geſtreift. und der erſten Brigade der zweiten Infanteriediviſion, den Unnen: [urſprung des Wortes Zapfenſtreich . ] 3m 30jährigen orden ir Klaſſe ertheilt . Kriege nahm man ernſtlich Bedacht, bei den im Felde ſtehenden

Die ruſſiſche Urmee, welche im Falle eines Krieges mit der Soldaten eine beſſere Zucht einzuſühren , das Saufen und Sdilem ganges über die Donau Pontons, welche nach einem neuen Mo: ſchaften an eine ſtrenge Ordnung zu gewöhnen. Es wurde Abends

Türkei den Feldzug eröffnen wird , führt zum Bebuf des Ueber: men Ubends zu einer gewiſſen Stunde einzuſtellen und die Mann:

del ſehr einfach gebaut ſind und leichter, als die bisher angewena um 8 oder 9 uhr der Profos ins Lager geſchickt mit der Ordre, deten , transportirt werden können .

Uuch iſt dem 6. Corps eine die Zapſen an den Bier- und Branntweinfäſſern einzuſchlagen und

neue Urt Congrediſcher Raketen gegeben worden , welche in queer auf den Boden des Faſſes über den Zapfen hin einen jenem Feldzuge ihre Probe machen dürften . Strich mit Kreide oder Röthe zu ziehen , um gegen das Wieder

Schweden u . Norwegen . Die Staatszeitung vom 19. Dec. öffnen ſicher und gewiß zu ſein. Später wurde das Zeichen zum

1827 nieldet die Ernennungdes Grafen von platen zum Reichs: 1Feierabende mit der Trommet gegeben, welches den Namen Zap: ſtatthalter im Königreich Norwegen und höchſten Befehlshaber der fenſtr eich erhielt. norwegiſchen Land- und Seetruppen .

[ Rang der Invaliden in Frankreich .] Nach einer Ver:

Preußiſche Offiziere ſind in Srodholm angekommen, um Kano- fügung vom 21. Auguſt 1822 haben die Invaliden den erſten Rang nen und Kugeln

für ihre Regierung anzukaufen . Sie wollten zu in der franzöſi chen Ärmee, theils weil dieſelben aus Militärs von dem Ende nach der Gießerei des Grafen von Wetterſtedt nach allen Waffen beſtehen , theils in Rückſicht ihres Uiters, ihrer Wuns Finspang abgeben .

den und ihrer langen und ehrenvollen Dienſte.

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt , und in deſſen of in gedrudt .

Mittwoch , 16. Jan. 1828.

Nr . 5 .

Allgemeine Militar - Zeitung. o

Mit dem Jahre 1815 wurde unter der Leitung des Das Dépôt de la guerre zu Paris und ſeine Oberſtlieutenants Puiſſant die große Jagdkarte verbeſs Thåtigkeit in den leßten Jahren. ſert und hierzu die Zöglinge der Applicationsſchule der ( Schluß. )

II. Topographiſche Section. Die topographiſche Section umfaßt : 1) die geodåtiſden Operationen ,

2 ) die topographiſchen Aufnahmen , 3 ) die Conſtruction der Karten ,

4 ) die Zeichnung derjenigen Plane , welche zur Ers gånzung der hiſtoriſchen Arbeiten nothig ſind , Memoiren , 5) beſdireibende ſtatiſtiſchen

6 ) die

Elemente ,

7 ) das Stechen und Ausbeſſern der Rupferplatten . Dem ſpeciellen Bureau der Karte von Franfreich ſind anvertraut : 1) die Details über die Ausführung und Verred nung

der Karte von Frankreich ,

2 ) die Correſpondenz mit den verſchiedenen Behörden in Beziehung auf dieſe Dperation.

Ingenieurgeographen verwendet. Die Zahl der in dem Plancabinet vorräthigen wich , tigſten Karten und Plane iſt folgende : 1. Unter Aegypten , 1 vollſtåndige Rarte ,

13 Plane von Schlachtfeldern, Stådten und Forts. 2. Deutſchland , 3 Karten ,

40 Plane von Sdladtfeldern, Belagerungen , Feſtunts gen und Forts.

3. Italien und die Schweiz , 5 Karten ,

65 Plane von Schlachtfeldern , Belagerungen, Feſtuns gen und Forts. 4. Preußen und Polen ,

22 Plane von Schlachtfeldern , Belagerungen , Fes ſtungen uc.

Im Jahr 1801 begann der Oberſt Bonne bie Aufs nahme der Karte von Baiern.

Um dieſelbe Zeit war der General Broſſier mit dem

Entwurfe einer Karte von Italien beauftragt, welche unter Mitwirkung der Mathematiker Puiſſant und Moys net beendigt wurde. Der Oberſt Tranchot erhielt in demſelben Jahre Befehl, eine Karte der vier vereinigten Departemente des ( infen Rheinufers aufzunehmen .

29 Plane von Schlachtfeldern , Belagerungen , Fes ſtungen 2c.;

nicht zu gedenfen einer Menge militariſcher Recognofs cirungen ganzer Provinzen , welche mit mehr oder wes niger vollkommenen Karten und Planen begleitet ſind,

ſo daß fich die Zahl der von franzdfiſchen Offizieren bearbeiteten Blätter auf 5113 belauft. Aud frůberen Zeiten befinden ſich in dem plancabis

Im Jahr 1802 beſchafftigte ſich der Oberſt Nouet net überdieß noch gegen 8500 Blåtter. mit der Aufnahme der Departemente des Reman und Zur Zeit der Feldzüge Napoleons wurden an Ort des Montblanc; dieſe Arbeit wird ſeit 1814 von dem und Stelle von dem Hauptmann Bagetti úber 176 An Oberſt Brouſſeaud fortgeſeßt.

Tichten von Schlachten und Treffen aufgenommen und

Im Jahr 1802 erhielten die Ingenieurgeographen gezeichnet. Siebenzig derſelben ſind in Kupfer geſtochen Puiſſant und Moynet Befehl, die Inſel Elba aufs und zieren die Såle des Dépåt de la guerre. Seit zurement. der Reſtauration wurde jedoch dieſe intereſante Arbeit Vom Jahr 1803 bis 1808 beendigte der Oberſt Henry aufgegeben. Zu dieſen großen Arbeiten , welche die Regierung In demſelben Jahre begann der Escadronschef Mar- anszuführen beabſichtigte, reichten die gewöhnlichen tinet eine Parte der Schlachtfelder in den Apenninen . Kupferſtecher in Paris nicht hin. die Ausführung der Karte von Helvetien.

Bon 1803 bis 1805 entwarf der Oberſtlieutenant

Aus dieſem Grunde wurde eine Schule yon tups

Epailly ein Neß des ganzen , zwiſchen der Elbe und ferſtechern errichtet und dem Dépôt de la guerre Holland liegenden Landes , welches der Karte von untergeordnet. Dieſe Schule hatte bereits mehrere vors Hannover zur Baſis dient. zügliche Meiſter geliefert, als ſie im Jahr 1814 unter:

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36

drückt wurde. Auf den Vorſdrag des Oberſten Jacotin , des früheren Vorſtebers dieſer Schule , wurde dieſelbe,

weil man von ihrer Nothwendigkeit ſich täglich mehr überzeugte, im Jahr 1822 wieder eingeführt. Sie zåhlt 14 Zöglinge, welche zu den ſchönſten Hoffnungen berech tigen, und von weld )en einige bereits zu den erſten Kup :

Das

königlich wirtembergiſche Pontonweſen . ( Schluß . )

D. Vorſdrift für die Beladung der Wagen

ferſtechern von Paris gehören . III. Section für die Inſtructionsarbeiten der Offiziere des Generalſtabs. Im Jahr 1820 ſetzte ein Befehl des Kriegsminiſters

des Brüfenzuges. 1 ) 2 i c + d iff 6 rũ đ e. a ) Pontonwagen . Der Ponton wird auf ſeinen Wagen aufrecht, eben

feſt, daß die Nides : majors, welde die Beſtimmung bat ten, in den Generalſtab zu treten , jährlich eine topographiſche Aufnahme und eine Abhandlung über eine militäriſche Frage einſchicken ſollten . Dieſe Arbeiten gewährten bald ein höheres Intereſſe, als das der bloBen Ausbildung, und nach einem Befehle vom J. 1821 wurde fåmmtlichen Generalſtabsoffizieren aufgetragen, åhnliche, jedoch ausführlichere und gründlichere Arbeis ten einzuſchicken , um auf ſolche Weiſe Materialien zu einer allgemeinen Beſchreibung der militårijden Com

ſo wie er im Waſſer ſteht, und mit dem Hinterſchnabel nach der Deichſel zu ſo aufgeladen , daß derſelbe vorne 7 Fuß 2 '/ Zou , und hinten 11 Fuß 97 , Zoll über die Mitte der Achſe hinausſteht und auf den Pontonſchwels len und den Såtteln ruht. Zu ſeiner Befeſtigung wers den in die, auf jeder Seite der Tragbalfen befindlichen , Sdnůrringe die Bindeſtrange befeſtigt, an deren Ende eine Schnürfette mit Hafen angebracht iſt, um die Bins deſtrånge oben über dem Ponton paarweiſe zu verbins den und feſt zu drehen . Die Bindeſtrånge vorne und

binten werden durch die Stuppelringe des Pontons ges municationen Frankreichs zu erhalten . Der Oberſt Trezel des Generalſtabs wurde ſofort zogen und alsdann erſt oberhalb dejjelben verbunden. mit dem Detail dieſes Dienſtes beauftragt.

Shin lag

die Aufſicht über folgende Arbeiten ob :

In der Mitte des' Pontons wird zwiſchen der Bindes

leiſte und dem Bordholze eine ſtarfe Stange befeſtigt,

1) die Correſpondenz des Miniſters und des Directors auf weldie der Anfer mit ſeinen Armen zu legen und

des Dépôt de la guerre mit den Commandanten der feit zu binden iſt. Dieſe Stange dient zugleich den Seis Militardiviſionen und ihren Chefs des Generalitabs; tenwinden des Pontons zur Stüte , damit dieſelben

2 ) die Einſammlung der Recognoſcirungen , um ſie der durch das Feſtſchnúren der Bindeſtrånge nicht einwärts

alljährlichen Prüfung des Ausſchuſſes des General: gedrückt werden . Ferner kommen in jeden Ponton und werden vermittelſt der Bindetrånge an die Anferriegel, ſtabs vorzulegen ;

3 ) die Ausfertigung der Bemerkungen dieſes Ausſchuf die Schnürlatte und die Schnurhaken auf die zum ſchnels ſes an die betreffenden Offiziereüber ihre Arbeiten ; len Abladen geeignetſte Weiſe befeſtigt: ein Anfertau,ein die Uebermachung des Robes oder Zadels über die Ankerrådel, zwei Spanntaue, ein Zugſeil, ein Steuers ‫܀‬

ſelben ;

ruder, zwei Schlagruder und vier Handruder, ein Stas

4 ) die Aufbewahrung dieſer verſchiedenen Arbeiten nach fen und ein Bootshafen , eine Waſſerſchaufel, ſieben Maßgabe ihres Verdienſtes , po wie aud der Verbejjes rungsvorſchläge hinſichtlich der Inſtructionsarbeiten. Die von den Offizieren des- Generalſtabs ausgeführ :

Bindesoder Spitzſtrånge; ſodann werden nod in dem erſten Ponton befeſtigt: ein Bock , dem bei den Lauf: und letzten; Pons brücken gleich ladebalken ; - in den, zweiten ganz: zwei und eine Handpumpe kommen ton

ten Arbeiten beſtehen

Ziehs Ponton ſedyſten in jedenn eine dritten und den Endlich Pontonwage die Hälfte werden an den a. in der Aufnahme eines Theils der Straße oder einer inſeine.

militariſchen Stellung ;

) Pis 6 aufgeführten M.Z. S. Nr.zeuges des ( inſchanz 1 der A. undan jedem5 u.eine Winde befeſti b. in einer Abhandlung, welche die vorgeſdhriebenen onnier gt. Angaben in gleichförmiger Weiſe enthält.

Das ganze, auf geladene den Pontonwage nach dieſer vors Die Zahl dieſer Recognoſcirungen von 1822-1824 gediriebenen Weiſe Gewicht nbetrågt im Durchs

beträgt 559, wobei zu bemerken iſt, daß das Jahr 1823 idnitt 21 Centner, und die ganze fortzuſchaffende faſt, wegen des ſpaniſchen Feldzuges keine lieferte . Ueberdieß habendie offiziere des Generalſtabs feit wenn das Gewicht des Wagens felbſtmit hinzugerechnet , Gentner. 1824 dic Umgegend von 80 feſten Plätzen aufgenommen und gezeichnet; dieſe Aufnahmen ſind beſtimmt, auf das b) Nad en wagent. eleganteſte ausgeführt zu werden und den Atlas der FeDer Nachen wird auf ſeinen Wagen ganz nach der ſtungen des Königreichs zu bilden. für den Ponton vorgeſdyrieberten Weiſe aufgeladen. Ju

Nach einem Befehle von 1818 wird ein Theil der im denſelben werden geladen und an beſonders zu dieſem Frieden disponiblen Generalſtabsoffiziere in das Dépôt Behufe auf die Krummhdſzer zu nagelnden leiſten befes de la guerre commandirt, um dort zu den hiſtoriſchen, ſtigt: 1 ) zwei Reſerveanfertaue, 2) ein Zugſeil, 3) vier topographiſchen und anderen Arbeiten verwendet zu wers Handruder , ein Staken und ein Bootshafen , 4 ) eine den . Die Zahl dieſer Offiziere, welche je nach ihren Tas Waſſerſchaufel. Das auf den Nachenwagen geladene Gewicht beträgt lenten aus den übrigen ausgeſucht werden , iſt folgende:

4 Oberſten , 4 Oberſtlieutenante, 8 Bataillonschefs und 18 Centner und die ganze laſt, das Gewicht des Was 4 Hauptleute gens mit eingeredynet, 34 Gentner.

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37 c) Brúcendeckenwagen. Auf jeden Brückendeckenwagen kommen :

Dieſelben werden vorne und hinten durd, die mittelſten Stecnågel feſtgehalten .

Ferner kommt ſodann auf den erſten Laufbrückenwas übereinander zu liegen . Hinten werden dieſelben durch gen , damit die Laufbrücken zuſammen verwendet werden die 4 Bånder an dem letzten Verbindungsriegel, und können , ein Bock. – Die Pfette kommt auf die Mitte yorne durch die 2 åußeren Stecknågel feſtgehalten , zu der Bohlen und die beiden Beine links und redits neben 1 ) Sechs Streckbalten , drei auf jeden Tragbalfen

welchem Behufe auf der breiten Seite der Streckbalfen die Pfette zu liegen . - Dieſe Theile des Bocks werden vorne durch die Spange und das eine Paar Bånder,

Lódyer , 12 Zoll voit dem Ende , zu bohren find .

2) Zwei Abweichhölzer, welche auf die Tragbåume und in der Mitte des Wagens durch das andere Paar unter die Strecbalfen zu liegen fommen und auf die Bånder befeſtigt , welche zugleich auch zum Feſthalten der Brückendecke dienen . Die Sohlenſchwellen und nåmliche Weiſe, wie dicſe, befeſtigt werden .

3) Zwei und zwanzig Stůck Bohlen. Dieſelben wer: die Büge der Beine des Bodes werden in dem Raum den zu 11 und 11 aufeinander und zwiſchen die beiden von dem Ende der Bohlen bis an die Klappthüre auf Reihen Strectbalfen gelegt und durch die zwei mittleren die Kiſte gelegt . Stednågel feſtgehalten, zu welchem Endzwecke durch die In dieſe Kiſte kommen auf jeden der beiden lauf Bohlen , 12 Zoll von dem Ende, Löcher zu bohren ſind . brůckenwagen : a) zwölf Schnür- oder Bindeleinen, In der Mitte des Wagens wird das auf dieſe Weiſe b) acht Rödelleinen , c) ſechs Bindeſtrånge , d ) ſechs

geordnete Brückengebålfedurch die vier daſelbſt ange: Rodelholzer , e) vier Pflocke mit eiſernen Ringen und brachten Bånder mit Spannketten feſtgehalten .

Schuben , f ) ein Stichſel oder Vorſchlagpflock, g ) zwans

In die stiſte, weldie ſich zwiſchen dem hinteren Theile 1 zig Klammern. – Endlich wird an jedem Laufbrückens der Streckbalfen, nåmlich vou da, wo die Bohlen aufhd

wagen eine Winde, eine Art und eine Haue befeſtigt.

ren, bis zu dem letzten Verbindungsriegel befindet, kom : Der mit einem Bocke beladene laufbruckenwagen men bei einem jeden Wagen zu liegen : a) zehn Sdınúr- wiegt ohne den Wagen 27 Gentner und mit dem Wagen oder Bindeleinen , b ) ſechs Rodelleinen, c) ſieben Rodel. 40 Gentner. bólzer. - Sodann kommen in jede der Kiſten des erſten und legten Brückendeckenwagens: 1) zehn Pflocke und Pfåhle mit eiſernen Ringen und Schuben , 2) ein StichMilitir -Ehrengerichte ſel oder Bordlagpflock, 3 ) ein Bleiſchlegel, 4) ein und

in Baiern.

Den gegenwärtig verſammelten baieriſchen Ständen

zwanzig flache . - Ferner feben der ,übrt: gen Wagen : a)Klammern vier Schnür oder anf Bindeleinen als iſt ein Geſetzesentwurf über Ehrengerichte vorgelegt Reſerve, b) auf die eine Hälfte vier und auf die andere worden, welcher zum Zwecke hat, ,, dem mit Religion, drei Rodelleinen , als Reſerve, c) zwei Hebeſtangen . -

Moral und bürgerlicher Ordnung unverträglichen Fres

Endlich wird an den Brückendeckenwagen die andere vel des Zweifampfes (außer den Strafgeſetzen ) auch

Hälftedes oben ( Seite 5) aufgeführten Pionnierſchanz- durch eine Vermittelungs- und (diedsrichterliche Anſtalt zeuges und an jedem eine Winde befeſtigt.

entgegenzuwirfen . “

Db , wie weit und unter welchen

Ein auf dieſe Weiſe beladener Brüdendeefenwagen Modificationen dieſes Geſetz auch auf Militärperſonen wiegt ohne den Wagen 26 Gentner, und mit dem was anwendbar fein ſoll, iſt aus demjenigen , was darüber gen 40 Gentner .

d ) Werkzeugwagen .

bis jetzt zur offentlichen Kenntniß gefommen iſt, nicht zu erſeben , und wir enthalten uns daber vor der Hand,

Das oben (Seite 5) aufgeführte Werfzeug wird auf daſſelbe mitzutheilen. Sollte es aber auch auf Militar

ben Werkzeugwagen für jeden Zweig in beſonderen Ri Perſonen Anwendung finden , ſo würde es in Bezug auf ſten aufgeladen . e ) Geråthích afts wagen .

dieſe fein neues Inſtitut, fondern nur neue Formen gründen : denn für das Militar haben ſchon bisher Ehs

Von den , ebendaſelbſt unter e. aufgeführten Dor: rengerichte beſtanden, und es läßt ſich aus der Abſicht, rathsſtúcen für die Wagen werden : 1) die vorräthigen dieſelben nun auch auf Civilperſonen zu übertragen, Wagenråder und übrigen Holztheile, ſo wie 2 ) die vors mit Grund folgern, daß ſich das Inſtitut der Militärs -

råthigen eiſernen Achſen auf dem offenen Geråthidhafts- Ehrengerichte bisher im Allgemeinen wohl bewährt habe. wagen ; und ferner die unter e. aufgeführten Vorraths .

Es ſcheint daher gerade jetzt an ſeinem Orte zu ſein ,

ſtúde auf dem bedeckten Geråthſchaftswagen nachgeführt. über dieſe Einrichtung Einiges mitzutheilen. 2 ) Die laufbr ů of en.

Auf jeden laufbrückenwagen fommen:

Die Armee - Dienſtesvorſchriften vom Jahre 1823

( Th. I. Kap. 43. S. 482. ) unterſcheiden bei Ehrenbeleis

1) fünf Streckbalken, drei auf den einen und zwei fchen digungen, ob ſie zwiſchen gemeinen Soldaten oder zwis Unteroffizieren oder zwiſden

auf den anderen Tragbaum ;

Offizieren ſtattgefuns

2) zwei Abweichholzer übereinander, auf den Trag- den haben . Im erſten Falle werden ſie, wenn ſie tbåt. baum , auf welchen nur 2 Streckbalfen gelegt werden . lich waren, zuerſt diſciplinariſch, dann mit Arreſt oder

Die Streckbalken und Abweichholzer werden an ihren körperlicher Zuchtigung, - im zweiten Falle zuerſt diſ

Båndern vorneund hinten durch die 2 åußeren Steck ciplinariſch, dann mit geſchårftem Arreſt geahndet. Bei i Offizieren aber werden wörtliche und thátliche Ehrens någel feſtgehalten . 3) Zwanzig Stüc Bohlen , zu 10 und 10 übereins beleidigungen dem Ausſpruche des Ehréngerichtes ander , in den Raum zwiſchen die beiden Tragbåume. unterworfen.

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Ein ſolches Ehrengericht befindet ſich bei jedem Corps,

Schweiz. Das Königreich Neapel ſcheint einen außerordent:

Regiment oder Bataillon . És iſt aus einem von dem Lichen Werth darauf zu legen, die Schweizertruppen in ſeinem Commandeur ernannten Stabsoffizier , als Vorſitzer, und Dienfte zu vermehren ; es ſcheint ihm aber nicht gelingen zu wol len. Seit Jahren hatte der neapolitaniſche Geſandte, Herzog von aus ſechs Offizieren , alsBeiſigern, zuſammengeſeßt.Jede Caldello,mit der beharrlichſten Unſtrengung kein Mittel unverſucht Aeußerung oder Handlung, wodurch nach der offentlis chen Meinung ſowohl, als beſonders nach den eigen Würde thůmlichen Grundſåsen des Militárſtandes , die deſſelben in ſeinen Individuen verlegt wird, wird nach

gelaffenoderkeine verſchmäht, um zu ſeinem Zwedezugelangen, und um den ſich an den meiſten Orten darbietenden Widerwillen oder Abneigung zu überwinden; die ablehnenden uns verneinenden Antworten der Cantone und ihrer höchſten Bebörden wurden mit

den Dienſtesvorſchriften als Ehrenbeleidigung angeſehen, wiedert,undals definungeachtet die jahrelangen Bemühungen und das Ehrengeridyt iſt als Organ des ganzen Standes ermächtigt, auszuſprechen, ob eine Aeußerung oder Handlung dieſe Grundſåße verlegt habe. Zu dem Ende vernimmt das Ehrengericht die Betheiligten mit ihrer

das dritte der beabſichtigten Schweizerregimenter zu verrouſtändis gen nicht vermochten, da ging die unterhandlung von den Regie: rungen zu den privaten über, mit denen Verträge geſchloffen wurs ben, die ihrer Natur nach geheim bleiben mußten, die auf verdedte

Weiſe inihren patenten Capitulationen eingeſchoben wurdenzu, sage und Ergebniſſen gen und ſtörenden in die ordnungswidri Erklärung ; ein Beiſiter protocollirt die Verhandlungen. nur

Sind Zeugen abzuhdren , ſo geſchieht dieß, wenn es Eis tamen . So fah man , nachdem die Regierung von Graubündten

vilperſonen oder Unteroffiziere und Soldaten ſind , durch diemit großemEifer nachyeſudste Theilnahme dieſes Standes zum das competente Geridyt ; ſind es aber Offiziere, ſo vers britten- oder viertenmal abgefchlagen hatte, einen ihrer Angehöri nimmt ſie der Vorſitzer des Ehrengerichts auf ihr Eh gen , den Oberſten von Salis: soglio zum Chef jenes dritten

renwort. Bei der Abſtimmung entſcheidet Stimmenmehr- Higiments ernannt, für das nur daseine Bataillon von den Cans tonen Schwyz und Wallis capitulirt worden iſt;3 auf dem Gebiete

beit ; bei Stimmengleichheit entſcheidet die Stimme des des Cantons Schwyz wurdedemþrn. v. Salis :Soglio ein Bers Vorſigers. Gegen den Ausſpruch des Ehrengerichts fins bungedepot für Recruten, die nicht aus dem Kanton Schwyz hers det keine Berufung ſtatt. – Die Umgebung des Ehrens kommen durften,, bewilligt, und ſeine Werbungen waren offenbar

gerichts oder der Ungehorſam gegen den Ausſpruch deſs zunächſt auf Cantone, die am neapolitaniſchen Dienſte krinen Theil genommen haben, wo die Werbung alſo unterſagt und nur Falſch:

felben hat Entlaſſung zur Folge.

werbung möglich iſt, berechnet. Hierin lag der Grund , warum Da abernach dieſen Beſtimmungen die Ehrengerichte dievorjährige Jagſagung die Capitulationdes drittenRegiments,

blos die Frage entſcheiden , ob eine Ehrenbeleidigung welche ihr durch die Geſandtſchaft von Schwyz für erforderliche ftattgefunden habe oder nicht, ſo erſchien am 4. Februar Anerkennung (daß ſie nichts Bundeswidriges und die Rechte andes 1824 eine weitere Verordnung, welche zumZwecke hatte, rer Cantone Beeinträchtigendes enthalte ), und für Niederlegung

ingereichtworden, anzuertennen und oon weigerte. 2rchis wareDamals durch die Ehrengerichte zugleich den Ehrenbeleidigungen im cid grmöffisdſich anzunehmen erhob ſich vorzüglich der Ges der Offiziere und den Duellen vorzubeugen. Darum fandte von Luzern, nach ausdrücklichem Auftrage (rinerRegierung,

wurde den Ehrengerichten die weitere Beſtimmung ge gegen das einreißende uebel. ,, Die Rechte der Cantone, ſagte er geben , die Ehrenſachen zwiſchen Offizieren zu vermit- u. a., ſo wie diejenigen der Laglapung , feien unmittelbar betrof: teln . Zugleich wurde feſtgeſeßt, daß derjenige Offizier, fen. Der Bundesvertrag rege feſt, daß Capitulationen mit auss

welcher ſeinen Cameraden muthwilig an der Ehre be wärtigen Mächten durch die Stände abgeſchloſſen werden , und er gebe die Gründe an , warum ſie der Tag agung vorgelegt werden leidige, mit der Entlaſſung beſtraft und zu feierlicher follen. Wenn folcheVerträge zu fchließen der Wiuführvon Pars Abbitte angehalten werden ſolle,

und endlich wurde ' ticularen Preis gegeben würde, fo müßten daraus die unglücklich

beſtimmt, daß die Fålle, wo ſich ein Offizier ſelbſt Ge- ften Folgen entſtehen. Darum ſolle er darauf antragen : es möchte nugthuung verſchafft hatte, nicht vor das Ebrengericht, von der Lagragung der eidgenöſſiſche Vorort eingeladen werden, ſondern vor das ordentliche Militärgericht gehörten .

eine ſorgfältige Unterſuchung über die noch nicht genugſam erheis

Ihatſache und Verumſtändung in Hinſicht der befraglichen Privatcapitulation Ausgeſchloſſenvon der Competenz der Ehrengerichte terte und der damit verbundenenWerbungvorzuneh

bleiben , nach einer Verordnung vom 16. April 1825, men ,um daraufhin dieweiter angemeſſen erachteten Vorkehrungen die durd Offiziere geſchehenen Ehrenbeleidigungen von zu Wahrung der eidgenöſſiſchen Intereſſen treffen zu können. Die Civilperſonen , welche, wenn es Civilperſonen hoberer Tagſapung gab dem Vorort dieſen Auftrag, von deffen Erfüllung

Bildung oder höheres Standes betrifft, vor ein gemiſch- und Erfolg nungwar bis dahin noch nichts bekannt geworden iſt ;

Sept. man,von Luzern überv.jene Eröffnungenderfelben tes Gericht, andernfalls aber vor das ordentliche Milic 1827der Regierung tårgericht verwieſen wurden.

bei der Sagagung in empfindlichem Tone geſchrieben und ihr Vors

Zur Beſeitigung entſtandener Zweifel wurde am 5. würfe gemacht hat, die durch Antwortichreiben vom 27. Oct. auf Juli 1826 noch beſonders befohlen , daß kein Ehrenges geziemende Weiſe ſind zurürkgewieſen worden. richt auf den Zweifampf erkennen dürfe, weil dazu die

Dienſtesvorſchriften weder ermächtigten . noch den beſtes henden Geſetzen zuwider ermächtigen könnten.

Militär - Chronik.

M

i{ ſi { C

elle n .

[Deffentliche Militärſuſtiz in Portugal. ] Die Kriegs: gerichte werden in Portugal öffentlich gehalten, mit Wusnahme der Fällung des Urtheils , welche bei geſchloſſenen Syüren geſchieht, worauf der Spruch, ehe er dem Ungeſchuldigten publicirt wird,

erſt dem Ober- Militärgerichtshofe zur Genehmigung vorgelegt

England. Der bekannte Ingenieur Perkins erbautgegenwärt werden muß. Der Auditeur des Kriegsgerichts iſt itets ein Civils tig für die franzöſiſche Regierung eine Dampfkanone , welche rechtsbeamter ; er verliebtzugleich das UmtdesGeneralanwalts. 60 vierpfündige Kugeln in einer Minute ſoll ſchleudern können . Mit Der Ungeſchuldigte kano fich ſelbſt oder durch einen Unwalt öffent: derſelben iſt eine gleichfalls durch Dampf getriebene Flinte ver:

lidh vertheidigen .

bunden , welche in einer Minute von 100 bis auf 1000 Kugeln foll ( Hierzu die Beilage Nr. 1. ) werfen können , und in deſſen Offijin gedrudt. Darmſtadt, in ng Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlu : C. W. Legte

Nr. 6 .

1

Samstag , 19. Jan. 1828.

Allgemeine Militar dr - Zeitung. ✓ Die

Sewehrfabrik zu Wotfa.

die Werkſtätte der Schafter . Hinter dieſer Façade was ren Sdmieden , Gießereien und Magazine aufgeſtellt,

Unter den Waffenfabriken Rußlands iſt diejenige zu und unter den erſteren gewährte die Rohrſchmiede Botfa eine der bedeutendſten . Ueber dieſelbe gibt Érd- liSchmiede der Gewehrlåüfe ) mit 96 Feuern, in 4 pas mann ( in ſeinen Beitrågen zur Kenntniß des Inneren rallelen Reihen , einen impoſanten Anblick. Sie war von Rußland, 2. Theils 2. Hålfte, Seite 183 u.ff.). die 1 blos aus Stein und Eiſen , ohne das geringſte Stück

nachſtehenden intereſſanten Nachrichten , deren Vollſtån: Holz aufgeführt, und ſchon in voller Arbeit. Eben ſo bigkeit und Zuverläſſigkeit um deßwillen nicht zubezweia merkwürdig war das nach engliſcher Arterbaute Koh feln iſt,weil der Reiſende, als er die Fabrik im Jahr lenmagazin , welches ebenfalls feuerfeſt aus Stein und Eiſe'n conſtruirt, 19,000 Kórbe (à 20 Pub " ) Roh: 1816 beſuchte, durch den Inſpector derſelben mit allen len zu faſſen im Stande iſt. Man führte die Rohlen

Einrichtungen genau befannt gemacht wurde.

Die Fabrit liegt im Sarapuliſchen Kreiſe des Wjat- in den oberen Raum des Gebåudes, welcher 5 Saſches faiſchen Gouvernements am Flüßchen Iſch in einem an- nen über dem Boden erhaben und durch zwei Brücken genehmen Thale , von måßigen Anhdhen umſchloſſen . mit Geländern , die ſchwebend der Långe nach durch das Ein anſehnlicher See von mehr als 60Werſten im Um : Ganze liefen , von dem unteren Raumegeſchieden war. fange, den der Iidh hier bildet, gibt der Gegend An- ueber jene Selånder wurden auf beiden Seiten die Rohs muth, den Werfen aber das nórnige Waffer. Da , wollen in den untovo* Raum geſchüttet, und nach Anfüls

das Flüßchen aus demſelben tritt, iſt die eigentliche Fasſung deſſelben noch 3 Sajdenen noch darüber, alſo im brit erbaut, rings umher von den zahlreichenWohnuns Ganzen bis zu 8 Saſchenen Hdhe aufgethürmt. Mit gen der Officianten, Arbeiter und anderer Einwohner Leichtigkeit konntenſiebei dieſer Einrichtungdurch die umgeben , ſo daß man im Ganzen eine Stadt vor rich

Thore im unteren Theile des Magazins zur Arbeit abs

zu ſehen glaubt. Die Zahl derEinwohner belief, ſich , gefahren werden , während ſich der leer gemachteRaum der oberen Sdichten immer wies ohne das hier ſtehende Invalidencommando, damals auf Durd das Herabſinfen der füllte. Uebrigens war für die andere Seite des Im Mittelpuncte des Ganzen erhob ſich majeſtátiſch Sebäudes bereits eine åbnliche Anlage im Entſtehen.-

8323 Seelen .

-

ein Quarré von 8 eben ſo geſchmackvoll als zweckmås Big aufgeführten ſteinernen Gebäuden, zu deſſen Vollen: bung noch 4 andere kommen ſollten , die gegenwärtig ohne Zweifel ſchon vorhanden ſein werden . Das Haupt-

Bon der oben beſdhriebenen Façade lief ein langer, ges rader Damm hin , der die Straße und das Ufer des Sees bildete. Er war an 4 Stellen durchbrochen, um das Waſſer aus demſelben in die Werke zu leiten . In

gebäude in der Mitte der Façade hatte 4 Etagen , 50 mehreren Kanålen floß daſſelbe in alle Theile des Gans

Saſchenen “) Långe und, mit ſeiner ſchönen Kuppel und zen , um nach Winführ zur Bewegung der Maſchinen

34

.

noch nicht vódig ausgebaut. Rechts und links ( chloſſen el von re Flüg n Seite Saſcrhene an, ſo wieauf daſſelbe 2derande ſich an rechte ein 23höhere vonn läng 3Eta:e

långe,welcher bereits ganz volt her route die Façade aufder lina et war. Saſche Ein gleic Lend nen genund32 ten Seite beſchließen ,und ihre ganze Långe allo 160 Saſchenen betragen . Alledieſe Gebåude warenzu den

gebraucht zu werden . Man ſieht aus dieſer kurzen Beſchreibung , daß die

erwähnten Gebåude geeignet waren , alle Arbeiten der Eiſen- und Gewehrfabrit zu einem harmoniſchen , beques men und dauerhaften Ganzen zu vereinigen . Dainder ſen noch nicht alles ganz ausgeführt war, ſo wurden dieArbeiten zum Theil noch, in den alten hölzernen Ges

mannichfaltigen Werkſtätten der Gewehrfabrik beſtimmt båuden betrieben . Dieſe befanden ſich in der Nachbars und zum Theil ſchon damals im Gebrauche; denn es ſchaft und beſtanden : 1) aus einem großen Gebåude, befanden ſich hier bereits Bohr-, Schleif , Rolben , zurAusarbeitung der Schloſſer und läufe zu den Feuer:

Dreh- und Polirmaſchinen in voller Thätigteit ,ſowie gewehren, 2 )aus einem kleinen Gebäude mitden Schleifs * ) Eine Sardene ( oder ein Faden ) hält 3 Urſchinen ober, 7 engliſche Fuß.

* ) Ein Pud hält 40 rufifdhe Pfund. Das ruſſiſche Pfund vers hält ſich zu deni Berliner , wie 1000 gu 1149.

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mühlen für die Läufe und Bajonnete, und mit den Posi Es beſtand aus 3 Abtheilungen . In der Mitte befand lirmaſchinen der Garnitur, des Beſchlages und der lads ſich die Apothefe, die Küche und Alles, was zur Defonos

ſtóde, 3) aus einem Gebåude mit 24 Bohrmaſchinen mie gehörte. Zur Linken und Rechten waren die Krans und einer Drahtzieherei , 4 ) aus einem Gebäude mit 16 Rolbenmaſchinen ( zum Ausſdıleifen der fåufe ) und der Schneidefabrif, 5) aus einer Schmiede mit 4 Heers den und 16 Feuern zur Verfertigung verſchiedener Arbeiten zur Vollendung der Gewehre, 6 ) aus einer Tiſchlerwerkſtätte, 7) aus einer Blaſebalgfabrif, 8) aus einer Schmiede zurVerfertigung der nöthigen Inſtrumente für das Werf, 9) aus einer Meſſinggießerei mit 3 Defen, 10 ) aus einer zweiten Gießerei zur Berfertigung des Beſchlages, 11) aus einer Eiſengießerei, 12) aus einem Gebáude zur Trocnung der Schafte, 13 ) aus einer Schmiede zur Vollendung mehrerer Stücke, 14 ) aus einer Schmiede mit zwei Schwanzhåmmern zur Ausarbeitung der fåufe, 15 ) aus einer Krigeiſenfabrif, in welcher nicht nur Stangen geſchmiedet und Stahl bes reitet , ſondern auch grobe, zu den Maſchinen nöthige Stůde gemacht, und Platten von Eiſen und Meſſing .

fenſåle, auf jeder Seite 9, angebracht. Alles ſtand durch warme Gånge mit einander in Verbindung , und das Ganze war auf 250 Kranfe berechnet. — Weiter hinauf, 2 Werſten von der Fabrik war der Gottesacker befinds lich. Auf Koſten der Einwohner war hier eine kleine ſteinerne Kirche aufgeführt. Auch mit Forſten war die Fabrik hinlänglich verſes hen : denn es gehörten zu derſelben 135,000 Deſåtinen * ) Waldung, größtentheils aus Kiefern beſtehend. Davon wurden aber auch jährlich 16,900 Cubitfaden Holz , theils zum háuslichen Gebrauche, theils zu Koblen conſumirt. Von den letzteren erforderten die Fabrikarbeiten allein jährlich 15,000 Kórbe à 20 Pud ( alſo , wenn eine Cus bikſaſdhene Holz.4 Kórbe Kohlen liefert, 4500 Cubiffaden Holz.) Das Perſonal der Fabrik, welche wieder in die Eis

fenfabrik und in die Gewebrfabrik im engeren

gewalzt wurden , 16) aus einem Schoppen, um Probe Sinne eingetheilt wurde, beſtand überhaupt aus 48 zu ſchießen ( es fonnten 300 Gewehre hier auf einmal Stabs- und Oberoffizieren , 6 Geiſtlichen , 68 Unterſchichts probirt werden ), 17) aus dem Eiſenmagazin, in welchem nicht blos die verſchiedenen Sorten Eiſen und Stahl, ſondern auch alle daraus verfertigte Inſtrumente, lo wie die untauglichen Gewehrläufe und Såbel aufbes wahrt wurden . Es war von bedeutendem Umfange, hatte 3 Etagen und viele Abtheilungen, in welden Alles

meiſtern, 14 Martſcheiderlehrlingen, 3 Copiſten, 2 chirurs giſchen Lehrlingen , 5 Magazinswachtern, 2 Kaſſenwach. tern , 18 ausländiſchen Obermeiſtern und 2847 Arbeitern. Dazu kamen noch zwei Rotten eines Invalidencommans do's mit 6 Oberoffizieren . Die Arbeiter waren theils bei der Eiſenfabrif , theils bei der Gewehrfabrik anges ſehr zweckmäßig geordnet war. ſtellt , und wurden in Zechen , ſo wie dieſe wieder in Dieſen eigentlichen Fabrifgebåuden ſchief gegenüber Meiſterſchaften eingetheilt, nach den verſchiedenen zur Rechten , auf dem hohen Ufer des Sees , erblickte | Beſchafftigungen . zu " der cijenfabrik gehörten 412 Arbeiter , die in 3 man eine Reiheanderer Krongebåuba, ald und Gumtvir mit der Raſſe, die Hauptwache und die Polizei. Bei der Zechen vertheilt waren . In dererſten (zur Verfertigung legteren befand ſich ein Schoppen mit 3 guten Feuers des Friſcheiſens) befanden ſich 151 , in der zweiten ( zur ſprigen und den übrigen Löſchgeråthſchaften . Er wurde Sdmiedearbeit ) 99 , und in der dritten ( fůr Nebenar. im Winter geheißt, um das Gefrieren des Waſſers zu beiten ) 162. Sie bekamen Proviant und eine kleine verhüten , und blieb nie ohne Wächter. Dann folgten Monatsgage. Zu der Gewehrfabrik gehörten 2437 Arbeiter , die in die Wohnungen der Beamten und endlich der Zhurm In einiger Entfernung von dieſen 7 Zechen eingetheilt waren. In der erſten ( zur Verfer . der Gefangenen. Gebåuden auf der Höhe kam man zum Arſenale , in tigung der fåufe – stwolnii) befanden ſich 341 , in welchem die fertigen Gewehre aufbewahrt wurden . Es der zweiten (zur Bearbeitung der Schlöſſer — samotsch-. konnte über 10,000 Stüc faſſen . - Dann erblickte man nii ) 206 , in der dritten ( zum Beſchläge — pribornii ) .

das Provianthaus, welches aus 3 Abteilungen beſtand, 407, in der vierten (zu den Schaften - loshewoi) 206 ,

die einen viereckigen Hofraum umſchloſſen. Zwei davon in der fünften (für das Seitengewehr - belago orus waren zur Aufbewahrung des Mehls beſtimmt. In re- hia ) 206 , in der ſechſten ( für die Verfertigung der Inc

gelmäßigen Abtheilungen lagen hier die Såđe zu beiden ſtrumente - instrumentalnii) 176 , und inder ſiebens Seiten ſo aufgeſchichtet, daß die Quantitåt ſogleich über- ten (zu den Nebenarbeiten - potorshnii) 326. Dieſe ſehen werden konnte. Der Raum war zur Aufbewahs Arbeiter waren theils Meiſter, welche ihre Arbeiten ſtůds rung von 400,000 Pub hinreichend. unter der einen weiſe bezahlt erhielten , und deren Anzahl ſich auf 1000 dieſer Abtheilungen befanden ſich überdieß zugleid, die belief, theils Gehülfen und Lehrlinge, welche Monats. Keller zur Aufbewahrung von Branntwein, Del u.f.w.gage bekamen. Uebrigens ſtand jede Meiſterſchaft wies In der dritten Abtheilung waren Buden aufgeſtellt, wo der unter der Aufſicht eines jener ausländiſchen ( groß. die nöthigſten Bedürfniſſe, als leinwand, Tuch, Leder, tentheils deutſchen Obermeiſter, welcher Director ſei. Papier, Farben, Strice, Hausgeråthe, trođene Lebenss ner Gewerkſchaft genannt wurde. mittel u.7. w . den Bewohnern der Fabrik für den Eins

( Schluß folgt.)

taufspreis , mit 2 Procent Auflage, abgelaſſen wurden.

Mitten im Hofeaber ſtand die Wohnung des Aufſehers, *) EineDeſátine ift 60 Saſchenen lang und 40 Saſchenen breit, und nicht weit davon die Wage zum Proviant. - Auf .

einer anderen Seite, etwas tiefer , lag das Hoſpital.

enthält alſo 2400 Quadratfaden oder 117,600 Quadrarfuß engli

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Gefeßesentwurf über die Ergånzung des ſtehenden Heeres in Baiern .

$ . 8. Die Berufung zur Armee geſchieht durd

bas

loos , in ſo fern nid ) t der in S. 11 vorgeſehene Fall eintritt .

S. 9.

In Friedenszeiten rol in der Regel die Zahl

Baiern vorgelegte Der den Stinden die ſtehenden Hees der zur jährlichen Ergånzung des Heeres erforderlichen Ergänzung des über des Königreichs Gefeßesentwurf Mannſchaftden ſechſten Theil des formationsmåßigen res (deffen wir bereitsin Nr. 100 der A.M.3. von 1827 Standes nicht überſchreiten

Erwähnung gethan haben ) , iſt folgendes Inhalts :

.

S. 10. Die Ergånzung muß vor allem aus der Klaſſe

derjenigen genommen werden , welche im erſten Jahre Titel I. Allgemeine Beſtimmungen . $. 1. Die ſtehende Armee bildet den erſten Beſtands der Militärpflichtigkeit ſtehen . S. 11. In Kriegszeiten kann die Ergånzung nach theil der Vertheidigungsanſtalten des Königreiches, und

wird ſowohl im Kriege als im Frieden ergånzt ausdem Gutbefinden der Staatsregierung das in $. 9 beſtimmte freiwilligen Zugange, und durd, die allgemeine Militárs Maß überſdreiten ; der Mehrbetrag wird dann gleichs conſcription . mäßig auf die erſte und zweite militårpflichtige Alterss S. 2. Jeder Baier hat das Recht, in die ſtehende klaſſe ausgeſchlagen ; audy können zur Kriegszeit dieſe Armee einzutreten, in ſo fern er die znm Kriegsdienſte beide Altersklaffen ohne vorgångiges Looſen in Mafie erforderlichen Eigenſchaften und einen guten Leumund zur Armee berufen werden. beſīßt, das 18. lebensjahr bereits zurückgelegt, das 30. S. 12. Der in die Armee eingereihte Sonſcribirte iſt Lebensjahr jedoch noch nicht überſchritten bat. Minder zu einer Dienſtzeit von 6 Jahren verpflichtet. *)

jábrigé fónnen von dieſem Rechte nur dann Gebrauch S. 13. Kein Baier darf zur Anſäßigmachung oder machen , wenn ſie die legal erklärte Einwilligung der Verehelichung zugelaſſen , oder in einem öffentlichen Amte Aleltern beibringen . definitiv angeſtellt werden, bevor er der Armeepflichtigkeit S. 3. Wer in der ſtehenden Armee bereits eine oder volkommen genügt, und durch einen Abſchied oder Entlaſs mehrere Capitulationen zurücklegte, iſt zum Wiederein : ſungsſchein ſich hierüber ausgewieſen haben wird. Die

tritt berechtigt, wenn er das 40. Lebensjahr noch nicht Verehelichung der im Armeeverbande ſtehenden Perſos zurücgelegt hat, und die zum Kriegsdienſte ndthigen nen hångt nicht blos von den polizeilichen, dann den privat , und firchenrechtlichen , ſondern auch von den Eigenſchaften und einen guten Leumund beſikt. S. 4. Wer wegen eines Verbrechens oder wegen militárdienſtlichen Vorſchriften ab. eines durch Betrug, Unterſchlagung oder Diebſtahl be:

$ . 14. Von den Beſtimmungen der SS . 5-12 inclus ,

gangenen Vergehens der Special oder Hauptunterſus ſind befreit: a ) die Standesherren und ihre Familien ; dung unterlegen iſt, obne gånzlich freigeſprochen wors b) der geiſtliche Stand.. A16 dem geiſtlichen Stande den zu ſein, kann der Ehre derWaffen nicht theilhaftig angehörig werden betrachtet : bei den Katholiken diejenis werden , und iſt von der ſtehenden Armee ausgeſchloſſen. gen , welche die höheren Weihen wirklich erhalten, oder

S. 5. Der allgemeinen Militárconſcription iſt jeder in Kldſtern mit Bewilligung der zuſtändigen landesbes Baier unterworfen, und zwar in jenem Jahre, während hörde lebenslängliche Gelübde abgelegt haben; bei den welches er fein 21. Lebensjahr zurücklegt. *)

Ś. 6. Mit dem

Jahres tritt jeder Conſcriptionspflichtige in die Mili: 1

Proteſtanten diejenigen , welche fórmlich ordinirt wors

1. Januar des darauf folgenden den ſind.

tårpflichtigkeit. **)

Titel Il. Von dem freiwilligen Zugange. **) S. 15. Wer freiwillig in die Armee tritt, hat das

Jahren der erſten zweiverbunden S. 1. tigkeit iſt In jederdenConfcribirte , inMilitárpflich die ſtehende, Recht, die ihm beliebige Waffengattung zu wählen , Armee zu treten , wenn er hierzu berufen wird. ***)

wenn er die hierzu erforderlichen Eigenſchaften beſigt. S. 16. Der freiwillig Zugehende muß ſich zu einer

*) Bisher begann die Conſcriptionspflichtigkeit mit dem 19. Jahre. * ) Die Verpflichtung zum Dienſte fängt alſo mit dem 22. lebenss jahre an. Die Erfahrung lehrte ( bemerkte bei Vorleguna des Gerebes der Miniſter des Inneren ) , daß das Beer durch Uus: bebung einer zu jungen Mannſchaft

Dienſtzeit ( Capitulation ) von 6 Jahren verpflichten . Wer bereits eine oder mehrere Capitulationen in der Armee diente, fann bei dem Wiedereintritte in dieſelbe die Dienſtzeit ſelbſt beſtimmen, jedoch iſt das Minimum nichts gewinne, da ſolche

häufig den Strapagen der Feldzüge unterlag, und nianche für das Baterland wichtige Unternehmung gar nicht oder nur unvollkommen ausgeführt werden konnte. *** ) Die Confcriptionsliſten von den Jahren 1820 bis 1825 be: wieſen , daß ichon eine Ultersklaſſe zun vollen Bedarfe des

*) Es war der Wunſch Sr. Maj. des Königs, daß die Dauer der Dienſtzeit möglichſt verkürzt werden ſolle; rs kann aber

von 4 Ultersklaſſen als überflüſſig erſcheine. Iſt zu früher

dieſe wohlthätige Übſicht vor der Sand noch nicht in ihrem ganzen umfange ins Leben gerufen werden, da fachverſtändige Militärperſonen vorſtellten , daß eine ſolche, an und für fide ſo wünſchenswerthe Verkürzung der Dienſtzeit für den Augens bliæ dem Bedürfniſſe und den Verhältniſſen des Şeeres nicht

Eintritt in das Seer von üblen Folgen ; po iſt es auch zu

ganz entſprechen würde.

Beeres vollkommen hinreiche und ſomit der bisherige Aufruf

(Bemerk. des Miniſters. )

Tpäter Austritt : denn bei Sufficienz der erſten Altersklaſſe **) Wie ſehr auch die freiwillige Unerbietung tüchtiger Landesa hinſichtlich des Ergänzungsbedarfes waren die 2te , 3te und föhne zum Eintritte in das Geer eine wünſchenswerthe Quelle 4te uitersklaſſe nur in einem Zuſtande der Lähmung; die bürder Heeresergänzung iſt, und wie ſehr folche Unerbietungen gerlichen Berrichtungen' und das nationale Leben geriethen in

Štoden ; erlernte Fertigteiten wurden ganz coer zum Theile vergeſſen , und ſelbſt die Moralität mußte begreiflicher Weiſe

hierbei nachtheilige Einflüſſe leiden. ( Bemerk. des Miniſters.)

auſmunternde Anerkennung verdienen , To lehrte doch die Ers fahrung, daß ſolche Freiwillige, im Berhältniſſe zu den nach

dem Zufrufe Fich Stellenden, nicht zu ſehr begünſtigt werden follen .

( Bemert. des Miniſters.)

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bierbei auf 2 Jahre oder auf die Dauer der Kriegszeit

S. 23. Die Diſtricts - Polizeibehörden ſind allenthal:

ben auch die Conſcriptionsbehörden ihrer Bezirke. S. 17. Nach dem Eintritte in die Armee ſteht der S. 24. Die Conſcriptionsbehörden ſind verbunden,

feſtgeſeßt.

freiwillig Zugegangene an Rechten und Obliegenheiten in dienſtlicher Hinſicht denjenigen gleich, welche aufdem Grunde der Armeepflichtigkeit eingereiht worden ſind. S. 18. Sowie ein freiwillig Zugegangener die Dienſtgeit, wozu er ſich bei dem Eintritte in die Armee verpflich tete, zurücgelegt hat, muß derſelbe auf Verlangen uns

den Termin , an welchem die Herſtellung der Conſcrips tionsliſten beginnen roll, 4 Wochen vorher in allen Ge. meinden ihres Bezirkes verkünden , und gleichzeitig die Strafen und anderen geſeßlichen Folgen bekannt machen zu laſſen , denen jene unterliegen werden , welche ſich nicht vorſchriftmåßig melden.

verzüglich mittelſt fórmlichen Abſchiedes entlaſſen werden .

S. 25. Die Conſcriptionspflichtigen , welche an dem

S. 19. Wer in die Armee tritt, um einen militärpflichtigen Baier darin zu erſeßen , kann auf die in den SS. 15 u . 16 bezeichneten Rechte feinen Anſpruch ma: chen ; ſeine Rechte und Verbindlichkeiten richten ſidy viels mehr nach den im Titel III. wegen der Einſteher ents

feſtgeſeßten Termine weder perſónlich erſcheinen , nocy durch Bevollmächtigte ſich vertreten laſſen, ſind von den Behörden auf den Grund der Geburtsregiſter in die Conſcriptionsliſte von Amtswegen einzutragen.

haltenen Vorſchriften. Titel III. von dem Aufrufe mittelſt ber conſcription. I. A 6 r th ni t t. Von der Conſcription überhaupt.

( Fortſerung folgt:)

Militär - Chronik. Frankreich. Für die neue Einrichtung im Kriegsminiſterium , daß der Dauphin unter dem unmittelbaren Befehte des Königs Utes

S. 20. Für jeden Polizeibezirk muß iibrlich eine zu bewerkſtelligen hat, was das Perſönliche des øreres betrifft, und blos die unterſchrift dem Vicomte v. Caur zuſteht ( F. Nr. 4 beſondere Conſcriptionsliſte hergeſtellt werden ; in dieſer der 2.M. 3. S. 31), führt man die ähnlichen Beiſpiele des vers

N

ſind alle Jünglinge zu verzeichnen, welche in dem betref= ſtorbenen Herzogs v. Yort und des Berzogs v.Clarence in Enge fenden Jahre nach den Beſtimmungen des S. 5 in das land, jenes wag den land-, dieſes was den Seedienſt betrifft, an . Quein 46 iſt zu bemerken , " ſagt der Courierihres français , ,, daß Conſcriptionsalter treten, und im Bezirfe ihregeſebliche beidespringen"ohnesie Bruders, im conſeildesKönigs, ge

Heimath haben. Mit Herſtellung dieſer Liſte mußin blieben; daß ſie keine berathendeStimme darin hatten oder habens allen Bezirken der Monarchie am 16. Auguſt * ) begon- daß ſie mithin allen Regierungsbeſchlüffen fremd geblieben, wohina nen werden, in ſo fern die Staatsregierung hierzu nicht gegen unſer Dauphin ſeinen Play in Conſeil hat und ohne allen einen anderen Tag durch eine allgemeine , mittelſt dés Zweifel beibehält, was einen ſehr weſentlichen unterſchied macht. Regierungsblattes zu verfúndende Anordnung beſtimmt. Dir Mirzog v. Yort arbeitete der That nach mit dem Kriegeſes S. 21. Jeder Baier iſt verpflichtet, an dem im vorseretär und übermachte dem König durch dieſen ſeine Worldläge. Nach der jebigen Unorinung hier hingegen ſcheint der Kriegsmis ſtehenden S. bezeichneten Termine degjenigen Jahres, niſter blob zum unterzeichnen der Form nach beſtimmt zu ſein während welches er das 21. Lebensjahr zurücklegt, vor und gleichwohl wird dabei auf ihm die Verantwortlichkeit für alle 1

der Conſcriptionsbehörde des oder Bezirks ſeiner geſeblichen für Eriaſſe Promotionen ruhen, Ehrerbietung Heimath entweder perſönlich durch Bevollmachtigte den und Prinzen , blog ſeinen Namendenen wirder,ſchon beifügenauskönnen . Wirb .

zu erſcheinen und zum Eintragen in die Gonfcriptions: nicht die wirtliche Verantwortligkeit des Miniſters durch dieſe Fiction leiden müſſen ? " - Uebrigens muß die Notiz in Nr. 4 liſten ſich zu melden. Bei der Anmeldung und Aufzeich der 2.9.3 . dahin berichtigt werden , daß der neue Kriegsminiſter

nung muß der Conſcriptionspflichtige alle Aufſchlüſſe deCaur nicht Generalieutenant, ſondern Marechal:de-camp vom und Nachweiſe geben , deren die Behörde zur Anferti: Genie iſt. Schweiz. In Zürich ſind ſeit dem 5. Januar die eidgenöſſis gung der Conſcriptionsliſten bedarf. S. 22. Eine ſpåtere Anmeldung darf nur dann ſtatt: Ichen Commiſſarien zur Reviſion des Strafgelegbuches für die

finden, wenn die Conſcriptionsbebdrde für die Pfliditis Schweizertruppen in Frankreid (Staatsrath Birzel, Oberfte lieutenant Roch und Bataillonschef d'Engelhard) , welche dieſe Urs gen einer einzelnen Gemeinde oder Abtheilung durch beitfdon imverfloſſenen Sommer begonnen hatten (1. Nr.62der

eine beſondere Verfügung einen ſpäteren Tag beſtimmt; 2. m .3. von 1827. S. 496 ) , von Neuem verſammelt. Der Oberft

dieſer darf jedoch in feinem Falle den Normal - Anmels lieutenant Roch hat die Abfaſſung des neuen Entwurfes nach zuvor dungstermin um 10 Tage überſchreiten . Die Anmeldung darüber einverſtandenen Grundfäßen geliefert, und er wird fie nun, zur Conſcription fann ausnahmsweiſe bei der Conſcrips der Commiſſion vorlegen . Es fou ein neues Gefenbuch vielmehr,

tionsbehórde des temporåren Aufenthaltes geſchehen, unſtreitig als einrevibirteszuStandekommen, das beſtehende verdient und der Barbarei Vorwurf in manchen Biziehungen dendenn wenn der Conſcriptionspflichtige ohne empfindlichſte Nachtheile nicht in ſeine Heimath reiſen tann. In dies ſem Falle muß jedoch die Anmeldung 14 Tage vor dem, gemaß s. 20 beſtimmten Normaltermine geldbeben, und Jogleich ausführliche Mittheilung an die Gonfcriptions behörde ſeiner Heimath erfolgen, welche ihn ſodann in ibre Conſcriptionsliſte einzutragen hat.

Grauſamkeit, der ihm feit einigen Monaten wiederhoit und aus verſchiedentlicher Veranlaſſung in franzöſiſchen Blättern und Flugs ſchriften iſt gemacht worden , und wo das Geſet nicht barbariſch genug ſchien, da wurde es durch gefähuofe Häuptlinge, diein God ſchlägen ihre Ehre und Freude finden,geſteigert;dennwas dieTaga ragung deßhalb vor 2und Jahren , durchden einige ſchauerlichee Vorgänge aufgeregt, erinnernd ermahnend Regimentschef überſchrets ben ließ, das iſt von mehreren noch immer ziemlid unbeachtet geblieben ; darum eben wird die Beſaränkung der Willkühr und

*) Bisher am 1. October. Der neue Termin iſt beſonders aus Eigenmacht Einzelner eine der Hauptaufgaben ſein , die der neue

des Landmanne: feſtgelegt. Gelegesentwurf löſen ſoll. Derſelbe wird unzweifelhaft der dieße Rückſicht auf die Beſchäftigungen( Bemerk. des Miniſters .) jährigen Jagſagung vorgelegt werden können. geticirt unter Berantwortlidfeit der Berlaagbandlung : 6. M. leote in Darmſtadt, und in deſſen Officin gedrudt.

$

Mittwody, 23. Jan. 1828 .

Nr. 7.

ser M

Allgemeine Militar - Zeitung. Die Gewehrfabrik zu Wotka . ( Schluß. )

den Enden auf zwei Seiten feilenartig zugerichtet, beſtes ben, ſich in horizontaler Richtung mit langſamer Um drehung um ihre Achſe durch den Lauf hin und her bes

In der Eiſenfabrik wurde aus dem von Motta wegten und ihn ſo almåhlich weiter ausſchliffen . Dieſe

kommenden Roheiſen theils weiches Stabeiſen , theils Maſchinen, bei welchen 16 Kolben in zwei Reihen auf

Stahl bereitet. Man goß hier zugleich größere Stücke jeder Bant befeſtigtwaren , hatten durch den verſtorbenen zu den Maſchinen und bereitete die kleineren zu den Fabrifarbeiten vor. Zu den leşteren gehörten beſonders die zu den fåufen nöthigen Schienen ( Platinki ). Man nahm zu jeder derſelben 14/4 Pfund geſchmeidi: ges Eiſen, brachte es unter den Hammer und gab ihm die gehörige fånge und Breite. Das Stück durfte bei dies ſer Arbeit nicht viel über 1 Pfund verlieren, und mußte

Mechanicus der Fabrik, Sabafin , weſentliche Verbeſſes rungen erhalten . Endlich wurde dem Laufe durch Abfeilen von Außen , Einſeßen der Schwanzſchraube , Bohren des Zündloches und Poliren mit Blutſtein in einer anderen Werkſtatt ſeine Vollendung gegeben. Nur hatte derſelbe vorher noch einige Proben auszuhalten . Man unterſuchte nåmlich, ſobald er aus einer Werkſtatt -

nach Vollendung derſelben wenigſtens noch 13'/, Pfund in die andere überging, ob er nicht ſeine gerade Rich ſchwer ſein. Dann wurde die ſo erhaltene Schiene in tung verloren hatte und gefrůmmt worden war ? Dazu verſchiedenen Richtungen um einen ſenkrecht ſtehenden diente eine auf einen Bogen geſpannte Saite, die durch

Baum gebogen , um zu ſehen ,ob ſie die gehörige Ges den lauf gezogen wurde . Während ſie die innere Obers ſchmeidigkeit und keine Brüche habe. Erſt wenn ſie dieſe flache des faufes der fånge nach berührte , wurde der

Probe ausgehalten hatte , wurde ſie an die Gewehrfas brit abgeliefert. Mit dieſer Eiſenfabrik ſtand zugleich eine Meſſingfabrik in Verbindung, worin das Mes tall theils geſchmolzen, theils zwiſchen eiſernen Walzen in Tafelform gebracht wurde.

ieştere umgedreht und beobachtet, ob ſie dabei an irgend einer Stelle aus ihrer Richtung kam . War dieß der Fall, ſo ſchloß man daraus, daß die innere Oberfläche an der gedachten Stelle hervorrage, und der Lauf wurde

unſtreitig

die beiden &ußeren ihn nach unten drückten, vermittelſt

-

dann durch die 3 Hafen, zwiſchen welchen er lag und In der eigentlichen Gewehrfabrit war von welchen der mittelſte ihn nach oben zog , während

die erſte Zeche die wichtigſte. Die laufe wurden einer Schraube ſogleich gerade gerichtet. – Die Haupts in derſelben folgendermaßen verfertigt. Man nahm eine probe hatte derſelbe jedoch hinſichtlich ſeiner Feſtigkeit zu von den beſchriebenen Schienen , machte ſie glühend , beſtehen. Man lud bazu 200 bis 300 füufe, ehe ſie das

legte ſie um einen eiſernen gehårteten Stab (den Dorn , Zündloch und die Schwanzſchraube bekommen hatten , oprawka ), und gab ihr ſo die Form eines Rohres. nach Einſeßung einer Interimsſchraube, mit 6 Solotnik War dieß geſchehen , ſo kam das Stück in die Bohrs ( 8. i. 2 fotb ) Pulver und einer Kugel von 6 Solotnik můble. Hier wurde es in horizontaler Ridhtung 16mal| Schwere, ſteďte durch eine kleine Riune der Interims,

hinter einander von viereckigen ſtåhlernen Bohrern ver- ſchraube ein Zůndholz, und legte nun die läufe in 2 ſchiedener Stärke, die mit Hanföl beſtrichen waren und parallelen Reihen zwiſchen 2 hölzernen Balfen mit Furs

reihenweiſe neben einander lagen , ausgedreht, um das gehörigeKaliber zu bekommen .– Dann kam es in die Schleifmühle, wo zuerſt an 4 Stellen Kreiſeeinges ſchnitten wurden, durd, welche man die Dicke beſtimmte,

chen , um ſie feſtzuhalten. Die Zündhólzer traffeu bei dieſem Arrangement auf eine darunterliegende ſchmale, mit Pulver gefüllte Ninne, vermittelſt welder ſie auf einmal in Brand geſteckt werden konnten. Sobald dieß

die das Rohr åußerlich erhalten ſollte. Darauf wurde das Schleifen auf großen, vom Waſſer getriebenen Steis nen fortgeſetzt und ſo dem Rohre die süßere Geſtalt ges geben. Aus der Schleiferei ging es in die Rolberei über .

geſchehen war, wurde der Schoppen , worin die Probe vorgenommen werden ſollte, geſchloſſen und das Pulver in der Rinne von außen angezündet. So wie das Feuer in Serſelben binlief, entluden ſich die fåufe mit einem

-

Hier wurde es in horizontaler Ridhtung auf den Wert: plotonartigen Geprafel, während die Kugeln in einen banten befeſtigt und feſtgehalten , während die Kolben bavor liegenden Daum von Erde fuhren und die uns ( schusti ), welche aus geraden ſtåhlernen Ståben , an tauglichen Stücke zerſprangen. Man unterſudyte jeßt

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die nodh ganzen låufe und unterwarf ſie auf eben dieſe

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Die ſiebente 3 ede begriff endlich die Arbeiter,

Weiſe noch einer zweiten Probe und, im Falle ſie ver- welche zei Nebengeſchafften , Transporten von Rohlen ,

dåchtige Stellen zeigten, auch wohl einer dritten . Nur Eiſen, Gewehren und Inſtrumenten, zur Reinigung der wenn ſie dieſe Proben ausgehalten hatten , wurden ſie Fabrik und der Brunnen , ſo wie zur Beſorgung der mit einem Stempel verſehen an die Fabrik zur Vollen - Kanäle gebraucht wurden .

dung zurückgegeben. Im entgegengeſeşten Falle aber Zur Ünterhaltung des ganzen Werkes waren von der mußte der Rohrſd )mied unentgeltlich ein neues Stück Krone, laut des am 20. Febr. 1807 confirmirten Etats , ausarbeiten.

jährlid 142,460 Rubel angewieſen , nåmlich 82,460 Rus

In der zweiten Zeche wurden die Schroffer gemacht. Um das Hauptblatt derſelben zu verfertigen, war hier eine große Preſſe in Form der Münzpråges maſchinen errichtet. Unter dieſer wurde zuerſt aus einer glühenden Eiſenplatte das Schild im Groben geformt, dann durch zweimal wiederholte Arbeit unter anderen Stempeln in die gehörige Größe und Geſtalt gebracht, dann in einer anderen Werkſtatt durch Bohrmaſchinen mit den nöthigen Löchern verſehen , befeilt, gehårtet, auf eichenen , mit Peder überzogenen Scheiben polirt und mit den nöthigen Schrauben, mit Feder, Hahn und Pfanne verſehen. Die leßteren Stücke ſollten fünftig ebenfaUs

bel zur Beſoldung der Beamten, zum lohne der Arbeis ter, zur Erhaltung des Comtoirs, des Hoſpitals und anderer Orte , und 60,000 Rubel zur Unterhaltung der Wohn- und Fabrikgebåude, Damme , Maſchinen und Inſtrumente. Außer dieſer etatsmäßigen Summe, welche aus der kaiſerlichen Kaſſe bezahlt wurde, bezahlte das Commiſſariat noch für jedes gelieferte Stúcť einen bes ſtimmten Preis nach der Tulaiſchen Tare, d.b. für ein fertiges Gewehr 12 Rubel 20 Kopefen. – Die Eiſens fabrik erhielt übrigens noch 97,148 Rubel 50 Kopefen zu Remonteeifen .

in Formen unter dem Stempel geſchlagen werden .

voller Thåtigkeit erblickt, ſo wird man von der Hars

Wenn man das beſchriebene Werf betritt und in

In der dritten Zeche wurden die ladſto é und monie und zweckmäßigen Ordnung, verbunden mit mög Bajonnete verfertigt. Man erhielt beide vom Schmied lichſter Benutung aller Vortheile und Kräfte, auf das Angenchmſte überraſcht. Man ſagt ſich unwillführlich, dem Groben aus naſſen , diliffſieſieauf , wie die läufe, auf Steinengearbeitet und polirte Rädern von daß die Belebung des Ganzen das Wert genialiſcher

Eichenholz, mit lederüberzogen, durch Schmergel. Die Köpfe ſein müſſe. Kennt man indeſſen die Geſchichte Einſchnitte im Rohre der Bajonnete wurden aber vor's deſſelben , ſo erſtaunt man noch mehr über das , was ber noch auf einer Stampfmaſchine vermittelft eines bisher geleiſtetwurde. Ein kurzer Rückblic auf dieſelbe doppelten Drucked durchgeſchlagen .

wird zur Beſtätigung des Geſagten dienen. Bis zum Jahr 1807 befand ſich dort blos eine Eis

In der vierten Zeche wurden die Schäfte aus rentanode, welche das robe Eiſen beſonders von Birkenholz geſchnitten

. Långe und Dice wurde nach Ruſchwa erhielt. Bis zum Jahr 1763 gehörte ſie der

Maaßen beſtimmt und jedeseinzelne Stück durch Sås Schumalowſchen Familie,wurde dann an die Krone gen , Hobeln , Schnitzen und Feilen ausgearbeitet. Eben- verkauft, zu Pugatſcheffs Zeiten

in der Folge heit und Glåtte wurde ihnen durch Abſchleifen mit ges aber wiederhergeſtellt. Erſt aufdenzerſtört, Vorſchlag des Obers ſtoßenem Glaſe, Farbe durch Scheidewaſſer , und Glanz berghauptmanns Deråbin wurde im gedachten Jahre durd Baumál gegeben.

1807 die Gewehrfabrif gegründet. Die Krone vers

In der fünften Zeche wurde die Garnitur bes lieb derſelben zur erſten Einrichtung 1,700,000 Rubel reitet. Sie wurde theils aus Meſſing in Formen gegoſ- und 7000 Recruten zu Arbeitern , und beſtimmte zur

ſen, geſchliffen und polirt, theils aus Platten unter dem Stempel geſchlagen. Man durchbohrte ſie, wie das Eis fen, auf den Bohrmaſchinen und paßte ſie dem Ganzen in einer dazu beſtimmten Werkſtatt an. Die ſo vollendeten Gewehre bekamen endlich noch

ſåhrlichen Unterhaltung die oben angegebene etatsmås Bige Summe von 142,460 Rubel. Sobald die vorzüglichſten Gebäude vollendet und das Ganze zum Theil organiſirt war, wurde die Fabrif

dem Artilleriedepartement übergeben , und der General

lederne Bajonnetſcheiden und gingen nun aus der Buligin als Oberinſpector , der Major Scheidemann

Fabrit in das Arſenal. Nach dem vorgeſchriebenen aber als Natſchalnik ( Aufſeher) beſtåtigt.

Indeſſen

Kaliber mußte jedes Stück mit allem Zugebór zwiſchen lieferte ſie damals eine ſehr unbedeutende Anzahl von

11 Pfund 70 Solotnik und 12 Pfund, - der Lauf allein Gewehren und hatte im Mai 1810 noch das Unglüd, die Magazine und einen großen Theil der Wohnungen aber 6 Pfund wiegen . Da die Fabrif, wie ſich leicht begreifen lågt , ſehr für die Arbeiter durch den Brand zu verlieren . vieler Inſtrumente bedurfte, die nur mit großen Kos In dieſem Zuſtande übernahm ſie zu Ende des Jabs ſten von anderen Orten erlangt werden konnten , ſo war res 1810 der Oberſt der Artillerie Jermolai Jermolajes

zur Verfertigung derſelben eine rechſte Zeche beſtimmt. witſch Gren. Durch ihn erhielt mit dem Jahre 1811 In dieſer wurden nicht nur Bohrer, Feilen , Schneider das Ganze eine neue Geſtalt und beſſere Verfaſſung, eiſen zu Schrauben, Zangen, Schraubſtöcke u.ſ.w. ver: indem er die Zahl der Zechen von 22 auf 7 , die Zahl fertigt, ſondern auch "faſt alle andere Inſtrumente und der Offiziere von 150 auf 59 , und die Zahl der auss Geråthſchaften, die zum häuslichen Gebrauche beſtimmt låndiſchen Meiſter von 70 auf 18 herabſeßte , und ſo ſind, als : Sdildfier, Scheeren u.ſ.w. Sie wurden in durch Entfernung überflüſſiger Perſonen und durch Gons einem eigenen Magazine gehörig ſortirt und geordnet, centrirung der beſten Arbeiter eine vorher nicht gekannte aufbewahrt und zu beſtimmten Preiſen verkauft. Thätigkeit erzeugte. Die Frucht davon war, daß ſchon

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im Jahr 1811 die Fabrif bereits 3000 , und im folgens S. 29. Unmittelbar nach dem Schlufte der Reclamas den Jahre 7000 vorzüglich gut gearbeitete Gewehre an tionsverhandlungen muß auf den Grund der berichtig die Armee abzuliefern im Stande war. Dabei wurde ten Conſcriptionsliſten das Pooſen ſtattfinden . Dieſes

aus den vielfach erſparten Geldern eine Ueberſchußkaſſe wird in allen Bezirken des Königreichs nach ganz gleis gebildet und der Plan zu den oben beſd riebenen ſteiner- chen Vorſdriften vorgenommen. Für die Conſcribirten, nen Fabrikgebåuden entworfen. Der Anſchlag dazu be- welche bereits freiwillig in die Armee getreten ſind ,

trug zwar die Summe von 1/2 Millionen Nubeln ; in- müſſen hierbei ebenfalls looſe gezogen werden. defjen wurde ohne den geringſten Zuſchuß von der Krone

S. 30. Nach Vollendung des fooſens und Verfün :

der Bau aus jenen Erſparniſſen unternommen und ſpå dung der Reſuítate deſſelben muß ſogleich zum Meſſen ter glüdlich fortgeführt. Dabei nahm die Zahl der jähr: der Conſcribirten geſchritten werden . Dabei iſt das bais lich abgelieferten Gewehre immer mehr zu , ſo daß die eriſde Normalmaß zu Grunde zu legen, und der Aufruf

Fabrik im J. 1816 ſchon 15,000 Gewehre ſtellen konnte der Conſcribirten muß nad der Reihenfolge der loos: und fünftig nach Vollendung des ganzen Baues jährlich nummern geſchehen . Die Verhandlung des Meſſens uns terliegt der beſonderen Controlle eines Ausſchuſſes. Dies 50 bis 75,000 liefern ſollte .

Zwar war am 10. November 1816 der größte Theil ſer ſoll beſtehen aus fünf Gemeindevorſtehern des Bes der alten bölzernen Fabrikgebåube durch eine Feuers ; zirfes, welche jährlich aus einem im voraus zu beſtim :

brunſt zerſtört worden. Dieſes Ereigniß hatte aber den Gang der Geſchåffte nicht unterbrochen , indem die neuen ſteinernen Gebäude bereits die meiſten Werkſtätten aufs genommen hatten . Die Vollendung des Ganzen iſt ſeit: bem ohne Zweifel zu Stande gekommen.

Geſeßesentwurf über die Ergänzung des ſtehenden Heeres in Baiern. 1

( Fortſegung. )

menden Turnus zu alterniren haben . Jedes Glied die les Ausſchuſſes hat von der Richtigkeit der Meſſung ſich perſönlich zu überzeugen , und mit wohlvernehmlicher Stimme hierůber auszuſprechen. S. 31. Bei der Verhandlung des Meſſens müſſen die Conſcriptionspflidytigen ſich ſogleich erklären, ob ſie ſich für dienſtfähig halten, und ob ſie Anſprüche auf Zus

růckſtellung maden. Die Erklärung über beide Puncte muß dem Conſcribirten gleich nadı ſeiner Meſſung ab gefordert, und von dieſem laut und vernehmlich ausges ſprochen werden .

S. 32. Die Erklärung der Dienſtesunfähigkeit muß S. 26. Am 12. Tage nach dem erſten Anmeldungstage (S. 20) iſt die Conſcriptionsliſte eines jeden Bezirkes mit der Bezeichnung des Gebrechens, der Anſpruch auf

zu vollenden ,und ſodann 8 Lage in einem Zimmer der Zurückſtellung mit Aufzählung der hierfür ſprechenden Conſcriptionsbehörde zur Einſicht aller Militårpflichtigen Gründe verbunden werden . Die Conſcriptionsbehörde

des Bezirfes, ihrer Aeltern und Vormůnder aufzulegen. Gleichzeitig iſt in jeder Gemeinde das Namensverzeich niß ihrer conſcribirten Jünglinge öffentlich anzubeften, und auf dieſe Art 8 Tage zur allgemeinen Einſicht aus ,

hat hierauf ſogleich in erſterer Beziehung die drztliche und wundärztliche Viſitation anzuordnen , das Reſultat derſelben bekannt zu machen , und hierauf, unter Vor : behalt der Berufung und Reviſion , die Dienſtfähigkeit

zuſtellen .

oder Dienſtunfähigkeit des Conſcribirten auszuſprechen ,

S. 27. Nach Ablauf des im vorſtehenden s . bemerk- ) ten Stågigen Termins, und zwar in den darauf folgens den 3 Tagen müſſen , bei Vermeidung der Präcluſion, die gegen die Conſcriptionsliſten gerichteten Reclama: tionen bei der Conſcriptionsbehörde unter Anführung der Urſache angemeldet werden. Die Reclamationen können nicht blos wegen unrichtiger, ſondern auch wegen unterlaſſener Eintragung angeſtellt werden . Das Recht

in Hinſicht der Zurückſtellungsanſprüche entweder, unter dem obenerwähnten Vorbehalte, zu entſcheiden, oder dem Conſcribirten den erforderlichen Beweis aufzulegen, wels cher bei Vermeidung der Präcluſion binnen 30 Tagen auszuführen iſt. Am 31. Tage (vom Tage der geſches henen Beweisauflage gerechnet) hat die Conſcriptions: behörde zu entſcheiden . Conſcribirte, welche ſich für dienſtfähig erklären , werden bei der unteren Conſcrips

der Reclamation ſteht außer den Conſcribirten auch tionsbehörde feiner Viſitation unterworfen . S. 33. Die Verhandlungen zur Beridytigung der Cons fåmmtlichen Militärpflichtigen des Bezirfes, ſo wie den

Aeltern und Vormůndern der erſteren und letzteren zu. S. 28. Innerhalb 8 Tagen iſt die Inſtruction dieſer Reclamationen durch die Conſcriptionsbehörde zu vols lenden ; am 9. Tage nach Anmeldung der erſten Reclas

ſcriptionsliſten ( SS. 27 u. 28 ) , des looſens, des Mer ſens, der Entſcheidungen wegen Dienſtesfähigkeit und Zurůckſtellungsanſpruch múffen offentlich vorgenommen werden . Der Zutritt iſt jedoch , außer den Müttern der

mation muß die Conſcriptionsbehörde ſåmmtliche Recla:

Conſcribirten , nur Männern geſtattet , und hierbei ge

mationen nach der Reihenfolge ihrer Anmeldung mund - bührt den Conſcribirten und Armeepflichtigen des Bes lich wiederholen laſſen , die Verhandlung vornehmen , zirkes, dann den Aeltern und Vormůndern der Conſcri:

resp. reaſſumiren, unter Vorbehalt der Berufung und birten der Vorzug , wenn das locale nicht alle Anwes Reviſion entſcheiden , und auf den Grund dieſer Entsende faffen foute.

heidungen die Conſcriptionsliſten berichtigen . Rann S. 34. Die Viſitation geſchieht durch das aufgeſtellte die Entſcheidung und Berichtigung nicht an Einem årztliche und wundärztliche Perſonal nach einer für alle Zage erfolgen , ſo muß das Reclamationsverfahren Bezirke der Monarchie gleichmäßig anzuwendenden In

in den nachfolgenden Tagen ohne Unterbrechung forts ſtruction, abgeſondert für jeden einzelnen Conſcribirten, gelegt werden .

unter Entfernung aller übrigen , jedody in Gegenwart

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eines nach den Vorſchriften des § . 30 gebildeten Aus- dem Zahlenverhältniſſe der aufrufpflichtigen Jünglinge ſchuffes bei verſchloffenen Thüren. Hierbei iſt außer den der betreffenden Altersfrafie, jedoch nur in Mafia, obne

Conſcriptionsbeamten Niemand der Zutritt geſtattet, als Beſtiminung der Abſtellungsquoten zu beſonderen Wafs den Aeltern und Vormůndern desjenigen Conſcribirten, fengattungen. Er beſtimmt gleidhzeitig für jeden Bezirk den Tag und Ort der Aushebung und die bereit zu hals welcher der Viſitation unterzogen wird. $. 35. Ueber den ganzen Vorgang einer jeden in den tende Reſerve. Ss . 33 u . 34 bemerften Hauptverhandlung muß ein ges S. 40. In jedem Conſcriptionsbezirke müſſen die

naues Protocoll abgefaßt werden , welches nadı geſches armeepflichtigen Jünglinge der betreffenden Altersklaſſe bener öffentlicher Verleſung von dem Conſcriptionsbes nad der Reihenfolge der loosnummern ſowohl zum

amten , dem Protocollführer, und drei als Urfundspers Contingente als zur Reſerve gerufen werden; ſie ſind ſonen beigezogenen Gemeindevorſtehern zu unterzeichnen ſodann verbunden , an dem beſtimmten Orte und Tage

iſt. Die Protocolle über den Meſſungsäct, über die Ers līdz vor dem Recrutirungsrathe zu ſtellen, in ſo fern ſie Flårung wegen Dienſtesfähigkeit und Zurückſtellungsan- nid )t ſchon früher freiwillig in die Armee getreten ſind.

ſprüche und über die Viſitation ſind auch von den Glies Dieſe freiwillig zugegangenen werden, wenn ſie die Vern des im §.30 bemerkten Ausſchuſſes zu unterzeichnen. Reihenfolge der looſe trifft, dem Bezirke ihrer Heimath S. 36. Die den Conſcriptionsbehörden unmittelbar an dem Contingente zu gut geſchrieben.

vorgeſeßten fönigl. Verwaltungsſtellen berichtigen die S. 41. Von dem Ábmarſche ſind diejenigen befreit, Conſcriptionsliſten eines jeden Bezirkes definitiv , ſpre: welche a) das Maß von 5 baieriſchen Fuß 4 Zoll nicht chen in legter Inſtanz über die Giltigkeit der im gegen- erreichten ; b) oder wegen körperlicher Gebrechen als

wårtigen Titel bezeichneten Verhandlungen der Cons dienſtunfähig erfanntwurden; c) oder das bereits ana ſcriptionsbehörden, ro wie über die hierüber angebrach- erkannte Recht haben, aus anderen Titeln zurückgeſtellt ten Reclamationen und Berufungen, und bilden in dies ' zu werden ; d ) oder auf den Grund des S. 4 unwürdig ſer Beziehung für den ganzen Regierungsbezirk den obers ſind , in die Armee zu treten. Statt derſelben müſſen ften Recrutirungsrath. Die Sißungen deſſelben müſſen jene abmarſchiren, welche ihnen in der Reihe der Looſe jederzeit am 16. November eines Jahres beginnen , in folgen. Die ad a bemerkten Jünglinge můſſen im darauf ſo fern die Staatsregierung hierzu nicht einen anderen folgenden Jahre wieder conſcribirt und gemeſſen werden. Termin feſtgeſeßt; ſie ſind öffentlich, jedod, unter Be: Erreichen ſie bis zur nächſten Aushebung die Normals

obachtung der Vorſchriften des .33; das Verfahren iſt größe von 5 baieriſchen Fuß und 4 zou, ſo ſind ſie in mündlich , die Entſcheidungen müſſen in collegialer Form die Armee einzureihen, und werden an dem Contingente gefaßt werden , nachdem zuvor jederzeit die allenfauš ans des Bezirkes abgerechnet, und dieſem zu gut geſchrieben. weſenden Reclamanten und anderen Betheiligten, oder ( Fortres ung folgt:) ibre Vertreter, und der vom Ronig beſonders aufgeſtellte Staatsanwalt, welchem zugleich die Reviſion der Con : ſcriptionsliſten und der von den Unterbehörden vorges

Milit år , Sh ron i k. nommenen Verhandlungen obliegt, oder ſein Stellvertres ter werden vernommen worden ſein . Jeder Conſcribirte Frankreich ( Ianuar 1828.) Der Generallieutenant d'U13 iſt verbunden , zum Behufe der Reviſion der Conſcriptis meras , Commandant der 11.Militärdiviſion zu Bordeaur, iſt onsliſten perſönlich vor dem Recrutirungsratbe zu ers geſtorben. - Ferner iſt zu Paris der Generallieutenant Baron 3. Bombelles geſtorben. ſcheinen, wenn er hierzu beſonders berufen werden ſollte. Der verdiente Urtilleriegeneral, Baron Fabre , Commandeur 11. Abſchnitt. Bon

det

2 us h e bu n g.

der Ehrenlegion und Ritter des St. Ludwigsordens, iſt in Soir ſong, wo er zulegt lebte, nach langem Krankenlager geſtorben. Er beſaß ausgezeichnete Kenntniſſe in ſeinem Fache, hatte lange ruhm

S. 37. Die Staatsregierung beſtimmt jährlich die vou gedient,und war öfters verwundet worden . Er befehligte Zahl der zur Ergånzung der Armee zu berufenden Artillerie in Barcellona während der langen Belagerung dieſer Stadt die . Mannſchaft und ſpricht die Größe des Contingentes - camp des camp de Champagny Der Marechal:de: aus, welches hieran jeder Regierungsbezirk zu den ver- Dauphins des Krieges,, Hide , iſt mitdemPerſonnel unter: de derLeitung ſchiedenen Waffengattungen zu ſtellen hat. Bei Feſtſes Sr. A. Hoheit , beauftragt worden . Die Marechaur -de- camp dieſer Contingentewird das Zahlverhältniß der D'Mahony, Steigner, uchard, Sorumac und Noirot Bung Conſcribirten der betreffenden Altersklaſſe als Vertheis find dazu beſtimmt, Infanteriebrigaden im Lager von St. Omer lungsmaßſtab zu Grunde gelegt, und bei jedem derſel: 34 commandiren ; die Marechaur-de :camp Caftelbajac, d'ur:

ben muß die Zahl der abzuſtellenden Cavaleriſten und gout,Ioannesund d'Aſtorg fouen Cavaleriebrigaben im Lager von Lüneville commandiren.

Artilleriſten nach dem gleichen Procentverhåltniſſe bes ſtimmt werden .

Rußland. Am 18. Dec. 1827 Haben Se. Majeſtät einen Ukas éra laſſen, worin die Penſionen für verdiente Beamteregulirt werden.

S. 38. Die Aushebung beginnt jährlich am 15. Febr. Nach dieſem Reglement erhalten alle Militärs, welche völlig tadel und muß in der Regel am letzten März beendigt ſein , tog gedient haben , bei 20 Dienſtjahren und darüber 4/3 , bei 30 in ſo fern die Staatsregierung nicht andere, durch das Dienſtjahren und darüber a/s , und bei 35 Dienſtjahren und darüber

Regierungsblatt bekannt zu machende Termine feſtſeßt. I den Der pollen BetragihresGehaltes als Penſion. Generalieutenantund Generalquartiermeiſter

Graf Suda bei der S. 39. Der Recrutirungsrath eines jeden Regies telen hat, zur Belohnung ſeiner ausgezeichneten Thätigkeit

rungsbezirkes vertheilt das für denſelben feſtgeſeşte Belagerung und Einnahme der perfidhen Feſtung Sardar-Ubad,

Contingent auf die untergebenen Bezirke ebenfaus nach die diamantenen Inſignien des St. Annenordens 1r Klaſſe erhalten:

10

Samstag , 26. Jan. 1828.

PILS

Nr.. 8.

Allgemeine Militár - Zeitung. Geſeßesentwurf über die Ergänzung des

beiden Waffengattungen gleich oder geringer, ſowerden

ſtehenden Heeres in Baiern.

ſo ſollen ſie unter ſich looſen , und erſt auf dem Grunde dieſer Verhandlung nach der Reihenfolge der hierbei

fie denſelben ohne weiteres zugewieſen ; iſt ſie größer,

( Fortſegung. )

S. 42. Die aufgerufenen Conſcribirten müſſen ſich erhaltenen neuen loosnummern an das Militår abges vor dem Recrutirungsrathe nodımals der Meſſung, und geben werden , und ſodann in die eine oder andere dies ſodann der förperlichen Viſitation unterwerfen. Hierbei ſer beiden Waffengattungen nad ihrer beſonderen Fås muß das in den ss. 30. 31. 32 u . 33 vorgezeichnete Ver- bigkeit eingereiht werden . Die Ueberzahl werden Refers

fahren beobachtet werden , jedoch findet hierbei dieZu- viſten für die betreffende Waffengattung, und erhalten ziehung des im S. 50 bezeichneten Ausſchuſſes nicht ſtatt. erſt ihre endliche Beſtimmung, wenn die Aushebung in Monarchie vollendet iſt. Grunde der neuen Meſſung und der förperlis der$.ganzen Auf dem 44. Wenn ein Regierungsbezirk die demſelben für Beſichtigung ſpricht der Recrutirungsrath in offent-

dhen

licher Sißung, für welche er mit drei vom König er die Artillerie und Cavalerie anrepartirte Mannſchaft nannten und zum vollen Stimmrechte berechtigten Mis ſitárperſonen verſtärkt wird, über die allgemeine Diens ſtesfähigkeit des Pflichtigen , ſo wie über deſſen beſondere Fähigkeit zum Cavalerie -oder Artilleriedienſte aus, ers klärt , daß die als fähig erkannten Individuen nach der Reihenfolge bis zur Voúzáhligmachung des Contingentes

nicht ganz zu ſtellen vermag , ſo wird der Abgang auf die übrigen Regierungsbezirke nach dem Zahlenverhålte niſſe der in denſelben für die betreffenden Waffengattuns gen porhandenen Reſerviſten ausgeſchlagen, und Todann von dieſen nach der Reihenfolge jener frosnummern, welche ſie bei den im vorhergebenden ş . beſchriebenen

eines jeden Bezirkes in die Armee zu treten haben , und Verhandlungen erhielten , die erſteren in die Reiterei ruft ſie hierzu namentlich auf. Wenn ein Conſcriptions- oder Artillerie eingereiht, jene, welche zur Completirung bezirk nicht im Stande iſt, ſein Contingent an dem be- derſelben nicht nothwendig ſind , zur Infanterie ober

ſtimmten Tage ganz zu ſtellen, ſo muß die Nachſtellung zum Fuhrweſen abgegeben . S.45. Jene Conſcribirten, welche Gebrechen angeben, der abgångigen Mannſchaft vor Ablauf der im s . 38

für die Vollendung der Aushebung feſtgeſepten Zeit an deren Vorhandenſein weder durch die årztliche und wunds dem von dem Recrutirungsrathe zu beſtimmenden Tage ärztliche Unterſuchung, noch durch vollgiltigeAusſagen der

erfolgen ; reichen hierzu nichtdie im Conſcriptionsbezirke übrigen Conſcribirten oder Ortseinwohner beſtåtigt wird, vorhandenen Conſcribirten der erſten Altersklaſſe hin , ſollen der Armee ohne weiteres eingereiht werden. ſo muß der Abgang durch die übrigen Conſcriptionsbes

S. 46. Die Conſcribirten , welche gemäß § . 4 der Ehre

zirfe des nämlichen Regierungsbezirkes gedeckt werden, der Waffen unwürdig ſind, müſſen ſich in den Feſtungen

wofür der Recrútirungsrath die Vertheilung nach den in dem s. 39 feſtgeſeßten Grundfågen auszuſprechen bat. S. 43. Die von dem Recrutirungsrathe zum Dienſte der Armee aufgerufenen Jünglinge ,welche die zurCas

und anderen Vertheidigungsanſtalten des Reiches zu den für den Bedarf derſelben erforderlichen Arbeiten gebraus chen laſſen, wenn ſie bei der Conſcription das Loos traf, und ſiezudieſen Arbeiten gerufen werden. Siekonnen

valerie und Artillerie erforderlichen Eigenſchaften nicht jedoch hierzu nur während der auf die Aushebung ihrer beſißen , werden jederzeit gleich an das zur Uebernahme Altersklaffe folgenden 6 Jahre verwendet werden, můſ beſtimmte Militárcommando abgegeben , ſo wie ihre Ten während ihrer Präſenz den Soldaten der Armee an

Dienſtesfähigkeit ausgeſprochen iſt. Eben ſo ſou mit. lohnung und Verpflegung gleichgehalten werden , ohne den zum Dienſte der Armee gerufenen Jünglingen vers jedoch die Auszeichnung derſelben zu theilen und Waffen fahren werden , welche für die Cavalerie und Ártillerie zu erhalten. tauglich befunden wurden , und ſich zum Eintritte in

dieſe Waffengattung freiwillig erklären.

III.

Abſchnitt.

Die übrigen von der Zurücſtellung und den beſonderen Borre dh:

aller ſollen erſt nach vollendeter Stellung der Contingente Conſcriptionsbezirfe ihre Beſtimmung erhalten.

Iſt die

ten einzelner Klaſſen der Conſcribirten.

S: 47. Zur Zurüdſtellung eignen ſich diejenigen Sons

Zahl derfelben jener des Bedarfs für die in Frageſtehenden ſcribirten, welche das Normalmaß nicht erreichen ; die

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Folgen dieſer Zurückſtellung ſind bereits in dein S. 41 | feinem Falle aber darf er alsdann das 40. Jahr ſchon zurückgelegt haben.

vorgezeichnet.

S. 48. Auf vorläufige Zurückſtellung und Befreiung

S. 54. War der Einſteller ſchon wirklich in die Ars von dem Abmarſche baben auch diejenigen Conſcribirten mee eingereiht , ſo muß der Erſaßmann nicht nur die

Anſpruch , welche nach Vollendung des Studiums der im vorſtehenden S. 53 bemerkten Eigenſchaften beſigent, Philoſophie an einer öffentlichen Lehranſtalt des Rei- ſondern früher bereits eine volle Dienſtzeit oder Capis

ches den Lehrcurs der Theologie bereits begonnen, oder tulation yon 6 Jahren in jener Waffengattung zuges nach vorſchriftmäßiger Prüfung mit landesherrlicher Gebracht haben, in welcher der Einſteller eingereiht iſt, nehmigung in ein Clericalſeminar oder in das Noviciat und aud) erſegt werden muß. Der Einſteller muß zus eines Kloſters eingetreten ſind, und ſich nicht durch uns gleich die beſonderen Koſten tragen , welche aus einem fleiß oder Unſittlidyfeit ihres fünftigen Berufes unwür- folchen Wechſel für das Aerar entſtehen werden. dig gemadyt haben . S. 55. Die Feſtſeßung der Summe für die Uebers S. 49. Eben ſo hat auf Zurückſtellung in jeder Fa : nahme der Dienſtzeit bleibt zwar der Privatůbereinkunft milie ein Sohn, Tohin auch der einzige Sohn, gleichviel der Betheiligten ůberlaſſen , das Einſtandscapital muß ob ehelidj geboren oder legitimirt oder rechtsförmlich jedoch in jedem Falle alë Caution deponirt werden , und adoptirt, einen Anſpruch , in ſo fern das Haupt der zwar entweder in Staatspapieren , oder in erceptions:

Familie nicht in dem Genuſſe eines die Subſiſtenz der freien Hypothefurkunden . Der Staatsregierung bleibt felben ſichernden Einkommens ſich befindet, und zugleich außer Stand iſt, dieſe Subſiſtenz durch eigenen Verdienſt zu ſichern. Wenn ſich in einer Familie mehrere Söhne befinden , ſo beſtimmt das Haupt derſelben denjenigen

es vorbehalten , durch allgemeine Verfügungen zur Sis cherung der übrigen Ármeepflichtigen und des Aerars die Große jener Caution feſtzuſetzen ; in dieſelbe iſt jedoch jederzeit das deponirte Einſtandscapital einzurechnen , und

dieſer Söhne , welchem der Anſpruch auf das bemerkte das Marimum derſelben fann 500 fl. nicht überſteigen . Recht zuſtehen ſoll. Die Zurückſtellung wird aufgeho: S. 56. Die Geſuche und Reclamationen der Conſcris

ben , ſo wie die Kriegszeit eintritt. Die Zurückgeſtellten birten entſcheidet der Recrutirungsrath unter Beiziehung der Militárbeiſiber in letter Inſtanz, und verbindet die hierüber zu führenden Verhandlungen mit jenen, welche S. 50. Gleider Anſpruch auf Zurückſtellung während die Vorſdriften der ss. 42 u. 43° ausſprechen . Ueber

muffen ſodann in die Ärmee treten , wenn ſie noch im Alter der Armeepflichtigkeit ſtehen .

der Friedenszeitwird denjenigen Conſcribirten zugeſichert, die allgemeine und beſondere Dienſtesfähigkeit der Ers welche a) an Gymnaſien unĎ den denſelben gleichſtehen den Lehranſtalten durch alle Klaſſen unter den Erſten waren , oder b) an den höheren Unterrichtsanſtalten des Reiches als Preiſetråger ausgezeichnet wurden. Die Staatsregierung wird durch allgemeine, für alle Ge-

faszmánner jener Conſcribirten , welche bereits in die Armee getreten ſind , erkennen ausſchließend die Milis tårbehörden. S. 57. Sobald der Erſaßmann angenommen , und die Einſtandscaution vorſchriftmåßig geleiſtet iſt, wird

bietstheile der Monarchie gleichmäßig geltende Verord- | der Einſteller der Armeepflichtigkeit entbunden, und deſs

nungen feſtſetzen, welche Unterrichtsanſtalten zu denvor: ſen RechteundPflichteninHinſicht des Dienſtes der bezeichneten Kategorieen gehören, und wie das Zahlver: Armee gehen auf den Erſaßmann über; jener haftet nur håltniß in Hinſicht der ad á u . b gegebenen Vorſchriften noch wegen der Verheimlichung der ihm bekannten phys fiſchen , die Dienſtestauglichkeit beſdrånkenden Fehler des S. 51. Den Söhnen der Abelichen , der Collegial: Einſtehers, oder ſolcher Handlungen deſſelben, welche ihn råthe und höheren Beamten gebührt die Auszeichnung, gemäß S. 4 der Ehre der Waffen unwürdig machen .

zu bemeſſen ſei.

alo Cadetten in die Armee zu treten .

IV . Abd n itt.

S. 58. Wenn der Einſteber die übernommene Dienſte zeit treu vollendet hat, oder während derſelben ohne ſein Verſchulden dienſtuntauglich wird oder mit Tod abgeht,

Bon der Einſtellung und dem Laufe der Nummern. ſo wird die deponirte Einſtandscaution ganz verabfolgt. S. 52. Jeder Baier kann ſich in der Armee durch Wird der Erſatzmann vor vollendeter Dienſtzeit auf den

einen anderen Mann erſeben laſſen . Während der Grund der Beſtimmungen des S. 4 , oder wegen einer Kriegszeit können jedoch diejenigen, welche bereits ſchon durch eigenes Verſchulden ſich zugezogenen Dienſtuntauga in die Armee eingereiht wurden, von dieſem Redyte feislichkeit entlaſſen, ſo müſſen aus der Cautionsſummevor nen Gebraud , machen .

S. 53. Der Erſaßmann muß a) ein Inländer und b ) der Armeepflichtigkeit bereits entbunden ſein ; c) in einem Alter von wenigſtens 21 , und von höchſtens 30 Jahren ſtehen ; d ) die volle Fähigkeit zum Dienſte bes fißén ; e ) alle jene Verpflichtungen übernehmen, welche

Adem die dem Aerar hierdurch allenfalls zugehenden pecuniåren Nachtheile erſetzt, und die Koſten zur Eins ſtellung eines anderen , für den Reſt der Dienſtzeit zu vers pflichtenden , den Beſtimmungen des S.54 entſprechenden Erſabmannes gedeckt werden; nur der Mehrbetrag über dieſe Koſten wird ſodann an die Betheiligten verabfolgt.

dem Einſteller in Bezug auf die Armee obliegen wür: S. 59. Der Tauſch der Nummern iſt zwiſchen den ben. Das Alter von 30 Jahren darf der Erſabınann Conſcribirten der nämlichen Altersklaſſe bis zu dem Aus bei dem Eintritte in die Armee nur dann überſchritten genblicke der wirkliden Einreihung geſtattet, jedoch darf haben , wenn er früher ſchon eine volle Dienſtzeit oder dabei ein Conſcribirter, welcher zur Artillerie oder Sas

Capitulation von 6 Jahren in der Armee zubrachte, in | valerie geeignet, und durch den Recrutirungsrath bereits

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zur Einreihung in eine dieſer beiden Waffengattungen | her gehört. Daß Armeen, wo der Infanteriſt rechs, acht beſtimmt iſt, nicht mit einem ſolchen tauſchen , welcher oder zehn Jahre dient, der Bajonnetfechtkunſt Aufmerts

dieſe Eigenſchaften nicht beſitzt. Zwiſchen Brüdern hat ſamkeit widmen, iſt ſo natürlich als zweckmäßig; fie aber das Tauſchen ohne Rückſicht auf die Altersklaſſe, ſou auch bei Infanterieen einführen zu wollen , wo der Mann

wohl vor als nach der Einreihung, und ohne Anforde: drei oder , genau genommen , nur zwei Jahre bei den rung gleicher Eigenſchaften ſtatt ; nur muß, im Falle der Fahnen iſt, hieße jeden Faus des Guten zu viel thun ." jůngere für den álteren eintritt, dieſer für die Dauer Wir wollen die hier ausgeſprochenen Behauptungen

der Armeepflichtigkeit des erſteren, deſſen Stelle in der kurz unterſcheiden , um ſie bequemer beantworten zu fðn nen . Der Recenſent erkennt , S. 60. Die Geſuche und Reclamationen der Gonts 1) daß die Bajonnetfechtkunſt als gymnaſtiſdie Ues

treffenden Altersklaſſe einnehmen .

fcribirten wegen Vertauſchung der Nummern entſcheidet bung für den Kórper núßlich ſei ; 2) daß ſie durch ihre Einwirkung auf das Moralis der Recrutirungsrath in letter Inſtanz, und zwar ohne

Beiziebung der Militärbeiſitzer, wenn die Vertauſchung ſche, vermoge der dabei in Thátigkeit geſeßt werdendent vor der definitiven Berichtigung der Conſcriptionsliſten Geiſtes- und Seelenfråfte, noch wichtiger erſcheine; ſtattfand ( $. 36 ), -- mit Beiziebung derſelben, wenn die -

3) daß ſie jedoch unter reinmilitäriſchem Geſichts,

Vertauſdyung erſt ſpäter angemeldet wurde. ' Ueber die puncte den geringſten Nußen verſpreche, weil ſie auf

Dienſtesfähigkeit derjenigen , welche einen bereits in die den Krieg nie bedeutenden Einfluß haben werde ; Armee eingereihten Bruder erſeßen wollen , erkennen 4) daß ihre Einführung nur bei einer långeren Dienſts zeit des Soldaten als zweckmåßig erſcheine: ausſchließend die Militärbehörden. Wir bemerkent

( Schluß folgt.)

zu 1. 2. 3 im Allgemeinen : Wenn es wahr iſt,

Ueber die Bajonnetfechtkunſt.

daß die Bajonnetfechtfunſt den Körper zu einer erhöhs

ten Thåtigkeit befähigt und das moraliſche Prinzip hers Es iſt eine Erfahrung aller Zeiten , daß Neuerungen vorruft und tefeſtigt, ſo fördert ſie zugleich auch zwei ihre Widerſacher haben und daß ihr Nugen ſelbſt dann Elemente, aufwelchen die Eigenthúmlichkeit des Kriegers

noch geläugnet wird, wenn ihre Zweckmäßigkeit bis zur ſtandes beruht ; man kann ſie ſogar die Grundelemente Evidenz erhoben iſt. Dieſes Schickſal hat gegenwärtig nennen , weil ohne ſie ein wahrer Krieger nicht denkbar

die in neueren Zeiten zur Sprache gebrachte und in meh iſt. Fügt man zu dieſen beiden noch ein drittes, náms reren Heeren mit Vortheil angewendete Bajonnetfedit: lich eine richtig motivirte Diſciplin , ſo hat der Krieger,

kunſt. Diejenigen , welche ſich dagegen erheben , laſſen ſtand eine Baſis, welche der Vollkommenheit nahe fommt; ſich unter zwei Klaſſen bringen: die Einen betrachten denn bei dem Daſein dieſer drei wirkenden Kräfte ers das Bajonnetiren bios unter dem Geſichtspuncte als ſcheint die taftiſche Fertigkeit ( wir haben hier nur die

Mittel zur Erlangung einer guten körperlichen Haltung, Infanterie im Auge ) von untergeordneter Wichtigkeit. was für den Erercirplat wohl nicht zu verachten, aber für den wahren Zweck des Soldaten , den Krieg, eine ſehr untergeordnete Nebenſache iſt; die Anderen , faffen es ſchon unter einem weit höheren Geſichtspuncte auf,

Für die Richtigkeit dieſer Behauptung ſpricht der Uns terſchied, welchen man zwiſchen einem alten und jungen Soldaten findet; an dieſem vermißt man in der Regel nicht die taktiſchen Fertigkeiten , die er gewöhnlich mit

verkennen die Einwirkung nicht, weldie es auf die phy. jenem in gleichem Maße beſitzt, wohl aber die Fähigkeit fiſche und moraliſche Kraft des Soldaten hat, bezwei- zu ungewöhnlichen körperlichen Anſtrengungen und jenen feln jedoch den Einfluß, welchen es auf die aktif has inoraliſchen Muth, deſſen Beſiß ſelbſt in den ſchwierigs ben kann und machen deſſen Einführung von der in den ſten Umſtänden dem Manne ein klares Bewußtſein und verſchiedenen Heeren vorgeſchriebenen Dienſtzeit des Sols eine ridytige Würdigung ſeiner Verhältniſſe möglich macht. baten abhängig . Nady dieſen Vorderſågen glauben wir" ausſprechen zu Zur Kategorie der letzteren gehört ein Recenſent des dürfen , daß der für den Krieg aus der Bajonnetfecht

rühmlichſt bekannten v . Selmnitz'ſchen Werfes, welcher kunſt reſultirende Nutzen ein militäriſcher genannt ſeine Beurtheilung in Nr. 217 der jenaer allgemeinen werden und auf die Erfolge den bedeutendſten Eins Literaturzeitung Nov. 1827 mit folgenden Bemerkungen fluß haben müſſe. ſchließt: Es ſei erlaubt, noch einige Worte über den Nutzen

Zu 3 im Beſonderen : Bezieht der Recenſent dent Ausdruck „ reinmilitariſchen Nutzen " auf die Vors

dieſer neuer Erfindung hinzuzufügen , welcher als ein theile , welche der Taftif aus der Bajonnetfeditkunſt dreifacher erſcheint. Der körperliche iſt, wie bei jeder erwachſen dürften, und erkennt er jene nur als gering an, wohlgeordneten gymnaſtiſchen Uebung, fo unverfennbar, To find wir zwar außer Stande , ihn durch Zhatſachen

daß jede Bemerkung darüber überfiiijiig wåre; noch zu widerlegen , allein es fann uns nicht an Gründen, wichtiger erſcheint der moraliſche, indem das Selbſt

aus der Natur der Sache gegriffen , fehlen , um zu bes

vertrauen des Soldaten erhöht, ſein Urtheil geſchärft weiſen, daß die Bajonnetfechtkunſt dereinſt vielleichtder und Beſonnenheit und ſchneller Entſchluß gefördert wird . Anlaß zu den wichtigſten Veränderungen in der Kriegs Der reinmilitåriſche iſt vielleicht der geringſte; wes führung und in der Zuſammenſetzung der Heere werden

nigſtens glaubt Rec., daß die Sadie nicht bedeutenden dürfte und demjenigen Theile, welcher ſie vernachlaßigt, Einfluß auf den Krieg haben werde , aus Gründen , den empfindlichſten Schaden bringen kann . Wir geben deren Erörterung zu weit führen würde, aber nicht hier: 1 in dieſer Beziehung Folgendes zu bedenken :

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a) Es iſt wohl nicht zu bezweifeln, daß, wo die Bas jonnetfechtkunſt mit Conſequenz eins und durchgeführt wird , ſich ein anderer, ein höherer, ein fühnerer Geiſt entwickeln muß . Sann ſich die Taftif dieſes Geiſtes bemächtigen und zu dem Feuerangriff noch den weit gefährlidieren mit dem Bajonnet ( der bisher in der Regel nur auf dem Papier vorkam und mit dem Aus-

Mancher Widerſacher her Bajonnetfechtkunſt wird vielleicht das, was wir hier zu bedenken gegeben haben, als ein Gebild einer erhitzten Phantaſie belächeln ; wir müſſen dieſes dahingeſtellt ſein laſſen und uns mit dem Gedanken tröſten, daß man vor 30 Jahren Manches für einen Traum angeſehen hat , was heute zu einer fråfs tigen Wirklichkeit emporgeſproßt iſt.

drucke ,, Degen oder Bajonnet in den Rippen " figürlich bezeichnet wurde ) fügen , ſo dürften ſich die blutigen

Wir bemerken ſchließlid

zu 4. Recenſent will die Einführung der Bajonnets Schlachten des Alterthums wiederholen und ſogar dies fechtkunſt von der långeren Dienſtzeit des Soldaten abs ſelben noch mórderiſcher werden , da wir ohne alle hångig machen ; die Gründe dafür iſt er uns ſchuldig

Sdußwaffen ſind.

geblieben. Glaubt er etwa, es mangele an Zeit dazu ,

b ) Durch die Bajonnetfeditkunſt muß ſich das Verslo irrt er ſich ſehr. Man darf nur das noch dem achts båltniß der Infanterie zur Cavalerie åndern, erſtere zehnten Jahrhundert angehörige Gedrill und Geklapper wird eine großere Selbſtindigkeit gewinnen. Ihre Vers von den Grercirplázen verbannen , ſo wird man ſelbſt theidigungsfähigkeit wird nicht mehr von der Witterung, nicht mehr von dem Umſtande, ob ihre Gewehre geladen find oder nicht, ſondern nur von ihrem Muthe abhån : gen, ſie wird ſich ſelbſt in ſo fern vervollſtändigen , als fie mehr den Character der offenſive annimmt. Dieſes veränderte Verhältniß muß aber einen bedeutenden Ein-

von der zu den Uebungen bisher beſtimmten Zeit einen bedeutenden Theil gewinnen. Wurde man ferner, ſtatt im Herbſte die Uebungen zu ſchließen, ſie auf eine más Bige, ſogar der Geſundheit des Soldaten mehr entſpres chende Weiſe fortſeßen und ſie hauptſächlich auf die Bajonnetfechtkunſt beſchränken, ſo mußten Telbſt in dens

fluß auf die Cavalerie haben , ſowohl ihrer Zahl als jenigen Heeren , welche ihre Soldaten nur die fürzeſte

ihrer Beſchaffenheit nach: man wird wieder zu der Ue: Zeit bei den Fahnen haben , befriedigende Reſultate berzeugung gelangen , daß die Infanterie der wahre erſcheinen . Kern eines Heeres ſei, das numeriſche Verbåltniß der Immerhin bleibt uns aber der nicht zu löſende Wis

Cavalerie berichtigen und dieſe koſtſpielige Waffe min- derſpruch in der Anſicht des Recenſenten , daß gerade dern ; nur Harniſch- und lanzenreiter werden der In- die Truppen , weldie die fürzeſte Dienſtzeit haben und fanterie gefährlich ſein fónnen . Es wird ſich hierdurch dadurch gegen die långer dienenden im Nachtheile ſtaben , aufs Neue die alte Wahrheit bethårigen : je beſſer die gerade diejenigen Uebungen miſſen ſollen , welche, ſelbſt Infanterie , deſto weniger Cavalerie in einem Heere. nach dem Ausſpruche des Recenſenten , ganz dazu geeigs

c ) Es iſt unbezweifelt eine der ſchwierigſten Unter, net ſind, dem Soldaten den Stempel derVoúfommenheit nehmungen für die Infanterie, einegut poſtirte , falt: aufzudrücken. blütige Infanterie nur mit der blanfen Waffe anzugrei fen, ohne ſie vorher durchs Feuer erſchüttert zu haben; nur bei einer bedeutenden Ueberlegenheit fann einſol? cher Angriff gelingen. · Allein es ereignen ſich Fälle in dem kriegeriſdhen Leben, wenn z.B. bei heftigem Regen

Einſender, der einem Dienſte angebört, in welchem

das Bajonnetiren auf eine erfreuliche Weiſe gedeiht, hat ſich zu Gegenwärtigem veranlaßt gefühlt, um die Gegner einer Sache zu überzeugen oder zu bekämpfen , welche fürden Krieger zu einem Gegenſtande von gros

die Feuergewehre ihren Dienſt" verſagen , oder wenn ßer Bedeutung geworden iſt. Truppen rid) verſchoſſen haben , oder unvermuthet auf

einander ſtoßen , wo die Feuertaftik ganz zu wirken auf bórt und wo nur itoch perſönliche Kraft , Gewandtheit und Muth das Uebergewicht verſchaffen kann, - in ſols chen Fällen nun muß die Bajonnetfechtkunſt in ihrer

Militär , Chronik. Frankreich. Eine Ordonnang des Fönigs vom 17. Jau

vollen Heberlegenheit gegen Truppen wirkſam werden, nuar enthält folgende Beſtimmungen : ,, Urt. 1. Der Vicomte von welche darin unbewandert ſind . Man denfe fich nur

Gaur, duro Ordonnang vom 4. dieſes zum Miniſter-Staatsſecretär

der udminiſtration des Krieges ernannt , wird den Titel : Truppen im Gefechte, welche von einem heftigen Ge: Miniſter: Sta atbrecretar des Krieges annehmen. Art. 2.

witterregen viberſchüttet und ſo durchnißt werden , daß Er wird die Attributionen beibehalten, aus denen ſich das Krieges fein Kleingewehr mehr losgeht. Für die in der Bajons departement bildete, mit Ausnahme der Präſentationen zu den netfechtkunſt geübten Truppen fann in Beziehung auf vacanten Stellen in der Armee, welche Wir unſerem vielgeliebten Sobne, dem welche Dauphin, haben . unſer Urt. viergeliebter 3. Die vorbereie Infanterie fein günſtigerer Momenteintreten; ſie wer: tendeArbeit, Vorſchlägen,die denanvertraut Sohn

den das Gefecht” nid)t zum Stilleſtehen kommen laſſen , uns vorlegen wird, zur Baſis dienen fou , wird, in uebereinſtima ſondern durd fortgeſetzten kräftigen Angriff ſich in den mung mit den Gefeßen und Ordonnanzen über das Uvancement Beſin der Vortheile ſeizen ,wozu ſie ihre größere Kampfs in der Armee, durch unſeren Miniſter :Staatsſecretär desKrieges 2

fertigkeit berechtigt. Der Feind wird natürlich die Hände unterzeichnet und beglaubigt.

Art. 4. Unſer Miniſter : Staatss

nicht in die Taſchen ſtecken und es wird zu dem bisher ſecretår des Krieges iſt mit der Ausführung der gegenwärtigen Drdonnang beauftragt . "

beliebten Kolbendreinſchlagen fommen ; allein jeder nur

Deſtreich ( Jan. 1828. ) Durch ein Sandbillet Sr. Maj. des einigermaßen mit den Regeln der Fechtkunſt Bekannter Kaiſers iſt der Prinz vor serien: $ omburg, früher General

muß zugeitehen , daß eine ſolche Vertheidigung gegen commandant in Stenermart, zum Generalcommandanten von Gals

einen Stoffechter itur & ußerſt ſdywach iſt.

lizien ernannt worden.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. leto in Darmſtadt , und in deſſen Diizin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 9.

30. Jan. 1828.

Allgemeine Militar - Zeitung. Geſebesentwurf über die Ergänzung des

jederzeit die Pflichtigkeit zu den Reſervebataillonen , Ess

ſtehenden Heeres in Baiern.

cadronen, und zur Landwehr ausbrüdlich vorbehalten werden, in ſo fern die Entlaſſung nicht wegen Untaugs

lichkeit oder wegen des Eintrittes in den geiſtlichen

( Schluß. )

Stand erfolgte.

V. A bich nit t. Bon

um

S. 65. Während der Kriegszeit kann die Entlaſſung

Entla i rung.

der

aus dem ſtehenden Heere nicht verlangt werden ; wenn S. 61. Die Armeepflichtigkeit derjenigen , welche in jedoch die Staatsregierung während derſelben Entlaſt

dic Armee auf den Grund der Conſcription eingereiht ſungen zulaffig findet, ſo ſollen dieſelben jederzeit vor wurden , endet in der Regel erſt, wenn ſie die geſeßliche Allem bei der am långiten dienenden Altersklaffe, eins Dienſtzeit von 6 Jahren in der Armee zubrachten ; frủs her nur dann, wenn, und ſo wie ſie a) dienſtesuntaug. lich wurden , oder b )unter Erfüllung der in den ss. 54 u. 55 ertheilten Vorſchriften für ſich einen Erſaßmann

treten ; - alle Ausgedienten müſſen 6 Wochen nad ges ſchloſſenem Frieden ihre Entlaſſung erhalten. Die int dieſen Fällen mit Abſchied entlaſſenen Conſcribirten tres ten in Kriegszeiten unmittelbar aus der ſtehenden Armee -

ſtellten, oder c) Rich mit einem álteren dienſttauglichen, in die Reſervebataillone oder Escadronen , in so fern ſie der Armeepflicht bereits entlaſſenen Bruder vertauſchten, nicht vorziebert, bis zur Beendigung des Feldzuges oder und dieſer für ſie in die Armee trat , oder d) wirklich des ganzen Krieges im ſtehenden Heere zu bleiben. in den geiſtlichen Stand getreten ſind.

$. 66. Die Militárperſonen , welche ſich während .

S. 62. Die Armeepflichtigkeit eines Erſaßmannes ihrer Dienſtzeit der in dem $. 4 bemerkten Verbrechen endet in der Regel gleichfaus

nur nach vollendeter 6 jábs oder Vergehen ſchuldig machen, werden zwar unverzügs

riger Dienſtzeit, frůber nur dann , wenn ,und ſo wie ich nach erfolgtem Erkenntniffe aus der Årmee entfernt, derſelbe a) dienſtuntauglich wird, oder b ) jene Dienſt: von der Armeepflichtigkeit aber erſt dann entlaſſen, nachs zeit zurücklegt, welche ſeinem Einſteller bei dem Austre: dem ſie zu den im S. 46 bezeichneten Arbeiten ſo lange ten aus der Armee noch obgelegen hatte.

in Bereitſchaft geſtanden ſind oder verwendet wurden,

S. 63. Für diejenigen Conſcribirten, welche nicht in daß die hierzu beſtimmte Zeit mit jener, welche ſie im die Armee eingereiht wurden, endet die Armeepflichtig: Dienſte der Armee zubrachten, 6 volle Jahre betrage. S. 67. Die Entlaſſung von der Militärpflicht wegen feit in der Regel während des zweiten Jahres derſelben unmittelbar nach Vollendung der Ausbebung jener Als Auswanderung richtet ſich nach den Staatsverträgen, tersklaſſe , welche im erſten Jahre der Armeepflichtigkeit bei deren Ermangelung nach den Grundſåßen der Res ſteht; früher endet ſie nur dann, wenn , und ſo wie fie ciprocitát, und wenn auch dieſe nicht zur Anwendung 1) mit Gebrechen behaftet ſind, welche ſie zum Dienſte kommen , ſo haben diejenigen , welche bereits im Alter

der Armee untauglichmachen; 2) wenn ein Conſcribirs der Conſcriptions- oder Armeepflichtigkeit ſtehen und ter einen Erſaßmann ſtellte, und die Vorſchriften der dienſttauglich ſind, einen dienſttauglichen Erſaßmann zu SS. 53 u. 55 erfüllte ; 3 ) wenn ſie auf den Grund des ſtellen, welcher ſogleich auf 6 Jahre in die Armee tritt, $ . 4 von der Ehre der Waffen ausgeſchloſſen und nach und dem Conſcriptionsbezirke bei dem Aufgebote der S. 46 während 6 Jahren zu der darin bezeichneten Ars Altersklaſſe, in welcher der Auswandernde ſteht, zu gut beit verwendet wurden, oder in Bereitſchaft ſtanden .

S. 64. Unmittelbar nach Beendigung der Armees pflichtigkeit müſſen die Conſcribirten derſelben entlaſſen

geſchrieben wird.

VI. A 6 r ch n it to

werden ; hierüber ſind ihnen legale Urkunden auszuſtels von den uebertretungen des gegenwärtigen Gereges, len, und zwar : denjenigen, welche in der Armee diens ten , förmliche Abſchiede; – den übrigen dagegen einfache -

deren Beſtrafung und anderen folgen.

S. 68. Der conſcriptionspflichtige Baier, welcher in

Entlaſſungsſcheine; dieſe werden von dem Recrutirungos dem Jahre,während deſſen er ſein 21. Lebensjahr zu : rathe bes betreffenden Gebietes, jene von den Militars růdlegt, verabſáumt, ſich in dem feſtgeſeßten Termine

bebörden ausgeſtellt. Indieſen Urkunden muß jedoch perſönlich oder mittelſt Bevollmächtigter 1) bei der

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geeigneten Conſcriptionsbehörde zur Eintragung in die gattungen untauglich ſind , unterliegen, außer den in Conſcriptionsliſte anzumelden, oder 2) bei der Verbands dem vorſtehenden s . ausgeſprochenen Strafen , der im lung des Meſſens und der Viſitation zu erſcheinen , oder S. 4 b bezeichneten Behandlung: 3) der erhaltenen Aufforderung ungeachtet mit dem Cons $. 72. Wer cinem Widerſpenſtigen heimlichen Aufents tingente ſeines Bezirkes zur Reviſion der Conſcriptions: balt geſtattet, oder auf eine andere Weiſe zu ſeiner Ents liſten oder zur Aushebung vor dem Recrutirungsrathefernung oder zur Beharrung in ſeiner Widerſpenſtigkeit zu ſtellen , fou als ungehorſam behandelt , der in den Hülfe leiſtet oder Anleitung gibt, unterliegt einer Gelds SS. 49. 50 u . 59 bezeichneten Vortheile verluſtig erklärt, ſtrafe von 50 – 100 fl. und haftet überdieß ſubſidiariſch in die durch ſeine Pflichtverletzung rich allenfalls erges für die dem Widerſpenſtigen ſelbſt zur laſt fadende Gelds

benden beſonderen Koſten und in eine Geldſtrafe verursſtrafe, für die Unterſuchungskoſten und den wegen Eins theilt werden, welche in dem Falle von Nr. 1 zehn bis ſtellung eines Erſazinannes erforderlichen Aufwand. fünfzig , in jenem von Nr. 2 fünf bis zehn , in jenem von S. 73. Jeder Conſcriptionsbezirk muß jene Widers ſpenſtigen erſeßen , welche ihm angehören , und binnen Nr. 3 fünfzig bis hundert Gulden betragen ſoll. S. 69. Ais widerſpenſtig ſind zu behandeln: 1) jene 6 Wochen weder in Perſon in die Armee eingereibt, noch Conſcribirten , welche von dem Recrutirungsrathe in ihrer in derſelben durch Erſatzmanner vertreten wurden . Dies Gegenwart zur wirklichen Einreibung in die Ärmee besſer Termin zählt von dem Tage an , an welchem das

ſtimmt wurden , aber vor dem Abmarſche oder während Contingent des betreffenden Bezirfes vor dem Recrutis

des Marſdhes zu der betreffenden Heeresabtheilung rich rungsrathe zur Aushebung erſcheinen mußte . ( S. 42. ) eigenmächtig entfernen , und bei derſelben nicht binnen

S. 74. Die Nachſtellung der zu dieſem Erraße erfors

14 Tagen ſich freiwillig ſtellen , daun 2) jene , welche derlichen Mannſchaft muß 24 Tage nach Ablauf dieſes

von dem Recrutirungsrathe in ihrer Abweſenheit zur ſedyswöchentlichen Termins geſchehen. Hierzu find jene Einreihung in die Armee beſtimmt wurden , ſich aber Conſcribirten berufen , welche den bereits eingereihten

während der darauf folgenden 40 Tage ohne Zwang in der Reihe der looſe folgen. Dieſe haben jedoch das weder perſönlich , noch einen den Beitimmungen der Recht, auf Rechnung der Widerſpenſtigen , ſtatt deren

SS. 53 und 55. ganz entſprechenden Erſatzmann ſtellen , ſie eintreten ſollen , Erſaßmänner zu ſtellen , und die endlich 3) die Conſcribirten , welche, um hinſiditlich der deßwegen übernommenen Laſten aus deren Vermogen

Conſcriptions- oder Armecpflicht beſondere Anſprüche ſich erſetzen zu laſſen .

Machen ſie von dieſem Rechte

zu begründen , a) verfälſchte Belege beibringen , oder keinen Gebrauch , und treten perſönlich in die Armee, .

b) Krankheiten oder Gebrechen erdichten , oder c) an ſo müſſen ſie wieder entlaſſen werden , ſo wie die Wis ihrem Körper Wunden oder Geſchwüre herbeiführen , derſpenſtigen, ſtatt derer ſie eintraten, in die Armee pers oder d ) ſich ſelbſt verſtůmmeln .

fónlich eingereiht, oder für dieſelben Erſatmånner eins

9. 70. Die Widerſpenſtigen ſind mit einer Geldſtrafe geſtellt ſein werden. Die Entlaſung geſchieht hierbei in von 100 - 200 fl. zu belegen , der in den Ss. 49 - 57 der Art, daß die leßte loodnummer am erſten austritt. den Conſcribirten zugeſicherten Vortheile verluſtig zu

$ . 75. Als Deſerteure ſind jene zu behandeln, welche

erklären , und auf Betreten ſogleich in die Armee bei jener Waffengattung einzureihen , wozu fie tauglich ſind. Dieſer perſönlichen Pflicht unbeſchadet, muß für jeden abweſenden Widerſpenſtigen nach Abfluß der im vorſte-

nach vorhergegangener umſtåndlichen Bekanntmachung der Militärſtrafgefeße auf dieſelben förmlich vereidet wurden und nachher entweichen ; mögen ſie in die vers ( chiedenen Heeresabtheilungen bereits eingereiht ſein

benden . 69 bemerkten Termine auf deffen Roſten ein oder nicht. Erfagmann zur Armee geſtellt und , wenn es die Ums S. 76. Die Deſerteure unterliegen den in den Milis

ſtånde geſtatten , der Cavalerie oder Artillerie zugetheilt tárgeſeßen ausgeſprochenen Strafen. Für dieſelben muß werden . Reicht das Vermögen eines Widerſpenſtigen zur aus ihrem Vermogen ein Erſaßmann geſtellt werden , Einſtellung eines Erſaßmannes nicht hin, ſo unterliegt welcher, wenn es die Umſtånde geſtatten , der Cavalerie jener auf Betreten, außer der obenbemerkten Geldſtrafe, oder Artillerie zuzutheilen iſt. Deſerteure, welche ſich in noch einer Freiheitsſtrafe von 3 Monaten . Wenn wähseinem der in dem s. 4 bemerkten Fälle befinden , ſind rend der erſten 6 Jahre der Abweſenheit eines Wider: den Verpflichtungen des S. 46 måhrend voller 6 Jahre

ſpenſtigen Krieg entſtand , ſo muß derſelbe nach ſeiner unterworfen , wenn auch für ſie ein Erſaßmann zur Einreibung jedes verſäumte Kriegsjahr wieder durch Armee geſtellt wurde. Ronnte jedoch dieſer wegen Mans ein Kriegsjahr oder durch 3 Friedensjahre erſeßen, und gels an hinreichendem Vermogen nicht eingeſteứt werden,

im leşteren Falle wird verhältnißmäßig die gewdhnliche lo ſoll jene Verbindlichkeit auf volle 12 Jahre ausges Dienſtzeit verlängert. Die perſönliche Einreihung eines dehnt werden. Widerſpenſtigen hat die Entlaſſung des für denſelben S. 77. Wer einem Deſerteur zur Entweichung ober und auf deffen Roſten eingereihten Erſaßmannes nicht zur Beharrung in der Deſertion Hilfe oder Anleitung zur Folge. Die in dieſem s. beſtimmte Geldſtrafe iſt des gibt, unterliegt nicht nur einer Geldſtrafe von 50 - 200fl., nen, welche beweiſen fónnen, ſchon vor erfolgter Widers ſondern haftet ſubſidiariſch für die Koſten , welche die ſpenſtigkeitserklärung dienſtuntauglich geweſen zu ſein , Stellung eines Erfaßmannes erfordert, für den Scha : nachzulaſſen oder, wenn die Bezahlung ſchon erfolgt den , welcher dem Aerar durch den Deſerteur zugefügt ſein ſollte , růđzuvergåten . wurde, und für die Unterſuchungskoſten. Geſchieht die S. 71. Widerſpenſtige Conſcribirte, welche ſich vor: Hülfe und Anleitung zur Deſertion während der Kriegse

ſåßlich dergeſtalt reritúinmeln , daß ſie zu nưen Waffens zeit, ſo ſoll die Geldſtrafe 100 - 400 ft. betragen. Für

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dieſe und andere F &dle der Uebertretung dieſes Gefeßes | Art und Große competent ſind. Die Gerichte ſind vers werden in Hinſicht der damit verbundenen Handlungen bunden, dieſe Gegenſtände zu den dringendſten Anges. die durch die allgemeinen Gefeße hierfür ausgeſprochenen allenfallſigen höheren Strafen ausdrücklich vorbehalten. $. 78. Geldſtrafen, welche wegen Vermögensloſigkeit uneinbringbar ſind , werden in Freiheitsſtrafen umges wandelt. Hierbei kommen die allgemeinen Vorſchriften der Strafgeſeße in Anwendung.

legenheiten ihres amtlichen Wirkens zu zählen, und die Verhandlungen dergeſtalt zu beſchleunigen , daß die Abs urtheiluug jederzeit binnen 8 Edictalcitationen Tagen nach Herſtellung dürfen des Thatbeſtandes erfolge. durchaus nicht ſtattfinden, ſondern für die Abweſenden ſind von Amtswegen Mandatare aufzuſtellen , und der

$. 79. Eine unmittelbare Folge der Widerſpenſtig- Thatbeſtand iſt alê vollkommen hergeſtellt zu betrachten , feito, oder Deſertionserklärung iſt die Beſchlagnahme wenn a) durch das Geburtszeugniß dargethan it , daß des Vermögens der Widerſpenſtigen und Deſerteure. das angeſchuldigte Individuum conſcriptionspflichtig iſt, Sie erſtreckt ſich nicht nur über das Vermogen , wel- und wenn b) ein Zeugniß der competenten Conſcrips

ches die betreffenden Individuen in dem Momente der tionsbehdrde oder des Þetreffenden Recrutirungsrathes erfolgten Widerſpenſtigkeitss oder Deſertionserklärung ſchon wirklich beſitzen, ſondern auch auf dasjenige , was ihnen unter einem giltigen Rechtstitel bereits angefallen iſt, oder während ihres ſtrafbaren Zuſtandes anfáut. Die denſelben gebührenden Pflichttheile und anderes zu

vorliegt , daß das Individuum die in Frage ſtehende Handlung vornahm oder unterließ , in fo fern nicht das Gegentheil oder das Nichtverſchulden erwieſen wird. Die Gerichte dürfen ſich, bei Vermeidung der auf Miß. brauch der Amtsgewalt gefeßten Strafen, eine Entſcheis

hoffendes Vermogen werden gerichtlich vorgemerkt.

dung über die Conſcribirung , Einreibung oder Entlaſs

S. 80. Jede, auch theilweiſe Aushändigung des dem ſung des Ungehorſamen oder Widerſpenſtigen durchaus Beſchlage unterworfenen oder gerichtlich vorgemerften nicht erlauben, und haben ſich bierbei ausſchließend auf Bermogens iſt dem Schuldner oder Inhaber bei Selbſt- Aburtheilung über die Frage des Ungehorſams oder der baftung unterſagt. Widerſpenſtigkeit, und auf den Ausſpruch der hierauf S. 81. Die Verwaltung und Nußnießung des in zu ſeßenden Strafen , deren Umwandlung und des Ros Beſchlag gelegten Vermögens der Widerſpenſtigen ſteht ſtenpunctes zu beſchrånfen . den Gemeinden zu , in welchen jene die Heimathsrechte S. 85. Im Uebrigen richtet ſich das Verfahren nad beſitzen . Aus dieſem Vermogen müſſen vor allem die den allgemeinen Vorſchriften, welche in Hinſicht der Uns Koſten für Aufſtellung eines Erſatzmannes , die Unter: terſuchung und Aburtheilung der einfachen Geſebesüber: ſuchungsfoſten und die Geldſtrafen beſtritten werden ,

und zwar im Falle der Unzureidenheit deſſelben in der

tretungen beſtehen oder fünftig erlaſſen werden . S. 86. Die Herſtellung des Thntbeſtandes der Des

vorſtehenden Reihenfolge.

ſertion liegt den Armeebehörden ob ; die Judicatur hiers

$. 82. Das in Beſchlag gelegte Vermogen der Wir über ſtehtden Militárgerichten zu , jedoch mit Ausnahme derſpenſtigen , vielmehr der nach Beſtreitung der eben der Aburtheilung jener Gehülfen, welche feine Militårs bemerkten laſten verbleibende Reſt deſſelben wird erſt perſonen ſind. S. 87. Die Begnadigung der Ungehorſamen , Widers dann wieder freigegeben , wenn der Widerſpenſtige ſich geſtellt, und a ) entweder ſeine Dienſtuntauglichkeit nach ſpenſtigen und Deſerteure fann nur von dem Monarchen gewieſen, oder b ) eine 6jährige Dienſtzeit in der Armee ausgehen ; ſie hebt die Strafe und ihre geſetzliche Fols vollendet haben wird . Der Beſchlag wird gleichfalls gen , jedoch nicht die Pflicht zur Dienſtleiſtung auf. S. 88. Die Staatsbürger, welche fraft des Geſekes nach dem Tode des Widerſpenſtigen aufgehoben , und zur Mitwirkung , bei den Conſcriptionsverhandlungen, der Vermögensreſt den Erben ausgeantwortet. S. 83. Die Beſchlagnahme des Vermögens eines Des insbeſondere bei jenen der Meſſung und der førperlichen ſerteurs verwandelt ſich in Gonfiscation , wenn dieſer

Unterſuchung berufen ſind, treten hierbei in die Rechte

nicht binnen 6 Wochen vom Tage der Deſertionserfla- und Pflichten offentlicher Diener . Sowohl dieſelben , als

rung freiwillig zu ſeiner Pflicht zurückfehrt. Das con

die Beamten, die Geiſtlichen, Aerzte, Wundärzte und

fiscirte Bermogen fållt der Gemeinde zu, in welcher der: felbe die Heimathsrechte beſikt. Dieſelbe hat jedoch die Berpflichtung, hieraus die Koſten zur Einſtellung des Erraßmannes, die Unterſuchungskoſten und den durch

Notare , ſo wie alle offentliche Diener, welche mittel , oder unmittelbar bei der Conſcription , der Áushebung oder Nachſtellung mitzuwirken berufen ſind , oder mits wirken , und ſich eine Pflichtverleßung oder ſonſtige Vers

den Deſerteur dem Aerar zugefügten Schaden zu decen, nachläſſigung zu Schulden kommen laſſen, haften nicht in ſo weit das Vermogen hierzu hinreicht. Im Falle nur für allen hieraus dem Aerar, den Conſcriptionsbezirs der Unzulänglichkeit deſſelben müſſen die ebenbemerkten ten oder einzelnen Staatsbürgern erwachſenden Schaden, Berbindlichkeiten in der oben bezeichneten Reihenfolge ſondern unterliegen auch den Diſciplinar- oder bóheren erfügt werden. Strafen, welche die Geſeße im Augemeinen für ähnliche S. 84. Die Sammlung der Behelfe zur Herſtellung Handlungen der öffentlichen Diener ausſprechen . des Zhatbeſtandes des Ungehorſams und der Widers

ſpenſtigkeit liegt den Conſcriptionsbehörden von Amts, wegen ob ;, die Judicatur hierüber ſteht jedoch auf Bes treibung dieſer Behörden und der Staatsanwälte in der

VII. Abſchnitt. Bon



e

Roſt é

.

S. 89. Alle zum Zwede der Militárconſcription erfor:

gereklichen Inſtanzenordnung den Gerichten zu, welche derliche Verrichtungen ſollen durchaus koſtenfrei behan.

im Augemeinen -zum Ausſpruche der Strafen von gleicher delt werden, ſobin weder einer Stempelgebühr noch einer

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72

Zare unterliegen. Eben ſo ſind auch die hierzu nöthigen baber ſchonlängt ein Berkchen über Geometrie ſowohl, als fiber Geburts- und årztlichen Zeugniſſe durch die verpflich die anderen Zweige derniederen Mathematik, welches nur das durchs tetenPerſonen von Amtswegen ganz unentgeltlich aus, aus,unentbehrliche,enthielte.. In talentvollen Anfängern wird

Beitergehenzurückgeldbred erwedt, undt. Werkchen der Reis talentvollewerden durch, zumſie nichtganz minderſolche zuſtellen. Eine Ausnahme hiervon machen a) dieauf durch

den Grund des S. 64 auszuſtellenden Entlaßſcheine; Dieſem Bedürfniſſe hilft das vorliegende Wertchen " in Bezug auf b) die auf die Einſtellung Bezug babenben Vertrage Geometrie ab. Wenn wir der Auswahl der Säße im Ganzen mit

und Verhandlungen , und c) die Strafſachen. Auf dies Vergnügen unſeren Beifauſchenken, ſo können wirdochnicht ums zu bemerken bin, und , daß uns € äße, "mie der 8. 9. 10. 13. 24.des ſelben ſind die aügemeinen Stempel- und Tarvorſchrif 3ten der 13. des 4. Budhes zu obijem Zweck noch überflüſſig

tenin Anwendung zu bringen. Außerdem unterliegen erfcheinen . Die Erklärung des Trapezes S.4 (eigentlich, wieman die ad a bemerften Entlaſſungsſcheine, dann die Eins ſpåter fient,Paralleltrapezes ) drückt etwas ganz anderes aus, als ſtandsvertrage einem beſonderen Conſcriptionsſtempel, fie fou . Eniges über Verwandlung und Theilung der Figuren

haben ; denn ein Compen: dürfte den Werth des Bertchens erhöht und zwar erſtere in einem Betrage von 6 , restere in dium ſou, nach des Ref. Unſicht, den Schülern wenigſtens Undeu: einem Betrage von 12 fl. tungen von dem geben, was der Lehrer nicht wohl mit Stillſchweiz kann . Die angehängten Aufgaben find eine recht $ . 90. Die Conſcriptions - und Aushebungskoſten gen übergehen werden aus den Kreisfonds beſtritten , und in den Res zweckmäßige Bugabe. gierechnungen der Behörden verausgabt. ImLaufe der 3) Geometriſche Conſtructionslehre, oder darſtellende zweiten Finanzperiode bleiben jedoch die Conſcriptions Geometrie. (Géométrie descriptive.) Von G. Schaffnit, koſten noch derKriegskaſſe zur faſt, und die Aushebungss koſten werden aus den Stempelgefallen beſtritten.

Premierlieutenant und Udjutant in der großherzogl. heſſiſchen

Artillerie, Lehrer der Mathematik an der großherzogl. Milis

S. 91. Der Invalidenfonds wird aus den Staats,

tärſchule . Mit 8Rupfertafeln.8. Darmſtadt, Beyer, 1 828.

gefallen einen jährlichen Zuſchuß von 10,000 fl., die Militärwittwen- und Waiſenkaffe einen jährlichen Zus ſchuß von 82,000 fl. erhalten . Im Laufe der zweiten Finanzperiode ſollen dieſe Beitråge aus den Stempels gefåten geleiſtet, in den nachfolgenden Jahren aber direct auf die Centralſtaatskaſſe radicirt werden. Der S. 92 enthält tranſitoriſche Beſtimmungen . Das Geſetz ſoll mit dem 1. Mai 1829. in Wirkung

216 6. XX. S. Vorwort und Inhalt. Preis 1 fl. 43 kr. oder 1 Thlr. ſächſiſch.

Dieſes durch Reichthum der Materie und durch Ordnung und

Prāciſion in Behandlung derſelben ſich aleich Tehr auszeichnende neue Berk dürfte eine recht erfreuliche Erſcheinung ſein , bei dem vielen autäglichen , womit jegt alle Fächer der Literatur immer mehr überſchwemmtwerden , und einem wahren Bedürfniſſe abhelfen . Dbgleich über die erſt in neueſter Zeit und zuerſt von den Franzoſen cultivirte geometriſche Conſtructionslehre ( Deſcriptive -

Geometrie) - eine ſehr nügliche Bülfswiſſenſchaft des gebildes ten Militärs, dem Urtileriſten , Ingenieur und allen denen aber , welche ſich mit techniſchen Gegenſtänden , deren Angabe und Wusa führung, zu beſchäfftigen haben, alſo auch Uraitecten, Mechanikern ,

treten .

und gebildeten Künſtlern, unumgänglich nöthig - in Frant: -

U e be r r i cht der

neueſten

Militär : Literatur.

1) Militäriſches Baſchenbuch. Siebenter Jahrgang. Leips zig , Baumgärtner , 1827. gr. 8. 1 Thir. Dieſer Jahraang enthält folgende Auffage: 1) Die Eroberung und die drei Bertheidigungen von Badajo ; durch die Franzoſen. Zwar kurz, aber recht intereſſant. 2 ) Bemerkungen über dieeng: lirohe Reiterei, von einen deutſchen Reiteroffizier. Im Gangen mit Dupin und Volz übereinſtimmend,3 ) Die Schlachtvon Großs aspern . Gibt zwar kein vollſtändiges Gemälde dieſer Schlacht, ſteütaber manche Einzelheiten derſelben in ein belieres licht 4 ) Mifcellen : a) Grundäge über dieBeförderung in der frans zöſiſchen Armee ; b ) Proſpect von der ( in Nr. 101 der 1. M. Z. von 1827 angezeigten ) ,, Beſchichteder Kriegein Europa Telt dem Jahč 1792 ;" c ) einige Züge aus dem Werke: ,,Gl Italiani in Russia 2c.". ( 1812, 4 Bände ), welchewohl hauptſächiich beſtimmt ( Bl. für liter, unterhaltung ſind, vor dieſem Werke zu warnen.

reich mehrere vortreffliche Werke erſchienen find ; To febite uns Deutſchen, bei welchen überhaupt die literatur dieſer Wiſſenraaft

noch ſebr arm iſt, doch gänzlich ein To vollſtändiges und bűn : diges Handbuch derſelben , wie es der Verfaſſer hier liefert. Selbſt

die Franzoſen beſigen kein ähnliches, welches fich fo Tehr zum Gea und wir glauben es in dieſer Hinſicht mit Recht allen Urtiưerie:, Ingenieur: und Militärſchulen , ſo wie din höheren Klaſſen dee Real: und Künſtierſchulen, empfehlen zu dürfen ,wobei mir es febr bedauern , daß der Raum dieſer Blätter und verbietet, unſerUrtheil durch eine nähere Betradtung und Erörterung des Werkes selbſt zu belegen. Noch beſonders müſſen wir aber der außerordentlichen Präciſion rühmlich erwähnen, deren ſich der ør. Wirf. bei der gros Ben Vouſtändigkeit ſeines Werkes befleißigt hat und welche ihm nur dadurch möglich ward, daß er die wichtigſten Säge als eigene Lehrfäße aufſtellte, ſtrenge bewieß und dann erſt auf Beiſpiele ans wandte, ein Vorzug des Werkes, der es weſentlich von allen ans deren über dieſen Gegenſtand unterſcheidet. Dieſe Präciſion erlaubt dem Lebrer weitere Erklärungen und Betrachtungen ; beim Selbſt: brauche für Lehrer und Schüler zugleich eignet, als das vorliegende,

unterrichte aber, wofür das Buch gleichfaus beſtimmt iſt, ſoäift ſie die Denkkraft fehr. Sierauf hat der Verf. auch noch beſondere tes an Militärschulen und höheren Lehranstalten . Ausgear- Beantwortung , als eine höchſt nüßliche Uebung des Verſtandes und beitet nach Legendre von F. v. Kausler , Hauptmann im der Einbildungskraft, dem Scharfſinne des Schülero .überlaſſen

Nr. 292 von 1827. )

2) Die Elemente der Geometric. Zum Behuf des Unterrich- Rückſicht genommen, indem er zuweilen Fragen aufwirft, deren königl, würtemberg. General- Quartiermeisterstab: Mit zwei bleibt. Wir glauben darum auch nicht befürchten zu müſſen, $ lithographiten Tafeln. Ludwigsburg , Druck und Verlag der man dem Verf. den Vorwurf machen werde , in der Kürzeder C. F. Nast'schen Buchhandlung. 1827. 8°. 100 S. Darſtellung vielleicht zu weit gegangen zu ſein. Die ſchöne, Ref. , der ſeit langer Zeit lebrex der Mathematik an einer Miti- gewiß höchſt schwierige Bebandlung der Figuren verdient großes tärſchule iſt, in welder es mehr darauf ankommt, Offiziere, un lob. Der Verf. hat auch hier Pünctlichkeit, Ordnung und Deuts -

teroffiziere 2c. der Infanterie für ihren Wirkungskreis zu bilden, lichkeit mit großer Rauni:rſparniß ſehr zweckmäßig zu vereinen als ſie gerade in die höheren Zweige der Mathematit einzuführen, gewußt . mobin doch chnehin in wenige gelangen , ſcheinen die meiſten Lehrs

bücher zu diesem Zwecke noch zu viel zu enthalten . Er vermißte Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : E. W. £ este in Darmſtadt, und in deſſea Dffijin gedrudt.

Nr. 10.

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Samstag , 2. Febr. 1828 .

Allgemeine

Militár- Zeitung.

geſchichtlichen undtak- nur erwärmen unddieLiebezu den Wiſſenſchaften er: Ueber den militäriſchn ;denn noch iſtder Zeitpunct lange nicht da, wo tiſden Unterricht im "königlich fåchſiſchen wecke der Jüngling ins handelnde Leben tritt und ſeine Thats adelichen Cadettencorps in Dresden . * )

fraft nach Außen richten fann, er muß erſt ſein Inneres

Die Zöglinge des föniglich ſådhſiſchen Sadettencorps cultiviren. Im Gegentheil muß man ihm zeigen , wie ſind in wiſſenſchaftlicher Hinſicht in vier Klaſſen oder viel körperliche und geiſtige Anſtrengung dazu gehört,

Diviſionen abgetheilt. **) In den beiden unteren Klaſ- um ſich vor Anderen rühmlich auszuzeichnen ; wie oft Ten (4. u . 3. Diviſion ) findet nur ein allgemein -wiſſen , die größte Tapferkeit und Entſchloſſenheit, die ſtrengſte ſchaftlicher Unterridht ſtatt; die eigentlich militåriſch - Pflichterfüllung unbelohnt bleiben, weil ſie nicht immer wiſſenſchaftliche Bildung beginnt erſt bei dem Eintritte bemerkt werden ; und daß folglich, um emporzuſteigen ,

in die 2. Diviſion. Da man jedod wahrnahm , daßdie nicht nur ungewöhnliche Thatfraft, ſondern auch inans nd erfordert werde. die mancherlei darin zur cher Glůctumſta minder fähigen Köpfe durch Schon bei den berühmteſten Bölfern älterer und Sprache fommenden militåriſchen Gegenſtånde, von wel. chen ſie vorher nichts gehört hatten , überraſchtwurden, neuerer Zeiten war es Gebrauch, der Jugend die Thas ſo iſt ſeit einigen Jahren in der 3. Diviſion ein vors ten berühmter Månner zu ſchildern , und man glaubte

bereitender militäriſcher Curſus angeordnet worden , deſſen Nußen ſich in ſeinen Folgen zu bewähren ſcheint. So viel im Allgemeinen . Es ſei nun erlaubt, die verſchie: denen Unterrichtsgegenſtande des obengenannten Lehr: faches, und vorzüglich die Art ihrer Behandlung näher zu bezeichnen. Dritte Diviſion .

Der beabſichtigte Zweck - allgemeine Vorbereitung für den militariſch -wiffenſchaftlichen Unterricht + fors berte einen möglichſt vielſeitigen Gegenſtand, welcher, aller ſyſtematiſchen Feſſeln entledigt, eben ſo geeignet war, das Gemüth wie den Geiſt zu beleben und für die Wiſſenſchaft empfänglich zu machen. Ausgezeichnete Kriegothaten reißen zur Begeiſterung bin und erzeugen -

5

denſelben Weg um ſo eber einſchlagen zu dürfen , ba auch der geniale Verfaſſer des ,,Krieges für wahre Arieger " ihn für den richtigſten hålt, und das Bewundern der Großthaten, welche die Geſchichte aufbewahrt hat, die erſte Bildungsſtufe junger Militårs nennt. Man wählte alſo

die Geſchichte berühmter Heerführer . Der Nußen der Geſchichte überhaupt iſt ſo vielſeitig,

daß man ſie jedem Alter, vom Knaben bis zum Greiſe, als das beſte Unterrichtsmittel empfehlen fann ; daber fommt es hierbei vornehmlich auf die Behandlung des geſchichtlichen Stoffes an. 68 werden nämlich 6-8 der berühmteſten Heerfüh .

rer eines Zeitraumes ( z. B. des 30 jährigen Krieges )

den Wunſch der Nachahmung. Aber dieſes Jugendfeuer gewählt, und die Ereigniſſe, an welchen ſie Theil nab. darf nicht zur verzehrenden Flamme auflodern, es ſoll men, ſo geordnet und zuſammengeſtellt , daß daraus eine,

* ) Die Redaction glaubt beider Aufnahme dieſes Auffaget, ing: wenn auch nicht vollſtändige, dochchronologiſche und beſondere in Bezug auf diedarin vorkommenden allgemeinen zuſammenhangende Darſtellung der merkwürdigſten Uns Anſichten über die Bildung fünftiger Offiziere, ein für ternehmungen und Begebenheiten des gewählten Zeits allemal erklären zu müffen , 1) dab , da die Kahrheit nur raumes entſteht. Zu dieſem Endzwede laßt man die

durch Unhörung und Prüfung des Für und Wider gefunden Lebensbeſchreibungen jener Feldherrn ſo aufeinander fols

werden kann, die2. m . 3. nichtblos den Perfechtern einer gen , wieihre vorzüglichſten Kriegøthaten aufeinander g eon Meinunle

Grundfa über geöffnet iſt,Stimme der wichtig Redacti Fragen taß es und vielmeh ſein wird,"jede jeder gefolgt ſind , dergeſtalt, daß die Geſchichte des Vierten,

Meinung zu hören , in fo fern nur die Auffäße an unb für Fünften 2c. zugleich die Fortſeßung der Kriegsgeſchichte fich, namentlich auch in Bezug auf Form undTon, zur Auf- wird. Die Feldherrn des 30jährigen Krieges ſind zu nahme geeignet find ; - 2) daß aber eben darum auß der einer ſolchen Behandlung ganz beſonders geeignet , da

Aufnahme eines Huffages niemals auf die Unſicht der Redac: fie Im ſchaft ten. ges bietet ſich dem ſeltenLaufe in Gemein operir n Vortra htliche des geſchic tion geſchloſſen werden kann .

**) Cadette In Nr.ncorps 42 der ausführl 2. m . icher 3. vonbeſchrie 1827,iſt die Organiſation des febrer vielfältig Gelegenheit dar, allgemeine Bemers bene

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fungen über die diſciplinariſden Einrichtungen der etwas ſagen zu wollen . Die Behandlungsart bieſes, auftretenden Heere , über die Wichtigkeit der Ordnung Gegenſtandes iſt aus dem zu dieſem Behufe geſchriebes und des Gehorſams, über die Ausrüſtung und Bewaffnen Lehrbuche ,, Peſchels Waffenlehre zu erſehen. nung der verſdiedenen Truppen und der damals úbli- Hand in Hand mit dieſer Wiſſenſchaft geht dhen Fechtart zu machen, und dieſe Bemerkungen prägen 2. die Gedichte der Zaftil, oder die Beſchreis

ſich dem Gedächtniſſe der Zuhörer um ſo eher ein , da bung der in den wichtigſten kriegeriſden Zeiträumen ſie nicht in großer Menge auf einmal, ſondern nur ge- úbliden Stellungs-, Bewegungs- und Fechtarten der legentlich gemachtwerden und gleichſam zur Erläuterung dienen. Was die friegeriſchen Ereigniſſe an und für ſidy betrifft, ſo werden ſie nach Verhältniß ihrer Wichtig: feit bald mehr bald minder ausführlich geſchildert, die Schlachten und Belagerungen aber nur in großen Um riſſen dargeſtellt; hierbei wird indeſſen beſonders dar auf Rúdricht genommen, die Sadetten mit den Kriegsgebrauchen überhaupt unb mit der Bedeutung militariſcher Kunſtwörter und Redens arten

Truppen. Wer eine Erſcheinung beurtheilen will, muß ihre Entſtehungsurſachen kennen ; wer die Taftif verſte ben will, muß mit ihrer Geſchichte bekannt ſein. Dieſer letztere Grundſatz iſt noch ſehr neu, aber unſtreitig richtiger als der : ,, daß die Taktif auf ma , thematiſden Grundſågen berube; " eine Behaups tung , deren Unrichtigkeitſon vorlänger als einem Jahr , tauſend von den Römern practiſch bewieſen worden iſt, und

insbeſondere befannt zu machen .

die in fo fern ungereimt genannt werden fann, da orgas

Eben ſo reichhaltigen Stoff zu anderen lehrreichen niſche, mit Widenskraft begabte Weſen feine mechanis Bemerkungen bietet die Jugendgeſdichte jener FeldſchePuppen ſind, noch dazu gemacht werden dürfen. Die berrn dar, und man bemüht ſich hauptſächlich, den juns Einleitung zur Taftif, deren gründliches Studium dem gen Leuten zu zeigen, welchen Einfluß Erziehung uud fünftigen Offizier überlaſſen bleibt, wird alſo geſchichts ünterricht auf das ganze militariſche leben haben , lid vorgetragen. Hätte die literatur eine pragmatiſche verbeblt ihnen aber auch nicht , daß viel wiſſen wenig Geſchichte der Taktik aufzuweiſen , ſo würde man auch núßt, ſobald man nicht den rechten Gebrauch davon zu dieſe zum Selbſtſtudium in reiferen Jahren empfehlen ; machen verſteht, und daß vorzüglich vom Krieger mehr da ein ſolches Geſchichtswerf aber erſt dann geliefert Selbſtbeherrſchung und perſönliche Hingebung gefordert werden fann, wenn die Specialgeſchichten jeder Waffens wird , als von anderen Perſonen. Dieſe und åbnliche gattung und der vorzüglidiſten Dölfer erſchienen ſind, Bemerkungen ſind hier deßhalb ganz an ihrem Orte, woran es ebenfalls noch gånzlich fehlt, – lo ſcheint es weil der Cadet bei dem Austritte aus dieſer Diviſion nothwendig , den angehenden Militár in dieſem Laby: fich entſcheiden muß , ob er Militår werden will oder rinthe zurecht zu weiſen , und ihn zu belehren, wie er

nicht; es iſt daher nothwendig, ihn auch mit der Schat: reine fünftige taftiſche Studien mit Erfolg zu tenſeite des Kriegerſtandes bekannt zu machen , da die ordnen habe. mit den Beſchwerden deſſelben nidyt befannte Jugend

Noch vor nicht gar langer Zeit beſtand der taftiſche

oft nur von deſſen außerem Glanze angezogen wird, Unterricht im Cadettencorps in einer Erklärung des Er

nach erfolgter Enttauſchung aber ſich unglücklich fühlt, ercirreglements der Infanterie.

Das Einſeitige dieſer

ein unbrauchbares Glied wird und mehr Schaden als Maßregel erkennend , führte der jetzige Commandant Nußen ſtiftet. eine ganz neue Lehrmethode ein , die unſtreitig ſicherer Da jeder Elementarunterricht, als Grundlage zur zum Ziele führt und hier nåber bezeichnet werden ſoll. weiteren Ausbildung, von Wichtigkeit iſt , ſo ſucht der Es wurde hierbei von dem Grundſaße ausgegangen,

Lehrer auf jede mögliche Art ſich zu überzeugen, ob er daß es Zeitverſchwendung fei, den Cadetten Dinge zu auch verſtanden worden iſt. Hierzu dienen , außer den lehren , die zu erlernen ſie in den Regimentern beffer

vom Commandanten anbefohlenen Prüfungen , förmliche Ratechiſationen und ſchriftliche Bearbeitungen der ges ſchichtlichen Begebenheiten oder eingeflochtenen Gegenſtånde nach beſonderen Aufgaben, welche Aufſåße dann

als ſonſt wo Gelegenheit haben , und daß man ihnen vielmehr andere nüßliche Kenntniſſe beibringen müfre, zu deren Erlangung in den Regimentern weder Zeit noch Mittel vorhanden ſind.

vollſtåndig berichtigt werden. So vorbereitet tritt der Sadet in die zweite Diviſion ,

( Fortſeßung folgt.)

Verſtandund Urtheilstraft ſchon mehr inAuſprud. Ueber Percuſſionsgewehre und ihre Einführung wo genommen werden. Was in dieſer Klaſſe zur Sprache kommt, iſt ihm nun nicht mehr fremd und er begreift den Zuſammenhang deſto leichter. Der Lehrer aber

v

bei dem Militár . Die Percuſſionsgewehre haben in der neueren Zeit

erſpart rich manche Erklärung, und gewinnt dadurch ein ſo aúgemeines Intereſſe erweckt und ſelbſt zu Ver Zeit zu gründlicherer Behandlung der gegebenen Stoffe. ſuchen im Militárſtande Beranlaffung gegeben, daß es einem Theile der leſer der A. M.Z. nicht unangenehm 3 weite Diviſion. fein dürfte, dasjenige, was bis jeßt über dieſen ſo wich

1. Waffenlehre. Der Nußen , ja ſelbſt die Noth - tigen Gegenſtand bekannt geworden iſt, kurz im Zuſam

wendigkeit, Kenntniß von der Beſchaffenheit und Wirks menhange zu leſen, um daraus ermeſſen zu können , ob ſamkeit der in den verſchiedenen Zeitraumen úblichen die Percuſſionsgewehre jeßt ſchon zur Einführung im Waffen zu haben , iſt ſo einleuchtend und ſo allgemein Militår geeignet ſeien. Wir müſſen jedoch zu unſerem

anerkannt, daß es wohl überfluffig wåre, hierüber noch Bedauern im Voraus bemerken, daß wir nicht im Stande

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find, Reſultate von imGroßen bei dem Militár angeſtells | Percuſſionszündung enthält und das wir benußt haben , ten Verſuchen , wie z. B. von den in Nr. 75d. Bl. v . 1827 einen lad an, derdie Hütchen vollkommen gegen Feuchs erwähnten dwediſchen Verſuden , mittheilen zu fónnen . tigkeit ſchützen ſoll.

Wir glauben gegenwärtige Darſtellung füglich in Das Knallpulver, deſſen Hauptbeſtandtheil chlorina drei Abſdynitte, betreffend: die Zündmane ſelbſt , die Taueres Kali iſt, muriatiſches Pulver – iſt, im Gros -

Båndhůtchen und Zündkórner und das Percuſſionsſchloß, Ben zubereitet, wohlfeiler, als die anderen genannten theilen zu können.

1 ) 3 ů n d m ar fe.

Knallpulver und zugleid, bei der Zubereitung weniger gefährlich); die Potaſche, aus welcher das chlorinſauere Kali bereitet wird, iſt úberau zu haben ; das muriatiſche

In dem bei Percuſſionsgewehren oder Gewehren mit Pulver entwickelt keine ſchädlichen Dampfe, ſondern reis

Shlag- oder Hammerſchlofjern als Zündungsmittel vers nen Sauerſtoff und als Zündungsmittel ſteht es dem wendeten Knallpulver wird im Allgemeinen der Salpeter aus Knaulqueckſilber bereiteten Pulver nicht nach , ſons des gewöhnlichen Schießpulvers durch andere Stoffe, dern wird ihm ſogar von Manchen vorgezogen ; allein nåmlich durch Knallſilber, oder Knallquedſilber , oder es orydirt das Eiſen oder greift daſſelbe an und wird chlorinſaueres Kali ( Chlor- Sali ) erſetzt. Man miſcht deßhalb zum Gebrauche beim kleinen Gewehr jenem Puls wohl auch dieſe Stoffe unter das gewöhnliche Pulver. 1 ver nachgeſeßt. In Betreff dieſer Drydirung ſind indeſ: Das Miſchungsverhältniß dieſer Stoffe mit Roble und ſen die Meinungen getheilt; theils roll dieſe Orydirung Schwefel, ſo wie manchmal mit etwas Gummi als Bin wenig oder gar nidit ſtårfer ſein , als beim Gebrauche dungsmittel , wird, wie bei dem Schießpulver, ſehr vers des anderen Knallpulvers ; theils ſou ſie auf eine ſonſt ſchieden angegeben. Im Allgemeinen machen jene Stoffe nicht nachtheilige Weiſe vermindert, oder durch Verwens etwa ), der ganzen Maſſe aus , und das andere Vier- dung von Kupfer , das von dem muriatiſchen Pulver theil beſteht aus Kohle und Schwefel zu gleichen, oder nicht angegriffen werde, ganz entfernt werden können. wenig von einander abweichenden Theilen . Dieſe Mi : Bei den ſchon erwähnten Verſuchen in Schweden ſou ſdungen haben die Eigenſchaft, daß ſie ſchon durch einen das Knallpulver von chlorinſauerem Rali als Baſis mäßigen Schlag entzündet werden , daß ſie die Entzün- feine nachtheilige Einwirkung auf das Eiſen gezeigt has dung außerordentlich ſchnell fortpflanzen , und deßhalb ben . Sollte vielleicht das bekanntlich gute ſchwediſche die Wirfung verſtårken . Eiſen zu dieſem günſtigen Reſultate beigetragen haben ? Das Knallpulver, deſſen Hauptbeſtandtheil aus Knall: Endlich ſoll noch das muriatiſche Pulver in Beziehung filber beſteht, iſt zu entzündlich und bei der Entzündung auf Orydirung des Eiſens weniger nachtheilig ſein , zu gefährlich, als daß es , anderer Umſtånde nicht zu wenn die Gewehre geladen ſind, als wenn dieſes nicht ,

gebenfen, zum Kriegsgebrauche verwendet werden konnte . der Fall iſt. Ueber die Wahl zwiſchen den beiden anderen Stoffen Aus dieſer ganzen Betrachtung über das Knallpuls Knauqueckſilber und chlorinſaueres Kali – als Haupts ver , rückſiditlich der Wahl ſeines Hauptbeſtandtheiles,

beſtandtheile des Knallpulvers, ſind die Meinungen ver- ſcheint demnach hervorzugehen, daß man damit noch (djieden ; jedoch ſcheint das chlorinſauere Rali am håu: nicht ganz im Klaren ſei; ſo wie auch darüber nicht, ob figſten, vorzüglich bei Verſuchen mit Geſchůß, verwendet das chlorinſauere Kali, wenn man ſich für dieſes ents zu werden . Nach einigen ſou die Zubereitung des Knall: ſcheiden mußte, wirklich das Eiſen auf eine zu nachtheis pulvers aus Knallqueckſilber noch zu gefährlich ſein , nach lige Weiſe orydire, und ob dieſem Uebelſtande auf eine

anderen nid)t. Man führt noch an, das Quecſilber werde zuläßige und hinreichende Art vorgebeugt werden könne. in Europa nur in geringer Quantitåt und nur an zwei 2) 3 ủndhùtch en uno 3 ú ndkørner. oder drei Orten gewonnen ; ein Kriegführender Staat kónne alſo in Verlegenheit fommen. Ferner ſollen die Befanntlich wird die Zündmaſſe in ſehr kleinen Quants bei der Verpuffung fich entwickelnden Dämpfe dem Auge titåten , % bis hódiſtens ' /3 Gran, entweder in kleine und dem Athmen Tehr gefährlich ſein , welcher Umſtand metallene Hütchen gethan und dieſe auf den Zündfegel

ſich beſonders in den engen, verſdiloſſenen Gallerieen der Feſtungen als nachtheilig zeigen würde. Endlich verdient beſonders bemerkt zu werden , daß die Zündhůtchen, deren Fúdung Kinallqueckſilber enthält, durch Feuchtigkeit, die fie in der Puft oder in Nåffe anziehen, weit gefährlicher

geſeßt, oder es wird die Maſſe in kleine Körner, Pilen formirt, welche dann in den etwas vertieften Zündkegel gelegt werden. Um dieſe Körner gegen Feuchtigkeit zu ſchůzen und damit ſie leichter auf dem Zündkegel hången bleiben , werden ſie mit Firniß oder Wachs überzogen. werden , als ſie vorher waren, weil eine dieſe Gefährs An gute Hütchen muß man die Forderung machen, lichkeit begünſtigende Zerſeßung der Zündmaſſe durch daß die Zündmaſſe vollſtändig verpuffe, daß ſie auch

Feuchtigkeit herbeigeführt wird. Solche Hütchen verpuf- bei großer Erſchütterung nicht herausfalle, daß ſie gegen fen oft ſchon beim Aufſeßen auf den Zündkegél. Können Feuchtigkeit vollſtåndig geſchůßt ſei , daß die Hütchen demnach dergleichen Hütchen nicht voufommen gegen die gleich groß ſeien und daß ſie endlich nicht in mehrere Nåfíe oder die Feuchtigkeit der Luft geſchüßt werden, To Theile zerriſſen werden. Den meiſten dieſer Forderuns dürfte dieſer Umſtand allein ſchon hinreichen , das aus gen genügen die bis jetzt gebråudlichen Hütchen nicht

Knallquedfilber bereitete Knallpulver im Kriege nicht zu hinreichend. Die Splitter der gewöhnlich fupfernen Hüt verwenden. Der königl. preußiſche Lieutenant Schmidt chen werden dem Nebenmanne gefährlich und können gibt in ſeinem Werfchen :

„, die Jáger- und Stußen- den Mechanismus des Schloſſes hindern . Die in der

bůchſe " , welches überdieß viel Bemerkenswerthes über neueſten Zeit fabricirten Hütchen aus Eiſenblech ſollen

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nicht in Stüde zerſprengt, ſondern blos aufgeriſſen werFrankreich. In dem Perſonale des Kriegsminiſteriums und den . Gegen Feuchtigkeit waren die Hütchenbisher nicht ſeiner Dependenzen find zahlreiche Beränderungen vorgegangen. Der Oberſt vom Generalſtab, d'Hincourt, iſt an die binlänglich geſchüßt, wenn gleich im Waſſer gelegene, Stelle BeauvertFournier des Barong , zum Generalſecretär dieſes Mini

obne Nachtheile zu zeigen, gut verpufften . Eines Theils fteriums ernannt. Derletbe fou weit ausgedehntere Befugniſſe fcheint bei folchen Verſuchen die Mafie nicht naß gewors erhalten, als der bisherige Generalſecretär. - Man verſichert, den zu ſein, weil die in den Hütchen zuſammengeðrúcte daß dieMarſchalle Berzog von Ragura, GrafMolitor und berzog

luft das Waſſer nicht an die Maſſe kommen ließ ; an- Dalmatien Mitglieder eines Kriegéraths werden würden , ebin to die Generalieutenante Coverdo , lamarque , Bordeſoule , Preval deren Theils wurden dieVerſuche vorgenommen , ehe und Herzog vonGuide. - Der Marechal de campundAide de camp eine Zerſegung der Maſſe vorgegangen ſein konnte. des Dauphins, Nompere von Champagny iſt nun wirklich, Hütchen , in welchen die Maſſe wirklich naß geworden dura tönigliche Ordonnanz vom 11. Januar, an die Stelle des

war, detonirten entweder gar nicht, oder entzündeten Generalieutenants du Coëtlosquet zum Generaldirector des Pers nur ſelten die Ladung. Die Hütchen ſollen überhaupt fonnels im Departement des Krieges ernannt worden. Ueber die bisweilen verſagen oder ein Nachbrennen zulaſſen .

bei den Militäravancements künſtig zu befolgenden Grundfäße hat

von Champagny in einer Unrede die Ungeſtellten bei ſeiner Die Körner oder Pillen ſcheinen , in Deutſchland pr. Direction widtige Fingerzeige gegeben.anDerConftitutionnelbemerk t

wenigſtens, noch felten gebraucht zu werden . Die gefir: Darüber Folgendes: ,, Die neue Urmee und die noch disponibles

nigten rollen nicht immer feſt genug hången bleiben ; Neſte von den ruhnvollen Phalangen der alten Urmee werden den mit Wachs überzogenen reist man bis ießt noch , diefen deußerungen des ørn . von Champagny ihren vollen Beifall

wie den anderen , die beſchwerliche Handhabung ent- geben. Der Wide de camp des Dauphin konnte nur derDolmet:

gegen . Dieſe mag allerdings nicht leicht, ſchnell und

eine der loyalen Abſichten des Vermittlers von Undujar fein, als er ſagte, daß unter einer conſtitutionellen und repräſentativen Rea

ſicher genug von Statten gehen , namentlich nach Com- gierung uue gleiche Rechte haben , und daß dieſe Rechte die mando's, am wenigſten durch Soldaten, deren Finger einzige Richtichnur für' 0 a 6 Uvancement ſein müſſen . oft zu unempfindlich und zu ungelenk zur Ergreifung Man muß hoffen, daß dieſer Grundlag der Rechtsgleichheit auch und Behandlung eines ro kleinen Kornes Tein möchten. dann nicht derkannt werden wird , wenn es ſich von Richten hans

In dieſer Beziehung verdienen die Hütchen unſtreitig gutmachens wiederholter und eingewurzeiter ungerechtigkeiten end den Vorzug. Man hofft zwar eine Einrichtung zu erfina lid angebrochen iſt. Die Schlachtopfer find noch nicht ganz aus: den, zufolge welcher aus dem Behålter, der die Geſtalt geſtorbin; noch iſt eine Anzahl derfelben vorhanden , und für dieſe

einer kleinen Flaſche haben fann, durch den Druck einer wird es tröſtend ſein, die ſpäte Gerechtigkeit, welche ſiein Anſpruch

Feder, oder eine andere mechaniſche Einrichtung, jedes nehmen, einem Prinzen zu verdanken, der (wie pr.v. Champagny ausdrücie Peine Gunft und teine Empfehlungen mal ein Korn könne heraus und auf die Pfanne gebracht mehr richo pauBorüatte) will." werden . Mit den Körnern oder Pillen ſcheinen überhaupt Bei dem Artilleriecomité iſt der Generallieutenant Wolf zum Präſidenten, ſo wie der Generallieutenant Negre und der Marechal noch ſehr wenige Verſudse angeſtellt worden zu ſein.

Beide Formen des Zündfrautes ſcheinen gleich trans- de camp Baiaze zu Mitgliedern ernannt. Dasore Commando der 11. Militärdiviſion ( Bordeaur an die portirfähig zu ſein ; beide ſind ſehr wohlfeil; dieKörner Stelle verſtorbenen Generals Baron Uinterag, dem) iſt,Generals

Follen nie, die Hütchen bisweilen, aber ſelten verſagen ; lieutenant Grafen von Uutichamp wieder übertragen worden. Die Korner ſind beſchwerlich zu handhaben , die Hütchen Derfelbe hatte ſchon früher diefes Commando und daſſelbe nur zu leidyter. Welche Form im Großen die brauchbarſte ſei, am dem Behufe abgegeben, um eine Diviſion in dem ſpaniſchen Kriege

bequemſten aufbewahrt, geſichert und transportirt wer zu commandiren . Der Brigadiergeneral D. Pedro Baldivieſa ift, den könne, namentlich Soldaten, iſt ſtattMexico. noch unentſchieden und von es dem wird einzelnen dieß aud nur durch des Generals Bonilla, züm mericaniſchen Kriegs- und Mas rine miniſter ernannt worden .

Verſuche im Großen , etwa mit einem Bataillon oder

einer Compagnie ausgemacht werden können. (Schluß folgt.)

Rußland. Zwei Iſchircaſſier : Fürſten , abgeſandte jener Böl: Eerſchaften, trugen Er. Maj. dem Kaiſer Nicolaus I. bei der ihnen am 29. Dec. 1827 verliehenen Uudienz den unterthänigſten Wunſch

vor , ein Regiment trichter Cavalerie, Volontärs, von denen ein

Milit & r , Chron i k. Baiern. Gemäß allerhöchſten Cabinetsbefehls vom 16. Jan. haben Se. königl. Majeſtät zu verordnen geruht, daß die erſte und zweitė Urmeediviſion , mit einer angemeſſenen Urtillerieabtheilung u . I, w. in dieſem Jahre , wahr'cheinlid in der erſten Hälfte des

jeder ſich ſelbſt betteiden und unterhalten werde, errichten und Sr. Majeſtät zu Gebote ſtellen zu dürfen. Sie hatten verſchiedene Unis formen mitgebracht und ihre Dienerſchaft darin gekieidet, um des Monarchen Wahl, wie dieſes Regiment gekleidet werden ſollte, zu Dernehmen. Sr. Maj . des Kaiſers Wahl war folgende : der Soldat, wie der Offizier, trägt eine ſtählerne Pickelhaube, ein aus Draht ringen geflochtenis tugelfeſtes Hemd, bis zum halben Stenkel ret chend, üter demſelben einen kurzen blauen Koʻađenrod , reich berent, lange weiße enge Beinkleider, kurze Stiefeln und hoheStulphands

Monats September, zu einem uebungslager beiAugsburg auf Schuhe; die sand iſt gleichfallsmit kleinen geflochtenen Stahlrins die Dauer von 14 Tagen zu'ammengezogen werden ſollen . Dagegen gen , der obere Theil des Stulps aber, der bis über den Ellenbogen

findet bei der dritten und vierten Urmeediviſion die Einberufung reicht, mit helglänzenden Stahlſduppen belegt. Dieſe Leute ſind der Beurlaubten für dieſes Jahr nicht ſtatt. - Bermöge weiteren bewaffnet mit einen langen Säbel, einem langen Dolch ( / EU .) allerhöchſten Befehls wird das in Umberg narniſonirende 15. Linien- und einem eben ſo langen Piſtol, einem Stahlbogen und einem Infanterieregiment nach Neuburg und Eichſtädt , das 3, Jäger: Köcher mit Pfeilen. Dieſe bewundernswerthen Krieger haben hier bataillon von Eichſtädt nach Umberg, und das 4, Jägerbataillon außerordentliche Proben von Geſchidlichkeit abgelegt, wie schnell von Neuburg nach Landshut verlegt, und ſicher ſie mit allen dieſen Waffen umzugehen und ihren Feind

Der königl. Genera'ſtabsarzt und Referent des königl . Kriegs- ' zu treffen und zu beſiegen verſtehen.

Die abgeſandten wurden

miniſteriums, Dr. F. Eichheimer erhielt am 27. Oct. 1827 das von Sr. Maj. dem Raiſer reich belchenkt und mit der Verſicherung Seiner Ullerhöchſten Gnade entlaſſen . Ehrenkreuz des Ludepigordens. Redigirt unter Veran tivortiidfeit der Verlagshandlung: C. W. Leste in Darmſtadt, und in defien Offijin gedrudt.

Mittwody

Nr. 11.

6. Febr. 1828.

We

Allgemeine Militar - Zeitung. o

Ueber den militåriſch- geſchichtlichen und tak- 1 an der Spiße mandvrirender und fechtender Truppen ſich aneignen kann , und wozu man angeborenes Talent tiſden Unterricht im königlich fachſiſchen beſißen muß. Zum Verſtehen der Taktif hingegen adelichen Cadettencorps zu Dresden.

gehört nicht mehr, als ein natürlich gebildeter Verſtand,

( Fortſegung. )

denn das Wahre iſt einfach , und nur das Einfache ist

Die geſchichtliche Behandlung der Taftit iſt folgende. I im Kriege anwendbar. Sehr oft aber überſehen die Kris Man betrachtet die verſchiedenen taktiſchen Geſtaltungen, tifer der Militärbildungsanſtalten den weſentlichen Uns

wie z. B. die Phalanr, die Region, die großen Bataila terſchied, welcher zwiſchen ſtudiren und zum Stu: lone des Mittelalters bis zu Guſtav Adolphs Zeiten , dium angeleitet werden beſteht.

Das

den allmähligen Uebergang zu den langen Schlachtlinien , Erſtere erfordert einen völlig gereiften Verſtand und und die taktiſchen Beränderungen der Neueren , als Er ſcharfſinniges Urtheil, in Kriegsſachen ſogar Selbſterfah ſcheinungen , beren Entſtehungsurſachen man aufzufinden rung; man will daber hier bloß das Peştere, und hat bemüht iſt. Dieſe lepteren werden aus einem dreifachen dabei die Ueberzeugung, daß, wenn der Lehrer fich vers ſtåndlid zu maden weiß , er von den Zuhörern auch Geſichtspuncte dargeſtellt ; ſie ſind nämlich entweder a) Erfindungen neuer, oder weſentliche Verbeſſes per-tanden werden wird. Die Hauptſchwierigkeit beidies rungen der vorhaabenen Kriegswerkzeuge ( alſo ſem Unterrichte beſteht in der Bearbeitung der Compens

techniſcher Natur, wozu die Waffenlehre als Baſis dien,weßhalbderdamitbeauftragte Offizier auch unter des |arbeitet . dient) ; ober

b) eine Folge neu aufgeſtellter ( taftiſcher ) Grund ,

Der Nußen des gewählten Lehrgegenſtandes iſt eben als einleuchtend. Für’s erſte wird den Ca. ſåpe oder veränderter Anſichten der Heerführer, To vielſeitig

oder endlid

detten hierðurch die beſte Anleitung zum ſpåteren Selbſts

c) in dem Charakter der kriegführenden Partheien ſtudium der Taktit gegeben, die ſie doch einmal ſtudiren müſſen , ſelbſt wenn ſie ſich nur zu brauchbaren Subals begründet. ternen bildenwollen . Får’s zweite iſt es unmöglich, die eine In ſo fern nun einer oder der andere Umſtand weſentliche Verånderung in der Aufſtellungs- und Fechts Kriegsgeſchichte zu verſtehen und die mancherlei Beges

art der Truppen herbeigeführt hat, werden auch beſon- benheiten zu würdigen , wenn man die Beſchaffenheit dere Bemerkungen über die Einfluß habenden Erfindups der bandelnd auftretenden Heere nicht fennt, oder eine

gen und Perſonen eingeflochten. Alles fritiſche Raſonnement iſt aus dieſen Vorträgen verbannt, doch werden die Cadetten veranlaßt, den Zuſammenhang zwiſchen Wirfung und Folge ſelbſt aufzufinden, ſo wie man ſie bei jeder Gelegenheit zum Selbſtdenken anleitet; denn nicht das oft untreue Gedächtniß, ſondern der Verſtand, die Urtheilskraft werden hierbei in Anſpruch genommen , und nur, was der Geiſt verarbeitet hat, kann als bleis bendes Gut betrachtet werden. Daß dieſe Lehrmethode nicht auch ihre Gegner haben ſolle ,wird nicht bezweifelt; doch mögen die Kritifer erſt die Behandlungsart prüfen, ehe ſie ein abſprechendes Urtheil fållen . Man iſt hier von dem lächerlichen Wabne : aus Cadetten Taftifer bilden zu wollen , vielleicht weiter entfernt, als anderwårts : denn die Zaftit im engeren

unrichtige Anſicht von der Wirtſamkeit der Waffen hat. Für's dritte werden die Cadetten mit der diſciplinari. ichen und taftiſchen Eintheilung und mit den Eigen : thůmlichkeiten der Truppenarten gleichſam geſprächsweiſe bekannt gemacht, wodurch ſie die Fähigkeit erlangen, bei dem Eintritte in das active Heer ihre eigene Steuung und diejenige Anderer zu würdigen, was offenbar noth wendig iſt, wennſie ihren künftigen Wirkungsfreis übers blicken und ſich ernſtlid darauf vorbereiten wollen . Es

ließe ſich noch mancher andere Nußen aus der Behand lungsart dieſes Stoffes ableiten ; doch bleibt dieß den

geehrten Leſern überlaſſen. E r it e Diviſion.

Man hat hier nicht mehr Kinder, ſondern Jünglinge Sinne, 8.h. die Handhabung der Truppen im Gefechte, von 18 bis 20 Jahren zu unterrichten , und fann folglich vor und nach demſelben , iſt eine Runſt, die man nur mit dieſen ſchon über wichtigere Gegenſtånde ſprechen ;

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auch fommt der Augenblick immer nåber , wo ſie das das Fortſchreiten der Geiſtescultur von den wichtigſten Inſtitut verlaſſen und ſich anderen , mehr tedniſchen Folgen ſein muß , ſo lange nicht Perſönlichkeiten und

als wiſſenſchaftlichen Beſchåfftigungen widmen ſollen. gehåſſige Leidenſchaften die Federn in Bewegung reßen , Dieſer Üebergang in ein ganz neues werkthåtiges - lo moge bier Meinung gegen Meinung ſtehen. In Sachſen tritt der Cadet in der Regel nur aus Lebensverhåltniß iſt mit einer Kriſis zu vergleichen , und bedarf einer beſonderen Vorbereitung. So wie ein ver- der erſten Diviſion und zwar als Portepeejunker in das nünftiger Arzt feinem in der Kriſis ſich befindenden Heer, und rúdt nach Beſchaffenheit der Úmſtånde und Kranfen nur wenig wirkſame Arzneien geben , deſſen nach Verhältniß ſeiner dienſtlichen und techniſchen Brauch :

Zuſtand aber deſto ſorgfältiger beobachten wird , " To barfeit nach 1 bis 1 '/ Jahren, in welchen er Unteroffis glaubt man auch hier den Kopf des jungen Mannes ziersdienſte verrichtete, zum Offizier auf. In den erſten nicht mit poſitiven Kenntniſſen voupfropfen zu dürfen, 5 Jahren ſeiner Dienſtzeit (oft wohl noch långer) wird ſondern gewahrt ihm vielmehr nun größere Muße zur | derſelbe, außer den im Regimente curſirenden Zeitſdrif

Selbſtbetrachtung, zum eigenen Nachdenken , und ſucht ten und einigen auf ſeine Waffe Bezug habenden Schrif ihn mit ſeinem künftigen Standpuncte und mit den ten, wenig oder gar nichts Geſchichtliches leſen , da die

Forderungen bekannt zu machen, die in jebigen Zeis ten an den Krieger überhaupt und an den Offizier ins: beſondere gemacht werden. Vor allen Dingen erklärt man ihm, daß das, was er bis jetzt Militariſches erlernt

dienſtlichen Beſchafftigungen und ſeine eigene techniſche Ausbildung, die nicht ſo ſchnell beendigt iſt und jeder anderen Uebung einſtweilen vorgezogen werden muß, ihm wenig Muße übrig laſſen . An ein Studium der

hat, nur ſehr wenig iſt in Vergleich mit dem , was er Kriegsgeſdhichte, das einzige Mittel, den Umfang ſeiner wiffen fout, und zeigt ihm nicht nur die Nothwendigkeit, Pflichten und feine dereinſtige Beſtimmung kennen zu ler:

ſeine wiſſenſchaftliche Beſchafftigungen auch fernerhin nen , iſt alſo gar nicht zu denken . Als Offizier kommt aber fortzuſeßen , weil der Krieger nie auslernt, ſondern gibt der junge Mann während dieſer Zeit mit den ſogenannten ihm auch Ánleitung , wie dieß mit Erfolg zu thun ſei, gebildeten und gelehrten Stånden garoft in geſellſchaftliche lehrt ihn den Zuſammenhang der Wiſſenſchaften Berührung. Wenn nun die- Kriegsgeſchichte ( wie Hr. und untereinander ſelbſt kennen . %)

v . X. fagt) von talentvollen Jünglingen und Männern In dem hier angedeuteten Sinne hat der Commans aller Stande, von Candidaten und Doctoren des Rechts dant des Cadettencorps, welcher ſich dem Unterrichte der und der Medizin erzählt wird, wie beſchåmt muß ſich

erſten Diviſion perſönlich unterzieht , ein Compendium nicht der Offizier fühlen , wenn er , als Mann vom ausgearbeitet , welches ſeitdem im Drucke erſchienen Fache, mit den ſchönſten Thaten der größten Feldherrn iſt, ** ) weßhalb Ref. deffen Jubalt hier nicht ausführ: neuerer Zeit unbekannt iſt ? Wie lächerlich wird er ſich ſicher angeben zu müſſen glaubt. Und ſo erſcheint und zum Theil auch den ganzen Stand machen , wenn wenigſtens nach unſeren Anſichten der militariſcher , - wie man dieß leider auch von alten, friegserfab .,

geſchichtliche und taftiſche Unterricht in genanntem Cas renen Offizieren zuweilen hórt, – den abgeſchmacteſten bettencorps als ein den Bedürfniſſen der Zeit angemeſs | Urtheilen úber Friedrid ), Napoleon u . A. beiſtimmt, und ſenes Ganze, deſſen einzelne Theile wiedie Råder einer zwar in Gegenwart eines beſſerunterrichteten , aber ſtil: Maſchine ineinander greifen. Wer es beſſer weiß, der len Beobachters , der, vielleicht ein Mann von Einfluß, ſen Belehrung wird man dankbar entgegenſehen. hieraus den Schluß zieht, daß das für den Unterhalt Die Wahl und Behandlung der in dieſen „ Vorle: der Militärbildungsanſtalten verwendete Geld ſchlecht ſungen 2c. “ berührten Gegenſtande hat indeſſen auch angewendet ſei, weil die jungen Peute in Sachen , die ihre Gegner gefunden ( man leſe nur þrn. v.Xylanders für ſie gerade das größte Intereffe haben ſollten , beim Betrachtungen über die Infanterie ); und es ſcheint, als Verlaſſen des Inſtitutes noch eben ſo unwiſſend wåren, wenn beſonders die fritiſche Behandlung der Kriegos als beim Eintritte, und in anderen es vielleicht noch Wie ſoll ferner der junge Offis geſchichte angefochten würde. Es wäre eigentlich ganz mehr ſein dürften ? unnöthig, darauf etwas zu erwiedern, denn Hr. v . 3 zier ſich gegen die oft geſchickten, durch Beiſpiele aus ſagt ja ſelbſt : ,,es führen der Wege gar viele nach Rom ;" der Geſchichte unterſtützten Angriffe der Feinde des Mis und wo es ſich um Bildung des Verſtandes , um Ent: litårſtandes vertheidigen , wenn er mit der Geſchichte widelung der Urtheilskraft , um Berichtigung der An- und mit den allgemeinen Forderungen an eine gute Heers -

-

.

ſichten handelt, da dürfte auch wohl die Kritik an ihrem organiſation nicht bekannt iſt ? wird er da nid )t in den Plaße ſein. Dawir aber einmal in den Zeiten der Def: Wechſelfall fommen, entweder ſeine Unwiſſenheit befent

fentlichkeit und gegenſeitigen Mittheilung leben , was für nen oder eingeſtehen zu müſſen, daß der Unterhalt ſtebens der Truppen eine Verſchwendung des Volksreichthums,

*) Daß die den Unterricht begleitrnten Ermahnungen von Bielen und alle militäriſche Uebungen nubloſe Spielereien ſind? nicht beachtet werden, liegt in der Natur des Menſchen , häus ,, Es fann wohl keinein Zweifel unterliegen , daß Mans figer vielleidt in der wiſſenicha'tlichen Gleichailtigkeit ihrer gel an Bildung und Unkenntniß den Stand Kries künftigen nächſten Boraefepten ; aber auch nur Benige könnengers eben ſo wenig, wie andere Stände zieren,desſondern zu boben Kriegsämtern gelangin . herabwürdig fann,gegenwärtig und es geht **) Des Generallieutenants von Gersdorff Vorleſuncen über im teenunſerer en aus Gegentheil dem ganzennurStandpunc militäriſche Gegenſtände , als erſte Anleitung zum Studium des Kriegsweſens im Geiſte der Zeit überhaupt und der Kriegs :

geſchichte insbeſondere. Dresden 1826. ( S. Nr. 87 8. U. M. 3.

Bildung hervor, daß man vom Offiziersſtande mit Recht einen höheren Grad derſelben verlangt , je mehr

von 1827. )

ſich das Gebiet des Wifiens erweitert bat, und fich zu

>

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einem Ganzen auszubilden ſtrebt." :") Wenn nun Hr. v.X. von Gewehren mit Steinſchlöſſern in Percuſſionsgewehre den Nugen und die Nothwendigkeit geſchidtlichen Wiſſens umgeåndert werden könne.

anerkennt, dann begreift man nicht, wie er das geeignetſte Was zuerſt die Sicherheit gegen Gefahr betrifft, ſo Mittel hierzu verwerfen, und die fritiſche Behandlung mögen zwar die nicht ſeltenen Unglücksråde, welche durd . der Kriegsgeſchichte, gereiften und wiſſenſchaftlich gebildes Percuſſionsgewehre veranlaßt wurden , zum Theil ihren

ten Jünglingen gegenüber, unverſtändig nennen kann. Grund in Unvorſichtigkeit und Unkunde gehabt haben ; Nur höchſt ſelten wird ſich in den Regimentern Gelegens allein alle können dieſen Urſachen nicht beigemeſſen wers

heit finden, in der Betreibung geſchichtlicher Studien und terwieſen zu werden . Wo ſoll nun der junge Mann die Anleitung bierzu erhalten, wenn dieß nicht in den Un: terridtsanſtalten geſchieht ? Es gilt ja nächſtdem auch

den. Dieß geht ſchon daraus hervor, daß mehrere Res gierungen ihren Unterthanen beſondere Vorſicht beim Gebrauche der Percuſſionsgewebre empfohlen baben . In Bezug auf die Gefahr entſteht die wichtige Frage, ob das

feiner bitteren Kritif, wie ſie der fritiſche Geſchichtſdreis Hütchen oder das Korn aufgeſebt bleiben fann , wenn

ber ſich erlaubt, ſondern nur einer Beurtheilung der das maligen fage der Dinge, wie ſich ſolche durch die Vers håltniſſe geſtaltete. Allerdings würde es Tadel verdies nen , wenn man die Cadetten anhalten wollte, Plane zu Schlachten und Feldzugen zu entwerfen. Aber den fries

nicht ſogleich geſchoſſen werden ſoll, oder ob es jedesmal wieder abgenommen werden muß, und ob dieß im Mi litår zuläſſig iſt ? Ein ſtarker Schlag oder Stoß auf den Hahn entzündet die Ladung ; daſſelbe geſchieht, wenn der Hahn durch irgendeinen Zufall zurückgezogen wird und

geriſden Begebenheiten mit Aufmerkſamkeit folgen und

wieder vorfährt.

Selbſt das Abnehmen des Hütchens

daraus die Nußanwendung zu ziehen, das dürfte wohl reicht nicht bin , um Unglück zu verbåten , wie die von den Verſtandesfråften reifer Jünglinge angemeſſen ſein ! Hartig in Berlin angeſtellten Verſuche beweiſen, ſei es

Ueberdieß haben wir Sachſen noch eine ganz be- nun, daß von der Zündmaſſe etwas hången bleibt, oder ſondere Veranlaſſung, Friedrichs und Napoleons Feld- daß ſich, wie es zufolge der Erfahrung möglich iſt, der zuge zu ſtudiren , denn Sachſen war der Schauplaß Rückſtand von vorhergegangenen Schüſſen entzündet. ihrer ſchönſten Thaten, und dieſe gehören alſo gleichſam | Jene Verſuche von Hartig zeigen , daß bei 100 abge zur vaterländiſchen Geſchichte.

( Schluß folgt. )

nommenen Hütchen dennoch 11 - 15 Schüſſe, entzündet

wurden . Der Zündfegel muß alſo forgfältig abgewiſcht

Ueber Percuſſionsgewehre und ihre Einführung zu werden . Andere Verſuche, ſelbſt mit Hütchen ,, die nicht den beſten ( Schluß . )

gehörten , gaben daſſelbe Reſultat. Aus dieſem Grunde wird von einigen behauptet und verlangt, das Hütchen múffe durchaus abgenommen werden. Dar

3) Das Percuſſions- oder Hammerſchloß.

auf wollen und können ſich aber wohl die Jåger nicht

bei dem Militár.

Die Vortheile, welche dieſes Schloß durch Knall. einlaſſen und auch beim Militar dürfte dieß und das

pulver gegen das Steinſchloß gewährt, ſind ſo bekannt, jedesmalige Abwiſchen des Zündkegels nicht wohl anges

daß ſie nur einer kurzen Andeutung bedürfen . Es dürf- ben. Das Darauflaſſen des Hütchens möchte aber bei ten dem Weſentlichen nach folgende ſeyn : 1 ) Sicherheit jener Gefährlichkeit beim Militår weniger, als bei Jås der Zündung mit feltenen Ausnahmen trop Regen , gern zu geſtatten ſein , weil der Soldat weder ſo behut Sturm und Wind. 2) Unabhängigkeit von Feuerſteinen , } ſam mit ſeinem Gewehre umgeht, noch ſo vorſichtig das die ſo oft erlegt werden müſſen , von häufig zu verſtåhs mit umgehen kann, als der Jäger; er ſtürzt , ſpringt lenden Batterieen und von der bei Steinſchlöſſern ſo damit ; er friecht durch Gebüſche, legt ſich und muß mit nothwendigen Uebereinſtimmung der Schlag- und Bats geladenem Gewehre Bewegungen maden. Aus allen teriefedern . 3) Einfachheit und darum wobí auch Wobls

dieſen Gründen ſind ſchon zum Gebrauche für Jäger

feilheit, denn ſie enthalten , wenigſtens vor der Hand Sicherheitsſchlöſſer für nothwendig erachtet und anges

noch, acht Theile weniger, als Steinſchlöſſer, weßhalb geben worden. Eigentliche Sicherheitsſchlöſſer ſind aber ſie auch weniger Reparaturen unterworfen ſein werden. wohl fürs Militár meiſtens zu complicirt; andere ers

4) Schnelligkeit der Entzündung der Padung; daher ſoll freuen ſich noch nicht der Zuſtimmung der Renner. Man die Patrone um '/6 bis / des Pulvers vermindert hat ſogenannte Hahnenſperren vorgeſchlagen ; ferner ſoul werden können , und der Schúße trifft leichter das in man blos die Mittel- oder Ruhraſt in der Nuß ro tief raſcher Bewegung befindliche Ziel. 5) Da Fein Pulver anbringen , daß der Hammer des Hahnes beinahe auf auf die Pfanne geſchüttet zu werden braucht, ſo iſt man das aufgeſette Hütchen zu liegen komme. Dieſer Vor der vollen ladung verſicherter, als bei Gewebren mit ſchlag iſt ſehr einfach und roll große Sicherheit gewah ren ; von einem Stoße oder Schlage auf den Hahn , Steinſchlóffern und cylindriſchen Zündidchern. Wir wollen nun das Hammer , oder Schlagſchloß | auch wenn dieſer zurückgezogen und losgelaſſen wird, ſelbſt einer kurzen Betrachtung unterwerfen. Obgleid fou die Entzündung nicht erfolgen . Andere halten einen

dieſes Schloß ſeit ſeiner Erfindung ſchon vielfach ver's Deckel, åhnlich der Batterie am Steinſchloß, für das beſſert worden iſt, ſo ſtehen doch ſeiner Einführung im Militår noch zwei Anſtände entgegen. Es gemåbrt nåm: lich noch nichthinlängliche Sicherheit gegen Gefahr, und es iſt noch nicht ausgemacht, auf welche einfache, ſolide und nicht foſtſpielige Weiſe die vorhandene große Menge a) xylanders Betrachtungeu S. 48 .

beſte Sicherungsmittel und er ſcheint es auch zu ſein . Dieſer Deckel bat eine Höhlung, mit welcher er, das aufgeſetzte Hütchen umfaffend, ohne es zu drücken, auf den Zündkegel niederlaſſen wird . Alle dieſe und noch andere Bemübungen um Sichers

heitsmaßregeln zeugen wohl hinlänglich von deren Noth

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Deſtreich. ( Dec. 1827. ) Un die Stelle des in den Penſions wendigkeit. Bei Militärgewehren müſſen ſie einfach und ſolid ſein. Dhne ausgedehnte Verſuche wird dieß aber ſtand getretenen Feldmarſchall: Lieutenants GrafenBerters zu Bes

nicht erprobt werden können .

Auch über die Art, wie Gewehre mit Steinſchlöſſern in Percuſſionsgewehre umgeåndert werden können , fehlt es nicht an Vorſchlagen. Man ſoll den lauf um 2 Zou abkürzen und ihn mit einer ſogenannten Patentſchwanzs ſchraube verſehen; man ſoll den Zündkegel mit derZünd.

fterſtetten iſt der bisherige Diviſionär in Prag , Feldmarſchall Lieutenant Eugen Graf baugwill , als Diviſionär nach Brûnn ,

– und für dieſen der bisherige Diviſionär in PetermarbeinFelda , marſchau : lieutenantWenzel Baron Watlet , in gleicher Eigen: daft nach Prag verlegt worden. - Der penfionirte Feldzeugmei: ſchaft fter Thomas Baron Brady , und der Feldmarſchau - Lieutenant KarlvonGreth, Feſtungocommandant in Temeswar, findmit abgegan Tod

gen .

róhre am Orte des Zündloches in den fauf ſchrauben ; Das dem Prinzen Philipp von Şeffen - Somburg übertragene man ſoll die Pfanne laſſen und einen Zündfegel , der Generalcommando in Galizien ( 1. Nr. 8 der 2. m . 3. ) bekleidete ihre Aushöhlung paſſend ausfüllt, auf eine ſolide Weiſe bisher der General der Cavalerie, Graf Hennequin don Frenet

auffeßen. Alle dieſe Angaben haben das Zeugniß ihrer und Eurel, welcher nunmehr ale commandirender General nad Angeber für ſich , von anderen werden ſie als unaus: Inneröſtreich verfest moiden ift. führbar oder unzureichend angeſehen, und manche Mån:

Preußen. Bei dem am 20. Januar zu Berlin gefeierten Krös

und Ordensfeſte erhielt der Generallieutenant 0. Borike , gel dürften ſich auch nochbei der Anwendung im Gros nungsCommandeur Adlerorden 1r Klaffe mit der4. Diviſion, den rothen Clauſewig II , Director der

Ben zeigen. Es würde hier zu weit führen , alle dieſe Eichenlaub; der Generalmajor v . Angaben beſchreiben und in eine náhere Beurtheilung allgemeinen Kriegsſchule, der Generalmajor v. Ehite JI., Coms derſelben eingehen zu wollen. Man wird ſchon hieraus mandeur der 2. Garde-landwehrbrigade, und der Generalmajor

entnehmen können, daß nochkeine der vorgeſchlagenen 5: Block, Commandeur der 1.Garde-landwehrbrigade, den rothen

2r Klaſſe mitEichenlaub2c. Abånderungen alle Wunſche in dieſer Beziehung zu bes Adlercrden Rußland. Um verfloſſenen erſten Weihnachtsfeiertage

friedigen ſcheint. Wir ſind indeſſen weit entfernt, dieſen Vorſchlägen ihren Werth durch unſere Anſicht ſchmålern zu wollen ; überzeugt , daß das Beſte ſelten durch die erſten Schritte erreicht wird, erkennen wir vielmehr alle

a. St.

war, zurGerächtnisfeierder Räumung des ruſſiſchen Gebietes vom Feinde im Jahre 1812 , im Winterpalais zu Petersburg eine große Parade derjenigen Gardedetachements, deren Offiziere, Unteroffis zite und Gemeinen mit der Denkmünze für den Feldzug von 1812, derjenigen für die Einnahme von Paris von 1814 ges

oder mit Bemühungen um eine einfache, ſolide und nicht zu foſt: ichmüctſind. Die Infanterie bildete folchergeſtalt 2 Bataillone,

ſpielige Umånderung der beſtehenden Gewehre dankbar wovon das eine aus dem Preobraſchenskyſchen , Moskowitiſchen und werden möge. Eine mit den geringſten Koſten verknüpfte das andere, aus dem Jemailovskyrchen und Pawlowskyſchen Garde Umänderung ſcheint die eben angedeutete, wobei die regimente, den finnländiſchen Jägern , den Sappeuren und der an und wünſchen , daß dieſes Ziel recht bald erreicht Semanowskyſchen Garde , ſo wie aus dem Grenadierregimente,

Bardemarine Die Cavalerie Chevalier:Garbe: Schwadron deswar. vereinigtenzuſammengeregt einer beſtand aus der Pfannebleibt, vom Hauptmann v. Důring in der Zeit Mannſchaft

ſchrift für Kunſt, Wiſſenſchaft und Geſchichte des Kries und die Garderegimente zu Pferde; ferner aus einem Detaſchement ges 1825, 6 Heft vorgeſchlagene zu ſein . des Garde-Dragoner- und aus einem zweiten des Garde - Koſacken : Sch

I u

B.

reyiments und der Pionniere zu Prerde. Die Artillerie war aus

Detachenient Urtillerie zu Fuß von den beiden Gardebriga : Aus Allem, was hier über Knallpulver, Zündhůtchen einem den, und aus einem DetafitsementArtilleriezu Pferde zuſammen:

oder Zündkörner und über das Hammerſchloß geſagt gefeßt. Der Generaladjutant Depreradowitſch befehligte die Parade. worden iſt, ſcheint hervorzugehen , daß man biš jeßt í um 11"/2Uhr erſchienen Se. Maj. der Kaiſer, in Begleitung II. noch in keiner dieſer drei Beziehungen ganz ſo weit MM . der Kaiſerinnen , der Großfürſten ulerander und Michael,

, daß dem Militärgewehre die Vorzüge des und des Pringen Wilhelm von Preußen , kaiſerl. und königl. Şo

gekommen iſtgewehres , und besaben Sich nach der Softapelle, wo Sie dem Gots Percuſſions ten ,während deſſen in dem weißenSaaleund jeßt ſchon zu Theil werden könn: beiten tesdienſtebeimohn ten. Zugleich aber dürfte ſich aus dieſen Betrachtungen dem St. Georgsſaale ein Te Deuin gelungen wurde. Die üblichen das immer ſchon wichtige Reſultat ergeben, daß es forts Gebete für die Erhaltung der kaiſerlichen Familie und die Bes

geſekten Bemühungen gelingen werde, die noch vorhans denen und feineswegsunbeſiegbar ſcheinenden Hinder niſſe und Mängel dergeſtalt zu beſeitigen , daß man das in ſeiner Art ſó fúnſtliche und zu ſeiner Zeit mit Recht Epoche machende Steinſchloß aus den Heeren verdrängt

ſprengung der Fahnen und Standarten mit geweihtem Waſſer durch denMetropolitan Seraphin beendigte die Feierlichkeit. Königreich Saden. Um 16. Januar ſtarb ¿zuuguft Dresden der königl. fädfiſde Generalſtabsmedicus schön. Dr. Heinrich Oberftlieutenante Derſelbe wurde geſtern mit den , einem gebühren: den Ehrenbezeigungen, unter Begleitung des Offizierscorps der Re:

ſeben werde.

fidenz, feierlich beerdigt. Un ſeinem Grabe ſprach der Herr General v. Bezíchwiß eben ſo angemeſſen , als herzlich. Die Worte : ,,Rube ſanft, mein redlicher Freund, Dir folgen Tauſende der Ihränen

Militär : Chron i t.

nach , denn Du haſt Tauſende der Ihränen getrocknet!" mußten

die Unweſenden doppelt ergreifen, da es unter den älteren derſelben

England. ( 26. Jan.) Der Herzog 0. Wellington, Welt wirklich nur Benige gab , die dem Entídlaſenen nicht perſönlich Während einer langen Dienſtzeit, cher Premierminiſter geworden, wird dem Vernehmen nach das Over: zu Danke verpflichiet waren. commando der Armee nicht behalten , weil es conſtitutionswidrig wäre , dieſe zwei Stellen zugleich zu beſigen. Niederlande. ( 17. Jan. ) Die Regierung hat beſchloſſen , daß bei der Militäracademie, welche bis künftigen Herbſt in

| und vorzüglich in den lekteren Feldzügen als dirigirender Urzt, hatte ſich der Verewigte durch umfaſſende Senntniß und große Ges . ſchidlichkeit, durch raſtioje Thätigkeit und hohes Pflichtgefühl, die ihn mit gleicher Ruhe in verpeitete Hoſpitäler, wie auf das Schlacht:

Breda neu organiſirt wird, der bis jegt von der Ärtilerie und Feld führten, durch Teltine uneigennügigkeit und eine wahrhaft edie kunſt ausgeſchieden und in Medemblit für die Marinezöglinge ein Grade erworben. Er trug , als öffentliches Unerkenntniß ſeiner Ingenieurſchule zugleich beſorgte Unterricht in der Schifffahrts: Seele die Uchtung und liebe der Urmee in einem ſeiten hohen

beſonderes Inſtitut, und zwar nach dem Muſter des bereits in Verdienſte, die Ritterkreuze des vaterländiſchen St. Heinrichordens ? Fenenoord beſtehenden , errichtet werden ſolle. und der franzöſi'den Ehrenlegion .

ST

A

Samstag , 9. Febr. 1828 .

VI

Nr. 12 .

Allgemeine Militar - Zeitung. Ueber reitende und fahrende Artillerie.

felde, alle zur Bedienung der Geſchůße nothwendige Ranoniere fortzubringen , und jedem Unbefangenen wird

Die Frage : ob die reitende Artillerie der fahrenden es einleuchten , daß man mit dieſen ſo einfachen Mits

vorzuziehen , oder ob letztere fåhig ſei , erſtere in ihrer teln eine leichte und ſogar noch leichtere Artillerie baben ganzen Wirkſamfeit zu erſeßen , wird gegenwärtig und feit längerer Zeit allgemein , vorzugsweiſe aber in Deutſch land , eifrigſt abgehandelt ; es dürfte daher intereſſant ſein , auch eine Stimme aus Frankreich darüber zu ver : nehmen , um ſo mehr, da die reitende Artillerie in der franzöſiſchen Armee durch die Erfahrungen langwieriger Kriege, und eine Zeit lang unter der Leitung einer Meiſterhand, einen hohen Grad von Ausbildung und Wirts ſamfeit erlangen mußte. Die Anſichten , welche wir mits

werde , als unſere gegenwärtige reitende Artillerie. Wir werden in dieſer Beziehung zuerſt den gegen . wärtigen Zuſtand der Dinge unterſuchen , ſodann auf Die Inconvenienzen zurückkommen , welche man bei der Anwendung der von uns angezeigten Mittel zu finden glaubt, und endlich aus unſeren verſchiedenen Bemerkun gen das Syſtem der Organiſation ableiten, welches für den Dienſt der Feldartillerie angenommen werden dürfte. Was I. die Inconvenienzen in dem Dienſte

theilen werden , ſind in einem , dem Octoberhefte von der reitenden Artillerie betrifft, ſo weiß man, daß 1827 des Bulletin des sciences militaires entnommes die reitenden Artilleriſten , ſobald ſie den Fuß auf das nen AufſQe%) enthalten. Sie haben den Einſender um Schlachtfelt gefelt baben, jeder einzeln den Zügel ſeis

ſo mehr angeſprochen , weil ſie frei von aller leidens nes Pferdes demjenigen Kanonier eingandtyt, welcher

ſchaftlid)feit gegeben worden ſind und von einem höheren auf jeder Seite des Geſchůßes zu Pferde bleiben muß, Artillerieoffizier herrühren , der ehemals ſelbſt in der reis um die Reitpferde zu halten. Dieſe Verrichtung fann, ich weiß es, ſehr flink vollzogen werden, immerhin bleibt tenden Artillerie gedient hat.

Das neue Syſtem der Ausrüſtung der Feldartillerie, fie aber mehreren Inconvenienzen unterworfen : einmal,

beginnt der Verfaſſer, muß nothwendig wichtige und daß bei der Haſt, mit welcher die Kanoniere den Zügel vortheilhafte Veränderungen in dein Dienſte der Battes rieen und daher auch in der Organiſation des Perſonnels der Waffe herbeiführen . Dieſe Verånderungen werden von dem ganzen Corps vorausgeſehen , und ſchon jeßt erkennen alle aufrichtige Offiziere, daß die Fußars tito in der Bedienung der neuen Feldbatterieen dies ſelb , ja ſogar eine großere Schnelligkeit erlangen fønne,

abgeben , dieſer demjenigen , welcher ihn nehmen soll, entwiſchen fann ; ferner, daß der , welcher den Zügel gibt, zwiſchen den Pferden in eine ſchwierige fage foms men kann , welche in dieſem Augenblicke durch die Bes wegung , die ſie um ſich herum wahrnehmen , unruhig werden und die Ranoniere verwunden fónnen. Endlich würden, während die reitenden Kanoniere abſīßen, die

als die reitende Artillerie.

Kanoniere ohne Pferde ſchon bei den Geſchůzen ſein ;

Denn hätte man auf den Handpferden Såttel, wie dieſes iſt indeſſen ſehr unbedeutend neben anderen Ins auf den Sattelpferden , wie dieſes in und außerhalb convenienzen, welche ſich in dem Dienſte der reitenden Frankreich ſchon unter mehrfachen Umſtånden geſchehen Artillerie bemerklich machen . iſt , ſo würden dieſe Mittel in Verbindung mit denen,

Nehmen wir z. B. an , daß ſich zwei Batterieen des

welche die neuen Proßen der Geſchüße und Munitionss neuen Syſtems, welche das Feuer auf dem Schlachtfelde

wagen darbieten, nicht nur hinreichend, ſondern überdieß bereits begonnen haben, die eine bedient von Fußartils noch entſprechender ſein , um unter allen nur denkbaren lerie, deren Pferde ſo, wie wir bemerkt haben, geſattelt

Berhältniſſen, auf dem Marſche, wie auf dem Schlacht: wåren ,

-

die andere von reitender Artillerie , ſchnell

vorwärts bewegen ſollen . Die Kanoniere der Fußartils *) Er führt den Sitel: Essai sur une nouvelle organisation da terie werden ſogleich die Handpferde und Proptåſten service de l'artillerie de campagne.

Gr enthält neben den Ans beſtiegen haben ; die Kanoniere der reitenden Artillerie

fichten über die reitendeArtillerie noch andere über den Dienſt hingegen müſſen zuerſt die Zügelihrer Pferde von dem

Artiller bet im allgeme iePublicu Pferdehalter zurücknehmen, den Zugeldem Pferde über inen, und hat auch resfürIntereſ das deutſche militärieine ro fern einvonbeſonde ſche Widerle m in mehrere e, als darin dem gung

r

L. preuß. major den Hals werfen und ſich zum Beſteigen des Pferdes bereit machen ; hier ereignet ſich aber oft, um nicht zu

V. Decker ausgeſprochenen Unſichten verſucht wird.

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ſagen , immer, daß die Pferde, aufgeregt durch die raſdie Pferde haben, welche beſonders zum Tragen der Ranos Bewegung der Geldhúte, trappeln , ſich båumen, zuwei- niere auf dem Marſche beſtimmt ſind, wenn man nicht len durchgehen und noch håufiger die Kanoniere abwer

nur hinreichende, ſondern ſogar nod) vortheilhaftere

fen ; welche im Aufſiben nicht beſondere Geſchicklichkeit Mittel beſitzt, um ſie ſowohl auf dem Schlachtfelde als gehabt haben : auf dieſe Art fonnte es fommen , daß auf dem Marſdie zu tragen, wenn man dieſes für noths die reitende Artillerie nod nid )t zwei Kanoniere bei wendig erachtet ? jedem Geſdhütze haben würde , während die Kanoniere Da aber die Ueberlegenheit dieſer Mittel beſtritten der Fußartillerie das Feuer bereits begonnen båtten . worden iſt , ſo gehen wir Il . zur Prüfung der Solche Bewegungen können nun, wie man weiß , auf hauptſächlidyſten Einwürfe * ) über, welche man in einem Schladtfelde Tehr håufig vorkommen 1, beſonders dieſer Beziehung gemacht hat. Erſter Ginwurf. ,, Die Franzoſen , welche in ihren in Verbindung init Cavalerie ; unter dieſen Verhältniſ:

ſen haben die kanoniere Pferde wahrhaft nothwendig, , Kriegen alle Gattungen von Artillerie verſucht haben, gerade dann aber können die Kanoniere der reitenden ſind immer wieder auf die unter dem Namen der Artillerie ſich der ihrigen weniger bedienen. Wie fonnten , reitenden Artillerie bekannte zurückgekommen . “ auch die reitenden Kanoniere bei allen unbedeutenden ,

Es iſt wahr , daß das erſte Beiſpiel, welches man

auf einem Schlachtfelde ſtattfindenden Bewegungen ihre über die Verwendung der Handpferde zum Tragen der Pferde wieder beſteigen und verlaſſen , ohne Zeit zu ver- Kanoniere anführt , von einem franzoſiſchen Artilleries lieren und ſich uoch größeren Inconvenienzen auszuſes Offizier, Namens v. Vregilles , gegeben worden iſt, wels . ben ? Man hat darum auch immer geſehen , daß die

cher dieſes Mittel bei einer Operation des Feldzuges von

Kanoniere der reitenden Artillerie bei dieſen Beweguna 1762 anwendete. Dieſer ausgezeichnete Offizier batte gen im Kriege ihren Geſchůben zu Fuß im Laufe folg - lirſadhe, mit ſeinem Verſuche ſehr zufrieden zu ſein , und ten, während die Kanoniere, welche ihre Pferde hielten, machte ſpäter dem General Gribeauval den Vorſchlag, damit ſehr beläſtigt waren und ſie nur mit großer Mühe biernach einen Theil der Artillerie zu organiſiren ; allein die Schwierigkeiten , welden dieſer berühmte General folgen laſſen konnten.

Derſelbe Fall creignet ſich, wenn man, ſtatt vorwärts hinſichtlich der Reform des Materiels begegnete, ers zu gehen, ſich auf dem Rückzuge ſchlägt. Bei allen rücklaubten ihm nid )t, dem das Perſonnel betreffenden Pros

gångigen Bewegungen bleiben die kanoniere der reiten: ject zu entſprechen. ( Siehe das Aide - Memoire, 5e ben Artillerie immer zu Fuß ; denn es würde unzweck édition , p . 370.) mäßig, låcherlich und wenigſtens mit zu großem Zeit: Spåterhill, im Jahr 1792 , formirte man, nach dem verluſte verbunden ſein, wenn die Kanoniere jedesmal, Beiſpiele der Preußen, die erſten Compagnieen der leichs wenn man zum Feuern halten muß , vom Pferde zuten Artillerie. Dieſen Compagnieen gab mart Wurſts ſteigen hatten , um gleich darauf wieder aufzuſitzen und wagen , um die unberittenen. Kanoniere aufzunehmen ;

nach einigen Schritten wieder abzuſteigen : dann würde da aber der Gebrauch der Pferde ndl emein den Vorzug die Fußartillerie jedesmal wenigſtens zwei Kanonen erhielt , ſo wurden die Wurſtwagen nach und nach zus ſchüſſe über die reitende Artillerie gewinnen. růcfgenommen , weil auch noch überdieß dieſe Art Fuhrs Nimmtman übrigens nur eine Batterie von 50 Ge- werf ſehr wenig Munition faßte. Dieß war der einzige

ſchůßen reitender Artillerie an, wie man ſie gegenwärtig Verſuch, den man, feit Entſtehung der reitenden Artil: in allen Schlachten formirt, ſo wird ſie 100 Gruppen ſerie , in Frankreich gemacht hat." Die Behauptung iſt von Handpferden haben und ſo dem Feinde, im Gefechte daher ſehr unrichtig , daß die Franzoſen alle Gattungen

oder auf dem Rückzuge, eine gedrångte linie darbieten , von Artillerie verſudyt hätten und immer wieder auf die in welcher fein Schuß verloren ſein wird. Der Ranos reitende Artillerie zurückgekommen wåren . nier , welcher eine der unnützen Gruppen von Pferden

( Fort'eiing folgt.)

bålt, fann getódtet werden , dann zerſtreuen ſich die

Pferde; ídlågt eine Kugel in die Gruppe, ſo werden |Ueber den militäriſch - geſchichtlichen und tak mehrere Pferde getobtet oder wenigſtens verwundet.

tiſchen Unterricht im 'koniglid) ſüchſiſchen Auch iſt es vollfommen wahr, daß man nach allen uns adelichen Cadettencorps in Dresden. ſeren Schlachten , die nur einigermaßen ernſthaft waren , ( S d1u5.) die Hälfte der reitenden Artillerie zu Fuß geſehen hat. Betrachten wir nun die muthmaßlichen Folgen Uebrigens ſind die Kanoniere der reitenden Artillerie, die Pferde mogen getödtet werden oder nicht, wie wir einer ſolchen wiſſenſchaftlichen Bildung, ſo leuchtet wohl bemerklich gemacht haben , auf demSchlachtfelde immer ihr Nußen ein , nicht aber ihr Nachtheil, ſobald man ſich gendthigt, zu Fuß zu gehen , wenn nicht gerade eine nicht abſichtlich ſelbſt tauſchen will. Es ſoll zugegeben große Bewegung ausgeführt wird ; aber auch in dieſem werden, daß daraus zuweilen Halbwiſſerei und aus Falle wird die Fußartillerie mit den angezeigten Mit: teln, wenigſtens dieſelbe Leichtigkeit haben, wie die reis *) Sie ſind in einem Werte enthalten , welches im Jahr 1825 in tende Artillerie. Paris erſchienen und betitelt iſt : Traité élémentaire d'artil Wozu dienen nun die Pferde der reitenden Artillerie lerie , traduit de l'allemand par M. M. Ravichio et Nancy. Das deut'de Original iſt , in ſo fern wir uns nicht irren : im Kriege ? Sie dienen, wie man ſchon lange Zeit bes Die Urtillerie für alle Waffen oder Lehrbuch der geſammten hauptet hat, die Kanoniere auf dem Marſche zu tragen

reinen und ausübenden Feid- und Belagerungs- Artilleriewiſs

und auf dem Schlachtfelde zu belåſtigen. Warum aber

ſenſchaft von dem Major 1. Decker ,

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dieſer wiederum Důnkel entſtehen könne, *) aber dieſe man wohl über einen Künſtler oder Handwerker fåten ,

ſind in den unteren Graden weit weniger nachtheilig, welcher die Mängel ſeiner Erzeugniſſe mit der Nußloſiga als in den oberen . Den angehenden Offizier, den Sub- feit ſeiner Werkzeuge entſchuldigte, deren Verbeſſerung

alternen überhaupt, kann man leicht factiſch ůberführen, daß ſein Wiſſen nur Stucwerf ſei, und er noch dieſes und jenes zu erlernen und zu erfahren habe, bevor ihm im Rathe der Alten Siz und Stimme eingeräumt wer: den fórne ; auch muß er ſich bei ſeinen Dienſtverrid ) tungen ſtreng an die beſtehenden Vorſchriften binden.

größtentheils in ſeiner Gewalt ſteht ? – Und ſind nicht . die Untergebenen die erfzeuge der Vorgeſeşten ? Man erzieht und unterrichtet die Gemeinen und Unteroffiziere, Warum nicht auch die jüngeren Offiziere ?? „ Es liegt in der Natur der Sache – ſagt Hr. v. 3., ſich ſelbſt widerſprechend, - in der unmittelbaren Berührung, in -

-

Wer aber ſoll den Hoberen auf ſeine Fehler aufmerf: welcher die Glieder der Befehlskette miteinander ſtehen ,

ſam machen , den Hoberen, deſſen Rang und Dienſtalter daß ſids der Wille, Sinn und Charakter der Oberen im jedem Urtheile, es ſei auch noch ſo einſeitig, den Stem Kriegerſtande, mehr als in jedem anderen Stande, um Pel der Unfchlbarkeit aufdrücken ? To ficherer in dem der Untergebenen abdrücke; daher iſt Eben ſo verhålt es ſid, auch wohl mit dem Vorwurfe in der Regel eine Compagnie das, wozu ſie der Haupts der Gleich giltigfeit gegen den kleinen Dienſt, der , mann , ein Regiment das, wozu es der Oberſt gemacht wenn er nidt techniſder Natur iſt, ganz fålſchlicher bat.“ Und dieß bezieht ſich unſtreitig auch auf die Offis Weiſe der practiſdie genannt wird – und es dürfte ſich ziere, denn je niher man demjenigen ſteht, von welchem

ſchon der Mühe verlohnen , zu unterſuchen , welcher innere oder äußere Umſtand dieſe Gemüthskrankheit, an der oft ganze Armeen gelitten haben , erzeugt haben fónne. Ein junger Menſd , der Neigung zu nutzlichen Beſchåfftigungen hat, lernt gar bald den Werth der Zeit ſchåben , und wird weniger Gefallen an mecanis

bas eleftriſche Feuer, Dienſte ifer genannt, ausſtros men fou , deſto ſchneller und ſtårker muß man davon ergriffen werden ; und umgekehrt, je ſorgloſer der Vors geſetzte, deſto nachläſſiger wird der Untergebene ſein, ſobald ſein Nittöthun ungerügt bleibt.. Aber auch Diſciplin und Subordination

ſchen Dienſtverrichtungen finden , deren Nutzen er von rollen, wie Einige behaupten, untergraben werden , wenn ſelbſt nicht immer begreifen kann, als ein anderer, wel: die unteren Grade mit bóberen Kenntniſſen ausgerüſtet

cher darin ein erträgliches Mittel ſieht, ſich die lange: ſind, als die oberen, oder als ihr gegenwärtiger Stands weile zu verfürzen, dabei aber nicht ſelten ſeinen Miß- punct gerade zu fordern ſcheint. Es iſt leicht, dieſes Vors muth an den Untergebenen auslåst. Komint nun noch urtheil, welches der Bequemlichkeitsliebe mancher Oberen

der unglückliche Fall hinzu , daß Feine nådſten Vorges ſehr zuiſagen mag, zu widerlegen,

ſchwer aber, dieß

ſetzten den Wiſſenſchaften abhold ſind , dieſelben wohl in wenig Worten zu thun. Zuvörderſt iſt die von Hrn.

gar lidherlid) zu machen ſuchen, dann iſt, wird der junge v . Fylander S.58 aufgeſtellte Hypotheſe, daß unter den Offizier nicht bald verſetzt,, ſeine militariſche Laufbahn älteren und höheren Offizieren Feine Neigung zu wiſſens ſo gut als verdorben. Dieſelben Folgen werden auch ſchaftlichen Beſchafftigungen anzutreffen ſei, und daß ſie ůberall da eintreten , wo der Mechanismus des Dienſtes dieſelben erſt wieder vornáhmen, wenn ſie mittelſt An

gleichzeitig auch mechaniſch betrieben wird , und wo der Befehlende es der Mühe unwerth hålt, die Gehorchenden über die Wichtigfeit des Details aufzuflåren und zu belehren . Seine Befehle wer: den dann ſtets mehr oder minder als Acte der Wiuführ erſdeinen , und da ſie zugleich auch mit einigen Beſchwer: den für die Gehorchenden verfnủpft ſind, das Band zwis ſchen Beiden nur lockerer machen . Eine ſolche Gleich-

ciennetåt oben angekommen ſind , ganz unſtatthaft; daſſelbe gilt auch von den jüngeren Offizieren , und Ref. fonnte in dem kleinen ſáchrifchen Heere eine große Anzahl Offiziere der Infanterie und Cavalerie, die der Artillerie und ves Geniecorps gar nicht zu erwähnen, jedes Alters und Ranges namhaft machen , welche ſich mit wiſſenſchaftlichen und techniſchen Studien beſchåff tigen , ohne gerade viel Hoffnung zu haben , einen wirk

giltigkeit gegen das Beſte des Dienſtes - denn dieſer lich practiſchen , d. b. friegeriſchen Gebrauch davon muß offenbar darunter leiden — theilt ſich dann audy auch machen zu können, oder ohne als Sdriftſteller auftreten den unteren Graden mit, und macht nicht blos die juns zu wollen ; aud ) glauben wir, daß dieß in den meiſten -

gen Offiziere, ſondern auch die älteren Unteroffiziere und Soldaten, die nicht begreifen können, zu welchem Nus Ben man ſie ſtets in maſchinenartiger Thitig feit erhålt, mißmuthig und verdroſſen . Wen trifft bier wohl der großte Vorwurf? – Wie ganz anders aber würde es ſein , wenn jeder Stabsoffizier oder Hauptmann mit ſeinen jüngeren Offizieren und Unteroffizieren ſich ſo beſchafftigte, wie es General Seidlig als Rittmeiſter und Major mit den ſeinigen that , man würde dann gewiß weit weniger über die Unbrauchbarfeit der Uns

Deutſchen Heeren der Fall ſein dürfte. Ueberhaupt iſt es ſehr gewagt, in dieſer Beziehung über Gegenwart und Zukunft ſo kurz abſprechen zu wollen . Hr. v . X. kann auf ſeiner Reiſe durd, Deutſchland unmöglich in allen Garniſonen geweſen ſein , noch viel weniger die Bes kanntſchaft aller Offiziere gemacht haben . Gar oft aber verbirgt ein Offizier unter einem anſpruchloſen Neußeren einen recht hübſchen Schaß von Kenntniſſen , deſſen Vors handenſein zuweilen ſelbſt die Regimentscameraden kaum zur Hälfte ahnen, und deſſen Umfang man erſt bei nå.

tergebenen klagen hören ! Was für ein Urtheil würde herer Bekanntſchaft kennen lernt. Mit welchem Redite Noch nun der Fremde Richter auftreten Prämiſſen viel verfehrter ſolden die ?Zukunft ) Dieß nimmt man gemötnlich nur an foldenSubjecten kann iſt es, nach als wahr , welchen es ohnehin kein Ernſt mit ihrer Bildung iſt, Doch kehren wir zur Wider: und welche auch unter anderen Uniſtänden Halbwiſſer gewors beurtheilen zu wollen ! den oder ganz unwiſſend geblieben wären . legung der Behauptung zurück, daß vieles Wiſſen

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der Subordination ( chabe. Es iſt ſchwer zu begreis | Dienfte, welche er Sr. Majeſtätund der allerhöchſten Familie gea fen , wie Militárs, die in der Truppe dienen oder gedient leiſtet hat, den Charakter eines t. E. Feldzeugmeiſters ad honores haben, und folglich das Weſen des militäriſchen Gebor. Stelle 34 ertheilen geruht.Zugleich aeruhten Sr. F.t. Majeſtät die eines Oberlieutenants béi Ullerhöchſtihrer Urcieren : Leibgarde und Feldmarſchall- Lieutenant, fams fennen müſſen , ein ſolches Urtheil fållen oder ihm Höchſtihrem General- Adjutanten beipflichten fónnen . Wenn nicht ſchon Napoleons Heer Frhun . v. Rutfdera , mit Beibehaltung feiner argenwärtigen Unſtellung, in Unbetracht der Verdienſte, welche ſich dirielbe durch und man fann keck hinzufügen : alle europäiſche tauſend Beweiſe vom Gegentheil anführen könnten , ſo die Sr. Majeſtät geleiſteten vieljährigen treuen und ausgezeich: ſtånde es fürwahr ſehr übel mit der militåriſchenHier's neten Dienſteerworben hat, gnädiaſt zu verleihen. Im Januar 1828 hat eine große Promotion in der öſtrei: archie, wenn der Untergebene niemals mehr wiſſen chiſchen Urmee ſtattgefunden , und viele bejahrte Offiziere ſind in dürfte, als der Vorgeſeşte! Heißt dieß nicht offenbar, iden Penſionsſtand getreten. der Unwiſſenheit das Wort reben ? Auch bier dürfte, Die im vorigen Jahre erſchienene Verordnung über die Recru: um mit Hrn . v. X. zu reden , ein Schluß reif ſein. tirung ſollte nur als Probe oder Einleitung zu einem neuen Cong

Wer überhaupt zu befehlen verſteht, wird ſich fcriptions- oder Recrutirungsfyſteme gelten, welches man erwartet . Eine Wuthebung von 26,000 Recruten iſt aud Gehorsam zu verſchaffen wiſſen , ſelbſt gegenwärtig im Januar angeordnet worden, um die Zägerbataillone, die Artit:

wenn ihm nur wenig geſeßliche Zwangsmittel zu Gebote ierie und Cavalerie zu completiren. ſteben ; wer aber nicht zu befehlen verſteht, den ſollte Rußland . Die Petersburger Zeitung vom 10. Jan. enthält man wohl auch über Niemand gebieten laſſen . Die folgendes Refcript Sr. t. B. des (neunjährigen ) Thronfolgers, Kunſt zu herrſchen iſt aber von der Wiſſenſdaft ganz Großfürſtin Alerander Nicolajemitid , an den ſtellvertretenden Hett: mann des Donheeres , Generallieutenant Ruteinikow : „, Dmitrii unabhängig. Daß endlich durch das Bemühen, den Sadetten An : Ephimowitſc ! Ich habe Ihren Brief vom 20. des vorigen Octo :

erhalten, und einpfange mit beſonderem Vergnügen leitung zu höherer wiſſenſchaftlicher Selbſtbildungzu bermionares den Glückwunſch des tapferenDonneeres zu der allerenätigſten

geben , diteren Offizieren, Stabsoffizieren c. die Gele: Ernennung Meiner als øretmann sämmtlicher Kofackenheere ."uns genheit entzogen werden ſollte, durch höheres Wiſſen ſich vor ihren jüngeren Cameraden und Untergebene auszuzeichne n , ſteht wohi am allerwenigſten zu besn fürchten ; und wenn Hr. v. X.fragt: ,,was fou dann dem Stabsoffizier, was endlich dem General für ſein Studium, für ſeineAusbildung übrig bleiben ? ' - To

genehm iſt mir die Hoffnun., daß Ich in Zukunft mit dem auss gezeichneten Donheere GnadediedesMich Kaiſers Meines viel: geliebten Vaters würdigMich machenderwerde, zum Befehlshaber sines seres erſehen hat, das durch ſeine Itatin und ſeine Freue Vatrriand fo berühmt iſt. Bei dieſer Gelegenheit für Thron made Ich und es mir zu einem beſonderen Vergnügen , Sie der Gez fühle Meiner ausgezeichneten Achtung fürSie zu verſichern.““

feßen wir , als Antwort darauf, an die Stelle ſeines Das Originat iſt von Sr. kaiſerl. Boheit dem Thronfolger eigens händig unterzeichnet: ulerander.

beſcheidenen ,, Nichts !" : 098 A u s ủ ben !

Abgerechnet

friegserfahrene Offizier mirat Greig,Oberbefehlshaber dernsFotte im fararzen Bicead Meere, das Großkreux des Wladimirorde Klife, dem Comman

,daß der åſtere aus ſeinen wiſſenſchaftlichen Beſchafftigungen weit gros Beren Nußen ziehen wird, als der jüngere, der den Krieg nur aus Büchern kennt,. ro bedingt auch das Herrſchen über Andere weit weniger vieles Wiſſen , als

t. ir danten von Neval, General der Infanterie, Berg. I., den St. alerander:Newskyorden , und dem Chefdes 2. Bezirké des Gen darmencorps, Gineralmajor Boltkoff, den St. Wladimirorden

20Kalle verlieben .- Der Flottencapitain ir Rafie, Lazareff II., die Kunſt, auf die Untergebenen einzuwirken , ihre Fås i 2r

bigfeiten und Kenntniſſe zu beobachten und dieſe zwed: uno Befentehaber des Linienſchiffes Azow vom , iftzur Beichnuna feines gemäß zu benußen. Daß dieſe große Kunſt zuweilen glänzenden Benehmens in der Schlacht von Navarin, zum Contre befördertmorden . von Männern ausgeübt wurde, die ſehr wenig ſpecielle admiral Se, Maj. der Kaiſer hat dem Generalieutenant Grafen Witte , Kenntniffe , aber deſto ridtigere Anſichten von dem Nußen derſelben batten , eben dieß hat bei zum Beweife ſeiner Zufriedenheit mit dem glücklichen Erfolge der Bemühungen des leßteren bei der ökonomiſchen Verwaltung der Vielen , die bloß nachbeten , ſtatt zu unterſuchen , die unter ſeine B feble geſtellten Militärcolonieen,eine reiche, mit

Wiffenſchaften ſo in Mißcredit gebracht. Verlobnt es ſich nun wohl noch der Mühe, über das

dem Portrait des Raiſers geſchmückie Doſe überſendet. Schweden. In die Stille des gum Staatsrathe ernannten

plus oder minus deſſen , was einem Sadettengelehrt Frhrn .afNordin, iſt der GeneralmajorPeyron bis aufWeiteres werden dürfe, ſo viel Geſchrei zu machen, während es mit der Verwaltung des Kriegsſtaatsſecretariats beauftragt worden .

lid in unſerem Stande, inKrieg und Frieden , um ganz andere Dinge, um bó bere Menſchenfenntniß , um moraliſche Eigenſchaften handelt ?

Spanien ( Dic. 1827.) Der Krieasminiſter hat ſeinen Col legen einen königlichen Befehl folgendes Inhalte mitgetheilt: ,,Se. Majeſtät empfehlen den Militärcheſs ganzbeſonders, auf die relis giore Aufführung und das ſittliche Betragen ihrer Untergebenen Ucht geben zu laſſen und ſelbſt Ucht zu haben ; auf den Dienſts noten roll angeführt werden , was die Chefs für eine Meinung

von ihren Untergebenen in Hinſicht dieſer zwei Puncte haben . Militar Chronit. Sr. Majeſtät, Gödyſtweiche die Zeit wieder aufleben laſſen wollen, Norwegen. Dem Storthing , welcher im nächſten Sommer mo die Militärs mit dem ſtrengſten Gehorſam ein tadellores ſitt zuſammenberufen werden ſoll, wirh ein neues confçriptions liches Betragen und eine innige Frömmigkeit verbanden, empfehlen

geres borgelegt werden . auch die den Geiſtlichen gebührende Uchtung und Ehrfurcht.“ Uus den Etats der Urmee geht hervor, daß die active Urmee, Deſtreich . ( 14. Januar. ) Se, k. ¥, Majeſtät haben den k. k.

Feldmarſchall' Lieutenant und Oberlieutenant Höchſtihrer Urcieren; ' mit Inbegriff der Provinzialmilizen, aus 91,000 Mann beſteht; die Leibgarde, Fibrn . v. Warnsdorff , nach ſeinem eigenen Buniche, ' Zahl der royaliſtiſchen Freiwilligen im ganzen Königreiche belauft ſich in den Penſionsſtand zu ſibelt, und ihm , nebſt Belaſſung aller auf 350,000 Mann , und die zur Unterhaltung derſelben beſtimmten

feiner Brzüge, zugleich in Núcſicht der langen und vorzüglichen Einkünfte belaufen ſich auf 240 Mill . Realen (60 Mill. Fr. ) Redigirt unter Verantwortlidir . ii iclagsbandlung: E. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Dipijin gedrudt.

7

Mittwoch ,

13. Febr. 1828.

Nr . 13 .

Allgemeine Militár - Zeitung. Ueber reitende und fahrende Artillerie.

daher keine unmittelbare Urſache des Ruins der Pferde ſein . Uebrigens fann man das , was man rückſichtlich

( Fortſegung . )

3 weiter Einwurf .

jedes einzelnen Geſpanns angeführt hat, audi auf das

„ Indem man die Ranoniere Verhåltniß der Geſpanne unter ſich anwenden : denn

bei der gegenwärtigen Einrichtung bat jedes Geſpann ſeinen beſonderen Führer , und ſicher ziehen die vers ſchiedenen Geſpanne eines und deſſelben Zuges nicht immer gleichfórmig und regelmäßig ; wurde ſidi hieraus die Nothwendigkeit ergeben , für jede Beſpannung nur einen Führer zu haben ? Endlich gebe ich zwar zu, daß die beiden verſchiebenen Einwirkungen , von welchen die Rede war, nicht ohne Nachtheil ſeien ; allein würde dies zu legen ,,keitErſten s ſind. " es nicht zwei oder drei und ſelbſt vier ſes einen Grund abgeben , auf die Vortheile zu verzich : Centner , welche die Schnelligkeit eines gut beſpannten ten, welche dasin Frage ſtehende Mittel darbietet !? Fuhrwerfes bedeutend mindern könnten ; ferner wird Vierter Einwurf. ,, Wenn die Zugpferde Ments „oder einen Theil derſelben auf dic Proßfåſten ſeßt, „ wird der Proßwagen um einige Centner überladen „ und zwar gerade in einem Augenblice , wo die Bat„ terie zu einer großeren Schnelligkeit übergehen ſoll: ,,man wird folglid nicht mehr ſo viel Munition mit ,,dem Geſchůze führen können, ohne die faſt auf dem ,,Proßwagen in ein Mißverhältniß mit ſeiner Haltbar:

dieſes Gewicht ſelbſt nicht die geringſte Beſorgniß hins „ ſchen tragen , ſo können ſie nicht gleichzeitig Fourage

i

ſichtlich der Dauerhaftigkeit unſerer Proßwagen darbies fortbringen ; man wird dieſe daher auf eigends dazu ten ; endlich aber wird dieſes Mittel in dem vorgeſchlas ,beſtimmte Fuhrwerke laden müſſen , und wenn man genen Syſteme der Organiſation nur ſehr untergeordnet ,,deren feine haben kann, ſo werden die Pferde Mangel Tein : die Zugpferde werden das hauptſächlichſte Mittel wan haben. “ emer, uin nicht zu ſagen , ſchwie: unbequ iſt nichts EsFutter darbieten , wie wir weiter unten ſehen werden .

Dritter Einwurf. ,, Damit aber die zwei Pferde riger, als auf zwei nebeneinander geſpannten Pferden „dergeſpann, gleichförmig oder regelmäßig ziehen, iſt es Mittel anwenden ; gewöhnlich legtman die Fourage und

,,eines jeden Geſpanns, es ſei das Deidfel- oder Vor: Fourage fortzubringen , auch ſieht man nur ſelten dieſes

nothwendig , daß fie einer und derſelben Peitung uns ſelbſt die für die Pferde der Kanoniere auf die Wagen ,, tergeben ſind, was nicht ſtatthaben kann, wenn jedes der Batterie. Ich weiß, daß auch dieſes nicht ohne Unbes „ ſeinen beſonderen Führer hat; es folgt hieraus, daß quemlichkeit iſt, aber wo findet man deren feine! Man

fernerhin die Fourage auf den Wagen ,,die ſo geführten Zugpferde ſehr bald zu Grunde ges wird daher auchhligen ngen n

, und dieſes Pferde fortbri und den überzä ,, richtet Råſon.nement kann man antworten , daß wird um ſo leichter geſchehen fónnen, wenn die Kano dieſeswerden Auf ſein

ein Geſpann eigentlich nicht zwei Führer haben werde, niere keine Pferdehaben. Wird man überdieß ein fo weil der Kanonier, welcher auf dem Handpferde reitet, großes Hinderniß darin finden, ein zum Fortbringen es nicht führen , ſondern nur in der Gangart erhalten ber Fourage für die Batterie eigends beſtimmtes Fuhr

wird , welche die ganze Beſpannung geben foll ;daß werkzuhaben ? Unter allen Verhältniſſen würde dieſes ůberbieß dieſe beide beſondere Einwirkungen nur im eine ſehr weiſe Maßregel ſein . Außerdem liegt aber die

Trab und folglich nur bei den Bewegungen bemerkbar Nothwendigkeit, die Fourage fortzubringen , nicht immer werden können , welche auf dem Schlachtfelde oder um vor , weil es im Felde nur ſelten vorkommt , daß den bahin zu gelangen, ſtattfinden ; daß es außerdem nicht Pferden die Fourage mangelt, und es ſich um ſo ſeltes immer nothwendig ſei, die Kanoniere während des Mars ner ereignen wird, je weniger Pferde man zu ernähren

ſches auf den Handpferden reiten zu laſſen, weil es im hat. In der Berückſichtigung der Fourage kann daber Gegentheil gut ſein würde, daß es nur, wenn es kein Hinderniß liegen, um die vorgeſdılagene Maßregel 3weddienlich ſei, ſtattfinde, uin die Kanoniere ſowohl anzunehmen , vielmehr liegt darin einer der Gründe, en , die iren als ſie ſpreche ſehrerfürEinwu Pferde zu bezeich gewöhnnete darander ax ' bas Marſch rf. n . Wenn die Zugpferde auf eil , welche d , wird Nachth Fünft . Hierna chonen zu ( wenitt er anders wirklich beſteht, nicht fortdauernd und „ einem forcirten Marſche durch Beſchwerden erſchöpft

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ſind, wie wird man ſie erſeßen können ? Dieſe Gattung Meinung entgegen iſt, ohne Erfolg bleiben würde. So

von Artillerie bietet in dieſer Beziehung fein Hülfes wird das, was līdy im Jahr 1806 in Preußen ereignete, ,,mittel dar ; man wird daber die kanoniere zu Fuß beute in Frankreich und an jedem anderen Orte ſtatts gehen laſſen müſſen , wenn man ſich nicht der Gefahr finden . In dieſein Fal muß man daher zuerſt die Meis

ausfeßen will, bie Batterie einzubüßen ; ſie werden nung durch eine Maßregel für ſich gewinnen , welche . folglich erſchöpft anf dem Sdilachtfelde ankommen, feinen Zweifel úber den feſten Willen übrig låßt, den und welche Dienſte werden ſie in dieſem Zuſtande vorgeſeßten Zweck zu erreichen . ,,dort leiſten fónnen ? " Ich glaube gezeigt zu haben, daß die hauptſächlich, Man kann dieſes Róſonnement eben ſo gut auf die ſten Einwürfe, welche gegen die vorgeſchlagenen Mittel,

reitende Artillerie anwenden und noch beſſer, als auf die Pferde der reitenden Artillerie zu erſetzen, gemadt die leichte Artillerie, ſo wie wir ſie uns denfen. Denn worden ſind, übel begründet ſeien , und fehre daher zu wenn die Pferde der Beſpannung durch die Beſdwer: meinem Gegenſtande zurück. den eines Gewaltmarſches erſchöpft ſind, ſo werden die

Pferde der reitenden Kanoniere, welche der Bewegung der Geſchůße gefolgt ſind, beinahe eben ſo ſein ; ſie wer: den baber zum Erſaße der Zugpferde nur ſehr geringe Húlfsmittel darbieten , und im Falle ſie wirklich dazu

NI. Es iſt begreiflich , daß die Organiſation der

reitenden Artillerie während aller Kriege der kaiſerlichen Regierung, beibehalten worden iſt , denn dieſes Corps batte ſich in den Revolutionskriegen einen großen und wohlverdienten Ruf erworben ; aber weniger begreiflich

verwendet werden, müſſen die Kanoniere der reitenden iſt es, daß man dieſes Corps ſeit der Reſtauration auf Artillerie zu Fuß gehen , wenn ſie nicht die ausgeſpann ten Zugpferde gånzlich zu Grunde richten wollen . Dieſe Kanoniere werden daher erſchöpfter auf dem Schlacht: felde ankommen, als es die der leichten Artillerie ſein würden, weil leştere , wie es ſich leicht begreift,, das Marſchiren mehr gewohnt ſind 1, als die erſteren. Die Pferde der Kanoniere ſind daber eine ſehr geringe Hülfequelle für die Beſpannung .

demſelben Fuße reorganiſirt bat , ob man gleich wohl wußte, daß nicht die Pferde der Ranoniere an ſich den Ruf der reitenden Artillerie bewirkt hatten, ſondern viels mehr die Begeiſterung, welche durch Aues , was neu , glänzend und ſchmeichelhaft iſt , gewöhnlich hervorges bradit wird : man wußte ſehr gut, daß dieſe Begeiſtes rung nur eine Zeit lang dauert; daß, ohne der reitenden Artillerie zu nahe zu treten , die in den erſten Kriegen

Sechſter Einwurf. „ In dem Feldzuge von 1806 Tehr vernadıläßigte Fußartillerie den legten Feldzügen „ hatte die preußiſche Armee eine auf dieſe Weiſe .ein- eben ſo gut und ſo thatig beigewohnt hat, wie die reis ,,gerichtete Batterie,, aber man war bald gendthigt; ſie tende Artillerie ; baß es jedoch bei dem wahren Bes

,,wegzuſchaffen, da ſie nicht den geringſten Vortheil dürfniſſe, gegenwärtig bei den Armeen viel leichte Ars ,,darbot. " tillerie, nichts als leichte Artillerie, das heißt, eine ſehr

Dieſer Ausbruck gibt ſogleich zu erkennen , in weldbewegliche und ſo zu ſagen fliegende Artillerie (wie chem Geiſte er geſchrieben worden iſt. Nicht den ges man auch die reitende Artillerie bei ihrem Entſtehen ringſten Vortheil! Das heißt zu ſehr auf die Leicht

nannte ) zu haben, gleichwohl einleuchtend war , man

gläubigkeit ſeinerLeſer zåhlen! Außerdem eine Batterie, werde ſich die Möglichkeitdazu beſchränken, wenn man eine einzige gegen zwanzig und vielleicht noch mehrere, welche ihr gegenüber geſtellt worden waren . Was für ein Offizier ſtand an der Spiße dieſer Batterie , um ſeine Organiſationsmittel geltend zu machen ? Welches

als hauptſächlichſtes Mittel nur die Reitpferde beibehielt. Man wußte ſehr gut, daß die reitende Artillerie ſo, wie wir ſie in Franfreich haben, in Europa nicht allgemein eingeführt war, daß z. B. Deſtreich , eine Hauptmacht,

Anſeben genoß er in der preußiſchen Artilleriel? Welchen während der leßten Kriege feine andere als leichte Ars

Einfluß hatte ſeine Bildung , ſeine Erfahrung und ſein tillerie gehabt und noch jeßt hat, deren Kanoniere auf

beſonderer Charakter auf dieſes Corps? Ronnte er enda Wurſtwagen transportirt werden ; daß bei dem großeren ſich gegen die Mafie den Schild erheben , welche nur Cheile der anderen Måchte dieſe Artillerie gemiſcht iſt, das Glänzende der reitenden Artillerie in Parade ſehen denn man wird , denke ich , z. B. die engliſde leichte will und nicht ihre Schattenſeiten auf dem Schlachtfelde ? Artillerie, nicht im vollen Verſtande eine reitende Artils

So oft derartige Verſuche nicht die berrſchende Meis ſerie nennen, da in derſelben nur die Unteroffiziere und nung für ſich haben und mit Schüchternheit gemacht Ranoniere erſter Klaſſe beritten ſind , die übrige Bedies werden , kann man erwarten , daß ihre Erfolge ganz nungsmannſchaft aber ſich auf den Proßfåſten oder den

dem vorgeſeßten Zwede entgegen ſein werden . Selbſt diejenigen , welche mit der Ausführung des Verſuches beauftragt werden , ſind demſelben oft entgegen, und iſt auch ſonſt ihre Meinung günſtig, ſo werden ſie doch nichts wahrhaft Nüßliches thun , um ſie zu behaupten ; denn da ihrer nur ſehr wenige ſind, ſo werden ſie im mer, ſelbſt wider ihren Willen , durch die Furcht beherrſcht

zugpferden befinden oder zu Fuß ſind. Gewiß ſind es nicht Sparſamfeit bei der reşteren ,

noch Mangel an Pferden bei der erſteren Macht, welche dieſe Maßregeln begründet haben , fondern es ſind viel mehr augenſcheinlich die mit den Reitpferden der Kanos niere verbundenen Nachtheile, welche man zu vermeiden geſucht hat, in welcher Beziehung man aber bei der einen

werden, Andere nicht überzeugen zu können ,für doppels von dieſen Machten zu viel unð bei der anderen nicht , zůngig und unwiſſend gehalten und der Gegenſtand ihrer genug gethan bat. ci Wenn man nun allgemein die großen Inconveniens Nedereien zu werden ; und wollten ſie ſich auch darüber

hinwegſeßen , fo reben ſie überdieß voraus, daß ihr güns zen, welche die Pferde der Kanoniere barbieten , in dem ſtiger Bericht, weil ihm die Stärke der allgemeinen Maße anerkennt, daß ſie auf dem Schlachtfelde faſt immer

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unnůß ſind, *) wie können wir noch dieſe Organiſation Dieß iſt nicht zu befürchten: die Kanoniere können ſich beibehalten , da ſich uns alle Mittel zu ihrer Verbeſſe- allerdings weniger für Reiter halten, als ſie es gegens rung darbieten und da die günſtigſte und glüdlichſte wårtig ſind, allein ſie werden nur, was vorzuziehen iſt, Gelegenheit vorhanden iſt, um dieſe ſo wichtige Verán. weniger' Huſaren “) und mehr Artilleriſten ſein. Denn derung in Gang zu bringen ! iſt der währe Artilleriſt natürlich für Alles , was ſeinen Man will nicht, wird man ſagen , ein Corps, bas Dienſt betrifft, beſorgt, ſo wird auch der kanonier der

ſich einen ſo glänzenden Ruf erworben hat, unterdrůden und eine ſehr bedeutende Anzahl Offiziere, welche der reitenden Artillerie angehören , unzufrieden machen . Es ſoll aber gerade im Gegentheil kein Corps unter drůdt werden, weil das Bedürfniß anerkannt iſt , im Felde nur leichte Artillerie zu haben , ſondern es handelt ſich nur um eine einfadye Modification der gegen wärtigen Organiſation der reitenden Artillerie . Sie fann auf zwei Arten ſtattfinden, aber in jedem der bei: den Fälle werden die Reitpferde der Kanoniere abges

leichten Artillerie das ſeiner Wartung anvertraute Zug pferd nicht nur als unzertrennlich von dem guten Dienſte Der Batterie , ſondern auch als nothwendig für ſeinen eigenen Dienſt und als ſein Reitthier betrachten , weil er es wirklich in der Garniſon, in den Cantonnirungen, bei Revúen und Paraben , auf dem Marſche wie auf dem Schlachtfelde reitet, und weil in allen Fällen die res Pferd ſeinen Mantelſack tragen wird. Mache man überdieß hinſichtlich der leichten Artillerie

einige Aenderungen an dem Pferdegeſchirre; man gebe

ſchafft und nur die der Unteroffiziere, Brigadiere und 3. B. ihren Zugpferden das für den Train der Gardes

Trompeter beibehalten . Die Bedienungsmannſdiaft der artillerie angenommene Rummet; die übrigen Theile des Geſchúße wird auf die Handpferde und Proßfäſten ſteis Geſchirres , welche von weißem Leder ſind , ſeien von gen, und dieß wird die leidite Artillerie rein . (dwarzem ; dieſe Auszeichnung **) wird dem Kanonier Die erſte Art der für dieſe leichte Artillerie anzuneh- der leichten Artillerie ſchmeichelhaft genug ſein, um ihm menden Organiſation wurde darin beſtehen , die kano- reine ebemalige Organiſation gleich anfangs vergeſſen niere von der Führung und Pflege der Batteriepferde zu machen . Unbezweifelt wird man für die Kanoniere feine Schande darin finden können , ihre Kanonen ſelbſt zu der Artillerie fortwåhrend damit chargirt bleiben.

frei zu laſſen , und in dieſem Falle würde der Train

Nach der zweiten Art wurden die Kanoniere ihre führen; es ſcheint mir im Gegentheil, daß ſie dieſe Ehre Batterieen zu fahren und folglich die Pferde zu pflegen Niemanden überlaſſen ſollten . Sieht man außerdem nicht

haben . Der Artillerietrain wurde alsdann nur noch mit den großen Unterſchied zwiſchen der Handlung, dem dem Führen der Convois aller Gattungen für die Artil. lerie, mit der Beſpannung und dem Führen der Parfs, der Poſitionsbatterieen , der Brücken- und Belagerungsequipagen , endlich mit dem Dienſte im Inneren char:

Feinde mit der Waffe, welche ihn niederſchmettern ſoll, entgegenzueilen, und der, auf Pferden ihm nahe zu koms men , welche man unmittelbar verlaſſen muß und die mehr als unnúß während des Gefechtes ſind ? Uebrigens girt ſein . wird der franzöſiſche Kanonier nicht der erſte in Eus Dieſe leßtere Art hat ſchon viele Anbånger in den ropa ſein , welcher ſeine Kanone ſelbſt führt, weil uns Corps , ſie iſt beinahe dieſelbe , wie ſie gegenwårtigchon fremde Artilleriſten darin ein Beiſpiel gegeben

faſt bei allen unſeren Nachbarn gebräuchlich iſt. Sie haben . *** ) hat auch in der That viele Vorzüge vor der erſteren : einmal hat ſie mit dieſer den Nachtheil nicht gemein ,

( Fortſegung folgt. )

daß ſie die kanoniere der leichten Artillerie, außer dem

*) Der Huſareneſprit dürfte bei der reitenden Urtillerie ſtets als

Dienſte in den Batterieen , zu Fuß und mit dem Torni

ungeeignet erſcheinen. Bei der Verſchiedenheit der Natur bei: der Waffen und des ihnen angewieſenen Wirkungskreiſes kann

ſter auf dem Rücken låßt , während ihre Unteroffiziere und Brigadiere zu Pferde ſind ; und dann hat ſie den Hauptvortheil, daß die Ranoniere ausſchließlich ihrer

Batterie attachirt, daß die Pferde der Beſpannung una ter ihren Hånden beſſer verpflegt ſein werden ; denn es

iſt unmöglich, daß ein Trainſoldat, auch mit aŰer Sorg falt und gutem Willen, im Felde zwei Pferde gut vers

nicht ein und derſelbe Geiſt auf ſie einwirken, folglich müſſen auch, wenn nicht Nachtheile erwachſen ſollen , die Handlungs weiſen verſchieden ſein . Der flüchtige pular fann da noch

etwas wagen und gewinnen , wo der reitende Artilleriſt mit ſeinem Appendir am Schlipptau wörtlid, genommen im Dreck ſteden bleibt . Ein an brichtfertigkrit gränzendes Wagen iſt die Charakteriſtik des Huſaren , kaltblütige Ruhe hingegen die des Urtileriſten jeder Gattung , wenn er anders wirk'am ſein,1

pflegen könne, beſonders bei der gegenwärtigen Art den d. 6. nicht blos knallen , ſondern auch treffen will. Krieg zu führen . Dieſer Mangel an nöthiger Wartung **) Bozu dieſe vermeintliche Auszeichnung, welche höchſtens nur eine thörichte Eitelkeit tigeln kann ? Nicht die Beſchaffenheit der Pferde iſt für den Dienſt ſehr nachtheilig ; er richtet Pferdegeſchirres einer Urtillerie beſtimmt den Werth einer des die Beſpannung viel geſchwinder zu Grunde , als alle Artilerie und mag ihr zum Aushängeſchilde dienen , ſondern Beſchwerbert des Krieges. die innere militäriſch :moraliſche Kraft, die ſich durch Große Áber , wird man ſagen , die Ranoniere werden ſich thaten an den Jag legt und ihrer Unerkennung ſicher ſein tann. Man hüte fich, daß man nicht durch Mißgriffe in den nicht mehr als Reiter betrachten und fónnten aus dies Auszeichnungen , ſtatt den militäriſchen Geift zu heben , ihn ſem Grunde die Wartung der Pferde vernachläßigen. herabwürdigt.

*) Es wird ohne Zweifel im Ernſte niemand behaupten, daß die ***) Vergl. den Auffag „ über die Organiſation der Ur : Kanoniere der reitenden Urtillerie jemals zahlreich genug rein

werden, um ihre Batterie gegen eine fie angreifende Parthie der Cavalerie zu vertheidigen.

tillerie in Bezug auf den Train " 2. M. 3. von 1827.

ir Nr. 41 der

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Milit å rzs Chronit.

in der Organiſation von 1817 nicht mitbegriffen waren , konnten zu Stellen vorgeſchlagen werden, wilche in dem Corps der Intens

Frankreich. Nach dem Conſtitutionnel hatte Hr. von Cham pagny in der Unrede an die Angeſtellten ſeiner Direction (T. Nr. 10 der 1. M. 3. ) bemerkt: „ Der Dauphin wolle bei den Militār: avancements keine Gunſt, keine Empfehlungen mehr (plus de faveurs ?c. ) " Hr. von Champagny hat dieß in öffentlichen Blät:

- bance vacant wurden ; friner konnte zum Intendanten ernannt werden vor einem Alter von 40 Jahren , zum Un'erintendanten vor 30 , und zum adjuncten vor 25 Jahren. 1822 wurde ein Hülf.: cadre der Intendance gebildet, der aus den Rivueninſpectoren und Kriegsconimiſſären beſtand, welche nach dem Gerille einer Unſtels

tern dahin berichtigt , daß er nicht plus, ſondern » point de faveurs et point de recommandations « geſagt habe. Das plus war freilidh der Meinung entſprechender, welche der Conſtitutionner von dem abgegangenen Kriegsminiſter (von Clermont: Tonnerre ) hat. Kurz vorher hatte er ſcharfes Gericht über denſelben und

lung fähig waren ; ?/; der vacant werdenden Stellen wurden ihnen vorbehalten. Die in dieſem Cadre nicht mitbegriffenen Commiſſäre und Infpictoren hörten auf, für jene Stellen zu concurriren . Die Ordonnanz vom 26. Decbr. 1827 benahm aber jede Goffnung zur Wiederanſtellung nidt bios den alten Gliedern der Nevurninſpecs

C

über ſeine legten Verfügungen gehalten.

Herr von Giermont: tion und des Kriegscommiſſariats , welche nicht zu jenem Hüife

Ionnerre, ſagte er, hat in dem Departement des Krieges endigen Cadre gehörten , ſondern ſogar auch denen , welche dieſen Cadre

wollen , wie er begonnen hatte, mit jenen Uniſtürzungen und Des: organiſationen , welche die Ercellenzen des legten Miniſteriums Organiſationen, Reglements betitelten." Insbeſondere äußerte er ſich ſodann über dasjenige, war unter dem Miniſterium des Hrn . von Clermont: Tonnerre in Bezug auf die Militär:

ausmachten. Auf eine ſolche Weiſe ragte ihnen der ør. Marquis Dieſe ewige Veränderungen , dieſe wider prechende und verátoriſche Drs donnanzen, dieſer Verfolgungsgeiſt gegen alle Männer, welche zu den alt.n ruhmvollen franzöſiſchen Urmeen gehörten, ſind der eigena v. Giermont - Tonnerre bei seinem Ubyange fein leberront!

perto altung geſchehen war, folgendrrmaßen : ,,Die beiden Corps | Thümliche Charakter der Birwaltung des Hrn . Márquis von Slers der Revueninſpection und des Kriegscommiſſariats zu reduciren , mont: Tonnerre, eines großin und guten Miniſters bei kleinlichen war eine einfache und leichte Operation ; all in fie mußte , wenn und ſchlechten Dingen. Derſelbe Geiſt findet ſich wieder in einem man die Nechte dabei achten wollte , der Gunſt die Thürz vers

Reglement von mehr als 700 Urtikeln iber den Dienſt für die Mi:

ſchließen. Uber dieß gaben die Günſtlinge nicht zu ; jene Thüre litärſubſiſtenz im Inneren des Königreiches und bei den Armeen. wurde gewaltſam zertrümmert durch eine Ditonnanj, Wilche die beiden alten Corps auflößte und ein neues unter dem Namen Militärintendance ſchuf, worin die Un'prüche auf Unſtellung andere rein konntın , als Kenntniß der Militärverwaltung und

Dienſta:ter, um ein halbes Hundert Begünſtigter anzuſtellen , wur: ben die Rechte von 300 Verwaltungsbeamten verickt und die Grundfäße der Militärverwaltung bis zu einem Toichen Grade verderbt, daß die Ausgabedecreturen und die Ausgabecontrollen das Wert der nämlichen Menichin wurden . Seit 10 Jahren werden die Nachtheile dieſer Maßregel durch die häufigen Modificationen ſicht: bar,welche man an der erſten Organiſation jener Intendance madite; allein ſo wie die Nichtanerkennung ter alten Rechte immer die erſte

Wie die Ordonnanz über die Militärintendance, wurde dieſes Rega lement zu Ende Decembers bekannt gemacht, um am 1. Januar vollzogen zu werden , alio zu einer Epoche, wo die Verwaltung und die Iruppin ſeine Eriſteng noch nicht einmal kannten . Nach den alten Réglements war es hinreichend, ein Maurer zu ſein , um einın Feldbackofen zu erbauen ; das neue Reglement vertraut dieſe schwierige Conſtructionen blos Männern an, die einin Curſus der Urchitectur gemacht haben und ſo unterrichtet ſind, daß ſie in das Geniecorps aufgenonimen werden können . Die gerade Sprache der Gelege und Ordonnanzen iſt durch die etwas ſteifen und trockenen Formen eines dispoſitiven und befehlenden Style erfeßt worden . Un die Stelle der Ordonnanzen ſind die Wendungen und poetiſchen

Grundlage der neuen Organiſationen war, ſo hatten alle zum Zvede, | Aufdrücke der Gelehrten der franzöſiſchen Ucademie getreten; man nicht zu trennen , was ſo ungeſchickt vereinigt worden war , ſondern ſpricht von gelbem goldenem Getraide, von Getraide den erſten Ungerechtigkeiten noch das Siegel aufzudrücken und neue von einem eis ähnlichen ſilbernen Grau , defien Brucı Rechte zu ſchaffen, indem man die alten vollenos vernichtete.

rein und glasartig , oder von einem leicht vergoldeten

In den vier Organiſationen , welche die Armeeverwaltung erlitt, glänzenden Weiß iſt. Dieſer reglementäre Styl iſt ſehr artig, • -iſt dieſer Zwerf durch Veränderungen in den Klaſſen, der Zahl, den allein er vermehrt und ſchwellt die Artikel an; ein Reglement von Benennungen und Beſoldungen maskirt. Im Jahre 1817 gab es 262 Seiten in Folio, worin ſich 150 große Formulare befinden , in 35 Intendanten, 180 unterintendanten in 4 Slaſſen getheilt, 15 von mehreren 1000 Exemplaren , iſt ein zu koſtſpieliges Werk, felbſt der erſten , 45 von der zweiten , 60 von der dritten und 60 von der wenn es aus den ökonomiſchen Preſſen der königlichen Druckerei vierten Klaſſe; 35 Udjuncten, in 2 slaſſen, 15 von der erſten , 20 hervorgeht. Dieſes Werk auf das Bedürfniß des Dienſtes zu bes

von der zweiten ; und 10 Eleven.

Im Jahr 1820 blieb die Zahl

dhränken und nicht die Beredſamkeit darin walten zu laſſen , iſt

der Intendanten dieſelbe; die der Unterintendanten aber wurde auf eine der Pflichten der Verwaltung, welche der Hr. Marquis von

200 gebracht, in 3 Klaſſen, 66 von der erſten, 67 von der zweiten Clermont- Tonnerre am ſchlechteſten begriffen hat." und 67 von der dritten ; die beiden Riaſſen der Udjuncten wurden Es war ſeit Kurzem die Rede von der Bildung eines , dem in eine vereint und die 3 :1ht der Udjuncten auf 40 , die der Eleven Kriegsminiſterium attach irten Oberconſeils , welches auf 20 gebracht. Im Jahr 1822 wurde die Zahl der Intendanten dazu beſtimmt ſein ſoll , den Miniſter dieſes Departements mit

auf 25, die der unterintendanten erſter Klaſſe auf 25 , die zweiter reinen Einſichten zu unterſtüßen. (S. Nr. 10 der 1. M. 3. S. 80. ), Klaſſe auf 50 vermindert, die dritter Klaſſe aber auf 100 gebracht; Man verſichert nun, daß dieſes Conſeil beſtehen wird: 1 ) aus den : es gab nicht mehr als 35 Adjuncten , und die Eleven fielen wea. Marſchällen Herzoj o. Belluno, Herzog v. Raguſa und Graf Durch eine Ordonnanz vom 26. Dec. 1827 wird endlich die Zahl Molitor; 2) für die Infanterie: aus den Generallieutenanten der unterintendanten erſter Klaſſe auf 35 gebracht und die der Reille, Bourmont, v. U mbrugeac, Pelleport, loverdo ; unterintendanten - Udjuncten auf 25 vermindert , von denen 10 in 3) für die Cavalerie:'aus den Generallieutenanten preval ; Gia

Die Besoldura gen veränderten ſich, wie die Zahl der Glieder und der Klaſſen. 1817 war die Beoidung der Unterintendanten 7000 Fr. in der ers ſten Klaſſe, 6000 in der zweiten, 5000 in der dritten, 4000 in der | bierten ; die der Udjuncten 3000 in der erſten und 2500 in der zweis

rardin, Bordeioult ; 4 ) für die Artillerie : aus den Generals lieutenanten Unthouard , Vallee ; 5) für das Genieweſen : aub i Es werden dieſem den Generallieutenanten Haro , Rogniai. Conſeil noch zwei Militärintendanten in der Eigenſchaft als Secretär und als Rapporteur beigeſelt. ten Kraſſe. Im Jahr 1820 wurden den unterintendanten erſter Im Spriegsminiſterium iſt eine Iruppen -Sleigungscoms Klaſſe nicht mehr als 6000 Fr. bewilligt, denen zweiter Klaſſe 5000, dritter Klaſſe 4000 und din Udjuncten 2500 Fr. 1822 wurden die miſſion niedergeſegt worden. die erſte, und 15 in die zweite Klaſſe gehören .

Beſoldungen von 1817 wieder hergeſtellt ; vom 1. Januar 0. I. an Um 30. Januar ſtarb zu Paris der Generallieutenant Graf aber erleiden die Unterintendanten erſter Klaſſe eine Verminderung şu go. 'Er war ſeit 2 Jahren aus der Liſte der activen Generale

des Gehaltes von 500 Fr. jährlid), und die Adjuncten erſter Klaſſe geſtrichen, in Folge der Ordonnanz, welche damals , wie General genießen eine Virmebrung von 500 Fr. - Die Glieder der alten Foy ſich ausdrückte, den Degen von 150 ruhmbedeckten Generalen

Corps der Revuenin'pection und die Kriegscommiſſariats, wilde ' zerbrach. Redigirt unter Berantwortlich fett der Verlagsvandrung: E. W. Loote in Darmſtadt, und in deſien Dirijin gebrudt.

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Samstag ,

Nr. 14 .

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16. Febr. 1828.

HO.

Allgemeine Militar - Zeitung. Ueber reitende und fahrende Artillerie . ( Fortſegung. )

Sie werden mehr Artilleriſten ſein : denn, abgeſehen davon, daß der Kanonier der reitenden Artillerie zu viel den Geiſt und die Sitten der leichten Cavalerie bat ,

Eine andere Betrachtung: Wozu dienen die Offiziere kann man mit Wahrheit ſagen , daß bei der gegenwårs und Unteroffiziere des Artiüerietrains auf dem Schlacht: tigen Organiſation die Kanoniere im Allgemeinen von felde ? Werden die Trainſoldaten nicht durch Artilleries ihrer Batterie nicht abhångig genug ſind, daß ſie nicht

Unteroffiziere befehligt, welche die Bewegung der Ges Gemiß, die Artillerie bat dem Train feinen Vorwurf zu machen, ſondern ihm im Gegentheil nur wohlverdiente Lobſprüche zu ertheilen; aber man fann nichtin Abrede ſtellen , daß die Offiziere und Unteroffiziere dieſes Corps im vollen Sinne des Wortes auf dem Schlachtfeldeganz Functionen ſchůße unter dem Befehle der Artillerieoffiziere leiten

genug unmittelbares Intereſſe an dem Wohl deſſen , Erhaltung haben , weſhalb ſie ſich in ſchwierigen úms ſtånden und kritiſchen Augenblicken nicht viel damit bes ſchafftigen und ſich hinſichtlid, der, der Batterie im Au. gemeinen zu widmenden Sorgfalt gewöhnlich auf den Artillerietrain verlaſſen ; und ereignet ſich ein Unfall, woraus die Batterie zuſammengeſeßt iſt, und an ihrer

ohne ſind. ſo iſt der Train da , um den Fehler zu tragen . . Sind es , auf der anderen Seite , nicht die durch Sch will hier niemand beſchuldigen, aber, id) wage

Artillerie - Unteroffiziere geleiteten Trainſoldaten , welche es zu ſagen, dieſe Betrachtungen fónnen ganz beſonders die Geſchůße in Batterie auffahren , eineBewegung, auf die Kanoniere der reitenden Artillerie aus dem ſehr 'welche während ihrer Ausführung viel faltes Blut ers einfachen und natürlichen Grunde angewendet werden,

fordert, und während welcher überhaupt die Batterie weil, da ſie ihre eigene Pferde zu verſorgen haben, ſie ren Gelegenheit des Gefechtes ! Müſſen dieſelben Zrains ihre Rüſtungen bekümmern. Ich berufe mich in dieſer gewöhnlich mehr ausgelegt iſt, als bei irgend einer andes ſich unter allen Verhältniſſen nur gern um dieſe und

ſoldaten nicht die Kanoniere an den Geſchůßen erſeßen , Beziehung audy noch auf die alten Offiziere ber reiten: wenn es nothwendig wird ? Auf dem Schlachtfelde gibt den Artiüerie, welche geſehen haben, daß %. B. ein Ras

es daher eigentlich kein Corps des Artillerietrains mehr, nonier oft ungern vom Pferde ſtieg, wann es die Sorg Kanoniere erniedrigt fühlen , alle Functionen deſſelben dieſem Falle entweder ſein Pferd beläſtigte, oder er es alles iſt hier Artilleriſt! Warum ſollten ſich demnach die falt für dieBatterie nothwendig machte, weil ihn in

ſelbſt zu verrichten ?

einem anderen anvertrauen mußte, wo er die Gefahr

Was die Artillerieoffiziere anbelangt, wären ſie in vorausſab, es nicht wieder zu finden , nachdem er das Folge der neuen Organiſation zu bedauern ? Sie wers Nothwendige beſorgt hatte. Wenige von Eifer beſeelte den immer Unteroffiziere und &anoniere zu Pferd be: Menſchen ausgenommen , hielten ſich alle andere nicht fehligen und dieſe Ranoniere werden eben ſo gut Reiter beſonders verpflichtet, das zu thun, was ihre Cameras

ſein , als ſie es gegenwärtig ſind, und noch mehr Artils den gegen ſie ſelbſt unterließen . Dieß darf nicht ſehr leriſten. Sie werden eben ſo gut Reiter in dem Sinne befremden ; To find die Menſchen im Allgemeinen; nur ſein, daß ſie die Pferde werden genauer fennen lernen durch Inſtitutionen, in welche man ihr eigenes Intereſſe müſſen, ſowohl hinſichtlich der Dienſte, welche dieſelben verflechtet, kann man ſie beſſer machen. zu leiſten beſtimmt ſind , als auch der ihnen zu leiſtens

In der vorgeſchlagenen Organiſation erreicht man

den Wartung und um ſie eingeſpannt oder überzählig dieſen Zweck, in ſo weit es der Gegenſtand zuläßt, we: beſſer zu führen ; ſie müſſen ſich außerdem ſowohl auf nigſtens werden alle Inconvenienzen, welche wir bezeich der rechten als auf der linken Seite des Pferdes bebend net haben, verſchwinden : die kanoniere werden unmits in den Sattel zu ſchwingen wiffen .

telbar und ausſchließlich ihrer Batterie angehoren ; ſie

Die Kanoniere der leichten Artillerie werden daher werden ſich auf dem Marſche, gegen die Ordnung des den Gebrauch der Pferde beſſer kennen und darin ge : Dienſtes und der Diſciplin der Armee, nicht davon ents

nauer bewandert ſein , als die kanoniere der reitenden fernen können ; auf dem Schlachtfelde werden zahlreiche Artillerie; und nur bierin ſoll eigentlich der Ranonier und belåſtigende Gruppen von Handpferden den feind: Reiter ſein. lichen Feuer unnügerweiſe nicht ausgeſeßt ſein und die

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Ranoniere dennoch zu ihrer unmittelbaren Verfügung vom 1. Januar 1828 an in Wirkſamkeit treten route , ſichere und bequeme Mittel haben, um ſich mit ihren weßhalb denn auch darin alle , vor dem Teşteren Zeits Geſchüßen und ſo ſchnell fortzubringen, als es noth: puncte über jenen Verwaltungszweig erlaſſene, in dem

wendig erachtet werden und wohin es das Bedürfniß Reglement nicht wieder aufgenommene Vorſchriften ?c. des Dienſtes erfordern wird, es mag für eine kurze oder für null und nichtig erklärt werden . lange Entfernung ſein ; ſie werden ſich , wenn es ſein Das ganze Werk umfaßt, ohne die Beilagen, 8 Titel ; muß, auf ihren Geſchůken tódten laſſen , wenn nicht, ſo dieſe zerfallen in 34 Kapitel, und leßtere in 713 Paras werden ſie mit ihnen entwiſchen, aber niemals ohne ſie, grapben . Der Dienſt der Militar - Subſiſtenzmittel umfaßt :

oder ſie werden wenigſtens die Proßwagen und folglich

auch die Pferde retten ; *) das Intereſſe und das wohl | für die Beſpannung wird ihnen nicht mehr fremd ſein: die ganze Batterie wird den Kanonieren ausſchließlich angehören, und alle die Vortheile, welche ſie dabei fins den können, werden nicht mehr mit einem anderen Corps getheilt. Bei einem Allarm , einem Ueberfalle werden ſie

1) die Lebensmittel, als : Brod ( oder Zwiebad) , Felds lebensmittel und Getrånfe; 2 ) die Fourage; 3) die Vers ſorgung einer Feſtung für den Fad der Belagerung mit allen, zur Subſiſtenz der Menſchen, der Pferde und des Schlachtviehes, ſo wie für den Dienſt der Pazarethe era forderlichen Bedürfniſſe ſogleich bei ihren Geſchüßen ſein, was bei der reitenden Die Feldlebensmittel beſtehen aus : Reiß, Erbs Artillerie ro unmittelbar nicht ſtatthaben fann ; denn ſen , Bohnen oder linſen ; Salz und friſchem oder geſals

man muß zuerſt an die Reitthiere denken , und wir wiſsenem Fleiſch .

Unter den Betrånfen werden vers

fen , welche Nachtheile ſich daraus ergeben können ; in ſtanden : Wein , Bier oder Aepfelwein , Branntwein , welcher fage es auch geſchehe, To werden ſie doch immer Eſſig ( wenn es der Miniſter für nöthig findet ), und

frei und bei der Hand ſein , der Batterie alle nur møg- unter gewiſſen Umſtänden auch Trinkwaffer. - Unter liche Sorgfalt zu widmen . Endlich werden die Kano: der Fourage iſt auch das Lagerſtroh beçriffen. niere der leichten Artillerie ihre Batterie niemals und Der beſagte Dienſtzweig wird entweder durch den unter keinerlei Verhältniß verlaſſen : denn ihre perſón: Kriegsminiſter direct oder durch die , von dieſem dazu liche Sicherheit, die Erhaltung ihres Eigenthumes, ihr autoriſirten Militárintendanten verwaltet; er wird, uns

Ruf als Artilleriſten, folglich die Ehre des Corps, kurz ter der oberen Autoritåt der Militárintendanten , durch Alles wird durchaus für ſie abhången, zuerſt von der directe Agenten oder nach Umſtånden auch durch Entres guten Bedienung der Batterie, ſodann von der Erhals prenneurs ausgeführt. tung alles deſſen, was davon abhångt und woraus ſie Die Agenten des Dienſtes zerfallen in die, zum gebildet wird .

eigentlichen Cadre gehdrenden Agenten ( Agens entre,

Wie es ſich auch mit dieſen Anſidten hinſichtlich einer tenus ), und in die , nach Umſtänden außerdem noch neuen Organiſation der reitenden Artillerie verhalten anzuſtellenden Hülfsagenten (Agens auxiliaires.) Sie móge, ſo wird man immerhin mit Gewißheit behaupten beſtehen aus : .

mit einer jährlichen Beſoidung

fónnen, daß fünftighin die Armeen nur leichte Artillerie haben werden, und zwar offenbar in Folge der gegen :

im Kriege in Frieden von

wårtigen Art Krieg zu führen , der großen Anzahl von Geſchůßen , welche man dabei verwendet und des neuen, in Europa allgemein eingeführten Syſtems der Ausrüs

1) Directoren 1r claſſe

ſtung. Wird man nun jemals in einer Armee nur reis

3r Klaſſe

.

8000 Fr. 6000 Fr.

.

7000 = 5000 $ 6000 = 14000 $ 3000 , 2000

2r Rrafie

tende Artillerie haben können ! Die Fußartillerie wird 2) Agens comptables daber von ſelbſt und durch die Gewalt der Umſtände 3) Commis ir Klaſſe leichte Artillerie werden. ( Fort'e ng folgt.)

Ueber die Verwaltung der Militár -Subſiſtenzmittel in Frankreich.

von

.

.

3000 - 2000s

2r Klaſſe

2000 , 1200 -

3r Klaſſe

1800

1000

4) Eleven . 5) Chefs aux constructions .. 4800 - 13600 s Sous- chefs aux constructions . 2400 - 11600

Der Cadre der Agenten fou zählen : 8 Directoren

Durch ein Circularſchreiben des damaligen Kriegos 1r Klaſſe, 8 2r Klaſſe, 9 3r Klaſſe, - 165 Agens miniſters vom 24. October 1827 wurde in Frankreich comptables , 20 Commis ir klaſie, 20 2r Klaſſe, ein neues, vom 1. September datirtes Réglernent sur | 30 3r Klafie, - 10 Eleven, zuſammen 270 Perſonen . le service des subsistances militaires **) zur Renntniß Die Candidaten zu den Stellen der Eleven dürfen der Jutendanten der Militardiviſionen gebracht, welches nicht unter 18 , und nicht über 22 Jahre alt ſein , und müſſen ſich darüber ausweiſen, daß ſie bis zu ihrer Ans

) Da man nach dem neuen Syſteme der Baffetirung nur feltenſtellung als Commis 3r Klaſſe von ihrer Familie eine mit dem Schlepptau manövriren wird , ſo wird dieſe Bewe: jahrliche Penſion von 800 Franken beziehen werden . gung keine Schwierigkeit haben und die Geſchüße könnin in Die Directoren ſind entweder den Oberintendans der Folge wieder genommen werden , weil der Feind keine ten der Armee, oder den Intendanten der Armeecorps, Pferde getobt hat , um fie fortzuführen.

**) && iſt dirß daſelbe Rralement, weldiro in dem, Seite 103 der oder der Militardiviſionen im Inneren beigegeben , und A. M. 3. Nr. 13 mitgerheilten Urtitel bis Conſtitutionnel | führen bei der Armee , oder bei den anderen betreffens crivähnt ii .

i den Abtheilungen die obere Leitung der Verwaltung der

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Subſiſtenzmittel ; der, dem Oberintendanten der Armee beigegebene Director führt den Titel : Directeur en

Militär : Chronik. Baiern .

Der Generalmajor und Brigadier Mar Graf von

chef .

Die Agens comptables haben Cautionen zu Sen'Tel : d’Wir hat das Ehrenkreuz des Ludwigsordens erhalten .

ſtellen , und ſind in den verſiebenen Hauptquartieren

Dänemarl. ( 2. Febr. ) Die däniſche artilleriebrigade

der Armee, ſo wie in den Hauptplåßen der Militär iſt mit zwei Compagnieen verſtärkt worden , wodurcheine Zahi diviſionen im Inneren placirt; ſie haben die Uebernahme

à la suite ſtehender Offiziere in Dienſt getreten iſt. England . In der Sigung des Oberhauſes vom 29. Jan.

ne der Magazine und der dazu gehörigen Geråthſchaften, fragte derGraf von Ferrers: ob derr Herzogvon Wellington Stelle eines

ſo wie die Annahme , Aufbewahrung und Diſtribution ben ſeiner Stelle als premierminiſte auch noch die der Subſiſtenzmittel in den Hauptplåßen ſelbſt und in Oberbefehlshabers der Armeen des Königs behaiten werde ? Der den dazu gehörigen Etappen oder Cantonnirungen zu Herzog'von Wellington antwortete: Ec habe, als er den Befehl erhielt , ein Miniſterium zu bilden , dem König eröffnet , daß er . beſorgen ſind den leşteren Agenten , den Dis ungern ſeine Stelle als Oberbefehishaber ber Urmee niederlegen Die Gommis

Da

:

rectoren und den Unterintendanten beigegeben . Golleyen iſt, ſagt Si. Serrlichkeit, daß ich jene Stelle niiderlege, Die Chefs aux constructions ſind in den To habe ich es gethan , und da ich zugleich wußte , daß diejenige Hauptquartieren der Armee , und die Sous - chefs in Stelle, die ich jeßt zu bekleiden die Ehre habe, ohnehin Unannehm 1

lichteiten genug habe, denen ein Anderer ſich nidht hätte unterzie: denen der Armeecorps und der Diviſionen placirt; ſie ben iuögen, ſo entſchloß ich mid , von der Stelle

fertigen , in Ermangelung von Genieoffizieren, die Baus haber der Armeen bes Königs abzudanken."

-

als Oberbefeh18: Man ſagte, der

anſdläge bei Errichtung oder Reparatur der Backofen, bergog v. Donoughmore oder der ford spill ( beide Generale) der Magazine und der anderen Etabliſſements, und laſs würde die Oberbefehlshaberſtelle erhalten. Bahrſcheinlicher iſt, ſen jedenfalls die deßfalſigen Arbeiten ausführen . daß die Functionen dieſer Stille einer Sommiſſion werden übers tragen werden , als deren Mitglieder man den lord Beresford,

Die Uniform der Agenten iſt fönigsblau, mit oranges Sir George Murray und Sir şerbert Jaylor nennt. ,,Fűrwahr, "Farbenem Paſſepoil. Die Knopfe ſind vergoldet , und Tagen bierbei die Iimes, das Sdagamt, wie es jept (den Herzog 88 befinden ſich darauf Fruchtåhren und die Worte : von Wellinaton an der Spike ) zuſammengelegt iſt, wird der Vers Subsistances militaires. Der Kragen und die Auf- ſchwendung bei den berittenen Garden(im þauptquartiere),im ſchläge ſind bei den Directoren mit einem dreifachen , Kriegszahlamte, im Geſchüßamte und auf den übrigen Schaupla

bei den Agens comptables und den Commis ir Ríaſje Ben militäriſcher Begünſtigungen und umtriebe, einen herrlichen Einhalt thun ! Eine ſchöne Ausſicht zu Beförderung oder Nachſicht mit einemdoppelten, und bei den anderen Commis mit wirdeinDfisier jest haben , minn ſeine Wünſche nicht durch par:

Einfluß oder 'Ariſtokratenaunft unterſtüßt werden !" einemeinfachen, in Gold geſtickten, 5 Millimeters breis lamentariſchen Lord Beresford ift zum Großmeiſter der Urtillerie ernannt ten Striche garnirt. Die weiteren Vorſchriften des Reglements hier zu worden ..

Die unter dem legten Miniſterium erfolgte Auflöſung der Yeo

überſchreiten , manen: Sabaterie 1. Nr. 103 der U.M.3. von 1827 ) wird erörtern, Zweck dieſer würdefürdendiejenigen der Aug.MilitårzeileſerBlåtter es dürfte und jeßt als ein mertwürdiger Beleg zu dem baſſe der engliſchen

welche ein großeres Intereſſe daran haben fónny whigsgegen ftehende Beeredargeſtellt. Das neueMiniſterium tung, ten , hinreichend ſein, Tie auf die Eriſtenz dieſes Regleroll die Wiederherſtellung dieſes Corps_beabſichtigen . Dite Nation würde , ſagt der Courier , mit Veranügen die Wiederherſtellung ments aufmerkſam gemacht zu haben . noch anführen der yiomanry als eine der erften Maßregeln des neuen Miniftes doch man indeſjen glaubt Schließlich

fu müſſen , daß ſich unter den vielen Beilagen naments riums aufnehmen.Diedamitverknüpften Koſten waren verhält: nißmäßig gering, und dieſes Corps leiſtete,ſehr wichtige Dienſte ; P8 ſtilte die Unruhen mit entweder gar keinem oder doch nur ges lich auch folgende Pieçen befinden :

1) Zarif des Activitåtsſoldes der verſchiedenen ringem Blutvergieß.n, und die Aufrührer ſelbſt warenimmerbes reit, ſich den Vorſtellungen derer zu fügen, welche in ihrer Nähe tel. der Subſiſtenzmit Agenten Gehaltes der entlaſſenen wohnten, die ſie in der Regel perſönlich kannten , und mit denen des temporåren 2) Tarif fie in vielfachen freundſchaftlichen oder bandelsverkehr ſtanden. Hálfsagenten Frankreich. Im Mai 1818 erſchien eine königl. Verordnung, 3) Notiz. über die, zum Dienſte der Subſiſtenzmittel

nöthigen Etabliſſements , und über die Conſtruction der nach welcher alle , nichtin Dienſtthätigteit ftehende Offiziere , die 10 Dienſtjahre vollendet, den Halbſold noch 10 Jahre genießen , wenn

Feldbacófen.

fie aber innerhalb derſelben nicht wieder verroendet würden, allen

4) Notiz über die Mittel, das Faſſungsvermogen | ferneren Unſpruch auf Sold verlieren routen . Dieſer Termin ift der Magazine, oder die Quantitäten der darin aufges nahe und nichts deutet an , daß auf die ſtrenge Polzichung ver håuften Vorråthe zu ſchågen .

zichtet worden ; wenis Offiziere jener Urt ſind wieder verwendet,

Wunden und Kräntlichkeits halber unfähig, einen viele finoalters, 5) Notiz überdie Unterſcheidungseigenſchaften der anteren Stano ju mählen, und es eröffnet ſich für ſie im Ganzen

guten und der ſchlechten Gattungen von Lebensmittel ic. , eine ſchreckliche Zukunft. Die Erſparung für den Staat durch jene und über die Mittel ihrer Erhaltung. 6) Zabelle über den Gebrauch des Alcoometers.

Birordnung wird 1,800,000 Fr. im Jahre betragen. um diejenigen Corps der Garde und der Linie, welche in Paris

der feithe einrücken , um einen it,Theil der Garniſon auszumachen, 7 ) Notizen über die Leiſtungen in Natur an die rigen Unannehmlichke ihr geranimtes Materiel, mit Inbegriff der Militárs aller Waffen .

8) Zarif über die Anzahl der, den Militárs aller Mantelfäde der Offiziere, durch angefteute des ftädtiſchen Octroi an den Barrieren viſitiren zu laſſen , zu entbinden, iſt die Vers Grade zufommenden Rationen einer jeden Gattung . fügung getroffen worden , daß von nun an alle auf Koſten des

9 ) Tabelle über den Beſtand und das Gewicht Staates transportirt werdende Effecten jener Corpsbei ihrer Uns der Rationen jeder Gattung.

kunft an den Barrieren unter die Escorte der Detroi : Angeſtellten

placirt , und von die'en bei ihrem Eintreffen in den Kaſernen in

112

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Gegenwart des Majors, des Bekleidungscapitains und derjenigen , ihnen frei, noch andere zu erfüllen, wofern der Dienſt nicht dar: Offiziere, welchen die Mantelſäcke gehören und welche deren Schlüſ- | unter leidet.

fel zu übergeben haben , unterſucht werden ſollen .

Zur Zeit des Kaiſerreiches gab es kiine Regiments:

geiſtlichen ; die Corps hörten die Meſſen in den Kirchspielen , in

Ueber die Beſtrafung des Sameradendiebſta 918 beſtand ſeit dener: ſie ſich befanden .

Die militäriſchen Miſſionen können nur

einiger Zeit eine große Controverse unter den verſchiedenen fran: mit Bewilligung des Kriegsminiſters ſtattfinden, denn nur ten zöſischen Gerichten . Der Art. 12 des Gerebes

vom 12. Mai 1793 Chefs ſteht das Recht zu, die Truppen zu einer Rede beſtimmte : „Ieder Militär, welcher überführt iſt, Geld aus der militäriſchen zu verſammeln . Wenn ſich eine Miſſion für ein Regiment öffnet, Menagekaſſe ſeiner Cameraden oder irgend ein anderes, denſelben ſo wohnt ein Theil des Militärs den Predigten bei, und von die

gehörendes Eigenthum geſtohlenzu haben , ſoll mit rechsjähriger fem Theile werden einige nur durch Neugier angezogen. Gewöhnlich Eiſenſtrafe belegt werden. Da dieſesGereg von1793 überſchrie- bitten die Miſſionäre darum ,diejenigen vom Dienſte zu befreien,

ben iſt: »Code pénalmilitaire pour lesmehrere troupes Kriegsgerichte de larépublique welchedadurch den Miſſionspredig ten abgehalten werden en temps de guerre ,«so nahmen an, Manche folgen dervonMiſſion, um vom Dienſte frei zu werden ; fie. >

daß dieſer Code mit der Beendigung des Krieges feine Geſekes traft verloren habe, und erkannten daher bei Cameradendiebſtählen blos correctionnelle Strafen. DieReviſionsgerichte dagegen hielten das Gefeß von 1793 noch für giltig , da es durch keinen Actder

wohnen den Predigten bei, und gehen ſtets vor Ende der Miſſion weg. Die Soldaten eines Regimentes ſind heutzutage in zwei Partheien geheilt, in ſolche , wilche ter Miſſion folgen und in ſolche, welche derſelben nicht folgen . In einem Regimente tennt

gereggebenden Gewalt aufgehoben worden ſei, und'da das Militär: man ſich- ro gut, daß man ſogleich bemerkt, ob es andere Beweg:

ſtrafgefeg vom 11. Nov.1796 ausdrücklich feſtlege, daß alle darin gründeals die einer aufrichtigen Frömmigkeitſind, welche zujener nicht erwähnte Verbrechen nach den früheren Gefeßen beſtraft wer: Pflichterfügung führen , die auch zu jeder anderenZeit und min den ſollten. Auch das Caſſationsgericht trat der legteren Unſicht der öffentlich geſchehen könnte. Forat der Regimentschif den ue bei, und der Kriegsminiſter machteam20. April 1827 ein Erkennt: bungen der Miſſion, ſo werden viele Militärs derſelben ohne Bez

niß des Caſſationsgerigts, welches dieſeGrundläge entwidelte, ruf folgen , in der Soffnung fich ſeineGunft zu erwerben ,und offizieu bekannt.Gleichwohl blieben trei,mit der nåmlichen Sache alsdann ſchicicht ſich Bruchilei in din Negimentern ein . Zuweilen nach einander chargirte Kriegsgerichte bei der erſtgedachten Unſicht predigenMiſſionăre , die von einem unüberlegten und brennenden ſtehen und erkannten immer wieder correctionnelle Strafen. Dar: Eifer hingeriſſen wer: en , man könne kein guter Dienir des Kö auf hat nun am 23.Januar der König, auf den Antrag des Jus nige ſein, wenn man nicht alleGebräuche ſeiner Religion genau ſtizminiſters, eine Ordonnanz erlaſſen, burd welchedieim Gelege befolge;ſie geben klar zu verſtehen , daß dirjenigen Militärs, welche von 1793 ausgeſprochene 6jährige Eiſenſtrafe für die ordentlidse ben uebungen der Miſſion folgen , die beſten Diener des Königs Strafe des Cameradendiebſtahls, ohne Beſdhränkung auf die Kriegs : im Regimente find; ſie fügen hinzu , der untergebene müſſe über

Diese Verordnung iſt auch deßwegen mert: den Gehorſam nachdenken,und denſelben verweigern, wofern man würdig, weil hiernach der Staatsrath darauf beſteht, die Befugniß etwas von ihm verlange,was mit den Lehrenderchriſtlichen Mo

Zeit, erklärt wird.

zur authentiſchen Interpretation ſtreitiger Beregſtellen zu haben, rat in Widerſpruch ſtehe, von welcher natürlicherweiſe ſie reibſt und welche ihm die Pairokammer und die Gerichte bisher nicht zuge: die Geiſtlichen des Regiments die lubleger ſin “. Diejenigen, welche ſtehen wollten .

den Pridigten nur aus Neugier anwohnen , verſäumen nicht, dieſe

Auch in dem laufenden Jahre Pollen uebungslager zu St. befremdende. Redensarten zu wiederholen. Man ſieht hieraus, Omer und zu Luneville zuſammengezogen werden .Im erſteren daß die militäriſchen Miſſionen dieAbſichthaben, Entzweiung und wird wieder der Graf Curial, im legteren der Vicomte Mermet

Inſubordination in die Corps zubringen ; allein fie können node ſchlimmere Wirkungen haben.

den Oberbefehl führen.

In den franzöſiſchen Beeren und

unter den Unteroffizieren und Soldaten herrſchen Sita Niederlande. Der königl. Generalcommiſjär in Oſtindien hat hauptſächlich ten und Gebräuche , welche ſich ſchon ſeit langer Zeit gleichſam durch Beſchluß vom 27. Auguſt 1827 den Generallieutenant van durch Iradition darin erhalten, die ſich die Recruten bald zu eigen Geen ehrenvoll von dem Poften als Oberbefehléhaber der Irup : machen , und die weſentlich verſchieden ſind von den Sitten und

pen und vom Militärdepartement entlaſſen und zu legterem den Gebräuchen der niederen Klaſſen, aus welchen jene hervorgehen . Der Bice : Oberſtatthalter Dieſe Sitten und Gebräuche haben den glück.ichſten Einfluß auf General de Rock aber hat, für die Zeit reines eigenen Aufenthalts den So daten ſelbſt. So herrſcht z. B. das Ehrgefühl unter den in den Fürſtenlanden, dem Generallieutenant van Geen den Befehl franzöſiſchen Iruppen. Es iſt dieß eine der Urſachen , die ſie fähig des , im Felde ſtehenden Heeres aufgetragen . macht, durch eine Proclamation, durch ein alüdliches Wort begeis Preußen. Man ſpricht von Zuſammenziehung eines großen ſtert zu werden, wodurch ihnen jene ungeſtüme Tapferkeit ertheilt Generalmajor $ 018man ernannt.

| Uebungslagers beiNeiffe . Im März oder Upril ſollen ſich rămmt wird , die ſte charakterifirt. liche ſchlefiche Regimenter, To wie ein Theil der pommerichen, preu : Biſden und märkiſchen Corps verſammeln , und unter den Ober: befehl des Feldmarſchalls Grafen v. Gneiferau geſtellt werden.

Was will man an die Stelle dieſes

Ehrgefühis Teßen ?

Religiöſe Gefühle ? Ich glaube nicht, daß dieß möglich ſein wird." Wie ſehr dürfen ſide, bemerkt hierzu die Militär : literaturzei

üus Gumbinnen wird geſchrieben: Die Einrichtung des alljähr: tung ( 1827. Bd. 8. Heft 6 ) , die deutſchen Grere Glüzt wünſchen ,

lichen Unkaufes des Remontebedarfs im Inlande bewährt ima daß ſie ſich nicht in einer ähnlichen Lage befinden ! Dem Verf. mer mehr undmehr in dieſem Verwaltungsd ſtricte ihre gedeihlidhen aber ſei das gebührende lob geſpendet,daß er inmitten jener ein Folgen . Die Pferdezucht selbſt mädtig hebend, die Einnahme der flußreid en Miſſionäre den Muth gehabi hat, dieſe parthic honteuse, Pferdezüchter merklich erhöhend, zeigt ſich auch der Nußen dieſer dieſen heilloſen Mißbrauch in dem franzöſiſchen Grere zu berühren Einrichtung für das ſtehende Hier ;

1427 junge Pferde ſind im

und aufzudecken .

[ Entzündbarkeit ] Man hatte in puinerinühlen biedesjestPulvere. Jahre 1827 mit einer Summe von97,320 Thlr. in dieſemBezirke bei den gebraudt die Vorſicht das , umlondon angekauft. Entzünden zu verhindern , bei der Maſchinerie, ftatt des Eiſens, Kupfer und andere Metalle anzuwenden. Es hat ſich indeſſen

lle n . ergeben , daß auch die Berührung des Kupfers mit dem Kupfer 11 oder demmit anderen Metallen verlegten Kupfer Funken hervor: [Militärgeiſtliche und Millionäre bei den franzör bringt. Man hat bei dieſer Gelegenheit überhaupt ermittelt, daß

Miſcee

fiſchen Regimentern .] hierübör in ſeinem Werke » 1. Die franzöſischen Truppen Regimentsgeiſtlichen. Que finden ſich dabei ein , reibſt >

Der Oberſt Marquis v . Chambray pågt Philosophie de la guerre « Folgendes: gehen Sonntags in die Meije zu dem nicht im Dienfte befindliche Militärs die' Proteſtanten ; dieß iſt die einzige

das Puldir nicht allein durch Berührung folgender Metalle ent: zündet werden kann : Eiſen mit Eiſen , Eiſen mit Kupfer, Kupfer mit Kupfer, ſondern daß dieß ſogar durch die Berührung des Eiſens mit dem Marmor , und vermöge des balliſtiſchen Pindele durch Blui und Blei, ja ſogar durch die Berührung von Blei und þolz 1

religiöſe Pflast, zu der ſie angehalten werden . Uebrigens fteht es geldjehen kann . Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Leste in Darınſtadt, ulio in sien Dirijin gedrudt.

Mittwoch,

Nr. 15.

20. Febr. 1828.

Allgemeine Militar ·- Zeitung. Ueber reitende und fahrende Artillerie. ( Fortſegung. )

nicht geſchickter ſein , 30 Pferde auf dem Schlachtfelde die neuen Batterieen manovriren zu laſſen , wie die Unteroffiziere zu Fuß . Hieraus läßt ſich ſdhließen, daß,

Bill man nun die Organiſation der Fußartillerie wenn man in der reitenden Artillerie zu viel Gelegens unmittelbar mit dem Dienſte des neuen Feldmateriels heit hat, um Reiter zu werden, ſich deren in der Fuß

in Uebereinſtimmung bringen ; will man aus dem neuen Syſteme der Laffetirung alle die Vortheile ziehen , welche man ſich davon verſprechen kann; wil man endlich nicht binter anderen Mächten zurúčbleiben, ſo gebe man geſchwind einem Theile der Fußartillerie die Organiſation,

artillerie viel zu wenig darbietet, oder vielmehr , daß gar keine vorhanden iſt. Indeſſen wird, bei dem gegens wärtigen Stande der Dinge, dieſe faſt gånzliche Augs ſchließung nicht beibehalten werden können, weil man in keinem Falle reitende Artillerie genug wird haben fons

deren Baſis und Grundſåge wir ſo eben entwickelt haben . nen , um alle Bedürfniſſe einer Armee zu befriedigen . Wird es in der That nicht angemeſſen ſein oder, ridh

Es wird daber ſowohl dem Intereſſe des Dienſtes

tiger geſagt, für die Zukunft nothwendig werden, daß im Augemeinen, als auch dem des Corps im Beſonderen die Unteroffiziere der Fußartillerie, welche eben ſo gut, entſprechen , daß in der Zukunft die vorzugsweiſe zum wie die Unteroffiziere der reitenden Artillerie, auf dem Felddienſte beſtimmten Offiziere und Unteroffiziere der Schlachtfelde den Marſch der Geſchüße leiten múffen , Fußartillerie im Frieden wie im Kriege beritten ſind,

zu Pferde ſeien ? Wie könnten ſie dieſes auf eine ents woraus ſich die Organiſation der leichten Artillerie, ſo

ſprechende Weiſe zu Fuß thun , da alle Bewegungen der wie wir ſie vorſchlagen , nåmlich ohne Pferde für die Geſchüße nothwendig im Trab ausgeführt werden müs- Mannſchaft, augenſcheinlich ergibt.

ſen und meiſtens ſogar im geſtreckten Trab ? Wenn übers

Wird nur nach dieſen Grundſåßen ein Theil der

dieß ein Theil der Kanoniere der Batterie auf den Proß Fußartillerieregimenter die neue Organiſation erhal fåſten dieſen Bewegungen folgen kann , ſo würde es ten , ſo wird von da an die Fußartilerie auf die ſehr ſonderbar ſein , wenn die Unteroffiziere zu Fuß den Zahl von Regimentern beſdhränkt werden, welche ihr Gefdůßen nachlaufen mußten.

nur für die beſonderen Verrichtungen , mit welchen ſie

Man wird einwenden , daß die im Felde berittenen in Kriegszeiten auch ferner beauftragt, bleiben wird , Offiziere der Fußartillerie unmittelbar ſelbſt den Bewe: nothwendig ſind. Dieſe Verrichtungen beſtehen in dem gungen der Geſchůße folgen und ſie leiten könnten. Ich Dienſte bei den eigentlichen Poſitionsbatterieen, in dem antworte darauf, daß jeder mit einer Section von zwei bei den Parks und in den feſten Plåßen ; ohne jedoch, Geſchůßen chargirte Offizier dieſe nicht für ſich allein im Falle der Noth, die leichte Artillerie von dieſen leis půnctlich führen kann ; ferner daß ein Offizier der Fußs ſtungen auszuſchließen. artillerie, welcher vielleicht noch niemals beſpannte Ge.

Nad der Baſis und den Grundfatent , welche wir

ſchůze bat manovriren laſſen , außerdem nicht hinreis oben aufgeſtellt haben, dürfte es angemeſſen erſcheinen ,

chende Gewandtheit zu Pferde haben und nicht Reiter den Dienſt einer Batterie leichter Artillerie von 6 Ses 4, - die ſechs genug ſein wird, um ſo ungehindert zu handeln , wie ichůßen , bei welcher die Geſchůße mitdie ſechs legterent

.es nothwendig ſein wird , um die ſchnellen Bewegungen erſten Munitionswagen mit 6 ,

-

auf dem Schlachtfelde mit Sicherheit zu aber, ſo wie die anderen Fuhrwerke mit 4 Pferden bes

der Geſchüße leiten ; daß er bei dieſen Gelegenheiten dfters ſelbſt nicht ſpannt ſind , auf folgende Weiſe zu beſtimmen : Herr ſeines Pferdes ſein und auf demſelben faſt immer Ein Kanonier 1r Klaſſe das Stangens Sattel auf eine fachen erregende Weiſe ſißen wird : jedenfalls pferd eines jeden Geſchůßes wird und Munitionswagens reis bat er wenigſtens eine Campagne nöthig , um ſich zum ten und das Geſpann leiten ; man fann ihn Kanoniers

Reiter zu bilden, und während dieſer Zeit werden ſich Conducteur heißen . – Die Vorber-Sattelpferde eines -

viele Dinge ereignen .

jeden Zugs werden von Ranonieren 2r Seraffe beſtiegen ,

So werden dann auch nach der beſtehenden Drga- i welche Ranonier, Führer genannt werden. Dieß giſt

niſation die Offiziere der Fußartillerie im Allgemeinen für die Führung der Geſchüße und Munitionsroager .

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Für die eigentliche Bedienung der Geſchübe gilt | jeder Kanonier der leichten Artillerie fein Pferd haben, Folgendes :

wie dieſes gegenwärtig bei der reitenden Artillerie der

Wir nehmen zuerſt allgemein an , daß auf dem Fall iſt. Schlachtfelde 6 Mann per Geſchüß durchaus hinreichend Um dieſe Ordnung der Dinge zu ſichern , wird man find; es iſt daber mehr als innúß, deren eine großere eine Compagnie leidyte Artillerie in zwei Sectionen der Zahl zu gleidyer Zeit den feindlichen Schüſſen auszu- Beſpannung theilen , von welchen die eine die Pferde ſetzen . Jedes Geſchüt mit ſeinem erſten Munitionswas zur Rediten von allen Beſpannungen der Batterie, die

gen wird daber alle zu ſeiner Bedienung unmittelbar andere die Pferde zur linken enthålt, ohne aber den nothwendige Mannſchaft aufuehuen fónnen : die zur Sectionen die nämliche Reihenfolge ausſchließlich anzus Rediten werden die Handpferde des Geſchätzes und der weiſen , das heißt , daß man weder beſtimmte Sattels

fen Prote, – die zur Linken die Handpferde des erſten pferde, noch Handpferde hat; die Sectionen werden Munitionswagens und deſſen Prote beſteigen .. Manden einen Tag zur Rechten , den anderen Tag zur lins wird in dieſer Hinſidit folgende Ordnung einführen fen anſpannen; endlich werden ſie jedesmal wedſeln, fónnen : Der Kanonier zur Rechten wird das Deichſels wenn es der Batteriecommandant für gut finden wird. Handpferd , - der erſte Gebülfe das Handpferd des Es wird keine Schwierigkeit haben, die Pferde an dies Mittelgeſpanns, wenn das Geſchůt mit 6 Pferden , ſen Wechſel zu gewöhnen ; ſie werden dadurch nicht mehr oder den Proßkaſten beſteigen, wenn es nur mit 4 Pfer den beſpannt iſt.

ermüdet werden und nicht weniger geſchickt ſein. Auf dem Marſde, zum Beiſpiel, wird es dienlich

Der zweite Gehúlfe (Feuergeber) beſteigt das Vorder- ſein , die Sectionen die Hand wechſeln zu laſſen , nicht Handpferd des Geſchůßes. Der Kanonier zur linken , nur alle Tage, ſondern auch bei dem Halt eines jeden welcher zugleich die Patrone aufſticht und die Schlag: Tagmarſdhes, wenn es ohne Nachtheil ausführbar iſt. róhre einſeit, ſetzt ſich auf das Deichſel - Handpferd des Durch dieſes Mittel werden die Ranoniere der Reihe erſten Munitionswagens der Piece , der erſte Gebülfe nach fahren , ohne die Pferde zu wechſeln , und in der Reis

zur Linken auf das Vorder -Handpferd und der zweite Gehülfe dieſer Seite (Munitionstråger ) auf das Mittels Handpferd dieſes Wagens. Wenn das Geſchůß vorwärts gehen fou , ohne daß ihm ſein Munitionswagen unmittelbár folge, was bei der Geräumigkeit der neuen Proßfaſten ſtatthaben fann,

tung der Beſpannung gewandtwerden ; fein Gegenſtand der Eiferſucht und gefrånfter Eigenliebe wird unter ihs nen obwalten. Auf den gewöhnlichen Mårſchen werden die

| Kanoniere, deren Pferde als Handpferde verwendet ſind , zu Fuß gehen, wozu der Batteriecommandant den Befehl ertheilen wird . Auf dieſe Weiſe werden ſich die Kanoniere,

ſo wird , jedodh nur unter dieſen Umſtånden, der zweite da ſie weder immer zu Pferde noch ſtets zu Fuß ſind, wes

Gehülfe zur linken (Munitionstråger ) den Proizkaſten der durch die eine, noch durch die andere Bewegung ermůs des Geſchůges beſteigen ; der Kanonier- Führer wird den . Sie werden für den Dienſt der Geſchůße immer volls

vom Pferde ſteigen, um die Functionen des erſten Ge- fommen bereit ſein, und jede Section der Beſpannung búlfen zur finfen zu verſehen ; der Kanonier zur Rech- von der Leitung der leşteren zur Bedienung der Geſchüße ten wird zu gleicher Zeit die Functionen des Kanoniers übergeben fónnen, und umgekehrt, ohne daß es die ges

zur linken verſehen : folglich werden die beiden Kano : ringſte Verwirrung in der Batterie veranlaßt. niere 1r Klaſſe eines Geſchüßes jeder mit einer Aufſtech : Seit dem allgemeinen Frieden hat man ſchon mehrs nadel und einer Schlagrohrtaſche verſehen ſein.

mals davon geſprodjen, den Train mit der Artillerie zu

Ich denke , es iſt unnöthig , zu beweiſen , daß ein vereinigen, um nur ein einziges Corps zu haben, gleichs Geſchüß auf dieſe Art recht gut augenblicklich bedient wohl aber die beſtehende Trennung im Dienſte beizubes werden kann. Alle erfahrene Artillerieoffiziere behalten halten. Es iſt aber in die Augen ſpringend, daß, wenn auf dem Schlachtfelde nie mehr als 5 Mann bei dem Geſchůße, und der Dienſt wird vollkommen verſehen . Das Deichſel - Handpferd eines jeden zweiten Munitionswagens des Geſchůbes wird von einem Munitionår

man eine Klaſſe von Ranonieren hat , welche blos zum Zweck nicht erreichen wird . Die Ranonier - Conducteure werden immer geringer geachtet werden , als die die

( artificier ) beſtiegen .

Geſdůße bedienenden Kanoniere, und dieſe werden ims

Fabren der Batterie beſtimmt ſind, man den eigentlichen

Auf die Handpferde der Vordergeſpanneeines jeden mer nicht abhängig genug von ihrer Batterie ſein , wenn dieſer nåmlichen Munitionswagen werden ſich die Kas ſie auch die Handpferde zu warten båtten. Müffen úbers dieß nicht alle einer Batterie angehörige leute, wie wir Die Pferde des Wagens der Handwerker, der Feld- bereits bemerft haben , deren ganzen Dienſt kennen ? ſchmiede und des zugehörigen Wagens werden von den Wenn es alſo das Wohl der Sache erfordert, daß der verſchiedenen Handwerkern beſtiegen und geführt; es fahrende Kanonier im Falle der Noth das Geſchůz bes werden hier außerdem noch vier Ranoniere 2r Klaſſe diene, warum ſoll dieſes nicht auch umgekehrt eben ſo für die Pferde der Feldſchmiede vorhanden ſein. nůßlich ſein können ? Und wenn dieſe Grundſätze unbes Dieſen erſten Dispoſitionen muß noch der Grundſat ſtreitbar ſind, wie ich es glaube, warum die Organiſas beigefügt werden , daß ein Kanonier immer daſſelbe tion eines Dienſtes ohne Noth verwickelt machen , der es noniere der Reſerve feßen .

Pferd führen wird, indem dieſes das wahrhafte Mittel ſchon ziemlich vermoge ſeiner Natur iſt, und die Unters

iſt, die Kanoniere an die Pferde der Beſpannung zu richtung vereinzeln, da doch die Art und Weiſe derſelben attachiren , und daß es einen großen Nachtheil haben gleidhförmig ſein muß! wird, wenn es anders iſt. Auf dieſe Weiſe wird daher

( Schluß folgt.)

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Ueber kriegeriſcheVorbildungund kriegeriſchen Preußiſche geſprochen Schule,welche ſind, sing, mit Enthuſiasmusfür pie Anfange am dem dieſer Epoche faſt Naturalismus, vorzüglich in Hinſicht auf die Infanterie.

zur allgemeinen Kriegsſchule geworden war, die Achtung für den Werth friegeriſcher Vorbildung überhaupt bei

Keine Epoche in der Kriegsgeſchichte iſt wohl reicher . den faien ziemlich allgemein verloren. Politiſche Metas an großen Pehren, als jene der leßten 50 Jahre. In deſſen ſind eben die wichtigſten Ereigniſſe dieſer Epoche, durch ihren mådhtigen , meiſt jeder Vorausberechnung widerſprechenden Gang , für den oberflådilidhen Beobs achter eine Quelle verſchiedener Irrthümer geworden , welde mitunter von dem Kriegerſtande ſelbſt mehr oder

phyfifer ſprachen mit myſtiſcher Empbaſe den Saß aus, daß ein großes Voft nicht anders beſiegt werden könne, als durch ſich ſelbſt; oder daß es nicht beſiegt werden fónne, ſo lange es nicht beſiegt werden wolle. Dieſer Sag fand faſt allgemein günſtige Aufnahme. Don vies len , welche ihn nachſprachen, verband mit ihm faſt ein

weniger getheilt werden .

jeder einen anderen Sinn ; die Maſſe bielt ſich an die

Den ſiebenjährigen Krieg hatte Friedriche des Großen Worte, aber die Vorliebe beider Cheile gründete ſich Der Enthuſiasmus der civiliſirten Welt für Heer und verſtändlicher Ausſpruch der öffentlichen Meinung war

Feldherrntalent für den ſchwächeren Theil entſchieden. vorzüglich auf ſeine myſterioſe Paradore. Ein mehr Führer ging nach und nach über in eine wahrhaft ab- der, daß im Kriege der Sieg durch die relative Štårke gottiſche Verehrung der preußiſchen Kriegsſchule. Man des durch das Object des erſteren erregten moraliſchen war überzeugt, daß an ihre diſciplinare und taftiſche Prinzips , alſo durch den Grad der Liebe zur Freiheit

Porſchriften fortan der Sieg gebannt fei; man umfaßte oder Unabhängigfeit, durch den Grad des erregten po

ihre Vorzüge und ihre Mängel mit gleich blinder Liebe; litiſchen oder religioſen Fanatismus allein entſchieden ja man ging hierin ſo weit, daß man gerade dem Aus werde. Die Hauptgrundlage jedoch jener Paradore und Berweſentlichen oder garMangelhaften eben darum eine dieſes, in ſeiner Augemeinheit durchaus verwerflichen ganz beſondere magiſche Kraft zuſchrieb, weil man keinen Saßes, war eben jene geringe Schåßung des Werthes natürlichen Werth in ihm finden konnte. So ſab man ſtehender, zum Kriege vorbereiteter Heere, welche Ges zwar nicht ein , wie z. B. die vielen ſteifen Tempo des ringſchåşung lich, da man den Hülfdwaffen der Savas Infanterieerercitiums und der gezwungene Paradeſchritt lerie und Artillerie eine gewiſſe nöthige Vorbildung doch zum Siege führen könnten ; aber man war deßwegen nicht gånzlich abſprechen fonnte, nur um ſo ſtårfer auf nur um ſo mehr der feſten Meinung, daß Beides zum die Hauptwaffe, die Infanterie, concentrirte. Obgleich,

Siege unentbehrlich ſei. Genug, Krieger und Laie was wie natürlich , die Ertravaganz dieſer Ideen bei dem ren von der Untrüglichkeit und unverbeſſerlid )feit dieſer Militärſtande ſelbſt niemals Eingang fand , ſo bat er

Schule überzeugt; man würde jede Bebauptung irgend doch theilweiſe ſo viel von ihnen angenommen , daß einer Widerſtandsfåhigkeit friegeriſcher Naturaliſten vers manche ſeiner Glieder den Werth, den Umfang und die lacht haben ; und Kriegsſchule und Kriegerſtand genor Nothwendigkeit der taktiſchen und diſciplináren Vorbil. dung der Infanterie zu leicht beurtheilen . Vier oder fen , in dieſer Hinſicht, der höchſten Achtung. Die Ereigniſſe der obenerwåbnten Epoche, welche ſechs Wochen, ſo bórt man aus dem Munde von Offi

vorzüglich in den Anſichten der faien über den Werth zieren , find hinreichend, um aus dem roben Recruten oder Ünwerth, nicht ſowohl der preußiſchen Schule, als einen ſchlagfertigen Infanteriſten zu bilden. Unſere Aufs vielmehr jeder Kriegsſchule überhaupt, eine vollkommene gabe ſei nun, zu unterſuchen , in wie weit die erwähntent

Aenderung erzeugten, waren folgende: Man ſah námlich zuerſt die engliſchen Colonieen in Nordamerika mit ungebildeten Milizen einen blutigen Kampf gegen die wobidiſciplinirten Beere des mächtigen Mutterlandes ſtaunen erregte,, als ein bedeutender Theil dieſer Heere aus hochgeachteten, in der Schule des großen Friedrich unmittelbar gebildeten, deutſchen Hülfstruppen beſtand . - Spåter beſiegte das revolutionnáre Frankreich ,

Ereigniſſe zu einer Aenderung der offentlichen Meinung über den Werth ſtehender Heere und zu den hier aus geſprochenen, aus ihnen abſtrahirten Reſultaten wirklich berechtigen . Die engliſch -nordamerikaniſchen Golonieen beſaßen beim Ausbruche ihres Emancipationsfrieges offenbar den feſten Willen , den Pråtentionen des Muts terlandes , mit aller Energie zu widerſtehen ; von dem politiſch -moraliſchen Prinzip der Freiheitsliebe waren

bei aufgelobter regulárer Kriegsmacht, mit ſeiner roben

ſie im hochſten Grade begeiſtert. Die glücklichſten Ums

ſiegreich beſtehen ; ein Ereigniß, welches um fo mehr Er :

Nationalbewaffuung die friegserfahrenſten Heere der ſtånde in den erſten Gefechten vor und während der

damaligen Zeit. - Dann wußte Spanien, durch den Belagerung von Boſton hatten noch obendrein machtig politiſch - religiöſen Fanatismus ſeiner Bürger, ſelbſt dazu beigetragen, ihren Muth und ihr Vertrauen in den gegen Napoleons fiegreiche Schaaren ſeine Unabhängigkeit Erfolg ihrer Sache zu begründen und zu befeſtigen . zu behaupten . - Endlich traten Preußens Landwehren Endlich waren die Hülføquellen des Gegners zu ihrer

gegen den unverſöhnlichen Feind ihres bedrängten Vaters Bekämpfung, ſo måchtig dieſer Gegner auch ſein mochte, landes begeiſtert in die Schranken ; und wenn zwiſchen doch durch den Ocean von ihrem Ziele getrennt. Dem: ihnen und den finientruppen von Feind und Freund

ohngeachtet iſt es gewiß, daß ſelbſt bei dem hódít fehs

ein Unterſchied beſtand, ſo lag er allein in dem Namen. lerhaften Angriffsſyſteme des engliſchen Feldherrn , fords Wåhrend und nach dem Verlaufe dieſer Ereigniſſe, Hove, welcher gegen eine geſchlagene und ſich auflóßende welche, mehr oder weniger allgemein, mit derſelben Ein- Miliz nur mit der pedantiſchſten Schulweisheit und uns

ſeitigkeit aufgefaßt wurden, mit welcher ſie hier auss begreiflichſten Langſamkeit operirte, daß tros dem, nach

119

120

den erſten Erfolgen dieſes Feldherrn , und nach Wass 1 wählen, welche fich durch gute Führung im Dienſte und durch fleis hingtons Rúdzug hinter denDelaware, die Begeiſterung sige erfolgreiche Benußung des unterrichtes in den Militärſchulen ausgezeichnet aus den deßfalſigen liſten wers: Kriegsminiſteriums dann vonhaben. SeitenDie des Uuszüge den Provinzialbehör und Energie der "Inſurgenten gånzlich geſunkenwar. Den Fhre Sache ging, offenbarſchonhier, im erſten Feldzuge den des Bezirks , in welchem derEntlaſſene angeſtellt zu werden

verloren, wenn in der Vereinigung der ſie rettenden Zus wünſcht, zugefertigt, und andere, als die ihnen auf dieſe Art zus fålligkeiten, des Zauderns ihrer Gegner in Verfolgung gewieſene Perſonen haben die Behörden als Berſorgungsberechtigte des Sieges , und des Talentes, der Kühnheit und nicht zu berüdſichtigen .. des Glú de 8 ihres eigenen Feldherrn , auch nur eine

einzige derſelben fehlte. Ebendieſe Zufädigkeit, einen mann von Washingtons ſeltenen politiſchen und milis täriſchen Gaben als"Feldherrn an der Spiße zu haben, hielt auch ſpåter, bei wiederholt gånzlich erloſchener

Die Univerſität Dorpat hat am 24. Dec. 1827,

N ukland. bei der Feier ihrer 25jährigen Eriſteng, den Generallieutenant Fried. Mar slinger zum Doctor der Medite creitt. S ihre dh weerſteDieſ i z. Die eidgenöſſiſche Militär aufſichtsbehörde Züricheröffnen, jährige Sigung am 3. Märzin wird Sie beſteht, unter dem Vorſige Sr. Ercelenz des Herrn Bürgers

Energie des amerifaniſchen Dolfes, allein ſeine Sache meiſters von Reinhard, aus dem Generalquartiermeiſter Finsler, aufrecht; und dennoch war Franfreichs höchſt fråftige dem Generalinſpector der Artillerie Graf von Pourtales, und den

Hülfe nöthig, um ihr den endlichen Sieg zu erringen .

zwei eidgenöſſischen Oberſten Wieland von Barei und Wurftember: ger von Bern .

( Fortſegung folgt. ) C M i ice 11 e n .

Militår : Chronik

[ Gegenwärtige Starte und friegsfertigkeit der Portugal. In der Sigung der Kammer der Abgeordneten oftreichiſchen Militärmacht. ] Hierüber enthielt im Januar vom 10. Jar, machte ør, Majo den Antrag , aus dem portugies ein , aus Perth datirter Urritei der àlgemeinen Zeitung folgende frohen fiſchen Militärſtrafgereg die bisher noch gebräuchliche Spigruthen : Bemerkunsen : ,, Man ſchlage die Regiſter der öſtreichiſchen Milis ftrafe zu ſtreichen . tärmacht auf, und man wird finden , daß ihr ohne große Unſtren Preußen. Die Allerhöchſte Sabinetsordre vom 7. Quguſt 1820, gungen 500,000 Mann im Felde zu Gebote ſtehen , während ſie

wegen Berſoraung der nach 9jähriger Dienſtzeit enttas ſenen unteroffiziere, iſt durch eine Cabineteordre vom 31. Oct. 1827 in Gemäßheit veränderter Einrichtungen bei den Civilbehör: den folgendermaßen modificirt worden. Die etatsmäßigen Kanza

200,000 Mann im Frieden zählt. Dieſe Zahl triegsfähiger Männer, beſteht nicht etroa in Ziffern , wie die Berläumdung gern vorgeben möchte, ſie beſteht in der Wirklichkeit, wie die Nuinmern der Res gimenter und die Cadern derfelben ausweiſen . Jedes der 63 * )

liftenſtrüen bei den Regierungen und anderen Provinzialbehörden Pollen, wie bisher, auschließlich mit ausgedienten Unteroffizieren bereßt werden. Bei den anderen Subalternſtellen der Regierungen und Provinzialbehörden iſt der eigentliche Verſorgungsanſpruch der nach 9jähriger Dienſtzeit entlaſſenen Unteroffiziere nur ouf die etats: mäßigen Stellen zweiter Klaſte beſchränkt, und das weitere Vor: tüden dieſer Verſorgungsberechtigten zu den Stellen erſter Klaſſe lediglich von deren, ſich weiter ergebender Qualification abhängig, in welchem lekteren Falle ſie bei gleicher Befähigung den Bewers

Infanterieregimenter, das in Friedengjeiten bei 2500 Mann zählt, wird im Kriege nach Umſtänden auf 4 bis 5000 Mann, und öfters, wie es bei den ungariſchen Regimentern der Fall iſt, auf einen

noch weit höheren Stand gelegt. Der Infanterie können übrigens noch 20 Grenadierbataillone, 12 Jägerbataillone , ein tyroler Jägers regiment, 5 Garniſonsbataillone und ein Czaitiſtenbataillon beigea zählt werden . Die Cavalerie, die aus 8 Süraſſier :, 6 Dragoners , 7 Chevauflegers -, 12 Quſaren- und 4 uhlanenregimentern beſteht, iſt in einem muſterhaften Zuſtande. Die Militärgränse, die durcha

bern , welchen keine Unſprüche aus geleiſtetem Militärdienſte zur aus dem Waffendienſte angehört, und in Friedenszeiten zur Bea Seite ftehen, vorzuziehen ſind. Damit aber einer Seits den Pros wachung des Sanitätscordons 45,000 Mann verwendet, ftellt ohne vinzialbehörden die nöthige Ausroahl zu den höheren Subaitern : Schwierigkeit bei einem Kriege 100,000 Mann, und im Nothfalle

ſtellen verbleiben, anderer Seits aber hierdurch die Unterbringung noch mehr, die ihrer Beſtimmung, dem Militārdienſte, für den Rhe gut gedienter Militärperſonen in den geringeren Stellen, denen ſie erzogen wurden , inſtinctartig gleich den Koſaten folyen , ohneerſt

wohl porſtehen können, nicht zur ungebühr beſchränktwerde ; To iſt durch langwierige und koſtſpielige Vorbereitungen organiſiri wers als Regel feſtgelegt, daß bei einer jeden Provinzialbehörde wenigſtens die Hälfte der etatsmäßigen Subalternſtellen zweiter Klaſſe mit ausgedienten Unteroffizieren und ſonſtigen Militär:Verſorgungsberechtigten beírt werde; ein gleiches Verhäitniß ſoll auch bei der Annahme der auf Kündigung arbeitenden Diätarien beobachtetwers

den zu müſſen. Die 5 Artiürrieregimenter ſind zur Bedienung von 1500 Kanonen , theils Feld - theils Belagerung geidūß, beſtimmt, und haben in dem bedeutenden Bombardiercorps eine treffliche Schule. Das Raketencorps hat bereits einen hohen Grad von Uusbildung erlangt. Eine Monarchie, die im Beſite einer ſolchen

-

den. Uuch die Militär - Ver'orgumasberechtigten müſſen ihren Civils Urmee, ohne noch auf die Landwehr hinzuweiſen, iſt, die größere dienſt in der Regel in den obengedachten Diätarienſtellen antreten , und haben erſt nach erwieſener Qualification ihr Vorrüden in wirts lidh étatsmüßige Stellen zu erwarten, können aber bei ermangeln der Fähigkeit und Ihätigkeit oder ſonſtiger Verſchuldung, gleich allen anderen Ungeſtellten dieſer Setarie, wiederum entlaſſen wer : den. Die zur Erlediaung kommenden Stellen vorerwähnter Urt

Hülfsquellen , als irgend ein land in der Welt befißt, um den Towerſten Kampf zu beſtehen , und die in der neueren Geſchichte ein merkwürdiges Beiſpiel von Ausdauer gegeben hat, da ſie ſelbſt unter den Augen einer ſiegreichen feindlichen Urmee und eines jegt wohl nicht mehr wiederkehrendin Feldherrn , wie Napoleon war, Kraft genug fühlte, um die zertrümmérten Sdaaren zu ſammeln,

ſollen bei einer jeden Provinziatbehörde alternirend in der Urt bes und ſie auf 400,000 tampfluſtige Krieger zu fieigern , eine ſolche feet werden , daß von zwei erledigten Stellen wenigſtens eine und | Monarchie kann wohl den Wunſch haben, jede kriegeriſche Bemes

zwar die erſte einem Militäranwärter zu Theilwird. Iedodh wird gung abzuhalten, um nicht die kaum vernarbten Wunden der legs jierdurch den Beſtimmungen nicht derogirt, welche wegen vor: ten blutigen Kämpfe wieder aufzureißen , ſie kann aber nie das gugs teiſer Unſtellung der Wartegeldempfänger und überzähligen Beamten ergangen ſind. Dieſe legtere gegen daher auch den Mis Iltär: Verſorgungsberechtigten vor und die auf dieſe Weiſe beregten Stellen werden bei dem vorgededten Wedſel weder dem einen, nody dem anderen Iheite angerechnet. Die ſämmtlichen Militärs

Gefühl der Furcht beſigen. Noch beſigt ſie Prinzen und Staates männer, die gewandt genug ſind, arméen und Staaten zu führen ; noch kann ſie auf den Patriotism aller ihrer Bewohner rechnen, und darf ſtolz auf ihren militäriſchen Ruhm ſein.

bebörden haben aus den zur Unſtellung bei den Regierungen und

*) Eigentlich nur 58 , da 5 Nummern von Negimentern vacant ſind. ( S. Nr. 28 der 2. M. 3. von 1826. )

Provinzialbehörden notirten Subjecten nur ſolche Leute auszu :

Redigirt unter Berontwortligkeit der Berlagshandlung : C. W , & cole in Darmſtadt, und in denen Officia (jedrudt.

Samstag ,

Nr. 16.

23. Febr. 1828.

ไปเอง

Allgemeine Militår - Zeitung. Ueber reitende und fahrende Artillerie. ( Sd I us. )

Dazu kommen

Ueberzählige und als Stangengeſpann an geſchirrte Pferde .

4 Pferde.

Wir habengeſagt, daß eine leichte Artilleriecompag. Die ReitpferdederUnteroffiziere und from : nie in zwei Sectionen der Beſpannung abgetheilt ſein jede derſelben wird wieder in drei Corporalſchafs werde; ten zerfallen. Auf dieſe Weiſe werden einer jeden Bats

17

peter

-

Summe aller Pferde 123 Pferde.

Die Zahl der 5 Offizierę iſt ohne Zweifel durch die

terieſection von welchen zwei Geſchüßen zweiFahren, Corporalſchaften angehören, von die eine zum die andere complette Stärke einer Compagnie an Mann und Pfers

zur Bedienung der Geſchůße beſtimmt iſt. Jede Section den hinreichend motivirt . Außerdem iſt dieß dieſelbe von zwei Geſchüßen wird von einem Offizier befehligt. / Zabl, welche in unſerer Organiſation während unſerer An die Spiße der erſten Abtheilung einer jeden Batte: leßten Kriegę beſtimmt war, und man fand ſie nicht zu rieſection wird, theils für die Leitung der Beſpannung, groß. Uebrigens können ein, auch 2 Offiziere an dem theils für den Dienſt der Geſchůße, ein Marechaldes" Effectivſtande fehlen, der zu 5 angenommene complette Logis geſtellt und auf dieſelbe Weiſe ein Brigadier der Stand überfchreitet daher das Bedürfniß nicht. zweiten Abtheilung vorſteben , ſo daß an der Spiße eines

Der complette Stand einer Compagnie leichter Artils

jeden der zwei unterſchiedenen Dienſte einer Batterie von 6 Geſchůßen 3 Marechaur -des - logis und 3 Brigadiere ſtehen werden : im Ganzen alſo 6 Marechaur- des - Logis unb 6 Brigadiere. Der Marechal -des - fogis - Chef und ber Fourier werden unter den Befehleu des zweiten Gas

ſerie auf dem Kriegsfuße für den Dienſt einer Batterie von 6 Geſchüßen wird, wie man geſehen hat, 129 Mann und 123 Pferde betragen. Ich denke, es iſt paſſend und hinreichend, jedem Geſchůße nicht mehr als 4 Pferde zu geben, wie dieſes bis hierher in der reitenden Artillerie

pitains in Reſerve bleiben.

der Fall war, und um ſo mehr , als nach der neuen

Nach dieſen verſchieden Såßen wird eine leichte Ar: tilleriecompagnie auf dem Kriegsfuße, wie folgt, zuſams : nnel . 1 erſter Capitain ( Batteries mengeſ Dasſein 1 ) eßt Perſo

Pferde, wenn ein Geſchůz 6 Pferde hat, ſehr oft bins

Beſpannungsweiſe die Vorderpferde an den Zugſtrans gen der hinteren ziehen und daher die beiden vorberſten derlich , wenn nicht ſchädlich ſein werden. Ich bin ins

commandant ), 1 zweiter (Parfdirector) , 1 erſter Lieus deſſen weit davon entfernt, aus dieſer Rückſicht anzns tenant (der erſten Section der Batterie angehörig ), 2 nehmen, ſie bei allen Fuhrwerken abſchaffen zu müſſen ; º) zweite Lieutenante ( der zweiten und dritten Section der ich erfenne vielmehr die Nothwendigkeit, die am ſchwers Batterie angehörig ) ; zuſammen 5 Offiziere. 1Marechals ſten beladenen - Fuhrwerke mit6 Pferden zu beſpannen , des :Logis - Chef, 6 Marechaur -des logis , 1 Fourier, was überdieß ein Mittel an die Handgibt, die Beſpan:

Schlachtfelde' vollzählig zu 6 Brigadiere, 3 Trompeter; zuſammen 17Únteroffiziere, nung der Geſchůßeauf demgemäß erhobe ich auch die

Brigadiere und Trompeter. 6 Munitionåre (artificiers), erhalten.

Dieſer Anſicht

6 Handwerker, 2 Sattler , 2 Hufſchmiede ; zuſammen 16. Hälfte der Geſpanne der Munitionswagen auf 6 - 30 Kanoniere 1r Kl., 66 Ranoniere 2rK .;zuſams und rechne nur 4 überzählige Pferde, 'welche blos für men 96. Das ganze Perſonnel záblt mithin 134 Kópfe. die Deichſel angeſchirrt ſind. Wenn man es für nöthig erachten ſollte , die Ges 2) Materiel und Pferde . 6 Geſchüße beſpannt 12 Munitionswagen .

3

.

1 Munitionsfarren

.

.

1 Sthmiede

.

.

1 vorräthige faffete

.

.

2

mit 60 24 3

s

1 Handwerferwagen

22 Fuhrwerte

ſpanne zu 6 unangetaſtet zu laſſen , ſo wird fein Nachs

2

s

2

3

>

Pferden ..

'theil damit verbunden ſein, 4 überzählige Pferde mehr

4

zu haben, wodurch ſich der complette Kriegsſtand einer Compagnie auf 127 Pferde und 133 Mann vermehren

4

würde.

6 4

102 Pferde.

*) Die 12 Pdr. werden . B. mit 6 Pferden beſpannt werden müffen .

124

123

In dem einen , wie in dem anderen Falle wird die werden darf , wo es ſich darum handelt , die militaris

Zahl der Menſchen die der Pferde nur um 6 überſtei- ichen Verhältniſſe eines Staates ſo zu ordnen, daß ſie gen ; indeſſen wird die Zahl der für den Batteriedienſt die wichtigſten Intereſſen des Bürgers, Ehre , Freiheit

wirklich verwendbaren Kanoniere 96 betragen, von wel- und Eigenthum , ſicher ſtellen ,ſo iſt es zugleich auch auf chen 42 zum Führen der completten Beſpannungen und der 8 úberzähligen Pferde unumgänglich nothwendig ſein, und alſo 54 für den Dienſt bei den Geſchůben verwend bare úbrig bleiben werden . Der jebige complette Kriegsſtand einer Compagnie reitender Artillerie betrågt bloš an Kanonieren 72 ; zieht man von dieſen die 12 Ranoniere ab, welche die 12 Grup: pen von Reitpferden halten , ſo bleiben 60 kanoniere für den Dienſt bei den Geſchůßen verwendbar. Es wer: ben daher nach der vorgeſchlagenen Organiſation in einer

der anderen Seite Pflicht, bei den militäriſchen Einrich tungen , für welche ein großer Theil der Staatsfräfte aufgewendet wird, dem ohnehin relativen Begriffe von Schönheit nur dann zu buldigen , wann das Schöne mit dem wenig Theueren vereinbar iſt und wann beis dem das Beſte zur Grundlage dient. Es iſt nun feinem Zweifel unterworfen , daß die reitende Artillerie die idonſte und brillanteſte Waffe der Form und dem We. ſen nach iſt; eben ſo gewiß iſt aber auch , daß ſie die theuerſte von allen iſt. Ob ſie die beſte unter ihren .

Compagnie leichter Artillerie 6 Kanoniere weniger ver: Schweſtern ſei, wird noch beſtritten; die Zeit muß dar wendbar ſein, als in einer Compagnie reitender Artilůber entſcheiden. ſerie. Dagegen wird eine Compagnie leichter Artillerie, Eine andere Frage aber iſt, wie dieſe Entſcheidung

um ihren Verluſt zu decken , auf die Mitwirkung der Kanoniere von allen Beſpannungen , beſonders aber auf die beiden des Protzwagens der vorräthigen Laffete und die 4 bei den überzähligen Pferden redynen, eine Hülff-

am ſicherſten herbeizuführen wäre . Da der Gegenſtand des Streites practiſcher Natur iſt, ſo wird man mit der Theorie nicht ausreichen , ſondern die Erfahrungen zu Rathe ziehen müſſen . Aber ſelbſt für jeden Unpartheis

quelle, welche der reitenden Artillerie abgeht, obſchon ſie iſchen , der nicht mit den beiden Artilleriearten genau

ihre Zuflucht zu den Trainſoldaten nehmen kann. Auf bekannt iſt, wird es ſeine Schwierigkeiten haben , aus

dieſe Weiſe wird der complette Stand, wie er für eine den vorliegenden Erfahrungen einen richtigen Schluß Compagnie leichter Artillerie beſtimmtworden iſt, voul: zu ziehen, weil jede Parthei' die ihrigen auszuſchmücken kommen hinreichend ſein. Wollte man demohngeachtet lucht, um den Sieg auf ihre Seite zu bringen. Nach

von Anfang an eine gréßere Anzahl verwendbarer leute, unſerer Anſicht dürfte daher der Sache nur dadurch volls ſo ſteht nichts entgegen , dieſe Zahl bis auf 12 zu erhd

ſtåndig auf den Grund zu kommen ſein , wenn in einer

hen , wie in der gegenwärtigen Organiſation der reiten

und derſelben Armee zwei Batterieen, die eine reiten ,

den Artillerie und in der des Artillerietrains. Bei ſchnel: die andere fahrend, auf das Vollſtändigſte ausgerüſtet ſen Mårſchen werden dieſe leute natürlich ihre Plaze und mit ihnen alle Mårſche und Bewegungen vor dem auf den Proßkåſten haben und jede Corporalſchaft aus Feinde ausgeführt wurden , welche im Laufe einer Gams 20 Mann beſtehen , eine nicht zu betrachtliche Zahl. Iſt pagne ( wir nehmen hierzu den Zeitraum eiues Jahres übrigens der Effectivſtand im Felde in Folge der Ersan ) vorfallen können . Die Wahl der Batteriecommans eigniſſe nicht immer unter dem completten Stande ?

danten mußte in der Art getroffen werden , daß beide

Der Verfaſſer geht nun zu den Mitteln der Ausfüh- gleiche Geſchicklichkeit, gleichen Eifer beſåßen und jeder

rung ſeiner projectirten Organiſation über, und wie er bei ſich die Ueberzeugung der Vortrefflichkeit ſeiner Waffe ſie auf das gegenwärtige Berhåltniß der franzöſiſchen trüge. Die Wahi desjenigen Offiziers hingegen, welcher Artillerie anpaſſen will. Da dieſes weniger von allges das Ganze zu leiten hatte, můßte mit der größten Ums meinem Intereffe iſt, ſo laſſen wir es hier weg und richt ſtattfinden ; Fåbigkeit zur Beurtheilung des Gegens

führen nur noch an, daß, nach der Anſicht des Verfaſfers, die leichten Artilleriſten die Kleidung, Equipirung und Bewaffnung fo erhalten ſollen, wie ſie gegenwärtig die reitende Artillerie hat ; jedoch verlangt er ſtatt deš Cavalerieſábels, welchen er als ſehr unbequem für den

ſtandes, redlicher Sinn und Charakterſtårke genug, um rich in ſeinen Anſichten unabhängig zu erhalten, dürften die nothwendigen Eigenſchaften dieſes Offiziers ſein. Die aus einem ſolchen Verfahren ſich ergebenden Res ſultate durften alsdann hinreichend ſein , um daraus

Ranonier bezeichnet, den Såbel der Artillerie , - und ein richtiges Urtheil hoffen und erwarten zu können . ſtatt des Czafos, den er böchſt unbequem und für einen

Kanonier beſonders für nichts weniger als núblich háit, ueber friegeriſche Vorbildung und kriegeriſchen einen Helm .

Schließlich erlaubt man ſich, über die vorliegende Streitfrage im Allgemeinen noch Folgendes zu bemerken : Es ſteht geſchrieben : Prüfet alles und wablet

das Beſte! Dieſer weiſe Spruch ſollte in feinem Ver båltniſſe des Lebens umſichtiger und gewiſſenhafter ans

Naturalismus , vorzüglich in Hinſicht auf die Infanterie. ( Fortſegung. )

Die Begeiſterung der Franzoſenfür die Prinzipien gewendet werden, als in dem militåriſchen , vermoge der Revolution und ihren energiſchen Willen , dieſe Revos ſeiner eigenthúmlichen Thåtigkeit und der daraus noths lution gegen die Angriffe der coaliſirten Mächte zu vers wendig entſpringenden wichtigen Folgen. Wåhlet das theidigen,wird wohl Niemand bezweifeln wollen. Dem. Beſte! Aber nicht das Schönſte, wenn es nicht zu- ohngeachtet erſcheint die Meinung febr begründet , daß

gleich das Beſte und wenigſt Theuere iſt.

Denn im Jahr 1792 durch ein entſchiedenes directes Vordrins

wenn auf der einen Seite fein Opfer zu groß geachtet gen des preußiſchen Heeres nach Paris , mit Nichtbes

"!

9

.

1

125

126

achtung der für gewdhnliche Fälle giltigen militäriſchen Rückſichten , dieſe Hauptſtadt wirklich, ohne bedeutende Hinderniſſe, von jenem Heere erreichtworden ſein würde, und daß hierdurd), bei dem , namentlich damals aus :

die preußiſche Schule, wornach in beiden Kriegen die Heere der Angreifenden gebildet waren, durch vielſeitige Pedanterie , Durch Unzweckmäßigkeit in Kleidung und Bewaffnung, vorzüglich aber dadurch, daß die Infantes.

ſchließlichen Einfluſſe von Paris auf das Geſchick von rie zu dem zerſtreuten Gefechte weder unterrichtet, nody

ganz Frankreich, die Revolution ihr Ende gefunden har verwendet wurde, eben dem Naturaliſten die größten ben würde .

Aber auch ſelbſt einem rein ſchulgerechten Vorrücken der Preußen fónnten ſeine Chancen für den Erfolg der Invaſion nicht abgeſprochen werden. So aber erzeugten ſtets ſchwanfende Anſichten über die Vor

Bloßen gab. Dieſer leßtere Hauptmangel war eine nas türliche Folge des erſten Grundſages der Schule , daß der Soldat nur durchaus als Maſchine in den Händen ſeiner Vorgeſetten wirkſam ſein müſſe , und daß man

züge beider Syſteme, ſchwankende und halbe Maßregeln , indem man balb nach dem einen, halb nach dem andes ren, alſo nach gar feinem Syſteme operirte ; und man 30g rich endlich zurück, ohne gegen den untriegeriſchen,

ihn deßhalb, nach dem techniſchen Ausdrucke, auch nicht aus der Hand geben dürfe. Theilweiſe Verſuche zur Abhúlfe, durch Errichtung einzelner leichter Corps, ers reichten ihren Zweck nur höchſt unvollkommen, weil die

erſchreckten Feind das Schickſal der Waffen eigentlich Maſſe der Infanterie in coupirtem Terrain ihre alte

auch nur verſucht zu haben . Erſt durch den morali- Unbehůlflichkeit behielt, und weil dieſe Waffe nur durch ſchen Einfluß dieſes Ereigniſſes fam das revolutionäre die vereinten Fertigkeiten für geſchloſſene und zerſtreute Frankreich in den Beſiß eines Heeres, womit nunmehr Fechtart erſt ihren wahren Werth erhålt. Wie fühlbar

Ďumouriez den Sieg bei Jemappes erfocht. Aber trotz dieſer Mangel war, bezeugen die noch lebenden Infans allen dieſen und anderen für die Revolution fo gtůds terieoffiziere der damaligen Epoche; ſein großer Einfluß lichen Ereigniſſen des Jahres 1792 wird es faſt nicht aber auf die Hauptereigniſſe moge aus dem erſten Ges mehr beſtritten , daß ihre Sache verloren geweſen ſein fechte im amerikaniſchen Kriege beurtheilt werden. Ein würde, wenn die, im Jahre 1793 in den Niederlanden Detaſdjement engliſcher Grenadiere wurde hier, in durch

operirenden Heere der Verbündeten , nach der Schlacht ſchnittener Gegend, von zuſammengelaufenem Geſindel

bei Nerrwinden, anſtatt ſich bei Belagerung der nieders angegriffen und erlitt, ohne dem Feinde nur irgend låndiſchen Feſtungen aufzubalten, mit Masfirung der

Schaden zuzufügen , ſelbſt die empfindlichſten Verluſte.

ſelben nunmehr nach Paris vorgedrungen waren . Ein Das Reſultat dieſes Gefechtes erregte in allen englis gegen ihre vereinte Maſſe nur irgend widerſtandsfähis ſchen Golonieen den höchſten Enthuſiasmus. ges Heer würden ſie wenigſtens auf ihrem Wege nicht Wir gehen nun zu dem ſpaniſchen Invaſionsfriege getroffen haben ; und gewiß waren die Chancen für den über. Das moraliſche Widerſtandsprinzip des ſpaniſchen

Erfolg eben ſo groß, als die bei einem åhnlichen Vor: Volfes, politiſch- religiöſer Fanatismus, iſt wohl, nach dringen nach Franfreichs Hauptſtadt im Jahre 1814. der Erfahrung aller Zeiten, am meiſten dazu geeignet, Die ſpäteren Feldzüge des Revolutionsfrieges und die ganze Maſſe eines Volkes zu der blindeſten, rückſichtss

das Endreſultat deſſelben liegen übrigens, da der Kampf loſeſten Hingebung zu begeiſtern. Was zeigt uns nun nunmebr zwiſchen diſciplinirten Heeren beider Theile bes aber die Geſchichte dieſes Krieges anderes, als ein, wes ſtand , außerhalb des Bereiches unſerer Unterſuchung. gen Mangels an wohldiſciplinirten Heeren, ſeinem máchs Betrachten wir nunmehr den Gang der einzelnen tigen Gegner gånzlich preißgegebenes , unglüdliches Volk, Ereigniſſe beider Kriege, des amerikaniſchen und fran- deſſen Truppenabtheilungen niemals, auch nur dem er. jóliſchen , ſo finden wir, daß die undiſciplinirten Schaa : ſten Angriffe einer gleichen Abtheilung des Feindes im

ren der Amerifaner und Franzoſen den diſciplinirten offenen Felde widerſteben fonnten ; deſſen feſte Plaße, Heeren ihrer Feinde bei den erſten Begegnungen nur auch trotz der beldenmüthigſten Vertheidigung, ſucceſſive geringen oder gar keinen Widerſtand leiſteten ; daß fie unterlagen ; und deſſen fortgeſegter Widerſtand ihm ,

jogar, trog der Begeiſterung für ihre Sache, größten- ohne die Hülfe der Englånder , und ohne die plóßliche theils in ſchmåblicher Flucht davonliefen ; daß aber na : Wendung der übrigen politiſchen Verhältniſſe , wohl mentlich die geringſte Niederlage alle Widerſtandsfähig- theilweiſe Ausrottung, aber niemals Rettung verſchafft feit der Abtheilung, weldie ſie betroffen hatte, für lange haben würde. Das Nichtaufhören dieſes Widerſtandes,

Zeit gänzlich låhmte . Wir finden ferner, daß glückliche, ohne die fremde Hülfe und die rettenden & ußeren Ums

vorzüglich in den unverzeihlichſten Fehlern der Gegner ſtånde, hatte die Franzoſen allenfalls nöthigen können , begründete Zufälligkeiten , und ſolche Umſtånde, wogegen das unglückliche Land , um es zu beſiken , fortwährend auch die beſtdiſciplinirten Truppen nichts vermogen, den militäriſch zu occupiren ; aber ſie würden es beſeffen nicht eriſtirenden oder geſunkenen Mutb der Amerikaner haben, und ihr Beſitz würde vielleicht de facto von dem

und Franzoſen durch Selbſtvertrauen erzeugten und ließigen des legitimen Königs nur wenig unterſchieden erhoben ; und daß dieſelben Urſachen den moraliſchen geweſen ſein . Werth ihrer Gegner ſchwachten . Die preußiſchen fandwehren endlich zeigten ſich in

Wir finden, daß endlich der Krieg felbſt beiden revolutionirten Vólfern diſciplinirte Heere erzeugte ; daß aber, ſo lange dieſe fehlten , der ganze Erfolg beider Revolutionen auch durch nur eine Niederlage wieder

der erſten Hälfte des Feldzuges vom Jahre 1813 von den übrigen in dieſer Époche ſtreitenden Truppen deßs wegen nur dem Namen nach verſchieden, weil zwiſchen beiden, namentlich aber zwiſchen ihnen und den dama problematiſch wurde. ligen franzöſiſchen Linientruppen, auch wirklich kein Uns Höchſt bemerkenswerth iſt übrigens noch hierbei, daßterſchied taftiſcher und diſciplinarer Vorbildung, ſondern

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in der That nur der Unterſchied des Namens beſtand . , alſo zu einer rein correctionnellen Strafe, was (wird hinzugefügt )

Denn was wardie große Maſſe der Heere dieſer Epoche, um tomerkwürdigeriſt,da derUmſtand deshöherenGradis eher als die Milderungder Strafe hätte motiviren rols nach den für Feind und Freund faſt gleich auflófenden die len .Schärfuna, Zum23. Bewriſe, daß die Ereign andere als mehr donnan (vom gebunde ſich durch die Ors des ruſſiſc Feldzu nichtKriegsgerichte

Jan. 1828 für z n erachten , dient dieſer Fall offenbar nicht. Denn das Kriegegeritt zu Dijon hat gegen den Trainfoidat nicht darum eine correctionnelle Strafe, ſtait der auf den Cameradendiebſtahl gefeßten 6 jährigen Eiſens ſtrafe, erkannt,weil die Ordonnanz vom 23. Jan. 1828 trine Gile

iffen s, hen ges, oder weniger ungebildete neue Aushebungen ? Da die preußiſchen Landwehren die Epo de der Waffenruhe im Jahre 1813, gleich den Linientruppen , zu ihrer Ausbildung benußten, ſo konnten ſie auch ſpåter mit denſelben

tigkeit habe, ſondern weil hier überhaupt kein 6 a meradens gleichen Schritt halten ; daß ſie aber erſt durch dieſe Diebſtaht vorliege. In dieſem Entſcheidungegrunde liegt ein Ausbildung und die practiſche Schule des Krieges in neuer Beitrag zu der, in Nr. 7 der 2.M.3. von 1826 aufgewor: den Stand geſetzt wurden , ihre begeiſterte liebe für fenen Frage, worüber ſodann in Nr. 21 u. 50 von1826und in

Fürſten und Vaterland burd, glänzende Reſultate prac: Nr. 10 von 1827 weiterdie ziemlich redewar, und es den ſcheint, daß die franzöſiſchen Striegsgerichte allgemein Unteroffizier tiſdh zu bewähren , liegt außer allem Zweifel.

nicht als Cameraden des Soldaten anſehen, ſondern zum Begriffe der Cameradſchaft Gleichheit des Grades erfordern oder ioch hierbei

( Schluß folgt. )

Soldaten von Unteroffizieren , ſo wie beide von Offizieren trennen. ) Der Conſtitutionnel erzählt folgende, ihm als zuverläſſig ver bürgte Thatrache: ,, 218 am 10. Februar der Dauphin bei der

3

M ilitär - Chronik..

Uudieng die Ronde machte, blieb er bei einem Regimentschef (der zugleich Mitglied der Diputirtenkammer von der äußerſten Rechten

Engrand . Mit Perkins Dampfgewehren iſt ein neuer ift) ſtehen und ſagte zu ihm in einem ſtrengen Tone: Es iſt Verſuch angeſtellt worden. Um 26. Jan. lud man zu Greenwich mir bekannt, mein gerr, daß Sie sich gegen Ihr Regiment die Pine roiche 6pſündige Ranone , womit man anderthalb Stunden eben ſo ungebührlich, als den Intereſſen des töniglichen Dienſtes

lang faſt ohne unterbrechung arbeitete. Dieſes Stück ſchoß 28 bis nachtheilige Zeußerung erlaubt haben , es würden in Zukunft 6108 L

30 Rugeln in jeder Minute ab, bei einem Druce don 770 Pfund adéliche Offiziere" befördirt werden. Ich hoffe, daß ich für die

auf den Quadratioll. Die'er Druck iſt die Hälfte degjenigen, den Zukunft nicht nöthig haben werde , Ihnen ähnliche Vorwürfe zu die Maſchine auszuhalten fähig iſt; weil aber das Ziet in einer machen. "111

Einige Tage ſpäter erklärte der Deputirte Gravier

ſehr kleinín Entfernung aufgeſteckt war, fand man nicht nöthig, im Conſtitutionnel, daß der Dauphin nach her jenem Oberſten erlaubt ben Dampf ſtark zu forciren. Unter den Sachverſtändigen , die habe, fich gegen Se . S. H. zu expliciren, und daß der Dauphin mit dieſem Berſuche beiwohnten, bemerkte man den Oberſten Juchereau dieſen Erplicationen vollkommen zufrieden geweſen ſei. von St. Denis und noch einen franzöſiichen Offizier. Es hieß, Ein Theilund der2 Batteriern handöveriſchen Urmee , beſtehend Fußartillerie, Hr. Pirking habe mit der franzöſiſchen Regierung unterhandelt ausþannover. 2 Batterieen reitender 16 ES:

und werde aufdiren Rednung die Anwendung ſeines Verfahrens cadronen Cavalerie und 12 Bataillonen Infanterie, rou zu Ende im Großen unternehmen .

Septembers und Unfang Octobers dieſes Jahres , einer Bekannt:

Frankreich. Das Journal des Débats greift den Suſtizmi: machung der P. Kriegskanzlei zufolye, in der Gegend von liebenau niſter wegen der von ihm contraſignirten töniglichen Drdonnang zu größeren Iruppenübungen zu'ammingezogen werden. vom 23. Januar , welche das Geſep von 1793 wegen Beſtrafung Soweiz. ( 22. Jan. ) Schweizerregimenter és tür die 4 Die mit der Reviſion des Militár im fran :: deb Sameradendiebſtahls auch auf die Friedenszeit anwend: ftrafgesen

bar erklärt (1. Nr. 14 der 1.M.3.), heftig an , indem eine solche authentiſche Interpretation nur durchdie 3 Factoren der geſega | gebenden Gewalt, den König und die beiden Kanmern , hätte ges i geben werden können. Es hält deßwegen die Gerichte durch dieſe

öfifchen Dienſte beauftragte Commiſſion hat ihr Geſchafft brendigt, welches jegt dem Bundesdirectorium unó dann den Santonen vorgelegt werden ſoll. Dieſer Gegenſtand wird die nächſte Dagfagung vorzugsweiſe beſchäfftigen .

Drdonnanz nicht für aebunden , und führt bereits aus einer ande:

Nach einer königl.Ordonnanz von December 1827 ren Zeitungeinen Fall zum Beweise an , daß dieß auch wirklich liegtSpanien. Beifertigung von Waffen für die land- undSeearmee,

die anſicht der Gerichte fei. „ Ein Irainſoldat zu Huronne, er: die die königl. Freiwilligen 26. königl .vondem Gewehrfabriken ZukunftdenWaffen zählt die erwāhuteZeitung, war berdu'digt und geſtändig, feinem ob. ReinWaffenſchmied darfin inZukunft , beider Wachtmeiſter die Summe von 10 Franken entwendet zu haben, und es fragte ſich nun, ob das Gericht den Wachtmeiſter als Ca? Urmeegewöhnlichen Kaliber anders, 918 aufausdrúrkliche Beſtel:

meraden des Soldaten betrachten und die StrafedesGelereis von lung und mit Genehmigung des Artilleriedirectors, fertigen . 1793 auf ihn anwenden, oder ob es nach der von mehreren Friigo gerichten angenommenen Jurisprudenz bloß eine correctionnelle Strafe gegen ihn erkennen würde. Kurz vorher war die obens gedachte königliche Ordonnanz erſchienen , wodurch die Sache noch

Mi ſ celle n .

intereſſanter wurde. Der Defenſor bemerkte zuerſt, daß das Gerek

von 1793 als aufgehoben betrachtet werden müſſe, da ste Zeit, in [ þauptkrankheit im engliſchen Beere. ] Ein deutſches welcher es gegeben worden ſei , und die anßerordentliche Strenge Blatt ſagt : ,, Reiné Krankheit nimmt im engliſchen Heere ſo viele der darin beſtimmten Strafe bewieſen, daß es ein Geren der um: Soldaten weg, als die Uuszebrung. Sie beträgt mehr als ein ſtände lei, deſſen Dauer ſich auf die Kriegszeit beſchränte. Sodann Drittheil aller anderen Sterbfälle, und in Irland faſt die Fälfte, behauptete der Defenſor , daß das Ariegsgericht durch die Ordon- wie ein äußerſt gewandter engliſcher Wundarzt , Hutchin'on , bes nanz vom 23. Jan. 1828 nicht gebunden ſei, da die Interpretation

merkt hat.

Vom 1. Januar 1818 bis 1. October 1826 gab es in

der Bereße nicht einer der Gewalten , ſondern der vereinigten Irland's Militärſpitälern 2117 Todte , und unter ihnen 888 an gereggebenden Gewalt, das heißt dem König und beiden Kammern, der Schwindſucht. Von Fiebern wurden nur 526 hingerafft. zuſtebe. Demzufolge trug derſelbe auf eine correctionnelle Strafe Es wäre zu wünſchen , daß auch bei uns die Militärkrankheits : Das Kriegsgericht (zu Dijon ) 20g fich in das Berathungs- und Sterbeliſten in dieſem Betrachte geprüft würden. JungeLeute, zimmer zurüc ; als es im öffentlichen Saale wieder erſchien , er : bei welchen die Bruſt nidt oullkommen ausgebildet iſt, ſind als

an .

Elärte es den Trainſoldat des Diebſtahis an frinem Wachtmeiſter Soldaten bei dem ihnen obliegenden Dienſte dieſer Krankheit ganz für ſchuldig ; aber in Betracht, daß ein Wachtmeiſter Bein Camerade eines gemeinen Soldaten rei, verurtheilte es

1

vornehmlich unterworfen ." - ( Es verdient allerdings eine näbere Prüfung, ob ſich jene Erſcheinung in engliſchen Geere auch bei

ihn, nach dem Art. 401 des Code pénal , zu 5 jährigem Gefängniß ; ' anderen Truppen wieder findet. ) Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung: . W. Les fe in Darmſtadt, und in do

piti gedrudt.

Mittwody,

Nr. 17.

LIIBUMI

BE

27. Febr. 1828 .

Allgemeine Militár - Zeitung. Ueberkriegeriſde Vorbildungund kriegeriſchen

Unterſuchen wir nun, welchen Werth, a priori bes

Naturalismus, vorzüglich in Hinſicht auf die Infanterie.

tradytet, die Behauptung von der unüberwindlichen Sie : gerfraft des , durch das Object des Krieges in Voll

( S dlu ß ..)

haupt baben fónne. In ſo fern dieſes Prinzip, welches

und Heer erregten politiſch -moraliſchen Prinzips, über 2

Wo nun fånden wir, nach dieſen auf die Geſchichte wir oben als liebe zur Freiheit oder Unabhängigkeit, der obigen Ereigniſſe gegründeten Betrachtungen , in oder als religiöſe Begeiſterung definirt haben, das Volt jenen Ereigniſſen die Beweiſe für die Richtigkeit der ſelbſt erregt, alle ſeineHülfsmittel für den Krieg aufzubies erwähnten Reſultate ? Wo denn zeigte ſich jene unůbers ten , iſt es gewiß für den Erfolg von unſchåşbarem Werthe; windliche Gewalt des Willens , jeneunwiderſtehliche aber die Geſchichte zeigt, daß durch verlorene Schlachs

Siegerfraft des politiſch - moraliſchen Prinzips ? Wo: ten die politiſche oder religioſe Begeiſterung leicht erkaltet; durch vermóchten ſie eine Geringſchåßung des militaris und die Schlachten werden , abſtrabirt von dem Talente ſchen Werthes ſtehender, zum Kriege vorgebildeter Heere der Führung und dem Glüce, am Ende doch nur durdy zu begründen ? Etwa dadurch, weil dieſe Heere in Umés die Heereentſchieden. In dem Heereaber iſt das obige rifn und Frankreid ), troß der mangelhafteſten Schule, weder das einzige, noch das werthvolſte moraliſche Prin:

erſt dann taktiſch beſiegbar wurden , als ihre Gegner zip. Denn auch Ehrliebe, Diſciplin und taftiſche Aus. ihnen nunmehr ſelbſt gebildet und diſciplinirt entgegen bildung find rein moraliſche Prinzipien ; wovon das traten ? Oder vielleicht dadurch, weil ſie in Spanien erſte zwar zum größten Theile durch dieBolfserziehung alles Entgegenſtehende vernichteten ? Oder endlich dars um , weil in der erſten Hälfte des Feldzuges vom Jahr 1813 von beiden Seiten mit Recruten gefochten wurde ? Wo låge zuletzt in dieſen Ereigniſſen der Beweis für die Werthloſigkeit oder nur den geringen Umfang der nöthigen Vorbildung für die Infanterie ? Etwa darin , 1

begründet, zum Zheil aber auch mit den beiden anderen militäriſch erlernt wird. Ihr Sieg, in ihrer Vereinigung, gegen das andere, von ihnen entblößt, wird, bei ſonſt gleichen Umſtånden , niemals zweifelhaft ſein. Nament: lich haben dieſe Prinzipien vor jenem den Vorzug der Dauet ; nur Heere, welche ſie beſitzen, beſtehen auch bei

weil ſie zeigen, daß eine gute und brauchbare Infantes Unglück und Niederlagen; während bet ſolchen Heeren, rie in beiden Fechtarten , der geſchloſſenen und Zerſtreus welchen ſie gebrechen , tro aŭer politiſchen oder relis ten, gleiche Fertigkeitbeſißen müſſe ? Worauf aber redus gidſen Begeiſterung, jeder Rudzug in regelloſe Flucht,

cirt ſich am Ende der emphatiſche Saß, daß ein großes und jede Niederlage in Auflöſung ausarten .Nur bei Bolt nur durch eigene Schuld, nur durch Fehler ſeines Heeren der erſten Gattung zeigt ſich das politiſch -mos

Willens beſiegt werden könne?

Gewiß kann mitihm, raliſche Prinzip in ſeinem hohen Werthe, während es

wenn wir ihn von ſeinem myſtiſchen Nimbus entblößen , den Mängeln jener, der anderen Gattung , faſt wirs Dernünftigerweiſe nichts anderes gemeint ſein, als daß fungslos erliegt. ein großes Voll in ſich ſelbſt genügende Hülfsmittel

Warum aber ſollte endlich jebe Kunſt ihre Scule

beſtbe, um jedem Feinde ſiegreich zu widerſtehen und haben , und nur jene Kunſt Feine oder doch eine nur daß es nur durch Mangel an Énergie in der Benus höchſt unbedeutende, deren Aufgabe iſt, aus dem mehr Bung dieſer úlfsmittel unterliegen könne, denn jedes oder weniger roben, mit dem Gebrauche ſeiner Kräfte

Boden , ſo allgemein und kräftig es anch ſein möge , iſt größtentheils unbekannten Handwerfer oder Landmanne, doch wohl nur in ſo fern von practiſchem Einfluſie, als mit ſeinen phyſiſchen und moraliſchen Unarten , einen es zur That wird.

Aber ebendarum , weil am Ende braudbaren Infanteriſten , das heißt ,einendurchaus

doch nur materielle Kräfte den Sieg entſcheiden , und neuen Menſchen zu bilden ? Einen Menſchen , der in

weil, ſo groß auch dieſe bei dem einen Theile gedacht alleii Beziehungen ſeines Standes feinen eigenen Wif. werden mogen ,ſie doch immer, bei ſonſt gleichen Vers len fortan dem Willen Anderer gånzlich unterordnent båltniffen der Führung und des Gludes, ben nod gro muß der eine fünſtliche, ihm bisher unbekannte Waffe

Beren Kräften des anderenTheils unterliegenmüßten,iſt ſo zu gebrauchen wiſſen muß, daß er in fie, bei Angriff jenerSaß, auch in dieſer beſcheideneren Form ,unwahr./ und Bertheidigung, gegen den verſdziedenartigſt beroaf :

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neten Gegner ſein volles Vertrauen fetzen fónne ; der Ausgabenetat nicht überſchritten werden durfte , anbere

in der unnatürlichſten, engſten Vereinigung mit Anderen geſdict ſein muß ., ſich als höchſt růckſichtsvoller Theil eines geſchloſſenen, geordneten, aber leicht zerſtórlichen Ganzen nach jeder Richtung, und mit jeder erforderten Schnelligkeit behende zu bewegen ; der auch bei ſcheinba rer Unordnung, im zerſtreuten Gefechte, dennoch gångrichtet ſein muß, mit der größten Fertigkeit und Schnelle aus der zerſtreuten in die geſdhloſſene Ordnung , und umgekehrt, überzugehen ? Der , gegen die Gewohnheit cines früheren, in dieſer Hinſicht großtentheils indolen-

Mittel geſchafft werden mußten. Den größten Theil dieſer Mittel ſchoſſen die Offiziere der verſchiedenen Res gimenter aus ihrem eigenen Sacke zuſammen , und es war nach und nach üblich geworden, daß jeder Offizier zur Unterhaltung der Muſik monatlich eine Tagsgage zurůdließ. Da indeffen dieſe Zuſchüſſe noch nicht zureichten , und da den Regimentern zu manchen anderen Ausgas ben gar keine Fonds zu Gebote ſtanden ( z . B. für die verſchiedenen Schulen, für die Erleuchtung der Treppen und Gånge in den Kaſernen 2c. ) , ſo hatten ſich nach und

ten Lebens , nunmehr von der größten Liebe zur Ord

nach in den Regimentern ſogenannte Erſparungos

ſich nach der Leitung Anderer bandeln muß ; der unter:

nung und Reinlichkeit, und unter den Waffen von der maſſen (masses d'économie ) gebildet, deren Fonds größten Aufmerkſamkeit beſeelt ſein muß ; der endlich beſonders ondurch erhalten wurden, daß man bei Vers

feine Compagnie als eine zweite Heimath , ſeinen Haupts accordirung der Montirungsfournituren und ſonſtigen mann als einen zweiten Vater , und ſeine Fahne als ein Heiligthum betrachten muß ? u.ſ.w. Sollte aber vielleicht der Werth der Infanterieſchure deßwegen gering geachtet werden dürfen, weil ſie , nach

Militåreffecten mit den Lieferanten , indem man ihnen in den Protocollen den beſtimmten Tarifpreis accordirte,

nebenbei über einen daran zu machenden Abzug einig wurde , welcher ſodann in die Erſparungsmaſſe gelegt

der Natur menſchlicjer Einrichtungen , an Pedanterie wurde. Dieſem Zuſtande der Dinge glaubte der ( nun abges follte ſich vielleicht die Meinung von ihrem geringen Umstretene ) Kriegsminiſter ein Ende machen zu müſſen . Er fange mit einigem Rechte darauf gründen fónnen , daß, forderte daber von den Regimentschefs eine genaue und bei fehlerhafter Anordnung des Unterrichtes , nach einer offene Angabe der bisherigen geheimen Einnahmen und Dauer deſſelben von einigen Wochen der wenig eifrige Ausgaben und reßte nachber eine Commiſſion von Ges oder wenig geſchickte lehrer Ermüdung und langeweile neralen und Verwaltungsbeamten nieder, um eine fünfs und Mångeln immer litt, leidet und leiden wird ? Oder-

empfindet während doch ein zweimonatlicher taktiſcher tige beſſere Einrichtung zu begutachten. Hierauf wurde durch eine königliche Entſchließung ſo weit zu bringen , daß ſich ihre einzelnen Leute, in vom 6. Dec. 1826 und durch Verfügungen des Kriegs. geſchloſſener Ordnung und bewaffnet, armfrei und zum miniſters vom 1. u. 22. Jan. , ſodann vom 13. Dec. 1827 Gebrauche ihrer Waffen geſchickt bewegen fónnten . - für die Zukunft nachſtehende Einrichtung *") getroffen : Aber die Achtung für den Werth des einzelnen Infants 1 ) Die Erſparungsmaſſen werden aufgeboben und teriſten erliegt unter der Wucht der Maſſen, welche die insbeſondere die obenerwähnten Nebenberedungen mit neueren Kriege in Bewegung Teßen ; und man vergißt, den Lieferanten auf das ſtrengſte unterſagt. Die Tarife , daß die Gúte, auch des größten Ganzen , doch nur allein bemerkt der Kriegsminiſter, dienen blos dazu , um die von jener ſeiner Theile abhängig iſt. - Man ſah Kriege Grånze zu bezeichnen , welche nicht überſchritten werden mit Recruten führen ; und - es ging. Aber das Wie darf; fann ein geringerer, als der Tarifpreis erhalten , dieſes Gebens, der größere Aufwand an Menſchen , Zeit oder kann der Lieferant zu einem Nachlaſſe oder Abzuge und Seld ,die mehr oder weniger unvollkommene Errei an dem Betrage ſeiner Forderung beſtimmt werden, ſo dung des Zwedes, verdienen auch beachtet zu werden . gebührt dieſe Erſparniß den Soldaten, welche die Fours Unterricht noch nicht hinreicht, um eine Abtheilung nur

Und was wåre überhaupt mit dieſem es ging , in den nituren ic. bezahlen. Durch Nebenberedungen , bemerft

meiſten Fällen mehr geſagt, als daß, troß mangelhafter und verkehrter Maßregeln der Menſchen , um die Er: eigniffe zu leiten , die Zeit eben nicht ſtille ſteht; und daß Dieſe Ereigniſſe am Ende doch irgend einen Ausgang nehmen ?

‫ܕ܀‬

er weiter, welche nicht in die Protocolle geſetzt werden, kommen die Regimenter in eine gewiſſeAbhångigkeit von den Lieferanten, wovon ſie ſich nicht leicht wieder ganz losnachen können ; ſie begunſtigen manche ſchádliche Nachſicht bei der Uebernahme der Fournituren und treis

ben die Preiſe beſtandig in die Höhe. — Eben ſo wird

Die franzöſiſchen Regimentsmaſſen zur Unter- ledegeheimeAusgabefürdieZukunft verboten ;ſchlech terdings keine darf der Kenntniß des verantwortlichen haltung der Muſiken, der Schulen und der Montirung. Die Regimentsmuſiken bei der franzöfiſchen Strinee hatten frühereinen ſehr ſchwachen Beſtand, und in den Etats wurden z.B. bei einem Infanterieregiment nicht mehr als 12 Muſikergutgethan . Der Wund, ſtark und

Miniſters entzogen werden .

2) Die Gageabziize der offiziere für die Regiments.

muſiken horen vom 1. Jan. 1828 an auf. 3 ) Dagegen ſollen von demſelben Zeitpuncte an den Regimenternfür die obenbemerkten Ausgaben beſtimmte Fonds aus dem Budget des Kriegsminiſteriums anges wieſen werden. Dieſe Fonds ſollen mit den ſchon bisher

gutbefekte Regimentsmuſiken zu haben , bewirkte aber nach und nach eine bedeutende Vermehrung der etatos

mäßigen Muſikerzahl, zu deren Unterhaltung, da der

*) In Nr. 43 der 2. M. 3. von 1827 haben wir bereits, don dieſer Einrichtung eine kurze Notiz gegeben.

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beſtandenen Montirung$ «Unterhaltungsmaffen vereinigt oder Prämie nach Verhältniß ihrer Fähigkeiten und werden, und es ſollen deßhalb dieſe Maſſen in Zukunft | Fortſchritte angewieſen. „ Regimentsmaſſen zur Unterhaltung der Mus d) Außerdem werden aus der erſten Abtheilung der ſif, der Schulen und der Montirung“ heißen . Regimentsmaſſe die Ausgaben für Noten und Notens .

4) Jede ſolche Regimentsmaſſe beſteht , hinſichtlich papier , ſo wie für den Ankauf und die Unterhaltung Die erſte der Inſtrumente beſtritten. Auch hierin ſteht den Bers

ihrer Verwendung , aus zwei Abtheilungen.

Abtheilung iſt blos für die Koſten der Regimentsmuſit, waltungsråthen eine gånzlich freie Diſpoſition zu. 6) Aus der zweiten Abtheilung der Regimentsmaſſe der Unterhaltung des Materials und für alle zufällige werden beſonders folgende Ausgaben beſtritten : Ausgaben beſtimmt. Ein Regiment erhålt jährlich für a) die Ausgaben für die Schulen des gegenſeitigen die Maſſe folgende Fonds : 1. Abth . 2. Avthr. Summe. Unterrichtes ; a) bei der Garde : Fr. Fr. Fr. b) die Koſten der Unteroffiziersſchulen ( 50 Franken ein Infanterieregiment 26,000. 8800 : 34,800 . per Regiment ) ;

die zweite für die Koſten der Schulen , der Krankenſtube,

.

ein Cavalerieregimeni

6,000 . 4800. 10,800 .

14,000 . 4000. 18,000.

ein Fußartillerieregiment .

ein reit. Artillerieregiment

} ein Trainregiment b) bei der finie : ein Infanterieregiment ein Genie- u . Fußart. Reg .

c) die Koſten der Fechtſchule ;

d ) die Koſten der Schwimmſchule ( 50 Fr. per Bas taillon und 12 Fr. per Schwadron , zur Belohnung

3,000. 3000. 6,000. der Schwimmmeiſter, zu Gratificationen für die beſten Schwimmer und zu den kleinen Ausgaben für die

Schwimmſchule ) ;

9,000.'5400. 14,400.

}

e ) die Koſten der Schule für die Tamboure , Hor.

2,500. 3500. 6,000. niſten und Trompeter ( 100 Fr. für das Infanterieregis ment, und 70 Fr. für das Regiment zu Pferde, zur Uns 2,500 . 2900. 5,400 . terhaltung der Trommeln, Hörner und Trompeten , deren

ein Cavalerieregiment ( zu 6 Schwadronen ) ein reit. Artillerieregiment .

2400. 2,400. ſich die Lehrlinge bedienen ) ;

ein Trainbataillon

f ) die Koſten der Schule für das Scheibenſchießen ;

5 ) Was die erſte Abtheilung ( Ausgaben für die die Koſten der Regiments Krankenſtuben ; Regiments muſik) betrifft, ſo wird i die Koſten der Beleuchtung-der Gånge und Treps a) den Regimentern die nachſtehende Anzahl von pen in den Kaſernen ; Muſikern gutgethan : bei der Garde einem Infanteries i ) die Reparaturen an Kleidung und Kopfbedeđung, regiment 36 , worunter höchſtens 15 als ſolche Beſoldete das Decatiren der Tücher 2. k) endlich unvorhergeſehene Ausgaben ( worunter ( Sagiſten ); einem Fußartillerieregiment 30 , worunter höchſtens 12 Gagiſten ; einem Cavaleries , reit. Artilleries auch eine unter dem Namen sou de barbe bekannte

und Trainregiment, außer ſeinen Trompetern, hódyſtens Ausgabe für die Sappeure vorkommt.) Hierfür fónnen 2 Gagiſten oder Reiter ; - bei der Linie einem Regis 200 " Fr. per Bataillon und 50 Fr. per Schwadron ment zu Fuß 27, worunter hdchſtens 9 Gagiſten , einem verwendet werden . -

Regiment zu Pferde, außer ſeinen Trompeternt, höchs Jeder Oberſt, der ein ſtens 2 Gagiſten oder Reiter. -

zahlreicheres Muſifcorps unterhält , iſt für die Folgen perſónlich verantwortlich . b ) Diejenigen Muſifer, welche nicht als ſolche beſole

u e be r ſ i dit der neueſten

Militär : Literatur.

det ſind , werden unter den Soldaten der Regimenter

4 ) Xugemeines Wörterbuch der deutſchen und franzöſiſchen Kriegs

ausgewählt. Sie avanciren in der Regel bei entſtehen.

kunſt'prache. Ein Handbuch für den practiſchen Offizier. Von

den Vacanzen auf die Stellen der befoldeten Muſiker .

F. Reinhold , Premierlieutenant im t. däniſchen Artilleries

Der Muſikmeiſter wird bei den Truppen zu Fuß aus den

corps. Deutſcher I heil, 8. Kopenhagen, gedruckt bei Schult ,

beſorbeten oder nicht beſoldeten Muſifern ausgewählt; bei

Kuch unter dem franzöſiſchen Titel : Dictionnaire universel technique de l'art militaire etc. A Copenhague chez Gyl

den Truppen zu Pferd iſt es ſtets der Stabstrompeter.

1827. ( 188 Seiten . )

dendall. A Paris chez H. et A. Bossange, chez Treuttel et c ) Der Sold der beſonders angenommenen und bes Wurtz. A Strasbourg chez Treuitel et Wurtz. ſoldeten Muſiker iſt nicht tarifmåßig feſtgeſett; es iſt Ein dem gegenwärtigen Stande der Spriegswiſſenſchaften ente vielmehr ganz den Verwaltungsråthen überlaſſen, wels (prechendes Wörterbuch der deutſchen und franzöſischen Kriegskunſte dhen Sold ſie ihnen bewilligen . Dagegen erhalten ſie pradje iſt nachgerade ein ſehr dringendes Bedürfniß geworden, alle übrige Naturalgebühren , als Lebensmittel, Woh- indem die älteren Hülfe bücher dieſer Urt ihre Brauchbarkeit gro: nung , Holz, Kleidung ac. nach den beſtehenden Regles kentheils verloren haben und jego bei weitem nicht mehr ausrei:

auf war aber ſind. Es menté. – Die unbefordeten Muſiker zählen fortwährend litärted nit äußerſt mangelhaft und unzuverläſſig il hmen auszuft werthes unterne Lüde dieſe s , dankens nieen oder Scwa daher ein ſehr zu dem Effectivſtande ihrer Compag , je größer die Schwierigkeiten ſind, dronen und erbalten bort ihren Sold und ihre übrige len , um fo dantenswerther Gebühren , wie die übrigen Soldaten , mit Ausnahme weide fich bei Bearbeitung eines ſolchen Wörterbuches darbieten . wenig es nun erwartet werden kann, daß ein Buch dieſerArt, der Kleidung, welche derjenigen der beſoldeten Muſiker S: bei deſſen Bearbeitung ohnehin der Verfaſſer ſo wenig vorgears gleich iſt.

Außerdem wird ihnent , nad der freien Be:

beitet fand, ſchon bei ſeinem erſten Erſcheinen für ganz vollſtändig

timmung der Verwaltungsråthe, eine monatlidie Zulage erkanntwerde, ſo kann doch, als dasReſultatſorgfältiger Prøe

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fung, die Berfiderung gegeben werden , daß bas vorliegende $ 8r's

Gleida den großen Feldherrn aller Zeiten , welche ihren Wirty terbuch den billig daran zu machenden Anforderungen und Erwartun- fühlten und ihren Einfluß auf die Ereigniſſe erkannten , hat Nas

gen entſpricht und allen wiſſenſchaftlichen , nicht allein den practifchen poleon ſeine Kriegsthaten beſchrieben, dabei der Grundräge erwähnt, Militärs ohne Anſtand als ein recht brauchbares Hülfemittel em : nach welchen ez gehandelt hat , und ſeine Anſichten und Urtheile

pfohlen werden kann . Wir unterlaſſen es, diejenigen Wörter und über Perſonen und Sachen ausgeſprochin. Er that dieſes oft nur, Kusdrüde, welche wir vermißt, diejenigen Erklärungen und Bes wenn ſich ihm gerade eine paſſende Veranlaſſung dazu darbot und

zeichnungen, welche wir mangelhaft gefunden haben, hier ſpeciell ohne eine Zuſammenſtellung des Ganzín zu beabſichtigen. Wie ſehr anzuführen , da dieß eines Sheils dem Ziderke einer literariſchen aber hierdurch, beſonders bei dem bedeutenden umfange der bin Ueberſicht nicht entſprechen würde, anderen Theils die uns aufgesterlaſſenen Schriften und bei der nicht feiten aphoriſtiſchen Beiſe

ſtoßenen Mängel meiſtens nicht beſonders wichtig ſind, und da der Darſtellungen Napoleons, das Studium der Kriegsgeſchidte wir es außerdem für weit zweckmäßiger halten, die Bemerkungen,

reiner Zeit erſchwert wird, iſt in die Augen fallend ; rs kann daher

welche ſich uns ergeben haben und bei einem anhaltenderen Ges auch jedem Offixier, welcher ſich dieſem Studium hingegeben hat, brauche weiter ergeben werden , dem Verfaſſer zur Benupung bei die verliegende Arbeit nur eine erfreuliche Erſcheinuna fein . Der einer folgenden Zuflage mitzutheilen . Jeder wiſſenichaftliche Mis Verf. hat ſeine Zuſammenſtellung auf eine ſolche Weiſe geordnet,

titår folie es ſich zur Pflicht machen, durch ein ähnliches Verfah- daß er die verwandien Gegenſtände in einem und demreiben Bas ren das Seinige dazu beizutragen, daß auf dieſem Wege ein gang pitel zuſammenfaßt, und zugleich durch ein ausführliches Inhaltos vollſtändiges Wörterbuch der Kriegskunſtprache vorbereitet und berzeichniß das Nachichlagen ſehr erleichtert. möglich gemacht werde. Ungleich wichtiger für den deutſchen In Paris iſt eine ähnliche Schriſt erſchienen unter dem Titel : Militär wird übrigens der zweite, franzöſild : deutſche Theil dieſes Berkes ſein , und wir müſſen daber den Verfaſſer dringend auffor: bern , deffin balbiges Ecícheinen möglichſt zu befördern .

7 ) Maximes de guerre de NAPOLÉON. Paris , Anselin, 1827. in 32. de 188 pages.

Die Finaiſche Literaturzeitung ( Ne. 11. ) geſteht dem Berf.

5) Anleitung zur Erkenntniß, Beſchreibung, Zeichnung, freien große Beleſenheit und geſchickte dusmaht zu, auch das Journaldes Qufnahme und Benubung des Terrains für den Wirkungs sc. milit. ( Sept. 1827 ) urtheilt günſtig darüber ;indeſſen es bei Preis des Savalerieoffiziers, durd Beiſpiele und 19 plane er: weitem nicht io vouſtändig , als das Rausteriſche Wert. - iſt von der -

läutert , oon beinrich Sunſtenau von Schäfenthal, franzör. Schrift erſchien auch eine Ueberſegung unter dem Titel: Dberſt der t. t. Öſtreichiſchen Reiterei 2. Wien, 1827. gr. 8.

354 Seiten

8) Napoleons Grundſäge des Krieges , aus dem Französ fiſchen von *r , Verfaſſer des Krieges der Franzoſen und ihrer

Wir haben dieſes Wert bereits in Nr. 78 der U. M. 3. von UUiirten 2c. Leipzig , Ponthieu, Michelſen u. Comp. 1828. 12. 1827 angezeigt; wir kommen hier auf daſſelbe nochmals zurück, Dieſe Ueberſebung enthält aber, nach der Jenaiſchen Literaturs um reinen Inhalt etwas näher zu bezeichnen . - Der Verfaſſer, zeitung , mancherlei Unrichtigkeiten . von dem Erfahrungsſage augaehend, wie wichtig für den Cavales

ricoffizier die richtige Kenntniß, Beurtheilung und Benußung des

9) Der Feldzug nach Hegypten und Syrien in den Jaha

Serrains ſei und wie ſetten doch dieſe Fähigkeiten bereſſen würden,

durchgeſehen vom General Beau va i s. aus dem Französ fifchen , mit zahlreichen Unmertungen und Zuſägen , von *** ſt. 12. Darmſtadt, Leske, 1827. I. Bändchen, 224 S mit dem

fand darin einen Bewegungsgrund zurUbfaſſung dieſes Buches,worin er in den bemerkten Beziehungen den Offizieren ſeiner Waffe eine faß: liche, möglichſt practiſche Unleitung zu geben hofft. Das Werk bes

ginnt in dem 1. 267 nitte (deren es überhaupt ſechs hat ) mit der Kürze, wobei die über dieſen Gegenſtand vorhandenen Werke bes nußt worden ſind. Der 2. abſchnitt handelt von der unter: allgemeinen unſicht der Erdoberfläche, in gedrängter

ruchung des Terrains ; chreibung des Derrains ;

der 3. * bichnitt von der Be : der 4. 2 b ſonitt von der

ren 1798 bis 1801. Von Uder. In ſtrategiſcher Hinſicht

Plane der Schlacht bei den Pyramiden . II. Bänddin, 220 S.

mit dem Plane der Schlacht von Ubukir. (Auch unter dem Titel : ' allgemeine Geſchichte des Seriege der Franzoſen und ihrer Wiliirten , vom Unfange der Revolution bis zum Ende der Regierung Napos leons. IV . u. V. Bändchen . )

Zeichnung des Terrains, woraus indeſſen wohl mehr das Indem wir dieſe Fortſegung der „, dugemeinen Geſchichte der Berſtehen einer Zeichnung, als das Zeichnen ſelbſt zu entnehmen Striege zc ." anzeigen , beziehen wir uns aufdasjenige, was wir bei fein möchte. Der 5. abſchnitt handelt von der militäriſchen der Anzeige der 3 erſten Bändchen ( in Nr. 45 der U. M. 3. v . 1827 ) Aufnahme mit freiem augei - der 6. Ubſchnitt endlich bemerkt haben , und müſſen beſonders die fortgefeßte Bemühung von der Benugung des Terrains vor dem Feinde , worin des Ueberſekere rühmen, durch fleißige und verſtändige Benubung

die sauptrubriten : Märide , Recognofcirungen , úeber: der beſten früher erſchienenen Werke über denſelben Gegenſtand die fålle , Stellungen , Ungriff der Reiterei auf Battes ueberlegung mit einer Menge von Zuſäßen und Bimerkungen zu sieen vorkommen, welche wieder ihre Unterabiheitungen haben . begleiten , welde in der That die Ueberſegung weit werthvoller ,

Der 6. Ubranitt, welcher den bei weitem größten Theil dés Werkes als das Original, maden.

einnimmt und zu weichem die übrigen, namentlich die yier erſten 10) Mémoires sur la campagne du corps d'armée des Pyrénées Abſchnitte als Einleitung zu betrachten ſind, iſt der wichtigſte. Der Verfaſſer geht hier in das kleinſte Detail ein und gibt dem

orientales , commandé par le Général Duhesme en 1808. Suivi d'un précis des campagnes de Catalogne de 1808 à

Dffigier, welcher nicht Gelegenheit hatte, im Kriege ſeine practi:

1814 , et des notes historiques sur les sièges de Barcelone

riche Ausbildung zu erlangen, die Mittel zu ſeinem Unterrichte in die band, in ſo weit solcher in friedlichen Verhältniſſen möglich iſt.

et Gérone, sur l'expédition des Anglais contre Tarragone en 1813 , sur les Généraux Duhesme et Laçy , avec une

und gerade dieſe Behandlung des Stoffe $ und daß der Verf. 'vor: jugoweise für die Difiziere der unteren Grade idrieb, möchte dies

carte de Catalogne et un plan des environs de Barcelone,

ſem Buche einen beſonderen Werth geben , welches auch , theils wegen der allgemeinheit der darin abgehandelien Gegenſtände,

Pochard .

par G. Lafaille , Colonel du génie. Paris , 1826. Anselio et

Enthält theils aufActenſtücke gegründete offizielle Berichte, theils theils wegen der zwiſchen den verſchiedenen Waffen ſtattfindendent Berichtigungen über Ereigniſſe , denen der Berf. ſelbſt beiwohnte, Wechſelwirkungen , für Infanterieoffiziere nüblich und intereſſant kurz aber deutlich entroidelt."- Das Werk iſt beſonders für den ſein dürfte.

Ingenieur ſehr intereſſant. ( Berliner Militär: Literatur : Zeitung,

6 ) Napoleon Grundfäße, Unſichten und Neußerungen über Kriegga 6. Beft. 1827. ) kunſt, Kriegsgeſchichte und Kriegsweſen . Uus ſeinen Werken 11) La petite guerre , ou traité des opérations secondaires de und ſeiner Gorreſpondenz dargeſtellt von F. von Rausler , la guerre , par M. Decker. Traduit de l'allemand par M. Qauptmann im t. würtembergiſchen Generalquartiermeifters

le général Ravichio de Peretsdorf, suivie de l'Instruction

ſtab 2. Zwei Theile. Leipzig, in Baumgärtners Buchhand-

secrète de Frédéric II. 3 Vol. à Paris et a Strasbourg, chez

lung , 1827 , 8.

F. G. Levrault. 1828.

sininen

erantnutrint.it Lor

orlandhandlung

Q.sn

Samstag , '1. März 1828.

Nr . 18.

Allgemeine Militar - Zeitung. Das

neue

württembergiſche

müßten, ſondern audy, daß ſie noch weit mehr für den

cinzelnen Wehrpflichtigen fortſpielig und läſtig werde, daß überhaupt das Bedürfniſ einer ſolchen Einrichtung In den Nr. 9 u. 10 der A. M. 3. von 1827 baben nicht vorhanden ſei und daher die Anregung um 10 wir bereits den weſentlichſten Inhalt des den württems mehr unterbleiben ſollte, als , wenn einmal der Fall

Recrutirungsgeſek .

bergiſchen Stånden im December 1826 vorgelegten Ent: eintrete, fürdie Ordnung des Aufrufes die verſchiedene Motive, mit welchen die Regierung dieſen Entwurf bes ſei, den Beſtimmungen cines Geſetzes vorzugreifen , das

wurfes eines neuen Recrutirungsgeſebes , fo wie der ſten Rückſichten eintreten können und es hddiſt bedentlich

gleitete , aufgenommen. Der damalige fandtag wurde ganz von den Umſtänden abhänge. Aus dieſen Brúns

geſchloſſen , ohne daß der Gefeßesentwurf zur Berathung den wurde jener Frage keine Folge gegeben, dagegen und Beſchlußnahme gefommen wåre . Mit Anfange dies wurde zu Sicherung des ſtåndiſchen Berwilligungsrechs

ſes Jahres wurdeindeffen ein außerordentlicher Landtag tes die , in dem Art. 3enthaltene Beſtimmung wegen berufen , und auf dieſem war das neue Recrutirungos der außerordentlichen Aushebung, in folgende Worte gefes die erſte Arbeit, womit sich die Kammer der Absgefaßt: ,,Wenn zu Kriegszeiten der Fall eines außer, geordneten ( die scammer der Standesherrn iſt auf dies ordentlichen Bedarfes eintritt, der auf dem Wegeder ſem fandtage nicht in dem erforderlichen Beſtande er ordentlichen Aushebung nicht zu deden iſt, ſo wird eine

ſchienen ) beſchafftigte. Nach gepflogener Berathung bat außerordentliche Aushebung zei Bildung einer Landwehr dieſelbe den Entwurfmit einigen Modificationen anges verabſchiedet ic. “ nommen , und am 10. Februar iſt hierauf das Geſetz In dem zweiten Titel, welder von der ordentlis dhen jábrlichen Aushebung bandelt , wurde dem Art. 4 im Regierungsblatte bekannt gemacht worden . Wir theilen nunmehr das Wichtigſte aus den Vers folgende Faſſung gegeben : ,, die Zahl der in Friedenss handlungen der Kammer der Abgeordneten und aus zeiten jährlich auszuhebenden Mannſchaft wird mit den dem Gefeße ſelbſt, ſo weit es nicht ſchon in den Nr. 9 Stånden verabſchiedet, " - und der im Entwurfe ents baltene Zuſaß : , unbeſchadet des durch den Beſchluß u. 10 von 1827 geſchehen iſt, im Nachfolgenden mit.

. 1–3 ) , welcher von der Er: der deutſchen Bundesverſammlung feſtgeſekten complets

Titel ( Art Der erſte gånzung des Militárs überhaupt handelt und die Bez ten Standes " weggelaſſen.

fimmung enthält, daß, ſo weit der Eintritt von Freis In Betreff der Altersklaſſe , welche der Aushebung willigen bierzu nicht hinreiche, das Militår durch äuss unterliegt ( Art.6) , beſtimmte der Geſebesentwurf , „ daß bebung ergänzt werden ſolle, .

erlitt im Weſentlichen der jährlichen ordentlichen Aushebung diejenigen Jung

Als Freiwilliger fanu jeder linge unterworfen ſein ſollen, welche im Laufe des, der Württemberger , der die erforderlichen Eigenſchaften bat, Aushebung unmittelbar vorhergebenden Jahres ( vom vom zurücgelegten 18. bis 30. ober, wenn er Ercapis 1. Jan. bis 31. Dec. einſchließlich ) das 20. Lebensjahr tulant iſt, bis zum zurücgelegten 38. Jahre , bei einer zurůckgelegt haben .“ - Der Abg. v . Theobald ſtellte dagegen den Antrag, das Alter für die Aushebung um ihm beliebigen Waffengattung eintreten . Bei Art. 3 gab die Beſtimmung, daß in Kriegszeiten ein Jahr vorzurúden, und diejenigen Jünglinge auszus im Falle eines außerordentlichen Bedarfes eine außers heben, welche das 21. Lebensjahr zurückgelegt haben. Er ordentliche Aushebung zu Bildung einer fand wehr gründete dieſen Antrag auf die Behauptung , daß die ſtattfinde, die Veranlaſſung zu umſtåndlicheren Grórtes jungen Leute von 20 Jahren gewöhnlich im Wachsthume rungen, hauptſächlich über die Frage, ob es nicht råth noch nicht genug vorgerückt, noch nicht binreichend er: lide lei, die Regierung jeßt – in der Zeit der Ruhe - ſtarft ſeien , und dann , wenn ſie ins Feld hinausfom feine übånderung.

-

-

um Mittheilung des Entwurfes einer Landwehrordnung zu bitten . - Es wurde jedoch dagegen angeführt,nidh't nur daß die Bildung einer Landwehr Einrichtungen ers fordern würde , welche den Staatsaufwand vermehren

men, gewohnlich den Strapazen unterliegen und in den Spitälern zu Grunde geben. In den Feldzugen von 1813 u . 1814 habe man geſehen, was das Ausheben allzujuuger leute für traurige Folgen habe ic. – Gegen

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dieſen Antrag wurde hauptſächlich eingewendet, daß als Nothwendige Folge davon auch die Entlaſſung aus dem Militårverbande" um ein Jahr hinausgerückt werden müßte, mithin bei einer 6 jährigen Dienſtzeit erſt im 27. Lebensjahre ( ſtatt 26. wie bisher ) erfolgen fónnte, was auf die übri en Verhältniſſe des bürgerlichen les bens in mehrfadyer Beziehung und in hóberem Grade ſtorend einwirken , beſonders für den Gewerbsmann

in der Inſtruction zu Vollziehung des Gefeßes deßhalb Vorfehr werde getroffen werden. Durch den Ärt. 15 ſollen die Kreisregierungen und die von denſelben delegirten Mitglieder von den Recru tirungsgeſchafften entbunden und dagegen 1 ) zum Ers fenntniß über die Befreiungen und zur Ausſcheidung des Contingents ein Recrutirungsrath, welcher in jedem Oberamtsbezirke , unter dem Vorſiße des Obers

weit nachtbeiliger ſein dürfte , als die frübere Ausbesamtmanns, aus 4 Angebórigen des Oberamtsbezirks bes

bung, abgeſehen davon, daß die Behauptung, auf welche ſteht, die für jede Aushebung durch die Amtsverſamms

der Antrag begruudet werde, nicht einmal unbedingt lung neu gewählt und beſonders verpflichtet werden , wahr ſei zc. – Nach ausführlicher und lebhafter Debatte wurde der Antrag mit 65 gegen 10 Stimmen abgelehnt. Die Art . 7-11 , enthaltend die Beſtimmungen über die Repartition der Contingente (weldie nach Verhåltniß der Anzahl der jedem Oberamtsbezirfe angehörigen Militårpflichtigen geſchieht), über die Aufzeichnung der Militárpflichtigen, die Fertigung der Recrutirungsliſten

2) zum Erfenntniß über die Dienſttůchtigkeit der Milis tárpflichtigen eine Muſterungscommiſſion, welche aus dem Oberamtmann und Oberamtsarzt einerſeits, und einem von dem Kriegsminiſter abzuordnenden Offis zier und einem Militårarzt andererſeits zuſammengeſeßt iſt, niedergeſeßt werden. ( Vergl. Nr. 9 der A. M.B. von 1827.) - Gegen dieſe veränderte Form des Aushebungs 2c ., wurden unverändert angenommen. geſdjåfftes , und namentlich gegen das Unterlaſſen der Nad Art. 12 follen die Recrutirungsliſten in jeder Beiziebung eines Mitgliedes der Kreisregierung zu dem Gemeinde 14 Tage lang offentlich angeſchlagen oder auf: Recrutirungsrathe, erhob ſich der Abg. Žahn , welcher gelegt werden , damit jeder ſeine etwaige Erinnerungen die Anweſenheit eines Dritten für hochſt núßlich hielt,,

gegen die Richtigkeit der Liſten vorbringen fónne . Sos dann wollte der Entwurf, daß die Liſten von dem Ober

und daber darauf antrug, daß, wenn es auch nicht ein Mitglied der Kreisregierung ſei, doch ein Regierungs

amtmann unter Zuziehung der Ortsvorſtånde durdiges commiſſar damit beauftragt werden ſolle. In gleichem ſeben und berichtigt werden ſollten. In dieſer Beziehung Sinne außerte ſich Frhr. v . Ow und Andere. - Der veranlaßte die Frage, ob nicht zu verminderung der Geſebesentwurf wurde jedoch mit einer Mehrheit von

Koſten die Zuziehung der Ortsvorſtånde bei der ober- 71 gegen 4 Stimmen angenommen. aintliden Reviſion beſeitigt werden fönnte, eine umſtånds

Die Art. 16-19 , welche das Verfahren des Recrus

liche Berathung , nach welcher in dem Artifel folgende Beſtimmungen aufgenommen wurden : „ Nach erfolgter Bekanntmachung werden die liſten durch den Gemeindes rath durchgegangen und nach Maßgabe der dagegen vor. gebrachten Erinnerungen und der eingezogenen Erfun : , digung nothigenfalls berichtigt. – Der Oberamtmann bat ſofort die Liſten zu revidiren, und die etwaigen Ans ſtånde unter Zuziehung des Ortsvorſtebers zu erledigen ."

tirungsrathed ordnen und Beſtimmungen geben hinſichts lich des Recurſes, der gegen deſſen Erfenntniſſe ergriffen werden kann ic. — wurden unverändert angenommen. Die Art. 20-22 enthalten Beſtimmungen über die Muſterung ſelbſt, insbeſondere in Betreff des Erfennts niſſes über Dienſtuntüchtigkeit. Sie wurden mit zwei,, die Erleichterung der Militárpflichtigen bezweckenden , Zuſäßen angenommen. Nach Art. 21 ſollen nämlich 3

Nach Art. 13 11. 14 geſchieht die Aushebung , wie nicht nur diejenigen von dem Erſcheinen bei der Muſtes

bisher , durch das loos. Hiergegen erklärte ſich der rung ausgenommen ſein, deren Befreiung von der Mis Abg. v . Theobald , als gegen eine unmoraliſche Maß- litárpflicht durch den Recrutirungsrath bereits ausges regel. Ueber das Schickſal des Menſchen , ſprad er, am ſprochen iſt , ſondern auch diejenigen, welche an einem allerwenigſten über die Frage , ob er die Pflicht des fórperlichen Gebrechen leiden , durch welches ſie an dem

Waffendienſtes zu üben habe, ſolle nie der Würfel entſcheiden . Die Aushebung fónne ſoro gut nach Grundſås Ben behandelt werden, wie das Steuerkataſter. Er ( dilug als das Richtigſte vor, die ganze Mafie der Tüchtigen

perſönlichen Erſcheinen gehindert ſind ( Wahnſinnige, - Durch einen Zuſaß zu Blodſinnige, Contracte 20. ) | Art. 22 wurde die in der Debatte als höchſt låſtig für den Einzelnen geſchilderte Beſichtigung der Militårs

zu berufen. — Gegen dieſen Vorſdylag erhoben ſich mehr pflichtigen durch die, der Muſterungscommiſſion beiges rere Stimmen, als unausführbar, auch wurde er nach gebenen Aerzte dahin beſchränkt, daß dieſe Beſichtigung nicht bei ſåmintlichen Militárpflidstigen vorgenommen ,

langer Debatte ohne Folge gelaſſen .

Der Abg. v . Stumpp bemerkte, daß zu Beſeitigung ſondern darauf beſchränkt werden ſoie, so weit ſie zu von Mißverhåltniſſen, die jedes Jahr bei dem Geſchaffte Ausſcheidung des contingents nothig iſt. wiederfehren, eine Beſtimmung darüber wünſchenswerth

Die Art. 24-26 , die Ausſcheidung des Contingente

fei, nach welcher Reihenfolge das loos gezogen werden und die Einreihung der zum Contingent Bezeichneten betreffend, wurden unverändert folle. Bei der bisher beobachteten alphabetiſde n Drds

angenommen. Die Eins

nung der einzelnen Orte entſtehe gewöhnlich bei denje- reihung geſchieht auf Anordnung des Kriegsminiſters; nigen, welche zuleßt kommen , der falſche, aber nicht zu jedoch ſind die Leute erſt von dem Zeitpuncte der Eins beſeitigende Wahn , daß ſie gegen die erſten im Nachtheil reibung an der Militärgerichtsbarkeit unterworfen. ſeien , woraus Unzufriedenheit erwachſe 2c. - Staatss -

rath v . Kapff verſicherte, daß dieſer Umſtand der Re:

crutirungsbehörde bereits bekannt geworden ſei, und daß

( Fortſegung folgt . )

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Ueber die Militärſtrafgeſeke, Militarſtrafen ſchließen verſchärft werden. Täglich findet eine einſtůns dige Bewegung des Stråflings in freier luft ſtatt; auch und Militärſtrafbehörden im Königreich iſt der Befehlshaber für die Unſchädlichkeit des Gefängs niſſes verantwortlich. Hannover. 3 ) Caſſation. Bei Unteroffizieren und Soldaten Schon ſeit mehreren Jahren ſieht die banndreriſche beſteht dieſe Strafe darin, daß dem Verbrecher die Mons

Armee" einem neuen Militärſtrafgeſeßbuche entgegen ; tirung abgenommen und derſelbe mit einem Laufpare dieſe wichtige Arbeit iſt aber noch nicht beendigt,und fortgejagt wird. Gewöhnlich wird dieſe Strafe noch die militariſche Rechtspflege beruht daher noch zur Zeit mit einer körperlichen Strafe verbunden. auf dem alten Militar : Juſtizreglement und den

4 ) Strafe der Ruthenbiebe .

srieg s artifeln von 17:12 . Die ganz veränderten Zeitverhältniſſe und die Fortſchritte des Kriegsweſens

5) Strafe des Feſtungsbaues ( arrenſtrafe. )

6) Anſchlagen des Namens an den Galgen.

haben jedoch begreiflicherweiſe dieſe alten Geſeke in gar

7) Lodesſtrafe.

vieler Hinſicht unanwendbar gemacht, weßhalb denn nadı

Außerdem wird

und nach eine Menge von Generalordres erſchienen ,

8) das Recht, die Nationalcocarde zu tragen

durch welche jene Militárgeſeße abgeändert, modificirt ( dieſe Gocarde wurde im Jahr 1821 , bald nach der und ergånzt werden. Unter dieſen Umſtänden iſt eine Anweſenheit Sr. Mai . des Rdnigs in ſeinen deutſchen Darſtellung der gegenwärtigen Militárgeſengebung und Staaten eingeführt) - wird verwirft a ) durch Feigheit -

dergegenwärtigen Einrichtungen hinſichtlichder Militärs vordem Feinde, b ) durch geſekwidriges Austreten aus

Strafrechtspflege mit großen Schwierigkeiten verbunden. dem Dienſte,c) durch ſchwere Vergebungen, aufwelche Wir beſchränken uns daber für jetzt darauf, einige Zuchthaus: oder entehrende Strafen geſeßt ſind. In den,

Notizen über die bei der hannoveriſchen Armee gegen: beidergleichen Verbrechen ergebenden Straferkenntniſſen mårtig eingeführten Strafarten und über die Straf- i wird mit auf den Verluſt der Nationalcocarde erkannt. befugniſſe der Militärbehörden und Militárgerichte B. Beſondere Strafen für die Unteroffis mitzutheilen. Man unterſcheidet in der banndveriſchen Armee eis ' ziere ſind 1 ) die Pfahlſtrafe , welche indeſſen in Ges gentliche Militárſtrafen und Diſciplinarcorrecs måfbeit einer Generalordre bis zur Erſcheinung des tionen .

neuen Militärſtrafgeſetzbuches ſuspendirt iſt. 2 ) Schild w a ch ſtrafe. Der Unteroffizier, wels

1. Die Militárſtrafen ſind

A. hinſichtlich der Unteroffiziere und Sold as ' dhem dieſe Strafe zuerfannt wird , muß während der ten folgende:

Dauer der Strafzeit nach ſeiner Tour mit Gewehr und 1 ) Einfaches Gefångniß , nåmlich einfacher Patrontaſche auf die Wache ziehen und die Dienſte eines Strafarreſt in verſchloſſenen Räumen, z . B. Strafthůrs Soldaten verrichten ; er behålt jedoch ſeine Montirung men , Gefängniſſen u . dgl.

!

2 ) Geſchårftes Gefängniß. Die Schärfungen i

und Gage , und ſein Platz wird offen gelaſſen . 3) Degradation. Dieſe Strafe iſt mit Verluſt

beſtehen hauptſächlich in theilweiſer Entziehung der des Ranges , der Gage und der Montirung , verbuns Nahrung und in Schließen .

den , auch kann nebſt derſelben noch auf eine förperliche

Bei der erſtgedachten Schärfung erhält der Strafs Strafe erfannt werden, welche jedoch erſt nach jener volls ling einen Tag um den anderen nur Waſſer und Brod. zogen wird . Bei der zweiten wird der Soldat an die Wand, der C. Die Strafen , welche gegen Offiziere anges Unteroffizier in Ketten geſchloſſen Hinſichtlich

. der uns wendet werden können , ſind von den , in den meiſten teroffiziere iſt jedoch dieſes Kettenſchließen durch eine Deutſchen Armen und Eruppencorps üblichen nicht vers Generalordr bis zurſuspendirt Erſcheinung eines neuen der Militar, ſtrafgeſeķes egånzlid, . — Hinſichtlich Sol: ſdieden. Es iſt daher nur zu bemerken , daß die Ents daten beſteht die Schärfung narin , das dieſelben im laffung aus dem Militárdienſte, alsStrafe, vier , Abſchied11) d 2) Abſchie Grade bat, Gefängniſſe oder auf der Wache aufrechtitehend “ mit laſſung ohne , 3)einfache Caſſation , 4) ) Caſſa :

werden, tion tionmitVerluſt Wanddenangeſchloſſen an die über Händenſound jedoch , daßFiben die Hände Ropf binausreichen mit Verluſt derEhre. der Ehre. und ſowohl dieſe, als die Füße, einige Freiheit zur BeStrafbehörden . wegung behalten.

Dieſe Strafe darf höchſtens auf 24

Gegen Unter offiziere und Soldaten fönnen

Stunden erfannt und dieſe můffen dergeſtalt auf Tage , die Chefs und Commandeure der Regimenter, ſo wie vertheilt werden , daß auf 24 Stunden nur 12 Straf- die Plaßcommandanten (die untergeordneten Vorgeſetz

ſtunden fommen und nach 4 Stunden jedesmal eine Er- ten haben gar keine Befugniß zur Verhångung eigents holungsſtunde frei iſt.

licher Militärſtrafen ) außergerichtlich nicht mehr als Bei der Artillerie beſteht die Schårfung in Kugels 8tågiges einfaches oder 4 tågiges geſchärftes Gefång

tragen und Anſchließen an die haubite.

niß

-

und nach vorgängiger gerichtlicher Unter

Auch in den ſchwerſten Fällen darf kein Unteroffizierſuchung durch förmliches Kriegsverhór, höchſtens 14 tås und Soldat úber 3 Monate mit geſchårftem Gefäng- giges einfaches oder stågiges geſchårftes Gefängniß niſſe belegt werden , und nur die letzte Hälfte dieſer erkennen. ude übrige, oben unter A. 3-8, und unter

Strafzeit darf durch Waſſer und Brod oder durch Ans B. erwähnte Strafen können nur im Wege friegsrechts

.

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lider Entſcheidung erfannt werbeit. Die Prüfung und Reite , Vicomte Rogniat , Graf Valée, Graf Bordes Beſtätigung der friegsrechtlichen Erfenntniſſe ſteht in roulle, Graf Ruty , Graf Girardin, Graf Bourmont,

allen denjenigen Fällen , in welchen nicht auf eine les Vicomte Preval, Bicomte Dode de la Brunerie, Graf bend , oder Karrenſtrafe und nicht auf Caſſation erfannt Poverdo, Vicomte Pelleport, Graf Ambrugeac ( alſo 5

iſt, dem Chef oder Commandeur des Regiments und von der Infanterie, 3 von der Cavalerie , 2 von der resp . dem Plagcommandanten zu . Dagegen muß ein Artillerie und 2 vom Genie. ) -- Die beiſibenden Milis auf die ebengedachten Strafen gerichtetes Erkenntniß tårintendanten ſind die Barone Dennié und Regnault ; .

jederzeit dem Generalfriegsgerichte zur Beſtätigung oder als Secretår functionnirt der Marechal -de- camp Graf Abånderung vorgelegt werden .

Gentil - Saint- Alphonſe.

Alle und jede Strafen, welche gegen Offiziere verhångt werden ſollen , müſſen durch friegsrechtliche Entſcheidung erfannt und legtere von dem General: kriegsgerichte beſtätigt ſein .

Militär - Chronik

( chluß folgt. )

Baiern. Der Generallieutenant und Commandeur des Urs tilleriecorps, Freiherr v. Hallberg , ſo wie der Generalmajor und Brigadier 0. Beinrid , haben das Ehrenkreuz des Ludwig 6s ordens erhalten .

Niederſeßung eines Oberkriegsraths in Paris.

Dem Dernehmen nada erhält das baieriſche Geer , Powohl Ine fanterie als Cavalerie, zweckmäßigere Seitengewebre. England. Das Commando der Urmee iſt nunmehr dem Lord

Am 17. Februar hat der König von Frankreich nadis Bill übertragen worden. Nach dem Courier wird jedoch derſelbe nicht, wie der Herzog v. Wellington, den Titel eines Commandeurs Febende Drdonnanz erlaſſen : Karl u . Da wir die Abſicht haben, die Militärs en chef, ſondern blog den eines Commandeurs der fandmacht. führen, audy 2das bis Patronat 3000 pf.über Steri. als jener, erhalten gelebgebung auf feſte Principien zu gründen und in der Dodowirder Armee indemſelben umfange. die weniger, Organiſation Unſerer landmacht biejenigen Verbeſſeruns ausdben ,wie es der Herzog ausübte. ( Die Times ſagen, dasWers gen vorzunehmen , welche Uns nothig ſcheinen, um das, i hältnißzwiſchen Wellington undCord Billwerde nun tein anderes was die Würde unſeres Königreiches erheiſcht, mit der fein, als bas zwiſchen Julius Cäfar und Marcus Bibulus, d. h. Deconomie in unſeren Finanzen zu vereinbaren ; und zwiſchen Zulius Cäſar und Julius Cäfar.) Freie zuFrankfurt, Stadt Frankfurt. Offiziere des anden finiens weiche zur Mehrere da wir unſerer Armee einen neuen Beweis Unſeres bataidonó Beit des Rheinbundes Foniglichen Wohlwollens zu geben wünſchen ; ſo haben Feldzügen der franzöſiſchen Kriegéheere rühmlichen Antheit genoms Wirauf Kriegsminiſters Bericht

Unſeres

den

beſchloffen men ,waren ble jegt ohne jene ehrende Auszeichnungen geblieben,

und beſchließen , wie folgt:

die ihnen damals zuertannt worden waren .

I

Das.franz. Kriegss

Art. 1. Es roll, unter dem Borſitze Unſeres viel. minifterium fand indeſſen ihreNamen auf der Liſte der Mitglies

geliebten Sobnes, des Dauphin , ein Oberfriegsrath der der Ehrentegion eingetragen, und bei Gelegenheit einer Reviſion dieſer @etundigungeinzuziehen Liſte wurde die franz. Geſandtſchaft beauftragt,daß überdreibei deren . Da ſich nunergab, (Conseil supérieur de la guerre) niedergeſeßt werden. leben Art. 2. ' Die Entwürfe zu Gefeßen, Ordonnanzen, den frantfurter Linientruppen noch im activen Dienſte befindlide Reglements und Entſcheidungen , welche auf die Milis | Offiziere, die auf dem Verzeichniſſe der Ordensrittervon der Ehs

tårorganiſation und Geſeßgebung Bezug haben , ſollen renlegion aufgeführtwerden , ihre Decorationen niemalserhalten in Zukunft, ehe ſie Ung zur Genehmigung vorgelegt hatten, fo wurden dieſe am 20. Januar den betreffenden Militärs werden, von unſerem Oberkriegsratbe discutirt werden. ! feierlich übergeben . Die mit der Ehrentegion verknüpften Gehalte, welche, wurden, nach Wuflöſung desder Kaiſerreiches , von Frantreich nicht gange mehr Regierungzu Frantfurt, Art. 3. Ferner ſoll der Oberfriegsrath die jeßt bezahlt sollen von fürdie beſtebenben Gelege und Ordonnanzen über die Organis ſeit 1814 verfloſſene Zeit, den Berechtigten nachgezahlt werden. ſation und Geſeßgebung unſerer Armee , welche Wir Rußland. Der in der Schlatt bei Navarin reines außer:

ihm vorlegen laſſen werden , einer Prüfung unterwerfen , ordentlichen Tapferkeit wegen ausgezeichnete ruſſiſche Lieutenant

um nach und nach die Verbeſſerungen vorzuſchlagen, Swintin, weicher, da eine Kanonenkugei ihm das rechteBein raubte, fide, während ſeine Wunde verbundin wurde, von Matroſen beren fie fåbig ſein dürften . Urt 4. Der Oberfriegsrath fou beſtehen ; aus Uns tragen ließ, und bis zum Endeder gewonnenen Schlachtimmer und dadurch Schiff uno alleranädigſten Mannſchaft rettete, hat ſerem Kriegsminiſter , aus drei Marſchållen von Frants fortcommandirte, von Sr. Maj.bemRaifer , nebſt einem eigen hans

reich und aus zwölf Generallieutenanten . Zwei Militårs Digen Dant chreiben , den Georgsorden 3r Klaſſe, um den Balé zu

intendanten ſollen ihm mit berathenber Stimme beiges tragen, al8lohnſeiner Sapferkeit erhalten . In derganzen tais geben werden . Ein Marechal s des camp oder ein Oberſt ſertid ruſſiſchen Armee iſt dieſer Beld der einzige Lieutenant, dem die Gnade zu Iheil wurde, den benannten Orden tragen zu dürfen. ſoll die Functionen des Secretárs verſehen . ( Genf,unſerer 6. Oct.eidgenöſſiſchen 1827. ) . Nicht ohne Intereſſe, bez find Zuſammentiafte Schweigeroffigiere Art. 5. Wir behalten uns vor, über die Ordnung, die Schweiz. nady welcher der Oberkriegsrath ſeine Arbeiten und Besonders derer von Genf und Waadt, wovon ganz neuerdings wira rathdhlagungen vorzunehmen hat , ſo wie über deſſen der Eine inNeufchatel gehalten wurde. Ihr Zwectiſthöheremi Relationen mit dem Kriegsminiſter, weitere Beſtimmuns Mitäriſche Ausbildung ; daher laſen mehrere Mitglieder, unter ans gen zu 2

treffen . "

deren auch unſer Oberſt Dufour, ſtrategiſche , taktiſche und mathes

Eine weitere Orbonnanz von demſelben Tage ers matiſche Wufiäge vor. Dabei iſt das rechteErkennen dieſer Måna ner

und ihr Befreunden von beſonderem Nußen für ihre Stellung nenntzu Mitgliedern desOberkriegsraths: 1 ) die Mars im Staate. Da ør. Dufour zum eidgenöſiſchen Oberſten ernannt

dalle, Herzog von Belluno, Herzog von Raguſa und worden iſt, ſo hat ihm das Genfer Offigiercorps vor einigen Ear

Graf Molitor ; 2 ) die Generallieutenante, Graf gen hier ein ſchönes Feftgegeben. Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : €. 2. Leste in Darmſtadt , und in deſſen Offizin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 19.

5. März 1828 .

Allgemeine Militar - Zeitung . Das

neue

württembergiſche

die Worte: ,,vorlåufig feſtgeſetztes kleinſtes Maas" Dieſe Erfahrungen ſeien nun in einem Zeitraume von 7 Jahren , während welcher das ausgedrückt ſei.

Recrutirungsgeſeß.

Recrutirungsgeſeß von 1819 in Anwendung ſei, gemacht, und zufolge derſelben ergebe ich , daß die Zahl der Leute

( Fortſegung . )

Die Art. 27 - 32 enthalten die Beſtimmungen über von 5 Fuß 5 Zoll bis zu 5 Fuß 6 Zoll ungefähr 6/2 -

bie Befreiungen von der Aushebung . Dieſe ſind Procent der geſammten Mannſchaft betrage . Da nun dreierlei Art: 1) wegen Untauglichkeit zum Militär- von der geſammten dienſttůchtigen Mannſchaft ( ſåmmt. dienſte (wegen mangelnden Maaſes oder Gebrechlichkeit ), liche Oberamtsbezirke in einander gerechnet ) bei Auss

ältniſſe , 3) wegen des Berufes . hebung von 3800 bis 4300 Mann 30 bis 40 Procent lienverh 2) wegen Famiglich keit ſte durch das loos von der Aushebung frei wurden, ſo Maas der . Das gering 1 ) Untau Recruten war bisher zu 5 Fuß 5 Zoll württembergiſchen reichten die durch das loos Freiwerdenden vollkommen

Decimalmaaſes beſtimmt. Der Geſebesentwurf ſeşte es bin , um cinen Ausfall von 6/2 Procent zu decken , und

auf 5 Fuß 6 Zoll. Bei Vorlegung des Entwurfes hatte die Wahrſcheinlichkeit des looſes werde durch die Erho bung des Maaſes auf 5 Fuß 6 Zoll nicht weiter ver: der Kriegsminiſter hierbei Folgendes geåußert : ,, In dem Recrutirungsgeſeße von 1819 ſei das mindert , als wenn ſtatt 100 Recruten deren ungefähr

en .“übrig, zu zeigen , daß die Er ehobbeennun würdnoch ſte Maas der Recruten auf 5 Fuß 5 Zoll feſtgeſetzt, 107,,ausg flein Es blei mit dem ausdrücklichen Beifase, daß dieß nur eine vor-

ng des bisherigen, oder die Wiedereinführung des läufige (proviſoriſche ) Beſtimmung ſei. Vor Erlaſſung hobu höhung

des Recrutirungsgeſeges von 1819 feinåmlich das kleinſte Maas 5 Fuß 6 Zou, die Dienſtzeit aber bei der Infanter rié 8 Jahre, und bei der Reiterei und -Artillerie 10 Jahre geweſen. Da nun bei dieſem Maaſe beinahe alle dienſt: tüchtige Leute der jedesmal aufgerufenen Altersklaſse

früheren Maaſes nicht etwa einer Vorliebe zu einem beſonders großen Menſchenſdlage beizumefſen , ſondern eine , ſowohl dem militåriſchen , als dem búrgerlichen Intereſſe zuſagende Maßregel ſei. Um die Anſtrengungen zu ertragen , welche der Soldatenſtand mit ſich bringe,

båtten in Anſpruch genommen werden müſſen , um das werde ein fråftiger Körperbau erfordert. Zwar hånge Urmeecorps (freilich großentheils in Kriegszeiten ) voll: die fórperliche Kraft nicht gerade von der Große ab,

záhligzu erhalten, To ſei zu beſorgen geweſen , daß es und leute von unterſeßter Statur vermóchten oft mehr, bei der, für alle Waffengattungen auf 6 Jahre herabs geſeßten Dienſtzeit für die jährliche Recrutirung an leu : ten fehlen möchte, wenn 5 Fuß 6 Zoll als kleinjies Maas beibehalten würde. Denn es ſei klar, daß Dauer der Dienſtzeit und Bedarf an Recruten im umgekehrten Der :

als die großen . Einerſeits gehörten aber Leute von ges n, und anderer drungenem Körperbau zu den Ausnahme ſeits genüge es , um die eigenthümlichen Beſchwerden des Militärſtandes zu ertragen , nicht an der körperlis chen Kraft , ſondern es werde neben dieſer eine gewiſſe

hältniſſe ſtehen , ſo, daß bei 8 jähriger Dienſtzeit 3 Re: Große erfordert. Das Eigenthůmliche liege nåmlid) in cruten hinreichen , wenn bei 6jáhriger Dienſtzeit deren 4 i der Gleichförmigkeit. Gleiche Waffen, gleicher Schritt, erforderlich ſeien. Dbſchon man baber bei Abfaſſung des gleiches Gepåd ſetzten Leute, nicht gerade von gleicher Recrutirungsgeſeges von 1819 die mitHerabſegung des Große, aber von einer beſtimmten Große voraus, und

Maaſes verbundenen Inconveniengen wohleingeſehen, als Minimum dürfe man ohne Zweifel dasMaas von

fo habe man doch aus den angeführten Gründen nicht 5 Fuß 6 Zou annehmen . Auch habe die Erfahrung ges wagen dürfen , 5 Fuß 6 Zoll als kleinſtes Maas beizus lehrt , daß die meiſten Leute unter dieſer Größe die mi : behalten . Doch habe man eben ſowenig das Maas für litäriſchen Anſtrengungen nicht ertragen könnten. Wenn immer auf 5 Fuß 5 Zoll berabſeben wollen .

Vielmehr dieß ſchon in Friedenszeiten beim Ererciren , bei Kriego :

habe man ſich vorbehalten , das kleinſte Maas wieder übungen u.ſ. w . der Fall ſei, wo man leicht Hülfe ſchafs.

uf 5 Fuß 6 Zoll zu ſegen , ſobald ſolches zufolge der fen fðnne, ſo würden ſie im Kriege , wo oft nicht zu über das Maas der jungen Mannſchaft gemachten Er helfen ſei , dieſen Anſtrengungen unterliegen , oder ſie fahrungen für thunlich erachtet wurde , wie dieß durch würden die Spitåler füllen und dem (Staate unnöthige

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Koſten verurſachen. Einzelne Ausnahmen könnten hier nichts beweiſen , denn bei Beſtimmung eines Nors

d) unordentliche Aufbewahrung der Effecten im Quar

malmaaſes komme es auf die Regel an, und als Regel

e) zu ſpåtes Eintreffen zu den befohlenen Dienſtvers richtungen oder gånzliche Verſäumung derſelben ; f) geringer Unfug in der Kaſerne, im Quartiere oder an ſonſtigen Orten, Verlaſſen des Quartiers nadi

dürfe man gewiß aufſtellen , daß Leute unter 5 Fuß 6 3001

die zum Soldaten erforderlichen Eigenſchaften nicht haben . Bei einem ſtarfen Bedarf an Mannſchaft in Kriegs :

tier oder in der Kaſerne;

zeiten moge es wohl geſcheben, daß man ſich mit Leuten

dem Zapfenſtreiche und Trunkenheit außer Dienſt ;

unter dieſer Statur begnügen müſſe; allein dieß ſei eine

g) Mangel an Aufmerkſamkeit in Befolgung gegebener

Maßregel der Noth , zu welcher malt doch wohl nicht

Befehle und in der den Vorgeſeßten zu beweiſenden Achtung, ſobald derſelbe nicht in vorſåßliche Inſubs ordination ausartet, welche ſtets gerichtlid) zu bes

greife, ſo lange dieſer Fall nicht eingetreten ſei." Bei der Verhandlung in der Kammer der Abgeords neten ſprachen für den Vorſchlag der Regierung die Abg.

ſtrafen iſt;

8. Seeger, v . Theobald , v . Gemmingen u . a ., während | h) geringe Nachläſſigkeit im Wachtdienſte und jede Uns die Abg. Moſthaff, Werner, Rummel, Malzacher, Zahn, Gmelin d . 8., Vogt u . a . gegen denſelben nnd für die I

Beibehaltung des bisherigen Maaſes ſprachen , indem

aditſamkeit beim Ererciren , wenn die leştere nicht durch bäufige Uebung gehoben werden fann. Alle ſchwerere Vergeben, ſo wie die hier genannten,

ſie anführten, theils, daß der größere Mann nicht im- wenn ſie wegen ihrer Wiederholung eine ſchårfere Ahns mer der fråftigere ſei, und die Erfahrung eben ſowohl dung erfordern, werden dem Regimentscommandeur zum beſtåtige, daß Leute von unterſekter Statur gewöhnlich Behufe der gerichtlichen Beſtrafung zur Anzeige gebracht. mehr vermogen, als die größeren ; theils, daß der Mann

2 ) Alle in Friedenszeiten erlaubte Diſciplinarcorrecs

bis in das Alter von 22 und 23 Jahren noch wachſe, tionen, welche gegen Spielleute und Soldaten verhångt eben deſwegen auch beinahe fein Soldat zu ſehen ſei, werden fónnen , ſind vorläufig bis zur Abfaſſung eines der nicht mehr als 5 Fuß 5 Zoll meſſe ; theils, daß durch neuen Militår - Juſtizreglements nachſtehend feſtgeſegt: die angetragene Erhöhung beinahe die ganze Maſſe der

dienſttüchtigen jungen feute in Anſpruch genommen werde , damit aber die laſt der Wehrpflichtigkeit am Ende auf einige wenige gelegt und für dieſe um ſo drückender würde ic. - Die Beſtimmung des Geſekes : entwurfes wurde zuletzt mit 5" 8 gegen 17 Stimmen ab-

a) Raſerne : oder Quartierarreſt , b) einfaches und geſchårftes Strafmarſchirent ,

c ) Strafwachen, Strafſchildern und Strafparadiren , d) Fatiguen : Commando's zur Strafe , e) ümgefehrt Tragen der Montirung. Andere Arten von Diſciplinarcorrectionen dürfen

gelehnt und beſchloſſen, daß das bisherige Normalmaas obue Erlaubniß nicht angewendet werden . Auch iſt es nicht verſtattet, für ein und daſſelbe Vergeben mehrere In dem publicirten Geſeße iſt daher das Normals dieſer Strafen zugleich zu verhången , jedoch mit Aus maas wieder auf 5 Fuß 5 3ou beſtimint. nahme der unter Nr. 3 gemachten Beſtimmungen. 3 ) Der Kaſernes oder Quartier arreſt wird 2) Die vorgeſchlagenen Befreiungen wegen Fami , lienverhåltniſſe ( f. Nr. 10 der A. M. 3. von 1827 ) durch den Befehl vollzogen, die Kaſerne oder das Quar: blieben im Weſentlichen unveråndert. tier nicht anders , als zu den ausdrücklich befohlenen von 5 Fuß 5 Zoll beibehalten werden ſolle.

( Fort'egung folgt. )

Dienſtverrichtungen , zu verlaſſen .

Gegen denjenigen , welcher den Arreſt bricht , wird eine hårtere Strafe nach dem neuen Dienſtreglement

Ueber die Militärſtrafgeſeße , Militärſtrafen ( Theil 1, Kap.II. S. 16 ) erkannt.

und Militärſtrafbehörden im Königreich Hannover.

Der Raſernes oder Quartierarreſt fann entweder als alleinige Strafe oder in Verbindung mit einer der anderen Correctionsſtrafen erkannt werden . Im leşte

( Sdluk. )

ren Falle iſt das ſonſt erlaubte Maas derſelben auf die Hålfte beſchránkt. 4 ) Das einfache Strafmarſch iren beſteht darin, Die Regiments- und Bataillonscommandeure , die der Mann tåglich während einer beſtimmtenZeit II. Diſciplinar correctione n .

fåmmtlichen Stabsoffiziere, ſo wie die Escadrons ? und daß Compagniecommandanten haben die Befugniß, für kleine, 1 auf, und niedermarſchirt. Die Zeit des tåglichen Mars den tåglichen Dienſt betreffendeNachläſſigkeiten und Ver: auf, und niedermarſchirt. Die Zeit des tåglichenMars gehen eine außergerichtliche Diſciplinarcorrection aufeine Tchirens iſt in den Monaten November, December, fas blosmündliche Unterſuchung der Sache, nach den weiters nuar und Februar auf 3 und in den übrigen Monaten bin folgenden Beſtimmungen , gegenSpielleuteundSol- 1 auf 4 Stunden beſtimmt. Dieſe Zeit wird in zweigleiche Hålften getheilt, zwiſchen welchen wenigſtens 2 Ruhes müſſen. Hat der Mann an demſels 1) Zu den auf dieſe Art zu beſtrafenden Vergehen ſtunden Wachtdienſt ben Tageſtattfinden zu thun oder Erercirúbungen beis gehören: zuwohnen, ſo iſt das Marſchiren auf die Hälfte der Zeit a) Unreinlichkeit im Anzuge und am Körper , ſo wie zu beſchränken und darnach die Zahl der Straftage zu daten zu erfennen .

dienſtwidriger Anzu

vermehren .

Der Infanteriſt erſcheint zum Strafmarſhiren mit c) mangelhafte Wartung des Pferdes bei der Cavalerie ; Armatur und gepactem Torniſter, er trågt das Gewehr

b) Vernachläſſigung der Armatur und des Lederzeuges ;

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15 Minuten geſchultert, und 5 Minuten darnach wieder

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11 ) Ein Regimentscommandeur hat die Befugnie ,

geſenkt oder an der Seite. - Der Fußartilleriſtmar- außer der ihmidon geſtatteten außergerichtlichen Arreſt ſchirt gleichfalls mit Armatur und Torniſter, und einem ſtrafe, nachſtehende Diſciplinarcorrectionen gegen Spiel: Biſchfolben in der Hand. - Der Cavaleriſt und reis leute und Soldaten zu verhången : tende Artilleriſt trågt einen Sattel , ohne Mantelſack und Armatur, auf dem Rúden .

5) Das geſchårfte Strafmarſchiren unterſcheidet lid von dem vorigen daburd ),

a) daß der Infanteriſt mit geſtreckten Armen das Ge . wehr borizontal über dem Stopfe trågt ; wenn dieſes

a ) 14tågigen Quartier- und Raſernearreſt ,

b) 16 tågiges einfaches Strafmarſchiren , c) 4 Strafwachen , Strafparadiren auf 24 Lage, d ) 8 Fatiguen - Commando's , 2

e ) Umgekehrt - Tragen der Montirung auf 24 Tage . Die vom Regimentscommandeur verhängten Diſci:

10 Minuten lang geſchehen iſt, ſo wird das Gewehr plinarcorrectionen werden, mit Benennung des beſtraf 5 Minuten lang geſenkt oder an der Seite getragen ; ten Vergehens, im Regimentsbefehle bekannt gemacht. b daß der Fußartilleriſt auf gleiche Weiſe den Wiſch : 12) Ein Bataillonscommandeur und jeder Stabs . folben trágt ;

offizier hat die Befugniß, diejenigen Correctionsſtrafen ,

c ) daß der Cavaleriſt und reitende Artilleriſt mit dem welche der Regimentscommandeur zu verhången befugt Sattel auch den gepackten Mantelſack und die Ar- iſt, bis auf die Hälfte des für den Leşteren feſtgeſetzten matur auf dem Rücken trågt. Maaſes zu verhången. Dieſelben müſſen im Bataillons Das geſchårfte Strafmarſchiren iſt nur aufdie Hälfte befehle, und die von den Stabsoffizieren der Cavalerie

der Tage zu verhången erlaubt, auf welche, nach den verhängten im Regimentsbefehle bekannt gemachtwerden . weiterhin folgenden Beſtimmungen, das einfache befob-

Die Befugniß der Stabsoffiziere, welche nicht das

len werden darf. Die Aufſicht bei dem Strafmarſchiren Regiment oder Bataillon commandiren, zur Verhångung fübrt ein Unteroffizier oder Corporal, welchem alle mar: von Correctionen , beſdyrånft ſid, auf die von ihnen ſelbſt ichirende Leute des Regiments, wenn daſſelbe ganz an in Abweſenheit der Commandeure bemerkten Nachläſſig demſelben Orte liegt, übergeben werden.

keiten. Diejenigen , welche in perſönlicher Gegenwart

6 ) Strafwachen ſind ſolche, welche der Mann der Commandeure vorfallen, oder welche von den Coms zur Meldung ges außer ſeiner Tour verrichten muß . Sie werden nur pagie- und Escadronscommandanten bracht werden , ſind resp. durch die Regiments- oder wegen Nachläſſigkeit in Wachtdienſte angewendet. 7 ) Das Strafparadiren beſteht darin, daß der Bataillonscommandeure zu rügen. Mann ſich in dem ihm vorgeſchriebenen Anzuge , mit 13) Ein Compagnies oder Escadronscommandant

oder ohne Armatur, zu einer befohlenen Zeit auf einem beſtimmten Plaße einfinden muß, um durch einen Offis zier, Unteroffizier oder Corporal nachgeſehen zu werden. Es wird bei den unter Nr. 1 a u. c genannten Berges ! ben angewendet, und kann der Mann an einem Zage

hat die Befugniß, die nämlichen Correctionen , jedoch nur bis zum vierten Theil des unter Nr.12 feſtgeſeßten Maaſes zu verhången . Er muß die verfügte Correction dem zu Beſtrafenden - wenn es thunlich iſt - ſelbſt, ſonſt aber durch einen Offizier oder Unteroffizier minds

zu 4maligem Erſcheinen commandirt werden.

8) Das Strafſchildern beſteht darin , daß ein auf

lich bekannt machen . 14) Ein Offizier als Bachtcommandant fann das

Wache befindlicher Soldat außer ſeiner Tour eine ges wiſſe Zeit hindurch ſchildern muß. Dieſe Zeit darf nicht mehr als 6 Stunden betragen , und muß zwiſchen den Stunden, welche den Mann in ſeiner Tour treffen, ſo

Strafſchildern in der unter Nr. 8 erwähnten Ausdehs nung verhången . Ein Unteroffizier oder Corporal kann als Wachtcommandant ein 2ſtündiges Strafſchildern vers hången , ein långeres nur nach eingeholter Genehmigung

vertheilt werden , daß der Mann , wenn er geſchildert des Inſpections offiziers .

hat , wenigſtens immer eine ganze Stunde frei behålt. 15) Die Diſciplinarcorrectionen gegen Unteroffiziere Das Strafſchildern wird wegen Nachläſſigkeit im Wacht- und Corporale beſtehen in Arreſt und in Strafwachen. dienſte von den Wachtcommandanten nach Nr. 14 vers Der Regimentscommandeur fann gegen dieſelben einen hångt.

14tägigen Quartier- oder Raſernearreſt, ſo wie 4 Strafe

9 ) Fatiguen - Commando's zur Strafe ſind wachen verhången .

Der Bataillonscommandeur und

ſolche , welche der Mann außer ſeiner Tour verrichten jeder Stabsoffizier fann gegen dieſelben die Hälfte jener

muß. Sie werden nach einer beſtimmten Zahl verhångt, Strafen verhången. Die Escadrons- und Compagnies und jede Verrichtung, die unter dieſen Namen im Res commandanten fønnen dieſelben mit einem 48 ſtůndigen gimente befohlen wird, zählt für ein Commando ; dahin Quartier- und Kaſernearreſt belegen ; jedoch ſollen die

gehören z. B. Reinigung der Zimmer in der Kaſerne, Escadronscommandanten in den weitläuftigen Quartiers ſtånden die Strafgewalt der Stabsoffiziere gegen Unters Pußen der Gewehre u . dgl. offiziere und Corporale baben. Montirung der 10) Das Umgefehrts Tragen Seit mehreren Monaten iſt noch durch eine Generals wird wegen Unreinlichkeit auf eine Anzahl Tage befohlen .

Es beſteht darin, daß der Mann an den Straf-

ordre beſtimmt, daß gegen Unteroffiziere und Corporale,

tagen ( worunter diejenigen nicht mit eingerechnet wers außer den bisher ſtattgefundenen Diſciplinarcorrectios den , in welchen er ſelbſt in Dienſt fommt ) , bei dem nen, auch die ihrer Charge und ihrem Range anpaſſens Nadhreben der kleinen Parade oder auch bei dem tåglis den Fatiguen - Commando's in den unter Nr. 11 u . 15 den Verleſen der Mannſchaft, in umgekehrter Montis feſtgeſeßten Verhältniſſen angewendet werden tonnen. rung mitparadiren muß.

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Milit å r : Chronik.

bundert geführt haben ; ob fte der europäiſchen Kriegskunſt gewacha fen ſind , möchte wohl mit Nein beantwortet werden. Über doch

Enaland. Tagsbefehl. ( Horleguards, den 15. Februar.) ,, Der König hat gnädigſt zu verfügen aeruht , daß der General Ford Hill in den Stab der Armee derſigt werden, und daß alle auf den Dienſt Sr. Majeſtät ſich beziehende Geschäffte, welche bis: her von dem Commandeur en Chef (Hir.og von Wellington ) be: ſorgt wurden, künftianin durch die ganse des Generals Lord mill Da der Dienſt des Könics den Feldmarſdau gehen ſollen . Herzog von Wellington in die Nothwindigkeit verlebt hat, die Štelle eines Commandeurs en Chef aufzugeben, 'o fühlt ſich der ſelbe glücklich, das Commando einem Generaloffizier zu überliefern, welcher ſo häufig die Ehre der ärmee durch ſeine eigene Führung

haben ſie eine Kriegsmanier, welche für eine eindringende feindliché Arniee' sehr nachtheilig werden kann. Sie vermeiden mit großer Sorgfalt alle Hauptgefechte, vermuthiich in der Ueberzeugung, das lie dabei den Kürzeren ziehen; dageaen haben ſie eine Leichtigkeit, ſich von einem Orte zum anderen ſchnell zu bewegen, ihre Wohn pläbe zu verán ern und ihre einfache Wohnungen zu transportiren , welche ſie in den Stand regt, eine in Feindes Hand befindliche Pro : i vinz ſchnell zu Orrlaſſen , Ulles zu zerſtören, den Feind mit kleinen Ueberfällen ju necken und ihn am Ende durch Hunger zum Rűrt:

1

zuge zu zwingen . Ein birmaniſcher Soldat trägt nichts ais ſeine Waffen und begnügt ſich an Lebensmitteln mit dem , was er überall findet. Jeder Einwohner iſt verpflichtet, mit ins Feld zu ziehen. Ihre Waffen ſind: die Pike oder lange, Wurfſpieß , Bogen und Pfeil, Säbel und Muskite. Die legtere iſt erſt ſeit der Zeit der Portugieſen im Gebrauche ; die Geſchüße ſind länger bekannt, aber in ro unvollkommenem Zuſtande, daß man ſie nur bei Belagerun : gen gebrauchen kann . Die Reiterei bedient ſich hoher Sättet und reitet ſo kurz, daß die Schenkel beinahe horizontal zu liegen kom men . Müſſen ſie ein Lager ſchlagen , ſo wird rold's gleich ver rohanzt, und es fou ſehr feſt und ſchwer zu nehmen ſein ; auch ſo:: Ten ſie ſich Tihr gut hinter Wällen Bertheidigen. Es ſcheint aber

und ſein Bei'piel befördert hat, der den Offizieren und derMann ſchaft ro mobi bekannt und mit ihren Liſtungen und Verdienſten ſo ſehr vertraut iſt. · · Lur Befehi Sr. Gnaden des Commandeurs en Chef, H. Torrens , Gineraladjutant. " In Foige dieſer Ernennung wurde von Cord Hill folgender Armeebefehl erlaſſen : þorſeguards, den 16. Februar. ,, In Gea mäßheit der anädigſten Befehle Sr. Majeſtät übernimmt General ford Hill die Stelle eines Generals in dem Stabe , ſo daß alle

auf den Militärdienſt Sr. Majeſtät ſich beziehende Geſchäffte , welche bisher vom Commandeur en Chef berorgt wurden, künftig :

hin durch ſeine Hände gehen. Se. Herrlichkeit können die ſchweren in diefen Nachrichten viel uebertriebenes (und die Erfahrung des Pflichten , melde, in Folge dieſes ausgezeichneten Beweifes der Krieges hat es bewieſen ) , da ſie eine Menge feſter präge haben , königlichen Guld , nunmehr ihr obliegen , nicht wohl auf ſich neh: die aus nichts als Pfahlwirt beſtehen ( Eſtarkaden ) , wahrſcheinlich /

men, ohne die vertrauinsvolle soffnung auszudrücken , daß Sie wie die Ozartanken der Türken. von den General: und behörden mit dem Eifer iſt, um Se. Serrlichkeit Zutrauen zu entſprechen

Nach der eigenen Ungabe der

anderen Offizieren und übrigen Militär- ' Birmanen belaufen ſich ihre Urmern auf 80,000 Mann; aber die werden unterſtüßt werden, welcher nöthig'armeen , die ſich bie i gt gezeiat haben , waren nie viel über 20,000 in Stand zu leben, dem in Sie gereßten Mann ſtart, mit Ausnahme des Krieges mit Siam , wo ſie 40,000 und die Ordnung, Pűnctlichkeit und Dif- Mann zählten . Jeder Unterthan iſt zum Militärdienſte verpflich

ciplin aufrecht zu erhalten, burd welche der Dienſt ſich unter den tet, und der Krieg wird als das ehrenvollſte vandwerk betrachtet. Befehlen Sr. Königl. Hoheit des verſtorbenen Herzogs von York Soll eine Urmee aufgeboten werden , was immer erſt bei einem und Sr. Gnaden des Herzoas von Wellington ausgezeichnet har. bevorſtehenden Kriege cerchiebt, to crgrhen aus dem goldenen Pals

Se. Herrlitzkrit negen die ueberzeugung, daß Sie am beſten Ihren laſte Uufacbote an allé Vicekönije in den Provinien, an alle Di: Pflichten gegen Ihren König, Ihr Vatertand und die Armee nachs ſtrictsvorſteher, welche die Aushebung einer beſtimmten Mann'chaft

kommen werden , indem Sie sich beſtreben, das hohe Beiſpiel zu an einem feſtgelegten Tave anordnen. Dieſe Uushebung richtet ſich nach der Einwohnerzahl an jedem Orte, ideldhe man aus den öf: Uuf Befehl des Generals Lord Hil , 8. sorrens, Generals fentlichen Regiſtern kennt. Zwei, drei oder vier Häufer müſſen Einen befolgen , das Ihre erhabene Vorgänger Ihnen gegeben haben.

adjutant.

Mann ſtellen oder 300 Jacals zahlen . Der Soldat erhält von der

Frankre i dh . Seit ungefähr 2 Jahren wurden bekanntlich Regierung Waffen und Munition , aber keinen Soid . Die Familie

( 1. S. 72. 398. 417. der 2. m .3. von 1827),die entſtanden n des Anveworbenen haftet in dem Diſtricte fürdieguteAufführung deſſeiben. Lauft 'er davon , oder wird er ſonſt zum Verräther, fo

Vacanzen in den uniiroffiziersſtellen bei den franzöſiſchen ' Regimentern nicht belebt . Uuf dieſe Urt war ungefähr ein Sichs theil der Unteroffiziersſtellen vacant gehalten worden . Jeßt hat , der neue Ariegsminiſter dem König vorgetragen , daß die Berichte der Gineralinſpecteure und die Reſultate der zur Bildung von uns teroffizieren in den verſchiedenen Corps ergriffenen Maßregeln er: warten ließen , daß ſich darin künftighin eine hinreichende Anzahl

werden ſeine Frau , Kinder und Vorwandten mit dem Tode beſtraft. Gleiche Strafe erwartet die ganze Familie eines Feigen. Surg nach der Einnahme von Rüngunn ſtieß ein auf Recoanoſcirung ausge'chicktis Detachement, unter den Befehlen des Majors Bal: ker, auf einen Irupp von 300 Mann Birmanen. Dieſer Offizier gab ſich alle Mühe, ſie zu bereden , daß fie in die gänzlich verlaſ:

'inſtruirter Subjecte finden würden, und der König hat hierauf am

lene Stadt zurüdkehren und ſich unter den Schuß der brittiſchen

17. Febr. befohlen , daß die Cadres der Unteroffiziere, Corporale Regierung begeben möchten ; allein ſie antworteten , daß fie ſo und Brigadiere in den Linieninfanterie- und Cavalerieregimentern etwas nicht wagen dürften, aus Furcht, ihre Familien einem ge: auf den completten reglementsmäßigen Stand gebracht werden ſol- , wiſſen Tode preiszugeben. Der ripectabelſte Theil der birma :

len. Die Bolziehung dieſes Befehls iſt auf den Zeitpunct der näch: niſchen Kriegsmacht ſind die Kriegsboote. Der Kaiſer kann in ften Inſpectionen beſtimmt worden, damit die eriolgenden Ernen: kurzer Zeit bis 500 ausrüſten, wozu jede anſehnliche, an dem Ira:

nungen unter der Uutorität der Generalinſpecteure vorgenommen wadon liegende Stadt eines oder mehrere zu ſtellen hat. Sie be: werden, welche in dieſer Beziehung beſondere Inſtructionen erhalten werden .

M

irrellen.

ſtehen aus einem , durch Feuer und Urt ausgeböhiten Tedbaum: ftamme. Das ſtärkſte derleiben iſt 80 bis 100 Fub lany , 8 Fuß breit und hat 50 bis 60 Ruder. Das Vordertheil iſt aus dein Ganzen, oben plait und mit einer kleinen Ranoné verſehen . Jeder

Ruderer iſt mit einem Degen und einer lange bewaffnet; die übrige | Mannſchaft führt Gewehre . Der Ungriff diefer kanonenboote iſt ſehr ungeſtüm . Sie gehen mit einem Kriegsgefange zum Sefedete,

[ Kriegsmethode und Kriegsmacht der Birmanen. ) , der den Takt zum Rudern gibt, ſie anfeuert und ibri Geaner nies Hiečüber enthält eine , im Jahr 1826 in Berlin bei Mitiler er derſchläit. Binn ſie den Haken werfen (zum Entern verniuthiid ) , chienene Schrift, welche den Titit führt : „ Die Burmanen, oder dann wird der Kampf furchtbar , denn dieses Volt iſt mit einer

Nachricht über ihre Geſchichte , Religion , Sitten , Gebräuche und außerorsentlidhen Thätigkeit, Kraft und Muth begabt. Da indels die irrachen des gegenwärtigen Krieges mit der engliſch - oſtindiſchen Ten dieſe Fahrzeuge nur eine geringe Höhe haben, ſo ſind ſie leidt Con pagnie; zum Theil aus authentiſchen Quellen , von M. I. R.“, der Gefahr ausgereßt, durch große Sdiffe, welche ſie in die Flanke folgende Notizen : Daß die Birmanen ( Burmanen ) kriegeriſd ſind, nehmen , in den Grund gefahren zu werden . Das ſtärkſte hält beweiſen die Kriege, welche ſie ſeit länger als einem halben Jahr: ' kaum 3 Fuß Waſſer. 1

Redigirt unter Verantwortlidfeit der Verlagsbandlung : 6. W. Leste in Darmſtadt , und in defien Diizin gedrudt.

Samstag ,

Nr. 20 .

8. März 1828 . SRS

Allgemeine - Militar - Zeitung. Das

neue Württembergiſche

menen Zöglinge , welche ſich dem Prediger- oder Lehr: ſtande widmen ; 2) von den übrigen Studirenden der

Theologie , den Studirenden der Rechtswiſſenſchaft, der

Recrutirungsgeſeß .

Medizin , der höheren Chirurgie und der Staatswiſſen ſchaft diejenigen , welche bei der jährlichen Preisvertheis

( Fortſeßung . )

3) Befreiungen wegen des Berufes . Nach dem lung auf der Landesuniverſitet einen der ausgeſetzten Geſebesentwurfe ſollte, in Erwägung , daß der Staats- Preiſe erwerben und ſich daneben durch ſittliche Auffüh,

endenn, bisfetAndra Studir dem großen , beinteru dienſtAufmu ng bedürf rende e, diengedenvon Studi ner her zugeſtandene Befreiung, in ſo fern ſie ſich nicht in den königl. Seminarien befinden , aufgehoben werden. Dabei ſollte jedoch, um dem ausgezeichneten Talente diet verdiente Rückſicht zu Theil werden zu laſſen , denjen

n haben ns rgetha von höchſte ; 3), eineZahl runghervo idaten tscand offentlis welche bei einer former Suulam the Schule als Proviſoren angeſtellt und bei der, die:

Fer Anſtellung vorangegangenen Prüfung der Befreiung gerklärtworden ſind.“ würdi Die, mit Begutachtung des Geſetzesentwurfes feiner

genStudirenden , welche beider jährlichen Preisverthets Zeit beauftragte Commiſſion hatte in ihrem Berichte , in lung auf der fandes univerſität einen der ausgeſekten Betracht, daß diewiſſenſchaftliche Ausbildung für den n e ge ung Preiſ erhalte , die bisheri

Befrei

ferner zufoms Staat von hohem Wertbe ſei, und daß eine Störung

men . - Die den Kunſtbefliſſenen bisher verwilligte derſelben bårter wirke , als bei anderen Berufsarten,

Ausnahme wurde in dem Entwurfe ebenfalls aufgeho- darauf angetragen, die Beſtimmung in Betreff der Stu: ben , und dabei angeführt, daß es für die ausgezeichnes direnden alſo zu geben : ,, Ale Studirenden (mit Aus ten Kunſtanlagen keinen ſicheren Maßſtab gebe , daher nahmeder, in den theologiſchen Seminarien und Con dieſe Ausnahme gar zu leicht in eine Begünſtigung der victen befindlichen und befreiten Zöglinge ) ſind der Aus: Mittelmäßigkeit oder gar der gånzlichen Unbedeutenheit hebung unterworfen , werden aber in Friedenszeiten zum ?

ausarte . - Dagegen wurde in Betreff der Seminaris Militårdienſte deſignirt und nach abgelegtem Fahneneide ſten beſtimmt, daß es bei der, denſelben bisher bewilligs nie einberufen , ſo lange ſie die eingeſchlagene wiſſents

ten Befreiung auch ferner verbleiben folle, weil ſie auf ſchaftliche faufbahn nicht verlaſſen , oder von der Unis

KoſtendesStaates fürden Dienſtder Kirche und der verſitå t nichtweggew ieſen .“ nn tandwerden entſpa Ueber dieſen Gegenſ nt n e ge

Sdule

erzoge und feine großer Anzahl Zöglin

in

ſich nun in der

die Seminarien aufgenommen werde,als dieſer Dienſt Rammer eine Debatte , welche beinahe eine ganze Si:

ſirtt şungvonausfül eredie dabei Staat intereſ erford , daher riſten mmung Stimmen , welche ſich für den Geſebesents Beſtiich nicht den lte. Seminader ihrerweſentl entrúc fei, daß werden , auch die nicht unbedeutenden Koſten, welche auf wurf erhoben , und welche die Beiziehung aller Studis einen Seminariſten bis zu dem Zeitpuncte, wo er in das renden ( einzelne Stimmen auch die der Seminariſten ) Alter der Militärpflichtigkeit trete, verwendet worden, forderten , wurde angeführt: Der verfaſſungsmäßige vergeblich aufgewendet waren , wenn er zum Militár: Grundſatz der Gleichheit vor dem Geſeke fordere, daß dienſte ausgehoben würde. - In Betreff der Sdul: die Pflicht, die Waffen für das Vaterland zu tragen,

proviſoren wurde, um den Bedarf der Schulen zu nicht Einzelnen aufgewalzt, ſondern von allen , welche ſichern , zugleich aberder, ſeit einigen Jahren wahrge: hierzufähigſeien , gleich erfüllt werde. Es ſeiLogar nommenen Vermehrung der Proviſoren über den Bes Ehrenſache fürdie "Studirenden , hierin gegen Andere darf Schranken zu ſeßen, die Befreiung von der Aus- nicht zurückzu bleiben, und im Kriege, der Zeit der bebung nur ſo vielen Proviſoren verwilligt, als für den Noth , dem Vaterlande ihre Dienſte nichtzu erstziehen.

Um aber dieſe Pflicht erfüllen zu können, um im Kriege Nach dieſen Růdſichten beſtimmte der Art. 30 des brauchbar zu ſein, müſſe man zur Zeit des Friedens den Entwurfes Folgendes : ,, Von der Aushebung ſind wes Waffendienſt lernen . – Das Wohl des Staates forbere gen ihres Berufes ausgenommen : 1) die in die königl. Die Befreiung der Studirenden nicht, indem der Zus

Dienſt der Schulen jährlich erforderlich ſeien. i

Seminarien oder in das fatholtſdhe Convict aufgenom . drang zu den Wiſſenſchaften ſo groß ſei, daß wohl mehr

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Studenten entbehrt werden fónnten , als ihrer die Aus- und Sißen gewohnt ſeien , werden ben unvermeidlichen

hebung jährlich treffen werde. Bei ganz ausgezeichnes Strapazen des Militárs weit eher als andere unterlies ten Talenten werde es der Regierung immer möglich gen. Somit würde , ſo viel das Gefeß der Gleichheit werden, eine Ausnahme eintreten zu laſſen, um ſich die betreffe, eine Ungleichheit eher zum Nachtheil des Stu : Vortheile zu ſichern, die ſie dem Staate gewähren fons direnden eintreten , der ohnehin zur Zeit' des Krieges nen .. Auch das Intereſſe des Einzelnen fordere die bei eintretenden wirklichen Nothfållen allerdings vers -

Ausnahme nicht, denn durch die Zulaſſung von Einſte- pflichtet ſei und auch bereit ſein werde,dem Vaterlande hern ſei jedem die Möglichfeit gegeben, ſich mit der ges feine Dienſte zu widmen , was jedoch, wie eine ſehr nahe .

ringen Summe von höchſtens 400 fl. loszukaufen . Auf liegende Erfahrung lehre, mit gutem Erfolg geſchehen dieſe kleine Summe rolle es dem , der ſich von früher Jugend an für das Studiun irgend einer Wiſſenſchaft beſtimme, nicht anfom..... :- Die beſondere Befreiung derjenigen , welche Preiſe erwerben, laſſe ſich nicht recht

könne, ohne daß die Studenten nöthig båtten, den Waf fendienſt beſonders gu erlernen. – Aber auch noch von einer anderen Seite wurde das Geſet der Gleichbeit den Studirenden gegenüber verlegt werden. Wenn náms

fertigen, ſchon weil die Preiserwerbung an ſich ein ſicherlich (wie in der Debatte geäußert worden ) der Beſtim 1

res Kennzeichen einer allgemeinen höheren Ausbildung mung des Geſeßesentwurfes die Abſicht zum Grunde im wiſſenſchaftlichen Fache nicht ſei, auch viel Zufälliges liege, ſich der höheren Intelligenz der Studirenden für barauf einwirke 20. Der ſtarke Andrang zum Studiren den militäriſchen Dienſt zu bedienen, To fónne dieß auf habe überdieß für den Staat den beſonderen Nachtheil, feine andere Weiſe geſchehen , als daß ſie zu Schüßen daß er die Verbeſſerung des Zuſtandes der Gewerbe und Unteroffizieren verwendet werden, wodurch für ſie hemme, indem die fähigeren Köpfe den Gewerben mehr die Beurlaubung verloren gebe , das Opfer alſo von und mebr entzogen werden . Nebendem zeigen ſich manche ihrer Seite abermals großer werde. - Ueberhaupt, Gewerbe , z. B. Raufleute u . a . , welche wohl eben ſo wurde ferner angeführt, entſtebe für den Studirenden

viele Rückſicht verdienen , wie die Studirenden , indem ein Mißverhältniß , das ihn vorzugsweiſe vor jedem nicht nur die Erlernung,derſelben und die weiten ud anderen Stande treffe. Während nämlich das Geſe bildung durch Reiſen 20. eben ſo großen Aufwani for- ſelbſt die Gewerbe dagegen ſchůbe, daß die Lehrlinge

bere , als das Studiren, ſondern auch eine Unterbre: nicht im Laufe ihrer Lehrzeit zum Militárdienſte berufen chung der kaufbahn eben ſo nachtheilig wirke , als bei werden , würde dieß bei den Studirenden gerade der dieſem , während im Allgemeinen dem Gewerbeſtande aus umgefehrte Fall ſein ; ſie würden bei dem Eintritte in dem Militárverhältniſſe der Nachtheil erwachſe, daß die das Aushebungsalter gewöhnlich mitten in ihrer acades Reiſen ins Ausland für den Zweck der Ausbildung ges miſchen laufbahn ſteben , ſie würden alſo gleichſam in hemmt ſeien.

der Mitte der Lehrzeit abberufen werden .

Gegen alle

Bon denjenigen , welche den Gerebesentwurf bes dieſe Nachtheile und Mißverhältniſſe gewihre das Mit: fåmpften uud für die Befreiung der Studirenden auf tel der Einſteber keinen oder nur ſehr ungewiſſen Schuß. die bisherige Weiſe ſprachen , wurde im Weſentlichen Denn nicht ſelten füge es ſich, daß die Geltern des Štus

Folgendes angeführt: Daß der Studirende durch die direnden den letzten Heller aufzuwenden gendthigt ſeien , Xushebung zum Soldatenſtande in ſeinem Berufe gesum den Sohn ſtudiren zu laſſen , alſo die Mittel nicht

ſtórt werde, Tei unlåügbar ; eben ſo gewiß ſei, daß dieſe mehr haben , um für ihn einen Mann zum Militår zu Stórung mit großem Nachtheile für den Studirenden ſtellen , und wie oft trete nicht dieſer Fall gerade bei

verbunden ſei, größer als bei jedem anderen Stande, dem Fähigeren ein ! oder die Studien müſſen abgekürzt weil bei keinem ſo leicht zugleich der ganze lebensplan werden , und die Ausbildung fónne weniger vervodi. zerſtórt werde, und Ades verloren gehe, was auf ſeine kommnet werden , um noch die Mittel zu Bezahlung Neben allem dieſem Ausbildung verwendet worden ſei. Die Hauptrůckſicht eines Einſtebers zu gewinnen.

verdiene der Zuſtand von Ungewißheit iber ſeine Zu- rei die Vermehrung der wehrpflichtigen Mannſchaft durch kunft, in welchen der Studirende durch das Bewnętſein verſetzt werde, daß ihm die Austebung bevorſtehe. Dieſe Ungewißheit můffe ihn mit Gleichgiltigkeit gegen ſeinen Beruf erfüllen , ſeinen Eifer und Fleiß hemmen und ſo werde die Beſtimmung des Geſegesentwurfes nicht nur auf den Studirenden ſelbſt druckend wirken, ſondern es werde auch mit derſelben weder dem Staate, noch den Wiſſenſchaften gedient ſein, nicht dem Staate,

Beiziehung der Studirenden nach vorliegenden, auf Ers fahrung gegründeten Berechnungen höchſt unbedeutend, denn die Zahl der aushebungsfähigen Studenten ſtehe zu der Zahl der geſammten Mannſchaft in dem gerin : gen Verhältniſſe von ungefähr 120 zu 14,000. Eš laſſe fich daher kaum behaupten , daß durd Befreiung der Studirenden die übrigen beläſtigt werden. - Insbeſon : dere wurde noch bei der Abſtimmung geltend gemacht,

weil er weniger gebildete und weniger tůchtige Beamte daß es ſich hier nicht von einem Vorrechte irgend eines

bekomme, nid )t den Wiſſenſchaften, weil ſich die Studis renden ihnen nicht mit dem Eifer widmen, der nöthig ſei, wenn ſie gedeihen ſollen . – Der Staat aber habe nody den weiteren Nachtheit, daß er Soldaten bekomme, die nach ibrer Erziehung und nach der Bildung für ihren fünftigen Beruf wenig körperliche Züchtigkeit haben wer:

Standes gegen den anderen handle ; denn die Verfaſs ſung gebe jedem das Recht, ſeinen Stand und ſein Ge. werbe nach eigener .Neigung zu wählen , jeder alſo, der Aermſte wie der Reichſte, der Niedrige wie der Hobe, habe das Recht, feinen Sohn ſtudiren zu laſſen, und wenn, wie es ja tåglich geſchehe, jeder, der ſich berufen

den. Dadurch ſeien überdien dieſe Jünglinge ſelbſt mehr fühleund ſich nur irgend die Mittel zu verſ affen wiffe, als andere gedrůdt, denn ſie, die an bas Stubenleben von dieſem Rechte Gebrauch mache, ſo würde auch jede

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Bolfsklaffe ohne Unterſchied von den, ben Studirenden , den Feſtungswerken begleitende Unteroffizier erzählte brohenden Nachtheilen betroffen werden. - Gegen den mir , daß in 4 Garniſonen Verſuche mit dieſer Art zu

oben erwähnten Vorſchlag der Commiſſion wurde anges rochen angeſtellt wurden , und man glaube , daß dieſe führt, daß er eine halbe Maßregel enthalte, ja daß das Kochart in jedem Standquartiere, wo man nur 50-60 bloße Deſigniren beinahe noch ſchädlicher wirke, als die Mann zu einer Menage vereinigen fónne, mit großem

wirkliche Aushebung, indem der blos Deſignirte weder Nußen eingeführt werden könne, auch You Se.Majeſtát der König bereits einen Armeebefehl dieſerhalb haben Die Abſtimmung führte mit 46 gegen 32 Stimmen zur ertheilen laſſen . Ich ließ mir möglichſt genau die Eins Ablehnung des Gefeßesentwurfes und zu dem Beſchluſſe, richtung der Anſtalt erklären und nahm das ſehr zuvors daß die, in dem Recrutirungsgeſetze vom 7. Auguſt 1819 | kommende Anerbieten, das Eſſen zu koſten, mit großem ausgeſprochene Ausnahme der Studirenden von der Vergnügen an. Ich fand daſſelbe ſehr reinlich und wohl. Aushebung in Kraft bleiben, jedoch der Antrag an die ſchmedend, und freute mich , dieſe Rochart, die mir ge Regierung dahin gerichtet werden ſolle, daß hierunter ſprächsweiſe ſchon früher befannt geworden, ſo im Gros Nur Vers nur diejenigen Studirénden zu verſtehen ſeien , welche Ben bei dem Militår eingeführt zu ſehen . nad, vorgängiger Prüfung von der Staatsbehörde Er: ſudhe können über die Zweckmäßigkeit einer ſolchen Ans

Soldat noch Student ſei.

Taubniß zum Studiren erhalten haben.

ſtalt entſcheiden , aber ſchon auf den erſten Blic fielen

Hinſichtlich der Schulproviſoren wurde nachges mir mehrere wohl zu beachtende große Vortheile bei dies wieſen , daß die Zahl von 50 Candidaten , welche der ſer Einrichtung auf. Ich hoffte, im Laufe der Zeit mehr Geſebesentwurf als Bedarf der Schulen vorausſeße, über die Erfolge jener Verſuche zu erfahren , bis jegt unzureichend fei, indem vielmehr der Jahresbedarf an aber vergeblich . Die Redaction der A. M. 3. würde ich

Proviſoren bei der evangeliſchen Confeſſion 50-60 , bei vielleicht vielen Militárs verpflichten, wenn ſie mittelſt ber fatholiſchen 35-40, alſo im Ganzen 85-100 bes ihres Blattes Auskunft verſchaffen fónnte, ob das Ges trage, und bei der fatholiſchen Confeſſion nicht nur der rücht, als ſeien die obigen Verſuche nidyt befriedigend Zubrang nicht zu groß , ſondern noch einiger Mangel ausgefallen , wahr , und ob etwas darüber im Druck

ſei. - Der Beſchluß ging mit 60 gegen 16 Stimmen erſchienen iſt, und wo , ſo wie auch úber die Urſachen, oder, wenn jenes Gerücht unwahr ſein ſollte, ob jene Rodart

bahin, daß nach der Beſtimmung des Geſeßes von 1819 an welchen die Verſuche geſcheitert ſein ſollen die geſeblid, geprüften , fånig erfundenen und mit Geneh

migung der betreffenden Behörde bei offentlichen Schus in den fåniglidh preußiſchen Garniſonen eingeführt und len angeſtellten Proviſoren von der Aushebung befreit wie man damit zufrieden iſt. %) *

Zu den auffallenden

bleiben , jedoch bei der Regierung auf die beiden Zuſäße Vortheilen gehört beſonders der, daß das Eſſen für der Antrag gerichtet werden ſoi, daß die Proviſorats mehrere 100 Mann zu gleicher Zeit fertig geſchafft wer, decrete nur nach dem Bedürfniß der Schulen ertheilt den fann ; auch ſcheint der Rochapparat (den Ofen etwa

werden, und daß nur diejenigen als aus dein Proviſos ausgenommen ) der abnußung wenig unterworfen zu ratsdienſte entlaſſen anzuſehen ſeien , welche von der ſein . Man ſagte mir zwar , daß das Eſſen , da es in höheren Bebdrde dafür erklärt werden. hölzernen Bütten zubereitet wird, die erſten 3 bis 4mal Eben ſowurdeendlich hinſichtlich derjenigen, welche ungenießbar rei, dieſes wåre jedoch noch fein ſehr gros ſich einer höheren Runſt widmen, die in dem Gefeße von Ber Verluſt.

1819 ausgeſprochene bedingte Befreiung beibehalten. Nach dieſen Beſchlüffen iſt denn auch das Geſet vom 10. Febr. 1828 redigirt. Der Art. 31 des Gerekesentwurfes , welcher unter

Die Pulverfabrik zu faſan .

faſaniſche eine der Anderem die Beſtimmung enthålt, daß die den Audges in Die Rußland, wurdePulverfabrik, Werſten von im Jahre 1788. 3 ), vorzüglichſten

nommenen bewilligte Befreiung von der Einreihung aufs Kafan aufdem boben Uferder Raſanka angelegt. Sie böre, wenn ſie die angetreteneLaufbahnvor zurücgeleg hat eine Kammer zur Miſchung der Ingredienzien des tem 25. Jahre verlaſſen u.ſ.m .; deßgleichen Art. 32 , wel: Pulvers, 37 Mühlen mit eiſernen Walzen, 4 Åórnmas

cher alle, nach den biſherigen Conſcriptionsordnungen und ſchinen , 4 Zimmer zum Trođnen , 2 Kammern zum Recrutirungsgeſeßen ſtattgehabten Befreiungen und Pri: Slåtten und zur Scheidung derSorten, 2 Zimmer zum

nicht wiederholt Abmågen und Faffen , 4 ſteinerne und einhölzernes vilegien, wenn ſie in dem neuen Geſebe wurden angenommen .

find, als aufgehoben erklärt,

( Fortſeßung folgt. )

Magazin zur Aufbewahrung ( von erſteren ſind 2 úber und 2 unter der Erde ), 3. Håuſer zur Wohnung der Offiziere, 25 Soldatenfaſernen , 10 Sloboden mit 200

Die Dampfkochanſtalten in den preußiſchen

Häuſern, eine ruſſiſche Kapelle und eine tatariſche Mets fched für die Arbeiter, und Ståle für 270 Pferde. -

faſernen.

Die eiſernen Walzen in den Mühlen haben die Form

( Bitte eines beutſchen Militärs um Belehrung. )

der Mühlenſteine; jede iſt 200 Pud fchwer. Zwei ders felben laufen um eine Säule im Kreiſe berum . Die

Zu Anfange Septembers 1823 fab ich indenRaſe: Bahn, aufderſie gehen, iſt von gegoſſenem Eiſen, ruht matten der Feſtung Ehrenbreitſtein bei Koblenz eine

Kochanſtalt , in welcher die Speiſen für die Beſaßung mittelſt Wafferdämpfe zubereitet wurden . Der mich in

*) Zuverläſſige Notizen hierüber werden mit Bergnügen aufges nommen werden .

D. Reb.

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auf einem ſteinernen Poſtamente von der Höhe eines , man auch oft bei faternenſchein. Es können monatlich Tiſches , und hat einen breiten hölzernen Rand, der 42,000 Pud geliefert werden . 06 es gleich keinen Glanz etwas abſchüſſig nach dem Centrum zu iſt. Die Bewe: beſißt und eine graue Farbe hat, ſo gibt es doch keinen gung wird durch 2 Pferde bewirkt, welche auf zwei ent- Staub , und zeichnet ſich in ſeiner Wirkung vor jedem

gegengeſekten Seiten , an einen horizontalen Queerbals anderen ruſſiſchen Schießpulver aus ; denn das Kano Fen geſpannt, im Kreiſe auf einer mit Dünger belegten nenpulver hat 65 bis 80 Grad , das Musketents

Bahn einherſchreiten . Sie werden von zwei Arbeitern pulver 75 bis 90 Grab , und das Jagdpulver 105 getrieben, welche hinter ihnen hergehen und zugleich die bis 120 Grad Stårfe. Pulvermaſſe unter den Walzen auflodern und zuſam : Salpeter und Schwefel dazu bezieht man aus der menſcharren . Dazu hat der eine ein großes hölzernes Moſchenstiſchen Fabrif, die Kohlen aber låßt man in der Meffer, der andere aber einen Borſtbeſen . Beide haben Gegend von Raſan durch gemiethete Arbeiter brennen. bickë lederne Kittel, die ſie von Kopf bis zu Fuß bedes Das bei der Fabrik angeſtellte Perſonal beſteht aus

den. Für die Augen ſind zwei Deffnungen mit Planglås 1 General, 1 Oberſtlieutenant, 1 Major, 3 Zeugwärtern , ſern vorhanden , für den Mund aber ein offener Spalt 2 Unterzeugwärtern, 2 Unterlieutenanten, 2 Pulvermeis mit einem abſteigenden Schirme. Dieſe Kleidung ver- ſtern , 200 Soldaten, 500 Arbeitern und Fuhrleuten, in hindert die etwa entſtehenden Erploſionen , den Körper Allem aus 712 Perſonen .

der Arbeiter ſtarf zu beſchädigen . Uebrigens wird die Gefahr noch dadurch vermindert, daß die Mühle oben in ein viereckiges Thürmchen auslauft, welches auf allen

Militår : Chronik vier Seiten mit beweglichen fåden geſchloſſen iſt, die ſich Frankreich. Der Marechal- de- camp Graf Mouſtier ( einer bei einer Erploſion leicht öffnen . der 3Flucht Gardes - du - corps, welche l'udwig XVI. bei ſeinem Verſuche begleiteten Bei der Arbeit werden auf einmal 60 Pfund Mafie zur und bei dieſer Gelegenheit im Rampfe mit unter die Walzen gebracht, welche aus 45 Pfund Sal. Peinen Verfolgern mit ſchweren Kunden bedeckt wurden ) iſt im peter , 9 Pfund Kohle und 6 Pfund Schwefel beſtehen 89. Jahre ſeines Atters geſtorben.

(30 : 6 : 4 ). Dieſe Ingredienzien ſind auf ähnlichen Niederlande. Die bisherige Urtillerieſchule zu Delft Toll , Mühlen vorher einzeln pulveriſirt und nachher unter: wie schon erwähnt worden , nach Breda verlegt und in eineMili? einander gemengt worden .

täracademie umgeſtaltet Dieſe Umänderung Ers der Anſtalt wird werden. als ein neurr Beweis der und Sorgfalt Hier werden ſie genau ge; weiterung

· miſcht, indem ſie 5 '/2 Stunden gemahlen und dabei öfters mit Waſſer leicht angefeuchtet werden. Nach Ver: ſchiedenheit der Lufttemperatur wird von dem leşteren mehr oder weniger gebraucht, im Durchſchnitt indeffen etwa 12 Pfund auf jede Quantitat gerechnet. 2

betrachtet, mit welcher der Prinz Friedrich S. B. die Ausbildung junger Militärs zu fördren bemüht iſt. DieZahl der in dieAcas bemie aufzun hmenden Cadetten iſt auf 308 feſtgelegt, welche alle aus dem Königreiche gebürtig ſein und in dem Xiter zwiſden 14 und 18 Jahren ſich befinden müſſen . Der Curſus umfaßt 4 Jahre. Die Ferien dauern 4 Wochen . Wer 2 oder mehrere Jahre unter:

Nach dem Mahlen wird das Pulver auf die gewohn- richtet worden , muß dem Staate dafür 10 Jahre dienen. liche Art gefórnt, indem die feuchte Maſſe mit Bleiku:

Preußen. ( 29. Febr. ) Des Königs Majeſtät haben wegen

geln in die Siebe geſchüttet, und füuf derſelben auf der dießjährigen Iruppenübungen Folgendes zu beſtimmen einmal von Menſchenhånden auf dem darunter ſtehens geruht: 1). Das 5. und 6. Armeecorps werden in dieſem Jahre den Kaſten hin und her gezogen werden.

große Uebungen haben , und die ſämmtliche Landwihr beider Urs Nach dem meecorps wird mit dazu herangezogen werden . Da die Zu'am

Adrnen fommt es in die Trockenſtube, welche jedesmal menziehung derſelben 4 Wochen dauern wird, ſo rou diefe uebung mit einem halben Faden dreiſcheitigen Holzes gebeizt den daran Sheil n'bmenden Landwehrmann'chaften für zwei ue

wird ; hier wird es in kleinen Mulden auf hölzerne bungen gerichnet werden . 2) Das 1. Bataillon ( Görligide ) Queerſtege geſeßt, die ſich von unten bis oben unter und das3. Bataillon ( Polniſch - Ciſſaſche ) des 3. Garde:Landwehr der Decke des Zimmers durchfreuzen , und ihm in einer regimen:8 ſollen an den uebungen des 5. Armeecorps, und das -

anſehnlichen Hiße eine bald höhere, bald tiefereStelle 2. Bataillon (Breslauſose) dieſes Regiments, an denen des 6.Ur: angewieſen, bei welcher Verånderung des Plages denn die Kórner jedesmal durch Umrühren gewendet werden. Die Arbeiter ſind wegen der Hiße in dieſem Zimmer nadt. Nach dem Trocknen, welches in vier bis fünf Tagen

meecorps Sheil neomen und davon das lektere Bataillon zum 38. Infanterieregimente (6. Reſerve ) ftoßen . – ) 3) Das Landwehr

bataillon (Gneſeníde) des 37. Infanterieregiments foll dem 37. Infanterieregimente ( 5. Reſerve) als 3. Bataillon beigegeben wer: den , und das Landwehrbataillon ( Potenſche ) des 38. Infanteries regimente zum 38. Infanterieregimente des 6. Corps ſtoßen , und

beendigt iſt, wird es in lange Såcke von Leinwand ges dieſe 3 Bataillone folien gleichfaửe ein Regiment biiden . 4) uebes

ſchüttet und darin von zwei Perſonen hin und her ge- den Termin der Zuſammenziehung und der Uebung ſelbſt haben ſchleudert, um es von dem Staube zu reinigen, der ſich sich des Könige Majiſtät noch das Nähere zu beſtimmen vorbes dabei abſondert und umherfliegt, worauf man es durch halten .. – 5) Wegen beranziehung auswärtiger Truppen zu den Majeſtät die Beſtim bei Berlin haben sich66Se. Herbſtübungen Siebe in drei Sorten ſcheidet. Eigentliche Politur aber mung ebenfalls noch vorbehalten.. ) uue übrige Urmeecorps erhält es nid )t. werden ihre uebungen in Diviſionen , und deren Landwehr, ſo wie

Dann wird es in Tonnen von 3 Pud geſchlagen, nen die Artillerie und Pionniere, nad den hierüber ſchon im Qugemeir gegebenen Beſtimmungen abhalten. Demzufolge werden bei

und in denſelben alle 14 Tage umhergerollt.

Die Arbeitwird, wenn ſie gehörig im Gange iſt, ben letteren auch in dieſem Jahre, Behufs der Complettirung der 100 Recruten per Bataillon eingezogen und auf Maßregel 4 Wochen tieren und dieſelbe geübt werden, in den Bataillonequar von 700 Arbeitern betrieben , und nur des Nachts und Landwehr, bei großer Kälte , wegen des Gefrierens des Waſſers, wird bei der Landwehr des 5. und 6. Armeecorps im Frlihiahre ,

gewöhnlich 5 Monate lang unterbrochen . Doch arbeitet unabhängig von der Herbſtübung, ebenfalls in Ausfübrung Eommen . Redigirt unter Verantwortlicfeit der Verlagshandlung : C. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Offizin gedrudt.

Mr. 21.

Mittwoch, 12. März 1828.

US

Allgemeine Militar - Zeitung. Das neue württembergiſche Recrutirungsgeſek .

Erlaſſung des Recrutirungsgeſeßes von dem Einſteller: zur fðnigl. Kriegsfaſe bezahlt wurde , und dieſe Summe ( nåmlich 500 fl.) wurde allgemein für billig erachtet. Es wird daher das , mit Rückſicht auf den inzwiſchen

die Beſtimmungen über geſtiegenenß Geldwegrth auf 400f1. berabgeſellte Einſtands, måßi erſcheinen , wenn man crwågt, daß gewi geld ſte.llen . 42Inenthalt dasDie EinArt.33— dieſerenBeziehung wurde in dem ich dafür ein im Waffendienſte geübter Mann zu einer ( Fortresung . )

Geſegesentwurfe eine weſentliche Veränderung der biss fechsjährigen Dienſtzeitund , da die wieder eintretenden

n , worüber ſich der Ercapitulanten vorzugsweiſe zu Unteroffizieren beſtimmt berigen Einrichtung vorgeſchlage Kriegsminiſter bei der Vorlegung des Geſebesentwurfes lind, gewiſſermaßen zu einer ſechsjährigen Präſenz vers

bindlich mächt. Aud, iſt nicht zu überſehen , daß in dieſe rmaßen ende : auße folg,, r ,rtewelche s zum größten Theile aus ſechsjährige Dienſtzeit Kriegsjahre fallen können, wo der Einem Militá

jungen Soldaten beſteht, fann nur dadurch Haltung Einſteher für dieſes måßige Einſtandsgeld leib und lies gegeben werden , wenn es , um ein bekanntes Bild zu ben auf das Spiel ſetzt, während der Einſteller ſich uns

gebrauchen , in einen Rahmen gedienter Unteroffiziere geſtort ſeinem Berufe widmen kann, der ihm vielleicht eingefaßt wird. Dieſer Zweck läßt ſich aber nur erreis das Zehnfache und mehr abwirft .“ Der Geſekesentwurf ertheilt nun über die Stellver chen , wenn man den Ercapitulanten gewiſſe Vortheile

einraumt, um ſie zu beſtimmen , fortzudienen .Höherer tretung überhaupt folgende Beſtimmungen : Sold wåre hierzu das geeignetſte Mittel , und in der Art. 33. Jeder, welchen die Aushebung trifft, fann atr einen anderen Mann für ſich einſtellen, in ſo fern er t billi der. geüb daß That übte e , als dieſe aberSold Da te derg ,unge werdhöchſ bezaeshltauch beſſer iſt

Maßregel finanzielle Rückſichten entgegenſtehen , ſo mußte ſich nicht durch Ungehorſam gegen das Recrutirungs macht. n- geſeß dieſes Rechtes tehe verlurſtig en .ant gefuug Dieſ denktul anderes Mittel api man auf ein enes iniſtBez muß neben entſchiedener förs Art . 34. Der Einſ n den Erc den , wen

man

auf das Einſtehen den Vorzug einräumt, der geſtalt , daß ungebiente Leute nur dann als Einſteber zugelaſſen werden , wenn keine Ercapitulanten mehr zu haben ſind. Dieſe Beſtimmung nun iſt in den Entwurf aufgenommen . - Uebrigens ſpricht für den Vorzug der Ercapitulanten nod, ein weiterer, gleich ſtarker Grund . Die Erfahrung von den, nach dem bisherigen Recrutis -

perlicher Lüchtigkeit nachbemerkte Eigenſchaften haben : a) er muß Inländer ſein ; b) er muß das 20. Jahr zu: rückgelegt und darf das 27. nicht überſchritten haben ; Leute, welche zuvor im Militår gedient , (Ercapitulan ten ) werden als Einſteher zugelaſſen , ſo lange ſie das 36.Jahr nicht zurückgelegt haben ,wenn , von dem Zeit puncte ihrer Entlaſſung an, nicht über 2 Jahre verfloſ

rungsgeſeke vorgenommenen Aushebungen batnåmlich ſen ſind ; c) er darf der ordentlichen Aushebung nid) t oder finder gelehrt, daß die Einſteher von dem Sivilſtande unge mehr unterworfen ſein ; d) er muß ledig fábr die ſchlechteſten Soldaten werden , indem es meis loſer Wittwer ſein. - Verheiratheten oder Wittwern nung im Mis ſtens leute ſind, welche, weil ſie zu nichts taugen , den mit Kindern, wenn ſie zuvor mit Auszeich niſter -

litår gedient haben , kann der Kriegsmi

d ausder ſtan . " lanten Noth Sold,,aten t aber Dami denwähl Ercaenpitu

eingeräumte Vorzug nicht zur Steigerung der Einſtandsſumme miß braucht werde, war es nöthig , ein -Marimum feſtzus ſeßen, um welches Ercapitulanten einzuſtehen verbunden

das Eins

ſtehen ausnahmsweiſe geſtatten ; e) er darf wegen Ver : gehen mit keiner, auf die Dauer von mehr als 3 Mona ten feſtgeſeßten Freiheitsſtrafe belegt worden ſein oder deßhalb in einer Unterſuchung ſtehen, welche die ſo eben

ſind. Bei Beſtimmung dieſes Marimumo wurde der bezeidynete Ahndung zur Folge haben könnte , überdieß

Mittelpreis zum Maßſtabe genommen , auf welchen ein f) muß er ein Zeugniß guter Aufführung von ſeiner Einſteber, wenigſtens wenn er Ercapitulant iſt, mit Ein

Ortsobrigkeit und, wenn er Ercapitulant iſt, noch übers

ſchluß der Nebenkoſten zu fteben fommt. Dieſes Maris dieß von ſeinem vormaligen Regimentscommandó, und

mum iſt um 100 fl. geringer, als die Summe, welche vor zwar neben dem gewöhnlichen Abſchied , beibringen.

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(Wenn das Recrutirungsgeſek , bemerkte hierbei der übergeben iſt. Die Cautionsſumme wird dem Einſteber Kriegsminiſter, Ercapitulanten bis zum 36. Jahre als während ſeiner Dienſtzeit verzinſt. Einſteher zulåßt, ſo liegt der Grund darin , daß man ( In Folge der Verhandlungen wurde in das Gefes in dem Ercapitulanten einen geübten Soldaten voraus die Aenderung aufgenommen, daß die Gaution entweder

reßt. Dieſe Vorausſeßung fält aber weg, wenn ſeit in baarem Gelde , oder in Staatsobligationen geſtellt, der Entlaſſung des Ercapitulanten ſchon eine geraume Zeit verfloſſen iſt; dann hat er die Uebung verloren, und nimmt in einem vorgerückten Alter die Dreſſur ſchwer wieder an . Daher beſtimmt der Entwurf, daß Ercapitulanten bis zum 36. Jahre nur dann als Einſteher zugelaſſen werden , wenn von dem Zeitpuncte ih

die lekteren aber, ehe der Einſteber zugelaſſen wird, auf denſelben in gehöriger Form übertragen und ſodann dem Kriegsminiſterium zur Aufbewahrung übergeben werden müſſen. – Uebrigens betrug die Cautionsſumme bisber 400 fl.; ihre Herabſeßung auf 300 fl. hångt mit dem den Ercapitulanten eingeräumten Vorzuge zuſammen. Da

rer Entlaſſung an nicht über 2 Jahre verfloſſen ſind. - nämlich die bisher in 500 fl. beſtandene Einſtandsſumme

Unter dieſer Vorausſetzung wurde von der Kammer bes nach Art. 40 auf 400 ft. herabgeſeßt iſt und da man für ſchloſſen und in das Geſetz aufgenommen , daß Ercapi. billig erachtete, dem Einſteber etwa 100 fl. von der Eins tulanten bis zum zurückgelegten achtunddreißigſten ſtandsſumme zur freien Dispoſition zu laſſen, ſo ergab Jahre als Einſteber zugelaſſen werden . ) ſich hieraus die Herabſeßung der Caution auf 300 fl.

Art. 35. Das Einſtellen ſoll geſcheben, ehe der Einz von ſelbſt .) ſteller eingereiht iſt ; doch wird es auch noch während Art. 38. Wenn der Einſteher deſertirt oder ſich zum eines Zeitraumes von 4 Wochen nach erfolgter Einreis | Dienſte vorſåßlich unbrauchbar madt, oder in Gefolge

hung zugelaſſen, in ſo fern nicht zu Kriegszeiten die eines Verbrechens und einer dadurch verwirkten Trimis Umſtånde folches verbieten. Nach Verfluß dieſes Zeit- nalſtrafe aus dem Militárſtande ausgeſtoßen wird , ſo raumes findet das Einſtellen ordentlicherweiſe nicht mehr fått die Caution , mit Ausſchluß ſeiner etwaigen Glaus ſtatt. Ausnahmsweiſe fann jedoch der Kriegsminiſter biger, dem Invalidenfonds zu. Wenn er aber entlaffen aus dringenden Gründen , welche erſt im Laufe der wird oder während der Dienſtzeit ſtirbt, ſo wird ihm

Dienſtzeit eintreten (z. B. wegen Anfall eines Guts, oder einer Erbſchaft, oder wegen einer beſonders gúns ſtigen Gelegenheit zur håuslichen Niederlaſſung u.ſ.w. ), einem längere Zeit Dienenden geſtatten , für die noch übrige Dauer ſeiner Dienſtzeit, zum wenigſten aber für die Dauer von 2 Jahren , einen anderen , der aber ein Ercapitulant ſein muß, für ſich einzuſtellen.

oder ſeinen Erben die Schuldverſchreibung ausgehändigt, und deren Betrag nach vorgångiger Auffündigung von der Staatsſpulden - Zahlungskaſſe zurückbezahlt.

Kriegsminiſterium zu melden , wo ſie in eine liſte eins

Art. 36. Der Einſteher wird durch das Kriegsmis niſterium angenommen und iſt von dieſem Zeitpunct an der Militärgerichtsbarkeit unterworfen. Durch die An: nahme des Einſtehers wird der Einſteller von der Aus-

getragen werden . Dieſe Piſte wird mit dem Tage, an welchem das loos gezogen wird, geſchloſſen; ſobalddieſe Piſte erſchópft iſt, wird jeder, welcherdie ſonſt erforders lichen Eigenſchaften hat, als Einſteber zugelaffen.

hebung frei. - ( Der Kriegsminiſter bemerkte hierbei :

( In Folge der Verhandlungen erhielt dieſer Artikel

Art . 39. Zu Einſtehern ſollen vorzugsweiſe Ercapis

tulanten gewåhlt werden. Diejenigen Ercapitulanten, welche einzuſtehen Willens find , haben ſich bei dem

Wenn die Kreisrecrutirungsråthe wegfallen , ſo bleibt noch folgenden Zuſas : ,, Die Ercapitulanten, welche

nichts übrig, alsdieAnnahmeder Einſteber dem Kriegos ſichzum Einſtehen gemeldet haben, werden denEinſtels miniſterium zu übertragen, welches obnedieß unter den Ercapitulanten, welche ſich zum Einſtehen melden, die Einſteher zu bezeichnen hat. ) Art. 37. Der Einſteller hat dafür zu ſorgen , daß der Einſteber eine Caution von 300 f. felle. Die Saus tion muß, bevor der Einſteher zugelaffen wird , in baas

lern in derjenigen Ordnung zugetheilt, in welcher die leßteren die Einſtandsſumme bei der Amtspflegtaſſe des ponirt haben ." - Hiernach bleibt es denjenigen Eins ſtellern , welche in der Zeitordnung ſo weit zurückom , men, daß für ſie feine Ercapitulanten mehr übrig ſind, überlaſſen , ſich andere fåhige Einſteber zu ſuchen .)

Art. 40. Damit der den Ercapitulanten eingeråumte rem Gelde bei der Amtspflegfaſſe des Oberamtes, wel: chem der Einſteller angehört, hinterlegt werden und Vorzug nicht zu Steigerung des Einſtandsgeldes miß,

daß dieſes oder jenes geſchehen fei, iſt durch einen, von braucht werde, ſo wird für Ercapitulanten als Maris dem Oberamte beglaubigten Depoſitionsſchein nachzus weiſen. Für die Cautionsſumme haftet die Staatsfaſie, ed wåre denn, daß der Einſteller nidt innerhalb 4 Wo: dien, von der geſdiebenen Hinterlegung an zu rechnen, l

mum die Summe von 400 fl. feſtgeſebt, um welche jeder Ercapitulant, der ſich zum Einſtehen meldet, einzuſtehen verbunden iſt. Bei den Uebrigen, welche als Einſteber zugelaſſen werden , bleiben die Bedingungen des Eins

einen tauglidyen Einſteher zur Annahme vorſteuen würde. ſtandsvertrages, ſo weit ſie nicht durch gegenwärtiges Sobald das Oberamt von der Annahme des Einſtebers Gerez beſtimmt ſind , der Privatůbereinkunft der Pars Renntniß erhält, wird die hinterlegte Summe durch die thieen überlaſſen . Amtspflege an die Staatsſdulden - Zahlungekaſſe abges Art . 41. Das für Ercapitulanten beſtimmte Eins liefert und von dieſer auf den Namen des Einſtehers ſtandsgeld von 400 fl. hat der Einſteller bei der Amtss

eine Beſcheinigung ausgeſtellt, welche ( ſo wie , wenn Pflegfaſe des Oberamtsbezirfes , dem er angebórt , zu die Caution in einer Staatsobligation geleiſtet worden, hinterlegen , worauf der Kriegsminiſter den Einſteher dieſe ) dem Kriegsminiſterium zur Aufbewahrung zu aus der Zahl der Ercapitulanten, die ſich zum Einſtehen

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gemeldet haben, bezeichnet. Von dem Einſtandsgelde iſt | Offizierscorps 53 Admirale, 68 Viceadmirale, 69 Contres ( 1. oben ) die Caution des Einſtehers zu berichtigen, und admirale, 806 Capitaine ( mit dem Range der Oberſten der weitere Betrag von 100 fi. wird , nach der Anord- oder Oberſtlieutenante ), 814 Commandeure ( mit Mas

nung des Kriegsminiſters, dem Einſteher eingebåndigt . jorsrang) und 3691 Lieutenante ( mit Capitainsrang. ) Dazu kommen noch 669 pursers oder Rechnungs Für das hinterlegte Einſtandsgeld haftet die Staats: fafie, es wåre denn , daß der Einſteller auf erhaltene offiziere, 540 Mates oder Schiffsmeiſter (mitUnterlieus

Nachricht, daß die liſte der Ercapitulanten erſchöpft ſei, tenantsrang ), und 1156 Aerzte. in Zurúdforderung der hinterlegten Summe ſich eines Die Marinetru pppen ( royal -marines) beſtehen Berzuges ſchuldig machte. aus 4 Compagnieen Artillerie und 160 Compagnieen ( Der Kriegsminiſter bemerkte hierbei : „ Daß die Marineſoldaten, welche in 4 gleiche Diviſionen vertheilt

Bezeichnung des Einſtebers durch den Krieg 8

ſind. Jede Compagnie iſt 100 Mann ſtarf. ( Auf 3 Ma

miniſter geſchehe, gereiche einerſeits zur weſentli- troſen wird etatsmäßig ein Soldat gerechnet; es fom . dhen Erleichterung des Einſtellers, welchem nun der nicht men aber gewóbnlich 4 bis 5 Matroſen auf einen Sol. unbedeutende Zeit- und Koſtenaufwand , der mit dem daten .) Die Artilleriecompagnieen ſind blos für die

Aufſuchen eines Einſtehers verbunden ſei, erſpartwerde, Brander und Bombardierſchiffe beſtimmt. Der engliſche und andererſeits gewinne dabei der Militárdienſt, in

Marineſoldat darf nidyt geſchlagen werden , während bei

dem dadurd, das Mittel gegeben ſei, vorzugsweiſe die den landtruppen bekanntlich die fdrperlichen Strafen tauglicheren Subjecte unter den Ercapitulanten auss noch beſtehen. – Der Generalſtab der Marines zuwablen . " )

truppen zählt i General (ießt der Großadmiral, Hers

Ueber das Einſtehen eines Bruders für den ) anderen enthält noch der Art. 42 folgende Beſtimmung : „ Ein Bruder darf für den anderen einſtehen, ſobald er das 18. Jahr zurückgelegt hat. Auch fåüt bei demſelben die Sautionsleiſtung und der den Ercapitulanten ein : geråumte Vorzug weg. Wenn der jủngere Bruder für

309 von Clarence ), 2 Viceadmirale und 4 Schiffscapi: taine. Die Offiziere der Marinetruppen ſind mit ihren Compagnieen in die Häfen und auf die Kriegsſchiffe vertheilt. Die in den Häfen von Portsmouth, Plys mouth, Chatam und Woolwich ſtationirten Compagnieen werden von Oberſten commandirt. Außer dieſen com.

den älteren einſteht, ſo wird dieß für einen Tauſch an : mandirenden Oberſten ſind 9 Oberſtlieutenante, 8 Mas

geſehen , dergeſtalt, daß der ältere Bruder , wenn die jore, 115 Capitaine, 117 Oberlieutenante und 128 Unters Altersklaſſe des jüngeren aufgerufen wird, ſtatt deſſels

lieutenante angeſtellt. – Die Marineartillerie wird von

ben dem looſe unterworfen iſt. Im Uebrigen gelten bei einem Oberſtlieutenant commandirt , welcher zu Porto, dem Einſtehen eines Bruders für den anderen dieſelben mouth ſtationirt iſt und 7 Capitaine, 14 Oberlieutenante Beſtimmungen, wie bei dem Einſtehen überhaupt."

und 16 Unterlieutenante unter ſeinen Befehlen bat.

Der Beitrag ju den Recrutiringsfoſten, Im Ganzen iſt ungefähr nur ein Sedstheil der welchen bisher jeder Einſteller mit 25 fl. zu bezahlen fåmmtlichen Offiziere eingeſchifft, nåmlich 2 Admirale, 5 Vicendmirale, 4 Gontreadmirale, 67 Schiffecapitaine, hatte , fåüt übrigens nunmehr weg . ( Schluß folyt. )

Die engliſche und franzöſiſche Seemacht.

561 Schiffslieutenante , 114 Schiffmeiſter u . f. w .

Der oberſte Gerichtshof iſt das Admiralit å tøs gericht, welches von den fords Commiſſåren der Ad: miralitat gehalten wird und welches durch Richter und

Da eine etwas nähere Renntniß von der Organi: Geſchworene über alle Verbrechen und Vergeben erkennt, ſation und dem Etat der engliſchen und franzöſiſchen die auf dem Meere und an den Küſten im Bereiche der Marine beſonders in der gegenwärtigen Zeit von viel: britiſchen Herrſchaft begangen werden. In Haslar und Plymouth ſind hoſpitåler für fachem Intereſſe, auch für den deutſchen Militår, iſt, ſo theilen wir folgende furze Notizen darüber mit. die Marine. Das königliche Hoſpital zu Greens

1. Ingia u d .

wich iſt eine Invalidenanſtalt für dieſelbe. Es iſt das mit eine Schule für die Kinder gebliebener oder vers

Das Perſonnel der engliſchen Marine und die Vers wundeter Sceleute ( naval Asylum ) verbunden . In Portsmouth befindet ſich eine Marineſcule, wendung der Seefräfte wird von einem Admirali

tåtsconſeil dirigirt, welches aus 5 Mitgliedern beſteht. I unter dem Namen des königlichen Marinecolleginms. ( Präſident deffelben iſt der ford Melville. )

Dieſelbe záblt 70 Eleven , wovon 40 Söhne von Offis

Das fónigliche Gorps der Flottenoffiziere zieren ſind. Es werden darin nur Zöglinge von 13 bis beſteht aus Generaloffizieren, Schiffscapitainen, Com- ( 16 Jahren aufgenoinmen ; ihre Studienzeit iſt 3 Jahre ; mandeuren und Schiffslieutenanten. Die Generals dann werden ſie Midshipmen (Aſpiranten der Marine),

offiziere (welche auch Flag : officers heißen ) haben und nachdem ſie als ſolche 4 Jahre gedient haben , er: 3 Krajen oder Grade , nåmlich Adinirale mit dem balten ſie lieutenantsſtellen .. - Aber nicht alle Offiziere Range der Generale, Viceadmirale mit dem Range der Generallieutenante , und Contreadmirale mit dem Range der Generalmajore. Jeder Grad iſt nach der Anciennetåt in 3 Escadern getheiſt : die älteſten gehören zur rothen , die folgendeu zur weißen und die jungſten zur blauen Escader . Gegenwärtig zählt das

der engliſden Marine werden aus dieſer Schule genom men . Jeder Schiffscapitain bat vielmehr das Recht, unter gewiſſen Bedingungen Midshipmen am Bord reines Schiffes zu ernennen , welche dann nach 6 Sees dienſtjahren und nad angeſtellter Prüfung lieutenante / werden.

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168

Der Sord iſt auf dem Meere viel größer, als auf 6 Obers und unterkanoniere – bereits verſtorben, zwei ſind noch dem Lande. Der landſold wird Halbſolo genannt. So ziemlich bedenklich, die übrigen, worunter fich 5 ganz leicht Ver wundete befinden , hofft man aber völlig herzuſtellen . Nach dem beträgtz. B. der monatliche Sold einesAdmirals 145 Ausſpruche der Verzte" follen die kungen der Verunglückten vor: Pf. St. auf dem Meere, 60 Pf. St. 18 Schill. auf dem züglich mit angegriffen fein ; bei den Verſtorbenenhat ſich das merkwürdig und wenn er Flottencommandant iſt, 174 Pf. nahe Ende immer mit Erbrechen angekündigt. Viceadmiral erhålt monatlid, auf d.Meere 96 Pf., der 7 Berlegte, von denen Einer bereits Tags darauf ſtarb, denBeg lande,

-

St. auf d . Meere, 80 Pf. 17 Sc . auf d . lande. Der bleibt es , dab, bevor die nöthigen Wagen ankommen konnten ,

Contreadmiral 87 Pf ., der Capitain 61 Pf. u . . w . legten. bis in das, '!:Stunde entfernte Garniſonhoſpital zu Fuß zurüd

Die Veranlaſſung der Entzündung iſt noch nicht ermits ( Der Monat wird hierbei nur zu 4 Wochen gerechnet, telt und möchte es wohlauch nicht werden können . Wie leicht ſide

ſo daß das Jahr 13 Monate enthält. )

ſo etwas bei aller Vorſicht und Sachkenntniß ereignen kann , iſt

Ueber den Beſtand der Schiffe vergl. Nr. 96 der jedem Urtilleriſten bekannt und oft ſchon vorgefallen . Dahin ſtima

1

A.M.3. von 1827. S. 768. ( Schluß folgt. )

Milită r : Chron i t.

men aber die Uusſagen der Leute überein , daß durch einen blips

artigen Strahl die ganze atmosphäre des Zimmers in einem Mo mente entzündet worden ſei. Die Exploſion im Zimmer theilte ſich glücklicherweiſe nidt weiter mit , daſſelbe brannte allein aus. Wie viel größer konnte das Unglürt im entgegengeſeßten Falle werden ! Uuf dem Boden des Hauſes lagen nicht nur große Feuers werksvorräthe , ſondern audy und gerade über jener Stube 1700 Dubeno Infanterie - Rugelpatronen ; außerdem war in einem ans

Frankreich. Die in dem Departement der Seine anfäßigen deren Zimmer Infanteriemannſchaft beſchäftigt, Patronenzu fers ehemaligen Militärs und Mitglieder der Ehrenregion habensichtigen, undin einem dritten Localehatte manloeben 10Sentner mit ein'r neuen Bittſchrift an die Deputirtenkammer gewendet, Pulver übernommen ,welches zu den Arbeiten fünftiaer Woche bes um durch ſie die nachträgliche Zahlung ihres Gehaltes als Ehren- ftimmtwar.Explodirte das ganze Laboratorium, ſo konnten hier: legionsritter für den Zeitraum von 1814 bis 1820 zu erlangen durch die nahe gelegenen Magazine vou Munition aller Art er: Da es in derVerfaſſungsurkunde ausdrüttlich heißt, daß der Orden griffen unddann pelbſt der Friedrichſtadt gefähnlich werden. der Ehrenlegion beibehalten werde, und daß die damals activen Im Augenblicke der Erploſion befand ſich der Unterfeuerwerksmeis Militärs in dem Genuſſe ihrer Grade, Würden und Penſionen ! ſter Opiß auf dem Boden, um mit mehreren Leuten jene, in der bleiben follen , ſo glaubt man, daß jene Reclamation begründet , vorigen Woche gefertigte Infanteriemunition aneiner Winde her: befunden werden . Preußen. Deswird Könige

Majeſtät haben in Betreff der Mili: unterzulaffen. Die Decke bob ſich unter ihnen, Rauch und Flama men drangen durch die geſchlagene Deffnung des Fußbodens und

täröienſtpflicht der Schulamtscandidaten Folgendes zu jene Leute ſprangen am Rranich vom Dache herunter .* ) .Hierauf

beſtimmen geruht: Alle Schulamtscandidaten ſollen der Militär: hatte aber Opię ſogleich dieGegenwart des Geiſtes, die Thüre welche ihre Uusbildung nicht in Haupt- und Nebenſeminarien er zuzuwerfen und eilte, nachdem er ſich überzeugt, das Feuer ſei halten haben, ihrer Verpflichtung vollſtändig, d . h. durch Einſtels nur in einem Zimmer geblieben, wieder mit mehreren Leuten auf dienſtpflicht unterworfen bleiben ; und zwar müſſen diejenigen, des , von der Infanteriemann'chaſt bereits velaſſenen Zimmers

lung in das ſtehende Heer , genügen ; diijenigen aber , welde in den Boden . Sier ließ er zuerſt die bereits verpackte Munition,

v

Haupt- und Nebenſeminarien ausgebildet werden , könnenihre militäriſche Ausbi dung durch eine 6wöchentliche uebung ertangen. Sdulamsscandidaten , welche bereits angeſtellt ſind, ſollen die Vor: rechte wirklicher Schulbeamten haben , so lange ſie dem Schulamte vorſtehen . Wenn aber dieſes Verhältniß aufhört, ſo ſind ſie ohne Einſchränkung, gleich allen übrigen landwetrmännern , zu den Land: | wehrübungen verpflichtet. Wirklich angeſtellte Schullehrer fönnen in keiner Urt mehr zum Dienſte im ftehenden Beere herangezogen werden. Sie ſollen vielmehr, wenn ſie einmal in dieſes Verhält

von welcher ſchonmehrere Kaſten glimmten , herunter in das freie Feid tragen, die Feuerwerksgegenſtände aufdie andere Seiteſchaffen und ſuchte dann das Feuer von oben zu dämpfen. Jenenı kühnen, beſonnenen Benehmen und dem hingebenden Muthe, mit welchem sämmtliche , theiis leicht verwundete, theils unverießt gebliebene Mannſchaft der Urtillerie und Infanterie arbeitete , muß man es zuſchreiben , daß größeres unglück virhütet wurde. Die erſte Spriße wurde durch die Entſchloſſenheit eines Serſchanten herbeis geſchafft,welcher die Aufſicht über zwölf, in der Friedrichſtadt at: 1

niß übergegangen ſind, ſogleich dem erſten Aufgebote der Landwehr beitende brute der Strafcompagnie jührte. Zuf den erſten Feuerruf angehören , wenn ſie durch das loos zum Dienſte berufen werden, ließ er ſeine Mannſchaft, in Ermangelung von Pferden , vor eine,

oder früher dem ſtehenden Frere angehörten. Benn aber Schulz in der Nähe ſich vorfindende Spriße ſpannen und dieſe ſchnell an amtscandidatin vor zurückgelegtem 32. Jahre ſich entweder durch den Ort der Gefabr von ihnen ziehen . Hier angelommen, ſchloſſen

ein unangemeſſenes Betragen oder durch Nachläſſigkeit in Fortſes sich dieſe leute an die übrigen Löchenden thätig an.

Eine rühms

fung ihrer Studien oder ihres Umtes der ihnen zu Theil gerror: liche That des Oberkanoniers Profich verdient noch beſondere denen Begünſtigung unwürdig machen , oder zu einem anderen Stande oder Gewerbe übergehen , so ſollen ſelbige fofort nachträg; lich zum 3jährigen Dienſte bei den Fahnen geſtellt werden und demnächſt nicht blos 2 Jahre in der Kriegsreſerve, ſondern ſpäter: bin auch noch 7 Jahre im erſten Aufgebote der Landwehr bleiben , um , ihrer ſpäteren Einſtellung ungeagtet, ihre 12jährige Dienſtzeit

Erwähnung. Derſelbe war unverſehrt aus dem brenninden Zimmer entkommen , ſtürzte ſich aber, da man den Oberfeuerwerker Born noch vermiſte, mit eigener Gefahr wieder in daſſelbe zurü :t und bradre dieſen lebend heraus. Die Verlegungen des braven Prokſch ſind nicht gefährlich und laſſen ſeine valdige und völlige Herſtellung erwarten . Born aber verſchied læon in der folgenden Nacht.

im ſtehenden ørere und in der Landwehr erſten Zufgebotes vou-

Nach Beendigung der gewöhnlichen Zuſammenziehung unſerer Trupp «n in Regimentern und Brigaden , wird in dieſem Jahre eine größere Vereinigung ſtattfinden . Hierzu find beſtimmt: 6 Ba: taillone linieninfanterie und 3 Bataillons leichte Infanterie, ſo wie 6 Schwadronen Reiterei und 3 Batterieen, worunter eine reitende, Diefe Truppen ſollen in der Gegend bii Seerhauſen zwiſchen Dichaß und Meißen Cantonnirungen beziehen und in der Zeit vom 14. bis mit 25. Sept. gemein'dhaftliche Manövers ausführen.

ſtändig abzuleiſten .

Königreich Sachſen. ( Drisden , 20. Febr. ) Am 16. Febr. früh / , 10 Uhr fand hier in dem, unweit der Friedrichſtadt geles genen Urtillerie: laboratorium ein ſehr trauriges Ereigniß ſtatt. Während 26 Artilleriſten daſelbſt in einem Zimmer arbeiteten , erfolgte plößlich eine Entzündung, welche ſich den vorhandenen Feuerwerksgegenſiänden unaufhaltſam mittheilte. 21 Mann wurden

mehr oder minder beſchädigt und mehrere darunter, durch die Kraft Der Gineralmajor und Brigadier Prinz Friedrich I u guft der perfekten Kunſtfeuer , (daudererregend verbrannt. Von denjes K. H, wird das Ganze befehligen. nigen, welche am gefährlichſten verwundet wurden, ſind , aurr an: gewendeten ärztlichen þülfe ungeachtet, neun 3 Unteroffiziere,

*) Das Laboratorium hat nur ein Parterre.

Redigirt unter Berantwortlid )feit der Verlagsbandlung : E. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Diizin gedruckt.

b e

Samstag , 15. März 1828 .

Nr . 22.

Allgemeine Militar - Zeitung. Das

neue württembergiſche Recrutirungsgeſeß .

ſtrafe belegt “) , b) wenn er aber tauglich iſt , ſo wird ſeine Dienſtzeit, nach der Dauer ſeiner Abweſenheit und

den ſonſtigen Umſtånden, um 6 Monate bis 2 Jahre ** ) verlängert, und er wird des Rechtes verluſtig , einen anderen Mann zu ſtellen. Håtte Befreiung an: gehabt, Anſpruch darauf, Die Art. 43 bis 45 des neuen Geſetzes handeln von zuſprechen er erdeneine ſo verliert der Dienſtzeit und der Entlaſſung . aber alsdann mit gewöhnlichergelten Dienſtzeit eingereiht. Die Dienſtzeit iſt bei allen Waffengattungen auf wirdAehnliche Strafbeſtimmungen für diejenigen, ſechs Jahre feſtgeſetzt, wenn nicht wegen Ungehorſams welche zwar bei der Muſterung erſchienen ſind, aber ſich (SuB. )

und anderer Bergehen der Militárpflichtigen eine Ver- der Einreihung durch Entweichung entzogen haben; nur långerung der Dienſtzeit zur Strafe erfannt wird . Wåhs werden ſie , wenn ſie bei ihrer Zurückunft untauglich

rend eines Krieges kann jedoch der Entlaſſung nur dann befunden werden , mit 6bis 12 wöchiger Gefängniſſtrafe Statt gegeben werden, wenn dadurch der Vollzáhligkeit belegt. des Kriegsſtandes und dem Dienſte überhaupt kein Abs Wenn den bei der Muſterung Ausgebliebenen die bruch geſchieht. - Uebrigens rollen in Friedenszeiten Reihe nicht trifft, zum Contingent bezeid net zu werden,

die Eingereihten nur ſo lange bei den Fahnen behalten ſo wird er wegen ſeines Ungehorſams nur mit 3. bis

werden , als zu ihrer milităriſchen Ausbildung nöthig | 8tågigem Gefängniß beſtraft. iſt, und das Bedürfniß des Dienſtes fordert.

vorbemerkten Strafen fallen ibrigensdaß weg, Militårpflichtiger darzuthun vermag, Die Dienſtzeit der in Gefolg der jährlichen Aushe: ein Die er wenn ganz

bung Eingereihten fångt mit dem 1. April des Jahres ohne fein Verſchulden abgehalten worden ſei, den Vors an , in welchem ſie ausgehoben werden , wenn auch ihre driften des Recrutirungsgeſebes Genüge zu leiſten . Einreihung. ſpåter erfolgen ſollte. Ausgenommen hier: Wenn der Vater oder Vormund eines bei der Mu :

von ſind diejenigen, welche auf die geſchehene Einberu: Zeitpuncte der wirklichen Einreihung zu laufen anfängt. Vor abgelaufener Dienſtzeit findet Entlaſſung nur wegen erwieſener Gebrechlichkeit , und ausnahmsweiſe alebann ſtatt, wenn einem bereits eingereihten aus

ſterung abweſenden Militårpflichtigen ſich unter anges Felben , falls ihn die Aushebung treffe, einen Einſteher zu ſtellen , ſo iſt der Abweſende als entſchuldigt anzus ſeben ; wirdaber die Zuſage nicht binnen 14 Tagen von ſeiner Bezeichnung zum Contingent an erfüllt, ſo treffen

fung ſich nicht ſtellen , als deren Dienſtzeit erſt von dem meſſener Sicherheitsleiſtungverbindlich macht, für dens

dringenden Gründen geſtattet wird, einen anderen Mann ihn die oben bemerkten Strafen. für ſich zu ſtellen .

Das Vermogen der ungehorſam abweſenden Milis

Die Art. 46 bis 56 verfügen über die Abweſens tårpflichtigen wird in Beſchlag genommen und nicht eher den und Ungeborſamen , und über die Verges wieder freigegeben, als bis der Abweſende zurückgekehrt iſt und entweder ſeine Abweſenheit gerechtfertigt, oder hen der Militårpflichtigen in Recrutirung ſachen . die ihm zuerfannte Freiheitsſtrafe erſtanden hat, oder er unter das Militår eingereiht iſt. Ber bei der Muſterung nicht erſcheint, wird, wenn bis Macht ſich ein Militärpflichtiger durch Selbſtverſtůms ſeine Nummer die Reihe trifft und fein Befreiungsgrund

für ihn nachgewieſen wird ," zum Contingent bezeichnet, melung oder ſonſtdurch fünſtlich hervorgebrachte Gebres gleich als ob er anweſend ware.

Stellt er ſich noch auf den zur Einreihung beſtimm :

dhen zum Militardienſte vorſäßlich unbrauchbar, ſo wird

ten Termin , ſo wird er wegen ſeines Nichterſcheinens

*) Biệher wurden dieſe Leute zur Strafe eingereiht ; man ſub

bei der Muſterung mit 8 bis 14 tågigem Gefängniß bes ſtraft. Stellt er ſich aber aud in dieſem Termine nicht,

ſo wird er bei ſeiner demnächſtigen Einreihung, a) wenn

ftitvirte ſtatt deſſen eine Freiheitsſtrafe, weil ein Menſch, der im Dienſte nicht verwendet werden kann , dem Militär zur Laſt fält, und weil es mehr einer Chikane als einer Strafe ähnlich fiebt, einen ſolchen Menſchen im Mititärderbande zu

er untüchtig zum Militárdienſte erfunden wird , zwar

behalten.

wieder entlaſſen, aber mit 4 bis 12wöchiger Gefängniß- **) Bisher war das Minimum 1 Jahr, das Marimum 3 Jahre.

172

171

er mit 1 bis 3 jähriger Freiheitsſtrafe belegt. Hat er für die Seearbeiten, für den Geſundheitsdienſt und für aber ſeine Abſicht , ſich unbrauchbar zu machen , nicht das Artilleriemateriel, - ſo wie ein Generaldepot ber

erreicht, ſo wird, im Falle ihn die Reihe der Aushebung Karten und Plane, bei welchem 12 Ingenieure und trifft , ſeine Dienſtzeit um 1 bis 2 Jahre verlängert, 6 Eleven angeſtellt ſind. wenn ihn aber die Reihe nicht trifft, die obige Strafe Das Offiziers corps ( corps royal des officiers verbåltniſmäßig gemildert.

de vaisseau ) beſteht aus 1 Admiral ( dem Dauphin ) ,

Fålſchungen, Betrügereien, Beſtechungen und andere 10 Viceadmiralen , 20 Contreadmiralen, 75 Schiffscapi: Vergehen der Militärpflichtigen in Recrutirungsſachen, tainen ( 27 erſter und 48 zweiter Klaſſe ), 115 Fregats werden nach den allgemeinen Landesgeſegen beſtraft. tencapitainen , 498 Schiffslieutenanten, 345 Fåhndrichen, Daſſelbe gilt (Art. 57) von den Dienſt vergeben 189 Eleven. der im Givil- und Militardienſte Angeſtellten, In Angouleme befindet ſich die Marine dule welche ſich dieſelben bei Recrutirungsgeſchåfften oder über: ( collége royal de marine) unter dem Commando haupt in Beziehung auf Recrutirungsſachen zu Schul- eines Gontreadmirals. Bei derſelben ſind 1 Fregattens den kommen laſſen .

Insbeſondere ſoll die Ausſtellung capitain, als Untergouverneur, 5 Schiffslieutenante, 4

falſcher Zeugniſſe über die Verhältniſſe der Militárpflidh- Lehrer der Mathematik, 2 Lehrer der ſchonen Wiſſens tigen, über das Prådicat der Einſteber u.ſ.w. , ſo wie jede ſchaften , der Geſchichte und Geographie , 2 febrer der vorſáliche Handlung oder Unterlaſſung, wodurch ein engliſchen Sprache und 4 Lehrer der Zeichenfunſt anges Militårpflichtiger der Aushebung widerrechtlich entzogen ſtellt. Die Eleven ſind in 3 Compagnieen vertheilt. oder unterworfen wird, zum wenigſten mit Verluſt des Es beſteht eine Compagnie Garden der Admin Amtes geahndet werden , vorbehaltlich der etwa weiterrals flagge, bei welcher 1 Schiffscapitain und 4 Verwirften Strafe.

Zulegt beſtimmt der Art, 5S die Recrutirung8.

beborden. Die oberſte Leitung des Recrutirungsweſens geht von den Miniſterien des Inneren und des Krieges aus , und wird in deren Namen und unter ihren Befehlen durch einen, aus Delegirten beider Mis niſterien zuſammengeſeßten Oberrecrutirungsrath beſorgt. Dieſer Oberrecrutirungsrath entſcheidet ferner die gegen die Erkenntniſſe der Recrutirungsråthe und

die Entſcheidungen der Oberåmter ergriffenen Recurſe und angebrachten Beſchwerden , ſo wie überhaupt das Streitige in Recrutirungsſachen . Auch erkennt er die Strafen gegen die ungehorſamen Militárpflichtigen . — Von dem Oberrecrutirungsrathe geht der Recurs an den Geheimenrath. Wo aber der Oberrecrutirungsrath als Recursinſtanz entſcheidet, findet keine Berufung von -

ſeiner Entſcheidung ſtatt. Dieſes neue Recrutirungsgeſetz kommt zuerſt bei der

Aushebung für das Jahr 1829, - die Beſtimmungen hinſichtlich des Einſtellers aber ſchon bei der Aushebung für 1828 in Anwendung.

Die engliſche und franzöſiſche Seemadht.

Schiffslieutenante angeſteut ſind. Die Marinetruppen beſtehen a ) aus einem Ma

rine- Artilleriecorps, welches außer dein Stabe ein Res giment von 14 Compagnieen und 2 Handwerkercompag nieen begreift. Der Stab zåhlt 6 Oberſten, 5 Oberſt lieutenante, 10 Bataillonschefs, 44 Capitaine ir Klaffe, 41 Capitaine 2r Klaſſe, 39 Lieutenante und 32 Unters lieutenante; b) aus einem Bataillon Cypabis von 4 Compagnieen in Indien ; - c ) aus einer Strafcompag nie.. — - ( Früher beſtanden auch noch 2 Marine - Infans terieregimenter, jedes zu 3 Bataillonen, für den Dienſt in den Colonieen. Dieſe Regimenter ſind aber im Aus guſt 1827 aufgelößt und aus den Offizieren, Unteroffis zieren und Soldaten derſelben die dritten Bataillone mehrerer Infanterieregimenter der Landmacht gebildet worden, weil der Dienſt in den Golonieen der leßteren anvertraut iſt. S. Nr. 85 der A. M. 3. von 1827.) Die Küſten des Königreichs ſind in Bezug auf die Adminiſtration in 5 Bezirfe eingetheilt, deren Hauptorte Cherbourg, Breſt, Porient, Rochefort und Toulon ſind. -

-

Das Corps der Genieoffiziere für den Seedienſt beſtehen aus einem Generalinſpecteur, einem inspecteur

adjoint, 7 Directoren des Bauweſens, 4 Unterdirectos ren, 22 Ingenieuren, 32 Unteringenieuren und 5 Eleven.

(Schluß. )

2. F r a n frei ch .

Dieſes Corps hat eine beſondere Schule zu Breſt. Bei der Adminiſtration des Marineweſens ſind 205

Die Angelegenheiten der franzöſiſchen Marine werden Commiſſare und niedere Verwaltungsbeamten, bei dem von einem Marineminiſter ( jetzt Hyde de Neuville ) Geſundheitsdienſte 81 Aerzte und Wundårzte, 13 Apothes

geleitet. Demſelben iſt ein Admiralitatsrath beiges fer, bei den Gerichten 5 commissairesrapporteursac. geben, welcher aus einem Vicepräſidenten, 2 Viceadmis angeſtellt. ralen, 2 Gontreadmiralen , 2 Staatsråthen, Adminiſtra : Das Budget der franzöſiſchen Marine belauft ſid toren der Marine, und einem Schiffscapitain, als Ses für 1828 auf 60 Millionen Franken. Ungefähr ein Drits chetår , beſteht.

tel dieſer Summe iſt für Sold und damit verwandte

Die Geſchäffte des Marineminiſteriums ſind in vier Directionen ( des Perſonnels, der Häfen, der Colonieen, des Rechnungsweſens und der Invaliden ) und eine Adminiſtration der Subſiſtenzmittel vertheilt. Jede dieſer

| Ausgaben beſtimmt, wozu noch 7 Millionen für lebens mittel fomment; ein anderes Drittel für Bau und Unter baltung der Schiffe ; der Reſt für bydrauliſche Arbeiten, für die Adminiſtration ac. Abtheilungen hat wieder mehrere Unterabtheilungen oder Der Beſtand der Schiffe iſt folgender: 9 Kriegs, Bureaur (zuſammen 24. ) Außerdem beſtehen noch Tchiffe vom erſten, 11 vom dritten , 16 vom vierten Range

beſondere Generalinſpectionen für die Schiffsbauten , 1 (vom zweiten Range eriſtiren keine ) ,

35 Fregatten ,

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174

5 Kriegscorvetten von 32 Kanonen und 2 von 24 Kas , und mehrere franzöſiſche Offiziere, welche ſich gleich ihm nonen , 23 Briggs von 16 bis 20 Kanonen , 8 Aviſo - in Gefangenſchaft befanden , begaben fidi ebenfaus an Corvetten von 18 Kanonen , 15 Goeletten - Briggs von ſein Sterbebette, um von ihm Abſchied zu nehmen . Der 16 Kanonen , 3 kleine Briggs, 6.Kanonier- Briggs, General verſchied zu Jemmapes in der Nacht vom 19. 35 Goeletten, 13 Kutters 2c.; 27 Flottillenfahrzeuge, auf den 20., und wurde auf dem Todtenhofe der Kirche 8 Dampfſchiffe, 11 Corvetten , 32 Gabarren , 4 trans- von Woys beerdigt, wo ihm ſeine Familie ein Denkmal portſchiffe und 2 Jachten , zuſammen 265 Schiffe. bat errichten laſſen . “ „ Id bin es ferner der Wahrheit ſchuldig, zu vers

Der Tod des Generals Duhesme.

ſichern, daß id, feineswegs Zeuge irgend eines , an uns

ſeren Verwundeten oder Gefangenen verübten Mordes Die Verunglimpfung des preußiſchen und braun- war . ") Der Irrthum der Generale Gourgaud und

idweigiſchen Namens, welche ſich die franzöſiſchen Ges v. Vaudoncourt hat ſeinen Grund ohne Zweifel in einem, nerale Gourgaud und v . Vaudoncourt durch die beſtimmte in der Armee allgemein verbreiteten, durch die belgiſchen Behauptung, daß der bei Waterloo in Gefangenſchaft Journale damals wiederholten und ſelbſt in jenem Lande

gerathene General Dubesme zu Genappe von den Preu- noch beſtätigten Gerüchte von der Ermordung des Ges Ben oder Braunſchweigern mit faltem Blute ermordet nerals Dubesme durd, braunſchweigiſche Huſaren. Die worden ſei, “ erlaubt hatten, gab uns die Veranlaſſung, direcfliche Unordnung , welche in der Nacht vom 18. in Nr. 17 der A. M. Ž . von 1-27 eine Aufforderung zu auf den 19. Juni herrſchte , war ganz dazu geeignet ,

dem Zwecke zu erlaſſen, damit die damaligen Adjutan : Gerüchte zu begünſtigen , deren Wahrheit ſchwer auszus ten des Generals Dubesme" eine öffentliche Erklärung mitteln war. " hierüber geben möchten.

,, Id überlaſſe mich der Hoffnung, daß mein Zeug

Die hierbei von uns geåußerte Hoffnung, daß der niß zur Berichtigung einer Thatſache beitragen werde, Franzoſe auch gegen einen vormaligen Feind eine Mens welche übrigens bereits an einem anderen Orte der ſchen und Ehrenpflicht gerne üben werde, hat uns nicht Wahrheit gemåß dargeſtellt worden iſt; nämlich in einer, betrogen . dem General Dubesme gewidmeten hiſtoriſchen Notizi Der Spectateur militaire ( eine in Paris erſcheis welche ſich am Schluſſe der Memoiren des Oberſten nende, gehaltvolle Zeitſchrift) hat in ſeiner 17. Lieferung Lafaille über die cataloniſchen Feldzüge von 1808 bis unſere Aufforderung aufgenommen , und ſchon in der 1814 befindet. " ** ) 18. Lieferung ) lefen wir das nad) ſtehende Schreiben an die Redaction des Spectateur militaire: ,,Lanterburg , am 4. September 1827. Mein Herr ! So eben leſe ich in der 17. Lieferung des Snertateur militaire den aus der zu Leipzig er:

,, Id babe die Ehre zu ſein zc. Marquiaus , Capitain im 20. leichten Infant. Regiment, vormals Lide . de: camp des Generals Duhesme."

Wir bezeugen der verehrten Redaction des Spec ſchei.....den Allgemeinen Zeitung **) ertrahirten Artifel, tateur militaire und dem Herrn Capitain Marquiaud worin ſich der Redacteur gegen die Behauptungen der unſeren lebhafteſten Dank für ihre Bereitwilligkeit, jene

Generale Gourgaud und v . Vaudoncourt hinſichtlich der Unwahrheit in ihrer ganzen Bloße darzuſtellen, und angeblichen Ermordung des Generals Dubesme durch freuen uns, daß der deutſche Name auch in Frankreich die Braunſchweiger auflehntund das Zeugniß derjenigen von dem Flecken , mit welchem man ihn hat beſudeln Offiziere anruft, welde dieſem General in der Schlacht wollen , gereinigt iſt. bei Waterloo zur Seite waren . "

„Ich bin der Neffe des Generals. Duhesme, war im Jahr 1815 ſein Aide - de - camp und bin bis zu ſeinem llenn . Miirre ſc legten Athemzuge bei ihm geblieben. Ich bin es der Wahrheit ſchuldig, hiermit zu erklären, daß die Reclas [ Pionniercorps zu Pferde. unterweiſung der mation , welche der deutſche Journaliſt im Namen ſeis Infanterie im Určitterie - Erercitium . ] Die türkiſche ner landsleute erhoben hat , vollkommen gegründet iſt. Cavaterte führte ehemals ( und wahrſcheinlich auch noch icet)

Nachdem der General Dubesme auf dem Schlachtfelde Arbeitszeug mit fich, um Retranchements für fich oder fürdie

tödtlich blefjirt und während der Verwirrung zum Ges fangenten gemacht worden war, wurde er in das Haupts quartier des Feldmarſchalls Blücher zu Jemmapes ges bracht. Dort wurde er mit der Achtung und Sorgfalt

*) Dief bezieht ſich auf die weitere Behauptung des Generals v. Vaudoncourt , in, daß viele franzöſiſche Verwundete von den Preußen auf dem Schlachtfelde von Waterloo erwürgt wor den ſeien . "

behandelt, zu welcher ſein Rang und ſeine Lage berech- **) Hieraus ſcheint nun freilich hervorzugehen , daß es dem Ges Der Feldmarſchall und ſein Sohn beſuchten ihn

neral d. Baudoncourt um die Wahrheit, wenn ſie dem Feinde

und empfahlen ihn dem Wundarzte ihres Stabes . Der Graf v . Lobau, ein alter Freund des Generals Dubesme,

ſie nur die Deutſden als Barbaren darſtellten, lieber waren , als conſtatirte oder leicht zu conſtatirende Thatſachen . Man wird um ſo mehr zu dieſem Schluſſe berechtigt, da ( wie ſchon

*) Wir bedauern ſehr, daß wir dieſe Lieferung zufällin erſt jeet

in Nr. 5 der Blätter für literariſche Unterhaltung von 1827

erhalten haben und daher die Erklärung des Capitains Mar:

bemerkt worden ) General 0. Vaudoncourt die triegegeſchicht lichen Schriften der Deutichen , worin die Wahrheit über Dubesme's Iod längſt evident dargethan war , bei Bearbei

tigte .

quiaud nicht früher aufnehmen konnten .

**) Der Speetateur militaire citirt unſere Zeitung öfters unter dieſem Sitel .

günſtig war, nicht zu thun war,

-

daß ihm Gerüchte , wenn

tung ſeines Werkes recht gut gekannt hat.

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langſamer nachkommende Infanterie aufzuwerfen, und die Ruſſen follen ein beſonderes Pionniercorps zu Pferdeorganiſirt haben . Wie nüblich dieſis lettere auf Märſchen und unter Ums ſtänden ſein muß, welche nicht zulaſſen, die gewöhnlichenPionniere zu Fuß früh genug vorauszuſenden , um die Hinderniſſe, welche den Marſch der Truppen aufhalten würden , bei Zeitin aus dem Wege zu räumen , liegt am Tage: Wie oft erfältman erſt auf Deni Mariche Kenntniß von den Sdwierigkeiten, welche der Feind

800— 1000 Mann , zweiBataillonen von Tabris ( 1. u. 2. ), die jedes 1000 Mann ſtark ſein ſollten, ungefähr 1600 M., ein Ba: taillon von Morând, 900 M., eins von Khuï 800 M., eins von Urumia (früher 2 Bataillone) 1200 M., eins von Natſchiwan 500 M. , zwei Bataillone Shaghagis 1200 M., zwei Bataillone Faradaghis 1600 M., eins von Maraga ( früher 800 ſtark) 600 M. b) Reiterei: ein Regiment fangenträger (Ufghanen ) 500 M., reitende Artillerie ungefähr 640 M., Rameelcorps mit Zumburuks

1

vielleicht erſt im Augenblide ſeines Abzugs den anrückenden Irup: ( kleinen Kanonen auf Kameelen ) 100 M., zujammen 10,640 M.

pen in den Weg gelegt hat, und welche durch berittene Pionniere, Bon unregelmäßigen Iruppen kann Tabris ungefährſtellen : die einige Stunden früher als die Artillerie oder Infanterie an an Toffundchis ( Fußroldaten, welche mit Lunten flinten, Toffungs, Ort und Stelle eintreffen könnten , beſeitigt ſein würden , ſo daß bewaffnet ſind ) ungefähr 12,000 M., von denen aber nicht mehr ins die Golonnen ohne Aufenthalt vorgeben können ; ein Umſtand, der Feid rücken können , als 10,000 M. Dazu Reiterei der verſchiedenen oft von großer Wichtiak-it iſt.

Ein ſolches berittenes Pionniers

Stämme 12,000 M ,, zuſammen 22,000 M. In Erivan ſtehen : ein

corps, entweder für ſich beſtehend und organiſirt oder einin Thit Bataillon regelmäßiger Truppen 1000 M. Eine Urt Reſervebazu , der Savalerie ausmacheno, muß bei den größeren Heren einen in in der Ibat aber nur gewöhnliche Ioffundchis in Uniform 2000 M. bie Augen fallendin Nußen gewährer . - Daſſelbe tönnte der Fall Kurdiſche Reiterei, von Hoſſein 2ga befehligt, 2000M., fuſammen ſein , wenn der Infanterie, neben den dieſer Waffe nothwendi: 5000 M.

Schlechtere Iruppen : Reiterei 1500 M., Fußvote

gen Manövern, auch einiger unterricht in dem Urtillerie :Erer: 3500 M. Außer dieren können, im Nothfall, an Waffenfähigennoch citium ertheilt würde, sodaß die Offiziere (bei welchen man heut aufgeboten werden 8000 M. Man kann alſo in Azerbididhanund zu Tage eine hintängliche wiſſenſchaftliche Bildung und nothwen: Erivan an bewaffneter Macht verſammeln 50,640 Mann. DieStel dige Vork:nntniſſe vorausſeßen darf ) einigermaßen practiſche Kennt: lung der Sirdars von Eridan iſt von der des Abbas Mirza gang

niſſe in Hinſicht der Wirkungen und der Verhältniſſe der verſchie: avgeſondert. Er iſt ein mächtiger Häuptling , beinahe gang unab: denen Geſchüße, der Schußweiten , der ladungen und Richtungen ze. hängig und hat den wichtigen Bezirë, welcher an die ruſſischen Pro erhielten, und die Soidaten die nöthigen Handgriffe zc. erlernten, vingen in Armenien gränzt, unter ſich, und wo die ruſſiſchen und nicht um die Urtillerie im Feide zu erleben , ſondern um im Noth perſiichen Vorpoſten einander ganz nahe ſtehen . – Die oben auf

falle in feſten Pläßen Uusvülie zu gewähren . Vor einigen Jahren gezichte Beeresmacht würde allerdings nicht ganz nach ihrer ange: nahmen die Engländer in Oitinsiin ein ? Birgfeſte weg, die durch ihre lage und durch die außerordentliche Unzahl des ſchweren Ges Tchüßes von Wichtigkeit war. Da die bei dem Urmeecorps befind: liche Urtilerie zu weiteren Operationen rothwendig war, und da : her kein hinlängliches Detachement abgeben konnte, um auch nur noihdürftia das Geſchüt im Fall einer veriudyten Wiedererobe:

gebenen Stärke ins Feld rücın können, und dieſe Ungabe bezieht ! ſich nur auf das, was das Land im Nothfale ſtellen könnte . Der Prinz 30g i. I. 1822 gegen die Türken und konnte nur 35,000 Mann zuſammenbringen , unter denen ſehr viele chlechte Iruppen waren, Ubbas Mirza iſt der einzige Häuptling, welcher eine Art von brauchbarer Urriưerie hat. 3 ura buruks oder kleine Kanonen

rung des PlaBis zu bedi nen , To leate man zu der übrigen Belas auf Kameelen find allgemein im Gebrauche, allein ſie können nur bung ein Infanteriebataillon Seapoy; h nein , das früherhin mit gegen aſiatiſche Truppingebraucht werden, welche die Furcht, ihre einem Artilleriederaſcement gemein chaftlich einen Quartierſtand Pierde zu verlieren , in einigerEntfernung von ihnen halten würde.

gehabt hatte. Dieſer Umſtand war benußt worden, um die Leute abbas Mirza's Artillerie iſt wohlberitten und ausgerüſtet, ſein Ura in Bedienung des ſchweren Geſchüßes zu üben, und den Offizieren, ſinal aber ungefähr von der Bedeutiamkeit, wie das Gewehrkabinet welche alle ſchon die nöthigen Vorkenntniſſe auf der Militärſchule der Compagnie erlernt hatten, den ferner in practiſden unterricht zu ertheilen. Dieſes Bataillon, welchem ein paar Artileri offiziere und einige Arbeiter beigegeben wurden, hieit wälrend der Dauer des Feldzuges den Feind in Reſpect und ein Verſuch, ſich wieder

eines Jagdliebhabers. Der Prinz zog mit etwa 20 oder 25 Patronen für jede Sanone ins Feld , To daß das Arſenal beinahe ganz leer Die brauchbarſten Truppen, welche der von Munition wurde, König hat, ſind die, welche dieHäuptlinge der verſchiedenen Stämme, auf die Uufforderung des Beherrſchers, ſtellen müſſen. Sie beſtehen

in Beſit des plages zu ſehen , wurde hauptſächlich durch ſein Feuer [ Gegenwärtiger z uſt a nd der perſiſchen Urmes.] Die spetersburger Zeitung enthielt vor Kurzem nachſtehende Schita

gänzlich aus Reiterei, welche aber , obgleich ſie noch ſehr 'thätig und beherzt iſt, doch den alten Ruf des Muthes und Eifers nicht mehr Außerdem gibt es eine Hut von Miliz, welche aus behauptet . Leuten beſteht, die nöthigenfalls zu Fuß dienen müſſen ; ſie ſind indeß

derung des jebigen Zuſtanbes der perſiichen Iruppen , welche von derjenigen Tehr verſchieden iſt, die Drouville ( f. 4. M.3. Nr.53 von 1827, S.421 u . ff.) davon gemacht hat. ,,Ubbas Mirza, der Gouverneur von Uzerbičíchan und der Thronerbe von Perſien, iſt

ſo ſchlecht ausgerüſtet, und ihre Geſinnung iſt to zweifelhaft, daß man ſich im Ganzen ſehr wenig auf fie verläßt. Einige Provinzen ſind jedoch dieſes unregelmäßigen Fußvo :kes wegen berühmter als die anderen, und man behält ſie, als Pflanzſchulen für das Geer,

abgeſchlagen .

der einzige unter den Berrichern dieſes landes, welcher neuerlic bei. Da die Regierung nur 8 Tomans ( 30 Thir. 20 Sgr.) jährlich den Berſuch gemacht hat, ein regelmäßiges ører zu bilden . So für einen Reiter und eine verhältniſmäßig kleine Summe für einen lange dieß von engliſchen Offizieren befehligt und regelmäßig erer: Infanteriſten bewilligt, ſo kann man ſich denken , daß kein großer cirt wurde, war Ülles gut. Sobald aber der Friede mit Rußland

Eifer für den

tda iſt. Zu Nadir Shah's Zeit waren die pers

geſchloſſen war , glaubte die geizige und unvorſichtige Regierung, fiſchen Truppen thätig, tapfer und im Kriege geübt ; er litt keinen eines ſtehenden Heeres nicht mehr zu bedürfen. Man erlaubte alſo 塞

Feigling im Heere und ſeine Soldaten fürchteten ſeinen Zorn mehr,

den Soldaten, in ihre Heimath zurückzukehren, mit der Undeutung, als das Schwert des Feindes. Auch Aga Mobamed Khan beras das daß ſie ſich wieder einſtellen müßten , ſobald man ſie beriefe, und Talent, gute Soldaten zu bilden . Seine Thätigkeit und ſein Eyrs die Offiziere blieben, als beinahe ganz unnüt, bei şofe. His der geiz erhielten das Beer in beſtändiger Bewegung, und die Soldaten

legte Krieg mit den Türken begann , durften die engliſchen Offi= wurden dadurch ſo abgehärtet und gewannen eine ſo che Kriegser: ziere nicht gegen dieſe dienen und wurden daher beinahe alle aus Fahrenheit, daß ſie es allen übrigen aſiatiſchen Truppen zuvorthaten. perſiſchen Dienſten entlaſſen , ſo das geaenwärtig ſich nur noch einige Sobald ſie diſciplinirten Iruppen gegenüber ſtanden, wußte er ſehr

wenige engliſche Serchanten im Dienſte des Kronprinzen befinden, wohl, wie gut ſie im kleinen Kriege zu gebrauchen ſein würden. Das welche die reitende Urtillerie befehligen und in ziemlich gutem Genie dieſer Befehlshaber war es allein, welches dieſe Iruppen To Stande erhalten, und dieß iſt, ein Corps von 7 bis 800 ruſſiſchen furchtbar machte. Ihre beſtändigen Kriege hielten den kriegeriſchen

Deſerteuren ausgenommen, der einzige brauchbare Theil ſeiner Urmee. Seine übrige Iruppen ſind, wenn gleich beſſer bewaffnet, doch in keiner Rückſicht mehr werth, as die gewöhnlichen Servâs ( Fußſoldaten ) in den anderen Provinzen . Die regelmäßigen Truppen beſtehen aus : a) Fuß0018: einem Grenadierbaiaillon

Geiſt immer wach, jeßt aber hat ſich mit dem Beherrſcher auch das Syſtem geändert. Der gegenwärtige Monarch von Perſien iſt nicht allein ſelbſt nicht kriegeriích, ſondern er hat auch alles Mögliche ges than, den kriegeriſchen Geiſt, den er im Lande fand, zu unterdrür din , und das, was von einem Seere da war, zu zerſtören ."

Redigirt unter Verantwortlidfeit der Verlagsbandlung: . W. Lrole in Darmſtadt, und in deſſen Diizin gedruct.

!

Mittwoch ,

Nr. 23.

19. März 1828.

a .

Allgemeine Militár -Zeitung. wirft, und deren andere am Ende des Laufes oder an

V Ueber den Rückſtoß der Gewehre. Wohl hat der alte Soldat in ſeinen Gedanken und Wünſchen (A. M.3. 1827. Nr. 101) darin Recht, daß auch beut zu Tage, troß der Abſchaffung der körperli : 1 den Strafen, die Soldaten noch tůchtig geſtoßen werden , nämlich von ihren Gewehren auf eine recht empfindliche

der Stelle der Biegung des Schaftes auf jener ſenkrecht

iſt. Jene auf die Sculter wirkende Kraft berechnet ſich zu 0,47 des ganzen Ruckſtoßes und die daraufſenfrechte, aufwärts wirfende , jedoch um den Kolbenwinkel von der Verticallinie rúrwårts liegende Kraft ergibt ſich zu 0,25 Des ganzen Rüdítoßes . Durch den Kolbenwinkel

Weiſe an ihre Baden. Der Einſender dieſes Aufſatzes wird alſo der Rúfſtoß in Beziehung auf die Schulter iſt durch den am angeführten Orte ausgedrückten Wunſch nur um 0,03 ſeiner Große , within nnr ſehr unbedeus

ſowohl, als auch durch die Klagen , die er ſchon båufig tend geſchwächt ; dagegen entſteht eben dadurch eine ſelbſt vernommen hat ( denn geſchoſſen hat er , auf Kraft aufwärts , die dem vierten Theile des ganzen s gleich iſt. durch das Zündlod), wie leicht eins toße richtig geſtanden , der harten Bacenſtoße wegen nod) RúdſFern er wird noch

gar wenig ), veranlaßt worden , ein wenig über dieſe

Badenſtoße nachzudenken . Wenn es ihm nun gleich nicht zuſehen iſt,einStoß in horizontaler Richtung nach dem gelingen wird, das Mittel zu ihrer gånzlichen Entfers irrthümlich die Urſache der ſtarken Backenſchläge ſuchen. nuug zu bringen, nehmen nung aufzufinden, ſo hofft er doch durch dieſe Zeilen, um auch dieſen Stoß in Rech die Änſicht mancher Peſer über die Urſache der Backen- wir an, die Kraft des Rúfſtoßes und die Kraft des ſtoße zuberichtigen und durch Angabe derHaupturſache durch dasZundloch veranlaßten Seitenſtoßes verhielten

gelungen iſt, was beiläufig geſagt auch ſchwerlich je Baden berbeigeführt , in welchem allein vielleicht viele

gegeneinander, wie die Fläche der Mündung zur vielleicht einen Weg zu deren chtheilweiſen Entfernungenzu ſich Flåde der Deffnung des Zündloches . Da ſich nun beide bahnen. Es weiß nun freili jeder , daß die Bad ſtoße in dem unvermeidlichen Rucſtoße der Gewehre Flächen wie 60 : 1 verhalten, ſo wird die Kraft desSeis ihren erſten Grund haben ; daß aber die Wirkung dies tenſtoßes so oder 0,016 der Kraft des Rückſtoßes bes ſes Rüfſtoßes auf die Baden hauptſächlich von der tragen . Wir haben alſo einen Seitenſtoß von 0,016 Biegung des Schaftes oder dem Kolbenwinkel herrühre, l und eineKraft aufwärts von 0,25; beide geben eine dürfte weniger allgemein bekannt ſein. Man ſagt zwar | Mittelfraft von 0,2505, welche zugleich um einen Wine mit Recht, durch dieſe Biegung werde der Rucſtoß ges! fel von 3040' links von der Verticalebene durch die Sees ſchwacht; aber leider wird dadurch auch eine bedeutende Ienachle oder nach dem Schůßen abgelenkt iſt. So ents Kraft gerade auf den Badenknochen geleitet und zwar ſteht alſo links aufwärts und ſchief nach hinten eine eine deſto größere, je mehr der Schaft gebogen , oder je Kraft von 0,2505 oder eine dem vierten Theile des gans großer der Kolbenwinkel iſt, ſo daß die Badenſtoße ſtarszen Rücſtoßes gleiche Kraft. Bedenkt man nun die Page ter werden, wenn der Schaft mehr gebogen wird. Die jdes Backens, wenn der Soldat anſchlågt, ſo wird man Wahrheit dieſer Behauptung wird ſich aus folgender deutlich einſehen , daß dieſe ganze Kraft direct auf den Betrachtung ergeben , beiwelchernoch der nachtheilige Ein: Badenfnochen wirft und das alfo hierin der Grund der fluß unberúcſichtigt geblieben iſt, den die Reibung des To ſehr beſchwerenden und ſo häufig beſprochenen Bas

ge liegt, und keineswegs in dem Zündloche,wie denſchlä gleichſam als ſchiefe Ebene am Backen hingleitenden vielleic ht am allgemeinſten geglaubt wird. Zugleich ſieht

hren fann. toße herbeifüiergew ensdem Rüdſiſchen beim Kolb ehre beträgt der man aus dieſer Betrachtung,daß der durch das Zünds An franzöſ Grenad

Kolbenwinkel, d . b .derjenige Winkel, welchen die vers loch berbeigeführte Stoß jenen Stoß aufwärts nur um långerte Seelenachſe mit einer durch die Mitte des Rots 0,0005 , aijo ſo zu ſagen gar nicht vermehrt, ihn aber beng gedachten finie einſchließt, 14 ° 24'. Man reße nun dagegen mehr auf die Seite nach dem Baden lenkt. die Kraft des Rúdſtoßes 1 und zerlege dieſe nach der Da nun die Kraft aufwärts mit dem Kolbenwinfel Richtung der Seelenachre wirfende Kraft nach Gründen abnimmt, obgleich nicht in demſelben Verhåltniß , ſo der Mechanit in zwei andere Kräfte, deren eine in jener wird der leſer aus dieſer Auseinanderſebung, entnehs Linie durch den Kolben liegt und alſo auf die Schulter men, daß die Badenſtoße vermindert werden würden ,

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wenn der Kolbenwinkel kleiner gemacht werben fónnte. Reſultate dieſes Raiſonnements ſtimmen alle Schrifts Bei einem Kolbenwinfel von 11° 24 ' würde der Bacens i ſteder überein , obgleich ſie es blos aus der Erfahrung

ſtoß ') und bei 9 ° 24' !! des ganzen Rückſtoßes betra- abſtrahirt und die Urſache dieſer Erſcheinung nicht hins 5

gen. Wenn nun gleich bei einer Verkleinerung des Rol zugeſetzt haben . Ein größerer Kolbenwinkel, als das benwinkels der Stoß auf die Schulter wieder zunimmt, ſo fann doch dieſe Rückſicht ganz aufer Adt gelaſſen werden , theils weil die Schulter bei Weitem weniger empfindlich iſt, als der Backen , theils auch weil jene Vergrößerung außerſt unbedeutend iſt ; ſie würde nåms lich erſt 0,03 des ganzen Rückſtoßes betragen , wenn der Schaft ganz gerade wåre.

Einviſiren des Auges in der Art verlangt, daß es nicht zu hoch zu liegen komme, hat außer der Erzeugung eines größeren Backenſtoßes und des ſo eben erwähnten Zus tiefſchießens noch die Nachtheile, daß das Gewehr als Stofwaffe weniger geſchickt und daß der Kolbenbals zu ſehr geſchwächt werden würde; lekteres , weil alsdann

Es fragt ſich nun , ob der Feine durchlaufende Holzfaſern mehr vorhanden ſein

Kolbenwinkel verkleinert werden dürfe, und zur Beant, würden. An dem Kolbenhals des franzöſiſchen Grenas

wortung dieſer Frage müſſen wir auf den Zweck dieſes diergewehres beträgt die Dicke der noch durchlaufenden Winfeld zurückgeben .

Faſern, da- wo lie, in verticaler Richtung gemeſſen , in

Wäre der Schaft ganz gerade, ſo könnte der Schüße ſein Auge nicht in die Verlängerung der Viſirlinie bringen und müßte, wollte er das Gewehr an die Schulter ftůben , ſeinen Kopf auf eine höchſt unbequeme, vielleicht

der größten Breite vorhanden ſind, 41", eine Stärke, die ſchwerlich zu vermindern fein dürfte. Auf der anderen Seite wird freilich der Ruckſtoß bei einem großeren Rols benwinkel ſchwächer; allein dieſe Verminderung iſt nicht

nicht einmal mögliche Weiſe zur Seite neigen.

Hier

ſo bedeutend, als man im erſten Augenblicke glaubt, und

durch iſt der eigentliche Zweck des Kolbenwinkels ausge: ſprochen, und es kommt nun auf die Beſtimmung ſeiner Große an . Dieſe bångt aber, wie ſid , hieraus ermeſſen låßt, theils von dem Grade der Senfung des Ropfes,

es nimmt zugleich die Kraft nach dem Bacen weit ſtars fer zu , als der Rückſtoß abnimmt, wie folgende Zahlen ausweiſen. Bei 16° 24' iſt die Kraft aufwärts 0,28, der Růckſtoß auf die Schultern 0,96 ; bei 18 ° 24' jene 0,32,

hauptſächlich aber davon ab, daß der Schůze ſein Auge dieſer 0,95 des ganzen Ruckſtoßes, ſo daß alſo der Rücks

zugleich leicht und ſchnell in die Verlängerung der Viſirs ſtoß nur um 0,01 ſeiner Große geſchwächt, dagegen die linie bringen können ſoll. Dieſe Forderung wird eine Kraft aufwärts um 0,03-0,04 vergrößert wird, wenn ſolche Biegung des Schaftes nothwendig machen , daß, wan den Kolbenwintel um 2 großer macht. Legt der Schüße ſeinen Backen auf den Kolben , fein Alles bisher Geſagte zeigt wohl deutlid), daß der

Auge, ohne langes Suchen , gleichſam von ſelbſt in jene Kolbenwinkel des franzöſiſchen Gewehres durchaus nicht Verlångerung der Viſirlinie zu liegen komme. Es iſt vergrößert werden dürfe, ſondern daß es , der ſtarken bieraus erſichtlidy, daß, ſtreng genommen, die Dicke des Backenſdlåge wegen , febr zu wünſchen iſt, er möchte ,

Kopfes, des Backens, die Länge des Halſed, ſo wie der wenn es anders hinſichtlich des guten Zielend zuläſſig Umſtand, ob das Gewehr leicht angelegt oder feſt an iſt, fleiner ſein . Dieß ſcheint nun nicht inéglich zu ſein , gedrückt werden ſoll, auf die Größe des Kolbenwinkels weil man den Baden im Allgemeinen ſchon ziemlich feſt Einfluß haben . Rückſichtlich der lage des Kolbens am anlegen muß, um das Auge in die Viſirlinie zu bringen. Baden ſchreiben viele Reglements , wohl mit Uitrecht,

Da hiernach der Rolbenwinkel bei dem franzöſiſchen

vor, der Kolben müſſe feſt angedrückt werden ; es würde Grenadiergewehre wohl nicht wird verkleinert werben hier zu weit führen , dieſen Gegenſtand nåher erörteru fónnen und überdieß bei einer nicht bedeutenden Ver's

zu wollen. Was die anderen Puncte betrifft, welche auf kleinerung nur wenig gewonnen wird, ſo bleibt, wenn die Biegung des Schaftes Einfluß haben , ſo wird dar. aus hervorgeben , daß der Kolbenwinkel am Militärges wehre , um den Forderungen unter gewöhnlichen Ums ſtånden zu entſprechen, werde ein mittlerer ſein müſſen. Aus der Natur der Sache ergibt ſich jedoch, daß dieſer mittlere Winfel durch die angeführten ilmſtånde nicht

die Backenſtoße ſchwacher werden ſollen , nichts anderes úbrig, als den Rückſtoß ſelbſt zu ſchwachen. Die Unters ſuchung, ob die ladung ſelbſt vermindert werden könne, oder ob ein kleinerer Kaliber als der franzöſiſche zuläſſig ſei, würde hier zu weit führen . Geben wir daher von der Vorausſeßung aus, daß die Wirkung nicht vermins

ſo genau beſtimmt iſt , oder, wäre er es auch, daß man dert werden dürfe , ſo bleibt uns noch der Einfluß der

bei der definitiven Beſtimmung der Größe derſelben nicht Stellung des Zündloches auf den Rückſtoß zu betrachten

nod, andere Umſtånde berückſidytigen könnte. Solche Ums übrig, und zu dieſer Betrachtung benuşt der Einfender ſtände ſind der Rücks und Seitenſtoß, der Gebrauch des . die Reſultate der in Franfreich in dieſer Beziehung mit Gewehres als Stoßwaffe, und die Beſchaffenheit des dem kleinen Gewehre angeſtellten ſehr ausführlichen Vers geſdhnittenen Holzes. Was nun das Einviſiren des Aus ſuche, welche in den Recherches balistiques sur les vi

ges in die Verlängerung der Seelenachſe betrifft, ſo wird tesses initiales , le recul et la resistance de l'air, par man leicht einſehen, daß das Auge bei einem zu kleinen L. M. Prosper Coste, Paris 1823 , p. 240 - 251 nåber Kolbenwinkel nicht tief genug zu liegen kommt, daher beſchrieben ſind. Die Kugeln wurden auf ein Penbe!

leicht über den hinteren Punct der Viſirlinie wegſehen, abgeſchoſſen und das Gewehr machte ſelbſt Schwinguns das Rorn auf den Gegenſtand richten und daher ein gen ; die Schwingungsbogen wurden in Grad zc. gemeſs Zuhodiſchießen veranlaſſen wird. Iſt dagegen der Kolsſen . Bei der Stellung des Zündloches nach dem Model benwinkel zu groß, ſo wird der Soldat, gewohnt den von 1777 war der Rúdſtoß oder die Anzahl Grad des Baden aufzulegen, ſein Auge zu tief bringen, alſo das Bogens , den das Gewehr beſchrieb, am fleinſten , und

Korn verlieren und daher zu tief ſchießen. Mit dem bei der Stellung des Zündloches li vor der Schwanz.

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ſchraube war der Schwingungsbogen des Pendels oder die Geſchwindigkeit der Kugel am größten. Da man ich nun mit der Geſdhwindigkeit der Kugel beim Model v . 1777 begnügt, ſo würde man dieſelbe Geſchwin digkeit mit einer kleineren ladung als jeßt erhalten , wenn das Zündloch die beſte Stellung von 1 "" vor der Schwanzſchraube håtte . Bei einer kleineren ladung

Bei Aleranders Thronbeſteigung erhielt die ruſiſche Regierung einen neuen Schwung; das Ráderwert der Adminiſtration wurde vereinfadit, die militäriſchen Fors men wurden den bürgerlichen Verhältniſſen angepaßt und dadurch eine große Achtung für die Armee erzeugt; das Protectorat der Großen zur Erlangung von milis tåriſchen Graden wurde geſchwåcht und dann ganz zers

müfte dann auch der Rückſtoß kleiner werden.

Stellt

ſtórt . Der unmittelbare Erfolg dieſer Reformen war

man nun, mit Berückſichtigung der verſchiedenen Stel- eine intellectuelle Richtung, welche ſich bald bis zu dent lung des Zúndloches und mit Anwendung der Hutton- unterſten Graden der Armee verbreitete , und dieſe Rich

ſchen Såße, über das Verhåltniß der Anfangsgeſchwin: tung, durch Inſtitutionen über das Avancement gewiſ bigkeiten der Kugeln und die Große des Rúdſtoßes bei fenhaft unterhalten und belebt, hatte ſchon im Jahr 1812 verſchiedenen ladungen die erforderlichen Rechnungen an, ſo bemerkbare Reſultate hervorgebracht, daß die ruſſiſche ſo findet man, daß bei ') der jeßigen ladung und der Armee ſelbſt für diejenigen , welche ſie 5 oder 6 Jahre Stellung der Zündloches 1" vor der Sdwanzſchraube früher geſehen hatten, nicht mehr zu erfennen war. Man

die Kugel dieſelbe Geſchwindigkeit erhalten würde, als bemerkte wohl bei ihr noch jenes Anſehen von Neuheit, pie bei Gewehren nach dem Modell von 1777 erhålt. welche alle neu geſchaffene Corps charakteriſirt; aber

Ferner findet man , daß alsdann der Rückſtoß um 0,13 man überzeugte ſich leicht, daß den Ruſſen nichts als und der Backenſtoß um 0,03 des iesigen Ruckſtoßes oder Zeit und Erfahrung fehlte, um ſie den Veteranen des um 's ſeiner gegenwärtigen Größe geringer ſein würde. übrigen Europa gleich zu machen. S

Es folgt hieraus, daß durch dieſe Veränderung der Page

Die Urſachen einer ſo wnnderbaren, in einem ſo fur.

des Zündloches in Beziehung auf den Backenſtoß nur zen Zeitraume zu Stande gebrachten Veränderung lies

wenig gewonnen werden würde;dagegen fónnte, wie gen ohne Zweifel in dem Reichthum der erſten Elemente, es ſcheint, ohne Verluſt an der Wirkung ' /s an der las in dem Charakter, den Sitten und den, dem ruſſiſchen dung geſpart werden .

Reiche eigenthümlichen Einrichtungen ; auch läßt ſich bes

haupten , daß der von der Regierung gegebene Anſtoß

La Militariſche Anſicht von Rußland. * )

durch die an Ereigniſſen ſo fruchtbare Epoche von 1791 bis 1815 máchtig unterſtützt wurde ; aber die erſte

Die neueren Armeen von Europa mußten den lang- und Haupturſache eines ſo reißend ſchnellen Vorſchreis famen und allmählichen Gradationen der Civiliſation tens muß wohl der Stellung der rufiſchen Armee, im

folgen , um den leßten Grad ihrer Vollkommenheit zu Verhältniß zu derjenigen der übrigen Nationen , zuges erreichen.

Nur die ruſſiſche Armee hat von dieſer ail: ſchrieben werden . Dieſe Armee hatte faſt gar keine Hins

gemeinen Regel eine Ausnahme gemacht; ſie erhob ſich derniffe zu beſiegen , um ſich ſchnell auf gleiche Linie mit ſchnell auf gleiche Linie mit den anderen Heeren , indem den im Kampfe begriffenen Heeren zu erheben. Anders ſie ihr Daſein durch fráftige Thathandlungen bezeichnete, wirts bat man, um Verbeſſerungen einzuführen , unauf welche ſie der Reife nahe brachten . hörlich mit Dúnkel und Unwiſſenheit und beſonders mit Geſchaffen von Peter 1. , machte die ruffiſche Armee Vorurtbeilen zu fåmpfen , welche man um ſo mehr achten einen formloſen Verſuch ihrer Kräfte zu Pultawa. Eliſa- zu müffen glaubt, je åtteren Urſprungs ſie ſind ; und es

beth , Catharine und Paul unterhielten die ſtarfe Eins iſt ſchwer, wenn nidit unmöglid), in gewöhnlichen Zeis richtung des werdenden Coloſſes; Alerander führte ihn ten Grundſåße zu ändern, welche von der Vergangens faſt ganz ausgebildet auf ſeine kaufbabn.

beit überfommen und allgemein angenommen ſind. In

Por Álerander hatte ſich die ruſſiſche Armee faſt nur durd, ihre religiöſe Anbånglichkeit an den heimathlidyen Boden , durch ihre rohe und faſt wilde Bravour, durch ihren Gehorſam gegen ihre Chefs und durch ihr geduldiges Hingeben bei jeder Prüfung bemerkbar gemacht. Dieſe glückliche Eigenſchaften waren durch Fehler der inneren Organiſation neutraliſirt worden, namentlidy durch deit ſchranfenloſen Deſpotismus der Chefs, durdy den Mangel an Inſtruction bei den Specialcorps, durch den aſiatiſchen lurus der Großen, durch die Unzulång lichkeit der intellectuellen Mittel n . ſ. w . Dieſer unters

Rußland dagegen , wo die Armee ihr Entſtehen von einer ſehr nahen Epoche her datirte, und wo die Eriſtenz derſelben nichts anderes, als eine Reihe von Verſuchen , Neuerungen und Veränderungen war, hatte die Regierung alle Wiűen zu ihrer Verfügung ; ſie hatte feine militariſche Vorurtheile zu bekämpfen , keineKaſtenzu demüthigen , mit feinem Sys ſtem einen Vergleich zu treffen - ; ſie fand gewiſſermaßen eine geebnete Lafel, um darauf nach ihren Eingebungen zu operiren. Die Kräfte dieſer Regierung waren alle neu , alle ſtart ; faum gebildet, konnte ſich die ruſſiſche Urmee ohne Kampf alles deſſen bemachtigen, was ſchon

geordnete Zuſtand war ſo allgemein anerkannt, daß bis anderwårts beſtand und was Jabrhunderte von Anwens

zu den Tagen von Zúrch und ſelbſt von Friedland die dung und Anſtrengung gekoſtet hatte. Militars anderer Nationen ,, inbein ſie den natürlichen Seit 1805 ging die ruffiſche Armee, durch die Ers Eigenſchaften der Ruſſen alle Gerechtigkeit widerfahren eigniſſe beſtandig im Athem erhalten , von der Theorie ließen, ſich jedoch in Wiſſenſchaft, Inſtruction und Tat zur Praris , von dem Zuſtande der Ruhe zu dem Zus ſtande der Thårigkeit úber, ohne jemals in ihrer aufs tik unendlich erhaben über fie dúnkten. wartsſtrebenden Bewegung einen Stilſtand zu machen ; ihr Friedenszuſtand iſt der Zuſtand des Krieges. In 1

. ) Aus dem Spectateur militaire ( 21. teferung .)

184

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große Armeecorps getheilt, iſt ſieentweder gelagert, oder ſeiner Berathſchlagungen feſtreben ſoll. Es haben ſich bei dieſer fie cantonnírt auf der Oberfläche des Reides . Aehnlich Gelegenheit Bw.ifet über die Frage erhoben, ob der Dauphin , bei

den rdmiſchen Legionen, iſt ein Theil der Regimenter ner einerBeiſtimmung gleichen Theitung der Stimmen, durch dasuebergewicht ſeis eine Entſcheidung bewirken würde. Še. R. A. an denentfernten Gränzen coloniſrt, indem ſie ſo dem Staate Revenuen einbringen, ſeine Bevólferung vermehren und ihm Vertheidiger erziehen, welde um To furchtbarer ſind, da ſie durch das eigene Intereſſe an den

hat ſogleich zu erkennen gegeben, daß ſeine Intention dahin gebe, der Discuſſion und dem Ausdrucke jeder Abſtimmung eine völlige Freiheit zui beiaſſen, und daß ſeine Gegenwart keinen anderen Zweck haben könne, als um die Unabhängigk-it der Meinungen aufrecht

Boden gefeſſelt ſind .

zu erhalten , und um ihn in den Stand zu Teßen, in dem Confeil

zu entwickeln . In Reſultat der Berathrohlagungen daß der EntwurfdesRegle: Die Armeecorps ſind aus mehreren Infanterie- und des FolgeKönigs davondasiſtbeſchloſſenworden,

Jede Infanteries ments , welches der (Sen hinigung des Königs vorgelegt werden

Cavaleriediviſionen zuſamracngeſeßt.

diviſion beſteht aus 3 Brigaden , nåmlich 2 Brigaden wird, ausdrücken ſoll, daß im Falle der Stimmengleidheit die

finieninfanterie und eine Brigade leichter Infanterie; zwei Meinungen in das Protocol aufgenommen und zu gleicher werdenvom 17..Febr. gemäß, eine Brigade. Jeder.Infantes lutioniſt den Beſtimmungender Ordonnang zwei Regimenter bilden riediviſion ſind zwei Poſitionsbatterieen und zwei Com- indem dieſelbe die Präſidentſchaft des Oberkriegsrathes demDau: pagnieen Feldartillerie zugetheilt. - Eine Cavaleriedis phin überträat, ohne daß si. R. v. in der Zahl der Mitglieder viſion *) iſt aus 2 Brigaden , deren jede 2 Regimenter des Rathes mitbegriffen iſt.

bat, zuſammengeſeßt; 12 Stücke leichter Artillerie, in 2

Die nach dem ſpaniſchen Feldzuge von 1823 nicht wieder in die Cadres des Generalſtabs aufgenommenen Offiziere, welche ſpäter wieder verwendet, hinſichtlich : Unciennetät kraft ſollen, aber vertoren haben, jugebrad teihrer zeit Dienſtgrads die als Quiescentén

Batterieen organiſirt, ſind ihr beigegeben .

Ein Armeecorps beſteht gewöhnlich aus 3 Infantes

Dieß gibt einer erlauchten Verordnung (wahrſcheinlich des Dauphins ), wies

riediviſionen und einer Cavaleriediviſion. eine Stärke von 12 Regimentern Musketiere

leichter Infanterie

6 4

.

.

Gavalerie

6 Batterieen Poſitionsartillerie 6 2

5

der in ihre alte Rechte treten . Dieſe Maßregel läßt die Gutma: chung noch größerer , allgemeinerer, gegen die Offiziere der alten Urmée begangenen ungerechtigkeiten hoffen. Die beiden Generalieutenante, Grafen la Galiſioniere und Montmorency :laval, find in Paris geſtorben . K ö nigreich Sachſen. ( Dresden, 4. März.) Se. Maj. der König haben den Soldaten, welche ſich bei der, am 16. V. M. im

36 Bataill. 18

28 Schwadr.

72 Geſchůße.

Feldartillerie

72

leichter ( reit. ) Artillerie

24

3

Feuerwerks alaboratorium ſtattgefundenen Erploſion durch Muth,

Zuſammen : 54 Bataillone Infanterie, 28 Schwadros Beſonnenhưit und ſchnellen Entſchluß vorzüglich auszeichneten und nen Cavalerie und 168 Gefchúte.

tadurch ein noch größeres Unglück abwendeten, Militär: Verdienſt

Außerdem iſt jedes Armeecorps mit mehreren Abtheis lungen Pionniere, Pontonniere, Gendarmen uc. verſehen. | Zahlreiche Adminiſtrationen mit ihrem ungebeueren Pers ſonal gibt es in Rußland nicht.

Opiß iſt die goldene Medailie zu Iheil geworden, die ſilberne

( Schluß folgt.)

medaillen zu verleihen geruht.

Dem Unterfeuerwerksmeiſter

aher habendie Oberfeuerwerker Müller, Thiele 1, Nicolai und

Thielé 2 ; der Feuerwerker Berrmann, die Oberkanoniere Fröhnert, Mödler und Prodſch; endlich der Serſchant Brandenburger von der Strafcompagnie erhalten. Der Oberkanonier Procerch empfing noch außerdem ein Geldgeſchenk von Sr. Majeſtát. Von den Verunglückten iſt, außer den früher angezeigten 9 Mann, bis jest keiner weiter geſtorben und nur bei Einem die Erhaltung des Les

bens, ſo wie bei Zwei bis Dreien die Herſtellung für den Dienſt

Militär : Chronik.

noch greifelhaft.

Baden . Durch Verfüaung vom 9. Februar ſind 1) die Benen nungen ,,wirkliche Capitaine und Rittmeiſter " und ,,Stabs

i capitaine und Stabsrittmeiſter" im großherzoglichbadírchenUr: meecorps aufgehoben und dagegen beſtimmtworden , daß ſämmtliche active Capitaine und Rittmeiſter in der Linie in gleichem Rang: prrhältniſſe ſtehen, und nur in inſicht des Gehalts in Capitaine 1r und 2r Klaſſe unter chieden werden ſollen . Ferner iſt 2 ) der Stand der Premierlieutenante bei jedem Rigiment oder Corps bis zur Unzahl der vorhandenen Compagnieen oder Escas dronen erhöht und zugleich beſtimmt worden, daß die Premierlieu: tenante gleichfalls nur hinſichtlich ihres Gehaite in 2 Klaſſen, näm: lich Premierlieutenante 10 und 2r Klaſſe, eingetheilt werden ſollen . ( Es wurden demzufolge 36 Secondlieutenante am 9. Februar ju Premierlieutenanten befördert.) - Endlich ſind 3 ) durch Verfügung vom 21. Februar, die bisher beſtandenen Verhältniſſe einer Genes ralinſpection der Infanterie aufgehoben worden . Um 9. Februar iſt der Generalmajor, Generaladjutant und Se:

Mi ſ celle n . [ Teſtamentariſche Verfügung , welche zur Nacha ha mung empfohlen werden dürfte. ] Der verſtorbene engliſche

; ! I

Oberft und Gouverneur von Cow 28 - Caſtle , John Drouly , hat in ſeinem Ieftamente die Sunime vou 10,000 Pf. St. in 3.pro centigen reducirten Banfrenten ausgeſellt, um von den Intereſſen ( 300 pf. St. ) an fünfzehn Offizierswittien eine jährliche Uuter ftübung nach folgendem Verhältniſſe auszuzahlen : à 25 Pf. St. 125 Pf. St. an 5 þauptmannswittwen . $ à 20 : 100 ; an 5 lieurenantswittwen . 75 s an 5 Cornet- oder Fähndrichówittwen à 15 Nach din Beſtimmungen des Teſtators darf die Wittwe, welche auf dieſe Penſion Unſpruch macht, außer ihrer Wittwenpenſion, .

;

neralinſpector der Infanterie, v. Frančen , zu Karlsruhe geſtorben. Kein die Summe von 30 pf. St. überſteigendes jährliches Einkoms Frankreich. Im 4. März hat ſich der Oberkriegsrath men beſigen . Wittwen , deren Männer vor dem Feinde geblieben , zum erftenmale verſammelt. Die Sißung hatte zum Zweck , das Tollen vor allen anderen den Vorzug genießen, und auf diejenigen , Reglement zu discutiren, welches die Ordnung ſeiner Arbeiten und welche die meiſten Kinder haben , Toü gleichfalls beſondere Rück ſidt genommen werden .

Der jedesmalige Kriegsſecretär und

*) ueber die rufiiſche Cavalerie , deren Formation , Einrich: Generalzahlmeiſter ſind zu Erecutoren ernannt , an welche fide tung und Stärke vergl. den Vufſaß in Nr. 13 – 18 der 2. M.Z.

von 1827 , welchen auch die franzöſiſchen Militärjournale gang oder im Uuszuge aufgenommen haben. ,

die Wittwen wenden müſſen .

( Hierzu die Beilage Nr. 2. )

Redigirt unter Berantwortlid peit der Berlagsbandlung : C. * . lesie in Darmſtadt , und in defien Offizin gedrudt.

Samstag, Nr. 24.

22. März 1828 .

Allgemeine Militar - Zeitung. Heber inden Militarerziehungsanſtalten kriegswiſſenſchaftlichen Unterricht dieſes vorzügliche Schule des Kriegers Halte, beſchafftigt, daßmich ſelbſt Studium ſeit Jahren ausſchließlich und . daß ich dem f. ſ. adelichen Cadettencorps nur Glück wünſchen fónnte , wenn es , ohne das Nothwendigere

( Bom königlich baieriſchen Hauptmann v. Xylander. )

In der Schrift „, Betrachtungen über die Infanterie " zu verſäumen , Zeit genug finden ſollte, :: B. Manches brachte es der Gegenſtand mit ſich , daß auch das zu aus der Geſchichte der Taktit ( alſo aus einem Wenig und zu Viel im friegswiſſenſchaftlichen Unter Theile der Geſchichte der Kriegskunſt, aber nicht

richte angebender Militárs berührt werden mußte, Kriegsgeſchichte ) in den Unterricht aufzunehmen . und eben als ich damit beſchäfftigt war, kamen mir die Was aber den zweiten Punct betrifft, ſo hat der Hr. „ Vorleſungen über militariſche Gegenſtånde 2c. " des Verfaſſer jenes Aufſaßes allerdings Recht, wenn er 1

Hrn. Generallieutenants v. Gersdorff zur Hand ;

glaubt, daß ich die fritiſche Behandlung der

ſo wenig ich nun den Werth verkannte, welchen dieſes Werf an und für ſich beſitzt, ſo ſchien mir dennoch der friegsgeſchichtliche Theil deſſelben , binſichtlich feiner Beſtimmung, als ein Beleg zu der Behauptung zu dienen, daß man in dieſem Unterrichte zu weit gebe, und dieſe Anſicht ſprach ich , in Kürze , und ohne dis recte Bezeichnung des Werfes , auf Seite 57 der

Kriegsgeſchichte für ein zu weit gehen im friegs wiſſenſchaftlichen Unterrichte einer militårerzie. bung sainſtalt balte ; aber Unrecht þar derſelbe wieder , wenn er dieſe Anſicht in der Art als die meis nige bezeichnen will, als hätte ich dieſelbe entweder zus erſt aufgeſtellt, oder als ſtellte ich mich der entgegenges reßten Anſicht beſonders , vielleicht gar aus ganz fremd obigen Sdrift aus. artigen Urſachen, entgegen ; denn dieſe Meinung, daß Gegen dieſe meine Aeußerung hat nun der Hr. Der es nicht geeignet ſei, Triegsgeſchichte, z. B. eine

faſſer des Aufſabes ,, Ueber den militariſch geſchichtlis Analyſe oder Kritik der Feldzüge Friedrichs und 3

den und taftiſchen Unterricht im t. 1. adelichen Cadets Napoleons , unter die Lebrgegenſtånde einer Milis tencorps zu Dresden ," in Nr. 10. 11 u . 12 der A.M.3. tårerziehungsanſtalt aufzunehmen dieſe Meis

ſeine Stimme erhoben, und da ich'glaube, daß es, trotz nung iſt nicht blos die meinige, ſie iſt nicht blos die den Schlußworten jenes Aufſages , wenigſtens für einiger Gegner, ſondern ſie iſt, ſo weit mir die Einrichs

Militårerziehungsanſtalten nicht ganz gleichgiítig tungen der meiſten europäiſchen Militärerziehungsanſtal: ſein könne , worin der kriegswiſſenſchaftliche Unterricht ten bekannt ſind, in allen ſolchen Anſtalten - das t. .. -

beſtehe, ſo werde ich mich hier ausführlicher über dieſen adeliche Cadettencorps ausgenommen

als die rich

Gegenſtand ausſprechen , als es in den Betrachtungen tigſte erkannt, und man kann ſie ſohin mit Recht die allgemeine Meinung nennen . Wenn ich das , was jener Aufſatz gegen meine Neus Gjn dieſen Militárerziehungsanſtalten glaubt man , Berung enthält, kurz zuſammenfaſſe, ſo ſind es drei daß die Zöglinge nur in denjenigen Theilen der Kriegs Puncte, welche mir zum Vorwurfe gereichen ſollen : erſt: wiſſenſchaften unterrichtet werden ſollen , welche ihnen lich , daß ich das militariſch - hiſtoriſche Studium übers auf ihrem nådyſten Standpuncte nothwendig und haupt zu verwerfen ſcheine; zweitens, daß ich die frisz unachſt nůžlich ſein können, und durch welche ſie in tiſche Behandlung der Kriegsgeſchichte als den Stand geſegt werden, in Verbindung mit dem , was febrgegenſtand nicht für geeignet balte; drittens, ſie bei der Truppe practiſd) erlernen, in kürzeſt möglicher daß ich mich in den Folgen irre, welche ein ſolcher Uns Zeit brauchbare Offiziere, und zwar vor der Hand terricht hervorbringen ſoll. brauchbare Subalternoffiziere zu werden ; - man glaubt, Was den erſten Punct betrifft, ſo irrt ſich der Hr. nur ſo weit in den Kriegswiſſenſchaften vorſchreiten zu Verfaſſer gånzlich , wenn er der Meinung ſein ſollte, als dürfen , als es den Schülern, von ihrem rein theoreti geſdeben konnte.

ſei idi bem hiſtoriſchen Studium überhaupt abhold - ſchen Standpuncte aus, möglich iſt, das Vorgetragene -

er fonnte auch feine Beweisgründe zu dieſem Vorwurfe zu erfaſſen ; man glaubt , alle höhere Zweige dem finden , und ich kann im Gegentheile verſichern, daß auch Selbſtſtudium , oder anderen in dieſer Beziehung aller:

• ich ein gründliches Stuðium der Geſchichte für eine dings nothwendigen und nüßlichen höheren Bildungs

187

188

Man lehrt ihnen die anſtalten, wie z. B. die allgemeine Kriegsſchule zu Bersliche Notionen nicht mitbringt. lin eine ſolche für die Offiziere des preußiſchen Heeres | Terrainlehre , nicht wie ſie der Feldherr oder der Offi. iſt * ) , überlaſſen zu müſſen , weil eine ſolche Fortbildung zier des Generalſtabs braucht, ſondern nur ſo weit es

nur auf eine gewiſſe practiſche Senntniß des Kriegswes im Hörſaale móglich iſt, zum fünftigen Studium des Terrains die erſten Andeutungen zu geben. ſens baſirt, von reellem Nußen ſein fann. Man ſchließt endlich den taftiſchen Unterricht ( der linie, der Offiziers des Wirkungsfre der nun Da is

bis er zu den hóberen Regionen hinaufſteigt, in frieges fortificatoriſche ſdreitet damit gleichzeitig fort ) mit der wiſſenſchaftlicher Beziehung ein taftiſcher iſt , ſo hat ſogenannten angewandten Taftit , wobei es freilich man auch in allen ſolchen Anſtalten geglaubt, ſich auf nicht darauf abgeſehen ſein darf, ſogleich Schlachtens

denjenigen militäriſchen Unterricht beſchränken zu müſsenter zu bilden , ſondern nur darauf, den Zöglingen, ſen , welchen man zum taftiſchen rechnet.

To weit es móglich iſt , ein möglichſt richtiges Bild der

Wohl iſt mir bekannt, daß man in manchen Milis taftiſchen Begebenheiten des Krieges beizubringen , tårerziehungsanſtalten, vielleicht aus einer übertriebenen ein Bild , ohne welches die übrigen militariſchen Kennts Furcht , zu weit zu geben , - den taftiſchen Unterricht niſſe nichts núßen, ohne welches man nicht weiter ſchreis

aufdie Erklärung des Erercirreglements beſchränkt, was ten kann. Hierbei werden Beiſpiele von wirklichen Ges freilich zu wenig, und ein Ertrem iſt, das auch im fechten und auch von Schlachten vorgelegt, um dadurch k. ſ. adelichen Cadettencorps ſtattfand, bis vor einiger dieſes Bild um ſo lebendiger zu geſtalten, und dieſe werden

Zeit eine, gewiß nothwendige Veränderung vorgenom- nun freilich aus der Kriegøgeſchichte genommen, — men wurde , wobei ſich aber nur wiederholt bewahrheitet aber ſie werden auch, wie geſagt, aus ihr genommen , bat, queles extrêmes se touchent. es ſind nur einzelne , blos unter den taftiſchen Ges Aber ich kenne auch mehrere Militárerziehungsanſtals lichtspunct gebrachte Gegenſtände, die vorzüglich dazu ' ten, wo, ohne in das eine oder andere Ertrem zu verdienen ſollen , die Stellung des Einzelnen und Unterges

fallen, die Aufgabe, wenn vielleicht auch nicht ganz volls kommen, doch, wie mir ſcheint, ziemlich richtig gelóßt wird . Dort bleibt man nicht bei der Laftit des Erer: cirreglements ſtehen , man verſteigt ſich aber auch

ordneten im größeren Ganzen zu erblicken und dadurch um ſo richtiger zu erfaſſen ; aber der Zuſammenhang unter ihnen bleibt außer dem Bereiche , weil dieſer hos bere , ſtrategiſche , politiſche Zuſammenhang vom groß.

nicht in die höheren Regionen der Kriegswiſſenſchaften, ten Theile der Schüler, vielleicht wohl gelernt, aber ſondern dort hat man den Mittelweg eingeſchlagen , die nicht beurtheilt werden kann , noch vor der Hand Zaftif auf eine ſolche Weiſe zum Gegenſtande des uns beurtheilt zu werden braucht ; - die Zalentvollerent

terrichtes zu machen, daß dadurch dem nächſten Zwecke, aber finden ſpåter die Mittel hierzu, entweder auf hos einer baldigen , practiſchen Brauchbarfeit entſprochen , heren Bildungsanſtalten , wo ſolche beſtehen , oder im

und die fünftige Fortbildung des Einzelnen , derdie Selbſtſtudium ; auf jeden Fall darf ein Vortrag nie

Talente beſigt und Gelegenheit findet, bin ånglich auf beſondere Talente berechnet ſein, wenn er nicht bei vorbereitet werde, obne dadurch die ſtets größere dem großeren Theile ſeinen Zweck verfehlen ſou. Zahl derjenigen Kópfe, welche ſid, nicht über die Mitte erheben wollen , durch das Hinaufziehen auf einen für

ſie zu hohen Standpunct aus dem Gleichgewichte zu bringen .

( Schluß folgt. )

Militäriſche Anſicht von Rußlant.

Wer ſi b) unter dem Worte ,,Wiffenſchaft der Taftit" vielleicht nichts als logiſtik denkt, oder wer hierunter

( Sh 1 u 5. )

Nach den neueſten Documenten beträgt der effective eine, in gewiſſen Beziehungenallerdings zum Irrthume Friedensſtan d der ruſſiſchen Armee 610,000 Mann und

führende mathematiſche Taftif verſteht, der beliebt ſich 126,000 Pferde . Hierunter ſind nicht begriffen: die Ges ein falſches Bild zu entwerfen , woran Niemand, alß er nerale ,der Generalſtab, die Ståbe des Genie undder ſelbſt Schuld iſt.

Ingenieurgeographen ; auch den záblen nicht zu dem Effecs In dieſen Anſtalten lehrt man nåmlich , außer der Rivjtande der Armee diebei öffentlichen Anſtalten Waffenlehre, welche eine Grundlage für alle übrige und Adminiſtrationen ( namentlich bei den Geſtüten ,

Cheile der Taftif bildet, ſo viel von Stellung , Bewe: Arſenalen , Gewebrfabrifen , Pulvermühlen und Werts

gung und Gefecht der Truppen , als theoretiſd auf ſtåttenaller Art) in großer Menge angeſtellten Hands gefaßt werden kann, um beim Austritte aus dem Inſti: werferſoldaten. tute die reglementariſchen Beſtimmungen um ſo gründ. Der Effectivſtand im Kriege iſt auf 1,039,580 Mann licher und fruchtender in ſich aufzunehmen, als fie der feſtgeſetzt. Recrut und derjenige auffaßt, der dieſe wiſſenſchaft: Die Koſacken , mit Ausnahme von 10 regulirten Res gimentern (welche zuſammen 5000 Mann záblen ) gebos

allerdings und mit Recht Krieg og erdichte ren nicht zu den Cadres der Armee . Die unregulirten *) geleſen Dert wird , allein die Schüler dieſer allgemeinen Kriegschule ſind Koracen ſind beſonders für den Dienſt an den Gränzen junge Männer , die nur aufgenommen werden , nacho.m Tie beſtimmt, und nur zur Kriegszeit ſind ſie den Armees 3 Jahre als Offiziere gedient und in einem Grimen die no

thigen Vorkenntniſſe bewieſen baben und das iſt alſo ein ganz corps attaſchirt. Die regulirten anderes Auditorium für Kriegsgeſchidite, als es ſich in einer Erziehungsanſtalt findet .

Cadres vertheilt :

Truppen ſind in die nachſtehenden

190

189

Infanter i e.

Marſch- und fagerungsweſen , die Vertheilung der

Raiſerliche Garde

10 Regimenter.

Truppen, die topographiſchen Arbeiten und Alles, was

Grenadiere Carabiniere

14

ſich auf die militäriſchen Operationen bezieht. Der Chef

.

>

3

der Artillerie leitet die Waffen der Artillerie und

7

Musfetiere

96

des Genie. Ein General vom Tage , der nach der

3

4

Marinetruppen : Jáger (welche die 29. und 30 . Diviſion bilden ) Zuſammen 139 Regimenter.

8

Tour wechſelt, regelt, wie ſein Name mit ſich bringt , s

-

S a valer i e .

Raiſerliche Garde

9 Regimenter. 9 17 8 12 12 8

Kúraſſiere Dragoner



Jåger Huſaren

Uhlanen

Coloniſirte Uhlanen Zuſammen 75 Regimenter. Raiſerliche Garde

3

Reitende Artillerie

.



114

Speciale

3

Am 1. Februar 1827 ſind im Großherzogthum Heſſen,

r p 8. 22 Compagnieen. 17 Bataillone.

verbeſserte Einrichtungen hinſichtlich der Militár - Witt

Pionniere . Sappeure und Mineure von der .

Garde . Gendarmerie

4

8 Schwadronen .

Truppen außer der linie. Garniſonstruppen

Kurfürſtenthum Heſſen.

30 Schwadronen.

.

Pontonniere

dem großen Hauptquartier gemodelt; dieſelben Dienſts brandhen , in Sectionen organiſirt , correſpondiren mit den ihnen unmittelbar vorgeſeşten Bureaur.

Die Militár -Wittwen- und Waiſen -Anſtalten im Großherzogthum Heſſen und im

9 Compagnieen.

.

unter ihrer Leitung, welche von Offizieren beſorgt wer den. Zur Kriegszeit und auf militäriſchen Reiſen folgen die Kanzleien dem Kaiſer. Jedes Armeecorps, jede Ar: meediviſion und jedes Provinzialgouvernement iſt nady

s

A r tiller í e .

Fußartillerie .

Alles, was den täglichen und laufenden Dienſt betrifft. Alle dieſe verſchiedene Chefs des Dienſtes , welche ſich in Hauptquartier des Kaiſers aufhalten , haben Kanzleien

77,000 Mani .

Regul. Koſaden ( 10 Regimenter) 5,000

und am 21. Februar 1828 im Kurfürſtenthum Heſſen wens und Waiſen - Anſtalten getroffen worden. Wir theilen das Weſentlichſte über die jezige Einrichtung beider Anſtalten mit.

1. Großherzogthum Heſſen. A. Mitglieder der Anſtalt.

Alle Offiziere und alle ſonſtige, im Offiziersrange ſtehende Militárperſonen , welde Gagen oder Penſionen

Wie vortheilhaft es für das allgemeine Wohl iſt, beziehen, ſind zur Theilnahme an der Anſtalt verbunden. auf ſolche Weiſe die Truppen in Corps und Waffen

Wenn ein Mitglied aus dem Militårſtande in den

vereinigt zu haben, iſt leicht zu erachten . Die Möglich . keit , ſtets über die Streitkräfte zu verfügen , die Bes weglichkeit der Truppen und die demulation , welche bei jedem Zuſammenſein einer großeren Anzahl von Mens ſchen herrſcht, gereichen zum Nußen des Staates und

Sivilſtand übergeht, ſo ſteht es ihm frei, Mitglied des Inſtituts zu bleiben oder auszutreten ; im erſteren Falle muß es aber 1 '/xfache Beiträge bezahlen , im lekteren erhålt es die etwa gezahlte Eintrittsſumme, nicht aber die Beiträge zurück. - Ein cafjirtes oder zur Strafe

zum Vortheil des Dienſtes.

entlaſſenes Mitglied wird von der Anſtalt ausgeſchloſs

Die ruſſiſchen Truppen ſind jederzeit mit allem Kriegs- ſen , erhålt jedoch die Eintrittsſumme zurück. geråthe verſehen ; ſie haben ihre Lagerungseffecten und Die Mitglieder ſind in 5 Klaſſen getheilt, je nachdem ihre Munition bei ſich, ſo daß einige Minuten nach Em : fie in eine der nachbenannten Rangcathegorieen geboren : Generale , pfang der Marſchordre die ganze Armee ins Feld geben 1. Klaſſe fann. Man vernachläſſigt fein Mittel, um den Widen

2. Klaſſe

der Einzelnen anzuſpornen ; man bildet in den Regimen : tern, in den Diviſionen und in den Armeecorps Muſters

3. Klaſſe

pelotons und Muſterſchwadronen , welche einen großen Wetteifer in den verſchiedenen Gorps erregen .

4. Klaſſe 5. Klaſſe

-

Oberſten und Oberſtlieutenante , Majore , Capitaine , Lieutenante .

B. Das Einkommen der Anſtalt beſteht 1 ) aus Die Geſeße der Hierarchie ſind in der ruſſiſchen Arben Leiſtungen der Mitglieder, 2) aus den Collaterals

mee genau beſtimmt. Tagsbefehle fennt man darin faſt geldern von dem an Seitenverwandte fallenden Nachs gar nicht, ſo einfach iſt das Råderwerk der Adminiſtras laſſe der Militárperſonen , 3) aus den Zinſen von auss tion. Der Kaiſer iſt der geborene Chef der Armee ; geliehenen Capitalien ( das Capitalvermogen betrågt jetzt

ſein Chef des Generalſtabs iſt das Organ ſeines ungefähr 200,000 fl., und zur Vermehrung deſſelben můj, ſouveränen Willens ; er iſt in Perſon Kriegsminis ſter , oder, wenn ein eigener Kriegsminiſter beſteht, ſo wird derſelbe als ſein Delegirter betrachtet. Der Chef des Generalſtabs, welcher die militäriſche Correſpondenz

ſen jährlich 2000 fl. von den laufenden Einnahmen vers wendet werden .) – Reichen dieſe Einnahmen zur Bes zahlung der Gehalte nicht hin, ſo wird 4) das Fehlende aus der Kriegsfaſſe zugeſchoſſen . des Kaiſers beſorgt, verläßt niemals ſeine Perſon. Ein C. Die feiſtungen der Mitglieder beſtehen Generalquartiermeiſter leitet das Materiel , das 1 ) aus den Beitragen und Promotionsgeldern , welche

1

192

191

jedes Mitglied, es ſei verheirathet oder nicht , zu bes Kriegsminiſterium , ſondern auch von zehn , in jedem zahlen hat; 2) aus den Eintrittsgeldern , welche nur Jahre beſonders zu wählenden Mitgliedern (zwei von von den verheiratheten Mitgliedern bezahlt werden. jeder Klaſſe ) abgehört. ( Schluß folgt. ) Die jährlichen Beitråge ſind gleich dem Betrage von ſechs Procent einer Jahrespenſion , wie ſolche die Wittwe oder die Waiſen eines verſtorbenen Mitgliedes

der betreffenden Klaſſe zu beziehen haben , ſie betragen

Militär - Chronik.

alſo in Ir 1r rraſſe 36 fl. - in 2r Klaſſe 30 fi. fl - in 3r Preußen. Am 1. März fand zu Stargard die fünfzigjährige Klaſſe 24 fl. - " in 4r Klaſſe 18 ft. fl - in 5r Klaſſe 12 fl. Dienſtjubetfeier des Generalmajors und Brigabecommandeurs Unter den Promotionsgeldern wird der Betrag u. Lettow ftatt , welcher am 1. März 1778 in das damalige

der erſten Monatsgage oder der Zulage des erſten Mo- Regiment von Pfuhl eingetreten war, und ſeitdem an den Schlac ten von Jena , Dresden , Nodendorf, Leipzig , laon , Paris und nats, welche ein neu angeſtelltes oder avancirtes Mit- Belle-Uuiancé den thätigſtenUntheil genommen hatte.Doch und 1

glied zur Anſtaltskaſſe zu bezahlen hat, verſtanden . freudig wurde der Jubelareis überraſcht, als von Stettin aus Se. Die Eintrittsgelder, welche jedes Mitglied bei t. . der Kronprinz, in Begleitung des ørn. Oberpräſidenten Dr. Sade Ercellenz , der hohen Generalität , der Regimentschefs und ſeiner Verheirathung zubezahlen hatſindder , anderen Militärperſonen , zu' Stargard eintrafen und, Hälfte mehrerer

einer Jahrespenſion der Wittwen und Waiſen gleich und 0,8 Verdienſt des wackeren Kriegers' Huldreich anerkennend , ihm betragen in 1r Klaſſe 300 fl. – in 2r Klaſſe 250 fl. - Höchſtihren Beſuch abzuſtatten geruhten , ein in den Ullergnädigſten in 3r Klaſſe 200 fl. -— in 4r Klaſſe 150 fl. -" in 5r Klarfe Ausdrücken abgefastes allerhödites Cabinet:ſchreiben mit den In: 100 fl. – Jedes verheirathete Mitglied, welches aus einer fignien des rothen Adlerordens er Klaſſe mit Eichenlaub überreich

Klaſſe in die andere übertritt, bezahlt die Differenz zwis ten und zugleich von Ihrer Seite einen kofibaren Ehrenbegen, in . ſchen dem Eintrittsgelde der beiden Klaſſen mit 50 fl . zur ziert und auf dem Stichblatte eineHöchſtgnädige Inſchrift gravirt Kaſſe .

ift, als Undenten hinzufügten .

D. Die jährliche Penſion , welchedie Wittwe oder .

Schweiz. Seit dem 3. März ſind die Situngen der eidges

die Waiſen eines verſtorbenen Mitgliedes aus der Ansnöſſiſchen Militäraufſid te behörde in Zürich eröffnet. Se. Maj. der König haben höchſte ſtaltskaſſe zu erhalten haben , betrågt in ir Klaſſe 600 fl. Entídließung vom 5. März nten durch ulrich den Gewehrfabrica zu

in 2r Klaſſe 500 fl.

in 3r Klaſſe 400 fl.

in 4r

Klaſſe 300 fl. - in 5r Klaſſe 200 fl.

Stuttgart für die von ihm erfundene neue Urt von Gewehr Thiöſſern mit ſenkrecht ſtehendem halbbedeckten Hahne an Gea

Nur die wirklich angetraute Ehefrau und nur legi wehren für Zündhütchen ein Patent zu ausſchließlicher Benufung time oder legitimirte Kinder ſind zum Penſionsbezuge ſeiner Erfindung auf die Dauer von 6 Jahren zu verleihen geruht. berechtigt. Die geſchiedene Ehefrau verliert ihre Penſionss

anſprüche, wenn ſie der ſchuldige Theil bei der Scheidung . Mi ſ cellen. war. – Die Wittwe bezieht die Penſion gbis zu ihrem Zobe oder bis zu ihrer Wiederverheirathun ; die Kinder [ Alafieneintheilung der franzöſiſchen Soldaten. ] un der Pontonniere die gemeine MannſchaftderArtille FürGenietruppen n 25. zum zurůckgelegte bis erreichen, beziehen Die Verſe: in Frankreich beſtehen rie2 ,Klarren. oder der verheirathen wenn zu Lebensjahre, ohne ſich ſie dieſesſieAlter

Dienſtzeit in der 2. Klaſſeſtattfinden , und zwar a ) für die Ka der ihnen das Doppelte ihres Penſionsantheilszuan Ein-, / noniere und Pontonniere nach dem Dienſtalter in ihren reſpectiven kommen verſchafft.

-

Auch nach dem 25. Jahre können Corps zur Zeit des Friedens, zur Zeit des Krieges aber zu_ !3

folche Kinder, welche ſich wegen Gebrechlichkeit, Geiſtess nach der Walt, und zu /, nach dem Dienſtatter; b ) für die Mis

ſchwäche zc. ihren lInterhalt zu erwerben außer Stande neure und Sappeure nach dem Dienſtalter in ihren reſp. Corps zur Zeit des Friedens , und in ihren Compagnieen zur Zeit des ſind, außerordentliche Penſionen erhalten. Arieges . Die Wittwe und die Kinder ſind, ſo wie die geſchies

[Militärblinden , unterſtügungsverein dene Ehefrau (wenn ſie nicht nach dem Obigen ihre Ans Werder.] Einnahmen des Vereins zuzurMariens Die vorjährigen unterſtü : ſprüche verloren hat), ohne Rückſicht auf ihreVermögens. Qung der Militärblinden in Beſtpreußen haben, mit Einſchluß des

umſtånde gleich berechtigt zum Penſionsbezuge , To aus dem Jahre 1826 verbliebenen Beſtandes von 17 Thlr. 3 Sgr. jedoch , daß eine Wittwe oder eine geſchiedene Ehefrau 3 Pf., überhaupt 1945 Thlr.25 Sgr. 4 Pf. betragen ; worunter lich 279 Thlr. haben 29 Sgr. außerordentliche Beiträge Die, Sanjen im2 Pf. 1473 Thtr. 11 Gar. befinden. für 2 Kópfe gilt. Hiernach wird die Penſion vertheilt, Zudgaben 7 Pf. betragen wenn Hinterlaſſene aus mehreren Eben vorhanden ſind. Iwovon an Bertheilungen an den beſtimmten feierlichen Tagen 938 Wenn hierbei ein an der Penſion Antheil nehmendes

Ihlr. (48 Thir: 5 Sgr. mehr als im vorigen Jahre ) ; 130 Thlr.

Individuum abgeht , ſo wädſt beffen Penſionstheil ben 21 Sgr. 10 pf. an außerordentlichen Unterſtüßungen ; 125 Thlr.

übrigen zu, ſo daß das zulegt übrig bleibende dieganze zur ( 56 Erwerbung Thir. 7 Sgr. mehrals im vorigenJahre) an 4 Militärblinde von Grundſtücken. Von der vorbemerkten Geſammt: Penſion erbålt.

einnahme find lonach 472 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf. in Beſtand verblies

E. Verwaltung der Anſtalt !. Unter der obesi ben, wovon 450 Thlr.in Pfandbriefe umgeſent worden. Im ren Leitung des Kriegsminiſteriums iſt die Specialver: Juni diesesJahres werden es bereits 10 Jahre, ſeit der Verein

waltung der Anſtalt einer, aus dem Sommandanten der ſeine Wirkſamkeit begonnen, und es wird alsdann durcheine 10jäh rige Rechenſchaft überſichtlich zur öffentlichen Renntniß gebracht Reſidenz und einem Mitgliede des Kriegsminiſteriums werden, allerhödöſten wieder ihm unterm 2.Juni 1818 ertheitten gebildeten Commiſſion anvertraut. Die von dem Kaffier Genehmigung genügt und dem öffentlichen Vertrauen entſprodzen

jährlich abzulegende Rechnung wird nidit allein von dem worden. Redigirt unter Verantwortlidfeit der Beriøgsbandlung: S. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Diizin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 25 .

26. März 1828 .

Allgemeine Militár - Zeitung. Ueber den kriegswiſſenſchaftlichen Unterricht in Militárerziehungsanſtalten. ( Vomi töniglim baieriſchen Saupimann o, xylander. )

der der neueren Zeit insbeſondere, nicht zum Verdienſte, ſondern zum Vorwurfe rechnet. Wenn nun alſo das Strategiſche, wenn Alles, was

zur böheren Kriegsführung und Heerorganiſation gehört,

ausgeſchloſſen bleibt, ſo glaubt man, daß die Kriegs. Die Kriegsanſtalten jeder Art ſind nur dann zwecks in folchen Anſtalten ſein könne, weil ihr Studium , wenn måßig , wenn ſie vor allem anderen auf den wirklich ein nútendes Reſultat daraus hervorgeben ſoll, Krieg berechnet ſind, und darauf iſt auch der ſo eben bereits Kenntniſſe vom Dbigen vorausſeßt. ( Schluß. )

geſchichte ebenfalls kein Gegenſtand des Unterrichtes

angegebene Unterricht berechnet ; die Zöglinge nämlich

Nun ſagt man freilich, daß man auch fein eigentlis

ſollen , wenn ſie in Kriegszeiten austreten , ſobald als möglich mit möglichſter Brauchbarkeit bei ihrer Truppe eintretenfónnen , und dazu gehört, außer den militäriſch moraliſchen Eigenſcaften , ein gewiſſes Wiſſen und

dies Studium der Kriegsgeſchichte veriange, daß die Vorleſungen blos zur Anleitung dazu dienen ſollen ; dieſe Verſicherung iſt übrigens ganz überflüſſig , denn das Pebren iſt obnebin nur Anleitung zum Studium, und

swar insbeſondere ein ſolches vom Taftiſchen der gegen aneifern , anleiten zum Studium der Kriegsgeſchichte wärtigen Kriegsführung, ein Wiſſen, das freilich wird man die Zóglinge auch anderwårts , aber dieſe Können befähigt, das aber dennod Vorleſungen dürfen, wenn ſie auch wirklich ſonit feine nicht allein zum Bedingniß des Könnend iſt, das eben den zum Offizier nadstheilige Folgen båtten , wenigſtens nicht auf Kos erzogenen Jüngling auch hierin von jedem Anderen uns iten des früher als nothwendig bezeichneten taftiſchen terſcheiden jou, der feine ſolche Erziehung genoſſen und Unterrichtes geſchehen ; – ich will nicht unterſuchen, ob bisher dem Staate nichts gefoſtet hat, und ſo intereſ dieß legtere vielleicht im t. ſ. adelichen Sadettencorps -

ſant die Kenntniß der Kriegsführung früherer Zeiten der Fad ſein kann , oder nicht, aber ſo viel ſcheint wes in anderen Beziehungen iſt, ſo tritt doch dieſelbe hin: nigſtens aus der Darſtellung jenes Aufſabes hervorzus ſichtlich des practiſchen Nußens in ſolchen Augenblicken geben , daß das Meiſtevon demjenigen, was man anders des Krieges , und im Wirfungsfreiſe des angebenden warts von der Taktif zu wiſſen , als poſitiv nothwens Offiziers , weit hinter die der gegenwärtigen Kriegsfüh: Dig betrachtet und lehrt, bort nur gelegenheitlich rung zurück .

Dieß glaubt man alſo in dieſen Inſtituten den Zog

vorgetragen wird , und umgefehrt daß dasjenige , was man in anderen Anſtalten dieſer Art nicht lebren zu

lingen beibringen zu müſſen , dagegen glaubt man aber, dürfen glaubt , oder nur gelegenbeitlich andeutet, nicht in den Pebrcurs aufnehmen zu dürfen , was , mit dort den eigentlichen ünterricht bildet. Der Gegenſtand hinſichtlich des Vortrags der Kriegos einem Worte geſagt, ins Strategiſche gehört. Mag man ſich immerhin noch um die richtigſte Defini: geſchichte läßt ſich auch noch auf folgende Art darſtellen , -

tion von Strategie und Taftif ſtreiten, ſo weit iſt man wenn mandie Kriegsgeſchichte aus folgenden vier Theis doch darüber einig, was man im Allgemeinen zum einen len oder Elementen zuſammengeſeßt betrachtet: und anderen rechnet, und ich werde mich alſo bier nicht

weiter darüber erklären müſſen .

1 ) Die Kriegsgeſchichte entbått nåmlich : die Erzähs lung, die Urſachen und Folgen der Kriegsbegebenheiten

Die Urſachen , warum man nicht ins Strategiſche im Allgemeinen . Dieß wird den Zöglingen bereits in der Augemeis eingehen zu dürfen glaubt , gehen theils , klar genug, aus den Gründen bervor, welche für das zu Erleri nende angegeben wurden , theils glaubt man , daß,

nen oder Specials oder Pandesgeſchichte bekannt.

2) Sie geht hierauf nåber in die politiſchen Eins ſelbſt wenn im Uebrigen Zeit und Umſtånde es geſtatten wirkungen auf das Ganze, wie auf das Einzelne der würden, ſich bis dahin zu verbreiten - dadurch bei dem Kriegsbegebenheiten ein . Ein Gegenſtand, der in einer Erziehungsanſtalt und größten Theile der Schủler nur jene Weisbeit befor: ſelbſt vor 18-20jährigen Jünglingen, ſchwerlich mit dert werden würde, die man der Jugend überhaupt und ich will nicht unterſuchen , mit welder Rechte großem Erfolge behandelt werden wird . -

-

-

196

195

3) Den wichtigſten Theil bildet die Entwicelung der ich mich über den Hauptgegenſtand ausgeſprochen ſtrategiſchen und hóberen militäriſden Anordnungen habe , weiter fein Wort. und Ausführungen u . f. w . Nur noch den Wunſch erlaube ich mir beizufügen , Wozu , wie ſchon oben erwähnt wurde, die Vorfennt- daß andere Militárs , deren Standpunct es mit ſich niſſe fehlen.

bringt, über das Wieweit im friegswiſſenſchaftlicher

4 ) Endlich folgt das Detail der Ausführungen, das Unterrichte an Militarerziehungsanſtalten "nadizudenken , Taftiſche überhaupt.

und darüber im Reinen zu ſein , und die nicht, wie ich ,

Dieß leşte Viertel wird das Einzige ſein , welches unmittelbar am Streite betbeitigt ſind, fidh ebenfaus

den Schülern ohne Zweifel nůßlich ſein wird , wenn ſie bierůber offen und offentlich ausſprechen möchten. die nöthigen taftiſchen Vorfenntniſſe bereits erworben

baben ; iſt aber auch dieß nicht der Fall, haben ſienur Die Militár-Wittwen- und Waiſen - Anſtalten To gelegenheitlich einige taktiſche Notizen erhalten, ſo verliert auch dieß lezte Viertel ſeine Bedeutung für jie , und ſo möchte es am Ende nidit ſo ganz ſchwer jein , zu beurtheilen, ob durch einen ſolchen friegshiſto : riſchen Vortrag an einer Militárerziehungsanſtalt der Zweck erreicht werden könne , der erreicht werden ſoll, oder ob nicht vielmehr für die größere Menge ein ganz anderer Erfolg zu erwarten ſein dürfte.

Uebrigens weiß ich ſehr wohl, daß auch im Kriego weſen das Widytigfte der Menſch iſt , daß alſo auch die wichtigſte Aufgabe einer Militärerziehungsanſtalt dieſe iſt: den Menſchen zu bilden , daß ſowohl dieſe Bildung als die militäriſche insbeſondere, nicht die Sadie eines oder des anderen Lehrgegenſtandes ſein

im Großherzogthum Heſſen und im

Kurfürſtenthuni Heſjen. ( Soluß. )

II. Rurfürſtenthum Heſſen. A. Mitglieder der Anſtalt. Alle Offiziere und Mittelſtabsperſonen , das Perſonal

des Generalfriegsdepartements , der Gebeimen Kriegss fanzlei und des Generalauditorats ſind zur Jheilnahme an der Anſtalt verbunden . Sie bleiben auch dann dazu verpflichtet, wenn ſie in das Civil verſetzt werden , in welchem Falle fie dagegen auch berechtigtſind, in höhere Klaſſen der Anſtalt fortzurüden, wenn ſie im Civil den

Fonne, derſelbe nenne ſich didaftiſd oder biſtoriſch ; dieſen Klaſſen entſprechenden bóberen Rang erhalten . daß bei der Erziehung oft ſo viel auf das Wie, als Ein dimmittirtes oder in fremde Dienſte getretenes Mits auf das Was ankomme; daß der rechte Erfolg nur aus glied ift zur ferneren Theilnahme an der Anſtalt bes

dem Ganzen hervorgebe u. f.f w. - aber die einzelnen Cheile des Unterrichtes müſſen im Ganzen harmoniren, und in ſo fern es ſich hier vom wiffenſchaftlichen Unters richte an und für ſich handelte, fann das Was , wenn aud nicht allein entſcheidend, doch nie gleichgiltig ſein , und über dieß was in friegswiſſenſchaftlicher Hinſicht habe ich hier meine Meinung ausgeſprochen , wie ſie war, als ich die Betrachtungen niederſchrieb, und wie ſie noch jeßt iſt, weil mir feine Gründe dargelegt wurden , welche

rechtigt; verliert aber ein ſolches Mitglied im fremden Dienſte ſein leben vor dem Feinde, oder ſtirbt es an den Folgen der erhaltenen Wunden , ſo erhalten ſeine Hinterlaſſenen nur die Hälfte der Penſion , welche ſie bei erfolgtem natürlichen Tode ihres Gatten oder Das ters erhalten haben würden. - Wenn ein Mitglied aus der Anſtalt austritt, ro fallen die bezahlten Beis tragsgelder der Anſtalt anheim . -

Die Mitglieder find in 7 Abtheilungen getheilt ,

mich zu einer anderen Meinung båtten veranlaſſen fonso daß nen, und dieß iſt alſo meine Erflarung zum Zerte, zu zur

erſten die Generale, Oberſten und Regimentss

der ich durch jenen Aufſatz in der A. M.3. aufgefordert commandeure, der Chef und die Directoren bei dem : worden bin .

Nun ſollte id freilich erſt beginnen, noch den obigen

Generalfriegødepartement, zur zweiten die Oberſtlieutenante und Majore,

dritten Punct, und insbeſondere die Art und Weiſe, welche nicht Regimentscommandeure ſind, die Geheimen wie jener Auffaz meine frůbere Neußerung angreift, im Kriegøråthe, der Generalauditeur und Generalfriegs. Detail zu bekämpfen ; ich fónnte nun die Gründe beleud commiffar, ten, welche daſelbſt zu Gunſten des friegsgeſchichtlichen

zur dritten die Majore à la suite, der General.

Vortrages angegeben ſind , vorzüglich diejenigen auf ſtabsarzt, die Capitaine und Rittmeiſter 1r Klaffe, die S. 84 der A. M. 3 .; id fónnte zeigen , wie wenig ger Kriegøråthe , zur vierten die Capitaine und Rittmeiſter 2r Klaffe, nau es der Hr. Verfaſſer mit den Gitaten aus meinem

Buche nimmt, und welch ein merkwürdiges quid pro die Oberauditeure, Affefforen und wirklidhen Secretare quo ihm in dieſer Beziehung S. 84 begegnet iſt; ich des Generalfriegsdepartements und Generalauditorats, konnte mich über die Beſchuldigung verteidigen , als die Oberfriegscommiffare, Kriegszablmeiſter ? c. , zur fünften die Brigade- und Garniſonsauditeure, batte ich behauptet, daß alle åltere Offiziere ſich nicht mit den Kriegswiſſenſchaften beſchafftigen , und fónnte Brigadekriegscommiſſáre, Regimentsårzte 2c. , zur recht en die Premierlieutenante , Bataillonss über dieß und alles Uebrige, was der Hr. Verfaſſer am

Ende feines Auffages zuſammenzutragen beliebte, årzte, Regiſtratoren ?c., zur ſiebenten die Secondlieutenante, Compagnies leicht mehrere Blätter füllen , allein ich glaube, daß ſich die verehrlichen Leſer dieſer Blåtter an folchen Contros wundärzte , Regimentsthierärzte , Kanzliſten 2c. verſen nicht ſehr ergoßen modten, und daber, naddem gehören.

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B. Das Einkommen der Anſtalt beſteht 1) aus geweſen , die geſchiedene Ebefrau aber niur bann ,

2) aus jährlichen 1000 wenn ſie nicht durch das die Scheidung ausſprechende den Leiſtungen der Mitglieder, Generalmilitärfaſſe bewilligt Erfenntniß für den allein ſchuldigen Theil erklärt wors Zhalern , welche aus der

ſind, 3) aus den Zinſen von ausgeliehenen Capitalien, den iſt. Beide müſſen , wenn ſie hůlfsbedürftige Stiefe 4 ) aus einer Entſchädigung für die der Anſtalt zuge: finder haben , denſelben eine ' (ndthigenfalls nach dem

ſicherte Benußung der zur Militárgerichtsbarkeit nach Miniſterialausſchreiben vom 10. Jan. 1827 zu beſtims ihrem vormaligen Umfange zu rechnenden Depoſiten , mende ) Unterſtüßung leiſten. Wenn eine Wittwe oder geſchiedene Frau nicht vorhans oder wenn dieſelbe aus dem Penſionsgenuffe getreten den beſtehen Mitglieder der C. Die Leiſtungen 1) aus den Beiträgen, welche jedes Mitglied , es ſei iſt, und wenn in dieſem Falle eheliche Kinder des verſtors verheirathet oder nicht, zu bezahlen hat , und 2) aug benen Theilhabers vorhanden ſind, weldoe die Mittel zum

5) aus Militärſtrafgeldern.

ordentlichen und außerordentlichen þeirathsgeldern .

ſtandesmåßigen Unterhalte ( 8. h . wenigſtens 100 Thaler

Die jährlichen Beiträge ſind gleich dem Betrage jährliche Einfünfte für jedes ) nicht haben , ſo erhalten von ' ( 16 ? , Procent) einer jährlichen Wittwenpen ſion ; ſie betragen alſo in der 1. Abtheilung 48 Thaler, in der 2. Abth. 36 Thaler, in der 3. Abth. 30 Thaler, in der 4. Abth. 20 Thaler , in der 5. Abth . 12 Thaler,

dieſe die Penſion , aber nur bis zum zurücgelegten ach to zehnten Jahre. Wenn eines derſelben abgeht, To wachſt deſſen Antheil den übrigen zu . Einer einzelnen Waiſe kann jedoch nicht mehr, als die Hälfte der ver.

in der 6. Abth . 9 Thaler, in der 7. Abth . 6 Thaler. Seber aus fremden Dienſten in die furhelliſden tretende,

ordnungsmåßigen Mittwenpenſion verabreicht werden. Wenn ein Theilhaber fich ( außer einem notoriſchen

3

zu einer bóberen als der 7. Abtheilung gehörige Theil Anfalle von Melandsolie oder gånzlicher Verſtandesjers baber des Inſtituts muß alsbald einen fünfjährigen rúttung) ſelbſt entleibt, ſo erhalten die Wittwe oder die Beitrag der betreffenden Abtheilung cinlegen ( und aus Waiſen nur die Hälfte der ihnen ſonſt zukommenden ßerdem , wenn er verheirathet iſt , das Heirathsgeld, Penſion. welches er zu entrichten gehabt hätte, wenn die Verbei: Die Wittwe bezieht die Penſion bis zu ihrem Tode oder ihrer Wiederverheirathung. rathung im kurheſſiſchen Dienſte geſchehen wire. ) Für die Waiſen Drdentliche Heirathsgelder hat jeder Theilhas hört die Penſion auf, a ) wenn ſich ihre ůmſtånde ſo ver. ber bei der Verheirathung in folgendem Betrage zu bes beſſern,, daß ſie nach dem Obigen nicht mehr für búlfs . zahlen : in der 1. Abtheilung 48 Thaler, in der 2. Abth. bedürftig zu achten ſind, b) wenn ſich eine auf die Pens 36 Thaler, in der 3. Abth . 30 Thaler , in der 4. Abth. fion berechtigte Tochter vor dem 18. Jahre verheirathet, 40 Thaler, in der 5. Abth . 50 Thaler, in der 6. Abth. und wenn ein Soon in das Cadettencorps aufgenoms 100 Thaler , in der 7. Abth . 200 Thaler. men oder zum Portepeefåhudrich oder zu einer Civilſtelle,

Außerordentliche Heirathsgelder werden von mit welcher gleicher oder höherer Gehalt verbunden iſt,

ſolchen Theilhabern bezahlt, welche bei der Verheirathung i ernannt wird, c) mit dem Tode oder dem Schluſſe des um 10 Jahre älter ſind , als ihre Verlobten ; bei der

18. Jahres des Kindes, oder wenn mehrere darauf bes

erſten Verheirathung muß von jedem , dieſes Verhältniß rechtigte Kinder vorhanden ſind, mit dem Schluſſe des aths 18. Jahres des jủngſten . überſteigenden Jahre, außer den ordentlichen Heiratho geldern , ein halbjähriger Wittwenfaſſebeitrag , bei der E. Die Verwaltung der Anſtalt wird durch zweiten und ferneren Eben , wo feine ordentliche eine aus 5 Mitgliedern beſtehende Direction geleitet,

Heirathsgelder mehr bezahlt werden, von jedem , jenes wovon drei zu ſtehenbleibenden Directoren von dem Derhåltniß überſteigenden Jahre ein einjähriger Beitrag Kurfürſten ernannt , die beiden anderen aber jährlich entrichtet werden .

von den in den Regimentern und Corps ſtehenden , ſo

Wenn ein Theilhaber ſtirbt, ehe ſein Beitrag für wie den ſonſtigen activen Armeeoffizieren und den Mits volle 5 Jahre überhaupt oder in der betreffenden Ab :

gliedern der Anſtalt bei dem Generalfriegsdepartement

theilung geleiſtet iſt, ſo wird zwar den Hinterlaffenen die Penſion derjenigen Abtheilung , worin der Verſtors bene zuleßt geſtanden bat, gezahlt, dagegen die an dem 5 jährigen Beitrage fehlende Summe auf dieſe Penſion nach und nach , und zwar monatlich mit '/4 des Betrags

und Generalauditorat gewählt und dem Kurfürſten durch das Generalfriegsdepartement zur Beſtitigung vorges ſchlagen werden. Wahlfånig ſind nur Stabsoffiziere ber Caſſeliſchen Garniſon. Von denjenigen,, welche gewählt waren , darf nur einer auf das nächſte Jahr wieder gewählt werden , der andere aber (und zwar der zuerſt

derſelben , in Abzug gebracht. D. Die jabrliche Penſion der Hinterlaſſenen zugegangene ) erſt nach einem Zwiſchenraume von einem å eines verſtorbenen Mitgliedes beträgt in der 1.Abtheit Jahre.. - Wenn die Direction die Jahresrechnung abs

lung 288 Thaler, in der 2. Abth . 216 Thaler, in der gebórt hat, ſo wird der Kaſſenabſchluß gedruckt und den 3. Abth. 180 Thaler, in der 4.Abth. 120 Thaler, in der Regimentern und Corpo, auch auf Verlangen einzelnen mitgetheilt. ſteht es ungen Theilhaber rten RechnJedem des in Gegenwart frei, bie abgehö 5. Abth.. 72 Thaler, in der 6. Abth. 60 Thaler , in der Intereſſenten 7. Abth . 48 Thaler.

Rechnungsführers einzuſehen . Auf die Penſion iſt zunächſt berechtigt die Wittwe, welche bereits vor der leßten Krankheit ihres verſtorbe:

nen Mannes auf geſegliche Weiſe mit ihm verheirathet

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200

Militär : Chron i k.

Europäer beitrug, odir er iſt wenigſtens dabei betheiligt. Braucht der Europärr irgend etwas, ſo tann er es im Kaffexhau'e

borgen , Baden. Nich dem din Ständen vorgelegten Finanzetat für und es wird ihm segen 200 Procent vom Werthë des Erborgten

1828 – 1830 beträgt der Militäretat jährlich 1,651,364 fl., aur Lant aeſchrieb n . Hat der Marroſi ein g ? Monare gidieni, io

wozu noch 12,650 fl. Penſionen für die

ausBeitrag dem ruſifin F los erhält ir nicht nur ke Sold, fendern irºniuß auch hören, daß muge zurückgekebrten Soldaten und 4432 fl. zu den Bun : der Kaffeewineb 08 nen Gange zil fordern hat , und das er dieſem desfeftungen kommin . überdieß noitrine Situld abiran.n muß, was natürlich nicht an: Die Offiziere Baiern. ( Münchin, 10. März.) Das Cager , welchee zu uns ders als durch längóris Dienen geichehen kann. werden aus den Serroldaten genommen , und ibre Ernennun ſteht wir: zu’ainmengejo.zen beiHunsburg September Monats des fange den lou ( ' . Nr. 10 ter u. M. 3. ) , wird aus 18 Baia lon n di in Kapudan Paſcha nu , der da on icine Boithe le giebr. Ges 1

Infanterii, 12 Escad: Daen Chevaurleyers, 12 Ercadicnen Kürar , ſchicklichkeit im Sredieriſti aibe es unter den Türken nicht, und Tiere und 6 Batterieen beſtehen und von Ér. Maj. dem König in daß die Türken überhaupt Serfahrten machen förnen , iſt nurdann Pirron commandirt werden, bear.iflich , wenn man w.iß , daß Europäir bi den Segeln und

Die baieriſchen Artillerieoffiziere, weiche bisher in Frantz Türken bi dem obliegt. Steuer arbeiten, während das frchtenUugenzeugen ausſchließend den Nach Vrſicherung

reich gereiſt ſino ( l. Nr. 41 der 4. M. 3. von 1827 ) , ſind nun

der

von

iſt die

nach England gegangen, um ſich auch dort in den Unſalien ihres Verwirrung an Bord eines türtiſmen Schiffes höchit lächerlich. Die bälfte der Mannſchaft , vielle oht fürchterrich fockrank, liegt

Faches umzuleben .

Die B.feftigung von $ ngolſtadt wird in dieſem Jahre mit auf dem Decke ausgeſtreckt, wibiend die andere an den Tauen dem Brückenkopfe auf dem rechten Donauufer beginnen.

siebt , ohne etwas davon zu verſtecen. ueberall fieht man einen

Die baieriſche Infanterie wird ein gerades, kurzes Schmert Iidaus hin und her laufen, riches und links Fufchlinbiebe auss

erhalten, ungefährſo, wie es bisher blog die Artillerie hatii Das theilen und die Leute zur Urbeit zwingen. De urt, wie man die Seelcute in der Renntniß und Behandlung der verbiedinen

Daue

Modell iſt bereits genehmigt,

unterwriſt, iſt gang im Einklange mit allem Uebrigen . O müré, Preifen , Kleidungsſtücke und ähnliche D nue wirden an das Iaus terk gehängt, und dann hört man die Befehli : ,, Die lan e Pfeife

Mi ſc ſ celle n . aufuezogen ! Paßtsen Kohl gehen ! 218 die Nac.idi von [Die türkiſche Seemacht.] Die Türken können 100 be , der 3 rſtörung eines ſchönen Kriegsſchiff durch gricchi'de Branoer waffnete Sdiiffe qusrüſten , wierront ſiz in nruerin Zeiten nie nehr ſich verbreitet hatte, wurde die Mannichaft eines türkiſchin Schiffs als 50 auf einmal geſtellt baben.Algier, Tunis und Tripoli haben ! bilder Unnäherung eines griechichen von dem heftigſten Schrecken zuweiten gegen 20 Kriegs'chiffe geliefert, welche aus Corveiten, Zwei: I eruriffer. Seeleute, die ſich an Bord befanden, halen verſichert, maſtern und Shonein beitanden, iront uerüſtet und bimannt; aber das die Verwirrung unier der Mannſchaft nicht größer ſein konnte. obgleich fie unter dem türkiſchen Udmiral ſtehen, ſo phun ſie doch, Das Geichüß idurde ohne Richtung abgefeuirt, und oft nach einer was ibnen beliebt. Die eigentliche türkische Seimacht, das heißt Seite , wo der Feind nicht war. Die Marroſen liefen dreiend die Schiffe, welche das Serarrenal in Konſtantinopel ausrüitet , hin und her. Viele ſchitten ſich an , über Bord zu ſpringen, und beſteht a118' 5 bis 6 Dreideckern, 6 bis 8 Soiffen von 74 Kanonen, andere thaten es wirkiich. Selbft unter den günſtigſten Umſtäns 30 Fregatten und Corvetten , und 40 bis 50 Schonern und zwei den weiß man wenig von Kriegszucht; aber in folchen Fällen iſt maſtern. Es gibt keine regelmäßige Sesſoldaten , und foot Stiff? gar nichts savon zu ſehen.

zu einem Kriegsunternehmen zu bemannen ſind, wird geprißt. Die Preſſer laufen in Kaffeehäuſer und Wein'chenken, wo die ärmeren Boiksklaſſen zuſammenkommen , und ergreiien queobne unterſchied und obne im mindeſten zu unterſuchen, ob ſie etiras vom Seeme , ſen verſtehen . Ja fribit Leute , die rung auf der Straße gehen,

Dieß wußtın die Führir der et inen

gricchiſchen Stiffe, die 'o kühn war n , ſich ganz ungeſtraft um die chirerbinaffneten tűrti'chin Fregatten zu biwegin . Ein gries child.s Sct if kam einſt einer ſchwrren türkirchin Fregatte ro nabe, daß der Unker des Türken einen Theildes Tauwerks des griechis Ichen Fahrzeuas faßte. Hugenhlirt.ch eiitin bride, die Tauě abzus

entiommien nicht. Biſlere Seeleute aber findet man unter din Kauf: bauin und ſich loszumachen , da der Gricche dem Türken niąt ro fahrern auf dem for arzen Meere und unter den Bootsleuten am nahe ſein wollie, und bieter das griechiſche Schiff für einen Brander Belle'pont, und diere werden ohne Erbarmen au gigiiffin . Bor bieit . Nickt ein einziger Schuß girdab. Der g ſchmäßiae Grieche

dem Uusbrute der griech Ich 'n Revolution mußern dir In en sydra ſtieß die ab'cheu ititen Schmähungen aegen den Türken und gegen und Spezzia eine gewiſſe Anzahl von Seeleuten liefern, ſo pil ſie

Mahomed aus, während der ernſte Türke nur mit dem Finger

von der Pforte dazu aufgefordert wurden , und dieß war die Besdrohte und reinen Gignir aufforderte, die Sache Mann upsen Männ dingung, unter wilcher ibnen die eigene Veriraltung ihrer öffent auszuf dhuin. Eine einzige' l'age ein.s europäi'den Schiffes von lichen Ungelegenheitin veſtaltet war. Dirß erklärt den Umſtand, halb lo viel Kanonen hätte den Grieden in Grund ichießen kön: daß bei dem Ausbruche des Kriegis ſo viele Griech n auf den türki: fdgen Stiffen waren . Uud fenit reg nie an U bendländirn , aber

nen .

man muß ro billig rein, zu bemerken , daß piele von diesen in den tűrtiſchen Spedienſt verlockt iror en ſind. Es gibt in Konſtanti: nopel menfure, von Maitelern und anderen Europäern gehaltene Weinhiurer, wo faſt alle europäiche Matro en qu'ammerifoirimen. Der Birth fragt den Kapudan, over Europäer brauche, sind wie viele. Der Kapudan gibt die erforder iche Zahl an uno zabit ge-

lidbeit haben ſich ſeitdem in der Schule der Erfahruna ziemlich verloren, und in mehr als einem Falle hat ſich ein einziges türkiſches Fahrzeug durch ein ganzes ariechiſches se chwader rechrend den Weg gebabnt. Dir Pa'cha von Wegypten hat ſeine Seemadt ſeit ein wen Jahren allmähud verſtärkt , und ſie beſteht jeßt aus winigfting 60 Kriegsſchiffen . Unter dirren ſind 6 bis 7 Fregatten,

Solche Auftritte rah man jedoch nur zu Unfange der Res

vo:ution . Der Schreden der Türken und ihr Manuel an Geſchics

wöhnlit 1o.leid, den Preis. Der Birih fenet in feine Schinke die meiſt aui Privaridirfien zu Mareille, tivorno und Trieſt ges zurück, fucht alle unzufriedene Matroſen aus, denkt ihnen frei: baut wurden . Die übrigen Schiffe ſind Corvetten, Zweimaſter und gebig ein und bringt ſie dahin , eine bündige Verpflichtung zum Stoner , und mit wenigen Uusnahmen ſind alle dieſe Fahrzeuge Seedier ſte zu unterziichnen. Sobald dieß geichehen iſt, bringt von ſehr vorzüglider Art und in der beſten Ordnung. Im Gefechte man ſie in der Trunkenheit ſorleich an Bord eines Stiffes, und und in der Führung ihrer Schiffe haben ſich die Neampter den Jürs 66 wiro ſorgfältig darauf gereben , ihnen jede Gelegenheit zum ken aus Konſtantinopel weit übertigen gezeigt, ohne Zweifel aber 1

landen abzuſchneiden, ſo lange das Stiff im gafen liegt. Sie iſt dieß dem Umſtande zuguſchreiben , daß ſich viele'fremde Seeleute haben Aleiche Speiſeantheile mit den türkiſchen Seeleuten , aber für

in des Paida's Dienft befinden , welche auf jedem Schiffe einen

Wein , Branntwein und Grog müſſen ſie beſonders bezahlen , wenn anders ein unglücklider Chriſt dazu im Stande iſt . Auf jedem

Dheit der Mann dhaft bilden . ( Dieſe Notizen ſind in einem, zu London im vorigen Jahre erſchienenen Werke : Sketches of the war in Greece enthaiten und aus den Briefen des ehemaligen

türkiſchen Schiffe befindet ſich ein ordentlichis Kaffeehaus , wo man alle ei ſinntiche Bedürfniſſe befriedigen kann , und vielleicht iſt der britiſchen Conſu's in Morea, P. I. Green, eines den Jürten gar Inhaber eines ſolchen Kaffeehauſie derſelbe, der zur Wiriodung der nicht abgeneigten Mannes , entlehnt,-) Redigirt unter Verantwortlidfeit der Verlagsbandlung : E, OR LC $ fe in Darmstadt, und in su

Liis gedrudt.

1

Samstag, Nr. 26.

29. März 1828 .

Allgemeine Militár - Zeitung. Ucker die Beſchaffenheit des Unterrichtes und Corps iſt ſanft und våterlich , die leute werden gut Linicninfanterie.

behandelt , gut gefleidet , gut genährt , ſelbſt beſſer als der größte Theil von ihnen es in ihren Familien ſein würde ; das Avanceinent ſteht allen offen und iſt dem

Die Leiſlungen , deren eine gute Infanterie fåhig iſt, und die großen Anforderungen , welche inan an fie macht, bedingen eine in hohem Grade taktiſche Ausbildung. Bei den reichen Erfahrungen der neueren Zeit, bei dem ges genwärtigen Standpuncte der militärwiffenſchaftlichen

Geſeße gemåß vertheilt, und die Anciennetit hat ihre zwei Drittheile, welche ihr durch Vergünſtigungen nicht ſtreitig gemacht werden können ; der junge Soldat, wels cher die Taufbahn mit dem Wunſde betritt, ſie auf eine würdige Weiſe zu durchlaufen , kann , wie fonſt , den

der Uebungen in der franzöſiſdien

Bildung und bei der im Militar allgemein bemerfbaren edlen Ehrgeiz haben und nähren , dahin zu gelangen ; Rúhrigkeit, wäre man berechtigt, jene Wahrheit und das wenn in dieſer Hinſicht die Wechſelfalle des Glúcs durch

damit ausgeſprochene Bedürfniß als allgemein anerkannt den Friedensſtand, in welchem Franfreid) ruht, weniger vorauszuſeßen , wenn ſid ) nicht hin und wieder das Gesonell und vielfältig ſind, ſo ſind ſie auch um ſo fiches gentheil davon an den Tag legte. Daß dieſe Bebaups rer. Warum können wir nun , trotz allen unſeren Ans

tung, wenigſtens theilweiſe, auf die franzöſiſche Infan : ſtrengungen , nicht dahin gelangen , unſere junge Leute terie anwendbar iſt und das man in derſelben, statt die bei ihren Regimentern feſtzuhalten ?

Erfahrungen langwieriger Kriege auf die jungen Sol: daten überzutragen und ſie durch einen ſorgfältigen und terricht in den Regimentern fortwährend zu erhalten, Rúdſchritte thut, alle Mühen nur auf den Grercirplaß und auf Kleinigkeiten verwendet, das practiſche Krie: gerleben aber ganz unbeachtet låßt, geht aus folgendem

Dieſe ſo wichtige

Frage iſt von allen denen , welche ſie unterſucht haben, auf verſchiedene Weiſe geloſt worden , und jede Auflös Bung iſt immer nod) zweifelhaft geblieben. Es bedúnkt uns indeſſen , daß ſie leicht zu geben wäre: man darf nur einen Blick in das Innere eines Regiments werfen, um wahrzunehmen, daß die einzige Urſache der Seltens

Aufſaße “ ) hervor, den wir aus dem Journal des sci- beit der Rengagements nur in dem Efel beſteht, welchen

ences militaires entlehnen und welcher neben manchen die Eintónigkeit und langweiíige Einförmigkeit des Les Wahrheiten, die nicht oft genug wiederholt werden kons bens nicht nur denen , welche das loos unter die Fahs nen, über die Urſadyen der gegenwärtigen Abneigung gegen nen beruft , ſondern ſelbſt denjenigen , welche ſid) freis den Militárſtand beachtenswerthe Betrachtung enenthält. willig darunter ſtellen , einfloßt. Dieß iſt's , was wir

Das Recrutirungsgeſetz, beginnt der Verfaſſer, bes ruft jeden durch das loos bezeichneten Bürger, 8 Jahre ſeines Lebens dem Dienſte ſeines Landes zu widnien. Dieſe Einrichtung hat neben dem Vortheile, jenen mili: táriſchen Geiſt, welcher ein hervorſtechender Zug in dem Nationalcharafter iſt, in Frankreich zu verbreiten, den Nachtheil, daß unſeren Regimentern jedes Jahr eine große Anzahl von Unteroffizieren abgeht, deren Erſatz je mehr und mehr (dwieriger wird .

in den nachfolgenden Betrachtungen darzuthun verſus chen werden . Die jährliche Entlaſſung, welche und an jedem 31. December die älteſte Kiaffe der Soldaten entführt, hat nothwendigerweiſe die Aushebung von Leuten zur Folge, um die Corps complett zu erhalten , wodurch unſeren

Regimentern etwa der achte Theil ihres Effectivſtandes neu zugeht. Nehmen wir nun einen dieſer jungen Sols

Das Geſeß über daten und durchlaufen mit ihm die Bahn ſeines Da

bie Rengagements hat zur Abſicht, dieſen Nachtheil zu beſeitigen: allein hat es auch ſeinen Zweck erfüüt? Ges wiß nicht, weil die Vortheile, welche es darbietet, nur eine ſehr geringe Anzahl von Militárs bei den Fahnen zurückzuhalten vermogen . Wober entſteht nun dieſe un geduld , den Dienſt zu verlaſſen ? Die Diſciplin der

ſeins im Regiment: Sechs Monate reichen hin, um ihn die beiden erſten Schulen zu lebren und ihn in das Bataillon zu ſtellen , bernach wird er für unterrichtet angeſehen und genießt bie damit verbundenen Privilegien, nåmlich: daß er nur einmal des Tages zum Ererciren geht. Worin bes ſteht nun dieſe militariſche Erziehung, welche ihm das

* ) Er iſt betitelt : Reflexions sur l'infanterie de ligne et sur les erſte Jahr ſeines Aufenthaltes im Corps zu erlangen causes du peu des résultats amenés par les rengagements. verſtattet, bat ? Er weiß ſein Gewehr auseinanderzus

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nehmen und zuſammenzuſetzen, zu reinigen und zu hand. | und ſo aus ihm eine Maſchine zu machen , wie den haben , auf die Wade 311 ziehen, Schildwadie zu ſtehen, Tambour, welcher ſeinen erſten Schlag mit jedem Tage eine Runde oder Patrouille zu erfennen , furz, er hat von Neuem beginnt ? Dies iſt es, was wir uns in dies

ſich mit den täglichen Beſchafftigungen ſeines Stand- ler Abhandlung zu unterſuchen vornehmen . quartiers vertraut geinacht. Dieſes Jahr iſt, ohne Mi :

Das Grerciren iſt , geben wir der Sache auf den

derrede, gut angewendet, und wird dat , weidyes darauf folgt , zur Maſſe dieſer Elementarbegriffe noch etwas hinzufügen ? Mit nidhten ; der Anfang wird derſelbe und das zu erreichende Ziel nicht entfernter ſein ; er

Grund, das fdwarze Thier des Soldaten ; es gibt feine liſt , deren er fid) nicht bedient, um ſich demſelben zu entziehen ; er ſdhützt limpiklid; feiten vor, er ſudyt Bors wande, er bittet uin Befreiungen, er erwartet mit uns

wird , wie vorher, die Soldaten ., Plotons- und Ba-

geduld den Tag der Wadhe, welcher ihn 24 Stunden

taillonsſchule, nur etwas geſchwinder, durchlaufen, auf davon befreit, und der Widerwille, welchen es ein floßt, die Wache ziehen, ſeine Rüſtung in Ordnung halten 2c. iſt bei manchen von der Art, daß ſie ſich über die langs

Sehr gut! wird man ſagen ; allein werden ihn dieſe weile des Arreſtes mit dein Gedanken tröſten, daß er ſie beide erite Jahre in den Grundregeln hinreichend befes befreit, dabei zu erſcheinen . Das Ererciren bleibt indeſ ſtigt haben, und wird ihm das dritte eine neue Quelle ren die unvermeidliche tägliche Beſchafftigung, und fügt

des Unterrichtes eróffnen ? Mit nichten ; wir haben ihn man noch die Menge von Kleinigkeiten hinzu , welche bisber ſein Leben zwiſchen dem beſtändigen Wechſel des

dem Soldaten tagtäglich in dem

Inneren ſeiner tas

Grercirens und der Wachen zubringen ſehen ; die Zufunft ſerne gleichmäßig vorbehalten ſind , ſo wird man aufs gew & brt ihm , zur Zerſtreuung, feine andere Perſpective, horen, ſich úber die ungeduldige Eile zu wundern , mit als eine immermåbrende Abwechſelung zwiſdien Wachen welcher er ſich einer Lebensweiſe zu entziehen trachtet,

und Ererciren, und müßte er zwanzig Jahre dienen, ſo deren zwangvolle, dem Geſchmace ſeines Alters und dem würde ihn der Anfang eines jeden Jahres den ordiná- Nationalcharakter ſo widrige Einförmigkeit damit endigt, ren Schritt zergliedern, und jede Generalinſpection im

ihn zu entmuthigen . Hieraus kommen jene Gemüthos

Bataillon manövriren ſehen . Wir fragen nun, kann es frankheiten, welche man Heimweh nennt, die Deſertio , etwas geben , was mehr dazu geeignet wäre, bei einem nen und die Seltenheit der Rengagements. alten , durch die Führung ſeiner Waffe ſeit lange her In Anerkennung der Núzlidikeit und Nothwendigs geplagten Soldaten einen Widerwillen zu erregen, als feit, den Soldaten vom Múſiiggange entfernt zu halten, ibn beſtåndig mit Recruten zu dem ABS ſeines Hand- haben wir geſagt, daß die erſte Bedingung, um ihn bei

werfe zurückzuführen ? Wird man und etwa ſagen, den Fahnen zurůczuhalten , darin beſteht, zu verhindern, daß dieſe Art des Unterrichtes den Vortheil darbiete, daß er an den Beſchafftigungen , denen man ihn unter's

bei den Corps jeneß vollkommene Enſemble herbeizufüh- wirft, keinen Efel befomme, und haben dargethan, daß

ren, welches bei den Bewegungen des Grercitiums das das tägliche Ererciren , weit entfernt, dieſe unumgångs Auge er óke ? Wir antworten : 1 ) daß dieſes ſo ſehr liche Bedingung zu erfüllen , unfehlbar den Nachtheil gerihmte und gewünſchte Enſemble nur eingebildet und berbeiführe , welchen wir bezeichnen. Unſere Abſicht' ijt in der Linie faſt unmöglid; zu erreichen iſt , weil , wie gewiß nicht, die Nothwendigkeit, es den Soldaten zu wir oben angeführt haben, ein Achtheil des Effectivſtan- lehren, zu låugnen ; ohne daſſelbewurde in der Hands des jábriid , erneuert wird und daher Ale niemals auf habung der Waffen eine für das Ganze und die pủncts

demſelben Grade der Ausbildung ſtehen ; 2) daß es über: liche Ausführung nachtheilige Verwirrung entſtehen, er flüſſig iſt, weil es nur ein Gegenſtand der Parade iſt muß es daber wiſſen ; allein wir wollen, daß, wenn er und niemals vor dem Feinde angewendet wird, in deſſen es einmal weiß , man es ihn nicht mehr oder nur in ſo

Nähe das einzige ſo wichtige Enſemble wünſchenswerth fern verrichten laſſe, als es nothwendig iſt, um es nidit iſt, weldies in den Marſchbewegungen und den Mand- zu vergeſſen , und daß man es durch mannichfaltigere vers vorherrſchen muß ; 3 ) daß es ſchädlich iſt , weil und beſonders núblichere Beſchafftigungen erfebe ; wir

man , um dahin zu gelangen, eine Zeit verliert, welde wünſchen, daß man den Soldaten, ſtatt ihn ſein ganzes man viel núßlicher verwenden könnte, und weil das uns Leben lang bei den Elementen ſeines Berufes zurückzus Fehlbare Reſultat der Anſtrengungen , welche man macht, halten, unterrichte, den Krieg zu führen . Es wird nichts un es zu erreichen , im Widerwillen beſteht. Wird man leichter ſein : die Garniſonſtådte ſind von Dörfern ums

und noch einwerfen, daß das von uns beſtrittene Sy

geben, warum entſendet man nidyt von Zeit zu Zeit ein

ſtem nid)t allein den Unterricht des Soldaten zum Zwecke Detaſchement, eines derſelben zu recognoſciren , ſich darin bat , rondern auch, ihn immer im Athem zu erhalten militariſch feſtzuſetzen und zu ſichern, während daſſelbe und ibn dem Müſſiggange zu entziehen, welcher ſo ges ein anderes Detaſchement, bald ſtårfer, bald ſchwacher,

fährlich iſt, wenn er bei einer zablreichen Vereinigung um die Abwechſelungen des Rúfzuges und der Verheis von Leuten Eingang gewinnt, von welchen der größere digung herbeizuführen , angreift, wegnimmt oder nach Theil ohne Erziehung iſt und ſich auf eine nůžlideArt Umſtänden umgeht ? Dieſe Art des Erercirens wird nicht zu beſchafftigen weiß ? Es iſt ohne Zweifel weiſe ohne Widerrede von hohem Nugen ſein , weil dadurch

und klug, den Soldaten im Athem zu erhalten ; aber den Offizieren und beſonders den Unteroffizieren gelehrt 1

fann dieſes Reſultat nur durch das Ererciren herbei wird, die Poſten gut auszuſehen und alle mit der Starfe geführt werden ? Iſt es durchaus nothwendig , ihn, um ihrer Truppen und den Ortsverhältniſſen vereinbarliche

ihn in Thätigkeit zu erhalten, zu einem einförmigen les Widerſtandsmittel zu combiniren. Die Theorie gibt wohl

ben zu verdammen , worin ein Tag dem anderen gleicht, allgemeine Principien über die Recognoſcirung oder Vers

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theidigung eines befeßten oder einzunehmenden Punctes , / welche bei vielem Eifer, bei dem Wunſche núßlich zu allein im Kriege ſind nur Ausübung und Erfahrung ſein und vielleicht mit noch mehr theoretiſchen Kennts ſichere Fübrer.

niſſen, von der Erfahrung gånzlich entblößt ſind, und

Die Escorte, der Angriff und die Vertheidigung eines Convois können gleid fals koſtbare Elemente eines Prac: tiſchen Unterridytes abgeben ; ein Verſteck wird die Ese corte von der Nothwendigkeit überzeugen, ihren Marſch aufzuflåren ; ein von dem Feinde beſeşter oder abges ſchnittener Punct der Straße, welcher ſie folgen muß, | wird ſie lehren , eine bewadyte Paſſage anzugreifen oder zu umgehen ; ein unvorhergeſehener Angriff , bald auf die Seite, bald auf den Rüden , wird ſie an beſtåndige Bertheidigung und Wachſamkeit gewöhnen ; furz, man wird nach und nach alle Fälle vorausſehen und ihr dar-

unſere lezten Kriege haben hinlänglich gezeigt, was man im Felde von der Theorie ohne Prarið erwarten kann. Der beſte Theoretifer komint in Verlegenheit und iſt bei jedem Schritte gehemmt, wenn es ſich darum handelt, auf dem Terrain die Anwendung von den Begriffen zu machen, welche er aus Büchern geſchöpft hat. Iſt es nun flug, abzuwarten , daß er , um ihn jene Anwendung mas den zu laſſen , vor dem Feinde ſtehe, und daß er zugleich den ihm anvertrauten Poſten und die Leute, welche er befchligt, compromittire ? Die Artillerie, das Genie und das Corps des fónigs

ſtellen fónnen, welche im Kriege vorkommen.

lichen Generalſtabs ſind mit allen wünſchenswerthen

Die bes

ſtåndigen Garniſonwechſel werden eine reiche Quelle des Mitteln zum Unterrichte verſehen , und die Infanterie Unterrid )tes darbieten ; die topographiſche Lage und Bes bat ſelbſt nicht einmal eine Regimentsbibliothek zu ihrer

ſchaffenheit der Dórfer wediſeln ins Unendliche und wird Verfügung. Gleichwohl mangelt es dieſer Waffe nicht den Chef des Detaſchements lehren, die Vertheidigungs- an taugliden Subjecten ; die Zöglinge der Militårſchus

mittel, welche jenen Abwechſelungen immer untergeord- len fommen dahin mit einem guten Vorrathe von Siennts net ſind, zeitgemåß zu modificiren . Die Verſchiedenheit niſſen ; allein dieſer Reim , von welchem man großen .

der Straßen , die Zufälligfeiten des Terrains werden Vortheil ziehen fónnte, wird, ſtatt ihn zu entwickeln, in neue Ideen bervorrufen , den Scharfſinn und die Ur: einer Menge von Kleinigkeitsfrämereien erſtickt, wovon

theilskraft des Offiziers üben und den Soldaten Escorte eines wirklichen oder unterſtellten Convois ſchickt machen . In den Städten, deren Garniſon mehreren Waffen zuſammengeſest iſt, wird man zu

zur ges aus die-

der geringſte Nachtheil der iſt, die Zeit darüber zu vers lieren. Wir verlangen nicht, daß man aus der Infants terie ein gelehrtes Corps madhe, aber wir wünſchen , daß man denjenigen, welche den Willen haben, lidi zu

ſen verſchiedenen Uebungen einen großen Theil der Gas unterrichten, die Möglichkeit dazu gebe, ſtatt ſie zu einem

valerie und zuweilen ſelbſt der Artiüerie nehmen, welche, eintönigen, langweiligen Leben zu verdammen ; wir wüns indem ſie zum Unterrichte der Infanterie beitragen, zu den endlich, daß man aus dieſer im Kriege ſo núßlis gleicher Zeit eine Erfahrung ſammeln werden, deren ſie den und im Frieden ſo wenig geachteten Waffe nicht felbſt ſo ſehr bedürfen . die Parias * ) der Armee mache. Wird es in einem gebirgigen fande nidyt nútlich Wir übergeben dieſe Betrachtungen unſeren Leſern

ſein , den Soldaten daran zil gewohnen , ein Gebirge (ſo ſchließt der Verfaſſer) mit Vertrauen und in der mit Waffen und Gepåd raſch zu erſteigen ? Wird man Ueberzegung, daß ſie darin nicht jenen Neuerungsgeiſt nicht zuweilen eine Gebirgsebene durd , ein Bataillon ſehen werden , welcher über ſeine beſtåndige Tråume von bereßen und es durch ein anderes angreifen laſſen køns | einem eingebildeten Optimismus nur zu leicht vergißt,

nen , indem man ſeinem Chef die Wahl der Mittel über- daß auch der beſte der Feind des Guten iſt, ſondern låßt ? Werden einige Tage, welche man dem Aufwerfen den aufrichtigen Wunſch , es möge der Infanterie ein

von Verſchanzungen , der Anlegung, dem Angriffe und paſſender Unterricht ertheilt und ihr die Rückſicht ges der Vertheidigung einer Redoute widmet, übel" anges ſchenkt werden , deren fie würdig iſt. wendet erſcheinen

Vereinigt man endlich mit dem bis :

In einer Note wird noch Folgendes bemerkt :

Wir

her Erwähnten einige gymnaſtiſche Uebungen und das wiſſen, daß man ſeit der Errichtung des Lagers von St. Schießen nach der Scheibe, womit man ſich in den Gorps

Omer dem täglichen Unterrichte der Soldaten , welche

überhaupt zu wenig beſchäfftigt, ob es gleid, den uns einen Theil davon andmachen, eine neue Richtung gibt ; ſchåßbaren Vortheil gewährt, die Leute an ein beſſeres da aber die Regimenter nur nach und nach dahin berus

Zielen und an ein richtigeres Treffen zu gewöhnen, ſo fen werden , ſo erſcheint uns dicſes, durch die damit vers wird man ſich ohne Zweifel mit uns ůberzeugen, daß bundenen Truppenbewegungen koſtſpielige Mittel nibt die Mittel nicht fehlen werden, die Truppen im Athem nur ſehr langwierig, ſondern auch unzureichend. Es iſt zu erhalten .

Offizier und Soldat werden bei der Annahme unſes res Syſtems viel gewinnen ; der Testere wird ſich uns terrichten , während er ſich auf eine angenehme Weiſe die Zeit vertreibt, der erſtere erlangt die für ſeine Stel:

leicht einzuſehen, daß es den Zweck nicht erreicht, wels

chen man ſich vorgeſetzt hat : denn in Folge der jährlis chen Entlaſſung wird die Armee großen Theils erneuert rein , ehe ſie ganz an dem Guten dieſer Einrichtung hat Theil nehmen können, deren Nüglichkeit wir anerkennen ,

lung nothwendige Erfahrung, und man wird während indem wir ſie jedoch als Unterrichtsmittel für unzureichend des Friedens eine Armee erhalten , welche zum Kriege bezeichnen. Der angedeutete Fehler hört auf, zu beſtehen, abgerichtet und bereit iſt, ihn mit Erfolg zu führen, in- I wenn dieſer theilweiſeUnterricht durch eine gleichzeitige dem ſie mit allen deſſen Fåden vertraut ſein wird .

Die Zahl der Offiziere der alten Armee vermindert ſich mit jedem Lage ; ſie werden durch junge Lente erſeßt,

Verbreitung über alle Puncte, entweder durch die Verviels *) Die Tohlechtefte Klaſſe der Kindus.

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fåltigung der lager oder auch nur durch ſeine Anwen:

Eine elende Compilation von überall zuſammengerafften Unets

dung auf die verſchiedenen Garniſonen von Franfreich, lidh botenurwahr und Geſchichtehen, woron viereganz unerheblich, augenſchein: oder höchſt abgeſchmackt ſind. ( Blätter für literariſde

allgemein wird.

Unterhaltung Nr. 48. )

15) Vorlezeblätter zum miiltäriſchen Terrainzeichnen , in der von Sr. Ercellenz dem königl. Generallieutenant Herrn Baron

u e be r ſ ich t der neueſten

Militär : Literatur.

L.Müffling bei dem preußiſchen Generaiſtabe eingeführten Bes zeichnunasmanier. Entworfen und gezeichnet von 2. Fils, Lieutenant im königl. Artilleriecorpe. Berlin , 1828.

ſinnreiche Methode der Darſtellung der Schiefen Oberfläche ,, 11 ) Dir Dienſt auf Vorpoſten und im Felde. In Fragen und der Die Erde ( bemerkt das Milit. Wochenblatt in Nr. 610 ) , welche

Antworten zum Gebraudie der unteroffiziere der Infanterie. wir dem königl. Täch'.Major Lehmann verdanken, erhielt vor mehs Von B. Mätt , Lieutenant im t. t . 4. Linien - Infanterieres

weſentliche Verbeſſeruna, die nun bei den

reren Jahren eine höchſt aimente, Hoch- und Deuticmeiſter. Wien , 1827. Bii Geir Arbeiten des Generalſtabe eingeführt iſt. In dieſer neuen Manier ſtinger. 12. 136 Seiten . wurden zwar die Principien Lehmanniſchen Manier für die Dieſes Werfchen , deſſen Inhalt wohl zunächſt auf den öſtreichi- Bizeichnung der rirfin, nochder practicablen Flächen ( oin 1 - 45°

rden Dienſt ſeine volle ünwendung finden mag, handelt in 20 26: Neigung ) in Hinſicht der Verhältniſſe zwiſchen den ichwarzen Bergs ſanitten über folgende Gegenſtände: Von den Vorpoſten überhaupttrichen und den weißen Zwiſchenräumen für die 9 u biheitungen der und von der Wusſtellung der Haupts und detaſch irten Poſten ; von Neigungswinkel von 5 ° zu 50 beibehalten, aber jede dieſer 9 26

der Ausſtellung der Vedetten ; Verhaltungen der Poſtencommans theiiungin erhielt ein eigenes, charakteriſtiſches Zeichen, eine feſts danten nach Wusſtellung der Piquets; Verhaltungen der Wedetten ſtehende Chiffre, welche" ſtets den Charakter des Serrains freu und Schildwachen ; wann und wie die Poſten ins Gewehr zu treten darſtellt, ſelbſt wenn durch die länge der Zeit die Zeichnung an

haben ; Marſch und Ablöſung eines Poſtens; von Patrouillen ; Ver: Schwärze verliert, und ſo ſtets das čeſen eines, felbſt von meniger Waltungen der Vorpoſten bei dem Ungriffe des Feindes ; don Rap- geübten Zeichn:rn gefertigten Situationeplanes , wenn die Zeichnung

porten und Meldungen ; von Wegweiſern oder Boten ; von der nur richtig war , geſtattet. " Quen Militärs, welche ſich mit Kvantgarde ; von Sritenpatrouillen ; von der Urrieregarde ; von dieſer Bezeichnungsmethode vertraut zu machen wünſchen, empfiehlt Hinterhalten ; von Ueberjällen ; von der Bertheidigung und dem das Milit. Wochenblatt dieſe ſehr ſchön gezeichnete urd ſaubec

Ångriffe eines Baldeo; von der Wertheidigung und dem Ungriffe geſtochene Vorlegeblätter, welche Darſtellungen aller ganz- und eines Dorfed ; von Streifzügen ( Streifcommando :) ; Verhaltun: beſteigbaren Terrainformationen enthalten . Die Correctheit der gen beim Fouragiren und der Transportirung einer Zufuhr ;vom Zeichnung ergibt ſich aus den jedem plane beigefügten Profilen {ager und Lagerdienſte. Bei dir Mannichfaltigkeit und theil: des Teriains. weiſen der umfange Gegenſtände welde bier berührt und beiWichtigkeit dem geringen dio, Wertchens , kann manwerden nicht, 16) Mémorial de l'officier du génie

, ou recueil de mémoires,

erwarten , daß die Fragen und Antworten durdaus erſchöpfend

expériences , observations et procédés généraux propres

perfectionner la fortification et les constructions militaires; rédigé par les soius du comité , avec approbation du Mi nistre de la guerre. Cah. 9. In 8 °. de 194 pag. et 5 pl. Paris, 1827 ; imp. de Fain . 12) Sandbuch der Terrainlehre. Zum Gebrauche für Militärſdıu: Gibt eingegangenen Nachricht vonMenoiren den zur ,Preißbewerbung bei dem Genies und enthält zweiMemoiren und ten und für den Selbſtunterricht. Von Karl v. Niinhard1 comité ſeien ; immer können ſie aber dazu dienen , bei dem an Unteroffi:

ziere zu ertheilenden Unterrichte als Anhaltspuncte zu dienen und jene žum Nachdenken über ihre Dienſtverhältniſſe im Filde anjuregen .

Lieutenant im königl. preußiſchen Garde: Jägerbataillon . Mit eine Notiz. Das erſte jener Meinoiren handelt sur les mines 2

2 Rupfertafeln . 28 Bogen . 8. Berlin , Schüppel. 1827.

iſt in dem 6. Serte von 1827 der berliner Militär: Literatura zeitung Tehr vortheilhaft angezeigt. Es iſt in lerikaniſcher Form 1 abgefaßt und es ſind darin neben den wiſſenſchaftlichen Uusbrüden alletriviale und provinzielle Namen , und die franzöſi che Termi:

und iſt ohnesuivantle Bedeutuny; das zweite de surVauban l'amelioration places construites premiersystème voneinem , feugt des Tehr gründlichen Studium der Schriftſteller über die Belagerungss Kunſt und bietet über Angriff und Veriheidigung hin und wieder neue, in ihrer Anwendung Vortheil verſprechende Betrachtungen

nologie aufgenommen. Die neueſten und beſſeren Wirke ſind dabei dar ; ' das dritte sur le deGlement des tranchées zeugt von einer mit großem Fleiße benuft,

13) Militär : Chronik des Großherzogthums Heſſen vom Unfange des regierenden þauſes bis auf die neueſte zrit, von Friedrich Hild. Erſter Theil, welcher die Periode von 1567 bis 1790 enthält. Mit dem Bildniß Landgraf Georg 1. Darmſtadt 1828, bei Holbuchdrucker Bittich.

groben Richtigkeit der Ideen des Verfaſſers und von vieler Ges ichidlichkeit in Unwendung der Deſcriptiven Giometrie und der angewandten Unalyſis und erhielt den zweiten Preiß, eine goldene Medaille in dem Berthe von 600 Franken ; da es aber des Vers fahrens erwähnt, welches bis jigt nur in den Schulen des Genies bekannt gemagt worden iſt und darin Neues angibt, ſo hielt das

Wenn gleich dieſe Chronit zunächſt nur für den heſſischen Mis Comité weder den Drut, noch die Einrückung Orfreiben in das litär von besonderem Intereſſe iſt , ſo hat ſie doch auch in To Memorial für angemeſſen . Der Verfaſſer iſt der Geniecapitain fern ein allgemeines, als ſie eine Periode umfaßt, in welcher Bofielin. Das vierte Memoire handelt sur l'emploi des silos ſido die Feuertaktik entwickelte, die ſtehendin Beere ihren Urſprung dans les magasins aux vivres et les manutentions inilitaires und nahmen und ſich fortſchreitend ausbiideten. Was man in dieſen

erhielt den erſten Preiß, eine goldene Medaille in dem Werthe von

Beziehungen darin findet, hat namentlich darum einen beſonderen

150 ) Franken . Es iſt zugleich das eine von den beiden, welche,

Wertb, weil die Data auf Urkunden biruhen, welche in den Urchi- wie oben erwähnt, in dem Memorial enthalten ſind ; das andere ven eingeſehen werden ſind, und daher hinſichtlich ihrer Richtigkeit handelt sur les fourneaux de casernes. *) Die Notiz handelt

keinen Zweifel zul fien . Der Bearbeitung im Augemeinen, welche sur l'emploi des mastics bitumineux und iſt eine Fortſegung von

nicht ohne Schwieria feiten war, kann nur das wohlverdiente for dem, was über dieſen Gegenſtand in den Nr. 5 , 7 u. 8 de8 Me: eines gründlichen Fleißes ertheilt werden . Die Darſtellung iſt eina morials mitgetheilt wurde. ( Bullet. des sc, milit. N.° 10. 1827.) fach und klar.

14) Sammlung von Kriegsliſten und militäriſden Anekdoten , aus den älteren und neueren griechiſchen, römiſchen , franzöſiſden und anderen Sdriftſtellern zuſammengetragen , ſo wie von

*) Wir haben davon das Nähere in den Nr. 103 11. 104 der

2. M. 3. von 1827 mitgetheilt.

merkwürdigen Neden , paſſenden Einfällen, Zügen von Seelens größe, ausgezeichnetem Muthe. Frei aus d. Franzöſi chen über ſept. 2 Theile. Berlin, Voß. 1828. 8. ( Preis 1 Thlr. 18 gr. ) Redigirt unter Berantwortligkeit der Verlagshandlung : C. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Offijin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr . 27.

2. April 1828 .

TIKET

Allgemeine Militár- Zeitung. Einige Bemerkungen über Dffiziersbildung, deranlaßt durch grn.

. Xylander's Betrachtungen

über die Infanterie .

Seit der Kriegerſtand nicht mehr aus feilen Söldnern

Da die Offiziersbildung von der allgemeinen frie:

gerbildung nicht getrennt werden kann , To werden wir zuvorderſt das Ganze betrachten müſſen , ebe von den einzelnen Theilen die Rede ſein kann.

Es iſt nicht zu verkennen, daß in den leßten zwanzig

beſteht, die ſich ebedem gleich bewaffnet und eingetrilt Jahren für die allgemeine Kriegerbildung ſehr viel ges an die Fürſten vermietheten und von dieſen oft wieder than worden iſt. Weun aber die bisherigen Anordnung vermiethet wurden , vielmehr einen vermoge feiner Ans gen der oberſten Befehlshaber nicht immer die gewünſch.

zahl und Beſtimmung nicht unwichtigen Beſtandteil der ten Reſultate wahrnehmen ließen , D. b. wenn Offiziere

Ration ausmacht, von deſſen Lüchtigkeit infritiſchen und Soldaten noch immer nicht den erforderlichen Grad Momenten die Ruhe und Sicherheit des Staates abs friegeriſcher Ausbildung haben , ſo muß dieß entweder bångt ; feit dieſer Zeit hat auch der Offiziers ſtand in der Wahl der Mittel, oder in den Hinderniſſen an Bedeutſamkeit gewonnen , da von ihm die Bildung liegen , die ſich dem Fortſchreiten der Bildung in den des bewaffneten Theils der Nation ausgeht , und von Weg ſtellten . Unter den Mitteln, - weldse dem Oberbe: der Bildung wiederum die Brauchbarkeit der Truppen fehlshaber zur Erreichung ſeiner Abſichten zu Gebote abhångt. Es iſt daher ganz natürlich, daß die faſt in ſtehen, denken wir uns aber feineswegs Zwangsmittel,

allen deutſchen Staaten vorgenommenen Veränderungen sondern die thatige Mitwirfung der Unterbefehls in der Heerbildung auch neue Anſichten über die Auss baber bis zum lieutenant berab, und dieſe Mitwirfung

bildung der Truppen und deren Offiziere, beſonders der ſteht wiederum mit den individuellen Anſichten desſels Subalternen , erzeugt haben, ſo wie man ſich auch feisben in der engſten Verbindung; denn wer ſelbſt nur neswegs wundern darf, wenn dieſe Anſichten in vielen einige Jahre in der Truppe gedient und Beobachtungen Stúden von einander abweichen .

angeſtellt hat, muß die Ueberzeugung erlangt haben, Unter den neueren Schriften, welche ſich auf dieſen das ſelbſt die ſpeciellſten Befehle in Bezug auf die Bils

Gegenſtand beziehen, hat wohl feine die Aufmerkſamkeit dung der Truppen immer noch einer verſchiedenen Deus

des militäriſchen Publicums mehr auf ſich gezogen, als die obengenannten „ Betrachtungen , die mit eben ſo vieler Menſchen- und Sachkenntniß, als Freimüthigkeit geſchrieben ſind . Daß der geehrte Derfafer durch das

tung fähig ſind, die individuellen Anſichten der Volžies ber derſelben alſo auch ſtets mehr oder weniger Einfluß auf die Bildung ſelbſt haben werden. Dieſe Anſichten der Bildner ſind es alſo, welche wir vor allem Anderen

Beſtreben , die Wahrheit in ihrer natten Geſtalt darzus ins Auge faſſen müſſen . ſtellen , auch der Kritik Bloßen gegeben hat, darf weder Darüber ſind wohl Ade einig, daß, weil der Krieg ihn noch ſeine Leſer befremden ; dieß wird immer der des Kriegers eigentliche Beſtimmung iſt, er auch auf

Fall ſein, wenn man mehr zu behaupten ſucht, als ſich und für die Leiſtungen vorbereitet werden müſſe, welche möglicherweiſe beweiſen läßt. Hierin roll jedoch fein ſeiner im Kriege warten ; über die Art und Weiſe herrſcht Vorwurf liegen, man kann nicht immer alles ſelbſt ſehen aber eine große Meinungsverſchiedenheit.

Faſt immer

und hören, muß oft die Einbildungskraft zu Hülfe neb. hat man den Krieger nur für den Kampf gegen Mens men , und vom Bekannten auf das Unbekannte ſchließen. Ichen abgerichtet, und den Einzelnen wie das Ganze zu Wir erklären uns daber mit dem , was Hr. v. X. über einer taktiſchen Maſchine zu machen geſucht; daher fam

Dffiziersbildung ſagt, in der Hauptſache einverſtan- es , daß noch vor nicht går langer Zeit die ganze Ab den, und erlauben uns nur einzelne Puncte dieſes viel richtung der Infanterie , außer einigen unſchuldigen ſeitigen Gegenſtandes weiter auszuführen oder von einer Paradekånſten , darin beſtand, dem Einzelnen die Fer: anderen Seite zu betrachten, weßhalb wir die Nachricht tigkeit beizubringen, einem Taſchenſpieler gleich in einer der leſer, wegen der daraus entſtehenden apboriſtis gegebenen Zeit eine gewiſſe Anzahl Kugeln abzuſchießen .

den Darſtelung unſerer Anſichten , gleich von vorn Selbſt neuere, ſehr geachtete Militårſchriftſteller haben herein in Anſpruch nehmen.

ſich von dieſer Lieblingsidee nicht ganz trennen können , was der von ihnen aufgeſtellte Grundſaß beweiſt: ,,1 daß

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die Linieninfanterie durch die Quantitåt ihres Feuers und der Charakter ſeiner Bewohner - der ſich wohl erſeßen måfie, was ihm an Qualitåt abgeht. “ Die auch im Heere ausſpricht - beſtimmen müſſen, ob man Nothwendigkeit einer ſolchen Munitionsverſchwendung reine Kriegszwecke mehr durch Schlachten alß durch Mas

ſcheint aber, wenigſtens bei der Infanterie,, keineswegs nover, oder umgekehrt, zu erreichen ſuchen müſſe; und erwieſen , was man auch hier und da über den Effect biernad, wird ſich auch die Organiſation und Ausbils geſagt hat, und gewiß wird nur ſelten der Fall eintreten, dung der Truppen und ihrer Befehlshaber mehr oder wo eine ſogenannte Generalbecharge wirklichen Nutzen weniger zu richten haben. Gehen wir nun von dem unbeſtreitbaren Grundraße bringen kann. Hr. v. X. fordert von der Infanterie

freilid, mehr als dergleichen Taſchenſpielerkůnſte ; doch aus, daß, ſo verſchieden die Zwede ſind , ſo bers können wir der Anſicht nicht beipflichten, 12daß derſchieden auch die Mittel ſein müſſen , dann wird Krieg für den Krieger im Allgemeinen nichts man auch zugeben , daß von dem Krieger jeder Waffe anderes ſei, als Kampf von Menſchen ge- und jedes Grades nicht blos gefordert werden dürfe,

gen Menſchen auf leben und Tod , aber nicht blos ſich unter allen Umſtånden kunſtgerecht zu ſchlagen , ſons um ſich wechſelſeitig umzubringen , ſondern um mit der moglidiſten Schonung der eigenen Kräfte und Rampfmittel, die feindlichen möglichſt zu zerſtören oder uns | ſchädlid) zu machen . " Im Nachfaße liegt allerdings etwas Künſtleriſches, aber doch immer nur in Bezug auf das Gefecht. Daß aber der Krieg nicht blos aus

bern vielmehr, daß er ausdauernd in Beſchwerden, uns empfindlich gegen Widerwärtigkeiten , unerſchrocken bei Gefahren , entſchloſſen zu fühnen Unternehmungen , ſelbſt unter den drůckendſten Verhåltniffen gehorſam ſein , aber auch alle zufällig eintretende Umſtånde ſo benußen ſoll, daß die Abſichten des Oberbefehlshabers ſchneu und mögs

Schlachten und Gefechten beſteht, båtte und ſchon die lichit ſicher erreicht werden können. Der Krieg , in ſeinem

jůngſte Vergangenheit lehren fónnen, wenn wir es nicht ſchon früher gewußt håtten. So wenig man an zwei geſchickten Fechtern wahrnimmt , daß ſie ohne Unterlaß auf einander losſchlagen oder ſtoßen , ſondern vielmehr durch mancherlei Bewegungen denjenigen Zeitpunct her:

ganzen Umfange betrachtet, erſcheint demnach nicht blós als ein Kampf gegen andere Menſchen , ſondern auch als ein Kampf gegen die Elemente und, was noch mehr ſagen will , gegen die eigenen Bedürfniſie, Neigungen und wider ſtrebene

beizuführen ſuchen , wo ein Hieb oder Stoß dem Kampfe den Gefú h I e ! Hierin liegt auch der Grund, wars

um dem Krieger, welcher die höchſten Güter des Lebens na luidem Staate zum Opfer bringt, nach Verhältniß ſeines

ein Ende machen könne , eben ſo wenig wird auch ein umſichtiger Feldherr ſeinen Zwed nur durch Waffengewalt zu erreichen ſuchen. Vernichtung der feindlichen Streitfråfte und Kampfmittel wird zwar ſtets Haupt-

übrigen Nußend mehr Achtung gebibrt , als anderen Staatsbürgern. Da indeſſen die meiſten Verrichtungen des Kriegers im zwed bleiben , doch ſind die Mittel hierzu immer noch mannichfaltig genug; und ſo wie der Krieg überhaupt Kriege mit kleinen Gefechten verbunden ſind, ſo muß die

nur als das Teste Mittel der Staaten betrachtet Geſchicklichkeit in Führung des Gefechtes auch Grunds werden darf, das durch Waffengewalt zu erringen , bedingung aller Kriegerbildung ſein ; doch würde es t der Begriffe verratben , wenn man was auf andere Weiſe nicht erreicht werden konnte, so eine Beſchränkthei erſdeinen auch die Schlachten als das leßte blos dieſes Bildungsziel im Auge haben und die Auss

Mittel zur Erreichung friegeriſcher Zwede. Die bildung der übrigen Eigenſchaften darüber vernachlaffis Schlachten werden zwar immer die Hauptbegebenheiten gen wollte. Die kriegeriſche Ausbildung der Truppen im Kriege bleiben, aus dem einfachen Grunde , weil ſie wird alſo größtentheils von den richtigen Anſichten der in den meiſten Fällen - nicht in allen! – die Entſcheis Unterbefehlshaber über die vielſeitigen leiſtungen der dung herbeiführen ; die Begebenheiten, welche ihnen vor Krieger abhången , weil von dieſen die unmittelbare angingen und darauf folgen, haben aber wohl eben ſo Bildung ausgeht ; und dieß mag gleichzeitig zum Bes großen , oft nod) größeren Einfluß auf die glückliche weiſe dienen , wie unentbehrlich ihnen bøbere

ftliche Bildung iſt. Beendigung eines Feldzuges; denn, werden die Schlach - wiſſenſcha Unter den Hindernisſen , welche auf das Bils oder die Wirkungen derſelben nicht gehörig benußt, ſind dungsgeſchåfft weit ſtorender einwirken , als die eben ten nicht zur rechten Zeit und am rechten Orte geliefert,

ſie nicht, was ſie eigentlich ſein Tolen , der Schlußſtein gerügte Einſeitigkeit der Anſichten , meinen wir das einer Operation, dann fónnen ſie auch nicht die Vor- geheime Widerſtreben derjenigen , welche dadurdy in theile gewähren , die man ſich davon verſprach , und die ihrer früher gewohnten Lebensweiſe geſtört und in eine Opfer ſind umſonſt gebracht. Die ältere und neuere ihnen ganz neue, vielleicht unangenehme Thätigkeit vers Geſchichte führt Beiſpiele genug an, wo die eine Pars reßt wurden , deren Nutzen ſie entweder nicht begreifen thei faſt in allen Schlachten Sieger blieb, am Ende aber wollten , oder wegen Mangel an Einſicht nicht begreis dennoch von der anderen beſiegt wurde, oder wenigſtens fen fonnten. Daß ein ſolcher Widerſtand, ungeachtet ungeheuere Verluſte erlitt, ohne etwas dabei gewonnen des im Militár aufgeſtellten Grundſages des unbedings zu haben. Dieſe Anſicht von dem Werthe der Schlachten Gehorſams, wirklich ſtattfinde, iſt factiſch erwieſen, ten hat auf die Heerbildung im Allgemeinen und auf und jedes Heer hat unter ſeinen Offizieren eine mehr die Kriegerbildung insbeſondere, ja ſelbſt auf die Aus- oder minder große Anzahl junger und alter Feinde der

růſtung und Bewaffnung der Truppen , beſonders, der Aufklärung, obgleich dieſelben der Oberbefehlshabers Reiterei, mehr Einfluß als: man zu glauben ſcheint; ſchaft nicht immer bekannt ſind, und mancher von ihnen

doch wird die geographiſche Beſchaffenheit eines Landes ſein geheimes Widerſtreben unter der Maske des Dienſts

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eifers geſchicht zu verbergen weiß. Zum Unglück für die Ritter auf die Bildungsgeſchichte der verſchiedenen VI: friegeriſche Ausbildung der Truppen ſtehen aber gerade fer , aus welcher genugſam hervorgeht, daß veraltete die meiſten, von denen ein ſolches Widerſtreben zu bes Anſichten und Vorurtheile erſt duro die folgenden Ges

fürchten iſt, ſo ziemlich in der Mitte der Befehlshabers ſchlechter ausgerottet werden konnten , die Bildung laufbahn, und haben vermoge ihrer Stellung nicht nur von unten herauf folglich von großer Wichtigkeit iſt, viel Einfluß auf die Bildung der Unteren , ſondern auch obgleich das Licht der Aufklärung von oben berein ein, auf höheres Dienſtalter begründetes, nicht unbedeus leuchten muß. tendes Anſehen . Um jedoch nicht mißverſtanden zu wer:

den oder Månnern wehe zu thun , weldie ſich in einer Reihe von Dienſtjahren durch Tapferkeit und ſtrenge

Pflichterfüllung die allgemeine Achtung erworben haben,

( Fortſegung folgt. )

Ueber das leere und volle Quarré.

Einſender dieſes iſt zwar von den überwiegenden nur diejenigen Offiziere verſtanden ſind, welche die Er: Vortheilen des vollen Duarré's überzeugt , er findet

erflåren wir hiermit , daß unter den Widerſtrebendent

ſcheinungen und Erfahrungen unſeres Jahrhunderts un- aber , daß es hier geht, wie mit ſo manchen Dingen , bemerkt und unbenußt an ſich vorübergehen ließen, von die deßwegen ſo oft in einem illuſoriſchen lichte erſchei der gånzlichen Umwandlung des Kriegerſtandes und nen , weil ihre Priifung ſo ſchwer iſt. defien erhabener Beſtimmung nur dunkle oder gar keine

Man ſagt, wenige Reiter in einem Iceren Quarré

Begriffe haben, und die,während die ganze Generation würden große Unordnung und leicht die Auflöſung des fortgeſchritten iſt, als traurige Denkmåler der Vergan

Quarréš herbeiführen , und Einſender iſt ganz dieſer

genheit ſtehen geblieben ſind, gleichſam als wollten ſie Meinung , – nur init dem Zuſate, daß die Anflöſung ben auffallenden Contraſt ihrer Denk- und Handelsweiſe nicht durch jene einzelne Reiter , ſondern durdi einen .

mit der der fortſdreitenden Klaſſe nur deſto bemerkbarer neuen Choc bewirkt wird . - Jest aber denke man ſich

machen; diejenigen endlich, denen jede núşliche Thåtig

einige Reiter in ein volles Duarré eingedrungen , die

feit ein Gråuel, und der ganze Militärdienſt nur ein Mittel iſt, ihr wenig erſprießliches Leben zu friſten. Wir überlaſſen es dem Leſer , in ſeiner Umgebung die Originale aufzuſuchen, und preiſen ihn glücklich, wenn

Pferde werden ſich in den Leuten verwickelt haben, und Mann und Roß liegen zu Boden. Die Pferde (dlagen aus, die Reiter" vertheidigen ſich ſo gut ſie können, und auf dieſe Weiſe werden eben ſo viele leerė Råunie ge

er feine paſſende finden ſollte. Doch glauben wir, daß bildet, als Reiter eingedrungen ſind. Die linordnung,

auch Hr. v. X. ſeine Charakterſdilderungen nicht aus die hierdurch entſteht, nun vom Feinde durch einen neuen der Puft gegriffen habe, wenigſtens hat man anderwårts Choc benußt, wer will behaupten, daß dieſer nicht ges lingen wird ? Wenn man aber glaubt, ein Reiter fónne ſo manche Aehnlichkeit gefunden.

Daß das Daſein einer widerſtrebenden Klaſſe auch wegen der feſten Maſſe, die ihm hier widerſteht, nicht den Oberbefehlshabern nicht ganz unbekannt ſein könne, ſcheint aus dem Umſtande hervorzugeben , daß hier und da die Zügel der Militärherrſchaft ſchårfer angezogen werden , und mancher Unterbefehlshaber weniger Spielraum hat, als ihm nach ſeinem Grade eigentlich zufom: men ſollte . Dieſes Eingreifen der Oberen in die Dienſtverrichtungen der Unteren, welches Hr. v. X. aus einem

anderen Grunde ( aber doch wohl nur im Algemeinen)

! eindringen, ſo möchte dieſer Glaube in dem Reiche der | Träume liegen. Nicht darin, daß es hermetiſch vers

ſchloſſen wäre , liegt der Vorzug des vollen Quarré'b, er liegt in der leichteren Lenfſamfeit und Beweglid ,keit, darin, daß die einzelnen Theile nicht von einander zu trennen ſind, in dem größeren Vertrauen der lcute und in dem damit verbundenen Imponiren.

Dennod, wird es häufig Fålle geben , wo man ſich

tadelt, wird daber zuweilen nothwendig, und kann nur vorzugsweiſe des leeren Quarré's bedienen wird , wels

in dem Falle gemißbilligt werden , wenn die Unterbe- ches bei dem Geſchůßfeuer des Feindes weniger Verluſt fehlshaber ganz zuverlåſſige Männer find.

leidet und dem Feinde eine großere Feuerlinie entgegens

Wie kann nun unter ſolchen Umſtänden die krieges ſtellt. Dahin dürfte gehören , wenn unſere Infanterie riſche Ausbildung der Truppen gedeihen ? Antwort : verhåltniſmäßig beſſer iſt, als die Cavalerie des Feins Wenn die Oberbefehlshaber fortfahren, den eingeſchlages des ; wenn wir in Poſition ſtehen und das Terrain den

nen Weg mit Beharrlichkeit zu verfolgen, hauptſächlich

Choc des Feindes nicht ſonderlich begünſtigt, während

aber dafür Sorgetragen, daß die jungen Offiziere er ſeinen Angriff durch Geſchůbfeuer unterſtützt; went richtige Anſichten von ihrer Beſtimmung und yon ben feiſtungen haben , die in Strieg und

die Reiterei und mehr umſchwärmt, als ernſtlich einzu : brechen ſucht und wir durch einen landſtrich zieben , wo

Frieden von ihnen gefordert werden. Die Dp- Staub und Hiße uns qualen u. ſ. w. – Hierbei darf poſitionsparthei wird dann gleichſam in Front und Rús aber nicht unerwähnt bleiben , daß, wenn man mit junts den angegriffen , und ihr Widerſtand, wenn auch nicht gen Soldaten zur Bildung eines Quarré's gezwungen -

beſiegt, doch wenigſtens entfråftet werden , ohne daß man iſt und der Feind Granaten wirft, der größere Verluſt

genöthigt iſt, ſeine Zuflucht zu Abſeßungen und anderen bei dem vollen Quarré leidt nicht ſo gefährlich werden gewaltſamen oder koſtſpieligen Mitteln zu nehmen . Fr. dürfte , als die moraliſche Wirkung des Rückenfeuers v . f ., der auf die Bildung von unten herauf wenig durch die in dem inneren Raume des leeren Quarré's

Werth zu legen ſcheint, dürfte zwar in dieſem Stüde ans geplaßten Granaten. derer Meinung ſein, body bat ein Jeder das Recht, die

Wenn man das Vorhergehende gehörig würdigt, ſo

ſeinige zu ſagen, und wir verweiſen deßhalb den geehrten ſieht man, daß die Formirung eines leeren oder vollen

215

216

Quarré’s lediglich von den Umſtånden abhångt und daß am Bandelier tragen , iſtein Inſtrument zur Beſchädigung und weder dem einen noch dem anderen unbedingt derVors häufig eben ſo unheilbringendfür den, der ihn trägt, als für dies

zug zu geben iſt.

welche ſich der Soldat deſſelben bedient , weil ir Einſender dieſes kann es dahernur jenigen Gefahr frøt, die Strafeder Mörder zu leiden. Täglich ihn in ,biegegen

bedauern, wenn man bei Friedensmandvern hinſichtlich enthalten die öffentlichen Blätter die Erzählung von beklagens der Art des Quarré's zu wenig den jedesmaligen Ums werthen Vorfällen , welche nicht ſtattgchabi hätten, wenn das Säs

ſtånden huldigt ; und da außerdem ein volles Duarré beltragen außer Dienſt nicht allein dem gemeinen Füſilier, ſondern leichter zu formiren iſt, als ein leeres, ſo wird es die auch jedem unteroffizier, Grenadier, Carabinier, Reitur,Chaſſeur und Voltigeur unterſagt wäre. Die Soldaten haben die ehrenvolle taktiſche Ausbildung derTruppen befördern helfenwenn , Beſtimmung, die Bürger gegenjeden Angriff von Außen , und Ruhe im Inneren zu ſchüben. man , wo zum voüen Quarré feine beſondere Motive gegen jeden Störer der öffentiichen vorwalten , in kritiſchen Momenten zum leeren ſeine Es iſteine ſchlechte Ehre für ſie, wenn man ein Infirument in ihren Händen läßt, welches im Zorn und in der Irunfenbeit ihre

Zuflucht nimmt.

Leiden'chaften noch mehr aufregt und ſie zu Handlungen berleitet, an welche ſie ſonſt nicht gedacht hätten .! Nach einer deußerung des Finanza:iniſters in der Deputirten : kammer wird den Kammern auch in dieſem Jahre ein Gerrte über

Militä r : Chronik. Braſilien. Zu Rio : Janeiro iſt eine Militäracademie die Organiſation der Militärgerichte vorgelegt werden. 3

-Niederlands. Das Reglement für die Militäracademie

errichtet worden .

England. Die Bofzeitung enthält endlich die Anzeige , daß 84 Breda umfaßt 311 Artikel. Uußer 7 Profeſſoren der Mathes werden , Waterſtaatsangeſtellt Ingenieur desSprache roll aud) dereinniederländiſchen und Literatur, zwei der die Prijengelber, welche der Urmee in Indien für den Feldzug matik 4 Profefforen

gegen diePindaries und gegen einigeMahratten -Staaten in den franzöſiidhen literatur und Sprache, Profeſſoren für dasDeutſche Jahren 1817–1818 verwiligt worden , ſofort ausgezahlt werden und Engliſche, einArchitekt, 3 Profesſoren der Zeichnenkunſt, ein ſollen. Intereſſant iſt das Verbältniß, mornach dieſe Gelder der : Bibliothekar, ein Modedeur und Profeſſor der Formenbildung, ein theilt werden. Von den europäiſchen Truppen erhält : Profeſſor der Gymnaſtik, dann Fecht- und Tanznieiſter und zwei Pf . St. Sch . Pre. der General en chef ein Generalieutenant

.



.

.

• Generalmajor oder Brigadier • Oberſt . :

Oberſtlieutenant .

.

Major .

S

þarvimann

.

:

44,201

Sowimmlehrer. Die Profeſſoren der Mathematik erhalten jeder

7

-

1,954 12 10/4 1,488 9 8 595 7 10'/4 8/2 4 357 233 119

3 1

1/4 6/4

Subalternoffizier

59

19

91/

Compagnie : Quartiermeiſter

14 2 1

17 19 19 19

8' / 4 6° /4

Stabsíeríchant Serichant .

Corporale und Soldaten 2c. jeder

-

8° / 4 10

ein Subadar ( Hauptmann ) • Jemadar ( lirutenant ) barildar ( Serdant ) Naique ( Corporal ) , Soldat zc. .

3

.

1

19 - 3/2 19 89/ 19 13

liſche 2000 fl., der Architekt 1500 fl. und die anderen nach Verhältniß. M

i ſi elle n .

[ Das engliſche Marine-Urrenal zu S dheerne b.) Dab neue große Marine :Urſenal und die anderen großen Werke, welche

und von den eingeborenen Iruppen 5

3600 fl. Beſoldung ; die der Naturgeſdichte 3000 fl.; der erſte Pro feſſor der niederländiſchen Literatur und Sprache 3000 fl.; der erſte für dieſelben Fächer im Franzöſiſchen 1200 fl., der zweite 1000 fl. , und eben ſo viel der Profeſſor für das Deutſches der für das Enga

10

2/4

in Scheerneß angefangen worden ſind ,. rüden ſchnell vorwärts. Für die Sdiffe erſten Ranges bereiter man drei neue Baſſins, in deren eines ohnlängſt der Prinz : Regent eingelaſſen wurde, um daſelbſt unterſucht zu werden . Dieß iſt ein Schiff von drei Vers decken und vielleicht das größte in der Welt. Unabhängig von

Der damalige General en chef (Marquis von saſtings ) hat dieſen drei Baſſins, welche 24 Saiffe von den größten Dimenſio: die Beendigung dieſer Ungelegenheit nicht erlebt; ſein Untheil von nen gegen jeden Zufall zu ſichern fähig ſind , beſtehen noch zwei

44,201 Pf. St. ( ungefähr 530,000 Gulden ) fält demnach ſeinen andere für Schiffe von geringerer Größe, wie Fregatten, Sloops Erben zu.

und Corvetten . Das größte ron dieſen Baſſins iſt mit einer

Frankreich. In ſeinem Blatte vom 5. Februar brachte der Schleuße derſehen , mittelft welæer man das Waſſer bei der Ebbe Conſtitutionnel dem Kriegsminiſter einige der hauptſädlichſten zurückhält; beiden anderen läßt man der Ebbe und Fluth freieb Spiri, Mißbräuche und unbiiden der vorigen adminiſtration in Erinne: rung. Er rechnete dahin die vielfache Mißhandlung der bei der neuen Organiſation nicht verwendeten Offiziere der alten Armee, mannidfa'tige Gereewidrigkeiten bei der Recrutirung , dié neue fehlerhafte Druaniſation des Generalſtabs und die Begünſti: .

wodurch für die Schiffe kein Nachtheil erwachſen kann , weil das Bett des Beckens aus einem weichen Solamm beſteht. Der grö : Bere Theil der alten und beſchädigten, nach der Ditieite der Stadt gelegenen øäuſer iſt abgeriſſen worden , was bei mehreren ande: ren Wohnungen gleich allo ſtattfinden wird. Auf den hierdurch

gungen und ungerechtigkeiten bei Berebung der Stellen in demſelverwendbar werdenden freien Pläßin ſollen Bertheidigungswerke ben, die häufige, koſtſpielige Veränderung der Uniformen u. ſ. w. von einer ſolchen Stärke angelegt werden, daß Scherrneß zu einem ,, Ein noch augemeineres und dringenderes Intereſſe. fährt er faſt uneinnehmbaren Plaße wird . In dieſem Augenblicke liegen auf

Todann, fort, nämlid die Siớerheit der Bürger , nimmt die gange Uufmerkſamkeit des Kriegsminiſters in Bezug auf die Reglements: beſtimmungen in Unſpruch, welde den Soldaten die Befugn :ß ges ben , den Säbel außer Dienſt zu tragen , und bewaffnet unter den unbewaffneten Bürgern zu erſcheinen. Der Säbel iſt

der Linie oer Midway zwiſchen Chattam und Scheerneß 35 činien: diffe, 25Fregatten und 15 Kriegsfloops,wozu noch der Georg IV. , ohne Widerrede das ſchönſte Sciff der britiſchen Marine, gekommen iſt. Man hofft, daß die Arbeiten an dem Seearſenal und die Bes feſtigungen der Stadt im Laufe dieles, oder ſpäteſtens im Unfange

eben ſo wenig ein militäriſcher Schmuck , als das Gewehr ; die des folgenden Jahres beendigt ſein werden. Soldaten von den Compagnieen des Sentrums , welche nicht ges

ringere Dienſte leiſten und nimt weniger ehrenierih ſind, als die Soldaten von den Elitencompagnieen , ſind zum Säbertragen nicht berechtigt. Das wollene Epaulette, roth für Grenadiere und Ca, rabiniere, braun oder grün für die Chaſſeure uno Voltigeure, iſt das wahre Unterſcheidungszeichen für die Soldaten der Elitencom

[ Hotel royal des Invalides zu Paris.] Dieſes Inſtitut fteht, nebſt der Hütfsanſtalt zu Uvignon, unter einem Gouverneur ( Gencrallieutenant v . Catour:Maubourg) , welchem mehrere Stabs: Offiziere und Adjutanten attaſchirt ſind. Die Verwaltung wird durch eine Militärintendanz geführt. Sodann verſammelt ſich jährlid ), unter dem Vorſiße des Kriegeminiſters,ein großes Berwaltungs: .

pagnieen, und es bedarf keines anderen . Der Säbel, welchen ſie Iconſeil, welches aus 12 Mitgliedern beſtiht. Redigirt unter Berantwortlidfeit der Berlagsbandlung: C. W. Liefe in Darmſtadt, und in deſſen Dirijin gedrudt,

Nr. 28 .

Samstag, 5. April 1828.

he METSA

Allgemeine Militar · Zeitung. Einige Bemerkungen über Offiziersbildung ,

Geſchaffte der Erziehung und des Unterrichtes kann der

veranlaßt durch Hrn . 8. Xylander's Betrachtungen

Zwar verſammeln ſich die Soldaten zur anbefohlenen Stunde an dem beſtimmten Orte, und es låßt ſich wohl

Offizier ſich überzeugen , wie beſchrånft dieſe Mittel ſind . über die Infanterie.

auch die nöthige Aufmerkſamkeit erzwingen ; liebe zur ng . ) eine Kriegerbildung Sache, Gewandtheit und Geſchicklichkeit laſſen ſich aber Fortſegu Was wir bisher (über die allgem zu ſagen und erlaubten , würde mit einigen Abånderuns durch keine Art von Zwang hervorbringen . Das moras

gen auch über die Offiziersbildung geſagt werden liſche Element wird daher ſchon auf dem Uebungsplaße können ; wir theilen dieſelbe in die moraliſche, wiſſen ſeine Kraft åußern, und zum Bindemittel zwiſchen Geiſt ſchaftliche und techniſche ein. Auch hier wird es noths und Körper, zwiſchen lehrenden und Lernenden werden wendig ſein , vor allen Dingen zu unterſuchen : was müſſen , ſonſt iſt Alles nur Stückwerf, Abrichtung ,

für Leiſtungen von dem Offizier in Krieg und aber feine Bildung; die Zeiten, wo man ſich mit einer nothdürftigen Abrichtung der Soldaten begnügen fonnte, en ſchei dertimwerde n . nen nod nicht recht mit ſind aber långſt vorüber, und ihr Verſtand wird täglich Fried gefor nt ſich Allgemei Man

der Anſicht befreunden zu wollen , daß der Offizier die mehr in Anſpruch genommen. Wer daber nicht die Gabe beſitzt, dem Soldaten Liebe zu ſeinen dienſtlichen Bes ng babe den immu ſeine Untergeb im Frie 1) elte : ene zu erziehen und zu ſchafftigungen einzufloßen , ihm den Nugen und die Noth Beſt dopp

wendigkeit des Unterrichtes oder irgend einer Uebung geen die 2 ) im richt , Abſichten der höheren Befehlshaber begreiflich zu machen , der wird zwar mechaniſch abges unterKrie mit oder ohne Truppen erreiden zu helfen .

richtete Puppen , aber keine Krieger , nicht einmal Tis

Es werden alſo von dem Offizier ganz verſchieden: railleure bilden . Weil aber der Verſtand des gemeinen artige Leiſtungen gefordert, denen ein Menſch mit ges, Mannes oft zu beſchrånft iſt, um dieß einzuſehen , ſo

wöhnlichen Fähigkeiten nicht in gleichem Maße genügen muß man durch das Gefühl auf ihn wirfen, abernicht fann ; woraus ſich die oft wahrgenommene Erſcheinung mit dem Stoce, ſondern durch Wort und That ( Beis

erklåren läßt, daß Offiziere, die im Felde die wichtig ſten Dienſte leiſteten , in der Garniſon nur wenig zu brauchen ſind; doch dürfte wohl dfter der umgekehrte Fal ſtattfinden . Im Frieden , wie im Kriege, werden alſo Geiſt und Körper in Anſpruch genommen, die mos raliſche Kraft jedoch vorzugsweiſe im Kriege , weßhalb

ſpiel) , in beiden liegt eine unermeßliche Kraft,ſie haben oft Millionen Menſchen in die leidenſchaftlichſte Bewes gung verſekt ! Die friegeriſche Ausbildung der Soldaten wird auf dieſem Wege in weit fürzerer Zeit beendigt, und der Offizier nicht genothigt ſein, ſich viele Monate lang auf dem Erercirplage herumzutreiben , um den

fie bei dem Krieger höher ſteħt als jede andere, und wir auch dieſem Gegenſtande die meiſte Aufmerkſamkeit ( dhens Morali fena)wollen . ſche Bildung . Das , was eigentlid,

Soldaten einige Kenntniſſe und Fertigkeiten beizubrins gen , die in weit fürzerer Zeit erlangt werden können, wenn man die Lernenden dafür einzunehmen verſteht.

den Offizier zum wirklichen Befehlshaber macht, iſt die Kunſt : unter allen ú mſtånden über ſeine 'Un tergebene zu gebieten , ein Talent, worauf bes ſonders bei Beförderungen Rücklicht genommen werden

man in allen Regimentern finden , denn jeder Haupts mann , der Menſchenfenntniß beſigt, wird auch in ſeis ner Dienſtzeit die Ueberzeugung erlangt haben , daß die gleich giltige Wiederholung irgend einer dienſtlichen

Den Beweis für die Richtigkeit dieſer Behauptung fann

ſollte; doch bedarf ihrer der niedere Öffizier mehrnoch Handlung , weit entfernt , eine gewiſſe Fertigkeit darin als der höhere , weil ihm weniger Macht zu Gebote zu verſchaffen , nur dazu beiträgt, ſie recht verhaft zu

ſteht. Die Mehrzahl der Offiziere glaubt irrigerweiſe machen ; und diejenigen Compagnieeii , welche die langſte ſich mit der ihnen verliehenen Dienſt gewalt begnügen Zeit auf dem Erercirplaße zubringen , ſind keineswegs zu dürfen , oder ſudyt ſich ein er zw un genes Anreben allemal die geübteſten. Wo dieſer Umſtand unberücks zu verſchaffen , das bei dem erſten Kanonenſchuſſe wie ein richtigt bleibt, da wird der Soldat in allen mit ihm

Trugbild 'verſchwindet . Aber ſchon bei dem friedlichen angeſtellten Uebungen weiter nichts erblicken , ,, als eine

219

220

Beluſtigung für die hohen Befehlshaber, nebſt einer Scheererei für ſich ; er nimmt das Ganze in Abneigung, und iſt nachher weiter entfernt als der Recrut, auf das Vertrauen zu ſeßen , was er nach ſeiner Anſicht für

langen , aller Liebe zum Leben zu entſagen , aus dem Grunde, weil es verkauft ſei;“ die Vertåuflichkeit bat aufgehört, das Geſeß iſt aber unverändert geblieben. Ganz anders dachten die Juden, als ſie noch ein fries

Spiel bålt.

[ Berenborſt.) Wenn aber das Vertrauen geriſches Volf waren ; wenn ein Soldat vor Beginn

in die eigene Geſchicklichkeit fehlt, dann läßt ſich auch einer Schlacht aus irgend einem Grunde ſeinem Muthe nichts Erhebliches erwarten !

nicht traute, durfte er aus der Reihe der Råmpfer tres

Wenn nun die Unzulånglichkeit der Dienſtgewaltten, weil man darin nur ganz zuverläſſige leute haben und des erzwungenen Anſehens ſich ſchon im Frieden wollte. Man erkannte alſo ſchon damals, daß 100 Mann, erweiſt, wie weit öfter muß dieß nicht im Kriege der welche wollen , mehr leiſten , als 1000, welche můſſen. Fall ſein , in Zeiten brůdenden Mangels , übergroßer

Wir dürfen uns nicht verbehlen, daß die Aufklärung

Anſtrengungen , bei drohenden Gefahren ? Schon manche wichtige Unternehmung ſcheiterte im lekten entſcheidens den Augenblicke, weil die phyſiſchen Kräfte der Truppen erſchlafft waren, und der Anführer nicht die Kunſt verſtand, die moraliſchen höher zu ſteigern. Dieſe Erſdeis nung darf jedoch niemand befremden, ſie iſt vielmehr in

der unteren Volksklaſſen, und der beſſere Stoff, aus dem die Heere gegenwärtig beſtehen , einen Theil der früheren Mittel , die Untergebenen zu beherrſchen , uns wirkſam gemacht haben. In dieſem bangen Vorgefühle hat auch ſchon mancher Machthaber unter der Hand befohlen oder wenigſtens gewarnt , die Untergebenen

der Natur der Sache begründet. Die Dienſtgewalt wird nicht fernerweit aufzuflåren, weil ſie dann ſchwerer zu immer nur ein Zügel bleiben, woran die Untergebenen beherrſchen ſind. Demungeachtet ſtehen die Sachen nicht ſich ſeiten laſſen . So wenig aber die Kunſt des Roffes dhlimmer als zuvor, ſondern in Bezug auf das Ganze

båndigers im Zugel verborgen liegt, ſondern in der weit beſſer; zwar iſt der Soldat nicht mehr ſo leicht in geſchickten Führung deſſelben – ja ſelbſt in Ton und die ſclaviſche Feſſel zu bringen , man kann ihn aber bef Gebeurde - beruht, eben ſo wenig fann auch die Dienſt : ſer brauchen , weit mehr mit ihm ausführen , weil er

gewalt ausreichen, den Willen der Untergebenen zu be mehr moraliſches Element beſitzt und eine Art friegeris herrſchen, wenn ihr nicht andere ( moraliſche) Kräfte zu (che Intelligenz erlangt hat. Wir wollen alſo dieſe Aufs Hülfe kommen . Und ſo erſcheint die Dienſtgewalt im- flårung, dieſe auffeiwende Willenskraft nicht als ein mer nur als ein Mittel in der Hand des Befehlenden , Uebel, ſondern als ein Gut betrachten und es zum alls

macht dieſen aber deßhalb noch nicht zum Gebieter, was er gleichwohl ſein muß, wenn die Mardine nicht zuweilen ins Stocen kommen ſoll. Zum Herrſchen über Ans dere gehört mehr, und zwar vor allen Dingen das Ver-

gemeinen Beſten zu nutzen ſuchen . Nur der charakter, loſen Sdwiche fann es Vergnügen machen , über eine willenloſe Schaar zu gebieten ; der an Geiſt und Kórs per fråftige Mann ſieht ſich lieber an der Spiße gleichs

trauen der Untergebenen in die höhere Einſicht, Gerartiger Weſen , und weiß dieſe auch zu beherrſchen . Der

ſchicklichkeit und Tapferkeit des Vorgeſeßten ; fommt Gehorſam überhaupt , er ſei bedingt oder unbedingt , hierzu noch fühner Muth und Entſchloſſenbeit, eine im wird entweder aus Furcht oder aus liebe erzeugt , ponirende Perſónlichkeit , und die große Kunſt auf die beide Arten haben ihre natürliche Grånzen . Der erſtere

Gemůther zu wirken , dann iſt die Herrſchaft wohl bes iſt knechtiſcher Natur und ſehr unvollkommen, er hört gründet und bedarf gar nicht einmal der Dienſtgewalt.

auf, ſobald der Untergebene ſich nicht mehr unter Auf Aber wie oft wird nicht in der Wahl der Mittelricht befindet, alſo oft ſchon bei Nacht und Nebel ; wirft gefehlt, wie oft nicht Strenge und Milde am unrechten er ja nodi fort, ſo åußert er ſich nur als Bedenklichkeit,

Orte angewendet , weil es den Befehlenden bald an Menſchenfenntniß, bald an Charakterſtårfe gebricht! Selbſt Macchiavelli's divide et impera findet bier und da ſeine Anwendung! Zwar pocht' Jeder auf den uns

die von der Liebe zur Bequemlichkeit oder Selbſterhal. tung leicht erſtickt wird . Ein viel feſteres Band iſt die liebe, doch nicht jene ſchwache Nachgiebigkeit gegen die Wünſche der Untergebenen , ſondern die liebe, welche

bedingten Geborſam , und es wird für ein Maje: aus Achtung entſteht und durch die Ueberzeugung ges ſtåtsverbrechen gehalten, ſeine Unfehlbarkeit in Zweifel weckt wird , daß das, was der Vorgeſeşte fordert, ent zu ziehen. Iſt derſelbe aber, genau betradytet nnd nach weder zu ihrem eigenen Beſten dient, oder durch die

alle dem , was bereits über dieſen Gegenſtand geſagt unausweichbare Nothwendigkeit geboten wird. Der Offis wurde, wohl mehr als eine militariſche hypotheſe ?

zier mag fich immerhin mit Würde gemein ( familiår )

Das Geſeß ſchleudert dem Ungehorſamen zwar Tod und zu machen ſuchen , er darf ſich aber nicht damit abgeben , Verderben entgegen, die feindlichen Kugeln und Sdwer: gefallen zu wollen . Eine vernünftige Strenge wird ter thun es aber aud ) , und da der Soldat ſich dieſen , itets Achtung erwecken , Gutmüthigfeit aus Schwäche

wenn er ſtehen bleibt, nicht ſo leidit entziehen kann, als hingegen erzeugt Anfangs Gleichgiltigkeit , zuleßt Ges der Wirfiamfet der Geſetze im Kriege, ju trotzt er lies ringſchåbung. ( Forti. folgt. ) ber den letzteren und lauft davon , wenn ihn namlid) weiter nichts zurüchålt. Und ſo geht es mit allen Ge : ſeben , die das Menſdliche im Menſchen zu wenig be Das eidgenöſſiſche Uebungslager bei Thun

ad )ten , und die lebendigſten Gefühle mit tobten Buch haben erſticken wollen . Der wißige Berenhorſt ſagt

iin

Jahr 1826 .

Ein im vorigen Jahre unter dem Titel : ,,Meint

in ſeiner Schilderung der früberen Kriegsverfaſſung : Sommer 18 26 " erſchienenes Werfchen , deffen Vers

,, Zuvörderſt geruhte man von dem Soldaten zu ver : faſſer der Oberſt Wieland iſt, verbreitet ſich auch über

1

221

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Piſtons - - Stußern bewaffnet , welche bei Verſus das im Jahr 1826 bei Thun abgehaltene Uebungslager. Bon den in leşterer Beziehung darin enthaltenen Nach- chen ſehr vortheilhaft erfunden wurden . Die Cavalerie lagerte vereint auf dem rechten Flús richten theilen wir unſeren Leſern dasjenige mit , was uns von beſonderem Intereſſe geſchienen hat, und hof- gel und hatte Barafen für die Pferde, wodurch das in

Cantonniren auf fen, daß unſere Mittheilung, ob ſie gleich nicht gerade früheren Uebungslagern gebräuchliche wurde. den Sharafter der Neuheit an ſidy trågt, durch die Beis eine zweckmäßige Art erſeßt Am 16. Auguſt fing das Detailererciren im lager zu fügung der von dem Verfaſſer hin und wieder einges

ſtreuten Bemerkungen, welche eine Anſicht des gegenwars Thun an ; am 17ten und isten wurde brigadeweiſe mas tigen Zuſtandes der ſchweizeriſden Truppen gewähren , novrirt, die Jåger, Scharfſchüßen und Dragoner arbeis nicht ohne Werth ſein wird . - Wir laſſen nun den teten ohne Zuſammenhang mit der Infanterie, unter -

Berfaffer ſelbſt reden.

Gommando ihrer Shefs. Beſonders zwecmaßig ſchienen

Am 1. Auguſt begannen die Voranſtalten zur Ab- die Uebungen der Artillerie, welche in Hypotheſe eines haltung des vierten eidgenöſſiſchen Uebungslas Angriffes das Geſchůz auffuhr , dann den Feind vers gers , welches unter Commando des Herrn Oberſten : folgte, in günſtiger Stellung die Batterie placirte, und Guiguer von Prangins, auf der gleichen Thierachern- endlich den Rückzug durch offenes Gelånde und ein Des Alment ſtatthaben ſollte und bereits durch Ingenieure filée vollzog . Am 19ten Vormittags wurde die ganze abgeſteckt wurde. Wenn es zwar Grundſaß im Kriege Streitmacht zuſammengezogen, Cavalerie auf dem rech iſt, keinen lagerplaß zu beziehen , der nicht auf einem ' ten, Artillerie auf dem linken Flügel ;. das Fußvolk in ſtrategiſchen Puncte liegt und zugleich als Gefechtsſtels einer linie. In dieſer Kampfordnung geſchahen mehrere lung benutzt werden kann, -0.b. beiden Flügeln ſichere linienevolutionen . Stúßpuncte, eine freie Ausſicht vor der Front, den Beli

Dem Vorpoſtendienſte hatte man bis dahin gebühr

der dominirenden Terraingegenſtände und einen ſicheren Rückzug gewährt, - ſo muß bei Uebungslagern , ſehr oft, aus leicht begreiflichen Rücklichten , - Schonung des Landmannes in ſeinem Eigenthame und Vermeidung von Entſchädigungsfoſten , - auf Beobachtung dieſer Regel verzichtet werden . Auch hier tracirte man das lager ohne taktiſche Poſition ; parallel mit der Straße von Thun nach Thieradern , ſo daß die fortificatoriſchen und artilleriſtiſchen Uebungen der Schule nicht unters

rende Aufmerkſamfeit gezollt nnd die Zugänge des las gers durch eine Poſtenfette bewachen laſſen. Wenn auch über die Detailaufſtellung der Feldwachen, von Infans terie und Cavalerie zuſammengeſeßt , und am meiſten über die Placirung der Vedetten , manche Bemerkung ſich aufdrångt, ſo laßt ſich niht läugnen , daß ihre Ges ſammtanordnung zweckmäßig war, und daß die Truppen dabei viel Intelligenz und guten Willen an den Tag legten . Nun wurden die Vorpoſten eingezogen , damit

brochen wurden.

die Mannſchaft zu ihren Bataillonen und Compagnieen

Ám 15.Auguſt Vormittags růchten die Truppen ein, welche aus den Cadres von 6 Bataillonen Infanterie, 2 Compagnieen Scharfſchützen , 2 Escadronen Dragoner und einer Batterie Geſchütz, geliefert von den Auszůs

zurückfehre , und die Lagerwachen blieben allein ſtehen. Bielleicht hätte die Diſciplin des fagers ſchårfer gehalten werden ſollen , welches wir namentlich für die Reiterei und die Behandlung ihrer Pferde rügen móchten. gercontingenten der Cantone Bern, luzern , Ury, Unters Sonntags den 20. Auguſt, Vormittags, wurde Gots walden, Zug, Solothurn und Baſel, ſodann aus einer tesdienſt im fager gehalten , und zu dieſem Ende die Pontonnierabtheilung von Zürich und Aargau , und 10

Truppen in zwei große Vierecke aufgeſtellt, wovon das

beſpannten Pieçen von der Militärſchule beſtand. Dieſe , eine der katholiſchen , das andere der evangeliſchen 2500 Mann formirten eine Armeediviſion in zwei Bri- Kirche angehörte. Es war ein feſtlicher Tag. Der gaden getheilt ; Cavalerie und Artillerie hatten ſpecielle heiterſte Himmel begünſtigte die vaterländiſche åcht - relis Commandanten , auch die Scharfíchúßen Toften in der gidſe Feier , zu welcher Tauſende von Zuſchauern aus

Aufſtellung feineswegs nach einer ſogenannten Ordre der Nähe und Ferne ſid , eingefunden hatten. Umgeben de Bataille , ſondern da verwendet werden , wo ihre von einer bunten Menge, ſtanden in weiter Ebene beide Fechtart und das Terrain foldes bedingen .

Haufen bewaffneter Eidgenoſſen , die, nach der frommen

Als Volontár, ohne beſtimmte Anſtellung, fonnte ich Alles genau beobachten und mit Freunden davon ſpre: den ; das Reſultat habe id, mir notirt, in ſo fern das ſelbe die eidgenöſſiſchen Wehranſtalten und Waffenúbungen im Allgemeinen , dieſes lager und die zukünftigen

Sitte ihrer Altvorderen , den Segen des Herrn erflehten. Mitten in den Quarré's , auf einfachen Feldfanzeln , predigten die Seelſorger; zwar in verſchiedenen Worten und Formen , aber in demſelben Geiſte und derſelben herzerbebenden Sprache. Rúſtet euch, und ſeid unerſchrocken, daß ihr mors

im Beſonderen berührt. Die Truppen aller Waffengattungen waren gut ges

gen bereit ſeid zu ſtreiten !

" rief der würdige Raplan

fleidet, equipirt und bewaffnet; einige Bataillone zeich den katholiſchen Eidgenoſſen zu . ,, Bald verlaſſet ihr neten ſich durch ſchöne Haltung vorzüglich aus . Das dieſes lager. Ziehet nicht leer in die Heimath. "Nehmt Ganze hatte wahrhaft taftiſche Kampfbrauchbarkeit und zum mindeſten von dieſer Ståtte folgende drei Worte lieferte einen Beweis von den fortſchreitenden Progreſſen mit : 3 wietracht iſt der gefährlichſte Feind unſeres der ſchweizeriſchen Militarorganiſation. Die Batterieen , Låndchens. Er iſt gleich einem Wurme an der Wurzel manovrirfähig und wohlbeſpannt, führten Geſchüße, nach einer Pflanze, der nagt und nagt, bis die Wurzel zers dem neuvorgeſchriebenen - engliſchen Model laffes nagt iſt und die Pflanze abſtirbt. Eintracht dagegen

tirt ; die Scharfſchüßen waren zum Theil mit Percuſſions- iſt die Feſte und Kraft eines Landes.

Haltet alſo zu:

223

ſammen als Brüder, als Schweizer und Eiuer für Alle . "

224

Ade für Einen, I ihr Sehalt fortbezahlt würde, die Koſten Anfangs etwa 800,000 hierauf Franken jährlich betragen würden.

Um 21. März iſt

folgende königliche Ordonnanz erſchienenvon : Urt. Die ,Offiziere, ale bis 5.Mai1. 1824 Gricheinen der Ordonnanz bie beidem

,, Feigheit iſt die Schandedes Soldaten. Ohne

Muth gleicht er einer Puppe, die nach dem Draht nur ponible Offiziere, im Genuſſe eines Nichtthätigkeitsfoides ft.nden,

ſich bewegt. Muth iſt das wahre Ehrenzeichen des ber aus dem Fonds der halben Solde bezahlt wurdeund nicht Soldaten . Alſo ſeið unerſchrocken und macht des Nas geeignet war, ſpäter in Ruhegehalte verwandelt zu werden, wer: den zugelaſſen , ihre Unſprüche auf den duirch Ordonnanz vom mens euerer Våter euch würdig . “ 5. Zeit Febr.ihres feſtgelegten Nichtthätigkeit 1823 Genuiſesdie Ruhegehalt geltend machen ,, Irreligioſitat'iſt das Grab des Vaterlandes, die sfoideszu, bis zum , wobei 1. Juli der Eintracht und des Muthes; Gottes furcht aber der Hort und das Schild. Sie erſt gibt der Vaterlandsliebe die wahre Richtung und Kraft, ſo wie der Eintracht Felſenfeſte, dem Muth Ads die ſtårfſte Waffe

1824 , als wirkliche Dienſtzeit gerechnet wird. Urt. 2. Der Genuß des durch vorigen Urtikel bewilligten Ruhegehaltes beginnt am 1. Juli 1828; allein die Zeit, während welchir die Offiziere, nach dem 1. Juli 1824 , den Nichtthätigkeitsſo:d 'genoſſen habin , wird

lerſchwung. Religion ſei alſo unſere Waffe und das abgezogen ; - u.ſ. w. Großherzogthum þeiren. Eine Verordnung vom 19. März Hauptcomma führe ſchlug Gottes Wort! In froherndo Aufwallung die Bruſt jedes zur Vas beſtimmt,, daß die (in G fängniß beſteheuden )Strafen der Defer:: teriandsbeſchützung bewaffneten Eidgenoſſen und Thrás daten durch die Degradation (welche bei Soidaten in der Wers

nen glänzten auf mancher männlichen Wange. So ſoll segung unter den Sto& beſteht) verſchärft werden ſollen, und der ſchweizeriſche Kriegsmann ſich bewähren : ein wades daß dieſelbe Verſchärfung nach dem Ermeſſen der Militärgerichte rer Kumpan, eingehorſamer Soldat,ein guter Bürger, auch bei Betrug, Veruntreuung oder unter'chlagung eintretenkann. Deſtreich. ( 17. März .) Bei der k. k. Urmee haben ſich fols ein berzhafter Råmpe , ein frommer Chriſt! Nach dem Gottesdienſte wurde die Front wieder hende Veränderungen ergeben: Die Generalmajoie Jof. Frhr. Weigl von öwenwarth ; Graf von Hardegg ; Ph. von Pflü: gebildet, und von dem eidgenöſſiſchen Inſpector, Herrn ger und Graf von Auerspers ſind zu Feldmarſchall-lieutenan: Öberſt von Pourtales, in Begleitung des Generalſtabs, ten, – die Oberſten : Joh. Demuth von pantelburg ; Joſeph -

Heerſdau gehalten. Dann defilirte das Truppencorps, von legedico; Morię Graf O'Donelli Unt. Frhr. Chimani von Rivaira, vom rechten gegen den linken Flügel , in Diviſionscos pon Mannberg ; Franz von Fichtl ; Ludwig lonne, zuerſt das Fußvolf, die Reiterei im Gallop und Generalinſpector des Gendarmerieregiments ; Johann Cometti's Ferd. Graf von Seccopieri, und Ferd. Duca Serbelloni das Geſchůz ebenfalls aufgeſeſſen im geſtreckten Trab. ſind zu Generalmajoren befördertworden. Se.K. H. Prinz Gu:

Statt des proceſſionsartigen Abmarſches, håtte ich lies ber das Defiliren durch das Centrum einer geſchloſſenen Golonne und in gewöhnlider Schlachtordnung geſehen . Der Inſpector bezeugte ſeine Zufriedenheit dem Ober:

ita v von Schweden, ſupernumerärer Oberſt von Junaz Gyulai Infanteriereaiment, wurd: Commandant des erledigten Grenadier bataillons se Bling und zu dem Infanterierigiment Kaiſer Ulerander Nr. 2 über'eßt. In Penſionsſtand wurden verregt : Die Feldmars befehlshaber, und jeder Sachverſtåndigebewundertedie idya!!:Lieutenante: Karl Graf von Ringky,Franz Frhr.Sple: nyi von Mihaldy),, und Georg Frhr. v. Brede ; die General: gute Haltung und das fråftige Ausſehen dieſer Schaaren . majore: Joſeph Wabel, mit Feldmarſchau -lieutenantscharatter ; 1

m

Michael Schuller, Franz Frhr. von Neugeba u er ,

( Fortſegung folgt. )

Ja ob

Olah don N a n á 6 ; Franz Ritter von I aizon und Karl Reiniſch .

Rußland. Wegen bewieſener Tapferkeit im Perſerkriege iſt

Milit å r : Chronik. den Generalmajoren Erabbe und Pankratie w 1. der Unnens Frankreich. In der Pairskammer hat am 13. März bir orden 1r Klaſſe zu Theil geworden. Marſhall Herzog von Dalmatien ( Sou't ) , bei Gelegenheit einer

Schweden. ( 29. Febr. ) Der Generalmajor Peyron hat,

Bittſchrift mehrerer außer Dienſtthätigkeit geſenten Offic wegen geſchwächter Geſundheit, ſeine erbetene Entlaſſung als

ziere ( F. Nr. 14 der 4. M. 3.) um Wiedereinregung in den hal- Kriegsminiſter erhalten . Sein vorläufiger Nachfolger " iſt Herr ben Sold, oder um geſetzliche Penſionirung nach zwanzigjähriger Nordenfait. Dienſtzeit, ſich warm für ſeine Waffengefährten verwendet.

Er

führte bei dieſer Gelegenheit Folgendes an : Nach Erkundigungen , Dié bei dem Kriegeminiſterium einurzogen wurden , betrug der

Ulė i

M i ſ ce Eff*ctivſtand der außer Dienſtthätigkeit bifindlichen Offiziere mit n . Quirécenza chart am 1. Jan. d. I. 3097 Offiziere aller Grade. Bon diefen verlieren , gemäß der Ordonnanz vom 20. Mai 1818 , mit [ Iunot, atb unteroffizier und als General. ) Das dem 1. Juli d . J. etwa 1250 jede Art von Gehalt. Eine andere Sprüchwort : ,, der Minich iſt ein großig und verzagtes Ding " Klaſſe von auf unbeſtimmte Zeit beurlaubten oder in den Ergän: bewährt ſich nicht ſelten auch im Militärſtande. Foiginde Gegens

zungsca ern ſtehenden Offizieren , welche noch den halben Sold fäße möwen als Beleg dafür dienen . Bei dir Belagerung von genießt, betrun am 1. Jan. 1818 den Effectivſtand von 787. Von bieſen verlieren vom 1. Juli 1834 an gegen 112 ihren Gehalt, weil ſie am 1. Juli 1824 nicht ſchon 15 Jahre in Dienit waren . Nur die 675 übrigen , bei denen dieſes der Fall iſt,1 rollen nach und nach in Penſionsuehalt einrücken . Uuch an die Deputirten

Touron verlangte der Bataillonechef Bonaparte bei der Erbauung einer neu :n Batterie einen Soldaten , welcher dyreiben könne, um einige Befehle zu dictiren . Der Unteroffizier Junot trat hernor. Während er farieb, ſchlug eine Fanon nčugel auf den Uu wurf,

kammer hatten ſich jene Offiziere gewindet , und am 15. März

,, Deſto beſſer “ , ſaate er hierauf, „, ſo brauche ich keinen Streuſand." Dieſes furchtloſe Benehmen leyte den Grund zu ſeinem ſpäteren Glücke. Der General Junot und Herzog von Ubrantes hingegen gab, als er i . I. 1812 in dem Gefechte bei Valutina in Nußland von allen ſeinen Generalen zum Ungriff aufgefordert wurde, einem derſelben zur Untwort: » Comment voulez vous, Général, que

hatten ſich alle zu dieſer Kammer gehörige Militärs, ohne Unter: ſdied politiſcher Meinungen bei dem General Sebaſtiani verſama melt , um ſich mit der Petition derſelben zu beidhäffligen . In dieſem Vereine off, nbarte ſich die einvelligſte Theilnahme zu Guns

ſten dieſer Offiziere, deren Schickſal bereits die Sorgfalt Sr. k. H.

hinter weldiem er ſtand, und bedeckte ihn und ſein Papier mit Erde.

des Dauphin erregt hatte. Man berechnete, daß, wenn dinelben | j'avance encore d'avantage ? les balles viennent déja jusqu'à moi.« Rediairt unter Rierantwortlidfeit der Verlagsbandling: C. W. Littii in Darmſtadt, und in defien ofizin gedruct.

Mittwoch , JO S

28.

9. April 1828 .

Nr . 29.

Allgemeine Militar - Zeitung. Einige Bemerkungen über Offiziersbildung, 1 rett, und ta dieſelbe gerade der wichtigite militäriſche Gegenſtand iſt, ait welchem die moraliſchen Kräfte Fich verantaßt durch ørn. v. Xylander's Betrachtungen

ůbe'n müſſen , ſo ſchien es uns hinreichend, dieſen Ges

über die Infanterie . ( Fortſegung . )

genſtand von mehreren Seiten darzuſtellen , wornach dann ein Jeder die Mittel ſelbſt wibien fann , um das

Die Begriffe von Dienſtgewalt ſtehen mit denen von moraliſche Bildungsziel zu erreichen . Es genügt über,

Subordination und Diſciplin in zil naber Bezies bung , als daß ihrer nicht auch mit einigen Worten gedacht werden ſollte, zumal da es den Anſchein hat, als wollte man dieſelben, in Folge der ausgeſprochenen

haupt der Beweis , daß der Offizier unter ailen Ümítán den einer ſorgfältigen moraliſchen Ausbildung bedarf; denn wer ſich ſelbſt nid) t zu beberrſchen verſtebt, fan nod) viel weniger Andere beherrſchen. Auf weldiem Wege

Anſichten , einer Beſchränkung unterwerfen . - Wenn die Dienſtgewalt ihre natürliche Grånzen hat , die feine Macht der Erde unter gewiſſen Umſtånden zu überſchreiten vermag, ſo müſſen auch Subordination und Diſciplin die ihrigen haben . Sie zu beſtimmen , liegt nicht im Plaue dieſes Auffases, der Verf. will fich blos

ſoll er aber zu dieſer Bildung gelangen ?

.

Es gehört zu den Sonderbarfeiten unſerer Zeit, daß

man dem Unterrichte zu viel , der Erziehung zu wenig Aufmerkſamfeit widmet, und legtere ſdon im 18. bis 20. Jahre beendigt glaubt, alſo gerade zu einer Zeit, wo die Leidenſchaften erwachen und der Gbarafter fids

gegen den Vorwurf verwahren , als nåhme er für den zu entwickeln beginnt. Die Folgen dieſer halbſeitigen Untergeordneten die Befugniß in Anſpruch : den Hóbes ren fragen zu dürfen , warum er dieß oder jenes von ihm fordere ? So weit darf ſich die Freibeit des Untergebenen niemals erſtrecken , und der unbedingte Ges

Bildungsmethode ſind nirgends nachtheitiger , als im Offizierſtande, weil fein Menſd; ſo frúbzeitig und ſo oft ſich ſelbſt überlaſſen iſt, als der Offizier, in feinem Stande der Vorgeſepte überhaupt ſo viel Einfluß auf

borſam wird als Normalgeſes ſtets in Kraft erhalten die Untergebenen hat, und von dieſen ſo genau beobach: werden müſſen, beſonders in Fållen, wo es auf dileustet und ſo ſcharf beurtheilt wird, als in Militáritande. nige Vollziebung der ertheilten Befehle ankommt. Möchte von dem Tage an , wo dem jungen Offizier das Patent man ſich aber audy immer an das erinnern , was Hr . ausgefertigt wird, fol er auch gleich als umrichtig bans

le

v . 2. über die württembergiſche Reiterdienſtvorſchrift delnde Perſon auftreten und ſeine Obliegenheiten ebenſo

ſagt! Wenn indeſſen die Subordination eine Unterordnung in der Dienſtleiſtung feſtſtellt, ſo darf dieſe Unterordnung nicht auch auf Anſichten und Ueberzeugungos gründe übergetragen werden , ſo darf die Anſicht nicht vorherrſchen, daß der Vorgeſetzte niemals Unrecht haben dürfe, um ſeiner Autoritat nid )t zu ſchaden. Die Diſ- i ciplin, als militariſches Sittengeſetz betrachtet, ſollte ſich mehr damit beſchäfftigen , Vergeben zu vermeiden , als paſſende Strafen dafür zu erſinnen .

gut erfüllen , als der åttere lieutenant, dem vielleicht eine mehr als zehnjährige Dienſterfahrung, und eine noch viel reichhaltigere Lebenserfahrung zu hülfe fommt, wihrend in anderen Stånden die Anfinger oft noch Jahre lang blod Statiſtenrollen zu ſpielen haben . Wir wollen gar nicht unterſuchen , welchen nachtheiligen Eins fluß dieſe große Freiheit auf die ſittliche Ausbildung des jungen Offiziers hat , ſondern ihn blog nls Glied

Wenn auch in der Befehlshaberfette betrachten ; welchen Nußen wird

neuerer Zeit der moraliſche Zuſtand des Militärſtandes i er da wohl ſtiften ? Wird er im Stande ſein, die uns ſich ſehr gebeſſert bat, ſo ſtehen wir demungeachtet nochtergebenen zu erzieben und zu unterrichten, da er ſelbſt lange nicht auf Sparta's moraliſcher Höhe, wo offent- zum Theil noch unerzogen und – wenn auch vielleicht,.

liches lob die höchſte Belohnung, offentliche Schande wiſſenſchaftlich gebildet - doch nicht genug in dem uns die größte Beſtrafung war.

terrichtet iſt, was er zu wiſſen und zii fónnen braucht ?

Man fónnte uns den Vorwurf machen , daß bisher oder wird er im Fade eines Krieges. Andere anzufühs zwar ſo manderlei über Dienſtgewalt und Gehorſam , ren verſtehen, da er, eben ſo gut Neuling , als ſie, der aber nichts über moraliſche Bildung geſagt worden ſei eigenen Leitung nicht entbehren kann ? - Dieſe und dhus - und dieß iſt auch wahr. Es läßt ſich aber auch nicht lidhe Betrachtungen haben wahrſcheinlich die in mehres

beſtreiten , daß Dienſtgewalt moraliſche Kräfte voraus ren deutſchen Heeren ſeit einiger Zeit getroffenen Bers.

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anſtaltungen erzeugt, den Erſatz an Offizieren theilweiſe | Cameraden ſchon rühmliche Proben von Zapferkeit und in der Truppe ſelbſt vorzubereiten , und in moraliſcher friegeriſcher Intelligenz ablegten . Es ſeßt ſehr irrige und technider Hinſicht gibt es in der That feine beſſere Begriffe von Cameradſchaft voraus, wenn man aus

Bildungsanſtalt fúr junge Offiziere, als das Regiment . dieſer erhabenen und unſerem Stande ganz eigenthümlis Doch fann die kurze Dienſtzeit von 1 – 2 Jahren und dien Verbindung folgern wollte, da ſie zwiſchen reellein

möglich ausreiche:?, einen jungen Menſdien von gewoons and nominativein Werthe allen Unterſchied aufhóbe, und lichen Fåbigkeiten zum Offizier zu befähigen , wenigſtens ro wenig der unerfahrene junge Offizier das zu leiſten nidit in der Nrtillerie und Cavalerie.

vermag , was man von dem vielfach erprobten ålteren

Ter aufmerframe Beobachter, fann ſich nicht genug fordert , ſo wenig fann jener auch mit dieſem gleiche wundern , daß in unſeren Zeiten, wo ſo viel von juoras Rechte und Freibeiten haben . *) Wenn aber der åſtere liſdem Werthe geſprochen wird , ſo wenig für die mora. Theil die ihin zufommende größere Ebrerbietung in Ans liſche Bildung junger Offiziere gerdyicht , 10:10 diefe ganz dem Zufalle überlaffen bleibt, während man i doch an Unteroffizieren und Soldaten unaufbórlich hofmeitert . Dieſe Sonderbarfcit bat ibren Urſprung jedent

ipruch nehmen will, ſo muß er ſich deifen auch in jeder Hinſicht würdig machen . Die Anzahl der Dienſtjahre, Felbit die erlebten Ereigniſſe, geben ihm hierzu nod fein binreichend begründetes Recht, denn es fann Einer viel

falls in der älteren Einrichtung, daß jeder Hauptmann geſehen und mitgemacht haben , ohne defbalb un Vieles ein in jeder Hinſicht brauchbarer Mann war. Da aber auf den Nußen an , den man aus den gemachten Ers

ſeinen lieutenant felbit wåbite , und dieſer Pieutenant flåger geworden zu fein ; es fommt daber hauptſächlich

die Zeiten fich geändert haben , ſollten ſich wohl audfabringen zu zieben verſtand . Betrachtet man aber die

die Verordnungen åndern , und dem Jünglinge nicht

Folgen der oben bemerften Gleiditellung der Offiziere

dieſelben Rechte eingeräumt werden , worauf nur der Mann Anſprüche machen fann. Man fonnte zwar hierauf erwiedern , daß durch eine Beſchrånfung der Willensfreiheit junger Offiziere, in Bezug auf nicht

in geſellſchaftlicher Hinſidt , ſo nimmt man oft wahr , daß die jüngeren ſich gar hódlichſt beleidigt finden , wenn ein ålterer ſid, erlaubt, ihnen ſein Miffallen über irgend etwas zu erfennen zu geben , das nidyt rein dienſts

dienſtliche Verhältniſſe, derEntwickelung ihres Sharaf: lidher Natur iſt, und zuweilen ſelbſt blutige Genugthus hieraus entſpringende Vortheil iſt aber unſtreitig grófer, aus Scheu vor dem lächerlidiſten aller Vorurtheile , iſt ters der erforderliche Spielraum entzogen werde ; der ung fordern ; aus übel verſtandener Ritterlichfeit oder

ale der zu befírchtende rachtheil: denn im Militår der åttere dann oft bereitwillig genug, die Ausforderung ſtande wird nur ſelten ein ſich ſelbſt überlaſſener junger Menſd) von ſeiner perſönlichen Freiheit einen nützlichen Gebraud, machen , vielmehr glaubt die Mehrzahl fich dem dolce far niente obne alle Bedenklichfeit überlar:

anzunehmen , und ſchadet dadurch ſeiner Standesebre weit mehr, als wenn er den Herausfordernden zur wohls verdienten Strafe zdge. Die wahre Ehre iſt überhaupt eine viel zu feit begründete Sache, als daß ſie durch den

fen zu diirfen , und zwar aus dem Grunde , weil die Ausſpruch eines unbeſonnenen jungen Mannes gefährs

Nothwendigkeit, ſich nůßlich zu beſchäfftigen, von denje : nigen, welde bauptſächlich darauf ſehen ſollten, weder allgemein anerkannt noch ſehr begreiflich gemacht wird; es iſt ja ſchon ſo Mancier oben angefommen, ohne ſich fónnte Man könnte gerade viele Mübe gegeben zu haben ! – Man

det werden könnte, und ein Offizier, der ſeinen Muth und ſeine Unerſchrockenheit bereits auf dem Schlachtfelde bewieſen hat , ſollte dergleichen unverſtändigen Neußes rungen nie anders als mit Verachtung begegnen, nidyt aber durch eine åbnliche Uebereilung die Würde ſeines

ferner einwenden , daß die Vorgeſekten burd, das Sub - Standes compromittiren . Um ſolchen und anderen Unannehmlichkeiten für die ordinationsverhältniß und die Befugniß der officiellen Beurteilung ( turch die fogenannten Gonduitenliften ) Folgezeit vorzubeugen und ein der Würde des Militårs

bereits Mittel genug in handen båtten , auf das Bestandes angemeſſeneres geſellſdaftliches Verhältniß bers nebmen ibrer Intergebenen außer dem Dienſte ver- beizuführen , dürfte nur gefeßlich beſtimmt werden, theilhaft einzuwirfen . Dem muß jedoch widerſprochen daß die jüngeren Offiziere - wenigſtens bis zu einem werden ; denn erſtens åufern ſich die Wirkungen dieſer gewiſſen Alter – unter unmittelbare Aufſicht ihrer åltes Mittel zu ſpát, um Eindruck genug zu machen, zwei- ren Sameraden geſtellt ſind, denen ibre moraliſche Auss

tens ſind ſie unzureichend, ſo lange die Anſicht bes bildung (Erziehung) zur beſonderen Dienſtpflicht gemacht ſteht , daß die offiziere, als Cavaliere betrachtet, in wird . Peşteren würden dann váterliche oder vormunds geſellſchaftlicher Beziehung einander gleich find. Wenn ichaftliche Rechte zuſtehen , und ihre vornehmſte Oblie, man den Werth der durch eine gut benußte mehrjährige Dienſtzeit erworbenen Erfahrung nicht muthwillig bers *) Der Verf. diefes Wuffages hat seine kriegeriſche Laufbahn gang von unten auf und in einem Reaimente begonnen, in welchem abſeßen will, ſo muß man zugeben , daß zwiſchen die Verſchiedenheit des perſönlichen Werthes auch von ben einem alten und einem jungen Offizier ein gemeinen Sc daten anerkannt, und die davon abhängende gar großer unterſchied ſtattfindet, Leşterer Uutorität von ihnen reinſt träftig achandrabe wurde. Stam folglich nicht dieſelben Anſprüche auf Auszeichnung bat, 3. B. ein junger Sonrat an einen öffentlichen Ort, wo ältere Friegserfahrene Sameraden zugegen waren , ſo durfte et und ſich ſehr geſchmeichelt finden muß, wenn der deltere ibn ,, Herr Camerad " nennt. Dieſe Unterſcheidung wird in gegenwärtigen Zeiten um ſo nothwendiger, weil eine

ſich nicht eher zu ihnen regen, als bis ihm dieß erlaubt wurde. War d r Jüngrre fchon früher da , ſo mußte er beim Eintritte

ganz neue Generation von Offizieren berangewachſen iſt, bie nod am Gångelbande geleitet wurde, als ihre áltere

mit Du anjureden.

des Velieren aufſtehen und ihm ſeinen Stuhl anbieten , wenn es an plak fehlte. Auď wagte kein Jüngerer einen Uelterer

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genheit ſein : bei ihren Zöglingen auf fittliches und ans ftandiges Betragen in und außer Dienſt, auf núßliche Dyktigfeit, Ordnungsliebe und Punctlichkeit in allen militariſchen und bürgerlichen Verhältniſſen zu ſehen .

des Geſchiges balb auf dem rechten , bald auf dem lins fen Flügel; feine Annahme der Gegenwart eines Feins des , feine Aufſtellung in zwei Treffen , feine Dispoſitios nen gegen Cavalerie , feine Formirung der Quarré's

Die Bewohner Perſiens waren vor einigen Jahrtau. oder Bataiuonsmaſſen , fein eigentlicher Angriff oder ſenden in vier giltersklaſſen eingetheilt , deren jede ihre Rückzug in irgend einer Suppoſition, feine eigenthům

beſondere Vorſteber hatte , welche über die moraliſche liche Verwendung der Cavalerie und Urtillerie zur Vers Bildung derſelben wachen mußteur; ſelbſt die Klaſſe der ſtårkung der Schlachtordnung fand an dieſem Tage ſtatt.

Alten blieb nicht ohne Aufſicht. Die Haupttendenz dies Die Erercitien waren bloße Uebungen in reglementariſchen fer Staatsverordnung , welche vom Vater des großen Evolutionen , ohne Combinirung zu einem Ganzen und Cyrus berrühren ſoll, war : die allgemeine Volfsbildung obne Benutzung der verſchiedenen Terraingegenſtande.

Dieje Evolutionen gaben zu vielen Erörterungen zu veredeln und ihr eine beſtimmte, friegeriſde Ridtung ju geben , wegbalb auch die Erziehung der Jugend nidit Anlaß und wurden Abends im freundſchaftlichen Sirfel der älterlichen Dillfůvr überlaſſen blieb , ſondern von vielfach beſprochen . Jedermann ließ der trefflichen Ause Seiten des Staates beſorgt wurde . Syfurg , der auf | Führung und den Talenten der Befehlshaber Gerechtigs ſeinen Reiſen das Studium der Staatsverfaſſungen zum feit widerfabren, über die Zweckmäßigkeit derſelben dus vorneh ınſten Zwecke machte, überzeugte ſich an Ort und ferten ſich aber , gar verſdiedene Meinungen . Unſere

Stelle durd, ſorgfältige Beobachtung von den Vorzugen

Truppen, denen die Elemente zum Schlachten ſchias

einer ſoldien Einrichtung , und fübrie ſie bei ſeiner Ruck: gen die Gewaltswaffen der Cavalerie und der reis fehr auch in fiecdánon ein . Was die Perſer durd, Gys tenden Artillerie --- fehlen , in ebenem Gelände aufitellen rus, die facedåmonier durch Lyfurg wurden, iſt welt : und in Manövern gegen einen , an taftiſcher Gewandt. -

Wer ſich genauer von jenen Einrichtungen

heit und gewiß überlegenen Feind engagiren zu wollen ,

unterrichten will , der leſe Xenophons Gyropédie, den

- namentlid) in offener Golonne ſich zu bewegen oder

gleichen deſſen Staatsverfaſſung der facedemonier, und Žykurgs leben im Plutarch . Auch wir jūnd nicht geſons nen , mit den Alten , Abgotterei" zu treiben ; lernen tann man aber von ihnen ſehr viel ! Die Ertbeilung einer , auf obige Anſichten begründeten, ausgedehnteren Dienſtgewalt an åttere, ganz zuverlåfjige Offiziere würde unſtreitig ganz andere Res ſultate geben , als man bisher wahrgenommen hat, und in den Gang einer ſo complicirten Maidine, wie die

aufzumarſciren , und in dúnner Linie du fechten, ſdien den Meiſten nicht rathſam ; wozu alſo das Eine üben dieſer regelmäßigen ,auf dem Kampfplate unans

befannt.

Militárbierarchie, weit mehr Kraft und Einbeit bringen ,

-

wendbaren Evolutionen ? Man debattirte für und wider,

und jeder nahm ſich, vor, der Sache nachzudenken. Dems | nach veranlaßten obige Fragen einen fenntnißvollen Offis zier, folgende Reflerionen über Waffen übungen , Stamp fordnungen und Nationaltaftif det Schweizer niederzuſchreiben : „ So wie jede Wilienſchaft und Kunſt ſtets geübt

1

als eine Menge Generalbefehle, deren Wirfung im Ver: | werden muß , wenn der Gelchrte oder Künſtler ſid, im

báltniß mit ihrer Anzahl nur ab, ſtatt zunimmt. Denn ungeſdıwachten Beſitze der erworbenen Fersigfeit erhalten es iſt ein altes Sprůchwort, daß, wo vict befoblen

will, ſo fou auch der Krieger jedes Ranges viel und

wird , deſto weniger geſdieht , und ſchon Horatius mannidifaltig erercirt werden, um die eingelernte Fertigs nicht ſagt:

Was du befiehlſt, ſei furz , daß ſchnell die gelehrige Seele

fcit zu verlieren oder die noch mangelnde zu erwers ben . Daber wird der Soldat in den Waffengriffen erers cirt, und durch allmåbliche Zuſammenziebung immer gros

Evolutionen , Faſſe den Weisheitsſpruch und ibn treu im Herzen Berer Abtheilungen, mitrelit zweckmåžiger auch dem Offizier aller Grade die Gelegenbeit verſchafft, bewahre . gegliches Uebermaß rinnt bald von gefülle: lich auf angemeſſene Art in dem ibm beitimmten Wir's ter Brut ab ! ( Forteuing folgt. )

Das eidgenöſſiſche Ucbungslager bei Thun im

Jahr 1826 . ( Fortres un a . )

fungsfreiſe zu üben . Das Hochite dieſer Uebungen ſind endlich Feldmanóvers , durd welche die Commandanten ſelbſt in der ſchweren Runit ſich vervollfommnen , große Heeredmaſſen in gegebenen ſtrategiſchen Vorausſetzungen

auf einem beitimmten Terrain zu bewegen , und das Bild eines Gefectes der Wirklichkeit möglichſt åbnlich darzuſtellen . " ,, Wenn es hiermit erwieſen iſt, daß der Soldat, die

Montag Morgens wurden Vorpoſten ausgeſtellt und Heerfübrer und die Kampfmittel im Frieden für den

durch Cavalerie nebſt leichter Infanterie allarmirt ; Nach : Krieg vorbereitet werden ſollen, ſo geht von ſelbit ber's mittags zog der Oberbefehlshaber die Truppe zuſammen vor , daß der Unterricht blos dieſen Zweck vor Augen und commandirte linienmanóvers, welche mit vieler Pra : baben und alles entfernen ſoll, was zum Kriege und im

ciſion vollzogen wurden . Gedachte Manóvers, mit Vers einigung aller drei Waffengattungen , waren jenen an den vorigen Tagen ähnlich: Frontveränderungen , Abmarſch in Colonne, Deploniren, reglementariſche Feuer,

Gefechte feine Anwendung findet. Zuerſt wird daber die jeßige Art der Kriegführung erfannt werden müſſen , um aus derſelben die Hauptgrundſåße zu entwickeln , nach welchen der Mechanismus der ganzen Kriegsmaſchine

Cavaleriechargen långs der Frontlinie und Berwendung eingerichtet werden ſoll; dann wird man aber die eigens

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thümlichen Verhältniſſe des landes, der Einwohner und heißt : „ vor dem Feinde macht man's doch nicht ſo , der zu Gebote ſtehenden Mittel berúcſichtigen, und dieſen welche Luſt und welchen Muth wird der gebildete Milis Berbältniſſen gemäß die Widerſtandselemente anordnen .“ tår zu ſolchen Uebungen mitbringen ? – Wenn hingegen Auf dieſe Art wird jedes Volk, obgleich die Haupt: dieſelben Bewegungen in anderer Ordnung vollzogen grundſätze der Kriegswiſſenſchaft und Kriegskunſt im werden und über die Urſache jeder Ev.lution Rechens jugemeinen anerkennend, dennoch ſeine beſondere Nas ſchaft gegeben werden kann, ſo werden ſolche Uebungen tionaltaftif haben, die auf ſeiner eigenthümlichen Stels einen weit größeren Nutzen bervorbringen. Nehmen wir

fung beruht. So werden wir Schweizer berückſichtigen, alſo an, die Schlachtordnung geſchehe ſtets in zweiTrefs daß wir ein gebirgiges land bewohnen , daß wir " nie einen großen Öffenſivfrieg führen werden, daß wir feine ſtehend" beſoldete Truppen beſitzen, ſondern Milizen , des nen immerhin Kriegserfahrung mangelt; daß es uns an Reiterei und zum Theil an Artillerie gebricht, und daß

fen, wovon das erſte deployirt, das zweite in Bataillonss colonnen auf 300 Sdritte hinter demſelben als nächſte Reſerve placirt wird; die Cavalerie ftehe auf den Flüs geln oder hinter der Front, bereit den günſtigen Moment zum Vorbrechen zu benutzen; das Geſchůz, ohne eigents

wir ein Bundesſtaat von ſehr verſchiedenen Beſtandtheir lidhen Platz in der Schlachtordnung, werde auf günſti: Ten ſind ; man wird ferner die fråftige moraliſche und phyriſche Individualitåt unſeres Vaterlandes, die Liebe zur Freiheit, die Inſtitutionen, welche jeden Bürger zum Soldaten machen , und die früheren Ereigniſſe in Be-

gem Terrain in Action gebracht, wo dem Feinde der großte Abbruch gethan werden fann ; Tiraiteure und Schůben decen die Flanfen und beſétzen alle dominic rende Puncte des Schlachtfeldes. Jedes Mano ver

trachtung zieben . '

Toll nun zum Zwecke baben , dieſe Normalordnung in

,, Sind die Grundſätze der Nationaltaftif flar, einer anderen Direction herzuſtellen, und zwar ſo ſdnell ſo wird es nicht mehr dywer ſein , eine Vorſchrift oder wie möglich und ohne Bloßgebung wåhrend dem Marſch

ein Reglement zu entwerfeit, nach welcher der Unterricht oder während der Formation. Jede Aufſtellung lou

geleitet werden ſoll. Daffelbe wird zur Richtſchnur neh: die Poſition der eigenen Truppen , ſo wie das gegens men, daß wir Kampfplåte wählen müſſen , dieeine zahl: 1 überliegeude Terrain berúcſichtigen, und immer für Arts reiche Entwicklung feindlicher Cavalerie und Artillerie lehnung der Flanken , als des idwachen Theils , Sorge bereiteln ; daß der Mangel an taftiſcher Ausbildung in tragen ; jede Evolution ſoll die vortheilhafteſte Kampfs ſerer Streitmaſſen durch eine Gefechtsaufſtellung erſetzt wirkung der vereinten Waffengattungen erzielen." werden muß, die den angeborenen Muth und die Stärke

,, In der Schweiz wird den Milizen nur wenig Zeit

unferer Leute vortheilhaft benußt; daß wir alſo durch : 311 den Waffenübungen geſtattet; ihr Unterricht'muß ſchnittenen Boden , Schock des Fußvolfes und Fernwirs demzufolge möglichſt einfach , mit Weglaſſung aller in

ken der Schützen als Hauptmobile jeder Kampfordnung Kriege unausführbaren und überflüſſigen Spielereien , geordnet ſein. Bei geringeren Kunſtwaffen müſſen wir ,, Seßen wir unſer Reglement auf dieſe Grundſätze die Hülfe des Bodens für uns gewinnen ; bei geringerer baſirt ; es enthalte die einfachſten Bewegungen , Manovrirfábigkeit müſſen wir eine ſtarke Kampfordnung anſeben dürfen . “

um ſich aus der linie in Colonne zu brechen , und von uns eigen machen , damit wir den Stoß des Feindes auss

dieſer wieder in linie zu deployiren, um Frontverändes 'halten und demſelben raſch auf den Leib zu geben vers rungen zu bewerkſtelligen, Vierecke und Bataillonemafien fleben . Bei unſerem Bedürfniß zur Benußung des cous zu bilden, ſo wird es dennoch nidts weiter beſtimmen, pirten Terrains, múſien wir die Truppen zum lebhaften als die Beſchreibung dieſer Evolutionen und die Som Schocf und zum Gebirgsfriege vorbereiten . " mandowórter. Ein Stabsoffizier crercire run fein Ba,, Aus dem Geſagten fdeint unzweifelhaft zu erhels taillon und mache in irgend einer unwiuführlichen Ords len , daß, indem man alle reglementariſdie Bewegungen

nung eine reglementariſche Bewegung nach der anderen , auf dem Uebungsplate nach den dargeſtellten Grunds To wird die Truppe zwar Fertigkeit , aber keine Intellis råzen erercirt, ein richtigerer Zweck damit verbunden genz zi! r Terrainbenubung , feine Kampffähigkeit erlans gen ; dagegen vollziehe er dieſelben Manóvers mit ſteter Ünnahme eines Feindes und Erwägung des Terrains, 3. B. daß die Frontlinie nie ohne Flanfenanlehnung gebirdet , und nur da entwickelt werde, nu das Feuer von

werden kann , als gewöhnlich geſchieht, weil dieſe ſo ganz einfache Verbreitung militäriſdier Kenntniſſe den wahrhaft friegeriſchen Geiſt weckt und nährt ; daß hins gegen , wenn man ohne Terrainbenußung, ohne Annahme eines Feindes, ohne in irgend einer Hypotheſe zu arbeis

einiger Wirfung iſt; daß Quarré’s und Bataillonsmar- ten , viele dieſer Parademanovers in einer dünnen fen nur dann formirt werden, wenn Cavalerie anreiten Linie oder in offener Colonne übt, ſie zuleßt in der wirts tann c. , ſo wird die Truppe dieſelbe Fertigkeit erlans lichen Anwendung zur Gewohnheit werden und böſe Fols

gen, und zugleich jeder Offizier , Unteroffizier und Solagen haben fónnen, denn : feine Truppe wird den wahren Bat die Aufſtellung zum Gefechte begreifen und das Begriff ihrer Verwendung und Kampfordonnanz, nody Terrain benußen lernen ."

die Grundſätze der Nationaltaftif oder der Gefechtsdis :

,,Was hier von einem Bataillon geſagt wird, findet poſitionen daraus entnehmen . " ( Schluß folgt . ) in höherer Bedeutung bei größeren Truppenabtheilungen ſtatt. Wenn bei einer Brigade oder Diviſion eine Menge idóner Bewegungen und fünſtlicher Mandvers auf ebe: nem Erercirplaße ausgeführt werden, und és am Ende Redigirt unter Verantworhidfeit der Berlagsbandlung : C. W. £ c6fe in Darmſtadt, und in deſien Difijin gedrudt.

Samstag ,

M. 30 .

.

12. April 1828 .

Allgemeine Rilitar - Zeitung. he die Mehrzahl ausmachen ? Im Allgemeinen kann Einige Bemerkungen über Offiziersbildung , welc man annehmen , daß der Menſch immer nur das wird, veranlaßt durch ørn . 0. Xylander's Betrachtungen

b)

über die Infanterie. ngdun . ) g. Forteſegu Bil Wiſſenſchaft(lich

Dieſer Gegen

wozu ihn Erziehung , Unterricht und zufällig eintretende, auf ſein Sdidal Einfluß habende Umſtånde machen ; wer nicht auf dieſem Bege, ſondern blos durch innere

Willenskraft der Vollkommenheit entgegenreift , fann

ſtand iſt ſo vielſeitig, daß man ſehr reichhaltige Bücher wohl als Ausnahme von der Regel gelten. Kein Bolt darüber ſdyreiben konnte; da es ſich hier aber nicht um in der Welt wird aber ſo viel Auserwählte haben , daß Aufſtellung wiſſenſchaftlicher Bildungsſyſteme handelt, es die Offizierſtellen mit ihnen beſetzen könnte, vielmehr ſondern nur einige vorherrſchende Anſichten beleuchtet wird jedes ſich hierzu eines gewöhnlichen Schlages von werden ſollen , ſo begnügen wir uns mit einigen Bes Menſchen bedienen müſſen , der durch Erziehung und Unterricht die Befähigung erhålt. Hiernach läßt ſich n . X. ſagt in dieſer Beziehung unter anderen : leicht beurtheilen , was es für eine Bewandtniß mit der ungev. merkHr. ,, Mas eigentlich den Soldaten , den Mann der Waffe ſchönflingenden Redensart habe, „ daß die Anſtellung madt, darüber fann er gar nicht eraminirt werden !"" als Offizier nicht mehr eine vocation d’état , ſondern feicht könnte man hieraus den Schluß ziehen , daß, weil eine vocation de talent ſein ſollte.“ Zwar tann man die Befähigung zum Offizier nur von Innen fomme und es mit Fug und Recht eine ungerechtigkeit nennen, ein ganz eigenthümliches Talent, das Anführertalent, wenn intelligenten Unteroffizieren , gleichviel ob durch vorausſeße, auch alle Mühe vergeblich wäre , Offiziere Verordnungen oder beſtehende Einrichtungen, das Auf

bilden zu wollen ; und dieſe Schlußfolgerung würde růđen zum Offizier unmöglich gemacht wird; allein das in der That nicht ganz zu verwerfen ſein . DodyScherz Talent oder die Befähigung hierzu kann ſich wohl auch bei Seite. - Der aufgeklärte Krieger verſteht recht gut, was Hr. v.X. damit ſagen wollte, und wird ihm hierin auch beipflichten . Vergeſſen wir indeſſen nicht, daß der Menſch nicht die Fähigkeiten , ſondern nur das Vermd gen oder die Anlagen dazu von der Natur erhält, und bieſe erſt ausbilden muß, um jene zu erlangen . Das noch ſo ſchön gebaute rohe Pferd wird weder im Stalle

nur im neuen Wirfungsfreiſe entfalten und vollſtändig ausbilden ; und ſo wird es immer erſt in der Folgezeit ſichtbar, ob der zum Offizier ernannte junge Mann , er lei aus der Klaffe der Unteroffiziere oder aus einer Mis litårſchule, die vocation de talent auch wirklich befiße. Das aber kann niemand beſtreiten , daß freie Concurrenz und Beförderung nach Verdienſt den größten Wetteifer

ln iſt, daß der noch auf der Weide ſich zum tüchtigenStreitroß bilden, erzeugen würden ; ſo wienicht zu bezweife r

ſondern erſt von dem Reiter dazu gemacht werden müſs zum Offizier ernannte Unteroffizie mehr tedynia ſen. Bei dem mit Vernunft begabten Menſchen kann iches Talent habe, als jedes andere Subject, woraus man zwar inneren Bildungstrieb vorausſeßen ; ſoul ridh folgern läßt, daß in ſolchen Truppengattungen , bei er aber zum brauchbaren Gliede eines Standes werden , denen auf techniſches Talent Tehr geſehen wird, daſſelbe

der Artillerie dann iſt auch fremde Leitung nöthig. Im Kriegerſtande, aber ſchwerer auszubilden iſt (wie z.B. bei iere zu Offis und Cavalerie ) entweder mehr unteroffiz wo der Niedere - und ware er auch Stabsoffizier immer nur ein Werkzeug in der Hand des Höheren iſt, 1 zieren befördert werden, oder die zu Offizieren beſtimms -

kann die fremde Leitung um ſo weniger entbehrt wersten Subjecte långer in den unteren Graden verweilen den, je mehr darauf ankommt, daß der Gehorchende müſſen , um mit der Technit ihrer Waffe hinlänglich bes ſtets im Geiſte des Befehlenden handelt. Wäre dieß kannt zu werden. Aber ſoll der Offizier nichts weiter r ſeinglau enenwir ? ben die Frage: was dem Offizier nife Lech der Fall, nicht unte auch aberehle társ e Mili n, daß nerndoch ertfónn r hundſo ſicht als Viel , dienich Månuns jung verh dem Offiziersſtande widmen , gewiß ſehr wenige ſein zu wiſſen nöthig fei ? einfacher Weiſe damit beantworten werden , deren innerer Bildungstrieb ſo ſtark und auss zu können, wenn ſie ſagen : er ſoll nur das lernen , dauernd wåre, daß der å ußere Antrieb dadurch ents was er wirklich braucht, um ſeine Beſtimmung behrlich würde . Was ſoll nun aus den Anderen werden, zu erfüllen. Sie ſcheinen aber nicht einzuſehen , daß

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dieſe Antwort eine zweite Frage ndthig macht, nämlich es nicht, die Sprachen fremder Völker zu kennen, man die: was er zu wisſen bra u che? Hr. 8.3. hat dieſe zweite Frage, in Bezug auf Infanterieoffiziere, zu beantworten geſucht, und ſich durch die an ſie gemachten wiſſenſchaftlichen Forderungen von dem Verdachte gereinigt, daß er unter ſeinem Manne der Waffe " ſich nichts weiter denke als einen Technifer, obgleich unter dies

muß die Menſchen überhaupt verſtehen und ſich ihnen verſtändlich zu machen wiſſen ; die Kunſt des Auffaſ, Tens und Mittheilens fremder und eigener Gedanken braucht niemand mehr, als der Offizier, zumal im Felde, wo er ſelten Zeit zu vielem Reden hat, und die Peute oft wider Willen zum Sprechen bringen muß. Dem oft

ſem Ausdrucke füglich nichts weiter gedacht werden kann .“) auf Kundſchaft ausgeſchickten Reiteroffizier iſt ferner Wir haben bereits im Eingange zu zeigen geſucht, eine viel umfaſſendere Terrainkenntniß nothig , als dem wie vielſeitig der Begriff vom Kriege iſt, und wie mans nichfaltig die Leiſtungen des Kriegers, beſonders des Offiziers ſind, und dieß bedarf daber feiner Wiederholung. Wohl aber fann man nicht oft genug darauf aufmerkſam machen , daß die Offiziere nicht immer in Reihe und Glied eingeſchachtelt ſind oder von ihren

Infanterieoffizier; wenn es dieſem genügt, das Terrain geſchickt benußen zu können, ſo muß jener es haupts fachlich zu beurtheilen verſtehen , was weit mehr ües berblick fordert. Was die rein -militariſchen Wiſſenſchaften betrifft, ſo ſtimmen wir ganz mit Hrn. v . Xylander überein , wenn

Vorgeſepten genügende Inſtructionen erhalten können, derſelbe ſagt: ,, Nur wenn das Heer Schriften beſikt, ſondern daß ihre Verrichtungen im Felde in einer Reihe von Aufgaben beſtehen, die oft unter den ungünſtigſten Verhältniſſen geldſt werden müſſen. Vorzüglich trifft dieß die Öffiziere der Cavalerie und Artillerie, welche daber einer vielſeitigeren Ausbildung bedürfen , als die Infanterieoffiziere , deren Wirkungsfreis weit beſchránt:

in denen die Grundfäße ausgeſprochen ſind, welche die oberſte Leitung anerkennt, kann man mit Recht allge, mein Kenntniſſe und Fortſchritte in denjenigen Theilen der Kriegführung verlangen, die ſich über das Regles ment hinaus erſtrecken 2c." Doch glauben wir ,, daß das theoretiſche Wiſſen ſich über die Dienſtſphäre

ter iſt, wie dieß dhon aus der Natur dieſer Waffe hers eines jeden erſtreden müſſe , weil er ſonſt nicht fähig

vorgeht. Hierauf Toll indeſſen feine Art von Vorzugrein würde, im Geiſte des Höheren zu handeln. Man begründet werden ; dieß wåre låcherlich : keine Waffe pflegt zwar das Heer mit einer Maſchine zu vergleichen , kann die andere ganz entbehren, und es zeigt nur von weil die einzelnen Triebråder mit Pråciſion in einander

Unbekanntſchaft mit der Eigenthümlichkeit einer jeden greifen ſollen , ohne jemals in Colliſion zu gerathen ; einzelnen, oder von abſichtlicher Verblendung, wenn man doch haben diejenigen, welche behaupten , daß der Mis

nach ſo vielen Erfahrungen noch eine Vorliebe für der- litår nur das zu wiſſen brauche, was ſein gegenwärs gleichen Zwitterwaffen , wie die ehemaligen Dragoner, tiger Standpunct fordere, das Weſen des Kriegsdienſtes Haben kann, die immer nur als Ausnahmen von der nicht begriffen. Ein altes Sprůchwort ſagt: wer ſeine Regel einige erhebliche Dienſte leiſteten , aber die Erwar- Rolle gut ſpielen wil , muß das ganze Stůc fennen ;

tungen ihrer Schöpfer tåuſchten, ſobald ſie zur Regel undwenn man von einem Subalternoffizier verlangt, daß fanterie die einzige, welche die größte Unabhängigkeit dron eben ſo wenig in Verlegenheit ſein dürfe, als vor gemacht wurden . Unter allen Truppen iſt aber die Inser an der Spiße eines Bataillons oder einer Schwas

und mithin die meiſte Selbſtàndigkeit beſißt, weßhalb fie der Front ſeines Zuges, ſo iſt dieß nicht zu viel gefors auch den Rern der Heere bilden wird, ſo lange man dert. Irren wir nidit, ſo iſt dieſes im niederländiſdien 1

den Krieg auf der Erde führt.

Heere gereblich ausgeſprochen. Gern würden wir hins Was bem Infanterieoffizier zu wiſſen nöthig ſei, hat zufügen , daß jeder Öffizier mit der Bildungsgeſchichte

bereits der geehrte Verfaſſer der ,, Betradytungen " ges feiner Waffe bekannt ſein müffe, wenn nur dieſes Bes

ſagt, und wir baben daran weder etwas auszuſeßen, dürfniß befriedigt werden konnte. Nichts bewahrt mehr noch etwas hinzuzufügen , es reicht vollfommen aus. vor einſeitigen Anſichten und vor Abweichungen von

Bon den Offizieren der Cavalerie wird man aus dem

dem Wege der Vernunft, als das aufmerkſame Betrachs

Grunde nidit viel mebr fordern dürfen , weil die Tech - ten der verſchiedenen Bildungsſtufen derjenigen Trups .

nit ihrer Waffe ſchon an ſich umfapender und zeitrau: penart, in welcher man dient; hier fommt die Erfahrung bender iſt. Wohl aber wäre zu wünſchen , daß wenig der verſuchteiten und aufgeklärteſten Krieger verganges ſtens die Offiziere der leichten Reiterei mit den nöthigen ner Jahrhunderte und zu Hülfe, und dieß iſt wahrlich

Fåhigkeiten begabt ſeien, um dem ſie ausſendenden Obers: fein geringer Vortheil. Mancher dúnft ſich groß in ſoges befehlshaber auch wirklich als Auge und Obr dienen zu nannten neuen Erfindungen und Verbeſſerungen; wäre können , wozu unſtreitig mehr als gewöhnliche Kenntniſſe er aber mit der Geſchidyte bekannt, ſo würde er finden ,

geboren . Wie nothwendig dem oft entſendeten Reiter daß man ſchon vor mehreren hundert Jahren ſo flugwar. offizier Terrain- und Sprachfenntniſſe ſind, bedarf faum Wenn man die Nothwendigkeit wiſſenſchaftlicher Ein Patrouillenführer,, der mit den Kenntniſſe eingeſteht, wird man auch die Prüfungen

eines Beweiſes.

landesbewohnern nicht ſelbſt ſprechen kann, wird nur gut beißen müſſen. Die můndlichen und ibåtlichen wenige und unzuverläſſige Nachrichten einholen, und iſt ſind unſtreitig den ſchriftlichen Ausarbeitungen vorzus

nicht beſſer daran, als ein Taubſtumwer. Doch genügt ziehen , doch können lettere nicht ganz entbehrt werden ; fie ſollten ſich hauptſächlich über techniſche Gegenſtåndé erſtrecken . Es iſt ein Nationalfehler der Deutſchen , daß dron ſichtbar werden ; an dem Subaliernen iſt er kaum be : Tie lieber ſchreiben als ſprechen ; in unſerem Stande

*) Der Unterſchied zwi'den Techniker und Iaktiler dürfte wobl erſt an dem Führer cines Bataillons oner piner Schiva: merkbar, wenigſtens nicht in Hinſicht ſeiner Uusbildung.

ſollte mehr geſprochen und gehandelt, als geſchries

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ben werden. Wer ſich mündlich klar und verſtåndlich | bemerkt, daß zu dieſer Operation nirgends fünſtliche auszudrüđen weiß, wird dieß allemal auch ſchriftlich kons Manóvers angewandt worden , ſondern daß einfacher nen, der umgekehrte Fall iſt aber nicht anzunehmen . Die Marſh , ſchnelles Deployiren , Sturmcolonnen und

Verſtandesubungen der Lacedåmonier beſtanden haupt- Tirailleursgefecht, die Hauptelemente der Kampftaftit: ſächlich in kurzer und búndiger Beantwortung vorgeleg. ſind , wobei Artiüerie und Cavalerie nicht regelmäßig ter Fragen ; ihr practiſcher Sinn 'war in ganz Gries auf den Flügeln einer Infanterielinie, ſondern da ihren

chenland berühmt, und ſelbſt die hoher gebildeten , viel geeigneten Plaß finden , 'wo ſie nach der Beſchaffenheit und ſchon ſprechenden Athenienſer legten ihre Streitfra : des Bodens agiren können. gen den Lacedåmoniern oft zur Entſcheidung vor.

Die Dispoſitionen im Großen waren militäriſc rich :

Bon Jemand die ſchriftliche Bearbeitung eines Gegens tig und nach den bewährteſten Grundſaßen des Gebirgs. ſtandes verlangen, der über ſeine Geiſtesfråfte geht, und Poſtenfrieges entworfen ; über das Detail der Aus iſt ohne allen Nußen ; denn was Einer nicht begriffen führung darf aber Verſchiedenes in Erwähnung gebracht

hat, kann er auch nicht beſchreiben. Doch können dergleis werden , ohne die Capacitat der Befehlshaber im Ger

then Ausarbeitungen als ein Mittel betrachtet werden, ringſten zu bezweifeln und ohne zu vergeſſen, daß Vieles ſich zu überzeugen , ob die Untergebenen das begriffen ganz anders gemacht worden wäre, wenn man mit Kus haben , was ſie begreifen ſollen. geln geſchoſſen båtte. Dem Vertheidiger fåūt zur laſt, Den Unterſchied zwiſchen friegeriſchem Wiffen und daß er feine Reſerve batte, mit welchem Rückhalt er den

Rónnen hat niemand faßlicher dargeſtellt, als Napoleon in der Charakteriſtik ſeiner Generale. Dem Einen wird eg leicht, gute Plane zu entwerfen , denn ſein Verſtand iſt geordnet, ſeine Urtheilsfraft geübt; aber die Ausfühs rung gelingt ihm ſelten , nicht, weil die Umſtånde rich anders geſtalteten , ſondern weil ihm in entſcheidenden

zu frühzeitigen Angriff auf ſeinen linken Flügel abſchla . gen und ſtrafen foute; ferner, daß er die untere Randers brúce nicht abwerfen und den Uebergang ſtreitig machen ließ, wodurch die Umgebungscolonne des Feindes einige Stunden långer aufgebalten werden konnte. Dem Ans greifenden fåüt zur laſt , daß ſeine Colonne des rediten

Augenbliden die nöthige Entſchloſſenheit fehlt. Ein An- Flügels in das Hauptdefilée rich magte, ehe ſie von der derer vermag nicht die kleinſte Dispoſition zu machen , zweiten Unterſtúzung erhielt, weil leßtere erſt anderts weil ſeine Einbildungsfraft entweder zu lebhaft oder zu halb Stunden ſpäter bei der oberen Randerbrücke ans

tråg iſt; aber nn Ort und Stelle, wo er Alles mit langte. Der Angriff båtte gleichzeitig geſchehen ſollen, leiblichen Augen wahrnehmen fann , weiß er recht gut, und dieſer Fehler zeigt, wie ſchwierig die Berechnung was zu thun iſt. Dieſe Verſchiedenheit der menſchlichen des richtigen Eintreffens der verſchiedenen Abtheilungen Anlagen muß von den Oberen , bei Beurtheilung des eines combinirten Unternehmens ſei. militäriſchen Werthes ihrer Untergebenen, reiflich erwo-

Das zweite Manóver, am 23. Auguſt, beſtand aus

der zuſammenhängenden Operation des Fluß ú bers

gen werden .

ganges über die Aare und des Angriffes und der

( Schluß folgt. )

Vertheidigung des verſch anzten lagers bei Thun ,

Das eidgenöſſiſche Uebungslager bei Thun in Verbindung und mit Anwendung der der Militar 311 Gebote ſtehenden Hülfsmittel. Es

ſchule zu Thun wurden bierbei Bof: und Schiffbrücken geſchlagen . Am Schluſſe der Erzählung dieſes Gefedytes bemerkt der

in Jahr 1826 . ( Schluß. )

Der Verfaſſer geht nun zur Erzählung der beiden Verfaſſer Folgendes: ſtattgehabten Feldmandvers über ; wir beſchränken uns,

Wohl darf das Ganze gelobt werden ; allein meinen ſie hier nur kurz anzudeuten, indem ſie ohne Karte nid)t Anſichten zufolge, ſollte bei Feldmanóvern nicht ſtets der Defenſor unterliegen, und ihm immerhin geſtattet ſein ,

wohl verſtändlich ſind.

Das erſte, am 22. Auruſt, beſtand in dem Angriffe gewiſſe Vortheile über den Angreifer mittelſt Offenſivs und der Vertheidigung des ohnfern Thun gelegenen Feldpaſſes von Wimmis. Das Vertheidigungscorps war aus 6 Compagnieen Infanterie, welche eben ſo viele Bataillone vorſtellten , aus 2 Compagnieen Cavalerie, einem Detaſchement Scharfſchüßen und 6 Kanonen; -

bewegungen zu erreichen , damit bei Schweizer ruppen , , welche vorzüglich zur Vertheidigung feſter Poſten einges übt werden müſſen, der zu einer Defenſion nothwendige moraliſche Muth nicht für die Zukunft gelåhmt werde. Im Augemeinen müſſen die Dispoſitionen nur im Gros

das Offenſivcorps aus 2 Brigaden Infanterie, 2 Compags Ben entworfen , die Ausführung aber den Truppenans nieen Scharfſchüben , 1 Escadron Cavalerie, 8 Kanonen führern überlaſſen, und hierzu gewiſſe Regeln feſtgelegt

und einer Abtheilung Sappeure zuſammengeſett. Um werden. Weſentlich nothwendig iſt, daß in den entſcheis nußs Schluſſe ſeiner Gefechtserzählung bemerft der Verfaſſer: denden Augenblicken die foſtbare Zeit nicht durch So endigte dieſer Tag, an welchem 3000 Kanonen : loſe Entwickelung ſchöner Frontlinien verloren werde,

ſchüſſe eine ungeheuere Menge Zuſchauer ergoßt und das daß die Truppen ſo viel möglich dem feindlichen Feuer Echo der Alpen in furchtbarſdónem Wiederball gewecft hatten . Die Truppen beider Parteien verſammelten ſich Nachmittags auf der Reutigeralment, und marſchirten Abends ins Lager zurück, zufrieden, in den Anſtrengun,

entzogen und durch Terrainbinderniſſe gedeckt werden, daß keine Aufſtellung in dünner finie und ohne Refers ven ſtattfinde, daß das Geſchüß niemals vereinzelt und ohne Specialbedeckung vorgewagt oder in Batterie ges

gen eine Gelegenheit gefunden zu haben, ihre Waffens fahren werde, und daß namentlich die Tirailleure nicht wirkung auf dem Terrain zu erproben . Auſeitig wurde einen falſchen Ruhm darin ſuchen, ſich im freien Felde

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Militär - Cbronit.

zu zeigen . Gebüſche und Hecken ſind ihr Fechtboden , coupirtes Terrain iſt unſer Kampfplaß.

Die Scharfs

Baden. Die Regierung hat der zweiten Stammer der abges

fchůben verſchanzen ſich hinter Verhauen , die Infanteries ordneten einen Gefegesentwurf wegen theilweiſer Abänderung des

maſſen – gleich beweglichen Baſtionen – bildendas conferiptions geleges vorgelegt,, welchen dieKammer mit Centrum , den Rern der Schlachtordnung; Artillerie mehreren Modificationen angenommen hat. Baiern. Die Rammer der Abgeordneten hat den Gefegess Cavalerie ſchießt Breſche in die feindliche Linie , entwurf über die Ergänzung des ſtehenden Beeres , nachs verfolgt! bricht vor , baut eint , Ein fröhlicher Abend folgte auf die Strapaßen des dem ſie denſelben in rechs Sißungen lebe gründlicò berathen, mit Modificationen angenommen . Tages. Das Obercommando hatte alle Stabsoffiziere mancherlei Se. Majeſtät haben Sr. R. 6. dem Berzog Wilhelm in

zum Banfet geladen , wo in manchem Toaſt die Gefühle Baiern, welcher ſich ſeit dem Jahre 1769 in vaterländiſchen fürdesVaterlandes Wohl ausgedrůđt wurden . Brigas Kriegedienſten befindet, das Kreuz beskönigl.baieriſchen Ludwigs denweiſe ſpeiſten die Offiziere; die Truppe erhielt dops ordens , zugleich in der Ueberzeuaung zu verleihen geruht , daß pelte Ration . Unter jedem Zelte, bei jedem Marfetender folches dadurch ſeinen Werth für diejenigen, welche deffen würdig

erblicte man freudiges Getümmel,bórte man ſchweizeris befunden werden , erhöhe, wenn es von einem ſo ausgezeichneten

, bes tönigl. þau'es aetragen wird. ſchen Geſang. Die manner von Ury und Unterwalden, Mitgliede Zu Paffau ſtarb am 18. März der königl.

baier. Generallieus

Bern, luzern , Solothurn und Baſel, ſtimmten brüder- tenant, Stadt: und Feſtung.co.nmandant Frhr. 0. Montigny , lich vereint das ſchöne Lied an, welches ihre Eidgenoſſen in weit vorgerüdtem uiter. am 31. Märk wurde der Rammer der Ubgeordneten von der von Zug mitgebracht hatten . : Am 24. Auguſt, Morgens frúb , nachdem die Offizier Regierung ein Gefeßebentrurf über die Militärgerichtebars teit in bürgerlichen Redtsſtreitigkeiten yorgelegt. Nach

corps ihren Commandanten den Abſchiedsbeſuch gemacht dieſem Entwurfe wirddieſeGerichtsbarkeit in Friedenszeiten an und von ihnen Zufriedenheit, lob und Dant eingeårns die Civilgerichte übergeben ; für die Zeit des Kriegesfind beſon tet hatten, wurde das Lager abgebrochen, und die vers dere Vorkehrungen getroffen. England. Der Generalieutenant Sir şerbert ſchiedenen taktiſchen Körper – Bataillone, Compagnieen traten jeder für ſich den Heimweg an. zum Generalfeldzeugmeiſter ernannt worden. und Batterieen

Taylor ift

Frantreich. Diejenigen Offiziere eines jeden Grades, welche dazu berufen waren , den bei dem Kriegsminiſteriun etablirten

Einführung des Schüßen ſyſtems bei der

temporären Commiſſionen anzugehören, werden vom 1. April an nicht mehr den Üctivitätsgehalt beziehen, es ſei denn, daß fie durch ihre militäriſche Stellung ein Recht dazu haben.

dåniſchen Cavalerie. Der Marquis Puget - Barbantanne, Generalieutenant , In Dånemark iſt das Cavalerieſyſtem des Genes welcher in den erſten Revolutionéfriegen die Oſtpyrenäen :Armee rals Grafen v. Bismart angenommen worden. Seine gegen Spanien befenligte , iſt, 76 Jahre alt, in Paris geſtorben . .

Majeſtát der König befahl am 14. Januar 1828 bei der Preußen. (31. März.) Se. Maj. der König haben dem Ges nerallieutenant 0. porn , commandirenden General des 7. Urmees Parole : 1) Eine Schwadron beſteht fünftig aus 5 Zügen, und corps, den ſchwarzen Adlerorden, und dem Generalmajor vv. 33 a:: der 5te Zug wird Schůßenzug ( Skylledeling) genannt. ftrowo , Commandeur der 16. Cavaleriebrigade, den rothen Adler:

2). Jeder dieſer Züge wird wieder in 2 halbe Zügel orden 3r Klaſſe zu verleihen geruht. - Se. Majeſtät haben die

Oberften n. abgetheilt.

3

d.

S

0. Glauſeto im ju Gencralmajoren , ſodann eilf Oberſtlieutenante

3) Ade Wendungen werden mit halben Zügen gemacht. zu Oberſten und zwanzig Majore zu Oberſtlieutenanten befördert. 4) Jeder Zug zábſt 18 Rotten, einſchließlich der Eins faſſungsrotten .

Schweiz. Die Conferenz über die Verhältniſſe der Red to: pflege bei den Regimentern in tön. niederländiſchem

5 ) Ein Rittmeiſter commandirt die Schüßen , und Dienſte hat ihre Siệungen in Zürich am 23. Februar beendigt, und ihre Verhandlung ſoll den an den Capitulationen theilnehs

unter dieſen ſtehen 4 lieutenante .

6) Zur Muſterung befindet ſich die Schüßenſchwas enden Ständen mitgetheilt werden. dron auf dem rechten Flügel.

7) Zum Gefechte befindet ſich dieſelbe hinter der Front. Mi ſ cellen. te von Gibraltar. ) Diereiben find türzlidi Feftungswer [ und erhalten als Auszeichnung eine weiße Schnur auf reparirt worden. Sie ſind von großen weißlichen Steinen aufges den Aermeln . 9 ) Die Schüßenſignale werden durch den Halbmond führt, welde von außerordentlicher Bärte ſind und das anſehen 8 ) Die beſten feute werden zu Schüßen genommen ,

und die Politur des Marmors haben. Das mauriſdie Sdlok, gegeben. 10) Wird

die Reiterei brigades oder diviſionsweiſe welches die Stadt beherrſcht und welches 5 bis600 Jahre alt iſt,ift ganz von Backſteinen erbaut. Es trägt noch die Spuren der Belages

verſammelt, ſo fann der General ſie verwenden, wie er rung , welche der GeneralElliotmit 6000mann 3Jahre lang gegen die vereinigten Armeen und Flotten von Frankreich und Spanien es am zwedmåßigſten findet. 11) Eine detaſchirte Schwadron hat ihre Schüßen aushiett. Jest dient es zum Gefängniſſe. Es befinden ſich gegens bei ſich. 12) Alle Schüßen erhalten Garabiner.

13) Die Offiziere reiten fünftig vor der Front.

wärtig ungefähr 600 Kanonen in den Werken der Fiftung; im Falle einer Belagerung könnte man bis zu 900 in Batterieen anbringen . [ Miliz der Vereinigten Staaten von Nordamerita.) Dieſe Miliz bildet, nach dem offiziellen Berichte des Kriegsminiſters, eine Maſſe von 1,150,158 Mann. Der Staat Florida iſt der eina zige, wo die Bandwihr noch nicht in das Regiſter eingetragen und jur Bertheidigung der Republié eingeübt iſt.

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : 8. W. 9 : 45 : n Darmſtadt, und in defien Difijin gedrudt.

Nr. 31 . !

Mittwoch , 16. April 1828.

Allgemeine Militar - Zeitung. Einige Bemerkungen über Offiziersbildung, langſa ſchon viel gethan worden iſt, und mankannſid, dieſess me Fortſchreiten der Militárgymnaſtik nur darau erklären , daß die in manden Heeren gar zu geringe Präſenthaltung wirklich dienſtthuender Mannſchaft ders

beran:aßt durch Srn. v. Xylander's Betrachtungen über die Infanterie.

greichen Uebungen außer den furzen Zuſammenziehungs

( Schluß. ) ng. Alles , was nicht aus, perioden faſt gar nicht geſtattet , – doch mag die mehr: c ) Lechniſche Bildu

ſchließlich den Geiſt beſchafftigt, gehört zur techniſchen erwähnte Oppoſitionsparthei, welche dem alten Sdilens brian huldigt, wobl auch einen Theil der Sduld tragen . ng. Bildu Jeder

Offizier ſollte wohl in den Kunſtfertigkeiten der Truppe, in welcher er dient, eine Art Meiſterſchaft zu erlangen ſuchen , denn er jou ſeine Untergebenen bariat unterrichten und ihnen zum Vorbilde dienen , Ein Cavalericoffizier z. B. muß entweder ein geſchichter und fübner Reiter ſein , oder robe Pferde dienſttüchtig

Im Allgemeinen aber fann man annehmen , daß die Glementar übungen zu eilfertig betrieben werden. Unſere Aftyorderen hatten nicht Unrecht, ſo viel Fleiß auf gutes Marſdiren zu verwenden und diefes als die | Baſis der Infanterietaktif 311 betradyten , uur båtten ſie es nicht dabei bewenden laſſen ſollen, Ein Soldat, der

1

zu machen und gute Reiter zu bilden verſtehen ; 0ns noch nid)t mit zwangloſer Feſtigkeit ſtehen und mitleich erſtere iſt im Kriege, das leßiere im Frieden die uner : laßliche Bedingung. Beides findet man aber ſelten vereint, weil verſchiedenartige Eigenſchaften dazu geboren. Aud) muß der Savalerieoffizier fanze und Såbel funſt

rigkeit und Anſtand geben kann, wird durch das Iragen und die Handhabung ſeiner Waffe in Gang und Hals tung nur noch mehr gehindert, und deſto långer unges ſchickt bleiben. Wenn man daher in einer Truppe, welche

gerecht zu führen wiſſen, denn man kann ſeinen Gegner viel erercirt, dennoch eine Menge verſchrobener Geſtal: nicht allemal niederreiten. Ein Infanterieoffizier" hat ten wahrnimmt, ſo kann man ſich auch überzeugt halten, weniger zu erlernen und zu lehren, als die Difiziere der übrigen Truppengattungen , es fónnen daher an ihn in techniſcher Hinſicht großere Forderungen gemachtwerden. Daß er ein guter Schúte ſein múffe , verſteht ſich von ſelbſt, iſt aber nid )t genug. Die beutige Fechtart der Infanterie fordert nid )t nur ficheres Scießen, ſondern auch den geſchickten Gebrauch des Bajonnetgewehres als Stoßwaffe, und überhaupt gymnaſtiſche Gewandtheit. Die Gymnaſtik ſei alſo das cifrige Studium des Infanterieoffiziers, denn wer von ſeinen Waffen einen kunſtgerechten Gebrauch madjen will, muß vor allen Dingen den Gebrauch ſeiner Glieder völlig in ſeiner Gewalt haben. laufen, Springen , Klettern, Sdwin : men ſind Fertigkeiten , die eine gute Infanterie nid)t entbehren kann . Der Offizier muß aber dergleichen Uebungen nicht blos anbefehlen und dabei den múßigen Zuſchauer maden , ſondern mit ſeinen Untergebenen Darin wetteifern, das macht luſt und dieſe iſt hierbei

daß die Elementarübungen entweder unrichtig oder über eilt betrieben worden ſind. - Es wurde für die techs niſche Kriegerbildung böchſt erſprießlich ſein , wenn in jedem Bataillon einige Offiziere, die durch aufmerkſames Betrachten des Gliederbaues und der Muskelthitigkeit, ſo wie durch vieljährige Beſchafftigung mit der fórper : lichen Ausbildung junger Krieger ihre Anſichten berichs tigt und feſte Grundſåge erlangt haben , wenn dieſe Offiziere ihren jüngeren Cameraden die Grundſätze mits theilten , weldié die Früchte ihrer Beobachtungen und Erfahrungen ſind. Dieſer wechſelſeitige Unterricht würde unſtreitig die beſten Folgen haben. Auch iſt überhaupt die Militárgymnaſtik ein Feld, deſſen fleißige Bearbeis tong jungen Offizieren , die noch keine Verdienſte baben und ihre militariſche Brauchbarkeit nur auf dem Grers cirplatze beweiſen können, nicht genug empfohlen werden fann . Diejeniger, welche ſich in dieſem Zweige militás riſchen Wiffens unterrichten wollen, werden in ,,Gute

ganz beſonders nothig. Die methodiſche Ausbildung muth's Turnbuch für die Söhne des Vaterlandes, " der Körperkraft und Gewandtheit, überhaupt dieganze und in ,,». Scim nitze us febrbuch der Bajonnetfecht: ung des Kriegers , iſt bei dem iebigen kunſt " hinreichende Belehrung finden. phyſiſche Erzieh Endlich mug and noch der edlen Fechtfunſt inds Standpuncte der Infanterietaktit von ſo großer Wich : tigkeit, daß ihr immer noch nicht die erforberliche Auf beſondere gedacht werden, deren practiſdier Nußen aus

merkſamkeit geſchenkt wird , obgleid von oben berein dem Grunde fo wenig erkannt wird, weil die Fälle zit ale inua ikusi

113. 1

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relten ſind, in denen ihre formelle Anwendung ſtattfins den fönnte. Zwar treten wir der früber in dieſen Bists tern ausgeſprechenen Meinung bei , daß das ſogenannte Fleurettechien dem Bajonnetfechten nicht voranzugehen brauche, und glauben, daß man auf dieſem Wege eben

lichen Tragart an der rechten Seite, folgende : 1) Das Gewehr auf Schulter, wobei daſſelbe mit beinabe ſenfrechter 'Richtung des Paufes , in der linken Hand rubend, an die linke Schulter angelebnt wird ; 2) Das Gewebr im Arine, wobei es ebenfalls faſt renfrecht,

foirat zum Ziele gelangen mürde, als wenn man zuvor mit dem habn auf dem liufen Vorderarme rubend , an

Lateiniſch lernen wollte, um deſto (dueller die franzos die linke Schulter angelehnt wird ; 3) Das Gewebr

fiſdie Sprache zu erlernen . Aber die fleißige und auf: úber oder coin mod, wobei es mit einer Neigung von merff &me Betreibung der Fechtfunſt gewahrt, außer der etwa 45° gegen den Horizont, mit der linken Hand am dadurch erhobten Kampfgeſchicklichkeit, noch ganz andere Kolben angefaßt, auf der linken Schulter rubt. Vertbeile , die wir zu einer anderen Zeit ausführlidyer

Wir ſtellen zu einer Begründung der zweckmäßigſten

zu ſchildern gedenken . Hier einſtweilen nur ſo viel: Die Regeln der Fechtfunſt itchen mit den Regeln der Taftit ( Fedifunſt der Maſſen , nebſt den dazu erforderlichen Stellungen und Bewegungen) , ja ſelbit init den Regeln der Kriegsfunft in ſo naber Beziebung, daß man glau: ben ſollte, die lezteren müßten von den eriieren abges leitet worden ſein. Dieß iſt aber auch gar nicht uns wahrſcheinlich ; denn ebe von einer Taftif die Rede war, fchlug man ſich in ungeordneten Haufen , wobei Alles

Art, das Infanteriegewehr zu tragen, folgende Bedins gungen auf: 1 ) der Infanteriſt muß ſein Gewehr fo tragen , daß er es zu jeder Art der Verwendung zum Kampfe möglidiſt bereit babe;; 2) er muß es ungezwuns gen und ſo tragen, daß es weder ihn noch ſeine Nebens leute in Stellung und Bewegung hindere; er muß es endlich 3 ) fo tragen, daß es ihn möglidſt wenig ermúde. Im Falle feine Tragart ermittelt werden fónnte, welche alle dieſe Bedingungen in gleich vollfommenem Grade

auf ein Gefedit Mann gegen Mann hinauslief. Das erfillte , würde wohl diejenige die vorzüglichſte ſein , Verhalten zweier fåmpfenden Perſonen mußte alſo wobei dieſe Bedingungen , nad, ihrem relativen Werthe, früber auf Regeln gebracht werden , als das zweier wenn auch vielleicht mit einigen Aufopferungen auf Ros

kämpfenden Partbeien ; denn wabrſcheinlich baben die ſten der einen oder der anderen , möglichit berückſichtigt

Krieger damals auch darüber nachgedadit , wie ſie im

waren . Verſchiedene gleichmäßig beſtebende Tragarten,

Kampfe mit ihrem Gegner den Sieg am ſicherſten errin- um wechſelnd bald der einen bald der anderen der obis gen fónnten, und aus dem Nachdenken enſtehen Regeln . gen Bedingungen 31: genügen , haben in jedem Falle den Zuerſt bildete ſich alſo die Fedytkunſt aus , dann die Nachtheil , daß die Uebergånge von der einen zu der

Zaftif, welche eine geraume Zeit bindurch den Inbegriff anderen zeitraubend ſind. Unterſuchen wir nun, in wie der ganzen Kriegskunſt ausmachte, bis dieſe endlich ibre weit die obenangeführten Tragarten den aufgeſtellten gegenwärtige Geſtalt erhielt. Es iſt daber ſehr glaub. Bedingungen entſprechen. baft, daß diejenigen Fefterregeln , welche ſich nicht ledig

Die erſte Zragart, das Gewebr auf Schulter,

lich auf die Form , ſondern mehr auf das Weſen des genügt der erſten Bedingung vollfemmen ; der zweiten

Rampfes beziehen , auch auf die Taftif bergetragen aber nur in ſo weit, als der Infanteriſt mit geſchulters wurden , denn man ſchließt ſtets vom Bekannten auftem Gewehre , ſtehend , ſeinem Nebenmanne nidt hins

das Unbefannte, aber niemals umgefehrt, und die Alten derlich iſt; in jeder anderen Beziehung aber ſteht dieſe waren ſehr geübt, das Gleichartige herauszufinden . Tragart mit der zweiten Bedingung in gleich offenbas rem Widerſpruche, wie mit der dritten. Sie iſt nämlidi

Die Forderungen, welche in moraliſcher, wiſſenſchaft: höchſt unnatürlich und gezwungen ; ſie wird von dem licher und techniſcher Hinſicht an die Offiziere gemacht wohlgewachſenen Recruten nur mit der größten Múbe

werden müſſen, wenn ſie iþrer Beſtimmung entſprechen erlernt; und fdjon der Unterricht in ihr verdirbt fiir follen, find ſo mannichfaltig, daß es unverſtändig wäre, mehrere Tage die vorber ausgebildete reine Stellung dieſe Forderungen an jeden Einzelnen machen zu wollen . deſſelben gånzlich. Nur im Geringiten fehlerbaft gewachs Alle fönnen nicht Alles ! Was aber dem Einzelnen ges rene leute , und vorzüglich die nicht unbedeutende Ans

radezu unmöglich iſt, wird Mehreren leicht; und ſo wie zahl derer, welche, bei breiten Hüften, ſchmale Schultern

das Heer aus mancherlei Truppenarten zuſammengeſeßt haben, erlernen dieſe Tragart niemals ohne Aufopferung iſt, um den verſchiedenen Kriegszweden genügen zu fon des Gleichgewichtes in der Haltung ihres Körpers; für nen , ſo muß auch unter den Befehlshabern aller Grade einen Theil derſelben aber iſt ſie ſogar, um richtig aus.

verſchiedenartiges Talent anzutreffen ſein, und gleich von geführt zu ſein, rein unerlernbar. Aber aud die Haltung unten heraufausgebildet werden ; ſo muß endlich das des poufommen wohlgebauten und moblerercirten In .

Offiziercorps eines Regiments einem organiſchen Körper fanteriſten wird durch ſie, bei långerer Dienſtzeit, obne gleichen , der, von dem beſten Geiſte beſeelt, allen wiſe die größte und beſtändige Aufmerkſamfeit des Vorgeſetz ſenſchaftlichen und techniſchen Forderungen in Krieg und

ten, gefährdet und meiſt auch verborben ; weil ſie, bei

Frieben vollſtåndig Genüge zu leiſten vermag.

einiger Dauer, den Arm zu ſehr ermüdet, und den Sols daten veranlaßt, denſelben finfen zu laſſen und dann

und Gemebr mit dem Oberkörper zu tragen ,wos Ueber das Gewehrtragen bei der Infanterie. Arm durch das Gleichgewicht der Haltung geſtört, die linke Die für die Infanterie in geſchloſſener Drdnung vors Hüfte eingezogen und die rechte vorgebracht wird . Der Schriftsmåßig beſtehenden Arten , das Gewehr zu tragen, Marſch auch des wohlerereirten Infanteriſtén , mit ges

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ſtigſten Terrain , immer ſchwankend und unſicher , und | Teştere Vortheil, wie zeitraubend das Beſtehen alternis wird dieß auf ungünſtigem Terrain im böchſten Grade. render Tragarten iſt, kann man bei Evolutionen ſolcher

Endlich iſt das Gewehr, bei dieſer Tragart, ohne allen Infanterieen , bei welchen ein dergleichen Alterniren feſten Halt, und droht beſtåndig, bei dem leiſeſten Ans üblich iſt , leichtlich ermeſſen , wenn man beachtet, wie ſtoße von rúdwårts, nach vornbin von der Schulter zu häufig ſich die Commandomórter für dieſes Alterniren .

falen. * ) - Das Ermúdende dieſer Tragart macht eine wiederholen, und wie viele Zeit wirklich mit ſeiner Auss jweite , mit ihr alternirende, weniger anſtrengende nos führung dabei rein verloren wird thig, weld )er Umſtand ihr, nach unſeren obigen Princi: Es würde ſich wohl hiſtoriſch nadyweifen laſſen , daß, pien, als ein neuer Fehler in Anrechnung fommt. Dieſe bei Einführung des Infanteriegewehres in ſeiner jeßigen

vid

alternirende Tragart ijt entweder die zweite oder die Form , die Tragart commodi oder über für die geſchloſs dritte der oben angeführten. Das Gewehr im Arme . Dieſe Zragart hat mit

Pene Ordnung die erſte und einzige übliche war; ihre Einfachheit und Natúrlichfeit iſt dafür Bürge. Man

Ausnahme des Vorzuges, daß ſie weniger ermúdend iſt, mochte es nach und nach ſchoner finden , das Gewehr

‫م م مم‬

faſt alle Nachtheile der erſten ; ſie iſt beinahe eben ſo immer mehr anzuziehen , daſſelbe immer ſentrechter zu gezwungen als jeue, und wird, um rein ausgeführt zu tragen , bis man endlich zu dem Erceß unſeres beutigen ſein, eben ſo ſchwer erlernt; ſie verführt, durch Ermů : Schulterns fam ; aus dem Ermúdenden dieſer Tragart,

.

Erfinderin , der Vorliebe für) dung des Armes, gleich jener, zum Verderbe der Hals in Verbindung mit ihrerentſtand die Tragart im Arme. tung ; der Marſch, in Verbindung mit ihr, ijt nur um die ſenfrechte Haltung,

Wir tbeilen nicht die Anſicht derer, welche das Schöne weniges leichter und ungezwungener; ſie erfordert ends lid, gleich der erſten , eine andere, mit ihr alternirende, für durdaus relativ halten ; auch geſtatten wir ihm , mehr fampfbereite Tragart. Ein Umſtand jedoch , der dhon wegen ſeiner nahen Verwandtſchaft mit dem Edlen, es faſt ſchwer begreifbar macht, wie ſie jemals erſonnen bei Allem , was den Soldaten betrifft, gern eine vorzugs

und ſo allgemein angenommen werden fonnte , iſt der, daß bei ihr die ganze Schwere des Gewehres auf dem Hahne, oder vielinehr auf der Nuß, und der in dieſelbe eingreifenden Stange , d. h. auf den edeliten Schloßtbeilen ruht, deren Berderb hierdurch nothwendig be: fördert werden muß. Der nadytheilige Einfluß dieſes Umſtandes bewährt ſich denn auch, nach der Erfahrung, vorzüglich an den ſcharfen , in die Nußraſten eingreis

liche Berückſichtigung. Gefeßt aber auch , der wohlges wachſene und wohlerercirte Infanteriſt gewahre , bei lenfredyter Tragart des Gewehres, einen ſchöneren und impoſanteren Anblick, als bei der commoden halb boris zontalen Tragart, ſo iſt es doch gewiß, daß ſich derſelbe, auch bei dieſer leßteren , immer noch recht ſchön und ohne Zweifel um vieles ungezwungener und degagirter dars ſtellen wird, als bei jener. Eben ſo gewiß iſt es ferner,

fenden Stangentheilen .

daß der weniger gut gewachſene, oder ſchlecht erercirte,

Das Gewehr über oder commod entſpricht allein oder durch Nachläſſigkeit in ſeiner Haltung verðorbene allen. aufgeſtellten Bedingungen in gleich vollkommenem ) Infanteriſt mit dem Gewehre , bei fenfrechter Tragart,

Grade. Der Infanteriſt hat, bei dieſer Tragart ſeines i eine hódít erbärmliche Figur macht; während da , wo Gewehres , daſſelbe ſo fampfbereit, wie wenn geſchultert die ſenfrechte Tragart nicht beſteht, die ganze Summe wäre, indem er das ſogenannte Anziehen derſelben mit der ſonſt nur durch dieſelbe in ihrer Haltung verdors der für das geſchulterte Gewebr vorgeſchriebenen erſten

benen Peute , ſchöne Soldaten mit reiner Haltung Tein

Bewegung für jeden Handgriff obne Zeitverluſt verbind den fann. Dieſe Tragart iſt ferner vollkommen natúr: lich und ungezwungen , und verdirbt weder die Haltung des Recruten, nod die des Soldaten ; der linfe Ellens bogen des Infanteriſten iſt bei ihr ganz von ſelbſt in der Lage, daß er bei Stellung und Bewegung nicht

werden . Die Behauptung , daß da , wo die fenfrechte Tragart des Gewehres mehr oder weniger ercluſiv ber ſteht, zwei Drittbeile der feute fie nicht in soufommen reiner Haltung ausführen , wird man vielleicht theilweiſe für parador und übertrieben balten , während ſie doch nur wahr und måßig iſt. Man betrachte die Hüften,

mehr Plaß einnehme, als er einnehmen darf. Bei den Wendungen wird ein momentanes Anziehen oder Souls

die Schultern und die Kópfe! Geſeßt nun ferner, die Infanterielinie oder Infans

tern des Gewehres, welches mit dem Commando für teriemaſſe gewåbre durch die ſentrechte Tragart des die Wendung vollzogen wird und mit lebterer wieder

Gewehres einen ſchöneren oder impoſanteren Anblid ,

von ſelbſt aufhórt, jedem möglichen Anſtoß an die Ge- ſo wird ſie dieſen Vorzug der Schönheit vor einer ans wehre der Nebenleute vorbeugen. Das Gewehr rubt bei deren Linie oder Maſſe mit der anderen Tragart aus

dieſer Iragart mit dem größten Theile ſeiner Schwere genblicklich verlieren , ſobald beide , gleich gut erercirt, auf der Schulter , und wird nur durch die linfe Hand und unter ſonſt gleichen Bedingungen ,in Bewegung am Kolbenboden unterſtúkt; nur bei dieſer Iragartgeſetzt werden . Denn Flottiren und Schwanken im

fann der Infanteriſt auch in ungünſtigem Terrain ſicher Marſche der Linien und Maſſen ſind eine nothwendige und ungezwungen marſchiren ; ſie macht endlich alterni: Folge der Unſicherheit und mangelnden Feſtigkeit in rende andere Tragarten entbehrlich. Wie wichtig dieſer dem Marſdhe der ſie bildenden Einzelnen. *) *) Namentlich iſt dieß in ſehr hohem Grade der Fall, wenn der

*) Die Urſache, daß bei Iruppen, bei welchen die drei Iragarten

Kolb.n nicht, nach der Vorſchrift des franzöſiſchen Reglements,

alternirend üblich find, die Vorzüge der dritten für den Marſch ſich vielleicht theilweiſe nicht auffallender äußern mögen , liegt

mit der linten pand ſo erfaßt wird , daß der äußere charfe Iheil 088 Bodens zwiſchen Briges und Mittelfinger zu liegen kommt.

barin , daß in dieſem Falle der Unterricht in dieſer Tragart

gewöhnlich vernachläßigt wird ; und daß der Soldat, durch die

futás ?

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Schließlid beruft man ſich , hinſichtlich aller hier ſchleſiſchen Armee gehörig, an der Raßbach, bei Bartenburg , Leipzig, aufgeſtellten Behauptungen , auf Beobachtung und Er- laon undParis focht, kleinerer Gefechte hier nicht zu erwähnen. Feldzuge 1815 traf das Jauengieniche Corps, wozu die Bri: fahrung der Sachkundigen ; und bemerkt nur noch für Im 0. Þorn gehörte, erſt nach der Schlacht don Belle- Alliance die Freunde des ſogenannten Schulterns zum Zivecke sadi in Frankreich ein . von Ehrenbezeigungen , daß daſſelbe hier , wie auch Schon am Jag ? vor dem Fefte waren Se. . H. der Prinz

ſchon aus dem Geſagten hervorgeht, nicht als vorubers Friedrich von Preußen , der General der Cavalerie v. Borſtel und gehender Handgriff, ſondern nur in ſeiner Eigenſchaft or Generallieutenant v. Tippelekirch, ſo wie Deputationen allig als Iragart der Waffe verworfen wird.

Truppentheile des 7. Urmeecorps, des 8. Infanterie : ( leib :) Re: giments und der köniuliden Regierungen, ſo wie der übrigen Vers wiltungsbehörden der Provinz Weſtpbalen, zu Münſter eingetroffen. Um Vorabend des Feſtes bragten die Offiziere dem Jubelhelden

M ilitår s Chronik.

eine Muſik mit Fackeibrgleitung. 2m 25. früh begann die Feier mit dem Liede: ,, Nun dantet Kue Gott,“ vor der Wohnung des Jubilars,

Bla'einſtrumen

von ten vorgetragen ; gleich darauf bezeich: Frantreich. Der Krieusminiſter hat der Deputirtenkammer neten 50 Kanonenſchüſſe die dis Jages und die Muſikchöre am 29. März einen Grebebentiourf vorgelegt, durch meiden dem des 13. Infanterie- und 11. Feier Hurarenregimeats brachten eine Mor: Miniſter ein Supplimentarcredit von 300,000 Franken zum Budaet genmuſie. Ein vom 8. Infanterie : ( Erib :) Regimente mit Ges von 1828 hewilligt werden ſoll, beſtimmt für Bizahlung der Nuhe: nebmigung Sr. Maj . 016 Königs abgeſchirkser Unteroffizier, der gehalte der disponiblen Oifiziere , wilche im Binuie eines von Stiftung des Rigiments an allen Schlachten deſſelben beiges erióſchenden Inactivitätsroides ſtanden. ( S. Nr. 28 der 4.M.Z. ) rohnt, und vom Jubelhelden einſt ſelbſt die ribeine Berdienſtme: Dir oberſte Kriegsrath wird ſich mit einem voin Maridal taille als Preis der Japfertrit eingehändigt erhalten harte, meldete Moiitor ihm vorueregien plane befchäfftigen. Es hundert ſich näm fit als Ordonnanz für den Tag dis ſeltenen Feſtes. Hierauf nah: lidh von der Organi ation einer Art von Reſerve, beſtehend aus men Se . Ercellent die Grückwünſche der bei dem Generalcommando

der junien, der Recrutirungunterworfenen Mann ch ift,wriche nach angeſtellten Offiziere und Militärbeamten an. um 10 Uhr geruhten den jährlichen Einreibungen in die Urmee noch disponibet bleibt.

K. H.utenant der Pring Friedrich Preußen , begleitetOffizieren von dem derrammelten den hier Generali , mit von o. Lud Eine von dem Mariniminiſterium ernannt. Commiſſion beſchäft: Se.

tigt ſich in dieſem Zugenbide mit der Urfaſſung eines Strais und Militärbramten des 7. Urmeecorps und der 4. Urtilleriebris geres buches für die Sermacht.

gade , Sich zu dem commandirenden Serrn General zu begeben,

Griechenland. Graf Capodiſtrias, Präſident von Grieden : und demreiben eine in den buldreichſten Ausdrücken abgefaßte Uuer: land, hat am 4. Febr. nachſt hendes Decres eriafiin: „ Uri. 1. Es höchſte Gabinetsordre einzuhändigen , worin des Königs Majeſtät wird ein Kriegsrath errichtet, dilſin Geſchafft darin beſteht, die die ausgezeichneten und freuen Dienſte des Jubilars dankbar ans auf die Kriegsoperationen und den Militärdienſt ſich beziehinden zuerkennen un dieß durch die Veiligung des loirarzen Udler Angelegenbeiten, nach den Vorlagen dis Präſi enten , zu ermigen ordens auid öffentlich zu bethätigen die Querhöchſte Gnade hatten. und zu coniroliren . Art. 2. Die zwei Militärcommandanten , der Der Herr Generallieutenant empfing dieſen neuer Beweis der Huld

zu fände und der zur Sie ſind von Rechtswiuen Mitglieder die jes Rathes, ſo wie auc ro viele von griechiſúen Gen ralen und Admiralen, als der Präſident nöthig und nüßich findet, herbeinu: ziehin. Urt. 3. Dieser Rath wird von dem Piaſioenten Griechen.

ianos präſioirt. Uri . 4. Eine beſondere Beroidnung beſtimmt ums

ftändlicher ſeinen Organismus und ſeine Obliegenheiten . "

feines houverehrten Monargen mit ſichtbarer Rüprung , und des 20euß.rung , wie alücklich r8 ihn machen würde, das Leben für ſeis nen König ais Opfer darbringen zu können . Se. Stönigl. Soheit

ftattiten hierauf sochſtihren und den Glückwunſch der canzen Ber: Sammlung ab , und übrruaben dem Jubeiheiden im Namen der Offizier corps und der Militãı beamten aller Truppentheile des 7.

Preußen. Um 25. März wurde zu Münſter das Dienſt: armeecorps und der 4.Artilleriebrigade, die auf ibn für die ee Filt *

**

jubiläum des Generallieutenants und commundirenden Genrrais geschlagene coldene Midailli nebſt einem ſilbernen reich verzierten 0. porn durch die Offiziere und Militärbeamten des 7. Urmees und kunſtvoll gearbeiteten Potate, als vin Dinkmai 'der innigftea

corps und der in Weſtphalen garniſonirinden 4. Urrilleriebrivade Verehrung aller reiner Untergebinen.

o da rencorps in das damalige Infanterieriaimint

Das Pivovſtal oss Potuls

v . Luc& als Junkerrein Griff iſt der Form nach ein intrecht aufgerichtetir Mortier,

eingecretin , und marſchirte bald darauf mit dieſem Regimente in defin Saidjapfen die Namens,üge Sr. R. D. dis Prinzen Friede den baieriſchen Erb olgekrieg nach der Graficaft Glaß. Schon im rich von Preußin und des 19enerallieutenants ů. Luck tragenz der erſten (Sefe bire bei Lenin , 100 er bleſſirt wurde, zeicherte er ſich i Pokal reibſt zeigt auf der Vorderſeite die zur Feier des Tages

durch frine Tapferkeit so aus, daß er dafür außer der Tour zum Offliier befördert wurde. Die nächſten if11dzüge 1793 und 1794 machte 0. porn als Adjutant dis Senirals v. Favrat in Polen mit , iro ec auber mehreren Gerentin der Schlacht bei Rawka

geſchlagene goldene Medaille auf der Rüdſeite in gleicher Form das Wappen des Jubilars : 24 Felder enthalten mit goldenen Buch: ſtaben die Namen einer gieichen Zahl Schlachten und Gefedite ; dit Decker iſt mit den ſämmtliden Didinszeichen dis Jabeth -iden ges

beiwohnte. Im Feldzuge 1807 ſtan : er ais Major im Regiment d. Gourbiere in Danzig. Während der ganzen Dauer der Belas gerun ? dirbir Fiſtung war ſeiner Duhui die Vertteidigung des Angriffopunctes des Hapis bernes anvertraue; was v . Hern auf dieſem Poſten der größeſten Gifatir leiltele, iſt durch die Gr fdichte aufbewahrt, und von des Könius, so wie von des Kaiſers von Rußlano Majeſtäten allergnädigſt anert ont und belohnt mor:

( nückr, von einem forb.erkianze umwunden . Sr. Königl. Hobiit aeruhten nod) einen perſönlichen ich meichelhaften B? 10:is non verib . Tchabunz in dem Bildniſſe Ihres Soch eligen Herrn Waters , des Prinzen wir von Preußen, hinzuzufügin. Birrauf beglück wünſdie der Hr. Oberft v. Grabow , Commandeur dis 8. Infan: terie : ( leibo ) Regiments, den ørn. Den rallieutenant v . porn, und überreichte im Namen des Offigiercorps des Reginients reinem

den. J. F ?10zuge 1812 befehligte v. þorn eine Brigade des preu: zweiten Ghefeinen Degen, auf deſſen zur Hälfte vergoldetir Klinge

Birden púlfscorps und nahm an mehrerin Gefechien in Rurland der Wahiſpruch: ,,Mit Sort, für König und Vaterland, “ und rühmiiden Uacheil. Über die ſchönſten Lorbeeren pflïtte er im die Namen ſämmtlicher Schlachtin und Gefedite, denen das Regi: Befreiungskriege; wo er eine Brigade im v. Yorkichen Gorpo in ment unter v. Horns Fübrung brigewohnt hat, fingegraben ſind. den Schlatten bei Groß - Görſchen und Baußen und im Treffen Auch von Seiten der übrigen anweſenden Offiziere und Civil: bei Königswirtha befehligte ; nach dem Baffenftillſtante aber zur behörden prach ſich das G fühl allgemeiner Verebrung für den Jubelhelden durch Beglückwiin chungen und zum Ireil Qurd Ehe Bemerkung , diefelbe nur dann angewendet zu ſehen , wenn rengeſchenke aus. Es folgte fodann ein von dem Offiziercorps und man ihn erleichtern will , Derleitet wird ; Tovald er zu ihr den Militärbeamten des 7. Armeecorps und der 4. Artilleriebrigade übergest , Haltung und Lufmerkſamk.it zu vernachläßigen. gegebenes Diner, und ein glänzender Bau beſchloß das ſchöne Feit, Rediairt unter Verantwortlidfeit der Verlagshandlung: €. W. £ « sfilii Darmſtadt, und in deſſen Offijin gedrudt.

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Samstag ,

Nr. 32.

19. April 1828 .

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Allgemeine Militár - Zeitung. Ueber das Avancement in den unteren

Die Eigenthůmlichkeit des Militårſtandes , und ins . beſondere des Offiziersſtandes würde daher an und fúr

Offiziersgraden.

ſich wohl erfordern , daß unter dem ganzen Offiziers ,

Der Wahrheit die Ehre ! In den meiſten Staaten hat man von jeher ein zweis faches Syſtem für das Avancement der Offiziere befolgt. Während nämlich bei der Beförderung zum Stabsoffis zier und zu den hóberen Graben das Dienſtalter in der Waffe , ohne Beſchrånf:ing auf die einzelnen Res gimenter, als entſcheidend angenommen wurde, glaubte man die Beförderung vom unterſten Grade des Subs

corps eines Staates nur ein Beförderungsſyſtem , und

zwar ein ſoldies gelte, welches in jedem einzelnen Falle ourd die ganze Armee, durch das ganze Truppens corps geht, und daß, wer einmal Befehlender des Andes ren war, niemals * ) deſſen Gehorchender werden könne. Selbſt die Offiziere aller Waffen würden alſo in

dieſer Beziehung als ein Ganzes anzuſehen und z. B. zu der in Erledigung fommenden Capitainsſtelle in der

alternoffiziers bis zu dem Capitainsgrade einſchließlich Artillerie der älteſte Oberlieutenant im Gorps , er ſei

nur innerhalb des Regiments oder Gorps ſtatts von der Infanterie, Cavalerie oder Artillerie, zu beförs dern ſein . Bei der großen Verſchiedenheit des Dienſtes,

finden laſſen zu dürfen . *)

Das leßtere Syſtem hat nothwendig zur Folge , daß der Ausbildung und der ſonſtigen Erforderniſſe in den die Reihenfolge der offiziere einer und derſelben Waffe einzelnen Waffen iſt indeſſen dieß unausführbar, **) dem Wechſel ſehr unterworfen iſt , und daß der ältere und die Beſchrånfung des Avancementsſyſtems auf die

Offizier des einen Regiments, bis er zum Capitain ges einzelnen Waffen unter ſich iſt daher eine durch die langt, febr hånfig durch jüngere Offiziere anderer Regis Nothwendigkeit gebotene Maßregel. menter überſprungen ſein wird . Denn hier, wie überal,

Db aber in den einzelnen Waffen ſelbſt ſo wichtige

iſt der Zufallblind, undblos vondieſemblindenZufalle und entſcheidende Gründe zu einem Abweichen von der hångt esab, ob unter den Capitainen und Stabsoffizie allgemeinen Regelſtattfinden , daß dadurch dieſesAb: ren eines Regiments viel oder wenig Abgang ſtattfindet, weichen voulommen geredytfertigt wird, und ob auf der

und es müſſen demzufolge in dem einen Regiment håus anderen Seite nicht ebenfalls wichtige Gründe vorliegen, figereAvancementsfälle vorkommen, alsindemanderen. welcheein ſolches Abweichenwiderrathen , dieſe Frage Daß dieſes Verhältniß in die wichtigſten Intereſſen iſt einer genauen Prüfung wohl werth. des Militardienſtes überhaupt und des Offiziersſtandes ſter Erwägung aller der Einſen

fann ſich nach reiflich

insbeſondere mådytig eingreift,iſtklar: denn der Milis Gründeund Segengründe von der Ueberzeugungnicht die Subordination aber auf die Abſtufung der Grade, trennen , daß die Gerechtigkeit und Billigfeit eben fo

!! und in den Graden auf das Dienſtalter gebaut, – und auf der" anderen Seite iſt die Hoffnung zum Avances ment der måchtigſte Hebel zur Belebung des Eifers und des Kriegergeiſtes unter den Offizieren . Darum verlangt -

ſehr, als das Intereſſe des Dienſtes dafür ſprechen , das von den unterſten bis zu den höchſten Graden das Avans cement nicht.im Regiment , ſondern in der ganzen Waffe ſtattfinde. Er will es verſuchen , die Gründe

mit Recht das höhere Dienſtalter ( wenigſtens bei Gleich: *) Es iſt hier nur die Rede von dem Modus der Unciennetät , wenn ſolche überhaupt einmal als Baſis der Beförderung ana tes ) auch den bóberen Grad , und der Verdienſ desſelbſt heit Dienſt fordert als Regel , daß die Perſonen der erkannt iſt; nicht aber ſoll bebauptet werden, daß niemals ein Geborchenden und der Befehlenden möglichſt ſelten ihre Avancement ohne Unciennetät ( nach Auswahl) Hattfinden könne. Rollen wechſeln , weil ein ſolcher Rollenwechſel der SubDieß iſt eine bierber nicht gehörige Frage. **) Doch beſteht in þannover die Einrichtung , daß , wenn ein tion ordina nur Gefahr bringen fann. Stabsoffizier in einer Waffengattung in eine Bacanz *) Es iſt dem Einſender tein anderer Staat , als Bürttems

avancirt , die Offiziere deſſelben -Ranges in den anderen Baf:

berg , bekannt , in worldjem das vvancement in den unteren

fengattungen, welche die Unciennetät vor ihm haben, zugleich mit ihm den höheren Charaktir erhalten und in der Ancien

Graden ebenfaus durch die çanze Baffe grht. Es wäre che intereſſant, von dorther zu erfahren , ob dieſes Syfem dort

bisher irgend einen Nachtheil, und welchen , erzeugt habe.

petät dør thm bleiben . ( S. Nr. 98 der 4. M. 3. von 1827. 8 779. )

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dieſer Ueberzeugung zu erörtern und die Gegengründe | Wie gewaltſam muß nun für denſelben die Operation werden , wenn die Rollen plóßlich vertauſcht werden A. Für das Avancement in der ganzen ſollen, wenn der Befehlende in das Gehorſamsverhålt:

zu widerlegen .

Waffe módyten folgende Gründe ſpreden :

niß zu demjenigen geſetzt wird, welchem er ſo eben noch

1 ) Die Gerechtigkeit und Billigkeit für die einzelnen befohlen hat ! Wenn es in jedem Subordinationsvers Individuen liegt ſo klar vor, daß es dafür wohl feines båltniſſe ſchon in vielen Fällen große Selbſtverläugnung Beweiſes bedarf. Wir enthalten und daher hier jeder erfordert, den Befehlen des Höheren , ſelbſt den unges

weiteren Außerung darüber, um ſo mehr, da bei Wis rechten und drückenden, unbedingten Gehorſam zu leiſten ,

derlegung der Gegengründe dieſer Punct ohnehin nåber wenn in jedem ſolchen Verhältniſſe der Untergebene zus beleuchtet werden muß.

-

Die nachſtehenden Gründe weilen den Impulſen ſeiner Natur, ſeines Temperaments

find daber meiſtens aus dem Intereſſe des Militardien : unterliegt und ſich gegen die Subordination vergeht, wie viel größer iſt die Gefahr, daß dieß geſchehe, in den eben

ſtes bergenommen .

2 ) Ein Syſtem, bei welchem ein Ueberſpringen des bemerften Fällen , wenn nun von denſelben Pers jüngeren Offiziers über den åtteren (blos in Folge des ronen , wer geſtern gehorchte, beute befiehlt und, wer Suitems ) möglich iſt oder gar håufig eintreten muß, geſtern befahl ,

beute geborden muß !

Infordem

gefährdet in der That die weſentlichen Grundlagen der Verhältniſſe werden alle leidenſchaften doppelt aufges Militárverfaſſung. Betrachten wir zuerſt die Wirkungen regt. Gefrånftes Gefühl, Mißtrauen u . auf der einen, eines ſolchen Syſtemsauf die Subordination , die und vielleicht eine beſondere Strenge, ſei fie auch nur ſes eigentliche Fundament des militariſchen Gebäudes. ſcheinbar, oder eine ſonſt unrichtige Behandlung von der Es iſt wahr , die Subordination Hebt nicht an der anderen Seite wirfen nun unwiüführlich auf das Ver

Perſon , ſondern an der Charge ; weder Lebensalter , båltniß ein , in welchem beide zu einander ſtehen ; die nodh Charakter, noch moraliſche oder geiſtige Vorzüge des hoberen fónnen die Pflichten des Geborſams und Reſpects , welche der Niedere ihm ſchuldig iſt, im min deſten bedingen oder modificiren. So ſpricht das Reg lement und das Geſeß, und ſo muß der Vorgeſeste und der Richter urtheilen, wenn Vergeben gegen die Subor:

dination zu abnden ſind. Aber iſt es hinreichend, einen abſtracten Saß aufzuſtellen, – eine Pflicht, ſeiſie auch die ſchwerſte, aufzulegen , – ein Vergeben gegen dieſe .

Befehle werden zwar vollzogen werden , aber nid t mit der Punctlid )feit und mit dem Eifer, wie ſonſt, – und nur zu oft werden die leidenſchaften unbeugſam gegen einander fahren und unabwendbare Vergeben herbeis führen . Dieſe Folgen, wird man ſagen , ſind mit allzu grel: len Farben geſchildert; ſie werden nicht oder doch ſehr ſelten eintreten , da die offiziere verſchiedener Regimenter nur in febr wenigen Fällen mit einander in Berührung

Pflicht mit den ſchwerſten Strafen zu bedrohen ? Muß und in Dienſtverhältniſſe fommen. Selten wird aller's nicht bei dem Auferlegen der Pflicht darauf Bedachtdings der Fall im Frieden vorfommen unter Offizieren , genommen werden , daß ihre Erfüllung nicht ohne Noth welche zu verſchiedenen , weit entlegenen Regimentern allzu ſehr in Widerſtreit mit den Intereſſen und Gefühs gehören. Aber håufig genug fann und wird er ſich ereig len derjenigen, welden ſie auferlegt iſt, gelegt werde ? nen eines Theils im Felde, wo die Offiziere der zu einer Iſt es nicht ein weſentlicher Geſichtspunct bei dem Er- und derſelben Brigade , Diviſion 2c. gehörenden Regis laſſen jedes Geſeßes, die Motive zur Uebertretung deſmenter ſehr oft in Subordinationsverhältniß mit einan: ſelben möglichſt wegzuräumen und zu vermindern ? ) der fommen, anderes Theils im Frieden, wenn mehrere Die ſchroffſten Gegenſate in allen menſchlichen Verbålts Regimenter eine und dieſelbe Garniſon haben. Denfe niffen ſind ohnſtreitig: Befehlen und Gehorchen , man den Fall, daß im Felde ein aus Leuten mehrerer vorzüglich militåriſches Befehlen undmilitariſches Gebors Regimenter zuſammengeſetztes Detachement mehrere Tage dhen. Dort Erhebung des eigenen Willens über fremde lang abgeſonderten Dienſt leiſtet und daß der å teſte l'is

Willen , hier Unterordnung des eigenen Willens unter eutenant vom Regiment A. das Anfangs geführte Cons fremde, — Beides in um ſo höherem Grade, weil dem mando des Detadements auf einmal an den zweiten Befehlenden die Ueberzeugung beiwohnt, daß ſeine Bes lieutenant vom Regiment B. um deßwillen , weil derſelbe

fehle unbedingt befolgt werden müſſen , und weil der wegen Abgangs in ſeinem Regiment Capitain geworden , Gehorchende das Bewußtſein hat, des Höheren Befehls gewalt ſei für ihn abſolute Nothigung. Gerade darum aber , und weil die menſchliche Schwachheit eine vollſtandige Trennung der Perſon von der Sache nicht zulågt, "wird bei dem bóberen Militár , welchem Charge oder Dienſtalter Befehlsgewalt über den Niederen vers leibt , ſich ein Gefühl perſónlider Erhebung über den

ſeiner Befehlsgewalt unterworfenen Niederen erzeugen, welches , je långer , je weniger wieder zu vertilgen iſt. • ) Auch hier iſt vollkommen anwendbar, was der Berfaffer der Bemerkungen über Offiziersbildung über die Diſciplin ſagt: zu 1. Die Diſciplin ſollte ſich mehr damit beſchäfftigen, Bergehen verhüten , als pafſende Strafen dafür zu erfinden. ( S.Nr.29 der 3. M. 3. S. 225. )

abgeben und nun den Befehlen deſſelben gehorchen mußte. Wie nachtheilig wird es auf die Subordinationsverhålts niſſe zwiſchen beiden wirfen , wenn nun der neue Coms mandant vielleidht nach Grundſåpen handelt, welche den von dem abgegangenen bisher befolgten geradezu ents gegengeſeßt ſind ! Manwende nicht ein, derſelbe Fal fónne auch zwis ſchen Offizieren verſchiedener Waffen vorkommen, ohne daß er dort verbåtet werden könne. Schlimm ges nug , daß es da nicht möglich iſt , ihn zu vermeiden ; überdieß iſt aber dieſer Fal ſo ſelten, daß er gar nicht in Betracht kommen kann gegen die häufig vorkommens den Fadle, wo Offiziere derſelben Baffe gemeins (daftlichen Dienſt thun. · Auch die Erfahrung , daß

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ein ſolches Ueberſpringen jüngerer Offiziere über åſtere I gögerung derJuſtiz nicht entſteht und die Geladenen zur die geſchilderten Folgen in dieſem und jenem Dienſte beſtimmten Zeit vor Gericht erſcheinen . Die allenfalls

ſeit lange ber nicht geäußert habe, fann als Beweis für obwaltenden Hinderniſſe ſind vor dem Termine bei eiges die Unſchädlich feit dieſes Ueberſpringens nicht angeführt ner Haftung der Commandanten dem requirirenden Ges

werden : vielerlei Zufälligkeiten , Mangel an Gelegenheit, richte anzuzeigen. – Dieſe Commandanten haben das die Individualität der Perſonen u . dgl . wirfen oft zus Recht, nid) t nur während des Laufes eines Rechtsſtreis ſammen , daß die erwähnten Folgen in langer Zeit tes von den Streitacten bei Gericht Einſicht zu nehmen nicht hervortreten ; oft auch treten ſie, zwar nicht in oder nehmen zu laſſen , ſondern auch nach Beendigung offenen Subordinationsvergeben , aber unbemerfter in des Streites die Ueberſendung der Acten zur Einſicht zu

langſamer und ſchlaffer Befolgung der Befehle hervor , verlangen. oder ſie werden aus ſchonenden Rückſichten der KenntDie vorgenannten Regimentos , Bataillons- und niß der bóberen Vorgeſetzten entzogen. Corpscommandanten , ſo wie die Commandantſchaften , verwalten mit Zuziehung des Auditors in allen Perſos ( Fortſegung folgt. ) nalflagrachen gegen Militárperſonen im activen Dienſte,

Baieriſche Geſebgebung über die Gerichtsbar- welche den befreiten Gerichtsſtand vor einem Appelas Vermittel ungsamt. keit in burgeclichen Rechtsſachen der

tionsgerichte nicht haben , das Die Militárperſonen ſind in Perſonalflagrachen von

Militárperſonen. der Bezahlung der Gerichtstaren frei ; die Stems Der an die baieriſche Kammer der Abgeordneten pelfreiheit genießen jedoch nur diejenigen Unteroffis gebrachte Geſetzesentwurf, die Gerichtsbarfeit in bür: ziere, Soldaten und im Militár Angeſtellten dieſer Klaſs gerlichen Rechtsſachen der Militárperſonen betreffend, fen , welche außer ihrem Solde fein Vermögen haben,, iſt im Weſentlichen folgendes Inhalts : und durch ein Zeugniß des Vermittelungsamtes ſich biers

Die Militärperſonen ſtehen in allen ihren bürgerli: úber ausweiſen . den Rechtsangelegenheiten , ſie mógen zur ſtreitigen oder Jede Hülfs vollſtreckung gegen Militárperſonen nicht treitigen Gerichtsbarfeit gehören, unter den bår: i wird von den bürgerlichen Gerichten ſelbſt der Art nach

gerlichen Geridten. – Die Conſcribirten werden erfannt und vollzogen . Gegen active, penſionirte oder den Militárperſonen erſt von dem Zeitpuncte an zuges à la Suite angeſtellte Offiziere, ſo wie gegen Unteroffis rechnet, wo ſie in die Armee eingereiht werden und den ziere, Soldaten und andere im Militár Angeſtellte dies Militárdienſteid geleiſtet haben .

ſer Klaſſen, wenn ſie im activen Dienſte ſind, ſoll jedoch

Ade active, penſionirte oder à la Suite angeſtellte der Vollzug folder Hülfsvollſtreckungs- Erkenntniſſe mits Offiziere, ſo wie in Offiziersrang, ſtehende Milis telſt Zwang an der Perſon , mittelſt Auspfändung von tárbeamten haben in Perſonalſachen einen von dem Mobilien oder mittelit Beſchlagnahme der Gage, durch

landgerichtlichen befreiten Gerichtsſtand vor demjenis die vorgeſetzte Militärbehörde geſchehen, von welcher die gen Bezirksgerichte , in deſſen Bezirf ſie in Garniſon gepfåndeten Gegenſtande oder die Gageabzüge dem ers liegen, oder ( in ſo fern ſie zur activen Armee nicht ges fennenden Gerichte zur weiteren Verfügung übergeben boren ) wohnen, wenn ihnen nicht aus einem beſonderen werden müſſen. Rechtstitel ein Gerichtsſtand vor einem Appellations Stirbt eine Militárperſon des activen Dienſtes in gerichte zuſtebt. der Garniſon , ſo wird zu der vom búrgerlichen Gerichte

Unteroffiziere und Soldaten und alle im Mis vorzunehmenden Obſignatur ein Abgeordneter von litår Angeſtellte dieſer Klaſſe fönnen, wenn ihnen nicht Seite des Militårs beigezogen , um die im Nachlaſſe

aus einem beſonderen Titel dieſer befreite Gerichtsſtand befindlichen , dem Militår angehörigen Gegenſtände auss gebührt, nach der Wahl des Klägers vor dem Gerichte zuſcheiden , und dieſe dem Commandanten zuznſtellen . ihres Wohnortes , welches obne Ruckſicht auf ihre Eis

Hat eine verſtorbene Militårperſon minderjährige

genſchaft als Militárperſon das zuſtandige iſt, oder vor Kinder hinterlaſſen , ſo haben die Commandanten das dem Gerichte ihrer Garniſon belangt werden. Befinden zuſtändige Gericht zum Zwecke der Bevorm undung ſie ſich aber im activen Dienſte,, ſo können ſie nur bei hiervon ungeſäumt zu benachrichtigen. bem leşteren Gerichte belangt werden .

Ale , an active Offiziere oder in Offiziersrang ſtes hende active Militárbeamten, ferner an die bei den Corps befindlichen Unteroffiziere und Soldaten zu machenden Inſinuationen werden von den Gerichten den Com-

Rúdt die Armee ins Feld , ſo haben die bei ders

relben befindlichen Auditore mit Zuziehung eines Actuars auf die Dauer des Kriegszuſtandes die geſammte bürs gerliche Gerichtsbarkeit in Perſonalſachen bei jedem Res gimente auszuüben . Zur Behandlung derſelben Rechtss

mandanten der Regimenter, ſelbſtändigen Bataillone ſachen der ein ſelbſtåndiges Commandó führenden Stabss oder Corps hinſichtlich dieſer Untergebenen , in Bezug und Generaloffiziere wird der im Hauptquartier befinds auf andere Perſonen aber, welche zu ſolchen Regimens liche Stabsauditor , oder der deſſen Stelle vertretende tern , Bataillonen oder Corps nicht gehören , den Com Auditor mit einem Actuar verwendet, vorbehaltlich des

mandantſchaften zugeſendet, welché verpflichtet ſind, die Inſtanzenzuges an die einſchlägigen fåniglichen fandegs Inſinuation zu bewerkſtelligen und, wie dieſes geſchehen, gerichte zweiter Inſtanz. Die bei dieſen Gerichten vers zu den Acten nachzuweiſen .. Die ' Commandanten und Handelten Acten , deßgleichen die bei denſelben anhåns Commandantſchaften werden angewieſen , die Dienſtes gigen noch unerledigten Sachen ſind nach beendigtem .

verhältniſſe der Geladenen ſo zu ordnen, daß eine Vers 1 Kriegszuſtande den betreffenden ordentlichen Gerichten,

255 die erſteren zur Reponirung, die anderen zur weiterent

256 Frankreich. Dir Courrier français ftellt in einem Auflage

Behandin g und Erledigung, ungeſäumt einzuhåndigen . unter der u berichrift: ,, Von dem Seere , welches wir'has ben und von demjenigen , welches wir haben rollten " ,

Die Auditore, ſo wie die Stabsauditore, verfahren

einen Verleich zwiſchen dem Offiziercorps der alten und dem der

1) in ſtreitigen Rechtsſachen als Einzelrichter nach eigen franzöſi chen Armee an. Zur Zeit der Reftauration zählte den Beſtimmungen der Prozeßordnung in bürgerlichen das Herr 245 Senerallieutenante und 430 G-neralmajore. Die Zahl der Erſteren bat ſich durch Todesfälle, Penſionirungen und ( wie der ; Rechtsſtreitigfeiten 2) bei Handlungen der nicht ſtreitigen Gerichtsbar: Courrier français ſich ausdrückt) durch den St. Bartholomäudtag Miniſteriums, gegenwärtia bis auf andeure 70 vermindert, und teit rollen dieſelben zwar nach den beſtehenden Geſetzen deg dieſe legten Diviſionecomm 10 , die früher fämmtlich waren , find

verfahren, doch jedesinal zwei Offiziere zuziehen. Iſt der inder Gefammtzahl der i'eigen 145 Generullieutenante mit inbes zuſtändige Auditor oder Stabonuditor nicht gegenwärtig, ſo ſind dergleichen Handlungen, ſo fern ſie keinen Ver: (dub leiden , von jedem anderen Auditor, welcher deß balb angegangen worden iſt, ungeſäumt vorzunehmen.

griffen . Von den 430 Generalmajoren ſind gegenwärtig vollends aufmaden .unter den jenigen 182 activen Infanterie- und Ca nur noch 60 übrig, die einen Theil der 232 action Generalmajore

valerizoberſten befinden ſich nur 7, die in den ligten Kriegen 'Res gimentscommandeure gewiſen find , und von den gegenwärtigen

3) Insbeſondere die Verlaſſenſchaften der verſtorbe: 734 Oberſtlieutenanten , Escadrons-und Bataillonschefe bei der linie,

nen Militárperſonen betreffend, ſo erſtreckt ſich die Zu: ſtåndigkeit dieſer Auditoriato - oder Stabsauditoriats, gerichte nicht weiter, als auf die Verſiegelung, die Invens tur undden Verkaufſolcher Verlaſſenſchaftsgegenſtände, welche ohne Gefahr oder große Koſten an das ordent liche Gericht nicht abgeliefert werden können. Die Erlöſe aus dieſen Stücken, ſo wie alle andere Stücke der Vers laſſenſchaft, ſind dem ſonſt zuſtändigen Gerichte zur volls

der Cavalerie und dem Generalſtabe habin als ſolche nur 57 in der alten Armee gedient. 20e diere Offiziere," ſagt der Courrier français am Schluſſ feines Uuffabré, mögen von demſelben Muthe Uusbildung alle dieſelbe theoretiſche möueneine3 rein ; ſie mohl bereelt aber eskönnte Kriege; it kommen , wo Erfahrung im haben und eine vertraute Betannuichaft mit den Gefahren deſſelben von einigem Nußen Tein möchten, und dann wird Frantreich eift füh len , wie ſtrafbar ſeine Miniſter ſich gegen König und Bateriand gemacht haben ."

Rußland. Bei Gelegenheit des ſtändigenBehandlung der Verlaſſenſchaftzuüberſenden. HabenSiemaj Kaiserunddenallen Genera witíd zumGra: t Paste und Offizieren ernannt, , Unteroffizieren Wird außer Kriegszeiten die Armee ganz oder zum fen vonS.Erivan.Der

Theile auf fürzere oder långere Zeit zuſammengezogen , Soldaten, welche an dem periertriege Antheil genommen haben,

ſo haben zwar während dieſer Zeit die Auditore und ein Ehrenzeichen in Form einer fiibernen medaile ertheilt. ein Stabsauditor bei Verlaſſenſchaften verſtorbener Mis Der ($ enerallieutenant und Generaiquartiermeiſter Graf Sucha litårperſonen in gleicher Art, wie in vorhergebenden telen 11. iſt,mit Bibehaltung reiner dermaligen Functionen , zum

Nr. 2. 3. beſtimmt iſt, zu verfahren, auch einzelne ges Genraladjutanten Sr. Majeſtät ernannt worden. richtliche Handlungen in Rechtsſtreitigfeiten , wenn ſie

Schweden . Im Juni wird ein luft- und Uebungslager von

zweiderFuß , einem Huſaren : und gehalten zwei anderen darum erſucht worden ſind, z. B. die Vernehmung eines auf Ljungbyhaide in Sconen werden,Reiterreaimentera aber nur 3 Wo:

Zeugen, die Abnahme eines Gides u . dgl. vorzunehmen. then tauern . Auf andere Privatrechtsſachen der Militárperſonen aber

Sd wciz . Die eidgenöſſische Militäraufſichtsbehörde hat ihre

hat dieſes Zuſammenziehen der Armee feinen weiteren erfte dieſjährigeSißung in Zürich am 5.Uprii beendigt. Einfluß. Jedoch behalten wir uns vor, wo die Dauer Vereinigte Staaten von Nordamerika. Nachrichten aus oder der Ort des Zuſammenziehens oder ein außeror: Newyorkvom 1. März melden den Tod des Majorgenerals Brown ,

dentliches Verhältniß weitere Vorſorge erforderlid , mas obercommandanten der Landmacht der vereinigten Staaten . königl.v. Majeſtät hat den Barrewiß Oberſten dhen ſollte ,die Gerichtsbarkeitsverhältniſſe auf gleiche des Württemberg. den Ruheſtand 4. Rriterregiments ,Se. . inCommandanten

Weiſe, wie für die Kriegszeiten geſeblich beſtimmt iſt, bevegt, und dagegen Höchitibren adjutanten, Oberſtlieutenant Gras beſonders zu ordnen .

fen v . Grädenim , unter Beibehaltung des Iitels und der Uus: .

Sobald dieſes Geſet, wodurch alle bisher demſelben Zeichnung cines udjutantın Sr. Majeſtät, zum Oberſten und Coma entgegenſtehende geſebliche Beſtimmungen und Verords mandanten des 4.Reiterregiments gnäoigft ernannt. nungen über die Militärgerichtsbarkeit in bürgerlichen Rechtsſachen aufgehoben ſind , in Wirkung tritt, find

nicht nur alle eine Militárperſon angebende Privats Mi ſ celle n . rechtsſachen bei den betreffenden bürgerlichen Gerichten [ Däniſche und hoffteiniſche Pferde. ] In einem Berte anzubringen , ſondern auch alle bei den aufgeldſten über die Pferdezucht vom General Grafen Björnſtj rna werden die Militärgerichten bereits anhängige Rechtsſachen dahin Pferde aus Dänemark und aus dem Bolſteiniſchen für nicht beſons abzugeben, deßgleichen die Regiſtraturen und Depoſiten ders tauglich zum Dienſte der Cavalerie und der Artillerie erklärt, auszuliefern .

und den engliſchen Pferden in dieſer Beziehung der Vorzug gegeben.

[Militäraufwand von Großhritannien , Frantreid , Dejtreich und Rußland. ] Nach einer , in der Jugemeinen Zeitung befindlichen Zuſammenſtellung abſorbirt der Militärauf:

Militär : Chronik.

wand im britiſchen Reiche / 13 oder 46* 1790, in Frankreich 8/20 oder 171n 480/10.0, in Deſtreich %30 oder $ 22/1710 , in Rußland 1/2, oder 725/1940

Staatseinkommens. Der Militäraufwand wird nämlich dort Dänemart. Generalieutenant Graf von der Schulema des angegeben idionen burg , Commandeur der Leibaarde zu Fuß, und Commandant der

Gulden

ungef. 150 Feſtungen Kopenhagen und Chriſtianshavn, ift am 29. März piŐB= für Großbritannien zu 12,582,000 Pf. St. unyef. 111 lich geſtorben . Wuf Befehl Sr. Maji ſtät hat der Generalmajor für Frankreich zu 241,000,000 Franten 0. Grüner , Chef des 1. Jütländiſchen Infanterieregiments, gleich für Deſtreich zu 46 ' / 2 die Commandanturgeidhäffte des Berſtorbenen übernommen . für Rußland (muthmaßlich ) zu 40,000,000 Rubel = ungef. 75 Redigirt unter Berantwortridfeit der Berlagsbandlung : €. W. Lesse in Daruntadt , und in deſſen Dipijin gedrudt.

Nr . 33 .

Mittwoch , 23. April 1828.

Allgemeine Militår - Zeitung. Ueber das Avancement in den unteren

vorhandenen Perſonale zu ſehr feſtgeſetzt hat und in den

neu zugehenden , erfahrungsloſen und zu wenig ſelbſtån digen Offizieren zu leicht fortpflanzt. – Ohne Zweifel -

Offiziersgraden .

bietet ein durch die ganze Waffe gehendes Beförderungs

Syſtngem. ) des Regimentsavan- ſyſtem das wirkſamſte Mittel zur Beſeitigung dieſes Ües das ſegu 3 ) Wenn hiernach( Fort cements nachtheilig auf die Subordination wirft, ſo iſt bels, zur Verbeſſerung eines ſolchen Separatgeiſtes , zur

nicht geringer der Nachtheil , welchen es in Bezug auf Ausrottung der eingeriſſenen Mißbräuche dar. Bei dies den Dienſteifer der dadurch in Verſuſt kommenden Offiziere & ußern muß . Es iſt nicht allein denkbar, fons dern es iſt eine nothwendige Folge jenes Syſtems, daß zuweilen ein Regiment in Beziehung auf das Avances

ſem Syſtem wird es ſidi häufiger ereignen , daß gediente und erfahrene Offiziere (Oberlieutenante und Capitaine) aus anderen Regimentern in das zurückgebliebene Res giment verſeßt werden , und daß Offiziere dieſes Regis

ment in bedeutend günſtigere oder in bedeutend ungúns ments in andere Regimenter übergeben . Jene werden

ſtigere Verhåltniſſe kommt, als andere , und daß daber, namentlich in dem leßteren Falle, die Ausſichten für die Subalternoffiziere auf Beförderung außerordentlich bes ſchránft werden . In roldhen Fållen fann es fommen , daß die Lieutenante dieſes im Nachtheile ſtehenden Res giments einen jüngeren Lieutenant von anderen Res gimentern nach dem anderen über ſich weg zum Capitain

den beſſeren Geiſt aus ihrem Regiment mitbringen und durch Beiſpiel und directe Einwirkung auf ihre Unters gebenen den Geiſt im Regimentveredeln ; ſie werden die im Regiment eingeriffenen Mißbrauche ignoriren , was ſich vielleicht durch Nachſicht laſſes und Schlaffes unter ben Dffizieren eingeſchlichen hät, als nicht eriſtirend vorausſeßen und nicht dulden ; ſie werden dadurch die

avanciren ſehen , ohne daß ſich ihnen nur einmal eine Aemulation unter ihren Cameraden neu beleben, – kurz -

unmerklich, aber ſicher wird das eingeriſſene Uebel ents fernt werden . – Dieſe dagegen , wenn ſie, des wenis, . s und der Mißbråuche-gewohnt, in ein ger guten Geiſte Regiment fommen , wo achter Kriegergeiſt, Eifer und Liebe zum Dienſte einheimiſch iſt, werden nicht vermogen , dieſen beſſeren Geiſt zu verderben : denn das kann doch von der menſchlichen Natur, ſo verderbt ſie auch geſchil dert werden mag, noch immer behauptet werden , daß viele Gute nicht ſo leicht durch einen weniger Guten verſchlechtert, als viele weniger Gute durch einen Beſs ſeren gebeſſert werden . Im Gegentheile wird Schaam zu dieſem oder jenem Regiment zum Vortheil kommen . und Ehrgefühl die in das beſſere Regiment Eintretenden 4 ) Die Erfahrung in allen Dienſten wird es wohl anfeuern, ſich dem beſſeren Geiſte ihres neuen Regiments beſtätigen , wir glauben dieß annehmen zu dürfen , anzuſchließen und die üblen Gewohnheiten und Miß weil es in der Natur der Sache liegt, — daß der Geist bråuche, die ſie von dem anderen Regiment mitgebracht der Offizierscorps nicht in allen Regiment-ern gleich vars haben, nicht merken zu laſſen . Ueberhaupt, wie úberaú , züglich iſt. Mannichfaltige Urſachen , dieverſchiedenheit ſo kann auch der Militärdienſt durch die öftere Erneues der Garniſonenh , der Lebensweiſen u. ſ. w., tragen oft rung des Perſonals in den einzelnen Abtheilungen nur gemeinſchaftlic dazu bei, um ein Zurüdbleiben des einen gewinnen, durch das beſtåndige Beiſammenſein derſelben Regiments gegen die anderen zu bewirken , den Geift Perſonen nur verlieren , ſo vortheilhaft es auch, wenn des Pffizierscorps herunterzuſtimmen , einen ſeparaten , die menſchliche Unvollkommenheit nicht wäre, in mancher

nabe Hoffnung auf Beförderung offnet. Unter ſolchen Verhältniſſen iſt es nid )t zu verwundern , wenn unter dieſen Offizieren auch der größte Eifer für den Dienſt erfaltet, auch die wärmſte liebe und Anbånglichkeit an den Dienſt erſtirbt. liegt die Urſache der Stockung des Avancements blos in dem Gange der Natur, in der Sels tenheit der Vacanzen bei langem Frieden u . dgl. , ſo wird ſich dieſe Folge zwar vielleicht auch, aber jedenfads bei weitem nicht in dem Maße åußern , als wenn die eintretenden Vacanzen nicht dem beſſeren Anſpruche des höheren Dienſtalters, ſondern der zufälligen Attaſcirung

-

-

ungünſtigen Regimentsgeiſt zu erzeugen , Mißbräuche Hinſicht ſein würde, wenn dieſelben Vorgeſepten recht enen båtten hnheiten Maßrißen n . Auch e dieſe lben eit rgeb und üble ten Gewo laſſeogen die lang5) . aller Zweige des n verm egelzu umſichtigſ und flúgſten einre oft nicht, Die EinbUnte des Dienſtes und dieſes Uebel wegzuräumen , weil es ſich in dem einmal Dienſtes tann durch das die ganze Waffe durchlaufende

259

260

Beförderungsſyſtem nur gewinnen. Auch bei der ſcharfſten Controle und Ueberwachung der Oberbehörden fann es nicht vermieden werden , daß ſid , nid )t Verſchiedens heiten in der Art und Weiſe, wie der Dienſt in den einzelnen Regimentern gethan wird, erzeugen. Werden die Offiziere der verſchiedenen Regimenter öfters durcheinandergeworfen , ſo werden ſich die Schten und richtigen Grundſåße aus dem einen Regiment ſchneller und leich ter in aùe Regimenter verbreiten , die Irrthảmer und falſchen Maßregeln ſchneller und ſiderer verdrångt wers den ; wenigſtens wird es den Oberbehörden eher zur

9) Es liegt in der Natur der Sache, zumal im Mis litårdienſte , daß , je bóber die Dienſtſtelle , deſto mehr Kenntniß und Erfahrung zur Verſehung derſelben erfor, dert wird. Da nun im Allgemeinen angenommen werden muß, daß Beides den ålteren Offizieren in höherem Maße beiwohnt, als den jüngeren , ſo liegt es im Intereſſe des Dienſtes, daß die höheren Chargen von den älteren Ofs fizieren bekleidet werden . Dieſer Zweck wird bei dem Avancement in der ganzen Waffe am durchgreifendſten erreicht. Bei dem Regimentsavancement dagegen fann leicht der Fall eintreten , daß in einem Regiment noch

Renntniß fommen , wo die Verſchiedenheiten in der Dienſt führung liegen .

gelangen , während ſich in einem anderen eine Marie

nicht hinreichend erfahrene Offiziere zu hoberen Chargen

6) Eben ſo wird die Eintracht und Cameradſchaft von Erfahrung in den vorhandenen Offizieren zuſam lichkeit unter den Offizieren einer und derſelben Waffe mendrångt, welche dem vergrabenen Pfunde nicht uns durch das befragte Syſtem ſehr gefördert werden. Die ähnlich ſein möchte. Offiziere der verſchiedenen Regimenter werden ſich be: 10 ) Wenn das Avancement durch alle Regimenter

kannter und nåber bleiben und werden . Kommt es wohl einer Waffe lauft, ſo kann jeder Offizier, bis er zum znweilen vor, daß ein Regiment wegen dieſer und jener, Stabsoffizier gelangt, vielſeitiger beurtheilt werden , wirklichen oder vermeintlichen Vorzuge ſich über ein answeil ſein Werth nicht immer von einem und demſelben , deres erhaben dúnkt oder daß man dieß nur von ihm ſondern von mehreren Commandeuren tarirt wird. Es

glaubt, ſo wird ein ſolches, dem Dienſte höchſt ſchädliches bedarf aber feiner Erwähnung, wie wichtig dieſer Ums Verhältniß nicht mehr oder doch in geringerem Grade ſtand iſt, da es bei dem Avancement zum Stabsoffizier

vorkommen , wenn dfters Offiziere anderer Regimenter mehr, als bei jedem anderen , nothwendig iſt, daß die in dieſes Regiment, und Offiziere dieſes Regiments in Behörde diemöglichſt vollſtändige Ueberzeugung von dem andere übergeben . - Sind aber wirklich mit der einen auſeitigen Werthe des an der Lour Stebenden und von

Garniſon reelle Vortheile im Vergleich gegen andere ſeiner volkommenen Qualification zu den höheren Chars Garniſonen verbunden (namentlich wenn dieſe Garniſongen erlange. mehr Gelegenheit zur Ausbildung, mehr Geſellſchaftlich5:19 11) Eben der Umſtand, daß der lieutenant und Gapis Feit und andere Annehmlichkeiten des Pebens darbietet , tain nicht immer unter einem und demſelben Gommans

wenn darin wohlfeiler zu leben iſt 2c. ) , ſo werden dieſe deur ſteht, iſt nod in anderen Hinſichten núglich. Der Vortheile nicht mehr als ſtåndige Privilegien derſelben einzelne Offizier wird eine weit beſſere Schufe durchlaus

Perſonen erſcheinen , wenn von Zeit zu Zeit ein Wechſel fen , wenn er während feiner Sarriere von Mehreren unter dieſen Perſonen ſtattfindet.

Auf gleiche Weiſe befehligt wird , als wenn er ſtets den nämlichen Coms

werden die mit einer Garniſon verbundenen Nachtheile mandeur bat. Jeder derſelben wird ſeine eigene Bors gleider vertheilt werden. ( Es darf nur an die ſibiris züge haben , er wird alſo von jedem lernen ; - jeder ichen Stationen der ruſſiſchen , an die oſtindiſchen Sta

auch wird nicht frei von Fehlern und Schwächen ſein,

tionen der engliſchen Regimenter 2c. erinnert werden . ) 7) Es kann oft aus dienſtlichen Gründen nothwens dig werden, einen Offizier von einem Regiment zu einem anderen zu verſeßen. Dieß fann ohne Ungerechtigkeit oder doch ohne Hårte nur dann geſchehen , wenn das Avancement durch alle Regimenter derſelben Waffe geht. Eben fo kann, wenn dieſes Syſtem nicht eingeführt iſt,

und auch daraus wird der Untergebene lernen , wenn

nicht die Erſcheinungen ohne Eindrücke an ihm vorůbers geben. – Aber auch die Menſchlichkeiten ( und warum ſollte der Militärſtand davon frei ſein ? ) werden in its ren Wirkungen beſchrånft werden. Bedrůdungen und Begúnſtigungen einzelner Offiziere werden nur ſo lange dauern , als nicht ein Avancementsfall ſie zu einem ans

das Tauſchen von Offizieren verſchiedener Regimenter deren Regiment führt.

(welches bei beſonderen Umſtänden zuweilen für den 12) ,, Der Soldat hat auf Erden kein bleibend Quars Einzelnen ſehr wichtig ſein und, ſo fern es dem Dienſte tier. Das iſt nicht allein wahr, ſondern es iſt auch feinen Nachtheil bringt, ausnahmsweiſe geſtattet werden nothwendig, daß er, der in jedem Augenblicke bereit fein fann ), nur mit Aufopferungen von der einen oder an- muß, Heerd und Familie und Alles, was ihm ſonſt lieb beren Seite realiſirt werden.

iſt, zu verlaſſen, ſich im langen Frieden nicht allzu ſebr

8 ) Wenn Regimenter reducirt werden, ſo iſt es bei dein Syſtem des " Regimentsavancements gar nicht zu vermeiden, daß durch das Einſchieben der vacant wer: de; iden Offiziere in andere Regimenter Ungleidheiten

an ein einförmiges Leben, an einen beſtimmten Ort ge. wóbne und die Summeſeiner Gewohnheiten und Bes dürfniſſe vermehre . Solche Gewohnungen múffen aber die Folge eines Syſtems ſein, bei welchem ein Offizier

und Verkürzungen entſtehen , während bei dem durch die vielleicht den größten Theil ſeines Dienſtlebens hindurch

Waffe gebenden Beförderungsſyſtem alsdann jeder an an einen und denſelben Ort gebannt iſt. Teiner Stelle bleibt und Niemand beeinträchtigt wird. Daſſelbe findet ſtatt ,

wenn bei neuen fåndererwer:

bungen Offiziere aus fremden Dienſten übernommen werden.

( Fort egung folgt.)

261

262

Der königlich preußiſche Generalſtab.

welchem ſich noch 2 Stabsoffiziere befanden , und bei den 4 Infanterie- und 1 Cavaleriebrigade ſtanden 5. Genes

Nach dem zweiten Pariſer Frieden ( 1815 ) verblieb ralſtabsoffiziere. ein preußiſches Armeecorps unter dem General der Gas Von den 12 zur Dispoſition in Berlin verſam valerie Grafen v. Zieten in Frankreich, und bei demsmelten Offizieren ſtanden 3 in der Kathegorie eines

ſelben ein Generalſtab nach der bei der Armee úblichen Chefs, einer ( der Hauptmann v. Deger) dirigirte die Kriegsformation.

( der Major Wagner ) bearbeis Kriegsgeſchichte Der übrige Theil der mobilen Armee marſchirte An- Landesaufnabmen, tete die Section füreiner , und die anderen 7 fangs 1816 nach dem Vaterlande zurück und bildete die laufenden Geſchaffte. 8 Generalcommando's mit 12 Truppenbrigaden , ohne Die Organiſation und Zuſammenſeßung des Genes die Garden , auf dem Friedensfuße . ralſtabs blieb im S. 1817 ungeåndert, und es fanden

Von dem Generalſtabe befand ſich

blos einige Beförderungen und Perſonalveränderungen 1) ein Theil bei der Armee ſelbſt (dem ſtehenden Heere); ſtatt. Der Oberſtlieutenant v . Weyrach wurde zum Com 2) ein anderer Theil befand ſich in beſonderen Dienſtsmandeur des 10. Infanterieregiments ernannt und ſeine verhältniſſen commandirt ; Stelle bei dem Kriegsminiſter nicht Generalſtabs erſebt 3 ) noch ein anderer leiſtete bei dem Kriegsøminiſterium Offizierdes . wieder durch einen Der Generalmajor

Dienſte ;

v. Treskow wurde zum fandwehrinſpecteur im Regies

war in Berlin (zur Dispoſition) rungsbezirke Königsberg ernannt und der Oberſt v .Wiß . 4 ) ein leşter Theil unter dem Generalmajor v . Grolman verſammelt, leben an ſeine Stelle Chef des Generalſtabs beim Ges ohne daß dieſer General jedoch den Titel eines ,, Chefs des Generalſtabs der Armee “ bekleidete, eine Würde, die erſt ſpäter vom König creirt wurde. Der geſammte Generalſtab beſtand 1816 aus 60 Offi-

neralcommando in Preußen. Die Oberſtlieutenante v. Pfuel und v . Kinsfy wurden in die linie verſekt, und die Hauptleute v. Decer , v . Róder und v . Zudermann zu

Majoren befördert. Die Zahl der zum Generalſtabe gelds

zieren, von welchen jedoch nur 54 wirklich zum General- renden Offiziere blieb,wie im vorigen Jahre, nämlid )60 . ſtabe gehörten und die übrigen 6 ihm zur Dienſtleiſtung Auch im Jahr 1818 wurde die Organiſation des Ges beigegeben waren. Von dieſen 60 Offizieren ſtanden neralſtabs in der vorigen Art beibehalten , und mit Aus. Armeecorps dem bei in Franfreich 8 ſchluß einiger Beförderungen und Verſeßungen erlitt das bei der bei den 8 Generalcommando's . 19

Armee

{ bei den 12 Truppenbrigaden

.

bei dem Kriegsminiſterium . zur Dispoſition in Berlin in beſonderen Dienſtverhåltniſſen

.

.

zuſammen

9 5 12

Corps feine weſentliche Veränderungen. Die Haupt veränderung wurde durch die Růdfehr des Armeecorps

aus Frankreich ( Ende 1818 ) veranlaßt ; die dabei ans

ng

geſtellt geweſenen Offiziere des Generalſtabs wurden in das übrige Corps vertheilt. Das Commando im Haupts

60

quartiere des Herzogs v. Wellington hörte auf; der zum

Unter den Offizieren des Generalſtabs in berons Generallieutenant ernannte Generalmajor v . Müffling deren Dienſtverhältniſſen befand ſich der General: wurde Director der Aufnahmen am Rhein und nahm ſeis major v. Müffling im Hauptquartiere des Herzogs v. nen Sitz in Koblenz ; der ihm attaſchirt geweſene Haupts Wellington , und der Hauptmann v . Maſſow ebendas mann v. Maſſow wurde zur Dispoſition geſtellt und im

ſelbſt ; bei dem erſteren waren ein Premierlieutenant und Februar 1819 zum Flügeladjutanten bei Sr. Majeſtit ein Secondlieutenant als Adjutanten angeſtellt. Der ernannt. Der Oberſt v . Pfuel wurde zum Generalma: Oberſt v . Schadt war erſter , und der Hauptmann . jor, die Oberſtlieutenante v . Bollzogen, v . lúgow und

Róder zweiter Adjutant bei dem Kronprinzen R. H. , 0. Rohr zu Oberſten , die Hauptleute Dinter, v . Fiſcher, ſo wie der Oberſtlieutenant v. Hedemann Adjutant bei v. Williſſen und 0. Below zu Majoren befördert. Der dem Prinzen Wilhelm R. H. , Bruder Sr. Majeſtát.

Major 0. Prittwitz wurde Adjutant bei des Prinzent

Bei den 5 Departements des Kriegsminiſteri: Wilhelm ( Šohn Sr. Majeſtát) K. H. und ſpäter Flů: ums befanden ſich der Major v. Dedenroth bei dem geladjutant des Königs, der Oberſt v. Clauſewiß Genes 1ten, der Generalmajor v . Grolman war Director des ralmajor und Director der allgemeinen Kriegsſchule zu 2. Departements , bei welchem auch noch der Oberſt Berlin , der Major v. Gorel zum Commandeur des 1.

Rúhle v. filienſtern angeſtellt war ; der Oberſtlieutenant | Uhlanenregiments ernannt. Die Zahl ſámmtlicher zum v. Rohr ſtand bei dem 4. Departement, und der Oberſt: Generalſtabe gehörenden Offiziere hatte ſich am 1. Jan.

lieutenant v . Weyrach arbeitete im Bureau des Kriego- 1818 auf 59 belaufen , nåmlich 49 wirklich zum Genes miniſters v. Boyen . ralſtab gehörende und 10 demſelben zur Dienſtleiſtung Jedes der 8 Generalcommando's ( Garden beigegebene. Ende 1818 erhielt die Armee eine veränderte Eins Preußen - Brandenburg und Pommern - Sdleſien Poſen - Sachſen - Weſtphalen - Niederrhein ) batte theilung . Das Garde- und Grenadiercorps erhielt den Namen einen Stabsoffizier als Chef des Generalſtabs und eine -

verhältnißmåßige Anzahl von Stabsoffizieren , Haupt- Gardecorps und wurde in 2 Diviſionen getheilt. ſtand ein Stabsoffizier oder Hauptmann ( 3 Stellen nung Diviſionen , und zwar nad den Nummern von waren vacant) ; das Armeecorps in Frankreich hatte 1 - 16 und nach den Hauptorten ihrer Garniſonen . Bei den Oberſt v. Reiche zum Chef des Generalſtabs , bei jeder derſelben befand ſich ein Offizier des Generalſtabs.

leuten und Subalternen ; bei jeder Truppenbrigade Die Truppenbrigaden der Armee erhielten die Benens , 1

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264

Für das Jahr 1819 wurde die bisherige Formation ; aus demjenigen der Nationalehre, der Aufmerkſamkeit der höchſten eidgenöſſiſchen Behörde würdig.si Zur Grundlage ihrer Revis

des Generalſtabs beibehalten, jedod bildeten die in Bers

lin zur Dispoſition ſtehenden Offiziere fortan den ſoges ſionsarbeit wähiteJahr die Commiſſion die waterländiſchen Einrichtung undant sot im bearbeit1817 (gieichfalls Oberſt nannten großen Generalſtab, welcher aber erſt ſpåter lieuten ete ) Militärgefeßbu ch für die Nationa

ls

einen eigenen Chef erhielt . Am Anfange des Jahres beſtand der Generalſtab aus 58 Offizieren, nåmlich aus 46 wirklich einrangirten , 2 aggregirten und 10 dienſtleis ſtenden . Von den bei dem Kriegsminiſterium arbeiten

armie. ,, Bei deffen mehrjähriger Berathung ( Tagt der Bericht) wurden alle die verſchiedenen Fragen über die Form und über die Matèrie eines folchen Wertes gründlich erörtert, und das Ergebniß dieſer Erörterungen iſt national. Schon dieſe Rüdſicht ſcheint ents ſcheidend, wenn es um die 21swahl einer Grundlage für die Nas

den Offizieren trat der Major v. Dedenroth in dielinie, tionaljuſtiz im Wuslande zu thun iſt. Wer nicht wünſcht, daß die und der Major v . Sanitz zum großen Generalſtabe; der lektere wurde ſpåter ( 1821 ) Adjutant bei dem Prinzen Wilhelm R. H. ( Bruder Sr. Majeſtát ) , als der bisher rige Adjutant, Oberſtlieutenant v . Hedemann, ein Huſarenregiment erhielt. - Der Oberſt v . Wißleben ( ießiger

Schweizer ihre ftrenge , einfache Sitten , ihre Anhänglichleit für das Unerborine, Waterländiſchemit Frembem vertauſchen, der muß nothwendig den größten Berth auf die Beibehaltung alles Natio: malen und auch der Nationalität der Rechtspflege beiden capitus lirten Regimantern großer , wo der ein Geiſt die GemüthJugend ihre bieis das unſerer undTheil welchen Jahre zubringt,in regen

Generaladjutant des Königs ) wurde in das Kriegsmi-, bende Richtung erhalten. Wenn die Gegner der ausländiſchen niſterium verſeßt.

Kriegsdienſte Oen Einfluß zurükgebrachter Sitten und Gewohns

Am Anfange des Jahres 1820 beſtand der Generals beiten voran ſtellen, ſo iſt die'er Einwurf um ſo gegründeter, je ſtab aus 63

Offizieren , nåmlich aus 45 einrangirten , mehr der Schweizer im Wuslande entnationaliſirt wird; und es iſt daher wichtig , dues forafältig zu pflegen ,, was die Nationalität

3 aggregirten und 15 dienſtleiſtenden .

beibehalten

kann. Es iſt übrigens vortheilhaft, wenn der Schweiz Generallieutenant » . Müffling wurde, als die Auf- zer im Auslande die gleichen Grundbegriffe findet, die er im Va:

nahmen am Rhein beendigt waren, zu gleichem Geſchäffte terlandeerlernen konnte, und brrjenige, welcher ſeine Bildung bei nach Thüringen commandirt und nahm ſeinen Sitz in einem Reainente erworben hat, im Vaterlande die nämlichen Grundfäße anwenden kann . Das wohlverſtandene Intereſſe der Erfurt. Fürſten Schweizerregimenter im Solde haben, der Oberſt v. Schack (erſter Adjutant des Kronprinzen ) | Schweizerlowohl, Teibt, dieerfordert die ſorgfältige Beibehaltung der als Natio wurde Chef des Generalſtabs bei dem 2. Armeecorps , nalität dieſer Iruppe. Nur durch eine Mannszucht, welche dem deſſen Formation erſt im Laufe des Jahres ſtattfand, chweizeriſmen Nationalcharakter entſpricht , und durch jene Beis der Oberſtlieutenant v . Wedel zum Oberſten und die behaltung der Nationalität, können die Regimenter auch jene in: Hauptleute v. Wildermeth, v. Ziegenborn und v . Staff nere

Kraft beib haltin , die ſie ſo oft ausgezeichnet hat; und nur

eigeneundunabhängige Rechtspflege erhebt dieselben über fremden zu Majoren befördert. Der Schlußdieſes Jahres brachte die Ginflus Verführung über die Gewaltder in aufgeregten , una dem Generalſtabe einen höchſt empfindlichen Verluſt das rubigen Zeiten. Dies iſt durch die Geidyidyte bewährt und es hat

durch bei, daß der General v. Grolman ſeine Dimmiſs sich daher dieeigene Rechtspflege der Schweizerregimenter in capi: fion nadſudte und erhielt. ( Schluß folgt. )

tulirtem Dienſte reit dreihundert Jahren erhalten , weil die Schwei zer das verdiente Gewicht auf dieſe Unſtalt legten und die fremden

Fürſten den Vortheil derſelben einfahen. Die vaterländiſchen Redti :

M ilitä r : Chron i k.

grundäge können aber keineswegs in der gleichen Unwindung er : ſcheinen , wie für die eidgenöſſiſche Nationalarmee ; ſondern ſie müſ: ſen durch die Verſchiedenheit der äußeren Verhältniſſe modifizirt und in ihrer Unwendung dieſen legteren angepaßt werden . Die

S dyweiz. Ein Rundſchreiben des Vororts vom 17. März übermacht den Ständen die am 18. Januar eingereichten, an die Dagrabung geſtellten Berichte der zur Reviſion des Strafcoder für die Schweizerregimenter in Frankreich verordneten Commiſſarien ( des Staatsraths Hirzel, Oberſtlieutenante Koch und Bataillons:

Berrdhirdenheit der äußeren Verhältniſſe bezieht ſich hauptſächlich blos auf drei Puncte : die Strafarten , die Gerichtsbehördin und die Unwerbung zu einem bleibenden Kriegsdienſte im Uuslande; aber dieſe drei Puncte ſind ro weſentlich von dem Vaterländiſchen verſchieben, und erzeugen ſo verſchiedenartige Bedürfniſſe zur Ers 1

chefs Engelhard ) über die Erfüllung ihres Uuftrags, nebſt dem reitung der gleichen Endzwecke, daß ſie viele neue oder beſtimm : von ørn . Koch verfaßten und unter ſeiner Aufſicht in Börn gedruckten „ Entwurf eines Militärgereßbuches für die Schwei: jerregimenter im Dienſte Sr. Uller chriſtl. Majeität,'' ſo wie die Commiſſion denſelben geprüft und genehmiat hat. Die Regierungen der Stände werden vom Vororte eingeladen , ihre Geſandten zur Jaglubung mit Inſtruction über die wichtige Urs

tere Vorſchriften der Strafgeſeße, eine ganz neue Bearbeitung der Organiſation des Gerichtsweſens, der äußeren Form des Prozeß: ganges in Strafſachen und der Volziehung und Wirkung der Stras fen , daß ſie selbſt manche Abänderung in der allgemeinen Inſtruc: tion für das gerichtliche Verfahren durchaus nothwendig machen . Indeſſen können die Grundfäße die gleichen ſein , wenn ſie chon

beit zu derſehen , und der Wun'ch wird gegen ſie ausgeſprochen, auf ganz verchiedene äußere Verhältniſſe angewendet werden ; die daß das neue Gerefbuch von der dießjährigen Dagſagung möge Eintheilung des Ge'eßbuches kann die nämliche bleiben , da ſie genehmiat und alsdann ſofort in Husübung gereßt werden . Der logift gegründet iſt; und auf alle Fälle bleibt die objective Natur

Bericht der Commiſſarion geht von der kurzen Geſchichte der einft: der ſtrafbaren Sandlungen, ihre Ubſtufung und ihr Verhältniß zu weiligen Strafgeſebgebung bei den rechs, im Jahr 1816 durch einander allenthalben die nämliche. “ Das Geſebuch begreift neur Capitulation errichteten franzöſiſchen Regimentern aus, unter | 339 Urtikel, wovon die 122 erſten dem Strafgeſebe, die 117 fois Grwähnung des Grundſages, den die Bayſagung für ein Geſchäfft genden der Organiſation der Rechtspflege und die 100 legten der in un'pruch nimmt, das eine Folge nicht gemeineidgenöſſiſcher, Inſtruction für das Verfahren in Rechtsſachen angehören. Um ſondern cantonaler Entſchließungen für Zulaſſung oder Benugung Schluſſe find angehängt die ( 18 ) ,, Kriegsartikel " , welche zu den Von der Rechtspflege hängt die vorgeſdhriebenen Zeiten den Truppen vorgeleſen werden ſollen , und

des fremden Kriegsdienſtes iſt :

Mannszucht einer I cuppe ab, und von dieſer die Haltung und der der Tarif für die Bezahlung der Beſchädigten , der Zeugen oder innere Berth derſelben . Die Rechtspflege der Schweizerregimenter Sachverſtändigen und für die Gerichtsgebühren. Württemberg . Sr. Maj. der König haben den Oberſten in capitulirtem ausländiſchem Dienſte iſt aiſo nicht nur aus dem Geſichtspuncte der Bohlfahrt nnd des Schußes unſerer im Kriegs: 0. Bartruff , unter Beibehaltung ſeiner Stelle als Regiments : dienſte ſtehenden landsleute vor Eigenmächtigkeit , ſondern auch commandant der Urtillerie , zum Generalmajor ernannt . Redigirt unter Berantwortlicfeit der Verlagsbandlung : C. W. Leffe in Darmſtadt , und in deſſen Offijin gedrudt.

Samstag ,

Nr . 34 .

26. April 1828 .

Allgemeine Militár - Zeitung. Ueber das Avancement in den unteren

Schrecken , vielleicht für eine Todesangſt oder dergleichen

Offiziersgraden .

anſehen wollte, wofür ihm eine Entſchädigung gebühre ? Dem ådten Krieger iſt die Gefahr fein wahres Element,

( Fortresung . ) Prüfen wir nun audi

ſie iſt ihm ein Gegenſtand des Begehrens und ſeiner böchſten Wünſde: denn wo die Gefahr iſt , da iſt ihm

B. die Gründe, welche für das entgegengeſeßte Sys das Feld der Ehre und des Ruhmes geoffnet. - Woute ſtem , für das Syſtem des Regiments avancés man ſagen , dem Regiment, als moraliſche Einheit mento vorgebracht werden fonnten .

betrachtet, gebühre die Entſchädigung , ſo würde dieß

1) Als Hauptgrund für das Syſtem des Regiments: eine Floskel ohne Sinn ſein : denn die moraliſche Eins avancements in den unteren Graden führt man gewohn- heit iſt eben nur eine Einheit in ſich, aber nicht in den

lich die Billigfeit an, welche erfordere, daß die Lücken, einzelnen Theilen, welche ſie zu irgend einer gegebenen welche durch das Schwert des Feindes unter den offis Zeit bilden , - ſie bleibt die Einheit,, und wenn jeder zieren eines Regiments entſtanden , auch durd) Offiziere einzelne Theil durch einen anderen erſetzt wird. Wie -

beſſelben Regiments wieder ausgefüllt werden , indem könnte alſo durch Vortheile, welche die Einzelnen genies. in der Regel das Regiment, welches am meiſten Verluſt Ben , der Einbeit eine Entſchädigung werden ?

Aber nehmen wir auch einen Augenblick an , es wäre gebabt, anich die größte Gefahr beſtanden und das größte Berbienft erworben babe. Man ſieht alſo in ſolchen Fäl. wirklich ein ſolcher Entſdådigungsanſprud, für die übers

len das Avancement als eine Art von Entſchädigung lebenden Offiziere eines Regiments begründet, weil aus für beſtandene Gefahren, die Gefahr aber als eine Art dem erlittenen Verluſte der Grad der beſtandenen Ges von Uebel und das Beſtehen der Gefahr als ein Ver- fahr und des erworbenen Verdienſtes hervorgehe, ro dienſt an. Wir fónnen nicht unhin , dieſe Auſidyt eben muß man nur die Sache, wie ſie ſich in der Wirklichkeit

ſo , wie die daraus gezogener Folgerungen für unbes geſtaltet, etwas aufmerkſamer betrachten , um ſich zit gründet, får durchaus unvereinbar mit dein ádyten Kries gergeiſte und für deſſen unwürdig zu erklären ., Wenn von Entſchädigung die Rede ſein ſoll, ſo muß ein Schaden , ein Verluſt entſtanden ſein , und

überzeugen , daß eine ſolche Entſchädigung oder Vergit, tung in vielen , ja vielleicht in den meiſten Fällen gar nicht den rechten Perſonen zu Theil wird, und daß die feindliche Kugel wenig nach den Wirfungen fragt, welche

iſt dieß der Fall, ſo gebührt die Entſchådigung dem , ihre Sdılåge auf das Avancement haben werden. Einige der den Schaden oder Verluſt gchabt hat. In dem Falle, Beiſpiele werden hinreichen, um dieß 311 rechtfertigen. Zwei Regimenter, gleich brav und gleich gut befeh lebenden und im Dienſte gebliebenen Offiziere, ſondern ligt, ſtehen in der Sdladt an einem der gefährlichſten

von welchem hier die Rede iſt, baben aber nid )t die úbers

die gebliebenen und die dienſtunfähig gewordenen den Poſten. Beide zeichnen ſich in gleichem Grade aus, aber Schaden an ihrem Leben oder an ihren Gliedmaßen irgend ein Abzeichen der offiziere des einen Regiments

getragen . Wenn alſo von einer Entſdyådigung der let: madit dieſelben dem Feindefenntlich, was bei den Offic teren die Redewäre und ſein konnte, ro håtte der an . zieren des anderen Regiments nicht der Fall iſt, - oder

geführte Grund wenigſtens eine Bedeutung. In Bezug von den den beiden Regimentern gegenüberſtehenden auf die úberlebenden und dienſtfähig gebliebenen Difi: Batterieen iſt die eine beſſer bedient, als die andere, ziere aber hat die Idee einer Entſchädigung durchaus dieſe oder jene oder irgend eine andere Zufälligkeit hat

keine Realität; ſie haben ihr Leben und ihre Dienftcar- zur Folge, daß von dem einen Regiment viele, von dem riere behalten, wofür fónnte ihnen alſo eine Entſchädi- anderen wenige Offiziere bleiben oder gefährlich vers gung zu Theil werden ? Erwa für die beſtandene Ges wundet werden . – Welcher auch nur ſcheinbare Grund -

fabr ? für die außerordentliche Anſtrengung ? Welchen der Gerechtigkeit oder Billigfeit fonnte nun dafür ſpres Geiſt würde man dem Militår und zumal dem Offi: ziersſtande zutrauen , wenn man die Gefahr auf dem Schlachtfelde für ein Uebel, die ungewöhnliche Anſtrens gung der Seelenträfte in der Feldſdhlacht für einen

chen , daß die durch den großen Verluſt des einen Rez giments entſtehenden Vacanzen in den Offiziersſtellen nur den Offizieren dieſes Regiments ( welche zufällig. vielleicht jünger im Dienſte, als die des anderen ſind)

267

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zu Theil würden , wihrend die Offiziere des anderen | Die hohe Beſtimmung des Militárs iſt, ſein Leben zit Diegiments , weldic doch die gleiche Gefahr mit gleider laſſen für Fürſt und Vaterland ; von dieſem Gedanken durchdrungen , geben Alle muthig dem Feinde entgegen, Ebre beſtanden habent, fein Avancement baben ? Ein anderes Beiſpiel . Von einem Regiment wird ungewiß , wen ſein Schwert treffen , wen ſeine Kugel bas eine Bataillon zu einer gefabrliden luternehmung

erreichen werde. Heute mir , morgen dir.

Alle glühen

beordert , das andere Bataillon bleibt rubig im Lager vor Begierde , die Gefahr zu beſtehen ,1 das Leben zu ſtehen . Jenes wird von großer feindlicher Uebermachtwagen , die Ehre zu gewinnen . Wird es heute dem einen angegriffen und verliert die Mehrzahl ſeiner Offiziere. Regimente zu Theil, ſo wird eher eine Eiferſucht, als Welcher Grund fónnte hier vorliegen , die hierdurch her: eine Freude, der Gefahr entgangen zu ſein, das andere beigeführten zahlreichen Avancaments bios dein anderen durchdringen ; aber die Hoffnung bleibt ihm , dan mors Bataillon , welches gar nicht im Feuer war , zu Theilen auch ibin das loos zufallen werde, an dem Kampfe werden zu laſſen ?

Theil zu nehmen .

Und wird auch dießmal, wird viels

Nehmen wir gar ertreme Fålle, resen wir z . B. , leicht im ganzen Feldzuge die Hoffnung getauſcht, welche was ſehr möglich iſt , daß ein vorzüglich braves Regi Schuld daran trägt dieſes brave Regiment ? Wer wollte ment durch die eingetretenen Zufalligfeiteit ſehr wenig , ein anderes minder braves aber ſehr viel Berluſt an

ſein Mißgeſchick, daß es von der Ehre des Kampfes ausgeſchloffen war, nod dadurch vergrößern , daß pers

Offizieren gehabt habe, – oder daß gat die einem wei : ſönliche Nachtheile ſeine Glieder treffen ſollen ? -

chenden oder fliehenden Regiment nadıgeſdickten Stars

9n der That , wer auf jenen Grund ein Gewicht

tåtſchen zufällig große Lücken unter den Offizieren der legt, der kann den åchten Kriegergeiſt nicht feunen oder ſelben gemacht hatten, - To Grundlopigfeit der er bedenft nicht, daß er ihn tief verwundet und berabs ro tritt tritt die Grundloſigke in Frage ſtehenden Anſprüche nod flarer hervor . Oynewürdigt.

34 gedenfen, daß die Idee der Entſchädigung oder Ver: gütung überhaupt alle diejenigen Orriziere eines Regi : ments von einer ſolchen Entſchädigung ausſchließen würde , welche im Depot zurückgeblieben , oder wegen

(Schluß folgt. )

Der königlid, preußiſche Generalſtab.

Krankheit, Commandirung oder aus irgend einem ande: ( Schluß. ) Das Jahr 1821 war eines der wichtigſten für den ren Grunde von dem Regiment, wåhrend es den Verluſt erlitten , abweſend waren . Generalſtab, ſowohl für den der Armee , als den gros In der That, wäre der erwähnte Grund giltig , To Ben ; beide erbielten Chefs und namhafte außere und müßte man weiter gehen und das Avancement nur dem innere Veränderungen. Das Bureau der Aufnahmen Bataillon, nur der Compagnie, wobei der Verluſt ſtatts wurde durch aus der linie commandirte Offiziere erweis fand, und zwar mit Ausſchliefung aller nicht gegenwär : tert, deren Zahl ſich , nach und nach vermehrte und zus tig geweſenen Offiziere, zu Theil werden laſſen. Aber lebt an 50 ſtieg. Vorſchriften, Inſtructionen , Aufgaben,

wollte man dieß, ſo wåre fein gleiches Avancement móg: 2118arbeitungen, Vorleſungen , theoretiſche Winter- und Ferner: Gilt der Grund bis zum Capitain , Sommerübungen u. . w. ſchloſſen ſich, jener Erweiterung lid. warum ſollte er nicht eben ſo für alle Stabsoffiziers's an. Im Corps fanden anſehnliche Verſebungen , Auss grade gelten ? Warum ſollte dann der gebliebene Capi- ſcheidungen , neue Anſtellungen und ſonſtige Perſonals tain durch den älteſten lieutenant des Reaiments , und veränderungen ſtatt, ſo daß beinabe zwei Drittbeile der

dagegen der gebliebene Major durch den älteſten Capis | Offiziere ihre Stellen wechſelten. Die nauptleute v . Reis tain der Waffe erſetzt werden ?

Benſtein, v . Reichenbach und v. Gerlach wurden zu Mas des Krieges ; warum ſollte er auch in einer langen Fries ralſtabs belief ſich am Schluje des Jahres auf 64, wors

Ueberdieß paßt der ganze Grund nur auf die Zeit foren ernannt. Die Geſammtzahl der Offiziere des Genes

bensperiode gelten ? Mit welchem Rechte ſollte auch bier unter 57 einrangirte, 4 aggregirte und 3 dienſtleiſtende. die Idee einer Entſchädigung den Maßſtab des Avan :

Das Jahr 1822 war weniger ſtürmiſd . Unter Beis

cements geben ? Wenn in einem Regiment eine Anzahl von Offizieren wegen Meuterei cafjirt wird, oder wenn wegen localer Epidemieen viele Offiziere eines Regis ments ſterben , welches beſondere Verdienſt könnten dann

behaltung der neuen Organiſation und einigem Zuipachs wurden die Hauptleute Salpius und v. Felden zu Mas voren befördert, und die Geſammtzahl der Offiziere ber trug am Jabresſchluſſe 67.

Die Beförderungen im Jahr 1823 waren : der Oberſt die Offiziere dieſes Regiments baben , um ihnen einen ausſchließenden Anſpruch auf das Avancement zuzuges v . Schacf zum Generalmajor, der Oberſtlieutenant Graf

ſtehen , während die Offiziere eines anderen , von dem 'Groben zum Oberſten ; Majore wurden nicht ernannt. berrlichſten Geiſte beſeelten Regiments auf ihren unteren Der Major v. Scharnborſt erhielt die neu creirte Stelle Stellen bleiben ? - Wollte man aber die Sache auf die eines Chefs des Generalſtabs der Artillerie, und der -

Kriegszeit beſchränken, alſo im Frieden nach einem an- Rittmeiſter Graf Eglofſtein wurde Gouverneur bei dem

deren Syſtem , als im Kriege , avanciren , ſo würden Prinzen Adalbert , Sohn des Prinzen Wilhelm S. H. wieder andere Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten er- ( Bruder Sr. Majeſtát. ) Der Oberſt v . Rohr erhielt zeugt werden . ein Infanterieregiment und einige andere Offiziere wurs

Unendlich viel würdiger des Militärſtandes iſt die den in die linie verſeßt. Der große Generalſtab war Idee, daß Einer für Alle,und Alle für Einen ſtehen , wie auf 19 , und die ganze Zahl der offiziere auf 69 ans in Gefahr und Berluſt , ro in Hoffnung und Vortheil . I gewachſen.

270

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Das Jahr 1824 war das leßte dieſer erweiterten Generalſtab 25, der große 15 Offiziere, das ganze Corps

Organiſation. Außer den Majoren v. Brandenſtein und aber 40, alſo nur 4 mehr als der neue Etat verlangte. 9. Selajinsfy , welche zu Oberjilieutenanten befördert Selbſt im Jahr 1826 wurde der neue Etat nicht erreicht,

wurden , fanden feine Ernennungen zu höheren Stellen oder vielmehr durch das Ausſcheiden jener 17 Offiziere ſtatt. Am Schluje des Jabres ſtanden :

nur ſcheinbar. Im Augemeinen waren die Offiziere dies fes Corps den übrigen der Armee im Avancement ans ſehnlich voraus , ein Grund mehr, den neuen Etat noch nicht zu vollzieben ; indeſſen wurde zum Beweis

in beſonderen Dienſtverbalts niſſen .:

.

bei dem Kriegsminiſterium

3 Offiziere 1

bei den 9 Arineecommando's 27 bei den 18 Diviſionen . ... 16

$

5

allerhöchſter Zufriedenheit einigen der ålteren Offizieren 9

in den mittleren Graden eine Gebaltszulage bewilligt.

( 2 vacant )

bei dem großen Generalſtabe 19

Ende 1826 hatte ſich die Zahl ſámmtlicher Offiziere wes

4

nig geändert , und belief ſich auf 48. Der 30. März 1827 führte einige Verånderungen im Gorps herbei , ſo daß es am 1. April aus i General

aggregirt .. zuſammen

70 Offiziere.

Mit dem 1. Januar 1825 fouten bei der Armee bes lieutenant, 1 Generalmajor, 4 Oberſten, 3 Oberſtlieutes deutende Einſdrånfungen in den Etats eintreten ; die nanten , 17 Majoren, '15 Hauptleuten und Subalternen , Gehalte für neua nzuſtellende Offiziere wurden berabges zuſammen aus 41 wirflichen , ſodann aus 3 dienſtleis

ſegt. Auch der Etat des Generalſtabs wurde vermindert itenden Offizieren beſtand . Dieſe waren folgendermaßen und ſollte ( Cabinetsordre vom 31. Auguſt 1824 ) fol. vertheilt : gender fein : I. Großer Generalſtab. 1 Generallieutenant als Chef des Generalſtabs

eralſtab

• J. In beſonderen Dienſtverhältniſſen i es nerallieutenant , 1 Generalmajor, 1 Major ; der II . Bei den 9 Generalcommando's

Armee .

a ) als Chefs, 4 Oberſten, 3 Oberſtlieutenante, 2 Majore ;

31 Stabsoffiziere mit das der Ardiv Kathegorie Chefs. Stabsoffizier für und als die Geſchäfte des b) Offiziere: 8 Majore , 7 Hauptleute u . Subalternen ; II . Bei dem großen Generalſtabe, für laufende und beſon : a ) als bef8 : 3 Majore ;

Kriegsminiſteriums . 3 Stabsoffiziere

} dere Geſchaffte. Generalſta b .

b) Offiziere: 3 Majore, 8 Hauptleute u . Subalternen ;

9 Hauptleute u. Subalternen

c) zur Dienſtleiſtung : 3 Hauptleute u . Subalternen . 9 Stabsoffiziere als Chefs des Generalſtabs bei den Dem Generalſtabe als attaſchirt zu betrachten iſt das 9 Armeecorps . 1 trigonometriſde und das Bureau der Aufnab II .

Armee

1 Stabsoffizier als Chef des Generalſtabs bei der men , wobei Offiziere aus der fint , commandirt ſind ; Artillerie .

ferner dic Pianfammer , welche einen Hauptmann

9 Stabsoffiziere für die Geſchäffte bei den Armeecorps. Ials Director hat. Dagegen iſt das lithographiſche Inſtitut ganz vom Generalſtabe getrennt zu betrachten. 9 Hauptleute oder Lieutenante , dergleichen. An Gehalten wurde von den 13 Chefs den 9 ålte: Die dem Generalſtabe aggregirten Offiziere ſtebent

ſten ein Gehalt von 200 Nthlr. , den 4 jüngſten von mit dem Corps in feiner anderen Verbindung, als daß 2250 , den 6 ålteſten Stabsoffizieren 1900 , den 7 júng: ſie deſſen Uniform tragen. Ihre Zahl belauft ſich auf ſten 13'0, den 5 ålteſten Hauptieuten 1040 , den 5 júngſten 500 Rthlr. , und den 8 Lieutenanten ( die fortan aus der linie commandirt werden ſollten) eine jährliche Zulage von 72 Rthlr. bewilligt , ſo daß der Etat des ganzen Generalſtabs (den Gehalt des Chefs ausgeſchloſs

2 Generalmajore, i Oberſt , 1 Oberſtlieutenant und 1 Rittmeiſter. Es wird nunmehr leicht ſein , die Perſonalgeſchichte

des Generalſtabs aus der jährlich erſcheinenden Rangs lifte und den alwóchentlich im Militár-Wochenblatte

fen ) auf etwa 60,000 Rthlr.rict belaufen wiirde. Nach aufgeführten Perſonalveränderungen fortzuſeßen. bieſem Etat gingen die Generalſtabsoffiziere bei den i

ein und wurden theils in die linie verſeßt, Verhandlungen im britiſchen Parlamente über Diviſionen theils den Regimentern zur Dienſtleiſtung attaſdirt. die militariſchen Körperſtrafen. *)

Am Schluſſe des Jahres 1824 hatte der Generalſtab Am 10. März famen im Unterhauſe bei Gelegenheit Au$ 71 Offizieren ( 61 einrangirten, 5 aggregirten und 5 dienſtleiſteuden beſtanden ; der neue Etat jeste ihn des alljährlichen Vorſchlages zur Erneuerung der Mus auf 36 ohne den Chef feſt , wurde aber erſt nach und tiny - Act die gewobnlichen Debatten über die in der nach vollzogen. Der 18. Juni des Jahres 1825 bradyte Armee eingeführten Körperſtrafen vor. ford Nugent ſagte: Indem er vorſchlage, eine auf der Armee und auch dem Generalſtabe eine nambafte

Reduction, ſo daß von dem lekteren 17 Offiziere theils die Körperſtrafen ſich beziehende Clauſel einzuſchalten, bei den Regimentern, theils bei dem Kriegsminiſterium fühle er alle die Schwierigkeiten , mit welchen dieſer angeſtellt wurden , áber zur Zeit ihre Gehalte, Rationen Gegenſtand verbunden ſei. Er frage indeſſen das Haus, und Uniformen behielten. Rechnet man die in beſon : deren Dienſtverhältniſſen ſtehenden Offiziere ( die beiden Chefs und den bei der Artillerie angeſtellten ), ſo wie

die 6 aggregirten Offiziere ab , ſo zählte der Armee ,

*) Wir nehmen dieſe Verhandlungen , die ſonſt in jedem Jahre :: ziemid die nämlichen find, aus dem Grunde auch diesmal

mieder auf, weil ſie diejenisen von 1827 ( T. Nr. 32. 33 der X. M. 3. von 1827 ) zum Theil eriäutern und ergänzen.

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ob Peitſchenbiebe eine zweđmáßige Strafart feiert, in 1, lebensſtrafe geſeßt und alsdann für gröbere Verbrechen einein lande, deſſen Bewohnern ſie zuwider ſei, und feine verhältnißmåßige Strafe mehr zu erfinden gewußt ob ſie mit den Gefühlen und dem Geiſte fich vertrage, babe . Sein ( Lord Nugent's ) Wund ſei daher , daß welche dem Soldaten einzuflófen ſo wünſchenswerthman Etwas ausfindig machen möge, wodurch die biss

ſein müſſe ? Die Hauptfrage bleibe übrigens , was an herige empórende Strafart zweckmäßig erſeßt werden die Stelle zu reşen ſei ; denn wenn irgend ein Mittel könne. Zu Gibraltar babe man zu dieſem Ende mehr ausfindig gemad )t werden könne , wodurch man , obne oder minder beſchwerliche Strafarbeit oder Dienſtleiſtuns Nachtheil für den Dienſt , der beſtehenden entehrenden gen eingeführt, und er halte dafür, daß man dieſe Ein Strafart überhoben würde , ſo bezweifle er feinen Ausrichtung allgemein machen ſolle. Die jebige Strafart

genblick, daß alle Mitglieder des Hauſes und alle Of- irei eine Schmach für die Nation , ſie ſei gegen den Zeits

fiziere der Armee ſich dafür erklä

würd . – Unte

geiſt,

und er bitte das Haus, dieſem Geiſte nachzuge . en r den vielerlei Nachtheilen , welche ren die Korperſtrafen mit Der edle ford ſchloß mit dem Vorſchlage : daß inben der ſich führen, bob der Redner beſonders den heraus, daß | 24. Section der Mutiny - Act die Worte : ,, Körperliche bei dem gemeinen Volfe dadurch ein fait unüberwindli- Strafen , die ſich nicht bis zum Verluſte des lebens er: cher Widerwillen gegen das Dienſtnehmen erzeugt wurde . vi In der franzöſiſdien Armee," fuhr ford Nugent fort, ..gibt es keine Körperſtrafen ; der franzöſiſche Soldat, der, ſei es auch von einem Offizier, einen Schlag erdul. det, iſt auf immer entehrt ; aber auch in einem Theile

ſtrecken “ ausgelaſſen und folgende Stelle dafür einges růckt werde: ,,Und ferner wird verfügt, daß von nun an fein Kriegsgericht ermådytigt ſein ſoll, Peitſchenhiebe oder irgend eine andere Körperſtrafe zu verhången , aus Ber für die Vergeben der Trunfenbeit im Dienſte , des unſerer Armee findet ſich dieſe wahrhaft noble Denkungs- Diebſtahls , der Betrugerei oder des Angriffes auf einen art , nåmlich bei den hochländiſchen Regimentern , wo Cameraden , in der Abſicht, ihn zu berauben . “ I

jeder Soldat, der einmal die Peitíde gefühlt, als ein

Hr. J. Smith unterſtützte den Vorſdag und vers

entehrter Mann betrachtet wird . Es iſt indeſſen befannt, weilte ziemlich lange bei den demoraliſirenden und hers daß in dieſen Regimentern der Fall äußerſt ſelten vor- abwürdigenden Folgen des Syſtems der Peitſchenhiebe. kommt , wo die Verfügung einer Körperſtrafe für nöthig Sir J. Sebright vertheidigte das gegenwärtige erachtet wird.. — Iſt es nicht ſchrecklich , wenn man be: Strafſyſtem und hielt es für durchaus nothwendig zur denkt, daß der Unglückliche, der während ſeiner ganzen Aufred)thaltung der Diſciplin in der britiſchen Armee,

Dienſtzeit ſich vielleicht nur ein Vergeben hat zu Sdul: welche ohne die üblichen und ſelbſt noch ſtrengere Strafs den fommen laſſen , die ſchåndenden Merkmale ſeiner arten gar nicht zu leiten ſei. Die Declamationen ſolcher

Strafe ſein ganzes Leben durch bei ſich tragen und mit Mitglieder, die gar keine practiſche Erfabrungen båtten, ins Grab nehmen maß? (Hórt ! ) Manche ehrenwerthe würden ihn von ſeinen Anſichten nicht abbringen , ſo Mitglieder werden vielleicht das, was ich ſagte, für lange nicht auch dienſterfahrene Offiziere fich dagegen

Schwulſt halten; ſolche Mitglieder frage ich aber, 06 erklärten . es wohl ein Motiv gibt, welded fraftiger den gemeinen

( Schluß folgt. )

Soldaten zur Erfüllung ſeiner Pflichten anſpornt, als die, wenn auch entfernte Ausſicht, dereinſt zu einer Bes fehlshaberſtelle zu gelangen ? Wie werden nun die Ge:

Militär : Chronik. ſich mit dem Bes fühle von Ehre, die er náhren muß, herabwürdigenden . Un ſämmtlife der mig Urmee iſt culaſſen worden: „£ud ReicripeDiviſionscommando's , von liebenbeitönigliche nachBaiern wußtſein vertragen , daß er einer

Strafart ausgeſeßtiſt und ſie, vielleicht für ein, an ſich Gottes Gnaden Könis von Baiern u. Wir hatten g.wünſcht, in nidst entehrendes Vergeben , wirklich erlitten hat ? und dem diebjährigen Urbun isiager einen arok.nTheil unſeres Beeres wie wird er, wenn er endlich zu einer ſolchen Stelle verſammelt, und von demreiben die für die Erfüllung ſeines hohen

emporgeſtiegen iſt, den Männern gegenüber ſtehen, die Berufes erworbene Forrigkeit und u bung entwickeln zu sehen, vielen Feidiüden immer mitderRirm ſich bidratt habendes , erro arten Ständederſam Reiches, mlung die Serchäfte lich desQuantums der Strafe, bemerfte der edle ford, soläst.zuen

nunmehr ſeines Gleichen geworden ſind ? "! – Hinſicht welche ſichvon einem þcere, deſſen Befehlshaber und Offiziere in babe er vernommen , daß 200-300 Hiebe für nicht ſehr rohwere Vergeben gegeben würden , während es Thatfache ſei, daß ( obgleich manchmal die Strafverfügung ſich bis auf 1000 erſtrecke ), der Soldat überhaupt nicht viel über 300 Hiebe ohne Gefahr für ſein Leben aus

wilche rich tiefin den Sommer verängern wirden , machen es uns zu un'erem Bidauern nich möglich, in der Mitte der Tapfe: ren zu erſteinen , welde für die Erhaltung und den Ruhm unſeres Thrones getämpft haben. Wir haben daher ne'chloſſen , das für deſes Jahr angeordnete uerungslag x bei Augsburg nicht ſtatt:

haben zu laſſen , Unſer Kriewêminifter hat dieſes allen Utheis bitannt machen zu laffen,und reiche Halten könne, ſo daß zwiſchen den Strafen für leichte lungen op Heeres-ſchleunişſt

und ſchwere Vergeben kein Verhältniß beſtehe. Mit Vers gnügen habe er erfahren , daß der unmenſchliche Ges brauch, den Mann, welcher die ihm zuerfannte Anzahl Hiebe nicht auf einmal habe aushalten können, in ons .

Maßregeln zu ergreifen ,daß die Vorberritungskoſten ſo viel als möglich vermieden , oder, wo diefes nicht mehr gerdeben kann, permindert werdın. Mündien , 11. Upril 1828, čudwig. Auf allerhöchſten Befehl: der Kabinetsſecretär Grandaur. "

S dh"rein w eig. Der Ingenieurhauptmann David Nüſcheler bears. sanobuch Artillerie Spital zu bringen und nach ſeiner Heilung den Ueberreft beitet für die idyweizeriſche

verbüßen zu laſſen, wo nicht völlig , doch beinahe auf: Ein Theil delirlben , die Anleitung zum Batteriebau enthaltend, gegeben worden ſei.

Man finde ſich übrigens dadurch iſt von der Militäraufſichtsbehörde den Militärdepartements des

in dem Dilemma von Draco, der auf geringe Vergeben betreffenden Cantone überidhickt worden. Redigirt unter Berantwortlidfeit der Berlagsbandlung : 0. W. Loote in Darınſtadt , und in deſſen Drijin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 35 .

30. April 1828.

be

Allgemeine Militár - Zeitung. Ueber das Avancement in den unteren

forderungen bis zum Capitain zu den Befugniſſen des Regimentsbefehlshabers gehören .

Offiziersgraden .

Aber wenn man die

Sache für Forderung der Gerechtigkeit erfennt, ſo müßte manaud dieß åndern , wofür ohnehin noch andere Gründe

(Schluß. )

2) Man führt ferner als Grund gegen das Avan ſprechen mødten , da es uns wenigſtens unpaſſend ers cement in der ganzen Waffe an: durch den daduràs ents ſcheint, daß ein Offizier ſeine Charge irgend jemand ſtehenden håufigen Garniſonswechſel würden dem Aerar Anderem , als ſeinem Kriegsherrn, zu verdankenhabe . Souten indeſſen wirklich die Schwierigkeiten zu groß

oder den Einzelnen, welche er betrifft, bedeutende Koſten , weiche um ſo bedeutender ſein würden , je gros ſein , um das befragte Syſtem in den größeren Dienſten entſtehen Ber die Entfernung der einzelnen Garniſonen von ein einzuführen, ſo würde dieß ſchlimm genug ſein. Aber

ander ſei; und hierdurch werde jenes Syſtem wenigſtens wenn etwas Gutes nicht in allen Dienſten Eingang fin . den fann, ſollen darum die kleineren Dienſte, die in ſo in großen An undStaaten für ſich unausführbar. fann unſeres Erachtens

der Koſten- vielfacher Hinſichtgegen die größeren im Nachtheile ſtes punct garnicht in Betracht kommen , und wenn auch hen, ſich abhalten laſſen , auch einmal einen Vorzug vor nicht ſo vieles für das befragte Syſtem ſprådhe , als den größeren ſich zu eigen zu machen ? - Auf der ans

wirflich dafür ſpricht. Dem Aerar können feine Koſten deren Seite iſt auch das nid )t zu verkennen , daß ,wenn entſtehen, wenn, wie in den meiſten Dienſten , der Grunds die Sache in großeren Dienſten nicht ausführbar ſein ſaß gilt, daß bei einer mit Avancement verbundenen ſollte, in dieſen auch der Nachtheil des Regiments,

Verſeßung keine Ueberzugskoſten vergåtet werden . Der avancementsſyſtems weniger fühlbar wird, weil 'nament: Einzelne wird in der Regel fich keineswegs über die Ue: lich weniger Falle darin vorkommen , wo die Subordis

I

berzugskoſten beſchweren , wenn ihm eine Beförderung zu nationsverhältniſſe leiden könnten , undweil ſich über. Theil wird. Sollte dieß dennoch der Fall ſein , ſo könnte haupt in großeren Dienſten die Offiziere einander in

man vielleicht unter gewiſſen Vorausſeßungen und mit der Regel weniger kennen und berühren. :) Noch ſei es uns erlaubt , eine Folgerung aus dem gen dem gewiſſenaufBeſchränkun Einzelnen die Befugniß . Geſagten geben, das Avancement zu verzichten, – undbierin zu ziehen, welche ſich auch aus vielen anderen .

möchte auch das Mittel liegen , um die Schwierigkeiten Rúdſichten ergibt. Wir meinen die Nachtheile, welche zu beſeitigen, welche der Ausführung desAvancements damit verbunden ſind , wenn der Garniſonen zu viele

durch die ganze Waffe in großen Staatenentgegenſtes in eineralande ſind . So wie überhaupt, ſo wird auch ben. *) Macht dann ein Öffizier von dieſer Befugniß in der hier zur Sprachekommenden Beziehung der Dienſt ju verzichtenGebrauch, ſo geſchieht ihm wenigſtens tein in demſelbenVerhältniſſe gewinnen, als die Zahl der Unrecht, wenn auch Vermögensloſigkeit oder andere noths, Garniſonen vermindert wird . wendige Rückſichten es immerhin hart erſcheinen laſſen

3) Der weitere Einwurf, daß bei der Ausführung

können, daß er zu verzichten genothigt iſt. Dieſe Hårte eines Avancements durch die ganze Waffe ſehr häufige liegt dann in jenen dußeren Umſtånden, aber nidit im Aenderungen der Uniform und folglich abermals häufige Avancementsſyſtem . Koſten für die einzelnen Offiziere verurſacht werden, vers Demongeachtet iſt allerdings die Sache in allen dient aus denſelben Gründen feine beſondere Rúdſicht,

denjenigen Dienſten unausführbar, in welchen die Bes *) Etwas Nehnliches beſteht in England. Wenn z. B. von einem engliſchen Regiment ein Bataillon in Dſtindien ſteht, das ana dere aber in England zurückgeblieben iſt, ſo wird die bei dem erfteren vacant werdende Capitainsſtelle dem älteſten Lieute: nant des Regi .. enis , winn er auch bei dem in England zus

Wenn man übrigens die überwiegenden Vorzüge des bezeicha neten allgemein ren Üvancementsyſtems anerkennt und is gleichwohl unthunlich findet, deſſelbe in größeren Dienſten durdzuiühren , ſo würde doch nichis entgegenſtehen , das woans cement in den unteren Gradea wenigſtens durch alle Offiziere

dieſe Beförderung verzichten, in welchem Falle er in England

deiretben Urmeecorps , derſelben Diviſion (oder wie die Urmerabtheilungen ſonſt heißen mögen ) laufen zu laſſen , um dadurch die oben angeführten Bortheile wenigſtens thells

bleibt und der nächſtfolgende Lieutenant zum Gopitaiu avancirt.

ideiſe zu erhalten.

růtgebliebenen Baraillon fteht, zu Iheil ;aber er tann auf

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wie der unter 2. erwähnte Einwurf. Ganz faüt er aber land erhalten hat ) , - wie tonnte da ohne frånkung

weg in denjenigen Dienſten, worin ſämmtliche Regimens wohlerworbener Rechte an ein Avancementsſyſtem , an ter einer Waffe (wenigſtens der Infanterie ) eine gleiche Beförderungsbefugniſſe außerhalb des Regiments gedacht Uniform mit irgend einem Unterſcheidungszeichen , durch werden ? – Aber von dem Augenblicke an , wo dieſes -

Nummern u . dgl., haben.

Verhältniß aufbörte , wo ein Geſet, einerlei Einrichs

4) Was den mit dem häufigeren Wechſel der Vorstungen und Grundſåpe, einerlei Reglements für aúe

geſetzten in einem Regiment verbundenen Nachtheil be- Regimenter eines Staates eingeführt wurden , wo nas trifft, ſo wird derſelbe der Erfahrung nach durd, weit mentlich für die Offiziere eines Dienſtes eine Befördes

größere Nachtheile überwogen, welche von einem zu lange rungsnorm auf den Grund des Dienſtalters gegeben fortgeſekten Dienſtverhåltniſſe zwiſchen den nåmlichen wurde, wo man hinſichtlich der Ernennung auf die uns Perſonen unzertrennlich ſind. " Wir beziehen und in dieſer terſten Offiziersſtellen eben ſo wenig nach einem Regis

Beziehung auf das, unter den Gründen für den Vors mentsverband fragte, als hinſichtlich der Ernennung zu ſchlag unter 4. Geſagte. Je weniger Wechſel und Er- den Stabsoffiziersſtellen , vielmehr jene mit Unteroffizies

neuerung der Perſonen , deſto mehr Mißbrauche, Schlaff ren aus allen Regimentern, dieſe mit den älteſten čas heit und üble Gewohnheiten . Ueberdieß werden bei dem pitainen der ganzen Waffe beſetzte, wo man überdieß Avancement durd, die ganze Waffe die Compagnie - und die einzelnen Regimenter wieder in größere Verbånde, in Schwadronsoffiziere zwar håufiger als bisher, aber doch Brigaden, und dieſe Brigaden wieder in Diviſionen u . von dieſem Augenblicke an mußte conſes vereinigte , immer nicht ſehr häufig wechſeln .

5) Eben ſo wenig Rücklicht kann der Nacytheil vers dienen, welcher den einzelnen Offizieren , beſonders den Wechſel ihres Wohnverheiratbeten, durch den hiufigen Eine Maßregel, welche man

quenterWeiſe auch ein, auf das Regiment beſchränktes Syſtem des Avancements in den unteren Offiziersgras den wegfallen, die Offizieredenaller Regimenter mußten wers

nach demſelben, durchlaufen Syſteme behandelt ortes entſtehen würde. für dienſtlich nothwendig erfennt, kann durch perſönlidheden. Es läßt ſich nicht wohl denken , daß man die

Rückſichten nicht widerratben werden . Ohnehin wird , nicht bäufig gefühlt båtte ; aber wenn es denn doch bei wie geſagt, die Reihe nicht ſo häufig an die nåmlichen der, aus alter und weſentlich verſchiedener Zeit úbers

Perſonen fommen , und wäre es, ſie würden ganz und kommenen Einrichtung geblieben iſt, ſo kann dieß wobl gar nichts dagegen haben . Ueberdieß aber beziehen wir nur den Gründen , welche wir unter B. angeführt und zu widerlegen geſucht haben, zugeſchrieben werden. uns auf das oben zu 12. Geſagte.

In der That, wenn man die für das Syſtem des i Verhandlungen in britiſchen Parlamente úber Avancements durch die ganze Waffe ſpredenden úber: wiegenden Gründe erwågt, ſo würde man nid) t begrei fen , wie man jemals auf das entgegengeregte Syſtem habe verfallen können , wenn man nicht den Schlüſſel

die militariſchen Körperſtrafen . ( Schluß . )

Sir H. Vivian ſagte, er theile alle die menſchens dazu in der Entſtehungsweiſe der ſtehenden Heere fånde . freundlichen, von dem edlen ford und dem ehrenwertben Wenn man ſich unter einem Heere ein aus mehrer Mitgliede, welche den Vorſchlag gemacht und unterſtůßt

ren (ob vielen oder wenigen , thut nichts zur Sache) håtten , ausgeſprochenen Grundſåße, und kein Menſch innigſt verbundenen Theilen zuſammengeſegtes , nach fónne lieber , als er, das gegenwärtige Syſtem aufges einerlei Grundſätzen , nach einem Syſteme eingerichtes ben, wenn man nur irgend etwas Sichereres oder Beſtes

tes und verwaltetes Ganze denkt, ſo iſt die Entſtehung ber ſtehenden Heere noch gar nicht alt. Ein Aggregat von ſtehenden Compagnieen , Bataillonen (unter man nichfaltigen Namen ) und dann von ſtehenden Regimens

res an die Stelle zu ſetzen vermoge. ( Hört, hört ! ) Er ſei indeſſen ein Freund der Diſciplin , indem er wiſſe, baß, wenn dieſe nicht aufs ſtrengſte gehandhabt wurde, ein Heer dem Freunde unendlich gefährlicher ſei, als

tern hatte man wohl ſchon lange, ebe man zu der Idee dem Feinde. ( Hórt, hört ! ) Er ſei überzeugt, daß Zeis eines ſtehenden Heeres in dem angegebenen Sinne gesten fommen könnten , wo es für den Staat durchaus

langte. So lange man aber ein ſolches Heer ſyſtem nod nicht batte , ſo lange jedes Regiment ein in fich ab eſchloffenes Ganze bildete, welches mit den anderen Regimentern deſſelben Dienſtes durch fein Band verknúpft war, ſo lange konnte begreiflicher Weiſe von einem

nothwendig werden würde, zur Aufrechthaltung der Ords nung ſeine Zuflucht zu Körperſtrafen zu nehmen , und ans dieſem Grunde fónne er nicht zugeben, daß ſie abs geſchafft würden. Das beſtåndige Zurücfommen auf dieſen Gegenſtand rei , nach ſeiner Meinung, ein Vors

algen einen Syſtem , wornach den Offizieren des einen wurf für die britiſchen Offiziere, welchen ſie nicht ver

Regiments Anſprüche auf die Vacanzen im anderen zu : ſtanden, unmöglid die Rede ſein, um ſo weniger, da dieſe Regimenter anfänglich und eine lange Zeit hindurch als Eigentbum oder doch als die eigentlichen Schöpfungen der mit ihrer Anwerbung beauftragt geweſenen Obefs

dienten , da ſie nur in iußerſten Fåden Körperſtrafen anwendeten und , wenn es nur irgend möglich ſei , fie abzuſchaffen, ſo würden ſie (die Offiziere ) ganz gewiß zuerſt die Hand dazu bieten . Es werde håufig bebauptet, der britiſche Offizier wolle , daß die Leute unter ſeinen

zu betrachten waren . Dieſe Chefs warben die Soldaten Befehlen ſich gleid,friedienden Hunden unter der Peitſche und idioten nie wieder weg, ſie ernannten die offiziere frůmmen ſollten ; die britiſden Soldaten ſeien aber in und entließen ſie, fie verkauften wohl gar die offiziers: dieſer Hinſicht eber mit den National - Bullenbeißern zu.

ſtellen ( wie es ſidi ja bis auf den heutigen Tag in Eng- vergleichen und erforderten öfters die kráftige Hand des

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Herrn , um ſie zu verhindern, ihren Freunden gef&hrlich zu werden. (Hórt!)– In Folge deſſen , was im vorigen Jahre über dieſen Gegenſtand im Hauſe geſagt worden ſei, habe er bei verſchiedenen Regimentern Erfundiguns gen über die in einem gewiſſen Zeitraume wirklich volls zogenen Körperſtrafen eingezogen, und folgendes ſei das

Oberſt findſay war der Meinung , es ſet notb wendig, das gegenwärtige Strafſyſtem in der britiſchen Armee beizubehalten , man müſſe es aber ſo ſelten wie möglich in Anwendung bringen. Bei ſeiner Erfahrung, daß dieſes Heer im Stande ſei, die Heere aller Natios nen zu ſchlagen , denen es gegenüber geſtanden habe ,

Reſultat: In einem Regimente hätten 69 Mann Ver- fónne er nicht dafür ſtimmen , ein Syſtem zu åndern ,

geben tegangen , hiervon ſei einer mit Kórperſtrafe belegt worden ; ein anderes Regiment babe 70 Straf: fållige gehabt, wovon drei Korperſtrafen erhalten ; bei einein dritten ſeien von 80 Strafen zwei, – bei einem vierten von 35 Strafen zwei , - bei einem fünften von 21 Strafen eine, - bei einem ſechſten von 40 Strafen brei Körperſtrafen geweſen, und nur in zwei dieſer Fälle babe die Strafe 100 Hiebe überſtiegen . Er behaupte daber,

unter welchem die Armee die Stufe von voukommenheit erreicht habe , aufwelcher ſie jeſt ſtebe, und wodurch ſie dabin gebracht worden ſei, úberad zu fiegen, wo ſie ſich nur gezeigt habe. ( Hórt , hört!)) Hr. Hume fagte : Nach der Rede des tapferen Mits

gliedes zu ſchließen , müſſe man annehmen, daß die bris tiſche Armee ihre Ueberlegenheit über andere Armeen den Peitſchenhieben verdanke, womit ſie bedient werde.

daß in dem beſtehenden Syſtem durchaus kein Mißbraucher (Hr. Hume) ſei indeſſen keineswegs geneigt, einzu berrſde. - Man beziehe ſich ſtets auf die franzöſiſche Armee ; man müſſe aber auch die Verſchiedenheit berúc Fichtigen , welche in der Zuſammenſeßung der beiden Armeen beſtehe. Er wiſſe recht gut, daß Körperſtrafen in der franzöſiſchen Armee nicht ſtattfånden , dagegen ſei der franzöſiſche Soldat anderen und bei weitem hårte:

råumen , daß ein Berfahren , welches die Wirkung habe, den Soldaten herabzuwürdigen und ſein Gefühl abzu ſtumpfen, zur Aufrechthaltung des Rufes der britiſchen Armee nothwendig ſei. ( Hért, hört!) – Hr. Hume ſchloß, indem er die Hoffnung ausdrückte, daß der Tag nicht mehr fern ſei, wo dieſe viehiſche Strafart gånzlich

ren Strafen unterworfen, als der britiſche. Ueberdieß abgeſchafft werden würde. ſei die britiſche Armee im ganzen lande zerſtreut, und Oberſt Wood glaubte nicht, daß die Körperſtrafen

baber ein fråftiges Mittel nothig, um ſie im Zaume zu gånzlich abgeſchafft werden könnten, obgleich er ſich der balten, während die ganze franzöſiſche Armee beſtandig Meinung anſchließe, daß fie ro ſelten wie möglich vers

in Garniſonsſtådten und Kaſernen ſich befinde. - Was | bångt werden mußten . In einigen Fällen babe er ſie -

das Benehmen der britiſchen Soldaten im Felde betreffe, To båtten ihre Thaten gezeigt, daß die Körperſtrafen ihren Muth nicht niedergeſchlagen hätten, und hinſicht: lich ihrer Diſciplin wiſſe Jedermann , der mit den Kriegs. ereigniſſen im Süden von Franfreich befannt ſei , daß die britiſche Armee als Befreierin begrüßt worden ſei, während man die franzöſiſche Armee gefürchtet habe .

anwenden laſſen , und beſonders in zwei Fällen båtten ibm junge Soldaten für die beilſame Wirkung gedankt, welche eine körperliche Züchtigung auf ſie geäußert, ins dem ſie dadurch von einem Wege abgebracht worden , der fie unfehlbar in ihr Verderben geführt haben würde. - Die gegenwärtige Diſciplin in der britiſchen Armee, , behauptete Oberſt Wood, ſei vortrefflich, und der milis - Der edle ford habe vorgeſchlagen , Trunfenheit im tåriſde Charafter der Briten babe den Vorzug vor dem Dienſte , Diebſtahl 2c. mit Hieben zu beſtrafen , und ſolche der Franzoſen und jeder anderen Nation. Wenn ein Bergeben, wie Meuterei, Ungehorſam , Sclafen auf dem

Heer von hunderttauſend Mann in Frieden entlaſſen

Poſten u. dgl. ganz überſehen . Eben ſo håtte er ( lord werde , ſo verldren ſich dieſe in der Maſſe des Voltes Nugent ) wiſſen müſſen , daß der Soldat, der ſeinen Cas und würden darum nicht ſchlechtere Bürger , weil ſie meraden beſtehle , den Civilgerichten übergeben werde gute Soldaten geweſen ſeien ; ( hört, hört!) wåhrend und daß fein Offizier die Befugniß babe , den Verſuch

der franzöſiſche Soldat nach einem Kriege etwas darin

zum Diebſtahl mit Peitſchenbieben beſtrafen zu laſſen.

ſuche, rich von dem Bürger zu trennen , und ſich eine

Hr. Wilbrabam mißbilligte die Körperſtrafen und behauptete, der Abſcheu vor den begangenen Vergeben

Ueberlegenheit über den letzteren anmaße. ford Palmerſton ( Kriegsminiſter ) fagte: Es ſei

lóſe rich in Mitgefühl für die fórperlichen leiden des eine auf Thatſachen ſich ſtůßende Erfahrung, daß da , Schuldigen auf; die Strafen verloren unter ſolchen Um- wo große Menſchenmaſſen in der Zucht erhalten werden

ftånden ihre Wirfſamfeit und das Geſek finfe in der Tollten, ſtrenge Maßregeln nothwendig ſeien. - Man Achtung. Das ebrenwerthe Mitglied ließ ſich alsdann folle nur nicht vorausſeßen , wie einige Mitglieder ged

in Pobeserhebungen über Lord Gombermere aus und i than, daß man in der Armee blos Körperſtrafen anwende; erklärte, der ganze militariſche Rubm, den dieſer in ver:

fie fámen im Gegentheil ſehr ſelten vor und für gerins

ſchiedenen Welttheilen erlangt habe, ſei nichts in Ver- 1 gere Bergehen würden Strafererciren und andere Strafe; ' gleichung mit der Abſchaffung der Körperſtrafen bei der dienſte verfügt; wolle man aber, nach dem Vorſchlage oſtindiſchen Armee. * ) einiger Mitglieder , Gefängnißitrafe an die Stelle der Hr . Warburton hielt das ſtufenweiſe Steigen in in Rede ſtebenden feben , ſo erkläre er (ford Palmerſton), den Strafen , wie es in der franzöſiſchen Armee úblich

daß dieß völlig untbunlich ſei. Das britiſche Militár ſei

ſei, für beſſer, als das Verfahren in der britiſchen , und nicht in Feſtungen und Garniſonen einquartiert, worin ſegte die verſchiedenen , in der erſteren geſeßlich einges rich allein Gefängniſſtrafen anwendbar und zweďmäßig , zeigen . -- In anderen Armeen wurde der Soldat aud führten Strafarten auseinander. geſchlagen , mit dem Unterſchiede jedoch , daß er dort -

* ) Bergi. Nr. 77 der 2. 2. 3. von 1827,

nicht gerichtlich dazu verurtheilt werde , während im

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britiſchen Dienſte ein richterlicher Ausſprudy bierzu erfor : derlich ſei. (Hórt, hört !) – Die Strafe der Peitſchen : biebe ſei urſprünglich deßwegen in die Mutiny act aufgenommen worden , um Bergebungen zu beſtrafen , gegen welche Abhủlfe das gewöhnliche gerid )tliche keine hinreichende gewährt habe, wie z.Verfahren B.Deſertion,

den zweiten Theil_zu liefern , welcher von der Berbindung der ' 3 Waffen in Diviſionen und Urmeecorps, von dem Einfluffe. des Terrains und von den Beziehungen des Angriffis und der Wertheis digung bei beſonderen Localverhältniſſen, ſodann von den Märchen handein wird !

Úngeborſam und Meuterei. Dieß ſeien drei Gattungen

fonaebung in Baiern , mit beſonderer Beziehung auf die Stus direnden und auf die Militär - Ehrenuerichte. Ubgehandelt nach practiſchen Unſichten von A. 0. Braunmübl. Randss hut , Thomann. 1826. 8. ( 18 gr. ) Ein fihr ſchäßungswerther Britrag für die Gefeßgebung gegea

18) ueber den Zweikampf im allgemeinen unddie deffaufige Ge:

von Vergeben , für die es durchaus feine angemeſſene

Strafe gebe, außer der in der Mutiny -Act feſtgeleg

Allgemein werde es von den ehrenwerthen Mits gliedern zugegeben, daß fein ( chreiender Mißbrauch des Duelle. Nach einer erſchöpfeaden hiſtoriſchen , moratiſchen und phis ten .

Strafgeſeßes ſtattfinde, und eine Dazwiſchenfunft der loſophiſchen Erörterung übr Zweitämpfe folgt einefachlundige Darſt llung und Kritik der diesen Geuenſtand berübrenden baieris geſebgebendenGewalt ſei daher gegenwärtig unnöthig. fethen selige. Undieſe umfaſſende Materialien ſchließen ſich die 1

Gen. Duff drückte ſein Erſtaunen aus, daß irgend Vorſchläge des Verfafirs an, welche in einem umſichtigen Straf Femand auf den Gedanken fommen fónne, eine Armee gereße auf Duelle und einem Ehrengejege beruhen . ( Blätter für umformen zu wollen , welche fremde Streitfråfte von liter. Unterh. Nr. 76. )

cinem Ende der Welt bis an das andere getrieben hätte. | 19) Mémoire sur un instrument propre à verifier la coïncidence ( lachen .) , Mein liebes Haus der Gemeinen , fügte der et la rectitude des axes des surfaces intérieures et exté rieures des bouches à feu , et sur un moyen de représenter General mitten unter lautem Gelächter hinzu, ,, es gibt graphiquement celle premiere surface; par J. Didón , nicht einen einzigen Mann in der ganzen Armee, der eine ancien élève de l'écolepolytechnique, licutenant d'artillerie. Peränderung in dem beſtehenden Syſteme wünſchte. “ Br. in 8° de 13/ . Fr. , avec une pl. lith . Metz , 1826. Verronais. Er habe, reßte er hinzu, die Ehre, 36 Sabre Sr. Mas Iſt eine von dem Artilleriecomité ausgezeichnete Urbeit. ( Bullet. jeſtåt zu dienen, und man werde alſo zugeben müſſen, des sc.milit. Nr. 8. 1827. ) +

Gegenſtande daß er etwas von dem in daß ('Nugent) , 20) Philosophie de la guerre ; par le colonel Marquis de Cham edle forð derſtehenden Er zweifle nicht, Rede verſtehe.

einen ſehr guten General geben werde, aber ein wenig Erfahrung Tei durchaus nộthig. - ,, Wenn ein Angriff

bray, auteur de l'éspédition de Russie. Vol . in 89. X. et 267 p . Paris , 1827. Anselin et Pochard . Prix : 4 Fr. Das Bullet. des sc . milit . , welches ( in Nr. 9. 1827 ) die Un:

auf ein ſo vortreffliches Syſtem gemacht wird, ſo kommt richten des Verfaſſers beſtreitet oder ihnen beitritt , ſchließt ſeine es uns zu, um mich eines gewdhnlichen Ausdruces Beurtheilung mit der Bemerkuna, daß dieſes Werkhen , obgleich zu bedienen, das Gewehr in die Hand zu nehmen .“ Der Titel deſſelben etiras anmaßend ſei, der Auror manche Idren Die Debatten wurden hiermit geſchloffen und die und Thatſachen wieder anführe , die er ſchon in ſeinen früheren Wirken ausgeſprochen habe und lehrreiche obgleich darunter mehr als ein und angenehmeLecture wäre,, eine von Lord Nugent vorgeſchlagene Clauſel ohne Abſtim- Gegenſtandjutadein

mung verworfen.

abgebe. Der Recenſent in der berliner Militär- literaturzeitung ( 6. Heft 1827 ) bemerkt darüber Folgendes : Nachdem der Ref. das vorliegende Berkchen mit nicht geringer Erwartung aufmerts ſam durchgeleſen hat, findet er nichts , was den Verfaſſer zu dies

I rem zwar nenen , jedoch des Ref. Unſicht nach unpaſſenden Titel berechtigt haben mag . Fragmentariſche Unſichten , zum Iheil

U e be r ſ ich t

aus der alten und neuen Kriegsgeſdichte mit Beiſpielen belegt, aus denen jedoch weder der Plan des Verfaſſers, noch überhaupt ein Syſtem heroorleuchtet, lageinen wohl nicht ſehr zu obigem , Gleichwohl 17) Die Saktit der drei Waffen : Infanterie, Savalerie und etwas pomphaft klingenden Titel zu berechtigen.

der

neueſten

Militär : Literatur.

Urtillerie , einzeln und verbunden .

Im Beiſte der neueren

Kriegführung. Vorleſungen , gehalten auf der königl. auge- , meinen Kriegsſchule zu Berlin, don C. v. Dođer, königl. preuß. Major der Urtilerie und Ritter , Mitglied der königl. fc wediſchen Akademie der Kriegswiſſenſchaften 2c. Erſter Theil ( die Jaktiť der einzelnen Waffen enthaltend .) Berlin, Poſen und Bromberg , bei Mittler. 1828. 8. ( Preis 1 Rihir. bei directer Beſtellung , 2 Rthlr. durch Buchhandlungen .) Da ſich mit wenigen Worten kein auch nur oberflächlicher Bes

lieſt ſich dieſe Philoſophie des Krieges recht angenehm und enthält des (Suten mancherlei, womit ſie noch den beſonderen Vortheit vers bindet, allen einigermaßen gebildeten Militärs verſtändlich zu ſein, Tollten ſie auch in die Philoſophie nicht weit eingedrungen ſein. 21) Campagnes de Napoléon , telles qu'il les conçut et les exé cuta , suivies de documens qui justifient'sa conduite mili

taire et politique; par Victor Maingarnaud , officier de la légion ' d'honneur et chevalier de St. Louis etc. 2 Vol. in 8. ensemble , de 61 feuilles. Paris , 1827. Evart et Delaunay .

richt über dieſes gehaltvolle Werk erſtatten läßt , umſtändlichere anzeigen aber dem Zwecke dieſer Ueberſicht widerſprechen, ſo müſſen Nach dem Bullet. des sc. milit. Nr. 12. 1827, hat noch nie ein wir uns beanügen, das Erſcheinen des Buches anzuzeigen und die Buch dieErwartung des Leſers ſo vollſtändig getäuſcht, als dieſes ; bavprab chnitte zu bemerken, in welche es getheilt iſt. Nach einem der Titel derſpreche viet, der Uutor reiſte uber am ſo weniger. Ein . ange ( über Wichtiateit und Wiren der Taktik ) folgen dieſe 261cnte in folgender Drdnung: Die Taktik allgemein betrachtet. 22) Beiträge zur Fortification. Mit 6 Steinabdrüđen. St. Petersburg, Pluchart, 1826. gr. 4. ( 2 Rthlr. 6 gr. ) Gelch chtliche Untlänge. Geiſt und Form der Taktik des le: benden z italtirg. Taktik der einzelnen Waffen . Jakt it der Infanterie. Lakrit der Cavalerie. Taktik der Urtillerie.

Benn man auch hierin gerade keine neue Entdeckungen findet,

To gewährt doch dieſe Schrift dem Unterrichteten eine anziehende

In Bezug auf Unordnung , Darſtellung und Vollſtändigkeit läßt und mannichfach anregende lectüre. Beſonders werden die Sowa: ab Werk wepig zu wünſchen übrig. Eine ausführliche Unzeige den der bis herigen Befeſtigungsſyſteme mit Scharfſinn bargelegt befindet ſi b in der Militär : literaturzeitung, 9. Bandes í. Heft. und Undeutungen gegeben, wie deren Abſtellung möglich ſei. ( Jen. Möge es dem unermüdet thatigen Verfaſſer bald möglich werden,

Uug . lit. Zeit . Nr. 42. )

Redigirt unter Berantwortlidfeit der Verlagsbandlung : E. W. Lcore in Darinſtadt, und in deſſen Offijin gedrucft.

!

Samstag,

Nr. 36 .

3. Mai 1828

m

Allgemeine Militar - Zeitung. Ueber Percuſſionsgewehre und ihre Einführung einen fónne. oder anderen Art mit Recht noch im Zweifel ſein Militár.

bei dem Das Knallquedfilber muß mit einiger Vorſidyt bereis Der Hr. Verfaſſer des in Nr. 10 der A. M.3 . von tet werden, da z. B. das Zerſpringen der Gefäße, Kes

1828 abgedructen Aufſabes über die Percuſſionsgewehre torten ac. große Gefahr bringen fann u. 1. w .; das ſpricht im Eingange deſſelben ſein Bedauern darüber Chlorkali läßt ſich dagegen ohne alle Gefahr bereiten. aus, daß er nicht im Stande ſei, .von Reſultaten ſols Die Bereitung des Analíquedfilbers nimmt ferner cher Verſuche zu handelt, welche im Großen bei dem Mis mehrere chemiſche Renntniffe und einen weit größeren litår mit derartigen Gewehren angeſtellt worden ſeien , Koſtenaufwand in Anſpruch, als die des Chlorfali. und theilt fodann das ibin über dieſen Gegenſtand Bes

· Queckſilber, die Baſis des Knallqueckſilbers, wird nur

kannte in drei Abſdynitten : 3 åndmaſſe , Zündungen in einigen låndern von Europa gefunden, wäh und Percuſſions chloß, mit. rend säli aus allen Pflanzenkörpern gezogen Wenn gleich audy ich nicht im Stande bin, Reſultate von Verſuchen beizubringen , die das Weſen der Percuffionszúndungsart erſchöpfend darlegen , ſo iſt mir doch durch ziemlich ausgedehnte Verſuche, die ich ſelbſt an ſtellte , oder denen ich beiwohnte , manche Erfahrung

und mittelſt Kochſalz, Braunſtein und Schwefelſäure in . chlorinſaures Rali umgebildet werden kann , folglich die zur Bereitung des Ghlorfali nöthigen ingredienzien allenthalben vorhanden ſind. Da das Rnalquecfſilber ſchon für ſich allein , ohne

geworden , deren Mittheilung über den in jenem Auf- Zumiſchung eines anderen Stoffes, durch Reibung oder ſaße behandelten Gegenſtand noch mehr Licht verbreiten Schlag entzündet werden fann, und dieß ſogar, wie es dürfte.

die Erfahrung gezeigt, bei einzelnen Präparaten durch

Der Verfaſſer geht im erſten Abſchnitte jenes Auf : oft unbegreifliche Veranlaſſungen geſdiab, ſo iſt der im ſabes ( 3 ů n d marre ) von der ſehr richtigen Anſicht Kriege nicht zu vermeidende Transport von Knallques

aus , daß in Bezug auf den Militårgebranch nur von ſilber mit großer Gefahr verbunden , während das ſolchem Percuſſionspulver die Rede rein fónne, bei wels Chlorfali, welches erſt durch Beimiſchung des Schwefels chem die Fähigfeit, durch Schlag, Stoß oder Reibung und der Kohle die Fähigkeit erhålt, durd) Reibung ,

zu detoniren , durch Inauqueckſilber oder durch das chlos Stoß oder Schlag ſich zu entziinden, ohne alle nur rinſaure Kali hervorgebracht werde , und daß daber die denkbare Gefahr transportirt werden kann. übrigen Knallmetalle ,, wegen ihrer verſchiedenartigen

Hieraus erbeut, daß auch bei der Aufbewahrung des

nichtentſprechenden Eigenſchaften , zu dieſem Zwecke und Knaliqueckſilbers in den laboratorien mit weit größerer anwendbar ſeien .

Vorſicht zu Werfe gegangen werden muß , als bei der

Die hierauf folgenden Eigenthümlichkeiten beider vors des Chlortali. benannten Arten von Percuſſionspulver find genau ſo Die Bereitung des Percuſſionspulvers, bei welchem gegeben, wie ſie aus den Reſultaten der bisher befannt das Knallqueckſilber als Hauptbeſtandtheil, oder auch gewordenen Verſuche hervorgehen ; ſie ſtimmen auch ganz nur theilweiſe in Verbindung mit Chlorkali angewendet mit meinen Erfahrungen überein , indefjen dürfte die wird , erfordert wegen der leichten Entzündlichkeit des

Schlußfolge dieſes Abſchnittes , daß man nåmlich dar. erſteren Knallpråparates nicht nur große Vorſicht , ůber, ob man zum Percuſſionspulver für Militårwaffen ſondern auch mehr Sachkenntniß , da bei einer fals das Knallqueckſilber oder" das Chlorkali als Hauptbe. Ichen Behandlung das Knallqueckſilber ſich leicht theils ſtandtheil wählen folle, noch nicht im Klaren fei, einer weiſe wieder in laufendes Quedfilber umwandelt. Dages weiteren Grörterung unterworfen werden müſſen . gen iſt die Anfertigung des nur aus Chlorfali, Schwefel

Durch eine möglichſt gedrängte Nebeneinanderſtellung und Koble beſtehenden Percuffionspulvers obne alle der Vorzüge und Mängel beider hier nur in Betracht Gefahr zu bewirken ; die einzigen dabei zu beobachtens

kommenden Knalpräparate und der daraus anzufertis den Vorſichtsmaßregeln ſind die, daß man die einzelnen genden Percuſſionspulverarten dürfte ſich am richerſten Beſtandtheile , bas Chlorfali, den Schwefel und die

ergeben , in wie weit man über die Anwendbarkeit der Kohle, für ſich allein pulveriſirt, und erſt dann, wenn

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man den Schwefel und die Sohle mit einander genau und bei der geringſten Reibung entzündet, oderiſich auch vermiſcht bat, das Chlorkali dazu miſcht, bei dieſer let : mobl völlig zerſet und als metalliſches Queckſilber aus ten Beſchäfftigung aber den Saß mit Spiritus vini der Zündmaſſe ſcheidet. Das gewöhnlice, blos aus dergeſtalt anfeuchtet, daß er ſich fortwährend in einem Chlorkali , Shwefel und Kohle bereitete finallpulver teigartigen Zuſtande befindet. leidet dagegen durch Feuchtigkeit nur momentan ; mit Das Percuſſionspulver, bei weldhem Rnallquecfſilber dem trockenen Zuſtande tritt auch die 3ů ndu der Hauptbeſtandtheil iſt , iſt durch einen leiſen Druck fraft ganz unverändert wieder ein. oder Schlag und durch ſehr unbedeutende Reibung zu

Was nun endlich das durch dieſe Percuſſionspulver

entzünden ; dasjenige, beiwelchem das finallqueckſilber veranlaßte Orydiren anbelangt, ſo ſcheint man ſich da : in Verbindung mit Chlorkali angewendet iſt , bedarf von überzeugt zu haben , daß dieſelben nur auf Eiſen

ebenfalls nur unbedeutende Percuſſionsfraft zur Ent- und Stahl nachtheilig einwirfen, indeſſen herrſcht faſt alls zúndung, indeſſen iſt es nicht ſo leidt entzündlich, wie gemein die Anſicht , daß das Knallqueckſilber auch das das erſtere; und dasjenige, bei welchem nur Chlorkali Eiſen und den Stahl gar nicht angreife, dagegen aber

den Hauptbeſtandtheil bildet, erfordert die meiſte Per- das Chlorkali auf beide Metalle einen ſehr nachtheiligen cuſſionskraft zu ſeiner Entzündung. Es iſt einleuchtend, Einfluß äußere. Wenn wir nun die bisher gemachte Zuſammenſtellung daß diejenigen Percuſſionspulver, welche die geringſte

Kraft zu ihrer Entzündung bedürfen , die meiſte Vor der Mångel und Vorzüge beider vorerwåbnten finallprås ſicht bei ihrer Handhabung erfordern und daß daher parate und der daraus anzufertigenden Percuſſionspuls die Anwendung des gewöhnlichen , nur aus verarten genau erwägen , ſo finden wir , daß für den

Chlorkali, Schwefel und Sohle beſtehenden Militärgebrauch das aus Chlorfali, Schwefel und Roble Knallpulvers, die wenigſte Gefahr veranlaßt. angefertigte Percuſſionspulver große Vorzüge vor dem

Früher glaubte man, daß das aus Renaulquecfſilber nus Knallqueckſilber bereiteten gewahrt, und daß es in bereitete Percuſſionspulver mehr Zündfraft beſaße, als der öffentlichen Meinung nur in ſo fern dem legteren das nur aus Chlorkali angefertigte. Jebt ſcheint man nachſteht, als es den Stahl, und zumal das Eiſen auf von dieſer Anſicht zurückgekommen zu ſein , und von

eine ſehr nachtheilige Weiſe durch ſchnelle Drydation

Manchen wird ſogar das letztere in dieſer Hinſicht vor

angreifen ſoll. Dieſer Umſtand iſt allerdings wichtig genug, um gezogen ; zuverläſſig darf man indeſſen annehmen, daß hinſichtlich der Sicherheit der Entzündung für diejenigen , welche über denſelben weiter nidits als die

die ladung der Handgewehre ſich beide Pul: Offentliche Meinung kennen , in Zweifel zu feßen , wel. dem von den beiden Puiverarten ſie als Zündungsmittel verarten gleich ſtehen. Daß die Dampfe , welche ſich bei dem Perpuffen der für Militärgewehre den Vorzug geben ſollen . – Ob dies

Zündungen aus Knauqueckſilber entwideln , dem Ein : les Drydiren aber auch wirklich in der ſo ſehr nachtheis Theil des an dieſem Ges athmen , ſo wie dem Auge ſchädlich werden, iſt nicht ligen Art, wie es der größere abzulåugnen. Wenn audi dieſer Umſtand ſich bei dem genſtande theilnehmenden Publikums zu glauben deint, fann bisherigen Gebrauche ſolcher Zündungen nicht auffallend ſtattfindet, iſt noch nicht genügend erwieſen, undendlid, nachtheilig gezeigt hat, ſo ſteht dennoch in Frage, ob er nur durch Verſuche und Beobachtungen , und bei dem Feuer in geſchloſſenen Gliedern und bei dem in durch deren gegenſeitige Mittheilung ins Klare gebracht als unbeachtungswerth erſcheinen werde. - Bei dem Erfabrungen geſtützte Betradytung dieſes Gegenſtandes

in bu

den verſchloſſenen Gallerieen der Feſtungen ebenfalls werden, daher denn auch hier eine nähere, auf gemachte Verpuffen des aus Chlorfali angefertigten nicht ungern geſehen werden wird. Anallpulvers entwickeln ſich feine ich ådliche ( Fortſegung folgt. ) Dåmpfe , aber auch nicht, wie der Hr. Verfaſſer jenes Auffages glaubt, reiner Sauerſtoff, ſondern falzſaures

Gas , Kohlenorydgas, kohlenſaures Gas und ſchwefes

Ueber die Formationen der Infanterie

lige Säure. Obwohl es bei Verwendung beider Percuſſionspul: verarten ein Haupterforderniß iſt , daß die Zündmaſſe

Die Nr. 27 der A. M. 3. laufendes Jahres enthält über das leere und volle Quarré " einen Aufiaß ,

gegen Cavalerie .

der Zündungen hinreichend gegen die ſchädliche Einwirsmelcher den Beweis liefert, daß man über die wahren fung der Feuchtigkeit geſchüßt werde , ſo muß doch als Grundfåße der Vertheidigung der Infanterie gegen Cas eine Eigenthümlichkeit des aus Knauqueckſilber bereites valerie nicht allenthalben einverſtanden iſt. Wir glaus ten Percuſſionspulvers erwähnt werden , daß das zufäls ben dieſe Grundſåpe in Folgendem auszuſprechen : Die lige Feuchtwerden deſſelben febr üble Folgen nach ſich Cavalerie befindet ſich der Infanterie gegenüber in dem ziehen kann , indem die Erfahrung gezeigt hat, daß mit Beſibe überwiegender Naturfråfte ; gelingt es ihr, dieſe

dergleidsen Zündmaſſe gefüllte Zůndhůtchen , welcheman Kräfte ungeſchmålert in Thåtigkeit zu bringen, d . h. den merr oder weniger lang der Einwirkung der Feuchtig . Eboc wirklich durchzuführen , ſo iſt ohne Zweifel die

entweder eine zu leicht entzündliche Eigen : Niederlage des Fußvolfes entſchieden . Hieraus ergibt keit ausſette , mme ſchaft angeno n hatten , oder auch ganz unbrauchbar fich aber für letzteres die Notwendigkeit , die Kräfte geworden waren , da ſich in dieſem Zuſtande das Knall: der Reiterei, ebe dieſe es erreicht, zu zerſplittern , und

queckſilber fryſtalliſert auf der Oberfläche der Zündmaße dieß geſchieht nur durch ſein Feuer. Hiernach fann aber

oder an den inneren Wänden der Zündhůtchen anſeßt I nur diejenige Stellung der Infanterie für die zweckdients

285

286

lichſte erkannt werden, welche die größtmögliche Feuers | inneren leeren Raume geplaßten Granaten eine nach: wirkung zulåßt; es iſt uns keine Stellung bekannt, theiligere Wirkung hervorbringe. welche, neben anderen Vortheilen , dieſer Bedingung in Die Puncte b u . c. haben wir bereits erörtert und groferem Maße entſpråde, als das leere Quarré. bemerfen daher nur noch zu a. Folgendes. Wenn das

Durchgeben wir nun die in dem obenerwåbnten Auf Eindringen feindlicher Reiter in ein Quarré úberhaupt fabe ausgeſprochenen Anſichten .

gefährlich iſt, ſo wird es dieß in dem vollen in weit 1 ) Der Verfaſſer legt dem vollen Quarré die eigen: großerem Maße als in dem leeren ſein , weil einige

thúmlichen Vorzüge bei, a) daß es leichter zu lenken und Reiter ein volles Quarré , wenn auch nicht auseinans zu bewegen ſei, - b ) daß die einzelnen Theile nicht von derſprengen, doch wenigſtens vollſtåndig desorganiſirent

einander zu trennen ſeien, - c) daß den Leuten dars aus ein großeres Vertrauen erwachſe und damit ein Jiponiren verbunden ſei, – d ) daß, wenn der Feind Granaten wirft, der größere Verluſt bei dem vollen Quarré leicht nicht ſo gefährlich werden durfte, als die moraliſche Wirkung des Rückenfeuers durch die in dem inneren Raume des leeren Quarré's geplaßten Granaten . Wir bemerfen hierauf, und zwar zu a, daß cine Bas taillonscolonne in Diviſionen auf Plotonsdiſtance, wor: aus das leere Quarré am ſchnellſten gebildet wird, ſo

werden , wodurch freilich eine Auflöſung leicht erfolgen kann, da jede Formation der Infanterie gegen Reiterei nur in dem Beſtehen einer ungeſtörten Ordnung und in einer möglichſt ununterbrochenen Einwirfung der Vors geſetzten auf die Untergebenen ihre Gewährleiſtung hat. jener Fall wird aber in einem leeren Quarré nicht ſo leicht eintreten, indem, wenn auch einige Reiter dahin eindringen , in dem inneren Raume deſſelben Mittel genug vorhanden ſind , um ſie alsbald ünſchädlich zu machen , obne daß die Ordnung im Allgemeinen geſtort

beweglich und lentíam iſt, als eine in Maſſe geſchloſſene würde ; die dnrch das Eindringen an einzelnen Puncten

Colonne, aus welder man das volle Quarré formirt ; veranlaßten Unordnungen fónnen durch die Chefs, welche - zu b , daß wir den Grund nicht einſehen , aus wels ihre Abtheilungen ſtets vollfommen in der Hand behals

chem die einzelnen Theile eines vollen Quarré's nicht zuten , leicht beſeitigt werden. trennen ſeien, was der Verf. auch ſelbſt zugibt, indem

Unter den mit einem vollen Quarré verbundenen

er ſagt, es liege in dem Reiche der Träume, zu glauben, ein Reiter fónne in eine ihm widerſtehende feſte Maſſe nicht eindringen ; zu c , daß den Leuten aus der Stellung im vollen Quarré fein großes Vertrauen er-

Nachtheilen hat aber der Verfaſſer anzuführen vergeſſen, daß darin für die berittenen Generale und Stabsoffis ziere nur ein höchſt beſchrånfter Raum vorhanden iſt, und daß die zufällige Verwundung mehrerer Pferde und

-

wachſen fónne , indem dieſes Vertrauen nur aus der das dadurch mögliche Wildwerden derſelben ſchon hin.

Móglichfeit der Anwendung der Kräfte des Einzelnen hervorgehen dürfte, was aber in dieſer Stellung durchaus nicht der Fall iſt ,, worin vielmehr eine Menge Kräfte gehindert ſind, thátig zu werden ; und, was das Jmpo: niren anbelangt, daß der Feind viel zu entfernt iſt, um folches wahrnehmen zu fónnen ; - zu d endlich , daß durch in einem vollen Quarré zerſpringende Granaten

reichen dürfte, die unbedingt nothwendige Drdnung und Rube zu ſtoren und den nåchſten Anlaß zur Aufidſung des Duarré's zu geben.. Ermågt man indeſſen nur die Nachtheile, welche der Verfaſſer des mehrerwähnten Auflages ſelbſt zugeſtans den bät, ſo laßt ſich nicht leicht begreifen, wie er dem sollen Quarré úberwiegende Vortheile beilegen fonnte,

gleichfalls ein Rückenfeuer entſteht, da die Leute nach und um ſo weniger, da er an einem anderen Orte zuges

allen Seiten Front machen , daß dieſes Feuer aber in ſteht, daß die Formirung des leeren oder vollen Duar , einem vollen Quarré eine um ſo größere phyſiſche und ré's von Umſtänden abbảnge und daß weder dem einert moraliſche Wirfung hervorbringen muſie, theils weil es noch dem anderen ein unbedingter Vorzug zu geben ſei. in dieſer gedrångten Stellung an Gegenſtanden nicht Schließlich glauben wir unſere Anſicht über die Vors fehlt , welche getroffen werden fónnen , theils weil die zuglichfeit des leeren Quarré's nicht beſſer unterſtüßent außeren Rotten nicht wahrnebmen fónnen , was in dem zu können , als indem wir ſie unter die Autritát des Inneren des Quarré's vorgebt, und ſich daber die Ge, Meiſters unſeres Jahrhunderts ſtellen .

fahr vielleicht großer vorſtellen, als ſie wirklich iſt.

Napoleon ſagt

in ſeinem Berichte an ons Directorium über das Trefs

2) Zu den Nachtheilen des vollen Quarré's zählt fen bei Schebreis über die Art , wie er ſich gegen die der Verfaſſer : a ) daß, wenn einzelne Reiter in daſſelbe Mamelufen formirt hatte, Folgendes: ,, Wir hatten nur

dringen und darin ravagiren, und wenn dieſer Umſtand zugleich von einem neuen Choc begleitet wird, dieſes die Auflöſung des Quarré's leicht herbeiführen könne ; b ) daß öas Geſchůßfeuer einen großeren Verluſt bewirfe; - c) daß es dem Feinde eine geringere Feuer: linie ent-egenſtelle ; - d ) daß darin Staub und Hitze

200 Reiter, die von dem beſchwerlichen Marſche noch ganz erſchöpft waren . Die Mamelufen dagegen hatten

hóchſt beſchwerlich falle.

Die Schladitordnung des franzöſiſchen Heeres war fol

ein prachtvolles Reitercorps, bedect mit Gold und Sils

ber, bewaffnet mit den beiten engliſchen Carabinern und Piſtolen, den trefflichſten Klingen des Orients, und viels leicht mit den beſten Pferden des Continents beritten.

Zu den mit dem leeren Quarré verbundenen Nadha gende. Jede Diviſion bildete Bataillonsquarré's mit theilen zählt der Verfaſſer : a ) daß einzelne Reiter , dem Gepäc in der Mitte und mit dem Geſchüß in den

welche in daſſelbe dringen , es leicht in Unordnung brin : Zwiſchenråumen der Bataillone. Die zweite und vierte gen und ein neuer Choc die Auflöſung deſſelben berbeis Diviſion ſtand binter der erſten und dritten. Die fünf führen könne ; b) daß es nicht ro lenkſam und be. Diviſionen der Armee waren in Staffeln aufgeſtellt, ſie weglich ſei; c ) daß das Rúdenfeuer der in dem flanfirten ſich gegenſeitig und wurden durch zwei Dórfer .

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flanfirt, die von uns bereßt waren . Die Reiterei der ein [ chönes Ihal, in welches ſich einzelne kleine Hűael niiderrent: Mameluken überſchwemmte bald die ganze Colonne , 1 ten. Zahuoś war die Menge der Zuſchauer. Gegen Mittagerſchien

überragte unſeren Flügel und ſuchte in unſeren Flanken einer der Sutan,auf einem herrlichen arabiſchen Bengſte, umgeben von prachtooll

und im Rücken den räwadien Punct, um uns zu ſpren: gen. Allenthalben aber fand ſie, daß unſere Linie gleich furchtbar war, und ihr ein doppeltes Front- und Flan: fenfeuer entgegenſchickte. Sie unternahmen mehrere An griffe, jedoch ohne Erfolg ."

Menue Offiziere, Pa cha's , Capidgi Eunuchen zc. gekSo: eideter Barchi's, ſchön die meiſten dieſer Männir wa : ren, fo war doch unter ihnen allen dir Sultan weitaus der ſchönſte. Er ritt mit vieler Grazie, in langſamen Schuiite, während eine Anzahl untirgrordneter Offisiere, als Ordonnanzen , zu beiden Sei

ten bin : und wiederſprengten. Endlich ſtellte er ſich auf; feine Leibgarde ſchloß ſich dicht um ihn zuſammen . Es war dieß die berühmte weiße Garde , von Kopf bis zu Fuß ganz weiß ge Kieidet , lauter hohe . ſchöne Beſtalten , doch mehr idlant und fein ,

als feſt gebaut. Ihre Shiluah ( Pluderhofen ), der weite faitige Mantil , die Iunica , der Iurban und die Sandalen waren aue Baiern. Nach der, den Ständen vorgelegten Generalfinanz weiß wie Schnee , was rierem herrlichen Gorps , das mit frierli rechnung für das Berwaltungsjahr 18²S/26 betrug für dieſes Jabr them Ernſte leinen kaiſerlichen berrn umichloiſen hatte, ein ganz

Militär : Chronik.

1

der Militäretat , und zwar

Der

Boranſchlag. it.

1) für die active Urmee 2 ) für die Gendarmerie .

3) für das topographiſche Bureau . .

6,700,000 540,000 50,000

Die wirtliche eigenes Ehrfurcht einflößendes Unſehen gab. Es war ein wolkens Ausgabe. lofer, renr beißer Tag. In der Sonne blikten die glänzenden ft. 5,950.000 Waffen , neben der rinen, flickenloren Weiße ihrer Uniformen . 540,000 Jider von ihnen ſchien wigen ſeiner Sdönheit ausgewäbit, wähs 50,000 rind die ſtärkeren, fleiſchigeren Körper der, vielleicht auch im Kampfe kräftiaeren Deibis mehr an die Indolenz und drückende Monoios

6,540,000 nie' dis orientaliſchen Lebens erinnerten. Dem Sultan war dieſe Es wurden alſo für die active Urmee 750,000 fl. weniger aus: Garde auf das treueſte ergiben , theiss wegen des hohen Soldes, gegeben , als von den Ständen bewilligt war. thrils moegin der vielen zrichen von Gunſt, die fie von ihm erhielt. Preußen. Um 30.März wurde der Gineralmajor 0. Schmidt, unfern der weißen Garde ,ſtand eine zweite Schaar, jenar nicht Gommandeur der 2. Infanteriebrigade , zum Commandeur der viel nachſtehend, nur etwas weniger glänzend gekleidet , die 2. Landwehrbrigade , der Oberſt v. Gardell, Gummandeur rothe yarde; aber auch in ihr erblickte man to spenig, als una zuſammen 7,290 000

des 2. Infanterieregiments, zum Gommandeur d'r 2. Infanterie: ter der ideißen Garde, jene ſtrenge, feſte Züge arter Krieger. ( Sie der Oberſt v . Ludowig vom 9. Infanterierigiinent Cowohl, als die weiße Garde, nahmen an dem legten Aufruhr bei:

brigade,

zum interim . Commandeur dis 2. Infanterioregiments , der nen Untheil , ſondern waren die Eifrigſten in Vernichtung ihrer Oberft 0. Gani vom 9. Infanterieregiment zum interim . Com einpörten Waffenbrüder. ) Nun begann die Mufie in ſtolzen , mandeur des 31. Infanterier gimento , dir Oberſtlieutenant wilden Tönen. Die Truppen reßten ſich in Bewegung. Beſonders

8. Reftelo oth don 31. Infanterieregiment zum Commandeurſchön war die Entfaltung der Reiterei. Endlich ſtieg der Sultan des 39. u. 40. Infanterierogiments , der Oberſt v. Often : vom Pferde und trat in eine kleine Kioske oder Sommhaus, Sacken , Sommandeur dis 29. Infanterieregiments ., zum Com : i welches zu diesem Zwice leicht aufgebaut und vorn offen war. mandeur des 18. Infanterieregiments ,

der Oberſt v . Hürer

gier liiß er ſich auf einem prächtigen Divan nieder , blos von 2

vom 5. Infanterieregiment zum interim. Commandeur des 29. In oder 3 ſeiner Favoritoffizivre umgeben , und rah mit bebaglicher fanterieregiments, der Heneralmajor v . Gjetterig, som inan: Ruhe den Trupp.nübungen zu. Troballes Glanzes der prächtig deur der 15. , zum Commandeur der 16. Gavaleriebriaa r, der gekleideren Garden, konnte man fit bei dieſen militäriſchen Uebuns Oberſtlieutenant d . Dißen : und Hennia vom 2. Huſarenregissen nimt virbergen , daß diere ſvöne junge Prute alten , kriegs: ment zum interim . Commandeur des 1. Dragonerregimento , aewohnten Iruppin unmöglich die Spiße bieten könnten. Dieſe der Oberſt Schleyer von 18. Infanterieregiment zum zweiten ' ſchlanke, fiingeformt? G.ftuitrn und dieſe fleckenlose Kleider ſchie: Cammandant don Torgau ,

der Generalmajor v . Puttkams nen bilier zu einer antiken Proceſſion griechiſcher Jünalinae und

mer , Commandant von Potsdam , zum Commandant des Inva: lidenhauſes zu Berlin, der Oberit v. Roder vom 1. Garde: regiment zum Commandant von Potsdam ernannt. Der General: major v . 3 aſtrow , Commandeur der 16. Cavaleriebrigade, wurde in Ruheſtand verſagt .

; Märchen auf den Hügel der Utropolis, als zu dem blutigen Kampfe eines Schlachtfildes zu paſſen. Die Form ihrer Waffen und die Waffen ſeibit ſind nicht geeignet, Schrecken einzuflößen. Der lange diaghan iſt eine uit Halb äbel, den ein einziger Hieb eines Dra: gonerabils vernichten würde. Der reiche Kandgar oder Dolch iſt

Rußland ( 3. April.) Bei der Flotte des baltirden im Treffen wenig zu brauchen , und mit dem Bajonnet verſtehen Die Sanitich aren, weiche ſeitdem vera Meeres find ernannt worden : Der Viceadmiral Borobka zum ſie nicht umzugeben, Chef der i. Diviſion , die Contriadmirale Noudneff, Sandler und nichtet worden ſind, waren rüdfid;tlich ihrer körperlichen Kraft Rentel zu Chefs der 1. 2. u . 3. Brigade dieſer Diviſion ; zum und ihres krirgeriſchen Feuers die Blüthe res türkirchen Heeres; Chef der 2. Diviſion der Viceadmiral Graf Heiden , und zu trog ihres unrubioen , widerſpenſtigen Geiftes iſt ihr Verluſt doch Chef: der 1. 2. u. 3, Brigade derſelben die Contreadmirale Laza : ein unerieblicher Veriuſtfür das Reich. Oft ſtand icy fili, um reff II., Hamilton und Valfilerif; zum Ghef der 3. Diviſion der Wie: dieſe hohe, träftige Männer, mit ihren bis zur Schulter nacten admiral D'Gildieund zu Chefs der 1. 2. u . 3. Brigade derſel: Urmen, ihrer offenen, hochgewölbten Bruſt und ihrem furchtloſen, 1

ben die Contreadmirale Byrdensky HII. , Tcheleiff und Minikky.

Se. Maj. der Kaiſer haben dem Generallieutenant Grafen

wiiden Blice zu bewundern, - meiſt alte, verſuchte Krieger, mit

eiferſüchtigem , eingewurzeitem Stolze auf die Ehre der Waffen

0. Gourieff den St. Annenorden ir Klaſſe mit Diamanten zu ihres Volles. Ein ſolcher Geiſt, der ſich hiſtoriſch gebildetund die ganze Seele eines Corps durchdrungen hat, läßt ſich nicht durch Erercitien erregen . Wäre es aber dem Sultan gelungen , je nes

verleihen geruht ,

C0128 felbft der Diſciplin zu unterwerfen und an europäilde

Mi

ſ celle n .

Taktič zu gewöhnen, ſo würden dieſe hunderttau'end Janitſcharen Europa gegenüber eine furchtbare Macht gebildet haben . – Gegen 2 uhr Nachmittags wurde die Heerſchau beendigt. Die Janit'charen

( 3ürkiſche Deerfcha u. ] Ein Engländer, welcher vor zogen ab, nicht ſchweigend und geſchloſſen , ſondern in lärmender oelcher fidh fid; vor

einigen Jahrin in Konſtantinopet aufhielt, war dort Zeuge einer unordnung, mehr einem Zuge Beduinen , als einem diſciplinisten Iruppenmuſterung, welche der Sultan über die Janitſcharen und Seere ähnlich. BenigeMonate ſpäter wurden dieſe ſtolze Köpfe ſeine Garden hielt. Er erzählt darüber in London Weekly Review in den Bosphorus geworfen oder in þaufen aufgethürmt vor den

Folgendes : ,, Das Feld, auf welchem die Beerſchau ſtattfand, Ipar / Shoren des Serails ." Redigirt unter Verantwortlidfeit der Verlagsbundlung: C. W. Loofe in Darmſtadt , und in deſſen Offijin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 37.

7. Mai 1828 .

Allgemeine Militár - Zeitung. Ueber Percuſſionsgewehre und ihre Einführung

,, Es iſt unſtreitbar ( nach chemiſcher Darlegung ),

bei dem Militár.

daß alle zur Schlagentzündung taugliche Stoffe, die Metalle nicht ausgenommen ,in

( Fortfeßung . )

Folge ibres Gaſes und Rüdſtanden , das Eiſen

Zuvorderſt erlaube id) mir, dasjenige, was der fónigl. roſten machen; wovon ja ſchon das Schießpuls preußiſche lieutenant Sdımidt in ſeinem Werkchen : „ Die ver nicht ausgenommen werden kann.“ Jáger- und Schußenbüchſe, “ Seite 1.32 u . f. ,,ůber den ! ,, Wenn daber dieſer oder jener Fabricant u. 1. w. Einfluß der Knalpräparate auf das Roſten (Orydiren) . Teine zuſammengemengte Rnad : oder Zündmaſſe mit des Eiſens bei ihrer Anwendung als Zảndpulver ſagt, der beſonderen Bernerkung rühmt daß ſie durchaus 2

-

in Nachfolgendem wortlich beizufügen.

nicht das Eiſen roſten mache

„ Ueber dieſen Gegenſtand find abſonderliche Meis nungen verbreitet, ſo daß eine kurze Betrachtung hier nicht weggelaſſen werden darf. Im Augemeinen beſteht die Anſicht, daß das Zündpulver, deſſen Hauptbeſtand. :

anderen Sinne hinzunehmen und mit dem Schießpulver zu vergleichen. Wird aber angenommen , daß das Knallpulver aus chlorinſaurem Kali , mehr als alle Préparate , das Eiſen angreift, ſo iſt es aus dieſem

-

To iſt dieſes in einem

-

theil das chlorinſaure Rali , die Gemebre und Zünds Grunde nicht ſofort als unrathſam anzuſehen , indem

apparate zu ſehr angreife. Aus dieſem Grunde will, der angeführte Nachtheil bei einem mit Schießpulver man sich mit Erfolg des Knallquedſilbers bedient haben. geladenen Gewebre verſchwindet.“ Der Verfaſſer, dem dieſer Gegenſtand allerdings wichs

,, Die nachtheiligen Stoffe deſſelben , welche bei dem

tig ſchien, hat daher Verſuche angeſtellt, welche folgendes Verknallen der ſo geringen , jedesmal zur Entzündung Reſultat ergeben haben. Er verfnaute nåmlich auf gleis des Scuffes angewandten Maſſe, welche nicht mehr

den blanfen Eiſenplättchen verſchiedene Anadpräparate' als ' s Gran zu betragen braucht, nach dem Inneren in gleichen Gewichtstheilen, und eben ſo auch Schießpuls , des Gewehres ſtrómen müſſen , um das Pulver zu ents

ver; ließ alles 48 Stunden und langer in einer feuchten ' zůnden , verbinden ſich dabei theils mit der glühenden Stube ſtehen , und fand nach Verlauf dieſer Zeit, daß Flüſſigkeit, wie das Chlorgas , theils mit dem Rúd auf allen Eiſenplåttchen eine faſt ganz gleiche Menge ſtande, wie das Kaliumchlorid mit dem Schwefel, zum Roſt ( Eiſenoryd ) entſtanden war. Am wenigſten Kaliumſulphurid, mit Freilaſſung der Baſe (des Rali) ; war jedoch die Platte mit dem Rücftande des Schieß- oder ſie werden ganz bei dem Verbrennen verzehrt, wie pulvers geroſtet. Bei dem Knauſilber, dem Rnalquects der Sauerſtoff, der das Verbrennen , und ſo die Wir : ſilber und bei den in 49 ad 1. 2 u. 4 % ) beſchriebenen fung des Pulvers vermehrt u. f. 7. " Knallpulvern , war in ihren Wirkungen kein ſichtbarer Es werden demnach die dem Eiſen oder dem Ge . Unterſchied wahrzunehmen . “ * ) Folgendes ſind die Mirdungsverhältniſſe dieſer Pulver : Rr. 1. 100 Sheile chlorin'aures Kali, Kohle, 12 Schwefel, chlorinſaures Kali, Nr. 2. 100 . 12 Schwefel, Kohle, 10 Nr. 4. 0,450 chlorinſaures Kali, 0,250 Salpeter, 16

3

0,150 Schwefel,

wehrlaufe nachtheiligen Stoffe des Schießpulvers nicht vermehrt. Aehnlich verhålt es ſich mit den Knalmetals len. Werden aber die Knalpräparate dfter hintereins

ander bei einem ungeladenen Gewebre verknallt; ob in die Rupferbütchen gefüllt, oder als Zündpillen ,

oder als Kórner ; ſo iſt allerdings das ſchnellere Ro. ſten des Gewehrlaufes zu ertiåren , da die nach . theiligen Stoffe dann nicht der Umwandlung und 3erfeßung unterworfen ſind. “ ,, Der Sauerſtoff und die Säure, welche bei dem

Verinallen eines Knallpråparates frei oder gebildet

0,075 Faulbaumholz geraſpeltes und durch Seidenzeug geſiebtet werden, ſind vornehmlich mit der Eigenſchaft des úbri. , gen Rúdſtandes -- Feuchtigkeit aus der atmosphảris -

0,075 Licopodium, zuvor einzeln zerpuldert, mit

iden luft anzuziehen - die Veranlaſſung zum Roſten 0,30 Baſler befeuchtet, einige Stunden gerieben , lohenLuft und wie gewöhnliches Schießpulver behandelt.

des Eiſens. Da nun der Rådſtand des Senađquecſilbers

291

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auch obige Beſchaffenheit und Eigenſdaft hat , ſo iſt und dieſer mehrere Roji befand rich nur an der Außen ,

wohl leicht einzuſehen , daß man ſich nicht, wie anges feite des Piſtons und am Gewesrlaufe um den Piſton geben , der Vermeidung des Roſtend , ſondern anderer berum ; in der Zundrébre des Piſtons und im Laufe

Gründe wegen , dieſes Préparates zum Abfeuern der ſelbit befand fid and bei den Perculiongewehren nicht Gewehre bedient hat, und mit einigen Veränderungen, im geringiten mehr Noſt, als im Zündloche und dem mit weſentlichem Vortheile bedienen kann. Nach des

Prufe der Steinſchlosgewehre , weßhalb ich der Anſicht

Verfaſſers Verſuchen nimmt das Roſten ab , wie der des lieutenants Schmidt, daß nämlid, durch die Pero Kartegrad des Eiſens etwa zunimmt. Eben auch with

cuſſion szúndung die dem Eiſen oder dem Ge .

tig iſt eine glatte Oberfläche, da mit einer rauhen, noch wehrlaufe n a dh't heiligen Stoffe des Schießa mit Feilſtrichen verſehenen Fläche, dieſelbe ſich vergrós pulvers nicht vermebrt werden , vóllig beitrete. fert , daber mehr Anlegungspuncte der Einwirkung bars Außerdem hatte ich bisher noch Gelegenheit , außer

bietet. Start geglúbtes, in thieriſder tohle meinen eigenen mehrere andere Jagdgewehre zu beobs angelaufenes und gehärtetep Giren , wird nur adten, und da ich auch für dieſe ſchon ſeit einigen Jahs

von den Knallpråparaten , ſo wie von dem ren die Zúndungen ( größtentheils Zundhůtchen ) zu lies Pulver, in einem anhaltend angefeuchteten fern habe, ſo fonnte ich hierdurch um ſo mehr zu einer Zuſtande angegriffen. "

Auch ich machte in åbnlider Art einen Verſuch . -

ſicheren Beurtheilung gelangen . Die Zündmaſſe dieſer Hütchen beſtand fortwährend

Im Jahre 1824 ließ ich auf einer damascirten Sábels klinge in gleichen Theilen zuerſt Knallqueckſilber obne alle Beimiſchung, ſodann dieſes Kuallmetal mit Zumis | ſdung von Schwefel und Rohle und gewöhnlichem Schießpulver, nach verſchiedenen Miſchungsvorſchriften,

aus einer Miſchung von Knallquedſilber und gewóbns lichem Knallpulver , indeſſen iſt das , für die Gewehre als ſo nadhtheilig gefürchtete Chlortali in derſelben vors herrſchend. Obſchon dieſe Gewehre regelmäßig bald nach dem

und endlich ſiebenerlei, nach verſchiedenen Miſchungsvers | Gebrauche wieder gereinigt wurden , ſo geſchahen aus

båltniſſen zuſammengeſepte Knallpulver verpuffen. Die Klinge ward hierauf in die dazu gehörige eiſerne Scheide geſteckt und ſo der Såbel von mir nach wie vor getras gen, der Einfluß dieſer Knallpräparate auf die Klinge

denſelben doch håufig auf einer Jagd 50 und mehrere Schüſſe, und es iſt bis jeßt an feinem einzigen eine nachtheilige Einwirkung der Percuſſions : zů ndung , weder auf das Schloß nodi den Gewehrs

aber, wenigſtens in der erſteren Zeit, tåglich beobachtet.lauf wahrzunehmen . Das Reſultat dieſes Verſuches war mit dem des Ganz gleich würde es ſid) mit den Militárgewehren

vom lieutenant Schmidt mitgetheilten ganz gleidh ; nur drei dieſer Knalpräparate ſchienen , jedoch ſehr unbe deutend mehr Roſt anzuſeßen, als die übrigen ; es war dieß die Miſchung des Knallquecfſilbers mit gewöhnlidem Schießpulver , und zwei Knallpulvermiſchungen, in welchen im Verbästniſſe zu den anderen Miſchungstheilen das meiſte Chlorfali enthalten war.

In der Folge verband id) mit der Beobachtung dies ſer Sabelflinge, die noch ießt der Einwirfung jener auf ihr verpufften Knallpräparate preisgegeben iſt , auch nod, andere dieſer Art, indem id, bei Verſuchen , die ich

verhalten ; man darf dieß um ſo ſicherer annehmen, da der Soldat nid) t nur ebenfalls verpfliditet iſt, ſein Ges

wehr ſo bald als möglich nach dem Gebrauche zu reis nigen , ſondern auch bei dem Militár in dieſer Hinſicht eine weit größere Controle ſtattfindet. Bei meinen Jagdgewebren führte ich anfänglich zu meiner eigenen Belehrung Zúndhůtchen aus verſchiedes nen Fabriken , indeſſen ſpåterhin und bis jeßt nur ſolche, die ich ſelbſt hatte madhen laſſen und deren Zündmaſſe aus bloßem Knallpulver ohne Zumiſchung von Knall. quecfſilber beſtand.

theils zu meiner eigenen Belehrung machte, theils dienſt

Während der Jagdzeit laſſe ich meine Gewehre nur

lidy unternahm oder beobachtete, dieſen Gegenſtand nie aus den Augen verlor und die zu den Verſuchen vers wendeten Gewehre ſorgfältig unterſuchte; und da die zu den Verſuchen nöthigen Zündungen unter meiner

ſehr ſelten , und zwar nur dann , wenn am Tage der Jagd ſehr feudytes Wetter war, reinigen ; - ich hänge ſie in der Regel bis zur nádyſten Jagd geladen hinter den oder in die Nähe des Ofens, indeſten nehme ich

Peitung angefertigt wurden , ſo wurde es mir um ſo zuvor das Zundhůtchen ab und überſtreite mit eineni, leidter , den Einfluß der verſchiedenen Percuſſionspuls mit Klauenfett oder Del getrånften Borſtenpinſel, wel : ver nud) hinſichtlich des Drydirens kennen zu lernen . der ſich in einer Hornfapſel ſtets in meiner Jagdtaſche

Ich fam dabei immer mehr zu der Ueberzeugung, daß das Orydiren durch die bisher gebräuchlichen Knallprås parate ziemlid) gleich , überhaupt aber auch nicht ſo bedeutend ſei, als viele glauben, und daß alſo in dieſer Hinſicht eben ſo wenig das Stnallquedſilber dem Chlorfali vorzuziehen ſei , als überhaupt dies ſer Gegenſtand gegen die Anwendbarkeit der Percuſſions zündung bei Militärgewehren ſprechen kann . Bei den Percuſſionsgewehren hatte ſich bei dieſen Berſuchen, wenn man ſie unaus- und unabgepußt gleich

befindet, den Piſton, den Pauf und die Schloßtheile, in To weit ſich an denſelben Pulveranflug befindet, ſehr ſorgfältig . Bei dieſem Verfahren , welches ich nun ſchon ſeit

4 Jahren mit dem Gebrauche der Zundhůtchenentzůns bung verbinde, befinden ſich meine Gewehre fortwährend in einem ſehr guten Zuſtande und iſt durchaus nichts von einer nachtheiligen Einwirfung der Pers cuffionspulver, und namentlich des Chlor. fali zu bemerken . lange Zeit mit den Steinſchloßgewehren ſtehen ließ, nur Aus dem Bisherigen geht hervor, daß man ohne hins

unbedeutend mehr Roſt angeſeßt, als an den lekteren, reichende Gründe dem chlorinſauren Kali eine ſchädlichere

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Einwirkung auf das Eiſen, als dem Sinaïquedjiiber zus eines Feldfeſſels , faſt nur zu beſchweren , durch Aufſchnal, (dreibt, und da ſich erwarten laßt , daß auch andere, len auf die Torniſter des erſten Sliedes , welches hiers

theils aus fiebhaberei an der Sache, theils als Folge durch vom Tragen der Kochgerätſchaften befreit würde. ihrer Berufsgeſchaffte, Beobachtungen áhnlicher Art an :

Auf- und Abdallen mußten fdnell und leicht ges

geſtellt haben, ſo laßt ſich auch nicht denken, daß manchehen fonuen . burchgängig noch nicht im klaren ſei , ob man als Haupts Sobald die Infanterie von einem Savalerieangriffe beſtandtheil des Percuſſionspulvers für Militärgewehre bedroht würde, würfe man dieſe Marthinen , mit aus. das Rundquedſilber oder das Chlorkali anwenden foul. geſpreitzten Ståben , auf etwa 15 bis 20 Sdiritte vor Es läßt ſich dieß um ſo weniger erwarten, da man die Fronte. Sie würden hier eine mehr oder weniger bereits in mehreren Armeen alles Ernſtes daran denkt, frumme linie, gewiß mit manchen lücken bilden ; aber durch Verſuche die zweckmäßigſte der Percuſſionszúndun- man ſollte ineinen, ſie fónnten nicht ganz unnüßlich ſein , gen auszumitteln, und wenn die bis jetzt in Sdweden und můsten die anreitende Cavalerie nur durch die angeſtellten Verſuche, in ſo weit ſie zur offentlichen Rennt: Idee von ihrer Eriſtenz ſchon einigermaßen incommos

niß gefommen, die oben mitgetheilten Erfahrungen ſchon diren , welches ſchon allein fein unbedeutender Vortheil beſtätigen , ſo darf man ſich um ſo mehr der Hoffnung ſein würde. - Die Wiederaufnahme der Maſchinen bingeben, das durch die in der preußiſchen Armee nadi

dürfte wohl durch das erſte Glied , mit momentaner

der Angabe des Großherzogs von Sachſen - Weimar ſtatt: Abgabe der Gewehre an dns zweite , ſchnell und ohne findenden Verſudje, welche ſchon ſeit mehreren Monaten Störung der Ordnung zu bewerkſtelligen fein ; ſo daß

in einer dem Zwecke ſehr entſprechenden Ausdehnung !!ns die Beweglichkeit der Abtheilung, welche die Maſchinen ternommen werden , dieſer für das Militar wichtige Ges ausgeworfen hatte , nur für wenige Augenblicke unter. broden fein würde. genſtand vollends ino Klare geſeßt werde. Wenn eine ſolche Einrichtung auch nur dazu dienen

( Fortres ng folgt . )

ſolite, das Sicherheitsgefühl der von Cavalerie bedrohs

Idee úber Bildung fünſtlicher Hinderniſſe zur ten Infanterie zu erhöhen, ſo würde ſchon allein hiers

Deckung einer, von einem Cavalerieangriffe durchDiedasEinwürfe Opfer der Anſchaffung reichlich belohnt ſein. gegen die Ausführbarkeit dieſer Idee bedrohten Infanteriefronte. Wenn man erwägt , welche geringe Terrainhinder: niſſe hinreichend ſind, um eine Infanteriefronte, wenn nicht gånzlich , doch in ſo weit gegen Cavalerieangriffe zu ſchüßen , daß Kraft und zuſammenwirkung dieſer Leşteren jedenfalls gebrochen werden , ſo fónnte man

werden ſich vorzüglich auf den Zweifel gründen , ob Abwerfen und Wiederaufnehmen der hier angedeutes ten Maſchinen ſo ſchnell geſchehen fónne , daß dadurch 1) der ſchůßende Zweck derſelben vollkommen erreicht, und daß 2) weder die Infanterie ſelbſt, noch auch eine

andere ſie unterſtüßende Húlfswaffe , in ihrer Bewegs vielleicht mit einigem Grunde auffallend finden , daßlichkeit gehemmt werde. noch keine portative , fünſtliche Mittel erſonnen ſeien, Was den erſten Punct betrifft, ſo ſcheint die Löſung

um bei der , von einem ſold)en Angriffe bedrohten In- , der mechaniſchen Aufgabe der Erfindung einer ſolchen fanterie den Mangel ſchůßender , natürlicher Terrains Conſtruction und ſolcher Aufbewahrungsart dieſer Mas hinderniſſe zit erſeken. Wir ſind indeſſen weit entschinen , daß ſie in wenigen Secunden zum Abwurfe

fernt, die ſpaniſchen Reiter , deren ſich die Ruffen in den früheren Túrfenfriegen gegen die Anfangs " unwi: derſtehlichen Spahis bedienten , zu dieſem Zwecke wieder aufrichten zu wollen . Sie mögen mit den , von ihnen beſchüßten , bewegungsloſen , ungeheueren Quarré's in I

bereit ſein können , doch wohl nicht unausführbar. Dieſe Zeit wird in Fållen vorbereiteter Cavalerieangriffe genus gen ; überraſchende Cavalerieangriffe aber finden gegen cine wohlgeführte geſchloſſene Infanterie, ohne daß dieſe Angriffe etwa plóßliche Uebergänge aus einem vorber

gehenden ſogenannten Harçeliren von Seiten der Sas gleichem Frieden ruhen ! Ein ſolches fünſtliches Hinderniß mufte leicht transvalerie wären , nach der Natur beider Waffen , indem

portabel, leicht zu bilden , und leicht wieder aufzuheben Sollten nicht etwa ganz einfache Maſchinen, beſtehend aus mehreren eiſernen zugeſpißten Ståben , von ganz unbedeutenden Dimenſionen ( etwa in der fånge der Torniſterbreite ) , rich hierzu eignen ? - Dieſe Ståbe müßter. durch ein Scharnier, ungefähr wie die Beine eines Feldſtuhles , mit einander verbunden, und die Maſchinen ſo eingerichtet ſein, daß ſie bei jedem Wurfe

durdhſchnittenes oder bedectes Terrain , Dunkelheit und dergleichen , der Wirkſamkeit der Cavalerie in hoberem Grade nachtheilig find, als jener der Infanterie, nur höchſt ſelten ſtatt. Die barcelirte Infanterie nun würde ihre Maſchinen zum Abwerfen bereit nehmen , und das durch der Unmöglichkeit des Gebrauches derſelben bef ſchnellem Angriffe vorbeugen ; die gånzlich überraſchte Infanterie aber würde ſich dann mit dieſen Maſchis und jeder Art des Falles auf der unteren Hälfte einiger nen in feinem Falle übler befinden , als obne ſie. Ståbe ruhten , während die obere Hälfte dieſer Stábe Hinſichtlich des zweiten Punctes iſt es wohl als ges ſein.

aufwärts und noch andere ſeitwärts ſtånden. Siemüß. wiß anzunehmen , daß die durch ihn bedingte taktiſ the ten ferner mit einer Feder verſehen ſein , um die Ståbe und diſciplinare Aufgabe der ſchnellen und nicht ords

wechſelnd, für den Gebrauch, augenblicklich ausſpreißen , nungſtörenden Wiederaufnahme der abgeworfenen Mas und, zum Transporte, eben ſo leicht wieder zuſammens Tchinen von einer darin geübten und außerdem gegen

legen zu können. Dieſer Transport gefchåbe, ohne irgend

Cavalerie überhaupt widerſtandsfähigen Infanterie ,in

zu hindern und ohne, im Vergleiche mit dem Gewichte 15 - 20 Secunden vollſtåndag bewirkt ſein müſſe; daß

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alſo auch, nur für dieſe geringe Zeit, ihre Beweglichkeit tete er auch die Gegengründe der Impetranten , erklärte, daß die unterbrochen ſein würde. Eine Infanterie aber, welche geſammtin Rüdfände fich jept noch auf 36,125,518 Fr. beliefen, dieſe Aufgabe, nach vorberiger Anweiſung und Uebung, fobloß ſeinen Bericht, wie folgt: ,,Bir geprü que, meine Herren , wiſſen, , nicht löſen könnte , würde überhaupt Erhaltung und Bes ſteben vor dem Feinde nur dem Glücke zu danken haben . Einen großeren Nachtheil, als den einer augenblidlis chen Hemmung der Beweglichkeit der Infanterie, konnten

Dag din meiſten der B ttſteder , die ſich in ihrem und ihrer Col: legen Namen an die Rammer wenden, nichts als das Gefühl ihrer dem Vaterlande gebrachten Opfer , ſo wie ihrer heidenmüthiaen Thatın bleibt. Das Glück iſt indeffen nicht ben so derramendes

gegen ſie geweren, als der Rubm . IndemSchooße des Man: im Drange des Gefechtes die ausgeworfenen Maſchinen, sich ge : burch Beſchrånfung des oft ſchon geringen Raumesfür einenSerbeben fie zu Itnen dieſelben Bände , womitſieſoro manche Die Bittrohriften derfelben haben die etwa raſch vordringen ſollende eigene Cavalerie oder der Commiſſion von so hohir Wichtigkeit geſchieren, daß ich Ihnen

Artillerie, in einigen Fällen außern . – Auch die größte

porſchlagen roll, filbige dem Finanz- und dem Kriegem niftir, o

Schnelligkeit der önfanterie im Wiederaufnehmen könnte wie der mit der Prüfung des Budarts zu brauftrag n'en com dann zuweilen vielleicht nicht genügen . Aber auch das miffon zu überweiſen ." Dieſis girdhah nach einer une heb ichen

Beſte bat ſeine Schattenſeiten; und eine Einrichtung iſt ErklärungGenerallieuten des frn., Syriens de Manrinhac. Der ant Graf Ruin , Pair

von Frintivity, Staatsrath), Generalin'pector der Urtillerie, und Generaldirrcror Moge die hier angedeutete, in dieſer Beziehung, einer der Pulver : und Sa peterctabliffiments, iſt am 24 Aprii im är :

gut, wenn ihre Vortheile ihre Nachtheile überwiegen .

Erwägung und ernſten Prüfung würdig erachtet werden ! unterlegen ſenat zu Paris iſt. an derfelben Krankheit geftorbin, wildir Nápoleon Rußland. Jabbefehl an die Truppen des kaukaſiſchen Corps. 1. Die Rechte des Herrn bat Euire Maffentbaten mit einem für Rußland rubmvollen Frieden getrönt. Die G redit:gkrit unſe :er Sache hat geſieut , die Japfritiit der ruſſiſchen I uppen din ues

Milit år : Chronil. Frankreich.

In der Sigung der Deputirtenkammer vom i Unzahl von Mitgliedern der Ehrenregion bei der Rammer ,

bermuthGränzen der finde Enbruch den ünredlichen in unſere vergogezügeit, Muth , der tin . Euerihmmännlicher Eifer und

22. Närz ſtartete Hr . Médhin Bericht über die von einer großen

die t , womitundIhr Schwüle dietaftin Sommers einer Strenge des Winters die Standhafrigkei alle Fildzujes des des in und wilden Umgebung ertrugt, im Kampfe mit dem Finde und mit der Natur Pelbſt erwarben Euch meine Ertinntlidkeit ſowohl, als den Dank unſeres geliebten Vaterlandis . XUein noch lobens: werther iſt Euer mildis Verfahren gegen die Beſiegten , Euere Schonung gegen die Fluren und Städte, die der Krieg ergriff, die G halt anſpruch haben. Nach den Statuten des Gefillig vom unerſchütterliche Beobuchtung der muftei haft. ſten Kriegezucht und 19. Mai 1802 , wodurch der Orden eingeführt wurde, jollte derſelbe Subordination . Euere G gner ſelbſt, gidemüthigt por Rußlands

eingereichten Bittſdriften ab, worin dieſelben die Wuszahlung ihres rüdſtändigen Ghaites v ?r!annen. Der Berichterſtatter gab über dieſen Gegenſtand folgende Uufichlüſſe. Am 1. Januar d.J. belief die Grammtiahı dir Ehrenlegionsritter ſich auf 43,776 , worunter 28,076 auf den mit ihren vir chiedenen Graden verknüpften vollen

-

nicht mehr als 4605 Mitglieder zählen ; alein ſchon im Jahr 1804 Waffen , ſtaunten die Großmuthgerechtfertigt der Sieger Zur war diere Zahl auf 8191 angewachfen ; im Jahr 1808 überſtiegen fiegſtrahlenden Ihr habt in vollem Maße meine Erwartungen . an ! die Ausgaben die Einnahmé um 3,200,000 Franken , und am 1. Uprit Bizeichnung dieſer Euerer Berdienſte um Ihron und Vaterland,

1814 beliefen fie fich übir 11 Millionen Frantın , wogegen die Ein: nahme bei den damaligen politiſchen Conjuncturen noch keine 7 Mil: lionen betrug . So war die Lage der Dinge, als Ludwig XVIII. durch den 72. Artikel der Charte den Orden der Ehrinieaion be: ftätigte. Eine Verordnung som 19. Juli 1814 Derfügte , daß der

ſtifte id für alle Iruppen, die an den Feldzügen gegen die Perfer 1826 , 1827 u. 1828 Sheii genommen haben, die von mir beſon: ders beſtätigte Medaille i für den Perſerkrieg " an einem aus den Ordensbändern des heiligen Großmärtyrers und Siegs gewinner : Georg und des heiligen Upoſtelgleiden Fürſten Wladimir

mit jed m Grude der Ehrenregion verbundene Gehalt auch für die zuſammengelegten Bande. Es möge dieſes Zeichen zum Denkmale Folge gezahlt werden, daß in eilen jede fernere Aufnahme in den Eueres Müthes und Eueresmuſterhaften miiden Betragens dienen! Örden mit keinem Gehalte verknüpft rein , auch keinehöhere Beförs Es ſei ein neu's Unterpfand der Dienſttreue des ruſſiſchen Beeres derung in demſelben eine Gehaltserhöhung nach ſich ziehen ſollte. und meiner Erkenntlichkeit gegen Euch ! St. Petersburg am 27. Doch ſchon im folgend'n Monate wurden die sämmtlichen Gehalte März 1828. Nicolaus ." auf die Hälfte berabge'eßt. Um 15. März 1815 erſchien inzwiſchen Durch Sagsbefehl vom 6. April haben Se. Majeſtät 27 Dber: ein Gefeße, wonach allen zur Ehrentegion getörigen Militärs , ohne ften zu Giniralmajoren befördert. Unterſchied des Grades, ihr voller rücftandiger G halt nachzezahlt Der Genera :adjutant Sr. Majeſtät, Fürſt Menzikoff, iſt

und auch fürdie Folge entrichtet werden ſollte. Die Rückſtände zumContreadmiral ernanntundmitden Geſchäfften eines Chefs Millionen Franken und die laufenden des Marinegeneralſtabs beauftragt worden. damals auf beliefen ſich

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Uusgaben auf 15,800,000 Fr.; da nun die Einnahme nur etwa

Der, dem Chef 11. der erhält 20. Infanteriediviſion Nabokoff das Commando beigegebene 6 800,000 Fr. betrug, ſo fand ſich ein Deficit von 9 Millionen . major Brigade der dritten General: Bis zum 1. Januar 1819 waren dieſe Rüdſtände ſchon auf 47 '); des 1. Infanterircorps, anſtatt des Generalmajors S dtourine I. ,

Millionen angewachſen. Mittlerweile häuften ſich Bittichriften auf der zum Oberpolizeimeiſter von Petersburg errannt worden iſt. Bittſchriften von Seiten der betheiligten Intereſſentini ein Ent:

4. Upril ſtarb in einen Uiter von 83 Jahren der General Ichluß mußte endlich gefaßt werden, und die Verbeſſerung der Fiz der 2m Infanterie Graf Guſtav Matthias tambsdorff: nanzen im Jahr 1820 geſtattete es, daß man durch ein Gereg vom Schweden. Das eigene geworbene Regiment des Königs in 6. Juli allen denjenigen , die ſchon vor dem Monate Upril 1814

Mitglieder des Ordens geweſen waren , fo wie ferner din unter: Soonen iſt in ein artillerieregiment umgeſchaffen worden . Die Armee hat nun vier Urtillerieregimenter.'

offizieren und Soldaten, die es ſeitdem gerorden , den vollen Ger balt zuſichern konnte. Gleichwohl haben die ſämmtlichen Ehren-

legionsritter feitdem nicht aufgehört, ihre Rüdítände vom 1. Upril 1814 bis 1. Juli 1820 zu verlangen , und dieß iſt audy jeft wieder der Gegenſtand der Eingangs erwähnten Bittichriſten. Sr. Médin ging, nach bie'er Uuseinanderlegung des Sachverhältniſſes, die vers ſchiedenen Einwendungen durch , womit die Bittſteller bisher von Seiten der Regierung abgewieſen worden ſind ; eben ſo beleucha

Soweig. Das dießjährige Uebungslager wird wieder, | wie im Jahre 1820 , bei Wohlen , im Canton Vargau, Unfango | Uuguſt, für 14 Tage ftatthaben . Die Contingente aus den Sans tonen Zürich , Schw9g, Baſel , Schaffhauſen, Uppenzell a . R., St. Gallen , Hargau , Iburgau und Deſſin werden daffeibe bilden , und der eidgenöffiſche Oberſt v. S d miel wird den Oberbefehi / führen.

Redigirt unter Berantwortlickeit der Verlagsbandlung : 0. W. Leste in Darmfadt, und in diffen Dipijin gedrudt.

Samstag ,

Nr . 38 .

10. Mai 1828.

ན །། May

Allgemeine Militár - Zeitung. tens fürdie Gewehre der Infant erte und Ueber Percuſſionsgewehre und ihre Einführung daß ſie,riewenigſ Cavale , und zwar aus folgenden Gründen unanwends bei dem Militár.

bar ſind :

1 ) Sie laſſen ſich nur bei warmem Wetter mit leichs

( Fortſegung. )

Der Verfaſſer des obenerwähnten Auffages geht von tigkeit hinreichend feſt in die das Zundloch umgebende ber Abhandlung über die Zündmaſſe zu zweierlei Arten von Schlagzündungen , den 3 undhútche'n und Zünds förnern, uber und iſt im AQgemeinen der Anſicht,daß bie Zůndhůtchen, wie man ſie bisher angefertigt, noch

pfannenartige kleine Vertiefung drücken . Bei etwas feuchtem oder faltem Wetter fallen, ſie ſehr häufig wies der ab , bevor der Hahn zur Entzündung derſelben in ung ſind für Beweg iſt. *) 2) Sie geſeßt die oft ungeſchickten Hande ber

nicht allen Anforderungen entſpråchen , indem ſie noch in ſolche Stůce daßdieSplitterderſelben Soldaten fürnicht groß genug,weßhalbes ſelbſt beivieler n mannizerſprången yeti Neben dem yini Shlofſes hinderlich würden , ,anderentheil s diei Zúndmaffe uebung, dieſeLeute nicht nur ſehr ſchwierig iſt,in

derſelben nochnicht hinlänglich gegen die dåðlicheGing ver sunututung Safelbon zu einiger Sicherheit zu ges.. , ſondern dieß der wirkung derFeuchtigkeit geſchüßt wåre ; daß ferner die Grdße undUngelentigkeit der Hände,für manchen Sol Zündkörner (mit Firniß oder Wachs überzogene Percuſ- daten ein unerreichbares Ziel bleibt. ** ) 3) Bei anhaltendem Feuern wird die pfannenartige Was die 3 und fórner anbelangt, ſo ſcheint dem Vertiefung um die Oberfläche des Zündloches,ſowie die Verfaſſer jenes Auffaßes bekannt zuſein ,daßin nicht ſiionspulverpillen ) noch wenig verſucht worden wåren 2c.

mehrerenStaaten Verſuche damit angeſtellt wurden . In nächſte Umgebung deſſelben, fehr vonWachsbeſchmußt. Frankreich wurden nach demVorſchlagedes durch ſein Dieß äußert zwar auf das Feuern ſelbſt teinennach ůberdieſen Gegenſtand herausgegebenes Schriften bes theiligen Einfluß, daſelbſt dann, wenn das Zảndloch fannten Artilleriehauptmanns Vergnaud Verſuche mit Wachspillen gemacht ; die Reſultate dieſer Berſuche ſind nicht öffentlich bekannt geworden , und man kann daher nicht wiſſen , ob es wahr ſei, daß die rich von den Vergnaud'ichen Wachspillen entwickelnden ſchädlis chen Quedfilberbåmpfe ſo nachtheilig auf die Mann

mit Wachs vollgeſtopft iſt, der Feuerſtrahl der Zünds forner dennoch durchſchlågt und die faðung entzüns det. Aber es zeigte ſich , wenn auch nicht häufig, doch dann und wann der Uebelſtand , daß nicht entzündetes Zündpulver unter dieſen Wachstheilen mit zurůd blieb , und daher die Entzündung der nächſten ladung auch

ſchaft in geſchloſſenen Gliedern eingewirkt haben , daß ohne Aufdrůden einesZündkornes bei unvorſichtiger 1

man ſich dadurch zur Aufhebung der Verſuche veranlaßt Handhabung des Gewehres erfolgen konnte. geſeben . - In Preußen wurden mit Wach 8 pillen

4 ) Wenn die Zündfórner nicht ſehr dúnn mit Wachs

nach Angabe des Hauptmanns v. Liedemann mit 6 u. überzogen ſind , ſo (prißt das leßtere bei der Entzüns Hieraus entſteht der 12pfogn . Ranonen Verſuche gemacht, und obwohlmir dung des Zündkornes um ſich. ate dieſer Verſuche wenigſtens theil. Nachtheil, daß igung derſelben mit einiger Umſtånds zufällig die tReſult 5) die Anfert weiſe bekann ſind, ſo mangelt mir dennoch die Erlaubs In Sachſen - Weimar wur- | Tichkeit verknüpft iſt, indem das Ueberziehen mit Wachs niß zu deren Mittheilung. den unter der ſpeciellen Leitung des Großherzogs ſchon große Genauigkeit erfordert. n Wachsp ud'ſdedie he mit Vergna Verſuc im wehren t. Siehe eriege Milis *) Man hat auch Gewihre, die io conſtruirt ſind, daß die Badass Aug. illen gemach Infant1824 bei Jahr pille in den Habn gedrückt wird. Ich machte zwar keine Ver ſuche mit einem derartigen Gewehre , indeſſen dürfte auch für tárzeitung Nr. 19. 1826. s

Hieraus erbeut , daß die 3 únotórmer oder

ſie das oben Belagte gelten.

ber. Verfaſſer jenesſo Aufſa Bes glaubt;" Mardinen zum Aufbrücken der , fo PillenMilitär wie auch Daß die Maſchinen ich **) en nicht Wachspill unverſucht blieben,_ wie der den Aufdrücken **) die Dafzum so gebraud audio, chen, für Aufregen derzumZündhüt . ſelbſt babe ziemlich ausgedehnte Verſuche mit denſelben te llt und gelang dadurch zu der Ueberzeugung , angeſte

wegen ihrer zu ſehr zuſammengelegten Conſtruction, unzuläſſig ſind , iſt einleuchtend .

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Ich gehe nun zu den Z åndhütchen über ; ſte ſind es allein, durch welche man vor der Hand, hinſichtlich der veränderten Entzündungsart der ladungen des Militár: gewehres bei der Infanterie und Cavalerie, mit Recht

fich ſonſt leicht Roſt an denſelben anſeßen würde. Dieſe restere Sorte Zündbütchen zerſpringt faſt niemals in mehrere Stücke, ſitzt dagegen aber nach dem Schuſſe båufig zu feſt auf dem Piſton.

einem wirklichen Fortſchritte entgegenſehen kann .

-

Die

Aud für den Militårgebrauch ſind ſchon

Nútlichkeit ihrer Anwendung beweiſen ſchon die Jagd: långſt Zůndhútchen vorhanden , die allen An gewehre, deren man ſelten noch eines mit dem bisheri- forderungen vollfommen entſprechen. – Es gen Steinſchloſſe ſieht. ſind dieß 1 ) diejenigen für Kanonen , welche dem

Es iſt allerdings wahr, daß es noch Fabricate gibt, an dieſem Gegenſtande Intereſſe nehmenden Publicum welche den Anforderungen , die man an ſie zu machen durch das von dem großherzoglid, Tachſen- weimariſchen berechtigt iſt, nicht entſprechen ; indeſſen geht man auch Artilleriehauptmann v . Metſch berausgegebene Werf: häufig mit dieſen Anforderungen zu weit, ſo wie z . B. ,,Verſuch über die einfachſte und zweđmäßigſte Art die das Verlangen , daß die Hütchen oder Kapſeln nicht in Beſchůziadungen mittelft Percuffion zu entzünden , " mehrere Theile zerriſſen werden ſollen, wohl niemals in bekannt ſein werden , und welche, ſeit dem Erſcheinen der Art erreicht werden kann , daß nicht hier und da jener Sdrift, nach Art der oben erwåhnten Sömmerda's

dennoch das eine oder andere Hütchen mehr oder wenischen Zündbútchen eingerichtet und noch mehr vers vollkommnet worden ſind , und ſodann 2) die , és iſt dieß Zerreißen der Zündhůtchen aber audy fei- mit welchen unter der ſpeciellen Leitung des Großhers neswegs gefåhrlich, und da, wo eine Verwundung durch | 30g8 von Sachſen - Weimar zu Weimar Verſuche mit ger zerriſſen würde .

daſſelbe hervorgebracht wird, iſt allemal die fehlerhafte Infanteriegewehren gemacht wurden , und mit welchen Conſtruction des Hahnes daran [duld , denn wenn die die rdon friher erwähnten , ſeit einigen Monaten zu ſer dergeſtalt ausgehdhlt iſt, daß er auf dem Piſton lie: Berlin ſtattfindenden Verſuche unternommen werden . gend denſelben völlig deckt , ſo wird ſich auch niemals Dieſe lepteren ſind wohl dreimal größer , als die ges eine Verwundung durch die Kupferſplitter ereignen . wohnlichen Jagdzůndbúichen , und haben des ficherent Leider findet man aber noch ſehr häufig Percuſſionsges Faffens wegen an ihrem unteren Ende eine Kråmpe, ſo wehre ,bei denen der Hahn namentlich in dieſer Bezie: Daß ſie den runden Månnerhüten ziemlich ähnliche Tohort; hung fehlerhaft conſtruirt iſt, und bei deren Gebrauch auf ... Por mi yning uur one aft, wie die oben ers

die Zůndhůtchen das Verſchuldcu bod cafiulytið uur wähnten Zündhütchen der Sommerdaer Fabrit, mit der Zündmaſſe gefüllt und gegen die Einwirkung der Feuch Wenn man mirdie Wahl unter ſolchen Zundhůtchen tigkeit geſchüßt.

ſich nehmen múffen.

låßt, die in viele Stücke zerreißen , und ſolchen , die gar

Aus dem Bisherigen geht hervor, daß man auch in

nicht aufplaßen, ſo greife ich ſtets nach der erſteren der Fabrication der Zůněhůtchen bereits weis

Sorte, indem es mir ſchon häufig vorfam , daß die leßdaß das Herunternehmen mit einiger Umſtändlichkeit ver: knüpftwar, wogegen die Splitter dererſteren Art, bei dem Aufziehen des Hahnes von ſelbſtheruntergleiten :. Daß die Zündhůtchen gleich groß ſeien , die zůndmaſſe derſelben feit in denſelben halte,

ter gediehen iſt, als der Verfaſſer jeneb Aufs den noch immer ſehr häufigen Verbrauch ſolcher den Unforderungen nicht entſprechender Fabricate ſelbſt zus zuſchreiben habe, wenn andereFabrifen,rühmlichen durchEigennuß Beis geleitet oder aus Ignoranz, dem ſehr ſpiele der oben erwähnten Fabrit nicht nachfolgen.

tere Art nach dem Schuſſe ſo feſt auf dem Piſton ſteckte, liabe's glaubt, und daß es ſich das Publicum durch

vollſtåndig gegen die Einwirkung der Feuchs tigkeit geſchüßt ſei und bei der Entzündung vorlig

Nun noch Einiges über das Percuſſions oder

verpuffe, ſind dagegen Bedingungen , die unumgång? | Hammerſch 108. lich nöthig ſind und deren Erfüllung um ſo dringender

Der Verfaſſer jenes Aufſabes erwähnt, nachdem er

verlangt werden kann , als ſich der Ausführung nicht die geringſte Schwierigkeit in den Weg ſtellt. üebrigens ſind aber auch ſchon Fabricate vorhanden , die dieſen Anforderungen durch

die Vorzüge der Entzündungsart mittelſt Percuſſion überhaupt dem Weſentlichen nach angedeutet , hinſichts

lich des bis jeßt üblichen Percuſſionsſchloſſes folgende zwei , der Einführung deſſelben bei dem Militår noch

gångig entſprechen, und namentlich liefertdie Fabrit entgegenſtehende Umſtände, nåmlich die mit der Hands ju Sommerda im tonigl. preußiſchen Herzogihum Sachſen eine Sorte Zundhütchen , welche wohl feiner Verbeſſerung mehr unterworfen fein dürfte ; - die Zündmaſſe iſt vdllig trocken ſehr feſt in dieſelben geſchlagen, ſodann mit einem Stanniolplättchen bedeckt, welches ebenfalls ganz feſt auf die Zündmaſſe geſchlagen iſt, und nußerdem ſind das Stanniolplåttdien und die Seiten

babung deſſelben verbundene Gefahr, und die noch ſtatts findende Ungewißheit , auf welche einfache, folide und nicht koſtſpielige Weiſe die Umänderung der vorhandes nen großen Menge von Militargewehren unternommen werden ſolle, und iſt rückſichtlich der Beſeitigung des zuerſt erwåhnten Uebelſtandes der Anſicht, daß bei den Schlöſſern der Militärgewehre Sicherheitsvorrichtungen

wande des Zundhůtchens zunächſt defelben mit einem angebracht werden mußten. waſſerdichten ladfirniß überzogen. – Auch liefert dieſe Es fragt ſich nun , ob die Gefahr bei der Handhas

Fabrik eiſerne Zůndhůtchen , welche auf gleiche Art an- bung der Percuſſionsgewehre auch wirklich in der Art gefertigt ſind, nur mit dem Unterſchiede, daß dieſe von ſtattfindet , wie der Hr. Verfaſſer jenes Auffaßes mit innen und von außen mit Lackfirniß überzogen ſind, da vielen anderen glaubt, und wenn dieß iſt, ob ſie nicht

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auf einem anderen Fürzeren Wege zu beſeitigen oder doch wenigſtens zu verringern ſei. Der Verfaſſer ſagt, ein ſtarker Schlag oder Stoß auf den Hahn, oder das zufällige Zurückziehen deſſelben, kann bei aufgeſeştem Zundhütchen die Entzúndung bers 1

1

Der Commandant der Schwadron ſteht im Frieden unter dem unmittelbaren Befehle des erſten Adjutanten

des Königs ; im Felde unter dem erſten Adjutanten des commandirenden Generals. Geht dieſer bem Schwas dronscommandanten im Dienſtrange nach, ſo ſteht' letz,

beiführen ; - dieß iſt allerdings wahr, es iſt auch , zusterer unter den unmittelbaren Befehlen des commandis

folge der über dieſen Gegenſtand vorhandenen offents lichen Berichte , indeſſen nur verſuchsweiſe , und auch dann nur mit ſolchen Zündbútchen ſchon vorgekommen, die mit ſehr entzündlicher Zündmaſſe gefüllt waren, und bei welchen die theils mit nichts, theils nicht hinlänglich gegen den Einfluß der Feuchtigkeit geſchüßte Zündmaſſe

renden Generals, unter deſſen Autoritåt dann der erſte Adjutant die Geſchaffte beſorgen kann. Hinſichtlich der Rangverhåltniſſe und der Abzeichen

vom Unteroffizier abwärts ſtehen der Wachtmeiſter und Fourier einem Oberwachtmeiſter, die Obermánner einem Wachtmeiſter, die Feldjáger einem Obermann gleid); der

durch vorhergegangene hierauf Bezug habende Verſuche Unterarzt, die Trompeter , der Hufſchmied verbleiben in

eine weit entzündlichere Eigenſchaft angenommen hatte, den Rangverhåltiiiffen, wie ſie für ihren Dienſtgrad feſts als ihr in ihrer urſprünglichen unverdorbenen Zuſams gereßt waren .

menſeßung eigen war.

(Siehe die Jåger - und Schů

!

der Schwadron wird durch freiwillige Benbüchſe vom Lieutenant Schmidt ,Seite 137 u .f. über SrcDer apitulAbgang anten der Reitereioder durch Verſeßung von Feuchtigkeitsaufnahme der Kupferhütchen 2c. ) . Individuen aus derſelben ergånzt; höhere perſönliche Die Reſultate derartiger Verſuche waren aber ja ' Eigenſchaften und långere Dienſterfahrung ſind dabei eben die Veranlaſſung, weßhalb man nun die Zúnds bedingt. Außerdem noch : ein Alter von nicht weniger maſſe der Zundhůtchen und namentlich derjenigen für den als 25 und nicht mehr als 40 Jahren ; lediger Stand ;

Militärgebrauch vollſtändig gegen die ſchädliche Einwir: ein geſunder fråftiger Kórperbau, gute natürliche Geis 1

fung der Feuchtigkeit ſchůtte; - ſie waren ferner der Grund, weßhalb ich mich bemühte im Eingange dieſer Abhandlung darzuthun, daß das Chlorkali gegen das Knallquecfilber nicht nur nicht zurúczuſezen , ſondern demſelben für den Militärgebrauch ſogar ſehr vorzuzie's ben ſei , indem das daraus bereitete Percuſſionspulver mit vielen anderen Vortheilen noch die gewahrt, daß

ſtedanlagen, und ein ruhiger, entſchloſſener Charakter; Sie Fähigkeit, fertig zu leſen und zu ſchreiben, und vous kommene Renntniß des Reiterdienſtes ; ganz untadel. hafte Aufführung, wobei nachgewieſen werden muß , daß der Mann noch nie eine bedeutende Diſciplinar: ſtrafe erhalten habe.

!

Erledigte Unteroffiziersſtellen werdent entweder aus

das zufällige Feuchtwerden deſſelben nicht gefahrbrin der Schwadron durch Feldjåger, welche ſichim Dienſte gend ausgezeichnet oder am fähigſten erwieſen has daſſelbe einwirkt, und gend auf auf daſſelbeeinwirkt, und daßdaſſelbeüberbaupt daß daſſelbe überhaupt beſonders

nicht ſo leicht entzündlichiſt,als das aus Knallquede- ben , oder ausden vorzüglichſten Wachtmeiſtern derLis ſilber bereitete.

erſetzt; wobei beſonders auf Månner von Bei dem Verbrauche von in allen Stücken zweckmas nienreiterei langer Dienſterfahrung , die wo möglich Feldzuge mits ßig angefertigten Zúndhůtchen, beren Zündmaſſe aus ! gemacht haben , Bedacht genommen werden ſoll. .

bloßem Chlorkalipulver beſteht, wird man bald von der

Die Feldjäger haben hinſichtlich der im Dienſte gemachs Es würde der großen Gefahr zurücfommen. Anſicht dieß ſelbſt auch dann ſein, wenn man unter dieſen Um : ten Anzeigen gleich anderen obrigkeitlichen Dienern óffents

ſtånden die aus Knallqueckſilber bereitete Zündmaſſe ans lichen Glauben , und in einer polizeilichen Function in

wenden wolte; indeſſen bleibt esimmer, der nöthigen Abſicht auf Unverleßlichkeit die Rechteeiner Schildwache. großeren Vorſicht und vieler anderer Vortheile wegen ,

Die Entfernung aus derSchwadron geſchieht entwes

rathſamer, für den Militärgebrauch das Knallquecffiiber , der durch militärgerichtliches Erkenntniß in allen Fållen, wo ſonſt die Strafe der Degradation einzutreten bat ;

zu verbannen .

( Fortſegung folgt. )

oder auf erſtattete Meldung durch den Kriegsminiſter

oder den commandirenden General, wenn die Unfähigs feit oder Unwürdigkeit eines Subjectes von einer , in Das königl. württembergiſche Feldjágercorps . Form einer friegsrechtlichen Commiſſion aus der Mitte

Vermoge eines föniglichen Befehls vom 2. Juli 1824 der Schwadron niederzuſeßenden Commiſſion ausgeſpros erhielt das württembergiſche Feldjågercorps eine neue chen worden iſt. Organiſation ; die darin enthaltenen Beſtimmungen ſind im Weſentlichen folgende:

Das Feldiågercorps beſteht aus einer Schwadron , und dieſe aus :1 Schwadronscommandant, 1 Oberlieu : tenant, 2 Unterlieutenanten, 1 Wachtmeiſter, 1 Fourier , 1 Unterarzt, 2 Trompetern, 6 Obermånnern, 40 Felds

Die in Gemåßbeit vorſtehender Beſtimmungen abs

gefaßte Dienſtinſtruction für die Feldjágerſchwadron handelt vom inneren Dienſte , vom å u Beren Dienſte im Frieden , und enthält die Felddienſts inſtruction ; wir laſſen hier die weſentlichſten Puncte daraus folgen. Hinſichtlich der allgemeinen militariſchen

jågern, 1 yufſchmied ; zuſammen aus 56 Mann, mit 50 Pferden im Frieden und 52 im Kriege . Sie hat die Pflichten , Dienſtformen und Verhåltniſſe findet ausſchließliche Beſtimmung der Handhabung der allge, die allgemeine Kriegsdienſtordnung auch auf die Feld,

meinen Heerespolizei im Felde.

jågerſchwadron ihre Anwendung.

Der innere

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Dienſt richtet ſich nach den für die Cavalerie beſtehen- | wobei ſie dieſelben Verrichtungen, wielandespolizeilichen im Felde haben, den Beſtimmungen .

und in Verwendung zu ortes oder

den Feldjägern in dienſt- | Zwecken, jedoch nur aufbeſonderen Befehl des Königo, flar bungsweiſe nach den Beſtimmungen der Landjägerin: die aus ihrer Beſtimmung hervorgehenden Pflidten Fortſ. folgt. ) ihres Beru- ſtructionen benehmen .

Der Unterricht, welcher licher Beziehung ertheilt wird, hat die Tendenz, ihnen wobei fie ſich nach ſpeciellen Inſtructionen oder bezies und bewußt, das Wichtige und Ehrenvolle fes im Felde anſchaulich zu machen und ſie über den

Anſtand , die Würde in ihrem Benehmen und über die Formen zu belehren , welche ihr Dienſt als nothwendig oder ditlich fordert.

Nebendem werden ſie fortwåbs

(

Mi

ſ cellen.

[ Cameraden : I uſtizpflege in Frankreich.

Strafe

rend im Leſen, Schreiben und Rechnen, im Ausrichten der Savate. ] Bei den franzöſiſchen Regimentern beſteht hier und mündlicher Aufträge und in Abfaſſung kleiner ſchriftli- ba noch der, von den Vorgeſcßten toleriite Gebrauch, daß Solda:

cher Auffäße und Berichte geübt und mit der Geogra- Cameraden ten, welche ein entehrendes Berbrechen begangen haben,Priva von ihren mit der Savate bedient werden .

Diere Schläge tzúds phie ihres Vaterlandes bekannt gemacht. Diejenigen, tigung befteht darin, daß der Verbrecher eine Anzahl auf

welche ſich durch Selbſtthåtigkeit weiter zu bringen ſus die Fußroblen mit alten Schuhen erhält. Dieſe eigene Art, Juftig chen, werden darin von den Offizieren der Schwadron zu adminiftriren ( deren Fortdauer beſonders in Frankreich auf fäut , wo man mit Berachtung auf die Iruppen herabſicht, bei auf alle Weiſe unterſtüßt.

Die Diſciplin ſoll auf das ſtrengſte gehandhabt werden und die Feldjäger ſind in dieſer Hinſicht in drei Klaſſen eingetheilt. Zur erſten gehören diejenigen, welche ſich durch gute Aufführung beſonders auszeichnen ; zur

welchen die Strafe der körperlichen Züchtigung beſteht ) , hat im October 1827 zu einem ſchauberhaften Vorfalle Veranlaſſung geges ben. - Bei einer Compagnie des, in Pampelona garniſonirenden 9. Regiments wurden beinahe täglich Diebſtähle begangen. Der Faſilier Saupin war deßhalb ftarť im Verdacht, aberman konnte

zweiten diejenigen , welche wegen eines Vergebens mit keine Beweismittel gegenihn aufbringen , als am 10. ihm October ein Saupin dem Capitain die Unzeige machte, daß Arreſt 1ten Grades beſtraft worden ſind; zur dritten die Soloſtergeſelle angeboten, welcheser kurz vorher andie ein Schloß zum Verkauf jenigen , welche zu einer harten Arreſtſtrafe verurtheilt Küche der Compagnie gemacht habe. Sogleich wurde Saupin arre

werden mußten. Die Verlegung zur zweiten Klaſſe bat tirt und ins Gefängniß gebracht. Des anderen Morgenswurde die Dauer von einem Monat, in ſo fern nicht das In- er durch die Soldaten Gaudan und Cafteler aus dem Gefängniß geführt , und den legteren von dem Goldmobol bofohion , iyu bic

dividuum während dieſer Zeit abermals einen Fehler Savate zu geben . Die beiden Sol'aten brachten ihn hierauf in

begeht, in welchem Falle ſieum drei Monate verlängert ein Zimmer der Kaferne, aus welchem der Feldwebeldie darin wird. Neue, während dieſer Zeit begangene Dienſtfehler haben die Verſeßung zur dritten Klaſſe zur Folge, neben der etwa ſonſt verwirkten Strafe. Wer ſich in der dritten Klaſſe drei Monate tadellos' betrågt, kommt und wer ſich auch hier einen wieder in die zweite Monat lang Fehlerfrei benimmt , wieder in die erſte Klaſſe zurúd. Wer ſich aber in der dritten Klaſſe eines groben Fehlers oder vorſåkliden Vergebens aufs Neue ſchuldig madyt, wird als untauglich zur Feldjägerſdwa, bron gemeldet.

befindlichen unteroffiziere und Coldaten weggeſchickt hatte. pier 1 banden ſie ihn mit Riemen auf eine Bant, knöpften ihm die Pans talons auf und zogen ihm das Şemdüber die lenden hinauf, und nun ſchlug jeder aus Leibeskräften mit Schuhen auf ihn los. Da ihnen zu aberBerenſtielen dieſe Züchtigung nicht, ſchmerzhaft genug ſchien, ro grifs, hinzukam undzulegt eefort fenſie als der Soidat 1 zu großen Scheitern Golf, womit ſie dem unglücklichen dergeſtalt auf die Lenden ſchlugen, daß er wahrcheinlich ſeinen Geiſt aufges geben hätte, wenn nicht andere berbeigeeitte Soldaten fich der Fort: reßung diefer Erecution widerſegt hätten. Gaudan und Gaſteler

Bei den Unteroffizieren findet eine tugendin Füfilier Gaupin, dernicht mehr gehen konnte, in das Gerängniß zurück. Uber kaum lag er auf dem Stroh , als ihm

Klaſſeneintheilung nicht ſtatt. Wer von ihnen während einer Zeit von drei Monaten wegen mehrmals hinter einander begangener groben Dienſtfehler oder vorſåßlicher Vergeben beſtraft werden muß, auf deſſen Entfers

Cafteler mit beiden Füßen auf Bruſt und unterleib herumging, in Folge deffen er eine großeMenge Blut brach.Dann ergriff ihn der ebenfalls im Gefängniß fißende Corporal Merle am Rragen und ſchleifte ihn, während ihn der Soldat Malbos von hinten mit

nung aus der Schwadron wird angetragen . - Es iſt i dem Ende eines Befenſtiels ſtach,, einehalbe Viertelſtundelang im Zimmer herum . Uber damit war man noch nicht zufrieden . Die die Erwartung ausgeſprochen , daß die Feldjáger unter: Gefangenen conſtituirten ſich aus eigenerMacht zu einem Kriegs einander ihre Sitten überwachen und durch wechſelſei- gerichte; Malbosund Cafteler waren dieJeugen, und der Corporal tige cameradſchaftliche Ermahnungen zur Beſſerung auf- Merie übernahm das Geſchäfft des Senters, um das urtheil zu voll: muntern werden. Ueber die natürlichen Fähigkeiten, ſtrecken .. Der Tambour Damouret (chlidfich weg und kam mit einem Stricedaß zurück. Ehe noch man miteinemBefenſtiete,ftattdesGes aber die Erecution vornahm, wurde den dienſtlichen und fittlichen Werth der Unteroffiziere verabredet, man ihn und Feldjäger und über die Klaſſeneintheilung und die webres , exerciren laſſen wollte. Da er lendenlahm gelolagen war,

verhångten Strafen wird von dem Schwadron comman danten"eine Liſte geführt, und ein Auszug davon alle 6 Monate in Garniſon an den erſten Adjutanten des Kónigo , im Felde an den erſten Adjutanten des com mandirenden, Generals eingereicht. Der å ußere Dienſt der Feldjåger im Fries den beſteht im Ordonnanzdienſte bei dem Rónig oder in

To ſterte man ihm den Strict unter den Uchiein durch und beres ſtigte denſelben an die Wand, wodurch Saupin im Gleichgewichte gehalten wurde. Erercirte er ſchlecht, To thielt er Ohrfeigen, Fauftſchläge und andere Mißhandlungen. Endlich erſchien die Zeit, um ihn zu hängen ; aber indim ſich Merle zu dieſem Geſchäffte fertig machte , kam ſehr zufällig ein Geſundheitsbeamter in das

Gefängniß, welcher, als er ſah und hörte, was hier vorging, den unglücklichen Saupin in das Hospital bringen ließ, wo er 2 Tage

beſonderen Fällen bei Offizieren, in Verſdidungenmit darauf ſtarb. - Am 12.Aprii verſammelte ſichdas Kriegsgericht Merie, Lejort, , um Depeſchen, in Escorten, welche ihnen aufgetragen wers erkennen ; all in 6 fond für nöthia, die Zeugen noch mündlich zu den, in Verwendung bei den größeren Kriegsübungen , / hören , und die Süthie wurde daher bis zu deren Ankunft veriagt. Redigirt unter Püvitivortlicofeit der Verlagsbandlung: C. W. Lesie in Darınjadt, und in deſſen Offizin gedruct.

Mittwoch , 14. Mai 1828 .

Nr. 39 .

Allgemeine Militar - Zeitung. Unter dieſen Umſtånden kann ich mid, auch nicht von

Ueber Percuſſionsgewehre und ihre Einführung

der Nothwendigkeit einer Sicherungsvorrichtung bei Mis

bei dem Militár .

litárgewehren überzeugen ; – ſie ſind nur einer Pallia -

( Fortſegung. )

tivfur gleich zu achten, denn das Uebel wird durch ſie Der Verfaſſer jenes Auffages führt als ferneren nicht aus dem Grunde geheilt ; –- dieß fann nur durch

Beleg der gefährlichen Handhabung der Zúndbútchen die Auswahl der dem jedesmaligen Zwecke entſprechenden von Hartig in Berlin angeſtellten Verſuche an , durch Zündmaſſen und ſodann durch die vollfommenere Anfer welche ſich gezeigt habe , daß ſelbſt das Ábnehmen der tigung der Zündhůtchen im Allgemeinen geſchehen. Mit den früher erwähnten verbeſſerten Zündbútchen

Zündbåtchen nicht hinreiche , um Unglücksfälle zu ver

þúten , indem bei 100 abgenommenen Hütchen dennoch der Sommerda’ſchen Fabrif verſuchte ich zu wiederhol -

11 — 15 Schüſſe entzündet worden wåren , ſei es nun, tenmalen, dieſelben, aufgeſeßt auf den Piſton und mit daß von der Zündmaſſe etwas bången geblieben , oder darauf ruhendem Hahn, durch Schläge oder Stdße auf daß ich , wie es zufolge der Erfahrung möglich wäre, den Hahn zu entzünden, und ſelbit ſehr heftige Schlage der Rückſtand von vorbergegangenen Schufen entzáns mit einem Hammer fonnten die Entzúndung nicht bers det babe .

beiführen . ( Daß hierbei Alles ſein Maß und Zielhaben

Obwohl ich die von Hartig angeſtellten Verſuche nicht fenne , ſo bleibt es doch nach dem Obigen feinem Zweifel unterworfen, daß dieſelben mit noch ſehr mans gelhaft angefertigt geweſenen Zündhůtchen ausgeführt wurden ; denn wie båtte bei dem Abnebmen der Zünds hůtchen etwas von der Zündmaſſe auf der Oberfläche

muß, verſteht ſich von ſelbſt, indeſſen waren dieſe Sdlåge doch gewiß ſo fraftvoll, als ſie bei der Handhabung dies ſer Gewehre durd Zufall ſich irgend ereignen dürften .) Ich zog ferner den Hahn ſehr håufig bis zur Mittelraſt zurúc und ließ ihn wieder auf das Hütchen fallen , ohne daß eine Entzündung dadurch erfolgte. des Piſtons hången bleiben können, wenn dieſe mit der Sollte nun bei ſolchen Zundhůtchen , die vermoge nöthigen Vorſicht in die Hütchen befeſtigt und mit irgend ihrer Conſtruction fortwährend in dieſem Zuſtande bleis einem Gegenſtande bedeckt geweſen wäre ; – wie hätte ben, das geladene Percuſſionsgewehr, bei welchem der -

ferner von vorhergegangenen Schüſſen 'unentzündeter Hahn auf dem Zündbútchen ruht, nicht mehr Sicherheit Rückſtand der Zündmaſſe verbleiben können, wenn dieſe gegen Gefahren gewähren, als das geladene Steinſchloß an und für ſich nach einem zwemåßigen Miſchungsver- gewehr, bei welchem ſich der Hahn mindeſtens in der

båltniſſe zuſammengeſetzt und hinreichend gegen die Ein- Mittelraſt befinden muß ? – und bei welchem man bis -

wirfung der Feudytigkeit geſchůbt geweſen wäre ? - ber eine Sicherungsvorrichtung für unnöthig erachtete ? -

Nur bei mangelhaft zuſammengeſeiten oder feuchten , -, und dürfte eß unter ſolchen Umſtänden wohl noch -

oder auch wohl gar ſchon theilweiſe verdorbenen Zünd nothig ſein , durch eine Sicherungsvorrichtung die durdy maſſen kann ein ſolcher noch unentzündeter Rückſtand die Percuſſionsjúndung kaum erſt verringerten Schloß ſtattfinden, wogegen im entgegengeſetten Falle die Zünds theile wieder zu vervielfältigen ? - Zudem wird es auch -

maſſe eines jeden Hütchens mit Bligesſchnelle verpuf- bei dem Militar dann, wenn das Gewehr längere Zeit fen wird .

Die Reſultate jenes Verſuches zeigen und daher aufs Neue, wie wichtig eine vollkommenere Anfertigung der Zúndhůtchen iſt, und müſſen und mit Dant gegen dies jenigen erfüllen, die , wie ſchon früher erwähnt, hierin die entſprechenden Fortſchritte bewirft haben ; ſie können uns ferner zu unausgeſeßter Vorſicht anregen , bei der nunmehrigen Sachlage aber feineswegs ſolche -

mit einem und demſelben Schuſſe geladen bleibt, öfters zuläſſig ſein , daß das Zindhútchen wieder abgenommen werde, und könnte man in dieſem Zuſtande ein gelades nes Gewehr wohl gefahrloſer mit ſich führen ? Was nun die von dem Verfafier jenes Aufſages noch

erwähnten Vorſchläge zur Umänderung der Gewehre mit Steinſchlöſſern in Percuſſionsgewehre betrifft, ſo vermiſſe ich gerade diejenige Art, welche nach meiner Anſicht die

Beſorgniſſe einfidßen, daß uns dadurch die Einführung zweckmäßigſte ſein dürfte; es iſt dieß die , bei welcher dieſer Percuſſionszúndungsart bei Militärgewehren alë oberhalb des bisherigen kaufes und zwar nur ſo viel unzuläſſig erſchiene.

von der Viſīrlinie abgerückt, daß das Biſiren dadurch

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weder erſchwert inod verhindert wird, der Piſton eins und überdem fann ſie doch auchnur von den Wenigen , geſchraubt iſt , und bei welcher alſo der Hahn einen die ſich im Beſiße eines ſolchen Inſtrumentes befinden , nachinnen gerichteten Seitenbug erhalten muß, um das angeſtellt werden. Ich will daber das von mir befolgte Zůndhůtchen nach den Regeln der Mechanif zu treffen. Verfahren, welches Jedermann zugånglich iſt, angeben ,

Dieſe Conſtruction der Percuſſionsgewehre iſt offen- aber zuvorderſt ein paar Worte über die Eigenſchaften bar die einfachſte und zugleich auch diejenige, die die des Schießpulvers ſagen ." größtmögliche Sicherheit hinſichtlich der Entzündung der

fadung gewahrt, weßhalb auch die neueren, zur Zún

,, Bei den Jagdliebhabern haben die Percuſſionsges

wehre bedeutende Veränderungen hervorgebracht, indem

dung mittelſt' Zúndhůtchen eingerichteten Jagdgewehre gegenwärtig dasjenige Jagdpulver, welches früher für allgemein ſo conſtruirt ſind.

das beſte galt, aus der Mode "gekommen iſt. Gegen Das Pulver der ladung hat bei dieſer Conſtruction wårtig kommt es nicht lediglich auf ſchnelle Entzünd:

des Gewehres nur einen, und zwar einen ſtumpfen Windlichkeit an , weil das aus Knallpulver beſtehende Zünd. fel zu durchlaufen, um in den Piſton zu gelangen, währ fráut das Feuer mit der Schnelligkeit des Bliges durch

rend es bei denjenigen Gewehren, wie ſie in jenem Auf- die ganze Ladung treibt, und jedes Korn mit einemmal ſaße erwähnt ſind, und bei welchen der Piſton in der entzündet, ſo daß jeßt dasjenige Pulver, welches nach Gegend der vormaligen Pfanne oder in derſelben ruhend der alten Zündmethode für langſam entzündlich galt, angebracht , iſt, zwei Winkel zu durchlaufen hat. – Ganz gegenwärtig viel ſchneller verbrennt, als früher das

gleich verhält es ſich mit dem Feuerſtrahl der entzun

entzündlichſte. Ein geſchwindes Pulver wird aber durch

deten Zündmaſſe der Zündhůtchen, welcher bei der von Percuſſionszúndfraut noch um ſo viel geſchwinder, daß mir vorgezogenen Conſtruction in gerader Richtung auf es in dieſer Hinſicht einem wirklichen Ånaúpulver nabe dem kürzeſten Wege und folglich viel ſchneller biš zur kommt. Die engliſchen Gewehrfabricanten ſdeinen mit dieſem Umſtande wohl bekannt zu ſein , indem die neuer ganzen Ladung, gelangt. Bei dieſer directen und folglich ſchnellen Entzündung dings von dort zu und gebrachten Gewehre meiſt an

der ladung dürfte die Kraftåußerung derſelben auch um dem hinteren Theile des laufes ſehr viel Metal haben, To ſtårfer und ſomit die Pulvererſparniß am bedeutends während ſie an anderen Stellen um ſo leichter gearbei: ſten ſein .

tet ſind, und deßhalb nicht mehr wiegen , als ſonſt. “ ,, Die Wirkung einer zu raſchen Erploſion läßt fich nung des durch Percuſſion entzündeten Schießpulvers, an der der Knallpulver erläutern, von denen eine ſehr In Bezug auf die Kraftentwidelung und Verbren

dürfte die Mittheilung eines in Franklin Journ. befinds geringe ladung das ſtärkſte Jagdgewehr zerſprengen und lichen Aufſaßes , in ſo weit er über dieſen Gegenſtand doch eine Kugel nicht gebn Schritte weit werfen wird. handelt, nicht unangenehm ſein . Ein Herr Shaw in Obgleich Stårke immer ein wichtiger Punct ift, ſo leuch , Philadelphia handelt nåmlich in dem oben erwähnten tet doch ein , daß es gefährlich ſei, dieſe Eigenſchaft und

Journal über denſelben Gegenſtand, und nachdem er die Geſchwindigfeit mit einander zu verwechſeln .“ das unter allen bisher befannten Manieren, die Stårfe

Unreines Schießpulver iſt jedem Jáger ein Gråuel,

der verſchiedenen Pulver zu probiren , als am vorzug- denn gegen dieſen Fehler gibt es fein Mittel. Iſt ſein lichſten angeſehene Dupont'ſche Probirzeug ſo gut wie Pulver ſchwach, fo fann er eine ſtårkere ladung nebs alle übrigen verworfen , weil alle dieſe Apparate an men. Das ſtårfſte und gedwindeſte Pulver iſt nicht

demſelben Grundfehler leiden, daß damit Pulverſorten immer das reinſte. Pigou und Comp. (zu Dartford in von verſchiedener Stärke einerlei Reſultate geben fons Rent ) fabriciren ſo reines Pulver, daß, wenn man die

nen, wenn die ſchwächere ſich verhåltnißmåßig geſchwins gebrauchten Gewehre mit Waſſer ausſpült, dieſes nur der entzündet, fåhrt derſelbe folgendergeſtalt fort:

eine grauliche Farbe befommt, und faſt ganz bell bleibt,

Die wahre Stärke des Pulvers hångt von der während bekanntlich der Schmuß von gewdhnlichem Pula Quantität Gas ab, die ſich bei deſſen Erploſion entwi: ver das Waſſer tintenſchwarz macht. “ delt. Die groberen Sorten erzeugen oft mehr Gas, als

( Schluß folgt. )

die feineren ; jebem erfahrenen Jager iſt bekannt , daß

man mit einem gleichen Gemå groben Pulvers weiter ſchießenkann , als mit dem beſten Caniſter, und doch Das königl. württembergiſche Feldjägercorps . 1

wird legterer mehr wiegen, als erſteres . Der Stoß des

( Fortſegung. )

Gewehres wird zwar bei bem feinen Pulver weit ſtårs

Zu den Dienſtverrichtungen der Feldjågers fer ſein , als bei dem groben. Allein der Grund hiervon dwadron im Felde gehört im Augemeinen : unter der

iſt, daß das lektere verhältnißmäßig langſam verbrennt, Autorität und leitung des erſten Adjutanten des com To daß die elaſtiſche Kraft zunimmt, bis die Schroten mandirendenGenerală über Erhaltung derFeldpolizei im

den lauf verlaſſen, während ſichbeidem feineren Pul tonigl.Armeecorps und über Beobachtung der deßhalb ver alle Körner faſt in demſelben Momente entzünden, beſtehenden Verordnungen zu wachen ; ihre Aufſicht und und feinenachhaltige Wirkung ſtattfindet. Bei ein wenig Zhätigkeit aufAlleszurichten, wasdie öffentliche Sicher: Nadydenken wird maneinſeben, daß das geſchwindeſte, Heit betrifft unddem Feldtruppencorps Gefahr bringt;

und nicht immer das ſtårfſte Pulver nach den Anzeigen den Verbrechen undUebertretungen der Militärperſonen*)

von dergleichen Apparaten als das beſte befunden wers

den wird. Zwar fann das entzündlichſte Pulver auch zugleich das ſtärkſte ſein ; allein jene Probe iſt trügeriſch,

*) Bierunter ſind alle im töniglichen Militär ftehende Offiziere, Unteroffizieri, So baten und alle bei dem Feldtruppencorpo

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SIU

nach Kräften zu ſteuern ; Verbrechen der Landeseinwohs Furchtſamkeit oder Mißtrauen in ſeineſelbſtändige Kraft, ner, welche auf die Truppen oder den Militárdienſt nicht jede mögliche Hülfe zum Schuße des Eigenthums überhaupt Bezug haben, zu verhindern ; wenn dergleis und der Perſonen, oder für die Sicherheit des Feldtrups

chen Verbrechen oder Uebertretungen aber bereits began gen ſind , auf Entdeckung der Thåter auszugeben , die Anzeigen und Beweiſe darüber zu ſammeln und der Bes borde anzuzeigen ; gegen die Perſonen der Schuldhaften

pencorps aufgeboten hat. ( Fortfeßung folgt. )

oder Perdåchtigen aber diejenigen Maßregeln in Anwen.

Der Türkenkrieg.

dung zu bringen, welche weiter unten werden bezeichnet

Die nachſtehenden Auszüge aus dem , vor 6 Jahren erſchienenen Werke des Generalmajors v. Valentini ſind ſchon an und für ſich, beſonders für den Militár, von hohem Intereſſe.. In dieſem Augenblice aber, wo die ruſſiſchen Heere ihre Operationen gegen die Kürfei bes ginnen, wird dieſes Intereſſe ſo bedeutend erhöht, daß die Aufnahme jener Auszüge in die A. M. 3. vielen

werden.

Bei dem Ausmarſche ins Feld werden jeder Diviſion ein Detaſchement von wenigſtens vier Feldjágern unter einem Obermann , und einer jeden Brigade wenigſtens zwei Feldjager unter einem zum Rottenmeiſter bezeich , neten Feldjäger zugetheilt. Der Reſt der Schwadron

mit ihrem Commandanten befindet ſich ſtets im Haupt- Leſern doppelt angenehm ſein dürfte. Es darf jedoch quartier.

In Beziehung auf die Ausübung ihres Dienſtes důr: fen die Mitglieder der Feldjágerſchwadron nur von ihren unmittelbaren Vorgeſepten, oder von denjenigen Dffizie: ren , an welche ſie angewieſen ſind, Befehle annehmen ; im Uebrigen ſind ſie den allgemeinen Subordinations : gefeßen un terworfen . 1.

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nicht überſehen werden , daß damals, als der Verfaſſer ſein Wert herausgab, noch nichts geſchehen war, um das türkiſche Militár auf europäiſche Weiſe zu organiſiren . Ueber die Fechtart der Türfen, den Ruf der Janits ſcharen und der leichten türkiſchen Reiterei , außert ſich der Verfaſſer , wie folgt: ,, Kein Krieg gewährt ſo viele alterthümliche Erinnes

Die den Diviſionen oder Brigaden zugetheilten Des rungen , als der gegen die Türfen , ſowohl wegen des taſchements ſtehen zwar unter den Befehlen der Com : Schauplages als der Art zu lagern und zu "fechten. manbanten derſelben ; ihr Dienſtverhältniß zum Schwa: Auch die Schlachten ſeben denen ähnlich, die man im

dronscommando ändert ſich aber hierdurch nicht, und | Polybius gezeichnet ſieht, denn die Türfen ſchlagen ſichy ſie ſind verbunden , dem leßteren von ihren Dienſtvers nie anders, als vor ihrer fagerfronte. In ihrer Blús thenzeit famen ſie immer mit ganzer Macht dem Angreis richtungen Rechenſchaft abzulegen.

Hinſichtlich ihres Verhaltens im Allgemeinen fenden entgegen, jeßt wenigſtens mit der Reiterei. Wird find ſåmmtliche Mitglieder der Feldjågerſchwadron ans

der Schwarm ( wie das immer geſchieht) zurückgeworfen,

fehl abzuwarten , dabin zu eilen , wo im Bezirfe des

1. Einen großen Vortheil mußte vormals der gångs

gewieſen, ohne Aufforderung, oder ohne erſt einen Bes ſo ſchreitet man vor zum Angriffe des lagers.

königl. Feldtruppencorps die allgemeine Rube, Sicherliche Mangel an leichter Infanterie bei den ſteifen euros heit und Ordnung geſtort iſt, und überall von Dienſt påiſchen Armeen den Túrfen gewåhren. In allen Relas wegen einzuſchreiten , ſo bald ſie von einem Verbrechen tionen von jener und noch ſpåterer Zeit werden die oder einer Uebertretung der Feldpolizei ,ſeies durch / Janitſdaren als die beſte leichte Infanterie gerühmt, eigene Wahrnehmung , oder durch Anzeigen , Klagen, die manſehen kann. Die Forderungen an dieſe Waffe oder auf andere Weiſe Kenntniß erhalten . Im Üebt waren übrigens damals nicht ſtrenge ,welches daraus rigen haben ſie ſich neben ihren ſonſtigen militäriſchen abzunehmen iſt, daß ſie nur in coupirtem Terrain ges Pflichten ſtreng an ihre Inſtruction und an die ibnen fürchtet, auf ebenem dagegen , beſonders von der euros

ertheilten beſonderen Aufträge und Befehle zu halten , påiſchen Cavalerie, gar nicht geachtet wurde.“ A18 leichte Reiterei hat ſich die türfiſche noch bis ihre Dienſtpflicht ohne alle Nebenrückſichten mit Ernſt und Nachdruck zu erfüllen , dabei aber ein beſcheidenes zu ſpäterer Periode in Achtung erhalten . Daswilde

Betragen zu beobachten ,, und unter allen Umſtånden ein Reiten liegt in der Sitte des Volkes . Schondie Reis Beiſpiel der Mäßigung zu geben, zugleich aber alles zu ſenden, die im Morgenlande ihren Weg ſtets zu Pferde vermeiden , was ihrem Ånſehen und ihrer Würde ,als machen ,erzählen, daß der führende Türke denBerghinan worin ihre moraliſche Kraft beſteht, bei den Truppen im Galopp und hinunter in Carriere reitet, durch Buſch nachtheilig werden konnte. Sie ſollen ſich bemühen, I und Klippen, und den furchtſamen Reiter verhöhnt.“ Eben dieſe Reiterfühnheit bewährt ſich auch bei der durch Anſtand , durch nüchternes und gefittetes Benebs men, durch Unpartheilichkeit, Wachſamkeit und Entſchlor Menge. Ueber Buſchwert, Berge und Felſen (ſagt ein ſenheit, überhauptdurch die ſtrengſte Pflichterfüllung lich erfahrener Augenzeuge) fommtdietürkiſche Reitereihins auszuzeichnen und in Dienſtangelegenheiten die größte weg . Durch die engſten Fußſteige kommt ſie unvermus Verſchwiegenheit zu beobachten . În Erfüllung ihrer thetheraus,und fürchtetkeine Unordnung,weilſie der Pflichten búrfen ſie weder Beſchwerden noch Gefahren Ordnung nicht gewohnt iſt. In coupirten Gegenden iſt ſcheuen , und jeder Einzelne iſt dafür verantwortlich, I ſie Daher höchſt gefährlich. Sie kommt durch Derter, wenn er aus Bequemlichkeit oder Trägheit,oder aus durch engeStege ,die man als unzugänglich anſieht, erſcheint dann plößlich in der Flanke, im Rüden ; 2 bis

angeſtellte oder in deffen Gefolge befindliche Perſonen , f. B. 3.Mann kommen voraus, ſehen ſich um , dann ſind auf Bediente , Marketender , Wä'cherinnen uc. oerſtanden.

einmal 5 bis 600 Mann da, und webe dann dem Bas

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taillon oder Quarré , das in unordnung kommt , oder ben Kopf , Bataillonquarré's, ſo können wir das Sroße, Sühne und ueberra verliert. Indeſſen dürfte hiermit nur der auserleſene Theil der ſchende nicht von ihr erwarten , das ihr Element ausmachen ſoll.

türkiſchen Reiter, die unter dem Namen der Spahis bekannt ſind, Nur wenn der Feind flieht oder schon halb geſchlagen iſt, kann ſie gemeint ſein . Vieles aſiatiſche Geſindel fißt zu Pferde, das dieſem aus dem widerwärtigen defenſiven Verhältniß heraustreten. Indera Bilde nicht gleicht. " ren haben doch in früherer Zeit Ritterſchwert und lange ſid, dem

Das Kriegstalent des Türken überhaupt aber bewährt ſich Sarazenenfäbel furchtbar gemacht, und auch in der unſerigen hat badurch, daß er Fußfordat und Reiter iſt, je nach den Umſtänden. man angefangen , das Gefecht Mann gegen Mann zweckmäßig zu Verliert der Spahi ſein Pferd, ſo geht er kurz entſchloſſen einſtweilen üben. Mit dem Bewußtſein der Kraft und der Geſchicklichkeit , die

zur Infanterie über, und eben ſo umgekehrt regt ſich der Janitſchar blanke Waffe zu führen , wird der chriſtliche Reiter ſich muthool ohne Bedenken auf das Prerd, das der Zufall ihm zuführt."

dem Spahi entgegenſtürzen , mehr aber vielleide auf die Pike, als

Bis auf die neueftin Zeiten herab haben die chriſtlichen Beere, auf den Säbel vertrauens, den dieſer mit einer Vollkommenheit zu wenn ſie in Schlachten die Türken bekämpften, feiten die Zahl von führen verſteht, die wir Ichwerlich erreichen dürften . *) Es iſt aber eine natürliche Klugheitsregel, dem Gegner etwas anderes entgegens Hinſichtlich der Gefahren , die den , in die Türkei einfallenden zufeben, wenn er in irgerid einer Eigenthümlichkeit entſchiedeneOber

30,000 Streitern überſtiegen . ''

Feind durch Krankheiten bedrohen , ſagt der Verfaſſer :

hand hat, und ſo dürfte denn Montecuculis bekannter Uus prud :

Die Berminderung der chriſtlichen Beere durch Krankheiten daß die Pike die Königin der Waffen ſei, hier vorzüglich Anwendung iſt einer ganz beſonderen Beadtung werth. Wenn wir auch glück- finden . licherweiſe nicht mehr von der Peſt an der unteren Donau heimges ,,Uuch die Spahis ſieht man in Abbildungen mit einem kurzen ſucht werden , To bringt doch das heiße Klima, die brennende Dürre am Tage und der Ihau der kühlen Nägte, dabei der Mangel des friſchen Irinkwaſſers, da es an Quellen gebricht und die Bäche faſt austrocknen , Ruhren , Wechſel- und Faulfieber hervor , die ſchaas

Spiebe bewaffnet, welchen , nach alten Beſchreibungen von ihrer Fechtart, ein Wurfſpieß ſein ſoll. In meiner wenigen Erfahrung | habe idh davon nichts wahrgenommen, und in keinem Falle iſt dies i fer Spieß ihre Hauptwaffe.**) Bielleicht haben ſie deren mehrere

renweiſe die Ko'pitäter füllen und die Menſchen dahinraffen . Der zum Wurfe geführt, ehe Scießgewehr allgemein bei ihnen wurde. Verluſt der öſtreichiſchen Urmee in ihrem leßten Türkenkriege durch Doch ſieht man häufig Piken aus den Schwärmen hervorragen, von dieſe Krankhriten *) gränzt an das unglaublich ?. Uuch die ruſſi: Ichen Urmeen haben ſtets mehr durc - ſie, als durch die Waffen der Sürken gelitten, doch nie in dem Maße, wie die deutſchen . Dieſe Bemerkung könnte zugleich andeuten , wo die Wurzel des Uebels liegt. Die Lebensweiſe des ruſſiſchen Soldaten, der Genuß der raus ren Speiſen , die er liebt, die Gewohnheit, ſich wohl eine Zeit hin: Durch die griechiſchen Faſten ) blos von Vegetabilien und mageren Fiſchen zu ernäbren, widerſteht einigermaßen der einwirkenden Fäuls niß. Diet Fleiſchgenuß iſt offenbar in dieſem Klima nachtheilig; die angebliche Schädlicherit der Früchte dagegen , die an den Donau : ufern in ueberfluß wach'en, unſtreitig ein Vorurtheil, das in der

welchen eine Fahne weht, mit dem Zeichen des halben Mondes , oder eine blutrocheHand und einen Säbel darauf abgebildet. Dies iſt aber nicht ſowohl Waffe als vielmehr Fildzeichen , unter welchem die Unführer von allem Range ihr Voit verſammeln und zum Gea ! fechte führen. Da bei dieſem Volke überhaupt viel von unſerem alten Heerbann oder den Armeen des Mittelalters zu finden iſt, ſo iſt natürlich eine große Menge folcher Fahnen oder Standarten in

ihren Schlachthaufen vorhanden . Jedes Dorf, aus dem der Uga ( oder Urt Suize) zu Feide zieht , mag die reinige aufſtetten. Wenn demnach deren zu hunderten erobert werden, ſo iſt die Iro: phäe nicht von ſo ganz großer Bedeutung, und gewinnt nur Wich :

Unmäßigkeit und in dem Genuſſe der unreiſen ſeinen Grund hat. tigkeit, wenn Roßſchweife, als die Feldzeichen der Paſcha's, darunter (Schluß folgt.) Luch iſt der ruſſiſche Soldat im Kriege (wo der Puß der Bequem : angetroffen werden . " lichkeit nachſteht) zweckmäßig gekleidet und gegen das Klima ver: wahrt. Sein Mantel ( den er nach Gefallen anzieht oder trägt ) *) Die Ueberlegenheit der Türken im Gebrauche des Säbels bes deckt ihn hinreichend. Die Koſacken wiſſen die Zelte durch ihre Burken ruht zum Iheit auf dem Material der Waffe ſelbſt, theils auf ( Mäntel von Ziegenhaar oder Fil? ) und allerhand Zeug, das ſie dem man möchte lagen – Nationalhandgriff, ihn zu führen. unter dem Sattel mitführen und über ihre Piken ausbreiten , zu In der Fauſt des kraftvollen Bauers wird der aus feinem Eis erleben. Der ueberfluß ihres Geräthes ,. vorzüglich die Filzbede, ſenoraht geſchmiedete Türken'äbel bei dem geführten Streiche dient ihnen auch zur Lagerſtätte, ſtatt des Strones, das man ( auch vielleicht wie Glas zerſpringen . In der Hand des Türken, der ein Grund der Krankheiten ) auf dieſem Sgauplaße nicht findet. mit der Krümme mehr ſchneidet als hauet, dringt er burde So halten ſich denn die Koſacken , denen überdieß das Klima und

Helm, Küraß und jede Waffe des Gegners , oder nimmt Kopf und Glieder in einem Uugenblicke vom Körper hinweg. Das

die Lebensweiſe des Feldzuges weniger fremd iſt, auch am meiſten frei von jenen Uebeln . "

her hört man in einem Cavaleriegefechte gegen die Türken auch felten von leichten Wunden. Es iſt ein bekanntes Ereigniß in

,, Daß Rußland der furchtbarſte Feind für die Jürken in Eu: ropa iſt, gründet ſich eben ſo auf die Macht der Meinung, als auf wirkliche Weberlegenheit. Nach einer alten, im Voike bekannten Weiſs fagung halten die Türkin es für beſchloſſen, nach ihrem unabwendbaren Fatum , daß ein Nachbarvolt, für das ſie die Ruſſen nehmen ,

der ruſſiſchen Armee, daß ein Oberſt vor der Fronte reines Res

giments, als er die Spahis unerwartet hinzuſtürzen ſah , ſelbſt den Säbel ziehend, das Gewehr heraus ! coinmandiren wollte,

als bei dem erſten Worte dieſes Commando's Rein Kopf schon vom Rumpfe herunterflog. Die feingearbeiteten Türkenſäbel,

ſie aus Europa vertreiben und der Herrſcher dieſes Volkes in ihre

Hauptſtadt einziehen werde. Mit dem Gedanken , wieder nach Uſien zu wandern, woher ſie gekommen, ſind die Verſtändigen unter ih. nen ziemlich vertraut, und icheinen ſelbſt der Meinung zu ſein , daß ihr Sie in Europa gleichſam nur als Feldlager zu betrachten ſei. Bei ſolchen Unſichten ziehen ſie natürlicherweiſe nicht mit dem frohen Muthe gegen Rußland zu Felde, der ein Vorgefühl des Sieges iſt.“ Von der Ueberlegenheit der türkiſchen Reiterei und von der

wenn auch nicht ein Stück edlen Metalls an ihnen iſt, werden

mit 10 bis 100 Ducaten bezahlt. Die Maſſe, aus der ſie ge fchmiedet werden , nennt man Taban, und das Kennzeichen ihrer höchſten Vollkommenheit iſt 1, wenn man mit einem Ducaten **

oder anderem feinen Golde auf ſie "direiben kann. Man bemerkte im Feldzuge von 1811 öfters einzelne, mit Pis

ken bewaffnete Türken, auch wohl Vedetten mit dieſer Waffe.

eigenthümlich in Beſchaffenheit ihrer Säbelklingen bemerkt der Ber:

Von dem berühmten und berüchtigten Pechlivan : Baba : Paſaja

faſſer , was folat:

ſagen und neuere Nachrichten : daß ein bulgariſcher Völkerſtamm , die Kerſalen oder Chryſaliden, Bewohner des Hämus, fich in ſeinem Gefolge befunden habe, deſſen er ſich in den Kriegen

,,Nicht abzuläugnen iſt es, daß unſere Cavalerie, im Vergleiche gegen die übrigen Waffen , den Türken gegenüber im Nachtheil ſteht. Bedarf ſie ſo unumgänglich des Schußro von Batterieen und *) Man hat ihnen den Namen der Lager : oder ungariſchen Fieber gegeben, welches beweißt , daß ſie ganz insbeſondere dieſem Klima und Boden angehören, und einen eigenthümli : dhen Charakter daſelbſt annehmen.

mit Rußland mit entſchiedenem Vortheile, gegen die doniſchen Koſacken bedient und mit von denſelben erbeuteten lanzen bes

waffnet habe. Dieß aber dürfte gerade für meine Behauptung beweiſen, daß die Lanze oder Pite wenig gebräuchlich vei den Jürten iſt, der Vortheil der Waffe aber von ihnen wahrge: nommen wurde und Verſuche damit veranlaßte.

Redigirt unter Berantwortlidfeit der Verlagshandlung : T. W. Leffc in Darinſtadt , und in deſſen Diijin gedrurit,

Samstag,

Nr. 40 .

17. Mai 1828.

va

Allgemeine Militar - Zeitung. Ueber Percuſſionsgewehre und ihre Einführung art erreicht wurden,als mit der bisher üblichen Zündungos mittelſt funte oder Zundlichtes . bei dem Militár .

Dieſe mit der Anſicht des Hrn . Shaw úbereinſtim : mende Deutung der Veranlaſſung zu den erwähnten

Schluß. ) Hr. Shaw glaubt (hiermit bewieſen zu haben, daß verſchiedenen Schußweiten findet um ſo mehr Begrün :

Geſchwindigkeit der Entzündung ſeit derErfindung der dung, wenn man den bei jenen Verſuchen ſtattgefundes ſionsgewehre r Percuſ

einebeiweitem wenige nöthige Ei- nen Rüclauf der Geſchůße mitinBetracht zieht; indem

genſchaft des Schießpulvers iſt, als frůber, und das elas man da findet, daß bei denjenigen Verſuchen , bei wel.

fiſche Kraft und Reinheit die Haupterforderniſſe ſeien. den man mit der Percuſſionsjúndung uno der um '/? ladung bis A. Pfund verringerten Pulver

dennoch gros

Dieſen Wink fónnten diejenigen , welche ſich mit Ein : Bere Schußweiten erhielt, als mit der bisherigen Zúns

führung der Percuſſionszündungen für den Gebrauch beſchåfftigen , vielleicht mit großem Vortheil benußen ; indem ſich mit Wahrſcheinlichkeit vorausſehen låßt, daß eine geringere und wohlfeilere Pulverſorte mit der Per: cuſſionszündung dieſelben Schußweiten geben werde, als bei der bisher üblichen Entzůndung mittelſt Lunte oder

bungsart und der vollen Pulverladung , der Ridlauf war, als bei dem Geſchuße mit der bisher üblichen Zản: dungsart ; während dagegen bei den ſpäter angeſtellten Verſuchen (mit preußiſchen' 6 Pfündern), bei welchen ſelbſt mit ganz gleicher ladung mit der Percuſſionezůn : dung kaum dieſelben Schußweiten erreicht wurden , als

des Militårs überhaupt, und zumal bei dem Geſchůße des Percuſſionsgeſchüßes faſt, um die Hälfte geringer

Zündlichtes dieſelbe Quantitåt eines theuereren Pulvers ; mit der bisher üblichen Entzündungsart , der Rücklauf To daß der bisher in Bezug auf die Percuſſionszündung des Percuſſionsgeſchüßes größer war , folglich rich zu

noch nicht außer allen Zweifel geſeßte Vortheil einer weniger foſtſpieligen ladung nicht ſowohl durch Abbre dhen von dieſer, als durch Bereitung eines zweơmåßis geren und zugleidy wohlfeileren Kanonenpulvers zu er:

beſtåtigen ſcheint , daß das geſchwindere Pulver durch die Percuſſionszúndung noch um ſo viel geſchwinder wird , daß es ſich,dadurch der Wirkung des Knallpul. vers in Betreff der Kraftentwickelung nåbert; daher die

zielen wäre.

ſich zu ſchnell entwickelnde Kraft mehr local, als forts

So gibt z. B. die von Shaw úber die Kraftentwis geſest treibend auf die Kugel einwirft . delung des Durch Percuſſion entzündeten Pulvers dars Hr . Shaw theilt hierauf ſeine Methode mit, um das gelegte Theorie den Schlüſſel zu dem vom Hauptmann Schießpulver in Hinſicht auf Stårke zu probiren . Dies

0. Metſch

Verſuch über die einfachſte und zweckmäßigſte res Verfahren iſt ſo einfach und practiſch , daß die Mits

Art, die Geſchůkladungen mittelſt Percuſſion zu entzůn den , " mitgetheilten Falle, welchem zufolge mit einer und derſelben Percuſſionszündungsart , und hinſichtlich des Gewichtes ganz gleicher ladung, dagegen aber vers ſchiedenen Pulvern und verſchiedenen Geſchüßen ( frans zöſiſche 6 Pfor. und preußiſche 6 Pfdr. ) ganz auffallend verſchiedene Schußweiten erreicht wurden. (Siehe das

theilung deſſelben , obwohl es ſtreng genommen nicht hierher gebórt, nicht ohne Intereſſe aufgenommen wer: den kann , weſhalb ich daſſelbe noch beifüge. ,, Ich befeſtige ein Stüc Brett, fährt Shaw fort, in fenfrechter Stellung, in welchem ſidh ein 5-6 Zoll im Durchmeſſer haltendes loch befindet, über das ich ein Buch Papier an den beiden Ecken annagle . Die Bo oben erwåbnte Werk, Seite 143 u . f. und 149 u . f .) gen liegen noch ſo dicht, wie ſie von dem Ries fom. Es dürften demnach nicht die franzöſiſchen Geſchübe men . Schreibpapier iſt hierzu das beſte. Dieß iſt meine ſein , die zu der bedeutenden Pulvererſparniß von bis Scheibe, nach welcher ich aus einer Entfernung von 70 ng gaben, rs die Hoffnu ſchieße .“ 80 FußPulver Pfunde % Pfund perbeiSchuß des 6 den n das dete bis ,,Mein ben verwen ſonder den Verſu mit denſel und meine Schroten werden mit ziems Pulver, welches beſſer zu der Percuſſionszúndung paßte, licher Sorgfalt gewogen , und ehe ich nach der Scheibe als das ſpåter zu den Verſuchen mit preußiſchen 6 Pfúns chieße, ſchlage ich 6-8 Bogen von dem Papier in die bern verwendete Pulver; mit welchem bei gleidher farhåbe , und ſchüße dieſelben durch ein Brett vor den dung mit der Percuffionszúndung faum die Schußweiten Schroten. Dann ſchieße ich . B. mit Schroten von

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Nr. 6 , und wenn das Pulver ſtart iſt, ſo werden viele tentheils von der Oberflåde des Piſtons weggequetſcht von den Schroten durch das Papier fabren . Wenn mehr wurde . Ich erklärte hierauf dem Beſiber dieſes Gemebres

als die Hälfte durchfahren , To laſſe ich einige von den zurückgeſchlagenen Bogen nieder, und probire ſo lange, bis etwa die Hälfte der abgeſchoſſenen Schroten das Papier durchſchlagen. Andere Arten Pulver fónnen nun init dem zuerſt probirten verglichen werden . Bei einer geht vielleicht" nicht einmal eine einzige Schrote durd),,

den Fehler, welcher in der falſchen Stellung des Piſtons zu dem Hahne beſtand, und als ſich derſelbe kurz darauf an einen geſchidten Büchſenmacher wendete, wurde das Gewehr durch eine neue Patentſchwanzſchraube und die richtige Stellung des Piſtons ſehr brauchbar und der Beſitzer verſicherte mir ſpåter , daß ihm nach dieſer Ums

während bei einer anderen die ganze Padung durch

ånderung niemals wieder ein Verſagen vorgefommen ſei.

ſchlågt. Indem man mehr oder weniger Bogen auf die Auf einer anderen Jagd bemerkte ich, daß das Ges Scheibe bringt , findet man vielleicht einen Unterſchied wehr eines Schüben ſehr häufig erſt nach dem zweitens von 20 % , der zuweilen zu Gunſten eines Pulvers aus. maligen Schnappen lodging, indem dann erſt das Zünds fallen wird , welches bei der Probe mit dem Apparate hütchen erplodirte. – Die Schuld lag an dem Regelförs als das ſchwachſte erſchienen wäre. Die Uebereinſtimmigen Piſton, bei welchem das Zündhůtchen nicht volls mung zwiſchen dieſem Verfahren und dem practiſchen ſtändig aufgereßt werden konnte, und daber zwiſchen der Gebrauche des Schießpulvers liegt auf der Hand. " * ) Zündmaſſe und der Oberflåche des Piſtons immer ein leerer Raum blieb , der durch den erſten Sdlag bers Ich febre nun zu den Percuſſionsgewebren zurück.

Nur bei der oben erwähnten Conſtruction derſelben låßt ſchwand, ſo daß erſt durch den zweiten die Zündmaſſe es ſich erwarten, daß man in dem Beſtreben, die Pa- und ſomit die ladung entzündet wurde. trone fernerhin nicht mehr abbeißen zu müſſen, reuſſiren

Einige Zeit ſpåter ſtand ich in einem Treiben neben

werde, da das Zündlody, als der vom Feuerſtrahl der einem alten Jáger , deſſen Gewehr mehrmals verſagte, Zúndbútchen zu durchlaufende leere Raum , hier den für- obwohl die Zúndhůtchen vollkommen gut erplodirten, Beſten und geradeſten Weg beſchreibt.

und als er auf gute Jägermanier durch ein fürchterlis

Die Wichtigkeit dieſes Umſtandes iſt gewiß einem ches Schimpfen auf die Zündhůtchen ſeinem Herzen Luft jeden Militar einleuchtend, eg bedarf daher nicht der machte, nåberte ich mich ihm und ſuchte ihn zu beruhis Erwähnung der vielen Vortheile, die daraus entſtehen ; gen ; - er verſicherte mir, ſo ein Verſagen, wie mit dies und daß das Gelingen deſſelben nicht außer dem Bes fem Gewehre, welches er erſt fürzlich zur Percuſſionszůrts reiche der Möglichkeit liegt, erhellt aus der in Nr. 19 dung habe einrichten laſſen, ſei ihm mit den Steinſdiloſs der A. M. 3. von 1826 gemachten Mittheilung über die ſern nie vorgekommen, es ſolle aber auch das leştemal in Sachſen - Weimar ſtattgefundenen Verſuche mit In ſein , daß er mit den verfil - Zúndhůtchen ſchieße; er fanterie - Percuſſionsgewehren, welche, wie ſchon früher wolle von der Percuſſionszündung gar nichts mehr wiſ erwähnt, in Berlin in ſehr ausgedehnter Art fortgeſetren u.ſ.w. Ich beſah hierauf das Gewehr und fand zu werden , und bei welchen man dieſen Gegenſtand auf meiner großen Freude alsbald den allerdings etwas ſehr ſchon ſehr gelungene Weiſe vorzüglich mit im Auge hatte, groben Fehler: Die Oberfläche des Piſtons war, anſtatt 3

und demnach auch noch haben wird .

eine gerade Fládhe zu bilden , conver, und bierdurch ents

Aber auch Gewehre, welche dem Anſchein nach ſehr ſtand"der Nachtheil, daß die durch den Schlag entzúns zwedmåßig conſtruirt ſind, entſprechen ſehr hånfig den dete Zündmaſſe nicht in das Zündloch, ſondern gerade davon gehegten Erwartungen nicht, wenn fie nicht durch

von dieſem ab , nach den Seitenwänden des Zundhůts

gångig nad richtigen Regeln der Mechanif angefertigtchens zu getrieben wurde. Ich erklärte dem alten ſind . Folgende mir ſelbſt vorgekommene Fåde mögen Weidmann die fehlerhafte Conſtruction des Piſtons und .

hiervon ein warnendes Beiſpiel geben :

bat ihn , ſolchen dergeſtalt abåndern zu laſſen, daß die

Auf einer Jago ſah ich , daß einem Schüßen ſehr viele Zündbåtchen verſagten , indem ſich die Zündmaſſe derſelben erſt nach zweis und dreimaligem Schnappen mit dem Hahn entzundete, und daß auch dann dieſelben nur ſehr ſchwach erplodirten ; - id ich nåberte mich ihm

Oberfläche deſſelben eine von allen Seiten nach dem Zündloche zu , aber faum merfbar abgedachte Fläche bilde, und fodann die ſcharfe Kante des Eiſens um das Zündloch herum etwas abnehmen zu laſſen ; gewiß würde er fich dann mit den Zündhůtchen wieder ausföhnen. -

und bat ibn, von meinen Zündhůtchen zu nehmen . Nach: Der Erfolg mußte den Erwartungen entſprechen, und dem die Sache aber auch mit dieſen Zůndhůtchen , die der alte Jägersmann iſt jetzt ein eifriger Verehrer der bei meinem Gewehre niemals verſagten, ſich ganz gleich Zundhůtchen. blieb , ſo unterſuchte ich die Conſtruction des Gewebres Ich ſchließe daber in Folge dieſer und ähnlicher Ers ſorgfältig, und fand, daß der Hahn das Hütchen nichtfahrungen mit dem aufrichtigen Wunſche, daß alle die, hammerartig berührte, ſondern bei dem Niederfallen die berufen ſind, oder ſich berufen fühlen , mit Militars gleichſam wie ein Schieber darauf bingleitete, wodurch Percuſſionsgewehren Verſuche zu unternehmen , vorerſt nicht nur die Kraft des Sdlages ſehr vermindert wurde, die Conſtruction der zu den Verſuchen zu verwendenden ſondern auch das Hütchen nach vorne über den Piſton Gewehre mit Zuziehung eines geſchicten Mechanikers áberbångend, und dadurch die Zündmaſſe deſſelben groß- genau unterſuchen mogen ; man dürfte im entgegenges

*) Entlebnt aus dem feit einigen Jahren im Verlage dre landet feßten Falle erſt nach langer Zeitund vielen Erfahruns Induſtrie:Comptoirs zu Weimar erſcheinenden gehaltvollen gen zu der Ueberzeugung mancher begangenen Jrrthümer Blatte: Der Sandweiter und Künſtler Fortſchritte und Muſter gelangen, die ſich dem Gedeihen eines To hochwichtigen Nr. 54. Februar 1828. Gegenſtandes hindernd in den Weg ſtellten.

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Der T úr tentrieg.

in mehreren Zweigen hindurchfließender Bach gewahrt dem lager ſein hauptſächlichſtes Bedürfnis.si ,, Von Scumla nach Konſtantinopel find 86 Stut .

( Schluß. )

Von den Hinderniſſen, die auf dem Wege nad, der den , b. i. 43Meilen. Der Hauptweg geht långs einem türkiſchen Hauptſtadt angetroffen werden , und von der Thale úber Pravodi, welches auch eine ziemlich bedeus

Macht, die erforderlich ſein dürfte, um die Eroberung tende Stadt iſt. Hier erſt ſteigtder Weg den eigentli: der europäiſchen Türkei zu bewerkſtelligen , erhalten wir den Balkan hinan , in welchem man die Stadt Äidos ( durch ihre warme Quellen merkwürdig) als Stations in Folgendem eine gedrångte, von Angabe: ,, Das Håmusgebirge den Túrken der Bals punct findet, etwa drei Mårſche von Schumla entfernt. fan * ) genannt , deſſen Fuß etwa 10 Meilen von der Mit noch zwei Mårſchen ungefähr würde man wieder

Donau anhebt, iſt nicht ſo bedeutend , als ſein Ruf einen Stationspunct, die rumeliſche Stadt Fafi , errei Don Ferne geſehen erſcheint es ungefähr, wie der Donahen , woman das Hámusgebirge überſchritten hat, und nersberg und die Vogeſen bei Raiſerslautern, mit wel: ein milderes , bebautes und wegſameres land betritt.

chem Gebirge es, in Hinſicht des Bodens, der Erzeug: DieCaravanen, die zwiſchen Adrianopel und Konſtan , niſſe von Laubholz und Wieſenwache, und ſeiner großen tinopel in 5 bis 6 Tagereiſen geben , laſſen ſchon auf Plateaus, zu vergleichen ſein dürfte. Sind die Wege inneren Verkehr und alle die Vortheile ſchließen , welche ůber daſſelbe ſchwieriger, ſo liegt das in der Natur des Handelsverbindung auch Kriegsoperationen gewährt. ,, Unſtreitig wurde die ruſſiſche Armee bei einem lebs minder bewohnten und angebaueten fandes . Did geht aus den Karten , ſo unzuverläßig ſie aud von dieſem haften Invaſionsfriege bis in das Herz des osmaniſchen

Schauplaße ſind, und aus der Beſdireibung der Reiſen- / Reiches dieſen Weg zu ihrer Operationslinie erwählen. den wenigſtens das hervor, daß Dórfer und angebaute Doch můſte dag túrkiſche Heer , das man jederzeit bei Thåler, welche die Paſſage erleichtern , vorhandenſind. Schumla vorausſeßen darf, vorher geſchlagen oder wegs Der gewöhnliche Weg der Kuriere und Reiſenden nad manovrirt ſein . Beides mißlang dem Oberfeldherrn, Konſtantinopel geht über Schumla , das man als die Grafen Kaminsky , im Feldzuge von 1810. Unfehlbar Pforte des Balkan und das Termopylå der Türfen bes aber würde leßteres als das ſicherſte gelingen , wenn , trachtet. In allen neueren Kriegen war daſelbſt das während die Hauptarmee ſich dem türkiſchen Heere nabe

des Veziers. Die ruſſiſchen Heere, wenn ſie gegenüber feſtſeßte, bereit, jede gegebene Bröße zu nů.

Feldlager nad Konſtantinopel zu geben gedachten , ſind nie weiter, ben , ein anderes Armeecorps, bas bei Nikopolis oder Weg über als bis hierher gelangt. Daher hat der Punct eine Art Ruſtſchud über die Donau gehen mußte,den ſtrategiſchen Rufé erhalten , den er auch auf gewiſſeWeiſe Tyrnowa gerade auf Adrianopel einſchluge. Nur mit verdient, indem die Wege von Ruſtichud, Siliſtria und Naturhinderniſſen , die jedoch durch einige hundert Pis Ismaelvon der Donau , und von Warna und mehreren onniere bei der Avantgarde wohl zu überwinden rein Puncten vom ſchwarzen Meere, ſo auch von Tyrnowa würden , würde man auf dieſem wirklich vorhandenen, ůber Osmanbaſar und aus anderen Hauptthålern von aber wenig gebahnten Wege über den Balfanzu fåms Bulgarien , daſelbſt zuſammenlaufen und ſich wieder in Pfen haben. Vielleicht wurden die Geſchüße auf der mehreren Wegen über das Gebirge ſcheiden. Hiezu kommt Gebirgspaſſage auseinander genommen und auf kleine noch eine günſtigelocalbeſchaffenheit. Der anſehnliche Landwagengeladen werden müſſen, wie man ſie in der

Drt mit 30,000" Einwohnern iſtvon einem Vorgebirge des Balkans, in der Forin eines Hufeiſend,umgeben, deſſen Abhänge ſteil und mit einem didsten Dornenges, ſtrúpp bewachſen, die vortheilhafteſte Einniſtung für den wohlbewaffneten Türfenſind, der gern hinter Zerrain dedungen und Verſchanzungen Ständ hält.Der ganze

Wallachei findet, die überall fortfommen . Tyrnowa, eine Stadt, in der man wohl eine türkiſche Berapung finden wird, müßte genommen und zu einem Entrepôt eingerichtet werden . Die Lebensmittel auf den 3bis4 Mårſchen úber den Balkan trägt der Soldat; ſo auch die Reiterei ihre Fourage. Etwas, um den eiſernen Bes

Ort, deſſen fånge wohl eine halbe, und die Breite eine ſtand zu ergänzen, kann auf kleinen Wagen und Saum

Viertelmeile betragen mag, iſt mit einem Graben und thieren mitgeführt und grüne Fouragirung mit nebenbei Art Erdmall oder breiten Mauer, von Backſteinen um benutzt werden . Vor Allen werden in den einigermaßen geben , in welcher Fleine maſſive Thürme oder Wadyt bewohnten Gegenden, wo viel Viehzucht getrieben wird, håuſer für 5 bis 6 Flintenſdjúßen zur Seitenvertheidi- die Heuhaufen aushelfen, die man håufig in den Thås gung angebracht ſind . Dieß iſt der Kern des verſchanzten lern und Feldern findet. Nur iſt die Jahreszeit hier zu Lagers, zu welchem der Kamm der umgebenden Höhen beachten . Bis zur eintretenden brennenden Sonnenbiße die Gelegenheit darbietet. Der große Umfang, diedurch wächſt das Gras, faſt manneshoch und die Heuárnte iſt

ſchneidenden Thaler und die obenerwähnten" ſchwierigen früber, als in nordlicheren Klima's . Später, im hohen .

Abhånge ſind eben ſowohl Hinderniſſe für das Einſchlie: Ben, nis für den Angriff. Gegen ein Bombardementvoll: kommen geſichert, gewährt der Ort hinlånglichen Raum für alle Bedürfniffe des Heeres . Selbſt Wein- und Gar: tenbau wird innerhalb der Umſchanzunggetrieben.Ein

Sommer, bei gewöhnlich eintretender Dürre, iſt der Bos den wie abgeſengt. Nicht ein Grashalm mehr ſproßt hervor , und die Thåler, ſelbſt namhafte Bache,trocnen aus. Der Frühling ) und Anfang des Sommers dürfte daber die zweckmäßigſte Jahreszeit zu einem lebhaften Feldzuge auf dieſem Schauplaße ſein . "

*) Belches eigentlich die türliche Benennung überhaupt -, jedes Gebirge - if.

für

Etwa vom Monat April an, denn früher findet man keine Weibe.

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Die heiße Jahreszeit finde demnach die chriſtliche Striegemacht , ſtantinopel faſt ein Jahrhundert hindurch wie umſponnen hielten , idhon im Beſige der bedeutendſten Stations- und Gemeinſchafts-

bis Tie ihrem Reiche ein Toredbares Ende machten , ſo müſſe er

puncte, vornehmlich der Hauptſtädte, in welchen für die Bedürfniſſe nach einem verhängnißvollen Kreislaufe der Dinge auch wieder der der Iruppen in Stand- und Durchzugslägern geſorat werden kann . Þauptiig der wiedererobernden chriſtlichen Macht werden, die aber adrianopel, das von unſerem über Eyrnowa anrücnden Ur: nach überdad tein Plane und mit gehörigen Mitteln nur ſo viele

meecorps überraſcht werden muß, iſt eine große volfreiche Stadt, Tage als dort Jahre bedürfen wird , die Sache zu Ende zu brins mit Mauern und Tüürnien , noch von den Römern b.feſtiut. Hier aen. ( ? ) Uufgabe für die Refervrabtheilung iſt, das Land im Rüs muß man gleich nahi heranrüten , mit einer brüsquen Utraque bald ckan der Urmee zu organiſiren und durc) Entiendungen die Städte Breſche legen und ſtürmen . Vor Uűem kann man mit GeidiBheit | Philippopolis, löf cha , Sophia u.ſ.m., rei es nun durch Gewalt annehmen, daß der (Großoezier mit ſeinem Heire von Schumla zu : 1 der Waffen oder friedliche Unterhandlung, ſich einen zu machen. rüdeilen wird , dem bedrängtin Orte zu helfen , oder auch Konſtan: tinopel z11 decken. Damuß denn die Urmee, die ihm gegenüberſteht, ihm tüchtig in ren Eiſen liegen und durch rine umiehende Abthei : lung ſchon vor pruna gewonnen haben . Es ist bekannt , daß die Türken bei einem Rürkzuge folcher Urt nicht an regelmäßiges Fort-

Hier würden die zahlreichen Griechen in dieſen Städten und die Mits Was nun wirkung der Servier den kräftigſten Vorſchub leiſten . die nothwendigen Streitkräfte zu ſo einem libbaften Invaſionsfelds zuge betrifft, To alaube ich, daß es weniger auf die große Stärte , als auf den gehörigen Erſat ankommt. Montecuculi's Marimum ſchaffen der Vorräthe und des Lagergerätbes denken , und jeder nur von 50,000 Mann zur offenen Shlacht dürfte heutzutage um fo für ſich ſorgt. Uues wird daher den verfolgenden Herre in die mehr hinreichen , da die Türken keine ſo große Frere mehr als vora Bände fauen und ihm einen ueberfluß von Subſiitenz liefern ." mais ins Feid ſtellen , und die Organiſation der europäichen in ,Hauptſächlich aber muß das Corps vor Udrianopei , aud wenn

neuerer Zeit , nady welcher eine wobl ausgebildete Infanterie den

die ſchnelle Einnahme des Ortes nicht gelungen iväre, gleich eine Haupttheil außmatt, das Verhältniß noch günſtiger geſtaltet. ſtarke Ubtheilung auf dem Wege nach Faki vordetarchit haben, / Damit nun die Hauptarmee am Tage der Schlacht ihre 50,000 der türkiſchen Urmee von Sdumla die Hauptgemeindaft und Zu : Mann gewiß auf einem Fleck bei ammen habe, wollen wir, außer

fuhr abiuſdn.iden und ſie in Empfang zu nehmen , wenn ſie auf ſolchen noch , auf das detaſwirte Seitencorps zur Küſtenoperation Flüchtlinge werden den Soricken nach Konſtantinopel bringen , den etwa zwei Urmeecorps in der ung fähren Zahl von 80,000 Mann

ihrem bald nothwendigen Rück.uge vom Balkan Herabkommt. Nuç und die als Reſerve folgende Abtheilung 30,000 richnen, welches man möglichſt schnell benußen muß. Die Hauptarmee, die auf dem ausmađen würde. Das auf Uorianopel operirende Seitencorps beſchriebenen Hauptwege über Schumla vorrückt, muß aber eine könnte aut ein ſolches Urmcecorps betragen, dem man aber noch ubtheilung lines reitwärts detardiren , welche, in Verbindung mit eine Diviſion als Uvantgarde und eine als Reserve folgende zule :

einer, auf dem ſchwarzen Meere auszurüſtenden Flottille, ſich der

gen möchte. Dies zuſammen ungefähr 60,000 Mann, und mithin

Küſten von Warna an und writer vorwärts, je nachem die Ur:

zu der ganzen Operation über den Balkan : 140,000 Mann.

mee vorrückt, bemächtigt. Das noth vendige Kriegsmaterial für die Landarmee, vornehmlich den Munitionsbedarf zu Schlacht und Belagerung, muß dieſe Flottille mit ſich führen. Sollte Warna, als ein feiter Ort von einiger Bedeutuna , Widerſtand leiſten, so darf man fih weder zu lande noch zur See mit ihn aufhaltin .

ſich aber im Rücken zu ſich : rn und die Pläge an der Donau, welche die Türken noch inne haben , zu brobachten und nach und nach zu erobern , dürften noch 60,000 Mann erforderlich frin , welde, je nachdem likteres nach und nach gelungen iſt, eine nachrüdende Res Tervrarmee bilden und die Communication mit der vorwärts operis

Einige Bataillone und einige bewaffnite Fahrzeuge bleiben zur B10 :

renden Urmee auf eine ſolide Urt begründen oder auch wieder hers

kade zurück, und die Flotte mit Landungstruppen muß gleich weiter in den Meerburen bei Miſſeveria und Burgas einlaufen und ſich dieſer bekannten Hafenpläße bemächtigen . Uuf dieſem Queerwege tann alſo die Urmee mit dem Nöthigen verſorgt werden. Burgas werde her zum feſten Entrepôt eingerichtet, und mas zu einem Garavanentransport an der Stelle des Proviantfuhrweſens in anderen Ländern nöthig, da elbſt zuſammengebracht. Dir Wea, den wir zu dieſer Küſtenoperation un'ere 20theilung zu Lands, von Warna an, gehen laſſen , ſoll zwar ſehr ſchwierig ſiin . 118 blos mitrirkend, die Feitiebung unſerer Flottille zu erleichtern, möge

ſtellen, wenn ſie etwa auf Momente verloren gegangen wäre. Mit dieſen 200,000 Mann, die nur vor Ende des Feldzuges wieder ers mänzt werden müſſen , wird ein thätiger , die Vorurtheile der Vors / geit nicht achtender Feldberr ohne Zweifel die Eroberung der eus ropäiſchen Türkei, wenn nicht im erſten 1, doch gewiß im zweiten Feldzuge vollenden . ". Die äußerſt harträrtige Vertheidigung, wodurd; die Türken fich noch jeßt auszeichnen , wenn ſie ſid hinter Wall und Mauern bes findin erklärt dir Verfaſſer folgendermaßen: „ Der Punct der Städtevertheidigung dürfte der einzige ſein, in relchem die

-

Um

Tiz daher auch nur aus leichten Truppen ( Jägerregimentern, Ko: Türken noch ihre alte Nationaltapferkeit bihauptın. Orte von der jacken und leichter Urtillerie ) beſtehen.“ unvoukomnienſtin Befeſtiguna, in welcher europäiſche Truppen und Der ſtrategiſche Uufmarſch , bis zu welchem die Bewegungen Ingenieure eine lange Vwtheidigungfür gar nicht möglich gehal: der Urniee combinirt werden müßten, dürfte daher ſein : ten , und einen dargebotenen freien Ubzug dankbar angenommen 1 ) Huf dem linken Flügel , eine 26.heilung der Urmie bei Burgas baben würden , mußten oft mit großem lufwande von Blut und feſtgelegt, die Flotille darelbſt ftationirt, und Necoanoſcirung | Zeit ei kauft werden . Die Ruhe und Sobhaftigkeit des Türken, der längs der Küſte zu Lande und zu Waſſer weiter vortreibind. von finem Plagi fich nicht gern rührt, daher wochenlang in einer 2 ) Die Hauptarmee bei Fati, und ihre Avantgarde bei Kirfliſji oor. Erdvertiefung oder Höhle ausharrt, dem unvermeidlichen Schickſale B) Auf dem rechten Flügel desSeitencorps bei Horianopel , mit einer ſich hinaebend, unbitümmert um das , was neben ihm vorgeht oder 26theilung weitir redis im Thal derMariga, 11. die Uvantgarde

der nächſte Tag ihm bringen kann , mag zum Theil Urſache davon

auf dem Wege nach Konſtantinopel, etwa bis Badaích ky.'i

ſein . Nur paniicher Schrecken , immer gewaltig wirkend bei einem ,, In dieser ſtrategiſchen aufſt :Uung find denn einige Tage rus undiſciplinirten und leidenic aftlichen Haufen , kann günſtige Ereigs bigen Beſinnens nöthig , welche nu Ordnung und Ergänzung des niſſe für den Angreifenden herbeifübrin. So verläßt wohl eine tür:

Heeres und Materials, zu Sicherung der Gemrin daft und Unter: tiſche Beſaßung, auf folche Weiſe erſchreckt, in wiider Verzweiflung werfung des Landes und zu Vorbereitung kräftigen und beſonne: nen Writerſchreitens benugt werden . Nur wenige Tage des Hals tens würden dann nöthia rein, um in eine neue linie vorzurüten , in welcher die Florte vielleicht den Hafen von Mudia einnehmen und die ge'ammte Streitkraft zu lande ſich bei Uraba : Burga pereinigen, dann aber ohne anjes Zaudern auf Konſtantinopel losgchen würde.

den Plaß , wenn irgend ein Wea zur Flucht offen gebliebrn. ' In der Regel aber kann man darauf rechnen, daß die Türken in der Bertheidigung das Neußerſte abwarten und der Sturm beiihrer ge: meiniglich bedeutenden Stärk ? und dem wahren lurus in der Beraff: nuna dann immer ſo mörderiſch als gefährlich iſt. Jeder wohlaus: gerüſtete Türke führt außer der Flinte mindeſtens noch ein paar

,,Eine Réfrroeabtheilung muß aber nothwindigerirciſe in Worias Piſtolen und oft zwei blanke Waffen; außer dem Säbel nämlich den nopet ſtationirt und durch ſtetes Heranziehen und Sammein von 2 Fuß langen, etras gikrümmten Dolch ( Kinſchal ) , der vorzung: Erlaßmannſchaft und Nachzüglern möglichſt ſtark erhaltın werden . Wriſe zum Uvidhniden der Köpfe gebraucht wird. Gegen ſo auss So wie dieſer Ort das Hof- und Földlager der rrobrinden Sül girüſtete Gigner iſt un'er Soldat mit der Bajonneiflinte, wenn er

sane war, als ſie die unglück ichen griechiiden Herrider in Ron I den Pall hinanklimmt , offenbar im Nachtheit.“ Redigirt unter Verantwortlidfeit der Verlagfhandlung: 6. W. Leste in Darmſtadt, und in deffen Dfijin gedrucft.

Mittwoch ,

Nr. 41 .

21. Mai 1828.

va

)

Allgemeine Militår - Zeitung. Brod .

Proviſoriſdie Militårorganiſation von

Zehrung . Monatg.

Portionen , Piaſter, Paras,

Piaſter,

Griechenland,

2

3 2

Shili- Der Kaſſier , mit dem Grade ardieen (Regimenter ) formirt, wie folgt: Jee eines Pentefontarchen

2

3

archie beſteht aus 2 Pentafoſiarchieen (Bataillonen ) und

3

50

2

Präſident von Griechenland nachſtehende Grundzüge Der Secretár , mit dem Grade eines Hefatontarchen , für eine proviſoriſche Militärorganiſation feſtgeſetzt : 1) Die disponiblen Militárcorps werden in Tbilis Der Feldcaplan,,

III

Der Adjutant, mit dem Grade eines Eifoſipentarchen .... 2 Durch ein Decret vom 19. Februar 1828 hat der

100 50 75

75 Fourier deßgleichen 2 3 jede Pentatoſiardyie aus 5 Hefatontarchieen ( Compag Der Der Tambour .. 2 1 50 nieen .) – Eine Chiliarchie zählt 1120 Kópfe, nåmlich Die Portion ( Ration ) Brod iſt zu 300 Dradimen . 1 Chiliarchen , D. b. Befehlshaber über 1000 Mann, .

-

2 Pentakoſiarchen ( Befehlshaber über 500 Mann ) Das Brod und die Zehrung werden fåglid verabreicht, welche unter dem Chiliarchen ſtehen ,

10 Hefatontarchen ( Befehlshaber über 100 mann )

die fohnung aber vierteljábrig . 3 Die Grade der Pentarchen und Dodefarchen vers , 3)

gibt der Chiltard) ; die übrigen aber der Präſident auf

je 5 unter einem Penta foſiarchen ,

20 Pentefontarchen ( Befehlshaber über 50 Mann ) den Vorſchlag des Commandirenden des Feldzuges, 4 ) Der Chiliarch, uub alle Offiziere unter ihm ſind je 2 unter einem Hefatontarchen , 40 Eifoſipentarchen (Befehlshaber über 25 Mann ) verpflichtet, auf die unter ihrer Leitung ſtehenden Sols daten Acht zu haben , und jede Woche legen ſie ihrem je 2 unter einem Pentefonțarden ,

eine Namensliſte ihrer Untergebenen vor, 80 Dodekarchen ( Befehlshaber über 12 Mann) je 2 Oberen 5) Reiner fann von einer Chiliarchie in eine andere

einem Eifoſipentarchen , 160 unter Pentarchen ( Befehlshaber über 5 Mann ) je 2 úbertreten, noch angenommen werden, außer wenn der

Soldat eine ſchriftliche Erlaubniß von ſeinem Chiliars

unter einem Dodefarchen ,

den hat, 800 Soldaten , je 5 unter einem Pentarchen , 6) Keiner, ſei es ein Offizier oder ein gemeiner Sols 1 Adjutant, 1 Secretár, 1 Feldçaplan, i Arzt, 1 Raſ fier und 1 Fourier, 2 Fåbndriche und 2 Trompeter dat, kann von ſeiner Chiliardyie wegbleiben , ohne ſchrifts liche Erlaubniß ſeines Chiliarchen. oder Tamboure , je 1 auf jede Pentakoſiarchie. Militárs haben folgenden Eidfdwur zu leis 2 ) Die Militårs erhalten Brod, tågliche Zehrung und ften 7: ) Die ,, Ich ſchwóre, im Namen der beiligſten untheils Monatgage , und zwar ; Bpod. Zehrung, Monat

baren Drejeinigkeit, auch meinen leßten Blütộtropfen zu

Der Chiliarch . Der Pentakoſiarch

Der Hefatontarch . Der Pentefontarch

Der Eitoſipentarch Der Fåbndrich Der Dodekarch

Portionen, Piaſter. Parat. *)gage. piaſt, pergießen zur Vertbeidigung unſeres orthoporen Slaus 8 8 260 bens und der Freiheit des gemeinſchaftlichen Vaterlan 5 5 150 des gegen die Feinde, und zur Aufrechthaltung der Ges 3 2 100 reße deſſelben ..! „Ich ſchwóre Gehorſam den Befehlen Sr. Ercellenz 2 1 20 75 -

1 1

2 2

1'/

Der Pentarch .

1' /2

Der Soldat ,

1

-

50

40 25 20 15

35 30

des Präſidenten, und der Commandanten , unter deren

Leitung er mich beordern dürfte. " „ Ich ſchwórę, feinen Schaden zu thun gegen meine Mitbürger , meine Glaubensgenoſſen , und ſonſt gegen

25 feinen anderen Menſchen . "

,, Id ſchwóre, nicht zu tódten, nicht zu ſtehlen, nicht *) Der griechiſchePiafter beträgt ( nachdem neuen Münzregulativ) zu rauben uno, zu ſchlagen ." r. Ich ſchwöre, nicht zu flieben ohne Erlaubniß des ungefähr 10 Kreuzer, er enthält 40 Paras obrr Pfennige. Der Frante iſt in dem Münzreglement zu 2 }/4 Piaſter angefegt. Feldherrn , noch dieſen heiligen Eid im geringſten zu

324

323

verlegen , und mich der ganzen Strenge der Kriegsges | die Militars, die ſich ehrenvou betragen, und ſich jedes Vergehend gegen die Ehre, die Sicherheit und das Eis

ſebe zu unterwerfen . "

8 ) Dieſer Eid wird von allen Soldaten überhaupt genthum der Bürger enthalten , noch dadurch belohnt, im Beiſein des Feldcaplans und vor dem Präſidenten , daß ſie die allgemeine Achtung, und insbeſondere das und in deffen deſſen Ermangelung vor dem Obercommandans Vertrauen und die Liebe der Einwohner der Provinz, der Stadt oder des Dorfes, in denen ſie ſich befinden, ten auf das heilige Evangelium geleiſtet. 9)) Welder Militar die Stellung verläßt, wohin er oder durch die ſie ziehen , ſich erwerben. beordert worden , wird , iſt er Offizier , ſeines Grades 19 Der Oberfeldherr ſchwórt vor dem Präſidenten entfeßt, und tritt in die Reihe der gemeinen Soldaten ; folgenden Eid :

der Soldat aber, bis auf den Dodekardien, verurtheilt,

Gib eines Oberfeld berrn.

als unbewaffneter Arbeiter und ohne robnim lager zu

,, Ich ſchwóre, im Namen der heiligen und untheils

dienen , um bloßes Brod, von einem Monat bis zu einem Fabre , je nach der Schwere ſeines Vergehens .

baren Dreieinigkeit , auch den leßten Tropfen meines

.

Brutes zu vergießen , um unſeren heiligen orthodoren

10) Der Soldat, der des Verraths oder Spionirens Glauben gegen die Feinde zu vertheidigen, und die ſchuldig befunden wird , wird zum Tode verurtheilt. Freiheit meines Vaterlandes und ſeine Geſeße aufrecht 11 ) Der Offizier, der raubt, ſtiehlt, oder Wohnuns zu erhalten . "

gen verwüſtet oder beſdsådigt, oder ſolches ſonſt am Eis , Ich ſawóre, den Befehlen Sr. Ercellenz des Prås genthume der Einwohner verůbt, wo er liegt oder durch - fidenten ſidenten zu gehorchen . marſchirt, oder ſeine Untergebenen dazu verleitet, oder ,, Ich chwóre, feinerlei Mißbrauch weder zu erlau: Menſchen beſchädigt, verliert ſeinen Grad und wird ben , noch Telbſt daran Theil zu nehmen, und alle móg gemeiner Soldat, mit der Verbindlichkeit, auch den liche Ordnung bei den mir untergeordneten Truppen zu Schaden zu bezahlen, den er angerichtet hat. Der ges beobachten. Sollte ich dieſen meinen Eid im Geringſten meine Soldat aber, wenn er ſich ſolcher Vergehen ſchuls übertret :n, ſo will ich der ganzen Strenge der Kriegs. dig macht, wird von ſeinem Chiliarchen entwaffnet, zur geſeße verfallen ſein ."" Zürúcſtellung der Sache oder ihres Werthes verurs 20 ) Gegenwårtige Anordnung beruht auf den Grund, theilt, und muß als Arbeiter im Lager dienen für blo: lagen des nåchſtens erſcheinenden Militarorganismus , fes Brod .

der proviſoriſch, bis zum Zuſammentritte der Nationals

12) Der Mörder wird zum Tode verurtheilt.

verſammlung , in Kraft verbleiben ſoul.

13) Der Militär , der einer Frau Gewalt anthut,

wird zum Arreſte verurtheilt, von drei Monaten biszu Das königl. württembergiſche Feldjágercorps . einem Jahre , und zu einer Geldſtrafe von 100-600 ( Fortſefung. ) Piaſtern ; iſt die Geſchåndete ein Mädchen , ſo iſt ſos wobl die fórperliche als die Geldſtrafe doppelt ; und Die Feldjägerſchwadron hat unter allen Bers wenn aus dieſer Gewaltthat der Tod des Weibés : er båltniffen bei nachfolgenden Verbrechen und Uebertretungen der Milit å rperſonen einzus folgt, ſo wird er zum Tode verurtheilt.

14) Der Militår , der überwieſen wird , daß er die ichreiten : I. Verbrechen gegen die offentliche Sicherheit des

wirkliche Anzahl ſeiner Soldaten auf ſeiner Liſte vers

großert, oder einen ſeiner Untergebenen beeinträchtigt gemeinſchaftlichen Militárverbandes: bat , verliert ſeinen Grad , und muß erſeßen , was er a) Verråtberei : wenn dem Feinde durch Tchriftliche argliſtiger Weiſe erhalten oder vorenthalten hat. oder mündliche Mittheilungen oder durch andere Hands

15 ) Der Militár , der was immer für einer Dröre lungen oder Unterlaſſungen, in ſeinen Abſichten und uns

ſeines Commandanten nicht gehorcht , verliert , iſt er ternehmungen vorſäßlich Vorſchub geleiſtet wird, z. B. Offizier, ſeinen Grad ; und iſt er gemeiner Soldat, fo alſo : wenn dem Feinde,, oder Perſonen , die mit ihm in dient er zu den gemeinen Dienſten im fager , je nach Verbindung ſtehen, die Poſung oder andere militariſche Geheimniſſe mitgetheilt, deßgleichen wenn demſelben

der Schwere reines Ungehorſams. 16 ) Der Militär, der gegen ſeinen Oberen die Hand aufhebt oder ihn inſultirt,, wird zum Arreſte verurtheilt, bis ſechs Monate, je nach dem Grabe ſeines Oberen . 17) Die Militárs , die wegen Alters oder chronis

Nachrichten von dem Zuſtande der Armee , von der

Beſchaffenheit der Feſtungen , Verſchanzungen, Stelluns gen und Magazine, von Operationsplanen oder an deren Umſtånden, die auf Angriff und Verheidigung

ſcher Krantheit oder ſchwerer Bleſſuren den Dienſt nicht Bezug haben , mitgetheilt werden , wenn eine Militárs mehr fortſeßen fønnen , und genothigt ſind, abzubanken, perſon in der Nähe des Feindes offentliche Reden führt, erhalten blos ihre Monatgage ; die aber ſterben , und oder fårm oder Geſchrei erhebt, welche dahin abzwecken , Wittwen und Waiſen hinterlaſſen, deren Familie erhalt Schrecken , Unordnung oder Flucht unter den Truppen

die Hälfte ihrer Gage. Dieſe Gunſt, ſowohl für die zu veranlaſſen. Abgedanftent, als für die Wittwen und Waiſen , wird

b) Aufruhr und Meuterei : wenn mehrere Militár

eine Vermehrung erhalten , nach Maßgabe ihrer Dienſts perſonen in Maffe ſich ihren Vorgeſekten oder deren zeit und ihrer Verdienſte. Anordnungen widerſeben oder etwas von denſelben zu 18) Außer den Geſchenken in Geld , den Befördes erzwingen ſuchen ; wenn die Truppen zum Ungeborſa rungen und Ehrenbezeigungen , die der Tapferkeit und gegen Borgeſepte oder Dienſtbefehle aufgewiegelt wers 1

dem Gehorſam der Militárs geſpendet werden , werden den ; wenn öffentliche Aeußerungen der Unzufriedenheit

325

} ! 4

326

geſchehen ; wenn über die durch den Drang der Ums | Muthwillen , Rache oder Bosheit verheert, zerſ Srt oder ſtånde herbeigeführten Unregelmäßigkeiten in der Ver : beſchädigt werden. pflegung, Ausgebung der ſohnung u. ſ. w. Offentlich e) Erpreſſungen, ungebührliche Forderunge , uners gemurrt wird .

laubte Requiſitionen an Pebens- oder Transpor mitteln ,

c) Inſubordination : wenn einzelne Militárperſonen unbefugtes Fouragiren. gegen Vorgcſegte, Wachen , Runden, Patrouillen, Sau: f ) Raub und Diebſtahl jeder Art , Tie geſchehen an vegarden und Escorten rid) widerſeben . Sachen der Militårperſonen , des Kriegsårars, oder an d ) Defcrtion .

e) Sonſtige Verlegungen der Dienſtpflicht: wenn

Sacen der Landesbewohner.

g) Betrug und Veruntreuung: wenn eine Militårs

eine Wache oder Bededung einen Arreſtaten oder Kriegos perſon Gegenſtände, die ihr anvertraut waren , unters gefangene entfommen lågt; wenn eine Schildwache ſchla- ſchlågt oder untreu verwaltet; wenn jemand Sold, fend auf ihrem Poſten betroffen wird; wenn einer ſeine Lebensmittel, Fourage, Munition oder andere Kriegos Dienſtpflicht and Feigbeit verleßt, ſich aus dem Gefedste geråthſchaften , deren Aufſicht oder Vertheilung ihm ans

ſchleicht oder zurückbleibt, wenn er gegen den Feind mar: Ichiren fou, bei dem Vordringen gegen den Feind oder bei dem Rückzuge Waffen oder Munition wegwirft, ohne Befehl von Kanonen , Munitionswagen 2c. die Pferde ausſpannt und ſein Fuhrwerk verlåßt, oder zum Bebuf

vertraut worden, in ſeinen Nußen verwendet, oder im Einverſtåndniß mit Lieferanten verdorbene oder ſchlechte Sachen austheilt , oder in gewinnſüchtiger Abſicht von Lieferanten annimmt; wenn Marketender oder andere zur Verpflegung angeſtellte Perſonen durch falſches Maß

der Flucht den Pferden die Strange abſchneidet; wenn und Gewicht, durch Ueberſchreitung der etwa feſtgeſeks

ein Soldat ſich ſelbſt verſtummelt, um ſich zum Militår: ten Tare, oder auf andere Weiſe die Truppen vervors dienſte unbrauchbar zu machen 11. 1. w .

theilen u . f. w.

11. Verbrechen gegen die öffentliche Sicherheit der IV. Frevel an religidſen Gegenſtånden : wenn der offentliche Gottesdienſt , es ſei wo es wolle, oder eine Perſonen : a) Mord oder Todtſchlag: wenn eine Militärperſon in Ausübung deſſelben begriffene Verſammlung, oder ein ohne Recht, ſei es in der Abſicht zu tódten oder ohne Religionslehrer in ſeinen Amtsverrichtungen muthwilig folche Abſicht, einen Menſchen des Pebens beraubt.

geſtört, oder wenn Gegenſtånde der religioſen Bereh.

b) Verſtümmelung eines im Gefechte Verwundeten rung durch öffentliche Reden oder Handlungen beſchimpft werden . oder eines Kriegsgefangenen. c) Berfål[dung von Lebensmitteln auf eine der Ges

ſundheit nachtheilige Weiſe durch Marketender und ans dere Individuen.

d ) Gewaltthåtigkeiten gegen Perſonen : wenn Jes

V. Sonſtige Uebertretungen .

a) Unſittlichfeiten und Äusſchweifungen jeder Art, die zur öffentlichen Aergerniß Veranlaſung geben.

b) Schlaghåndel zwiſchen Militárperſonen unter ſich

mand von einer Militárperſon an ſeinem Leibe beſdådigt oder mit bürgerlichen Perſonen . c) Hazarbſpiele. oder mißhandelt wird, wohin namentlich auch die einem

Frauenzimmer angethane Gewalt gehört.

d ) Verbotenes Tagen und Schießen : wenn Militárs

III. Berbrechen gegen die öffentliche Sicherheit des perſonen ohne ſpecielle Erlaubniß des commandirenden Generals in der Nähe des Feindes, oder zwiſchen den a) Unerlaubtes Beutemachen : wenn Militárperſonen Poſten , welche von dem föniglichen Feldtruppencorps

Eigenthums :

während eines Gefechtes oder bei Erſtúrmung eines feſten belegt ſind, auf die Jagd geben, oder durch muthwilis

Plages auf Beute ausgeben, ehe das Beutemachen ers ges und unvorſichtiges Rosſchießen des Gewehres einen laubt iſt; wenn während eines Gefechtes, oder unmits unnothigen fårmen erregen ; endlich telbar nach demſelben , auf dem Schlachtfelde, ebe dazu

e) Uebertretungen aller derjenigen Verordnungen,

Befehl oder Erlaubniß gegeben iſt, Todte ausgezogen, welche der commandirende General in Abſicht auf die oder auf dem Sdladtfelde wehrloſe Verwundete bes Feldpolizei gegeben bat. raubt werden .

Gegen Civilperſonen hat die Feldjägerſchwadron

b ) Plünderung: wenn den landeseinwohnern bewegs bei nachſtehenden Verbrechen einzuſchreiten : liches Gut, es beſtehe ſolches in febensmitteln , Kleis a ) Bei der Spionerie : wenn Jemand, weß Ranges dungsſtúden , Geld oder anderen Habſeligkeiten , ohne und Standes er ſein mag, die Stårke, Stellung oder Erlaubniß oder Befehl abgenommen wird.

den Zuſtand der Truppen , der lager, der Befeſtigungen,

c) Brandſtiftung : wenn eine Militárperſon in ein der Verſchanzungen ,der Magazine, oder überhaupt ir. offentliches Magazin , in ein Wohnhaus oder anderes gend einen auf Angriff oder Verteidigung Bezug has benden Gegenſtand zu Gunſten des Feindes ausſpåht d) Zerſtörung und Beſchädigung des Eigenthums : oder gar Píane davon aufnimmt. wenn in dem Lande , wo ſich das königliche Truppen: b) Bei unerlaubtem Werben und Verführung dieſ Sebåude obne Befehl Feuer einlegt.

corps befindet, das óffentliche oder Privateigenthum, es ſeitiger Militárperſonen zur Deſertion . c) Bei jedem gegen die Sicherheit der Truppen oder Håuſer, fandereien, öffentliche Anlagen , wilder, Båume, einer einzelnen Militárperſon, oder gegen Armeebefeble

ſei bewegliches oder unbewegliches , namentlich , wenn

Brunnen , Brüden , Stege, Chauffeen , Dämme, Mühlen , gerichteten Verbrechen. öffentliche Denkmåler , Rirchhofe, Sicherheitsſchranken ,

Es liegt zunächſt in der Dienſtpflicht eines jeden

Stundenſteine, Granzpfähle, Marfſteine u. dgl. aus Mitgliedes der Feldiágerſchwadron, die eben bezeich.

327

nete n kann, zu verhindern.

328

,

Sdweden.

Zum erſten Adjutanten bei Sr. Majeſtät iſt,

Dieſes geſchieht, je nach Umſtåns außer dem Generaladjutanten und Geſandten in Wien Grafen Wrede , und zum: Löwenbjelm , auch der Generalmajor Reaimente ,Graf Chef des Beſtbothniſchen an desF. GeneralmajorSoror

rch Abwehren, durch Verwarnung , durch Aufruf durch ungeſäumte Anzeige an die Behors sing Stelle , der Oberſt im Generalſtabe, Major beider zweiten Ordnung, zur

de ou

den oder die Perſonen, gegen welche etwa ein Auſchlag leibaarde, medenberg, ernannt worden . Am ii , Upriſ dibernahm der Oberhofſtaưmeiſtır , Generalmajor gerichtet iſt, oder durch Drohung, oder endlich durch Gewalt, indem der, welcher ein Verbrechen zu begeben Grai Brahe die Function alß Generoladjutant bei der Armee, im Begriff iſt, außer Stand geſeßt wird , daſſelbe zu Dreie Ernennung war vom erſten Augenblick an, als die des Ges Bjöinſtierna zum königlichen bikannt hieſige Militär: Die London angeſehenGeſandten worden . in als unzweifelhaft geworden, vollbringen. Bei ſchon begangenen Verbrechen oder Ues nerals bertretungen aber iſt der Thatbeſtand, der Urheber und geitung hatte es auch ſofort, ohne jedoch des Grafen Brahe Ramen

der Grad der Strafbarkeit deſſelben auszumitteln, oder anzudeuten , durch folgenden merkwürdigen Urtikel angedeutet: es ſind die Verdachtsgründe zu ſammeln , um die Bes . Die widtigſte Stelle in der ſchwediſchen Armee iſt dieſer Sage börde auf die redite Spur zu leiten, - Wenn ein Vers durch die Ernennung des Generalieutenant Grafen Björnſtjerna

1 zum Geſandten in London erledigt worden. Ganz natürlich iſt es,

-

brecher auf friſcher That betroffen wird, und die Chat 6ak zuerBlicke ſich mitbefondererungeduld auf den Nachfolger rid Fichtbare Spuren zurückgelaſſen hat, ſo müſſen Anſtalten ten. Auf des Generaladjutanten bei der Armee perſönliche Eigens

getroffen werden , daß die Rage der Sachen nicht durch fdhaften und Vertrauen bei dem Könige und in derUrmee beruhen

fünſtliche oder zufällige Veränderung verrůdt und dem lo merentlide umſtände, paß man , in anſicht des Nachfolgers, Ibåter ſelbſt keine Zeit gelaſſen werde, auf Mittel zu wenn die Erwartungvon dieſen Eigenra aften und dieſem äußerſt Pertrauen soll ,einhellige in ſeinen Verimuthungen denken, die Wahrheit zu entſtellen . Bewegliche Sachen, wichtigen nicht fehlgeben kann . erfüut Wie werden weit die'e Bermus , foroht welche über die Art und Weiſe, wie die ſtrafbare Hands thungin als Hoffnungen, zum gemeinſamen Beſten der Regierung

lung verübt worden, einigen Aufſchluß geben, z. B, In- und der Armee effüüt werden düríton oder nicht, iſt hingegen zur

ſtrumente, mit welchen die Zbat geſchehen u. dgl. , ſind merklichen Beunruhigung für alle, die ſichfür den portheilhafte: in Beſchlag zu nehmen, damit dieſe Wahrzeicien dereinſt ften Gang der öffintlichen Angelegenheiten interefſiren, einen Aus Und dadurch ſein 'Verhältnis übrigenblic bem Gerichte vorgelegt werden können . - Es iſt übriif,dase in Seneraladjutant für die.Urmee iſt daß gens den Mitgliedern der Feldjágerſchwadron verboten, 1zu dem Könige und durch unbeſchränktes Vertrauen bei St. Ma lid ſelbſt ein Straf- oder Züchtigungsrecht, das ibnen leftät die Kraft befiqe, atre, was der Armee nüßt, zuwegezubrin: nicht zuſteht, anzumaßen ; Schuldigen oder Veroảch: gen, fondern es dabei auch nigtweniger nothwendia iſt, daß er mit tigen Geſtändniſſe abzuløden oder gar mit Gewalt von voulommener Unpartheilichreit jedes wahre Verdienſt, ohne Uſehen -

ihnen zu erpreſſen, oder Verhöreund andere Handlung auf Madt: oder Familienverhältniſſe,entdecke und mit unerſchüt: terlịcher Nechiſchaffenheit vorſtelle, ſo kann die ſamediſche Urmee gen , welche nur dem Richter zuſtehen, mit ibnen vorlich nicht genug dazu glüct wünschen , daß der, um weiden ihre zunehmen , ( Fortfeßung folgt.)

Boffnungen fick jept pereinigen , mit den hödften Vorzügen der Geburt, auch jene uníchägbaren verhindet !!! - Die Unzeige in den Didres für die Stockholmir Garniſon von jener Ernennung des

Grafen Brahe enthielt auch : daß Se, Majeſtät ſich dabei vorbes

halien, in und für belagtes Umt'mit deț dazu gehörigen Behands

Militär ; Chronil, England.

lung von Commandoſachen dem Grafen die conſtitutionellen Ins

ſtructionen zu ertheilen , welche die Beschaffenheit des Amtes erheis Der Globe meldet , man ſtelle in dieſem Uugens ſche. Die Regierungsform beſtimmtnämlich bierüber im 15. Paras I

LIITEC zu Toulon und in den anderen franzöſiſchen Urſenälen Ber: graphen; ✓ Commandofachen mag der König in ’ nmeſenheit des fuche im Großen mit einer Pampflanone an , die weit mächtiger Beamten entſcheiden, weichem der König die allgemeine Perrich ale jene von Perting, und pon einem Franzoſen erfunden worden ſei, tung derſelben aufgetragen. Dieſe'm liegt es bei Berantwortung Frankreich. Die Generalieutenante Baron Frixion, Bicomte bb, wann dieſe Sachen verhandelt werden , ſeine Meinung über die Corſin, Vicomte Jamin , Vicomte Vaſſerot, Graf Niton , Baron Maßnahmen , welche der König beſchließt" 34 Qußern und , pann

Deſte, Baron Billard, Vicomte Fezenſaç , ſind zu Generaļin

ſolche mit dem Beſchluſſe des Königs nicht übereinſtimmt, Teine

(pectoren der Infanterie für 1828 ernannt, ſo wie die geäußerię Bedenklichkeiten und Rathidläge zu einem Protokol zu Marechaur : de : camp Baron Druauit, Baron Surel, Graf Mont: führen , deſſen Richtigkeit der König durch ſeine hohe Unterſchrift

livault, Herzog von Grillon , Baron şigonnet und von Cadoudal, beglaubige, Findet gedachter Beamjer jene Maßnahmen von einer welche dazu bezeichnet worden, da ſie an dem unterrichtslager pom ſchädlichen Richtung oder Erſtreckung, oder auf ungewiſſe oder uns zurejd;ende Mittel zu deren Uusfäyryng gegründet, ſo hat derſelbe I. 1827 Theil genommen, Die Generalieutenante Graf deFrance, Graf Ercelmans, Graf audy anjuraiben , daß der König zu einem Kriegsrathe darüber

Sparre, øraf Ornano, Graf Pittré, Graf Colbert, Şerzog von zwei oder mehr der anweſenden hohen Militārbeamten berufen Dino, ſind z4 Generalinſpectoren der Savilerię ernannt, wolle ; dem Könige iſt jedoch ụnbenommen , auf dieſen Rath, oder ſo wie die Marechayt: de: camp Vicomte tatour :Maubourg und wann demſelben beigepflichtet wird , auf des Kriegstathes zum

Marquis Nadaillac, welche im Lager yon funeville pom I. 1827 Protokollet geführte Gedanken ein Ybleben zu nehmen, wie es ihm

gut däuch , Unerwartet erhielt kurz darauf General Graf Brahe Befehl, Eine königliche Ordonnange batirt vom 25. April, permehrt die Beſoldung der Mitglieder der Ehrenregion , die vor dem Se. Majeſtät nach Norwegen zu begleiten , und der König verord 6. April 1814 Commandeure des Ordens waren , um fünfhundert nete, daß dec Kronprinz in der Eigenſchaft als Generaliſſimus die Franken für das Jahr 1827 ; to daß jedes dieſer Mitglieder in Militärangelegenheiten für die Urmee leiten und daß die, dem Ges perwendet worden toaren .

beſagtem Jahre zuſammen 1620 Fr. bezieht, wovon wie gewöhnlich Pariſer Journalę derſichern , daß man im Oberkriegsrathe eine neué Militärverordnung erörtere, deren Gegenſtand die abſch af

20 Fr. für das tönigliche motel des Invalides abgezogen werden .

fung der Oberſtlieutenante ; und unterlieutenantB. grade in den Linienregimentern ſein roll.

neraladjutanten zuſtehenden während der Ubweſenheit des Grafen von dem Bureaudef bei deflen Erpedition , Oberften Grafen Magnus

P. Rosen , Kabinetskammerherrn des Königs, nauf Befehl des Kron : prinzeni beſorgt werden ſollten,

( Hierzu die Beilage Nr. 3. ) Redigirt unter Berantwortlichkeit da Berlagsbandlung ; 6, W. 84616 in Darmſtadt , und defien Dfijin gedrudt.

Samstag,

Nr. 42 .

24. Mai 1828.

Allgemeine Militär - Zeitung. Ueber gen den oder practiſchen Werth Mandvers. der Kriegsübun- | kommen vorgebildet an,und unterſuchennun , welchen ſogenannten Einfluß in dieſem Zuſtande die Kriegsübungen auf ſie áußern werden. Wir unterſcheiden zu dieſem Zwecke

So wie in jeder Runſt , ſo machen auch in der Runſt Offiziere und Soldaten ; wir unterſcheiden ferner, bei des Krieges Uebung und Erfahrung den Meiſter. In den Uebungen ſelbſt, zweierlei: nämlich 1) den ſtrategis deſſen iſt die ernſte Ausübung dieſer Kunſt gleich ſo ſchen Theil derſelben und alles außerhalb der Sphäre gewaltig und wichtig, und jede febrlingſchaft bei dieſer des Gefechtes Geſchehende; 2) das Scheingefecht. Dieß

Ausübung, im Kriegenåmlich, ſo gefährlich, daß, wollte vorausgeſchickt, ſo iſt es wohl unlåugbar, daß der ganze man ſich auf ihn, als Schule der Erfahrung, beſchráns unter 1 begriffene Theil dieſer Uebungen von der Wirts

fen , dieſe Schule dann leicht der Ausbildung der Schůler durch ihren Untergang zuvorkommen möchte. Dieſer Betrachtung und der daraus entſpringenden Bedürfs niſſe, die Erfahrungen des Krieges Durdi bildliche Dar:

lichkeit in Nichts verſchieben ſein wird. Die ſåmmtlich mit der Dispoſition vertrauten Offiziere werden daher, ein jeder nach ſeiner Stellung, die Erfahrungen des Krieges um ſo vollkommener anticipiren, als es , bei der

ſtellungen ſeiner Ereigniſſe möglichſt zu anticipiren , vers dem Spiele doch wohl natürlich eigenen Ruhe und Ges danken unſere Kriegsübungen (welche man übrigens laſſenheit, ihnen allen mehr oder weniger möglich ſein vielleicht bezeichnender, und unbeldadet ihres Werthes, wird, neben Ausübung ihrer Obliegenheiten, zugleich den Kriegsſpiele nennen könnte ), wo nicht ihre Entſtehung, | Gang des Ganzen zu beobachten und den , erklärenden doch ihre heutige Allgemeinheit.

Unterricht der Vorgeſeßten zu benngen. – Die Soldas

Solche Uebungen vurden, wenn wir anders der ſehr gebrechlichen hiſtoriſchen Autoritat Voltaire's, in ſeiner Geſchichte Peters des Großen, vertrauen wollen, wenig ſtens im Kleinenwohl nie vollfommener ausgeführt, als unter dieſem Monarchen ; man ſou ſich nämlich das

ten der Marſche einigermaßen bekannt und vertraut werden ; auf jene Diſciplin werden die Offiziere mit um ſo gros Berer Strenge halten können, als der heitere Zwed einer Uebung niemals eine zu ermüdende Marſchanſtrengung

-

werden mit der Diſciplin und den ,Beſchwerden

bei in einzelnen Fällen nicht allein der blanfen Waffen , erbeiſchen wird. Die Soldaten werden geübt werden ,

ſondern auch der Feuerwaffen in vollem Ernſte bedient die Ordnung, die Ruhe und die Práciſion des Erercirs baben . Wie man indeſſen auchdieſe Beiſpiele, imFalle plages auf jedes Terrain moglidſt zu übertragen ; fie

ihrer Wahrheit, mit den damaligen Zeitverhältniſſen zu werden mit Errichtung und Diſciplin der Lager befannt entſchuldigen verſuchen möchte, ſo haben doch Religion werden ; ſie werden ben fagers und Vorpoſtendienſt und Sitten jedenfaus ihre Nachahmung verboten . Uns theils erlernen, theils úben ; - ſie werden endlich für ſere neuere Kriegsübungen müſſen Spiße und Schneide Alles, was ſie hier erlernen und üben, durch Entfernung der blanken Waffen und die Kugeln der Feuerwaffen, von dem leidigen Erercirplaße und durd die den Kriegos und mit ihnen die ernſten charakteriſirenden Merkmale übungen eigene anregende Kraft mit beſonderem Eifer der Wirklichkeit entbehren ; ſie werden daher , auch bei erfüllt ſein . der vollkommenſten Ausführung , doch immer nur ein Nach dieſen Betrachtungen wird fide der obige Vors bóchſt unvollkommenes Bild der Sache ſein. Ob nun wurf der Unvollkommenheit auf den zweiten Punct uns aber dieſer Umſtand die Meinung der Gegner der Uesſerer Eintheilung reduciren. Nun iſt uns durch die ernſte

bungen , daß dieſelben überhaupt von feinem practiſchen Natur unſerer heutigen Waffen, verbunden mit der Art Nußen ſeien, rechtfertigt, und was überhauptdieſe Meis unſerer Bekleidung, eine eigentlichegegenſeitige Kampf. nung rechtfertigen konnte, dieß hier einigermaßen zu uns übung nicht geſtattet. Von einer ſolchen Kampfübung terſuchen , módhte wohl nicht ohne Intereffe ſein . und den in ihrem Gefolge befindlichen Vortheilen , in

Vor allem acceptiren wir den Saß, daß der Werth Bezug auf phyſiſche und moraliſche Stärkung der Drups eines Bildes durch ſeine Aehnlichkeit bedingt werde, in pen , muß daber auch bei dem Scheingefechte gånzlich Bezug auf unſeren Gegenſtand , mit allen reinen Con abſtrahirt werden. Hierdurch alſo geht zugleid mit der ſequenzen. Wir nehmen die Zruppen im Ganzen und Aehnlichkeit des Bildes auch der bezeichnete weſentliche

Einzelnen als taktiſch , diſciplinar und dienſtlich vol. Theil ſeines practiſchen Werthes verloren. Ferner aber

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+

fann da, wo fein Kampf möglich iſt, auch feine Neußes | ſtand, welcher namentlich für den Artilleriſten und den rung irgend einer moraliſchen Ueberlegenheit möglich zerſtreut fechtenden Infanteriſten nicht ohne Werth iſt ; ſein . Dieß wäre nun wohl in ſo fern unſchädlich , als beide werden hierdurch, unter der feitung ihrer Offiziere , die Annahme gleichen moraliſchen Werthes der Truppen in ridytiger Schåzung der Weiten , und der lettere nes

beider Theile vernünftig und natürlich iſt ; aber es gibt, benbei in gehöriger Benußung der verſchiedenartigſten unabhängig von dieſem abſoluten moraliſchen Werthe, Terraingegenſtände, zu ſeiner Deckung gegen die Wirs relative moraliſche Ueberlegenheiten gewiſſer Verhältniſſe, fung der Waffen des Gegners, geübt werden . Der Haupts als z. B. des Angriffes, des Entſchluſſes einer der Wich nutzen aber dieſes Theils der Uebungen für den Soldaten tigkeit der Page Alles aufopfernden Hingebung, der Vers wird der ſein , daß er dabei lernt, wie ihn auch mitten zweiflung und dergleichen , welche in der Wirklichkeit von unter dem Getöße der Waffen , bei den ſchnellſten Bes

ſo großem und 10 häufigem Einfluſſe ſind, und deren Man- wegungen und überraſchendſten Vorfällen , die Tugenden gel daher auch der Treue und dem practiſchen Werthe der unausgeſetzten Achtſamkeit auf das Commando und

des Bildes weſentlid)ſchadet. Sollten aber alle dieſe der größten Ruhe und Ordnung ſtets begleiten müſſen. Unvollkommenheiten hinreichend ſein , daſſelbe durchaus practiſch werthlos zu machen ?

( Schluß folgt. )

Das Scheingefechtunſerer Kriegsübungen beruht auf Das königl. württembergiſche Feldjägercorps. einer ſupponirten Wirkung der Waffen, von deren rich : tiger, allgemeiner und ſteter Berůčſichtigung die Gute

der Ausführung größtentheils abhångt. Dieſe ſuppo-

( Fortſegung. )

Die Befugniß zur Arretirung von Militare

nirte Wirkung der Waffen iſt über Sieg oder Niederlage, pertonen vom Bataillonsadjutanten , Oberfeuerwerfer Borrůcken oder Rückzug ( beides jedoch mit Růckſicht auf und Oberwachtmeiſter abwärts , ſtebt den Mitgliedern die gegebene Dispoſition ), im Ganzen und Einzelnen der Feldjágerſchwadron, auch ohne erhaltene Weiſung, in ſo fern abſolut entſcheidend, als dieſelbe nur durch unter folgenden Bedingungen zu : g die, ihr durch das Terrain und die Aufſtellung und Vers

1 ) Wenn ſie durch eigene Wahrnehmun

oder auf

eit erlangt haben , oder wenn ſonſt wendung der Truppen geſtattete Aeußerung bedingt andere Weiſe Gewißh en ein Verbre: htsgründe vorlieg , daß

wird . Die Aufgabe des Scheingefechtes móchte daber erhebliche Verdac

im Allgemeinen ſein : im Sinne einer gegebenen Disposchen oder eine Uebertretung der Feldpolizei begangen

fition , die entſcheidenden Zerrainpuncte zu erfennen, worden ſei; und dieſelben durch eine , theils durch die Zahl , theils

2) bei dringender Beſorgniß , daß ein Verbrechen

durd, Verwendung und Aufſtellung der Truppen erzielte, begangen werden möchte, z. B. bei gefährlichen Dros taftiſch demonſtrirte Uebermacht der Waffenwirkung ent- bungen ; 3) bei bewieſenem Ungehorſam oder Widerſeßlichkeit weder zu behaupten , oder zu gewinnen. Iſt aber dieſe Aufgabe nicht überhaupt, auch im wirklichen Gefechte, gegen ihre dienſtgemåße Weiſungen. die Aufgabe der Führer aller Abtheilungen ? Involvirt

Bei geringeren Vergehen und bei einer genauen

ſie nicht, mit alleiniger Ausnahme aller Rückſichten auf Bravouräußerung , zugleich alle andere Aufgaben dies ſer Wirklichkeit für jene Führer ? Und iſt nicht daher das Scheingefecht ein zwar höchſt unvollkommenes, aber demohngeachtet, hinſichtlich der Uebung und Erlernung der Truppenführung im wirklichen Gefechte, zugleich böchſt practiſches Bild der Wirklichkeit; ein Bild , deſſen

Renntniß der Schuldigen bạt die Arretirung derſelben zu unterbleiben und ſie ſind nur zur Beſtrafung an ihre Behörden anzuzeigen. – Civilperſonen können nur bei den oben bezeichneten Verbrechen und, in alliirten oder neutralen Låndern , wenn es die Umſtånde nur immer erlauben , unter Beiwirkung der Sivilbebórde verhaftet werden , wenigſtens ſoll der lekteren davon Nachricht -

Feuer der gegeben werden. Intereſſe und Anſchaulichkein t durch das blinde Gegen Offiziere aller Grabe , welche auf einem Schußwaffen zuin hódhſte Grade geſteigert wird ? t In Bezug auf Offiziersbildung iſt das Scheingefech ein Verbrechen oder einer feldpolizeilichen Uebertretung betrof Kriegsſpiel mit rein militäriſch practiſchen Aufgaben , fen werden, haben ſåmmtliche Mitglieder der Feldjägers deren loſung daher auch allen mit dem Geiſte und dem ichwadron die Befußniß und die Pflicht, ſie aufzufors jedesmaligen Zwecke des Spieles vertrauten, dabei handern, von der That abzuſtehen , und jene ſind ſchuldig, delnden Theilen , den Offizieren, von bobem 'wahrhaft dieſer dienſtgemäßen Weiſung augenblickliche Folge zu practiſchem Nußen ſein muß .

leiſten. Eine ſolche Aufforderung ſoll zwar ſtets mit

Hinſichtlich der Ausbildung des Soldaten möchte das Scheingefecht wohl allerdings von geringerem practis fchen Werthe fein ; indeſſen wird es doch auch in dieſer Beziehung ſich als núblid bewähren. Es wird nåmlich

Nachdruck, jedod , von Unteroffizieren und Feidjagern, und auch von den Offizieren der Feljágerſchwadron, wels che dem aufgeforderten Offizier im militariſchen Dienſts range nachſtehen, mit Anſtand und mit Beobachtung des

die Anſchaulichkeit der Sache auch dem Soldaten , nach ſonſt ſchuldigen Reſpects, ſo weit ſolcher nach den Ums

dem Grade ſeiner Urtheiſekraft und je nachdem er uns ſtånden möglich iſt, geſchehen. Die Offiziere der Felds abbängiger zu wirken Gelegenheit hat, Veranlaſſung zu jägerſchwadron ſind befugt, alle Offiziere zu arretiren,

mebrfachen Erfahrungen geben. Wir erwähnen in dies denen ſie im militäriſchen Dienſtrange vorgehen, wenu ſer Hinſicht nur des Umſtandes, daß ihm für die imas die Bedingungen der Ørretirung ſonſt vorhanden ſind. ginåre Wirkung ſeiner Waffen hier ein , mit dem der Höhere Offiziere können von ihnen nur dann arretirt

Wirklichkeit übereinſtimmendes Ziel gegeben iſt; ein Um: I werden, wenn ſie ſich 1 ) ihren dienſtlichen Weiſungen

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fortgeſegt und beharrlich widerſetzen , oder wenn ſie , dritten Falle dadurdy, daß dem Fliehenden wenigſtens 2) bei einem ſchweren Verbrechen , bei der Verråtherei, Einmal , Halt ! " nachgerufen wird. Für die Uebereis Plünderung, Brandſtiftung, bei boshafter oder muth lung in Anwendung der Waffengewalt, den Nichtverſuch

williger Verbeerung oder Verwüſtung , bei Murd oder der Mittel zur Vermeidung derſelben und die' daraus Zodiſchlag auf friſcher That betreten werden. – Zu entitebenden Folgen ſind die Mitglieder der Feldjäger dieſer Maßregel ſind unter gleicher Vorausſetzung auch rahwadron verantwortlich und nach Umſtånden ſtrafbar. die Unteroffiziere und Feldjäger befugt, jedoch Gürfen In allen Fällen , wo die Feldjager zu Ausübung fie dem arretirteu Offizier nicht den Sábel oder Degen ihres polizeilichen Dienſtes Beiſtand nothig haben, ſino abnehmen , außer in dem Falle , wenn er ſich thåtlich ſie befugt, die Hülfe der Truppencommandanten , der widerſeßen , oder mit ſeiner Waffe droben würde. - Wachen , oder einzelner Militärperſonen anzurufen und In allen übrigen Fällen, wenn ein Offizier ſich eines letztere ſind verbunden, ſie auf geziemendes Erſuchen in Bergehens oder einer feldpolizeilichen Uebertretung ſchuls allen ihren Dienſtverrichtungen aufs fraftigſte zu unters dig machen ſollte , haben ſich die Mitglieder der Felds ſtützen. Truppencommandanten, welche erbetene Unters jågerſchwadron , falls ihnen ſeine Perſon unbefannt ſein ſtůzung verſagen, oder ſich weigern, einer dienſtgeinäßen

Todte , reinen Namen , Dienſtgrad und die Benennung Requiſition zu entſprechen , werden ungeſäumt gemeldet. auszubitten, um ſofort die erforderliche Anzeige machen zu fónnen . Verweigert ein ſolcher Offizier auf wiederbolte Aufforderung ſeinen Namen, ſo iſt dieſe Weiges rung als Widerſetlichkeit zu betrachten, bei welcher die Bedingung zur Arretirung eintritt. Verlangt úbrigens

Die Mitglieder der Feldjågerſchwadron haben dars über zu wachen , daß die durch das Geſetz verbotene Correſpondenz mit der feindlichen Armee oder mit einer Perſon, welche mit dem Feinde in Verbindung ſteht, nicht ſtattfinde, und die abgeſendeten Boten und Briefe anzuhalten und der Behörde zu übergeben .

der Offizier den Namen des Feldjagers gleichfalls zu

Auf flúchtige Verbrecher , Deſerteure oder

der Truppenabtheilung , bei welcher er eingetheilt iſt,

wiſſen , um ihn etwa wegen Ueberſchreitung feiner Bes andere verdåchtige Perſonen haben die Mitglieder fugniß, oder wegen Verlegung des ſchuldigen Anſtandes der Feldjågerſchwadron nad den ihnen mitgetheilten

zu belangen , ſo iſt letterer zu Nennung ſeines Namens Signalements bei ihren ſonſtigen Verridtungen , auf Márſchen, bei Patrouillen 2c. zu fabnden und ſie bei

verbunden.

Die bei den Brigaden und Diviſionen commandirten hinreichender Uebereinſtimmung mit den gegebenen Renns Feldjåger liefern die von ihnen arretirten Perſonen zu nácſt in das Quartier der Generale, welchen ſie zuges

zeichen zu arretiren und vor die Behörde zu führen . Im Falle einer durch Militárperſonen ſtattgehabten

theilt ſind, die Feldjäger des Hauptquartiers aber un- unerlaubten Plünderung, eines Raubes, Dieb: mittelbar in dieſes ab. Auf Márſden und da wo die ſtahls 2c. , iſt jedes Mitglied der Feldjägerſchwadron Militárcommando's der Schuldigen in der Nähe find, berechtigt, die Marketenderwagen und die Torniſter der werden dieſe unmittelbar an das Commando, unter der Unteroffiziere und Soldaten , welche einzeln betroffen ſen Gerichtsbarkeit ſie ſtehen , abgegeben, wobei demſelben werden , zu viſitiren , ſonſt aber das betreffende Goma

eine umſtändliche Anzeige über die Veranlaſſung zur Ars mando um Durchſuchung der Effecten des Verdådhtigen retirung gemacht wird.

zu erſuchen . Die entwendeten Gegenſtande werden ents

In der Regel ſoll kein Mitglied der Feldjägerſchwas weder an ihre rechtmäßige Eigenthümer oder, im Falle dron eine von ihm arrerirte Perſon eigenmächtig wieder dieſe nicht ausgemittelt werden können, in das Haupts freigeben . Eine Ausnahme hiervon findet nur dann quartier abgeliefert. ſtatt, wenn die Arretirung offenbar auf einem Verſehen In der Nähe des Feindes , oder wenn es ſonſt die oder Jrrthum berubt , oder wenn bei den perſönlichen Umſtände nothwendig machen , ſind die in dem Bezirke Derhåltniſſen des Arretirten und der Art der Uebertre: des föniglichen Feldtruppencorps Reiſenden für die Feldjåger ein Gegenſtand der Aufmerkſamfeit. Sie ſind tung eine Anzeige bei der Behörde genügt. Die Befugniß zur Waffen gewalt ſteht den befugt, Jeden nach Namen, Stand, Wohnort, nach dem

Mitgliedern der Feldjágerſchwadron nur in folgenden Zwecke ſeiner Reiſe und nach ſeinem Paß zu fragen und, Fåten zu : 1) wenn während einer Dienſthandlung Ge- wenn dieſer nicht in Richtigkeit iſt oder ganz fehlt, oder walt oder Thåtlichkeit gegen ſie ſelbſt verübt wird und wenn ſonſt Verdachtsgründe vorliegen , den Reiſenden der Widerſtand von der Art iſt, daß er nur mit Ges in das nächſte Generalquartier oder ins Hauptquartier

walt der Waffen überwunden werden kann ; —· 2) wenn zu bringen . Auch ſind ſie in dergleichen Fällen ermách : fie auf feine andere Weiſe ihren Poſten behaupten und tigt, Wagen, die von Außen kommen und nicht zu dem

Perſonen oder Sachen , für deren Beſchůßung und Siches königlichen oder einem adiirten Corps gehören, bis auf tung lie verantwortlich ſind, zu beſchůßen und zu ſichern den Grund zu unterſuchen . Vermögen; — 3) wenn ein ibnen zum Transport úbers Fremde Perſonen , welche ſich dem fóniglichen gebener Arreſtat, oder ein auf der That ertappter Ver- Feldtruppencorps anſchließen , ohne Verrichtungen da: brecher, oder eine andere von ihnen feſtgehaltene Perſon ſelbſt zu haben , oder ohne daß ſie ſich mit einem Ers -

die Flucht ergriffen hat. - Ehe jedoch zu dieſem Neu - laubnißſchein auszuweiſen vermogen , z. B. unbefugte

Berſten geſchritten wird, ſollen ſie zuvor Drohung der Marketender, lüderliche Weibsperſonen u. ſ. w. , werden Waffengewalt und eine leßte Warnung verſuchen , und ohne weiteres zurückgewieſen und entfernt, wenn ſie aber zwar in den beiden erſten Fällen durch den Ausruf: ſonſt verdächtig ſind , oder ſich wiederholt eingeſchlichen

Geborſam im Namen des Königs ! “ und im baben, verhaftet. Deßgleichen müſſen átle ohne Marſch

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routen, faufpåſe oder ſonſtige Vorweiſe im Bezirke des , demnach aud die verfaffangsmäßigen Bortheile der Midterperſoner fóniglichen Armeecorps betretene Unteroffiziere oder au genießen hätten, indem er ſchließlich bemertte, daß ſich in dieſem

Soldaten aliirter Truppen angehalten und nach Ums s.resentwurf diegroßen Fortſchritte deutlich grigenNachdem , welche das ſtånden arretirt werden .

hiers verfaſſungsmäßige Leben bereits gewonnen habe. auf noch mehrere Ubgeordnete für den Entwurf geſprochen hatten,

Feindliche Ausreißer werden , nachdem ſie ihre Waffen abgelegt haben und abgeſeſſen, wenn ſie beritten ſind," in das nächſte Generals- oder ins Hauptquartier gebracht. Von ihrem Gepåde darf ihnen nichts genoms

nahm der udg. Dr."Rudhart dasWort und erklärte den vorlies gendenEntwurf für die Erfüllung der Wün'che zweierStandes perfammlungen , - eine Wunſcheserfüllung, die dem militäriſchen Seiftenichthabe, wasandere Staaten und ſelbſt das frühere

men und abgefauft, und jedes Geſpräch in Beziehung auf die Truppen muß mit ihnen ſorgfältig vermieden werden. Wenn die Truppen lebensmittel faſſen , haben die Feldjager die Ordnung dabei zu erhalten und jeden,

Einheit immer mehr undmehr erzwecke. Die Unſicht, daßdas Gelen zu frühzeitigerfdienen fri, giaubte er nicht theilen zu kön: nen , weil es mit der Prozeßordnung in keinem Zuſammenhange tebe ; dagegen wollte er aber auch dem Entwurfe nichtunbedingt

der ſich eine Unordnung oder Gewalttbåtisfeit erlaubt, beitreten . Namentlich hielt er den befreiten Gerichtsſtand der Offis

zurechtzuweiſen oder zu arretiren. Zu jeder großeren mung, daß die Weteneinſicht den Commandanten freiſtehen folle ,, Faſſung von Lebensmitteln , welche ein Offizier des Ges wenigſtens während des Projeffes nicht für zweddienlich, webhalb neralſtabs leitet, wird ein Detaſchement Feldjäger aus er in erſtererSinfichtder Regierung frie sand laſſen wollte, eine dem Hauptquartier commandirt .

Rangordnung zu beſtimmen, in tegterer Hinſicht aber beantiante,

Werden die Feldjägerzum Beiſtande bei Eintreis daß diefe Beſtimmung ganz aus dem Gereße entfernt werde. Das Vermittelungsamt erklärte derfelbe für angemeſſin, ſo wie die Jar :

bung von Contributionen oder anderen Requiſitios freiheit für ein altes Privilegium , das nicht genommen werden nen in feindlichen låndern verwendet , ſo dürfen die nicht nach eigener Widführ handeln , ſondern ſie haben ſich lediglich an die Weiſungen des mit der Beitreibung bes auftragten Offiziers oder Kriegsbeamten zu halten.

könne. Den Antrag desZuschuffes, daß die Auditore den Cons ftitutionseid fchwören ſollten , unterſtügte er nicht nur, ſondern erklärte , daß die Auritore als Richter diefen Eid auch ohne den geſtellten Antrag hätten ſchwörin müſſen. Sich über den Conſtitu :

gleichgiltig i höcſteiner er es da für bei ferner ausprechend, oder nicht, conſcris Zu Scutwachen ( Sauvegarden ) werden dieFelds 1 tionseid ob das Militär den Gid ablegeerklärte

jäger, um ſie ihrem ſonſtigen Dienſte nicht zu entziehen, i birtenUrmee dat Waterland nichte zu fürchten habe, meinteaber in der Regel nicht, ſondern nur ausnahmsweiſe und aud , daß dieſer Eid ohne allen Nachtheit von dem Militär abges auf beſonderen Befehl des commandirenben Generals dworen werben könnte. Er hegte hierbei die soffnung, daß dies fem Umftande vielleicht dadurch begegnet werde, wenn die Staatss

verwendet.

Die Mitglieder derFeldjägerſchwadron, insbeſondere regierung künftig von jedem Jünglinge , der 0 18 21te Lebensjahr erreicht haben wird, AblegungWunſch aber die Difiziere derſelben haben darüber zu wachen, Derretbeſprach endlichdienoch aus,daß auch inverlange. etrafe den dis Conftitutionseides daß die etatmåßige Zahl der Zug , oder Reitpferdeſachen der Militäre die Iudicatur an die ordentlichen Gerichte übers

und Wagen der Offiziere nicht überſchritten tragen werde. - Der abg. Biliani, als Referent, vertheidigte werde , und jede Ueberſchreitung anzuzeigen. Der die Anſichten des Ausſchuffes, indem erfich zugleich über die Milis

Schwadronscommandant tragt Sorge,daß die Wagen eines särjuftis verbreitete. Er ertiärte , diefelbe für das größteGebrechen

( Fourgons) der hierzu bered)tigten Offiziere mit dem werden müffe . Denn außerdem , daß diefelbe teiner Controle uns Namen des Eigenthümers , die Chaiſen und Calefchen terliege, während das Subordinationsverhältniß ſtörend einwirke, aber mit einer Nummer auf einer fleinen Tafel verſes werde immer von Solchen entſchieden, die das Rechtes unkundig ben ſeien . ( Fortfeßung folgt . )

Militår : Chronit.

Teien, da der Einzige, der die Sache verſtebe, der Uuditor, nicht einmal eine entſcheidende Stimme babe. frankreich. Der Graf Biella , Generallieutenant des Armeen des Königs, iſt zu Paris geſtorben .

Schweden. Der Gouverneur der Kriegsatabemie, Generals adjutant und Oberft befrén , iſt zum Chef des Generalſtabs des

Baierr. In der 62. Sigung der Stammer der Abgeordneten Kronpringen ernannt. tam der Geleges newurf, die Gerid tsbarkeit in bürgerlis 1

den Rechtsſachen der Militärpersonen betr. ( F. Nr. 32 der 1. M.3. ), zur Berattung. Der zweite Präſident øäder verbreitete ſich vor Quem über das hiſtoriſde Schirtial der Milis tärgerichtsbarkeit in Baiern. Indem er die Nothwendigteit der Xufhebung der Militärgerichtsbarkeit in Givilſachen , welche ſeiner

Miſcelle n .

(Strafe der Savate in Frantreich. ] Gegen die vier Unſicht zufolge ſowohl in der Natur dir Sache, als in der noth: franzöſiſchen Soldaren , welche (wie in Nr. 38 der 2. M. 3. erzählt wendigen Greid,heit vor dem Gefeße begründet rei, darzuthun fich bemühte , zeigte er zugleich , wie teicht dieſe Hufbebung möglich gemacht werden könne, und widerlegte den Einwurf, welcher dem vorliegenden Gereße der häufigen Berſegungen wegen, welchen Mis litärperſonen ſich unterziehen müßten , gemacht wurde, ganz beſons ders dadurch, daß er auf die Staatsbiener hinwies, bei denen daſs Telbe Verhältniß ſtattfinde. Das Beiſpiel Deftreides , glaubte der Redner, könne hier nicht entſcheiden, da in Preußen und Frant: reich die Militārgerichtsbarkeit längſt aufgehoben rei, und da das in Berathung ſtehende Gefeß die Verfaſſungsurkunde weder andere noch ſupplire. Mit dem Uusichuſſe erklärte er fich dahin einver: ſtanden , daß die Uuditore den Conftitutionseid zu ſchwören und Redigirt unter Berantwort: iwiti da Berlagsbandlun

wurde ) einen ihrer Sameraden , welchem ſie die Savate zu geben angewieſen waren, zu Jode mißhandelt haben , iſt die kriegsgerichts liche Entſcheidung dahin erfolgt, daß, wegen unfreiwilliger Tödtung, Merle und Cafteler mit zweijährigem Gefängniß und 600 Franken Geldbuße, Malbos und Befort aber mit einjährigem Gefängnis und 50 Franken Geldbuße beſtraft werden ſollen . (Uus dem Maße der erkannten Strafen erhellt offenbar , daß blog der Erces in dem Strafverfahren gegen den Füfilier Saupin beſtraft werden iſt, daß man aber die Anwendung der Savate an und für ſich nicht ahndungswerth gefunden hat, zumal da folche von einem Borges regten befohlen worden war . && roheint alſo, daß ſelbſt die Ges I ridete diere Cameradenjuftig für zuläſſig und erlaubt erkennen. ) . Loote in Darmfadt, und in de

1

Mittwoch ,

Nr. 43.

28. Mai 1828 .

SD

Allgemeine Militår - Zeitung. Ueber den practiſchen Werth der Kriegsübun- | daherzeigen , daßdiehier angeführten Vorwürfe der gen oder ſogenannten Mandverš.

Gegner theils ungegründet ſind, theils bei dieſer Hypo theſe verſchwinden. Den erſten dieſer Vorwürfe, auf

( S di u . )

Nach dieſen theoretiſchen Betrachtungen über unſeren Gegenſtand, geben wir nun zu den im Augemeinen den Kriegsübungen von ihren Gegnern gemachten Vorwür: fen über. Vor Adem ſagen jene Gegner, daß das Bild,

mangelhafte Uebereinſtimmung mit der Wirklichkeit ge: gründet, glauben wir, nach dem bereits Geſagten nur noch in ſo fern berühren zu müſſen , als derſelbe durdy eine angebliche Unausführbarkeit der gehörigen Berück ſichtigung der Waffenwirkung unterſtüßt, und als dabei

auch bei der beſten Ausführung, der Wirklichkeit behauptet wird, daß jene mangelhafte Uebereinſtimmung , bóch ſtens in allem gleiche und in Nichts ; und daß es daber auch weniger zu richtigen , als vielmehr zu fals ſchen Vorſtellungen und vermeinten Erfahrungen fübre. Sie unterſtůßen dieſen Vorwurf durch die Behauptung, daß die Schwierigkeit der gehörigen Berückſichtigung einer nur ſupponirten Waffenwirkung an Unausführ:

zu irrigen und ſchädlichen Vorſtellungen und vermeinten Erfabrungen verführen müſſe. Daß nun jene gehörige Rúcſidit auf die Wirkung der Waffen wirklich ſchwierig iſt, fann allerdings nicht geläugnet werden. Daß aber eine Schwierigkeit, welche durch menſchliche Beſonnen , heit und Achtſamfeit zu löſen iſt, in einem Stande wie

barkeit grånze. Sie behaupten ferner, daß die Kriegss der Kriegerſtand (welchem dieſe Willenstugenden úber: Wirklichkeit gånzlich gebreche, nothwendig zu Uebereilung die ſtrengſte Subordination den Chefs ſo mächtige Mita und übermäßiger Ermüdung und Anſtrengung der Trups tel gibt, auf den Willen der Untergebenen zu wirken ) ,

übungen als ein Spiel, welchem die ernſte Haltung der haupt unentbehrliches Bedürfniß ſind, und welcher durch

pen verführten ; daß hierdurdy, 1) bei der ſchon obnedieß nicht zu den unüberwindlichen gerechnet werden könne, durch vielfache Zerſtreuung des Spieles geſtörten Acht: dieß glauben wir wohl leicht behaupten zu dürfen. Um

ſamkeit und Ruhe der Soldaten , deren Diſciplin unter: indeſſen jeden in dieſer Beziehung bei der Ausführung graben werde; und daß, 2) bei ofterer Wiederholung möglichen Anſtand ſcheinbar gleicher oder ſchwankender dieſer Uebungen , die fortwährend dabei thårigen Offis Verhåltniſſe beider Theile, im Ganzen und im Einzelnen

ziere und Unteroffiziere der Infanterie und Fußartillerie ſchnell zu heben , dürfte eine unter einem Chef ſtehende und zugleich die Pferde der Cavalerie und Artillerie, Commiſſion höherer Offiziere, deren einzelne Glieder, mitten unter den Vorbereitungen zum Kriege, für den nach gewiſſen Abſtufungen und Beſchränkungen , über

ſelben untauglich würden. Recapitulirend und ſchließend das Einzelne entſchieden , und welche vereint, unbe: endlich behaupten die Gegner der Uebungen , daß denſels ſchránft über das Ganze das Richteramt übte , wohl ben , bei ihrer Zwecloſigkeit und ihren offenbaren Nach- unentbehrlich ſein , aber auch vollkommen genügen. theilen , durch ſogenannte, wenigſtens theilweiſe immer Die bloße Wahrnehmung einer Thatſache iſt noch dabei vorfallende, vermeinte Bravouråußerungen, noch keine Erfahrung ; eine Erfahrung iſt ein Allgemeines , obendrein der Stempel bober fåcherlichkeit aufgedrückt eine Abſtraction aus mehreren Wahrnehmungen ; eigents werde .

liche Erfahrungen macht daber nur der Denkenbe. Der

)

Unſere einzige Hypotheſe bei den obigen Betrachtungen über die Kriegsübungen war die einer einſichtsvol: len und beſonnenen, mit gehörig vorgebildeten Truppen, ganz und allein zum Zwecke der weiteren Ausbildung derſelben unternommenen Ausführung.

hohe Nußen der Kriegsübungen wird daher auch nur für den denfenden Offizier ſein ; er wird bei ſeinen Schlüſ, ſen die modificirenden Unvollkommenheiten der Nachah mung mit in Rechnung bringen ; ohne Abſtraction aber,

con: Wir werden und ohne Berückſichtigung aller Modificationen des creten Falles, it aud) die Wirklichkeit nicht nur an Ers

*) Da wir uns auf das Augemeine beſchränken, fo erwähnen wir fahrungen unfruchtbar, Tondern auch eben ſo ſehr der

hier nicht det ſpeciellen , aber wichtigen Vorwurfes, daß die Möglid)fe falſcher

Schlüſſe unterworfen, wie das Bild . it Pferde der Gavalerie, durch Balten oder Umkehren vor dem Diele Zheorie wird durch dieErfahrung wohl vollfommen Ziele der Chargen, verderbliche Gewohnheiten annähmen ; eina 6 Vorwurfes, deſſen Wahrheit übrigens nur eine Notification beſtätigt. Da , wo die Kriegsåbungen beſtehen, werden in der Art der Uusführung der uebungen begründen würde. ſie gewiß vielen Offizieren in mehr oder weniger bober .

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Grade nůßlich , und wohl nod keinem intellectuell ſchåd - ichwadron . Beim Ausmarſche ins Feld, und ſo oft im Felde ſelbſt eine Veränderung eintritt, werden die Offi Der zweite der obigen allgemeinen Vorwürfe gründet ziere des föniglichen Feldtruppencorps jedem der ihnen ſich auf eine den Kriegsübungen angeblich eigenthůmliche etatsmåßig zugeſtandenen Bedienten, leßtere mogen Sols

lich geweſen ſein.

Uebereilung und übermäßige Ermüdung der Truppen . Daten ſein oder nicht, eine Urkunde unter ihrer Namens.

Daß dieſe Uebungen zu ſolchen Fehlern leicht verführen, unterſchrift ausſtellen, worin Vor- undZunamen des iſt wohl eben ſo gewiß, als daß zur Verhütung derſel. Bedienten , ſein Geburtsort, feine Geſtaltsbezeichnung, ben der feſte unð ernſte Wille der Chefs vodkommen und die Bemerkung, ob er Soldat iſt oder nicht, und

genügt. Daß die Uebungen ferner ſehr geeignet ſind, welchem Regiment er zugetheilt iſt, enthalten ſein muſs den Soldaten zerſtreut, unruhig und unaufmerkſam zu ſen . Dieſe Ürfunden werden die Regiments commando's ,

machen , iſt ebenfalls nicht zu läugnen .

Daß aber die die Offiziere aber, welche keinem Regimente angehören,

Ruhe und Achtſamkeit einer Abtheilung ſonſt diſciplinir- unmittelbar an das Commando der Feldjägerſchwadron ter und nicht zu ſehr ermüdeter Truppen, ebenfaus von einſchicken. Leşteres führt ein Regiſter über alle Offis dem Willen ihres Chefs abhångt, iſt in ſo fern vollfom- ziersbediente nach den oben angegebenen Rubriken, nums men wahr, als nicht die Bemühungen des einzelnen merirt die Urkunden, atteſtirt, daß ſolches geſchehen , auf

Offiziers durch die Augemeinheit eines bdſen Beiſpiels denſelben, und beſorgt dann die Zurückſendung. Dieſe unzulänglich werden. Ruhe und Beſonnenheit müſſen, Urkunde muß jeder Bediente ſtets bei ſich führen , um nach dem Zwecke der Kriegsübungen , dieſelben charafs ſich damit ausweiſen zu fónnen.

Deßgleichen ſind die

teriſiren . Ihre Ausführung und die der Erercirmanos Mitglieder der Feldjágerſchwadron angewieſen, darauf zu bers werden um ſo vollfommener ſein, je mehr ſie einsehen , daß jeder Offiziersbediente mit dem vorgeſchriebes ander åhnlich ſind. Dieſe Aehnlichkeit darf indeſſen nicht nen Schild von rothem Tuch mit dem Anfangsbuchſtaben

durch vernachläſſigung der Pråciſion des Erercirplages ihres Herrn , der Nummer des Regiments , oder wenn auf dem Felde der Uebungen, ſondern nur durch Entslekterer zu feinem Regiment gehört, der Nummer der

fernung des Unpractiſchen von jenem , und durch mog : Brigade oder Diviſion, oder im Fall er zum Generals lichſte Uebertragung ſeiner Práciſion auf dieſes erreicht werden. Rückſichtsloſe und übereilte Führung und vernachläſſigte Ordnung außern ſich für ein militäriſches Auge namentlich niemals beleidigender, als bei geſchloſs ſener Infanterie. Wir ſind weit entfernt, behaupten zu wollen , daß man eine ſolche Infanterie nicht auch im faufſchritte führen könne; aber wir behaupten , daß ſie

ſtab gehdrt, mit dem geeigneten Zeichen auf dem rechten Oberarmel verſehen ſei. Die Abſchiede der Offiziers , Oberarmel bedienten hat der Commandant der Feldjågerſchwadron ebenfalls zu beglaubigen, zu welchem Ende fich die ents laſſenen Offiziersbedienten bei ihm im Hauptquartiere einfinden werden. Jeder Bediente ohne Herrn , ber ohne einen ſolchen beglaubigten Abſchied , und jeder andere

unter allen Verhåltniſſen , nur mit ſtrenger Berückſichtis gung der taktiſchen Vorſchriften des Reglements , and immer ruhig und geordnet geführt werden müſſe. Könn ten die Kriegsübungen ſonſt alle erbentliche Vortheile

Bediente, der ohne Schild, oder ohne die oben angeges bene Urkunde betroffen wird, ſollangehalten, angezeigt, oder nach Umſtänden arretirt und an die Behörde ges liefert werden . – Auch iſt jedes Mitglied der Feldjagers

gewähren , müßten ſie aber dabei der Diſciplin der Trup- Ichwadron verbunden , Anzeige zu machen, wenn es auf pen auch nur irgend ſchaden , ſo würden wir ſie ohne irgend eine Weiſe in Erfahrung bringt, daß ein Offizier

Anſtand verdammen . Denn Diſciplin der Truppen , dies mehr Bediente hålt, als ihm etatsmaßig zugeſtanden Tes Palladium des mittels unb nordeuropäiſchen Kries ſind, zu welchem Ende der Schwadron beim Ausmarſche gerſtandes, iſt die oberſte aller beiihrer Bildung zu ins Feld die Etats hierüber mitgetheilt werden ſollen . nehmenden Rüdſichten .

Glúdlicherweiſe aber iſt dem

nicht alſo

Die Marketender und waſderinnen ſtehen

unter der Aufſicht der Feldjager , und keine dieſer Pers

Des zweiten aus dem obigen Vorwurfe übermäßiger Tonen fann dem königlichen Feldtruppencorps folgen , Ermüdung und Uebereilung der Truppen abſtrahirten ohne von dem Commandanten der Schwadron ein Patent Nachtheils glauben wir, da mit der Urſache, deren Wills erhalten zu haben , welches auf Requiſition des Trups führlichkeit wohl nicht zu bezweifeln iſt, auch die Wir- pencommandanten ertheilt wird, der zur Annahme ſol,

fung wegfällt, nach dem Geſagten wohl nicht mehr bescher Perſonen berechtigt iſt. Die auf ſolche Weiſe patens tiſirten Marketender, ihre Knechte und die Waſcherinnen Daß übrigens endlich jede ſogenannte Bravouräußes empfangen von dem Commandanten der Feldjägerſdymas

ſonders erwähnen zu müſſen .

rung bei den Kriegsübungen wirklich in hohem Grade dron ovale blecherne Schilde, auf welchen oben ,,Würts

lächerlich ſei, hierin ſtimmen wir mit den Gegnern dies temberg," in der Mitte ,,Marfetender " oder „,Was ſer Uebungen nicht nur ſelbſt vollfommen überein , ſon - ſcherin “ und unten die Regiſternummer ihres Patents

dern verſichern ſie auch noch der ungetheilten Beiſtim

ſtehen, und welche ſie ſtets am linken Oberarme tragen

mung unſerer Leſer.

müſſen. An den Marketenderwagen werden blecherne oder bólzerne Schilde feſtgemacht, auf welchen der Name

Das königl. württembergiſche Feldjágercorps . er desgehört Marketenders, die Nummer des Regiments, zu dem , und die Regiſternummer des Patent ſteben ( forticung. )

můjjen. - Die Marketender und waſcherinnen ſtehen

Såmmtliche Diener der offiziere , ohne Auss zwar zunådhit unter der polizeilichen Aufſicht und Ge .

nahme , ſtehen unter beſonderer Aufſicht der Feldjáger , richtsbarkeit der Truppencommando's ,, welchen ſie zuge

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theilt ſind; dennoch haben die Mitglieder der Feldjagers den Straßen , ſo weit es möglich iſt, offen erhalten ; ſchwadron in Abſicht auf ſie Folgendes zu beobachten : 15 ) nicht dulden, daß Vorſpann und überhaupt alle 1) Sollen ſiedarüber wachen, daß ſich unter dem Nas unterwegs von den Einwohnern gelieferte Pferde ohne men von Marketendern oder deren Knechten keine Spione Noth und über Gebühr aufgehalten oder die dabei bes oder andere verdachtige Perſonen einſchleichen , oder daß findlichen Leute übel behandelt werden ; vorzüglich aber dieſelben keinen ſolchen Leuten oder låderlichen Weibos 6 ). das Trainiren der Soldaten, Marketender und Bes

perſonen Aufenthalt geben ; 2 ) daß keine verdorbene dienten verhindern. Es darf nichtzugegeben werden , daß und ungeſunde Waaren verkauft werden. Zu dieſem ſich Einer eigenmächtig rechts oder links entferne oder zu : Ende wird der Commandant der Feldjägerſchwadron rúckbleibe, oder ſich bei Brunnen, Gewäſſern, oder in von Zeit zu Zeit eine Unterſuchung ſämmtlicher Markes | Dörfern , welche paflirt werden , aufhalte oder ſich in

tenderwaaren anordnen, und nach Befund der Umſtånde nahe gelegene Häuſer einſchleiche. Auf die Reiter, die

die Confiscation der der Geſundheit nachtheiligen Waa- etwa zum Beſchlagen ihrer Pferde zurådgeblieben ſind, ren verfügen ; 3) daß ſich die Marketender feines an- iſt Acht zu geben, daß ſie dieſen Anlaß nicht zu Ercers

deren , als des vorgeſchriebenen geſtempelten Maßes und ſen benutzen, und daß ſie , ſobald es ſein kann , ihrer Gewichtes bedienen . Zu dieſem Behufe hat der Com mandant der Feldjågerſchwadron Sorge zu tragen, daß der Generalſtabsprofoß einen Porrath von geſtempelten Maßen und Gewichten ſtets bei fich führe und ſolche gegen Erſaß ſeiner Auslage den Marfeteudern überlaſſe; 4 ) daß ſie die Truppen nicht durch übermäßige Preiſe

Truppenabtheilung folgen . Alle Nachzugler, wenn auch keine Unordnung von ihnen begangen worden iſt, müſſen nachgetrieben und angehalten werden, bei ihrer Truppe einzurücken. Hierbei ſoll auf den Vorwand, daß ſie ents fråftet ſeien , feine Rüdſidt genommen werden , indem dergleichen Ausflüchte meiſt nur aus Feigheit oder aus

bevortheilen . In einem ſolchen Falle hat der Command anderer unerlaubter Abſicht geſchehen. Die Namen ſols

dant der Feldjágerſchwadron entweder das betreffende cher Soldaten ſind von den Feldjågern aufzuſchreiben und, Regimentscommando zu veranlaſſen , die Waaren des ſobald ſich Gelegenheit dazu ergibt, ihrem Regiments:

Marfetenders tariren zu laſſen , oder wenn eine auges commandó anzuzeigen. Nachzugler, welche ſich irgend meine Maßregel nothwendig wäre, unter Mitwirkung eines Ercefſes ſchuldig gemacht haben, werden auf der der Regimentscommandanten ſelbſt eine billige Tare zu Stelle arretirt und, wenn es möglich iſt, der Nachwache

entwerfen, wobei im Verhältniſſe der Beſchaffenheit der ihrer Truppenabtheilung übergeben. Diejenigen Feldjåger, welche zum Gepåde commans des Transportes, Rücficht zu nehmen iſt, daß den Mar: dirt ſind, haben überbieß 7) auf Folgendes zu achten: fetendern ein angemeſſener Vortheil zugeſtanden werde; Jeder Trainſoldat, Bediente, Marketender oder fuhr: 5) daß fie feine Spielgelage dulden; 6 ) daß ſie den mann hat ſich in der Reihe zu halten, die ihm angewies Soldaten und Bedienten in Lagern und Santonnirun- ſen iſt ; Reiner darf eigenmächtig ſich in Marſch feßen , gen nach der Retraite feine Getränke mehr abgeben ; oder Pferde oder Wagen aus der Marſchcolonne entfer's 7 ) daß ſie feine årariſche Gegenſtände, Montirungss | nen , oder ſie verlaſſen , oder ſich in die Golonne dråns ſtücke, Waffen u . dgl., oder geſtohlene oder geplünderte gen, wenn er nicht dazu berechtigt iſt; Reiner darf dem Maaren , der Gefabr und Múbe, des Einfaufspreiſes und

Effecten an ſich kaufen ; 8) daß ſie ſowohi, als ihre Änderen den Weg abſchneiden over vorfahren . Wenn Wagen mit den vorgeſchriebenen Schilden ſtets verſehen ein Wagen zerbricht oder ſonſt aus einer Veranlaſſung ſind ; 9) daß ſie der Truppenabtheilung, welcher ſie zu: der Linie nicht folgen kann , ſo muß er auf der Stelle getheilt ſind , überall hin folgen , und ſolche nicht eigen aus der Reihe geführt werden , damit der folgende Wa :

machtig verlaſſen . Alle dergleichen Uebertretungen der Marketender und Wäſcherinnen haben die Feldjager zur Anzeige zu bringen und nach Umſtånden die Schuldigen zu arretiren . Dagegen ſollen ſie 10 ) ihren Perſonen und ihrem Eigenthume gegen unrechtmäßige Eingriffe

gen aufrůden fann; ein ſolcher zurückgebliebener Wagen wieder einnehmen , ſondern muß am Ende ſeiner Bri gade oder Diviſion , oder am Ende des Gep &des des Hauptquartiers rich anſchließen . Im Uebrigen ſind die

Sarf auf demſelben Marſche ſeine vorige Stelle nicht

Feldjäger , welche mit dem Gepåcke marſchiren , an die Schuß und Sicherheit gewahren. Auf Mårſchen werden die Feldjáger theils auf den Befehle des Offiziers , welcher die Escorte des Gepäckes Flanten der Marſchcolonnen in gemeſſenen Zwiſchenråus commandirt, angewieſen. men ſich vertheilen, theils die Queues derſelben bilden, Für die Polizei im Hauptquartier und deſſen theils mit dem Gepace marſchiren , und i ) überhaupt náchſten Umgebungen iſt der Gommandant der Feldjas

jedem Erceſſe ſteuern . Hierher gehört namentlich, daßgerſchwadron verantwortlich. Mit dem zum Comman, die Truppen nicht durch das Getraide geben, wenn der Banten des Hauptquartiers ernannten Offizier erhålt er Marſch der Golonne nicht dadurch führt, daß nicht Obſt: fich , in ſo fern er nicht ſelbſt Commandant iſt, in fteter

båume, Feldfrüchte, Acfergeråthſchaften oder andere Gegenſtånde muthwilig beſchädigt und die Warnungspfähle und Wegzeichen aus Unwiſſenheit oder Bosheit ausge: riffen werden u . f.w .; 2) ſorgen , daß Niemand durch

Verbindung und ſtellt täglich zu deſſen Verfügung ein Piquet Feldjager ; eben ſo ſorgt er " für ein angemeſs renes Arreſtlocal für die zum Hauptquartier gehörigen Arreſtaten . unvorſichtiges Reiten oder Fahren , oder durch ſonſtige Befindet ſich das Hauptquartier bei den Truppen im

Nadıläſſigkeiten der Trainſoldaten, Bedienten und Fuhr- lager , ſo handhabt der Commandant der Feldjagers leute beſchädigt werde; 3) zur Rettung der etwa Ver- dwadron unter den unmittelbaren Befehlen des Genes unglúdten Vorſorge treffen ; 4 ) die Communication auf ralmajors vom Tage die allgemeine Lagerpolizei ; iſt

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dieſes hingegen nicht der Fall, ſo hat jene Function der ihnen etwas abzunehmen , was ihnen bei ihrer Gefans ålteſte Offizier der Schwadron und wird hierin von fei: gennehmung von denen , welche ſie gefangen genommen

nem Chef überwacht, welcher fich aus dem Hauptquar: haben, gelaſſen worden iſt. tier ſo oft als möglich ins Lager begibt. Feldjágerpas ! Zu Erreichung dieſer Zwecke wird der Bededung

trouillen, aus dem lager abgeſchickt, handhaben in der eines Transports Kriegsgefangener ein Detaſchement Umgegend deſſelben und in den benachbarten Dðrfern 2c. Feldjáger beigegeben , ſo lange der Transport in dem die Polizei. Täglich wird ein Piquet Feldjäger zu be- Bezirke des königlichen Armeecorps dauert. ſtåndiger Verfügung des Generalmajors und Stabsoffi ( Schluß folgt. ) ziers vom Tage geſtellt. Im lager ſelbſt ſind die Marketender , wie oben bemerkt, ein Hauptgegenſtand der Polizeilichen Aufſicht. Nåchſtdem iſt dafür zu ſorgen, daß der freie Verkehr mit Lebensmitteln erhalten werde.

Den landleuten und Håndlern, welche Erlaubniß haben, ihre Haare ins Lager zu bringen, müſſen, wie den Mars

Militar Chronik. Frantreich . Der Generalieutenant Vicomte Bonnemains

ketendern, beſtimmte Plåse angewieſen werden, wo ſie iſt zum Militärgouverneur der Inſel Coifita ernannt. Kirchenſtaat. Eine Verordnung des heil.Vaters vom 17. März enthält Verfügungen über ein einzuführendes neues , einfaches, ger darf ihnen entgegengeh sparſameres Syſtem der Militärderwaltung. abgeſchafft, Gingeriſſene Mißbräuche werden die Truppenanzaht vers Beziehung auf ihre Waaren unterliegen ſie derſelben Uns gleichförmiqes,

die Waaren feil bieten dürfen. Niemand aus dem laLane: en und früher abkaufen. In

terſuchung , wie die Marketender. Auf dergleichen Peute mindert und nur ſo biet davon beibehalten, als zu dem friedlichen

iſt übrigens vorzüglich Acht zu haben , weil ſich unter Dienſte im Inneren erfordert werden . Das päbitliđe Gebiet wird in drri Diviſionen eingetheilt. Zur oberen Leitung der Militärvers dieſer Maske gern Spione einſchleichen u. p.w.

In Cantonnirungen haben die Feldjäger verhålt: waltung iſt,mit Wufhebung der bisherigen Behörde (Militä сon: aregation ) , ein Militär: Verwaltungsrath unter dem Vor:

nißmäßig dieſelben Functionen wie im lager, in den Ges Tige des Cardinalſtaatsſecretärs ernannt. neralquartieren und der Umgegend haben ſie durch Paz Rurheffen . Sc. Königi. Hoheit der Kurfüiſt haben befohlen , trouillen die Polizei zu handhaben .

daß die feit 1814 beſtandene tandwehr und der landſturm

An Gefechttagen befinden ſich die Feldjäger hinter nunmehr gänzlich aufgehoben fein ſollen . Deftreich. ( 19. April. ) Bei dernamentlig k. k. Urmee zahlreiche ftattgefundens zu den ins Gefecht růckenden Colonnen und richten neben Beförderungen findhaben 2 Oberſten

Steuerung der Seite 324 u .f. bezeichneten Verbrechen auf Generalmajoren , 9 Oberſtlieutenante zu Oberften und Regimentos Folgendes ihre Aufmerkſamkeit: 1 ) verhindern, daß Sols i commandeurenund 15Majore zu Oberſtlieutenanten befördert wors daten während des Gefedytes eigenmächtig austreten ; den. Der Generalmajor und Brigadier 2. v . Bencjet ift zum

2 ) verhindern , daß Verwundete , wenn jie atein forts Feſtung8commandanten zu Alt- Gradiska ernanntworden. Schweden. Der General Graf Björnſtjerna hat, vor ſeinem tommen können, von Cameraden zurückgebracht werden ; 3) darauf achten , daß Schwerverwundete nur von Eis Ubgange auf ſeinen Geſandtſchaftspoſten am londoner Hofe , den Vergleichungst König einen mit abellen begleiteten wegen: Vertheilung Offiziers einer belſeren und Erhöhung der jebigenBericht

nem , höchſtens von zwei Soldaten und zwar nur von denen , die dazu beſtimmt ſind , zurückgebracht werden , auch daß ſolche, wenn ſie die Verwundeten an den er-

gehalte der ich wediſchen Armee vorgelegt. um diefe wichtige Angelegenheit in das Reine zu bringen, iſt jedoch dieEinwilligung

ften Verbandort gebracht haben, ſogleich wieder zurück

der Reicheſtände nöthig.

kehren ; 4) zu Herbeiſchaffung der zum Transport der

Schweiz. Bei der in Schwyz am 4. Mai verſammelten

Verwundeten nothigen Wagen behúlflich ſein ; 5 ) die Cantonsgemeinde wurde, ungeachtet die Cantonsregierung der eid: Pferde der Verwundeten und Todten auffangen und genöſſiſchen Militär :Aufſichtsbehörde bereits die Bujicherung gege: nach Wohlen in das Uebunges zwei Compagnicen Schwyzwolle, ben, daß folche den Regimentern zuſtellen ; 6 ) verhindern , daß lager abidhicken von einem Bauern angetragen : daß man

kein Verwundeter ausgezogen oder ihm ſonſt etwas ab- keinen Mann dahin abſqirten Tolle, indem eb, nach vielfältigen

verderblich rei, viele Roften verurſache,

genommen werde; 7) nach beendigtem Gefechte auf der |Sagen , für die Sittlichkeit Wahlſtatt patrouilliren , um theils die Verlaufenen zu und am Ende ohne Nußen bleine. Ungeachtet ſämmtliche Herren

fammeln und das Zuſammenſuchen der auf dem Schladht: Borgeregte mit Ernſt gegen dieſen Antrag fich ausſprachen, wurde felde zerſtreut liegenden Waffen beſorgen zu laſſen, theils er von anderen mit Leidenſchaft unterſtüßt, und endlich wurde bez ſchloſſen : wenn e3 Freiwillige gebe, die das Uebungslager den Verwundeten Hülfe zu bringen, theils bei der Beers | zu Wohlen beſuchen rrollen, ſo möge es geſchehen; aber dahin zu digung der Todten die Ordnung zu erhalten . gehen , ſolle keiner gezwungen werden. " Württemberg . Um 10. Mai haben Se . Königl. Majeſtät Die Striegsgefangenen ſteben unter den beſons

deren Schuße der Feldjägerſchwadron ; die Mitglieder den bisherigen Commandanten der zweiten Infanteriebrigade, Ger Derſelben haben daher bei allen Gelegenheiten darauf neralmajor Fürſten Kart zu Hohenlohe- Kirchberg, znm Ge: nerallieutenant, Commandanten der erſten Infanteriediviſion und zu halten: 1 ) daß die Gefangenen weder miſhandelt, Gouverneur zu Stuttgart, den bisherigen Commandanten der drit

noch der nothwendigſten Kleidungsſtücke beraubt werden ; 2) das gefangene Offiziere der Zeichen ihres Dienſtgras des niemals beraubt, und weder Offizieren, noch Unter: offizieren , noch Soldaten die Ehrenzeichen , welche ſic

ten Infanteriibrigade , Generalmajor v. B ang 010 , zum Com. mandanten der zweiten Infanteriebrigade und Gouverneur zu Diil bronn, den Commandanten des fünften Infanterieregiments, Ober ſten Grafen v . d. lippe, zum Generalmajor und Commandanten

Bataillonscommans bisherigen Infanteriebrigade, der dritten Oberſtlieutena Infanterieregidenment, nt 0. Fribo im dritten etwa tragen, abgenommen werden ; 3) daß an Kriegs- danten

gefangene, welche einmal dem Gefangenentransporte lin , zuin Overſten und Cominandanten des fünften Infanterie ibergeben ſind , Niemand Hand lege , in der Abſicht, regiments ernannt. Redigirt unter Verantwortlicfeit der Verlagshandiung : C. W. Loote in Darmſtadt, und in defin Ofijin gerudt.

Samstag, 31. Mai 1828.

Nr . 44 .

Allgemeine Militár - Zeitung. Ueber das leere und volle Quarré.

Was das Praßen der Granaten in dem inneren Raume des leeren Quarré's betrifft, ſo wird der Ves Der Verfaſſer des Aufſages : „H über die Formation teran mit Ruhe ausharren, während der Tod ihn von der Infanterie gegen Cavalerie" in Nr. 36 der A. M.3 . allen Seiten umgibt. - Der Neuling aber , welcher dieſes Jahres iſt zwar in der Hauptſache mit den Anseben muthig einen Choc abgeſchlagen hat und von dies fichten einig, welde ich in Nr. 27 der A.M.3 . über das ſer Seite allein ſein Leben bedroht ſieht, erſchrict über

leere und volle Quarré niedergelegt habe ; dennoch fann das Zerſpringen der Granaten in ſeinem Rüden ,und ich nicht umhin , den Einwürfen zu begegnen, welche er bei jeder derſelben glaubt er, es gelte ihm. Sein Muth

mir gemacht hat, und über mehrere ſeiner Ideen mich wird hierdurch gebrochen , ſeine Standhaftigkeit erſchůts zu verbreiten .

tert, und in ſolchem Zuſtande befindet ſich , wenn man

Ich habe geſagt, daß es leichter ſei, ein volles, als annimmt, die moraliſche Wirkung des Ruđenfeuers er: ein leeres Quarré zu lenken, und der Verfaſſer , indem ſtrecke ſich nur auf das 3te Glied, der dritte Theil der er indirect widerſpricht, bemerkt hierzu , daß eine Bas Mannſchaft des ganzen Quarré's. Anders iſt es mit taillonscolonne in Diviſionen mit Plotonsdiſtance to der moralifchen Wirkung der Granatſtücke in der Maſſe.

beweglich und lenkſam ſei, als eine in Mafie geſchloſſene Abgeſehen davon, daß hier nicht einmal der fünfte Theil Colonne. Dieſe Behauptung iſt unſtatthaft, da bekannt der ganzen Mannſchaft ein Rúdenfeuer im obigen Sinne lich die lenkſamkeit und die Beweglichkeiteines taktiſchen auszubalten hat, ſieht der, welcher nicht getroffen wurde, Körpers im umgekehrten Verhältniſſe zu ſeiner Tiefe in ſeinen Cameraben Ableiter des Todes , und indem er ſtehen .

rich ſo von einem ſchůbenden Walle umgeben glaubt ,

Ich habe ferner geſagt, daß die einzelnen Theile des entſteht in dem jungen Soldaten ein Gefühl von Sis vollen Quarré’s nicht von einander zu trennen ſeien , cherheit, welches vortheilhaft auf ſeine Ausdauer wirkt. und der Verfaſſer nimmt ſich die Můbe,, hierauf Einiges - Daß die Granaten, in den inneren Raum des leeren zu erwiedern ; wobei es mir leid tbut , nicht von ihm Quarré's geworfen , leicht die Auflöſung dieſes herbei: verſtanden worden zu ſein . Denn ich konnte nach der führen , dazu finde ich einen Beleg in dem Gefechte des Ueberſchrift meines Aufſabes, verbunden mit dem , was preußiſchen Regiments v. Treskow am 17. October 1806 ich úber das Eindringen cines Pferdes in ein volled bei Halle , wo ein leeres Bataillonsquarré dieſes Regi:

Duarré geſagt habe, hier nur an ein vergleichweiſes ments durd, einige Granatwürfe auseinandergeſprengt Irennen denken.

wurde, nachdem es vorher gegen heftiges Kanonens und

Von dem Verfaſſer wird beſtritten, daß die Leute in Kleingewehrfeuer ganz gute Haltung gezeigt hatte. dem vollen Quarré ein großeres Vertrauen hatten, und

Der Verfaſſer wirft mir vor, ich bitte an die Pferde

ich bemerke dagegen, daß dieſes doch der Fall ſein dürfte, weil es eines Cheils die moraliſche Ueberzeugung des Soldaten iſt, in ein leeres Quarré dringe der Reiter leichter, und weil dieſem ja außerdem bei dem leeren

der Generale und Stabsoffiziere nicht gedacht. Der Vers faffer håtte noch manche Puncte auffinden können, die ich nicht angeführt habe ; ob ich ſie aber darum vergaß ? – Meines Bedúnfens dürfen dieſe Pferde zu irgend einer -

Quarré wegen des größeren Umfanges mehr Angriffe: 1 Art von Quarré niemals ein Motiv geben. Bon Smo puncte ſich darbieten . Was nun das Imponiren betrifft, lenst bis zur Berezina focht der Fürſt von der Mosfwa To iſt dieſes nichts Anderes, als die Gegenwirkung uns zu Fuß:die ſchönſte Periode in dera Leben dieſes Helden. ſeres Vertrauens auf den Feind. - Der Verfaſſer wird

Die Tendenz meines Auffages war feine andere, als

nach dieſer Definition das Imponiren gewiß nicht mehr das leere Quarré, welches man unbedingt verwerfen zu einem Gegenſtande der Anſchauung maden ; will er zu wollen ſchien, wieder zu Ehren zu bringen ; der Vers

übrigens den Feind nicht ,, nahe" kommen laſſen, dann faſſer ſcheint dieſes nicht gehörig aufgefaßt zu haben. bedarf es ja keiner Quarré's. Wenn er jedod das Wenn ich aber die Fåde durchgehe, in welchen ', einer Bertrauen nur aus der Möglichkeit der Anwendung der tůchtigen Cavalerie gegenüber, entweder ein leeres, oder Kräfte der Einzelnen hervorgehen låft, ſo wird er doch ein volles Quarré ſeine Anwendung findet, ſo iſt es bierbei nur verſuchte Krieger im Auge gebabt haben .

bas lektere , welches ſich mir am häufigſten darbietet

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darum hat das volle Quarré „ ůberwiegende Vortheile" | Polizeiübertretung gemad )t und das ſeinem Commando

und wenn es ſich von der gånzlichen Abſchaffung dieſes untergebene ſchuldige Individuum als Arreſtat übergeben oder jenes Quarré's handelte, ſo dürfte man eher das worden iſt. In der Regel geſchehen dergleichen Meidun : leere, als das vode unterdrücken. Damit aber der Ver: gen mündlich , in wichtigen Fålen aber , wenn es die faſſer in gleichem Falle nicht das volle unterdrückt wủn- | Umſtände erlauben, oder ſo oft es verlangt wird, muß Iche , ſo will ich ſeine Aufmerfſamkeit anf das Gefecht die Meldung in Form einer Geſchichtserzählung (spe bei Chateau - Thiery den 11. Februar 1814 lenken. Hiercies facti) ſchriftlich eingereicht werden. Die Detaſche: führte der preußiſche General v . Horn ſeine in Batail- mentscommandanten haben überdieß außer denjenigen ionsmaſſen formirte Brigade an der franzöſiſchen Sava: Meldungen, welche jeder Detaſchementscommandant in

ſerie vorbei, ohne daß dieſe einen Angriff wagte. Eine Beziehung auf innere Ordnung an ſein Commando zu ruſſiſche Brigade dagegen, welche leere Quarré's gebil- erſtatten verbunden iſt, dem Schwadronscommandanten det hatte, wurde von eben dieſer Cavalerie angegriffen die wichtigeren Vorfälle und Notizen , welche ſich auf und überwältigt.

den Polizeidienſt beziehen , nach Maßgabe der Entfers

Um mich jedoch zu verwahren, als wenn ich mit dies nung, ſo oft es thunlich iſt oder nåber befohlen wird,

ſer Vergleichung nunmehr dem vollen Quarré unbedingt ſchriftlich zu melden . den Vorzug geben wollte , brauche ich nur anzuführen,

Zwiſchen den Feldjágerdetaſchements unter fid fos

daß ich recht gut weiß , wie bei Mollwitz die entwickel- wohl, als mit dem Hauptquartier werden hinſichtlich ten Bataidone Friedrichs des Großen den Angriff der des allgemeinen Polizeidienſtes Verbindungen erhalten.

geſammten öſtreichiſchen Cavalerie unerſchüttert aushiel: Die Detaſchementscommandanten theilen ſich aufdieſem ten , wie die Ruſſen in den Türfenkriegen mit ihren lees Wege wechſelſeitig die Notizen über Spione , flüchtige ren Quarré's auch ohne Schweinsfedern den Angriffen

Verbrecher 2c. mit . Eben ſo ſteht der Schwadronscoms

der feindlichen Cavalerie, ſowohl bei Battin am 7. Seps mandant vom Hauptquartier aus mit den Detaſches tember 1810 , als auch namentlich am 4. Juli 1810 bei mentscommandanten in Verbindung. Ruſtſchuck zu widerſtehen wußten und zwar ſo, daß ſo :

Jeder Unteroffizier und Feldjåger iſt gehalten , ein

gar die eigene Cavalerie jedesmal hinter den Quarré's eigenes Dienſtjournal zu führen , welches zur Uebers Schutz fuchte und fand .

Dagegen weiß ich auch , wie richt über ſeine Dienſtverrichtungen beſtimmt iſt. In dies

bei Daurchamps am 14. Februar 1814 mehrere Bataillem Journal, welches im Voraus zu paginiren, mit dem

Tonsmaſſen der Preußen von der franzöſiſchen Cavalerie Aedytheit Namen desundInhabers zu verſehen, und in Abſicht auf Blattgebalt durch den Sdwadronscoms über den Haufen geritten wurden.

Beide Arten von Quarré's will ich friedlich nebeneinander beſtehen laſſen ; an den Commandeur, welcher ſie vor dem Feinde anwendet , mache ich aber die Anforderung, daß er ſich klar bewußt ſei , warum er ſich

mandanten zu beurfunden iſt, werden von Tag zu Tag die einzelnen Dienſtverrichtungen des Inhabers, die Arres tirungen, welche er vorgenommen, die erheblichen Wahrs nehmungen deſſelben , die Anzeigen , die im Dienſte von

Dem

ihm gemacht werden u . f. f. von ihm ſelbſt verzeichnet.

der einen oder der anderen Formation bediene.

Commandeur wird es hierbei , in Berückſichtigung des Auch die Signalements flüchtiger Verbrecher ic., auf

kleineren eigenen Verluſtes durch das Feuer und des welche gefahndet werden ſoll, werden darin eingetragen. In demſelben hat endlich der Inhaber die richtige Ues

größeren feindlichen , immer wünſchenswerth ſein, da leere Quarré bilden zu dürfen.

berlieferung der Arreſtaten und der Depeſden von der

Behörde, welcher ſie übergeben worden , beſcheinigen zu laſjen .

Das königl. württembergiſche Feldjágercorps.

Der Commandant der Feldjågerfilwadron führt in Beziehung auf den Feldpolizeidienſt folgende Regiſter

( Schluß. )

Die Feldjägerſchwadron fann auch bei eintretendem Bedürfniſſe zum Behuf der zwiſchen den Truppentheilen zu unterhaltenden Verbindung zu einem Correſpons denzcours verwendet werden. Die Anlegung deſſelben geſdieht von dem Schwadronscommandanten nach der

und liſten : 1) ein Regiſter über ſämmtliche Offiziers: bediente; 2) ein Regiſter über die Marketender und waſcherinnen, welche dem königlichen Feldtruppencorps folgen ; 3) ein Signalementsregiſter, worin die Geſtalts . bezeichnungen aller flúdytigen Verbrecher oder anderer verdådytiger Perſonen, aufwelche gefahndet werden ſoll,

von dem Chef des Generalſtabs erhaltenen Weiſung.

eingetragen werden ; 4 ) ein Regiſter über ſåmmtliche

Hinſichtlich der Meldungen erſtattev die im Haupt- Schuzwachen, welche von dem commandirenden Genes quartier befindlichen Offiziere, Unteroffiziere und Feld - ral verwilligt worden ſind , unter folgenden Rubrifen : jager alle diejenigen, welche den Polizeidienſt betreffen , a) Ort und Perſonen, welchen ſie bewilligt worden ſind ;

unmittelbar an den Schwadronscommandanten, die detas | b ) Namen der Schutwache und Bezeichnung ihrer Trups (chirten Feldjäger an die Detaſchementscommandanten , penabtheilung ; c ) Zeit ihres Abgangs und Einrúcens ; dieſe aber an den Commandanten der Brigade oder Di : 5) ein Verzeid ,niß über die von dem commandirenden viſion , welcher ſie zugetheilt ſind , oder bei Verbinderung General etwa ausgegebenen Schußbriefe. Die Notizen

derſelben an ihre Adjutanten. Dieſe Meldungen durfen hierzu wird der Commandant der Feldjägerſchwadron nuch in ſolchen Fällen nicht unterladen werden , in welchen

von dem Chef des Generalſtabs erhalten ; 6) eine Liſte

einem Truppericommandanten, z. B.auf dem Marſde, 1 lber die bei den Brigaden und Diviſionen detaſthirten

bereits die Anzeige von einein Verbrechen oder einer Unteroffiziere und Feldjager.

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Die Controle der Dienſtverrichtungen der Feldjäger fünftig in den Penſionsſtand tretenden Offiziere, můſſen geſchieht durch die Detaſchementscommandanten , durch der Anſtalt beitreten , ſie mögen verheirathet ſein oder die Offiziere und beſonders durch den Commandant der nicht. Wer freiwillig außer Dienſt tritt , oder ents laſſen oder entſetzt wird , fann für ſeine Wittwe und

Schwadront.

Die Strafbefugniß der Diviſions- und Waiſen das Recht auf Penſion durch Fortzahlung der Brigadegenerale hinſichtlich der ihnen zugetheilten Beitråge erhalten ; eben ſo die Ehefrau und die Kinder

Unteroffiziere und Feldjáger wegen geringerer Vergehen deſſelben. erſtreckt ſich bis auf dreiTage ſtrengen Arreſt ; von den

B. Das Einkommen der Anſtalt beſteht aus den

verhångten Strafen wird dem Schwadronscommando leiſtungen der Mitglieder , aus den Intereſſen der ans Nachricht ertheilt. Bei größeren Vergehen aber, oder bei zulegenden Capitalien und aus zufälligen , beſonders zu wiederholten Uebertretungen werden die Betreffenden überweiſenden Einnahmeit. arretirt und mit einer umſtändlichen Geſdichtserzählung Die Leiſtungen der Mitglieder beſtehen 1) aus den in das Hauptquartier geſchickt. Antrittsgeldern , welche die verheiratheten Mitglieder

Die Dienſtverrichtungen der Feldjäger beſchränken in 12 Monatsraten zu entrichten haben, und welche auf ſich auf die Feldpolizei und den Ordonnanzdienſt, und einen Monatsbetrag der Gage (und zwar bei penſios ſie dürfen ſich zu feinen anderen Dienſten , am wenigſten nirten Offizieren , die im Penſionsſtande heirathen, auf aber zu Privatdienſten gebrauchen laſſen . Derartige Zus | einen Monatsbetrag der zunädiſt vor ihrer Penſionirung

mutbungen lehnen ſie mittelſt Berufung auf ihre In: bezogenen Gage ) feſtgeſeßt ſind; – 2) aus den forts ſtruction ab und erſtatten Meldung darüber an das laufenden Beitragen , welche monatlich bei Verheira Schwadronscommando . Zum Halten oder Führen von theten in einer Tagsgage, bei Unverheiratheten in einer

Reitpferden der Offiziere können, und zwar nur in au: halben Tagsgage (mithin bei jenen jährlich in 3 '/ Pro ßerordentlichen Fällen , nur die im Ordonnanzdienſte cent, bei dieſen in 1/3 Procent der Gage) beſtehen, und befindlichen Feldjäger angehalten werden , keineswegs welche auch dann fortentrichtet werden müſſen, wenn die aber ſolche, die ſich gerade in einer Polizeilichen Func: Truppen im Felde ſtehen . tion befinden . C. Die jährliche Penſion betrågt a) für die Wittwe Kein Mitglied der Feldjágerſdwadron darf von ir: und für die geſchiedene Ehefrau : ein Sechstbeil gend Jemand ein Geſchenk annehmen, wenn das Aner: b) für jedes Kind unter 21 Jahren månnlichen , und

bieten auch nur in der entfernteſten Beziehung mit ſeinen unter 18 Jahren weiblichen Geſchlechts : ein 3 wolf polizeilichen Dienſtverrichtungen ſteht, oder ſich von Mar: tbeil von dem Gehalte des verſtorbenen Gatten und

tetendern in Wirthshäuſern oder Schenfen zechfrei bals reſpect. Vaters. Jedoch kann die Penſion der Kinder, ten laſſen.

wenn beren auch mehr als vier vorhanden ſind , nicht

Wenn nur ein Theil der Feldjágerſchwadron mit ins über % des våterlichen Gehaltes ſteigen . - Iſt feine Feld růct, ſo hat der Offizier, welcher ſolchen commans Wittwe da, ſondern blos Kinder, oder ſtirbt erſtere, ſo dirt, alle Functionen des Sdwadronscommandanten. erhålt jedes der Kinder bis zum zurückgelegten 21. ober reſpect. 18. Lebensjahre ein Achttheil des våterlichen

Militár - Wittwens und Waiſenanſtalt im

Herzogthum Naſſau.

Gebaltes als Penſion , ſo jedod ), daß das Marimum für vier und mehr penſionsberechtigte Kinder nicht über die Hälfte des våterlichen Gehaltes ſteigen darf. Verheira .

wie Dienſtanſtellung oder Etabliſ fementder Sóbne,ſowomit Das naſſauiſche Militár - Penſionsreglement vom thung ein der Penſionsrate gleich de Tochter, 1. Juli 1810 "hatte bereits für den ſtandesmäßigen uns kommender Dienſt- oder Gewerbsertrag verbunden iſt,

terhalt der Wittwen und Waiſen derjenigen Offiziere, bat die Zurufsichung der Penſionsrate ſdon vor dem welche im Kriege ihr Leben einbüfen, dahin Vorſorge 18. und reſpect. 21. Lebensjahre zur Folge. – Solten

getroffen , daß dieſelben die Hälfte der Gage der die laufenden Einnahmen des Inſtituts zur Beſtreitung

verſtorbenen Ghemånner oder Våter,und zwar dieWitt- der Penſionen nach den vorſtehenden Beſtimmungen nicht wen bis zu ihrer etwaigen anderweiten Verheirathung , binreiden , ſo ſoll der ganze disponible Fonds unter die Waiſen aber bis nach zurückgelegtem 16. Jahre, a us fåmmtliche Penſionsberechtigte verhältnißmáßig vertheilt der Staatsfarſe fortbeziehen ſollen. werden. Sollten aber aus dieſem Fonds nicht zwei Dagegen hatte für die Hinterlaſſenen derjenigen Offis Drittheile der oben feſtgeſetzten Penſionen bezahlt wers ziere , welche in Friedenszeiten mit Tod abgehen , den konnen , ſo wird das an dieſen "/, Fehlende aus bisher eine allgemeine Verſorgungsanſtalt nicht beſtand Staatsmittel r ergånzt.

den. Um dieſen Bedürfniſſe abzuhelfen , hat ſich das

D. Verwaltung der Anſtalt. Unter der oberen

geſammte naſlauiſche Offiziercorps vereinigt, eineMili: Aufficht und Leitung des Generalcommando wird die

tár - Wittwens und Waiſentaſje zunächſt aus den Einla- Anſtalt durch eine, aus vier Mitgliedern des Inſtituts gen und Beiträgen der einzelnen Mitglieder zu gründen . beſtehende, von einem Stabsoffizier präſidirte Commiſ: Die am 6. Mai d . f . landesherrlich beſtåtigten Statutenſion verwaltet. Der Kaſſier iſt ebenfalls ein Mitglied dieſer Anſtalt enthalten im Weſentlichen Folgendes : des Inſtituts . Die Verrichtungen der Commiſſion und

A. Mitglieder der Anſtalt. Alle Offiziere des des Kaſſiers geſchehen unentgeltlich. Generalſtabs, der finienregimenter, der Artillerie, der Garniſonscompagnie, der Reſerve 2c. , ſo wie auch die

352

351

Abånderung des badiſchen CouſcriptionsgeſeBes, beſonders im Punct der Befreiungen.

wiſſenſchaften. Mit einem Anhange über Perkins Dampfs geſchüge. Mit 3 Kupfern. Leipzig , 1827. In Baumgärtners

Der badiſchen Ståndeverſammlung wurde auf dein

Jeder, der ſich für dieſe neue Waffen intereſſirt, kann in dem

Buchhandlung.

legten ( am 14. Mai d . J. geſchloſſenen ) Landtage von angeführten, 200 Seiten ſtarken Werkchen das Nöthiafte über die und Beſchaffenheit, Verfertigung und den Gebrauch der der Regierung ein Geſebesentwurf vorgelegt , welcher Gerdichte Brandrateten finden , und es hat der ør. Berf. Hierzu alles das die Abånderung mehrerer Beſtimmungen des Conſcrip: benußt , was feither über die Raketen bekannt geworden iſt.

tionsgeſeßes vom 14. Mai 1825 enthielt. Nach erfolgter Dagegen bleibt der Wißbegierde, nach Durchleſung des in dem Zuſtimmung der Ståndeverſammlung iſt das Geſeß am Unhange, über die Dampfgeſchübe Ungeführten, noch ein weites 14. Mai 1828 erlaſſen und ſo eben bekannt gemacht Feld übrig, und es dürfte noch eine geraume Zeit vergehen, bis alle Zweifel über dieſe Geſchüße gelöſt ſein werden. *) worden .

Die darin enthaltenen Abänderungen betreffen die 24) Memoires sur la fortification , ou examen raisonné des pro

Zuſammenſeßung der Aushebungsbehörden , die fórpers

priétés et des defauts des fortifications existantes, indiquant de nouveaux moyens très simples pour améliorer, à peu de

liche Unterſuchung der Kriegsdienſtpflichtigen ?c.; -

frais, les places actuelles, et augmenter considérablement

die wichtigſte Abänderung aber iſt diejenige über die Kriegsdienſtbefreiungen .

la durée des sièges ; avec atlas. Par P. M. Theodore Chou mara , capitaine du génie etc. Paris, 1827. Anselin . 12 fr. DasFolgendes Journal des sc. Memoiren milit. ( 28. des livraison ) bemerkt über dieſes Were Capitains : Die Choumara ſind

Es iſt bereits in Nr. 56 der A. M. 3. yon 1827 erwähnt worden, daß ſich das, in dem badiſchen Con- dasReſultatciner zwanzigjährigen Erfahrung. Der Verf. hat ſcriptionsgeſeße vom 14. Mai 1825 angenommene Sys den Krieg lange Zeit mitgemacht und hatte die gũnſtiaften Gele ſtem der Befreiung eines Sohnes für jede Fa : genheiten, um seinen Scharfſinn und ſeine glänzende Einbildung : milie bald als unausführbar dargeſtellt, daß daber die kraft durch einfaches , promptes und nachdrückliches Verfahren zu

a

Regierung am 21. Juni 1827 die deßfalſigen Artifel des üben , welches gegen einen unternehmendin und zahlreichen Feing Beriheidigung bei dem Angriffe feſter piäße anzuwenden , Geſetzes proviſoriſch (bis zum nächſten Landtage ) außer manderoft gezwungen iſt.undDer Verf. hat ſich einen großen Schag Wirkung geſetzt und einſtweilen für beſonders dringende von Erfahrungen geſammelt, theils in dem Ariese,theile in der Fåde dem Miniſterium des Inneren die Befugniß ers Verwaltung , worin er ſeit ſeinem Austritte aus der Schule des theilt hatte , Dienſtbefreiungen eintreten zu laſſen. Genie's zu Met fortwährend verwendet wurde. Sein Wert wird Dieſes Syſtem der Dienſtbefreiungen nach dem in den Unnalen des franzöſiſchen Geniemeſens ficher Epochemachen ,

Ermeſſen der Beborden iſt in dem neuen, von den sbichon mehrere unſerer Ingenieure mit den von dieſem geidzictea Offizier aufgeſtellten Principien nicht durchgängig einverſtanden

Stånden angenommenen Geſeße beibehalten worden . find. Wir glauben den Verf. verfichern zu können, daßſeine Mes Der Art. 4 dieſes neuen Geſeßes enthålt darüber fol- | moiren den glücklichſten Erfolg haben und daß ſie ihm unter den ihm in ſeiner Laufbahn vorausgegangenen gelehrten Männern einen gende Beſtimmungen : „ In höchſt dringenden Fåten kann eine Dienſtbefreis ausgezeichneten Rang verſchaffen werden. ung von dem Miniſterium des Inneren bewilligt werden . 25) Beſchichte des ogmanniſchen Reiches, größtentheils aus bieber Dazu wird erfordert: 1) Vermögensloſigkeit der Aeltern , oder des überles

benden Aelterntheils , oder der álternloſen Geſchwiſter des zum Dienſte Berufenen ; 2 ) daß zugleich durch die Einberufung den Erſteren

unbenußten Hand'chriften und Archiven , durch joseph von Hammer. Erſter Band . Von der Gründung des osmannis

ſchen Reiches bis zur Eroberung Konſtantinopels. 1300 — 1453. Mit 1 Karte. 43 Bogen. gr. 8. Perth 1826, Şartleben. Beide Bände, wovon der zweite noch zu erwarten, 7 Rihlr. 15 Sgr. Die berliner Militär : Literaturzeitung ( 6. Heft 1827 ) , welche

eine ſeither gebabte, unentbehrliche und nicht durch ein diefes, gerade jeßt doppelt intereſſante Wert ais Braſſidy bezeichnet den mitverbundenen einer genauen KenntnißFleiß der des Sprache und Sitten der anderesFamilienglied zu erſeßende Unterſtüßung zum und Osmannen gründlichen Verfaſſers anertennt, Lebensunterhalt oder zum Fortbetrieb eines Gewerbes ichließt ihre Unzeige mit folgenden Betrachtungen: Das ſchöne

entgeben würde, und

Werk des Hrn. v. Hammer gewährt durchaus neue Unſichten über

3) daß Eines und das Andere von der Ziehungs- jene große Zeitin, die, mit heute noch ſichtbaren Folgen, din ganzen behörde, deren ſåmmtlidie Mitglieder in ſolchen Fåűen Zuſtand von Europa veränderten. Man lernt hier erft die Türken

entſcheidende Stimme haben , auf die vorgelegten , in kennen ,die Urſachen ihrer Größe, den Grund ihres Verfalle , die möglichen Wiederherſtellung. Man ſieht den vorgeſchriebener Form ausgefertigten Urkunden , und Vermuthung Einfluß von ihrer Europa entſtehen , den Conflict derverſchie: U lien auf

erforderlichen Faus auf erhobene Zeugſchaften aners denen Culturen, und fühlt die Markícheide, die, tief in derNatur gegründet, ihrer Wusbreitung nach Beſten ſich widerſeßt und vor

kannt worden ſei.

Aeltern oder alternloſe Geſchwiſter , zu deren Unters der die Wölker Europa's ſo oft bei ihren Eroberungen nach Often ſtúkung ein Sohn oder Bruder vom Kriegsdienſte befreit zurücweichen mußten. Die writtheile haben ihre Grängen, und Voltſiedernud Erde iſt dazu berufenúter , ſeine , ſo voll. worden iſt, können nie wegen veränderter Umſtånde die kein kommen erſcheinenmögen, denEinrichtungen Erdbau zu verbreiten Befreiungeines zweiten verlangen , außer, wenn ſie den ueber kurz oder lang tritt die Natur in ihreRechte und ſtelltdas erſteren durch den Tod verloren baben .

alte Gleichgewicht wieder her. Alexanders Reich löſte ſich in Sas trapieen wieder auf. Uttiia’s aſiatiſche Selbſtherrſchaft unterlag

der europäiſchin Regierungsform . “

U e b er í i cht der neueſten

Militär : Literatur.

23) Syſtem der Brandraketen nach Congreve und Underen . Von Dr. I. G. v . Hoyer , köniol. preußiſchem Generalmajor und Mitglied der königl. ſd ,wediſchen Ukademie der Militär-

* ) Notizen über die Brand- oder beſſer Kriegsraketen hat die 4. M. 3. bereits in Nr. 3 u. 4 des erſten und Nr. 19 - 22

des zweiten Fabrganges und über die Dampfgeſchüge in Nr. 2 des erſten Jahrganges , ſo wie an anderen Stellen, gegeben, und ſie wird fortfahren , auch fernerhin das Wisrenswers thefte über dieſe Waffen ihren Leſeen mitzutheilen .

Redigirt unter Verantwortlidifeit der Verlagsbandlung: S. W. Leste in Darmſtadt , und in deſſen Offijin gedrudt.

Mittwoch , 4. Juni 1828 .

Nr. 45 .

Allgemeine Militár - Zeitung. Ueber den Rückſtoß der Infanteriegewehre.

Modelle von 1777 begnügen wolle, /zugleich an der ſeitherigen und dadurch der Růds Die, in Nr. 101 des zweiten Jahrganges d. Blåtter Pulverladung itoß um 0,13 , erſpart, und der Bacenſtoß um '/ ihrer gegens

enthaltenen Gedanken undWünſche eines alten wärtigen Große vermindert werden konnten . - Wenn Soldaten über den Rúdſtoß der Gewehre , ſo nun durch dieſe Antwort unſerem verehrten alten Kriegos wie die, in Nr. 23 des dießjährigen Jahrganges darauf cameraden hinſichtlich der Realiſirung ſeines Wunſches

Antwort haben die nachfolgenden Zeilen ver- ſchon ein Hoffnungsſchimmer zu leuchten begann , ſo kann erfolgte anlaßt . es Einſender dieſes nur bedauern, wenn er durch ſeine

Nachdem der Verf. des leşteren Aufſaßes, nach vor: Zweifel an der Unfehlbarkeit der erwähnten Vermindes

ausgegangener Zerlegung der Kraft desRúdſtofes ,bars rung jene Hoffnung wieder wankend machen ſollte; er gethan, daß der Kolbenwinkel des franzöſiſchen Gewehren, welcher eigentlich den, dem vierten Theile ** ) des ganzen Rúdſtoßes gleichkommenden Badenſtoß verurſache, weder vergroßert noch verkleinert werden dürfe, und daß dieſer Badenſtoß durch das Zủndloch **) nur in ſehr geringem

wird ſich aber dadurch nur um ſo mehr veranlaßt fins den , ſeine eigene Anſichten über den Rückſtoß der Ges wehre auszuſprechen , und ſehr erfreulich würde es ihm ſein , wenn ſeine Anſichten einer Berichtigung in dieſen Blåttern gewürdigt werden ſollten. Grade vermehrt werde, glaubt derſelbe, geſtúkt auf die, Der Verf. der Antwort ſagt wörtlid : „ Bei der von dem General Anthou ard im April 1817 dem Stellung des Zủndloches nach dem Modelle von 1777

Artilleriecomité zu Paris berichteten, und von dem Lieu : war der Rückſtoß oder die Anzahl Grade des Bogens, wenn man bei dem franzöſiſchen Infanteriegewehre das Stellung des Zündloches 1"' vor der Schwanzſchraube tenant coſt e erzählten Verſuche , daß in dem Falle, den das Gewehr beſchrieb , am fleinſten , und bei der

Zúndloch ( nach den Verſuchen deſſen Centrum ) 1 "' vor war der Sdwingungsbogen des Pendels oder die Ges

wärts der Schwanzſchraube anbradite, vermoge der hier ſchwindigkeit der Kugel am größten.“ Und nach dies

durch erlangten größeren Anfangsgeſchwindigkeit derKu: gel, und wenn man ſich mit der Geſchwindigkeit bei dem *) Die Berechnung dieſer aufwärts ſtrebenden Graft iſt in dem

Ter alleinigen Vorausſeßung willnun der Verfaſſer,mit Anwendung derHutton'ſchen Såße, und nachdem er über das Verhältniß der Anfangsgeſchwindigkeiten der Kugeln und die Größe des Rücſtoßes bei verſchiedenen

Falle wenn angelegt man annimmt, daß wenn der Baden da, Ladungen die erforderlichen Rechnungen angeſtellt, das wo ſichganz der rid Lauftig,endigt, würde, und man zu! gleid, von der Schwere des Gewebres abſtrahirt; dieſe Krafti obenerwähnte wichtige Reſultat gefunden haben . wird aber ſowohl durch die Schwere des Bewehres, als auch Nehmen wir zuvorderſt an, daß ſich vermittelſt jener

durch den Umſtand, daß der Backen etwa um 2%, ter ganzen Vorrückung des Zündloches wirklich eine Erſparung von

Länge des Kolbeno von jenem Puncte entfernt angelegt wird, s an der bisherigen Pulverladung erzielen laſſe , ohne bedeutend vermindert . **) Bei der Unnahme, daß fich die Kraft des Rüdſtoßes und die die ſeitherige Anfangsgeſchwindigkeit der Kugel" zu vers

Kraft des,durch das Zündtoch veranlaßten Seitenſtoßes, wie / mindern , ſo ſollte man gerade aus der Art, wie ſids die Fläche der Mündung zur Fläche der Deffnung des Zündi der Verf. über jene Verſuche ausgedrückt hat, wornad

loches verhalt ?, ſcheint der Verf. des gedachten Aufſages über nåmlich der Rückſtoß bei nicht vorgerůctem Zündloche lehen zu haben , daß bei der Wirkung gegen die Schwanz: I am fleinſten geweſen ſein ſoll , ſich alſo mit der zuneh. ſairaube nicht allein der Widerſtand der Luſt, ſondern auch die menden Geſchwindigkeit der Kugel ebenfalls ( gleichviel, Schwere in Fluidum nur gegen den Widerſtand in welchem Verhältniſſe) vergrößert haben muß, ſchlies bem Zündloche ſtromende der Luft zu kämpfen hat; jenes Berhältniß iſt demnach nur Ben, daß in dem Falle, wenn bei vorgerücktem Zůndloche

dann richtig, wenn ſich auf dem Pulver in dem Laufe weder durch Verminderung der Ladung die Kugel wieder ihre eine Kugel noch ein Piropfen befindet, und es iprichtdemnach frühere Geld windigfeit erhålt, auch der Rückſtoß wieder der ebin erwähnte umftand nur noch mehr für die weitere auf ſeine frühere Kraft reducirt werden wurde. Man iſt Folgerung Unnahme. auch dieſe Bir: aber um ſo mehr zu dieſem Schluſſe berechtigt, als lung nicht jener bedeutend so nimmtindeſſen iſt, Wenn ſie dochmit der Größe

des Zündioches ſehr zu , und es iſt deßhalb rainfam , ſtart aus: ſelbſt dann , wenn dieſe Verſuche in ihrer Geſammt: geſchoſſene Zündlöcher bei Zeiten neu verbohren zu laſſen . beit das Reſultat ergeben båtten, daß mit jener Vors

355

růdung des Zündloches wohl die Geſchwindigkeit der

356

Es wurden bei jedem dieſer Feuergewehre 10 - 13

Kugel , keineswegs aber die Kraft des Rücſtoßes ver- verſchiedene Stellungen des Zündloches probirt. Bei mehrt werde – ein einzelner Verſuch über die verſchie: Nr. 1 und 5 iſt das Mittel aus 50 , bei Nr. 2 aus 20, benartige Wirkung eines ſo flatterhaften Gemiſches, wie bei Nr. 3 und 4 aus 40 und bei Nr. 6 aus 30 Sdüfſen ---

das Pulver, die , gleichfalls auf Verſuche gegründeten genommen. Bei allen denjenigen Stellungen des Zündloches, Glement, lombard , Gaſſendi, Seidel und vieler Andes wobei daſſelbe vorwärts der Schwanzſchraube ausmůns

Anſichten eines Scharnborſt , Euler , Ritters d'Arcy ,

ren , welche alle der Meinung ſind, daß ſich der Rückſtoß, dete, war das vordere Ende der leteren ( mit Auss unter ſonſt gleichen Umſtånden, wie die Geſchwindigkeit nahme der Schwanzſchraube von Nr. 2 ) abgeplattet. der Kugel verhalte, unmöglich widerlegen kann .

Das Gewicht der Kugel betrug bei Nr. 1 - 5

/ 200

Scharnhorſt folgert darum auch : ,, Sollte der Ort und bei Nr.6/27 – '/26 Pfund ; das Gewicht der Puls

des Zảndloches auch auf die Geſchwindigkeit der Kugel Einfluß haben, ſo würde auch der Rückſtoß von derſelben abhången. Rurg, alle Dinge, die zu der größeren Geſchwindigkeit der Kugel beitragen , verurſachen gros

verladung bei Nr. 1, 2 u. 3 iline und bei Nr. 4, 5 u . 6 %60 Pfund. Man machte dieſe Verſuche mit zwei Pulverſorten : mit gewöhnlichem und mit rundem Pul. ver. Wie viele Körner von jeder dieſer Sorten auf ein

Beren Rückſtoß. "

Gran gingen, iſt jedoch nicht angeführt, dagegen aber

Es iſt demnach mehr als wahrſcheinlich, daß, wenn es ſich auch ganz im Widerſpruche mit ſo vielen ſeithe: rigen Verſuchen “) ergeben ſollte , daß durch die Vorrückung des Zündloches eine gleichzeitigere Entzündung des Pulvere , und hierdurch eine großere Anfangsges

bemerkt, daß die, aus der erſten Sorte verfertigte Pas trone 28–29" , und die, aus der anderen Sorte ver: fertigte 35—36 '" ohne die Kugel lang geweſen ſei. Die Grade zeigen die Schwingungsbogen an, welche ſowohl der Pendel, an welchem das Gewehr befeſtigt

ſchwindigkeit der Rugel bewirkt würde, dadurch zugleich war , zur Beſtimmung der Größe des Rückſtoßes , als

auch die Kraft des Rückſtoßes vermehrt werden müßte Hutton's Såge dürften indeſſen in dieſem beſonde ren Falle um ſo weniger mit Erfolg anzuwenden ſein , als gerade Hutton durch angeſtellte Verſuche gefunden zu haben glaubte, daß der Ort des Zündloches auf die Betrachten wir aber die Verſuche, auf welche ſich die Berechnungen des Verfaſſers der Antwort gründen, nåber, ſo finden wir, daß fie in ihrer Geſammtheit weit davon entfernt ſind, über einen ſo intereſſanten Ges

auch der Pendel, gegen welchen geſchoſſen wurde , zur Beſtimmung der Anfangsgeſchwindigfeit der Kugel bes ſchrieben. Die neben den Graden befindlichen Zahlen bedeuten Zwdlftheile eines Grades. Zur Erſparung des Raumes hat man ſich begnügt, außer dem Reſultate bei der urſprünglichen Stellung des Zündloches nur die Ergebniſſe bei denjenigen Stel: lungen , bei welchen ſich für jedePulverſorte der ſtårkſte Ruckſtoß und die großte Anfangsgeſchwindigkeit der Kus gel zeigten, hier anzuführen. Die Ergebniſſe der corres

genſtand licht zu verbreiten, und daß, wenn auch das

ſpondirenden Stellungen des Zündloches bei der anderen

Schußweiten feinen Einfluß ausübe.

franzoſiidhe Infanteriegewehr bei dem Gebrauche des damals gewöhnlichen Pulvers und bei dem , um 1 "" vor die ganz abgeflachte Schwanzſchraube gerůcten Zündloche die ſtårtſte Wirkung zeigte , ohne daß der

Pulverſorte hat man dabei mit angeführt, um die große Verſchiedenheit aller Ergebniſſe noch anſchaulicher zu machen. Ein zus oder abnehmendes Verhältniß in dies ſen Ergebniſſen findet durchaus nicht ſtatt. Růdſtoß in demſelben Verhältniffe zugenommen hatte, Wenn nun auch das aus der jenſeitigen Tabelle eine andere Pulverſorte , und die anderen tragbaren erſichtliche Chaos von Reſultaten die größte Mannich Feuerwaffen ganz verſchiedene Reſultate ergaben. faltigkeit darbietet, ſo iſt doch ſo viel daraus zu erſehen ,

Man nahm nåmlich zu dieſen Verſuchen , deren Re: daß bei den weiteren Stellungen des Zündloches der ſultate in der jenſeits ſtehenden Tabelle zuſammengeſtellt Ruckſtoß und die Geſchwindigkeit der Kugel dem Vers ſind , folgende Feuergewehre:**) Nr. 1. Infanteriegewehr des Models von 1777.

håltniſſe dieſer beiden Kräfte bei der anfänglichen Stel lung des Zündloches in der Regel gleichgeblieben ſind, daß

Nr. 2. Daſſelbe Gewehr, jedoch mit einer Schwanz- fogar dabei der Rückſtoß in den meiſten Fällen in einem ſchraube, deren vorderes Ende in der Form eines Fins tårferen Verhältniſſe, als die Geſchwindigkeit der Kugel gerhutes auf die Liefe einer finie ausgerundet war. zugenommen , und bei einer Verminderung der leşteren Nr. 3. Carabiner des Modells v . . IX . in einem geringeren Verhältniſſe abgenommen hat. Aus Nr. 4. Cavaleriepiſtole. dem zufälligen Umſtande, daß gerade bei dem alleinigen Nr. 5. Sarabiner des Modells von 1816 . Infanteriegewehre mit abgeplatteter Schwanzſchraube , Nr. 6. Gendarmeriepiſtole. jedoch nur bei dem damals gewohnlichen Pulver, vermittelſt der Vorrůckung des Zündloches um eine linie *) Scharnhorſt war noch i. I. 1804 der Meinung: ,, daß die

Geſchwindigkeit der Entzündung To groß ift, bas "die Zeit vor die Schwanzſchraube" die größte Anfangsgeſchwins

daß berfelben, bei einem ſo kleinen Raum , als die badungbei den digkeit der Kugel hervorgebracht wurde , ohne daß fich

Feuergewehren gewöhnlich einnimmt, faſt gar nicht in Be der Rückſtoß in gleichem Verhältniſſe vermehrt hatte trachtung gezogen werden kann , und daß alle Pulverkörner fann jedoch um ſo weniger ein richtiges Reſultat gefol :

ſich entzünden ,ehe die Ruget merklich von ihrer Stelle gewis gert werden, als in Frankreich das damals gewöhnliche “ **) chen In demiſt . Beridte iſt auch von einem Urtilleriegewehre die Rede ; | Pulver ſeit1818für die kleinen Feuergewehre durch ein

manfindet aber ſolchesin den Sab:Uenüberdie Verludenidi beſonderes, feiner gefórntes Pulver erſetzt worden iſt angeführt.

und es ſind daher neue , mehrmals zu wiederholende

358

357

Berſuche erforderlid), um das Verhältniß jener Kräfte, dieſen Verſuchen, mehr als wahrſcheinlich , daß , wenn bei Anwendung der neuen Pulverſorte, der nunmehris rich in dieſem Falle abermals eine Zunahmeder Ans

gen 19. Pfund ſchweren Kugel, und bei vorgerůctem fangsgeſchwindigkeit der Kugel zeigen ſollte, der Rücks Zündloche kennen zu lernen. Es iſt aber, gerade nach I ſtoß jedenfalls in gleichem Verhåltniſſe wachſen wird. Eniſernung des

Mittelpunctes Bezeichnung des Zündloches Gewöhnl. Pulver. der

von dem

Gewebre .

vorderen Ende

der Sowanzs dyraube. M. 6. 1777

Rüdſtoß.

Wirkung. Rückſtoß. Wirkung.

10° 7,4 5° 11" * 11 6,4 6

Nr.

Nr .

Rundes Pulver.

10,6

10 ° 10,21 5°

0,4

11

#

9

1

10

9,5 * 6

7,1 10

11 6

18 11

10

5,9 4

10,7 * 11

9,9 5

11

6,4 6

0,4 11

5,4 * 6

2 ** Größte Anfangsgeſchwin- erſten Puls

1.

verſorte.

digkeit der Rugel

0 18 5

11 0,81 5 * 11 9,141 5 11 1,43 * 6

9 13

11 7,25 6

bei der 11,4 * Starfſter Rückſtoß 4,6* Großte Anfangsgeſchwins zweiten Puls

* digfeit der Rugel

10,8 111 11th

3,41

6,75 11 6,75 6

2,14 * 10,7 * ! 10,6 *

4,8 10 9,75 5

2. 11

5

8,5

5,5 / 911

8,2 5

M. 6. 1777 | 10 2,16 5

0,05 ) 11

9,11 5

911 10,6 *5

8,5 12

0,2 5

1

verſorte.

bei der Stårfſter Ruckſtoß Großte Anfangsgeſchwins erſten Puls digkeit der Kugel verſorte. bei der Stárkſter Rúdſtoß

digkeit der Kugel

verſorte.

8,871 (* Starfſter Růcitoß

bei der

7,86 * Großte Anfangsgeſchwin- erſten Puls verſorte.

digkeit der Kugel

3. 15 0

11

5

6,4 *12 5,75 5

10 10,33) 5

3,33 11 6 95

bei der 8,25 * Stårfſter Rückſtoß 9,4 * Großte Anfangsgeſchwins zweiten Puls

0,67 6

6,331

17

1

5

8,41 2

7 2,83 2 6 11,83 * 2

8,831 2

5,7 * Stårfſter Rúfſtoß 6 * Größte Anfangsgeſchwin

6,33 6 10,8 2 8,5 6 11,33 2

digkeit der Kugel

Nr ., 4. 8,5

verſorte.

digkeit der Stugel

1

| M. v. 17'77 10,5 "

0,1 | 2

vine

5,2 * Stårfſter Rückſtoß

bei der

erſten Pul: verſorte. bei der

g

1,67 2

5,67 * 7

1,33 6 11,33 *26,67)* Größte Anfangsgeſchwin zweiten Puls

?

6

0,67 2

digkeit der Kugel

verſorte.

0,5

1 1 8

6,1 3

8,319

2,51 4

6

9,5

*9

1,67 4

3,25 9

3,4 4

8,3 * Stárkſter Růckſtoß

bei der

0

.

4,5 11 7,75 * 6 4,25 * Großte Anfangsgeſchwin- zweiten Puls |

Nr.

bei der

4,6 * Stårfſter Rückſtoß

5,41 6

i

1

* Großte Anfangsgeſchwin- erſten Puls Nr .

5.

7,5

8

5,5 *4

9,3 -9

3,6 * 4

digkeit der Kugel 10,9 * Starfſter Rúdtoß

verforte . bei der

* Großte Anfangsgeſchwins zweiten Puls 1 Shili

11,51 1 2,671 2 10,331 3,33 / 3

1

bei der 2,8 * Stårtſter Rückſtoß bei der erſten , u . größte Anfanges erſten Puls verſorte. 2,03 geſchwindigkeit bei jeder

1,5 * 1

0,5

3

1,17 * 1

2,5

3 3

1,5 1

3,33 93

1,1 1

3,17 2 10,83 * 1

1

verſorte.

2,03 )

2,5" * 3

3,33 2 10,67 1

Dieſer beiden Stellungen 1,5

‫دن‬ ‫ی‬ ‫م‬

Nr . 6.

2

digkeit der Kugel 1

1

1

bei der 2,8 * Starfſter Ruckſtoß 3,1 * Großte Anfangsgeſchwins (zweiten Pul. digkeit der Kugel verſorte.

++ Dieſe beiden Größen wurden erhalten, als das Zündloch 2'" vor der Schwanzſchraube war ; die, bei der erſten Stellung mit der zweiten Pulverſorte erhaltenen Größen ſind nicht angegeben. ( Fortſegung folgt.)

360

359

Bedarf der Infanteriſt eines Sábels ?

Såber haben aber zu dieſem Gebrauche gewöhnlich nicht die beſte Conſtruction, und es wird auch wohl hinreichend

So oft Einſender dieſes einen Infanteriſten miteinem ſein,wenn in dieſer Abſicht bei jeder Corporalſchaftetwa Faſchinenmeſſer geführt werden . Sábel ſieht, entſteht dieſe Frage unwilführlich in ihm . zwei,, tüchtige Der Såbel iſt eine Waffe, und eine Waffe roll dem Aber, wird man ſagen , der Sibel dient

dem In

Soldaten zum Schuße oder zum Truße dienen; zu fei : fanteriſten zur Zierde, und man glaube nicht, daß dem nem anderen Zwecke sollte er ſie baben . Benutzt aber Soldaten nichts am Reußeren liege..". Dieß glaubt Eins

der Infanteriſi den Såbel in dieſem Sinne ? Darauf fender auch nicht, und er würde , wäre der Såbel blos antwortet die Erfahrung faſt unbedingt: Nein . In der ohne Nußen im Gefechte, deßhalb noch nicht veranlaßt That, ſo reich auch die Kriegsgeſchiditeſeit Erfindung ſein, gegen die Beibehaltung deſſelben zu ſtimmen. des Schießpulvers und der damit in Verbindung ſtehen :

Der Sábel hat nåmlid nach Anſicht des Einſenders

den Einführung der Fernwaffen an Schlachten und Ges auch folgende Nachtheile. Erſtens koſtet er Geld . In fechten iſt, ſo arm iſt ſie an Beiſpielen vom Gebrauche der That, die Bewaffnung einer Armee mit Såbeln und bes Infanterieſåbels ; ja man fann ſagen , es gibt deren die damit verbundenen Reparaturen mogen nicht wenig

faſt gar keine.,, Noch während des ſiebenjährigen Krie: Geld koſten, das vielleicht geſpart oder beſſer angewens

ges verbandman bei derdſtreichiſden Jufanterie mit det werden konnte. Dod , abſtrahirt von den Koſten , dem Bajonnet zugleich den Gebrauch des Sábels,To die, wenn esdie Ausbildung und Bewaffnung einer daß beim Ginbrudse mit dem Bajonnet das dritteGlied Armee gilt, nicht Hauptſache ſein dürfen ," frage man

zu beiden Seiten mit dem Såbelausfiel,umdenFeind jeden, der Infanterie hat tirailliren ſeben , ob er nicht in die Flante zu nehmen. Durch dieſen Gebrauch verleitet bemerkt habe, wie beſchwerlich dem laufenden Infantes geriethenzwei dſtreichiſdie Regimenter in der Sclacht riſten derSábeliſt. IſtderSoldat nicht genöthigt, in beiCzaslau,als ſie in der Hiße desGefechtes ihre hol: dereinen Hand das Gewehr, mitder anderen denSås gerne"radítóđe größtentheilszerbrochen hatten,aufden bel zu ergreifen,damit erihm nichtzwiſchendieBeine Einfall ,mit dem Sábel in derFauſt auf diepreußiſche kommeundihn' am ſchnellen Laufen hindere ?Werhat Infanterie loszugehen, wurdenaberdurch deren Feuer es noch nicht bemerkt, daß der Såbeidem Manne bei fajtgånzlichruinirtundzum ſchleunigen Rückzugegen jedemSchritte auf die Waden ſchlägt ? wem , der Ins zwungen . Auch in der Schlacht bei Prag wendeten die fanterie beim Tirailliren geſehen hat, ſollte es entgangen

SítreidiſchenGrenadiere daſſelbe Manóveran ,kamen ſein,daßder Såbel den Tirailleur recht incommoditt? aber nidt zum Einhauen,weil diepreußiſche Infanterie Nun wird aber heut zu Tagedieganze Infanterie in durd heftiges Kanonenfeuer zum Rückzuge gezwungen der zerſtreuten Fechtart geübt, folglich fåūt der Såbel wurde. Wegen derUnordnung auffallendenführenden Nachtheile, die mit dem derman ganzen Infanteriebeſchwerlich. zu der zügelloſeſten Gebrauche des auchWill endlich durdhaus von einem Gebrauche des Såbels bei der Infanterie verbunden war, ging man noch währenddes ſiebenjährigen Krieges gånzlich davon ab . (Siehe HonersGeſchichte der Kriegskunſt, ar Band, Seite 529.) Inder neueren Zeit ſollen, wie Einſender

Säbels ( prechen und die Wahrheit ſagen , ſo muß man, die Sache recht betrachtet, geſtehen, daßder Gebrauch dieſer Waffe eigentlich in dem Mißbrauche derſelben beſtehe.Der Soldatbrauchtden Såbel in Garniſonen

dieſes irgendwo einmalgeleſen zu haben glaubt, die und in Urlaubblosbei Störungen der öffentlichen Ruhe,

Bergſdotten in der Schlacht bei Waterloo den Satel beiTanz undSaufgelagen, die beidem gemeinenManne gebrauchthaben . Es mag aber wohl ohne ſonderlidhen ſelten ohne Streitigkeiten und ohne ein Dreinbauen mit Nutzen geweſen ſein , weil dieSache ſonſt gewiß mehr dem Såbel ſtattfinden. berausgehoben und bekannter wåre .

Aber noch einmal, der Såbel ziert den Soldaten ,

Stimmen wohl dieſe Beiſpiele für den Gebrauch des und Zierde iſt dem Soldaten nichtgleichgiltig! Fragt Såbels ?

Der Umſtand, daß man den Gebrauch des man denn den Soldaten , was ihm gleichgiltig ſei oder

Säbels bei der Infanterie gar nicht lehrt , zeigt ſchon, nicht? Sind Regimenter ohne Såbel weniger tapfer,

daß man ihn gar nicht gegen den Feind zu gebrauchen als die mit Såbel bewaffneten ? Und überhaupt lege

gebenft. Wie wäredießauchdemInfanteriſten mon: man doch keinen zu großen Werth aufſolcheDinge; lids, To lange ernoch im Beſtefeines Gewehres iſt? wird der Såbel, wenn man ihn heutebei der Infanterie

Hat er aberſeinGewehr verloren , ſowird er wohl, abſchafft, in einigen Jahren vonden Soldatenvermißt wenner fein anderes ergreift, in wird der Reihe der Fech: tenden luß mehr núßen Man wobl werden ? Gewiß nicht; alle werden glauben, Alles ſei nůze n fónn enn,. daß l dem Infa n : ganz in der Ordnung . den Schmenigziehe der Såbehiernach teriſten als Waffe, einzelne ſeltene Fälle bei dem eins zelnen Manne ausgenommen , eigentlich gar nichts nút. Haben wohl diejenigen dſtreichiſchen und franzöſiſchen Regimenter, welche feine Såbel haben , dieſe ſchon im !

M ilitår

Chron i k .

Norwegen. Bei der Eröffnung des gegenwärtig verſammel:

Gefechte vermißt ? Håtten ſie wohl mit Såbel mehr, ten Storthings kantigte der König die Vorlegung eines neuen und die Regimenter mit Såbel ohne dieſe Waffe weni. Necrutirungsgesetzes an . Er bemerkte dabei: ,,Dieſer Ent: wurf verpflichtet jeden Staatsbürger zur Virtheidigung des Staas

ger geleiſtet ?

werden durch aleichmäßige Ber: Den Soldaten werden daher die Sibel trb. Die beſtehenden Mißbräuche werden nicht und die landbewohner auftören,Urmesdienſtes theilung derdiePflidten ſic ) ihrer. zır , daß ſiebedienen dadurchbeimnůglich Felde blos im tragen müſſen . " Die mehr allein Laſt des activen Bivouafirèn Erbauung der Hütten Redigirt unter Verantwortlicfert der Verlagshandlung : 6. W. Leófe in Darmſtadt, und in deſſen Offijin gedrudt,

Samstag , 7. Juni 1828.

Nr. 46.

Allgemeine Militár - Zeitung. Wenn es daber vorauszuſehen iſt, daß durch das,

Ueber den Rückſtoß der Jufanteriegewehre.

von dem mebrerwähnten Verfaſſer vorgeſchlagene Mittel ( Fortrepung. ) der Rúdſtoß fo bald noch nicht verinindert werden wird, gene Verſuche waren übrigens, nach dem Berichte * ) To bålt ſich nunmehr Einf. dieſes uin fo mehr verpflicts des Generals anthouard , feineswegs in der Abſicht tet, den Wünſchen unſeres alten Cameraden auf eine

angeſtellt worden , um bei vorgerúčtem Zündloche cine andere Weiſe nach Möglichkeit zu entſprechen . hårfere Wirkung zu erhalten , ſondern nur, um zu ers Sener Verfaſſer verſichert gleich anfangs, daß er der

proben, ob die Waffen bei vorgerücktem Zündlodie ihre harten Badenſtoße wegen noch garwenig geſdoſien babe; frühere Schußweiten , obne Vermehrung des Eins. dieſes iſt demnach zu der Erflårung gendthigt, daß Růckſtoßes, behalten würden . Der eigentliche Zwecer, gerade um dieſe Badenſtoße möglichſt genau feinen der Vorrückung des Zündloches ** ) beſtand aber nur zu lernen, ſchon recht oft geſchoſſen hat. Sein Urtheil darin , das frübere häufigere Verſchleimen deſſelben zu über die wirkliche Empfindung der Schulter- und Ba . vermindern , und dieſer Zweck bedurfte feiner weiteren denſtöße dürfte mithin auf eine großere Competenz An . Perſuche. Db jedoch dieſer Vortheil nicht durch die, ſprud, machen fónnen. ſchon 1819 durch den General Saffendi als möglid In Beziehung auf dieſe Empfindung muß er 111111 .

betrachteten Unglüdsfälle aufgewogen werden wird, muß zuvorderſt bemerfen, daß ihre Große mebr eingebildeter

die Zeit lehren,und es dürfte mithin um ſo gerathener Art iſt, als ſie in der Wirklichkeit beſtehr. Es wäre zwar fein, die Vorrúdung ***) des Zundloches da , wo ſoldie Touheit, das Daſein der rúdwirkenden Kraft beim abs noch nicht ſtattgefunden, wenigſtens so lange zu vertas Feuern des Gewebres in Abrede ſtellen zu wollen ; allein gen, bis die wahren Vortheile odio. Nachtheile der Perses iſt nichts deſto weniger ausgemacht, daß derjenige, cuſionszúndung erfannt ſein werden .

welcher mit vorgefaßter Meinung, d. h. mit ångſtlichem

Was aber mehr, als Alles , dafür ſpricht, daß man Gefühle das Gewehr zur Hand nimmt, einen weit ſtårs in Frankreid, ſelbſt aus dieſen Verſuchen feineswegs den feren Schlag befommt, als derjenige, welcher, nachdein

Schluß seg, man fónne durch Vorrúdung des Zündlos er durch långere Gewohnheit eine genauere Kenntnig ches an der Pulverladung erſparen und dadurch zu : von der wirklichen Große des Rúdſtoßes erworben , fols gleich den Rüditoß vermindern , iſt wohl der Umſtand, ches mit Ruhe und ohne Furcht, und indem er es zu . daß in dem Circularſchreiben des franzöſiſchen Kriegsgleid mit beiden Händen recht feſt hålt, um dadurch miniſters vom 4. Auguſt 1827 ( Nr. 86 vom 2. Jahrg. der den Rüfſtoß moglidiſt zu entfråften, anſdılágt. 9. M.3 . ) nur auf die Möglid )fcit hingewieſen iſt, we

Wer den Zweck will, muß auch das Mittel wollen .

gen des nunmehrigen feiner gefórnten, oder beſſeren Pul. vers vielleicht eine Reducirung der, noch immer 7.0 Pfd. ſchweren Pulverladung des Infanteriegewehres zur Vers minderung des Rúdſtoßes eintreten laſſen zu fónnen . ) Man wird erſtaunen, in dieſem Berichte die Folgerung fu fins (aux canons de la lumière les percemens pour : » que,qu'il den ronde cette poudre possible d'adopter, serait de fusil)

Nun beſteht aber das einzige Mittel , um den eigentlis den Zwedt des Infanteriegewebres als Fernwaffe zu erreichen, darin , mit dem Gewehre auf größere oder geringere Entfernungen richtig treffen zu lernen , oder in einem zwecfgemaßen Unterrichte im Zielſchießen. Wie iſt es aber möglich , von dieſem Unterrichte etwas Er. (prießliches zu erwarten, ſo lange dag , nach des Ein .

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donne généralement des reculs pluis considérables , et con- renders vollkommener Ueberzeugung ſehr übertriebene Vor, urtheil gegen den Rückſtoß beſteht, ſo lange der Recrut “ ) Bei dem neueſten Modelle von 1822 des franzöfifa en Gemens bei ſeinem ersten Schufe nach der Scheibe weit mehr séquemment des effets moindres.«

ses hat man das Eintrum des Zündloches nicht eine, ſondern von der, durch Tradition ſeiner älteren Cameraden ers

1,5" ,porräute der Samanferauber bei den langten Furcht vor einem übermäßig ſtarfen Stoße,als erwälnten Veriuden wordenStellung gar nicht geprüftwelche iſt, angebracht

. von dem Verlangen, das Centrum der Scheibe zu tref.

Uſchneiden Veränderung • " ) edwanz der derm Die deßfallfige schrauben für fen, beſeelt iſt, während er in rubiger Ergebung in das darumalian , hältman wollen bewirten zudurd bedentlich, weil hierdurch , gerade an dem Pulverjade, ein lee ihm bevorſtebende traurige Schidſal diejenigen Magre, te dyraubengruinde entfeben würde.

geln unterlaßt, welche nur allein den Rückſtoß weniger

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fühlbar maden fönnen, und gerade dadurch einen, nur beten Bifiren (f. 'Nr. 10 , 11 u. 12. Jahrg. 1827 d . Bl.) um To tårferen Schlag erhalt ?

um ſo leichter entſprochen werden fann , indem hierbei

Dieſer Glaube an einen unerträglichen Ruckſtoß fann indeffen nicht wohl verſchwinden , fo lange der Offizier, welcher den Unterricht im Zielſchicßen ertheilt, darüber errothen muß, daß er ſeinem Schüler nur mit Worten anråth , den Rúdſtoß nicht zu beachten, ſondern rubig im Feuer liegen zu bleiben, während er aus zu großer Sdeu vor dieſer Wirkung ſich ſelbit wohlweislim bútet,

das rechte Auge zum Auffaſſen des Zieles nicht ſo tief geſenft zu werden braucht, als bei anderen Gewehren. Noch weit mehr war man aber ſeither davon übers

zeugt, daß man beim Anſchlagen das Gewehr feſt wider die rechteSchulter drucken múffe, um dadurch den Rúd: toß deſſelben in einen bloßen Druck zu verwandeln. Sehr auffallend war es daber , als der preußiſche Gas

durch die That zu beweiſen, daß nur diejenigen ge- pitain v . Roggenbuce in ſeinem Handbude für ſchwollene Wangen befommen , welche ſich ungeſchickt oder furchtſam benehmen, und daß dagegen diejenigen, welche am ruhigſten im Feuer liegen bleiben , auch am wenig ften vom Rúditoße verſpüren. Die Zahl derjenigen jun: gen Soldaten , welche in dieſer Beziehung ihre Offiziere durchſchauen, iſt heutiges Tages nichtmebr gering, oeſto geringer iſt dagegen die Zahl derjenigen Offiziere, welche

Offiziere ic. Erfurt 1822 folgende Meinung aus. ſprach : „ Es iſt eine durdaus falſche Anſicht, wenn man glaubt, durch das . feſte Andrücken des Gewehres an Schulter und Bade den ſtarken Ruckſtoß zu vermins dern . Im Gegentheil wird der Rückſtoß des Gewebres beim Feuern fait ganz vermieden , wenn man ſolches ſowohl an die Schulter als Bade ganz loſe anſeßt

zu jenem Bebufe ihre Wangen und Schultern freiwil und ſo losſchießt. " lig preisgeben, und es erſcheint mithin zur Erreichung des obenerwähnten Mitteld als unerlåßlich nothwendig,

(Edluß folgt. )

verpfliditet wer:Militärſtrafgeſeßbuch für die Schweizerregi daß die unterweiſenden Offiziere dazu Spülern zumutben , den, unmittelbar zuvor, ehe ſie ihren

menter im franzöſiſchen Dienſte.

nach der Scheibe zu ſchießen , und in deren Gegenwart, Der Bericht der , zur Reviſion des Strafcoder für. felbſt mehrere Schüſſe nach der Scheibe zu thun. %) Damit nun die Offiziere hierbei zugleich richtig zu die Schweizerregimenter im franzöſiſchen Dienſte nieder : treffen im Stande ſeien , und da ja überhaupt dein Lebgelegten Commiſſion ( aus welchem bereits in Nr. 33 rer das konnen vorausgeben muß, das einmal Er der A. M.3. Einiges mitgetheilt worden iſt ) enthålt lernte aber ohne Uebung bald wieder vergeſſen wird, ſo über die Strafarten und über das Strafrechtsverfahren ergibt es ſich hierausvon ſelbſt , daß die "Compagnie ſehr intereſſante Bemerfungen . Verfaſſer des Entwurfs offiziere, welche zunächſt hierzu berufen ſind, nach vor: und des begleitenden Berichtes iſt der Oberſtlieutenant ausgegangenem erſten Unterrichte alljährlich unter der Koch , welcher auch das im J. 1817 erſchienene, zweca

feitung ihrer Commandeure eine gewiſſe Anzahl Schůfe måßige Strafgeſekbuch für die eidgenöſſiſchen Truppen entworfen hat. nad der Scheibe thun müſſen . Wenn auch der Růcitoß an und für ſich ſo lange Wir theilen aus den erwähnten Bemerkungen Nady:

fortbeſtehen dürfte, als man ſich zum Forttreiben der Rü: ſtehendes mit : gel des Pulvers bedienen , und die Gewehre aus freier Hand abfeuern wird, ſo fann doch ſeine Wirkung nach

1. Strafarten 2c .

,, Für die Strafen mußte natürlich die franzöſiſche, ber Art, wie man das Gewehr im Augenblicke des Abs aus der Natur der Strafanſtalten fließende Stufenfolge feuerns hält, ſehr verſchiedenartig empfundeu werden . angenommen werden ; doch wurden die peinliden Stra : Daß man, zur Vermeidung eines &ußerſt ſchmerzli: fen der Deportation, der Verbannung, der Brandmars

den Badenſchlages, den Baden nicht feſt an den Rola fung und des Prangers ausgelaſſen , ſo wie die zuchts ben anlegen dürfe, iſt beinahe allgemein angenommen ; gerichilichen der Geldſtrafen " und der Einſtellung der was auch die Jáger von Profeſſion, welche bei ihren politiſchen Rechte; weil die beiden letzteren auf Unge .

Jagoflinten bei weitem feinen ſo ſtarken Rückſtoß zu be worbene felten paſſen, die Verbannung in dem vaters fürchten haben , und darum auch aus Gewohnheit ihre landiſchen Strafgeſezbuche faſt ausſchließlich blog ein /

Baden , zur ſchnelleren Auffaſſung des Zielpunctes, ohne Nothbebelf wegen des Mangels an Strafanſtalten iſt, Scheu ganz feſt an den Kolben drücfen fónnen, dagegen und die übrigen weder in der Schweiz nod) in Frants

ſagen mögen . Der Backen darf daher mit dem Kolben reich auf Militárperſonen angewendet werden . – Dem ſo wenig als möglich, und nur in ſo weit in Berührung ſchweizeriſchen Goder für die franzöſiſchen Regimenter tommen , als dieß zum richtigen Zielen unbedingt noths war bisher die Strafe der Spit rutben eigen , die wendig iſt, welcher Bedingung bei Gewehren mit erhós man ausgelaſſen, aber hingegen die einer förperlichen 3ůchtigung, unter weſentlichen Beſchränkungen nnd * Es verſteht ſich wohl von ſelbſt, daß hier von ſolchen Dienſten als eigentliche zuchtgerichtliche Strafe, beibehalten bat. ) nicht die Rede ſein kann , in welchen ſeither ſchon dergleichen

Mit allen Strafen, welche die Ehrloſigfeit nach ride

Inordnungen b ftanden .

ziehen , Rechte wird die fórmliche Caſſation nach vaterländis Ginf. diefes find übrigens perſönlich mehrere Fälle , bekar nt, lichem verbunden wo der Strafe feine Caſs , und , wo beim Zielſchießen, nachdem die Compagnieoffiziere das obens erwähnte Biſpielgeaeben hatten, teine klagenmehr über zuſation vorangeht, da iſt aud die Ehrloſigkeit nicht mit

Harten von Seiten derſelben verknüpft. - ſtDier a franzöſiſche daften Rütitos Dernehmbar, wenig nach Compagniemann: beendigtem feu: bung entehrenden und ebenderfo betreffenden zählt alle robes fen zu denStrafgeſebges een geldowollege Baden lidtbar waren.

Strafen , das ſoweizeriſche Militárgerepbuch bingegex

365 €

366 €

unterſcheidet hierin und verknüpft die Ehrloſigkeit nur ihre Anwendung als Berſchårfung anberer Strafen fina mit der Todesſtrafe durch die Hand des Henfers, nach det ; da ja wohl Stodſchlåge die Menſchheit weniger vorbergegangener Caſſation , und als Verſchårfning, ans entwürdigen , als ein unauslöſchliches Brandmal. ſtatt vormals angewendeter Marter. Es iſt aus den Der erwähnte Art. 327 des Entwurfs und der folgende gleichen Gründen wünſchenswertb, dieſe wichtige Unter: lauten alſo : 327. Die Strafe der fórperlichen 3ůdytice

bridung beizubebalten, welche dieſelbe im Vaterlande bes gung beſteht in Schlagen auf den Hintertheil mit einer wirften : indefien fann die Todesſtrafe durch den Strang Gerte , welche am dicen Ende nicht mehr als 6 finien

in Franfreich nicht vollzogen werden, und die durch die franzöſiſches Duodecimalmaß im Durchmeſſer haben darf,

Guilotine will man nidit anrathen , weil ſie das An- und wo die Zahl der Schlage die von fünfzig nie übers denfen der Juſtizmorde zurüdruft, die in der Schweiz ſteigen roll; ausgenommen wenn der Verurtheilte vom ſo ſehr verabſcheut wurden, und weil ſie im Felde un: Regimente gejagt wird, in welchem Falle die Zahl der ausführbar iſt. Daber wird anſtatt der Todesſtrafe Schläge bis auf einhundert anſteigen darf. Mit der

durch die Hand des Scharfrichters diejenige des Erſchie- körperlichen Züchtigung iſt feine Entebrung und teine Bens mit Umſtänden vorgeſchlagen, welche für einen Mi: litár ſchmählich ſind, und nach vorhergegangener Safías tion . – Die Kettenſtrafe ( travaux forcés ) und die Einſperrung ( réclusion ) ſind entehrende Freiheitsſtrafen, welche der Kettenſtrafe oder Schellenwertſtrafe des eidgenöſſiſchen Soder gegenüber ſtehen. Doch iſt die

fernere rechtliche Wirkung für den Beſtraften verbunden. Sie darf auf feinen Offizier angewendet werden , ſelbſt wenn er cafſirt oder entſeßt worden iſt, und auf Unter. offiziere und Corporale nur dann, wenn ſie vorher ents reßt worden ſind. Die förperliche Züchtigung darf nie erkannt werden , als auf ein ſchriftliches Befinden des

franzöſiſche Rettenſtrafe bedeutend hårter, und daber auf Oberwundarztes oder in ſeiner Abweſenheit eines Unter,

die gleiche Strafzeit eine ſchwerere Strafe , als die Kets wundarztes des Regiments , durch welches derſelbe bes tenſtrafe in den ſchweizeriſchen Anſtalten. Es iſt folglich zeugt: wie viele Schläge der Beſchuldigte ohne Gefahr eine kleine Milderung, wenn anſtatt derſelben die Eins

für ſeine Geſundheit aushalten fónne ? nachdem er den.

(perrung aufgelegt wird . – Mit feiner Ehrloſigkeit ver: ſelben vorher unterſucht und darauf geachtet haben wird : bunden ſind die Strafen des Kugelfdleppens, der ob der Beſchuldigte mit einem fórperlidien Gebrechen bes

offentlichen Arbeit, welche etwas ſchwerer als uns ſere Zuchthausſtrafen ſind, und die Gefangenſchaft (emprisonnenent ) , die der Zuchthaagſtrafe in der Schweiz gleich ſteht, endlich das Militergefängniß, welches der Einſperrung oder Gefangenſd)aft des eid: genóſſiſchen Coder entſpricht. Nach der Ausdauer dieſer

haftet ſei, durch welches die Zuchtigung gefährlich wers den fónnte ? Dieſes Befinden muß den Acten beigelegt werden , und das Gericht darf nie mehr Schlåge ers fennen , als das Befinden für ungefährlich erftårt. 328. Für die Vollziehung der fórperlichen Züchtigung verſammelt ſich das Regiment oder Bataillon zum Aps

Strafen fann der Mann ſeine Dienſtzeit vollenden , und pell in einem Raſernenbofe oder anderen eingeſchloffer

das Kugelſchleppen , ſo wie die öffentliche Arbeit , ſind eigene Strafen für Militars. Es findet ſich in dieſen Freiheitsſtrafen eine Abſtufung, die in unſeren vaterlån : diſchen Strafanſtalten meiſtens vermißt wird . - Die verſchiedenen Arten von Eingrånzung des eidgenoſſi:

nen Plaße. Der Verurtheilte wird durch einen Cors Piral und 6 Mann vorgeführt und der Profos geht mit einer Bank voran , die er mitten vor die Fronte ſtellt. Der Adjutantmajor, welcher die Woche hat, läßt einen Bann ſchlagen , und ſodann das Urtheil durch den Ads

den Goder ſind auf Militars im franzöſiſchen Coder nicht anwendbar. - Hingegen fann die Dauer der mehr: fachen Grade des Arreſtes verſångert, und dadurch mancher Straffall bei dem Regimente durch den Ober: ften oder das Zuchtgericht beſeitigt werden .

jutanten mit lauter Stimme verleſen . Hierauf muß fich der Verurteilte flach auf die Bank niederlegen . Zwei zu der Erpedition beſtimmte Corporale ſtellen ſich auf beide Seiten der Banf, und der Profos mit einem Bans del Gerten, welche die oben vorgeſchriebene Dice nicht

,, Die fórperliche Zuchtigung iſt aus den vater: ländiſchen Militárgeſeßen gånzlich verbannt; aber die Chefe der franzöſiſchen Linienregimenter haben einſtims, mig ihre Beibehaltung nachgeſucht und bei den Gardes regimentern iſt ſie , in Verbindung mit dem Fortjagen vom Regimente, eben ſo nothwendig, als bei den Regis

úberſteigen dürfen, unten an die Bant; auf den Befebl. des Adjutanten nimmt jeder der beiden Corporale cine, Gerte zur Hand und die Züchtigung geht in abgemeſſes nen , einzelnen und abwechſelnden Schlagen vor ſich. Der Adjutant zåbſt die Schläge und befiehlt den Cors poralen aufzuhören , wenn die Strafe vollzogen iſt. Bei

-

mentern der Linie; weil ſonſt dieſe Strafe bei einer ans jeder körperlichen Züchtigung muß ein Feldmundarzt zus geworbenen Truppe für ein Individuum obne Ehrgefühl gegen ſein , welcher berechtigt und bei perſónlider Ver, o

gar feine Strafe wäre.

Die Commiſſion glaubt die antwortlichkeit verpflichtet iſt, dieſelbe einſtellen zu laſu

Strafe der forperlichen Züchtigung, unter den Beſchrán: ſen , ſobald er findet, ſie könnte für den Berurtheilter: fungen, welche der Art. 327 Des Gefeßbuches aufſtellt, gefährlich werden. In dieſem Falle roll die Strafe für

und als Strafe, bie nieanders als auf ein fórmlidjes vollzogen gebalten ſein. Urtheil, anſtatt einer Freibeitsſtrafe oder zur Verfürzung ,,Die Ehrenſtrafen, nåmlich Caſſation, Entreßung, der Dauer einer ſolchen angewendet werden darf, vor : Zurüdſeßung, Einſtellung, ſind die gleidjen , wie in dem Tohlagen zu follen ; måhrend ſie hingegen keine Stods vaterländiſchen Dienſte. Bei der Auflegung dieſer Stras

dlage als Diſciplinarſtrafe, oder auf Befehl eines Eins fen hat die Commiſſion die vaterländiſchen Grundfåge jelnen, für zuläßlich bålt. Gewiß iſt die Brandmarfung und Abſtufungen befolgt; blos mit der Abweichung, das

weit unmenſchlicher, die dood inbenfranzöſiſchen Gefeßen einigeDienſtverbreden etwas hårter beſtraftwerdene al

387

368

bei der Nationalarmee, weil ſtehende Truppen ein höheres , in einem radlicheren Klima ju mindern hoffte, in Poulouse geftope Sefühl für die Dienſtverhältniſſe baben ſollen ; und daß ben . Man verſichert, daß er, als er den Krieg gegen die Pforte in manden Fållen ein Unterſchied zwiſchen Offizieren und voraus fah, (cinem (Gouvernement zmei Entwürfi, orn einen nm .

den unteren , angeworbenen Graden gemacht wird.

Konitantinopel zu dertheidigen, den anderen , um die'e Stadt zu zerſtören , über chickt habe.

,, Wegen der Verſchiedenheit, welche die Anwerbung Der Generallieutenant Dulong de Rosnay bat am 19. Mai in alle Rechtsverhältniſſe des Angeworbenen übertrågt, ſeine ebrenvolle Laufbahn beendigt. Man ſpricht davon, daß dem töniglichen arrillerie corps

und die Gadetten und Freiwilligen in allen Beziehungen des Strafrechtes den Öffizieren gleich geſtellt. Wo das eine nue Organiſation bevorſtehen ſoll. Hiernach dürften 12 Bris

jede Ehrgefühl durd , ein Verbrechen beleidigt wird , werden ten Angab! von,Fußartilleriecompagnisen , aus drei Compauniers die offiziere bårter beſtraft , als die unteren Grade ; reitender Urtillerie , a :18 einer Handwertercompaanie und aus eines

wegen der Ehrfurcht hingegen, die der Soldat får den Offiziergrad haben muß, dürfen keine Strafen des Offis ziers eine Entwürdigung mitbringen, ausgenommen bei jo fomeren Fällen, die die Caſſation erfordern. Hins gegen ſcheinen die vaterländiſchen Grundſåge der ſorg. faltigſten Rútlicht würdig : daß die Verbrechen, welche blos aus Leidenſchaftlichkeit und Aufwalung erzeugt wurden, anders zu beſtrafen ſeien, als diejenigen, welche

oder zwei Iraincompagnieen beſtehen. Die erſten Proben dieſes neuen Einrichlung ſollen ju Paris und zu Toulouſe vorgenommen werden Un .die Stelle des am 24. Uprilm .geſtorbenen GeneralCotto, Ruty Grafen ( 1. Nr.37 der x . 3.) iſt derGenerallieutenants Dirscior dis Artillerirbureau im Kriegsminiſterium, zum General director drs Puid r : und Salpeterrtabliſſements - und an detien Stelle der Oberit Canoie zum Director des Artilleriebureaus ernannt worden. -- Die voin Grafen Ruty bekleidete Stelle im -

Obertriegerathe iſt nun dem Generalicutenant und Commandeus

Eigennuß und eine niederträchtige Sinnesart erzeugt der2. Garde : Cavaleriediviſion, Vicomte Foifla creatour ju bat; und daß geringere Vergebungen, welche gewóbnlich

Sheit geworden .

den Anfang eines gröberen fittlichen Berderbens bezeich * Miederlande. Generalieutenant Gundet iſt zum Goudes nen, verhältnißmåßig hårter zu beſtrafen ſeien, als die neur der Militäratademie in Breda ernannt. böheren Verbrechen , durch welche jedoch nicht die Todess

Deftreich . ( Wien , 18. Mai. ) Die königl. ſchwediſche Utaber

ſtrafe verſchuldet wird . Man kann in der erſteren Bes ziehung ein in der Leidenſchaft begangenes Verbrechen ſelbſt mit dem Tode beſtrafen ; aber man fod damit teine Herabwürdigung verbinden , die das Verbrechen ſelbſt nicht als pråeriſtirend in dem Schuldigen beweiſt. man rol in der leßteren Hinſicht die erſten Schritte zum moraliſchen Verberbniß zu hemmen und den Schuls

mie der militäriſchen Wiſſenſchaften zu Stockholm bat den t. t. Öſtreichiſchen þauptmann und Ritter des großherzoglich badiſchen Ordens vom Zähringer Lören, dann des Conſtant. Georgsordens von Parma, Joh. Baplift S dels , Redacteur der ditreichiſche militäri'chen Zeitſchrift , Verfaſſer der Gefchichte des öftreichirden Katerſtaates und der Geſchichte des füdöſtlichen Europa unter der Herrſchaft derRömer und Zürten, –durd ein ihm überſandtit Ehrendiplom zu ihrem auswärtigen Mitgliede aufgenommen.

digen abzuſchreden ſuchen ; nicht aber Grauſamkeiten bei Im Berlaufe dieſes Sommers, nach der Hernte , werden die i den Strafen einfließen laſſen, die mehr das Mitleid für öftreichiſchen Gruppen in 3 großen Buftiagern zuſammengrzogen , /

und zwar in Deſtreich, Ungarn und Galizien. Šenis in Deſtreich

den Beſtraften erregen , alë den Abſcheu vorſeiner That. wird bei Baden aufgeſtellt,und fou beftiben: aus den Infanterie Aus dieſem Grunde iſt die vaterländiſche Geſeßgebung regimentern Gyulan, Maner, Satins, Irapp, Erzherzog Karl, und der gegenwärtige Borſchlag ſtreng für die Beſtras Erzherzog Ludinig, paugwin, lugem, Berzog von Daſſau , Pring fung geringerer Vergebungen, und der letztere gibt dem i pon belien - Bomburg, Erzherzog Rudoiph und Großherzog von Commandanten zu dieſem Endzwecke eine ſehr bedeu : 1 Baden , von jedem Regimente zwei Bataillonini aus den Grenas Reviczko),Nr.Prinz Jägerbataillonen tende Competenz; aber ſie ſind es im Verhältniß zu der dierbataillonen Pudolf, wähling;Prinz dannvondenSchweden, ausden 5 u.von 9; Naſſau,

franzöſiſchen Gefeßgebungweniger für die ſchweren Vers Chevaurtegersregimentern Vincenz und Noftig , vonjedem8 Eds brechen. So fennt das vaterländiſche Recht teine lebenss cadronen ; dem Dragonerregiment König von Bairrn ( 6 Escadro:. långliche Freiheitsſtrafen , ſondern die höchſte Stufe nen ), dem uhlanenregiment Erzherzog Kari ( 8 Escadronen ),

iſt die Rettenſtrafe für 30 Jahre. Da es nun den Küraſſierregimentern Kronprinz uno Prinz Friedrich von Sache derſelben der Commiſſion ſcheint, daß die Zernichtung der Hoff len (von erſter:m 2 , von teßteren 6 Escadronen ); oazu eitf ledes

Dronen undBatterieen ; nung zur Verbeſſerung eines ſchlimmen Zuſtandes weit pfündigen

im Sanzin aus 31 Baraillonin, 38 Escas

Heeresmafie zuſammen wat Dieſe 6634,000 Batterie-Ranonen, arger als der Töd, und eine Grauſamkeit ſei; ſo hat ſie von beiläufig Mann ausmacht. wirdeinevon dem Ges auch in dem gegenwärtigen Vorſhlage alle lebenslang neral der Cavalerie Marquis von Gomariva en Chef commanditts (den Strafanſtalten überhaupt hårter als die ſchweizes Berapuna : Uußer dieſen commandiren als Diviſionäre: die feldo Freiherrn von Mazzuchelli und

lide Freiheitsſtrafen unterſagt , und da die franzöſis der FME. Prinz von Koburg befehligt dieTruppen der Wienes

marſdalllieutenante Graf Cidalart, riſchen ſind , da beſonders die Kettenſtrafe in Franfreich Batonn; alsBrigadieredieGeneralmajore Babesoni, cerdi,fute 3

weit hårter als in der Schweiz iſt, ſo hat ſie 20 Jahre delta , Leiningen, Fiøgerald, Mengen, Bergen, Sita, Bertoletti

Setten für die der .Todesſtrafe nacht kommende Straf- oder Kinoly, Geramb.- Das Luftlager bei Peſth wird eine node art angenommen ,

impoſantere Iruppenmaſſe aufſtellen, bei welcher ſich faſt alle w ( Schluß folgt. )

Militar : Chronit

farenregimenter befinden . Rußland. ( 15. Upril. ) Se. Maj. der Kaiſer hat durd res ſcript an den Generalinſpector des Militär:Medicinalmerens , James Billie , demielben für den einfiotsvollen Eifer in der Ausübung ſeiner Functionen und ſeine bebarriiche Fürſorge zur Vervoukomms

Beantreich. Der engliſche Arrilleriegeneral Sir Wiliam nung der Verwaltung des Medicinalweſens der Urmeen , namentlich Gongrede, welchem man die Erfindung der nach ihm benannten die mit eben ſo vielem Eifer als Ihätigkeit betriebene Organi Kriegsrateten verdankt, iſt am 15. Mai, in dem Uiter von 57 Jah: Pation ſtehender Lazarethe , eine Doſe mit des Kaiſer8 Pos Fen , in folge einer ' tangen und ſchmerzhaften Krantheit, welche er frait überſendet. Kedigirt unter Berantwortlioteis der Berlagsbandlung : €. W. Loote in Darmstadt, und in deſſen Difijin gedrudt.

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Mittwoch ,

Nr. 47 .

R

11. Juni 1828.

Allgemeine Militar - Zeitung. Ueber den Rüdſtoß der Infanteriegewehre. (Si u B.)

einzige Mittel, die Wirkung des Rådſtoßes

dadurchrecht zu ſchwachen , daß ſie das Gewehr mit beiden Händen feſt paden, aufgeben – im Augenblicke des fosdrůdens

Einer , vor zwei Jahren zur Löſung mehrerer, ſich die rechte Hand völlig öffnen , deßwegen aber gendthigt auf den Rückſtoß beziehenden Fragen zu Darmſtadt bes rind, mitdieſer Hand den Kolben, beim Losdrücken und ſtandenen Commiſſion wurde auch dieſe Meinung zur zur Erhaltung des Gewehres in der wagerechten Lage, Prüfung durch Verſuche vorgelegt, und obgleich beinahe nur um ſo mehr an die Wange zu drůden , und dieſer alle Mitglieder derſelben gegen dieſe , allen früheren bierdurch den ſchmerzhafteſten Schlag verurſachen. Der

Erfahrungen ſo ſehr widerſprechende Meinung hinſicht auf dieſe Art hervorgebrachte Schlag mag beſonders lich des Ändrúcens an die Schulter ſehr befangen was dann noch vergroßeit werden , wenn die Kugel beim ren, ſo mußten ſie dennoch zu der einſtimmigen Ueber- Herausfahren zulegt an die untere oder an die rechte zeugung gelangen, daß die Kraft des Råckſtoßes in dem Wand des laufes anſchlågt, in welchen beiden Fåden Fade, wenn beide Arme das Gewehr vermittelt der hintere Theil des Gewehres (welches hierbei einem der Hande recht feſt und dergeſtalt nach vornen Hebel gleicht, der ſeinen Stúßpunct in der linken Hand

halten, daß ſolches von der Schulter faum ges hat) nach oben oder links ſeitwärts gegen den rechten fühlt werde , durd dieſes Entgegenſtemmen der Baden geſchnerrt wird . Gin ſehr gutes Mittel, den Recruten feuerdreift zu Arme bedeutend gebrochen wird, und nur vermins dert an die Schulter gelangen kann , wie ſich dieſes auch machen - – was unſtreitig das beſte Mittel iſt, ihn richs noch ſpåter bei, während des Zielſchießens angeſtellten tig treffen und den Rüdſtoß bei dem erſten vollen Kus

Proben hinreichend bewährt hat. Die Mitglieder dieſer gelſchuſſe beſſer ertragen zu lernen – beſteht bekanntlich Commiſſion verkannten gwar feineswegs, daß bei dieſer Darin , " ihn, unmittelbar vor dem erſten vollen Kugels Art des Anſchlages der dritte Stúßpunct des Gewehres ſcuſſe, einige Kugelſchůſſe mit halber Pulverladung -

an der Schulter abgeht , ſie überzeugten ſich aber dem , thun zu laſſen . ungeachtet aus eigener Erfahrung, daß das Zielen das Bei dem franzöſiſchen Gewehre wird durch die hers durch nicht erſchwert wurde, und daß ihre Schüſſe aus vorſtehenden ſcharfen Ranten des Badenausſchnittes an

freier Hand und mit Anwendung jenes Anſchlages recht | dem Kolben ein unerträglicher Schmerz an dem Backens fnochen des Schießenden hervorgebracht, indem eine mehr gut und ſehr richtig traffen.

Wenn nun gleich beim Schießen mit aufgelegtem oderminder ſtarke Berührung des Badens mit dieſem Gewehre jener Stagpunct gar nicht vermißt werden , Ausſchnitte beim Zielen nicht wohl ganz zu vermeiden und dieſes beim Feuern aus freier hand eben ſo wenig iſt. Dieſem Uebelſtande iſt dadurch ſehr leicht abzubels

der Fall ſein kann , wenn leşteres , nadi den mehrſten fen , wenn man bei jenem Gewehre, wie die bereits im Vorſchriften über das Zielſchießen, raſch vollzogen wird, großherzoglich heffiſchen Dienſte nach vorausgegangenen ſo kann man doch nach jenem einmaligen Verſuche und Beffaufigen Verſuchen mit dem beſten Erfolge vorges den erwähnten einzelnen Proben nod nicht mit Bes nommen worden iſt, die vordere Kante des Ausſchnittes

ſtimmtheit über einen ſo wichtigen Gegenſtand abſpres glatt abnimmt, die hintere Kante, wie bei dem preußis chen , und die Entſcheidung über die Zweckmäßigkeit dies ſchen Gewehre, etwas weiter růdwärts anbringt, und fer Neuerung muß daher von den Reſultaten weiterer, die obere gut abrundet. mehrfach zu wiederholender Verſuche abbängig gemacht Es iſt ferner eine bekannte Sache , daß Gewehre , werden .

bei welchen ſich die Seele des laufes nach vornen vers

Die geſchwollenen oder blutigen Baden entſtehen bei engt, einen ſtårkeren Rúdſtoß haben, weßhalb wohl auch dem Zielſchießen hauptſächlich von dem bodiſt fehlerhafs allenthalben ein ſolcher lauf als untauglich erfannt wers ten feſten Anlegen derſelben an den Kolben, und aus den wird. dem ganz ſonderbaren Umſtande, daß die jungen Sol, Was nun endlich die Möglichkeit, den Rúdſtoß ſelbſt

baten – indem ſie daran verzweifeln, dem ihnen bevors durch Herabſeßung der Pulverladung zu vermindern ,

ſtehenden Geſchide entgehen zu können , und deßhalb das betrifft , ſo bleibt dieſes eine ſehr bedenkliche Sache,

371

372

indem jene Herabſeßung nur auf Koſten der Schußweite ſchmerzhafter Wirkung zweifelt , darf ſich durd Preis bewerkſtelligt werder fonnte. In dieſer Beziehung uns gebung ſeiner Wange von dem Daſein dieſer Wirkung

- ternommene Verſuche haben nämlich ergeben , daß, wenn ſelbſt überzeugen. Dringen jene Pulverkörner gar in auch in der Wirflichkeit ein ftárferer Unterſdied ſtatt: das offenſtehende Auge des Nebenmannes, ſo iſt dieſer

finden mag, der Uuterſchied in der Empfindung des Schmerz natürlich um ſo großer , und es kann ſogar Rúdſtoßes bei den beiden Pulverladungen von %6 und hierdurch die Sehkraft des äuges zerſtört werden ; wels von % % ) frankfurter Roth nur ſehr gering war , watches Eindringen in das Auge zwar bei allen gleichzeis rend die Senfung der Angel des franzöſiſchen Gewehres tigen Feuern in der geſchloſſenen Fechtart nur ſelten , unter die Viſirlinie auf die Entfernung von 200 Scrits deſto ofterer aber bei dem gewöhnlichſten Feuer , dem ten bei der ſtårferen ladung 21 , bei der ſchwacheren aber Rottenfeuer, vorfommt. ſchon 50 pariſer Zoll betrug. Da nun der Fall der Kugel Hierzu fommt noch , daß durch das Feuer aus den unter die Viſirlinie auf die Entfernung von 300 Schrit: Zündlódern der Gewehre der hinteren Glieder die Tor: ten bei der erſteren ladung 60 " betrug , ſo kann man niſter nebſt den darauf befindlichen Månteln der vors ibn bei der letzteren ladung wenigſtens zu 100 “ anneb , deren Glieder in der Regel ſehr beſchadigt werden. men. Augenſcheinlich würden aber eine ſo ſchnelle Sens Wie leicht iſt indeſſen dieſer Umſtand dadurch zu 1

fung der Augel, und die daraus entſpringende beträchts

beſeitigen , daß man an der Zündpfanne derjenigen

lidhë Berkürzung der Schußweite in feinem Verhältniſſe Gewehre, bei welchen dieß noch nicht der Fall iſt, einen

mit dem beabſichtigten Vortheile ſtehen, wenn durch jene Feuerſchirm , nach Art des preußiſchen, anbringt, und Herabſeßung der Pulverladung nur eine unerhebliche man ſollte ſich faum erklären fónnen, warum nicht alle Berminderung in der Empfindung des Rücitoßes bes

Gewehre dergleichen Feuerſchirme haben, wenn man nicht

zweckt werden konnte. Man ſieht demnach bieraus, wie bedenken müßte , daß ja diejenigen , deren Geſichter, febr vorſichtig man ſein muß , wenn von Herabſetzung

Mäntel und Torniſter nur allein jenem Feuerſtrable

der Pulverladung die Sprache iſt, und zwar in ſo hds ausgeſeßt ſind, bei der Conſtruction der Gewebre nicht berem Grade, ali man nach dem , in Nr. 10 , 11 u. 12 | mit zu Rathe gezogen werden. der A. M. 3. Jahrg._1827 befindlichen Auflage noch

Dem etwaigen Einwande , daß durch einen , dem

hier und da über die Fluglinie der Kleingewehrfugel preußiſchen ähnlichen Feuerſchirm das Beſchütten der Pfanne mit Pulver zu ſehr erſchwert werde , begegnet

febr im Zweifel zu ſein ſcheint.

Einſender dieſes bålt darum auch eine Herabſeßung man übrigens dadurch , daß ein ſolcher Schirm auch noch der ſeitherigen Pulverladung des franzöſiſchen Gewehr dann , wenigſtens in ziemlichem Maaſe, ſeinem Zwede res in der Abſicht, dadurch den Rüdítoß vermindern zu entſpricht, wenn er nur måßig hoch iſt , ohne daß er wollen , nur in dem Falle für rathſam , wenn nad ges rodann jenem Aufſchütten hinderlich ſein kann . Ob jedoch überhaupt ein trichterförmiges , des Bes .

Ichebener Herabſetung , ſei es nun durch eine Vermins

derung des Spielraumes der Kugel oder durch eine ber- ! ſchüttens der Pfanne nicht bedürfendes Zundloch mit fere Beſchaffenheit des Pulvers , noch die frühere Wir: einem hohen Feuerſchirme nicht dem cylinderformigen fung hervorgebracht werden kann. ohne Feuerſdirm vorzuziehen ſein dürfte, iſt eine Frage,

Dbgleich der vorſtehende Aufſat ſich nur auf den deren Beantwortung nicht hierher gehört, welche aber in Rúdſtoß beziehen ſoll, ſo dürfte doch damit der folgende recht ernſtliche Erwägung gezogen zu werden verdiente. Gegenſtand in einiger Berührung ſtehen: der Rúdſtoß ein unvermeidliches Urbel iſt, Wenn welchesnåmlich der Infanteriſt nur durch einen, vermittelit Militárſtrafgeſekbuch für die Schweizerregi

eines zweđmåßigen Unterrichtes zu erlangenden richtigen

menter im franzöſiſchen Dienſte .

Anſchlag zu vermindern vermag, ſo kann ihn dagegen,

(SIuß. )

ſo lange er nicht in zerſtreuter Ordnung fidht, nichts gegen das, dem Zündlodie des, mit feinem Feuerſchirme verſehenen Gewehres ſeines linken Nebenmannes ents

II. Strafrechtsverfahren.

,,Bisher wurden die Sißungen des Kriegsgerichtes

ſtromende Feuer ſchůben . Er iſt mithin nicht allein dem unter freiem Himmelim Quarré des Regiments gebals feindlichen , fondern auch dieſem Feuer ausgeſeßt, und ten , und daſeibſt mußte die ganze Prozedur verleſen , die

bas leştere trifft jedesmal, während ſolches bei dem Anklage und die Vertheidigung geführtund die Beras erſteren ungleich ſeltener ſtattfindet. Daß aber auch die thung und Abſtimmung des Kriegsgerichtes vorgenoms Wirkung des Feuers aus dem Zündloche recht ſchmerz- men werden. Während das Urtheil niedergeſchrieben baft ſein kann , beweiſt der Umſtand , daß Pulverförner, und nachber dem in einem Saale verſammelten Obers

welche, ohne zur Entzündung gefommen zu ſein , durch gerichte vorgetragen wurde , mußten das Kriegsgericht das entzündete Pulver aus dem Zündloche geſchleudert und das Regiment unthätig warten, bis der Entſcheid werden , in der Entfernung eines Fußes einen Bogen des Obergerichts einlangte, welches leßtere hingegen der

Papier zu durchdringen vermogen, und jeder, der dies Verhandlung im Quarré und der Bertheidigung des em Feuer noch nicht ausgeſeßt war, und an deſſen Beklagten nicht beigewohnt hatte, obgleich es über fein Schidfal endlich entſchied. Bei Sturm , Ungewitter und

* ) Die erſtere diefer beiden Ladungen entſpricht der franzöſiſchen , Froſt waren dieſe Standrechte eben ſo beſchwerlich für und die leptere der preußiſchen Pulverladung. Uuch bedient die Truppe, als unzweckmåßig für eine ruhige Behand . lich die badiſche Zafanterie der legteren zum Zielſchießen. lung ; und daher wünſchten die Regimenter zwar eine

1

1

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1

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offentliche Verhandlung , aber nicht unter freiem Him: Commandant ſogleich die Strafe ausſprechen . Findet

mel, ſondern in einem Saale, wie ſolches auch im Vases den Fall auf die mündliche Unterſuchung hin über terlande ſtattfindet.

Die Commiſſion muß nun dieſem ſeiner eigenen Competenz, To befiehlt es die Anklage vor

Wunſche durchaus beipflichten und trägt zugleich darauf dem Regimentsgerichte und verweiſet den Fall an daſs an , daß auch das Obergericht der Perleſung der Prosſelbe. Jeßt erſt wird die ſchriftliche Specialunterſuchung

cedur , der Anklage und der Vertheidigung beiwohne, und ſich erſt dann in ſeinen beſonderen Sißungsſaal begebe, wenn der Beſchuldigte in ſeinen Verhaft zuricegeführt wird und das Kriegsgericht zu der Beurtheilung

in Beiſein der Verhórcommiſſarien und des Referenten angehoben, welcher nachher die Anklage vor dem Ges richte machen ſoll, und durch den Großrichter geführt, bis er ſie für voüſtåndig hålt und der Beflagte einen

ſchreiten ſoll. Zu der Eröffnung des Urtheils in ſchwes Vertheidiger anſprechen kann. In einer Sißung des ren Fällen wird alsdann das Regiment unter die Waf- ganzen Regimentsgerichtes wird die Prozedur verleſen

fen geſtellt, wenn eine Caſſation oder eine Todesſtrafe und ſogleich aufdüige Anträge eines Richters oder des igung beurtheilt. Zu einer Beflagten auf Vervollſtänd

zu vollziehen iſt.

,,Wenn alte und ehrwürdige Inſtitutionen auf die zweiten Sißung verſammelt ſich das ganze Regiments

Nachwelt fortgepflanzt werden ſollen , ſo müſſen ſie , gericht wiederum für die Beurtheilung, und hört vereis gleich alten Gebäuden, von Zeit zu Zeit aufgefriſcht nigt nochmals in dffentlicher Verſammlung die Verleſung und dem Fortſd reiten der Bildung gemäß erneuert wer- der Prozedur,, die Änklage des Referenten und die Vers den . Nach dieſem Grundſaße glaubte die Commiſſion theidigung an. Dann treten der Beflagte, ſein Anklås auch einige Formen vorſdılagen zu ſollen , die zu der ger, ſein Vertheidiger und die Zuhörer ab: das Ober: Gewahrleiſtung der Rechte cines Beklagten beitragen gericht trennt ſich von dem Kriegsgerichte und dieſes können ; während vormals dieſe Gewåhrleiſtung meileştere ſchreitet zur Berathung und darauf zum Abſtims ſtens nur in der ſtrengen Rechtſchaffenheit der Richter men. Das Urtheil wird durch den Commiſſar des Ober geſucht wurde. Es iſt auch zuverläſig heilſam , die gerichts und den Gerichtsſchreiber dem Obergerichte übers menſchliche Schwachheit zu unterſtüßen und der Mög bracht, und dieſes caſſirt, beſtåtigt oder mildert daſſelbe. lichkeit des unwillkührlichen Irrthums vorzubeugen, wel: Ohne nun Vorſichtsmaßregeln zu verlegen , deren Ums ches beides durd) zweckmäßige Formen bei der Rechts: gehung die traurigſten Folgen haben könnten , dürfte pflege am beſten geſcheben kann . Daher wird angeras wohl idywerlich ein fürzerer und ſchnellerer Gang der then , die Anfrage durch eine Behörde erfennen zu laſſen, Rechtspflege aufzuſtellen ſein , welcher zugleich bei jeder

weldze bei der Beurtheilung nicht auftritt; den Verhórs Stufe höherer Wichtigkeit des Falles auch einen höherer commiſſarien die Serge dafür zur Pflidt zu machen , Grad von Gewährleiſtung darbiete. “ Ueber die neu aufgeſtellten Verhältniſſe des Großs daß die Freiheit der Zeugen und des Beſchuldigten nicht durch gewaltſame Einwirkung des Berhorrid ters berichters, über Reviſion der Urtheile und über Begnadis chránft werde; dem Angeklagten volle Freibeit bei der gung , enthalt der Entwurf des Gefeßbuches folgende Wahl ſeines Vertheidigers zu laſſen ; die Mitwirfung Beſtimmungen: „ Der Großrichter verſieht die Verrichtungen eines deſſelben bei dem Entſdeid der Frage über die Vollſtån :

digkeit der Prozedur, und bei derjenigen über aufällige Berhórrichters und führt ſowohl die Prácognition als Beſchwerden des Beſchuldigten gegen die Behandlungen die Specialunterſuchung bei groben Fehlern ( Vergehen ) art während des Prozeſſes zu geſtatten. Daher wünſcht und Verbrechen , nach den Vorſchriften der Inſtruction

die Commiſſion , daß das ganze Regimentsgericht die ( des Geſeßes ). Er verſieht die Stelle des offentlichen Frage über die Pouftåndigkeit der Prozedur entſcheide, und nicht nur die obere Åbtheilung derfelben ; daß das ganze Regimentsgericht und nicht nur die untere Abtheir lung die Vertheidigung des Beflagten anhdren müſſe; und daß auch dem Zuchtgerichte ein ordentliches Verfahé ren, obgleich nur mündlich und ſummariſc , vorgeſchries

Anklågers und Berichterſtatters bei dem Zuchtgerichte. Er iſt der Präſident des Kriegsgerichtes von dem Áus genblice an, wo ſich das Obergericht von demſelben ges trennt hat. Er verwahrt die Protocolle über die geſammte Rechtspflege des Regiments und unterzeidynet alle eins zelne Acten , welche aus denſelben ausgefertigt werden,

ben werde.it

mit den übrigen hierzu verordneten Perſonen . Eben ſo

Nach den Vorſchlagen der Commiſſion iſt nun fol: unterzeichnet er alle durch ihn abgehaltene Verhdre und gendes der Gang bei einem Straffalle, deſſen Umfang andere Verbaliſirungen. Er hat die beſondere Aufſicht und Natur , außer bei Diſciplinfehlern, felten ſogleich über die in der ủnterſuchung ſtehenden Gefangenen, über befannt iſt. „ Bei dem Tagesrapport oder durch eine ihre Verwahrung und Bedürfniſſe und über die Profos

außerordentliche Meldung erhält der Commandant des ſen. Die Wachen und Ordonnanzen des Gerichtes ober Corps Kenntniß des Straffalles . Iſt derſelbe unzweis der Gefangenſchaften ſollen ſeine Ordres befolgen, wenn felhaft ein bloßer Diſciplinfehler, fo berbångt er ſogleich der Präſident des Gerichtes nicht ſelbſt befiehlt.i

die Strafe . Iſt es zweifelhaft, ob ein Vergeben oder

Reviſion . ,,Wenn im Verlaufe der Zeit nach der

ein Verbrecher begangen worden , ſo verordnet er die Ausfållung des Beſchluſſes des Obergerichtes über das

Prácognition.

Die Acten dieſer legteren, die meiſtens Urtheil eines Kriegsgerichtes Umſtånde entdeckt werden,

ſehr furz ſind , legt nun der Commandant dem Zuchts die bei der Beurtheilung ber Prozedur nicht bekannt was

gerichte vor, und dieſes verhört und beſtraft, wenn der ren und welche geeignet ſein würden, die Unſchuld eines Fal in die Klaſſe der Vergehen faut. Findet es , er Berurtheilten oder einen geringen Grab ſeiner Schuld eigne ſich zu einem bloßen Diſciplinfehler, ſo muß der zu beweiſen , ſo kann ſich der Berurtheilte ſelbſt , oder

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376

ſeine Derwandten, oder die Vorgefeßten ſeines Heimats

Militå r : Chron i t.

ortes durch eine Bittſchrift bei dem Commandanten des

InenEngland herrſcht der Gefängniß alte Gebrauch , die von Regiments um die Reviſion des Prozeſſes bewerben ; in den England. Criminalgericht verurtheilten zu mehrerenJahren

welcher Bittſdrift die neu entdeckten Umſtånde ro gut als möglich angegeben ſein müſſen . Der Commandant des Regiments låßt hierauf durch den Großrichter die beurtheilte Prozedur und das Reviſionsgeſud unterſus

Verbrecherin britifden Regimentern ihre Zeit abdienen zu laſſen. Der Herzog von Wellington hat ſich indefien in ſeiner šede über das Kriegsbudget gegen dieſe Enteprung des Kriegsdienſtes aus: geſprochen und geäußert, er wolle zu deren Aufhebung mitwirken .

( 29. mai. ) Durch königlichen Beſchluß iſt stormalid ule fürjunge Offiziere bisher dhen undſich darüber Bericht erſtatten ; worauf ihm nad die Niederlande. , welche man

eigner Prüfung das Recht zuſteht, die Reviſion xų , ges nach Löwen ſchitte, um ſich in derMethodedes ørn. Jacotot zu ſtatten und eine neue Unterſuchung und Beurtheilung unterrichten , wieder aufgelöſt worden .

des Falles in der vorgeſchriebenen Form zu befehlen ,

Ronigreich Sachen. ( 21. maí. ) Se. Maj. der König

oder das Reviſionsgeſuch abzuweiſen . Wenn die neue habendas erſte linienin anterieregiment dem Prinzen Friedrich Unterſuchung befohlen iſt, ſo ſoll der Strafling zum Res 2 uguft libert R. $ . zu verlihen geruht. giment gebracht und daſelbſt in ficherem Verhaft behals ten werden. Die Prácognitionsacten der beurtheilten Prozedur werden der neuen Unterſuchung zum Grunde M Miircellen . gelegt, fónnen aber nöthigenfalls vervollſtändigt werden. Die Ausſagen von Zeugen in der beurtheilten Prozedur, [Dampfro affen .) Der Erfinder der Dampfwaffen , Perkins, welche bei der neuen Unterſuchung nicht wiederum vers außert ſich ſelbſt über dieſelben folgendermaßen : ,, 30 beſchäftige

hórt werden können, werden aus der beurtheilten Pros mich jegt mit der Berfertigung von Dampfkanonen und Dampf: zedur in die neue übergetragen , aberihre rechtliche Wirts flinten für die franzöſiſche Regierung. Dhne den Einfluß einiger Ingenieure , die alle meine Verſuche und Erfindungen für Markts famfeit wird durch daš Ergebniß der neuen Unterſuchung idreierei erklärt haben , würdewahrſcheinlichdie britiſche Regie: nach dem Ermeffen des Richters bedingt; und eben ro rung der franzöſiſchen guvorgetommen ſein. Dieſe hat fich bereits wird es mit Beweisurkunden oder Wahrzeichen gehalten, wilia gezeigt, ernſtich das neue Syſtem zu verſuchen .Wirhaben welche nicht mehr vorhanden waren , aber in dieſem Fać i zu Greenwich mehrere Verſuche vorgenommen , bei denen mehrere von dem Herzog von Ungoulème abgeſendete Ingenieure,, ſo wie als vorhanden betrachtet und gleich gewürdigt werden einer deradjutanten des Fürſten von Polignac, zugegengeweſen.

Tollen , wie in der erſten Prozedur. Wenn in der bes urtheilten Prozedur der Fall vor ein Regimentsgericht oder Bataillonsgericht verwieſen worden iſt, ſo hat das Zuchtgericht feine Anflage zu beſchließen. Uebrigens aber wird der Reviſionsprozeß nach den gleichen Vorſchriften

Ihr Bericht iſt ſo befriedigend ausgefaúen, daß man ſogleich einen Vertrag mit mir abgeſchloffen . Ein engliſcher Ingenieur erſter Klaſſe , der oft mit bedeutenden Arbeiten für ſeine Regierung be: auftragt geweſen , garantirt jeột vier Puncte, aber welche man bisher Zweifel geäußert, nämlich die abweſenheit aller Gefahr in

dem „ Generator " ; ſeinedesUnzerförbarkeit ; die einem Möglichkeit , die geführt und beurtheilt, wie der gewöhnliche Prozeß in erforberliche Semperatur Dampfes während unzubeftims Straffallen ; blos verlieren die früheren Urtheile ihre menden Zeitraumezu erhalten ; endlich die große Erſparung, welche

Rechtskraft durch den Reviſionsbeſchluß des Regiments- dieſe neue Artillerie gewährt. commandanten . "

-

Das verordnete Stüc wird 60 Bleis

kugeln , jede von 4 Pfund Schwere, in einer Minute mit der'elben

Begnadigung. „Der Krone von Frankreid ſteht! Senauigkeit ſchleudern, als eine Flinte, und zwar auf einen vers hältniſmäßigen Raum . Un denſelben

einzig das Redit zu , eine Perſon zu begnadigen, welche durch das Regimentsgericht oder Bataillonsgericht eines im franzöſiſchen Dienſte ſtehenden Schweizerregiments verurtheilt worden iſt. Die Begnadigung fann vollſtånd dig burch die Erlaſſung einer jeden Strafe oder unvolls ſtåndig durch eine Strafmilderung geſchehen . Sie kann

Generator wird eine Muskete

befeſtigtwerden, um aus der Baſteieines Forts einen wahren Bleis ſtrom zu fchleudern. Dieſe Waffe, die 100 bis 1000 Rugeln in einer Minuté, je nach dem Willen des artilleriſten und fo lange er es für nothwendig erachtet, abſchießen kann, wird außerdemnoch den Vortheil gewähren, aus einer Baſtei in die andere gifchafft werden zu können. Der Berzog von Wellington hat in meiner Gegenwart geſagt, daß ein land, von fo cher Urtillerie vertheidigt,

ferner durch den Befehl Sr. Majeſtåt des Kónigo für nie von Feinden erobert werden könne,und ichhalte feine Meis einen einzelnen Verurtheilten , oder durch die Berfundis nung für fehr gegründet. Sobald dieſe Maſchine vollendet ſein

gung einer allgemeinen Straferlaffung ( Amneſtie ) ges wird, werde ich vor den von der britiſchen Regierung und mehres

( chehen. Die Begnadigung des Königs darf aber nie en Mächten des Feſtlandes begeichneten Ingenieuren Erperimente pamit vornehmen . Ich habe nicht die geringſte Beforgniß über das durch den Commandanten oder durch einen anderen in Reſultatdieſes Verfuches , und Cuteng (ein amerikaniſcher Inges activem frangofiſchem Dienſte ftehenden Militar , oder nieur, der ſeit einiger Zeit in London wohnt ) theilt mein Bers durch irgend eine Behörde eines Schweizerregiments in trauen . Er hat geſehen, wie das Gewehr 500 bis 1000 Kugeln in franzöſiſchem Dienſte nachgeſucht werben . DieBegnadis einer Minute Schleuderte, während zugleid der Dampf in großer gung kann ſich auch nie auf die Erlaſſung eines Scha. Menge aus dem Sicherheitsventildrang . Er denkt mit mir, daß in einemTag genügenden der Stärke Benerſafes ausbehnen, zu welchem der Begnadigte vers man Eönne,benum Dampf einen ganzen lang zu Grad fchießen ,im Falle erhalten et noths urtheilt worden iſt. Das Aafuchen um Begnadigung wendig wäre. pinfichtlich der Erſparung glaube ich ohne uebers tann endlich nie die Vollziebung eines Todesurtbeilo treibung behaupten zu können, daß, wenn die Abſchiebung ſchnel und das fönigliche Patent dem Commandanten des geln fchleudern könne, als 4 Pfund Schießpulver. 30 laſie eben

verſchieben , ſondern ſie muß auf dieſen Fall ausgewirkt hintereinander ſtattfindet, ein Pfund Steinkohlen eben ſo viele Rus eine kleine Maſchine perfertigen, die ſtark genug ſein fou, um Regiments oder Bataillons vor der Vouziehungdes jegt einenDrud von 2000Pfund auf den Quadratzou zu ertragen.Sos Urtheils vorgelegt ſein , damit dieſe Vollziehung unters bald ſie vollendetſein wird, werde ichSie von dem Reſultate unters bleiben fónne.11

richten. Der Pumpenſtort allein wird ihre Gewalt befdränken ."

Redigirt unter Berantworttidkeit der Verlagsbandlung : C. W. feste in Darmſtadt, und in deſſen Difijin gedrudt.

Samstag , 14. Juni 1828.

Mr. 48.

wa

Allgemeine Militar · Zeitung . Statiſtiſche Ueberſicht des Militáretats von

Divis rion .

19.

Sit des Gouverneurs.

Departements oder Unterdivifionen .

Rhone, loire , Cantal, Puy -de -Dome,

Lyon.

Frankreich im Jahr 1828.

Ober - Loire . 2

Die Nr. 1 , 2 u . 3 der A. M. 3. vom Jahr 1826 20. Perigueur. enthielten zwar eine Darſtellung der neueſten Organis

Lot u . Garonne, Correze, fot, Dors dogne , Charente . Cher, Indre, Allier, Treuze, Nievre,

ſation der franzöſiſchen Armee . Dieſe Darſtellung ums 21. Bourges . faßte aber bei weitem nicht den ganzen Militäretat; Ober - Vienne. In Frankreid , finden ſich 166 Feſtungen , Militárpo : und es wird daher die nachſtehende allgemeine, flüchtige e desLeſer Jour Heft 31.iſt demehnt n nal lls mili(welc taireshe entl Ueber nichtdesunwisci enceſicht )den

ſten , feſte Schloſſer, Forts und Citadellen , welche in

etheilt ſind, rdiviſion ſen eingſion 4 Klaſ und jede Feſtung , jede Unte Jede Divi ke en n den Bedürfniſſen nach Står deſſ , Stab eine hat ung ial . Eint heil itor . Zerr n et ione richt ſtes iviſ rs Hauptorte einer jedem In iſt. ch einge Dien tárd des und 87 Depa Frankrei iſt in 21 Mili tements eingetheilt , deren jedes eine Unter - Militárdis Militårdiviſion befindet ſich ein secrétaire - archiviste .

kommen ſein .

viſion bildet . Jede Diviſion iſt von einem Gouverneur und einem Generallieutenant , jede Unterdiviſion von einem Marechal : descamp coramandirt. Divi :

fion .

Sit des Gouverneurt.

1. Paris . Chalons . Meß. Met. Zours .

5. Strasburg . 6.

Beſançon.

7. 8.

Grenoble. eille . Marſ

Etat - major général. General Oberſten 1 ) der Garabinier , Kúraſſier .

und Dragonerregimenter : der Dauphin ; 2 ) der Schweiz

Departements oder Unterdiviſionen .

Seine, Seine u . Diſe, Aisne, Seine zerregimenter: der Herzog von Bordeaur; 3) der Hu ans ſaren : der Herzog eri iſt vonumOrle .

u . Marne, Diſe, Loiret , Eure . 2. 3. 4.

lands Armee.

Kriegsmin

Marne, Ardennen , Meuſe. Moſel, Meurthe, Vogeſen .

. Kriegsminiſter : Vicomte de

Saur . - Generaldirector des Perſonnellen ( unter dem

Indre u. Loire, loire u. Cher, Maine Dauphin ) : Vicomte Nomp . de Champagny . Generaloffiziere . 1) Marſdålle von Franfreich ... 2 ) Generalieutenante: 13 Gouverneure der Milis Ain , Doubs, Jura, Ober - Saone. tardiviſionen , 150 zum Cadre der Generalitat . pen , Vaus Oberalpen Drome, Iſere,emün dungen Rhon , Niederal der Infanterie, Cavalerie, Artillerie und des

u . Poire, Mayenne , Sarthe. Niederrhein , Oberrhein .

Genie gehörig , 10 in beſonderen Functionen 9. Montpellier . Herault,, Ardeche , Gard , Lozere, 33) Marechaur - de- camp : 276 zum Cadre der Ges neralität der Infanterie und Cavalerie , 14 zu

12

173

cluſe, Var .

10.

Nimes .

11.

Bordeaur .

12.

Rantes .

13.

Rennes .

. . Caen 14. en 15. Rou

on . Tarn , Aveyr Dſtpyrenåen Aude, , Arriege, Obergaronne, Gers, en renåTarn. nde Oberpyesrenåen ,erpy

dem der Artillerie, 9 zu dem des Genie gebda rig ( von den erſteren ſind 71 in den Militár

Unter -Loire, Unter -Charente, DeuxSèvres , Vendee , Vienne .

Functionen .

Giro

, land , Nied

.

diviſionen angeſtellt ); Tobann 15 in beſonderen 314

Summe der Generaloffiziere 499 lle - et Vilaine, Nordfůſten, Finis Corps royal d'état major. ſtere, Morbihan . Dieſes Corps ( deffen am 10. Decbr. 1826 erfolgte de ,me, . Orne , Man Calv neue Organiſation in Nr. 23 u. 24 der A. M. 3. von e, Som Eure. r - Sein Unteados

1827 mitgetheilt wurde ) zåhlt gegenwärtig 688 Offiziere, 16.

Lille.

17. 18.

ia . Baſt Dijon

Nord, Pass de - Calais. ca . Corſi 1 ) an Offizieren vom Cadre , welche den Titel als Goldfůſte, Aube, Ober - Marne, lys námlidy >

onne, Saone u . Loire .

Generalſtabsoffiziere haben : 31 Oberſten , 31 Oberſt

379

380

lieutenante, 98 Bataillonschefs, 289 Capitaine, zuſam - ı Kedpfe ( lauter Offiziere) und, einſchließlid 55 Fußgars diſten und 54 gemeinen Soldaten , welche ihnen beiges

men 449 ; 1

2) an Offizieren, welche in die Regimenter detaſdirt geben ſind , 1414 Kópfe.

ſind : 154 lieutenante ( worunter 65 Aides - majors ) , 3

Die Fußgarde záhlt 300 Gardiſten ( mit dem Grade

40 Unterlieutenante, 45 Eleven -Unterlieutenante, zu- der Unteroffiiziere .) Die Haustruppen des Königs haben demnach den

ſammen 239.

Beſtand von 1714 Perſonen ( und 1186 Pferden . )

Stab der feſten Piage. (Etat major des places.) In den 166 Feſtungen , Militärpoſten 2c. ſind 121 Lieutenans de Roi, nåmlich' 8 Marechaur - de

Garde. ( Garde royale. ) Die Garde beſteht aus einer Artilleriebrigade, 6 frans

camp, 33 Oberſten , 18 Oberſtlieute nante, 612Bataillons: :dfiſchen Infanterieregimentern ,2 Schweizer- Infanteries fodann 46 Poſtencomman regimentern, 8 Cavalerieregimentern. Sie bildet 4 Dis

oder Escadronschefs,

-

2 Cavaleriedivifio: Infanterie-2 und , nämlich nämlich 37 danten,, nåmlich Brigaden Diviſion2 beſtehtaus , jede Brigade Lieutenante anges anges viſionen nen. Jede Capitaine und 99 Lieutenante danten 37 Capitaineund Infanterieregiment Regimentern aus 3 Bas ,jedes ſtellt; – außerdem 9 Plasmajore , nåmlich 6 Oberſt: aus 2 lieutenante und 3 Bataillonss oder Escadronschefs ; taillonen , jedes Cavalerieregiment aus 6 Escadronen . 184 Pragadiutanten , nämlich 2 Bataillons- oder und 62 Lieutenante ; 8 , 120 Escadronschefs Feldprediger; 96 Capitaine Secretaires-archiv

Der große Stab der Garde zählt 4 Marſchålle

istes (Capi, als majors - généraux, 2 Marechaur -de -camp als

taine, lieutenanté, Unteroffiziere), und 300 portiers - aides - majors -généraux, 2 Oberſten als sous -aides consignes ( Unteradjutanten, Feldwebel, Serſanten, majors - généraux, zuſammen 8 Kopfe;

der Stab

Corporale.) Zuſammen 764. — Außerdem ſind"noch 21 | 1 Oberſtlieutenant, 1 Bataillonschef, 3 Capitaine, 1 Se. Jebe Dis ziere ndan Infanterieund Cavalerieoffi

als Plagcomma

: cretaire- archiviste, zuſammen 6 Kópfe.

ten und Prabadjutanten in Spanien angeſtellt.

viſion wird von einem Generallieutenant, jede Brigade

von einem Marechal de- camp commandirt. Bei jeder Gorps der Militár - Intendanz . Diviſion befindet ſids außerdem ein beſonderer Stab Dieſes, durch die Verſchmelzung der Corps der Re: von 1 Oberſt und í Capitain voin corps royal d'état

vueinſpectoren und der Kriegscommiſſare, in Folge der major.

Organiſation vom 18. Sept. 1822, neu entſtandene Mis Die erſte Infanteriediviſion iſt gebildet aus dem 1. litårverwaltungscorps beſteht aus 28 Intendanten , 25 4. 2. u . 5. Regiment ; Unterintendantenir claſſe , 50 dergleichen 2r claſſe, die zweite Infanteriediviſion aus dem 3. u . 6. Res 111 dergl. 3r Klaſſe, ſodann 42 Adjoints , zuſammen giment und den beiden Schweizerregimentern ; aus 256 Perſonen . ( Die Stellen der Unterintendanten

die erſte ( ſchwere ) Cavaleriediviſion aus 2 Grenas

werden zur Hälfte mit Adjoints nach der Anciennetåt, dier- und 2 Kúraſſierregimentern ; zur Hälfte mit Majoren von der Armee, nad der Wahl die zweite ( leichte ) Cavaleriediviſion aus 1 Dragos des Königs, – die Stellen der Adjoints mit Capitais ner- , 1 Chaſſeur . , 1 lanciers und 1 Huſarenregiment; nen vom Corps des Generalſtabs und mit Verpflego, die Artilleriebrigabe aus 1 Fußregiment ( von 8 Mas offizieren deſſelben Grades befekt. ) noniercompagnieen und 1 Handwerkercompagnie ) , 1 reis Königl. Ha ustruppen. ( Maison militaire du Roi.) tenden Regiment von 4 Compagnieen ,, und 1 Zrainregis ment von 6 Compagnieen. Sie beſtehen aus 4 Compagnieen Gardes du corps Ein franzöſiſches Infanterieregiment der Garde gåhit

zu Pferd und einer Compagnie Garde zu Fuß . Der 88 Offiziere , und auf dem Friedensfuße 1736 , auf dem Stab jener 4 Compagnieen beſteht aus einem Major, Kriegsfuße 2743 Unteroffiziere und Soldaten ; -ein 2 Aideó-majors und einem adjutant de l'habillement. Schweizerregiment auf dem Friedenss und Kriegsfuße Jode dieſer Compagnieen hat einen Stab von 1 Capi- 91 Offiziere, 2207 Unteroffiziere und Soldaten . Ein Cavalerieregiment der Garde iſt 65 Offiziere, tain , 1 lieutenant - commandant, 1 lieutenant - ma-

jor, 1 sous - lieutenant -adjutant major , 1 Adjutant, und im Frieden 677, im Kriege 869 Unteroffiziere und 1 Fahnenträger, 1 Wachtmeiſter für das Zablweſen und 1 Wachtmeiſter für die Uniformirung, ſodann 1 Feldpre diger und i Oberarzt. Außerdem zåhlt jede Compagnie 4 lieutenante, 8 Unterlieutenante , 6 Wachtmeiſter irund 6 2r Klare, 24 Brigadiere, 70 Gardiſten ir , 70 G. 2r und 124 " G. 3r Klaſſe. ( Die Majorsſtelle wird durch einen Marſchall , die Capitainsſtellen durch Generallieu:

Soldaten ſtarf. DASund Fuß im - Artilleriereg Garde861 iment zåhlt 47 of: fiziere, Frieden 613 Unteroffis , imderKriege ziere und Soldaten ; – das reitende Ärtilerieregiment 28 Offiziere, und im Frieden 350 , im Kriege 422 Unters offiziere und Soldaten ; - das Trainregiment 22 Offic ziere, und im Frieden 493 , im Kriege 1410 Unteroffiziere

tenante, die Lieutenantsſtellen durd) Oberſten und Oberſt- und Soldaten . lieutenante, die Unteroffiziersſtellen und die Gardiſtens ( Das nähere über den Beſtand M. 3. von, 2c. iſt aus Nr. 1-3 derderA.Regimenter ſtellen 1r Klaffe durch Capitaine, die Gardiſtenſtellen 2r Compagnieen und 3r Klaſſe durch fiextenante und Unterlieutenante 1826 zu erſehen . ) 1

beſett . ) Dazu kommt noch das Corps der maréchaux und fourriers des logis , aus 13 Perſonen beſtehend.

Hiernach gåhlen die Gardes du corps zu Pferd 1305

( Fortserung folgt.)

1

381

382

Ueber das Avancement in den unteren

wir, würden allerdings durch das entgegengeſetzte Sys ſtem vermieden , aber es würden andere, ganz åbnlicher

Offiziersgraden .

Art, dadurch erzeugt werden . Oder wåre etwa die Stels

( Berſuch einer Widerlegung des in Nr. 32 — 35 der 1. M. 3.

lung eines Offiziers, welcher nach mehrjährigen Feld, zugen , wobei er durch Wunden und Strapagen einen Der Verfaſſer des genannten Aufſatzes wählt, unter bedeutenden Theil ſeiner Kräfte und ſeiner Geſundheit den möglichen oder gebräuchlichen Syſtemen des Avan- eingebůßt båtte, feine nachtheilige, wenn bei der Heims cements der Offiziere, deren zmei zum Gegenſtande ſeiner Febr ſeines Regimento die darin ersadigten höheren über dieſen Gegenſtand enthaltenen Zuffalles . )

Betrachtung.

Nach beiden geht von erreichtem Haupts Stellen durch Offiziere anderer nicht ausmarſdirter

mannsgrade an das Avancement nach dem Dienſtalter Regimenter erſeßt, und ihm dadurch, bei ſeiner vielleicht in der Waffe ; während bei dem einen , vom unterſten

naben Untauglichkeit , zugleich die Ausſichten auf eine

Offiziersgrade an, bis zum Hauptmannsgrade einſchließ- der höheren Charge zukommende, beſſere Penſion entzos lich , das Dienſtalter im Regimente , bei dem anderen gen würden ? Hätte nicht auch er Ürſache, das Glück aber anch in dieſen Graden das Dienſtalter in der Waffe anzuflagen? — Wir glauben dieß, trok den unter B. 1 .

über das Avancement entſcheidet. Dieſes leştere Syſtem | ausgeſprochenen ſchönen und im Allgemeinen richtigen wird hierbei als das in jeder Hinſicht vorzüglichere dars Anſichten unſeres Gegners. Wollte man einwenden , daß

geſtellt. Wir ſind der entgegengeſeßten Meinung ; wir glauben, daß dem Syſteme des Avancements im Regis mente, mit der gegebenen Beſchränkung, vor dem andes ren der Vorzug gebühre , und werden daher verſuchen, theils durch Reduction der für jene Meinung angeführs

der hier angeführte und ähnliche ungünſtige Fälle für einzelne Individuen feltener eintreten würden , als jene oben bezeichneten , ſo konnten wir erwiedern , daß ſie auch weit empfindlicher und drückender ſein werden . uc berhaupt aber iſt bei Beurtheilung eines Avancements,

ten Gründe auf ihren wahren Werth, theils durch neue ſyſtems die Rüdid )t auf die Individuen ein zwar höchſt

Begründung der unſrigen , den fragliden Aufſaß zu wichtiger, aber doch von dem Intereſſe des Dienſtes ſo widerlegen . Ohne hierbei dieſe Widerlegung, nach dem abhängiger Punct , daß derſelbe eigentlich nicht iſolirt Beiſpiele unſeres Gegners, der Ehre der Wahrheit forms betrachtet werden darf. lich zu dediciren, werden wir uns doch nach beſter EinUnter A. 2. ſucht der Verfaſſer das von uns vors

ſicht bemühen , der Wahrheit wirklich alle mögliche Ehre gezogene Syſtem , als die Subordination , und unter A.3., als den Dienſteifer der dadurch in Nachtheil ges Unter A. 1. jenes Aufſaßes wird behauptet , daß kommenen Individuen gefährdend darzuſtellen . Hinſidit Gerechtigkeit und Billigkeit gegen die einzelnen Indivi- lich des erſten Punctes müſſen wir vor Allem bemerken, duen ſo klar für das Avancement durch die ganze Waffe daß zwiſchen Offizieren verſdiedener Regimenter im fpråchen , daß es dafür wohl feines Beweiſes bedürfe. Allgemeinen kein Befehlen und Gehorchen, kein Verhålts Wir müſſen bedauern, daß wir in dieſem Puncte nicht niß von Vorgeſeßten und Untergebenen , ſondern nur zu erweiſen .

ſo flar ſehen , wie der Verfaſſer , und daß wir daher von Oberen und Untergeordneten ſtattfindet. Wie daber einen Beweis für ſeine Behauptung wahrhaft vermiſſen . auch das Avancement nach unſerem Syſteme fich geſtals

Denn eines Theils ſeben wir nicht ein, wie da, wo das ten möge, ſo kann doch im Allgemeinen von dem anges

entgegengeſeşte Syſtem , alſo das Avancement im Regis führten Rollenwechſel der Befehlendenund Gehorchenden mente geſebliche Norm iſt, durch Befolgung dieſer Norm !nicht die Rede ſein. Durch geineinſchaftliche Dienſtlei die Gerechtigkeit und Billigkeit gegen einzelne Indivi: ſtungen verſchiedener Regimenter konnte es ſich indeſſen duen im Geringſten verletzt werden könnte; und andes allerdings ereignen , daß der früber einmal temporår

res Theils fragen wir, ob da, wo es ſich bei Errichtung Gehorchende ſpåter temporår, oder auch bleibend , der eines Gorps von Annahme eines oder des anderen die Befehlende würde; wir geben ſelbſt die Möglichkeit der

ſer Syſteme handeln könnte, die vorzugsweiſe Annahme | des von uns empfohlenen auch nur entfernt irgend eine Ungerechtigfeit oder Unbilligkeit gegen einzelne Individuen involviren fönnte. In beiden Fällen würden nåm-

Verwirklichung des in jedem Falle fünſtlichen Beiſpiels der beiden lieutenante zu , deren jüngerer mitten unter der gemeinſchaftlichen Dienſtleiſtung plóßlich vom Unter gebenen zum Hauptmann und zum Chef des anderen

lich alle Individuen unter ganz gleichen Verhältniſſen avancirt. Aber abſtrahirt davon, daß gemeinſchaftliche

und Hoffnungen eintreten und eingetreten ſein ; und 'alle, bei welchen ſich im Verlaufe der Zeit dieſe Verhåltniſſe zu ihrem Nachtheile verändern konnten oder veråndert hatten , würden deßhalb nicht eine gegen ſie

Dienſtleiſtungen von Detaſchements verſchiedener Regis | menter im Frieden und im Kriege weit ſeltener ſind, als man nach unſerem Gegner glauben möchte, weil das wohlverſtandene Intereſſe des Dienſtes folche zuſammens

verletzte Gerechtigkeit und Billigkeit, ſondern nur das geſebte Detaſchements , welche im Augemeinen nichts

Glück anzuflagen haben , welches ihnen jedoch anfäng: lidh, ſelbſt mit den ſpåter meiſt Beginſtigten, ganz gleidie Chancen bot. Man könnte entgegnen, daß eben jene dem Glúde oder Zufalle bei dieſem Syſteme geſtattete Einwirkung, wenn auch nicht ungerechtigkeit oder Un-

taugen, möglichſt zu vermeiden erheiſcht; abſtrahirt das von, daß die Fåde, wo dann im Allgemeinen die frags lidhen Colliſionen eintreten könnten, zu den ſeltenen uns ter den ſeltenen gehören werden ; abſtrahirt endlich noch davon , daß Vergangenheit und Zukunft vielleicht vers

billig feit, doch jedenfalls ein Fehler dieſes Syſtems fei,

geblich auf die Verwirklichung des angeführten Falles

indem dadurch offenbare Nadtheile in der Stellung Eins mit den beiden lieutenanten, oder eines åhnlichen, ges felner begründet wurden. Dieſe Nachtheile, erwiedernwartet haben und warten werden ; abſtrahirt von dem

383

384

Alem , fragen wir , was für Begriffe ein Offizter von gab der Artillerithauptmann Schulthes, benen derfelbe alsdann dem militåriſchen Grundprinzip der Subordination ha- eineanſchloß weitere Reihe von Vorträgen über die Taktik der Feldartilles

Weiß die Iheorie, Bes: auptma erfundenen Inſtrumen Gebrauch ben müßte , wenn er dieſe Pflicht nicht gegen alle, ihm fchreibung und denStabsh einesnn von ihm trug

nach den Geſetzen ſeines Dienſtes gerechters und vers nünftigerweiſe zukommende Vorgeſetzte, in allen Fåden zu beobachten wußte. Wir wenigſtens glauben, daß es mit der Subordination eines ſolchen Offiziers überhaupt

tes vor, vermittelft welchem die Lehrfäßeder paraboliſchen Theorie und einige Eigenſchaften derballiſtiſden Linie ohne Brihülfe der höheren Mathematit erwieſen werden können. Es beſteht daſſelbe in einem ſenkrecht ſtehenden , im Wufriß ein Quadrat bildenden Käſtchen,

ſchlecht ſtehen möchte; daß er überhauptdurch Strenge in welchemein , die verlängerteSeelenachledesGeſchüs angebracht iſt, welches ſich in einem zur Erfüllung dieſer Pflicht angehalten werden müſſe, Bes Stiftbezeichnendes drehen und Lineal dieWanddesKaſt andeman gezeich ensfrei neten und empfehlen dieſes Mittel dann auch gegen ihn für Quadranten einen beliebigen Gras abſchneiden kann. Zur Bezeich: .

die obigen Fålle. - Ganz dieſem analog, können wir von nung derParabet iſt das linealingleiche , zur Bezeichnung der einem anderen Offiziere , deſſen Dienſteifer durch eine baliſtiſchen Linie in ungleicheTheile getheilt, und an jedem Theis nachtheilige Stellung ſeiner Avancementsverhältniſſe, gehängt lunggeinſchnitt ein nach der Fauhöhe proportionirter Schenkelan . Will man nun für einen beliebigen Erhebungsgrad die

( herbeigeführt ohne die geringſte Ungerechtigkeit gegen ibn ) erkalten dürfte, überhaupt in dieſer Beziehung keine bohe Meinung fafſen ; wir glauben vielmehr, daß dieſer Dienſteifer überhaupt der Erfaltung ſehr unterworfen ſein müſſe, und nicht nur in dem angeführten Falle,

Schußlinie und die Shufweite finden , fo wird gleich einem uhren: zeiger das lineat auf dieſen Brad geſtellt; und die daran hängen: den Metalltügelchen ſtellen theils die Flugbahn dar, theils schnei: det basjenige, welches mit der Horizontalinie zuſammentrifft, die Shusweite ab, welche durch einen aufder Horizontallinie errich:

ſondern auch im Augemeinen, namentlid aber bei übers teten verjüngten Maßſtab nach Schritten beſtimmtwird. Danun baupt ungünſtigen Ausſichten auf Avancement , einer Unfachung vonOben bedürfen möchte. Denn wohl unverdiente Zurückſeßzung und Kränkung, nicht aber jene Uebel, gegründet in dem natürlichen laufe der Dinge,

die durch die Metaukügelchen Inſtrumentes beſchriebene parabolifdhe LehrfäßeLinie eine iſt, ſo könnendesdamit alle diejenigen bes wieſen werden , worauf ſich die Regeln für das practiſche Bomben : werfen gründen : daß ſich die Wurfweiten verhalten, wie die Sinus der doppelten Neigunasminkel; das unter zwei Richtungewinkela ,

die vondas 45°dergleich weit entferntvonſind, Wurfweite erhalten Wurfweite können den Mann von Ehre entmuthigen und etwa ſein wird; RichtungSminkel 45°eineriei die größte gibt;

Pflichtgefühl ſchwächen . ( Fortſegung folgt. )

daß der höchite Punct der paraboliſchen Flugbahn in der Mitte der: ſelben liegt u. T. w. Wenn dagegen durch das beſchriebene Inſtru : ment nicht alle Eigenſchaften auch der balliſtiſchen Linie verdeutlicht werden können, To mag jedoch dadurch von deren Geſtalt ein Bes griff erhalten und anſchaulich gemacht werden : daß bei Kanonen und Haubißen die größte Schußweite nicht unter 45 °, ſondern , wie die Erfahrung lehrt, bei einer ° erreicht Kugelbahnvon wird; daß der höchſte Punct der Elevation nicht20 in bisder 30Mitte der:

Militår : Chronik Frankreich . Die Iruppen, welche in dieſem Jahre das Lager zu St.Omer beziehen werden , uno worunter man auch das ger letben liegt, ſondern darüber hinaus, jo daß der niederſteigende genwärtig in Paris in Garniſon liegende 37. Linieninfanterieregis ment bezeichnet, kommen allmählichin denjenigenStädten und Orten Zweig der balliſtiſchen Linie kürzerals deraufſteigende und der an , die ihnen zu ihren Cantonnirungsquattieren angewieſen ſind. Einfallswinket größer als der Richtungswinkelift. – Bom Ridten der Feldkanonen Vorleſungen des Vitillerielieutre Peſtalug ,handelten Einrichtung Der Generalſtat des lagers wird aus folgenden Offizieren beſtehen: nants und über zwei und Gebrauch der Mörſer General en Chef:derGrafCurial; Generalieutenante : derGraf eine Toide des Feldgeughauptmanns segi.. FacheM der Dem von 3. Umhrugeac, der Baron Berthezine, der Graf Ordonneau ;Mare | Saktikangehörendwareine durch den Stabslieutenant u:

djaur-de- camp: der Graf O'Mahonn, die Barone Buchet, Uchard, ralt gelieferte Darſtellung der Organiſation der engliſchen Armee, Noirot und die Herren Steigner und Schrumac.

Schweden. Die Berathungen im Kriegshofgerichte über den Vorſchlag zu neuen Kriegsartikeln gehen ununterbrochen fort, und die Arbeit wird ohne Zweifel To ſrühe fertig, daß ſie den

und eine Vorteſung des Rittmeiſters ( durch V. Bis: pferde. Landwehr zu die über dieBürkli markide Schrift veranlaßt)

Nadh Jennekers Schriften ſtellte Stabshauptmann Nűſcheter die Nothwendigkeit, das Bedürfniß, die Verhältniſſe und Einrichtung

Reichsſtänden am nächſten Reichstage vorgelegt werden kann. eines ſtehenden Traincorps ( Urtillerie : uno Urmeefuhrweſens ) dar Schweiz. Der Jahresbericht der mathematiſche militäri : | und entwickelte insbeſondere noch die Eigenchaften und Kenntniſſe,

Ichen Geſellſchaft in Zürich vom 1. März 1827 bis dahin 1828 , durch ihren Secretär, den eidgenöſ. Staberauptmann Nürcheler verfaßt , enthält die nachſtehenden Ungaben über die in 31 Sigungen dem Vereine mitaetheilten Arbeiten, bei denen dießmal vorzugsweiſe

welche dem Train offizier erforderlich ſind. In das Fad der Seriegsgeſchichte gehörte dann die Fortſeßung der Geichichte der eid: genöſſiichen Kriegsverfaſſung durch Forſtinſpector şirzel, welche eine Ueberſicht der Defenſionalanſtalten des ſiebenzehnten Jahrhun:

das Urtilleriefadh bedacht wurde, mas den Berichterſtatter zu der derts und einen Ueberblick des damaligen Kriegsweſens im auges

Bemerkung veranlaßt : ,,Es ſind die Fortſchritte der Artillerie meinen gewährt. Zur ſpeziellen Geſqichte des eidgenöſſiſchen Feir: I

beſonders auch darum ſehr erfreulich , weil dadurch die Scheide: zuges von 1815 wurden mandhe, ſeine einzelne Truppenabtheilungen wand gehoben wird, die früherhin zwiſchen dieſer und den übrigen betreffende Mittheilungen vorgetragen . Waffen ſtattfand, und welche die nachtbeiiiga Enige hatte, daß die Offiziere der übrigen Waffen über das Weren und die Anwendung der Urtillerie ( die doch beſonders in den neueren Zeiten ein ſo M i F C e Il e n . bedeutendes Gewicht in die Wagſchale des Krieges ligt ? ) , noch ganz im Dunkeln und auf der anderen Seite die Urtillerieoffiziere [ Miniaturkanone.] Es iſt jegt in London eine Miniatur: den übrigen Waffen mehr und minder ebenfalls fremd biieben . kanone zu ſehen , die , als Muſter einer niedlichen und ſinnreichen und doch kann der Commandirende nur dann von der Urtillerie

Arbeit, bemerkenswirth iſt. Der tauf, welcher hobl und mit einem

den richtigen Gebrauch machen , wenn er mit ihrer Wirkung ver: Zündlodie verſchen, iſt von Stahl, das Beſtel von Gord, die Räder traut iſt, und der Urtillerieoffizier nur dann der Beſtimmung reiner von Silber, und das Ganze wiegt nicht mihr als den 29ten Ibcit Batterie entſprechen , wenn er meiß , wozu ſie mitmirken fou. “ – eines Gran ! Die Verzierungen ſind ſehr í dön , können aber nur

Die Fortſegung und den Schluß einer Reihe gechichtliter Vorle: durch ein gutes Verurößerungs31a6 geſehen werden . Dieses Eriegs: fungen über die Einrichtung und den Gebrauch der Feldartillerie | geräth iſt nicht größ :r, als ein gewötniichir Stednade knopf. Rediairt unter Verantwortlidkeit der Verlagsbundling: 6. W. Loore in Darmſtadt, und in 5

Ofizin gedrudt.

Mittwoch , 18. Juni 1828 .

Nr. 49.

M

Allgemeine Militar · Zeitung. Statiſtiſche Ueberſicht des Militaretats von

Frankreich im Jahr 1828 ,

Der Artillerie , welcher 390 Offiziere und 560 Em . és ipa ployEqu záhlt.gentrain , Derſelbe beſteht aus 1 Stab,

( Fortſegynge ) linjen trup pent.

iſt im Frieden 38. Offiziere und 785 Unteroffiziere und Soldaten , im Kriege 62 pffiziere , - 1465 Unteroffiziere

4 Traincompagnieen und 4 Handwerkercompagnieen , und

Die Linientruppen beſtehen aus 64 Linieninfanterie- und Soldaten ſtart,

Genie . Jedes Genieregiment. beſteht aus i Stab, regimentern , 20 leichten Infanterieregimentern ; 48 Cas valerieregimentern ; 8 Fußartillerieregimentern , 4 reit. 3 Bataillonen und dem Cadrę einer Depotcompagnie ;

Artillerieregimentern , 1 Pontonnierbataillon , 12 Hands iedes Bataillon aus 8 Compagnieen,nämlich 2 Mineurs

nt zählt 117 werfercompagnieen, 1 Buchſenmacherсompagnie, 8 Trains und 6 reSappeurcompagnieen . Jedes Regime Offizie , 480 ( im Kriege 624 ) Unteroffiziere, 1992 (im Escadronen ; endlich 3 Venieregimentern . Dazu kommen noch 5 fremde Infanterjeregimenter, Kriege 3000) Soldaten zc. Dazu kommt das Corps nåmlid 4 Schweizerregimenter und das Regiment Hos royal du génie,welches 407. Offiziereund 500 Em -

ployés zählt. e ( Das Náher über den Beſtand der Regimenter , Compagnieen ?c. . iſt in Nr. 1-3derA. M.3.von en . ) 1826 enthalt terie Corpo der Ingenieur - Geographen . Daſſelbe undInfan 3 Bataillonen ), jedes Bataillon aus 8 Compag . niçen ( nämlich 1 Grenadier : oder Carabinier : 1 Volti: sählt 3 Oberſten ,3 Oberſtlieutenante, 9 Escadronschefs, geur- und 6 Fúſiliers oder Chaſſeurcompagnieen .) Jedes | 18Capitaine irKlaffe, 18 Capitaine2r Klaſſe, 10 lieu :

benlobe,

Die finientruppen haben keine Brigades und Divis . Jedes Regiment beſteht aus 1 Stab ſionseintheilung,

Regiment zählt 88 Offiziere, 359 Unteroffiziere, und an tenante, 4 Unterlieutenante und 4 Eleven - Unterlieute Soldaten und Spielleuten 2c, 1428 auf dem Friedens: Cavalerie. Von den 48 Cavalerieregimentern ſind

fuße, 2388 auf dem Kriegsfuße,

nante

zuſammen 69 Kópfe.

Zruppen außer der finie . Gendarmerie . Sie beſteht 1) aus der Eliten :

6 Huſarenregimenter . Jedes Regimentbeſteht Gendarmerie , welche für den Dienſt der föniglichen Res ſeurs 2 1 und und2Escadronen,wobei Stab und 6 Escadronen **); es zählt 65 Offiziere,ſidenzenbeſtimmt iſt: 1. Stabfiztere aus und Gendarmen ;167 Unteroffiziere, ſodannan soldaten 2c. im Frieden 16 Offiziere und 301 Unterof -

486 , im Kriege 708 bei der ſchweren und 804 bei der 2) aus 24 Legionen für den Dienſt der Departements und der Seebezirfe, welche in Compagnieen , lieutenancen

Fußartillerieregiment beſteht aus und Brigaden eingetheiltſind: 24 Legionschef8 ( Obers 1 Stab und 20 Compagnieen ;jedes Regiment reitender ten und Oberſtlieutenante),92Compagniecommandans Artilerie aus 1 Stab und 8 Compagnieen ; pas Pons ten . (Escadronschefs und Capitaine), 24 Capitainlieue tonnierbataillon aus 1 Stabund 11 Compagnieen ; jede tenante,, 354 kieutenante, 923ahlmeiſter,zuſammen 586 Trainescadron aus1 Stab und 8 ( im Kriege 16) Com Offiziere , ſodann 533Wachtmeiſter, 1067 Brigadiere pagnieen . Ein Fußregiment zählt 95 O fiziere,423Uns und 8000. Trompeter und Genparmen zu Pferd , und n lerierie. Artil . Jedes n Savale leichte

teroffiziere, an Soldaten undHandwerker uc. 1538 im Frieben, 2138 im Kriege; ein reitendes Regiment 48 Offiziere , 179 Unteroffiziere, 416 (im Kriege 656 ) Ra: Dazu kommt noch der beſondere Stab

216 Wadtmeiſter , 434 Brigadiere und 3250 Gendarmen H Fuß; — 3) ausderkönigl. Gendarmerie zu Paris : i Stab und6 Compagnieen , wobei 42 Offiziere ,569 Gendarmen zuPferd und 917 Gendarmen zu Fuß;;. -

4 ) aus einer Compagnie für die Colonieen : 6 Offiziere *) Die britten Batafữone ber leichten Infanterieregimenter fino und 156 Gendarmen ; 5) aus dem Bataillon Corſica : 21 Offiziere und 400 Gendarmen . Die ganze Gens errichtet. nicht erier egimenter fehlen nody zur Zeit die darmerie záhlt hiernach 672 Offiziere, 15,833 Unteroffi: ** ) großenth Einem eils der Baval Theil noch noniere 2c. +

5. u. 6. Escadron .

jiere und Gendarmen .

388

387

Sebentarcompagnieer. Nach einer Orbottnang Strafcompagnieen . Dieſer Compagnieen (welche vom 25. März 1818 erhielten ( in Folge der durch das durch, Drdonnan; vom 1. April 1818 organiſirt wurden) Recrutirungsgeſetz der Benennung ,, Veteranen " geges Find gegenwärtig 8 , nåmlich 4 Fuſiliersund 4 Pionniers benen neuen Bedeutung) die Compagnieen der veteras compagnieen, wobei 40 Offiziere. Die Zahl der Soldaten nen Unteroffiziere, Fúſiliere und Kanoniere den Namen : iſt unbeſtimmt. „ 1 Compagnieen der ſedentaren Unteroffiziere, Füſiliere Geſundheitsdienſt und Militarſpitåler. It

Dieſelben beſtehen aus 13 Artil Folge der Organiſation vom 18. Sept. 1824 (f. Nr. 35

und Ranoniere. "

Seriecompagnieen , 1 Compagnie Unteroffiziere von der der A. M. 3. von 1826 ) find, außer den Geſundheitss

Garde , 10 Compagnieen Unteroffiziere von der Linie , beamten bei den Regimentern, 90 Aerzte, 957 Wundärzte, 1 Compagnie Fúſiliere von der Garde , 32 Compags 286 Apotheker, zuſammen 1333 officiers de santé ,

nieen Füſilierevon der finie, zuſammen 57 Compag, Tobann 153 Verwaltungsbeamten der Spitåler, und 550 nieen , wobei 178 Offiziere , 5708 Unteroffiziere und ſtändige Militárfrankenwärter ( außer einer unbeſtimms Soldaten . ten Anzahl unſtåndiger ) angeſtellt.

Zuſammenſtellung der gegenwärtigen Stårke der franzöſiſchen fandmacht. sriegsfu S.

Friedensfuß. Difiziere.

Unteroffis.

Pierde. Dirigiere. Unteroffiz .

u . Soldaten .

Generalitåt , Generalſtab, Feſtungsſtab, Militárintendanz 1886 Königliche Haustruppen

1360 1327

.

Sarde

Infanterie, franzöſiſche

6850 452

frembe Cavalerie Artillerie

Geniecorps

Ingenieurgeographer

21,702 131, 186

1886

1,186 7,230

6850 452

9,247

24,369

2342

19,044

2,196

38

785

232

770

7,949

1515 62 770

69

Gendarmerie

Sedentárcompagnieen Strafcompagnieen Geſundheitsbeamten

Spitäter { Berwaltung .

zuſammen

Generalſumme

Da indeſſen, wie ſchon bemerkt, die dritten Batail.

1360 1327

29,082

2342 1510

Equipagentrain

300 354

672 178 40 1333 153

15,833

18,980

241,740

Pferde.

u. Soldaten .

10,520

5,708

69 672 178 40

300 354

1,186

30,550 202,074

10,726

9,247 40,314 27,098 1,465

39,922 6,604 452

11,405

15,833

10,520

5,708

1333 550

260,720

153

550

45,733 19,009

344,898

-

69,410

363,907

In obiger Zuſammenſtellung ſind übrigens die Na :

lone der meiſten ( 16 ) leichten Infanterieregimenter, Totionalgarden nicht begriffen ,welche zur Kriegszeit wie die 5. u. 6. Escadron eines Theils der Cavalerie- eine beträchtliche Macht für die Bewachung der Grans regimenter noch nicht errichtet ſind , ſo iſt dieſe Stårfelzen und Feſtuugen, ſo wie für die Aufrechthaltung der noch bedeutend unter dem etatsmåßigen Stande. Da Ordnung im Inneren liefern können. Ebenſo find barir

die Regierung gegenwärtig beſchafftigt iſt, die Armee diejenigen Soldaten nicht eingerechnet, welche nadı ihrer auf den etatsmäßigen Friedensſtand zu bringen , To Beabſchiedung und Heimkehr (nach dem Gefeße vom wird ſich derſelbe auf etwa 280,000 , und der Kriegs- 10.März 1818 ) noch im Inneren zur Vertheidigung der ftand auf beiläufig 400,000 Mann erhoben. Feſtungen verwendbar ſind. ( Sdluß folgt. )

Ueber das Avancement in den unteren

Offiziersgraden. (Fortſeg ung. )

aber im Militärſtande kommt von Obert. Sollte indefien das bezeichnete Uebel bereits ſo weit gediehen ſein , daß

eine ſolche, gewiß mächtige Hülfe von Oben nicht ges nugte, dann würde wohl eine mit Strafen verbundene

Wenn das unter A. 4. Geſagte, in Bezug auf mög: Abhülfe gerecht und zweđmåßig ſein . In dieſerBezies liche Entſtehung und Ausbildung eines nicht guten Geic bung aber wurde unſer Syſtem , für alle Nuancen zweds ftes unter dem Offizierscorps eines Regiments, unſer måßig erſcheinender Strafen, Vortheile bieten, welcher

Syſtem als ein Vorwurf treffen ſollte, ſo mußte erwies das entgegengeſeßte gånzlich entbehrt. *) ſen werden , daß mit demſelben gegenjenes Üebel keine Am Schluſſe bieſes Artikels ſagt der Verfaſſer zur Abhůlfe oder fein Zuvorkommen möglich ſei. Nun aber | Begründung nener Vorzüge ſeines Syſtems : Uebers geſchieht bei dieſem Syſteme, gleichwie bei dem anderen, haupt fann der Militardienſt durch die öftere Erneuerung die Ernennung der Stabsoffiziere in der Waffe; und es bietet daſſelbe ferner der beliebigen Berſeßung dieſer ) * Ebenſo werden bei dieſem Syſteme Ehrenſtrafen und Ehren Stabsoffiziere durchaus feine Schranken ." Das Gute belohnungen der Regimenter in hobem Grade illuſoriſ feia .

389

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des Perſonals in den einzelnen Abtheilungen nur gewists werben, als burch partielle, oft nur nach langen Jahren nen , durch das beſtåndige Beiſammenſein derſelben Pers eintretende Avancementsverſegungen . In der leßten Hålfte von A. 6. , ſo wie unter A. 12. , ſonen nur verlieren ; ſo vortheilhaft es auch, wenn die

menſchliche Schwachheit nicht wäre, in mancher Hinſicht findet der Verfaffer ſein Syſtem auch dadurch vor dem ſein würde, wenn dieſelben Vorgeſeßten recht lange dies unſrigen zuempfehlen, daß bei jenem ein partieller Gars felben Untergebenen hätten .“ X. 5., A. 6 zur Hälfte, niſonswechſel der Individuen ſtatthabe. Die Vortheile A. 10. u. 11. ſind nähere Ausführungen dieſer Behaups eines ſolchen Garniſonswechſels werden hierbei unter den fung. Sie verbreiten ſich über die Vorzüge eines Haus zwei Geſichtspuncten der Billigkeit gegen die Einzelnen figeren Perſonalwechſels in den Regimentern in folgens und des Dienſtlichen Intereſſes entwickelt. Wir fürchten

ben Beziehungen : Gleichförmigkeit in der Ausübung des indeffen, daß dieſe Vortheile, durch Avancementsverſes Dienſtes; Eintracht und Cameradſchaftlichkeit unter den Offizieren ; vielſeitigere Beurtheilung der Fähigkeiten des einzelnen Offiziers; vielſeitigere Ausbildung deſſelben in verſchiedenen Schulen ; Verhütung dauernder Bedrůduns

Bungen , da die Fälle z. B. gegenwärtig,nicht ſelten ſind, daß ein Individuum 15 Jahre und darüber in derſelben charge verbleibt, nur ſehr unvollkommen erzielt werden důrften. Zur radicalen Berhütung aber aller, mit einem

gen oder unverdienter Begünſtigungen Einzelner.

långeren Aufenthalte derſelben Individuen in derſelben

Hinſichtlich des Augemeinen erwiedern wir hier, daß, Garniſon verbundenen Nachtheile, mochten wir dagegen wenn wir die Menſchen nehmen, wie ſie ſind, Dortheile und Nachtheile eines långeren Beiſammenſeins derſelben Individuen in einem Dienſtverhältniſſe ſich wenigſtens balanciren werden. Die Menſchen als durchaus gut

ein anderes , ſehr einfaches Mittel,nåmlich einen perios biſchen Garniſonswechſel der Regimenter in Vorſchlag bringen ; bei Annahme dieſes Mittels würde jedod das Syſtem unſeres Gegners dem beabſichtigten wohlthtigen

angenommen , müßte ein ſolches Beiſammenſein in direcs zweste wenigſtens theilweiſe entgegenwirken. Uebrigens haft ſein . Unzunehmen aber, daß daſſelbe für den Dienſt geführte Beiſpiel der ſibiriſchen und oſtindiſchen Garnis

tem Verhältniſſe mit ſeiner Dauer dem Dienſte vortheils glauben wir noch bemerten zu müſſen, daß das hier ans abſolut nachtheilig ſei, hieße eine Ueberzahl wenigſtens ſonen , welches dazu dienen rol , die Billigfeit partieller

nachläſſiger Individuen annehmen. Dieß als allgemeine Garniſonswechſel der Individuen anſdaulichzu machen, Erwiederung auf das Augemeine , wobei wir von den für die Sadie unſeres Gegners nicht glüdlich gewählt beſonderen Verhältniſſen des Militárdienſtes vor der ſein möchte. Ganz unwiütührlid, hat nåmlich hierbei der Gedanke an einen beglúdten , neuavancirten Obers Hand gånzlid) abſtrahiren Geben wirnun zu den.einzelnen Puncten über, To lieutenant der Armee

Suwarows in Italien, welcher im

möchte zuerſt die Gleid förmigkeit in der A'us Begriffe ſtånde,auf eigene Koſten (nad B. 2.) von übung des Dienſt es bei den verſchiedenen Regis Lurin oder Mailand nach Kamtſchatta abzureifen, uns mentern,

in ſo weit dieſelbe wünfdhenswertherfdjeinen ſere Heiterkeit-rege gemacht. In dieſer Stimmung mddy,

konnte, durch die beſtehenden Reglementsund durd dieten wir behaupten ,daß bei einer ähnlichen Aufſicht der Brigadiere und Diviſionare, nudohne die von Oſtindien nach Nord- Canada derFau Verſebung wobtnicht

Hülfe partieller Verſekungen einzelner Subalternen , wohl undenkbarwäre, daß der Neuangekommene durch ein neues Avancement, etwa nach Van Diemens land wies 3

und der abreiſen mußte. Der Umſtand, daß jene armen fibis Gintracht erſcheinen. hinlänglid, geſiøert eit unter den Offizieren eines haftlichk Cameradſc Dienſtes dürfen mit nåherer Bekanntſchaft derſelben riſchen und oſtindiſchen Garniſonen unter B. 2.,woſie

nuter ſich wohl nicht verwechſelt werden . Dieſe Dor: I allerdings incommodiren , wieder ihremSchickſale übers züge eines Offizierscorps beſtehen unabhängig von aller laffen werden, kann hier nicht entſchuldigen . ( Schluß folgt. ) näheren Bekanntſchaft, und grünben ſich allein auf den

Grad und die Augemeinheit einer richtigen Erkenntniß Offiziersſtandes insbeſondere. Anmaßungen einzelner der Würde des Muitárſtandes überhaupt, und jener des

Ankündigung

Regimenter aber konnten nur durch ſolche Gründe ents ſtehen , bei deren Daſein ſie aud, beſtehen würden, trotz

fortificatoriſcher Modelle , zum Gebrauche für Militar dhulen und Regimente bibliotheten.

Eine Oberflächliche spenntniß der Kriegsbaukunft iniſtfodenfernHerrn partiellen Verſeßungen . - Die Behauptung, daß dem ofizierenber Infanterie, CavalerieundArtillerie von Offizier ein håufigerer Wechſel ſeiner Commandeure Ges wichtigkeit, als es zur allgemeinen militäriſchen Bildung gehört, legenheit zu einer vielſeitiger? n Schule gebe, den ungefähren Werth eines plaget beurtheilen zu können , um dem möchte wohl einigen Grund für ſich haben ; obgleich die zufolge den wahrſcheinlichen Einfluß deſſelben auf das Kriegstheas Qualitåt hier die Quantität bei Weitem überreicht. Daß ter ober auf mögliche Kriegsbegebenheiten zu beſtimmen . Bringt

aber zur Beurtheilung der Fåhigkeiten eines man ferner in Anſchlag, daß die Scenntniß der Grundprincipien des Ingriffes und der Vertheidigung der Präge dem Offizier jeder Waffe Dffiziers zum Stabsoffiziere 8-10, conſecutive ſehr wünſchenswerth ift, theils um den Untheil tennen zu lernen , Commandeure dieſelben Dienſte leiſten dürften , wie den feine Waffe am Feſtungstriege nimmt, theils um ſich vorzus deren 16-20, ſcheint uns ſo wenig einen Beweis zu bereiten, einen Ungriff oder eine Bertheidigung bereinſt als Chef erfordern , als unſere endliche Gegenbehauptung, daß zu leiten , bringt man , fagen wir, dieſe Kenntniß in unſchlag, die

Bedrůđunger oder Begů nſtigungen einzelner nicht füglidy zu erlangen iſt, wenn man nicht die Grundſäge tennt,

Dffiziere durch ihre Stabsoffiziere in einem nach denen Feſtungen erbaut werden , fo der mußKriegsbaukunſt das Intereſſe, nimmt, welches der Nichtingenieur 'an dem Studium wohlgeordneten Dienſte durch andere Mittel verbåtet um ein Bedeutendes geſteigertwerden .

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Wenn nun aber diefel Stubiun nod nicht To allgemein Verbreis und fortidreiten der fortificatoriſchen Biffenfchaft felbft erhält. tet wurde, als es feine fo eben bezeichnete Wichtigkeit verdient, Yo Jeder Befeſtigung folgt endlich eine möglichſt vollſtändige Litera: war dieſer Mangel hauptſächlich darin begründet, daß die fortifica- tur, damit der Lerer im Stande ſei, die Quellen zu verfolgen, aus toriſchen Schriftfteller nicht immer den Grad von Popularität in

denen der Verfaſſer ſchöpfte,

ihre Darſtellungen zu legen bemüht waren , der nothwendig iſt, wenn man von Nichtingenieuren perſtanden werden will, Befano ſich unter legteren auch wirkuich Einer oder der andere , der ſich die Fähigkeit aneignete, in den Geiſt der verſchiedenen Befeſtis gungsmethoden einzudringen , ſo war dazu ein Uufwand von Zeit erforderlich , der dem Studium der anderweitigen militäriſchen Wiſenſchaften , dem Nichtingenieur eben ſo wichtig , nothwendig

Was den Gebrauch und die Anwendung dieſer Modelle betrifft, To mag hier noch Foigendes ſeinen Plat finden ; Dir Ingenieuroffizier braucht keine Modelle , denn er iſt mit der Sprache der fortificatoriſchen Zeichnung in dem Grade pertraut, daß ein Blick auf den oprliegenden Niß hinreicht, alle fortificato: riſche Verhältniſſe in ihrer Wechſelwirkung klar zu erkennen. Un ders verhält es ſich mit denen , die nicht Ingenieure ſind. Sie können die Befeſtigungskunſt nur aus einem allgemeinen Geſichts

brudh thun mußte,

Seit längerer Zeit iſt man daher bemüht geweſen , das Studium puncte treiben, und die Zeit, welche ſie dem Studium dieſer Biſa der Fortification abzukürzen und sem Laien anſchaulicher zu machen. Lenſchaft zu widmen im Stande find , reicht nicht hin , ihnen die Zu den vorzüglichſten Mittein , dieſen Zweck zu erreichen, zählte man Gewandtheit des Ingenieurs in Duifaſſung fortificatoriſcher Ges von jeher plaſtiſche Darſtellungen pon den zu erörternden Gegen genſtände zu perſchaffen ; mit einem Worte , ihrem Huffaſſungs ſtänden , und wenn man fich derſelben noch nicht so allgemein bez vermögen muß man in dieſem Falle zu Hülfe kommen , und dieß

diente, als es bas Intereffe: der Wiſſenſchaft wünſchen ließ, fo war diefer Uebelſtand hauptſächlich in dem großen Koſtenaufwande bes gründet , den die anfertigung fortificatoriſcher Modelle erfordert, Der Unkauf derſelben war daher bis dahin nur den größeren mis litäriſchen Lehranſtalten geſtattet, die für ein einziges Modell oft

Die plaſtiſche Darſtellung der vorzüglichſten Befiftigungsſyſteme, welche ſeit Erfindung des Schießpulpers an das licht traten, war

geſchieht durch plaſtiſche Darſtellungen, Verhältniſſe, die der Lehret oder das Lehrbuch pielleicht zum Gegenſtande langerErörterungen maat , ' werden dem Lernenden durch einen Blick auf das Modell in einem Grade begreiflich, wie ſte Der Lehreç zu geben nicht im Stande iſt: es wird alſo pon beiden Seiten Zeit und Mühe er: (part und deß Zwecê poukommener erreidt. Wollte man hier den Einwurf machen , daß die plaſtiſche Unſchauung des Wiſſenſchaft: lichen die Thätigkeit des Geiftes beſchränte, ſo ermiedern wir, das der Offizier der Linie menç zu treiben hat, wie Fortification, $ aß ferner mit einem langwierigen Studium , deſſen gange Sendeng keine andere iſt, als die Combinationsgabe zu ſcharfen, einem Sols

alſo die zu löſende äufgabe .

daten felten gebient iſt, und daß unter dieſen Umſtänden das Rittel

3—400 Ribir. zahlten ,

Der Perfaſſer beſchloß daher den Verſuch , Modelle beraubzus geben , die durch Wohifeilheit und Vollſtändigkeit einem längſt gefühlten Mangel abhelfen ſollten .

Nachdem der Verfaſſer die Vorzüge und Mängel der perfchies wohlſtets dasbeſte bleiben dürfte, welches am kürzeſten zum Zieleführt. denen Befeſtigungsſyſteme und ihren Einfluß auf das Fortſchreiten Se. Excellenz der königlidi preußiſche Kriegsminiſter, General der Wiſſen'chaft wobl erwogen, entſchied er fich für die Darſtellung der Infanterie, Hr. d. pate, veranlaßie, nachdem ihm Plan und folgender Befeſtigungen : 16 Modell : Ulbrecht Dürers Manieren. 26 Modell : Manieren der Staliener,

36 Modell: Manier von Freitag ( uit: Holländiſch. ) 46 Modell: 1te Manier pon Söhorn ( Neu : Bolländiſch. ) 58 Modell: Syftem von Landsberg. 68 Modell ; Manier pon pagan , 78 Modell :

1te Manier von Vauban.

88 Model :

3te Manier von Vauban .

96 Modell: Manier von Cormontaigne, nebſt den Zuſägen beg Inaenieurſchule zu Mezieres.

108 Modell : Syftem pon Montalembert. 116 Modell: 126 Model ;

Manier pon Spebel. Syſtem von Rimpler.

Zweck obiger Modelle vorgelegt war , die Herausgabe derſelben , indem er den Vorſchuß der zur Unfertigung der Formen nöthigen Summen befahl.

Ein vollſtändiges Eremplar jener plaſtiſchen Darſtellungen, bes ſtehend aus 12 Modellen nebſt einem erläuternden Sandbuche und 18 großen fortificatoriſchen Riſſen , koſtet 50 Riblr. Courant. Wer dieſen Preis mit ben Mobelen pergleicht, und nur einigermaßen

mit Urbeiten dieſer Art bekannt iſt, wird eingeſtehen, daß derſelbe ſo niedrig wie irgend möglich geſtellt iſt. Da aber der Einzelnę felten oder nie im Stande ift, 50 Rthlr . für ein Wert hinzugeben , ſo kann auch das in Rede ftehende nuț Gegenſtand für Bibliotheken ſein, In den meiſten deutſchen Urmeen ſind die reſpect, Regimenter mit Bibliotheken verſehen . Für ſie iſt obiges Werk vorzugsweiſe

Dieſe Modelle ſind in hölzernen Formen , aus einer beſonders beſtimmt, und der Berfaſſer darf hoffen , durch daſſelbebeſonders dazu componirten Maſſe gepreßt, und überdem in hölzerne Rahmen da eine weſentliche Lücke außzufüllen, wo die localverhältniſſeet

eingefaßt, wodurch ihre Haltbarkeit nichts zu wünichen übrig läßt. nicht geſtatten , daß ſich der Leſer das Theoretiſch Eriernte durch die Sie ſind ferner in einem bölzernen Verſchluß aufgenommen und plaſtichen Berhältniſſe einer wirklichen Feſtung verſinnliche. nügliche ,UnwendungbeiCadetten wird dasWerteine . Ferner auf das ſauberfte Terrainumanalog, dem wirklichen Delfarben, mit oder bei anderweitigen und Ingenieurſchulen , ArtillerieEin: corps die geringfügigſten iſt groß genug, Ihr Maßſtab colorirt. Militärbildungsanſtalten finden, wo Striegsbaukunft einGegenſtand zelnheiten zur deutlichen und beſtimmten Anſicht zu bringen. Jedes Modell , ſei es noch ſo vollſtändig , erhält indeſſen erft des Vortrages iſt, denn ſeinem Schüler wiſſenſchaftliche Ideen durch

feine wahre Bedeutſamkeitdurch die Erläuterungen, der Lehrer plaſtiſche Unſchauung verdeutlichen zu können,iſt Erieichterung Bervollkommnung erfahrene oder das Pehrbuch dem Lernenden über daſſelbe ertbeitt.die Daher ſind und des Vortragen , die jeder eine Bebreç denn auch bie modelle durch ein Handbuch begleitet, in welchem anerkennen wird. die Entſtehung, Þervollkommnung, die Möglichkeit der Unwendung,

die Conſtruction, so wie die Vorzüge uno Mängel der, burde die

Beftellungen ſind unter folgender Abreffe einzuſenden : Un perrn u. Zaſtrow zu Potsdam .

Modelle dargeſtellten Befeſtigungen , kurz und bündig , dem Ges fichtskreiſe eines Nichtingenieurs angemeſſen, erläutert werden . Zu dieſem Handbuche gehören ferner auch die Grundriſſe der Modelle, Indem nun der Leſer Zeichnung und Modell miteinander pergleicht,

wird ihm Gelegenheit gegeben , ſich die Fähigkeit anzueignen, aus

Milită

: Chronik.

Frankreich. Der Meſſager des Chambres vom 1. Junigibt die,

demrundriſſe den Geiſt der Befeſtigungſchnell zu verſtehen und wiees ſcheint, amtliche Verſicherung, daß, wenn, in Folgeder Bera : fn ſich aufzunehmen , eineFähigkeit, die durchaus nothwendig iſt, thungen des Oberkojegérathi, Reductionen bei der Armee ſtattfinden wenn man mit einiger Leichtigkeit fortificatoriſche Werke leſen will, ſollten , dieſelben nur allmählid und ohne einen weſentlidin Einfluß die aber bis dahin nur bei Ingenieuren von Metier angetroffen wird auf das Woancement porgenommen werden würden ; pon der Ubſchafa

Die perfdledenenBefeſtigungenſindferner in dem Sandbuche fung zweier Grade in der Armee (der Oberſtlieutenante und unters hiſtoriſch geordnet, und in einen wiſſenſchaftlichen Zuſamnienhang | lieutenante), ſei übrigens in dem gedachten Nathe nie die Nede gerde:

gebracht, woburch der Leſer einen Ueberblid über das Entſtehen I len , und das in dieſer Beziehung perbreitete Gerücht ſei grundlos. Redigirt unter Verantwortlidtcit der Berlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt , uiiù in deſen Offijin gedruckt.

Samstag, Nr. 50.

21. Juni 1828

Allgemeine Militar : Zeitung. Statiſtiſche Ueberſicht des Militäretats von Frankreich im Jahr 1828 . ( Sqluß. )

dieſes Inſtitut enthalten die Nr. 4 u. 5 der A. M. 3. Comités. Die ſpeziellen und berathenden Comité's

von 1828. )

bei jeder der Waffen , aus welchen die Armee beſteht,

Materiel, Verwaltung, Militårinſtitute ic. verdanken der Drdonnanz vom 31. März 1820 ihr Das Materiel. Ganz alleit über dieſen Punct iſt der ſein. Dieſe Comité's beſchafftigen ſich mit der Prüfung franzöſiſdie Berfaſſer zuráchaltend, indem er blos bes und Discuſſion der Entwürfe, Antrage, allgemeinen merft, die Armee beſiße ein unerneßliches Materiel an oder beſonderen Gegenſtånde, welche ihnen von dem Geſchůßen und Geſdoſlen, an Brådenequipagen, Puls Kriegsminiſter vorgelegt werden , und jedes ihrer Mits

verwagen, laffeteu , Feldſchmiedeu, an Werkzeugen zum glieder kann ſein motivirtes Gutachten geben und ſols

Angriff und zur Bertheidigung der Feſtungen ,für die ches direct an den Miniſter einſenden. – Die Comité's Artillerie- und Geniearſenale und für die Lagerung, der Artillerie und des Genie find permanent ; ſie ſind an die Stelle der in den Sabren 1815 H. 1817 errich , ſodann an Zelten , Holz, Eiſen u . ſ. w . Militår budget. Die Ausgaben des Kriegsminis teten Centralcomité's der Artillerie und der Fortificas steriums betragen jährlich zwiſchen 200 und 210 Mill. tionen getreten . - Die Comité's der Infanterie, der

Franfen, alſo beinahe ein Fünftel der Staatseinnahmen. Cavalerie und der Gendarmerie werden nach der Ins riegs rainiſterium . Die Geſchäffte deſſelben find ſpicirung dieſer Waffen verſammelt. Es ſind jest 8 jeßt zwiſchen dem Sriegsminiſter und dem Generaldirecs folcher Comité's , nämlich 1 ) comité de la guerre, tor des Perſonnellen, welcher zunächſt unter dem Daus phin ſteht, vertheilt. Außer den beſonderen Cabinetten des Kriegsminiſters und des Generaldirectors beſtehen 5 Bureaur für das Generalſecretariat ; 2 Bureaur, wels che der Kriegsminiſter ſelbit dirigirt ( für Sold, Revuen,

welches unter dem Vorfiße des Kriegsminiſters aus 4 Staatsråthen , 4 Requetenmeiſtern , 2 Auditoren und i Secretár beſteht und über alle Angelegenheiten beraths rolagt, welche ihm der Miniſter im Intereſſe des Staas tes und der Kriegsverwaltung zu úbertragen für gut Montirung, Pferderúſtung, militarbetten ); 6 Bureaur findet; - . 22 ) comité du dépôt de la guerre, aus für das Perſonnel; 1 Bureau für das Perſonnel und i Generallieutenant, 1 Marechal descamp, 4 Oberſten -

Materiel der Artillerie; 1 Bureau für das Perſonnel vom Corps der Ingenieurgeographen , 2 Oberſten vom die Naturalverpflegung , Hoſpitaler und Militårtrands 3) comité d'infanterie, beſtehend aus 3 Generatieus

und Materiel des Genie; 1 Diviſion mit 5 Bureaur für Corps des Generalſtabs und 1 Secretár beſtehend; porte ; 1 Diviſion mit 2 Bureaur für das Rechnungos tenanten , 2 Marechaur : des camp (aus der Zahl der weſen und die Penſionen. Die Generaldirection der Áo Generalinſpectoren der Waffe von demſelben Jahre ) , -

miniſtration, (welcher der gegenwärtige Kriegsminiſter und i Secretár; - 4 ) comité de cavalerie, eben ſo 5) comité de gendarmerie, eben de Caur früher vorſtand) iſt aufgehoben . - Im Uebris zuſammengefeßt; ſo zuſammengeſett; dieſes Comité tann mehrere Offiziere

gen vergl. Nr. 3 der A. M. 3. von 1826 .

Oberfriegsrath (conseil supérieur de la der Armee, deren Renntniffe ihm von Nußen fein fons guerre.) Ueber dieſe nicht verwaltende, ſondern blos nen, mit beiziehen ; - 6)"comité de l'artillerie , bes berathende Behörde ( den militäriſchen Staatsrath ), Itebend aus 1 Generallieutenant, Generalinſpector des welche unter dem Vorſiße des Dauphin aus 3 Marſdål. Centraldienſtes , als Präfident, 3 Generallieuter antert, len, 12 Generallieutenanten , 2 Militárintendanten und 3 Marechaur ,de's camp ind i Secretár; ein Centrals 3

einem Marechal descamp, al Secretár, beſteht, vergl. depot der Artillerieſteht unter der Direction des pras fidirenden Generallieutenants ; - 7 ) comité du genie, Nr. 18 der A. M: 3. von 1828 . Kriegsarchiv . (Dépôt de la guerre.) Bei dems beſtehend aus1 Generallieutenant, Generalinſpector des .

ſelben ſind i Generallieutenant ( Generaldirector), 2 Centraldienſtes, als Präſident, 2 Generalieutenanten ,

Marechaur-de- camp, 6 Oberſten , 4 Oberſtlieutenante, 5 Marechaur -descamp, 1 Secretår und 1 Secretárgebül 9 Bataillons-oder Escadronschefs und 4 Capitaine, fen; unter der Direction des Präſidenten ſteht das Des 2

-

zuſammen 26 Offiziere angeſtellt. ( Das Nähere über Pot der Fortificationen und der Plane; - 8 ) comité du

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corps royald'état- major , welches aus 2 Marechaurs | dieſe Waffe beſigt; in den anderen Directionen und uns de- camp, 4 Dberſten und í Oberſtlieutenant beſteht.

terdirectionen befinden ſich bros Magazine. -

Hôtel royal des Invalides. Dieſe von Fuds wig XIV . geſtiftete Anſtalt iſt ein Aſyl für vermogens. und heimatbloſe Militárs aller Grade und aller Waffen, welche durch ehrenvolle Dienſte , Alter, Wunden oder Gebrechen zur ferneren Dienſtleiſtung untauglich gewor. den ſind. Das Hotel hat einen Stab, beſtehend aus 1 Gouverneur ( Senerallieutenant ), 1 Commandanten ( Marechal de- camp ) , 1 Oberſt und 4 Adjutanten. Die

den feſten Plaßen und in anderen Städten befindlichen Staſernen, welche ſåmmtlich auf Staatskoſten unters halten werden , können ungefähr 400,000 Mann und 110,000 Pferde faffen. Magazine. Unabhängig von den eben erwähnten Etabliſſements eriſtiren noch andere, welche unter der Aufſicht des Kriegsminiſters oder beſonderer Directionen ſtehen, und welche die Magazinirung und Erhaltung der

Die in

Verwaltung führen 1 Militärintendant, 1 Unterintens Effecten , für welche ſie beſtimmt ſind, zum Gegenſtande dant, 1 Bahlmeiſter. Außerdem ſind 1 secrétaire - géné- haben. Die vorzüglichſten derſelben ſind: 7 Magazine

ral - archiviste , 1 Secretár des Gouverneurs, 1 Geiſt licher mit 3 Kaplanen , 2 Aerzte, 3 Wundárzte, 3 Apos theter, 1.Kranfenauffeber, 1 archiviste , 1 Controleur und í Inſpecteur des Bauweſens angeſtellt. Außer dem bat das Hotel ein großes Verwaltungsconſeil, wel: ches ſich unter dem Vorſige des Kriegsminiſters jährlich verſammelt,Jund aus dem Gouverneur , 2 Pairs von Frankreich , 2 Generalieutenanten, dem Commandanten , z anderen Marechaur- de - camp, den beiden Intendans

der Hoſpitaleffecten zu Paris , Meß , Strasburg, Toulouſe, Nantes , Rennes , Lille; 4 Magazine der Montirungs- und lagerungseffecten zu Paris, Meß, lille und lyon ; 3 Magazine des Pferderů fts zeugs zu Paris , Meß und Strasburg. Sodann find 6 Bezirke ( Paris , lodeve, Milhau , éyon , Meß und Strasburg ) für die Inſpection der Zuchfabrikex , welche die Montirungstücher für die Truppen liefern , angeordnet. Direction der febensmittel und Fourage ten , dem Zahlmeiſter und dem secrétaire - archiviste .

.

beſteht. - Es befinden ſich gegenwärtig 3060 Offiziere, (subsistances militaires.) Sie theilt ſich in die Gens Unteroffiziere und Invaliden in dem Hotel. - Das Hotel hat eine Hülfsanſtalt zu Avignon. Dieſelbe wird von einem Marechal -de - camp commandirt, wel ther 1 Adjutant, 1 Unterintendant, i Zahlmeiſter, 1 Arzt, 1 Wundarzt, 1 Apotheker und 1 Feldprediger unter ſeis nen Befehlen hat. Hofpitaler. Frankreich hat 34 Militárhoſpitaler, nåmlich 27 gewöhnliche , 4 zur Inſtruction ( zu Paris, fille, Strasburg und Mee ) , 3 für Mineralwaſſer (zu Bourbonne, Barreges und Plombieres) und 1 für das hôtel royal des Invalides. In ſåmmtlichen Hoſpita: .

lern ſind ungefähr 10,000 Betten.

.

traladminiſtration, wobei ein Generaldirector ( Generals

lieutenant ) , 2 Chefs ( einer für den Dienſt der lebends mittel, einer für den Dienſt der Fourage ) , 1 Generals recretår und i Raffier, – und in die Diviſionsadininis ſtration , wobei 2 Generalinſpectoren , 2 inspecteurs

particuliers und eine beſtimmte Anzahl von Directoren. Militar dhulen . Außer der Regimentsſchulen bes

ſtehen 6 Militárſchulen, worunter zwei für die allgemeine militariſche Bildung und 4 zur Bildung für einzelne Waffen und Branchen (Applicationsſchulen .) Jene ſind 1 ) die Primár- oder Vorbereitungsſchule zu' la

Zur Kriegszeit Fleche, worin Kinder vom 10. bis zum 16. Jahre in

würden dieſe Hoſpitáler unzureichend ſein, und es muß der Mathematik, der Religion, den ſchönen Wiſſenſchafs ten dann die Civilhoſpitaler , die fliegenden Hoſpitaler ten und der deutſchen Sprache unterrichtet, und dabei und die Ambulancen der Diviſionen und Regimenter fórperlich geübt werden. Dieſe Schule bat 2 Gommans ausbelfen . danten ( 1 Marechal-de -camp und 1 Oberſt ), 1 Batail

Etabliſſements der Artillerie. Frankreich iſt lonschef und 6 Infanteriecapitaine. Es werden darin

il 30

in Bezug auf die Arbeiter und Operationen der Artil. 300 Eleven auf Staatsfoſten und 200 auf Roſten ihrer

ſerie in 22 Derritorialdirectionen und Unterdirectionen Familien unterhalten. (S. Nr. 26 der A. M. 3. von eingetheilt. Es beſikt befißt 6 Eiſenhammer zu Charleville , | 1826.) – - 2 ) Die ſpecielle Militáridule zu St. Meß , Beſançon , Toulouſe , Nantes und Bourges , syr , worin 150 aus der Schule von la Fleche foms 3 Stů ďgieBereien zu Strasburg, Toulon und mende Zöglinge auf Staatskoſten , und außerdem 200 Douay , 16 Pulverfabrifen und Salpeterraffis Penſionåre auf Roſten ihrer Familien unterhalten werden , nerieen zu Erfonne , Charleville, Meß, Lours, Cols und die dem fünftigen Militår erforderliche weitere wiſs mar , Beſançon , Saint - Chamas, Avignon , Loulouſe, ſenſchaftliche Bildung erhalten. Die Zöglinge treten mit Bordeaur, St. Jean d'Angely, Breſt, Pille, St. Omer, dem 16. Jahre ein, mit dem 18. treten ſie als Unterlieus Dijon und lyon, 7 Gewebrfabrifen zu Mezieres, tenante in das ſtehende Heer oder in die Savalerieſdule

Muziz , Klingenthal , Chatellerault, Maubeuge, St. zu Saumur.Die Schule hat 2 Commandanten ( 1 mas Etienne und Culle , und 8 Conſtructionsarſenale rechal -de-camp und 1 Oberſt der Infanterie ), ſodann ( für die Berfertigung der Laffeten , der Wagen und des 1 Oberſtlieutenant, 1 Bataillonschef als Studiendirector, anderen Geråthes der Artillerie) zu Lafere, Meß , Strass 2 andere Bataillonschefs, 1 Capitain als Unterdirector burg, Grenoble, Toulouſe, Rennes, Douay u . Uuronne. der Studien, 8 Infanteriecapitaine, 1 Artilleriecapitain, Etabliſſements des Genie. Dieſe Établiſſements 1 Bataillonschef vom Genie als Lehrer der Fortification, find , nach Verhåltniß der Wichtigkeit der zur Vertheis 1 Lieutenant als zweiten Unterdirector der Studien , 2 digung der Feſtungen und der Grenzen nöthigen Arbeis Lehrer der Topographie. (S. Nr. 29 der A. M. 3. von ten, unter 25 Directionen und Unterdirectionen vertheilt. | 1826.) - Die Applicationsſchulen find 3) die Artils

Das Geniearſenal zu Meß iſt das einzige, welches Feries und Genieſchule zu Met, worin 50 Eleven

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der Artillerie und 20 Eleven des Genie unterrichtet wer. 1 für den eineu Theil enthalten můffert, und außer noch

den. Die Schule hat 2 Commandanten ( 1 Marechal-des einem gleich zu berührenden Falle, nicht leicht irgend camp und 1 Oberſt ), 3 Bataillonschefs der Artillerie und einen anderen denfen fónnen , in welchem nicht ein ſos

2 vom Genie, 4 Capitaine der Artillerie und 4 vom Ges genanntes temporåres Commandiren einzelner Offiziere

nie, 2 lieutenante der Artillerie, 1 Zahlmeiſter 1 Wund zur Dienſtleiſtung bei einem anderen Regimente genus arzt , ſodann 9 Civillehrer , nåmlich 2 für Phyſik und Mathematif, 2 für das militåriſche Zeichnen und Anfo nehmen , 1 für Militárbaukunſt, 1 für Kriegskunſt und Feldfortification , 2 für die Reittunft , i medaniſden Künſtler, außerdem i Bibliothetar, i Conſervator des Laboratoriums der Phyfit und Chemie ac . - 4 ) Die 1

gen würde. Nach dem Syſteme unſeres Gegners wird im Auges meinen der åltere Offizier als der erfahrenere angenoms men und hiernad avancirt; bierauf gründet ſich A. 9. Wir erwiedern , daß nach unſerem Syſteme im Auges meinen der wirklich erfahrenere Offizier avancirt ; nám.

Shule der Ingenieurgeographen im Krieg si lich derjenige,deſſen Regiment, in Folge der meiſten archis , worin 1 Oberſt als Studienchef und Lehrer der Geodeſie, 1 Escadronschef als Lehrer der Topographie, 1 Capitain als febrer des landſchaftzeichnens, jobann 4 Eleven . - 5) Die Schule des Generalſtabs , worin 1 Marechal - de - camp als Commandant, 1 Oberſt als Studiendirector, 1 Bataillonschef, 3 Capitaine, ſos -

Gefechte und Strapagen , vorzugsweiſe Berluſt erlitten bat. Hier nun aber tommen wir auf den, nach dem | Obigen noch zu berührenden Fall. Dieſer Fall würde dann eintreten , wenn ein Regiment durch irgend Ums i ſtånde ſolche Verluſte erlitten båtte, daß es ihm an ers fahrenen oder überhaupt brauchbaren Individuen zur

dann 6 militäriſche febrer mit 3 Gehůlfen und 6 búrs Beſeßung der erledigten Stellen gebråche.

In diefem

Falle nun wåre unſer Syſtem natürlich an ſeiner Gränze; , aber alle Avancementsſyſteme gelten ja überhaupt nur in ſo fern und ſo lange, als ſie mit dem Intereſſe des Dienſtes vereinbar ſind. Nach dieſer näheren Beleuchtung ſammtlicher von ( 1 Marechal -de - camp und 1 Oberſtlieutenant ) , 1 ans

gerliche Lehrer, 3 Aerzte und Wundärzte und 45 Eleven. (S. Nr. 97 u. 98 der A. M. 3. von 1827.) – 6) Die Cavalerieſchule zu Saumur mit 88 Eleven -Unters lieutenanten in 2 Diviſionen . Sie hat 2 Commandanten

deren Oberſtlieutenant, 3 Escadronschefs , 1 Major, 1 unſerem Gegner für ſein Syſtem angeführten Puncte, Feldprediger, 1 Zahlmeiſter, 1 lieutenant d'habillement, 1 Fahnenträger , 2 Wundárzte, rodann i Lehrer der Kriegskunſt, 2 Húlfslehrer, 8 Inſtructoren ( Capis taine ), 3 capitaines-majors, 1 Capitain und 1 lieus .

geben wir nunmehr zu dem Abſchnitte B. über , welcher der Widerlegung der angeblich für unſere Meinung ſpres chenden Gründe gewidmet iſt. Da wir indeſſen unſer syſtem auf keinen dieſer Gründe wirklich ſtúßen , ſo

tenant für die militariſche Reitfunſt.' ( S. Nr. 24 der i tann uns auch jene Widerlegung nur in ſo fern intereſo ( unter B. 2. ) das Geſtåndniß des Vers

A.M.3 . von 1826. )

firen , als ſie

Jedes Artillerie- und Genieregiment hat eine Regis mentsſchule. Ueber die Artillerieſchulen vergleiche Nr. 40-44 der 4. M. 3. von 1826. Die Genieſchulen ſind Jedes Infanteries auf åbnliche Weiſe eingerichtet. und Cavalerieregiment hat eine Schule des gegens feitigen Unterrichtes.

faffers enthält, daß ſein Syſtem für größere Dienſte unausführbar ſei. Daß ein ſolches Geſtåndniß nach to vielen, alſo wenigſtens für die große Maſſe der ſtehens den Heere vergeblichen Bemübungen nur" indirect und mit Stråuben geſchehen fonnte , iſt übrigens natürlich;

-

M a'r i ne.

und aus dieſem Geſichtspunctemüſſen auch die beiden hier gemachten Vorſchlage des Verfaſſers, den unbemits

Das Weſentlich ſte bierüber iſt in Nr. 22 der A. M.3. telten Offizier, bei ſeiner Unfähigkeit die Üeberzugskoſten zu beſtreiten , vom Avancement in einzelnen Fällen auss Dow 1828 mitgetheilt worden. zuſchließen , ) oder auch das Avancement in den unteren Graben etwa in Armeecorps oder in Diviſionen laufen

Ueber das Avancement in den unteren

zu laſſen, betrachtet werden. Bei unſerem Wunſche, ends

Offiziersgraden .

lich zur Sache zu fommen, glauben wir übrigens dieſe

( Schluß. )

Borſchläge ohne weitere Bemerkung dem Urtheile unſes rer leſer überlaſſen zu dürfen .

Daß ein Syſtem , wobei das Avancement nach dem

Im Augemeinen möchten bei Beurtheilung eines

Dienſtalter in derWaffe geht, für Berſeßungen der Avancementsſyſtems folgende drei Puncte zu berüdfich.

Subalternen großere leichtigkeit bietet, als das unſrige tigen ſein : 1 ) das Intereſſe des Dienſtes ; 2) die Bil. auf dem Regimentsverbande berubende, unterliegt feis

nem Zweifel. Der Artikel A. 7. nimmt dieſen Vorzug in Anſpruch ; A. 8. jenen einer größeren leichtigkeit für Einſchiebungen von Offizieren, bei etwa vorzunehmenden Reductionen u. dgl. Indem wir dieſen legteren Vorzug volkommen ſtatuiren , bemerken wir hinſichtlich des erſtes ren , daß , im Falle ſolche Berſegungen für das Wohl des Dienſtes abſolut erbeiſcht werden ſollten , die Rüds Acht für die Einzelnen der höheren Rüdlicht weichen müßte ; daß wir uns aber, außer dem ſchon berúbrten

*) Şier wird bemerkt, daß etwasZehnliches im engliſchen Dienſte

Falle , worin ſolche Verſegungen zugleich eine Strafe

Dienften vergeblid nad einer folchen Xehnlicteit ſuchen würde.

beſtehe, indem es nämlich dort bei einem Regimente , welches zum Iheil in England, zum Theil in Oſtindien ſtehe, einem Offiziere in England geftattet fei, auf ein, ihm nach ſeiner Jour in Indien zutommendes Avancement zu verzichten . Wir können hier durchaus die Wehnlichteit nicht finden ; indem dies ſelbe nur dann beſtehen würde , denn z. B. ein Difizier in Indien eine für ihn in England eröffnete höhere Stelle deßs

wegen nicht einnehmen könnte, weil ihm die Mittel zur Reiſe gebräden. Ohne die avancementsgerebe des engliſchen Diens ftes näher zu tennen, behaupten wir indeſſen, daß man in allen

399

400

ligkeit gegen die Individuen ; 3) eine möglichſt alliges , dieſe Tugendvom Hochſten Intereffe, von der größten mcine Ausführbarkeit. Daß der erſte dieſer drei Puncte Wirkſamkeit iſt, kennen wir ſie unter dem Namen esprit bei Weitem überwiegend iſt, verſteht ſich hierbei von de corps ( militariſcher Gemeingeiſt.) Jened hobe Ins

ſelbſt. In Bezug auf den zweiten Punct haben wir die beiden fragliden Syſteme bereits oben vergliden ; auf den erſten werden wir ſpåter zurücfommen. Nun findet hinſichtlich des dritten Punctes das von uns empfohlene Syſtem keine andere Gränze, als in der Brauchbarkeit der Individuen ; eine Gränze, welche es überhaupt mit

tereſſe des Dienſtes für das Beſtehen dieſer Tugend in den einzelnen Abtheilungen gründet ſich in Allgemeinen darauf, daß der Einzelne überhaupt nur durch ſeine Abs theilung, und in derſelben handelt und wirft; ſpeciell aber gründet ſie ſich vorzüglich darauf, daß der Gute und Ausgezeichnete, welcher ſein Glück und ſeine Ehre

allen denkbaren Avancementsſyſtemen gemein hat. Das mit der ſeines Corps für identiſch bált, eben hierdurch

Syſtem unſeres Gegners aber iſt für größere Dienſte durchaus nicht, für kleinere aber nur im Frieden allges mein ausführbar, da auch für dieſe Dienſte mit dem Kriege gewöhnlich jene Fåüle eintreten, welche die gånzliche Unausführbarkeit bei den erſteren begründen. * )

veranlaßt wird , ſich für die Pflichterfüllung und das ehrenvolle Betragen des noch ungebildeten, bes minder Guten oder minder Ehrliebenden lebhaft zu intereſſiren, und dieſe Reſultate dadurch zu bewirken . Dieſe nöthige Wirkſamfeit aber des Einzelnen auf das Ganze fommt

Wolte man aber ein Syſtem für den Frieden, und ein alſo hier noch zu dem obigen allgemeinen Hauptgrunde anderes für den Krieg annehmen, ſo würden wir, wenn hinzu, und erfordert hier nod ſpeciell eine nicht zu große

auch nicht mit den Worten unſeres Gegners, doch mit Ausdehnung jenes Ganzen, ibm úbereinſtimmend ( B. 1. ) ſagen , daß durch einen Daß aber auch der militariſche Gemeingeiſt, ſo wie ſolchen Wechſel die Intereſſen vieler Individuen jedess jeder andere, eine dauernde Verbindung der Einzelnen mal ſchwer verlebt werden mußten. Wåre man aber erfordere, fann wohl nicht bezweifelt werden. – Vors

biernach auf dieWahl unterzweien Syſtemen beſchränkt, züglichauf dieſe Betrachtungen grundet ſich, zwar nicht ſo würde, bei allen ſonſtigen Vorzugen des einen , deffen hiſtoriſch die Entſtehung, aber doch factiſch das Beſtehen

Unausführbarkeit im Kriege , doch dieſe Wahl für das in faſt allen Militardienſtent, des engeren Regimentos andere entideiden müſſen. verbandes der Dffiziere . Dieſen Verband würde das In Bezug auf den erſten und bei Weitem wichtigſten Syſtem unſeres Gegners aufldſen . An die Stelle der ſo Punct haben wir bereits oben angeführt, daß das Sys fchönen und, namentlich wenn ſich Erinnerungen alten ſtem unſeres Gegners den Helteſten , als den praſumtiv Rubmes an die Fahnen knüpfen , ſo wirkſamen und bes

Erfahrenſten, das unſrige hingegen im Allgemeinen den geiſternden Liebe zum Regimente, würde eine faſt nichtss wirklid, meiſt Verſuchten und Erfahrenen avancirt. Wir fagende Liebe zur Waffe, oder höchſtens zum Dienſte legen jedoch auf dieſen Vorzug feinen hoberen Werth, i treten müſſen , welche ſich in Bezug auf Wirkung, 31 als er verdient; und es genügt uns, wenn man zugibt, jenem Gefühle, das feinem unſerer militariſchen leſer daß ſich in dieſer Hinſicht die Vortheile beider Syſteme fremd ſein wird , verhalten würde, wie stosmopolitiss wenigſtens balanciren.

Das Intereſſe des Dienſtes mus zu Patriotismus. Das von uns empfohlene Sy.

kommt jedoch bier noch in einer ganz anderen Beziehung ſtem hingegen iſt die Grundlage jenes Verbandes, nad zur Sprache.

welchem der offizier ſein Regiment nicht als eine vors

Im Allgemeinen wird nämlic feine Geſammtheit übergebende Station, ſondern vielmehr als eine zweite den Zweck ihrer Vereinigung nur irgend volkommen Heimath betrachtet , an welche ihu , auch bei höherent erreichen , ohne die Tugend des Gemeingeiſtes . Dieſe Ávancements, und bis an das Ende ſeines Lebens uns Tugend 1, bei deren Beſteben der Einzelne rich mit dem auflösbare Bande der Liebe und Anhänglichkeit feſſeli. Ganzen gewiſſermaßen identificirt; bei deren Beſtehen Bei dieſem Syſteme fagt der Kriegsherr bei Errich ,

er in dem Vortheile, dem Glüce und der Ehre dieſes tung eines Regiments, durch Uebergabe der Fahnen, zu Ganzen ſeinen eigenen Vortheil, ſein eigenes Glúđ und deſſen Offizierscorps; ,, Bringt dieſe Fahnen in meinem ſeine eigene Ehre ſudit, zeigt ſich in der Regel bei ſolchen Dienſte zu Ehren und bewahret fie! Die Stellen der Geſammtheiten am dönſten und wirkſamſten , welche Todten, die ihr zu berpeinen haben werdet, will ich aus ein gewiſſes Maß der Größe nicht überſchreiten. Denn euerer Mitte bereßen ; euere oberſte Chefs werde ich

was der Menſch wahrhaft lieben ſoll, das muß er mit euch geben ; ebret ſie als meine Stellvertreter ! Dient den Sinnen wahrnehmen können ; und einer Begeiſterung mir mit Ehre und Treue, und erziehtmir die euch zuges für Abſtractionen ſind nur wenige fåhig . Als politiſche benden jüngeren Cameraden zu denſelben Tugenden ! Belege für dieſe Behauptung erwähnen wir nur hier der

Recapitulirend und ſchließend glauben wir nunmehr

kleinen Staaten des alten Griechenlandsund des flet: Bebaupten zu dürfen , daß von den beiden fraglichen

nen Roms unter den erſten Confuln. Daß übrigens Entſtehung und Beſtehen eines Gemeingeiſtes eine baus ernde Verbindung der Individuen vorausſeßen , bedarf taum der Erwdhuung.. - In dem Militárſtande, worin

Avancementsſyſtemen für die unteren Offizieregşade,das im Regimente jenem in der Waffe bei Weitem vorznziehen fei; weil' 1) das erſtere allgemein , das legs tere nicht allgemein ausführbar iſt, und weil 2 ) das

erſtere, bei gleich billiger Kücficht beider auf die India * ) 216 Beiſpieț mögen hier jene beutſche Staaten des früheren vibuen , dem wohlverſtandenen Intereffe des Dienſtes

Rheinbundes dienen, deren Eruppen zum Chei in Rußland, burchaus gemäß iſt, währenddasandere dieſem Intes zum Iheil in Spanien fochten .

refie in einer ſeiner höchſten Beziehungen widerſpricht.

Redigirt unter Berantwortlidhete dat:Berlagabanduna: 6. m . lists in Darm tadt, und in defin Offlings

Mittwoch ,

Nr . 51 .

25. Juni 1828.

LAT

Allgemeine

Militár - Zeitung.

Ueber die Anwendbarkeit der Percuſſions,

der Unterabtheilung VI. Seite 2011. f. ſtattgefun

denen Unterſuchung, ob und in wie fern durch die Pers

zündungen für Feldgeſchüße.

cuſſionszúndung mittelſt Zůndhůtchen weſentliche Verbeſs ( legte Mittheilung des Hauptmanns v. Metſch über die von ſerungen eintreten , — daß die Verſuche über die Schuß:

ihm bei der großherzogl. ſächlichen Artillerie hierüber angeſtell: weiten ſich widerſprechende Reſultate gegeben haben und ten Berſudhe. ) daß daher die zur Percuſſionszúndung mittelt undhita Auf mehrere, im Laufe des verfloffenen Winters und chen nöthige Pulverladung durch fortgeſepte Verſuche bisher eingegangene Anfragen : in wie weit die Verſuche erſt noch ermittelt werden müſſe. mit Percuſſionszúndungen für die Geſchůkladungen durch

Seit dem Erſcheinen jener Schrift war es nicht

, ver: möglich, diehier erwähnten Verſuche nochzu unterneh che Artillerie großherzogli die Ergebniſſe der fortgeſetten men; das Wenige, was für dieſe Zúndungsart bisher ich ,zu ſeiner Zeit diefortgeſettwordenſeien ſprach

Berſuche in der Allg.Militårzeitung bekannt zu machen , geſchehen konnte , beſtand in der Vervollfommnung der der frå: indem im vorigen Jahre nur ſehr wenige und ſehr uns Zundhůtchen, bei welchen die Zündmaſſe, ſtatt ten weſentliche Verſuche unternommen werden fonnten und beren Papierbeplattung, mit Stanniolplat

bedeckt

ich ferner hoffte, im Laufe des dießjährigen Sommers wurde, welche ſodann, wie die früheren Papierplatten , und Herbſtes den Gegenſtand wieder alles Ernſtes weis mit fadfirniß , und dieß vorzüglich zunächſt der Seiten wände der Hütchen , überzogen werden , und die ſomit

nerfolg zu fannon , in Folge der bei dem großher ter Da ich enmich utiert gegen das Cinbringen der nun avu mtu zoglichen Militårindeſſen ſtattfindenden Einrichtung, daß jeder Feuchtigkeit, ſowohl aus der Atmoſpbare, wissen.de Offizier, je nachdem ihn das Avancement trifft, auch andere Veranlaſſungen gewähren; - und daß manſids

nach Maßgabe der Umſtånde ohne Rückſicht der Waffen gattung in die erledigte Stelle eintritt, ſeit dem 1. Mai dieſes Jahres zurInfanterie verſetzt befinde, und hiermit meinen früheren Wirkungsfreis vollig verlaſſen habe, jo

durch fortgeſette Verſuche vollſtändig überzeugte, daß ſowohl loſes Knallpulver, als auch die daraus verfer tigten Zündungen unter allen im gemeinen Leben vors fommenden, darauf nachtheilig einwirkenden Umſtänden

beeile ich mich , in Gemäßheit des oben erwåhnten Ver. 4 Jahre lang ohne den geringſten Nachtheil aufbewahrt

ſprechens, das Wenige, was ſeitmeiner überdieſen Ges werden können , indem man nicht nur die, im fünften

genſtand erſchienenen Schrift geſchah, noch zu berichten. Abſchnitte jenerSchrift, Seite 334 sub Nr. 8 erwähne ten, ſchon 3 Jahre ohne beſondere Sorgfalt 1. Percuſſionszündung mittelſt 3ůndhůtchen . Aus der , nach S.217, Unterabtheilung:VII, der eben erwähnten Schrift, in Bezug auf die bis dahin durch die Berſuche erhaltenen Reſultate angeſtellten Unterſus chung , ob und welche Mängel bei der Percuſſionszún: dung mittelſt Zündhůtdien ſtattfinden , geht hervor, daß nur der, Taf. 1. Fig . 1. jener Schrift vorgeſchlagene Zündloch ſtollen noch einem ausgedehnten Verſuche bin fichtlich des Ausbrennens des Zündloches unterworfen

aufbewahr: ten Zündungen, ſondern auch das ebenbaſelbſt erwähnte

loſe Knallpulver , leşteres theils neuerdings in Zün. dungen verarbeitet, theils als loſes Pulver, ſebr man, nichfachen Verſuchen unterwarf, bei welchen ſich ſowohl die Zündungen , als das loſe Pulver bis jetzt noch voll kommen gut und brauchbar erhalten haben . Indeffen muß hierbei bemerkt werden , daß dieſes Knallpulver nur aus Chlorfali , Schwefel und Kohle zuſammengefekt iſt, und dagegen andere Miſchungen, als : Chlorfali mit

werden müſſe, daß aber, wenn dieſe Frage, wie es ſich pulveriſirtem gewöhnlichem Schießpulver, – - oder Chlors -

nach der dermaligen Conſtruction des Zündlodhſtollens fali, Salpeter, Schwefel und Koble, oder aud) Lycopodium mit einiger Beſtimmtheit erwarten läßt, befriedigend u. dgl. m ., die man gleichzeitig denſelben Verſuchen uns erledigtiſt, der Einführung dieſer Zündungsart hinſicht- terwarf, ſich nicht ſo vortheilhaft zeigten. Demnach bleibt alſo noch immer die zur Entzüns ſich des Zündapparates nichts Weſentliches mehr im düngsart mittelft Zůndhůtchen nöthige Pulverladung zu ch ſtehe. WegeAuße rdem erhellt aber , ſowohl aus den in jener ermitteln , und ſoðunn der von mir zu dieſer Zündungs .

Schrift mitgetheilten Verſuchen, als auch aus der nach art vorgeſchlagene, mit Kupfer ausgebüchſte ſtåhlerne dias

403

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Zündlochſtollen dem Verſuche zu unterwerfen , wie viel Schúffe daraus gethan werden können , bevor die Kup :

ueber Heerverfaſſungen.

Einrichtungen geben dadurch Be Fortbe Tüchtigkeit ſie ihreinen , wenn ihrer beſonderen ferverbohrung ausgebrannt iſt , woraus ſich alsdann weißVorhandene ergeben wird, ob derſelbe den Anſprüchen, die man an

ihn machen zu müſſen glaubt, in allen Fällen genüge.

Daß dieſe Anſprüche ſehr verſchieden ſind, hiervon babe id, mid) hinlänglich überzeugt ; ohne indeſſen der Sadjefeindlich geſinnt zu erſcheinen, dürfte man wohl nur verlangen können , daß die Kupferverbohrung To viel Schúffe aushalte , als man nach den beſtehenden Erfahrungen auf ein Geſchůß während eines Feldzuges

ſtehen nur vermoge ihrer inneren Güte und unabhångig

auf ſolchen Grundlagen ruht, kann in. Sicherheit jedem Ereigniſſe entgegenſeben .Bon allen Juſtitntionen eines Staates iſt aber keinewichtiger , als die, welche die Heerverfaſſung deſſelben beſtimmen , weil unter ihren Schutzdie' theuerſten Intereſſen eines Volfes , nämlich Ehre, Unabhängigkeit, Sicherheit der Perſonen und des

Eigenthums geſtellt ſind. Wir werfen nundieFrage nisMarimumerechnen fann ; - eswürdeſchondie denen Heerverfaſſungen ndige Felds Anzahl Schúff ,die man auf eine vollſtä chargirung per Geſchůtz als Marimum rechnet, hinrei: dhendſein, da es nur das Werk von hódyſtens einigen minuten iſt,um das Geſchůß mit einem neuen Zünd: /

von der auf: Sind die vorhan Beſchaffenheit , daß ſie die oben ausgeſprodjene Bedins gungerfüllen ? Die Unterſuchung dieſer Frage ſoll der Gegenſtand dieſer Abhandlung ſein. Zur näheren Vers

lodſtollen zu verſchen , und nach dem Verbrauche von ſtändigung bemerfen wir, daß wir unter Heerverfaſſung einer Feldchargirung überflüſſige Zeit dazu vorhanden nidit die taktiſchen Formen , ſondern nur denjenigen

iſt ; indeſſen binid; dennoch ſelbſt der Meinung ,daßdie Theil derſelben verſtanden wiſſen wollen , welcher rich Kupferberbohrung des von mir vorgeſchlagenen Ziinds bei Errichtung und Ergånzung eines Heeres auf das Lochſtollens der größeren Sicherheit wegen die oben an : Perſonnelle bezieht.. gedeutete Summe Schüſſe aushalten můfe, und wenn dieſe Anſicht auch andere mit mir theilen, fo glaube ich

der Hoffnung leben zu dürfen , daß derſelbe rich bei den damit vorzunehmenden Verſuchen vollkommen brauchbar zeigen werde, indem ,nach den bisherigen Erfahrungen ůber das Ausbrennen, der ſeither gebräudsliden kupfer: nen Zündloch tollen , ſich mit Beſtimmtheit erwarten läßt, daß die Kupferverbohrung des hier in Frage ſtehenden

Nur durch Vergleichung, welche wir aus der Maſſe

der vorhandenen Erfahrungen ſchöpfen, können wir das Beſſere erkennen. Die Geſchichte bietet uns in der vors liegenden Beziehung ein bis jetzt unerreidstes Vorbild in den Einrichtungen der Rómer dar; nur durch ſie waren jene friegeriſche Thaten, ihrer beſſeren Zeit angehörig, möglich. Wenn auch hohe Bürgertugenden, große Tas

ſtåhlernen Zündlodſtollens mindeſtens zwei , auch wohl lente ihrer Heerführer, großere Boukommenheit in der Kriegskunſt, eine richtig motivirte Diſciplin , ihnen ein drei der vollſtåndiarten Feldchargirungen aushålt. Joniratrice ter zu ermittelnden Pulverladung durfte Unhounamsicht Show atric Dett . vuofilynfftcit, fo waren

die Beachtung des Pulvers, mit welchem dieBerſuche Soch beſonders die Art der Errichtung und Ergånzung ihrer Heere und die Ausbildung aller phyſiſc hen und angeſtelltwerden , die demſelben eigenthümliche Kraft, morali Menſc ſchen Kräft Abſicht Kriegs hen auf eim in Schnelle der Entzündbarkeit ic. im Vergleiche zu andes und Kampffähigkeit die Grundurſaden jener Thaten, ren Pulverſorten , vorzüglicher Berückſichtigung bedürfen, und führten das bemerkte Uebergewicht herbei , welches beſtanden, daman neuerdings immer mehrdie Erfahrung macht, I io lange vorhielt, als die Urſachen deſſelben verminderte und dagbei den Percuſſionszúndungen die Wirkung des ge: 1 ſich aber auch mit dieſen nad), und nach daß

wohnlichen Schießpulvers, im Vergleiche zu der des

durd,Steinſchlöſſer zc. entzündeten, ſehr verſchieden iſt, endlid, ganz verfdwand. Für die Richtigkeit dieſer Bes

der Urſachen VerfallesDarſtellung Große undmöge To Heeres, der desfolgende des rómiſchen in ſo daß ein ſonſt" ſehr ſtarfes Pulver, burd, Percuſſion hauptung entzündet, rohwächere Leiſtungen thut, während das frů. her ſchwächere Pulver durd dieſe Entzündungsartin flüchtigen Umriſſen , ſpredjen . wat Erziehung des jungen Rómers Schon die erſte der Wirkung dembeſten gleichfommt. Siehe die A. M. 3. varaufberechnet durch Stärkungſeine s Körpers ,ihm , Nr. 39. von 1828. Seite 308 u . f

Der Grund hiervon fann nur in der ſchnelleren Ents zündungder Ladung durch die Percuſſion undindem dadurdy hervorgebrachten ſchnelleren Entwicelungspro:

, beſond durch gymnaſ ers fünftigen tiſche Uebung en eine ule, Kriegerberuf gewandt ihn Vorſch zu geben, für ſeinen

fråftig und zurÉrtragung Kriegsdienſtes geſchi zeßder Kraftgeſuchtwerden, und erſcheint auf dieſe hen Fertigkeiten ausgerüſtete, zum Manne gereifte Jüngs dtzu machen . Der hierdurch mitdes den den Krieger unentbebriis

Art zugleich ſehr einleuchtend. – Die durch fortgefeste ( ling wurde nach ſeinem Eintritte in das Heer durch die Nation madjen

Verſuche zu albelohnungen und offentlichen Auszeichnungen , den Erfahrungen werden darthun, Obbei Ginfübrung der Percuſſionsjúndungen für die Welche der Zapferkeit warteten , zu Großthatenanges

Militärfeuerwaffen nicht eine ganz veränderteTheorie Feuert; überdies fand er ein máchtiges bals zur licht Kriegsdvienſtpf für die Anfertigung des Schießpulvers, angenommen digen und ehrenvollen Erfüllung ſeinerMoti werden müſſe, und nach den bisherigen Reſultatenſteht in dem Gefeße,wornach er nur,nachdemer einer beſtimms

hierin nicht nur eineedeutigung illerwarten daß auch ende tenAnzah von Feldzugen mit Ehren Erſparniß , ,ſonder machenbeigewohnthatte, n auch eine gefahrloſere bAnfert auf öffentllicheAemterÅnſpruch für die Folge eintreten werde. ( Schluß folgt.)

konnte. Eswar

naturgemåß , daß hierdurd, Kraft, Muth und Ehre ,

dieſe mächtigſten Hebel im Menſchen , dieſe lauterſtex

405

CC

Quellen alles Großartigen, geweckt und gefördert wurs | den , und daß dieſe Tugenden , unterſtüßt von der Religioſität, mit welcher ber rómiſche Soldat den ſeinem Feldherrn geleiſteten Eid hielt, und im Verein mit einer mehr ſelbſtthårigen als burch Zwang, herbeigeführten Diſciplin und einem nie durch Spielereien entwürdigten Ernſte, das moraliſche Prinzip auf eine Weiſe feſtigen mußten, daß es kein Brennus auf dem Capitol und fein

406

lichen empor und ſank zum Schlechtert und Schlechteſten herab. Die Geſchichte deſſelben iſt daher ganz dazu geeignet , im vorliegenden Sinne unumſtoßliche Wahrs beiten daraus zu abſtrahiren. Es ergeben ſich deren folgende : 1) Ein Staat iſt nur dann gegen alle Wechſelfåtle

des Schidſals geſichert, wenn er ein nationales Heer beſitzt, das aber nicht blos aus der Hefe des Volkes

Hannibal anle portas zu vernid)ten vermochte. Die beſteht, ſondern aus den Bürgern aller Klaſſen zuſams Rómer damaliger Zeit fonnten wohl geſchlagen, nie mengeſetzt iſt. aber überwunden werden .

2 ) Die Pflicht zum Kriegsdienſte iſt eine allgemeine,

So lange Búrgerſinn und Bürgertugenden ein Ge- welcher ſich auf feine Weiſe und folglich auch nicht durch meingut der Römer waren, und ſo lange das Talent ſei- Stellvertretung entzogen werden kann. 3 ) Keiner darf eine Anſtellung im Staate erhalten , nen Weg durch das Heer nehmen mußte , um an die

Spite zu gelangen, war auch das Heer vortrefflich in bevor er ſeiner Kriegsdienſtpflicht genügt hat. 4) Da die Pflicht zum Kriegsdienſte die erſte und des Bürgers iſt, ſo liegt ihm aud, ob ſie auf wichtigſte nicht ſtern aller Art verdrängt wurden und der Ehrgeiz blos durch eigene Thatfraft, ſondern auch durch andere eine würdige Weiſe zu erfüllen . Er muß daher ſeine Mittel ſeine Befriedigung erſtreben konnte , da betrat phyſiſche Kräfte möglichſt zu entwickeln ſuchen und nicht man nicht mehr die beſdiwerliche Bahn des Kriegers, damit bis zum Eintritte ins Heer warten, ſondern ſchon um zu wichtigen Staatsämtern zu gelangen , und dann von Jugend auf durch geeignete Uebungen diejenigen waren auch friegeriſche Fertigkeiten für diejenigen nicht vollkommenheiten zu erreichen ſtreben , ohne welche es mehr von Bedeutung, welche nicht gerade ihre Baufbahn weder wahre Krieger, noch Bürgertugenden gibt. Jene in dem Heere machen wollten. Von dieſem Zeitpuncte mådhtige Factoren , die den Mann zurSelbſtverläugnung

ſeinen Beſtandtheilen. Als aber jene Tugenden von las

an vernachläſſigten die großen Gefdlechter , die nun erheben und die ihn auch in den ſchwierigſten Momenten

ſchon durch den Ruhm ihrer Vorderen und durch ihren des Lebens nie ſeine Würde vergeſſen laſſen , nåmlich : Reichthum Anſehen erhielten , von Jugend an jene , kraft , Muth und Ehre, múſſen ſchon in dem Knaben

Kórper und Geiſt kråftigende Uebungen , wirften durch auf alle Weiſe gefördert und entwickelt werden . Pflicht dieſes Beiſpiel auf die mittlere Volfsklaſſe, und ſo ers des Staates iſt es, und in ſeinem wohlverſtandenen Ins bielt das Heer nidit mehr aus den edelſten Burgen und tereſſe liegt es, dieſe Beſtrebungen durch entſprechende aus dem Kern des Volfes ſeinen Errat , ſondern es Inſtitutionen hervorzurufen und zu fördern. 5 ) Aus dieſen Vorderſåten folgt, daß da, wo ihre mußte ſich mit der Hefe des Volfes begnügen . Durdi den in den römiſchen Regionen berrſchenden Wahrheiten nicht in Anwendung fommen , wo nåmlich

fråftigen Geiſt, durch die ewigen Kriege, in welche ſie das Heer nur aus dem Póbel zuſammengeſeßt iſt , wo verwidelt waren und welche den friegeriſchen Geiſt aufredit erhielten, durch die Bürgerkriege, welche alle leis denſchaften in Bewegung ſetzten, und durch den Umſtand, daß das einmal vorhandene Gute noch eine Zeit lang vorhålt, wenn auch ſonſt eine Hinneigung zum Sd;lech.

man ſich der Kriegsdienſtpflicht auf irgend eine Weiſe entziehen kann, wo man ein Anſehen im Staate erlans gen fann, ohne vorher ſeiner Kriegsdienſtpflicht genügt zu haben , wo der Bürger nichts thut, um ſich zum Kries gerleben würdig vorzubereiten, wo der Staat nichts thut,

ten eintritt, fam es zwar, daß jene Veränderungen in den friegeriſchen Geiſt ſeiner Bürger zu weden und zu der Bildung und Zuſammenſeßung des Heeres in ihren fördern, kurz wo Philiſterei an die Stelle eines wahren

Folgen nicht ſogleid fühlbar wurden , allein im Verlaufe Bürgerthums tritt, der Staat nicht fortwahrend gegen der Zeiten mußte dieſes unausbleiblich eintreten ; und es Unfälle geſichert iſt, ſondern ſein Fortbeſtehen nur durch geſdah auch. Dieſelben Regionen, in welden ſich früs von ihm unabhångige Ereigviſſe erhålt. – Die Erſcheis

per ade fråftige Månner des Dorfes zuſammendrångten, nungen aller Jahrhunderte und aller Zonen ſpredhen für welche der Stolz des Vaterlandes und der Schrecken die Ridytigkeit dieſer Behauptung.

ſeiner Feinde waren, wurden ſpåterhin der Sammel,

Sehen wir nun, in wie fern ſeit dem Verfalle des

prag des Ausrurfes aller der rómiſchen Herrſchaft uns rómiſchen Reiches die ſo eben abftrahirten Wahrheiten terworfenen Nationen , der Fluch des Vaterlands und in Anwendung gekommen ſind. der Spott jener Barbaren , welche für die Rómer der ep Aus den das rómiſche Reich zertrümmernden Vóſfers beſſeren Zeit ein Gegenſtand der Verachtung waren . wanderungen entwickelte ſid, das Feudalweſen . Seiner Nur bem taftiſchen und ſtrategiſchen Uebergewichte im Natur nach anmaßend und ſelbſtſüchtig, nur Rechte, nie

rómiſchen Heere, dem Golofialent des römiſchen Reiches Pflichten fennend, unterdrüchte es Álles, was unter ihm

B

und dem aus vergangenen Jahrhunderten nachhallenden Ruhme des römiſchen Namens war es zuzuſchreiben, daß die Herrſchaft Roms, von Innen ohne Kraft, ges drangt von Außen , nicht um Jahrhunderte früher in fich zerfiel.

ſtand ; es gab nur Herren und Knechte. Und damit der Adel um ſo geſicherter in dem Beſitze ber von dem Volfe uſurpirten Rechte ſein möge, duldete er nicht, daß irgend Jemand , der nicht zu ſeinem Gefolge gehörte, Waffen tragen durfte. Das Dorf wurde hierdurd auf eine ſolche

Das römiſche Kriegsweſen 'hat ſeinen vollſtändigen Weiſe entwürdigt , daß es, welches in früheren Zeiten Cyclus durdlaufen ; eš ſtieg vom Guten zum Portreff | nur unter den Waffen ſich zu verſammeln gewohnt war

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und nur in ſeinen kriegeriſchen Thaten lebte, in frang-

Frankreich ( 9. Juni. ) Eine königliche Drbonnanz befiehlt,

64 Einienift: die uniform der einieninfanterieTollefür nicht ausreichte, des Adels Macht werden wo diebedroht vollenderZeiten, fein ; trapproth des peores die nämlichesämmtliche um es feit infanterieregimenter mußte, Todesſtrafe mit nen Feinden gegenüber zu bringen.

abſtechende die das auf dem blauen der Kleid. Die Rinopfnummer unterſcheidungszeichen verſchiedenen Corpě. einzige Farbe Der Adel ſtrebte iſt

zwar nad all den Tugenden und Fertigkeiten , in deren Die Generalieutenante von der Artillerie, Grafen v. Anthouars Beſiß ein tứchtiger Krieger ſein muß ; allein bei ſeiner und Chardonnei, und Barone Neigre, Digeon und Bouchu ſind zu

ſtets egoiſtiſchen Tendenz, bei ſeinem Haſchen nach Aben- Generalinſpectoren der Urtillerie, und dieGeneralieutenante theuern und bei ſeiner ûngebundenheit, die ſich faſt nie Montfort, Baron Saro und Vicomte Dode, ſo wie die Generalmajorevor Midjaur und Baudrand zu orën der Oe : einer Kriegszucht unterwerfen ließ , waren ſeine Anſtren nietruppen für pieſes Jahr ernannt Generalinipect worden . gungen ſelten anf das Wohl des Gemeinweſens , mehr Niederlande,Journal der Verſicherung achtbaren ſehr 2000 aber dabin gerichtet, das eigene Vaterland zu zerfleis Mannes (ragt das Nach de la Belgique ) eines ſind ſchon bels rohen . Wie ſehr in den blithendſten Zeiten des Ritter- giſche Soldatin in Folge der beklagenswerthen Uu genkrankheit, thums die unteren Volksklaſſen von friegeriſchen Tugen : welche nun ſeit länger als 13 Jahren unſere Urmee heimſudit, von

den und Fertigkeiten entblößt und wie weit ſelbſt die Blindheit

worden. Betrachtet man nun, daß jeder dieſer Ritterſchaaren von jenem åchten Kriegergeiſte, welcher unglücklichenbefallen eine jährliche Penſion von 127 fl. genießt, To macht dieß die bę eutende Summe von 254,000 ft., welche auf ſolche

ebedem die rómiſchen Legionen durchglühte , entfernt wa- Weiſe dem Staatsichage zur laſt fält, wiewohl dieß immer noch ren, beweiſen die geringen Erfolge, welche die Kreuzzüge ein geringerer Uebelſtand iſt, als eine große Zaht lo nuß106 min: batten, bei welchen die Anzahl nicht nur ins Ungeheuere geopferter, Was man mit Wahrheit Tagen kann , iſt dieß, daß .

ging, ſondern auch alle Leidenſchaften im Menſchen auf das Leiden für eine Landplage angeſehen wers aufregen des Reiches Theilnahmeöffentliche aller Herzte die eigentliche den tann, welche geregt wurden .

muß, mit einander zu wetteifern , um iþr to und ſiealsveranlaſſen Die Kreuzzüge legten aber den erſten Reim zur Aufs ſchnell möglich Grängen zu leben . Bereits iſt allerdinas der löſung des Feudalweſens.

Verarmt kehrte der Ritter Gegenſtand von mehrerenSachverſtändigen ermogen und ſind for

aus dem gelobten lande zurück, allein verwöhnt durch wohl in der localität der Raſernen, als in Kleidung und Diät

orientaliſchen Purus war ihm eine Prachtliebe eigen ges der Soldaten Veränderungen, doch immer bisher ohne hinreiden worden , welche zu befriedigen ihm zu Hauſe die eigenen den Erfolg getroffen worden . Dabei dürfen aber Vaterlandsliebe

infolia keit nicht ſtehen bleiben; man muß im Gegentheit Mittel fehlten. Er griff daher das Eigenthum Anderer und niue Verſuche machen . Das Beſte wäre vielleight, alle Perzte im

an, und ſo entwickelte ſich jenes Stegreifleben und Raub- Lande, unter Unießung eines ehrenvollen Preiſen, zur Theilnahme

. ſten wie dem Volfe unerträglich wurden. Als Gegens gewicht gegen den Adel begünſtigten daher die Groß machtigen das Bürgerthum in den Städten , und der Bürger, herausgefordert von den immerwährenden Råus

in Folge der von ihnen des uebels erklärten, könnte man Todann, ſelbſt aufgeſtellten Theorie, Verſuche in gewiſſen Kaſernen anſtellen . laſſen: Die unter unterſcheidungszeichen die Offiziere der Land Oberoffiziersrang rollen für künftig in zirei Epauletten macht

bereien und Placereien des Adels, erinnerte ſich endlich mit Torſaden beſtehen. ſeiner Mannheit, trat dieſem Fühn entgegen , úberwand Oeſtreich. Kürzlich fah'die Kaiſerſtadt ein militäriſches Schau : ihn nach langen Rimpfen und zerſtórte ſeine Burgen. fpici, difſen fie, in Bezug auf die beſonderen Umſtände, feit vielen

des Scießpulvers und deſſen Anwen- Jahren entbehrt hatte, und welches ein längſt erſehntis Feſt für Erzherzogs Karl,' Erzherzog welches in Wien von Sr. geführt, das rart einrückte, in Paradelöfte, Hoheit dem paiferi. Beziehung den letzten Stof ; denn gegen die Wirkungen des

Die Erfindung bung auf den Krieg gab dem Feudalweſen in militariſcher alle Waffengattungen zu ſein (dien. Das t. t., uhlaninregiment deffelben duten weder Panzer noch Ringmauern. ( Cdluß folgt. )

abmoricirende Şu'arenregiment , das den Namen Sr. maí. des Königs von England trägt, ab, und der durchlauchtigſte Johaber defitirte an der Spiße Teiner -uttanen vor Ihren kaiſerl. Hoheiten den Erzherzoden Fronpring, Franz Karl , Fudwig und Marintilian.

Militär

Chronik.

Die Frauen Erzherzoginnen Henriette und Sophie kaiſeri. boheis

ten waren in Kutchen zugegen. U15 Se. kaiſ, poheit der durch Baiern (4. Juni. ) Se. Maj. der König geruhten der dieblauchtigſte Inhaber die übliche Salutirung gegen die Mitglieder jährigen Eröffnung der Münchener Sohwimmichule beizuwoh : der kaiſerl. Familie machte ,' war alles von Rührung ergriffen. nen , deren Zöhlinge oom Militärſtande verſchiedene Proben ihrer erlangten Ge'chicklichkeit vor den Uugen Sr. Majeſtät ablegten. Der König legte über dieſe Uebungen fowohl, als über das am Schluſſe vorgenommene intereſſante Schwimm :Manöper Feine beſon : 1 dere Zufriedenheit an den Tag ,

Die hehrſten Erinnerungen an die glorreichen Waffenthaten dieſes ausgezeichneten Helden wurden lebendig, und unverkennbar jeigte ſich die fiebe der Soldaten zu ihm. Der Erzherzog ſelbſt isian freudig bewegt, als er nach einer Reihe von Jahren wieder an der Spige ſeiner Truppen erſchien,

Von der Allgemeinen Militårzeitung erſcheinen wöchentlich zwei Nummern und zuweilen lithographirte oder in Kupfer geſtodene Abbildungen, wenn ſolche nothwendig ſind. Die Verſendung geſchieht politeglid durch die Poſt und wochentlich oder monatlich durch den Buchhandel. - Die Beſtellungen müſſen am Ende eines

jeden Semeſters erneuert werden, wenn feine Unterbrechung in der regelmäßigen Zuſendung eintreten ſoll . Der Preis eines halben Jahrgangs, - wenn er durch den Buchhandel oder unmittelbar von dent, mit dem Obers

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1

machungen aller Art offen . Die Einrúgungsgebühren werden für die Zeile mit 1 %, Sgr. oder 4 fr. berechnet. .

i Berantworttidfeit der Betragopandiung! T.X.& cote in Darinftade,'und in deffen ofizin gedruckt.

Redigirt unter

Samstag, Nr . 52 .

28. Juni 1828

pa P

Allgemeine Militar - Zeitung. Ueber die Anwendbarkeit der Percuſſions .

zúndung für Feldgeſdüße. ( Sdluß. ) II. 3 ú ndung mittelſt Percuſſionsſchlagróhren .

flåche der hervorſtehenden Kupfermaſſe und ſtauchte dieſe

mittelſt circa 3000 Schlagen , die man mit einem 9 Pfund ſchweren Schmiedebammer auf den erſteren Hammer that, dergeſtalt zuſammen , daß das Kupfer nur noch 0,58 " über die Oberfläche des Geſchützrohres hervorragte ; ſos dann nahm man einen 1 '/. Pfund ſchweren Hammer

Die in der mehrerwähnten Schrift, Unterabtheilung und ſchlug mittelſt circa 1000 Schlågen , die man auf IV . Seite 273 u . f. ſtattgefundene Unterſuchung der ſich aus den Reſultaten der bis dahin gemachten Verſuche ergebenden Mångel oder Vorzüge der Zündung mittelſt Percuſſionsſchlagróhren zeigt , daß das Berengen der

das bloße Kupfer that, daſſelbe nody um 0,08" zuſam, men , ſo, daß es nun nur 0,50" hoch conver auf der Oberfläche des Gefdjúßrohres hervorſtand und dem An ſcheine nach fid) nid t feſter zuſammenſchlagen ließ .

bisher gebräuchlichen , in Kupfer gebohrten Zündiocher

Der einzige Verſuch , den man bis hierber mit dies

durch die Hammerſchläge einzig ais noch zu beſeitigen- rem Zündlochſtollen machen konnte, beſtand'in dem Ver: der Uebelſtand bei dieſer Zündungsart hervortritt. Feuern von 310 Percuſſionsſchlagröhren . – Bei den Aus dieſem Grunde (dilug id ) den , ebendaſelbſt Taf. erſten 100 Stück hatte ſich der obere Durchmeſſer des III. Fig. 1 dargeſtellten ſtåhlernen Zündlodsſtollen zu Zündloches um 0,03 “ verengt. Es wurde bierauf daſ dieſer Zündungsart vor, und habe Seite 271 u. f. die ſelbe wieder bis zu 0,25 “ erweitert und die übrigen 210 Gründe, welche midy zur Annahme deſſelben bewogen Stick Percuſſionsídlagróhren raſdı hintereinander abs haben , mitgetheilt. - Dennoch deutete ich aber auch geſchlagen , wobei ſich die Oberfl'che des Zündloches in demſelben Abſchnitte auf andere Verſude , die man ebenfais , jedoch abermals nur um 0,03" verengt hatte.

in dieſer Beziehung noch machen fónne, und namentlich Man würde daher , da die Percuſſionsſchlagrohre nur den , welchen man mit einem zu dieſem Zwede ſehr forg: 0,20" im Durchmeſſer hat, mindeſtens 300 Schuſ

fáltig abgeſchmiedeten fupfernen Zündlodſtollen machen inöchte, bin ; – und da ferner, wie aus den mitgetheil ten Verſuchen zu erſehen , mit dieſer Zündungsart nod) gar keine Verſuche über die Schußweiten angeſtellt wer: den fonnten, ſo bliebe alio, nebſt der Ermittelung der -

folglich ſo viel, als die vollſtändigſte Feldchargirung in ſich faßt, thun fónnert, bevor ſich das Zündlod ſo vers engt hat, daß die Schlagróhre nicht mehr in daſſelbe gebracht werden fann ; übrigens fragt es ſich , ob das Bundloch bei dieſer Anzahl von Schújfen mit der vollen

nöthigen Pulverladung, nody die des zweckmäßigſten durd, Pulverund Kugelladung ſich nicht in eben dem Grade die Reaction der Erploſion erweitert,

Zundlodyſtolens zu derſelben übrig .

Auch mit dieſer Zündungsart konnten ſeit dem Er : ſcheinen jener Schrift nur wenig Verſuche gemacht wer: den ; - ich erhielt zwar ſpåter von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog, meinem gnädigſten Herrn, den Befehl, das Zündloch eines alten eiſernen Geſchúizrovres, jener

als es durch

die Hammerſchläge verengt wird, und ob alio dieſe beide Potenzen ſich nid ) t bei den erſten 3 bis 400 Schüſſen gegenſeitig aufheben ; denn daß bei einer größeren Ans zahl von Scufen die Erweiterung des Zündloches in ungleich größerer Progreſſion zunimmt, iſt bekannt und

Andeutung gemäß, mit Kupfer verbohren zu laſſen , und dürfte auch hier nicht anders zu erwarten ſein . Todann, in ſo weit es wegen der Beſchaffenheit des Roh : Bei dem Verſuche ergab ſich außerdem noch , daß die res möglich ſei, Verſuche damit anzuſtellen ; indeſen ge: Oberfläche des auf dieſe Art bearbeiteten kupfernen ſtatteten die Umſtånde bis jeßt nur folgenden Fortgang . Zundlodſtollens die zur ſicheren Entzündung der Per Ein fupferner Zündlodyſtollen wurde zuvorderit fait auſſionsſchlagröhren mittelſt des hommers erforderliche abgeſchmiedet, dabei aber auf eine ſolche Långe deſſels Hårte vollfommen beſaß, indem eine jede derſelben voú.

ben Rúsſicht genommen , daß er , nachdem er in das kommen gut und ſchnell auf den erſten Sciag entzun: Geſchußrohr eingeſchraubt war, 1“ über die Oberfläche det wurde, weßhalb es ſehr wünſchenswertó wäre, dieſe hervorragte

des Rohres . Hierauf faßte man mit Art Zúndiochſtollen ausgedehnteren Verſuchen zu unters einem Hammer, deſſen Babn eine 0,50 " tiefe und 1,33 werfen, und erſt dann, wenn dieſe, was ſich kaum er:

im Durchmeſſer haltende Aushöhlung hatte , die Obers warten låßt, keine befriedigende Reſultate geben ſollten ,

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den von mir zu dieſer Zündungsart vorgeſchlagenen , Diſciplin möglich und ohne dieſe finkt der Menſch im früher erwähnten ſtåhlernen Zündlochſtollen hinſichtlich Soldaten zum Scheuſal Scheufal herab. Die Sóldnerbanden, der Feuerbeſtåndigkeit des Zündloches zu verſuchen. mehr furdytbar durch die ihnen anklebenden faſter, als Dieß iſt alles , was in der leßteren Zeit in Angeles durch ihre friegeriſche Tugenden ,

durchſtreiften faſt

genheit der Percuſſionszúndungen für Feldgeſchüße durch ganz Europa, plünderten faſt alle Länder aus und die hieſige Ártillerie geſchehen konnte. Als ich verſprach, den ferneren Erfolg der Verſuche durch dieſes Blatt bes fannt zu machen, ahnete ich meine Verſebung nicht als ſo nahe und durfte daher hoffen , mehrere und interef= jantere Reſultate mittheilen zu können ; da fich nun aber

brachten es durch ihr Unweſen ſo weit, daß der Papſt das Kreuz gegen ſie predigte. – Håtten die Machthas ber ,, ſtatt Sóldner anzuwerben , die Maſſe des Volkes frei gemacht und den alten friegeriſchen Geiſt wieder in demſelben erweckt, ſo würden jene Nachtheile nicht nur

meine Verhältniſſe fo geſtaltet haben , ſo benuße ich zus gleich dieſe Gelegenheit, das an dieſem Gegenſtande theilnehmende publicum auf das, was, meiner Anſicht nach , in dieſer Angelegenheit noch zu thun wåre, auf

vermieden, ſondern auch die Fürſten in eine lage vers reßt worden ſein , daß ſie nicht mehr von den Führern der Söldnerbanden abhängig geweſen wären , wie es ſelbſt die mächtigſten waren ( ě. B. der deutſche Kaiſer

.

mertíam zu machen, und zugleich von allen , mit denen von Wallenſtein .)

ich bisher in dienſtlicher und außerdienſtlicher , dieſen Das Sóldnerweſen war die Grundlage von den Gegenſtand betreffenden Correſpondenz ſtand, als erpes darauf folgenden ſtehenden Heeren , womit man ſpåters , rimentirender Artilleriſt Abſchied zu nehmen .

bin ein Aushebungsſyſtem in Verbindung brachte, dem

Móge es einem anderen noch fernterhin dazu Beru: jedoch der Charakter der Allgemeinheit abging. Gewarnt fenen bald gelingen, die Percuſſionszündung für Feld- Burch die von den Sóldnern_verübten Unbilden , ſuchte geſchüße auf den Grad der Volfоmmenheit zn bringen, man in den ſtehenden Heeren eine ſtrengere Diſciplin daß deren überwiegende Vortheile vor der gegenwärtig einzuführen und glaubte dabei alle billige und nůßliche úblichen Zündungsårt in jeder Hinſicht einleuchtend und Rückſichten auf Seite Teßen zu dürfen , indem durch das anerkannt wurden , ſo daß deren , wenn auch anfangs Fortſchreiten in der Entwickelung der Feuertaktit die nur theilweiſe Einführung bei der Artillerie irgend einer Idee Eingang, gewann , daß der Soldat nur noch als Armee erfolgte; auch in meinen jetzigen Verhältniſſen Schießmaſdine in Betraditung kommen und daß man

werde ich den lebhafteſten Antheil daran, ſo wie an daher auf die Ausbildung der phyſiſchen und morali: allen Vervollkommnungen dieſer Waffe nehmen, die an den Kräfte verzichten fónne. Dem 18. Jahrhundert mir fortwährend einen treuen Anhänger behålt. war es vorbehalten , dieſe Idee in ihrem ganzen Ums fange ausgeführt und den Soldaten in jeder Beziehung Karl Metſch , großherzoglich rädsfiſcher Sammerherr zum Automaten herabgewürdigt zu ſehen ; das non plus und wirklicher þaupimann.

Ueber Heerverfaſſungen. ( Schluß. )

ultra militåriſcher Boukommenheit war erreicht. Erpe

rimente dieſer Art laſſen ſich natürlich nicht ohne Wis derſtreben durchfübren, was zuleßt ein Strafſyſtem zur Folge hatte, das, in ſo weit es geſeßlich war, eben To

grauſam , als im Allgemeinen höchſt willkührlichy war.

Der in den Städten aufgeflammte kriegeriſche Geiſt 418 natürliche Folge hiervon ergab ſich, daß der Sol: war nur vorübergehend ; er verſchwand nach den drin | datenſtand verachtet wurde, daß nur ſchlechte Subjecte

genden Gefahren und machte den friedlichen Beſchäffti: rich dazu anwerben ließen und daß man , um die Heere gungen des Bürgers Raum . Reich durch ſeinen Handel vollzählig zu erhalten , ſich der niedrigſten Werbekniffe und ſein Gewerbe überließ er ſeine Bertheidigung an bedienen mußte. Von einer friegeriſchen Vorbildung des Sóldner, unter welche ſich ſelbſt der Adel anwerben ließ. Dolfes fonnte unter dieſen Umſtånden feine Rede ſein Durch dieſe Veråußerung der erſten der Bürgervſlidten und es war auch nirgends eine Spur davon zu finden. verſchwand aber der åchte Bürgerſinn in Ben Städten , Die franzöſiſche Revolution , welche ſo vieles, was

und an ſeine Stelle trat das Spießbürgerthum, welches, der Vergangenheit angehörte, umgeſtaltete, hatte auch beſonders in den ſpäteren Zeiten , mit Redt ein Gegens eine bedeutende Einwirkung auf die Heerverfaſſungen in Rand der Verachtung wurde.

dein vorliegenden Sinne. Bekämpft bon allen "ſtebenden

Die Fürſten, welche in ihren Vafallen keine Stüße mehr fanden , nahmen , gleich den Städten, zu Sóldnern ihre Zuflucht, wenn sie Krteg führten. Hierdurch befam aber das Sóldnerweſen eine große Ausdehnung. Der

Heeren Europens, gedrängt von Gefahren und rids richtlos in ihren Mitteln, griff ſie nach einem , das ſie aus aller Verlegenheit riß : ſie führte die allgemeine Cons ſcription ein. Hierdurch unerſchöpflich in ihren Hülfg's

Geiſt, welder ſich in demſelben entwicelte, konnte nur quellen , ging ſie ſicgreich aus einem verzweifelten Kampfe ſchlechte Frůdyte tragen : denn wo die Elemente des Kries hervor und hinterließ bei ihrem Dahinſcheiden ihrem Ers

gers , Kraft und Muth, nicht durch Bürgerſinn und ben das Mittel, ſich zum Dictator Europas aufzuwerfen. Ebre gezügelt werden , müſſen beide erſtere zur Geißel Dieſes Ereigniß bewieß zweierlei : erſtens, wie gering der Menſchheit uberſchäumen. Bürgerſinn batten aber die moraliſche Kraft nicht nur in den ſtehenden Heerent, die Söldnerbaufen eben ſo wenig , als ſie wahre Ehre ſondern auch in den Dörfern , aus welchen jene hervors baben fonnten; denn beides hat nicht, wer uur ſtets gingen , war , und zweitens , zu welchen Leiſtungen ein ſeinen Eigennutz im Auge hat und ſich dem verkauft, Volt befähigt werden kann, wenn es einen friegeriſchen

der ihm am meiſten bezabit; ohne Eyre iſt aberfeine Aufſchwung erbått. Daſſelbe Mittel, wodurch ſich das

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revolutionåre Frankreich gegen das übrige Europa aufs 1 lekteren fein Opfer zu theuer ſein und der Vortheil des recht erhielt, mußte ſpåter auch dazu dienen, die Uebers Einzelnen dem Wohle des Allgemeinen nachſtehen . macht des erſteren gegen das letztere zu bekämpfen : man

Hinſichtlich einer friegeriſchen Vorbildung der Jugend

erregte den friegeriſchen Geiſt der unterdrückten Vólfer geſdiebt indeſſen auch in den neueren Zeiten überau gar und bewaffnete ſie , indem man landwehren errid )tete, nichts. Nicht einmal aus der Hand der Natur empfängt als die ſtehenden Heere unzureichend waren und nur das Heer ſeine perſonnelle Beſtandtheile, ſondern nicht

Niederlagen erfuhren. Das durch übermåßige Anſtrens ſelten in einem durch die Beſchafftigungen und Verhålts und durch Partheien geſpaltete Frankreich war unfähig, Zuſtande, und zwar in einem lebensalter, wo alle

gungen zu früh gealterte, in ſeinen Intereſſen verlegteniſſe des Lebens phyſiſch und moraliſch werkümmerten

dieſem jugendlichen Aufſchwung ſeiner Feinde mit Kraft Kräfte im Menſchen ſchon ihre Richtung genommen entgegen zu treten. haben und dem Fehlerhaften darin nicht mehr nachges Ob nun gleich gegenwärtig in den meiſten europåis bolfen werden kann. Durchgehen wir alle Klaſſen der ſchen Staaten die Errichtung und Ergánzung der Heere Geſellſchaft, ſo finden wir den fandmann, obwohl fråf nach dem Grundſaße einer allgemeinen Waffenpflichtig, tig durch ſeine anſtrengende Arbeiten , doch ſteif und feit ſtattfindet, ſo geſchieht doch demſelben dadurch ein ohne Gewandtheit, den Handwerker entnerot durch ſeine bedeutender Eintrag, das man entweder neben der Regel großentheils ſitzende Beſchafftigung, den Jüngling der zu viele Ausnahmen beſtehen tåßt, oder durch die Ers hoberen Stände in ſeiner förperlichen Ausbildung gånza laubniß der Stellvertretung eine Umgebung der Kriegs- lich vernachläſſigt, in deffen Erziehung man jeden kráfs dienſtpflicht begúnſtigt. Beides hat den Nachtheil, daß tigen Aufſchwung unterdridt, 'deſſen siopf man mit einer es auf den friegeriſchen Geiſt des Voltes hóchſt ſchads Menge zum Theil nutzloſer Renntniſſe überfüllt und in lich wirft, den Kriegerſtand in der allgemeinen Meinung welchem man das Bild der Vollkommenheit erreicht zu berabſeßt und dem Heere Subjecte entzieht, welche vers haben glaubt, wenn man ihn zum Bucherwurm gemacht

moge ihrer, moraliſchen Fähigkeiten vorzugsweiſe dazu bat. Wie furchtbar aber dieſe Vernachläſſigung aller geeignet waren , die moraliſche Kraft im Heere zu hes friegeriſchen Vorbildung der Jugend in ihren Folgen ben und zu fördern . Doppelt nachtheilig wirft aber die iſt, dafür finden wir bejammernswerthe Beweiſe in den Stellvertretung dadurch , daß ſie nicht nur den wohls neueren Kriegen, in welden vielleicht nicht weniger Men . babenderen , folglich beſſer erzogenen, gebildeteren und den den Strapazen unterlagen , als von dem Schwerte daber moraliſch beſſeren Theil des Volfes von dem Heere gefreiten wurden . - Es liegt nid )t in unſerer Abſicht, abhålt, ſonderu auch den ganz verarmten, ungebildeten die Mittel hier anzugeben, durch welche unſere burgers und littlich verwilderten Theil, mit einem Worte , den liche Erziehung in Hinſicht auf friegeriſche Vorbildung

Auswurf oos Volkes, dahin leitet. Daß Menſchen dieſer verbeſſert werden könnte, ſondern wir wollen nur auf Art, welche nidyt ſelten nur im Rampfe mit den Geres ihre Mängel hindeuten ; allein wir tónnen unſer Bedaus Ben ihr Daſein friſten , welchen jedes Gefühl für das ern nicht unterdrücken, daß man die ohnlangit an mans Odle fremd und die Ehre faum dem Namen nad beschen Orten in Gang gefommenen Turnúbungen wieder

fannt iſt, auf den Geiſt in einem Heere nur nachtheilig aufgegeben hat. Wenn Thoren damit Mißbrauch getries wirfen fónnen , iſt in die Augen ſpringend, und es wird ben haben , ſo hatte man dieſein ſteuern , aber das Gute, ſich auch durch alle Armeen , worin Stellvertretung ſtatt- was damit verbunden war, beibehalten ſollen. findet, nachweiſen laſſen , daß die Beſtrafungen im Bers

Nach Adem , was wir über die Striegsverfaſſungen

båltniß der größeren Anzahl der Stellvertreter, welche reit dem Verfalle des römiſchen Reiches angeführt haben , in einem Sorps ſind, ſich vervielfältigen . Das Fehler: balten wir uns nun zu der Behauptung berechtigt, daß hafte dieſer Einrichtung wird dann in ſeinem ganzen das Ritterthum , das Sóldnerweſen und die ſtehenden Umfange fúhlbar werden, wenn es einmal wieder zum Heere das in den römiſchen Einrichtungen aufgeſtellte

Kriege fommt,wo chredien die Handhabung der Dir Dorbild nie erreicht haben , und daß unſere gegenwårs ciplin dhwieriger und ohne das Element der Ehre faſt tige Heerverfaſſungeit nicht die ihrem Zwede entſpres unmöglich wird, wenn man nicht zu den früher beſtans dendé Garantie leiſten. denen barbariſchen und entwürdigenden Strafarten zus Wollte man uns entgegenießen , daß man ja doch rúcffebren will. Nur allein in dei preußiſchen Staate geſehen habe, wie wohlgeübte Nationalbeere durch aus

bat man es verſtanden , die Wehrpflichtigkeit auf eine allen Vólferſchaften zuſammengeraffte Armeen geſdlas conſequente Weiſe durchzuführen. Dieſe Conſequenz bat gen werden ſeien, und daß daher eine Scerverfaffung im dieſem Stante in der bedenklidyſten Page, in welcher er römiſchen Geiſte weder nothwendig nod núßlich wäre ;

vielleicht jemals war, erſprießlidie Dienſte geleiſtet und ſo antworten wir nur durch ein Beiſpiel aus ber Ges fann nicht verfehlen, iom aud) in der Folge gegen an : ichidite, das alle übrige in ſich ſchließt: Hannibal ſchlug

dere Staaten , die nicht nach åbulichen Grundſätzen verfahren, ein bedeutendes Uebergewicht zu verſchaffen. Wir geben zwar allerdings zu, daß im bůrgerlichen les ben Fälle eintreten können , wo Befreiungen vom Kriegos dienſte oder Stellvertretungen ſelbſt in den Augen des

zwar die Rómer oft mit einein aus vielen Völferſchaps ten entnommenen Heere vermoge ſeines überwiegenden Feldherrutalentes , allein er úberwand ſie nie ; als ihm aber in Scipio ein würdiger Gegner entgegentrat, uns terlag nicht nur ſein Heer, ſondern auch der carthagi

Gtaatsmannes hódoſt wünſchenswerth erſcheinen dürfnenſiſche Staat. - Die Erfdeinung großer Feldherrn

ten ; allein wo von den wichtigſten Intereſſen fowohl gehört aber in das Reich der Zufáltigkeiten , und Staatent des Staates als der Bürger die Nede iſt, dä muß dem können ſolche nicht berbeizauberu ; allein das fónnen

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fie , fids durd fråftige Inſtitutionen gegen Tolche ihnen

der Gebiegenheit der in d'efem Buche niedergelegten unſichten und

feindlid gegenübertretende Zufiilligkeiten wenigſtens im Erfaþrungsſänge kann die Verbreitung deſſelben nur hödsſt nüglich erſcheinen. Gleichgewichte erhalten . 28) Ein Wort zu ſeiner Zeit. Un diejenigen jungen Leute gerich: tet, welche ſich dem Ofizierſtande widmen und zu dieſem bila den wollen. Von F. &. von lindemann , Major a. D.

11e be r ſ id) t der

neueſten

Militär : Literatur.

Urnſtadt , 1878 .

Dieſe Schrift hat ungefähr den elben Zweck, wie die Sndow'iche. Des Virfaſſers willen und Streben verdient ebeufaus dankbare

24) Reuterbibliothek. Wierter Ihril. Kar fruh ', 1998 ; in Anerkennung. ( Milit. Wochenblatt Nr. 620. ) Dieſe Fortichung liefert auch diifinal wi'der feir Erfreuliches;

29) Taſchenbuch für den preußiſchen Infanteriſten . Trier, 1828; in der F. U. Gal'den Budhandlunz . 16.

ſie enthält 1 ) Seydlia , dargeſtellt von Bismark. Der Hr. Verf. bat in ſeiner Darſtellung das Ungenehme mit dem Niiblichen

Der ungenannte Virfaſſer hat ſich zur Bearbeitung dieſes Werk:

der Chr. Fr. Müller'idhen Hofructuandlun 3 .

52 Seiten . br . 24 fr.

zu verbinden gewußt ; er ſchildert ſeinen Hélden in ſeinem Dienſta chens durch den Mangel eines Buches , worin die Pflichten und und Privatleben eben ſo anziehend, als er den genialen Neiteran :

Beſtimmungen eines Infinteriften in gedrängter Kürze inthalten

führer in ſeinen I haten richtig geichnet, indem er die wichtigſten @dilachten und Gefechte, welchen derſelbe beigewohnt , prüfend durdigeht und ſomit den Leſer auf die entſcheidendjien Momente aufmelfam madht. Von den Schlachten bei Roßbach ,und Zorndorf, welde von der priußiſchen Cavalerie faſt allein gewonnen worden,

Teien, deranlaßt gefühlt. Wir können indifíen dieſe Urbeit nur für höchſt unvollſtindig erkennen und ſind zu der Ueberzeugung berecha tigt, daß der dem pre!ißiſchen Infanteriſton dienſtlich ertheilt wit: dende Unterricht ihm weit ſicherere Mittel zur Belehrung darbietet, als dieſes Taſchenbuch.

und malche ſáon hinreichend ſind, den Namen Siydik unſterblich 30) Geſchicte des Krieges auf der pyrenäiſchen Halbinſel unter au machen , ſind Plane beigefügt. Es ſtand zu erwarten , daß der

ør . Beif. Teinen Helden , in welchem er das Ideal eines vollen : deren Reiteranführers verehrt , mit ſeiner ganzen liebe umfallen und ibn über 2 le ſtellen würde; aber auch dem Unbefangenen wird bri näherer Prüfung der Großthaten dieſes Mannes die urbirzeus

guna , daß er nur einmal in der Geldjichte der Schiedten vor: kommt.

-- 2) ueber die Verwendung cultivirter Völker

Napoleon, begleitet von einer politiſch - militäriſchen Schilde: rung der kriegführenden Mächte, von dem General Foy. Uus dem Franzöſiſchen übertragen und mit Erläuterungen verſehen durch den Oberſt Ghevalier Puttrich. Erſter Band, in fidei 2 btheilungn . Mit dem Bildniſſe des Generals. Leipzig, Hins riits. 1827. gr. 8. 2 Thlr. 8 gr.

Die Blätter für liter. Unterhaltung ( Nr. 109 von 1828 ) bes

z um Kriege und vorzüglid zu m Dienſte im ſtehenden merken , daß diefes Buch (von welchem in der Ur chriſt bereits Heere. Dir Werf. dir.es Zufall & madt din Vorſchlag , da, wo 4 Theilé im vorigen Jahre erſchienen ſind eine wahre Bereiches eine allgemeine Gcncription eingeführt ſei , bei Zuthiiiuag der Cona

rung der hiſtoriſd;en literatur Tei und daß man darin den Vera ſcriptionspflittigen zu den verſchiedenen Waffengattungen nidt falfer ganz wieder so finde , wie er ſit a :s Redner gezeigt habe : nur auf die natürlide lage und Boat affenheit der Provinzen in als Freund vernünftiger Freiheit, wacker, geiſtreich,lebendig, bes

moiitin sie zu Hau'é ' ſind, ſondern auch auf ihre frühere Be chäff: sigungen Rücfſicht zu nehmen. Die Gründe , weide er für ſeine 21n idt entwickelt, find treffend und verdienen gemis finr eine B. adhtung. 3 ) ueber öen Einfluß des Gebrauches auf

redt und bisweilen ein wenig wortreich. Die 2 erſten Bände ente Balten die politiſch -militäriſdie Schilderung der Priegführenden

Mächte , und der vorliegende erſte Band beichäfftigt ſich mitFrank: die Raſen der Pferdi. Gibt eine Unſicht von dem 31ſtande treffend und 'wahr, ſelbſt in Bezug auf Frankreich meiſtens unbes der pferöeraren in den verdhied nen Ländern und entwickelt die fangen. *) – Die Ueberſegung iſt ſehr legbar. I reich undEngland. Dieſe Schilderung iſt mit wenigen Ausnahmen

Gründe, aus weichen eine Uusartung dieſer Naçin im Vergleiche

mit dem aſiatiſchen Urpfördeſtamm ſtattgefunden hat. - 4 ) Ber: 31 ) Karte der Hauptſtraßen von der niederen Donau bis Konſtantinopel , im Maßſtabe von 1/600000 Odet 0,333 bainote, worin Graf Biomarê vemerkt, daß er den tediniſchen Zoll auf die geographiſche Meile. Zuſammengetragen 1828 Xusdruck : Cavalerie, Gavaleriſt, durch Reuterei, Neucer vom königl. preußiſchen Generalſtab. In 4 Blatt. Im fönigi . gebe, und irorin er tie Orthographie der beiden legteren Worte zu lithographiſchen Inſtitute zu Berlin , neue Friedrichsſtraße redsofertigen fuát.

Nr. 81. Das Blatt å 5 Sgr. , alſo die ganze Karte à 20 Sgt. 27) Das Buch der Erfahrung für junge Offiziere, oder Winte der zu haben . Das Militär : Wochenblatt Nr. 621 zeigt diele Karte mit fols Pflicht, Étre und Livenstlugheit für Offigiere deutſaer Heere zum richtigen Verhalten in ung außer dem Dienſte. Nach den genden Bemerkungen an: ,, Dir Mangei einer Karte, aufwelcher Forderungen der Gisenwart bearbeitet und ſeinen jüngeren Cameraden gewidmet von Friedrich v. Sydow , fönigl. preus Hiſchem Major a. D. Mit 1 Tite tuffir. Jimenau, Poigt, 1528. 8. ( Preis : 1 fl. 45 kr. )

die militäri chin Operationen zwiſden der Donau und dem Bob prorus mit einiger gründlid;kcit verfolgt werden können , verans laßte die Zu 'ainm ntragung dieſer Blätter aus den Croquis der Straßen und als Be chreibungen der Wege und Flüſſe, welche ſich

Der Verfaſſer ( bikannt durch ein im Jahr 1825 hraubadges teroffiziere und Soldaten der königl. priußifden Änfanterie 2c. “ ) in adit līö neuerdings um das mintäride Publicum durch dieſe Sdrift verdi nt, worin er die Aufmert amkeit der jüngeren Offis diere auf ihre Pflicttin gegen ſich ſelbſt und gegen Undere anzus

in dir Plantumuer befinden. Obgleich dadurch nur eine unvoll: ſtraßen mit den daran lirgenden Stäoten und Dörfern , ſo wie Waſſer- und Höhenzüge mit ihren Verbindungen. Man har es vor : gezogen, die unbekannten Stellen weiß zu laſſen, als ſie curd Eins tragung aus anderen und unvollkommenen Materialien auszufüllen;

rogen ſudit. Er handelt darin in 11 26 chnitten von folgenden Gegenſtänden : 1 ) Beleuchtung des Bildes, welches ſich die meiſten jungen Leute von dem Soldatenſtande machen ; 2) all emeine ue: berſicht der Pflichten eines Offiziers , ſo wie der Unforderungen, welche an ihn gu maden find ;3 ) vom Dienſte; 4 ) von der Eura; 5 ) von dem w rhalten gegen Vorgeſette ; 6 ) von dem Betragen arzen Cameraden ; 7 ) von der B handlung der untergebenen ; 8) von

es iſt die Uofidit, die Karte zu ergänzen, wo ſich eine Gelegenheit dazu findet. Der vielſeitig ausgeſprochene Wund, daß diere Biat: ter zum Gebrauche der Offiziere der Urmee die Deffentlidhkeit er : baltin möchten , iſt die Veran!aſſung geworden, ſie zu metallogra | phiren und 311 dem geringen Preiſe von 5 Sgr. das Blatt, zum Verkaufe zu ſtellen ."

dem Betragen gegen Perſonen , die nicht zu unſerem Stande geho: 9 ) von der Birthdaft ; 10) von der Urt fich zu kleiden ;

dieſem Werte , mit Bemerkungen eines Ein igemenseStirl n alls, haben engliſchen wir bereits in Nr. 54 u. 55 der

11 ) von Eintheilung, Binugung und Bertreibung der zit . -- Bei

4. N. 3. von 1527 giliefert.

bines und vielseitig als zweckmäßiz erlanntes ,, Hüifebuc ) (ür uns kommene Karte entſteten konnte , so enthält ſie doch die Qaupt

ten ;

Redigirt unter Verantwortlidfeit der Verlagshandlung : 6. W. Lesie in Darmſtadt , und in defien D fijin gedruct.

TU

Mittwody, 2. Juli 1828

Allgemeine

Nr. 53.

Militár - Zeitung.

Militärorganiſation des Königreichs Danemark .

b ) Generalquartiermeiſterſtab: 1 Generale

!

quartiermeiſter als Chef, 1 Generalquartiermeiſter-lieutes

1 Oberquartiermeiſter, 4 Diviſionsquartiermeiſter, Der König iſt der höchſte Chef der Armee, von ihm nant, 4 Adjoints " ) ( à la suite 1 Diviſionsquartiermeiſter )geben alle Befehle rückſichtlich der Organiſation und des 8 Guiden. Dienſtes der Truppen direct aus . 3 ) Das Ingenieurcorps hat 1 Chef, 1 Oberſt Die Verwaltung und Unterhaltung der Truppen, lieutenant, 2 Majore, 6 Capitaine ir Klaſſe, 1 Capitain des Materiels und der feſten Plåße, ſo wie überhaupt 2r Klaffe, 4 Premieurlieutenante, 4 Secondlieutenante ; -

das Gagirungs- , Bekleidungs- und Verpflegungsweſen

-

2 Deſſinateure, 5 Baumeiſter, 2 Materialverwalter,

der Armee iſt dem königlichen General Commiſſas 1 Bauſchreiber ( Bygningsſkriver ), welcher zugleich den riatscollegium übertragen. Es hat einen Präſiden Dienſt eines Zahlmeiſters vertritt, 3 Materialſchreiber. ten und 6 Deputirte, und iſt in 3 Departemente und ein

Buchhaltercomtoir eingetheilt .

Das Juſtizweſen ſteht unter einem Generalau dir teur, welcher unmittelbar dem König referirt, und das Medicinalwefen, an deſſen Spiße ſich ein Stabschir: urgus befindet, wird vom dåniſchen Geſundheitscolles gium in Kopenhagen geleitet. 1.

Eintheilung und Stärfe des ſtehenden Heeres.

4 ) Das Artilleriecorps hat mit dem 1. Januar 1828 eine ganz neue Organiſation erhalten . Nach ders

ſelben beſteht es aus 18 Batterieen fahrender Artillerie, welche zwei Brigaden **) bilden, die våniſche ( 12 Bats terieen ) und die bolſteiniſche (6 Batt. ) , - 1 Mis neur- und Sappeurcompagnie, 1 Pontonnier- und Pis onniercompagnie, 2 Stalletats, 2 laboratorienetats , 2 Handwerkeretats , dem Artillerie - Cadetteninſtitut, den Årſenal offizieren und Beamten , dem Mittelſtab und

Das ſtehende Heer iſt aus folgenden Theilen zuſams dem Unterſtab. Bei dieſen verſchiedenen Abtheilungen befindet rich Ingenieurcorps , das Artilleriecorps , die Leibs folgendes Offiziersperſonale: a) Zum Detail des Gorps gegórend : 1 Chef, garde zu Pferde und 9 Cavalerieregimenter , mengeſett: die Generalitåt , der Generalſtab , das

das Pandcadettencorps , die Leibgarde zu Fuß 1 Brigadecommandeur ir klaſie , 1 bergl. 2r Klaſſe; 2

und 13 Infanterieregimenter , 5ð á gercorps, Majore 1r Klaſſe, 5 Majore 2r Klaſſe; 11 Batteriechefs, das Rafete ncorpo. 2 Compagniechefs ; 7 Batteriecommandeure ( Capitaine 1) Die Generalitat beſteht aus 1 Generalfeldmars 2r kl. ) , 2 Capitaine 2r Klaſſe ; 32 Premierlieutenante ſchall ( Se. Durchlaucht der Landgraf Karl von Heſſen , (unter denen 1 Corpsadjutant, 1 Chefsadjutant , 2 Com Präſident des General - Commiſſariatscollegiums , Chef | mandeure der Stalletats , 2 bei den Handwerkeretats, des fanocadettencorps , Schwiegervater Sr. Majeſtát 8 als Zeugmeiſter ) ; -20 Secondlieutenante 1r Klaſſe ( un: des Königo ) ; 2 Generalen ( Se. D. Prinz Friedrich ter denen 2 Brigadeadjutanten ) , 18 Secondlieutenante

von Heſſen , commandirender General in den Herzog: 2r Klaſſe. – Im Śm Ganzen 102 Offiziere. thümern, Gouverneur von Rendsburg 2c. Sr. R. H. ,

b) Außerhalb des corpsdetails : 2 Oberzeug .

Prinz Chriſtian Frederik von Dänemark, Gouverneur meiſter, 2 Laboratorienchefs, 1 Commandeur der Hands

von Fühnen , commandirender General in Fühn- und werferetats , 1 Commandeur des Artillerie - Cadettenin , fangeland 2c. ) ; 3 Generallieutenanten : ( Graf v . Ables ſtituts . - Zuſammen 6 Offiziere.

feldt- Lauerwig, Chef des fühniſchen Regiments leichter . Eine Batterie (6 Kanonen und 2 Haubißen ) záhlt : Dragoner; Se. R. H. Prins FrederitFerdinandvon 1 Batteriechef oder Batteriecommandeur, 1 Premierlieu: Dånemark 2c.) und 15 Generalmajoren .

tenant, 1 Secondlieutenant 1r Klaſſe, 1 dergl. 2r Klaſſe,

2 ) Der Generalſtab zerfällt in zwei Zweige : den

Generaladjutantſtab und den Generalquartiermeiſterſtab. *) Corps Die Udjoints verbleiben in Nummer bei dem Regiment oder , von welchem

ſie genommen find. a) General adjutantſtab: 1 Generaladjutant als ** ) Diere Brigad'n find wiederum in tatticher Müdlicht in Bat : teriebrigaden ( 2 bis 3 Batterieen ) eingetheilt, deren jede Chef, 3 General - Adjutantlieutenante, ' 3 Oberadjutanten

( à la suite 5 Diviſionsadjutanten, Capitaine im Stabe.)

von einem Major commandirt wird.

1

420

419

( im Kriege 1 Chef oder Commandeur, 1 Secondcapitain, nante ) ; – 1 Commandirſerſchant, 1 Fourier, 6 Meiſter, 2 Premierlieutenante, 2 Secondlieutenante ) ; - 1 Feuers . werfer ( Rechnungsführer des Materiels der Batterie ), 1 Commandirſerſcant, 1 Fourier, 4 Serſchanten , 4 Boms bardiere, 2 Trompeter, 8 Oberconſtabler, 120 Conſtabler -

( Bedienungsmannſchaft ), 55 Trainconſtabler, i Kur:

44 Geſellen , zuſammen 52 Mann ; - b ) in Rende burg: 1 Premierlieutenant (wie in Kopenhagen) , 1 Ses condlieutenant ( gleichfalo ), - 1 Commandirſerſchant, 1 Fourier, 6 Meiſter, 17 Geſellen –- zuſammen 25 Mann.. Stårfe des Artillerie Gabetten inſtituts :

1 Commandeur ( Stabsoffizier ) , 1 Premierlieutenant ,

(dmied , 3 Handwerfer. - Zuſammen 200 Mann .

Die Mineur- und Sappeurcompagnie zählt : 1 Secondlieutenant ( beide ſtehen bei einer Batterie in 1 Secondlieutenant ir Klaffe, 2 Mineurmeiſter, 1 Feuer und eine unbeſtimmte Anzahl Volontåre ; 1 Fourier werfer, 1 Commandirſerſchant, 1 Fourier, 2 Serſchanten, und 24 Eleven.

1 Compagniechef, 1 Secondcapitain, 1 Premierlieutenant, Nummer )) , - 1 Fourier, 12 Stückjunker, 12 Cadetten ,

4 Bombardiere, 6 Oberconſtabler , 90 Mineure, 45 Sap:

( Fortſepi.ng folgt.)

peure. – Zuſammen 152 Mann . ( Von dieſer Stårfe liegen 2 Offiziere und 51 Mann bei der holſteiniſchen Brigade in Rendsburg.)

Prüfung der Idee Die Pontonnier- und Pionniercompagnie über Bildung künſtlicher Hinderniſſe zur Deo zählt : 1 Compagniechef, 1 Secondcapitain , 1 Premiers dung einer von Cavalerie bedrohten lieutenant, 1 Secondlieutenant 1r Klaſſe, - 2 Brückents Infanteriefronte. meiſter, 1 Feuerwerker , 1 Commandirſerſchant, 1 Fourier, 2 Serfdhanten, 4 Bombardiere, 6 Oberconſtabler, 90 Pons

Der hr. Verf. des Auffages in Nr. 37 der A.M.3.

tonniere, 45 Pionniere. – Zuſammen 152Mann. (Von hålt es für nöthig, die Widerſtandsfähigkeit der Infans dieſer Stårke garniſoniren in Rendsburg 2 Offiziere und terie gegen Cavalerie im ebenen Terrain noch durch 51 Mann . )

künſtliche Mittel zu erhoben , und bringt deßhalb eine

Stårke der Stalletats . a ) In Kopenhagen : neue Art Fußangeln - denn damit würde das bezeich: 1 Premierlieutenant als Commandeur, 1 Secondlieute: nete Inſtrument die meiſte Aehnlichkeit haben – in Vors -

nant (welcher abwechſelnd aus der Zahl der bei der Bri- ſchlag, womit das ganze erſte Glied verſehen ſein , und gade angeſtellten Secondlieutenante commandirt wird ) ; dieſelben beim Anrúden der feindlichen Cavalerie 15 bis

1 Wagenmeiſter , 1 Commandirſerſdiant, 1 Fourier, | 20 Schritte weit vor ſich hinwerfen ſoll, um dadurch die 2 Serſchanten als Schaffner ( Sfaffere ), 1 dergl. als Gewalt und den Zuſammenhang des Anlaufes zu bres Bereiter, - ( letztere 3 werden von der dienſtthutendenchen . Er begegnet gleichzeitig einigen zu erwartenden

Stårke der Brigade commandirt ), - 1 Kurſchmied, 35 | Einwürfen, und ſucht zu beweiſen , i) daß der ſchůßende Trainconſtabler (commandirt von der bei den Batterieen Zweck bierdurch vollfommen erreicht werde , 2) daß wes angeſepten Zahl ) – zuſammen 42 Mann ; - b ) in der die ſolchergeſtalt geſchüßte Infanterie , nody die ihr Rendsburg : 1 Premierlieutenant als Commandeur; - | zur Deckung beigegebene Savalerie dabei an Beweglichs 1 Wagenmeiſter ( weldier zugleich den Dienſt eines Gom- keit verliere. Da der Hr. Verf. am Schluſſe ſeines Aufs mandirſerſdanten verrichtet), 1 Fourier , 1 Serſchantrages zu ernſter Prüfung ſeiner Idee einladet, ſo erlaubt als Schaffner, 1 dergl. als Bereiter, ( commandirt, wie ſich Einſender um ſo eher ſeine Anſichten über dieſes und oben ) , 1 Kurſchmied, 17 Trainconſtabler ( commandirt, alle åhnliche Schußmittel zu åußern , da er hierüber -

wie oben) – zuſammen 22 Mann. ( chon längſt mit ſich im Klaren war und lebhaft wünſcht, Stårfe der beiden laboratorienetats . a) In daß alle deutſche Infanterieoffiziere von denſelben

Kopenhagen : 1 Chef , 1 Premierlieutenant (welcher Grundſåpen durdydrungen ſein möchten; doch bittet Eins abwechſelnd aus der Zahl der bei der Brigade ſtehenden render gleichfalls um Zurechtweiſung, indem er, als Reis Premierlieutenante commandirt wird ) , 11 Feuerwerker teroffizier , leicht irrige Anſichten von dem Weſen ber ( von denen einer den Dienſt des commandirſerſchanten Infanterie haben konnte. und einer den des Fouriers verrichtet ); 14 dergl. ( von den bei der Brigade und der Mineur : und Pontonniers Es ſoul Alles zugegeben werden, was der Hr. Verf.

compagnie ſtehenden Feuerwerfern , wenn ihre Dienſte von den Vortheilen ſeiner neuen Einrichtung ſagt, und nicht bei den Batterieen oder anderswo erfordert wer den ) , - 6 dergl. als Zeugbausſchreiber ; b) in

wir wollen gar nicht einmal unterſuchen , welche Nachs theile es haben kann , wenn das ganze erſte Glied die

Rendsburg : 1 Chef, 1 Premierlieutenant ( wie oben ) Gewehre aus der Hand legt, um die Fußangeln wieder 6 Feuerwerfer , 6 dergl. ( wie oben ) , 2 dergl. als aufzunehmen, wodurch die Mannſchaft jedenfalls gebins Zeugbaus dreiber.

dert wird , die abgeſchoſſenen Gewehre wieder zu laden,

Stårke der beiden Handwerferetats , unter dem eine Verſäumniß , deren Folgen gar nicht zu berechnen Befehle eines Commandeurs , welcher zugleich bei dem

find. Aber es handelt ſich hier auch nicht von ſichtbaren ,

Corps die Stelle eines Calculators und Inſtructors im ſondern von unſichtbaren (moraliſchen ) Nachtheilen, die Conſtructionsweſen befleidet und die Aufſicht über die der Hr. Vf. nicht in Erwägung gezogen zu haben ſcheint. Bibliothek und Modellfammer des Corps führt : a ) in

Die Erkämpfung eines Waffenſieges oder, wie hier

Kopenhagen : 1 Premierlieutenant (welcher dem angenommen werden muß, die Abwehrung eines drohen. Dienſtdetail und der Defonomie des Etats vorſteht), den Angriffes beruht auf folgenden unveränderlichen 1 Secondlieutenant ( aus der Zahl der Brigadelieutes

Grundbedingungen :

421

1) Selbſtvertrauen in die vorhandene eigene Kraft und Geſchidlichkeit, ohne Geringſdåßung des Feindes ; 2) Vermeidung aller Bloßen oder lagen, in denen der Feind augenblicliche Vortheile erringen fann ; 3 ) Benußung aller zufälligen Umſtände und Ereigniſſe. Dieſe Grundbedingungen ſind zu allen Zeiten für alle Truppengattungen giltig geweſen, und ſtehen in ſo naher Beziehung zu einander , daß ſie von einander nicht

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andere Nebenumſtånde auf die Streitfähigkeit der Ins fanterie haben , ſo wie die leicht zu erhaltende taftiſche

Ordnung, geben ihr eine Selbſtåndigkeit, wie ſie feine andere Truppengattung beſitzt, und machen ſelbſt eine

ihrer Feuerkraft beraubte Infanterie noch furchtbar, ſo lange ſie das Selbſtvertrauen und die Beſonnenheit nicht verliert. Dieſe Anſicht von der Wehrhaftigkeit der Ins fanterie iſt weder übertrieben noch neu . A16 General

getrennt werden dürfen . Von entſcheidendem Werthe iſt Suchet nach der Schlacht bei San - Giaccomo ( 1800 ) jedoch das auf erlangte Geſchicklichkeit im Gebrauche der von Maſſena abgeſchnitten worden und ſehr ins Ges Waffen begründete Selbſtvertrauen der Truppen, drånge gekommen war, forderte ihn General Bellegarde verbunden mit dem Vertrauen in die höhere Einſicht und auf, die Waffen niederzulegen, und ließ ihm unter an:

Tapferkeit der Befehlshaber, weßhalb ſorgfältig jedes deren ſagen : „ Ihre Vertheidigung iſt um ſo unnůßer, wendung das ſtumme Befenntniß ausſpricht, daß man und ſelbſt an Munition fehlt.“ Das Factum war rich , fünſtliche Húlfsmittel vermieden werden muß,. deffen An- da ich beſtimmt weiß , daß es Ihnen an Lebensmitteln

ſich ſcheut, dem Feinde ins Auge zu ſehen , weil hier: durch die Zuverſicht der Truppen geſchwächtwird , wor: aus bald Unſicherheit im Handeln und endlich Verwirrung und Flucht entſtehen. – Die hier aufgeſtellten Bes bauptungen bedürfen einiger Erörterungen , wenn ſie nicht zu Mißdeutungen Anlaß geben ſollen ; betrachten wir daher zuvorderſt die Streitfähigkeit der Infanterie und Cavalerie.

tig ; aber der tapfere Sudjet gab zur Antwort: „ Wenn man Bajonnete hat unð über Månner gebies tet , welche dieſelben zu brauchen verſtehen , dann fehlt es an nichts ! “ und ſtellte furz darauf unter den Augen des Feindes ſeine Verbindung mit Maſſena wieder her. *) Die Cavalerie wirft 1) moraliſch, durch den Eins

druck , welchen der Anblick einer dichtgeſchloſſenen, mit

Die Infanterie wirft 1) durch ihr ſicheres nnd großem Geraſſel wild anſprengenden Reiterſchaar macht,

wohl unterhaltenes Feuer, 2) durch den Stoß mit der wobei der Fußſoldat nidit immer des Gedankens ſich ers blanfen Waffe , wobei der Druck der Maſſe, der bei wehren kann, niedergeritten zu werden, und ſein Leben

dieſer Truppe feineswegs illuſoriſch iſt, füglich mit in unter den Hufen der Roſſe oder unter den Såbeln der Anſlag gebracht werden kann. Durch die Wirkſanifeit Reiter auszubaudhen ; 2) phyſiſch , durch die Gewalt des ihres Feuers beherrſcht ſie das Gebiet ihres Kugelbereis Anlaufes , verbunden mit der Wirkſamfeit der Hieb ,

ches , ſo lange nåmlich der Gegner dieſe Herrſchaft reſpectirt; durch die Kraft des Stoßes macht ſie Sedem den Raum ſtreitig, den ſie ſchon beſeßt bålt oder noch beſeßen will, und keine irdiſde Gewaltvermag eine ents droffene Infanterie von der Stelle zu verdrången ,

und Stoßwaffen . Aber wenn der moraliſche Eindruck die Infanterie nicht ſchon wankend gemacht, d . h. zur Hälfte beſiegt hat , dann ſteht es mit dem Nach druck der Attafe ſchlecht; denn eine Jufanterielinie, die ſo viel Muth beſaß, daß ſie dem mit zunehmender Schnelligkeit

worauf ſie ſteht; ſie kann zwar durch überlegenes Feuer rich nahenden Ungewitter unerſchrocken entgegenſah, wird vernichtet, aber wider ihren Willen niemals zum Weis auch ihr Feuer mit Vortheil anwenden und die Stands chen gezwungen werden. Napoleon dußerte ſich hier: haftigkeit haben, den lezten Gang zu wagen ; kehrt ſie über einſt folgendermaßen . In der Schlacht bei Auſterlitz ließ Marſchau Soult, der mit einer Diviſion Infanterie fich hinter dem Ausgange eines Defilé's behaupten ſollte, bem Kaiſer melden : er würde von einer überlegenen ruft

aber vor dem wirklichen Zuſammentreffen um , dann beweiſt dieſe Infanterie, daß ſie weder ihre ſtarke Seite, noch die Schwächen der Cavalerie fennt. Wenn man aber demungeachtet ſo viele Beiſpiele hat , daß In

fiſchen Colonne angegriffen und fåbe voraus , daß er fanterielinien von verhältnißmäßig ſchwachen Reiter werde weichen müſſen . ,,Sagen Sie dem Marſchau gab Napoleon dem adjutanten zur Antwort – – daß ich nichts der Art ſebe, er foil ſterben, wo er ſteht !" *) Soult widerſtand glücklich dem feindlichen Andrange,

abtheilungen durchbrochen oder vielmehr verſcheucht worden ſind, ſo mag dieß als Beweis gelten , welchen Einfluß ſchiefe Anſichten, Vorurtheile und mangelhafte Ausbildung auf die Leiſtungen der Truppen haben. ohne Deßbalb mit ſeiner Diviſion ſterben zu müſſen , und In den meiſten Fällen wird daher die Infanterie trug dadurch weſentlich zum Siege bei, der bekanntlich ihre Niederlage dem Mangel an Standhaftigkeit zus vouſtåndig erfochten und wohlfeil erkauft wurde. – Dié chreiben müſſen, die Cavalerie hingegen ihre Siege der

Infanterie hat ferner vor jeder anderen Truppengattung den großen Vorzug, daß ſelbſt das verwickeltſte Terrain, welches der Savalerie und Artillerie oft unüberſteigliche Hinderniſſe in den Weg legt, und ihre Wirkſamkeit nicht

geordneten Schnelligfeit und Entſchloſſenheit zu verdans fen haben, ſo lange nåmlich die vorangehende Geſchüßs wirkung außer der Berechnung bleibt, denn dieſe fann eine große Veränderung in den Gefechtsverhältniſſen

felten in den entſcheidendſten Augenblicken unterbricht, herbeiführen. Betrachten wir einmal die Sache etwas für ſie zum vortheilhaften Kampfplatze wird , wenn nåher. ( Fortſegung folgt. ) nur der Befehlshaber die Verhältniſſe zu berůdlichtigen verſteht und zu rechter Zeit unterſtüßt wird . Dieſe Uns abhängigkeit vom Lerrain und der geringe Einfluß, den *) Eloquence militaire. T. II. *) Eloquence militaire. T. II.

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423

glänzendes Betragen auf dem Schlachtfelde bei Montereau den Baiern. Uus München vom 14. Juni wird geſchrieben : Der Urmee müſſe er (Gérard ) gegen den Mißbrauch von Gewalt pro ruſſiſche Feldzug im Jahr 1812 u. 1813 war es vorzüglich, der die teſtiren , wodurch der Bittſteller, der ſich nun Tchon achtmal mit Felfeln, worin Deutſchland ſchmachtete, löfte und den Weg bahnte, ſeiner Beſchwerde an die stammer gewendet habe, im Jahre 1820 auf welchem delt in Befreiung in der Folge erkämpft wurde. Die feiner Stelle beraubt worden ſei, und wodurch man einen Grund in jinemFeldzuge gebliebenen zahlreichen Zapferen des baieriſchen laß einzuführen ſuche, der die heiliaften Rechte den Preis des für Herres fino es darum deſto würdiger, daß ein Denkmal ihrem Ge: das Vaterland vergoſſenen Blutes verleße. Der Ridner gab rein dächtniſſe geweiht werde, da ſie trider den Tag der Freiheit, wie Bedauern zu erkennen , daß die Anſichten des Generals Coutard in einſt der eðle Uítinghauſen , nicht mehr ſchauen konnten. Un der dieſer Beziehung mit den reinigen nicht übereinſtimmten , da ders Spige dieſer 40,000 dem Tode gropferten tapferen Baiern ſtand felbe fich billig mit ihm hätte Vereinigen ſollen , um zu Gunſten und fiel in der Schlacht bei Pologe General Deron, deſſen Helden : der Armee ſichere Bürgſchaft gegen Eigenſinn, Gewalt und Bills feele ſelbſt das Greiſena!ter von 72 Jahren nicht von dem Schlacht: kühr zu erlangen. Der Redner machte bei dieſer Gelegenheit auf felde zurückhalten konnte. Schon damals war es abſicht und Ent: frühere Verordnungen aus den Jahren 1727, 1750. u . 1768 auf: ſchluß, den Geopferten ein Denkmal zu ſtiiten; aber die Mittel, merkſam , wornach Militärs für gewiſſe Vergeben zwar abgefret welcheman durch Sub'cription aufbringen wollte, geb :achen . Doch werden konnten, jedoch nur in Folge des Wusſpruches eines Kriege: aud dieſes Hinderniß iſt bereitigt durch die Großmuth des Königs rathes ; und fügte hinzu , daß ſogar ein Unteroffizier nur durch Ludwig, der die Koſten im Betrage zu etwa 48,000 fl. aus Seiner einen ſchriftlichen Caſſirungsbefehl " bätte abgeſepi werden können;

Militär : Chron i k.

Oberſtengrad erworben habe. 218 General der alten und neuen

Cabinetstaſſe beſtreitet. Ein eberner Obelise , wozu das Me: auch der Kriegsminiſter täbe noch kürzlich ( in der Sigung vom tau aus alten, dem Staate gehörigen Kanonen genommen werden 12. April ) erklärt, daß man einen militäriſchen Grad nur in Folge fou , wird auf einem der erſten Pläße der Hauptſtadt errichtet und mit paſſenden Inſchriften virfeben werden .

eines Urtheils verlieren könne ; es komme ronach nur noch darauf

an, die hochwichtige Frage zu unter’uchen, ob der Kriegsminiſter Recht habe, nach Befallen einem Offizier jede Art von Befois England. Der Kriegsminiſter ford Palmerſton hat ſeine das Dimmiſſion genommen . Un reine Stelle iſt Sir H. Hardingeidung zu nehmen ? Der Redner beleuchtete hierauf nochmals das zum Kriegsminiſter ernannt worden . ganze Sachverhältniß ; er berief ſich auf die Deußerung ſelbſt des Frankreich . In der Sigung der Deputirtenkammer vom þrn . Hyde de Neuville in der Sibung vom 18. März 1826 , daß 24. Mai gab die Bittſchrift des ehemaligen Bataillonschefs, Ober: 1 jeder franzöſische Offizier der launen eines Miniſters überhoben ſein

ſten lorière, welcher im Jahre 1820 wegen ſein ?s tadilhaften Betragens und Oppoſitionsgeiftes ohne Penſion entlaſſen worden iſt, dem Berichterſtatter , General Brun de Viliret, zu folgenden Bemerkungen Unlaß :: ,, Es kann hier, " äußerte er, ,, weder von den Verdienſten , noch von den , dem Bittſteller zur laſt gelegten Bergeben die Rede ſein . Wir haben nur zu unterſuchen , ob die in Betreff reiner erfolgte Entſcheidung unſerer Gefeßuebung gemäß fei oder nicht; oh, mit anderen Worten, man einen Offizier wegen ſeiner Meinungen und Grundfäße, ohne vorheriges Urtheil, in der Armeeriſte ſtreichen dürfe. Dieſe Frage iſt hier oftmals mit gros Ber uebertreibung erörtert worden . Einerſeits hat man behauptet,

müßle ; dieſer Grundſay ſei ſo wahr und allgemein anerkannt , daß ſchon im grauen Uiterthume, als man dem Xenophon aerathen habe, einen ſeiner Offiziere, welcher in einem Kriegérathe anderer Meie nung als er geweſen , das Commando eines Heerhaufens zu neb: men, der griechiſche Feldherr erwiedert habe : ,,Wenn ein Offizier einen Rany erhalten und ihn vor dem Feinde geitend gemacht har, Der Ariege Iro kann er ihn nur mit dem Leben verlieren ." miniſter erklärte : wie er die Beſchwerde des Bittſtellers mit

Sorgfalt geprüft habe, fich aber nicht überzeugen könne, daß die. | Telbe in irgend einer Urt gegründet wäre. ,, Was würde," fragt? er, paus der Diſciplin bei der Urmee werden, wenn man diejeni: daß der Stand eines Militärs eben so heilig ſei, als der des un: gen nicht beſtrafen könnte, die, ohne ſich gerade eines gefektidrigen abreßbaren Richters ; andererſeits iſt einer der Deputirten wieder Beraenens ſchuldig zu machen, ſich Uusſchweifungen erlaubten, oder

ſo weit gegangen, daß er geradezu erklärt hat, es reide hin , daß gefährliche Beiſpiele gäben ? i Uebrigens, fügte der Miniſter hinzu, Das Deußere eines Offiziers dem Könia mißfalle, um deſſen Ent: laſſung zu rechtfertigen. Ihre Commiſſion, m . Ş. , hat ſich nicht perbehlin können , daß hier von einer Frage die Rede lei, die fich ſehr ſchwer löſen laſſe. Es kann ein Offizier feigberzia, untüchtiin, der Schweigerei eraeben ſein , und ſeine Waffe wie ſeine Uniform entehren , ohne deßhalb vor ein Kriegsgericht gezogen werden zu

habe Hr. forière durch die gegen ihn erlaſſene Verfügung nicht ſeinen Grad, ſondern nur ſeinen Gehalt eingebüßt und könne, jos bald der König es für angemeſſen finde , wieder in den activin Dienſt berufen oder zu einer Penſion zugelaſſen werden ; der Buti: ſtell«r habe aber dieſe Gunft ſelbſt veridhmäht, wahrſcheinlich blos in der Übſicht, um eine Gelegenheit zu haben , die Rammer aber:

können .

mals mit ſeinen Klagen zu behelligen .

Hat derſelbe unter ſolchen Umſtänden für die ganze Zeit

Nachdem noch der Vi:

reines Lebens ein Recht auf eine Beroldung , und findet die Regie: comte Lemercier zu Gunſten des Corière aufgetreten war, der : Dieſem rung in der Gerengebung gar kein Mittel, ſich einen Militär vom langten einige Stimmen den Schluß der Discuſſion. Halfe zu ſchaffen, der ſeine Epauletten entwürdigi ? Bir müſſen widerregten ſich aber mehrere Redner, unter anderen der General eingeſtehen , daß hier eine Lücke in unſeren Gefeßen iſt , und daß Sebaftiani, welcher der Meinung war, daß die Frage noch nicht uns eine Art von Ehrenaericht frhlt, weldes in der Urt, wie das reiflich genug erörtert worden rei ; er äußerte: daß dieſelbe einer ehemalige Tribunal der Marichälle von Frankreich entſcheide. Der um ſo größeren Berücēſichtigung werth rei, als von der Entſchei: Monarch könnte alsdann die Entlaſtung eines Offiziers nach vor: dung der Kammer vieuriat das Loos der ganzen Urmee abhänap ; heriger Einholung einer Meinung , die man als eine hinlängiide er lei weit entfernt, der Regierung das Recht ſtreitig maden zu Gewährleiſtung betrachten dürfte, verfügen, und die Gerechtigkeit wollen , in der Urmee nur rolche Offiziere anzuſtellen , die ſie für -

würde warten, ohne daß man nöthig hätte, zu der Wilkühr ſeine

fähig balte, ihr zu dienen, aber nimmermehr fönne er ihr die Bio

Zuflucht zu nehmen . " Nach dieser Auseinanderießung trug der fugniß einräumen , einen Offigier ganz aus der Urmeetiſte zu ftrei: Berichterſtatter darauf an, die obige Eingabe dem Krieasminiſter Hiergegen opponirte ſich der General Coutard ; oerſe.be behauptete, daß, da die Charte dem Monarden das Recht einräume, alle Offiziere der Land- und Seemacht zu ernennen , die

chen und ihn jedwides Einkommens zu berauben ; die Charte ga: rantire den Offizieren ausdrücklich den Senuß ihres Grades und ihres Soldes, und man könne daher nid)t ein Ver'preden zurüc: ' nehmen , mrorauf die Erhaltung drs Friedens und die Kraft der Entlaſſung des Hin . Lorière nichts als die gerekliche Ausübung des Regierung beruhe. ør. Dupin ier Deltere meinte : daß , da

zu überweiſen .

könialichen Vorrechtes reiz bin ſo wenig komme dem Bittſteder ' Die Militärs ſich für die Bürger ( thlügen, diere da scaen auch wirs die Verfaſſung vom J. X zu ſtarten , da nach derſe ben dem erſten der jenen zu Hülfe konimen müßten, wenn es auf die Aufrechthal: Conſul ebenfalls das Recht zuſtand, alle Beamten und Offiziere zu tung ihrer Richte ankäme; der Soldat , deſſen Stand nicht, wie ernennen und anzuſeben . Es bleibe fonath nichts übriy , als über die gedachte Bittſchrift zur Jagesordnung zu chrriten . Der

jede andere Profeſſion , ſeine freie Wahl wäre , verdiene es aber

ganz vorzüglich , daß reine Eriſtenz gegen die Baunen der Willkühr Die Eingabe des Loriere wurde hierauf dein und loyalen Militärs, an , der ſich unter feinen Befehlen durch ſein Kriegsminiſter überwieſen und in dem Nad weisbureau deponiri.

General Gérard nahm fich des Hrn. toriérı , als eines brapen ' geich üşt werde.

Redigirt unter Verantwortlidofeit der Verlagshandling : C. W. L'esfe in Darınſtadt , und in deſſen Dnizin gedrudt.

Samstag,

Nr. 54 .

5. Juli 1828

Allgemeine Militar Zeitung. Militärorganiſation des Königreichs

mader. - Stårke einer Escadro.t : 1 Wachtnieiſt :r, 4 -

. Corporale , 60 Gardiſten . – Totalſtirke : 150 y ipfe. ) -

b) Die 9 Savalerieregimenter bejizhen aus 2 Aurar ſierregimentern , 4 Regimentern leichter Dragoncr, 2 fans

Dånemark. ( Fortres un g. )

Bei den Arſenalen befinden ſich a) in Dånes

cierregimentern, 1 Huſarenregiment. Sie rangiren in folgender Ordnung :

marf : 1 Oberzeugmeiſter (Stabsoffizier ), 6 Zeugmeiſter das leibregiment Ruraſſiere , (Premierlieutenante im Gorps) , welche bei den Ärſonas Leibregiment leichter Dragoner,

len in Kopenhagen , Kronborg, Nyborg, RansŚr. R. H. PrinzFrederik Ferdinando Regiment leich . ders , Frederiks und Frederifshavn (früher Flad: ter Dragoner , ſtrand genannt) angeſtellt ſind und jedes dritte Jahr von das Seeländiſche lancierregiment, bieſen Poſten abgelóit werden ; ferner 1 Secondlieute 3. Jútiſche Regiment leichter Dragoner , nant beim Kopenhagener Arſenal (commandirt von der 5 Fühniſche Regiment leichter Dragoner , Brigade ), 1 Zeugbausverwalter ( beim Kop . Arſ. ) , 1 Schleswigiſche Kúraſjierregiment , Felizeugbausſdireiber (beim Rop . Laboratorium ) , i uns terzeugmeiſter auf Bornholin , 1 Probirmeiſter und 1 Uns er ( bei ter terprob der und Gewehr2 fabrif inſchr dereibe Nähe r Rrons ( beim Zeugbaus o )irmeiſt , 1 Rúſtmeiſ borg

• Holſteiniſche Lancierregiment, • Huſarenregiment. Jedes Regiment beſteht aus 4 Escadronen von gleis

Rop. Arſ.). - b ) In Holſtein: 1 Oberzeugmeiſter der Stárfe." Es zählt an Offizieren: 1 Regimentschef, Rittmeiſter (leştere 4 und 1 Oberſtlieutenantfs, 1 Major, 2 ttme (Stabsoffizier ), 2 Zeugmeiſter ( in Rendsburg dronsche ), 4 Secondri iſter, 4 Premiers ndlieusind

Esca Friedrich sort, übrigens wie oben ) , 1 Seco tenant ( wie oben ); – ferner 1 Zeughausverwalter, 1 lieutenante, 4 Secondlieutenante ir Klaffe, 4 dergl . 2r Feldzeughausſchreiber , i Rúſtmeiſter und 1 Zeugbauds Klaſſe; zuſammen 21 Offiziere. – Mittelſtab: 1 Regis mentsquartiermeiſter und Auditor, 1 Regimentschirurg , g . Rend tlich beizähl Arſenal iniſch iber ,Mitt demt beiderdän ſammelſtab foreDer ensbur Brigade: 1Regimentstbierarzt, 4 Escabronéchirurgen ; zuſammen .

7 Kópfe.

-

Unterſtab : 4 Sattelmacher, 1 Depot- und

rurgrmei irurg lonsch Regime ie:, Krankenhauswachtmeiſter,,1 Büchſenſchmied , i Stabs. , 1ſter Batail r ) , 41 Batter squartie eiſte mentntschi Auditor ( Zahlm 11 Regi

chirurgen ; bei der holſteiniſchen Brigade: '1 Regiments : trompeter ,'1 Profos. – Stårfe einer Escadron : .1 rurg 2 Wachtmeiſter, 1 Quartiermeiſter, 9 Corporale,22 Troms quartiermeiſter und Auditor , 1 Regimentschi 1 n mmen te e ,

157 Kópf . peter, 144 Man , **) zuſa nts fe. ime zen Kóp 664 : Reg des gan

Står

Klaſe , 3 Batteriechirurgen . Štårfe ſåmmtlicher Cavalerie : 6126 Kópfe. Der Unterft ab zábſt bei der dåniſchen Brigabe : t dan erſ usſ er 5) Das Panocadettencorps . , 1 Stabbtrompet , 1 Depots und Krankenha den Generalfeldmarſchall zum Shef, und bes hat Es ts chen ade einiſ Depo 1 : Brig os holſt der bei ; Prof 1 Compagnie Cadetten , von folgender Starfe : 1 ſteht aus und Krankenhausſerſcant, 1 Profos. r

an Offizieren 1 Commandeu , i Capitain, 1 Premiers an lieutenant , 2 Secondlieutenante , 1 Adjutant; Difiziere: 1 Commandeur , 1 Major ( Escadronschefs ), Unteroffizieren 1 Serſchant, 8 Corporale ( Offiziere in 2 Secondrittmeiſter , 2 Premierlieutenante , 4 Seconds der Armee , welche, bevor ſie nach beſtandenem Dimmiſs 5) Cavalerie . a) Die feibgarde beſteht aus 2 Escadronen .

lieutenante ,, 1 Adjutant.. - Mittelſtab : 1 Escadronss

*) / dieſer Stärke ſind Schüßen , welche von 1 Premierlierte

giment gemeinſchaftlich , gewöhnlid mit der Garde zu Fuß.) Unterſtab: 1 Paufer , 5 Trompeter, 1 Sattels

eingetheilt, yon 1 Secondrittmeiſter , 2 lieutenanten und 8 UAE

-

tenant und i Secondlieutenant commandirt werden . chirurg , 1 Thierarzt ( den Regimentschirurg und den ſter rmei rtie squa ment alfo 120. gen, ZügeRegi Sdü zu * ) Sie Escadn ron Jedebilde Audi Regi dendeRes en tor irenGar dron nhag iſondie de mit einem in Kopeund und 8 baloe Züge , die in 4 daß Esca30 einehat garnbat Pferment

teroffizieren commandirt wird. ( S. Rr. 30 der 1. 2. 3. )

427

428

fiongeramen zu ihren reſpectiven Regimentern gehen , in Jagercom pagnie: 1 Serſájant, 1 Fourier, 1 Waffen : der Regel ein Jahr bei dem Corps als Unteroffiziere meiſter, 6 Oberjager, 3 Horniſten , 8 Jåger, 112 Unterjager . Dienſte verrichten ) ; - au an Sabetten : 53 mit Gage, 38 Stärke eines Regiments : 1378 Kópfe. ohne Gage , 10 Volontåre. Stårfe der ganzen Infanterie mit Einſchluß der Garde zu Fuß: 18,413 Kópfe. 7) Infanter i e. ( Schluß ſolgt. )

a) Die Reibgarbe zu Fuß beſteht aus 4 Compag. nieen. * ) Offiziere: 1 Commandeur , 1 Major, 4 Capis taine und Compagniechefs , 4 Premierlieutenante, 4 Ses

Prüfung der Foee condlieutenante 1r Klaſſe,4 dergl. 2r Klaſſe, 1 Adjutant über Bildung fünſtlicher Hinderniſſe zur Des ( er ſteht als Lieutenant bei einer der Compagnieen in

dung einer von Cavalerie bedrohten

- Mittelſtab: 1 Regimentsquartiermeiſter und Auditor, 1 Regimentschirurg, 2 Compagagnicchir: urgen . - Unterſtab: 1 Depot- und Krankenhausſer Nummer . )

Infanteriefronte. ( Fortſegung. )

( dant, 1 Regimentstambour, 10 Hautboiſten , 12 Janits

Eine von Cavalerie bedrohte Infanterielinie wird

ſcharen, 1 Büchſenmacher, 1 Juſtizſerſchant, 1 Profos.

StårfeeinerCompagnie: 1 Serſchant, 1 Fourier, 1 Waf: zwarleereodervolle Vierede bilden ;es ſoll indeffen

bleibt und ſie in linie ſtehen werden , daß fenmeiſter, 6 Corporale, 3 Tamboure, 1 Pfeifer , 100 angenommen entſchloſſen en trot feindlide, Cavalerie iſt,. ihre Rugelregen gründlich durchzuführ HatAttafe, die Infana Stårke der Leibgarde zu Fuß :499 Kópfe. 1 die Gardiſteni. b) Die 13 Infanterieregimenter rangiren nad terie nicht geradezu blind gefeuert, dann muß doch wes folgender Ordnung :

18 Peibregiment zu Fuß ; 28 Leibregiment zu Fuß ;

nigſtens 'ls der Kugeln getroffen haben ; bei drei Bas taillonen , jedes zu 800 Feuergewehren , wåren dieß

das Regiment der Krone zu Fuß ;

alſo 300 Treffer gegen 1200 Reiter , die mit Einſdluß der Abſtånde eine ziemlich eben ſo große Front bilder ,

I. Maj. der Königin leibregiment zu Fuß;

Sr. Maj. des Königs Regiment; Sr. K. H. Prinz Chriſtian Frederiks Regiment ;

Die Cavalerie wird demnad ), da nicht alle Kugeln ges fährlid, verwunden , wenigſtens 200 zu Fortſegung der

das Fúhniſche Infanterieregiment ;

Attafe untüchtig gewordene Reiter oder Pferde haben (was völlig gleichbedeutend iſt ); die Mehrzahl wird erſt

ite Jútiſche Infanterieregiment; 2te Jútiſche Infanterieregiment;

3te Jütiſche Infanterieregiment ; • Didenburgiſche Infanterieregiment ; ,

Schleswigiſde Infanterieregiment ;

s Holſteiniſche Infanterieregiment ;

als drei Bataillone von der angenommenen Stårfe .

in der Nähe der Infanterie verwundet , und vermehrt

alſo, da die Verwundeten faſt alle aus dem erſten Gliede ſind , die Unordnung gerade im entſcheidenden Augeus blice . % ) Außerdem bleiben Reiter mit ſdrechten Pfers den immer einige Schritte zurück, Andere werden durdy

Jedes Regiment iſt in zwei Bataillone eingetheilt, die Verwundeten oder Stürzenden aufgehalten , wieder von denen das 1te Bataillon aus einer Grenadiercom | Andere und zwar die Ruhnſten ſind mehrere Sdritte pagnie und 4 Musfetiercompagnieen , — das 2te Ba : voraus , denn ſo genau , wie auf dem Uebungsplaße,

taillon aus 4 Musketiercompagnieen und 1 Jågercom : fann die Richtung nicht beobachtet werden. In dieſem pagnie beſteht.

Zuſtande unverſduldeter Ordnungsloſigkeit fommt die

Offiziere: 1 Regimentschef öder Regimentscommans Cavalerie bei den Bajonncten der Infanterie an , und deur, 2 Bataillonscommandeure, 2 Majore, 5 Capitaine nun beginnt für jene ein boſes Spiel, wenn dieſe ſteben

(Compagniechefs ), 5 Stabscapitaine, 1o Premierlieutes bleibt oder wohl gar mit dem Bajonnet auf ſie eins nante, 10 Secondlieutenante ir Klaſſe, 3 dergl. 2r Kl. dringt, was allerdings der höchſte Grad von Rühnbeit ( leştere 3 ſtehen bei der Leibcompagnie, der Grenadier wåre und vielleicht nicht ohne Beiſpiel iſt. Die Wirts

und der Fågercompagnie als 2te Secondlieutenante ), ſamfeit des Gewehrfeliers hat inzwiſden die Gewalt 1 Regimentsadjutant,1 Bataillonsadjutant. (BeideAd- des Anlaufes mehr oder minder gebrochen, und aus der jutanten gehören zur etatsmäßigen Zahl der Lieutenante .) Carriere iſt wiederum Gallop geworden.**) Zwar ſuchen Mittelſtab : 1 Regimentsquartiermeiſter , 1 Auditor,

1 Regimentschirurg, 1 Bataillonschirurg, 3 Compagnie.

Einf. hat abſichtlich das Minimum der Wahrſcheinlichkeit

chirurgen. Unterſtab: 1 Depots und Krankenhausſerſchant , 1

des Ireffens angenommen , weil von einer halb zuſammenges ſcholinen Reiterſchaar nichts mehr zu bifürchten ſein mrürde. Doch haben ihm zwei gut unterrichtete , kriegserfahrene und Infanteriebaup

Regimentstambour, 8 Hautboiſten, 1 Büchſenmacher, 1 Stårfe einer Grenadiers oder Musketiercompagnie:

anerkannt vrave

Juſtizſerſchant, 1 Profos.

1 Serſant , 1 Fourier , 1 Waffenmeiſter, 6 Corporale,

3 Tamboure, 120 Grenadiere oder Musketiere ; – einer .

tleute verſichert, daß bei dem

jebigen Bildungsgrade der Infanterie / ter Kugeln treffen müßten, da das 3te Glied erſt dann feurrt, wenn das ite die Gemrehre gefällt hat, und folglich taum eine Rugel jenes Gliedes fehl gehenkommt kann .ſehr viel darauf an , ob mehrere neben ein: Hierbei

**) .) 1 Corporal und 12 Garbiften jeder Compagnie find Jäger; geſammelt werden ſie von 1 Premierlieutenant und 1 Seconds lieutenant commandirt.

erſten Gliedes Reiter deserhalten ander battende jeder wirdPferde, Auch ihre Schußwunden haben . , ober gefährliche kriegserfahreneReiteroffizier zugeſtehen, daß bei Uttaken gegen Infanterie der legte geil des zu burdlaufenden Raumes mit

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430

die fühnſten Reiter, ungeachtet der mannichfach erſchwes icon Cafar bett Grundfaß aufſtett: die Reiterei muf renden Umſtände, in die Infanterielinie einzubrechen, ich nell ſiegen oder – weichen. Aus dem Alen geht deutlich genug hervor , daß es aber es fehlt nunmehr an Zuſammenhang und Nach

drud , auch fann die Infanterie jede entſtandene lide in Bezug auf die Infanterie hauptſächlich darauf an. leicht wieder füllen . Phyſiſch genommen wurde die Ins kommt, ihr die Furcht vor der noch entfernten Gefahr fanterielinie zwar immer noch niedergeritten werden köns zu benehmen und ſie zu belehren , wie ſie ſich im hands nen , ſelbſt wenn das ganze erſte Glied die Bajonnete ! gemengé mit der Cavalerie zu verhalten habe. Man den Pferdeu in die Bruſt geſtoßen håtte, weil dieſe, wie foute meinen , das Erſtere ſei leichter als das leştere,

die Erfahrung lehrt, nicht augenblidtlich niederſtürzen, da doch jeder vernünftige Menſch einſehen muß, daß fondern noch oft zwanzig und mehr Schritte weit rens der Anlauf der Cavalerie an und für ſich eine ganz nen ; betrachtet man die Sache aber von der moraliſchen 1 unſchädliche Sache iſt, und die eigentliche Gefahr erſt Seite, ſo gehört dieß wenigſtens z11 den Unwahrſcheins mit dem wirklichen Einbrechen beginnt; dem iſt aber lichfeiten. Wenn daber die Infanterie unerſchrocken ſtes nicht ſo , denn jede berannabende Gefahr erſcheint hen bleibt , dann wird die Cavalerie entweder wieder i Jedem, der damit nicht vertraut iſt, furchtbarer als ſie umfehrer oder das Gefecht auf der Stelle annehmen wirklich iſt, und das menſchliche Herz ſpielt im Kampfe muſſen. Was hier das Beſſere ſei, hangt ganz von Um eine wichtige Rolle. Wenn aber die Infanterie im Ges ſtånden ab, doch würden wir uns nur in dem Falle für brauche ihrer Stoßwaffe ſorgfältig unterriditet iſt, dann das Ilmfehren entſcheiden , wenn die Infanterie bereits wird ſie auch mehr Selbſtvertrauen , mithin weniger alle Gewehre abgeſchoſſen bat, oder die feindlide Cava : Furcht vor dem Zuſammentreffen haben, und dieſes eber

lerie in der Nähe iſt.Das Gefecht auf der Stelle ſuchen als vermeiden . Die Bajonuetfechtlehre gibt hierzu iſt zwar für die Savalerie eben To nadytheilig als das die beſte Anleitung. Da es indeſſen ebenfaüs zu den Umkehren , es endet aber doch zuweilen glücklid genug, unwahrſcheinlichkeiten gehört, daß das erſte Glied eines

weil nid)t jede Infanterie die ihr inwohnende Wehrhaf- Infanterietreffend jemals ganz aus geſchidten Bajonnets tigkeit keunt. Wie ſehr jedoch die Cavalerie hierbei im Nadhtheil iſt, wird aus Folgendem leicht zu erſehen ſein. Die Ueberlegenheit der Cavalerie beſteht lediglich in der Schnelligkeit und Gewalt der Bewegung; ſobald aber der Raum zur Bewegung fehlt, wird das Pferd nur zum Hinderniß, und der Menſch iſt auf ſeinen eiges nen Füßen ſtehend ( relativ ) ſtårfer, als auf dem ſtills

fechtern beſtehen werde, ſo wird daſſelbe oft in den Fall kommen , ſich einfacherer Mittel bedienen zu müſſen , zu deren Anwendung weniger Geſchidlichkeit gehört , da ohnedieß jede fünſtliche Fechtart im Handgemenge Telten anwendbar iſt. *) Wenn daher die Cavalerie eben ſo entſchloſſen iſt, ihre Attafe durchzuführen , als die In. fanterie, fie abzuwehren , dann wurde leiterer zu rathen

ſtehenden Pferde fitzend , weßhalb aud die Rómer im ſein , ihre Gewehre mit der einen Hand in der Dúns

Handgemenge von den Pferden ſprangen und zu Fuß nung, mit der anderen dicht über dem Schloſſe zu faſſen, tämpften , ein Mittel, welches - wenn einmal auf der und damit entweder den Pferden der berangallopirens Stelle gefochten werden ſoll nicht ganz zu verwer: den Reiter auf die Naſe, oder diefen ſelbſt ins Geſicht fen wäre , wenn ſich nur gleich Pferdehalter finden ! und auf den Arm , oder auch vor die Bruſt zu ſtoßen

zu Pferde Tibend hat der Reiter überdieß weit mehr natürliche Bloben zu vertheidigen , als der Fußſoldat, und dazu nodi cine weit fürzere Waffe als dieſer, denn es fann hier nur die Rede vom Sabel ſein , weil die fanze im dichten Kampfgetuinmel faſt gar nicht zu braus

oder zu ſchlagen, wenn ſie ohne Kúraſſe ſind ; ein jeder dieſer Stóße oder Sdilåge dürfte hiureichend ſein , den Reiter auf einige Zeit unſdhådlich zu machen . Die woes nigen Glüdlichen , welche dem Schlage entgangen ſind und die Infanterielinie durchbrochen haben, würden alss

chen, oder ihr Stoß leidit abzuwenden iſt. Mit dieſem dann von einigen geſchichten Bajonnetfechtern hinter der

Såbel roll nun der Reiter Kopf, Hals und Bruſt des Fronte leicht unſdådlich gemacht werden können , weßs Pferdes, ſo wie den eigenen ganzen Kórper gegen die halb wir der Meinung ſind, daß die Bajonnetfechter Stóße und Schlige des ſpezifiſch ſchwereren Infanteries nicht eben' im erſten Gliede ſtehen , ſondern im zweiten

gewebres decken , wie iſt dieß möglich ? Der Fußſoldat und dritten vertheilt ſein müſſen , damit das Ganze

bingegen fann ſid , auf Dedung des Kopfes und der mehr Zuverſicht und moraliſchë Haltbarkeit bekomme. Schultern beſdırånken , und aus dieſer Deckung um ſo ſchneller zum Angriffe übergehen, da er hierbei das Ges wehr ſchon in einer ſtoß- und ídlagfertigen lage bålt. Ueberdieß fann man annehmen , daß zu Bekämpfung eines Reiters immer 2-3 Fußſoldaten ſich unterſtůs

Ben fónnen. Unter ſo ungünſtigen Verhåltniſſen muß die Cavalerie im ſtehenden Kampfe mit der Infanterie

vergeblich geweſen waren , eine große ruſſiſche Schanze zu neh men, ließ der Kaiſer die ſächſiſche Cavalerie vorrücken, welche glüdlid durd die Fehle drang und fich bis zu Unkunft der franzöſiſchen Infanterie in der Schanze behauptete. Uber mit

welchem Berluſte ! die drei Regimenter (Garde -du -corps, Zaſtrow Küraſſiere und Albrecht Dragoner ) am Morgen des Schlachttages noch 1000 Pferde ſtart, verloren in dieſem Kampfe 42 Offiziere nnd 506 Reiter !!

unſtreitig den Kürzeren ziehen, oder geringe Vortheile mit unverhältnißmåßigen Opfern erkaufen ; * ) weßhalb

*) Şoffentlich wird hieraus Niemand folgern, daß jedekünſtliche

To fchnell zurücgelegt wird, als bei Attaten gegen Cavalerie.

Fedtart beshalb un nüß wäre; denn die ueberlegenheit eines geübten Fechters beſteht hauptſächlich in der sidérbeit,

Die Urſache iſt leicht aufzufinden .

womit er die

Ein ſolches Opfer brachte die fächſiſche Savaleriebrigade Thiel: mann in der denkwürdigen Schlacht bei Borodino. Nach :

bringt, und alle Künfteleien auf dem Fechtſaare rollen nur dazu dienen , ihm jene Sicherheit zu verſchaffen , welche die

dem alle Anſtrengungen einer franzöſiſchen Küraffierbiviſion

SRutter der Selbſtvertrauens ift.

in der Praxis ganz einfachen

Stöße ans

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432

Einſender glaubt, durch dieſe ungefd mitfte Dars ſtellung der beiderſeitigen Gefechtsverhältniſſe ſeiner

Militar : Chron i t.

der Nacht vom 10. auf den Bernhard 11. Juni eam farb Maffeº deßhalb feinen ſchlimmen Dienſt erwieſen zu der Frantreich. Smarſchau von InFrankreich Jakob ,Kierander baben ; denn zu allen Zeiten hat in ſolchen Fällen die Marquis von Lauriſton. Er war am 1. Febr. 1768 zu Pons

Bravour entſchieden, und was in den legten Feldzugen dichern geboren . Sein Vater, der Generalieutenant lain, mar von Tauſenden erlebt worden iſt, kann wohl nicht mehr lange Zeit Gouverneur der franzöſiſchen B ſinungen in Indien. als ein Geheimniß betradytet werden . Das Glück iſt . Der Monitrur ſagt über den Verſtorbenen Folgindes : ,, Ulerander

nur dem Rühnen hold, die blöden Ritter liebt Fors Lauriſton wurde, um fid insbeſondere gum tiiteigen Soldaten aus: zubilden, Vaterdie in erdiehier artillerieſdule Paris ge: Fortfhritte, miſſenschaften tuna nicht! Auch iſt es långt zum taftiſden Grundſat fendet undvon die ſeinem in denKriegsnad

geworden , eine noch unerſchütterte Infanterie niemals machte, waren ſo hervorſtechend, daß er ſchon mit 16 Jahren zum Pffizier, und mit 25 zum Oberſt befördert wurde. Er hatte ſide zuerſt durch Cavalerie angreifen zu laſſen. ( Fortellung folgt.)

Königlich preußiſche Cabinetsordre über die

eine Zeitlang pom activen Dienſte zurücgezogen , wurde aber we: nige Tage nach dem 18. Brumaire von dem damaligen erſten Son: ſui in der Arrillerie aufs Neue angeſtellt und zum Genrralftabe

Duelle' der Offiziere,

genonimen . Im J. 1803 wurde er Generalmajor und 1806 Ges neralieutenant. Unter. eſſen hatte er zu ver'chiedenen Malen in

Ich habe mit ſteigendem Mißfallen bemerkt, daß die Duelle in der Armee eher zus als abnehmen . In den leßten Jahren ſind dein Vorurtheile, zum Theil um elens der Kleinigkeiten willen , mehrere Opfer gefallen, der

ficationen des Friedenstractaté nach England gebragt , und ihm großen Reichen im Norden und im Süden Europa’s ſo lange ers balten wurde. 1805 wurde er zum Gouverneur von Braunau ernannt; in gleicher Eigenfchaft befand er ſich 1806 zu Raguſa,

Staatsgeſchäiten unterhandelt , hatte im October 1801 die Ratis

war es zuzuſchreiben, daß 1805 die Einigkeit zwiſdien den beiden

Armee dadurch boffnungsvolle Offiziere entriffen und 1809 zu Benedig; in demſelben Jahre belagerte er Raab;1813 Schmerz und Rummer in die Familien gebracht worden . Tiegte er bei Goldberg. Ueberau zeiate er , beſonders aber auf Das Leben des Offiziers iſt der Hertheidigung des dem Schlachtfelde, den entſchiedenſten Muth und eine unerſchütters

Thrones und des Vaterlandes gemeiht und wer daſſelbeIliche Feſtigkeit des Willens. Nach der Stlacht bei Leipzig mußte er ſich verſchwunden ergeben ; aberwar. er thatDie dießReſtauration erſt, nagdemerfolate. jede andere Hoff: Lauriſton um einen kleinlichen Zwiſt einſekt, beweiſt, daß er ſich nung

ſeiner ernſteren Beſtimmung nicht bewußt iſt und nicht befand ſich unter denen, welche ſich mit wahrer Eraebenheit und

die richtige Haltung zu behaupten weiß , welche auf ungeheuchelter Treue dem rechtmäßigen König zugeſellten. Seine Uufnahme war ſo, wie der geld und der Freund des Baterlandet Ich verlange von den Offiziercorps, daß ſie durch ſie erwarten konnte, uns 14 Jahre,welchefeit dieſem Zeitraume

Sittlichkeit und wabrem Ehrgefühle beruht.

einewechſelſeitige Aufſicht auf das Benehmen ihrer Sas woordenen berfiofien, permehrten auf& Bedeutendſte die Unzahl der ihm gee

dieſen gehörten die Würde eines meraden, Ausbrüche ungeſitteten Betragens verhindern, i Pairs pon Frantreide und Zu eines Gommandeurs der Königlichen und Streitigkeiten auf angemeſſene Art, durd Zurechts Garden. Aber auch er fuhr fort, dem Lande fortwährend die aus:

weiſung der Partheienſchlichten, ndthigenfalls auchinon gezeichnetften Dienſte zu leiſten. Im Commando der Garde, wie der ihnen in Meiner Verordnung

vom 15. Febr . 1821 in der Pairskammer; in dem Kriege, der Spanien von dem redes Miniſterium fand er fortdauernd wegen der Ehrengerichte gegebenen Befugniß Gebrauch lutionären GelegenheitJodhe königliche wie , die befreite, Güteim zuverdienen . So erhielt er auch machen und Schuldige vor dieſes Forum ziehen. Ein überall die ebrendite Anerkennung. Der König, die Miniſter, der Offiziercorps , welches durch zwecmåßige Behandlung Sof, die Pairetammer, das Heer: queb ftimmte in fein kob, und gewig iſtFrieden es, daßliebenswürdine das Undenkenn diefesim Felde eben so braven, ſolcher Ebrenſachendie Duelleverbannt, wirdſich ein, 018 eines Birgen erhala in dem Mannes unaufhörlich Recht auf Mein Wohlwollen erwerben und darthun . Jedenim, barjemit ihm in Berührung trat, fich

daß ein Geiſt wahrer Ebre in ihm wohnt. Ich mache ten wird.", es demnách lt auch den Vorgeſeßten ganz beſonders zur

Der General Miollis , Waffengefährte Lafayette's und Ros

Pflicht, durch Wachſamfeit und Belebrung bem vers dambeau's in Amerita , ro mie Bonaparte's uno Maffena's in

derblichen Vorurtbeile entgegen zu arbeiten . Wer ihren Sta:ien, Generalgouvernur von Rom unter dem Kaiſerreid ,ift Warnungen fein Gebór gibt, oder garſeinen Gegner auf einem ſeiner Güter bei Uyr, durch einen Sturz plößlich geſtora auf Piſtolen fordert, den werde Id die Strenge des ben . Er iſt 69 Jahre alt geworden , Grofbergogthum peffen. Die Offiziere Des großherzogl. SchonungVers Gerekes empfinden allevorſägliche ſoll beffirden derjenige bebandelt laſſen werden,und derohne durch Garberegiments Chevauslegere haben ihrem Oberften,

: lebung des Anſtandes oder freche Beleidigung den Ansait dem Tage feines 25 jährigen Dienſtjubiläums, zum Beweiſe reiz zum Zweifampfe gibt.

ihrer Berehrung und Hnhänglichkeit, einen Ehrensábei überreicht.

Ich beauftrage Sie, dieß den Offizieren der Armee

Deftreich. Dus Cuftlager bei Baden iſt durch eine neuere

mit dem Bemerfen befannt zu machen , daß Id zu ihrer Allerhöchſte Anordnung vom 1. auf den 9. Sptember verlegt, ins

Geſinnung das Vertrauen bege, ſie werden denwohl bem , wieman vernimmt, außer den bereits benannten Regimen erworbenen friegeriſchen Ruhm der Armee durch Ver. tern noch mehreredazu gezogen und so der Truppenſtand des eager 6 -

bannung peralteter Porurteile und geſteigerte fittliche um 5 - 8000 Mann dermehrt werden ſoll,

Der Staatsarzt Dr. Marenzeller iſt vor einiger Zeit nach Wien

Beredlung zu erhoben ſuchen .

berufen wofden, um in dem Militärſpital unter den Augen einer

Berlin , Den 13. Juni 1828 ,

Commiſſion Verſuche über die Heilmethode der som iopathie

(geg. ) Friedrich Wilhelm, anzuſtellen. Der Erfolg war von der Art, daß dieſe Methode zwar in den Militärſpitälern nicht förmlich eingeführt, wohl aber beftehende Verbot der Ausübung derſelben aufgehoben werden An den Kriegsminiſter General der Infanterie das V. Hafe. Rediais :

Liebe bez twor

der Berlaa

dürfte. : C. m . Ecots in Darmstad ; und in deffen Difusin sedrudt.

Nr. 55.

S

Mittwoch , . Juli 1828 9.

E M

Allgemeine Militar - Zeitung. Stårfe eines Gorps : 550 Kopfe.

Militärorganiſation des Königreichs

Sr. Maj. des Königs feibiågercorps gåhlt :

Dånemark.

Offiziere: 1 hef, 1 Major, 3 Capitaine ( die 4 let

teren ſind Compagniechefs ) , 1 Stabscapitain , 4 Pres

( Schluß. )

mierlieutenante , 5 Secondlieutenante , í Adjutant

8) Die fünf Jågercorps .

-

16 Offiziere.

Sie rangiren nach folgender Ordnung : pas Seeländiſche Jagercorps , S

Jůtiſche Jagercorps,

&

Schleswigiſde gågercorps ,

Mittelſtab : 1 Regimentsquartiermeiſter , 1 Batail: ſonschirurg, 1 Compagniechirurg .

Unterſtab: 1 Stabswaldhorniſt, 1 Búchſenmacher. Starfe einer Compagnie : 1 Serſchant, 1 Fourier, 1 • Lauenburgiſche Jagercorps' ( früher das Holſtefniſdhe Waffenmeiſter, 7 Dberjáger, 2 Waldhorniſten , 120 Jås Fågercorps ) , ger

Sr. Maj . des Königs leibjågercorps . * )

132 .

Stårke des Corps : 528 Kópfe. Stårfe råmmtlicher 5 Fågercorps: 2753 Kopfe .

Ein jedes dieſer Corps beſteht aus 4 Compagnieen .

Die vier erſtgenannten Jágercorps haben gleiche Stärfe,

9) Das Rafetencorps.

nämlich : re : 1 Commandeur , í Major , 2 Capitaine Figie

Offiziere: 1 Chef ( Stabsoffizier ), i Stabscapitain, ( Compagniechefs ), 2 Stabscápitaine , 4 Premierlieutes 1 Premierlieutenant, 1 Secondlieutenant ir Kl . , i dergl. nante, 4 Secondlieutenante 1r kl., i dergl. 2r kl. 2r Kr . Mittelſtab: 1 Materialverwalter ( er iſt gleichzeitig Mittelſtab: 1 Regimentsquartiermeiſter und Auditor,

der Rechnungsführer des Corps.) irurgen . , 2 Compagnicch 1 Regimentsch nt , 1 nhausſerſcha Unteroffiziere und Soldaten : 2 Feuerwerfer , 3 Ser's und Kranke 1 Depots Unterſtab : irurg ( chanten , 4 Bombardiere , 12 Conſtabler , 2 Horniſten , Stabswaldhorniſt , 1 Büchſenmacher , 1 Profos . Stårfe einer Unterconſtabler. 1 Waffenmeiſter, Compagnje: 6 Oberjáger,1 3Serſchant, Horniſten, 1 8Fourier, Jáger, 96 Handwerfer : 1 Meiſter, 6 Geſellen. Stårfe des Corps : 132 Kópfe. 112 Unterjáger . e Summariſch Ueberſicht der planmäßigen Stärke des ſtehenden Heereß, Civilbeamte,

Unters Spielleute. Gemeine. Mittelſtab. Unterſtas. Cadetten. O Fiziere. offiziere.

Hand merter . -

18

Generalſtab

8

13

Ingenieurcorps .

19

.

3576

36

Artilleriecorps

108

Cavalerie ..

200 406

Candcadettencorps Infanterie Fågercorps Rafetencorps : .

66

6

406 56

159

116

110

16,000 2400 1081

9

8 572 Summa 942 1206 II . Die Werft ä r kung 8 bataillon l.

24

80

-

510 1206 76 184 5

5.

26 32 4176

6128

72 | 5304

.

.

13

255

Röpfe.

95 19

18,413

196 18 8

27,388193

299

134

2753 132

180 | 31,776

des ſtehenden Secres zu dienen . Sie haben in Fries denszeiten weder Offiziere noch Unteroffiziere ; dahints

Der Zwed dieſer Bataillone iſt, inKriegszeiten entgegen wird die zu ihrer Corapletterhaltung erforderliche r als Reſerve oder auf furze Zeit zur Verſtårfung wede *) Dieſel Corps erhielt, zufolge des für ihn ſo ebrendolen pas rolebefehls vom 9. Decbr. 1807 , Unciennetät in der Armee,

behielt übrigens ſeine von den üyrigen Regimentern und Corps

abiveidende Organiſation bei , die es als Freicorps erhalten hatte.

435

436

1

mannſchaft jährlich ausgeſchrieben , und gleichzeitig mitliche Ede betragen , die Breite ebenfalls nicht beträchts den Recruten der Infanterieregimenter and Corps (denen licher ſein. Für entfd losſene Reiter iſt dieß ein uns dieſe Bataillone attachirt ſind

im Waffendienſte geübt. bedeutendes Hindernis , die unentdroffenen aber

Sie ſind folgendermaßen dem ſtehenden Heere : 311 braucht man nicht zu fürchten ; um ſie zu verſcheuchen, getheilt : genügt es ſchon, die Gewehre anzuſchlagen, das Abfeus a ) den Artilleriecorps , 2 Verſtårfungsbataillone, ern fann man füglich erſparen . Die mehrſten - Reiter

1 für jede Brigade. Sie bedienen in Kriegøjeiten 3 würden alſo ohite große Mühe die fünſtliche Deckung zwolfpfündige Fußbatterieen und 6 fahrende Batterieen, überſpringen, und nur wenig Pferde ſo verwundet wers jede von 6 Kanonen und 2 Haubißen, ſo wie das Ge: den, daß ſie nicht weiter laufen fónnten. Hatman dodi ſchütz der Feſtungen und Ruſtenbatterieen ;

ſchon bei großen Feldmanóvers geſehen, daß Reiter bei

) der Snfanterie, 20 Bataillone, 2 für jedes ichnellen Aufnårſchen und attaten über zurückgelaſſene Regiment;

Eggen und Pflugſcharen geſetzt ſind, warum nicht alſo

c ) der Fågercorps , 4 Bataillone, nåmlich 1 für das Seeländiſdie, 1 für das Jütiſche, 1 für das Schless wigiſche und 1 für das Lauenburgiſche Jagercorps. a ) Verſtårfungsbataillone der Artillerie.

auch über kleinere Gegenſtände ? Ein Paar Spitzen mehr oder weniger thut nichts zur Sade. Im erſchlaf fenden Garniſonleben , wo manche Rückſicht die Sdios

nung der Pferde gebietet, reitet die Cavalerie dergleichen

Das Bataillon der dåniſchen Brigade beſteht aus 10 Hinderniſſen allerdings bedachtſam aus dem Wege ; im Compagnieen, das der holſteiniſchen Brigade aus 6 Com wilden Kampfgetümmel aber, wo alles einen großartis pagnieen,jede von 151 Unterconſtablern, welches fürbeide gen Charakterannimmt, låßt´man ſich dadurch nicht irre machen. Was würde aber wohl die angegriffene Infans

Bataillone die Stårfe von 2416 Artilleriſten ausmacht.

terie beginnen , wenn ſie die fünſtliche Schutzwehr ploß

b ) Verſtärkungsbataillone der Infanterie. lich überſprungen ſabe? fåhe – Die Antwort iſt leicht. Von Jedes Bataillon beſteht aus 4 Musketier - und 1 Jás einer Juifanterie, welcher die eigenen Befehlshaber durch gercompagnie von gleicher Starfe , nåmlich 151 Muss | Anwendung ſolcher Mittel zu verſtehen gegeben haben, fetiere oder Jäger, welches für 2 zu einem Jufanterie: daß ſie unvermogend ſei, im freien Felde einen Cavas regiment gehörende Berſtårfungebataillone die Stårfe ſerieangriff abzuwehren , laßt ſid, eit tapferer Wider, von 1510 Mann, und für ſämmtliche Infanterie - Verſt. ſtand weder erwarten nod) verlangen , und ihr Davons Bataillone die Stärfe von 19,630 Mann ausinadt.

c) Verſtårkungsbataillone der fågercorps.

Jedes Verſt. Bataillon der vier Fågercorps beſteht aus 5 Compagnieen , jede von 151 Jågern, welches für das Bataillondie Stärfe von 755 Jäger, und für die

laufen iſt gleichſam

ſchon im Voraus entſchuldigt.

Die Geſchichte, welche als das Reſervoir der Erfahrun .

gen Militárs betradytet werden kann, zu Rathe bei allen Verbeſſerungsvorſchlägen billigberühmten foute aller gezogen werden,undgibt namentlich über den hier bes ſprochenen Gegenſtand wichtige Lehren und Warnungen,

vier Bataillone die Starfe von 3 20 Fåger ausmacht.

Die Grieden freien Felde ſichund im glaubten niemals Deckungen haben bedient, Die Totalſtårfe der Mannſchaft für die Verſtárs fünſtlicher ſich bei ihrer

fungsbataillone des ſtehenden Heeres belauft ſich dem nach 25,066 auf

Bewaffnung und Aufſtellung ſogar ſtark genug , die ort:

Ropfe.

(Weitere Notizen über Bekleidung und Bewaffnung der dåniſdien Armee, über das Recrutirungsweſen, über die Unterrichtsanſtalten und Militáretabliſſes ments werden wir nächſtens mittheilen . )

lichen entbehren zu fönnen ; gleichwohl hatten ſie gegeu eine zahlreicheund gewandte Reiterei zu fåmpfen , die

ihre Pfeile mit vieler Geſchicklichkeit abſchoß und auch den Såbel zu führen verſtand; dieſe Reiterei war ferner .

-

obgleich, nicht taktiſch geordnet – mehr zu fürchten,

als die jenige, weil ſie, ohne wie jetzt dem verheerenden

Geſchüßfeuer ausgeregt zu ſein, ganz in der Nähe blei : Prüfung der ydee , und folglich jede bei der gegenüberſte J11 über Bildung künſtlicher Hinderniſſe zur Des ben Fanterie eintretende Unordnung "augenblicklichhenden benutzen dung einer von Cavalerie bedrohten konnte. Die facedåmonier gingen in der Geringſchå :

Infanteriefronte.

ßung fremdartiger Schußmittel noch weiter , ſie ließen

( Fortſegung. )

fogar ihre Städte unbefeſtigt, damit fein Staatsbürger jemals vergeſſen möge, daß Ehre und Freiheit nur von

Da es nun erwieſen iſt, daß die Infanterie gegen wärtig mehr unmittelbare Wehrhaftigkeit beſikt, als jede andere Truppe, wozu bedarf es da noch künſtlicher Des dungsmittel ? und wird das von dem Hrn. Verf. vors

ſeiner perſönlichen Tapferkeit abhingen . ) Dagegen findet man bei den aſiatiſchen Völkern, welche Alerander der Große befriegte, gar oft die Anwendung kúnſtlicher Dedungen , aber deſto weniger taftiſche Geſchicklichkeit

geſchlagene audy hinreichende Sicherheit gewähren ? Die und Tapferkeit; denn bald nach Cyrus Tode famen die eiſernen Stäbchen, aus denen er die modernen Fußan. Leibes- und Waffenübungen außer Gebrauch , und die geln zuſammenſeßen will, ſollen nicht långer ſein , als ein Torniſter breit iſt, dieſe Ståbchen müſſen noch dazu ſchrág zu ſtehen fommen , mithin fann die Höhe dieſes künſtlichen non plus ultra - das Scharnier mag ans gebracht ſein , wo es will - nicht mehr als eine gemdhna

*) Irren wir nicht in der Perſon , ſo hat Colocotroni den jebigen Griechen ebenfaus gerathen , alle Feſtungen , bis auf eine einzige, die den Siß der Regierung bilden ſoll, zu zerſtö:

ren , damit die Landesbewohner deſto wachſamer und tapferer bleiben möchten .

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perfer fåmpften lieberaus der Ferne, als in der Nähe. nicht mehr die Nede;man ſtieß oder ſchlug mit lanzen, În der Schlacht bei Arbela ſtand ein großer Theil der Schwertern und Streitårten ſo lange auf den Gegner, aſiatiſche: Infanterie hinter Fifangeln. Alerander ſchloß hieraus, daß er von dieſen Truppen wenig zu fürchten habe , betrachtete ſie als geidſam nicht vorhanden, und griff den zxoniai ſtirfereit Feind auf anderen Puncten

bis die künſtlid)e Schale zerbrach, mit der die Ritter den Krebſen gleich bedeckt waren. Unter ſolchen Umſtånden mußten auch die Fortſchritte der Kriegskunſt frebsars tig ſein , und man fann höchſtens den Muth und die

mit deitouchr Subbeit und Nachbruck ait, den er auch Ausdauer bewundern , welche die Ritter bei ihren oft voltandig beſiegte. – Die Rómer verſchmåhten in den abentheuerlichen Unternehmungen beurfundeten . glorreichſten Zeiten ihrer Heerverfaſſung ebenfalls jedes Im 15. und 16. Jahrhunderte war die Infanterie noch

fúnjllide Decungsmittel, und wenn auch ihre Marſch zu wenig zahlreich, um zum Siege beitragen zu können, lager gewöhnlich verſchanzt waren , und jeder Soldat der gewöhnlich durd, die Reiterei erfochten wurde. Doch neben ſeinen Waffen noch einen leichten Schanzpfahl findet man, daß die engliſdie Infanterie ſich tragbarer fúbrte, ro cheaten fie ſich doch nicht ihren Gegnern im Palliſaden bediente, weldhe ſcråg in die Erde geſteckt

freien Felde trozi3 die Stirn zu bieten. Nachdem aber wurden, um gegen Cavalerieangriffe zu ſchußen . Gus die verwvcichlideriden Sitten des Dricits die rómiſdhe. ſtav Adolph , der durd ófonomiſche Rückſichten genos

Tapferfeit iintergraben batten, vermied man das Hand- thigt wurde , ſeine Hauptſtårke in der Infanterie zu gemenge eben ſo geflijentiid), als es früher geſucht wors ſuchen, wendete in den Feldzugen in Polen ähnliche Mit den war, und vervielfiltigte die Fernwaffen . Bald waren die 3 vifchenräume der Treffen mit" Schießmas ſchinen aller Art ausgefüllt, und aller Widerſtand der entarteten Rómer bezweckte nur die Deckung der holzer nen Schuspatrone. Welche Vortheile fie aus dieſer freiwilligen Beſchränkung auf eine abſolute Defenſive zogen,

tel an, ihre Widerſtandsfähigkeit zu vermehren, wozu er theils durch die mangelhafte Beſchaffenheit der damalis gen Feuergewehre, theils durch die Kühnbeit und Schnel, ligkeit der polniſchen Cavalerie bewogen wurde. Jeder Musketier führte zu dieſem Behuf eine Art Knebelſpieß, Sdyweinsfeber genannt, der in geringer Entfernung vor

iſt ieicht zu begreifen ; die tapferen Germanen 2c. , hiers der Front in die Erde geſteckt wurde. *) In ſeinen (pås

durch nur fühner geinscht, verachteten den Pfeilhagel, und ſuchten die Romer von ihren Schießmaſchinen weg . zudrången, welche dann bald zerſtórt waren . „ Da erfann ein gewiffer Urbiciu's ein Mittel, dem Feinde die Annäherung auf eine andere Weiſe zu erſchweren ; es war eine Art ſvaniſcher Reiter , die im wirkſamſten Bereiche des Pfeilſchufes vorgeſetzt wurden . Ein Pferd konnte drei ſolcher canones, wie man ſie nannte, tragen, und dieſe waren hinreichend, die Front ciner Centurie zu decken . Zu beſonderer Beſchützung dieſer Maſchinen

teren Feldzügen in Deutſchland findet man aber keine Spur mehr von dergleichen fünſtlichen Deckungen , ob: gleich die Piken immer ſeltener wurden, und einige ſchwes diſche Regimenter fogar durchgehends mit Feuergewehren bewaffnet waren . Auch die deutſche Infanterie vers ſchmåhte ſolche Hülfemittel, und ihre Befehlshaber ſuch. ten den Angriffen der damals noch ſehr zahlreichen Sa: valerie durch die Pikeniere Schranken zu ſetzen, die bald mehr bald minder zwedmåßig auf der Feuerlinie ver theilt waren, um hierdurch eine gegenſeitige Unterſtützung

wurden Abtheilungen auserleſener Soldaten beſtimmt. zu bezwecken . ( Schluß folgt. ) Durch ſolche Hilfsmittel glaubte man alſo den Mangel an perſónlicher Tapferfeit erſetzen zu können ! Der Ér: Militår etat finder war demungeachtet nicht wenig ſtolz darauf , und verglich ſid, im Geiſte mit Archimedes. " *) Aber dieſes t des Königreichs der Niederlande. ſchwade Werkzeug entſprach eben ſo wenig den Erwar:

Aus dem neueſten niederländiſchen Staatskalender Vertheidigungsmittel haben alle rachlide tungen; nur einendenn relativen Werth, und gewähren dem Angreis erſieht man über den Militáretat dieſes Königreichs fer oft eben ſo viele Vortheile. Tritt ihm aber der Äries Folgendes : **) Die Generalitåt beſteht aus 1 Marſchall , 1 Ges ger mit dem tüchtigen Schwert in der nervigen Fauſt

fühit entgegen , dann muß er ſtehen und fåmpfen, und neral, 1 General der Infanterie, 1 General der Artillerie, dann entſcheiden Kraft und Geſchicklich feit. - In jenen 26 Generallieutenanten , 54 Generalmajoren. Der Generalſtab záhlt 1 Generalieutenant, 1 Ses Zeiten des Verfalls der römiſchen Kriegsmacht galt übers

haupt jedes Mittel recht, wodurch man dem Feinde, ohne neralmajor, 2 Oberſten , 6 Oberſtlieutenante, 8 Majore, Gefahr für ſich ſelbſt, Schaden zufügen fonnte, und die 10 Capitaine, 4 Oberlieutenante; ſodann 35 Capitaine Römer ſuchten nicht nur die Brunnen zu vergiften, deren und lieutenante, Aides -de - camp, welche aus den Regis ſich der Feind bediente, ſondern ihm auch vergiftete les mentern genommen werden und zu deren Cadres záblen . Bei der Artillerie werden aufgeführt : 6 Directios bensmittel in die Hände zu ſpielen . Dieß iſt unſtreitig der höchſte Grad moraliſcher Sdwache!

nent, 2 Conſtructionsdepots (zu Antwerpen und Delft ) ,

Im Mittelalter bådte man ſich entweder ganz in 2 Stůdgießereien (zu Gravenhagen und fuit), 1 Ge. Eiſen, oder verbarg, ſich hinter Wagenburgen; beides wehrfabrik zu Luit, 1 Pulver- und Salpeterdirection zu erſdwerte die Beweglid;feit und hob ronach sie Vors

Delft, 13 Territorialcommandantſchaften der Artillerie ;

theile auf, die durch erhöhte Widerſtandsfähigkeit ers - 4 Bataillone Fußartillerie, 1 Corps reitender Artils

langt worden waren. Von Fedhtkunſt und Laktif war * ) Carrion Nisas histoire générale de l'art militaire. T. I.

*) soners Geſchichte der Kriegskunſt, 1r u. 2r Sheil. **) Wir hoffen , baid eine detailirtere Darſtellung der niederläns

diſden Militärorganiſation mittheilen zu tännen.

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ſerie, 1 Bataillon Artillerietraint, 6 Artilleriebataillonefonen mehrmals abgelegten Proben ben 'vollen Beweis geliefert, von der Nationalmiliz; - 3 Militärſchulen (zu Breda, daßerim Standelei,durcheine bisher noch nicht gekannte Bes handlungs- und Ubrichtungsweiſe reizbare , böſe oder gar ſtätige

.) und :fówen Delft sdirectionen 6 Fortification Genie

nur durch Idwer mit einem Pers und gänzlich berdorbene Pferde,weidebisher auszuführende und gefährliche Zwangemaßregein beſchlagen werden einer ſehr kurzen Zeit dahinzu bringen, daß fie konnten,ſichbinnen ronal pon 97 Offizieren, 1 Generaldirection mit 14 Offi- fortan willig beſchlagen laſſen unb ihre Widerſeblichkeit für gieren ; - 1 Mineur- und Sappeurbataillon . Infanterie : 17 Nationalregimenter oder Divi , immer ablegen . Wegen dieſer für das allg:meine Beſte, nnd ing:

wurde ſionen. Jede dieſer Diviſionen beſteht aus 3 Feldbas beſondere für die F. &. Cavalerie ſehr wichtigen Erfindung zum Rittmeiſter dem Verfaſſer die Ernennung vom Oberlicutenant

taillonen und 1 Depotbataillon ; - 3 Generaldepots der Infanterie ; - 4 Schweizerregimenter zu 2 Batail. *) Cavalerie : 9 Regimenter , nämlich 4 Kůraffier-, 2 leichte Dragoner . ; 2 Huſarenregimenter und 1 fanciers

weiches als ein Beweis der Grundhaltigkeit ſeiner Methode ange:

regiment. Marech aufſee: 10 Compagnieen.

Sprache gelehrt und durch 6 lithographirte Ubbildungen in Folio erläutert wird , gründet ſich auf langjährige Beobachtungen und Verſuche des Verfaſſers, welcher durch ſeine rationelle Darſtellung

außer der Tourund eine lebenslängliche Perſonalzulage zu Iheit, führt werden kann. Dieſe Methode , die in der gegenwärtigen .

(48 Seiten ſtarten )Schrift in einer Jetermann wohlverſtändlichen

In Oſtindien befindet ſich ein niederländiſches eines bisher nicht genug beachteten Gegenſtandes und wegen der Gorps, beſtehend aus einer Diviſion von 3 Bataillonen dadurch zu hoffenden Ubwendung so manches Unglücksfalles den ( worunter 1 Flanqueurbataillon ) , 1 Cavaleries und 1 augemeinen Dant fich verdient hat. Spreußen. ( Breslau, 25. Juni. ) Hier und in un'erer um, Infanteriedetachement; ferner 3 Diviſionen Nationalins fanterie zu 4 Bataillenen ; 1 Huſarenregiment; 1 Artil- gegend werden bereits die Borkehrungen zu dem großen uebunge: ſerieregiment zu 2 Bataillonen , 25 iſolirte Artillerieoffis lager getroffen , welches in der Mitte žluguſts einige Meilen von unſerer Stadt, gegen Schweidnik zu, gebildet werden ſoll. Nicht

zum ſchlefilden Armeecorps gehörende Regimenter, bloß sämmtliche ziere, 1 Detachement Artillerietrain, 1 Sappeurbatailon ſondern auch das poſenſohe Urmeecorps werden ſich bis zu jener

und 26 iſolirte Genieoffiziere.

an dem bezeichneten Puncte verſammeln, um große Feldma: In me ſtindien befindet fich 1 fågerbataillon , Beit novers auszuführen. Quein nur die Infanterie wird eigentlid

2 Artillerieoffiziere und 15 Genieoffiziere ,

Militär

bronik.

eanipiren , wogegen die Savalerie und Artillerie in den Dörfern Cantonnirungsquartiere beziehen ſollen . Da auch die tandidehren der betreffenden Urmercorps zu den dieſjährigen Uebungen gezogen werden ſollen , ſo möchte ſich deren Stärke zuſammen wohi auf 80 bis 90,000 Mann belaufen .

Sönigreich Sachren. ( Dresden , 8. Juni. ) Der , bei dem Braunſchweig. Im 27. Mai fand zu Braunſchweig eine, bisher immer verſchobene Feierlichkeit ſtatt, Das gegenwärtig im 1ten leichten Reiterregiment als Oberſt à la suite ſtehende Erbs

Dienſte befindliche Militärcorps Leiſtete nämlich auf dem , unfern prinz von Sádren : Uitenburg iſt zum Generalmajor à la suite der Reſideng gelegenen großen Erercirplane , in Gegenwart Sr.

berzoglichen Durchlaucht, den Eid der Treue. Höchſidieſelben ka:

Der Cavalerie befördert worden .

#m 6. Iuni fand, nach Beendigung der gewöhnliden jährlichen

men, begleitet von einem zahlreichen Generalſtabe, um 11 Uhrauf uebungen, eine Revue der Artillerie vor Sr. Majeſtät dem Die Anzahl und Lufftellung der Geſchüße waren bem plage an, und muſterten die Truppen , worauf Sie von den König ſtatt. nahmen. Nach der Feierlichkeit wurden hierbei folaendermaßen : Eid entgegen felben den Difiziere nter Zelten zur Zafel gezogen. Der Mann fämmtliche Flügel, 3 Stad 1) 100 Ellen vor der Linie , auf dem rechten

jaaft geruhten Se. Durchlaudt eine Gratification zu bewilligen . Dänemark.

Um 5. Juni reiſten Se, Maj. der König , in

32 pfdge. und 3 Stück 16 pfdye. Mörſer ; 2) 8 Stűd 12 pfoge. Ranonen ;

Begleitnng Ihres Gineraladjutanten , Brnerals 0. Bütow und 3) 8 Stück 6pfoge. Kanonen, in zwei beſpannte Fußbatterieen formirt ; einer kleinen Suite , nach Uarhuus in Jütland , um Revue über die dort perſammelten Iruppen zu halten und dann einige Tage 4) eine beſpannte feitende Batterie von 4 St. 6ofdg. Aanonen ; mit ihnen zu manövriren . Die Manoers (welchen auch der 5) 4 Stück 8pfoge . Baubigen , auf dem ſinken Flügel in einer erbauten Batterie. würtembergiſche Generat v. Bismart: beiwohnte ) dauerten pom 800 Ellen vor der Hauptlinie hatte man ein Radelin , durch 10. bis 14. Juni, worauf der König nach Kopenhagen zurűereiſte, England. Ein Befehl des Herzogs von Cumberland , daß einen Aufwurf ſo wie burd Schanzkörbe und Fahnen, marquirt. 1

reia Regiment, die blauen berittenen Garden, fowohl Offiziere als 1 Dieſes wurde von den Mörſern bevorſen , deſſen Waugang aber 1

Soldaten , Schnuri bärte und hinten das Hauptbaar a la Russe durch die beiden 12 pfogu . Flügelkanonen mit geringer Ladung tragen ſollte, hat den engliſden Zeitungen vielen Stoff zum Scop und höchſter Elevation ricochetirt. Für alle übrige Geſchüge tiſiren gegeben. Bei der Revue am 19. Mai, meinten ſie, hätten diente eine Scheibe, auf1100 EUen Entfernung, ais Ziel. Es die neuen Schnurrbärte noch ein ziemlich dürftiges Unſenen géhabt; wurden aus jedem Geſchüt , vom rechten nach dem linken Flügel, -

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Indeſſen habé man , obgleid) der Frühling noch nicht weit vorge: 10 Schuß gethan, ausſchließlich der beiden, zum Ricochetiren bea ſchritten ſei und man ſo viel Oſtwind gehabt, doch einige ſehr ſtimmten Zwölfpfűnder, welche in jedem Rennen 2 mal feuerten. Derſprechende. Stoppein bemerkt. .. Deſtr eich. Unter dem Titel:

der Ⓡufbeſchlag oy ne 3 no ana, ift por kurzem in Gerolds Verlag eine kleine Schrift erſchienen , welche die ailgemeine Aufmerkſamkeit des pferdelieben : ben und beſonders des militäriſchen Publicums, die ſie auf ſich gezogen; in hohem Grade verdient. Dér Verfaſſer, Rittmeiſter Balasia ; hat ſchon früher durd die unter den Augen hoher Per: *) Deffentlichen Blättern zufolge beabſichtigt der König die Ent:

Bși den legten 3 Rennen wurde aus den Kanonen bataillenmäßig

und aus dem Wurfgeſchübe lagenweiſe geſchoſſen. Um Schluſſe feuerte man mehrere Brandrateten ab. Die 3 beſpannten Battes rieen führten hierauf mit Feuern, gegen die Scheibe einige Bewe gungen aus. So vorzüglich gut im Zugemeinen auch geſchoſſen und geworfen wurde, To verdient doch das Werfen derMörſer eine ganz beſondere Erwähnung, denn von den gethanen 60 Würfen lagen 53 Boniben in dem Ravelin.

Schweden . In Schonen iſt ein lager von 26 Schwadronen laſſung der Schweizerregimenter, und der neue niederländiſche | Capalerie, 8 Batterieen Urticarie und 12 Bataillonen Šnfanterie Geſandte in der Schweiz roll.beauftragt ſein, den betreffenden zuſammengezogen . Der König und der Fronprinz wurden in der Mitte Juni im Lager erwartet, Cantonsregierungen delbalb Eröfinungen zu machen. ‫ܝܘܘܝܚܝܚܗ‬

un

in Delen

in

brudt

Samstag , 12. Juli 1828

Nr. 56 .

Small

Allgemeine Militar : - Zeitung. Prüfung der Idee

liber Bildung künſtlicher Hinderniſſe zur Des dung einer von Cavalerie bedrohten Jufanteriefrunte.

ſchen Dragoner nicht, hinter ihren hölzernen Cameraden als zweites Treffen zu halten!! Daß durd, dergleichen Anſtalten die Truppen an Mandvrirfähigkeit nicht ges winnen konnten , iſt leicht zu begreifen ; auch war die Infanterie dadurch ſo ſehr verwöhnt worden , daß fie Die obne ſpaniſche Reiter nicht mehr ſtehen wollte.

(Schluß. )

Schlachten bei Staffarbe, Steinkirchen , Gliſſom , Salas

Durch die Erfindung des Baionnetgewehres entſtand endlich eine directe Verbindung der Feuer und Stoßfraft, und da gleidyzeitig an den Feuergewehren bes deutende Verbeſſerungen gemacht worden waren, welche ein ſchnelleres Feuern erlaubten, fonnte man die neuen Fúſiliere nunmehr als eine ſelbſtåndige Truppe betrachs ten , was vorher weder die Pifeniere noch die Musketiere geweſen waren . Dieſe neue Bewaffnung bezeichnet in der Chat den Anfang einer neuen Epoche in der Geſchichte der infanterietaftif, und iſt weitwich

din und Frauenſtadt ſollen blos deßhalb verloren wors den ſein , weil die Truppen durch ihre fünſtliche Barris kaden an allen Bewegungen gehindert wurden . ) Erſt nadidem die Infanterie durch öftere Uebung im Laden und Schießen größere Geſchicklichkeit erlangt hatte, und aud init aufgeſtecktem Bajonnet zu feuern anfing, fand man die ſpaniſchen Reiter entbehrlich und ſchaffte ſie ab. Doch findet man ſpåter bei den Franzoſen noch einen Anklang. Sie hatten nåmlich ſeit Roßbach eine ſo beilige Scheu vor der deutſchen Reiterei, ,, daß Oberſt

tiger als die Erfindung der Feuerrohre, die nur als eine Gibert, befannt durch mehrere Schriften , ſeinem Verbeſſerung der Bogen und Armbrůſte betraditet wers Regiment lehrte, ſtarfe Seile vor der Front aufzuſpans den fønnen ; denn es iſt die erſte Waffe, mit der man nen, was jedoch im Felde niemals angewendet worden in der Nähe und Ferne , im Angriff und in der Versiſt. “ ( Carrion Miſas. ) theidigung gleich vortheilhaft wirfen kann . Aber auch Aus dieſem hiſtoriſchen Streifzuge ergibt ſich alſo, die Fúſiliere waren von der Selbſtändigkeit nod ziem: daß fünſtliche Deckungen nur angewendet wurden , lich weit entfernt, weil ſie die neue Stoßwaffe nicht 1) wenn die eigene Infanterie entweder mutblos

zu benußen verſtanden , worüber man ſich um ſo mehr war, oder zu wenig taftiſche Gewandtheit beſaß ; wundern muß, da ſchon lange vorher ſehr ausführliche 2) wenn der Feind eine zahlreiche und fühne Reites Anweiſungen über den Gebrauch der Pifen im Druck rei hatte, der man nur ein langſames und wenig ſicheres

erſchienen waren . * ) Beſonders fanden die Deſtreicher Feuer entgegenſetzen konnte, und welche man durch die in ihren Kriegen gegen die Türfen die neue Stoßwaffe Stoßwaffe nicht abzuhalten verſtand. unzureichend , und nahmen deßhalb ihre Zuflucht zu

Wie ſtehen aber die Sachen jest ?

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Napoleons

fremdartigen Deckungen, die bekannten ſpaniſchen Reis Rúraſiere, deren Tapferkeit wohl Niemand bezweifelt, ter, welche ungefähr 1660 eingeführt wurden.

Auch waren bei Groß -Aspern nicht vermogend, die in

Peter der Große deckte damit die Fronte ſeiner Infan- einer ganz freien Ebene ſtehende Öſtreichiſche Infanterie terie, und als er mit ſeinem Heere von den Türfen am zu durchbrechen; das vereinigte Cavaleriecorps der gros Pruth eingeſchloſſen wurde, fdjámten ſich ſelbſt die ruſſis en franzöſiſchen Armee, unter des bis zur Tollkühnbeit * ) Valentin Friedrich Kriegéłunſt zu Fuß. Baſel, 1619.

tapferen Königs Mirat perſönlicher Anführung , war nicht im Stande, eine ruſſiſche Diviſion zu bezwingen,

Krasnoi zwiſchenAngriffe Ebenefrühere die weite durch ſich überzurückzog, ng der muštete die von die Künſtliche Ge. ihrer und Smolenst Tag gegeben. den Pigue, Maurio ( von Oranien ) an und Fürſt Waffenhandlu Nürnberg , 1620. 4º.

(dúbe beraubt und von der eigenen Cavalerie verlaſſen Thibault, Academie de l'Espée , ou secrets du Maniement worden war ; bei Vauch amp widerſtanden die Preu . Fabris, Prattica di scienza d'armi . Padua, 1624.

des armés à pied et à cheval. 1628. ( Das erſte Schriftwert fen , unter Blücher, allen Angriffen der franzöſiſchen û ber Frchttunſt überhaupt, mit vielen koſbaren Kupfern.) Cavalerie in einer unbedeckten Ebene; bei Waterloo Ogilvy , De exercitiis militaribus peditum , quac hastis et musquetis peragi solent, 1641.

Priorato , Manegio dell'armi moderno . Vicenza , 1642.

*) Hoyers Geſchichte der Kriegskunſt, 2c Theil , S. 152.

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fdheiterten die Fühnſten Verſuche der franzöſiſchen Garde- | cavalerie, in die Vierecke der Engländer zu dringen; und wenn es den vereinten Angriffen der franzöſiſchen und fådyriſchen Kürnfiere bei Dresden gelang, einige óſt-

meiden , oder Surrogate der Tapferkeit zu erfinden. Man kann daber fect behaupten , daß eine Infanterie, welche Palliſaden, ſpaniſche Reiter und Fußangeln mit rich herumſchleppt, bald allen friegeriſchen Geiſt vers

reichiſche Vierecke zu durchbrechen , ſo muß man dießlieren und folglich) zur Offenſive unbrauchbar werden

zum Theil dem Umſtande zuſchreiben , daß die Hälfte wurde. Es iſt möglich , daß ſie ſich dadurch manchen der Gewehre durch den anhaltenden Regen unbrauchbar blutigen Kampf erſpart, aber nicht wahrſcheinlich, daß jederzeit Schuß gewähren, geworden war, und die Deſtreicher eine mehr paſſive, ihr dieſe fünſtliche Deckungen daran, als active Tapferkeit entwickelten, denn es gab der ges und dann iſt ſie deſto úbler , je weniger ſie dars ſtodenen Reiter nur wenige, der getödteten und ſchwers auf gefaßt war .

Die Anwendung dieſer Fußangeln

verwundeten Fußſoldaten aber ſehr viele , obgleich das würde uns alſo um die Frůchte der Erfahrungen mehs Zahlenverhåltniß bei dem raſchen Gange der Begeben- rerer Jahrhunderte bringen, und die Fortſchritte der beiten nid ) t ausgemittelt werden konnte. " )

nelleren Zeit nublos madien , was der Herr der heers

In den hier angeführten Fällen hat rufiſche, eng. ſchaaren in Gnaden verhüten wolle ! Die Infanterie, liſche und deutſche Infanterie den wiederholten Angrif- auf die Schnelligkeit der eigenen Fuße beſchránft, hat,

feil einer ſieggewohnten Reiterſchaar ohne frem de Unterſtützung, ohne drtliche oder fünſtliche Des fungsmittel rühmlichſt widerſtanden , wodurd) zur Benige bewieſen worden iſt, daß die Infanterie aud im freien Felde die Cavalerie nicht inehr zu fürch : ten braucht. Seit dieſer Zeit iſt wenigſtens die deutſche Infanterie unablåſig bemüht geweſen , durd, Schießund Fechtübungen ihre Wehrhaftigkeit zu vermehren , und ſich taftiſde Gewandtheit anzueignen . Der Vor:

im Vergleiche mit den Schweſterwaffelt, ohnehin ſon einen beſchränften Wirkungsfreis, und ſollte ſich durch freiwilliges Verbannen in einen ſelbſtgebildeten Zaubers freis nicht noch mehr die Beine feſſeln ; denn „ der Menſch iſt nid; t zum Srenn , er iſt zum Wandern , zum Laufen , wenn es gilt, zum Untern :hment , Handeln ,

und Wagen auf der Beit und Gihn iſt ſein Beruf!" Wieland .

Ver handling e it

ſchlag des geehrten Hrn. Verfaſſers fommt alſo jeden

fatis um ein Jahrhundert zu ſpåt oder würde, wenner in der franzöſiſden Deputirtenkammer über Aufnahine finden ſollte, hodiſt verderbliche Fol: wirklich gen habert.

die Militárverwaltung von 1826.

Kommt es darauf an, fid) auf irgend einem

Puucte gegen überlegene Streitkräfte zit bebaupten, dann

Bei der Berathung des Geſetzes über die Staatss

mag man immerhin ſich bis an die Zähne verſchanzen und rechnungen von 1826, welche in den Sißungen der die Zugangshinderniſſe auf die mannidifaltigſte Weiſe franzöſiſchen Deputirtenkammer vom 20. , 23 u . 24. Juni

vermehren ; im freien Felde aberdarf der Soldatnur 6. I. ſtattfand , wurde beſonders die Verwaltung des Schutz in ſeiner perſonlichen Wehrhaftigke it findert , Kriegsminiſters von den Generalen , welche Mitglieder und in dieſer Beziehung ſtimmen wir ganz mit den an der Deputirtenfammer ſind , und von anderen ſcharf Fichten Carrion Niſas überein, wenn derſelbe ſagt: plus critiſirt. Es famen dabei gar manche intereſſante Bes

la tactique se rapproche de l'homme, plus elle est merkungen vor. forte. Sind aber die Rampfanſtaltet darauf beredynet,

Zuerſt rúgte der General Higonnet, daß der Sold

das Zuſammentreffen mit dem Feinde zu vermeiden , der franzöſiſchen Truppen noch derſelbe ſei, wie vor der dann muß man auch jeden Gedanfen an eine fråftige Revolution, obgleich alle Civilgehalte im Verhältniß des Offenſive aufgeben , weil dieſe ein muthiges Draufloss nach und nach geſtiegenen Preiſes aller Conſumtions,

gehen bedingt. Wenn ſchon jetzt einige Ueberredungs- gegenſtånde erhöht worden ſeien , - und daß auf dieſe zeugen , daß er im Gebrauche ſeiner Glieder und Waf: genommen . Er trug darauf an , den Sold der Infan fen einige Geſchicklichkeit erlangen müſſe, um im ernſten teriſten und Cavaleriſten um tåglich 5 Centimnen zu Rampfe ſich ſeiner Haut wehren zu können

kunſt dazu gehört, den unerfahrenen Soldaten zu über: Art Alles geſtiegen ſei, nur den Werth des Blutes auss ; ſo würden vermehren .

bald alle Kunſte der Beredſamfeit dheitert, wenn der:

Sodann beleuchtete der General Gerard in einer

ſelbe fibe , wie man ſchon im Frieden darauf bedacht weitlåuftigen Rede die Ausgaben des Kriegsminiſteri: iſt, jede unſanfte Berührung mit der Reiterei zu ver- ums. Das Budget dieſes Miniſteriums, ſagte er, babe mehreren ſich ſeit

Jahren auf mehr als 200 Millionen

**) Einf. hat, als er Tags darauf über den Theil des Schlacht: ( im Jahr 1826 auf beinahe 209 Millionen ) belaufen , feldes ritt, wo die öſtreichiſchen Vierecke geſtanden, noch viele Todte geſehen, die an tief in Stopf, Hals und Schultern cina

und doch befinde fid, die franzöſiſche Armee noch nicht

gedrungenen Säbelhieben geſtorben waren (0.1. fich virblutet einmal aus dem completten Friedensfuße, auf welchen

hatten, ehe Hülfe kommen konnte.) Uuch derdient bemerkt zu

ſie erſt jetzo mit Hülfe neuer Fonds gebradit werden aber ſehr gute Säbelklin. båtten zahlreid cre Heere als Franfreich , und ſeien gen hatten , auf deren Güte leider nicht immer viel geſehen dort die Ausgaben dafür geringer, als hier. doch Preußen wird . Eine Säbelk.inge

werden, das die beiden ſächſiidhen Küraſſi erregimenter größten Tolle. Ade fremde Midite, ſelbſt die des zweiten Rangs, theils aus Recruten beſtanden ,

aber, mit welcher man nicht einen eifers nen Nagel durchhauen kann, ohne daß eine Scharte entſtiht, 3. B.,mit nicht mehr als 12 bis 13 Millionen Einwoh

dringt weder durch das Lederwerk, noch durch doppelte Duch? nern, habe eine bewaffnete Macht von beinahe 500,000

bekleidung, wenn dieſe durchnäßt iſt, und iſt folglich nichtviel Mann ; und dieſe Armee foſte das land , dem es zur beſſer, als ein tüchtiger Knotenſtoc . Ehre und zum Scuze diene, ungefähr 80 Millionen.

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über noch auffallender ſei die Vergleichung des jetzigen demſelben kein Mittel verweigert worden ſei, die Sabres Militärbudgets mit demjenigen vom Jahr 11 der Res der Armee zu organiſiren und zu ergänzen , habe man

publik ( 1803.). Damals habe der Sold einer Armee ſorgfältig vermieden , die Lücken auszufüllen und eine von 403,276 Mann , mit Einſdluß aller Waffen und impoſante Macht aufzuſtellen , und man werde nothwens

aller Ståbe, nicht mehr als 110 '), Millionen Franken dig auf den Glauben geführt, daß das land das Opfer

gefoſtet, während im Jahr 1826 der Sold einer Armee einer langen und verbrecheriſden Täuſchung geweſen ſei, von 226,059 Mann 114/2 Millionen gekoſtet babe. Und und daß der Kriegsminiſter keine Armee gewollt habe,

doch habe ſich der Sold ſeit jener Zeit nicht verändert. vielleicht darum , weil das land nicht mehr genug Pros Die Urſachen dieſer merkwürdigen Erſcheinung lågen in letarier erzeugt habe, um die Armee für die Abſichten einer auzu zahlreichen Generalität und in einer Menge einer Verwaltung zu bilden, welche ſich den Fortſchritten anderer Verſchwendungen. – Mit 150 Generallieute

der Zeit ſchlechterdings habe widerſeßen und ſo manche

nanten und 300 Marechaur-de - camp würde man ohne Zweifel auslangen , um eine Armee von 1,200,000 M. zu commandiren. - Eine eben ſo foſtſpielige als nuts loſe Einrichtung ſei diejenige der Commiſſionen ,

unwiederbringlid, verlorene Privilegien wieder an ſich reißen wollen. Aber dieſer Politik des Truges ſei es nicht genug geweſen , zum Danfe für die Freigebigkeit der Kammern nur das Skelet einer Armec hinzuſteden ;

deren einziger Zweck geweſen ſei, den dabei verwendeten es ſei ihr auch Bedürfniß geweſen, der unſinnigen Leis

Generalen und übrigen Offizieren den Activitatsgehalt denſchaft die ruhmvolſten Namen zum Opfer zu bringen, zu verſchaffen . In den Jahren 1826 u . 1827 babe der indem ſie das Heer und das Vaterland ſeiner berühmten

Kriegsminiſter 26 folder Commiſſionen niedergeſetzt und beſoldet. Eine davon ſei mit dem Empfang der neuen Tzafo's und mit Prüfung des Lederwerks daran beaufs tragt geweſen ; ein General babe ſie präſidirt, und ſie babe von 1825 — 1828 gedauert, wo der General ſelbſt den Vorſitz aufgegeben habe; eine neue Commiſſion babe an die Stelle jener Tzafo's wieder diejenigen des alten Modells geſeßt. Wieder eine andere Comuniſſion ſei mit Beſtimmung der Form der Kůrafiercasquets beaufs tragt geweſen, ſie habe 18 Monate gedauert. Alle dieſe Commiſſionen båtten bedeutende Summen gefoſtet, ohne

Generale beraubt habe. Dieſe Ordonnanz werde im Andenfen der Zeiten bleiben , wie die Großthaten und die glorreichen Namen der Männer, welche ſie geopfert. Frage man nach den Urſachen ſo unheilbringender Reformen , ſo hóre man immer nur die Dekonomie nennen – zu derſelben Zeit, wo die miniſteriellen Vers geudungen aller Orten ſichtbar ſeien, wo man zur Wohs nung für die Miniſter ungeheure Palláſte entſtehen und mit der fururiöſeſten Pracht ausſtatten geſehen, wo der Kriegsminiſter durch ein, mit efelhafter Verſd wendung erbautes Fouragemagazin , wofür 2 Milt. 400,000 Fr.

den geringſten Nußen zu ſtiften : denn wenn ſie auch die im Budget figurirten, ſeiner Eitelkeit ein grandioſes núblichſten Arbeiten geliefert båtten , ſo waren dieſelben Monument errichtet habe 11. ſ. w. dod, immer , entweder aus Abſicht des Miniſters, oder

durch die Nacht der Bureaur , ohne Erfolg geblieben, und ihre von dem jetzigen Kriegsminiſter verfügte Auf hebung ſei eine wichtige Erſparniß. Die königliche Garde ſei ebenfalls einiger Erſpar

( Schluß folgt. )

Militä r , Chronik. . Die inInfanterie Warſchau dirſtellende ruſſiſche Infanterie hat, ſo Urmee und dieArtilles polniſchen die geſammte wiePolen

niſſe fähig. Er tadle nidyt einigen kurus in der Orga: niſation derſelben. Dieſe Garde bilde ein ausgewåbltes rie, am 22. Junidas gewöhnliche Lager beiWaridha u bezogen. Corps, welches den Thron mit dem der königlichen Maje.

Preußen . In Glaß ſtarb am 15. Mai I. I. der als tüchtis

ſtåt nöthigen Glanze umgeben , und in Zeiten des Kriesger Militär und gelehrter Kenner ſeines Faches bekannte ehemalige ges und der Gefahren dem Monarchen als Wall: und Ingenieurgenerat v. Bindner. der Armee als Reſerve dienen müſſe.

Die Aufnahme

in dieſes Corps ( weldes außer der Ehre , den König

zu bewachen , andere große Vortheile in einem höheren M i rielle n . [ 2 usgezeichnete Leiſtungen der franzöſiſchen ehe : múſle eine Belohnung für Offiziere und Soldaten rein ; des öftreichiſchen aber ſeine gegenwårtige Zuſammenſetzung deine außer maligen 32. linien -Halbbriaade, und deš

Solde und einem [delleren Avancement darbiete ) ,

Nr. eine der ueberſicht .] Inmilitaire 3. vonder 1826 Verhåltniß mit der Schwache der Armee zu ſein: denn habenwir aus dim Spectateur Leis wenn man die Gendarmerie, die Sedentărcompagnieenſtungen der 32. Halbbrigade von Frűbjahr 1796 bis Frühjahr und die Nichtcombattanten abziehe, ſo bilde die Garde 1797 mitgetheilt, roinach dieſe Halvbrigade in dem bemerkten

allein beinahe ein Fünfth der ganzen präſen Mann Zeitraume einen Ge'amm:verluſt von 363 Todten , 1319 Berwun fdjaft von allen Waffen.eilUnd ſtatt daß der ten Eintritt in deten und 441 Gefangenen gehabt, bageaen 11,601 ( oder eigentlich dieſes Corps als Belohnung und als Mittel der Aemuz 11,801 ) Gefangene gemacht und 36 Kanonen und 5 Fahnen ers hat ; zugleich wurde bemerkt , daß aus dieſer Halbbrigade Iation für die Soldaten der Armee benutzt werde, habe obert 2Marjd äïe'von Frankreich, 7 Diviſionsgenerale und 10 Brigades

man im Jahr 1827, außer den enrolirten Freiwilligen, generale hervorgegangen feien. Im 5. Hefte der öſtreich. militä: 2244 junge Leute aus der Recrutirung in die Garde bir riſchenhiſtoriſchen ZeitídriftKritiť von 1828 werden mit der Fader beleuchtet undjene Ungaben unter Unerkennung des aufgenommen . , fetr wildenübertrieben ſich die 32.ertiärtoder Ha: bbrigadetoch erworben Üeberhaupt ſcheine das vorige Kriegsminiſterium den Ruhmes theils fúr in Zweifel großens geſtellt. überlegten Plan gehabt zu haben , alles Gute zu zer: Wir müſſen es den Franzoſen überlaſſen, ihre Behauptungen zu ſtoren und alle Fortſchritte zu verhindern. Während I dertheidigen und näher zu beweiſen ; namentlich dürfte dieleicht

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Der Spectateur militaire Beranlaſſung finden, die volle Wahtheit , in welchen wir geforfat, manten bemerkensmerthen Zug eingerner über dieſen Gegenſtand zu erforſchen und die Reſultate ſeiner Fors daß ſich in dem erwähnten Artitel der 2.MN . 3. einige unrichtigs keitin eingeſchlichen haben , welche in dem franzöſiſchen Original ( welches die Redaction damals nicht zur Hand hatte ) nicht vor: èonimen und welche wahrſcheinlich in der Undeutlichkeit des von unſerem Correſpondenten erhaltenen Manuſcripts ihren Grund batten. Uuf das Riſultat im Ganzen haven jedoch jene unrid:

tapferer Krieger ; doch vermißten wir größtentheils die Reſultate nigitens über einen Feldzus , tie genaue ueberſist der Berluſte, , so wie jene der Auszeichnungen dieſes Regimentes hier zu liefern . Um aber die beabſichtigte Parallele žu den Leiſtungen der franz. ehemaligen 32. Halbbrigade dennoch alfzuſtellen , um nämlich ihren Waffenthaten während des Feldzuzet 1796 in Italien , andere, 1 von Truppen des öſtreichiſc en veeres ausgeführte, zur Seite zu

ſchungen mitzutheilen . Wir unſerer Seits müſſen nur bedauern, der Leiſtungen des Ganzen, und ſind daher nicht im Stande, wes

bringen ,

tigkeiten keinen beſonderen Einfluß .

--

werden wir uns an die Leiſtungen Einzelner halten ;

Zu den Thaten der franzöſiſchen Halbbrigade liefert ſodann die überzeugt, daß von Niemanden verkannt werden kann, wie ſicher .

8ſtreich. militäriſche Zeitſdrift folgende intereſſant? Parallele: aus den Beſtrebungen der Glieder der Gemeingeiſt des Ganzen bers Den Schidialen und Verdienſten der franzöſlichen 32. Halbs vorgeht. Die Gedichte des 8. Huſarenregiments findet Anlaß, -

brigade

borzüglich in Bezug als Pflanzſchule für Generale der von den 44 Offizieren, welche von dem Jahr 1787 -- 1788 zugleich

kann man jene deš óftreichirden 8. Huſarenregis mients zur Seite ſtellen. Wir beſigen zwar nicht den genauen Uusweis !!er Gefechte, welche dieſes Regiment ( heute Kienmayer Şuíaren ), ſeit ſeiner Errichtung, mitgemacht. Eben fo wenig tennen wir alle Verluſte deſfeiben, noch alle Trophärn, die es ſich erwarb. Bir wiſſen aber, "daß es ſtets feinen Ruhm aufrechtzu balten verſtand, and baß an ſeinen Namen ſtets die adtung des Beeres , wie jene des Feindes fich knüpfte. Uber eine ſchätbare Zuſammenſtellung befißen wir , aus wilder wir diejenigen Offiziere des Regimenis erſehen, welche in dem Jahr 1787 – 1783, zu gleis der Zeit, in demſelben dienten , und welche theils zu Generalen, theils zu Stabsoffizieren emporgeſtiegen ſind. Bevor wir jedoch armee

in demſelben dienten , 19 aus dieſer Zahl bei verſchiedenen Giles genheiten, ihrer Auszeichnungen vor dem Feinde wegen, mit Ruhm zu erwähnen ; 12 derſelben erhielten in der Folge ihrer laufbahn den Maria - Thereſienorden, und unter dieſen erwarben ſich 5 dieſes Dinkmal der Tapferkeit durch glänzenbe Waffenthaten im Regi mente reibit. *) Um öfterſten ausgezeichnet werden die damaligen Oberſtlieutenante Buday , Steingruber und Frimont gea nannt , und insbeſondere weilt die ueberlieferung bei den Thaten des tapferen Buday . Von ſeinen vielen Tuszeichnungen hier nur Eine. Im Jahr 1799, gleich nach der Einſæließung von Mantua, wurde Rittmeiſter Baron Buday von dem damaligen Generalfeld: wachtmeiſter Grafen Kölenau; mit 6 Compaanieen und 6 Zügen des

dieſe Zuiam inenſtellung näher betracien, ſagen wir einige Worte Quarenregimente Nauendorf ( des 8. ) bei Oftiglia über den po über die Geſchichte des Regimenteg. Paul Deaf , ein Parteis geſendet, um dem Feinde, wo es nur möglich, Ubbruch zu thun.

gänger, errichtete daſſelbe im Jahr 1696 . Es wohnte in dieſem, Iuf eine glänzende Art erfüllte Rittmeiſter Buday den luftrag. Er der Schlacht nächſt Olaſchin , im nächſten , der denkwürdigen verhinderte den vom Feinde oft verſuchten Entiag von Ferrara , Un dem Ueberfalie auf Cremona , ſo wie an der Schlacht bei Lujara ( 1702 ) , an dem Entraße von Jurin ( 1706 ) , an der Unternehmung gegen Toulon ( 1707) , an der Belagerung von Lille ( 1708 ) , ſo wie an jener von Tournan, und an der Schlacht bei Malplaquet ( 1709 ) nahm

nächſt Zenta , gegen die Türken bei .

verjagte die Beſaßuna von Modena (4. Mai), überfiel die Gita : delle von Lugo (29. Mai), nahm Imola, Faenza, Forli, Ceſena, Cervia, Rimini, Peſaro und Sinigaglia in Belib, und zwang end : lich das Fort San leo zur Capitulation ( 14. Juli). Unter ſeiner Leitung und mit Hülfe von 800 Ruſſen und Türken - nabm

Vom Rhein (1711 ) 303 es in die Niederlande er auch Fano am 28. Juli, nachdem er Tags zuvor eine, don Mon: ( 1712). Gegen die Türken kämpfte es in der Schladit bei Péter: dolfo herannahende, feindliche Wirſtärkung ( 187 Mann ) blog mit

daſſelbe Iheil. 1

-

wardein, und bei der Belagerung von Semesrar ( 1716 ) , To wie Teiner Huſargníchwadron überſiel und niedermachte. Fünf Mo: bei der Belagerung und in der Schlacht von Belgrad ( 1717). nate war Rittmeiſter Buday entſendet . In dieſer Zeit bat er mit Der Krieg in Italien 1733 - 1735 führte das Regiment in das reiner Abtheilung 2174 Gefangene gemacht, 58 Kanonen und 16 Gefecht bei Colorno, in die Schlacht von Parma, und zum ueber: Mörſer erobert. Dieß ſagt die Regimentsgeſchichte, nicht etwa auf falle von Quiſtello . In den Jahren 1742 – 1744 ſtand es in ihre eigene Rechnung , - nicht etwa ſo wie die 32. franz. finien : -

Oberöſtreich und Baiern ,

1745 am Rhein , und im

ichſten

Halbbrigade en that, sondern es iſt dieſe Ibatladje durch ein Zeug

Jahre wieder in Italien, bei der Schlacht von Piacenza . Um niß erroieſen , mit welchem der General Graf Kienau um die Mittel ſiebenjährigen Kriege gegen Preußen nahm das Regimentthätigen bittet, den Uusgezeichneten nach Verdienſt zu belohnen . Antheil. Es war bei Lowoſit ( 1756 ) und Prag ( 1757 ) , und Wir glauben mit Recht, daß eine ſolche, durch keine Berich tis erprobte ſich in mehreren glänzenden Gefechten der folgenden Felda gung anzuraſtınde Waffenthat allen jenen zur Seite geſtellt werden züge, ſo wie in den Jahren 1778 u . 1779. - Im Sürkenkriege ( 1788–1789 ) trat das Regiment unter dem Namen Wurmſer

tann , deren die 32. Linien: Halbbrigade im Feldzuge de6 Jahres 1796 rich rühint,

die wir daher am Eingange, der Reihe naď,

Quſaren , bei einer Menge kleinerer Gefechte, mit einer Zuverſicht vorgeführt, mit der Fackel der Wahrheit beleuchtet und oft berichtigt und mit einem Glanze auf, welcher die Aufmerkſainkeit des gan- haben . Noch würde die Geſchichte des öſtreichiſchen 8. Quſarenregi: zen Heeres auf ſich sog . Von ſeiner Uchtung begleitet, rüdte ein ments Gelegenheit liefern, die begonnine Parallele fortzufigen , wenn

Sheil des Regimenis nach den Niederlanzen ( 1790) , und wohnte uns das Voranachinde für den beabſichtigten Zwert nicht genügte. dem Treffen bei Florenne ( 1792), ſo wie jenem bei Uldenhofen ( 1793)

Zum Schluſſe alſo noch einige Porte über die Schidſale jener

bei. Das Regiment ſelbſtwar bei der Eroberungvon Mainz (1793 ), 44 Offizieredes 8. Hu'arenregiments , weldie vom Jahr 1987 zu bei den Treffen von Mannheim und Frankenthal ( 1795), — Im

1788 , vereinigt und zugleich in denſelben dientin , und zu welchen Uus dieſen neunundvierzig legteren Feldzuge , in thätiger, ausgezeichneter Veſoendung . meiſter und 1 Irompeter rechnen . Seit dem Jahr 1802 erhielt das Regiment ſeinen gegenwärtigen Chacgen gingen hervor:. Namen, der immer an Ruhm und Verdienſte erinnert. Bei Gal: 2 Generale der Cavalerie ( v. Friraont und v. Knefevid ) , diero (1805), und bri Uspern (1809) haif es mit, dem öſtreichis 7 Feldmarſchau -lieutenante (v. Boros , Graf Nauendorf, Graf ſchen Heere Lorbeeren zu flechten. In dem Feldzuge des öſtreis Kollonics, v. Mesko, P. Mohr, 0. Brede, 0. Spleny ) , chiſchen Uuriliarcorpß gegen Rußland ( 1812 ) theilte das Regiment 9 Generalmajore , alle Sdiciale dieſes Corps . Es fand Gelegenheit, auf einem uns 7 Oberſten , bekannten Schauplaße, gegen einen ihm noch fremden Gegner, Teine 8 Oberſtlieutenante ,

Jahr 1796 u . 1799 in Italien, ſtand es, vorzüglich während dem wir, gleichfalls einer Parallele wegen, noch 3 Cadetten , 1 Nacht:

Jichtinkeit für alle Fälle zu erproben . Im Jahr 1813 ſchloß es der öſtreidiſchen Hauptarmee ſich an , war bei Dresden und Leipzig , überſchritt den Rhein und wurde zur Südarmer beordert ( 1814) . Es bitrat i . I. 1815 Frankreich wieder und ſtand vor Straßburg.

Dieß iſtdie, in flüchtiger Kürze dargeſtellte Geſqichte des öſtreia diſden 8. Huſarenregiments.

Wohl fanden wir in den Quellen,

15 Majore ,

1 Rittmeiſter. " *) Wer die Statuten des öſtreichiſch- militäriſchen Mariea - I he :

reſienordens kennt , wird die hier aufgeführten Verleihungen deſſelben nicht ohne Bewunderung zählen .

Rediairt unter Verantwortlidfeit der Verlaasbanoruna : 5. m . Lests in Dermopt . Hull i deien offisin aerruft.

Mittwoch ,

Nir. 57.

We lc o

16. Juli 1828

V

IM S

Allgemeine Militar- Zeitung. Verhan

vom Reſenlernen abhalten wollen ; - und der Kriegs.

dlungen in derfranzoſiſchen Deputirtenkammer über miniſter babe,, gleichzeitig,mit der Aufhebung der vom

Marſchau St. Cyr gebildeten Regimentsſchulen des

die Militárverwaltung von 1826. ( Schluß. )

gegenſeitigen Unterrichteg, die Zahl der Unteroffiziere in den Regimentern unter dem Borwande vermindert, daß

ſich nicht genug Soldaten in den Regimentern befanden,

Ein anderer Artifel des Militärbudgets , welcher welche lefen fönnten . Zur Zeit der Republik und der alle Aufmerkſamkeit verdiene, ſei die Unterhaltung der Raiſerregierung babe Frankreich für Armeen von 6 bis regimenter im franzöſiſchen Dienſte. So 700,000 Mann tüchtige Unteroffiziere geliefert, wovon Schweizer ſebr er jene Nation und die Bravour ihrer Soldaten viele zu den höchſten Graden emporgeſtiegen, einige ſos

ehre, ſo könne er doch nicht verhehlen, daß er die Auss gar Könige geworden ſeien , - und 10 Jahre nach der gabe für die Schweizertruppen für eine der fåſtigſten Reſtauration ſchmåbe ein Kriegsminiſter dieſes Franf. halte. Schon das Mißverhältniß zwiſchen dem Solde reich mit der Behauptung, die franzöſiſche Bevölkerung der Sdweizer und der Franzoſen ſei böchſt auffallend : ein Schweizerregiment foſte vierteljährlich 288,000 Fr. , ein franzöſiſches Garde - Infanterieregiment aber nur 188,000 Fr. Der Gehalt eines Schweizeroberſten betrage 15,000 Fr. , derjenige eines franzöſiſchen Oberſten von ber Garde 6250 Fr. Ueberdieß babe der Schweizeroberſt 3

ſei in einen Zuſtandvon Dummheit verſunfen , welcher ihr nicht mehr möglich mache, für eine Armee von 200,000 Mann eine hinreichende Anzahl von Unteroffizieren zu liefern. Giúdlicherweiſe ſei dieſes ſchöne Ideal von Ignos rang nichts als ein Traun . Aber allerdings habe man nie eine Bereinigung dreier Miniſter geſehen , welche wüts ».

den Rang eines Marechal -de - camp und den Retraites diger und fähiger geweſen ſeien, dieſen Traum zu ver : gehalt eines Generalieutenants. Das Mißverhåltniß des wirklichen.

Der Deputirte Etienne außerte ſich beſonders über Soldes faufe durch alle Grade. Bei einer jo friegeris ſchen Nation , wie die franzöſiſche, müſſe der Nationals die Schweizertruppen und über die Gendarmerie. Er ſtolz durch die Unterhaltung von Fremden beleidigt wer- ſei überzeugt, bemerkte er, daß es eine ſchlechte Politik den , welche obendrein nach den Capitulationen in jedem ! ſei, zu anderen Vertheidigern, als denen aus der eiges

Augenblicke in ihre Cantone zurückgerufen werden konns nen Nation ſeine Zuflucht zu nehmen , und daß früher ten, in welcher lage ſich auch Frankreich befinden moge : oder ſpäter Frankreich darauf verzichten müſſe. Habe denn nach einer der Stipulationen müßten , wenn die man einmal fremde Truppen, ſo müſſe man ſie theurer

Schweiz in Folge eines Krieges von einer nahen Ges bezahlen : denn der Fremde im Dienſte eines Landes habe e, fahr bedroht werde , die Schweizertruppen im französ nicht jenes tiefe Gefühl der Liebe zu dem Geburtsland

fiſchen Dienſte auf Verlangen 10 Tage nach erfolgter welches den höheren Sold erſeße, und für Nichts ents Requiſition zurückgeſchickt werden . Hiernach dienten die rage er nicht der ſüßen und heiligen Pflicht, den eigenen Schweizer zů nichts, als zur Erſchöpfung des Staatss Heerd zu vertheidigen, um Anderen zur Wache zu dienen.

Thaßen, ohne dem Staateeinen Nußen zu bringen . Er Die franzöſiſchen Heere ſeien oft ohne Sold, ohne Brob wiſſe wohl , daß die Capitulationsvertråge noch lange und Kleidung geweſen: dennoch båtten ſie geſiegt, weil fie Zeit dauern ; aber es ſei wohl nicht unmöglich, ſich mit ſie ſich für Frankreich geſchlagen; ſchwerlich båtten bewieſen, den Cantonen zu verſtändigen , darait dieſe Truppen dieſelben Entſagungen , denſelben Heroismus nicht mehr ſo beträchtliche Koſten für Frankreich. noths wenn ſie für ein anderes land gefämpft håtten.

-

Die

Gendarmerie foſte beinahe 17 Millionen, alſo mehr,

wendig machten .

Der Deputirte Bignon machte auf einen merkwür : als die ganze Liniencavalerie ; bei 13,479 Unteroffizieren digen Punct der Uebereinſtimmung zwiſchen den vorigen undGendarmen ſeien 595 Offiziere angeſtellt, alſo komme Miniſtern aufmerkſam . Der Juſtizminiſter habe durch ein Offizier auf 23 Unteroffiziere und Gendarmen, in den

ſeine Preßgereße in allen Klaſſen die Gelegenheit zum Colonieen ſogar auf 15 , in Spanien auf 12. Das Pers Leſen vermindern, – der Miniſter des Innern durch die ſonnel der Gendarmerie müſſe verhältnißmåßig vermins -

Vernichtung der Schulen die Maſſe der Bevölkerung dert werden , wenn ſich die Adminiſtration nicht, wie

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unter dem vorigen Miniſterium , in beſtändigem Mif : trauen und in feindlicher Stellung mit dem Lande bes finde, wenn ſie die Urſachen der Bettelei und des Vaga : bundirens wegráume, die unthätigen Arme beſchafftige

die Artillerie ausgefallen. Man werde nun Gewehr: patronen daraus machen , und überdies könne man es durch Miſchung mit neuem , ſchwächerem Pulver ohne Koſten brauchbar machen , namentlich für die Schützen.

und den aus den Gefängniſſen Entlaſſenen die Mögs

Der General Sebaſtiani behauptete dagegen, daß

lidhfeit gebe, ohne ewig fortgeſetzte Schumach unter ihren es viel beſſer fei, die Fabrication der Waffen und Puls Mitbürgern zu leben . Ueberbiet würden bei einer zwecks ver der Privatinduſtrie zu überlaſſen. Der Mangel an

mißigen Organiſation der Bürgergarden dieſe uns Einſicht bei der Pulververwaltung ſei ſo groß, ſie ſei in gebeure Ausgaben für die Gendarmerie aus dem Budget der Pulverfabrication gegen andere Nationen ſo ſehr verſchwinden fónnen .

zurück, daß ſie rid) genothigt geſeben habe, Offiziere und

Der Kriegsminiſter ſuchte die Größe des Milis tårbudgets init dem erhöhten Preiſe der Rengagements, mit dein erhöhten Solde mehrerer Grade, mit dem bå : beren Preiſe der Früchte i. I. 1826 u. . w . zu reditfers tigen. Er behauptete, daß das Verhältniß der Gendars merie zur Armee feineswegs zu groß ſei, daß vielmehr

andere Agenten nach England zu ſchicken , um dort zu lernen, was durch das Intereſſe der Privaten in dieſem lande långít erfinden ſei. Aber indem man nun dem ordinaren Salpeter eine ſtårfere Subſtanz ( Chlortali ) beigemiſcht habe, ſei ein ſo ſtarkes Puiver erzeugt wors den, daß es keine Kanone gebe, welche, mit dieſem Puls

wenn man den Wünſchen vieler Gemeinden

ver geladeii , mehr als zehn Schug thun fónne. Jede

nachgegeben hatte, um 200 Brigaden ſtirfer fein würde. anderweite Verwendung dieſes Puivers ſei unmögiid, Er verſprach , bei der Garde (weldie ' s , nidt ' , der und jede Berbeſſerung deſselben hódít fotſpielig.

Armee ausmache) Erſparniſſe eintreten zu laſſen . Er ver: Die Fabrication der Waffen durch die Regie habe ſicherte endlich , daß ein Schweizerregiment nicht 100,000, keinen beſſeren Erfolg gehabt. Man habe in den Mas ſondern 60,000 Fr. mehr foſte, als ein franzöſiſches Res gazinen 100,000 Gewehre, welche zum Dienſtgebrauche

giment, wenn man in Anſchlag bringe, daß jenes um nicht verwendet werden könnten; und dieſe Gewehre 500 Mann ſtårfer ſei, als dieſes, und wieß die über dieel koſteten 33 Franken per Stück, zuſammen 3 Millionen Schweizertruppen gemachten Bemerkungen mit den dcß 300,000 Fr. , während die Privatinduſtrie ſie für 27 Fr. balb eingegangenen Verbindlid feiten ab .

geliefert baben würde.

Der General Pafanette verlangte, daß die Koſten der General v.Goëtrosquet (fönigl.Commiſfår ) der fóniglichen Fanstruppen (maison militaire du Roi) vom Militäretat auf die Civilliſte übergetragen wurden . - Eodann erklärte er für ein dringendes Bedürfniß ein Geſek über die Nationalgarden , weldhe das beite Mittel darboten , das Bertheidigungsſyſtem von Frankreich zu vollenden und eine Garantie für die

bemerkte in letzterer Beziehung: Man habe an der Bat terie der Gewehre des alten Modells eine wichtige Ver befferung gemacht; aber durch die allzu offene Zund pfanne rei dem Nebenmanne zur Rediten der Dampf in das Geſicht getrieben worden . Man babe bei den ſchon fertigen Gewehren dieſem Mangel durdy Anfügung eines

innere Ruhe, fir die Würde der Nation und für ihre neuen Stůčks leicht abgeholfen, und das jeßige Modell

Vereinigung mit dem Gouvernement zu geben. Er erin : ſei für vorzüglicher, als das vorige , erkannt worden. nerte dabei an die Worte einer königliden Ordonnanz Es ſei nidyt zu verwundern, daß man bei dem Probiren vom 9. März 1815 , worin es heißt : ,, Die Pational | manchmal Fehler made. garden , welche eine alle voil 3 Millionen Grundei: Später kam der General Sebaſti a ni nod )mals

genthümer und Gewerbleuten darbieten , enthalten eine auf die Regieen zurück, deren er fünf bei der Militár:

allgemein verbreitete localfraft. Aus dieſer furdjibaren verwaltung aufzählte: die Pulverfabrication , die Waf Marie welche durd)

, ro viele gutereffen an der vater : fenfabrication, die Hoſpitaler, die Lebensmittel und die ländiſchen Boden gefettet iſt, können Volontircorps zur Fourage. Er behauptete , daß die Regie ſtets ſchlechter

Bildung moviler Colonnen hervorgehen. So wird die und theurer fei, als die freie Concurrenz. In Bezug auf Nation überall gemeinidaftlich mit der Armee fechten , die beiden erſteren erklärte er, daß er den Talenteit der ſei es in der Linie , oder zu ihrer Unterſtübung , und franzöſiſchen Artillerie , weldie ohne Widerrede die wird zeigen , daß ein großes Volf gegen ſeinen Millen erſte in Europa rei, alle Gerechtigkeit widerfahren das Joch nicht wieder annimmt, welches es abgeſchüttelt raffe; daß aber dieſelbe ein fehlerhaftes Syſtem ( das bat. - ( Bei Erwinnung der Nationalgarden wurde Monopolyſtem ) ererbt habe, worin fie beharrre, - es dem General von der rechten Seite zugerufca : ,, Erfoi Zeit, daß fic es verlaffe. Die Fabrication der Ges reitet noch auf ſeinen Sdimucl . " ) wehre erfordere auch noch Verbefierungen. Eine neue Der General Pafont beitritt die von der Cominis Erfindung mitic den Zuſtand der Arincent verändern : fion gemachte Bemerkung, daß die freie Fabrication des nämlich die Erfindung der Percuffio 11 $ gewehre.

Pulvers und Salpeters, ſu wie der Waffent, vortheil. Die Nation, weldie fid) zuerſt diefer Gewehre" im Kriege hafter ſein wirde, als das Monopol der Regie, ſo wie bediene, babe einen großen Portveil gegen ihren Feind. die von derſelben angeführte Thatſache, daß 300 Mill. Dieſelben bitten die Feud)tigkeit nicht zu ſcheuert, und Pfund Pulver fir untauglich erfanilt worden ſeien . der ſtårfíte Regen bindere dieſe Fenergewehre nicht, ihre Dieſes Pulver rei nicht untauglich geweſen ; aber man ganze Wirfung zu thun . - Auch die übrigen Regieen

babe einen Verſuch mit einem 11011011 Fabricationsver: feien in jeder Hinſicht fehlerhaft und verderblich . Dieſes fahren gemacht, und hició i ſei das Pulver 3 !1 ſtarf für Syſtem habe iinmentlich and den großen Nachtheil, da

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jede Regie foſtſpielige Gebåude, Magazine, Bureaur ?c. | Torniſters entredigte und ihnen Hals und Bruſt ents . nothig mache , wodurd enorme Summen m3los ver - blofte ; faſt immer hatten dieſe Soldaten eine ſehr robe wendet wurden . Geſidytsfarbe, welches anzeigte , daß ſich das Blut im

Die fonigliden Commiſſåre ſudsten das Regie- Uebermaße nach dem Kopfe drångte , wo es durch die ſyſtem auf alle Weiſe zu vertheidigen und verſicherten , 39 ſehr angezogenen Halsbinden zuridgehalten wurde : daß ſich das Gouvernement nur nach den reiflichſten dieſe håufig vorkommende Zufälle beſtimmen uns, die

Ueberlegungen und nach langen Erfahrungen für daſ in unſeren Truppen gebråuchlichen Uniformskleidungs, ſelbe entſchieden habe. – Die Frage wegen der Pers ſtůcke einer Unterſuchung zu unterwerfen . Der wahre, für den Soldaten anzunehmende Anzug cuſſionsgewebre, bemerften ſie , gehöre noch der Wifendaft an ; bis jetzt ſeien ſie bei feiner Wrmice cints iſt der , in welchem er gegen den Feind marſcirt. Er geführt worden , aber es werde zugegeben , daß fich in muß daher einfach und bequem ſein und für alle Fahrs. 10 Jahren vielleicht alle Nationen ihrer bedienen wurden. zeiten und alle Klima's paffen. - Der Soldat, welcher

verſchiedenartigen Erercition unterworfen iſt und anſtren gende Marſde zu ertragen bat, muß fid ) in ſeiner Be:

Ueber die Geſundheitspflege des Soldaten.-.

kleidung die Freiheit und Beweglichkeit aller Körpertheile Die Geſundheit iſt ein fóſtliches Gut, aber in Be-: bewahren. – Die Kleidung, wie man ſie gegenwärtig ziehung auf den Soldaten von doppelter Wichtigieit, trägt , ſteht gut, begünſtigt die Taille und gibt einen weil ein Heer in den Spitålern feinen Feind diagt. Anſtrid , von leichtigkeit; unglücklicherweiſe inacht ſie für Obgleich die Richtigfeit dieſes Sales feinen Zweifel zu- die raubere Jahrszeit andere Kleidungsſtúde nothwen. lábt, ſo ſieht man doch nicht ſelten dagegen antoget, dis , and brengt manchmal den Bauch und vorzüglid)

nicht erwigend, daß, wenn man auch die Pilidten der den Hals 311 ſehr; nichts iſt unbequemer und für die Menſchlichkeit nicht berückſichtigen wollte, dod) bie wichs Geſundheit nachtbeiliger , als dieſes Zuſammenpreſſen

tigſten Intereſſen dadurch verletzt und gefilrdet werden . der Halsgefäße. – Die dwarzen Halsbinden der Sols -

Es dürfte dem Zwecke dieſes Blattes entſprechend ſein , daten, mit ſtarfem Feder gefüttert, baben den Nadtseil, darin die Erfahrungen, welche in vorliegender Beziehung daß ſie den Bewegungen des Kopfes nicht nedgeben ;

gemadit werden, aufzunehmen und ſomit das Nachdenfen über einen ſo wichtigen Gegenſtand anzuregen . Wir tbeilen in Folgendem die Anſichten mit, weldie ein franzóliſcher Generaloffizier in der 23. Lieferung des 4. Ban : des des Spectateur inilitaire darüber ausgeſprodien bat.

ſie dricken beſtåndig auf die Halsadern und verbinderit den Rudang des Blutes aus dem Kopfe. Disſe 20ir: fung wird noch durch den Druck des Rockfragens vers mehrt, welchen man recht enge macht, fehr hody berauifs gebeat lißt ind ihn mit Gewalt zufrappt. Der auf dieſe

Da die Kunſt , die Geſundheit der Soldaten zu er: Weiſe zugeſchnürte Soldat freeft in cinem wahrhaften balten, in den Regimentern wenig befannt iſt und wenig Haldeiſen ; ſein Geſidyt it gedrunjen , ſeine Augen ſind

ausgeübt wird , ſo halten wir nicht, nur fir núblid), mit Blut interlaufen , ſein Gebirn iſt überfüllt, woraus ſondern ſogar für nothwendig , die Aufmerkſamfeit der Kopfiibel, Schwindel und ſelbſt Schlaganfalle entſtehen . Corpschefs auf die Praris der Lehre von der Erhaltung Vergeblich wird man anführen, daß die Gewohnheit der Geſundheit anzuregen. Die Regimentsårzte ſind im ein ſolches Zuſammenſchnüren ertragbar maden könne; Allgemeinen unterrichtete Månner , welche Erfahrung wenn man aber überlegt, wie leicht ſich der Hals zuſam : baben und welde man bei der verſchiedenen Beſchaf- mendrůden laſſe und welche Menge von Geffen durch

fenheit der Temperaturen , in welchen die Regimenter dieſen Theil gehen, ſo wird man zugeben , daß die Ge verwendet werden, über die für die Erhaltung der Gewohnheit die Wirkungen eines ſo gefährlichen Druces

ſundheit der Soldaten zu ergreifenden Vorſichtsmaßres nicht zerſtören könne. Wir denken, daß man es vermei geln mehr um Rath fragen ſollte. Man weiß, daß die Soldaten die Bewohnheiten der Landleute mit in die Kafernen bringen und daß ihnen die wenigen Bequemlichkeiten , welde ſie in den Mili:

deri fonne, indem man den Uniformsrócen einen vorn offenen Kragen gibt und zum Füttern der dwarzen Halsbinden nur weiche und elaſtiſche Stoffe verwendet.

- Dieſes Bedürfniß , den bei Verfertigung der Hals

tårgebäuden , worin ſie zuſammengedrängt ſind, finden, binden angewendet werdenden Stoff und die Form der nicht immer die Wahl der Mittel überlaiien, um rich in

Rockfragen zu ändern , iſt viel wichtiger, als man glaubt ;

einem reinlichen Zuſtande zıl erhalten . So iſt z . B. die Gewohnheit, lid, mit dein Pumpen- oder Brunnenwaffer der Kaſernen den Kopf zu waſchen , Tehr didlich ; es veranlaßt beſchwerliche Zuifille, als Zahnſchmerzen, Aus genentzündungen, Obrenreifen 2c . , und dennoch bat bis

ſie bringen nidyt nur die bereits bezeichneten Zufälle bei den Soldaten hervor , ſondern ſie entwickeln auch bei vielen derſelben, nady Angabe der Aerzte, Herzfranfheia ten : von 71 in dieſem Jahre aus einem Regiinent entlaſs fenen wurden es 24 wegen Enormität des Herzens. jetzt Niemand daran gedacht, die Soldaten mit dieſen Die Krópfe , behaupten ferner die Regimentjärzte, Gefahren befannt zu maden und ihnen zu ſagen , daß es welche man gegenwärtig ſo häufig in den Regimentern zur Erhaltung der Heimlichfeit des Ropfes binreidend antrifft, werden durch den Druck , welchen eine ſteife

ſei, wenn man ochlori viritet oder mit einem engen und enge Halsbinde beſtändig auf die Falspulsadern Lamm

timmt.

Wir haben oft Soldaten unter den Waffen wie vom

ausübt, verurſacht. Ein Arzt eines reitenden Artille , rieregiments bat lekthin 48 mit Strópfen Behaftete auf

Schlaze serührt zliſammenſtürzen ſebeit, welche eben ſo ſeiner Krankenſtube behandelt, ungerechnet diejenigen , bald wieder zu fid; fame! ; als man sie der Bait ihres weldje im Hoſpital waren .

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Aber nicht allein am Hals erfährt der Soldat dieſe låſtige Zuſammenpreſſung, auch die mit Patronen ges füllte Patrontaſche und das Gewidit des Sábels bebins dern das Heben der Bruſt; noch am peinlichſten iſt aber der Druc, welchen die Tragriemen des Torniſters auf die Nerven, die Achſelgefäße und den inneren Theil der Urme fühlbar machen , was das Einſchlafen der Glieder und zuweilen eine Stockung des Blutumlaufes zur Folge bat. Das Anhången des Torniſters hat frine beſtimmte Regel ; den Oberſten ſteht es frei, über die Page Deſſels

raſiren . Dieſe aus einer wohlmeinenden Abſicht bervors gegangene Verfügung hat indeſſen ſehr wichtige Incon. venienzen. Flechten und andere Hautfrankheiten wurden dnrch die Berührung der Kaſerne mit dem Hoſpital ſebr geſunden Soldaten mitgetheilt, was wohl gut wäre, für die Zukunft zu vermeiden. Ronnte man nicht von den Aufſehern und Aufwårtern in den Spitälern verlangen, daß ſie das Raſiren verſtunden, um dieſes Geſchafft zu verrichten, das von den Regimentsbarbieren nicht ohne Gefahr für die Geſundheit der Soldaten geſchehen kann ?

ben zu beſtimmen, welche nicht immer nach dem Schwers puncte des Rórpers berechnet wird . Wir denken , daß eine miniſterielle Vorſchrift feftfeßen ſollte, den Zorniſter

auf eine ſolche Weiſe zu hången, daß dadurch die Leute des dritten Gliedes im Feuern nicht gebindert wurden,

und daß er einen hinlänglichen Raum faſſe, um die Patrontaſche zu offnen und die Patrone zu ergreifen, ohne die Schultern zu ſehr zuſammenzudrůden . Wenn die Erfahrungen der Geſundheitspflege in den Regimentern bekannter wåren , ſo würde ſich dadurch eine große Erſparniß in dem Kriegsbudget, wovon ein Theil auf die Koſten der Spitåler verwendet wird, er: geben . Zur Unterſtüßung dieſer Bemerkung führen wir nur ein Beiſpiel an : Ein finienregiment, deſſen Effecs tivſtand 1200 bis 1300 Mann betrug, hatte vom 1.Aus guſt 1826 bis dahin 1827, 1070 Franke in dem Spital ;

Milit å r. - Chronik. Baiern. Bir e$ allgemein heißt, fteht dem Kriegsminiſterium

eine Beränderungin der Perſon ſeines Vorſtandes bevor , da der allderrhrte Kriegsminiſter, Generalieutenant 0. Maillot, wegen anhaltender räntlichkeit in Quiescenz treten dürfte . Dänemart. ueber die, vom 5. bis zum 15. Juni in und um

Warhuus ( in Jütland) verſammelten Truppen, nämlich 2 Batte: ripen fahrender Urtillerie, 5 Cavalerieregimenter ( 3. Dragoners, 1 Küraſſier-und 1 Cancierregiment) und 2 Infanterieregimenter, haben S2. Maj.der König Specialrevue abgehalten und darauf 3 Cavaleriemanővers und 2 Manövers mit ſämmtlichen arten unter allerhöchſteigenem Befehle ausgeführt. Bei Baffen: erſteren war die Cavalerie, unter dem Befehle Sr. 8. Boh. des Prinzen Frederik Ferdinand, Generalieutenants 26., in zwei Brigaben ein:

rechnet man noch dazu 540 Mann, welche in der Krans getheilt, die von den Generalmajoren Prinzv. ÞeſſensPhilipp : chil Še. Majeſtät haben bei dieſen Fenſtube des Corps vom 1. Sept. 1826 bis 20.Auguſt uebungenFriebon fämmtliche Eruppen .vorzüglich gefunden, gut einseübt

desfolgenden Jahres behandelt wurden , ſo wird man und durcheinen Armeebefehtdeßhalb 3hreallerhöchſte Zufrieden die Ueberzeugung gewinnen , daß in der Geſundheitss beit zu ertinnen gegeben. In der Nacht swiſchen dem 15. u . 16.

pflege der muß, Soldaten ein abzuſchaffen Fehler beſteht , welchen man der und nach an den darauf folgenden( inTagenſind wie beobachten um ihn . Der Arzt dieſes ihren Garniſonen Jütland sämmtliche und Fünen )Iruppen abmarſchitt. Se. Majeſtät haben die Gnade 6.Bismatt, gehabt, dem königl. würtems CabalericgeneralGrafen Regiments iſt einer der geſchicteſten und für die Ges bergifchen welcher den

ſundheit der Soldaten beſorgteſten .

Uebungen beiwohnte, bei deſſen Abreiſe von Varhuus das Großkreuz

Die Männer vom Fache machen tåglich die Bemers des Danebrogsordens zu verteiben. kung, daß ſich die Zahl der Brüche unter ben Militárs Am 20. Juni feierte das in Randers garniſonirende Dragoners ſehr vermehrt, und ſchreiben dieſes der Höhe der Pan regiment den por 50 Jahren geſchehenen Eintritt ihres würdigen

talons zu, deren durch nicht elaſtiſche Hoſenträgerfeſt: Shefs, des Oberften von Simonsen , Ritters und Danebrogs: manns , als gemeiner Reiter im Dienſte des bochſeligen Königs

gehaltener Gürtel den unteren Theil der Bruſt ſtart Chriſtian VII. Bur Erinnerung des fe ehrenvou erlebten Zubel:

zuſammenſchnürt , was das Einathmen ſtórt und die feſtes, empfina der Oberft von dem Offiziercorps feines Regiments Eingeweide des Bauches nach den Gegenden des wenig einen ſehr ſchönen, mit paſſenden Inſchriften gezierten Ehrenſábel. Frankreid. Um 14. Juni fand zu Paris eine glänzende theil dadurch begegnen, wenn man den Gürtel der Pan: Nevue auf dem Marsfelde ſtatt. Et waren zu derſelben 6 Garde: unterſtüßten Beckens drången. Man fonnte dieſem Nachs

talons tiefer reßte und die untere Gegend des Bauches Infanterie (worunter 2 Schweizer:) Regimenter,die Garde-du. mittelſt gut gemachter Unterhoſen zuſammenhielte. Dieſe Corps zu Fuß,, 4 Linien - Infanterieregimenter, die Gardes dus , Beobachtungen ſind um ſo wichtiger, als viele Perſonen 8 reitende und fahrendeBatterieen gezogen worden. Der Herzog, zur Erweiterung der Bauchringe geneigt ſind, und als von Tarent commandirte und empfing den Rönig und die Prinzen derfallen beim Feuern oder eine geringe Anſtrengung bei das gange, aus 18,000 Mann beſtehende Corpg vorbeidefiliren .

das Tragen des Torniſters auf dem Marſche, das Nie- bei ihrem Eintreffen. Nach der Specialrevue ließ die königl. Familie Deſtre i dh. Der Generalmajor und Brigadier Franz von ſolchen Individuen Brüche hervorbringen fónnen , welche Sdariach iſt , an die Stelle des in Penſionsſtand getretenen Feſtungocommandanten

unheilbar werden und die Armee einer großen Anzahl Generalmajors 'v. Marquette, zum

in

junger Leute berauben, welche lange und nůßliche Dienſte Zara ernannt, derOberft vom3. Urtilerieregiment, Sdipla pon båtten leiſten können . Viele Unteroffiziere oder Soldaten Blumenfeld, zum Generalmajor nach Bemberg, und der Oberſt werden jährlich wegen unheilbarer Brůche entlaſſen , und v. Savoyen Dragonerregiment, Billata de Villatburg, zum 1

es ſind deren noch viele in den Regimentern , welche ſich Generalmajor und Brigadier in Kronſtadt befördert worden . noch nicht entwickelt haben, welche aber viele Leute in den

Depots zurückhalten werden, wenn es zum Kriege fåme.

Spanien . Ein königliches Decret vom 28. April rollt die Summen für die Budgets der Staatsminiſterien feſt. Nach dems

ſelben beträgt die Totalſunime aller Budgets 448/2 Millionen

Eine miniſterielle Ordre ſchreibt den Regimentsbars Realen , und darunter das Budget des priegsminiſteriums bieren vor , die Kranten in den Militarſpitälern zu allein über 253 Millionen . Redigirt unter Berantwortlicfeit der Verlagshandlung : 6. D. Levis in Darmſtadt, und in deſſen Dfigin gedrudt.

Samstag , 19. 3uli 1828

Nr. 58.

Allgemeine Militar - Zeitung.. ✓

Die ruſſiſchen Militar colonieen . *)

Bevölkerung und ohne Concurrenz des Gouvernements

zu ſtellen,nicht 3) in Friedenszeiten fråftigen Arme und die die Truppen ſtets Wenn man einen Blick auf den Beſtand der ruſſiſchen ſicher dem Ackerbau zu entziehen

Armee wirft, ſo iſt es leicht begreiflid), daß eine Recru: 1 marſchfertig zu halten , 4 ) den gebrechlichen und ver tirung ein langwieriges Geſchafft in einem ſo ausges ſtůmmelten Militårs ein Aſyl zu bereiten . dehnten lande iſt; daß alle Hülføquellen zur Führung um dieſe Vortheile zu erhalten Erfolg Punct, eines langdauernden Krieges von dem Orte, wo ſie in undDer denwichtigſte der Militårcolonieen zu ſichern , war

Thåtigkeit geſegt werdenkönnen,weitentferntſind ; daß die Wahl der Provinzen, worin ſie etabiirt werden ſoll. das Zerſplittern einander entfernte Stationen eben ſo nothwendigwegen der Substen . In Bezug auf die Infanteriecolonieen war ſiſtenz, als nachtheilig für die Inſtruction iſt; daß das die Wahl, die man traff , nicht glücklich . Der Graf dem Araftſbe jew , der Aleranders ganzes Vertrauen ges loos des Soldaten ſehr unglüdlich iſt, indemſeines geriſſen , gewiſſermaßen er Vater: noß, benahm ſich in dieſer Hinſicht mehr als Hofmann, Familienverbande landes beraubt und einer Zufluchtsſtätte nachBeendi: denn als geſchickter und umſichtiger Adminiſtrator. Bes auftra mit der Rieſenprojects Ausführung des im Jahr 1808 vom er,dieRegles , wozu Kaiſergtgemachten dieſeLage gung ſeiner Dienſtzeitverluſtig wird ;daß gefährlich 'madt;

endlich daß die Finanzen die Unterhaltung einer ſo zahl? mente entworfen hatte,beſtimmte er, aus Furcht, ſich reichen Armee nicht geſtatten ,und daß dodihre Ber: 1 vom Hofe zuentfernen undſeinen Einfluß zu verlieren, die Gouvernements Petersburg und Nowogorod zur

en , und minderung Dieſe Betrachtung andere von unmöglich höherer Art,iſt.veranlaßten die Gründungder Coloniſation der 3 Grenadierdiviſionen. Militárcolonieen. Es iſt nicht zu bezweifeln , daß

Die erſte Diviſion , welche gewiſſermaßen zur Probe

der Kaiſer Alerander in dem Syſtem , welches er zur diente, *) wurde am Bolchow etablirt, welcher einen Ausführung dieſes Projects annahm , zugleich ein Mittel Theil des großen Schifffahrtsſyſtems ausmacht , wodurch augerſehenhabe, die Kräfte ſeines Landes zuvermehren.

Petersburg die Zufuhr aller Producte des ſüdlichen Ruß

Die Erziehung der Soldatenſóbne, welche mit dieſem Plane to eng verknüpftiſt, beweißt zur Genüge, daß er den Gang der Civiliſation beſchleunigen und ſich eine Mittelklaſſe ſchaffen wollte, deren Mangel fich in Ruß land täglich fühlbarer macht. Die Vorurtheile, weldie er durch dieſe Inſtitution untergrub , die Bauten , die Wege, bie offenen Communicationen ?c. , Alles zeigt an,

Tands erhålt; ſeine Ufer, wenig bewohnt, unangebaut, ungeſund , boten weder ackerbauende Coloniſten ( die ſchwache Bevdíferung legte ſich auf den Handel), noch urſprüngliche Anſtalten , noch Communicationen , kurz nichts von Adem dar, was zu ihrer Wahl håtte beſtims men fónnen, wenn nicht die Nähe der Hauptſtadt dazu beſtimmt båtte. Die 6 coloniſirten Regimentererhielten

daß er tiefer liegende Abſichten hatte und daß es ihm nicht mehr als 5 bis 6000 Coloniſten ; während man in

nicht blos darum zu thun war, Waffenplåßezu grün: Deſtreich, wo dieſes Syſtem einen vollſtändigen Erfolg den ; die Politik erlaubte ihm nicht, ſeine ganze Idee in hat, als Erforderniß anſieht, daß die Bevölkerung fünfs dieſer Beziehung bekannt werden zu laſſen , und dieſe zehnmal ſtårfer ſein müſſe, als die Zahl der Soldaten, Idee ſcheint nicht von allen benen, welche mit der aus, welche der Bezirf ſtellen muß. Alles war daher neu zu

führung dieſes ungeheuren Unternehmens beauftragt was ſchaffen , es mußten Gebäude aufgeführt, ländereien ren, errathen worden zu ſein. Der eingeſtandene Zweck urbar gemacht, Sümpfe ausgetrocknet, Kanale gegraben des Projects, welches Anfangs in den höheren Klaſſen werden u . ſ. w . Unermeßliche Summen wurden darauf der Geſellſchaft eine ſchwer zu beſchreibende Oppoſition verwendet, und da die Bevölkerung nicht im Verhältniß fand , war: 1 ) die Koſten der Armee zu vermindern, mit den Bedürfniſſen der Regimenter ſtand , fo gewann

2 ) die Ergänzung derſelben durch die Bewegung der man keine andere Vortheile, als die Austrođnung einer * ) Dieſer, aus dem Spectateur militaire entlehnte Uuffag vervollfändigt denjenigen , welcher in Nr. 37 u. 38 der 2. M. Z. von 1826 mitgetheilt wurde.

*) Dieſe Diviſion beſteht aus den Regimentern Raiſer Franz, König von Preußen , Kronprinz von Preußen , Aratt dejen , 1. u. 2. Carabinierregiment,

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beträchtlichen Strecke landes, - ein Vortheil, der nicht. 11nd man mußte Einwohner und Truppen ſo lange er:

einmal den Verluſt der idónen Waldungen ausglich, náhren, bis man hinreichende Nernten für das Bedürfniß welche nicht weit von Petersburg und an einem Fluſſe aller gewinnen fonnte. Man fühlte das Fehlerhafte die: lagen, der zwiſdien Petersburg und Nowogorod eine Ter Methode, und die Uhlanendiviſion von der Ufraine ſuickte daher nur Cadres für die Escadronen der Colos

leichte Communication darbietet.

Die beiden anderen Grenadierdiviſionen, deren dritte Bataillone in den Umgebungen von Staraja - Ruſia an den Ufern des Jlmenfees etablirt ſind, wurden nicht glücflider placirt und werden keine befriedigendere Re:

niſten, der Reſerve und der Cantoniſten nach Nowoniers gorod, das heißt 27 Offiziere und 60 Unteroffiziere per Regiment. Man cataſtrirte nun das fand , theilte die Bevölkerung ab , legte Sculen , Stutercien, Reſerves ſultate liefern . magazine 2c. an, gewóhute diejenigen , die dazu beſtimmt Im Augemeinen fann man wohl behaupten, daß die waren , an das militäriſche Erercitium ; und im Jahr Militárcolonicen der Infanterie eine verfehlte Einrich- 1821 , als die Production den Bedürfniſſen entſprad ,

tung ſind und daß ſie ſich von dem todtlichen Streidy, famen die Regimenter an . Alle Gebäude waren noch welche ihnen eine ſchlechte Organiſation verſetzt hat, nicht fertig, und man erkannte, daß man es noch beſſer niemals erholen werden, welche Modificationen auch der machen könnte. Kaiſer Nicolaus bei ihnen zu machen beabſichtigen möchte. Die Kuraſſierdiviſion, deren Hauptort Petrifosfa iſt, Die Direction der så valérie colonieen wurde bezog die Etabliſſements erſt nach 4 Jahren , im April dem Grafen von Witt anvertraut, einem Manne von des Jahrs 1826 , als Menſchen, Pferde, Subſiſtenzmits vielem Geiſte und einem guten Adminiſtrator . Begún - tel im Stande und alle Gebäude fertig waren. Gleich: ſtigt durd ) die localititen , ſcheint derſelbe, indem er wohl iſt nod; Vieles einzurichten und anzulegen , nas dieſe Etabliſſements aus einem ganzanderen Geſichts- inentlid Kirchen , Staſernen, Centralſdulei , Spitåler, puncte betrachtete, als der Graf Araftſdiejew , den vor- wofür jeßt nur proviſoriſche Anſtalten beſtehen. Hier geſetzten Zweck in Bezug auf Inſtruction, Recrutirung iſt kein Purus in den Bauereien ; nicht iſt regelmåßig und Defonomie erreidt zu habent .

gebaut, als die öffentlichen Etabliſſements.

Zwei Diviſionen, eine aus Uklaren, die andere aus Kuraſſieren beſtehend , wurden in dem Gouvernement | Charfom (Ufraine ) coloniſirt ; jene nach dem modificir: 1 ten Plane des Grafen Araftſdejew , dieſe nach dem

wohner haben ihre Häuſer behalten ; inan gibt ihnen blos Modelle und Erleichterungen, um andere beſſere zit erbauen, und man nothigt ſie,' ſich einander zu nähern. Alſo bilden die Dörfer Viertels , balbe und ganze Ed:

Plane des Grafen von Witt.

cadronen . So weit als möglich, läßt man Jedem das

Die Colonieen von Cherſon beſtehen aus 3 Divi: Tionen , nåmlich 1 Kuraſſier: und 2 Uhlanendiviſionen . Eine aus Roſacken, Moldauern , Wallachen, Serviern 11110 Tartaren zuſammengeſetzte Bevölkerung bewohnte

land, welches er angebaut hat; diejenigen aber, welche weniger als 15 Deſlåtinen hatten, erhielten das daran Fehlende dazıt, indem man 15 Deſfåtinen für nothwents dig erachtete, um cine Golonialfamilie zu ernähren.

eine ungeheure Strecke von Steppen zwiſchen dem Bos

Neun bis zehntauſend Defjátinen wurden für den

Die Eins

ryfthenes und Bug, in einer länge von 70 Stunden von Verbraud, der Stutercien beſtimmt; und ungefähr eben Dit nad Weſt, von Nowoniergorod bis Nicolajew . Dieſe ſo viel land wurde angebaut, un den nöthigen Hafer zerſtreute Haufen von ſchlechten Unterthanen hätten der für den täglichen Gebraud , zu liefern und die Reſerves einſt beunruhigend werden können ; aber die Goloniſation magazine an Brodfrüchten aller Art für den Fall eines

hat ſie zuiſainmengereiht und an eine regelmåßige geſells Mangeljahres zu unterhalten. Die Magazine der Tas daftliche Ordnung gewohnt. Die Mittel dazu waren valerie werden durd) Wiefen verſorgt, welche von den zuweilen ſtreng, es mußte Gewalt angewandt werden , Einwohnern und Soldaten gemiht werden. Wenn man aber das Reſultat iſt jetzt befriedigend.

Ein Umfang von 1,400,000 Deifátinen landes (un gefähr 3,500,000 Hectaren ) bildet die Dotation der Colonie, und da es an Holz fehlt, ſo ſind die Waldungen des Gouvernements Kiow für ihre Bedürfniſſe angewie: ſen . Ein üppiges land, eine ſtarke Vegetation ſidern die Subſiſtenz der Coloniſten und der Truppen. Es ergab

das land durchreiſt, ſo ſieht man ſogleich), daß in Bezug

auf den Ackerbau der Zuſtand der Coloniſten befriedigend iſt; der Verbrauch iſt nicht allein geſichert, ſondern der | Ueberfluß iſt ſo groß, daß man überall ein Jahr voraus vat und daß ein Tbeil der letzten Aernte einen Ueberfluß bildet, den man nicht unter Dach bringen fann . Für den Dienſt der Armee, wcície in die Türkei einrickeit

Tichy, daß 87,000 männliche Coloniſten dieſen Theil des ſollte, waren 250,000 Tſdhetwert Getraide beſtimmt; Couvernements bewohnen . Sie wurden der bürgerli: und doch wurde dazu mur cin Drittheil des, die Dota :

den Obrigkeit, welcher ſie untergeben waren , entitoms tion der Colonie bildendeu fandiirides beigezogen. men und für die Unterhaltung und Recrutirung der 12 Cavalcrieregimenter beſtimmt. Das Hauptquartier Elis ſabctbgrad blicb unter der Sivilverwaltung .

Man befolgte zweierlei Methoden der Coloniſation . m Jahr 1818 bezog die Uhlanendiviſion vom Bug die Cantonnirung an dem ihr angewieſenen Orte (Wosne,

( du folgt . )

Ueber die Ehre ,

zunächſt in Beziehung auf den Offizier . In Nr. 52 der A. M. 3. wurde das Buch der

fendf) , und es wurde nun erſt in ihrer Gegenwart Erfahrung für junge Offiziere, vom major cebant, urbar gemacht, überhaupt alles erſ eingerichtet. v . Sydow angezeigt und der Wunſch geäußert, daß c; tzehn Infanteriebataillonte wurden dabei verwendet, daſſelbe in recht vielen anden ſein .'móge. Ilm zur

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näheren Bekanntwerdung und Verbreitung deſſelbeit audy , bůhrt und ob man auch ſchon von jedem Vernünftigen von unſerer Seite beizutragen und um unſeren Peſern Gelegenheit zu geben , ſid, ein ſelbſtändiges Urtheil dar: ůber zu verſchaffen, laſſen wir hier einen Abſchnittfol. gen, welcher von der Ehre handelt. Wir haben dieſen Abſchnitt um ſo lieber ausgewählt, als er einen Gegens

und Gebildeten dieſe Anerkennung vorausſeten fann ; ro wurde es doch ein hódojë fonderbares Verlangen ſein , wenn man dieſe Adtung des Standes blind auf die Perſonen übergétragen haben wollte, die ihm angehören, auch dann noch, wenn ſie als Menſchen dieſelbe feines,

ſtand umfaßt, weldier, ob man gleich über den Grunds wegs verdienten. – Die Ehre iſt fein ſo wohlfeis fas allgemein cinverſtanden iſt, doch , je nach alter und les Gut, daß man es in einem Namen oder an Erfahrung der Perſonen , unter verſchiedenen Geſidytss einem Rocke ' finden kann , wenn der , welcher puncten betrachtet wird . - Hören wir den Verfaſer. beides trigt, deſſelben nicht auch unter andes Begriff von Ehre. ren Verbàitniffen werth wåre! – Welchen Werth -

Die Ehre oder die gute Meinung, in welder man könnte man aber der Ehre des Offiziers beilegen, wenn bei Anderen ſteht, iſt ein Heiligthum , das der Offizier ihm dieſelbe zufällen müßte, hne daß er irgend etwas unter allen Umſtänden und in jedem Verhältniß rein dazu beiträge ?

und unbeſchädigt zu erhalten ſuden muß; – jie ſoul

Es kann niemanden (dwer werden , der frei von

ihn anſpornen, nie aus dem Geleiſe ſeiner Pflichten zu | Vorurtheilen und einſeitigen Begriffen iſt, ſich zu über: treten , mit raſtloſein Eifer emporzuſtreben nach dem zeugen , daß die Glieder eines Standes, weldier in der. erhabenſten Ziele und ſoll ihn erheben über alle Schat: Wichtigkeit ſeiner Beſtimmung, in Bedeutenheit der an

Anforderungen, ſchon hodh geehrt iſt, zu machenden ihn vielfache tenſeiten , von welchen ſeine Beſtimmung, gleich allen die Verpflichtung auf ſich haben, ſich der Ehre

irdiſchen Verhältniſſen , nicht immer frei ſein fann.

Ein ſolches Gut muß die aufmerkſamſte Beadtung würdig zu zeigen , einem ſolchen Stande anzugehören, jedes Vernünftigen verdienen und die Frage : ob man daß es eine heilige Verbindlichkeit für ſie iſt , im Eins

die richtigſten Anſichten davon aufgefaßt bat und ſic) der würdigſten Mittel bedient, ſich in deſſen Beſitz zu ſeben und darin 3!! erhalten , iſt der wichtigſte Gegens (tand zur Selbſprüfung. Um aber eine dem Zwecke angemeſſene Betrachtung ůber etwas von ſolder wichtigkeit anſtellen zu können , iſt es ndthig , in das Leben zu greifen und das mit Aufs merkſamkeit herauszuheben , was nur mehr als zu oft einer faiſden Deutung unterliegt und dadurch eine ganz andere Geſtaít befommt, in ein ganz anderes lidt tritt, als es bei einem Gegenſtande der Fall ſein dürfte, der in ſo vielfacher Hinſicht am allerwenigſten verunſtaltet, unredyt verſtanden und vergriffen werden ſollte. Morin die Ehre eigentlich zu ſuchen ift.

zelnen, wie im Ganzen , mit der feinſten Berückſichtigung auf die Erhaltung dieſes Kleinodes bedacht zu ſein, eines Kleinodes , welches viel leichter zu verlieren, als zu er: ringen iſt und deſſen unumgänglich nöthige Reinheit oft

durch die geringſte Uebereilung unrettbar verlegt wers den fann . Nach dieſer Ueberzeugung ſollte man glauben, es ſei

unmöglid ), die Ehre gleichſam als ein angebornes Gut zu betrachten, in dem Wahne zu ſtehen , die höchſte Ach: tung gebühre einem unter jeder Bedingung und dürfe einem nicht entzogen werden, wenn man auch alles ver: abſ&ume, was jeder andere mit der ſtrengſten Gewiſſen baftigkeit erfüllen muß, um ſich dieß Gut zu erwerben und ſeinen Beſitz zu ſichern. Nicht denkbar ſollte die

In jedem Menſchen von irgend einiger moraliſchen Meinung ſein , daß die Ehre des Standes jede Hand bart ich , nach Verhältniß der geiſtigen Vervollfomm Begriffen von Ehre vertragen oder nicht, mit Sidherheit

Bildung liegt das natürliche Gefühl für Ehre und offens lung heilige , fie moge ſich übrigens mit den fontigent

nung, in ſeinem Streien und Handelni, er mag einem ſollte man es vorausſeßen dürfen , daß jeder Offizier Stande angehören, welchem er wolle. Daher iſt es eine von der Wahrheit ergriffen ſei: die Geſetze der Morns beſchränkte Meinung, wenn der Offizier glaubt, nur litåt ſeien der Grund, auf ivelchem allein der Tempel Es der Ehre erbaut werden könne und daß nur von ihr, allein in unſerem Stande ſei die Ehre heimiſch . bleibe unberührt, worin dieſer oder jener außerdem Mis von der wahren Ehre , die ſicheren Wegweiſer ausa litár feine Ehre ſuchen zu müfen und zu finden meint; geben, die zu der Hohe binleiten , von welcher die Eh

aber in unſerem Kreiſe wollen wir uns darnach um renfrone dem Würdigen entgegen glänzt; – ich meine ſeben und jeder moge in ſeinen Buſen greifen, um ſicy Sittlichkeit , Menſchlichkeit und geiſtige Bildung. Sit Stolz , Robbeit und ungebundenem

fein Urtheil ſelbſt zit fpreden .

eben feine Ehre

Der Stand des Offizier3, ſo wähnen viele, iſt nach fuldhen , ist eine ſolche Entweihung derſelben , daß dieß den Verhältniſſen der Zeit der wichtigſte , ihm gebibrt heilige Wort gar nicht mehr darauf anwendbar iſt und daber unbedingt von allen anderen die bódyſte Uditung beſtraft ſich durc) ſich ſelbſt mit nichts Geringerem , als 1

und es iſt hinlänglid), als Offizier aufzutreten, uin ge dem offenbaren Gegentheil, nimlidi mit der Schande. Wortes ehrt , geachtet, vorgezogen zu werden und überall den

• Mihbrauch des

Ehre.

Der Mißbrauch des Wortes Ehre, bei Betheuerungeit, erſten Platz zu' behaupten, ohne daß es in Betrachtung Zuſicherunge Wertbe Verhältniffen anderen ſeinen , n und anderen Gelegenheiten des gewohns in er ob fomme,

als Menſch nach, einer folchen Auszeichnung würdig ſei. Tichen Lebens , deutet auf unfenntniß des Werthes der Kann es wohl einen einſeitigeren , einen unvollfommes Ehre. Eine Sache, die man zum Spielwerk berabwnr: neren Begriff von Ehre geben ? - Ob es wohl ein digt , die man bei Gegenſtanden anwendet, weldse int nicht zu verwerfender Satz iſt, daß dem Stande des ihrem Erfolge vielleicht nod) vom Zufalle' abhängen ,

Difiziers , in Beziehung auf ſeinten Zwecke alle Ehre gest womit man Scherz treibt oder wohl gar einen -auwürdis 3

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gen Zweck verbindet, kann man nie als etwas Wichtiges achten und es iſt nid)t zu verlangen , daß Andere glaus

Militar : Chronik. Baiern . Der Generalmajor und Brigadier 0, $ ofnaß hat

ben ſollen , man wiſſe ihren Werth zu (dåzen . Daher das Ehrenfreuz des Königlich. baierifchen Ludwigsordens erhalten. iſt es eine böchſt úble (leider nicht ſeltene) Gewohnheit, Se. Majeſtät haben (inen neuen Beweis Ihrer hohen chtung bei den gleichgiltigſten Dingen das Wort Ehre, ohne ſich für freie Religionsübung aller Kirchengeſellſchaften durch ein allers monac Támmtliche evangeliſcher garni'onirenden Religion,Refcript etwas dabei zu denken , als Befräftigungsmittel anzus höchſtes LandshutSoldaten die demgegeben, inFreifingund 2ten

wenden. – Die meiſten Verſprechungen und Verſicherun- Kuraſſierregiment zugetheilt ſind, nach München zum 1ten Karaſs gen des Offiziers werden, ſobald ſie nur einen Gegens fierregiment verſegtwerden ſollen, um dem Gottesdienſte ihrer Cons ſtand von irgend einigem Ernſt und Gewicht betreffen, fefſion an Sonn- und Feiertagen beiwohnen zu können . in der Regel ſo bedeutend genommen , daß jede Verle. franer cich . Der General Dänget iſt zu Berſailles , 73

şung oder Verabſáumung einer ſolchen Zuſicherung für Jahre alt , mit Job abgegangen . eine Sünde gegen die Ehre angeſehen wird ; um wie viel Niederlande. Unſerer Armee ſteht eine neue Drganiſas wichtiger und heiliger muß nicht daher eine Betheuerung tion bevor. Sie wird, wie man vernimmt, in 5 Diviſionen und

oder ein Verſpreden erſcheinen, wobei der Offizier ſeine Ehre wirklich als Pfand einſekt? – Deßhalb muß der Grundſatz feſtſtehen, ſo karg als man mit jedem theuren Gut umgeht, auch mit dem Ehrenwort umzugehen und es nie bei Kleinigkeiten oder bei unſicheren Dingen auf's Spiel zu ſeben ; aber auch dann, wenn es entweder ges

10 Brigaden getheilt. Die Diviſionenwerden von Generalieutes nanten, oder auch von Generalmajoren, die Brigaden von Generals majoren ,, oder auch von Oberſten befehligt. Somit tönnen inArieges

Reiten , und wenn die Umſtände es erfordern , dieſe Offiziere zu einem Commando über ihren eigentlichen Dienſtgrad hinaus berufen wers ben . Es werden bei der Armeeintendanz in den unteren Stellen nicht wie bisher, vormalige Unteroffiziere, ſondern auch ſonft geeignete verwendet. dazu blos, junge leute Der Generalftab roll gleichs

zwungen oder freiwillig verpfändet wurde , fein Opfer fade beffer organiſert werden. Das Corptder Mineure und Caps zu ſcheuen, um es wieder einzuldſen . Es kann zwar in peure, bis jegt zu klein für den Dienft bei unſerer Menge von den mannichfachen Schickſalsverſchlingungen des Mens Feſtungen , welcher Dienft überdieß beute verlangt , die foon im (den auch Fälle geben, wo ſeinem beſten Witten in dieſem Frieden für den Krieg gehörig eingeübt ſind, foll auf 3 Bataifone -

Puncte die Unmöglichkeit entgegentritt; dieß ſind aber gebrad)t werden. Deſtreich. Die vermehrtwerden, öſtreichiſche leichte undvermuthlichwerden Reiterei rou um 25 Reiter wahrhafteUnglücksfälle und nurhodiſt ſelten wird, vor: 1 bei jeder Sdsmadron ähns

züglid, in demStande des Offiziers, eine Entſchuldigung licheMaßregeln nächſtens auch bei der ſchweren Reiterei ſtattfinden. Nothwendigkeit nur um ſo mehr bethåtigt, daß es nichts gende Gabinetsordre erlaffen : „ Bei dem , in neuerer Zeit ſehr

dafür angenommen werben fónnen ; welches jedoch die

Die uitsprechendene foto me when it comes outlet ons

verr ngerten Abgang an Offizieren und der beträchtlichen Anzahl So verſchieden , als die Begriffe von Ebre und die aberetatemäßiger Offizierein der Armee, welche in der Folge nicht Mittel, ſich dieſelbe zu erwerben ſind , eben ſo vielfach mehr ſtattfinden können, iſt es erforderlich, den ſich unverhältnis

Wichtigeres , nichts Heiligeres für den Offizier gibt.

Zugangan jungenLeuten,die aufBeförderung undoft einander widerſprechend ſind die Anſichten über mäßigmehrenden dienen, zu vermindern . Ich beſtimme deßhalb, daß, so lange die

die Verlegung der Ehre . -- Wenn es mit dem Begriffe Zahl bir etatemäßigen Portepée -Fähndriche , mit Einſchluß der -

von der Wichtigkeit und dem Werthe der Ehre zuſams darauf anjuredonenden überzähligen Secondlieutenante, bei einem menhångt, daß ihre Erhaltung der delicateſte punct in Truppentheil erfüllt iſt , die Annahme junger Beute zum Dienfte dem Verhalten des Offiziers iſt, ſo iſt es aber auch ein auf Beförderungnicht ſtattfinden , und ſolche nur nach Maßgabe

entſchiedener Beweis für ihre Würde, daß ſie von Ans des atgonges bei den Portepées Fähndrichen zuläſſig ſein fou. Nur 2

die jeộtumſtänden ſchon vorhandenen Portepée: Fähndrice unter deren nicht durd Kleinigkeiten angetaſtet und verleßt für beſonderen Fleißwill undich Dienfts , und wenn ſie ſich durch werden kann , obgleich der Offizier ſelbſt durch gering , tenntniß auszeichnen , den Antrag auf Ernennung zum überzähligen 1

fügig ſcheinende Handlungen oft der Mdrder dieſes ſeines Offizier noch ausnahmsweiſe geſtatten. Das Kriegsminiſterium has Glückes werden kann . Ein unüberlegt ausgeſprochenes dieſe Verfügung der Armee bekannt zu machen . Wort aus gereiztem oder befangenem Munde kann die wahre Ehre eines Offiziers nicht verleßen ; denn iſt es 1/

die wahre Ehre , ſo muß ſie allgemein anerkannt und beſtåtigt ſein und eine ſowache Stimme vermag es

M i cell i n . bericht von dem les nicht, die Stimine des Ganzen zu übertonen , oder garten [ Seltſamer Siege über chineſiſcher mohamedani die RebellenUrmee . ) ,,Die ſchen Mes umzuwandeln . Ein unzeitig angebrachter oder uns | bellen , lautet die merkwürdige Depeſche des Generals Chang : ling,

zarter Scherz befleckt den Ruf deſſen nicht, an den er hattebereits40bis 50,000 Mann verloren , als ſieurplößlich aus fich führt , fåút in jedes VernünftigenAugenauf den Mann Tammelten , und eine ftarke Stellung auf einem Berge eins griffen ſie an, fie ſtanden feſt. Musletenfeuer und ſurůc , von welchemer ausging; baš Urtheil der Unver- nahmen. Kanonen, Wir alles war vergeben . Da thaten ſie (die Rebellen), als gerichtet wird ; ſondern die Beſchämung , welche er mit der Arde ihrer früheren Urnee eine Force'von mehr als 100,000 nünftigen aber fann dem Manne von Ehre unmöglich wollten ſie retiriren ; wir regten unſere Utrate mit günſtigem Binde etwas gelten.

-

Kleine ſcheinbare, auch ſogar wirkliche fort. Der Wind war dem Feinde ſehr läſtig, und daber ließ er ſeine

Zurücfeßungen in Bezug auf Rang und Stand, thun Cavalerie auf uns rücken. Da gerieth ich auf ein Mittel,welches der Ehre beſſen feinen Abbruch, der das Gebäude berſelt ihm , beſonders den Pferden, ganz unerwartet tam , ich brachte ein Gorps Jiger veteranen als Iiger mastirt - in die ben auf richtigem Grund erbaute, und ſein Stilſdweigen Reiben, und das legte die Pferde in Flucht. Dieſes Manöver mit darüber fann ihn nur in der Achtung derer böher ſtellen , wilden Shieren erbitterte die feindliche Infanterie, und ſie fiel auf

welche den eigentlichen Werth des Ehrenmannes zu würs dag Contremanöver : eine Divifion gang roth zu kleiden , die belannt: digen verſtehen, weil ſie ſelbſt Ehrenmánner ſind.

lich weder Löwen noda Digern zuſagt. Nun brachten wir aber unſere

Reſerve, und ſchlugen den Feind total ; er verlor 20—30,000Mann." ( Fortſetung folgt. ) Redigirt unter Berantwortlidisit der Verlagsbandlung : C. W. Leste in Dar24.9.4. und in deflen Difizin gedrudt.

4

Mittwoch , 23. Juli 1828

Nr. 59.

Allgemeine Militår - Zeitung. Die ruſſiſchen Militárcolonicen .

und wenn man überdieß dasjenige in die Wagſchale legt,

( Schluß. )

was die Bevólferung vorher der Regierung bezahlte, To laßt ſich wohl annehmen , daß ein coloniſirtes Cavaleries

Die Recrutirung ſcheint geſichert zu ſein und einen regiment jährlich 120,000 Rubel weniger koſtet, als ein beträchtlichen Ueberſchuß zu liefern . Mehrere Regimenter nicht coloniſirtes. Freilich mußten für die erſte Einrich. zählen bis zu 1700 Mann in der Reſerve. Man bat die tung an Gebåuden betrachtliche Ausgaben gemacht wer: Nothwendigkeit gefühlt , ihre Zaht zu vermindern, und den . Der Betrag derſelben iſt ſchwer zu berechnen, und es wurde beſchloſſen , daß nur 300 Mann die für dieſe die Regierung ſelbſt wird Múbe haben, ſich davon Res Klaſſe beſtimmte Montirung erhalten ſollten. Die Ans chenſchaft abzulegen, weil ſie aus dem verwendeten Holze zahl der Kinder, welche die Schulen beſuchen , wird jetzt feine Einfünfte batte, weil die Handarbeiten durch die žu 27,000 angegeben ; ohne die Richtigkeit dieſer Zabi zu Soldaten gethan wurden , welche die geringe Zulage von garantiren, kann man ſich von den Reſſourcen der Bes tåglich 10 Ropefen erhielten , weil die Coloniefaſje viele volferung einen Begriff machen, wenn man den Rapport von dieſen Koſten aus den Unterhaltungsfonds für die einer Escabron der ukrainiſchen Diviſion lieſt, wornad Mannſchaft und Pferde der Cadres beſtritt, weldie man fich am 1. October 1826 in dieſer Escadron 848 Rinder mehrere Jahre lang von den Einwohnern ernähren ließ, beiderlei Geſchlechts unter 10 Jahren , und 460 von 10 und weil endlich die Gebåude großentheils mehr Vor: bis 18 Jahren befanden. Außerdem iſt zu bemerken, daß theile in bürgerlicher, als in militåriſcher Hinſicht dars man in allen Escadronsſchulen , welche viſitirt wurden bieten , mithin nicht ausſchließend auf Rechnung der tárcolonieen tommen können . *) und welche die månnlichen Kinder von 10 bis 14 Jah MiliDa hiernad die Subfiftenz , die Recrutirung , die g hennigen åndi hat ; Remontirung und das dkonomiſche Reſultat geſichert 110nKind beſt ren enthi ulenbis sſch100 ment dieje nurgeſe ſich er , wori die Regi daß elten, und Kinder von 14 bis 18 Jahren befinden , die nach ihrer iſt, ſo ſcheint es, daß der militariſche Zweck der Cava:

eils erreicht iſt. gnetſcheinen, überall leriecolonieen großenthaltu Conſtitution ezum Militardienſte geei ng iſt in 14 Bånden Regle Die Art der Verw die complett Zahl von 200 zahlen , was mehr als bins reichend iſt, um die Reſerveescadronen auf dem Standements vorgeſchrieben . Ueber die Rechte und Pflichten von 300 zu erhalten . Der Menſchenſchlag iſt ſehr ſchön, der Coloniſten - Inhaber, über die Verhältniſſe der Invas und ſcheint Gewandtheit und Intelligenz zu haben .

liden, über die Erziehung der Kinder, über die Art der

Was die Remontirung betrifft, ſo fchien die Ans Erbfolge und die Errichtung der Teſtamente , über die zahl der Füllen beträchtlich , die Hengſte ſchon, die Stuten Unterhaltung von Frucht- und Geldvorråthen 2c. , kurz gut ausgewihlt zu ſein. Der Fortgang der Stutereien über alle Gegenſtånde der Adminiſtration ſind genaue der leichten Cavalerie ſcheint nicht zweifelhaft. Ueber die Beſtimmungen gegeben. Es wird nicht unintereſſant

Pferde , welche aus den Stutereien der Kuraſſierregimen : ſein, über den einen und anderen Gegenſtand Einiges en .m Regiment iſt ein Diſtrict mit allen ſeinen heisn mitzu1 )theil nft chie enhung entſcdene Zuku , mußvonerſtſo die ter n verſ Jede viele Miſc manbendiewerd da orge den ,herv rn zugewieſen . Dieſer Diſtrict begreift beis ohne Einw henacht usſe en weit kannunge . n urtheilen läßt, muß laufig 54,000 Morgen Aderland , Wieſen und Waldung . vora nichtſich RaçSo aus Beob

bas Syſtem der Cavaleriecolonieen dem Gouvernement ! Ein Bataillon per Regiment iſt darin coloniſirt. Dies Erſparniſſe barbieten. Die Ernåbrung der Mannsres Bataillon wird aus Unteroffizieren und Soldaten des ngl von de,bendieeine nten rminderu ſchaf derenPfer undKoſt enve RemoKoſt undein der *) Dagegen ſollen die erſten Koſten der Coloniſation eines In: Thei ſonſttigen erge fanterieregiments 5 Millionen Rubel betragen haben . Nimmt

ng zieh ere Offi 27fen t, daß Seiteindef der. and auf Betrac 000htuRube l per ment n nman 240, Regi Wen ins

man an, daß die Iruppen jegt durch die Bevölkerung ernährt

re, en iziewerd as resdieder Esc roffblt welche 60nUnte zier en ,Cad iere brone enundbilde , beza müſſdie daß Offiz

auf den Mann für den Staat ergeben : und dieß würde una

der coloniſirten Regimenter eine Soldzulage erhalten,

lionen ausmachen ,

werden , fo würde ſich eine Erſparniß von jährlich 15 Rubel gefähr 1 Procent von dem aufgewendeten Capital von 5 Mil:

A

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zur Coloniſirung beſtimmten Regiments gebildet, welche meiſter werden aus den Invaliden genommen . Die Coms mit einer langen Dienſtzeit ein untadelhaftes Betragen pagnieen ſind in 4 Sectionen eingetheilt, deren jede 60 verbinden. Man wählt dazu vorzugsweiſe diejenigen, Mann enthält. Das Commando jeder Compagnie iſt welde verheirathet oder aus dem Diſtrict oder dem Gous einem Offizier des coloniſirten Bataillons anvertraut;

vernement, worin das Regiment coloniſirt iſt, gebürtig der alteſte commandirt das ſehrbataillon. – Das Ar: -

find.

Die Soldaten des coloniſirten Bataillons find tilleriedepot liefert den colonifirten Bataillonen ausrans

Militárcoloniſten unter der Benennung von Inhabern . girte Waffen zum Gebrauche für die Eleven. Sie ſind Jedem Inhaber wird eine Strece land von ungefähr von demſelben Raliber, aber fürzer und leichter, als dies

12 Morgen angewieſen . In Friedenszeiten erhalten die jenigen, womit die Armee bewaffnet iſt. – Die Cantos zwei Dienſtbataillone die Wohnungen bei den Militär- niſten, welche das Alter von 18 Jahren erreicht haben, coloniſten oder Inbabern . Jeder Inhaber logirt 2 Mann . geben in die activen Bataillone úber , nachdem ſie in Die Inhaber beziehen den nämlichen Sold, wie die Sols Gegenwart des Regimentscommandeurs und des Bas

daten eines Dienſtbataillons und erhalten in den erſten taillonschefs ein Eramen beſtanden haben ; diejenigen, Jahren ibres Etabliſſements Unterſtüßungen von der welde für untüchtig zu dieſem Dienſte erkannt werden, Rrone. Die bei den Coloniſten wohnenden Militårs treten aus dem Lehrbataillon aus und werden zur Ers ſind gehalten , ihnen bei allen ihren Hauss und Feldslernung eines Handwerkes angehalten. “ Wenn , in arbeiten zu helfen. Die Militárcoloniſten ſind nur Ins. Folge der Einverleibung eines Theils der Eleven in die baber von dem, was ſie von der Krone erhalten haben ; activen Bataillone, dieſe Bataiüone complett ſind , ſo Alles, was ſie durch ihre Arbeit und ihren Fleiß erwers bildet der Reſt ein viertes Bataillon, welches Reſerves ben, wird ihr Eigenthum. – Die urſprünglichen Eins bataillon beißt.

mohner des zur Coloniſirung beſtimmten Diſtricts wers

Die Erziehung der Cantoniſten iſt ſorgfältig genug,

den als ein weſentlicher Beſtandtheil deſſelben betrachtet. um ihnen die Möglichkeit zu geben , als Unteroffiziere Sie ſind von allen Abgaben und faſten der Civilver : in die Armeecorps zu treten , oder ſelbſt eine Stelle als

Krone Inſtructor bei ihren bisherigen Cameraden zu erhalten. waltung befreit. Sie erhalten nichts vonan der zur Subs Außer der militåriſden Inſtruction erhalten ſie Unters und müſſen von Etablirung der Golonie ſiſtenz derſelben durch die Erzeugniſſe des Bodens, wels richt in der Moral, in ihrer Mutterſprache, in der dhen ſie bebauen, beitragen. In den Infanterieregimens Arithmetik, in den Anfangsgründen der Geometrie, im tern beträgt die Zahl der Coloniſten eines coloniſirten Zeichnen und im Singen . Die vater - und mutterloſen Baiſen männlichen Bataillons 48 Unteroffiziere und 864 Soldaten. Vier werden bei Militárcoloniſten untergebracht, Geſchlechts Lams , e Soldaten 75 und Serſchanten, 28 Unteroffizier commandeur auswählt. Außer Bataillonscommandeur boure und Pfeifer des Bataillons find nicht coloniſirt. welche der Bataillons Sie werden zurInſtruction oder zu beſonderen Dienſten

den Lebensmitteln und der Kleidung, welche der Goloniſt

verwendet und konnten daher weder ihre Menagemas für die Ernährung und Unterhaltung des ihm anvera den, noch an den Arbeiten der Coloniſten Theil nehmen. trauten Kindes erhält , wird ihm monatlich eine Gelds Dieſe Unteroffiziere und Soldaten bleiben ihren betref , vergütung von 1 Rubel gegeben. Wenn das Kind das

fenden Compagnieen attachirt und wohnen in beſonderen Alter von 7 Jahren erreicht hat, ſo erhålt ſein Pfleges vater eine Gratification von 10 Rubel. Häuſern. Für die Unterhaltung ihrer Tochter erhalten die 2) Die Söhne der Militárcoloniſten und diejenigeit nichts. Die Waiſen weiblichen Ges Militercoloniſten & antoniſten. der urſprünglichen Einwohner heißen Dieſe Cantoniſten oder Eleven ſind in drei Klaſſen geschlechts werden den Coloniſten anvertraut, welche den theilt: die erſte Klaffe begreift die Kinder unter 10 Jabs beſten Ruf genießen ; dieſelben erhalten die nämliche

ren, die zweite Klaffe die Kinder von 10 bis 15 Jahren , Quantitat febensmittel und die nämliche Geldvergůs tung , wie die Pflegevåter der Waiſenknaben , und die

die dritte Klaſſe die Jünglinge von 15 bis 18 Jahren. Bei jeder Compagnie iſt eine Schule des gegenſeis tigen Unterrichtes für die Gleven der beiden erſten Klaſſen . Der Capitain der Compagnie úberwacht, den Unterricht dieſer Eleven, ihre Aufführung und ihre Hals tung ; die Unteroffiziere müſſen ihren Spielen beiwohnen

Krone fügt dazu jährlich 3 Rubel für ihre Kleidung, bis die Mädchen das Alter von 12 Jahren erreicht has ben. -- Die Tochter der Militárcoloniſten und die Wais Tenmådchen können ſich an Goloniſten oder an andere

Männer verheirathen ; aber wenn der Mann nicht zur Eleven der beiden erſten Klaſſen wohnen bei ihren Aels der Adininiſtration des coloniſirten Regiments zu bes

und in den Schulen die Ordnung handhaben. – Die Colonie gehort, ſo muß er vor der Hochzeit eine von

tern , diejenigen der dritten Klaſſe ſind bei dem Regis ſtimmende Summe, als Entſdådigung für die Erzies mentsſtabe caſernirt. Die Eleven dieſer leßten Klaſſe hungskoſten ſeiner zukünftigen Frau, bezahlen. – Die theilen ſich wieder in ſolche, welche fähig ſind , in den Mädden beſuchen die Compagnieſchulen von ihrem 7ten activen Bataillonen zu dienen, und ſolche, welche dazu Jahre an . Unter den Unteroffiziersweibern werden dies

nicht geeignet ſind. Jene ( die dienſtfähigen Eleven ) bila jenigen, welche ein ſo wichtiges Geſchafft am beſten vers ben ein febrbataillon von 4 Compagnieen; an der ſehen können , mit der Aufſicht über die Mädchen in den Spiße jeder Compagnie ſtehen ein Feldwebel, ein Waf: Unterrichts- und Arbeitsſtunden beauftragt. fenmeiſter , die nach der Zahl der ủnterabtheilung nós 3 ) Die ben coloniſirten Bataillonen attaſchirten

thigen Unteroffiziere als Inſtructoren , und 2 Artelſchifo Invaliden ſind in 3 Klaſſen getheilt, nåmlich a ) die dienenden Invaliden , c ) die Kúdenmeiſter.) Der Waffenmeiſter und die Küchen

nicht dienenden , b ) die

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Meiſters oder Ehreninvaliden. Der Regimentscommans er über dieſe Summe erhålt, muß er mit 5 Procent beur hålt jährlich eine beſoudere Inſpectionsrevue, um verzinſen . In einer beſtimmten Zeit müſſen ſie die diejenigen Leute auszuwählen, welche unter die Invas erhaltenen Darlehen reſtituiren. liden aufgenommen werden können , und um diejenigen zu bezeichnen, welche zu Ehreninvaliden ernannt werden

Ueber die Ehre ,

Tolen. Das Recht, als Ehreninvalide bezeichnet zu wers den und alle mit dieſer Auszeichnung verbundene Pris

zunächſt in Beziehung auf den Offizier.

vilegien zu genießen, fann nur durch ein untadelhaftes

( Fortresung. ) Betragen und lange Dienſtleiſtung erworben werden ; oder es iſt eine Belohnung für glänzende Handlungen, Esprit de Corps. für eine beſondere Aufopferung u . ſl. m . -Die Invas Was einem einzelnen Offizier heilig und werth ſein liden erhalten den doppelten Sold des Grades, welchen muß, das muß es natürlich auch allen Gliedern dieſes

ſie im Regiment bekleideten , und tragen als Ehrenzeis Standes ſein ; daher müſſen alle Offiziere über die Ehre dhen einen ſilbernen Streifen auf dem linken Arm. So des Einzelnen wachen, und der Einzelne muß bei Allem , oft ſich das Regiment verſammelt, ſtehen ſie auf dem was er unternimmt, den Ruf oder die Ehre des Ganzen

rechten Flügel. Die beabſchiedeten Soldaten der Dienſt im Auge haben. Es iſt Pflicht für alle Offiziere, jeden bataillone werden in die Zahl der Invaliden aufgenoms men ; eben ſo die urſprünglichen Einwohner , welche wegen Alter oder Gebrechlichkeit nicht mehr im Stande ſind , ſich zu ernähren . – Außer dem Bataillonscom-

Cameraden aufmerkſam zu machen, zu warnen und abs zuhalten, wenn ſeiner Ehre ein Nachtheil droht, wenn er ſelbſt im Begriffe iſt , vielleicht in der Uebereilung, oder aus Unwiſſenheit ſeiner Ehre einen Flecken zuzus

mandeur, welcher eine unmittelbare Aufſicht über die zu fügen ; aber auch , ihm treulich beizuſtehen , wenn ihn ſeinem Bataillon gehörenden Invalidenplotons führt, ein ſolcher Unfall von anderen Seiten betrifft. find noch beſondere Offiziere zu demſelben Zwecke vors

Dieſen Geiſt oder dieſe Geſinnung nannte man von

banden , welche wegen körperlicher Gebrechlichkeit um frůben Zeiten ber Esprit de Corps; und wenn auch Perfeßung aus dem activen Bataillon zu den dienen aus Mangel an wahrer Bildung und fittlicher Aufflås den Invaliden gebeten haben. - Man glaubt allgemein, rung in dieſem Puncte ehedem mander Mißgriff erfolgt

daß die Möglichkeit, den beabſchiedeten Soldaten ein Aſyt rein, manche irrige Meinung herrſchend geweſen ſein zu verſchaffen und ihnen eine glüdlichere Eriſtenz zu bes mag; ſo route man doch in unſeren Tagen mit Recht reiten , nicht wenig zu der Organiſation der Militárco: nur die herrlichſten Erfolge davon zu erwarten haben. lonieen beigetragen habe. Der Kaiſer Alerander wurde Bei dieſer Erwartung iſt jedoch die Vorausſeßung uns durch dieſe Idee verführt und beſchafftigte ſich ſehr ſpeserießlich, daß der Schatten des Vorurtheils aus unſes ciell mit Adem , was ſich auf die Invaliden der colonis rem Stande verbannt ſei und Erfennung gegenſeitigen Werthes das Band der reinſten Harmonie um alle Glies firten Bataillone bezog. 4 ) Um die Militárcoloniſten für den Fall des Mans der geldlungen habe. - Deun, wenn von irrigen Anſich gels hinſichtlich ihrer Subſiſtenz zu ſichern , bat man ten befangene Mitglieder einem Verein, wie der unſrige

Getraidemagazine im Hauptquartier der Colonie iſt, angehören , vielleicht in Folge anderer Verhältniſſe

1

gelegt. Ein ſolches Magazin enthält die nöthige Quantitåt Früchte , um den Bedarf der Golonie an Brod auf 6 Monate, und an Saatfrucht auf ein Jahr zu deden. Die Früchte werden von den Coloniſten nach

gar eine bedeutende Stimme darin haben; — wenn des Partheigeiſtes wuchernde Wurzel darin feimt, die Eigens fucht mit der Beſcheidenheit und Cameradſchaft in die Schranken tritt ; - dann gedeiht der Ehre zarte Pflanze

jeder Aernte in das Magazin geliefert; die Regimentsa nicht, ſondern ſie wird vom Unkraut verdrångt und ers -

verwaltung hat die unmittelbare Leitung des Magazins. Jeder Goloniſt hat das Recht, Früchte aus dem Magas zin, unter der Bedingung des Erſaßes bei der folgenden Aernte, zu verlangen. Während der Zeit des Såens und Aerntens ſind, nm dieſe Arbeiten nicht zu unterbre: den , die Militárerercitien gånzlich eingeſteát. Eben ſo

ſtirbt; – dann treten die traurigen Fälle ein, daß ein Offizier ſich über den Untergang des anderen freut, daß er Del ins Feuer gießt, wo er loſden , vernichten hilft, was er retten fónnte und ſollte ; - dann fommt es dahin, daß jeder allein ſteht und ohne Berückſichtigung ſeiner Cameraden und des Ganzen, nur ſeinen Vortheil

ruben diefelben während der Hundstage.

im Auge hat; daß diejenigen , welche ein erhabener

-

.

5 ) Um den Militárcoloniſten , welche durch unvors Zwedt zuſammenführte , deren gemeinſame ferafte einer bergeſehene Umſtände in Noth gerathen , Geldunterſtås und derſelben boben Beſtimmung geweiht ſein ſollten , Bungen geben zu können , iſt eine leihtaffe errichtet. rich feindlid) gegenüber ſtehen, daß der unfchäßbare Tas Diere Raſſe, welche urſprünglich aus den unter dem lisman für den entſcheidenden Augenblick aus dem zer,

Namen der utters * ) bekannten Regiments oder Compagniemaſſen gebildet wurde,, wird jeßt durch einen Solbabzug von 1 Rubel vierteljährlich unterhalten. Sie iſtbad ausſchließende Eigenthum der Coloniſten -Inhaber.

riffenen Kreiſe entſchwindet und das Gefühl der Pflicht in dem Einzelnen verkümmert. Einen ſolchen Geiſt kann niemand für den wahren der Ehre, fúr Esprit

de Corps anerkennen. Feſt, fråftig und unzweideutig 500 Nubel ohne Zinſen aus dieſer Kafe leiben ; was derſelben ſind feiner Verdrehung fähig, keiner willführs

Jeder Goloniſt fann bei dringendem Bedarf bis auf ſpricht ſich der Geiſt der wahren Ebre aus ; die Geſepe *) S. Nr. 6 der 1. M. 3. von 1826. S. 46 .

lichen Deutung ; nicht mit Hyroglyphen, mit gediegenen goldenen und leſerlichen Buchſtaben ſind ſie an die große

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Tafel geſchrieben , die den Augen jedes moraliſch gebils , daß es viel verlangt rei und auch ſchwerlich gut aufs deten Menſchen ſichtbar iſt. genommen werde, eine ehrende Auszeichnung abzulehnen und daß es wenige Beiſpiele einer ſolchen Selbſtübers Wie man ſich Ehre erwerben und erhalten kann. Wer es weiß , wodurch man ſtatt Ehre Schande windung gebe, wil ich durch zwei Thatſachen begegnen,

erwirbt, oder der erſteren wenigſtens Nachtheil bringt, welche ich aus den Erfahrungen meiner früheren Dienſt: dem fann es auch nicht ſchwer werden, die Mittel auf zeit aufbewahrte : Nach einer der bedeutendſten Schlachten batte Napos

zufinden, welche ſicher zur Ehre führen . Es kann fein

Zweifel darüber ſtattfinden, daß ſtrenge Moralit& t und leon befohlen, daß, wenn er die Frontpaſſiren würde,

Sittlichfeit, Gewiſſenhaftigfeitund Eifer in Erfüllung ihm auch von den damaligen alliirten deutſchen Truppen aller Pflichten, unabláſſiges und fråftiges Streben nad diejenigen vorgeſtellt werden ſollten , welche ſich durd der möglichſten Bildung , Beſcheidenheit und Anerfens Muth und Tapferfeit ausgezeichnet hatten. – Der Rais nung alles Guten und Werthvollen , die zuverlåffigen fer erſchien und die nach dem Urtheile ihrer Vorgefepten Elemente ſind, welche die Ehre des Menſchen und vor und Cameraden für würdig erfannten Offiziere, Unter , -

züglich die des Offiziers begründen, weil ſie bei jedem , offiziere und Gemeinenwurden hervorgerufen. Gin Of:

it anheim gefallen iſt, eine fizier, weldher in der Schlacht nicht die geringſte Geles

der nicht der Verworfenhe gute Meinung von ihm erzeugen , und wenn ſie dauernd genheit gehabt hatte, wodurch er ſich båtte hervorthun

bleiben ,können, begleitete die vonſeiner Compagnie zurAuss und unveråndertin allen Verhältniſſen ſichtbar feſtſtellen .' zeichnung vorgeſchlagenen Peute vor die Front und blieb, dieſe Meinung auch für Zeit und Umſtände Bon äußeren Uuszeichnungen .

als Napoleon heranfam , in ihrer Reihe ſteben , erhielt

das Kreuz der Ehrenlegion und ſpäter von ſeinem Mos

Nodh einen Punct glaube ich nid)t unberührt laflen nardhen den Orden , ohne daß er auch nur die geringſte zu dürfen, in welchem das Ringen nach Ehre ſehr häufig Andeutung über den vorgefallenen Irrthum von ſich gab.

esistdasStreben nachaußen an würde biefferoffizietnichtin derallgemeinen ach:

teine Grånzen findet ;

Nicht verwerflich iſt es , wenn tung bedeutend geſtiegen ſein , wenn er den Irrthum rer Anszeichnung, der Offizier wünſcht und ſtrebt, aufwärts zu ſteigen in offen aufgeklärt hätte, da'wo cr jeßt mit ſteter Furcht

Rang und dienſtlicher Stellung, weil ſich ihm dann ein der Frage entgegen ſehen mußte, bei welcher Gelegens weiteres Feld für ſeine Thätigkeit eröffnet, weil er dann beit er ſich ausgezeichnet habe ? Feine Kräfte, Fähigkeiten und erworbene Renntniſſe in In einer anderen Armee hingegen wurden von einem böherem Maßſtabe entwickeln und damit nůßlicher wers Savalerieregimente, welches ſich in vielen Gefechten ſehr

den kann. Eben ſo iſt es nicht wünſchenswerth, daß ein ausgezeichnet hatte, mehrere Individuenzur Verleihung Offizier gegen åußere ehrende Anerkennungszeichen des des Drdens beſtimmt; als die Erwählten aber genannt Verdienſtes gleichgiltig ſei, oder ſie wohl gar verſpotte, und hervorgerufen wurden, erklärten ſie einſtimmig, daß Wer aber nur auf den bedſten Dienſtſtufen Ehre Fie nicht mehr gethan håtten, als alle ihre Cameraden , das finden zu können glaubt ; wer in dem Wahne ſteht,nur ber dieſe Auszeichnung nicht annehmen konnten . - Man bas Ordensfreuz und andere åußere Auszeichnungen erfannte dieſen herrlichen Zug von Beſcheidenheit nach fónnen ihm dieß Kleinod bringen und ſichern ; und wem feinem vollen Wertbe an und der Drden wurde an die

jedes Mittel beilig iſt, zu dieſen in die Augen fallenden Standarten des Regiments gehångt!

Wer kann dies

Ehrenzeichen zu gelangen ; - der iſt wahrlich nicht auf dem , rechten Wege, - der bedenkt nicht, daß zwar das mahre Verdienſt durch ſolche Finnliche Anerkennungen in dem ihm gebührenden boben lichte hervortritt; daß es

ſem ſeltenen Beiſpiele ſeine volle Achtung verſagen ; und Wer zweifelt , daß die würdigen Beſcheidenen eben ſo , wohl noch weit hóber geehrt und ausgezeichnet wurden , als mit dem Kreuz im Knopfloche ?

aber auch ohne dieſe Anerfennungen ſeinen vollen Werth daß aber das Scheinverdienſt im bódhſten behålt ; Glanze, vor den Augen frei und hellſchauender Urtheis ler, in weniger als nichts berabſinft und daß der ers

( Schluß folgt. )

-

schlichene Stern auf der Bruſt des Unwürdigen zum dunkeln nie abzuwaſchenden Fleden wird.

Militår : Chronik. England. Belanntlich iſt in London bald nach der S dradt

Aden meinen jungen Cameraden , denen ich dieſe bon Waterloo eine Subſcription zur Unterſtügungder Wittwen, fiedurch das treueſte pflichtgemäßeſte Wirten, mit Zus hatdas Comité der Subſcription vonden bisherigen Einnahmen

Weltern unerzogenen Waiſen der dortderGefallenen Blåtterwidme, wünſche ich aus vollem Herzen, daß kinderloſen eröffnet worden Schladt, als amJahrestage . Umund18.Juni,

tritt günſtiger Umſtånde undGelegenheiten, diehöchſten und Ausgaben dem Publicum Bericht abgeſtattet. Es ſind in den Ehrenſtufen erſteigen, die glånzendſten Auszeichnungen 13 Jahren , während welcher der Fonot befteht, an 800,000Pf. St. erlangen mögen. Aber feinem würde ich es gónnen, eingegangen und verausgabt worden. wenn ihm ein ſolches zu Theil würde , worüber ihm in Frankreich. Der General Legrand iſt zu Pont - de - Vaur Stunden, in welchen der Menſch ſich ſelbſt von Innen 74 Jahre alt , mit Iob abgegangen.

und Außen beſchaut, das Bewußtſein unverdienter Ers

þannover ( 27. Mai. ) Se. Maj. der Stönig haben geruht,

dem Generalmajor Beft , und dem Oberſtlieutenant v. Bobens hebung das Blut in die Wangen treiben mußte. uer bort dienachgefuchte Entlaffung aus dem activen Dienſte zu "Gefühl muß weit unerträglicher ſein, alsdie Dieß eriheilen , und erſteren zum Piascommandanten in Göttingen,

berzeugung, ſein wahrhaft erworbenes Verdienſt unbeach . wie legteren zum Placommandanten in eüneburg zu tet, überſehen oder vergeſſen zu wiſſen. Dem Einwurf, 1 ernennen . Rediairt

...

Mer

Samstag,

Nr . 60 .

26. Juli 1828 .

cam

Allgemeine Militár - Zeitung. Die engliſch - oſtindiſche Armee.

( dieß iſt eine einflußreiche, bedeutende Stelle ) , 6 Milis tárſecretare und Aides be - camp (gegenwårtig Majore, 2

Jn Calfutta erſcheint jährlich ein Staatshandbuch Capitaine und lieutenante ), 1 Ertra - Aide -de- camp unter dem Titel : Calkutta annual Directory and ( Capitain ), 2 Supernumerår -Aides de camp (Oberſt: Register, i welches ein treues und vollſtåndiges Bild lieutenant und Major, der erſtere von dieſen beiden iſt der Staatsverfaſſung in Oſtindien gibt, genaue Nach : pro tempore bei den Prinzen von Myſore angeſtellt ); 3

>

richten über alle Gegenſtånde der Verwaltung mittheilt, i Ehren - Aide - de - camp ( Oberſtlieutenant ), 1 Arzt und und die Liſte fåmmtlicher Militär- und Civilbehörden der commandirende Offizier der Leibwache. – Der Ges neralgouverneur hat ferner politiſche und Handelsagens Bon den ausführlichen Nachrichten , welche dieſes ten in febr vielen fåndern und Städten. Die Zahl der

und Beamten enthält.

Handbuch über das Generalgouvernement von Ober- und Unterårzte, welche bei den Agentſdaften ans

Oſtindien und über die Armee von Bengalen geſtellt ſind , beträgt allein 78 Perſonen . - Der Pers mittheilt, folgt hier das Intereſſanteſte. * ) Ueber die fonalſtab des Vicepräſidenten (Stellvertreter des Genes beiden anderen Präſidentſchaften von Indien (Madras ralgouverneurs , wenn derſelbe abweſend iſt) beträgt 9

etår für Privatſecretår, 1Militárſecr und Bombay) verbreitet ſich daſſelbe mit wenigen Aus: Offiziere, nåmlich 1 ten tår nahmen nicht. 1. Von dem Generalgouverneur und General ſt a b.

ihn als Vicepräſiden , und 1 Militárſecre für ihn als Commandeur en chef, 5 Aides - de - camp , wovon 2 für den Vicepräſidenten und 3 für den Gommandeur 2

3

Die Macht und dasAnſehen des Generalgouver- en chef, und endlich für1 Arzt. Der Generalſtab den Commandeur en chef eines neurs der engliſden OſtindienPitt iſt lors ſehr der 3 Präſidentſchaften iſt gleichfalls beträchtlich . Refes bedeutend. Im JahreBeſißungen 1827 'warin William Amherſt Generalgouverneur , er iſt ſeitdem verſtorben rent führt nachſtehend nur den ſchwachſten ,nåmlich den yon Bombay an . Derſelbe beſteht aus dem Comman

undUnter ford dem Bentint an deſſen Stelleſtehen getreten erneur Generalgouv die. 3 Pråſis

der in chiet, Generalieutenant Sir Thomas Brads dentſchaften zu Calfutta (Bengalen ) , Madras und ford , 1 Diviſtonår zu Poonat (Generalmajor ), 1 Pris Bombay, ſo wie mehrere Gouvernements , X. B. auf vatſecretår und Aides de camp des Gouverneurs von

der Prinz Wallis Inſel,der Inſel St. Helena (deſſen Bombay ( Capitain ), 1 Militårſecretár bei demſelben Gouverneur jeßt der /

Brigadier - General Alerander (Lieutenant), 1 Aides de camp bei demſelben ( Capitain ),

Walfer iſt) , der InſelCeylon (in dieſem Gouver: 1 Militárſecretår und Aides de camp für den Commans nement iſt der Generalieutenant Sir Hudſon Pome, deur en chef (dieß iſt ein Oberſtlieutenant vom königl.

vormals Gouverneur auf St. Helena , als Mitglied afrikaniſchen Corps), 1 Ertra -Aide -de- camp bei dem des hohen Raths aufgeführt), der Inſet St. Mauritius, ſelben (Lieutenant) , 1 Aide - de -camp des Diviſionårs ( Capitain ) und 1 Gehúlfsinſpector vom Hoſpital, zus Vorgebirgeerneur undDer demGeneralgouv Hoffnung. der guten in Fort William bei ſammen 10 Perſonen. – Die Präſidentſchaften zu Cals ,welcher -

Calfutta reſidirt, hat eine eigene Leibw a che, welde futta ( Bengalen ) und Madras haben einen ſtårkeren

denſelben auf ſeinen håufigen Reiſen begleitet. An Offi- | Generalſtab. zieren und Anderen dieſesRanges hat dieſe leibgarðe (Body Guard ) i Capitain , 1 Lieutenant, , 1 Arzt, 1

Pferdearzt und 1. Bereiter; die Uniform derſelben it Kragen und Aufſchlagen und roth Beſebung mit dunkelblauen die Der oder Perſonalſtab des Generalgouverår: eigene Silber. neurs beſteht aus folgenden Chargen : 1 Privatſecret *) Vergl . Nr. 15 u. 28 der U. M. Z. von 1826.

II. Von der Landarmee. Truppen (Kingstroops) und den Truppen der oſtindi: den Compagnie (company troops). Dasobenges nannte AnnualRegister enthaltvon beiden Truppen nur die der bengaliſchen Armee . Von den beidenans Die Landmacht in Oſtindien beſteht aus föniglichen

deren Pråſidentſchaften find nur die Regimenter der fóniglichen Truppen genannt.

475

An königlichen Truppen ſind

476

10 ) die Oberintendanten der Wege, - 8 Offiziere,

A. in der Präſidentſchaft Madras :

großtentheils von der eingeborenen Infanterie ( Capis 1) das 13. Regiment leichte Dragoner ( lihgt Dra- taine und Lieutenante ) ; goons ) der Stab zu Arcot; 11 ) Armee - Commiſſariatsdepartement, 37 Offis

2) das 2. Bataillon des 1ten ( or the royal ) In: ziere in verſchiedene Branchen vertheilt. Generalcoms fanterieregiments, und 3) die Infanterieregimenter Nr. 30. 41. 45. 46. 48. 54 u . 89 .

B. in der Präſidentſchaft Bombay :

1) das 4te (oder der Königin ) leichte Dragonerregiment , Stab zu Keira ;

miſfår iſt Oberſtlieutenant Canliffe von der Infanterie ; 12) das Grånzaufſeherdepartement ( Surveydepartes ment ) - 17 Offiziere. - Der Surveyor - general von Indien iſt Major Hodgſon von der Infanterie; 13) Militár - Juſtizdepartement

( Judge - Advocates

Generaldepartement ) 9 Offiziere. Judge -Advocate -genes

2) das 2te (oder der Königin ) Infanterieregiment , ral iſt Oberſtlieutenant Bryant von der Infanterie ; Garniſon zu Poonab ;

14) das Auditeurdepartement, — 4 Offiziere. Milis

3) das 6.Infanterieregiment,, Garniſon zu Colabub;; tår --Auditor - general iſt Oberſt Imlad ; 4 ) das 20. Infanterieregiment, Garniſon Poonab ; III. Bengaliſche Armee insbeſondere.

15) Zabídepartement ,

14 Offiziere ;

-

16) das Departement der öffentlichen Werke , der

w . , - 33 Offiziere,welche in den Die Armee von Bengalen beſteht aus 7 Diviſionen, Militärgebåude u. f. . deren Hauptquartiere zu Barradpore , Dinapore , Bes | 7 Diviſionen und den Feſtungen 2c. angeſtelltfind; -

nares, Cawnpore, Meerut, Sirfind und Saugor find,

außerdem aus einigen Grånzbeſaßungen, z . B. zu Agra u .ſ.w . und den Truppen der dſtlichen Beſigungen , nåmlidi den Garniſonen auf der Prinz Wallis Inſel , zu Fort Cornwallis und Singapore. Zu dem Generalſtabe der bengalifchen Armee gebos

17 ) Kleidungsdepartement,

-

8, größtentheils

Stabsoffiziere. Pråſident dieſes Departements iſt Ge. nerallieutenant Sir Martindel ;

18) Geſtůtdepartement, - 21 Offiziere, die in den Provinzen vertheilt ſind.

Práfident iſt der Generals

quartiermeiſter Oberſt Stevenſon ;

ren nachfolgende Behörden und Individuen : 19) Telegraphendepartement, 1 Director und Ober: 1) die 17 Diviſionare ( 6 Generalmajore und 1 Bris intendant; gadiergeneral ), vor und zwiſchen denen noch 1 Generals 20) Vier Agenten für Schießpulver und Munitions,

lieutenant , als Commandant von Alahbad, und 1 Ge- wagen, - 1 Oberſtlieutenant und 3 Capitaine ; -

neralmajor ohne weitere Beſtimmung aufgeführt ſind ;

2) die 18 Brigadiere , nåmlich 15 Dberſten und 3 Oberſtlieutenante ;

21) Perſonalſtab des Generalgouverneurs 22) Derjenige des Commander in chief . oben ; 23) Die Aides - de - camp der Generale, die auf dem

3 ) das Militärdepartement des Gouvernements, be: Stabe dienen , – 9 Offiziere. ſtehend aus 1 Oberſt, 1 Major, 2 Capitainen , als Ses

cretár , Húlfs- und Unterſecretár; 4) das Militárcollegium , beſtehend aus 1 Präſidenten

( ford Gombermere ) , i Vicepräſidenten ( Generalmajor Graf Carnwath ) , 5 Mitgliedern ( råmmtlich Stabsoffis zieren ) , 1 Secretår und Rechnungsführer ( Major ) ; 1 deßgleichen vom Commiſſariatdepartement ( Capitain ) ,

1 Aſſiſtenzſecretår vom Ordonnanzdepartement ( Capi

( Schluß folgt . )

Ueber die Ehre ,

zunächſt in Beziehung auf den Offizier. ( Schluß . ) Bon dem 3 weitampfe .

Indem ich im Begriffe bin , dieſen Abſchnitt zu ſchlies tain ), 1 Aſiſtenzſecretår vom Departement der offent: Ben, um das Mannichfache, was nod) über den vorges lichen Werke ; - im Ganzen alſo 11 Offiziere ;

5) das General - Adjutantendepartement , beſtehend aus 13 Offizieren, von welchen 7 Capitaine als Deputy Aſſiſtant - Adjudants - Generals bei den 7 Diviſionen angeſtellt ſind. Generaladjutant der Armee iſt Oherſtlieutenant Watſon vom 43. Infanterieregiment der Eingeborenen ( native Infantry ); 6) theils 7) theils

legenen wichtigen Gegenſtand zu ſagen ſein fonnte, dem Gefühle und Urtheilsvermogen meiner Peſer ſelbſt anheim zu geben , drångt ſich mir die Ueberzeugung auf, daß mir viele meiner Cameraden vorwerfen werden , einen Hauptpunct unberührt gelaſſen zu haben , nåmlich : die Vertheidigung, Rettung und Erhaltung der Ehre durch

Brigademajore, 17 an der Zahl, theils Capitaine, den Zweifampf. Nicht gern möchte ich mir den Vorwurf machen laſs Lieutenante ; deren ſind 9 , gleichfalls ſen, etwas Wichtiges ganz übergangen zu haben ; Fortsadjutanten , aber, wie ſoll ich mich über einen Gegenſtand ausſpres Capitaine, theils lieutenante ;

8) das General - Quartiermeiſterdepartement, 13 DF- then , über welchen die moraliſchen und politiſchen Geſeße Generalquartiermeiſter iſt Oberſt Stevenſon vom 1. In: ergeben laſſen mußten ? - Ich dürfte mich nur darauf

fiziere, ( Stabsoffiziere, Capitaine und lieutenante ) ; – långſt ſchon ihr unbedingtes Veto ergeben ließen und berufen , daß in unſeren Zeiten der Beiſpiele dieſes frů . fanterieregiment Eingeborener ; 9) die Oberintendanten der Ranale, - 8 Offiziere, her ſehr häufig angewendeten fategoriſchen Mittels ims

wovon 1 von der Infanterie, die übrigen von dem In mer weniger werden, obgleich der Werth der Ehre noch genieurcorps und von der Artillerie ( Capitaine und immer in gleichem Curs ſteht und ſtehen muß; es alſo Lieutenante ) ; unbedingt für einen Ausbruch der Rohheit erklären ;

478

477

aber ich fühle mich nicht berufen, mit Vielen, die andes richtig, Flug und edel zu benchmen verſtanden, daß ihre rer Meinung ſein möchten, in die Schranfen zu treten. Ehre ungefrånft blieb, ohne daß ſie mit bloßem Schwert - Nicht an Stoff fónnte es mir fehlen, eine moraliſche oder geſpanntem Piſtol Schildwade davor ſtanden . Abhandlung niederzuſchreiben, in welcher id die UnzuDaß zu jeder Beleidigung zwei gehören, iſt nicht zu låſſigkeit dieſes Gebrauches genügend darzuthun ver- beſtreiten , einer, welcher reizt und einer, welcher ſich reis möchte; aber wer ſteht mir dafür , daß ich nidt auch sen läßt ; wer nun von beiden die Schuld trägt, oder dieß wird nicht dann noch Gegner genug finden würde, die mir mit ob ſie beide nicht frei davon ſind , feſtem Tone erwiederten : „ Es gibt ſtillſo weigende ſchwer zu entſcheiden ſein. Geſege der Ehre, die ohne es faut auszuſpreDie öftere Verwickelung in Håndel wird der Ber: den , anerkannt ſind und anerkannt bleiben nünftige und Gebildete ebenſo wenig für einen Beweis werden. "

von Bravour anſehen, als er in der Vermeidung derſels

Den über dieſen Gegenſtand laut ausgeſprochenen ben ein Zeichen von Feigheit oder Mangel an Ghrgefühl Gelegen widerſtreiten , fann, darf und will ich nicht; - finden wird .

und ſtillſchweigend anerkannte Geſeße liegen außer dem

Ich zweifle nicht, daß es noch Offiziere gibt, die frei

Bereid), einer offentlichen Beleuchtung. – Daher nur im beraus erflåren, es ſei nicht möglich, das Duell abzus .

Algemeinen einige Worte zur Beherzigung dieſer beadh

ſchaffen, und die alle an deſſen Stelle zu ſetzende Mittel

tenswerthen Sache:

für unzureichend balten, dem Begriffe von Ehre Genüge -

Man werfe einen Blick auf die Veranlaſſungen zu zu leiſten. – Aber ich ſprach es ſchon aus, daß ich mit den meiſten ſtattgefundenen und noch vorkommenden ihnen nicht in die Sdranten treten will, ob ich gleich von Duelle, und man wird finden, daß es in der Mehrzahl dem Daſein ſtellvertretender Mittel feſt überzeugt bin . feineswegs Dinge von ſolcher Wichtigkeit waren, welche

Den Grund, daß das Duell allein wirkſam ſei, die

nad den richtigſten Begriffen die Ehre eines Offiziers Rohheit und Grobheit fern von ſich zu halten , glaube in Wahrheit frånfen oder beflecken konnten . – Manich , nach dem Standpuncte unſeres Zeitgeiſtes , unbe.

werfe die Frage auf, ob die wirklich gefrånfte oder beflecte Ehre. durch Blut oder leben eines Theiles hergeſtellt oder gereinigt werden fann ; - oder ob nicht vielmehr das Gefühl der Rache hervortritt ? – Man bedenfe des Zufals reges Spiel, dem der Ausgang eines jeden Zweifampfes unterworfen iſt (denn die Idee der Gottesgerichtsfámpfe des Mittelalters wird man doch gewiß nicht mehr feſthalten ), und entnehme aus der Geſchichte alter und neuer Zeit, ob nicht eben ſo oft

dingt får veraltet erklären 311 fóunen , da ein Offizier, der in Ausbrüchen von Unſittlichkeit ein Verdienſt ſucht, oder ſich darin gefáut, zur Ehre der allgemeinen Bils dung unter die ſeltenen Ausnahmen gezähltwerden muß, die auf den Geiſt des Ganzen feinen Einfluß haben . 1

Wer alle dieſe Gründe und Anſichten verwirft, wer

ſich nicht entſchließen kann , die ſtreng geſtellten Geſetze als nothwendig und heilſam anzuerkennen, - der muß zu ſehr ergriffen von den ſtillſchweigend anerkannten Ges -

-

der Beleidigte wie der Beleidiger als Opfer fiel, - Feben der Ehre ſein , welche id) weder tadeln, noch loben

oder doch wenigſtens eine beabſichtigte Entſcheidung des will, die aber, da ſie einen Gegenſtand betreffen , deſſen Rechts oder Unredits ganz und gar nicht ſtattfand ? - hoher Werth gerade in der Deffentlichkeit liegt, den ents man bemerke , wie viele Zweifämpfe, von welchen in ſchiedenen Mangel zu haben ſcheinen, daß ſie die Defs ihrer Entſtehung und vermoge der Stimmung der Besfentlichkeit ſcheuen müſſen. theiligten, das Schrecklichſte zu erwarten ſtand, in ihrem So ſei es denn genug für dieſe Blätter , mit der Erfolge ſo höchſt unbedeutend blieben , daß die Sache Betrachtung über das unſdåsbare und zarte Gut, deſs nur als ein Spiel erſcheinen mußte ; - man ermåge die Ten Dienſt in ſo mancherlei Formen Millionen beſchaff Beſtimmung des Offiziers und frage : ob es ſich wohl tigt, dem unzählige Tempel erbaut ſind , dem auf reich mit derſelben vertrågt, um eines Wortes, einer Miene, befrånzten Altåren namenloſe Opfer geweiht werden . einer Berührung u. dgl. willen , Leben und Geſundheit Moge dieß Gut nie dem Kreiſe meiner Cameraden ents auf's Spiel zu ſehen, Güter, die nicht ihm allein gebos dwinden, ſondern in allen Verhältniſſen ihr unverletztes

ren , ſondern die er in ſeinen eingegangenen Verpflich- und ſicheres Theil bleiben ! tungen ſeinem Fürſten und ſeinem Vaterlande weihte ? Ale dieſe und noch viel mehr daraus hervorgehende Es iſt unendlich zu bedauern, daß ſich der Verfaſſer Umſtände ziehe man mit rubigem und vorurtheil@ freiem in dem über den Zweifampf bandelnden Theile ſeiner

Sinne zur Betrachtung und dann fälle man das Urtheil, Darſtellung über die denſelben erſetzen könnenden Mits ob es zu entſchuldigen ſei oder nicht und ob es ſid, der tel nicht ausgeſprochen hat ; bei ſeinem reichen Schaße

Mühe lohne, deßhalb mit Vorſatz und Ueberlegung den beſtehenden Geſeßen gerade entgegen zu handeln und ſich Strafe zuzuziehen , vielleicht dadurch eine Fülle von Noth und Unglück über ſeine Zukunft zu verbreiten ? Ob und auf welche Weiſe es möglich ſei, Unannehm

von Erfahrungen, bei ſeinem Scharfſinne und bei ſeiner eindringenden Eloquenz håtte er gewiß nur Vortrefflis ches geliefert. Wenn der Verfaſſer ſeinen Gegenſtand nicht feſt gepadt , ſondern ihn lieber in weiten Kreiſen umgangen , und nur angedeutet hat, ſo wollen wir ihn

lichkeiten dieſer Art zu vermeiden, ohne ſeiner Ehre auch deßhalb nicht tadeln, weil der Kampf mit Vorurtheilen nur das Geringſte zn vergeben, - hierüber befrage man der ſchwerſte iſt, der get&mpft werden kann ; auch find die große Anzahl hódít geachteter und geehrter Offiziere, wir weit davon entfernt, ihm den Muth nicht zuzaa -

die ſich in Fållen , welche vielleicht bei manchen anderen trauen , eine Wahrheit auszuſprechen , von welcher er

augenblicklich zum blutigen Spiele geführt håtten , po durdydrungen iſt, ſondern haben vielmehr die volle Ue:

480

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berzeugung , daß ihn nur ſeine überall durchleuchtende , ber nicht den Muth hatte, den Feinben ſeines Vaterlan : große Beſcheidenheit abgehalten hat , es zu thun, um des ins Auge zu ſehen , erklåre man ebrlos und moraliſch

Andere nicht in ihren Anſichten zu verlegen : wenn man vogelfrei und überlaſſe ihn ſeiner eigenen Verzweiflung ! aber ſieht , wie ſelbſt Koryphåen der Militärliteratur

Haben wir überdieß nicht leuchtende Beiſpiele, daß in

dem Zweikampfe das Wort reden , ſo möchten wir es einem Heere Gefühl für Ehre und Tapferkeit auch ohne I

als eine Pflicht anerkennen, dieſem Geſpenſte des Mits Duelle vorbanden ſein fónne ? Wir finden ſie in den

telalters , das wie ein Molch auf der Civiliſation'ruht, mit der Fackel der Aufklärung entgegen zu treten und es in ſeiner ganzen Bloße darzuſtellen . Indem wir dieſes in Nachſtehendem mit einigen Worten verſuchen, ſind wir

tapferen Schaaren der Spartaner und in den vielleicht noch unerreichten Regionen des alten Roms , von wels chen wohl Niemand behaupten wird , daß ſie jene frie: geriſche Tugenden nicht beſeſſen båtten.

zwar weit entfernt, zu glauben , den Gegenſtand zu er:

Aber, wird man uns vielleicht entgegnen, wie ſollen

dydpfen; wir würden unſer Unternehmen aber ſdjon dann Offiziere ihre Streitigkeiten ſchlichten Wir' antworten für verdienſtlich erkennen, wenn Männer, ausgerüſtet mit darauf: wie Brüder, wie Freunde, wie manner, welche dem Muthe, gegen ein Vorurtheil in die Sdranken zu tre- rich zur Erſtrebung des wahren Kriegerruhmes auf Leben ten und begabt mit größeren Fåbigfeiten, dadurch ver- und Tod mit einander verbunden haben. Man errichte

anlaßtwerden ſollten, ihre Meinung unumwunden aus. Ehrengerichte, die über Streitigkeiten , wegen welcher zuſprechen. Es wäre überflüſſig, in das Geſchichtliche des Zweis kampfes einzudringen, da wir wohl berechtigt ſind, vorauszuſetzen , daß " Geber, der nur einigermaßen in der Geſchichte bewandert iſt, wiſſe, daß er in den Zeiten der Robbeit, der Geſelloſigkeit und des Aberglaubens feinen Urſprung uahm. Unterſuchen wir vielmehr, welchen Zweck man gegenwärtig in beſonderer Beziehung auf den Offiziersſtan d damit zu erreichen glaubt. Wir föns

ſich die Partheien nicht vereinigen fønnen, entſcheiden ; der wahre Mann von Ehre wird fich dem Ausſpruche und der Meinung ſeiner Cameraden unterwerfen und rein begangenes Ünrecht anerfennen ; den Widerſpenſti gen (im nicht ein anderes Wort zu gebrauchen ) aber dulde man nicht unter ſich und treibe ihn aus, wie den (dilimmſten Feind . Und find wir , fragen wir endlich , nicht jeßt ſdon

auf dem Wege , den Zweifampf ganz los zu werden ?

nen deren nur zweierlei finden, nåmlich : 1 ) dem in ſeiner Werden Duelle nicht mit jedem Tage ſeltener ?

Dieſe

Ehre verletzten Offizier die Mittel zu geben, ſich Genug: Erſcheinung iſt aber nicht darin begründet , daß der thuung zu verſchaffen, und 2 ) den friegeriſchen Geiſt Sinn für Ehre in den Heeren abgenommen bat, fons: anfrecht zu erhalten .

dern vielmehr darin , daß bei den Offizieren Sittlichkeit

Nehmen wir nun für den erſten Fall an, ein Offizier und Aufklärung bedeutende Fortſchritte gemacht haben, empfange von einem anderen eine ſchwere Beleidigung, und daß ſie, ſtatt ſich einem nicht zu billigenden Nichts thun hinzugeben, in dem erweiterten Kreiſe ihrer Dienſts fordere dieſen,ſeium ſich darinderunterliegendeTheit Genugthuung zu verſchaffen , und zum thátigkeit Zweifampfe, aber und in demeigenenDrangenachAusbildung werde zum Krüppel gebauen oder geſchoſſen, oder büfe auf eine würdigere Weiſe beſchafftigt ſind . Ronntenes vielleidit gar das leben ein; wird man nun behaupten Offiziere in jedem Heere, deren Muth und Tapferfeit fónnen , daß der Beleidigte, nachdem ihm zu der empfans durch wahrhaft heroiſche Thaten außer Zweifel geſtellt genen Beleidigung noch ein großes oder das größte får- iſt, über ſich gewinnen, ſich an die Spiße der Aufflå: perliche Uebel zugefügt worden iſt, eine Genugthuung rung zu ſtellen , um dem nur noch durch ein Vorurtheil empfangen habe? Der geſunde Menſchenverſtand muß fortbeſtehenden Duellweſen entgegenzuarbeiten , To dürfte die bereits betretene Bahn zu einem glücklidyen Ziele fübs dieſe Frage mit Nein beantworten. Hinſichtlich des zweiten Falles drångt ſich dem Eins ren. Nicht minder wäre zu wünſchen,daß es den hoch , ſten Behörden gefallen moge, dem gegenwärtig waltendent ſender die Bemerkung auf, daß, wenn man auchviele Geiſte durch geeignete Inſtitutionen entgegenzufommen ; Offiziere findet, welcheſich ſowohl im Zweifampfe als man würde hierdurch einen Uebelſtand heben, den man vordemFeinde durchihren Muth gleichmäßig auszeich ſchon längſt gefühlt, welchen zu beſeitigen man ſich aber nen, man auch wieder andere findet, welche durch ihre bisher außer Stand geſehen hat.

körperliche Ueberlegenheit oder durch eine erlangte gros Bere Geſchicklichkeit in Führung der Waffen im Zweis fampfe Helden , dagegen in den Gefahren des Krieges

obne moraliſde Kraft und nichts weniger als Helden ſind. Wird man nun bei dieſen verſchiedenartigen Ers

M ilitä r , Chronik. Norwegen . Die Berathung des, dem ( am 8. Juli geſchloss

ſcheinungen den vorgeſeßten Zweck als volſtåndig er: fenen ) außerordentlichen Storthing vorgelegten Confcriptions:

reicht betrachten fónnen ? Auch dieſe Frage müſſen wir gerebes iſt bis zum nächften ordentlichen Storthing ausgelegt worden. mit Nein beantworten .

Deftreich. Nach neueren Nachrichten ſoll das luftlager in

Wir fragen aber ferner , ob es denn gar keine andere der Nähe Badens nidt ſtarthabens ftatt deſſen wird ein urmees Mittel gibt, den friegeriſchen Muth und Geiſt zu beles corps bei Peſth zuſammengezogen, deſſen Stärke man auf 80,000

ben , als dadurch , daß wir in unſeren eigenen Einges weiten wühlen ? Sicherlich gibt es deren , aber nur auf dem Wege der Geſetzgebung. Man ſtelle den Tapferen boch , ehre und belohne ihn herrlich ; den Feigling aber,

Mann angibt. ) Se. Maj.Generallieuten Sachſen ( 8. Mai. Commandanten Gadittencorps demKönigreich des adelichen ant , der König haben Militär: - Heinrichsordens, St. Commandeur des v . Gersdorff, das Großkreuz deſſelben verliehen .

Rediairt unter Berantwortlidfeit der Verlagshandlung: C. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Drijin gedrukt.

Mittwoch, 30. Juli 1828.

KI

Nr. 61.

Allgemeine Militar.Zeitung. 3) aus 69 National - Infanterieregimentern ( native

Die engliſch - oftindifche Armee.

Infantery ), welche von Nr. 1 bis 69 nummerirt ſind.

( Schluß. )

Das Offiziercorps iſt ganz ſo ſtarf, wie dasjenige der

Commandeur en chef ( Commander in chief) der vorſtehenden europäiſchen Infanterie ; Armee von Bengalen ist der General Stapleton ford 4 ) aus 6 Ertra : National - Infanterieregimentern , Com bermere, Chef des 3ten ( oder des Konigs ) Icid deren Offiziercorps cben ſo ſtarf iſt, als bei der vors erregiments Derſelbe iſt aud) t ten en erie; Vicepräſiden lgouverneurs oder Dragon Stellvertreter des. Genera ehenden Corps, welche unter dem während ſtehend 5) aus Infant den nachſt >

Namen Ertracorps aufgeführt ſind ,. und welche von nheit der An Abweſe des Trupp legterenen . dienen in der Präſidents Offizieren aus den reguláren Truppen comma ndirt wers ichen königl

ſchaft von Bengalen, das 11. u . 16. Regiment leichter den ( Officered from theregulars ) : Des Generalgouverneurs leibwache ( Body nt leichter Infanterie , und die ner, das 13. Regime Dragoinfant er gimest eriore ) - f. oben. 14, 31 , 39, 44, 47 u . 59. Guard Linien b) Mineur- und Sappeurcorps , aus Ingenieurofia giment en eriere ches in Oſtindi hat in Ein Infant engliſ nante , 2 Majore, 12 zieren zuſammengeſeßt. Es ſind dabei angeſteut: 1 Lieus der Regel 1 Oberſt, 2 Oberſtlieute Capitaine, 24 lieutenante, worunter 1 Adjutant , 12 tenant Commandant, 1 Adjutant, 5 andere Lieutenante, Fahndriche, 1 Payraſter 1 Zahlmeiſter ) , 1 Duartiermeis 1 Arzt und 1 Conducteur . Die Uniform derſelben iſt a

1

ſcharlachroth mit hellblauen Fragen und Aufſchlager dárzte enzwun fter, 1 Ober. Armee ( Gra- von Velvet, und die Befeßung Gold. Aſſiſt und 2netåt ſchen Nach bengali der Ancien ' der c) Das Pionniercorps , 8 Compagnieen ſtarf. Dieſes

slist of the Bengal Army) dienen in diefer batí Capitaincommandant ,4 Capitaine, 7lieutenante, dation ichen Armee – die Offiziere der fånigl nt. m Truppen nicht n enante mitgerechnet , 14 Generaenlmajore , 1 adjuta . Unifor : Krage und Aufſdılåge ſind duns nant en – 7 Generallieut -

6 Oberſt , 70 Oberſtlieute

-Commandant . Von felgrú Gold. s unteung r dem Namen d ) n2, die GorpBefeß

dieſen General- und Stabsoffizieren dienen 9 in der

Nerbudda Sebundies .

e ) 8 Regimenter localcavalerie , welche von í bis 8

15, 28 u.T.no. Artillerie,, 2 im Ingenieurcorps, 10 inder Cavalerie, nummerirt find ; dieſee Regimenter beißen ; eben ſo heißen die offiziere: und 76 in der Infanterie . – Ferner zählt die bengas RegimentLocal: Horſ te liſche Armee 99 Oberſtlieutenante , wovon 9in der Ar: Pocaloberſtlieutenan , localcapitaine u.ſ. w ., wenn ſie

e und rcor lerihen nieu en "ps 76 nicht aus den reguláren Truppen genommen ſind. Cavawelc der von 10 inore, Ingeie , ,97Maj im nter dien tille 78 inrie,der2 Irfa f ) 11 Bataillone focalinfanterie , welche den Namen ie eilt r . ſind. von Diſtricten führenent zuvo verthpagnie wie chen , die übrigen ndiſ in der Infanter e ppen ie Die Tru

der Oſti

Com

in der Armee von Bengalen beſtehen : rnt 1 ) aus 10 leichten Savalerieregimente . Ein ſolches

g ) Das Detachem Gorucpor leichter Infanter . h ) Das Detachement, Mug - levy genannt. i ) 15 Bataillone . Provinzialinfanterie , welche den

,

3

.

Regiment hat an Offizieren 1 Oberſt, 1 Oberſtlieutenant, Namen der Provinzen führen . Sie ſind alle ganz gleich 1 Major, 5 Capitaine ( Rittmeiſter ), 10 lieutenante gefleidet, nåmlich rothe Uniform , gelbe Kragen und låge, Beſetung Silber . ſcher nten , undar u ., Quars 1 Dolmet Adjuta 5 Cornet incl. darzt zt, s,1 Aſſiſt enzwun Bei allen dieſen Ertracorps ſind nur die dabei coms 1 Uus ! Äufſch 1 Oberw tiermei1ſter, mandirten Offiziere der regulären Truppen aufgeführt. er ( riding und1. 14.Bereit terpfer giment );Europåer . Referent vermuthet aber, daß dieſe nur den Stamm der erieremaster 2) dearzt aus dem 2. Infant Das Offizierscorps eines ſolchen Regiments iſt ſtarf : Offiziere bilden , und daß außerdem noch viele Oſtindier 1 Oberſt, 1 Oberſtlieutenant, 1 Major, 5 Capitaine , 10 alë Offiziere bei denſelben angeſtellt ſind, welche wahrs Rieutenante incl. 1 Adjutanten , 5 Fähndridhe , 1 Douls ſcheinlich nur in Kriegszeiten als ſolche eintreten. Denn

metſcher und Regimentsquartiermeiſter und 1 Aſiſtenz- die im Annual Register aufgeführten Offiziercorps bei den verſchiedenen Ertracorps ſind außerſt ſchwach. wundarzt ;

484

483

Zu obigen Truppen kommt 6) die Artillerie der oſtindiſchen Compagnie. Sos wohl die reitende als die Fußartillerie ſtehen unter dem lieutenant nämlichen Stab, welcher den Namen Regimentalstaff Unterlicutenant

in Garniſon oder

im

Gantonneraenis .

Felde .

209 167

.

264

212

hat. Dieſer Regimentsitab beſteht aus 1 Oberſtcommans | B. Eingeborene Iruppen. 1. Savalerie. dant, 1 Afiſtenz-Generaladjutant, 1 Zahlmeiſter, 1 De. potcommandanten .( die 3 letzten ſind Gapitaine), 1 lieutes Oberſt ..

nant als Dolmetſcher, 5 Aerzte und interärzte, 3 Obers Oberſtlieutenint nant bereiter ( riding Master ) und 1 Unterberciter bei der Major . Capitain ( und Oberarzt.)

reitenden Artillerie.

In Allem hat die Artillerie 1 Oberſt, 8 Oberſtlieus Lieutenant ( und linterarzt ) tenants Commandanten , 9 Oberſtlieutenante, 9 Majore, Cornet 2. Infanterie 45 Capitaine , 90 crſte Lieutenante ( Firſtlieutenante ), Oberſt ( nidyt auf dem Stabe ) 45 Secondlieutenante .

1467 ' /?

1457'/? 91S / 7779).

1148 /

520/2

560' /?

922/6

333/2

363472

239 /

303 '/3

1280

1280

Das Hauptquartier der Artillerie iſt zu Dumdum , nahe bei Calfutta. Die reitende Artillerie iſt in Brigas | den, und dieſe ſind in Trupps ( troops) eingetheilt. Jede der 3 Brigaden hat 3 Trupps Europäer und 1 Trupp Eingeborener . Die ganze 1. Brigade garniſonirt zu

1020 820 Oberſtlieutenant 635 780 Major . . ' 411 371 Capitain ( und Oberarzt) 224 234 Lieutenant ( und Unterarzt) 180 200 Fahndrich Cawnpore, yon der 2. u. 3. Brigade liegen ſåmmtliche Wann und mit welchen Anſprüchen die Offiziere sc. 6 Trupps Europåer zu Merut und die 2 Trupps Natios ſich aus dem Dienſte der oſtindiſd) en Compag

nalen resp . zu Neemuch und zu Kurnaul in Garniſon. nie zurú cfziehen, ſo wie wann und wie lange fie Die Fußartillerie iſt 6 Bataillone ſtark, die erſten 5 Urlaub nad Europa nehmen tonnen , erhelt aus Bataillone find Europåer, und haben jedes 4 Compags nachſtehenden Beſtimmungen : nieen , das 6. Batailo:t, aus Eingeborenen beſtehend, Feder Offizier kann ſich nad einem 25jährigen Dienſte bat 16 Compagniçen . Die Stabsquartiere der Bataillone in Indien , mit Einſchluß eines 3jährigen Urlaubs , mit find, wie folgt: das 1te zu Agra, das 2te und 5te zu ſeiner Gage und dem Range , den er bekleidet, zurácts

Dumdum , das 3te und 6te zu Cawnpore, das 4te zu ziehen. Die Gage iſt jedoch blos die, welche den offis Benares, die übrigen Garniſonen heißen Saugor Nurs ) žieren der Infanterie zukommt. - Ein Mitglied der ſeerabad, Rurnaul, Dinapore, Allahabab , Bareilly , Medicinalbehörde, welches 2 volle Jahre in dieſem Ins Lufnow , loogianah, Penang, Bhurtpore und Cuttack.

ſtitute geweſen und volle 20 Jahre wirklich in Indien

Die invaliden - Etabliſſements find folgende: gedient hat, mit Einſchluß eines 3jährigen Urlaubs , die der Europåer in Chunar, die der Eingeborenen, 19 fann ſich mit einem Jahrgehalt von 500 Pf. Sterling

zurückziehen. - Alle übrige Aerzte und Aſſiſtenzärzte, Ueber die Bezahlung der Offiziere der oſtindiſchen die bei dem Militår angeſtellt waren, in Indien vollé .

Bataillon zu Allahabad , 28 Bataillon zu Chunar.

Compagnie ſind durch einen Tagsbefehl vom 12.Auguſt 1824 neue Vorſchriften befannt gemacht worden. Nach denſelben iſt 3. B. ' fur die nachbemerkten Chargen der Betrag des Soldesund der Zulagen (leştere unter dem Namen Zeltgeld , Pferdegeld , Hausmictbe, Batta 2c.) auf einen Monat von 30 Čagen * ), und zwar in SilberRupien **) folgender :

A. Europå iſche Zruppen . in Garniſon oder 1. Infanterie .

Cantonnements.

.

.

ben . Nad 7 Jahren mit der halben Gage eines Tapis 1180

Oberſtlieutenant Major

745 575

Capitain ( eben ſo Oberarzt) Lieutenant ( eben ſo Unterarzt ) Fåbndrich 2. Artillerie u .. Ingenieurcorps .

333/2 199 155

1280 tains. - Ein Commiſſår oder Deputy - Commiſſár des 1020 Artilleriedepartements, der nicht ein angeſtellter Offizier 780 iſt, kann mit voller Gage abgehen, wenn er 27 Jabre

411 in Indien gedient hat, von weldier er 12 Jahre in dem 254 Artilleriedepartement gedient haben muß , oder mit 25 200 Jahren , wovon er 14 in dieſem Departement, oder mit 22 Jahren , wovon er 17 Jahre in dem Departement

gedient hat.

Oberſt, Oberſtlieutenant, Major und 431 *) Sold und Batta werden nach Tagen berechnet; die Summe beträgt daher für einen Monat von 31 Tagen '30 mehr, als .

.

Ein Magazinverwalter fann nach 25

Jabren wirklider Dienſtzeit in Indien, mit 60 Pf. St.

Aerzte, wie bei der Infanterie.

Capitain

-

im hat, und deſſen Conſtitution eine långere Dienſtzeit nicht Felde. zuláßt, kann mit der halben Gage eines Majors abges

Oberſt ( der nicht General auf dem Stabe iſt ) .

| 20 Jahre, mit Einſchluß eines 3 jährigen Urlaubs, ges dient haben, können ſich mit der Gage ihres Ranges zurücziehen . - Ein Caplan ( Feldprediger) fann nach 18 Dienſtjahren (worunter 10 in einermilitäriſchen Stas tion zugebracht ſein müſſen ) mit Einſchluß eines 3jåhs rigen Urlaubs ſich mit Majorsgage zurückziehen . — Ein Caplan ( Feldprediger ), der 10 Jahre in Indien gedient

353 ' )

-

jabrlichem Gehalt abgeben. - Jeder Oberſtlieutenant, Major, Capitain oder Capitainlieutenant fann mit der halben Gage ſeines Ranges abgeben , wenn ſeine Geſunds beit ihm ein ferneres Dienen in Indien nicht erlaubt.

der 13 Ein lieutenant oben angegeben, mit Auanobnie der Cavalerie lad der Capi- Ein Lieutenant,, der 13 -— oder ein Fåbndrid,) der 9 Jahre

taine und lieutenante der Urtillerie,

**) 8 RupieniPíund Sterling.

in Indien gedient hat, mit Einſchluß eines 3jährigen

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Urlaubs, fann mit der halben Gage ſeines Ranges ab- nißmäßige, unglaublich geringe Zahl der europdiſchen geben , wenn ſeine Geſundheit ein ferneres Dienen in Offiziere bei jenen Regimentern. 2) Die unverſtändige Indien iim nicht geſtattet. – Ein Subalternoffizier oder Vertheilung dieſer wenigen Offiziere unter die einzelnen Unterarzt, der 6 Jahre in Indien gedient hat, kann mit Regimenter ( indem man ſie öfters vom einen zum an. der halben Gage eines Fåhndrichs abgeben, wenn ſeine deren verſeßt, und nun der Seapoy das alte Vertrauen Geſundheit ſo angegriffen iſt, daß ſie ein langeres Dies zu ſeinem Führer verliert, da er den neuen nicht fennt.) nen in Indien zur Unmöglichkeit für ihn macht. 3 ) Mangel an Aufmunterung zum Emporſtreben , da es

• Jeder Offizier, der auf Urlaub geht, und ſich vom mit dem Avancement in den Regiinentern außerſt lang Dienſte zurücfzuziehen wünſcht , muß innerhalb eines ram geht. 4) Die Thorheit, Offiziere, die wegen Alters ,

Jahres nach ſeiner Anfunft in England eine Erklärung über dieſen Entſchluß abgeben ; faüs er dieß unterläßt, muß er nach Ablauf ſeines Urlaubs entweder nach Ins dien zurücfebren , oder gewärtig ſein , daß er als des Dienſtes entlaſſen angeſehen und ſeiner Anſprüche auf Gage verluſtig werde, es ſei denn, daß er 22 Jahre,

Schwachheit u. ſ. w. nicht mehr dienen fónnen, dennoch im wirklichen Dienſte fich immerfort hinſchleppen zu laſs Ten, um die Ruckzugsgehalte zu erſparen . – Die ganze Zahl des Heeres in Indien belauft ſid) auf 280,853 Mann. Davon kommen 15,782 auf die Artillerie, 4575 auf Sappeure, Pionniere 11. f. w ., 26,094 auf die Reis

ohne Urlaub gehabt zu haben , ſeit ſeiner Unfunft in

terei, 234,412 auf das Fußvolt. - Unter dieſer Zahl

Indien gedient hat. In dieſem Falle ſind ihm 2 Jahre zugeſtanden, innerhalb welcher er ſeine Abſichtabzugehen kund gibt ; doch kann er alsdann nur Anſprüche auf die Gage des Ranges machen , welchen er nach Verlauf eines Jahres nach ſeiner Aniunft in Europa bekleidete. Offiziere jedes Ranges müſſen erſt 10 Jahre in In dien geweſen ſein ( es ſei denn , daß ſie eine Krankheits,

befinden ſid 80,000 Mann unregelmäßiger Truppen , und nur 20,000 Mann (múffen wenigſtens 40,000 fein) regelmäßiger Engländer. Und fürdieſes ganze große Heer gibt es nur 4200 europäiſche Offiziere. unterſucht man aber die Sache genauer, nämlich nidtblos auf dem Papier , ſo werden ſich noch größere Uebelſtånde hervors thun. Es ſollen bei einem jeden Regiment Seapons nady

beſcheinigung beibringen ) , bevor ſie Unſprüche auf Urs der Vorſdýrift 23 europäiſche Offiziere ſtehen . Aber wie laub nach Europa maden fönnen. Daſſelbe gilt får die mancher von dieſen 23 wird zum Stabe, zum Commifſas Affiſtenzwundárzte (Unterårzte.) – Ein Caplan ( Feld, riat, zum Zelt- und Kleidungsweſen u. dgl. abberufen ,

prediger) fann nadh 7jährigem Aufenthalt in Indien mit der Majorsgage nach Hauſe auf Urlaub gehen. Sollte er Krankheitshalber vor Ablauf ſeiner Dienſtzeit in Urs laub geben , ſo iſt er nur zur Capitainsgage berechtigt. Ein Magazinsaufſeher erhält nur dann auf Urlaub

oder einſtweilen auch bei den unregelmäßigen Truppen angeſtellt, ſo daß er zwar immer noch auf dem Papier, nicht aber auf dem Sammelplaße bei ſeinem Regis ment ſteht. Badenoch führt den Beweis, daß auf dieſe Weiſe 700. Offiziere von jenen 4200 bei den einzelnen

Gebaſt, wenn er Tranfeitshalber den Urlaub nimmt.

Regimentern fehlen , während noch andere 900 fich

-

Die Urlaubszeit beſteht im Allgemeinen in 3 Jahren, nun gar außerhalb Indiens , bei mancherlei Verans vom Antritt derſelben bis zur Wiederanfunft des Offis laſſungen , aufhalter . Daraus geht denn augenfällig ziers in ſeiner Präſidentſchaft gerechnet. hervor, daß ſich jeßt bei jedem Regiment Seapoys nur

Kein beurlaubter Offizier kann lánger Gehalt ziehen, neun wirklich dienſtihuende europäiſche Offiziere befinden als auf 2 '/, Sabre, von dem Datum ſeiner Abreiſe von fonnen ; aber wenn man es recht beſieht, ſind wirts

Indien an gerechnet, außer Regimentochefs, oder ſolche lidh. faum nur 5 bis 6 in Reihe und Glied anzutreffen . Oberſtlieutenante, die Generalmajorsrang haben. Die Welch ein heilloſes Unweſen ! B. trågt deßhalb darauf lekteren können ihre Gagen über die genannte Periode an, man moge doch im Unterhauſe einmal unterſuchen , hinaus beziehen.

In einer Schrift, welche der Capitain Badenoch unter dem Litel , Inquiry into the state of the indian army."" im F. 1827 herausgegeben hat, wird übrigens freimuthig und unwiderſprechlich dargethan, daß es mit bemHeere im engliſchen Oſtindjen ziemlich ſchlecht ſteht.

wie viele europäiſche Offiziere bei den Seapons, welche

zu Barrachpore rebelirten , und bei den 4 Bataillonen der Madrasſeapoys, die bei Prome von den Birmanten in die Flucht geſchlagen wurden , damals gegenwärtig geweſen ſeien . - ( Blätter für literariſche Unterhaltung Nr. 37 von 1828. )

Deßhalb macht Badenoch es der Regierung zur Pflicht,

dieſen hdchſt wichtigen Gegenſtand, der die verderblich. ſten Folgen für das große britiſche Reid in Indien und

Militår : Chronik. Rußland, Um 1. Juli Naimittags iſt die in Petersbury zurück :

mittelbar für Großbritannien ſelbſt veranlaffen fónine, gebliebene (Sardeinfanterie nebit den Militärinſtituten nach dem la:

Cavaleriecommandirt ungeſäumtin Berathung zu ziehen und den " eingeriffes nigen Zagen folgen. Der Generaladjutant;Chrapowieth nen Mißbrauchen und Fehlgriffen ſchleunigſt abzuhelfen . Die Infanterie, der Generaladjutant Bewa chero die Cavalerie. B. zeigt , daß die ebedem ſo tapferen Regimenter der stönigreich Saden. ( Dresden , 30. Juni. ) Um 26. Juni

Eingeborenen (Seapoys ) im leßten Kriege mit den vollendete der Generalieutenant v. Befdhau , Staatsſecretär der Birmanen tief unter der Höhe, welche ſie früherhin er. Militärcommando :Ungelegenheiten und Gouverneur der Reſidenz reicht batten, erblict worden ſeien. Dann legt er fol. Dresden, Ritter des pausordens der Rautenkrone, Großkreuz ors Heinric Militär - St. hsordens, Difizier genbe Urſachen dieſes traurigen Verfalles zur Prüfung | Chrenlegion , sein fünfzigtes

ber königlich franzöſiſchen

Dieſes Jubiläum jahr. und Abhúlfé por : 1) die mit der ungeheuren Zahl der erregte überall die lebhaftefteDirnſt Theilna hme: denn es galt einem eingeborenen Krieger (Seapons ) durchaus unverhälts Militär von ausgezeichneten Berdienſten um König und Batreland,

487

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einem Generale, welcher ſeinen untergebinin auf dem Wege der Pflidt, der Ehre und der Ireue ſtets ein (dönes Vorbild war, Ám Morgen empfing der Herr Gineral ein , in den huldvollſien Xusdrüden abgefaßtes tönialiches Hand chreiben , nebſt einer reichen

und man werde wonifahren . Durch diefe Unſicht will der Berf. der Reiterwaffe ihre Eigenthümlichkeit nicht nebnien, er iſt viel: mehr damit einverſtanden , daß die Cavalérie Borzügliches leiſten und daher mit Rüdſicht auf ihre ZuſammenfteUung von Menſch

Jabatiere mit dem Bildniſſe Sr. Majeſtär. Der König hatte an und Thier behandelt und in ihr ein ihrer Fedhtart angemeſſenec dieſem Tage relbſt die Parole ertheilt und zu derſelben den Na: Geiſt genährt werden müſſe; es bedürfe aber hierzu nicht anes

men und Geburtsort des Jubilars gewählt. In der Spige der Raiſonnements, wo auf Soſten einer anderen Waffe ihre Taktit Generale, Regiments- und Partheicommandanten brachte der como in ein glänzenderes licht und auf einen erhabeneren Standpunct mandirende General, Generallieuterant .. Becoq , im Namen des geſtellt werde. 3 ) Der Verf. widerſpricht der Unſicht feines

geramniten Truppercorps , tem verehrten Cameraden die berg: lichſten Glüďwün'de dar. all übrize Militärbehörden , und unter ihnen die Offiziersbildungsanſtalien, ſendeten in gleicher 26ſidst Députationen . Das Cadettencorps überreichte einen Degen nisſt paliendem Gedichte und die Mi.itäs academie, ein , von den Eppen diefes Inſtituts gezeichnetes Tableau. Uuf dem testeren beianden ſich die Portraits des verſtorbenin rigierenden Grafen Bilkem ron Schaumburg: Lippe : Bückeburg , * ) des Höchſtfeligen Königs Friedrich Auguſt und dis jipt regierenden Königs Union. Unter denſelben befanden ſich folgende Inſchriften : , Er erzog den Jünglina. " ,, Er erkannte den Mann. Er ehrt den Jus belnden . " Mittage, bei der Rückhe aus der Refideaz auf ſein Landgut, wurde der Jubilar ſebr angenehm überra'cht durch eine Vereinigung der meiſten, noch in Sachen lebenden Offiziere, welche früher mit ihm in einem Regiment gedient hatten, Uud zwei alte Bandcute aus der Nachbarſchaft, früher Soidaten ſeiner Compagnie, tamen, um ihrem shemaligen Şauptmanne die beſten Glüd: wünſche darzutringen 2c . * ) Der ør. General 0. Zeicha u begann ſeine militäriſche fauf: bahn in Sdaumburgiſden Dienſten.

Ueberſicht

Gegners, daß nur die Jugend das Symbol dir Reiterei rei, in: dem das reife atter , alfo die Mannstraft in ihrer Blüthe, der brauſenden Jugend als Führer ohnſtreitig vorzuziehen ſei, nicht das wilde Jagen vor der Front den geiſtigen Führer bezeichne, ſondern vielmehr die Ruhe, das raſche Uufialten des richtigen Aus genblics, die Beſtimmtheit der Unordnung, bie Klarheit des eigis nen Willens und die Geſchidlichkeit, die für die beſonderen Fille paſſenden Manöver zu finden . Solche Talente feien aber nicht an bie Verſchiedenartigkeit der Waffen gefeſſelt, und die uniform rei es nicht, welche dem Geifte die Richtung gebe; eine Verlegung von der Infanterie zur Cavalerię werde daher nicht die nadhiheis ligen Folgen haben , wie ſie Major o. D. bezeichne. 4 ) Der Verf. beſtreitet die Unſicht ſeines Gegnere, daß der Cavalerie frizier ſich nur in dem niederen Verhältniſſe der Elementartaftit fortbeide: gen und ſich nur im Stalle gefallen , den Säbel der Feder vorzies hen , den Fechtbodrn mihr ais die Schreibſtube lieben und in der Reitbahn aliein feſtwurzeln ſolle, und iſt der Meinung, daß dit Cavalericoffizier allen Unforderungen des inneren Dienſtes mit Luft und zur Genüge entſprechen könne, ohne reine dereinſtige Beſtim mung als Unführer aus dem Geſicht zu verlieren und die geiſtige Bildung zu vernach :äſſigen. 5) Dir Berf. miderʻpricht, hinſichts lidh der der Gavalerie inwohnenden Kraft, der Meinung ſeines Geg: ners ., wornach derſelbe den hinteren Gliedern auf das vorbere in Unſehung des Dructs keinen Einfluß zugeſteht, nur das erfte Glied als wirk'am beim Varennen an den Feind und das zweite Glied höchſtens zum Uusfüllen der Lüden als nüglich annimmt, und ftellt

der neueſten Militär : Literatur. 32) Ueber die Saktit der Cavalerie des øen . Major von Deder . I im Gegenſag mit dieſer Meinung die Behauptung auf, daß die, Bon 0.bendebrand ll. d. fafa, èönigl. preuß. Rittmeiſter | Kraft der Cavalerie in der Gewalt des Roſſes und in der Macht der Garde du corps und Chef der Lehrescadron. Berlin, 1828 ; | des Unrittes, und nicht im Gebrauche der blanken Waffe liege; bei f. 3. Serbig. 8, 68 Seiten, daß die hinteren Glieder eine große Wirkſamkeit auf die vorderen

Der ør. Berf. iſt, wie er in ſeinem Vorworte bemerkt, mit den ausüben und daß die Geſchloſſenheit und Schnelligteit des Choqs in der Sattit der Cavalerie, welche ør. Major v . Dræer in ſeinem

das Geheimniß zum Siege ſei.

-

Eb würde uns zu weit führen,

Berke opdie Saftit im Geiſte der neueren Kriegführung Theil 1 " die Gründe, welche der Verf. für ſeine Behauptung aufgeſtellt hat, abgehandelt hat , ausgeſprochenen Unſichten nicht völlig einverſtan ! hier aufzunehmen , und 'perweiſen den Leſer auf das Buch ſelbſt ;

denund ſpricht in dem vorliegenden Werkchen ſeineMeinung dar:i jedenfausſind ſie ſehr beachtenswerthund liefern den Beweis, das über aus.' Sởon die dienſtlidze Stellung des ørn. Verf. läßt in ihn den Mann von Sachkenntniß erwarten , und man findet fich auch in die'er Erwartung nicht getäuſcht, nachdem man ſeine drift geleſen har. Wir beabſichtigen hier indeffen nicht, zu uns terſuchen , wer von den beiden Schriftſtellern den Nagei auf den Stopf getroffen , ſondern wir werden nur kurz diejenigen Puncte herauszuheben , ſuchen , in meichenderBerf. mit ſeinem Gegner verſchiedener Minung iſt. 1) Der Verf. macht ſeinem Gegner -

j der Verf, in das Weſen der Cavalerie tief eingedrungen iſt. 6) Der Verf. nimmt gegen ſeinen Gegner den Angriff in Colonne in Schut, welchen derſelbe wegen der darin undermeidlichen Bers wirrung und der unausführbarkeit der Carriere in dieſer Stellung verwirft. auch abgeſehen von dem inneren Gehalte der vorlie genden Schrift, hat ſie idon in fo fern ein beſonderes Intereſſe, als ſie mit der , Tattit ini Geiſte der neueren Sriegführung des ørn. Major v. Decker, weiche ſich in dem militäriſchen Publicum

zum Vorwurf, daß er ſich gleich am Anfange beinahe feindſelig einer fo 'regen Theilnahme zu erfreuen hatte , in den bemerkten über die Infanterie äußere, indem er zu beweiſen ſuche, daß man, Puncten im Gegenſaße ſteht.

um mit Erfolg das Weſen der Cavalrrietaktik_zu ſrudiren , don 33) .Þandbuch des Militäryeſchäfftsſtyle, für Difiziere der k. l. Ur: dem Beſen dec Infanterie ganz abſtrahirın müſſe. Dieß ſei aber mee, mit den nöthigen Vorbeariffin über Seld;äffisgang und ſo unbedingt nidit anzunehmen , indem die Kunſt, Iruppen zu bes Geſchäfftsführuna, einer gedrängten Unteitung aum deutſchen wegen, auf mathematiſchen Grundfäßen beruhe und dieſe in beiden Waffen sehr übereinſtimmen; auch bedürfe der Cavalerieoffizier der

Style, und der Ubhandlung über Inhalt und Form aller, ſos wohl in öffentlichen Dienft : als Privatgeſchäfften vortommens

sienntniß der Infanterietaktit ſchon um debwillen , weil es wohl erforderlich tåre, von dem gut unterrichtet zu ſein, was man zu

den Huifäße, nebſt den vorzüglichſten Tabellen.

bekämpfen habe. 2) Der Berf. beſtreitet die Behauptung ſeines Gegners, daß die Cavalerie im Felde fich vorzugsweiſe zu unges

Bon Karl

Johann Stieber , þauptmann des t. t. 8. tinien : Jafans terieregiments Erzherzog Ludwig. Wien , Deubner , 1827. Der Verfaſſer hat ſeit mehreren Jahren über den Militärge:

wöhnlidem berufen fühien müſſe , oa ficha hierzu auch jede andere Tchafftsſtyi öffentlichen unterriớt ertheilt, und aus ſeinen deßfall: Baffe berufen fühlen könne. Ein Geer, in welchem Jeder feine spflidt thue, werde Vorzügtides leiftin, unb et laſſe fich faft mit Beſtimmtheit von einer Truppe, die nach treuer Pflichterfálung ftrebe, mehr erivatten, als von einer anderen, die dem ungewöhns

figen Borträgen entſtand das vorliegende Sandbuc. Durch die zwedmäßige Drdnung , welche darin befolgt worden, durch den gedrängten unddennoch klaren Vortrag undiburd die wohlgewähl ten Beiſpiele erſcheint das Bert vollkommen greignet, bei Berfáſs

lichen nachjage. Nicht reiten werde hierdurch die Einbildungstraft Tung der verſchiedenen Gattungen dienftlicher Uuffäße 26. von an:

mit großen Dingen beſchäftigt und verſäume darüber die ſchlichte gehenden Militärs als Beitfaden gebraucht zu werden. ( Deſtreich. eduldigkeit. Man haltë feſt an Kriegszucht und Pflid tireue, milit, Zeitſchrift, Veft 5 von 1828.) Rediairt unter Berantwortlidfeit der Berlagsbandrung : E. U. £ cote in Darmſtadt, und in deſſen Offijin gedrudt.

Samstag 2. Auguſt 1828

Nr. 62.

La

Allgemeine Militär -- Zeitung Die jährlichen Zielſchießübungen der Dienſtmanns

en bei den icbaft, ſo wie die der Recruten ſollen vorderZuſam . und die Uebe hres chieß Behanrdlung Gewe Zielſ das des menziehung beendigt fein. Bei dem immer ſtattfindenden ſel der Beurlaubten , darf für die Zeit der Zuſam ich ſdenemenTrupp en . Uebungen Wech fönigl t zu den lich ſádyſrådyfi iſche Regl menziehung hierin ſo wenig nls möglich zu thun übrig Das fðnig bleiben .

Bei den Schießübungen wird jeder unnnöthige Zwang ng desGehalte, edingu nur wenig leiſten undwird, eine Hauptb tapferſte Infanterie bei allem inneren Selbſt- vermieden ,damit der Mann mit fuft und liebe dazu

Der leichten Infanterie ſagt: ,, Selbſt die geübteſte und

vertrauens entbehren,wenn ſie nicht gut ſchießen , nicht gehe und die Abſicht ſelbſt nad Kraften föroere . Man beſtimmt nie mehr Leute zu einer Uebung, ie als es ein ſorgfältiges Betreiben derſelben zulaffig macht. die n gelernt Kraft en wir Waffe mmtenhat. d beikenne dſågihrer Nach Infa“ nter n Grun der geſa dieſeganze

das Zielſchießen betrieben und es enthålt jenes Regle: ment hierzu ausführliche Vorſchriften und Anleitungen. Kein Soldat wird zu dieſen Uebungen gezogen , bevor er nicht mit den Beſtandtheilen , mit der Behandlung,

Die Mannſchaft wird hierzu ſtets Compagnie-e und , wenn es das Verhältniß erlaubt, Viſitationsweiſ gezos gen . - KeinMann roll mehr, als höchſtens 12 Schuß Uebung bei ein fatn.muß ſich für den Zwed eignen , ngspthu DererUebu

en che ehm eßenraut hl gehörig lang und eben ſein und bafelbſt ein Schirmdach hnli einand g vert Ge. es amm ſeines Anza gewö die ern und undiſtAus völlienſ wehr bem Zuſ Pulverpatronen verſchoſſen hat. Eine Theorie über das gegen Wind und Sonne errichtet werden. Hierverſams ZielſHießen reiht ſich dem an ; er ſollwiſſen , was Viſir : melt ſich die, jedesmal ausgefeßte Marnfdaft mit

linie und Kugelbahn iſt, ſoll ihr gegenſeitiges Verhålt: Inbegriff einer verhältnißmäßigen Anzahl von Unters niß erkennen , und einſehen lernen , auf welche Weiſe er offiziereü , Gefreiten und eines Signaliten - unter der ſein Abfommen mittelſt des Viſirs und Korns fürſein Aufſicht eines Offiziers der Compagnie; iſt der Schießs hiehftt dieß zin ier einzeln. geſc Nähe, derlåßt ganOffiz Ziel finde, und wie er das Gewehr im Anſchlage füh- / plats ſcha Der die ſo Mann in ein Glied tres C

genührlwird etiſc hrun alb theor bei Vors jedeerm dieſ iß all ichſtedeßh er ten und unterſucht dié Waffe mit der größten Sorgfalt ntn ſehen2c .Bele Ren ausf Die ren müſ geſeßten zuerſt, und zwar für Büdſe und Flinte gleich nach den beſtehenden Vorſchriften. Hierauf erfolgt die unbedingt vorausgeſeßt. - Der leichte Infanteriſt fou erſte Ladung auf ſein Commando , und zwar gezáhlt, , gſam , dann låßt er zum Beginn der ferner vorzüglich das Augenmaß üben , gewohntwerden , jedoch ganz lan in jedem Terrain die Entfernungen ridtig und ſchnell Uebung abtreten . - Jeder Mann ſchreitet, ſeiner Num zu ſcyåßen , und das Verhältniß der Tiefen und Höhen , mer in der beſtehenden Schußliſte gemäß, in den Schieß,

ſo wie des Waſſers , zu der Wirkung des Schuſſes beurs ſtand, tritt nach gethanem Schuſſe, ſobald er die Angabe bes Zielers gereben bat, ab und ladet wieder , was bei theilen zu können .

neuen und ungeſchidten Peuten allemal unter der Aufs

Jeder Gewehrtragende, vom Serſchanten abwärts *), lichteines Unteroffiziers geſchieht. Alle übrige Manns

þat gleichen Theil an den Sdzießübungen . DieUnter : febaft ſieht, mitdem Gewehre in der Hand , dem Schies offiziere beſonders müſſen ſich der Fertigkeit im richtigen Ben zu uns hört zugleid , auf die Belehrungen, die dem Schießen befleißigen und ein , mit ihrer höheren Charge Ginzeluen gegeben werden. Die Gewehre dürfen nur nes

verbunde Erforderniß darin erkennen, um auch hierin ibrerſeits Racheiferung zu erwecken . Auch die Offiziere, vorzüglich die jüngeren ,müſſen ſich mit Eifer einůben, um bei dem Unterrichte den Beweis ſelbſt und mit Zus berſicht führen zu können . * ) Die Feldwebel und Fouriere ſind nidt mit Gewehren bemaffnet;

dann aus der Hand gelegt werden, wenn ein Mittel vorhanden iſt, fie gegen das Umfallen vollig zu ſichern . Nach beendigtem Schießen tritt die Mannſchaft wieder an . Der Diffizier nennt und belobt diejenigen , welche am beſten getroffen haben , låßt die Gewehre unterſus chen und dann die Mannſchaft zurückkehren ,

Jedes Bataillon iſt mit vier großen, 3/4 Ellen im

erſtere tragen Säbel, denen der Offiziereziemlich gleich, 116- quadrat haltenden Scheiben verſehen ; überdieß hat noch tere das gewöhnliche Seitengewehr .

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jedes Schüßenbataillon für den ausſchließlichen Ges einer neuen , oder in der Reparatur geweſenen Büchſe, brauch der Fåger : eine dergleichen große Scheibe für im Durchſchnitte, 30 Schuß und bei einem Gewehre die dritte und vierte Schußweite; eine mittlere Scheibe, ungefähr 18 Schuß verwendet. zu 2 ' /, Ellen im Quadrate für die zweite Sdufweite, Bei dem Rernſduſe nimmt der Manit geſtrichenes

und vier kleine runde Scheiben , 197, Ede im Durch Rorn, der Fåger bei niedrigſtem Viſire. Für weitere meſſer, für die erſte Schußweite. – Die Scheiben ſtehen Entfernungen dienen dem Bachſenſchůzen das Stellviſir Abkommen geſtrichenes -

zwiſchen eiſernen Rahmen und werden aus gepapptem, mit dem

und volles

auf feines ,

ſtarfem und auf grobe Leinwand gezogenem Papier gefers Rorn , dem Gewehrſchůzen nur das legtere und, wo tigt. Auf denſelben ſind 12 nummerirte Kreife gezogen , dieſes nidt mehr ausreicht oder zu viel iſt , wird úber

von denen Zwölfe (Nagel) den Hauptzielpunct von Eilf oder unter das Ziel gehalten. - dem Schwarzen - ausmacht.

Die Löcher verklebt

und Weite Sdrůte muß feines Schuſſes Papier, wodurch gewiß man und ,in nach derſt deritDer aufJäger dieerſte ſein, bevor bevor aufzuvors eine er immermitſtårfer werden . Es die ſindScheiben dieſe Artnach Scheiben auf die erſte Weitegewiß ſein, er auf eine Hinſicht auf Dauer , Zweckmäßigkeit und Wohlfeilheit, weitere Entfernung übergeben darf. Auch ſoll ihm in denbölzernen weit vorzuziehen. " Bei jederCompagnie der Regel derSchuß aus freier Handnicht eher geſtattet

beſorgt ein Unteroffizier deren Anfertigung ſelbſt und ſein , als bis er den Stúppunct entbehren kann.Spåter bat derſelbe den ganzen Schießapparat unter ſich . Bei lehrt man ihn, auch ſißend, knieend und liegend zu ſchie: Ben, um jeden Terraingegenſtand zu ſeiner Deckung bes der leichten Infanterie liegt dieß einem D6 áger nußen zu lernen. Auch finden Uebungen mit Plånfers dem ZuPürfdmeiſter – ob den Uebungen im . Zielſchießen werden für den abtheilungen ſtatt, welche aus allen Entfernungen , im -

Fåger 50 , und für den Schůben , ſo wie für den Linien : Vor- und Zurückgeben nach der Scheibe ſchießen . Die erſte Einůbung geſchieht auf die gewöhnliche infanteriſten 36 Schuß i å hrlich gerechnet; überdieß noch für den neu ernannten Fåger 30 , und für den Re: weiße Scheibe. Iſt aber der Soldat auf ſein Gewehr eingeſchoſſen und hat er das verſchiedene Abkommen auf cruten 24 Sdhuß zur erſten Uebung. Bei der B ủ chfe iſt die erſte Sdufweite 250 , die die Weiten kennen gelernt , ſo wird er gewohnt , das zweite 400 , die dritte 500 und die vierte Weite, bios Abkommen auch auf den Mann zu finden , damit er bes verſuchsweiſe, 600 Ellen . Einzelne Verſuche werden ſtimmt wiſſe, wann er auf das Knie, oder auf den Kopf

durch die zuverläſſigſten Jåger bis auf 600 Sdritte u. . w. zu halten habe, um den Mann auf den Leib zu Abſicht wird dann eine Mannsfigur erweitert. – Bei bem glatten Gewehre iſt die erſte treffen. Für dieſegemalt und der Stand derſelben oft -

Weite 125 , die zweite 200 , die britte 250 und die vierte auf die Scheibe

Weite 375 Ellen . Einzelne Verſuche werden bis auf 4 verändert.

12

Mannſchaft.

11 , 10

9

8

7

6514

3

2

1

Nagel

Sum der me

Schüſ . ſe

der

Summ e der

Nummer der Treffer im Zirkel.

Anzahl

Treffer .

C| ompagnie

-

uzgologia"

Rand lb außerha des .Zirkels

Wir theilen hier einen Auszug aus den Schußiiſten 1 ?? und 500 Schritte erweitert. Die Büdiſen und Gewehre werden auf die erſte von zwei Compagnieen leichter Infanterie mit, als Res Kernſchuß – eingeſchoſſen und hierzu bei fultat der Uebungen im Jahre 1826. Weite - Kernſchuß

33 Fåger , jeder 50 Schuß ;

19

'70 115 143 146.126.168.121 108 100 102'212

-

1430 220 1650

a.

109 Schützen , jeder 36 Schuß ;

66

148 283 290 319 300 368 319 288 321'189/359 205 3455 469 3924

27 Jäger, jeder 50 Schuß ;

32

62 80'103 126 96 126

95 104 577 62 177

1140 210 1350

b.

106 Schůben , jeder 36 Sduß ;

64 1107/246/251 315 2691332323 3261273195 246 '289 3236' 580 13816

Hierbei iſt noch zu bemerken :

3) Die Fåger und Schůßen beider Compagnieen -

-

1) Die Jåger haben auf alle vier Entfernungen haben - mit wenigen einzelnen Ausnahmen – - aufgelegt geſchoſſen. Die Randtreffer, bei den drei legten Schuß- und aus freier Hand geſchoſſen . weiten auf die vieredigen Scheiben, ſind als Fehlſchüſſe Die Ergebniſſe bei dem Zielſchießen mit dem glatten eingezeichnet. Gewehre wurden, bei der ſo ungemein gründlichen und 2) Von den Schüßen der Compagnie a. hat keiner ſorgfältigen Betreibung dieſes Dienſtgegenſtandes, noch auf die vierte und nur ein Theil auf die dritte Weite, weit erfreulicher ſein , wenn bei vielen der Gewebre die Schüßen der Compagnie h . haben aber ſåmmtlich der Rückſtoß weniger heftig wäre. Hierdurch wird der nur auf die erſte und zweite Weite geſchoſſen . Soldat augſtlid und alle gegebene Mühe führt nicht

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zum vorgeſteckten Ziele. Bei den neu hergeſtellten Probes fappten Aſpiranten zu einer der nådſten Capitainsſtellen

gewehren hat man auch dieſem Gegenſtande eine vorzüg: in ihm gewittert båtte, würde er nichts als eitle Worte liche Aufmerkſamkeit geſdhenft.

geſprochen haben.

Offiziersgraden .

Was die Sache ſelbſt betrifft, ſo glanbt er fich (mit Ausnahme eines Punctes ) ſehr kurz faſen zu fónnen. Das Meiſte, was der Verfaſſer der Widerlegung ſagt, ſcheint und einer Replif nicht zu bedürfen ; Anderes , was der erſte Aufſat enthält, hat der Gegner ſelbſt zugeges

Ueber dieſen Gegenſtand find der Redaction, ſeit der Aufnahme des erſten Aufſabes in Nr. 32-35 , und der Widerlegung in Nr. 49–50 der A. M. Z. , zwei weitere Aufſåse zugekommen , wovon der eine eine Antwort des

ben. Hauptſachlim aber hat derſelbe den einzelnen , von uns angeführten Gründen entgegengeſeßt, daß die vere fchiedenen Zweđe, welche nad unſerem Anführen durch das die ganze Waffe durchlaufende Avancement erreicht

( Schluß folgt. )

Ueber das Avancement in den unteren

erſten Einſenders auf die leßtgedachte Widerlegung, der würden , auch auf andere Weiſe erreicht werden könnten.

andere aber die Erfabrungen , welche man in Bezug auf das Syſtem des Avancements durch die ganze Waffe in dem Königreiche Sachſen gemacht hat, enthalt. Unſerem Grundſaße getren, der Aeußerung der Meinungen alle

: Wir geben dieß im Allgemeinen zu ; aber wir glauben, daß , wenn dieß nicht våre , wenn ein wichtiger Zwed auf feine andere Weiſe, als durch das von uns vertheis digte Syſtem erreicht werden konnte, von einer Meis

thunliche Freiheit in der A. M. 3. zu geſtatten , glauben nungsverſchiedenheit, von einer Discuſſion über die Vors wir eben ſo wenig dem erſten Einſender die Vertbeis digung ſeiner Såpe verſagen zu dürfen , als wir die Beſtreitung dieſer Såpe aufzunehmen einen Anſtand gefunden haben. * ) Und da die Erfahrungen die eigent:

züge des einen oder des anderen Syſtems gar keine Rede ſein könnte. Ware z . B. die Subordination durch fein Mittel, als durch das durchlaufende Avancementsſyſtem aufrechtzuerhalten , ſo müßte daſſelbe nothwendig

lichen Leiter und fåuterer der Meinungen ſind, ro muß gewählt werden, und es wäre dann eine Låcherlichkeit, 7

der Aufſatz aus Sachſen , als wichtiger Beitrag zur Darüber uur ſtreiten oder Bedenken aufſtellen zu wollen . Wahrheit über den in Frage ſtehenden Gegenſtand, für Es kann alſo bei Vergleichung zweier Syſteme nur das die Perfechter beider Meinungen von dem größten Ins von die Frage ſein , durch welches derſelben die meiſtent

tereſſe ſein. Wir laſſen daher beide Auffäße auf einans Zwecke , und durch welches dieſelben auf die leichteſte, der folgen .

1. Erwiederung des erſten Einſenders.

ſiderſte und gerechteſte Weiſe erreicht werden. Dies fes , und mehr nicht, wollten wir für unſer Syſtem bes

Die Wahrheit hat keinen größeren Feind , als das weiſen , und dieſes glauben wir für daſſelbe bewieſen perſönliche Intereſſe. Der Einſender des Aufſabes in zu haben. Nach dieſen Vorausſchickungen bleiben nur einige

hat der in Nr. 48-50 Bemerfungen unſeres Gegners übrig ,, worauf unseine der. Wahrheit geſtellt; der3.Gegner,

segen ihn in die Schranken getreten iſt , ſcheint nach Antwort nothig ſcheint. 1) Wir behaupteten , die Gerechtigkeit und Bils reineres Motiv bei jenem Aufſatse gewaltet habe. Der ligkeit gegen die einzelnen Individuen (preche ſo klar Verfaſſer des letteren verſichert daher, daß fein .Avanz ܼܲ‫ ܐ‬für das Avancement durch die ganzeWaffe , daß es das cementsſyſtem , es ſei welcheses molle , auf ihn oder auf für wohl feines Beweiſes bedürfe. Hieraufwird erwies irgend jemanden, der ihn nåber angeht, den mindeſten dert, daß nicht einzuſehen ſei, wie da , wo das entgegens Einfluß habe ; und er wird, follte der Gegner in dieſe gereßte Syſtem geſebliche Norm ſei oder als geſeßliche Verſicherung das geringſte Mißtrauen feben , feinen Ans Norm angenommen werbe, durch Befolgung dieſer Norm ſtand nehmen, dris Viſirgegen ihnzu dffnen. Er bittet die Geredotigkeit und Billigkeit gegen die Einzelnen im verlegt werden iðnne ic. – Wir würden daher für dieſenFall die Redaction der A. M. 3., Geringſten Begriff an e manchen ſeiner Ueußerungen zu argwöhnen, daß ein uns

dem unbelannten Gegner ſeinen Namen zu nennen .

Einſender hat dieſe Bemerkung vorausſchiden müſſen, gelegt haben , wenn wir in der Anwendung eines beſte's

um die Einrede, daß es ihm um irgend etwas Anderes , benden Gerezes eine Lngerechtigkeit håtten finden

als die Wahrheit, zu thun ſei, von vornhereinnieder's wollen. Aber wir haben von einem zu gebenden Ses zuſchlagen: denn für denjenigen , der etwa einen vers rekę geſprochen , niớt von einem gegebenen. Es gibt auch eine legislative Gerechtigkeit. Dieſe Gerechtig.

Es verft.ht ſich von ſelbſt, daß die Aufnahme folcher Discus: keit fordert, daß das Geſet demjenigen, der gleiche Vers fionen am Ende auch ihre Grängen haben muß. So lange bindlichkeiten zu erfüllen bat, auch möglichſt gleichen wesentlich Neues über einen intereſſanten Gesenſtand zu ſagen Anteil an den Vortheilen zufíchere, und daß die Ver . iſt und dieſrß Neue in möglichſter Kürze geagt wird, ſo lange bandelt die Redaction ohne Zweifelder Biftimmuns eines theitung dieſer Vortheile nicht dem Würfel des blinden

offintiichen Blattes und dem Intereſſe der Lifer gemäß, wenn Zufalles überlaſſen werde. Mit der Billigkeit ver. fir dem Sireite der Meinungen freie Bahn läst. Bloße Wie hält es ſich eben ſo. Daß aber bei dem Regiments Ortholungen oder weitere Ausführungen des ſchon Borgebrach: Avancementsſyſtem die Stellung der einzelnen Offiziere

sen aber , und unwefentlide niue Gründe , förnen blos zur dem Glúde oder Zufalle anheimgegeben iſt , gibt unſer pnuübin Berdwindung und zurſoErmüdung der Gegner ſelbſtzu , und wir kúnnen und daherdes von Leſer dienen ; wenn daherdesdie Rums Berhandlungia weit gedieben 2

flad, ſo gehört es zu den Functionen der Redaction , fie zu demfelben vermißten Beweiſes , daß unſer Syſtem gerecha fdhließen . ter und billiger fei, als das Regimento , Avancements

496

495

ſyſtem , audy jego entſchlagen. Dem von ihm angeführ- | Shelle des Reiches, zweimal in den Kammern verworfen , aus un: ten Beiſpiele ſtehen ſo viele andere (zum Theilfrüber zufriedenheit mit dem Steuerſyſteme, deſſen faſt man nicht noch vermehren wollte, und weil Dienſtpflicht ſo ausgedehnte ſtreitend von uns angeführte ) gegenüber, daß es die Anſichtvon mit der Freiheit undman für eine die Gewerbe fand. zu nachtheilig

dem, was recht und billig iſt, unmdglich verrücken farn. Endlich nahm man einen neuen Entwurf in der Sigungvon 1826 2) Wir haben behauptet, daß bei dem Syſteme des bis 1827 an , weil wenigſtens für die nördlichen Provinzın eine

Avancements durch die ganze Waffe die höheren Stellen Linderung daraus hervorging. Nach demſelben beträgt die Garde p6t. ng ; zur Biſung iſt jeder zum der34.Bevölker Jahre verpflichtet legtenEinwohner vom 25 . im Allgemeinen durch die erfahreneren Offiziere befest 2bis , die vier ebilden im die werden würden , indem wir im Durchſchnitt die älteren Referve. Die Eingetretenen theilen fich in Jahr drei U ufgebote:

Offiziere als die erfahreneren anſahen. Unſer Gegner Frieden finden nur einmal alle 14 Tage uebungen ftatt. Die Com : erwiedert, daß nach dem Regiments - Avancementsſyſtem im Allgemeinen der wirklich erfahrenere Offizier avans cire, nåmlich derjenige, deffen Regiment, in Folge der meiſten Gefechte und Strapaken , vorzugsweiſe Verluſt erlitten babe. Wir müſſen dieß gånzlich in Abrede

mandanten ernennt der König unmittelbar, die anderen Offiziere auf den Vorſchlag der Ortsbehörde und des commandanten .Im Friedenſteht die Gardenur in dringenden Fällen bei der Armee, aber immer unter der Militärbehörde , darf jedoch nie über die Gränze geführt werden.Ueber Vergehen urtheilt ein dus ihrer Mitte gebildeter Rath , zu dem der König den Uuditor ernennt,

ſtellen, da es vom Zufalle abhängt, welches von meh- Jährlich geben aus

Miliz in die Garden 12 bis 13,000Mann reren gleich braven Regimentern den meiſten Gefechten über, mithin werdender restere immer, die Reſerve mitgerechnet, an beiwohnt und welches in gleich vielen Gefechten den 120,000 Mann geübter Truppen haben, und es mußſich das erſte

in jedem iibim Falle auf 80 bis 100,000 Mann betaufen. größten Verluſt hat, - daferner in langer Friedens. | Aufgebot Der Prinz Guſtav von Sdweden iſt zum Generalmajor

zeit das Maas der Erfahrung nicht nad Kriegen und der Artillerie ernannt worden .

Schlachten bemeſſen werden kann, – da nad 20 Fries Norwegen. Um 27. Mai iſt eine Commiſſion, beſtehend aus bensjahren , in welchen das eine Regiment viele , das dem Generaladjutanten der Armee, Generalkriegecommiſſär und andere wenige Offiziere durch Tod, Entlaſſung ac. ver: Ingenieuroberſt Sese, dem Oberſtlieutenant Sagemann, dem Mas rinecapitain Bieſe, dem Artileriemajor Krogh unddem Capitain der jüngere und unerfahrenere loren hat, nothwendigerfahreneren überſpringen muß , Brod , niedergelebt worden, welche ſich am 1. September d. 3. zu oft den álteren und hat, umzurüber einen -Uushebung Tauſch zwiſchen Does land- läyder Matroſen ) undmrhreren Lägder ( Diſtricten und da es demnach der Zufal gerade wollen kann, daß verſammeln

in einem Regimente Offiziere , die noch nie im Feuer waren, auf Capitainsſtellen avanciren, während in an deren Regimentern noch viele friegsgeübte Lieutenante ſind. Der Gegnerangibtgleichwohl zu, daß, inwenn es einem erfahrenen Individuen Verluſte große burch -

(Diſtricten zur Soldaten -Uudhebung ), ferner über einen Tauſch zwiſchen mehreren Cavalerie- und Artilleriediſtricten, ſodannübers baupt über die gleichförmigſte Bertbeitung der Conſcriptions!aft, überdieSintheilungder Priaabe :und Gorpodiſtricte nach endlich am 5. März 1827 approbirten Plane für die Reorganiſation dem der Armee , geeignete Vorſchläge zu machen,

Regiment feble, das Regiments - Avancementsſyſtem an

Rußlanó . (12.erlaſſenen Iuli. ) Dagébefehl Durch einenhaben im Hauptquartier am Se. Majeſtätden del Trajan ſeiner Grånze ſei. Er gibt alſo zu , daß alsdann auf Walle

eine, dem Syſteme widerſprechende Weiſe avancirt wer: den müſſe. Wir finden hierin einen neuen Bedeutenden Grund gegen dieſes Syſtem : denn es ergibt fich daraus, baß es in denjenigen Dienſten, worin es einmal einges führt iſt, nicht für alle Fälle angewendet werden kann. ( Fort Tering folgt.)

Generalmajor Berg an die Stelle des Generalmajors Fürſten sortidhoko w II., der den Befehl der 18.Infanteriediviſion übernimmt, zum Genera!quartiermeiſter der zweiten Urmee zu ers nennen geruht. Generalmajor Berg bleibt bei der Suite Sr. Maj. Durch denjeiben Jagsbefehl iſt Oberſt Bestrovni , der die Stelle eines Hetmansder Koſacken vom ſchwarzen Meere bekleidet, jur Bea

lohnung ſeiner Tapferkeit in den Gefechten gegen die Jürten, unter Beibehaltung ſeiner Functionen ,zum Generalmajor befördert worden. Königreid sa diren . ( Dresden , 30. Juni . ) Beute fand

eine praktiſche Urtillerie übung der Militäracademie vor Sr. Maj. dem König ſtatt. Mit einer beſpannten Batterie, von frankreich. Seit dem 16. Juli find alle Truppen, welche das 14 Stück 3pſdyn . Kanonen *) und 2 Etück 4pfogn. Þauvißen führ:

Militär - Chronik.

Lager beiLuneville bilden ſollen , daſelbſt vereinigt. Sie beſte: ten die Eleven einige reintaktiſche Bewegungen aus und feuraten hen, wie das vorige Jahr, aus zwei Cavaleriediviſionen, und zwar dabei , in den Entfernungen von 800 und 1000 Ellen , gegen die die erſte aus dem 1. 6. 11. u . 12. Jägerregiment , und die zweite | Blende, wobei jedes Geſchür 12 Schuß that. Hierauf wurden die

aus dem 11. u. 12. Dragonera, und dem 1. u . 2, Carabinierregi: ment. Das Effective dieſer Truppen beläuft ſich auf 3000 und einige hundert Mann . Um 21. Juli verurtheilte das erſte Kriegsgericht zu Paris einen Soldaten der königlichen Garde, welcher ſeinen Corporal geſchlagen

jungen Leute zur Bedienung von 3 Stück 16 pidgn. Mörſern, eines 8pfögn. Haubige und 3 Stüc 12 pfogn. Kanonen verivendet. Für die Mörſer war eine Batterie erbaut ; die Haubiße , ſo wie die 12 pfogn . Kanonen wurden als ſchweres Belagerungsgeſchűt.ges handhabt. Uus jedem dieſer Geſchüße geſchahen ebenfalls 12 Schuß

hatte , zum Tode.

oder Würfe. Die 3 Kanonen feuerten nach der Blinde, die Baus Es tam hierauf der Prozeß über einen Dragoner, welcher, tar. biße und Mörſer aber warfen nach einer markirten Baſtion mit über unwillig , ſich in dem Polizeiſaale befinden zu müſſen, mehr: Cavalier. So lobengmerth das Schießen und Werfen im Ganzen

mais : Es lebe der Kaiſer ! gerufen hatte, vor. Der Napporteur war, ſo ein ganz vorzügliches Reſultat gab doch das Scießen mit glaubte, daß der Schrei: Es lebe der Kaiſer! nicht mehr als aufrüh: den zwölfpfündern. Zweimal mußte die kleine, vor der Bienne reriſch betrachtit werden könne, sondern nur lädherlich ſei, worauf errichtete Sdeibe neu aufgeſtellt werden und jene , so wie das, der Ungeklagte freigeſprochen wurde. hinter derſelben aufgeworfene Epaulement waren von den vielen Niederlande. Gegen Ende des Monats Jili iſt man in Treffern ſehr bedeutend beſcädigt. den ſüdlichen Provinzen endlich mit Errichtung der in der Verfaſs ſung angeordneten Gemeinde :Garden zu Stande gekommen. * ) Es ſind dieß eiſerne, in der Fabrik zu Mückenberg gegofa Schon ſeit 1815 beſtanden ſie in Holland ; der Borſdlag zu ihrer Tene Kanonen, welche ausídli ßlich zur Uebung der Xcademie allgemeinen Einführung wurde indelſen , ſeit Vereinigung beider beſtimmt ſind. Redigirt unter Verantwortli@feit der Verlagsbandrung: E. W. Leste in Darmſtadt , und in deſſen Offizin gedruct.

k a d

Mittwoch , 6. Auguſt 1828 .

Nr. 63 .

TYWNE

Allgemeine Militär - Zeitung. | jonnets angebracht. Die acht, nicht zu tief eingeſchnit:

Ueber das Zielſchießen

und die Behandlung des Gewehres bei den tenen Züge im .Nohre ſind ſpiralförmig gewunden , ſo , daß ſie einmal herumgehen . Die Mündung iſt etwas königlicy fádyſiſchen Truppen . ausgedreht , damit die Kugel leidyter einzuſchlagen ſei, ( S

und hierbei das Pflaſter dird, die ſcharfen Kanten der Zige nicht zerſchnitten werde. Der Normalfaliber –

!uß. )

Am Schluſſe der jährlichen Zuſammenziehung werden es gehen 23 Kugeln auf das Pfund – fann ſich nie -

von jeder Compagnie cinige der beſten Schůten zu einem Preiszielſchießen vor dem commandirenden General bes ftimmt. Dajjelbe wird Regimenterweiſe gehalten , und find hierzu 3 Scheiben – für jedes Bataillon eine -

--

bei allen Büchſen gleict, bleiben , denn der längere Ges brauch , oder im Rohre entſtehende Schiefer ic. machen das Friſchen oder Kolben früher oder ſpäter nothig. Iſt dieß erfolgt, ſo wird die , zu jeder Büchſe gehörende

mit gehörigen Zwiſdenräumen nebeneinander aufgeſtellt. Kugelform um ſo viel ausgedreht, als ſich der Kaliber Das Corps Offiziere iſt ſtets hierbei vereinigt und das Ganze ein kleines militariſches Feſt. Zu den , hierbei zu vertheilenden Prämien hat der Kónig alljährlich verwilligt : 8 Rthlr. der Gardediviſion ; 16 Rthlr . jedem Bataillon ; 5 Rthlr. dem Jágerdetaſches

vergrößerte, und die Vüchſe erhålt eine andere Kalibers nummer. Der Jäger ladet für gewöhnlich aus dem Puls verborn und mit Pflaſterkugeln . Für Fålle, wo eine ſchnellere ladung erfordert wird, ſind jedoch Patronen beſtimmt, welche bei dem Bataillone nad, den verſchie

ment eines jeden Schubenbataillons und 5 Rthlr. der' denen Kalibernummern gefertigt werden . Letztere find

Garniſondiviſion . -- Außerdem wird von den höheren auf den Dutzendpateten genau bemerkt. Die gewdhnliche Offizieren der Mannſchaft, bei den jährlichen Zielſchieß- Pulverladung beträgt 12 Grad . übungen, noch manche Aufmunterung gewährt. Die , mit den Schwalbenſchwanze eingeſchobenen Bei jenem Prämienſchießen wird auf die erſte und Stellviſire werden durch eine Feder niedergehalten und zweite Weite , theils aufgelegt, theils aus freier Hand mittelſt eines , in Krabben gebenden, feilartigen Schies

geſchoſſen . Die Summen der, von jedem Manne getrof- bers höher oder niedriger geſtellt. Zur Schonung ſind Nach Vertheilung der ! Fie für gewöhnlich mit einem Leder zugebunden. Jeder

fenen Nummern entſdeiden .

Prämien findet gewöhnlich nod; eine Schießübung iniSager iſt in den Beſitz eines Reſerve -Klappviſirs, wels ausgedehnter Ordnung gegen die Scheiben ſtatt. Die ches an jenes Stelle leicht eingeſchoben werden kann. Anzahl der Treffer war hierbei ſtets den Fehlſchüſſen Die Buchſe bat das ſogenannte wiener Stedichloß , weit überwiegend und bei den Jägern gibt es der let- welches nicht mit einer Nadel, ſondern durch einen ges teren gewöhnlich gar nicht .

wohnlichen Abzug abgedrückt wird ; letzteres kann auch

Wir führen hier noch Einiges , auf die Feuerwaffe erfolgen , ohne vorhergegangenes Steden. Durch einen der Infanterie Bezug habende an : Schieber fann das Schloß gegen das unwillkührliche Die ſorgfältigſte Behandlung und Schonung der Jás losgehen ſicher verſorgt werden und bei dem Auseinans gerbůdyſe, dieſer ausgezeichneten und koſtſpieligen Waffe, dernehmen deſſelben dieſer Schieber, welcher die Schlags wird als ein Haupterforderniß betrachtet und über die feder hemmt, zugleich als Federhafen dienen . Das Aeus

Beobachtung der deßhalb gegebenen Vorſdriften auf: Fere des Schlofjes iſt grau eingeſeir. merkſam und ſtreng gewacht.

Das Gewicht der Büchſe betrågt, mit dem Inhalte des Kugelfaſtens, jedoch ohne Bajonnet und Sebſtoc , gegen 9 Pfund. Es iſt dieß allerdings nicht leicht, jedoch mußte man den Feldgebrauch bedenken und den einzels nen Theilen durch die vermehrte Stärke Dauerhaftigkeit

Das Laden erfolgt nur im Nothfalle durch den eiſer .

nen , zur Schonung der Zuge oben mit Meſſing umlegten ladítod , außerdem ſtets durch den hölzernen , oben mit einem Hammer verſehenen Setzſtock. Dieſer wird für gewohnlich im Laufe geführt, im Falle des Gebrauches aber in einer ledernen Schlaufe an dem Kartuſchriemen .

geben. Das gebräunte Rohr iſt 1 Elle 9 Zoll lang und Wird der ladſtock gebraucht, ſo ſchraubt der Jáger eine oben an deſſen Seite eine beſondere Vorrichtung zur eiſerne Krůcke auf das untere Ende deſſelben und ſteckt

Befeſtigung des, 1 Elle 8'/ 2 301 langen , ſchmalen Bas ihn nach der Ladung jedesmal in die "Sepſtodſchlaufe.

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Die Pflaſterkugel wird mit dem Hammer des Seßſtockes beſonders hierzu gewählten Offizier ob , der in dieſer in die Mündung geſchlagen , iſt dieſer verloren, ſo dient Hinſicht unter den unmittelbaren Befehlen des Schwa: hierzu der Boden des Pulverbornes. Pesteres bångt an dronscommandanten ſteht. Ihm iſt von jeder Compagnie einem ſchmalen Niemen über die redite Schulter.

1 Unteroffizier beigegeben . – Die Büchſenſchützen ſollen

Jeder Jäger iſt mit einem grautuchenen, mit ſtarker gute Reiter ſein, werden mit rubigen Pferden verſehen Leinwand gefütterten Büchſenſtrumpfe verſehen . In dem und ira ſchnellen Ab- und Aufſigen vorzüglich geübt. Der gezogene Carabiner - ein kurzer Stutz iſt die Krücke, der Kråber und der Kugelzieher. Bei dem mit einem Klappviſir verſehen. Die Ladung deſſelben Rugelfaſten des Rolbens befinden ſich dc8 Reſerveviſir,

-

Gebrauche der beiden leßteren wird die Krücke auf den 10 Grad feines Pürſchpulver, incl . 2 Grad zum Auf: ſchůtten – wird in eine Patronenhülſe gefüit, welche

Ladſtof gedraubt.

Die Kartuſche hat eine etwas gerundete, dem leibe lektere der Reiter nicht mit verladet. Die Kugel wird, des Mannes angemeſſene Form . Im Kaſten befinden abgeſondert von der Patrone, in ein mit Talg getrånts ſich in vier Fächern die Patronen und außerdem noch tes Pflaſter mit einem dúnnen Faden eingebunden. Sie bas zinnerne Baumótfläſchchen in einem eigenen Behålt: darf nicht ganz genau kalibriren , um das laden zu Pferde

niffe. Unter der Krümmung des Deckels iſt eine Taſche möglich zu machen . Der eiſerne ladſtock, welcher wie der zu Aufbewahrung von Werg und an der vorderen Seite des " Carabiners geführt wird , iſt am oberen Ende mit des Raſtens eine dergleichen für Sdyraubenzieher, Res ſerveſteine, Ranmnadel, Federn 2c. angebracht. Die Pflaſterfugeln nebit Pflaſtern werden in zwei Taſchen, außerhalb des Kaſtens an beiden ſchmalen Seiten getragen und die Kugelform befindet ſich in einer Taſche Die meiſingene Pulverladung hångt an einer grünen

einem meſſingenen Hammer, zum erſten Einſchlagen der Kugel, verſehen und unten mit Meſſing, zur Schonung der Züge , umlegt. – Zum erſten Einſchießen dieſer Gas rabiner und um über deren Behandlung gründlichen , practiſchen Unterricht zu geben , waren nach deren Ein: führung , zu jedem Reiterregimente 1 Jågeroffizier und i Oberjäger für einige Zeit commandirt.

Schnur auf der Bruſt des Mannes. Auf dem Kuppel des

Jede Schwadron iſt mit 3 Scheiben , 2 ' ], Ellen im

unter dem Kaſten .

Oberjagers befindet ſich ein kleines meſſingenes Schild | Quadrate , verſehen ; ſie ſind wie die der Infanterie und in demſelben zwei Raumnadeln an Kettchen. Bei jeder Compagnie verſieht ein Oberjager - nad

gefertigt.

Die verſchiedenen Schußweiten ſind: bei der Buchſe einer beſonderen, ausführlichen Inſtruction - den Dienſt | 150 und 250 Schritte ; bei dem glatten Carabiner 60 als Pürſchmeiſter. Ihm liegt, unter der Leitung des und 100 Schritte; bei der Piſtole 15 und 25 Schritte. Fågeroffiziers, die genaue Aufſicht über ſåmmtliche Büch: Zu den jährlichen Zielſchießübungen werden gerechnet fen , das Einſchießen derſelben , die Fertigung der Mus 50 Schuß für die Büchſe, 16 Schuß für den Garabiner und

nition und das Unterweiſen der neuen Jager beſonders 8 Schuß für die Piſtole ; überdieß zum Einſchießen einer ob. Jeder derſelben führt eine Gradladung, ſo wie jeder neuen oder in Reparatur geweſenen Büchſe 30 Schuß. – Oberjager einen Federhafen.

Auch hier finden Preiszielſchießen , jedoch nur mit den

Auch für die richtige und gute Behandlung des glat: Bůchſenſchüben, ſtatt und ſind zu den Prämien für jedes ten Gewebres , deſſen Auseinandernehmen und Zuſam : Regiment jährlich 16 Rthlr. vom König bewilligt worden . menſeßen , ſind ausführliche Vorſchriften ertheilt . Das Ueber das Zielſchießen der Artillerie vergl. Nr. 74 Rohr darf nie ohne Noth aus dem Schafte genommen der . M. 3. von 1827. und daſſelbe unter feinem Verbåltniſſe polirt, abgetreten

oder ausgeleiert werden . Die Mündung iſt ſtets durch einen Gewehrpfropf mit bleiernem Knopfe geſdyloſſen.

Ueber das Avancement in den unteren

Vor der ladung mit hölzernen Grercirpatronen wird ein

Offiziersgraden .

Filzpfropf in den lauf gelaſſen und der Hahn nur bei

( Fortretung . )

dem Ererciren mit Pulverpatronen, oder auf ausdrück:

3 ) Der Gegner bemerkt , wir båtten ( nur indirect

Mit den Kugelpatronen wer- und mit Strauben, wie er ſich ausdrückt,) das Ges den ſtets auch die ledernen Steinkappen ausgegeben und ſtändniß abgelegt, daß das von uns vertheidigte Syſtem lichen Befehl geſpannt.

-

über den Hahn gezogen . - Jeder Mann führt führt an einem

in größeren Dienſten nicht ausführbar ſei.

- Wir

meſſingenen Kettchen eine dergleichen Raumnadel und iſt haben (da es uns nicht um Verfechtung eines Privat: mit einem Schraubenzieher, Kratzer und Baumólflaſch intereſſe , ſondern um die Wahrheit zu thun iſt ) allers chen , ſo wie jeder Unteroffizier noch mit einem Kugels dings die Schwierigkeiten nicht verhehlt, welche der Ausführung unſeres Syſtems in großen Staaten ents zieher und Federhaken verſehen . gegenſtehen ; feineswegs aber haben wir von der Uns

Bei der Reiterei finden Zielſchießübungen mit den ges ausführbarkeit deſſelben in dieſen Staaten geſprochen. zogenen und glatten Carabinern, ſo wie mit den Piſtolen Wir haben vielmehr zwei Vorſchläge gemacht, um daſ ſtatt. Das Erercirreglement enthält hierzu die Vorſchrif ſelbe auch in größeren Staaten anwendbar zu machen .

tenundAnleitungen , welche ſich im Augemeinen auf die, Dereine

dieſerVorſchlågeging dahin, daß es unter ber Infanterie gegebenen gründen . Es wird zu Pferd und gewiſſen Vorausſetzungen erlaubt werde, auf das Avans zu Fuß nad , der Scheibe geſchoſſen und der Ausbildung cement zu verzichten ; * ) — der andere dahin, daß das des Büchſenſchüben vorzügliche Aufmerkſamkeit gewidmet.

Der leştere Gegenſtand liegt bei jeder Sowadron einem

*) Wir haben etwas lehnliches aus dem engliſchen Dienſte angeführt. Der Gegner findet dieſe Lehnlidkeit nichts der

501

‫درار‬

Avancement in den unteren Graden wenigſtens durch im Militårſtande, beſonders im Offiziersſtande gedeihe ; alle Offiziere derſelben Armeecorps , derſelben – aber wir ſind auch eben ſo innig überzeugt, daß der Diviſion laufen möge. – Aber wir baben zugleich I ſchönſte , edelſte und fruchtbringendſte Gemeingeiſt die bemerkt, daß es uns genüge, die großen Vorzüge unſes ganze Armee umfaßt und nicht auf das Regiment .

res Syſtems für kleinere Dienſte nachgewieſen zu beſchränkt iſt, - daß der Regimentsgeiſt, welcher mit haben ; und in der That wir ſeben nicht ein , warum in jenem Corps- oder Armeegeiſte im Widerſpruche ſteht, kleineren Dienſten gerade nothwendig dieſelben Einrichs zu nichts taugt, vielmehr verwerflich und gefährlich iſt,

daß es gleichwohl neben dem Corpsgeiſte allerdings auch einen ſehr löblichen und ſchönen Regimentsgeiſt gibt, daß , aber dieſer Regimentsgeiſt eben ſo wenig durch den daus ernden Verein derſelben Individuen bedingt, als durch ben håufigeren Wechſel der Regimentsoffiziere zerſtört daß er dagegen in den Offizieren eines Regis Fålle vorfommen fónnent, in welchen es unausführbar wird,, erſcheint. Letzteres iſt aber, nach unſeres Gegners eige: ments, welche durch das Regiments - Avancementsſyſtem ner , oben unter 2. angeführter Bemerkung, bei dem in auffallende Nachtheile gerathen, ganz gewiß nach und tungen in dieſer Beziehung beſtehen mußten, wie in gros Beren . Zu den weſentlichen Erforderniſſen eines Avans cementsſyſtems gehört nicht, daß es in allen Dienſten ausführbar und zweckmäßig ſei, wohl aber das in den jenigen Dienſten , worin es einmal eingeführt iſt, feine

Regiments . Avancementsſyſteme wirklich der Fall. - nach erſterben wird . Denſelben Fehler ſoll nun auch unſer Syſtem haben, Wir müſſen dieſen Gegenſtand etwas näher betrachten . indem Daß man zur Bewabrung des von unſerem Gegner

4 ) der Gegner bemerkt , daß ſelbſt für kleinere Dienſte im Kriege gewöhnlich Fälle eintreten , welche auch bei dieſen das von uns vertheidigte Syſtem als gånzlich unausführbar darſtellen . Als Beiſpiel führt er diejenigen deutſchen Staaten des ebemaligen Rheinbun . des an , deren Truppen zu gleicher Zeit zum Theil in

angeführten lobenswertben Regimentsgeiſtes das langere Verbleiben derſelben Individuen im Regimente nicht für durchaus nothwendig erachtet, erhellt ſchon daraus, daß in allen Dienſten, worin das Regiments - Avancements ſyſtem hinſichtlich der unteren Grade beſteht, doch die Beförderungstour der Stabsoffiziere durch die ganze Rußland , zum Theil in Spanien gefodyten haben . Waffe geht. Und doch ſind die Regiments- und Bas Hierauf haben wir blos zu antworten, daß für ſolche taillonecommandeure' ?c. die eigentlichen Bewahrer und außerordentliche Fille einige beſondere ૨Beſtimmungen Schildhalter der Regimentsehre und des Regimentsgeis hinreichen , ohne daß jedodh durch ſolche Beſtimiſtes. Urtheilen wir aber im Sinne unſeres Gegners, 10

mungen der Grundſatz des Syſtems verlaſſen wurden wir fragen müſſen : Wie kann ein Capitain, der oder verletzt werden müfte. So iſt es ſehr leicht als Major in ein anderes Regiment verſetzt wird , dies und einfach , für den fo eben erwähnten Fall zu beſtim rem neuen Regimente jene liebe, jenes hobe Intereſſe für men, daß die bei einem ſehr entfernt ſtehenden Regimente feirie Ehre entgegentragen, da ihn die Vorliebezu dem vorkommenden Vacanzen durch Individuen deſſelben Reeben verlaſſenen Regimente noch beſeelt und då er es gimerte beſetzt, daß aber alsdann den älteren Offizieren nicht allein als möglich, ſondern als wahrſcheir:lich vors

"

anderer Regimenter ihre Anciennetåt vorbehalten und ausſieht, daß er bei ſeinem nächſten Avancement wieder dieſer Vorbebalt bei fünftigen , unter veränderten Um- zu einem anderen Regimente übergeben wird, daß alſo

ſtånden entſtehenden Avancementsfållen realiſirt werde. ſein Verbleiben in dieſem Regimente nur etwas Vorübers - Ueberhaupt muſſen wir bemerken, daß wir nicht ein gebendes iſt ? - Das Gute aber im Militárs Avancementsgeſe13, worin für alle beſondere Fille Borstande fommt von oben , ſagt unſer Gegner da,

ſehung getroffen wäre , haben entwerfen, ſondern daß wo er die Vertreibung des ſchlechten Regimentsgeiſtes wir nur die Syſteme im Augemeinen baben vergleichen nur von den Stabsoffizieren erwartet; er wird alſo con wollen ; die Ausführung wird bei unſerem , wie bei jedem

fequenterweiſe auch den guten Regimentsgeiſt nurvon

anderen Syſteme noch mancherlei beſondere Beſtimmun . Oben , nur von den Stabsoffizieren erwarten können. Wir aber, obgleich wir jenen Saß nicht in der Ausdehs gen nöthig machen . 5 ) Der Gegner bemerkt endlich , und hierauf nung anerkennen ,daß das Gute im Militärſtande blos ſcheint er das bedeutendſte Gewicht zu legen , unſer von Oben fomme, fónnen jedoch dasjenige, was für alle

Syſtem w.irde den engeren Regimentsverband auflösen und den militariſchen Gemein geiſt ( esprit de corps) zerſtören . – Wirſind hierin weſentlich verſchie: dener Meinung. Wir erkennen nämlid; den militäriſchen

Offiziere ſo nothwendig dargeſtellt wird, nicht bei dents enigen für entbehrlich halten , welche doch immer am meiſten auf die Glieder des Regiments und auf den Geiſt deſſelben einwirken müſſen.

Aber wir glauben überhaupt nicht, daß jener lobenss Gemeingeiſt als etwas ſehr Gutes und Nüßliches an, wir glauben ſogar, daß ohne Gemeingeiſt nichts Gutes werthe Regimentsgeiſt einendauernden Verein der nåms lichen Individuen abſolut vorausſeße und ohne dieſe

von ihm angeführte Fall beweißt aber, daß er dennlichkeit mit Gleichheit verwehielt hat. - Wenn wir übrigens in dem erſten Uuffage unter A. 6. bei Erwähnung der mit einzelnen Garniſonen verbundenen Nachtheite die ſibiridhen und oftindi: fehen Stationen beiſpieleweiſe lo ,was ſtand dieſe Unführung natürlicherweiſe in angeführt Verbindunghaben mit, dem über , .

dauernde Verbindung nicht beſtehen könne . Wie lange die einzelnen Offiziere einem Regiment angehören wers den , das Sache. iſt bei jedem Avancementsſyſteme eine völlig ungewiſſe Bei dem Syſteme des Regimentsavans cements iſt nur der Zeitraum vorausſichtlich långer, als

die Ausführbarkeit des Syſtems in größeren Dienſten geſagt bei dem entgegengeſetzten Syſteme. Gleichwohl fann er werden ſollte und unter B. 2. geſagt worden iſt.

bei dem erſteren in Folge beſonderer Umſtände auch ſehr

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kurz ſein, ohne daß Jemand wird behaupten wollen, daß 1 iſt ber wahre, herrliche Geiſt, der insbeſondere unter den

alsdann in Folge der ſchnellen Erneuerung faſt aller Offizieren einheimiſch rein muß, daß, auch bei der groß Regimentsoffiziere der Regimentsgeiſt verloren geben ten liebe für das eigene Regiment, doch die Ehre des werde. Eben ſo wenig wird man aber behaupten fons Ganzen ibiien das höchſte iſt. Denn die Ehre der Armee nen , daß derſelbe bei dein Syſteme des Avancements iſt ein Gemeingut Ailler, die ihr angeboren ; darum muß

durch die ganze Waffe nicht beſtehen könne. Nicht von ſie auci) durch alle bewacht werden , was unmöglid; der Dauer des Zuſammenſeins derſelben Judividuen wäre , wenn Jeder nur für die Ehre ſeines Regiments hångt der achte Regimientsgeiſt ab , ſondern von dem ſorgen zu dürfen glaubte. In jener Bewachung der Ges

Borhandenſein deſſen , was ihn allein hervorrufen und fanmiehre durch alle einzelne Glieder des Militårſtans beleben kann , - und das ſind die Tugenden des Res des beſteht der eigentlidſte ud herrlichſte Esprit de giments und ſeiner früheren und jetzigen Glieder . Aus ! corps. Wäre dieſer Geiſt midt, wo ſollte der bele, der Achtung für dieſe Tugenden muß id) bei jedem , der bende Geiſt einem Offizier berfommen, der es nur bellas

dem Regiment angehört, jene Liebe zum Regimente und jener Stolz, ihin anzugehóren, erzeugen, worin eben der åchte Regimentsgeiſt beſteht; und jene Achtung und liebe iſt weder eine Sache der Ueberlegungen und Berechnun: gen , noch des Befehles und Zwanges, ſie wird vielmehr unwillführlich und unmerflid, entſtehen , wenn auch der Zeitraum des Verbleibens in dieſem Regimente voraus. | ſichtlich) beſdırånft iſt, und ſie wird auch nad dem Aus .

gen muß, dem Regimente anzugehören, worin er ſteht ? Wie fónnte der Offizier des einen Regiments ſich ges drungen fühlen , die oft låſtige Pflicht zu üben, für die Ehre der Offiziere eines anderen Regiments thåtig zu ſein , da cinzuſdreiten, wo durch das Betragen Einzelner die Ehre diefes anderen Regiments in Gefabr kommt ? Neben dieſem höheren Corpsgeiſte fann fein Regi:nents: geiſt beſtehen , als in ſo fern die Regimentsehre der Ges

ſcheiden aus demſelben nicht aufhören . Der ådyte, auf lamintebre untergeordnet wird, -- und es bedarf keiner

den Ruhm und die Tugenden des Regiments gegründete Regimentsgeiſt wird daher auch bei unſerem Syſteme beſtehent, wåbrend er , wo dieſer Ruhm und dieſe Tugenden fehlen , auch bei dem entgegengeſetzten Syſteme

Ausführung, wie gefährlich und unheilbringend ein Res gimentsgeiſt iſt, der die Eyre nur in dem eigenen Regis mente, und nicht im ganzen Heere und allen ſeinen eins zelnen Theilen ſucht. Gegen ſolche Verirrungen iſt das

niemals nuffommen wird .

Avancementsſyſtem , welches wir vertheidigert, ein ſehr

Wir behaupten aber ferner, daß aud) der lebendigſte wirkſames Mittel, -- ohne daß es jedoch jenen Regis Regimentsgeiſt, die begeiſtertite Liebe zum Regimente, menisgeiſt ſtórt, dem nå chít der Geſammtebre des Diena das höchſte Jutereſſe für ſeine Ehre nad) und nach erfald ſtes die Ehre des Regiments das Hódiſte iſt. ten wird, wenn gerade dieſes Regiment es iſt, welches Unſer Gegner nennt den hóberen Corpsgeiſt eine faſt das Emporkommen der einzelnen Individuen hindert. I nichtsſagende Liebe zur Waffe oder zum Dienſte und Seben wir den Fall ( und wir greifen dieſen Fall nicht meint, er werde ſich zu dem Regimentsgeiſte verhalten , aus der Luft ) , daß die lieutenante eines braven Regi- wie kosmopolitismus zum Patriotismus. Wuften wir mients, welchios , nach der ehrenvollſten Vertheidigung nicht, daß alle Gleicnije hinten,ſo würden wir es rich. einer Feſtung, in Folge der Erſtürmung derſelben durch tiger finden , daß ſich der Corpsgeiſt zum Regimentsgeiſte

Capitulation in feindlidie Gefangenſdiaft gerathen it verhalte , wie der Patriotismus zum Provinzialismus rend andere Regimenter an dem activen Kriege fortdaus darauf . Die Unrichtigkeit der vom Gegner aufgeſtellten

und Jahrelang in dieſer Gefangenſd)aft ſchmachtet, wib: ( im edleren Sinne ); wir legen indefien fein Gewicht ernd Antheil nehmen , daß dieſe Lieutenante nad her : | Vergleichung aber ſpringt in die Augen. Und iſt es geſtellten Frieden zum Theil noch 15 und 20 Jahre eine nichtsſagende Liebe zum Dienſte, was den würts

im Lieutenantegrade zubringen müßten, während lieutembergiſd)en Offizier beſeelt, der denjenigen Res tenante aus anderen Regimentern , die früber im Avans gimentsgeiſt nicht haben fann , welcher nach unſeres

cement unter ibnen ſtanden, 10 und 20 Jahre früher als ſie zum Capitainsgrade gelangen .

Gegners Meinung nur die Frucht einer dauernden Ver:

Wir fragen , ob bindung derſelben Individuen ſein und alſo nur bei dem

man von dieſen Offizieren eine große Liebe zu ihrem Res gimente erwarten kann, da ſie doch ihr Unglück gerade nur darin ſuchen müſſen , daß ſie dieſem Regimente an: gehören und angehört haben ?

Hod ) über jenem Regimentegeiſte ſteht der Gorp8 geiſt, welder ſich auf den ganzen Dienſt des Kriegs ,

| Regiments - Avancementsſyſteme gedeihen fann ? Wir drücken wiederholt nnferen Wunſch aus, daß eine unpars theiiſche Stimme aus Württemberg die dort gemachten Erfahrungen mittbeilen und insbeſondere aud dieſe

Frage beantworten moge. Wir beziehen uns in allem . Uebrigen auf unſere

Herrn , als die große , ungetheilte Einheit bezieht , und frühere Ausführungen und glauben, daß das Geſagte weldier in der Piebe, in der Anhänglich feit für dieſen ganzen Tienit, in der Eiferſucht für die Ehre und den Ruhin der ganzen Armee, des gemeinſchaftlichen Na: mens, den alle Abtheilungen führen , beſteht. Großes

für jeden unbefangenen Prüfer ' hinreicie , um unſeren früher aufgeſtellten Sat , daß das Avancement durdy die ganze Waffe dem Regiments - Avancementsſyſteme bei Weitem vorzuziehen ſei, gegen die Angriffe unſeres

hat die Begeiſterung für dieſes oder jenes Regiment in Gegners zu rechtfertigen . der preußiſchen Armee in ihrent glorreichſten Epochen

( Schluß folgt. )

gethan ; aber Großeres die Begeiſterung für die preu : Biſchen Waffeit , für den preußiſden Namen . Das Redigirt unter Verantwortlidfeit der Verlagsgandiung : E. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Difijin gedrudt.

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Samstag ,

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9. Auguſt 1828 .

Nr . 64 .

Allgemeine Militár - Zeitung. Ueber das Avancenient in den unteren

1 Müraſſier - , 1 Uhlanen- und 1 Huſarenregiment. Eine

Offiziersgraden .

oftere Verſebung von einem dieſer Regimenter zum ans

( Soluß. )

Zeit noch ſehr koſtſpieligen Uniformirung, dem Offiziere

II . Aus dem Rönigreich Sachſen.

einen großen Aufwand verurſacht haben . Durch die ,

deren würde , bei der ganz verånderten und zu jener

Unter obigem Titel enthalt die A. M. 3. in Nr. 32 u. folg . einen Aufſatz, welcher, der Widhtigkeit des Ses genſtandes halber, alles Intereſſe erregen muß . Der in demſelben aufgeſtellte Grundſatz, daß von den unterſten bis zu den höchſten Graden das Avancement nicht im

im Jahr 1820 ausgeführte, veranderie Organiſation und gleiche Uniformirung*) der 3 Reiterregimenter hob ſich bieſe Schwierigkeit und von nun an trat jenes, bei der Jufanterie bereits eingeführte Syſtem des Avancements and hier cin. Dieſe Art der Aufrückung bat ſich in dem fdniglich Regimente , ſondern in der ganzen Waffe ſtattfinden

müſſe, wird durch wohlerwogene und gewichtige Gründe rådhſīſd)en Truppencorps voürommen bewährt. Die, in

unterſtüßt. Die etwa zu machenden vorzüglichſten Eins lenem Auflase angeführten Vorzuge derſelben find hier würfe ſind im Voraus treffend widerlegt .

In der Anmerfung

-

erkannt und ihr wohlthätiger Einfluß bereits gefühlt

Seite 49 – ſagt der geehrte worden. Der Führer hat den großen Vortheil, "Verſes

Verf., daß ihm fein anderer Staat , als würitents Bungen vorzunehmen , welche, entweder in dienſtlider berg, bekannt ſei, wo man jentes Syſtem befolge. Diep inficht, oder den perſönlichen Verhåltuiffen eines Difis

iſt jedoch auch in dem Königreich Sachſen der Fall , wie zieró halber, ihm nothwendig erſcheinen, ohne dabei das es bereits in der A. M. 3. '- Nr. 42 vom 7. J. 1827 -

Jutereffe , auch nur eines Einzigen zu frånfen. Die Wüns

angeführt wurde. Es ſei erlaubt, über die, deßhalb die Einzelner, in ihren Regimentern ein Avancement

in dieſem Dienſie gemachten Erfahrungen Einiges mit: abwarten zu dürfen , werden , wenn dienſtliche Rückſichten zutheilen.

nicht dagegen ſtreiten, erfüllt; in dieſem Falle erhalten

Die Feldzüge 1809 , 1812 u . 1813 , ſo wie die Theis fie zwar den höheren Charakter, ihre Hinterleute råden lung des Vaterlandes im Jahr 1815 hatten ſtets Res aber in die vacanten Gehalte. — Entſchädigungen bei ductionen und neue Organiſationen der Armee in ihrem Virſebungen ſind nicht geſeßlich und werden nur in fels ctwa bei Verlegungen ohne Avances Gefolge. Hierdurch war bereits in jeder Waffeein ſol tenent Fillen ches Amalgam entſtanden, daß fein Regiment mehr ohne ment, wobei eine gånzliche Veränderung der Uniform Einſchub aus aufgelößten Regimentern und Corps be: nöthig wird – dem Mittelloſen verabreid)t. Doch erhält ſtand. Viele Offiziere waren hierbei durd Zufall begún ieder verfeßte Offizier - 28 fei mit oder ohneAvances ſtigt, ſo wie andere zurückgeſetzt worden. Dieſe Gifab ment - zum Trandport feiner Effecten Vorſpannwagen, -

-

-

rung, ſo wie mehrere, in dem fraglichen Aufſabe bereits gegen eine ſehr geringer Vergütung, voin lande geſtellt.

entwickelte Gründe und endlich die, im 3. 1817 erfolgte Die Anzahl derſelben iſt nach den Ebargen beſtimmt;

Errichtung einer Armeereſerve, “) bei welcher Offiziere den Verheiratbeten werden mehr, als deü Unverheiras aus allen Regimentern der Infanterie angeſtellt werden theten zugeftanden. Bei Begründung jenes Syſtems der Aufrückung bes den General, bei ſorgt: den commandiren , bewogen mußten man hier und da , daß der Gemeingeiſt - Esprit , daß fúnftig anzutragen dem Krónigdarauf Sr. Maj.

bei der Infanterie das Avancement, and vom Haupts de corps -- in den Regimentern leiden modste. Man

mann abwärts, durch die geſammte Waffe gehen möge fürchtete nämlich, daß gegen Einzelne weniger mit der Dieſer Antrag wurde genehmigt und deſſen Ausführung nothigen Strenge verfahren werden fonnte,wenn man durch die gleiche Uniformirung der Linienregimenterſehr wüfte , daß ſie durch die nächſten Aufrückungen in ein erleichtert.**) — Bei der Reiterei fonnte dieſe Einrich anderes Regiment übertreten, als wenn ſie daſelbſt vers

tung noch nicht ſtattfinden, denn ſie beſtand damals aus bleiben müßten . Doch hat ſich dieß, zur Ehre der Truppe, als eine ungegründete Beſorgniß erwieſen . * ) Die Armeereſerve wurde im Jahr 1820 wieder aufget obrn . **) Siehe 2. M. 3. non 1827. Nr. 34.

*) Siehe U. M. 3. von 1827, Nr. 32.

Da , wo

3

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wahrer Gemeingeiſt und reges Ehrgefühl herrſchen, die

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Dem zweiten Vorſchlage wurde Folgendes entges

Oberen fraftig und einſichtsvoll auf ihre Untergebene genſtehen : wirfen , fann eine ſolche Paubeit nie eintreten und, wo

a ) Die Capitaine der erſten Klafie fónnen nicht eine

jeer Geiſt ridt beimiſch wäre , müßten Berfeßungen Verminderung des , ſchon bezogenen Gehaltes erleiden , nur wohlthårige Folgen baben . Wir erlauben 1118 aber , hier noch einen wirfliden

und die der zweiten Klaſſe haben ſchon eine Zeitlang in dem nicderen Gehalte actanden und zwar mit der

Nachtheil jenes Syſtems anzuführen. Es erfordert nåm beſtimmten, geſetzlid cróffrieten Ausſicht, in den hóberen lich das Aufrücken eines Capitains aus der zweiten in Gehalt jener einſt zu rücken. Den Grundſätzen des Rechs die erſte Klaſſe gewöhnlich auch eine Verlegung : ") teun, tes und der Villigkeit gemiß , můßten daher entweder baß die Vacanz der erſten Klaſſe in demſelben Regiſåmmtlidie , bereits ernannte Capitaine nad dem biss mente ac. entſteht, wo ſich der älteſte Capitain 2r Klaſie herigen Syſteme bezahlt bleiben und aufrücken und das befindet, dieß iſt ein außerſt ſeltener Fall. Hierdurch neue erſt mit den fünftig aufrůckenden in Wirkſamkeit wird ein öfteres Wechſeln der Compagniecommandanten treten ; oder die Veränderung würde nur mit den Ca. herbeigeführt, und daß dieß fein Vortheil für den Dienſt pitainen 2r Klaſſe vorgenommen , wobei ihnen jedoch ſei, braudt man dem Militar nicht auseinanderzuſetzen . die Erhöhung von ihrem ſeitherigen bis zu dem neuen

Dieſem Uebelſtande zu begegnen , würde es nur zwei Durchſchnittsgebalte, vom Tage ihrer Aufrůckung an , nadigezahlt werden mußte. In beiden Fällen würde

Mittel gebeit und zwar : 1 ) Anſtatt , daß jede felbſtändige Parthei die vor.

dem Staate ein bedeutender , gewiß eine Reihe von

geſdıriebene Anzahl Capitaine ( Rittmeiſter) jeder Klasſe Jahren dauernder Mehranfwand erwadiſen. zur Hälfte -

auf ihrem Etat führt , wäre dieſes

b ) In jeder Armee gibt es eine Anzahl Hauptleute,

Verbáltniß nur in der ganzen Waffe zu beobachten. die, ungeachtet ſie recht brave und gue Compagniefüh: 2) Die Eintheilung in zwei Klaſſen könnte aufhören rer ſind, ſich doch nicht zum Stabsoffizier eignen. Dieſe i

und fammtliche Capitaine würden auf einerlei Gebalt verzichten entweder ſelbſt auf weiteres Avancement, oder

die Durchſchnittszahl des Gebaltes beiderKlaſſen - werden hierzu übergangen , ohne daß ihnen dieß irgend geſetzt. Es haben z . B. in dem königl. ſáchylidhen Dienſte zum Formurfe gereiden darf. Sie verbleiben bis an der Capitain der zweiten Klaſſe 500 und der der erſten das Ende ihrer Dienſtzeit in dem Gehalte der erſten

Klaſſe 1000 Thaler, die Rittmeiſter 600 und 1200. Tha: Klaſſe, alſo eine ungleich längere Zeit, als in dem der ler jährlichen Gehalt ; es würden hiernach aber fünftig zweiten. Durch die veränderte Einridiung würden die: fåmmtliche Capitaine 750 und ſammliche Rittmeiſterfelben bedeutend verlieren. Und, iſt es nicht billig und 900 Thaler empfangen .

erwünſcht, daß dieſe Männer durch einen Gehalt ents

Gegen beide Vorſchläge ließe ſich einwenden , daß leicht eine Truppe eine Mehrzahl der jüngeren Capi : taine erhalten könnte , während bei einer anderen das Sollte wirklich umgekehrte Verhältniß ſtattfånde.

ſchädigt werden , iwittelſt welchem ſie ſorgenfrei leben fónnen ? Mit dem jebigen Tractamente der erſten Klaſſe iſt dieß der Fall, bei dem Durchſchnittsgebalte aber

hierdurd) ein Nachtheil in dienſtlider Hinſicht entſtehen ?

nicht mehr . Nach dem hier Geſagten, móchte alſo nur der erſte

Wäre es der Fall, ſo möchte er doch gewiß gerin Vorſchlag annehmbar erſcheinen. ger ſein, als der, dem bierdurch begegnet wird und bei für kleinere Armeen dasWaffe Aufrůckung gewiß einem zu auffallenden Mißverbáltniſſe bleibt esimmer ſtem Sodervortheilhaft aller Offiziere durch die ganze Sys

noch in der Hand des Commandirenden , Berſeßungen iſt, ſo unausführbar möchte dieß aber , bis zum Haupt zu treffen.

Bei dem erſten Vorſdlage fónnte in adminiſtrativer mann, für großeStaaten feiu. Wollte man es z. B. in der preußiſchen Armee einführen, ſo könnte derken Zufall enant, beidem rlieut Aufrüc zum älteſten Premie Hinſicht entgegnet werden, daß er das Rechnungsweſen den

weitläufiger und ſchwieriger mache, da keine Parthei Capitain, von Trier nach Memel,und den älteſten einen gewiſſen Verpflegungsetat mehr behielte. Dem | Secondlieutenant von hier dorthin als Premierlieutenant könnte nun zwar nicht ganz abgeholfen werden, aber verſetzen . Welche große Anzahl Offiziere würden ſich ein dienſtlicher Vortheil iſt wohl durch jene kleine ad- fortwährend aufweiten Reiſen befinden , um ihre neue, miniſtrative Unbequemlichkeit nicht zu theuer erkauft.

entlegene Standquartiere aufzuſuchen ! Sie gingen alle

Zeit dem Dienſte Dienſte ab. *) Im großherzogl.Heſſiſchen Dienſte ( worin übrigens bis zum für geraume geraumeZeit ab. -

Der, in einer Ans

Capitainggrade das Regimento -Uvancementsinitem befteht) merkung zu dem oben angefübrten Auffage - Seite 274 -

gelangen zu der Grae der Capitaine und Rittmeiſter ir Klaſſe bie Capitaine und Rittmeiſter' 2r Klaſſe ſämmtlicher fengattungen nach ihrem Dienſtalter ale CapitaineWaf: und Rittmeiſter überhaupt , aberlung ohnehöherer daß damit eine Verlegung verbunden iſt. Diese Érthe Gage wird hier nicht als eigentliches Avancement angeſehen, und derCapitain bleibt, ſo lange er Capitain ( 1r oder 2r Klaffe ) ift, in demſelben Regiment oder Corps. In Hannover geſchieht das Uvan cement bis zum Stabscapitain im Regiment, die Vergebung vacanter Compagnieen oder Schwadronen aber in der Wafa fengattung .

Wie es in anderen Dienſten hierin, gehalten

wird , iſt der Redaction nidot bekannt.

der A. M. 3. - gemachte Vorſchlag: ,, in großen Hees ren die Aufrückung bis zum Hauptmann durch die Armeecorps oder Diviſionen einzuführen ," nur bietet gewiß, gegen dasbisher beobachtete Syſtem , immer nod; weſent: lide Vortheile dar. Es wäre zu wünſchen , daß dieſe Andeutung durch einen einer der großen Armeen in dieſem Blatte nåber Offizier beleuchtet würde.

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Die in den europäiſchen Staaten beſtehenden an ſchmalerem Bande um den Hars, und die Ritter ax noch ſchmalerem Bande auf der linken Bruſt. militariſchen Orden und Ehrenzeichen. Die Beſitzer des früber beſtandenen Militár : Ehrens ( Forilegung. ) 11.

zeichens ſind, in ſo fern ſie nicht in eine der drei Klaſs ſen des Ordens aufgenommen worden ſind, Ehrenmits glieder deſſelben . Der König iſt Großmeiſter des Ordens. Die

B a ier n . * )

1. Reinmilitariſche Orden und Ehrenzeiden . 1 ) Militár-Mar - Joſephorden. Als der König Ordensbeamten beſtehen aus einem Großfanzler, einem im Jahr 1806 die Königswürde annabm , erhob er das Ardivar und einem Ranzelliſten. früher beſtandene Militár - Ehrenzeichen zu dem eben

į 2) Am 27. Mai 1817 , dem Geburtstage des vers 1. März ſpridit ſich ; darüber aus und beſtimmt den 1. leßten Kriege ausgespiceride an alle, die rich in dem

'batten , ein Denfzeiden Jannar als den Stiftungstag deſſelben .

Er hat den vertbeilen.

Zweck, ungewöhnliche militariſdie Thaten , welche mit

Einſicht, Geiſtesgegenwart und Tapferfeit, aus freiem 11. Militår- und Antriebe und mit Pebensgefahr, zum Nugen des Dienſtes

76 ‫ر‬ ‫ی‬ ‫خ‬ ‫ب‬ ‫ه‬ ‫ر‬ ‫ا‬ ‫ب‬ ‫ر‬ ‫د‬ ‫ا‬ ‫م‬ Givilorden und Ehrenzeichen.

Der ludwigsorden .

Eine von dem gegenwärtig

ausgeführt werden und welche ganz außer den Grånzen regierenden König Ludwig am 25. Auguſt 1827 erlaſſene

Der Pflicht liegen, zu belohnen. Nad den Statuten find Verordnung ſpricht ſich über die Errichtung und den Zeugniſſe erforderlich , welchelſolche Thaten bewähren; ! Zweck dieſes Ordens, wie folgt, aus : ,,Nachdemn Wir

ein verſammeltes Ordenscapite unterſucht dieſelben und legt dem König dns deßhalb geführte Abſtimmungspro: tocoll mit Motiven zur Entſcheidung vor. Mit dein Orden ſind Vorzüge und, theilweiſe, Pen : fionen verbunden .

Er verleiht den perſonliden Adel

und gibt den Beſibern Anſprüche auf tarfreie Verleihung des erblichen Adels , wenn Vater und Grofvater áhn liche inländiſche Verdienſtaudiciónungen beſarien . Die inländiſchen Ritter záblen, in ſo fern ſie nicht ſdon vor: her zu einer höheren Adelsflaiie gehörteit, zur 4. Stiae ( es gibt deren 5 ) oder zu den Rittern des baierifchen

uns entſd loſſen haben , zur Belohnung derjenige Dies ner, die nach unſerem in dieſem Jahre eintretenden als

lerbáchſten Geburts , und Namenstage das fünfzigſte

Dienſtjahr vollenden, einen Orden unter derBenennung : ,ludwigsorden " zu ſtiften , ſo wollen wir die hier

nadyſtehenden näheren Beſtimmungen erlaſſen : 1) Vom 25. Auguſt ( als Unſerem allerhöchſten Geburts- und Namenstage ) 1827 an , beſteht ein baieriſcher Ludwigs. orden. 21 Jeder Diener, welcher 50 Jahre in Unſes rem nof- , Staats-, Kriegs- und firchlichen Dienſte geſtanden bat, kann in dieſen Orden aufgenommen wers

Adels. Berſtorbene Mitglieder erbalten bei ihrer Beer: dent. "

3) Der Bewerber muß ſeine ganze Dienſtzeit

digung die Ehrenbezeigungen des nächit boberen Grades, mit Fleiß und Rechtichaffenheit und zu allerhöchſter Zus und es wird für ſie alljihrlid, am 13. October (demfriedenheit zurücfgelegt haben . Es verſteht ſich übrigens, Todestage des kóniglid;en Stifters ) ein Seelenamt ge daß die Verleihung ſelbſt von der Gnade des Königs balten . - An jábrlichen Einfünften bezieben die rodio abbingt. — 4 ) Zur Vollzábligmachung der Dienſtjahre alteſten Groffrenize jeder 1500 fl. , die acht ålteſten Com : dürfen auch jene, welche früher in den nad her dem mandeure jeder 500 fl. und die fünfzig å teſten Ritter Königreiche einverleibten fåndern geleiſtet worden ſind, jeder 300 fl. Dieſes Einkommen gebt verloren , wenn mit in Anrechnung fommen , und zwar eben ſo , als ein Mitglied obne Erlaubniß in fremde Dienſte tritt. wenn folde im baicriſchen Staate ſtattgefunden hatten. Der Orden zerfault in 3 Klaffen , in Groffreuze , - 5) Jeded fi:hr eines mitgemachten Feldzuges darf Gommandeure und Ritter ; ibre Anzahl iſt unbedyrånft, doppelt angerechnet werden . Dagegen wird 6 ) die im jedod, fónnen zur erſten Klaſſe nur Generale gelangen. Quiescenz. oder Penſionsſtande zugebrachte Zeit nicht

Der Rang beſtimmt ſich nach dem Tage der Auszeich

gezåhlt. – 7) Wir wollen indeſſen auch denjenigen Dies

nung . – Das Ordenszeichen iſt ein goldenes, weiß . nern, deren goldenes Jubeljabr bereits vor dem Stif emaillirtes, achtſpitziges Kreuz, von einer goldenen Prone tungstage eintrat, und die weder dei Civilverdienſts bedeckt. Die Vorderſeite des himmelblauen , runden Mits orden der baierifchen Krone , noch das Ehrenzeichen 4r

telſchildes zeigt den Namenszug des Königs : M. J. K. Klaſſe aus dieſer Rückſicht erhalten haben , aus beſons ( Marimilian Joſeph König ) , und die Rebrſeite in einem derer Gnade noch Anſprüche auf dieſen Orden erlauben , Halbzirfel mit goldenen Buchſtaben die Worte : Virtuti wenn ſie die ( S. 3 enthaltenen Bedingungen erfüllt pro patria ( der Tapferfeit für das Vaterland. ) Das baben . - 8) Das Ehrenzeichen dieſes Ordens beſteht -

Kreuz iſt für alle Klaſſen daſſelbe, nur mit dem Unters a) für die Offiziere oder die im Offiziersrang beim Heere ſchiede, daß es im Verhältniß der Grade an Große abs ſtehen, deßgleichen für jene Hof- und Staatsdiener, ſo

nimmt. Die Großfreuze tragen es an einem dowarzen , weiß und blau geränderten Bande über die redite Sdul ter nach der linken Hüfte, zugleich auf der linken Bruſt die geſtickte Rehrſeite des Kreuzes, umgeben vom filber: nen Strahlen, und außerdem das verkleinerte Ordenszeichen ihres Grades um den Hals, – die Commandeure -

wie für die Geiſtlichen , welde Rathsrang haben , aus cinem goldenen mit der Königsfrone tedeckten Kreuze, auf welchem ſich das Bruſtbild des Stifters in Gold, auf weiß emaillirtem Grunde befindet, und auf deſſen vier Eden die Umſchrift » Ludwig König von Baierna anges bracht iſt, die Rückſeite aber einen grün emaillirten Eichens franz zeigt, welcher in Goldſchrift auf weißem Grunde die Morte

Für ehrenvolle fünfzio Dienstjahrer ums

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ſchließt. Die vier Eden dieſer Rüdſeite zeigen mit den ber capitulirten S diweizerregimenter in tonigl. nieders Borten ; „Am 25. Auguſt 1827 " den Stiftungstag an. lândirmem Dienſte, und ſeither vernahm man auch, es ſei die erſte Kunde davon durch den königl. franzöſi'chen Geſchäfftsträger b ) Für die Mitglieder niederen Ranges aus einer gols der Regierung von Hern, nicht ohne Beifűa ung des Aufdrurtes

denen Ehrenmünze, welche übrigens auf beiden Seiten fortdauernd geneigter unb wohlwollender Gifinnungen Sr. allers denſelben Inbalt wie das Kreuz vorſtellt. c ) Sowohl criſtlichftin Majeſtic für die in Ihrem Dienſte ſtebenden Schweis

das Kreuz, als auch die Münze werden an einem cars ertruppen, gemachtworden . Schon damals bieß es gleichfalls, es

moiſinrothen und himmelblau eingefaßten Bande getras habe der, ein paar Wochen zuvor abgereiſte tönigl. nieder ändiſche gen, welches nur bei jenem breiter, als beidieſer ſein Gifunbte; Gran Prcdekeres, feine abrufuna eben debhaib ver: wird , und im Knopfloche zu befeſtigen iſt.

langt und ausgrediret, um ſich mit ihm , lo unangenchmen Eröff 9) Die nungennichtbefaſſen zu müſſen, und es würde ſeinNachfolger,

Ordenszeichen werden nach dem Tode eines Mitgliedes von den Erben an den Großtangler Unſeres Civilvers i dienſtordens der baieriſchen Krone, oder in Ermanglung deſſen an den Beſorger dieſes Amtes eingeſchickt. 10 ) Ueber die Ordensmitglieder ſoll ein Verzeidyniß ges halten werden, in welchem der Name und Stand eines jedenwelches nebſt dem eingetragen iſt,. i und nebſtTage allenderaufVerleibung den Ludwigsorden Bezug habenden Urkunden und Papieren im Archiv des Civil. I }

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der von Florenz nach Birn verregte Gefanote , fr. d . Reinhold, die deffauſigen amtlichen Er8ffnungen machin . Intelſen wurden dieſe Gerüchte ſehr ungleich beurtheilt, und vielſeitig für völlig unglaubwürdig erachtet, da kein Grund dazu bekannt war , und von Soweizerdienſten niederlän.iſche als Gewohnheit der zuverläſſigſte betrachtetder wurde, und allen als derjenige wo duro arte und

analoge nationelle Birhältniffe , fit in dem capitulirten Kriegos diente am meiſten Convenienz und somit dann auch Gewähriviftung des gegenſeitige Beſtandes fände. Die Regierung von Bern fandte einen vertrauten Mann, den Oberamımann v. Goumoins,

eiliaft nach den Niederlanden, um Erkundigung über den wahun verdienſtordens zu verwahren iſt. Uebrigens bleibt uns |Sachverhalt ſich zu verſchaffen. Dieſer mit einem öffentlichen

die allenfalfige Erweiterung, Abånderung und Erklärung Gnarutter perfebene Abgrordnete iſt nun zurüd , und ſeit ſeiner dieſer Unſerer Beſtimmungen hierdurch vorbehalten . “ Rückunft zweifelt Niemand mehr an der Richtigkeit der vor ans derthalb Monaren empfangenen Runde , obgleich zur Stunde noch jede offizielle Anzeige mangelt und der neue tönigl. niiderländiſche Belanote durch zufällige Umſtände beförderlich ſich auf ſeinen neuen

Militår : Chronik.

Gelanduichaftspoſten zu begeben verhindertwurde. Noch dieſe Woche fou er jedoch in Zürich eintreffen , um dem Präſidenten der Tags faßung ſein Kreditiv zu überreiden . Die Capitulationen der Schweis zerregimenter im königl. niederländiſchen Dienſte find im Späi ahr 1814 mit ziemlicher webereitung, in jenem bewegten Zeitpuncte,

Baiern. Den Bernehmen nach werden am 24. Uuguſt, dem Geburtstage des Könige, Tomoht Beförderungen in der Armee, frühir als die neuen fran öſiichenCapitulationen abgeſchloſſen wor:

als Veränderungen in der höheren Militärverwaltung ſtattfinden , und die Schweiz (chien damit dem neu fich geſtaltendin euros der General Ragio : i dim ſie mährend der Mediationsverfaſſung einzig nur an Frankreid ,

den ; unter anderen foll ein Hofkriegsrath errichtet werden , an päiſten Staatenſyſtem eine Art von Befriedigung zu gebin , nach : deſſen Spige der Marſchall Fürſt Brede und

wict treten würden , erſterer als Präſident, fepterer als Viceprä : freiwillig oder gezwungen, Iruppenüberlaſſungen gemacht hatte. ſident. Dieſe: Collegium ſoll an die Stelle des dermaligen Sriegs: Die Gapitulationen waren für die Dauer von 25 Jahren , Tomit miniſteriums treten , das bisher dem General 0. mailot andortraut 6:$ zum Jahr 1839 geſchloſſen worden, aber ein befremdlicher Ur: war , und in deſſen Uuweſenheit von dem General 0. Raglowichtit dirleiben beſagte zug eid : ,, Wenn inFolge unvorhergeſehener perraltet wurde.

Umſtände Sr. königl. Hoheit ( damals noch ſouverainer Fürſt der

Königreich Sachen. Der Dienſtjuberfeier des Generallieus vereinigten Niederlande ) ſich beroogen finden ſollie, die Regimenter tenants v. Zechau (i. Nr. 61 der 1.M.3. ) folgten fotneli nach vor dem Ablauf der gegenwärtigen Cupitulation zu verabſchieden, einander drei andere Jubiläen . 2m 12. Juli indigte der Präſident ro werden Höchſtdiefelben in dieſem Falle dem Regimente einen , Srade und der Dienſtzeit eines Iiden im Berhältniß des Generalkriegsgerichtscollege, Generalmajor o . Tettenborn , mit dem Reformsgehalt bewilligen." Man hatte zur Zeit der rein 50. Dienſtjahr. Se. Maj. der König verlichen hierbeidieſeri ftehenden verdienten General, ſtatt des bisher getragenen Rittırkreuzes, das Untirhandlung dieſen Artikel als Gegenſaß der den Cantonen ein Um 16. geräumten Bifugniß geltend gemacht , ,,ihre Regimenter zurüc Commandeurkreuz dvs Militär : St. : Heinrichordene. der Dauer der Capitulation, wofern die egiments, Oberſt zu rufen , auch während Juli feierte der Commandant des, bridinfanteriec 0. Wolan , lein Dienſtjubiläum wobei derſelbe, ſeinem eigenen Saw.iz einen Krieg zu beſtehen haben ſoute. Von der Nation unter Ernennung zum Generalmajor und Bela's und von den Nationaltruppen wurden die Schweizerregimenter

Wunſche gemäß, wegen ihres höyrs ſung ſeines bisherigen Behaltes, in den Ruheſtand verreßt wurde. Icheel betrachtet, um ihrer Koſtbarkeit willen Vorzüge mehr, Das deßhalb an den commandirenden General crlaſſene tönigliche ren Behalten und Soldes und wegen anderweitiger Niſcripe enthält in den gnädigſten Ausdrücken die lurrhöchſte 31- veronders derer, nicht außer Europa gelandt, und nicht zu Garnis friedenheit mit den geleiſteten vorzüglichen Dienſten dieſes Vetes ſonen auf Kriegsſchiffen gebraucht werden zu können. Das Bedürfs

Das Con mando des Leibinfanterieregimenis wurde dem noß des ſparſameren Staarshaushaltes und der Entfernung obens Generaladjutanten, Oberſt o . Koppenfels übertragen. Der angedeuteter Gründe von einheimiſchem Mißvergnügen ſind es nun Oberſt Unger, Plasmajor der Reſidenz Dresden, feierte daſſelbe ringis geweſen, welche die niederländiſche Regierung zu dem Ents ranen ,

Feſt am 22. Juli. Der König ließ demſelben die 'vollfommenſte ſchluß der Lizengirungder Schweizeriſchen Regimenter bewogenhaberi,

Zufriedenheit mit ſeiner langen und ausgezeichnetenDienſtleiſtung während dieſe durch gute Diſciplin fich uchtung erworbenhatten, eröffnen und sine Iabatiere mit der allerhödiften Namenschiffre und insonderheit auch Se. Maj. det König innen perſönlich zuges Je ſeltener sonſt militäriſcheJubiläen ſind, befto than ift. Man ſieht darum ehrenvollen Formen und angemeſſenen bemerkenswerther iſt es, daß im Königl. fädfiſchen Dienſte lo fanell Ent dhäbniſſen in den durch den neuen Geſandten angekündigten hintereinander dicie Feillichkeit viermal vorgekommen iſt. Eröffnungen entgegen . Uber nicht ohne Folge dürfte der Vorgang einhändigen .

Niederlande u , Schweiz. ueber die bevorſtehende Tuflö'ung und das Beiſpiel der Niederlande für Frankreich bliiben , wo lo der Sch in eizerregimentef im niederländiſchen Dienſte | eben in der Sinung der Deputirtenkammer vom 20. Juni die

geben nachſtehende beide Schreiben aus der Schweiz nähere Uus: zu zweckmäßigen Erſparungen im Kriegsdepartement aufrufende kunft : 1. Sdreiben vom 25. Juni. ,, Bereits um die Mitte des

Stimme des Generais Gerard auch die Koſten der Schweizertes

Maimonats verbreitete ſich in Bern das Gerückt von einer bende gimenter, als eineunnöthige Laft für Frankreich , ermahnte, ſichtigten oder wirklich beſchlosſenen Berabídjiedung und Auflöſung IS . Nr. 56 der U. M.3 . wsiniutintor Vierantmortiidfeit der Beriagsbandrung: 6. W. leofe in Darmſtadt, und in deſſen

( Sdluß folgt . ) in gedrudt.

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Mittwoch, 13. Auguſt 1828.

Nr. 65 .

.

Allgemeine Militar - Zeitung. grundſaß, welcher zuerſt in die Fortification aufgenoms Ueber Fortification. *) men werden mußte,mit darin , daß das zu bertheidis Enceinte umgeben Terrain einer Sich verſchanzen ( permanent oder vorübergehend ), gende heißt ſich mit einer unbeweglichen Defenſivwaffedecen. liein müſſe, wodurch dann ein Plaß begründetwird. Die Fortification iſt die Kunſt ſich zu verſchanzen, d. h. Um aber in einein Sicherheit zu ſein ,von iſt hinreichend ein Terrain in einen ſolchenZuſtand zu verſeßen , daß es nicht Feindindurch ein Hindernig , denPlaße

die zu ſeiner Vertheidigung beſtimmten Truppen einem uns abzuhalten, ſondernmanmußſich auch dem Geſichte an Kräften überlegenen Feinde widerſtehen igungsartenkönnen. heidet zwei , nämlich bes um die Tragweite ſeiner Waffen von uns entfernt Befeſt Man unterſc dieß nennt defilirt te denjen; igen n ſie defilirt,man welche die Enceinentziehen ſein. Wenn Feindes die Feldfortification und die Fortification feſter Plåße aufgeſtellten

oder die permanente Fortification. Unter der Feldfor: einſchließt, ſagt man, die Befeſtigung ſei defilirt. Daher

tification verſteht man diejenige, welche im Kriege aus: der Hauptgrundfaş , daß ein feſter Plat defilirt geführte Arbeiten zum Gegenſtande bat, und die nur ſolfein múffe. lange beſtehen , als ſich die Armeen im Felde befinden. Der in einehalten Befeſtigung Die permanente Fortification , von welcher hier die Rede in Sicherheit woſich ſich , wenn Eingeſchloſſene er ſeinen Feind,fann er nur

ſeinſoll,iſt dieKunſt, einen Terraintheil von beliebi: | auch zeigt,vonallenPuncten des Umfangeg treffen kann. ger Geſtalt mit dem geringſten Aufwande auf eine diefer um die Enceinten in einen gutzu vertheidigenden Zuſtand Geſtalt vortheilhafteſte Art ſomitperinanenten Merken zu feigen , verſuchte man es, ſiemit runden und vierecis einzuſchließen , daß er mit einer möglichſt kleinen Anzahl | gen , mit drei Seiten nach außen gerichteten Thürmen Menſchen vertheidigt werben fann .

zu verſeben . Da man hierdurch noch ntdyt nach allen

In der Fortification iſt, wie in allen Kúnſten, die Seiten ſehen konnte, To brachte man endlich die viers äße die thun Studiums. eckigenThůrmefo an,daß ſieſich mit einer Spißean des dieammei: Baſis, als Hauptgrundſ derdaher Kenntniß nichts Beſſeres konnen Wir die Umfangemauer lehnten und vier Seiten nach dem

ſten in die Augen fallenden Grundfäße der Fortification Reußeren der Enceinte, ſo wie einen Winkel nach dem auseinander zu ſeben. Sie ergeben ſich augenſcheinlich | Feinde richteten . Dieſe Anordnung gab den der Mauer

aus der Natur der Angriffémittel und denAnordnun: i zunächſt gelegenen Seiten, welcheman Flanken nannte,

gen, welche der Angreifendeſeinen Arbeitenzugeben die Eigenſchaft, daß man von ihnen alle Cheiledes Um bat, um ſeinem in die Befeſtigung eingeſchloſſenenFeinde fanges ſehen ,ſiemit einem Worteflankiren konnte. Es unmittelbargegenüber zu kommen. Es iſt die Art des iſt wahrſcheinlich, daß die ſo angeordneten Thürme ber Angriffes, wodurch das Geſet der Vertheid is Urſprung der Baſtione ſind. Da demnach eine flankirte gung beſtimmt wird, ſagtCormontaigne in derEin: Enceinte ibre Vertheidiger in den Stand feßt, Ade tref: leitung“ zu ſeiner erſten Abhandlung über permanente fen zu können , welche fich ihnen nähern, ſo mußte als Die fürzeſte und geordnetſte Art, die 1 fernerer Hauptgrundſaß angenommen werden , daß man Fortification . Hauptgrundfäße der Fortification darzuſtellen , beſtebt einen frantirten umfang baben müſſe. baber darin , ſie aus einer Auseinanderſeßung der anges So lange die Menſchen nur Pfeile, Balliſten, Katas wendet werdenden Angriffsmittel und deg Ganges der pulten und Mauerbrecher oder ſogenannte Sturmböđe, Arbeiten berzuleiten , welche nach und nach vorgenom Widder zum Angriffe feſter Praße hatten , reichtenMaus

men werden , um Herrder feſten Pläße zu werden. Jern als Umfånge bin ; nach der Erfindung des Scieß. Dieß iſt hier unſere Auffeſtem BodenAbſicht. ,wieauf dem Waffer , iſt eine pulvers aber regte man Anfangs dem Artilleries und

Auf feſtem Boden, wie auf dem Waffer , iſt eine Infanteriefeuer Erdbruſtwehren entgegen, die man bis Enceinte (Umgebung ,Umfang zur Höhe der Mauern erhob. Hierauf mußte man den Feinde )daserſteBedürfniß, bei

wenn man nicht dem Feinde ſogleich bei ſeinem Anblide feindlichenKanonenſchüſſen dieſe Mauern entziehen,weil unmittelbar gegenüberſtehen ſoll. Auch beſteht derHaupts ſieſchon aus der Ferne von dem Feinde bei ſeiner Ans * ) Lus der 26. Lieferung des Spectateur militaire. Der Beefaffes funft vordem Plaße getroffen werden konnten . Man mußte daber die flantirten Enceinten aus Erde erbauen des Aufſages iſt der General Balagé.

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und die Mauern entweder in die Graben verſenten , was auch den durd, Artillerie vertheidigten feſten Platen nur durch ſie Revetements oder Bekleidung wurden, oder ſie durd, Annåbernngegange von Erde oder Trancheen nas

durch Erdmaſſen, wie Glacis, Contregarden 26. decen. bern. Die Feſtungsartiüerie nöthigt den Belagerer, ſeine So gedeckte Revetements heißen defilirte . Es muß daber | Trancheen ſchou in der Entfernung anzufangen ; da es

Hauptgrundfat ſein , eine flantirte Enceinte mit aber ünmdglich ist, bei Nacht mit Kanonen ſo richtig einer Bekleidung zu haben , welche gegen Kasund ro ſdynell zu ſchießen , daß dadurch der Belagerer im nonenſch úſje defilirt iſt, die weiter, a 18 vom Gange ſeiner Arbeiten fehr gehindert würde , ſo mußte Grabenrande, oder als von den deckenden man auch auf die Mittel denken , das Infantericfeuer Maffen berfommen.

gegen dieſe Arbeiten anwenden zu fónnen . Die Noth Da die Traĝweite des Gewehres , als der Schieß. wendigkeit, dieſes Feuer zu vermehren, die Unmöglichkeit,

waffe des Soldaten , 140 bis 150 Loiſen beträgt , ſo viele Infanteriſten auf den fchon mit Kanonen befekten durfte die Entfernung der flanfirenden Linie von dem entfernteſten zu flantirenden Puncte nicht mehr als 150 Toiſen oder 300 metres betragen. Aus dieſem Umſtande fließt der Hauptgrundſat , daß man keine Vertheia digungslinie von mehr als 150 Toiſen oder 300 metres fånge haben dürfe.

Dieß ſind die Hauptgrundſåßein der Fortification, welche aus dem ſucceſſiven Zuſtande der Angriffsmittel bervorgehen ; ſie haben ſich ohne Schwierigkeit und gleich ſam von ſelbſt ergeben . Wenn man ſich von ihnen ents fernt, fo geſchieht es bloß der localitåt, der Zeit und

Wäden aufzuſtellen, und der Bortheil, den man durch das möglichſt weite Vorſdieben der Infanterie gleichſam an der Tragweite ihrer Waffe erhielt; dieß alles vers anlaßte die Einführung von Corridors oder Umgången auf dem außeren Grabenrande für das Infanteriefeuer ; man gab ihnen Anfangs den Namen Contreſcarpe. ( Fort egung folgt.)

Militärorganiſation des Sonigreich s Portugal.

des Geldes wegen, worüber man disponiren kann. Da A18 Nachtrag zu den Notizen , welche ſich über die moo die Revetements in Felſen eingeſchnitten , oder auf Militårorganiſation des Königreichs Portugal in den

einem Felfenabhange erbaut ſind, oder wo sie, belier nod), einen breiten, tiefen Waſſergraben vor ſich haben, der nur mittelſt einer Brüde paffirt werden kann, hált man es nicht für durchaus nothwendig, ſie den Schur ſen des entfernten Belagerers durch deckende Erdmaſſen zu entziehen ; und wenn man durch Geld oder Zeit ges bindert iſt, begnügt man ſich , im Fall es das Terrain

Nrn. 39 u . 40 der u. M. 3. von 1827 befinden , theiler aus einem im Jahr 1811 erſchienenen engliſchen Werke * ) entlehnt hat.

wir noch folgende mit, welche das Militár- Wochenblatt I. Recrutirung.

Die rechs großen Provinzen Portugals haben Unters

erlaubt, mit unbekleideten Enceinten , die jedoch mit vols abtheilungen, welche Commarcas, Termas und Ferzuſias len , Breiten , tiefen Waffergråben umgeben ſein müſſen. heißen , und welche in militäriſcher Beziehung unter den Die Hauptgrundſåse, welche nun entwickelt werden Capitainmajoren , dieſe aber wieder unmittelbar unter ſollen , ergeben ſich aus der Angriffsart feſter Plåge. dem General der Provinz ſtehen. Die Aushebung der Die einfachſte Angriffsartiſt die Erſteigung oder Estas Recruten für das ſtehende Heer gehört mit zu den 06 lade. Da eß nun ſehr beſchwerlich iſt, die Stürmenden liegenheiten jener Hauptleute. Sehr charafteriſtijd trägt

Leitern von mehr als 30 Fuß fånge tragen zulaſſen, der Verf. das Verfahren dabei vor: Das Wort,, recrus ſo hat man als Hauptgrundfaß angenommen, daß die tiren “ , ſo wie es in England verſtanden wird , laßt fich Revetements der Enceinten wenigſtens 30 Fuß auf Portugal nicht anwenden. Die Leute werden nicht Hobe baben múffen .

Weil nach der Erfindung des Schießpulvers die Anwendung der Petarde ein beinahe unfehlbares Mittel zur Deffnung der Thore barbot, denen man ſich nähern konnte; ſo mußten die Thorezu ihrer Ueberwadjung und um ſie nicht den erſten Anſtrengungen des Feindes

durch Geldgeſchenke und Trommelſchlag angeworben die Prozedur iſt viel einfadyer, Der König befiehlt z. B., das erſte linienregiment fou 2000 Mann ſtarf ſein . Der

Oberſt findetin ſeinen liſten , daß ihm 700 Mann an

dieſerZahl fehlen; er meldet dießdem General der Pros ving, welcher ſogleich an den Capitainmajor des Diſtricts, überlaſſenzu müſſen , durch Werfe,Ravelinegenannt, aus welchem das Regiment recrutirt wird ,denBefehí

,deren Eingangeder Feinderſterzwins erläßt, 700 junge Leutean daſſelbe zu ſchicen ; der Cas

gedeckt werden gen mußte, ehe er an die Hauptthore gelangen konnte. pitaiņmajor oder ſein Stellvertreter låßt den Diſtrict Auf dieſe Weiſe iſt es zum Hauptgrundraßegeworden, Revue paſſiren, wählt 700 junge Männer aus, feßt ſie vor den Haupteingaugen von dem Hauptum auf einige Tage'ins Gefängniß , um ſie zu båndigen , fange betach irte Werke zu haben. Es liegt uns wenig baran, zu wiffen, wie die Alten

*) Dieſes Wert führt den Titel : Observations on the present

welche man den Angriffen ſeit Erfindung des Pulvers

state of the Portuguese Army , as organised by Lieutenant general Sir William Carr Beresford etc. By Andrew Hal . ' liday. Es iſt nicht bekannt, ob ſich die Einrichtungen , von welchen oben die Rede iſt, ſeit dem Jahr 1811 geändert haben . Der Beſtand und die Organiſation der portugieſi'chen

nach und nach gegeben hat. Ebenſo wie man die Ums

Armee ſelbſt aber hat ſeitdem bedeutende Beränderungen ertit:

fånge der Praße, gegen welche Ranonenbatterieen errichtet

vom I. 1827 ergibt, welche aus demfranzöſiſchen Werke des

wurden , aus Erde erbauen mußte , ſo konnte man ſich

2. Balvi vom S. 1822 entnommien ift.

bei ihren Belagerungen an den Fuß der Mauern gelang. ten , die ſie durch den Mauerbrecher, oder durch Minen öffnen wollten ; wir unterſuchen blos die Anordnungen ,

ten , wie ſich aus der Darſtellung in Nr. 39 u. 40 d. 3. M. 3 .

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und ſobald ſie alle zuſammen find, marfchiren ſie,unter jeden5Bieben, abdien, ahltrafon Läjiä. Häufig bleibt Escorte ſeiner Ordenanztruppen, nach dem Hauptquars der Beſtrafte todt auf dem Praße. 4. Beresforo verwandelte deßbalb die Såbelhiebe in Regiment anfommen , werden ſie unter die verſchiedenen Hiebe mit einem leichten Rohrſtock, und unterdrückte Compagnieen vertheilt, und müſſen ſogleich ſdhwören. mit Hülfe ſeiner engliſchen Offiziere das beſtåndige Průs

tiere des erſten Regiments . Sobald die Burſche beim

Sie haben keine Wahl als den Eid, und wenn ſie ohne

geln und Mißhandeln der Gemeinen durch Unteroffiziere

Urlaub das Corps verlaſſen, 24 Stunden, nachdem ſie eingeſchworen ſind, ſo werden ſie als Deſerteure betrachs tet , und fónnen tödtgeſchoſſen werden . - ,,Mogen Engs lånder dieß leſen"" - feßt der Berf. hinzu — ,, und dann von ihren Bedrückungen ſprechen !" Die Recrutirung der Miliz geſchieht auf ganz ähns licheWeiſe, und iſt in ſo fern noch drůdkender, als die Miligen lid ſelbſt fleiden und meiſtens auch ernähren

und Pfiziere, welches durch Gewohnheit dieſen faſt zur anderen Natur geworden war. Eben ſo verbinderte er die Erpreſſungen von dem Solde der Gemeinen, welche bisher allgemein warer, und brachte durch ſtrenge Ges rechtigkeitgegenJedermann , und durch Sorgfalt für die Gemeinen , es dahin , daß der Soldat zutrauen und Achtung für ſich ſelbſt und ſeine Offiziere faßte, und durch dieſe moraliſche Mittel ein neuer Geiſt der Ords

müſſen , denn ſie erhalten nur die Hilfte des Soldes nung, der Diſciplin und des Heldenmuthes in der Armee und der Rationen eines Linienſoldaten, und zwar auch erwachte. nur ſo lange, als ſie außerhalb ihres eigenen Diſtricts unter den Waffen ſind .

111. Kriegsgerichte.

In Piffabon befindet ſich ein höchſter militariſcher

Als Marſchal Beresford anfing die Armee vollzählig Gerichtshof, aus Generalen und ein oder zwei Rechtss

zu machen, mußten anfangs die Recruten unmittelbar zu gelehrten beſtehend, welcher die höchſte Inſtanz für alle

den Regimentern geſchickt werden ; im Mai1810 *errich Kriegsgerichte und der Gerichtshof für die Generaloffis tete er aber ein Recrutendepot auf der Inſel Peniche , ziere iſt. Er wurde bereits 1643 durch Johann IV. eins in welchem alle Recruten von Offizieren und Unteroffis gerichtet. Durch ihn werden die Kriegsredite dem König

zieren ihrer Regimenter ausgebildet wurden, ehe ſie zu zur Beſtåtigung vorgelegt. Während des Krieges, war dieſen ſtießen. És ſtand nnter der Aufſichteines Generals diefes Recht dem Marſchall Beresford als Oberbefehls. inſpecteurs der Recruten, des engliſchen Oberſten Blunt. haber derArmee übertragen worden . Dieſe an ſich ſehr nåßliche Einrichtung litt febr durch

Die Bildung und das Verfahren der Kriegsrechte ,

das ungeſunde Klima der Inſel Peniche, wodurch Seus wie es in den Reglements des Grafen v. d. Lippe vors chen unter den jungen mit Gewalt fortgeſchleppten Leus geſchrieben worden, galt noch 1810 iu Portugal. Es iſt ten ausbrachen ,und viele fortrafften. Spåter wurde ganz und gar daffelbe, wie das nochiegt in der preus das Depot nach Mafra , einem geſunderen Plaße, verlegt, Biſchen Armee úbliche. Der Verf. Flagt über die Lange

aber diegånzliche Nichtbeachtung des Geſundheitszuſtans ſamkeit des Verfahrens, welches ſich bišweilen Jahrelang des der Leute , bei der Aushebung durch den Capitain: binziehen foll; auch findet er Tehr unzweđmåßig , daß major , die Mißhandlungen derſelben in dumpfen uns geſunden Rerfern, haben oft unter vielen Untauglichen gerade die wenigen Tauglichen fortgerafft. II. Krieg's artikel und militariſche Strafen .

Gemeine mit zu Richtern über ihres Gleichen beſtellt wers

den, eine Aeußerung, die zumal von einem Engländer Verwunderung erregen muß, die aber durch den Zuſtand und Bildungsgrad bes dortigen gemeinen Mannes viel leicht entſbuldigt oder gerechtfertigt wird.

IV . 6ommisſariat. Der Verf. gibt hier einen kurzen Auszug der 29 Artis ſagt der Verfaſſer, iſt bisher Departement, Diefes Individuum, gehörige Armee zur jedes welchem nach kel, von welchem Range und Namen es ſei, gerichtet werden nach ſo durchaus ſchlechten Grundſaßen geleitet worden,

ſoll. Die Kriegsartikel ſollen alle 5 Tage den Truppen vorgeleſen werden, zugleich mit der Soldauszahlung, welche alle 5 Tage poſt numerando geſchieht; der Auditeur iſt verpflichtet , ſie jedem Recruten vorzuleſen

daß, obgleich die Ausgabe ganz über alle Begriffe groß geweſen , dieArmee doch bei jeder Gelegenheit nahe daran war, zu verhungern. Bei dem Vormarſche von Sentas rem nach Almeida, im Frühjahr 1811, war die portus

und zu erklären .

gieſiſche Armee oft wochenlang ohne Brod, und ſehr oft

Die Artifel find im Ganzen ſehr ſtreng. Auf die ohne Fleiſch ; bemungeachtet konnten die dußerſten Ans meiſten Vergeben ſteht Todesſtrafe ( entweder durch Ers ſtrengungen des Marſchaus Beresford, und ſelbſt die ſchießen oder Erdroſſeln ), auf andere Zwangsarbeit in Verwendung lords Wellington, keine Verbeſſerung dies Feſtungen, oder Verbannung nach Afrifa. Nach dem les Syſtems bewirken ; ſo tief gewurzelt war das Üebel. 24. Artikel wird ein in der Zrunfenheit begangenes Ber: Das Commiſſariat iſt in zwei Theile getheilt; der

brechen oder Vergehen doppelt ſo hart beſtraft, als wenn eine hat die Anſchaffung der Porråthe, der andere ben es im nüchternen Zuſtande vollführtwäre. Gewöhnliche Transport derſelben zur Armee zu beſorgen. Die uns körperliche Züchtigungen beſtehen in 20, 30 oder 50 Pan - ſchaffung wird durch eine Verwaltungsjunta geleitet, cadas deespada de prancha ; d.h. Hiebe mit dem Seis welche ihren Sitz in fiffabon und ihre Intendanten,

tengewehre der Corporale. Der commandirende Difizier Agenten und Magazinsverwalter in den Provinzen hat. fann auf der Stelle ohne Kriegerecht einen Soldaten bis | Die Regierung ſchließt mit dieſer Junta Contracteab, zu 50 Fuchtel verurtheilen , und vor dem verſammelten wonach ſie die verſchiedenen Arten des Mundvorrathes Kriegspoté ſogleich durch die Corporale, welche ſich nach und der Fourage für einen gewiſſen Preis zu liefern bat;

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dieſe Junta weißt ihre Magazinøverrouiltet utt, den Beserfreut, und Sie ertheilen ihnen gerne das verbiente Lob. Die gus weiterhin und auf barf für die Truppen an Ort und Stelle zu dem mdgs ten Dienſte derſelben würdenſie mitBergnügen lichſt wohlfeilen Preis zu kaufen . Selten ſind in einer längere Zeit benußt haben, wenn nicht Rüdſichten von dringender und höherer Xit und die auf die inneren Berhältniſſe des König. Provinz Magazine im Voraus angelegt, oder Maßres reicheBezug haben,ſie zu Unwendung desjenigen Urtiteld der Ca geln genommen, einem wirklidjen oder zu befürchtenden pitulationen bewogen båtten , welcher den König berechtigt, die Mangel dem vorzubeugen. die Armee ins Feldrückte, Regimenter Demnach vor Ublauf der gegenwärtigenCapitulationen wurden Marſchall Als Beresford Commiſåre für die abidhteden. hätten ſie den Entſchluß gefaßt, mit zuvers dem 31. verſchiedenen Diviſionen zugewieſen ; aber da dieſe Beams Dec. 1829 die Regimenter auf diejenige Weiſe zu entlaſſen , wie in'mitkommender Note ſich derjeder fänbe,entſprei unter Beifügung billigenbeſtimmt Erwartung ten niemals Geld hatten, um den Bedarf zu bezahlen, dieß von Belohnungen , die Näheren To half ihre Gegenwart wenig. Die Magazinsverwalter, then müßten ,und auch mit der den zu entlafſendenMilitärsdat: um ihren Herren zu gefallen, bemühen ſich, die verſchies gebotenen Wahl , in die Nationaltruppen auf eine ihrem Rang, denen Mundvorråthe zu dem niedrigſten Preiſe anzufaus Grad undBeihältniß ent prechende Weiſe überzutreten . Uus deat fen, und da die armen Pädyter zu dem gebotenen Preiſe ganzenInhaltederNote würden die Cantone sich von desKönige Boblwollen überzeugen tönnen , und dieſeni tiege aufrichtig am entweder nicht vertaufen können, oder nicht wollen , To Bergen ,die bisherbeftar . benen Bande des beftenEinverſtändniſſes wird militariſche Gewalt gebraucht, und, was gefunden zwiſchen beiden Staaten fortdauernd zu erhalten , und aud tag wird , fortgeſchleppt und den Truppen gegeben. Was Geſchäfft der Auflöſung der Regimenter unter wohlwollender Rita auf dieſe Weiſe genommen oder überhaupt burch die pors wirtung der Cantonsregierungen zu Stande zu bringen . Der Ge: portugieſiſchen Commiſfåre angekauft wird, wird durch andte fügt hinzu, er werbe umdie Mitte des Monats,fidi mieber in Bern befinden, wo er die Antworten der Stände zu empfangen Anweiſungen auf die Junta in fiſſabon bezahlt , und wünſche . - Die den Schreiben beigeftate Rote befaltin 25 årtiteln dieſe Anweiſungen werden ſelbſt in den beſten Theilen das beider Auflöſung anzuwendende Verfahren . Mit dem 31. Dec. ſeltenfrüher als 12 Monate nach der Ausſtellung aus: 1829 hat das Dafein der Regimenter aufgehört, fie follen aber im werden, zeitliddengenug deskommendenJahres Spärjahre des umdie Zuſtandewens 1811) Deßhalb bezahlt; in dem bewertftelligen Winterentlaſſen in die Heimath vor Rückehr ſie gar keinen (Werth. habengegenwärtigen Königreichs den die Pädter alle mögliche liſt an,ihrGetreidezu zu können. Mit dem 1. Oct. 1828 hört jebe Recrutirung für die vier aufzulöſenden Schweizerregimenter auf, ſtatt. und NadUuflöſung ſpäterhin finden teineBeförderungen der Offizieremehr bergraben und zu verſtecen, und es hat ſich nicht ſelten aud

ereignet, daß die Armee Hunger litt, während daskand, der Regimenter beziehen die Offiziere für die weitereZeit, auf welche ia dareibe Dorf, worin fie lag, voder Lebensmittel war. die Capitulationen geſchloſſen waren ( alſo bis 1839 oder 1840 ), Von dieſen verborgenen Schåßen zog Maſſena den groß- den halben Gehalt ihres Grades, um denſelben, wo ſie gernwol ten Theil ſeiner Subſiſtenz, ſo lange er in der Poſition len,zuverzehren ; fie verlieren dieſen halben Gehalt jedod, wieber, niederländiſchen fremden der Diinſt eintreten Abflußterminoderderanderen Capitulationen Wennſicmitin dem halbe Gehalt. von Santarem blieb , indem ſie ihm meiſtens durch Knechte ! wenn verrathen wurden, welche beideren Verſtecken geholfen hat. I derOffiziere aufhört,ſo bekommen ſie alsdann jene burd die Ca: ten, und die nun für ihre Niederträchtigkeit bezahltwurden . pitulationen felbft bedungenen Retraitegehalte, mit gleichem Recht Die portugieſiſchen Offiziere erhalten keine und nach den Beſtimmungen, wie die übrigen Iruppenberholländis Verpflegungs- und Fouragegelder, wohl übrigens aber erhalten Ichen Armee, und alſo, daß ihnen die Jahrrdon 1830 bis 1840 (nach Auflöſung der Regimenter) dennoch für' effectiven bienft berechnet die Unteroffiziere nach ihrem Range einegewiſſe Anzahl werden. Durch& intrittin einen neuen Dienft geben dieſePenfio: Rationen und Portionen, welche fie ſie auch in Geld em

nen immerhin verloren. Unteroffigiere und Soldaten erhalten bei

pfangen können. V. Medicinaldepartement .

Uuflöſung der Regimenter während der noch übrigen Zeit ihres En : gagements ?/; ihres Soldes, mit Befugniß ſolchen in der Schweiz zu verzehren. Şinſichtlich der Penſionen finden für fie gleiche Bers

Der Zuſtand dieſes Departements , wie er von den Engländern vorgefunden wurde, wird als ganz erbárm lich geſchildert, To daß es faſt unglaublich iſt, wie Eis gennut, Habſucht, Unwiſſenheit, Faulbeitundunmenſch lichkeit ſich unter den Augen einer europäiſchen Regierung: im 18. Jahrhundert ſodie Hand reichen fonnten, um ſich von dem Unglüce der Vaterlandsvertheidiger zu nähren. Die Details darüber , welche der Verf. gibt, ſind indeſſen

bältniſſe wie für die Offiziere ſtatt .Diejenigen Dffiziere, weldein niederländiſchen Militärdienft übertreten wollen , müffen fich einer Specialprüfung unterwerfen, und wenn ſie dieſelbe beſtanden , wers Beibehaltung ihres Ranges und nach ihrerUnciennetät Den fie unter dafür Schweizerdienſte 29. wirb ib: 1829 eingereidt werden ,dieZeitihres nen angerednet. Unteroffiziere und Soldaten könnenauf ähnlide art in die Nationafarmee übergeben, und die Etats derer, welche dießbegehren, müſſen bis zum 1. Sept. 1829eingereicht werden.

und unteröffigiere, welche ſtaitber ihnen bewilligten fucs OffigtereZahlungen zu umſtändlich und zu wenig intereſſant, um Náberes ceſtiden eine einmalige Summe zu erhalten vorziehen davon mitzutheilen.

würden, können ihren ganzen Gehalt für drei Jahre auf einmal

erhalten, gegen Berzichtleiſtung auf jede weitere Anſprüche. Eben so können unteroffiziere und Soldaten unter gleißartiger Berzicht

Militar

Chronik.

leiſtung die Hälfte ihres ſucceſſiv zu beziehenden ? , Soldes auf einmal erhalten . Für die Seimreiſe werden die Reiſekoften den

Niederlande u. Schweiz. (Schluß. ) II. Schreiben vom heimlehrenden Militärs reglementmäßig brzahle; fie bebaiten ihre Zuverläſſig iſt alles, 10. Juli. „ Der königl. niederländiſche Seſandte, ør. 0. Meinhold, Kleidung, die Waffen bleiben dem Staate. hat vor etlichen Tagen nun ſeine gleichlautende Eröffnungen an die was bei ſolcher Lizenzirung verlangt und erwartet werden tonnte, einzelnen Cantone, welche am capitulirten Militärbienfte theilnehs nicht nur gerecht , ſondern auch mild und zum Theil großmüthig men ( es find ihrer 16 ), mittelft Zuſchriften und einer Note, die von dir niederländiſchen Regierung bargeboten worden. Die dienſt aus Zürich vom 1. Tuli datirt ſind, erlaffen. Die Zuſchriften beragen ruſtigen perrſchaften nun aber wenden von allen Seiten ihre Blids weſentlich : Ge. Maj. der König wären fortgekend von großer uch nach dem , Soldaten verlangenden Neapel. Spon hat am 7. Juli

tung für die ſchweizeriſche Nation und für ihre Regierungen erfügt; der ſouveräne Rath don Bern mit Stimmenmehrheit beſmloſſen , ſie hätten ſich nicht minder der ftrengen Diſciplin ihrer Sruppen l der Stand Bern wolle mit Neapel eine Capitulation unterhandeln . Redigirt unter Berantwortridkeit der Bertagsbandrung : C. 2. £ pote in Darmpadt, und in defien offizin gedrudt.

Nr . 66 .

BU

Samstag , 16. Auguſt 1828 .

S

Allgemeine Militar - Zeitung. das beſte Mittel darboten , Musketenfeuer anzuwenden und Ausfälle zu machen , ſo dadite man nicht daran, ſie ( Fortretung. ) im Allgemeinen anders anzuordnen, als nach der Form Jeder der Annäherungsgånge, durch welche man der rückwårts gelegenen Werke, Weil indeſſen im Au . gegen eine Feſtung vorging , hieß bis zum Jahr 1673 gemeinen ein feſter plaß am Herzen verwundet iſt, Tos

Ueber Fortification.

eine Attafe. Dieſe Attafert beſtanden nur in einer Art bald man Breſche gelegt hat, ſo mußte es eine der erſten

von ſchlangenförmigen Ziczacs, erbaut und pertheidigt Sorgen ſein , ſo viele sanonen als inéglich gegen die durch Truppen, welche am Anfange der Trancheen las eine Breſche bewerfſtelligenden Mittel, gegen den Gras

gerten oder poſtirt waren. *) Je mehr ſich dieſe Attafen benübergang und gegen die Sturmcolonnen zu erhalten . dem Plaže náhorten, deſto mebr hatten ſie von Ausfál- Dieß war auch wirklich, vom Urſprunge der Fortificas len zu leiden ; denn je mehr fie vorrúdten, einen deſto tionsſyſteme an , die Idee, welche die Ingenieure bes fürzeren Weg hatte der Belagerte bis zur Lete der Trans) berrſcht zu haben ſcheint. cheen und deſto mebr fonnte er durd, das Feuer ſeiner

Die Erfinder vieler Syſteme glaubten in der Vers

måtte geſchikt werden. Dagegen hatte der Belagerer bindung gewiſſer beſtimmter Winkel ganz merkwürdige zur Bekämpfung der Ausfade einen deſto größeren Weg. Bortheile zu finden. Pagan bewies ihre Ungiltigkeit žurůd zu legen , und ſah ſich deſto mehr dein feindliden und zeigte , daß, wenn man Feuer ausgeſeßt, je mehr ſeine Arbeiten vorrückten . wegen der Leichtigkeit, mit der Hiernach erſchienen , von der Erfindung des Schieß. werden konnten, nicht weniger pulvers bis zum Jahr 1673 , die Ausfälle als das na ihre Größe über dieſe Anzahl

den flankirten Winfeln, ſie ſonſt in Breſche gelegt als 60 Orad geben könne, Grad dagegen nur von

túrlichſte und wirkſamſte Vertheidigungsmittel ; mithin der Große und Form des zu umgebenden Terrains ab,

mußte der Gedanke, dieſe Bertheidigungsart zu erleich bånge , und daß man nur die flankirenden Winkel als tern, einer der erſten ſein, welche die Ingenieure beſdiff beſtimmt betraditen dürfe. Niftsſagende Streitigkeiten tigten . Auch haben die Ingenieure bald die bereits eina erhoben ſich úber die mehr oder minder große Deffnung

geführten Corridor's jenſeits des Grabens erweitert, dieſer Winfel. Man hat ſeit langer Zeit geſehen , daß, damit ſie für die zum Ausfall:beſtimmten Truppen zu welchem Syſteme man auch in dem Trace .der Revetes

geräumigen Verſammlungsplåßen dienen konnten , und wents ftanfirender linjen gefolgt rei, die Richtung der von denen aus das : Debouchiren leicht und den Trans Feuerlinie der Bruſtwehr immer ſogeführt werden kann, dheen möglich nahe zu bewerkſtelligen war. Auf dieſe daß die rechtwinfelig auf die flanfirenden und flanfirte:

Árt ſind aus den Corridor's oder Contreſcarpen bedeckte Welle placirten Soldaten ſich gut vertheidigen und dabei Wege entſtanden. Deſhalb hat man die Umgebung einander nicht treffen . des Hauptumfanges und der detachirten Werfe

In der Abſicht, das Kanonenfeuer gegen die Breſch

mit einem bed.eďten Wege als Hauptgrundſaß und Contrebatterieen , ſo wie gegen die Sturmcolonnen

wendung derder Kanonen urch didiee AnAnwendung DDurch

der Belagerer ſo viel als möglich zu vermehren , erbadyte

.

genöthigt, die man kaſemattenfeuer unter den Bruſtwehren ver Flans

Enceinten aus Erde zu erbauert, vergrößerte man auch ten ; allein da dieſe Art von Batterieen größtentheils

die ſie flanfirenden Thürme und machte Baſtione dars unbequem und durch die Contrebatterieeu ídnell zum aus. Das Trace mit Baſtionen , welches man deßhalb Stillſchweigen gebracht waren , ſo erſezten Einige, und auch das baſtionirte nennt , war das einzige, welches beſonders Pagan, die Kaſematten durch mehrere Bruſts alle Puncte des Umfanges von der Höhe der Wålle wehr - Etagen , wodurch zugleich die ſogenannten Orillons 2

aus zu flantiren geſtattet; man ſuchte es deſhalb auch erhalten wurden , auf denen die Ranonen nid )t befimpft

überallcanzuwenden, wo man es für möglich bieft. Dá die bededten Wege , wie auch das Trace ſein mochte, *) Der Verfaſſer führt hier in einer Anmerkung eine Reihe von

werden konnten. Men glaubte auch in den Saillants der, einem Baſtion für Seite gelegenen Raveline, Stel len für Kanonen zu finden , welche gleichfalls gegen die Contrebatterieen beſtimmt waren, und hierin liegt der

Belagerungen vergrößern . Es war, mitſolchen Utraten aus der Mitte des 17,.Jahr- Grund zu derIdee,dieſeRavelinezu hunderts an . ,

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vorzüglid) in den erſten Zeiten, ein großer Vortheil für dieſer Epoche immer unglücklich, ausfallend für die Bes

den Belagerten ,, wenn er ſeinen Feind nothigen konnte, lagerer, batten in den Linien vor Candia im Allgemeinen eine große Anzahl von Kanonen in ſeinen Parks vers fein vortheilhaftes Reſultat fir die Belagerten , weil, einigen zu nufen;; da man nundieſen Zweck durch Ver: wenn ſie in die linien cindrangen, es ihnen ſchwer fiel,, mehrung der dem Belagerer entgegenzuſetzenden Ges wieder beraus zu fommen . “) Die Begebenheiten dieſer ſchütze erreichte, ſo wurde im Allgemeinen zwiſchen je Belagerung, die ganz Europa beſchafftigte, foniiten nicht

zwei Baſtionen ein Ravelin angelegt, dem inan ſpåter ermangeln , die Aufinerkſamkeit Vauban's auf ſich zu den Namen Halbmond gab.

zieben ; aud (d)opfte er vielleicht hier die Idee zu der Die Form und der Gang der Attafen , wie ſie vor Ungrifiomethode, mit der er im I. 1673 vor Maſtricht

1673 ſtattfanden , haben alſo die Ingenieure auf die den erſten Verſuch machte . Nady dieſer Methode follen

Zuſammenſetzung der Enceinten mit, nach den Haupt- die Trancheen convergirend nad, dem Prase dirigirt und,

grundſätzen gehörig von einander entfernten Baſtionen, wie es Vauban bereits geſchrt batte , durch eine Reihe Po wie auf einen Halbmond vor jeder Curtine geführt. von parallelen Waffenplisen mit einander verbunden Da der , zwiſden zwei unmittelbar neben einander lies werden. Die erſte Parallele umfaßt alle Werfe, deren

genden Baſtionsſpißen liegende Theil eines Umfanges Feuer auf die Trancheen wirfen kann , welche bis zum die Eigenſchaft hat, ſeiner eigenen Vertheidigung zu ges Couronnement des bedeckten Weges fiihren ; ſie fann

nügen , und da er als iſolirt angeſehen werden kann, To alſo eine zahlreiche Wadie aufnehinen und iſt von dem betrachtete man ihn als die Einheit , auf welche man plaße entfernt genug, um ihre Fliigel an das lager die Enceinten beziehen fónne, und gab ihm den Namen lehnen und von daher unterſtiet werden zu fónnen. Fortificationsfront. Die anderen, vorwärts liegenden Parallelen haben uns Sobald man zur Zuſammenſeßung der Fortificas gefähr die fage , wie ſie Vauban in ſeiner erſten Abs tionsfronten Werke vor einander legte, mußte man auch handlung angibt ; fie follen aber deſto fürzer ſein , ie daran denfen, gleichzeitiges Feuer von ihnen zu erhalten, mehr ſie rich dem Plate nibern , damit ihre Flügel, durd und wenn dieß nicht möglich war, fühlte man, daß jedes die rúcwårts gelegene linie vertheidigt und unterſtúgt Werk in Beziehung auf das vor ihm liegende defilirt werden können . ,, Die Parallelen baben , ſagt Vauban, ſein müſſe , weil der Belagerer fich in legterem feſtſeßen die befondere und ſehr ſchårbare Eigenſchaft, die Aus:

konnte. "Man mußte daher die Werke ſo einrichten , daß fiille zu verhindern, oder ſie wenigſtens urnúß zu mas ſie einer oder der anderen dieſer Forderungen entſprachen, und uns in den Stand zu feßen, der Eroberung chen . Diejenige Anordnung der Werke, welche aus der des bedeckten Weges gewiß zu ſein . Befriedigung einer oder der anderen dieſer Bedingungen

Zufolge dieſer Eigenſchaft gibt die Angriffemethode,

hervorgegangen iſt, und vermoge welcher allgemein das růckwärts gelegene Werf hoher , als das vorliegende ſein muß, nennt man Commandement, Beherrſchung der Werke. Auf dieſe Weiſe wurde als Hauptgrundſaß an

welche man die Methode der Parallelen nennen kann, dem Belagerer das Mittel, die Grete des Glacis uns Fehlbar, in furzer Zeit, und ſo zu ſagen, auf einen bes ſtimmten Tag zu erreichen . Da man vorher zu dieſem

1

genommen , daß die Fortificationswerke ,a us Puncte des Ängriffes nur nad) langer Zeit und nachdem Benen eine Enceinte beſteht, ein gewiſſes com- man die Garniſon an Kräften und Munition erſchöpft mandement über einander haben müſſen .

batte , gelangen konnte , ſo brachte die Art der Wegs

Vauban hatte bemerkt, daß er in den Belagerungen , nahme, deren Sicherheit der Belagerer nun erworben welche er vor dem Kriege von 1672 führte, die Arbeiten hatte, eine Revolution in der Vertheidigung bervor, båtte leichter ausführen können, wenn er , wie im Jahr welche ganz zu ihrem Nachtheil erſchien . 1667 por lille , die Attafen durch logements vereinigt

( Fortſegung folgt. )

* båtte, in denen Wachen untergebracht werden und die zu Emplacements für Batterieen dienen fonnten. Auch lehrte er in ſeiner, im Jahr 1669 verfaßten Abhandlung ůber den Angriff . daß man die , ganz wie vor ſeiner Zeit vorzutreibenden divergirenden Trancheen von einer

Die Recrutirung im Rdnigreich Dånemark. Das ſtehende Heer und die Verſtärkungsbataillone

Diſtanz zur anderen wieder durch das verbinden müſſe, in Dånenart **) ergånzen ſich durch was er waffenpla te nannte. Sie find beſtimmt, ſagt er, die Trandeearbeiten zu ſichern uno búrfen am Ende der Irandheen böchſten8 120 , an der Spiße aber hoch ſtens 60 Loifen von

ushebung der

kandesfinder. Doch werden zur Anſtellung als Unters offiziere in der Armee, als Oberconſtabler bei der Artils lerie, ſodann als Spielleute , ſo weit der Eintritt von Freiwilligen für dieſe Klaſſen nicht hinreicht, taugliche

einander entfernt rein , ,,weil der Feind auf jene Subjecte aus Eingeborener oder Ausländern ***) nur aus der Ferne, auf die an der Lete aber aus der angeworben. Nåhe etwas unternehmen kann . “ *) Memoiren Montecuculi's, S. 311, Parffer Uusgabe 0. 1712.

verfaßt den eine Angriff Während wurde, grubendieſe dieAbhandlung Türken vor über Candia Menge li- **) ueber deren Organiſation vergt. Ne:53-55 der 2. M. 3.

nien aus, in die ſie ihre Armee logirten. Jebe Gruppe | ***) Die Unzaht ſolcher Ausländer iſt ſehr in Abnahme. Bufolge einer genauen Aufzählung waren im Jahr 1823 unter den dieſer finien hatte im Ganzen das Anſehen eines Reils ,

Unteroffizieren der Infanterie ' /s, und unter denen der Gava :

deſſen Spige gegen den Plaß gerichtet war; auch un-

lerie '/20 Uusländer . Bei der Urtillerie hingegen befanden ſide nur einige, ſo daß ihre Anzahl nicht in Betracht tommen tann.

terſtügten ſie ſich wechſelſeitig gut. Die Ausfåte, in

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Militårpflicht ( Várnepligten . )

ſtehenden Heere gedient, ſo wird er bis in ſein 32. Jahr

Die Aushebung geſchiebt allein im Bauernſtände "), angenommen.

auf welchem die Militárpflicht in Augemeinen ruht. 3) Der Einſteher in einem Verſtårkungsbataillone Doch fino unter geriſſen Bedingungen die Söhne der darf nicht älter als 30 Jahre ſein ; woraus folgt, daß Müller, Pádyter, Wirthshaushalter, Holzvogte und Poser entweder ein gånzlich Militárfreier oder ein ausges lizeibedienten auf den ſogenannten Ganzetleigutern, ſo wie dienter Unteroffizier oder Spielmann ſein muß . die der Fabricanten, welche auf das Pand' zichen , vom 4) Wenn der Einſteller fein Beſitzer oder Pächter Militárdienſte befreit ; ferner i ) jeder , der eine infa- ciner yufe iſt, ſo hat er folgende Summe für das Stellen inireude Strafe erlitten hat ; 2 ) ieder, der durd) im ſtehenden Heere zu erlegen , nåmlid : als Schleswigs fórperliche Gebrechen ** ) zum Dienſte untauglich iſt; -Holſteiner 16 Rbthlr . an das Chriſtianspflegehaus in 3) die Sóbne eines Bauern, der wenigitens 200 Tonnen Eckernförde; als Dåne 40 Rothlr. an den Fonds des fandes entweder als Eigenthum oder in Pacht beſitzt; landmilitarweſens. Der Lauenburger iſt hiervon befreit. -

- 4) der Dienſtpflichtige, welcher eine gelehrte Schule Für einen Einſteher bei den Verſtårfungsbataillonen

oder ein Militärinſtitut beſucht, wird, ſo langeer rúhm erlegt der Einſteller in Dänemark 25 Röthlr. In den liche Zeugniſſe ſeines Verhaltens einſendet, vorbeigegan- | Herzogthümern fällt dieſe Abgabe weg. gen und iſt ganzlich vom Militárdienſte befreit , weil 5 ) Nur in beſonderen Fåden wird es erlaubt, einen er ein bürgerliches oder Militäramt erhålt. Daſſelbe Einſteher nach dem Eintritte des Militårpflichtigen in gilt aucis für den Dienſtpflichtigen , der ein Seminar das ſtehende Heer ſtellen zu dürfen ; auch iſt in Dånes beſucht bat ; ſo lange er für wenigſtens 6 linder Sdule mark der Einſteber verpflichtet, volle 8 Jahre zu dienen , hålt , wird er überſprungen ; erhält er aber ein feites wie lange auch der Einſteller ſchon gedient haben mag ; Schullehrer- oder Kuſteramt, wird er gånzlich aus der in den Herzogthümern aber braucht der Einſteher nur Militárrolle ausgeſtrichen ; — 5 ) diejenigen , welche von die Dienſtzeit des Einſtellers auszudienen . der Veterinarſchule mit der Erlaubniß zu practiciren 6) In Dänemark ruht keine weitere Verantwortlich entlaſſen ſind ; - 6 ) der einzige Soon eines 60 jáhris feit auf dem Einſteller , ſobald der Einſteher bei dein gen Hufners oder einer feiner Sohne, wenn nicht durch Regiment angefommen , und dort in den Dienſt auf: außerordentliche Fälle Mangel an Ergánzungsmanns genommen iſt; in den Herzogthümern iſt hingegen der ſchaft eintritt. -7) Jeder, der erweißlichermaßen zur Einſteller die ganze Dienſtzeit hindurch für ſeinen Eins .

Zufriedenheit ſeiner Vorgeſetzten, 15 Jahre den Geſchaffſteher verantwortlich , im Fall er deſertiren ſollte. ten eines Kirchſpielvogtes und Pagmanns ***) vorges 7) Der Einſteller eines Mannes bei den Verſtårs ftandeu bat, erhält während des Friedens einen Sohn fungsbataillonen muß für ſeinen Einſteher Sicherheit

oder im Mangel deſſelben einen Verwandten vom Mis leiſten, daß er ſich im Falle der Einberufung einſtelle. litårdienſte befreit. -- 8) Die Kiritſpielvogte und lag: A us hebung der Mannſchaft. månner ſind vom Dienſte bei den Verſtärkungsbatails 1) Zumſt eben den Heere. Das ſtehende Heer lonen befreit. 9 ) So weit möglid) ſind ferner vom

Dienſte bei den Verſtärkungsbataillonen befreit: die wird jährlich mit einem Achtel ſeiner Stårke ergänzt, vorzugsweiſe 22 jährigen Militårpflichtigen , ſo 24jährige genommen Söhne, welche zur Ernährung ihrerAelternoder Fami: wozu werden , welche wieeinzelne 23 u . die lien zu Hauſe nothig ſind, ſo wie alle Häusler (Huis: aus einer oder der anderen Urſache (3. B. wegen mans månd ), welche mit eigenen Pferden ihreLändereien, gelndenMaßes )in ihrem 22. Jahreüberſprungen wors doch wenigſtens 15 Tonnen Landes betreiben. Stellvertretung .

den ſind. Betrågt die Anzahl derſelben mehr als vers langt worden iſt, ſo entſcheidet das loos ; iſt ſie kleiner,

Jebem Militárpflichtigen iſt es erlaubt, bei der Sef- fo wird die fehlende Zahl aus den 21 und 20 jährigen fion ( bei der jährlidien Aushebung 2c. ) einen Stellvers Militärpflichtigen *) genommen. treter oder Einſteher zu ſtellen ; wobei übrigens fols Der foldergeſtalt ausgehobene Recrut dient 8 Jahre bei dem ſtehenden Heere, dod ſo, daß er während des gende Hauptregeln gelten : 1) Der Einſteher muß ein Eingeborener und ein in Friedens nur die beiden erſten Jahre fortwährend im

jeber Rúdſidit waffenfähiger Mann ſein, auch die vors Dienſte bleibt, die vier folgenden aber nur auf 28 Tage geſchriebene Größe haben.

zur Erercirzeit , und die beiden leßten Jahre gar nicht

2 ) Zum Einſteher eignet ſich jeder ausgediente Unter- einberufen wird. Hiervon machen Ausnahmen: a) nie offizier , Spielmann oder Soldat des ſtehenden Heeres, Leibwache zu Pferde, in welcher der Ausgebobene nur

so wie jeder Militárfreie; doch muß auf jeden Fall der 6 Jahre dient, aber während dieſer Zeit beſtändig zum Einſteber ſich zur ganzen Dienſtzeit des Einſtellers Dienſte bleibt; b ) die leibwache zu Fuß , bei welcher

verpflichten , und legterer demungeachtet in die Verſtår 3

der Ausgehobene in der Regel die 6 erſten Jahre ſeiner

kungsbataillone eintreten. Er darf, ohne höhere Erlaubs 8 jährigen Dienſtzeit im Dienſte zubringt ; c) die Artils niß , nicht ålter als 28 Jahre ſein ; hat er aber idyon im lerie, růdſichtlid ihrer Oberconſtavie. 2 ) Zu den Verſtårkungsbatailioñéïi. Die

*) Durch die Verordnung vom 20. Juni 1788 wurde die Cons Mannſchaft der feibwade zu Pferde iſt nach Zurüd fcription in Dänemart eingeführt. **) Jeder , der überführt wird , ſich ſelbſt verſtūmmelt zu haben, wird mit 6 Jahren Zuchthausarbeit beſtraft. *** ) Die Functionen der Lagmanner werden unten erörtert werden

* ) Die Repartitionsliſten der lebter 6 Jahre zeigen , daß die Uushebungemaſſe der 22 jährigen Mannſchaft den Bedarf der Urmee um mehr als ein Drittel überſteigt.

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Yegung ihrer 6 Dienſtjahre gånt 3'lidh vom weiterert der Mittelſtabsperſonen , die Guiden zweiter Klaſſe haben den

Kriegsdienſte befreit. Die der Leibwache zu Fuß verbleibt Rang der Feldwebel uno Wachtmeiſter. Baiern. Die Vortheile , welche das neue Offiziers : Pens nach Zurücklegung ihrer 8 Dienſtjahre nodi 2 Jahre en zuſichert, reserve, wird aber während dieſer Zeit nur in Kriegs. fionsreglement (1. Nr. 9 der 1.M.3.von 1826 ) rten Offis 1

ſind bis jeßt nur den, ſeit dem 1. October 1818 penſioni

zeiten einberufen .

zieren zu Theil geworden , während die früher penſionirten noch

Die Mannſchaft der Artillerie , Infanterie und der jahres vier Jägercorps geht nach Verlaufe des 8. Dienſt bei dem ſtehenden Heere zu den Verſtårfungsbataillonen ihrer Waffe und zwar derjenigen Regimenter und Corps

die älteren , weit geringeren Penſionen beziehen. Dieß veranlaßté den Ubgeordneten Freiherrn von Clofen, bei der Kammer der Abgeordneten einen Antrag auf Gleichſtellung der legteren mit den, feit October 1818 penſionirten Offizieren zu ftellen . Der Auschus

über , beiwelchen ſie gedient haben .

trat zwar aus finanziellen Rückſichren dem Untrage nicht bei ; bei der am 1. Auguſt in der Kanımer ſtattgefundenin Beraihung wurde

Da die Cavalerie feine Verſtårfungsescadronen hat, jedoch der Antrag vielfach unterſtütr. Der Ubg . von Olofen ſo werden die ausgedienten Cavaleriſten in die Stamm- äußerte: Wenn auch der Auschuß den Untrag nicht begutachtet rolle der Verſtårfungsbataillone desjenigen Regiments 2c. habe, ſo hoffe er doch von der royalen Gaſinnuna, dem Patriotis:

eingetragen , in deſſen Diſtrict ſie ſich aufhalten , doch mus und der hoben íchtung der Kammer für die Vertheidiger des

ohne bei einem ſolchen Bataillon in Nummer zu kom- Vaterlandes, daß fie denſelbenllenannehmenten werde ; denn hiir hövere , als die finanzie Nürtlich entfcheiden .es müßten Der -

men, ſondern nur um im Falle eines eintretenden Kries zweite Präſident H ä сk er zeiate , daß das Mißverhältniß in den Penſionen der Offiziere lediglich in dem Mangel an Mitteln gele: ibel /

ges Außer dispondem werden zu ſeinfür . dieſe Bataillone aubgehoben :

gen habe. Die ganze baieriſche Nation ekinne die Verdienſte der armee an , und ſei ihr Dankbarkeit duidig ; allein die Penſions:

ffe ſei hier nidt das geeignete Mittel, da fie durda a ) die militårpflichtige Mannſchaft von 26 Jahren, X.nortifatíonska vom Jahr 1825 geſchloſſen und über aúe Seimſále

welche wegen mangelnden Maßes bis in ihr24. Jahr 0a8 Geſell vorbeigegangen worden iſt, und wenigſtens 61 Zoll mißt ; bereits disponirt lei. Indeffen die Sache dürfe nicht beruben ; er b) die Mannſchaft, welche zwiſchen 26 und 36 Jahren alt iſt, und durch Freilooſe dem Dienſte bei dein en gen , dieiſt ;bisher ihren Aeltern als c )dendle 26 jährig entgan Heere ſtehen Stúße gedient haben ; doch werden dieſe in Dänemart nicht in Nummer geſett, ſondern nur in Kriegsfåten eit dieſer Mannſchaft iſt auf 8 Jahre feſteinberu Dienſtz . Diefen

beantrage daher, ſie der Gnade Sr. Maj. des Königs zu empfih: len, damit aus difponiblen Militärftiſtungen für die binadhtheiligten Penſioniſten geſorgt werde. – Dir Ubg. Graf Benzel : Sternau : Diefe Sáuld für vergoſſene Blut muffe ſogirida bijahit und nidi auf das Papier hingewieſen werden.

Es (praden noch viele

andere Angeordnete, weldetheiiß dem Abg. von Glofin, theils dem Präſidenten Häcker beiſtimmten . - Bei der Abſtimmung fiel ber Beich !uß d ? e rammer dahin aus, daß der Wotrag . angenommen und Ses Maj. der König gebeten werden solle, die Gleitſtellung aus den Eriparniſſen am Budget bewirken zu laſſen. Die Kammer der Reidas:

gefeßt, doch wird ſie im Augemeinen während des Fries rathetrat dieſem Berdytuffe bei, jedochmit der Modification, daß die l auf 70 Tage einberufen , um pens ein-Diſtricten für allemazunadſt in dennur ihren gelegenen Garniſonen die Erercirſdule durchzugehen , worauf lie nach ihrer Heimath beurlaubt, und gleich der übrigen Mannſdaft rkungeuten one behand eltemwird der Zu Verſtä bataill . ige , die 20jähr außerd werden Spiell

Gleidſt llung bios aus den Erſparniſſen der Urmee zu bewirken ſei, womit ſich nadher dieKammer der Übgeordn . einverſtanden erklärte. Norwegen . Die Staatszeitung berichtet eine, von Sr. Mas

ieſtät untern 24. Iuni im normegiſchen Beere verordnete bedeutende Promotion. Generallieutenant Urenfeldt , commandirinder General der Chriſtianſandſd ;en Fußbrigads und Commandant in

unter dem Maße ſind, ausgehoben , in den nächſtenBars Chriſtiansand, iſt zum General, die Oberften sealtenbornund Mann & badh zu Gineralmajoren , ciſterer zugleich zum General:

niſonen unterrichtet, und dann nicht weiter in Friedenss adjutanten der Armee und Chefdes Generalſtabs, und die Oberſten Widing , Seilhau und Spö r cť zu Gineraladjutantin ernannt. zeiten einberufen .

Generalieutenant Stabell wurde von der Leitung der General :

igevekla ſſe.in einem der Tojutantsaed äfftebei derArmee mit Brzeugung des königl. Wohl pflicht meine 8 Jahre der Militár Nachdem Allge Reſer

. bewieſenen Gifer entbunden Verſtårfungsbataillone gedient hat, geht er zur allgemeit gefallens tiber den, ven ihm darin nzen, tage um 4. Juli , am Geburts

Sr. R. H. des Kronpri

nen Reſerveklaſſe úber, in welcher er bis zu ſeinem 45. wurde während der Parade von der Fiſiung Waerhuus ('an dem Jahre bleibt ; alsdann aber verläßt er, mit Ausnahme einen Ende der Stadt Coriſtiania gelegen ) falutirt, und am Mit:

derjenigen, welche in einer Entfernung von 2 Meilen an den Seeküſten wohnen, gånzſich den Kriegsdienſt, wohingegen letztere noch verpflichtet ſind , bis in ihr

tage war croßes Diner bel Sr. Maj, dem Könia. Nad der Tafel

begabinGriftiania garuifonirende Iruppen nebſt 32 Feldgeſ , wo chüfen und libe das während dem Aufenthalt Gr.Maj.daſelbſt ſtationirte Halling : dalſd ? Corps, fammt zwei dahin gezogenen nationalen Musketier : corps , dem Smaatebníchen und Rommerigíden , wiche auf Etterſtad in lajfer liegen , inter den Befehle des, Generalieuti nants Stabell

50. Sahr in der Kujienmiliz zu dienen. ( Fortſegung folgt. )

ein großes M anöver ausführten . Am 12. Juli marſchirten die Truppen , welche während des Aufenthalie Sr. Majeſtät theils in Orriftiania garniſonirt, theils im Lager zu Ertifiad gelegen haben , wieder zu ihren reſp . Garniſonen ab,

Militär - Chr o'n i k.

zog das H. Benenn Der (Bioſher S. der haben Se. . Um metri 26. Juni Baben e trigono ung miti: biebezig che Bureau, unter Preußen . Zu dem großen Campement des 5. u. 6. Armees täriſch : topograpbiſches Bureau " der Generaledjutantur corps in der Ebene dis 3obtenberges iſt Ulles vorbereitet . Die Zelte zugetheiſt , und dem Major und Flügeladjutanten von Zech die für dde lager ſind angefertigt und für die Verpflegung der Truppen ſpizielle leitung dertilben übertragen. Das militäri'ch : topogra: ilt hinteid ; end geſorgt. Den 18. Lug . rück, it ſeibige in das lager ein ; .

phiſche Bureau beſteht auß 1 Capitain , 3 Guiden erſter Kialie, 4 Guiden zibeiter Klaſſe, und 3 von den Reaimentern commandir:

ten Unteroffizisren . Die Guiden erſter Klaſſe tragen das Poriepee

den 1. 2. u. 3. Sept. hat das 5. Urmieccorps beilieanig , den 4. 5. 4.6. das 6. Urmercorpå bei Kapódorf und Domanje Revue ; den 8. u. 9. irerden die großen Manövers ausgeführt , Noble in Tarintadt , und in deſſen Offijin gedrudt.

Mittwoch ,

Nir. 67 .

20. Auguſt 1828 . 1

SUD

2

Ra g

BE3

193911133

Allgemeine Militár - Zeitung. ueber Fortification. ( Fortſegung. )

einzigen find , die dem Unterrichte in den Genieſchulen zur Baſis dienen , haben jedoch den Abſidyten ihrer Ers

finder "nicht volfommen genügt ; denn wenn das vervolls

Um ber Vertheidigung das wieder zu erſetzen , was kommnete Vaubanſhe und das Cormontaigneſche Syſtem fie "Durch die Méthode der Parallelen eingebůßt hatte, die Schritt vor Schritt vorgehenden Belagerer nöthigen , ſcheint ſich den Ingenieuren die Idee zuerſt dargeſtellt zu haben , daß man den Befeſtigungen Tracee's geben müſſe, durch welche der Belagerer genothigt werde, feine Batterieen , die Breſchen und die Sterme mit mehr

erſt die Halbmonde und Baſtione (Contregarden ) des einen und blos die Halbmonde des anderen Syſtems wegzunehmen , ehe ſie den Hauptwal angreifen können ; ſo kann man doch zu gleidher Zeit Breſche in dieſe Werfe

Schwierigkeiten und mehreremal nat) cinander zu be- legen und durch ihre Grabenöffnungen den Hauptwall werkſtelligen. In dieſer Abſidyt entwarf Vauban ſein Syſtem mit baſtionirten Zhůrmen, mit dem er 1684 zu Landau den Verſud, machte , und das er 1687 bei Befort, ſo wie 1698 bei Neubreiſach vervollfommnete.

offnen ; woraus hervorgeht, daß der Hauptwall wegen der darin befindlichen Breſche, ſtreng genommen , in dem nämlichen Augenblick inſultirt werden kann , in welchem die Halbmonde fallen múffen. Man kann daber nicht

Dieſes Tracee Tod den Belagerer nothigen, zwei Bela: ragen, daß die Syſteme Vauban's und Cormontaigne's gerungen vorzunehmen, 8. h. er ſoll den Hauptwal erſt angreifen können , wenn er eine durch detadhirte Werfe gebildete Art von Enceinte weggenonimen bat. Nachdem Cormontaigne, der ausgezeichnetſte Schüler Vauban's, deſſen Syſtem mit baſtionirten Thürmen unterſucht hatte,

Dispoſitionen darbieten, welche durchaus mehrere Belas gerungen nothwendig machen . Seit Vauban und Cormontaigne find ſchon eine

Menge Mittel zur Schließung eben erwähnter Grabens offnungen vorgeſchlagen worden, indeſſen ohne vollfoms

bielt er dafür, daß die von Vauban dabei beabſichtigten menen Erfolg . Unter allen dieſen Mitteln kennen wir Vortheile mit einer geringeren Entwidelung der Revete, nur zwei, welche und eine náhere Erwähnung zu vers ments und folglich mit geringeren Koſten erhalten wer: dienen ſcheinen . 1) Die durch Mouzé bekannt gemachte

den konnten er beguúgte lid , vor dieFrontendes Idee, jene Deffnungen durch Traverſen zu verſchließen, ' alten Tracee's große Halbmonde von solchen Dimens die ſich an die Rehle der einwärts gebenden Waffenplåge

te

fionen zu legen, daß der Belagerer bet Polygonen von lehnen . Dieſes Mittet hat aber die Unbequemlichkeit, einer großen Anzahl Seiten gendthigt wäre, ſie wegzus die Flankirung des Halbmoudgrabens zu hindern, wos nehmen, ehe er ſeine Arbeiten bis an den Fuß der Baz durd die Belagerung wieder weniger ſchwer gemacht ſtionsbreſchen führen fónne. Auf dieſe Weiſe entſtand wird, welche man vor der gegen den Hauptwall führen

das ſogenannte Cormontaigneſche Syſtem , das in den muß. Indeſſen fann doch unter gewiſſen Rocalverbalts Genieſchuleni gelehrt wird,jedoch mit mehr vorſpringens niffen mit einigem Portheil Anwendungdavon gemacht den Halbmonden , um dadurch den Belagerer zu ndthigen, werden. 2 Das bei Aleſſandria ausgeführte Tracee.*) aud bei Polygonen obin mittlerer Ordbe zwei Belager Aber dieſes Tracee fóſt "blos einen Theil der Frage, rungen zu unternehmen. Wir glauben im Borbeigehen denn vor dem Glacis liegende Halbmonde ſind nur füs bemerken zu müſſen, daß, nach den Gründen , welche die "netten vor den Curtinen, und obgleich ſie den Belagerer in den Schulen zugelaſſene Mobification beſtimmt haben , zu ihrer Wegnahme vor Errichtung der Breſchbatterieen die Halbmonde den ihnen beigelegten wichtigen Zweck gegen den Hauptwall nothigen , obgleich ferner bas durch

vor den Fronten der Polygone von wenig Setten nicht ſie beðingte Tracee ebenſo viel Tage zur Belagerung erfüllen und noch weniger, wenn ſie vor iſolirtenFron verlangt , als man bedarf, um methodiſch an die Breſche 10 : 1751.33 12 10 det Gormontaigneſchen Baſtione. zu gelanget , ** ) ſo - bas Die Syſteme Vauban's und Cormontaigne's, welche * ). Die Idee diefes Bracre's ift alt. Der General Chaſſeloup ſagt, daß er es 1791 u . 1793 vorgeſchlagen habe, ( Essai sur quelques für die beſten von allen bekannten gelten, * ) weil ſie die

ten liegen.

parties de l'artilleric et des fortifications.)

* ) Mandar theilt in ſeiner Architecture des forteresses 120 Cya ** ) Mittelft der Rechnungen Cormontaigne'o iſtes leicht, den Calcul fteme mit . zur Beſtimmung der Berthes betachinter Pieçen und eine Front

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ben ſie dagegen folgende Nachtheile, welche die Halbs | die Meinung unterlegen, daß eine Façe den Ricoſcheta monde des Syſtems von Cormontaigne nicht baben : Ichúffen entzogen fei , wenn ihre Verlångerung in ein a ) Dic Halbmondbreſden kønnen nicht mit dem nåntis vorwärts gelegenes Werk falle , denn in dein Angriffe, chen Nachdruck vertheidigt werden, weil die Halbmonds den er auf ein , nndi ſeinem Syſteme befeſtigtes Sechsed graben feine Communication mit dem Hauptgraben has tracirt , ordnet er in der zweiten Nacht die Errichtung

ben ; b ) die Flanken der Halbmondreduits können auf zweier Ricoſchetbatterieen gegen die Curtine der anges feine Weiſe zur Verzögerung des Ueberganzes über den griffenen Front an , welche finie hinter den zwei Bas Hauptgraben und eben ſo wenig zur Vertheidigung dertionen liegt, in die ibre Verlängerungen fallen und ſich

Breſche bei einem Ueberfalle beitragen. Die Belagerung verlieren. In dem Commentar , welchen Fourcroy zu des Hauptwals bietet daher in dieſen Falle ipentger Cormontaigne's Werfert ſchrieb, ſpridyt er eben ſo wenig

Schwierigkeiten dar, als in dem Syſtem der Genieſchus als Cormontaigne davon, die Baſtionsfacen den Rico ſdhetſdúffen zu entzieben , indem man ihre Verlängerungen len oder Cormontaigne's. Die von Mouze vorgeſchlagenen Mittel und das in die Halbmonde fallen låßt; wirflid, ſagt Fourcroy in Tracee von Aleſſandria ſind daher nicht von der Art, dem 17. Kapitel des Mémorial imprimé pour la for daß ſie allgemein angenommeit werden könntent, tification permanente , pag. 224, édition de 1824 : Dem alten Baſtionårſyſtein iſt von einigen Inges .„ Indem man die gerade linie angreift,, kann man weber nieuren ein anderer Fehler vorgeworfen worden , daß gegen die Curtine, noch gegen die Baſtionsfacen der ans

es nämlich den Ricoſdetſchůſſen 31t ſebr ausgeſetzt ſei, gegriffenen Front Ricoſdetbatterieen anlegen; die Bers

welche Bauban bei den Angriffen in Gebrauch gebracht längerungen dieſer Linien fallen außerhalb der" Drago bat; wir werden indeſſen zeigen, daß man der Wirkung weite oder außerhalb des Angriffes. Das Tracee der Cormontaigneſdien Front iſt baber eben ſo wenig, als das Vaubanſde in der Idee zuſammens Vauban verſuchte bei den Belagerungen von Philippos geſeßt, einige Façen den Ricoſchetſchüſſen zu entziehen. burg und Mannheim im Jahr 1688 die Anwendung die: Der Gebrauch der Parallelen , welche Die Ausfälle wirs

dieſer Schüſſe ſicher eine noch größere Wichtigkeit beis gelegt hat , als der Erfinder ſelbſt.

ſer Sdúffe, und bediente fid ihrer im Jahr 1697 bei der Fungslos machen , und daber die Vertheidigung ihrer

Belagerung von Ath mit dem vollkommenſten Erfolge. ehemaligen Mittel von Dauer berauben , iſt es alſo Neubreiſach wurde im Jahr 1698 nach dem vervollkomm- ganz allein, welcher die Abånderung des erſten Vaubans weten Syſtem von 1684 projectirt, und da feine der Versichen Syſtems veranlaßte und dem Syſteme der Genie. ånderungen die Abſicht hat, die Anwendung der Rico - chulen , das den Belagerer nöthigen ſoll, ſtatt einer fchetſchüſſe zu verhindern, oder ſie zu ſchwåden ; ſo folgt ebemaligen Belagerung, nun mehrere zu machen , den daraus, daß Vauban nicht der Meinung war, mar Eingang verſchaffte . müſſe zur Vervollfommnung der Fortification die bes

Da es demnach Vauban and Cormontaigne find,, wie

kannten Tracee's åndern, um die Ricoſchetſchüſſe zu ver: es bereits weiter oben geſagt wurde, nach welchen die hindern , oder ihre Wirkung einzuſchranken. Er überließ Fortification in den Genieſchulen gelehrt wird, ſo folgt den Belagerten die Sorgfalt, ſich dieſen Schůſen durch daraus , daß die Form der Angriffe, wie ſie ſeit Ans Traverſen zu entziehen, wie er es in dem dritten Theile wendung der Parallelen und des Ricoſchetſchuffes ſich 1

feiner , ' im

Jahr 1706 verfaßten Abhandlung über die

geſtaltet haben , feinen anderen Hauptgrundſaß einges

führt hat , als das Tracee fo zuſammenzufeßen, Vertheidigung vorgeſchrieben hat. Gormontaigne hat in ſeinen Schriften bei der Anlage Daß der Belagerer zu mehreren Belagerungen von Befeſtigungen eine ſolche Benubung des Terrains genothigt wird. Tehr empfohlen , daß die Ricoſchetbatterieen , ſo viel als ( Schluß folgt ) möglich , an' unzugängliche Stellen fallen. Indem er hierauf von ſeinem tracé général le plus parfait, 6.b. von demjenigen mehrerer Fronten in geraber Linie Die Recrutirung im Adnigreich Dänemark. ( Fortſegung. ) ſpricht, worin die Verlängerungen der Baſtionsfaçen in die Halbmonde fallen, ſagt er, daß unter den Vortheis Grd Be. len, die er darin finde, der größte darin beſtehe, es ſo In Rúdſicht auf die Große gilt folgendes Minimum : zu machen , wie er es zu Met bei den Kronwerken Moſel 671 Für beide Reibrachent und Belles Croir gemacht habe , ſo nåmlich , daß der die Kúraffiere 66 " Belagerte rebe, ohne geſehen zu werden , d. b. daß der * Dragoner, fanciers und Huſaren 63"

8.8 Fora

Grabenůbergang vor den Baſtionen von den Flanken und von Gurtinentheilen geſehen werden kann , ohne daß

Artillerie , Infanterie und Fåger

61 ' / " .

Doch wird bei jagdkundigen Leuten eine Ausnahme

Belagerer bekämpft werden fønns demnicht, vonihm Theilekann bieſe Man ten. wie es Bousmard gethan hat, gemacht, indem ſolche miteiner Größe von 60 '/, 300

zu den Jägercorps ausgehoben werden . ohne Halbmond zu machen ; indeſſen iſt wohl zu verſtehen , daß man die Schwierigerit nicht in Unſchlag bringt , welche die Reduits in den ausſpringenden Waffenplägen des Iracee's

Aushebung der Trainfordaten. Für die Recrutirung der Trainconſtabler und der

vonAleſſandriabem Ungreifer verurſachen,weilcéteinefolche Crainkutſcher (zu den Brods, Fourages, Bagagewas Rebuits in dem Traceegibt, wovon Cormontaigne dieangen u. T. w .) gelten außer den aðgemeinen noch folgende griffe gemacht hat.

beſondere Beſtimmungen :

534

533 ‫مام‬

Zur Complettirung der 990 Trainconſtabler der Ar: das Regiment der Krone, Prinz Chriſtian Frederiks In

tillerie, welche zur Befeßung der zwei erſten Linien der fanterieregiment, 098 1te, 2te u . 3te Jütſche Regiment, Batterieen beſtimmt ſind, werden jährlich 75 Mann das Scelándide und Jütfche Jagercorps, das Rafetens

( nåmlich 50 in Dänemark und 25 in Holſtein ),ausge: corps. Ferner ficfert ſie die Mannſchaft, welde bei der hobent , weldies im Laufe von 8 Jahreit einen Stainın

Stuterei iu Friedrichsburg gebraucht wird.

von 600 Soldaten ausmacht. Die dergeſtalt fehlenden Aus der 2ten Harptabtheilung recrutiren : die bors 390 Mann ( 21 - 22 Mann per Batterie ) werden auf ſteiniſche Artilleriebrigade, beide Leibwachen mit ? s bas dem Friedensfuße vacant geführt, im Falle eines Aus: Peibregimeut Miraffiere, das Leibregiment leichter Dras marſches aber aus der Maſſe der zu den Berfirfungs: goner , Prinz Freberit Ferdinando Regiment leichter bataillonen übergegangenen Trainconſtabler genommen . Dragoner, das bolſteiniſche Pancierregiment, das leibs

Zu den Trainfutſchern, welchein Friedenszeiten nicht regiment der Königin , das Fiinſche , Oldenburgiſche, die in ihren 24. Jahre noch nicht die Große von 60/2 " Schleswigſche und fauenburgiſche Jagercorps.

im Dienſte ſind, werden alle diejenigen ausgeſchrieben , Saleswigſche und Holſteiniſche Infanterieregiment, das

erreicht haben ; ferner diejenigen, welche wegen irgend Hierbei iſt noch zu bemerken : eines förperlichen Fehlers zu feinem anderen Dienſte a) Die Artillerie,haben die Infanterie, die Jägercorps und Recrutirungos tauglich ſind, und unter dieſen vorzugsweiſe diejenigen , das Rafetencorps ihre beſtimmte welche nicht durch eidliche Zeugen beweiſen fónnen , daß diſtricte. ſie ohne vorſåglide Schuld an ihren Fingern verſtům : b) Die Cavalerie hat mit Ausnahme einiger Regis melt ſind. Nachdem ſie foldergeſtalt 6 Jahre en reserve menter feine ſolche beſtimnite Diſtricte , ſondern man geſtanden haben , treten ſie in die allgemeine Reſerves trågt ſo viel ars möglich dafür Sorge , daß ſie ihre

3

Frafie úbor.

Recruten aus den Diſtricten erhält, welche den Garnis

Eintheilung des Reiches mit Rückſicht auf die fonen ihrer reſp. Regimenter am nächſten liegen. Recrutirung der Armee . Dieſe Eintheilung iſt folgende :

c) Die Recruten für beide leibwaden werden aus allen Diſtricten ausgeboben, und wird nur darauf Růds

a) Das ganze land iſt in zwei Hauptabtheilun

licht genommen , die beſten und ſchönſten leute zu erhalten .

gen eingetheilt, von denen Sceland, Fünen u. Jutland,

d) Die Zrainſoldaten der Armee werden aus allen

mit den zu ihnen gehörenden kleineren Inſeln, die eine, Diſtricten ausgehoben. und die Herzogthümer Schleswig, Holſtein und laus enburg die andere ausmachen .

Recrutirungsbeamten. In Uebereinſtimmung mit der oben angeführten Eints

b ) Dieſe zwei Hauptabtheilungen ſind wiederum in theilung des Landes in zwei beſondere Hauptabtheiluns banómilitar. Diſtricte eingetheilt. Die 1. Hauptab: gen , in landmilitar - Diſtricte uud lagen, ſind folgende, theilung enthält 6 Tolcher Diſtricte, welde der 1te und mit der fortwåhrenden Leitung der Recrutirung beauf 2te Seeländiſche, der Fünſche und der 1te, 2te und 3te tragte Beamten angeſtellt : Jütide Diſtrict benannt ſind. - Die zweite Hauptab: General - Rriegscommiffare, theilung beſteht aus 3 landmilitar - Diſtricten, nimlids : Land , und See -Kriegscommiſfåre, dem 1ten , 2ten und 3ten Schleswig - Holſteiniſchen Di: ſtrict. Zu leßterem gehört aus der Lauenburgiſche

Seſſionsdiſtrict, welcher wiederum vier Unterabtheis hat. dieſe lungen c) Die,

lagvorſteher 1, und

fagmånner . 1 ) fagmanner. In einer jeden fage wird ein må

Diſtricte ausmachenden Aemter, fand Lagmann ernannt, dem es obliegt, ſtets von aller milis

ſeiner Lagennten gehört, in Kenntniß zu Mannfdaft, ſogena ſein , ſo wie die ſchaften , Grafſchaften und Güter ſind endlich in lagen tårpflichtigen auchzuden fagés ( Gelagen ), auf dåniſch genannt, eingetheilt, welcheinDånemart aus Lågder einem oderaus zweiKirds! | zettel zu führen, auf welchemeinjeder in der fage Geborene gleich nach ſeiner Geburt aufgeführt, und ſpielen , in den Herzogthümern aber nur aus einzelnen liebe mit ihm eingetretene Veränderung aufsgenaueſte Dörfern oder aus 4 bis6 , bódsſtens8 Hufen, mit den verzeichnet wird. Er empfängtdie Anzeige von einer dazu gehörenden Häuslern ( Huusmänd ) und Einliegern jeden Drtoperänderung in der rage und ertheilt einem ( Indſidder ) beſtehen . Bertheilung der Aushebung über das

Jeden, der nach einer anderen lage ziehen will, einen

Schein ; endlich präſentirt er die Mannſchaft, welche bei der Landmilitårſeffion erſcheinen ſoll, bei welchein Das Verhältniß der Bevdiferung zwiſchen beiden Geſchaffte er ſowohl mit dem álteren , als neuen lages Hauptabtheilungen, Dänemark und den Herzogthümern, zettel verſehen iſt. Zu dieſem Amte werden die vernünfs welches ſich ungefähr wie 3 : 2 verhåſt, hat folgende tigſten Hausvåter, entweder Hufner über 28 Jahre, oder gegenwärtig geltende Vertheilung hervorgebracht. Häusler, welche ſelbſt Rornbau treiben, oder in Ermante Aus der iten Hauptabtheilung recrutiren : die dds gelung derſelben Sdhne alter Hufner genommen . Sie . niſche Artilleriebrigade, beide leibwadhen mit %s; das werden der Laubmilitårſeſſion von den lagvorſtebern Jútſche Regiment leichter Dragoner ; das Fünſche Regis vorgeſchlagen, von erſterer" angeſtellt, und verbleiben in ment leichter Dragoner; das Seeländiſche Lancierregis der Regel 3 Fabre in dieſem Geſchaffte, ohne irgend eine ment ; das Schleswigiſche Küraſſierregiment, das Hus andere Vergütung dafür zu erhalten, als daß fie, wie ſarenregiment, das te und Ate Leibregiment zu Fuß, oben geſagt, vom Dienſte in den Verſtärkungsbataillos ganze Reid.

7

536

535

nen befreit ſind ( f. Punct 6 und 7 von der Militär: Der Obercurator der Coloniſten S!! : Rußene, Infoin ; ber om : mandenr deg avgeranderton Siberiſhen Corps urd Generalgouders verpflichtung. Uebrigens )ſchreibt eine Verordnung vor, daß ſie vor neur des weſtlichen Siberiens , Wéljaminow 1.;der Generat: gouverneur von Witebsk, Mohilew , Smolensk und Kaluga, Futſt

Chord anstji; derFinanzminiſter Stantrin ; der Generalacju Anderen im Bauernſtande Achtung genießen und tant allen Graf Samarowskji; der Oberdirector des Pagen : und der Siß haben ſollen . 2) Die lagvorſteher. Der Lagvorſteher wird ents Cadettencorps, Generaladjutant Demidow I.; der Commandant weder aus der Zahl der bedeutendſten Bandbeſiger genoms von St. Petersburg, Generaladjutant Barduelii und der Ehef

men, oder reine Verrichtungen liegen dem Birfrichter ) des Generalſtabs Sc. I. §. des Cefarerrito , Graf Furuta. Se. Maj. der Kaiſer haben mittoiſt

gnädigſtın Refcripts ivom

oder dem Hardesvogt ob ; nur in einigen Diſtricten wird 7. Juli den Sencralinſpecter des Medicinalwefens die Armee, Gt: dei lagweſen vom Amtsverwalter vorgeſtanden. In den beimenrath Baron:t Wyllie, zur Bezeidnung Jöreó Wohimol Herzogthümern Holſtein und Lauenburg dahingegen gesieng für ſeine vicljährige und nütliche Dienſte, und für die aus: ſchiehtdieß von den Amts- oder Kloſterbeamten , und in gezeichnete Ordnung im Kriece - Medicinalweſen , beſonders aber für den adeligen Diſtricten von dem Juſtitiarius des Gutes bie hodiſt thätige øülfe, die derfelbe im gegenwärtigen Kriede den Feide der Ehre verwundeten Kriegern erwiesen hat, tapferen auf dem

oder von dem Beſiker deſſelben ſelbſt. Vers Nepsenordene zu ernennen geruht. doen of alterander: ditteTagsbefehl zumDurch Geſchaffts: beſtehen in der Aufſicht über die Seine richtungen rom 3. Juni haben Se. Majeſtät den Gens:

führung der Pagmånner , in der Abfaſſung und Unters ralmajor saß ii., Chef der 8. Fußbivifion, zum Lehne feiner gangsliſten , welche in duplo an die land , und Sees So weden . Man verſichert, daß ein Militärcomité una Kriegscommiſfåre eingeſandt werden ; endlid, führt er die ter dem Präſidium des Kronprinzen errichtet und mehrerebideu: 1

1

zeichnung der neuen fagenzettel und der 46 , und Zu- ausgezeichnetin Dienſte zum Generallieutenant crnannt.

Correſpondenz, weldje bas lagweſen veranlaſſen kann. tende Beränderungen in der Armee,demgegenwärtigen Zeitgeiſte anpaſſend, vorgenommen werden ſollen. Wuch wird behauptet , daß Der fagvorſteber verrichtet ſein Amt gleichfalls gratis.

das Regiment des Königs ( in Landecrona garniſonirend) in ein Urrillerieregiment umge choffen werden fou .

( Fortsegung folgt.)

M ilitår Chronik. Miir cell én. é n. Frantreich. Die Muſiken der ſammtlichen in Paris gar: niſonirenden Regimenter treten im Juli jedes Jahres zuſammen, [ N a poleons Aufenthalt in Mos Eau. ] So vielfach um Proben ihrer Leiſtungen abzulegen und dieſelben dem Urtheile dieſer Gegenſtand bereits beſprochen wurde, ſo verdient doch ein einer Jury zu unterwerfen . Dieſe Feſtlichkeit hat fürzlich wieder ron dem ruſſiſchen Generalmajor Dionyſius Davidoff in Moskau ſtattgefunden. Die Jury, welche aus mehreren Mitgliedern der i in ruſſiſcher Sprache herausgegebenen Berlchen , das den Titel königlichen Schule der Mufie beſtand , erkannte den erſten Preis führt :,, Berichtigung von drei Stellen in Napoleons Meinoiren , ( eine göltene Medaille im Werthe von 300 franken ) der Muſie auch darum eine beſondere Erwähnung , weil der Verfaſſer unter Undcrem unwiderſprechlich zeigt, daß Napoleon einzig und allein des 11. Linieninfanterieregiments zu.

L

þannover. Se. Majeſtät der König haben allergnädigſt durch ſein unbegreifliches Verweilen in Moskau das ganze ungļūd geruht, den Garbeküraffier- und Leibkūraſſierregimentern diejenige berbeigezogen hat, welches ſpäter fein þeer und ihn traf. Er mag Benennung wiederum beizulegen , welche" fie vor der feindlichen dießauch ſelbſt gefühlt habin und ſucht deßwegenin ſeinen Me Invaſion führten , demnach erſteres hinführo den Namen » Gardemoiren den Termin dieſes Aufenthalts zu vertürzen. „ Zwanzig du corps « und legteres den Namen deidregiment" erhalten Tage" , ſagter, ,, blieb das Seer in Moskau . " Herr Davidoff foll. Auch haben Še. Königl. Majeftät dem erſten oder Bremen : beweift dagegen, daß der Aufenthalt der Franzoſen in dieſer Haupt ſchen Uhlanenregimente den Namen ,, Konigsuhtanen und ſtadt 34 Tage betrug ( vom 2. Sept. biß 7, Oct.) Diee 14 Tage

dem dritten oder Göttingenſchen puſarenregimente den Namen Differenz ſind aber ein wichtiger Moment in dir Geſchichte der Nation gewoorden . Der Waffenſtilſtand, von Daroncino fülte diele uberzog von Cambridge" Niederlande. Im Laufe desbeigelegt. MonatsSeptember werden eine Zeit, die von den Nuſſen dazu benugt wurde, sich durch Şerbeizies

ungeheuerer Streitkräfte, namentlich leichter Sadaterie Diviſion Infanterie,eine Brigade Cavalerie und zwei Batterieen bung doniſche Roſaden neuen ),zu verſtärken , ihre junge Mannſchaft zu üben von der Fuß- und reitenden Ürtillerie in der Umgegend von Beiß, und den Enthuſiasmus des Voltes auf den höchſten Gradzu ents Provinz utrecht, ein uebung6lager beziehen. Der Prinz Fried: flammen . ,, Bierzehn Zage eher Moskau verlaſſen “ , ſagt derVf. , 11

ridh A. $. wird die Uebungen leiten, und der Generalieutenant ,wäre dieß uues unmöglich geweſen ; das franzöſi che Seer hätte Cort Geiligers unter ſeinen unmittelbaren Befehlen ſtehen . bis Smolinsk gutes Wetter und die beſten Wege gehabt, denn der I Rußland. Mittelft Parolebefehls vom 7. Juli haben Se Herbſt war ungewöhnlich schöns es räre dem Hunger und der Maj, der Kaiſer folgende Beförderunngen vorzunehmen geruht : Käite en gangen , welche legtere es erft unter din Mauern yon ,

zum Caralerie Geheimenrath ernannt worden . Zu Generalen von der ſind ernannt, die Generallieutenante: der Militärgouverneur und Verweſer des Civilfaches in Klein - Reußen , Generaladjutant Fürſt Repnin; der Commandeur des 2. Reſerve - Cavalerieçorps Graf von der Pahlen II., und der an der kaukaſiſchen Gränze, ſo wie das Roſackenheer des ſchwarzen Meeres commandirende Ge: bietsbefehlshaber der Provinz Kaukaſien , Emanuel. Zu Genes ralen von der Infanterie ſind folgende Generalieutenante allergnäs 2

den mehr zufügen können." ( Die Kälte begann erſt den 22. Oct.) Eine vorzügliche Unerkennung verdient dieſes Werkchen darum nody, daß ſich der Pf. einer wahrhaft ſeltenen , böchſt adtungswerthen unpartheilichkeit befleißigt. „ Selbſt Soldat " , ſagt er in dieſec inſicht, habe im eß der Pflicht und Ehre gemäß grhalten , den Ruhm des erſten Soldaten des Jahrhundert und das Andenken deſſen achten zu müſſen , den einige ſeiner alten Diener , ja ſelbſt mehrere von denen, die er mit Wohlthaten überhäufte , ſich nicht

digſt beförbert: der Commmandeur des 6. Infanteriecorps Roth 1.; geſchämt haben , herabzulegen und zu verläumden . “ Man kann ſolchen Geſinnungen nur Beifal zollen, während das Brandmark * ) Der Birtrichter ( Birkedommer ) in Dänemark, wird in der Schande jene Glenben trifft, die den Eſeln in der Fabel gleich

dem Berzogthum Schleswig wardésoogt ( Diſtrictsrichter ) den gefallenen Löwen zu können wagen. ( Blätter für liter. un genannt.

terhaltung , Nr. 145 von 1828. )

Redisirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung: E. W. Loote in Daruiſtadt, und in deſſen Ditzin gedruct.

Samstag ,

Nr . 68 .

23. Auguſt 1828 .

Allgemeine Militár - Zeitung. Ueber Fortification.

vorgeſdhobenen Angriffe haben, beſonders in dem Augens

( S diuß. )

blic , in welchem die Trancheen die zurückzulegenden Des

fileen verlaſſen. Dieſe Ausfälle nennt Vauban innere. Wenn man indeſſen nach der durch die Anwendung Die Belagerer befinden ſich daher jenſeits der Grete des der Parallelen verurſachten Revolution weniger von der Glacis in der Lage , in welcher ſie vor Erfindung der Wegnahme des Glacis, die eben ro raſch als gewiß Parallelen von Eröffnung der Trandeen an waren , geworden war , eingenommen geweſen wäre , fo würde 6.b. ſchlecht unterſtüßt. mau die Wirkung der Waffenpläße nicht übertrieben und Um die åußeren Ausfälle, in denen ehemals die ſchde . ihnen nicht mehr als Bauban ſelbſt beigelegt haben, und, nen Bertheidigungen beſtanden, auf dem Glació audzus

indem man denjenigen Punct des Angriffes genau er: führen , mußten die Belagerten vicle leute verwenden, kannt hatte , wo der Einfluß der Parallelen aufhört , auch erlitten ſie beträchtlichen Verluſt; und wenn der

wåre man auf die Einführung eines Hauptgrundſages Belagerer , der nur im Verhåltniß der Verminderung gekommen , der wenigſtens eben ſo wichtig iſt, als der der feindlichen Kräfte vorrückte, endlich auf der Trete Man findet ihn folgerungsweiſe des bedecten Weges anfam , war die Garniſon ents

eben ausgeſprochente.

im 9. Kapitel der Abhandlung Vauban's über den An- fråftetund fand ſich außer Stander ſogenannte innere griff feſter Praße , und beinabe ausdrücklich in der 6. Ausfälle zu unternehmen . Seit 1673 aber, von welcher

Bemerkung am Ende ſeiner Abhandlung über die Ver: Zeit an die Belagerer nach einer ſehr kurzen Zeit und theidigung; da er indeflen weder allgemein verbreitet an einem beinahe vorausbeſtimmten Tage die Grete des

noch angenommen iſt, ſo wollen wir uns bemühen, ihn Glacis couronniren , haben die Belagerten , welche bis , berzuleiten und ihm Eingang zuverſchaffen . Wir haben geſagt, daß die Trancheen vor Einfühs rung der Parałefen in von einander getrennten divers girenden , zickznctförmigen Schlangenlinien vorgetrieben

dahin feine Ausfälle machen konnten, auch nicht vief Berluſt erlitten ; und da ſie bei den inneren Ausfällen, welche ihnen zu machen bleiben , nur wenig Leute auf einmal zu verwenden im Stande ſind, ſo ſind ſie ſicher,

und durch alle Ausfátle wiederumgeſtürzt wurden ; wir nach der Kronung des Glacis eine weit größere Anzahl haben ferner geſagt,daß ſeit 1673 die nach Regeln ge- Ausfälle mit Erfolg machen zu können, als man früher führten Attafen, mittelſt zuſammenlaufender und durd vor Etablirung dieſes wichtigen logements unternehmen

Parallelen verbundener Trancheen , auf der Grete des konnte. Die Methode der Parallelen iſt daher wirklich Glacis ankommend, durchaus nicht mehr durch Ausfälle weit davon entfernt, eine ſo große Resolution hervorges verzögert werden, welche Vauban å ußere nennt, weil bracht zu haben, wie man ſich im Augemeinen einbildet. Dieſe Idee würde mehr Eingang gefunden haben , ſie außerhalb des bedeckten Weges gemacht werden ; wenn aber einmal die Trancheen in den Bezirk des bedeckten wenn nicht ſeit 1673 eine große Anzahl von Vertheidis Weges “) eingedrungen ſind , ſo haben die Parallelen gungen ſehr kurz geweſen wäre, weil die Commandanten durchaus feinen Einfluß mehr auf das Terrain , auf nach den wenigen Tagen, die zur Krónung des bedecks welchem die Arbeiten bis zu den leßten Breſchen vor ten Weges nöthig waren, capitulirt haben . Madt man dringen . Dieſe Trancheen müſſen Defileen paſſiren, an aber darauf aufmerkſam , daß der Kamm des Glacis vor deren Ausgången fie von den logements růckwärts gar Einfübrung der Parallelen allgemein nur nach einer nicht oder nur ſehr unvolfommen unterſtugt werden, möglichſten Vertheidigung couronnirt werden fonnte, ro und jenſeits welchen die nämlichen Trancheen anfangs begreift man, daß es hat zur Gewohnheit werden kons

divergirend vorrüden müſſen, um eine Reihe von loge- nen , ſich in dieſer Epoche der Belagerung zu ergeben, ments zu bilden .

Die Ausfälle müſſen alſo den beſten und daß ſeit 1673 viele Gouverneure , ſich der alten

Erfolg gegen die in den Bezirk des bedeckten Weged Gewohnheit überlaſſend, die Feſtungen nach einem ſehr furzen Widerſtande übergaben , ohne zu bedenken , daß

*) Der von Bauban angenommene Uusdruc: l'enclos des chemins ſie, um ſich zu vertheidigen, es nur båtten anders, als couverts , ſchien uns am beſten den ganzen Raum zu bezeichnen, vormals , machen ſollen , weil ſie anders , als ehemals angegriffen wurden. der ſich innerhalb der Crete des bedeckten Weges befindet.

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Ed ii leidt, ſich zui liberzeugen , daß es einzig dermen ,ſo iſt es immer:möglich, das Schlachtfeld, auf wel. Einffuß eines Vorurtheils iſt, daß man ſich, ſeit Einchem die Parallelen der Vertheidigung nichts ſchaden, noch führung der Parallelen, får genothigt gehalten bat, beſſer als ebmals anzuordnen. Zu dem Ende wird es genus

eben ro. bald zu capituliren , als es in vielen neuerengen, die Gelegenheiten zu inneren Ausfällen zu vermehren Belagerungen geſchehen iſt, und daß; man den Paralles und Mittel zu ihrer Ausführung mit Detardements vors len. Die Eigenſchaft einer außerordentlichen Abkürzung zubereiten , die, paſſend formirt undſtärker als der Feind,

der Dauer der Vertheidigung hat beilegen können. Um dieſen durch einfache Mandvers auf, dem feindlichen Feuer zu dieſer Ueberzeugung zu gelangen, genügt es , zu uns am wenigſten ausgeſeptem Wege erreichen, und ſich zurůd terſudsen, was in allen Belagerungen ſeit 1673 geſchehen ziehen können, ohne verfolgt zuwerden . Man wird das 1

iſt. In der That, einige Commandanten , die beſſer una ber zur Wiederherſtellung des Verhältniſſes , welches vor

terrichtet waren , oder das Herz. mehr auf dem rechten Anwendung der Parallelen zwischen Augriff und Vers Slece hatten, als andere, baben ſich lange gegen Aftas theidigung beſtand, mithin aud zur Vervollkommnung

ten vertheidigt, wobei die Belagerer das Lerrain, auf der Fortification beitragen , wenn man als Hauptgrund: ſchnell zurůclegten , als es Vauban, und ſeine Schüler die Tracée's beſtehen , Formen geben ſoll, weldjes die Parallelen Einfluß batten , beinahe eben roſatz aufſtellt, daß man den Werfen , aus denen

welche die Gelegenheiten zu inneren Ausfåls

für möglich hielten.

Auf dieſe Weiſe haben ſich die Commandanten von len vermehren und deren Ausführung leidt fille 1708 ; von Douai, Bethune, Aire 1710 ;. von Bur: und ſicher ma.dyen . , gos: 1812 2. benommen. Die Enceinte von lille hat ſich Wir haben die Minen nicht in die Betradtungen :

60 Tage von Eröffnung der Trancheen gehalten, und das der Angriffe aufgenommen , welche zur Aufſtellung von Logement auf der Grete des bedeckten Weges wurde in Hauptgrundfågen Veranlaſſung geben, weil die Anords der, 17. Nacht ausgeführt ; die Citadelle deſſelben Planung der Minen der der Angriffe untergeordnet ſein

Bes hat erſt am 40. Tage nach Erdffnung der Trancheen muß; die Minengallerieen ſind nur unterirdiſche Chemis capitulirt und die Krónung des vorderen bedeckten Wernements , welche, ausgehend von den Trancheen , mit

ges geſchah am 11ten. Douai, hielt ſich :52 Tage von Gewißheit des Erfolges nur unter dem. Schuße derer Eröffnung der Trancheen , und der Belagerer hatte ſich auf der Erde vorrücken fgnnen , durch welche man den in der 11. Nacht am Vorgraben feſtgeſeßt . Bethune hielt Contreminen ſelbſt von oben beikommen kann . ſich: 37 Tage. nadı Erdffnung :der Trancheen und dem Unter den aufgenommenen oder aufzunehmenden Angriffe auf das Schloß ; der Vorgraben wurde in der Hauptgrundſåßen , welche ſich auf den gegenwårtigen tt. Nacht bordirt. Aire ergab ſich erſt am 57. Lage nach Zuſtand unſerer Waffen und der Angriffsmethoden ! und der- Belagerer hatte ſich gründen, erſcheinen uns die in dieſer Abhandlung abgea Eröffnung der Trancheen, in der 11. Nacht auf dem Rande des Vorgrabens feſt- leiteten -ald unumgänglich nothwendig. Es ſind folgende: gereßt. Die Engländer mußten die Belagerung von 1) Das zu vertheidigende Terrain muß mit einer Ens Burgos 30 Tage nach Eröffnung der Trancheen aufhe: ceinte umgeben ſein, wodurd , ein Plaß begründet wird . ben, obgleich ſie ſchon in der 10. Nacht, die Enceinte des verſchanzten lagers erreicht hatten ,

2) . Sin feſter Plat muß defilirt,ſein .. 3 ) Jede Enceinte muß flankirt ſein . Wenn man unterſucht, was in dieſen : und in allen · 4 ) Eine flantirte Enceinte muß eine Bekleidung has åhnlichen Belagerungen geſchehen iſt , * ) , To ſieht man : ben, die gegen Kanonenſchůfie defilirt iſt, welche weiter

1 ), daß der Theil der Vertheidigung, den man als außer

als von dem Grabenrande, oder von der dedenden

gerodhnlich betrachten kann , ſich im Bezirke des . bedeckt Maſſen ſelbſt herkommen. 5 ) In Enceinten, wie ſie im 4: Hauptgrundfaße ants 2) daß die Belagerten, welche dabei nur wenig Gebrauch gegeben ſind , dürfen die Vertheidigungslinien nicht låna von ihrer Artillerie machen konnten, ſich durch ſogenannte ger als 150 Zoiſen oder 300 metres ſein. innere Ausfälle vertheidigt haben, deren. Wirkungen, die 6 ) Die . Revetements der Enceinten müſſen : 30 Fuß Belagerer , wegen ihrer l'age, nicht verhindern konnten . over 10 Metres Hobe haben . ten Weges, oder der erſten Außenwerfe zugetragen. hat;

Raiſonnement un

Erfahrung beweiſen - daber, daß

7 ) Vor den. Thoren müſſen von der Enceinte detas

die im Bezirfe des bedeckten Weges, angekommenen Bes hirte Werke liegerta lagerer rich in einer ähnlichen lage befinden , als vor 8 ). Der Hauptumfang und die detaſchirten Werke. dem Gebrauche der Paralleien bei dem Vorrúden :nad müſſen von einem bedeckten Wege umgeben ſein . Eröffnung der Trancheen ; mithin hat die Methode der 9 ) Die Werke , aus denen eine befeſtigte Enceinte

Parallelen, welche ohne Zweifel das Schlachtfeld vermins beſteht, müſſen, ein gewiſſes Commandement über eins dert hat, auf welchem ſonſt die ſchönen Vertheidigungen ander haben . ſtattfanden, die Sache rechtbetrachtet, nur die Stelle dies

10 ) Das Tracee der: Fronten- muß ſo zuſammenges +

fer Kämpfe verwechſelt, indem ſie dieſelbe von dein Neus reßt ſein , daß: der Belagerer,zu mehreren Belagerungen Beren des Plakes in: das Innere.Deſſelben zurückführte. genóthigt wird. Da nun die Werfer fåhig ſind, ade Formen anzuneh 11) Aufzunehmender - Hauptgrundraß : Die denen die Tracee beſteht,zumiſlen ein Gelegenheiten erhalten, aus innerenFormen muß.fich bierbei wohl hüten , die Angriffe ober. Theile Werfe Auss .) Man , wodurdy von Ungriffen, welche nach Grundfäßen geführt wurden , die man alsdiebeſtenbetrachtet, mitdem zuvermiſchen , was fållen vermehrt werden und welche deren Ausführung gegen dieſe Grundfäße geldgeben iſt.

leicht und ſicher machen ..

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541

, oder auch Die Recrutirung"im Königreich Dänemark. I den bäst,amber and einzuſenden fein Gutachten Canzelleien an die ; über die beſtehenden ( fortſegung. ) .

specielle Vorſchriften und Regeln über die Führung ihrer 3 ) Die land- und Sees Kriegs commiſſare: Dienſtgeſchaf fte zu ertheilen , die durch ſie veranlaßten

An der Spitze eines jeden Land - Militárdiſtricts ſteht Anfragen , ſei esnunaus eigener Amtsautoritåt, oder 3

ein königlicher Beamter, welcher in Dånemart den Titel nach darüber eingeholterhöherer. Reſolution zubeants Land- Kriegscorami und See den Hera ſſår * ) und inr führt zogthümern . 68. der Titel (and-Kriegscommiſfå

Worten ; endlich allgemeine Berichte an die betreffendeni

2

Collegien einzureichen ...

gibt alſo 6. ( Land- und Sees) Kriegecommiſfåre für

Anber dieſen allein bei

Recrutirungsweſen

dem: , ans : Dänemark und 3. ( lands) Kriegscommiſſåre für die geſtellten Beamten und deren Gebülfen , haben die Amts Herzogthümer. bei den adeligen: und Kloſtergütern in leute , oder Der Kriegscommiſfår, welcher gewöhnlid) ausder I den Herzogthümern — an ihrerStelle die Diſtrictsdepus . Klaffe der Majore oder Capitaine genommen wird, tirten und Prälaten, viele Amtsverrichtungen -růcfidhits: empfängt, wie ſchon früber erwähnt, jährlich in duplo lidh des Recrutirungsweſens, daher auch der Amtmann:

eine Abs und Zugangsliſte von allen Lagen ſeines Dix als das erſte Mitglied der Landmilitårſeſſion angeſehen

ſtrictes , und jedesdritte Jahreinen volſtåndigen las werden kann. Ihm liegt es ob, darüber zu wachen, daß genzettel. Er erhålt.ferner jährlich vondenPredigern alle Notizen, über dasbei den Seſſionen: Vorgefallene ein Verzeidyniß über die Dieſe in ihrem Kirchſprengel Gebores nen und Verſtorbenen. Lagenzettet und ab , und genau in der , ihm vom Kriegscommiſſår mitgetheitten

Zugangsliſten werden vom Kriegscommiff&r collationirt Abſdrift der. Lagenrollen eingetragen iſt; er ertheilt Namen Amtspaß den führt fandleuten die Erlaubs, niß zurdemOrtsveränderung die Correſpondenz undmit allen in der. vorhergehenden Rolle befindlichen unter , und

Auftlärungen verſehen, worauf er das eine Eremplar die durdyunerlaubtes wegziehen u.ſ.w.veranlaßtwird; an die lagvorſteher wieder zurücgibt, das andere aber er forgt dafür,daß die, bei den Seſionen mit heils zugleichmit den Geburts- und Sterbeliſten anden baren Gebrechen befunderrem Ausgehobenen , in årztliche:

General - Kriegscommiſfår ſendet. Der Kriegscommiſſár Behandlung genommen werden u . Fiwr. verfaßt Suterweiſe eine vollſtändige Zugangsliſte oder

sagenrolle, von welder- der General- Kriegscommiſfår und der Amtmann jeder ein Eremplar: erhält; er theilt

Die land militärferſion ..

Für einen jeden landmilitárdiſtrict tritt jährlid in:

dem General- Kriegscommiffår die erforderlichen Nach, Dänemark am 15. Septbr., und in den Herzogthümern richten über die Aushebungsmaſſe und die Mannſchaft am15. April eine landmilitärſeſſion zuſammen, *) welche der Verſtärkungsbataillone u . f. w . mit, bereitet: Alles aus nachſtehenden Deputirten **) beſteht: dem Amtmannn ; dem Kriegscommiſſår ; einem zur Haltung einer fandiilitárſeffion , deren Geldhaffto : Stabsoffizier der Cavalerie ; einem Stabsoffizier gang er. leitet; .. vor, und ſendet jedes Jahr nach Beens, der Infanterie .. Digung der Seſion an den General - Kriegscommiſſår Außer dieſen : Deputirten iſt allezeit ein Bataillons , eine Abfdhrift der bei der Seffion in den Rollen. anges

führten Bemerkungen , zugleich mit den, empfangenen: chirurgus und der Phyſicus. oder Chirurgus: des betrefs fenden Diſtric zugege Zeugni documenten und den Erpeditionsprotocollen . 4 ). Die General Kriegecommiſſare. An der

ts n .. Auf dieſen Seffionen , wo ſich ſåmmtliche dienſtpflicha

Spiße einer jeden der oft erwähnten Hauptabtheilungen, tige:Mannſchaft einfindet, wird im Augemeinen alles in wekdye:das Reich in Bezug auf das Recrutirungs- abgemacht, was das Recrutirungsweſen angeht, ** ) weſen eingetheilt iſt, ſteht ein General- Kriegscommiſår, und in der Hauptſache: aud: Nachfolgendembeſteht:: welcher die. Dheraufſicht über das ganze Recrutirungos *) Dle Gelege ſchreiben vor, daß die militärpflichtige Mannſchaft weſen führt;, und welchem daher die Kriegscommiſfére nicht mehr als 2 Meiten - zur Seſſionsſtelle geben ſoll, damit ſeiner Hauptabtheilung ſubordinirt ſind. Seine Func: ſie noch an demſelben Eager wieder zu Hauſe ſein kann.. tionen ſind, mit Ausnahme der See -Enrollirung, im **) Hierbei iſt folgendes anzumerken : a ) In den Herzogthümern erſcheinen für die Klöſter und die Weſentlichen folgende : Die Revidirung der ihm von adeligen Diſtricte dle Prälaten- oder Diſtrictedeputirtere den : Kriegscommiſfåren zugeſtellten Auszüge aus den Seſſionsprotocollen , den Aushebungørollen und den A6 , und Zugangsliſten ; die Bertheilung der jährlichen Auss bebung unter die landmilitar - Diſtricte, Aemter u.fw. mit Rüdſicht auf den voy, den Sommiffären erhaltenen Auszug über die Aushebungsmaſfen und die im Abs ſchnitte von der Bertheilung u.ſ.m. angeführten

Regeln ; er hat ferner: darüber zu wachen, daß die Vers ſtårkungsbataillone allzeit votzdhlig ſind und daß denfür die Landmilitarrefſionen geltenden Verordnungen

melche dam . die Stelle des Uñtmanns einnehmen.

b ) In den Diſtricten , weldeUrtillerie: Nationalpferde liefern ,, Artilleriecapit ericheint

auch ein ain bei der. Seſſions , c ) Das Seeländiſche und Jütſche Jägercorps fender gleichfalls " einen Gäpitain in die Diſtricte, aus welchen ſie ſich recru : tiren , zur Seffion ; - das Schleswigiche Jägercorps dahins gegen einen Stabsoffizier . d ) Für das Herzogthum Lauenburg ,, welches aufin dal läuena 7

burgiſde Jägercorps mit Recruten verſorgt, beſteht die Landa

militärſeſſion aus dem : Umtmann oder Diſtrictsdeputirten , dem Kriegecommifſár und einem Stabsoffizierbesgedachten .

Corps.außerordentlich en Fäden holt dieSiffion" die Neſos nachgelebt wird ; Voridláge zur Verordnungen , welche: ***),Nür in 4

er für den Geſchäfftsgang zweckmäßiger als die beſtehens , * ) In Dänemart liegt ihm nämlich auch die Aushebung der +

Matroſen ob..

lution der Ganzelteisein . Bleibt ein 22jähriger Dienſtpflichs tiger ohne gittige Urſache aus wird er ohne des ſolche auss für Ziehung Loores ausgehobent; außerdem ,find Strafen bleibungen feftgelegt...

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a ) Die jährliche Aushebung für das ſtehende Heer , wie - da die Schlacht Sáract doch ſchon ſo *gut are verloren wäre wird nach der von dem General- Kriegscominiſfår feſtges Teine Gefangenſchaft keinen weſentlichen Vortheit bewirken könne, Da ch, zu ſtellen. ſekten Vertheilung vorgenommen . Die dergeſtalt ausges und hat ihn flebentli Soldat ihn wieder auf freienFuß unkundi lich g war, machen bobenen , werden nach den für die Größe der Peute gels und der Franzoſe fich im Deutſchen nicht recht verſtänd tenden Beſtimmungen unter die Regimenter und Corps konnte, lo bauerte diefe Sapitulation eine geraume Zeit. Endiid

vertheilt, und es wird jedem Recruten geſagt, zu wels ließlich der Preußeaus Mitteid bewegen, den Bitten des Fran cher Zeit er ſich bei dem Regiment oder Corp8 einfinden sofen Gerör zu geben , ohne an eine Rantion zu benten . Der leg:

dachtejweiter edoch von daranWerth und gab ſeinemſeinegroßmüthigen da ſoll, auch erhälter einen von allen Deputirten unter: erterenichts Bruſtnadel Sieger, mit ächten hatte,

ſchriebenen Enrollirungspaß .

b) Die Mannſchaft, welche zur etatmåßigen Stärke der Verſtärkungebataillone gehört, wird gemuſtert. c) Der Uebertritt oder die Aushebung zu den Verſtår: kungsbataillonen wird beſtimmt und vorgenommen . ( Schluß folgt. )

Soldaten aber dagegen Steinin, ließ des er und die welchem Nummer Regiments des fich ſagen ,denbeiNamen ſtand. Beidet

merkte er ſich, und dankbar froh entfernte ſich der Franzoſe ..

Diefer hatte auf die Bruſtnabel, als ein pretium affectionis, einen hohen Werth gelegt, indeſſen unter den mancherlei Verhältniſſen Befie fefen könnte. Segt , zum General heraufgerückt, wünſchte

reines Lebens nicht daran gedacht, wie er ſich wieder in deren

er, dieſes Kleinod wieder zu erhalten . Er ſchlug daber den diplos matiſchen Wig durch die Gefandtſchaft in Berlin ein und erbot

fidh , dem Soldaten den vierfachen Werth der Nadel zu zahlen , Militä r , Chronik. faus er ſie durch ihn wieder erhielte ; faus er aber da er vors nur Nußland. Mittelſt Parolebefehls vom 9. Juli im Lager bei ausfeßte, daß er ſiewohl nicht mehr ſelbſt beſigen würde Bazardſchic, haben Se.Maj.der Kaiſer folgende Huszeichnungen noch angebe, wohin ſiegekommen ,wolle er ihn dafür reichlidybez zu verleihen geruht: für Tapferkeit gegen die Perſer dem Nilhe lohnen. Durch das Krieasminifterium wurde endlich dieſerSoldat gorodrchen Dragonerregimente, Georgien -Standarten ; den Gres ausgemittelt. Es ergab ſich, daß er nicht mehr bei dem Regiment nabierregimentern Cherſonund Gruſien, dem Carabinierregimente ſtand,ſondernals ein verftümmelter Krieger in dem Berliner Ins Erivan , und der Batteriecompagnie Nr. 1 der Grenadier:Urtile: validenhauſe eine Verſorgung auf ſeine Lebenszeit erhalten hatte. riebrigabe des Raukaſus, Metadplatten auf den Eſchato's mit der Hier wurde er nun nach der Bruſtnadel befrazi. Er erinnerte fide Inſchrift: ..fürUuszeichnung " ; und dem 42. Jägerregimente Fah: des Vorfaus ſehr genau, erklärte auch, daßer noch im Beſige der nen, mit der Inſchrift: ,,für Bertheidigung der Feftung Schuichi Nadel ſei; aber die unterhandlung mit dieſem franzöſiſchen Offi gegen das Perferheer 1826 " ; fürTapferkeitgegen die sirken: zier habe ſich fo verzögert, daß er dadurch in ein feindliches Feuer dem 13. u . 14.Iägerregimente Fahnen, mit der Inſchrift: „ für von grobem Geſchüge gerathen , wodurch er ein Bein verloren und die Belagerung und Einnahme der Feſtung Unapa" ; dem 17. Jä: invalid geworden ſei. Dieſes úmſtandes wegen habe er die Bruſts gerregimente Fahnen , mit der Inſchrift :für den uebergang über nadel zum Undenkin aufbewahrt, und er würde ſie für keinen dieDonau am 27. Mai 1828 " , und der 44.Marineequipage, Mes Preis hergeben. Dieſe Erklärung wurde der franzöſiſchen Ses

tallplatten auf den Iſchko'pmit der Inſchrift: ,,fürAuszeichnung . fandtſchaftmitgetheilt, mit dem Bemerken : wie man bedaure, Schweiz. In der recheten Sigung der Sagſabung am 15.Juli , unter ſolchen umſtänden nichts weiter zur Erfüllungdeb Wunfoes 1

wurde der des #ntrag der Mititäraufſichtsbehörde Wiederbelegung desGeneralithun können, man den lag.Invaliden nidt ju eingereicht vurde Directors zwingen herauszugeben befugt General bekanntgemacht Nadel da dem ſei , zu die Dieſe der Stelle an der Militärchule infürThun zu vielNadridit an ber .Ihm Es ſollte derfelbe, wurdevorgeſchlagen, künftighinimmer nur auf 3 Jahre, nunmehr aber in der Perſon desHrn . Oberft Rudolph von Büren in Bern ernannt werden. Einmüthig wirde jtner Antrag genehmigt und mit gleicher Einmuth ør. v.Büren zum

Wiedererlangung ſeines Kleinode. Erſchrieb daher selbſtunmittel: bar an den Invaliden einen Brief in franzöſiſcher Sprache,worin unbedenklich Fordes Reſißer dem mit erbot, für die Nader er ſich welche Freuden zu bewillijede würde, gen .Der rung, er machen

Director der Schule gewählt. ueber den Entwurf des neuen Strafcoder für die capitulirten Regimenter in Frankreich wur: Brief war ſo herzergreifend geſchrieben, daß dem Invaliden Thra: den die Inſtructionen eröffnet und von mehreren Seiten weitere nen in die Augen traten , und er nach einem ziemlich langen Bes

die linnen undinnerem Rampfe wurden in dietrennen Worte ausbrach: So: Gerügtlerzu gen angekündigt. Nabel mich denn wohl vonendlich werde Er roll der ich Pauſemüſſen kurzen regte .er hinzu harten Strafen, einer mal,verſchiedentlich ſie zurückerhalten die Beibehaltung für Diſciplinarfeh zuDetaitbemerkun . " undnach Der brave Mann blieb suweit ausgedehnten Befugniſſe des Großrichters. Die Tagʻaßung Uber Geld nebme ich nicht dafür!" ernannte eine Commiſſion, welche gemeinſam mitdem dafür ein aus ſeinemWorte treu. DieNabel wurde an denGeneralgefandt, zuberufenden Redacteur des Entwurfs, bem Hrn .Oberſtlieutenant und ihm zugleiddie Erklärung des Invaliden bekannt gemacht. Koch aus Bern, die Inſtructionen der Stände jammeln, ordnen und Man hielt die Sache für beendigt. Der General hatte aber den der Strafe der Stodſchläge und die ungeregelten, auch wohl all:

würdigen,auch darüber der Lagfagung wieder Bericht erſtatten fott. BorfaúdemKönig von Frankreich erzählt. Ganz unerwarteter: Die Mitglieder der Commiſſion find : die HerrenHerzog, v. Baufer, biedtder Invalide ein Schreiben von dieſem , worin erihmfeine Die Zufriedenheit wegen ſeines Benehmens zu erkennen gab und ihm, Hirzel, v. Steiger, Steinmann, v. Schader und Kramer.

Ehrenregion dafür,ng,dendaßOrden Ředinung über den Invalidenfonds der vormaligen franzöf. als jährliche übermachte, mit Anerkenntniß der Bekanntmachu Penſion von er ihmdereine

Schweizerregimenter wurde vorgelegt und der Commiſſion zugewies

Ohne Erlaubnis feines tandebherrn Jener Fonds hat 800 Franken angewieſen babe. Ten, welche auch die Centralrechnung prüfen wird. annehmen. die Penſion nochBeides dinDiden, Inpalidewedre durfteder un durchabgereldste 1828um738Fr. dahin bis 1827 Juni fid,vom nachſuchen König dem daber Erlaubniß mußte dieſe bei um ihm Er gemors zu Theil terſtügungen vermindert, und beſteht jegt nod in 12,119Fr. 86 Rp. und dabei der Beranlaſſung, wodurch den , Erwähnung thun. Dieſe hat ihm der König nicht nur bewil

ligt, ſondern ihm auch zum Beweiſe, wie auch er mit ſeiner biederen Denkungsart zufrieden ſei, eine Penſion von 200 Xthlr. jährlich Ile angewieſen. ( So erzählt die Zeitung für die elegante Welt, [ Der preußiſche Invalide.] In der Schlacht vor Was unter der Verſicherung der vollkonimenen Wahrheit des Erzählten.

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terloo machte ein preußiſcher Soldat einen franzöſiſchen Offizier Im Bertrauen bierauf erzählen wir die Geſchichte nach, indem wir gum Gefangenen . Der legteré ſtellte dem Sieger Tehr beweglich der Meinung ſind , daß fich rolde Ordensverleihungen ſo gut, vor, wie unglüdlich er fein würde, wenn er, fern von der Heiniath wie manche andere, für die 2. M. 3. eignen. Uebrigens wäre zu und den Seinigen, in die Gefangenſchaft geſaleppt werden ſollte; | wünſchen , daß der Name des braven Invaliden botannt würde. ) Redigirt unter Verantwortlidkeit der Verlagshandlung : 6. W. Lesfe in Darmſtadt, und in deſſen Dffijin gedrudt.

Mittwoch , 27. Auguſt 1828 .

Nr. 69 .

tår - Zeitung. Allgemeine Militar an . Auf dieſe Weiſe

ſind in die verſchiedenen Corps Die ruſſiſche Armee. 33 Diviſionen Infanterie, 18 Diviſionen Cavalerie , 32 Zur Vervollſtändigung und Vergleichung der in un- Brigaden Artillerie zu Fuß und 37 Compagnieen reis ſerem Blatte über die ruſſiſche Armee, in den Nummern tender Artillerie vertheilt.

18s, angs 1827, , 15, 14 u. 13 , 23 1826 , und Jahrgango desJahrg 35 ,u.3250des laufen des, 17, 24 16 29

I. Die Infanterie beſteht aus 10 Regimentern

den Jahres, mitgetheilten Nachrichten nehmen wir nach Garde, 17 Regimentern Grenadiere , 6 Regimentern ntern und 50 Jägerregis folgende , aus der 28. Lieferung des Spectateur mili Carabiniere , 100 Linienregime laire entlehnte Bemerkungen auf, welche in ſo fern von mentern ;, - im Ganzen aus 183 Regimentern und -

beſonderem Intereſſe ſind, alsſie,wenigſtens theilweiſe, 24 Garniſonsbataillonen , wozu noch 1 Inſtructionsregie mehr ins Detail gehen und ſomit ein Bild der gegens ment, 3 Bataillone Sappeure, 8 Bataillone Pionniere wärtigen Organiſation darbieten. Auch dieſe Mittheis und die nicht zur Linie gehörigen Truppen fommen. Eine Infanteriediviſion beſteht aus 3 Brigaden, und lungen ſind indeſſen nicht frei von Mangelhaftem , wir glauben aber, bei der Wichtigkeit des rufriſchen Milfs von dieſen, zwei aus finien- und eine aus leichter Ins tårſtaates und des gegenwärtigen Augenblics, unſeren fanterie. Zwei Regimenter bilden eine Brigade. Jedes Leſern nichts vorenthalten zu dürfen , was uns über Regiment zählt 3 Bataillone, jedes Bataillon 4 Compags jenen befannt wird, und zählen hierbei auf ihre Nachs nicen , das Ploton Grenadiere gehört der erſten Coms

Ploton Voltigeure der vierten Compagnie ſicht, da es höchſt ſchwierig , wenn nidst unmöglichn.iſt, pagnie und das gnie bildet eine Diviſion und dieſe zwei vollſtåndige und authentiſche Nachrichten zu erhalte

an . Jede Compa Plotons ; ſie bat folgende Stårfe : 1 Capitain erſter oder

Die Militärmacht Rußlands beſteht aus zwei großen Hauptarmeen ( die erſte und die zweite Armee ), aus den Corps yon ſitthauen , Finnland, Georgien , Drenburg und Sibirien, aus der polniſchen Armee, den irregulas ren Truppen und den nicht zur Linie gehörigen Corps. Die erſte und zweite Armee ſind in Armeecorps ab: getheilt, welche hinſichtlid) ihrer Zuſammenſetung aus verſchiedenen Waffen nach einem gleichförmigen Syſteme

zweiter Klaſſe, i lieutenant, 2 Unterlieutenante oder Fähndriche, 1 Feldwebel , 1 Waffenſerſchant , 4 Unters offiziere Sectionschefs , 14 Unteroffiziere, 4 Tamboure, 20 Soldaten, welche eine Zulage beziehen (appointés), 210 Soldaten; zuſammen 258 Kópfe. - Der Stab eines Regiments enthålt: 1 Oberſt, 1 Quartiermeiſter, 1 Zahls meiſter, 1 Auditeur, 1 Feldgeiſtlichen , 1 Regimentsadjus tant, 1 Regimentstambour , 10 Muſifer; der Stab -

-

organiſirt ſind, jedoch mit Ausnahme des 5.u .6. Corps, eines Bataillons: 2 Stabsoffiziere, 1 Adjutant, 1 Chir welche feine Savalerie haben.

urg .

Die complette Stärke eines Regiments von 3

Jedes Armeecorps iſt aus 2 oder 3 Diviſionen Ins | Bataillonen betrågt hiernach 66 Offiziere und 3059 * ) fanterie , 1 Diviſion Cavalerie, 1 Bataillon Pionniere, Unteroffiziere und Soldaten . 1 Bataillon Fuhrtrain, einem Detaſchement Gendarmes Alle Regimenter der Armee , mit Ausnahme der

rie und einer dem Feldſpital angehörigen Compagnie Garderegimenter, derjenigen , welche der zweiten Armee Armee des Pruth ) angeboren , der Corps von Lite Brigade Artillerie zu Fuß, und jeder Cavaleriediviſion thauen und Georgien , haben nur zwei Bataillone dis.

zuſammengeſett. Jeder Infanteriediviſion gehört eine

eine Brigade ( zwei Compagnieen * ) reitender Artillerie Wonibel ; das dritte iſt entweder coloniſirt oder macht

* ) Im Original wird geſagt, daß jeder Cavaleriediviſion eine einen Theilder Reſervediviſionen aus, welche zu den Compagnie reit.Uitillerie zugetheilt ſei. Da aber in dem Arbeiten des Gouvernements verwendet werden. Der folgenden Sage, wie auch anderwärts, die Zahl der Cavale: Stab dieſer Bataillone iſt derſelbe, wie bei denen der

riediviſionen auf 18, die Zahl der reit.Urtilleriecompagnieen activen Armee, ſie haben dieſelbe Anzahl Offiziere und aber auf 37 angegeben wird, ſo müſſen jeder Cavaleriediviſion Unteroffiziere , zählen aber in Reihe und Glied nicht um ſo mehr zwei reit.Artilleriecompagnieen (oder 1Brigade) über 350 bis 400 Mann . zugetheilt ſein , als jede diefer Compagnieen zur Kriegszeit 12 Geſchüße führt, zu einer Cavaleriediviſion aber 24 Geſchüße gehören.

*) 3m Original ſteht irrthümlich : 3049.

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II. In der ruſſiſchen Armee gibt es zwei Arten von Feldescadronen zu ergånzen. Jede Reſerveescadron bat

Savalerie: die liniencavalerie, welcheaus Kuraſſieren, nur 100 Pferde, von welchen 50 ausgemuſtert und zum Dragonern, Jågern, Uhlanen und Huſaren beſteht, -

Unterrichte der Santoniſten beſtimmt ſind. Die Escadron

und die nicht zur Linie gehörige Cavalerie, welche durch der Cantoniſten záblt 200 junge leute von 14 bis 18 die Roſacken und andere Völkerſchaften gebildet wird, Jahren ; ſie iſt eine wahre militäriſche Schule, aus wels deren Regimenter regulår und irregulår find.

cher die Reiter , deren Erziehung ſorgfältig überwacht

Sechs und ſiebenzig Regimenter, einſchließlich der worden iſt, voukommen gebildet hervorgeben , und welche Garde: Roſacfen , bilden die finiencavalerie ,

nämlich : hierauf in der Reſerveescadron abwarten, bis das Bes

9 Garderegimenter; 1 Kúraſſierregiment der Kaiſerin, dürfniß des Dienſtes. ſie in die Reihen der Kriegsescas 8 Regimenter Kůraſſiere, 17 Regimenter Dragoner, 20 dronen abruft. Regimenter Uhlanen, 8 Regimenter Jáger, 12 Regimens III . Die Felbartillerie iſt ſehr zahlreich ; fie bes ter Huſaren, 1 Regiment Garde- Roſacen. – Zwei und ſteht aus 32 Brigaden Artillerie zu Fuß und aus 37 ſiebenzig von dieſen Regimentern formiren 18 Diviſionen ; | Compagnieen reitender Artillerie. Šine Brigade der -

*

eine Brigade der Garde iſt nach Warſchau detaſchirt,

Fußartillerie záhlt 5 Compagnieen , von welchen 3 der

ein Regiment Dragoner zur Armee von Georgien , und die Garde - Roſacen ſind der leichten Diviſion der Garde attaſchirt. Zwölf dieſer Diviſionen bilden die Reſerves cavalerie , die ſechs übrigen ſind in die verſchiedenen Armeecorps vertheilt. Das erſte Reſervecorps beſteht

Diviſion , 1 dem Park und 1 der Reſerve angehören . Eine Diviſionscompagnie hat 12 Geſchüße ( leichte und Portionsgeſchůße *) ,, von welchen auf dem Friedensfuß nur 8 beſpannt ſind. Die Geſchüße der zu dem Part entſendeten Compagnie baben keine Pferde, und die

aus 3 Diviſionen, nåmlich 2 Diviſionen der Garde und Reſervecompagnie hat feine Geſchůbe. - Eine Brigade 1 Diviſion Uhlanen ; die anderen Corps haben nur 2 reitender Artiüerie beſteht aus 2 Compagnieen , von we Diviſionen .

Jedes Regiment hat 7 Escadronen , nåmlich 6 für den Krieg und 1 für das Depot, welche lettere die erſte: ren nur an Mannſchaft complettiren kann, da ſie nicht beritten iſt. Man fann daher auch nur auf 450 Esca:

dhen jedeGeſchůße auf dem hat. Friedensfuß 8, und aufgibt, dem Striego: Dieſe Formation Fuß 12 in der

Vorausſeßung, daß die zu dem Park detaſchirten Com pagnieen keine Beſpannung haben, ungefähr 1400 Ges ídůle . Die Compagnieen ſind nach Maßgabe der .

dronen zählen , welche bereit ſind, ins Feld zu růcken ; Gattung von Batterieen , welche ſie zu bedienen beſtimmt und nimmt man den completten Stand zu 140 Berittes lind , in Poſitions , leichte und reitende Compagnieen

nen an, ſo wird die verwendbare Stårke der Cavalerie eingetheilt. Jede Compagnie wird durch einen Stabss ſich auf 62-63,000 Sábel belaufen .

offizier befehligt, welcher 6 Offiziere unter ſeinen Befehs

Der Effectivſtand der Cavalerieregimenter war vor len hat. Jeder Offizier commandirt zwei Geſchůße. Die einigen Jahren um Vieles ſtårfer und erreichte 1484 Soldaten ſind in 3 Klaffert eingetheilt, nåmlich in Boms Mann und 1357 Pferde, wurde aber auf folgenden ! bardiere, Kanoniere und Trainſoldaten, welche leştere

berabgeſeßt : A) Regiments ſtab: 1 Oberſt, 1 Qberſt- die Geſchütze und Munitionswagen fahren.

Gin

lieutenant, 3 Majore, 1 Adjutant, 2 Rechnungsbeamten , Großmeiſter ** ) der Artillerie ſteht an der Spite der

6 Offiziere des Stabs, Chirurgen, Feldgeiſtliche 2c.; zus ganzen Artillerie des Reiches. Hinſichtlich des Perſons ſammen 14 Kópfe , und 27 Pferde für das Fuhrweſen nele , des Avancements und des Unterrichtes arbeitet oder für den Unterſtab . B ) Escadron : 1 commandiser unmittelbar mit dem Kaiſer. Die Verwaltung , die render Rittmeiſter, 1 zweiter Rittmeiſter, 1 Lieutenant, Etabliſſements und das Materiel gehören zu dem Artil: 1 Unterlieutenant, 3 Cornette, 1 Wachtmeiſter, 1 Quar: | leriedepartement des Kriegsminiſteriums. Dieſes Depars tiermeiſter, 1 Waffenunteroffizier, 4 Unteroffiziere Zugtement wird durch einen Director geleitet, welcher von

chefs, 13 Unteroffiziere, 3 Trompeter, 128 Berittene und allen Anordnungen, die er trifft, dem Großmeiſter Res 20 Unberittene; zuſammen 178 Mann und 151 Pferde, die der Offiziere nicht mitgerechnet. *)

chenſchaft ablegen muß. ( Fortfeßung folgt.)

Die Zuſammenſetzung der coloniſirten Regimenter hinſichtlid der 6 für den Krieg beſtimmten Escadronen iſt beinahe dieſelbe, nur mit dem Unterſchiede, daß die Züge 20 ſtatt 16 Rotten – und daß ſie keine Unberit:

Die Recrutirung im Königreich Dänemark. ( Schluß. )

tene haben , wodurch dieſe Regimenter eine Stårfe von d) Alle Ausnahmen oder Befreiungen vom Kriego : 1140 Mann erreichen . Jedes Regiment hat außerdem dienſte, fie mogen gånzlich oder theilweiſe ſein , die von 3 Reſerveescadronen , 3 Escadronen Coloniſten und 1 Untauglichkeit zum Dienſte oder von Begünſtigungen ,

Escadron Cantoniſten ; dieſer Theil der Coloniſation welche die Anordnungen geſtatten , herrühren , werden fann indeſſen zu dem Effectivſtande der Armee nicht

gerechnet werden und dient eigentlid, nur dazu , die *) Hiernaith würde ſich die Stärke eines Regiments ( zu 6 Esca. dronen ) an Gombattanten auf 1074 Mann und 906 Pferde,

die dir Offiziere nicht mitgezähli , bered;nen ; was, im Ver: gleiche mit der in Nr. 13 der 2. M. 3. von 1827 auf 1254 Pferde excl. der Offizierspferde angegebenen Stärke , einen bedeutenden Unterſdied macht.

*) Die Poſitionsartillerie hat 12 Pfor. und 20pfdge. Einhörner ; die leichte Artillerie 12 Pfdr. und 10 proge. Einhörner ; die Belagerungsartillerie beſteht aus 12 ., i8 und 24 Pfden. und aus 40 progn . Einhörnern .

**) Der Großfürſt Michael beſorgt die wichtigen Functionen des Großmeiſters der Urtillerie. Seitdem er dieſe ungebeuere Verwaltung leitet , ſind in dieſem Theil des Dienſtes große Verbeſſerungen eingeführt worden,

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nach vorhergegangener genauer Unterſuchung bei der

Stellung der Regimenter und Corps

fandmilitárſeſſion zuerkannt. Indeſſen ſendet man einen jeden Ausgehobenen , über deſſen Dienſtuntauglichkeit ein

zum Recrutirungsweſen. Der Recrute wird gleich bei ſeiner Ankunft bei dem

Zweifel ſtatifindet, zu ſeinem reſpectiven Regiment auf Regimente viſitirt und, wenn er mit körperlichen Gebres Probe.

e) Alles, was die Stellvertretung betrifft, wird bei der Seſſion abgemacht, wenn nicht ſpecielle Reſolutionen davon eine Ausnahme geſtatten. Doch iſt es einem jeden Beamten, ſo wie überhaupt einem Jeden , der einen offentlichen Dienſt bekleidet, aufs ſtrengſte unterſagt, ſich in Betreff des Recrutirungsweſens mit der Stellvertres

chen oder Krankheiten behaftet iſt, entweder 4 Monate auf Probe genommen oder während dieſer Zeit auf die Krankenſtube des Regiments gelegt, bevor er, den Um , ſtånden nach, vom Regimente caſfirt werden kann . Wird aber der Recrute nach Ablauf dieſer Zeit von der dazu autoriſirten Behörde für vollfommen caſſabel erklärt, To fann er nicht mehr zum Regimente eingeſandt werden .*) Ueber die caſſirten , ſo wie über die ohne giltige

tung zu befaſſen .

1 ) Den Ausgedienten wird der Abſchied , und den Atteſte ausgebliebenen Recruten ſenden die Regimenter und Corps an den betreffenden Kriegscommiſſår Mels 36 já hrigen ein Freipaß ertheilt.

g) Aue Sachen werden unterſucht, die in der vor: dung ein und fügen derſelben die wegen Ausbleibung bergehenden Seſſion , oder während der ſeit derſelben eingegangenen Atteſte bei. nach ihrer Ankunft werden die Recruten in verfloſſenen Zeitunerlaubte dem Amtmann übertragen worden was EidGleich ren ,wie z. B. Veränderungdes Wohnortes, genommen und unter die Compagnieen **) vertheilt,

Verſäumung der Anmeldung deſſelben bei den Behörden worauf das Regiment oder Corps an den betreffenden u. . w . Ade Klagen und Anfragen, die Aushebung bes Kriegscommiſſår eine liſte ſendet, welche nicht allein treffend, werden entſchieden und beantwortet, alle Amtss die Compagnie anzeigt, welcher der Recrute zugetheilt iſt, ſondern auch die Nummer, welche er bei derſelben påſſe vorgezeigt. annimmt . Während der Seſſion wird ein Protocol über die Bei einem jeden Regiment und Corps werden Stamms

tåglichverriditeten Geſchäfftegeführt, und zwar in Då: bůcherüber dieMannſchaftder Linienbataillone gehalten,

nemark von dem Kriegscommiſjår, inden Herzogthümern inwelchen Name, Alter, lage u .f.w.eingetragen wird, vom Amtmann , welches täglich ſammtliche Deputirte uns und zwar nach der Ordnung, wie ſie ſich beim Regimente terſchreiben . Der Kriegscommiſſår führt auch ein Garra . einfinden . tionsprotocoll , worin die Namen der zum Dienſte für Gleichfalls führen die über Regimenter und Corps Stammrollen untauglich Befundenen eingetragen werden. Ein ahnspagnieweiſe die Mannſchaft der com Vers:

liches Protocol führt aud) ſtets der bei den Seſſionen ſtårfungsbataillone, mit Hülfe der Ab- und Zugangss gegenwärtige Bataillonschirurg. Nach Beendigung der Seſſion wird einem jeden Res liſten , welche ſie jedes Jahrvon den Landmilitärſeſſionen erhalten.

giment oder Corps eine Seſſionsliſte zugeſandt, aus wel: Jedes Jahr ſenden die Regimenter und Corps , ros cher alles erhelt, was die Recrutirung deſſelben angeht. wohl für das laufende als kommende Jahr, ein Ver Die Deputirten der landmilitárſeſſion nehmenihren zeichniß über den gewohnlichen Abgang ihrer Stärke an Platz nach dem ihnen perſönlich ertheilten Range ein. den landfriegscommiffár ein , aus deſſen Händen es wies Šie faſſen ihre Beſchlüſſe in allen Sachen nach der derum an den General - Kriegscommiſſår geht. Jeder

Stimmenmeh

natürlicherweiſe zufällige Abgang wird dagegen gleich dem betreffenden

rheit; indeſſenliegtesdoch den Militärdeputirten insbeſondere ob, das Intereſſe Kriegscommiſſår gemeldet. der Regimenter und Corps wahrzunehmen , welche ſie repräſentiren .

Nach Beendigung der jährlichen Erercirzeit ſchicken

Regimenter und, Corps Namensverzeichniß Mannſchaft jenigen welche ein Im Falle Jemand ſich bei der Seſſion in ſeinen Ges die gedient hat ders und 6 Jahre

rechtſamen beeintr-ichtigt glaubt, ſteht es ihm frei ,in alſo in Friedenszeiten nicht mehr zum Dienſte einberus Dänemark an das höchſte Gericht, und in den Herzog fen wird', an die Kriegscommiſſåre ein. thümern an die Obergerichte in Schleswig und Glück: Endlich ſenden die Regimenter jedes Jahr eine An ſtadt zu appelliren . zeige die Amtmanner über die ertheilen Mannſchaft, nach Militärſeſſionen Außer den idhrlich zu haltenden Heimath entlaſſen wird,und fins librer an jedemdieBeurs det in jedem Amte in Dänemark eine permanente laubten einen Paß , den der Compagniechef ausfertigt, ſo Landmilitårſefſion,und in der Herzogthümern die wie am 31. März jedes Jahres ihre Einberufungsordres . .

ſogenannte Seſſionsdeputation in jedein Amte, Diſtricte u . f. w . ſtatt, die aus dem Amtmann , dem

Prålaten oder Diſtrictsdeputirten und dem Kriegscom

Das Recrutirungsweſen ſteht unter den Canzelleien des Reiches, der General: Kriegscommiffår von Dänemark

miſfår “ )beſteht. " An dieſe ridten dieCanzelleien die unter der dåniſchen, und der General - Kriegscommiſſår 2

meiſten allgemeinen und ſpeciellen Reſolutionen , ſo wie in den Herzogthümern unter der ſchleswig - Holſteiniſch diere wiederum an die Canzelleien ihre Vorſtellungen

und Erflårungen einſenden.

*) Dir zum Cavaleriſt für untauglich befundene Recrute fou, wo möglich, zu einem anderen Kriegsdienſte verwendet werden. **) Uus der Recrutenmaſſe eines Regiments werden zuerſt die

*) Für das Herzogthum bauenburg außerdem noch aus dem Commandeur des Jägercorps gleiches Namens.

Grenadiere und Jäger genommen , und dann die uebrigen unter die Musketiercompagnieen verlooft.

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lauenburgiſchen Canzellei. Von dieſen Collegien werden , alle Verordnungen u. ſ. w. , welche das Recrutirungos weſen angehen , ausgefertigt, ſo wie auch alle Sachen, welche vom General - Kriegscommiſfår nicht abgemacht

erhöhung obiger Offiziere auf 12 Fr. Jaggerd ebenfalls, mit ein giger Ausnahmevon Schaffhauſen. Der , der Iagſagung am vom10.zum 1. Uuguſt erſtattete Berichtandauernde der Milia tärauffichtsbehörde über das 23. Auauft uebungslager zu Bohlen weifet nach , daß daſſelbeaus

werden können, an dieſelben eingeſandtwerden , wie z. B. 2300 Mann (worunter 71 an Artillerie und Irain unð 192 an

wegen Befreiung vom Kriegsdienſte, Streitſachen u.ſ.w. Cavalerie) aus den Cantonen Zürich, St. Gallen , Aargau, Ups Obgleich das General Commiſſariatscollegium feine penzell Innerrhoden, Thurgau, Baret, Schaffhauſen, Sowyz und 3

Amtsautoritåt über das Recrutirungsweſen hat, ſoliegt belin beſtehtdie unter dem Wieland Oberbefehle desledergerw Oberſten vdie.Somiet commandiren Oberſten Diviſica und o.

es doch dieſem Collegium ob, ſo weit es das Wohl der nen ; þr.Oberſtlieutenant Froſſard de Saugy iſt Chef des Genes

Armee angeht, Aufſicht über die Recrutirung zu führen, ralftahs undør. Oberft Füßii wirb Inſpection halten. Umſtändlich

daher auchdie Canzelleien in dieſer Rückſicht ſich mit dem verweilte der Bericht bei dem bekannten Vorfall im Canton Sdwy: General - Commiſſariat in Verbindung feßen. wo die landsgemeinde beſchloſſen ſollten Freiwilige scollegium

hat : Es pur zuni Contingente für das Lager gehen ,*) und wo die Regierung dieſen Freiwilligen alsdann eine Soldzulage von 4 Baßen des Tags

zugeſichert hat. Beides konnte, auch ſchon um nachtheitiger Folgen und des Beiſpiels wegen, die Zufſichtsbehörde nicht geſtatten, und

es erklärte endlich auch die Regierung von Stw97: das Contingent

Militär Chronik. ihres Cantons rolle mit den übrigen in gleichen Berhäitniffen ftes Frankreich ( 10. Auguft.) Der Oberkriegsrath befchäff= hen und keine Soidzulage erhalten. Die großen Aufſehens wegen , tigt lich unter den Uuſpicien des Dauphins und in Verbindung din jener Beſchluß der Landesgemeinde durch die ganze Eidgenoſs mit dem Kriegsminiſter mit einer völligen Reorganiſation unſeres ſenſchaft erregt hat, glaubte nun übrigens die Uuſſichtsbehörde der

Militärſyſtems. Es ſcheint gewiß , daß die feit langer Zeit von unſeren erfahrenſten und unterrichteiſten Generalen entwickelten uns den , und daß in Folge der neuen Neformen , welche man in die gegenwärtige Organiſation einzuführen gedenkt, unſere Militär: macht ſowohl auf einer activen, als auf einer Reſervearmee beruhen wird. Ohne Zweifel wird man in Folge dieſer Combinationen , welche auf die Grăngen des Kriegsbudgets beſchränkt werden müſſen ,

Dagſagung überlaſſen zu ſollen, ſich ſelbſt deßhalb auf eine Weiſe auszuſprechen , die weitere Nachtheile abwenden möge. Der Ges

richten der niuen Verfaſſung der Urmee zur Grundlage dienen wera randte von Schwy ; drüďte ſein Bedauern über den Vorfall, zugleide

fich genöthigt ſeben, die Dauer des activen Dienſtes abzukürzen .

Schweiz. Die eidgenöſſiſche Kriegsſchule in I hun war urſprünglich nur zur Bildungsanſtalt für Generalſtab, Genie und Urtillerie beſtimmt. Indeſſen genehmigte die Dagſagung im Jahr 1826, daß im Jahr 1827 mittelſt einer beſonders bewilligten Summe von 5000 Franken der Verſuch einer Erweiterung des Unterrichtes

aber auch die Ueberzeugung aus, daß die Tagfaßung zu erleuchtet ſei, um nicht einzuſehen , daß oft unerwartete Unträge an die kans desgemeinden gelangen mögen, denin man nicht immer die beliebige Wendung zu geben vermögend iſt; daß hinwieder aber auch die Regierung ihr Möglichſtes und nicht ohne Erfolg gethan hätte, um die Sache wieder auf die rechte Bahn zurückzuführen . Die

Inſtructionen mander Geſandtidsaften , vornehmlich die der Vors orte, drü & ten den Wun'ch aus, daß die Magiſtrate von Sorys ihr ſo oft mißgeleitetes geiſtreiches Volk von irrigen Vorurtheilen | zurückführen und über ſeine wahren Intereſſen bilehren möchten. In der Stellung der Jagraßung liege es und fei Pflicht für ſie,

auf Offiziere der Infanterie , der Scharfſchüßen und der Reiterei erklärten dieſelben ferner, den Vorfall, wenn er nun auch in mils gemacht , und daß von der Militäraufſichtsbehörde im Jahr 1828 derem lichte erſcheint, nicht mit Stillſchweigen zu übergeben , ſons

über die Reſultate dieſes Verſuches der Taaraßung Bericht erſtattet dern vielmehr ihr Bedauern und ihre Mißbilligung über den tandesa und im geeigneten Falle ein umfaſſender Antrag über die deßfalls gemeindeſchluß beſtimmt auszuſprechen, damit aber auch den Dank

zu treffenden Einrichtungen vorgelegt werden ſolle. ( S. Nr. 27 gegen die Regierung von Sdw1g zu verbinden, welche ſich angeles der 4. M. 3. von 1826.) - Um 29. Juli 1828 wurde nun der gen rein ließ , die üblen Folgin deſſelben abzuwenden . Einſtimmig Sagraßung dieſer Bericht der Militäraufſichtsbehörde vorgelegt. ( ohne uri, Schwyz und Nidwalden, die das Protocoll offen bibal: Derſelbe enthielt über den gemachten Verſuch erfreuliche Reſultate ten wegen mangelnder Inſtruction ) wurde nun ein Beſchluß er: und war mit nachſtehenden, von 18 Stimmen ad ratificandum , von laſſen , der toefentlich befaßt : 1) Den Beifall, womit der Militärs

Uri, Schwyz, Unterwalden und Appenzell ad referendum genom aufſichtsbehörde die Fifthaltung der eidgenöſſiſchen Grundfäße und menen Unträgen bekleidet: 1) Vom Jahr 1827 an gerechnet, rol reglementariſchen Vorſchriften verdankt wird, ſo wie hinwieder den die dritte Section der Militärſchule alle zwei Jahre nach Thun Ausdruck des Vergnügens, daß landammann und Raih des Stan: cinberufen werden , wo dann die Unhäufung ziveier jährlicher Unweiſungen von 5000 Fr. die Militärauſſichtsbehörde in Stand regen wirð, jedesmal die Summe von 10,000 Fr. auf den Unter: richt der Infanterie, Reiterei und Scharfidüßen zu verwenden .

des Schwyz die Beforgung derlelhen doch factiſch bewirkt haben ; 2) die ernſte und dringliche Einladung an alle Magiſtrate dieſes Standes, den noch jeft anhaltenden bedauerlichen Borurtbeilen in: res Voikis auf kräftige Weiſe entgegen zu wirken und alle Mittel

2) Daß die im Jahr 1827 für die dritte Section angenommenen aufzubieten , damit dieſes biedere und verſtändije vole über ſeine Grundlagen auch für die Zukunft follen angewendet werden , dem nach dieſelbe mit Inbegriff der Stabsoffiziere aus höchſtens 32 Offizieren und 110 Unteroffizieren biftihen wird, von denen die erſteren eine Woche, die regteren aber 12 bis 14 Tage, die Reiſezeit unges rechnet, ſich dem unterrichte in der Schule widmen ſollen . 3) Daß der Militäraufſichtsbehörde die Befugniß eingeräumt wirde, einen Dberinſtructor für die Infanterie und einen unterinſtructor für die Cavalerie zu beſtellen , wenn ſie ps Din Bedürfniſſen der Schule

Stillung im Bunde belihrt, ſich mit irahrer Schweizertreue den militäriſchen Einrichtungen des Vaterlandes an chließe; 3) eribeilt die Tagfafuna, ſo ſehr ſie ſich freut, für dieſen Fall eines beft mm: ten Beſcluſies überhoben zu ſein , doch die feierliche Erklärung, daß ſie, wo immer ſolche Ubweichungen zum Vorſchein kommen , dieſelben mit entſchiedenem Nachdruck zurückmeiſen und die auf den beidworenen Bund gegründete eidgenöſſiſche Militärverfaſſung in allen Iheilen aufrecht halten werden

angemeſſen erachtet. 4 ) Daß die Stände errudt werden , in die

Um 4. Auguft ſchritt die Tagſabung zur Befigung der Militär:

Sdule nur poiche Offiziere zu renden , welche die Plotong: und aufridy to behörde für 1829. Nach vollendeter 3jährigerUmtszeit Bataillons doute bereits vollkommen inne haben, für Bildung fünf der Herren Finster und v. Pourtates wurde ør. Generalquartiers tiger Stabsoffiziere vollends aber nur wohlgeeignete Perſonen, in: meiſter Finsler für neue 3 Jahre, und an v . Pourtales Stelle, dem es ſich nicht um einin Elementarunterricht handelt , den ein der ſeine Wiederernennung beharrlich ablehnte, für gleiche Zeit ur.

de

Der voriges Jahr beſchloſſenen Ernennung der beiden Oberinſtruc: wählt Hr. Oberſt Herzog von Effingen und Hr, Oberſt Füßli. toren der Schule, der Herren Dufour und Hirzel, zu eidgenöſſi: (djen Oberſten , haben alle Stände beigepflichtet und der Gehalts-

*) S. Nr. 43 der 2. M. 3 .

Rediairt unter Verantwortlickeit der Verlagswandlung : 6. W. Lebte in Darmſtadt , und in deſſen Difijin gedrudt.

Samstag , Nir. 70 .

30. Auguſt 1828.

Allgemeine Militar - Zeitung. 37 Compagnieen reitende Artillerie, jede vollzählig zu 266 Mann und 401. Pferden .

Die ruſſiſche Armee. ( Fortſegung. )

Nach dieſen verſchiedenen Angaben kann man folgende

Ferner 64 Reſerve- und zum Park

Schåßung der Truppen, welchedie active Armee bilden,

detaſchirte Compagnieen , jede

annehmen :

vouzählig zu 100 Mann .

Mann.

Pferde.

9,842

14,837

6,400

Zuſammen 622,810 Mann . I. Infanter i e . hat man die nicht zur finie Schåbung Unter dieſe 28 Bataillone Garde , gehörigen Truppen , wozu man die 76 Garniſons 1 Sappeure der Garbe , bataillone zahlen kann, deren Cadres großen Theils 1 Seeſoldaten der Garde , *) aus Offizieren beſtehen , welche zum Activdienſte nicht 3 Grenadiere , 37 mehr tauglich ſind, nicht aufgenommen . Dieſe Batail. 12 Carabiniere , lone werden aus Peuten der Provinzen, worin die Bas 336 finien- und Fågerbataillone, 24 Bataillone, aus den Garniſonsbatait. entnommen, taillone garniſoniren, und vorzugsweiſe aus dem Hans delsſtande recrutirt. Sie werden zur Handhabung der 3. Inſtructionsbataillone , Polizei und zum Schuße des Landes verwendet , und 3 Bataillone Sappeure , verſehen gewiſſermaßen den Dienſt der Gendarmerie. > 8 Pionniere, Zur Zeit der Recrutirung nehmen ſie die in der Pro 27 der polniſchen Armee . **) vinz ausgehobenen Leute in Empfang und bringen ſie 480 Bataillone ; jedes auf complettem Mann. Pferde. zu ihrer Beſtimmung. Ihr Effectivſtand wechſelt nach Stande zu 1000 Mann, betragen 480,000 den Localitåten, jedoch beträgt er im Durchſchnitte 600 96 Bataillone, jedes zu 350 M., in Mann , einſchließlich der Offiziere und Unteroffiziere. Reſervediviſionen formirt, zählen 33,600 Der Cadre der Offiziere iſt der nämliche , wie in der Activarmee. Von den 100 Bataillonen , welche zur Zeit, II. Ea valerie. als dieſe Organiſation ſtattfand, errichtet worden ſind, 450 Escadronen und wählte man ( im I. 1822 ) unter dem Namen ,Elitents a 36 der polniſchen Armee. bataillone" 24 Bataillone aus , welche die Infanterie 486 Escadronen , auf dem completten der Corps von Orenburg und Sibirien ( die 28. u . 29. Stande zu 140 Mann, betragen 68,040 Diviſion ) bilden . 3

3

3

2

III .

Artilleri e.

Unabhängig von dieſen Garniſonsbataillonen gibt es in jedem Diſtricte % ) eine Compagnie Halbin was liden ( Veteranencompagnie .), beſtebend aus der Pros vinz angehörigen , wegen Untauglichkeit yon den Corps

32 Poſitionsbatterieen , jede vollzáh. lig zu 321 Mann , einſchließlich der Offiziere, und 180 Pferden, baben

10,272

5,760 in ihre Heimath zurůdgeſendeten Leuten , welche ihre

25 jährige Dienſtzeit noch nicht vollendet haben. Der 7,680 сomplette Stand dieſer Compagnieen iſt 180 Mann. Die Generalmajore , welche die Garniſonsbataillone *) 06 dieſes Bataillon noch zur Landmacht zu rechnen iſt , und commandiren , haben zugleich die Diſtrictscompagnieen ob es nicht vielmehr, wie im Plane geweren ſein fou ( vergl. mehrerer Gouvernements unter ihren Befehlen . Wenn 64 leichte Batterieen, jede volzählig

zu 229 Mann und 120 Pferden

14,656

einverteibt dieſe Halbinvaliden ihre Dienſtzeit vollendet haben und Nr. 61der 2. m . 3. von 1827), der Seemacht worden iſt, darüber fehit es an zuverläſſiger Nachricht. **) Die über die polniſche Urmee vorkommenden Remerkungen

Taſſen wir hier weg , weil ſie mit den in Nr. 29 , Jahrgang 1827 der U. M. 3., mitgetheilten Nachrichten übereinſtimmen, außerdem aber viet unvollſtändiger als die letteren ſind.

*) Die Gouvernements thèilen ſich meiſtens in 12 Diſtricte. Die Veteranencompagnicen zählen im Ganzen 118,384 Unteroffi: ziere und Soidaten .

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.

ihre Aufführung gut iſt, beziehen ſie auch fernerhin | Hauptorte eines jeden Bezirks und werden von einem Recrutirungsrathe, beſtebend aus Offizieren der Garnis Ferner hat man bei dieſer Scházung die irregusſonsbataillone, und präſidirt von dem Gouverneur der I åren Truppen nicht berückſichtigt, deren Zahl zu Provinz oder dem Adels , Marſchall, gemuſtert. Wer Sold , Lebensmittel und Kleidung.

beſtimmen ſchwierig iſt.

Die ganze Bevdíferung der einmal angenommen iſt, dem iſt es nicht mehr erlaubt,

Landſchaften , welche dieſe Cavalerie liefern , kann im ſich vertreten zu laſſen . Die Regierung verſtattet zuweis Falle der Noth marſchiren. Der größte Theil diefer len , daß die Stellung der Soldaten in Geld erledigt Truppen wird nicht von dem Staate beſoldet; ſie wer: wird , wo alsdann für den Mann 2000 Rubel bezahlt den als eine Auflage betrachtet, außer welcher die lands werden. Die in den polniſchen Provinzen reßbafter ſchaft nichts entrichtet. Während der eine Theil in Thås Juden und die fremden Coloniſten ſind von der Recrus tigkeit iſt, bleibt der andere in ſeiner Heimath.

Die tenſtellung ausgenommen und einer beſonderen Auflage

Landſchaft am Don fann etwa 60 bis 80 Pulfs ſtellen , unterworfen . Die Klaſſe des Handelsleute, welche in

deren completter Stand 500 Mann ſein ſoú, aber ſelten Rußland mehrere Privilegien genießt, ſtellt ihr Contins Die Koſaden vom ſchwarzen gent gleichfalls in Geld . Meere" ), die vom Raufaſus, von Tſcherfaſſien , Die Garderegimenter ergänzen ſich aus den Grenas

dieſe Zahl erreicht.

.

vom Ural, yon Orenburg und Sibirien bewachen dieren und dieſe aus den Linien- und Jágerregimentern. nur ihre Gränzen und ſtellen wenig Leute außerhalb Um in die Garde aufgenommen zu werden , iſt eine ihres Landes. — Achtzehn Regimenter Koſacken ſind in Große von 1 Metre 793 Millimetres erforderlich . Kleinrußland organiſirt , aber nur zur Zeit des Die Dragoner, fåger und Uhlanen erhalten ihre Leute Krieges activ.

Rußland hat gegenwärtig (1826 ) aus der neu ausgehobenen Mannſchaft und ergänzten

42 Pulfs Koſaden zu Pferd und 10 Regimenter Koſas ehemals die Kůraffiere, welche auf dieſe Weiſe aus auss

den zu Fuß im Solde ; die erſteren ſind größtentheils geſuchten und ſchon inſtruirten leuten beſtanden ; das in der erſten und zweiten Armee , und die Testeren in Coloniſationsſyſtem hat indeſſen nothwendig in biefent ben Corps von Georgien und Sibirien verwendet. Einrichtungen Modificationen herbeiführen müſſen, und -

Die zur erſten Armee, zu den Corps von Finnland und die Art der Recrutirung der Cavalerie wird ſich, wenn

Litthauen gehörigen irregularen Truppen werden in lich ſid) jenes Syſtem über die ganze Waffe verbreitet, gånzs ändern. Die Gouvernements Kiow , Tſchernigow ,

Friebenszeit alle 3 Jahre abgelößt.

Zu den nicht zur Linie gehörigen Truppen rechnet Pultawa, Cherſon, Efatrinoslaw und Charrow find vor's

man auch 8 Bataillone Handwerfer, welche in den zugsweiſe für die Recrutirung der Cavalerie beſtimmt. Militárcolonieen errichtet ſind , und die 18 coloniſir.

( Fortſegung folgt.)

ten Bataillone, welche, in Gemåßheit einer neueren Beſtimmung des Kniſers Nicolaus, zu keinem Militárs dienſte mehr verbunden ſind.

Die Militärmacht von Paraguay .

Die Recrutirung findet nicht jährlich ſtatt , ſon voVor

der Revolution im ſpaniſchen Amerika gab es

dern zu unbeſtimmten Zeiten und wann ſie das Bedürf in Paraguay nur eine ſchlecht organiſirte Miliz; feits niß der Armee erbeiſcht. **) Eine Ufare beſtimmt die dem aber dieſe landſchaft durch den Doctor Francia

Zahl der Leute, weldje jebe Provinz liefern muß. Die auf eine deſpotiſche Vertheilung derſelben geſchieht in jedem Bezirke durch ſtehenden Truppen Weiſe beherrſcht wird , iſt ein aus

und Milizen zuſammengeſeptes Corps

den Gouverneur der Provinz, welcher hierbei die záh- vorhanden.

Die erſteren belaufen ſich etwa auf 5000 ,

lung, die alle 10 Jahre geſchieht, als Baſis annimmt. und die leßteren " auf 20,000 Mann. Die Wahl der Recruten .

iſt der Willführ der Gutsbes fiber überlaſſen , welche nur ſtarfe, wohlgebaute , nicht unter 18 und nicht über 32 Jahre alte Leute ſtellen dürfen. Die Große für die finieninfanterie iſt 1 Metre 594 Milimetres und für die Cavalerie 1 Metre 660 Millimetres . - Die Recruten verſammeln ſich in dem

Die finientruppen werden aus den weißen Einwobs nern recrutirt , mit Ausnahme eines fancierregiments, welches aus Mulatten gebildet iſt und von weißen Offis zieren befehligt wird. Die Soldaten werden von den Diſtrictscommandanten unter den Individuen der nies drigſten Volksklaffe , welche den größten Wuchs haben, ausgewählt. Die Milizen beſtehen aus allen freien *) Die Zaporoger Rofaden, von den Ufern des Dniper an Männern vom 17. Jahre an obne Unterſchied der Ras. den Kuban der Kaiſerin Katharina, welche ihnenverpflanzt, durcheine murden utarevomvon2.Juni1792 das Gebiet

çen,jedoch mit Ausnahme der Reichen und des gelehrten

vom Taman und alle landſchaften zwiſchen dem Stuban und Standes . dem azowiſchen Meere abtrat, gewiſſermaßen coloniſirt. Sie Die Linientruppen beſtehen vorzüglich nahmen damals die Benennung : Roſacın vom ſchwarzen es gibt, wenigſtens dem Namen inch ,

Meere an. Dieſe Völkerſchaft, welche nicht über 150.000 männliche Seelen ſteigt, bildet 21 Regimenter ( 11 Reg. Kofa: đen zu pferd und 10 zu Fuß ) , deren fortwährenderDienft darin beſteht, die Gränze zu bewachen . Während des Krieges mit Perſien wurden 6 von diefen Regimentern mobil gemacht

aus Cavalerie : Grenadiere zu Pferd, Dragoner, lanciers, Jåger und Huſaren. Es ſind nur einige Compagnieen Jager zu Fuß und ein fleinesCorpsArtillerie, welchesſchlec ht unterrichtet und organiſirt iſt, obgleich der Dictator alle Sorgfalt dars

auf verwendet. Die linientruppen der verſchiedenen Waffen ſind in von 500 männlichen Individuen genommen werden ſollen. Das von einander unabhängige Compagnieen von 60 bis 100 legtere Berhältniß wird faſt nie überſchritten. Mann eingetheilt; es eriſtiren weder Bataillone noch und gehörten zur 21. u. 22. Diviſion (urmee vom Kaukaſus . )

**) Die Recrutirungsukare reßt feſt, ob 1 , 2 , 3 , 4 oder 5 Mann

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Regimenter. Jebe Compagnie iſt durch einen lieutenant oder Fåbnbrich befehligt, und in dem ganzen Truppens corps von Paraguay iſt, aus Rückſichten der Erſparung, nur ein cinziger Capitain im activen Dienſte. Das Syſtem des Avancements in den ſtehenden Zruppen iſt einfady: niemand wird zum Offizier beförs bert, der nicht alle untere Grade, in dem des Soldaten

Die Miliz wird weder inſpicirt noch erercirt ; aber der Dictator beruft oft ganze Compagnieen zum 'Activs dienſte, um die Wachen ( guardias ) an dem Fluß Pas

anfangend , durdlaufen hat.

raguay zu beſeßen oder die Poſten der Linie an dem

Parana zu verſtårfen. Dieſer Dienſt dauert von 8 Tas gen bis zu 2 Monaten , was ſich mehrmals im Jahre wiederholt und dieſelben Perſonen zu ihrer großen Bes

Die Miliz eines jeden låſtigung trifft.

Hinſichtlich des inneren Dienſtes ſtellt

Diſtrictes ( partido) wird durch abgedankte Offiziere, die Miliz die Ordonnanzen für die Diſtrictscommandan ten und verſieht den Dienſt der Gendarmerie ; ſie bezieht Capitaine oder lieutenante , commandirt. Alle Cavaleriecorps ſind mit einem Sábel , einem niemals Sold und erbált nur Lebensmittel, wenn ſie in

mit den Linientruppen Dienſt thut. Paar Piſtolen , einem Carabiner bewaffnet , mit Aus: Verbindung Endlich iſt feine Inſtitution vorhanden, um den Fries

nahme der lanciers , welche ſtatt des Carabiners eine

lanze haben. Die Linieninfanterie hat eine Bajonnets geriſchen Geiſt der Jugend zu bilden . Der Dictator hatte flinte; ' - die Infanterie der Miliz Jagogewehre, lans im J. 1821 hundert Kinder von 12 bis 14 Jahren auss

im Dienſte, im Schreiben und gehoben , welchen man zen , Piquen oder Sábel, welche ſie ſich, wenn ſie zum Rechnen Unterricht ertheilte ; da dieſe Pflanzſchule nur Dienſte aufgefordert wird , verſchafft. Die Uniform der Linientruppen beſteht in einem ſchlechte Subjecte lieferte, ſo wurden ſie nach ihrem Eins blauen Camiſol mit farbigen Aufſchlagen , verſchieden tritte in das Heer nicht wieder erſebt. Das Materiel beſteht aus 12,000 Flinten oder Caras für jebe Waffe, aus weißen Pantalons und einem runs den Hut. Man unterſcheidet die Cavalerie von der Ins binern , eben ſo vielen Paaren Piſtolen und Såbeln ,

fanterie nur durch Schnüre auf den Rüdennähten . Die einer großen Zahl fangen , einer geringen Quantitat Fanciers haben eine eigenthümliche Uniform, aus einem Munition, endlich aus 50 bis 60 eiſernen oder brons offenen Caraiſol, einer Weſte , einer rothen Feldfappe cenen Kanonen, welche ſich in der Hauptſtadt oder auf Die Seemacht beſteht aus zwet und weißen Pantalons beſtehend. Die Miliz bat gar der Grånze befinden.

feine Uniform . Die Cocarde iſt die ehemals dreifarbig kleinen Brigantinen und 6 Kanonierſchaluppen , denen franzöſiſche, roth, blau und weiß . Dieſe Farben befins jedoch die Ausrüſtung fehlt. den ſich audy auf den Fahnen und Standarten, welche die den Republicanern theuere Deviſe : Libertado o la muerte ( Freiheit oder Tod ) führen .

Der Sold der Offiziere beträgt 16 bis 30 Piaſter

Militäriſche Fragen . ( Eingefandt. )

1) Welches iſt der geſchichtliche Urſprung des Coms aufgetragen werden , wird indeſſen ihr Gehalt vermehrt. mandoſtabes, den man aufAbbildungen in der rechten den Monat ; durch zeitweiſe Gommiſſionen , welche ihnen

Der Solb des Soldaten betrågt monatlich 6 Piaſter, Hand des Feldherrn erblidt? - Bei den Lacedåmoniert

wovon er aber für Kleidung und Nahrung mehrere beſtand der Gebrauch, daß jeder Feldherr einen Stab von Abzüge hat, ſo daß er monatlich nur 1' /,2 bis 2 Piaſter gewiſſer fånge und Stårfe erhielt, wovon die Ephoren baar berausbefommt. Die Mulatten erhalten ausnahmss das Modell batten . Wollte man nun jenem eine geheime weiſe nur Lebensmittel und Kleidung . Nachricht zukommen laſſen, To wurde ein Streifen Pergas

Die Truppen werden täglich zu Fuß und nur wihs ment über den Stab gewickelt, darauf geſchrieben , dann rend 3 Monaten zu Pferd erercirt , weil die Pferde 9 abgewickelt und ohne Stab fortgeſchidt. Wer nicht einen

Monate lang auf den Weiden der Staatsdománen find ; Stab von gleicher Dimenſion hatte, konnte die Wörter ſie mandvriren indeſſen leiblich.

nicht zuſammenſetzen.- Sollte dieß nicht Veranlaſſung

In Allem , was den Dienſt betrifft, iſt die Manns- geweſen ſein, die Würde eines Oberbefehlshabers durch zucht & ußerſt ſtreng ; der geringſte Fehler wird mit Res einen ſolchen Stab zu bezeichnen ? ben- oder Ruthenſtreichen beſtraft, vor allen aber werden 2 ) In Militárſachen muß wo möglich der Name auch die Mulatten mit einer großen Grauſamkeit behandelt. die Sache bezeichnen . Was aber bedeutet Feldwebel ? Außer dem Dienſte führen die Soldaten ein ſehr los. Warum ſagtman nicht lieber ,,Wach meiſter", welche deres Leben zur Beläſtigung ihrer Mitbürger. Für Benennung ſchon deßhalb ſachgemäßer wåre , weil der die Offiziere gibt es feine andere Strafen, als die Des Wachdienſt bei der Infanterie weit ſtårker iſt, als bei der gradation und Entfernung; ſchwere Vergehen werden Savalerie ? Dann ließe ſid, auch recht gut das undeutſche von dem Dictator abgeurtheilt. - Die Haltung der Sergeant in Unterwach meiſter verwandeln. 3 ) Seit wann hat ſich im ernſten Kriegerſtande das Zruppen lågt viel zu wünſchen übrig. Der größte Theil der finientruppen wohnt in 5 Kas lächerliche Titelweren eingeſchlichen ? Widerſtreitet es

fernen zu Aſſomption ; zwei ſind von Infanterie , zwei nicht den militäriſchen Grundſagen, wenn z. B. der nichts von der Cavalerie und eine von der Artillerie belegt. adeliche Oberſt dem gråflichen Subalternen ein Hochgebos Drei dieſer Kaſernen ſind ehemalige Ridſter. Ein ans ren geben muß, während er nur ein Wohlgeboren zurüds derer Theil der Truppen iſt in den Städten und den erhålt ? Sollte man nicht dieſe Ueberbleibſel früherer,

wichtigſten Grånzfeſtungen vertheilt. Endlich leben einige nicht ſehr nadyabmungswerther Zeiten endlich ausrotten Hundert Mann, eine Art Veteranen, auf unbeſchränktem 4 ) Warum ſchreiben viele Militárbehörden Obriſt, úrlaub zu Hauſe. da es doch Oberſt heißen muß ?

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u e be r ſ i cht

zu imponiren, als durd, Strenge, durch die Peitſche und den stapps

neueſten

der

Militär - Literatur.

žaum . Þr. Balaſſa ſagt zwar auch, daß böſe, verſtockte und reiza bare Pferde oft mit Strenge behandelt werden müßten , er hat aber dazu niemals ſich eines anderen Mittels bedient, als den Kapps

in ſeiner Straft und 34) Archiv für neuere Kriegs- und Urmeegeſchichte. ( Fortſegung. zaum nur zu ſchütteln , und ihn nur ſeltenThieres gebraucht. des militäriſchen Taſchenbuches.) Erſter Band. Erſtes Heft. ichmerzhaften Birkung auf die Naſe des Leipzig , 1828. Baumgärtnerſche Buchhandlung. Die Methode des ørn. Balaſſa ſpricht übrigens von ſelbſt für ſich, In dem Vorrorte wird über die Herausgabe dieſer Zeitſchrift und es macht ihm Ehre, dazu beigetragen zu haben, daß von nun Folgendes bemerkt : Der Herausgeber des Militäriſchen Taſchen an die Färte und Grauſamkeit, mit der oft dieſes édle und nüg:

aufs lide Thier, das Pferd, behandelt wurde, nach und nach ganzLeben buches " ſei mehrfach darauf aufmerkſam gemacht worden, daß der hören werden, zumal weil dadurch viele Sdjäden an leib und Jitel dieſer Zeitſchrift nicht ganz glüdlich gewählt und die Form einer Verbeſſerung fähig wäre ; er habe ſich demnach entſchloſſen, und der Verluſt oft der ſchönſten und kräftiaſten Pferbe vermieden die Fortſeßung unter dem dermaligen Titel und dergeſtalt zu tie werden wird. Namentlich werden die Militärautoritāten gewiß fern , daß drei Hefte einen Band, ungefähr von der Stärke und darauf ſehen , daß für die Remonten der polniſchen , ukrainiiden dem Preiße eines ſonſtigen Jahrganges, bilden. Der frühere Plan und ungariſchen Pferde ſo gute Uvrichter gezogen werden, als zu rei mit der einzigen übänderung beibehalten worden , daß Uufläge, welchen der Rittmeiſter Balaſſa ſid ſelbſt gebildet hat. Daß übris das von welche nicht in das Gebiet der Kriegs- und Urmeegeſchichte gehör- gens der Grundſaß Tehr richtig iſt, das Pferd, und zumal dis þauptrubriken werden edler Raçe, niemals mit dem Stock und der Peitſche zu zwingen,

ten , ganz ausgeſchloſſen blieben.

Schmeicheln und Belohnungen, davon haben bezeicnet: 1) hiſtoriſche Darſtellung ganzerFeldzüge, Erörterun- ſondern durch Zureden, unumſtößliche Beweiſe durch die Erſtaunen gen über die Urſachen der Erfolge. 2) Relationen über einzelne die vielen stunſtreiter

Schlachten und Belagerungen ; Uuszüge aus Tagebüchern u. f. w. erregenden Ubrichtungen ihrer Sculpferde an den Tag gelegt. – 3 ) Biographie. Nekrologe. 4 ) Armeegeſchichte. 5) Kriegshiſtoris Das Uufſehen, welches die Schrift des Hrn. Balaſſa in Wien das ſche Literatur, worunter aber nicht ſowohl eigentliche Recenſionen, erregte, war ſo groß, daß in einigen Wochen 3000 Gremplare ſondern vielmehr Uuszüge aus wichtigen oder intereſſanten krieges von verkauft worden ſind, und gegenwärtig für die öftreichiſche hiſtoriſchen Werken ; Widerlegungen von unrichtigkeiten , welche ſich Urmee Ueberſegungen in mehreren Sprachen unter der Preſſe ſich in bekannten kriegshiſtoriſchen Werken finden ; Notizen über kriegs- befinden . Die beigegebenen 6 Lithographieen ſind gut und charata

geſchichtliche Werke in fremden Sprachen ; Zuſammenſtellungen der teriſtiſch gezeichnet und erfüllen ganz den Zwedê ihrer Beſtimmung. Literatur einzelner Kriege oder Feldzüge, verſtanden ſind . Beis (Blätter für liter. Unterhaltung , Nr. 139 pon 1828. ) in der europäiſchen träge von neu hinzutretenden Mitarbeitern werden durchdie Ver- 37) Deſtreichs und Rußland Kriegstheater Türkei. Von F. 0. Siriacy , königl. preußiſchem Major. Das vorliegende erſte Heft handelt über lagshandlung erbeten. folgende Gegenſtände: 1 ) Die hochländiſchen Regimenter in der kl. 8. Berlin , Herbig. 1828. engliſchen Urmee . ( Iſt aus dem Werke des Generals Stewart: Dieſe auf das Bedürfniß des gegenwärtigen Augenbli & s beredha Sketches of the character, manners and present state of the nete Schrift befriedigt dieſes Bedürfniß auf das vollkommenſte,

Highlanders of Scottland 2c. entnommen .) ,2 ) Ueber die eigentlidhen Urſachen des Kriegsglücks der franzöſiſchen Republik. 3) ues berſicht aller Gefechte, welche die engliſche Irmee unter Wellingtons Befehl in der pyrenäiſchen Halbinſel, in Frankreich und den Nie: derlanden beſtanden hat, mit Ungabe des dabei erlittenen Verluſtes

indem ſie alle wichtige Puncte und Momente des gegenwärtigen Kriegeſchauplakes beſchreibt und den Leſer in den Stand reßt,die i Operationen der beiderſeitigen Armeen zu beurtheilen . Durch die

Brifügung des öſtreichiſchen Kriegsſchaupiaßes in der Türkei werden die unterſdiebe zwiſdjen einem öſtreichiſchen undruſſiſchen Feldzuge

an Getödteten und Berwundeten . 4) Das Offiziercorps der preu : l in dieſem Lande rehr anſchaulich gemacht. Wir ſind überzeugt, daß fiſchen Urmee in den Jahren 1806 und 1827. kein Leſer dieſe Schrift unbefriedigt aus der Hand legen wird,

35) Handbuch für die unteroffiziere der Infanterie. Von dem 38) Ueberſicht des Kriegsſchauplages der europäiſchen Türkei von Hauptmann v . Klür. Dresden, 1828 ; gedruckt in der Gärts nerichen Buchdruckerei.

Für den Werth dieſes Handbuches ſpricht ſchon der Umſtand, daß die erſte Uuflage' deſſelben, welche im Jahr 1826 erſchien, bes

der Donau und den Grängen von Servien und Macedonien

bis Konſtantinopel. Von Ph . v. Wuſſow. Koblenz, Bädeker, 1828. 8. 12 gr. Kuch dieſe Schrift, welche denſelben Zweck wie die vorſtehende

dem reits vergriffen iſt. Ob es gleich zunächſt nur auf den k. ſädfirden bat, genügt ihrem Bedürfniſſe voukommen und kann beſonders 177.) Dienſt, für welchen es berechnet iſt, ſeine volle Unwendung findet, Nichtmilitär empfohlen werden . ( Blätter f. lit. Unterh. Nr.

darin ſo werden doch auch Gegenſtände von allgemeinem Intereſſe die jeden Militär anſprechen. Wir ſind zu der ueber: 39) Geſchichte der Feldzüge von 1814 u. 1815 in Frankreich, von abgehandelt,

daß ſich der ør. Verfaſſer durch die Abfaſſung berechtiat, zeugung dieſes Werkes, worin er eben ſo viel Sach- und Menſchenkenntniß,

dem General Wilhelm von Vaudoncourt. In’s Deutſche

als Fleiß und richtiges Auffaſſen ſeines Gegenſtandes an den Tag

chen . Stuttgart , Meßler, 1827. 16. 12 gr. Dieſe und Ueberſegung iſt im Zugemeinen auémachen . gut gerathen. Das Ganze mehr Bändchen wird12

gelegt hat,umdiek. ſächſiſche Armee ein bleibendes Verdienst

überſekt von Friedrich Seybold. Erſtes und zweites Bänds

erworben hat.

36) Der Hufbeſchlag ohne 3 w ang. Eine Abhandlung über 40) Nouveau guide des sous-officiers d'infanterie de la garde et werden konnten , binnen einer Stunde dahin zu bringen, daß

de la ligne, ou recueil complet des connoissances dans les diverses parties du service etc.; par un officier superieur. 4e edit. , in 32 de 10 feuilles d'impr.; pris 1 fr. 25 c. Paris,

ſie ſich willig beſchlagen laſſen und ihre Widerreßlichkeit für immer ablegen. Nach rationellen , auß der Pſychologie des

Das Bullet. des sc. milit. ( 1. Heft , 1828 ) bemerkt über dieſes

die Art, reizbare, böſe und gänzlich verborbene Pferde, welche bisher nur durch Anwendung von Zwangsmitteln beſchlagen

1827. Ansclin et Pochard .

Pferdes geſchöpften Grundläßen, von Konſtantin Balaſſa. Werk, daß der Verf. durch eine genaue Kenntniß von dem , was Mit 6 Steinabdrücken in Folio. Wien , Gerold. 1828. 8.16 gr. 1 in der Uusübung vorkommt, jene unendliche Menge lächerlicher

Welche Aufmerkſamkeit dieſe Schrift, beſonders bei dem militär Beſtimmungen zu vermeiden gewußt habe, welche man gewöhnlit und Ordonnanzen kennen. in Nr. 55 der 1. M. 3. erwähnt. Die Methode des Verfaſſers 41) Manuel d'armement, ou réunion des reglements, instructions,

rifdzen Publicum erregt hat, und welche Auszeia nungund Belohs in denCompilationen derjenigen finde, welcheden Dienſt nur nad nung dafür dem Verfaſſer zu Theil geworden iſt, wurde bereits abgekommenen Gifeben beſteht in nichts Underem , als darin , die Pferde mit ſo viel Sanft : muth und Gelindigkeit zu behandeln, als nur immer möglich, und

dieſen an ſich gutmüthigen und edlen Thieren mehr durch Schmei: cheleien , durch Zureden und durch freundlichen Umgang und Blicke

tarifs, relatifs aux réparations, a l'entretien , à la conserva

tion et à la visite des armes portatifs dans les corps. In 32. de 9 feuilles et '/2, avec 3 pl.; pris 1 fr. 50 c. Paris, 1827 ; Anselin et Pochard.

Rediairt unter Verantwortlidfeit der Verlagsgandung : 6. W. Leste in Darinſtadt, und in deſſen Diijin gedrudt.

Mittwoch ,

.

3. Sept. 1828 .

Nr . 71 .

Allgemeine Militár - Zeitung. Die ruſſiſche Armee.

und die Winterpantalons ſind mit vieler Sorgfalt und

Eleganz verfertigt und die von dem Staate gelieferten ( Fortſegung. ) TücherRodt ſind, ſehr grob, dochin von Pantalons werden GardeQualis Die Bauern hören von dem Augenblice an, wo ſie tåt. undobgleich der guter jedes

in den Dienſt treten, auf, Eigenthum des Gutsherrn zu Jahr neu gegeben ; in der Linie müſſen ſie zwei Jahre ſein . Eben ſo gehören die Soldatenfinder der Krone halten . Der Mantel hat in der ganzen Armee eine Trag: an und es liegt im Intereſſe der Regierung, ſich ihrer zeit von drei Jahren. anzunehmen und ſie nůßlich zu machen. Man hat auch ruſſiſche iſt ſehr geſchict, Kopfbedeckung auch wird in Kleidung, Ausrüſtung, Corps Alles, Soldat in dieſer Abſicht Inſtitute errichtet, wo ſie den nöthigen den Der

Unterricht empfangen, um in den Inſtructionsbataillo: ac. verfertigt, und die Regierung gibt , indem ſie die Er: nen , * ) in den Corps als Unteroffiziere oder bei offent: ſparungen , welche die Corpschefs machen können, guts lichen Anſtalten verwendet zu werden. Im Jahr 1826 beißt, ihnen großeMittel in die Hand, die lage ihrer betrug die Zahl der in diefe Inſtitute aufgenommenen Soldaten zu verbeſſern. Soldatenfinder , 62,000.

cantonnirenden als garniſonirenden Trups

Sowohl die Bei dem Mangel einer Controle in der Verwal: pen empfangen Rationen aus den Magazinen der Ver

tung der Corps " tónnen eine Menge von Mißbrauchen waltung. Ein in dem Hauptquartier -eines jeden Armee, einſchleichen. Der Oberſt verwaltet ſein Regiment ohne corps beſtehendes Commiſſariat beſorgt die Antåufe des Zuziehung verantwortlicher Offiziere , welche die Ver: Meble und iſt mit der Vertheilung in die Regimenter

wendung der Gelder und Stoffe überwachen. Er legt beauftragt. Der cantonnirende Soldat empfängt es und wohnt und ibn nur dem Generallieutenant, Commandant der Diviſion , gibt es jeinem Wirthe , bei dem er

der

Die Nahrung des caſernirenden Sols weldher zugleich die Functionen eines Generalinſpectors ernähren muß. und Intendanten verſieht, von ſeiner Dienſtführung Res datenſcheint ſehr geſund, aber wenig fráftig. Die Por

chenſchaft ab. Iſt er Eigenthümer des Regimente , Totion Brod , welches er ſelbſt bereitet, iſt mehr als hins wird ades zwiſchen ihm , dem Verpflegsoffizier und dem reichend, und er genießt viel Sanerfraut, welches gegen

Zahlmeiſter, welcher zugleich Bekleidungsoffizier iſt,ab- ! den Scorbut,eine in der ruſſiſchen Armee ſehr gewohns Die Regeln der Verwaltung ſind ſo wenig liche Krankheit, ſehr gut iſt. Er fennt fein anderes beſtimmt unddie Wiuführ in Anwendung der gebrå uch : Betrånt als den Kuaß, welches vermittelſt leicht gegobs

gemacht.

lich gewordenen ſo groß, daß ſehr ſelten ein Regiment renem Mebl bereitet wird . Das Brod iſt von Kornmehl ſeinen Oberſt wechſelt, ohne daß es Anlaß zu vielen ohne allen Zuſatz von Waizen ; es iſt im Augemeinen

Schwierigkeiten und oft ſelbſt zu einem Prozeß zwiſchen von ſehr angenehmem Geſchmac, aber ſchlecht gebacken. übernimmt, gåbe. Die Regierung hatſchon lange gimentern der Gardewird regelmäßig Fleiſch ausgetheilt. es ihre Aufmerkſamkeit auf dieſe in der Verwaltung herr: Sie ſind in dem Beſitz von Rüchengårten , welche ſie von

dem , welcher das Commando abgibt, und dem , welcher Die Portion beſteht aus 3 PfundMehl . Nur den Res

ſchende Unordnungen gerichtet; aber Kaiſer Alerander der Krone erhalten haben, die ſie ſelbſt bebauen und die

hatdurch die äußerſt ſtrenge Beſtrafung mehrererCorps- ihnen Gemüſe in Ueberflußliefern . An vielen Orten chefs, welche den ihnen gegebenen Spielraum mißbrauch genießen die Linienregimenterdieſelbe Vergünſtigung. ten, dieſe Beiſpiele ſehr ſelten gemacht, und man beſchaff:

Die Pferderation , * ) welche zu 13 litres Hafer und

tigt ſich gegenwärtig , das Rechnungsweſen in ein gleich: förmiges geregeltes Syſtem zu bringen, von welchem ſich zu entfernen nicht mehr erlaubt ſein wird. Die ruſſiſche Armee iſt im Augemeinen ſehr gut ge:

8 Kilogrammen Heu berechnetund ſelbſt für die Artil, leriepferde und die der ſchweren Cavalerie mehr als binreichend iſt, wird den Pferden nidyt ganz gereicht. Die Erſparniſſe, welche hierdurch und durch den ſtets

kleidet und vollſtändig ausgerüſtet. Der Roc, Mantel hohen von den Generalieutenanten den Oberſten, nach *) Es gibt dieſer Bataillone fünf, nämlich : 1 Bataillon Pion. niere , 1 Irainbataillon und 3 Bataillone Füſiliere, von welchen das eine in Petersburg und die beiden anderen in Karan liegen .

*) In einigen mittäalichen Provinzen Rußlands hat nur die Fourage 6 Rubel einen ro geringen Preiß, daß ein Pferd monatlich 50 Kop. koſtet , etwa- 21 Gentimen auf einen Iag,

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Die Uhlanen haben , außer der Lanze , dem Såbe: von dieſen vorgezeigten Marktzetteln bewilligten Preiß gemacht werden können , dienen dazu , die Maſſe der und der Piſtole, Carabiner wie die Kůraſſiere, welche ſebr klein ſind und abgefeuert werden fónnen, ohne fie

Remonte zu vermehren.

Der Sold der Armee wird in Papier bezahlt, mit an die Schulter zu ſeben . Ausnahme der Armee von Georgien und derjenigen

Der Preiß eines Infanterie - Feuergewebres iſt 16

Garderegimenter, welche cinen Theil der polniſchen Är: Rubel 86 Rop .; es wiegt mit dem Bajonnet 10 Pfund mee ausmachen, welche denſelben in Münze empfangen . 14 Unzen . Faſt alle Waffen werden zu Zula an der Es gilt als Regel, daß, ſo oft eine Truppe die Grånze Ofa und zu Seſterbeck in dem Gouvernement Peterss paſſirt hat, der Sold in Geld bezahlt wird , was den burg verfertigt, von wo aus ſie mit Leidytigkeit nach den Hauptarſenalen zu Moskau , Petersburg , Riga,

Krieg ſehr foſtſpielig macht.

Die jährlichen Ünfoſten *) eines Soldaten der fai . ſerlichen Garde berechnen ſid ), mit Einſchluß des Soldes

Kiow und Kaſan verſendet werden können. ( Schluß folgt. )

und der Lebensmittel, auf 113 Rubel 1 Kopecken ; ſein Sold beträgt jährlich 13 Rubel. Die Koſten der erſten

Anſchaffung betragen 103 Rubel 10 Kop . , nåmlich :

auf das Jahr 1829.

die vollſtåndige Kleidung mit den kleinen Rub. Kop. Gegenſtånden des Equipements . . 62 16 bas Équipement **) .... die Bewaffnung ( Gewehr und Sabel ) 24 Zuſammen 103

17 43 50 10

Die jährlichen Koſten eines Linienſoldaten betragen mit Sold und Lebensmitteln 71 Rubel 45 Sop. , und hiervon der Sold betragen 9 Rubel 40 Kop . 49Kop.,nimlich: Die Koſten der erſten Anſchaffung 76 Rubel die Kleidung und die kleinen Gegenſtånde Rub. Kop. 44 15 16

des Equipements

das Equirement . die Bewaffnung ( Gewehr ) .

Das franzöſiſche Militár budget

28 35 86

( Berhandlungen darüber in der Deputirtenkammer . )

Das der franzöſiſchen Deputirtenkaminer vorgelegte Militárbudget auf 1829 war auf 194,300,000 Franfen, mithin um 1,700,000 Fr. geringer berechnet, als das jenige für das laufende Jahr. den ziemlid Sitzungen vom 17.Discuſſion , 18. , 21. 1, darüber 22. u . 23. Juli fandIneine , lebhafte in der

fand eine ziemlid, lebhafte Discuſſion darüber in der Die Verhandlung über das Militárbudget im Allgemeinen eröffnete der Kriegs. u r , indem er Folgendes miniſter , Vicomte de . Ca eintrat, glaubte Ibemerkte: ,, A18 ich in das Miniſterium Deputirtenkammer ſtatt.

ich, daß es, in dem Intereſſe der Armee ſelbſt, zu deren

Organiſation fein beſſeres Mittel gåbe, als wenn man diefelbe einem Vereine von erfahrenen Stabsoffizieren übertrüge . Zu Erreichung dieſes Zweds wurde ein Zuſammen "76 49 Das Gewehr , nadı dem verbeſſerten Modelle von oberſter Kriegsrath niedergeſetzt, und der König 1777, *** ) iſt für die Linien- und leichte Infanterie bat durch die Ernennung ſeines erhabenen Sohnes zlian

angenommen worden , nur hat man ſie um zwei Zou Präſidenten deſſelben den guten Erfolg dieſer neuen und einige linien abgekürzt, das Bajonnet aber um eben ſo viel verlångert. Der Såbel der Infanterieoffi: ziere, der Garderegimenter , der Grenadiere und der Elitencompagnieen der Linienregimenter iſt der nåmliche, .

wie er in der franzöſiſden Armee eingeführt iſt

Einrichtung geſichert. Schon die bisherigen Arbeiten jenes Rathes beweiſen ſolches zur Genüge, aber jede Berathung über dieſen Gegenſtand wurde in dieſem Augenblicke noch voreilig ſein . – Die verlangten Ers ſparniſſe bei den verſchiedenen Ståben der Armee fónnen -

Die Kuraſſiere haben als Defenſivwaffen einen Helm nur allmåhlich, nicht aber durch eine ſofortige Vermins und doppelten Kúraß, und als Angriffswaffen den Sås bel und die Piſtole. Außerdem ſind 16 Mann von jeder Escadron mit kurzen gezogenen Carabinern zum Zirail: liren bewaffnet. Sie heißen Carabiniere und bilden eine beſondere Escadron , wenn es für angemeſſen erachtet wird . Es iſt die Rede davon, den Růraſſieren die lanze zu geben . Das Modell hiervon iſt viel kürzer als das gebråuchliche. Dieſe lanzen ſollen auf die Schenfel ger

derung der Cadres eingeführt werden. Man darf nicht vergeiſen, daß es höchſt nöthig iſt, bei jedem Bataillon eine hinreichende Anzahl von Offizieren zu haben ; und dieſe Betrachtung hat uns nicht erlaubt, das Syſtem der Beurlaubungen anzunehmen, welches von mehreren Seiten ſo lebhaft verlangt worden iſt. Die Cadres ſind das ſicherſte Mittel zu einer ſchnellen Vergrößerung des Heeres. Eine jede zu raſche Verminderung derſelben

ſtůßt und nach Art der alten Ritter getragen werden .

würde große Nachtheile haben, und vorzüglid, das ob

Die Dragoner haben Szako's und ſind mit kurzen nehin rhon ſehr langſame Avancement verhindern. -

Musketen (Modell vom Jahr IX. ) , mit einem Paar denkt, Wenn man im Allgemeinen über die Erſparniſſe nads Piſtolen und mit einem gefrůmmten Sábel bewaffnet.

welche in dem Staatshaushalte zu mad en find ,

fåüt Beigewöhnlich zuerſt Herabſebung der auf n Miniſterium * ) In der alten Garde erhält der Soldat, außer ſeinem Sold, an fo Gebalte.man dem mir untergebeneeine aber ſeinem Namenstage 3 Rubel, und derjenige, welcher ſichdurch wird man , ſobald man daſſelbe nur mit einiger Aufs Eifer und gute Uufführ auszeichnet, jährlich eine Zulage von 22 Rubeln. Der Unteroffung ixier der alten Garde erhält 56 Rubel | merkſamkeit betrachtet, bald finden, daß mit Ausnahme 49 Kop. Soid, der Unteroffizier der Linie 13 Rubel 72 Kop. einiger boben Gehalte der Sold der Armee, welcher noch **) Unter Equipement scheint hier Torniſter und Lederwerk ver: ießt faſt derſelbe iſt, der er zu Zeiten der Revolution ſtanden zu ſein . war, bei den geringeren Graben kaum zur Beſtreitung

***) mein Et ſou hier. wahrſcheinlich das franzöſiſche Feuergewehr ges der nöthigſten lebensbedürfniſſe þinreicht. Was dagegen t ſein die höheren Stellen betrifft, ſo wird die Nuklidfeit ders

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ſelben einer neuen Prüfung unterworfen werden , und | jener Vertheidiger des Vaterlandes zu verbeſſern.

ich werdefeinenAugenblid Anſtand nehmen, bei dem Id würdedaher im Allgemeinen den Anſichten des Bes König darauf anzutragen, diejenigen von ihnen einges richterſtatters beigetreten ſein, wenn ich nicht auf dem ben zu laſſen, welche durch das Beſte des Dienſtes nicht Budget eine Summe von 7/2 Millionen für den Sold, hinlänglich gerechtfertigt ſein ſollten ." - Nach) einigen Unterhalt, ſo wie für die Kaſernirung und Recrutirung anderen ausführlichen Mittheilungen über die Verwals fremder Iruppen gefunden båtte.

Dieſe Summe

tung ſeines Miniſteriums und namentlich über die Núb- fann ich nicht bewilligen ; umſonſt forſche ich nach der lichkeit der Lager zur Uebung der Truppen , ſchloß der Nothwendigkeit und dem Nußen eines Corps von 12,000

Redner mit dem Wunſche, daß die Rammer ihre etwais Schweizern, welches von Frankreich mit großen Koſten gen Erſparniſſe nur bei ſolchen Ausgaben machen möchte, und ohne irgend einen Erſaß gehalten und bezahlt wird ." die zur Erhaltung der Macht und Würde des Staats Der Redner widerlegte hierauf durch Zahlen die frühes nicht umumgånglid erforderlich wåren. ren Angaben des Generals fafont in Betreff des Sols

Nad ihm hielt der General Demarçay eine lange des der franzöſiſchen und der Schweizertruppen , und Rede über alle Zweige der Militárverwaltung , und bewies dadurch, daß die leßteren jährlich über eine Mils theilte einen Plan mit, wie die Armee, ohne eine Ko- lion inehr foſten , als eine gleiche Anzahl franzöſiſcher ſtenvermehrung , auf 600,000 Mann gebracht werden Soldaten foſten würde, nicht zu gedenfen, daß bei einer

konnte. Die auf 8 Jahre beſtimmte Dienſtzeit ſollte her- Berabſchiedung der Schweizerregimenter alle Offizie e , abgeſeßt werden , die Mannſchaft nur 6 Monate unter Unteroffiziere und Gemeine auf einen Reformgehalt und

den Fahnen bleiben uc. Als der Redner bereits 1 % einen dreimonatlichen Sold als Entſchådigung Anſpruch Stunden lang geſprochen hatte , und die Verſammlung machen können, wogegen der franzöſiſche Soldat zu einer endlich ungeduldig zu werden anfing, überſprang er Penſion erſt nad 30 jähriger Dienſtzeit, und zu dem

mehrere Blätter. " Auf die Bemerkung des Präſidenten Reformgehalte erſt nach erhaltenen Wunden im Kriege aber, daß die überſprungenen Seiten nicht in den Mos berechtigt iſt. Nadıdem Hr. v. Jacqueminot noch die

niteur aufgenommen werden konnten , nahm er jene übrigen Vortheile, deren die Schweizerregimenter genies Blåtter wieder vor. Die Ungeduld ſtieg dadurch aufs Ben , hervorgehoben hatte, ſtellte er den Miniſtern die hóchſte, und nur unter lautem fårm konnte Hr. Des Frage; warum Frankreich nod fortfahre, Fremde im marçay ſeine Rede zu Ende bringen.

Dienſte zu behalten , die ſo theuer bezablt werden, und

Nach Hrn. le Sergent, deſſen Vortrag, bei dem deren Nußen mindeſtens problematiſch ſei ? Der Kriegss ſchwachen Organe des Redners nicht allgemein verſtans miniſter, fügte er hinzu , habe behauptet, daß es ein alter den werden konnte, beſtieg der Oberſt v. Jacqueminot Gebraud ſei, Schweizerregimenter zu halten ; allein an zum erſtenmale die Rednerbühne , um ſich namentlich alten Gebrauchen dürfe man nur hången, wenn ſie gut über die Schweizerregimenter auszulaſſen ,und auf die Feien. ,, Was für Dienſte " fragte der Redner hier, ,, leis jenigen Theile des Kriegsminiſteriums hinzuweiſen, wor- ſten uns denn aber wohl die Schweizer, welche unſere auf, ſeiner Anſicht nach, ſich am leichteſten Erſparniſie Truppen uns nicht eben ſo gut leiſten würden ? Der

machen ließen . Aus ſeiner Rede, welcher die Verſamm . Miniſter beruft ſich auf die im Jahr 1816 unterzeichnete

lung mit großer Aufmerkſamfeit zuhörte, entnehmen wir Capitulation , welche erſt in 13 Jahren zu Ende gehe; Folgendes: ,, Die Summe von 194,300,000 Fr. für uns aber in einem Artifel dieſer Capitulation iſt ausdrück fere Armee in Friedenszeiten “ &ußerte derſelbe, ,, iſt lich von unvorhergeſehenen Umſtänden die Rede, welche ganz übermäßig hoch , und es müſſen ſich nothwendig die Entlaſſung der Schweizerregimenter nöthig machen dabei Erſparniſſe machen laſſen.

Zuerſt lenfe ich Siyre könnten. Warum wollen wir alſo dieſe Regimenter noch

Aufmerkſamkeit, m . H. , auf den Generalſt ab der Garde , welcher allein über 1,100,000 Fr. koſtet , und in Kriegszeiten für eine Garde von 60,000 Mann hins reichen würde , während dieſe jeßt, wo Frankreich im Frieden iſt, faum 23,000 Mann zählt. Die 4 Mar-

13 Jahre lang beibehalten, und dadurch 19 "/2 Millionen | Fr. rein wegwerfen ? Man ſagt, die Schweizer feien brav und ergeben, aber iſt es unſere Armee nicht auch, und iſt es daher nicht lächerlid), die Palme des Ehrs und Pflichtgefühls Fremden zuzuerkennen ? Man ſpricht

Ichålle , welche Majors- généraux der Garde ſind, und von dem 10. Auguſt, und von dem 'an dieſem unglücks die 4 Generallieutenante und Diviſionscommandeure derlichen Tage vergoſſenen Schweizerblute; aber die pariſer Garde beziehen zuſammen 461,000 Fr. an Gehalt, und Nationalgarde würde ein Gleiches gethan haben, wenn mander Marſchal bat durdy Herſchiedene Beſoldungen man ſich ihrer bedient hatte , und will man daber die

eine jährliche Einnahme von zuſammen 160,000 Fr., Schweizer beibehalten , ſo muß man auch ießt die Nas

wozu noch der Unterhalt, ſo wie die Heizung und Bes tionalgarde wieder herſtellen.

Halten wir daher nur

leuchtung einer freien Wohnung kommt. Ich würde vors Franzoſen im Dienſte, und dieſe werden eben ſo gut ſchlagen , daß ein Marſchall nie mehr als 100,000 Fr. wie die Schweizer in Stunden der Gefahr das Baters und ein Generallieutenant nie mehr als 30,000 Fr. an land zu vertheibigen wiſſen . Die Niederlande ſind uns

verſchiedenen Gehalten beziehen könnte. – In Betreff mit gutem Beiſpiele vorangegangen ; den Reformgehalt des Soldes des Soldaten , wie des Subaltern

und die dreimonatliche Gratification múffen wir den

offiziers , bin ich dagegen der Meinung der Commiſ: Schweizern im Jahre 1841 ſo gut wie heute zahlen ; fion, daß ſich darauf feine Erſparniß machen låßt, und warum wollen wir alſo erſt den Ablauf der Capitulas muß ich vielmehr den Wunſch zu erfennen geben , daß tion vom Jahre 1816 abwarten ? Ich ſtimme für die

unſere Finanzen uns fünftig erlauben mogen, das loos von mir angedeuteten Erſparniſſe."

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Der fönigr. Commiſſar, Hr. v. Salvano y trat zur foldaten, ichwer verwundet, zwiſchen Teinen beiben mit ihm nieber:

Widerlegung des vorigen Redners auf, und behauptete gemorfenen Pferden am Boden liegen . Die beiden Urtilleriſten , unteranderen , daß die Recrutirungen

vonjeher für das wildedie patronen vertheilt hatten, waren ganz verſchwunden, und nach einiger Zeit bemerkte man in einer Entfernung von 50

Bolt bochſt läſtig geweſen ſeien, und daß man ſonach die Schritten zwei rauchendeMaffen ; mahr war von ihnen wicht übrig

12,000 Schweizer als Stellvertrete für eben ſo viele gebiliben. Uuchunter den Zuſchauern find m hrere beſchädigt wor:

junge Franzoſen betrachten müſſe, dier man ihren Arbei: den. Die Erplofion entſtand wahrſcheinlich dadurch, daß der Wind ten und ihren Familien laſſe ." Uebrigens gab derſelbe ein Stüre brennende Punte von einem der ein abgefeuerten Gis

zu, daß die Schweizerregimenter dem Staate jährlich ſchübein den geöffneten Kaſten wehte. Bernehmen nach wird die durch den Tod des Marſhals 1,160,000 Fr. mehr koſteten, als eine gleiche Anzahl vonDem Lauriſton erledigte Marſchallewürde dem , die Expedition nado von Nationaltruppen foſten würde; dieſe Mehrausgabe, Morea Befehligenden GeneralMaifon vorbehalten . In Vincennes ſind am 1. Auguft die erſten Verſuche mit einer meinte er aber, wurde durch die obige Betrachtung hins

befriedis långlich aufgewogen , und es würde überhaupt ein bes Dampfkanone angeſtelltworden . DasReſultat iſt ſehrgefdoffen. deutender Vortheil für jedes große land ſein, wenn gend-ausgefallen; indeffen hatman noch nicht mit Kugeln ( Wien , 22. Huguſt. panorchreibens an Botriegsrathepräſidenten Pailer 3hren Maj.Der haben) Se.Mitteiſt mandie ganze laſt des Kriegsdienſtes auf Ausländer den Deftreich. wålzen könnte; die Niederlandekonnten für Frankreich Entei, den Herzog von.Reichftadt, zum þauptmann des

kein Beiſpiel abgeben, da ſie bei ihrer Entfernung,kein Sr. Majeſtät Namen führenden erſten Jägerregiments ernannt. Intereffe" hätten, ſich des Bündniſſes der Schweiz zu Somit beginnt die militäriſche Laufbahn des jungen Prinzen (wozu verſichern . Wollte man ießt die Schweizer entlafen , To früherhin das nächſte Jahr beſtimmt mar) bireits in dieſem Fabre, würden ſie in anderen Låndern Dienſte nehmen , und und es heißt, daß er bei dem bevorſtehenden Uebungslager Sr. Frankreich würde ſie dann vielleicht in den Reiben feistaiſerl, Boheit dem Erzherzog Karl zugetheilt werden ſolle. Preußen. Breslau, 18. Auguſt. Garniſon hat uns ner Feinde finden." Am Schluſſe ſeines Vortrages aus geſtern undheute( frühverlaſſen und ift )zu Unſere den Serbſtmanövern

Berte der Redner : „ Es iſt geſagt worden, die Gehalte ausnarſchirt. Zwei Regimenter linivn :und vierRegimenter lands

einiger hohen Militárchargen ſeienenorm. Idbeſtreite wehrinfanterie de 6.Urmercorps werden bei Kapsdorf ein Zeltlager das Detail der Zahl nicht; aber ich erinnere die Ram und dieübrigeInfanterie, Cavalerie und Artillerie Cantonnirungen mer , daß es weder gerecht noch weiſe iſt, ſich in den in der dortigen Gegend bezichen. Die Truppen des 5.Urmercorps ſind in ähnlicher owiedas Art bei Liegnig vereint und elbſt den Belohnungen für die Anführer unſerer Armee karg zu 2.u.3.Sept., 6. Urnieccorps denwerden 5. u.6.da vonSt.

zeigen. ungerecht iſt die Behauptung, daß man, da der Majeſtät beſichtigt werden. Den 8. u .9. rückin dieſe beiden Corps

Soldat tåglich 5 Sous erhalte, berühmten Heerführern gegen einander und werden dann, etwa 40,000 Mannſtart ,zwis nicht einen Gehalt von 160,000 Fr. geben müſſe. Dieſe ichen dem Sdweidniger und Striegauer Waffer gegen einander Gehalte gehören Allen an : benn wir leben unter einer manövriren . Dies iſt die größte Truppenmaſſe, die in Friedeng:

Regierung , bii in Salifien miteinandermanövriithat. Bei der berühm : bãi welcher der jüngſte Soldat Anſpruch auf i seiten ten Revue bei Großting in Jahr 1783 waren bei weitem nicht den Marſchallsſtab hat .c .“

ſo viele Truppen dereinigt.

( Forterng folgt.)

M Militär ; Chronik .

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ce !! en.

[Waffenptäbe .Frankreich s. ) Frankreich theilt ſeine feſte

Frankreich. Die pariſer Zeitungen Tohreiben unterm 24. Uu: Qufti , Der Oberkriegsrath fährt, dem Vernehmen nach, mit viiler Shätiubeit fort, ſich mit der Reorganiſation der Urmee zu beſchäfftigens die pauptgrundlagen des neuen Syſtems scheinen definitip beſtimmt werden zu ſein, þieinach würden wir ,' nach dem Vorgange Preußine und mehrerer anderer europäiſchen Mächte, eine Uctivarmee und eine Reſervearmee babın ; die Dauer des Dien: ftes in den Gliedern der activen Urmee würde auf3 Jahre begränzt, und die Dienſtzeit in der Reſeryearmee würde gleich groß sein. Die verſchiedenen Eorpe, aus weichen dieſe Armee beſtehen würde, würden in gewiſſe Territorialbearänzungen repartirt werden, und ſich jährlitt nur für die Dauer pines Monates unter den Fahnen

pläße in 4 Klaſſen , und in bloke Militäi poſten . Vom erſten Range beſint 18 6 Feſtungen : Meß , Straßburg, Toulon , Breft, Lille und Gravelines ; dom zweiten Range 11 Feſtungen : Mes zières , Givet , Sharlemont , Thionville , Beſançon, Perpignan, Bayonne , Rochefort , Cherbourgi Valenciinn sind Sataisi vom dritten Range 24 : Vincennes bei Paris Briançon , Grenoble, Untibes, Mont Louis, Noè, Oleron, Rochelle, Belle: Jole, Lorient, St. Malo, le Havre, Umiens, Peronne, Dünkérte nit dem Fort louis, Canbran , Maubeuge, Douai mit dem Fort Scarpe, Urras, Boulogne, St. Omer, Baſtia aut Corſika und Ajaccio pbindaſelbſt. Vom vierten Range beligt es 75 : unter ihnen Condé, Bandrecies, le Quenone, Blane, Bellegarde u. f. w. Außerdem 5 places mili .

pecſammeln , um in den militäriſden Evolutionen geübt zu wer: taires und gegen 30 kleinere einzelne Forts. Kriegshäfen und Flots

den . Dieuctiparmee würde, mit Ausnahme der Gendarmerie und Beteronen, auf

Mann

Beſtand der

ten ſtationen : -Breft, Cherboura, Porient, Toulon, [ Ein

roule auf 200,000 feftgefeet fein. Diefe combination nien: Jafanterieregiments,nameneBalthaferPraite,wurde 1813 bereposarmeel ohne das Militärbudget mit irgend einer neuen Uus: von einer Flintenkugel zwiſchen der Nare und dem linken Uuge

würde es

gabe zu belaſten, möglich machen , einen Theil der überflüſſigen getroffen. Die Kugel drang tief in den Kopf; es war unmöglid, Offiziere unſeres Generalſtabs, so wie der in Reform gefegten Tie zurüczuziehen , und ſie blieb vierzehn Jahre lang darin. Difiziere nüßlich zu verwenden." Praile war vollkommen geheilt und fah ſehr gut mit dem linken Ein furchtbares Ereigniß ſtörte am 11. Uuguſt die Uebungen Auge, unter welchem man nur eine leichtr Narbe bemerkte. Plögs der artillerierchule in Vincenne8. Eben war man mit dem

lich, am 17. Januar 1828 , fiel ihm die Kugel ohne den geringſten

Ubfchießen des ſchweren Geſchüßes fertig, und hatte mit dem leich: Somerz.in den Mund. Er wohnt in der Grmeinde St. Jeans 1

ten begonnen, als ein furchtbarer Knal ſich rinige Søritte hinter des Bignes, nahé bei der Stadt' Anſe , im franzöſiſden Rhone: dem. Geſchüße hören ließ. Der Pulverkaften , welcher die gerammte departement. Munition entrielt , die an dieſem Tage verſd oſſen werden ſollte,

war in die Luft Hiflogen . Mitten im Mauch Fah man den Stain :

( Hierzu die Beilage Nr. 4.)

Redigirt unter Verantwortlidkeit der Verlagsbandiung : E. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Ditijin gedrudt.

Samstag , Nr . 72.

6. Sept. 1828

Allgemeine Militár - Zeitung. Die ruſſiſche Armee. ( Schluß. )

nahme in die Schule an, in den liſten eines der Garde : regimenter geführt. Sie umgehen auf dieſe Weiſe die Regel, welche vorſchreibt, daß man alle untere Grade

Das Avancement in Friedenszeiten geſchieht bis zum durchlaufen haben müſſe , um zu dem des Offiziers zu Grade des Oberſtlieutenants nach dem Dienſtalter, da : gelangent ; nach Verlauf von einem Jahre bis 18 Monas gegen wird das Commando eines Regiments , welches ten geben ſie aus der Schule und treten als Fåhndriche eben ſo wohl einem Oberſt als einem Oberſtlieutenant in die Garde ein . Die Stellung, die Familie, der Name,

gegeben wird, immer von dem Kaiſer übertragen. Von das Vermogen eines Individuums mogen übrigens ſein, dem Grade des Unterlieutenants bis zu dem des Capi, wie ſie immerwollen , ſo kann es nur in den unteren Gras tains geht das Avancement im Regiment und findet den in den Dienſt treten . Es iſt obne Beiſpiel, daß ein

nach der Bezeichnung der die Diviſion oder das Armee- Offizier dieſen Grad erreicht habe, ohne vorher Unteroffis corps commandirenden Generalieutenante ſtatt. Von zier in jener Schule oder Soldat in einem der Corps der

dem Grade des Capitains zu dem des Majors geht linie geweſen zu ſein . Die Pagen und Cadetten treten das Avancement in der Diviſion ; in außerordentlichen als Fåbndriche in die verſchiedenen Corps der Armee. Fållen entfernt man ſich zuweilen von dieſer Regel . Die Capitaine ſind für den Unterricht, die Diſciplin Ale Avancements , die bewidigten Decorationen , ſo wie und für die Haltung ihrer Compagnieen verantwort: die Namen der beabſchiedeten oder aus den fiſten ge- lich. Der Dienſt der Lieutenante, Unterlieutenante oder ſtrichenen Offiziere werden in den Armeebefehl aufge: Fåhndriche beſchrånft ſich auf das Ererciren und den nommen. Eben ſo werden alle diejenigen Offiziere durch Tagdienſt, welcher durchs Bataillon geht. Der Quar: einen Tagsbefehl bekannt gemacht, welche vermoge ibres tiermeiſter iſt mit der Führung der Rechnungen und mit Dienſtalters auf eine vacante Stelle Anſpruch hatten , den Austheilungen , aber wegen gånzlicher Untüchtigkeit oder wegen ihrer und der Kleidung ,

-

der Zahlmeiſter mit dem Sold der Regimentsadjutant mit den

ſchlechten Aufführung davon ausgeſchloſſen werden. Rapporten und Standesausweiſen beauftragt und com Der Rang der Offiziere der alten Garde iſt um zwei mandirt den Dienſt und empfängtdie Befehle auf Parade. Die in Rußland allgemein angenommene Inſtructis und der der Offiziere der jungen Garde um einen Grad höher , als die Chargen , die ſie bekleiden. Die onsweiſe iſt vielleicht etwas zu langſam und zu ſehr ins Offiziere des Generalſtabs des Kaiſers ſind mit den Kleinliche gehend. Bei der Gewohnheit, die Truppen Offizieren der alten Garde gleich geſtellt und nehmen cantonniren zu laſſen , bei dem Mangel an bedeckten den Rang über ihnen . Die Öffiziere der Artillerie und Reitbahnen und Erercirhåuſern, in einem Lande, wo die des Generalſtabs der Armee genießen denſelben Vor: Kålte wåhrend eines großen Theils des Jahres nicht theil, wie die Offiziere der jungen Garde. geſtattet, zu arbeiten, müſſen die Fortſchritte im Unter -

Ein Soldat fann nach Verlauf von 2 Jahren uns richte nur langſam vor ſich geben ; auch iſt die Ausbil.

teroffizier werden, indeſſen beſtehen in dieſer Beziehung feine feſte Regeln. Nach 12 Dienſtjahren iſt ein Unterofs fizier von Rechts wegen Offizier, wenn ſeine Aufführung vorwurfsfrei iſt. Auf dieſe Weiſe werden jährlich etwa 800 Unteroffiziere zu Offizieren befördert ; ſie bleiben

dung des Einzelnen wie des Ganzen bei den coloniſirten Truppen viel weiter gediehen und viel regelmäßiger, als die bei den anderen Truppen, mit Ausnahme der Garde, deren Unterricht ſehr weit getrieben wird. Obgleich die Diviſionen und Brigaden oft ſehr weit

entweder in der Armee oder werden im Civil angeſtellt. von einander entfernte Cantonnirungen inne haben, ſo Um den jungen Leuten aus reichen Familien die erſte können ſie doch ſo oft zuſammengezogen werden, als es Dienſtzeit nicht zu peinlich zu machen und um ſie zum Der commandirende General für gut findet. Man befolgt Offiziersgrade zu befördern , ohne daßſie Soldaten in gewöhnlich hinſichtlich der Inſtruction im Ganzen fol. den Corps der Armee geweſen waren , hat man eine genden Gang : Am 1. April werden die Compagnieen

Schnle gebildet, welche Schule der unteroffiziere in dem Hauptorte des Cantonnements des Bataillons der Garde heißt. Jeder Zögling bezahlt eine Penſion verſammelt und während eines Monats im Detail crer von 500 Rubeln und wird, von dem Lage ſeiner Aufs cirt. Am 1. Mai vereinigen ſich die Bataillone und

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manovriren 20 Tage im Regiment. Die Mandvers in In den Militárcolonieen hat man für jedes Regis den Brigaden finden in den zehn erſten Tagen des Juni ment eine Stuterei errichtet, weche aus 245 Stuten und ſtatt. Die Diviſionen campiren vom 10. Juni bis 10. Juli, 25 Zuchthengſten beſteht. Die Hengſte der Stutereien der wo ſie alsdann in ihre Cantonnirungen zurückkehren . Kůraſſiere ſind von engliſder Raçe oder ſtammen aus Im Frühjahre zieht die Cavalerie ihre Cantonniruns den ſchönen ruſſiſden Stutereien der Gråfin Orloff, des

gen während eines Monats näher zuſammen, um die Grafen Zavadosky, des Prinzen Repnin . Die Hengſte Escadronen eines und deſſelben Regiments im Ganzen der lanciers ſtammen aus den Stutereien des Prinzen manövriren zu laſſen . Im Herbſt finden Mandvers in Sangusfo in Volhynien, der Ufraine und der Steppen. Da und die finientruppen beſtåndig oder in Brigaden, Armeecorps organiſirt coloniſirt Divis ſind, den Brigaden ſtatt, worauf die Diviſionen zehn Tage I Fionen lang vereinigt werden .

Die aus Infanterie und Cavalerie zuſammengeſetten To beſtehen feine Kaſernen für die Infanterie und 'Cau

ausgenommen in Mosfau, Petersburg t dieſer und Kaſerin tädten . Das Ameublemen einigen Grånzſ Armeecorps müſſen alle zwei Jahre zuſammengezogen valerie, werden.

Das Reglementvon 1791 hinſichtlich der Infanterie: nen iſt böchitgeringfügig ;esbeſteht faſtnur aus einem

mandvers und die Ordonnanz über die Manövers der Feldbette , welches eine ganze Seite des Zimmers ein: Cavalerie der franzöſiſchen Armee werden , mit Aus; nimmt und aus einer Gewehrbant. Betten findet man

nahme weniger geringfügiger Modificationen, im Auge: nur in den Regimentsſpitålern. Jedes Regiment hat meinen in der ruſſiſchen Armee befolgt.

ſein eigenes Spital ; die der Garderegimenter und der

ieen werden mit einem Es beſteht in Petersburg eine Centralſchule der Ça : Militárcolon Lurus, Fleiß und Sorgfalt erhalten.

ungewöhnlichen Eine gewiſſe,

valerie, wohin alle Regimenter Zöglinge ſchicken. Dieſe jedem Regimentattaſdirte Anzahl Jnvaliden iſt, unter Zöglinge werden unter den Unteroffizieren , welche die der Aufſicht von Offizieren, welche von den Corpschefs meiſten Fähigkeiten beſitzen , um Bereiter zu werden , beſtimmt werden , mit dieſem Dienſte beauftragt . ausgewählt und ſpäterhin als Inſtructoren in die Regi : menter zurickgeſchickt. Sie haben alsdann den Rang der Offiziere und haben keinen Anſpruch auf Avancement,

Das fra 13ofiſde Militarbudget auf das Jahr 1829.

Man hat gleichfalls Veterinarſchulen errichtet , von welchen die vorzüglichſten in Moskau, Petersburg, Riga

( Fortſegung . ) Der Graf v . Ses maiſons lobte die jeßige Einrid :

Unterlieutenante, gehören aber nicht zu dem Cadre der

und Kiow ſind. Die Regierung unterhält hier Soldas tung, wonach Alles, was die Organiſation des Heeres tenſóbne , welche da den Hufbeſchlag erlernen . Die betrifft, einem oberſten Kriegsrathe unter dem Vorſite Einſichtsvollſten machen zugleich einen Curſus in der des Dauphins anvertraut iſt. Nachdem der Rednerdie Veterinárkunſt.

verſchiedenen Zweige der Milit&rverwaltung durchlaufen Ein großer Theil der Remonten wird aus den mit- batte, fam er auf die Garde und die Schweizerregimen tåglichen Gegenden Rußlands und namentlich aus den, terzu ſprechen, bei welcher Gelegenheit er den Wunſch

oben für die Recrutirungder Cavalerie bezeichneten 6 / zu erfennen gab , daß die Capitulationen mit den Schwei: Gouvernements bezogen. Die Pferde aus Kleinrußland zercantonen aufredyt erhalten werden möchten . — Eben

find beſonders für die dwere Cavalerie geeignet ;, die lio fuchte der General Goutard zu beweiſen , daß das

aus den Steppen werden nur in der leichten Cavalerie| Cand nur dabei gewinnen könne, wenn es fremde Trup verwendet. Die Remonten geſchehen auf Rechnung der pen im Dienſte halte. Corps . Sie werden durch , mit dem Namen Remons Hieraufbeſchåfftigte wurde die allgemeine Berathung geſchloſſen ,

teure bezeichnete Offiziere bewirkt, welche aus den Stu: und man

ſich mit den einzelnen Artikeln des

tereien der Privaten die Pferde auswählen. Sie haben Budgets. Tehr ausgedehnte Vollmachten und ſind nur darin bez

Koſten der CentralverwaltungMiniſters Fr. Der Gehalt des " belaufen ſich (chrånft, daß sie die Orte, woraus ſich das Regiment aufDie1,657,000 gewöhnlich recrutirt, nicht überſchreiten , damit man in wurde nach dem Antrage der Coramiſſion von 150 auf Den Gliedern nur Pferde von einer und derſelben Art hat . 120,000 Fr. berabgeſett. – Eben ſo wurde der Vor:

Die Regierung bewilligtnur 250 Rubel für die Pferde der Kuraſſiere und 120 Rubel für die der anderen Waffen . Dieſe Summe wird durch den Verkauf der ausrangirten Pferde vermehrt, wozu noch der Werth des Futs ters der Pferde der 7. Escadron fommt, welche nur auf dem Papier eriſtiren , und die Erſparniſſc, welche man

dilag der Commiſſion , die Gehalte der Chefs und ommis des Kriegsminiſteriums um 20,000 Fr. her: abzuſetzen, trotz der Einwendungen des Kriegsminiſters angenommen . - Ein Gleiches geſchah in Betreff einer dritten Erſparniß von 35,000 Fr. auf den materiels ren Theil der Sentralverwaltung. Die ite Sec :

an der Fourage machen kann . Hierdurch gewinnen die tion wurde fonach auf 1,572,000 Fr. herabgeſetzt. Oberſten die Mittel , den Preis der Remonte für die Die 2te Section handelt von dem Solde und Unters Kůraſſiere auf 400 Rubel und für die leichten Truppen balte der Truppen im Geſammtbetrage von 170 Mill. auf 250 Rubel zu ſteigern. 600,000 Fr. Hierunter befindet ſich eine Summe von

Das Verhältniß der Hengſte und der Stuten iſt nicht 9,239,000 Fr. an Beſoldungen für die Marſchålle und

beſtimmt. Faſt alle Flügelpferde ſind Hengſte und von das ganze Offiziercorps des Generalſtabs, worauf Nie Commiſſion eine Erſparniß von 344,964 Fr. , Hr. Moine ausgezeichneter Schönheit.

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aber überdieß noch eine zweite von 219,000 Fr. vorges daß nicht mehrere Gehalte einer und derſelben Perſon ſchlagen hatte. Peşterer begründete ſeinen Antrag durch bewilligt werden ; ein beſonderes Geſet verbiete dergleis

die mißbråudilidie Bewilligung mehrerer Gebalte an eine und dieſelbe Perſon. Unter den 21 Generalen bei dem Generalſtabe ſind nämlich 7 Marſchålle und 14 Pairs . Von leşteren haben "7 bereits ( als Pairs) eine Dota : tion von 12,000 Fr.; von den Marſchållen ſind 4 zu: gleid) Majors- généraux von der Garde und beziehen

chen Mißbrauche, werde aber jeden Augenblick verließt, und es ſei daher nothwendig, zu demſelben zurückzukehs ren . – Nach Hrn. Périer beſtieg der Kriegsminiſter die Rednerbühne und bemerkte , daß er alle mögliche Erſparniſſe in ſeinem Miniſterium bereits ſelbſt vorges noinmen habe, und daß, wenn der Kammer noch mehr -

in dieſer Eigenſchaft 40,000 Fr. außer dem Marſchallss dergleichen belieben ſollten, er ſich genothigt ſeben würde,

gehalte, welcher gleichfalls 40,000 Fr. beträgt. Eilf von jenen Generalen ſind überdieß Großkreuze der Ehrenregion und haben als ſolche ebenfalls bedeutende Emolus mente ; und von den Marſchållen beziehen 3 nod 5000 Fr. als Gouverneure von Militardiviſionen . -

mehrere núbliche Stellen ganz eingeben zu laſſen. Hr . Dupin d . & . åußerte, daß Jedermann von Erſpars niſſen ſpredie, Niemand aber ſich dergleichen gefallen laſſen wolle. „, Noch jetzt wieder, åußerte er , ,, führt

Der man uns , um dieſe Erſparniſſe zu hintertreiben , den

General Sebaſtiani unterſtůşte den Antrag der Commiſſion und widerſeßte ſich dem des Hrn . Moine. Gr gab zu , daß der Generalſtab, als ein Erbtheil des Kaiſerthums, wo er auf eine Arinee von 800,000 Mann berechnet war, gegenwärtig zu ſtark ſei ; das einzige

Ruhm der Armee an ; aber dieſer Ruhm iſt durch Eiſen , und nicht durch Gold erworben worden ; ja id) wage

rogar zu behaupten , daß zu der Zeit, wo der Ruhm der Generale aufs böchſte ſtieg, ſie gerade am ſchlechteſten bezahlt waren. Ich wollte, daß keiner unſerer Heerfüh .

Mittel aber, welches man dagegen anwenden dürfe, ſei, rer mehr als hódhitens 100,000 Fr. an Gehalt beziehen

daß man den Generalſtab ausſterben laſſe ; nur ein Mis niſterium , wie das vorige, have es wagen fónnen , an die Eriſtenz von 150 Generalen , der Hoffnung Frankreichs, Hand anzulegen , und dem gegenwärtigen Miniſterium gebühre es, dieſe Ungeredytigfeit dadurch wieder gut zu machen , daß es dieſelben dem Königreiche und bem Vaterlande zurückgebe. „ Im Uebrigen , fuhr der Redner fort, ,, iſt es , um etwaige Reductionen vorzu-

könnte. Wozu noch mehr ? Etwa weil der Marſchausitab in der Patrontaſche eines jeden Soldaten liegt ? Dieß iſt ein erhabenes Wort, ein wahrhaft königlicher Ges dante; aber ich kann Ihnen verſichern, m . H. , daß Sie den Soldaten nicht entmuthigen werden, wenn Sie ihm ſagen : daß er als Marſchall ſtatt 150,000 Fr. nur 100,000 Fr. haben wird. ( Allgemeines Gelächter.) Man ſpricht von der großen Zahl von Generalen. Dieſer Vors

nehmen, nothwendig, das Reſultat des Organiſations - wurf erinnert mich an eine Aeußerung des Marſchalls

planes abzuwarten , womit ſich gegenwärtig der oberſte von Sachſen . Als man einſt zu einem Goup de main Kriegsrath beſchafftigt. Gewiß iſt, daß unſer Heer in einige hundert Grenadiere von ihm verlangte, und ihm Friebenszeiten nicht geringer als 200,000 Mann fein zugleich bemerkte, daß die Erpedition höchſtens 20 Mann

darf. Wir bedürfen überdieß einer Reſerve von 400,000 koſten würde : „ Wie," rief der Marſchall aus, uzwanzig Mann, ſtets bereit ins Feld zu rücken. Dieſe Reſerve wird noch eine große Anzahl von Stabsoffizieren erbei: ſchen. Jede übereilte Reduction würde daher nicht ohne Nachtheil für die Zukunft ſein . It verlange nicht, daß Frankreich ſich den preußiſchen Staat unbedingt zum Vorbilde nehme. Preußen muß der Nothwendigkeit nachs geben , welche ſeine geographiſche Lage ihm aufdringt,

Grenadiere! wenn es noch zwanzig Generallieutenante wåren !" In der That hatte er deren zu viel in der Armee , die überdieß zum Dienſte eben nicht tauglich waren ; und dieſer Umſtand entriß ihm jene Antwort. Ein Gleiches iſt bei uns der Fall, und eben weil wir zu viele Generale haben, können wir fi: nicht alle nach Verdienſt belohnen . Wenn wir daber nicht bei denjeni:

und handelt darin ſehr weiſe. Aber, ohne deſſen Syſtem

gen ſparen wollen , welche zu viel haben , ſo werden wir

vollſtändig anzunehmen , können wir immer dasjenige es noch weniger bei denen fónnen, die eben genug has nachahmen, was uns nützlich ſcheint und ſich mit unſés ben, und noch viel weniger bei denen , welche nicht hins

rer Verfaſſung verträgt. Was die Gouverneure von reidend haben. “ – Nod ließen der Graf Arthur de Militardiviſionen betrifft, über deren beſondere Gehalte la Bourdonnaye und der General Goutard fich man klagt, ſo finde ich unter ihnen den berühmten und gegen den Antrag des Hrn . Moine vernehmen , und lets

beſcheidenen Sieger bei Fleurus ( Marſchau Jourdan ). Reich an Ruhm , Tugend und Talent, hat er an Ver: mogen nichts als ſeinen Gehalt. Und iſt eine Summe von 40,000 Fr. zu viel für die Bedürfniſſe eines Milis tårs , der den höchſten Rang in der Armee bekleidet ? Der Tod wird nur zu bald den Gehalten der Gou : verneure von Militardiviſionen ein Ende machen ; die

terer bemerfte, daß man durch die Annahme deſſelben den König eines feiner ſdönſten Vorrechte, nåmlich der Zuerfennung von Belohnungen, berauben würde. Als es indeffen darüber zur Abſtimmung fam , wurde der gedachte Antrag nichts deſto weniger angenommen ; die Grafen Sebaſtiani und v . Saint- Aulaire waren die Einzigen , die dagegen ſtimmten .

Håupter derjenigen , die dergleichen heute noch beziehen,

Hiernacht verlangte der Oberſt Jacqueminot

find im Kriegsdienſte grau geworden ; ich bege daber eine Reduction von 118,000 Fr. auf die Gehalte der nur einen Wünſch, nåmlich den, daß ſie ſich des lohnes S dyweizer offiziere von dem Generalſtabe der Garde ihrer Verdienſte noch recht lange erfreuen mögen . “ - und der linie. Der Miniſter des Inneren bedauerte Hr. Auguſtin Périer trat gegen den Grafen Seba : es , daß der Graf v . la Ferronnays nicht zugegen ſei, ſtiani auf, und behauptete, daß von dem Ruhme der um ſich einem Antrage zu widerſetzen, wodurch man einen

Armee hier gar nicht die Rede ſei, ſondern blos davon, I Vertrag , der bereits ſeit 12 Jahren beſtehe, annulliren

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wolle. Es tdnne, meinte er, hier nicht die Rede von dem duction von 60,000 Fr. bei den Militárintentanzen.

Nußen ſein , den die Schweizerregimenter dem Könige Dieſelbe wurde aber, gleich ber von 40,000 Fr. bei den brachten ; er wife vielmehr ſehr wohl, daß der Monarch Scneralſtåben der feſten Plåge , angenommen. Muth , Ergebenheit und Treue nicht außerhalb ſeines ( Fortfeßung folgt. ) Landes zu ſuchen braude; allein es ſei ein politiſches Intereſſe vorhanden, - Frankreichs offene Grånze, — welches dem Staate gebiete , die Schweizercantone zu

Milit å r - Chron i k. Freunden zu behalten . Ueberdieß wiſſe Jedermann, daß die Schweiz alle ihre landesfinder nicht ernähren fónne; Preußen. (Glag, 4. Auguft.) Se. Maj. der König hatten wollte man daber die Schweizerregimenter entlaſſen, ſo alteranädigſt gerubt, mittelft Allerhöchſter Cabinetsordre vom 23. würden ſie in anderen Ländern Dienſte nehmen , und Mai 1. I. dem 38. Infanterieregiment (6. Reſerve ) , weil daſſelbe vielleicht dereinſt Frankreich feindlich gegenüberſtehen. nun bereits 10 Jahre beſteht, die Verleihung von Fahnen .

Man berufe ſich darauf, daß die Capitulation durds zuzuſichern und ſpäter auf ehrfurchtsvolles unſuchen zu genehmi unvorhergeſebene Umſtände aufgeldſt werden könnte a ; ls einen ſoldhen Umſtand taſſe ſich indeſſen nicht die Weigerung der Kammer betrachten , eine tractatenmäßige Ausgabe zu bewilligen . – Hr. Dupin d. d. & ſtellte die

am 3.

Geburtstage desKönigs ) übergeben würden.3. Demzufolge geſchah am vorhergehenden Tage in Gegenwart Sr. Ercelling des Genes ralb von der Cavalerie und commandirenden Generals des 6.Ur meecorps , þrn. Grafen . Sieten , in dem hieſigen königl. Coms 1

Un chiajung der Fahnen Flaggen an die Frage auf, ob dasLand nicht eben ſo treue und tapfere mandanturgebäude Fahnenſtäbe durch die ſämmtliche Offiziere die Regiments, die Felda

Solbaten aufzuweiſen habe, als die Schweizer. ,,Was das von dem vorigen Redner angeführte politiſche Intereffe betrifft, fubrºer fort, ſo iſt daſſelbe ein bloßer Vor : wand. Was bedeuten in der That die Worte : offene

Webet aller Compagnieen und die aus lepteren gewähiten unter: offiziere und Gemeinen . Am Morgen des 3. Auguft wurde das Regiment auf dem ſogenannten Holzplan im Viereck aufgeſtellt und in deffen Mitte die Fahnen gebracht , worauf der feierliche

Gottesdienſt begann . Erweđc die jedesmalige Wiederkehr dieſes Grånze ? Was will es heißen , wenn man ſagt, daß Sages in allenPreußendie innigſten Gefühle des Dankes gegen

die Schweizer in die Reiben unſerer Gegner übertreten würden ? die Schweiz, welche ihre Soldaten an ganz Europa verdingt , iſt aller Welt' Freundin , und kann daher Niemandes Feind ſein . Hierzu kommt noch, daß, wenn dieſelbe demungeachtet jemals in einen Krieg ver:

Gott , der uns den tóniglichen Herrſcher ſchenkte, deffen Scepter uns beglückt, ſo mußte das Regiment in dena zu empfangenden Beweiſe der königl. Huld eine beſondere Veranlaiſung zur Freude und eine neue Uufmunterung zur treuen Erfüllung ſeiner Pflich ten finden ;bepf beideauf Gegenſtände Predigt predigers angemeſſenebandelte paffende Art ab.die jhr folgtedeseineDiviſions: ,

widelt werden ſollte, ſie die capitulirten Regimenter doch | Erinnerung an die geſeßlicheWichtigkeitdesEides, ſodann aber zurückberufen würde. Der Redner beleuchtete hierauf die Abnahme dieſes Eides durch den Garniſonsauditeur Crufius, noch kurz die Schweizercapitulation , und fand es nas wonächſt die Fahnen , welche jegt ihre wahre Bedeutung erhalten mentlichſehr tadelnswerth, daß die Schweizer ihre eigene hatten , von Sr. Excellenk dem commandirenden ørn . General, /

Gerichtsbarkeit haben , wodurch das Privats wie das deuren dem Commandeur des Regimento, durch diefen aber den Comman der Bataillone übergeben wurden. Was Jeder bis dahin offentliche Recht in Franfreich gleichmäßig verlegtwürsichweigend gefühlt hatte, das ſprach er nun in dem erhebenden

den. - General Sebaſtiani: Man fragt, als ob der Gefange aus : ,, Nun dantet alle Gott " , während 101 sanonen:

Vertrag mit der Schweiz ewig ſein ſolle ; man ſagt, daß ſchüſſe von den Wällen der Feſtung der Umgegend das Feſt ver: die Schweiz einen großen Theil unſerer Sſtlichen Grånze tündeten ; die große Parade des Regiments ſchloß die militäriſche decke. Dieß iſt nicht ganz richtig . Man findet auf dieſer Feier.

Gränze Belfort, Beſançon und das Fort Jouy ; aber man muß ferner bedenken , daß neuerlich zwei große Straßen aus Deſtreich gedffnet wurden. Die eine der:

M i fcellen.

ſelben , von ſeinen deutſchen Staaten ausgehend, führt [ Große kanone' zu Gent. ] Auf dem Marktplage zu Gent nach Chur, die andere, von ſeinen italieniſchen Staaten ſteht eine große, Tehr alieKanone. Sie iſt 18 Fuß lang und mißt kommend, eben dahin. Dieß iſt ein ſtrategiſcher Punct, 10 Fuß:10 Zoll im umfang. Sie beſteht aus zuſammengeidmie: auf welchem die Schweiz leicht angegriffenwerden könnte, deten Eiſenſtangen, und wiegt 33,606 Pfund. Man bemerkt darauf

, Wappen der von . ſo daß ſie nur ein ſehr unzureichendes Bollwert darbies fich derſelben ſchon bei dem Ungriffe gegen Uudenarde im J. 1452 ten würde. Schließlich ſtimmte der Redner gegen das bedient hat. Sie wird die dulle Griete ( rolle Grethe oder Mars Amendement, forderte aber zugleich das Miniſterium auf, aufs neue die Capitulationen zu prüfen und zu ſehen, was das öffentliche Intereſſe gebiete. Hr. Jacquemis not : Ich ziehe meinen Vorſchlag zurück. – Eine andere .

garethe) genannt. Shemals nannte man ſie auch den rooden Duyvele ( rothen Teufel.) Den erſten Namin erhielt ſie des ents reflichen Gefrachs bei dem losſchießen , und den anderen der rothen Farbe , mit welcher den Dardanetenſchlöſſern find beinahe von derſelben Form und

Discuſſion erhob ſich über das Amendement der Commiſ- Größe, wie die zu Gent. [Strafanſtalt für Subordinationsverbrecher in fion, betreffend eine Reduction von 334,964 Fr. , nåmlich 229,000 Fr. an dem Generalſtab , und 105,964 Fr. Frankreich .] Es beſteht in Frankreich eine eigene Strafanſtalt an den Uebungslagern von St. Omer. General His für diejenigen Militärperſonen ,welche megen Inſubordination zur Strafe der Zwangsarbeiten forcés)vonperurtheilt Lorientwerden. .Es im Seehafen das Bagnio( travaux gonnet befåmpfte die lettere Reduction , die verworfen DiefeAntaltiſt

wurde; die erſtere wurde mit ſchwacher Majoritåt anges befinden ſich gegenwärtig, nach einer offiziellen Angabe des Ma: nommen . Hr. v. Clarac und der Kriegsminiſter rineminiſters vom 20. Auguſt 1828, in dieſer Strafanſtalt 640 beſtritten eine von der Commiſſion vorgeſchlagene Re- Sträflinge. Rediairt unter Verantwortridheit der Verlagebandiung: 5. W. Lebre in Darmſtadt, und in deſſen Dfizin gedrudt.

Mittwoch , 10. Sept. 1828.

Nr. 73 .

Allgemeine Militár : Zeitu 1 g. Das franzöſiſche Militärbudget reducirte Heer verſtärken fonnte. In Preußen iſt die drúdende Ärmee des großen Friedrids, deren Nieders auf das Jahr 1829. ( fortepung. )

lage an Einem Tage das Schidſal der Monarchie ents

died, burd, ein ſtehendes Heer von blos 100,000 Solo

Ohne erhebliche Bemerkungen wurden folgende Artifel baten erſeßt, das aber 220,000 Mann der Landwehr von der Kammer angenommen : Un Beſoldungen für den des erſteu Aufgebots hinter ſich hat, 1780,000 Mann der beſonderen. Generalſtab der Artillerie 2,351,809 Fr.; Pandwehr des zweiten Aufgebote , im Ganzen 500,000

Deßgleichen für den Generalſtab des Genie 2,091,031 Fr. Der Sold für die geſammte Infanterie belauft ſich auf .46,329,967 Fr. und wurde ebenfalls unverfürzt bewilligt deßgleichen für die Ingenieurgeographen 311,572 Fr.

Mann, die im Notfalle noch durch die, nicht in der Armee oder der Landwehr begriffenen Bürger von 17 bis 50 Jahren vermehrt werden können . In Deſtreich iſt es ebenfalls die Landwehr, die das Volf mit der Armee verbindet, und ihm erlaubt, über 700,000 Streis

Bet Gelegenheit dieſer Kapitelfam jedoch der Genes ter zu gebieten . Das furchtbare Reich des Norders, ral Tirlet auf die Nothwendigkeit zurück, eine Reſerves das vor einem Jahrhundert noch ſo gut als unbekannt

armee für Frankreich zu bilden. Er ſagte: Frankreich, war und im Jahr 1812 feine 250,000 Mann zu ſeiner ficher Einfünfte, unterhält eine bewaffnete Macht von den Süden mit ſeinen zahüoſen Phalangen zu übers 232,000) Mann ; Preußen, mit 11Mill. Eiwohnern und ſchwemmen , bietet auch noch die Bataillone ſeiner uns

mit 32 Mið. Einwohnern und einer Milliarde offent- Vertheidigung zuſammenbringen konnte, nicht zufrieden,

weniger als 200 Mil. Einkünften, fann 500,000 Mann erſchöpflichen Militárcolonieen als Reſerve auf. Die

ins Feld ſtellen . Deſtreich, mit 30 Mill. Einwohnern und Houander beſchrånfen ſich nicht mehr darauf, einige 338 Mill . Einfünften , fann zu ſeinem ſtehenden Heere franzöſiſche oder deutſche Ueberlåafer zu beſolden, um die von 271,000 Combattanten eine Reſerve von 400,000 Thore ihrer Stådte zu bewachen ; durch eine geſchickte

Mann ſtoßen laſſen . Rußland, mit 59 Mill. Einwoh- Verbindung der Waffenübungen und des búrgerlichen nern und ungefähr 350 Mill. Einkünften , bedroht die Lebens fönnte das Königreich der Niederlande heutzus

alte Welt mit einer Ueberſchwemmung von 610,000 Soltage eine Armee auf die Beine ſtellen , die dem Heere daten ſeines regulären Heeres, mit ſeinen Militárcolos der Monarchie, von der ſie nur einen fleinen Theil auss nieen und unzähligen Schaaren unregelmäßiger Cavalerie, machte, faſt gleich fåme. Selbſt Spanien bietet ſeinem

mit denen es nach Wilführ ſeine Heere vermehren kann. Konig den freiwilligen Dienſt von 80,000 Milizen an , Wollen wir dieſes offenbare Mißverhältniß Franfreichs

Zur Zeit unſerer Revolution rühmten die deutſchen

zu den anderen Mächten wieder ausgleichen , ſo muß Generale init derſelben Selbſtgefa uigkeit, die id; gegen , man vor allem auf das Syſtem zurücfommen, woraus wärtig auch häufig bei uns bemerke, die Vortrefflichkeit

früher unſere Macht entſprang , und welches unſere ihrer Truppen , und zweifelten nicht daran , daß der Sieg Nachbarn ſorgfältig bemüht waren, bei ſich einzuführen. unfehlbar dem taftgemäßen Schritte ihrer, in gelehrten Dieſes Syſtem machte es , unter dem Namen Miliz, im Garniſonsmandvern ſorgfältig brefſirten Bataillone fols

9. 1692 unter Ludwig XIV. möglich , 546,000 Mann gen mußte. Sie wiſſen , wie theuer ſie ihren Irrthunt

der europåſchen figue entgegenzuſetzen . Dieſes Syſtem bezahlten; húten wir uns vor einem åbnlichen Schids war es , was hundert Jahre nachher unter dem Titel rale ! Ich bin , offen geſprochen, weit entfernt, das Vers Freiwillige oder Nationalbataillone eine andere euros trauen zu teilen , das manche Mitglieder dieſer Kammer

pdiſche Liguevor den Aushebungen von 1793verſchwins auf die Erhaltungdes Friedensfeßen.Könnendiedeuts den ließ. Dieſes Syſtem findet; mit Ausnahme Frank- iſchen Stånme , über die der Sieg ſeit dreißig Jahren reichs, noch jest in allen anderen Staaten ſtatt. Mes nach Gefallen verfügt, eine Bormauer Franfreichs bils

berall iſt das ſtebende Heer unterſtüßt durch temporår den ? Zu neue Erinnerungen haben unſere unglüdliche

beſoldete Reſerven. : In England iſt es eine Miliz von Sicherheit vernichtet. Fåüt es einmal dem ehrgeizigen Eigenthümern, die im Fall einer Invaſion durch 500,000 Scepter Deſtreiche oder Preußens ein , fich auf einzelne

Arme das im Inneren auf weniger als 40,000 Mann Parzellen der Erbſchaft Ludwigs XIV. zu ſtürzen , ſo

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werden Sie die Freiheit augenblidlich an die ruſſiſche

Gelächter verurſachte. Der Redner bemerkte, daß ſein

Autofratie verfauft feben , die Finnland, die Krimm , Antrag zwar allerdings etwas übertrieben ſcheine ; wenn Polen unterworfen , Perfen dienſtbar gemadyt bat, und die Rammer aber ſeine Gründe béren wollte, ſo würde

ausgezogen iſt, um den Halbmond von ſeinen Zinnen zu fie bald ſeine Anſicht theilen . Uuter Bonaparte, no ſtürzen, und den modfowitiſchen Adler auf dein Mittels die Bevölkerung 43 Millionen betragen , habe es uur meer , wie auf der baltiſden See berrſchen zu laſſen .

14,882 Gendarmen gegeben, welche dem Lande 14 Mia.

General Mathieu Dumas ſchlug ebenfalls bei 800,000 Fr. gefoſtet båtten ; heute aber , wo ſich To Die: Gelegenheit der Discuſſion über den Sold der Infans les in Franfreich geändert habe,, nur die Gendarmerie terie ein neues Syſtem bei dieſer Waffengattung vor,

nicht, záble dieſe 15,483 Mann und foſte 16,800,000 Fr. Der General Graf von loba u glaubte, daß mait

da alle unterrichtete Militars eine ſolche Aenderung fors bern, und auch der Kriegsminiſter ansgeſprodıen babe, daß die Regierung ſich damit beſchäfftige. General Dua mas meint, die Soldaten ſollten nur drei Jahre préſent bleiben , die übrigen drei Jahre aber nad Hauſe auf Urlaub entlaſſen , jährlich jedoch auf einen Monat ein :

die Gendarmerie ohne Schwierigkeit auf 10,000 Mann berabreben fónnte, wodurch man nabe an 4 Millionen jährlich erſparen würde ; dieſe Waffe foſte , obgleid die Befleidung mit in den Suld begriffen ſei, dod viel zu viel , und werde nirgends mit ähnlichem purus unters

berufen werden . Nach Verfluß der ſechs Jahre wurden

halten ; in Paris gebe es allein 1500 Gendarmen , auch

die råmmtlichen ausgedienten Militars immatriculirt und ſebe fche man ſie überall, auf allen öffentlichen Promenaden in Compagnieen und Bataillone organiſirt, um eine zur und bei den geringſten Volfsfeſten ; und während das Bemachung der Grånzen und der Küſten beſtimmte Restand von den Elitentruppen ohne eigentlichen Vortheil

ſerve von Veteranen zu bilden, die nur im Falle eines erdrückt werde, (deine man ganz zu vergeſſen, daß die Krieges verſammelt und ausgerüſtet wurden . Zur ſteten finientruppen die wahre Kraft des Staates ausmachs Unterſtützung des ſtehenden Hecres ſollte nicht eine ver:

ten . - Fr. von Goëtlosquet , föniglicher Commiſſár,

worrene Aushebung der Maſſen, ſondern die Nationals trat zur Widerlegung der Anſichten der beiden vorigen garde dienen , regelmäßig organiſirt nach den Baſen Redner auf, und machte namentlich auf den Unterſchied

Dieſer Inſtitution , die der jungen Freiheit Frankreichs zwiſchen der jeßigen Gendarmerie und der ehemaligen eine ſo mächtige Stüße bot, die Anarchie und die Gleich - Maréchauſſée, mit welcher man jene batte vergleichen beitsmacher ſo lange niederhielt, und die offentliche Ords wollen , aufmerkſain .

Hr.

. Tracy trat den Anfic .

nung ſchůßte, bis die Maſſe des Póbels mit Gewalt in ten des Grafen v. fobau bei und glaubte, daß man die ihre Reihen drang , und 20,000 , der conſtitutionellen Gendarmen mit großen Vortheil durch Bürgergarden Freiheit, dem Vaterlande und dem Kónig treugebliebene würde erſeben fónnen ; ſchon wenn man die Gendarmes Nationalgarden auf die Profcriptionsliſte Teszte , die rie um 1000 Mann verminderte, würde der Staat jabr,

aber audi dann an ihrem Eide feſthielten, und auf den lich eine Million erſparen; auch auf den Sold, meinte Schlachtfeldern den Ruhm oder den Tod fanden ; jene er , würden ſich Erſparniſſe machen laſſen ; jeder Gerts

Nationalgarden, die damals der europäiſchen Coalition darme foſte dem Staate 1350 Fr. (360 Thaler) , wåbs 97,000 Freiwillige entgegenſtellten, denen bald mehr als rend ein Gardecavaleriſt, ſelbſt mit Einſchluß der Dffis 400 Bataillone folgten ; jene Nationalgarden, die 1813 , ziere , nur 1150 Fr. foſte.

nach zwanzig Kriegs- und Siegsjahren , und nach der Bernichtung der furchtbarſten Armee Franfreichs, zum zweitenmale aus ihren Reihen 180,000 Mann ' ſtellten, die, vereinigt mit den von Rußland zuridgekehrten Hees restrümmern, auf den Schlachtfeldern von füßen , Baus

Er ſchlage baber vor , das

Budget der Gendarmerie um 1 '/, Million berabzuſeßen. - Der Kriego miniſter hielt eine jede Erſparniß auf

dieſes Corps für unzuläſſig ; ein jeder Gendarme ju Pferde erhalte eigentlich nur 715 Fr., und jeder Gens darme zu Fuß 550 Fr.; der Reſt ſei für Bekleidung und

Ben und Dresden triumpbirten , und, als das Glück von Fourage.

Hierauf wurde ſowohl der Antrag des

Neuem wechſelte, das Unglüc Franfreichs noch bis an Grafen v. fobau, als auch der des Hrn . v . Tracy vers die Barrieren von Paris mit Rubm bedeckten .

worfen, und die für die Gendarmerie verlangte Summe

Auf den Sold für die Savalerie im Betrage von unverkürzt bewilligt. 15,374,158 Fr. hatte die Commiſſion eine Erſparniß von Die Stoſten für das militariſche Haus 1.8 109,200 Fr. vorgeſchlagen, welche ſie auf die jabrlichen

Konig 8 betragen 3,140,000 Fr. und wurden nad

Uebungslager übertragen wollte. Dieſer Antrag wurde einer unerheblichen Discuſſion gleichfalls bewilligt. aber verworfen ; eben ſo ein zweiter, im Betrage von

( chluß folgt. )

29,120. Fr. , welcher gleichfalls von der Commiſſion berrührte.

Der Sold für die Artillerie betrågt 7,858,259 Fr.; der für das Genie 1,742,270 Fr.; der für den Train

Das Remonteweſen in Dånemart. Es iſt intereſſant, die zum Theil ganz eigenen Fins

271,731 Fr.; der für die Garniſons truppen 1 Miu . richtungen, welche hinſichtlich der Remöntirung in Dåne. 575,561 Fr. ; auf alle dieſe Artikel hatte die Commiſſion mark beſtehen , fennen zu lernen. unbedeutende Erſparniſſe in Antrag gebracht ; ſie wurs Die Armee remontirt auf zweierlei Weiſe, nämlich: den indelſen ſammtlich verworfen. - Die Geſammtfoſten 1 ) mit föniglicher Remonte , oder mit ſogenannt. für die Gendarmerie belaufen ſich auf 16,824,586 ten Stammpferden , und Fr. , worauf hr. v . Gorcelles eine Reduction von 2) mit tandremonte , oder mit ſogenannten Na, nicht weniger als 3 Millionen vorſchlug, weldes großes Itionals oder Diſtrictspferden.

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In den lebten Jahren iſt der Mittelpreis 170 Rothir. von erſteren hat das Artilleriecorps 20 für die Batteriechefs , und die Savalerie 285 per Regiment, Silbermünze für das Pferd geweſen ; doch werden die mit Ausnahme der Garde zu Pferde, des leichten Dras Pferde der Garde ſtets bedeutend theuerer , bis 100 gonerregiments Prinz Ferdinand und des Huſarenregis Rothlr. Mittelpreis bezahlt. Außer den für die Cavalerie und Artillerie beſtimmten ments, welche lauter Stammpferde haben , und zwar die beiden leşteren jedes 457. * ) An Diſtrictopfers Pferden liefert die Remontecommiſſion auch die Dienſts

den hat die däniſche Artilleriebrigade, ſo wie jedes der pferde der Regiments- oder Corps und der Brigades nicht benannten Cavalerieregimenter 288. **) adjutanten ( der Artillerie ) für fönigliche Redinung, fo Außerdem erhålt die Artillerie jährlich die Ausſchuß wie auf ſpeciellen höheren Befehl die Reitpferde der pferde der Cavalerie, um mit ihnen und mit den Pfers Generale, Generalſtabsoffiziere, Stabsoffiziere und der

ben ihrer beiden Stalletate, in Dånemart während der Escadronschefs für Bezahlung. ( Die Subalternoffiziere Schulzeit, und in den Herzogthümern während der Erers der Artillerie und Cavalerie reiten auf National: oder cirjeit, die Feldbatterieen zu beſpannen, ſo wie auch Dienſtpferden der Escadronen. )) die zu caſfirenden Zugpferde dieſer Etats zu ergänzen. Jåbrlich tritt bei den Regimentern u . f. w. eine Coms pierzu liefern die auf Seeland und Fünen garniſonis miſſion zuſammen, um die im nächſten Jahre zum Dienſte

renden Regimenter ihre Ausſchußpferde in Kopenhagen, untauglichen Stammpferde auszumuſtern , worauf das und die in Jütland und den Herzogthümern garniſonis Regiment eine liſte über dieſe Pferde an das General: renden in Rendsburg ab.

Commiſſariatscollegium einſendet. Dieſe Pferde werden

Nach Beendigung der Schul-und Erercirzeit wird der alsdann im nächſten Jahre, nach dem Verhältniß des Reſt dieſer Pferde nebſt den caſſirten Zugpferden offent: Abganges bei jedem Regimente , durch die angekaufte lido für königl. Rechnung vom Artilleriecorps verſteigert. Remonte erreßt, indem eins für allemal eine Summe zum jábrlichen Ankauf für die Armee beſtimmt iſt, die a ) Königliche Remonte. Bis zum Jahre 1769 forgten die Cavalerieregimenter in der Regel nicht úberſchritten werden darf. Die Remontecommiſſion liefert den Regimentern die ſelbſt für ihre Remontirung ; um dieſe Zeit aber hielt man es für vortheilhafter , den Anfauf der Remonte jungen Stammpferde, mit ihrem Zeichen R.C. und mit

durch eine Commiſſion beſorgen zu laſſen , welche zu ihrem Siegel verſehen. Sie werden den Regimentern einem gewiffen Preiſe die Pferde von Lieferanten an nad) paſſenden Stellen durch ſogenannte hejte - Zieber nahm und ſie dann unter die Regimenter vertbeilte. zugeführt, von wo jene ſie abholen laſſen. Dahingegen

Dieſe Commiſſion ,welche aus 2 Stabsoffizieren (1 Oberſt muſſen die offiziere, welche zufolge Erlaubniß des Cols und 1 Major ) beſteht, bereiſt ſeit einigen Jahren jahr: fegiums von der Remontecommiffion ihre Reitpferde

lich, in Begleitung eines Regimentsthierarztes , die großzerbalten , die Transportfoſten ſelbſt tragen ; doch wird ten Pferdemårfte in Dånemärt und den Herzogthümern, es ihnen geſtattet, den Belauf der Kaufſumme und dies

um dort nach dem geltenden Marktpreiſe einzukaufen, | fer Unfoſten auf Verlangen in Terminen abzubezahlen. Bei den Escadronen angefommen , erhalten die juns in den Hauptzeitungen des Landes die Zeit ihrer Ansgen Stammpferde dort ihre Dreffur, dürfen aber in

nachdem ſie einige Wochen vor dem Anfange ihrer Reiſe

kunft an den verſchiedenen Orten, ſo wie die Eigens der, auf ihre Ablieferung folgenden Erercirzeit nicht ſchaften bekannt gemacht hat, welche die zu präſentirens zum Dienſte genommen werden. Jedes Jahr bereiſt die Remontecommiſſion zur Zeit baben inüſſen . Pferdeden den Außer gemdhnlichen Forderungen an ein dienſts des Anfaufs der neuen Pferde die verſchiedenen Savas tüdytiges Pferd , verlangt man :

1) Baß die Pferde nicht unter 4 und nicht über 5

leriegarniſonen , um die Remonte des vorbergebenden

Jahres zu beſichtigen und zu unterſuchen, wie die Dreſs ſur ausgefallen iſt ; auch iſt ſie berechtigt, fals ſie Måns

ſindgetigert ; 2) Jahre daß ſie alt weder noch ſchedig von Farbe find, gel in der Wartung und Pflege dieſer Pferde bemerken

( auch werden die Schimmel nur zu Trompeter : und ſollte, die betreffenden Escadronen aufmerfſam darauf Pauferpferden genommen ) ; 3 ) daß fie entweder Wallache oder Stuten, und feine

zu machen , ſo wie eines Beſferen zu belebren .

die Cavalerie ſo viel wie möglich mit dåniſchen

b) Pandremon te. Die Grundlagen derſelben ſind : 1) von allen privilegirten Haupthöfen Dänemarks ,

verſorgenund ; Gardepferde nicht unter 4 ) Pferden daß die zu Küraſier10Quartier und 2 Zoll, und die Dragoner ,lans ciers und Huſarenpferde nichtunter9 Quartier und 4 Zoll ſeeländiſches Anlegemaas nach vollen :

Tomohl complettirten als uncomplettirten , ſollen Natios nalpferde geliefert werden und zwar in dem Verhältniß , daßderjenige, welcher bis 50 Tonnen freie Hoftarehat, 1 Pferd, der,welcher von 50-100 Tonnen bat, 2Pferde,

Marſch pferde ſind . Auch ſchreibt eine Ordre vor,

und derjenige, weldier über 100 ſolcher Tonnen hat, 3 Pferde liefert. Gleichfals ſoll ein jeder Kirchſpielpre • ) Da der Cavaleriſt in ſeinem 7ten und 8ten Dienſtjahre beur: diger 1 Pferd ſtellten . laubt iſt , lo wird le der Stärke vacant geführt . 2) In den Herzogthümern liefern die Diſtricte und detem 5ten Jahre halten.

helfteiniſche Artilleriebrigadebat teine Nationalpferber ) Die von ſondern ſie erhält im Falle eines Uusmarſches ihre fämmtli Aemter dieſe Pferde, und geſchiebt dieß gewöhnlich Pferde,so wie die däniſche dieihrfehlenden, durch uns Einzelnen in den Communen zufolge geſchloſſenerCon. den tauf im fande.

tracte .

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3) Dem Proprietár, Prediger, Kloſter s Landſaſſen , testeret das Ende der Breite des Lagers, und zwar so , oas bee Aints- oder landſchaftlichen Unterthan , von dem ein 1 richte Flünel lid an Roiſchwiß und dir linte Flügel fich an slems anlehnt. Seite See. zeigt Hiererblict das Erorrida man eine Dienſtpferd geſtellt worden iſt, ſind von dem Tage an, merwiß koi'chwißer fanfte Woda buni Auf aenender dennördliden

da es ( zufolge geſchehener allgemeiner Au 8

9

zuerſt die Brunnen, deren rech : ſind, zu denen man auf Raſea:

Idreibung) zuerſt präſentirt und angenommen worden , ireppin herunt«tſtigi, und von meichen, in der Liefe der ſie um. aus der Staatskaſſe in den erſten 6 Jahren 18 Röthlr. * , gebenden , mit Raren beledten unwaldna, jener sechs Giſternen ( in den Herzogth. Rthlr. ) jährlich zu entrichten, wovon enthält, die durch Rösren, von obei ha 6 liegenden Quellen , geſpeift

11 Röthlr. zu Vergütung des Pferdes , und 7'Rotblr., werden . In den meiſten die er Brunnen iſt das Waſſer, vermit: teiſt fogar ſinnreicheinangebrachter Klärungsapparate, aut, anwie ſich Brunnen gefunden außer dem von dem Pferde zu erwartenden Dienſte, gur dinn Waſſer Oder hat , deſſen ſehr Unterbaltung deſſelben beſtimmt ſind. Nach Ablauf dies bedeutend reich iſt. Sämmtliche Brunnen fino durch Pionniere,,

ſer 6 Jahre dieſelben jährlich 12 Röthlr. oder Rthlr., und erhalten zwar 5 als ein billiges Remontegeld und 7 wie vorhin zur Verpflegung des Pferdes. Gedachte Gelder fónnen den Empfängern bei den Amtsſtuben in ibren jährlichen Gontributionen und Abgaben angerech net werden , wenn ſie die Erfüllung ihrer Obliegenheit

unterworden. Leitung des Die Ingenieurlieutenants, þrn. Blumenthal, ange: leat zweite Reine des ökonomiſchen Ihriles des Lagers bilden die Süden . In einergeraden Linie find, in gleiche mäßigen Entfernungen ,einige firbengiggroße Seerde mitRaud : , Jeder erbaut. enthält vier ganz neue Pupſerne, gut verzinnte stoffelzur Speiſung von 100 mann.. – Uuf die Küchen folgen die Zeltgarien, deren -

-

mit Atteſten von den Oberbeamten , den Kldſtern oder immer und zweieinquartirt ein Bataillon dasin einem haben Die Zelte ,dersoOffiziere ſind. aufnehmen 14 Monn Zelte bismoeite

Gutsbeſigern dartbun .

,die ſid , nach den Graden,durchmehrereſchwarzund Wenn ein Prediger auf dem Lande entweder ſtirbt, Fähnchen wriße Streifen unter deiden. Im Ganzen ftehen 6 Regimenter

oder wenn die Bedienung auf eine andere Weiſe inners im Pager, welche nach Verlauf von 8 Tagen durch andere abgelöſt

balb der ſechs erſten Jahre ledig wird , erhålt der werden , die Landwehr ausgenommen , welche die ganze Uebungszeit .

Nachfolger 6 Röthlr. für jedes der verfloffenen Jahre hindurch im Lager verbleibt. - Damit es den durch die Neuheit bezahlt ; ſind aber die 6 Jahre verfloſſen , ſo bezahlt der der Sache herbeigrzogenen Zuſchauern nicht an Gelegenheit zur

Abgegangene oder ſeine Verlaſſenſchaftsmaſſe an den lasers zwiiden denBrandwachenundden Brunnen,eineStraße nebſt einem Markt für allerteiGegenftände des Bertaufs eingerichtet.

Angehenden 36 Röthlr ., wogegeu leßterer eindienſttich: tiges Pferd anſchaffen muß. Růckſichtlich der Haupihöfe aber, die in andere Hånde kommen, haben die contra. birenden Theile ſich darüber zu verſtändigen. ( Schluß folgt. )

fier befinden lidt ferner große Zelte für die Tafeln der Öffiziere, Räume ju Billard, Carouſſel und Tanzpläßen. Schweiz. In der 24. Sigung der Tagfaßung am 16. Auguft lourde der Commiſſionalbericht über den Entwurf des Militar: ſtrafgere buches für die Schweizertruppen in Frants . reich angehört. Neben vielen kleineren Modificationen und Mes dactionsänderungen truy die Commiſſion nun auf Ub'chaffung der Sirafart der Srodichläge an, in Berüđſiihtigung der öffentlis den Miinung überhaupt ſowohl, als der in Frankreich herridens

Militår Chronit. Frankreich. Der General Baron Duclos iſt am 18.Luguft den abneigung gegen dieſeStrafart, und hinwieder achtere fle für in la Ferté sous Jouarre geſtorben.

angemeſſin, die Steliung des GLoBridters oder Wuditors auf eine minder Weiſe feſtzulegen. ſoll nämlich derProzeß Iuditor, nicht gefährliche Entwurf mmt mar,Esnachdem

Qurbellen. Se. £. $. der Kurfürſt haben dem Seneralmajor I wie im beſt er den ing und Commandanten zu þanau, auch Inſpector der Gendarmerie, ftruirt hat , mit dem Namen Großrichter Präſident des Gerichts D. Darwiat, das Sommandeurkreuz ir Rialle des Hausordens werden und die Unklage einem anderen überlaſſen, ſendern es ſou der Uuditor die öffentliche Unklage führen ; zumal es unnatüriich

bom goldenen Löwen verliehen .

Niederlande. In der Armee haben zahlreiche Beförd.ps und allen Rechtsbeuriffen zuwider wäre , daß diejenige Gerichtes

rungen ſtatigefunden, namentlich in den Graden der Şauptleute perſon , welche während der unterſuchung und im Verlauf des Pros und der Lieutenante. Bei der legieren Klaſſe ind zuin erſtenmale series dem Inquiſiten gegenüber eine gewiſſermaßen feindſelige

die Beförderungen nur nach vorausgegangenen Prüfungen bes ! route Strüung einnahm , nachher als Präſident des Gerichte auftreten willigt worden . . Ueberhaupt gingen die Anträge der Commiſſion auf Milo Preußen. ( liegnik , 23. Auguft. ) Borgeſtern Vormittags derung der Strafen, Beſchränkung der Todesſtrafe und Sicherung gegen 10 uhr rütre ein Iheil des 5. Urmeecorps, welches zu den des Recurſes an die Gnade des Königs bei ausgefäuten Todesurs bießjährigen Berbrübungen zuſammengezogen war, in das in der theilen . Die Erörterung in der Taulabung Pelbſt war dieſen Una

Gegend von eregniß, zwichen den Dörfern Roiſdwiß und Klem- trägen beinahe unbedingt günſtig. Der Geſandte von Unterwalden merwiß errichtete lager ein. Dieſes militäriſche Schauſpiel hatte piele Zuſchauer aus der Nähe und Ferne herbeigeiogen, denen , außer dem Einmarſche, die Beſichtigung des lagers ein großes, noch nie getannies Beranügen gewährte. Es iſt aber auch die

(Nid dem Bald ) bemerkte unter anderem : Er felbſt hatte att Offizier gedient zur Zeit, wo man Sdläge gab und als man nicht Schläge aab ; die Diſciplin habe auf beiden Wegen erhalten wers den können und man rolle doch nicht von dem Grundlage ausgehen,

Unordnung und Einrichtung des Lagers dergeſtalt, daß fie in ähn. daß der Schweiger nothwendig geprügilt werden müſſe: doppeli licher Weise wohl bis jeßt nicht vorgetommen iſt und alles früher hart aber ſei dieſe Strafe in einem Lande, wo die Prügel für ents Berebene der Urt übertrifft. )

Uuf hoch gelenenen Feldern, zwi: ebrend geachtet werden und wo die anderen Iruppen ſie nicht dulden

fchen den Dörfern Koirchwiß und Klemmerwit , eine Meile von müſſen . Bafel wollte vorbehalten, daß, wenn der franzöſische Code Liegniß , erblickt man 36 Reiben Zelte, ſämmtlich in Regelform , erneuert werden ſollte, alsdann auch der ſchweizeriſche der Reviſion

nado engliſcher Art. Die Fronte dierer militäriſchen Unlage iſt unterliegen müßte, und Graubünden wollte dieſen leptiren nurauf südlich gegen das Kloſter Wahlſtatt gerichtet, wohinaus die Felds eine Probezeit von 2 bis 3 Jahren annehmen . Um Schluſſe wurde

wachten ſtenens nördlich begränzt es der koiſch wißer See, den die mit 20 Stimmen die Genehmigung des Entwurfs ausueſprochen, Brandwachen im Gelid'te haben. Weſtlich liegt das Dorf Koiſch von denen 10 die Ratification vorbehalten, für deren Einsendung wie und öſtlich das Dorf Klenımerwig. Erſteres bildet den Anfang, ſie bis Ende des Jahres eingeladen wurden . Der Geſandte pod Genf nahm die Verhandlung ad referendum und derjenige bon * ) 1 Rothlr. ift

/ Species oder 1/2 Mart Bco.

Neuenburg enthielt ſich der Übſtimmung.

Redigirt unter Berantwortlidbeit der Verlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Offizin gedrudh

Bl ue

Samstag, 13. Sept. 1828 .

Nr. 74.

Allgemeine Militár- Zeitung. 3 Das franzoſi ſche Militárbudget

f das Jahr 1829.

Die Koſten für die Raſernirungen betragen nach Kapitel 7 : 4,095,564 Fr .; ein Reductionsvorſchlag der Commiſſion von 60,000 Fr. wurde verworfen.

Für das Recrutirung oweſen werden im achtert

( Sdluß. )

Das vierte Kapitel handelt von den lebeng mit Kapitel 1,006,550 Fr. verlangt. Hr. Karl Dupin ließ Das vierte Kapitel handelt von den lebens mit ſich über dieſen Gegenſtand vernehmen . Jin Allgemeinent, teln und Fouragen , ſo wie der Heizung, und meinte er, wurden von 100 waffenfähigen jungen Leus Beleuchtung. Der Graf v. Laborde, ſo wie die ten 28 ausgehoben ; dieſe Aushebung geſchehe aber auf

Hrn. Boisſy d’Anglas und Sappen glaubten, daß ſo ungleiche Weiſe, daß in einigen Departementen kaum fich große Erſparniſſe machen laſſenwürden , wennman 19 , in anderen dagegen 30 , 40, ja gar 63 vom Huns die ſämmtlichen Lieferungen für die Armee in Entrepriſe dert genommen werden. # 18 die rechte Seite dieſe Ans

gåbe, und tragen ſonad , darauf an, das gedachte Kas gaben zu bezweifeln ſchien , fügte derRedner hinzu , daß pitel um reſp . 200,000 Fr. , 120,000 Fr. u . 30,900 Fr. er dieſelben aus den amtlichen Berechnungen ſelbſt, die berabzuſeßen . Der General Sebaſtiani hielt dagegen sich darüber bei dem Kriegsminiſterium befinden , ges bas Syſtem der Entrepriſen får durchaus unzuläſſig , schöpft habe ; ſo fitten z. B. die Departemente , die ſich

ſo lange die Prozeſſe zwiſchen der Regierung und den am Fuße der Alpen oder der Bergfetten der ehemalis

Entreprenneurs von der Verwaltung, und nicht von den gen Auvergne hinziehen , ſo wie die Bourgogne und die Gerichtshofen entſchieden würden. Kein achtbares Haus Franche - Comté von der Conſcription nur gar wenig, 2

delshaus , meinte er, würde ſich zu dergleichen Lieferuns während die faſten derſelben für die Departemente der gen verſtehen , wenn nicht die Regierung in dieſer Bes Nieder - Loire und der Normandie im höchſten Grade ziehung ſich dem gemeinen Rechte unterwürfe ; bis dahin drüfend wåren ; im Namen der Billigfeit und des Ges aber würde man zu den Entrepriſen nur ſolche Männer jämmtintereſſes von Franfreich verlange er daher, daß finden , die an Achtung und Vermogen nichts zu verlies dieſem Uebelſtande abgeholfen werde, und , in ſo fern

ren hatten. Die obigen drei Amendements wurden bier auf theils verworfen, theils wieder zurückgenommen und die verſchiedenen Unterabtheilungen des vierten Kapitels in folgenden Summen angenommen , als : 1 ) für die Verwaltungsbeamten 618,000 Fr.; 2) für Lebensmittel,

das Geſetz dieſes nicht zulaſſen ſollte, erſuche er den Kriegsminiſter, dafür ein anderes in Vorſchlag zu brin: Der General Dutertre hielt die Angaben des gen . Hrn . Dupin für unrichtig , und glaubte, daß die Auss hebung nicht gleichmäßiger geſchehen fønne , als ſolches

ß von 70,597 Fr.,welche die Com : gegenwärtig der Fall ſei, wo ſie ſich nach der geſamms nachioneiner Erſparni Auf die Erklås auf den Wein und Branntwein vorgeſchlagen ten Bevólferung des Landes richte. miff gsminiſters , daß er die Bemerkungen und der ſich der Kriegsminiſter vergeblich widerſeßt hatte , rnng des Krient er Erwågung ziehen 26

Zeit in 12,541,4 Fr.; 3) für die Fourage nach einer, gleich des Hrn . Dupi zu fein faús von der Commiſſion bewirften Herabſeßung von werde , wurde das 8te Kapitel unverfürzt angenomraen . Ein Gleiches geſchah init dem 9ten , worin für die 4) für Belagerungspro : 45,685 Fr. — 12,079,315 Fr.; ) viant 27,000 Fr. und 5) für Heizung und Erleuchtung, Koſten der Militärgerichtspflege 224,000 Fr. vers -

nach einer von der Commiſſion herbeigeführten Erfpar- langt werden ; die Koſten der Remonten dagegen niß von 36,000 F. – 2,491,269 Fr. -

( Kapitel 10 ) wurden, auf den Antrag der Commiſſion,

Das fünfte Kapitel (Bekleidung, Feldlag er um 83,598 Fr. herabgeſetzt, und betragen (onach noch und Pferdegeſchirr ) wurde, nachdem ein Reductionds 2,035,622 F. vorſchlag des Kriegsminiſters von 120,000 Fr. anges Das 11te Kapitel enthält für Marſch- und Trans

n 2,787,000 Fr., weldie Summe die Coms nommen , ein, mit der Commiſſion aber verworfen portfoſte zweiter worden war 12,986,512 Fr. bewilligt. miſſion um 70,000 Fr. herabgeſeßt wiſſen wollte. Hr. Im ſechſten Kapitel wurden für die fazarethe

. Tracy hielt dieſe Koſten für viel zu bedeutend und

( Berwaltung , ſo wie Behandlung und Unterhalt der glaubte, daß der Truppentransport durch die Benußung Kranken ) 8,088,438 Fr. zugeſtand :n .

der Wagen , in den ländern , wo man ſich grade befánde,

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fich am leichteſten und wohlfeilſten bewerkſtelligen laſſen Ausgaben als : Nidht-Activitåtsford , Reformgehalt wurde. Die Bemerkung des Redners , daß man , wie und Unterſtütungen 5,005,000 Fr. bewilligt. man ihm verſichert habe, nod, jezt in den Werkſtåtten

Hr. Pabbey de Pompières ließ ſich über das

Wagen für die ſpaniſche Erpedition im J. 1823 baue, beſondere Budget der Pulvers und Salpeterdirecs erregte ein ungemeines Gelächter. Nach einer Entgegs tion veruehmen, und ſuchte die großen Vortheile zu

nung des Kriegøminiſters wurde der obige Vorſchlag beweiſen, die für den Handelsſtand und für den Staat felbſt daraus hervorgehen würden, wenn man die Puls Die III . Section des Budgets handelt von dem verfabrication vollig frei gåbe; für den Fall aber, daß

der Commiſſion verworfen.

Kriegomaterial und den Militåretabliſſements. das Monopol nicht abgeſchafft werden ſollte, trug er Für die Artillerie wurden im 1. Kapitel 1) für die darauf an, das gedachte Budget um 1,432,000 Fr. bers Årſenale, das Central - Artilleriedepot und die Regis abzuſeßen . Hr. Thénard glaubte ebenfalls , daß man mentsſchulen 2,250,000 Fr .; 2) für die Waffenfabriken wohl thun würde , die inländiſche Salpeterfabrication 3,350,000 Fr.; 3 ) für die Gießereien und Schmieden aufzugeben und dagegen den erforderlichen Bedarf in

425,000 Fr., und 4 ) für den Pulveranfauf 1,275,000 Indien anzukaufen, wo der Gentner nur auf 70 Fr. zu Fr.' bewilligt. Im 2. Kapitel, betreffend das Inges ſtehen fomme, während die zur Anfertigung eines Cents nieurweſen , wurden 1) für die Feſtungswerfe 3 Mia . ners erforderliche Potaſche, welche Frankreich überdieß 425,000 Fr.; 2) für die Militárgebåude 3,855,000 Fr. , noch im Auslande anfaufen müſſe, alleiu 53 Fr. foſte. und 3) für Nebenausgaben 820,000 Fr. bewilligt. - Der Kriegsminiſter war dagegen der Meinung, Im 3. Kapitel wurden für das Kriegsdepot und daß die Regierung ſich der Pulverfabrication, als einer die arte von Frankreich 219,000 Fr. verlangt. Hr. Staatsangelegenheit, nicht begeben könne ; was aber die 5. Tracy trug auf eine Herabſeßung von 140,000 Fr. Salpeterfabrication betreffe, To ſei die Frage , ob es an ,, da man mit der großen Karte ſo langſam vor: nicht beſſer ſei, den Salpeter im Auslande anzukaufen, ſchreite, daß, wenn die leßten Lieferungen erſcheinen, ſchon oftmals aufgeſtellt worden , und verdiene allerdings man die erſten werbe ins Feuer werfen fónnen. -

eine gründliche Unterſuchung. So viel ſei indeſſen ſchon

Der Rriegsminiſter bemerkte dagegen, daß die Anfer: ießt abzuſehen, daß man in dieſem Falle darauf würde

tigung jener Karte eine der ſchönſten Unternehmungen Bedacht nehmen müſſen , daß ein Seefrieg die Zufubr des landes wäre, und daß man bei einem beträchtliches hemmen könnte ; daß man ſonady, um nicht in Verle. ren Fonde auch fchon weiter damit vorgeſchritten ſein genheit zu gerathen , große Vorråthe würde antaufen

würde; im nächſten Jahre werde indeſſen der ganze Plan der Arbeit vorgelegt werden können . Der obige Antrag des Hrn. v. Tracy wurde hierauf verworfen , und das 3. Kapitel unverfürzt angenommen. Für die -Militárſchulen wnrden im 4. Kapitel der 111. Section 1,248,000 Fr. verlangt. Die Gommiſ-

und zu deren Erbaltung neue, vorzüglich trockene, Ma: gazine würde erbauen müſſen, und daß hierdurdi Auss gaben entſtehen würden, weldhe, mit Hinzurechnung de den jebigen Beamten zu bewilligenden Penſionen und Entſchädigungen, die beabſichtigten Erſparniſſe bei weis tem überſteigen würden ; hierzu komme nod), daß der

fion batte eine Erſparniß von 60,000 Fr. in Antrag Preis des Salpeters auf den fremden Marktplagen und

gebracht. Hr. Salverte beſtritt den Nußen dieſer An- namentlich in England ſo veranderlich ſei, daß ſich ein ſtalten, und hielt ſie vielmehr in ſo fern für nachtheilig, beſtimmter Ueberſchlag durchaus nicht machen laſſe. als, dem Recrutirungsgeſeke zufolge, die offizierſtellen Hr. Pabbey de Pompières nahm hierauf ſeineu vorzugsweiſe den Soldaten zu Theil werden ſollen, die Antrag wieder zurück , und die fåmmtlichen Koſten der

Militårſdulen aber eigentlich blosdas Erbtheil der ade: Pulverfabrication wurden unyerkürzt mit 3,519,397 Fr lichen Klaffe Klaſſe ſeien . - Der General fafont bemerkte, bewilligt. daß das gedachte Geſeß nur ein Drittheil der Offiziers Im Ganzen bewilligte die Rammer das Militärbud.

ſtellen den Unteroffizieren , die beiden anderen Drittheile get auf 193,736,928 Fr. Durch ihre Beſchlüſſe wurde aber den Zöglingen der Militárſchulen zuerkenne, und alſo daſſelbe um 563,072 Fr. gemindert. fand dieſe Beſtimmung ſebr vernünftig und dem Buchſta ben der Charte durchaus nicht zuwider. – Der Kriegs.

Das Remonteweſen in Dänemark.

miniſter gab einige Aufſchlüſſe über die innere Orgas ( Schluß. )

niſation der Sdulen zu St. Cyr und fa Flèche; wenn,

meinte er , die Penſion hier nur 1000 , dort aber 1500 Fr.

4) Wenn Conjuncturen eintreten , welche es noth .

foſte, fo liege der Grund darin ,daß St. Cyr der Hauptwendig machen, die Pferde zu den Regimentern u.T.n. ftadt nåber gelegen, und mithin alle lebensbedürfniffe vor Ablauf der erſten 6 Jahre zum beſtåndigen Dienſte baſelbſt foſtſpieliger ſeien , als in ta Flèche. Hr. einzuziehen, ſo ſoll aus der Landeskaffe auf einmal bei A. Périer trat dem Antrage der Commiſſion bei, wel: der Áblieferung 11 Röthlr. jährlich für das Pferd vers

cher nach einigen Bemerkungen des ørn. v. Tracy anges gútet werden, und zwar für jedes Jahr,welches an den nommen wurde, ſo daß das 4. Kapitel nur noch 1 Mia. feſtgeſeşten 6 Jahren fehlt, worauf alsdann das Pferd 188,000 Fr. betrågt.

dem König zufáut.

Geſchieht aber eine ſolche Abliefes

jm 5. und legten Kapitel der III. Section wurden rung nach Berlauf der 6 erſten Jahre, To findet, weil für den St. Ludwiges und militar Verdienſt : die Pferde berechtigterinaßen ſchon bezahlt ſind, für dies orben 600,000 Fr., und in der IV. Section, welche ſelben keine weitere Vergütung ſtatt. Wenn aber die aus einem einzigen Kapitel beſteht, für tempo ráel eingetretenen Conjuncturer vorüber ſind , ſo wird es

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wiederum , wie oben geſagt, gehalten, und die beſtimmten ( untüchtige Pferd bei der Ablieferung an den Dffizier auf denjenigen , die es angeht, zeitig bekannt gemacht worden . noch nicht gehabt habe, iſt ihm , um ſolches mit giltigen 5) Die Pferde, die gegen obgedachte Vergütung an : Zeugniſſen darzuthun, eine beſtimmte Friſt von der Milis zuſchaffen und zu halten ſind, müſſen in gutem Stande, tårſeſſion zu verſtatten . Uebrigens iſt hier zu bemerken, und nicht unter 4 'noch über 8 Jahre alt ſein. Rückſichts daß nur allein die däniſche Artilleriebrigade (welche ihre

6 Jahre nehmen von Neuem ihren Anfang, nachdem es den beſtimmten Sammelplat den befundenen Schaden

lich der Große und Farbe' u . T. w . gelten übrigens die

Pferde aus faaland , Falſter, Móen und Seeland ers

nämlichen Regeln, wie für die königl. Remontepferde. hålt ) Offiziere zu deren Empfangnahme nach den Fahrs Wenn ein Pferd einmal angenommen iſt , darf es ſtellen Seelands u. f. w. ſendet; die Cavalerie erbált hernach , ſo lange es dienſttůchtig und nicht 16 Jahre ihre Pferde durch die Eigenthümer zugeführt. alt iſt, nicht caffirt werden . Pferbe von 16 Jahren und 7 ) Obgleich die Nationalpferde erſt bei der jährlis darüber fónnen zwar bei den Verſammlungen der Res dhen Seſſion präſentirt werden , ſo wird doch in der Zeit gimenter u. f. w . angenommen werden, doch werden ſie von einer Seſſion zur anderen feine (edige Nummer nur auf Gefahr des Eigenthümers beibehalten, ſo daß, zugelaſſen , ſondern wenn ein Pferd umfällt, oder zum wenn ein ſolches Pferd darüber zu Schaden kommt oder Dienſte unbrauchbar , oder bei der Muſterung caſſirt gar umfåüt, feine Vergütung deſſelben aus der fónigl. wird , ſo iſt der Eigenthümer verbunden , unverweilt , Raſſe ſtattfindet. Indeſſen müſſen die zum Dienſte ein- und wenn das Pferð nicht früher beim Regiment oder mal angenommenen Pferde ſtets in gutem Stande ers Corps gebraucht wird , ſpåteſtens innerhalb 8 Wochen , balten werden , und wer ein ſchlecht unterhaltenes oder ein anderes dienſttüchtiges Pferd anzuſchaffen , und bis

abgearbeitetes Pferd bei der jährlichen Uebungszeit ſtellt

es bei der nächſten Seſſion beſehen und gemerkt werden

foů nicht nur verbunden ſein, es gegen ein anderes aus. Fann, dem Regimento ; oder Corpschef, dem General ,

zutauſchen , ſondern noch außerdem nach Befinden der Kriegscommiſår , wie auch dem Oberbeamten in den Umſtånde bei der nächſten Seſſion mit einer Geldſtrafe Aemtern und Landſchaften u . 1. w . davon Nachricht zu von 10 - 20 Rbthlr. telegt werden . Um hierüber beſſer ertheilen , welche Anzeige zugleich eine Beſchreibung des wachen zu können, ſo wie auch zu verbüten , daß keine angeſdafften Pferdes, nach Hobe , Atter, Farbe, Äbzeis Bacanzen eintreten , ohne bei Zeiten davon unterrichtet zu chen und übriger Beſchaffenheit, enthalten muß. Wird fein, ſollen ſåmmtliche Nationalpferde bei der jährlichen entdeckt, daß jemand eine Nummer länger als 8 Wochen Landmilitárſeſſion an dazu feſtgeſeßten Tagen erſcheinen , hat offen ſtehen laſſen, ſo iſt er in eine Strafe von 16 damit daſelbji beſtimmt werden kann , ob und in wie Röthr. für jeden nach Ablauf der 8 wöchigen Friſt vers weit die Pferde von den Stellern in gehdrigem Stande ſtrichenen Tag verfallen , und dazu von der Militárs erhalten werden . Für Ausbleibung eines Pferdes bes ſeſſion anzuſeßen . zahlt der Eigenthümer eine Geldbuße von 1-10 Rbthl. Veräußerun geſtellten der und in vers 8 ) Dieſtehenden g einesrdes Nationalpfe und roll außerdem ein ſolches Pferd in der darauf fols Nummer iſt Niemanden -

genden Erercirzeit vor der Muſterungscommiſſion des wehrt, wenn er nur anſtatt deſſelben ein anderes dienſte Regiments u.ſ.m. erſcheinen , ohne Rückſicht, ob es nach tuchtiges Pferd wieder anſchafft, und der Handel wes der" feſtgelegten Reihenfolge beim Regimente båtte eins nigſtens 8 Wochen vor derErercirzeit getroffen iſt; auch treffen ſollen oder nicht.

6 ) Die Unterſuchung der zum Dienſte beſtimmten Pferde geſchieht bei der jährlichen fandmilitárfeffion , (bei welcher dann von Seiten des Artilleriecorps ein

wenigſtens dieſer Umtauſch ein ſolcher muß dem betreffenden Regiment Corps , ſo wie oder innerhalb Zeit dem Amtmann u. f. w. gemeldet werden , widrigenfalls der Eigenthümer, wenn das Pferd nicht' in vollkommen

Capitain zugegen iſt,) und die Frage, ob einPferd für dienſttüchtigem Zuſtande befunden werden ſollte, in die annehmlich zu achten ſei oder nicht? wird nach Mehrs i für die Stellung ſolcher Pferde feſtgeſepte Geldbuße heit der Stimmen entſchieden . Wird das Pferd anges verf&at. nommen, ſo erhålt es am Halſe unter der Mähne das Die Pferde *) werden jährlich bei der Verſamms Regiments ', oder Corpszeichen eingebrannt , welches in lung9 ) im Regimentos e zurErercirzeit, oder Corpsdiſtrict

derFolge bei jeder Muſterung nachgeſehen ,und nöthis unmittelbar nach ihrer Anfunft auf dem Verſammlungs , genfalls erneuert wird . Wer aber ein zum Dienſte una plaßevon einer Commiſſion gemuſtert, die aus wenigs

taugliches Pferd präſentirt, deſſen Untermaß mertlich ſtens 2 Offizieren des Regiments oder Corps und aus iſt, oder deſſen Mångel gleich in die Augen fallen , - zwei anderen ſachkundigen Mitgliedern beſteht, dem vondenen ober wer die Präſentation eines Pferdes ganz unterlaßt, das eine ein Thierarzt ſeinmuß , und welchevon wird im erſten Falle mit einer Geldbuße von 10 - 20 Oberbeamten , der an dem Garniſonsorte ſeinen Wohnſit

Röthlr ., im zweiten Falle aber von 25 – 50 Rbthlt: nach dem Ermeſſen der Militárſeſſion oder Seſſions: deputation (in den Herzogthümern ) belegt. Auch muß anſtatt eines nicht angenommenen Pferdes ſofort ein anderes dienſttüchtigesPferd angeſchafft und zur nach ſten Regiments , oder Corpsverſammlung geliefertwer:

bat, zu ernennen ſind. Dieſe Commiſſion beſichtigt die Pferde, vergleicht ſie mit den Stammbüchern und tarirt lie. Außer dieſer jährlichen Grercirzeit, die gewöhnlich 4 Wochen dauert, fann der Eigenthümer das Pferdnach Gutfinden uchen , wenn er es nurin gutem Stande erhält , gebra und dafür Sorgetrågt , daß es ſeiner Beſtims

ben; iſt aber das Pferd einigermaßen dienſtfähig, fo wirb es für dießmal zu den Erercitier gebraucht. JN

) Die Savalerieregimenter dürfen zur Epercirzeit nur die Bäifte

den Fällen , wo jemand vorſchüben möchte, daß das

oder 144 Pferbe einrufen .

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mung gemäß gefüttert, und im Frühjahre bis zur Mus ſterung auf dem Stalle gehalten wird. Von Seiten des Regiments oder Corps iſt während der Erercirzeit, und ſo lange die Pferde im Dienſte gebraucht werden, genau

|Indien zu verlaſiin . Uuf ſeinem Wege nach Europa gelangte : nach Helena, wo ihm das Slima und die Ge'ellichaft ſo ſehr zu: laaten , daß er dort blieb und ſich mit ber Todter des dortigen Gouverneurs verheiratbete. Einige Jahre nadher ging er noch einmal nach Indien und blieb fo range im Felde, bis ihn neue

darauf zu ſehen , daß man ſie ſo behandelt und füttert, Kränklichkeit nach Europa trieb . Im I. 1807 machte er den Zug daß ihnen fein 2c.Schaden wird,. wo Beſonders bat gegen mit.( Damals . Im folgenden Jahre ernannte der das Regiment an denzugefügt Fährſtellen die Pferde HerzogSüd von : Amerika Wellington Sir Arthur Bellegi(n ) zuihn ſeinem

überzuſehen ſind , durch einen dazu beorderten Offizier Militär'ecretär und nahm ihn mit nau Portugal, von wo erinds zu beſorgen , daß alles ordentlich zugeht. – Nad Beslich mit dem Herzog nads nach England zurüdeehrte. Er war zulegt Generaladjutant und Oberſt Dis 2. Infanterieregiments.

Maa

endigung der Erercirzeit verſammelt ſich die nämliche erzählt ſich unter anderen folgende Unicdote aus dem Beben des Muſterungscommiſſion auf dem Sammelplage des Res Werewigten: 2m 2. October 1799 rrurde bei utmar in Holland giments oder Corps , um den Zuſtand der Pferde vor ein hefriges Treffen geliefert, und einige engliſøe Dirigiere, unter

ihrem Abmarſch nach Hauſe zu unterſuchen. Diejenigen, ihnen Sir H. Torrens, welche glaubten, der Feind würde fienach ſo hißigen Kampf Zeit innndRuheSeltenheiteinesgus welche mit einem heilbaren Schaden befunden werden, einem jener Stadt,um den Orteinige zu befehen die laſſen , ritten nach oder ſonſt erfranft ſind, werden auf Koſten der Regies ten Mittagbrodes zu genießen. Während die Nahtzeit zugeridtet

rung kurirt und nach vollendeter Kur zurückgeſchickt. wurde. Tente ſich Sir ø. Torrens im Gaſthauſe nieder, um in ſeis Es hat demnach der Eigenthümer , ſobald ihm davon nem Tagebuche einige Anmerkungen zu machen ; da er aber den Major eiligſt in dieesStadt Tah , benachrichtigte To ſprang er ſchnell Anzeige geſchieht, zur Abholung des Pferdes Anſtaltzu auf, um Kemp gebe. ſprengen Der Major ihn, zu fragen , was

Kommt dagegen ein Pferd bei der Regi: dab die Franzoſen einen unerwarteten Ungriff gegen die engliſden maden. mentsverſammlung dergeſtalt zu Schaden , daß es nicht Truppen gemacht hätten, und daß die Diviſion, zu welcher er ge mehr zum Dienſte tauglich iſt, ſo wird der Werth deſſels hörte, ſogleich zum Ramipfe maridhiren müſſe. Auf dieſe seunde ben dem Eigenthůmer nach der früher erwähnten Täras beſtiea er, ohne zu Mittag zu eſſen oder nur ſein Taſchenbuch mit tion aus der føniglichen Kaſſe vergútet. Ein Gleiches 40 bis 50 pfo., welches er auf dem Difche gelaſſen, mitzunehmen,

Pferd und rittfpornſtreichs von tannen .Et geſchieht mit den Pferden , die nach Ablieferungandie augenblicklichſein kan gerade noch zu rechter Zeit, um ſich an die Spige feiner Coms Militárbehörden , auf dem Marſche zu oder von den pagnie zuſtellen undſie in die Sdilacht führen, 1 Regimentsverſammlungen , Schaden nehmen oder fallen . Gleichfalls ſollen dem Eigenthümer ſoldie Pferde vers gütet werden , welche im Dienſte caſſirt werden ; doch darf dieſe Sumine in keinem Falle " 66 Röthlr.' úbers

zu in welcher er wer verwundet wurde. Erſt lange nachher konnte er wieder einen Beſuch in 21kmar abſtatien , und als er indem Gaſthofe, den er fo eitig hatte verlaſſen müſſen, abftirg, händigte man ihm feine Papiere und Börſe ein, welche man mit gewiſſenhaftır Ehr

ſchreiten. Auch verſteht es ſich von ſelbſt, daß von dem

Frankreich. Man ſchreibt aus Grenoble : Es ſcheint, daß unrere Stadt in Kurzem eine der wichtigſten Feſtungen werden Toul. Seit 2 oder 3 Jahren arbeitet man vier ziemlich langſam am Bau eines Forts, das eine Garniſon von 12 bis 1500 Mann auf nehmen tönnte ; legt wird , auf jüngſthin angetommene Befehie aus Paris, ein zweites ebaut, das Raſernen fürungefähr 5000 Mann erhalten ſoll. Man verſichert: der Umfang der Stadt fou beträchtlich erweitert, und ſogar ein Iheit der Jiere, die durch die Stadt fließt, abgelenktwerden , damiter die neuen Wälle beſpüle; auch roulen hier viele Militärantattin errichtet werden. Der Inges

lichkeit aufbewahrt hatte.

zu erſtattenden Werthe des Pferdes dasjenige abzured nen iſt, was für daſſelbe noch bei der von dem Regimente unverzüglich zu veranſtaltenden Auction geboten wird. Die auf ſolche Weiſe während eines Feldzuges oder einer ſonſtigen Truppenverſammlung abgegangene Anzahl Pferde wird auffónigliche Rechnung angekauft, unð nach der Zurückunft in den reſpect. Standquarties ren wieder verkauft , indem dann die landremontirung

wieder eintritt. Doch iſt es dem Steller eines Pferdes nicuryeneral Saro wird die Wufſicht über dieſe wichtigeArbeiten

erlaubt, ein ſolches Pferd zufaufen und zu ſtellen, wenn haben ; er iſt voreinigen Wochin mit miniſteriellen Befehlen . Hier es nur für dienſttauglich erklärt worden iſt.

angekommen , und hat die linien ſelbſt abſtecken und teilſpigen laſſen .

Deſtreich. Uus Venedig wird vom 11. Uuguſt gemeldet: „ Se. Majeſtät haben mittelft Cabinetsſchreibens vom 1. . M. die Bila dung eines neuen Etats bei einigen Waffengattungen

der Urmes Militär : Chronik. angeordnet, um die Urmee auf ihren früheren Friedensſtand zu England. Um 22. Auguſt ſtürzte der Generaladjutant der bringen . Zur Wusführung dieſes Bef:his haben die k. t. Behörden , die in dieſem Jahre ihre Capitulationen been :

um die Soidato Armee, Sir Henry Torrens, vom Pferde und blich aufder digen , zu erſeßen, berd loſſen , oaß im lombardi'ch -venetianiſchen Stelle todt. an ſeine Stelle iſt der Generallieutenant, Sir Hers Königreiche 3718 Recruten ,von welchen 1735 auf die venetiani: . worden ernannt Urmee der Generaladjutanten Saylor , zum bertSirþinn Torreng wurde im Jahre 1779in der Stadt lon: I den Provingenkommen , aubgehoben und von den Conſcribieten

des Jahres 1828 genommen werden ſollen . "

donderry geboren, und trøt in ſeinem 14. Jahre als Fähndrich in

Der Oberſt Baron Welden vom Generalquartiermeiſterſtabe engliſche Dienſte. Erine erſten Lorbeern fammelte er unter Sir ift zum Generalmajor und Brigadier in Zara befördert worden .

Ralph ' Abercrombie in Weſtindien, kam im Jahre 1798 nach Enga Preußen. Um 1. Sept. traff Se. Maj. der König in liegnie land zurüd , und ging bald darauf als Zojutant des Generals ein. Um 2. Sept. nahm Derſelbe das bei Wahlſtadt en parade aufs Guyler, weicher die gegen die Spanier beſtimmte Urmee commans dirte, nach Portugal, von wo er ſich zu der britiſchen Urmee nach geſtellte fünfte Urmeecorps in Uugenſchein, ließ ſolches an sich vors

Holland begab. Von Holland Ichiffte er ſich mit ſeinem Regiment beidefiliren und bezeigte den Truppen SeineZufriedenheit über ihre nach Nord = Umerika ein und wurde Kurz darauf von dort zu dem gute şaltung. 2m 8. ſollten die großen Manövero beginnen. engliſchen Herre in Legypten gerufen . Sobald die ägyptiſche Era pedition ihren Zord erreicht hatte, führte er das Regiment, wels

Rußland. Durch einen kaiſerl. Tagsbefchl aus dem Lager von Rosloudji ſind die Oberſten Euter II., Raul N., und Baron

ches er commandirte, durch die Wüſte nach dem rothen Meere, Dillingshauſen , repterer ” djutant des Raiſers und in deſſon Suite und regelte mit demſelben nach Bombay. Krankheit“ nöthigte ihn, I befindlich 1, zu Generálmajoren- ernannt worden. " Rediairt unter Berantwortlidkeit der Verlagsbandlung: C. W. Leste in Darınſtadt , und in deſſen Drijin gedrudt.

1

Mittwoch ,

Nr. 75.

17. Sept. 1828.

གང་ 6

Allgemeine Militar - Zeitung. Die ägyptiſch - türkiſche Armee. *) 2

Soldaten , unter Führung ſeines Sohnes 38 mail ,

, fürunter ſie unvortheilhaften 1820 indieſen Nubien dem VorwandeAbſichten leßten Es möchte den jeßigen Verhåltniſſen wohl angemeſſen růcten ein , die gemäß, ſein , zugleich mit der geſchichtlichen Auseinanderſeßung Reſte der alten Mameluckenhåuſer zu vernichten; und

des Entſtehens der militäriſchen Organiſation in Aegyp: I geſchah dieß zwar , ſo lieben ſie ihren Arm doch dem

ten,auch die nunmehrige diſciplinirte Armee jenes afri: eigentlichen , ihre Madyt bedrohenden Zwede, und began , faniſchen Staates fennen zu lernen, um von dieſer Seite nen die Eroberung des Sennaars, der Reiche von Dars

die Hülføquellen des türkiſchen Reiches genauer zu bes fur undKardofan , welche dem Paſca nicht allein die trachten. Ich kann hierüber,, nach dem, was ich ſelbſt reichen Handelsquellen des Sudans eröffneten , ſondern geſehen, gehört, und was mir ſo eben von einem Stabss auch unterwürfigere Menſchen lieferten, die ſich ohne offizier der franzöſiſchen Armee, der ſich bis zum Jahre Murren der europäiſchen Taktik fügten . Entfernt von 1827 in Dienſten Mohamed Aly's befand, mitgetheilt Rairo, um jede Meuterei zu verhüten, erbaute man ju worden iſt, Folgendes berichten .

Syene Kaſernen , und begann die erſte militariſche Ors

Schon im Jahre 1815 , nachdem der Paſcha von ganiſation mit einigen tauſend Negern, indem man audy

Aegypten , Mohamed - Aly , ſich durch die Vertilgung zugleich in Ober-Aegypten junge Fellahs aushob , und der Mamelucen imInneren desLandes, unddurch die demſelben Zwecke gemäß in einer anderen Gegend erers Siege gegen die Wechhabiten nach Außen , Ruhe ver: ciren ließ. Zu dieſer Zeit war der Oberſt Seve in ſchafft hatte, beſchloß derſelbe ſeine unregelmäßigen Fußs Aegypten angekommen, der, dem Paſcha durch den frans ſoldaten in NidjamsDgebids zu verwandeln . Der Haß, zdfiſchen Konſul Drovetti * ) empfohlen , zum Chef

ber damals noch allgemein in der Türkei gegen dieſen ſämmtlicher neu zu organiſirenden Truppen eingeſet Namen verbreitet war, die Worte des ſunnitiſchen Ges wurde, und nun durch ſeinen Eifer den Grund zu jenen legte, welche Europa jekt ſeßbuches, das den Herrſchern jede Neuerung unterſagt, überraſchenden Reſultaten Seve iſt der Sohn eines Múders bei und endlich die Unzufriedenheit der ágyptiſchen Scheits, bewundert. -

zog eine Verſchwörung herbei, welcher Mohamed- uly Lyon ; er diente in der alten Garde Napoleons mit Treue eines gewiſſen Bey's , Abdyn , gerettet hatte. hundert Tagen vom König von Frankreich ohne Penſion

jedenfalls als Opfer gefallen wäre, wenn ihn nicht die Auszeichnung , und wurde nach den verhängnißvollen Aber eine breitägige Plünderung Kairo's , durch die zůs entlaſſen. Entblößt von allen Mitteln , friſtete er einige gelloſen, aufgebrachten Albaneſer, zeigte dem Paſcha Jahre ſein Leben in Paris als lobnfutſcher , und erſparte fürjeßt hinlänglich die Unmöglichkeit ſeines Vorhabens. in dieſem , für ihn gewiß drůdenden Stande eine Sum Sich nur an wenigen der Verſchworenen råchend, ſuchte me, welche ihn die Reiſefoſten nach Aegypten beſtreiten er dieſe ſeitdem entweder durch ertheilte Würden zu ließ. Dort ſah er von Neuem ſeinen Glücksſtern erſcheis gewinnen , oder durch Entfernung unſchädlich zu machen, nen. Der Paſcha überhåufte ihn mit Wohlthaten ; der und arbeitete unaufhörlich in der Stille an der Ausfühs falte despotiſche Ibrahim wurde ſein huldreichſter

rung ſeiner Plane. - Mohamed Aly's Armee bes Freund, und entfernt von ſeinem Vaterlande, dem er bis zu dieſer Zeit größtentheils aus Albaneſern, nicht mehr angehörte, entſchloß er ſich endlich, die legten ſtand ſeinen Landsleuten , - und aus Aſiaten , auf deren Zeichen des Fremden abzulegen , wurde Moslim , und Zreue er ſich wenig verlaſſen fonnte. Dieß bedenkend, 1 erhielt den Namen Soliman , mit der Würde eines ergriff er die Idee , ſich mehr den fandesbewohnern zu | Bey's, die ihm jährlich 80,000 Fr. einbringt. In Aegyps vertrauen , und in Afrifa felbſt Hülføquellen zur Bila ten, dem er jest ganz angehört, ſind ſelbſt wenige Euros

dung einer Armee zu ſuchen. Albaneſiſche und aſiatiſche påer, die ihn nicht, troß ſeines Uebertrittes zur anderen *) Wir entlehnen dieren intereſſanten Kuffaß dem 6. Hefte der

Religion , noch achteten.

Zeitſchrift før Runft, Wiſſenſchaft und Geſchichte des Krieges, *) Drogetti ift in Italien geboren , und war Escadronschef bei Serre der bei dem gegenwärtigen Kampfe im Drient betheis

der napoleoniſchen Urmee. Er iſt ein perſönlicher Freund des Paſcha pon aegypten , und bat bemfelben wichtige Dienfte

ligten Bänder ſichere Auskunft gibt.

geleiſtet.

weil wir nichts übergeben zu dürfen glauben , was über die

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595 Hatte Mob a med : A

nun auch in dem Oberſt

In Aegypten gilt das franzöſiſche Dienſtreglement,

Seve einen Militår gefunden , der die vollkommenſte die Truppen ſind darnach einerercirt, und folgenders Geſchicklichkeit beſaß , die vorbereitete Organiſation der maßen organiſirt: Die Infanterie iſt in Diviſionen, Brigaden und Re: unwiſſenden Neger und Araber zu bewerkſtelligen , ſo

würde der Paſchå dennoch vielleicht auf unüberwindliche gimenter getheilt ; jede Diviſion enthält zwei Brigaden, Schwierigkeiten geſtoßen ſein , wenn nicht die ausbrechenden Revolutionen und Rebellionen in der Türkei ihm Gelegenheit verſchafft båtten, ſich derjenigen Truppen zu entledigen, die ſich ſchon früber, wie oben bemerkt, mit

jede Brigade zwei Regimenter, und jedes Regiment vier Bataillone. Ein Bataillon hat adit Compagnieen, und iſt 800 Mann ſtarf. Bey's commandiren die Diviſionen , Brigaden und Regimenter, und unterſcheiden ſich in

Gewalt jeder Neuerung widerſetzten , und noch jeßt, bei Hinſicht ihres Ranges nur durch größere Machtvoufom :

dem dunkeln Gerüchte einer militariſchen Organiſation, menheit. Ein Bataillon hat einen Commandeur, jede zu murren begannen. Die Pforte hatte dem Paſcha von Compagnie einen Capitano, zwei Lieutenante und die Afre die Inſel Cypern abgenommen , und ſie Moha- ihr zugehörigen Chargenten und Unteroffiziere. Außers med - Aly übergeben, mit dem Befehle, die dortige Emsdem iſt jedem Bataillonscommandeur ein Adjutant zu . pórung zu unterdrücken, und zugleich Truppen nad getheilt, und der Kaimakan, im Range eines Majors, Candia überzuſeßen , um auch hier die Ruhe wieder her: dient , außer aller Beziehung zu den Bataillonen , im zuſtellen . Der Paſcha von Aegypten ergriff ſehr bald Regiment, mit der Dekonomieverwaltung deſſeiben be: dieſe Gelegenheit, die Meuterer aus ſeinem Lande zu auftragt. Ein Talemdji ( Inſtructeur ), dem ein Dol: ſchaffen, und nachdem im März 1822 unter Führung metſcher zur Seite ſteht, führt die militåriſche Auflicht Saleh -Beys 2000 Mann , und zu Ende Mais 1822 im Bataillon , und der Commandeur deſſelben iſt ihm 5000 Mann, unter Befehl Haſſan - P aſch a's, von in Allem , was die Truppen betrifft, ſtrengen Gehorſam Alerandrien nady Candia übergeſeßt waren , fühlte ſich ſchuldig , und kann ſich nur ſpåterhin bei dem Kriegs Mohamed-Arý ſo mächtig , daß er von dieſem Augens miniſter beſchweren, wenn er Gründe haben ſollte, mit blické an ſeine im Stillen begonnene militariſche Orga: dem Talemdji unzufrieden zu ſein. Die Macht des niſation offentlich durch Gewalt einführte, und fremde Inſtructeurs iſt indeſſen ſo groß , daß er ſåmmtliche

Offiziere, die ſich damals in großer Anzahl als Flücht- Offiziere ſeines ihm untergeordneten Bataillons, vom linge in der Levante herumtrieben , unter vortheilhaften Commandeur abwärts, vor der Fronte der Soldaten Bedingungen als Inſtructeure bei ſeinen neuen Truppen mit Stockſchlågen beſtrafen laſſen kann. Die Bewaffnung der Soldaten beſteht in einem Ge: Die franzöſiſche Regierung begünſtigte, wie bekannt, wehre mit Bajonnet, in einem Såbel, und einer Pas

anſtellte. *)

die Plane des Pada ſehr , und überſchickte ihm den trontaſche für die Kriegsmunition. Die Uniform iſt ganz General Boyer und den Marquis livron , erſteren roth . Ein rothes, tuneſiſches Kappchen, rothe Socken ,

zur Organiſation der Landtruppen , letzteren für die Flotte. Außerdem erlaubte ſie ſåmmtlichen auf balben Sold geſetzten Offizieren, mit Beibehalt ihrer Gage in ågyptiſche Dienſte zu treten. Dafür verpflichtete ſichy Mohamed - Alv , monatlich s0,000 Fr. an die franzo

rothe Sachoſen, die bis zu den Knieen reichen, und ein | Paar Schuhe, bilden ihren Anzug, der ſidi hóchſt wun derlich auf ihrer ſchwarzen. Negerhaut aušnimmt. Die Offiziere, welche in Reihe und Glied ſtehen , d . h . die Capitaine und Lieutenante, tragen im Dienſte eine ähn,

fiſche Regierung zu zahlen . Jetzt , nachdem ein Zwiſt lide, aber feinere Uniform , und ſind von den Soldaten zwiſchen dem ágyptiſchen Kriegsminiſter des Mohameds durch den Turban und die Gamarden, welche ihre Füße

Aly und dem General Boyer, deſſen erſter Grund | bedecfen , unterſchieden , wenn man ſie nicht ebenfalls in unrichtigen Angaben mehrerer Militárgrade fremder auch daran erfennte, daß ſie nur mit einem Damaſcener

Offiziere lag, den General undviele ſeiner landsleute bewaffnet gehen. Außer Dienſt find alle Offiziere gleich bewog, in ihr Vaterland zurückzukehren , jeßtiſt auch gefleidet, die Abzeichen ihres Ranges bilden breite, gol. dieſer Vertrag wieder aufgehoben . Die ägyptiſde Ardene Treſſen auf ihren Weſten . Ein Bataillonscommans mee war indeſſen ſchon vollkommen organiſirt, und nur deur hat fünf ſolcher Treffen mit Rubinen bereizt , ein noch in der Artillerie fremder Hülfe benöthigt. Was der Capitain deren vier , die Oberlieutenante drei und die

e pelea

Oberſt Seve, jeßiger Soliman Bey , begonnen hatte, unterlieutenante zwei auf jeder Seite. Außerdem iſt die vollendete der General Boner als Ober- Inſtructeur, Kleidung willführlich, aber ſtets prachtvoll, in jenem naddem Seve den Paſda Ibrahim nach Morea bes gewählten Anzuge, den faſt alle Europaer aus den Ges

gleitete und dort an der Spitze von fünf Regimentern mården einiger Mamelucen fennen. Jeder Offizier iſt die eingeübte neue Taktif prufte. Die befriedigenden, beritten und hat mehrere Pferde; doch vor der Fronte erſten Reſultate daſelbſt haben nid )t wenig dazu bei: reiten nur die Commandeure der Bataillone und gros getragen , die europäiſche Diſciplin in der Türkei zu Berer Truppentheile , die Talemdji's und Adjutanten . befeſtigen .

Die Unteroffiziere tragen zum Unterſchiede von den ge meinen Soldaten aufden Schultern Epaulettes mit halbert

ſind ,aber ſonſt mitauf dieſen gleichwie gekleidet Marſde Esiſtmerkwürdig und bewaffnet und müſſen dem ganz dieſe *) ziere, , daß unterder großen Zahl fremder ofte Monden, welche dem Paída dienten, ſich auch nicht ein einziaer Deutſche befindet ; obgleich ich weiß, daß mehiere unſrer Nar ebenfalls Torniſter tragen , in denen dann die Armee ibren Mundbedarf fortſchafft. Die Politik Mohamed Virläſſig eine ſehr gute Aufnahme gefunden haben würden . Aly'8 hat es für gut befunden, ſåmmtliche Offizierſtellen tion im größten Elende nach Legrpten kamen , und dort zu :

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an Türfen zu vergeben, und weder ein Araber noch ein Zu Ende des Jahres ſtanden in der Nähe des alten Neger fann je in der Armee einen höheren Poſten , als Heliopolis , nicht weit von Kairo, in einem lager, den eines Unteroffiziers bekleiden . Dieß iſt eine Maß- deſſen id) unten nåber erwähnen werde, zwei Diviſionen

regel, die, obgleich drückend, dennoch ſehr vortheilhaft Infanterie, alſo etwa 25,000 Mann, welche von 08 für den Staat wird, und faſt jede Empórung der Armee man Bey , dem General en Chef der Armee, commans unmöglich macht. dirt wurden . In Syene erhielt man noch fortwährend Der Sold wird den gemeinen Soldaten ſehr punct ſtarke Sendungen von Negerrecruten , und der Paſcha lich , alle fünf Tage ausgezahlt, und beträgt ungefähr batte die ernſte, und für ihn ausführbare Abſicht, die für jeden auf den Tag fünf Sous. Außerdem erhalten Infanterie ( die nach Europa geſendeten Truppen abges ſie aber ihre hinlängliche Portionen zur Nabrung, und rechnet ) , auf 60,000 Mann zu erhöhen. Dieß vorläufig es iſt das Geld eigentlich nur für ihre kleine Ergó13: | über die Infanterie, welche als Kern der tůrfiſchen Armee

lichkeiten beſtimmt. Wer Aegypten und das wohlfeile anzuſehen, und den europäiſchen Truppen an Ausdauer, Leben daſelbſt fennt, wird dieſe Beſoldung ſehr hoch Muth und Geſchicklichkeit ganz gleich zu ſtellen iſt. ( Fortſegung folgt. ) finden; und dod, iſt ſie es verhåltnißmißig nicht, wenn man die Gage der Offiziere betradytet , die indeffen nur

unregelmäßig bezahlt werden . Ein Bey, Commandeur eines Regiments, erhålt jährlich 45 bis 50,000 Fr., ein

Einführung des Schutenſyſtems bei der

Bataillonscommandeur 20,000 Fr., und ein Unterlieu .

däniſchen Cavalerie.

tenant 6000 Fr.; die übrigen Offiziere in dieſem Ver: In Bezug auf die , in Nr. 30 der A. M. 3. enthals båltniſſe erhalten mehr oder weniger, obne die Geſchenke zu rechnen, welche der Paſcha jedem Offiziere an Klei- tene Nachricht über die Einführung des Schützenſyſtems dern macht. Man würde und müßte dieſe Nachricht hier bei der dåniſchen Cavalerie ſind und folgende Berich jedenfalls für Uebertreibung balten, wenn ſie nicht wirftigungen und Erläuterungen zugefommen : lid, gegründet wåre, und ſich nicht durch die lebensart

3u 1. In Friedenszeiten wird eine Schwadron in

der Lúrfen , und durch ein Arrangement des Paſda's drei, und in Kriegszeiten in fünf Züge eingetheilt, bei Auszahlung des Soldes erklären ließe. An jedem und als Folge davon iſt in Friedenszeiten der dritte, Orte nåmlich , wo Truppen ſtehen , hat M o h a meds und in Kriegszeiten der fünfte Zug : der Schußenzugt

Aly große Magazine aufgeſchlagen , in denen von ihm ( Sfyttedeling, nicht Sfylledeling.) Dieſe Verſchiedenhei angeſtellte Agenten alle Roſtbarfeiten darbieten, die der in der Eintheilung während des Friedens und während

Handel nach Aegypten führt. Hier fann jeder Offizier des Krieges iſt begrindet in der Organiſation der dåni gegen Hinterlaſſung eines Empfangſcheins faufen , was ichen Cavalerie, indem nåmlich im Frieden alle diejenige ihm beliebt ; ſei dieß ein Pferd , ein Shawl, ein Ge - Mannſchaft , welche 6 Jahre und darüber gedient , an (dmeide, eine Waffe oder ſonſt ein theuerer Gegenſtand . den Waffenübungen nicht mehr Theil nimmt, auch die

Stärke abgegeben wer: Da nun die Prachtliebe unter den Türfen eben ſo groß Bedienten der Offiziere von der den , und mithin eine Schwadron auf dem Kriegsfuße Fungswuth; da ferner die meiſten Offiziere einen kleinen ungefähr ' ), ſtårfer iſt, als auf dem Friedensfuße. Zu 3. Die Wendungen rechts und links um ! for Harem beſitzen , in deſſen Glanz ſie ihre größte Glück: ſeligkeit ſuchen : ſo hat der Paſcha faſt nie nothig, dennen auch fernerhin mit 4 gemacht werden , zu welchem Offizieren bei Abſchluß der Rechnungen baares Geld zwecke jeder halbe Zug für ſich mit 4 eingetheilt wird. Zu 4. Da die Stärke einer Schwadron von Zufäls heraus zu zahlen , und verkauft demnächſt eine Marie Waaren für einen Preis, der gewiß alle Billigfeit über- ligkeiten abkångt , ſo hat es allerhöchſt nicht beſtimmt ſteigt. Trågt dieß nun ſchon bei, den hohen Gehalt der werden fønnen , aus wie vielen Rotten jeder Zug beſtes Staatsdiener den Finanzen des Paſcha minder beſchwer- ben ſoll,ſondern es iſt nur feſtgeſetzt worden, daß die iſt, als ihre Verſchwendung, Geldverachtung und Schen

ſich zu machen, ſo erleichtern die Geldmanóver , welche Schützenſchwadron im Frieden aus '72 , und im Kriege

Mobamed- Aly von Zeit zu Zeit, wo er zahlen muß, aus 120 Gemeinen mit Inbegriff der Hornblåſer zu for: fo Tehr die Ausgaben des Schaßes , daß miren ſei. - Der Reit einer Sdywadron wird eben ſoro, unternimmt , ſo

dieſer faſt keinen Verluſt empfindet. In ſolchen Augen wie die Schůzenſchwadron, reſp. in 2 und 4 Zige eins blicken fauft der Paſcha nåmlich alles Gold- und Sil: getheilt. bergeld auf , es den Márften entziehend, und gewaltſam

3 u 5. Dem Rittmeiſter, der die Schüßen commans

eine Geldklemme erzeugend . Findet man nun faſt überall nur nodi ſchlechte ågyptiſche Piaſter, ſo dffnet der Schatz des Vezirs plotzlich ſeine Pforten, und überſtreut das Reich mit harten Gold- und Silberſtücken , deren Werth unwiderruflich mit großer Härte , zum Schaden

dirt, und weldher dazu von Sr. Majeſtát dem Könige ernannt wird , find 2 Lieutenante und 8 Unteroffiziere untergeordnet.

der Empfänger feſtgeſtellt wird. Auf dieſe Weiſe gewinnt der Paſcha båufig an einem einzelnen ſpaniſchen Thaler, 6 bis 7 Piaſter ( 12 bis 14 Groſden ) und kann dann wohl mit ſolchem Gelde. der Armee einen Gehalt : aus . zabien, deifen Große die gute faune einer Macht erzeugt,

auf die er ſich in allen Fällen nur allein verlaſſen kann .

3 u 6. Zur Muſterung befindet ſich die Schubens

dwadron auf dem Tinten Flügel. Zu 7. Zum Gefechte befindet ſich die Schützendwas bron gewóbnlich mit der einen Hälfte binter dem rechten , und mit der anderen Hälfte hinter dem linfon Flügel. Doch iſt der Regimentscommandeur an dieſe Aufſtellung feineswegs gebunden, ſondern es iſt ihm úberlaſſen , nach Gutbefinden eine andere Aufſtellung zu befehlen. -

600

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3 u 8. Wer einmal Schüße iſt, bleibt es während Werke in 6 Quartbänden über Dänemarks Kriegsgeſchichle mit

ſeiner ganzen Dienſtzeit, wenn er dieſe Auszeichnung Karten und Kupfern; von welchem Werte bereits 20 Bogen ges dru&t waren , als der Tod ihn von dieſer großen literari den Urs Ein Sdúße brit nicht durch ein Verbrechen verwirft. abrief. darf nicht mit Stockſchlågen beſtraft werden. Frantreid . Eine tönigliche Ordonnanz vom 17. auguſt regt Zu 12. Die Dragoner und Huſaren haben alle wies feſt, daß drei neue Regimenter ganz beſonders zum Dienſte -

der Sarabiner erhalten, - bei der königlichen Leibgarde ber' colonieen errichtet werden follen . Eines dieſer Regimenter zu Pferde, den Kůraſſieren und Lanciers hingegen ſind wird die Beratungen auf Senegal,inGuiana, und den franző: allein die Sdyůben mit dieſer Waffe verſeben.

fiſchen Beſigungen im öftlichen Theile des Vorgebiras der guten

Zu 13. Nur diejenigen Offiziere, welche Schwas drons , oder Zugführer ſind , reiten vor der Front. Ginſender erlaubt ſich hinzuzufügen , daß die im Juni

Hoffnung bilden ; dagegen die beiden anderen die Inſeln Marti nique und Guadeloupe beregen . 'In Friedenszeiten recrutiren ſich dieſe Regimenter verſchiedenen der Urmee und, Infanterieregimens hinreichen ,der nidiFreiwilligen durch im Fall dieſeaus ein aus denCorps

d . I. bei Aarhuus verſammelten Truppen unter dem tern gezogenes contingent.In Kriegszeiten recrutiren ſie ſich gleich: unmittelbaren Befehle Sr. Majeſtat des Rónigo Königs ( wors fallo faub duro Freiwillige, - wenn dieſe jedoch nicht zureiden, durch

unter 5 Cavalerieregimenter ), das Vergnügen hatten , eigends dazu aufgerufene Contingente. Die Freiwilligen werden

den Hrn . Grafen v. Bismart ais täglichen jedoch erſt nachden Colonieen abgefenbet, wenn ſie die zu ihrem Zuſchauer General zu ſehen. – Daß nothwendigeZeitbeimDepot . ueber Ausführung einerro Daß bei bei Ausführung einerTo unterrichte Schule des wedsſelſeitigen zugebrachthaben DießTolleine unterrichtet in jeder der bedeutenden Veränderung in dem Cavalerie - Erercice und Sotonieen für die Iroppen errichtet werden . Dieß ſind ungefähr Manóvre in dem erſten Jahre der Einúbung von Volls die hauptſächlichen Verfügungen dieſer Didonnanz, die zum Zweck fommenbeit nicht die Rede ſein kann , wird ein Jeder hat, den Unannehmlichkeiten vorzubeugen, welche durch die allmäh:

gewiß einräu , - es wird deßhalb den dåniſchen Siche Abſendung der franzöſiſchen Regimenter nach den Colonieen Truppen auchmen ſchon genügen, wenn das verbreitete Ses entſtehen, und dagegen an das Klima gewöhnte Leute in den mit -

růcht : ,, daß der Herr General ſich dahin geåußert, Aules diefem Dienſte beauftragten Corps, zu erhalten. Durch ein ment Decret Präſidenten vom aus 10. gefunden zu haben , was derſelbe mit Rückſicht auf die apritGriechenland. departe ift bei dem Seriegs enions eine desdesPanhell iſt

zur Uebung gehabte kurze Zeit erwarten konnteri

Beſtåtigung findet.

3 Mitgliedern beſtehende Commiſſion niedergeligt worden. Dieſelbe führt den Namen Generalcommiffariat, und hat zum Zwed, dié Verwaltung und das Rechnungsweſen aller Dienſtzweige, die zum Kriegsdepartement gehören, zu überwachen und zu controliren.

Jedes Mitglied des Generatcommiſſariats beſchäftigt ſich insbeſon: dere mit einem dieſer Dienſtzweige; eines dieſer Mitglieder hat die Uufſicht und Controle über die landarmee ; das zweite über

Militar · Chronik.

Dänemart. Um 29. Juli verlor die däniſche Urmee durch die Marine; das dritte über den Proviant, die Depots und das den Tod des Hauptmanns v . Jahn vom lauenburgiſmen Jäger: Kriegsmaterial. Das Commiſſariat richtet ſich bei ſeiner Geſchäffts corps, Ritter des Danebrogordens und Mitglied mehrerer gelehrsführung nach den Weiſungen, welche es unmittelbar von der Res ten Geſellschaften, eine ihrer Zierden , ſo wie die Geſchichtskunde gierung erhält, und benadyrigtigt durch die Section das Panhelle: einen eifrigen und unermüdeten Forſcher. Jahn war am 5. Febr. nion von ſeinen Udminiſtrativoperationen . Die neuen Reglements, 1789 zu Neumündter im Holſteiniſden geboren , trat 1804 in den an denen das Commiſſariat zu arbeiten im Falle rein wird , ſollen

Militärdienſt und nahm ſeitdem an allen Feldzügen und Märfchen nach den Beiſungen, die es von der Regierung erhalten wird, und feines Corps Untheil. Erſt 1817 kehrte er mit dem Corps aus

nach den Winken entworfen werden , welche das Panhellinion ihm

Frankreich in die Garniſon Kiel zurück. Im folgenden Jahre bei den verſchiedenen in Discuſſion befindlichen Gegenſtänden zu begann er , in Vereinigung mit dem Capitain v . Fibiger, Lehrer ertheilen für gut finden dürfte. Dieſe Commiſſion beſteht aus den

beim Landcadettencorps, die Herausgabe des ,, Magazin for militär H. Biaro Capodiſtrias, Alexander Maurocordato und Conſtantin Bidenſkabelighed " , von welchem jest 10 Jahrgänge erſchienen ſind, Bographos. und welches ſeit Unfange dieſes Jahres unter dem Titel : ,, Nyt 12. Auguft.) Die bereits früher ( in angekündigten Xenderungen Magazinf. m . V.1 / fortgeſegt wird. Jahn wähltezu ſeinen zahl: Nr.Niederlande. 58 der 2. M.3.)( Brüſſel, in derOrga:

reiden Beiträgen beſonders das kriege hiſtoriſche Fach, zu weldemniſation der ärmee find nun eingetreten ; ſie ſollen mehr er ſich schon als junger Offizier ſehr hingezogen fühlte. dem . Energie bringen, in dasGanze beſonders und inmodificiren auch die Feldttog Wirtſamkeit Offiziere ſelben Jahre überreste er Graf Danneſtjold: löwendals , In der höheren dem Sinne, das fortan der -

bed Elben "Im( Feldzug an jah der Niederelbe in den Jahren 1813 u. 1814. ) Jahr 1819 Jahn fichveranlaßt, als Vertheidi:

Dienſt in Friedenéseiten mehr noch als bisher eineVorſchule des von ihm : Grundzüge zu Chriſtian IV . Kriegsgeſchichte 1r Theil Landesnichtin gehörigem Verhältniffe ftand, in einzelnen Theilen ( der Calmarkrieg ) 1820 , 2r Theil ( Dänemarks Sheilnahme am worden . ein DieMann, Seele aller Anordnungen iſt Beſchäfſtigtmit der Yusarbeitung vervollſtändigt ausgedehnten der PrinzFriedrich, der mitdieſer Kennt: 30 jährigen Kriege ) 1822.

Krieges In derſelben Abſichtfo viele iſt das Feſtungen Geniecorps , das ger der Feldherrntalente Chriſtian IV . aufzutreten , undes erſchien mit Bedürfniſſen den werde. eines durch geſicherten -

des ehrenvollen 3. Sheiles (Refehl, Dorſtenſons Ueberfall ) erhieltzuJahn im J. 1823 den ſich nach Kopenhagen begeben,umdort

niſſen eine unermüdliche Thätigkeit verbindet. Die Entlaſſung der hauptſächlich der Nothwendigkeit, Sparſamkeit einzuführen, zugeſchrieben ein Handbuch der däniſchen Kriegsgeſchichte auszuarbeiten . Wuf Schweizerregimenter überau diegrößtmöglichſte muß ſeinen Wunſch erlaubten ſpäterhinSe.Maj. der König , anſtatt werden. Diese Nothwendigkeit iſt nit dringender gefühlt worden eines Handbuches eine ausführliche däniſche Kriegsgeſchichte zu als iegt, wo man ſich mit den Vorarbeiten zum neuen Decennal: foreiben . Während des Winters 1815 u . 1816 erhielt er au : Berdem den Auftrag, einige Vorteſungen für die Offiziere der Gar: budget beschäftigt hat, und wo die Beſchwerden über den Druck immerder lauter . Mit dem auf,und Anfangetritt des tünftigenSteuern niſon Kopenhagen zu halten , die in dem folgenden Winter fort einiger Jahres bört Dienſtwerden dieſer Regimenter

gereßt wurden. Zum Theil war es eine Folge dieſer Vorleſungen eine verhältnismäßige Anzahl nationalmiliz an ihre Stelle. daß er im Jahre 1825 ſeine Ülgemeine ueberſicht über das Kriegs: weſen des Nordens, beſonders Dänemarks im Mittelalter (Kopen: Preußen. Se. Maj. der König haben dem Generalieutenant bagen bei Gyldendal) mit Kupfern u . ſ. w. herausgab. Im und Staatsminiſter, Grafen tottum , den Charakter als General November 1827 erſchien von ihm ein Plan zu einem ausführlichen I der Infanterie beigelegt. Redisirt unter Verantwortlidfeit der Verlagsbandlung : 6. W. Leste in Darmſtadt , und in deſien Dfijin gedruckt. -

Samstag ,

Nr. 76.

20. Sept. 1828 .

SA 20

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TIK A

Allgemeine Militär Zeitung. Die ägyptiſch - türkiſche Armee. ( Fortresung. )

Rochoſen , welche fie als Fußgånger ganz unbrauchbar machen, und den blanken Waffengurt über den reichen Shawls , welche ihre Taille umwinden . Ein Stuhljattel

Was die Cavalerie betrifft, ſo hat ſich der Paſcha mit kurzen Steigriemen und Schaufelbågelu , ein farbis bisher noch nicht entſchließen wollen, ſie auf europäiſchen ges Zaumzeug mit Löffelkandare obne Trenſe, iſt der

Kriegsfuß zu feßen, und alle Berathungen der türkiſchen reich mitGold und Silber beſeßte Puß ihrer Pferde, Großen in Aegypten haben ſich dahin entſchieden ,daß und als Waffen führen ſie gewohnlich zwei Piſtolen in die fråntiſche Taktif der ágyptiſchen Reiterei die Hälfte ihrer Kraft und die ganze Wirkung ihrer Trußwaffen benehmen würde. Demnach hat man dieſen Theil der Kriegsmacht ganz nach alten Grundſåpen organiſirt , und nur in den Verhältniſſen zum Staate Neuerungen unterworfen. Dieſe Savalerie žerfåūt jebi in Beduinen

den Halftern , zmei im Waffengürtel, ebendaſelbſt einen Dold , auf dem Rücken ein Tronblon , an der Seite einen Damaſcener , und ſehr häufig noch einen kleinen Spieß, etwa 5 Fuß lang, dúnn gearbeitet, mit einer ſcharfen Eiſenſpitze verſehen , und zum erſten Wurf und Angriff auf den Feind beſtimmt . Dieß Javelot wird

und Mamelucen ,deren flüchtige Erwähnung wohl Ins von ihnen mit außerordentlicher Geſdiicflichkeit gehand, etwa fünfzig babt, und ich habe es ſelbſt ſehr ſicher auf

möchte. tereſſe gewahr ucken , welche Mamelen

ſich früberhin in Häuſer Schritte ſchleudern reben . Es iſt gånzlich von jenen Die theilten , nach den 24 Bey's genannt, die aus ihrer langen fanzen verſchieden, deren ſich in Ober-Aegypten

Mitte gewählt waren und ſie befehligten , haben jeßt und Nubien einige Beduinen auf der Jagd und gegen gånzlich dieſe Säulen ihrer Madyt, die ſeitdem J. 1254 den Feind bedienen ; denn dieſe werden wegen ihrer ůber Aegypten verderblich herrſchten , verloren. Sie bes großen Långe nur zu Fuß gehandhabt , und ſind zu ten Sklaven, und Pferde unbrauchbar. jetzt noch auch ihnen zwarunter ſtehen Bei dieſer Bewaffnung wird es klar, weßhalb die und da noch Veteras ſogarausbiergekauf dienen es

nen der früheren Zeiten ; aber ihre Kraft iſt gånzlich Reiterei durchaus nicht nach der europäiſchen Taftif gebrochen , und ihre Anführer ( Raſchefs ) ſind Kreatus einerercirt werden kann ; denn wollte man auch alles ren des Veziers, der ſie unauflöslich an ſeine Herrſchaft Uebrige unberückſichtigt laſſen , ſo reicht ſchon die Bes geknüpft hat. Sie ſind in kleine Commando's von 16 trachtung des frummen Damaſceners und der Schaufels ſteigbügel bin, dieſen Satz zu erweiſen . Die Steigbügel bis 50 Reitern in alle Dörfer und Städte - Aegyptens vertheilt, ſo daß ein Fremder, der das Land durchreiſt, nårlich ſind an der Vorderſeite der Schaufel icharf, ihrer kaum gewahr wird ; und doch wird es dem Pafda und dienen, abgeſehen davon, daß man ſie als Sporen durch ausgeſendete Boten auf Dromedaren , und durd gebraucht, auch ebenfalls dazu, dem berittenen Feinde die gut eingerichtete Telegraphens linie vom Meere bis beim Aufeinanderreiten die Schenfel zu durchſchlagen , Kairo, möglich, eine Zahl von 50,000 Mamelucken auf und Doman - Bey roll hierin eine ſo große Fertigkeit .

einem Plaße, während eines Zeitraumes von 8 Tagen , erlangt haben , daß man ſeineRiemſdhaufeln mehr noch zu verſammeln. Die Schnelligkeit der Boten und Reiter als ſeinen Såbel fürchtet. Hieraus erklärt ſich,, daß, iſt unbegrånzt, und dieß allein könnte darthun , welchen wenn Glieder in ſtarfer Gangart dicht gedrångt im Schwierigkeiten ein Angriff auf Aegypten unterworfen Fortreiten waren , ſich die einzelnen Reiter bei ihren

iſt, und wie wenig der Paſcha Feindſeligkeiten , die ihn furz geſchnallten Steigriemen unfehlbar gegenſeitig ver von außen her in ſeinem eigenen Lande bedrohen , zu fürchten hat. Alle Mamelucfen ſind übrigens beſoidet, und ſtehen unter den Befehlen der Gouverneure der Provinzen , in weldien ſie garniſoniren. Ihre Kleidung

wunden müßten. Kurz geſchnallt können die Steigbügel indeſſen nur ſein, weil man ſonſt Gefahr lauft, mit dem Fuße durch die Schaufeln zu rutſchen und ſich ſchwer zu verlegen. Wer je noch türkiſche Såttel ſah , oder mehr

und Bewaffnung iſt dieſelbe geblieben ; denn ſie tragen noch, wer in ihnen faß, wird dieſem beipflichten.

Was

den weißen Turban , die reich mit Gold beſesten Tuch nun den Såbel betrifft, ſo iſt deſſen Führung der unſ oder Sammetjacken und Weſten von verſchiedener Farbe, rigen ganz entgegengefeßt. Es iſt Jebem bekannt,, bag

die langen, bis auf die Knöchel reichenden , ungeſd lizten die achte Damaſcenerflinge vollkommen unbiegſam , und

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außerordentlich ſprøde iſt, daß ſich deßhalb mit ihr fein einem Pfeile durchfliegt der Reiter die luft im tiefſten Hieb vollführen läßt , ohne ſie dem plóßlichen Zer: Sande, feuert ſein Gewehr, die Zügel im Munde, ab , ſpringen auszuſeßen, und daß man mit ihr nur abſto- und ladet es dann im furzen Galop wieder, um in der

Bend und an ſich ziehend ſchneiden kann . Dieß iſt aber Carriere daſſelbe Schauſpiel zu wiederholen . Dieß Ma . im Gliede für einzelne Reiter unmöglich, und ſo lange nóver macht beſonders Mohamed - Aly viel Vergnügen,

ſich die Türfen einbilden , mit ihrer Sabelführung bedeus und er låßt die Beduinen truppweiſe darauf einůben. tende Vortheile über andere Cavalerie zu erringen , wer-

Am ſchlechteſten unter alleu Waffengattungen ſieht

den ſie keine gut organiſirte, europäiſche, taktiſch mand- es in Aegypten mit der Artillerie und mit dem Genies vrirende Reiterei beſitzen.. Der einzelne türkiſche Reiter corps aus, obgleich in Kairo eine Militárſchule unter erſpåht von weitem die Bloße ſeines Feindes , ſchießt feitung Osman Bey's beſteht, der ſelbſt ein ſehr gut 2

dann im Fluge mit gewaltigen Saßen auf ihn zu, haut unterrichteter Mann ſein ſoll. Ich habe etwa ſechs fran : rechts und links mit ſeinen Schaufeln, und ſtreicht pfeilzofiſche kanonen, mitMaulthieren beſpannt, manovriren

ſchnell an der Seite des Feindes vorbei, verſuchend, ihm durch einen Såbelzug oder Stoß den Kopf vom Rumpfe zu trennen . Gelingt die Annåberung To widerſteht fein Held der Schårfe dieſer Damaſcener und dem kraftvols len Arme der Reiter , die unaufhörlich dieſe Kunſt an Thieren einůben . So iſt z . B. der Sohn Mohamed Aly's, der jetzt in Morea befehligende Ibrahim Paſcha, wegen ſeiner Geſchicklichkeit lin Kopfabtrennen in ganz Aegypten berühmt ; denn er hatte es in Kairo zu ſeinem Vergnügen gemacht, alten Kamelen und Scha-

geſehen ; doch die Bewegungen der Artilleriſten geſchahen ſo mangelhaft, ſchwerfällig und langſam , daß ich mir von ihrer Geſchicklichkeit im Sdjießen , das ich nicht ſah, feinen großen Begriff machte. Zwar erfuhr ich jeßt durch den Oberſt Monier, daß die Artillerie in den legten Jahren, wie auch das Ingenieurweſen, bedeutend ver, beſſert, daß die Artillerie in Compagnieen und Batte: rieen, aus Vier- und Achtpfindern beſtehend, getheilt, und mit Pferden beſpanntworden ſei; aber da ich einige der dortigen Artillerie- und Jugenieuroffiziere fenne,

fen in der Carriere mit einem Streichenden Kopf berun- Abentheurer, die durchaus nichts verſtehen, ſo fann ich wenigſtens nicht an ihre Güte glauben , und enthalte ter zu ſchneiden . Was das Reiten der Mamelucent ſelbſt betrifft, ſo mich , da ich ſie, aus Unfunde ihrer und ihrer Wiſſens

habe ich mich häufig mit Reiſenden über deſſen Werth Tchaft wenig zu beurtheilen vermag, jedes ferneren Aus. geſtritten . Es iſt zwar richtig, daß alle türkiſche Reiter ſpruchs. Auch Congreviſche Raketenbatterieen ſollten in der ihrer Pferde einen Stein von der Erde aufheben ; aber Armee errichtet werden ; doch einige Verſuche mit dieſer dieß führt theils ihr Sattel , theils die lange Sewohns Waffe , von unwiſſenden Peuten ausgeführt, die faum heit und theils , was das Steinauflangen betrifft , die theoretiſche Begriffe vom Anfertigen einer Rafete hatten, geringe Größe der Pferde und deren ſehr geſtreckter lauf haben dieß Project faſt zum Gelächter gemacht, und es ungemein feſtligen , daß ſie mitten im geſtreckten faufe

mit ſich. Die Führung der Hand iſt ſo růde, als die wahrſcheinlich bis zu einer Zeit verſchoben , woman die Kanbare der Roſſe, und feine Reiterei iſt auch nicht im Reſultate der verworfenen Waffe an ſich ſelbſt erprobt entfernteſten Sinne des Wortes unter ihnen anzutref = haben wird. ( Schluß folgt. )

fen . Ich bin überzeugt, daß, da die Türken ihre Pferde durchaus nid )t zwiſchen den Schenfein haben , ſie dieſe

Zbiere ſehr bald auf den Blättern ſtruppiren würden,

wenn dieſelben nicht von Natur ſchon ſtets auf dem

Ueber die allgemeinen Pflichten der Offiziere. ( Aus dem ſächſi'chen Dienſtreglement von 1753. *)

Hintertheile tanzten .

Den wunderlichſten Anblick gewähren die Beduinen Die Pfliditen eines Soldaten ſind unzählig ; ſeine zu Pferde, welche der Paſcha ganz in ſein Intereſſe ges Lebenszeit iſt zu furz, ſie einzuſehen , die größte Fähig. zogen , und aus ihnen eine Art Gendarmen gebildet hat, feit iſt nicht hinlänglich , ſie alle zu erfüllen. die ebenfalls gegen den Feind gebraucht werden , und

wird mit Recht als der Grundſaß eines Die Ehre im Frieden damit beauftragt ſind , Deſertionen unter offiziers angeſehen ; der Adel iſt deshalben errichtet

den Truppen zu verhüten, Deſerteure und flüchtige Vers worden, weil die erſten Ritter oder Edelleute Offiziers brecher einzuholen und des Nachts für die allgemeine geweſen , und ohne Ehre der offiziersſtand und der Adel Ruhe und Sicherheit an einigen Orten zu wachen . Ein bloße Namen find .

Aus der Ebre fließet die Uners

folcher Beduine iſt halb nackt, mit einer machtigen , und idrockenheit und Gelafenbeit in der Gefahr, der Eifer, gebeuer langen Flinte und zwei Piſtolen bewaffnet, und Fähigfeit und Erfahrung zu erlangen , die Hochachtung trågt håufig noch einen alten Sibel. Důrr, zuſammen gegen die Höbern, die Beſcheidenheit gegen ſeines Gleis gefallen , drückt ſich Elend in ſeiner ganzen Geſtalt aus. chen , die Leutſeeligkeit gegen die Geringern , die Schårfe Seine Stute, die er reitet , ſieht nicht viel beſſer aus, gegen die Verbredienden , die Måßigung gegen die Feh: und faum ſcheint oft die Haut die feinen Knochen des Thieres zu bedecken, das nebert ihni grat .

Eine Decke

*) Die Redaction hat ſich bei Erwähnung die es Règlements (in

auf der Stute iſt ſein Sattel, und fait ſollte man glais bent, daß Herr und Pferd fidh dem Tode nahten. Von

Nr. 87 der U. M. 3. von 1827 ) die Mittheiluna einiger Stels len 013 dimſeiben vorbehalten . Da ohne Zweifil die wenig ſton Leier eine nähere Kenntniß dieſes Reglements haben , ſo wird die obige Darſtellung der allgemeinen Pflichtverhältniſſe gewiß mit Intereſſe geleſen werden , zuma ! wenn man bedenkt,

dem Augenblice an , wo ſich der Beduine indeffen auf

das Thier mit der Flinte in der Hand ſdwingt, erfennt man in beiden ſogleich den Stamm der Araber. Gleich

baß ſie vor 75 Jahren geſdrieben worden iſt.

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lenben, die Geduld gegen die Irrenden, mit einem Worte, | fann er ſich, nach Vollziehung des Befehls, mit gezieh alles , was man unter den Namen der Ambition , Ap - menden Reſpeft und Moderation, Information ausbit

plikation zum Dienſt und der Subordination gemeinig- ten ; es iſt ihm aber keinesweges erlaubet, und vielmehr lich auszudrücken pfleget. - Der Offizier thut rich her: wider die Subordination , ſeinen Kommandanten zu -

vor, nicht, weil es befohlen , ſondernt, weil anders zu beſprechen , oder zur Rede zu ſtellen . 1

thun , ſeiner Ehre nachtheilig iſt. Er verdient nicht dies Dié beſten Einrichtungen fónnen gemißbraucht wers ſen Namen zu führen , wenn er durch die ſcharfé Dis.den, folglich auch die Disciplin und die Subordination .

ciplin angetrieben werden müßte , ſeinen Pflidten eine Die Disciplin wird gemißbraucht, wenn ſie in eine tiran Gnúge zu thun.

niſche Sclaverei verwandelt wird. Das viehiſche, unbes

Es iſt ohnmöglich, in einem Reglement alles, was ſonnene Stockſchlagen und Stoßen wird , als ein Miß, ein Offizier zu lernen, und in denen Kriegs-Artifeln , was brauch der Disciplin, ausdrücklich verboten ; es iſt eine ein Soldat zu thun hat, vorzuſchreiben. Es hat ſich noch Wirkung der Wuth und der Uebereilung, und feiness Niemand růhmen können, alle Pflichten dieſes Standes weyes des Eifers zum Dienſte. Die Subordination wird gefennet, und alle ſeine Obliegenheit gehörig ausgeübet gemißbrauchet, wenn Obere gegen Untere ſid, unziemlis zu haben . Die größte Fähigkeit beſtehet, die wenigſtent cher Erpreſſionen bedienen. Es iſt nichts ſo leicht vers und kleinſten Fehler zu begeben. Die größte Ehre bes leszet, als die Ehre eines Offiziers. Sollten Kommans ruhet in dem Vorſaße und in der Geſchidlichkeit, dieſe danten unbedacht genug ſeyn, und ihre Erpreſſiones nidit

Fähigkeit zu erlangen. Die größte Schande iſt, nichts allein unziehmlich , ſondern ſogar ehrenrübrig werden zu wiſſen , und nichts zu taugen. Der ſchlechteſte Soldat iſt ein Offizier ohne Ehre, und ein Gemeiner ohne Zucht. Die Ordnung iſt die Seele aller vernünftigen Hand(ungen ; ſie hat ihren Urſprung in denen vollſtåndigen Begriffen , die man von einer Sache hat , und in der Kenntniß , wie , wann , warum, und auf was Art ſie am füglichſten geſchehen rolul ? Die Unordnung iſt in

laſſen , To ſind ſie ſelbſt Urſache, daß die Subordination vergeſſen wird , der Beleidigte ſich darüber beſchweren , und denen Geſetzen der verletzten Ehre folgen muß. In dem Herrendienſte befieblet und herrſchet die Sub .

ordination und die Furcht ; außer dem Dienſte reizet und beweget die Hochachtung und die Liebe. Wer die Ehre liebet, liebet auch die mit der Subordination nicht ſtreis

allen Stånden die Urſache oder die Gefährtin des Un- tende noble Freiheit. terganges, in feinem aber gefährlicher und verderblicher Aus dem wahren Gebraud, der Autoritåt in der

als im Soldatenſtande. Gin Regiment ohne Ordnung iſt ein verächtlicher Haufen zuſammengerotteter Leute, ohne Zucht, ohne Muth und ohne Stårke, die viel Bos ſes und nichts Gutes ſtiften , die nicht ihrer eigenen Schwåche, vielweniger einer feindlichen Gewalt wider:

Disciplin und Subordination entſtehet die harmonie : Sie iſt die ungezwungene und zufriedene Uebereinſtim mung eines Corps Offiziers , zum Beſten des Dienſtes und zur Ehre des Regiments. - Wenn einem jeden nach ſeinem Grad , ohne Anſehen der Perſon , in der

Subordination des Dienſtes mit gleicher Schärfe, Ju Die Subordination geht von dem Fåhnbrich bis auf stice iind Douceur begegnet wird , ſo iſt die Urſache

ſtehen können .

den General.

Ein jeder hoher und niedriger Offizier des Murrens und Mißvergnügens gehoben. Wo ein

muß in ſeinem Grade lernen , wieer gehorchen, um zu jeder zufrieden iſt, können weder die Glieder, noch der wiſsen, wie er befehlen ſoll. Der Grund der Subordi. Chef einer Faction entſtehen . nation iſt die Ordnung : fie bat die Ehre zum Endzweck, Aus der Harmonie fließet die fiebe , und aus der

und die Ehrbegierde zur Bewegniß , weil ohne Subors dination ohnmöglich die glorieuſen Actiones des Sols datenſtandes voübracht werden können. Die Ordnung, Subordination und Disciplin geben einander die Hand, keine kann ohne die andere, ohne alle dreie zuſammen ,

liebe die Zuneigung und Begierde, ſeinen Pflichten ein Gnúge zu thun . Es iſt geſaget , daß ein jeder ſeinen Dienſt, und feinen andern thun roul. Es iſt aber nicht verboten , daß ein Niedriger auf den Dienſt eines Hd . hern denken , und ſich fåbig machen ſoll, ihn zu ſeiner

kein Regiment oder Corps beſtehen . Zeit zu bekleidet. Eben dieſe Begierde zu lernen, iſt die Alles , was nicht augenſcheinlich und direkte wider Applikation zuim Dienſt ; der Eifer und die Mühe, die

den Herrndienſt läuft, iſt recht, ſobald es befohlen iſt ; ein jeder nadı ſeinem Talent darzu anwendet, iſt die liebe iſt die willige , " ſchleunige und genaue Vollziehung des fommen . Es iſt idhåndlich für einen Offizier, wenn er Willens und Sinnes des Befehlenden ; ſie verſtattetnicht, nicht durch eigene Bewegniß, ſondern durch Reprochen darüber Vernunftſchlüſſe zu machen , oder nach der Rais zum Dienſt aufgemuntertwerden muß. – Wer ſid, ledig

"

.

dieſes iſt das Haupt- Arioma der Subordination : Sie zum Dienſt . Die gezwungene Aufmerkſamkeit iſt unvolls

ſon der Ordre zu grübeln, es kommt lediglich dem , der lid ) in den Pflichten ſeiner Function einſchránfet, iſt nicht eine Ordre giebet, zu, ſie zu verantworten ; der Untere hat nichts, als die Erekution zu vertreten , es iſt nicht an ihm, den Befehl und die Folgerung deſſelben zu uns terſuchen. Wer befieblet, hat Niemanden , als ſeinem Befehlshaber anzuzeigen, warum er eine Ordre gegeben bat. Eine ungewöhnliche und außerordentliche Ordre in uß dennoch ohne Murren und Widerrede zur Erefur tion gebracht werden. Wenn es möglich iſt, daß der Untere glauben kann , es ſey ihm zu nahe getreten , ſo .

geſchickt, eine höhere zu erlangen . Es iſt nicht die Zeit, die ein Offizier in ſeiner Charge zurgebracht hat, die ihn fähig machet, eine höhere zu befleiden ; die gute Anwens dung der Zeit machet ihn dazu würdig. – Die Applis fation und Liebe zum Dienſt iſt unvollkommen, wenn ſie mit einer allzugroßen Opinion ſeiner Kenntniſſe vermis ſchet iſt. Wer die Aufmerkſamkeit eines Lernenden bat, enthält ſich der Präſumtion. ( Schluß folgt. )

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Militär - Cbronik.

þannover.

Es wurde bereits früher gemeldet , daß dieſen

1 Herbſt wieder, wie vor 2 Jahren , ein Urmeecorps zu Manövern unter dem Namen zuſammengezogen werden würde. Daſſelbe beſteht aus 3 Batterieen

Frankreich . Seit Kurzem iſt in Frankreich der Linienfchiffsequipagen eine neue Art von Seeſoldaten

reitender und 3 Batterieen Fußartillerie, jede zu 4 Geſchüren ; aus

nach demſelben Syſteme gebildet worden , wie die Linientruppen 4 Regimentern Cavalerie und aus 6 Regimentern Infanterie. Am für den Landdienſt. Bei der Deputirtenkammer behauptete der

26. Sept. erfolgt die Concentrirung des Corps in der Gegend von

Seeminiſter, die franzöſiſchen Recruten der landarmee hätten auch

liebenau im poyarchen , und am 12. Oct. wird das Corps in der

hier eine beſondere Geſchidlichkeit und eine entſchiedene Bereitwils Gegend von Syko wieder aufgelöſt. Das Corps ſtiht unter den ligkrit bewieſen , und er ſei überzeugt, ſie würden in dem Schiffe: Befehien des Generallieutenants v . Hinüber ; die Artillerie wird dienſte der Segel , Taue und am Steuer in kurzer Zeit die nöthige i der Oberſtlieutenant Brückmann commandiren . Die Cavalerie be:

Fertigkeit und Gewandtheit erworben haben , um nachher nur der frhligt der Generalmajor van d. Buſſche und unter demſelben, die üebung in den jelligen häufigen Erpeditionen nach allen Meeren ! erſte Brigade ( Leibregiment und 2tez Huſarenregiment ) der Se: Dagegen trat am 24. Juli der Deputirte Viennet 4 neralmajor Graf o. Silmannsegge, die zweite Brigadé ( ites u . zu bedürfen . auf. Die Renntniſſe, ſagte er, die ein Seemann nöthig habe, ſeien 2tes uhlanenregiment) der Generalmajor 0. Wiſſel; zugeiheilt iſt viel zu umfaſſend, als daß der gemeine Matrole und Seeſoldat je der Cavalrriediviſion die erſte reitende Batterie, commandirt vom Hoffnung haben könnte, ſich ſolche in einem höheren Grade zu er:

Major Wiering . Die Infanterie iſt in 2 Diviſionen , jede ron 2

werben, alſo dadurch schon ſich von jedem Uvancement ausgeſchloſſen . rebe. Dieß und die Beſchwerlichkeit des Erediinftes überhaupt werde, nach Verlauf der achtjährigen Capitulation , jeden abhalten , ſich ! noch ferner dieſen wenig belohnenden Beſchwerden hinzugeben. Die

Brigaden, eingetheilt. Die erſte Diviſion commandirt der General: major v . Berger, die zweite Diviſion befehligt der Generalmajor v. Vince. Die Regimenter ſind Beoufs der Vorübungen bereits in den Standorten zuſammen gezogen . Niederlande. Die Iruppen, welche ſich am 6. oder 7. Sept.

Veteranınalſo , bei jedem Heere der Grundſtock 8rs Muthes und dirDiſciplin , würden in der M rine nirgends zu finden ſein. in dem Lager von Zeigſammeln fouten, beſtehen aus 9 Felda Noch weniger werde der ausgediente Seemann, nach Verlaſſung bataillonen von der 5., 9. u. 10. Infanteriediviſion , aus dem Teines Militärdienſtes, auf Handelsſchiffe ſich anwerben laſſen , wenn ihm hier im Fai des Uusbruches eines Krieges beſtändig die Ges

Schweizerregiment Nr. 32 , aus 8 Escadronen Küraſſiere und 4 Escadronen von dem Lancierregiment Nr. 10 , außerdem einer

fahr drohe, zu den Mühſeligkeiten Teiner früheren militäriſchen Batterie reitender Artillerie und einer Batterie Fußartillerie vom Laufbahn zurückkehren zu müſſen. Ein tüchtiger Seemann werde erſten Feldbatailon , jede mit einer completten Compagnie Urtilles

nur, wer an den ufern des Meeres geboren, von früheſter Jugend riſten.( Dieß zur Berichtigung der Nachrichtin Nr. 67 der 2. M. 3.) Großherzogthum Herren. Seit dem 15. Sept. iſt das I großherzou... Iruppencorps in der Nähe von Darmſtadt concentrirt,

auf mit allem Reiz und allen Gefahren des ſtürmiſchen Elements en der und Zuvergne die Gebirgsmenſch würden vertraut Matro: Lebendes zu dem ſich ungezwungen dir Şirtenrei.derNieAlpen

fen bequemen. Dies ſei Napoleon, der zuerſt die Schiffsrquipauen und am 22. 24. 26. u. 29. finden dié þauptmanöver ; ftalt. dazu nur esdiealsKüſtenbewohne daher, erdem nicht angeordnet,habe gebraucht . entgangen, Selbſt England In'el doch rleichter wäre, Seeleute aus dem Inneren des Landes zubilden , ziehe lieber das ſo anticonſtitutionelle und unmenſchliche Mittel der Matroſena preſſe vor. Um meiſten zu beklagen aber ſei, daß man , um aus i

Deftreich. Von dem herrlichſten Wetter, nach einer langen

Reihe von trüben und regnichten Tagen , begünſtigt, erfolgre am 9. September Vormittags der Einmarſch der zu dem großen ue: bungslager bei Treiskirchen beſtimmten Iruppen in dieſes lager. Es war ein impoſantes Schauſpiel, die von drei verſchie:

denen Richtungen gleichzeitig anrüdenden Colonnen dieſer Irup : ben 2016 inbedeckten Ullem zuRegimenter machen, ſichderveran: laßtneuen geſehenSchiffsequipagen habe , die mit Ruhm ehe: penmasſe, die aus 24 Bataillonen ,28 Escadronen, mit 80 Geſchü:

maligen Marincartillerie aufzulöſen. Die Veteranen dieſes Corps Ben, in Ullem aus 30,000 Mann beſteht, zu ſehin. Ungeachtet der

hätten die franzöſiſche Artilleriebei Navarin bedient, und ſo dem auf dem Mariche durch das anhaltend ſchlechte Wetterausgeſtan: Vaterlande, das ihre frühere Reihen auflöſte, aufs Neue din Sieg gegeben. Was die Geſchicklichkeit der Matroſen bei jener Schiatt betreffe, ſo dürfe man ſich nicht darauf berufen, denn erſtens feien zwei Linienſchiffe, der Scipio und die Provence, vor der Schlacht zuſammen geſtoßen, ſo daß eines an dem Treffen gar keinen Theil habe nehmen können können ; zweitens Manövriren geliefert Schlacht vordasUnker die überhaupt , da habe bedeuten nicht viel worden . Der Hauptantheil des Ruhmes gebühre blog den Irúma General Sebaſtiani mero jener aufgelöſtin Marineartillerie. erwiederte, wenn man , wie bei Navarin, eine enge Durmfahrt,

denen Beschwerden waren das Ausſehen der Mannſchaft und ihre Saltung vortrefflich. Se. Majeſtät der Kaiſer waren von Baden gekommen , um Zeuge dieſes intereſſanten Schauſpiels zu ſein . Das Lager wird am 24. Sept. endigen. Folgendes iſt die Tages: ordnung während des Lagers: am 9. Sept. Ginrüden ins Lager; am 10. Ruhetag ; am 11. Revue : Manöver ; am 12. vier Inſan: terieregimenter produciren ſich einzeln ; am 13. deßgleichen; am 14. Kirchenparade Regimenterweiſe, und Nachmittags gechieht die Kurs ftellung der Vorpoſten ; am 15. Feldmanöver; am 16. Raſttag ; am 17. zwei Jägerbataillone und 2 Cavalerieregimenter produciren fidy durch das Beſchüß des feſten landes , forcire, wenn man einzeln ; am 18. die anderen 2 Cavalerieregimenter produciren fich vertheidigt mitten unter den feindlichen Streitkräften fidy in Schlachtlinie ſtelle, einzeln ; am 19. einzelne Production des Regiments Naſſau und -

und jeneStreitkräfte vernichte, so frien dieb Waffenthaten, deren der 4 Grenadierbataillone; am 20. Cavalerie - Manöver ; am 21. Ruhm Jedem gebühre, der daran Theil genommen . Die Schiffs: große Kirchenparades, am 22. Raſttag, Nachmittags Uufftellung equipaaen bilden die Hoffnung der franzöſiichen Seemacht , und der Vorpoſten; am 23. Feldmanöver ; am 24. Ubmarſch aus dem 1

den Schrecken ihrer Nebenbuhler. Nur das Avancement müſſe fiche: rer und ſchneller rein . Wer mit den Gefahren des Elements und

lager. Zu den großen Manövern wird auch die Garniſon don Wien beigezogen, weldie aus 7 Bataillonen Infanterie, 10 Esca:

das die Welt öffne, und auf alın Meeren ſeine Flagae ſich ents falten Tehen . Der Seeminiſter ſprach in gleidem Sinne, und

Preußen. Um 4. Sept. langten Se. Majeſtät der König zu Kapsdorf an . Um 5. Morgens um 9 Uhr beſichtigten Se. Majeſtår das en Parade aufgeſtellte 6. Urmeecorps , ließen daſſelbe vorbei defiliren und hiernächſt ein Corpsmanöver ausführen . Der heiterſte Sonnenſchein erhöhte den Glanz und die Feier des Tageó. Se. Majeſtät geruhten den Iruppen Uterhöchiſt Ihre Zufriedenheit mit ihrem guten Zuſtande und der Uusführung der Manövers zu erkennen zu geben.

dem Schricken der Schlacht zugleich kämpfe,verdiene zu allen Graz dronen Savalerie und3 Batterieen beſteht. Im Lager befinden fich den dre militäriſchin Dienſtes gelangen zu können. Ganz Frant: 11 Batterieen. In Baden iſt ein Feldſpital für die Lager: reich werde dann freudig ſeine Söhne dem Elemente anvertrauen, mannſchaft errichtet worden , welches 4000 Menſchen fabt.

verſicherté, daß ale neueren Berichte , die er empfange, die Bes hauptung widerlegen , daß der Franzoſe aus dem Inneren des Landes nicht ſo gut als der Küſtenbewohner zum Matroſen ſich eigne. Que' beweiſen denſelben Eifer, und alle haben bei Navarin ihre Pflicht gethan und Theil genommen an dem Rubme. Die Organiſation der Equipagen ſei noch nicht vollendet, deßhalb habe er früher die baldige Erſcheinung einer dießfalſigen Ordonnanz an: gekündigt, die von den geſchickteſten Seemännern redigirt werde.

Rediairt unter Verantwortlickeit der Verlagswandlung: 6. W. Les fe in Darmſtadt , und in deſſen Drijin gedrudt.

Mittwoch , 24. Sept. 1828 .

Nr. 177.

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Allgemeine Militar - Zeitung. Die ägyptiſch - türkiſche Armee.

.

Kriegszucht im Lager geſtaltet, ſo ziehen auch tåglich , wie es ſonſt in der franzöſiſchen Armee gebråuchlich war,

die Wachen auf, ſowohl die Sicherheits , als Ehrenpo Das lager bei Heliopolis , nach den Nachrichten , ſten ausſtellend. Des Abends , bei Einbruch der Duns welche mir darüber der Oberſt Monier

felheit, wird aus einer Redoute der Retraiteſchuß abges feuert und dann glaubt man ſich wirklich nach Europa In der Gegend der alten Sonnenſtadt Heliopolis, berſebt, wenn die Tamboure den Zapfenſtreich ſchlagen , mitgetheilt bat.

beren Stelle heute nur noch ein einziger Obelist von rothem Granit beim Orte Mathariah anzeigt , hat der Paſcha von Aegypten ein großes Feidlager für die res gelmäßige Infanterie in der Wüſte aufſchlagen laſſen , und dieß wohl nur , um theils die fruchtbare Gegend um den Kanal von Heliopolis und Berfet et Hadſchi nicht durch die Manóvers der Truppen zertreten zu laſ: ſen , und theils , damit das Ererciren beim Auštreten der Gewäſſer nicht unterbrochen werde. So liegt das fager nun mitten im Sande, eine Stunde von der nåch . ſten Waſſerquelle und 3 Stunden ungefähr von Kairo

und nach dem feierlichen Gebete der Türfen , nach dem Rufe ,, Challa halla Mohamed !“ eine tiefe Stille eins tritt und nur noch die Stimme der Schildwachen und Ronden durch die Wüſte tónt. Die Feldwachen werden nicht durd, die Regimenter beſeßt, ſondern von den reis tenden Beduinen, deren ich früher gedad)t habe, und die bier truppweiſe in fortwåbrender Bewegung das Lager umfreiſen, und jede Entweichung der Soldaten verhůs ten, und aud Jeden anhalten, der ſich der Armee nåbert. Dieſer Dienſt der Beduinen , welder ihnen allnachtlich; zu Theil wird , ſoll durch ſie mit einer Aufmerkſamkeit

entfernt, aus der Ferne als eine kleine Stadt in der und Geſchicklichkeit ausgeführt werden, die nichts mehr

Wüſte erſcheinend. Die Zelte der Soldaten ſind rund , bei den Friedensúbungen der preußiſchen Armee, *) doch größer, da ihr Durchmeſſer 16 Schritt betrågt, und bes quemer, weil in ihnen nur immer 12 Mann liegen , deren

oben ſpit zulaufend, grade wie die Zelte der Infanterie

zu wünſchen übrig laſſen. Da die Nächte in Aegypten , wie in allen heißen fåndern, ſehr kühl ſind, ſo erhalten ſåmmtliche Wachen täglich voin Paſcha Holz z11m Bivouaffeuer, und wenn die Finſterniß anbricht, ſieht man unter dem ſternenflas

Nachtlager aus Meerbinſenmatten beſteht, die über den ren Himmel den weißen Kreis des fagers hell erleucha

Boden gelegt ſind. Jeder Offizier hat ein beſonderes tet ; man hört das Geſchrei der umherjagenden Beduis Zelt, nach ſeinem Grabe großer oder kleiner , in eine nen, die båufig ſchießen , wenn ſie auf einen Gegenſtand oder mehrere Stuben abgetheilt, die mit Divars und treffen , der ſich nicht zu erfennen gibt. In der Ferne allen jenen einfachen Möbeln verſehen ſind , welche der erſchalt das Geheul der Hyånen, welche in großer Zahl

lebensart der Morgenländer entſprechen. Såmmtliche nach den Begräbnißdrtern durch die Wüſte eilen, um die Offizierzelte unterſcheiden ſich aber durch ihre grüne Todten aus der Erde zu wühlen, die man in Aegypten Farbe von denen der Soldaten , und vor dem Zelte des nur ſehr leicht verſcharrt. So verſtreicht die Nacht, bis Regimentscommandeurs ſteckt die rothe Fahne , das das Morgenroth aufſteigt, die Reveille geſchlagen, das Zeichen des Propheten. Das ganze lager iſt nach den erſte Gebet abgehalten wird, und die Truppen aus dem Bataillonen in regelmäßige Gaffen abgetheilt , vor der tager rücken , um drei Stunden ohne Unterbrechung zu Front, nach Suez zu , und auf den Flanken, ſind kleine ererciren. Die Bataillone ſtehen nad den jedesmaligen Redouten für Geſchüße aufgeworfen , und im Rücken Tagsbefehlen Døman Bey's, entweder einzeln, oder

des Lagers liegen unzählige Hütten , die Raufleuten an zu Regimentern und Diviſionen zuſammengezogen, auf geboren , welche die Truppen mit allem werfeben , was den beſtimmten Platen in der Wüſte. Die Commans die tåglich von Kairo ankommenden Karavanen nur deure balten vor der Front der Bataillone, und ihnen

liefern . Da ſich überhaupt Alles nach europåiſcher zur Seite die Talemojis und Dolmetſcher . Das franzds fiſche Reglement iſt ins Arabiſche übertragen ; der in.

*) wir Manbekanntl darf gebräuch ſichich nichtwundern, und jene Bes eltemit daß jeneZMorgen denunſrigen, demCommandeur, enheit in Europa ganzaus haben, gleiche lande Zelte, erft dielichen demBelchaff jenes Erercitium dieſe mit den Truppen wegung , dieß oder erhieltedan, ſtructeurbefiehlt und fie bei uns nur für den härteren Kriegsdienſt vereinfachten. zu üben, und bemerkt die dabei vorfallenden Fehler auf

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der Stelle, indem er ſich dieſelben außerdem 1noch auf im I. 1826 mit der Baſtonabe gezüchtigt (jeder erhielt 1000 Hiebe auf die Fußſohlen, wonach ſie vier Wochen Truppen wieder in das Lager gerückt, ſo verſammeln lang nur friechen konnten) , und Niemand iſt gefópft

the per 10

zeidziet . Sind die drei Stunden verfloſſen und die

fid ſammtíich Offiziere der Bataillone in den Zelten worden. Das iſt für eine Armee von 25,000 Mann nicht ihrer Talemdii's und empfangen von ihnen durch Hülfe viel. - Natürlich können hierunter nicht diejenigen des Dolmetſchers den theoretiſchen Unterricht , der zus Strafen gezahlt werden, welche in maßigen Vertheilun:

gleich nochmals die Fehler aufklärt, welche bei dem Er- gen in Stockſchlagen auf den Rücken beſtehen ; denn erciren vorfielen . Zu dieſem Behufe hat man fleine dieſe muß jeder Herr feinen Sclaven in regelmåßig wies Holzer angefertigt, weldie bie Plotons, Guides , Offis derkehrenden Zeitraumen ertheilen laſſen , wenn er ſonſt

ziere und Unteroffiziere bezeichnen , und der Inſtructeur nicht ſehr bald verlacht und betrogen ſein will. Es iſt wobl nid)t zu läugnen , daß dieß kriegeriſche

it dadurd) in den Stand geſetzt, ſeinen ilnterricht ſehr

leicht zu ertheilen . Dieſer dauert eine Stunde, worauf ſidiy die offiziere entfernen, um ſich theilweiſe mit ihrer Manndaft, theoretiſd ) zu beſchafftigen , ſie im Schießen zu üben , oder ihnen das zu lehren , was ſie ſo eben erfuhren.

Lager bei Kairo , das dem Paſcha nicht ſo ungebeuere Summen koſtet, als man wohl glauben ſollte, den Grund zu einer militäriſchen Madyt legen muß, die ſich drobend in Afrika erbebt. Sind die Neger ſchon von Natur fråf

Gegen Mittag ziehen die Waden auf, der tig und gewandt, laufen viele unter ihnen neben einem

Tagsbefehl wird ausgegeben, das mot d'ordre und mot raſchen Pferde ſtundenlang ſchritthaltend durch die Wüſte, de raillement. Von hier ab, bis zwei Uhr Nadmittags, und verbarg fich ihr Muth bisher nur in der hinterli

iſt ganzliche Rube, ein Jeder iſt und legt ſich dann nad der dortigen Sitte dilafen. Um zwei Uhr verſammeln ſich die Offiziere wieder bei den Talemdjis zum theoretis fden Unterrichte, der bis vier Ithr dauert. Um fünf Uhr wird ausgerückt und drei Stunden erercirt, oder der kleine Krieg geübt , zu welchem Behufe vorzüglid , die Sdyanzen aufgeworfen ſind. Bald Bertheidiger , bald Angreifer, wechſeln ſich die Truppen ab, und zeigen überall den beſten Willen und die größte Folgſamkeit.

ſtigen , verſteckten Art , Krieg zu führen , ſo wird dieſe große Militärſchule alle ihre Anlagen zur wahren Kraft entwickeln; und vielleicht dürfte aus den unzähligen fleis nen Kriegen , in denen ſie gegen Afrikaner und Aſiaten fodyten, ein Heer aus ihnen aufwachſen, das einſt der Türkei, an deren Intereſſe, unter der jeßigen Regierung wenigſtens, Aegypten geknüpft iſt, wichtige Dienſte leis ſten fonnte. Ueberbaupt verdient aber wohl die Anſtrens gung Bewunderung, mit der Mohamed-Aly ſein land Nach dem Einrücken iſt vollfommene Rube, und man in einen friegeriſchen Staat umzuwandeln ſtrebt , und ſieht die Araber und ſchwarzen Soldaten mit ihren Pfei- tron des ungemein ſtarken Mißverhältniſſes zwiſchen der fen vor den Zelten ſitzen, die Waffen in der Hand, ſie großen Anzahl des Militars und der geringen Bevólfe

beſehend und putsend , als ſeien ſie ihr liebſtes Eigent: rung, dennoch den Handel und die Kultur Aegyptens zu -

thum . Und wirklich iſt es ſo. - Der Sdwarze ſingt beleben weiß . Es iſt ein merkwürdiger Mann , der an feuriger ſeine Kriegelieder , als unſere Soldaten , ſein Saladin erinnert. Gewehr belebt fid für ihn in ſeinen Armen , und wenn

die Fahne des Propheten weht, der Ruf : „Challa, halla, Nebamed Salamalefa !" erſchallt; dann ruft er begei . ſtert nach , „ Challa Mohamed ! “ und ſtürzt ſich mit ge

Ueber die allgemeinen Pflichten der Offiziere. ( Uus dem ſächſiſchen Dienſtreglement von 1753. ) ( Soluß. )

fälltem Bajonnet, im geſtrecktem Laufe durch den Ku

gelregen auf den Feind, wie er es in allen Gefechten ſeither gegen die Griechen fiegreich that. *)

H. V. H.

Der wahre Point d'honneur beſtehet in denen Hands lungen , die zu der Gloire des landesherrn und dem

Nur an den Freitagen , obgleich das Arbeiten an gemeinen Beſten beitragen , und welche rechtſchaffenen dieſem Sonntage der Muhamedaner von der Religion Peuten von unſerer Ehrbegierde die beſten Begriffe geben :

nicht unterſagt iſt, wird bei den Truppen das Ererciren Es iſt folglich die modeſte Hochachtung, die wir vor uns eingeſtellt, und natürlicherweiſe auch ebenfalls in den reibſt und unſere wahre Verdienſte baben . – Die Ge drei Tagen des Bairams; doch ſind die Soldaten im reize , die Religion und der Point d'honneur weiſen auf Monate Ramadam , dem geſegneten , in welchem der die Treue und Gehorſam gegen den Landesherrn ſowohl,

Koran erſchien , nicht verbunden zu faſten , weil ſie als als auf die Beförderung ſeiner Gloire. Eben dieſer friegführend betrachtet werden . Die Strafen in der Point d'honneur aber ſoll einen jeden auch abbalten, Armee, um Verbrechen und Vergehen zu züchtigen, find actiones zu begeben , die zwar mit dem Nußen des fans Köpfen und Baſtonade , welche letztere Strafe zu den desherrit , aber nicht mit dem Point d'honneur übers furchtbarſteit gehört, und båufig den Tod nach ſich zieht, einkommen . - Der Point d'honneur befiehlet , dem wenn in die kerbanenen Füße der Brand ſchlägt. Doch Leben die Schuldigkeit, dieſer aber die Ehre vorzuziehen . fallen dieſe Strafen ſelten vor, und nur zwei Leute ſind Man muß die Gloire des landesherrn und ſeine eigene Ehre für alles, das Leben ſelbſt für nichts balten . Ein

*) Ibrahim Giundas iſt in Morea (wie ich ſicher weiß

jeder ſoll ſeine Art zu denken mit denen Graden , die er

bisher gewe'en , ſich faſt nie in ein Feuerueficht mit den Ina beſteiget, zu erheben ſuchen. Der Point d'honneur vers

ſurgenteneinzulalien ; ſondern er hat ſie ſtets mitdem Bajon bietet gewiſſeHandlungen, die die Geſeße erlauben und net aus den Schlupfwinkein vertrieben ,ſie in dieThäfer gejaat, befehlen ; ererlaubet hingegen gewiſſe Handlungen , die und dort dem Virſterke feiner Cavalerie preisgegeben .

hat er ſich eine große Furcht in ganz Griechenland erworben, die Geſetze verbieten. die weit von ihm die Kleſtis noch jest entfernt hält.

Der falſche Point d'honneur

beſtehet in der Meinung, die wir baben , daß und andere

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nicht ſo hoch, wie wir uns ſelbſt, balten , oder daß wir ja die Ancienneté berer Dienſtjahre als eine Regel

ohne Urſache andere geringer (dåben , als ſie ſind. Aus anzuſehen wäre, ſo müßte nothwendig die Ancienneté dieſem Mißtrauen und Irrthum entſtehet alles Gribeln , derer Dienſte eine Erception davon ſeyn . Streiten u.ſ.w. Nichts iſt ſchlechter , als davon Pro-

Ein anderes Vorurtheil iſt, wenn die Infanterie der

feſſion zu machen ; ein dergleichen Breteur hat auf eine Cavalerie, oder dieſe der Infanterie von einem General, lächerliche Art, ohne Urſache, von ſich eine gute , und ohne eine andere Urſache, als ſeiner Inclination, weil

von den meiſten eine ſchlechte Opinion, zum Grunde einer er bei ciner oder der andern dienet, oder zu dienen ans noch ſchlechtern Action ; feine Thorheit iſt um ſo viel gefangen hat, vorgezogen wird. Man ſollte kaum glau : (dhåndlider und ſtrafbarer, wenn er von der Begierde, ben, daß dergleichen Einbildungen über geſeßte und vers

die Schwäche eines andern zu ſeinem Nußen zu miß : ſtandige Ofiziers Eindruck inachen ſollten, wenn es die brauchen, zu üblen Affairen gereizet wird. – Was den tigridie Erfahrung nicht beſtåtigte. Der beſte Dienſt iſt,

wahren Point d'honneur verleßet, muß fein Offizier durch den die Gloire des Königs und ſeiner Waffen am von fid ſagen , oder über ſich ergeben laſſen. Seine Ehre, die Ehre des. Dienſtes und die ſtiliſchweigenden Geſeße derſelben ſchreibert ihin vor, wie er ſich in der gleichen Fällen zu verhalten hat, - Das Duellmandat

meiſten befördert wird ; alle Corps haben dieſen Entzweck mit einander gemein, feines hat vor dem andern einen weſentliden Vorzug; beide müſſen wohl conſerviret, und von einem jeden Offizier und General darauf gedacht

verbietet alle Gewaltthåtigkeiten und Schlägereien, ver: werden , daß er mit Infanterie und Cavalerie fechten ordnet deren Beſtrafung, und wird durch dieſes Regle- und überwinden kann . ment nicht aufgehoben . *) Es iſt allerdings ein Vorurtheil , wenn ein jeder

Die Ehre, und nicht der Eigennutz, iſt der Entzweck des Offiziers ; der Geitz iſt dem Point d'honneur und der Generoſität eines Offiziers ſchnurſtracks entgegen ; im Kriege ſollen forbeeren, aber keine Schätze geſame

Commandant bald zu viel, bald zu wenig waget. Wer alle mögliche Fille ausgrübeln , ſie gegen einander hals ten , auf alles denken , und vielmehr das, was er vers meiden , als das, was er thun fou, erforſchen will, durch

melt werden .

den wird im Soldatenſtande wenig ausgerichtet werden.

Eine jede Armee, ein jedes Regiment muß in ſeine Auf eine andere Art fehlet der, der ohne Kopf und Diss Ordnung, force, Unerſchrockenheit, Disciplin, Subor: poſition nur beſtandig fechten , und nicht denfen will.

dination, Manovers 2c. ein vollfommenes gutes Vers Doch iſt es beſſer viel, als wenig Feuer haben . Die trauen haben . Daraus folget aber nicht, daß andere Jahre und die Erfahrung können dieſen Fehler verbeſs" Armeen und Regimenter ohne Courage und Meriten , Tern , bei andern aber wird er dadurch vermehrt.

folglid, verachtlich ſeyn. Der gemeine Soldat ſoll glaus iſt gefährlidier, gar keine, als nicht die beſte Partie zu ben , daß fein Feind ſeiner Tapferkeit und ſeiner Ordnehmen . Der größte Fehler eines jeden Chefs iſt die

nung widerſieben wird; dieſes Zutrauen des gemeinen Schwäche, feinen endlichen Schluß faſſen zu können . Man heißet Esprit de corps das gegründete Vers der er weit entfernt ſeyn muß : er roll weder Furcht, trauen, das ein Regiment in ſeine Ordnung, Einigkeit, noch Verachtung bei ſich ſpüren laſſen , und , wenn er Unerſchrockenheit und bereits erworbene Ehre und 'Repus vernünftiger Weiſe ſeinen Feind áſtimirt, ſo wird er ſich tation Tebet. Es iſt faſt eine mechaniſche Unmöglichkeit, nie dem Fehler und der Gefahr der Nachiåſſigkeit , die daß es einem dergleichen Regimente an Succeß fehlen mit der Verachtung ohnfehlbar begleitet iſt, erponiren kann . Die beſten , älteſten , geübten und verſudyten Sols Es iſt überall viel Gutes zu ſehen und zit lernen daten fónnen geſchlagen , aber nicht verzaget und kleinmůs Soldaten iſt aber für den Offizier eine Präſumtion, von

und für einen denfenden Offizier ein f& derliches und thig gemacht werden . Ihre Ehre und Reputation leidet

gefährliches Vorurtheil, wenn er glaubet , daß die Ge- nicht, daß ſie durch eine überlegene Macht accabliret, oder bråuche und Manóvers , die er fonnet, allein die beſten, durch einen unglücklichen Zufall genöthigt worden ſind , und feine andern ſeiner Aufmerkſamkeit würdig ſind . ſich zurückzuziehen . In dergleichen Gelegenheit thut rich

Das Vorurtheil der Ancienneté iſt faſt aügemein ; der Esprit de corps am meiſten hervor , wenn der üble

es hebet alle Ehrbegierde und Applikation auf.

Die Ausídlagieder über Offiziers, noch Gemeine einen Ein

Scheinordnung, nach der Ancienneté lediglich zii 311 avant druck macht, ſondern in ihnen vielmehr die feurige Bes ciren, iſt der weſentlichen Ordnung, der Aemulation und gierde reizet, ihre Revange zu haben.

der Geſchicklichkeit ganz und gar entgegen. Dieſes große Borurtheil wurde von ſelbſten wegfallen , wenn man ſich erſtlich Gerechtigfeit wiederfahren laſſen , und ſodann auch Achtung geben wollte, daß die Ancienneté derer Jabre, und derer Dienſte, zwei ſehr unterſchicdene Sas

Milit å r , Chronit. , England. Nach einem neuen Befehle roll keiner von den auf

chen ſind. Man kann in vielen Jahren ſehr wenig und albiold gerenten Offizieren , fobald er in ein Civilamt tritt, ſehr nachläſſig gedienet, und noch weniger gedadit, ge- den Betrag ſeines halben Soides mehr ausgezahlt bekommen. Vernet, geſehen , erfahren und vollbracht haben. Wenn Griechenland. In Legina wird eine Militärídule errich : tet, die 80 Zöglinge aufzunehmen vermag. Sdon ſind perſdjiebene *) Ueber dieſen delicaten Gegenſtand (prechen ſich faſt alle ältere Lehrer für dieſelbe bezeichnet. Preußen. Um 6. Sept trafen Se. Maj. der Köniz in Sons Reglements auf eine ähnliche Weiſe aus . In der That iſt darin ons Nämliche enthalten, was das Reglement von Riba radswalde ein , und ließen am 8. u . 9. von dem 5ten und bien lingen mit dürren Worten alſo ausdrüđt: ,, Wer ſich duellirt, Urmeecorps ein großes Manőver gegen einander ausführen, 10e15

wird caſſirt; wer ſich nicht duellirt, wird auch caſſirt .“

ches durch das ſchönſte Wetter begünſtigt wurde , und nach defien

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615 Beendigung Se. Majeſtät die Truppen ber genannten beiden Urs

E8 iſt keineswegs unſere Abſicht, den Franzoren die deutſche meecorps mit ehrenden Beweiſen Allerhöchſt Ihrer Zufriedenheit in Erfindung der Bajonnetfechtkunſt aufzudringen, wir überlaſſen is ihre Garniſonen zu entlaſſen geruhten. vielmehr ihrer Unſicht, in wie fern ſie davon Gebrauch maden

Eine am 5. Juli mit den Niederlanden abgeſchloſſene Urber wollen, und et ra künftigen Ereigniſſen, in deren Folge ſie viel: einkunft verlängert das 1818. zwiſchen beiden ländern abgeſchlof: leid)t bereuen dürften , jene Kunſt nicht gehörig gewürdigt zu haben; fene Gartet zu wechſelſeitiger Puslieferung der Deſerseure um allein auf jenes anmaßende 2b'prechen von phyſiichen und moralis rohen Eigenſchaften , wodurch jede deut'che Uimee ungefähr auf

6 Jahre.

Nußland. Nach einem unterm 18. Juli an das Ordenstapitel ateiche linie mit einer Serde Vich gelegt wird, glauben wir dem ergangenen ulas , fou der St. Unnenorden dritter @larie Spectateur eine Antwort ſchuldig zu ſein. Ohne unſerem eigenen Werthe zu nahe zu treten, erkennen wir inskünftige , gleichmäßig mit dem St. Wladimirorden 4r Klaſſe, für Uuszeichnung im Felde, an dem gehörigen Bande mit einer an, daß die Franzoſen ein kriegeriſches, tapferes Boie feien ; allein aus demſelben geknüpften Schleife getragen, und dieſer Unter: wir Deutſchen dürfen auch , ohne uns zu überheben, von uns bes

fchied auch in den Ordensbriefen bemerkt werden. Dieſen Orden haupten , daß wir, was kriegeriſche Eigenſchaften anbelangt, den obne Soleife erhalten, wie bisher, Beamte zur Belohnung, die ſich durch eifrige Staatsdienſte und vorzüglichs Benehmen in Ge( chäfften des Friedens auszeichnen . Die Unciennetätzur Erhaltung der für die 3. Klaſſe feſtgelegten Penſion wird den Einen wie den Underen auf gleiche Weiſe angerechnet. Durch allein. Gnadenbriefe haben erhalten : Der Chef der 3ten

Franzo en wenigſtens gleich ftehin ; die Weberlieferungen aller Zeiten gebin Beweiſe dafür, und ſchon ein Cäfar und ein Saritus baben ſich zur Genüge darüber ausgeprochen . Wenn ſich demohngeagtet ergeben hat, daß ſeit dem 17. Jahrhundert die Franzoſen häufiger Siege über die Deutſchen erfochten und Eroberungen gemacht und

behauptet, und während den Revolutions- und den Kriegen des

Küraſſierdiviſion , Generallieutenant Kablukow 1. und der Chef Kaiſerreiches über Deutídland große Erfolge erkämpft haben , ſo vom Stabe des 3ten angeſiedelten Refirde: Cavaleriecorps, Genes lag dieren nicht ſowohl in ihren übermieuenden militäriſchen Eis ralmajor Eteln , die diamantenen Inſignien des Unnenordens ir genſchaften , als vielmehr in politiſton Conjuncturen, darin, daß

Klaſſe; der Commandeur des 7ten Infanteriecorps, Generaladju : die Deutrden nie vereint gegen die Franzoſen gekämpft haben, tant und General der Savalerie, Woinow , den Wladimir i'r, ſondern, geſpalien unter fid , dieſen fogar zu ihren Siegen behülſe und der Commandeur der 19ten Infanteriediviſion , Generallieute: lich waren, und daß ſie in ihrer glängendſten Periode unter' der nant Iwanow , den Wladimir 2r Klaſſe ; der Chef vom Stabe unbeſchränkten Leitung eines der größten militäriſchen Genie's ges Sr. A. $. des Generalinſpectors des Ingenieurcorps , General: fochten haben. adjutant und Generalmajor Gueroy , den annenorden ir Klaſſe. Wenn es im Augemeinen nicht unbegründet iſt , daß ſüdliche -Würtemberg. ( Stuttgart, 13. Sept.) Geſtern Nachmittags i Völker eine größere Beweglichkeit beſigen , als nördliche, To iſt doch baben die Bürgercorps die Bachen unſerer Stadt bezogen, und das die geographiſche Lage der Franzoſen uno Deutſchen nicht in dem linienmilitär abgelöſt, das ſeine verbſt übungen begonnen hat. Maße deridhieden , um daraus die Behauptung rechtfertigen zu Dieſelben werden diefes Jahr in der Nähe unſerer Stadt gehalten , könnin , daß, wenn die Einen lebhaft, gewandt und gerdidt find, und die entfernteren Gainiſonen ſind ſchon ſeit einigen Tagen in die Andrren plump und unbehülflich ( lourds) wären. Die Frans den benachbarten Dörfin eingerückt. Bei dieſer Gelegenheit leiſtet zo'en haben in ihrem eigenen Lande die beſte Gilegenheit, ſich von das neu errichtete S chữ gen corp 8 zum erſtenmale , und das der Richtigkeit dieſes Salles in militäriſcher Beziehung zu überzeus Stadt:Reitercorps zum erſtenmale in ſeiner neuen Uniformis igen , in ro fern ſie nur mit vorurthilfreien Uduen lehen wollen : rung und Bewaffnung, Dienſte. Bei lebterem Corps hat die alter: nämlich in den von Deutſchland abgeriſſenen Provinzen. So viel thümliche Rüſtung, die langin Palladhe, die gelb ledernen Rollur, uns auch bekannt iſt, werden die aus dieſen Provinzen der frane nach dem Muſter von Pappenheims Kuraſſieren aus dem dreißias zöſiſchen armee zu gehenden Soldaten nicht nur nicht geringer ges jährigen Kriege, einer gerälligen ,modernen Uniform und Bemaffidaßt, als die Nationalfranzoſen, ſondern ſowar vorzugsweiſe zur nung Plaß gemacht. Schon ſeit einisen Jahren wurde in verſchie: leichten Cavalerie verwendet, einer Waffe, welche bekanntlich einen denen Städten Bürgermilitär theils neu errichtet, theils Bür: ! hohen Grad von Gewandtheit erfordert. Indeffen haben wir auch gercorps, welche ſchon früher beſtanden hatten , zweckmäßig umge bei unſerer mehrfachen Unweſenheit in Frankreich und ſelbſt in den ftaltets und bei dieſer Einrichtung die Bürger durch unentgeltliche füdlichen Provinzen zu bemerken Gelegenheit gehabt, daß die Frans ueberlaſſung von Waffen vom Staate unterſtübt. Durch die nü 6- zoſtn nidt alle fo viſs, adroits und intelligens ſind , wie ſie der lichen Dienſte, welche wohlorganiſirte und gehörig eingeübte Bürs Spectateur bezeichnet, und daß es dort Subjecte gibt, welcheio gercorps an einzelnen Orten bei verſchiedenen Gelegenheiten geleiſtet

lourds ſind, als man ſie in Deutſchland nur immer antrifft . Ber:

vaben , iſt die Regierung zu dem Wunſche veranlaßt worden , daß fteht aber der Spectateur unter jenen Eigenſchaften dirjenigen, wela dieſes Inſtitut in allen Städten und gewerbſamen Flecken des Kö: che man in den großen Städten Frankreichs an den Petit -maitres nigreichs nach einem möglichſt gleichförmigen Plane eingeführt i ( zu deutſch : Zierbengel ) bewundert, ſo können wir ihn verſichern,

werden möchte; und man iſt gegenwärtig an vielen Orten mit daß fie für jeden Deutſchen ,der nicht gerade einaffe franzöſiſcher Errichtung ſolcher Corps , vorzugsweiſe Sdügencompagnieen, be: Thorheiten iſt, kein Gegenſtand des Begehrens ſino. 1

fchäfftigt.

Miſc e llen,

Betrachten wir endlich jene Eigenſchaften unter dem von som Spectateur gegibenen morali'den Geſigtspuncte, lo geben wir zwar allerdin.76 zu , daß die Drutſchin mit ihren G danken nicht ſo bald

fertig ſind ; ſie bewahren ſich aber dadurch auch vor Uebereilungen

( ueber die dem deutſchen Soldaten vorgeworfene in urheilen, welche man nimt mit Unrecht den Franzoſen zur Eaſt phyſiſche und moraliſche unbehülflichkeit:]* ) Zu einem , legt. Nur diefe uebereitungen, dieſe Flüchtigkeit in den Beobach :

in derzu Paris erſcheinendenZeitſchrift: Spectateur militaire über tungen, perbunden miteiner ſtarken DoſisNationaleitelkeit, machen

es erklärlich, daß die Franzoſen, ob ſie gleich alle Länder Europens die Bajonnerfeditkunit enthaltinen Uuffage , macht die Redaction durdizogen und ſich darin zum Theil lange aufgehalten haben, doch : Unmerkung folgende derſelben

Bir dont n , daß dieBajonnetfechtkunſt nicht ohne Vortheile, den Charakter, der veridiedenen Völker nie genau kennen lernten, iſt, für Barbarin halten . daß fie aber weniger für die franzöſiſchen Armeen nothwendig iſt, und daß ſie alles, was nicht Fianzoſe zwiſchen allgemeinen, worin die Soldaten lebhait, gewandt , geſchickt ſind, als für die

deutſchen und ruſſiſchen Urmeen , in welchen die Liute, phyſi'ch und

und alſo auch Wenn es nicht ſchon in der Völkern zu befolgenden Moral begründet wäre, fich nicht aufKos

moraliſch unbehüiflich, bei einem Angriffe nur vor ſich hinmarſch is ſten eines Dritten zu erheben , ſo hätten die Heere alter Völker ren und ſich im Handgemenge des Bajonnets weder zur Vertheir doppelte Urſache, dieſen Grundſag nicht aus den Augen zu verlies ren , weil es den Ruhm verringert, einen gering geſchäften Feind digung noch zum Ungriffe zu bedienen wiſſen .“ beſiegt zu haben , und weil es zwieſache Schande bringt, von ihm *) Eingeſendet. gefolagen worden zu ſein. Rediairt unter Verantwortlicfeit de Verlag

Samstag ,

Nr. 78.

27. Sept. 1828 . 1

Allgemeine Militar -Zeitung. Der militariſche Theil der Bevölkerung von St. Petersburg . * ) ( Von I. 3. X. )

in St. Petersburg ſelbſt liegen , die dritten Bataillone aber abwechſelungsweiſe in der Umgegend auf dem Lande cantonniren, zu den größeren Uebungen und Dienſtleis ſtungen aber in die Stadt gezogen werden . Cavalerie ..

So zahlreich die Garniſon von St. Petersburg, an eigentlichen Truppen iſt, ſo iſt doch die Zahl derjenigen

Das Regiment Chevalier -Garde und das der

Individuen, welche zur oberen Leitung des Heeres und zu Garde zu Pferde, jedes zu 7 Escadronen und das den verſchiedenen Établiſſements gehören, und in mili- Sardekoracenregiment *) zu 6 Escadronen , im tåriſcher Bezablung und Verpflegung , oder im Militár: Ganzen 20 Escadr., wovon die Gardekoſacken auf dem

verbande überhaupt ſtehen, ebenfalls ſo beträchtlich , daß Lande liegen , jedoch zum Dienſte in die Stadt, kommen. So wie aber die Sappeure zur Infanterie gezihlt man ſie nicht unberückſichtigt laſſen darf, wenn man von dem militäriſchen Theile der Bevölkerung dieſer Stadt wurden , muß auch hier die reitende Pionnierescas ein vollſtändiges Bild liefern will. Ohne offizielle Mit: oron (oder vielmehr die zwei Halbescadronen derſelben )

theilung iſt eszwar ſchwer, undnirgendsſchwerer,als zugerechnetwerden, - macht im Ganzen 21 Escadronen ;; in Rußland, etwas in allen Theilen vollkommen Richtis die Gocadron ,mit Einſchluß des Stabs und allem Zus

ſich Irriges daher allerdings ges zu liefern , es kann den fol genden im: einzelnen vorfinden ,in aber Zahlen

gehöre ,zu 200 Kópfen, macht demnacheine Summe. 4200 Kópfen von

Ganzen werden die nachfolgenden Angaben der Wahrs heit entſprechen .

Artillerie .

Die Artillerie der Garde beſteht aus 3 Brigaben ,

Zur Garniſon von St. Petersburg gehörten im einer leichten oder berittenen und zwei Fußbrigaben ; jede Brigade aus zwei leichten und einer Poſitionsbats An Truppen : terie beſtehend , demnach im Ganzen 9. Batterieen , die

Fabre 1825 :

Von der Gard e. Infanterie .

Batterie zu 12 Geſchüßen und, mit dem Train , im Durch

ſchnitte zu 300 Manngerechnet, und bierzu der Stab mit Die Regimenter : Preobradensky , Semeralem übrigen Zugehöre, eineSumme von 3000 Kópfen. Dieß macht zuſammen an Truppen der Garde : nofsky , Ismaelowsky , Gardeiå ger, Mos: 26,000 stópfe. Infanterie fowsky , Pawlowsky , Finnlandiſche Fåger und e leri Sava 4,200 Leibgrenadiere, jedes zu drei Bataillonen , alſo im 2 3,000 Artillerie Ganzen 24 Bataillone , welche in zwei Diviſionen , zu

In Summe 33,200 Kopfe.

zwei Brigaden , zu zwei Regimentern , in der obigen

kommtnochdieGeneralitat nebſt allenZweis Hierzu Hierzu gebórt noch: Das der erſtenDiviſion zuges gen des Generalſta 68 des ( im Ganzen mit den zus

Ordnung eingetheilt ſind.

theilte Gardemarinebataillon und das der zweiten getheilten linientruppen gegen 80,000 Mann ſtarfen ) Diviſion zugetheilte Gardeſappeurbataillon ; dems Gardecorps , mit allen dazu gehörigen Individuen nach im Ganzen 26 Bataillone.

haben4Compagnieen, zu 250 Mann, zu 500. Röpfen gerechnet, macht mit demObigeneine Summe von Die Bataillone Bon der finie : 33,700 Kópfen . und ſind vollzahlig ; redynet man jedoch den Stab •

ſtatt des allenfaŭſigen geringen Abganges, ſo macht dieß Von der Linie befinden ſich ſtets 4 Infanterieregis für Bataillon , und imGanzen von jedes wenigſtens 26,0001000 Kópfen. Hierbeiiſt eine jedochSumme zu bes menter in St. Petersburg, welche jährlich wechſeln ; dies

merken , daß von jedem Regimente nur zwei Bataillone ſelben beſtehenebenfallsaus3Bataillonen, und vođzáh lig in obiger Stärke, macht für dieſelben 12,000 Rdpfe. neuen näher anzuzeigenden 624itungen.Serausge Uus der , auf geben Eylandeft:r | vonZeitſchri ſche S. dritthe Militäri 11

und Rret dhmer. “

*) Nun iſt auch ein Garde: Iatarenregiment errichtet wor ben. Sataren , nicht Tartaren nennen ſich dieſe Völker .

619

620

Garniſons- und andere Truppen.

2 ) Unterrichts- und Bildungsanſtalten :

Vier Garniſonsbataillone zu 800 Mann, macht .

3200 Kópfe . Das erſte Gadettencorps mit 1000

Gegen 50 Invalidencompagnieen zu wenigſtens 60 Mann im Durchſchnitte , welche als Wachen in den faiſerlichen Anlagen, als Ordonnanzen und ſonſt in

Zöglingen, hierzu die Offiziere, Profeſs foren und Lehrer, Offizianten und Dies nerſchaft, worunter" mehrere hundert

den verſchiedenen Etabliſſements noch Dienſte leiſten , im Ganzen . Matroſen , wovon etwa 2000 caſernirt,

Das zweite Cadetten corps mit 600 Zöglingen , nebſt einem Perſonale von

.

Rein - milit å riſche.

I

Handwerfer , im Ganzen . .

3000

wenigſtens 200 Das dritte Sadettencorps ,

die übrigen aber bei der Abtheilung der

Flotte und in der nåchſten Umgegend anweſend ſind .

800

bas

ſogenannte adelige Regiment , 600 Zöglinge, und im Ganzen

4000

An Gendarmen , Ferdiagern ü.ſ. w . 1200

1600 Kópfe.

.

3

800

Dås Seecadettencorps, 400 zöglinge

500 mit Perſonale wenigſtens Im Ganzen 11,400 Kópfe. Die Conſtructions [dule der Marine zu 200 Alſo im Ganzen au Truppen : Die Gardejunferſchule zu ungefähr 800 Von der Garde 33,700 Kópfe. Die Artillerieſchule , gegen 900 Schú 2 Von der Linie 12,000 ler, Unteroffiziere, Fåbnbriche und Offis Von anderen Truppen : 11,400 ziere ; mit dem Perſonale wenigſtens 1000 Demnach in Summe 57,100 Kópfe. Die ingenieurſchule, bei 150 Zóg: .

2

.

An individuen , welche zur Oberleitung des

linge , Conducteure und Offiziere; mit

Heeres und der Marine und zu den verſchie:

dem Perſonale und der Sappeurlehr abtheilung von 300 Kópfen Generalſtabss oder Colonnenfůbs rerſchule , 50 bis 60 Colonnenführer ; die topographiſche Schule gegen 100

denen Anſtalten gehören. *)

1) Oberleitung und Generalſtab. General , oder Haupts eigentliche Der ſtab ( Suite ) des Raiſers , mit allen

Zöglinge und dazu die Offiziere, Lehrer,

zugetheilten Offizieren , Dffizianten und Individuen aller Art

500 Rópfe.

Das Kriegsminiſterium init ſeinen Zweigen der Verwaltung, den Archiven , 500

Das Perſonale des topographiſchen , ſo wie des in e ch aniſchen Inſtis tuts , zur Verfertigung von Inſtrumens

Bergcadetten corps, 500 zöglinge 200

ten u . f. w .

3

Schriftgießeret, lithographie , Kupfer- und Buchdrudereien des Generalſtabs . .

mit Perſonale .

700

Schule des Corps der Straßen- und Waſſerverbindungen 200

( Die hierher gehörigen Schulen folgen unten.) Die Admiralitåt mit allen Verwals

tungszweigen und Individuen aller Art

200 Dienerſchaft; wenigſtens Alſo im Ganzen 6400 Kópfe.

Bildung & anſtalten , welche ganz militariſch eingerichtet, deren zöglinge jedoch nicht ausſchließlich für das Heer beſtimmt ſind. Pagencorps , 200 Zöglinge* ) und Pers Tonale 2c. 300 Kópfe.

allen Individuen , der Dicnerſdaft 2c.

im Ganzen .

500

( weldes

ganz militäriſch organiſirt iſt), gegen 800 Zoglinge verſchiedener Grabe , faſt eben ſo viele Werfleute aller Art ; Coms

600

Das Kriegogouvernement der Stadt

und des Gouvernements von St. Pes tersburg , die Commandanturen ,

mando , Rebrer , Offizianten u. ſ. w.

1500

Im Ganzen Militårmailen .

2500 Topfe.

das Ingenieurcorpo - Commando Gegen 1000 Waiſenfnaben und 200 Wais mit ſeinen Beamten u.ſ. w. , zuſammen 200 ſenmädchen befinden ſich in mehreren Im Ganzen 2200 Kópfe . Abtheilungen, mit Perſonale . 1400 Rdpfe. Demnach im Ganzen : *) Dinſichtlich der großen Bahlen , welche hier beim Perſonale angefeßt ſind, muß man bedenten , was auch bei der großen Zahl der Iruppen nicht vergeſſen werden darf, wie unendo lid gering die Bezahlung derſelben iſt , und daß die Ur : beiter und Bedienten dieſer Unſtalten lauter Soldaten find .

Die Zahl der Bedienten iſt überhaupt in Rußland ſtets groß, jeder Lieutenant hat einen , der Hauptmann bereits zwei, der Major vier Soldaten zur Bedienung, und ſo fort imaufſteigens den Grade. Wenn man dieß nicht außer Augen läßt, werden die folgenden Zahlen nicht mehr ſo außerordentlich erſcheinen .

In den rein - militariſchen Anſtalten . 6400 .

In den nicht rein -militariſchen Anſtalten 2500 1400 Ju den Militárwaiſenbåuſern 3



Alſo im Ganzen

.

$

10,300 Kópfe.

* ) Sreten als Offiziere in die Garbr; ſo auch diejenigen aus dem Lyceum zu Barstoerelo , fie können als Fåbnbride in die

Garde oder als Titular räthe in den Civildienſt treten .

621

622

3 ) Spitåler.

ſo müſſen auch die Weiber und Kinder hinzugezählt wer: den, und rechnet man, nach Abzug der jungen Leute vont

Das große landmilitarſpital mit 2000 Betten , hierfür an Oberleitung, Verwaltung, Aerzten, Chirurgen, Kran

ungefähr 8000, unter den Uebrigen nur 5000 Verheis rathete, eine Zahl, welde bei der großen Menge Offis

kenwårtern u . f.w.

350 Kópfe. ziere der oberſten Stellen , Feſtangeſtellter, Verwaltungss

Das Seehoſpital mit 700 Betten , gegen Das Artilleriehoſpital mit 600 Betten , gegen

beamter, Lehrer und Perſonale aller Art, gewiß gering angeſetzt iſt – und rechnet man, nach Abzug der allens

180

150

.

2

falls ſchon in den Inſtituten aufgezählten Kinder , für

jede dieſer Familien nur zwei Kinder , ſo macht dieß Mehrere beſondere Regimentsſpitåſer zit doch eine Summe von 15,000 Kópfen , ſo daß, nach dies ungefähr 500 Betten, im Ganzen gegen 120 Im Ganzen 800 Kópfe. ler Darſtellung der militäriſcheTheil der Bevölferung von St. Petersburg 88,000 bis 90,000 Menſchen bes

4) Sonſtige Militåretabliſſements . Das große 3 eu gba us des Landheeres,

trågt, und vielleicht noch mehr betragen kann .

deſſen Commandantur , Adminiſtration ,

Das Bedeutendſte hierbei iſt unſtreitig die Menge der Unterrichts- und Bildungsanſtalten, und die große Zahl

Offiziere, die dazu und zum Gieß

derjenigen, welche in denſelben unterrichtet werden ſols

baus gehörigen Arbeiter aŭer Art, mit

len ; *) wobei freilich nicht zu vergeſſen iſt, daß ein Reich wie Rußland, in dem die geiſtige Bildung und die Mits

der Modellwerkſtatt u. die Scule derſelben u.ſ. w.

700 Kópfe. tel dazu nicht ſo allverbreitet ſind, wie dieß in anderen

In dem Zeughauſe der Marine , den

fåndern der Fall iſt , daß ein ſolches Reich allerdings

Magazine n derſelben , die Arbeiter

ſolcher Sammelplåße der Bildung und vieler ſolcher Ins ſtitute bedarf, und daß es dabei nicht mit einigen hun

aller Art auf den Werften und allen

Zugehörigen

2000

2

dert Penſionårs abgethan ſein kann.

In den übrigen Militäretabliſſements, den

Wenn aber auch

mehrere dieſer Anſtalten nichtleiſten ſollten, was ſolche

Magazinen verſchiedener Art , den Bådereien , den Reitbahnen ic.

Inſtitute anderwårts leiſten , ſo iſt doch ſchon ihr Bes 600

2

10,300

S

800 3300

3

ſtehen von Bedeutung, weil es wenigſtens beweiſt, daß Im Sauzen 3300 Kópfe. man das Bedürfniß einer gewiſſen Bildung der offis Daber an ſolchen Individuen : zicre eingeſehen hat, und daß man keine Mittel ſpart, Oberleitung und Generalſtab . 2200 Ropfe. um ſie möglichſt zu befördern . .

Bildungsanſtalten Spitåler

.

.

Sonſtige Etabliſſements

- Die Militarmacht von Algier.

Die Armee von Algierwelchein 1 ) aus Infanterie 4 bis 5000. Janitſcharen , beſteht mehrere Im Ganzen 16,600 Kópfe. Curfen Türfen oder

Und ſohin alles hierher Gehörige : Ait Truppen 57,100 Kópfe. An Anderen

16,600

3

Im Ganzen 73,700 dpfe.

und Artilleriecorps getheilt ſind, 2) aus ungefähr 6 bis 8000 Colories ( Söhne von Türfen und eingeborenen Weibern ) , welche Infanteriedienſt leiſten , 3) aus uns gefábr 3000 arabiſchen Reitern ,, - zuſammen aus uns C

Unter dieſer Summe von beinahe vier und ſiebenzig: gefähr15,000Mann. – Außerdem hat der Dey 6000 tauſend Menſchen ſind noch einige Corps nicht begriffen, Matroſen, welche abwechſelnd auf der Flotte dienen. Die landarmee bat gewöhnlich ihre Garniſon zu welche zwar nicht zum Heere geboren , aber ganz milis

täriſch uniformirt, eingetheilt und befehligt ſind , und Algier, Dranund Bona. Außerdem bildet ſie fliegende alſo allerdings bei einer Anſicht der militäriſchen Bes lager im Inneren des Landes zur Aufrechthaltung der volferung von St. Petersburg aufgeführt werden fouls Ruhe und zur Erhebung der Auflagen. ten ; es iſt dieß z. B. ein Bataillon von 1000 Mann, Die tůrtiſchen Corps werden durch Recruten ergänzt, vom Corps der Straßen- und Waſſerverbins welche aus der Levante vom Ausſchuſſe der Gefängniſſe dungen und das Feuerwachtercorps, welches, mit und vom Auswurfe der großen Städte bezogen werden .

einer Art Espontons bewaffnet, die Poſten an den zahl: Die Regierung unterháit zu Konſtantinopel und zu reichen , an den Straßeneđen aufgeſtellten Wachthäus Smyrna Agenten, welche mit der Anwerbung der Res

ſern bezieht. – Sollte daher von den obigen Zahlen cruten und mit der Miethung der Fahrzeuge zu ihrer eine oder die andere zu hoch angefeßt ſein (was jedoch taum der Fall iſt), to fdnnten ,wenn auch nicht viel, leicht andere zu niedrig angeſeßt ſein ſollten , dieſe Corps als Erſas dienen . Will man endlich alle Individuen, welche in Milis tårbezahlung oder Verpflegung oder überhaupt im Mis litårverbande ſtehen , hierzu zåhlen , wie es auch ſein muß , wenn nicht blos von der eigentlichen Garniſon,

ſondern von dem Theile der Bevölkerung der Stadt überhaupt die Rede iſt, welcher zum Militår gehört,

*) Uußer dieren Inſtituten in St. Petersburg rollen ſich noch Gadettencorps du Moskau, Smolensk, Kiew , Staſtroma, Kas Tan , Tambow u. a. D. befinden, so wie auch zu Fredrikshamn

in Finnland ein solches beſteht. Uußer der Garde befinden ſich auch noch beimehreren Geertheilen Junkerſchulen , in denen die Junter ( in anderen Seeren Cadetten oder Portepéefähn

dridhe genannt ) der dazu gehörigen Regimenter vereint ſind, und einen Unterricht genießen , der ſich zwar nicht weit in das

wiſſenſchaftliche Gebiet ausdehnt, aber doch immer für die Sas lentvolleren von Nußen iſt. Die meiſten Urmeediviſionen gaben eigene Erziehungshäuſer für die Soldatenkinder.

623

624

.verfahrt nach Algier beauftragt ſind. Bei ihrer Ans , hat. Bei einer Vergleidung der Wirkung der 6 pfogn. unb 12pfögn . cunft nehmen ſie den Namen Janitſcharen an , werden Kanone, als Feldgeſchüß betrachtet, iſt die Anzahl Sdüffe, welche

in denverſchiedenen Corps angeſtelltundbleibendarin ausbeiden Geſchüsaattungen ineiner gegebenen Zeit" geſchehen Beweglichkeit können , der Roftenaufwand der Munition , ſo wie die

Bei einer Vergleichung der auf Lebenszeit. der Geſchüge nicht beachtet worden . Aue Grade werden nach dem Dienſtalter bereßt, und fahrenden Artillerie mit der reitenden , wird behauptet: ,, leute auf wenn man den höchſten , der dem eines Oberſten ent- die Sandpferde zu regen, iſt unter keinen Umſtänden anzurathen. -

ſpricht, erlangt hat, iſt man von Rechtswegen Mitglied Der Reiter muß fich doch irgendwo halten , das natürlichſte iſt an des Divans. Uebrigens ſind die höheren Grade in den dem Zügel (?) 20... Das engliſche Urtileriematerial würde gewis : : Corps der Eingeborenen ebenfalls den Türfen vorbehalten. ,,daßin den englifden Proßen und Wagen die Munitionnäm perdor: Der Sold der Janitſcharen iſt nach dem Grade vers ben iſt, bevor man nur einen Feind zu Geſicht bekommt,“ wenn ſchieben . Bei ihrem Eintritte in den Dienſt beträgt er der Berf. die deßfaufigen Erfahrungen der engliſchen , houándiſchen, kaum 2 ' ), Franfen monatlich , aber er wichſt nachher hannőveriſchen und nafſauiſchen Artillerie vor Augen gehabt hätte. 2

na bis auf 40 Franken. Mit dieſem Solde müſſen ſie ſich 43 ) Mititäriſche Mittheilungen . Herausgegeben von I. v. Xylan: der, Hauptmann in t. baieriſchen Ingenieurcorps 2. und Montirung , Waffen und Munition ſtellen ; die legtere £ . Kretſo mer, þauptmann im k. baieriſchen 4. Linieninfante : wird indeſſen von der Regierung zu ſehr måßigem Preiſe rieregiment ?c. Erſter Band. Erſtes Heft. Mit zwei Steinzeit:

geliefert. - Außer dem Solde erhalten die Janitſaren ungefähr 2 Pfund Brod tåglich und Wohnung. Die

nungen. München, 1828. Joſeph Lindauer'de Budhandlung. ( C. I. Fr. Sauer. )

Die Herausgeber beabſichtigen, in dieſer Zeitſchrift den Militärs Kaſernen in Algier ſind eben ſo bequem als geräumig ; was ſich aus der älteren , aus der neueren Zeit und mitzutheilen, darin. Quartiere abgeſonderte haben Verheiratheten die Die Bewaffnung der Janitſcharen beſteht in mehres aus der Gegenwart Beachtenswerthes darbietet und dazu beitra: ren Paar großer Piſtolen, welche in einen Gürtel geſteckt gen kann , militäriſches Wiſſen und Erfahruns zu bereichern, den

zu ſtärken und Unha :topuncte für militäriſches Urtheit und werden , einem Såbel oder Yatagan , einem Dolcheund Billen Verhalten zu ſammeln; fie rol mit den Unſichten der Kriegsge:

einer langen Muskete obne Bajonnet. Alle dieſe Waf- fährten , mit den Einrichtungen der europärchen þeere bekannt fen ſind mehr oder weniger verziert, je nach den Mitteln machen und eine Gelegenheit mehr verſchaffen , dasjenige mitzuthei: ihres Beſibers. Die Uniform der Türken iſt wederlen, was eigene Erfahrung und Nachdenken gelehrt haben ,wovon jedoch das rein Politiſche ausgeſchloſſen bleibt. alle zwei Mos im Schnitt, noch in der Farbe regelmäßig . nate erſcheint ein Heft, deren drei einen Band von Bogen Eingeborenen Ueber die Corps der zu Fuß und zu bilden ; der Preis eines Bandes iſt 2 Rthlr.oder 3 fl. 18-22 36 kr.rhein. Pferd hat man feine nabere Notizen . Das vorliegende erſte şeft handelt über folgende Gegenſtände: 1 ) die Vertheidigung von Randia im ſiebenzehnten Jahrbundert, ein

hiſtoriſches Gemälde, aus den Quellen entworfen von R. Krelomer; 2) Feſtungsthürme in Schweden. Ein Beitrag zur Geldidte der

U e be r ſ i cht der neueſten Militär : Literatur.

Befeſtigungskunſt von J. v. X .; 3) Reglementsſtudien von J. v . X.

1. Der Reiremarſch ; 4 ) der militäriſche Theilder Bevöfkerung von

St. Petersburg , von I. 0. X.; 5 ) die Vertheidigung der Schanze auf der Davorinſel durch den königlich bareriſchen Oberlieutenant 42) Sonntag Betrachtungen über das Weſen der Artillerie , von E. von , Major in der königl. vürtembergiſchen reitenden Kraus; 6 ) Miſcellen . Reiſebemerkungen und Underes von I. 0. X., enthaltend: Kowno im Jahr 1825 , das Begrüßen der Offiziere Urtillerie. Ludwigsburg , Naſt. 1828. 11 Bogen . kl. 8. unter ſich, Dislocation der hannoveriſchen Reiterei, ſchwediſchen Artillerie. In der Vorrede erhebt ſich der Verf. über das Viele, was in Unblick der Safernirung, néuerer Zeit über Gegenſtände der Urtillerie geſchrieben wird , und will folche Unſichten , die oft ſchiefe Urtheile veranlaſſen, nach ſeinen

ſehr vielſeitigen Erfahrungen in mitgemachten Feldzüuenberichtigen. Nach einer kurzen Einleitung betrachtet der Verf. das Scieß: pulver, die Gefdübröhre, die Laffeten , Proßen , Munitionswagen , -

Dbgleidh don mehrere Zeitſchriften vorhanden ſind, welde die Telbe Sendeng haben , wie die in Frage ſtehende,Vergangenheit die militäriſchen noch nicht bearbeiteten Stoffe der ſo ſind doch und Gegenwart reichhaltig genug, um allen eine gemeinnügige Wirts famkeit zu ſichern ; und wir halten uns hinſichtlich dieſer neuen

die ſonſtigen Fuhrwerte der Artillerie, Beweglichkeit der Ge'chüße Erſcheinung um ſo mehr zu erfreulichen Erwartungen berechtigt, und Munitionsmagen, LakritdesderTreffene Artillerie, Schießen und 96 an der Spiee des unternehmens ein Mann ſteht, deſſen mili Berfen, Wahrſdeintichkeit bei Munition, Feldgeſchügen, Zündun: tär -literariſder Ruf bereits begründet ift. gen , Congred’ſche Raketen, Urtillerietrain. – Die Unführung einiger Brhauptungen wird hinreichend beſtätigen, daß der Verf. nicht un: 44 ) Carte physique, politique et comparée de la Turquie d'Eu rope, publiée par P. J. Lameau , capitaine au corps royal ter die kleine Zahl der Uusirwählten gebört , welche Gelegenheit des ingenieurs - géographes etc. Paris, 1827 ; chez Piquet Urtillerie Erfahrungen fu ſammeln, die der Felde in dem hatten, et Anselin et Pochard . ( Prix 25 Fr. ) der Zeit gemäßen Rußen bringen können. Es hat z . B. / 20 Mos ment der ſchnelleren oder lang ameren Entzündung ( Verbrennung) Der Verfaſſer, ein gewandter Ingenieur, gehörte während der

des Puivers auf die deßrallſige Behauptung des Verf. keinen Ein flußi bei dieſer Behauptung ſcheint der Berf. das Verhäitniß des Raumes zur Quantität einer Ladung nicht beachtet zu haben. Es wird behauptet: daß ein unbrauchbares eiſernes Rohr gar keinen

reßten 6 Jahre zu dem Cabinet Napoleons, dem er in allen ſeinen großen Feldzügen folgte. Er war in dem Beſige koſtbarer Mates rialien, nach welchen er die Karte bearbeitete, welche eben fo vor: trefflich in ihrer Baſis iſt, als bemenkinerperth hinſichtlich der Zeidos

Wirth habe ; hier ſcheint dem Verf. unbikannt zu ſein , daß das nung und des Stichs . Neben einer großen Sorgfalt in der Bears

Eiſen wie das Bronze eines unbrauchbaren Geſchüßrohres umge: beitung der Details iſt die Schrift äußerſt nett und kunſtreid in Tomorgen und daß das Gußeifen zu Stabeiſen verarbeitet werden ihren Ubwechſelungen. Die Maßſtäbe der verſchiedenen Länder und kann ;

daß die 3pidgn. u. 4pfogn. Kanonen für den gewöhnlichen von allen Epochen, und eine ſtatiſtiſde Ueberſicht der Türkei find

Gebrauch in der Urtillerie verſchwunden ſeien , während erſterein dem öſtreichiſchen und lobtere in dem franzöſiſchen Artilerieetat rowohl für die Feld : als Feſtungsartillerie aufgeführt ſind; – daß erſt in dem Feldzuge 1812 die ruſſiſchen Einhörner bekannt gewor:

beigefügt . Das Verhältniß iſt zu / 1190000 Von den die Türkei begränzenden Staaten findet man noch auf dieſer Karte: Odeſſa und den unteren Dnieſter, Ugram und Spalatro , den Golf von Tarent, Candia und Rhodus. Sie beſteht aus 4 großen Blättern; *

den wären, während doch Sớarnborſt deren ſchon 1802 beſchrieben Idas Papier iſt ſuperfeines Velin. ( Spectateur militaire. ) Redigirt unter Berant

;

feit der Verlagsbandlung: C. W. & c6fe in Darmſtadt , und in deſſen Dipijin gedruct.

Mittwoch , Nr. 79 .

1. Oct. 1828 .

Allgemeine Militar - Zeitung. Ueber die Anwendung der Gymnaſtik bei der ſie ohne Unterſchied vonn,bürgerlichen Functionen zu mis vom lager zurTribune Erziehung der Truppen, insbeſondere über litáriſchen Verrichtunge und ůbergingen . Bei ihnen , wie im conſtitutionellen Franfs das Militárgymnaſium zu Paris. * ) reid), war der General oft in der Nothwendigkeit , Reds

Die Gymnaſtik iſt die Kunſt, die phyſiſchen und ner zu werden, und der Redner war oft Krieger geweſen . moraliſchen Fähigkeiten des Menſchen durch gewiſſe Ue: bungen nach und nach zu entwickeln . Im Alterthume, beſonders bei den friegeriſchen Vólfern, ſtand dieſe Kunſt ſehr in Ehren. In Aegypten wurde die militariſche Raſte frühzeitig im Ringen , laufen , Reiten und Fahren ge-

Die Rómer, von Kindheit auf an militariſche uebungen Ihre Tänze waren Evolutionen. Sie bedienten ſich bei ihren Uebungen viel ſchwererer Waffen, als ſie im Felde trugen. Eben ſo bildeten ſie ſich frühzeitig zu den Räms gewohnt, fühlten ein Bedürfniß dazu bis in ihr Alter.

Forum beſuchten übt. In Griechenland, wo der militariſche Geiſt lange pfen der Rednerbühne, indem ſie das Zeit der allgemeine war, wurde die Gymnaſtik als die und ſich an die ausgezeichnetſten Redner anſchloſſen. , wie in den Grundlage der öffentlichen Erziehung angeſehen; die Aber in den ſchönen Tagen der Republikwar die Erzie: ausgezeichnetſten und angeſehenſten Burger hielten es nicht unter ihrer Würde, in das Stadium hinabzuſteis gen , und die in den olympiſchen Spielen errungenen Palmen waren nicht zu gering für den Ehrgeiz der Rós

glanzendſten Epochen des Kaiſerreides bung nur in dem Maße vollſtändig, aſs man ſich durch Stärke und Gewandtheit bei den Uebungen des Marss . feides bemerkbar machte. Auf ſolche Weife frühzeitig zu

nige. Dionys von Syrakus war weniger ſtolz auf ſeine den Strapazen des Krieges vorbereitet, dehnten die Nós Königsfroné, als auf die Krone, welche er dort erhielt. mer in weniger als ſechs Jahrhunderten ihre Herrſchaft Griechenland ſtrómte in Haufen zu dieſen Spielen, und über den größten Theil der bekannten Welt aus. Ihre Beſieger , die Germanen , die Gallier und die der Ruhm der Sieger war ein Gegenſtand des Stolzes Franfen, legten einen großen Werth auf die körperlichen für ihr Vaterland.

Die Spartaner wurden nur durch die beſtåndige Ue: ủebungen. Bei ihnen beſchafftigte ſich die Jugend jedes,

bung der Gymnaſtik ſo hochberühmt in der Kriegskunſt, Ranges, die Krieger aller Grade , während des Fries ſo furchtbar ihren Nachbarn. Reine Gefahr hinderte dens mit Uebungen , welche ſie für die Kriegsſtrapazen

bei ihnen die Vornahme dieſer Uebungen. Leonidas und abhärteten. So wurde , biefe Nationen möchten nun Teine 300 Waffengefährten feierten die gymnaſtiſchen gegen die Griechen oder Rómer Krieg führen oder als

Spiele ſogar am Tage vor dem Kampfe in den Ther: Hülføvólfer an der Seite ihrer Phalangen oder legios mopylen . Alle ihre militäriſdie Arbeiten waren einem nen fåmpfen , durch ihre Stärfe und Gewandtheit die .

Rhythmus unterworfen, nach welchem dieſelben langfas Kriegskunſt erſeßt, deren Studium für ihren ungebildes mer oderſchneller vorgenommen wurden ; ſo zerſtörten ten Geiſt zu hoch war. Pauſanias berichtet, daß vor der 3000 Lacedåmonier unter lyſander innerhalb 6 Stunden Schlacht von Thermopylå eine Abtheilurg von 10,000

den Piråeus bei dem Schalle der Flote. Dieſe Nation Galliern über den Sperchius ſchwamm , deſſen Brücken verlor ihr Uebergewicht erſt dann, als die anderen Vol: abgebrochen waren . Die germaniſche Infanterie, wie

fer Griechenlands ihr in der Gymnaſtif gleichgefommen die galliſche, fåmpfte bald in tiefer Schlachtordnung, bald als Zirailleure, manovrirte , wenn es ndthig war,

waren .

Die Erziehung der Römer war ausſchließend auf in Uebereinſtimmung mit der Cavalerie , deren Stärke

die Kriegskunſt und auf die Redekunſt gerichtet, weil ſie verdoppelte, und wenn die Reiter zu unterliegen im Begriffe waren , ſo ſchwangen ſich die Fußgänger auf *) naficher Die 2. M. 3. hat ſchon öfters auf die Nothwendigkeit gym : ihre Pferde und kämpften zu Pferde, wie ſie es zu Fuße hingewieſen uebungen bei dem Militär

. ( Bergl. ing: gethan batten .

beſondere den Aufſaß ,,über Heerverfaſſungen " in Nr. 51. 52. des laufenden Jahrgangs.) Je wichtiger dieſer Gegenſtand iſt,

Im Mittelalter bildete die Gymnaſtik faſt ausſchlies

deſto größer iſt das Intereſſe, welche der gegenmärtige, im Bend die Erziehung der freien Männer; und ſie war es,

Maihefte des Bulletin des sciences militaires enthaltene Auf durch welche jene tapfere Ritter glånzten, welche ihren Tag erweden muß.

Arm der Ehre und den Schönen weibeten .

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Seit Erfindung der Feuerwaffen legte man der Enta 1 dieſes Mittel vielleicht weniger in der Abſicht, die Na , widelung der phyſiſchen Krifte weniger Widytigkeit bei; turfräfte ſeiner Zöglinge zu ſtärken , als um ſie von ern: man glaubte ſich auf die Handhabung der Musfete be : teren Studien mehr abzuziehen. Seine Methode erhielt, (dhrånfen zu fónnell, und nach und nach fiel die Gym als eine glückliche Neuerung in der Unterrichtsweiſe, naſtif mit den Turnieren in Mißcredit.

lauten Beifall ; aber man war weit entfernt davon, all

Bergebens zeigten Feuquieres, Puyſegur, der Mars gemein in Europa zu glauben, daß dieſelbe im Zuſtande

ſchall von Sadſen und alle militariſche Schriftiteller größerer Vollfommenheit einſt einer unterdrückten Nation des 18. Jahrhunderts die Nothwendigkeit , die franzöſis Werfzeuge der Rade verſchaffen wurde. Es bedurfte großer Ereigniſſe , um die Zweifel in gen zu beſchäfftigen : ihre Bemerkungen wurden nicht dieſer Beziehung zu zerſtreuen und die Ueberzeugung gehört. Die Sorgloſigkeit der Regierung verurtheilte von dem Werthe der Gymnaſtik in dem Geiſte eines Die Soldaten, in Müſſiggang eine Zeit hinzubringen, ganzen Volfes hervorzubringen. Als Napoleon's Joch welche ſie nützlicher zur Abhärtung für die Strapazen immer ſchwerer auf Deutſchland drückte , madyten alle des Krieges verwendet hatten . Was war die Folgeedle Herzen den Plan zur Abſchüttelung deſſelben. Aber dieſer unglůclichen Nachläſſigkeit ? Durch den ſchnellen wo fand ſich ein Mittel, ſich einer Tyrannei zu entzie Uebergang von dem unthätigen Garniſonsleben zu dem ben , welde durd , die Gegenwart jener Legionen , des

ſchen Truppen im Frieden mit mannichfaltigeren Uebun-

můbevollen leben im Felde verlor die franzoſinde Armee Sdyrecens der Potentaten der Erde , aufrecht erhalten in den erſten beiden Feldzugen des liebenjährigen Stries wurde ? Wie fonnte man es wagen , ſich mit dieſen les ges den dritten Theil ihres Effectivbeſtandes. gionen zu meſſen , und welche Ausſichten auf glüdlichen

Ein ſo grauſames Reſultat håtte den Militårs die Erfolg batte Deutſdıland in einem Kampfe, worin die Augen öffnen ſollen ; aber man blieb bartnådig dabei,

Unterdructen ihren Unterdrückern nichts , als dwache

die Urſache der erlittenen Niederlagen der Mangelhaf : tigfeit der franzöſiſchen Laftif und der Unerfahrenheit der durch eine Favoritin ernannten Generale beizumen ſen , - Umſtande , welche allerdings zu dieſen fdmah. lichen Niederlagen beigetragen, aber ſie doch nicht allein herbeigeführt hatten; denn eine durch Krankheiten um

Körper gegenüberzuſtellen hatten, welche für die Stra pazen und Arbeiten des Krieges nicht abgebartet waren ? Dieſem Zuſtande fonnte nicht anders abgeholfen werden, als durch eine vollſtändige Reform in der Erziehung, durch die gleichzeitige Entwickelung der phyſiſchen Kräfte und der moraliſchen Fähigkeiten der Jugend . Daber

ein Drittheil verminderte Armee fann oft unzureichend machten nun die Directoren des Zugendbundes den ihs

ſein, wenn man ſelbſt die Fähigkeit der Generale zugibt. nen anvertrauten Jünglingen die Gymnaſtik zu einem Man wollte die neuere Laftif über den Haufen werfen, Gegenſtande ihrer Pflicht, und bald übten ſich auf allen man erneuerte die zu Anfange des Jahrhunders eror's Univerſitäten Deutſchlands die von Vaterlandsliebe brens

terten Streitfragen über die Vortheile und Nachtheile nenden Studierenden mit Begierde in einer Kunſt, welche kommenheit in der geraden Richtung, die Abmeſſung des Feit ihres Vaterlandes 311 befåmpfen . Es dauerte nicht

der tiefen und der dünnen Schlachtordnung. Die volls ſie geſchickter machen ſollte, die Feinde der Unabhängig

Schrittes, die Preciſion in der Handhabung der Waffe, I lange , ſo erhob ſich der Kampf, und wir waren Zeugen

die Unbeweglichkeit in Reihe und Glied, das waren die der Gewandtheit und Unerſchrockenheit, welche in den einzigen Dinge, welcheman von den Soldaten verlangte, Feldzugen vou 1813 , 1814 und 1815 die Freiwilligen, welche durch die enthuſiaſtiſchen Verehrer der preußiſchen welche die Gymnaſtik getrieben batten, entwickelten .) Zaftifer zu der Rolle wahrer Automaten verurtheilt ( Fortfegung folgt. ) waren . Wenn man auch zugab , daß das Fedyten und Schwimmen bei manden Gelegenheiten im Kriege von Die Kriegskunſt und die Kriegsmacht Nuben ſei, ſo brachten doch dieſe Uebungen , welde in

einigen Gorps eine iſolirte Aufmunterung fanden , nur geringe Vortheile, und die Soldaten, welche täglich 6

V

der Türken. ( Bruchſtück aus einem ungedruckten Manu'cript. ** )

Stunden lang in den Höfen der Raſernen oder auf dem Erercirplage mit eben ſo unnúten als efelerregenden

Augerius Gislan von Busbeck, ein Mann von Tas

Uebungen beſchafftigt wurden , entſchädigten ſich für dies lent, der im ſechszehnten Jahrhundert ſich als Geſandter ſen Zuſtand des zwanges dadurch , daß ſie ihre Mus Kaiſer Ferdinando ſieben Jahre lang zu Konſtantinopel

Beſtunden in Schenken und Häuſern der Lüderlichkeit aufhielt und fleißig beobachtete, machte damals über die türkiſden Armeen ganz eigene Bemerkungen

zubrachten.

, und folgerte

Bald machte die Revolution , indem ſie die ganze Bevölkerung nach den Gränzen hinzog, dieſem Zuſtande

*) Wir haben abſichtlich dieſe Stelle, welche ſich auf Deutſchland

der Dinge ein Ende. Während 23 Jahren folgten ſich

bezieht, ganz unverändert und unverkürzt aufgenommen , und eniba'ten

uns auch aller Bemerkungen darüber , lo mancher die Generationen ohne - Unterbrechung einander auf den Stoff dazu vorhanden wäre. D. Red. Sdlachtfeldern , und im Angeſichte des Feindes machte **) urber einen Geaenſtand, über welchen man nod ſo wenig im Kiaren iſt, müſſen alle Stimmen gehört werden. Der Vers man ſeine Lehrzeit für das Waffenhandwerk.

Indeſſen bereitete ſich eine andere Revolution vor. Peſtalozzi batte im F. 1790 verſucht, die Gymnaſtik in

der Erziehungsanſtalt, die er an den Ufern des Genfer

Sees errichtet hatte , einzuführen ; aber er gebrauchte

faſſer des Manuſcripts, aus welchem dieſes Bruchſtück genoms men iſt, hat gegen die Türken und Perſer gefochten und ſich einige Zeit in dieſen Ländern aufgebalten. Seine Angaben

möchten daber wohl mit Intereſſe geleſen werden. Ueber ihre Richtigkeit wird die nahe Zukunft entſcheiden.

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daraus feinen guten Rath (für die Deutſchen nämlich ),

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Die chriſtlichen Heere find eigentlich, zum Theil wes

die Türfen nicht ſo veråchtlich anzuſehen , ſondern ſich rigſtens , in den legten Zeiten auf die Kriegskunſt der mit Macht gegen ſie zu růſten ; denn ,,wir haben zu Túrfen gekommen , und es hat etwas Demůthigendes thun - Tagt ſagt er - mit ihnen , den Türken, als einem für die Chriſten , daß ſie in vielen Stücken den Zürfen .

ſehr wadiſamen, hurtigen , nüchternen, geübten, arbeit ſamen , friegserfahrenen , trefflich wohl Ordnung haltenden Feind." So urtheilte ő a mals ein Renner von den tůrtiſchen Truppen. Er ſchildert die Osmanen , wie ſie hart erzogen werden bei Waſſer und Brod und elens der Koſt, und dürftiger Kleidung , und wie alles einig ſei und voll fiebe für Vaterland und Glauben.

Man behauptet nun , die Türfen wåren ſeit vielen Jahren entartet. Reineswegs : denn ein Volf, das an den Sitten der Vater halt, entartet nicht ſo leicht. In dem Charakter der Türfen liegt etwas Edles, Wildes , Kaltes, Heißes, Ruhiges und Gewaltiges , ſo wie ihn Religion, Verfaſſung und Lebensgewohnbeiten ausgebils

nachgeabmt haben ; felbſt in den núblidhen weiten Bein kleidern. Man ſieht jetzt tåglich auf den Erercirplázen in manchen Garniſonen, die Angriffscolonne mit Hurs rahgeſchrei “ ) im Laufſdritt , und das Tirailliren nach den Signalen einüben , wovon man ſonſt mit engen Beinkleidern und Gamaſchen x . im ſteifen Schritt nichts wußte . - Die Túrfen haben zwar jetzt noch nicht ganz einen ſolchen gelehrten Generalſtab, wie die chriſtlichen Armeen . Es iſt nicht zu läugnen, daß dieſer Theil der Kriegsfunſt , mit Geographieen , Reißzeugen und optis fchen Inſtrumenten , Wichtigkeit hat. Die Türfen haben nun aber wieder eine ganz andere Schule, und wiſſen, auch ohne dieſe Inſtrumente, Vorfebrungen zu treffen ,

det haben . Die Túrfen haben nicht nur perſónliche Tap: und dem Feinde Bewegungen entgegenzuſeßen, die ſie ferfeit, ſondern auch eine begeiſternde Idee, die aules in ihrer fünſtlichen Taftif irre machen . Es fehlt den belebt ; die Religion. Stellt das Schickſal einmal wie: Túrfen durchaus nicht an geſundem Verſtand, daß es

der ein militariſches Genie an die Spiße dieſer Glau : ihnen an Umſicht an Ort und Stelle mangeln ſollte. benshelden , ſo möchte wohl Europa wieder vor den Die türfiſche Reiterei , die ſehr zahlreich und ſehr Zúrfen zittern lernen , wie im 16. Jahrhundert. Denn geübt iſt, und die Napoleon ſelbſt für die erſte Reiterei

was todte Maſchinenbeere zuleßt gegen ein Heer oder der Welt erklärte, hat ſchon nm ihrer ſchnelleren Pferde ein Voff vermogen, welches Seele, d . h. eigenen Triebwillen Vorzüge vor allen, ſelbſt vor den Koſaden . Dars und Willen zum Kampfe bat, haben wir in der neueſten um pflegten auch die Ruſſen in ihren Kriegen mit den Zeit , und im letzten Kriege auf dem feſten lande hin : Túrfen håufig Vierecke zu bilden, um nach allen Seiten långlich erfahren . gegen dieſe Reiterei fich vertheidigen zu können . Sllavenſinn beſitzen die Türfen eigentlich nicht: denn Den ſogenannten kleinen Krieg verſtehen die Türfen

der orientaliſche Deſpotismus erzeugt feinen niedrigen Sklavenſinn. Der Türfe bleibt bei dieſem Deſpotismus freiſinnig und ſtolz, und råcht die Beleidigung eines empfangenen Schlags mit dem Doldy oder Såbel. Die fiebe und Hingebung zu ihrem Großherrn iſt unbegrånzt,

ebenfalls zu führen, denn in dem Kriege von 1787 bis 1790 gelang es den Deſtreichern ſelten , die Türfen zum allgemeinen Kampfe zu bringen. Auch ſind die Türfen Tehr zu nádhtlichen Ueberfållen aufgelegt , die ſie aus weiten Fernen unternehmen. Die Roſaden haben den

eben ſo der Gehorſam gegen ihre Oberen .

Franzoſen auf ihrem Rückzuge von Moskau Verderben

Ihre Kriegskunſt darf man auch feineswegs herabs bereitet; die türkiſche Reiterei iſt darin noch gefährlicher, en, denn ſie iſt nicht zu verwerfen , und hat ſich durch denn ſie iſt unermüdlich im Umzingeln, Abſchneiden der die vielen europäiſchen Offiziere von Talent und Erfah Zufuhren , Ueberfallen u . dgl. Ein Feind , mit einer

rung, beſonders franzöſiſche, die unter Napoleon gedient zahlreichen Reiterei umgeben , iſt auch ſchwer zu recogs baben , und die der Sultan Mahmud in ſeine Dienſte noſciren, und deßwegen ſcheitern gewöhnlich alle ſtrates genommen, ſehr verbeſſert. Das Tirailliren, welches die giſche Berechnungen der gelehrten Armeen .** ) Nordamerikaner und Franzoſen im Revolutionsfriege Die tůrfiſche Kriegsmacht iſt jezt auch nicht ſo un einführten , weil ſie es für das wirkſamſte von allen bedeutend , wie man ſie in den Zeitungen angegeben

Feuern erkannten , hatten die Túrken ſchon lange im Gebrauch, und man findet ſehr viele gute Büchſenſchů: Ben unter ihnen, die in dem Gebirgslande, woraus die europäiſche Türfei am meiſten beſteht, gefährlich genug ſind. Auch die Angriffscolonnen , die die neuere franzos

hat, und noch angibt. Sie iſt wohl organiſirt, gut bes waffnet und zum Theil von trefflichen Offizieren anges führt. Die Anzahl der chriſtlich - europäiſchen Offiziere, worunter beſonders viele Franzoſen, Italianer , Spanier, Engländer u . f. w.. , überſteigt nach ſicheren Nachrichten

Fiſche Kriegskunſt einführte, und die andere Mächte nach

die Zahl von 2500. Um den Leſern eine ganz andere

ahmten , hatten die Túrfen ſchon lange im Gebraude ,

Anſicht von der türfiſchen Land , und Seemacht zu geben,

obgleich weniger funſtreich als die Chriſten ; denn ſie ſo beurtheile man ſie nach den neueſten und beſten Nach batten erfahren , daß mit einer Golonne, oder cinem ges richten, die Anfangs Juli d. I. von Konſtantinopel von

ſchloſſenen Haufen , es einen gewaltigen Ausſchlag gibt, einem im türkiſchen Heere dienenden chriſtlichen und

wenn man des Feindes Drdnung aufſolche Weiſe trens glaubwürdigen Dffizier gekommen ſind, und welche bier nen , oder , um die linie wenig befúramert, in wildem mitgetheilt werden. Laufe einſtürmen , und den Feind oder Gegner ſo aus der Faſſung bringen kann . Eine Abtheilung Dürfen *) Hurrah ! iſt türkiſch , und heißt : Vorwärts. anmert. des Verf. ballte ſich ſonſt in einen Klumpen zuſammen , rief :-) Der Bert. dieſel, der über 30 Jahre gedient, viele Feldzüge Allah , Ja babar ! Gott, o Allrächender ! und warf ſich mitgemacht, und die Türken kennen gelernt hat, hat esöfters in den Feind.

erfahren .

Unmerk, des Verf.

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Im Mai 1828 beſtand die türkiſche Landmacht:

Die aſiatiſchen Truppen und die in Morea und bent

übrigen Provinzen , Inſeln 2c. ſind noch nicht gerechnet. 1. An Infanterie . 1) Auf europäiſche Art organiſirte und

In dieſem Augenblicke fann alſo die túrfiſche Macht,

mit Inbegriff der hinzugekommenen aſiatiſchen, ungefähr aus 300,000 Mann beſtehen , die ſich mit den Ruſſen meſs ſen werden . Und ſollte ein allgemeiner Aufruf geſchehen ,

bewaffnete Infanterie von der Linie , 68 Bataillonte , das Bataillon 1000 Mann

mit Einſchluß der Offiziere, Unteroffiziere c. 68,000 m . To kann die türkiſche Macht über das Doppelte ſteigen . Die tůrfiſche Seemacht beſtand im Mai 1828 aus men en ſtarf, 2 ) zuſam Die Gard des Sultans in Rons 24 Linienſchiffen , 21 Fregatten und 40 fleineren Fahrs zeugen , mit 2600 Kanonen und 5200 Matroſen . Auf ſtantinopel mit Einſchluß der Offiziere 2c. , 6,000 - bem Stapel waren 11 Schiffe. zu 6 Bataillonen , à 1000 M. gerechnet 3) Seeſoldaten , Levantis , die auch zu 40,000 , fande dienen müſſen, 40 Batail. zu 1000 M 4 ) Acht leichte Bataillone zu 1000 M. , Militår : Chronil. .

was früher die Mechtergis , Padfnechte 2c.

8,000

Preußen. ( 16. Sept.) Se. Maj. der König haben , um Ullers

Höchſtihre beſondere Zufriedenheit mit dem Zuſtande der Truppen

waren .

5 ) Ein Corps Aſiaten, ein fliegendes Corps bildend

6 ) Ein Corps Freiwillige

6,000 s

des 5. und 6. Urmeecorps zu erkennen zu geben , dem Genere der Savalerie und commandirenden General des 5. Urmeecorps

6,000

0. Röder, den ſchwarzen Udlerorden ; den Generallieutenantén

Ryriel I. und v. Grolman , den rothen Adlerorden ir Klaſſe 5,0000 · 1 ;V.mit Eichenlaub ; den Generalmajoren v. Miltiß , 0. Both, v . flûr und v . Rottenburg , den rothen atlerorben 2r Klaſſe

7 ) Ein Corps Fremde

Zuſammen 139,00 M. mit Eichenlaub ; dem Generalmajor o. Stiern , den Oberſten II. Artillerie oder. Dopoſchis. 3. 3 gliniđi, Commandeur des 19. Infanterie : , 0. Sobr, Comniandeur des 7. Quſaren :, 0. Strang, Commandeur des 10. , 1 ) Zwanzig Bataillone zu 0. Sanig , Commandeur des 11. , 0. Dieriđe, Commandeur 12,000 M. 600 M. des 38. Infanterie : ( 6. Reſerve:) Regiments , v . Borri , Coms 2 ) Bombardiercorps, 5 Bas mandeur des 7. Infanterie-, v . Wins, Commandeur des 1. uhlas taillone zu 600 M.

3,000

nonregiments und dem Oberſtlieutenant v.d. Buſche, Commandeur

3,000 $

des 1. Kuraſſierregimente, dem Intendanten Major 0. Bünting des 5. und dem Intendanten Weymar des 6. Urmeecorpe , den rothen Adlerorden 3r Riaſſe, und dem Oberſten 0. Sleift , Com

2,000 ,

mandeur des 23. Infanterieregiments , den St. Johanniterorden

3 )) Mineure und Pionniere,; 3 Bataillone zu 1000 M.

4 ) Garbe: Artillerie , 2 Bas taillonte zu 1000 M. 5 ) Feſtungsartillerie an der

zu verleihen geruht.

Nußland. Das Petersburger Journal enthält eine Unzeige aber die in dem Ingenieurgebäude (vormals Michaelfpallaſt) ein .. gerichtete Ingenieurſchule. Sie hat den Zweck,tüchtige Jages

Donau , 24 Batail. zu 600 M. 14,400 5 6,000 ,

6) Train 2c.

Zuſammen , 40,400 III, avalerie. 1) Sardecavalerie

3) Reſervecavalerie

die 30ylinge, welche bereits Offiziere ſind , unddrei für die Cas detten. In der Unſtalt wird in allen Wiſſen'chaften unterrichtet,

die dem Ingenieuroffigier nöthig ſind. Die Offiziere , welche den Unterricht auf Koſten der Krone erhalten , empfangen außerdem einen Gehalt und eine Entſchädigung für Wohnung nach Maßgabe

1,500 M.

2) Spahis, die regelmäßig befoldet werden

nieuroffiziere zu bilden und iſt in fünf Klaſſen getheilt, zwei für

.

.

25,000 $ 20,000

ihres Grades : die Cadetten werden gänzlich auf Koſten der Krone

4 ) Zaimfal Zimariots , die

unterhalten . In dieſe Schule werden junge Leute von Udel oder vom freien Stande zwiſchen 14 u. 18 Jahren aufgenommen . Die

in Gemåßheit der Feudalrechte

ſich meldenden Gandidaten haben eine Prüfung zu beſtehen , und werden nach dem Grade der dargelegten Kenntniſſe in die Klaſſen

geſtellt worden .

5) Freiwillige Cavalerie

• 120,000

vertheilt.

• 30,000 ,

Um in die niedrigſte Klaſſe aufgenommen zu werden,

ßlicheBeningung , daß die Bewerbenden den Katechis: Zuſammen 196,500 - ) iſtesunerlä mus wiſſen , aligemeine Begriffe von der Univerſalgeſchichte und 3

Summe der ganzen Armee 375,900 M. Geographie haben, die Urithmetit gründlich und auch die Elemente der Wigebra und Geometrie kennen , daß ſie die ruſſiſche Spradx richtig ſprechen und ſchreiben , und ſo viel Franzöſiſch oder Deutſch Davon gehen ab : 1) Die levantis oder Sees

verſtehen, um aus einer dieſer Sprachen ins Ruſſiſche überſeben zu

ſoldaten , die zur Landung ic. 40,000 m .

können. Um Ende jedes Jahres werden die ſämmtlichen Zöglinge, Offiziere und Sadetten geprüft, und nach Verdienſt in böbere Klaſ:

20,000

und Pionnierbataillone a18 Fähndriche oder unterlieutenante , je

65,000 -

nach ihren Kenntniſſen , ein . Mittelſt kaiſerlicher ukaſe aus den lagern vor Baſardſhik und Schumla vom 13. u. 25. Juli ſind mehrere Verleihungen , Orden

gebraucht werden

ſen verlegt. Nach Beendigung des Curſus in den Offizierklaſſen treten die Zöglinge in das Ingenieurcorps und in die Sappeurs

2 ) Die Garniſon von Rons ſtantinopel

.

3) Die Garniſoni in Den

Feſtungen an der Donau 4 ) Die Garden des Sultans

9,500

134,500 M. und Ehrenzeichen erfolgt, namentlich haben die Generalmajore Malinowsky , Jarbeger und Dournowo goldene mit Dia:

Blieb im Mai 1828

241,400 M.

manten befekte Ehrendegen , und der Oberft Samoilow und der

als effectiver BeſtandTchlagfertiger türkiſcher Truppen, Fähndrichlangkoy goldeneEhrenſábel mit derInſchrift: ,, für gegen die ruſſiſche Armee. Redigirt unter Berant:vortlidkeit der

Zapferkeit" erhalten. machandlung: E. D. leste in Darınſtadt, und in deſſen Offijin gedrudt,

Nr. 80 .

Samstag , 4. Oct. 1828 .

Allgemeine Militår : Zeitung . Ueber die Anwendung der Gymnaſtik bei der | und verſchwinden zu machen, dem Soldaten die Gefahr Erziehung der Truppen, insbeſondere über zu zeigen , damit er die Stårfe erhalte,ihrzu troßen ,--mit Einem Worte , muthige Seelen zu bilden , welche Liebe für den Ruhm und für das offentliche Wohl aths daš Militárgymnaſium zu Paris. men , das waren der Zwed und die Mittel der Inſtitu , ( Fortreßung . )

tion des Oberſten Amoros .

Der Marſchau St. Syr, ſtets bereit, Ades zu ergreis ſcher Oberſt, welcher als Franzoſe naturaliſirt war , und ' fen , was zur Verbeſſerung der Armee beitragen kann, Nach hergeſtelltem Frieden unternahm es ein ſpanis

welcher ſeit 1807 zu Madrid eine, der Peſtalozzi'ſchen , lieb ſeinen Vorſchlägen ein günſtiges Ohr. Für den Ans weit überlegene Anſtalt gegründet hatte, die Gymnaſtik fang beſuchten im Jahr 1818 zwolf Sappeurs Pompiere in Frankreich einzuführen . Es handelte ſich nicht davon, im Alter von 18 bis 24 Jahren vier Monate lang den die antife Gymnaſtik ,die unſeren Sitten nicht mehr gymnaſtiſchen Unterricht, welchen der Oberſt Amoros entſpricht, wieder ins Leben zu rufen, ſondern eine neue in ſeiner Wohnung ertheilte; dieſe Männer zeigten bei zu ſchaffen, welche unſerer Siviliſation angemeſſen und einer, zu Nanterre bei Paris ausgebrochenen Feuers. eben ſo weit von Rauferei und Fauſtkampf , als von brunſt fo viel Lebendigkeit, Gewandtheit und Zuverſicht, Seiltångerei entfernt wäre, dieſelbe auf die Principien daß der Miniſter , auf die Bitte des Fortifications : der Phyſiologie zu baſiren und ihr die ganz ſpecielle Comité, am 5. Decbr. 1818 verordnete, daß die Genies Beſtimmung für den Militar zu geben. Der Oberſt truppen an den gymnaſtiſchen Uebungen Theil nehmen Amoros, welcher ſeit 1792 ſeine ganze Ueberlegung follten , und daß er fein Bedenten trug , den Oberſten auf dieſen Gegenſtand gerichtet hatte, eingedenk deſſen, Amoros aufzufordern , die Mittel vorzuſchlagen , um was er bei den ſpaniſdien Recruten bewirft hatte, legte 11) ſeine Methode in den Militárſchulen einzuführen , dem Kriegsminiſter einen Plan für die gymnaſtiſche und 2) cin Normalgymnaſium zu Paris zu errichten . Oberſt Amoros entſprach den Abſichten des Minis

en vor. Inſtruction ederzuZrupp n , dieſen Plan hier zu anas ſters. Nachdem das Fortifications - Comité, welches zum weit führe Es würd

Iyſiren . Es wird hinreichend ſein, den Geiſt deſſelben Gutachten über ſeine Vorſchläge aufgefordert wurde, mitzutheilen . - Der Menſch iſt bei ſeiner Geburt ein einen günſtigen Bericht erſtattet hatte , ernannte der ſchwaches und furchtſames Weſen . Sein Charafter , oder Miniſter am 4. Novbr . 1819 dieſen vormaligen Oberſt vielmehr derjenige , welchen er haben ſoll, hångt von zum Director des Normal - Militárgymnaſiums , und -

den Eindrucken ab, die er empfangen wird, und in der wieß der Anſtalt den Park von Grenelle an. Das Ges

That gibt es im Mannesalter nach Malebranche wenige niecorps wurde beauftragt , dieſes local nach den Ans Menſchen , oder nach foce gar feine , weldie ſich von richten des Directors einzurichten , ein zu dem Park ge, den Eindrücken ihrer Kindheit freigemacht hatten . Wenn böriges Gebäude in brauchbaren Stand zu ſehen , um es nun auch wahr iſt , daß der Muth unabbảngig von als Kaſerne für 100 Mann verwendet zu werden , welche der Natur iſt, ſo iſt die Gewohnheit ſelbſt eine andere aus ihren gewöhnlichen Garniſonen detaſchirt werden

Natur , welche die erſte zerſtört. Die unſeligen Vorur : rollten, um an den Uebungen Theil zu nehmen, - ends theile der gemeinen Erziebung zu vertilgen , das iſt die lich die erforderlichen Maſchinen , als Maſte 2c . zur Ues 600 Mann anzulegen . Áufgabe der Militárgymnaſtik. Das beſte Mittel aber bung für 5 bis Der Marquis von Latour -Maubourg beſchleunigte iſt , die moraliſche Diſciplin mit der phyſiſdien zu vers binden : denn der Muth iſt die Seele der Kraft, und die verſchiedenen Arbeiten, welche ſein Vorgänger ange: die Kraft ihrerſeits iſt das Werfzeug des Muthes. Die ordnet batte, beſtimmte die Eröffnung des Unterrichtes -

Nothwendigkeit des Geborſams in eine Tugend zu vers auf den Monat April 1820 , und befahl den Regimens

tern der Garde und der Garniſon von Paris , regels måßig viermal wöchentlich Abtheilungen , aus den náms lichen Leuten beſtehend, hinzuſenden ; zu gleicher Zeit geſtattete er dem Director, an den Tagen , an weldien

wandeln , die im Schooſe der Unwiſſenheit und der Schwäche erzeugte Furcht und Scheu durch gymnaſtiſche Uebungen, welche dem Alter und der phyſiſchen Conſtitution jedes Individuums angepaßt ſind, zu zerſtreuen 1

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die Militárs nicht unterrichtet wurden , Zöglinge vom Givilſtande anzunehmen .

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Dieſer Bericht wurde ihm am 2. März 1822 einges ſchickt. Die Commiſſion ſtellte darin den Hauptſaß auf,

Dicß waren die Aufmunterungen , welche dieſer Mi. daß durch die Gyninaſtif die Stárfe und dieGewandts niſter der Gymnaſtik angedeihen ließ. Dagegen gab er beit entwicelt , die in den ſchwierigſten Umſtänden des den Planen ſeines Vorgångers, die Gymnaſtik in den Krieges nothwendigen Uebungen angewieſen, ein Theil Schulen von la Fleche, St. Cyr , Saumur und Meß der davon unzertrennlichen Gefahren und Zufälle vers einzuführen , feine Folge.

mieden, und die Geldicflichkeit erworben werde , alles

Während der Jahre 1820 und 1821 beſuchten unges dasjenige auszuführen , was man von der Stárfe und fåbr 600 Mann von der Garde und von der Linie nach von der Intelligenz erwarten fónne. und nach das Normalgymnaſium ; aber wenn ſich dieſe

Die Commiſſion theilte die Uebungen in 11 Haupts

Militårs hinlängliche Gewandtheit und Stárfe erwar : abtheilungen , deren jede mehrere ſtufenweiſe, auf dens ben, um iin Kriege wichtige Dienſte zu leiſten , ſo wurde ſelben Zweck gerichtete Manóvers begreift. Dieſe lies

dod ihre Inſtruction niemals weit genug getrieben , um bungen wurden wortlich folgendermaßen bezeichnet: Erſte u ebung . Uebergang über feſtliegende und denn die Unterweiſung in der Gymnaſtik für diejenigen , wanfende Balfen , und dieſem nachfolgend , Üebergang ſie ſelbſt zur Unterrichtsertheilung in Stand zu regen :

welche ſie demonſtriren ſollen , beſteht nicht blos in der über ſchmale, mit feinen Geländern verſehene, über Pre.

Ausführung der auf die tåglichen und außerordentlichen cipicen führende Brúden. Bedürfniſſe des Dienſtes anwendbaren Uebungen , ſon:

3 weite Uebung. Gehen und laufen auf ſchwieris

dern man muß denſelben auch Begriffe von der Oſteos gem , viele Hinderniſſe darbietenden Terrain ; Schleifen, logie , Phyſiologie und mechaniſchen Phyſik beibringen , Sdrittſchuhlaufen. damit ſie die Gründe der Bewegungen angeben können, Dritte Uebung. Springen in die Liefe , Breite welche die verſchicdenen Uebungen nöthig machen , und damit ſie wiſſen, was ſie nach und nach jedem Eleven

und Höhe ; Springen mit dem Springſtod .

Vierte Uebung. Ringen in verſchiedenen Arten, insbeſondere zumuthen fónnen . Ueberdieß ging in den welche geeiguet ſind , die Stärfe der Muskeln und die Garniſonen durch den Mangel an Maſchinen , mit der Gewanötheit des Rórpers zu entwickeln. Gelegenheit , dieſe nüßliche Kenntniſſe fortzupflanzen , Fünfte Uebung . Hinaufſteigen auf geradeſtehens I

aud die Gewandtheit und Gelenfigkeit verloren, welche den oder umgeſtürzten Leitern mit den Füßen ohne Ges

man nur durch anhaltende Uebung fortwährend erhals brauch der Hande, oder mit den Händen ohne Gebrauch ten kann .

der Füße ; auf die Spiße eines Maſts , einer Stange, Indeſſen bewieſen immerhin die in den beiden erſten an einem glatten oder knotigen Seile hinauf flettern ; Jahren ſeit Erdffnung des Gymnaſiums erhaltenen Res berabſteigen oder ſich berabgleiten laſſen, indem man ſich ſultate, welche die allgemeine Erwartung völlig über der Gegenſtände bedient , Benen man gerade begegnet; traffen, daß es möglich rei, den Unterrichtscurſus zu über einen gewiſſen Raum wegkommen, indem man ſich

Verbeſſern, und der Miniſter ernannte daher am 21. Mai mit den Händen an einem Balfen, einer Stange, einem 1821 eine Commiſſion , beſtehend aus einem Generals angeſpannten oder ſchlaffen Seile ſchwebend bait. Seth ſte Uebung. Unbequeme Körper von einer

ofizier von jeder der vier Waffen , dem Director ind

dem Arzte des Gymnaſiums, um der gymnaſtiſchen Ers gewiſſen Schwere, zuweilen aud Menſchen , ſtehend bals ziehung einen regelmäßigen Gang zu geben. Der Genes ten oder mit Gewandtheit tragen ; beträchtliche Gewichte rallieutenant Rogniat wurde zum Präſidenten dieſer an ſich ziehen , heben , ſchleifen oder ſtoßen. Commiſſion ernannt.

Siebente Uebung . Werfen jeder Art von Pros

Aber , wie alle neue Einrichtungen , ſo hatte auch jectiſen , ſowohl mit der nand als mit Maſchinen . das Gymnaſium faſt von ſeinem Entſtehen an gegen

Achte u ebung . Fechten und Handhabung der

den Geiſt der Routine und der vorgefaßten Meinungen Handwaffen jeder Art. zu tảmpfen . Es erhoben ſich Zweifel über den reellen Neunte Uebung. Voltigiren und Reiten . Nußen der Uebungen für die Infanterie und für die

Zehnte Uebung . Sowimmen , ſowohl nackt als

Cavalerie ; man machte den Einwurf, die ſpezielle Insbekleidet, mit und ohne faſt. Eilfte Uebung. Abgemeſſenes Gehen und Singen , ſtruction einer jrden Waffe múrbe leiben , wenn ihr ein Theil ihrer Zeit durch die gymnaſtiſchen Uebungen ents als Mittel, in die verſchiedenen Uebungen Uebereinſtim

zogen würde; man gab ſogar vor, es würde ſchwer ſein, mung und Regelmäßigkeit zu bringen , den Umfang und unter leuten von ſo vielen verſchiedenen Corps, welche die Stärke der Stimme, die phyſiſche und moraliſche

nach Paris fern von ihren unmittelbaren Vorgeſeßten Energie zu vermehren . berufen würden, die Diſciplin aufrechtzuerhalten ; man behauptete endlich , der Koſtenaufwand, welcher durch die, dieſen Militárs zu bewilligende Soldzulage verur: ſacht wurde , ſtehe außer Verhältniß mit dem Nußen, weldhen man davon ziehen könne. Der Herzog von Bels luno, hierdurch bedenflich gemacht, befahl am 16. Febr. 1822 ber Commiſſion des Gymnaſiums , ihm über die Vortheile, welche die Truppen durch dieſe Art von Ues bungen gewinnein würden , Bericht zu erſtatten.

Die Commiſſion ſtellte ſodann die Vortheile zuſammen ,

welche jede Waffe nach der Natur ihres Dienſtes aus der Gymnaſtik ziehen würde, u . duferte ihre Meinung dabin : 1) Die leichte Infanterie ſei genóthigt, anhaltend raſch und doch in Ordnung zu marſchiren, mit Leichtigkeit über jedes, mit Hinderniſſen jeder Art überſåete Terrain wegzukommen , mit Waffen und Zorniſter zu flettern , zu ſpringen und zu ſchwimmen ; --fie müſſen alſo alle il Uebungen treiben.

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2) Für die linieninfanterie ſei es hinreichend, erhalten werden , die Vortheile zu ſichernt, welche der

wenn ſich dieſelbe raſd und gewandt des mit dem Bas Art. 73 der Charte *) ihnen zu geſtatten zuläßt ; habent jonnet verſehenen Gewehres zu bedienen , Granaten rich Wir, auf den Bericht Unſeres Kriegsminiſters, verord . tig zu werfen verſtebe und fähig ſei, einen langen Marſ net und verordnen , wie folgt : mit ihren Effecten , Waffen und Lebensmitteln für inch Art. 1. Drei Infanterieregimenter ſollen ſpeciell für rere Tage zu machen ; - für ſie würden alſo die Ues den gewohnlichen Dienſt der Golonieen beſtimmt werden.

Demzufolge follen ſie eine ſpezielle Organiſation und 3 ) Dit leichte Savalerie fomme bei dem Dienſte beſondere" Reglenients erhalten . der Avantgarden oft in den Fall , den Pontonnieren Art. 2. Jedes Regiment ſoll aus einem Stabe und und Sappeuren im Brüdenſchlagen, in den Arbeiten in 3 Bataillonen , jedes Bataillon aus 8 Compagnieen bes Bezug auf Flußübergänge oder Paſiren von Defileen , ſtehen , von welchen eine Depotcompagnie. bungen Nr. 2. 4. 6. 7. 8. 10. u . 11. genügen .

in dein Anlegen und Angreifen der Barricaden zu hels

Art. 3. Eines dieſer Regimenter ſoll die Garniſonen

fen ; - ſie würde dieſe zufällige Arbeiten mit um ro vom Senegal, von Guiana und den franzöſiſchen Bes großerer Leichtigkeit ausfübren, wenn ſie alle Uebungen Figungen im Dſtlichen Theile des Vorgebirgs der guten mit Ausnahme der zweiten getrieben habe.

Hoffnung bilden ; die beiden anderen Tollen Martinique

4) Die ich were Cavalerie, da ſie nur in Mafie und Guadeloupe beſeßen . agire , babe nur die Uebungen Nr. 6. 8. 9. u. 11. zu Art. 4. Der Stab jedes Regiments fol folgenders mafen zuſammengeſellt werden : 1 Oberſt, 1 Oberſtliest.

machen .

diger , 3 5 ) Der Dienſt der Artillerie bei dem Materiel in tenant, 3 Bataillonschefs , 1 Major, 1 Feldpre adjutanten , 1 trésorier , 1 Kleidungsoffizier , 1 Zahls Offizier, 1Fahnenträger, í Oberarzt, 2 Hülfg-Oberärzte;

den Arſenalen und im Felde erfordere, daß die Truppen dieſer Waffe ihre phyſiſche Kräfte mit Gewandtheit, oft in Uebereinſtimmung und ſtets im rechten Augenblice anzuwenden wiſſen , um Kanonen, Munitionswagen , faffeten zu ziehen, fortzuſtoßen, zu heben und zu tragen ; es ſei daher nothwendig, daß die Kanoniere mit leich: tigkeit auf Pferde und Wagen ſpringen, daß die Pons tonniere id mimmen und alles, was ſich auf das Brús

Todann 3 ůnteradjutanten , 1 Tambourmajor , 3 Tams bour- oder Horniſtencorporale , 1 Sappeurcorporal, 2 Búdyſenmacher, worunter 1 Meiſter, 1 Schneidermeiſter, 1 Schuſtermeiſter, 27 Muſifer, worunter 1 Muſifmeiſter.

đenſchlagen bezieht , mit Gewandtheit handhaben , daß

Art. 5. Jedes Bataillon bat eine Grenadiers oder

Bei dem für Guiana ?c. beſtimmten Regimente iſt

ein Hülfe . Oberarzt und 1 Búdſenmacher weiter.

fie aufBalfen und Techiefen Flachen leicht geben fónnen ; Carabiniercompagnie, 6 Fúſiliercompagnieen und 1 Vol.

es würden demzufolge die ſámmtlichen Uebungen , die tigeurcompagnie. Die Cadres dieſerCompagnieen erhal. zweite ausgenommen, für ihre Geſchidlichkeit ſehr nůbs ten dieſelbe Zuſammenſeßung,wie die übrige Infanterie. Urt. 6. Das Depot jedes Regiments bleibt in Frank

lid Tein .

6 ) Die Genietruppen müßten mit dem Granatens reich . Die Zuſammenſeßung deſſelben , nach den Bedürf. werfen vertraut ſein , ſie ſeien bei allen Angriffen von niffen des Dienſtes, wird beſonders beſtimmt werden ,

Poſten oder Feſtungen , ſo wie bei faſt allen Stürmen

Art. 7. Die Offiziere und Unteroffiziere der Colos

thätig, ſie båtten ſtets Hinderniſſe zu überſteigen , ehe ſie nialregimenter werden ſo weit möglich aus denjenigen den Feind Mann gegen Mann bekámpfen konnten , Tie Offizieren und Unteroffizieren derArmee genommen, müßten im Kriege die bleibenden oder die Bodbråden, melde in den Colonicen zu dienen wünſchen. oft im Angeſichte und unter dem Feuer des Feindes , Art. 8. In Friedenszeiten recrutiren ſich dieſe Res ſchlagen, **-

man würde alſo, wenn man aud dieTrups gimenter i)ausFreiwilligen der verſchiedenen Corps

pen der anderen Waffen von den gymnaſtiſchen Uebuns Der Armee,2) aus engagirten Freiwilligen, 3) imFalle n davon der Unzulänglichkeit, durch ein aus unſeren Infanteries gen ausnehmen wollte, doch dieGenietruppe nes Contingent. ntern t nicht s

der Schnelligkei ihrer Inſtruc regime dispenſiren fönnen , ohne Art. ihrem Dienſte Feſſeln anzulegen. zion zu daden und

( Schluß folgt. )

gezoge

9. Zur Kriegszeit recrutiren ſie ſich 1 ) aus

engagirten Freiwilligen, 2 ) im Falle der Unzulänglichs feit, aus Contingenten von der aufgerufenen Ergans 1

g dreier Errichtun chaft Infanterie en regimenter Dienſte der franzöſiſch Colonieen. zum zungsmannſ Art. 10. Die. in

den Corps bereits dienenden Milis

tårs, welche in den Colonialregimentern zu dienen wüns

Die ( in Nr. 75 der A. M. 3. bereits erwähnte) richen, könnenin

dieſelben nur auf den Antrag der, die Ordonnanz vom 17. Auguſt d. J. lautet vollſtändig, Diviſionen commandiren den Generallieutenante , oder der Generalinſpectoren aufgenommen werden. Sie müſs wie folgt : In Betracht, daß pie ſucceſſiveEntſendung unſerer | Pen wenigſtensnoch 4Jahre zu dienen haben oder eine Infanterieregimenter indie Colonieen , um barin zur eben ſolange Dienſtzeit in den Colonialregimentern Friedenszeit zu garniſoniren, zahlreiche Inconvenienzen übernehmen . berbeiführt und daß es von Wichtigkeit iſt, die acclimas

Art. 11. Die für dieſe Regimenter engagirten Freis

tifirten Militärs in den Corps, welchedieſen Dienſt zu, widigen werdennicht eher in dieColonieengeſchidt, als leiſten haben, zu erhalten ; ſodann in der Abſicht, auf eine ſpezielle Weiſe für die Bewachung unſerer Colos

die Colonieen *). Dieſer Artikel beſtimmt, ,,daß „

nieen zu ſorgen und den Corps , welde dieſe Beſtimmung

Gercke und Reglements regiert werden fratite

- peſondere

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bis ſie die erforderliche Zeit im Depot zugebracht und darin , unter den Unteroffizieren und Offizieren derjenigen A6, ihre hinreichende Inſtruction erhalten haben.

theilung des Regiments, welche die Garniſon jeder Go :

Art. 12. Wenn in Friedenszeiten ein Contingent für !onie ausmacht, indem jede dieſer Regimentsabtheilungen die Colonialregimenter aus den Infanterieregimentern in dieſer Beziehung als ein eigenes Corps angeſehen wird. der Armee gezogen werden muß , ſo wird dieſes Gons

Art. 23. Die Adjutanten werden aus allen Lieus

tingent unter alle Regimenter vertheilt, und es haben, tenanten per Regimenter oder Regimentsabtheilungen

wenn es an Freiwilligen fehlt, die Generalinſpectoren gewählt, in welchen die Vacanz ſtattfindet. Die Zähl folche Leute dazu auszuwählen, welche im dritten Dienſts meiſter werden aus den Lieutenanten oder Unterlieutes jbre ſteben und eine gute Aufführung haben .

nanten gewählt . Art. 24. Die Capitaine aller in den Antillen ſtatios

eit ein werden 13. Wenn zur Kriegszgezogen Gontingent en Mannſchaft der Art. aufrufsfähig mußaus , ſo nirten Bataillone concurriren ausſchließend zu den Stel, wird dieſes Contingent unter ate Departemente im Ber's len der Bataillonschefs , welche in einem dieſer Batails båltniffe ihrer Bevölkerung vertheilt; und es werden, lone vacant werden , und zwar ſowohl nac, Anciennetåt

wenn es an Freiwilligen fehlt, diejenigen dazu genom ale nach Auswahl. In den anderen Colonieen aber findet men, welche die erſten loosnummern gezogen haben. diefes Avancement nur unter den Capitainen desienigen Auch auf dieſe findet ſodann der Art. 11 Anwendung.

Bataillons ſtatt, worin die Vacanz vorkommt. Art. 25. Zu den Oberſtlieutenantsſtellen , welche in

Art. der 14. Truppen In jeder , Unſerer Colonieen wird, zur Ins en ſtruction eine Schule des wechſelſeitig

den Colonialregimentern vacant werden , concurriren

blos die Bataiúonschefs dieſer Regimenter. Unterrichtes errichtet. Art. 26. Bei dem weiteren Avancement concurriren bei den Colonials jeder Artderjenigen, Die Zulagen Art. 15. betragen welche die Oberſtlieutenante und Oberſten der Coloniairegimen : das Doppelte regimentern ter mit den Oberſtlieutenanten und Oberſten der Armee.

für die Infanterieregimenter der Armee feſtgeſeßt ſind. Art. 27. Die zu den Depots der Colonialregimenter Dienſt gehörigen der effective wirdgerechnet Art. Friedenszeitenfach 16. In anderthalb Offiziere und Unteroffiziere ſind den Beſtims bei Beſtim Colonieen in den

mung der Retraitegehalte, bei der Aufnahme in die Ehs mungen der Geſeße und Drdonnanzen , welche für die

renlegion, in die Sedentårcompagnieen und in das In: Infanterieregimenter der Armee beſtehen , unterworfen. Art. 28. Ade Beſtimmungen der früheren Ordon validenbotel ; doppelt wird er geredynet bei der Aufs nahme in den Orden des beil. Ludwig. – Die Zeit der nanzen und Generalreglements, welche durch die gegens Einſchiffung nach und von den Colonieen wird als Dienſt wärtige Drdonnanz nicht geåndert ſind, bleiben auch für -

die Colonialregimenter anwendbar. in den Golonieen mitgeredynet.

Art. 29. Da durch die Inſtruction vom 28. Auguſt

Art. 17. Die Offiziere der Colonialregimenter, wel: 1825 der Aufenthalt der Infanterieregimenter in den

dhe,nachdem ſie in einem und demſelbenGrade 10 Jahre Colonicen auf4Jahrebeſtimmtwar, jomúffen die Mis Tang in den Golonieen gedient haben , zumRetraiteges litårsderjenigenRegimenter , welche gegenwärtig in zugelaſſen werden , erhalten den Gehalt des uns denſelben ſtationirt ſind, die hiernach vorgeſchriebene halte mittelbar bóberen Grades . Dienſtzeit in den neu organiſirten Colonialregimentern Art. 18. Die Hälfte der in den Colonialregimentern vollenden. Diejenigen Militárs aber , welche ſich in vacant werdendenUnterlieutenantsſtellen wird , nach der einemder nach den Colonieen geſchickten Regimenter Vorſd lågen der Corpschefs, durch Unteroffiziere bereßt, isFreiwillig baben anwerben laſſen", múffen ihre ganze , wenn ſieſich nicht vers welche 3 Jahre, unddarunter 1 Jahr alsUnteroffiziere Capitulation darin aushaltenährig in dieſen Regimentern vacant wer: bindlich machen , nach vierj em Aufenthalt in der 19. Alle Art. t haben . gedien dende Grade und Stellen als Lieutenant, Capitain , Tolonieen ihre Dienſtzeit in Frankreich in einem ſelbſt: Bataillonschef und Oberſtlieutenant ſollen ,' zu 2 , nad gewählten Regiment ihrer Waffe auszudienen . der Anciennetåt, und zu ), nach Auswahl, durch Offis ziere dieſer Corps beſeßt werden . Art. 20. Kein Offizier ſoll zu einem böheren Grabe

Militärsbronit . Frankreich . Um 10, Sept. ſtarb zu Montauban der General:

befördert werden, wenn er nicht 4 Jahre indemunmit: lieutenant Graf Unton Franz undreoffy. Er war am 6.März telbarniederen Grade gedient hat. Sollte ſich indeſſen 1761.3u Caſtelnaudarn geboren. Infrinem 20. Jahre war es

fein Offizier finden, der 4 Jahre in dieſem Grade gedient lieutenant der Artillerie , und als Artillerieoberſt wohnte er det batte, To fónnen alsdann ſolche, welche wenigſtens zwei Belagerung von Mantua bei. 218 Bonaparte an den - Ufern des Jahre in dem unmittelbar vorbergebenben Grabe gebient Liſongo mit der Unterfuchung der Tiefe dieſes Fluffis beräfftigt war und

Meinungen

fihr

, endete

Haben , zit dem Anciennetåt Grade alsbefördert werden ,und Xnoreoffioden Streit dadurch, das wein fich tühn hineintürzte. Er nach Auswahl. zwar ſowohl nachbòberen mit und wurde Aegypten den Friea machte untec Bonaparte Art. 21. Jeder Offizier, welcher in Folge des leßten von demſelben im Jahr 1800 zum Chef der Anillerie in Strass Abſages des vorigen Artifelé avancirt iſt , iſtgehalten , die burg, 1801 zum Diviſionsgéneral, 1804 zum Geſandten in London, Zeit, welche ihm an der Bekleidung des niederen Grades 1805 zum Umbaſſadeur in Wien, 1809° zum Gouverneur daſelbſt und 1811 zum Geſandten in Konſtantinopel ernannt. Im J. 1814 erlaſſen worden iſt , in den Colonieen voll zu machen .

rief ihn der König von da zurüc ; 1815 war er Mitalicb.der pros

Wrt. 22. Das Avancement zu den Graben des Un- vioriſden Regierungund 1821 wurdeer zum Generaldirector der terlieutena. Lieutenants und Capitains findet ſtatt neu eingerichteten Verpflegsverwaltung der Truppen ernannt. Redigirt unta Errantwortlidfeit der Verlagsbandlung : C. W. Leste in Daruſtadt, und in deſſen Difijin gedruckt.

Mittwoch,

Nr . 81 .

8. Oct. 1828 .

Allgemeine

Militar- Zeitung.

Ueber die Anwendung der Gymnaſtik bei der durch einen Pair von Frankreich, ber jeßt Mitglied des Erziehung der Truppen, insbeſondere über Oberfriegsraths iſt, bekämpft wurde, führte den Mini ſter zu günſtigeren Anordnungen zurück, und am 9. Juni mnaſium Militárgy daš zu Paris. 1826 beſchloß er, daß der Park von Grenelle ferner dem (Sluß. ) Normalgymnaſium verbleiben ſolle ; zugleich bernahm er In Folge dieſer Betrachtungen trug die Gommiffiones, auf Koſten des Gouvernements die zur Fortſegung darauf an , die Zahl der Leute, welche jährlich in das der Uebungen ndthigen neuen Maſchinen herrichten zu Normalgymnaſium zu ſchicken ſeien , um nachber die laſſen. darin erworbenen Kenntniſſe in den Corps fortzupflanVon dieſem Zeitpuncte an bis zum 1. April 1828 haben ungefähr 500 Mann von allen Waffen das Gyms zen , in folgenden Verhåltniſſen feſtzuſeßen :

leichte Infanterie - 2 Linieninfanterie 1 leidyte Savalerie 4 ſchwere Cavalerie 2 Artillerie 4 -

-

-

von jedemn Bataillon ,

von jedem Bataillon , von jedem Regiment , von jedem Regiment ,

von jedem Regiment zu Fuß und zu Pferde ,

2 von jeder Trainescadron , 1 von jeder Pontonniercom pagnie ,

naſium beſucht, ſind aber nicht lange genug darin ges blieben , um Lehrmeiſter in ihren Corps werden zu fðn nen . Aus nachſtehenden Reſultaten laßt ſid, über die Fortſdiritte ihrer Inſtruction urtheilen : Sieben Mann blieben an den Armen idwebend hån gen 6 Minuten lang , dreizehn 7 Minuten lang , neun 8 Minuten lang, fünf 10 Minuten lang, drei 12 Minus

ten lang, einer 13 Minuten lang, zwei 15 Minuten lang, einer ſogar 42 Minuten lang.

256 Mann erſtürmten eine Mauer von 15 Fuß obne - 1 von jeder Compagnie , im Ganzen 512 Mann, ungerechnet diejenigen von der Leiter oder ein ſonſtiges Werkzeug, und ſprangen die. Garde Genietruppen

-

.

felbe Mauer berab, obne ſich im mindeſten zu beſchädis

Das Materiel des Gymnaſiums war hinreichend für gen . – 84 Mann erſtürmten eine mit Brettern beklei. die Inſtruction von 5 bis 600 Mann ; aber man båtte dete , 12 Fuß hohe Mauer , blos mit Hilfe der legten zu dieſem Zwecke wenigſtens 15 lehrmeiſter, ſtatt der Glieder der Finger. vier, welche für die erſte Probe dreſſirt worden waren, bilden und unterhalten müſſen .

500 Mann erſtürmten einen 12 Fuß hohen bedeckten

Gang. – Zehn Regimentsfinder machten eine Poſtſtunde So ſehr der Miniſter hierdurch über den Nußen dies | Weges in 21 Minuten, 494 Mann in 20 Minuten ; 63 -

ſer Anſtalt aufgeklärt war, ſo ſchauderte er doch zurůct Mann machten 2 Stunden Weges in 40 Minuten 37 vor einer Ausgabe von 50,000 Franken , welche nothig Secunden , 3 Mann in 60 Minuten ; – 28 Mann liefen war , um alle Vortheile daraus zu ziehen , welche fie 4 Stunden in 80 Minuten , 14 machten 5 Stunden in -

verſprach ; und mit Ausnahme von 500 Sappeur - Pom : 100 Minuten ; 6 machten 6 Stunden in 2 Stunden, und pieren und der Garde , wurden alle andere Gorps der 3 von ihnen ſtiegen dabei über eine Mauer von 15 Fuß, Armee in den Jahren 1823 u . 1824 der gymnaſtiſchen ohne auszuruben. Inſtruction beinahe beraubt. Auf der einen Seite er : Verſuche , welche am 14. , 15. und 18. März 8. J.

ſchöpft durch die Koſten des ſpaniſdhen Krieges und durds gemacht wurden , haben bewieſen , daß man durch ans

das Verlangen , den Truppen religiöſe Gefühle einzu: haltende Uebung dahin gelangte, in einem gegebenen pragen , auf der anderen Seite von der Oppoſition Zeitraume das Ächtfache an Arbeiten zu verrichten. Ein in den Rammern angegriffen, welche ihm nublore Ders Ploton von 32 Mann, welche das Gymnaſium ſeit 2 '),

ſchwendungen vorwarf, ſchlug derMarquis von Glers | Monaten beſuchten, lud 100 Schubkarren Erde, führte fie mont - Tonnerre im Jahr 1824 vor, das Terrain des 5 Toiſen weit weg und lud ſie ab in der erſten halben Gymnaſiums zu veräußern , ohne Zweifel nach dem nåms Stunde; – in der zweiten halben Stunde machten ſie -

lichen Erſparungsprincips, welcheihn zur Verminderung einen Lauf von " ); Stunde Weges in 24/2 Minuten , er: der Cadres der Unteroffiziere verleitete. Die lebhaftig ſtürmten unmittelbar darauf eine 15 Fuß hohe Mauer, feit, mit welcher dieſer Vorſchlag in der oberen Rammer ſprangen dieſelbe herab, und luden und verführten dann

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eben ſo viele Schubkarren Erde, wie in der erſten hals | ro collſtändig iſt , wie diejenige des Oberſten Amoros. ben Stunde. – hierauf liefen ſie 2.0 Stunde Weges In Preußen, in der Sdweiz, in Sadſen und in Würts 10

in 2 Minuten, erſtürmten einen 10 Fuß hohen bedeckten temberg wird die Gymnaſtik getrieben , wiewohl noch

Gang (portique) und couronnirten ihu in 1 Minute, zur Zeit in beſchränkterer Weiſe, indem ſie in den drei ſtiegen in den Graben hinab und warfen darin 50 Schub- ieşteren Staaten nur als unumgånglidse Vorübung für farren Erde auf in 15 Minuten . So durchliefen dieſe 32 das Bajonnetfechten angeſehen wird. Man kann ſich Mann in 1 Stunde und 18 Minuten / Stunde Weges, mithin nicht verbehlen , daß , wenn man dieſe Einrics luden und verführten 250 Sdubfarren Erde 5 Toiſen oder tung noch einige Zeit vernachläſſigt, die anderen Natios 42

mehr als eine cubiſche Toiſe weit, machfen 2 Stürme und nen bald geſchichter als wir in einer Kunſt ſein werden, 1 Sprung in die Liefe. – Ein anderes Ploton von 16 worin wir, wie es ſcheint, ſie verdunkeln ſollten . % ) Mann, welches die Uebungen 9 Monate mitgemacht hatte, Um einem ſolchen Nachtheile zuvorzufommen , were führte die nåmlichen Sachen in derſelben Zeit bei ſehr es nothwendig , daß eine im Oberfriegsrathe discutirte

heißem Wetter aus, luð und verführte aber 362 Schubs Ordonnan; das Gymnaſium für eine Normalſchule ers farren Erde. Ein drittes Ploton ebenfalls von 16 Mann, klarte, die beſtimmt wäre, Lehrmeiſter der Gymnaſtik zu welches auch 9 Monate geübt war, brachte es in gleicher bilden , durd, welche der Unterricht in den Corps forts

Zeit bis zu 480 Schubfarren Erde. — Man fann hier

-

gepflanztwürde, - und daß man zu gleicher Zeit Schus

aus beurtheilen , mit welcher Schnelligkeit ſolche Mens len der Gymnaſtit in allen Hauptorten der Militárdi: ſchen einen Abſdynitt, einen Graben ausfüllen würden , viſionen , wie auch in allen großen Häfen errichtete ,

welchen der Belagerte gemacht hatte, um ſie nufzuhalten. damit die dort garniſonirenden Corps* fich zugleich in Bei den Abgangsübungen von 22 Unteroffizieren und der Gymnaſtik , wie in den übrigen militariſchen Mas

Soldaten des 4. und 7. Fußartillerieregiments und der nóvern , üben könnten. 3. und 5. Trainescadron , welche nad neunmonatlichem

Aufenthalt im Gymnaſium am 26. Febr. ohne Waffen Das franzöſiſche Infanterie -Erercirreglement und Bagage, am 27. mit den Torniſtern , und am 28. mit Waffen und Bagage ſtattfanden , wurde 1 ) der Preis

franzörfdem fanterie-Grercirreglement

wegen der Stårfe unter die Kanoniere Adge und Rus

Der franzöſiſche General Baron Des Michels

(demann vertheilt, welche nach dein Dynanometer 630 wirft in dem Octoberbefte des Journal des sc. milit.

Pfund Zugfraft martirten , ohne ſich einander übertref- vom I. 1827 einen flüchtigen Blick auf das Regs fen zu können. Dieſer Umſtand iſt um ſo intereſſanter, als bis dahin ,der ſtårfſte Mann im Gymnaſium nicht über 500 Pfund, und als Adge bei ſeinem Eintritte in daſſelbe nur 421 Pfund marfirt batte. Dieſer Mann hat

rement von 1791, worin er dieſeun Reglement dns, ihin in jeder Hinſicht mit vollem Rechte gebúbrende fob ſpendet,, und bierauf – nachdem er noch angeführt, daß er die, ſeit Erſcheinung jeues Reglements von mehreren

alſo ſeine Stärke durch ſtufenweiſe Uebungen um 209 Pf. Schriftſtellern publicirten verſchiedenen Bewegungen , vermehrt. Neun Kanoniere von Adges und Ruſchemauns mit welchen ſie ſolches zu vermehren gedachten , nicht Stårfe wurden mithin einen 24pfúnder mit ſeiner Rafs náber beleuchten wolle - die nachfolgenden Modifica : -

fete ziehen können. — 2) Den Preis im anhaltenden tionen, welche ihm von der Art zu ſein ſcheinen , um laufen trug der Kanonier lebry davon , welcher in das Reglement zu vereinfachen , und daſſelbe zngleich

120 Minuten fünf Wegſtunden machte und unmittelbar von allem Ueberflüffigen zu befreien , in Vorſchlag bringt: darauf ohne den mindeſten Halt eine 15 Fuß hohe Mauer

,, Der ordinare sdriit ( pas ordinaire) , welcher

ohne Hülfe einer Leiter oder eines anderen Inſtruments wegen ſeiner langfamkeit in Oppoſition mit der natúrs erfletterte. - 3) Der Preis im ſchnelleu laufen lichen Lebhaftigkeit unſerer Truppen iſt, mußte von 90 wurde von dem Serſchanten Billion gewonnen , welcher in derMinute ſein , und den Reiſe- oder Feldſcritt, eine Strecke von 500 Fuß in 25 Secunden durdlief. welcher wegfallen würde, ** ) erſeßen. Wenn der Schritt 4 Den Preis im Gleichgewichthalten auf freilie. von 76 in der Minute dennoch für nöthig befunden 4)

genden Stangen gewann der Kanonier Profinet, wels würde, um den fehlerhafter: Gang der Recruten zu vers

cher ſich 9 Minuten lang mittelſt der Arme in der Bas beſſern , ſo müßte er in dieſem Falle die Benennung des Tance erhielt.

Schulſchrittes erhalten . "

,, Der Geſchwindſcritt (pas accéléré ) mußte auf ten unter allen den Widerſtrebungen erlangte, wodurch die Geſchwindigkeit von 120 in der Minute *6 ) gebracht Dieß ſind die Reſultate, welche die Gymnaſtik mit:

ihre Entwicelung in Franfreich gehindert wurde. Dies werden . "

ſer Zweig der militariſchen Erziehung dürfte nichtlånger ohne die bedeutendſten Nadytheile vernachláſſigt werden ;

denn während man ſie in Folge der Unentſchloſſenheit des

*) Man darf nicht vergeſſen , daß ein Franzoſe (pricht! D. Rel .

Miniſteriums bei uns hintanſeşte , machte ſie bei allen **) Der øerr General wird doch hoffentlich nicht ſeine Schlachten benachbarten Nationen Fortſchritte. In England wurde im cadencirten Schritte gewinnen oder ſeine Märſche in dig: ſem Schritte zurücklegen wollen ?! ſie nach und nach in den großen Militåranſtalten von

Chelſea und Woolwid) eingeführt, wo über 4000 Mann ***) Ueber dieſe Geſchtrindigkeit des Schritte fagt ſehr rigtig jährlich geübt werden ; ſie bildet dort die Grundlage der

das Reglement S. 108 der Plotonsſchule: Dans la charge et

Erziehung der Truppen von allen Waffen , obgleich die dort angewendete Methode nicht ſo gut abgeſtuft und

celérité, le pas accéléré pourra être porté jusqu'à 120 par minute : mais une troupe , qui n'archeroit ainsi long - tems,

dans toutes les circonstances, qui pourront exiger une grande

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Der ſchräge S dritt ( pas oblique ), welcher 311 | Bewegung wurde dann eine ſehr furchtbare Wirkung viele Zeit zum Erlernen erfordert, und ſehr ſchwer mit hervorbringen ." Genauigkeit zu marſchiren iſt, * ) müßte durch ein indi :

Auf dieſen Vorſchlag wird wohl ſo leicht keine In

viduelles Viertels - Rechts- oder Links um erſetzt wer: fanterie eingeben, ſo lange ſie nicht Brief und Siegel den. Das hintere Glied würde alsdann , um nicht auf darjiber hat, daß ſie ſelbſt weder durch Cavalerie noch die Ferſen des vorderen zu treten , den erſten Schritt durch Infanterie mit der blanfen Waffe angegriffen wers

nur einen Fuß lang machen, ſo daß dann die Glieder den fann, und die auf ſolche Weiſe angreifende Infan terie würde in den meiſten Fällen gernde in dem wich Das Unpraktiſche des reglementsmåfigen franzöſis tigſten Momente durch das Aufpflanzen des Bajonnets ( dhen Schrägſchrittes vollfommen anerkennend, iſt Ein: die foſtbarſte Zeit verlieren . fender dieſes der Meinung, daß man ſolchen durch ein Den Handgriff: Stredt's — Gewehr ( l'arıne à individuelles Halb - Rechts- oder linksum vollzieben terre ) will der Hr. General aus dem Reglement ges drei Fuß von einander marſciren würden ."

-

follte , indem man dadurch den eigentlichen Zweck des i ſtriden haben , und er gibt dem rottenweiſen Zuſams

Sdrågſdrittes weit eher erreicht, und weil man hier

menſeßen der Gewehre den Vorzug. * ) Wir wünſchten ganz beſonders, daß die Infanterie zugleich das Mittel erhålt, durch Anwendung dieſes auf zwei Glieder formirt würde , weil die Formation Schrägſchrittes in einer geöffneten Plotons , oder Secs auf drei die linie der Streitenden vermindert, weil ſie tionscolonne ſtehendes Fußes ** ) weit ſchneller die Dir deren unnüberweiſe wegen ihrer Tiefe eine größere Ans durch , außer mehreren anderen åbnlichen Vortheilen ,

viſionen oder die Protons un forniren , als dieß nachzahl den feindlichen Schüſſen ausſet , und weil ihr

den Vorſchriften des Reglements ( S.Ś. 290 u . 291 der Feuer, wegen des, durch das Austauſchen der Gewehre Bataillonsſchule) möglich iſt. Vermittelft dieſes Schrits verurſachten Zeitverluſtes, nicht ſo gut unterhalten ſein tes wird man mit jedem Schritte um 1711 ſeitwärts und fann, als dasjenige einer finie von zwei Gliedern . " **) ,, Wenn man uns den Einwurf machen wollte, daß neral vorgeſchlagenen mit jedem Schritte nur um 9 ' ], " eine, auf drei Glieder formirte Infanterie ſicherer den

gleichweit vorwärts ; vermittelſt des von dem Hrn . Ge.

ſeitwårts und um 22“ vorwärts , und vermittelſt des Angriffen der Cavalerie widerſtehen könne, als eine ans reglementsmäßigen während zweier Schritte nur um 19" dere, auf zwei Glieder formirte, ſo würden wir darauf ſeitwärts und um 34" vorwärts gelangen .

aufmerkſam machen , daß man in dieſem Falle das Quars

,, Der Laufſchritt müßte angenomraen werden und abwechſelnd mit den anderen Schritten zur Ausführung der Mandvers dienen. Der Grad der Geſchwindigkeit dieſes Schrittes kann nicht beſtimmt werden , weil er

ree auf vier Glieder , nach vorausgegangener Duplis rung der Sectionen ; formiren könnte. Wir ſind nicht der Meinung, daß eine größere Anzahl von, die einen hinter die anderen geſtellten Gliedern , und deren nur

von den Umſtänden und von der Terrainbeſchaffenheit zwei in einer defenſiven Verfaſſung ſind, die Infanterie abhängig iſt. Wir glauben jedoch , daß der Infanteriſt füglich 60 Toiſen in der Minute zurücklegen könne." ***) Da das Bajonnet , wenn es aufgepflanzt iſt, dem Gewehre ein Gewicht gibt, welches den Soldaten ermüdet und ihn hindert, richtig zu zielen , ſo mußte man daſſelbe nicht eher aufſtecken , ais in dem Momente, wenn man den Feind zu erreichen im Begriffe iſt. Dieſe

beſſer davor bewahren fónne, von der Cavalerie durch brochen zu werden . Würde man aber nicht, bei der Ans nahme, daß eine folche Formirung dieſen Vortheil dar bote, auf den febr gewichtigen Uebelſtand ſtoßen, dieſe, in eine ſo tiefe Maſſe formirte Truppe dem mörderiſchen Feuer einer zahlreichen Artillerie, welche, durch die Sa valerie maskirt, pldklid, dieſe Truppe ganz in der Nähe mit Kartatſchen beſchießen wurde, auszuſeßen ? "

ne pouvant guère manquer de se desunir , il n'a pas dû être fixé à cette mesure dans les principes de la marche.

Wir würden noch durch andere Beweisgründe die

Vortheile der Formation auf zwei Glieder anſchaulicher *) Die Schwierigkeit dieſes Schrittes müſſen ſchon die Verfaſſer machen fónnen, allein wir hoffen, daß diejenigen, deren

des Reglements a fühlt habin, indem S. 207 der Soldaten wir uns bedient haben, als vollig entſcheidend erſchei: niemals dule ausdrück.ich beſtimmt iſt, daß der Schrägſchritt

nen werden . " im Geſchwindſchritte vollzogen werden foue. Referent muß es nufrichtig bekennen , daß ihm die **) Die , in jedem Betrachte ſehr treffliche Formirungsart der .

Plotons im Marſche ( S. 260 u. folg . der plotongſchule ) tann angeführten Beweisgründe feineswegs als völlig ents

ebenfalls mit Gülfe des beſagten Schrägſchrittes weit ſchneller ſcheidend vorkommen. Denn, wenn auch die Formation

vollzogen werden, als vermittelſt des reglementemäßigen, denn auf drei Glieder die linie der Streitenden vermindert, es wird z. B. , wenn zwei in geöffneter Colonne mailchirinde

Ubtheilungen ( Plotons) , deren jede 17 Schritte lang ift, eine ſo gewinnt dagegen dieſe linie hierdurch an innerem 1

Ginzige (Diviſton ) formiren fouen, die vordere 48 reglemente: Gehalte, an beſſerem Zuſammenhange und an Wider: mäßige Schrägſchritte, aber nur 24 her erwähnten Art madhin ſtandsfähigkeit, ſo wie denn auch bei drei Gliedern der müſſen , um die hintere zu demastiren , während die hintere Abgang an Todten und Bleſſirten weit eber , und obne

in dem erſteren Falle erſtnach 51 Schritten, in dem anderen ſogleich ein Nachrücken von beiden Flügeln des Batail:

Falle aber ſchon mit 34 Schritten auf der Höhe der vorderen btheilung angekommen ſein wird.

*) Das erwähnte beſfiſche Reglement hat das Gewehrſtrecken weg: ***) Das großherzogl. heffiſche Infanterie: Erercirreglement von gelaſſen , und enthält an deffen Statt eine Vorſdrift über das 1820, welches dem franzöſiſchen Reglement von 1791 nach : rottenweiſe Zuſammenleben der Gewehre. gebildet worden iſt, und die Hauptgrundſäße des leßteren ent: **) Dieſe ronderbare Behauptung wird nur durch das Gewicht, bait, lebt die Geſchwindigkeit des Laufdrittz beim Unterrichte welchs der Br. General ſeinem , weiter unten vorkommenden zweigliederigen Rottenfeuer beilegt, erklärbar. auf 150 in der Minute feſt.

647

long nach der werden fann , Daß eine , Verluſte durch

Mitte hin zur Folge zu haben , erſeßt, drei Glieder tiefe linie einem großeren das feindliche Feuer ausgeſetzt iſt , als wie bei zwei Gliedern .

648

vollen Quarree verdient, und darum rechtpaſſend neben müſſen . Außerdem erhalt auch der Hr. General durd jenes Dupliren diejenige Liefe der Colonne, gegen dieſen beiden leßteren beſtehen fann, ganz Verzicht leiſten

eine gleichlange, demſelben Feuer ausgeſepte,zwei Glies welche er doch , wegen des feindlichen Artilleriefeuers, der tiefe, liegt in der Natur der Sache; es ſteigt jedoch ſo ſehr eifert. dieſer Verluſt feineswegs in dem Verhältniſſe der Vers mehrung der Glieder , und es wird dieſer Mehrverluſt durch den Verluſt, welchen die, nur zwei Glieder tiefe Linie an Kraft und Widerſtandsfånigkeit erleidet , bei Denn es unterliegt wohl feinem weitem überboten . Zweifel, und der Hr. General gibt es ja gewiſſermaßen ſelbſt zu, daß drei Glieder ſicherer, als zwei, dem Choc

Einſender gibt jedoch recht gerne zu, daß unter ges wiffen Umſtånden die Aufſtellung in zwei Gliedern, z. B. hinter Verſdanzungen , Gråben 2c., oder wo es ſonſt von Intereſſe ſein kann , die eigenen Schlachtlinien , jedoch immer nur mit geübten und erprobten Soldaten , mog lichſt auszudehnen, recht zweckgemäß ſein mag , und er ſieht darum auch mit verdoppeltem Verlangen der dels

der Savalerie widerſtehen können ; daß aber eine Infans ! fallſigen Entſcheidung der, dermalen in Frankreich mit terielinie im Laufe des Gefechtes nicht leicht gegen einen unvermutbeten Cavalerieangriff garantirt werden kann, Und es iſt wohl eben ſo iſt eine befannte Sache. - Ünd gewiß, daß man durch das Rotten- und das Glieder: feuer von einem dreigliederigen Bataillon febr nabe um die Hälfte mehr Schüſſe erhålt, als von einem gleichs langen zweigliederigen , weil der, mit dem Austauſchen der Gewehre verbundene Zeitverluſt ſo gering iſt, daß er ſo gut als gar nicht in Betracht fommen fann ; daß demnach das letztere Bataillon gegen zwei Schůſie drei zurückerhalten wird, und daß endlich ſelbſt in dem Falle,

der Reviſion des Reglements beauftragten Commiſſion oder des nunmehrigen Oberfriegsraths entgegen , welche zwiſchen der engliſden Aufſtellungsart in zwei Gliedern, zwiſchen der Autoritåt Napoleons, welcher ſich nod auf St. Helena für die Aufſtellung in drei Sliedern ausſprach , * ) und zwiſchen dem, von den Deſtreichern und den Preußen betretenen Mittelwege , welche zwar ein drittes Glied beibehalten haben , ſolches aber nur ausſchließlich zum Tirailliren verwenden , zu , wählen baben werden. Durch dieſe leßtere Verwendung wird man indeſſen

wenn beide Bataillone gleiche Stárfehaben, der größere ſehr oft im eigentlichen Momente des Bedarfs, nament: Verluſt in der Regel auf Seiten des zweiglieberigen lich bei Formirung des Quarree's , fein drittes Glied Bataillons ſein wird , indem die, ſåmmtlid, directen haben . Es dürfte mithin , man mag ſich nun für drei

Schůffe aus den, vom zweiten Gliede abgefeuerten Ges oder für zwei Glieder ausſprechen , immerhin am beſter wehren des dritten Gliedes des einen Bataillons eine ſein , die, vorzugsweiſe zum Tirailliren beſtimmte Mann, weit beſſere Wirkung hervorbringen werden , als dasjes ſchaft gleich von Haus aus in beſondere Abtheilungen

nige Drittheil der Schüſſe des zweigliederigen Batails ( Scyüßen- oder Voltigeurcompagnieen ) zu organiſiren , lons , welche von deffen Flügeln aus nur durch den ſehr und dieſe dann erforderlichen Faus durch andere som

unſicheren ſchrigen Anſchlag gegen das andere ſchmålere pagnicen, oder auch wohl durch ganze Bataillone, wie Bataillon abgefeuert werden können.

wir folches in den leßteren Kriegen mehrmals erfahren

Was nun noch den Vorſchlag des Hrn. Generals, haben , unterſtüßen zu laſſen. 1

Hierzu muß aber die geſammte Infanterie, außer

vor der Formirung des Quarree's ſeine , zwei Glieder

tiefe Sectionen , zum ſichereren Widerſtande gegen die der geſchloſſenen , auch in der zerſtreuten Fechtart recht

Cavalerie, dupliren zu laſſen , anbelangt, fo liegt ges fleißig unterrichtet werden , und es iſt dieſesum ſo bei der gegenwärtigen Art, Krieg zu rade hierin ein großer Nadytheil der Aufſtellung in zwei nothwendiger, als Gliedern . Denn abgeſehen davon, daß man durch dies führen , iedes Infanteriebataillon im Laufe eines " Ses

Regel nach dem Feinde zuges fechtes in die lage fommenfann, von der geſchloſſenen

res Dupliren die , der wendete Tete des Quarree's um die Hälfte ihrer Breite zur zerſtreuten Fechtart, und von dieſer zu jener übers

oder ihrer Feuerlinie vermindert, und ſeine Tiefe vers gehen zu müſſen, folglich in jeder dieſer beiden Fecht: doppelt, hierdurch aber das feindliche Artilleriefeuer, arten einegleiche Fertigkeit beſīßen muß ;, aus welchem

unter Beſchrånfung der eigenen Feuerwirkſamkeit, nur Grunde dann auch in unſeren Tagen eine Unterſcheis durch die Benennungen: leichte um ſo wirkſamer macht, weßhalb denn auch ſchonallein dung der Infanterie oder Linieninfanterie, als völlig überflüſſig dieſe Art der Quarreeformirung als ſehr verwerflich und ſchwere

erſcheint, ſo wird das Dupliren der Sectionen in dem erſcheint. wegnehmen , während unter allen Bewegungen gerade

( Fortſ. folgt . )

wichtigen Momente der Quarreeformirung zu viele Zeit dieſe Formirung am ſchnellſten und einfachſten von Stats

ten geben muß; und da es immer bei nicht ganz vorzüg: 2.

Milit å r : Chron i f.

Poren. Dase lager bei große Warich , nachdemworden, in der a u iſtausgeführt Septembirmoch Manövers ſehr ſchöne

lidher Infanterie eine ſchwierige Aufgabe bleiben wird , am 13. Eept. aufgehoben worden, und die Armee in ihre Stand: gegen einen Cavaleriechoc nur ein einfaches, zwei Glies quartiere zurücēmar'chirt. der tiefes Quarree zu bilden, ſo wird man auf das eins

fache Quarree, welches bei drei Gliedern ſehr oft genus gen wird, bei vielen Veranlaſſungen ſogar den Vorzug

*) Auf die Behauptung Rogniat's, die Infanterie müſſe im

vor dem doppelten ( 4 oder 6 Glieder tiefen ) oder dem

Memoiren, daß dieres die natürliche Ordnung ſei.

Gefechte , ſowohl gigen Jufanterie als gegen Savalerie , in drei Giedern ſtehen , bemerkte nämlich der Saiſer in ſeinen

Redigirt unter Berantwortlidfeit der Verlagsbandlung: E. W. Lebt : Hi Darmstadt, und in deſſen Difizin gedrudt.

for

Samstag ,

Nr. 82.

mes

11. Oct. 1828 .

Allgemeine

Militår - Zeitung.

Das franzöſiſche Infanterie -Erercirreglement früher bei den Franzoſen ſtattgehabte Norm, das dritte a

vom Jahr 1791 .

Glied zwiſchen den Vorterleuten der zwei vorderen , ſtes

ben gebliebenen Olieder hindurch feuern zu laſſen , nicht ganz ra bſam , und dagegen die, bei den großherzoglich Das Protons- und das Bataillonsfeuer will heffiſchen Truppen beſtehende Vorſchrift, wornach bei ( fortiefung. )

der Hr. General abgeſchafft haben , weil dieſe Feuer bei dieſem Feuer nur die beiden vorderen Glieder feuern ,

allen Vorfommenheiten des Krieges durch das Rottens wåbrend das zweite Glied in derſelben Weiſe , wie bei feuer ( feu de deux rangs) Febr vortheilhaft erſetzt dem Rottenfeuer, mit dem dritten die Gewehre wechſelt,

würden , und weil die Genauigkeit in jenen gleichzeitis vorzuziehen ſein dürfte. gen Feuern, welche ſchon auf dem Erercirplate (dywer

Um durch das Rottenfeuer gleich von Anfang an

zu erlangen ſei, auf dem Sdılachtfelde beinahe ganz mehr Schiffe zu erhalten , macht der fyr. General fola unmöglich werde. genden Vorſchlag: Vor detil Beginne dieſes Feuers ſol, Dieſe Vereinfachung wird, nach der Anſicht des Refer Pen fich die Soldaten, auf ein deßfalſiges Commando, renten , wenigſtens was die Abſchaffung des Bataillones und des Halbbataillonsfeuers , ſo wie aller, von der Tete einer Colonne oder den verſchiedenen Seiten eines Quars ree's zu vollziehenden gleichzeitigen Feuer * ) anbelangt,

von dem rechten Flügel eines jeden Gliedes aus plos tonsweiſe ſelbſt zu Dieren mit lauter Stimme abzählen, und auf das ſpåtere Ausfúbrungecoinmando rollen hiers auf die Nrn. 1 von je vier manu eines jeden Gliedes

einen ſtarken Widerſpruch finden, indem der Chef einer zu feuern anfangen, die Nrn. 2 und die folgenden aber Abtheilung bei allen gleichzeitigen Feuern ſeine Truppe erſt dann feuern , wenn die vorhergehenden Nummern in der Hand behalt, ſich aber bei, nicht ganz vorzüglich ihr Gewehr zur Ladung ſchwenken (larmeà gauche ! ) diſciplinirten Truppen mit dem Beginne des Rottenfeus Durch dieſe Äenderung ſoll der Vortheil erreicht werden ,

ers ſogleich ſeines Commando's begibt; und weil auch daß auf dieſe Weiſe bei dem Beginne des Feuers von beinahe allgemein ein , ganz in der Nähe angebrachtes Seiten eines, 48 Soldaten ſtarfen , auf zwei Glieder gleichzeitiges Infanteriefeuer als das beſte Mittel, den geſtellten Plotons ſogleich 12 Schúffe geſchehen , w&bs Choc der Cavalerie zu brechen, erkannt wird. Hat aber der Ehef nicht die Faſſung, hierbei den rechten Moment abzuwarten , ſo wird er immer gut daran thun , das Rottenfeuer – neben welchem recht füglich jene Feuer bes

rend dieſe Zahl bei einemgleich ſtarfen, auf drei Glieder formirten Ploton , welches ſein Feuer von dem rechten Flügel jeder Section aus *) beginnt, nur vier betragen

-

würde.

ſtehen können, und welches obnebin und mit Redit in den Abgeſehen .davon , daß nach der reglementsmåßigen meiſten Fällen vorzugsweiſe gebraucht werden wird – Vorſchrift die weiteren Schüffe weit ſchneller auf eins anfangen laſſen. zu lieber bei Zeiten

Der Hr. General bat ſich nicht darüber ausgeſpro- ander folgen würden,, als nadi dem Projecte des Hri . chen , ob er das , bei mehrfachenVeranlaſſungen recht Generals ,dürfte dieſes leßtere ſchon darum zu verwer: pafſende, erſt nach dem Erſcheinen des Reglements bei fen ſein , weildie jedesmalige Operation desAbzåhiens den Franzoſen eingeführte Gliederfeuer ( teu de / zeitraubend und unter dem feindlichen Fener immerhin cine ſehr mißliche ,Sache wurde. Dagegen des iſt Ausführung rang ) beizubehaltenwünſcht. In Beziehung aufdieſes nicht daß bleiben die genaue zu verkennen

Feuer moge hier angeführt werden , daß die, wenigſtens Rottenfeuers , wie folche das Reglement vorſchreibt , aus *) Das Niederfallen des erſten Bliedes iſt veraltet, und foute in keinem Neaiemene meor vorkommen. Das aleichzeitiae Feuer bei der Aufſtellung in d: e : Gliedern gechieht am beſten in der art , daß man zuerſt die zwei vorderen Glieder feuern und

dem Grunde eine ſchwierige Aufgabe bleibt und leicht zu Verwechſelungen Veranlaſſung gibt, weil daſſelbe bei dem Feuer vorwärts, bei der rechten Flügelrotte, bei dem Fever rückwärts aber bei der vorherigen linken Flügels

nachdem hierauf die Leute des zweiten Gliedes ſehr idinell die Gewehre des drittenBli dis eingetauſdyt haben, unmitrribar rotte einer jeden Section ( oder des Plotons ) anfängt. darauf ( oder nach Erfordern auch erſt ſpäter ) cine zweite

Salve durch das zweite Glied, aus den Gewehren des dritten, abgeben läßt .

Nach der ur prünglichen Beſtimmung d •8 Riglements nur von dem rechten Flügel des protons aus.

651

652

Einſender dieſes iſt daber der Meinung, daß die Aus . Rotten , Marich ! die ungeraden Rotten etwa um führung dieſes Feuers dadurch ſehr vereinfacht werden einen Schritt öffnen , worauf ſich dann der Mann des kann, wenn man von einem Verſtoße des Kaiſers ra :

erſten Gliedes der darauf folgenden geraden Rotte in

poléon *) gegen das Reglement, in welchem Verſtoße die hierdurd, entſtandene Lüfe rechts des Mannes des aber zugleich die beſte Pebre enthalten , wie das Rots erſten Gliedes der ungeraden Rotte , der Mann des

ten- oder Bataillefeuer am zweckmäßigſten zu volls ziehen iſt, Gebrauch macht, und ſolches von den beiden Flügeln eines jeden Plotons aus beginnen låßt. Damit aber die Schüſſe der verſchiedenen Rotten (dyneller auf

zweiten Gliedes der geraden Rotte aber rechts des Mans nes des zweiten Gliedes der ungeraden Rotte placiren roll, wodurch alſo beide Rotten nur eine Rotte von 4 Mann bilden werden . Die ſchließenden Unteroffiziere

einander folgen, ſo darf man nur beſtimmen, daß jede rollen dabei zwei Sdritte rechts der duplirten Rotten,

folgende Rotte in dem Augenblicke anſdlågt und feuert, auf der Höhe ihrer betreffenden Plätze, und die Plotons's wenn die vorhergebende , eben gefeuert habende Rotte chefs, ſo wie die erſetzenden Unteroffizicre an der, ihnen

den Habn in die Ruhe geſetzt hat und eben im Begriffe im Flankenmarſche beſtimmten Stelle marſhiren . Båbs rend des Marſdes ſollen hierauf die Rotten die, durch iſt , die Patrone zu ergreifen. Anſtatt der, in der Bataillonsſchule vorgeſchriebenen jene Ginduplirung erlangte doppelte Diſtanz behalten ,

Bewegung , mit Plotons rechts abzuſdhwenken , um gegen den linken Flügel zu marfchiren ( Rompre par la droite , pour marcher vers la gauche ), bringt der Hr. General die nachfolgende in Vorſchlag: Nadidem ſich auf ein deßfalſiges Commando die Plo: tonschefs vor die Mitte ihrer Plotons begeben , Tou nur das rechte Flügelploton die Bewegung dadurc) beginnen, daß es um die lange ſeiner Front vorwärts marſchirt, und dann links ſchwenft. Von jedem folgens

und wenu ſpåter das Bataillon angehalten wird , ſo ſollen auf das ſodannige Commando : Front! die geras den Rotten wieder ausdupliren , und Alles nun wieder reine frühere Stelle in der Schlachtordnung einnehmen. Macht das Bataillon linfdum , ſo ſoll das Eindu:

pliren in der entgegengeſeßten Art durch die ungeraden Rotten vollzogen werden . Der Hr. General glaubt , daß die Bildung der Marſchordnung noch weniger verwickelt , als die

den Ploton geſchieht nach und nach daſſelbe , und es vorhergehende Tein dürfte, wenn man eine, der bei der

laßt namentlidi jeder Protonschef erſt dann vorwärts Cavalerie gebräuchlichen Solonnenordnung zu Bieren marſchiren, wenn der Chef des vorhergehenden Plotons åhnliche Colonne bilden ließe. Zu dieſem Behufe ſols

zum Behufe der linksſchwenkung das Ausübungscom- len ſid, wieder die Soldaten vor ieder Bewegung mando: Marſch ! ausſpricht. **) Daß der entgegenges dieſer Art , gleich wie bei dem vorgeſchlagenen Rots ſeßte Abmarſch auf analoge Weiſe geſchehen rou, bebarftenfener, ſelbſt zu Vieren abzählen , und auf das Coms mando : Mit Bieren rechts - Marſch ! Tollen dannt

taum einer Erwåbnung .

Da die Colonne auf dem Marſche (Colonne alle dieſe Abtheilungen zu vier Rotten zugleich, den rechs en route ) ( 2. Art. 3. Abth. der Bataillonsſchule ) nurten Flügelmann des erſten Gliedes ais Stůßpunct bés in der Nähe des Feindes vorkommen könne, indem ſie haltend, rechts abſchwenken . Iſt dieſe Schweukung volls auf eine gewiſſe Entfernung die Soldaten unnöthiger zogen, ſo ſoll der Bataillonschef entweder : Halt! oder weiſe ermüden würde, ſo ſoll, -nach dem Vorſchlage des wenn er ſogleich in dieſer Ordnung weiter marſdiren Hrn. Generals der Flankenmarſch jedesmal vorgezos will: Bataillon vorwärts – Marſch ! commandis gen werden, ſo lange die Infanterie noch entfernt vom ren, in welchem leşteren Falle ſich das zweite Glied auf Feinde iſt . Weil indeſſen die vorgeſchlagene Formation die , bei dem Feldſdhritte vorgeſchriebene Entfernung von auf zwei Glieder einem aus der Flanfe marſchirenden 3 Fuß zu öffnen habe. Die Plotonschefs ſollen dabei ,

-

Bataillon, wegen des unvermeidlichen Verluſtes der Di- links , die erſeßenden und ſchließenden Unteroffiziere aber ſtanzen, eine zu große Ausdehnung gåbe, ſo ſoll dieſem rechts dieſer Colonne, auf der Höhe ihrer Prage in der Utebelſtande durch das folgende Mittel abgeholfen wer : Schlachtordnung, marſhiren. DieSdlachtordnungslinie den : Nachdem nämlich das Bataillon rechtsum gemacht rou hierauf entweder ſtehendes Fußes oder während des bat, rollen ſich auf das Commando : Duplirt euere | Marſches durch Einſchwenken jener Abtheilungen zu Vies ren wieder formirt werden . Der Abmarſch nach der lins 9 Napoleon fagt nämlich von dieſem Feuer auf der 177. Seiteten Fianke folu , wie ſich dießvon ſelbſt verſteht, nach des 2. Iheils der Originalausgabe ſeiner , von Monthlon

niedergeſchriebenen Memoiren : » Il n'y a de feux praticables denſelben Prinzipien und auf die entgegengeſepte Art devant l'ennemi, que celui à volonté , qui commence par ausgeführt werden. Üeber dieſe beide Marſchordnungen erlaubt ſich Res la droite et la gauche de chaque peloton. “. Er ſcheint mit: »

ferent die nachfolgenden Bemerkungen : Der ganz einfache Grund, daß auf den meiſten Wes ** ) Dieſe, von dem Hrn. General vorge'chlagene Neuerung beſteht ſchon ſeit 8 Jahren reglementsmåßig in dem großherzoglich gen und ſelbſt auf den Chauſſeen in der Regel nur zwei hin geglaubt zu haben , als ob es immer auf dieſe Urt aut geführt worden ſei.

heftijden Dienſte; und es bedarf die Bewegung ,wiefolche Reihen von Fußgångern einen bequemen Fußpfad finden , das Reglement dieſes Dienſtes vorſchreibt , zu ihrer Ausfüh. wobei noch meiſtens die eine Reihe rechtsund die ans noch weniger Raum vor der Front, als die oben anges dere links des eigentlichen Fahrweged marſchirt, während rung führte, tandem hierbei die einzelnen Plotons nur zwei Schritte eine dritte Reihe entweder auf dem Fahrwege oder auf vorwärts marfchiren und dann ſogleich links ( oder rechts) (dhwena , während jedesfolgende pioton fic in Marſch feetund angebautem Felde gehen muß , iſt die Veranlaſſung, daß ten darauf gleichfals links ( oder rechts ) ſchwenkt, wenn das vor:

es beinahe aŭgemein zum Gebrauche geworden iſt, die

Bergehende ſeine Schwentung beinahe vollendet hat.

Infanterie auf den, noch vom Feinde entfernten

653

654

Mårſchen nur in zwei Gliedern marſchiren zu laſſen, | Completter Stand

zu welchem Behufe die Reute des zweiten Gliedes gleichmäßig in das ſich erſte und dritte Glied vertheilen . Außerdem treten aber in dieſe zwei Glieder noch die

Budgetfumme. fl.

1

Compagnieoffiziere , gerade wegen des beſſeren Weges ,

10 2 1

ſchließenden Unteroffiziere , und in der Regel ſelbſt die

Branchen .

.

Generalitat )

.

Generaldjutanten

Generalinſpectionen . Revueinſpection Zeugbausdirection Commandantſchaften

ein , und die ganze linie der Infanterie bietet dann

72

buchſtäblich nur zwei Reihen von Marſchirenden dar , wobei ſich dieſe Waffe bisher recht wohl befunden hat.

5 10

Raſerneverwaltungen

Daß bei dieſer Marſchordnung die linie ſehr ver!ångert

25

Kriegsminiſterium

wird, iſt richtig ; allein es iſt eben ſo richtig, daß man bei Marſchen der obigen Art Alles thun muß, um die Trups

3 37 16 11 9 36 2 1

da, wo es darauf ankommt, deſto mehr zumuthen fann. Bei allen gewöhnlichen Mårſchen der obigen Art dürfte demnach dieſe Marſchordnung den Vorzug vor den beiden vorgeſchlagenen Marſdordnungen , welche beiderſeits ſechs Reiben von Marſchirenden Darbieten ,

verdienen , und zwar noch um ro mehr, als ia der Hr. General ſelbſt zugibt, daß die Formation des Flankens marſches mit duplirten Rotten complicirt ſei, und

618

ܶ‫ܨܝܕ‬

pen ſo wenig als möglich zu ermúden, damit man ihnen

Militárbaudirection

.

.

Monturcommiſſariat Sanitåtsweſen Conſcription

fr .

7,362 22,490 12,658

12

2,500 19,490 16,396 3,554 50,910 18,312 8,734

36 59/ 3978 16 24 24 18 %

8,823

14"/

12,153 369/



Jurisdiction

10,144 18,341

Cadetteninſtitut

Sdwimmſchule

Gottesdienſt und Schulen .

17/

1,500 2,430

112,446

Penſionare . Veterinarſchule

22 /

1,000 5,400

Militárverdienſtorden

als die Formation der Colonnenordnung zu Vieren durch

Militárverdienſtmedaille

das jedesmalige vorherige Abzáblen nach Vieren ſehr ums

Franz. Ordenspenſionen

.

14,265 12,961 48

ſtåndlich ſein würde.

Franz. Dienſtpenſionen .

8,668

Marſchirt man dagegen in der Nähe des Feindes, oder handelt es ſich überhaupt davon , die Infanterie beſſer zuſammenzuhalten , welcher Fall namentlich dann eintritt, wenn zu viele Truppen an dem nåmlichen Tage 12,433

Gratialfonds

Grtrabewilligung

5,000 2,366 20

Reſervefonds

4,000

.

30 .

Zuſammeut 1,706,844

16 '/

denſ zurů man en ,feſodiewird n Weg en müſſ zählte hiernady Es leri Halb dara befferelbe zu bieſe fectweit n thun , dleg m Behu is die Cava ( 3 Regis ons colonne , wie ſolche für den großherzogl. beſſiſchen

menter ) .

Dienſt “ ) vorgeſchrieben iſt, zu bilden .

1861 Köpfe (u. 1103 Dienſtpf.),

die Infanterie (1 Gres

( Fortſegung folgt. )

diergarde , 4 Infants

Der Militäretat des Großherzogthums Baden für die Jahre 1828 bis 1831 .

1 leichtes Inf. Bat. )

terieregimenter und 8742

die Artillerie 851 ( u. 179 Dienſtpf . ) Zuſammen 11,454 Kopfe. Der den Ständen des Großherzogthums Baden auf Das Militärbudget der verfloſſenen Jahre hatte nur

dem dießjährigen Landtage vorgelegte Militáretat iſt in 1,651,666 fl. betragen ; die jebige Erhöhung rührte

Bezug auf Perſonalbeſtand und Koſtenbetråge folgendes hauptſächlich daher, daß, um für alle Waffengattungen Inbalts : Gompletter Stand. 589

635 637 904

die gleichmäßige Capitulationszeit von ſechs Jahren feſts feßen zu fönnen , der Dienſtſtand bei der Cavalerie und Artillerie um 294 Mann und 204 Pferde vermehrt wers ft. kr . Garde - Cavalerieregiment : 144,354 5519/40 " /30 den mußte. Um jedoch die faſten des Landes nicht zu vermehren, fand ſich die Regierung bewogen , obige Ans 146,322 30° / Erſtes Dragonerregiment Zweites Dragonerregiment . 146,842 23 ' / forderung von 1,706,844 fl. auf 1,655,000 fl. zu vermins Grenadiergarde 98,117 587/8 dern. Der Ausfalt von 51,844 fl. fou dadurch gedect Regimenter 1. Branchen ,

Budgetfumme.

1742

Erſtes Infanterieregiment

141,660

3 ')

werden, daß bei den Mandvern , ſtatt 120 Mann per

1743

Zweites Drittes Piertes

139,428 2578

Compagnie , nur 100 einberufen werden , und daß von dem zweiten und vierten Infanterieregiment 5 Monate bindurdy 16 Mann per Compagnie mehr beurlaubt ſind, als der Etat vorſchreibt.

1743 1743

• 867 851 120

142,552 45'/ 134,383 50/58 71,635 278/8

3

leichtes Infanteriebataillon Artilleriebrigade Invalidencorps

138,217

.

.

.

3 %.

21,419 44

Bei der Abſtimmung in beiden Rammern wurde die biernadı ermäßigte Summe von 1,655,000 fl., unter

Anerkennung der bei der Militäradminiſtration herrs * ) In dieſem Dienſte zerfält eine Compagnie ( Diviſion ) in zwetſchenden muſterhaften Ordnung und Sparfamfeit, eins Plotons , das Proton in wri Sectionen und die Section in ſtimmig genehmigt. zwei gabrectionen , deren jede 5-6 Rotten ſtart iſt, und welche eine bleibende tacti che unterabtheilung vorſtellen , folglich zu ihrer Bildung feines vorherigen Abzählens bedürfen .

*) Die übrigen Ginerale kommen unter den einzelnen Regiminta tern und Branchen vor.

656

655

noch durch mehr im Großen ausaeführte Berſuche beftätigt zu wer:

Außerdem wurden noch

den brauchen . Zu dieſem Zirocke ſind die Scharfſcüßen der an den

1) als Penſionen für die aus Rußland zu :

diebjährigen Hirbſtmanövern Theil nehmenden fünf Linien- Infar . teriereaim’ntir , mit Percuſſion gewehren verſehen , und es dürfor

růdgefehrten, mehr oder minder arbeits

unfähigen Soldaten . 12,680 fl. daher naas beendigten Manövern entſcheidendeReſultate, bifonders 2 ) als Beitrag zu dem Unterhalte der beiden hinſichitich der Behandlung der Percuſſionsgewehre in den Händen

Bundesfeſtungen Mainz und kuremburg

4,432

des Soldaten , mit Wahrſcheinlichkeit erwartet werden .

Oeſtreich. Das luft : und uebünaslager bei Iraie: bewilligt. Mit dem Budget wurde zugleich den Kammern die kirchen hat, wie bereits erwähnt, am 9. Sipt. begonnen. Fünf

Rechnung der Maſſengelderfaſſé für die Fabre 1824, 1825 1. 1826 vorgelegt. Die Beſtimmung dieſer, von der Kriegskaſſe abgeſonderten Kaffe beſteht in der Auf nahme und Verrechnung derjenigen Gelder, welche für die, eine dreijährige Dienſtdauer überſteigenden Mititárerforderniſſe beſtimmt ſind und, welche auf die Anſchaffung verfallener Erforderniſſe dieſer Art verwendet wer: den. Außerdem dient dieſe Kaſſe dazu, der Kriegskaſſe in den Fällen, wo die Einnahmen derſelben nicht regels måßig eingeben, die erforderlichen Vorſchüſſe zu madjen ; ſie iſt mithin zugleich der Betriebsfonds für die Kriegsfaſſe. - Die Einnahmen dieſer Kaſſe bilden ſich hauptſächlich 1) aus dem Kaſſevorrath, welcher ſtets bedeutend iſt, eben weil daraus der Kriegskaſſe öfters Vorſdůſſe ges leiſtet werden müſſen ; Cam 1. Juni 1827 betruger 178,676 fl. ) ,

ſchr angenehme Lage ſchienen es bis zum 14. zu begünſtigen; allein vom 14. an regnete es unaufhörlich , und am 15. und 16. Tag und Nadje in förmlichen Weltenbrüchen lo unausgelegt, daß

die Schwechat und mebyrere Bädhe ausihren uſern traten , und vom 14. zum 15. in der Nacht icon das ganze Buſtlager über: chwemmten ,ro, daß das ganze Armeecerps bišzu din Knöcheln im Waſſer ſtand. Das Waſſer ſtieg bri dem zunehmenden Regen

immer höher, und trug die Zeite, die Bagage, die Fourage und Lebensmittel davon , die Iruppen ſtanden am 15. zu Mittag dhon bis zu den Anieen im Waſſer. 20»r Lebensmittit beraubt ad ohne Feuer brachten fie lo die ganze Nacht zu . Um 16. bei Ia

gesanbruch ſtanden ſie bereits bis am unterleib im Waſſer, die Pferde der Cavalerie ſchwammen im Laaer herum, das Waſſer quoll aus dem Boden hervor, vunger, Kälte und Ermüdung pei: niate die Truppen. Um 16. dbends um 7 uór , wo ſämmtliche

Offiziere ertiärten , daß es krine Mönlichkiit lei, noch eine Nact in dieſen Fluthen zu vermeiten, ohne das ganze Armeecorps dem Spital und Tod zuüberliefern, kam der Befeht zum Aufbruch.Ein Theil der Iruppen wurde in die Vorſtädte von Wirn, und der übrige

Iseldem in die zur Einquartierung beordert. regnete es nidt 17.umliegenden mar qu MittagOrtſchaften ni he, und nun 2) aus den Zuſchüſſen , welche die Generalſtaatskaſſe Seit

und die Kriegsfaſe liefern, und welche in den Jahren fchirten die Iruppen wieder ins lager . Um 22. Sept. wurde 1824 – 1826 betrugen : 173,047 fl ., das lager mit einem großen Feldmaröder beſchloſſen . Es war

3) aus dem Erldſe von verkauften Militärgebåuden, einer der ſchönſten Şerbſttage, und die Anzahl von Zuſchauern ſo Grundſtücken , Inventarienſtücken und Materialien , außerordentlich, daß dieſe Gegend vielleicht noch nie ſo zahlreich

4) aus den Zinſen von den Activfapitalien der Kaſſe; i bevörkert war. Nach dem , was ein in der Arte askunſt unerfah rener von den raktiſchen Beregungen entnehmen konnte, hatte das

( dieſes Rapitalvermogen beträgt 137,500 fl. ) Gorps des Prinzen von Roburi, bei welche'm ſich die Biener Bes Dagegen beſtreitet die Raſſe faßung befand, am Sonntage vorwärts der Drufelémühle bei dem 1) die Anſchaffungen von Armatur und Peberwerf, Krotenbache reine Bivouacs ; avancirte mit anbrichendem Morgen 2) diejenigen von Montirungsmaterialien und Monsam 22. gegen das hinter und um Traistirchen aufgeſtellte Gorps des Feidmarſchallieutenants Civatart, errang Anfangs durch die tirungsſtücken , von Neudorf , Mödling 2c. einige da aber Corps Soutien erhielt, wurdeVortreile; dasEreffen wieder 3) diejenigen von Kaſernerequiſiten und Fournituren, Belegung Daß angegriffene 4) diejenigen von Lazarethgegenſtånden , hergeſtellt, und endigte ſich auf dem Eidkogt, wo ein prächtiges

5) die außerordentlichen neuen Bauten und die Bau- Zelt aufaeldjlagen war, aus weichem Ihre Maj. die Kaiſerin dies ſem impoſanten Schauſpiele zuxureben geruhtin. Hierauf defilirte reparaturen an Militárgebåuden , endlich 6) die in dem Etat nicht vorgeſehenen außerordents das bei 30,000 Mann ſtarke Urmeecorps vor Sr. Maj. dem Kaiſer. lichen Ausgaben . ( So z. B. wurde daraus die Remonte Aus Prag berichtet die dortige Zeitung unterm 17. Septbr.:

für den um 200 Pferde vermehrten Dienſtſtand der Sas peute Morgen haben uns die zur Waffenübung bierher gezo : valerie und Artillerie beſtritten .)

genen Truppen wieder verlaſſen, um ſich in ihre vorige Stand: quartiere zu begeben. Das Revuemanöver wurde am 10. von ſämmtlichen alhier vereinigten Iruppen, 12 Bataillonen und 6 Esz

cadronen , dann 2 Batterieen ſtark, die 5 Brigaden bildeten, zwis

Militår , Chronik.

ſchen Bubna und Holeſchowig ausgeführt. Hierauf folgte am 12 . ein Feldmanöver in der Gegend zwiſchen Kundiariß und der Haupt: ſtadt.

Zu dieſem waren die Truppen in zwei Corps abgetheilt, Hannover. ( 27. Sept. ) Die hier Peit dem Jahre 1824 ana geſtellten Verſuche über Percuſſion 6zündung für Geſchüre wovon das eine der Feldmarſchaulieutenant Baron Watiet, und

Baron Mecſery befehligte. andere der Feldmarſchallieutenant das 14.endlich (viral. 2. m .3. Jahrgang 1827, Nr. 34 u.35) ſind bisher mit Um ließ der Landrecommandirende Herr Gineralauf daß Se. S. H. der com dem hieſigen Roßmarkte von ſämmtlichen Truppen eine große Kira ſo günſtigem Erfolge fortgelebt worden, Sich bewogen Feldmar djall, Herzog von Cambridge mandirende

dhenparade abhalten. Das treffliche Uusfehen der Iruppen , ihre ſchöne militäriſche Haltung, dann die Schnelligkeit und Gewandta gea dem , welche zu . befehlen Batterieen Techs der Geſchübin lichen genwärtig zu größeren uebungen bei lirbenau vereinten Corps i heit, mit welcher aile Bewegungen vollzogen wurden , beurkundeten gefunden haben , die Enführung der Percuſſionszündung bei ſämmt:

zugetheilt ſind .

bei allen ' dieſen Gelegenheiten den hohen militäriſchen Geiſt, von

2ile Geſtüße dieſer Batterieen haben dater Percuſſionsſchlöſſer von der im Jahr 1824 durch den Generalmajor / weldein felbe befeeit ſind , und erregien eben ſo ſehr din Beifall Röttiger angegebenen Conſtruction erhalten und find mit Percuf: i ber Renner, als die Bewunderung der. zahlreichen Zuſeher.

Königreich Sachſen. ( 27. Sept.) Der Prinz Friedrid ſions dlagröhrin von der neueſten der beißerten Einrichtung verſehen . Aud ; die übir Umwonobark it der Percuſiion 6zündung bei Uuguſt St. H., Generalmajor und Brigadier einer Linien - Infana Infanterieaewehren hier angeſtellten Ver'udje ſind ſo weit teriebrigade, iſt zum Generallieutenant von der Infanterie, mit Bri: behaltung des Commando's vorgedachter Brigade ernannt worden . Redigirt unter Berantwortlioteit der Verlagebandrung: 5. w . lebte in Darmſtadt, und in deffen Drijin gedruct.

gediehen , daß die bieb r geironnenen erwünſdten Reſultate nur

d a d

Mittwoch , 15. Oct. 1828 .

Nr . 83 .

!

Allgemeine Militár -- Zeitung. Das franzöſiſche Infanterie -Erercirreglement (die ganze länge der ſchwenkenden Abtheilung außerhalb, in deren Verlångerung, angenommen wird . vom Jahr 1791. (Fortſeßung. )

Bei dem, heutiges Tages To båufigen Gebrauche der

geſchloſsenen Golonnen , iſt es eine unerläßliche Bedins

Die Directions ånderungen ( einer im Marſche gung, das hierdurch gegebene Mittel zu beſitzen , eine

begriffenen Colonne), ſie mogen nun nach der Seite des ſolche Colonne während des Marſches die Direction ån Führers oder nach der entgegengeſeßten Seite ſtattfin: dern zu laſſen. Es war demnach als eine große Lücke

den , müßten führt werden . durch "

die nämlichen Commando's ausges in dem franzöſiſchen Reglement zu betrachten, daß nadı deſſen Beſtimmungen ( S. 244 u . folg . der Bataillons

„ Wir wünſchten daher, daß das Commando : Rechte Schule und s . 111 u. folg. der Linienevolut.) eine ſolche

( oder links ) ſdhwenkt ( Tournez) in dem einen, mie Colonne immer zuvor angehalten werden , und ſtehendes Fußes eine Directionsånderung vollführen mußte, bevor

in dem anderen Falle angenommen würde."

„ Man würde ſodann feſtſtellen, daß bei allen Direct ſie in der neuen Direction weiter marſchiren konnte. tionsånderungen der Pivot Sdritte von 6 Zoll zu ma .

,, Die Directionsånderung durch das Wurfmanos

chen båtte, und daß die Glieder die Fühlung der Ellen : ver (par la prompte manoeuvre) ſollte modificirt bogen nach der Seite des marſchirendenFlügels, welcher werden. Wir wünſchten ,daß die, in dem , von einem in dem Schritte von zwei Fuß und in demſelben Latte Infanteriemajor berausgegebenen Livre de commande verbleiben würde , behalten mußten ."

ment vorgeſchlagene Abänderung angenommen würde, um den Verluſt der Diſtanzen , welcher immer bei der,

,, Auf dieſe Art würde man die Verwirrung, vers nach dem Reglementausgeführten Bewegung bemerkbar meiden , welche in den Plotons die. Verſchiedenheit des iſt, zu vermeiden . “ Schrittes und des Taftes bei den Directionsånderungen Bei der Unbefanntſchaft mit dem angeführten Buche nach der Seite des Führers veranlaßt. “ fann Einſender nur die Vermuthung aufſtellen , ob die Hiernach würde alſo auf das Commando: Tournez erwähnte Abånderung nicht etwa darin beſtehen ſollte, das gemacht werden, was ſeither auf das Commando: die Plotons bei ihrer Ankunft auf der neuen Direction Conversion vollzogen wurde, indem auf das Coms ſogleich, und ohne ſie zuvor anzuhalten, durch ein mando : Tournez reglementsmåfig feine eigentliche Rechts- oder finfsum in dieſer Direction weiter mars

Schwenkung, ſondern ein förmlicher Aufmarſch nach dhiren zu laſſen, wobei dann ein Verluſt der Diſtanzen der Seite des, nach der neuen Direction bin im Marſche nicht mehr möglich ſein könnte .

bleibenden Führers ausgeführt wurde.

Der, in demſelben Livre de commandement vor:

Es iſt beinahe auffallend, daß auch dieſe Neuerung, geſchlagene Sontremarſch einer geſchloſſenen Colonne, ſchon vor 8 Jahren

in das großherzogl. beffiſche Regles bei welchem fein Ausbrechen der geraden Abtheilungen ment aufgenommen wurde, jedoch mit dem Unterſchiede, ſtattfindet, ſcheint uns um ſo mehr den Vorzug vor dem:

daß während jeder Schwenkung die Fühlung nach der jenigen des Reglements zu verdienen, als er auf dem Seite des Pivots, die Richtung aber nach der Seite des ſelben Terrain , welches die Colonne einnimmt, vollzogen ſchwenkenden Flügels genommen wird, durch welche beide werden kann. " Es iſt dieß wohl ohne Zweifel derjenige Contres

Hůlfsmittel die Schwenkung auch nur allein richtig voll.

gogen werden, kann. Ferner iſt in dieſem Reglement marſch, welcher ſchon lange in dem großherz. heſſiſchen bewegliche Pivot in dem Falle, wenn die Abtheilungen zófiſchen Reglement, unter der Benennung : Contres einer Colonne weniger als 12 bis 14 Schritte Diſtanz marſch im Defilee eingeführt iſt, und wobei die zwiſchen ſich haben, etwas größere ale Viertelsſchritte, in ungeraden Abtheilungen einer rechts oder links abmars bem Fade aber, wenn die Golonne ganz geſchlorochirten geſchloffenen Colonne durch ein Rechtsum , die ſen iſt, halbe Schritte zu machen habe, bei welcher ( geraden aber öurch ein Linksum den Contremarſch zu beſtimmt, daß bei den Schwenkungen im Mariche der Dienſte, eben ſo, wie der Contremarſch nach dem frans

leßteren Vorausſegung, alſo der eigentliche Pivot um gleicher Zeit bewerkſtelligen. Da dieſer Contremarſch

660

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außer dem oben angeführten Vortheile. auch noch den diere oder die Voltigeure an der Lete marſchirten . Man darbietet, daß er weit ſchneller ausgeführt werden kann, ſollte jedoch die lekteren vorziehen , weil, da ſie dazu als der andere, ſo ſollte man der Vereinfachung wegen , und um alles Unnöthige aus dem Reglement zu ver bannen, auf den leşteren ganz Verzicht leiſten. ,,Der Schrágmarſch in Bataille, welcher zum

beſtimmt ſind, den Marſch des Bataillons zu ſichern, und ſeine Front zu decken, ſie ſich leichter und ſchneller an der Tete wieder verſammeln werden , als wenn ſie ſich an die Queue der Colonne anhången müſſen . "'

Zwecke hat , beim Avanciren zugleid. Terrain nach der

Bei dem Deployiren der Angriffscolonne würden

1

einen oder der anderen Flanfe hin zu gewinnen, ſollte, die Voltigeure wieder ihren Plaz in der Bataillelinie aus den bereits oben angeführten Gründen, durch ein einnehmen, oder ſich ſchnell vorwärts verfügen, um die individuelles Viertels -Rechts- oder linksum ausgeführt Front des Bataillons zu decken .“. Die Idee, die Grenadiere, in ſo fern dieſelben wirk: werden.'1 3

In Beziehung auf den Schrágmarſd in Bataille lich Eliten ſind, an die Spitze der Angriffscolonne zu enthålt das großherzogl. beffiſche Reglement die nachfol- placiren, iſt feineswegs neu, denn das Reglement ſtellte gende Vorſchrift, welche nachahmungswerth ſein dürfte, es ſchon (S. 672 0. Bataillonsſchule ) dem Ermeſſen des

aber nur im Auszuge hier gegeben werden kann : Wenn Commandirenden anheim, die Grenadiere auf Sections: nåmlid , das Bataillon im Marſch in Bataille eine große Strece ſchrág hin zurückzulegen hat , ſo laßt der Bas taillonschef rein Bataillon während des Marſches in Halbſectionen rechts ( oder links ) brechen , und alle dieſe Abtheilungen , wenn ſie nach drei bis fünf Schrit:

Diſtanz entweder vor oder hinter die Mitte der Ans griffscolonne zu placiren , und es entſpricht die erſtere Aufſtellung ſo ſehr dem eigentlichen Zwecke der Grena: diere, daß es auffallend ſein würde, warum nicht ſolche unbedingt nur allein vorgeſchrieben worden, wenn man

ten Schwenkung in die verlangte'ſchräge Direction eins nicht bedenken mußte, daß die Aufſtellung des iſolirten getreten ſind, in der Richtung, welche ſie in dieſem Au- Grenadierplotons ( Compagnie) vor der, zwei Plos genblice haben , geradeaus marſchiren, wobei der Führer tons ( eine Diviſion ) breiten Angriffscolonne einen ſtars rechts ( oder links ) genommen wird. Wenn das Bas fen Mißſtand darbietet, und gerade nicht jedesmal den

taillon hierauf wieder zum Marſch in gerader Richtung übergeben ſoll, ſo laßt der Bataillonschef die Halbſecs tionen auf die entgegengeſetzte Art, abermals während des Marſches, in Bataille einſchwenken , und, ſo wie die Halbſectionen ihre Einſchwenkung vollendet haben, das Bataillon in der früheren Ordnung und ohne anzuhalten , vorwärts marſchiren . 1. Das Durchziehen der Treffen ( le passage des lignes ), weldes ſo , wie es das Reglement vorſchreibt, ſehr großen Hinderniſſen auf dem Schlachtfelde begegnen kann, ſollte in der Art vollzogen werden, daß ſich bei dem Durchziehen ſowohl im Avanciren, als im Retiriren die Bataillone zuvor in Colonnen formiren, welche, nachdem ſie die Direction geåndert

-

beſten Erfolg verſprechen dürfte. – Deſto neuer iſt das gegen die Idee, vorzugsweiſe die, eben im Zirailliren begriffenen Voltigeure vor der Angriffscolonne zu vers fammeln und daſelbſt beim Angriffe marſdiren zu laſſen. Da aber die zerſtreute Fechtart das Grundelement " der Voltigeure oder Schüßen iſt, da ferner das Verſammeln einer debandirten linie in einem ſolchen Momente zu

einem Bajonnetangriffe mit einigen Schwierigkeiten vers fnüpft ſein dürfte,, und da ja überhaupt in dem Stúrs men die Hauptaufgabe der entgegengeſeßten Infanteries gattung , der Grenadiere , beſteht, ſo wird wohl dieſer Vorſchlag um ſo weniger Nachahmer finden , als man faſt allenthalben von der Zweckmäßigkeit, die Voltigeure, Schůßen ic. in zerſtreuter Ordnung auf beiden Seiten

baben , durch die Intervallen der Bataillone der andes und auf der Hobe der Angriffscolonnen zugleich mit

ren finie paſſiren , um ſich ſodann vorwärts oder růct: denſelben,, und beſtåndig feuernd, vorgehen zu laſſen, wärts wieder in Bataille zu formiren . "

überzeugt iſt.

Stellt man , nach dem Vorgange der- preußiſchen ,.Da die Bemerkungen über die Bataillonsſchule , Brigadeaufſtellung, die Bataillone des zweiten Treffens welche wir hierrait unſeren Leſern vorgelegt haben, zu nidit entwickelt, ſondern bataillonsweiſe in Angriffscos gleich auf die finienevolutionen anwendbar ſind, To ſo

lonnen ſo auf, daß ſie hinter die Intervallen der Bas werden wir damit unſere flüchtige Prüfung des Regles taillone des erſten Treffens zu ſtehen fommen, ſo fallen

ments von 1791 beſchließen..i

Obgleich Einſender dieſes von der Vortrefflichkeit das fünſtliche reglementsmåßige Durchziehen der Treffen, ſo wie auch die, von dem Hrn. General aus dem Grunde, und den hohen Vorzügen des franzöſiſchen Reglements,, weil er ſich die Bataillone des einen Treffens direct hin welches in ſo vielen Militárdienſten ganz oder theilweiſe ter denen des anderen Treffens placirt vorſtellt , für eingeführt und dadurch ein Gemeingut auer dieſer Dienſte nothig befundenen Directionsinderungen, um durch die geworden iſt, völlig durchdrungen iſt,, ſo glaubt er doch

Intervallen des anderen Treffens zu gelangen, von ſelbſt nichts deſto weniger, daß man ſich bei einer Reviſion des weg. Die Angriffscolonnen des hinteren Treffens wer: Reglements mit den vorſtehenden Modificationen des den dann auf dem kürzeſten Wege durd, die Intervallen Hrn.. Generals nicht begnügen wird, ſondern daß die

der entwickelten Bataiïone des vorderen Treffens vors vielen Erfahrungen einer, an wichtigen Ereigniſſen ſo

geben können, während dieſe, ſelbſt wenn ſie ausnahms: reichhaltigen Periode von 37 Jahren auch noch zu weis weiſe entwickelt ſein ſollten Platz genug finden , ſich teren Abänderungen die Veranlaſſung geben dürften . erlaubt,, jenen Modificationen noch durch die Intervallen des hinteren Treffens zurückzuziehen. Wenn er ſich daherBemerkungen hinzuzufügen , fo fühlt er

Die Angriffscolonne ( Colonne d'attaque ) die nachfolgenden würde uns viel impoſanter ſcheinen , wenn die Grenas fich dabei von dem etwaigen Vorwurfe der Anmaßung

661

volkommen frei, und weit entfernt, ſeine Vorſchläge für

662 4te comb. Infanteriebrigade formirt Quarree's, Res

unverwerflich zu halten , wird er vielmehr beſſeren Ans traite en échicquier. leichte Cavalerie und 3. Dragos Tichten recht gern das Feld raumen .

nerregiment brechen vor , furze Attaque vom Flec im

( Fortebi ng folgt.)

Gallop, werden geworfen ; ſchwärmend im Trabe zurück

Die dießjährigen Herbſtmandvers

ſobald die Infanterie zu chargiren angefangen , iſt auf angemeſſener Entfernung in Diviſionscolonnen gefolgt,

bei Potsdam .

und marſchirt auf, ſobald die Avantgarde durch ift. Die

bis hinter die Reſervecavalerie.

Dieſe bat deployirt ,

folgen hinter den Flügeln in Divis Ueber die ſtattgehabten Herbſtmandvers bei Potsdam | Uhlanenregimenter fionscolonnen . enthält die neueſte Nummer des Militar - Wochenblattes Folgendes :

NB. Die Uhlanenregimenter verfahren hierbei nach

Zum Behuf der dießjährigen Herbſtübungen wurde der über die Bewegungen eines Cavaleriecorps gegebes das königl. Gardecorps , nebſt Abtheilungen des zweiten nen Vorſchrift, indem ſie die Stelledes 1. und 4. Res und dritten Armeecorps , in der Gegend von Potsdam giments des Uhlanentreffens einnehmen. 4te comb. In zuſawmengezogen, und die Berliner Garniſon rúdte bez fanteriebrigade ſeßt die Retraite durch die Reſervecavas

reits am 17. Septbr. ing lager, die Infanterie unweit lerie und Infanterie fort und dirigirt ſich dann hinter

der Nedliter Fähre und die Cavalerie an der Pirſd) den linken Flügel der Infanterie. beide. Als Vorbereitung wurde von Sr. Hobeit dem

( Die feindl. Cavalerie iſt bedeutend verſtärkt worden. )

Herzog Karl von Mecklenburg, commandirendem General des Gardecorps,

Reſervecavalerie :Attaque mit allen Signalen. Die

terieen von der 2. Artilleriebrigade ) das lager bezogen. Hierauf begannen, nad, einer von Sr. Mai. dem Rós

( Die feindliche Savalerie iſt auf das Gros ihrer Ins fanterie zurückgeworfen .)

mehrere Tage mitdem ganzen Corps, uhlanenregimenter folgen im Trabe,marſchiren auf und und zwar ohne alle vorherige ſchriftliche oder mündlidé verfolgen nach dem Choc fchwärmend den Feind.' ubs Dispoſition, erercirt, bis am 20. auch die Truppendes lanen railiren ſich vorwärts beider Flügel des Růraſs zweiten und dritten Armeecorps (5 Bat. des 14. u. 21. lertreffens, dieſelben debordirend. uhlanen Flanfeurs Infanteriereg., das 2. u. 6 Kůraſſierregimentund 2 Bat) | vor. Das Kúraſſiertreffen nimmt ſeine Artillerie vor. Reſervecaval erie in Diviſionsco zurück, Front, gleichfalls lonnen zurüc und ziehen nig am 22. abgehaltenen großen Parade, die Uebungen aufinarſchirt die ; uhlanen mit einem Corpsmanover nach folgender Dispoſition :

Flanfeurs ein ; Reſervecavalerie kurze Attaque vom Fleck

Di 8 poſition

in Gallop. Uhlanen Front, ſobald das Kůraſſiertreffen an ſie herankommt, folgen en échelon und rücfen mit

fum Corp $manőver am 23. Sept. 1828.

Die Truppen ſtehen folgendermaßen auf dem Rens einem Choc in die linie der Cavalerie. dezvous :

Zur Avantgarde, leichte Cavaleriebrigade in der Aufſtellung zur Avantgarde, dahinter die 4. comb. Infans

( Das Gros der feindlichen Infanterie iſt vorgerudt, nimmt ſeine Cavalerie auf und beſchießt die dieſs ſeitige mit Artillerie. )

teriebrigade, die Bataillone in Angriffscolonnen , mit Reſervecavalerie zurück, hinter den rechten Flügel der vorgezogenen Teten, hart vor der Mitte der viereckigen Infanterie, denſelben debordirend ; leichte Savalerie und Remiſe, Front gegen den Ruinenberg ; dahinter die ühlanen ins zweite Treffen . Reſervecavalerie in der Rendezvousſtellung; Infanterie Infanterie deployirt, ſobald die Cavalerie ihre lebte in Bataillonscolonnen mit vorgezogenen Teten. Attaque anfängt, zwiſchen dem Reigerſtand und Angers ( Der Feind, den man in einer Stellung zwiſchen manns Remiſe, beide vor fich habend. Artillerie vor ; Bornſtådt, dem Ruinenberg und der Jågerallee ver- der Hügel am Reigerſtand iſt vornåmlich zur Aufſtellung muthet, hat eine Avantgarde vorgeſchoben . )

einer Batterie, welche ſich hernach in ihr Verhältniß eins

leichte Cavalerie, Artillerie und Flanfeurs chargirt, fügt, zu benußen. Infanterie avancirt mit abwechſeln Marſch, Appell; Attaque. Sobald dieſe anfängt, zieht den Treffen , chargirt. 4te comb . Infanteriebrigade geht, fich die 4. comb. Infanteriebrigade auseinander und Tobald das Artilleriefeuer der Linie anfängt, mit Rinsum

folgt in angemeſſener Entfernung. Das 3. Dragoner: um den linken Flügel, verdeckt durch den Schragen und regiment hinter ihrem linken Flügel. ſtellt ſich in ſchräger Richtung gegen die feindliche Stels ( Die feindliche Cavalerie der Avantgarde hat ſich lung , zwiſchen dem Schragen und dem ſüdlichen Ende auf ihre Infanterie zurückgezogen. )

von Alerandrowfa auf; im Schragen beginnt ſchon ihr

Leichte Cavalerie in Diviſionscolonnen zurück, hinter Tirailleurfeuer. So wie ſie den Wald verlaſſen , mars der 4. comb. Infanteriebrigade Front, und folgt, indem Fie rückwärts jeden Flügel derſelben , mit einem Regis ment debordirend, dect. Das 3. Dragonerregiment links, neben das Garde- Dragonerregiment; 4. comb . Infans

ſchiren die Bataillone auf und chargiren, nehmen dann die vorliegende Höhe, ziehen ihre Artillerie vor und bes chießen lebhaft den Feind. Das Garde- Jågerbataillon iſt gleich Anfangs zur Deckung des linken Flügels auf

teriebrigade deployirt, ſobald die Cavalerie durch iſt, dem Pfingſtberg poſtirt, geht , ſobald die Bewegung nimmt Artillerie und Zirailleure vor, avancirt, mit der Infanterie anfängt, vor, und beſetzt Alerandrowka. Gericht et und geruht . abwechſelnden Treffen chargirt.

( Der Feind ſchlågt den Angriff ab und folgt mit Cavalerie. )

( Der Feind hat ſeine Stellung verlaſſen und ſich auf

die Höhe des Belvedere zurücgezogen , feine Verſtårs

664

663

kangen aber gegen die diefſeitige rechte Flanke nach Kriegsheeres mit Hinſicht auf das in der Schweiz und, befonders im Canton Zürich befolgte Verfahren . “ Die Ergebniſſe der darin dirigirt.) dem 3.Raubfang Die comb. GardeInfanteriebrigade nimmt Zis enthaltenen Betrachtungen laſſen ſich auf folgendeallgemeine Säge

zurüdführen : Das ftehende Beer im eigenen oder im fremden

railleure vor,und rückt gegen den Ruinenberg vor,die Solde darf von dem Freiftaate nichtgeduldetwerden. Das unbe: Tirailleure finden denſelben unbeſetzt. Die Brigade macht dingte Militärſyſtem iſt ebenfauk'verwerflich , weil es entweder eine Achſenſchwenkung rechts, ſo daß ihr linker Flügel ges das Land übermäßig beläſtigt, oder nur ein untaugliches Kriegsherr aufzuſtellen vermag. Ein wohlgeordnetes Auszügerſyſtem bleibt zeitig mit dem Vorrúden der 3. Brigade marſhirt die die einzige Wehrverfaſſuns, die dem Freiſtaate geziemt und die

gen die fiſiere des Ruinenberges zu ſtehen fommt. Gleich

Erreichuug des kriegeriſchen Zwedes verſpricht. Daraus folgt: das

4. comb.Infanteriebrigade und das Garde- Jágerbatail: in Friedenszeit der Ausbildungeinestüchtigen Auszügercorps und lon ſchnell ab, hinter dem Ruinenberge gegen die Mühle einer angemeſſenen Reſervedie größte ,und wenn die geringen von Bornſtadt, um den rechten Flügel des Feindes beim Kräfte deß Staates nichts Biſeres zugeben , die ausſchließende Belvedereanzugreifen. DieArtiữerie wird auf demMüh- Anſtrengung und Sorgfalt gewidmet werden fou,damit im Roths falle unter dem Schuße eines kunſtmäßig geübten Heeres die übrige ordnungsgemäß und ſtufenweiſe ſich entwideln lenberge hinter derOrangerie placirt und beſchießtden Landesbewaffnung Feind lebhaft. Die Jåger theilen ſich beim Ruinenberge, könne; daß in dieſem republikaniſchen Kriegsheere alle die Nach

greifen Bornſtådt von beiden Seiten an undbeſeßendie theite vermiedenwerden follen, welche einerſeits mit dem ſtehenden Seite des Dorfes nach dem Katharinenholz. Das 3. Dra: Şeere, andererſeits mit der Milizeinrichtuug verbunden find.' Zene gonerregiment bleibt en réserve hinter dem linken Flů: ſind der Kaſtengeiſt und der Lurus, dieſe die Zuchtloſiukeit und alle

gel des Gros der Infanterie. Die 2. Brigade macht im Iperderbliche Folgen des Syſtems der Selbſt ausrüſtung. Hin: ſichtlich auf dieſe lektere insbeſondere macht die Denk chrift die Kehrt eine Viertelſchwenkung rechts. (Die 3. Brigade folgenden Bemerkungen : „ Der traurige Zuſtand der Bewaffnurg

růckt neben dieſelbe ein .) Die 1. Brigade macht gleich und Aufrüſtung eines Sheilsunſerer DXiligen , welcher oft mit dem

faus Kehrt, geht eine Brigadenlänge gerade aus, ſchwenkt ſchönen Kleid einen fatalen Contraſt bildet, iſt eine Frucht des bei dann rechts , ſo daß ſie als Echelon rechts vorgeſchoben uns noch feſt gewurzitten Syſtems ber Selbſtausrüitung, das durch gegen die 2. Brigade zu ſtehen fommt.

Ihre Batterie rein graues Ulter ſich im Unſehen erhält. Denken wir über die

Einrichtung bis jeột erhalten konnte, bleibt auf der Höhe beim Reigerſtand. Reſervecavalerie ! Gründe folche inſichderdieſe eiteln Begierde,rechtvieleSoldatenzu so findennach, wie warum

bleibt in ihrem Verhältniß hinter dem rechten Flügel zur haben . Dieſe läßt fich in der Schwei, nicht befriedigen , wenn der Golonnenattaque formirt.

Staat alle daraus entſpringende foſten tragen roll ; denn in den

Die 4. comb. Infanteriebrigade greift den Belvedere- meiſten Cantonen müßte die jährliche Militärausgabe unmäßig ge:

berg mit dem Bajonnet an. Hierauf brechen die Tåger funden werden. 2110 verdeckt man dieſes Unmaß und ſpridt: der

aus Bornſtådt vor und greifendas Katharinenholz an. Staat gibt für dasMilitär nicht mehr aus, als ſo undTo viel, en

Gros der Infanterie

hrte

Summe. Mas nämlich die in den Staatsrechnung aufgefü Attaque en échelons, bris , aber die Particularen und Gemeinden nebenbei zum Militärweſen

gadenweiſe vom linken Flügel. Der Angriff des erſten beitragen , davon wird nic ;te geſagt. Im Jahr 1826 ftand in der Echelons wird an der Höhe beim langen Pfuhl abges Staatsrechnung dee Cantons Zürich das Militärweſen mit einer ſchlagen , nachdem nur das erſte Treffen chargirt bat. ordentlichen Uusgabe von 104,000 Fr. und einer außerordentlichen

Retraite mit beiden Treffen , in der Höhe des zweiten von 13,000 Fr ; Vermuthlich iſtdie Bekleidung des erſten Bun : desaugjuas, welche aus dem Fonds der. Montirungekaſſe beſtritten

Echelons , welches auf doppelte Treffendiſtance gefolgt wird , dabei nicht mitbegriffen . Dieſe Ausgabe magim Duros iſt. Front und Attaque mit dem zweiten Edelon erneus ert, bis jenſeit des langen Pfuhls. Sie wird abgeſchlagen, nachdem das zweite Treffen chargirt hat. Retraite beider Echelons ( etwa 200 Swritt ) , Front. — Bajons

chnitt jährlich 25,000 Fr. betragen . Die den Gemeinden oblies gende Beſoldung der Erercirmeiſter macht jährlich eine Summe von etwa 2500 Fr. Sehr ſchwer würde es dann fallen , die jähr: lichen Koſten der Selbſtausrüſtungauch nur annähernd zu bered : nen , eben weil ſo viele ſich ſchlecht und unvollſtändig ausrüſten :

netattaque mit abwechſelnden Treffen , deployiren nach dennoft bringt der Auszüger das Gewehr eines Referdiſten auf jeder Bajonnetattaque. Die 1. Brigade trittan , wenn dieMuſterungund oft der Reſerviſt den Torniſter eines Luszü: die erſte Echelonattaque der 3. Brigade beginnt ; dirigirt gers. Das Beiſpiel eines einzigen Corps möge indeſſen zeigen, fich, den Reigerſtand links laffend, gegen den lauſebuſch, daß dieſe Auslage böher ſteigt, a16 man ſich vorſtellen dürfte. Der

und bedroht hier in ſehråger Richtung die linke Flanke Santon Zürich zählt bei der Reſerve36 Freicompagnieen , worun : ter die Dienſtzeit längſtens 6 Jahre iſt, die ſich miihin jedes Jahr Compagnie

des Feindes.

wenigſtens zum fechſten Thell erneuern. Eine ſolche Die Reſervecavalerie attaſchirt ihre Artillerie bei dies ſei nur 150 ann ſtart (viele zählen 180 Mann und noch mehr), ſer Bewegung dem rechten Flügel der 1. Brigade; ſie fo würden jährlich 23Mann auf die Compagnie, im Ganzen 900

ſelbſt ſchwenkt rechts ab, trabt auf der Diagonale fort ſogenannte Freiwillige eintreten .Die geſebliche Ausrüſtung eines ſolchen Mannes zu dem mäßigen Betrage von 65 fr. angeſchlagen, und macht in angemeſſener Entfernung Front. auf 58,506

die Summefür bie36Freicompagnien jährlich Mit dem leßten Angriff der Infanterie, Colonnens ſteigt Fr. Wollte man eine ähnliche Berechnung auf die übrige Infans attaque der Cavalerie. terie der Reſerve und auf die anderen Waffenarten erſtrecken , ro

Das Mandver bat ein Ende .

müßte man ſich bald überzeugen , daß, wenn Jeder nach der For: derung des Gefeßes ſich auerüſtete, eine ganz unmäßige Summe

ſich ergeben würde. Dieſem unheit von Grund aus abzuhelfen,

M

i fcelle n .

die Militärausgaben zu ermäßigen und deren zwe&mäßige Bers wendung zu ſichern, iſt nur Ein Uusweg vorhanden. Man entſage

[ueber die ichweizeriſche beerverfasſung, beſonders tem Syſtem der Selbſtausrüſtung , und anerkenne, daß es beſſer

1

über die Selbſt ausrüſtung. ] In der ſchweizeriſchen Monats: ift, einen wohlbewaffneten und drei unbewaffnete, als vier ſchlechts chronit findet fich eine durch etliche Monatsſtücke durchlaufende, bewaffnete » Nänner ins Feld zu ſtellen, beſſer ein kleines wohlge: der allgemeinſten Beachtung würdige Dentſdrift, welche die Aufrüſtetes , als ein großes lumpig ausgerüſtetes ģeer an den Feind fchrift führt : Gedanken über die Bildung eines republikaniſchen / zu führen .“ Redigirt unter Berantwortlickeit der Verlagsbandrung : C. W. l .::: in Darmſtadt, und in deſſen Offijin gedruct.

Samstag , 18. Oct. 1828 .

Allgemeine

Nr. 84 .

Militár - Zeitung.

Das franzöſiſche Infanterie - Erercirreglement

In Beziehung auf den Angriff wird man durch dieſe

vom Jahr 1791.

Formirung den Vortheil der Einheit in dem Commando

( Fortresung. )

gen ; denn es iſt wohl nicht zu bezweifeln , daß ein Gas

der vorderſten Abtheilung der Bataillonscolonne erlans

Da nach den Grundſåpen der neueren Taktik die pitain mit den zwei Plotons ſeiner eigenen Compagnie

Anwendung der einzelnen, auf die Mitte formirten Bas weit mehr zu leiſten vermag , als mit zwei, hier gleich taillonscolonnen “) am meiſten vorkommt, ſo iſt es vor ſtarf angenommenen , nur zu dieſem Behufe vereinten allen Dingen nothwendig , die Bataillone Bergeſtalt zu Hálften zweier verſchiedenen Compagnieen , wie dieſes organiſiren , um aus der Formirungjener Colonnen den bei den , aus 4 Compagnieen gebildeten Bataillonsco. größtmöglichſten Vortheil ziehen zu können . Dieſer Auf- lonnen der obigen Art der Faư iſt, ſo wie , daß man gabe dürfte aber dadurch entſprochen werden ,wenn man ſich von einer Compagnie unter dem Commando ihres mehr verſprechen darf, als von den zwei vers vie Stärke eines Bataillons zu 5 liniencompagnieen und (Capitains wenn gleich unter dem Commando des einen chiedenen, mpagnie feſtſeßt. 1 Schüßens oder Voltigeurco

Die regtere Compagnie hat ihre eigenthümliche , in Compagniechefs vereinigten Compagnieen , aus welchen Beziehung auf das Vorgeben der Angriffs colonne bereits die erſte Abtheilung der reglementsmaßigen Angriff8s

früher angeführte Beſtimmung, vermogewelcher ſie ſich colonne zuſammengeſeßt iſt, undwelche beide Compag im Laufe eines Gefechtes vor , hinter oder neben dem nieen nicht viel ſtärker als jene Eine angenommen wers Bataillon befinden, folglich nicht mit demſelben unmits, den können , da ja das franzöſiſche Bataillon nach dem telbar zuſammenhängend ſein wird , und es wird dem . Reglement zu 9 Compagnieen vorausgeſeßtiſt. nad nunmehr die erwähnte Bataillonscolonne aus den

Wie ſehr wird aber dieſer Bortheil vergrößert, wenn

fünf Liniencompagnieen , deren jede in zwei Plotons man anſtatt der obigen 5 liniencompagnieen nur 4 ſols jerfáut, in der Art formirt werden , daß die 1. 2. 4. u. cher Compagnieen und eine Compagnie Grenadiere 5. Diviſion (Compagnie) hinter die mittlere oder 3.Di: aber nicht bloße Taille - Grenadiere, ſondern einewirts viſion , nåmlich das 4. 3. 2. u . 1. Ploton hinter das 5. liche Eliten - Compagnie " ) - annimmt, und dieſer nicht -

und das 7. 8. 9. u . 10. hinter das 6.Ploton zu ſtehen allein in der Bataillonscolonne auf die Mitte, ſondern auch in der Schlachtordnungslinie die Stellung der 3.

fommen .

Diviſion anweiſt.

Wenn nun auch die Placirung der

*) Der große Borzug der Bataillonscolonne auf die Grenadiercompagnie an die Spiße der Angriffscolonne

Mitte beſteht darin, daß unter allen Arten von Bataillons ganz in der Natur der Sache liegt, ſo dürfte doch für colonnen gerade dieſe Colonne nicht allein am ſchnellſten for manchen Gewohnheitsmann ihre Placirung in die Mitte mirt, ſondern auch am ſchnellſten entwickelt werden kann. Da das Reglement nur davon handelt, die Angriffécolonne nach gemachtem Gebrauche auf die vorderfte Abtheilung zu deployiren , ro möge hier Folgendes angeführt werden : um dieſe Colonne nach einer Flanke hin in Bataille zu formiren, darf man nur Piotongdiſtanz zwiſchen den Abtheilungen neh: men, und dann den linken ( oder rechten ) Flügel des Batail: long links ( oder rechts ) und den rechten (oder linten ) Flügel linter ( oder rechter ) Hand in Bataille formiren laſſen . Um Fte aber front rückwärts in Bataille zu formiren , muß die ganze vorderfte Übtheilung ( nach dem Reglement das 4. und 5. Ploton ) einen Sontremarſch ausführen ; die anderen Plo: tons des linken Flügels machen rechts : , diejenigen des rechten

Flügels dagegen linksum , wobei zugleich alle dieſe Plotons rechts ausbrechen , und worauf ſie ſich dann auf dem tűrzeften Bege und nach den Vorſchriften des Reglemente, die erſteren

5., die anderen auf das 4. Plotón , front rütwärts

auf das in Bataille formiren .

*) Da man forcohl von den Grenabiers , a18 auch von den Bola tigeurcompagnieen ungleich größere Leiſtunaen , 018 von den

übrigen Compagnieen berlangt, ſo ſollte man audo jene, nach

dem Beiſpiele der Franzo'en, ftete nur durch die ausgezeichs neteren Erute der lektiren Compagniern recrutiren , und dieſe

feute nach Maßgabe ihrer individuellen Eigenſchaften der einen oder der anderen Elitencompagnie zutheilen. Um aber die Verreßung zu den Elitencompagnieen für dir Mannſchaften der übrigen Compagnieen wünſchensweith zu machen , müſſen

die Grenadiere und die Boltigeure nicht allein einen höheren Gold , ſondern auch noch andere Luszeichnungen genießen. Man ſtelle ſich zroci, ſich gegenüberfehende , gleich ſtarke, aus gleich guten Soldaten zuſammengerepte, und gleich gut commandirte Angriffscolonnen vor, von denen aber nur die eine ihre Eliten in der vorberſten Diviſion dereinigt hat, und

frage fich, welche dieſer Colonnen den Sieg davon tragen wird.

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des entwickelten Bataillons ") nid) t wenig auffallend feine vollſtändige Trennung des feindlichen Bataillons fein. Es werden aber auch hiergegen feine gegründete bewirkt werden fönnte. Das letztere wird daber, wenn

Einwendungen zu machen ſeilt, wenn man die nachfol- es nicht ſein Heil in einer ſchimpflichen Flucht' ſuchen genden Vortheile jener Auftellung in Erwägung zieht :

will , entweder den Angriff ſtehendes Fußes abwarten ,

Man fann námlid) , wenn die Grenadiere in der in welchem Falle die, in der Mitte ſtehenden Grenadiere Mitte des Bataillons ſtehen, und wenn man ſolche über die ihnen gebührende Hauptaufgabe zu löſen haben wer:

haupt, der Vernunft gemäß, an die Spitze der Batail- den ,während die Flügel des Bataillons, in Vereinigung lonocolonne ( auf die Mitte ) placiren will, ** ) dieſe Colonne ungleid) ſdyneller foruniren , als wenn ſie erſt von einem Flügel des Bainillons aus dahin geführt werden müſſen , was mitunter nicht einmal mehr auß: führbar ſein würde. Daß es aber bei Formirung jener

mit den Schüben , die Angriffscolonne von beiden Seis ten zu umfaſſen haben ; oder das angegriffene Bataillon wird, was in den meiſten Fållen am beſten iſt , ſelbſt recht ſchnell eine Angriffscolonne bilden , und der ans greifenden Colonne mit Muth und Vertrauen entgegens

Colonne, man mag ſie nun bilden , um die Mittel zu ſchreiten , wo ſich dann abermals wieder die Grenadiere, baben , ſich ſpåter gegen Cavalerie ſchneller in Verthei- ohne erſt von einem Flügel aus dahin marſchiren zu

digungsſtand Teßen zu können , oder um ſie als Angriffs- múffen, auf ihrem Ehrenpoſten befinden werden . colonne zu gebrauchen , gerade auf Sdnelligkeit ganz

Wenn hiernach die Aufſtellung der Grenadiere in

beſonders ankommt, bedarf keiner weiteren Auseinander Mitte des Bataillons, *) und hierdurch zugleich die

derſebung. In dem erſteren Falle werden die Grenadiere oben angenommene Formirung der Bataillons - ( Ans in ihrer früheren Aufſtellung ſtehen bleiben, und deßhalb aud dem Angriffe der Cavalerie mit umſo mehr Ruhe entgegenſeben fónnen ; gelingt aber in dem anderen Falle der Angriff auf die feindliche Infanterie , und will man nun dem geworfenen Feinde möglichſt viele Kugeln nach

griffs - ) Colonne auf die mittlere Compagnie nur um ſo mehr als gerechtfertigt erſcheinen dürfte, To bleibt uns sur noch zu erörtern übrig, weßhalb jene Colonne, in Beziehung auf die Vertheidigung, in der Tiefe von nicht mehr und nicht weniger als fünf, hinter einander ſtes

fenden , ſo werden die Grenadiere das Feuer beginnen, benden , gleich ſtarfen Abtheilungen ( Diviſionen ) anges und die hinteren Plotons , ſobald ſie rechts und links nommen worden iſt, indem eine ſolche Colonne nicht

der Grenadiere deployirt t) baben , ſoldes fortſeßen , allein die beſte Formirung zum Angriffe, ſondern auch während die foſtbarſte Zeit in dieſem wichtigen Momente die paſſendſte Aufſtellung zum Behufe der Vertheidigung verloren gehen würde, wenn ſid), nadı dem Vorſchlage darbieten muß. Da es übrigens nur zu den Seltenbeis

des Hrn . Generals, die Grenadiere, anſtatt ſogleid, das ten gehören kann, mit einer , vorzugsweiſe zum Angriffe Feuer zu angewieſenen beginnen , nachFlügel dem , verfügen ihnen in müßten der Schlachts ordnung , und beſtimmten , auf die Mitte formirten Bataillonscolonne la

Ankunft der feindlichen Angriffscolonne ſtehendes

wenn alſo die folgende Abtheilung ihr Feuer nicht eher Fußes abzuwarten, und da in der Regel ein Bataillon ,

anfangen konnte , als bis ihre Front von den Grenas welches dieſes thut und nicht ſogleich ſelbſt zum Angriffe dieren degarnirt ſein würde. tt ) übergeht, durch dieſe Paſſivitat"ſeine eigene Niederlage

Wird endlich das entwickelte Bataillon ſelbſt durch im voraus unterſchreiben wird, ſo hat man hierbei ganz eine Angriffscolonne angegriffen , ſo wird ſich dieſe in beſonders die Vertheidigung gegen Cavalerie im Auge, der Regel um ſo mehr gegen die Mitte des erſteren biris während dieſelben Mittel, welche hierzu dienen, erfors

giren, als ſie, wenn ſie auf den einen Flügel des Bas derlichen Faus auch zur Vertheidigung gegen Infanterie taillons losgehen wollte, ristiren mußte , durch den dienen werden . Was nun in dieſer Hinſicht zuvdrderſt die Wider gefaßt zu werden , und als ſonſt durch dieſen Angriff ſtandsfähigkeit gegen Cavalerie anbelangt , ſo beruht

anderen Flügel dieſes Bataillons ſelbſt in der Flanke

ſolche auf ſehr ſchwachen Füßen , wenn der Infanteriſt

*) Glaubt man einen , von Şaus aus dazu beſtimmten Flüget fein Gewehr nur als Feuers, nicht aber zugleich and des Bataillons dadurch zu verſtärken , daß man die Grenadier:

compagnie dahin placiti , ſo räumt man hierdurch dem ent: als Stoßwaffe zu gebrauchen weiß . Dåß jedoch die

gegengeſenten Flügel eine größere Schwäche ein. Wo iſt aber alleinige Kenntniß des Handgriffes : Fällts Gewehr ! die Garantie, daß nichtgerade diefem dwächeren Flügel am wie ſolchen das Reglement vorſchreibt, nicht dazu aus. ſtärkſten zugelegt werde ? reichen wird , den Choc einer entſchloſſenen Cavalerie

dieſer Zweck nur einzig und allein **) Daß das eine Grenadierploton, welches jedes franzöſiſche Bas abzuſchlagen , und daß vermittelſt der Bajonnetfechtkunſt taillon hat, dieſem Zwecke nicht genügen kann , iſt bereits durch eine geſchickte , früher angeführt worden. erlernte Führung des Bajonnets erreicht werden kann, 1

+) Daß ſich unterdeſſen die , bei dem Ingriffeaufder Höhe der iſteine ſo bekannte Sache und in dieſen Blåttern ſchon oder Voltigeure Grenadiere hen ,nach um ſo vielſeitig erörtert worden , daß es überflüſſig ſein hin auseinanderzie BataillonsSchüben Flügeln desgewefenen beiden debandirt den

das Feuern jener Plotong nicht zu hindern , ift als ſich von würde, wenn man hier noch ein Weiteres über die uns erläßlide Nothwendigkeit, den Infanteriſten im Bajons relbft verſtehend anzunehmen.

tt). Ein ähnticher Zeitverluſt entſteht dadurch, daß nad $. 679 netfechten recht fleißig zu unterrichten, anführen wollte. der Bataillonsſchule kein Ploton (relbſt nicht die beiden vor: deren ) das Feuer beginnen darf, als bis das nachfolgende Plos ton in die linie eingerückt, gerichtet, und an ſolches: Steht commandirtiſt. Sollte esnicht beſſer ſein , hierbei das Feuer von jeder Abtheilung ſo ſchnell als nur möglich beginnen zu

laſſen, und lieber ſpäterhin die Richtung zu verbeſſern ?

*) Bei Paraden , Revuen und überhaupt da , wo vorzugsweiſe dem Schönheitsprinzip gehuldigt wird, außerdem auch auf ges wöhnlichen Märſhen, mögen ſich dann immerhin die Grena : diere an dem rechten, und die Schügen an dem linken Flügel des Bataillons befinden.

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Wenn man daher annehmen darf, daß das Bajonnet erſt durch die Bajonnetfechtfunſt Sinn und Bedeutung erhält, und vermittelſt dieſer Kunſt cine wahrhaft furdyt bare Waffe wird , ſo wird man wohl zugeben müſſen , daß eine, mit deffen Führung nidyt vertraute Infanterie, in ſo fern ſolche nicht and lauter Helden beſteht, nur in einem unbeholfenen Klumpen oder dem ſogenannten

; Gebrauch madjen . Unter den beiden erſteren Quarree's wird man jedod, das doppelte, als auf alle Fälle auss reichend, vorzugswciſe am häufigſten gebraudien, und dieß iſt denn audy der Grund, warum inan das Batail Ton zu nicht mehr und nicht weniger als 5 Liniencom : pagniceri ( init Inbegriff der etwaigen Grenadiercom pagnie ) angenommen hat; denn man erhålt hierdurdy

vollen Quarree den alleinigen Schutz gegen einen , ihr das Mittel, aus der, auf die Mitte formirten Batails

drohenden Cavaleriechoc zu finden glauben wird, w&bs rend eine, darin geübte, brave Infanterie ( dyon in einein einfachen , noch mehr aber in einem doppelten Quarrce “) den Angriffen einer , gleich braven Cavalerie zu widers ſtehen vermogen wird. Jeder Infanterieoffizier aber ,

Conocolonne jenes Quarree dadurd; ſehr ſchnell zu bil den , wenn man zur Formirung der Flanken von der dritten Abtheilung der Colonne bas rechts ſtehende Plos ton mit Sectionen rechts , und das links ſtehende mit Sectionen links einſchwenken und hierauf die hinteren

welcher nicht von dieſem Glauben an die Widerſtandes Sectionen dieſer Protond dicht an die vorderen auf

fähigkeit ſeiner Waffe beſeelt iſt, und, aus Mangel eiges ſchließen laßt, während die beiden vorderen Diviſionen ner Ueberzeugung, ſeiner Mannſchaft nicht das nöthige die Tete, die beiden hinteren aber die Queue des Quar : Vertrauen einzufloßen weiß , weil er vor dem Beginne ree's bilden, welches ſodann auf allen Seiten 6 Glieder eines jeden Gavalerieangriffes ſeine Niederlage vor Aus tief ſein wird und zu deſſen Bildung die Bataillons, gen ſieht, wird immer gut daran thun , fid ), je eher , chefs nur die alleinigen Commando's : Formirt das

deſto beſſer, zur Cavalerie verſeken zu laſſen , ſo wie man einem Cavalerieoffizier, welcher nicht" an die uns fehlbarfeit ſeines Chocs glaubt, nur die entgegengeſetzte Verſeßung anrathen fann , indem ſich dann jeder von

Qu'arree ! Marſch! die Diviſions- und Plotonschefs aber vor dem leşteren Ausübungscommando die ndthigent Avertiſſementscommando's ausſprechen müſſen . Nimmt ' man die Compagnie žu 52 Rotten an, ſo wird ſowohl

ihnen auf dem redyten Poſten befinden wird .

die Tete als die Quente , mit Inbegriff eines Abtheis

Mit einer, im Bajonnetfechten geübten Infanterie wird man alſo die Wahl haben, das einfache oder das doppelte Quarree zu formirén, und nur ſehr ſelten und bei beſonderen Veranlaſſungen von dem vollen Quarree )

lungschefs in der Mitte, 53 , und jede Flanke, mit In begriff eines Capitains oder lieutenants auf jedem Flügel der vorderen Sectionen der 3. Abtheilung der Colonne, 27 Mann in der Front haben, “) und der ins nere flere Raum eine Breite von 41 , und eine Liefe

* ) Wolte man daraus, daß die franzöſiiche Infanterie, ohne auch von 15 Mann darbieten , wobei man vorausſett, daß nur eiwas von der Bajonnetfechikunftzu ahiden , in ihren dop. die inneren und äußeren Abtheilungen ſogleich bei der pelten (6 Glieder tiefen ) Quatree's alle angriffe der Mame: ' erſt e n Bildung dicht auf einander aufſchließen, und in Weuppten to rubmvoll , daß ſich dabei zugleich die Schließenden ( Serre-files ) tuten und der türkiſchen Cavalerie beftanden hat, folgern, daß jene Seunſt überflüſſig ſei, ſo könnte der letzteren hinter die inneren Abtheilungen verfügen, man dagegen die Frage aufwerfen, ob unrere heutige Infan:

terieen überhaupt mit den Veteranen bei den Pyramiden und ſchwierigen Umſtänden perſönlich Gebrauch gemacht hat. Wird nun ein, in einem ſolchen Quarrre befindliches Pferd bleſſirt,

bei Heliopolis verglichen werden können ? Einſender dieſes, welcher ſehr für das Bajonnetrechten iſt, glaubt nichts deſto weniger die Behauptung aufſtellen zu dürfen, daß es ſicherlich keinen kriegserfahrenen Infantericoffizier geben wird, wilcher fid nicht mit ſolcher Infanterie , wie die franzöſiden alten Staiſergarden vor dem ruſſiſchen Feldzuge, obgleich innen das

To kann ſchon dieſer einzige Umſtand , vermöge der hierdurch

Bajonnetfechten völlig fremd war, in einem , nur zwei Glieder

rich dem einfachen oder dem doppilten Quarree den Vorzug

in dem Quarree entſtehenden Unorānung , den Fall des legte

ren veranlaſſen , und man wird daher ſehr wohl daran thun, mit Iruppen von der obigen Beſchaffinbeit ſo oft als thun

tiefen Quarree jedem Cavalerieangriffe fühn entgegenſtellen

vor dem volin zu geben, indem dann die Flanken des Quar:

würde. Doch wo ſind jeft jene Veteranen, wo dieſe Garden ?!

rees aus beſtimmten taktiſchen Ubtheitungen des Bataillons

leute ?c. hervorgebrachtwerden , allein es wird ſich in einem

Tolchen Momente gerade nicht jeder , erſt jeßt dazu bezeichnet werdende Mann ſehr berilen , die ihm zugedachte Ehrenſtelle im vorberſten Gliede der Flanke einzunehmen ; und es iſt ein :

leuchtend, ' mie rawierig es ſein muß , eine , auf folche Weiſe zuſammengeſepte Flanke zu befchligen , zumal da in einem Quarree dierer årt jeder Officier an den , ihm bei deſſen

Bildung zuIheil werdenden plan feſtgebannt iſt. Bei dem gänzlichen Mangel jenes leeren Raumes werden ſide aber dem: ungeadtet die berittenen Offiziere in das volle Quarree zu drängen ſuchen , und Einſender dieſes geſteht es recht gern ,

daß er von dieſem Naturrechte einigemal und unter recht

beſtehen werden , und in deſſen Mitte ein regelmäßiger leerer

Raum erlangt wird, welcher eine leichtere Lenkſamkeit deſſelben eclaubt, den verſchiedenen Vorgeſekten geſtattet , ihre Abtheis lungen beſſer überwachen und ſie beſſer in der Hand bebaiten zu können , und dabei zugleich zur Aufnahme der Bleſſirten, der Commandeure und adjutanten, der Spielleute zc . dienen wird.

Unter ſo vielen Beiſpielen, wo ſich Feld herren oder ſonſtige commandirende Generale ſchnell in ein Infanteriequarree wars fen 1, um dadurch der Gefangenſchaft zu entgehen, möge bier nur noch angeführt werden, daß ſich der dermalige Feldmar: ſchau Fürſt Wrede in dem Gefechte bei Wileika in Rußland

der ihn verfolgenden ruſſiſchen Cavalerie nur dadurch entziehen konnte, daß er zur rechten Zeit von einem, nur aus einer eins ziaen großherzoglich beſſiſchen Compagnie gebildeten Quarree aufgenommen wurde.

*) Nade Deder's Jaktit hat jedeQuarrerflante bei den Deſtreia chern 24 und bei den Preußen 15 Mann in der Front. Wenn aber den Tirailleuren teine Zeit verbleibt, als drittes Glied

einzurücken, ſo muß hierdurch die erſtere Zahl auf 16 und die legiere auf 11 reducirt werden,

***

**) Der Bauptnadhihiil des vollen Quarree's beſteht darin , daß deſſen Flanten aus keinen beſtimmten Abtheitungen , ſondern nur theils aus den, nach außen Front machenden Flantenrot: ten , theils aus den Schließenden und den noch etwa dazu bezeichnet werdenden Leuten der mittleren Compagnieen der Golonne gebildet werden können. Durch die Wegnahme dieſer Leute wird zwar in der Mitte des Quarree's ein ſpärlicher leerer Raum zur Wufnahme der berittenen Offiziere, der Spiel:

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ohne hierzu erſt ( nach den 58. 590 u . 591 der lin. Evol.) i hatten das Glück, bei allen dieſen Uebungen durch Haltung und Präciſion die Zufriedenbeit Sr. 8. boheit ſich zu erwerben, wie Mit einer geringeren Anzahl von Diviſionen fann ! d . beiihrem guten Geiſt und regen Eifer, not befeuert durch

ein weiterco Commando abzuwarten .

die Geacniart des geliebten Fürſten , nicht anders zu erwarten

man dieſes Quarreet auf eine regelmäßige Art nicht for:

war .

Mit den Truppen wettrifirten die Einrrobner der verſchie:

miren , und eine großere Anzahl wurde die Tiefe der deren Standquartiere, Bewei'e ier Untänglid teit und Bereitwil: Golonne auf Koſten der Breite derſelben unnůßerweiſe ligkeit zu geben, Rein Uniau trübte dieſe Webungen . vermebrent. Baiern , zu München ſtarb am 24. Sept. der königl. Gene: Die Voltigeur- oder Schüßencompagnie kommt hier radieutenant und Capitaine en chef der Hartſchier : teibgarde, bei gar nid )t in Betracht, und es wird folche am beſten, pippolit Graf v. Marſigli. Frankreich. Der Moniteur theilt ein Privatſchreiben aus in zerſtreuter Ordnung zu beiden Seiten des Bataillons

quarree's und, um nicht deſſen Fener zu hindern, etwas rüdwårts deffelben verbleibend , ſo lange als möglich der vordringenden Cavalerie zu ſchaden ſuchen, und ſich erſt kurz vor dem Fritiſchen Momente vor die, am we: nigſten bedrehte Seite des Quarrce's werfen , ſogleid)

StraßburgZeughauſe mit, abgeſtattet hat, in folgender Art der König berichtetinwird : dortigen ., Ee Se. Majeſtät verfügten Sich nach dem Zeughaure , woodſt: böchſt dieſelben, nicht ohne ein Gefühl ſehr natürlichen Nationalſtolzes, 1600 ( ? ) Feuerſchlände auf ihren kaffeten erblicten. Der König ging durch die sämmtlichen ungeheuren Såle, wo man ſowohl an

Angriff abgeſchlagen iſt.

jiſtät gaben den Directoren des Urfena! 8 Ihre Zufriedenheit mit

Schieß: als blanken Gewehren eine hinreichende Menge findet, um aber wieder ihre frühere Rolle übernehmen, wenn der ſofort ein ører von 100,000 Mann bewaffnen zu können. Se. Ma: Zum Belege, wie verſchiedenartig die Infanterieba-

nteriaffung einer namhaften Summe für die Arbeiter und dem

taillone in den meiſten Dienſten zuſammengefeßt ſind, móge übrigens Folgendes dienen : Die oben angenoms mene Formation ( i Grenadiers , 1 Schüßen- und 4 Lis niencompagnieen ) entſpricht der franzöſiſchen vor der

Bemerken zu erkennen , das Sie bisher noch nichts Großartigeres in der Artgeſehen, und daß ſelbſt die berühmten Waffenſäle des Towers in London gegen das Straßburger Urſenal nicht in Bir Side zu wandte Hierauf der Monarch kommen könnten. trachtRönig mit Großherzog und dem von Baden von Würtemberg dem

Reſtauration, und der dermaligen badiſchen ; gegenwårs

den Korten : ,, Sie reben , 3ch verberge Nidis ; dieß ( auf die

finienbataillon 1 Grenas Waffenvorräthe hinweiſend) kann ich mit gleichem Vertrauen

tig hat aber das franzöſiſche meinen Feinden zeigen . ' diers , 1 Voltigeur- und 6 Fúſiliers ( linien- ) Compag- Meinen Freunden , wie camp, Befehlshaber , Marechal HØ. Baron zuBouları Straßburg; Baron dePelletier,Marechal Artiüeriefchule dſtreichiſchen Grenadier-und Linienbataillone der Die

nieen. Die

beſtehen aus 6 Compagnieen; jedoch haben 2 der erſtes de camip, Commandantder Artilerieſchule zu Men;und der Baron ren nur 4 Compagnieen . Das preußiſche, das ruffiſche, Sabatier, Marechal de camp, Commandant der Ingenieurſdule

das Hannoveriſdhe, das ſächſiſche und das zu Mill, find von Sr. Majeſtät zu Großoffizieren der Ehrenlegion

das polniſche, kurfürſtl. berfiſche Infanteriebataillon beſteht aus 4 Goms befördert worden . Der Generalirutenant Charles Grandjean iſt mit Tod ab: pagnieen ; und die meiſten engliſchen Bataillone haben 1 Grenadier:, 1 Schůzen- und & liniencompagnieen. gegangen , er war in Nanen geboren, und hat alle Feldzüge von 1792 bis 1815 mitgemacht. Er war Morian's Freund , welcher Bon den 2 Bataillonen eines dániſchen Infanterieregis ihm nach der Schlacht von Hohentinden denGrad cined Diviſions: ments hat jedes 4 Musketiercompagnieen, und außerdem generals derlchaffte. Niederlande. Um 26. Sipt. beſuchte der König das Bager das erſte i Grenadiers und das zweite 1 Jágercompags nie. Ein baieriſches Linien- Jufanteriebataillon endlich von Zeiſt und muſterte die Truppen . Der Prinz Friedrich hatte beſteht aus 1 Sdjúßens und 5 finiens , und ein groß um 9.uhr Morgens diegeſammte Infanterie, Cavalerie und das berzoglich beſſiſches aus 1 Schůßen- und 4 finiencom Gerdüe in einer einzigen großen Schlachtreihe aufgeſtellt. Der pagnieert.

( Fortſ. felgt. )

König bezeugte Peine volle Zufriedenheit mit der paltung der Iruppen . Um 3. October beginnen die großen Manövers, welche mehrere Tage dauern werden und zu welden der König wieder im Lager eintreffen wird.

Preußen. Der Generalieutenant und Generalinſpector des

Militär - Chronik. Baden . ( 8. Oct. ) Die Baffenübungen des großherzogl. Urmeecorps ſind beendiat, und die dazu verſammelten Truppen 10 Bataillone, 12 Escadronen, 1 reitende und 3 Fußbatteriden nebſt 1 Pionnier compa : nie haben bereits den Rückmarſch nach ihren Garniſonen anuetreten. Zwiſchen Wieſenthal, Baghäuſel und Phis lippsburg, aufder durch biſtoriſche Erinnerungen bekannten Ebine wo einſt Prinz Eugen mit dem Köniz Friedrich Wilhelm I. der treilte, und ivo deſſen großer Sohn zuerſt den Ernſt des Krieges gewahrte

Militärerziehungs- und Bildungsweſens,1 %. Qolbendorff, ift am 29. Sept. zu Berlin, in 65. Lebens : uno 50. Dienſtjahre, an einem Stickfluß geſtorben. Sönigreich Sachſen. Auch im gegenwärtigen Herbſt fanden die giwöhnlichen Uebungen aller Iruppenabtheilungen ſtatt; vom 13. biß mit dem 26. Sept. aber wurde ein Corps von 9 Bataillos nen , 6 Escadronen , 1 reitenden und 2 Fußbatterieen zu größeren Feldübungen bei Šeerhauſen in der Gegend von Rieſa und Bom: mag'ch zuſammengezogen . Se. Maj. der König geruhten am 18.

nahm ein Zeltenlager 6 Bataillone und 3 Batterieen die Revue über ſolches zu halten und mit der guten Galtung der

auf , während die übrigen Iruppen in der Umgegend Cantonni: | Truppen, ſo wie mit der Genauigkeit der ausgeführten Bewegun: rungen bezogen hatten . Unter den Nugen Sr. A. $. des Großegen die allerhöchſte Zufriedenheit zu bezeigen . In den nächſtfolgens herzogs fand am 1. Oct. , vor dem lager, eine Revue und Corps: den Tagen wurden größere Manövers ausgeführt , und am 27.

manöver ſtatt, befehliat oun Sr. Boh. dem Markgrafen leopoid. traten die gedachten Iruppenabtheilungen den Rückmarſch in ihre Die zwei folgenden Tage waren der Ausführung eines Feldmanos | Garniſonen an. ders nach den von Sr. A. H. dem Großherzog gegebenen Dispo: Württemberg. Der Oberſtlieutenant ». Miller im Gene: ſitionen gewidmet, das ſich von der Gegend von Lußheim und Reis | ralquartiermeiſterſtab ift zum Oberſten befördert ; der Commandant lingen über odenheim bis tinter Schwegingen erſtreckte. Die | deg 2. Infanterieregiments, Dberſt D. Stellenbach , mit dem Titel beiden gegeneinander agirenden Corps wurden von I. $ch. den und Range eines Generalmajors in den Ruheſtand verlegt, und an

Markgrafen leopold und Wilhelm , die Cavalerie des einen Corps deſſen Stelle der bisherige adjutant des Königs, Oberſt:icuteuant durch Se. $ob. den Markgrafen Mai befehligt.

Die Truppen

.

linkovo ftröm , zum Regiment&commandant ernannt worden.

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandrung: 5. ( B. Leste in Darınſtadt, und in defien offizin gedrudt.

Mittwoch, S e

22. Oct. 1828 .

Allgemeine

Nr. 85 .

Militar - Zeitung.

Das franzöſiſche Infanterie - Erercirreglement

Eine Bataillonscolonne in Diviſionen mit halber

vom Jahr 1791 .

oder ganzer Diſtanz wird entweder die Sectionsdiſtanz

( Fortſetung. )

oder ſie wird, wenn ihr hierzu die Zeit ermangelt oder

zu erreichen ſuchen und ſich dann eben ſo verhalten ;

Das franzöſiſche Reglement enthält nichts darüber, der Chef ein einfaches Quarree für hinreichend hält, wie ſich ein , in finie befindliches Bataillon zu verbale ein ſolches surd abſchwenkung mit Plotons aller Di: ten habe, wenn es ploßlich von Cavalerie angegriffen viſionen , mit Ausnahme derjenigen ber Tete und der

wird. Von allen Erercirvorſchriften iſt aber gerade dies Queue, formiren , wozu ſich natürlich zuvor die gedffnete jenige, wie man ſich in jeder gegebenen lage beieinem Colonne auf Plotonsdiſtanz geſetzt haben muß. Eine Bataillonscolonne in Plotons wird ſich ganz Cavalerieangriffe zu benehmen habe, am wichtigſten ; und die Zuſammenſeßung des Quarree's muß ſich hier auf ähnliche Art verhalten . Zur Formirung des einfas chen Quarree's iſt hierbei Sectionsdiſtanz, und zur Fors bei unter allen Umſtänden möglichſt gleich bleiben .

Es werden daher ein, in Sdilachtordnung ſtehendes Bataillon ( in ſo fern es nicht vorzieht , in linie den Cavalerieangriff zu beſtehen ) , und eine, entweder ganz (auf die Diſtanz von 5 Schritten ) oder auf Sectis onsdiſtanz geſchloſſeneBataillonscolonne auf die Mitte

mirung des doppelten Halbſectionsdiſtanz, welche etwa der Diſtanz der geſchloſſenen Colonne entſprechen wird, erforderlich; in welchem legteren Falle alle Plotons, mit Ausnahme der beiden vorderen und der beiden hins teren, mit Halbſectionen von der Mitte aus redyts und

ſtets nur die früher bezeichnete Quarreeform annehmen. Nachdem nämlich in dem erſteren Falle auf das Com mando des Bataillonschefs : Formirt das Quarree ! alle Plotons, mit Ausnahme der mittleren ( Grenadier ) Compagnie, nach dem weiteren Commando ibrer Shefs ſehr ſchnell nach der Mitte des Bataillons links . und rechtsum gemacht haben, werden ſie auf dasweitere Som

links abſchwenken, und die hierdurch duplirten Halbſecs tionen die Flanken , die zwei vorderſten Plotons aber die Tete und die zwei binterſten die Queue des Quar. ree's formiren werden. Ein auf dieſe Art formirtes dops peltes Quarree würde nach den obigen Vorausſeßungen einen inneren leeren Raum von 14 Mann in der Breite und ( bei der Annahme, daß die, in derſelben Flanfe

1

mando des Bataillonschefs: laufſchrittº ) - Marſch ! ſtehenden Halbſectionen von der nämlichen Compagnie die ihnen nach dieſer Formirung zufommenden Stellen zuſammenrücken, um hiernach in jeder Flanke zwei, hins in dieſem Schritte einnehmen und ſogleich nach außen tereinander ſtehende ganze Sectionen zu formiren, und Front machen . Iſt dagegen die Colonne ( rowohl die, wornach dann die Abtheilungschefs in jeder Flanke auf die Mitte formirte, als die , rechts oder links ab zwiſchen dem 2. u . 3. , dem 4. u . 5., dem 6. u . 7. und

marſchirte, wenn ſie nur die Breite einer Diviſion hat) | dem 8: u . 9. Ploton placirt ſein würden ) von 43 in geſchloſſen oder auf Sectionsdiſtanz, ſo muß in jedem der Tiefe darbieten . Eine Colonne in Plotons mit ganzer Diſtanz fann der Stärke von 10 Plotons angenommenen Colonne auf ſich indeſſen auch dadurch ſehr ſchnel in Vertheidigungos

dieſer beiden Fälle die zweite Abtheilung ( bei der , in

die Mitte das 4. u. 7. Ploton ) so weit vorrücken, um itand ſeßen, daß jedeCompagnie, durch Aufſchließen des das Abſchwenken der dritten oder mittleren Abtheilung hinteren Plotong auf das vordere, in ſich eine Colonne mit Sectionen möglich zu machen ; das Verhalten der bildet, welche dann nothigenfalls nach allen Seiten übrigen Abtheilungen ergibt ſich von ſelbſt.

Frontmacht; ſo wie dennüberhaupt dieſeCompagnie: Vertheidigung Weiſe, ſowohl zur colonnen auf vielfache *) Da das Gewehr während des Laufdhrittes am bequemſten als zum Angriffe, Tehr paſſend gebraucht werden können, geſenkt (nach S.140 der Soldatenſchule ) getragen wird , To weßhalb ſie aber auch reglementsmäßig vorgeſchrieben

wohl am einfachſten iſt es welche , wenn jedesmal diejenigen Soida: werden ſollten, wie dieß in dem großherzogl. heſſiſchen ten , den laufídrittvollziehen ſollen( in dem vortie: Dienſte und auch anderwärts derFall iſt. -Auchein, genden Falle diejenigen Plotons, welche die Bendung gemacht

haben), ſogleich auf das Avertiſſementecommando

a unin Schlachtordnungslinie befindliches Bataillon fann

chritt von, ſerbſt, und ohne hierzu ein weiteres Commando |dieſe Compagniecolonnen bilden und aus dieſer Fors abzuwarten das Gewehr ſenken .

mation einen mannichfachen Nußen ziehen . Sie wird

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1

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von einem , aus 5 liniencompagnieen beſtehenden Bas | unendlich viel aus, und iſt die Unordnung einmal darin taillon am beſten in der Art bewerkſtelligt, daß man bei eingeriſſen, ſo iſt die Ordnung nur ſehr ſchwer wieder: der 3. Diviſion die 1. Section hinter die 2., und die 4. berzuſtellen; namentlich aber wird (und dieß iſt der hinter die 3. Section, bei der 1. und 2. Diviſion die Hauptvorwurf, welchen man der geſchloſſenen Colonne ungeraden Plotons binter die geraden , bei der 4. und machen kann ) in einer ſolchen Colonne die vordere Abs 5. Diviſion aber die geraden hinter die ungeraden Pro- theilung, wendet ſie ſich einmal um, beinahe immer auch tous rúden låßt ; indem man dann aus dieſer Aufſtels alle hintere Abtheilungen mit ſich fortreißen , während Tung ſehr leicht zur Bataillonscolonne auf die Mitte in einem ſolchen Falle bei einer Colonne mit Sections, oder zum Bataiđonsquarree dadurch übergeben kann , diſtanz die hinteren Abtheilungen weit beſſer überſehen daß die 1. und die 4. Section der 3. Diviſion wieder und darum auch um ſo eher zum Stehen gebracht wer:

in die finie růden , und ſich nun die 1. und 2. Com

den fönnen , weßhalb ſie denn auch hierbei zur wahrs

pagniecolonne hinter das 5., die 4. und 5. Compagnies baften Unterſtúşung dienen, bei der geſchloſſenen Colonne colonne dagegen hinter das 6. Ploton verfügen. Einſender bat aus dem Grunde nur von Batail.

dagegen , gerade wegen ihres dichteren Aufſchließens, eher hindern als nůßen, indem doch nie mehr, als drei

lons quarree's geſprochen , weil ſeiner Anſicht nad nie andere , als ſolche gebildet werden ſollten , indem ein , aus mehreren Bataillonen gebildetes Quarree viel zu unlenfſam iſt, und mit ſeinem Durdjbredien zugleich aŭe

Glieder zugleich zum Handgemenge mit dem Feinde fom: men fónnen. Auch verdient noch bemerkt zu werden, daß die , zwiſchen den Führern der Abtheilungen einer ges ſchloſſenen Colonne zu beobachtende Diſtanzvon 5 Schrit:

dieſe Bataillone zerſprengt werden , wåhrend mehrere ten nicht einmal im Feldſdritte, dieſer, bei der Einlei

Bataillonsquarree's ſich gegenſeitig durch Flankiren uns tung und im Verlaufe eines Gefechtes ac. wohl am meis ſten vorfommenden Gangart, eingebalten werden fann ; wenn man die Diſtanz zwiſchen dem 1. und 2. denn iſt. verbunden anderen noch keineswegs der Verluſt der Dieſes gegenſeitige Flanfiren iſt bei einer einzigen Gliede, ſodann zwiſchen dem 2. und 3., zwiſchen dieſem terſtůßen fønnen , und mit dem Žerſprengen des einen

Pinie von Batailonsquarree's , in ſo fern dieſe námlich und dem Gliede der Schließenden, und zwiſchen dieſem

als die Länge einer Quarreetete zwiſchen und dem erſten Gliede der folgenden Abtheilung nur

nicht weniger, ſich zur Intervalle haben , durch eine Achtelſchwenkung reglementsmäßig zu 3 Fuß annimmt, ſo erhält man ( 45 °) , welche jedes einzelneQuarree zu vollziehen hat, ſchon 6 Schritte; nimmtman aber den Abſtand der Glies ſehr leicht zu bewerkſtelligen, noch leichter aber, und ohne der ſo, wie er ſid, im Feldſchritte gewöhnlich herausſtels eine Schwenkung, bei der, beinahe allgemein gebräuchten wird, d. h. zu 2 Schritten an , ſo wird die Diſtanz lichen Aufſtellung in zwei Treffen (von denen die Ba. von einem Führer zum anderen 8 , folglich 3 Sdritte taillone des zweiten hinter den Intervallen des vorderen mehr , als das Reglement ( nach s. 83 der Bataillonss placirt ſind und welche beide Treffen hierbei nidyt zu ſchule) vorſchreibt, betragen. weit von einander entfernt ſein dürfen); und mehr als

Die eigentliche Veranlaſſung bed, übertrieben båufis

zwei Bataillone ſollten ſo oft als ihuntich dieſer Aufsgen Gebrauches der geſchloſſenen Colonnen mag zunächſt ſtellung den Vorzug vor derjenigen in einer linie geben . barin liegen , daß man mit der gewöhnlichen Zuſammens Iſt dabei namentlich das hintere Treffen nur um ein reßung der Bataillonscolonnen kein regelmäßiges dops Bataillon ſtårfer als das vordere, ſo werden dann nicht peltes Quarree zu bilden vermag, und deßhalb nur in allein die Intervallen des einen Treffens durd, die Quar : dem, aus der geſchloſſenen Colonne gebildet werdenden

ree's des anderen beſtrichen , ſondern es wird auch hier: vollen Quarree die nöthige Sicherheit gegen die Angriffe durch vor den äußerſten , den Cavalerieangriffen am der Cavalerie zu finden glaubte. Dieſer Anſtand vers meiſten ausgeſeßten Quarreeflanfen des vorderen Trefs dwindet aber ſogleich , wenn man die Stårfe eines Bataillons, mit Ausſdluß der Schúbencompagnie, und fens ein freuzendes Feuer bervorgebradyt werden.

Das, in dem Reglement vorkommende große Quarree mit Inbegriff einer etwaigen Grenadiercompagnie, auf 5 Compagnieen feſtſett, und ſodann die Bataillonscos könnte mithin auch ganz gut wegbleiben. auf die Mitte und das doppelte Quarree auf die angegebene formirt. Der Beſtimmungdes Reglements,,die Diviſionen der lonne Weiſe Angriffscolonne ( Bataillonscolonne auf die Mitte ) auf Hat man ſich einmal von der unerläßlichen Noths

Sectionsdiſtanz hintereinander zu placiren , muß Ein : wendigkeit, die Infanterie im Bajonnetfechten eben

ſender ſeinen ganzen Beifal zollen , *) und er fann dem ſo gut, wie im Zielſchießen zu unterrichten , überzeugt, in neuerer Zeit ra Tehr båufigen Gebrauche der geſchloſslio wird man auchgern zugeben, daß fernerhin in einem

fenen Golonne ( mit einer Diſtanz von nur 5 Schritten ) vollſtändigen Reglement eine ausführliche Anweiſung durchaus nicht beiſtimmen. Die Truppen in einer geſchloſſenen Golonne durd, Hibeſtehen und nämlich Staub zum Bajonnetfechten nicht mehr fehlendarf. *) Ja , er glaubt ſogar , daß man jedebmal , wenn die Batail

Die , am Ende der Plotonsſchule befindliche Ins ſtruction über das Ziel dießen iſt viel zu obers

lonecolonne auf die Mitte nicht einen plöglichen Angriff einer flachlich und bedarf mithin einer bedeutenden Erweites rung. Namentlich gehdrt in eine ſolche Inſtruction die felbſt zum Ungriffe übergeben will , Plotongdiſtang zwiſchen vouſtandige Theorie des Zielſchießens. Und was nun den Ubtheilungen beobachten ſollte, indem erforderlichen Fal: gar die darin enthaltenen Angaben über die Art , wie les und bei der unzulän alichkeit des einfachen Quarree's die auf die verſchiedenen Entfernungen gezielt werden ſoll, Sectionsdiſtang ſehr ſduell wieder hergeſtellt werden kann . anbelangt, ſo beruhen dieſelben ( nach einem , in den

ja hireichen Cavalerie zu beſorgen hat , oder nicht ſogleich

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Nrn . 10-12 d . Bl. 8. 9. 1827 vorkommenden Auffase ) I ſowohl beim Ployiren als auch beim Deployiren %) nur in dem Falle die zu machende Wendung ſelbſt commans

ſegung n Voraus us falſchewie . durcha aufDie , inengeöffneter ſich ein Vorſchrift,

Colonne diren , wenn alle Abtheilungen, mit Ausnahme derjenis befindliches Bataillon verfekt ( par inversion ) rechts gen, aufwelche die Bewegung ſtattfinden ſoll, die näm zu machen haben. Wendung oder lints in Bataille formiren roll, iſt viel zu ober: licheWendet man dieſe letztere Regel nicht allein auf jene flådlid, in der erſehenfann Bataillonsſchule ausgedrückt, man beide, ſondern auch aufalle ſonſtige Bewegungen, bei daraus weder , wohin ſich nach indem beendigter

Formation auf das Commando: Führer eingetreten ! welchen ein Theil des Bataillons rechts-, der andere

die Abtheilungschefs zu begeben haben , noch , ob die aber linksum zu machen hat,an, und läßt man folglich bei allen dieſen Bewegungen die Wendungen auf das

n dieſelbe Benennung Abtheilunge bleibt.iſt) die, - Gine andere, nichtderminder Beſtimmung wichtige fehr alleinige Commando der betreffenden Abtheilungschefs

zwedgemäß in dem großherzoglich beſſiſchen Reglement ausführen , ſo wird ſchon hierdurch einegroße Vereins dritte Glied , welde aber indem franzöſiſchen Regles ſprechenden Commando's und eine weit ſchnellere Auss

vorfommende Formation eines Bataillons auf das fachung der langen, von demſelben Individuum auszus

. Man muß ſich indeſſen nicht damit führung derſelben bezweckt. ( Fortſegung mentügen gånzlich fehlt e ationen he , welc vor dem , dieſe beid Form begn Feinde nur zu oft vorfommen können , in ein vollſtån . diges Erercirreglement aufzunehmen , ſondern man muß ſte auch ſchon im Frieden recht häufig úben. Ein, dem franzdfiſchen Reglement idon oft und mit Redt gemachter Vorwurf beſteht in der unendlichen

folgt. )

Gegenwärtige Stationen der verſchiedenen Corpå der engliſchen Armee. ( Vom Monat März 1828. ** )

A. Die 102'Infanterieregimenter ſind folgen

lange verſchiedener Commando's, welche die Bataillons :

dermaßen bertheilt :

chefs auszuſprechen haben, in welcher Beziehung indeſſen 15 in England, nåmlich 2 Bataillone Garbegrenadiere, eine bedeutende Vereinfachung leicht ſtattfinden fónnte.

die 2 Coldſtream s Regimenter , die Linienregimenter

Abgeſehen davon, daß das Gedächtniß dieſer Chefs durch das Ausſpreden jener Commando's ſtart auf die Probe

5 in Schottland, nåmlich die Linienregimenter Nr. 4.

Nr. 8. 9. 17. 21. 26. 50. 58. 61. 63. 67. 69. 87.

geſtellt wird , ſo wird auch durch das Ausſprechen der

24. 50. 62. 92.

in Irland, die L.R. Nr. 5. 32. 34. 36. 37. 53. 56. überflüſſigenCommandowórter die Ausführung der bes 12 60. 65. 70. 75. 76. - außerdem 1 Bataillon Gardes abſichtigten Bewegung nur unnöthigerweiſe verzögert, und der Chef wird ſich wegen dieſer Gedachtnißanſtrens gung weniger um das befůmmern können, was um ihn vorgeht, während gerade unterdeſſen eine ganz andere

Bewegung nöthig werden kann . Um auffallendſten iſt

grenadiere zu Dublin . 6 in Gibraltar, die R.R. Nr. 12. 23. 42. 43. 73. 94 .

4 auf Malta, bie L. R. Nr. 10. 80. 85. 95. - außers dem 1 Bataillon Carabiniere und die Fencibles des

dieſes ohne Zweifel bei der Formirung der Angriffsco :

Grafen Rivarola .

lonne, einer Bewegung, welche ihrem Zwecke gemåß doch

ng auf den joniſchen Inſeln , nåmlich die l. R. Nr. ".

wohl in der Regel ſo bald als möglich vollzogen werden ſoll, wozu aber der Bataillonschef nach s . 663 der Bas taiđonsſchule 23 Wörter ausſprechen muß. Es erleidet indeſſen wohl feinen Anſtand , daß es hinreichend iſt, wenn der Chef nur : Angriffs colonne ! und nachdem hierauf die betreffenden Protonschefs ihre Abtheilungen

11. 18. 28. 88. auf Corfu, Nr. 51 auf Zante, Nr. 90 . auf Cephalonia. außer 3 auf dem Cap, die L.R. Nr. 49. 55. 98. .

dem das afrikaniſche Regiment in Sierra Leona.

3 auf Jøle de France (Mauritius ) , die l.R. Nr. 29. 82. 99.

in aller Eile rechts- oder linksum baben machen laſſen, 19 in Oſtindien , nåmlich ſogleich weiter : Geſchwindfchritt - oder nach " Ers 3 in der Präſidentſchaft Bombay : die L. R. Nr. 2. -

forderniß : faufſchritt – Marſch ! commandirt. Auf analoge Weiſe fonnte auch das Proyíren ausgeführt

6. 20.

8 in der Präſidentſchaft Madras : die f.R. Nr. 1.

werden , wornach dann das , nach s . 72 jener Schule

30. 41. 45. 46. 48. 54. 89.

aus 30 Wörtern beſtehende Commando recht füglich in dieſes: Sur la deuxième division , la droite en tête en colonne serrée - Marche ! verwandelt

*) Es iſt rathſam , bei dem Deployiren den Laufſchritt nur Tehr ſelten, namentlich aber bei dem Deployiren einer Batails

werden könnte ; und der Bataillonschef würde hiernach -

lonscolonne auf die Mitte niemals anzuwenden , indem die

Zeit, welche man durch die Schnelligkeit dieſes Schrittes ges winnt , dadurch wieder eingebüßt wird , daß jede übtheilung * ) Vuch muß in dem Reglement ausdrücklich beſtimmt ſein , daß

nach dem erſter: Unbalten zu lange warten muß, bis die, mehr

jedesmal , wenn aus der verlegten Formation in linie wieder irgend eine Golonne , beſonders diejenige auf die Mitte, gebil: det wird, hierbei auch zugleich ſo oft als thunlich die frühere Dronung bergeſtellt werden ſoll , ſo daß nun wieder alle Ub:

als doppelte Diſtanz zwiſchen ſich habenden Rotten wieder auf:

theilungen ihren gewöhnlichen Plaß in der Colonne erhalten, welches namentlich oann der Fall ſein müßte, wenn eine plo: tonscolonne verſekt in Bataille eingeſchroenkt war , und das

Bataillon hierauf wieder mit Diviſionen abſchwenkt.

:

gerückt ſind, folglich bevor ſie auf die Bataillelinie vorrűrten kann ; weil der Moment, in welchem dieſes Unhalten ſtattfins den muß, in der Regel von den Ubtheilungschefs nicht richtig . beurtheilt wird, und weil die Leute athemlos auf jener linie,

Wo. fie doch wahrſcheinlich ſogleich gebraucht werden ſollen , ankommen

** ) Aus dem naval and milit. Magaz. Nr. 5.

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8 in der Präſidentſchaft Bengaleri : dié f. R. Nr. 3. Sin Theil der Truppen virläßt bereits das,lager , das mit dem außerdem das 2. Res Anfange der nächſten Wocheganz abgebrochen werden ſoll . xde, 13. 14. 31. 38. 44. 47.59 . das lager be’uchten, haben die sarin Ordnung Rang Offisiete ron rt. Mehrere fremdeherrſchende un Reintidteitbewunde giment indiſcher Freiwilligen in Neu · Providenze. welche

4 auf der Inſel Ceylon, die l . R. Nr. 16. 78. 83. 97. haben dem Manöv : beigewohnt, und der Zufluß von Zuſchauern außerdem die Carabiniere dieſer Inſel. 3 in Neu .- Süd - Wales, die F.R. Nr. 39. 40. 57.

war in den erſten Tagen ſo groß, daß die Gaſthäuſer in Utrecht ſie nicht fallen konnten. Jeden Sonntag verſammelte ſich während

der lagerieit das kleine Beer in der Ebine von Zeiſt , und auf

außerdem eine Compagnie Veteranen.

12 auf den Antillen, nåmlich die L. R. Nr. 22. 33. 79. 84. 91. auf Jamaica, 1 Bataillon des 1. Linienregis ments und das 1. Regiment indiſcher Freiwilliger

einer Seite fab man die katholiſchen Truppen der Mefte beiwoh nen, während Feldpredigers auf der anderen die proteſtantiſchen ihres vanaeliſchen andächtigzubörten. Es der war Nebe eine lithos gruphirte Karte des tagers erſchienen, worauf jedes Zelt genau

auf Trinidad, die l.R. Nr. 19. 36. auf Barbados, bezeichnet iſt; am Rande ſind ſogar , nach Zahlen geordnet, die das f . N. Nr. 27. auf St. Vincent , das f.R. Nr. 1, Namen der Offiziere angegeben , welche jedes 3ele bewohnten .

35. auf St. Lucie, Nr . 60. auf Berbice, Nr. 93. auf Befuchende konnten mittelſtdieſes Planes leicht ihre Freunde und Verwandte herausfinden .

Antigoa , Nr. 96. auf den Bermuden .

Oct.) Um 3. worauf Morgensdiegroßen 10 Uhr kam der König abermals ftattfanden. Manöders Zeiftan, Lager8.von 9 in Canadaund in den anderen amerikaniſchen Co- im (Vom

lonieen , nåmlid, die f.R. Nr. 15. 52. 66. 68. 71. Um 6. hielt der Prinz Friedrich eine allgemeine Revue ſämmtlis 72. 74. 79. 81. - außerdem i Carabinierbataillon . cher im Pager befindlichen Truppen , welche fobann an den folgens

Alle dieſe Regimenter beſtehen nur aus einem Bas den Sagin in ihre Garniſonen zurüctmarſcirten. taillon , ausgenommen das Garde - Grenadierregiment, Deftreich. In Bezug auf die in Nr. 82 der 1.M.Z. enthal: welches 3 Bataillone bat, ſodann die Goldſtream - Registene (zuerſt im gesperus mitgetheitte ) Nachricht über das bager s

menter und die Linienregimenter Nr. 1. u. 60., welche bei Traiskirden äußert ſich ein Schreiben von der öftreichiſchen 1

deren 2 baben .

Gränge ( in der Nectarzeitung ) folgendermaßen :

in nlle Colonieen vertheilt.

ſen haben, welche in die Uebungen des Luftlagers bei Traistirohen

Sie werden

ohne Zweifelgeſchilderte öffentlichen Biättern eine, mit ſehr grei Die Carabiniere des Corps vom Generalſtab ſind len Farben in mehrerenErzählung von der Ueberſchwemmung geles

Das 16. Regiment , welches auf Ceylon ſteht, hat eine hödiſt verdriebliche Störung gebracht hat. Es wird nämlich Ordre, dns 47. in Bengalen abzulöſen, welches mit dem darin unter Underem behauptet, die Truppen ſeien am 15. Sept.

59., ſodann mit dem 30. in Madras und mit dem 83. bis an die Kniee im Waſſer geſtanden ; der Regen habe die Zelte, nachdem die Bagage und die Lebensmittel fortgeſchwemmt ;

auf Ceylon nach England zurücffebren ſoll.

die

Soldaten die ganze Nacht in dem peinlichſten Zuſtande, und ohne

Dagegen gehen nach Indien : das 26. zu Chatham, ſich vonderStelle rühren zu dürfen, zugibracht, habe am 16. das das: 40. in Neu - Süd - Wales , und das 49. auf dem Waſſer eine ſolche şöhe erreicht , daß es der Mannſchaft bis an Cap . Das 58. zu Portsmouth und das 61. zu Cha- i den Unterleibgegangen, und ſogar Pferde herrenlos im lager herumgeſchrommen ſeien 26. Diften ungeachtet ſei, auf die Erkia: tam gehen nach Ceylon , und das 72. auf das Cap . rung der Offiziers, ſie und ihre Leute könnten unmöglich noch eine B. Gavalerie . Nacht ſo zubringen, ohne zu Grunde zu gehen, erſt am Ubend des -

Die 3 Garde - Cavalerieregimenter garniſoniren in dem 16. der Befehl zum Aufbruch gegeben worden. hohen Waferftande wirtlich ſeine Richtigkeit

Wenn es mit

bätte, ſo möchte ich wohl jeden vernünftigen und unbiſangenen Men'den fragin ,

der Nähe der Hauptſtadt .

Von den 24 Cavalerieregimentern find

ob er glauben kann , daß die Chefs und Commandirinden die Bar: 14 in England, nåmlich die ſchwerent Cavalerieregimenter barei fo weit getrieben haben ſollten , ihre Leute vom 15. Morgens

Nr. 3. 4. 5. 6. 7. , und die leichten Cavalerieregis bis zum 16. Ä bends,alſo 36 bis 40 Stunden lang, ohne Nahrung menter Nr . 2. 6. 7. 8. 9. 10. 12. 15. 17.

und ohne Schlaf, in zwei bis drei Schuh hohem Waſſer ſtehen zu

1 in Schottland, námlich das ſchwere Cav.Reg . Nr. 1. Laſſen ! undzu weichem Zwecke ? Wenn ſo etwas im Priege vor:

:5 in Irland , nåmlich das ſchwere Cav. Reg. Nr. 2. fiele , wenn von Behauptung einer wichtigen Poſition, von Erſtür: mung einer Batterie u. dgl. die Rede wäre, dann ließe fich allens

und die leichten Cav. Reg . Nr. 1. 3. 5. 14 .

falls ein ätnliches Opfer erklären , aber bei einem Uebungs- und

4 leichte Cav . Reg. in Indien, nåmlich Nr. 4 in Boms luftlager iſt eine ſo nuglofe Mißhandlung der Menſchen nicht dent: bay, Nr. 13 in Madras, Nr. 11. 16. in Bengalen. bar , und Sie dürfen mit mir jenen Bericht für eine einfältige, Jedes Cavalerieregiment hat 4 Escadronen , deren vielleicht gar boshafte Erdichtung halten . Da übrigens der Eins

jede in 2 Compagnieen getheilt iſt. Im Durdyſchnitt bat lidt und Menſchlichkeit der Chefs dadurch fehr zu nahe getreten

' jedes dieſer Regimenter nicht über 400 Pferde. C. Artillerie und Genie.

wird,

läßt

oder

aus mit allem Rechte erwarten .“ Preußen. ( Sdreiben aus Berlin vom 8. Oct. ) Unterm 5. Oct.

Die Artillerie- und Genieregimenter haben Detaches haben des Königs uNajeſtät den Generallieutenant v . Valentini,

mentsin indenallen Feſtungen der 3 vereinigten Königreiche Sept. bisherigen Commandanten von Glogau, an die Stelle deg am 29. und Golonieen . Ihr Depot iſt in Woolwich. d . I. verſtorbenen Genera lieutenants v . Holgendorff, zum Generatinſpecteur des Militärunterrichts- und Bildungswe'ens zu ernennen geruht. Dieſe Wahl iſt in jeder Hinſicht einem Poſten angemeſſen , der einen Mann von iminenter wiſſenſchaftlichen Bil:

Militär : Chronik .

dung verlangt.

Selten hat daber eine UnfteUung in ſo hohem

Grade den allgemeinen Wünchen eniſprochen, als dieſe. Die Ver:

Niederlande. ( 5. Oct. ) Zu den großen Manövern im lager dienſte des Frhrn. V. Valentini, und deſſen hoher Standpunct in von Zeiſt var ein kleines Fort errichtet, dem man den Namen

der Militärliteratur , berechtigin denn auch zu der Erivartung,

Cortherligers aab; die Truppen haben dafiribe am 1. d. M. bela: daß die Unterrichts- und Bildungsanſtalten im preußiſchen Heere gert und mit Sturm genommen . Die reitende Artillerie zeidznete unter ſeiner Leitung ſich derjenigen ferneren Vervoukommnung ſich dabei buronders durch Geſchicklichkeit und Schnelligkeit aus. I erfreuen werden , deren ſie etwa nod fähig ſein dürften. Redigirt unter Verantivortlicteit der Verlagsbandlung: 6. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Dfijin gedrudt,

Samstag , 2

Nr. 86 .

1

25. Oct. 1828 ,

25

Allgemeine Militar - Zeitung. Das franzöſiſche Infanterie - Erercirreglement

Das Wort demi bei dem dritten Commando ift

nach der , unter S. 355 vorfommenden Beſtimmung

vom Jahr 1791

völlig überflüſſig. 4) S. 353 - 385 der Bataillonsſchule. Aus denfel,

( Fortregung. )

Obgleich Einſender mit der eigentlichen Ausführung ben Grůnden, aus welchen das Reglement die nöthigen ber, nicht bereits in dieſem Aufſaße erwähnten, in der Bataillonsſchule und den Linienevolutionen vorfommens den Bewegungen im Allgemeinen einverſtanden iſt, ro dürften doch die nachfolgenden Andeutungen wenigſtens

Vorſchriften enthalt, um die Front eines , in Bataille befindlichen Bataillons auf jedes beliebige Ploton nach jeder Direction zu ändern , muß auch der Bataillons Chef das Mittel beſitzen, ſein, in einer geöffneten Plos

in Ueberlegung gezogen zu werden verdienen :

tonecolonne befindliches Bataillon auf jedes beliebige

1 ) S. 49 der Bataillonsſdule. Vermoge dieſes S. muß nach den Beſtimmungen der Plotonsſchule der linke Führer eines jeden Plotons, wenn mit Plotons rechts abgeſchwenkt wird, ſo lange hinter dem Ploton bleiben, bis ſolches durch ſeinen Chef angehalten iſt , während bei dem finksabſchwenken der erſeßende uns teroffizier ſchon während der Schwenfung zum Führer dient. Um nun auch bei dem Rechtsabſchwenken nicht den, zufällig auf dem linken Flügel des Plotons befinds lichen Soldaten, ſondern ſogleich von der Stelle aus den linken Führer als ſolchen zu haben , indem dann

Ploton vorwärts oder Front růcmårts in Bataille zu formiren, während jene ss. blos davon handeln , um ein ſolches Bataillon immer nur auf das vorderijte Ploton vorwärts oder Front růdwårts in Bataille du foraniren. Mit Hülfe des S. 188 der Linienevolntionen erfährt man jedoch, daß ein Bataillon , welches ſich auf fein binterſtes Ploton vorwärts in Bataille formiren mill, zuerſt den Contremarſch ausführen und ſich dann Frout rückwärts in Bataille formiren muß. Der Contre: marſch erſcheint aber bei dieſer Gelegenheit , zumal wenn man ſich das Bataillon dem Feinde gegenüber

I

die Schwenkung jedenfalls beſſer vollzogen wird, ſo vorſtellt, um ſo überflüſſiger, als uns die Art, wie die tiſſementscommando: Mit Plotons –, rechts ! die cheres Mittel zur Ausführung der erwähnten Bewegung

dürfte man nur beſtimmen , daß, wenn auf das Aver: Frontveränderungen ausgeführt werden , ein weit einfas -

Plotonschefs ſich vor ihre Plotons verfügen, an deren an die Hand gibt. Štelle nicht ihre erſebende Unteroffiziere, ſondern die

Zuvorderſt muß jedoch hierbei noch bemerkt werden,

linken Führer der rechts ſtehenden Plotons zu treten daß das Reglement bei der Formation : Vorwårts in haben .

Bataille! nach S. 354 der Bataillonsſchule die Vorſicht

Die linken Führer der Diviſionen würden ſich dann bei dem Rechtsabſchwenken mit Diviſionen auf analoge | Beiſe verhalten . 2) S. 152 u. folg. der Bataillonsſchule. Lågt man

gebraucht, das erſte Ploton zuvor um eine Plotonsdis ſtanz vorrůcken zu laſſen , weil ſonſt das zweite Ploton , obne ſich viel zu ſtarf links zu werfen , nicht wohl eins růcken Fönnte, und dieß iſt denn auch ohne Zweifel der

nach einem , bereits früher gemachten Vorſchlage jede Section in zwei Halbſectionen zerfallen , ſo würden das durch die Vorſchriften dieſer Ss. ſehr vereinfacht werden fönnen , indem nun in der Todannigen Halbſectionscos

Grund zu der auffallenden Beſtimmung des S. 186 der Linienevolutionen , wornach der commandirende Chef in der Wahl ſeiner neuen Batailelinie ſo ſehr beſdyrånft wird . Dieſe Beſdrånfung verſchwindet indeſſen gånzlich,

lonne nur die Rotten auf der Seite des Führers allein wenn man,um das Bataidon auf das vorderſte Ploton vorwärts in Bataille zu formiren , dieſes Proton nicht ſei vorrůden, 3) S. 354 der Bataillonsſchule. Das, in dieſem §. mehr ( ohne daßdieſes ſonſt nothwendig zugleich die Beſtim

abzubrechen haben würden.

vorkommende Commando : Guides à droite würde weit ſondern auf ſeiner Stelle låßt und richtiger erſt nach dem weiteren, S. 355 vorkommenden mung trifft, daß das zunächſt folgende Ploton nicht mit Commando : Marche ! auszuſpredjen ſein , wodurch dann den anderen Protons links (oder rechts ) zu ſchwenken, auch die Commando's bei der Bewegung : Vorwärts in ſondern unterdeſſen vermittelſt des Sdırågſchrittes, d.h.

Bataille! und bei der Frontveränderung beinabe völlig besjenigen miteinem individuellen Halblinks : ( oder gleich ſein würden .

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Rechts :) um , an ſeinen Plat auf der neuen Schlacht: I rechten Führer entfernt iſt, mit Rotten links wendet und auf das dritte Glied des, ſchon auf dieſer finie befinds

ordnungslinie vorzurücken habea

Es würden alſo hiernach die nachſtehenden Bewerlichen 10. Plotong ( oder des unmittelbar zuvor daſelbſt angekommenen Plotons ) dirigirt. gungen auf folgende Weiſe auszuführen ſein : d ) Soll ſich endlich das erwähnte Bataillon auf ein a) Nimmt man nåinlich das redits abmarſchirte Vas

taillon zu 10 Piotons an, fo wårde man ſich, um ſol mittleres , 2. B. das 5. Ploton Front růc w arts in des auf das zehnte Ploton vorwårts in Bataille zu Bataille formiren, ſo voüzieht zuvdrderſt dieſes Ploton foriniren , und nachdem vor dieſes , auf der Stelle bfer- das , was eben für das 10. angedeutet worden; und

bende Ploton 2 Jalonneurs ( in der neuen Direction ) nachdem hierauf die 4 erſten Plotons links , die 5 let, placirt worden , analog nach dem Artikel über die Front- ten aber rechtsum gemacht haben, beobachten die erſteren

verånderungen, folgender Commandomdrter bedienen : dasjenige , was in dem vorhergehenden Falle für die 1. En avant en bataille sur le dixième peloton . 9 erſten Plotons vorgeſchrieben worden iſt, während 2. Bataillon, demi - tour – à droite. 3. Par pelo fich die 5 leßten Plotons nach den Vorſchriften des

ton à gauche. 4. Marche. 5. En avant. 6. Marche. Reglements mit rechtsum Front růdwårts in Bataille 7. Guides – à droite. Die weitere Ausführung nach formiren. den Vorſchriften über die Frontverånderungen , jedoch 5) S. 501 ber Bataillonsſchule. Da in dem Falle, mit dem Unterſchiede, daß auf das 4. Commando das wenn im Retiriren mehrere abgebrochene Protond, nach 9.-Proton nicht mit ſchwenkt, ſondern ſich in dem er: dieſem s . in einer gedffneten Colonne, dem Bataillon wähnten Schrágmarſche links nach dem rechten Flügel nadımarſchiren , die hinterſten Plotons unnöthig dem 1

des 10. Protons dirigirt, hier angekommen geradeaus Feinde zu nahe gebracht werden , ſo ſcheint die Beſtim: marſchirt, und , wenn ſein erſtes Glied bis auf zweimung des großherzoglich beffiſchen Reglements, die im Sdíritte die neue Bataillelinie überſchritten hat , nach Retiriren abgebrochenen Plotons dem Bataillon in vorherigem Anhalten die Front herſtellt und ſich links geſchloſſener Colonne nachfolgen zu laſſen, den Vorzug einrichtet.

b) Um daſſelbe Bataillon auf ein mittleres , f .

zu verdienen . 8.

6) eS. 157 — 171 der Linienevolutionen. Im Wider: das 5. Ploton" vorwårt 8 in Bataille zu formiren , ſpruch mit der Beſtimmung des S. 167, wornach ſich -

würde das Commando , der Analogie nach, folgenders 1 bas zweite Bataillonauf den , den rechten Flügel dies maßen lauten : 1. En avant en bataille sur le cin - l ies Bataillons auf der neuen Bataillelinie martirenden quièine peloton. 2. Quatre premiers pelotons , de Offizier dirigiren ſoll, ſowie mit der Vorſchrift des mitour-à droite.3. 4.5.6.u.7. 'ganzwieoben,

ſo wie man auch wegen der weiteren Ausführung wie? .:,160, muß dieſes Bataillon nach derdazugehörenden derholt auf die Frontveränderungen verweiſt. Aus den Abbildung und deren Erklärung einen bedeutenden Ums angeführten Gründen und der Analogienach würden weg machen , * ) um perpendicular aufderneuen Bas übrigens auch hierbei auf das 4. Commando weder das 4. noch das 6. Ploton mitſchwenfer , ſondern beide ſchräg linf 8 nach ihren Plaßen auf der neuen Bataillelinie

taillelinie Analog hiernach alſo Bataillon jedesmal", auch das 1.anzukommen. wenn die mußte neue Bas

taillelinie einen ſpiten oder einen fumpfen Winkel mit

der Directionder Colonne bildet (und in der eigentlis

marſchiren .

Bei Bewegungen dieſer Art, wo nicht das ganze Baschen Praris wird dies wohl meiſtens der Fall ſein),

perpendicular auf lejene linie placirt , ung um en. Diewerden Erfüll ts in Batail zu formir id vorwär taillon rechtsum - kehrt zu machen braucht, kann auch erſt

recht gut die Wendung nach 2. auf dasalleinigeGom : Dieſer Bedingung würde jedoch um ſo überflüſſiger ſein, mando der betreffenden vollzogen werden. als die s$. 354 u.folg.., namentlich aber 368 und 369 c ) Soll ſich baffelbe,Plotonschefs noch immer rechtsabmarſdirt angenommene Bataillon auf das zehnte Ploton Front Bataillonscolonne in jedem , hierbei möglichen Falle zu

felbſt hierzu feines vorherigen Contremarſches, und die verhalten habe; und, da Schnelligkeit ein Haupterfors einfachſteArt, dieſe Formirung zu vollziehen,dürftefolgende fein : Wenn das zehnte Ploton in die neue Direcs tioneingerickt iſt, und 2 Jalonneurs vor daffelbe pla: cirt ſind, fåßtder Bataillonschef, auf das vorausges

es bei weitpaſſenderſein , beidem eigentlichen ,Terte des Rega lements "ſtehen zu bleiben , und jedes Bataillon gleich Anfangs ohne Umweg, und auf der fürzeſten finie nach dem Puncte, welchen deffen rechter (oder linker ) Flügel

taillon linksum machen, und in dieſer Ordnung in die neue Bataillelinie einrúcfen , zu welchem Behufedie lins ken Führer der einzelnen Piotons die rechte Sdulter vorzunehmen haben . Die ganze Bewegung wirdnun analog nach s. 374-382 ausgeführt, mit dem alleinis I

Bataidóne bei ihrer Anfunft an der Bataillelinie ans zuhalten ,um erſt,vor Ausführung der weiteren Bemes gung, die vorderſte Abtheilung auf ſolcher feſtzuſtellen, denn es darf nur der Bataillonsadjutant die zweiFas

gangene Avertiſſementscommando: auf das10.plos auf der neuen Bataillelinie einnehmen ſoll,, zu dirigiren. ton Front růdwårts in Bataille ( Face en ar In Folge überflüffig des eben ausgeſprochenen rière en bataille surle dixième peloton ) das Bases gleichfaüs die folgendeniſt ,das zweite undGrundlages

gen Unterſchiede,daß ſich das 9. Ploton (und eben so lonneurs (S. 161 ) etwas früber aufdie Bataillelinie jedes folgende ) in dem Augenblice, wenn es noch zwei

Schritte von ſeinem , ſdon auf der Bataillelinie ſtebenden

*) Daſſelbe gilt auch von den weiteren Batailonon ; bei ihnen vermindert ſich aber nach und nach die Größe des Umweges.

ory

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placiren, und es werden ſich dann dieſe Bataillone, im Irůď w arts in Bataille formiren ; das 4. Bataillon Marſdje verbleibend, entweder vorwärts, *) oder, nach Maßgabe der Nothwendigkeit nach §. 369 der Batail: Consſchule, rediter Hand in Bataille zu formiren im Stande ſein , zu welcher letzteren Bewegung auch ſchon reglementsmåßig fein vorheriges Anhalten vorgeſchrieben iſt.

wird linfsu m machen und ſich von der Stelle aus auf ſein 10. , auf der neuen Bataiứelinie mit der gehörigen Intervalle vom 5. Bataillon aufzuſtellendes Proton nach 4. c. Front růcwårts in Bataille formiren ; die 3 erilen Bataillone aber werden rechtsum fehrt machen , dann rechts ausbrechen, und wenn ſie im Begriffe ſind ,

7) $. 172— 183 der finienevolutionen. Aus denſels die Bataillelinie zu erreichen, dieſelbe Formation, jedes ben Gründen durften auch bei der , in dieſen Ss. vors gleichfalls auf ſein 10. Ploton , mit rechts um (meil fommenden Formation : Front růcmarts in Bataille, nämlich dieſe Bataillone mit umgefehrter Front mars ſo wie bei aŭen åbnlichen Evolutionen , namentlich auch ſchiren ) ausführen. bei den Frontveränderungen einer, aus mehreren Bas Nach der Annahme unter 8. werden alſo alle Bar taillonen beſtebenden linie, die Bataillone, welche zur taillone einer Colonne, welche ſich auf irgend ein Ploton Ausführung der betreffenden Evolution in Colonne nud. vorwärts in Bataille formiren ſoll, dieſe legtere

zubrechen haben , ſich jederzeit auf der fürzeſten Linie Bewegung, ſei es nun auf das 1. , auf das 10. oder nach dem Puncte , an welchen ſich die vorderſte Abtheis auf ein mittleres Ploton , nur allein auszuführen haben,

lung des Bataillons in der neuen Direction anzulehnen während alle Bataillone einer Colonne, welche auf irs hat, dirigiren und daſelbſt, ohne anzuhalten, ſei es nun gend ein Ploton Front růdw arts in Bataille fors Front růdwårts (wie in dem vorliegenden Falle ) oder mirt werden ſoll, nach der Annahme unter 9. ebenfalls vorwärts in Bataille formiren . nur dieſe zulegt genannte Bewegung auf das 1., auf 8) $.. 185-194 d . finjenevolutionen. Um die rechts das 10. oder auf ein mittleres ploton zu vollführen abmarſchirte Golonne auf irgend ein Proton eines mitts baben werden. leren Bataillons, z. B. auf das 10. Ploton des 4. Bas ( Schluß folgt. )

taillons vorwårts in Bataille zu formiren , würden nun , nach den, unter 4. gemachten Vorſchlagen , die 3

Ueber die franzöſiſche Cavalerieſchule

erſten Bataillone und die 9 erſten Plotons des 4. Bas taillons nicht mehr contremarſchiren , ſondern rechtsum

zu Saumur . *)

kehrt machen, und ſich, das 4. Bateillon ſogleich, die 3 anderen Bataillone' aber, nachdem ſie links ausgebros chen , bei ihrer Ankunft an der neuen Bataillelinie , nach 4. a . auf das 10. Ploton eines jeden dieſer Batails lone, welches bei den drei letteren Bataillonen nach Herſtellung ſeiner Front ſchnell in die neue Direction einzurücken haben, und wobei dann na úrlich das Goms mando: Bataillon , demi tour -- à droite von felbft wegfallen würde , vorwärts in Bataille formiren, während ſich alle weitere Bataillone nach dem Regles ment, unter Beobachtung der obigen, unter 6. und 7. enthaltenen Vorſchläge, verhalten würden .

Die erſten Cavalerieſchulen in Frankreich wurden im Jahr 1764 von dem Miniſter von Choiſeul gegründet, nachdem die, im ſiebenjährigen Kriege ſo theuer erfaufte Erfahrung die Nothwendigkeit fühlbar gemacht hatte, Veränderungen in der Organiſation , der Inſtruction und dem Materiel der franzöſiſchen Armee vorzunehmen , und dabei die Vervollfomninungen zu benußen , welche

Friedrich in der Reinigen eingeführt hatte. Anfangs hats ten dieſe Schulen nicht ganz ben Erfolg, welchen man fich davon verſprochen hatte, die Inſtruction war in jeder Schule verſchieden , weil die Grundfäße derſelben noch . nicht firirt waren ; indeffen bewirften ſie doch große Forts

Ein weiterer Vortheil, welcher aus dieſer Unterlaſschritte in der Reitkunſt, wecten die Aufmerkſamkeit der

fung des Contremarſches hervorgeht, beſteht darin, daß Cavalerieoffiziere und führten einemerkliche Verbeſſerung jene drei Bataillone während ihrer rúdgångigen Bewes in der Inſtruction der Corps herbei. gung erforderlichen Falles in einer weit beſſeren Verfaſs Auf dieſe Sdulen folgte im Jahr 1796 die Reits ſung dem Feinde durd , ein bloßes Anhalten und Herschule von Berſailles , welche 2 Jahre ſpäter durch ſtellen der Front die Spiße bieten fönnen , als wenn die in derſelben Stadt errichtete Inſtructionsſchule

vermittelſt des Contremarſches das 3. Glied gegen den Feind hin befindlich iſt. 9 ) S. 195 - 201 der finienevolutionen . Sou fich dagegen dieſelbe Colonne auf irgend ein Ploton eines mittleren Bataillons, nach der Annahme des Regles ments auf das 1. Ploton des 5. Bataillons , Front rů d w arts in Bataille formiren , ſo wird nun nadı den erwähnten Borſchlagen Folgendes zu geſchehen haben : Das 5., 6. x. Bataillon werden ſich, nach dem Regles ment und unter Beobachtung der, unter 6. und 7. ers wähnten Grundfäße, nach und nach auf der neuen Schlachtordnungslinie auf ihr erſtes Ploton Front

der Truppen zu Pferd erſekt wurde. Offiziere und nach in dieſelbe geſchickt, und viele Militars, welche ſeits dem zu hohen Graben gelangt ſind , haben darin ihre Bildung erhalten . Indeffen wurde dieſe Schule, welche eine Anzahl von Militárs zu einer Zeit, wo der Dienſt aller bedurfte, von ihren Corps entfernt hielt, im Jahr 1809 aufgehoben , und zu St. Germain auf andere Grundlagen wieder errichtet; die Offiziere und Unters offiziere der Corps wurden davon ausgeſchloſſen , man ließ nur die aus der Militärſchule tretenden Eleven zu.

*) Bermittelft der , S. 162 der Linienevolutionen angeführten

* ) Die Ordonnanz über die Organiſation dieſer Schule vom 10. März 1825 iſt in Nr. 24 der 4. M. 3. von 1826 enthalten .

Unteroffiziere von den Cavaleriecorps wurden nach und

Commando's , wobei jedodo abermals wieder das : Guides à

Den gegenwärtigen Uuffat entlehnen wir aus dem Auguſtheft

droite erſt nach dem legten : Marche auszuſprechen wäre .

des Bulletin des sciences militaires.

+

687

Auch dieſe Sdule wurde im Jabr 1814 wieder aufges

688 Uher die Wufnahine dirler 2 Klaſſen von Offizieren genügte zur

hoben und eine neue zu Saumur errichtet, worin dieſel- Erreichung des Zweckes noch nicht. Die Zahl der Menſchen , weiche zum R'iterdienſte haben daß , iſtesinimmer Frankreich orte zeigten, ſchwe: nicht9106,undundGeſchick die Inpectionsrapp bei Gleven , wie in die 1809 unterdrückte, aufgenommen Neigung wurden .

Unter der Leitung eines Generals von anco

rer werde , Niiter zu finden, welche gute Unteroffiziere zu werden

kanntem Verdienſte hatte ſie gedeihlichen Fortgang, bis verſprächen. Um die Quelle dieſes uebels zu entfirnen, wurde bez ſie im Jahr 1822 aufgelößtwurde . Im Jahr 1823 wurde ſchloſſen , eine Pflanzſchule für unteroffiziere Inſtructoren ſie in Verſailles wiederhergeſtellt und nahm , gleich der anzulegen ; die Anzahl derſelben foute nöthigenfalls für die Bedürfe

jenigenvon St. Germain, nur die Eleven der Militär- milie der Armee hinreichen , jedoch ohne"naß alle Stellen daraus belegt und ſo die Zemulation unter den Soldaten zerſtört würde. 1

ſchule auf, welche ſich für den Cavaleriedienſt beſtimmten. Hierdurch erhielt man den Vortheit, Escadronen in der Schule zur Dieſe neue Anſtalt fonnte aber nicht von Beſtand ſein , weil ſie nicht auf die wahren Bedürfniſſe der Armee gegründet wargewannen . Bald aber beſſere Jdeen das Uebergewidyt :

haben , bei welchen die Offiziere ( sowohl diejenigen , welche sich der Inſtruction widmen wouten, als diejenigen, welche aus der Milis tärſchule kamen ) ihre Theorie anwenden konnten ; zugleich hatte man dadurch die Ausſicht, diejenigenjungen Leute, wilde Borliebe

hätten,

an

manfühlte im " J. 1824 , daß die Inſtruction der Corps, den erforderlichen Kenntniſſen die Bahn des Offiziersavancements das tåglich dringenderwerdende Bedürfniß, Unteroffi- inden Militärſdutennidtbetreten könnten, für den Cavaleriedient ziere zu bilden , die Nothwendigkeit berbeiführe, dieſer zu gewinnen ; endlid verſicherte man ſich, daß die unterlieutenante: Anſtalt eine erweiterte Organiſation zu geben, mehr auf ſtellen , welche nach dem Gelege den Unteroffizieren vorbehalten ſind, ſie zu verwenden und ſie an einen Ort zu verlegen, der gut befeßt werden würden. Mit der alten Schule von Verſailles war auch eine Irom : zugleich mehr Sicherheit nach Außen und weniger Zer: peteridule verbunden , und dieneue Organiſation nahm dieſe

ſtreuung in den Studien darbóte. Durch eine, Generaloffizieren der Savalerie, der Artillerie und aus des nügliche Einrichtung wieder auf.

Während in Lyon und Uifort Schulen für die Pferdeärzte ber

Generalſtabs gebildete Gommiſſion wurde ein Organis ftanden fehlte es ganz an einer Schule für die pufidmiede,

ſationsplan entworfen, und in Folge deſſen wurde die deren Geſcicliditeit oder unwiſſenheit doch von lo widtigen Folgen für die Cavalerie iſt. Uuch für ſie wurde daber eine Schule mit der königliche G avalerieſchule zu Saumur errichtet, Cavalerieſchule verbunden , und man nahm in dieſelbe diejenigen

wo die Anſtalt ohne Zweifel endlich das Ziel von ſo jungen Leute auf, die ſich verbindlich machten, als Hufſchmiede in vielen Veränderungen gefunden hat. – Da dieſe Schule ben Corps zu dienen. einzig in ihrer Art iſt und die wichtigſten Erfolge vers Um es an keinem Mittel für die Inſtruction fehlen zu laſſen, ſpricht, ſo werden einige Details darüber nicht unwil wurde der Cavaleriefchule ein Geſtüte beigegeben, damit die Car valerieoffiziere nas Priid in allen Epochen ſeines Lebens vor Augen fommen ſein . :) haben , und die Fortſchritte ſeiner Zunahme und ſeines Berjades

3 med der Cavalerieſchule. Bei der Reorganis | fehen ſollten. Demzufolge wurde beſtimmt, daß die Remonte für ſation der Armee in den Jahren 1814 u. 1815, : durch die Reitbahn der Schule aus den beſten Erzeugniſſen dieſes Ges welche eine Menge verſchiedenartiger Elemente in dies füte genommen werden ſolle .

ſelbe gekommen war, war es natürlich , daß man in den

Der Siß siner Schule, deren Wichtigkeit in Ariegszeiten qua

Corps wenig Kenntniffe und viele Verſchiedenheit in den nimmt, mufte ſo gewählt werden, daß ſie nicht durch eine feinde liche Inoaſion in Gefahr känie, ihre Arbeiten einzuſtellen . In dieſer

Grundſåpen derReitfunſt fand . Die Entfernungdieſes Beziehung war Eaumur durch ſeine Entfernung von den Gränzen großen Nachtheils war der Zweck, welcher durch die Er- und durch ſeine Lage hintereinemFluſſe ( loire), welcher in einem richtung der erſten Schule von Saumur (1814) erreicht Theile des Jahrs eine der beſten natüriiden Bertheidigungen dar Die Inſtruction mußte gleichförmig ges bietet, vorzüglich geeignet; dazu kam die geſunde lage dieſer Stadt, Ueberfluß anund guter Fourage,woraus die Nähe von Limouſin, leichtPoitou, zu bez Bretagne, die Remonten der Normandie macht und den Fortſchritten der Zeit angepaßt werden ; der

und umdahin zu gelangen, mußte die Cavalerieſchule ziehen ſind, die ſchönen und in gutem Stande befindlichen Gebäude der

diejenigen Militárs aus den Corps aufnehmen , früheren Scule, - Xues dieſes entſchied die Wahl für dieſe Stabt. weldie vermoge ihrer Neigungen und ihrer Vorfenntniſſe Die Schule wurde daber nach Saumur yerlegt, wo ſidy bald am geeignetſten ſchienen , ihre Bildung darin zu empfans neue Gebäude erhoben, da die alten für die größere Husdehnung gen und ſie dann weiter zu verbreiten. Dieſe erſte Idee der Anſtalt nicht hinreichten. wurde von Neuem , aber in größerer Ausdehnung, bei

Gebäude. Die Gebäude der Schule bilden ein Richteck von

der Organiſation von 1824 aufgenommen , welche die ungefähr 500 Metern Länge und 400 Metern Breite, deſſen In neres zum úebungsplaße dient. Die rördliche Gränze bildet die Stelle der Chef -Inſtructoren in den Corps gründete und Loire, deren Damm genin ueberſchwemmungen (dügt. Das Haupt

den ſolche bekleidenden Offizieren einen annehmbaren Ge- gebäute, welches aus 3 Abtheitungen beſteht, lipat gegen Siis balt nebſt vortheilhaften Ausſichten zuſicherte. Aber zus den ; ſeine Bauart iſt edel und einfach, es kann 200 Offiziere, 500 gleid, wurde die Sdule den aus der allgemeinen Milis bis 600 unteroffiziere und So'daten, die vandwerker mit den ihnen fallen , überdießfürbefinden ſich darinundſchöne tårſchule austretenden Eleven vor ihrem Uebergang in nöthigen Säle für Magazinen den theoretijden dieUebungen für 'unterricht,

die Regimenter eröffnet, indem man bei der Cavalerie: die Bibliothet. Zwei Reitbahnen , eine große und eine kleinere, ſchule mehr darauf bauen zu können glaubte, daß ſie 3 Ställe, wovon der eine, der im vorigen Jahre vollendet wurde Geſchmack in der Reitfunſt und vollſtändige Einheit der vorzüglich ſchon ift , ſtehen auf der anderen Seite des Bierects; Grundſåge empfangen , und daß ſie ſich außerdem mit hinter den Gebäuden find fchöne, neu erbaute Somieden und Kran :

der Theorie und der practiſchen Uebung ungeſtörter, als Lentälle . Etwa 1000Pferbe, ſo wie die Auficher der Meitbahn, in den Corps , beſchafftigen fonnten .

der Pferdearzt und der Lehrer der Hufichmiedekunſt können in dies Ten Gebäuden untergebracht werden. Eine größere Krankenanſtart

* ) Wir übergehen die bereits in derOrdonnanz vom 10. März 1825 für die Pferde iſt im Bau; nach dieſem wird eine neue Reitbahn enthaltenen Details , g . B. über den Stab und die Lehrer der angelegt werden . ' ( Schluß folgt. ) Schute ic. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung: C. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Difizin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 87.

29. Oct. 1828.

Allgemeine Militar · Zeitung. r gehö n beid Das franzöſiſche Infanterie -Erercirreglement ſelbe ioneenn ſein Daß n unte Secttand dem t. nichtkönn zwei, rige enverſ Plotondieſe en ,zu ergib vom Jahr 1791 . ( Schluß. ) 10 ) S. 299-303 der Linienevolutionen . Nach dieſen $ S. ſollen mehrere, auf die Diſtanz von 6 Schritten neben einander befindliche Bataillonsmaſſen , welche man zus gleich vorwärts bewegen will, durch die hinter dieſen

Mafſen befindlichen Bataillonschefs perpendicular vors wärts dirigirt werden , wåbrend die,6 Schritte vor der Mitte einer jeden , nach ihrer Mitte gerichteten Maſſe marſchirenden Adjutanten , ohne ſich um einander befům mern zu dürfen, die alleinige Verpflichtung haben , ſich , unter forgfältiger Beobachtung der fånge und des Lacs

tes des Sdrittes, perpendicular vorwärts zu dirigiren . Einſender iſt jedoch der Meinung , daß dieſe und die weiteren , in jenen ss. angegebenen Húlfsmittel nidit

ſich daraus , weil ſonſt die , s . 412 vorgeſchriebene ſucs

ceſſive Formirung der Plotons unmöglich ſein würde , und man wird dazu wó möglich ſchon darum die zwei mittleren Sectionen des Bataillons , folglich bei 8 Plos tons die 2. Section des 4., und die 1. des 5. Plotons nehmen , weil nur hierdurch das Bataillon nach Paſſis

rung des Defilee's als Ángriffscolonne formirt ſein kann , welche Formirung gerade bei dieſer Gelegenheit am paffendſten ſein wird. Zwiſchen zwei nebeneinander ſtehenden , nicht zu demſelben Ploton gebörigen Sectionen iſt indeffen ſchon obnebin ein erſeßender Unteroffizier

als Führer der links ſtehenden Section befindlich , und da beide Sectionen wohl nicht anders , als mit dem Führer auf die Mitte, zugleich vorgerůckt ſein konntent, jo bedarf es nidit erſt eines Commando's des betreffens

bazu geeignet ſind, eine ſolche Linie von Bataillonsmaß den Sectionschefe, um jenen Unteroffizier auf den rech

ſen mit Ordnung , und ohne daß ſolche auf unebenem ten Flügel ſeiner Section zu bringen . - Man fann aber Terrain , bei einer Veränderung der urſprünglichen Dis durchaus nicht einſehen , zu was" ein weiterer beſonderer rection ic . ſehr bald in einander gerathen müſſen , vors Führer für die rechts befindliche Section zwiſchen beiden wärts zu bewegen , und es ſcheint ihm , daß die deßfalls | Sectionen núßen Tou , indem der erwähnte erſeßende figen Vorſchriften des großherzogl. heſſiſchen Reglements Unteroffizier in der Mitte beiden Sectionen allein weit wornach nåmlich nur das, einem vormarſchirenden beſſer zum Führer dienen fann ; denn , da feiner der -

Hauptführer folgende Directionsbataillon auf ſeine Mitte zwei Führer dem anderen untergeordnet iſt, fo fann ja gerichtet iſt, während alle übrige Bataillonsmaſſen nach dem Directionsbataillon hin den vorgeſchriebenen Abſtand wahren und die Richtung nehmen müſſen , als wos får insbeſondere bei den Maſſen links des Directionds bataillons der , auf dem rechten Flügel der vorderen

recht gut der eine die Sectionsdiſtanz großer, der andere kleiner nehmen wollen , wodurch dann nothwendig Uns ordnung in der Colonne entſtehen muß. Da ferner wes gen dieſes zweiten Führers in einem engen Defilee bei allen , je imei und zwei perbundenen Sectionen eine

Diviſion marſchirende Chef derſelben , bei den Maſſen Rotte mebr abbrechen muß, als in dem Falle, wenn ſich

rechts derſelben aber der linke Führer der vorderen Dis nur ein Führer in der Mitte befindet, und da bei dem viſion zu ſorgen hat - den Vorzug verdienen dürften . ſpåteren Deployement der Golonne wegen des Todannigen - evolutionen. Nach dieſem S. , Austretens des zweiten Führers ein unpaſſendes Zuſams 11 ) S. 406 der finien -

!

welcher vorſchreibt, wie ein , einem Defilee gegenüber bes menrúden der vorderſten Abtheilungen ſtattfinden muß, findliches Bataillon ſolches vormårts zu paſiren hat* ), ſo dürfte der erwähnte erſeßende Unteroffizier um ro follen ſich die beiden Führer der zwei , zuerſt in das mehr als alleiniger Führer zwiſchen beiden Sectionen

Defilee einrúdenden , und zu dieſem Bebufe bei dem genügen , als ja auch bei der Angriffscolonne ein Fübs Abſchwenfen des Bataillons vorgerůcten Sectionen auf rer in der Mitte der , aus zwei vereinigten Plotons das Commando ihrer Sectionschefs zwiſchen dieſe Secs beſtehenden Abtheilungen für hinreichend befunden wird. r en tionen verfüg

und ſich daſelbſt nebeneinande placiren .

12) S. 451 - 494 der finienevolutionen . Stellt man -

rad den Grundsåsen der neueren Taktif die Bataillone

*) Dieſe Borſchrift hätte worit paftonber schon in der Bataillons: des hinteren Zreffens hinter den Intervallen des pors chute ihren Plat finden wie müſſen; esoniſtrüdwär fonderbtsar,, nicht daß deren, und noch dazu in der Regel in Colonne auf, ſo dieſe Scule nur seht, ein denn Butaill aber auch, wie folches vorwärts ein Defilee paſſiven ſoll. fallen dann die , in dieſen ss . enthaltenen fünſtlichen

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Combinationen über die Art, wie zwei Treffen, von wel- | terie erſt dann, wenn ſie im Felde zu dergleichen Arbeis chen auch die Bataillone des hinteren als entwidelt, ten gebrauchtwerden ſoll, darin unterrichten will, wenn und zwar direct hinter denen des vorderen befindlich , namentlich die Offiziere und die Unteroffiziere der In.

angenommen ſind, als völlig zweclos von ſelbſt weg , indem in jenem Falle bei einer Frontveränderung des vorderen Treffens die Bataillonschefs des hinteren Tref fens ihre Bataillone nur auf dem fürzeſten Wege und

fanterie zuvor nicht die entfernteſten practiſchen Begriffe von dieſen Arbeiten erhalten haben . Damit indeffen dieſer Unterricht auf eine gleichmäßige Art ertheilt werde, und damit einzelne Chefs, welche hierin zu weit geben

auf die einfachſte Weiſe ſo zu führen haben werden, um möchten , nicht auf den Gedanken verfallen fónnen , aus

ſich nach vollzogener Bewegung auf der vorgeſchriebes ihren Infanteriſten förmliche Sappeure oder Pionniere nen Entfernung hinter den betreffenden Intervallen zu bilden zu wollen , ſo iſt hierzu eine eigene ausführliche

Inſtruction erforderlich , und dieſe Inſtruction findet Die in wohl am paſſendſten in dem Infanterie- Erercirregles dieſen ss. enthaltene Vorſchrift über das Durchziehen ment *) ihren Plaß .

befinden .

13 ) S. 548 - 563 der finienevolutionen .

zweier Treffen dürfte nach den, was bereits Seite 659

8. Bl. über dieſen Gegenſtand angeführt worden, gång

Ueber die franzoſiſche Cavalerieſchule

lidh wegfallen . 14 ) S. 564 - 609 der finienevolutionert.

Erfennt

man dasjenige , was Seite 675 úber die Unzweckmäßig :

zu Saumur. ( Schluß. )

keit eines, aus mehreren Bataillonen formirten Quar:

Aufzunehmende Militárs, Elevenec. In Folge man auch der Errichtung der Stelle von Chef - Inſtructoren **) in wird Quarree's dieſe SS., welche die,Formation eines ſolchen den Cavalerieregimentern wurde jedes dieſer Regimenter vorſchreiben, recht gern für entbehrlich halten .

Menn ſich hiernach - zumalwenn man die vielfach / angewieſen, den hierzu geeignetſten ſeiner Capitaine in

bewährte preußiſche Brigade: (oder nunmehr Divis die Cavalerieſchule zu ſenden . Dieſe Offiziere kamen im Juli 1825 an ; es waren meiſtens alte Militárs, welche

ſions) Aufſtellung, Scharnhorſt's Schöpfung reglementsmäßig zur Fundamentalſtellung madht ,

mit großem Gifer an den verſdiedenen Unterrichtszwei

der dermalige Umfang der Schule der Linienevolutionen gen Theil nahmen . Im November 1826 verließen ſie ziemlid, vermindern wird, ſo gewinnt man dagegen an

die Schule wieder. Die Ordonnanz vom 10. März 1825

auch nur im Allgemeinen , darüber anzuführen, wie ſich die Bataillone bei der Ausführung der verſchiedenen Evolutionen auf unebenem und co'u pirtem Terrain ( deſſen paſſende Benußung ſo ſehr viel zum Gewinnen

ſtructions capitainen nach Saumur ; nachber fouten die Stellen der Chef - Inſtructoren durch'Capitaine beſest

Raum, um in dieſer Schule wenigſtens etwas, wenn geſtattete nur für das erſtemal die Sendung von Ins werden, welche als lieutenante 2 Jahre in der Schule

zugebracht hätten. Es wurden daher ſeit1826 jährlidi

der Gefechte beitrågt) zu verhalten haben , indem die i Lieutenante von den Regimentern in die Schulegeſen: Schlachtfelder nur höchſt ſelten folche Ebenen , wie ſie det, ſo daß ſich dort ſtets ?2 Abtheilungen von lieutes die Schule der finienevolutionen vorausſebt, darbieten.. nanten befinden . Jede dieſer Abtheilungen wird von Auf die etwaige Behauptung, daß ſich die Commandeure einem Capitain des Stabs in Bezug auf die allgemeis nen Befehle auf die ;militáriſche Inſtruction zu Fuß commandirt überwacht zu Pferdund in jedem gegebenen Falle ſelbſt zu helfen wiſſen miſſen, und beide Abtheilungen welche dergleichen Behauptungen in den Tag hinein auf: ein Escadronschef. Die darin befindlichen Offiziere beis

erwiedert man aber, daß gerade diejenigen Kraftgenies, ſtellen , bei vorkommenden Gelegenheiten die meiſten

Ben Juſtructions lieutenante.

Offiziere, aus der Militärſchule zu St. gleichfalls in der Cavales 2 Jahre , müſſenwelche Böde machen und ſich in der Regel am wenigſten zu SyrDiefommen belfen wiſſen. Bei dem , in neuerer Zeit ſo ſehr häufigen Gebrauche rieſchule zubringen ; ſie langen im Januar an , bilden

der zerſtreuten Fechtart dürfte den vier Schulen ebenfalls 2 Abtheilungen, welche eben ſo, wie die obigen, commandirt und überwacht werden ; ſie wohnen in der

des Reglements, bei einer Reviſion deſſelben , auch eine Schule dieſer Fechtart, in welcher heutiges Tages Anſtalt und beißen Eleven der Cavalerie. Alle dieſeerde Offiziere fommen nad Saumur mit einem die geſammte Infanterie unterrichtet werden muß, Escadrondpf , welche ſie während der militäriſchen hinzuzufügen ſein ,wie dieſes in dem großherzogl.beſſi: | uebungen reiten ; ſie verlaſſendie Schule nach beſtans Tchen und in mehreren anderen deutſchen Militárdienſten denen Prüfungen , in Folge deren ſie eine Nummer er. ſchon langit der Fall geweſen iſt.

Schließlich glaubt Einſender noch einen Gegenſtand halten, welche binſichtlich der lieutenante ihren Anſprudy

auf die Stellen der Chef - Inſtructoren , - und hinſichts zur Sprache bringen zu müſſen , welcher mit den de lich der an Einem Tage zu Unterlieutenanten ernannten Infanterie bungen 2

der

.

in ſehr naher Beziehung ſteht. Gleven ihre Anciennetåtin der Cavalerie beſtimmt.

Sie fommt nåmlich ſehr oft in den Fall , Verſdanzuns

gen zu ihrer eigenen Vertheidigung aufführen zu müſſen, und überhaupt zur Verfertigung von Faſchinen, Sdanz körben 2c . , vorzüglich bei Etablirung der Trancheen , mit

*) Das großherzogl. badiſche Infanterie:Grercirreglement enthält eine roiche Inſtruction , welche den erwähnten Unterricht ſehr

richtig und genau bezeichnet. verwendet zu werden. Der Zwecf dieſer Arbeiten wird **) ueber die Functionen und Dienſtverhältniſſe dieſer Chef : Inc

aber nur ſehr ſchlecht befördert, wenn man die Infans

ſtructoren 1. Nr. 30 der U. M. 3. von 1826 .

694

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Zwei Escabronen , beren jebe aus 166 Mann und Saumur der Gegenſtand eines wichtigen Unterrichte

120 Pferden beſteht, ſind beſtimmt zur Aufnahme 1) der- und enthält alle Erklärungen, welche auf der Reitbahn, jenigen Reiter , welche von ihren Oberſten als diejenigen bezeichnet werden , welche am meiſten Geſchick haben , Inſtructoren zu werden , und 2 ) von ſolchen jungen Peuten im Alter von 18 - 22 Jahren, welche mit Zeugs niſſen guter Aufführung verſehen ſind, leſen und ſchreis ben fónnen, wenigſtens 1 Meter 720 groß ſind und eine Capitulation von 8 Jahren übernehmen wollen . Die Unteroffiziere und Brigadiere werden aus den beſtinſtruirten und bravſten Reitern gewählt. Die Reiter their -

wie in den lehrſålen von den Stallmeiſtern und den ihnen beigegebenen Offizieren des Stabs gegeben wers den müſſen . - Bei Gründung der Generalſtabsſchule im Jahr 1818 hatte man den Unterricht in der Kriegos funſt als eine núßliche Neuerung betrachtet; man hielt es für gut, auch die Offiziere der Cavalerieſchule einen rolden Curs madyen zu laſſen . Es wurde daber ein cours d'art militaire von dem Profeſſor derſelben vers faßt, welchem beſonders empfohlen wurde , eine klare

ten ſich in 2 Klaſſen ; in die erſte Klaſſe kann feiner und einfache Theorie der Taktik der Cavalerie und der gelangen, der nicht wenigſtens 6 Monate dient und Als Waffen , denen ſie zur Hülfe und Stüße dient, fodann

les weiß, was einem Brigadier nothig iſt. Alle in dieſen Escadronen ſtehende Leute treten , wenn ſie in allen Functionen der Unteroffiziere geübt ſind und in den Prüfungen hinreichende Proben ihrer Fähigkeit abgelegt baben , nach 2 jábrigem Aufenthalte in der Schule als Wachtmeiſter in die Cavalerieregimenter ; - haben ſie aber nicht die nöthige Fähigkeit , um Unteroffiziere zu

der Terrainrecognoſcirungen und der Nebenoperationen zu geben. Die Lieutenante nehmen mit vielem Erfolge an dieſem Unterrichte Theil, und ſie erhalten denſelben in großerem Umfange , als die Eleven. Nach Beendi. gung des Lebrcurſes werden die leßteren in mehreren Anwendungen des Erlernten in den Umgebungen von Saumur geübt. ſein , ſo fónnen ſie, wenn ihre Aufführung gut war, in Die Inſtruction der Unteroffiziere und Reiter -

die fonigliche Garde aufgenommen werden .

bat dieſelben Grundlagen, wie diejenigen der Offiziere,

Eine dritte Escadron von 166 Mann und 60 Pfer: den iſt beſtimmt zur Aufnahme 1 ) von jungen Freiwil. ligen im Alter von 18 — 22 Jahren , oder von jungen, durch den Kriegsminiſter bezeichneten Soldaten, welde Hufſchmiede werden wollen und ſchon ein Jahr lang

aber ſie wird nach einem beſchrånfteren Maßſtabe ertheilt. Sie begreift 1 ) die Theorie des Erercirreglements bis zur Escadronsſchule, 2 ) das Zuſammenſetzen, Pußen und die Unterhaltung der Waffen , 3 ) die auf die ürts teroffiziere bezüglichen Reglementsvorſchriften über den

als Handwerfer in Eiſen in der Lebre waren ; 2 ) der Regiments ., Garniſons- und Felddienſt, 4 ) einen Auss Regimentsfinder oder Soldatenſohne von 14 - 18 Jabszug aus dem cours d'équitation militaire für die Offis

ren, welche entſchiedene Neigung zur Muſif haben und ziere , welcher das für ihren Grad unentbehrliche ents als Trompeter in den Regimentern dienen wollen . bált . Endlich erhalten Alle Reitunterricht auf der Bahnt, Sede dieſer Escadronen wird von einem Capitain und lernen das Fechten . Dieſe verſchiedene Inſtructios vom Stabe der Schule commandirt, welcher die Diſci- nen geben, in Verbindung mit allen Details des Diens

plin , die Inſtruction und das Rechnungsweſen darin ſtes , den Reitern vielfache Beſchäfftigung und macht ſie leitet. Zwei Inſtructionsoffiziere commandiren die Dis in kurzer Zeit fähig , die Pflichten ihres Standes zu viſionen jeder Escadron , 8 Eleven commandiren die erfüllen und deſſen Beſchwerden zu ertragen. Plotons. Die Zahl dieſer Offiziere iſt hier größer, als Das Beſchlagen von mehr als 700 Pferden iſt die in den Regimentern , um einer größeren Zahl die Ge- tåglide Beſchafftigung der Hufſchmiede. Außerdem

legenheit zu ihrer Inſtruction und zur Kenntniß aller werden nach dem Beiſpiele Englands, welches beſtandig Details des Militárlebens zu geben .

einen betrådtlichen Vorrath fertiger Hufeiſen im Mas

Inſtruction. Die 4 Abtheilungen von Offizieren gazine hat, die Hufſchmied - Eleven dazu verwendet, um erhalten eine analoge Inſtruction, welche die nämlichen aus unbrauchbaren Geſchůßen , welche die Zeugbåuſer Gegenſtände , nåmlich in die Theorie des Savalerie - liefern, Vorrathseiſen zu ſchmieden . Dieſe Eiſen werden Grercirreglements und die Handhabung der verſchiedenen dann in die Grangfeitungen geſchickt, wo die franzöſiſche

Waffen , 2 ) das Schulreiten und Voltigiren , 3 ) den Cavalerie bei dem Entſtehen eines Krieges augenblicklich Regimento é und Garniſonsdienſt umfaßt. Dieſer Unters damit verſehen werden fann. - Die Hufſchmiede, welche richt iſt jedoch nach den verſchiedenen Klaſſen von Lieu : unter den Augen eines Meiſters in dieſen Arbeiten ges tenanten und Unterlieutenanten verſchieden abgeſtuft. übt werden , erhalten von demſelben auch theoretiſchen Außerdem übt man die Gleven im Sdwimmen und Fechs und practiſchen Unterricht über die Kenntniß und Ers

ten ; auch erhalten ſie Unterridt im Zeidnen, beſonders in Ánwendung auf das Studium des Pferdes. Die Ab faffung eines Pebrcurſus über das Innere und deußere des Pferdes , über ſeine Verwendung zum Sattel und zum Zug , über ſeine Behandlung im franken und im

haltung des Pferdes . So inſtruirt üben ſie dann ihre Kunſt in der Regimentern aus und bringen nach ihrer Verabſchiedung ein foſtbares, bis jeßt allzu wenig vers breitetes,Talent in das bürgerliche Leben mit. Die Trompeter : Eleven erbaften Unterricht in

geſunden Zuſtande , über die Kenntniß der Raçen und der Vocal- und Inſtrumentalmuſif, in leſen und Schreis ůber das, was ſich auf die Remonten bezieht, war von beu, im Fechten , und außerdem eine militariſche Anweis der, mit dem Organiſationsplane beauftragt geweſenen ſung hinſichtlich ihrer Pflichten als Cavaleriſten . commiffion vorgeſchrieben worden . Dieſe Pebrvorſchrift, Materiel. Dieſes begreift 1 ) 200 Pferde für die

welche den Namen cours d'éqnitation militaire führt, Reitbahn . Man hat geſucht, alle Raçen beiſammen zu iſt_ während des ganzen Aufenthaltes der Offiziere' in haben, weldje Stoff zu intereſſanten Bemerkungen geben ;

696

695

2) 320 Escadrondpferde von dervorgeſdrieben Laille, wie ſiefür die vorgegangenfind, oder auf irrthümlichen Ueberlieferungen, welche iſt. Die fich, obne aeprüft nu werden, ait Bahrheiten von einer Feder zur

Baffen , denen ſie angeboren

fortpflanzen und ſich als ſolche Ein ang derid affen. Offizierópferde ( gegenwärtig160 ) ſindhierbei nichtges anderen NichtBeCampagnenNapoleons find is,welcheſich derBerf. zu arfunden haben, hat, indem dieſe Schriftfteler 1800 Bånden beſchreiben vorgefept-ihren von ungefähr rechnet. 3 ) Eine Bibliothet Standpunet als durch ihre Einſichten, der beſten neueren Werte über Militarwiſſenſchaften , ben ro fähia durd S

Geſchichte, Pferdearzneifunde und Naturgeſchichte. In fie mit Talent zu beſchreiben ; auch betennt er selbſt, daß wenig zu den in Gips, und Stelette aufgeſtellt. In dem topos (o michiar ſei es dagegen , ihn 118 Chef der Regierung Frant: einem beſonderen Kabinet ſind gute Modelle von Pfer- thun übrig fri, um Napoleon als General zu characteriſiren ; um

reichs i arzuſtellen : von Unternehmen, iſt das umfange, er ſich find vor: dieShat'atten allein worlates hat. Es iſt dieß großem graphiſchen Kabinetfindet man eine gute Kartenſamma delegt

(uug , und in dem Zeichnenſaale eine Sammlung guter Modelle. 4) Eine lithograph . Preſſe mit allem Zugehör. Dieß iſt die Anſtalt, welche die Beſtimmung hat, in der Cavalerie die åchten Grundſätze der Reitfunſt zu verbreiten, ihr Inſtructoren, ausgezeichnete Offiziere fir

die Grundl ge und die Seele davon , und der Verf. macht ſich ders bindlich , fie mit der aemiſſenhafteſten Aufmerkſantert zu prüfen, dieſem Ber"prechen nach, wofür der achtbare Charakter des Berf. Bürge iſt, wird ſein Wert nidt weniger als frölf Bände haben und nicht vor 3 bis 4 Jahren beendigt ſein. (Bullet.des sc.milit.

. 5. 1828.5 ſdhmiede und Trompeter zu liefern. DieSavalerie findet 46 ) Darftellung dermerkwürdigſten Schweizerfdlachten vom Jahre alſo in dieſer Sdule alle Elemente für ihr fünftiges Giúc, und Franfreid muß mit Intereffe eine Anſtalt Tehen , welche die Kenntniß des Pferdes allgemeiner

1298 bis 1499 ; nach den Grundfäßen der Strategie und Iaktit beſchrieben von Franz ludwig D. Haller von Rönig 8: felden. Mit 8 Schlachtplanen . Konſtanz, Wallis , 1826 . gr. 8. 2 Iyir. 18 gr.

Es ſind 9 Sdladten , welche Verfaſſer möglidſt geſchichtlid militäriſch genau und derFolgen, fo wie ihren Urſachen madit, die Neigung zur Reitkunſt in allen Klaſſen wecft grürbeidyin

und auf die Beförderung der Pferdezucht ſehr wohlthåtig in Bezug auf die Schlachtfilder und den Gana der Gefechte dat wirfen muß. - Eine Anſtalt, welche erſt ſeit 3 Jahren zufruen bemüht iſt; nämlich 1) am Donner-büht oder im Jam beſteht und welche aus ſo vielen verſchiedenartigen Eles merthal, am 2. März 1298. 2 ) bei Morğarren , am 16.November menten zuſammengeſeßt iſt, kann auf eine Volfomments

1315. 3) bei laupen , am 21. Juni 1339. 4 ) bei Serrpade, am

beit, welche die Frucht der Zeit und der Erfahrung iſt, 9. Juli1386.5) von Näfele, am 9. April 1388. 6 ) von St. Jacob, am 26.Uuguſt 1444. 7) bri Gran'on , am 4. März 1476. 8) bei noch feinen Anſpruch machen; indeſſen hat die Schule Murten ,am 22. Juni 1476. 9 ) bei Dornado, am 22.Juli 1499.

bereits Reſultate geliefert, deren Würdigung der Armee Das Unternehmen iſt verdienſtlich und die Uus ührung gut. Bor

nicht entgehen kann. Mehr als 200 Offiziere und eben züalich iſt zu loben, daß der Verf. in ſeinen Fa'au.lin , Bezug

ſo viele Unteroffiziere ſind ſeit 1826 daraus hervorges nahmen undNoten ,worin er überall auf änn'ideErrigniffe neuerer gangen und haben in die Regimenter eine Einheit der Feltzűze estiäreno hinweißt, die Sameiger auf ihr Land in mili: - topographifcher und Zeiten, auf dieverrheid Art unden Weiſe , 18, Grundfäßeund der Kenntniſſe, und beſonders ein Se: ruhmpol.n Ges täriſo jeßo, wie in jenen altenHinſicht zu können

ſchich in der Reitfunſt gebracht, welche man nicht verfen : belehend aufmerkam zu machen sucht. Wichtigere nen

-

Diuc urd papier ſind

fann. Reſultate bereiten ſich vor, weil qut, aber die Schlachtplane fchlecht. ( Blätter f. liter. Unterhalt. mit der Zeit ſich alles vervollfommnet und die Inſtrucs Nr. 189 - 191. ) tionsweife, indem ſie ſich verbeſſert, die Fortſchritte der 47) Wallenstein. Siftoriſcher Verſuch von Johann Sporodil.

Eleven nothwendig beſchleunigt; noch einige Jahre, und die Schule wird machtig dazu beigetragen baben , der

Leipzig 1828 bei Fiſcher. 18 ggr.

Ein lpfenswerthes Büchlein, 140 S. ſtart in 8 °, aber auf korcha

gedruckt, mit Bauenfteins Bildniß. Der Verf. ftellt ſeinen Savalerie gründlich inſtruirte Cadres zu geben , welche papier Seite dar, und ſucht un : petden Haupträdlich von dir moralifdien

die Armee im erſten Kriege in Erſtaunen reben und dem tir andern zu beweiſen , daß Wallenſtein ſchon nach ſeiner erfen Feinde ihre Einwirkung füblbar machen werden.

ubregung des gochverratho be'chuldigi werden tönne, weil er duro

rein seltsames Betraarn die Eroberung Böhmens durch die Sachſen herbriseführt habe. Die Begebenheiten find nicht immer in chro: nologiſcher Ordnung geſchildert, denn der W rfaſtir unterſudit mo nihr die Unternehmungen Wallenſteins, als daß er Fie beſchreibt. ich t u e be r . trägt kein Bidingen , dieſe Darſtellunasmeiri feblerbaft zu Rf der neueſten Militär : Literatur. nennen ; denn die erſte Regel für den Gerdict'chreiber iſt, daß es 45 ) Histoire générale de Napoléon Bonaparte , de sa vie privée die Dinge in der Ordnung erzählt, mie fie eniſtanden ſind oder ct publique , de sa carrière politique et militaire, de son ſich rrrianet haben ; nur auf diere B.ife wird der Zuſammenhang administration et son gouvernement; par l'auteur des me erſichtlich. — Für den Militär iſt dieſes Büchlin wenia befriedigend.

moires sur le consulat ( Thibaudeau. ) Tom . Jer , guerre 48 ) Nouvean guide des sous- officiers de troupes à cheval etc.; d'Italie ; et tom . JV, guerre d'Egyple; 2 Vol. in 8 , forniant ensemble 56 feuil. d'imp.; prix 13 fr. Paris , 1827. Pontbieu. Diepes Wert rührt meder orn einem Enthuſiaſten noch von einem

par M. L***. 2e edition , in 16. de 312 p. , avec pl.; pris 2 fr. Paris , 1828. Anselin .

Wenige Elementarwerke entha'ten in einem ſo flrinen Raume

Verläumder her: rg iſt die Frucht mühſamer Wibeiten eined aemit: ro viil? Giginſtände, und vielleicht teines hat mehr Methode und fenhafern aufgeklätten Brobacters, welcher die Bohrh.it mit Bes arbeit. Dieſes Buch foute in den Bän en aller unteroffigiets harrlichkeit ſucht und fie freimu:hiz und öfters mit einem filtenen Grück im Uuedruck ausſpricht. Es ſind viele Werte über das

und Riiter ſein . ( Bullet. des sc. milit. Juli 1828. )

nidt ausfüllen konnte ; und, wie der Verfaſſer lagt, beruhen die

Dir Berf. virräth grfunne anſichten über Strateair und Sattit : aber min findet in feiner Schrift nur zu diile Reminiſcenzen aus

49 ) Examen des opérations militaires des 2 premières campagnes Robin Napoleons er'chienen, aber ſie ent'preden oder der Wicha de la guerre de sept ans ; par M. Marchesan, capitaine tigkeit , noch dem Umfanae ihres Gegenſtandes ; man findet tarin au 3. regiment d'infanterie de ligne. Paris , Anselin et Po eine Menae abſichtlicher Beulaſſungen , oder Lüdtin , welche mon chard , 1827. 8. Prix 3 fr. 50 ct. meiſtın U tbvile auf Bermuttungen ,' welche aus mehr oder weni :

ger foor ſinniaen oder leidenſchaftlichen Zuſammenſtellungen bere ! Jomini's Birten . ( Bullet. des sc. milita, Upril 1828. ) Rodigirt unter Berantwortlidfeit der Verlagsbundlung : 6. W. Loo16 in Darınſtadt, und in deſſen Difijin gedrud

1

Samstag ,

Nr. 88 .

1. Nov. 1828 .

Allgemeine Militár - Zeitung. Die großen Herbſtübungen eines hannoveri-

b) Zweite Inf. Brigade . Stab : Brigadier, Oberſts lieutenant von Sofopp 2c.

Tchen Armeecorps im Jahr 1828. Es iſt bereits mehrmals erwåbnt worden, daß vom 26. September bis zum 11. October dieſes Jahres ein banndveriſdes Armeecorps in der Gegend von liebenau

zuſammengezogen war , um größere Uebungen vorzu : nehmen .

Die Zuſammenſeßung und Eintheilung dieſes Corps

Bataillone : 1. Bat. 7. Inf. Reg . ( II. 1.) 2. 1.

7. 8.

( II. 2.) ( II . 3.)

s

c) Erſte Fußbatterie von 4 Geſchüßen ( F. 1. ) D. 3 weite Infanteriediviſion . Stab : Dis viſionár , Generalmajor von Vin de 2c.

a) Dritté Infanteriebrigade . Stab : Brigadier, Oberſt

von Benoit sc. war A. folgen Stabde.des Gorps : Gommandirender General , Bataillone : 2. Bat. 8. Inf. Reg. ( III. 1.) 10. ( IV . 2.) 1. Generallieutenant v . Hinůber ; 1 Aide : Generaladjus ( III . 3. ) 2. 10. s

s

tant, 1 dienſtthuend Aide. Generalquart , 1 iermeiſter AffiſtenzGeneralquarteriermeiſter, 2 Generalſtabso ffiziere,

b) Vierte Inf. Brigade. Stab : Brigadier, Oberſts

2 Oberadjutanten, 1 comunandirender Ingenieuroffizier, lieutenant H. von dem Buſſche 2c . 1 commanbirender Offizier der Artillerie, ! Adjutant deſſelben , 1 Stabsoffizier bei den eingetheilten Batte rieen , 1 Adjutant des feßteren .

B. Cavaleriepiviſion. Stab : Diviſionår, Gene: ralmajor A. von dem Buſſche ; 1 Aſſiſtenz - General: adjutant, 1 Aſſiſtenz - Generalquartiermeiſter, 1 General , ſtabsoffizier , 1 Oberadjutant. a ) Erſte Savaleriebrigade . Stab : Brigadier, Genes

ralmajor Graf von Kielmansegge ; 1 Brigademajor,

Bataillone: 1. Bat. 9. Inf. Reg. ( IV. 1. ) 2.

9.

s

( IV. 2.)

2. Gardejågerbataillon ( IV . 3.) c) Zweite Fußbatterie von 4 Gefchúßen ( F. 2. ) E. Reſerve Artillerie .

a ) Zweite reitende Batterie ( R. 2. ) b) Dritte reitende Batterie ( R. 3. )

c) Dritte Fußbatterie ſåmmtlich von 4 Geſchüßen.

( F. 3. )

Für die vorzunehmenden Uebungen 2c. waren die

1 Oberadjutant.

nachſtehenden Beſtimmungen getroffen worden.

Regimenter : 2. Huſarenregiment ( I. 1. * ) Ueberſicht der Uebungen. Leibregiment : Kůrafiere ( 1. 2. ) b) Zweite Cavaleriebrigade. Stab : Brigadier, Ges Sept. neralmajor von Wiſſell; 1 Brigademajor , 1 Ober- 26. Einrücken ins Lager und in die Cantonnirungen . *) 27. Rubetag.

adjutant.

Regimenter: 1. oder Königs -Uhlanenregiment ( II. 1.) 28. Gottesdienſt und große Parade auf der Liebenauer 2. oder Uhlanenregiment Sr. R. H. des Herzogs von Cumberland ( 1l . 2. )

Haide .

29. u . 30. Diviſionsererciz bei Liebenau .

c) Erſte reitende Batterie von 4 Geſchůben ( R. 1. ) Oct. C. Erſte Infanteriediviſion : Diviſionár, 1. Ruhetag. Generalmajor von Berger ; ſonſt,. Stab wie bei der Cav. 2. 3. u. 4. Gorpsmandver bei Liebenau . 5. Ruhetag . Diviſion .

a) Erſte Infanteriebrigade. Stab: Brigadier, Oberſt:

lieutenant von Bod ; ſonſt wie bei einer Gav .Brigade. Bataillone : Erſtes Gardejågerbataillon ( I. 1.)

1. Bat. 6. Inf. Regiments ( I. 2.) ( 1. 3.) 2. 6. ) Die Nummern beziehen ſich auf die nachfolgenden Aufſtel: 5

6. 7. u. 8. Feldmanóvers zweier Corps gegen einans der , zwiſchen Hoya und liebenau . 9. Ruhetag.

10 u . 11. Feldmandvers zweier Corps gegen einander , zwiſchen Hoya und Syke. * ) Die 6 Infanterieregimenter campirten , die 4 Gabalerieregis menter und die artillerie cantonnirten in und um liebenau .

lungs - Figuren .

699

700

A. Dispoſition

gleiche Weiſe bei den folgenden Cavaleriechargen und verfolgen den Feind mit der 1. Cavaleriebrigade.

zu dem Corpsmanøver am 2. October.

I. Das Corps iſt vor dem Mandver in zwei geDie 1. Fußbatterie ſetzt ſich, wenn in Colonnenlinie ſchloſſene Colonnen, mit vorgezogenen Teten, nach fols deployirt iſt, auf den rechten Flügel der 1. linie, die 2.

AWEIUI 三 htIII -III

gender Figur aufgeſtellt und ſeßt ſich dann in Marſch. Fußbatterie auf den linten, und die 3. Fußbatterie geht II. ( Des anmarſchirenden Fein. ing Centrum . Die 3. reitende Batterie bleibt hinter der 1. 1 . S des leichte, vorgeſchobene Cavales | 2. linie.

II. 1 .

II . 3 .

Die Plånkler fangen an zu ti: ſtarke Infanteriecolonnen , vor denen eine Feuerlinie Irailiren. 2.

LUMI E t || ||-| |||||

IV . 3.

Detail der U u & fi hrung.

Gavalerie. Die 1. Brigade geht hinter den rechten

Soutiens unterſtůßt, genothigtbis Flügel der Infanterie. 1.

Infanterie . Die Infanterie hålt. Die 1. Diviſion

III. ( Des Feindes verſtårfte Gas deployirt in linie ;die 1. Brigadeauf ihr 3. Bataillon

die 2. auf Bataillonsmaſſen links .formirt Die 2.wenn valerie dringt vor und wird zus | rechts, lion deployirt in ihr 1. Bataillon und , Divi: rückgeſchlagen .)

Unſere Cavalerie geht der feind : dieſelben ihre Diſtanzen haben, Bataillonscolonnen auf 1. 3.

lichen entgegen , greift ſie an, und die Mitte . So wie die 1. Cavaleriebri gade zurückgeht, bilden nach zwei abgeſchlagenen Chargen, die Fågerbataillone eineFeuerlinieund ziehenſichwah

wird durch die 3te" der Feind ges rend des Deployements, unter dem Feuer ihrer Tirails 1. 2,

IV . 1.

III. 3 .

--|. |||||||| ||| lll Et

R. 3 .

bergeht. ) Die Cavalerie geht zurück und die Infanterie ſtellt

Die Plånkler des Corpsfeuern ſich dem Feinde entgegen.

zu ihrem Regiment zu retiriren.

III. 3.

F.

Detail der Uusführung .

1. 1. und geben dem Feinde entgegen , werden dann , obgleich von den

11. 3.

IV . 3.

IV . (Der Feind zieht ſeine Cavalerie zurúd und zeigt

rie wird angetroffen . )

II.

III. 1 .

geworfen.

leure, nach den Flügeln, befreien ſo nach und nach die Detail der Uusführung. und ſtellen die Flügels Cavalerie. Das 2. Regiment gebildete batterieenInfanterielinie rechten auf; das 1. Bataillon Flügel aufſichdenüber

1r Brigade reitet ſchnell vor die in rechts abmarſchirter , das 2. auf den linken der 1, Infanterie und ſeßt ſich hinter das liniein links abmarſcirter geſdiloſſener Solonne . Auf 2. Regiment 2r Brigade. Das 1. gleiche Weiſe ſtellen ſich die Gågerbataiữone bei allen åbn .

Regiment 1r Brigade chargirt den lichen Gelegenheiten aufden Flügeln auf;; iſt die Linie zurückziehen und Feind,hinter muß das ſich 1. geht Regiment 2r 2e deployirt die aber Jáger ſie, , ſoTo beployiren Regiment geht hinter das1. gleichfalls und Zeithaben bleiben , fehlt , ſoZeit, ſie in Colonne Brigade. Dieſe iſt jenem Regiment laſſen aber , wenn gefeuert wird , ihre vordere Divis nachgerücft, deployirt und greift ſionen mitfeuern. den Feind an ; ihr Angriff wird

Bataillons ber 1. linie von die Front eines demaskirtwird, Tirailleuren der Jågerbataillone abgeſchlagen undſie zieht ſich hinter den Sobald

den linken Flügel der Infanterie. ſeine Schúßen vor , die auf den anrůđenden Das 2. Regiment 1r Brigade ſendet'es feuern . 1. 2. chargirt die verfolgende feindlidze Feind reitenden Batterieen gehen Die beiden Cavalerie und wirft ſie; das 1: mit Artillerie. gade zurüc der 1. Cavaleriebri ; die 1. bleibt bei dies Regiment dient jenem hierbei als die 2. geht zur 2. Savaleriebrigade. F.R.I. Reſerve; beideverfolgen den Feind. ſer ,Die Fußbatterie unterſtützt die Feuerlinie und Infanterie Wenn råmmtliche3. Fußbatteriee n

die Savas

.

feuern auf die Colonnen des

Ieriechargen beginnen, hålt die Ins anrúcfenden Feindes . Anm . Die rechte Golonne fanterie und deployirt in zwei fis V. ( Der Feind greift an und nöthigt die 1. finie hat die Direction . Inien in Colonnenlinie ; die 1. und Rückzuge.) 3. Brigade deployiren auf ihr.3. Bataillon rechts ; die zumDie 1. Diviſion muß ſich zurückziehen und wird von 2. und 4. auf ihr 1. Bataillon linfo. der 2. abgeldſt.

Die 1. Diviſion bildet die erſte linie.

Die Entfers

nung beider Treffen iſt 200 Schritte. Die Jagerbataillone bleiben vor der erſten linie.

Detait der U u sführung.

Infanterie. Nad beendigtem Deployement war die 1. linie etwas vorgerůdt und hält ( Direction und

Die Infanterie folgt dann der avancirenden Cavas Alignement wie oben ); die Feuerlinie wird zurůdges

ſerie . Das 1. Bataillon 2r Brigade hat die Direction, nommen und die 1. linie feuert mit Diviſionen 4 mal ; das 2. Bataillon 2r Brigade das Alignement.

bildet dann im Lauftritt Bataillonscolonnen auf die

Artillerie. Die 1. reitende Batterie eilt mit dem Mitte , geht durch das 2. Treffen und ſtellt ſich wieder 2. Regimente 1r Cavaleriebrigade vor die Infanterie. hinter daſſelbe in gebóriger Entfernung auf. Die 2. Dis

Die 2. reitende Batterie unterſtůßt die Charge des 1. viſion geht der 1. entgegen , hålt, wenn dieſe durch iſt, Regiments 1r Cavaleriebrigade und det deſſen Rúds und depíoyirt im fauftritt. Wenn die 1. Diviſion Bas

zug. Die 1. und 2. reitende Batterie verbalten ſich auf I taillonscolonnen auf die Mitte formirt , bildet ſie eine

101 :

702

ftarke Feuerlinie in ihrer Linie und geht unter deren genommen , ſo geht die 2. reitende Batterie wieder zur 2. Cavaleriebrigade ; die beiden anderen nehmen wieder Schuß zurück.

Dieſe Feuerlinie , der feine Soutiens gegeben wer ihre Stellung auf dem linken Flügel. Die genannten den , zieht ſich raſch zurück und ſchließt ſich wieder an 3 Battericen haben den Feind kanonirt. ihre Bataillone, wenn das Deployement der 2. Diviſion Die 1. und 3. Fußbatterie bleiben an ihrem Orte in der Infanterielinie.

beginnt.

VIII. (Der Feind beabſichtigt einen ernſten Angriff.) Die Jagerbataillone, welche mit der 1. Diviſion zu: Das Corps kommt den Abſichten des Feindes zuvor, růckgingen , avanciren wieder mit der 2. , auf deren greift ihn an und Idlågt ihn zurück. Flügeln ſie bleiben. Cavalerie. Die Cavalerie bleibt hinter den Flügeln . Artillerie. Die 3 Fußbatterieen haben das Feuer

Detail der Uusführung.

Infanterie. Die Infanterie avancirt. Die Feuers

der 1. finie unterſtüßt, fie decen das Zurücgehen ders linie wird zurückgenommen . Die vorſeiende 2. Diviſion bålt, chargirt mit Bas ſelben und ſchließen ſich wieder an die 2. Diviſion . Die 3. reitende Batterie rückt auf den linken Flügel taillonen . Die 1. Diviſion bleibt im Vorgeben, zieht ſich der 1. Diviſion, wenn dieſe zum Zurüdgehen ihr Feuer durch die 2. , welche ihr Feuer einſtellt, wenn die 1. .

einſtellt.

heran iſt, im fauftritt Bataillonscolonnen auf die Mitte

VI. ( Der Feind wird geſchlagen und retirirt.) formirt und zurückgeht. So wie die 1. Praß hat , des Die 2. Diviſion wirft den Feind mit Hülfe der Cas plovirt ſie im Lauftritt, chargirt ſofort zum Einbruch valerie und dieſe verfolgt ihn . und wirft den Feind. Die Jagerbataillone chargiren Detail der Uusführung .

mit der 1. Diviſion.

Das 1. Bataillon 2r Brigade hat

Infanterie. Sobald die jeßige 1. linie deployirt die Direction , das 2. Bataillon 2r Brigade das Aliga iſt, fångt ſie ein Bataillonsfeuer an ; nachdem 4mal nement. Gavalerie. Die Cavalerie bleibt hinter den Flügeln. gefeuert iſt , wird avancirt und mit der ganzen finie

zum Einbruch chargirt. Nach dem Einbruch hålt die 1 . Pinie und formirt Bataillonscolonnen auf die Mitte.

Artillerie. Die 4 Batterieen der 1. linie unters ſtützen die Attafe der Infanterie durch ein unterhaltes

Cavalerie. Die Cavalerie .bricht auf beiden Flü- nes Feuer . geln zum Angriff hervor, wenn die Infanterie zum Eins IX . ( Der Feind retirirt und ſtellt der verfolgenden

bruch chargirt. Die 1. Brigade reßt ſich dann wieder Cavalerie geſchloſſene Maſſen entgegen. ) hinter den rechten Flügel der Infanterie ; die 2. verfolgt Die Cavalerie bricht zur Verfolgung des Feindes

den Feind eine kurze Strecke und geht darauf hinter den hervor; da dieſer aber noch in zu geſd loſſener Ordnung ſich ihr wieder entgegenſtellt, ſo wird er durch die ges Artillerie. Die Batterieen in der 1. linie unters ſammte Artillerie beſchoſſen und der Angriff der Cavas ſerie vorbereitet . ſtůßen den Angriff derſelben. Detail der Ausführuna . Die 1. und 2. reitende Batterie gehen mit den bei :

linken Flügel der Infanterie.

den Cavaleriebrigaden zum Angriff vor ; verfolgen mit

Infanterie . Nach geſchehenem Einbruch hält die

der 2. Brigade und ziehen ſich mit ihr zurück, wie es in Infanterie. Die 1. linie bildet ſchnell Bataillonscolons nen auf die Mitte, um die Cavalerie durchzulaſſen . Nr. IV. geſagt iſt. Wenn die Cavalerie bernadh angreift und verfolgt, VII. ( Der Feind bedroht den linken Flügel mit einer avancirt die Infanterie zu ihrer Unterſtüßung, ohne zu Umgebung. ) Das Corps verandert ſeine Frontlinie durch's deployiren . Rechts - Rúcwårtsſchwenken und ſteht dem Feinde wies Cavalerie. Die Cavalerie geht nad der Bajons der gegenüber. net - Attafe ſchnell durch die Infanterie und deployirt in Detail ber Ausführuna.

Infanterie. Beide finien ſchwenken mit den auf

einer Linie 200 Schritte vor deren Mitte .

Sobald die große Batterie aus fåmmtlichen Geſchůs

die Mitte formirten Bataillonscolonnen nach Abth . IV . Ben hinter ihr formirt iſt, geht raſch die 1. Brigade auf $. 45 des Erercirreglements; der Drehpunct iſt der rechte den rechten Flügel und die 2. auf den linfen der gros Flügel des 1. Bataillons 3r Brigade.

Ben Batterie, um dieſe zu demasfiren . Wenn die Bats

Zur Dedung dieſer Schwenkung wird eine Feuer- terie einige Schüſſe per piècegethan hat, ſo ſtürzt ſich linie durch die Jager und Schüßen gebildet , die auf die Cavalerie auf den Feind, ſprengt und verfolgt ihn. Artillerie. Såmmtliche Batterieen eilen vor die dem linken Flügel beſonders ſtarf gemacht wird.

Die 2.Diviſion deployirt nach beendigter Schwenkung. Infanterie und formiren eine große Batterie hinter der Savalerie. Die 1. Brigade bleibt hinter dem rech- Cavalerie, deren Geſchüße, ſo wie ſie von der Cavalerie ten Flügel der Infanterie. Die 2. ſeßt ſich auf den demasfirt werden, ein lebhaftes Feuer beginnen. linken Flügel und folgt dieſem bei der Schwenkung und Nach der Cavalerie- Attafe, folgen die reitenden Bat: dedt ihn ; iſt ſolche vollendet, ſo geht ſie wieder hinter terieen zur weiteren Verfolgung des Feindes ; die 3 Fuß: den linken Flügel.

Artillerie. Die 2. Fußbatterie und die 2. und 3. reitende bleiben vor dem zurückgehenden linken Flügel während der Schwenkung, um dieſe mit der Feuerlinie

batterieen ſchließen ſich an die Snfanterie.

Allgemeine Vorſdrift. Bei jeder Art von Feuer richtet ſich der Anfang und

zu fichern. Iſt die neue Finie von der Infanterie eins das Ende möglichſt nach dem Directionsbataillon ; ſtellt

704

703

dieſes bas Feuer ein , ſo thun die übrigen Bataillone , weil man ihn nicht im Süden machen wollte, fo würde die Regies

daffelbe, wenn auch die in der Dispoſition angegebene rungdeninBerona verſammeltenMonarchen, wovonderMindeſt Zugenblic 300 be!pannte Sanonen zuſammenbrin : Anzahl von Feuern noch nicht gegeben ſein ſollte. , Bes mächtige nur einige gen tann,jeden fechzig Stüd Geſchug haben gegenüberſtellen fonders haben die Bataiúonscommandeure beim Einbruch können .)

mit dem Bajonnet barnach zu ſehen , daß alle einzelne

Großherzogthum Belfén. Dem Vernehmen nach iſt in

Momente deſſelben möglichſt gleichzeitig mit dem Direcs demgroßherzogl. beffichen Dienſte theilweiſe die Einrichtung gez tionsbataillon erfolgen.

troffen worden, daß die Offiziere über die jährlich ſtarifindenden Manövers Relationen zu fertigen haben , worin ſie ihre Un lidten

( Fortſegung folgt. )

auf eine freimüthige Weiſe ausſprechen. Man kann dieſe Idee nur brglücüwünſchen , indem dadurch mehrere wichtige Zwecke erreicht

merien . Der Offigier iſt genöthigt , den Manövern eine größere Aufmerkſamkeit zu widmen, er entwidelt ſeine militäriſche Unſichs ten und gibt damit den höheren Vorgelegten Gelegenheit zur Brs Frankreich. Die Regierung hat Maßregeln getroffen , um urtheilung der Fähigkeit des untergebenen und zur Berichtigung

Militär , Chron i k.

da& Einbringen fremder Pferde zur Remontirung der Irups pen yu derhindern. Die beiden Remontedepots zu Villers ( Ur: dennen )undzu Pont -à - Mouſſon(Meurthe) ſind, da ſie zu nahe an der Gränze gelegen, gänzlich aufgehoben worden. Gleichzeitig

falicher Begriffe. Man iſt wohl zu der Behauptung berechtigt, auf die Lusbildung der jüngeren Offiziere , erſt ihre wahre Bez deutung erhalten , und daß derenallgemeine Verbreitung nur höchft daß durch jene Einrichtung die manővers, beſonders mit Rüdſidt ,

hat der Kriegsminiſter allen Commandeuren der übrigen Depots wünchenswerth erſcheinen kann . auf das Beſtimmteſte unterſagt, irgend ein Pferd anzunehmen, Deftreid . Uus Wien vom 1. Oct. wird geſchrieben : ,, Das delſen franzöſiſcher Urſprung nicht gehörig nachgewieſen iſt. Der große Manöver am 27. Sept. war eines der herrlichſten milia Moniteur äußert fich über dieſe Verfügungen in folgender Urt: täriſchen Feſte , welches ſeit vielen Jahren ſtattfand. Borzüglich Die Regierung heat im allgemeinen die Abſicht, den verſchiede intereſſantmußteaber dem Fremden das nächtliche Bivouat der nen Zweigen des U derbaues aufzuhelfen. Hierauf iſt die gedachte ganzen Urmee ſein . Es ſchienen nämlich in der Nähe der Reſidenz Maßregel berechnet. Wird dieſelbe von allen gebörig erkannt, ſind auf einmal alle Nationen, welche ſich unter dem Scepter des Rais die Eigenthümer von Geſtüten und guten Weiden , durchdrungen fers vereinen, durch dieſe Soldaten repräſentirt zu ſein . Wer ſich von den Vortheilen , die ihnen ein ſicherer , directer und leichter einem Rigimente zum anderen begab, fand Deuiſche, Italiäner, 26fas darbietet, darauf bedacht, ſolche Pferde zu ziehen , die ſich von Böhmen undverlegt. andere Slaven, ja er ſchiin ihre Wirſchiedenen Länder Eine herrliche Nacht,wirklich erheutindurch für den Dienſt der ſchweren und leichten Cavalerie, der Urtillerie üngarn,

und des Irainweſens eignen , ſo leidet es köinen Zweifel, daß in die Wachtfeuer, welcheauf eine Streckevon mehreren Stunden wenigen Jahren dieſer bisher nur allzuſehr vernachläſſigte Zweig das Feft verſchönerten , war der Vorbote des kommenden Tages. der Feldwirthſchaft ſich auf eine erwünſchte Weiſe entwick:In wird.

Die Regierung, welche reke wohl fühle,daß in dergleichen Dingen der Erfolg weſentlich von dem Vertrauen abhängt, das ſiedem Landmanne einflößt, und daß dieſes Vertrauen ſeiner Seits wieder

I. Maj. ,die Saiſerinſie hatte Soidatenverfegt Wein wurdea zu vers abreichen wodurch fröhlichſte den Stimmung in die befohlen, und dieganze Nacht Freudingeſchrei erſchallen ließen. Se. Maj. der Kaiſer hatte eine Suite von mehr als 400 Stabo: und Ober:

nur eine Folge der Beharrligkeit bei dem einmal angenommenen offizieren bei fich. Schweiz. Der große Rath von Bern hat am 6. October die entgegen zu geben, welches ſie ſich geſteckt hat

Syſteme ſein kann , wird nie aufhören , feſtis Irities dem Ziele

Dieſes Biet fichließt den doppelten Plan ein , ſich für die R monte. der Savalerie von mit Neapei fürein Regiment unterhandelte Capitulation dem Zustande völlig unabhängig zu machen 1, und ohne eine ſo angenommen. ftenvermehrung , ja vielleicht gar mit einer Koſtenverminderung, eben ſo gute oder beffere Pferde zu ziehen , als das Uusland zu Mi ſ celle n . liefern im Stande iſt, die Ausgaben aber für einen zur Vertheis digung des Landes nothwendigen Theil des Heeres der Uckerbau: [ Kriege und Krieg 8 a ufroand England 8 oon 1688 treibenden Klaſſe zu Gute kommen zu laſſen . Dieſe Neſultate kön- bis 1815.] Ein engliſches Blatt gibt folgende intereſſante ues nen ſehr bald erreicht werden , wenn der Eifer der Ditebehörden berſicht: Vom Jahr 1688 bis 1815 , mithin von 127 Iahren, hat und das

Beiſpiel der großen Eigenthümer den landmann über ſein wahres Intereſſe aufklären und dadurch die Abſicht der Regierung befördern ." ( Bei der Deputirtenkammer war dieſer Gegenſtand im laufenden Favre mehrfach zur Sprache gebrachtworden . BPL ſonders wieß der General Iirtet auf die Nothwendigkeit hin, die

England 65 Jahre in Kriegen und 62 Jahre im Frieden zuge bracht. Der Krieg von 1688, der 9 Jahre gedauert und 36 Mils lionen Pfd. St. gekoſtet hatte , wurde im Jahre 1697 durch den Tractat von Ryswick beendigt. Dann folgte der ſpaniſche Erb: folgekrieg , der 1702begann , 1793 endigte und 62 °/2 Millionen

Pferderacen in Frankreich zu veredeln, damit man ſich nicht mehr, koſtete. Der nächſte Krieg war der ſpaniſche von 1739, dem durch wie bisher , genöthigt rebe, koff(pierige Unkäufe von Pferden im Uuslande zu machen . Er behauptete , daß dieſe Unkäufe in den leßten 5 Jahren ſich auf 10 Mii . Franken belaufen bätten. U18 Beiſpiel, wie ſchlecht es mit der Pferdezucht in Frankreich ſtehe, führte derſelbe an, daß, als man im Kriege von 1823 in Spanien , 10,000 Urtilleriepferde gebraucht, davon bei dem uebergange über die Bidaſſoa erſt 1700 zuſammen geweſen wären. Unter folden Umſtänden ſei damals nichts weiter übrig geblieben , als Frank: reichs Ruhm den Juden Preis zu geben , und Deutchland durch den Unkauf von Pferden mit 6 Millionen zu bereichern. Als dieſe

den Uachner Frieden 1748 ein Ende gemacht wurde , nachdem er gegen 54 Miūionen gekoſtet hatte. Der hierauf folgende 7jährige | Krieg dauerte von 1756 bis zum Frieden von 1763 und koſtete | 112 Millionen Dann kam der Krieg mit Amerika im Jahre 1775, der 8 Jahre anhielt und eine Uusgabe von 136 Millionen verans laßte. Der , im Jahre 1793 begonnene und 9 Jahre fortgeregte

den Feldzug ſchon ſo ziemlich beendigt gehabt , io daß die anges

ſpaniſchen Erbfolgefriege 32 ' /2 Millionen , und im Kriege von 1683,

franzöſiſche Revolutionskrieg koſtere 464 Millionen .

Der Krieg

gegen Bonaparte von 1803 bis 1815 aber verſchlang 1159 Mils lionen , wovon 771 Millionen durch Taren aufgetrieben und 388 Millionen angeliehen wurden . Im Revolutionekriege borgte Enga endlich ganz erſc;öpft und ausgehungert an dem Fuße der Pyre: land 201 Millionen ; im amerikaniſchen 104 Millionen ; im 7jäh. näen angelangt ſeien , habe aber der Generaliſſimus der Urmee rigen 60 Millionen ; im ſpaniſchen von 1739 , 29 Millionen ; im 1

kauften Pferde, nachdem ſie überdieß noch für Urzneien und Fou: 20 Millionen zuſammen während aller 7 Kriege , die 65 Fabre rage unnüße Vusgaben verurſacht , wenige Monate nach ihrer gedauert hatten , ohngefähr 834 Millionen . In demſelben Zeit: /

Ankunft höchſtens für den vierten Theil des Koſtenpreiſes wieder

raume wurden 1189 Millionen durch Tafen erhoben .

Die ganze

belief ſich mithin auf 2023 Milionen Pfd. St. (ungefähr verkauft worden ſeien. Wenn man ſiæ, fügte der Redner hinzu, UusuabeMill. Thaler Preuß. Courant ; 24,000 Đxil . Guiden. ) damals genöthigt geſehen hätte, einen Krieg im Norden zu beſtehen , 14,000 Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : E. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Affijin gedrudt.

Wittmoch, 5. Nov. 1828 .

Nr. 89.

he

2

r - Zeitung. Allgemeine Militadr Die großen Herbſtübungen eines hanndveri- taillon 2r Brigadehatdie Direction, das 2. Bataillon 2r Brigade das Alignement ) , halten, und die 1. bildet îchen Armeecorps im Jahr 1828. ( Bortfeßung. ) B. Dispoſition

links abmarſchirte geſchloſſene Golonnen. Artillerie. Die 2. reitende Batterie unterſtüßt die Infanterie - Feuerlinie. IV. ( Der Feind nähert ſich mit Infanteriecolonnen

zu dem Corpsmanóver am 3. Octobe . 1. Das Corps iſt vor dem Mandver mit vorgezo: und Artillerie .)

genen Teten nach folgender Figur aufmarſchirt. Die Infanterie iſt in Golonnenlinie , in Bataillonscolonnen

Die Infanterie deployirt. Detail der

usführung.

Infanterie. Die 1. Linie der Infanterie deployirt ſofort in linie, rechts auf das 3. Bataillon 2r Brigade.

auf die Mitte.

Die 2. Linie zieht ſich rechts und bleibt in Batails lonscolonnen auf die Mitte , welche ſich in vorſdrifts , måßiger Ordnung aufſtellen. Die Jager und die Schüben der Bataillone verbals

R. 2.

J. I.

IV.3.

ten ſich genau , wie es in Nr. IV . des Corpsmanóvers

TT F. 2

F ...

1

II.

vom 2. October vorgeſchrieben iſt.

Cavalerie. Die Brigaden bleiben hinter den Flus geln der Infanterie, wobin ſie bei dem Deployiren ders

2

Telben ſich begeben.

Artillerie. Die 1. und 2. Fußbatterie bleiben auf den Flügeln der 1. finie ; die 2. reitende und die 3. Fußs III.

batterie rücken in deren Gentrum . Dieſe 4 Batterieen R.I. R. 3.

11.

I.

F. 3.

‫ודוד‬

feuern auf den nahenden Feind. Die 1. reitende Bats terie bleibt bei der 1. Cavaleriebrigade; die 3. reitende Batterie iſt hinter der 2. linie. V. ( Der Feind greift mit Infanterie und Artillerie

II. ( Der Feind iſt im Anmarſch, und ſeine Plântler an Die ; Thiagt die 1.Linie,wirdabervon der 2. geworfen.) 1. Linie wird zum Ruckzuge nach einigen Feuern ſtoßen auf die unſrigen .)

genothigt undſein vonFeuer dem zum 2. Treffen abgeldſt, Weichen Die Plånkler fangen an zu feuern , geben vor und Feind durch bringt. welches den werden immer mehr von dem Regimente verſtårkt, wels Detail der U us führung. dhes ihnen folgt. Infanterie. Die FeuerlinieWenn geht ungefähr zurück und die III. ( Der Feind zieht ſeine Plånkler zurůd und růct 1. finie eröffnet ein Rottenfeuer

. 4 Pa. mit einer Infanterie- Feuerlinie , von Artillerie unters tronen & Mann verfeuert ſind, geht ſie zurück unddie ſtůßt, vor.)

, . . Das Corpsbildet eine Infanterie - Feuerlinie, avans i 2. Liniefóſtfie wird des Corps vom ab, 2. wobei ganznach Nr.V. Deployiren . zum bereitet ſich und Halt cirt, macht Die 2. Diviſion gibt , ſo wie ſie deployirt iſt , ein

Detail der 2 usfü hrung.

Bataillonsfeuerandfeuert dann im Avanciren mit

Cavalerie. Das 1. Regiment 1r Brigade geht Bataillonen 3mal.

zurück zu ſeiner Brigade.

Infanterie. Die Jåger bilden eine Feuerlinie, die avancirt und feuert.

Cavalerie. Die Cavalerie bleibt, wie in Nr. IV . Artillerie. Die vier Batterieen der 1. linie unters

ſtůßen das Feuer der Infanterie und ſichern die Ablós

Die beiden Infanterielinien gehen vor ( das 3. Bas ſung der Treffen.

708

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VI. ( Der Feind greift mit vieler Cavalecie an, um den rechten Flügel der Infanterie ; die beiden anderen den Rückzug ſeiner , in Unordnung gerathenen Infan- bleiben bei der Cavalerie. Die Fußartillerie iſt bei der Infanterie geblieben. terie zu ſichern .) Die Infanterie und Artillerie ſchlagen die erſten IX . (Der Feind rückt zum Angriffe beran und wird

Angriffe der feindlichen Cavalerie zurück; die unſrige zurückgeſchlagen .) bricht bervor und nöthigt die feindliche zum Rückzuge. Detail der Ausführung,

Infanterie. Die Infanterielinien bilden ſchnell Quarree's auf der Stelle (alſo in der Diagonalſtellung ),

Das Corps geht dem Feinde entgegen , greift ihn in Front und Flanke an und wirft ihn. Detail der Ausführung .

Infanterie. So wie die Cavalerie rich hinter die

die Batailone der 1. finie aus der Front auf die 3. Infanterie gezogen hat , geht die 1. linie dem Feinde Diviſion, die der 2. Linie aus Golonne auf die Mitte. entgegen, hålt, feuert mit Bataillonen 4mal und char, Die Quarree's der 1. finie und das auf dem rechten girt dann zum Einbruch. Flügel der 2. werden angegriffen und feuern .

Savalerie. Wenn die 1. linie 2mal gefeuert bat,

Cavalerie. Wenn die Duarree's zwei Feuer geges ben haben, ſo muß die in Bereitſdaft gehaltene Cava: ſerie durch die Infanterie gegangen ſein und ſofort die feindliche Cavalerie angreifen.

ro bricht die Diviſion auf dem rechten Flügel hervor, deployirt ſo, daß ſie eine ſchräge finie mit der Infan : terie bildet und dem Feinde in der Flanke ſich befindet; ſie chargirt mit der Infanterie gleichzeitig .

Artillerie. So wie die Infanterie bålt und Quar,

Artillerie. Die 4 Batterieen der 1. linie unterſtů .

ree's formirt, eilt die 1. reitende Batterie nach dem rechtzen die Attafe derſelben. Die beiden übrigen reitenden ten Flügel und ſetzt ſich zwiſden die beiden Duarree's, Batterieen gehen init der Cavalerie zum Angriffe vor welche die äußerſten in den zweiInfanterielinien ſind, und ſeßen ſich auf deren rechten Flügel, um des Feins und macht Front nach der Flanke , um die Cavalerie des linie zu enfiliren. zu beſchießen , welche dieſe rechte Flanke beider linien X. ( Der Feind iſt gånzlich geſchlagen .) angreift. Die 3. reitende Batterie eilt zwiſchen die Der Feind wird verfolgt. Quarree's des 2. und 3. Bataillons der 3. Brigade. Såmmtliche Batterieen feuern lebhaft gegen die feind : liche Cavalerie.

Detail der Ausführung.

Infanterie. Die 1. linie bålt nach dem Einbrudhe. Die Infanterie folgt alsdann der verfolgenden Savales

VII. ( Der Feind retirirt. )

rie , in geſchloſſenen Colonnen , flügelweiſe rechts ab, Der Feind wird von der Cavalerie verfolgt. Die marſchirt. Die rechte Colonne beſteht aus der 1. und Infanterie zieht die 1. Diviſion wieder vor. Detail . der Uusführung .

3. Brigade unter dem Commandeur der 1. Infanteries diviſion , die linke aus der 2. und 4. Brigabe unter dem

Infanterie. Wenn die Savalerie den Feind ver: Commandeur der 2. Infanteriediviſion , die Formirung folgt, ſo ſtellt die Infanterie die Colonnen auf ihrer ur: geſchieht nach Abthl. IV . S. 17 u . 18 des Erercirregles ſprünglichen Grundlinie ber und die 2. Die Diviſion formirtments . Die rechte Colonne hat die Direction . Bataillonscolonnen auf die Mitte . 2. Diviſion Die Jagerbataillone ziehen ſich vor dem Anmarſo , bleibt balten und die 1. zieht fich vor dieſelbe. Die J& : das 1. Bataillon vor das 2. Bataillon der 1. , das 2 . gerbataillone gehen mit der 1. Diviſion.

Cavalerie. Die Cavalerie verfolgt den zurüdges benden Feind.

vor das 1. Bataillon der 2. Brigade. Cavalerie. Die Diviſion verfolgt den Feind. Artillerie. Die Fußbatterieen bleiben bei der Ins

Artilerie. Die drei reitenden Batterieen verfolgen | fanterie. Die drei reitenden Batterieen geben mit der mit der Cavalerie. Die drei Fußbatterieen bleiben an Cavalerie und kanoniren den Feind. demſelben Orte in der jeßigen 1. finie .

(Schluß folgt.)

VIII. ( Der Feind zeigt ſich ſenkrecht auf der rech ten Flanfe des Corps , um dieſe anzugreifen. ) Das Corps veråndert ſeine Front Durch /4 Rechts

ſchwenkung und ſtellt ſich dem Feinde wieder entgegen. Detail der Uusführung.

Ueber den Frontalmarſch der Infanterie. Der Frontalmarſdj iſt eine der ſchwierigſten mili: tåriſchen Bewegungen ; ſchon ſchwierig mit einem eins

Infanterie. Der Drehpunct der Schwenkung , zelnen Bataillon auf dem Erercirplage, wird er es im welche nach s. 45. Abthl. IV . geſchieht, iſt der rechte höchſten Grade mit mehreren Bataillonen auf unebenem .

Flügel des 2. Bataillons 2r Brigade. Sobald jedes Terrain und unter der Einwirkung des feindlichen Feu : Bataillon der 1. linie ſeinen Stüppunct erreicht hat, ers . Es wäre úberflüſſig, den leſern der A. M. 3. die deployirt es in linie .

Grunde dieſer Erſcheinung auseinanderſeßen zu wollen ,

Cavalerie. Die Cavaleriediviſion geht nach dem wovon ſich auch ein junger Soldat bald überzeugt has rechten Flügel dem Feinde entgegen , bålt dieſen auf ben wird ; allein angemeſſen dürfte es erſcheinen , die uno deckt die Schwenkung; iſt ſolche vollendet, ſo geht mit dieſem Marſch verbundenen Nachtheile' darzuthun und Mittel , dieſen zu begegnen , vorzuſchlagen . Wir fie hinter den rechten Flügel der Infanterie. Artillerie. Die drei reitenden Batterieen gehen verſuchen dieſes in nachfolgendernurDarſtellung. dadurch möglich in 1) Der Frontalmarſd; wird mit der Cavalerie , feuern auf den Feind , unterſtüßen die Cavalerie und decen dann deren Rudzug. Die 3. der Ausführung, daß die in der Linie befindlichen plos reitende Batterie reßt ſich nach der Schwenkung auf I tonschefs dem Ganzen als Richtungsgrundlage dienen .

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Dieſe Chefs müſſen baber ihre ganze Aufmerkſamkeit ( Zeit verbunden, und man weiß, wie wichtig die Augen dahin verwenden , daß fie ſtets vollkommen auf einander blicke während eines Gefechtes ſein können .

eingerichtet und ihre Abtheilungen zwiſchen ihnen eins 6) Der Frontalmarſch gewährt feinen augenblicklis gerahmt ſind. Hierdurch iſt aber der offizier auf ſeinen chen Schutz gegen Cavalerieangriffe, beſonders ſind die Praß in der Schlachtlinie gebannt und er fann und Flügel einer Infanterielinie auf eine gefährliche Weiſe

darf ſich um weiter nichts in ſeinem Ploton, was auch davon bedroht. Die Vorkehrungen gegen jene Angriffe darin vorfallen moge , befümmern , wenn nicht die in Colonnenſtellungen erfordern Zeit, und dieſe iſt in

Richtungsgrundlage, hierdurd; die Richtung ſelbſt und ſolchen Fåden oft knapp zugemeſſen . durch dieſe wieder die Ordnung des Ganzen gefährdet Einſender iſt nun der Anſicht, die vorbezeidhneten werden ſoll. Wir fragen aber, kann und darf dieſes in Nachtheile durch nachfolgende Einrichtung zu beſeitigen.

einer unter dem Bereiche des feindlichen Feuers mar: Er bringt nämlich in Vorſchlag, den Frontalmarſch , ſchirenden Linie ſtattfinden ? Wird der offizier nicht jeden Augenblick durch wichtigere Pflichten , als die, welche er als Glied der Richtungsgrundlage hat , auf gefordert werden , ſeinen Prag zu verlaffen , um die

ſtatt ihn wie bisher in zuſammenhangender Linie zu vollziehen , in gebrochener Ordnung auszuführen und zwar in der Art, daß, wenn z. B. ein in linie ſtehens bes Bataillon fich vorwärts bewegen roll, es zuvor eine

durch widrige Ereigniſſe bedrohte Ordnung in ſeinem Wendung aus der linken Flanke und dann eine plos Ploton zu handhaben , ia daſſelbe vielleicht gar gegen Auflöſung zu ſichern ? Wird ihm dieſes nicht ſeine Ehre gebieten , ſelbſt auf die Gefahr hin , gegen das Regles ment zu verſtoßen ? Denn man überſehe ja nicht, daß

tonsweiſe Schwenkung mit Rotten rechts zu machen habe. Hierdurch ſtehen die Plotong links abmarſchirt, mit voller Diſtanz zwiſchen ſich. Bei dem Marſche vor's wärts bleiben die Plotons in dieſer Ordnung ; die vor

Drdnungswidrigkeiten , Muth und Feigheit in den Abs den linken Flügelrotten derſelben marſcirenden Führer theilungen auf ihre Chefs zurückfaden und an dieſen ſorgen für die Richtung und den gehörigen Abſtand uns belohnt oder gerácht werden , und daß in ſolchen Fål: ter ſich, die Fahnen ſind wie gewöhnlich vor der Front, len Berufungen aufs Reglement fein Gebór finden . - die Plotonschefs auf der rechten Flanfe ihrer åbtheis

Die Grundlage des Frontalmarſches wird alſo in der lungen. Soll das Bataillon die Schlachtlinie formiren, Wirklichkeit, 6.6. vor dem Feinde, nicht vorhanden und ſo geſchieht dieſes durch einen einfachen Aufmarſch der demnach die Ausführung deſſelben dem Zufalle. Preis Plotons , welche ſich zwiſchen die reſpectiven Führer einridten . gegeben ſein . Aus dieſer taktiſchen Anordnung dürften folgende 2 ) Der Frontalmarſd, hat den Nachtheil, daß man fid, darin nur langſam und höchſtens im Taft des Ges

Vortheile entſpringen : 1) Die Richtungsgrundlage der Schlachtlinie wird

fchwindſchrittes bewegen kann , ohne die Ordnung und ben Zuſammenhang zu ſtdren ; und doch kann es von beſſer erhalten werden, weil die einzelnen Puncte ders Intereſſe ſein, einen gewiſſen Punct in entwicfelter Ord ſelben beſſer überſehen und beachtet werden können . Die

nung ſchnell zu erreichen, ſich in der für Infanterie moge Plotonschefs ſind an keine Stelle gebunden , können ſich licri raſchen Gangart dem Feinde zu nähern oder ſich an jeden Punct ihrer Abtheilungen verfügen , wo es von demſelben zu entfernen ; die Erreichung dieſer Zwecke nothwendig erſcheint, und haben daher ſoldie ſtets 'voll.

durch Bildung von Colonnen dürfte in manchen Fällen kommen in der Hand, ohne dadurdy auf die Bewegung nicht zweckmäßig erſcheinen und wenigſtens Zeit raus des Ganzen ſtörend einzuwirken . bend ſein.

3) Die Evolutionen im Frontalmarſd , z. B. Directions- oder Frontveränderungen , ſind hódít mißlich und Zeit raubend; namentlich müſſen zu Ausführung der lepteren die Bataillone in Colonnen formirt und dieſe ſpåterbin wieder entwidelt werden . Eben , ſo können Flankenbewegungen von einiger Bedeutung nur in der Colonneausgeführt werden ; denn dieß im Rotten- oder Schrágmarſche bewirfen zu wollen , wäre , wie jeder

2) Da die Plotons von einander getrennt ſind , ſo

fönnen auch die in einem zufaramenhängenden Bataillon ſich oftergebenden Stoße, welche nichtſelten ganze Abs theilungen über den Haufen werfen , nicht nadiheilig einwirken. Das Bataillon wird daher jede beliebige und die daß die Ordnung bedeutend geſtort würde ; denn das Auseinanderkommen der Rotten in den einzelnen Plo tons iſt nicht von Bedeutung, da ſie auf: Halt! ſogleich

wieder aufgeſchloſſen ſein fónnen . mit dieſem Frontalmarſch zugleich der Vors verbunden iſt, To fónnen 4 ) Der Frontalmarſch bietet eine ununterbrochene theil3 ) derDa Golonnenſtellung

practiſche Soldat weiß , eine höchſt figliche Sache.

Zielſcheibe dar und muß für die Truppen mit ungeheus auch alle Evolutionen ohne Aufenthalt vollzogen werden. eren Verluſten verbunden ſein ; man denfe ſie sich nur Die Flantenbewegungen geſchehen ſtets in Colonne und im Bereich des feindlichen Geſchüßes, das ſie mit Kar- der nur für geringe Streden anwendbare Schrägſchritt tåtſchen behagelt.

wird nur von den vorn marſchirenden Führern vollzos

5) Der Frontalmarſch låßt den Hülføwaffen , Artil- gen , welchen die hinter ihnen marſchirenden Protons Ierie und Cavalerie, nur einen ſehr beengten Raum nachfolgen , wenn man dieſen unnatürlichen , in der zum Mandvriren und iſt ihnen in ihren Bewegun- Wirklichkeit doch ſelten eract vollzogen werdenden Schritt gen ſehr binderlich, auch abgeſehen von den , Raum vers nicht lieber ganz verbannen wiů, ſchaffenden Vorkehrungen, die getroffen werden können ;

4 ) Das feindliche Artilleries, beſonders bas Rats

denn dieſe ſind immer mit einem gewiſſen Aufwand an tåtſchen - Feuer fann nicht ſo zerſtörend einwirken , da

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manche Ruger durch die großen küden fåbrt ,' obte Witterung begünſtigt, ftatt. 33. MM . der Saiter und die Rais Terin , begleitet von Ihren hoben Gäſten , den Prinzen Wilhem 5 ) Der Th& tigkeitder Cavalerie und Artillerie, wenn undauguſt von Preußen , dann von Ihren failert. und königl.

Jemand zu berühren.

Prinzen des hohen Kaiſerhauſes beehrten das fich Beim Schauſpiel mit Ihrer ,Beenwart. intereſſante eröffnendeden fie gerade nicht "in großen Maſſen vereinigt ſind , iſt Sobeiten freies Spiel gelaſſen ; ſie können durch die zwiſchen den Anfangen geruhten die allerhöchften und höchften Birr chaften die

Plotons ſtets offenen Räume, welche durch das Anſchlies alba aufgeſtellten zwei Fuß- und eine Cavat riebatterie zu befid . Ben zweier Plotong links und rechts , faſt um das Dreis tigen , derfügten Sich hierauf durch die Mörſer : und Demontir: batterie , worauf dann aug lekterer eine dagegen gebaute Batterie fache erweitert werden mogen, vor- und zurückgeben. aus fchwerem Gerdüş zerſtört wurde. Gleichzeitig wurden in ein 6) Da ſich die Truppen immer in Colonne befinden, markirtes Bollwerk aus der Mörſerbatterie Bomben geworfen. ſo find ſie auch ſicher gegen alle Ueberraſchungen der Dann erfolgte der allerhöchfte Befehl zur Einſtellung des Feuers. Cavalerie, und die gegen dieſelbe zu nehmenden Vor- Die allerhömſten Ferrſchaften begaben fich in das Bouwert und fehrungen werden das Wert von nur wenigen Augen zu der zerſtörten Batterie, um Sich auba von dem außerordent: /

iichen Effect der ſo richtig geleiteten und trefflich ausgeführten

bliden ſein.

Beſchießungbereits zu überzeugen . Vonaufgeſtellten da aus begaben Sie sich zwi: 7) Wegen der Schwierigkeit des gegenwärtig úblic ichendie zumFeuein zwei Fuß-und eine chen Frontalmárſdies hat man es in neueren Zeiten Cavaleriebatterie, wo nach erfolgtem Befehl Šr. Maj. des Kaiſers

vorgezogen , in geſchloſſenen Colonnen anzurücken und mit dem Bataillefeuer der Anfang gemacht wurde. Die rechts auf: ſich erſt in der Nähe des Feindes zu entwickeln. Dieſes geſtellte Cavaleriebatterie deckte den Vormarſch der zwei Fußbattes iſt aber , da es gewöhnlich unter dem Bereich des feindarieen , undunterhielt mit denſelben im Vorrüden das Feuer. Nach

begaben sichdie allerhöchftenund lichen Artilleriefeuers geſchieht, mit einem nicht unbes höchſten Beendigungdes Bataillefeuers zur Planke, welche beſchoſſen wurde, um aud deutenden Verluſt an Menſchen verbunden , ohne die hier die Herrſchaften Wirkung des Gefüßes in augenſchein zu nehmen . So

Zeit zu rechnen, welchedarüber verloren geht. Verans nad verfügten Sie sich ſeitwärts des Naveling,

deffen Face gleica laßt durch dieſe Nachtheile oder auch durch eine ſich gernseitig aus Batterieen ricochetirt wurde. Nach Beendigung einſchleichende Manie, wollen die neueren Taktifer Alles dieſer Uebungdreiwurden auf ein aufgeſtelltes Quarree aus vier fies mit den einer ſchnelleren Bewegung fåhigen Maſſen benpfündiaen Baubigen Granaten geworien, und damit dieſes

mis litäriiche Sccuſpiel ſeinem Ende zugeführt. – So wie die milis zwingen , was in dieſer Beziehung zu einem wahren i tärische Haltung in jedem Betracht mifterhaft genannt wirden Mißbrauche geführt hat. Abgeſehen von den ungebcueren konnte , eben 10 wurden auch alle Uebungen mit der genaueſten

Verwüſtungen, welche eine gut bediente Artillerie in ſols Präc ſion vollbracht, wodurch ſich dir qute Ruf, welchen die aftret: chen Maſſen anrichtet, hat man in der Anwendung der diſche Antillerie ftets behauptet hat, neuerdings bewährte. Befons felben gegen Infanterie das Geheimniß gefunden , die dersimpoſant undgediegen war dos in Ausübung gebrachte Bas taidenfeuer aus beſagten drei Batterieen . Dieſe , auf das Zwed: eigenen Kräfte, bedingt durch die Feuerwirfung, zu neu : mäßigſte geleitet, vollbrachten alle Bewegungen mit der größten

traliſeren . Maſſenformirungen erſcheinen aber nur dann Püncilichkeit; es herrſchte die tiefſte Rube; das Feuer wurde zwed :

nůžlich, wenn man auf irgendeinem Puncte eine über: mäßig abgenommen und unterhalten,und die Wirkung des Boms wiegende Menge von Streitkräften vereinigen und in bargements zeugte von der guten Richtung deſſelben. Um rühms

die feindliche Linie einbrechen will ; man achtet inſols lidftenwaraber , daß die Batterieen bei jedesmaligem Anlangen Diſtanzen , ſich mit einer lobenswerthen Schnelligkeit ins chen Fällen augenblicliche große Berluſte nicht, weil auf Fcuerihrefesten . Se. Maj. der Kaiſer, welcheridonauf dem ue: man ſich durch den Erfolg des Angriffes wieder ſchad: los zu machen hofft. Woûte man aber dieſe Maſſenſtellung auf allen Puncten , unter allen Umſtånden und auch dann anwenden , wenn das Terrain ein raſches

bungsfelde Seine hohe Zufriedenheit über die Leiſtungen des Ar: tillleriecorps zu erkennen gegeben hatten , ließen diefelbe durch den Generaldirector der artillerie, Erzherzog Ludwig kaiſetl. þobeit, 1 fomohl den Chefe, als den Stabs-und Oberoffizieren, ſo wieaud

der igl.Scheiten,die Mannſchaft, in den Prinzen huldvouften Uusdrücken bezeugen . Uuch Ihre Vordringen nicht geſtattet oder wenn das Gefecht nicht 1 tön Preußen, Wilhelm und Wuguftvon

entſchieden , ſondern nur durch partielle Angriffe hinges halten werden ſoll, ſo würde man ſich gegen eine ents wickelte linie im großen Nachtheil befinden . Die Kriegse geſchichte liefert die Beweiſe zu dieſer Behauptung, und

gaben Ihren anerkennenden Beifall zu erkennen ; so wie auch hohe verſchiedenen Batterieen kamen , den dort commandirenden Offizies ren traulich die band drückten , fie über jenen außerordentlichen

I Stabsoffiziere ausdem Gefolge derPrinzen von Preußen in die

es dürfte, namentlich in kleineren Verhältniſſen , z. B. Grfolg beglückmünichten , und unum wunden verſicherten , ein folder Erfolg habe ihre Erwartungen weit übertroffen . Bataillon gegen Bataillon , nad unſerer Anſicht, einem

S oh w ei g. Die Militärgeſellſchaft von Offizieren des

entwickelten Bataillon, bas Kopf und Herz auf dem Gcniecorps, derArtillerie und des Generalftabs der CantoneBern, rechten Fleck hat, nichts Erwünſchteres begegnen, als Freyburg, Waadt, Genf und Neuenburg war am 29. u. 30. Sept. von einer Bataillonsmaffe angegriffen zu werden . in Freyburg feſtlich verſammelt und ihr Vorſtand ging von dem Der von unsin Vorſchlag gebrachte Frontalmarſch raubt þrn. Oberſt v. Pourtalesan den þrn. Oberſt Girard über. Der -

Oberſt Dufour las eine riftwerden über die Erforderniſſe der wenigſtens jeden Vorwand zu jenen unbefugten Maffen. Hr. Manövers geleiſtet und was von ihnenDenkſa foul; der genferiſce

bildungen, welche man als einen wahren Núcſdritt in Artillerieoffizier þr. Pittet lag über die congreviſchen Naketin , der Kriegskunſt betrachten kann .

die auch Gegenſtand einer Dentſchrift des ørn . Hauptmann Sina ner von Bern waren. Mit der Reiterei überhaupt und der ſchweis geriſchen insbeſondere beſchäfftigten fich Vorträge des genferiſchen

Militär : Chronik.

Oberſtlieutenant Riliet und des freyburgiſchen Urtillericoffiziers Hrn . Fettermann. Ueber das Kartätſchengeſchüß las ør. Major aſſet und über Schießen und die Stußbüchte der Oberſt Reynold

Deftreich. Im Morgen des 2. Octobers hatten die gewöhnlich von Freiburg. Eine verbeſſerte Vorkehrung zum Schuß derZeis im Herbſt erfolgenden uebungen der {. k. Urtillerie auf ' ger bei Scießübungen wies der freiburgiſche Urtilericoffizier Ør. dem Urtillerie : Uebungsplaße beị Simmering , von der ſchönſten Frölicher vor. Redigirt unter Berantwortliditeit der Verlagsbandlung: E. W. Leste in Darmſtadt , und in deſſen Diizin gedrudt.

1

Samstag , 8. Nov. 1828 .

Nr. 90.

Allgemeine Militar - Zeitung. Potiz über das königlich engliſche

ein 18 pfündiges Geſtell (4 Pferde ) mit einem Rohr ( with jointet Tube ) ; ein 12pfündiges Geſtell ( 2 Pferde ) deßgleichen ; * ) Das im I. 1822 organiſirte Rafetencorps ( rocket ' zwei 6pfündige Geſtelle ( 4 Pferde ) – Salvengeſchůz troop ), welches unter dem Oberbefehl des Oberſten ( volley carriages ), 0.b. eine faffete, auf welcher Sir Alerander Dicſon , Adjutanten des Konigs u.ſ.w. mehrere Robre liegen , die auf einmal abgefeuert

Raketencorps .

werden können ; ſteht, hat folgende Stårke : 1 Capitain ir Klaſſe, 1 Ca. pitain 2r Klaſie, 4 Premierlieutenante ; 2 Stabsſerſchans zwei 3pfúndige Geſtelle ( 2 Pferde ) - eben ſo ;

ten, 3 Serſchanten , 3 Corporale, 7 Bombardiere, 97 Ras 6 leichte Munitionswagen ( 4 Pferde ) als Reſerve. ketiſten , 36 Trainſoldaten , 1 Thierarzt , 1 Grobſchmied, Jedes Rafetgeſchüß (rocket carriage) gleicht einer 2 Hufſchmiede, 2 Kummetmacher, 1 Rademacher, i Trom - aufgeprozten Kanone, indem das Geſtell (die Laffete ) peter; zuſammen 162 Kopfe ; -– ferner 12 Offiziers-Reit mit den Rohren, gleich einer Kanone, auf einer Proße, pferde und 233 Dienſtpferde, zuſammen 245 Pferde. - welche Rafeten führt, zum Transport aufgepropt wird .

Es iſt in 3 Diviſionen , eine i d) w ere , eine mittlere und eine leichte, eingetheilt. Jede dieſer Diviſionen zerfällt in 10 Sectionen . Die ſchweren Sectionen ſind mit 6 pfündigen Ras feten ausgerüſtet; jeder Rafetiſt führt deren 6 in ſeinen Sattelholftern. Üeberdieß führt jede Section ein Cava-

Zur Bedienung des 3 und 6 Pfúnders find 2 Mann erforderlich ; zur Bedienung des 12 und 18 Pfunders

Terierohr mit ſich . ( Dieſes Rohr, welches einer von

s

4 Mann . Die Robre, welche, neben einander liegend, mit

einander vereinigt ſind, erhalten durch eine Ärt Richts maſchine die Höhenrichtung. Das ganze Corps ( troop ) mit Einſchluß der berit: tenen Sectionen, battalion - Pferde, Rafetgeſchüße und

der Mannſchaft gleich einer Lanze auf dem Pferde führt, leichten Munitionswagen , führt 142 Geſchůte ( bouches wird beim Chargiren auf zwei kleine Füße , deren ſpitz à feu ) mit folgender Anzahl Rafeten mit ſich im Felde : zulaufende Schenfel in die Erde geſteckt werden , gelegt 180 ſechspfündige , und an ihnen befeſtigt; die Rafete wird in das Rohr 30 berittene Sectionen 360 dreipfündige , geſteckt und durch eine Punte an einem langen Punten: 720 anderthalbpfündige, ſtod abgefeuert , fie fliegt daher horizontal und zwar

ungefähr 1 Fuß über dem Erdboden. ) Die mittleren Sectionen ſind mit 3pfündigen Ra- 18 Bataillonspferde

100 24pfoge. 108 6pfoge . 216 3pfoge.

feten ausgerüſtet; jeder Reiter führt deren 12 , und jede

432 1 '/ pfoge.

Section i Robr .

24 18 pfoge .

leichten Sectionen ſind mit 1 '/ pfündigen Ras ketenDieausger üſtet; jeder Reiter führt 24 Raketen , jede 6 Rafetgeſchüße auf Section 2 Robre mit ſich .

36 12 pfdge. 44 200 100 300 600

ihren Proßen

Jeder Diviſion folgen 6 Pferde (battalion horses), die für die ſchweren Sectionen 108 ſechspfúndige , für

die mittleren 216 dreipfündige, und für die leichten 432 6 leichte Munitions: auderthalbpfündige Rafeten tragen . Außer gedachten Rafetrobren u.ſ.w. führt das Corps

wagen

6 proge. 3pfoge. 18 pfoge. 12pfdge. 6pfoge.

600 3pfoge.

im Felde außerdem noch folgende Geſchůße und Fuhrs werfe mit ſich : *) Entlehnt aus : A treatise on the general principles, powers and facility of application of the Congreve rocket sy stem as compared with artillery etc. by major -gen . Šir W. Congreve , Bart. etc. London 1827. ( il. 1S . ) - Bers glichen mit List of the officers of the army etc. 1828.

*) Dem Verfaſſer zufolge kann ausgerüſtet werden : ein 24 pfündiges Geſtell mit 4 Rohren , 3

8

.

18 12

3

9

s

s

.

6 3

s

S

S

3

>

>

3

2

6 8 10

>

.

12 - 14 5 20

716

715

Jebe Colonne hat eine Avantgarde von 1 Jågerbatails Dieß macht eine Totalſumme von 4120 Rafeten von verſchiedenem Kaliber zu 142 Geſchůßen , während eine lon , 2 Sdwadronen und / reit. Batterie ; jede Avants Compagnie reitender Artillerie mit der nåmlichen Anzahl garde wird von dem åtteſten Stabsoffizier commandirt. Die Vortruppen finden die eben angelangten Spie Mannſchaft, Pferden und Fuhrwerfen nur 6 Geſchůße Ben des Feindes am linken Ufer des Winterbaches und mit 1002 Schuß ins Gefecht führen kann.

feuern, wenn ſie beinahe in gleicher Höhe mit dem Hems

Die großen Herbſtübungen eines hannoveri- meringshauſer Holze angelangt ſind. ſchen Armeecorps im Jahr 1828. ( Fortresung. )

C. Di8pofition zu bem Gorpsmandver am 4. October. Allgemeine Idee.

11. ( Der Feind verſtärkt ſeine Vortruppen auf dem linken Ufer des Bades , und vereinigt ſein Hauptcorps

auf dem redyten Ufer . ) Das Gorps trifft Vorfebrungen, um dem vermutheten

Uebergang des Feindes über den Winterbad, zu begegnen. Detail der Ausführung.

Es iſt ein Corps auf dem Marſche von Hoya nach

Die Avantgarde der linken Golonne greift die feinds

Steyerberg ; ein feindliches ſupponirtes Corps iſt von lichen Vortruppen auf der Strecke an, ſüdlich des Wes

dieſem Marſche benachrichtigt, růckt rúdt jenem über Steyer: berg entgegen, um es aufzuhalten und das linfe Ufer der Aue ſo lange als möglich zu behaupten . Dieſes Corps iſt von etwas geringerer Stärke als das erſte, aber beide fen -: nen anfänglich nicht die gegenüberſtehenden Streitkråfte.

ges, der über den Winterbach bei Nr. 111. führt, bis an die Aue. Die Avantgarde der rechten Colonne, nördlich jenes Weges bis an den Gliffener Bach . Die Cavalerie eilt mit 2 reitenden Batterieen vor die Infanterie und ſtellt ſich auf die Höhe des Heidefampes . Die Infan:

Die Vortruppen ſtoßen am Winterbadie auf einander. teriecolonnen halten , deployiren in zwei linien in Co. Zum Paſſiren des Winterbaches dürfen nur 5 (num - lonnenlinie, jede Brigade auf ihr Tetebataillon links , und avanciren bis dahin, wo die Cavalerie ſich aufges ſtellt hatte ; diere geht dann wieder hinter die Infanterie. 1. Das Corps marſchirt in zwei Colonnen nach folill. ( Der Feind hat jetzt die Poſition hinter dem Winterbache beſetzt und zieht ſeine Vortruppen zurúc.) gender Figur. Das Corps ſucht den Uebergang des Baches zu erzwingen. 1: 1 ::

merirte ) Uebergangspuncte benußt werden . Die Aue wird nicht überſchritten .

Detail der Ausführung.

· Die Avantgarde des linken Flügels concentrirt fich und greift deu Uebergang Nr . V. bei Eickhoff an ; die 4. Brigade attafirt den Übergang Nr. IV . Die Avants

Zvant: 1. I.

Rs .

R. I.

:1| =|H-||| |||||

garde des rechten Flügels, von den Schüßen der 1. Bris

I. 1 .

gade abgeloſt, wendet ſich rechts, greift den Uebergang Nr. I. an und nimmt die nördlidten Häuſer von nem meringhauſen. Die 1. Brigade attafirt mit der 1. Fuß

I. 1 .

AFFE

1.

garde.

|||||| IILE-

III.

lllill ||||||||||||||| ||||||||||||||||

IV . 3 .

1. a.

FE

F. 2 .

F. 2 .

Ill. 1.

다. 1. 3.

batterie den Uebergang Nr. II . und nimmt die ſüdlich: ſten Häuſer von Hemmeringhauſen. Die übrigen 4 Batterieen werden vor dem Centrum

aufgefahren und beſchießen die feindlichen . Die 2. und 3. Brigade bleiben hinter den Batterieen am Abhange der Höhe. IV . ( Der Feind verläßt ſeine Stellung .) Das Corps geht über den Winterbach .

111. 3 .

Detail der 2 u sführung, IV.

1.

II . a .

IV .

a.

11. 3.

Die 1. Brigade und 1. Fußbatterie gehen zuerſt hints über bei Nr. 11., gleichzeitig die Avantgarde der rechten

Flügelcolonne bei Nr. 1. , welche ſich hierauf an die 1. Brigade anſchließt; die 2. Brigade und 2. Fußbatterie unmittelbar darauf bei Nr. III. Dem folgt ſämmtliche

L

Savalerie mit 2 reitenden Batterieen auf dem Ueber : 1. 3 .

II . 18

gange Nr. III. Die übrige Infanterie und Artillerie bleibt als Repli auf dem linken Ufer. Die 1. und 2.

Brigade werden gleich nach dem Uebergange von feindlis

にに

11. 2 .

2.

der Infanterie angegriffen , welche zurückgeworfen wird ;

dieſelben Brigaden werden darauf von feindlicher Gas valerie attafirt, formiren Quarree's, feuern und ſchlas R. 3 .

F. 3.

gen die Angriffe mit Hülfe der jeßt berbeigeeilten, eiga nen Cavalerie zurück.

Unm, Die rechte Colonne hat die Direction,

Sämmtliche übrige Truppen geben nun über den Bad ).

718

717

VIII. ( Der Feind geht zuric; hat zur Deckung V. ( Der Feind geht unter dem Schutze ſeiner Gas valerie in eine neue Stellung am Hengſthaferberge. ) ſeines Rückzuges die Cavalerie auf den linken Flügel Das Corps avancirt bis an die neue feindliche geſtellt und das Grafholz ſtarf mit Infanterie und Árs tillerie befest. ) Poſition . Detail der Ausführung . Das Corps folgt dem Feinde und nimmt das Grafholz. Das Cavalerieregiment und die reitende Batterie der Detail der Uusführung. Die Cavalerie geht mit der 1. und 2. reitenden Bats Avantgarden geben zur Cavalerie ; dieſe drångt mit den terie vor den rechten Flügel der Infanterie und chargirt reitenden Batterieen die feindliche Cavalerie zurück.

Das 2. Jágerbataillon vertreibt den Feind aus dem die feindliche Cavalerie. Das Grafholz wird von einer neuen Linie angegrifs

coupirten Terrain am linken Ufer der Aue.

Die Infanterie und Fußartillerie folgen in zwei flůgelweiſe redits vorwärts abmarſchirten Golonnen der Cavalerie ; die 1. Diviſion bildet die rechte Colonne und hat die Direction auf halber Diſtanz; das 1. Jågerbataillon bleibt auf der rechten Flanfe der rechten Colonne, in gleicher Höhe mit deren Tete, und bemachtigt ſich der

fen , welche die Diviſionsartillerie, das 1. Jägerbataillon, die Schůzen und eine zum Tirailliren zu verwendende Compagnie von jedem Bataillon der 2. und 4. Brigade bilden. In einer Entfernung von 120 Schritten folgen die übrigen Compagnieen der genannten Bataillone in Colonne von Plotons abmarſchirt, und zwar auf Coms

Kimpe auf der rechten Flanke.

pagniediſtanz von einander.

In einem Abſtande von

VI . ( Der Feind hat die neue Stellung zur ernſten 150 Schritten folgt das 2. Treffen , in ſeiner früheren

Vertheidigung beſetzt und die Cavalerie zurückgenommen.) Ordnung, IX . ( Der Feind hat eine ſtart verſchanzte Stellung

Die feindliche Stellung wird angegriffen . Detail der X u sführung.

auf den Hében genommen, mit dem rechten Flügel an

Wenn die Cavalerie in den Bereich des feindlichen Friesland , mit dem linken an dem Wege , der durch Geſchůzfeuers fommt, ſo geht ſie mit der 1. und 2. reis das Grafholz nach Steyerberg führt. ) tenden Batterie hinter das Gentrum der Infanterie .

Die feindliche Stellung wird durch einige Geſchüße

Die Infanterie deployirt unter dem Schutze einer fanonert und man erwartet den, durch Nachrichten vers Feuerlinie von Sdjarfſchůzen und 4 Batterieen. Das ſicherten Abzug des Feindes , ohne ihn in ſeiner Tehr

ernſtlich anzugreifen. 1. Treffen beſteht aus der 1. und 3. Brigade, welche ſtarken Poſition Detail der Uus fübrung.

auf ihr Tetebataillon links deployiren . Das 2. Treffen Colonne, welche das Grafholz nahm, I& ßt durch der 1.Jågerbataillon 2. und 4. Brigadeſetztmit beſteht aus Das auf ihreDie die Mitte. ſichColonnen auf den recht Batterieen die feindliche Stellung beſchießen , bleibt

ten Flügel der 1. kinie; das 2. greift das Tannengebotz aber ſelbſt im Holze halten . Die übrigen Truppen bleis eingenommenen Stellen . auf dem linken Flügel an .

ben auf den nach Nr. VIII.

( Schluß folgt. )

Die 3. reitende und die 3. Fußbatterie ſind im Cen : trum, die beiden anderen Fußbatterieen auf den Flügeln. Die Infanterie avancirt gegen des Feindes Poſition , die Tirailleure bleiben vor der Front und feuern .

u

Ueber geographiſche Sarten. Die gegenwärtige Zeit iſt reidh an geographiſchen

VII. (Der Feind ſchlägt durch ſein Feuer den Ans Producten aller Arten , beſonders aber an Karten. leis griff der 1. Linie zurúc und bricht mit Cavalerie gegen unſeren rechten Flügel hervor. ) Des Feindes Cavalerie wird zurückgeworfen , und das 2. Treffen erſtürmt die Stellung des Feindes. Detail der U u sführung .

Die 1. und 2. Brigade bilden Quarree's , die vor

der nimmt man jedoch wahr , daß den letzteren immer noch viele alte Fehler ankleben und ſich ſogar neue hins

zugeſellt haben, von denen einige hier zur Sprache ges bracht werden ſollert.

Der verehrte Leſer erwarte deßs

halb feine weitläufige Kritik der verſchiedenen Manieren der Bergzeichnung , wir werden und vielmehr blos mit

deren und das auf der Flanke feuern gegen die Sava: der ſogenannten typographiſchen Ausſchmückung beſchäff lerie ;; die 3. Brigade reßt im Halten ihr Feuer in Linie tigen , die – wie mancher andere Puß – oft mehr fort. entſtellt als ziert , und beim Gebrauche ſehr låſtig iſt. -

Die Savalerie eilt mit 2 reitenden Batterieen dem Stellt man als oberſten Grundſatz auf : daß der rechten Flügel zu Hülfe, ſchlägt die feindliche Cavalerie Werth eines Bildes nur durch deſſen Åbnlich feit mit und zieht ſich dann wieder hinter die Infanterie. dem Original bedingt wird, ſo folgt hieraus, daß bei

Die 1. Infanteriediviſion nimmt die vorige Stellung der geographiſchen Zeichnung alles das vermieden wer: wieder an, das Ganze avancirt, das 1. Treffen feuert den müſſe, was auf der Erdoberfläche nicht wirklich im Avanciren , muß ſich aber zurückziehen , das 2. ihm befindlich iſt und die Aehnlichkeit mit der Natur vers

entgegenkommend, idſt es ab und chargirt zum Einbruch. mindert; und dieſes iſt die Schrift. Könnte man ( Das 3. Bataillon 2r Brigade hat die Direction , das dieſelbe ganz entbehren, dann wäre unſtreitig ſehr viel 2. Bataillon 2r Brigade das Alignement. ) gewonnen ; da dieß aber nicht gut möglich iſt, ſollten Das 2. Jágerbataillon hat unterdeſſen das Holz ges die Kartenzeichner ſich wenigſtens beſtreben , dieſes noths nommen ; das 1. Bataillon iſt mit dem 2. Treffen wieder wendige Uebel minder nachtheilig zu machen. Aus dies vorgegangen . Nach dem Einbrudje formirt das 1. Tref ſem Grunde iſt es ſehr wenig zweckgemäß, die Große fen bataillonsweiſe rechts abmarſchirte Golonnen auf die der Ståbte , Flüſſe 2c. durch die Große ihrer Namen

1. Diviſion.

anzudeuten, wodurch nicht nur viel Raum verloren geht,

720

719

ſondern auch die Ueberſicht ungemein erſchwert wird. 1' eingetragen werden ; z. B. bei Gebirgefetten auf den Dieſer Fehler iſt ſchon oft gerügt worden , und um ſo hochſten freien ( alſo weiß gebaltenen') Puncten, bei

fadelnswerther , da er ſehr leicht vermieden werden Thålern und Ebenen wird die Benennung Telten nothig fann ; man zeichnenur dieſe Gegenſtände ſo , daß fie ſein , weil ſie gewöhnlich vom Hauptorte abgeleitet iſt; von ſelbſt ins Auge fallen , der Name iſt dann leicht bei Strómen und Flüſſen reße man den Namen jeder: gefunden. Der Mißbrauch der Schrift iſt unſtreitig auf zeit an die Mündung, oder an den Zuſammenfluß mit keiner neueren Karte auffallender, als auf der — zum anderen. Wird ein ſolches Syſtem eingeführt – wozu 3Zůlo wſchen Atlas von Europa gehörigen — Karte wir hier nur die Idee geben wollten - dann iſt der z von Spanien und Portugal. Hier findet man z.B. Name dieſer Gegenſtände auch ſchnell gefunden , denn

die Namen der Gebirgsretten , ja ſelbit der Ebenen, mit man weiß , wo man denſelben zu ſuchen hat. 5) Die Entfernung der Orte von einander durch Zou hoch und ſo ſtark find , daß ſie allenfalls zu einer Zahlen oder Stationszeichen anzugeben , låßt fich nur Handlungsfirma dienen konnten. Die Sache wird durd, bei Poſtfarten entſchuldigen , an welche man die topo, den Namen beinahe ganz verdeckt, und was das ſchnelle graphiſchen Forderungen ohnedieß nicht hoch ſpannt. Zurechtfinden befördern soll , verhindert es nur. Die Ein Maßſtab, der überhaupt nicht fehlen darf, macht ganze Karte deren Zeidinung übrigens gar nicht miß: jene Zahlen entbehrlich ; denn wer Karten braucht, wird

römiſchen Buchſtaben eingetragen , die faſt einen halben

fällig iſt – bat durch die großen römiſchen Buchſtaben wohl auch einen Zirkel haben. - Was außerdem noch und Zahlen, und durch die ſtart bemalten Gränzen, ein zu bemerfen oder an unſeren hier mitgetheilten Ideen ſo ſeltſames Anſehen befommen , daß Jemand ſie im zu ändern wäre , überlaſſen wir gern Änderen . Scherz mit einem Kirmiffuchen verglid ).

Hátte Herr

v . Zůlow alle entbehrliche Namen und Zahien wegges laſſen , und die unentbehrlichen nicht großer geſchrieben , alë man ſie z. B. auf der ålteren Karte der europåiſden Türkei von Champion und Baumann findet, oder auf der Piquet'ſchen Poſtfarte durch Deutſchland , i dann würde ſeine Karte noch einmal ſo brauchbar ſein,

Schließlich können wir aber unſere Verwunderung

nicht bergen , daß die einzelnen Sectionen der großen geographiſchen Spezialfarte von Deutro iand , von Reimann und Berghaus in Berlin, ſo auffals lend verſchieden gezeichnet ſind. Ein ſo großartiges Uns ternehmen erfordert allerdings die Mitwirkung Vieler. Vergleicht man aber die Sectionen 108 u . 109 mit 127

obgleich Hauptſtraßen und Flüſſe nur wenig ins Auge u . 146, dann muß man glauben , daß erſtere noch im ſpringen und die ganze Bergzeichnung zu dunfel gebalten vorigen Jahrhundert gezeichnet wurden. Wer im Beſib iſt. -

Die fürzlich erſchienene Karte des europäiſchen aller bereits erſchienenen Sectionen iſt, wird den Unters

Rußland, von Herrn v . lied tenſern gezeichnet, ſchied nod) auffallender finden . Wir wollen nicht in bat dagegen weit mehr Vorzüge ; doch iſt auch auf die Frage ſtellen , ob die Herren Herausgeber dieſer Karte fer Karte die Schrift' immer nod viel zu ſtarf, und es auch im Beſiß der Hůlfsmittel ſind, um ein ſolch ums

wäre zu wünſchen geweſen, daß man dem ruſſiſchen faſſendes Wert rühmlichſt zu beendigen, glauben aber, Reiche wenigſtens zwei Blåtter gewidmet håtte.

daß die mißrathenen Sectionen einer gånzlichen Umars

Die hier gerügten Fehler haben, außer uns , noch beitung ſehr bedürfen. viele andere Militárs miffàuig wahrgenommen , und es wurden bei den hierüber ſtattgefundenen Discuſſionen

folgende Vorſchläge zu Verbeſſerung der Karten

Mi ſ celle n .

gemacht: [ Ubfeuerung der Geſchüße ohne { unten. ] Ein Mauths 1 ) Man vermeide ſorgfältig alle einigermaßen ent: beamter zu Mailand , ør. Conſole , fchon früher rühmlichſt bes

behrliche Namen , und wåble für die ganz unentbehrlis kannt, hat eine Maschine erfunden , welche der Artillerie die zum nöthigen gänzlich und bei Nadt Wind,erſpart, Regen und allenStunden ,bei lunten doch immerdeszu Geſchüßes chen eine zwar deutliche und gefådige, dochmöglichſt Ubbrennen

kleine Schrift, welche demungeachtet für Stådte, Flüſſe, und Nebel eben dieſelben und noch beſſere Dienſte verrichtet; zu: Gebirge und Thåler verſdhieden ſein muß . gleich allen Gefahren vorbeugt, die nicht ſelten im Feide oder bei 2) Die Größe und Beſchaffenheit der Städte, Flüſſe aroßer Eileund Geſchäfftigkeit mit dieſen brennenden Materien für die ladende Mannſchaft entſtehen. Sie hat das Gute, daß der Feind 20. , darf nur durch die Zeichnungsart angedeutet wer: vor der Entladung des Geſchüßes gar nichts wahrnimmt und daß Kartenzeichn den, was

die mehrſten

er bereits beobachtet die Abfeuerung weitgeſchwinder ( alle 4 Secunden ein Sæuß ) ges

baben. Doch können die Namen der Hauptorte eines Tchieht. Die Machine beſteht auseinem eiſernen Cylinder,in deſſen Landes mit etwas größerer, nur nicht ſtårterer Schrift, Söbiungein 'adſtock angebracht iſt, der aufgezogen wird und nad als die kleineren Orte, geſchrieben werden .

der Ubdrückung auf die vorn , wie in einem krummen Schnabel, b . finde

KnaUpuivergewalt zurückfährt, und dadurch den lidhe Kapſel 3) Jede Proving wird durch eine Nummer bezeich : Schlag durchmit dasZündloch und ro ori die Entzündungdernodfo

net, die wo möglich nahe bei dem Hauptorte derſelben diden Patrone bewirkt. Die Wichtigkeit der Erfinduna und ihr ſtehen muß, damit man ſie gleid, findet; der Name der Sdarifinn liegt in der Kapſel. Bis jege iſt ſie noch niemanden

bei Unnahmedes

wird dasGehimnißerſt und der Erfinder bekannt,Verbeſſerung die ganzen (manſeheblos Karte entweder Rand derwerden den Gränzen Provinz gehört .)aufDie der Artillerie offenbaren und Ihren . Uebrigens Liechtenſtern'ſche ein Mann ohne Nachtheit oder Bes durch punctirte oder durch farbige, aber ſehr feine Linien iſt die Maſdine fo leicht, daß fie , wie jeden anderen Luntenſtock , in Ichwerde mit einer Hand

angegeben .

Thätigkeit Tebt; dabei iſt dieſelbe aber wieder fo feſt, daß 5000 nen und Gewåfjern müſſen ſtets an beſtimmten Stellen dwachen .

4 ) Namen von Gebirgsketten, großen Thålern, Ebes Schüſſe hintereinander die Spannkraft um Nichts vermindern odes Redigirt unter Verantwortligkeit der Verlagsbandlung: C. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Difijin gedrudt.

Mittwoch , 12. Nov. 1828 .

Nr. 91 .

os T !!

Allgemeine Militar : Zeitung. 8

Die großen Herbſtübungen eines hanndveri- truppen beider Corps auf einander. Corps Hoya findet ( Schluß. )

den Gegner überlegen , und wird in 3 Tagen , nach möglichſter Gegenwebr, auf Hoya über Bücken zurúd gedrångt; es erhålt hier die erwarteten Verſtärkungen

D. Di 8 poſition

und ergreift darauf die Offenſive. Corps Donabrúc, bei Búcfen am Abend des 3. Las

zu den Feldmandvern zweier Corps., vom 6. bis

ges , von der Tofort einzutreffenden Verſtårfung ſeines Feindes benachrichtigt, wendet ſich durch einen Nacht: marſch nach Memefen, um die Communication mit ſeinem

Ichen Armeecorps im Jahr 1828.

einſchließlich 11. October. %)

1. Allgeme i tte Idee. Eine Armee A , welche von Osnabrück gegen Bres men im Anzuge iſt, ſendet ein Corps über Steyerberg auf Hoya. Die feindliche Armee B bei Bremen , hat ein Corps über Hoya gegen Liebenau detaſchirt. Die Stärke des von der Armee A detaſchirten Corps, welches das Osnabrückſche genannt wird, iſt angenommen

Hauptcorps, welches jeßt bei Bremen iſt, und worauf es ſich nun zurückziehen ſoll, nicht zu verlieren. Corps Osnabrück wird jeßt in 2 Tagen nach Syke bis úber Wachendorf zurücgetrieben , nachdem es den Gegner ſo lange wie möglich aufzuhalten ſucht. Die Verſtärkung, welche das Corps Hoya erhält, beſteht in

zu 9 Bataillonen , 9 Schwadronen und 3 "), Batterieen . einem Bataillon , 2 Schwadronen und einer Batterie, Dieſes Corps würde demnach im completten Feldetat welche vom Corps Dónabrück an jenes abgegeben wer: etwa ſtart ſein :

7200 Mann

1) an Infanterie 2)

6

3)

Cavalerie Artillerie

1800 525

den , ſo daß beide Corps gerade den Beſtand erhalten , den urſprünglich der Gegner batte.

3

II. Genauere Beſtimmungen für die einzelnen Tag.e.

Zuſammen 9525 Mann mit circa 21 Geſchüßen . Die Stärke des von der Armee B. detaſchirten Corps,

3 we &

Am 6. October. Des M andvers.

Beide Corps ſind auf dem Marſche begriffen ; die treffen ſich an der Aue bei Eickhoff. welches das Hoyaſche genannt wird, iſt angenommen zu | Vortruppen 8 Bataillonen , 7 Schwadronen und 2' /, Batterieen. Hoya jenes ſucht Baches durch diezuAvantgarde Feinde Uebergang erſdweren dem Dieſes Corps würde daher im completten Feldetat den Corps , während etwa anzunehmen ſein :

fein Hauptcorps eine Stellung bei Liebenau nimmt, um

1) an Infanterie zu 2) 3)

3

Cavalerie Artillerie

5

6400 Mann

.

.

.

.

1400 375

3 3

den Gegner zu nöthigen , ſeine Streitfräfte zu zeigen, Corps Hoya, von der Ueberlegenheit des Feindes übers zeugt, geht zurück ; vertheidigt eine Aufſtellung bei Bůhs

ren ; erſchwert das Deboudhiren des Gegners aus Dyle und nimmt zuleßt eine Poſition binter Pemce. Corps Hoya muß ſich überhaupt nicht auf ein reis Das Corps Hoya , welches auf dem linken Weſers ufer , zwiſchen Nienburg und Hoya ſtand, hatNachricht nes defenſives Verfahren beſchránfen , ſondern , wo es . Zuſammen

8175 Mann

mit 15 Geſchüßen .

erhalten, daß ein feindliches Corps über Steyerberg im mit Vortheil geſchehen kann , die Defenſive durch die

Anzuge iſt. Man beſchließt, demſelben entgegen zu gehen Offenſive verſtárfen. hat den Uebergang über die Aue Corps.Dsnabrúc

und es zu recognoſciren . An der Aue treffen die Vors

und den Winterbach zu erzwingen ; es ſucht den Feind

*) Durch die Mittheilung dieſer Dispoſition, ſo wie der vorhers bei liebenau feſt zu halten und wird, wie es das Ters gehenden, beabſichtigen wir nicht ſowohl, unſeren Leſern eine rain und die Verhältniſſe der beiden Corps ergeben ,

eigentliche ueberſicht des Verlaufes der Feldmanövers zugeben, vorzüglich gegen den redhten Flügel des Gegnersſeine woju eine ſehr ſpecielle Charte erforderlich wäre, ſondern nur

ngungen verwenden . Aus der Stellung hinter anſicht von den verſchiedenen Gefechtsverhältniſſen ,welche Anſtre emce,Judites eine ſucht denFeind theils durch eine Umgebung herbeizuführen bezweckt worden ſind.

724

723

der rechten Flanke, theils durch einen Frontalangriff zu hat eineStellung vor Memeſen genommen und die vers vertreiben ; beides gelingt und Corps Hoya råumt dieſe ſtårfte Arriergarde vorgeſchoben . Nach fråftiger Gegen : Stellung. Amy . October.

3 we

des

M a n d ver 8.

mehr aus dieſer Poſition getrieben, nimmt es Tofort eine neue zwiſchen Riethauſen und Memeſen . Da der Feind den rechten Flügel derſelben mit Uebermacht angreift

Corps Osnabrúc dringt weiter vor ; ſucht die rechte und die Rückzugslinie bedroht, geht Corps Osnabrůd

Seite des Feindes zu gewinnen, während es ihn in nach einiger Gegenwehr über Aten - Bruchhauſen und

Front bedroht, und treibt den Gegner bis hinter Seb : die Wehler Mühle zurück, vertheidigt die Uebergånge benhauſen zurůd. Corps Hoya ſucht durch die Arriers des dortigen Baches und nimmt eine Poſition zwiſden garde den Uebergang des Feindes über den Loberbach Vilſen und Bruchhofen; hier verdrängt, ſtellt es ſich zu erſchweren ; begegnet der intendirten Ueberflügelung; noch einmal bei Berren auf. Corps Hoya vertreibt, die feindlichen Vortruppen , nimmt Buchhorſt, aus welcher es mit eine dem Stellung rechten ſüdlich Flügel von offenſiv bervorbricht, Zeit debouchirt aus Dudtenhauſen , greift die 1. Stellung gewinnt und dann eine andere Stellung zwiſchen Balge des Feindes parallel an und nöthigt ihn , dieſe zu und dem Schúnebuſche nimit.

verlaſſen .

Stellung vertrieben, geht es in eine neue

Da die 2. Stellung in Front ſehr ſtark iſt, wendet

weil der Feind über den Mühlbach mittelſt laufbruden

ners rechten Flügel an, bedroht ſeine Rückzugslinie und

Aus dieſer hinter Sebbenhauſen, die es zu verlaſſen gendthigt wird, es ſich links ,greift mit überlegenen Kräften des Segs

gegangen iſt und ſeine rechte Flanke und Front zugleich erzwingt dadurchden Núdzug des Feindes. Es drångt dieſen . Geht hauptſächlich bei der Webler Mühle über,

angreift.

In den freien Ebenen deckt Corps Hoya ſeinen Rüd nimmt Vilſen und marſhirt endlich gegen die lebte zug durch ſåmmtliche Cavalerie und reitende Artillerie, Poſition des Feindes bei Berren auf den genommenen

denen wieder Infanterie an paßlichen Stellen zum Stůß: | Höhen auf. Am 11. Dctober.

puncte dient. Dieſes gilt überhaupt für das retirirende

Gorps, ſo wie das avancirende Corps im freien Zer rain ſeine Savalerie und reitende Artillerie vereinigen

3 we

des

M a n over 8.

Corps Dsnabrück erwartet den Feind in einer Stels

wird, um dem Retirirenden möglichſt Abbruch zu thun. lung vor Uenzen mit vorgeſchobener Arriergarde. Dann erſchwert Am 8. October.

3 weď des Mandver .

es bas Deboudhiren des Gegners aus Uenzen,

nimmt eine Aufſtellung hinter Sůſtedt und zuleßt bei Wachendorf, aus welcher es ſich nach möglich iter Ges

Corps Hoya hat ſeinen rechten Flügel durch Schansgenwebr über den Heiſterbach zieht und die Uebergånge zen vor der iwadyt bei Schweringen verſtårft, und ges beffelben vertheidigt. Es wird vorausgeſeßt, daß mebs

Benkt , wenn der Feind dieſen Flügel mit dem großten rere Brüden über denſelben geſchlagen waren . Theile feiner fråfte angreifen muß , offenſiv mit dem Corpszurúd Hoyaund drångt den Feind bis über den Heis eigenen linten aus Schweringen hervorzubrechen , um ſterbad) wird nach der Natur des Terrains, Zeit für ſeinen weiteren Rüdzug und die herannabende mit Berückſichtigung ſeiner Communication auf Hoya, Verſtårkung zu gewinnen. vorzüglich gegen die rechte Flanke des Feindes zu ma. Durch ſeine Cavalerie und Arriergarde, von einer ndvriren ſuchen. Brigade unterſtüßt, ſet es dem Gegner auf dem wei. teren Rückzuge alle mögliche Hinderniſſe entgegen , und

Allgemeine Bemerkungen .

vertheidigt dann mit vereinter Kraft eine Poſition zwis Der große Nußen , welchen eine Zuſammenziehung Ichen Alten- Búden und Ovelgúnne.. Gezwungen, dieſe größerer Truppenmaſſen zu ſolchen Kriegsübungen ges zu verlaſſen, zieht ſich Corps Hona über den Bach und wahrt, hat ſich auch hier vollkommen beſtåtigt. Das

muß endlich die vertheidigten Uebergånge dem Feinde lebendige Bild des Krieges , welches der Soldat hier erbált , fann ihm auf dem Erercirplaße nie verſchafft überlaſſen . Gorps Osnabrück iſt genothigt, des Feindes Stellung bei Schweringen mit der Hauptfraft auf dem rechten

werden. Die Infanterie ſtand, wie ſchon bemerft, bis zu den

Flügel, welcher einen Angriff gegen Schweringen in der Feldmanövern im Pager bei Liebenau; die Cavalerie Flanke beſtreichen würde , anzugreifen . Es wird durch und Artillerie cantonnirte in und um Liebenau. Das

deffen Stårfe und des Feindes offenſives Hervorbrechen Hauptquartier war in liebenau. Das Infanterie - kager 2

aus Schweringen gezwungen , vom Angriffe abzuſtehen war in Colonnenlinie ( Bataillonscolonnen in finie ) und ſich etwas zurücfzuziehen. Es folgt,, wenn derGegs aufgeſchlagen, undbehielt dieſe lagerform auch in den am 6. October bei dem Dorfe ( ner retirirt, vertreibt ihn aus der Stellung bei Búden Marſchlagern (welche und erzwingt die Uebergånge über den dortigen Bach. Meblbergen , am 7. bei dem Dorfe Schweringen , am 8. Am 10. October.

bei dem Dorfe Bücken aufgeſchlagen wurden. ) - Der Lagerdienſt geſchah ganz nach dem neuerdings ausges

3 we of des Manóvers. gebenen fager - Reglement und nach den permanenten Gorps Donabrúc hat ſich durch einen ſupponirten Ordres für die Uebungocorps. Nachtmarſch auf die Straße nach Bremen geworfen Das Terrain von Liebenau bis in die Gegend von

und erwartet die Angriffe des ſtarferen Gegners. Es Syde iſt zu den Uebungen ſehr vortheilhaft, indem es

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gemiſcht, jedoch mehr eben als gebirgig iſt. - Dem

Die Verbeſſerung der Verfertigung der Geſchůße iſt

Stabsperſonale , den commandirenden Offizieren der mehr als jemals ein Gegenſtand anhaltender Unterſus

Regimenter, Bataillone und Batterieen waren Charten chungen von Seiten der Artillerieoffiziere geworden. des Manóver -Terrains zum Gebrauche bei den Mand: Die Regierung ſelbſt hat keine Opfer geſpart, zahlreiche Zuſammenwirken Verſuche fanden ſtatt ; allein dieſes

vern ausgegeben worden.

Von dem Augenblicke der Formation des Uebungs- lobenswerther Anſtrengungen iſt von feinem glücklichen corps bis zu deſſen Auflöſung ſtanden die einzelnen Erfolge gefront worden . Sowohl die dreifache Vermis Bataillone der Infanterie als ſelbſtåndige Körper unter chung, als auch die Verfertigung der Geſchüße aus Bronze mit eiſerner Seele baben den Erwartungen nicht den directen Befehlen des Brigadiers. In den erſten Tagen wurden die Uebungen durch entſprochen , welche man'dayon hegte ; allein von Neuem

ſchönes Wetter ſehr begünſtigt; ſpåterhin ſtellten ſich hat ſich bewahrbeitet, daß die bronzenien Kanonen Zruppen ſo gut geſorgt, daß auch das üble Wetter den einer geringen Anzahl von Schüſſen für den

einige falte Regenſchauer ein , es war indefien für die von ſchwerem Kaliber im Allgemeinen nad Frohſinn der Soldaten nicht im mindeſten ſtórte.

Dienſt unbrauchbar wurden , und daß ibre Wis

Außer den Herzogen von Cumberland und von Cam- derſtandsfähigkeit für die Dienſte, welche man bridge, ſodann dem Prinzen Georg von Heſſen - Kaſſel, bei dem Angriffe und der Vertheidigung feſter wohnten auch mehrere engliſche und preußiſche Offiziere Plåße von ihnen erwarten muß , unzureichend >

den Uebungen bei.

war . * )

Außer dem Nachtheil, daß die Geſchůße von Bronze es von geringer Dauer ſind, haben ſie auch noch den, daß

Während der Feldmandvers waren die linienregi: menter der Infanterie in 3 Bataillone formirt ,

wurde nåmlich von jeder Compagnie ein Ploton mit ſie außerordentlich fortſpielig ſind.

Wir werden weiter

einer verbåltnißradßigen Anzahl von Offizieren und uns unten reben , daß, obngeachtet der Unzulänglichfeit uns

teroffizieren zur Bildung des 3. Bataillons abgegeben, Terer Vorråthe, für das im Jahr 1828 vorhandene Mas und jedes ſolche Ploton wurde als eine Diviſion anges teriel eine Marie von Bronze verwendet iſt, welche ein ſehen . Den Befehl über das 3. Bataillon führte der todtes Rapital von 36 Mil . 715,300 Fr. abſorbirt, wos

diteſte Offizier im Regiment, der noch fein Bataillon von die Zinſen zu 5 Procent 1 Mil. 835,765 Fr. betras befehligte ; derſelbe erhielt einen berittenen Adjutanten . gen würden. Dieſes todte Rapital würde ſich , wenn Den Oberbefehl über das Corps Hoya hatte der unſere Bewaffnungen vollſtändig waren, auf mehr als

Generalmajor von Berger, und den über das Corps Dsnabrúc der Generalmajor von Vince. –- Zur Uns terſcheidung von dem erſteren Corps hatte das letztere, ſtatt der Poſtel, Federbuſche u . f. w . , grüne Büſche als

60 Mill . und die Zinſen davon auf mehr als 3 Min . erhöhen. Dieſe Verluſte vergrößern ſich noch durd) die jáhrlichen Unfoſten für Anſchaffung neuer Metalle, deren Miſchung mit dem alten Bronze unumgänglich nothwens Feldzeichen aufgeſteckt. dig iſt; dieſe Ausgabe, gegenwårtig 300,000 Fr. , wird In der Nacht vom 7. auf den 8. Oct. wurden vom ſich mit dem Materiel vergroßern. Zu dieſen Einwürfen Corps Hona neben dem Dorfe Schweringen 3 Scans gegen die Verwendung des Bronze als Ranonenmetall ges zen aufgeworfen , welche am 8. Oct. von dieſem Corps Telt ſich der vielleicht noch viel gewichtigere, daß Frants

vertheidigt , nach zwei abgeſchlagenen Angriffen aber reich beinahe gånzlich von Kupfer- und Zinnbergwerfen von dem Corps Osnabrück eingenommen wurden.

entblößt iſt und daß wir daber dem Auslande mit den

bemerften ungeheueren Summen tributbar ſind. Zum

Ueber die Verfertigung der Geſchüße aus Eiſen .

Nachtheil unſerer Induſtrie ſind wir genótbigt , von

Rußland, England und Deſtreich die Mittel zu verlans

gen, um unſerer Unabhängigkeit Achtung zu verſchaffen.

Die Frage: ob die Verfertigung der Geſchüße aus Eiſen , derjenigen aus Bronze vorzuziehen fei ? wird * ) Die Klagen über den geringen Widerſtand der Geſchüße von chwerem Kaliber datiren ſich von dem Ende des leßten Sabrs gegenwärtig vielſeitig abgehandelt. Wichtig an ſich, hat hunderts ; ſie gaben im Jahr 1786 zu Verſuchen Uniaß, welche ſie ein beſonderes Intereſſe für den Artilleriſten und ein zu Douai angeſtellt wurden. 24 Pfor. wurden , mit Feidlas

allgemeines für den Militår jeder anderen Waffe. Wir balten es daber angemeſſen, dieſen Gegenſtand auch in der A. M. 3. zur Sprache zu bringen, indem wir nach:

dung , bei dem 37. Schuß zum Dienfte unbrauchbar und ders jenige, welcher am längſten widerſtand, wurde es beim 175. Schuß. Der General Gaffendi behauptet in ſeinem Aide

folgenden Aufſatz in der Ueberſeßung mittheilen , wel.

Mémoire ( S. 817 ) , daß Frankreich teinen 24 pfor. beſibe,

chen wir aus dem Journal des sciences militaires ( 37e livraison 1828 ) entlehnen. Obgleich darin die Frage nur unter dem beſonderen Geſichtspuncte des Intereſſe Franfreichs betrachtet wird , ſo verliert doch die Sache felbſt dadurch an ihrer Augemeinbeit nichts , da, auch abgeſehen von ihrem Wertbe in wiſſenſchaftlis

welcher 200 Schüſſe , und keinen 16 Pfor. , weldger während einer Belagerung von 15 Tagen aushalten könne . Im Jahr

cher Beziehung, der ſich daraus ergebende Nußen für alle Staaten im Verhältniß ihrer Große von gleicher Bedeutung ſein dürfte.

1821 wiederholte man dieſe Verſuche zu la Fère. Das Lager

der Kugel bildete ſich ſchnell ; man veränderte die länge der Ladung und fand auf dieſe Weiſe, daß der 24 Pidr. in Gans

zen 638 Schüſſe aushalte. Seitdem ſind die Reſultate noch iqlimmer geworden .

Die Ranonen in den Schulen wurden

idhnell unbraudjbar , felbſt die Feldt nonen .

In die Gieſerei

zu Douai tonnten ron 141 Rancnin 32 die fünf Probeſchüſſe nicht auslaiten. Da man indeſſen dieſe Wirkungen dem

neuen Pulder zugeſchrieben hat , ſo enthalten wir uns , dars aus zu abftrahiren .

728

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Während die Folgen einer , die höchſten Intereſſen | adjutanten, einem adjutanten, einem Quartiermeiſter,

zwei Pro Frankreichs ſo ſehr gefährdenden Ordnung der Dinge piantcommiſſarien, einem Chirurgus und einem Zambourmajor auf uns laſten, erhebt ſich und gedeiht bei unſeren 2beteben, 3) Jede compagniefoul ausr, 11 Capitain, 1 Lieutenant, Unterlieutenanten , 1 Serſchantmajo Serſchant, i Fourier, ,

Nachbarn ein ganz entgegengeſeßtes Syſtem . Ungeach: 8 Corporaten, 2 tambouren , 83 Artilleriſten gebildet werden. tet der Reichthümer, welche der Boden Englands an 4) 3ede Compaanie bildet ein ganzes, das einen integrirenden Kupfer- und Zinnbergwer

ken enthält, hat die aufges Theil des Artilleriſten corps ausmacht. Der Seridantmajor , und klärte Regierung dieſes landes, die Fortſchritte in den der Fourier ſind mit der Verwaltung der Compagnie, unter Leis Kúnſten und Wiſſenſchaften benußend, ſeit langer Zeit tung ihres refp . Capitains beauftragt. Der Serchant hat die Kriegsmunition zu bertheilen . 5 ) Um das Bataillon Tobald wie die Verwendung des Bronze auf die Verfertigung der möglich vollſtändig zu machen, fouen die beiden bereits beftehenden

Feldgeſchüße beſchränkt. Alle übrige. Geſchůße für die Compagnieen Artilleriſten als Grundlage bei der Bildung deſſels Belagerung, die feſten Pläße und die Marine werden ben dienen. 6 ) Das Bataillon wird aus Freiwilligen der verſchie: aus Eiſen gegoſſen ; ſie entſprechen allen wünſchenswer: denen Provinzen des Staats beſtehen . Die jungen Matroſen von then Eigenſchaften und gewähren dem Staate, mit Rúdt øydra , Spejzia und Ipfara werden insbeſondere zum Gintritte aufgefordert. Urt. 7. beſtimmt die Rationen und den monatliden ſicht auf den niedrigen Preis des Eiſens in England, Sold;Urt. 8. die Betieidung des Artilleriecorps. 9) DieEintres

in dieſem wichtigen Zweige der Verwaltung eine Ers tenden verpflichten fich, vier volle Jahre zu bierben ; ſie erhalten 1

ſparniß von neun Zehntheilen .

jährlich auf ihr Verlangen einen dreimonatlichen Urlaub, beziehen

Der Zweck dieſes Memoire iſt , zu beweiſen , daß aber während dieſer Zeit keinen Sold.

10 ) Jeder junge Mann

Erziehung von guter , der mehr als 20 zu dem, Ba: wir, mit faſt gewiſſen Ausſichten des Erfolges , verſus taillon bringt, Verhältniß erhält,im Anzahlderfelben zurFreiwillige den chen können , die in ſo manchen Beziehungen por: Grabeines Lieutenante oder unterlieutenants;bleibt erbei dem

theilhafte Verfertigung der Geſchůte aus Gußeiſen in Corps und übt ſich in der Praris und Theorie, fo erhält er den in Beziehung auf die Kriegskunſt, ſondern auch unter ligen ſollen vor anderen Bewerbern das Recht der Unciennetät Franfreich einzuführen . Dieſer Gegenſtand iſt nicht nur halben Sold und die halbe Ration ſeines Grades. Dieſe Freiwil:

dem Geſichtëpuncte der politiſchen Defonomie von ſo haben . Der Vorzug unter ihnen wird denen aegeben,, die ſich bei . 11 ) ales, was die Pir: Zah: bohem Intereſſe, daß es eine Pflicht iſt, ſo oft auf eine den Prüfungen am geſchickteſten zeigen lung des Soldes, die Zufſicht, das Rechnungsweſen und die Ver zurüczukommen, als Fortſchritte waltungdesCorps im augemeinenbetrifft

Prüfung deſſelben

die

,hängtganzvondem Corps ab, in der Änduſtrie neue Hoffnungen des Gelingens dar- allgemeinen Verwaltungsreglement der regelmäßigen weiches chne Verzug bekannt gemacht werden ſoll. Legina , den bieten . Man wird hier nur eine Zuſammenſtellung der in 29. Auguſt 1828. Der Präſident 3. 2. Capodiftrias. Der

Frankreich, England und in den verſchiedenen Schriften über dieſen Gegenſtand geſammeltenBemerkungen geben. Das Bewußtſein , daß dieſe unvollſtåndige Arbeit noch Mandes zu wünſchen übrig laſe , war ein beſonderer Grund, ſie bekannt zu machen. Man hofft, indem man für dieſe wichtige Frage die Aufmerkſamkeit in Anſpruch nimmt, daß eine maſe von licht geſammelt werde, hins reidend , um ſie ins Klare zu bringen .

Wir werden dieſe Bemerkungen in drei Cheile zer:

Staatsſecretär Iricupis. 1. Oct.(eines ) Umvon 17. der18.Reſerveundzwe u. 19. Sept. wurden Bataidone( Bern, Infanterie dreiSchweiz. ivon eidgenöffifdem Contingent) bei Thurn zuſammengezogen, und von dem Oberſten Füßli befichtigt. Ihre kaiſerl.Boheit die Frau Wrof: mit Hödſtihrer fürſtin Şelena von Rußland beehrte die Redue Gegenwart. Um 19. führten dieſe Truppen nebſt einer Batterie Gerdzüs, bet welcher zwei Stüde von den Offizieren der Militär: Ichule bedient wurden , und einer Landwehrabtheilung ein Gefecht aus , welches die Bertheidigung und den Angriff der Bögen von

Thiérachern darſtellte. Dieſes Monöder wurde" trefflich von den

legen. Ju dem erſten werden wir die Thatſachen aus: Truppen ausgeführt, deren Şaltung man allgemein bewunderte. ſtellen , welche beweiſen ſollen , daß die Geſdůße dar Gußeiſen fåbig find , den ſtrengſten Anforderungen zu entſprechen , weldie man in Bezug auf die Annahms: M i 1fc elle n . fåbigfeit und den Dienſt in den Armeen an ſie machen kann. In dem zweiten werden wir die Gründe ausein(Neue Methode zu schießen ,) In der Royat- Inſtitution anderſetzen , auf welchen die Hoffnungen beruben , in zu London wurde ohnlängſt einiger Verſuche Erwähnung gethan, .

die ør. Sievier mit der von ihm erfundenen neuen Schießmes

Frankreich das Gußeiſen bei der Verfertigung der Ge: thodeangeſtellthat.Mit2 Roth Pulverfdof er eine Rugel von ſchütze mit glücklichem Erfolg angewendet zu ſeben . In 14 Pfund auf eine Entfernung von 525 Fuß im Rernſchu $; die dem dritten werden wir die daraus entſpringenden Vors Kugeldrang nachher noch 3 Fuk tief in die Erde. Mit derfelben Menge Pulper ( choß er mit einem 18 Pründer einen dicken Baum )

theile wiederholen.

( Fortſ, folgt.

ab. Das Sonderbarſte bei ſeiner Urt zu ſchießen iſt, daß er keine

Kanone, keinen Lauf dabei braucht, ſondern für ( dhiveres Geſchib bros einen eiſernen Block von der Schwere eines Gentners .

Die

Vortheile bieſer Erfindung für den Seekrieg find nicht zu berecha Militär , Sh ron i k. nen . Ør. Sievier machte ein Modell im Kleinen, um einige Er: Frankreich. Der Generallieutenant Graf Pille, ehemaliger perimente vor einer Geſellſchaft zu zeigen , und fand zu ſeinem

Kriegeminiſter, iſt am 7. Oct. in Soiſſons in ſeinem 79. Jahre mit Griechenland. Der Präſident hat folgende Verordnuug erlaſſen : ,, Griechiſche Regierung. In Betracht der Nothwendiakeit

Tode abgegangen .

ein?s im Felde und in der Feſtung geübten artilleriecorps, befiehlt der Präſident Griechenlands Folgendes : 1) Es iſt ein aus 6 Ooms pagnieen beſtehendes Bataillon von Urtilleriſten zu bilden . 2 ) Der Siab des Bataillons wird aus dem Commandeur , einem Ober:

Schrecken, daß 2 Gran Puldir eine 3 Lott" ſchwere Kugel durch ein dünnes Brett von Fichtenholz durch chluaen , die dann noch auf

eine gefährliche Weiſe im Zimmer umhertanzte. ørn . Sievier's : Erfindung wird eine der verheerenoften in der Artillerie werden. Sir W. Congreve hat eine ähnliche Erfindung gemacht, von der das Modell noch zu Woolwich liegt ; es entſprach indeſſen nicht der Erwartung. Er ſchloß das Pulder in einer Dede ein ; pr. Sievi'r aber bringt das Pulver in der Rugel ſelbſt an.

Redigirt unter Berantwortlidkeit der Verlagsbandung : C. W. Leste in Darınſtadt, und in deſſen Dfijin gedrudt.

Samstag , Nr. 92.

15. Nov. 1828 ..

Allgemeine Militar : Zeitung. Ueber die Verfertigung der Geſchüße

iſt man doch durch die in der Bearbeitung eingeführten

aus Šiſen.

welcher alle diejenigen übertrifft, welche man durch das

Verbeſſerungen dahin gelangt, einen Guß zu erhalten, (for tre

frühere Verfahren erhielt. Dieſer Guß, von Natur zart,

un g . )

záh und hammerfähig, iſt auf vielfache Weiſe neu benußt 1) Ueber die Geſchůße von Gußeiſen. Von allen, zur Verfertigung von Geſchüßen bis jebt worden und ſeine Verwendung als Kanonenmetall bietet

verwendeten Metallen iſt das Gußeiſen dasjenige, wel: nicht mehr dieſelben Nachtheile dar, welche man ſonſt den ches die wünſchenswertheſten Eigenſchaften als Ranos nenmetall vereinigt. Man kann es im Ueberfluß und zu ſehr billigem Preiſe erhalten ; man fann ihm leicht und auf eine wohlfeile Weiſe jede beliebige Form geben ;

Geſchůßen vou gegoſſenem Eiſen zum Vorwurf machte. Die von den Engländern in denJahren 1812 und 1813 geführten Belagerungen in Spanien haben in dieſer Bes ziebung jede Art von Zweifel beſeitigt, wofür wir fols

hinſichtlich der Härte und ſpecifiſchen Schwere låbt es gendes Beiſpiel anführen. en übrig . Wenn man nun dieſen Eis

nichts zu wünſch eiten diejenige der Zähigkeit beifügen könnte, genthůmlichk so ist es augenſcheinlich , daß man davon vortreffliche erhalten würde. *) Geſchúße DieſerMangel an Zähigkeit , die daraus ſich erges

Bei der zweiten Belagerung von St. Sebaſtian , wo

nach den von den Engländern aufgeſtellten Berechnuns gen 41Kanonen , 18 und 24 Pfor., 52,670 Kugeln mit 7, fugelſchwerer Ladung und mit der größten Thátigkeit und ohne Unterbrechung vom 27. bis31. Auguſt vers

benden Gefahren für die die Geſchůße Bedienenden wäbchoſſen , um Breſche zu legen , ereignete ſich nicht ein .

rend des anhaltenden und heftigen Feuers bei dem Ans einziger Unfall durch die Erploſion von Geſchůßen . Von griffe und der Vertheidigung feſter plåte,haben bis dieſen Geſchüßen waren vierzehn bei dem erſten Angriffe jeßt die Nichtanwendung des Gußeiſens für den Dienſt verwendet worden und hatten mehr als 3000 Scuffe

der Artillerie unſerer landarmeen begründet. Indeffen auszuhalten . Die außerordentliche Dauer dieſer Se verwenden mehrere europäiſche Mächte, weldieweniger ſchůße erregte die Aufmerkſamkeit der engliſchen Regies ångſtlich oder in der Gießkunſt weiter vorgeſchritten ſind, rung: ſie ließ 15 Kanonen , welche unter denjenigenaus. als wir, bei der Bewaffnung der feſten Praße nurSes gewählt wurden, deren Zündlocher durch das Feuern am Ge meiſten erweitert worden waren , nach Woolwich brin : ( chüße von gegoſſenem Eiſen ; die Schweben haben dies

ſes Syſtem ſogar auf ihre Feldartillerie ausgedehnt. gen, um daſelbſt unterſucht zu werden ; der Reſt wurde Perſuche, welche zur Vergleichung der ſchwediſchen Kas in der Feſtung gelaſſen , um zu deren Bewaffnung zu nonen mit denen von franzöſiſchem Metall im 3. 1821 dienen ,. Bei Unterſuchung dieſer Kanonen ergab ſich , daß zu la Fère angeſtellt wurden , haben, wie man in dieſem Memoire ſehen wird, gleichwohl den Vorzug unſeres ges ihre Seelen wenig gelitten hatten ; bei fünf derſelben

genwårtigen Gußeiſensvor dem von Schwedenbewieſen. hatte das Lager der Rugel als marimum eine Liefe Eine beſondere Aufmerkſamkeit verdient aber das von nicht mehr als 0,0807 Zoll, an den zehn anderen

Beiſpiel Englands. Obgleich die Erze dieſes landes-hins betrug dieſe Tiefe des Lagers nur 0,0538 Zoll. Die ſichtlich der guten Qualität in feinem Rufe ſtehen , to größte Erweiterung des Kalibers betrug 0,0269 zou und erſtreckte ſich von dem Rubepuncte der Kugel hoch .

* ) Nach den practiſchen Verſuchen von Fredgold aber die Stärke ſtens bis auf 3 Zoll darüber ; weiter vorwärts fand des gegoſſenen engliſchen Eiſens und anderer Meialle würde man feine bemerkbare Erweiterung der Seele. Ueberraſcht durch dieſes Reſultat ließ der Großmeis das Eiſen unter allen Beziehungen den Vorzug vor dem Bronze baben.

Gegoſſenes

Specifiſche Schwere Stärte

Biegſamkeit.. Nach dieſen Angaben würde

Cijen . 1 1 1

Bronje.

1,13 0,65 0,533 das Gußeiſca'weniger

ſter der Artillerie mit 24pfogn . eiſernen Kanonen Vers

ſuche anſtellen , um die Anzahl der Schüſſe darzuthun , welche dieſe Gattung von Geſchůß ohne Unterbrechung

schwere, aushalten könne, ehe es Schaden leide. Nachdem wåbs

miderſtandsfähigere und dauerhaftere Beſchüße liefern , alé rend dreiauf einander folgenden Tagen aus jederRás Bronze.

none 400 Schüſſe mit '/; fugelſdwerer Ladung, i Kugel

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und zwei Vorſdílågen von Riedgrad (jone) verfenert wärtig noch viel ſeltener vorfommen, weil 3 auf's Huns worden waren, unterſuchte man die Seele dieſer Ge- dert hinreiden , um ganze Lieferungen zu verwerfen . ſchübe ſorgfältig und fand ſie auf feine Weiſe beſda, In der Form der Kanonen iſt in England ſeit einis digt . Eine lange Reihe von eben ſo befriedigenden Ver: gen Jahren eine eben ſo glückliche Neuerung eingefübrt

ſuchen hat den Engländern keinen Zweifel gelaſſen, daß worden und ſcheint von der Beſchaffenheit zu ſein , die das Gußeiſen als Kanonenmetall vor dem Bronze den Widerſtandsfähigkeit dieſer Geſchüße ſehr zu vermehren. In der Abſicht, die 24 Pfor. leidter zu machen , jes

Vorzug verdiene.

Die eiſernen Geſchütze, welche die Englander in St. doch mit Beibehaltung einer für ſtarke ladungen binreis Sebaſtian ließen , wurden der Gegenſtand unſerer Aufschenden Widerſtandsfäbigfeit und einer für ihre bequeme

merkſamkeit, als dieſer Plaß im Jahr 1823 den Frans Bedienung nothwendigen länge, faßte der General Cons zoſen übergeben wurde . Man fand ſie in einem ſehr guten Zuſtande und die Arbeit daran vollfommen. Nach einer neuen , am 12. März 1828 angeſtellten Prüfung, haben ſie ſich noch in dem befriedigendſten Zuſtande er balten .' Obgleid 15 Jahre lang in Batterie an der Sees kúſte bloogeſtellt und ohne die geringſte Vorſicht zu neh-

greve die Idee, die Dicke des Metalls da, wo ſich die ladung befindet, zu vermehren und ſie an dem vorderen Theil des Fluges zu vermindern. Durch dieſe Einricha tung hat das Geſchütz in der ganzen Gegend , welche bei Entwickelung des Gas aus dem entzůndeten Puls ver den meiſten Widerſtand leiſten muß, mebr Dice an

men , um ſie gegen die Wirkungen der Feuchtigkeit zu Metall . Da ſich der Schwerpunct nåber bei dem Bos

ſchůßen, haben ſie durch den Roſt faſt nichts gelitteit, denſtück befindet, ro regte er die Schildzapfen ſo zurüd, während diejenigen von ſpaniſchem Guß unter denſelben daß die Mündung des Stückes mehr Vorſprung bat, Verhältniſſen ſchon lange Zeit durch die Zerſtörungen als jede andere Kanone von derſelben ganzen Pånge des Roſtes gånzlich zum Dienſte unbrauchbar geworden des alten Models . Die Kanone des Generals Congreve ſind . Dieſe Zhatſache iſt ein unwiderſprechlicher Beweis nähert ſich ihrer Form nach den Caronaden ; die lange Zoll von der gånzlichen Verſchiedenheit, welche zwiſchen der der Seele beträgt 15 Kaliber und noch weitere 1769 300 Beſchaffenheit der Gúſſe der neuen und alten Fabricas 6 linien für die ganze fånge und wiegt nur 193mal tion beſteht , und beſeitigt alle Vorwürfe, welche man die Sdwere ihrer Kugel (2028 Kilogrammen .) Der gegen die geringe Dauer eines Materiels von Eiſen General Congreve bat außerdem ſeinem Kanonenſyſtem , wieder vorzubringen ſuchen würde.

in der Form eines abgeſtumpften Regels, eine Ueberles

Die Geſchütze von Gußeiſen werden dem engliſchen genheit in der Schußweite beilegen wollen, was in Engs Gouvernement aus den Gieſereien des Handelsſtandes land zu einem langen Streite und zu zahlreichen vers

und um einen ſo geringen Preis geliefert, daß ein gleichenden VerſuchenAnlaß gab. Wenn dieſe Verſuche 24 Pfor., welcher im Durchſchnitt 2200 Kilogrammen wiegt, in Woolwich abgeliefert und annehmbar gefur : den worden iſt, nicht mehr als 800 Franken foſtet, ein Preis , welchen man in Frankreich für die Verfertigung eines Gefdhútzes von demſelben Kaliber ans Bronze bez zahlt, welches außerdem noch für 683 Fr. Stupfer und

nicht gånzlich zu Gunſten der "Behauptungen des Erfins ders ausfielen , ſo haben ſie wenigſtens bewieſen , daß die Verkürzung der Seele ſeiner Ranone auf die Fraga weite keinen ſo bedeutenden Einfluß gehabt habe, um daraus einen Gegenſtand des Streites zu machen .) * ( Fortſegung folgt. )

Zinn erfordert, ohne den Abfall zu 5 som Hundert zu rechnen .

Ueber die den deutſchen Soldaten vorgeworfene

Die Verſuche zu Woolwid werden mit einer außer:

ordentliden Strenge gemacht. Außer denen durd die v phyſiſche und moraliſcheUnbehülflichkeit. Reglements vorgeſdıriebenen, * ) probt man öfters einige Auf einen über rubrizirten Gegenſtand in Nr.

77 Kanonen , indem man ſie mit Pulver, Kugeln und Vor . der A. M. 3. enthaltenen Aufſatz, worin wir die milis

ſchlágen bis an die Mündung ladet ; nur ſehr ſelten tåriſchen Eigenſchaften der Deutſchen , welchen in dem werden welche ausgeſtoßen . Wenn dieſes aber der Fall Spectateur militaire auf eine empfindliche Art zu nahe iſt und dabei die Anzahl gewiſſe Grånzen überſdreitet, getreten war, verfochten haben , bat der Spectateur in ſo werden nicht nur die fehlerhaften Geſchůze, ſondern dem Octoberbefte geantwortet. Zuerſt tadelt er, daß die auch der ganze Guß verworfen . So wurde im I. 1828 Redaction dieſes Blattes durch Aufnahme des fraglidert

eine Lieferung von 100 Geſchůben znrückgewieſen , weil Auffazes ihre gewohnte Máßigung verläugnet habe, 3 Stúdf den verlangten Eigenſdaften nicht entſprachen . Die Zurückweiſungen, welche im Jahr 1797 zwolf auf's *) Die von dem General Contreve angenommene Verringerung Hundert betrugen und ſich 13 Jahre ſpäter, im Jahr der länge der Seele der Kanonen von 15 Kalibern iſt den Berechnungen yon Euler entſprechend, welcher 20 Kaliber feft : 1810, auf 4 vom Hundert verminderten , müſſen gegen Teßt , wenn man halbkugelſchwere ladung anwendet, und nur *) Man (chießt zweimal mit den unten angegebenen ladungen zwei Kugeln und zwei Vor chläge von Tauwerk. Nach jedem Schuß unterſucht man ſie mit dem Stückviſitirer ; wenn man bei dieſen Unterſuchungen Vertiefungen von mehr als ?/10 300 in dem Bodenſtück und von 3 linien vor demſelben findet, fo wird das Geſchüą verworfen . Kaliber .

42 | 32 | 24 | 18

.

Probeladungen . Pro. 25

|

21 18 | 15

12 1916 14132

| 12

15 Kaliber, wenn die Ladung nur 1/3 der Schrocre der Kugel beträgt. Da die länge der Seele der Kanonen ſich nach der

Stärke der ladung und nach der Schnelligkeit der Entzün: bung des oerwendeten Pulvers augenſcheinlich beſtimmen muß, ſo verdienen die von Euler aufgeſtellten Grundfäße , welde mißkannt worden zu fein ſcheinen, eine neue Zufmerkſamkeit, ſeitdem die neueren Fortſdritte in der Fabrication ein Pulver liefern , bei welchem die Schnelligkeit der Entzündung bedeus tend zugenommen hat.

734

733

gibt dann denſelben in der Ueberſegung und ſchließt tigkeiten aber zu vermeiden, entfernt hat; eben ſo über . T*

faljen wir der verehrlichen Redaction dieſer Zeitung, ſich ,, Da unſer Werf ( nimlich der Spectateur ) der zu rechtfertigen, " ) daß ſie uns Raum gegeben hat, die,

mit folgenden Bemerkungen :

Núzlichkeit und nicht eiteln Streitigkeiten gewidmet iit, um nicht mehr zu ſagen , indelicat betaſtete Ehre dents To befaſſen wir uns nicht damit, dieſe Note ( nåmlich der Männer zu verfechten ; aber unſer Erſtaunen fona den Aufſat ) zu widerlegen , deren Betrachtungen nicht nen wir nicht verheblen, daß der Spectateur, in einem

gleichmäßig ridtig und begründet ſind. Die Ausdrücke, deren ſich unſer Mitarbeiter bedient hat , waren bloß eine Umſdireibung der Worte Friedrichs, welcher bes hauptete: ,,daß ſid) ein Franzoſe zweimal um einen ſeiner Grenadiere bewegen würde, ebe dieſer es nur wahrnehme; " dieſe Umſchreibung hatte allerdings mit anderen Worten gegeben werden können . Db wir nun gleich auf unſerer Anſidst beharren , daß Deutſchland

Staate erſcheinend, wo alle offentliche Intereſſen auf's feurigſte und ungebundenſte verfochten werden , und unter einem Voife, das die Ehre Allem voranſteút, un , ſere Antwort auf ſeine Note nicht als ſtatthaft anerfen: nen will. Außerdem müſſen wir uns noch für einige abgedrungene Bemerkungen Raum erbitten . 1 ) Der Spectateur befennt, daß die von ihm gege: bene Umſchreibung einer Neußerung Friedrichs auf eine

und Rußland in ihren verſchiedenen Vólferſchaften nicht andere Weiſe båtte ausgedruckt werden fónnen . Håtte das Aequivalent von unſeren Basquen , fanguedofern dieß der Spectateur gleich Anfangs gefühlt, ſo würde

und Gasconiern, welche unſere gewandteſten und fühns fein Gegenſtand des Streites vorhanden geweſen ſein. ſten Infanteriſten ſind, * ) beſigen , ſo ſind wir doch weit Unbemerft fónnen wir indeſſen nicht laſſen, daß zwiſchen von dem Gedanfen entfernt , in militariſcher Hinſicht dem Zeitpuncte, wo Friedrich ſich jenes Ausdrucs be

dieſen ſådlichen Völfern diejenigen unſerer Volferſchaften unterzuordnen, welche durch einen mehr phlegmatiſchen Character und durch ruhigere Gewohnheiten den ſoliden Eigenſchaften verwandt ſind , weiche man vernünftiger Weiſe den beiden Vólfern nicht beſtreiten kann , deren Vertheidigung der Correſpondent der Allgemeinen Milis

! diente , und der Gegenwart ſich die Welt umgeſtaltet und namentlich das Militar große Veränderungen ers litten hat, und daß daber Manches, was vor 60 Jahren als Wahrheit galt , heute nicht mehr dafür anerkannt wird ; ferner, daß die Hinneigung Friedrichs zur Gallo , manie, eine faſt allgemeine Sủnde ſeiner Zeit, dem deuts

tårzeitung ganz unnůzer Weiſe übernommen hat.

den Volfe in der Achtung anderer Völfer und beſons

Was das Bajonnetfechten anbelangt, ſo beſteht ſein Hauptverdienſt darin, daß es den Truppen Selbſt. vertrauen und Kühnheit gibt; Eigenſchaften, welche man in der franzöſiſchen Armee eher unterdrüden als anre-

ders der Franzoſen großen Abbruch gethan hat; und daß endlich die Preußen, ſo ſteif ſie auch nach der Ans ſicht ihres Königs waren, ihm dod gegen ſeine Feinde, unter welden die gewandten Franzoſen nicht die kleinſte

gen muß. Wir bleiben daher gånzlich bei der Anſicht Rolle ſpielten, erſprießliche Dienſte geleiſtet haben. Sis unſeres Mitarbeiters . cher würde auch Friedrich, wenn er jeßt noch lebte und ,, Der Verfaſſer der Antwort unterſtellt, daß wir in die, wenigſtens in Deutſchland anerkannte Rúbrigfeit im

dem erſten Feldzuge Gelegenheit haben könnten , dieſe preußiſchen Heere wahrnåhme, von ſeiner früheren , auf Anſicht zu bereuen. Wenn aber durch die Thitigkeit des Vorurtheile zu Gunſten der Franzoſen gegründeten Meis Oberfriegsraths unſere Armee angemeſſene Einrichtuns nung zurückgekommen ſein ; wenigſtens båtte der Specs

gen erhalten wird, ſo haben wir die feſte Ueberzeugung, uns Gelegenheiten zur daß ſich für ganz andere als für verhehlen uns endlich Reue darbieten fonnten . Wir nicht, daß die deutſchen Blätter, in welchen unſer Ruhm oft angegriffen wird, den Zeitpunct nicht ſehr flug ges

tateur beſſer daran gethan , ſeine Argumente aus der die Autoris friſchen Gegenwart zu ſchöpfen , als ſie aufgründen, der tät eines, wenn auch großen Mannes zu aber einer längſt vergangenen Zeit angehört. 2) Wir ſtimmen dem Spectateur vollkommen bei ,

wenn er behauptet, daß das Bajonnetiren beſonders das Wir ſchließen dieſe Bemerkungen nicht, ohne die zu geeignet ſei, den Truppen Selbſtvertrauen und Kühn,

wåhlt haben , Fraufreich herauszufordern.

franzöſiſde Nation hinſichtlich der Geringſchåbung ihrer heit zu geben . Ob aber dieſe Eigenſchaften , welche in

Gegner zu rechtfertigen, welche man ihr beilegt. Wåbrend eines dreiundzwanzigiảhrigen Krieges hat ſich nicht berausgeſtellt, daß ſie das ausſchließliche Privileg des Eigendúnfels' beſeffen habe ; denn von dem berüchtigten Manifeſt des Herzogs von Braunſchweig an, hat es uns ſeren Feinden wahrlich nicht an Prahlerei , wohl aber an Mitteln gefehlt, ſie bei gleicher Zahl und gleis den Waffen durchzuführen . “ Wir wollen hier unerórtert laſſen , in wie weit ſich der Spectateur durch dieſe Philippik von dem ſich ſelbſt geſteckten Ziele : nur das Núbliche zu fördern, eitle Strei-

jedem Heere auf's ſorgfältigſte hervorgerufen und ges náhrt werden ſollten und welche feinem Heere ſelbſt im höchſten Maße ſchädlich werden fónnen , wenn anders Diſciplin darin herrſcht, in der franzöſiſchen Armee in einem ſo hohen Grade vorhanden ſeien , daß man ihnen eher entgegenwirken als ſie fördern müſſe, möchten wir bezweifeln . Wir haben die Franzoſen auf den Fittigen des Sieges geſehen , aber auch ihre ſchwache Augenblicke

ſind uns nicht entgangen ; und da haben wir nichts bes merkt, was die Anſichten des Spectateurs rechtfertigen könnte. Um in Beiſpielen zu reden und um uns gegen *) Die Belobung der Elſaſſer, welche der Verfaſſer, von dem deut: den Vorwurf zu verwahren, daß wir ins Blaue hinein den Vater anve abgeriſſen nennt, wird von dieſer braven Pro :

*) Wir legen der Redaction 076 Spectateur die einfache Frage

vinz nicht angenommen worden, welche eine unſerer franzöfirdi: ſten (une de nos plus françaises ) un , eine unerſchöpfliche Pflanicule von vortrefflichen Soldaten jider Waffe ift.

vor : ob ſie in unſerem Falle die Aufnahme des befragten Aufs ſages verweigert und womit ſie dieſe Beigerung gerechtfertigt D. Red. baben würde?

>

735

736

ſpråchen, erinnern wir nur den Spectateur an den Abend | Proclamationennichtfowohl aufdie Armeen, welcheman bekämpfen, einer gewonnenen Schlacht durch einen falſchen Alarm Dadurch erreichen will; denn mit einem BlattPapier schlägt man

des 6. Juli 1809 , wo die franzöſiſche Armee ſelbſt nach als vielmehr auf gewiſſe politiſche Zwecke berechnet ſind, weldeman keinen Feind. Iſt aber je eine ſolche Handlung vor dem Richterſtuhl in eineſolche Verwirrung gerieth, daßſelbſt die kaiſer: DerMorat zu rechtfertigen , ſo war es geriß das in Frage ſtehende

liche Garde unter die Waffen trat. Es iſt keineswegs Manifeft: denn es hatte den Zwed , einen edlen unglücklichen Fürſten

unſere Abſicht, durch das , was wir geſagt haben, der und ſeine Familie gegen eineMörderbande zu fcüßen und die e rin ſehr achtbaren franzöſiſchen Armee im Geringſten zu nahe Auſchüchtern . Die Greuelthaten damaliger Zeit, welche die französ fiſche Geſchichte habenmit undTrauer auf welche jeder Franzoſe, wirundertilgbar zu treten, wir wollten vielmehr nurdamit beweiſen, daß die zurüdblickt, ſind beffenbeſudelt gewig,nur

gerade für ſie, die aus einem, mit einer lebhaften Phans bienen zur vollſtändigen Rechtfertigung jines Manifeſtes. Sollte es taſie begabten Volke hervorgeht, gerade ſolche Uebungen indeſſen auch des moraliſchen Berthes entbehren und als eine iade am angemeſſenſten erſcheinen , welche Selbſtvertrauen Prahlerei betrachtet werden können, uno fouten ihr noch mande und Kühnheit bis zur Beharrlið feit ſteigern .

andere Prahlereien von Seiten der Feinde Frankreichs hinzuzufügen

ſein, lo habin ſie die Franzoſen gebnfach aufgewogin : man darf nur 3) Der Spectateur erwartet von den Arbeiten des die Machwerke der Revolutionsmänner, den Moniteur und die Pros

Oberkriegsraths bedeutende Verbeſſerungen in den Ein: clamationen während des Raiſerreiches durchleſen ,umdie Richtigkeit richtungen der franzöſiſchen Armee. " Wir dieſen mit dieſer Behauptung einzuſehen.Wenn dieFranzoſenihre Prahlereien Vergnügen entgegen , da wir an Allem , ſehen was die euro, theilweiſe durchführten , fo verlieren dieſe darum nichts an ihrem

wahren Berthe. Der Spectateur ſtellt auch bei dieſer Gelegens påiſchen Heere betrifft, warmen Antheilnehmen;aber heit den Saß auf, daß die Franzoſen bei gleicher Zahl und gleichen

begreifen fónnen wir nicht, anf welche Weiſe wir dadurch Waffen nie untertegen hätten . Es wäre uns leidt, geschichtlich veranlaßt werden ſollten, wegen irgend einer Sache mehr nachzuweiſen , daß die Franzoſen unter gleichen Verhá tniſſen mans Reue zu empfinden, als die Franzoſen, und noch weni- nichfach beſiegt worden ſind und daß es ihnen gewöhnlich nur unter ger, daß die deutſchen Blåtter den gegenwärtigen Zeits ben Uuſpicien Napoleons getang, in geringerer Zahlgrößere Mafſen

punct unflug gewählt hatten , Frankreich herauszufor, zu überwältigen ; wir beſdränten und indeſſen hier nur auf eine Nidt bern . Hinſidjtlich deserſten Theils dieſer Phraſe, der wie: derRegel zum Sieg, .ſondern mehr ihre richtige beitung und ihr eine Drohung ausſieht, finden wir feinen Grund , aus ! richtiges Zuſammenwirten auf dem entſcheidenden Puncte . So kön: welchem die Deutſchen ſich vor den Franzoſen mehr fürch . nen z. B. 40,000 Mann 60,000 ſchlagen, allein es iſt damit node ten ſollten ,als dieſe vor jenen ; auch glauben wir nicht, nicht ausgeſprochen , daß die regterenauf dem entſcheidenden Puncte

Mittet,wo: das war gerade Daserfodten geweſen ſeien.Siege gerade die ſtärkeren daß der allerchriſtlichſte König darum einen Krieg begins durch wodurch er ſich ſeine herrlichſten bei,im21. erundauch Ruhm erworben hat,daß unvergånglidhin nen wird , um zur Entſcheidungzu bringen , ob der Mits einen Napoleon

arbeiter des Spectateur militaire oder der Correſpondent aemeinen geringeren Streitkräften doch im Eritiſchen Momente mit der A.M.3 . Recht hat ; Tollte es indeffen dem Kriegsgott überwiegenden Rampfmitteln auf utreten wußte. 5 ) Schließlich haben wir noch einiges in Beziehung auf die gefallen , wozu jedod, wenigſtens nad) unſeren friedlichen Geſinnungen gegen Frankreich noch nicht die entfernteſte Note des Spectateurs zu berichtigen. Er ſcheint uns die bösliche zugetraut haben, als Profelyten ob wir durchundunſer den Elaſſern abe ſie Frankreich hätten geſpendetes Lob anzuihnen Ausſichtvorhanden iſt, die franzöſiſchen und deutſchen Ubſicht

Heere auf dem Felde der Ehre feindlichgegenüber zuſtels ſpenſtigmachen wollen; eriſtaber hier

änzlich im Irrthum . Bir len, ſo wollen wir hoffen, daß ſie ſich, Sieger oder beſiegt, achten die Elſaffer zu ſehr, um nicht gvon ihnen zu glauben, daß gegenſeitige Hochachtung nicht verſagen fónnen und wers fie treue unterihanen ihres Königs wären ; wir werden glaubenwollten, ferner , den . Ob der franzöſiſche Ruhm von Seiten der deuts das dergleichen Kniffe, wenn ſie anders verſucht ſchen Blåtter in neueren Zeiten Angriffe erfahren ,iſt an ihnen nicht anſchlügen ,da ſie in einer früheren Periode , in welcher wir les den plus Spectateur françaises wantren, feſtgeſtandenWort habenverſichern, ; endlich uns nicht bekannt geworden ; wohl aber haben wir häufig können auf unſer"deutſdes

gefunden, daß die franzöſiſche Tapferkeit anerfannt und daß dergleichen Handlungen ganz unter unſerer Würde find. Wir die von ihrem großen Feldherrn ausgeführten Operatis hätten eben ſo gut eine jede andere, unſerer grographiſchen Page onen als Muſter aufgeſtellt worden ſind. Sieht aber der entſprechende Provinz Frankreich zum Bergleichewählen tönnen,

fie une gerade die nächſten waren .. Spectateur darin Angriffe auf den franzöſiſchen Rubm , mir erkohren aber dieElfaffer, weit Proving

wenn Deutſche das vindiciren, was ihnen thatſächlich zuſteht, oder wenn ſie blindpartheiiſchen franzöſiſchen Sdhriftſtellern widerſprechen , nach welchen die franzöſiſchen Armeen ſelbſt in ihren Niederlagen ſiegreich waren,

für Lobſprüche unzugänglich geworden ſind, wiffen wir nicht zu beurtheilen , da wir teine nähere Bekanntfdaft mit ihnen haben ; jedenfalls würden ſie aber, wenn ſie ein underfängliches Lob uns höflich abwieſen , an den Tag legen , daß fie hinſichtlich derfeinen

oder wenn ſie das Nationalgefühl beleidigenden Ausdrů: lebensart, worin ihre Landsleute, die Franzoſen, 16 Muſterauf: geſtellt werden, wenig profitirt haben . Daß übrigens gen Elſaſſer den entgegentreten, fo mag er allerdings Recht haben, noch nicht ſo ganz von allen deutſchen Rückerinnerun die entblößt allein er darf auch fernerhin auf Unpartheilidh feit feine find, wie der Spectateur glaubt, hatten wir Gelegenheit wahrzus

Anſprüche mehr maden. nebmen. Ein franzöſiſcher Küraſſier nämiid, der über einen Gra: ben reben ſein wollte, aber aus Tchonender Rückſichtdadurdy für einen anderen verhielt, ſtürzte Pferdzuſehr fammtdem 4 ) Bei der Vertheidigung der franzöſiſchen Nation Soldaten gegen die ihr zur faſt gelegte Geringſchåßung ihrer Gegs Pferde in den Sraben.Das Rüdſichtsvole in feiner @andlung ner fommt der Spectateur, wir wiſſen nicht aus welchem adtend, gaben wir ihm unſer Bedauern über ſeinen Unfall zu ers Grunde, auf die Prahlereien, die ſich die Franzoſen und kennen . Er antwortete aber: Das thut nichib, denn Gott verläßt ibre Gegner während der lekteren Kriege gegen einander keinen Dcut chen! Der Widerſpruch in nicht der Sache nöthigte uns daß wir geglaubt, militaire, wir hätten ab , von und Jahren ein Lächeln damals erlaubt haben, und beginnt mit dem Manifeſt des Hers nach Spectateur einerlangen Reihe von dem zogs von Braunſchweig . Jeder mit der Politit einigers weniafteng in Beziehung auf die vorliegende Frage, mit jenem maßen vertraute Militár weiß aber , daß dergleichen 1 Motto Abſchied nehmen würden . Redigirt unter Berantwortti@ keit der Verlagsbandlung : E. W. & c6fe in Darmſtadt, und in deſſen Difijin gedrudt.

Mittwoch ,

Nr. 93 .

19. Nov. 1828.

o n

Allgemeine Militar - Zeitun.g Ueber die Verfertigung der Geſchůße

Nachdem dieſe verſchiedene Geſchüße ungew : hnlichen

( portretung . )

Proben unterworfen worden waren , welche fie, ohne daß ſich ein Unfall ereignet hatte , aushielten , unters warf man ſie dem Feuern mit der Kriegsladung .

2) Möglichkeit , bei der Fabrication der Ges Ich úße in Franfreich das Gußeiſen mit anzunehm Erfolg hinſichtlich Obgleich deren. Vorzüge des Gußeiſens als Kanonenmetal in Franfreich nicht ſo vielfältige und

Der in Sdyweden von Eiſen gegoſſene 24 Pfor. ſprang bei dem 259. SHuß. Der zu Indret von Eiſen gegoſſene 24 Pfor., Nr. 2 , ſprang bei dem 291. Schuß. Die zu einem 24 Pfor. gebohrte Kanone von der Mas rine ſprang bei dem 779. Schuß. Die zu Indret gegoſs

aus Eiſen.

beſtimmte Beweiſe vorhanden ſind, als in England, to rene Kanone von der Marine, Nr. 1 , entladete, ohne mangeln uns doch nicht zu Gunſten dieſer Seſchübart Schaden zu nehmen, 1175 Schůffe. Der Mangel an, für Thatſachen, welche man den allgemein verbreiteten Vor: ſein Kaliber paſſenden Geſchoſſen nothigte, den Verſudy urtheilen gegen ihre Einführung in den Dienſt der fand einzuſtellen . armeen entgegenſtellen kann . Wir führen nur einige Die opfdge. eiſerne Ranone, in Schweden gegoſſen ,

dieſer Thatſachen an , die uns am meiſtendazugeeignet zerſprang beim 741. Schuß, die anderen Kanonen feus erſcheinen , unſere Vorſchlåge zu unterſtüßen.

erten bis zu 1113 Scuß, ohne daß ein Riß oder Spalt

Im Jahr 1811 wurden zu Äntwerpen zwiſchen einem 48 Pfor. von Bronze und einem 36 Pfor. von Eiſen vers gleichende Verſuche angeſtellt. Das Geſchüß von Bronze wurde ganz untauglich : die Mündung war erweitert,

äußerlich ſichtbar geworden wäre. Im Inneren fand man, daß die Aushöhlungen am Lager der Rugel ſidi bis auf 19 '/. Puncte für die Kanonen von Bronze und nur auf 3 '/. Puncte für die von Eiſen vergroßert batten. die Wände der Seele durch Dellen und Höhlungen bes Die Commiſſion faßte folgende Beſchlüſſe: Ichädigt, das Zündloch hatte eine Weite von 18 Linien ,

1 ) Daß das Gußeiſen an den ſchwediſchen Stanonen

während man den 36 Pfor., aus welchem dieſelbe An- der Qualität nach viel geringer ſei , als dasjenige an zahl Schüſſe geſchahen , unverſehrt fand, als man die den zu Indret gegoſſenen Kanonen, und daß man das Ranone von Bronze nicht mehr gebrauchen konnte.

her , wenn man den Geſchüßen von Eiſen den Vorzug

Zuºla Fère wurden im Jahr 1821 andere vergleis gebé , nicht gendthigt ſein werde, zum Auslande ſeine chende Verſuche zwiſchen Kanonen von ſchwediſchem und Zufluchtzu nehmen , um gutes Gußeiſen zu erhalten. 2 ) Daß die Kugeln feine merfliche Delen in den franzöſiſchem Eiſen und Kanonen von Bronze angeord:

net. Die Schlüſſe der mit dieſen Verſuchen beauftragten eiſernen Kanonen hervorbringen , und daß die Bermins Commiſſion waren zu Gunſten der Kanonen von Bronze; derung desMetals an dem Lager der Rugel nur ſehr aber nach einigen Reſultaten, welche wir aus den Pro : langſam ſtattfindet, was die Richtigkeit ihres Schuſs tocollen ausziehen werden , ſcheint es uns, daß die Frage les viel långer erhålt , als diejenige der Kanonen von eine gründlichere Erdrterung verdiene. Brorize. 3) Daß die Ranonen von Eiſen , mit den Dimenſios Die Verſuche hatten zwiſchen 24pfogn. und 6pfogn . Kanonen ſtatt, nåmlich :

nen von denjenigen, welche den Verſuchen unterworfen

1 24pfoge. eiſerne Ranone, in Schweden gegoſſen , worden ſind, mit den Kanonen von Bronze feinen Vers 2 dergl. zu Indret nach ſchwediſchem Modell gegoſſen , i gleich aushalten fønnen, nicht nur weil ihre Dauer itt 1 18pfbge. eiſerne Ranone von der franz. Marine, fu Beziehung auf die Schüſſe mit Kugeln, fie mogen nun einem 24 Pfor. von fchwed. Kaliber gebohrt, welches in Spiegel gereßt ſein oder nid )t, geringer iſt, ſondern um 1 linie 4 Puncte größer iſt, als das franzöſide, aud, weil ſie von einem Augenblic zum anderen ſprin gen fónnen , ohne daß für einen folden Unfall etwas 1 6pfoge. eiſerne Stanone , in Schweden gegoſſen ,

2 dergl. zu Indret nach ſchwediſdjem Modell gegoſſen, vorgefeben wäre. * ) 1 bergl. von der franzöſiſchen Marine ,

1 6pfoge. Kanone von Bronze, zu Straßburg gegoſſen , 1 dergl. zu Douai gegoſſen .

*) Wir haben hier nur biejenigen Be dhlüſſe der Commiſſion aus: gezogen, weldje ſich zunächſt auf unſeren Gegenſtand beziehen.

739

740

Die beiden erſten Artifel dieſer Beſchluffe enthalten

Man wollte zu Angoulême mit dem Gußeiſen aus

über die gute Qualität des franzöſiſchen Gußeiſens und dem Schmelzofen von Žorteron ( Nièvre), welcher dem über die Widerſtandsfähigkeit der Seele der aus Eiſen Hrn . Boigues gehört und in welchem man einige von

gegoſſenen Kanonen die günſtigſte Meinung für das batte den in, England beſtehenden Verbeſſerungen eingeführt Proben anſtellen . Man verfertigte daraus eine

Syſtem, welches wir vorſchlagen ; was den dritten an :

belangt, ſo ſcheint es uns nicht, daß man ihn als all

lange & pfge. Kanone, welcher man mit Pulver von der

gemeinen Einwurf gegen die Geſchüße von Gußeiſen neuen Fabrication nachfolgende ladungen gab. ( Die erheben könne .

mittlere Tragweite war 249 °/2 Metres . )

Erſtens wurden hier nur zwei 6 Pfdr. von Bronze

Pfo .

Schüſſe.

mit 24 Pforn. von Eiſen verglichen. Zwiſchen dieſen

20 zu

2

Kalibern fann aber feine Vergleichung ſtattfinden , da

20 10 5 2

4

man weiß , daß unſere Feldgeſchůße im Allgemeinen 3000 Sdúffe aushalten, während die 16 und 24 Pfor. von Bronze , welche oft bei dem 50. Schuß verderben,

$

Ungen. Vorſchlag. Rugel. 12

1 1

4

1

8 16

1 1

1

2 3 6 12

Vorſchlag, 1 1 1 1 1

ſelten noch nach dem 500. Schuß brauchbar ſind.

57 Schüſſe. den beiden. lebten Schüſſen ging Zweitens waren unter den geſprungenen Kanonen die ladung bisan Bei die Mündung nur zwei von franzöſiſcher Fabrication : ein 24 Pfor.

nach ſchwediſcher Form, deſſen Dicke dem 18 Pfdr . von

Ein áhnlider , zu Angoulême wiederholter Verſuch

der Marine höchſtens gleich iſt, und ein 18 Pfdr. von gab zu einem noch mehr Erſtaunen erregenden Reſultat der Marine, auf einen fd wediſchen 24 Pfor. gebohrt; Anlaß: die Kanone bielt 61 Schüſſe aus, von welchen aber dieſer Teştere, welcher 779 Schüſſen widerſtand , 19 aus 16 Pfund Pulver, 12 Kugeln und 2 Vorſchlägen würde wahrſdieinlich deren eine weit größere Anzahl beſtanden. ausgehalten haben, wenn man ſeine Dimenſionen nid )t Die Kanonen waren im Bodenſtůck geborſten ; der ſo ſebr verringert gehabt hätte. Die vier anderen Ras Stückviſitirer zeigte weder eine Vergrößerung des Ralis nonen von franzöſiſchem Gußeiſen haben , ohne beſchås bers, nod) eine Grube. Von Kanonen aus Bronze wird digt zu werden , ein Feuer ausgehalten , welchem die man gewiß nichts Aehnliches erwarten dürfen ; denn die

6 Pfor. von Bronze nicht ohne große Beſchädigungen im Jahr 1827 an verſchiedenen Orten wiederholten Vers haben bewieſen , daß ſie nicht einige Schüſſe mit

haben widerſtehen können .

ſuche

Aus dieſen Chatſachen läßt ſich, wie es uns natúr: einfacher Kriegsladung von neuem Pulver thun können, lich ſcheint, und im Einverſtändniß der Commiſſion von ohne zu ſpringen oder wenigſtens ohne Riſſe und uns gewöhnliche Erweiterungen darzubieten , welche ſie ganz

la Fère , ( dhließen :

1) daß man von franzöſichem Metal Geſchůße ers dienſtuntauglich machen . * ) halten kann, welche an Qualität diejenigen des Landes

Endlich hielten zwei Bomben - Kanonen von Herrn

übertreffen , welches hinſichtlich der Gúte ſeines Eiſens | Pairhans, mit welchen im Jahr 1824 zu Breſt Ber: in dem größten Rufe ſteht * ) ;

ſuche gemacht wurden , gleichfalls die überzeugendſten

Proben rückſichtlich der Widerſtandsfähigkeit des Gußs Todann im Widerſpruch mit jener Commiſſion , 2) daß man , wenn man den Geſchützen angemeſseiſens als Kanonenmetall aus. Man ſchoß zuerſt aus fene Dimenſionen gibt , Kanonen von Eiſen erhalten einem dieſer Gefchúße eine maſſive Kugel von 80 Pro . kann , welche eine großere Widerſtandsfähigkeit und mit 10 Pro . Pulverladung, nachber eine 53pfdge. Bombe mehr Brauchbarfeit haben , als die von Bronze, weil mit 18 Pfund Pulverladung, und endlich 2 Bomben auf

ſie die Richtigkeit des Sduſies viel länger beibehalten. Alles berechtigt zu glauben ,

daß das Marimum der

wünſchenswperthen Widerſtandsfähigkeit erreicht werden wird, wenn auch nicht mit einer ſo geringen Dice, als bei bem Modell, doch wenigſtens mit einem geringeren Ges wicht, als bei den Ranonen deſſelben Kalibers von Bronze. Um 311 zeigen , bis zu welchem Grade dieſe Widers

*) Im Jahr 1819 ſprong ein während der Revolution gegoffener 8 Pfor, und tödtete einen Kanonier. Hierauf fand eine ſtrenge

Unterſuchung allir Feldgeſchüre ( 3 – 12 Pfor., 2 – 24 proge. Haubigen und 4-8 Pidr. ) ſtatt, woraus ſich ergab, daß die 12 Pfor. und die Saubigen nicht außerordentlich beſchädigt waren , dagegen die drei 8 Por. eine Menge Riſſe am Bos denſtück hatten . Der Stücvifitirer zeigte an dir Stelle der

ſtandsfähigkeit vorhanden ſein kann , führen wir nach:

Ladung eine Erweiterung von 36 bis 40 Puncten ; der übrige

folgende, in den Marinegieſereien zu Nevers und Ans goulême über lange 8pfoge. Kanonen angeſtellte Vers ſuche an, welche befanntlich vermoge ihrer Dimenſionen zum Springen am meiſten geneigt ſind. * ) Es würde indeſſen irrthümlich ſein , zu glauben, daß die Rerg:

Theil der Seele war unbeſchädigt. Die 8 Pidr. wurden nun von Sdüſſen wiederholte ſich derſelbe Erfolg ; ein nämlidis Verfahren gab daſſelbe Reſultat. Endlich wurden nach und nach 15 neue Geſchüße ( 3 – 12 Pfor . und 12-8 Pfor. ) wis gen ungewöhnlidir Sprünge und Erweiterungen dienſtun : fähig, und zwar der größere Theil nach dem 12. , zwei nach

werke, welche gutes Eiſen liefern , auch ein für die Fabrication der Geſchüße gutes Gußeiſen darbieten. In den Gierereien der Marine hat ſich oft bewahrheitet, daß das Gußeiſen , welches

waren in Straßburg und in verſchiedenen Jahren defertigt. Von den zwei 12 Pforn. ( in Douai gegoſſen ) wurde einer

bei gewöhnlichen Proben ſpringt, vortreffiches Eiſen darbietet. Dieſe Bahrbeit iſt in England ſo ſehr anerkannt , daß die Compagnie Caron in Schottland eine beſondere Erzgrube der Fabrication der Geſchübe gewidmet hat, während ſie andere für die mechaniſden Künſte verwendet.

1826 zu Douai gegoſſenen 8 Pidin. angeſtellten Berſuden bes kamen jene nach 6 Schüſſen eine Erweiterung bis zu 22 Punes ten, und ſie würden ſicher zum Dienſte unbrauchbar geworden Tein , wenn 12 Schüſſe daraus geldeben wären.

durch vier andere neue erlebt. Nach einer ſehr kleinen Unzahl

dem 7. und eines nach dem 3. Schuß !! Die 8 und 12 Pfor. nach 24 Soüſſen erlebt. Bei ſpäteren, mit 8 neuen im Jabre

!

741

1742

einmal, welche 123 Pfd. wogen, mit einer Pulverladung | damit die Wehranſtalten des Vaterlandes hinlängliche Conſiitenz und Kraft gewinnen . Die Aufſichtsbehörde Aus dem anderen Geſchütz geſchaben 3 Schüſe mit erfüúlt ihre beiligſte Pflicht, indem ſie dieſen ehrerbieti.

von 10 Pfd .

2 maſſiven , zuſammen 100 Pfd . wiegenden Kugeln und gen Zuruf für Anſchaffung von Kriegsvorråthen an die mit der ſehr ſtarken Ladung von 20 Pfd. Pulver, und Geſandtſchaften fåmmtlicher hohen Stånde erläßt. 3 Schüſſe gleid falls mit maſſiven Kugeln und mit der

noch ſtårferen ladung von 26 Pfd. Pulver.

Um ihrerſeits zur Vervoukommnung der eidgenöſſi: fchen Wehranſtalten das Möglichſte zu leiſten , iſt ihr

Dieſe Proben , obgleich außerordentlid , derb für Ges Augenmerk verzüglich auf folgende Puncte gerichtet: ſchůße, welche die Beſtimmung haben, Hohlkugeln mit

1 ) Offiziere des Generalſtabs und Truppenanführer

einer Padung von 6 bis 10 Pfd. zu ſchießen , brachten zu bilden , welche mit den nothwendigen Kenntniſſen indeſſen feine Art von Beſchädigung bervor und die ausgerüſtet ſind, um in den Tagen der Gefahr die fans Secle, welche der Waſſerprobe unterworfen wurde, war, desbewaffnung zu feiten , und 2) die reglementariſchen Vorſchriften auszuarbeiten, wie ſich das Protocol ausdrückt, glatt wie ein Spies gel geblieben . ( Schluß folgt. )

welche in dem allgemeinen Militárreglement zum gleich fórmigen Unterrichte der Truppen nothwendig erfannt worden ſind. Ueber legteren Punct befinden ſich wirk

Ueber den militariſchen Zuſtand der Schweiz. Tich ain) Berathung: Der Entwurf eines Der dießjáhrige Bericht der Militäraufſichtsbehdrde an die Tagfaßung über Beſtand und Ausrüſtung des eidgenöſſiſchen Bundesbeeres drückt ſich , nachdem er die Leiſtungen der einzelnen Cantone und die Verhältniſſe der verſchiedenen Waffenarten aufge: zählt und gewürdigt hat , weiterhin alſo aus : Es erweiſet der vorſtehende Bericht, daß das eidges

Reglements úber die Pflich

ten und Dienſtverrichtungen für alle Grade und aúe Waffen der eidgenöſſiſchen Truppen , welches in einem umfaſſenden Sinne das Reglement úber den inneren Dienſt und die Diſciplin erſeßen , ſomit auch die Verrichs tungen in der Garniſon und im Felde vorſchreiben fou. b ) Das Handbuch für die Artillerie und das Erers

cirreglement für dieſe' Waffe. Der zweite Theil des

ndſfiſche Bundesheer ſich in marſchfertigem Zuſtande Handbuches, enthaltend ,, Lehre über den Batteriebau" befindet, und daß in den meiſten Cantonen ein lobends werther Eifer die Vervollkommnung der vaterländiſchen Webranſtalten begünſtigt. Immer mehr und mehr über zeugen ſich alle Schweizer, daß die Einrichtungen, welche das Militårreglement ins Leben gerufen hat, der Ver: einigungspunct für das Heil der geſammten Eidgenoſſen

1

iſt bereits genehmigt und in den gedruckten Eremplaren den hohen Stånden mitgetbeilt worden ; an den übrigen Theilen wird möglichſt thåtig gearbeitet. Um den von der Tagſagung im Jahr 1819 anbefohlenen Auszug des Artillerie- Erercirreglements nebſt Beifügung der durch die Einführung des neuen laffetirungsſyſtems nothwens

ſchaft ſind. Indeſſen bleibt noch vieles zu thun übrig, digen Zuſäße zu liefern , werden in der Militårſchule zu und in erſter Linie der dringendſten Bedürfniſſe fann die Militäraufſichtsbehörde nicht genugſam wiederholen , wie ſehr es Noth thut, in gegenwärtigen Rubezeiten einen Vorrath von Waffen und Kriegsgeråths ſhaften in die Zeughauſer anzufaufen ." Ate Raps porte über Gontingents - Juſpectionen ſtimmen darin überein , daß das Perſonelle" rich rühmlich auszeichne, daß es aber in vielen Cantonen an hinlänglich guten

Thun practiſche Verſuche angeſtellt und die hierzu diens lichen Materialien geſammelt. c) Da nod fein eidgenöſſiſches Reglement über die

Lager- und Feldgerathſchaften beſteht, iſt Auftrag geges ben worden, hierüber , ſo wie über die eigentliche Lagers ordnung ein Regulativ zu entwerfen . Eben ſo iſt der Stab des nächſtfünftigen fünften eidgenöſſiſchen Uebungos lagers beauftragt, den Entwurf über das vierte Heft des

wah Erercirreglements für die eidgenöſſiſche Infanterie, Gewehren, in einigen an dem reglementariſch guten rend der Dauer des lagers , auf dem Terrain zu prüfen, Seitdem die Eidgenoſſenſchaft

Artilleriematerial feble .

keine Gewehrfabrit mehr beſißt, ſind wir genothigt, die die von mehreren Seiten her eingekommenen Bemerkuns erforderlichen Waffen von dem Auslande zu beziehen , gen zu würdigen , und ſodann der Aufſichtsbehörde einen und in Sriegsläufen wurde dieſe Abhängigkeit ſchwer Bericht über die Ergebniſſe einzureichen. Durch ſolche gefühltwerden . Eine weiſe Defonomie und Staatsflugs fortſchreitende Arbeiten hofft die Militäraufſichtsbehörde beit gebietet alſo , den günſtigen Moment zu Einkäufen immer mehr dem Ziele ſich zu nähern, welches ihr vors nicht unbenußt vorüberſtreiden zu laſſen. Die Schweiz ſchwebt, ur den Beſtand und die Ausrüſtung des eids muß ſich in Berfaſſung reßen , im Nothfalle, nicht allein genoffiſchen Bundesheeres beſtmöglich zu ordnen . das Bundesheer, ſondern auch die geſammte fandwehr podſtåndig bewaffnet zur Bertheidigung ihres Bodens

( Schluß folgt. )

auf die Beine ſtellen zu können ; ſie muß ſich vorberei:

Die Land- und Seemacht von Hayti.

ten , den Verluſt an Waffen, welcher im Anfange eines Feldzuges immer bedeutend iſt, und mit Miliztruppen

In einem zu London erſchienenen Werke von James beſonders ſtart gefühlt wird , ſchnell zu erleben . Dic | Franklin wird über die land- und Seemacht von Hayti

k

Brin

Schweiz muß Borråthe guter Infanteriegewehre und | Folgendes beriditet : Scharfſchußenſtußer in ihren Zeugbåuſern beſitzen, und ,, Alles , was auf das Militar Bezug bat, nimmt die die, Artillerie liefernden Stande müſſen ihr Materielles ganze Aufmerkſamkeit des Präſidenten Boner in Ans

nach dem eidgenoſſiſch vorgeſchriebenen Fuß completiren, ipruch. Sicherlich iſt es dabei ſein aufrichtigſter Wunſch,

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ſein Beſtes zu thun , aber er ſcheint bei weitem die zu , ihnen Einiges fand, das einer Bravour Xhnlidi ſab ; ich dieſer Art Ádminiſtration erforderliche Fähigkeit nicht bin aber dennoch überzeugt, daß der wahre Muth ihnen zu haben . Die ſtehende Armee von Hayti zeugt zu gleis eben ſo fremd iſt, als alles , was den åchten Soldaten cher Zeit von der Abſurdität ſeiner Maßregeln und von ausmacht.

der Thorheit ſeiner Uebereinfünfte mit Franfreid). Wie Oft habe ich die Bürger in hochtonenden und pomp. Boyer verſichert, záblt dieſe Armee 45,000 Mann, außer haften Ausdrůden die Entſchloſſenheit, die Energie und der Nationalgarde,die 113,000 Mann, wohl bewaffnet, den Heldenmuth růhmen gehört , die das Militär in gut diſciplinirt und mit Allem , was dem Soldaten Noth ſchwierigen Augenblicken gezeigt haben ſollte, und doch thut, verſehen , ſtarf iſt.

babe ich es ſelbſt geſehen , wie ſie unter ſolchen Umſtårts

Welches nun auch die nummeriſche Zahl der ſtehens den die veráchtlichſte Poltronnerie gezeigt. den haytiſchen Armee ſein mag , ſo iſt doch die Weiſe , In den Hinterhalten, bei Vorpoſtens und Tirailleurs in welcher fie organiſirt iſt, geeignet, ihren Einfluß zu gefechten , kurz bei einem Partheigångerfriege läßt ſich vernichten und die militariſche Untüchtigfeit Bovere zu mit ſolchen Truppen etwas ausrichten ; foi aber eine beweiſen , obwohl derſelbe von ſeinen Verehrern , vor Stellung mit dem Bajonnete eingenommen oder in offes allen von den Offizieren ſeines Stabs , den größten ner Schlacht gefochten werden, da werden dieſe uner: Feldherrn des Jahrhunderts zur Seite geſtellt wird. Es ſchrockenen Helden bald dem Feinde den Rücken zeigen, iſt factiſd ), daß er nicht im Stande ſein würde , 500 und ſelbſt die Offiziere werden ihnen nur ſelten das Mann in einer billigen Zeit irgend wohin zu ſchaffen, Beiſpiel der glänzenden Tapferkeit geben , das unſere und ich behaupte, daß dann auch die Hälfte eines Tols Europåer auszeichnet. Die haytiſche Seemacht hat audy wenig zu bedeuten ;

chen Detaſchements in einem próblichen und unvorhers

geſehenen Falle zum wirklichen Dienſte nicht eingerichtet ſie beſteht aus einer Brigantine von 6 bis 8 Kanonen, ſein würde.

und aus drei Goeletten von 4 Ranonen ; und feins von

Wir wollen nun einmal die Ausrüſtung eines bay . dieſen Schiffen kann wegen ihrer ſchlechten Equipirung tiſchen Regiments beleuchten. Id babe deren mehrere und der nautiſchen Unwiſſenheit der Offiziere und Mas geſeben , von welchen mir geſagtwurde, ſieſeien marſd: i troſen, deren Zahl ſich auf etwa 500 beläuft,die Küſte fertig; aber in welch einem Zuſtande waren ſie ? Einige verlaſſen .“ Soldaten hatten nicht einmal Bajonnete auf ihren Ges wehren , anderen fehlten die Torniſter, und noch andere

hatten weder das eine noch das andere. Die Befleidung Tollte, nach den beſtehenden Militárreglements, wie folgt,

Militär · Chronik.

Frankreich. Um 31. Oct. hat der Kriegsminiſter eine Coma Sein : eine blautuchene Montur mit rothen Aufſchlågen ; miſſion zur Entwerfung eines neuen Milität:Strafcoder

ein Zichafo in der Art, wie ſie die franzöſiſche Infans niedergefeet, welcher, wie man ſagt, den Rammern inder nächſten terie führt, vorn mit einem Blechſchilde mit dem Wappen Sigung vorgelegt werden soll. Die Mitglieder dieſer Commiſſion der Republif ; weiße Pantalons , dwarze Gamaſchen. find: der Graf Moré , Präſident; die Paire Vicomte Dobe de la Brünerie und Grafund d'Umbrugeac ; die Mitglieder Deputirtens Generalieutenant Sebaſtiani; 2dent Graf der der · Aber die Regimentsoberſten ſehen auf foldye Kleinigkeisi kammer, ten nicht und denken nicht daran , ſo , wie europäiſche Staatérath Zangiacomi; der Generalieutenant Graf ron Loverdo ;

Offiziere, auf Diſciplin zu halten. Es rührt ſie wenig, der Generaladvocat am Caſſationshofe, Laplagne:Barris ; der wenn es ihren Soldaten , es ſei nun auf der Parade Staatsprocurator zu argentan, Victor Francher; endlich m . de oder auf dem Marſche, aud, an dem Nothwendigſten Maffu , Secretär. gebricht. Ein folder Chef denft nur an ſeine Toilette,

Deftreich . Vor Kurzem iſt der penſionirte Feldzeugmeiſter

an ſeine Haltung, und wenn es ihm nur gelungen iſt, Freiherru. Mac , zu St. Pölten, wo er in der größten Zurüds der Gebieterin ſeines Herzens zu gefallen, ſo brüſtet er gezogenheit gelebt hatte, geſtorben. Um 31. October ftarb der General der Savalerie, Freihert ſich an der Spiße des Regiments mit dem vollſten Bes v. Kien mayer, der in allen Feldzügen ſo ausgezeichnete Dienſte fehlshaberſtolze , und er nimmt ſich mit ſeinem breitbus geleiſtet hat . digten Federſchmucke wie ein Theaterheld aus. Wenn Rußland. Durch Parolebefehl vom 13. ( 25. ) Sept. haben ich dahingegen den Zuſtand der Soldaten ſelbſt beſchreibe, ſo muß ich faſt fürchten , daß man meine Wahrbeitsliebe in Zweifel ziebt.

Se. Mai. der Kaiſer zu beſtimmen geruht , daß das Infanteries regiment Schirwan inskünftige den Namen : Infanteriereais ment des Grafen Pasferitſch - Eridan sky , führen ſou ; auch haben Se. Majeſtät dem oben genannten Regimente die St.

Die Schuhe gelten zuvörderſt als ein Purusartifel; Beraien -Trompeten , und dem 5.Pionnierbataillon die St. Geor: auch findetman deren bei einem Regimente von 400Mann gien F:ahnen , für die ausgezeichnete Topferkeit bei der Einnahme faum ein Dußend Paar. Da die Weſte dns Hemd bedeckt, der Feſtung Uchatzyk, zu verleiten geruht. Der Generaladjutant , Chef der 1, Ceibgarde: CommandeurJ. der Infan ſo iſt dieſes ja überflüſſig und die Koſten deſſelben fónnen Infanteriebrigade , iſt zum S denidin 1. Leibgarbe:

geſpart werden. Ihre Tſchafo’s rein zu machen , das teriediviſion ; der Chef der 4.leiðgarde: Infanteriebrigade, Gene halten die Soldaten unter ihrer Würde ; auch ſieht dies ſer Kopfſchmuck, deſſen ſie ſich , wenn ſie bei Arbeiten angeſtellt ſind, zum Forttragen der Erde bedienen , nicht ſchwarz, ſondern fothfarben aus. Man hat mir den Muth der Haytier ſehr geprieſen , audy will ich gerne glauben , daß ſich zu Anfange der Revolution unter

raladjutant Golovin I., zum Commandeur der 19. Infante: riediviſions, der Chef der 1. Brigade der 18. Infanteriediviſion , neralmajor polärchlo, zum Commandeur des Leibgardes des zuſammengezogenen der Commandeur Jägerregimenté, und Barberegimente vom Preobraſhenſchenleibaarderegiment , Oberſt , s dipow 1, zum Commandeur des Leibgarde : Grenadierregi I ments ernannt worden .

Redigirt unter Verantwortliwkeit der Berlagsbandlung : E. W. Leste in Darmstadt, und in deſſen Dfijin gedrudt.

Samstag , 22. Nov. 1828 .

Nr. 94 . JUHT USUUSTO

Allgemeine Militar - Zeitung. Ueber die Verfertigung der Geſchüße aus Eiſen. ( Schluß . )

2) Eine viel långere Dauer , weil man wahrgenom men , daß auf das zweimal geſchmolzene Eiſen an ſich der Roſt faſt feine verderbliche Einwirkung hat , und daß die Geſchůße von dieſem Metal beim Schießen

Das, was wir angeführthaben, ſcheint hinzureichen, eine rechsmal größere Widerſtandsfähigkeit beſißen, als um die Möglichkeit darzuthun , von nun an in Frante die von Bronze. 3) Eine Verminderung des Gewichts für die ſchwes reich Kanonen zu verfertigen, die hinſichtlich der Widers

ſtandsfähigkeit nichts zu wünſchen übrig laſſen werden. Shre Zähigkeit wird ſich unbezweifelt vermehren, wenn man ſich allgemeiner um Erzgruben bemühen wird , welche am geeignetſten ſind, ein gutes Ranonenmetaú

ren Kaliber, welche man im Verhältniß der ſpecifiſchen Schwere auf 7, 2 für das Gußeiſen und auf 8 , 895 für den Bronze in Anſchlag bringen kann. Man hat geſes ben, daß die Engländer ihre 24 Pfdr. auf das Gewicht

zu liefern, undwenn das Gußeiſen neue Eigenſchaften von 2,028 Kilogrammen herabgeſegt haben, während in erhålt , theils dadurch , daß die Arbeit in dem hoben Frankreich die von Bronze von dem nåmlichen Kaliber Schmelzofen mit mehr Einſicht betrieben wird , theils 2,754 Kilogrammen 94 wiegen .

4 ) Eine bedeutende Verringerung in den Koſten. (cook ), deſſen Anwendung mehrere Schriftſteller die Die Gieſereien der Marine liefern " von zweimal ges Schmiedbarkeit des engliſchen Gußeiſens zuſchreiben , ichmolzenem Eiſen vollendete Geſchüße, den metriſchen welche fo weit geht, daß man daraus ſehr brauchbare Gentner zu 50 Franfen. Der Kilogramme Bronze koſtet Rågel verfertigt. gewöhnlich 2 Fr. 50 St.; rechnet man die Façon und Schon haben ſich mehrere unſerer , Privaten anges ben Abgang, ſo kann man den bearbeiteten metriſchen hörigen Gieſereien mit vielem Erfolge das in England Centner an den vollendeten Geſchůßen wenigſtens auf übliche Verfahren bei der Fabrication angeeignet, wo: 300 Fr. anſchlagen. Die nothwendigen Ausgaben für durch ſie für den Handel Erzeugniſſe geliefert haben , ein Geſchüßweſen von Gußeiſen werden daher nur den welche nicht nur denen jenes Landes gleichkommen , ſon ſechſten Theil von denjenigen beiragen, welche ein Mas

burch Hinzufügung von abgeſchwefelten Steinfohlen

dern ſie ſogar noch übertreffen . * ) Von den Hammer- teriel von Bronze erfordert. Frankreich beſikt im Jahr 1828 , ſowohl werfen des Gouvernements ſind wir zu ähnlichen Ers Fr. wartungen berechtigt ; eß genugt in dieſer Beziehung, an Geſchůßen als an altem Bronze, an 36,715,300 ihnen die Bahn zu öffnen , auch iſt, um dahin zu gelan. Metallen einen Werth von im Ganzen gen , ein eben ſo ſicheres als wenig koſtſpieliges Mittel Dien Zinſen zu 5 Prozent gen betraKapitals jährlichdieſes Surd . Einführungdes, bei der Verfertigung der Ges würde 1,835,765 ſchüße von Gußeiſen in England gegenwärtig üblichen 100,000 Kilg . neues Kupfer und 20,000

Verfahrens, in Frankreich in Vorſchlag gebracht worden. Kilg. Zinn,welchejährlich gekauft werden, 3 ) Wiederholung der Vortheile , welche für koſten .. Frankreich aus dem Geſchůße von Gußeiſen bervorgeben werden.

1 ) Eine Gleichförmigkeit der Geſchüße für den landund Seedienſt , welche für die Bewaffnung der Seefes ſtungen und Küſten vortheilhaft iſt, beſonders aber hins ſichtlich aller militäriſchen Dperationen , wobei die land und Seemacht zuſammenwirken, die berrlichſten Vortheile darbietet.

300,000

Im Ganzen

2,135,765

Das Approviſionnement der gegenwärtig vorhandes nen Geſchübe entzieht dem Staat jåbrlich dieſe Summe von 2,135,765 Fr. Wäre die Bewaffnung complett, ſo würde ſich das todte Rapital auf wenigſtens 60 Mid . erhoben. Frankreich würde daher alsdann durch den Werth und die Unterhaltung des Materiells um 3 '/2 Mill. Zinſen gebracht werden .

Durch vergleichende Verſuche mit dem Gußeiſen aus der Sie:

Nåhme man ſtatt Bronze Gußeiſent , ſo würden die

ſerei zu Fourchambault bei Nevers mit dem engliſchen , hat fich ergeben, daß fich rückſichtlich der Bähigteittag etflereju Koſten nur den ſechſten Theil derobenbemerkten betra. dem legteren verhält , wie 1,3 : 1 , gen ; 6 Millionen , welche 300,000 Fr. Zinſen tragen ,

;

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würden folglich bei dem gegenwärtigen Stand – und ihren Berichten an die hohe Tagſabung die Nothwen: -

10 Mill . oder 500,000 Fr.Žinſen hinreichen, wenn er com , digkeit einer wohlberechneten Landwehrorganiſation dar,: plett wåre. In einem, wie in dem anderen Falle würde gethan, und von den boben Standesregierungen Infor: folglich ein reeller Gewinn, welcher dem aus dem innes mationen geſammelt über den ießigen Zuſtand ihrer

ren Werthe des Bronze hervorgebenden Kapital gleich Landwebr. Das Wohlwollen , mit welchem die bisherigen foinmt, ſtattfinden , weil die Zinſen des Rapitals für aufgenommen wurden , und die erhaltenen Informatio

das Materiel von Gußeiſen nicht die Summe überſchrei: nen, welche dartbun, daß in allen Cantonen der Eidges ten würden , welche man für den Anfauf des , für die noſſenſchaft mehr oder weniger planmäßig der Grundlag Verbeſſerung der aus den Bronzegieſereien hervorgehen : von Landwehreinridtungen Wurzel gefaßt bat, ermutbi. den Erzeugniſſen unumgänglich nöthigen Kupfers und gen die Aufſichtsbehörde,, ihre Anſīditen und Vorſchläge Zinns , jährlich zu verwenden gezwungen iſt. über dieſen bochwichtigen Gegenſtand in Folgendem Wenn man, gleich den Engländern, die Anwendung nåber zu entwickeln . Als marſchfertige Armee iſt un: des Gußeiſens auf die Verfertigung der Belagerungo's zweifelhaft das Bundesheer zur Beſchůtzung der eidge: und Feſtungsgeſchůße beſdrånft, ſo würden 4 Millionen noffiſchen ' Grånzen genügend : nicht ſo aber , wenn es hinreichen , um das vorhandene Materiel zu erſetzen ; rich von Vertheidigung des Inneren und von Erhaltung das Gouvernement würde folglich ſogleich den Werth der Nationalſelbſtändigfeit handelt.

Dann muß jeder

des auf 6 Mill. 715,300 Fr. geſchätzten alten Bronze Schweizer , welcher die Waffen zu tragen fåhig iſt , bis in und nach und nach den für die 8 Mil. 105,900 Kilogr. das zu beſtimmende Jahresalter momentan zum Dienſte

Bronze erhalten, welche an dem Belagerungs- und Fes des Vaterlandes aufgeboten werden können; um aber

ſtungsgeſchůß verwendet ſind, deren Werth, das Kilos ſolches mit Erfolg zu thun , iſt unentbehrlich,, daß die gramm zu 2 Fr. 50 Ct. gerechnet, eine Summe von zur Unterſtübung des Bundesheeres beſtimmte Manns 20 Mill. 264,750 Fr. beträgt. Das Das Endreſultat Endreſultat dieſer ichaft nach den Regeln der Kriegskunſt taftiſch geordnet, Operation würde demnach für den Staat ein Gewinn und unter der angenommenen Benennung einer fand von 22 Mill. 611,000 Franfen ſein .

wehr in allen Cantonen der Eidgenoſſenſchaft organiſirt

Die enormen Ausgaben für unſer Materiel in Bronze rei. Dadurch wird der Unterſchied zwiſchen Bundesheer werden beſonders deßhalb ein Gegenſtand des Bedaus und Landwehr darf ausgeſprochen ; das erſtere iſt die

erns, wenn man überlegt, daß fie gånzlidi zu Gunſten marſchfertige Armee, die zweite iſt die eigentliche focal Englands und Rußlands ſtattfinden , von wober wir bewaffnung. Die Militáraufſichtsbehörde hat dieſer wichtigen Ans das für unſere Gieſereien beſtimmte Rupfer und Zinn

beziehen. Der Boden Frankreichis, welchem dieſe Metalle faſt gånzlich mangeln, bat dagegen einen Uebrrfluß an Eiſenbergwerfen von vortrefflicher Qualität , deren Bes arbeitung mehr hervorbringen kann, als der ausgedehnteſte Verbrauch erfordert. Die in dieſem Zweige der Ins duſtrie ſeit einigen Jahren gemachten Fortſchritte vers ſprechen uns, daß wir in dieſer Beziehung bald fein Volf der Welt mehr zu beneiden haben werden . Welches Mittel würde, zu Erreichung dieſes großen Zweckes , günſtiger ſein , als dieſen Quellen des Nationalreich thums den Verbrauch der Artillerie zu öffnen !

gelegenheit ihre volle Aufmerkſamkeit geſchenkt, und der Entwurf zu einem Reglement berathen , welches in vier Abtheilungen : a ) die Organiſation und Ausrüſtung der Landwehr, b) die Verwendung derſelben , c ) die Aufs bietungsart der Landwehr , und d ) das zur landwehr geborende Materielle umfaßt. Gedachter Entwurf wird zur aufälligen Mittheilung an eine dießfalls früher oder ſpäter aufzuſtellende Tagſatzungscommiſſion , oder an die Geſandtſchaften der hohen Stände aufbewahrt, und beruht auf folgenden Grundlagen : 2

1) daß alle waffenfábige Mannſchaft , welche den

Wir wiederholen : die Frage, welche wir abgehandelt Cantonalgeſeßen zufolge noch milizpflichtig iſt, und nicht haben,umfaßt zu hohe adminiſtrative und militariſche bereits in dem erſten oder zweiten Bundescontingent Intereſſen , um nicht jedesmal wieder aufgenommen zu Dienſte leiſtet , zur Landwehr gehört ; 2) daß dieſe Landwehrmannſchaft in die verſchiedes werden , wenn neue Unterſuchungen zu günſtigen Reſultaten führen können .

nen Waffengattungen eingetheilt, und jede derſelben in

Compagnieen formirt werden ſoll, deren Stärke nicht , und Ueber den militäriſchen Zuſtand der Schweiz. \ genau fåhigenbeſtimmt Leute ſichwirdrichtet; ( Schluß . )

nach der Zahl der waffen :

3 ) daß unter der Landwehrmannſchaft alle diejenis

Wenn dann aus dem erſten Theile dieſes Berichtes gen , welche zu der Cavalerie und zu den Scharfſchüßen

hervorgeht, daß die ſåmmtlichen Truppencorps des er ſich eignen, zur Vermehrung dieſer beiden Waffenges ſten Bundesauszugs und der Bundesreſer ve, mit wenis braucht werden ſollen, damit porzüglich die geringe Ans gén Ausnahmen, vollſtåndig organiſirt ſind, ſo beweiſt zahl Reiterei bei dem Bundesheere möglichſt verſtårft dieſes vortheilhafte Ergebniß der bisherigen Anſtrents

werbe ;

gungen , daß es Zeit iſt, an die Completirung des eid . 4 ) daß die landwehr, in keinem Falle: außer den gendſiiſden Wehrſyſtems, nåmlich an eine durchgreifende Gränzen der Eidgenoſſenſchaft und niemals auf lange Organiſation der ſchweizeriſchen fandwebr , welche in Zeit, ſondern ansſchließlich zur Handhabung der inneren dem allgemeinen Militárreglement als ein Beſtandtheil Sicherheit und zu Beſdúbßung des eigenen Cantons oder

der eidgenöſſiſchen Streitkräfte bezeid net iſt, zu denken . eines mit demſelben in militäriſcher Verbindung ſteben : Schon ſeit mehreren Jahren hat die Aufſichtsbehörde in den Landesbezirfs verwendet werden fónne ; es . were

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denn, daß bei einer allgemeinen Noth des Vaterlandes | Entſchädigung, die durch eine Zerſtörung ſolcher Con. von der boben Tagſaßung der geſammten landwehr oder ſtructionen der Eidgenoſſenſchaft erwachſen konnte , -

einzelnen Theilen derſelben noch eine ausgedehntere Bes empfehlen zu ſollen . Sie nimmt ſich daher die Freiheit, Beſtimmung gegeben würde. .

hochderſelben anzutragen , in Bezug auf denſelben fol:

Da bereits in dem Tagſagungsabſchiede von 1827 gende Grundſätze feſtzuſeben : die Organiſation und Ausrüſtung der ſchweizeriſchen 1 ) Soll bei . ſolchen Straßenanlagen und Brücken . fandwehr, zum Bebufe fernerer Behandlung und Erór: conſtructionen , wodurch entweder die åußere Vertheidi :

terung, der Militäraufſichtsbehörde überwieſen worden , gungslinie oder wichtige Puncte des Defenſionsſyſtems ſo glaubt dieſelbe ihrer Stellung angemeſſen, das drin: gende Geſuch an die hohe Tagfaßung zu richten : obige Grundlagen zu prüfen und zur Inſtruction in den Abſchied aufnehmen zu wollen . Zwar iſt der Militarauf

im Inneren der Schweiz geſchwächt werden konnten, vor Ausführung der gedachten Straßen und Brüden, eine Mittheilung der Plane an den Vorort ſtattfinden, und in Beziehung auf das hóbere Intereſſe der Vater

ſichtsbehörde wohl bekannt , daß, eine ſo umfaſſende ' landsvertheidigung das nöthige Einverſtändniß mit der Organiſation , wie jene der geſammten ſchweizeriſchen Landwehr, nicht in einem kurzen Zeitraume bewerkſtelligt werden fann ; allein ſie iſt innigſt überzeugt, daß der gute Wille der hohen Stånde hierin Bieles zu thun vermag, und daß das klar und deutlich ausgeſprochene Prinzip einer wohlberechneten landwehreinrichtung auf 然 **

.

Militåraufſichtsbebórde gepflogen werden . 2) Es ſollen ferner bei dergleichen Conſtructionen

die Brüden auf den wichtigſten Puncten von Holz ver, fertigt, und zum Abtragen eingerichtet werden , als wo : durd jeder Gefahr einer feindlichen Ueberraſchung zeit lich und ohne Nachtheil oder Koſten begegnet werden

die Nationalſtellung der Eidgenoſſenſchaft die vortheil: kann. 3) Diejenigen hoben Stånde, welche von nun an ,

bafteſte Wirkung bervorbringen werde. —

Schon in ihrem Jahresberichte von 1825 hat die obigen Verfügungen zuwider , ohne vorheriges Einver: Militäraufſichtsbehörde die hohe Lagſabung aufmerkſam ſtändniß mit der eidgenöſſiſchen Militäraufſichtsbehörde, gemacht, daß bei Anlegung von neuen Straßen , wes Straßenanlagen , bei welchen das eidgenöſſiſche Defen der in der Richtung ihres Zuges , noch , und dieß in fionsſyſtem betheiligt wire, ausführen , insbeſondere aber bedenklicherem Grade, bei der Anlage und dem Baue an wichtigen Militårpuncten koſtbare ſteinerne Brückens

der Brücken , die nöthige Rückſicht auf die Defenſion conſtructionen anordnen würden, ſollten von der Wohl genugſám berechnet werde; während doch innerhalb des that ausgeſchloſſen ſein , welche der Art. 13 der allges jeßigen Gebietes der Eidgenoſſenſchaft früher von einer meinen Grundlagen der eidgenöſſiſchen Militárverfaſſung auswärtigen Macht in einer der berühmteſten Gebirgs folgendermaßen feſtſetzt: ,, Beſchädigungen des öffentlis ſtraßen (dem Simplon ) ein Muſter aufgeſtellt worden , chen und Privateigenthums, welche aus Anordnung des wie die größte Bequemlichkeit des Handels und Verfehrs eidgenöſſiſchen Obercommando's entſteben, werden nach mit den zweckmäßigſten Anſtalten zur Vertheidigung und reglementariſchen Vorſchriften von der Bundesfaſſe vers Behauptung einer ſolchen Straße ohne Vermehrung gůtet. " Eine zweite Bemerkung in Bezug auf die in verſchie :

der Roſten verbunden werden könne. Dieſe Bemerkung

wurde damals von der hohen Tagfaßung einer reifen denen Fällen eingetretene Niederreißung älterer Erdauerung der hohen Stånde würdig gehalten. Auch Feſtungswerke und Umwandlung geſchloſſener Orte wurde auf den Antrag der dieſſeitigen Behörde vom in offene, wurde in dem nämlichen Berichte vom Jahr

20. April 1826 von dem hohen Vororte die durch den 1825 der hohen Tagſabung ehrerbietig vorgetragen. Die Tagſaßungsbeſchluß vom 30. Juli 1824 dem jeweiligen Militäraufſichtsbehörde wil, ohne die Beweggründe dies Bororte aufgetragene Unterſuchung neuer, von den Sans fer Bemerkung gegenwärtig zu wiederholen, ſich einfacher tonen angelegter Land- und Heerſtraßen ebenfalls auf Weiſe auf jenen früheren Bericht beziehen , den Inhalt den militariſden , mit dem eidgenöſſiſchen Bertheidi: deſſelben neuerdings den geſammten hohen Standesres

gungsſyſteme in Verbindung ſtehenden Geſichtspunct gierungen empfehlen und gewärtigen : ,, ob ihr die hohe

ausgedehnt, und der Militäraufſichtsbehörde die Be: Tagſagung die Befugniß ertheilen und ihr die Pflicht richte zweier ſolcher Unterſuchungen mitgetheilt. Da nun

auflegen wolle , ſich bei eintretenden Beſorgniſſen mit

mehr aber die Aufſichtsbehörde in Erfahrung gebracht den betreffenden hohen Ständen zu Bewahrung des De bat, daß , ihrer früheren Bemerkungen ungeachtet, in fenſionsſyſtems der Eidgenoſſenſchaft ins Einverſtändniß mehreren hohen Ständen die Anlegung neuer Brücken zu ſetzen .“ im Wurfe liege, deren feſter Bau und koſtſpielige Aufs Die Aufſichtsbeborde findet rich dann ferner durch führung gleich ſchädlich ſein würde, ſowohl für die Ver- einige Anzeigen und Winke in den ihr eingefommenen

theidigung, im Falle man ſie bewahren will, als für Recognoſcirungsberichten veranlaßt, die hobe Taguig das Šerarium ; im Falle folche gegen einen feindlichen auf die Bewahrung der eidgenöſſiſchen 3 Andrang geſprengt, und nachher auf Koſten der Eids aufmerkſam zu machen. Es iſt allerdings durch den ors genoſſenſchaft wieder hergeſtellt werden

müßten , - To ganiſden Beſchluß vom 9. Juli 1819 hinreichend dafür glaubt die Aufſichtsbehörde ibrer. Pflicht angemeſſen , geſorgt, daß feine Unterhandlungen über Veränderung

den in Frage liegenden Gegenſtand noch einmal der der Gränze ohne eidgenöſſiſche Mitwirkung ſtattfinden Aufmerkſamkeit der oberſten Bundesbehörde, und zwar dürfen , und alſo auch nidht ſtattfinden werden . Es gibt in dem doppelten Geſichtspuncte in Bezug auf die aber auch eine andere Weiſe, ils die der Unterhandlun Folgen der Bertheidigung , und dann der mögliden Igen , durch welche die eido offiſche Gränze und ihre 3

-

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1752

Vertheidigungsfähigkeit ohne Wifen der Bundesbehörde feinem ueberaange in Kenntniß zu leben. Die Koſten der Ber :

gefährdet werden fann ; nåmlich durch ſtillſchweigende haftung werden vom Tage der Berhaftung an gegenſeitig zurück:

werden. und anhaltende Duldung fremder Eingriffe, die in die erſtattet Um 26. Oct. ſtarb der Generalieutenant Marquis Defrolles Långe zu einem Beſijſtande erwachſen , auswelchem der in ſeinem 61. Lebensjahre. Uus einer ausgezeichneten Familie fremde, oft mächtigere Anſprecher mit jedem Jahre ſchwer namentOhne ,gegenwårtig rer verdrångt glaubt die Militår: zu wollen anführenkann. Beiſpiele werden liche Tagſabung hohen der verpflichtet, ſich aufſichtsbehörde dieſe wichtige Bundesangelegenheit nachdrücklich empfehs

entſproſſen, widmete er ſich ſchon frühe der militäriſchen Laufbahn, im Generalſtabe, F_Inzügenundvonals1792 erſtengemäßigt den als und war auf verdächtig, der Edilmonn ſpäter, aber bei ließ kurze Zeit bie Urmee. 216 Chef im Generalſtabe machte er die Schlachten von Maringo und Hohenlinden mit,, Neuburą, un wurdebei1798 dem ſich bei Biberad Divifion general. Erzeichnete

len und gewärtigen zu ſollen : ob es Hochderſelben beliebe, ueberaang über den Inn , bei der Einnahme von Ring aus. Nach den hohen Vorort zu ermächtigen , über die obwaltenden dem Frieden von Lünxville wurde er in den Staatsrath berufen.

beſonderen Fälle in nåbere Verhandlungen einzutreten .

Militä r : Chron i k. Dänemark. SP. Majeſtät haben am 1. November eine große Beförderung in der Land- und Siemacht vorgenommen. Unter anderen ſind ernannt worden : der dienſtihuinde Gineraladjutant und Chef des GeneralsUdjutantenſtabs, Generalmajor v . Bülow ,

Baid darauf wurde er proviſoriſcher Commandant der ürmee von þannover. U18. Freund Moreau's 303 er ſich nach der Proſcription Dis leßieren auf ein kleines Landaut zurück. Der ſpaniſche Krieg führte ihn wieder auf das Schlachtfeld . Er zrichnete ſich dort eben ſo ſehr durch Muth als durch Menſchlichkeit aus, derlangte aber, weil er der leßieren nicht Genüge leiſten konnte, Teine Zurückberus fung . Er machte zwa: noch den ruſſiſchen Feldzug mit , wurde aber nach ſeiner Rückkehr von Smolenst nicht mehr zum Dienſte berufen. Die proviſoriſche Rigierung wählte ihn ſpäter zum ober: ſten Commandanten der Nationalgarde. Er wußte ſich die Uchtung

zum Generallieutenant ; der Chef des t. leibjägercorps , Oberſt des Kaiſers Ulerander zu erwerben , und er war es namentlid , ö, Holſtein , der Chef des 1. Leibregiments, Oberſt v . Sundt , der kräftig auf den Entſchluß der großen Mächte zu Wiederherſtels

der k. Geſandte am E. frank. Hope, Generaladjutant d . Juel, der lung der Bourbons wirkte . Bei der Ankunft ovš Grafen Urtois Chef des Artilleriecorps, Overſt o . Ⓡafiner , der Commandant im Lande wurde er Mitglied des proviſoriſchen Raths, bald darauf in der Feſtung Nyborg, Oberſt v. Staffeldt, zu Generalmajos Staatsniiniſter und Majorgeneral der Nationalgarden des Reichs. ren u.ſ.w. Ferner die Commandeure , Barone 0. goiſten und

Bleugel zu Sontreadmiraten ; die Commandeurcapitaine Hoppe und Stephanſen zu Commandeuren u. . w .

Frankreich.

Während der hundert Tage blieb er den Bouibons getreu. Er erhielt nachher ſein Commando wieder , und wurde in die neue Pairskammer berufen . Im I. 1819 wurde er Präſident des Mi

Im Courier français lieſt man Folgendes : niſterraths und Miniſter der auswärtigen Ungelegenheiten . Nach

,,Der oberfte Kriegsrath verſammelt fich faſt alle Tage, und ſeinem Uustritte aus dem Miniſterium blieb er noch Mitglied der beſchäffrigt ſich mit mehreren Organiſationsentwürfen hinſichtlich Paiskammer , libte aber die ligten Jahre Teines Lebens meiſt in der Urmee, die nicht ohne Beſorgniß dem Reſultate ſeiner Arbeiten ländlicher Zurüdgezogenheit. Un ſeinem Grabe hielt der Generals entgegen ſieht. Seit dem Frieden wurde ſie ſo vielen Zufälligkei- lieutenant Graf Sebaſtiani einé Rede , worin er unter anderen ten , fo vielen Veränderungen hinſichtlich der Uniformen unterwors ſagte: „ Noch einige Leichen ; üge, und die Generation, welcher die fen ( man zählt deren bei der Infanterie allein fünf ) , durch die großen Ereigniſſe angehören , womit für Europa und vielleicht für

Umwandlungen der Legionen in Regimenter, durch die gezwunges nen Reformen im Jahr 1824 u .l. r ., ſah ſie das Wohi ſo vieler ihrer Waffenbrüder ſo oft gefährdet, daß es nicht zu verwundern iſt, wenn ſie nicht ohne ängſtliche Beſorgniſſe neuen Birbeſſerungen entgegen harrt. Es hatte ſich das Gerücht verbreitet, daß die leichte Infanterie eingeben route ; es ſcheint jedoch , als ob nur die Benennung leichte Infanterie auffören werde , und die 20 regis menter , deren dieſe Urmee zählt, durch ein Bataillon verſtärkt werden dürften . Der oberſte Kriegsrath beidhäfftigt ſich ebenfalls mit Feſtſtellung des Looſes der Oberoffiziere ; man kann Maßre:

geln , die nur darauf abzweden,die Exiſtenz von Männern ehrena you 'zu ſichern , die an der Spiße unſerer Urmeen ergraut ſind, und wodurch ſie ſich auch beſonders noch gegen die Baunen eines Miniſteriums geſchüßt ſehen, auf jeden Fall nur Beifall zollen ;zu

die Welt eine neue Zeitrechnung begann, wird faſt gang in dieſem Nuhm und von Iugenden ſind bereits in dierem Umkreiſe verſam : melt und gleichſam begrabin ! Nichts iſt übrig von ſo vielen gläns

weiten Grabe dereinigt ſein. Welche Namen, welche Maſſe von

i zenden Ihaten , als das, was niemals untergeht: die Erinnerungen , die ſie der Geſchichte dermacht haben. Der würdige Waffengefährte Maſſena's, Davouſt's, Ney's und Suchet's hat bei ihnen die ewige Rube gefunden , glüdlicher wenigſtens,. als diejenigen , deren Uſde eine fremde Erde dedt 2c. "

Deftreich. ( Bien, 21. Oct. ) Bei unſerer jebigen Recrutirung follen auch die bisher vom Mititärdienſte befreiten Bergarbeiter, Senfen- und Sichelchmiede, Seeſalzerzeuger in Iſtria , Pulders, Salpeter : und Gewehrfabritanten, ſo wie die bei derFabrication der Einlöſungsſcheine und Banknoten gebrauchten Arbeiter, zuges

gleicher Zeit wünſchen wir aber recht herzlich, daß der Kriegsrath zogen werden ; nur bei den Individuen, weiche gegenwärtig im feine Sorge auch auf die niederen Offiziere ausdehnen möchte, Dienſte ſtehen , und denen die Befreiung vom Militärdienſte von deren Dienſte und Rechte, wenn ſie auch minder glänzend, dennoch der Staatsverwaltung beſtimmt zugeſagt war, ſou das Zugeſagte nicht weniger beachtungswerth find.

Der oberſte Kriegérath rou . Sollte der eines Stautsverwaltuna, ſo wie den Pris militärpflichtigin Individuums vatteuten werden eine Commiſſion beauftragt haben , ihm einen Plan zur Reorga- gehalten , die Beibehaltung niſation des königl. Generalſtabs vorzulegen. " von Wichtigkeit ſein, ſo können ſie dieß durch einen Stellvertreter Der Moniteur vom 14..Oct. enthält eine königliche Ordonnanz bewirken . hinſichtlich der gegenſeitigen Uuslieferung der Deferteure Rußland. Um 26. Sept. find die Oberſten, vom Chevaliers iwird en Frankreich und Preußen. Bevollmächtigt bei ub ichließung des Vertrags war franzöſiſcherſeits der Miniſter Graf Garderegiment, Pring alexander von Würtemberg, pom la Ferronnans, preußiſcherſeits der preußiſche Geſandte Baron

Regiment der Garde zu Pferde, Prinz Ernſt von Würtem :

0. Werther. Beide Mächte kamen überein , das die Militärs jeder Waffe und jedez Grades, die ihre Fahnen verließen , ſo wie die zur Marine gehörigen Individuen 26.als Deſerteure rollen betrach tet werden . Uusgenommen ſind jedoch die Perſonen , die auf dein Gebiete des Staats geboren ſind , auf dem ſie eine Freiſtätte fudoen . Wenn ein Deſerteur das Gebiet desjenigen der beiden Staa:

berg , zu Generalmajoren befördert worden , mit Ernennung des erſteren jum Commandeur des Küraffierre yimento Starodub, und des Zweiten zum Conimandéut des Küraſſiérrigiments& uftradyan. Der Flügeladjutant Sr. Raiſerl . Majeſtät , Oberſt vom 365 mailowſchen beibgarderogiment, Merder , der ſich bei der Perſon Sr. Kaiſerl. Hoheit deb Thronfolgers befindet , iſt zum Generals

.

maj von der Suite ernannt, mit Beibehaltung ſeiner Stelle bei die Offivo nietbeſzug er auf sem dar ten ererreReg icht fein aibehö chrehö ierhat, änkrten,, ſodiewerLocden ung rich rden zierne Sr.orRaiferl. Scheit. Redigirt unter Verantwortlidkeit der Verlagsbandrung: E. 2.écote in Darmſtadt, und in deſſen Offijin gedrudt.

Mittwoch , 250

26. Nov.

1828 .

Nr. 95 .

LUCILL

Allgemeine Militår - Zeitung. " Ueber die Perkins'ſden Dampfkanonen und die nebeneinander an der vorderen Grundfläche des großen Cylinders befeſtigt , und ſtehen auf einer horizontalen damit za Vincennes angeſtellten Verſuche. Platte von Gußeiſen ..

( Mit Ubbildung auf Tafel 1. )

Sowohl der Generator als das Reſervoir beſteht

Das Dampfgeſchüß , welches Iacob Perfins der aus einer dicken Röhre von Sdımiedeeiſen ; ſie ſind unter franzöſiſchen Regierung verfauft-bat, befindet ſich gegen einein rechten Winkel dergeſtalt mit einander verbunden ,

wärtig auf dem Polygone zu Vincennes und iſt beſtimmt, daß ſich das Reſervoir in einer mit dem großen Cylins vierpfündige Bleifugeln zu ſchießen .

der parallelen Page über demſelben befindet , und das

Bei der Conſtruction dieſer Maſchine hat ſich der hintere Ende des Reſervoirs mit den Theilen communis Erfinder die Aufgabe geſtellt, das Schießpulver durch cirt, welche mit dem Stoße der Kanone in Verbindung Waſſerdampf zu erſeken.

ſteber ,

Die Haupttheile derſelben ſind:

Unterhalb der Stelle , wo die ladung eingebracht 1 ) ein großer, horizontal liegender Cylinder von ſtars wird, iſt die Kanone auf einem Zapfen befeſtigt, wels

fem Eiſenblech, der den Feuerheerd und die Röhren um- cher durch eine Nuß mit einem, auf der Mitte des gros gibt, welche die Stelle des Dampfkeſſels vertreten ;

Ben Sylinders befeſtigten , verticalen Träger verbunden

2) eine kleine Drudpumpe, um die Maſchine mit iſt. Dieſe Einrichtung macht es möglich, unter verſchies Waſſer zu verſehen ;

denen Winkeln richten und die Richtung der Schußlinie

3 ) ein Generator, in welchem ſich der Dampf bildet ; verändern zu können . Oberhalb der nämlichen Stelle 4 ) ein Reſervoir, um ihn zu ſammelnz. 5) eine Ranone von Sdmiedeeiſen .

iſt die Ranone mit einer cylindriſchen Buchſe verſehen , welche eine bewegliche Scheibe zur Einbringung der

Was die Anordnung der Theile betrifft, To bemerkt Kugel enthält. Dieſe Scheibe iſt auf einer verticalen

man , daß der große Cylinder mit ſeiner unteren Seite auf zwei Achſen liegt, deren Spindeln von vier gleich großen Rollen aufgenommen werden , welche auf einer Horizontalen Bettung ſtehen und die ganze Maſchine

Spindel befeſtigt, welche ſich vermittelſt einer Kurbel umdrehen låßt, und ihre Dice iſt dem Durchmeſſer der Kugel gleich. Der obere und untere Boden derBüchſe rowohl, als die Scheibe ſind zwiſchen dem Mittelpuncte

tragen . Der große Cylinder trågt über dem hinteren Theile des Feuerheerdes einen Schornſtein und hat ſeits wärts in der Höhe des Roſtes zwei rechtwinkelige, mit' Thüren verſehene Deffnungen, durch welche man ſo viel

und dem Umfange mit einem runden Loche verſehen , deſſen Durchmeſſer ein wenig großer iſt, als der Durch meſſer der Kugel, und dieſe Löcher ſind ſo geſtellt, daß das loch der Scheibe abwechſelnd auf die beiden andes

Holz oder Steinkohlen einbringt, als zur Erhitungder ren paßt. Das loch in dem unteren Boden der Budre im oberen Theile befindlichen gußeiſernen Röhren nöthig communicirt mit der Seele der Kanone an derjenigen iſt . Dieſe Röhren , 36 an der Zahl, liegen horizontal Stelle, wo die Kugel hinfallen muß, wenn der Dampf und ſind je zwei und zwei durch kleine mit Ranålen auf ſie wirfen ſoll . Da dieſe Ranone nur mit gepreßs verſehene Querſtücke ſo verbunden , daß fie alle in unster Kugel ſchießen ſoll, ſo ſind långs der Seele 24 ſpis unterbrochener Communication ſtehen . Um die Hiße ralförmig laufende Furchen angebracht, welche von dem

zuſammen zu halten , ſind die beiden Grundflächen des Boden bis zur Mündung ungefähr den dritten Theil halb des Roſtes mit Badſteinen und lehm ausgemauert. Querriegel und zwei Stånder unterſtüßt, dergeſtalt, Der Stempel der Pumpe erhålt ſeine Bewegung daß die Kanone während des Schießens in die paſſende " he durch eine kleine, einſeitig wirkende Generator Dampfmafchine, die Richtung gebracht werden kann. durch einen Theil bildenben

großen Cylinders gegen das Ende der Rohren und obers eines Umlaufes machen . Das langfeld iſt durch einen

des fich in dem

Um ſich eine richtige Vorſtellung von dem Gange ber

Dampfes unterhalten wird ; und um das Waſſer in Maſchine machen zu können, muß man bemerken, daß den Pumpenkaſten zu bringen, verbindet man denſelben die verſchiedenen Theile durch kleine ſchmiedeeiſerne Robs

durch eine Röhremit einem oder mehreren Fiſſern. Die ren in Verbindung ſtehen: ſo ſteht die Speiſepumpe in Pumpe und der Generator. ſind in verticaler Richtung unmittelbarer Verbindung mit der erſten Röhre in dem

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großen Cylinder; die lekte mit dem Generator; dieſer die Kugeln drangen 2 '), bis 3 Fuß tief in einen naher mit dem Reſervoir und der kleinen Dampfmaſchine; das Erdhaufen ein und båtten ohne Zweifel eine grdßere Reſervoir mit dem Träger der Kanone. Man bemerft Entfernung erreichen können. Man hat noch nicht Ges außerdem an der Maſchine vier Hebelventile, nåmlich : legenbeit gehabt, zu unterſuchen , bis zu weldjem Puncte

ein kleines Ventil, welches den Dampf verhindert, auf die Kugeln mit Schnelligkeit auf einander folgen können. den Stempel der Dampfmaſchine zu wirfen, wenn dies

Die Ausdehnung des Dampfes bringt ein heftiges

fer hinaufſteigt, oder wenn die Bewegung der Pumpe Geräuſch bervor, welches indeſſen feine Äebnlichkeit mit aufhören rou ; ein anderes, welches ſich hinter dem gros dem einer Detonation hat. Ben Gylinder befindet und dazu dient, die Gommunicas Man fann úber dieſe Erfindung noch nicht beſtimmt tion zwiſchen den erſten und lebten Röhren zu unters | urtheilen . Die Art, wie der Dampf erzeugt und in Zhås brechen ; zwei große Ventile auf dem Reſervoir , das eine tigfeit gereßt wird, iſt ſinnreich ; aber das Ganze bietet

als Sicherheitsventil, und das andere, um den Dampf eine voluminoſe Mafie von einer complicirten handba, nach Belieben in den Hintertheil der Kanone zu laſſen. bung,dar, welche es unwahrſcheinlich macht, daß ſie eine

Um die Maſchine in Gang zu ſeben, füllt man zu : militäriſche Anwendung erhalten kann. Das Gewicht erſt alle Röhren des Cylinders und einen Theil des beträgt 14,000 Pfund . Generators mit faltem Waſſer, zu welchem Zwecke man das Schwungrad, welches init einer der Stangen der

Der vorſtehende Bericht befindet ſich in der , am

Speiſepumpe in Verbindung ſteht , mit den Händen in 15. October erſchienenen 31. Lieferung des' Spectateur Bewegung Teßt. Hernach zündet man das auf den Roſt militaire. Am 23. October wurden zu Vincennes Bers des Feuerheerdes gelegte Holz an , und ſobald das in ſuche mit der Dampffanone angeſtellt, worüber die Pas den Röhren enthaltene Waſſer hinlånglich erhißt iſt, riſer Zeitungen Folgendes berichteten: wird neues faltes Waſſer hineingepumpt, wodurch war:

,, Ein Verſuch mit Perkins'ſchen Kanonen , der am

mes Waſſer in den Generator tritt und ſich in Dampf 23. October zu Vincennes gemacht wurde , hat den Ers verwandelt. Die Pumpe wird alsdann durch einen Theil wartungen, welche die fobredner dieſer Erfindung erregt

dieſes Dampfes in Bewegung geſekt, und die Maſchine hatten ,nicht entſprochen . Die außerordentlich große Zus ſpeiſet ſich ſelbſt mit faltem Waſſer, bis der Dampf den rüſtung, woraus dieſe Maſchine beſteht, wurde in einer ndthigen Grad der Spannung erreicht hat. Um die Bes Entfernung von 40 Schritten von einem Ziele aufgeſtellt, wegung der Pumpe zu arretiren, iſt es binreichend, die das aus zwei Reiben dicker Dielen beſtand, die, durch Sdraube anzuziehen, welche die beiden Theile des uns eiſerne Bande mit einander vereinigt, die Dice von dem teren Hebelarms vereinigt; durch die Verkürzung dieſes Gerippe eines finienſchiffes vorſtellten . Die durch den Arms wird der Hebel mit dem horizontalen Wellbaume Dampf geſchleuderten Kugeln waren ungefåþr von dem außer Verbindung geſeßt und der Stempel ſteht augens Kaliber der Vierpfúndner , und blieben in dem Holze blidlich ſtil .

ſtecken .

Dann führte man eine vierpfúndner Ranone

Vor dem Schießen verſchließt man alle Ventile, das auf, und ſchoß damit in derſelben Entfernung, und die

mit der in dem Generator und dem Reſervoir enthal: Kugel ſchlug das Ziel durch. Móglich iſt es , daß man tene Dampf zu einein bóberen Grabe der Spannung gelangen kann.

bei anderen Verſuchen einen verſchiedenen Erfolg finde, aber wenn ſelbſt die Ranonen nad Perkins eine großere

Beim Schießen ſtellt ſich der Kanonier auf eine Kraft båtten , als die anderen , ſo würde doch das us

Plate - forme, welche über dem großen Cylinder anges ſammengeſette der dazu nothigen Vorrichtungen und die er legt eine Kugel in das obere loch der Büchſe und bei Vertheidigung von Seefeſtungen beinahe unmöglid

bracht iſt und auf drei borizontalen Querſtúden ruht; | unverhältnißmåßige Größe derſelben ihre Anwendung dreht die Kurbel, bis die Kugel in die kanone gefallen machen . und der Boden der Büchſe hermetiſch verſchloſſen iſt; alsdann brúdt er lebhaft auf den Hebel des großen

Ventils ; der Dampf dringt plóßlich hinter die Kugel und wirft dieſelbe binaus.

Ueber ſ ich t der

neueſten

Militär 2: Literatur.

Man ſieht, daß , wenn man fortführe, abwechſelnd neue Kugeln in die Büchſe zu legen und neuen Dampf 50 ) Handbibliothek für Offiziere, oder : Populáre in die Ranone zu faſſen, man eine große Anzahl Scuffe in wenig Minuten thun fonnte. Sleidywohl vermindert

Kriegslehre für Eingeweihte und Paien . Bearbeitet und berausgegeben von einer Geſellſchaft preußiſcher

fich die Spannung des Dampfes in dem Maße als man

Offiziere, unter Leitung der Redaction der Zeitſchrift

Ichießt, und der verbrauchte Dampf fann nicht ſchnell

für Runſt, Wiſſenſchaft und Geſchichte des Krieges. Erſten Bandes erſte Abtheilung, und ſiebenter Band. gr. 12. Berlin , 1828. Herbig . Der Zweck dieſer Handbibliothek iſt, den Offizier wie

wieder erſeßt werden; es iſt daher wahrſcheinlich, daß das Geſchüß nicht erlauben würde, 60 Rugeln in einer Minute zu ſchießen , wie der Erfinder verſprochen hatte.

Bis jeßt ſind nur vorbereitende Verſuche gemacht den Laien mit dem Wiſſenswürdigſten aller Zweige des

und zugleid,als Leits worden. Die Kanone þat die Kugeln nur auf eine Ent: Kriegsweſens bekannt zu machen zu dienen . Sie wird fernung von ungefähr 100 bis 150 Toiſen gebracht; derfaden für das weitere Studium Dampf hatte nur wenig Spannung . Bei einem ande: daher nicht nur von allen Zweigen der Kriegswiſſens ren Verſuche war die Spannung des Dampfes großer ; I ſchaften , ſondern auch von allen auf den Krieg ſich

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unmittelbar beziehenden Hülfswiſſenſchaften handeln. Es wir nun , in ſo weit es in dem Plane der A. M. 3. iſt indeſſen dabei nicht die Abſicht, die einzelnen Kriegs- liegt, nåber anzeigen werden . wiſſenſchaften nach der Form vollſtändiger Lehrbücher in

Der erſte Band , die Geſchichte des Kriegsweſens

ihrein ganzen Umfange darzuſtellen , ſondern nur die darſtellend , zerfå ut in drei Abtheilungen , nåmlids :

practiſch -brauchbaren Reſultate derſelben herauszubeben. 1 ) das Kriegsweſen des Alterthums; 2) das Kriegos Das Werk ſoll die Intelligenz des Kriegeweſens in allen weſen des Mittelalters ; 3) das Kriegsweſen der neues Beziehungen auf eine Art zur Erkenntniß bringen , daß ren und neueſten Zeit. Die vor uns liegende erſte von Allem , was auf den Krieg und deſſen Verrichtungen Abtheilung , das Kriegswefen des Alterthums

Bezug hat, eine allgemeine Anſchauung vom Ganzen , abhandelnd ( von Herrn Major von Ciriacy verfaßt ) , von beffen einzelnen Theilen , und von ihrem Zuſams bietet nachfolgende Abſchnitte dar: a ) Von den Krieges menbange unter ſich daraus hervorgeht. Als Baſis des einrichtungen . b ) Kriegeriſche Ausbildung. c) Von den

Ganzen ſind drei Hauptelemente angedeutet, welche wie: Waffen. d ) Von den verſchiedenen Truppengattungen der als Grundlage aller Theile dienen, nåmlich: 1 ) der im Augemeinen. e ) Organiſation und Formation der Krieg nach ſeinem Begriffe , Weſen und Zweck , 2) die Kriegsheere. f ) Taftif und darunter: Stellung, Bewes

Kriegsmittel und 3 ) die Anwendung der Kriegsmittel gung und Fechtart der Phalanr; Stellung der Region ; für den Kriegszweck. Bei der Bearbeitung der einzels Fechtart der Legion; Schlachtordnung ; Aufſtellung nach 2

NI

nen Zweige wird die bisherige Eintheilung råmmtlicher dem Terrain. Idee des Angriffes und der Vertheidigung; Kriegswiſſenſchaften in eigentliche und hůlf8- beſondere Bewegungen, Maßregeln und Umſtånde wåbs friegswiſſenſchaften beibehalten. Als eigentrend des Gefechtes. g) Befeſtigungsweſen ; Feſtungos

liche Kriegswiſſenſchaften werden abgehandelt : und Verſchanzungsfrieg und darunter: Feſtungsfrieg ; 1) Geſchichtliche Orientirung und literatur des Krieges. Allgemeine Anſichten vom Kriege. 2) Kriegsmittel ( na: türliche und fünſtliche ); als fünſtliche Kriegsmittel: die Waffenlehre der Infanterie, Cavalerie und Artillerie, fo wie das Befeſtigungs- und Pionnierweſen ; ferner die Organiſation und Ausbildung der Kriegsmittel (Kriegsverfaſſung und Kriegsverwaltung.) 3) Anwendung der Kriegsmittel. Taftif. Angriff und Vertheidigung der Feſtungen.

Strategie.

Feldbefeſtigung. h ) Kriegführung und darunter: Cyrus ; Darius Hysdaspes und die Scythen; Ferres und die Griechen ſeiner Zeit ; der peloponneſiſche Krieg ; Ageſis laus und Epaminondas ; Alerander ; Hannibal; die Rós mer ; Cåſar. Es gibt Grundwahrheiten , welche unwandelbar bleis

ben, und Grundſätze und Anſichten, welche das Eigens thum der großen Männer aller Zeiten waren und ſein

( leitung und Verwaltung der werden ; das Materielle und Formelle hingegen iſt uns

Kriegsbeere, wozu das Generalſtabs- und Verpflego - tergeordneter Natur und gehört auch meiſtens nur der weſen 2c. gehört. Eigentliche Kriegführung [ Großer Zeit an , in welcher es entſteht.

Die Richtigkeit dieſes

Krieg ; kleiner Krieg.] ) – A18 Hůlfswiſſenſchaften Sages iit nicht immer von den Schriftſtellern über das kommen bor : 1 ) Terrainlehre. 2) Militáriſches Zeichnen Kriegsweſen der Alten anerkannt worden ; ſie haben ( Artilleries, Ingenieur- und Planzeidinen .) 3) Mili- nicht ſelten über die Materie und die Form den darin

tåriſches Aufnehmen. 4 ) Militáriſche l'ånderbeſchreibung waltenden Geiſt vergeſſen: aber gerade der Geiſt iſt es von Europa .

Obgleich hiernach eigentliche Kriegsge: nur, welcher aus der Vergangenheit in die Gegenwart

ſchichte ausgeſchloſſen iſt, ſo ſoll doch in einem Bande núblich einwirfen kann , wåhrend das Uebrige für unſere eine chronologiſche Ueberſicht der Kriege mit Anführung Verhåltniſſe meiſtens unpaſſend erſcheint. Der hr. Derf.

ihrer vornehmſten Begebenheiten und der Hauptquellen für das Studium derſelben geliefert werden . Das Ganze wird aus 12 Bånden und vielleicht auch aus einigen darüber beſtehen, jeder Band 20 bis 25 Bogen enthals ten ; der Preis eines jeden Drudbogens iſt 2 Silbergr.

iſt, wie uns bedünft, von der legteren Anſicht ausges gangen, indem er das Materielle und Formelle nur in ſo fern berückſichtigt, als es zur Verſtåndigung des Gans zen nöthig iſt , dem Geiſtigen dagegen einen großeren Raum vergdnnt . Mit Recht fann man daber ſeine

oder 1 ' /, Gr. Courant.

Arbeit als den Geiſt des Kriegsweſens des Alterthums

Die in das Kriegsweſen einſchlagenden Wiſſenſchaf: ten bieten einen ſo bedeutenden Umfang dar , daß ein ſchon etwas mehr als oberflächliches Studium derſelben für Jeden , der ſich damit vertraut machen will, nicht ohne Schwierigkeit iſt. Bei dem gegenwärtig allenthals ben vorherrſchenden Drange nach wiſſenſchaftlicher Auês

bezeichnen , und ſie wird , unter dieſer Geſtalt, ihren ihren Zweck, núßlich zu werden, ſicherlich nicht verfehlen. Der ſiebente Band iſt betitelt : Grundzüge der practiſchen Strategie ( von Herrn Major v . Deder verfaßt . ) In der Einleitung wird zuerſt der Begriff von Taktik und Strategie feſtgeſtellt ; ſodann der Zwed des

bildung war daber ein Werf, dad, frei von aller Spes Buches dahin bezeichnet : den Leſer mit der Form, dem

culation, nur das practiſd Nüßliche barbietet und ſomit Sinne und dem Geiſte der Aufgaben befannt zu machen, als Leitfaden für das Studium dient, zum wahren Bes welche im Kriege der Stratege dem Taftifer zu löſen dürfniß geworden. Ein ſolches Handbuch erſcheint und gibt ; und endlich als beabſichtigter Nußen ausgeſpros die Handbibliothek für Offiziere 20. Die Idee bierzuchen : 1 ) den hóberen Theil der Kriegführung auf wiſſens

fónnen wir nur beglúdwünſchen und ſind von dem lite . Ichaftlichem und geſchichtlichem Wege fennen zu lehren ; rariſchen Rufe der Männer, welche an der. Spiße des 2) als Vorbereitung zu einem erfolgreichen Studium der

Unternehmens ſteben , zu erfreulichen Erwartungen be. Kriegsgeſchichte zu dienen . Es folgt dann ein eigener rechtigt, die auch ſchon theilweiſe in Erfüllung gegangen Abſchnitt, worin die ſtrategiſchen Worts und Sachbes ſind durch die zwei bereits erſchienenen Bånde , welche griffe erklärt werden , und hierauf geht der Hr. Derf.

3

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zu ſeinem Hauptgegenſtande über, welchen er in 15 Abs ſchnitten abhandelt. Wir laſſen hier die Rubrifen der ſeiben mit ihren Unterabtheilungen folgen . 1) Von den Urſachen , wober der Krieg entſteht, und von den Grüns den, weßhalb er geführt wird : Allgemein ; Gründe zum Kriege ; Abſicht und Zweck deſſelben ; nåchſte Folgerungen ; Kriegserklärung . 2 ) Die Strategie, mit Bezugnahme auf die Politif. Günſtiger Zeitpunct zum Kriege. Beſte Ein-

nen gleichmäßig gelobt zu werden : erſtere gewährt eine leichte Ueberſicht , leştere iſt lichtvoll und erſchöpfend , ohne zu überfüllen, und iſt, worauf wir einen beſondes ren Werth legen, ganz dazu geeignet, das Nachdenfen und den Scharfſinn des Leſers anzuregen. Die Anſich: ten, welche der Hr. Verf. entwickelt, belegt er ſtets mit Erfahrungsſätzen aus der Kriegsgeſchichte , und wird auf dieſe Weiſe ein ſicherer Führer auf einem der ſchwierige

leitung zu demſelben : Allgemein; beſter Zeitpunct zum ſten Gebiete des militariſchen Wiſſens. %)

Kriege; beſte Einleitung zum Kriege. 3 ) Vorbereitungen zum Kriege : Allgemein ; åußere Vorbereitungen ; innere Vorbereitungen , worunter von der Inſtandſeizung der Feſtung und der Drganiſation der Landesvertheidigung , von den Vorbereitungen zur Sicherſtellung des Erſaßes

Bei dem großen Nußen, welchen die Handbibliothek zu leiſten verſpricht, fónnen wir nur ihre bald mögliche Vollendung wünſchen und bemerken noch ſchließlich, daß die erſte Subſcription bereits geſchloſſen und eine zweite eröffnet iſt, ein Beweis für die große Theilnahme, welche

der Armee , von der Vorbereitung des Kriegstheaters, man dem ganzen Unternehmen allgemein geſchenkt hat. und von dem ſtrategiſchen Entwurfe zum erſten Feldzug

gehandelt wird. 4) Einfluß der Feſtungen auf den Gang er Kriegführung : Allgemein ; Haltbarfeit überhaupt; Große der Feſtungen ; ſtrategiſche Page ; Wirkſamkeit der Feſtungen ; Feſtungsſyſtem . 5 ) Von der ſtrategiſchen Offenſive und den Mitteln , feine Zwecke zu erreichen : Allgemein ; beſondere ſtrategiſche Offenſivmittel, woruns

*) Wir werden demnächſt einen Uuſchnitt in die X. m. 3. aufneh .

men , um unſeren Leſern Gelegenheit zu geben, ſich ein eigenes

Urtheil über dieſes grhaltvolleeWere zu verſchaffen ,

Militä r : Chronil.

ter über die Zerſtörung der feindlichen Kriegsſtoffe, über Rußland. Durch einen am Bord des Schiffes „,die Stadt die Eroberung des feindlichen Landes, und über die Ver- | Paris " ertheilten Tagsbefehl vom 11. Oct. haben sé. Maj. der nichtung der feindlichen Armee gehandelt wird. 6) Von Kaiſer dem Garde : Sappeurbataillon und dem 4. Sapo der ſtrategiſchen Defenſive und ihren Mitteln : Allgemein ; peurbataillon St. George :Fahnen mit der Inſchrift : ,, Für :

Uuszeidinung bei der Belagerung und Einnabme der Feſtung Varnar Jägerregiment

ſtrategiſche Defenſivmittel. 7) Von der Offenſivkraft und und dem 13. uud 14.

ähnliche Fahnen, mit der Ins

ihrer Anwenduug. 8 ) Von den Rückzugen . 9) Von dem ſchrift: ,, Für Ausjeid,nung bei der Belagerung und Einnahme der Mechanismus ſtrategiſcher Operationen : Allgemein ; von Feſtungen Barna und Anapa," zu ertheilen geruht. – Durch den: den Operationsſubjecten und der Operationsbaſis ; von ſelben Iagsbefehl ſind die Oberſten Samſonoff , Mirkowitch , Jos

der ſogenannten Communication ; von der Wichtigkeit celian, Miſtroff 1. , Loukianoff 1., Sobolewsky II., Naffaline1., I. , Yermolaïeff I. , Koſchembar, Lewczenko , Fürſt Dus oder demWerthe der Subjecte; von den ſtrategiſchen Panutine rouſſof, Belaieff 1., lanskoy'll., Gerbel 11., Bib&off II., kafite , 1

Bewegungen innerhalb der Subjecte; eigene und feind : Stathomsky , Graf Stroganoff I., Graf Balmaine, Fürſt Babanoff

liche Baſis , worunter über die Verſchiedenheit der Lage Roftomsty III. und Fürſt Dolgorudy III., Sdilder, Fürſt Pros der beiden Baſen gegen einander und über die Verviels zowsky , für ihre ausgezeichneten Dienſte zu Generalmajoren; die fåltigung der Baſis gehandelt wird ; Reſultate aus den Oberſtlieutenante Fürſt Meſtchersky I., Poltoratsty • 11., Bezſonoff

vorigen Betrachtungen.10) Von den Operationslinien: und Bourmeiſter !. zu Oberften; die CapitaineTolſton111. ,Graf Allgemein ; Långe der Operationslinie ; mehrere Operas tionslinien ; Veråndern der Operationslinie; von dem Einfluſſeder deseigenen Terrains. den Manóvern zur Ers haltung oder11)zurVon Gewinnung der feindlichen Operationslinie: Allgemein ; erſter Hauptfau ; zweiter Hauptfall; dritter Hauptfall, worin ůber das Terrain ,

Iwelitch , Icherline, Latchinoff und Borſtchoff zu Oberſten ; der General der Infanterie Kaptgewitch 1. zum Befehlshaber der inneren Garde ; der Generauicutenant Durchakoff 1. Chef der 7, Infanteriediviſion , zum1. zum Chef adjutanten der 2. Infanteriediviſion Generalmajor udlerberg Sr. Majeftat;; der der Generalmajor Jitenkoff 11.zum Befehlshaber der 2. Brigade der 8. Infanteriediviſion ; der Generalmajor Baron Salz I. Generals zum Bes fehlshaber der 3.Brigabe der 8. Infanteriediviſion ; der

über die Perſónlichkeit des Gegners , über die Verpfles major Rall III. zum Commandeur ' der 3. Brigabe der 10. In

gung, über die taftiſchen Verhältniſſe vorgetragen wird ; Regeln der Umgebung . 12) Strategie und Taftif in enge ſter Wechſelwirkung. Vernichtungeidlachten . 13) Bon bem Einfluſſe der Gefechte und Schlachten auf die ſtras tegiſchen Operationen : Einfluß der Gefechte ; Gefechte einzelner Armeecorps ; Einfluß der Schlachten . 14) Von dem Einfluſſe des Terrains auf ſtrategiſche Operationen. 15) A8 Schlußabſchnitt: Betrachtungen über Operatis ondplane: Allgemein , worin von den vorhandenen Streits Fråften, von dem zu erwartenden Widerſtande, von der Eigenthůmlichkeit des Kriegstheaters, von der Eigenthůms

fanteriediviſion ernannt worden . Durch einen , am Boró deſſelben Fahrzeuges ertheilten Tages befehl vom 6. Oct. baben Se. Majeſtät den Generalmajor Trouts hatcheff gu zumernennen Befehlshaber Infanteries divifion geruht.der –Reſervebrigade ferner habender Se12.Majeftat den zu Generalmajor, Baron Geismar, zum Generallieutenant; den Obers Iten, Fürſten Befowitch - Icherkasky , zum Generalmajors die Gas pitaine Batourine und Graf lambsdorff zu föchft - Ihren Fidgel: adjutanten zu ernennen geruht. $ önigreich Sachſen. Se. Majeſtät der König haben dem Commandanten der Staót Dresden, Generalmajor der Infanterie von Einſiedel, bei Gelegenheit zurücgelegten Benrici-Ordens , und des St.nunmehr 50. Dienſtjahres , das Ritterkreuz feines,

lichkeit der feindlichen Armee gehandelt wird ; Offenſivs dem Brigadier der Cavalerie, Generallieutenant von Gableng, operationsplane ; Defenſivoperationsplane; Reſultat.

aus gleicher Beranlaſſung das Großkreuz deſſelben Ordens zu DER

Die Form , in welcher die bezeichneten Gegenſtände leihen geruht. behandelt werden, ſo wie die Darſtellung ſelbſt, verdies

( Bierzu die 2.bbildung auf Saf. I. )

Redigirt unter Berantwortlidfeit der Verlagsbandlung : E. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Difijin gedrudt.

96. ‫ܕ‬

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Erklärung a . brosser Cylinder c. kleine Insserpumpe b. Ornerator d.

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Kalifen. Im Kriege wird für die Fahne ein pruungesi reich der Nachfolger ute utrujmten !

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behans Tantivortliditeit der Verlagshandlung : C. W. Lesfe in Darmſtadt , und in deſſeu Difijin gedrudt.

Samstag ,

Nr. 96 .

29. Nov. 1828.

அது

Allgemeine Militar · Zeitung.. Die Fahne des Propheten im türkiſchen Heere. (Zelt aufgeſchlagen, wo ſie an einem Träger vonſchwarz zem Ebenholze mit ſilbernen Ringen befeſtigt wird ; ein Die Fahne des Propheten ( Sandſchaki - Sherif ) | Gebrauch , der an das tragbare Tempelchen erinnert, wurde nadı dem türkiſchen Volfsglauben bereits vom worin der römiſche legionsadler nach Dio Caſſius aufs Propheten Muhamed und den erſten Kalifen geführt, bewahrt wurde. Am Ende jedes Feldzuges wird dann

von denen ſie an die Dynaſtie der Ommajaden zu Das die Fahne mit vieler Feierlichkeit wieder in einen koſts mascus ( 661 bis 750 ) , dann im Jahre 750 an die bar geſchmückten Kaſten gelegt. Abaſſiden zu Bagdad und Cairo überging. Als Selim J. Bis auf die neueſte Zeit iſt nun dieſer Sandſdafi Acgypten im Jahre 1517 eroberte und das Kalifat ums Eherif eine Art von Talisman geweſen, um die Trups

ſtürzte, kam dieſe Fahne an das osmaniſche Haus, und pen und die freiwilligen Streiter des Islams zu ſama gilt ſeitdem als Palladium des Reiches. Anfangs befand meln und zum Kampfe gegen die Chriſten zu begeiſtern. fid, das beilige Panier in der Obhut des Paſcha von Nur im Jahre 1648 gebrauchte bei Muhamed's IV.

Damascus, weldoer damit als Aufſeher der jährlichen Thronbeſteigung der Großweſſir die Aufpflanzung der Pilger - Caravanen nach Meffa zog. Unter Murad Ill. beiligen Fabne , um die Janitſdaren für den genannten jedoch wurde ſie 1595 auf Veranlaſſung des Großwef- Kaiſer zu gewinnen , deßgleichen ließ Sultan Mahmud Tirs Sinan - Paſcha nach Europa gebracht und zwar zus nåchſt zu dem túrfiſden Heere in Ungarn, um als ein Talisman den Muth der Truppen zu beleben und die geſunfene Kriegszucht wiederherzuſtellen . Muhamed III . 1595 bis 1603 ) gab der heiligen Fahne eine Wache von 300 Emird , unter Anfúbrung ihres Oberhauptes, des Nafibol . Eſchraf; in neuerer Zeit ſind aus den Pförts 3

im Jabre 1826 bei dem Aufruhr und der Auflöſung des Janitſcharencorps dieſe Fahne aufpflanzen. Sonſt wird dieß Panier blog in Kriegszeiten aufgeſtedt und es iſt dann ein Zeichen der Roth , in welcher fich der Staat befindet, und wodurch er anzeigt, daß es jeßt gelte, alle ſeine Kräfte aufzubieten . Uebrigens iſt den Chriſten nicht einmal der Anblic dieſes beiligen Paniers vers

nern des Serails 40 Fåhndriche beſtellt, ſie wechſelsweiſe gonnt. In des faiſerl. dſtreichiſchen Hofrathes Joſeph zu tragen , und alle Kriegslensleute , ſo wie die vier ! 8. Hammer lehrreicher Schrift úber die Staatsverfass

unter dem Namen der vier Rotten ( Bulufi - Erbaa ) lung des osmaniſchen Reiches lieſt man, daß der øſtrei befannten Reiterabtheilungen ſind mit der beſonderen chiſche Internuntius Brognard mit ſeiner Familie und Bewachung und Vertheidigung dieſer Fahne beauftragt. anderen Nicht - Muhamedanern am 27. März 1769, Es hat dieſer Sanddafi - Sherif ( Sandſchaki beißt nachdem Achmed III. den Krieg an Rußland erklärt, eine jede Standarte von grüner Seide, wie ſie naments bei einem Mollab ein Zimmer gemiethet hatte, um der

lich die Weffire, welche Gouverneure von Provinzen Feierlichkeit im Verborgenen zuzufeben. Als er aber ein ſind, führen ) 40 Ueberzüge von Taffet und ein Futterai woblfeileres fand , gab er das erſte Quartier auf, und von grünem Tuche, worin zugleich ein fleiner Koran dafür råchte ſich der Mollah durch Verrath. Die Émirs von bes Kalifen Omar hand, und die filbernen Schlüſ- und Janitſcharen brachen wüthend ein , mißhandelten

ſel der Kaaba, welche Selim I. vom Sherif zu Meffa erhielt , verwahrt werden. Die Fabne oder Standarte ſelbſt iſt 12 Fuß lang . In dem goldenen Knopfe auf berſelben befindet ſich ein anderes Gremplar des Koran, vom Kalifen Osman , Muhameds drittem Nachfolger, geſchrieben. In Friebenszeiten wird ſie im Saale des edlen Kleides , 8. 5. des Kreides des Propbeten, aufbe.

die Gemablir und Tochter des Internuntius und ers mordeten noch viele unſchuldige Chriſten in den Stras Ben . Der Divan ſuchte darauf durd) foſtbare Geſchenke den Frevel wieder gut zu machen und der dſtreichiſche Hof berief ſeinen Internuntius zurück,

wahrt ; hier liegen auch die übrigen Reidsfleinodien ,

erſter Grenadier von Frankreich.

das Kleid des Propheten , die geheiligten Zähne, der heilige Bart, die geheiligte Fußtapfe , der Såbel und Bogen des Propheten und mehrere Sdwerter der erſten

&

Thomas Dahl, ( Aus the naval and military Magazine. )

Thomas Dahl , als erſter Grenadier von Frank

Kalifen. Im Kriege wird für die Fahne ein prachtiges reich der Nachfolger des berühmten latour Ó ' A u -

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vergne "), mißt 5 Fuß 9 Zoll ( franzöſiſches Maß ), iſt | Freund, Pierre Suchon, ſei ſehr unwohl und nidit im gut gebaut, ſeine Geſichtsfarbe gebråunt, ſeine Musfel: Stande, Wache zu ſtehen und er bitte um die Erlaubs fraft bedeutend, ſeine Geſchicflichfeit im Gebrauche des niß , deffen Stelle einzunehmen. Der Offizier wollte dem Såbels ſo groß, daß die beſten franzöſiſchen Fedter nicht jungen Menſchen den wichtigen Poſten Anfango nidt

gegen ihn auffamen . Er fam 1789 bei dem Regimente anvertrauen , endlich aber bewilligte er die Bitte des zur Welt und wurde in ſeinem dreißigſten Jahre als Drängenden. Es war jetzt 9 Uhr. Nebel und Dunfelbeit hůdten der älteſte Soldat in der franzoriſchen Armee angeſehen , da ihm zugeſtanden worden war, während der verſchie: die Gegend ein und begünſtigten Dahls Plan . Sobald denen Feldzuge, die er unter den franzöſiſchen Marſdål. der Gefreite abgezogen war, nahm Dahl das Bajonnet bon dem Gewehr und eine Piſtole in eine Hand, vers len gedient hatte, zwei Jahre für eines zu zählen . Die erſten forbeeren årntete er unter dem Befehle ließ ſeinen Poſten und froch auf Händen und Füßen

des Generals Mercier in Deſtreich , indem er mit einem über die Stelle, die ihn von der Öſtreichiſden Wade Pifet von 12 Mann eine Redoute von der größten Wichsſchied. Er drückte ſich vorſichtig weiter, dann und wann tigkeit wegnahm . Die Redoute war am Saume eines lauſchend, ob das Geräuſch, das ſeine Bewegungen vers dichten Waldes aufgeworfen worden , die Reſerve der urſaditen, die Aufmerkſamkeit des Mannes "auf ſich zos Deſtreicher zu decken. Um die Soldaten (gegen zwanzig) gen , den er zu ſeiner Beute beſtimmt hatte . Es blieb aus der Redoute zu locken – ein Umſtand, ohne den Alles, wie es war ; die Wache ging gemeſſenes Schrittes kaum ein Regiment Meiſter derſelben geworden wäre auf und ab, der Gefahr, die ihr drohte, gånzlich unbes -

ſtellte Dahl mit zwei ſeiner Cameraden , während ſich wußt. Dahl hatte vor einbrechendem Abend einen Beib,

die übrigen im Gehölz verſteckt hielten, ſich einen Piſtos lenſduß weit von der Redoute hinter drei ſtarfen Eich båumen auf, wo ſie Feuer gaben, ſo oft ſich ein Feind reben ließ ; die Deſtreicher ertrugen eine Zeitlang geduld dig dieſe Art des Angriffes ; die Recheit der drei Ges

dornbuſch bemerkt, der hart vor dem Poſten ſtand und der Wache gelegenheitlich zum Schirm diente ; nach dies ſem Buſche wandte ſich der Abentheurer und erſtickte faſt durch Einhalten des Athems , der ihn båtte verratben fónnen. Einmal, aber auch nur Einmal, ſchien der Deſts

rečen brachte ſie endlich in Harniſch und da mehrere reicher zu lauſchen ; Dahl blieb unbeweglich wie ein Fels; ihrer Cameraden verwundet worden waren , ohne daß jener ging wieder auf und ab und Dahl atömete leiſe

ſie das Vergeltungsrecht zu üben im Stande geweſen und froh auf. Der Mann brummte ein Liedden vor fick waren , ſo beldloffen fie unflugerweiſe, jene zu verfol. hin und Dahl erreichte unbemerft den Weißdornbuſch. gen. Der Entſchluß wurde augenblicflich ausgeführt. Hier lag er ſtill, bis er ſich ein wenig erbolt batte; Zwolf ſtürzten mit ſolchem Ungeſtům aus der Redoute, dann , als die Wache ihm den Rücken fehrte, frocher DAB Dahl bei ſeiner Flucht beinahe eingeholt worden um den Buſch, pacte den Mann feſt in ſeine Arme und wåre: Einer ſeiner Gefährten wurde erſchoſſen, der Ausſagte in deutſcher Sprache zu ihm : „ Ein Wort und du dere gefangen genommen . Mittlerweile brachen die neun biſt des Todes ! " dabei hielt er ihm die Piſtole vor das Uebrigen , welche im Gehölze verſteckt, Dahl's Liſt ges Geſicht. Dieſe Ueberraſchung machte den Deſtreicher lungen ſaben, bervor und die Redoute wurde, ohne daß durchaus beſinnungslos ; er ließ rich ohne Widerſtand ein Schuß gefallen ware, genommen : die rückkehrenden

entwaffnen , und ſich Dahl's Willen unbedingt unters

Deſtreicher mußten die Waffen ſtreden. Dahl erhielt werfend, froch er vor dem Anaben ber dem Poſten zu, das Kreuz des Verdienſtordens , das damals noch in den dieſer verlaſſen hatte. Die Sache ging ro geråuſdy's los und unbemerft ab , daß Niemand etwas von dem 1 einigem Anſehen Im Jahr 1809ſtand. machte Dahl, damals 20 Jahre alt, Streich abnte, bis Dahl abgelöſt wurde ; jetzt führte er

den zweiten Feldzug gegen Deſtreich mit. Am Abend den Gefangenen triumphirend zu des Oberſten Zelt und vor der Schlacht von Wagram wettete er eine kleine erbat ſich den Betrag der Wette. Nichts glich dem Erſtaunen der Soldaten , welche Summe, eine der feindlichen Wachen von den Vorpos

ſten in ſeines Oberſten Zelt zu bringen . Nachts um 10 Zeugen dieſer Scene waren; ſie trauten kaum ihren Uhr, ſagte er, ſollte das Unternehmen ausgeführt oder Sinnen . Dahl fand aber feinen Dank bei den Offizie. die Wette verloren ſein . Es galt hier nicht allein , eine ren – er hatte ſeinen Poſten verlaſſen die Siders der óſtreichiſchen Wachen zu überraſchent, ſondern auch beit der Armee war durch ſeine Begierde ſich auszuzeitis

die Vorpoſten der franzoſiſchen Armee zu paſſiren: auf nen gefährdet worden – der Oberſt befahl, ibn feſtzus der einen Seite wagte er alſo, als Ausreißer von ſeit nehmen und drei Tage nach der Schlacht von Wagram nen Freunden aufgegriffen zu werden, auf der anderen, trat ein Kriegsgericht zuſammen . Dahl wurde zum Tode

dem Feinde als Spion in die Hände zu fallen. Er verdammt, wegen ſeiner Jugend und ſeines früberei guten und muthvollen Betragens aber dem Feldherrn Offizier, der den Vorpoſten befehligte, ſagte er, ſein empfohlen ; dieſer verzieh ihm wegen der Gefahr , der er

feste feinen Plan auf folgende Weiſe ins Werk : Dem

ſich ausgeſeßt hatte , das Verbrechen . Napoleon redete *) Wird noch jeet Latour d'Auvergne's name bei jedem Berleſen ihn bei dieſer Gelegenheit ſo an : ,, Junger Mann, 360

feines Regimento aufgerufen und durch die Antwort: ,, Er iſt babt durch eine raiche, unüberlegte Handlung den Tas auf dem Felde der Ehre geſtorben ", fein fortleben im Regis del Euerer Vorgeſetzten Euch zugezogen : die Handlung ment bezeichnet ? Doir iſt dieſes, dem ächteſten Krieger ge:

Vielleicht hat an ſich war verdienſtlich und wurde preiswürdig, zil eines derfranzösiſchen Militär- Journale die Güte, hierüber nennen ſein, wenn Ihr dazu aufgefordert geweſen wäret. Ein Kriegsgericht hat über Euer Betragen abgeurtheilt, Uuskunft zu geben.

ſtiftete erhebende Denkmal bereitigt worden ?

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der Spruch war Tod ! In Erwägung Euerer großen Worte auf ſeine Gefahrten hervorbrachten , war faſt

Jugend empfangt Ihr nun volle Verzeihung; dem Geſen iſt Genüge gethan und Euer Feldherr belohnt Eueren Muth mit dem Kreuze der Ehrenlegion , obgleich er die That, welche gegen die militariſche Diſciplin war und

fomiſch : der Serſchant ſenfte den Kopf und ſchlich aus dem Gemache, die anderen entſchuldigten ihr Benehmen und ſagten , nur die Vorſpiegelungen ihres Serſchanten hatten ſie verleitet, gegen ihn zu fechten. Er nahm ihre

ein boſes Beiſpiel bei Eueren Cameraden abgibt, tadeln Entſduldigungen gutmüthig hin und verſprach ihnen $

muß." Bei dieſen Worten nahm er das Kreuz von Verzeihung , ſie jedoch erſuchend, fernerhin einem Bes ' ſeiner Bruſt und befeſtigte es auf der des Jünglings : trunfenen nicht geradezu Glauben zu ſchenfen, I,,denn " ,, Hier , " fügte er hinzu : ,, geht und macht Eud , der ſagte er , ,, nur ein Betrunfener kann die Würde eines Soldaten durch eine ſolche Rohbeit verletzen . " Er er: Ehre würdig, es zu tragen. " Die Begeiſterung Dahl's für den Kaiſer war unbezahlte ihnen den Hergang der Sache und ſagte : der

grånzt ; er ſchwur, der Ermahnung, die er erhalten hatte, Soldat müſſe die Frauen ſchützen , nicht aber Prånferr. freu nachzufommen . Seit jener Zeit ſtieg er tåglich in Die Dame berichtete Dahl's Benehmen an den Befehls : der Gunſt der Offiziere; wo Ruhm zu årnten war, fehlte haber und ſchenkte dem Retter ihrer und ihrer Tochter Dahl gewiß nid )t ; weder Mühen noch Gefahren konns Ehre einen Ring von großem Werth . Im Jahr 1812 verließ Dahl Spanien und zog mit

ten ſeinen ungezähmten Geiſt ſchwachen .

Wir finden ihn 1810 bei der Armee in Spanien , ſeinem Regimente dem Norden entgegen. Seine Ents wo er wieder zu ſeinem Vortheile erſcheint. Wir überschloſſenheit rettete auf den ruſſiſchen Eisgefilden mans

gehen, um nicht zu weitläuftig zu werden, die Befámpfung und Beſiegung eines Mannes von außerordents licher Stårfe in der Sierra Morena , ſo wie die Ret: tung des Majors Delorme aus den Händen von fünf Bravos, und erwähnen lieber einen anderen Zug, wel: cher beweißt , daß Dahl alle Tugenden des wahren Kriegers úbte. Dahl war eben ſo menſchlich als tapfer, und es lie

chem braven Soldaten das Leben. In der Leipziger Schlacht wurde er von einer Flintenfugel getroffen; halbtodt blieb er 4 bis 5 Stunden auf dem Schlachts felde liegen und wurde dann in das ruſſiſche Lager als Gefangener gebracht. Er erfuhr von den Koſaden eine ſehr harte Behandlung : man führte ihn mit vielen An deren nad Rußland ab , wo manche ſeiner Genoſſen aus Mangel an Pflege umfamen. Nachdem er beinabe

Ben ſich vielfache Beiſpiele ſeines Edelmuthes und ſeiner 200 Meilen zurückgelegt hatte, wurde er mit ſeinen leis Herzensgüte anführen. Als die franzöſiſche Armee in densgefährten in ein feſtes Gefängniß geſperrt, wo ſie Badajoz einzog , ließen ſich die Soldaten manche uns bei magerer Roſt fůmmerlich das Leben friſteten. Dahl

menſchliche Handlung zu Schulden kommen. Zwei Ser: entſchloß ſich , zu fliehen : er theilte ſeinen Plan einem danten ſprengten , halb im Rauſche, die Thüre eines jungen Serſchanten mit, und durch Hülfe eines ſtarken Gemaches, in welches ſich eine Dame mit ihrer fünf Meſſers, das Dahl heimlich mit ſich führte, brachten ſie zehnjährigen Tochter geflüchtet hatte ; Dahl hörte das ein Loch in der Mauer des Gefängniſſes zu Stande und Geſchrei der Frauen , denen Hilfe Noth that, eilte in entſchlúpften . Nach manchen Fährlichfeiten , in welche

das Haus, ſprang auf den Einen mit der Stärke und dem Grimme des löwen und packte ihn dermaßen an der Kehle feſt, daß er eine Stunde lang ohne alle Bennung blieb ; der andere zog ſeinen Sábel, den ibin

ſie ihre linfunde der fandesſprache und die Erbitterung der Bauern gegen die Franzoſen verſeßte, erreichten ſie ihr Vaterland. Hier war alles anders geworden . Die bisher ſiegreiche Armee, mit dem vergotterten Helden an

Dahl aber aus der Fauſt rang und deſſen Griff er ihn der Spiße, zog in größter Unorðnung rückwärts ; die fühlen ließ, ehe er ihn aus dem Gemache warf. Der Blüthe des Heeres war die Bente des ſtrengen Klima's, I

Serſchant ſchwur, er wolle ſich råchen und rief mehrere der Waffen ſiegreicher Feinde geworden und der erſtaus Leute ſeines Regimentts zuſammen ; während Dahl, den nenswerthe Mann, der mit einem Winfe Könige auf Jener nicht erkannt hatte , den Dank der Dame und ihren Thronen zittern machte , mußte vor ſeinen glücks ihrer Tochter von ſich abzulehnen bemüht war, brachlichen Gegnern fliehen . Dahl kam noch zeitig genug in Frankreich an, um , der Serſchant mit vier oder fünf Geſellen in das Haus und ſtieß die grimmigſten Drohungen gegen ſeinen Bes nad der Uebergabe von Paris , Napoleon nad Fons

leidiger aus. Einer der Leute, der den erſten Grenadier tainebleau zu folgen ; von da ging er nach Lothringen von Frankreich, erfannte, wurde ſtumm . Dahl bat die und lebte in ſeinein Geburtsorte, bis Napoleon wieder Frauen , in ein anderes Gemach zu gehen , jog ſeinen erſchien. Er ſchloß ſich ihm an und focht unter ſeinem Såbel und fragte, welcher von ihnen ſich mit ihm meſ: unmittelbaren Befehle' bei Waterloo. Dahl erhielt in ſen wolle oder ob er mit allen zu gleicher Zeit werde dieſer Schlacht mehrere ſchwere Wunden , verließ aber

fedhten müſſen. Der Serſchant trat vor und wurde aus ſeinen Plaß auch nicht für die wenigen Minuten, welche genblicklich entwaffnet; ſo geſchah den übrigen allen , es bedurft håtte , um ſich verbinden zu laſſen . Als er den ausgenommen , der Dahl erfannt hatte und ſich ab, daß alles verloren war, floſſen ſeine Thránen und

nicht in den Handel miſchte. Die Uebrigen klagten ihn er folgte betrübt ſeinen Genoſſen, die ihn drångten, ſein der Feigbeit an ; er aber ſagte, ,, er fechte gegen Jeden Leben durch ſchleunige Fludt zu retten.

und an jeglichent Orte , erhebe aber ſeinen Arm nicht Bei der zweiten Rückkehr ludwigs XVIII. fam Dahl gegen den bravſten Mann in der Armee, denn er kenne in das 1. Regiment der Grenadiere der fånigl. Gardé,

ihn wohl, er ſei kein anderer als Dahl, der erſte Gre- und diente hier bis zum Jahr 1821 , wo er wegen eines nadier von Frankreich .“ Die Wirkung , welche dieſe geringen Fehlers ( slight fault) auf fünf Jahre zu

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zügen , welche er mitmachte, ſiebenzehn Wunden erhalten,

l'allemand par um officier général, et précédée d'une dis sertation sur l’antiquité de l'art de l'escrime à cheval, par

neun durch Bajonnette, acht durch Musfeten - und Piſto:

Der Ueberſeber iſt der General Durfort, welcher über denſelben

deur Galeeren verurtheilt wurde. Er hatte in den Feld :

le traducteur. Paris , Anselin et Pochard , 1828. 8.

lenkugeln ; von einer jeden derſelben ſind Narben geblie: Gegenſtand eine Inſtruction für die Zöglinge der Cavaleriefchule

ben . " Man verwendete ſich von allen Seiten für ihn ; / herausgegeben tat und deßhalb von einem Capitain , Namang aber umſonſt: man wußte, daß er Napoleon in hoher Müller, des Plagiats beſchuldigt worden iſt. Er beabſichtigte mit

nidit vers dieſer ueberlegung eine beſiege Erleuchtung der nicht ſachverſtän:

Achtung hielt, und konnte ein ſolches Gefühl dieſe Unk'age zu entſcheiden haben. Das welche (über digen .Richter, zeihen. " Ein braver Soldat, der ſo oft für ſein Vater: i Bullet des sc. milit Upriiheft 1828 ) rühmt die Brauchbarkeit Schrift land geblutet hatte, durfte einen beſſeren Lohn erwarten, der Schmidt'ichen Principi , ihre den ftuet als delt, mit den verworfenſten Charafteren auf fünf fenreifen Gang der Inſtruct ion . trefflich von endemundueberrig – Ine der

Jahre , Eiſen um Knöchel und Handgelenke , in den vorausgeſchickten, weitläuftigen Ubhandlung ſucht derfelbe aus 49 älteren und neueren Werken zu beweiſen , daß das Fechten zu Galeeren arbeiten zu müſſen. ) Piirde, movon ſich der Capitain Müller für den Erfinder ausgibt, *) Dieſe Bemerkung des engliſchen Journals iſt roht nur dann beinahero alt fel, als die militäriiche Reitpunft. Einen haupt'ächy: richtig , wenn wirklich Daht nur einen geringen Fehler lidhen Werth für alle Offiziere haben die Erörterungen des Ver: begangen hatte. War es sin bedeutended Verueben , wie aus faſſers über die Wahl und den Gebrauch der beſten Waffen. der gioße' der Strafe zu ei hellen (dieint, ſo wäre viilmebr 53) Recueil de théories étrangères sur le maniement du sabre Ju bedauern , daß der erſte Grenadier von Frankreich ſeinen Ruhm nicht habe rein ertalten tönnen .

ou l'escrime à cheval; traduite de l'allemand par un officier général. Paris , Anselin , 1828. 8. Entwäit 1 ) Uusmüge aus orm großherzogl . hilichen Gavaleries

Ererciireglement in Bezug auf das Fechten mit dem Säbel zu Fuß und zu Pferde ; 2 ) eine im Jahr 1807 von einem ſächſiſch in

Cavalerieoffizier herausgegebene Inſtruction über die Handhabung

Ueberſicht der

neueſten

des Savalerieäbeli .

Militär : Literatur.

54) Beiträge zur Sciffbarmachung der Flüſſe von Reinhard Woltmann , Director der Strom- und Ufarbauwerke in

51 ) Tbe naval and military magazine. Nr. I. II. JU . London, bei I. Clerc Smith , 36 , St. James . Straße , 1827. ( auch durch Irruitel und Würß in london zu beziehen . ) 1

Hamburg . 4. 44 Bogen mit 7 Steindriicken. Þamburg, 1826 ; in Commiſſion bei Herold. Preis : 4 Thir. Dieß Werk iſt ſowohl dem Ingenieur als dem Generalſtabs:

Die'e , reit März 1827 rierteljährlich er'deinende Zeitdrift offizier von Bichtigkeit, wril es über die Erſcheir ungin am flies Benden Waſſer , die Geſtaltung Teiner Ufer ac. aus Erfahrung gibt, überliefert die Bildungsgeſchichte und die Thaten ausgezeich: abftrahirte Regeln gibt, iie in einer Menge von Fällen zur Sprade befaßt ſich mit allem, was die oncliide land : und Seemacht ans

neter Dfigiere des In- und Auslandes theilt 'chöne Züge einzelner I kommen und man in wenia Werken rechtdeutlich entwickelt findet; Soldaten und Matroren mit , beurrheitt alle literariſdie Er dheis , dem Ingenieur aber beſonders, weil der Verf. über die unftaus nungen , die ſich auf rasBrer und die Forte bezieben, gibt die ungen durch Bäre und über die Urlegung von Schleuſen ſehr aus. Geſchichte einzelner Corps, berichtet dir auf das Militär- und führlich ſpricht. ( Berliner Militär- Literaturzeitung 4. Bift 1828.) Seeweſen be; üalidhen Parlameistr virfügungin , die Verhandlunaen

vor den Krieobgerichten, Beförterungen und Lehrliches,und ſucht 55) Militär iſde. Ta cenaEncyk.opädie, Brarbeitetvon 8. 6.planen. Förs Mit 4 fter, hårzogl. ſächſi'chem Hauptmann a . D.

dabei din Ernſt der Belehrung durch heitere Darſtellungen aus dem Krieys- und Seeleben zu mildein . Die Herausgeber haben den Erwartungen, welche die Anzeige des Magazins bei dem Pu : blicum erregte , bei Weitem übertroffin : denn die erſte Nummer

20 Bogen . 12. Quedlinburg u . Leipzig , 1827 ; Baſſe. Preis : 1 Rthlr. 20 Syr. Iſt eigentlich eine Erklärung aller vorkommenden militāriſden

war kaum ausgegeben, als ſdon einezweite Auflage nöthig wurde. In Nr. I. findet ſich untir anderen Walter Scoil's Dentſchrift über den Herzog von York;die. Memoiren des amerikaniichenGes neralmajora Jacob Brown ; Darſtellung des Filtzugs in Flandern 1793 — 1794 ; das vorzüglich intereſſante Tagebud des verſtorbe: nen Oberftlieutenants R •địard Scott in den des folgenden Heften fortgereßt wird ) ic. in Nr.(weiches II. Darſtellung Felda

Uusdrücke , hin undwieder mit einigen lehr- , Grund- und Erfah rungoſäßen durchwebt. Durch Beifügung der ausländiſchen Germis nologie hätte das Wert bedeutend an Nüglichkeit gewonnen . Nur denen , welche hiſtori che Erläuterungen ſuchen, iſt es empfehlens: werth; der Titel Encyklopädie iſt mithin nicht ganz geredtfertigt. Gegen :dieLiteraturzeitung Vollſtändigerit 4.ſcheint nichts einzuwendin. ( Berliner Militär øeft 1823.)

zugs in Holland unter dem Herzog von York 1799 ; über den 56) De la cavalerie , ou des changemens nécessaires dans la gegenwärtigen Zuſtand der k. mürtemberai'chen Urmee ; Darſtel: composition , l'organisation et l'instruction des troupes à

cheval ; par le lieutenant - général comte de La Roche lung des gegenwärtiaen Zuſtandes der englichen Sremacht uc. in Nr. lll. Dent chrift über den Großadmiral Herzog von Cla: Aymon , Pair de France. 1re partie. In 8.° de 25 feuil. rence ; Kinke für junae Offiziere; Leben des Ihoniae Day !, erſten d'impr.; prix 5 fr. Paris , 1828. Anselin. Grenadiers von Frankreich ( 1. oben ); Peben des Generalieute: Dieſes Werk hatin Frankreich Uufſchen erregt. Das Bullet. nants Sir G. Piedoſt; Macrroni's Bemerkungen über Büchſen des sc . milit. Nr. 6. 1828 , welches mit den von dem Verfaſſer und Piſtolenſchießen ; über 108 Preſſen der Matroſen 20. ( Blätter hinſichtlich des Perſonnels, der Remontirung , der allgemeinen und für liter. Unterhaltung Nr. 228. ) inneren Drganiſation ausgeſprochenen Unſichten in mehreren Puncs

52) Instruction pour la cavalerie sur le maniement le plus avan- ten verſchiedener Meinung iſt, ertheilt ihm dagegen in Beziehung tageux du sabre, publié en 1796 par Schmidt, professeur auf die Verwaltung ein unbedingtes Lob und ſpricht ſich über das d'escrime du corps royal des cadets à Berlin ; traduite de l ganze Werk dahin aus , daß es verdiene , ſtudirt zu werden . .

Da der neue Jahrgang 1829 nur auf vorherige Beſtellung verſandt wird , ſo werden die verehrlident

Abonnenten erſucht , die Beſtellungen bei den resp: Poſtámtern oder Buchhandlungen , von welchen Sie gegenwärtige

den

n Jahrgang bezogen haben , in Zeiten zu erneuern , damit Sie keine Unterbrechung in

der Zuſendung erleiden . Redigirt unter Berantwortridfeit der Verlagsbandlung : 6. W. Lesfe in Darmſtadt , und in deſſen Dffizin gedrudt.

Mittwoch , 3. Dec. 1828 .

Nr. 97 .

Allgemeine Militar - Zeitung. Ueber die taktiſche Organiſation großerer Truppencorps.

Die Anführer erfannten die Nothwendigkeit, die Ans

ſtrengungen eines jeden einzelnen Individuums und eines jeden Haufend in Verbindung zu bringen. Diejenigen,

Der franzöſiſche General Pelet , welcher durch ſeine welche ſich zu vertheidigen hatten , dachten daran zuerſt. geworden , hat auch über mehrere taftiſche Gegenſtände ſten waren, ſo mußte man ſich gegen dieſelben verwabs kleinere Abhandlungen geſchrieben . Der practiſche Sinn, ren ; man nahm daber eine gedrångte Stellung an. Die der darin überall vorherrſcht, zeugt dafür, daß er den auf einander geſchloſſenen Leute ordneten ſich ſo, daß Kriegswiſſenſchaften mit Eifer und Nußen obgelegen , ſie nach allen Seiten Front machten , um der größten und verråth den Mann , der im Feldlager ſeine mili- Anzahl zu widerſtehen ; der Inſtinct der durch wilde

großere militäriſche Werfe auch in Deutſchland bekannt Da die' Stoßwaffen die furchtbarſten und entſcheidends

täriſche Ausbildung erhalten und ſeine Erfahrungen ges Thiere angegriffenen Heerden gab ihnen dieſes Vertheis fammelt hat. Wir theilen hier unſeren Leſern eine dieſer digungsmittel an. Da man indeſſen vorwårts oder rúdfwärts gehen, Abhandlungen , betitelt: De la division , mit , worin ter Verf.zuerſt eine gedrängte Ueberſicht der taktiſchen verfolgen oder ſich zurüdziehen mußte , ſo bildete man

Formenvon den Zeiten der "Griechen bis zu den unſes aus den Streitern ein Viered. Ihr Abſtand war unges rigen gibt und alsdann zu ſeinem eigentlichen Gegens fábr gleid); jeder folgte ſeinem Vordermann und richtete ſtande ribergeht, wobei er dann auch die intereſſante, ſich mit ſeinen Nebenleuten. Auf dieſe Weiſe ergaben noch im Streit liegende Frage über die Vermiſchung der ſich die Glieder und Rotten. Dieſe für die Vertbeidie

verſchiedenen Waffen in dengroßeren Truppencorps zur gung ro fråftige Ordnung war auch die beſte zumAns Sprache bringt. Wenn der Verf. vorzugsweiſe die fran- griffe. Je größer die Haufen waren, um ſo mehr fühlte zöſiſche Armee im Auge behålt , ſo ſchadet dieſes doch man die Nothwendigkeit, ſie zu theilen. Die Theile muß nichts dem allgemeinen Intereſſe an ſeiner Darſtellung, ten gleichförmig ſein , um ſie zuſammenfügen und ein theils weil die Fortſchritte in der Taftif bei faſt allen regelmaßiges Corps daraus zuſammenſeben zu können. europåiſchen Heeren ziemlich gleichzeitig ſtattfanden , In dem Maße, als ſich die Vólfer ausbreiteten, wurs

theils weil die beſondere Berückſichtigung des franzos den die Armeen bedeutender. Die Waffen und die Taftif

fiſchen Heeres auch für den Nichtfranzoſen nicht ohne vervollkommneten ſich mit den Künſten und Wiſſenſchaf wiſſenſchaftlichen Nußen ſein dürfte.

ten . Ein jedes Volk nabm eine Schlachtordnung und ein Kriegsſyſtem an ; beides ging nothwendig aus den

Die Organiſation der Truppen hat den Zweď , fie Mitteln , welche das fand darbot, aus den eingeführten

und den Sitten der Kam zur Ausführung aller Ariegsoperationen zu befähigen i Waffen, aus dem Charafter und ſie in dieſem Zuſtande måbrend des Friedens zu pfer"und aus der Natur des Bodens hervor. Der größte Theil der militariſchen Schriftſteller nabm erhalten. Das natürlichſte Prinzip dieſer Organiſation iſt die Befehligung und Ueberwachung, welche die Chefs zu den Beiſpielen , welche und das Alterthum überliefert mit Beziehung auf das eingeführte Kriegsſyſtem über hat, ſeine Zuflucht, ſtatt die Grundlagen der Organis

eine gewiſſe Anzahl Menſchen ausüben können , ihre fation in der Natur der Dinge und in den febren einer

wahrhafte Grundlage iſt aber in den Inſtitutionen , langen Erfahrung zu ſuchen . Die Syſtemſucht ging ro welche die Liebe zum Vaterland und zum Ruhm unter weit, daß man die Ueberlegenheit der Taftif und ſelbſt den Soldaten aufrecht erhalten. der Baliſtit der Alten über die unſerige beweiſen wollte. In den erſten Zeiten verſammelten ſich die Einwohs Die einfachſten Verſuche waren binreichend geweſen, dies ner eines Cantons zum Gefechte; ſie bildeten eine mehr ren 'můßigen Schwägereien bald ein Ende zu machen. oder weniger zahlreiche Compagnie. Aus der Vereinis Wir werden die rein gelehrten Nachforſchungen nicht gung dieſer Compagnieen ging die Armee hervor. Die rebr weit treiben und, indem wir die fabelhaften Zeiten

erſten Wurfwaffen waren die Schleuder und der Bogen, übergeben , uns bei den ſchönen Jahrhunderten Gries die Stoßwaffen, Pfahl und Pife. Bald ſuchte man ridh chenlands und Roms verweilen . Wir werden ſelbſt dieſe

gegen die einen und anderen durch Schußwaffen zu ſichern. nur anfübren , um die in den verſchiedenen Epochen ſich

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begegnenden Analogieen in den Hauptelementen der feine weſentliche Verſchiedenheit in der Bewaffnung ſtatt. militåriſchen Organiſation wieder zu erkennen ; wir wer- Ihre drei Glieder waren die verſchiedenen finien , welche den beſonders die Autoritåten zu bekämpfen verſuchen, man faſt in allen Formationen wieder findet. Die das

welche man darin geſucht hat , um gewiſſen Syſtemen mals üblichen Waffen erlaubten , dieſe linien einander Später bats

den Vorzug zu verſchaffen .

ſo nabe zu bringen , als man nur wollte.

Nach vielen Verſuchen bildeten die Griechen Tetrars ten die Römer eine gute Cavalerie, aus Auslåndern

chieen zu 64 Mann, Xenagieen oder Syntagmen zu 256 oder Verbündeten beſtehend, welche immer auf die Flus und Phalangen zu 6000 Mann. Sie verdoppelten oder gel geſtellt wurde. Von dieſer,der unſerigen ſo dbnli. vervierfachten den Phalanr. Dieſer ſcheint auf den unschen Ordnung datiren ſich die Triumphe der Republik. ſterblichen Feldern von Platåa und Marathon und bei

Hinſichtlich der Details der Organiſation der rómi:

Der rieſenhaften Unternehmung Aleranders der nåmliche Schen Legionen herrſcht eine große Dunkelheit, aber eine geweſen zu ſein . Sie fügten demſelben noch einige Menge glänzender Thaten beweiſen uns, daß ſie auf Escadronen Cavalerie bei, welche bis zu Epaminondas Vaterlandsliebe, Religion und Politik gegründet war.

ſehr wenig zahlreich war . Dieſe Organiſation war das alle Inſtitutionen waren auf den Krieg berechnet : die Reſultat der gymnaſtiſchen Erziehung der Griechen und Römer waren geborene Soldaten, ihre erſte Magiſtrats. vorzüglich ihrer moraliſchen Kraft. Der Phalanr beſtand aus einer ununterbrochenen

perſonen ihre Generale ;

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Niemand fonnte eine Würde

erlangen , obne 10 Jahre gedient zu haben . Oft marſchirs

linie von viereckigen Maſſen von 16 Opliten in der ten diejenigen, welche die höchſten Commando's begleitet Front und Tiefe und, auf einigen Abſtand, aus einer hatten, als einfache legionsſoldaten. Dieſe Ordnung zweiten Linie von Pelaſtaten , 8 Mann hoch . Er fonnte

der Dinge wurde durch die Erfahrung eines Volfes vers 1

ſich bei ſeiner leichten Theilung durch zwei nach und vollkommnet, das ſeinem Weſen nach friegeriſch war, nach auf eine einzige Rotte vermindern. Indeſſen inuß . ten große Bewegungen in den gebirgigen Gegenden Griechenlands faſt unmöglich ſein ; ſie wären in einer ununterbrochenen Ebene ſehr ſchwerfällig und mühſam geweſen. Der- Phalanr war ein lebendiges·Bollwerk,

Der hauptſächlichſte Zweck derſelben war , die Schlach, ten , in welchen die Glieder ſich vermiſchten und Feſtes Fußes fodhten, bis auf das Aeußerſte ſtreitig zu machen und zu verlängern . Der Adlereid, die gånzliche Erges benheit , der Muth waren die Bånder dieſer ſchönen

in welchem jeder Kampfer ſiegen oder ſterben mußte. Organiſation . Marius entſtellte ſie vielleicht, aber er Dieß iſt, was man mit Zuverläſſigfeit von dieſer Drs vereinfachte ſie. Er gab den Regionen eine großere Bes

ganiſation weiß. Sie iſt ſehr gerühmt worden, weil ſie weglichkeit, indem er aus den verſchiedenen Gliedern ſich unſerer Einbildungsfraft mit der Glorie des Ruhms 3 Manipeln nahm und daraus Cohorten bildete, welde

darſtellt , welche Alles umgibt , was aus dieſem lande 400 Mann ſtarf waren . Die Zahl der Cohorten in jeder der Rúnſte, des Heldenthums und der Freiheit fommt. In den erſten Jahrhunderten der Republik bildeten

Region betrug zehn.

Die Schlachtordnung der Rómer war nicht ſo didt, die Rómer Manipeln von 120 Mann, rangirt zu 12 | als die der Griechen , obgleich die Rotten tiefer waren . in der Front und zu 10 in der Tiefe , und andere von Die drei linien der Manipeln fonnten links und rechts

60 Mann, welche nur 6 in der Front hatten. Die les vor- und rückwårts mandvriren; nach und nach begans gionen enthielten 30 Manipeln, ſchachbretartig in dreinen ſie das Gefecht und unterſtüßten ſie ſich. Sie hatten Pinien geordnet, mit Zwiſchenräumen , die ihren Fron : eine wirkliche Tiefe von 30 Soldaten und eine etwa ten gleich waren. Die erſte linie , die der Haſtaten , doppelt ſo große Front wie der Phalanr. Aber weder konnte ſich inmitten der zweiten oder der Principes, der Phalanr und die Legion, noch die Waffen und die zurüdziehen und dieſe eben ſo zur Unterſtüßung der erſte

Taftif der Griechen und Rómer waren es , welche die

ren vorrúden. Die dritte finie , worin die Triarier Welt beſiegten ; die eminenten Talente eines Alerander oder Veteranen ſtanden , enthielt eine erprobte Reſerve und eines Gåſar, die politiſchen Inſtitutionen , die Vas

Die Front dieſer leßteren Manipeln , welche nur halb terlandsliebe und die friegeriſchen Tugenden der Gries ſo breit wie die der anderen war , gewährte die leich- chen uud Rómer mußten ihnen den Sieg verſchaffen . tigkeit , durch die vom Feinde gemachten lücken in die erſten Reihen vorzubringen oder die Ueberreſte derſelben aufzunehmen.

( Fortſegung fulgt. )

Die legionen waren Anfangs 3000 Mann ſtark, Verſuch einer Beantwortung der in Nr. 45

wurden aber zuweilen auf 4 und 6000 Mann gebracht,

der A. M. Z. aufgeſtellten Frage :

worunter 1000 Veliten waren , welche außerhalb der

Bedarf der Infanteriſt eines Säbels ?

linie fochten. Die Cavalerie betrug 200 Mann und überſchritt nie den zehnten Theil der ganzen Stårfe der

Dem Verfaſſer des genannten Aufſages ſcheint der

Legion . Sie ſtellte ſich auf den Flanken der Conſular : Anblick eines mit dem Såbel bewaffneten Infanteriſten Armee auf, welche aus zwei römiſchen und zwei Legios im Innerſten zuwider zu ſein , da ſich ihm dabei jeder nen von Verbündeten gebildet war. nur irgend denkbare Mißbrauch dieſer Waffe zugleich Man ſieht, auf was ſich dieſe ſo ſehr gerühmte Ver: mit vor Augen ſtellt, da die Nůžlichkeit derſelben ſeinem miſchung der Waffen reducirte. Die Legionárcavalerie Gedächtniffe entfallen zu ſein ſcheint, und da er übers

war faſt nichts . Die Veliten leiſteten nie große Dienſte. haupt nur unzweckmäßig conſtruirte und unzwedmaßig ei den Manipeln, der wahren Kraft der Region, fand I getragene Såbel mit fritiſchem Auge betrachtet.

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Es iſt nicht zu låugnen , daß die gerügten Mångel das Inſtrument, welches, wenn ich mich ro nusdrücken hier und da wirklich beſtehen , daß lange Klingen mit darf, bei allen båusliden Verrichtungen ſein Alles aus , einem Degengefaße und Stichblatte, oder mit großen macht. Mit ihm baut er ſeine Hütte, mit ihm macht er Kórben , dem Infanteriſten nublos und hinderlich ſind, ſein Feuerholz , mit ihm zerbaut er ſein Fleiſch ; er iſt's ,

wofür das Klipp! Klapp ! des an die Wade ſchlagen

der ihm hier einen Steg bauen bilft, dort durch Hecken

den Såbels einen (dlagenden Beweis zu geben ſcheint. und Dickung Wege bahnt; vier bis fünf Hiebe reichen Allein wo liegt die Notwendigkeit, daß der Sibel ein bin, einen armſtarfen Baum zu fåüen ; ja er erſetzt ibm

ſo langes unbebúlfliches Ding ſein muß ? - wo die Nothwendigkeit einer Tragart, die jenes Anſdilagen an die Waden bervorbringt ? leßtere iſt wohl die Folge der ziemlich allgemein herrſchenden Meinung über das gefädigſte Anſeben des Soldaten unter Gewehr; ihr zus

rogar oft Hacke und Spaten . Man erfinde einmal ein Inſtrument für alle dieſe Dienſte , welches zugleid , als hergebrachte Waffe ſo ganz ein Theil der kriegeriſchen Ausrüſtung iſt , und deſſen Transport den Soldaten weniger belaſtigt, als das Tragen ſeines Såbels ! .

folge wird der Såbel an einera langen Bandelier faſt und wer möchte läugnen, daß er durch die zuleßt auf: mitten auf den Hintertheil gebångt; bauptſächlid), das geführten Dienſte nicht auch oft im Gefechte núblich

mit das Gewehr als xiquilibriſtiſches Kunſtſtůck auf den Fingerſpißen der linken Hand balancirt werden fann . Eine Zragart, die für alle freie und ſchöne Bewegung ein wahrer Hemmſchuh iſt, und doch dann gerade ihre Anwendung findet, wenn ſich die Truppe im höchſten

lei ? ' - Gerade der leichte Infanteriſt, der ſelten für Rich gemachlich gebettet findet, fann des Såbels nicht entbehren. Der Bivouaf - Erfahrene wird ſich , wenn es gar nicht zu ändern wäre, lieber an die Wade ſchlagen laſſen , als auf dein Bivount ohne Såbel ſein .

Glanze zeigen fold ; bei dieſer Art muß der Såbel an

Es dürfte nach dem Geſagten mit dem Beweiſe, daß der Infanterieſåbel in Gefechten ſelten eine Rolle ſpielt, Schreiber dieſes iſt Tirailleur und hat bei der Truppe, noch entfernt nicht der Beweis geführt ſein , daß der in welcher er ſchon eine ziemlich lange Zeit dient, die Infanteriſt den Sábel entbehren fónne , zumal da im

die rechte Wade ſchlagen .

volle Ueberzeugung erlangt, daß der richtig getragene Kriege mindeſtens zehnmal mehr bivouafirt, als gefoch , Såbel den Mann in feiner Bewegung hindere; er wird ten wird. feſt an der linken Hüfte und gerade am Schenkel hers Bei Aufſtellung der Meinung, daß zwei tüchtige Fas

unterhångend getragen , iſt ein kurzer ( 24 Zoll Klingen- ſchinenmeſſer für jede Corporalſchaft ausreichen dürften, långe ) , ſtarfer und wenig gefrúmmter Såbel, und ſein hat der Verfaſſer unmöglid, an etwas anderes, als das einfacher metallener Griff bietet weder etwas Hervor- nothdürftige Hüttenbauen gedacht ; båtte er ſich das ragendes, wie Stichblatt oder Korb, noch etwas Hafen: Bivouaf - Lebenro recht ins Gedächtniß zurücgerufen,

artiges , woran man hången bleiben könnte, dar. Wird der Såbel aber auf die angegebene Art getragen , ſo ist es doch wohl nicht gut möglich , daß er auf die Wade ſchlage, und eben ſo wenig, daß er dem Manne zwiſchen die Beine fomme; er fann damit laufen und ſpringen, faſt ohne gewahr zu werden , daß er einen Såbel an

hátte er bedacht , daß bei ſo wenig fördernden Inſtru menten um ſo mehr vorhanden ſein müſſen , um das Nothige zu vollenden , fo würde er nicht eine ſo geringe Anzahl als hinreichend angenommen , und die Núßlich . feit des Såbels ſo gar gering angeſchlagen haben ; és múßten denn , in der von ihm beobachteten Truppe,

der Seite babe .

entweder untauglide Sabel geführt worden , oder dies

Die ganze Schlußfolge beruht alſo auf unrichtigen Pråmiffen ( es iſt allerdings theilweiſe ro, jedoch findet Feine Nothwendigkeit ſtatt , daß es ſo ſein müſſe ) ; iſt aber die Prämiſſe unrichtig, wie ſteht es dann mit dem

ſelbe hinreichend mit anderem Handwerfszeuge verſehen geweſen ſein. Die bei den Compagnieen befindlichen Zimmerleute oder Sappeure dürfte er jödoch nicht in Anſchlag bringen , denn dieſe haben in der Regel hins Schluffe ? långlich mit dem Hüttenbau der Stab8- und Oberoffis Was nun den Mißbrauch des Såbels bei Schenkensziere zu thun. — Ferner aber ſeßt ſeine Annabme noch Erceſſen betrifft , ſo wird , wer einmal zum Ercediren das ungetrennte Beiſammenſein in Corporalſchaft vors geneigt iit, ſich , vielleicht mit gefährlicherem Erfolge, aus, einer Abtheilung, die noch obenein in den verſchie. -

eines Banfbeins oder Schemera bedienen. Bei allen denen Heeren von verſchiedener Starfe iſt; werden nun

ſchweren Griminalfällen , die dem Schreiber dieſes bes aber Compagnietheile detaſchirt, ſo möchte auch ein Goms kannt geworden, iſt auch nicht ein einziger, wo der Ins mandoroſter úber die Faſchinenmeſſer geführt werden. Nådhſt der allenfallſigen Núßlichkeit auf dem Bivouaf, fanterieſábel als Mordinſtrument gedient hårre. Die Entbehrlichfeit des Såbels" für den Infanteris geſteht der Verfaſſer dem Sábel nod) zu : daß er den Sols ſten im Gefechte als Angriffs- oder Vertheidigungswaffe daten ziere , und daß demſelben die Zierde nicht gleichs iſt allerdings ziemlich entſchieden , und es båtte faum giltig fei! – Sebr wenig aber fümmert ihn, was dem der Erfahrung bedurft, um einzuſehen, daß die Verwen . Soldaten gleichgiltig iſt oder nicht.

-

Zu bezweifeln

dung des dritten Gliedes zum Einbauen , zu einer zus gelloſen Unordnung führen müſſe; eine Gefechtsart, die ůbrigens größtentheils in der Nationalität einzelner óſtreichiſchen Vólfer begründet war.

übrigens iſt es wohl nicht, daß nach einer Reihe von Jahren der Soldat der Armee , bei welcher die Såbel abgeſchafft wurden , glauben wird : Alles ſei ganz in

Aber auch die große Núßlichkeit des Såbels auf dein

Allein iſt meine Meinung von derjenigen des Verfaſs

der Ordnung.

Bivouak iſt, allen Zweifel beſeitigend, durch die Erfah : ſers in etwas abweichend, To iſt ſie es am meiſten darin, rung bewieſen ; er iſt, wie die Art des ruſſiſchen Bauers, daß ſo gar kein Werth auf die, dem Vollgebildeten wohl

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minder geltenden Aeußerlichkeiten zu legen ſei; einmal Froſte das noch grånende Blatt vom Stamme, – mit weil die Maſſe des Militärſtandes nicht auf der Höhe jedem Blatt fådt eine befeuernde Erinnerung aus tha: jenes philoſophiſchen Indifferentismus ſtehen fann ; und tenreicher Zeit der Vergeſſenheit anheim , und iſt das anderen Theils, weil der gemeine Indifferentismus der leşte Blatt gefallen , ,, dann glaubt man , es ſei -

Untergang des friegeriſchen Geiſtes iſt." – Steht denn dues Alles ganz in der Ordnung !" Fährt aber einmal ein Orfan in dieſes wellenloſe leben , verjüngt ſich die Zeit, dann verlangt man Ans deres vom Soldaten, als jene ſtille Bürgertugenden ; -aber der friegeriſche Geiſt der Nation iſt dann nur eine hiſtoriſche Erinnerung , und die abgelegte Klinge vom W. v. 2. Roſte zerſtört.

aber auch überhaupt unſere philoſophiſche Zeit auf ro

nebelloſer Hobe, daß auf ſolche Dinge fein großer Werth gelegt wird ? – Mit nichten ! – Mindeſtens eben ſo boch, als es jemals der Fall geweſen, ſtehen die Aeußerlichfeis ten; ſehr allgemein hålt man die Schale bóber, als den Kern, und überall iſt die Sucht nach Glanz und Sd muck und Nimbus ( auch eine Art von Nebel vorberrſchend. Man verlange einmal, daß die Ordensbecorationen ab,

gelegt werden , und man wird finden, weld ein großer Militär - Chron i t. Werth darauf gelegt wird , wenn nicht etwa Eitelfeit Braunſchweig ( 1. November. ) Se, heriogl. Durchlaucot einen noch größeren lohn erwartet hatte. Würde ſich haben an Ihrem Geburtstage mehrere Militäravancements zu Einſender des Aufſaßes ( doch wohl dem Offizierſtande, berfügen geruht. In Folge derſelben ſind die Generalmajore wenn auch nicht dem der Infanterie, angehörend) nidit Moll und o. Berzberg zu Generallieutenanten , die Oberſten v . Schrader' und b. Butilar zu Generalmajoren, die Oberſt: wie vor einiger -

Zeit lieutenante port, t. Rabiel und v. rode Koch zu Oberften beför: in Franfreich die Anregung geſchab) unterſagt wurde, dert worden .

im Frieden den Degen zu tragen ? - Iſt Sit übrigens aud

Dänemark. ( Shleswig , 16. Nov.) Geſtern war der Tag, 1

dem Verfaſſer vielleichtentfallen, wie die in dem einen an w.litzem unſer alverehrter Statthalter, bandgraf Karl ju oder anderen Regimente beſtandenen Aeußerlichkeiten den Herren, vor ſiebenzig Jahren zum Oberſten einannt worden. Kriegsruhm und Geiſt auf die ſpåteren Generationen Dem hochgefeierten Zubelgreife ihre puldigungen dari ubringen , fortgepflanzt ?

- , Aber fragt man denn den Soldaten, batten fick von allen Regimentern und Corps in den Berzogibüs mern Dipitationen einaefunden. Mit dem Schlage 12 uhr Mits

was ihm gleichgiltig ſei oder nid )t ? "

tags marſchirte das hier garniſonirende lents Ruraſſierreginient

Ein ganz anderer Geiſt fábrt in den friedlichen Hand- und ſchleswiarche Infanteriecegiment mit einer Batterie, die zu werfer , wenn er zur Vogelſchießzeit in Wehr und Waf dem Ende von Rendebura her beordert worden war , in größter dem Schloßhofe unter den Fenſtern des Landgrafen fen einhertritt; jeder fråftige Knabe freutſichund iſt Parade auf. Zuraufſelbigen Zeit hatten ſich sämmtliche Deputationen unter

Unführung des Pringen Friedrich , Sohnes des Landarafen und älteſten Generals der Urmet, in dem Vorzimmer des Landgrafen ihrer R gimenterplatge: verſammelt, und nach der Unciennetät normen . Der ehrwürdige 84jährige Greit er'chien in der Gene:

glücklich im Beſiße ſeines Såbelo , ſeiner Flinte . Das iſt der Grund der Jagdpaſſion ? Zur Ehre der MenſchFällen wirfliche Mords beit gewiß in den allerminbeſten luſt; nein , das männliche Gefühl, eine tůchtige Waffe

a uniform in ihrerMitte, und der Prinz Friedrid, bielt eine zu führen. Und ſo gehört das Bewehrtſein zur Beles Toraisergreifende, dem Feſte angemeſſene Rede an den Neftor der bung und Erhaltung des månnlichen Kraftgefühle. Urmee, daß wenige Hugen trođen blieben. Um Schluſſe derſelben In allen friegeriſchen Zeiten , bei allen friegeriſchen überreichte der Prinz dem General- Fildmarſchall einen in Gold

Volfern war und iſt die Liebe zum Waffenſchmucke ein charakteriſtiſches Kennzeichen und der Ausdruck ,,mit dem Schilde oder auf dem Schilde" deutet, außer dem Sinne : unbeſiegt oder todt, noch auf die Anhänglichkeit an die Waffen , dieſe treue Begleiter. in Gefahr und Zod , wie beim Triumphzuge. Wurde den Vólfern

gearbeitetra koſtbaren Degen, deſſen Werth dadurch erhöht wird, daß Se. Könia, ſämmtliche und alle Offiziere der ArmeeMaj. dazuderbeigetragen hatten . Ginerale der ue: In dem Augenblice berreichung dieren Huidigungo : Ungebindes begann ein dreimaliges lauffeuer der Infanterie auf dem Schiopplage, deſſen Intervallen der Kanonendonner ausfüute, und das mit einem breimaligen 1

þurrah endiate.

Mit herzlichen Worten , welche die Rührung

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aller Unweſenden ſteigerte, die Waffe gleichgiltig, und die Rüſtung zur Laſt, dann iprad Teinen Dank auf& geaenHöchſte Gott,den Königantwortete und die der ihm Jubelgreis, to theuere

war der Geiſt hin , der zu jenen Thaten führte, welche Urmee aus, und ſchloß mit einem Lebehod : Dem beſten der Könige! die Tafeln der Geſchichte verewigen .

welches dreimal mit Tautem Jubel von allen Anweſenden beant:

Wir leben in einer Zeit, wo die Schneidergeſellen wortet wurde. Sierauf bragte der Prinz Friedrich noch ein drei Lebehoch dem Eiuppen Hochgefeierten auf. Dieſer begab ſich nun Schnauzbårte tragen, und der Soldat den Sábel ables : maliges defilirtenihmvorüber. ang Fenſter und die Um Mits

tase mar großeTafel auf dem Schloſſe, zu der fanmtliche Offi: ziere von allen Graden gezogen wurden; und bei der Geſundheit des verehrten Greifes donnerten 70 KanonenſĐüſſe, die Dienſtjahre defleiben bezeichnend , in den lauten Jubel. ům Ubend war die

gen roll. Fein bürgerlid roll der Soldat werden ; er iſt in ſeiner Männlichkeit dem Stubengelehrten in Schlafpelz und Filzſchuhen ein Geiſtesverwahrloſter, weil bei dem Soldaten Genialitåt mehr gilt als Grammatik und

a dee zum Schloß, ſo wie die Cavalerie- und Infanterievache am Syſtem , und ihm flare Beſonnenheit, ſchneller Ueberblic Eingange zum Schloß prächtig erleuchtet; und mit dem Buniche: 1

und fráftiger Entſchluß in verwickelten lagen núßlicher ,,Gott erhalte noch lange den allgeliebten Beteran !" ſchloß der erſcheint, als zu wiſſen , wie der Efel auf chaldaiſch , ſchöne Tag. bebråiſch , griechiſch und lateiniſch beißt ; - dem erſchlaff:

Preußen . Se. Maj. der König haben dem Generalmajor und

der Bauptquartier 2. Garde - Cavaleriebrigade, No Nut ſtig, Kaiſersv . von ten Flaumenfedern - Gemůthe iſt er ein wüſterGråuel, Commandeur der fichbisherim St.Maj. besGrafen

und dem Finanzier ein markerſchütternder Schrecen .

befand , und hierher zurücgekehrt iſt, den zuMilitär: Verdienſtorden Ergenlaub Was den Krieger ſchmücte, es fåüt ab durch die land mit wieder verlieben Ihrem , auch denſelben

Speculation und Philoſophie der Zeit, wie bei frůbem Generaladjutantin ernannt. Ridicirt unter Verantwortlidfeit der Verlagsbandlung : 6. W. Loote in Darmſtadt , und in defien Difizin gedruct.

Samstag ,

Nr. 98 .

6. Dec. 1828.

WA AUEN

LIHWWERTR

Allgemeine Militár - Zeitung. nger man zwei Ueber die taktiſche Organiſation großerer ſchaf aber fenhe in geri unvolfommener Bes und vonſo it, daß Zahl Mann bedurfte, um ſie zu babe Truppencor p 6 . . Erfindung des Schießpulvers , wie auges bandNich t ndie ng retu ) . ( fort Es iſt bemerkenswerth , daß , ungeachtet der eingetre mein behauptet wird , war es , was die Revolution tenen Verånderungen in den Sitten und in der Madt in dem modernen Kriegsſyſtem bervorbrad )te. Von der der Staaten und beſonders ungeadytet des Unterſchieds erſten Anwendung der Feuerwaffen bis zur Annahme

der Waffen und Formationen , die Elemente der Mili- der Musfete und ſelbſt bis zu der der Flinte blieb die

tårorganiſation faſt immer dieſelben geblieben ſind. Die Organiſation der Truppen faſt unverändert . Der Krieg Tetrarchieen und Manipeln, die Syntagmen und Cohors folgte den Fortſchritten der Künſte und Wiſſenſchaften, ten, die Pbalangen und legionen , ſind bei den Neueren welche nach der Eroberung von Ronſtantinopel ihre Zus

durch Fåbnlein oder Compagnieen , durch Bataillone, Regimenter oder Diviſionen dargeſtellt. Wir werden nicht in die Details der Formation dieſer lekteren Corps eingeben, ſondern nur einen kurzen Blick auf dasjenige werfen , was unſere Annalen in dieſer Beziehung als th des chie swer s beme ietenalwe derrken Anar . ſens führten die nderend darbFeud beſoWähr

flucht im Mittelpuncte von Europa ſuchten ; er benußte ihre Entdeckungen und hielt mit dem menſchlichen Geiſte gleichen Schritt. Auf dieſe Weiſe mußten die Künſtler und Weiſen den großen Feldherren vorhergehen. Die Kriegswiſſenſchaft wurde durch das Studium der Alten in ihren Fortſdritten aufgehalten , ſtatt dadurch begúns

ſtigt zu werden.

Die zu entſcheidende Frage bezog Fich

Beſiber der Peben oder Pfrúnden ihre Vafallen in die nicht auf das , was ſich in ſo entfernten und verſchies

Kriege, welche der König unternahm , und in diejenigen , denen Zeiten zugetragen hatte , ſondern auf die Waffen , welche fie untereinander erklärten oder welche ſie gegen welche man angenommen hatte und verbeſſern mußte, den Souverain ſelbſt richteten . Die Einführung des auf die phyſiſche , moraliſde und politiſdie fage der Gemeindeverbandes , die Befreiung der Sclaven unter Menſchen und auf die Ausdehnung und die Macht der

ig dem Dicfen , brachten die erſten Nationalmilizen fudw zum Vorſchein . Philipp Auguſt hatte befoldete Truppen und eine beſondere leibwache. Die Könige der dritten Dynaſtie nahmen oft ihre Zuflucht zu Aushebungen in Maſſe aus dem Randvolt und zur Bildung fremder

ten . ienen päiſchen euroUnte Staa r Karl zum erſtenmal die Regis . IX . erſch menter in der Militärgeſchichte . Sie wurden Anfangs von den Capitainen der erſten Compagnieen und ſpäter durch Oberſten befehligt. Die von Wien gefommene Muss

Corps. Unter Karl VII. wollte man das Königreich fete erſetzte die Arfebuſe. Man findet in jenen Zeiten von der faſt der leßteren befreien und eine franzöſiſche Armee beſigen . Damals wurden für die Cavalerie die Ordonnanzcompagnieen und für die Infanterie dieFreis ſchůben erridytet; ſie beſtanden aus Fahnen von 5 bis

die ſehr nůßliche Einführung der Sergens de bataille, welchen die Aufſtellung der Regimenter in linie oblag , wie der Marechal de bataille die Armee rangiren mußte . Die Organiſation in Regimentern erhielt ſich, aber mit großen Verånderungen hinſichtlich der Zahl

ign . XI. Man 600Ludw

bildete ein Corps von 16,000 mann und Stårke der Bataillone oder Compagnieen . Die

Infanterie , welches von vier Capitainen commandirt Infanterie Heinrichs IV. war auf zehn, die Savalerie

wurde , von welchen jeder beſondere Capitaine unter ſich z I.welc ligtenn .FußvFran erric befebMan 500 Man batt he htete olf , nur von n6000 Regionen ſiebee,n die den Namen von den Römern hatten und deren Daſein nur vorübergehend war ; zwei Siebentheile von ihnen

auf fünf Glieder geſtellt. Man ſab noch ſehr wenig lerie.end des 17. Jahrhunderts ſtellen die europäis ArtilWähr Ichen Armeen ein wahres Chaos dar. Die Fúſiliere, die Musketiere und Pifeniere waren 8 Mann boch in dens

waren mit Feuerrohren (arquebuses ), die übrigen mit ſelben Bataillonen rangirt ; die leßten Glieder fonn. Piken bewaffnet. – Seit 1336 erſchien auch die Artilten von ihren Waffen gar feinen Gebrauch machen. Die lerie in den Armeen . Gegen Ende des 15. Jahrhunderts Cavalerie war noch 4 Mann boch); die Hälfte der Rots

wurden bei unſeren Truppen die Feuerrohre eingeführt, ten mußte bei einem Angriff im Gallop zurúgbleiben .

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Das Feldgeſchüß war plump und wenig zahlreich. Das Obercommando mar oft getheilt ; die Verrichtungen und Abſtufungen waren noch unbeſtimmt. Die Marechaux de camp wurden im Jahr 1593 ernannt und hatten

Gewohnheiten und commandirten, das die bloße Tapferkeit der, waren Schuld,

ungefåbr den Dienſt unſerer Ebef8 vom Generalſtab , beſonders in dem activen Zbeile. Die Generallieutenante

Cudwig XIV . ließ im Jabr 1671 erfolgloſe Verſuche über die Annahme einer Flinte mit Dillen: Baionnet

wurden 1633 eingeführt , um , wie es don ihr Name beſagt, die Stellvertreter des Oberbefehlshabers zu ſeint. Es durfte nur ein einziger Offizier von jedem dieſer Grade vorhanden ſein ; ihre Anzahl wurde nach und

anſtellen . Seit 30) Jabren waren mehrere Savalerieres gimenter mit Flinten bewaffnet. Die Grenadiere batten dieſelbe Waffe mit Bajonnetten , welche mit bölzernen Schaften verſehen waren . In dem Kriege von 1688 gab

.

Vorurtheile von denjenigen , welche Leben von Verſailles und die durch der Franzoſen ſo oft bewirften Wuns daß man die legtere vernadılå Bigte.

nach vermehrt .

der Kaiſer ſeiner ganzen Infanterie Musketen ſtatt der Ludwig XIV, hatte immer eine beträchtliche Armee Pifen . Bei Fleurus verbinderte das Feuer der Kaiſerlis

auf den Beinen ; ſie betrug gewöhnlich 130 bis 159,000 chen , daß ſie nicht durdybrochen wurden , wie die bols Mann und erreichte das Dreifache w &brend ſeiner Striege.landiſchen Pifeniere. Bei Steinkirchen warfen unſere In jedem derſelben wurden neue Regimenter errichtet Soldaten die Musfeten weg, um den Feind mit ſeinen und bei eintretendem Frieden wieder beabſchiedet. Mens Flinten zu ſchlagen . Bald darauf erhielt etwa der dritte rere beſtanden nur aus einem einzigen Bataillon von Tbeil unſerer Infanterie dieſe Waffe ; doch batte noch 600 Mann, fonnten aber während des Succeſſionsfrie in dem Anfange des Succeſſionsfrieges in mebreren Res :

ges nicht die Hälfte ihrer Soldaten mobil machen. Dieſe gimentern etwa der fünfte Theil der Soldaten Pifen.

Húlføquelle gewahrte wenig Nußen für den Dienſt und Sie wurden in dem Winter von 1703 auf 1704 gång war nachtheilig für die Finanzen und für die offentlide lich abgeſchafft, und die Musketen bald darauf. Rube. – Túrenne batte viel Mübe, Ordnung in ſeine Die Herrſchaft des Herkóminlichen behauptete ihr -

Arineen zu bringen . Indem er die Einbeit einer allges Recht und es erhoben ſich lange Discuſſionen zwiſchent

meinen Organiſation ſuchte, fand er ſie in den Batail . den Vertheidigern der alten Gewohnheiten und denen , lonen , welche von beinabe gleicher Stårfe maren .

Er welche unausweichliche Verbeſſerungen vorſchlugen . An

bildete daraus Feldbrigaden, welche durch , im J. 1667 der Spiße der letteren ſtand Dauban, dieſer große Búrs creirte Brigadiere befehligt wurden; ſie ſtellten, im Vers ger, welchen man überall da findet, wo es etwas Gutes håltniß der Truppenzahl damaliger Zeit mit derjenigen zu thun gab .

Er trug viel zur Annahme der neuen

der unſerigen , unſere Diviſionen vor. Håtte Túrenne Bajonnetflinte bei. Obgleich dieſer Dienſt viel weniger großere Corps befehligt, ſo würde er wabrſcheinlich nad gerúbmt wurde, als die Erfindung der Parallelen, des denſelben Grundſåpen Diviſionen gebildet und manórs Ricochets und der drei Baſtionárſyſteme, ro war er doch rirfähige Armeen bóber geſchågt baben , als er gethan vielleicht der wichtigſte. Mit der Vervollfommnung der

hat. Dieſer große General batte viel Savalerie und Flinte begann die wahrhafte Revolution in dem Milis führt emit dieſer, zur Nebenſache gewordenen Waffe feine tårſyſtem und verbreitete ſich ſelbſt bis in die Politik. ſdönſte Operationen aus. Dieſe Waffe, für Jedermann brauchbar , bat zwiſchen Während der Regierung ludwigs XIV. , To bemers denen , welche ſich ibrer bedienen , ein gleiches Verbältniß fenswerth hinſichtlich der ſchönen Geiſter , welche ſie berbeigeführt; ſie iſt ein måchtiger und leichter Schuß berühmt machten , hatte die Kriegswiſſenſchaft wenig gegen eine jede Art von Unterdrůdung geworden. ( Fortſegung folgt. ) Fortgang. Bauban brachte zwar den Angriff und die Vertbeidigung der feſten Plåße auf einen ſolchen Grad, daß er ſeinen Nachfolgern faſt nichts mehr zu thun úbrig ließ ; in der Strategie fing es an zu tagen ; allein die Zaftif, welche die Grundlage des Krieges iſt, blieb auf demſelben Puncte , obgleich das Bedürfniß einer Vers

Ueber die Offenſivkraft und ihre

Anwendung.. )

Wenn eine Armee im freien Felde fich gegen eine beſſerung gefühlt wurde. Die Strategie iſt die Kunſt überlegene behaupten ſoll, und ſie trifft folgende, durch

des Oberbefeblshabers und wird gewiſſermaßen mit ibm Beiſtehende Figur erläuterte Anſtalten : geboren. Die Taftif iſt eine Kennt iß von Einzelnbei d.

*) Es iſt gegenwärtig ſchroer , dieſe Worte auczuſprechen , ohne ſie zu definiren. Ich betrachte die Strategie als die Kunſt, eine Urmee auf dem Schauplage der Operationen, aber außer: haib dem Bereiche der feindlichen Urmie zu bewegen ; unter

b.

Bottit verſtehe ich die Kunſt, regelmäßige Manővers und For :

+

ten, welche ein anhaltendes Studium erfordert. ) Die

auf den Hauptzugången zu ihrer ( ſtrategiſchen )

mationen auf jider Art von Terrain in Graenwart des Fein: Aufſtellung, in a. und b . ſtellt ſie kleine Corps auf, dre ausauführen .

Eeftere tann man wieder in zwei Thrile ſcheiden : in die Elementariat it, welche nicht über die Mas und ein ſtårferes ( c.) rückwärts zwiſchen beiden vor. növers einer Diviſion hinausgeht, und in die hörere Satrit, geſchobenen, in der Abſicht, mit dem Gorps c. entweder meich die B weiungen ei er aanzen aimee umfaßt. Diere iſt

die Kunſt, Schlacht.n zu liefern , un fichert und verrunders: fast die Früchte vines Sieges , wenn ſie mit der Strategie Pani in band gebt.

* ) Probe aus dem 7. Bande der Sandbibliothek für Offiziere, enthaltend die Grundzüge der practi chen Strategie (oom Major 0. Deder. ) - S. Nr. 95 der V. M. 3.

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das Corps a. oder b . ſchnell zu verſtärken , und mit zuges von 1757. Er ließ den Herzog von Bevern mit demſelben vereint über den gegenüberſtehenden getheil: 30,000 Mann in Schleſien mit Inſtructionen zur Defen . ten Feind d . oder e. herzufallen und ihn zu vernichten , five ſtehen , verſtårfte mit der Offenſivkraft von ebenfalls

ſo kann man das. Corps c. die Offenſivfraft dieſer 30,000 Mann ſeine ſchwache Abtheilungen in Sachſen, Armee nennen .

Eine ſolche Anwendung der Offenſivfraft iſt ſchon früher in allen Kriegen vorgefommen, allein der neueren Wiſſenſchaft blieb es vorbebatten, dieſen ſtrategiſchen Modus förmlid) in cin Syſtem zu bringen , und Jos mini und Rogniat ſind die erſten geweſen , welche darüber geſchrieben haben . Die Sache verdient náhere Beleuchtung .

ging damit nach Thüringen , ſchlug die Franzoſen bei Rolbach, ließ ein kleines Corps gegen die Reichsarmee ſtehen , vereinigte die Offenſivkraft mit den Trümmern des bei Breslau geſchlagenen Bevernſchen Gorps , und ſchlug die Deſtreicher bei Leuthen . Lehnlich verfuhr er 1758, wodurch die Schlacht von Zorndorf berbeigeführt wurde, und eben ro ſo 1759, wo er freilich die an und für ſich vortrefflich eingeleitete Schlacht von Runnerøs

Es leuchtet ein , daß die Anwendung der Offenſivs dorf gegen die Ruſſen verlor. fraft hauptſächlich in der defenſiven Kriegführung vors i Napoleon befolgte ganz den nåmlichen Grundſat,

fommen wird, ſie fónnte daher mit zu den Defenſivmits beſonders in ſeinen erſten Feldzugen in Italien, und ſo teln gezahlt werden . Allein dieſelbe glüdliche Anment

range, bis ſeine wachſende Macht ihn folcher ſecondåren

dung fann audy im Angrifféfriege ſtattfinden , und deßs ſtrategiſchen Hülfemittel überbob. Noch 1814 haben die halb iſt es bilig , dieſes vortreffliche ſtrategiſche Mittel Alliirten bitter empfunden , daß Napoleon die Vers

in einem eigenen Abſchnitte, alſo ganz allgemein, zu wendung der Offenſivfraft ( damals ſeiner Garden ) ro gut verſtand.

betrachten . Wenn zwei Armeen von ungleicher, Starfe gegen eins ander operiren, ſo iſt es unvermeidlich , dag die ſchmå chere - im Anfange wenigſtens - einen Tbeil ihres Kriegstheaters ' aufgibt , und günſtigere Gonjuncturen abwartet. Die Ueberlegenheit der anderen en e bleibt ngArme ruMaß e , wie ſie nåmlich nicht lange dieſelbe . In dem i d l a ſich vers weiter vorſchreitet , " wird 6 zu Det

Allein et lehrte auch die Kunſt , durch zeitgerechte Verwendung der offenſivfraft, ſelbſt im Angriffsfriege, überall die meiſten Kräfte auf den entſcheidenden Punct zu bringen, als einen der oberſten Grundſaße der Stras regie. de and von geBrau ns din ogs züge des Herz Die ig Feld aufen Fer e i r ns ſchwc ſind eine fortl Reih von richt A

ns wendung der re alſo ſchwichen , wåbrendrkudie anlaßt ſeben , ſie wird eſich vonn Hah uſerücakzuiscehhttTdwådd Arhlmee naimumftihre Verßſtä leßt von 1e7r58. e n n c

aft , namentlich ſein Offenſivkr henFeldzug ntlic ung e d d r n o s e ts ßer eſe ge ſi zu hgewi u a Ztae zu n , ſeon da zu . Ab dni gtAnw g di netesau errain ine uMdriicghes dasgeſtGellelit c h der teKmräf h,r wengeglaiucchh nichrtd ganz tels verhtliage eirnthdeaizluun geteeirg T , e dän rs ber ,adnogce bei wei l mre aus ſpiel wion , aišt ausntrniciß Bmeu egstbea des Gegne g, eine vioſlſleſt es e f v n l n r d i b t i n m n a o n es a Adzug de Fa w . aEnid Be dra gois Ke denhei v Kr ug un legu ei gew edriclhing i der nFel ranvgon 1812 in Rußl e. Je weite Nap bun in Bez aufcdhiee Verpf ac.h Fr bIeIn. .

leorungveonrd ,chedneſto meherndmußt er eſinch durch Detáras: bat zb. eB. auf dem Marſſition von Rtoßb nad gleut chig ſchwaht re, n währ nzogedine Ruſſ eine Veroſdtino beinaand nur evron Requi azninengeleb , derenHerrzo fer , fun nachchgdeewricande n beranabe , To daß sbteeillBt or dinienſt imm aurseffMlaigche ; iunamtiſoon bóbe ſteht dagts e z i

das Gle ſcho bei gan berg war . Perd der vort Comb des zule Feldherrn . genannten Bewegt ſich nun die ivorrúdende Armee obenein auf GB, laſſen ſich einige Reflcrionen hier anknüpfen . mehreren Pinien (was beinabe immer der Fall ſein wird ), 1) In Bezug auf den Raum. Wenn z. B. die Ents ſo kann der Schwachere das Gleichgewicht oft noch fris

her herbeiführen, und bier iſt es, wo eine geſchichte Ders fernung der Offenſivfraft c. bis zu dem Gorps a. oder b. zu groß iſt, ſo bórt die Anwendung dieſes Mittels von wendung der Offenſivfraft in ihre Rechte tritt. Angenommen, der Feind dringe mit 120,000 Mann Felbſt auf. Dieſe Entfernung muß alſo zu allererſt

auf zwei linien , d . und e ., auf jeder mit 60,000.Mann betrachtet werden , und zugleich die Beſchaffenheit der vor ; wir fönnen im Ganzen nur 100,000 Mann ihm Wegſamfeit in dem Raume zwiſchen a ., b und c. entgegenſtellen , nämlich 50,000 Mann in a . und b. , und 2 ) Aber auch beide kleinere Corp: a. und b . múffen 60,000 als Offenſivtraft in c.: ſo iſt es möglich, durch Mittel in Hånden baben , ſich dem Feinde eine Zeit lang zeitgerechte Verſtärkung von a. und b. durch e, auf einen widerſeben zu fónnen , um ibn ſo lange aufzubalten , bis

dieſer Puncte 80,000 zu vereinigen , und damit offenſiv die Offenſivkraft zu ihrer Unterſtüßung beran fommt. gegen die eine feindliche Golonne zu verfahren und ſie zu dem Ende muß das Kriegstheater für geeignete Aufs zu ſchlaaen. Hätten wir uns dagegen zu 50,000 und ſtellungen ( Poſitionen ) geſchickt oder dazu vorbereitet 50,000 Mann auf a . und bi vertheilt , ſo würden wir fein , ſo daß ſolde kleine Corps nicht gleich beim erſten

höchſtens einen precáren Widerſtand baben leiſten fónnen. Anfalle über den Haufen gerannt werden . Das bezeichs Auf welche von beiden feindlichen Golonnen man ſich nete Mittel wird also deſto wirkſamer ſein , je mehr zu werfen hat, fann feine Theorie lehren ; hier muß der defenſive Elemente ſich in dieſer Beziehung auf unſerer Feldherr zu combiniren verſtehen .

Seite befinden .

Dieſer Verfabrungsweiſe, wenn gleich unter anderer

Ein Beiſpiel dafür gibt das ſehr günſtige Terrain Form , verbanft Friedrich der Große mebr als einen in Weſtphalen und beſſen (namentlich an der Diemel)

Sieg . So verfuhr er in der zweiten Hälfte des Felds in den Feldzugen des Herzogs von Braunſchweig.

784

783

3) Die Zeit kommt in Anſdrag, welche erforderlich marſchiren , ſondern miſſen in mehrere abgeſonderte Cos iſt, um den kleinen Corps a . und b. mit der Offenſiv : lonnen getbeilt ſein . Es fommt alles darauf an , den

fraft c. zu Hülfe zu eilen, und eben ſo die Zeit, welche Gegner über die Richtung und Beſtimmung dieſer Co.

der Feind im Minimum braucht, um ſie anzugreifen und lonnen zu täuſchen, damit wir es in der Hand, behalten, aus ihrer Stellung zu werfen. Je mehr Zeit der Feind ſie überall, wo wir es für nothwendig erachten, früher dazu bedarf , deſto weitläufiger fann die zu vertbeidis zu vereinigen, als der Feind die feinigen . gende landesſtrecke ſein. So wird verhältnißmåßig ein 1 Im Kriege von 1809 war Napoleon liberall , wo Kriegstheater im Gebirge großer ſein fónnen, als eins in er entſcheidend auftreten wollte, der Stårfere, was er der freien Ebene, wo die defenſiven Elemente mangeln . : nur der richtigen Einleitung ſeiner ſtrategiſchenMandvers Die Feldzüge Friedricho II . liefern einen Beleg verdanft. - Im Feldzuge von 1814 war er im Ganzen

hierzu. Anfänglich hatte der König die Abſicht, die Pros viel ſchwacher als die Verbündeten, und schlug ſie doch vinz Preußen mit zum Kriegstheater gegen die Rúſſen bei Montmirail und an anderen Orten mit Ueberzahl.

ſich bald, daß dieAuss

zu rechnen;allein er überzeugte dehnung zu groß ſei, wenn eine Armee in Preußen , eine zweite in Sadſen , eine dritte in Schleſien , und die Offenſivkraft in der Mitte zwiſchen allen dreien ſtånde. Er mußte befürchten, daß jede dieſer Fleinen Armeen einzeln geſchlagen würde , ehe er ihr zu Hülfe eilen

natirlich : wenn wir

Die Frageiſtnunwohlfebr auf dem entſcheidenden Puncte mit Ueberzahl auftreten wollen , wer ſagt und denn , wo dieſer entſcheidende Die Antwort wird nur ſehr bedingt Punct liegt ? durd, die theoretiſche Strategie zu geben ſein , wiemobl ſie ſich gern das Recht dazu anmaft; bauptſächlich liegt

konnte. Daher brachte der König der wahren Strategie die Antwort in der perſönlichen Anſicht des Feldherrn das Opfer, gab die Weichſel den Ruſſen preis , und pon der Kriegfútrung , und für dieſe fann es begreifs beſchränkte fich nun auf das Kriegstheater zwiſchen Oder licherweiſe feine Theorie geben . Um dieſe Wahrheit eins und Elbe , wo alle Streitfråfte einander nåber lagen , zuſehen, muß man die Geſchichte ſelbſt zu Rathe ziehen, um auf jedem beliebigen Puncte entſcheidend auftreten und Durch vergleichendes Studium ſeine eigene Anſicht zu fónnen.

befeſtigen oder berichtigen .

Durch ein richtiges und

Aus dem , was über die Offenſivkraft und ihre Anul ſcharfſinniges Raiſonnement kann man ſich in der Får wendung geſagt wurde, laſſen ſich noch folgendeWahr- bigkeit, den entſcheidenden Punct zu erfennen , routinis beiten und Regeln abſtrabiren :

ren, die Grundlage muß aber vom Genie ſelbſt ausges

ber ; denn wäre es blos Reſultat der Combination, ſo 1 ) Ohne Feſtungen oder verſchanzte lager iſt dieſe müßte ja jeder Profeſſor" ein Feldherr ſein !

Art von Kriegführung ſehr precår. 2) Diejenigen Feſtungen leiſten dabei die meiſten

Dienſte, welche eine bedeutende feindlide Macht zu ihrer Einſchließung in Anſpruch nehmen . 3) Die Kriegführung wird erleichtert , wenn die

Militä riebro n ilf. Chroni Schweden 'u . Norwegen. Uus Chriſtiania wird gemeldet,

Operationslinie långs Flúffen , und an dieſen wieder das durch köniat. Refo ution vom 18. Oct, eine neue Organiſas Feſtungen (am beſten à cheval) liegen, die ihrerſeits freid Ition 086 Generalfta 68 verfügt iſt, murous hauptsächiich ange: wird, daß die Binennungen und der Rang von Generalſtabs: Ausgånge und viele Wegfamfeit auf allen Seitenhaben führt Offizieren für die beim Stabe felt angeſteutin Offiziere tünftig

4) Im Allgemeinen iſt es vortheilhaft, wenn das Ters wegfälle, und solche, nach ihrem Grane in der Urmce, erſter rain, auf welchem uns der Feind angreifen muß, offen zweiter , dritte uno' virrter Offizier im Sonra tabe beißen, auch nur aus vier, außer tem Chef, beſtehen werden, dinen vier Subs kann. iſt, damit man alle Waffen gegen ibn anwenden ne Terrain in alternoffiziere ats Adjoints, die jedeo zweite Jahr abzutófen find, 1

5) Dagegen bietet das durchſchnitte

der Regel Vortheile für die Aufſtellungen der kleineren beigegeben werden. vorgeſchobenen Gorps .

6) Wenn man dem Feinde an einer oder der andes ren Waffe überlegen iſt , ſo fónnen kleine Corps unter

Mi pice i ! en [ Englands Aufwand an Gewehren und pulver. ]

Umſtänden große Vortheile erringen. Dieſe Wahrheit uus den engliſden 21fenaten wurden von 1803 biß 1816 incl. on geliefert: z. B. 1796 in Deutſchland von den Deſtreichern, Gewrhren wurde an die Quiirten die im Beſiße einer ſehr überlegenen und obenein acht2,143,643 Stüd 349,882 an die engliſoen linicntruppen baren Cavalerie waren , nicht genugſam erkannt. . an die reguläre Miliz 59,405 an die localmitiz

Nur in der Vereinigung liegt die Kraft! 8. b. wer

caeteris paribus – auf dem entſcheidenden Puncte in der größten nummeriſchen Stärke auftritt , hat alle

151 969 307,583 215,233

an die Volontäre an die Marine

.

.

Im Sangen 3,227,715 Stück

Wahrſcheinlidfeit für ſich , Sieger zu ſein . Es iſt jeßt zum Jahr 1812 war der jährliche Verbrauch Pulder Sache der Strategie, dazu die richtigen Einleitungen zu für Bis die engli'de Armee im Durchſchnite 80,000 Fäfer,annach dieſer

treffen , ſo , daß im entſcheidenden Augenblice die diss Zeit aber, da die Arrenale Oeſtreiche und Preußens erſchöpft wa ponibeln Maſſen audi wirklich disponibel, d . h. bei der ren , ſtieg der Verbrauch unendlich höher . Hand, und nicht Meilen weit umber zerſplittert ſtehen

Die beutigen Armeen ſind weit zahlreicher, als die

B er i chtigung.

ehemaligen ; ſie fónnen daher nicht auf einer Straße l 3n Nr. 97 der 2. m. 3. ift S. 171. 3. 20 zuieren: „ Pestaften. Redigirt unter Verantwortlidfeit der Verlagsbandiung : E. W. L'core in Darmſtadt , und in deffen Otuin gedruckt. Hierzu die Beilaae Nr. 5

1

.

Mittwoch ,

Nr. 99.

10. Dec. 1828 .

Allgemeine Militár - Zeitung. Ueber die taftiſche Organiſation größerer Truppencor p s . ( Fortſegung. )

Die Schlachtlinie der Armeen nahm einen Raum

von anderthalb oder zwei Meilen ( lieues) ein . Man wird wohl die Nothwendigkeit gefühlt haben müſſen , die innere Organiſation dieſer ungeheueren Maſchinen zu verbeſſern , deren Befehligung mit jedem Tage ſchwies

Im Jahr 1688 trat in der Zuſammenfebung der riger wurde; indeſſen blieb die Formation inBrigaden, franzöſiſchen Armeen eine bemerkenswerthe Veränderung oft aus den Bataillonen verſchiedener Regimenter beſte: ein . Man hatte auf den Ban und Arriereban verzich: | hend, die nåmliche. Für manche Operationen bildete ten müſſen, welche ſich in dem Jahr 1674 mehr beſchwer man augenblicklich Corps oder Colonnen , eine gewiſſe

lich als nůßlich gezeigt hatten . Ludwig XIV. ſuchte in Anzahl Brigaden enthaltend, welche von Generallieu. dem Landvolt ſicherere Hůlfsmittel , um ſeine Armeen tenanten und Marechaur.de- camp befehligt wurden , zu recrutiren und die Unzulänglichkeit der Anwerbungen deren eine großeAnzahl den Armeen attaſchirt war. im Geld zu ergänzen . Er errichtete dreißig permanente

Es iſt unbegreiflich, wie eine fo fehlerhafte Organic

Milizregimenter, welche ſich ſeit ihrerBildung auf ehren- | fation fich ſo lange erhalten konnte und daß ſie ſogar volle Weiſe bemerkbar machten. Damals erſchien das Lands ihre Pobredner fand . Die Manóvers unſerer Armeen voltmitAufſehen in der Armee, welche bisher nur aus dem waren langwierig, ſdhwierig und wurden ſelten ausge: Adel und dem Auswurf der Stadte beſtand. Anfangs war dieß für die Bürger eine der furchtbarſten Plagen, allein es erwuchs daraus ein großer Vortheil. Ludwig XIV . erkannte das Geheimniß ſeiner Kraft, indem er ein Volf militäriſch organiſirte, das aus ſeiner Mitte

führt. Der Marſchall von Puyfegur bat behauptet, daß man viele Schlachten verloren , weil man nicht gewußt babe, ſich in Schlachtordnung zu ſtellen. Doch wollte er im Jahr 1740 die Formation , ſechs Glieder hoch, wieder aufnehmen . Der Marſchall von Sachſen bat behauptet,

Gelehrte, berühmte Künſtler und ſelbſt Marſchålle her. vorgehen fah. Die nach und nach vermehrten Milizen bereiteten die Bildung der Nationalgarden und die wahrhafte Befreiung des Landvolfes vor , welche hun

baß die franzöſiſcheInfanterie nicht geeignet wåre, einen Angriff auszuhalten und ſich in großen Mandvern auf den Ebenen zu ſchlagen , daß daber Alles auf Poſten: gefechte beſchränkt werden müſſe. Die leßten Kriege, in

dert Jahre ſpåter vollendet wurde. Durch die damali: weldjen ſich unſereRegimenter eben ſo ſehr durch ihre gen Aushebungen in Maſſe und die Conſcription beſtand Inſtruction als durch ihren Muth auszeichneten , haben

die Armee nur aus Bürgern, und durch ſie wurden die die Unrichtigkeit der Urtheile dieſes berühmten Auslåns

Grundlagen andert .

der ehemaligen Organiſation gånzlich ver: "sers, welche man noch immer als Orakel anführt, dar gethan. Endlich hatte Friedrich ſelbſt ſeine Armeen nicht

Die Bajonnetflinte , welche die Vortheile der Wurfspiel beſſer organiſirt. Sie waren gewöhnlich in zwei und Stoßwaffen in ſich vereinigte, veranlaßte eine Verslinien getheilt, in Avantgarde und in Reſerve; aber minderung der Tiefe der Rotten und eine Ausbreitung jede Abtheitung hatte beſtimmte Befehlshaber in den in dervermindert Front. Die linie wurde auf die Zahl von Glier verſchiedenen Graden . dern , daß fie von ihrer neuen Waffe Ge . Gegen das Jahr 1770 faßte man in Frankreich die

brauch machen konnten , und hatte Schließende zur les glückliche Idee, Truppene und Territorial Diviſionen berwachung. Man růckte die Glieder der Infanterie zu bilden . Die Befehlshaber der letzteren hatten auch näher zuſammen , welche bisher einen Abſtand von zwolf die Regimenter unter ihrem Befehl, welche ſich in dens Fuß.beobachtet hatten. Die Tiefe der Cavalerie wurde felben befanden . Es ſcheint, daß dieſes Praject nicht

auf drei Mann vermindert. Von dieſem Zeitpuncte an gen gingen indeſſen ſo langſam vor fich,daß erſt nach fünfzig Jahren ( 1750 ) eine Ordonnanz dieFormation der Infanterie zu vier Gliedern beſtimmte, von welchen

gånzlich durchgeführt worden ſei. Das im I. 1787 von verwaltung, in welchem der Name und die Theorieen von Guibert glänzten, brachte große Verbeſſerungen in Vorſchlag und legte den Grund zu dem großeren Theile von denjenigen, welche ſeitdem ſtattgefunden

fonnte man ordentlich mandvriren. Dieſe Verbeſſerunt dem Hrn. von Brienne erſchaffene Conſeil der Kriegs

zwei bei dem Feuern niederfallen mußten.

haben. Die

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787 ,

von dem ' Conſeil hinterlaſſenen Entwürfe des Regles I lieutenante , welche ſie befehligten , das Beiſpiel von ments beruben auf unverfennbar vortreffliche ! Prinzi :

Ingeborſam , der um ro ſtrafbarer war , als ihnen die

pien . Dasjenige vom 18. Auguſt 1783 hat die Forma- Vorwände fehlten , womit ſie ihn ſpåter zu entſduldi : tion der Armee in Infanterie und Cavaleriediviſionen gen ſuchten. Die Armee von Italien hatte cine åbnlide Organis fation ; aber je nad Bedürfniß des Dienſtes ging die in den Truppen gedient båtten . Die Armeen der Republik waren in Diviſionen und Cavalerie abived )ſeliid von einer Diviſion zur anderen

vorgeſchrieben , befebligt von Generaloffizieren , welche

Brigaden formirt ; die Regimenter wurden Halbbrigaden . oder zur Reſerve, die Diviſionen wurden vermehrt oder Die Grabe wurden nach den Commandoſtellen benannt, vermindert. So begriff die Diviſion Maſlena oft die welche ihnen überwieſen waren . Aber die Kópfe waren Hälfte der verwendbaren Kräfte der Armee in fid ). vol 'von Ideen des Alterthums. Falſche Theorieen tras Man fühlte das Bedürfniß einer beſſeren Organiſation ten an die Stelle der wahren Prinzipien des Krieges . und ſudite fie durch proviſoriſche Beſtimmungen zu er:

Man wollte die rómiſche légion als Muſter nehmen und langen. Judeſſen muß man nicht unberückſichtigt laſſen ,, die franzöſiſchen Diviſionen aus allen Waffen zuſam - daß der General Bonaparte in einem ſehr coupirten menſeben. Man verwendete dazu'vier Halbbrigaden zu Pande operirte , wo die Vermiſchung der Waffen nidyt drei Bataillonen ( von welchen das eine leichte Infan: To uachtheilig wirfte, und daß er, da er nach mehreren terie war ) , rechs Geſchüße von fleinem Raliber , zwei Puncten Front machen mußte, gewöhnlich nur mit zwei Regimenter Dragoner und leichte Cavalerie , zwei

oder drei , auf einem Schlachtfelde vereinigten Diviſios

viſionen oder Batterieen Fuß

und reitende Artillerie : nen ſchlug . im Ganzeit zwölf Bataillone, eben ſo viele Escadronen, Dieſe gemiſchte Organiſation iſt unnůz bei dem zweiundzwanzig Geſchüße, etwa 12,000 Mann.

gegenwärtigen Kriegsſyſtem und mit ſo betrachtlichen

Die Diviſionen wurden fleine Armeen , welche für Armeen. Da die Diviſionen faſt niemals iſolirt agiren

ſich ihre vollſtändige Organiſation hinſichtlich des Ge- und ſich auf den Marſchen ſehr nabe bei einander bes neralſtabs, der Artillerie, des Genie, der Verwaltung 2c. finden, ſo bedürfen ſie weder zu ihrem Schuße, noch zu batten . Dieſe Diviſionen genügten dem zu jener Zeit ihrer Stüße der Hülfswaffen . Wo würde man ſonſt

angenommenen Syſtem der Kriegführung. Man operirte in eine große Schlachtlinie , in eine Manovrircolonne auf ſehr langen Linien , man lieferte Schlachten in einer die Cavalerie - und Jufanterieregimenter, welche den Front von 50 bis 60 Meilen , man beſepte Grånzen von Diviſionen von der entgegengeſetzten Waffe attaſdirt

100 Meilen . Dieſe kleine, vollſtändige, iſolirte Corps ſind , einreiben ? Welchen Nutzen könnten ſie inmitten wåren aber nicht geeignet geweſen, eine große Armee dieſer fremdartigen Maſſen leiſten, während ihre Vet : jil einem regelmäßigen Manóver auf einigung auf einem günſtigen Terrain Fehr vortbeilhaft zu bilden und lich zit dem Sdlachtfelde zu vereinigeit. Glücklicher Weiſe bat:

ſein könnte ? ( Fortfeßung folgt. )

ten auch die Feinde Franfreichs die ausgedehnte Ord , nung angenommen ; båtten ſie ibre Maijen vereinigt,

ſo würde man bald das Fehlerhafte der neuen Einrich-

v

Reiter - Studieni.

tung erkannt haben .

In den verſchiedenen Armeen nahm man auch bald Inconvenienzen der Vermiſchung der Waffen und

( Von einem ehemals ſächſiſden Cavalirie : Offigier, F. 0. D. )

( Die gewaltſamen Erſcheinungen einer friegbewegten

der zu großen Anzahl von Diviſionen wahr. Vor Allem Zeit, welche wir durchlebt, haten manche Anſicht vers fühlte man die Nothwendigkeit, Cavaleriemaſſen zu růct, welche ſich durch wohlbegründete Erfahrungen der haben , uin fie denjenigen entgegenzuſtellen , welche die Bergangenheit bemåbrt hatte. ' Dieß fand auch hinſicht: feindlichen Detaſchements unterſtůsten.

Mit der Zus lich der Cavalerie ſtatt. Durch den ſtarfen Gebrauch ,

ſammenrufung der in den langen Colonnen zerſtreuten welchen man von dieſer Waffe machte, und durch an .

Regimenter ging viele Zeit verloren , und waren ſie end dere widrige Ereigniſſe gingen ganze Cavalerieen zu lich beiſammen , ſo fanden ſie ſich iſolirt und ohne Or. Grunde, wurden indeſſen faſt eben ſo ſchnell wieder ganiſation, um in linie zu fechten; andere Inconvenis errichtet. Noch nicht recht warm im Sattel, wurde der enzen ergaben ſich jeden Yugenblick. Da das Terrain Cavaleriſt auf's Schlachtfeld geführt. Dieß hat wohl die Verwendung jeder Truppe bei den allgemeinen Diss bei manchem den Glauben geweckt, daß der Reiter

poſitionen der Mårſche, lagerungen und Gefechte bes nicht der ſorgfältigen Ausbildung frühererZeit bedürfe, ſtimmen muß, ſo war die Vermiſdung der Waffen den um braucibar zu ſein . Daß indeſſen eine ſolche Anſicht verſchiedenen Corps und dem Hauptzwecke, welchen man auf einem großen Irrthume beruhe, beſonders in Bezie : fidh vorgeſetzt hatte, oft ſchädlich. bung auf Pånder, wo es feine geborene Reiter gibt und Im Jahr 1796 war die Rheins , und die Sambres mobieſem Mangel nur durch die größte Sorgfalt in

und Maas - Armee aus Diviſionen zu acht bis zwölf der Ausbildung begegnet werden kann, davon iſt wobl Bataillonen , mit eben ſo vielen Escadronen , zuſammens jeder Reiter, der mit den Leiſtungen ſeiner Waffe vers

gefeßt. Aber in der erſteren wurden mehrere dieſer Dis traut iſt, überzeugt. Allein auch für den Militár einer jeden anderen Waffe iſt es von Wichtigkeit, ſeine Ideeit

viſionen vereinigt und ſtellten nun die Armeecorps vor,

welche man während der kaiſerlichen Herrſchaft ſo ſehr über dieſen Gegenſtand feſtzuſtellen oder zu berichtis

getabelt hat ; es gab da linfe und rechte Flügel, ein gen . Namentlich unter dieſer Berückſichtigung geben wir Centrum und eine Reſerve. Oft gaben die Generals die nachfolgenden Reminiſcenzen eines alten ſådfiſden

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Cavalerieoffiziers, welche ſich auf eine Zeit beziehen , wo als : 1 Regiment Garde - du - Corps, 1 Regiment Cara

bekanntlich die rådyriſche Reiterei einen hohen Grad von biniere, 2 Regimenteru Kúraſſiere und + Regimentern Vollfommenbeit erreicht hatte, und zwar unter den Aus ſpicien eines Chefs, der noch heute in adytbarem An: denken bei der Armee ſteht und der durd) ſtrenge Con : ſequenz ſeinen wohlbegründeten Anſichten Eingang zu verſdaffert wußte . )

ſogenannter Chevaurlegers. Das erſtgenannte Regiment bleibt vibrigens ganz außer dem Kreiſe dieſer Darſtel. ! lung, weil es , ſtets unter unmittelbaren Commando des siurfürſten ſtehend , ein ſogenanntes erimirtes Corps war . Zwar ging Bellegarde ſelbſt aus dieſem Regiment

don Beweiſe einer machte und gab er Einzelne in ſeiner Bullendung beachten . Der Maler iſt durch die Garde - du-corps. Spåterhin aber nahm er aus bervor , die erſten Verſuche

Der Fleiß in Kunſt und Wiſſenſchaft muß auch das

Fábigkeit zum Cavaleriegeneral

oft Tage lang mit der Darſtellung eines einzigen Baus Gründen, welche nicht hierher gehören, feine Notiz mehr mes beſchäftigt ; der Bildhauer betrachtet mit anhalten : von dieſem Regiment, weldies obredieß bei den großen , .

dem Studiuin das einzelne Glied eines Thieres ; der Linienmandvern, die er mit der Cavalerie auf dem Ers

Philologe iſt mit fritiſchem Blicke bemüht, cine leſeart ercirplaße mit mathematiſdher Genauigkeit ausführte, bei dieſem oder jenem Claſſifer zu entziffern .

Unter nicht zu dem Ganzen ſich geeignet håtte, theils weil es

dieſem Geſichtspuncte möchte ſich denn auch gegenwär- reine åttere und eigene Erercirart wieder annahm , theils tiger Verſuch unter dem vielſagenden, ibi gleichſam als auch , weil es, bei einer viel geringeren Starfe in Front

Ferdzeichen gegebenen Titel ,,Studien " der militaria und Tiefe der Escadronen , "nicht" im Calcůl des Raus ſchen Leſewelt empfehlen , – und „,, bringt er auch nichts mes paēte. – Die anderen ſieben Regimenter aber bes Neues, ſo bringt er doch etwas Gutes " das ſoll nady ſtanden, eines wie das andere, Jahr aus Jahr ein , dem Wunſche des Verfaſſers ſein Verdienſt ſein.

( nicht auf dem Papier, ſondern in der That und Wahrs

Es iſt bekannt, wenigſtens noch jeßt bei den råch - heit) aus 734 Mann und 666 Pferden , in 8 Compag fiſchen Militárs unvergeſſen , zu welchem hohen Grade nieen oder 4 Escadronen getheilt. Das Mehr an Manns

von Vollfommenheit die vormals kurſádyſiſche Cavalerie, ſchaft als an Pferden beſtand aus den Offizieren, welche vorzüglich in den neunziger Jahren, gelangt war : es iſt als unberitten gerednet wurden, und aus 3 Mann bei

befannt, daß in jener Zeit der Generalcommandeur der jeder Compagnie, nåmlich Fourier, Feldſcheerer und ſelben , Graf Bellegarde, * ) einen Geiſt der Erhebung | Fabnenſchmied, welche nur im Felde Pferde hatten. in ſie zu bringen wußte , wie vorher nie.

Ueber dieſe

Rechnete man die jungen Pferde , die maroden ; die

Zeit und über jenes Cavaleriecorps ſei hier das Nds franken Reiter und die Recruten, die Wachtmannſchafs thigſte geſagt. Es dürfte zuvörderſt nicht unerheblich ten und Ordonnanzen, als nothwendig mangelnde Rot ſein , zu erörtern, Gurdy welche Mittel und Wege man tert , ab , ſo war der gewöhnlich zum Ererciren ausrůs dabin fam ; dann aber auch, was an ſich ſelbſt erreichtende Stand der Escadron : 36 Rotteit in drei Glies

worden iſt. In ſo fern iſt dieſer Auffas wiſſenſchaftlis cher Natur. In anderer Hinſicht fann er auch , das Individuelle eines guten Reiters recht verſinnlichend, zur Philoſophie des Schönen ( zum Reiche der Acſthetit)

dern. – Die Eſogenannte ) ſchwere Reiterei batte weiße Collets , und die Regimenter unterſdieden ſich nur durch bunte Aufſchläge. Die beiden Kúraffierregimenter hats ten eiſerne Kúraſſe ( blos eigentlich Bruſtſtúde), die

gehören: denn bekanntlich rechnen mehrere unſerer Lehrs leichte Cavalerie rothe furze Rode, die ſich auch nur in eiſter in letzterer Wiſſenſchaft die Reitfunſt zu den plas durch die Aufſchläge unterſchieden. Die Bewaffnung ſtiſchen Künſten. -- Uebrigens hat der Verfaſſer,, ohne Cols war bei allen gleich): Såbel, etwas gefrůmmt, ein Paar lectaneen zit haben , dieſen Auffaß rein aus dem Ges | Piſtolen , und Carabiner. Alle batten ſchwarze, Toges såchtniffe, 0.6. durch die lebendige Grinnerungs , und nannte Wurſtſattel. Die ſchwere Savalerie hatte durch

Vorſtellungsfraft, die ihn jeßt noch in ſeinem höheren Alter belebt, gefertigt. Denn jene Zeit, in welcher er ſelbſt als Offizier bei einem der fåchſiſdien Regimenter ber leichten Cavalerie ſtand, vergegenwärtigt ſich ihm dergeſtalt, daß er mit Sicherheit und Wahrheit - ohne Prunf der Phantaſie, ohne Zuthun und Wegnehmen ,

aus holſteiner große, fdhône Pferde, meiſt Rappen, weldie für 70-75 Rthlr. von einein Lieferanten gebracht wurs den ; die leichten Reiter nur polniſche Pferde, welche von den Eigenthümern bedeutender Stutereien in Polen und Volhynien, per Stück zu 20 Ducaten ( früber bis

was ihm , als einem jungen, mit Enthuſiasmus dienens den Offizier , theuer und werth , für Militárgeſchichte aber gewiß des Aufbewahrens würdig geblieben iſt. Vorerit einige Worte über die Beſchaffenheit dieſer Cavalerie, als General Bellegarde ( faum einige vierzig Jahre alt ) im Jahr 1788 Inſpecteur derſelben wurde.

Die Offiziere mußten ſich ihre Pferde felbſt anſchaf fen , zureiten laſſen und unterhalten. Faſt alle dieſe Pferde waren Medlenburger, und wurden meiſtens auf der Leipziger und Franffurter Meſſe gefauft. Während der Dienſtzeit des Verfaſſers war fein Dienſtpferd uns ter 30 Louisd'or zu haben . Achtzig louisd'or war der

Sorau in der Niederlauſik , ſpåter bis Morigburg bei eine lebendige Schilderung von dem zu liefern vermag, Dresden ) geliefert wurden . -

Die ganze Reiterei des damals in großem Wohlſtande höchſte Preis , welchen die Reichſten zuweilen daran ſich befindenden Kurſtaates beſtand aus 8 Regimentern , wendeten , z. B. an Gilliſche Racepferde ic.

wurdederbeiCavalerie der Remontirung verfabren .ſehr undGanzen Imordents Frůb *) In Graf Biemarks Reiterbibliothel findet ſich deſſen Biogra: lich Im im Intereſſe phie, vortrefflich verfaßt durch den Herrn Generalieutenant vi Gersdorf (Commandant des adelichen Gadettencorps in jabr bereiſte nämlich der Inſpecteur die Regimenter, Dresden . ) welche in der Nähe ihrer Garniſons- Stabsquartiere

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(fleine Städtchen des Pandes) in Dörfernt cantonnirteit. | 62 Dfiziere, 6 Militärbeamten. Durch bie Beförderungen , Ein: Hier wurden die ſchlechten Pferde ( ſdhon ein Alter von rangirungen und Ernennungen ergaben fich 91 Vitſegungen. ) land wehr. Befördert wurden : zum Difizier 124 , vom Lieu: aufwärts 63. Ginranairt wurden: 156 Offiziere. Du be: ġ bis10 Jahren war ein Grund zur Ausmuſterung ) 2tenant

bezeichnet,undbald darauf verſteigert; im Durchſchnitt fonderen Stellen wurden ernannt: 2 Offiziere. Deifittwurden: konnte man 8 Stück von der Compagnie rechnen, welche 14 Offiziere, worunter jedoch die Birirkungen bei B förderungen jährlich im Juni zurückgeſtellt und ſpäteſtens im Scp- und Einrangirungen nidt gezählt ſind. Es icieden aus: 3 Offiziere. tember von der bereits eingetroffenen Remonte erſetzt Es wurden verabſchiedit : 198 Offiziere. Auf unbeſtimmte Zeit :

wurden .

-

vom Dienſte entbunden wurden: Givilverſorgung 34 Offiziere. Penſionirt wurden :

In der Regel- und ich komme jegtauf 21 Ofiziere. Unwartſchaft auf

erbitten : 8 Ofi:

das eigentliche Weſen , worauf alles Gute baſirt war – ziere. Geſtorben find : 26 Offiziere . Durch die Biförderungen und wurden die vierjährigen jungen Pferde nur angeritten ; Einrangirungen ergaben ſich 105 Verreßunaen. - Ricapitulis bei den Polen vorzüglich, welche aus der Wildniß mit man, so wurden im Ganzen 1044 befördert, 292 einrargirt, 73 zu

roher Wildheit famen, mußte, ebe noch die Kräfte des beſonderen Stellen ernannt, 315 verſiøt , ' 66 ausgechieden, 226

Thieres rege wurden , der Sattel aufgelegt und das verabſchiedet. 34 auf unbeſtimmte Zeit rom Dienſte entbunden , 107 penſionirt, an 46 Unwartſchaft auf Civiiverſorgung mit Bartis

Thier an dieſes und jenes im Stall- und Erercirweſen, geld oder Penſion ertheiit, 9 als Invalidin ver eratund 94 ain: z. B. das Klirren der Waffen u. dgl. gewohnt werden. gen durch Tod ab. - Unter den zum Portepeefähndrich Beför: Gute Wartung und Pflege , reines ( leider nur zu berten find 252 Udeliche und 65 Bürgerliche, sodann 49 Cadetten,

ſparſam gemeſſenes ) Futter war das Weſentliche, wors worunter 47Udeliche und 2 Bürgeriide. Zu den zum Offigier Brförderten gehören: a ) im ſtehenden Hiere: 211 Aderiche und auf Ofiziere und Unteroffiziere ( ieder derletzterenhatte 84 Bürgeriide,ferner 159 über denGrat und 35 Cadetten,wors

eine beſtimmte Anzahl von Leuten der Compagnie in unter 33 Udelidbeund 2 Bürgerliche find; b ) in der Landwehr: feiner Viſitation ) mit großer Strenge ſaben , wie 37 Udeliche und ' 87 Bürgerlide,worunter 2 (hemaligeeinjährige abrärts und 10 ans denn überhaupt der Sachſe ( der Verfaſſer ſpricht, ohne Freiwillige, 112 Wehrmänner vom Feldwebel comea

Vorliebe für ſein Vaterland , nur einen Sas der Er- dere Individuen aus dem Bürgerſtande ſind.

Die angezeigten Veränderungen hatten auf die General- und folgendeBeziehungen: Bfördert wurden ::1Gine fahrung aus )ein beſonders fleißiges , ganzder Sache Stabeoffiziere fich widmendes Streben hat , und nichts ſchlecht, ſona ralieutenant zum Generai der Cavalerie, 3 Generalmajore zu dern alles möglichſt gut zu machen ſich bemüht. Selbſt | Generallieutenanten , 2 Oberſten zu Generalmajorrn, 4 Oberſtlieus

der Wende ( 2 Cavalerieregimenter hatten ihren Werbes tenante zu Oberſten , 21 Majore zu Oberſtlieutenanten, 26 Capis Freis in lande der Wenden, den lauſiken ) war ſehr taine zu Majoren. Einrangirt wurden : 7 Majore. Bu beſonderen für ſein Pferd beſorgt. Daher kam es , daß, wenn wir Stellen wurden ernannt : i Generallieutinant, 4 Generalmajore, , 2 Oberſilieutenante, 19 Majore. wurden: senerallieutenant eben aud nicht dickgefütterte, doch ſehr gut gehaltene, 5i Oberſten , 1 Generalmajor, 1 Oberft,Verſikt 1Oberfttieutes

ſehr zweckmålig beſchlagene Pferde hatten .

Letzteren nant, 19 Majore. Penſionirt wurden : i Giniralieutenant, 1Ge:

Punci hat Referent bei der Cavalerie anderer Armeenſ neralmajor, 6 Oberſten , 6 Oberſtlieutenante , 13 Majores dem meiſtens ſehr vernadılåßigt gefunden, beſonders bei der größten Theile dieſer Penſionäre wurde zugleich ein , um einen Grad

franzöſiſchen über alle Vorſtellung . Daß bei dem Futter höherer Rang ertheilt.

Invalidenverſorgung erhielt: 1 Major.

in der Quantitat geſpart wurde, lag in der damals Geforben find: 2 Generalieutenante, 2 Generalmajore,4 Oberften,

2002.

9 Majore.

tadelnswürdigen , ſpåter 1810 durch General Gersdorfs

Dieren Notizen fügen wir noch die nachſtehende ſummariſche

Syſten abgeſchafften Verfaſſung, indem die Compagnies ueber ficht der im Jahr 1827 ſtattgefundenen Civilverſorgungen u. ſich angewieſen waren, und die möglichſten zu bewirken 1) im Reſſort des fönigl. Miniſteriums des Diziere. Unteroff. Gemeine,

chefs auf die móglichen Einkünfte der Compagnie für ehemaliger preußiſchen Militärperſonen bei : ſuchten . ( Fort'eßung folgt.)

Innern und der Polizei 2) im Reſſort des k. Juſtizminiſteriums . S 3) : : Finanzminiſteriums

4) bei der Poſtverwaltung .. Zuſammen

Militä r : Chronik.

25 6 48

388

7

80 1016

86

193 353

Nußland. Durch ukas vom 21. S.ptember 1801 waren alle Städte und Dörfer längs der Reichsgränze, vom ſchwarzen Meere

Nordamerika. Schon ſeit mehreren Jabren haben zwei bis zum baltiſchen , auf einhundert Werſte landeinwärts , von der ausgezeichnete franzöſiſche Offiziere, die Brüder Peugnet , ein Recrutirung befreit, mit der Bewilligung , ſtatt der Recruten,

Militärcollegium in New York begründet. Eine ähnlidhe Unſtalt hat nun der bekannte franzöſiſche General tallemand ebendaſelbſt erriciet .. Preußen. Hinſichtlich des Perſonals des Offigiercorps und :

ein Geldcontingent zu liefern; da jedoch durch die Vereinigung des Reiches Poten die Reichegränze verändert worden , ſo iſt nad Inhalt eines taiſerl. Ukas an den dirigirenden Senat vom 15.

Sept. , in Uebereinſtimmung mit der Meinung Sr. kaiſerl. Hobeit

der Militärbeamten im preukirchen Heere fanden im Laufe des des Zeſarewitſch, Allerhöchſt verordnet worden, die Kraft des ulares Jahres 1827 folgende Veränderungen ſtatt : 1 ) Stehendes von 1801 nicht auf die Bewohner der Gränze des Kaiſerthunid, Heer. Befördert wurden ; zum Portepeefähndrid, 317, zum Offi- wo ſelbige an das Reich Polen ftößt, auszurehnen, ſondern unter

dier 295 ,rom lieutrnant aufwärts 224 , unter den Militärbeam- ihnen die Recruten in natura zu erheben. Mittelſt kaiſirl. Iagsbefehls vom 12. Novbr. iſt der Generals

ten 21. Einrangirt wurden : 136 Offiziere. Zu beſonderen Stellen

wurden ernannt : 71 Offiziere. Verfeßt wurden : 77 Offiziere, 14 Portepeefähndriche, 5 Militärbeamten. Uus dem activen Dienſte Ichieden: 40 Effiziere, 23 Portepeefähndriche. Berabſchiedet wur: den : 19 Offiziere, 7 Portepeefähndriche, 2 Militärbeamten. Pen: fionirt wurden : 81 Offiziere, 5 Minärbeamten . Unwartſchaft auf Civilverſorgung mit Wartegeld oder Penſion erhielten : 38 Offiziere. Invalidenverſorgung erhielten : 9 Offiziere. Geſtorben ſind: 1

lieutenant, Baron Geismar, qur Belohnung für ſeine ausge: zeichneten Dienſte im gegenwärtigen Feldzuge , mit Beibehaltung ſeiner gegenwärtigen Functionen, zum Generaladjutanten Sr. Maj. des Kaiſers ernannt worden. Der Generalmajor, Baron D els lingshauſen , von der Suite des Kaiſers , iſt zum Chef des Generalſtabs des 7. Infanteriecorps ernannt , und bleibt bei der kaiſerl. Suite. -

Redigirt unter Berantwortlidfeit der Berlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Difijin gedrudt.

Samstag , 13. Dec. 1828 .

Nr . 100 .

WETU

Allgemeine Militar · Zeitung. o

Ueber die taktiſche Organiſation großerer gleichfalls Carabiniere,in die Dragoner,vereinigt Huſarenund Jáger wurden Diviſionen . Truppe n cor p 6.

Napoleon bildete Armeecorps von drei bis fünf

( Fortſegung. )

Diviſionen Infanterie, mit ein oder zwei Brigaden leich Man muß hinzufügen , daß die gemiſchte Organiſation ter Cavalerie, mit einem Park und einer Artillerieres

der That nad iđuſoriſch war. Die Erfahrung bat bes ſerve, mit einem vollſtändigen Stabe für die Artillerie

wieſen, daß ein , einer Infanteriediviſion beigegebenes und das Genie, ſo wie für die Truppen, mit einer Bers Cavalerieregiment bald auf eine geringe Zahl von Pfer: waltung für die Transporte, die Lebensmittel und die den herabgebracht iſt.

Wenn man dieſe Regimenter Spitáler. Dieſe Corps waren wirfliche Armeen, welche

öfters durch andere erſebt, ſo wird die Cavalerie bald iſolirt marſchiren , ſich ſchlagen , campiren oder cantons ruinirt ſein . Troß der Verſchiedenheit im Namen und niren und auf einige Entfernung recognoſciren konnten.

der Uniform haben wir niemals mehr als eineGattung Undere aus Cavaleriediviſionen gebildete Armeecorpo

Infanterie gehabt und werden auch wahrſcheinlich nie wurden mit reitender Artilerie und allemdem vervous mehr als eine haben. Unſere finien , und leichte Regis ſtåndigt, was ſich mit der Natur dieſer Truppen vers ſind, haben immer einen und denſelben Dienſt verrichtet ein einziges Commando vereinigt und in Reſerve gehals

menter, welche bis jeßt auf dieſelbe Weiſe bewaffnet trug. Am håufigſten wurde die ganze Cavalerie unter

und ſich zu Alem , was man von ihnen verlangt hat, ten . Zuweilen machte ein Theil die Avantgarde und

geeignet gezeigt. Durch die Jäger : und Voltigeurcoms erhielt dann zur Unterſtüßung eine Infanteriediviſion. pagnieen beſiben die Bataillone eine entſprechende An:

Dieſe verſchiedene Corps ſtellten die natürliche Zus

zaht leichter Infanterie. Da dieſelbe die linie jeden rammenſeßung einer Armee dar. Man ſab hier die Augenblic verlaſſen und wieder dahin zurůdkehren kann, Avantgarde, den rechten Flügel, das Gentrum , den lins

fo übertrifft ſie Alles, was man von der Nachahmung ) fen Flügel , Infanterie- und Cavaleriereſerven, große der ehemaligen Veliten erwarten durfte. Dieſe Truppen ſind zum Ausſpåben und zum Gefechte gewöhnlich bins reichend. In den Treffen , welche durch den Fehler des Generals oder durch die Gewalt der Umſtände in eine Plånkelei ausarten , werden die Fåger: oder leichten

Detaſchemente für die Flanken und für beſondere Unters nehmungen . Die Corps hatten eine Ordnungsnummer; allein in den ſtrategiſchen und taftiſchen Operationen wurden ſie nach den Umſtånden , oder nach ihrer Stárfe, dem Charakter ihrer Chefs, der Natur des Terrains und

Infanteriebataillone nicht zahlreich genug ſein ; alle nad den Diſpoſitionen des Plans verwendet. Die fremden Mächte haben die faiſerliche Organis Theil nehmen müſſen. Die Diviſion ſelbſt muß abgeldit ſation und unſer Kriegeſyſtem angenommen. Die Defte

Bataillone der Diviſion werden nach und nach daran

werden, um die mit dieſer Gefechtsart verbundenen Un reicher, ſo langſam in ihren Neuerungen , theilten im ordnungen zu repariren , welche viel gefährlicher ſind, Jahr 1809 ihre Streitfräfte in Diviſionen und Armees als die durch das Gefecht ſelbſt verurſachten Verluſte. corps. Eine Diviſion leichter Cavalerie und Fußjager

Bei Marengo begann die Trennung der Infanterie war jedem Corps beigegeben ; die ſchwere Cavalerie und von der Cavalerie.

Die Diviſionen ſchienen für die die Grenadiere bildeten die Reſerve. Die ruſſiſche Armee

Schlacht, welche der erſte Conſul beabſichtigte und welche war im Jahr 1812 aus Cavalerie- und Infanteriedivis für Frankreich ſo nothwendig war, organiſirt zu fein ; rionen und Corps zuſammengeſeßt; im folgenden Jahre ſte wurden aus den Regimentern der beiden Waffen hatte ſie dieſe Organiſation in dem Corps von Miloras gebildet. Von dieſem Zeitpuncte an behielten die gros bowitſch beibehalten. Die engliſche Armee, welche es Ben faiſerlichen Armeen dieſe Organiſation bei. Die zulegt verdiente, unter den europäiſchen Heeren genannt

Infanterie, welche gegenwärtig die eigentlicheBaſis des zu werden , hatte diejenigen gånzlich nachgeabmt, von Krieges iſt, wurde in Diviſionen von beinahe gleicher welchen ſie zu liegen lernte. Dieſe Drdnung wird ſich in den Armeen, welche

Stärke eingetheilt, ohne auf die Verſchiedenheit der leichs

ten und Linienregimenter Rücſicht zu nehmen; ſie vers | 60,000 Mann überſchreiten , tange erhalten. In dens

richteten alle den nämlichen Dienſt. Die Rüraffiere und jenigen von geringerer Stårke, mo man auf einem

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1796

Shradhtfelde ridt mehr als ſechs oder ſieben Diviſionen wird vereinigen fónnen, iſt die Organiſation in Armees

Reiter - Studie n .

corpo weniger núblic); die Trennung der Infanterie von der Cavalerie bleibt aber iminer nothwendig. In :

( Fortregung . )

Als Graf Bellegarde Inſpecteur wurde , war die

deſſen iſt doch eine Ausnahme hiervon zu machen. In ganze Cavalerie, welche bisher von einem zwar ſehr einer kleinen Ärmee, beſonders wenn ſie in einem durchs würdigen und tapferen **), jetzt aber im Greifenalter ſchnittenen lande agiren muß, fann es vortheilhaft ſein, unfähigen Generalcommandanten - dem General von

den Infanteriediviſionen einige Escadronen leichter Gas Benfendorf – befehligt worden war, in bobem Grade

valerie beizugeben ; allein man wird einen Sammelplaß erfreut, einen Manne übergeben zu ſein, der ſowohl die vorbereiten müſſen, wo ſie ſich zum Gefechte vereinigen. Gardes du Corps, als ſpäter das ſeinen Namen fübs Es iſt überflüſſig , die Gründe zu dieſer Ausnahme zu rende Kuraſſierregiment ( bisher Fürſt von Deſſau ), entwideln . gleichſam als Normalregimenter aufgeſtellt hatte. Das Erſte, was General Bellegarde that, war : eine Die Vermiſchung der Waffen hat in den Armeecorps nicht dieſelben Reſultate, wie in den Diviſionen . Erſtere, ganz gleichförmige Art alles und jedes Dienſtes , vers welche eine jener iſolirten Abtheilungen bilden , in welche züglich beim Ererciren , feſtzuſeßen ; ferner eine geſchmacks

nothwendigerweiſe große Armeen zerfallen müſſen ,bez vollere Kleidung einzuführen; ſodann durch die Behand, dürfen der Cavalerie, um ihre Front und Flanfen aus. lung des gemeinen Mannes auch bei dieſem ein bóheres zuſpåben ; ſie nehmen in der Colonne oder auf dem Ehrgefühl zu erweden. In Bezug auf den leßtgebadi's Schlachtfelde eine ſolche Ausdehnung ein, daß es für ſie ten Punct griff Bellegarde doch in Hinſicht der Mittel

nothwendig wird , auf den Flügeln oder irgend einem fehl ***), indem er alle forperliche Strafen (die anderen Puncte leichte Cavalerie zu haben. Dieſe iſt ſtarf Hauptſtrafe des Steiglederlaufens für Diebſtahl 2c. ab,

genug, um Dienſte zu leiſten , beſonders wenndasCorps auf einem der äußeren Puncte der Schlachtlinie iſt. In dieſem Raume wird man immer irgend einen ſchidlichen Plaß finden. Außerdem erlaubt die Organiſation der, i

gerechnet, worauf ohuedieß allezeit Fortjagen des Beſtraf: ten erfolgte ) abzuſchaffen verſuchte: allein in gemäßigter Art ( b.h. ſo daß nicht mehr, wie ſonſt, den Unteroffis zieren zu viel überlaſſen wurde , mußten einige förpers

einem Armeecorps beigegebenen leichten Cavaleriedivis liche Zuchtigungen doch beibebaiten werden ,

Gin

fion , ihr in dem Augenblicke der Schlacht ſelbſt eine zweiter Punct , der nicht unberührt bleiben darf, war, beſondere Beſtimmungzu geben oder ſie zu einem der daß er die Cavalerie gegen die anderen Waffengattuns großen Cavaleriecorps zu vereinigen.

gen zu boch dåßte und dazu Veranlaſſung gab , cinen Dúnkel bei den Individuen zu bewirfen , der – went

In dreißig , während der leßten zeben Kriegsjahre nicht ſchon billigere Anſichten in den Offizierscorps der gelieferten großen Schlachten war das Schlachtfeld enge Cavalerie vorgewaltet båtten, beiſammen , die Schlachlinie ununterbrochen , das Mas Ganzen ſehr nachtheilig geweſen ſeinfür den. Dienſt im würde Nod

növer des Chefs immer ein einiges und regelmäßiges . bemerke ich, daß er auch , nach Franzöſiſcher Art und Die von dem Kaiſer geſchriebenen Dispoſitionen wurden Weiſe , in Bezug auf den ſogenannten kleinen inneren den Commandanten der Armeecorps durch den Major: Dienſt den Offizieren eben nichtſonderlich viel zumus

general zugefertigt. Aber Befehle wurden oft mündlich then, ſondernmehr auf die Schultern der Unteroffiziere an die Diviſionen gegeben, welche zunächſt zur Hand legen zu wollen ſchien. Da aberder deutſche Offizier waren. Infanterie" und Cavalerie agirten in großen in ſolchen Verrichtungen ſeinen Untergebenen immer mit Maffen, ſich wechſelſeitig unterſtüßend, immer unabhån gutem Beiſpiele vorangegangen iſt, ſo blieb es auch hier

gigeine von der anderen . Die den Armeecorps beige: BeideutſcherArtundWeiſe, daß nämlich der Oberoffis gebenen leichten Cavaleriediviſionen mandvrirten , nach mitund großem Eifer auchLeuten, um dasderen Einzelne befúms dadurch ſeinen Pferden emallgemeinen Syſtem der Schlacht, auf den Flügeln zier merte, mitſich und er finie oder in Vereinigung mit dem Reſte der Sa: 1 Armatur genau bekannt war und blieb , auch mande valerie . Letztere trat gewöhnlich erſt gegen das Ende der vielen müßigen Stunden möglichſt gut anzuwenden 1

des Gefechtes auf, um den Erfolg zu entſcheiden und gewóbnt wurde. zu vervoUſtåndigen , oder ' zuweilen inmitten des Ram , Um nun jene Reitbahn it vorzüglich den Dreſſur des inMans der Gleichartigke ,beider pfes, umeine ( úde auszufüllen , ineine Colonneein- uebungenauf zubrechen die , Anſtrengung des Feindes en zu Colonnen vereiteſni nes ſowohl ale des Pferdes - herbeizuführen , wurden Bei den ſtrategiſchen Operationen waren die -

aus Truppen einerlei Árt zuſammengefegt. Wenn die von allen Regimentern ohnweit der Standquartiere ſeis (welches er aber bald ganze Armee auf einer großen Straße einberzog ,ſo nes abgabeigenen damals der Inſpecteur , weil Kůraſſierregiments fein Regiment

has wurde für jedes Corps die Chauſſee , bie Seitenwege ben ſollte ) Commando's zuſammengezogen. Die erſtent , bezeichnet. Vermiſchten ſich die Waffen, ſo entſta entſtand bar weldhe fich hier verſammelten , wurden in demDetail nd dar. - enmal aus Derwirrung und ſchwere Kläge. Alles zeigt an , eingeübt ;beiden, einige Zeit hernach zum zweit daß dieſes Kriegsſyſtem lange in Kraft bleiben wird. ( Fortſegung folgt. )

* ) S. Logo : Sempelhof8 Gefchidete des 7jährigen Krieges und

daſelbſt die Schlacht bei Collin. **) Daß die Redaction fich durch die Aufnahme eines Uuffaged in die 3. M. 3. nicht mit allen Unſichten des Verfaſſers einvers ſtanden erklärt , iſt wohl kaum nöthig zu bemerten .

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1797

aufgeſtellten Trupps wurde das höhere Weſen der Sache

Ich ſchildere nun den Dienſtlauf und die Dienſtart

wiſſenſchaftlich betrieben , in Unterhaltungsſtunden das eines damaligen ſådhſiſchen Cavalerieregiments im Gans

Für und Wider jedes Saßes in ſeinem Syſtem abges zen. Ein Hauptgegenſtand der Sorgfalt war das ganze wogen, die Art des Unterrichtes für Unteroffiziere und Jahr hindurch die gleich gute Wartung der Pferde, Gemeine angegeben , und die größeren Manóvers, gleich: ſam im Modell, entweder durch Mannſchaft und Pferde auf dem Grercirplaße , oder durch Marfen auf dem Tis ſdhe, mathematiſch dargeſtellt. Bellegarde's Scharfblich I

nächſtdem das Beſchläge; die Fahnenſchmiede batten beſondere Unterrichtsjahre in Dresden , ſowohl für das | Beſdlagen , als für die ärztliche Behandlung zu beſtes hen . Außerdem hatte jedes Regiment noch ſeinen beſona

fand hier im Kreiſe ſo vieler verſammelten Offiziere deren Roßarzt ; dieß waren meiſtens ſehr geſchickte feute. Ju den Wintermonaten war , nach drei geordneten bald die tüchtigen Manner heraus. Sie wurden dann

immer vorzüglich gebraucht, ſeineIdeen zu verwirklichen : Klaſſen, an jedem Wochentage Reitbahn. In die erſte Manches war freilich ſelbſt ihm wohl noch nicht ganz Klaſſe gehörten die fertigen und alten Reiter ; dieſe

klar, allein das überließ er der Zeit und der Erfahrung. tamen nur einmal in jeder Woche auf die Bahn. Zur zweiten Klaſſe gebórten die jüngeren, noch nicht ganz tüchtigen Mannſchaften, dieſe famen zweimal, - und die letzte Klaſſe, die Recruten, ſo wie auch die Remonas ten , dreis und viermal auf die Bahn . Da fein Regis mént gebaute Reitbahnen hatte , fo war der Himmel die Dece , und nur das allerårgſte Wetter fonnte Urſache ſein, daß die Reitbahn abgeſagt wurde . Die Pferde der wiß nicht als übertroffen gefunden werden . Ein vorzügiiches Augenmerf, - und das iſt der Beurlaubten halfen mit aus, ſo daß die ganz neuen Punct, den Referent beſonders beraushebt, und als den Recruten auch Nachmittags zu Pferde, außerdem tåglich Grund alles des Großen und Einzigen anſieht, was einmal zu Fuß, doch nicht über eine Stunde im Winter, dieſe Savalerie auf dem Uebungsplage hernach bewieß, -geübt wurden . Bei der , Vormittags von 10 -– 12 Uhr richtete Bellegarde auf die feine , redite Reiterei des gebaftenen Reitbahn ( um 9 Uhr war Wachtparade ) Mannes , der denn auch ſein untadelhaft gez å um- waren ſåmmtliche Offiziere und Unteroffiziere der Coms tes Pferd mit einer Sicherheit zu behandeln und zu pagnie, ſtets zu Fuß, dabei gegenwärtig ; die Unteroffis einer Bebendigkeit zu bringen wußte, wie es für einen ziere snahmen die einzelnen Reiter vor, ein Trupp von tüchtigen Cavalerijten nur immer möglich war. – Man mehreren wurde von einem Offizier erercirt. – Bei dein

Vor der Hand ſollte nur Ein Hirt und Eine Heerde fein ; der Eifer wuchs bei Allen mit der Achtung für den tüchtigen Führer : und ein Treiben und Schaffen , wie es von 1789 an in der ganzen, ſeinem Commando untergebenen Savaterie geſehen und mit Erfolg erprobt worden iſt, kann wohl auch ſonſt als erreicht, aber ges -

bat

ich erlaube mir dieſe Epiſode, als Reſultat meis Nachmittags - Ererciren war nur der Erercircorporal

ner Betrachtungen über Reiterfunſt und Reiterwerth im Kriege und Frieden, - in neueren Zeiten auchbei dem Militár, wie anderwårts gar oft (um in der Metapher zu ſprechen ) das Kind mit dem Bade verſchüttet und als

und der Offizier, welcher die tågliche Compagnie'- Ins ſpection hatte, legterer auch bei aller Fouragevertheis lung , bei Abgang eines Commando's ac. zugegen. Außerdem mußte oft viſitirt, d. h. die Mannſchaft von

Pedanterie verſchrieen , was dochweſentlich núßlich war. einer oder zwei Corporalſchaften in ihrem Quartier În Bezug auf Cavalerie, und namentlich in Vergleich (Kaſernen gibt es, Dresden ausgenommen , noch jeßt der ſådyriſchen mit der franzöſiſchen ( denn eine großere nirgends in Sachſen ) beſucht, ihr ganzes Weſen , ihre

Verſchiedenheit,alszwiſchen der ſáchfiſchen und fragzd: Waffen , Sattelzeugunterſuchtund auf den beſtmöglich fiſchen Cavalerie, kann es ohnedieß meines Erachtens ſten Zuſtand aller Gegenſtände, vorzüglich des Pferdes, nicht geben ) , zeigte ſich dieß deutlich . Wer möchte es geſehen werden. verfennen oder låugnen , daß der Soldat jeder Waffens Gegen Mitte des Monats Mårz wurden die Beurs

gattung, je ſicherer er inder Handhabung ſeiner Waf: laubten (eg waren in der Regel per Compagnie einige fen ) der Cavaleriſt «zugleich in Regierung ſeines Pferdes zwanzig bis dreißig ) eingezogen , und nun ritten dieſe iſt, deſto mehr Zutrauen zu ſich ſelbſt gewinnt ? Bloße 3 bis 4 Wochen täglich. Die alten feute hatten Rube, Tapferkeit, robes Dahingeben in die Gefahr, ein ſchlach- nur mit den Recruten und der Remonte wurde die les terartiges Umberhauen iſt nicht genug: in der Geſchic bung fortgeſeßt. Möglichit fleißig trachtete man jeßt

lichkeit liegt faſt Alles, und daher iſt häufig Aehnliches die Gleichheit herzuſtellen und das, was die Abweſenden geſchehen , wie ſchon 1793 bei Kaiſerslautern, wo ein verlernt hatten, wieder einzuüben. Zu Anfange Aprils

fadiriſcher Cavaleriſt es mit 3 - 4 franzöſiſchen Reitern fing das Ererciren in Compagnieen an. Jeßt ritt jeder aufnehmen fonnte : denn der legteren Tapferkeit reichte Mann ſein Pferd und nun wurde eine vorzügliche Sorg, nicht hin ; die Ungewandtheit ihrer Pferde, die ſchlechte falt auf die Bäumung verwendet. Hierin lag der mådis

Zäumung, der ungeſchicte Siß im Sattel waren die tige Hebel und der vorzügliche Unterſchied gegen andere Urſache, daß ſie den gewandten Bellegardeſchen Reitern Cavalerieen , wie ich ſchon erwähnte .

nicht widerſtehen fonnten. - Für alles dieſes wurde nun durch Bellegarde vorzüglich geſorgt, und zwarmeis ſtens nach des längſt vergeſſenen Melfort's Grundſåßen und ſehr genauen Anweiſungen. Die ſogenannten Bels

Täglich fab

man nun die ſämmtlichen Offiziere und Unteroffiziere der Compagnie auf einem kleinen freien Plaße Nachs mittags verſammelt , die Reiter , 8 — 10 an der Zahl, auf ihren Pferden ; einer nach dem anderen wurde vors

legardeſchen Puncte, als Leitfaden der Belehrung, ſind genommen, mehr als 20 Standaren lagen da, und es welches der franzöſiſchen Cavalerie nichts gebolfen hat. I achte für das Roß gefunden war , und in dieſer ridhtis

zum Theil wörtlich aus Melfort's Werfe, einem Werfe, wurde gepaßt und gepaßt, ſo lange, bis die rechte und

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gert, freien Zäumung lag das eigentliche Weſen der mit gutgezäumten Pferden ſehen, ſo waren es gewiß jene Sache. Reine Cantare durfte durch fallen , die Rich . Reiter, auf deren einzelne Ausarbeitung und Dreſſur ein

tung etwas vor oder hinter der finie beſtimmte ſich nach unübertrefflider Fleiß von Offizieren und Unteroffizieren dem Kopftragen des Pferdes ( wobei ich bemerfe , daß verwendet wurde.

( Fortſ. folgt. )

die polniſchen Pferde in dieſer Hinſicht mehr Mühe mas chen , als die deutſchen , welche gleicher in Haltung der Röpfe und Hålſe ſind ) ,

ſo auch das Schnallen der Militår : Chronik . Steigbügel, um einen gleichen Siß bei dem Reiter zu Infanterieregi zufolge witundderdagegen König Gerüchte menterallgemeinen Seereb einziehen, bewirken . Nächſt dieſem war die Führung der Fauſt2 Baiern. Einem des ſtehenden organiſiren penſionisteOffiziere Landwehr welcher träftige Gegenſtand eineneue wichtiger tritt dies vorzüglich hier und , ein , ſelbe Verſchiedenheit in Hinſicht der Pferdegattungen zugetheilt, und die jährlich 4Wochengeübt und bezahlt werden fol . ein , wie bei der Zäumung. Dieſer Punct wurde nach

England. Um 18. Juni 1828 wurde (wie in Nr. '59 der

böchſt richtigen Grundſåßen behandelt. Der Erfolg das 2. m. 3. kurz erwähntwurde ) in London eine Berſammlung der

die Vertheilung der Subſcriptionen auf welche Comitégehalten, von wird ſich zeigen , wenn ich ſpåter auf das Manos ſich genommen hatte, die zum Beſten der Hinterlaſſenen der in der briren komme. * )

Bei Erwåhnung dieſes, jeden guten Reiter intereffis renden Punctes muß ich eine Bemerkung machen , die mir durch Erfahrungen aller Art beſtåtigt worden iſt, nåmlich in Hinſicht des Begriffes, ſo wie des Ausdruds : Ueberhaupt genommen , iſt dieſer bartmå ulig.

Sdhlacht von Waterloo gebliebenen Krieger vor 13. Jahren in

Großbritannien geſammelt worden waren . Es zeigt ſich hier die Größe und politiſche Macht dieſes Reiches yon Neuem auf das träf: tigſte und rühmlichſte. Die gedachte Comité benugte den dießmas igen 14. Jahrestag jenes glorreichen Siegeb,, der Nation eine ure die ihr anvertrauten Mittel ſeither , wie gebenund berſicht verwaltetzu.babe, überzeugt ſich für hieltſolche , daßdiejenigen, welche

Ausdruck fald . Jedes Pferd an ſich hat angeborener zu dieſer edlen Stiftung beigetragen,, fich entſchädigt fühlen wür:

Weiſe ein und daſſelbe reizbare Gefühl im Maul, das ben, ſowohl durch die feither erzeigten Boulthaten , als durch die, kann man , wenn man es knebelt oder ſonſt betaſtet, welche noch ferner ſo vielen erzeigt werden können , ſo vielen, welche

leicht wahrnehmen . Die Weichheit, Empfindlichkeit und ! Bitiwen geworden ſind, welche ihre Stügen und Hoffnungen in verlorenAlter, hattendiedurch vielen ihre gefallenen daber entſtehende Nachgiebigkeit liegt aber in den Hals: hohem gebracht Söhne, von jedem WaiſenUiter worden,fofic nun dahin in im wirbeln , in dem Theile, welcher den ſogenannten Kas Leben felbſt forthelfen zu können, und eben fo vielen tapferen Māns naſchen , Kinnbaden, am nächſten liegt. Man fann dieß nen, deren Wunden und Schmerzen Binderung gewährt wird. vorzüglich bei den polniſchen Pferden , und beſonders in tebenblänglichen Penſionen werden jegt ausgezahlt

bei denen , welche ſogenannte verwendete Hålſe baben , an Offizierswittwen , an Bittwen nichts activer Diffis pf. St. überhaupt aber bei allen Pferden bemerken, deren Hals ziere und Gemeiner 10,857 Un verwundete Offiziere, die nicht mehr in Gehalt ſtehen 1,735 etwas einwärts gekrümmt iſt , oder die nach oben zu i an Sotalbetrag ber Jahresgelber auf lebenszeit 12,592 breit gebaut im Halswirbel ſind; das machte und Zureiten ſtarf auch das bei der leichten Cavalerie ſo beſchwers Kindern der gebliebenen Dffiziere, derer, welche nicht mehr beziehen , ſo wie anderer Individuen , iſt auf lich, und die Záumung erforderte weit mehr Rúdſicht, Gehalt beſtimmte Zeiträume eine Unterſtügung verwilligt worden 10,002 als bei medlenburgiſchen oder anderen Pferden. - Es kann aber auch ein Pferd, welches es von Natur nicht

22,594

er die Fauſt nicht gut und leicht zu führen weiß , oder

Der Betrag der Unterſtübungen , welche Kinder vom 14. bis

Drei Viertheile dieſer Jahresgelder werden den ueberlebenden war, durch einen Reiter ſteifhálſig geritten werden , wenn ausgezahlt.

wenn er , wie man an den lateiniſchen Reitern ſieht, ſich zum 21. Jahre erhalten ,iſt 70,445 Pf.,von denen noch 43,585 Pf. 'verbleiben , bis die Berechtigten fich dazu melden. an den Zügel anbålt – ( daher findet man die meiſten zu bezahlen Generalüberſicht der Waterloos Subſeription ift demnach vulgo hartmáulig ) – oder wenn die Die ſteifhálſig, Miethpferde folge nde : $ 0 . P. er à la Engländer reitet, mit den Hops im Sattel den 1 - 9 488,748 Brid ( Trenſezaum ) immer feſt anhaltend, ſo daß fich Betrag der Subſcription n 240,025 14 2 Staatspapiere Fonds

das Pferd mit dem Ropfe hineinlegt.

Gegen alle dieſe Uebel wurde bei der ſåchfiſchen Cas

und Antheil an Gewinn an verkauften Staatspapieren

valerie vorzüglichgeſorgt. Wollte man gutſißende Reiter Auszahlungen

.

68,034

3

Iotalſumme derBerecht Einnahme an alteselaffenvon igten 796,807

19

1

|

zu dieſem Fonde, und zwar bis zum Abſchluß *) Potsdamer Bürger haben mir noch im Jahr 1822 erzählt, dieſer Berechnung 543,071 Pferdedepot in große jenes Napoleon 1806 , als damals wie Potsdam crrichtete, welches meiſtens ausdin der fäciliichen untoften für die von dem Gouvernement erkauf: ten Jahrgehalte auf Lebenszeit u. Schenkungen 194, 107 Cavalerie durch eine zwangsconvention nad der unglüdlichen .



Schlacht bei Jena abgenommenen 4000 Pferden beſtand, die Ankauf von Exchequer -bills

Franzofen nach ihrer rohen Urt diefe gutgezäumten Pferde FürAnkündigungen, Schreibmaterialien und Druckoſten nicht konnten, und zur Ergößlichkeit der , aber reiten wolltencer Zuſchauerin Regel abgeworfen wurden. Die abgeworfenen ! Für Stempel und Briefporto

28,363

5

1

10

5,580

2

2,077

15

11 t

15

8

Reiter wurden nun zwar ausgelacht, aber was machten die Gehalte für den erſten und zweiten Secretár, die Schreiber, für Mirthen , Daren und an: Franzoſen mit den edlen Roſſen, die ſie aus Ungeſchidlichkeit 19,187 dere lungaben in 13 Jahren ab ! nicht reiten konnten ? Sie gaben ſie an ihr Fuhrwerón Was nügt der Ruh Muskatnub? fie frißt wohl Haberſtrok ," Balance oder baare Raſie bei den ørn . Smith, Payne u. Comp. und in der tieinen Kaffe Tellte der alte, ehemalige ſächſiſche Wachtmeiſter ( dem Tein Fatum des Secretärs 4,420 endlich in Potsdam ein Aſyl gewährt satte, und der mir dieß 796,807 erzählte ) bingu.

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Redigirt unter Berantwortlidkeit der Berlagsbandlung: E. W. Leste in Darmſtadt, und in deffen Difizin gedrudt.

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Mittwoch, 17. Dec. 1828 .

Nr. 101 . IS

Allgemeine Militar - Zeitung. Ueber die taktiſche Organiſation größerer Jahr großen1809 Armeen 16 bis 24Cavalerie Escadronen. Im hattenenthielten die der ſchweren eine viel Truppencor p 8.

( Fortretung . )

großere Anzahl Escadronen, als die der leichten Cavas lerie ; im Jahr 1812 waren die legteren an Escadronen

Wir haben die Schlacht zum Beiſpiel gewählt, welche um das Doppelte ſtårfer, als die erſteren . Die Diviſio die hauptſächlichſte und ſchwierigſte Operation iſt, weil nen batten faſt immer 2 Batterieen reitender Artillerie fie der größten Púnctlichfeit mit übereinſtimmender Zusgebabt. ſammenwirkung der Körper und Seelenfråfte bedarf, Die Evolutionen einer Infanteriediviſion , als Eins

und weil die ſich ereignenden Fehler immer ſchwer undheit in den Bewegungen der Armee betrachtet, ſind bis oft unverbeſſerlich ſind. Wenn es ein Verbrechen iſt, ießt nur durch das Reglement von 1791 feſtgeſet wors Schlachten zu liefern , welche unnús find oder deren den . Die von der Rechten zur Linken nunmerirten Bas

Reſultate im . Mißverhältniß mit den Gefahren und Verluſten ſtehen , ſo iſt es ein großer Fehler, ſie aus Grundſaß zu vermeiden . Mit Recht haben Montecuculi und friedrich behauptet , daß nur die Schlachten den Krieg beendigen können . Nur ſie entſcheiden

taillone voliziehen die von dem Generallieutenant direct befohlenen Bewegungen ; die Bande, welde die Bataile tone zu Regimentern und zur Brigade versinigen, beſtes ben nicht mehr. Die Oberſten und Marechaur-de- camp wiederholen nur die Commando's und überwachen die

die großen politiſchen Fragen ; denn ſo lange die Ar Ausführung; die Einheit und Schnelligkeit.des Mand: meen unverſehrt ſind, führt die Eroberung einer Feſtung vers haben es ſo gewollt. Die Grundlage der Liniens , oder eines Gantons den Frieden nicht berbei.

ſo wie der Bataillonsſchule des Reglements iſt blos In einer 60 bis 100,000 Mann ſtarfen Armee (ins, elementer. Die Evolutionen ſind auf ein Terrain , ſo

finftige das gewöhnlichſte Verhältniß) ſind die Cavale, platt wie ein Bogen Papier, gegründet, mit geomes

ries und Infanteriediviſionen die Einheiten der gros triſchen Richtungen, Schwenkungen und Formationen ; Ben Bewegungen , wie die Bataillone und Escadronen einige ſind fehlerhaft und ſogar unausführbar. Nirgends

diejenigen der Manóvers einer Diviſion ſind. Troß der iſt auf die Modificationen Rüdlicht, genommen, welche Formation in Armeecorps iſt es rathſam, daß in einer durch die geringſten Zufälligkeiten eines mehrere hundert

Schlacht die Diviſionen die Befehle des oberſten Be: Toiſen ausgedehnten Terrains nothwendig herbeigeführt fehlshabers direct erhalten ; denn fein Gedanke muß einig und ganz bleiben. Selten vollzieht ein ganzes Corps die nåmliche Bewegung, und oft hat die Das zwiſchenfunft der Corpsbefehlshaber die Erfüllung der Befehle verhindert. Die Armee muß unter der unmit:

werden müſſen . Man wird behaupten , die Verfaſſer dies fes Reglements håtten unterſtellt, daß die Anwendung der Theorie auf die Praris in einer weniger genauen Inſtruction entwickelt werden mußten; in dieſem Falle war der leßtere Abſchnitt von den Evolutionen unnůß

telbaren Leitung des oberſten Befehlshabers handeln, ſo oder viel zu lange. wie die Diviſion unter derjenigen des Generallieutenants . Die Manóvers im Frieden müſſen die Schule und

Die Stårfe der Diviſionen hångt von dem mehr des Bild von denjenigen ſein , welche man im Kriege Commandoſtimme des Generallieutenants auszufüllen nach lagen von jeder Beſchaffenheit vor; hódítſelten oder weniger durchſchnittenen Raume ab , welchen die ausführen kann . Nun kommen aber in dieſem nach und

vermag. Für die Infanterie hat ſie die Erfahrung auf 10 bis 15 Bataillone und auf 8 bis 12,000 Mann, welche einen Raum von 6 bis 800 Toiſen einnehmen , geregelt. Die Mittelzahl von 12 Bataillonen (deint den

ereignet es ſich , daß eine oder mehrere Diviſionen auf einer vollfommenen Ebene zu manovriren båtten. Die geringſten Erhabenheiten des Bodens machen jene ſucs ceſſive und von fern her verlängerte Richtungen , jene

Vorzug zu verdienen, weil ſie eine erſte Linie von drei gerühmte und beharrlich beobachtete Perpenticularlinien, Abtheilungen zu 3 Bataillonen darbietet und eine zweite jene vollkommen gerichteteBewegungen verſchwinden . Es Linie, welche das Centrum mit 3 anderen Bataiïonen iſt daher nothwendig ,für die Kriegsmandvers einer Divis

verſtärkt. Hierzu müſſen wenigſtens 2 Batterieen Fuß: fion ausgedehntere und bequemere Grundlagen anzunehs artillerie gefügt werden. Die Cavaleriediviſionen unſerer men, ſo daß ſie allen Umſtänden angepaßt werden können.

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Die Evolutionen beruhen immer auf zwei Hauptlis | Alles in den reinlichſten Stand gefeßt. *) — Audi ge. nien : der Front der Schlachtlinie und der Direcs börte zu den Uebungen in dieſen Tagen , um den Mann

tionslinie der Bewegung, welche man ausführt. Die erſtere, gewöhnlich gerade, iſt den durch die Beugungen des Bodens verurſachten Krümmungen unterworfen, welche zuweilen die Waffenwirkungen vernichten , oder

an das ſchnelle Satteln, Pacen und Ausrücken zu ges wohnen , das Appel- und Alların - Blaſen , welches in den Nadınittagsſtunden zuweilen ſtattfand. Der erſte Ruf , der ſogenannte Appell , forderte blos , daß der

die Truppe dem dominirenden Feuer des Feindes aus. Mann , wie zum Ererciren , in 5 Minuten mit Ober :

feßen. Jene Krümmungen nöthigen oft, jedem Bataillon eine beſondere Aufſtellung zu geben . Die Generale muſs ſen ſich úben , die dieſe Aufſtellungen bezeichnenden Linien audi in den ſchwierigſten lagen ſchnell aufzufinden; es

und Untergewehr zu Pferde auf dem Sammelpíaße der Escadron hielt ; der zweite i das Alarm - Blaſen) vertins digte, daß er mit Sac und Pad gleichfalls zu Pferde in 8 Minuten zu erſcheinen habe. War auch nidyt ges

iſt an ihnen, ſolche denjenigen Offizieren zu bezeichnen , hårig gepackt und nach Vorſchrift Alles geordnet , tur

welche beauftragt ſind , unter ihren Augen dieſelben abs ha b'e n mußte der Reiter Alles , was zur completten zuſtecken und die Truppen darauf zu formiren . Dieſe Equipirung von Mann und Roß gehörte. So wie die I

Gattung des Dienſtes iſt noch zu ſchaffen , ſo wie eine Escadron verſammelt war , ging es im Galopp zum Chor hinaus auf den erſten beſten freien Plaß. Der Feind wurde von irgend einer Seite ſupponirt, Pranffer ( Schluß ſolgt. )

Inſtruction für die Kriegsmandvers der Infanterie.

Reiter - Studien .

und Außenpoſten aufgeſtellt, ſonſt aber, um die Pferde in der Erercirzeit zu ſchonen, nichts weiter gethan. In: deſſen übten ſich dann gewohnlich die Offiziere, welche,

( Fortſeßung. )

da jeder 2 Pferde hatte, nun friſde ritten , mit Segen

Im Monat Mai fam gemdhnlich der Inſpecteur. über Gråben und Hecken, fochten und ſchoiſen mit Pis -

Vier Wochen vor deſſen Ankunft wurde jedes Regiment ſtolen. – Hier war die große Schule, in welcher die in Cantonnirungsquartiere zuſammengezogen. Wenn die guten und fübnen Reiter unter dem Offiziercorps augs

Uebungen in der Compagnie Chalten Escadron ) geen

gebildet wurden , und jeder den anderen zu übertreffen

det waren , geſchab das Ererciren nun in ganzen Es- ſuchte. Nun kam der Generalinſpecteur ( Bellegarde zum cadronen. So lange aber das Compagnie 3- Ererciren

dauerte, wurde porzüglich das Glieder - Reiten mit Ins erſtenmal im Jahr 1790 ) , um zu ſehen , wie ſeine Cas tervallen ſtart geübt, D. h . die Leute mußten mit vier valerie beſchaffen ſei , und die Regimenter einzeln zu bis feche Schritten Zwiſchenraum en front marſchiren , muſtern. Bei dieſem Geſchaffte wurde folgende Ordnung

fich ſchwenken , auch einzeln ab , und bei dem comman beobachtet. An dem erſten und zweiten Lage ſeiner An , direnden Offizier vorbeireiten, und dabei gewöhnlich die weſenheit war ſpecielle Revue. Auf einem ſchidlichen Hiebe mit dem Pallaſch machen. Dieſes Diſtanz - Reiten Plaße, entweder in der Stadt, wo der Stab lag, oder hatte offenbar viel Gutes ; es entwöhnte die Pferde vom auf einer Wieſe, famen von Stunde zu Stunde die Com s

Trången, auch ließ man die Glieder oft wediſeln , jeder pagnieen einzeln (jeden Tag 4 Compagnieen ) in Parade lernte auch ohne Fühlung gerade ausreiten , und blos marſchirt. Der Inſpecteur ging diegeöffneten Reihen durch Schielen , ohne den Kopf zu verwenden , ſcharf ( Pferdelånge war das Maß der Intervallen von einem Richtung halten. – Oft ließ man die Leute à la De Gliede zum anderen ) in Begleitung des Oberſten und bandade unter einander fommen ; auf das Commandos

der anderen Stabsoffiziere durch , vorzüglich um zu ſes

wort ,, Rangirt Eudh" mußte dann alles vereint, ges hen , ob der Hafer gut geweſen ſei. Dann ritten am fchloffen , und jeder bei ſeinem Nebenmanne ſein . ( Wie

Muſtertiſche, an welchem die Herrn ſtanden , die Obers

nothig und nůßlich ſolche, allerdings ſchwierige Uebun- und Unteroffiziere und die Gemeinen einzeln, vom Fous úct entſchied er genſind,habe ichGelegenheit gehabt in den Rhein - rierabgeleſen,vorbei. - Bei dieſem šct campagnen zu bemerken, beſonders wenn ein , eben nidit gewöhnlich über die Brauchbarkeit der Offiziers- Dienſts -

zu dichter Wald en front zu paſſiren war. Geſchiebt dieß ſchnell, um dem Feinde auf den Hals zu kommen, ſo erfolgen Trennungen (durch den Stand der Bäume), welche nicht zu vermeiden ſind , und aus 3 Gliedern werden 8–10 . Rommt man heraus, ſo iſt die Unordnung da. Je beſſer die Leute nun für dieſen Fall ein geritten ſind und ſich zu ordnen wiſſen , deſto ſicherer iſt man der Kraft der Truppe. In jenem rheiniſchen Felds zuge hatte dieß eine ſonſt gute Cavalerie früher nicht beachtet und geübt , und ſie wurde von einer kleinen

Anzahl ſchlechter Cavalerie ſofort geworfen .) In den leßten vierzehn Tagen vor der Ankunft des Inſpecteurs wurde zu Pferde wóchentlich dreimal im Regiment , zu Fuß einmal in der Compagnie erercirt ; an den übrigen Tagen wurden Recruten und Remontes

pferde dreſſirt, Sattel und Zeug gepaßt, und vorzüglich

pferde, worauf mit großer Strenge gebalten wurde. Alsdann ſaß alles ab, und die Compagnie wurde nochs malo zu Enß beſehen. Die Offiziere wurden über Dienſts verhältniſſe und über ihre Anbringen gefragt, Beſd wers den angehört u . drgl. – So wie dieſe Revue zu Fuß vorbei war , ſaß die Compagnie wieder auf , und nun *) So ſehr es zu tadeln war, daß die Capitaine die Militărðfo : nomie oft nur zu sehr als Dekonomie trieben , fo herrídte doch im Ganzen viel Drdnung und, man kann ſagen , Wohls habenheit. Die ſogenannte Rammer (Montirung depot) eines jeden Capitaing enthielt Vorräthe auer Art, was Saitel und Beug betraff. Jeder Reiter hatte doppelte Garnituren von Sattel , Riemzeug und weißem Lederzeug; die Unteroffiziere

bei manchen Compagnieen dreifache, und ſo oft mir zur pas rade, ins Luftlager oder ins Feld ausricten, wurde das Beſte

mitgenommen , und darunter war gewiß nichts mittelmäßig, alles dauerhaft .

1

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bieß es : ,, auszumuſternde Pferde vor" – die Mann : ſchaften derſelben rückten einzeln beraus und vor die Front der Compagnie ; gewöhnlich waren es 7 bis 9 Štück , welche wegen Alter, låhmung , Blindheit oder

freilich alles in Schritt und im Zeitraume einer Stunde nur , und erklärte den leuten das, was zu dieſer, ſo oft vernachlaßigten und ſo ſehr nöthigen, dabei ſo ſchwes ren Praris gehört.

anderer Fehler untauglich befunden wurden . *)

So vergingen die Monate Juni und Juli.

-

In

So ging es zwei Tage bindurch; die Nachmittags: der Regel wurde a um zum Großeren überzugeben ) ſeit ſtunden waren den Arbeiten in Bezug auf die zu pen: Friedrich Auguſt's Regierung alljährlich von der ganzen fionirende und zu verabſchiedende Mannſchaft gemidmet, Ármce (nur die in Dresden eben in Garniſon ſtebende

den dritten Tag rúdte das ganze Regiment auf ſeinen Infanterie ausgenommen ) ein luſtlager bezogen. Erercirplaß, um unter Commando ſeines Inhabers oder Zuweilen campirte die Armee in zwei Hälften und zu des Commandeurs vor dem Inſpecteur zu ererciren. verſchiedenen Perioden im Frühjahre , gleid, nach der Den darauf folgenden Tag erercirte es der Inſpecteur Muſterung ; um aber theils den Conflict mit der Mus

ſelbſt. -- An beiden Tagen wurde Alles mit der mog

ſterung zu vermeiden, theils um den Bauer in der Frühs lingo -Saatzeit zu ſchonen, wurde feit den achtziger Jah, Sobald der Inſpecteur ein Regiment verlaſſen hatte, ren der Herbſt, und zwar gewöhnlich die erite Hälfte

lichſten Anſtrengung geleiſtet.

wurde zum Beſten der Compagnie . Inhaber die ſoges des Septembers, als terminus Martis angenommen. — nannte Graſung ( Grasfütterung) geſtattet. In denje : Zu dieſem Uebungslager wurden nun ſchon im Auguſt

nigen Provinzen des Kurfürſtenthums, wo viel Wie die ſeit der Muſterung wieder auf Urlaub entlaſſenen ſenwachs war, wie z. B.in der Niederlauſik , gab es Soldaten einberufen, und ſpäteſtens in der Mitte Aus erkledlichen Vortheil. Faſt ſämmtliche Pferde der Unter- guſts ſah man die Regimenter wieder in Cantonnirune offiziere und Gemeinen, nur etwa 8 bis 10 ausgenom

gen ( dießmal blos zum Grerciren , ohne Recruten und

men , auf welchen fortwährend die neueſten Recruten Remonte ) verſammelt. Dreimal die Woche, nur in den geübt wurden , erhielten nun, ſtatt Hafer und Heu, tág : Morgenſtunden, ſtand das Regiment auf ſeinem Grers

lich mehrere Bund Gras , wofür in jenen Gegenden cirplate , wie oben ſchon erwähnt , mit 36 Rotten die

tåglich 1 gr. für das Pferd an die Graslieferer gezahlt Escadron in drei Gliedern . — Von dieſer letteren Fors mirung wollte Bellegarde nie abgeben ; ſeine Grủnde Sonadh raſtete jeßt der eigentliche Reiterdienſt in waren das Reſultat des reifſten Nachdenkens , und ſo

wurde .

den Sommermonaten ; deſto mehr wurde zu Fuß erers weit meine Erfahrung reicht, hat es ſich bewieſen, daß

cirt, inſtruirt, ſelbſt mit der Mannſdjaft in den von es beſſer iſt, in drei, als in zwei Gliedern zu rangiren . Bellegarde anbefohlenen Unterhaltungsſtunden converse Schwerer aber iſt es allerdings bei dem Ererciren, aber

firt. Die fåmmtlichen Gras freſſenden Pferde wurden bie Woche blos dreimal auf Deđe und Trenſe ausge: ritten. Bei ſolchen Gelegenheiten wurde gleichfalls bas Inſtruiren nicht vergeſſen : man machte bei ſolchen Spa : jierritten eine Patrouille , detaſchırte da und dort eins zelne Trupps, man ſtellte Feldwachen und Vedetten aus,

die råchſiſche Cavalerie hatte ſich unter Bellegarde eine große Fähigkeit zu eigen gemacht, mit Rechtsumkehrt, bas dritte Glied zum erſten gemacht, mit gleicher Pres ciſion zu manovriren. *) – Da ich dieſe Studien nur gebe, um den Zuſtand der fåchrijden Cavallerie in ihrer unübertrefflichen Gleichartigkeit aus Bellegarde's Zeiten zu ſchildern, ſo will ich den Hauptglanzpunct ihres Aufs

* ) Das Benehmen des Generals Bellegarde hierbei war ein gros Ber Beweis ſeiner richtigen , nur das Beſte der Cavalerie bis fördernden Unſicht. Wie überall, so hatte auch in Saronia kämp,en Behördé ökonomiſchen die abge?, erſparezuund immer Landeskaflen Beftenmitderihrer da zum ſteis die armee

tretend unter ihrem großen General , - und , geſehen von Hunderten von Zeugen aus den bedeutendſten Ar, meen Europa's , zugleich als den Culminationspunct

ihres Glanzes ſchildern, nåmlich in jenem Uebungslager

zidactt haben wollte. So mandherGenerat hat, um fich oben 1791 bei Múhlberg, einem Stadtchen an der Gibe obers

angenehm zu machen, ſolche ſchädliche Berkümmerungen geduis halb Torgau (ießt zum preußiſchen Herzogthum Sachſen ), wo eine ungemein große Kiepſandflache ein bet, und den Dienſt dadurch leiden laſſen. Nicht ro Graf gehörig vorzügliches Cavalerie - Terrain darbot. Bellegarde. Bei einer Muſterung des Regiments, beiwelchem

der Verfaſſer ſtand, rief bei der erſten Compagnie, welche lo die Feuer- und Waſſerprobe beſtanden hatte, der Gine :

Noch ein Wort zuvörderſt für die militáriſden Zeits

eben ral : ,, Auszumuffernde Pferde vor." Der Capitain der Gom : genoſſen über jelie Lager überhaupt, die man neuerlich pagne, we cher fich redt zu inſinuiron glaubte , erwiederte: verwirft, weil das Verwerfen leicht und zum Theil an .

,, mein Herr General, ich habe keine in meiner Compagnie. "

der Tagesordnung iſt.

in Nun,“ ſagte Bellegarde, „ro chicken Sie die acht älte: ften Pferde vor, wir wollen legte er hinzu, ,, den Kurfürſten nicht weiß machen, daß wir keine Pferde brauchen." - Und

An einem, beſtimmten , gemeiniglid, an einem Sonnabend Regimenter rückten die Tage , ſo wie ſie aus ſo geſchah es, die acht älteſten Pferde wurden vorgerufen und ihrem leşten , in der Nähe des lagerplages gehabten ausgemuſtert.

Ber erkennt nicht hier din tüchtigen Marſdquartiere anfamen , in das bereits abgeſteckte

Mann ? ließ man dergleichen Liebedienerei durchgehen , wurde es vielleicht ſogar gebilligt, ſo fand das Binehmen des Ca: pitains Nachahmer ; in jedem I hre wurden weniger Pferde ausgemuſtert, der ſchlechteren wurden immer mehr, und die höheren Wirthſchafter gewöhnten ſich daran , teine Remonte: gelder mehr zu geben und erwarteten zulegt , daß kaum die

nothwendigſten angeſchafft wurden. ( Anmerkung des Verfaſſers . )

*) Bei dem Mariche auf und von dem Erercirplage wurde ftets zur Uebung und zum Unterrichte mit Avant- und Urrieres

garde und, erlaubte es der unbebaute Boden, auch mit Seis tenpatrouillen marſcirt. Ein- bis zweimal zu der Zeit beſtand das Ererciren bloß aus einem Feldmanőver , wobei viel gez plänkelt wurde. Wie nüglich und nöthig das war, haben wir mit dem erſten Schulfe am Rhein erfahren.

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ager ein. Die Zelte lagen bereits jedes auf ſeinem emporgefchwungen . Im Sürtentriege , in den Niederlanden , in und am Rhein zeichnete er ſich eben ſowohl durch ſeine Campir: Italien Cavalerie ( bei der mit; Zeltpflöde Plaße, pfähle brachten die und Mannſchaften in 10) Minuten Tapferkeit als feine umſicht aus ; allein im 3. 1805_verduntetté er ſeinen Ruhm als Feldherr durch die ſchimpfliche Capitulation

war alles aufs und eingeſchlagen, und nach einer hals von u!m , in Folge deren die 20,000 Mann ſtarke Beragung frieas: ben Stunde die kleine Stadt fertig .

.

Das Leben war gefangen nach Frankreich geführt, er ſelbſt auf Ehrenwort entlaſſen ,

im Grunde luſtig. Jeder, auch der Aermſte, hatte doch ein paar Mutterpfennige mitgebradt, wenigſtens rich fidh auf den Marſd , wo der Bauer ſchon ein Uebriges an dem wohldiſciplinirten Krieger ſeines landes,, durch freie Roſt für den Mann, that, - einige Groſchen erſpart. Ferner war ja das ganze Lagerweſen ein Bild und Vorſdımack des ernſten Feldlebens, nach welchem man

dann aber nach ſeiner Rüdtebr in Diſtreich a 6 Kriegsgefangener nad Brünn gebracht, vor ein Kriegsgericht aeft,ut und zum Jode nach derurtheilt wurde. Der Kaiſer milderte jedoch das urtheil auf Caſſation und 2jährigen Feſtungearreſt. Im Auguſt 1808 wurde

ihm auch die übrige Strafzeit erlaſſen , und ihm ſpäter auch ſeine

Penſion wieder bewilligt. Mact mar iibrigens ein durchaus rechte lidher Mann, allein mehr Theoretiker als practiſcher Strateget.

ſich um ſo mehr ſehnte , da bereits die franzöſiſche Res

volution Veranlaſſung zu einem Waffengeflirre durch Jeßt aber wollte Belles ganz Europa gegeben hatte. garde mit ſeiner Cavalerie hier auftreten und zeigen, Daß, er würdig ſich und ſie bereitet habe, das Mögliche zu leiſten, um der 'hóchſten Anforderung an dieſe Zrup pengattung zu genügen. – Die ſåmmtlichen ſieben Cas valerieregimenter campirten in dem lager als drittes Treffen , um der Tránke ( in der Elbe ) näher zu ſein. Im Jahr 1789 war Bellegarde im Lager bei Rießa noch nicht zu dem von ihm verlangten Ziele gekommen. Im

Miſc e n.. i ſ celle M [ Bajonnet : Ungriffe der Infanterie auf Savalerie.] In der ,, Prüfung der Idee über Dicuna der von Cavalerie be

drohten Infanterie durd künſtliche binderniſſe" (4. M.3. Nr. 54 ) bemerkt der ør. Berfaſſer, daß es vielleicht nicht ohne Bei'piel

t

1

-

rei, daß Infanterie mit dem Bajonnet auf Cavalerie eingedrungen. Die Geſchichte bietet allerdings mehrere ſolche Beiſpiele dar , wie

rie folgenden Vorfälle aus der neueren Zeit beweiſen. Im Januar 1793 umpingelte ein zahlreiches Cavaleriecorpo das Dorf bochheim am Main und ließ der darin befindlichen , aus obnaefäbe

3000ſichMann franzöſiichen Infanterie anderegeidab, Wahl, zuſchlagen oderaefangen Jahr 1790 hattewegen derim Auguſt und September als durchbeſtehenden zu werden.keineErſteres

ſtattgefundenen Bauernunruhen, weßhalb in allen Pro: die Capateriewurde angegriffen und die Infanterie eröffnete Rica vinzen , theils mehr , theils weniger die Militärmacht mit gefältem Bajonnet einen Weg durch die eibe nach Mainz, wos gebraucht werden mußte , fein lager ſein fónnen . Im ſelbſt ſie glücklich anlangte. – In der denkwürdigen Schlacht bei

Jahr 1791 ſollte bei Aufſtellung dieſes fagers ein gro: Fleurus chargirte die Infanterie der Urmie vonder Sambre und

kes Cavaleriemanóver, und zugleich die Aushebung der Maar dieite gegenüber fishinde feindliche Caraleris. – 218 der mit überlegener Macht heranrückte, um die Mannſchaften und Pferde ( leßtere jedod, nur bei der Marichau Blokade vonMarmont Ciudad -Rodrigo aufzuheben und die Engländer, um leid; ten Cavalerie ) für das neu zu errichtende , 1000 i einer Schacht auszuweichen , ſich zurüc :0.gen, eroberte ein Corps Mann ſtarfe Huſarenregiment – Bellegarde's Lieblings. franzöſiſcher Dragoner einige portugieſiſche Roanonen, die dazu dies nen ſollten , den Rückzug zu decken und den Feind aufzubalten , project ſtattfinden . Beides erfolgte. ( Fortſegung folgt. )

dabei aber zu ſehr exponirt worden waren. Ein Bataillon Engs länder, welches rückwärts aufgeſtellt war, drang jept mit gefälltem Bajonnet auf die Savalerie ein und zwang ſie, die Ranonen zu

Militär : Chronik.

verlaſſen und ſich zurückzuziehen. Ein anderes engliſdes Bataillon rückte zur Unterſtüßung des erſteren herbei, da aber während dies res Gefechtes nun auch die ganze feindliche Cavalerie herangekom:

Frankreich. Uus Paris wird vom 7. Dec. geſchrieben : Seit men war, lo ſaben ſich dieſe beide brittiſchen Bataillone von ihrem dene Erperimente zur Unwendung der von ihm erfundenen muſta umringt. Ein paar Schwadronen engliſcher leichter Dragoner ver: caliſchen Sprache auf die militäriſchen Operationen . Dieſe luchten zwar der Infanterie zu Hülfe zu kommen und ihren Rückzug

mehreren Tagen machte Hr. Sudre auf dem Marsfelde verſchie: Armeecorps abgeſchnitten und von der franzöſiſchen Savalerie ganz

Verſuche haben , auf Befehl des Kriegsminiſters , in Gegenwart ! zu decken, mußten aber, von der feindiichen uebermachtgezwungen, mehrerer Ginerale vom Generalſtab und vom Ingenieurcorps ſtatt: jene ihrem Dem Anſchein nach unvermeidliden S @ istral überlaſſen. gehabt. Das Clarin ( eine Urt Irompere , die ein engeres Rohr Nachdem die, mehrere sauſend Reiter ſtarke franzöſiſche Savalerie Bai, als eine gewöhnliche,und ſehr klare durchdringende Töne von die beiden , zuſammen noch keine 800 Mann zählenden engliſchen

fich gibt ) iſt das für die Gefchwindmittheilungen in die Ferne | Bataillone, mpiche, in einé Colonne formirt, ſich langſam zurüt: gebrauchte Inſtrument.

Man kann aus dem Text der gegebenen zogen , einige Zeit umſchwärmt hatte , machte ſie eine allgemeine Befehle ſchließen, wie abwechſelnd und mannichfaltig die muſica: Charge auf die Infanterie , doch diere bildete ſchnell ein Viered tiſche Sprache iſt. Die Befehle lauteten , wie folgt: ,, Sich um und empfing den Feind mit ſolchem Nachdrud , daß er ſich zurüd: 4 úhr Morgens in Marich reben . Ihr ſollt die Brücke um ziehen mußte. Er wiederholte ſeine Chargen noch einigemal, aber Das Pulver febit. 6 Uhr Morgens in die Luft (prengen . eben ſo fruchtløs, die Colonne ropte mit der größten Rube und Die Diviſion foll ſich nach Wuteuil ziehen um 5 uhr Morgens. Saltblütigkeit, abwechſelnd als Viereck formirt, wenn es nöthig that, ---

Der Fluß iſt ausgetreten , man hört Kanonendonner von Iſſy

ihren Weg über eine offene Ebene fort , und voll Vertrauen auf

Man verſichert: eine von dieſen Ordres, welche vermits rich leibſt und ihre Waffe und nur mit unbedeutendem Verluſte ni: telft des Clarins vom äußerſten Ende des Marsfeldes an eine auf inigte eine Handvoll tapfirer Infanteriſten eine mehr als viermal her. "

dem Gipfei des Trocaderohügels ausgeſtellte Schildmache abgefer: ſtärkere und ebenfalls vortreffliche Cavalerie, ihnen Plaß zu machen. tigt wurde, rei von dieſer empfangen worden und in weniger als 15 Secunden ſchon das Empfangſignal dem , der die Ordre geges ben , zugekommen.

Deſtr eich. Der vor Kurzem verſtorbene General M a d ( 1. Nr. 93 der U. M. 3. ) war 1752 zu Neußlingen in Franken geboren, wohnte feit dem baieriſoen Eivfolaekriege allen Feldzus gen Deftreichs bei, und hat ſich vom Fourier bis zum Feldmarſchau

Schon zu Unfange des vorigen Jahrhunderts zeidenete ſich die Infanterie auf ähnliche Weiſe aus, denn der General Schulenburg, nachdem ſeine Cavalerie von Karl XII. in Polen ( 28. Oct. 1704) aufgerieben worden war, formirte reine ohngefähr 9000 M. ſtarke Infanterie in ein einziged Viereck, und ohnaeachtet einer zweitägigen bitigen Veriorgung gelang, ſoesdasihmBarrſeinen Rücing über dieausdrüdte, Oder nad Sadijen«r"jil bewerkſtelligen Beifall darüber have ihn ſeinen beſiegt. ſagte | inden : Stutenburg

Redigirt unter Verantwortiidfeit der Verlagsbandlung : C. W. [ Cote in Darmſtadt, und in deſſen Diizin gedruct.

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Samstag , Nr . 102 .

20. Dec. 1828.

Allgemeine Militár - Zeitung. Mit dieſen Mittelnwird man ſchnellDiviſionen Ueber die taktiſche Organiſation größerer großerer bieten. von Recruten und ſelbſt Nationalgarden formiren und Truppencor p 8 .

ſie auf die Schlachtlinie rúcfen laſſen. In weniger als Drei Monaten fonnte Frankreich bedeutende Streitfråfte

(Scht u 6. )

Da die Diviſion aus ifolirten Bataillonen' beſteht, auf den Beinen haben, beſonders wenn man den Uns

To müſſen die Evolutionen Diviſions, und nicht Registerricht und die Elementarerercitien des Soldaten auf mentsweiſe vollzogen werden; ſie ſind betrüglid), wenn das beſchránfte, was ſtreng nothwendig iſt. Indem man man ſich beſchränkt, zwei oder drei Bataillone auf ebe: den Patriotismus der Bürger in Anſpruch nahme, würde nem Boden mandvriren zu laſſen ; ſie ſind ſogar darin die Stärke unſerer Armeen feine andere Grånzen haben,

ſchädlich, daß ſie einen Unterricht unterſtellen , der nir: als welche ihr die Zeit reßte, um die Waffen und Kleis gends beſteht: denn jedes Bataillon fann , ſtatt der re- dung zu verfertigen. Man hat die Aufgebote vom Jahr gelmäßigen Richtung unterworfen zu ſein , eine beſondere 1792 nicht vergeſſen, welche den Angriff von Europa

Stellung erhalten. Da aber die Diviſionen erſt in dem zurůddrångten ; die tapferen Conſcribirten des Jahres Augenblicke des Krieges gebildet werden , ſo iſt es von 1813 , welchedie alten Schaaren der Coalition ſchlugen ; der höchſten Wichtigkeit, für ſie eine bewegliche Einrabs endlich die ſchönen Diviſionen der Nationalgarden vom

mung ( encadrement mobile) vorzubereiten, welche Jabr 1814 , welche in ihren Bauernkleidern einen bes ſich allen Richtungen des Terrains und allen Bedürf wundernswürdigen Muth und Ergebenheit entwickelten ,

niſſen des Dienſtes anſchmiegt. Man muß der Diviſion Generalieutenant von der Zeit ihrer Vereinigung an wie ein einzelues Regiment bewegen laſſen kann. Dies ſes Bedürfniß iſt in dem Augenblicke um ſo fühlbarer, wo die großen Vervollkommnungen in der Artillerieund

und denen nur eine gute Organiſation fehlte. Frank. idhen Hülføquellen ; aber es iſt ein land, in welchem alle militåriſche Inſtitutionen mit der größten Sorgfalt eingeführt und erhalten werden müſſen , weil darin in gewöhnlichen Zeiten am wenigſten Neigung für das

eine manovrirfåbige Organiſation geben , ſo daß fie der reich beſitzt einen unerſchöpflichen Fonds von triegeris

die Anuahme der lanze bei dem größeren Theile der Sas Waffenhandwerk beſteht. valerie die Verhältniſſe dieſer Waffen zu der Infanterie åndern fónnen .

‫ܐܶܫ‬

Man wird ſich bei ſo vielen Motiven ohne Zweifel fragen , warum die Regimenter und Diviſionen der Jus

Das beſtehende Corps des Generalſtabs muß für fanterie nicht in eins zuſammenfallen ; warum die taf. die Diviſion jene bewegliche Einrahmung bilden , analogtiſche oder Kriegsorganiſation von derjenigen der Ver der Fundamental - Einrahmung, welche die Adjutanten waltung oder des Friedens gånzlich verſchieden ſei ? 3

beider Klaſſen und die Führer dem Batailon ſichern. Dieſe Frage iſt ſchwer zu löſen . Der Wunſch, eine große Hierdurch wird ſich dieſes Corp8 , welches in der That die Seele der Armee iſt, mehr als man glaubt, ſeinem Urſprung nähern. Eine ſehr fleine Anzahl ſeiner Ofis ziere wird alle die linien abſteden , welche die Kriegss mandvers einer oder mehrerer Diviſionen und ſelbſt die der Armée beſtimmen. Mit einem gut zuſammengeſepten

Anzahl von höheren Graden zu geben, die Nothwendig , feit, die Truppen während des Friedens auf verſchiedene Puncte zu vertheilen , endlich vielleicht politiſche Rúd: ſichten, welche zu allen Zeiten mächtig einwirften, waren ehemals der Vergrößerung der Regimenter entgegenwir, fend. Die Infanterirregimenter haben nun drei Batail.

Generalſtabewerden die zahlreichſtenMaffen in der mögsklone, )die der Tavalerie vier und ſechs Escadronen. fürzeſten Zeit und lichſt mit der von dem Terrain vers Die Offiziere der Cavalerie werden weit beffer als ſtattetenausführen Regelmäßigfeit alle Bewegungen und Formas wir auseinanderſeßen, was ihrer Waffe dienlich iſt. tionen . Ihrer Natur nach ſcheint fie nár in langen und geraden Dieſe Organiſation , vortheilhaft für gemdhnliche Zci. *) Während der - ruflichen Campagne hatte Frankreich Regimens ter von füof Bataionen, welche bei der Armee gegenwärtig Dienſte leiſten . Der Generalſtab wird gute Einrahmuns ten, wird bei großen Bedürfniſſen des Staates wichtige

gen für die Armee ſtellen und die Intelligenz des frans zdfiſchen Militárs bald Bataillons - Einrahmungen dars 3

1

Fuhrwefen für die Lebensmittel, Transportemit uns Umbulancens ein Techſtes und fiebeätes Bataillon waren in

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varit

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Fronten und in ſenkrechten Richtungen agiren zu müſſen. I allerdings etwas ſchwerfällig und nahm ſich im Ber: Der Einfluß des Terrains auf die Cavalerie iſt ſo ent- håltniß zu dem , was an den anderen Zagen geleiſtet ſcheidend, daß er ihre Bewegungen vollſtåndig hemmen tann . Sie muß immer auf beinahe ebenen Flächen placirt ſein , wo ihre Escadronen mit Schnelligkeit auf den Feino losſtürzen , ihn unbeſützt von jedem Hinderniß angreifen und ſich mit leichtigkeit wieder ſammeln, um ihre Angriffe zu erneuern. Auf dieſe Weiſe können die Betrachtungen , welche wir über die Organiſation , die Evolutionen und die Reglemente der Infanterie anges ſtellt haben, auf die Cavalerie feine Anwendung finden.

wurde, aus , wie auf einem Balle die Menuet gegen die Eccoſaiſe. Dann ſeßten ſich alle Regimenter in ab. theilungen ( in halbe Züge bei der Cavalerie, zu vier Mann Front), und marſhirten mit fliegenden Fahnen und klingendem Spiele bei dem Kurfürſten vorbei. Am Freitage war Cavalerieinanóver und Beſichtigung der Recruten bei der Infanterie, lekteres unmittelbar vor dem lager. - Am Sonnabend großes Manóver mit zwei gegen einander fåmpfenden Armeen ; wie über,

!

Es ſcheint ſich uns Alles zu vereinigen , um den all, ſo auch hier, war das eine Suppe, mit Waſſer und Grundſaß aufzuſtellen , daß die Diviſionen aus Trups Salz gefocht! Der Sturfürſt verſammelte nach dem less

pen einer und derſelben Waffe , mit Hinzufügung der ten Kanonenſchuſſe ſeine Generale um ſich, bezeigte die

ihr unentbehrlich gewordenen Artillerie, zuſammengeſeßt allerhöchſte Zufriedenheit und fuhr nach Hauſe. Am ſein müſſen . Allein wir müſſen anführen, daß die ent- Sonntage wurde Vormittags wieder gebetet und geſuns

gegengeſepte Meinung von dem größeren Theile der mis gen und gepredigt, Nachmittags der legte Groſden litäriſchen Schriftſteller angenommen worden iſt.

Der verjubelt. Als Sdlußſtein meiner Darſtellung nun noch Einis

General Lamarque ſpricht ſich fórmlich für die gemiſchte

Diviſion aus ; der General Mathieu Dumas lobt dieſe ges über jenen Mandvrirtag bei Mühlberg im Septems

Organiſation übertrieben ;der General Rogniat billigt ber 1791 unter Bellegarde, welcher beute zum erſtenmal fie , indem er fie feinem Syſteme anpaßt; der Oberſt die gerechten , von ihm gehegten Erwartungen eben ſo

Carrion - Niſas iſt den Meinungen der beiden leşteren Schriftſteller gefolgt. Faſt alle haben ſich auf die Ans wendung der Regionarordnung geſtúßt. Wir haben ge : ſehen , daß bei den Römern die Vermiſchung der Waffen mehr ſcheinbar als wirklich war. Welche Beziehung fann außerdem zwiſchen jener Formation und derjenigen befteben , welche die gånzlich verſchiedenen Verhältniffe unſerer Zeit erbeiſchen ? Die Erfahrung eines zwanzigs jährigen Krieges vereinigt ſich mit der Urtheilsfraft gegen die Organiſation der Alten . Reiter

Studie n .

( Fortſegung. )

befriedigen wollte, als er bereits bemerkt batte , daß auch bei allen Regimentern Alles gethan war, um den Erwartungen zu entſprechen. Wie ſchon oben erwähnt, blieb die Garde - dus Corps auch an dieſem Tage ganz aus dem Bereiche der Evolutionen . Sie wurde nur als Außenpoſten aufgeſtellt und garnirte gleichſam die åus Berſte Front durch einzelne ausgeſtellte, großere und Fleis nere Trupps. Um 8 Uhr 'ſtanden 28 Éscadronen , die Escadron in 36 Rotten, in drei Gliedern in einer Linie, die ſchwere Cavalerie in der Mitte, die leichte Cavalerie auf den Flügeln, aufmarſchirt; Bellegarde, leider con frånkelnd , mit ſeinen Adjutanten , Ordonnanzoffizieren und einigen Trompetern vor der Front. So wie der Kurfürſt zu Pferde in ſeiner Nähé anfam , begann ein

Wie ſchon erwähnt, rúdten die Truppen gewohnlich Frontmarſd, im Trab, bald darauf Hatt: die leichte an einem Sonnabend ein. Am Sonntage war im gans Cavalerie ſchwenkte rechts und linfó (alle Abſchwenkuns zen lager Gottesdienſt; die råmmtlichen benachbarten gen geſchahen in Escadronen und en Carrière) nade

Pfarrer wurden ſo beſchieden, daß jedes Regiment ſei: dem Mittelpuncte ein ; die ſchwere Cavalerie ging im nen Geiſtlichen hatte, welcher vor der Front innerhalb Trab 400 Schritte vor , die leichte rúgte zuſammen , eines geſchloſſenen Kreiſes die Predigt hielt,, - ein Vor: ſchwenkte wieder ein , und jeßt formirte die ganze Cavas

fånger aus dem Regiment ſtimmte die lieber an. Eine lerie zwei Treffen. Das erſte machte einen Frontmarſch Stunde war der Dauer dieſer ehrwürdigen Handlung im Galopp, 309 ſich, zu Dreien rechtsum machend und gewidmet.

den linken Flügel vornehmend, Escadronsweiſe durch .

Am Montage erercirten die Regimenter einzeln vor die Intervallen der indeſſen im Trab gefolgten leichten den Inſpecteuren , nach den Dispoſitionen ihrer Ober- Cavalerie; leßtere ſeşte ſich nun in Galopp, und dann ſten . Dienſtags und Mittwochs wurden theils brigadens machte Ales Halt, während ſchon dieſchwere Cavalerie weife, theils im Ganzen Evolutionen gemacht. An dies ihre Front und linie wieder bergeſtellt hatte und jeßt

fem Zage fam Abendsder Kurfürſt nebſt den Prinzen des Hauſes auf einem der nahegelegenen und ſchiclich eingerichteten Rittergüter an . Ám Donnerſtage růcte alles en Parade aus , die Armee ſtand gewöhnlich in zwei Treffen in Schlachtordnung aufgeſtellt; der Kurfürſt

das zweite Trefferi bildete. – Bald darauf ließ Belles garde zwei gedrångt geſchloſſene Colonnen in Éscadro: nen formiren und ſchwenkte mit dieſer Maffe, zwar mit fortgebendem Pivot, aber auf einen ſehr kleinen Streis . Ohnſtreitig eines der ſchwerſten und gediegenften Mas .

beritt, begleitet von ſeinen Adjutanten und vielen frems ndvers! - Dann folgte das ſogenannte Ziehen , ein den Offizieren , beide Treffen von einem Flügel zum anderen , die Muſie ſpielte Parademarſch, die Offiziere falutirten. Dann wurden einige Bataillonsfeuer von der Infanterie gegeben, und ein paar Frontmärſche von

Marſch en front, um den Feind zu überflügeln , - ſehr ición und ſehr nüßlich im Felde . Zum Schluß wurde treffenweiſe attafirt. – måbrend dieſes ganzen Mas ndvers, welches freilid, der General ſchon am Mittwoch

der Cavalerie treffenweiſe gemacht. Das Ganze war im Schritt hatte probiren laſſen, war er perſönlich um

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bebrillen wenig thátig, weil ſeine Geſundheit ihm nicht iſchen Pferde erſt recht in Zug, nachdem zweis bis dreis erlaubte , viel und ſchnell zu reiten ; aber auf einem bundert Schritte durchlaufen waren . Plaße von 4 bis 500 Schritten im Quadrat aus, übers

( Schluß folgt.:)

fab lein Adlerauge Alles, und ſeine zwar flare , aber åußerſt ſonore Stimme tónte bis zu eines jeden Ohren .

Die ruſſiſchen Garden ,

Während des Probemanovers ibeilte er båufig berbe, laut ausgeſprochene Verweiſe an eben die Commandeure :

Die Revuen dieſes Corps.ſind das prachtigſte Sdau:

und Stabsoffiziere aus, welche den Subalternen ſo oft ! ſpiel, das Truppen gewähren können . Der Monarch und in der Garniſon wegen unreſentlicher Fehler - dem ſeine Brüder verwendeten aber auch von jeber auf die Geiſte des Pedantismus gehorchend – unangenehme : Garbe ganz beſondere Borſorge. Das Fußvolt wird

Dinge geſagt hatten, und daher war es fürdie jünges fortwährend mit einer Sorgfalt geübt, die überall ans ren Offiziere eine zu entſchuldigende Schadenfreude, wenn Bellegarde hier bei dem Weſentlichen ſeinen Zas del über Ungeſchicklichkeit bei Führung der Regimenter oder Escadronen gegen die Herren vernehmen ließ. -

derswo als zu ſtreng erſchiene; fo die Soldaten entfleidet ererciren, : Bewegungen ganz regelmäßig ſind, Glas mit Waſſer auf den Kopf,

z. B. ließ man ſchon um zu ſehen, ob alle oder ſtellte ihnen ein um ſie an eine voll.

Am Tage der Evolution felbſt aber ging Alles raſch und , fommen gleiche Haltung zu gewöhnen . Die Soldaten

ohne daß er, wie ſchon die Gegenwart des Durchlauch, i ſind durchaus fråftig und hochgewachſen . Von ihrer

tigſten gebot, etwas Anderes that, als mit großer Prás Kleidung wurde vor einigen Jahren alles Unbequeme ciſion das ſchone Mandver auszuführen, welches , theos retiſch betrachtet , ſeiner Combinationsgabe ( nach den unverhohlenen Aeußerungen aller verſtändigen und aller anweſenden fremden Cavalerieoffiziere) eben ſo zur hos ben Ehre, als practiſch, durch die vortreffliche Ausfüh :

entfernt, und Raiſer Nicolaus hat ſie, ohne ihrem Glanze Eintrag zu thun , mit allen Bequemlichkeiten verſehen, die dem Soldaten im Felde zur Erleichterung dienen fónnen. Die Handgriffe werden mit ſolcher Ges nauigkeit ausgeführt , daß, wenn man ein Regiment

rung , auch der Cavalerie zum Verdienſte gereichte .

ererciren ſieht, man die regelmäßigſten Bewegungen

Jeßt eben in dieſem Gedränge und bei dieſer Maſſe einer Maſchine zu ſehen glaubt. Gleich vertraut ſind

von Bewegungen , bei dieſer Schnelligkeit, bewährte ſich dieſe Truppen mit den allgemeinen Mandvern, denn die von ihm eingeführte feinere Reiterei: – die Attas ken z. B.,ſo ſagten es ausdrůdlich die Bellegardeſchen Puncte, dürfen nur im Trab angefangen werden, dann wird Galopp commandirt, und : Marſch, Marſch ! was ren nebſt einigen Stoßen in die Trompete das Zeichen zur Carriere. Auf das Wort „, Halt " (bas einzige Wort, welches von dem Escadronscommandanten nachcommans

die ganze ſchone Jahrszeit über ſind ſie in ein lager bei St. Petersburg zuſammengezogen, wo danu faſt täglich große Evolutionen ausgeführt und Scheingefechte gelies fert werden . Die vornehmſten Garderegimenter ſind die Regimenter Ismailowsky , Semenowsky , Pawlowsky, die Regimenter von Finnland, von Moskau, die Gres nadiere, die Jäger, die Marinegarde u . f. w . , ihre Obers

dirt werden durfte ) ſtand die Maffe , wie angenagelt, ſten ſind immer Glieder der faiſerlichen Familie, ſelbſt

kein Pferd ging durch ( wie Refereat es beimancher Prinzeſſinnen. Mehrere dieſer Corps ſchreiben ſich noch anderen Cavalerie oft geſehen hat. ) Die Richtung und von Peter dem Großen ber , und von jener Zeit an

Fühfung war ſogleich wiederhergeſtellt, und geſtürzt was waren ſie immer die Anſtifter von Empórungen. ren nur wenige! Bei der früheren roben Art zu reiten

Wer nid )t in Rußland gereift ijt, fann ſich unmög .

lagen oft ſchon bei dem Golonnenmarſch im Trab, vor züglich aber nach der Attake, acht bis zehn , Mann und Roß , auf dem Boden . Als jene 16 Escadronen leidhte Cavalerie ihren vortrefflichen Choc gemacht hatten, was ren nur vier Dragoner geſtürzt, bei der ſchweren Cas valerie nur fünf. - Da in jenen Tagen Alles bemerft

lich einen Begriff von dem Purus machen, mit dem die Reiterei der Garde, ſowohl was die Leute, als was die Pferde betrifft , organiſirt iſt. Die Leute ſind im Durchſchnitt alte Soldaten , die in Hinſicht des Wuchſes und der Einübung nichts zu wünſchen übrig laſſen. Bei der Auswahl der Pferde iſt man ſo ſcrupulos , daß die

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und, was ſich auf Erfahrung gründete, feſtgeſetzt wurde, reichen Geſtüte im ſüdlichen Rußland den .Forderungen To ergab ſich denn aud aus angeſtellten Verſuchen , daß faum Genüge zu leiſten vermogen . Gewohnlich trägt vie dywere und leichte Cavalerie zuſammen nie einen gus man den Anfauf der Pferde nur Difizieren auf, die uns

ten Choc in gleichbleibendem Pferdegang machen konnte. geheueres Vermogen beſißen und einen Rubin darein Das lag in der Eigenheit der beiden , ſo verſchiedenen feßen , Pferde mitzubringen , die dem Regiment noch

Pferderacen. - Es war nämlich außerordentlich, mit mehr Glanz zu ertheilen vermogen ; ſie verdoppeln dfs welcher Schnelligkeit die ſonſt ſo ſchweren bolſteiner ters die Summe, die ihnen als Kaufpreis für jedes zu

Pferde ausgriffen, ſobald Marſch ! Marſch ! commandirt liefernde Pferd angewieſen iſt. Ihre Chefs glauben ſie war, aber bald ließen ſie nach, und hätte man vor dem für dieſe Opfer reichlich zu entſchädigen, wenn ſie an Feinde in weiter Entfernung die Attafe angefangen , ſo dieſelben bei ihrer Rúdfehr ein ſchmeichelhaftes Schreis würden ſie entfråftet herangefommen ſein.

Daher hat ben zum Zeichen ihrer Zufriedenheit zu erlaſſen geruben.

aud Bellegarde oft den Grundſaß geäußert, daß er im Die vornehmſten Regimenter der Reiterei der Garde Kriege,, wenn es möglich wäre , die ichwere Cavaleriee find die Gardechevaliers mit Panzern ,, die Garden zu nur gegen Reiterei, die leichte Cavalerie aber gegen Pferde , gleichfalls mit Panzern, lanciers, Dragoner,

Infanterie und Batterieen brauchen würde : denn war Huſaren , gåger , die Kúraſſiere des Kaiſers, die der der Anpral jener kurz und ſchnell, ſo famen die polnis Kaiſerin , die Koſaden vom Don , die vom ſchwarzen

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Meere u . f.wo. Jedes dieſer Regimenter war von jeher Boden gebrüdt. Das beftige Einftrömen dieſer 'töbtenben Waffe 1500 Pferde ſtarf, und dieſe ſåmmtliche Reiterei, beren ! faute diere Gallerie ſo plöblich , daß ungeachtet der Gegenwart,

Commandeur der Großfürſt Konſtantin iſt, befindet ſich oft gnädiaften Befergniß, Uneiferung und Anordnung der durchs ſtets auf dem Kriegsfuße.

lauchtigſten Erzherzoge Franz, Kari , Unton und ludwig , St. Durol . des Ho frieysraths , Präſidenten, Pringen zu bohenzollern,

Die reitende Gardes Artillerie gilt mit Recht für ungeachtet die Anwendung aúer zu Gibole ftohenten Mirtei, felbft

die beweglichſte Pferd gemeinen des Vertuftes zweier Mineure, beiſpiellorin der Artilleriſten foſtetin Europa; in dieſem das lande , woeines Racepferde ſo Offigirre und Mannichaft, eb 'vorderBerlauf zwierMitwirkung Stunden nicht gemein und wohlfeil ſind, nicht ſelten 1500 Rubel. Die möglich war, dieſe unglüdliden Opfer ibres Berufes der årgtits

Beſpannung der Geſchůkſtufe wetteifertmitden Reitschen Külfe,dieaberleidernicht mehrwirten tonnte,ju übergeben.

Geſchüßſtúde um pferden. Die Trainſoldaten bilden nicht, wie ſonſt gewohn: 1 Ingenieuracademie einen trefflichen febrer an ihm verlor, undals lich, ein Corps für ſich, ſondern die Artiüeriſten ſelbſt er (gleich ſeinem Bater ) ein geſchäfter Schriftſteller in ſeinem verfeben abwechſelnd dieſen Dienſt. Die Fußartillerie Fache war. gibt in Schönheit der Beſpannung der reitenden nichts Rußland. Se. Majeſtät der Kaiſer haben den Generalmajor Nagel zumn Grafen Generalieutenant Uojutans mach,undiſt das ſchönſteCorpsderGardezuFußi tenGeneral Drtoff ,wzu:genernennen Fridzugegege feinee ,inunddemIhrem n

ſeine Haltung iſt herrlich , und auf ſeine Unterweiſung die Türken bewieſenen Ehätigkeit und beſonders weaen der am wird die größte Sorgfalt verwendet. Der Großfürſt | 2.Oct.gezeigten Japferkeit ,wodurchder Berſuch des Feindes, hie Michael iſt der Befehlshaber dieſer Waffe, für die er Brigade des Generalmajors Nagel von unſerem lager abzuſchneis thut, was er nur tann. Iſt der theoretiſche Unterricht den , vereitelt worden , einen mit Diamanten reich verzierten Ehren: nicht ganz vollkommen , ſo fann es doch der practiſche degen zu verleihen geruht. ſein , denn die Uebungen aller Art nehmen fein Ende . Sönigreich Sachſen. Se. Majeſtät der König baben am

Zur Garde gehört auch eine Escadron Pontons : 24. Nopbr. feſtgelegt, daß das, bei der Armee beftehende Berbot eigena ädtigen Gerathens auch die abidhließung der Ehevertőbs niere; ſie ſind leicht bewaffnet und das Pferd trägt nille umfaſſen und ſich auf aue Militärperſonen , ohneunter died

auch das Werfzeug für den Pontonnier. Die Pontons des Ranget, erftreden fout." find mit 6 Pferden beſpannt und faſt ganz von Kupfer;

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aber troß des ſchönen Materials und troß der natúrs lichen Gewandtheit der Ruffen haben ſie es darin noch lange nicht ſo weit gebradt , als die Franzoſen.

Das Geniecorps in ſeiner ganzen Ausdehnung iſt

n. Miſcelle . [ Subordinationsverhältniſſe auf der See.] In dieſer

iſt der Prozeß gegen engliſchen Edmund charatteriſtiſch , große Beziehung Browne fehr handelte demſelben im Allgemeinen noch nicht gehörigorganiſirto ſich beiMajor por: . Esden

Mühe man rich auch gibt, eine Menge von Zöglingen ! züglich um die Frage, ob ein Swiffslieutnant, 018 Agent eines zu bilden. Dieſes Corps bildet mehr einen Theil des 1 königlichen Transpori(chiffes , unbedingt über das Schiff befehlen allgemeinen Generalſtabs als der Garde , und die er: kann , oder bloß den Charakter eines Factors hats obirob ein fabrenſten Offiziere darin ſind faſt lauter Franzoſen .

Militår : Chron i f.

Offizier, welcher die Schiffstruppen commandirt, ſich gegen das I

Schiffécommando vergeht, indem er den ugenten angreift . Det Fall iſt kurz dieſer. Der lieutenant von der tönialichen Flotte, Ih. Sewett, hatte die Princess royal, tönigl. Frachtſdiff, con Malta nach England zu bringen ; an Bord des Sdiffes war eine

Abtheilung des 36. Infanterieregimenté , unter dem Befable des Niederlande. ( Brüſſel, 15. Nov. ) St. Maj. der König hat Majors Browne. Während der Reiſe erhob ſich einer Nachmittag den Generalmajor van den Bord zum Generallieutenant und ein ſtarter Wind und die See ging hoch; der lieutenant traff feine Generalpouverneur der niederländiſchen Indien ernannt. Maßregeln, um während der Nacht nidt an die ofricaniſche Küfte Es iſt 163 Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten die Erlaub geworfen zu werden ; diefe Maßregeln aber gefielen dem Major

niß ertheilt worden, die vom Kaiſer Nicolaus geſtiftete Medaille nicht; er behauptete , er commandire das Schiff nicht der lieu: zu tragen , welche auf ſeinen Befehl allen Militärs verlieben wor:

din iſt , weiche in den Feldzügen von 1812 , 1813 und 1814 im ruſſi'chen Kriegedienſte ſtan en .

tenant, und wenn er die Segel nicht einziehe, ſo werde er ihn

Bewett ) in reine fajüte ſperren ; ſein Kang fei über dem des lieutenants u . 1. m . Matroſen und Soldaten waren bei der Scene

Deftreid . Um 27. Nov. wurde in Bien auf höchſten Befehl gegenwärtig. Bewett regte reine . Itbeiten fort; den Major berus Sr. kaiſeri, Soheit des General - Geniedirectors , Erzherzogo 30: higten andere Offiziere; er ſuchte ſpäter, jedoch indirect, Tein Bes

hann; der für den unterirdiſchen Krieg lo wichtige Verſuch ausge: tragen wieder gut zu machen ; da er ſich aber zu kriner Urt von führt, Minen durch chemiſche Vorriotung , mit Beſeitigung der Entſchuldigung verſtand, lo brachte der Lieutenant die Klage ver .

ſonſt angewandten Zündwürfte, zu zünden . Zur töfuna dieſer Uuf ein Kriegsgericht. ( Die Berþöre werden wörtlich in dem 1. befte gabe wurde eine noch in der Vorzeit beſtandene Feſtungsgallerie des naval and military magazine mitgetheilt.) Das Kriegsgeridt aufgefunden und zweckmäßig verwendet. Dieſes Erperiment wurde erklärte den Major nur iheitweiſe für juldig, weil er feine Dres

auch fonach mit roich wiſſenſchaftlich r umſicht, Gewandtheit und hung nicht in Ausübung brachte ;es verurtheilte ihn zu einem beifüliger Präciſion ausgeführt, daß dem vorgefißten Zinecke in öffentlichen und ſtrengen Verweis. Der König aber änderte dieſes Hinſicht der proponirten Zündungsmethode vollkommen entſprechen urtheil, erklärte das Betragen des Majors für ſehr unverſtändig worden. um ſich gleich nach dem Zündungsmoment von der Rück: (injudicious), gefährlich, nachtteilig für die Sicherheit der Schiffes wirkung auf die Gallerie gründlich und en detail zu überzeugen, truppen, und das Untehen der Seeoffiziere untergrabend ; er jog drang der von rühmlichem Dienſteifer und Wißbegierde bereelte in Erwägung, daß ein öffentlicher Verweis die Udtung mindere, Ingenieur- Oberflieutenant, Frhr. von Bauſer, ſammt zweien welche man einem ſo hohen Range in den königlichen Dienſtea Oberlieutenanten, Reuter und sereftury , in den luon vorhinschuldig rei, und befahl, daß Major Browne aufzufordern rei, den ein aus Vorſicht beleuchteten Minengang ohne Hinderniß , obne

Dienſt zu verlaſſen . Zwei Monate nach Erlaß dieſes Urtbeils er: ſchien jedoch ein Generatbefehl, welcher den Major Browne durch der durch die rechts und linkſeitige Verdámmung bereits einges | Vermittelung der Commiſſäre des Seeweſens auf balben Solb drungenen azotiſchen Gasart ſogleich betäubt und biſinnungslos zu gelegt erklärte. Gefaţr ju ahnen , zwar bis zu deſſen Ende vor, wurde aber von

Redigirt unter Berantwortligkeit der Berlagsbandlung : C. W. Leffe in Darmſtadt, und in deſſen Difijin gedrudt

Mittwoch ,

24. Dec. 1828.

Nr. 103 .

NA

SUR MER ber

Allgemeine Militår · Zeitung. Preußiſches Regulativ über das Verfahren bei Ermangelung einesGlacis von dem nicht dußeren Grabens iſt, vorhanden baulichen Anlagen oder ſonſtigen Verande rande, oder wenn auchein Graben ren ſelbſt. rungen der Erdoberfläche innerhalb der von der Feuerlinie der Wallbruſtweh nächſten Umgebungen der Feſtungen .

Bei der großen Verſchiedenartigfeit der Tracen und

der fortificatoriſchen Verhältniſſe der Befeſtigungen wird

Ueber den befragten Gegenſtand iſt am 10. Septem: der Entwurf zur Ziehung der Rayonlinien vom Kriegos ber 1828 nachſtehendes Regulativ erſchienen :

miniſterium für die einzelnen Fälle feſtgeſtellt und die

Damitdie Bertheidigungsfähigkeit der Feſtungen Abſtecung demnächſt durch die Fortificationsbehörde durch ſolche bauliche Anlagen oder Veränderungen der unter Concurrenz der Civilbehörde im commiſſariſchen Erdoberfläche , wodurch die freie Umſicht von den Fes

ſtungswerken und die Wirkung der Schußwaffen behin .

Wege vollzogen . $. 3. Wer auf Grundſtücken , welche innerhalb der

dert, ſo wie die Annäherung des Feindes begünſtigt beiden erſten Rayonbezirkeliegen, einen Neus, Repas

werden könnte , - nicht nachtheilig beſdrånft werde, ratur: oder Umbau vorzunehmen, oder eine ſonſtige, die -

$

auch die Anwohner der Feſtungen vor wiederfehrenden Geſtalt der Erdoberflåde åndernde Anlage zu machen Striegsſchäden madglichſt bewahrt bleiben , wird hierdurch oder Materialienvorräthe anzuhaufen beabſichtigt, muß unter Aufhebung der in den Rabinetsordres vom 28. das Beſuch um die Erlaubniß bierzu bei der Ortspolis

April1797,vom 12.März 1814 v , om24. Augnit 1814, zeibchdrdeeinreichen . Wenndieſe in polizeilicherund vom 13. September 1816 , vom 6. Januar 1820 , vom gewerblicher Hinſicht dagegen nichts zu erinnern findet, 9.April1822, vom 1. October 1823 und vom 30. Auguſt úbergibt ſie das Geſuch der Commandantur der Feſtung, 1824 enthaltenen Beſtimmungen Nachſtehendes verordnet: welche es unter Zuziehung des Plazingenieurs und des S. 1. Die nádhſten Umgebungen der Feſtungen wer: Feſtungsinſpecteurs prüft und zur Entſcheidung an das ben , nachMaßgabe ihrer Entfernung von den Werfen , Kriegsminiſterium gelangen lášt. l'esteres tritt des nad Ingenieurcor Umſtänden ps darüber mit den .hos Inſtanzen in Rúdſprache in drei Bezirke eingetheilt, und für jeden dieſer Bezirke beren weiter unten beſondere Beſtimmungen feſtgeſtellt. Zum erſten Bezirfe gehören diejenigen Grundſtücke,

S. 4. Wird das Geſuch bewilligt , ſo muß der Bes

welche zwiſchen den Feſtungswerten und einer von die? Tiger des Grundſtücks einen Revers ausſtellen, in wels fen auf 160 Ruthen oder 800 Schritt Entfernung zu chem - er ſich unter Verzichtleiſtung auf jede Entſdådis ziebenden Grånz- oder Rayonlinie belegen ſind ; gung verpflichtet, die bewilligte neue Anlage, die Vors zum zweiten Bezirfe diejenigen Grundſtúde, welche råthe 2c., ſobald die Umſtände es erheiſchen und die zwiſchen dieſer erſten Rayonlinie und einer zweiten , um Commandantur der Feſtung es ſøriftlich verlangt, ſo: 100 Ruthen weiter, alſo auf 260 Ruthen oder 1300 gleich wieder wegzuſchaffen , oder im Fade der Säumniß Schritt Entfernung von den Feſtungswerfen zu ziehen ſich der Zerſtörung der Anlagen oder Vorråthe auf ſeine den Rayonlinie ; und Koſten zu unterwerfen . zum dritten Bezirke diejenigen Grundſtücke , welche Wird von der Commandantur, beſonders bei neuent außerhalb der zweiten Rayonlinie und bis zu einer Ent: baulichen Anlagen , die Eintragung dieſes Reverſes in fernung von 360 Ruthen oder 1800 Shritt von den das Hypothefenbuch für nothwendig gehalten , ſo muß Werfen belegen find. der Grundbeſißer auch in dieſe Eintragung willigen

$. 2. Von dieſen obengenannten Grånz- oder Rayon: und den Revers in der hierzu geeigneten Form auss

linien werden nur die beiden erſten von resp. 160 und ſtellen. Nach Ausſtellung des Reverſes und in den ges 260 Ruthen Entfernung von den Feſtungswerfen wirts eigneten Fållen nach erfolgter Eintragung deſſelben in

lich abgeſteckt, und durch Pfåhle oder Martſteine dau: das Hypothekenbud, wird ſodann dem Grundbeſīßer ein ernd bezeichnet .Die Abtragung jener Diſtanzen erfolgt von der Polizeibebörde auøgeſtellter undvonderSom. von den ausſpringenden Winkeln des bedecten Weges i mandantur genehmigter Erlaubniß dein zur Ausführung und zwar von dem oberen Rande des Glacis, oder in ſeines Vorhabens ertheilt.

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819 S. 5. Die innerhalb beider Rayonbezirfe einmal

Maffive Fundamente oder Unterlagen von Stein ,

vorhandenen Bauwerke und Einrichtungen ſollen, wenn welde hodiſtens 6 Zoll über den Bauhorizont bervor: gleich Neuanlagen in ábrilicher Bauart nicht zugelaſſen ragen , ſind zuläſſig , doch dürfen keine Kelleranlagen 1

werden dürfen ,"dod, ferner geduldet werden . Dieſelben ſtattfinden. Brunnen können nadıgegeben werden. können auch , in ſo fern darauf nicht die beſondere Bes Zu Bewåbrungen darf man ſich nur des Holzmates dingung des allmählichen Eingehend durch Verfall, oder rials , mithin der Planken , Stacets oder Flechtziune der fünftigen Reduction auf eine leichtere Bauart ſdıon bedienen , wogegen Einhegungen durch Maurrn , lebms

haftet, durch Reparaturen , ohne Aenderung der Bau- und Steinwände, ſo wie durd Neuanlage lebendiger maſſe, in ihrer Subſianz erhalten , oder auch, wenn Heden unterſagt bleiben. gånzliche Baufälligkeit oder eine zufällige Zerſtörung S. 10. Junerbalb des zweiten Rayonbezirfes fónnen

zur Friedenszeit eintritt, durch Umbau wiederhergeſtellt alle für den erſten Bezirk geſtattete Anlagen , außers werden , wobei jedoch die Herſtellung in der Regel ganz dem aber auch leichte Wohn- und Wirthſd aftsgebåude in den alten Dimenſionen und nach der bisherigen Baus in ausgemauer ein oder gelebmſtaftem Fachwerf mit Zies

art erfolgen muß . Nur in dieſem Falle fann dem Bau- gelbedachungen, mit Balfenfellern und maſſiven Feuer enden die im S. 4 gedachte Ausſtellung des Reverſes ungsanlagen verſehen , und bis zu 2 Stocwerken hobe

erlaſſen werden, der er ſid, jedoch zu unterziehen hat , zur Ausführung kommen. Reine Maſſivbauten in Haus ſobald mit dem Reparatur- oder Umbau eine Erweite: ſern und Bewährungen ſind , in ſo fern es ſich nicht

rung , Hinzufügung oder ſonſtige Neuanlage in Ver: blos um Herſtellung unzuläſſig oder Reparatur ſchon vorhandener Bauwerfe handelt,

bindung gebrad)t wird.

, - jedoch können auch

S. 6. Die Erweiterung eines neu herzuſtellenden bei der Neuanlage von Fadywerfsgebåuden maſſive Fun. Bauwerkes iſt, in militäriſcher Hinſicht, als zuläſſig zu damente bis zu 12 Zoll Hobe úber der Erdoberfläche geſtats erachten , wenn tet werden. Erweiterungsbauten, die Anlage neuer Scheis 1) der Neubau in dem gewünſchten größeren Um- dewinde oder ſonſtige Hinzufügungen dürfen nur in Holz fange überhaupt in einer, den Rayonvorſchriften ent- oder Fachwert erfolgen. Gewölbebauten ſind unzuläſſig. Das Alignement der neuen Gebäude gegen die Fes

ſprechenden Bauart ausgeführt werden ſoll, oder wenn

2) der Vauende zu dem beabſichtigten Umbau eine ſtungswerke wird , in ſo fern daſſelbe nid )t von vorbans leichtere als die bisherige Bauart wählt, und die Mauer: benen Straßenrichtungen abhångig iſt, von der Militár: und Pehmſtafwerfe in dem neuen größeren Gebåude fich behörde nåber beſtimmt. gegen die wegzubrechenden Maſſivtheile des alten Sea S. 11. Außerhalb der zweiten Rayonlinie wird die

be

båudes ihrem fubiſchen Inhalte nad ) nicht vermehren .

Anlage und Bauart von Wohns, Wirtſchafts- und

$ . 7. Beſißer von Grundſtücken , welche innerhalb ſonſtigen Betriebsgebåuden , ſo wie von Grundſtúcos der beiden erſten Rayonbezirfe mit der Ausführung einer bewahrungen jeder Art in der Regel feiner Beſchráns

Anlage vorſchreiten, ehe ſie den dazu erforderlichen Ersfung unterworfen , auch findet hier eine Verpflichtung laubnißſchein erhalten haben , und Handwerfer, welche i des Bauenden , ſich zuvorderſt der Einwilligung der Mis in folchem Falle zur Ausführung mitwirken , verfallen litårbehörde zu verſichern und den im $. 4 gedadsten in eine polizeiliche Strafe von 2 bis 10 Thalern, und Revers auszuſtellen , weiter nidit ſtatt. Nur wenn ſich die eigenmächtig unternommene Anlage wird nach Um : innerhalb dieſes Bezirfs durch Abbau oder Zunahme ſtånden anf Koſten des Beſigers wieder weggeſchafft. der Bevólferung neue Vorſtådte bilden ſollten, To haben §. 8. Innerhalb des erſten Rayonbezirkes darf auf die Ortsbehörden zu veranlaſſen, daß dem Fortgange bisher unbebauten Stellen fein neues permanentes Ges der Anſiedelung ein beſtimmter, auf commiſſariſchem Wege

båude angelegt werden und überhaupt kein Baumaterial feſtzuſtellender Bauplan zum Grunde gelegt und dabei in Anwendung fommen , welches bei erfolgender Wegs die Richtung der Straßen durch den Plafingenieur ans nahme oder Verbrennung der Holztheile , Steins oder gegeben werde. Schuttmaſſen auf der Erdoberflådhe hinterlaſſen würde. Der Wiederaufbau ganzer, durch Kriegsbegebenheiten

Mauer und lebmſtafwerk, Piſeewande, Ziegelbedachung ſind daher bei Neuanlagen wie bei Erweiterungsbauten ganz unzuläſſig und dürfen nur nach 8.5 und 6 bei der Reparatur oder dem Umbau ſchon vorhandener

in der Nähe der Feſtungen zerſtörter Siådte oder eine Neuanlage derſelben fann nur außerhalb einer Entfers nung von 1800 Schritten oder 360 Rutben von den Fes ! ftungswerfen, mithin außerhalb des wirkſamen Geichůßs

Gebäude 2c. , jedoch ohne Vermehrung der bisherigen bereiches zugelaſſen werden. Eine Beſchränkung in der .

Baumafle, angewendet werden. Bauart und Stellung der Häuſer findet hierbei in mis S. 9. Es fann daber für dieſen erſten Ranonbezirk litäriſcher Hinſicht nicht ſtatt, doch dürfen dergleichen nur die Anlage ganz leichter Bauten , z. B. von Gar: Ortſchaften mit feinen ſtarken Umfaſſungsmauern und

tenhäuſern , Schuppen, Wådhterhůtten , welche ganz in noch weniger mit Gråben oder Wåden umgeben werden. Holz zu errichten , mit Brettern zu verkleiden und mit

( Fortſeßung folgt. )

Holz, Stroh, Rohr, Zinf oder Schiefer zu decken ſind, geſtattet , auch allenfalls für einzelne Wächterhútten , wo der Gewerbebetrieb des Grundbeſikers dieß dringend erfordert, die Aufſtellung eines eiſernen Ofens , deſſen

blecherne Rauchrohre durch die Wand oder Bedachung der Hütte zu leiten iſt, nachgegeben werden .

Reiter - Studien . ( Sdluß. )

Einen Sat muß ich noch anführen , von weldem

auch Bellegarde vorzüglich ausging, und von dem ich

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822

ſpåter bei mancher anderen Cavalerie, beſonders bei der Früber hatte man oft ſogenannte Attafen en muraille franzöſiſchen und polniſchen , das ſchädliche Gegentheil gemacht; dieſe ſchaffte Bellegarde ganz ab , denn des

gefunden habe. Ich meine das Nachcommandirer und Gedranges war zu viel geworden, und des Stürzend überhaupt das viel Wortemachen bei den Mandvern . auch : es mußte ſtets zehn Schritte Intervalle zwiſchen Dieß fiel bei der ſådoriſchen Cavalerie ganz weg . Einer jeder Escadron bleiben ! Daß dieſe Intervalle während commandirte , die anderen hörten zu . Nur, wie schon der Garriere verloren ging , war nicht zu vermeiden , oben erwähnt , das ,,Halt "" nach gemachter Atrafe er : denn das ſchnell dabin cilende Pferd brauchte alle ſeine

laubte er den Escadronscommandanten nadizucomman- Krafte , und dieſe muften fich frei entwickeln konnen . diren , weil hier des Trouble und des Getores zu viel Auch båtte das bei dem Anreiten gegen den Feind nichts war. Eben jo hielt er ſehr auf furzes, beſtimmtes, ein

zu ſagen , vielmehr Nußen gehabt , denn ſo entſtand

faches, vorzüglich richtiges ( taftmåßiges ) Commandiren, és mochte nun Cavalerie oder Infanterie ſein , aufwelche und die Commandeure erhielten ohne Schonung die derbs | attafirt wurde – wenn man an dieſelbe herankam , keine lůcke, ſondern das en muraille von ſelbſt. Was ſten Verweiſe, wenn ſie dagegen fehlten .

les

Noch Tebe und bóre ich dieſen großen Savaleriegenes die Einteilung der Dffiziere in der Escadron ( aus zwei

ral in jenem lager an dem beſchriebenen Mandvrirtage Compagnieen beſtebend ) beim Ererciren betrifft, ſo will auf ſeinem braunen Engländer , wie er mehr vor ſich , ich noch verſinnlichen , wie Bellegarde für Krieg und als nach und binblickend, auf eigene Kraft ſich ſtubend, Frieden dieſelbe feſtſeşte. Waren die Offiziere complett, dahieft.

Jeßt ertonte mit flarer , Alles erreichender lo mußten ein Escadronscommandeur , zwei Sapitaine ( Rittmeiſter ) und ſechs lieutenante da ſein, zuſammen und die Roſie ſelbſt horchten auf, wagten nicht in die 9 Offiziere ; dieſe wurden nach Rang und Patent in der

Stimme das Wort : ,, Habt Acht, ganze Cavalerie !"

Kandare zu beißen , ſchienen das Gebot des Machti - Escadron ſo eingetheilt : gen zu verſtehen , und des weiteren gemårtig zu ſein .

1

Jede Schwenkung geſchab im Garriere auf das Wort 4

1 2

,, Marſch ! " ; ſollte es ein anderer Pferdegang rein , ro ( ,, im Gas wurde es ausgeſprochen : ,, im Trab ! "

lopp !" ) *) Bei ſolchen Gelegenheiten wurde auch durch : aus mit gezogenen Såbeln geritten , die Fauſt wurde auf das obere dicke Bein des Mannes aufgeſett und

ſo unveråndert gebalten . Nur bei der Attafe , und ſo

9

8 6

7

3

5

Bet faſt allen Bewegungen blieben dieſe Dffiziere

wie die Trompeter das Marſch , Marſch ! bließen , hielt auf dem Poſten , den die Nummern bezeichnen . Wenn das erſte Glied mit verwendeter Hand nach vorn zu es aber hieß : ,, mit balben Escadronen “ , ſo růcten

den Pallaſch zum Stich in gerader linie, das zweite Nr. 2 u . 4 als Commandeure derſelben vor ihre Mitte, und fritte Glied horizontal über den Kopf zum Hauen. um ſie bei dem Golonnenmarſch und bei der Schmen's In dem Moment des „ . halt " wurde die Fauſt mit fung zu dirigiren. – Hieß es ren Fronte, ro ſo růcten dem Såbel ſogleich in die vorige Page gebracht. ſchnell Nr. 2 u. 4 eine Pferdelånge vor die Flügelrotte, Nr. 8 u . 9 auf dem Plat ; ob eben ſo Nr. 5 u . 6 nachs +) Der Verfaffer ſah ſpäter franzöſische Cavalerie, auch

porniche růdten , weiß mir mein ſonſt gutes Gedåchtniß nicht

Grercitien ; von erſterer konnte man in dieſer Hinſicht wenig: mehr zu ſagen . Iſt auch fein groß Object! ſtens gegen fächfilde, nur ipakha'te Dinae sphen . Unter ande:

Das

ren eine ſogar annte Decharge, wie ſie z. B. bei Drieden ron ganze Vorrúden und wieder mit Blitesíchnelle Zurück, pier ( wie es hieß ganz vorzügl ch gut errrcirten ) Dragoner: zieben , ſobald der Frontmarſch geendet war , ließ für

die ſchöne Thätigkeit gutbes regimentern vor dem König vonSadlen sematt wurde. bas Áuge hübſch : es war Offiziere; ob es aber vor Erſtens war der ſchnellfte Pferdegang nichtsals ein geſtreckter rittener und gut reitender ſie Galopp , fürs Zwrite wurden aus 2 Gliedern , in welche , denn bezweifeln man rangire maren, 5 und 6 Glieder,endlich gingen mehrere Rolle dem Feinde anwendbar war, muß gewiß meiſtens nuß geradezu durdh; aber der immer mit einem Entſchluß fertige | die vorgerůcten Offiziere waren, dem Bajonnet, wie dem Såbel des Feindes zu Franzoſe zeigte ſich auch hierin : denn dieſer oder jener , mallos, .

ausgeſekt geweſen. Bei dem Regiment , bei wel. warf den Sabei weg, faßte ſehr gré, bon gré fortſchnellende Reiterkanin Referent ſtand , blieb im Felde bei den Angriffen chem Kreire weiten einem Zügel und Händen beiden die mit alaubwür: mehreren foll nach wieder zur Escadronin. den Das geme: jeder auf ſeinem Poſten an den Gliedern, die Commans derFall zuweilen Gefechten 3 ugen foaar digen fen ſein .

Weit beſſer ritt und erercirte ohne Zweifel die deure ritten in den Intervallen , wenn man dem Feinde

polniſche Cavalerie , doch waren die Pferde ſehr fehlerhaft nåber fam . Sobald ein ſolches Grercirlager geendet war, zogen gezäumt ( ein polniſcher Cavalerieoffizier ſagte mir, ſie hätten

ſeinen Weg in ſein land ; nur eine Sorte Kandaren ), der Sig der Leute ungleich. die Regimenter ein jedes ſáchſiſchen Reitern geleuchtet, Geforei. Sofing aber der Stern , der uns Beim Commandiren marentießlich viel mit viel Worien , die 3. B. erſt der Regimeniscommandant

id freilich nicht verſtand, an ;zwei Flüaeloffiziere wiederhol: dann ten es , dann wieder die Escadroniscommandanten , dann ein Ruf des Siabo: ein zweites Commandoport , trompetere, dann der Ruf der anderen Trompeter; ich horchie? und dachte : was wird am Ende da Grobes herauskommen und es war nichts, als daß mit halbin Eecadronen rechts abgeſchwenkt wurde. - Oliinbar hat, wenn man ſich vor den -

Feind denkt , das einfache Commandiren den Vorzug.

route bald erlöſchen. In der Garniſon fand nach vierwöchiger Raſt das alte Winterleben wieder ſtatt. Commando's gingen nach Moritzburg bei Dresden ab , um die inzwiſchen daſelbſt angekommene Remonte zu holen. Dort wurden mit Strenge vom Inſpecteur ſelbſt die beſten Pferde auss geſudyt und, ſo wie die gehörige Anzahl – ( oft wurden -

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über Hunbert den Lieferanten ausgeworfen ) für die , geben , in dem Standquartier nad Große und Farbe und nun ging der Cyclus durch das loos vertheilt, von vorn an ; Recruten - Ererciren, Remontes Dreſſiren und das oberwähnte Klaſſen - Reiten das war der

mäßigen Stande erhalten werde. Hiernada wurde nunmehr die nehmen gemäß , bei circa 5000 montirten und eben fo vieten uns montirten ſtatt; legtere gehören zur bloßen Reſerve, Erftere zum normalmäßigen Stande der Urmee; nur dieſe laſſen nunmetr Se. Maj. durch die gegenwärtige, dem dermaten noch geltenden Con

Regimenter beiſammen war, an die Commando's übers erforderliche Aufhebung angeordnet. Der Austritt findet, dem Ver:

Dienſt , in deſſen einförmiger Erfüllung jeder Offizier

ſcriptionsgereße vom Jahr 1812 entſprechende Aushebung erſißen."

Rußland. In Liflis iſt der Genera'adjutant Sipiagine

ſeine Ehre und ſeinen Rubm ſuchte. Was Bellegarde nach kurzer Krankheit geſtorben. nod, hatte durchſeßen wollen, geſchah durch die Errichs

Soweiz. ( 29. Nov. ) Mancherlei Unzeigen laſſen dermutben,

tung des Huſarenregiments , welches ſich durch große daß den capitulirten französiſchen Regimentern Veran:

derungen der Capitulationen , dergemacht worden dürften, welche eine Auszeichnung im Kriege und Frieden ſpåter als " eine ficationen ihres Urhebers würdige Schöpfung bewieſen hat.

mehrere Gleichſtellung der fremderi Ir uppen mit den Nationals

Manches mochte Bellegarde, immer weiter ſtrebend, truppen und die Aufhebung von Vorrichten der erſteren bezwedrn

wohl noch im Sinne haben , aber er ſtarb im Februar Touten . Unter dieſenUmſtänden wird es ſehr zweifelhaft, ob der 1792 pldklid auf Urlaub in Savoyen , wenige Tage von der dießjährigenSchweigerregimenter Tagfaßung genchmigte neue Strafcoder gebracht zur Unwendung franzöſi'chen für dic möge. Regierungen nach ſeinerBermåblung miteiner reichen Anverwandtin. werden Die Tagſagungooer diemebreren der Die Savalerie wurde nun in zwei Inſpectionen getheilt: Cantone waren Teibit lange abgeneigt gewefen, die Reviſion dieſer vier Regimenter erhielt General Zezſchwiß d.d. , vier der Strafgefeße vorzunehmen , bevor die angekündigten neuen französ General Gersdorf. Beides waren achtbare Generale ; firchen Militärſtrafgefeße erichienen fein würden; indefien orangen jeder behielt ſein Regiment, jedoch ſo , daß des Einen die Oberſten der capitulirten Regimenter auf jene Riviſion , bei der

Regiment unter des Anderen Inſpection ſtand. Wenn auch der gute Geiſt, der Eifer und Fleiß ſide erhielten, To brachten doch ſchon die Umſtånde es mit, daß das Unisono fehlte und dadurchnachtheilige Wirkungen er: zeugt wurden. Die Feldzüge am Rhein begannen 1793. Ihre Geſchichte beurfundet die Tapferkeit der Sachſen und die vorzügliche Geſdidlichkeit der Cavalerie. Oft

nun aber auf ihrebeſondere Wün'che die volle Rücïicht nicht ges nommen die ſie erwartet haben mochten, und derkörperlis insbeſondere abfchaffung nöthig erachiete die von wurde, der Sagſagung chen Strafen ihren für Beibehaltung derſelben eingereichten Bor: tellungen unerachtet beſchloſſen wurde. Einige der Oberſten haben ihren ünwillen darüber auf eben ſo unvorſichtige als unziemende Weiſe geäußert, und dieſe Regimentschefe, die früher auf Beſchleus nigung Strafgeleßgeb der neuen drangen , zeigen nunmehr, nachs entſprechen wurde, ung dem ihnen weiter keineGeneiutheit, dieſelbe

Giner gegen Drei, blieben dieſe Bellegardeſchen Zöglinge wirklich auch anzunehmen . Bis zur Dagſagung des kommenden Jahs

ſters Sieger, – und der General, båtte er ſie aus richs res wird diefe Angelegenheit nun immerhin ver'choben bleiben, und ten Höhen geſehen, würde ſich gefreut haben, daß ſein bis dorthin dürften ſich die Berhältniſſe jener Regimenter überhaupt näher aufklären . Während die öffentlichen Stimnien in der Geiſt fortwaltete.

Der Verfaſſer ſchließt mit dem Wunſche, daß er nicht Schweiz fich meiſtalle immer lauter und entſchiedener gegen die des fremden Kriegsdienſtes erklären, ( iſt einige jüngſthin obne Beifall der leſer dieſe große militäriſche Epiſode inFortdauer Chur auch eine Bertheidigung deſſelben erſchienen Bes der früheren Zeiten und jener berühmten Reiterei bes trachtungen über den auswärtigen Kriegsdienſt der Schweizer, mit ſchrieben habe. beſonderer Berücſichtigung des Cantons Graubündten ) , worin die Behauptung aufaefteut wird : p8 laſſe fich die Frage über Berth oder unwerth , Vortheil oder Nachtheil des auswärtigin Dienfiles durch eine allgemein - giltige, auf ade Cantone gleich anwendbare Weiſe unmöglich entſcheiden, und alsdann mit beſonderer Hinſicht auf die Eigenthümlichkeiten Cantons verſucht Canton Vortbeite jenesdarzuthun Dienftes iſt, daß für dieſen des die Graubündten

M ilitär , Chronik . Baiern. Die zu München erfcheinende politiſde Zeitung ents hält Nachſtehendes : „ Se. Königliche Majeſtät hatten aus denin überwirgeno feien. In der That können die Freunde descapitus der öffentlichenSißung der Kamnier der Abgeordneten vom 1. Dec. lirten Dienſtes bei solchem Gange der Erörterung nur gewinnen, v. I. entwickelten Moriven in Quertődiſt Ihrer Weisheit beſchloſſen, indem jede auf die geſammteEidgenoſſenſchaft bezüglic Rückſich he und Not,: in dem Gefeße entwurf über die Ergänzung des flebenden Beeres alles, was höhere und allgimeinepolitiſce Berhältniſſe die Zeit des Eintrittes in die Militärpflichtiakeit, wofür in dem rionalehre betrifft Eigent geſchobe die Seite an hümlich: , auf Cantons n unddie Conſcriptionsgefaße vom Jahr 1812 das 20. Lebensjahr beſtimmt keiten eineseinzelnen gebrachtwerden, ihre Stelle war , auf das vollendete 21. Lebensjahr feſtreben zu iaſſen , und hiere Beſtimmung iſt von den Ständen des Reichs in dankbarer Wie leicht es alsdann ſein mag , dieſen Eigenthümlichkeiten des Indivi: Unerkennung der ihr zum Grunde liegenden Ullergnädigſten Ub Gintons nachmais die Intereſſen einzelner Familien und werden, erſt gezeigt

ſicht angenommen worden , ſomit auch in das neueGerek felbft übergegangen . Ihrzufolge kann im Jahr 1829 eine Wuchebung nach der bisherigen Regel nicht ſtattfinden, weil die nach dem neuen Bereße mit dieſem Jahre correspondirende utterétiaffe von1807, der Beſtimmung des früheren Confcriptionsgeſebeo gemäß, bereits im gegenwärtigen Jahre zur Uurhebung berufen iſt die folgende von 1808 - abernach dem neuen Gefeße erſt mitdem Jahre

nicht dieſe , darfeben in dem Canton Suen und freilich waren esunterzuſdieben auch woht ſchon

Betrachtungen , welche im Bundesvertrage von 1815 die Capitulationenfür frem den Kriegsdienſt dem cidgenöſſiſchen Rathichiage enthoben der veraas Man und Cantone überlaſſen haben. Willkühr der einzelnen dabeinur, daß die Folgen und je die wichtigſten Folgen dieſer Bers träge nicht deneinzelnen Canton nur, der ſie geſchloſſen hat, ſon: dern die geſammte Eidgenoſſenſchafttreffen, und das, wie die ſeit:

1830 in die Militärpflichtigkeittritt. Uuf dieſem Grunderuhte herigeErfahrung gezeigthat, aus foldem Gange iſolirter Verband: die propoſition des $.92 de Gelegesentwurfes über die Ergänzung lungen der einzelnen Santonemit dem Auslande dem Bundesſtaate chlüſſe des ſtehend Heeres; dieſe erlitt aber Folge en

in

der Be

der

Rammern jene Abänderung , welche der s. 93 der Beilage4 des unaufhörliche Verlege zuwachſ eineihm einge: nheitenjener en, die durch vermehrt weiterhin Verträge Controlle Landtagsabſchiedes vom 15. Uuguſt d. I. darthut. Dieſe gerekliche räumte Eidgenoſſenſchaf werden,illuſoriſde Intereſſ und die der t höchſtenoch en verlege n. Beſtimmung macht es aber nothwendig, daß diejenige Mannſchaft, welche im Laufe des Jahres 1829 aus der Urmee tritt , noch im

Jabre 1828 erregt werde , damit das Heer in ſeinem formations:

( Hierzu die Beilage Nr. 6. ) Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung: C. W. Leste in Darmſtadt, und in deſſen Diijin gedruckt.

Samstag ,

Nr. 104.

27. Dec. 1828.

Allgemeine Militár - Zeitung. s

Preußiſches Regulativ über das Verfahren bei Richtung einigt. Der Feſtungsinſpecteur und ein offis den dießfälligen Verband, baulichen Anlagen oderſonſtigen Verände- sier des Generalſtabs haben itglieder lungen als Commiſſionsm

beizuwohnen. Das

rungen der Erdoberfläche innerhalb der Reſultat wird denMiniſterien des Inneren und des nadjſten Umgebungen der Feſtungen. ( Fortresung. )

Krieges zur Entſcheidung vorgelegt. S. 14. Die Anlage von afermůblen fann auss nabmsweiſe felbſt im erſten Rayonbezirk, wenn daraus

$. 12. Wenn innerhalb der Rayonbezirke bis auf für dasmilitäriſche Intereſſe überwiegende Vortheile eine Entfernung von 360 Ruthen von den Feſtungswer zu erwarten ſind, jedoch entweder nur in möglichſt leichs ten, Deiche und Communicationsdämme angeſchüttet, ter Bauart, oder bei fortificatoriſch günſtiger fage, in

Ufers und ſonſtige Waſſerbauten ausgeführt, Grunds einer zurBertheidigung geeigneten , hinreichend ſtarten

ſüce entwäſſert oder erhdht werden ſollen, ſo bleibt die Conſtruction nachgegeben werden , und bleibt es dem

Zuläſſigkeit der Ausführung davon abhängig, in wie fern Kriegsminiſterium überlaſſen, den beſonderen Fau unter dadurch eine nachtheilige Deckung gegen die Feſtung und Zuziehung des Generalinſpecteurs der Feſtungen zur

zu bringen . Vermehrung der Zugänglichkeit, mithin eine Vermindes entſcheidung S. 15. Holzerne Windmühlen dürfen wegen ihrer

rung der Bertheidigungsfähigkeit der Werfe herbeiges führt werden möchte.

Hobe nur auferhalb einer Entfernung von 80 Rutben

Beſonders dürfen Damme und Gråben niemals fo von den Feſtungswerfen neu angelegt werden . Im übs angelegt werden, daß unbeſtrichene Räume dadurch ents rigen Zheile der Rayonbezirke iſt ihre Errichtung in

feben , und es muß daber bei dieſen, wie bei den übrigen oder Privatintereſſe berühren , die im . 3 vorgeſchrie: bene Concurrenz der Militärbehörde eintreten. Aber auch felbſt entferntere, außerhalb ſämmtlicher Rayonbezirke Anlagen , der Zweck derſelben mag nun ein offentliches .

militariſcher Hinſicht zulåſig . S. 16. Die Neuanlage von Kirch- und Glockentbürs men , oder dieErhdhung vorhandener Thürme, iſt ins nerhalb der beiden erſten Rayonbezirke unítatthaft. Zu dergleichen Thurmbauten außerhalb der zwciten Rayons

zu unternehmende Waſſerbauten , namentlich die Anlage linie bis zu einer Entfernung von 360 Rutben von der oder Wegnahme von Stauwerfen, Coupůren,die Regus Glaciscrête muß zuvor die Zuſtimmung der Militärbes

lirung von Stromfrümmungen, wodurch der Abfluß der borden eingebolt werden . Gewäſſer gehemmt oder befördert wird, muß, wenn dars

S. 17. Die Anlage von Beerdigungsplåten ijt in.

aus irgend ein Einfluß auf die Waſſerverbåltniſſe oder nerhalb der Rayonbezirfe und ſelbſt bis zum Fuße des

auf das Waſſerſpiel der Feſtung vermuthet werden kann, Glacis zuläſſig , in ſo fern die damit verknüpften Eins

zuvor mit der Ingenieurbehörde und demnächſt zwiſchen richtungen den vorſtehenden Beſtimmungen entſprechend den Miniſterien des Inneren und des Krieges berathen Hóbe getroffen werden. Die Grabbügel dürfen nur den 18 Bos Zoll werden . erbalten , die Denfſteine müſſen flach auf $. 13. Die Richtung der Kunſtſtraßen muß von der den gelegt werden; bölzerne Denkmåler und fleine Ur. Stelle h der,e7.de wo , ſiealſo in den wirkſamen Geſchůßbereic neu 'von Stein ſind zuläſſig , Rayonbezirf der drei innerhalb Feſtungab,treten

Familiengewolbe oder

Masſivbauten aber innerhalb der erſten beiden

unſtatthaft. unter Rayonbezirfe irgend erlaubt, Terraingeſtalturig die fångenbeſtre weit to ke gelegt Ś. 18. Die auf Privatgrundſtücken ſeit längerer Zeit ichung dieß der Feſtungswer reine eine werden .

Das Oberpräſidium der Provinz tritt vorfommenden Falles mit dem Generalcommando in Verbindung und beide Behörden ernennen eine gemiſchte Commiſſion , Stelle unter Vorſit des betref welde fich an Ort und Fenden Commandanten über die der projectirten Kunſt-

ſchon vorhanden geweſenert febms und Sandgruben ,

Steins , und Ralfbrüche oder Ziegeleien fónnen zwar ferner in Gebrauch bebalten werden , jedoch nur in ſo weit, als dadurch nicht von Neuem deckende Erdränder gegen die Feſtung entſtehen. Die Benußung von dergleichen Gruben oder Brus

ftraße im Geſchůßbereiche der Feſtungswerke zu gebende chen auf königlidem Grund und Boden darf in den

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.

g ) Wegen Ausſtellung des Verzichtleiſtungsreverſes Fådert, wo die Feſtungswerte nicht eine unbehinderte & inſicht in die Gruben þaben , nicht ferner geduldet wird auf die Beſtimmung des S. 4 Bezug genommen . werden . h ) Den eigenen einjährigen Bedarf an Brennmates

Die Neuanlage von lebm = 2. Gruben, Steinbrü: rialien können die innerhalb der Rayonbezirke wirklich chen und Ziegeleien fann in der Regel nur außerhalb angefeſſenen Bewohner auf ihren Grundſtúden nad der der zweiten Rayonlinie geſtattet und innerhalb derſelben Vorſchrift sub f. aufſtellen. nur dann ausnahmsweiſe, unter Zuſtimmung des Ges

( Schluß folgt. )

neralinſpecteurs der Feſtungen , nachgegeben werden , wenn die durch den Arbeitsbetrieb entſtehenden Gruben dergeſtalt eingeſchnitten werden können , daß den Fes ſtungswerfen ſtets die unbehinderte Einſicht in dieſelben

Theilweiſe Wiedereinführung der Lanzen bei der Infanterie.

verbleibt.

Permanente Ziegel- und Ralfdfen dürfen nur aus

In dem Novemberhefte des Journal des sc . milit.

vom S. 1827 iſt ein, von dem General M. ( Mallet ? ) ßerhalb der zweiten Rayonlinie angelegt werden. S. 19. Holzhdfe , Dielens ' und ſogenannte Holz- berrührender Vorſchlag zur Bildung eines,, aus Langen's mårfte , d. b. Grundſtücke, welche aus gewerblichen trägern und Fuſilieren zuſammenzuſeßenden Phalanr

Rüdſichten zur Aufbewahrung der Vorråthe von Stab ., enthalten. Dieſer Phalanr ſoll nämlich aus 4 Bataillos Baus oder Brennbolz , oder von anderem Feuerunges materiale, als Steinfohlen, Torf, Pobkuchen 2c. ange: wendet werden, dürfen innerhalb des erſten und zweiten Rayonbezirfes nur unter. nachſtehenden Beſchränkungen benußt oder eingerichtet werden : a) die Neuanlage von Holzhofen 2c. tann nur unter

nen beſtehen, jedes von 8 Compagnieen, und jede Coms pagnie von 120 Mann , von welchen 80 fanzenträger die 4 erſten Glieder und 40 Fúſiliere die 2 leßten Glies Zabı der, bei einer Front von 20 Rotten , formiren ; die Zahl der Offiziere und der Unteroffiziere, mie bei den andes ren Infanteriecompagnieen. Außerdem gehört nod noch zu

Genehmigung des Kriegsminiſteriums erfolgen ; auch iſt dieſem Pbalanr eine Artilleriecompagnie mit 4 12pfogu. Kanonen und 2 Haubißen . Zwiſchen den Bataillones dieſelbe bb ) nur außerhalb einer Entfernung von 100 Ruthen rou eine Intervalle von 20 , und zwiſchen den Diviſios ) eine ſolche von 3 Schritten,

von den Feſtungswerfen zuláſig, ſo daß die Grundſtücke nen ( je 2 Compagnieen innerhalb dieſes Umfreiſes - in ſo fern nicht erweiss um dadurch die Paſſage der, als ( irailleure vorgehens lich gemacht werden kann, daß fie früberhin und wenigs den Füſiliere zu erleichtern, ſein. Die lanzen ſollen bei ſtens bis zum Jahr 1813 ſchon als Holzbófe sc. beſtans dem erſten Gliede 9 , bei dem zweiten 10 , bei dem drits den habent, und im Falle eines ſtattgehabten Verkaufes ter 11 und bei dem vierten 12 Fuß lang ſein , und die vom jebigen Eigenthümer zu demſelben Behufe contracts kleinſten Peute in das erſte, die größten aber in das fernerhin von Holzſtas binterſte Glied geſtellt werden. Außerdem hat jeder fan . måßig erworben worden ſind pelungen il. ganz frei bleiben. zenträger einen Såbel und eine Piſtole. Macht nun c ) Innerhalb des sub b . gedachten Umkreiſes dür: dieſer Phalanr einen Angriff auf Infanterie, ſo ſollen

fen daher auch alte Holzhdfe durch Anfauf benachbarter die Füſiliere durch die Intervallen vorgeben , um den Grundſtúde nicht erweitert werden, wenn nicht hinſicht: lich dieſer letteren der sub b. erwähnten Bedingung genügt werben fann . d) Bloße Zimmer- oder Schiffsbauplåße, auf wels

Angriff durch das Gewehrfeuer zu beginnen , ſie ſollen ſich aber ſogleich durch die Intervallen wieder zurüdzies ben, wenn die lanzentråger eben im Begriffe ſind, mit ihren Panzen anzugreifen .

dhen Gebäude zugelegt , oder Waſſerfahrzeuge gebaut

Der Verf. iſt dergeſtalt von ſeinem Kunſtwerke eins

werden, ſind, in ſo fern die Einrichtung you Holzhofen genommen , daß er feine Infanterie für fåhigbålt , einem damit nicht in Verbindung ſteht , den Feſtungswerfen ſolchen Angriffe zu widerſtehen, und er erlaubt ſich das als unnachtheilig zu erachten , und können daher auch bei die naive Bemerkung, daß dab, da die deutſche Ins innerhalb der Rayonbezirke überall bis zum Fuße des fanterie ziemlich allgemein dafür bekannt ſei, nicht die Gracis8 etablirt werden . blanfe Waffe zu lieben , der Phalanr Surch jene Art des

e ) Die Bewährung der Holzhofe, und die auf dens Angriffes für die franzöſiſchen Truppen ſehr vortheilhaft felben etwa zu errichtenden Wachterhütten können nur ſein mußte. Er ſcheint aber wohl bei dieſem Angriffe nach den oben in den $SSS. 8 , 9u. 10 enthaltenen Bes vorausgeſegtzu haben , daß die anzugreifendeInfanterie ſtimmungen conſtruirt werden. Die innerhalb des erſten ihre vódige Munition verſchoſſen habe , und daß deren Rayonbezirkes ſeit dem Jahr 1813 in ausgemauertem geſammte Artillerie demontirt ſei; benn, wenn dieß nicht Fachwerke erbauten Wachterhütten werden , ſobald ſie der Fall iſt, ſo dürften nur wenige lanzenträger zum

künftig eines Umbauesbedürfen,derVorſdriftgemåp, eigentlichenAngriffe übrig bleiben ,unddieſe wenigen ganginHolz zu errichten und mit einem eiſernen Ofen ebenfalls ſehr bald ein rühmliches Ende finden , ſobald ſich in dem Momente des Zuſammentreffens die anges zu verſehen ſein . f) Das Holz. und ſonſtige Bau . und Brennmates griffene Infanterie plóßlich in eine Zirailleurlinie auf, des erſten Rayonbezirkes nurbis zu 12 Fuß Höhe, in die Fúſiliere des Phalanr nur dazu beitragen würden,

riale darf auf allen Holzhofen oder Märkten, innerhalb idet unddieſe Rübnen von allen Seiten umfaßt, wobei

balb des zweiten. Rayonbezirkes aber bis zu 15 Fuß dieſe 6 Glieder tiefen, jedenfalls ſehr unbeholfenen fie nien nur um ſo eber in Unordnung zu bringen ..

Bobe, aufgeſtapelt werden.

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Wird dagegen der Phalanr durch Cavalerie angeschen der Gebante, feindliche Reiter hinter ſich zu wiffen , griffen , ſo ſollen ſich die 4 Glieder fangenträger auf auf die, in Reihe und Glied ſtehende Infanteriemanns bas rechte Knie niederlaſſen, und die Spißen der, gegen ſchaft hervorbringen muß , veranlaßt. Die fernere Ers dieſes Knie angeſeßten langen nach vorn neigen, wåbs baltung des Quarree's hångt mithin in einem ſolchen

renb die 2 Glieder der Fúſiliere über die kanzentråger kritiſchen Falle von der alsbaldigen Zerſtörung dieſes wégfeuern. Referent zweifelt nicht daran, daß die lan- Eindrucs, d . 5. davon ab, jene Reiter fammt ihren genträger in dieſer lage ſehr tapfer ausharren werden , Pferden auf das ſchnellſte niederzu ſtechen , indem denn ſie würden, wollten ſie einen Verſuch zum Aufſte: das Niederſchießen nicht so zuverläſſig iſt und das ben machen , ſogleich durch das Feuer der Fúſiliere nies Feuern in dem Inneren des Quarree's deſſen Auflöſung

dergeſchoſſen werden ; ſie' dürften übrigens auch ohne nur um ſo eber bewirken konnte.

Wenn aber dieſer

jenen Verſuch, bei dieſer Art zu feuern , einigermaßen Zwed, und namentlich das völlige Erſtechen der, durch

von dem Feuer dieſer Fúſiliere auszubalten haben, wåb: rend die, vor den Mundungen der Gewebre der letzteren befindlichen langen ſelbſt jedenfalls durch deren Feuer ſtart beſchädigt und dadurch zum Theil unbrauchbar ges

Verwundung niedergeſtürzten Pferde, weit ſchneller und ſicherer mit der Panze , als mit der, weit fürzeren Bas jonnetflinte “) zu erreichen iſt, ſo fann es nur vortheilhaft fein , wenn man zu dieſem Bchufe, und insbeſondere zur

macht werden múften .

Beruhigung der furchtſamen Gemüther, mehrere, mit fans

Ein Mehreres über dieſen Phalanr hier anzuführen, erlaubt der Raum dieſer Blåtter nicht, und es werden fich deren Leſer wohl recht gerne mit dieſem Auszuge begnügen. Es haben ſich aber in neuerer Zeit ubers baupt viele Wünſche dafür vernehmen laſſen, einem

zen bewaffnete feute in dem leeren Raume des Quars ree's zur Hand hat, oder wenn man, um der, die Feuer, linie des Batailong ausmachenden Mannſchaft keine Gewehre zu entziehen, die Unteroffiziere zum Theiſ oder noch beſſer ſåmmtlich, anſtatt der Bajonnetflinte mit

Cheile der Mannſchaft eines Infanteriebataillons ſtattfanzen bewaffnet und die nicht ſonſt verwendeten ſchlies

der Feuergewehre lanzen zu geben ; und ob nun gleich Benden Unteroffiziere (25 - 30 in jedem Bataillon ) in Einſender dieſes an der Realiſirung dieſer Wünſche aus dem leeren Raume des Quarree's , wo ſie ſich ohnehin dem ſehr einfachen Grunde, weil eine auf jene Art auch befinden, zu jener Art von Reſerve bereit hält, während

nur theilweiſe mit lanzen bewaffnete Infanterie bei ih- diejenigen Unteroffiziere, welche die Glieder der Manns rem Vorrúden gegen eine andere, nur mit Feuergeweh (chaft einrahmen, ebenfalls von ihren kanzen den gehos ren bewaffnete durch deren Feuer , welches nicht hins rigen Gebrauch machen werden . reichend erwiedert werden fónnte , ſo ſehr leiden mußte, Es iſt einteuchtend, daß durch eine ſolche Einrichtung daß nur wenige lanzenträger zum eigentlichen Angriffe die Widerſtandsfähigkeit des Quarree's um vieles vers

übrig bleiben könnten, ſehr zweifelt, ſo fann er doch nicht mehrt werden kann , denn es wird nun ein , nur pars umbin, bei dieſer Gelegenheit eine Idee zur Sprache zu bringen, welche wohl Manche als einen Rückſchritt in die früheren Zeiten , Andere dagegen doch nicht als ſo ganz verwerflich betrachten mögen. Wie oft ſind nämlich nicht ſchon Infanteriequarree's,

tieller Erfolg der feindlichen Cavalerie nicht mehr ſogleich das Vertrauen der, in den Gliedern des Quarree's fecha tenden Mannſchaft erſchüttern und die Aufldſung des ganzen Quarree's nach ſich ziehen, indem nunmehr jeder einzelne, in das Quarree gedrungene Reiter , er mag

in ſo fern ſolche nicht gerade aus Maſſen gebildet waren, nun ein Decius oder Einer von der Bülow'fchen Reis

durch den alleinigen Umſtand , daß es nur einem oder zwei Reitern gelang, in folche einzubringen , geſprengt worden ! Und wenn gleich fernerhin ein ſolches theilweis Tes Eindringen feindlicher Reiter in ein zwed måßig 3

terfchaar mit abgehauenen linken Hånden fein , augens blicflich als ein Öpfer feines eigenen Muthes oder dess jenigen ſeines Pferdes fallen wird, weßhalb aber auch Fåte dieſer Art nur um ſo ſeltener mehr ſtattfinden

formirtes Duarree nur um fo feltener ſtattfinden fann, werden.

Dieſer und åbnliche, aus einer theilweiſen

ie geübter die ſich vertheidigende Infanterie in dem Ges Bewaffnung der Mannſchaft mit lanzen entſpringende brauche des Bajonnets ſein wird , ſo wird man doch Vortheile, namentlich bei Erſtůrmung oder Vertheidigung

ſelbſt dann , wenn einmal die Infanterie den höchſten Grad von Fertigkeit in der Bajonnetfechtfunſt “ ) erlangt baben wird, noch Ereigniſſen dieſer Art entgegen feben müſſen. Jened Sprengen wird jedoch in der Regel feis

von Berſchanzungen oder Brefden c. fónnen indeffen , ohne Schwachung der Feuerlinie eines Bataillons, nar durch die Bewaffnung der Unteroffiziere mit fangen erlangt werden , und es kann der Verwirklichung **)

neswege durch die phyſiſche Kraft dieſer paar Reiter, dieſer Idee am ſo weniger etwas Ernſtliches im Wege

fondern vielmehr durch den moraliſchen Eindruck, wels ftehen , als ſich die Unteroffiziere, wenn ſie ihre eigents

) #16 auffallend muß es jedem unbefangenen Militär portom : liche Functionen erfüllen mollen , doch nicht ſelbſt auf's men , bab, ungeachtet des Umftandes, daß das Bajonnerfechten Feuern einlaſſen dürfen, und es daher gleichgiltigiſt, bereits in ſo vielen achtbaren europäiſchen Militärdienſten mit dem beſten Erfolge' betrieben wird , und troß allem dem , was

Die Bajonnetflinte ſteht als Waffe für die Infanterie wegen

ibrer doppelten Eiaenidhaft weit über der tanze ; es wird jes ( chon über den uoverkennbaren hohen Werth der Bajonnets doch Niemand in Ubrebe ftellen wollen , daß als Stoßwaffe die fechttunft geſchrieben worden iſt, dieſe Funſt ſelbſt in ſolchen legtere eben ſo den Borzug verdiene. Staaten , deren Militärbehörden nicht, gleich den Franzoren, befürchten zu müſſen glauben , ihre Truppen durch das Bas ** ) Der þauptanſtand dürfte wohl darin beſtehen , daß es går manchem , an Egalität gewöhnten Auge web thun würde, hina jonnetfechten zu kühn zu machen , ſondern den reellen Werth ter den Bajonnetten eines, in linie ſtehenden Bataillons einige Derſelben mit etwas mehr Beſcheidenheit richtiger zu würdigen Lanzen hervorragen zu ſehen !! wiffen, pod immer unberüdſichtigt bleiben fann.

831

832

Der Verfaſſer, welcher ſich durch eine Abhandlung ob ſie mit Feuergewehren oder mit Panzen bewaffnet find , und als man ihnen ja, wenn mat anders der entgegens über einen der oben genannten Gegenſtånde beſonders

geſeßten Meinung iſt, außer der fanze eine Piſtole, oder auszeichnet, erhålt, als ein Zeichen der Aufmerkſamkeit

noch beſſer eine leichte, in der Regel umgehångte Büchſe der Akademie,die Medaille der Akademie in Bronze. ſie dann zwar Sollte eine Arbeit von beſonderem Verdienſte und von geben könnte. Im leteren Falle würden beläſtigt werden ; man einer größeren Umfaſſung befunden werden , fo befommt auf dem Mariche etwas mehr

würde fie aber dafür, in Berufſichtigung ihrer nunmehs der Verfaffer die Medaille der Akademie in Gold . Nachber wurden die, während des verfloſſenen Jah, rigen wichtigeren Dienſtleiſtung , auf andere beliebige Weiſe entſchådigen können . res erwählten und ernannten , wie auch mit Yode abs

Endlich muß noch Einſender bemerken, daß nach ſeis gegangenen Mitglieder , mit einer kurzen Schilderung ner Anſicht nur die Unteroffiziere der Grenadiers und der Verdienſte der legteren um das Vaterland und die

Der finiencompagnieen mit fanzen , diejenigen der etwa Afademie , gemeldet. beſtehenden Voltigeurs oder Schüßencompagnieen aber Schließlich legte der Preſident im tönigl. Kriegos ſtets nur mit Büchſen allein bewaffnet werden dürften. collegium , Generallieutenant, Commandeur des großen Rreuze

vom fönigl. Sdwertorden und Ritter der

Die offentliche Sißung der ſchwediſchen Aka-

fónigl. franzöſiſchen Ehrenlegion , Freiherr v . Libell, fein in der königl Akademie gehabtes

demie der Kriegswiſſenſchaften am 12. November 1828.

einer Rede : Wie die Oberdirection des dwes diſchen friegsweſen in den verflosſenen Zeiten eingerichtet geweſen iſt , nieder , wors

( Offizielle Mittheilung . )

nach das Präſidium der Akademie von dem Oberbofa

.

Präſidium , mit

ſtallmeiſter , Generalmaj , Generuladju für die rdentant Am 12. Nov. bielt die konigl. ſwediſche Akademie |Armee, Ritter vom föniglor. Seraphineno uc. Grafen der Kriegswiſſenſchaftenihreöffentliche Jahresfigung, Brabe , übernommen wurde.. welcher Se. R. H. der Kronprinz, als erſtes Ehrens

mitglied, beizuwohnen gerubte . Áus dem jábrlichen Berichte über die Arbeiten der

Akademie und was im Uebrigen innerhalb der Akademie fich zugetragen , mit welchem die Sigung eröffnet wurde,

Militär : Chronit. Frankreid. Der oberfte Kriegsrath , welcher bereits aus

erbelte, daß über die, für dieſes Jahr zur Wetteiferung 18 Mitgliedern beſteht, iſt, wie man vernimmt, nod dd 5Ges feine Schrift eingefommen nerállieutenante vermehrt worden, nämlich die Berren Kellermann, aufgegebenen Gegenſtande angekündigt wurde, daß die fonigl. Afas Mermet , v. France , ó. Baroche:Uymon und D. Guidhe. war; wornach

re deriſtgroßherzogl. bemie, zur Wetteiferung für das nächſteJahr, Abhands führen , babebie biebjährigen auptmanöve . *) Nachträglich vers Eruppen den, in Nr. 76 ber 2.M.3. bemeitten l'agen,,näms ſolche Gegenſtande, welche mit den beri ( ungen über wiſſenſchaftlichen Fächern der Sectionen der lich am an 22., 24.,26. und 29. September in der Umgegend von fichiedenen Afademie eine Gemeinſchaft haben können , entgegen Darmftadt wirklich ausgeführt worden ſind. Auch diesmal wurden nimmt, und welche find: 1) alle Theile der reinen und wieder, wie in den zweivorhergegangenen Jahren, die beiden angewandten Tattit; 2 ) die Artilleriewiſſenſchaft und gegneriſchen Ubteilungen bei den drei erſten Manövern durd die

beren Zubehörden und der Gebrauchdieſer Waffe zuWaſ- Seneralmajore Röhlernteund u. Steinting, bei dem vierten aber Generalieutena Pringen Emil bon Şeffen , pobrit, fer und zufande; 3 ) die Anlegung der Feſtungen und durch Dalwige befehligt , während die obere Leitung der drei und o .die

Feldverſchanzungen ,deren Bau,Angriff und Vertheidis erſtenManövers' abermals, wie in den ſechs früheren Jahren , Sc. gung, die Kartierungskunſt zu Waſſer und zu lande ; poheit dem Prinzen E mit übertragenwar.

Der Oberſt Pring

Die militariſche Terrainbeſchreibung und die Kriegsges Ludiig von Beilen , poheit, **) befehligte bei den drei aften

ſchichte ; 4) die vorzüglidiſt

Theile der Seefriegs

Manövern die Avontgarde des Generalmajor 0. Steinling und

wins en s fenſchaft, als: die Evolution Generali diejenigauch bei dem vierrs . Die ten fanden migtgegans e desdiesmai euteinnantdensv.7 Dal en zur See, die Steuer- pier Manöve voraus , wie

mannskunſt , die Schiffsbaus und die Tafelfunſt 2c.; genen Jahier , in Beiſein Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs 1

5 ) die Anwendung der Mathematik, Naturlehre und ſtatt. Dbaleich die Dauer der eigentlichen Manövers etwa 3-6 Chemie auf die verſchiedenen Theile der Kriegswiſſens Stunden betrua, und die meiſten Truppen zuvor einen mehrftuns ſchaft; und 6 ) die Rechtsgelehrſamkeit und diejenigen digen war'ch bis auf den Sammelplag zurückzulegen hatten , fo

Zbeile der Moral und Rechtslehre, welche beſonders auf ertruge n denne trop dem , daß bei dem drittenManöver eine falls Regen unerträgliche Hiße, bei dem vierten aber ein anhaliender

denKrieger Bezug haben können ; die Verpflegungsart eintrat, felbftdie jüngſten Soldaten die damit verbunden geweſenca der fand und Seetruppeit, Bekleidung, Troß, Ausrüs Fatiguen mit der lobenswertteſten Austauer. ſtung und Krankenpflege, wie auch die Veterinarfunſt. Die Abhandlungen über einen dieſer Gegenſtande, ! *) zufällig verſpätet.

fchwediſch, franzöſiſch oder deutſch abgefaßt, mit einem | **) Dieſer Prinz, erſtgeborener Sr. 1821. Roheital8 des rots Capitain in 26. April , irat am Sohn und Erbprinzen .

Wahlſpruch und verſiegelten Namenszettel verſehen, wie auch die Angabe von des Verfaſſers Wohnort , müſſen vor dem 31. Auguſt 1829 in franfirten Briefen: ,,an

den Secretår der fónigl. Akademie der Kriegos wiſſenſchaften in Stockholm " eingeſandt werden.

den großherzoaliden Militärdierft, nuancirte unterdeſſen zum Major , zum Oberſtlieutenant und zum Oberſt, und bat naco einer allerhöchſten Beſtimmung ſeit den 24. April 1828 den Dienſt eines zweiten Oberſten im Leibgarderegiment übers nommen .

Rcdigirt unter Berantwortlidfeit der Berlagsbandung: €. W. & cbte in Darmſtadt, und in deſſen Difijin gedrudr.

Mittwoch ,

Nr. 105.

31. Dec. 1828.

a

Allgemeine Militár - Zeitung. Preußiſches Regulativ über das Verfahren bei

d) um den Raum nicht zu ſehr zu beengen , inners

baulichen Anlagen oder ſonſtigen Verände: halb einer Entfernung von 20 Rutben von dem Graben oder dem oberen Glacisrande der inneren Feſtungsens rungen der Erdoberfläche innerhalb der ceinteab, de oder Bewährungen garen keine neue angelegt werd dürfen . -Gebäu Ferner fann nächſten Umgebungen der Feſtungen.

e ) in einzelnen Fållen , wo die Errichtung einer

( Sdauſer I u ß.) oder einzelne nur in Brau- oder Brennerei, einer Schmiede, einer Båderei 2c. S. 20. Einfache Blockh

Erde ,aufgeworfene Schanzen , welche außerhalb des ganz maſſiveund ſelbſt gewölbte Anlagen erfordert, und

Glacisder Hauptenceinten vorgeſchoben liegen ,erhal: berbetreffende Bauplas aufeiner derDefenſion des ten feinen beſonderen Rayonbezirk.

inneren Balles nicht nachtheiligen Stelle belegen iſt , der Maſſivbau zwar nachgegeben werden , jedoch unter

$. 21. Selbſtändige detaſchirte Werke dagegen, welche der ausdrůdlichen Bedingung, daß die Umfaſſungsmande

durch Mauerwerk und Hohlbauten gegen den gewaltfas des neuen Gebäudes auf den vom Hauptwalle abgewens

men Angriff geſichert ſind, werden auf 100 Ruthen Ents deten Seiten mindeſtens 2 '/, Fuß Stärke erhalten , auch

fernung vorwärts ihrer Glacisfrontemit einer beſondes die Stellung des Gebäudes ganz nad, der von dem Plaß ,

menRevers ng genom wird.auds Richtuſude anzuge Rayonlinie umgeben, welche ſich zu beiden Seiten ingeni ren tlichbenden Hinſich f) eur der Bauge und der dem erſten Rayonbezirke der hinterliegenden Hauptens u . 4 gegebenen eßt. alb dieſes Bezirkes von 100 Rutben tellung treten die oben in den Ss.3 SS ceinte 22. Innerh 9. anſchli Ausdehnung um die detaſchirten ſelbſtändigen Werke ,

Die in mehreren Feſtungen zwiſchen den Citadellen

egen die vorkommenden Bauten , die Beränderuns undFeſtungsſtädten vorhandenen freien Plageoderſos unterli gen undBenußungen der Terrainoberflächeganz denje: genannten Esplanaden müſſen jedenfalls inihrerjeßi. nigen Beſtimmungen ,welche für den erſten Rayonbezirk gen Umfange erhalten werden , und es darf daber unter der S.Hauptenceinten worden ſind. 23. Außerhalbgegeben des gedachten Bezirkes von 100 Ruthen aber , und in ſo fern beffen Grånzlinie nicht es der Hauptnoch innerhalb des zweiten Rayonbezirk enceinte fåüt, erleiden die Bauten und Benußungsarten der Grundſtücke feine andere Beſchränkungen , als welche 1

feiner Bedingung ,

vertheidigungsfähige Anlagen

ausgenommen , irgend ein gewöhnlicher Bau darauf ausgeführt werden . S. 25. Bei den in den leßten Kriegsjahren angelege ten oder hergeſtellten verſchanzten lagern und Stådtes befeſtigungen ſou, in ſo fern die Beibehaltung derſelben -

überhaupt für das Terrain außerhalb des zweiten Ray- ausgeſprochen worden, ebenfalls ein Landſtrich vorwärts en n en onbezirkes noch vorgeſchrieben ſind.

derſelben von neuen baulich

Anlage und ſonſtig

S. 24. Bei Feſtungen , welche mehrere vor einander Einrichtungen , welche der Vertheidigungsfähigkeit dieſer liegende Umwalungen haben , in deren Zwiſchenräumen Werke nachtheilig ſein könnten , frei erhalten und zu dem ſich Privatgrundſtücke befinden, treten in Bezug auf die Bebufe vor den verſpanzten lagern ein Rayonbezirk von 100 Ruthen Breite, und vor den übrigen Befeſtigungen iften in Anwendung : Vorſdr folgen leßter atur und den Umbau icon die deRepar a ) enFür

vor: von 80 Ruthen Breite angenommen werden. – Für dieſe handener Gebåude und Anlagen gelten die oben in den Bezirke gelten diejenigen Vorſchriften , welche für den erſten Rayonbezirk der Feſtungen erlaſſen worden ſind. . 6 erlaſſenen SS. b5) uFúr.Neuanl agenBeſtim oder mungen. Einrichtungen alles dass $ . 26. Nach dieſen allgemeinen und beſonderen Bes --

jenige, was für den zweiten Rayonbezirk der Hauptſtimmungen roll nun in der Regel überall verfahren enceinten ausgeſprochen worden , jedoch mit der beſon- werden ; doch will Ich nachgeben , daß bei denjenigen Feſtungen , wo wegen vorhandener Terrainhinderniffe deren daß ſtehenden Grundſtúden neue ! von der einen oder anderen Seite her ein Angriff nicht auf denränkun c) Einſch hier gin, Rede

Gebaude nur einſtódig , und in den Fachwertømånden nur vorauszuſeßen iſt, zu Gunſten der Grundbeſiger von akung mit lehmſt

oder Luftziegeln aufgeführt uno ,

dem Kriegsminiſterium , unter Berathung mit dem Ges

835

836

neralinſpecteur der Feſtungen , in einzelnen gehdrig bes über die Nothwendigkeit des Abbaues, als über die Höhe gründeten Fällen Ausnahmen von der buchſtäblichen Bes der den Grundbeſīßern zu gewährenden Entſchädigung, bei den beſtehenden geſeßlichen Vorſchriften ſein Bewenden. Eben ſo will ich für diejenigen Feſtungen, wo einAls zerſtört ſollen bei dergleichen Vorfällen diejes zelne Theile des Terrains durch Hohenzüge oder tiefe nigen Gebåude angeſehen werden , bei denen nur das

folgung obiger Beſtimmungen geſtattet werden fónnen.

Schluchten der Einſicht von den Feſtungswerfen oder Mauerwerk als Ruine ſtehen geblieben iſt; als verſchont der directen Einwirkung des Rohrgeſchůßegi entzogen dagegen und zur Wiederherſtellung auf der alten Stelle ſind, nachgeben, daß für bauliche und ſonſtige Anlagen geeignet, diejenigen, bei welchen außer den Mauern auf dergleichen Terraintheilen eine Modification in den auch noch der größte Theil des inneren Holzbaues, des Borſchriften eintreten fónne, jedoch nur nach Maßgabe Daches und überhaupt ſo viel erhalten worden iſt, daß

des dringenden Bedürfniſſes der Grundeigentbúmer und zur Wiederbewohnbarmadyung fein Neus oder völliger unter jedesmaliger Zuſtimmung der vorgedachten Milis | Ausbau, ſondern nur ein Reparaturbau erforderlich zu tårbehörden.

eradyten iſt.

S. 27. Defenſionsgebåude oder andere bombenfeſte Localien , welche für den Zweck einer wirtſamen Vertheidigung der Feſtung erforderlich ſind, können ohne Rückſicht auf die vorſtehenden Beſtimmungen an den dazu beſonders geeignet erkanuten Stellen erbaut werden , wogegen die Anlage gewöhnlicher Militars oder Civilgebåude, in ſo fern dieſelbe innerhalb der Rayon :

S. 31. Vorſtehendes Regulativ ſoll nicht blos auf die ſchon vorhandenen, ſondern auch auf ade etwa neu anzulegende ſelbſtåndige Befeſtigungen in der Monarchie Anwendung finden, und demgemäß in Kraft treten , ſos bald die Ausführung anbefohlen , die Abſteckung der Watlinien erfolgt, und der Bau in Gang geſeßt wors den iſt .

bezirfe beabſichtigt wird, nur unter Beachtung der vors

ſtehenden beſchränkenden Beſtimmungen erfolgen darf.

Berlin , am 10. Sept. 1828 .

(L. 8.)

Friedrich Wilhelm.

$. 28. Für die Aufred,thaltung dieſer , für die Vers

theidigungsfähigkeit der Feſtungen nothwendig erforder lichen Beſtimmungen haben einerſeits die Commandan-

turen und Plaßingenieure, andererſeits die Magiſtrate und Polizeibehörden aufzufommen , und es ſoll in dieſer Beziehung, abgeſeben von den häufig zu veranlaſſenden

Reſultate der Recrutirung in Frankreich im Jahr 1827. *) Die nachfolgenden Reſultate ſind aus cinem Raps

Localbeſichtigungen , alljährlich bei jeder Feſtung import entnommen , welchen der franzöſiſche Kriegsminiſter Spätherbſt von dem Ingenieur des plages, mit Zuzies

bung eines Magiſtratsmitgliedes und eines Polizeibe: amten, eine gründliche allgemeine Reviſion der Rayonbezirke vorgenommen werden , um die Ueberzeugung zu erhalten , ob nicht einzelne Eigenthümer im Laufe des Jahres eigenmåchtige Abweidungen von den Vorſchriften , oder von den ertheilten Baubewilligungen ſich er

am 15. März 1828 an den Konig erſtattet bat: 1 ) Im Jahr 1827 fanden bei der fanbarmee 3012

freiwillige Anwerbungen und 9852 Stellvertretungen ſtatt. Bei weitem die meiſten Freiwiligen firirten ihre Wahl auch wieder in dieſem Jahre auf die Infanterie, ro wie auf die leichte Savalerie; und die Zahl derjenigen, welche ſidi für die anderen Waffen, beſonders für ſolche laubt babent. Waffen, welche eiges höheren Wuchſes bedürfen, entſchies Ueber dieſe Reviſionen iſt jedesmal ein Protocol den haben, iſt ſo gering, daß ſie als Null zu betrachten iſt. aufzunehmen , welches die Commandantur dem Kriegs, 2) Drückt man den Effectivſtand der Armee im Jahr miniſterium zur eventuellen weiteren Veranlaſſung eins 1827 durch 100 aus , ſo zerfått derſelbe zureichen hat.

hinſichtlich der Eigenſchaft, in welcher jeder Mann angehört S. 29. Bei den aus den leßten Kriegsjahren hers dem a )Dienſte , in

rührenden Städtebefeſtigungen hat der betreffende Ma :

14 Freiwillig angeworbene giſtrat für die půnctliche Befolgung der im S. 25 ents 13 Rengagirte haltenen Beſtimmung Sorge zu tragen , auch in Ges 48 Für eigene Rechnung dienende Leute Stellvertreter meinſchaft mit dem Feſtungsinſpecteur einmal alljährlich 25 die vorgedachte Reviſion des für die Befeſtigungen bes 100 ſtimmten Rayonbezirfes vorzunehmen. Die dießfälligen Berhandlungen, ſo wie die vorkommenden Baugeſude und b) in Beziehung auf die , durch die Unteroffiziere ausgeſtellten Verzichtleiſtungsreverſe werden durch den und Soldaten vollendete Dienſtzeit in Leute , welche noch feine 6 Jahre gedient Feſtungsinſpecteur an das Kriegøminiſterium befördert: haben 87 S. 30. Sollten fünftig , im laufe eines Krieges , Leute mit dem halben Chevron 5 Vorſtådte oder Gebåude innerhalb der Rayonbezirfe der einem 5 Feſtungen zerſtört werden, ſo muß , ehe der Wiederaufs

bau erfolgen fann, durch fachverſtåndige Militår- und Civilcommiſſarien an Ort und Stelle unterſucht werden, auf den alten Steller Herſtellung der Gebåude ob dieNächtheil ohne für die Vertheidigungsfähigkeit der Fes ſtung zuläſſig, oder ob ein Abbau nothwendig iſt. Im

legteren Falle hat es in Betreff der Entſcheidung, ſowohl

zwei drei

1 2

100

*) Die Riſultate vom Jahr 1826 ſind aus Nr. 99 der X. 03. von 1827 zu erſehen .

837

838

c) in Beziehung auf die Zeit, welche die Mannſchaft Aus denſelben Gründen , wie im vorigen noch zu dienen gehabt, in ſolche Leute, beren Dienſtzeit Jahre, ergab fid, aud) diefinal ein Deficit von ſich endigt Zåhlt man hierzu nie obigen Dispenſirten

am 31. December

1827 1828

13

mit .

17

und die für den Dienſt geeignet Befundenen

1829

13

ſo erhält man das geſebliche Conringent von

1830 1831

5 6

1832 1833

18

1834 1835 und drüber

1826 die Bevölkerung Frankreichs 31,851,545 Seclent betrug, und daß ſolche in den Jahren 1822-1826 um 1,402,635 Seelen zugenommen hat.

22 4 2

Die Regimenteſchulen des gegenſeitigen Un,

100

1826 , welche im Ganzen 283,376 Jünglinge “ ) betrug, 153,991 durch das food dazu bezeid nete junge Leute vor die Reviſionsråthe berufen. Hiervon wurden

geſeßlich befreit dispenſirt für den Dienſt geeignet befunden zu dem , im Art. 16 des Recrutirungos .

geſekes erwähnten Erſaße bezeichnet .

.

terrichts und die Unteroffiziersſchulen in Frankreich.

In jedem franzöſiſchen Regiment befinden ſich ſeit einigen Jahren zweierlei Schulen : 1 ) eine Elementarſchule des gegenſeitigen Unterrichts, 94,119 eine Unteroffiziersſdule. 2) 5,059 In den Schulen des gegenſeitigen Unterrichts ſind 54,659 die Soldaten in 8 Klaſſen getheilt. Die Unterrichts,

30

gegenſtände ſind leſen , Schreiben und Rechnen. In den Unteroffiziersſchulen wird , neben der Vers vollſtändigung der in den Elementarſchulen erhaltenen

e) ferner betrågt die Zahl derer, welche während der Recrutirungsarbeiten ſtarben , oder welche wegen irrthümlicher Aufnahme in die Liſten aus leßteren wieder geſtrichen wors den ſind

5,059 54,659

60,000 Aus demſelben Rapport erſieht man , daß im Jahr

3) Im Jahr 1827 wurden aus der Altersklaſſe von

a) b) c) d)

282

Unterweiſung , im Compagnie- und Regimento - Rech nungsweſen , in der Grammatif, und in den Elementen 3

124 der Geographie und Geſchichte Unterricht ertheilt. Auf dieſe Schulen wurde indeſſen bisher nicht die falt verwendet,,und beſonders wurde Im Ganzen 153,991 erforderlicheSorg

Unter den geſeßlich Befreiten befanden ſich der gegenſeitige Unterricht ſehr vernachläßigt. Der ge 4 welche ſchon vor dem neueſten Recrutirungssgenwärtige Kriegsminiſter ( de Gaur ) bat daher ams geſege verheiratbet waren ;

67,513 wegen Krånklichkeit oder Mangel an Große ; 2,063 ålteſte Brüder ålternloſer Geſchwiſter; 11,343 Söhne oder Enkel von Wittwen ; $

.

27. November 1828 eine Verfügung erlaſſen , worin er die vierteljährige Einſendung detaillirter Rapporte úber den Fortgang und die Leiſtungen der befragten Schus len in allen Régimentern anordnet und unter anderen

1,184 Söhne oder Enkel von 70 jährigen Greiſen oder bemerkt : von Blinden ; Armee Vortheilenziehen , welche von denUnterrichte ich kann,diehabe dem gegenſeitigen 12,012 Brüder von activen, von im Dienſte geſtorbes aus„,Ueberzeugt nen, oder von ſolchen Militars, welche wegen die Abſicht', demſelben den fråftigen Anſtoß zu geben , Bleſſuren oder wegen , durch den Dienſt erlittes deffen er bis jetzt entbehrt hat. Ich werde ſein Forts ner Untauglichkeit reformirt wurden. ſchreiten ſorgfältig im Auge behalten und durch alle mir 94,119

Dispenſirt wurden

zu Gebote ſtehende Mittel die Anſtrengungen derjenigen Offiziere ermuthigen, welche befriedigende Reſultate hers

1,496 aus dieſer Altersklaſſe freiwillig Angeworbene beiführen werden . Ich záhle in dieſer Beziehung auf die Unterſtüßung , wie auf die eigene Ueberzeugung der ( nach Nr. 1 fanden alſo noch weitere 1516 freis Verwaltungsråthe: Die Schulen des gegenſeitigen un: willige Anwerbungen ſtatt ) ;

1,371 welche ſich für den Seedienſt eingeſchrieben ; 18 welche ſich dem Militårſanitåtsdienſte gewidmet ; 1,751 Studenten der Theologie ;

terrichts und die Unteroffiziersſchulen liefern bis jetzt nicht immer die nöthige Anzahl inſtruirter Subjecte, um

alle Corporals , und Unteroffiziersſtellen zu beſeben. Es

ſich davon beſiegen , wird , die Hinderniſſe auf zu Zweifel 418 Gleven verſchiedener offentlichen Schulen , oder handelt welche man bisher geſtoßeni ſt, und ohne Mitglieder des offentlichen Unterrichtes ;

der Bemühungen: 5 welche einen der, von dem Inſtitute 'oder dem råthe dieſer Zwect erreicht werden . Dieſe Univerſitätsrathe yerliebenen großen Preiſe erbals werden ein doppeltes Verdienſt haben , indem dadurch ten haben. 5,0591

ben Militars diejenigen Kenntniſſe verſchafft werden , welche ihnen unentbehrlich ſind , wenn ſie im Dienſte bleiben wollen , und welche ihnen ſehr núblich ſein wers

* ) Fotgtich um 13,190 weniger, até im vorhergegangenen Jahre. den, wenn ſie in das bürgerlich Leben zurůdtre

."

839

840

M ilitår : Chronil.

Ubfaſſung ſeines ſchon 1825 in 20 Uufgabe erſchienenen Traité de

die Elemente erheben wollen , verdient. Da indeſſen Vallée bei der

Frankreich. Das Reſultat der offeninſpection vom la Géométrie descriptive denſelben Zwed , wie der Berfaffer gehabt

Jahre 1827 wurde der franzöſiſchen armee durch eine Note des bat, und da dieſe Arbeit den Beifall der königlichen Akademie zu Kriegsminiſters vom 24.April 1828 bekannt gemacht. Es haben Paris erhielt ; ſo will es Referent dahin geſtellt ſein laffen , ob

hiernach 1 Genie-, 44 Infasierie:, und 22 Cavalerieregimenter, nicht vielleicht eine freie Uebertragung dieſes neueren Berkeb vor: welche ſämmtlich namentlig angeführt werden , wegen des vorzüg: zuziehen geweſen wäre. lich guten Zuſtandes ifter Waffen , lobſprüche erhalten . Ferner Uuch will es Referent bedünten, als ob die polytechniſchen Ins werden darin 54 Bewaffnungsoffiziere, welche dem Miniſter unter ſtitute Deutſchlands, welche der Verfaſſer hauptſächlich im Auge

den eingegebenen die verdienteſten zu sein ſchienen , namhaft ge- gehabt zu haben ſcheine, ſich noch nicht zu der Höhe emporge: lich angeführten Regimentern ,welche ſich durch ihre Geſchidlichkeit nung und von theilweiſe ſo rawerem Inhalte mit Nugen zum

macht, ſo wie denn auch den Büchſenmachermeiſtern von 44 nament: Ichwungen hätten, daß bei ihnen ein Lehrbuch von folder Uusdeha und durch ihren Fleiß ausgezeichnet haben, die Zufriedenheit des Mis Grunde gelegt werden könnte. niſters ousgedrückt wird. Zehn , in dieſer Note nicht namhaft ges

Uebrigens verdienen das Zeußere des ertes, namentlich aber

machte Regimenter haben wegen des ſchlechten Zuſtandes ihrer die Figuren , welche wahrhaft ſchön find , alles Lob.

Waffen Vorwürfe erhalten , und fünf untüchtige oder nachläſſige 58) Réglement concernant l'exercice et les manoeuvres de l'in Büchſenmacher ſind entlaſſen worden.

Der berühmte Graf Gaffendi, Pair von Frankreich , Genes rallieutenant der Artillerie, Großoffizier, der Ehrenlegion , Ritter des St. Ludwigsorbens, ehemaliger Generaldirector der Urtillerie

fanterie, du 1. août 1791. Nouvelle édition accompagnée de notes ; par MM. B. et D. In 32 de 7 '/2 feuil.; prix : 75 ct. Paris , 1828. Anselin .

Enthält nur die Soldaten- und Plotonsſchule. Die Noten bes

und Senator unter dem Kaiſerreiche, ift am 14. December in dem ziehen ſich blos auf die Formation eines Regiments in Schlachtords Uiter von 80 Jahren zu Nuits geſtorben. nung und regen die durch die Veränderungen in der Organiſation .

Hannover. Die Urmee hat einen großen Berluſt durch das nothwendig gewordenen . Modificationen auseinander. ( Bullet. des Chefs des 2. Huſarenregiments,erlitten . Er erkrankte nach dem 59) Mémoire sur l'emploi des petites armes dans la défense des

plößlich erfolgte Ubleben des verdienten Generalmajors v. Gruben, sc. milit. Nr. 7. 1828. )

Ende der dieſjährigen berbſtmanövers, auf der Rücreiſe nach Osnas brüd, und ſtarb unterwegs zu Diepholz, nach 47jähriger Dienſtzeit. Preußen . Des Königs Majeſtät haben eine Commiſſion zur

places. In 8. de 159 pag. Paris , 1827. Impr. de Fain . (Ne se vend pas. ) Dieſes , ſo wie ein im Jahr 1826 über die Bewaffnung der

wiſſenſchaftlich - techniſchen Prüfung aller das Militärfach betreffens feften Pläge erſchienenes Memoire ſind von dem Seniecapitain den neuen Erfindungen und Vorfohläge angeordnet, und Villeneuve unter den Augen und nach den Unſichten des Generals den Prinzen Uuguſt von Preußen zum Vorſigenden ernannt ; die Rogniat verfaßt und fo ! en einem Werte zurBaſis dienen, welchem Generallieutenante . Müffling, v. Rauch, v . Valentini ſind, nebft man von Seiten des Generals Mogniat über die Bertheidigung der Underen , Mitglieder dieſer Commiſſion . feſten Pläge entgegenſieht. ( Bullet. de sc, milit. Nr. 2. 1828.)

Rußland. Der Generaladjutant.und General der Infanterie, 60 ) Histoire des guerres de la revolution; par J. P.G.Viennet, Baron Jomini,. ſo wie der Commandeur der Garde: Infanterie, Generaladjutant Byſtröm I., haben den Uterander:Newskyorden

chef de bataillon au corps royal d'état-major. Tome ler, campagnes du Nord de 1792 à 1794 , 1 vol. in 8 ° de 27 feuil.

erhalten. Die diamantenen Inſignien deſſelben Ordens find dem General der Infanterie, Roth , für ſeine im türkiſchen Feldzuge,

orné de portraits, de plans et de cartes; prix: 6fr. Paris,

und namentlich vor Siliſtria, geleiſteten Dienſte, ſo wie dem Ge:

Ift in dem Bullet. des sc. milit. Nr. 6. 1828. beſonders rüds

1828. Ambroise Dupont.

neraladjutanten , General derCavalerie; Fürften Trubentoi, der richtlich der Darſtellung ſehrvortheilhaft

beurtheilt. det türtiſchen Feldjugesbei der Perſon des Kaiſers | 61)Serdichte des Krieges auf der pyrenäiſchen Balbinſel unter ficawährend befand verliehen ,

worden.

Napoleon , begleitet von einer politiſchsmilitäriſchen Schilder rung der triegführenden Mächte , vom General Foy. Uus

dem Franzöſiſchen übertragen und mit Erläuterungen verſehen durch Oberſt Ehed. Puttrice 20. Zweiter, dritter und vietter Theil. Leipzig , Hinrichs.1827. 1828. gr. 8. 2 Ihlr. 16 gr. u e b er ſicht Bergl. die Anzeige des erſten Iheils in Nr. 52 der 2. M. 3. der neueſten Militär : Literatur. Die Urberſegung iſt auch in dieſen 3 Bänden redt gut. Der 4 . 57) lehrbuch der darſtellenden Geometrie nach Monge Géométrie Theil iſt von Rüder úberießt, welcher eine Ueberſicht des Krieges

descriptive vouſändig bearbeitet von Guido Schreiber, in der Salbinſel von der Zeit an, wo Foy's Wert abgebrochen ift, vormaligem lieutenant in der großherzogl. badiſchen Artilles beigefügt hat. ( Blätter für lit. Unterhaltung, Nr. 239. ) rie, Lehrer der geometriſchen Zeichnung an der polytechniſchen 62) Napoleons politiſches und militäriſches leben , von ihm felbft erzählt vor dem Richterſtuhle Cäfars, Hleranders und Frieds Schule zu Karléruhe. 4. Farlsruhe und Frenburg. Herderſche richo II. Aus dem Franzöſiſchen . Erſter und zweiter Band. Kunſt- und Buchhandlung, 1828. 1. Lieferung des 1. Bandes. Mit 33 Steintafeln . geb. 4 fl. 30 kr. Wenn man aus der Erſcheinung eines Werkes über einen in

Tübingen , Oſiander , 1828. gr. 8. 3 Dhir. Die Ueberſeßung iſt im Gangen wohl gerathen.

der deutſchen Literatur noch wenig verbreiteten Gegenſtand ſchlie: 63) Maniement de la bayonnette, appliqué à l'attaque et à la défense de l'infanterie ; par Alex. Muller, officier de ca Ben darf, daß dieſer Gegenſtand immer mehr Intereſſe erregt, ſo valerie, auteur de l'escrime à cheval etc. , ancien instructeur kann die Erſcheinung obigen Werkes dur erfreulich ſein. Der Verfaſſer hat ſich die Verſchmelzung von Monge Géométrie

de l'école de Saumur et du camp de Luneville. In go ob

long. de 3 feuil. "/ Plus 21pl. Paris, 1828. Anselin. descriptive und der ſpäter von Ilachette dazu gelieferten Supple: Enthält mehrere mit den deutſchen verwandte Theorieen , nas mente zu einem Ganzen in deutſcher Sprache zum Ziel geregt ; er hat dabei neuere Werke entſprechend benugt und ſich bei der mentlich mit denen des Capitains b . Selminig und auch manches

Uebertragung, lo viel alsmöglich, an des geiſtreichen Monge eigene Borte gehalten. Ohne hier ins Einzelne eingehen zu können , fühlt fich Referent verpflichtet, der ſchwierigen Urbeit des Verfaſſers Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen und zu ſagen , daß ſie gewiß

Neue von der Erfindungdes Berfaſſers, z..B .Ropfdeckung, Wis derſtand feſtes Fußes , Widerſtand gegen das Pferd, Dispoſition zum Ungriff einer Infanterielinie, Ingriffs- und Widerſtandscos ionne gegen Cavalerie, Berhaltungsregein gegen Küraſtiere a .,

welche Erfindungen aber im Kriege nichtleicht auszuführen wä: den Dank der ſich für dieſen Zweig der Geometrie Intereſſirenden, welche der franzöſiſchen Sprache nicht mächtig ſind und ſich über ren . ( Bullet. de sc. milit. Nr. 7. 1828.) Costa , und in deffen officia 1radt.

Be

lage

i

z'u r Allgemein e n M ilit å r ; e it un g. 1828 .

Nr. 1.

S r k l är un g.

núblicte als angenehme Unterhaltung dar , woduro rein

Inder dritten Ausgabe ( 1826. Carlsruhe, in Chr. Fr. Geſchmack als auch ſein Geiſt ausgebildet werden tönner.. Müllers Hofbudhandlung . ) der Vorleſungen über die Taklit

Die Melodien -find ſo arrangirt, daß ſie auf Mårſden

derReutersi, den dem Grafen von Bismar! 26. ,hatſich gefungen ,dieſe durch ihre Tuktart um vieles erleiðtern. Obaleid eine 16,000 Eremplare Marke Auflage bis auf wiederholt Druckfehler eingeldlichen .

ein

.

einige Tauſende vergriffen iſt, ſo feßen, werden bei wirParrihen dennoch alle Es heißt nämlich Seite 78 : ,, In der Saladt bei Cateau Buchandlungen in den Stand von

in Flandern , am 26. April 1794, griff der Oberft, Prins wenigſtens 100 Ligurn und 5 Melodien , einen anſehnlichen von Sdwarburg,an der Spiße von fechs öfterreidiſden Rabatt zu geben , um dieſe Lieder ſo gemeinnüglich als nur Bataillone , welde frangoli und zwölf engliſden dwadronen , eine Colenne ;: Regimenter oder bekommen Fugvolts wurden niedergebauen möglich ju maden juſammen außerdein fden

an.

2,000 Mann

, eine ſolche Parthie

nehmen ,

22 Kanonen , 29Munitionswagen mit 136 Pferden erobert, die Titel zudieſen Liedern nach ihrer Perførift von uns der commandirence General dieſer Colonne , Chapuy , und gedruckt.

277 Mann gefangen genemmen ."

Die Thatrache iſt richtig , aber der Druckfehler befteht darin , daß dieß kein Prinz von Schwarzburg war , ſondern der damalige Kaiſerlido Königliche Oberit Pring pon 8 owarienberg , von Zeld wiß Küraitieren , nadherige feldmarfdatt fürft pon Suwarden

Induſtrie- Comptoir in Hersfeld.

Hiſtoriſche Bibliothel. ( Vorl å ufige Ankündigung. ) Sihon längſt haben ſich in dem Studium der Geldichte

berg , welcher für dieſe glänzende Waffenthat auch das andere Breürfniſſe als die früher gewöhnlichen geltend ges Thereſien .Ritter :Kreux erhielt ; eine damals für einen bier, macht.

Uus einer bloßen Kriegs : und Regentengeſchichte

undjwanzigjährigen Oberften eben ſo ſeltene, als in dieſem entwickelt ſich die ſogenannte philoſophiſche Geſchichtſchrei Falle derdiente Nusjeitinung. bung des legten Jahrhunderts , bis mit dem Umſchwung Dieſer Druckfebler if gwar in das Verzeid niß derſelben, der Ereigniſſe auch die Bedeutung der Völkereigenthümlich: nad Seite 296 der zien Wuflage die Werke :

keit , ihres innern und nationalen Pebens mehr und mehr

,, . 78. 3.8 0. O. , l. &dwarzenbera (ſpáter Feldmarſubaa) he vertrat. Der Geſichtskreis ward erweitert ; man rah ftatt Gowarzburg "

ein , daß man nicht mit ein Paar algemeinen , abgezogenen

aufgenommen , allein man bält für angemeſſen , dieß noch be Begriffen ausreichen , ſondern datt man in das innerſte

fonders qu erklären, nebit der Butte, die reſpectiden Beſiger Leben und Treiben eines Weike8 eingehen müſſe: um den dieſes Werks wellen gefälligit dieſen Irtbum berichtigen . Carlsrube , im Januar 1828.

Graf von Bismark. A 18 é i g

e.

Zuſammenhang der Ereigniſſe mit dem Geiſte der Nation

und ihrer ganzen Weltlage zu erkennen , und ſich daraus klar zu machen , was einein Volke Werth , einem Staate Kraft und Dauer gibt. In dem Grade , als hiedurd die

An[Bauung beſtimmter und der Blick reicher wurde , ward

auch der größer , dasderUrtheil und gerechter., Geſchichtforſchung So eben hat bei uns die Preſſe berlasſen und wurde Dies iſt Sinn der Standpunkt neuernfeſter fsgleid an ade Buchhandlungen Deutrdlands verſendet:

Soldaten - Lieder für

de u tſ ch e Krieger

wie hervorragende Geiſter ihn erfaßten und ihn feſtſtellten . Statt die Vorwelt aus ein Paar armen Begriffen der Abſtraktion aufzubauen , hat man das Bedürfniß gefühlt, ſie in und durch ſich ſelbſt zu erkennen . Die lange vers

geſammelt und herausgegeben vom fönigl. großbritannis lichütteten oder im Adgemeinen unbeachtet gebliebenen Quele ſchen Capitain Fr. Barion, in lith. farbigem Umſchlag ten wurden wieder aufgeſudyt, und jeder Prümmer des vers gebeftet 4 gr.

funkenen Lebens nachgeſpürt.

Nicht nur manche glänzende

Die Melodien zu dieſen Liedern für zwei Tenors und Werke hiſtoriſcher Kunſt, welche das Ausland in den eine Bapſtimme in leidyter und gefälliger Manier , in lezten Jahrhunderten hervorgebracht hatte , gewannen für lith. farbigem Umſdlag gebeftet 1 Thlr. 12 gr .

uns neue Bedeutung, fendern auch manche tiefere Quels

wurde von den Forſchern gereinigt , Geſchichte wurden Es wäre Ueberfluß . Dieſer Liederſammlung das Wort zu len der Geſchichte len der

ſpreden ; den beſten Beweis ihrer Braudbarkeit gibt die in zuſammengefaßt und in ihren Urſprad)en bekannt ges vielen Staaten gefeßmåßige Einführung derſelben beim Mis macht. Že umfaſſender die Ereigniſſe ſich geſtalteten , je litär. Die Lieder find auf das ſorgfältigfte von dem Herrn mehr und mehr auch die übrigen drei Welttheile in den

Herausgeber gewählt und bieten den Soldaten eine eben so Kreis der europäiſchen Bewegung kamen , defto näher trat

uns auch das Leben nnd die Geſchichte jener ſonſt fernge: | tendſten deutſchen Namen jeder Wiſſenſchaft ſich vorfinden ; legenen Völker , und vor allen bot hier Aſien ein reiches das Publikum aber hat dem redlichen Zwecke, deſſen Auss Aber dieſe ganze große Ausbeute der wiſſenſchaft. führung mit nicht geringer Kraftanſtrengung verbunden lichen Forſdung kann nur dann wirklich lebendige Bedeu: war , ein Vertrauen geſchenkt, dem die Societät nur durch

Feld.

tung für die Gegenwart erhalten, wenn ſie jedem verſtändlich immer größere Leiſtungen entſprechen kann. Nennung der Namen , unpartheiliche Wiffen : und wenn es der Stimme der Männer , welche die Bahn ſchaftlichkeit, Anſtand der Form , das ſind die Bes gebrochen haben , gelingt, auch dem übrigen nach Ausbila dingungen , welche die Geſellſchaft ſich auferlegt hat , und und zugänglich nicht blos Monopol der Gelehrten bleibt,

dung ſtrebenden Theil der Zeitgenoſſen mit zu ihrer Anſicht unter keinen Umſtänden aufgeben wird.

heraufzuheben.

Ein entgegenkommendes Bedürfniß fyridit

ſich überall aus , ſelbſt in jener ſtets mehr hervortretenden

Meinung für Dichtungen , die auf hiſtoriſchem Boden fich bewegen.

Stuttgart und Tübingen in der I. 3. Cotta'lchen

So wird die einfach große Wahrheit der Ges Buchhandlung ſind im Laufe des Jahres 1827 erſdienen

ſchichte einen deſto bleibenderen Eindruck hervorbringen , je

und in allen Budhandlungen zu haben :

lebendigere Züge und je tiefere Wunder ſie in ihrem Almanach des Dames , pour l'an 1828. geh. 3 f . Schooße birgt , als jede Dichtung des Romans. Die Annalen , neue , algem. polit. 220 bis 27r bo. oder 24 Duellen liegen sa , und bedeutende Materialien hat die Hefte. gr. 8. br. 18 fl.

Wiſſenſchaft zuſammengetragen , aber um ihr Wert zu vol Bearner , der kleine, ein moraliſdes Leſebud für die 346 lenden , muß ſie auch das Siegel lőfen , durch das die

gend. 1r u . 2 Bd. 8. 1 fl. 36 fr.

meiſten derſelben noch der Maſſe der Gebildeten verſchlefſen Cebar, l. von , Hundbuch für Stabs . und untergeordnete ſind. Bon diefen Betrachtungen ausgehend , iſt der Plan entworfen , die flafiiſchen Quellen der Geſchichte der Völ: ker , ſo wie die erſten Werke der hiſtoriſchen Kunſt desi Auslandes ,

in treuen , geiſtgemäßen lleberregungen ,

einer großen, nimfaſſenden Sammlung zu vereinigen, welche alles enthalten fell , was dazu dienen kann , ein inőglidit

Offiziere im Kriege, oder Inbegriff friegswiſſenſcbaftlicher Lehren, welche allen Siabø : und untergeordneten Dfiijies ren fu -willen nöthig ſind. Nach der dritten verb. Auflage. aus dem Franjofiidhen überiebt, mit vielen anmerkungen,

Erläuterungen und Beiſpielen vermehrt von F. o. Samid . 2ter und lebter Shl. mit 7 Kupferblättern. gr. 8. 3 fl.

volles Bild der einzelnen Völker in ihrem ganzen äußern Correſpondenzblatt des würtemb. landwirthſchaftl. Vereins. und innern leben zu geben , alſo im Orient namentlid )

1827. 12 Hefte. 8. br. 3 fl.

auch die hauptſächlichſten Religions- und Geſeghúdier, weil Denkmale der christl. Religion , oder Sammlung dieſe dort vor allem dem Geifte die Richtung gegeben und die Ereigniſſe beſtımmt haben.

Zusgeſitlelien ſind jedoch

von dieſer Sammlung die Griechen , Römer und Juden,

der ältesten christl. Kirchen od . Basiliken Roms , aufgenommen von Gutensohn u. Knapp. 4s , 5s

Helt. gr. Fol . 10 fl.

weil die hieher gehörigen Schriften dieſer Völker theils Ecklon , E. C., topograph. Verzeichniss der Pflan bereits allgemeiner bekannt ſind , theils aerade gegenwärtig zensammlung von Ecklon auf dem Vorgebürge in pielfältigen Uebertragungen dem Publituin geboten wer : der guten Hoffnung. gr. 8. 1. Lieferung.24 kr. den , woraus ſich dann jeder bequem , je nach ſeinem bes Elsner , 3. O. , Meine Erfahrungen in der höheren Soaf: ſonderen Bedürfniſ , die Lücke ergänzen kann . Ein dem judt. 8. 1 f. fl 36 fr. nädhit erlernenter ausführlicher Plan wird die Auswahl Erzählungen von der Verfaſſerin der Agnes von Lilien. 20 Band. 8. 3 f. der Werke , und die Bedingungen der Erſteinung bezeich: nen , aus welch lekteren ſich dann ergeben dürfie , wie un . Evangelium , das , des heil. Matthäus in der hochdeutſden bedeutend, im Verhältniſſe glim Ganzen , die Koſten der Sprache des neunten Jahrhunderts. Nus dem Orforder Anſchaffung von werden. Einſtweilen mögen dieſe wenigen und St. Galler Terre der überlebten Evangelien : Harmo Grundzüge hinreichen , um vorläufig auf das IInternehmen nie Tarians, glim Gebrauche bei Vorleſungen, jujam meno aufmerkſam zu machen und anzudeuten, in welchem Geiſte gestellt von I. 2. Sdimeller. gr. 8. 1 fl. daſſelbe angefangen und zu Ende geführt werden wird. Fouqué , fr. de la Morte , Gedichte. 5r Bd. gr. 8, Screibpapier 3 fl. 24 fr. Stuttgart , den 1. Nov. 1827 . Drucknarier 2 11. 30 kr. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung.

Freybera , M. Frhr. v. , Sammlung hiſtoriſcher Søriften In der I. G. Cotta'lchen Buchhandlung wird im Sabre 1828 der zweite Jahrgang der

Sabrbud er für wiſſenſchaftliche Kritif, beraugs gegeben von der Societåt für wiſſenſchaftliche Rritif in Berlin

erfd )einen . Die Societät, welche biele Jahrbücher herausgibt, wird

- und Urkunden , geld opft aus Handſdriften . 1. 1. 2. gr. 8. 2 ft. 48 ft. Bugern , Frhr. v. , der Einſiedler oder Fragmente über

Sittenlehre, Staatsrecht und Politik. 2r Band. 38 und Teßtes Heft. gr. 8. 1 fl.

Görg, 3. E. Graf v. , hiſtoriſche und politiſche Denkmür digkeiten aus defien hinterlaſſenen Papieren entworfen,

1r Thi. gr. 8. 2 fl. 45 kr. rakter, urid nach denſelben ſtrengen Grundſägen verrahien , Göthe , b., über Kunſt und Alterthum. 6r Bd. 18 Heft. auch im folgenden Jahre in demſelben unterſcheidenden Cha. die ſie bei ihrein Entſtehen dem Publikum dargelegt hat.

Der Beifall , den dieſe Grundſätze gefunden haben , hat ſich auf eine doppelte Weiſe erfreulich bewährt. Die Ge: ſellſchaft iſt von vierzig urſprünglichen Mitgliedern auf Ein. hundert und Vierzig herangewad) ſen , worunter die beden:

8. broid. 2 fl. 36 fr. fäinmtliche Werke, Talden2usgabe in 40 Boon, 1te , 2te Lieferung , oder 1r - 10r BO. Velin pr.

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Hirtha , Beirſchrift für Erd, Völker: und Staatenkunde. Sawab , Guſtav , der Bodenſee nebſt dem Rheinthale von Unter Mirwirtung des Frhrn. 2. v. Humboldt, beſorgt St. Luzienteig bis Rheinegg ., Handbuch für Reiſende von Berghaus und Herrmann.. 3ter Jahrgang .

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lichkeit dieſes Handbuches anerkannt, und daſſelbe rowohl ftehendes Bud) zu betrachten, und auch einzeln zu erhalten. Lehrern der Geſchichte , als auch allen übrigen Geſchicht $. freuden , als das bequemſte Werk zum Nachſchlagen und Unterrichte über geſchichtliche Gegenſtande empfehlen. Der Preis iſt dabei ſo niedrig geſtellt , daß dieſer die anſchaffung überall nur erleichtern kann . Es ſind übrigens alle Buchhandlungen im Stande, bei Abnahine von mindeſtens 6 Erpl. noch bedeutende Vortheile zu gewähren. Für Schulen wurde daraus beſonders abgedruckt :

Durch dieſes Bud) werden Eltern bei ihren Töchtern gewiß viel Gutes wirfen , ihre innere Bildung , beſonders in Hinſicht auf ſtrenge Cittlichkeit , farte Empfindungen , Sanfrinuth, Demuth u . i. w. , glücklid fördern helfen , und

den Sinn für das, was ewig ítőn bleibt, wecken und üben. Seines lehrreichen I balis wegen iſt dies treffliche Buch

in mehreren höheren Tötterſchulen eingeführt , audi haben die critiſchen Blätter davon gerühmt : daß alle 21ſdynitte

Rauſchnid , Dr., Gedichte Deutſdlands, für Schus mit Sorgfalt gewählt , alle inhaltreich und ſchon ſeien, len . 8. 18 ggr. und daß alle dem Lehrer Gelegenheit darbieten , an Deffen Geſchichte Preußens , für Sdulen. 8. 6 gr. einem vortrefflichen Material, und an einer geiſtreichen Dar: Krausbaar , lehrbuch der reinen Mathematif mit ftellung den Verſtand , den Geſchmack und das Herz der Anwendungen. Für {yceen , Gymnaſien und andere Jugendwelt ju üben. Lehranſtalten. Erſte Abtheilung , welche fo viel ents NB. Um die Einführung dieſes Buches in höheren bålt , als in den mittlern und untern Klaſſen der Tochterſhulen zu erleichtern , erbietet fich die Verlagshanda

Gymnaſien und wobleingerichteten Bürgerſchulen vor- lung, bei einer Parthie von mindeſtens 15 Eremplaren , getragen werden fou. tafeln . 1 Rthlr.

gr . 8.

Nebſt 2 Kupfers einen höhern Rabatt der Buchhandlung , an welche man

ſich mit feiner Beſtellung wendet , ju bewilligen .

.

Be įi hage žilfrørt get mit einer Minit **** eit ú ti g.

.

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22

Dr. 22

1828 .

s த Rom oftmalsaus Seit gefährlic egejuse Twofür wourchtich

siti Roma, oder ratiosubferiptions Unzeige. ik, unt's iten Lagen wieder hetaufwi& ette , zur Eidrën * Purbauung arakter , : Polit

stunft

7

r . EinBeitrag zur Kriegs- odr = und etläutett dief ages outildiwiwt memung

der Röme Strieg sführung umfhtbehtlichen Erforderniffe. gefchidite der Vorzeit.Aus dem Engl. des Duncan, uter'die jur"serieg ie t nitt ka os 16 .

tyn. enſin Anmer undmit ; überfck Aberde zifvon ger, tHerz Profeffors' eher nfaw ogl. Brau denverſ Heu Beobachtungen während des Lieutenant,he del Diefe, Feldzugsvon eittemncia wiffenſc ' Vale und durd undhaftlich Catalonien u . 1"eigene f. Erie

Det piet ?Mbio

dring "tref in das mere derr

umf@ en Stäutoi Berwaltung', indetti bet eigenlBilmirdhe Cli que det rötarfden Saatsi Religion ,beg'adie'votterhümliopen Patriotismus und derefteten Reibungen zubifidyelt den Rittern und Prebefen , und der behe"Kriegegeist und derInteger

und mit brodene Kriegominh ' des Römer: Volls mit blyforiidik getiſche Erfahrungen gebildetenbegl Officie , ung des Wahrheit ang Ciot gezogen wird! 2014 etlåützth'de Cerdua: eiterte,verfaßt Webeerleg ide "duntencah Benanntett gen 's verdient in jeder Binjidt tieke zh diefein' abruntite ihnen die mitgeteitte midedes rkunBert Bihr intereſſan Beme

se mit Gentutio ;Spurius dipeninud

od Befdiertung

glieder itume ; , denen befonderswijenitiatieintes rinifdert" Triühinho, cate höchte mirlitatirot Uus! itersPubl die ?Biftbriſüse Aufitbedtertoliet 'Corps'jdellDichies' famke eung fit ihren ehrenmerihen Beruf am ihnungy und die ſwarfiniae" Betrierfungsi shfi'die Kin Austit Herzen liegt. Mehralsalle miérfantilen Anpreiſungen des merfierbit aus' den ftrengfien Strafen fürMilität!Wirgehen dumeanfchelt, von Betrh Cilutenant Heulinger in Deutgroße Veftheite “purWiedetbehebuttig orfºetfotoffétben stieg lehe übertragenten Buch wird eine gedrängte Ueberſicht der geiftes zu' jiehen wußtén , – betrátilt wettade den !r römittent Der fünfte Abſchnitt if heuptfat Practent en gefick en ! h delier t ſein ill attmadj datihn Wert abgehan Strategie gewidmet. E. yand ! Sie, folgt an ilhautMateti gene deſſenhiergedie: r elt nämlid vuil vei sart

von cenuiraden oer Grabe set töittifchef Bretfüßte Jo der Watafilehthg

undDer erſte wens om in te nde, welc t he den Römern lange Zeit entwickelt dann die Grübandel nebei n jedo este iihrenKriege , nóPar ſiebbegle be sefeigstig tu dit, eneidäuch er, die ge .lthid; e gehör stigl itend jebe römis Krie Erfáiung Gebr ch ndie ingfalt lidt geſtel

Ståtte

the der taglideft Maride; den

des

Vorſichts .Maaßregeli

beim Marfde durch das Gebiet der Bundesi Genojentom

Wuht militäriſcher Stettingen; --delt Rudzugs . Dide

rer ionen und der scharfen mititätiſcher Polizei , befedets poſit terlichkeit der rémiſtien Gerdiditforeiber keineswegen mit ruftichute des Plünderng und Beutemacheng auf dem

Stilſ weigen übergbrigeit wird. Zum Sdluite dieſes ersten Schlachtfelde. Das Ganzt" ift'ourd Belfpieft aus'det rimtos?

Auraskirt werden sie Grundlage det rộmiſden Hollit, wie icheDer hiçte erläutert n Krieglesgeſc . igt diste A6Tänitt" beſchäft

'

ſich vorzugsweiſe mit

thefit rad Kriege, puheen Kriegenüber ausfi:jene puri der römiſchen Caftra mentation , in Bergleich mit per us uitheil genellt , Bifonter's und in sindsenPornbi

grizti fihil . Erbedreibt gewat dieat utb Bafabaffenheit en darge DieGit ywéiteit abidu Sih einerwhitho le tinte mittels at,st ui:bertarig i,. eines römiſchen Lagers , und hebt ott Boyikeite , welche tent naljuderöerdAutorit ulit Drife detaubung der Emiſchen edibaten , die Dr Römern ihre verſoņaitzten Lager gewühitett , heraus . Beis

derfelben ; wie rde gt ſind Srcur hichte mittebes: je in die neuere hren auch die u gefüter lden Blere eir ddy des großen,Gor das Verfa Kriegsgeſc Beziehung auf ihre takti und fra fonde pemimaht dit Eri FP , Werthtill ganiſation reyiTiché utberaden Beit'dber die Heere det anderen Nationen

Im ſiebenten Abſchnitte werden sie römiſeen Solacht.

berbariften . Eine', oir fet'Daniedurig beigefügte Päratlete ordnungen und Angrifis ,Marketen beſerieben ; beſoitders g

biläert wert Rotteritdt(made Hime Huru keit aufm hren Kriegern aberwirdauf die glücklic nbümhenlichAusgan erkſamSchlach gemat cht g entier bei, musi aufBditehrenvede Belohnungen op die Römer den Eige r Grad ey diei aưddie Beffrgteit Ukiferschaften , bird weitem nicht ſo ſebr von der Zahl der ins Gefecht gebrach jede , fonet apneten Erteilunge'tes Bürgerits , glasialli' mit dem Retterten Eruppen , als von den zweckmäßigen Maaßregel des Staaté amalgainitten in den Carthaginenſern, welche Herführero , erwarteten . Beidhrieben werden auch dir relid

கா

Gebrauche der Römer por einer Sotadt

utid der

s Berfahr rs 'abetº durda ortbi berdlidewirb , tite eaflenallgemeine Gebraud , daß der rồmiſche Feldberr die er verl pvetedeni gtné enPros htru der errüh işteMie gam aint buftty r en henta Truppen vor der Saracht haranguirte , wirdtrefflich grwür: den tenid zu Eenhi ret , ne gridabiteinen ſehr beleb digt. Zu erläuterndonescorten dieſes Abſchnitts dienen

int feiten Abfühitte abgehandriten bena. ibh uits 4 tdbondeltertsbon dif"Pighilatere 26dit Fritte rip Det fef her delkeri rúd gsgefanachter dieo fidelid bemeneu den Subutedund , derpuReit Faraond leid mitdet si ch Krie t damit die Pfimit nd beſ rklien VergWaf opor die Gründe der gemacht , warumAut dann râmide Piscirlin , die Waffen - llebunger und opeftrenger noteretett 10 wenig das Hervorbrechen aus der Sdlat:

linie geſtalteten , als den Legions . Truppen erlaubten , am Verfolgen des Feindes , - woju beſondere Truppen - Arten beſtimmt waren , - Sheil zu nehmen .

Anå eige

eines wichtigen Werkes Krieges. Der achte und legte abfahnitt handelt vom Angriffe Geſchichte des ſiebenjährigen für

und der Bertheidigung feſter Praße. Alſo : don der bei den Alten - gebräubliden Art, Präge zu befeſigen— duro militärflande ein reges Streben für das gründliche Studium In einer Zeit wie die unſrige , wo vorzüglid in dem Beiſpiele aus der alten Kriegsgeſchichte, erläutert; - von den Belagerungs ,Mardinen ; - pon den alten Circumvalla : der Geſchichte bemerkbar iſt, glauben wir uns beredtigt, tions. Linien ; - von den Bertheidigungs . Mitteln undGes auf ein Wert aufmerkſam zu machen , welches jedem Offizier gen:Anſtalten der Belagerten ; – und von der Minir -Kunst, jur Kenntniß der verſchiedenen militäriſch denkwürdigen Vor:

in wiefern nämlich dieſelbe 'ben Römern den bekannt ge gänge des ſiebenjährigen Krieges vorzüglitt nüglio , felbft weſen. Erläuternngen dieſes Abſchnitts gewähren die Bei unentbehrlich ſein dürfte; eß ſind dieß die bei uns er: 8

fdreibungen des römiſchen Lagers vor Numantia , der Cire dienenen : . ne von 42 Hauptſchlachten , Creffen und Belages Die Anmerkungen des Ueberſegers find mannigfacher Plarun gen des Fiebenjährigen Krieges. Aus den ſeltenſten Art ; - beſonders aber geographiſci , biographifdh ., ſtrate: geprüfteſten Quellen gezogen , mit den beſten und gild und hiftoriid - Dergleidend ; aud juweilen Duncan Werfen über dieſen Krieg ſorgfältig verglichen. Mit Anſichten anfectend und beridtigend. Herausgehoben ju deutſchem und franzöſiſchem Certe. Folio. Cartonnirt. werden verdient: die Parallele zwiſchen Napoleons and cumvallation Cåfars vor Aliſia u. 1. f.

8

der alten Römer Politik, - und die Erörterung des Auf.:

ſchwunge, welchen rorherrſchende Religions.Meinung der Tapferkeit gewährt ! Dr. 5. Venturini. Der Verteger glaubt nicht, daß es zur Empfehlung des duncan (den Werts in der correkten und mohlgerathenen deut. fchen Ueberſegung des Herrn Lieutenant Heuſinger,mehr, als Anzei haffebedü rfe, um demſelbenJahl: der gelieferten Inha entelts: n zu verſcge, reiche Subſcrib n . Um aber den Ankauf 3

1

.

Preis 10 Thlr. oder 18 fi.

Die ungünſtigen Zeitumſtände bei Erſcheinung dieſer ges

haltvollen Arbeit verhinderten eine dem Verdienſte derfelben jukommend größ Verbreitung. - Jest wo beinahe überal Regimento -eBibliere otheken angelegtwerden , und ſomit aud .

dem einzelnen größere Werke zugänglich ſind, erlauben wir 1

uns die Empfehlung des Obigen. – Eine felbft den jebigen Anforderungen entſprechende gefädige und deutlichenicht Uusfüh: s zu rung der Zeidnung und des Stichp laſſen gewiß

deſſelben für Bibliotheken, beſonders Militár- Bibliotheken und wünſchen übrig. — Um nun aud rhinſichtlich des Preiſes

einzelne Herrn Militärs , zu erleichtern , legt er den Subsljedem billigen Wunſche zu genügen, haben wir den früheren ſcriptions. Preis des Werts , welches 23bis 26 Bogen enthilt, von 16 Thir. 16 gr. oder 30 fl. auf 10 Thlr. oder 18 f.

gr. 8. weiß Drucpapierzu dem billigen Preiſe von 1 Thlr. erniedrigt, und jede Buchhandlung, inBerlin Br. Mittler, 12 gr . oder 2 fl. 42 fr.

Der Subſcriptions: Sermin ift bis Ende Mai 1828 feft. in den Stand gelegt , diefen Preis beibehalten zu können . Frantfurt a. M. 1828 . Fåger'ſche Buch- und Landkartenhandlung. (deren fide bereits eine nicht unbedeutende Anzahl gemeldet

gelegt, und fellen die Namen der reſpectiven Subſcribenten,

hab

dem Wer vorgedru wer

welc

lång

en) ke ckt den , hes itend im iai geliefert werden ſoll. Der nadherige Ladenpreis wird um ein Viertel erhöhet , folglid 2 Shir. oder 3 fl. 36 fr. ſein . In allen Budhandlungen Deutſchlands werden Sub.

ſcriptions : Unterzeichnungen angenommen .. 5

Braunſchweig , im December 1827. G. 6. E. Meyer .

Geſchichte Alfred des Großen , übertragen ans Turners Geſchidyte der Angelſachſen , nebſt der Podbrofar: Quida in dem Urtert und einer metriſchen Ueberſegung von D. Friedrich Lorenß . gr. 8. Hamburg bei Fr. Pers thes . Preis 1 Thlr. 8 gr. od. 2 ff. 24 fr. Einen der am beſten bearbeiteten Theile von Surners

Gerdichte der Angelſad ſen bildet unſtreitig der Alfred den Benußung nicht betreffende tan Gro iſche aud vieler hands uckten Qued.lleDie n n , ſonkritder n aller gedr Bei Goedroe in Meiffen iſt ſo eben etſdienen und alleißen in allen Budhandlungen zu haben : Bibl Idriftli Englan feichnet ioth Ber

Doctor R. Lutheriş, der fre u ndlich é saus a r ; t. Erk

als Rathgeber bei

chen ds eken te in den dieſes Werk eben ſo aus , als die Unparteilichkeit, mit wels

der der Berf. geſtrebt hat , eine Geſchichte und niot eine ältungstrankheiten und allen Folgen dei Pobgen uchtung Allf rede man reds dun zukledre rembUnt Steibe che llenn. inGen deaue deenm userſ m Ni , ini

der Blutverſd leimung, als : Katarrh , Schnupfen, die Oberflächlichkeit früherer Geſchichtſdreiber Alfred den Gros Asthma, Schleimſchwindſucht, Rheuma, Gicht und Ben umgeben hat , ohne daß jedoch dadurch einer fo ſeltenen Hámorrhoiden . 3te umgearbeit. Auflage. 8. geb. Tugend ihre verdiente Anerkennung entzogen würde. Viels 9 gr. od. 41 fr .

Eine volftändige Belehrung über die hier benannten Krankheiten aus der Feder eines rühmlidſt bekannten Argo tes , der es ſich zum vorzúglidhiten Gefdäft gemacht hat, den Urſachen dieſer Uebel , ( oie näher , als man gewöhnlich glaubt, mit einander verwandt, aus derſelben Quelle: unor dentlicher Diät und häufigen Erkältungen entſtehen ) und den Mitteln, ſie zu heilen , nachzuſpüren , tann wohl dem Publikum

Entngwicder Ged klumit den auechl ng von ted ver rneſu Niebun man mehich dero mitred der Alf d ennachgenDur r wir Perſönlichkeit das Buch ohne Achtung für den großen K. nig aus der Hand legen , der durch ſtandhafre Beſſerung früherer Fehler ſich nur um fo gerechteren Anſpruch auf unſere Bewunderung erwirbt . Der Ueberſeßer hat dieſem Werke den darin oft erwähnten Codesgeſang Rognar Loda brogs angehängt , und durch den ſeiner metriſchen Uebers

nicht anders , als willkommen ſein , zumal, da diefe Sdrift in tragung gegenüber geſtellten Urtert bewieſen , daß er die dieſer Sten Auflage ſebr verbeſſert ans Licht tritt. dadur erleidterte Bergleidung nicht zu ideuen braudt.

ir i la 9 Allgemeinen Militarjeitung .. Be

1

ur &>1?." *****

Nr . 3 .

- 1828 .

3 weite Fortſegung

Kaup, I. , allgemeine Zoologie nach den neueſten Unterrichungen in ihren Gattungs.: Repräſentanten dargeſtellt. 3 : Heit Royal Duart. in ſchwarzen und colorirten Abdrücken . ſchwarz 11 gr. 42

der

Verlagss und Commiſſions bú cher Kinderbibliorber, neue, eine Sammlung der anmutbiqiten Mähr: chen , Fabeln , Parabeln und Erzählungen zur Belehrung und u 110

A u n ft ra che n

Unterhaltung des findl. Utters . Herausgegeben vou Dr. Helt: 78 bis 12 Bochu . mit ſchwarzen oder colorirten Kipfrii.

Voit

main .

Carl Wilhelm Leske in Darmſtadt

16. Preis eines Bändchens m. ſchwarz . Stupf. 3 gr. od. 12 fr.

mit color. Kupf. 4 gr. oder 15 fr. ( es werden inmer rechs Bändchen zugleich berechnet. Auf 20 Erempl. werden zwei

von der Oſtermeſſe 1827 bis zur Ditermelſe 1828. Ader , der Feldzugnach Aegypten und Syrien , in den Jahrer

Freier, auf 30 Er. 3 und ſo fort gegeben ).

1798 bis 1801. In ſtrateg. Hinſichtdurchgeſehen vom General Kirchenzeitung , allgemeine, ein Archiv för die neueſte Geſchichte u. Statiſtië der chriſtl. Kirche z . Herausged. v . Dr. E. Zim Beauvais. 4, . Franz. mit Uumerf. ui Zuſäßen von *** ſt. 2 Boon. mit 2 Planen 11. 1 Kärtchen . 16. geh. 18 gr. od. 1 fl. 20 fr.

.

viermann. 6r Jahrg. 1827. 28 Semeſter. 7r Fuhrg. 1828. 18 Semeſter . gr. 4. Preis halbjährlich mit dem Literaturblitt 4 Thlr. 16 gr. od. 7 p. 30 fr. ohne das Literaturblatt 3 Thli. 5 fl.

Bauiſet, L. 5. I. v ., Denkırürdigkeiten undBegebenheiten Anekdoten auswährend d. Ins. oder nern des faiſerl. Palaſtes , und einige zuir allgemeinen Scurzeitung. der Kaiſerregierung v. I. 1805 bis 3. 1. Mai 1814. Ein Bei: Literaturblatt, pädagog. Philolog., Semeſter. gr. 4. halbjährlich 2 Abtheil. 4r Jahrg . 1827. 28 trag f. Geidi. Napoleous. A. d. franz. 2 Bee. in 4 Abth. gr. 12. geh. 2 Thlr . 16 gr. od. 4 ff. 40 fr.

1 Thlr. 18 gr. od . 3 f .

Bergaren, 3. Reifen in Europa und im Morgenlande. U. d. Literaturblatt, theologiſches,zuir aligem . Kirchenzeitung. 4r Jahrg. Sdrved. überſeht vor Dr. Fr. Ⓡ. Ungewitter. 1r Th . Mit 1 Kupf. ll. 1 Karte . 8. ? Thlr. od. 3 fl. 30 kr.

1827. 28 Semeſter, 5r Jahrg. 1828. is Semeſter. gr. 4. Preis halbjährl. 1 Thlr. 18 gr. on. 3 .

Burkhardt's , I. L., Reiſen in Nubién und Arabien . Uus ſeinen Lutheriſche Hand : Concordang. Geiſt aus Luthers Schriften, oper Berichten an die Geſellſchaft zur Beförderung der Entdeckungen Goicordanz der Anſichten und Urtheite des großen Reformators im Junern von Afrifa; nebst einer kurzen Lebensbeſchreibung dieſes Reiſenden. Für die Jugend bearbeitet. A. d. Eugi. mit 2 K.

16. cartom .

1827.

18 gr. od. 1 fl. 20 fr.

Geſchichte , allgemeine , der Kriege der Franzosen und ihrer Alliir:

über die wichtiarten Gegenſtände des Glaubene, der Wiſſen : chaft und des Lebens. Herausgegeben von 8. W. Lommler, G. F. Lucius, Dr. J. Rult, L. Sacfreuter und Dr. E. Zima merniantil. 111 Bds. 2te 11. 3ie Abtheil. gr. 8. Subſcriptions:

ten. Vom Unfange der Revolution bis zu Napoleons Ende. Für Lejer after Stände erzählt. U. d. Fraux. 58 - 88 Bochu. mit Schlacoplanen . 16. 1827 11. 1828. Preis eines Bända

(dier Subſcripriondpreis beſteht nocy fort bis zur Ericheinung

chens 6 gr. od. 27 Pr. ( es rrerten jedesmal vier Bündchen 2013

des ganzen Werfes .

preis gewöhnl. Uueg . 14 gr. od. 1 p . in der Aufgabe 'auf

Velipap. 1 Thlr. .08. 1 ff, 45 kr. für das Alphabet (23 Bogen .)

gleich berechnet. Auf 20 Erempl.werden 2 Erempl. frei gegeben Militáralmanadi, augemeiner. 1r Jahrg. Mit 8 colorirten Mis und ſo nach Verhältniß weiter .) Geſchichte des Königreichs Neapel vom Jahre 1800 bis zum

litararnpreu und 4 Portraits berühmter Eenerale. 12. gei. 2 Thlr. 8 gr. 08. 4 P. netto.

Jahre 1820. Nach den Memoiren des Prinzen Pignatelli Militárzeitig, allgemeine , herausgegeben von einer Geſellſchaft /

Strangoli u . andern Originalquellen zuſammengeſtellt v. H. v. R. 8. geh ., 1 Thlr. 8 gr. od. 2 A. 20 fr.

Grimm, U. L. , Vorzeit und Gegenwartan der Bergſtraße, dem

Origiere und Militár - Beamen . 2r Jabrj. 28 Semeſter. 1827.

3r Jahrg. 1828. 18 Semeſter..gr. 4. Preis balbjährl. 2 Thlr. 8 gr. on 4 M. ( in momentlicher oder monatlicher Lieferuma ).

Nedar und im Doeumaide. Erinnerungsblätter für Freunde | Montagellatt für Freunde schilderer Unterhaltung. dieſer Gegenden. Zweite verm. Aur. Mit 35 Kupf. 1828. 2 Thir 8 gr. od. 4 ff.

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1r Jahrg.

1828. März bis Ende himni. gr. 4. 16 gr. od. 1 R. Napoleon vor ſeinen Zeitgenollen. A. d. franz. mit Zuſätzen 11. Anmerf. 3 Bodin.

16. geh.

1 Thlr. 3 gr. od. 2.A.

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Auf Schreibpap . m. illum . K. cartonu.

12 gr. od. 54 fr.

Offriam , 9. , über die Natur und Seifung einiger chroniſchen Krankheiten .' ( Blennorrhoea renalis. Haemorrhoea renalis.

Sammlung der Geſene und höchſten Verfügungen , welche in Folge des Abſchiedes für die Ständeverſammlung des Großherzogthunis Helten in deit Jahren 1826 1. 1827 erlaſſen wurden . gr. 8. geh . 14 gr. od. 1 ff.

Phthisis redalis. Phthisis pulmonalis.) A. 11. d. T.: Zur Seil: Schlej, I. O., der rheiniſche Bete. 6r Jahrg. 1828. 4. 3 gr. od. 12 fr . Punt Nr. 1. gr. 12. 20 ° gr. od . 1 A. 30 fr . ibliothek , neue, eine Sammlung von Original-Aufiáten , Sculordnung , allgemeine , für das Großherzogthum Heſſen. gr. 8. Jugendb Reiſebeld reibungen , Biographieen , Anthologieen aus Klaſſi: geh . 3 gr. od . 12 fr.

fern 2. für das jugendliche Ulter geivählt 11. herausgegeben von Stulzeitung, allgemeine , ein Archiv für die Wiſſenſchaft des ge Dr. Deltmanu. *78 bis 128 Bochii. init Kupf. 11. Karten . 16. fanımten Schul:, Erziehungs- und Unterrichtsweſens und die Preis eines Båndchens 3 gr. over 12 fr. (es werden jedesma! Geſchichte der Univerſitäten , Gymnaſien , Dolff ſchulen 1. Her: leche Bändchen zugleich berechnet. Huf 20 Érempl, werden zwei Sreier, gegeben , auf 30 Erempl. 3 und ſo fort.)

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Runſtfach e . Alterthümer von Attica , ( the unedited antiquities of Attica) ent haltend die architectonischen Ueberreste von Eleusis , Kham

nus , Sunium , Thoricus. Herausgegeben von der Gesellschaft der Dilettanti zu London. 7te Lief. Royal Folio. Subscr.

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Secten . 4 ) Entſtehung und Benennung der in der chriſtlichen Karte des Bosporus; nach den beſten vorhandenen Hülfemitteln Kirde eingeführten religiöſen Gebräude u. Feſte. 5) Dr. Mar. tin Lutherð fleiner Katechismus. 6) Schulgebete. 8. 12 gr. od . 48 Fr.

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( Der erſte Band wird in der Kürze verſendet. ) Sylloge inscriptionum graecarum et latinarum quas in itineribus quis per Italiam , Galliam et Brittaniaın factis scripsit partin que nunc primum edidit F. Osann. Fasc. VII. folio maj. 2 Tlulrod. 3 A. 30 kr.

Verhandlungen in der erſten Stammer der Laudſtände des Groß: herzogthums Helfen im Jahr 1826 – 27. 35 bis 56 Heft. gr . 8. geheftet.

Verhandlungen in der ziveiten Rammer der Landſtände des Groß: herzogthund Helfen im Jahre 1826 -- 27. 78 bis 158 Heft.

Uuſſerordentliche Beilagen 26 und 38 Heft. gr. 8. geheftet. Weber, Dr. G., Pragmatiſche Geſchichte der Verhandlungen der Landſtände des Großherzogthums Heſſen im Jahre 1827 über die proponirte neue Stadt ud Landgerichtsordnung. gr. 8. 1828. gen. 18 gr. o . 1. ff. 20 fr.

bearbeitet. Royal Folio . 6 gr. od. 24 fr.

Moller , G. , Die Kirche des heiligen Georg zu Linburg an der Lalin und des heil. Paulus zu Worms. Mit 18 Kupfertafeln. Roy. Fol.

cartoon . 8 Thlr. 12 gr. od. 14 1l. 24 kr.

Derselbe, der Münster zu Freiburg, in Breisgau. . 1e Lief. Roy. Fol.. 2 Thlr. 20 gr. od. 4 1. 48 kr. Aus den Moller’ichen Deutmäblern werden folgende Blätter einzeln gegeben :

Äeussere Ansicht der Elisabeth - Kirche zu Marburg , v . Noack. å 1 Thlr. 12 gr. od. 2 1. 42 kr.

Innere Ansicht dieser Kirche, von Noack. à 1 Thlr. 12 gr. od. 2 A. 42 kr.

Westliche Thüre derselben Kirche , von Felsing. à 1 Thlr. 12 gr. od. 2 fl. 42 kr.

Dic Domkirche von Limburg von der Nordwestseite , von Frommel. à 1 Thlr. 12 gr. od. 2 fl. 42 kr. Dieselbe von der Ostscite , von Grünewald . à 1 Thlr. 12 gr . od . 2 A. 42 kr.

Innere Ansicht derselben , von Ernst Rauch. à 1 Thlr. 12 gr. od. 2 1. 42 kr.

Der Freiburger Münsler , Südwestseite , ron Demselb . à 1 Thlr. 12 gr. od. 2 p . 42 kr.

Verzierungen im alideutschen Geschmack. 25 Blätter. pr. Blatt 8 gr. od. 36 kr.

e , das, aus den Schickſalen der Lehre Jeful, and Murphy , J., über die Grundregeln der Gothischen Baukunst Wifſenswertieſt den Unterſdeidängslehren der driſtlichen Religionsparteien und Aus dem Englischen übersetzt von J. D.- E. W. Engelhard. aus der Entſtehung und Benennung der in der chriſti. Kirite

Mit 12 Kupfertafeln und dem Aufriss und Grundriss der Kir eingeführtent Gebräude und Feſte, als Zugabe zu jedem chriſti. che zu Batalha. Royal 4. 6 Thlr. od . 10 fl. 43 kr. Katechismus 1. Religionslehrbuch für Stadt- und Landſchaleui. Museun Worsleianum . Eine Sainmlung ron antiken Basreliefs, Br. 12. 3 gr. od. 12 fr. Büsten , Slatuen u. Gennen ; herausgegeben von H. W. Eber ( Bei Einführung in Schulen und Abnahme von wenigſtens hard 11. H. Schäfer. 51e 1. 6te Lief. Royal 4. jede Lieſer. 25 Ereipl. zugleich nur 1/2 gr. od. 6 kr.) à 1 Thlr. 8 gr . od . 2 1, 24 kr.

Zangen , L. D. , die Verfaſſungsgeſetze deurſcher Staaten in ſyſte: Stuart und Revett Alterthümer von Athen." 25e. u . 26e Lief. mntiſcher Suſammenſtelling. Ein Handbuch für Geſchäftsmán:

Royal Fol. Subser. Preis einer Liefer, auf fein Velinp. 1 Thlr.

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Zeitschrift für Playsiologie. In Verbindung mit mehreren Geleirten herausgegeben von Friedr. Ticdemann , G. R. Tre-

viranus u. L. C. Treviranus. 3r Band , 1s left, Mit 10 Kupfertafeln . gr. 4. geb. 2 Thlr. 20 gr. oder 5 il.

Zimmermann, Dr. Chr., die Wiederausrichtung verworfener Gänge, Lager und Flötze. Eine Abhandlung zur Geognosie und Berg. baukunde, vorzüglich nach am Harze angestellten Beobach-

Die ausgeführten Blätter aus dieſem Wert werden and einzelu à 20 gr. od. 1. fl. 30 fr . in den beſten Abdrüden auf

groß Royal : Belinpapier abgegeben . Später werden erſcheinen : Danaldson , Th. Leyr. , der Tempel des Apollo Epikurios zu Bassae. Als Supplement zu Stuart und Revett Alterth . TOD

tungen , mit einleitenden und gelegentlichen Bemerkungen Athen. Royal Fol. der Text in gr. 8. über geognostische Erfahrungen und Hypothesen. Mit 6 Ta- Lord Elgin ; die Sculpturen von dem Parthenon oder dem Tem feln . gr. 8. 1 Thlr. 18 gr. od . 3 A. pel der Minerva zu Athen (the Elgin marbles) in 63 Blällern Zinimermai , Dr. E., Betrachtungen zur Würdigung des Selbſt: (aus Stuart's und Revetl's Alterthümern von Athen) in Royal mordes . Eine Predigt am Sonitage Eſtomihi 1828 gehalten . gr . 8.

geh. 3 gr. od. 12 fr.

zur Gerdichte unſerer Seit. Girje Sammlung von Deniwürdig: feiten ner Ereigniile der drei lebteu Decenniell. Ir - 6r Thl.

in 3 Finden. 8. geheftet, 1827 11. 28. geh. jeder Band 12 gr. oder 34 pr .

Fol. Der Text in gr. 8.

Qandwörterbuch der Verwaltungo : Gerekgebung im Großherzogth . Heffen bis 1827. zum Gebrauch ſánımtlidyer Staatsbeamten und Bürger aller Stände, in Verbindung mit Mehreren bear:

beitet von I. Jérome und herausgegeben von Dr. R. Jaup. 2 Bånde

gr. 8 .

Italia; in hundert Stanzen vom Verfaſſer des Mahomet.gr.8. | Verſuch eines zwełmäßigen Vorpoſtendienftes Militär: Almanacy, allgemeiner , insbeſondere für die deutichen bei den deutſchen Armeen. nach neuen auf die Erfahrung Bundesſtaaten. 2r Fabrg . Daſchenformat. mit ſchwarzeli il. des teßten Krieges gebauten Grundſägen , von einem illuminirten Sinpfern. geb.

Moller , Dr. G. 1. Fr. Heger , Entwürfe ausgeführter und zur Ausführung bestimmter Gebäude.

3s Heft. Royal Fol.

Rau , D. G. , über die Erkenntniß und Heilung des Nervenfie:

deutidel Ravalleriecfifier.

Planen

Mit fowarzen und illum .

5 Thlr. oder 9 fl.

Unterricht Friedrich II. an die Generale

bers. gr. 8.

ſeiner Armee Schröter , w., 06.: Appell. : Ger. - Rath u. Prof. zu Jena , Civilianebit den von dem Könige ſpäterhin gegebenen Inſtructionen. .

3

ftiſche bhandlungen. gr. 8. Deſſen Lehrbudy der Inſtitutionen des römiſchen Rechte. gr. 8.

Neu herausgegeben und mit Unmerkungen in Bezug auf die neueſten Veränderungen in der Kriegsführung derſea

Sempère, N., Betrachtungen über die Urſachen der Größe und

ben von einigen deuilmben Difizieren.

des Verfaus der ſpaniſchen Douarcie. Ueberſeßt und mit 411. merkungen begleitet von H. Schäfer, Secretär der Großherz. Heſſiſchen Hofbibliothek. 2 Boe. gr. 8. Athen. yonEpikurios Alterthümern und Revetts:den zu Stuarts enthaltend Supplemente Tempel des le bis zte Lieferung, unterirdischen , die Messene von zu Bassae , dic Eingangspforte Gemächer zu Mycene , das Theater von Syrakus 11. S. w Royal Folio der Text in 8 .

Tiedemam , D. fr ., Handbuch der Phyſiologie des Menschen in ſechs Bänden.

Ir Br.

Inſtructionen , geheime ſtrategiſche , Friedrio des Il. an ſeine Generalinſpecteurs , durch deren 2nwendung in dem jeßigen Krieg die franzöſiſden Ur. meen die meiſten Bataillen gewonnen haben. Mit 31 Plans, ' gr. 410. Someijerpapier mit didotſchen Lettern ,

geb. 8 Thir, oder 14 A. 24 fr.

gr. 8.

Reinlichkeit , ihren Einfluſſe auf die Geſundheit und Von ihrenderWırlungen auf Erhaltung der körperlichen Schönheit, auf das Wohlſein und die Dauer des Lebens. 2118 d. franz. 1:20. Wedekind , Dr. G. Freih. V.; theoret. praft. Monographie der Pockenfrautheit. gr. 8. Zimmermann , Dr. Chr., Lehrbuch der Bergbaukunde. 2 Bände. mit vielen Kupferſtichen . gr. 8. Zimmermann , Dr. E. , Proteſtantismus und Katholicismus im

2 Thle. gr. 8.

3 Thlr. oder 5 fl. 24 Er.

Syſtem der Brandraketen nach Congreve und Andern . Von D. I. 6. v. Honer, Königl. Preuß. Generalmajor und Mitgliede der Königl. Suwed. Ukademie der Militär : Wiſſenſchaften, Mit einem Anhange über Perkins Dampfgeſdüße. Mit 3 Kpfrn . kl. 8.

Prrig 1 Thir, 8 gr. oder 2 fl. 24 tr.

Die Kriegsbaukunſt nach Grundfäßen ,

Gegenſahe , oder das neue anıtliche Glaubensbekenntuiß der welche pen jenen verſchieden ſind , die man bisher befolgt evangeliſchen Kirche für gebildete Leſer erläutert. gr. 8. bat. Für Offiziere aller Waffen , die fich zu höhern Bes Zinmermann, R., Elementarbuch der latein. Sprache. Zum fehlshaberſtellen geſchickt machen wollen , von Rud. Eites Gebrauche in Real : and höheren Bürgerſchulen in 3 Eurfen.

gr. 8.

Mit 22 Planen in Fol., fonſt 6 Shir.

Der in bealiterature der ſchon Cheoriedes Staabsoffiziers oder Verſuch, Treffen über ,dieMårDes rabisto resourühmtibh bekannte tails der Kriegskunſt über Stellungen ein, daß die Kriegsbaukunſt nicht mehr iſt , Verfaffer was fie

ſche sc., nebſt einem Abriß aus der Feldbefeſtigungekunſt und einem Entwurf zu einer theoretiſchen Schule, worin verſchiedene auf einem neuen Grundſag berus bende Infanterie- Manóver angegeben werden. Aus

noch vor gar nicht vielen Jahren war. Der Name Paus ban, Conbern und Corinontaigne und ned Andern ſind iebt keine Autoritäten mehr, ja man erkennt, daß ſie die sunit ſehr unvollkommen gelaſſen haben. Hier in dieſem

dem Franz. des Oberſten Lesrier voa 5. Kausier, Werf findet marr die alte und neue Kriegsbaukunſt, ſo wie Artilleriehauptmann. Mit 17 Planen . 24 Bogen in lie aus ihren angeführten Werken hervorgebet : der Verfaſ: gr. 8.

2 Thlr. ober 3 fl. 36 fr.

fer war bemúht, das Athie und Neue, das noch Beſtehende

Induſtrie- Comptoir in Leipzig .

Empfehlungswerthe militäriſche Schriften, welcbe in jeder Fuchhandlung zu finden ſind:

und das gegenwärtig noch auf Vorſchlägen Beruhende ger nau zu prüfen ; endlich aber mehrere zur Verbeſſerung der Kriegetautunſt aufgeſtellte Joren , in Verbindung mit leia rien eignen ju stellen , durch Beiſpiele zu erläutern , und aus dieſer allgemeinen Regeln und Marimen abzuleiten.

Unterricht für Unteroffiziere und Unteroffiziers: Diefe&Wert darf von Militárs, die nach böhern Stufen treben , nicht unſtudirt bleiben . Subjecte in den nöthigſten Vorbereitungskenntniſſen .

Nebſt Bemer:

tungen über einige beſondere Verhäleniſſe des Soldaten:

ftandet.

Herausgegeben von v. Berne w i 6. Zweite

perbeſſerte Auflage.

gr. 8.

18 Bogen Sert,.

12 gr.

oder 54 Er.

Wer 4 Eremplare direkt von der Verlagshandlung vers langt , erhält das 5te gegen portofreie Einſendung von 2 Shir, frei.

Syſtem der reitenden Artillerie: ti. 8. broch . 18 gr. oder 1 fl. 21 kr.

Syſtem der Feldartillerie zu Fuß. Vom Verfaſſer des Syitems der rejsenden Artillerie . Mit 1 Plane. broch. 1 Thlr. oder 1 fl. 48 kr.

Die kriegeriſche Beredſamkeit , oder die Kunſt , auf das Gemüth der Soldaten zu wirken. gr. 8. 1 Thlr. 8 gr. oder 2 fl. 24 kr.

Anleitung zur Abfaſſung aller Arten militäriſder Auflage und Briefe.

Militairiſches Taſchenbuch Nebſt einer Ueberſicht 7 Jahrgang , mit 1 Plane. gr. 8. 1 Thlr. ed., 1 fl. 48 kr .

der deutſchen Sprachlehre. Herausgegeben von 8. Ber : newib. 8. 1 Thlr . 8 gr. oder 2 fl. 24 fr.

Baumgartners Buchhandlung in Leipzig.

darauf an und find in den tand gefeßt Sammlern auf

Einladung zur Pränumeration

10 Dag 12te Eremplar frei zu geben .

auf neue

Wandkarten der Planigloben in 24 Blatt.

Bei dieser Gelegenheit machen wir alle Soulmanner auf den bei uns erſchienenen

Schulatlas der ganzen Erde. Aufgefordert von mehreren geachteten Soulmånnern Director Krümmer , habe ich mich entſchloſſen die von mir für den Unterricht beſtehend invoui17 Seminars Wand und 18 Handkarten , die Welttheile im hieſigen Seminar entworfenen und gebrauchten Plani- und alle Länder Europens ſpezied darſtellend, aufmerkſam. globen herausjugeben . Ich habe dieſelben zu dieſem Bes Jede Wandkarte koſtet 12 bis 14 gr. od. 54 fr. bis 1 fl. und jede bufe noch einmal nach den Karten der berühmteſten Geogra Handkarte 3 bis 4 gr. oder 13 bis 18 kr. im Subſcriptionspreiſe,

phen neuerer Zeit als Kühle von Lilienſtern, Sd midt, I welder jedoch nur noch kurze Zeit rauern wird. Dieſer Stiefer u. a. m . und den Werken von Ritter, Dito Atlas hat nicht nur den Beifau vieler Stulmänner , ſondern tenberger, Gutsmuth , Cannabid , Braun, Pfarf auch der Behörden erregt und wird von Einem hoben und andern genau dergliden und aufs neue gezeichnet.

Preuz. Miniſterium Zu dieſer ſchwierigen Arbeit fand ich mich um ſo mehr Königl. Andaffun g empfohlen

geneigt ; al8 folche Karten der Planigloben , welche die midis tigſten Gegenſtände angemeſſen darſtellen , meines Wiſſens nod nicht vorhanden und doch für den Unterricht in Swu:

állen Sdulen fus

Breslau im Januar 1828.

J. D. Orůſon und Komp. Kunſt: uno Budhandlung.

len unentbehrlich deinen .

Die im Verlage der unterzeichneten Handlung erſchiene: Planigloben zu dem mit Recht überall empfohlenen nen Sdulatlas Seminardirec Krümmer

tor

des Herrn

Neues Lehrbuch der Chronologie .

Bei C. F. Hartmann in enLeipzig neuAuss ers Buchhandlung ſind ſchienen uud Ş. in allen des In-ittund

får bedeutende Stulklaſſen zu klein und die in Düſſeldorf landes zu haben : in großem Maadftabe Erſchienenen leider faſt ganz unbrauc . Verſuch eines ausfúbrlichen lehrbudy es der Chronologie, von M. H. A. E. Wagner . ir

bar zu dieſem Zwecke ; indem auf denenſelben onrdjaus keine Rúdſicht auf das Hervorheben des Widhiigern genommen, auch weit mehr angebract iſt, als ſelbſt beim ſpeziellen Un .

Theil : Mathematiſche Chronologie . Mit 6 Stupfert. gr. 8. Preis : 4 Lýlr. oder 7 fl. 12 fr.

terridhte erforderlich wird.

Dieſes Werk iſt die Frucht eines mehr als 15jährigen Dieſen Uebelftanden hoffe ich durch meine Karten ab. Studiums in dem Zweige der Mathematit , üter welden

suhelfen. Jede derſelben wird 5 618 6 Fuß im Durchmelules Tid mit einer Ausführlichkeit und Vorſtändigkeit vers fer haben ; die Flüfe, Gebürge und Grenzen werden for breitet , die ihm den Vorzug von allen ähnliden Werken gezeichnet ſein , das kein Nadhelfen mit Farben nöthig iſt. die überdie Chronologie erſchienenen ſind, unbedingt eins Es werden aud minder wichtige Gegenſtände. aufgenom rådmt, welches Urtheil aud in einer Recenſion darüber men und alles mit feiner Særift verſehen ſein , welde in fiebe Beck's Repertorium der literatur 1826 auf ſichtbar iſt. Auch wers eine högſt ehrenpelle Weiſe beſtätigt worden iſt. Das nicht Parallelfreiſe den Sdülern und Entfernung geringer Karten alleMeridiane den auf den von 10 ju Wert iſt darum felbſt für die Belißer des ſeit der Zeit er: 10 Graden , die Wende und Polarkreiſe dargeitellt ſein .

(dienenen vortrefflichen Werkes den Ideier unentbehr . Möchte dieſe Arbeit dieſelbe gütige Aufnahme finden lich , weil Hr. M. Wagner alles dasjenige ausführlich

als die von mir im vorigen Jahre in demſelben Berlage gelieferte große Wandkorte von Deurídland in 12 Blair. Dieſelbe wurde nebit dem fie' begleiteten Handbuche rem Herrn Rector Wolf in Neiſſe von Einer hohen Řönigl. Regierung in den Uint & bättern allen

behandelt, was Hr. 30eter nur ſummariſo angegeben

Soul. und Unterridots on ſtalten empfehlen.

breiten , was vorzüglich für gelehrte Theologer und Philo.

bas , üterden noch mehrere , ihm eigenshúmlide. Entdete fungen mittheilt , welche das Studium der Chronologie Theils fehr vereinfadien , theils über die Zeitred nung des alten kiegyptier und Phönicier ein gank neurs Lidt pero

K. Hálſig, Lehrer am evang. Seminar ju Breslau . iogen hódít intereſſant und widrig fenn muß. Mit Vergnügen haben wir den Verlag und die litho. graphiſche Ausführung obiger Karten übernommen und Ber C. Hoffmann in tuttgart iſt ſo eben ein correcs dein Wunde des Herrn Verfaſſer gemäß eine Pränumester und eleganter abtruck der beſten Originalausgaben ben

ration eröffnet um die Unidaffung möglichſt fu erleitern. Histoire de Napoleon et de la grand armée pen Die Deftliche Halbfugel wird kurz nach Oſtern 0. 3. dant l'année 1812, par Ségur. 2 Vol. 12 °. broch. die Weſtlide dagegen erít zu Michaelis 0. 3. , eine jede 2 fl. 6 kr.

aber in 12 Blatt, erſcheinen.

Die Pränumerationspreiſe Napoleon et la grande armée en Russie on Exa

welche bis Ende April d . I. dauern ſind folgende : für beide Halbfugeln fuſammen auf ordin. Papier

men critique de l'o !!vrage de Mr. le comte de Ségor , par Gourgaud. 2 Vol. 12'. i f . 48 ks. 2 Thlr. 6 gr. oder 4 f . 12 kr. erroienen und duri ade Buchhandlungen zu haben. Beide

auf beffer Papier 2 Thlr. 16 gr. coer 4 fl. 48 fr. Werke bedürfen seiner Empfehlung und der Verleger fugt

Für eine jede Halbkugel einzeln auf ordin Parier nur hinſichtlich des Preiſes die Bemerkung hinzu , daßteide 1 Thl. 8 gr. oder 2 fl. 24 fr. Werke jurammen nur 3 fi. 5+ kr. foften, während der auf beſſer Papier 1 Thlr. 16 gr. oder 3 R. Preis für die Fürzlich angekündigte ,und in Berlin erídia

2111e Buch : Sunft, und landkarte

nene Ausgabe von Ségur histoire de Napoleon (welder

nhandlungen des Inns und außlandes nehmen Verausbezahlung | bisher der billigſte war) doce apart 4 fi. beträgt.

B e il # 8 € *8 ur M T Urge mm einen Milit å rze i tung. in

1828 . ge für Schulbires Angei rrichttorex Folgende für den Elementarunte in der. Mathema.

Nr. 4 .

lig auffeinem Landrie . Bolub.- Beigegeben find die Abhandlungen : Ueber die Bermendung kultivirter Bitter zum Kriege und vorzüglid qum Dienfte im fte.

tit empfehlenswerthe und bereits in dielen gulen einges

henden Heere. - Ueber den Einfluß des Gebraugs, auf

führten oder habe ich fammit Verlagsrecht an mid ges die Racen der Pferde. tauft und es find folche nun wieder durd alle Buc bands Die in demſelben Werlage frdher Toon eridienenen : 1 Anfangsgründe der Arithmetit. l.Søriften des nämliden genialen Perfaffers ſind: beziehen zuiFi Snell, lungen W. Dy Reuter: Bibliotbel . ud mit dem Titel : Handbuch der weinen Mathemas tit. 1. Zheils, Aſte Abtheilung. Nene verm . Aufl. 8. Erfter Sabrgang 8 * . Et leder 1 hlm. Thlr 46 97. fol. 1822.

12 12

42

Zweiter

16 gr . oder i fi. 12 fr.

Dellen Anfangsgründe der Geometrie und Zrigonome. trie. 2 Thle. Auch mit dem Zitel : deffelben Wertes

Dritter

( Sedes Jahr erſcheint hievon ein weiterer Band. )

Il Bandes iſte bis 3te Abtheilung. Neue verbeſſerte Borleſungen über die Laftit der Reuterei fammt dea Auflage:: 8. 1823. 1 Thlr . 8 gr. oder 2. fl. 24 kt. Derren ,mathematiſche Yebungsaufgaben aus der Lehre Elementen der Berpegungokunft eines Reuter : Regimento 1 som Großten und Kleinſten für årfånger der Diffes mit 23 Pranen und dem Bildniß des Berfaffers . Dritte

renzialrechnung. Neue Auflage, mit Zufaben und Auflage. (jft in's Franzöſiſche undEngliſche überfest.) Peels 3 fl. oder 1 Thlr. 16 gr. fädiſ.

57 in Rupfer geſtochenen Borſtellungen . gr. 8. 1810 .

Der Feldberr nad Vorbildern der Alten .

1 Thlr. oder i fl. 48 tr .

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Darmftabt , den 15. Auguſt 1828 .

Literariſche Anzeigen .

Felddienft der Reuterei. ( Ift in's Franzöſiſche überfeßt. Erlebte, in's Polniſche überfekt, in Warſdau innerhalb 4 Wochen 2 Auflagen .)

Bor wenig Woden -ift in unſerm Verlage fertig geroor. den und wurde an fämmtliche Budbandlungen derſandt:

Felddienſt:Inſtruktionfür Schüßen : Neuter.

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General Grafen von Bismart

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Dritte Auflage. (Ift fn's Engliſche , Polniſde u. Ruſo rifdhe überreßt.) Preis 36 tr. od. 8 gr. ſächſ.

Elemente der Bewegungskunſt eines Reuter : Regiments mit 20 planen . Beſonders eingebunden . Preis 1. fl. 30 tr. oder 20 gr. ſächſ.

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Duobezformat , mit Abbildungen von der Statue und Ben an abmahl des Generals von Seydliß und 2 gros dem nen der Schlachten bei Robbad und bei Žorndorf,

auch mit geſchmadvollem Umfhlag gut eingebunden

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Schüßen :Syſtem der Reuterei.

Mit 5. Planen. Zweite Auflage. Preis 2 ft. 36 fr. oder 1 Thlr. 12 gť ſáchſ. Sammtlide Werke find ebenfaas in dem bequemen Duo.

dezformat auf dónes weißes Delinpapier gedrudt, und iſt in einem Futteral. 21 °gr.dasfaol. ober 2 Shir. 5 fl. Bandes Preisdieſes thatenreide len jeder Bandmiteinem geſamacoollen Umdlagperfeben umfaßt Der Inhalt

Iund gut eingebunden in einem Futteral. ben des berühmten Generals den Sendiig und ift in fol.

Karlbrube , im Juli 1828 .

gente Abſchnitte eingetheilt :

Chr. Fr. Mütter'fche

Prolog. Sinotig als Page und Eornet. Brydlit als Ritts

Hofbudbandlung

meiſter und Major. Sendlig 118 Oberſtlieutenant "uho

Oberſt., Solacht bei Codin am 18. Juni 1757. Sendo

Piterarif dye Anzeige.

liß als General. Gefecht von Gotha. Saladt von Roße Einrichtung und Gebraud des kleinen Gewehre im gart. jen Umfange, dargeſtellt von G. W.Glúnder, fieus bado am 5. November 1757. Reflerionen. doladit bei tenant im Kön. Hannoverſden Artillerie -Regimente. Zorndorf am 25. Auguſt 1758. Erfter Sheil. 3weiter Ungeaftet der Widtigkeit des hier behandelten Oegen . Reflexionen. dladt von echkirch am 14 . Oktober 1758. Reflerionen. Feldzug von 1759. Sends Aandes find aus Gründen berichiedener Art darüber nur

Sheil. 1

driften erſchienen , welde entweder ihrer Sendeng nad lif terwundet und Erant. Feldjüge von 1761 u. 1762. Legte dlacht. Cattit des Benerals Senblik. Der nur einzelne Cheite zur Betrachtung ziehen wollten , oder .

>

Friede. Bendliß , General der Reuterei. Sepolig und welde in einem populären Vortrage febr Weſentliches zu die Liebe. Seydlig in der Ehe. Seydlig Wittwer. Send wünſchen übrig taffen . Es iſt dem Senner nicht verborgen,

An alle Militair - Berg- und Forſt- Atabemien . Die vierte ſehr verbeſſerte und vermehrte Auflage von

daß eben deshalb bei der Mehrzaht derjenigen Männer, denen ' ihr Beruf oder ihre Neigung die Waffen in die

Hånde gibt , mancherlei verworrene und irrige Worſtelun 3. G. Lehmann, die Lehre der Situation - Zeichnung, gen darüber tåglid wahrgenommen werden .Die Lehre von

oder Anweiſung zum richtigen Erkennen und genauen

der Einrichtung des kleinen Gewebrs ift faſt innmer nur

Abbilden der Erdoberfi&dye in Charten und Pranen .

als ein gelegentlider Ubidnitt der Urtillerie angeſehen und bat man fido wenig erfolgreid bemühet , lidtvode, deutlide Anſichten darin zu erweden .

Herausgegeben vom Major Beder und Profeſſor

Der Verfaffer der vorliegenden Odrift verkennt die ers Beblichen odwierigkeiten teinesweges,, welche die von ihm aufgenommene Aufgabe mit fid führt. Allein er hat lide beſtrebt , duro bie möglichſte Klarheit der Grundbegriffe

Filder. - 3wei Cheile in gr. 8. tafeln in Fol . Delinpapier.

26 Kupfers Mit 25

iſt nun erſchienen und bis mit der Diermeffe 0. 3. node in der Vorausbezahlung von 9 Shir. oder 16 fl.. 12 tr. und auf 6 Eremplare 1 Freieremplar, in allen namhaften Buchhandlungen zu bekommen. Der nadherige Ladenpreis

und eine einfade wiffendaftliche Methode mande derjenis ift 12 Shir. oder 21 fl. 36 fr.

gen Berwickelungen zu heben , an denen fonſt die fernere Herleitung zu fideitern pflegt. Es kann bei dieſer Richs tung des Ganjen nicht auffallen , an einzelnen Stellen den Cefer jum ftrengern Nadenken aufgefordert zu finden.

Dresden und Leipzig, im Juli 1828. Arnoidide Buchhandlung.

Eben darin möchte ein Dorzug des Unternehmens begrün.

Grundfäße , Anſichten und Aeußerungen über Kriegskunſt, Kriegsgeſchichte und Kriegsweſen .

det regn . ade, fenen 66 Bebürfniß ift, aber die Einrichtung und

Napoleons Aus Teinen Werten und ſeiner Gurreſpondenz darges ſtellt von F. von Kausler. 22 '/ Bogen in 8. Preis 1 Thlr. 12 gr. od. 2 fi. 42 fr . (Das complette

den Gebraud ſowohl der glatten wie der gezogenen Röhre zu dem Grade von Einricht zu gelangen , welchen der Stand der phyſikaliſchen und militairiſchen Kenntniffe für jest ge:

Bert foſtet 3 Thlr. 12 gr. oder 6 fl. 18 fr . )

geftattet, werden an dieſem Werke eine hőoltinterteſfonte .

Der erſte Theil dieſes Berts erhiete eine ſehr gånftige

und es umfaßt daſſelbe neben den mi: Hufnahme und wirklich durfte Kausters Urbeit eine folde Erfdeinung finden; litairiſden Beziehungen mit gleicher Podftändigkeit die erwarten , da ſie den Militärs eine genaue und vollſtändige Berbältniſſe des éleinen Gewehrs bei dem Gebraude fum Ueberſicht von dem liefert, was dem größten Meifter in Odeibensdieben und zur Jago . der Lattit zur Grundlage feines militäriſden Syſtems und Das Wert ferfädt in folgende Abtheilungen : ſeiner glänzenden Siege diente. Die Krieger, welde wiß. 1. Abidnitt. Die Lehre vom Sciefpulver .

begierig einen Helden zu ihrem Lehrer wählen , fönnen beis nen beſſern finden , als den , deſſen außerordentlider Genius

2.

Einrichtung des Lauft.

3.

Einrichtung vom Schloß , Schaft, Las aus dem jugendlichen Wertheidiger der niedern Sánceroan . beſtod Bayonnet. und zen der Kriegsfule zu Brienne den gekrönten Eroberer Bon der Munition und dem Sieb. balb Europas werben lice.

bebarfe. Ladung des Gewehrs . 5.

Betrachtungen über die Bewegung und die Bahn der Oerdote , die Wahr.

Speinlichkeit zu treffen und die Wirs tung des Gewebres.

In allen Busbandlungen ift , zu haben : Derreichs und Rußlands

At i eg 8t he ate t. in der europäiſchen Gürtei, pon F. *. Etriacy , Kós

Dieſer 216fchnitt enthält eine protekollariſche Ueberſicht nigl. Preuß. Major. Berlin , 1828. geb. 12' ſgr. der ſeit dem Jahre 1819 zu Hannover angeſtellten Vers ſude über die Einridtung des Infanterie. Gewebres, 6. Abdonitt. Bom Richten des Gewebres. 7. 8.

oder 45 fr.

In Magdeburg bei F. Rubad erſcheint aufSubjeription : Bom Anſchießen und Einſchießen der Atlas der Militår. Geographie von Europa mit der Eins Gewehre, Scießübungen . theilung der Staaten, nach dem Hahnzug'den fchrs Perfertigung und Erhaltung des Eteinen buche entworfen und gezeichnet von T. vou liech Gewehres. tenſtern . In 13 Blåttern íin großten landfartens

Das obige Wert , worauf ade Budhandlungen vorlaus fig Bestellungen annehmen , wird im laufe dieſes Jahres in unſerm Perlage erfdeinen und gegen 40 Bogen in gr. 8.

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à 1 Zhir. oder 1 fl. 48 fr.

de Budhandlungen nehmen Beſtellungen darauf an .

auf Betin Drud papier mit neuen Pattern ſauber gedruckt, Bei Kart Bådeder in Koblenz iſt erſchienen und enthaltend , ungefähr 24 ), Thir, 20. 4 ft. 30 kr. foſten . in allen Husbandlungen für 12 gr. od. 54 Fr. zu haben : Ueberſicht des Kriegs . Schauplages Hahnſche Hofbudyhaudlung in Hannover. der euro på iſchen Túrte i An alle Forſtmanner und Gutsbeſitzer. von der Donau und den Grenzen pou Servien und Macedonient Die vierte ſebr verbeſſerte und vermehrte Auflage von bis Conſtantinopel.

H. Gotta ( K. S. Oberforſtraty ) , Anweiſung zum Waldbau. Mit 2 Kupfern. gr. 8. iſt nun erſchienen und bis mit der Oſtermeſſe d. 3. noch in der Worausbezahlung von 1 Thlr. 16 gr. oder 3 fl.

Ein Beitrag zur Militar: Geographie von

Philipp von Wnſſow , Mojor im Kön . Preuß. Generalſtabe.

Dieſe, dem Laien wie dem Kriegskundigen widtige und auf 6 Exemplere 1 Freiesemplar, in ader Budhano. | Sdrift , gibt ein deutliches Bild des Kriegsida uplages und lungen zu bekommen . Der nadherige ladenpreis iſt unab, gewinnt noch befonders Intereſſe durch die eingetreuten ge ſobid.lidhen Erinnerungen. änderlid 2 Shir. 8 gr. pter 4 ft. 12 kr.

Bei Lage Lit d å r &ģ j , u r Allgemeinen Mili 1828

i tungi

Nr. 5 . Jahre 1828. Bearbeitet in 6 Blåttern nad den bes ſten Quellen . Preis für alle 6. Blåtter 4 ft. Das Blatt einzeln i fl.

Allgemeiner M ilitår . Alman a ch

Erfter Sahrgang. Diefe. Charte, welche zur Geſchichte der neueſten Zeiten Mit' atvorſtellend, colorirten und Gruppen , das Königl. Bayer'ſche Militar den wohlgelungenen Portraits und nach den officiellen Quellen von Guilleminot, Lapie

des Prinzen Eugen , Herzogs von leuchtenberg, des und Voutier und nach andern noch nicht geſtochenen Aufs Fürſten Schwarzenberg , des Generals Kleber und des nahmen , mit Benuşurig der neueſten Reiſebeforeibungen bearbeitet iſt, und ſehr ſchön lithographirt wird, erſcheint Feldmarſchalls Kleiſt. Außerdem enthaltend : 1) Die Kriegsverfaſſung und in einer kurzen Reihenfolge.' - Sektion Vi., VI welche das

Militärftatißit von Deſterreich und Preußen . 2) Beiträge Terrain in ſich begreift,wo gegenwärtig die Haupt-Kriego jur Kriegsgerdidte der neueren Zeit. 3 ) Biograpbilde Operationen vorfallen , iſt ſo eben erſdienen. Skizzen der oben genannten Generale. . 4 ) Miscellen , und 5 ) Dichtungen , Charaden 2. Preis elegant gebunden 4 fi.

oder 2 Shlr . 8 gr. 3ft durch jede Budhandlung , fo wie don dem unterzeidneten Verleger ju beziehen. Darmſtadt.

6 : M. febfe.

Münden , 1. October 1828 .

Literariſch - artiſtiſche Anſtalt der F. C. Coftaſchen Buchhandlung. Nach einer Anzeige von Arn, Friedr. Vieweg in Braunſchweig vom Auguſt 0.g . find in deſſen Verlage

Im Verlage der Bahn'roen Hofbuchhandlung in erſchienen : Mülners dramatiſche Werke , kl. 8. in 7 Theilen. Subfcr.

Hannover iſt ſo eben erſchienen :

Preis 3 Thlr. 12 gr. oder 6 fl. 18 fr.

Einrichtung und Gebrauch des kleinen G e më h r

Müllner, U. , die Albaneſerin Irauerſpiel in Taſchenfor: Da wir von den in unſerem Verlage erſchienenen , einzela

t T = a r s t t 1 = f g ( 8 e, Dargeſtellt von G. W. Glünder , Liertenant im Königl. Þannover'iden Artillerie - Regimente,

nen Schriften von Mügner noch einen bedeutenden Porrath haben , ſo reben wir uns veranlaßt, folche für nachſtehende

36 '"/ . Bogen in gr. 8. auffeinem Velin - Druckpapier. I herabgeſepte Preiſe zu erlaſſenheravger. : Pr. 2 Thlr. 18 gr. oder 4 fl. 57 fr. ade , denen es Bedürfniß ist , über die Einridtung

und den Gebrauch ſowohl der glatten wie der gesoge .

nen

ihre zu dem Orade von Einſicht xu gelangen , wela .

den der Stand der phyſikaliſchen und militäriſchen Kennt. niffe für jest geſtattet, werben an dieſem Werke eine hodit

intereſſante Erſdeinung : denn esmit umfaßt neben den militari denfinden Beziehungen gleiderdasſelbe Doll

mat , Pelinpapier

Screibpapier 1 fl. 48 kr. 1 Shir. Drudpapier 48 fr. 12 gr,



5 fl. 3 fil. 2 Shir, 1 fl. 45 kr.

1 Thlr. 6 f. 24 Er. 1 Shir. 18 gr. 4 Shir. 2 f . 24 tt. 1 fl. 121 kr. 6 gr . 1 fl. 12 fr,

Berm. Søriften 2 Bde. 8. 3.fl.

Das Werk umfaßt folgende Hauptabtheilungen : - I. Die Vers u. Reim auf der Bühne,

1

frühere Pr.

1 Thlr. 18 gr. 3 Shir.

ſtändigkeit die Verhältniſſe des kleinen Gewehrs bei dem | DieStuid, Trauerſpiel. 8. Gebrauche zum Speibenſchießen und zur Jago.

1

31 .

Ein Taſchenbüchlein für Cebre vom Spießpulver. II . Einrichtung des Laufs . III. 24 kr. Sauſpielerinnen . 8 . 48 kr. Einrichtung vom Schloß , Schaft, Ladestock und Bayonnet, 12 gr. 6 gr . IV. Von der Munition und dem diepbedarfe; Ladung September Stuttgart , 1828." Ende Des Gewehrs. V. Betrachtungen über die Bewegung und J. G. Gotta'lche Buchhanblung. die Babn der Geldorfe , die Wahrſcheinlichkeit zu treffen , und die Wirkung reboundbres . ( Dieſer Abſchnitt enthält für Officiere, eine protokollariſche Ueberſicht ſeit dem Jahre, 1819 des ju oder : Handbibliothek Hannover angeſtellten Verſucheder über die Einrichtung Populaire Kriegslehre für Eingeweihte und laien . Infanterie Gewehres .) yl, Rom Richten des Gewehret. Bearbeitet und herausgegeben von einer Geſellſchaft preuß. Officiere ic. in 12 Bånden. VII, Pom Unſchießen und Einſchießen der Gewehre. Schieß: Von dieſem Werke find erſchienen und in allen Bud: übungen. Vill. Werfertigung, Unterſusung und Erbal: handlungen su haben ; J. Bd. 1ſte Abtheil. ,,Beidhidhte tung des kleinen Gewehreb . des Kriegsweſeno ifte Übtheilung ' 435 Seiten 1 Shir. Bei ung iſt ſo eben erdienen und in allen Budi und 8 gr. 111. Band. Waffenlehre . 220 Seiten , 18 gr. VII. Bo. Sirategie. 232 $. 18 gr. Unter d . Preffe Kunfthandlungen zu haben : Charte des osmaniſchen Reichs in Europa mit einem befinden ſid: IX . Bo. Terrainlebre. X. BO. Mili,

Cheile deſfelben in Afien nebſt den angränzenden ditreis tariſches Zeidnen und Aufnehmen , und in Bearbei. diſchen und ruffiſden Gebieten in dem Stande vom beitung : 1. Bo. 2. Abth. Oefd. D. Spriegóweſen $ 216

Abtheit. II. Bd. literatur.

IV . Ingenieurweſen zu Rein glaubte,

Jeder Officier wird hierin gewiß etwa 3

1fte 26th. Befeſtigungs- u. Pionirweſen . 2te Abth . Finden , was er , ſei es laut oder im Stillen , als für ihn

Feſtungstrieg. v . Kriegsverfaſſung. VI. Saltilpaſſend und nüblid anerkennen muß, und keiner dürfte és und kleiner Krieg, VIII. Generalftabsweſen. XI. daber unbefriedigt aus der Hand legen. Der Sohne,

Militariſde Lånderbedreibung u. Europa Xu. Verwandte oder Freunde bei den Armeen hat , kann ihnen Obronol.. Ueberſicht der Geld. der Kriege. - Aus wohl Towerlich ein paſſenderet und werthvolleres Andenten 'führliche Anzeigen mit den Subſcr.. Bedingungen ſind dem als dieſes Buch verehren .

aften Bande beigefügt. Sammler erhalten auf 10 Erem . Leidenfroſto D. R. F. (Profeſſor am Gymnaſiozu Weimar ) plare eines frei.

franzöſiſcher Heldenſaal, oder Leben , Folichte Anzeige_moge genügen , um die Aufmerk: Diefeauf famkeit ein Unternehmen zu leiten, dem die ausge: Thaten und ießige Schidſale der denkwürdigſten Heroen feidnetſte Mitwirkung und Begünſtigung ſelbſt höheren und

der Republik und des Raiſerreichs , inſonderheit der

Waffengefährten und Marſchälle Napoleons.

bödſten Orts ju Sheil wurde. Berlin , im October 1828.

Nebſt 1 Titelkupfer mit Ney's Lod. gr. 8. Soon ges

Der Verleger F. A. Herbig. In unſerm Berlage iſt erſchienen und in allen Buch handlungen zu haben :

Preußiſche Waffenlehre mit Einſchluß der Ärtillerie , Fortifikation und Taktif.

heftet 2 Thlr. ober 3 ft. 36 fr . Frankreide bat in der Zeit von 1790 bis 1815 Helden

aufgeſtellt, die durch den Glanz und die Beiſpielloſigkeit ihrer Shaten alles verbunfelten , was die Seldichte , felbft die claffiſde, nur immer aufweiſen konnte. Nidots tann dieſe Shatſache anſdaulicher maden ., als die bodit inters

Bon

efiante Lectüre dieſes Heldenbuchs, welches die Kriegstbatea

A. F. L. de la Chevallerie ,

der beldenmüthigſten Soldaten Frankreich in dieſer großen

stoniglid Preußifdem Obriftlieutenant ac.

Epoche hiſtoriſc darſtellt, und wir glauben , daē unter den

Preis 2 Thlr.

unzähligen Denkmälern , welche Elio dem großen Napoleon

.

Rönigsberg .

Gebrüder Borntråger. fchon jegt geregt, auce eines für ſeine unſterbliden Waffen gefährten geredt iſt.

Bei B. F. Boigt in Ilmenau iſt erſchienen :

Deutſcher Regenten : Ulmanach auf das Jahr 1829. Lectionen im Piſtolenſchießen, Pon Charles Millière ( Franz. Hauptmann ). Mit 1 Hiſtoriſch -biographiſche Galerie der ießt regierenden hoc Kupfer. 8. Preis 1. Thlr. oder 36 fr. Der Verfaffer war mehrere Jahre lang Vorſteber einer

Sdiebidule in Marſeille und ſein Büchlein wird daher

jungen Militárs, Ritterakademien , liebhabern u . l. m. gute Dienſte leiſten .

ben Häupter. Herausgeg. v. 8. f . Doigt. 4r Jabrg. Mit 8 Portr. In eleg. Einband , Etui u . Goldſdinitt. 2 Thlr. oder 3 fl. 36 fr. Pradtausgabe in Atlas 3 Thlr. oder 5 fl. 24 fr. Dieſer Jahrgang enthält die Lebens- und Regentenges

ichichte Sr. Mai. des Königs Anton von Sadien-und der durol. Berren Fürſten von Sdwarzburg . Rudolſtadt,

Die Feuerwerkerkunſt für Dilettanten oder Anleitung , wie man mit wenig Roſten alle Arten Reuß :Soleis , Reußlobenſtein & bersforf, Hohen. Hohenzolle Sigmaring von Kunſt und luſtfeuerwerfen zur Verſchönerung båuslicher u. offentlicher Feite zubereiten kann. Aus dem Franz. von F. C. A. Büttner. 3te ſehr verbeſſ und verm . Auflage. Mit 10 lithogr. Tafeln. 8. geb. 9 gr. oder 40 fr.

en , rn . jollern. Hechingen u . Tippe. Detmold und Schaumburg.lippe. Die diese mal beſonders wohlgetroffenen Portraits find geſtochen von Bolt in Berlin , lip8 jun. in Zürich, Roomaster in Mün: chen und Ermer in Weimar. Jedes Portrait iſt à '/ Thlr.

Der Beifall , den dieſe kurje aber ſehr deutliche Scrift oder 36 kr. auch apart zu haben . Die diesmal, reſp. Hero gefunden , hat Rich durch den ſenellen Abſat der beiden vor. ren Mitarbeiter find in der Vorrede genannt. Die vielen rühmliden Kritiken , welche dieſes wahrhafte den , und berbürgt Freunden dieſer Kunſt ihre große deutſche Nationalwert bis jeßt erhalten hat , ſtimmen darin Brauchbarkeit. überein : ,, daß dieſer Almanach der widtigſte und werth. Das Buch der Erfahrung für junge Officiere ; volfte von allen ſei , daß zu ihm Quellen und Külfsmittel

hergehenden: ſtarken -Außagen überzeugend genugausgeſpro.

oder Winfe der Pflicht, Ehre und Lebensflugheit für benugt werden konnten , die außer ihin keiner einzigen literar. Officiere deutſcher Heere zum richtigen Verhalten in Unternehmung zugänglich ſind, daß er den beſten Ueberblick und außer dem Dienſt. Nach den Forderungen der aller in Deutſchland beſtehenden Staats. Mechanismen ges

Gegenwart bearbeitet und ſeinen jüngern Kameraden währe und daß man bei Durdleſung niotdurch fade Someis gewidmet von Friedr. b. Sydow , Kón. Preuß. Major delei und Kriederei geſtört werde. “ 8. D. mit 1 Titelfupf. 8. 1 Thlr. od . 1 fl. 48 fr.

Dieſer Almanad ift

nicht das Product ſchreibſeliger und unberufener Scribenten,

Der Geiſt,welcher ſich in einer Reihe heilbringender vielmehr hat er eben ſo viele Verfaſſer , als er Biographien Friedensjahre aber die deutſchen Heere verbreitete , ſpridt Tid ju klar in der weit vorgeſdrittenen Bildung dieſer Heere und in dem rühmlichen Streben nad mõglider Poptom. menheit aus, als daß dieſe treffliche Schrift nicht willkom: men ſein foute, Unbefangenheit und wahre Anhänglichkeit

zählt und die unterrichtetſten , ja die angeſehenſten Männer eines jeden Landes haben ihn durch ihre Arbeiten geziert. Ihnen ſtanden Mittel zu Gebote , die den mehreſten andern Hiſtorikern verſchloſſen ſind. Die nun erſchienenen 4 Jahre gänge umfaſſen die Gemälde von 31 deutſchen Herrſchern.

an einen Stand, dem er lange mit voller Seele angehörte, Der nädſte (5te) Iahrg. wird die Galerie beídließen , wo: führten die Feder des Verfaſſers, wobei er keine Rücklicht mit die einzelnen Staatengeſchidten des jeßigen Deutída aus den Augen lebte , welche er den Verhältniſſen buldig I lanos podſtändig geliefert ſind.

Beil age -

A 11 ge meine n Milit å r jeit u ng.

u rr Ôzu

1828 . Allgemeine Geſchichte

der Kriege der Franzosen

Nr. 6. bem Braven der Braven , und fo vielen tauſend anderen !

o noso eine kriegeriſce laufbahn, wie die des großen Feldherrn , der funfzig Hauptſdlachten lieferte , der , nachs

und ihrer Alliirten ,

dem er auf ſeine Siege in Italien , die ihn allein unſterbs

Vom Anfange der Revolution bis zum Ende der Regierung Napoleons.

lid gemacht hatten , die Siege im Oriente batte folgen laſſen , nun eine neue Bahn des Ruhm

betritt , auf wel.

Nach den einzelnen Feldzügen für Perer aller Stände erzählt. Der man die Schlachten von Marengo , Uuſterliß , Jena, Mit Napoleons Leben.

Friedland und Wagram findet ?

Es iſt natürlid , daß die

Mit Solachtplanen . Aus dem Franzöſiiden. Zwanzia Begebenheiten eines rolden Zeitraumes die Schriftſteller biß vier und zwanzig Bändchen , jedes geheftet 6 gr. fadſ. aller Nationen Europa's in außerordentliche Thätigkeit feßen 7 '/, gr. ober 27 kr.

mußten und noch täglich reßen .

So viele Werte aber aud

Wohin wir auch unfere Blicke werfen in dem unermeßs darüber erſdienen ſind und noch immer erſdeinen ; es fehlte

lichen Gebiete der Geſchichte, so werden wir dod nicht leidt doch noch gånglich an einer vollſtändigen populären Ges eine Epoche finden von ſo geringem Zritumfange , in welcher ichidhte der Kriege dieſer Epode , einer Geſchichte , deren rico die mannichfaltigften und merkwürdigſten welthiſtoriſchen Ausdehnung im richtigen Verhältniſſe zur Wichtigkeit des Ereigniſſe lo zuſammendrängen , welde namentlich der Kriegsges ſchichte einen ſo reichen Sieffgewährt, als die erſten Zuhrgebende nad Uudbrud der franzöſiſden Revolution. Die vereinten @ treitkräfte von beinahe gang Europa fallen das faſt wehr:

Gegenſtandes, der Wißbegierde des Publikung und zu den Hülfsmitteln ftande , welche der größte Theil deſſelben fur Befriedigung dieſer Wißbegierde verwenden kann ; die über. dieß ſo bearbeitet Fey , daß fie ade Stande gleich ſehr an.

lofe , pon blutiger Anarchie perfleiſdre, in ſeinen finanjen ſprede, daß fie den Militär , wie den Bürger befriedige. gänzlich ferrürtete fiantreid an,

Dod das Volt , deffen Dieſem Bedürfniffe hilft das zu Paris , unter der Leitung

Liebe zum Varetlande und zur Freiheit, deſſen leicht zu er: des General8 Beauvais, oon anerkannt guten Schriftftel. regendes gewaltiges Ehr- und Nationalaefühl bis jur böchtern erſcheinende Wert : Résumé de l'histoire militaire ab, und wir glauben ften Begeiſterung entflammt find , greift zu den Buffen des Français , par campagnesmitetc.vielen aus den beſten

robe , nicht ung durd , eine fachgemäße, wer bätte dieb Wunder geahnet ! pēdig bekleidete und bewaffnete Ceborten Poolagen die ger Quellen geſtopften 2 :1 erkungen und Zufäßen vermehrte

und

übteſten Heere Europa's. Wie durch Zauber entſtehen nun | Ueberlegung dieſes Berke$ ein Verdienſt um unſere Landes in Frankreich Armeen , und Männer , deren Namen man I leute ju erwerben. Lefen wir ja dod nod immer überall Stau . und in allen Standen die Geſchichte jener welterobernden nicht kannte , erregen bald als treffliche Feldherren das über die Römer mit dem größten Intereſſe, und es ſollte die Kriegs.

Die begeiſterten Heere breden Crången des Baterlandes berpor ; fie überſchwemmen nade geſchichte der Römer dieſer Zeit, die uns ſo nahe angeht,

nen der Welt.

und nach ganz Europa. Republiken , Königreiche entſtehen in die wir ſo vielfach derflooten ſind , die zum großen und fallen ; Dynaſtien , die Jahrhunderte geberriot, werden Sheile unfere eigene Kriegsgeſchichte dieſer Zeit iſt, die ſo geſtürzt ; Familien aus dem Bürgerſtande, deren Daſenn belebrend , ſo warnend zu uns ſpridt, nicht die größte Sheils man nicht einmal kannte , glänzen auf Thronen ! Zwei und nahme unter ung finden ? Die Deutſchen , welde juleßt zwanzig Jahre lang folgt der Sieg Frantreichs Panieren trium hirten , werden die Geſchichte der früheren Sriumphe

fowohl in Jtaliens Gefilden , al8 in Afrika’o brennenden der Franzoſen ., wenn auch zum großen Theile auf ihre Kos Sandwüſten , in Deutrdlands Bauen , Spanien Flureni ften erfodten , nun mit Ruhe und ohne Vorurtheil, fie Polens und Rußlands Sierpen ! Doch hier lebt die Natur werden ſie zu ihrer Warnung und Belehrung leſen ! Die ſelbit dieſem gewaltigen Siegeslauf , der unſern ganzen Erds Art der Behandlung des Werkes und der außerordentlid theil umjuftúrjen drohete , ein Ende. Der Himmel der: wohlfeile Preis verdienen eine beſondere Berückſidotigung. E

nid,tet ein Heer , wie es die Welt noch nicht rabe, - und Die Geſchidte eines jeden der verſchiedenen einzelnen Kriege die Folge iſt , daß nicht blos Europens Heere , ſondern feine bildet nämlid immer ein für ſich beſtehended Oanje; ordnet nade dem Erſcheinen des ganzen Wer. Pölker ſelbſt insgeſammt gegen Frankreich aufſtehen , und man dieſe Gefdichten nach .

dieſes endlich erliegt ! -

Wo erblichen wir in der Weltges tes cronologiſd , ſo hat man die volftändige Kriegsgedichte

fdichte eine ähnliche Erode , die ſolche Thaten und oft an'o diefer merkwürdigen Epoche. Bei Subſcription auf das Unglaubliche grängende Begebenbeiten in ſo kurzer Zeit auf ganze Wert, welches ungefähr 24 Bändden fart werden .

mieſe; die ſo viele Helden und Heerführer lo ſchnell aus und in 3 bis 4 Jahren vouſtandig erfdienen ſein wird, fortet

den Reihen der Soldaten hervorgeben ließ , wie hier ein das elegant bröldinte, gut gedructe, im Durdidnitte mes Jourdan , Hode . Dugomier, Sileber, Delair, et. nigftens 200 Seiten tarke Bändchen , mit wenigſtens einem

Cyr, Moreau, Marlena it.; die uns an Führern und gut geſtodenen Plane, nur 6 gr. fädoi., 79/2 far. preuß. od. Soldaten mehr Tugenden der Alten zeigte , die Einfachheit, 27 kr. rhein. Bei bloßer Abnabme einzelner Feldzüge muß Geduld und Entbehrungen ju ertragen , Uneigennüßigkeit der ſpätere Lapenpreis von 9 gr. 12 gr. od. 40 kr. pr. Boon . und einen gränzenloſen Enthuſiasmus ? Wo mehr Muth, bezahlt werden. Sammler von Subſcribenten erhalten von

als hier bei dem tühnen Mürat, dem gewaltigen Nennliedet Budhandlung auf 10 Exemplare 1 Freiexemplar.

Erfdienen find : 1 ) Die Feldzüge in Frankreich, Der zweite, dritte und vierte Theil werden 1814 u. 15. von Mortonval. (Mit vielenBemerkungen unverzüglich dem ersten nachfolgen. Für die äussere Ausstattung hat die Verlags u. Zuſäten .) 3 Bändchen . Mit den Planen der Schlachten

handlung ihr Möglichstes gethan , und sie glaubt,

von Paris , Toulouſe und Waterloo.

2 ) Der Feldzug in Aegypten und Syrien. Bon Ader. dass es besonders hinsichtlich der Tafeln , die in ( Gleichfalls mit ſehr zahlreichen Erläuterungen u. Zufäßen, deutschen Lehrbüchern leider oft zur Ungebühr nach den beſten Quellen .) 2 Bändchen . Mit den Planen übel behandelt sind , neben den besten des Aus

der Schlachten bei den Pyramiden und bei Abukir, und landes in dieser Art werde bestehen können , und Wohlfeilheit des Preises überdies noch durch die

einem Kärtchen von Syrien.

3) Napoleon vor ſeinen Zeitgenoſſen . 3 Boon. Mit den einen Vorzug erhalte. Ausführliche Inhaltsanzeigen dieses Werkes sind Bildniſſen als Obergeneral, als Kaiſer u. auf St. Helena.

4) Die Feldzüge in Italien. 1r Theil, die Feldzüge in jeder soliden Buchhandlung einzusehen. von 1792 - 96. Von Saintine. Mit dem Plane der

Soladt von Loano. 5) Die Kriege der Vendee

von 1792 — 96.

Von

Freiburg, im October 1828. HERDER’sche Kunst- und Buchhandlung. Nach einer Angeige von Hrn. Friedr. Vieweg in

Mortonval. Mit Unmerkungen und Zufäßen. 1. Band. Braunſchweig vom Auguſt d. J. ſind in deſſen Verlage Mit der Karte des Kriego da plages.

erſchienen :

Unter der Prerre: Die Kriege der Vendee. Don Mülners dramatiſche Werke , fl. 8. in 7 Theilen. Subſcr. Moriondal. ; 2te8 Bänden . Mit 1 Karte u . 1 Plane. sodann erfdeinen :

Die Feldjúge in Italien. Pon Saintine. 2r Theil.

Preis 3 Thlr. 12 gr. oder 6 fl. 18 kr. Da wir von den in unſerem Verlage erſchienenen , einzels nen Schriften von Müdner noch einen bedeutenden Vorrath haben , ſo reben wir uns veranlaßt , ſolche für nadſtehende

Die Revolutionsfeltzüge. Von Viennet. : Der Feldzug in Deutſdlandv. 1805. Von Saint - Maurice. herabgefegte Preiſe zu erlaſſen herabgeſ. Die Feldzüge in Deutſdland 1806, 7 u. 9. Pon Mortonpal. Die Feldjüge in Spanien von 1808-1813 . Don Born Műaner Müdner , 2. , die Albaneſerin de St. Vincent. Srauerſpiel in Taſchenfor:

Die Feldzüge in Rußland 1812. Bon Rabbe. Der Feldzug von 1813. Von Chatelain .

mat , Pelinpapier

Die Seefriege.. Bon gal ic. 20e Budhandlungen nehmen Beſtellungen an und lies

Pr.

3 A. 5 fl. 1 Thlr. 18 gr. 3 Thlr.

Screibpapier 1 fl. 48 fr. 1 Shir .

Druckpapier. 48 fr.

fern das Werk zum Subſcription : Preis.

3 fl. 2 Shir. 1 fl. 45 kr. 1 Shir.

12 gr.

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Verm , Schriften 2 Bbe, 8

6 ff. 24'Er. 3 fl. für Gymnasien , Lyceen , Real-, Cadetten- u. Artillerie 1 Shir. 18 gr. Chlr. Schulen ; Architekten , Geometer , Ingenieure , Künstler, Die Schuld . Trauerſpiel. 8. 1 fl. 12 kr. 24 . 24 . etc. etc.

Jm Verlage der Unterzeichneten ist erschienen zu haben : und in allen Buchhandlungen Ku r s u S der darstellen den Geometrie

nebst ihren Anwendungen auf die Lehre der Schatten und Perspektive, die Konstruktionen in Holz und Stein , das Defilément und die topogra

phische Zeichnung von Guido Schreiber , vorma ligem Lieutenant in der Grossh. Badischen Artil .

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Schauſpielerinnen. 8.

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Stuttgart , Ende November 1828.

I. G. Gotta'ſche Buchhandlung. In der Unterzeichneten wird erſcheinen :

Vademecum des Mechanikers oder

- lerie , Lehrer der geometrischen Zeichnung an Praktiſch e 8 Handbuch für der politechnischen Schule zu Karlsruhe. IV Theile 4to , mit lithographirten Tafeln ; erschie- Medyaniker, Maſchinen- und Mühlen - Erbauer nen ist : der Erste Theil Reine Geometrie. unter dem besondern Titel :

Auch

Lehrbuch der darstellenden Geometrie nach (der neuesten Ausgabe von) MONGE ( Leh rer am polytechnischen Institut in Paris ) , Géo . MÉTRIE DESCRIPTIVE vollständig bearbeitet. Erste Lieferung (27 Druckbogen , 33 Tafeln und MONGE'S Portrait enthaltend. ). 4to. Ladenpreis

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Profeſſor Chriſt. Bernoulli. Mit zwei Steindrudtafein. ( Saidenformat. )

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Tafeln , ist bereits im Drucke vollendet und wird rebungen deſſelben zu verwedſeln) befindet Rid eben unter nächstens versendet werden. Jeder der IV Theile der Stuttgart forelſe, und wird binnen wenigen Wochen verſendet. bildet ein für sich bestehendes Ganzes and werden u. Sübingen , im Novbr. 1828 . auch einzeln verkauft,

J. G. Cotta ' (die Buchhandlung.

Neg

i

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r

über die allgemeine Militärzeitung'so in Jahr 1828. (Die Zahl deutet auf die Seiten,)

Aegypten. Die ägyptiſch - türkiſche Armee , 593. 601, 609. Algier. Militármacyt, 622.

Braſilien , l. Umerita. Braunſchweig . Eidesleiſtung der Truppen, 439.

A merita. a) Vereinigte nordameritaniſcheStaaten. Cavalerie. Baiern, 8. Dänemart, 239. 598. Reiterſtudien, Beſtand der Miliz , 240. Begründung mehrerer Militärcolle: l. Königreich Sadren .

1

1

gien in Neno - Yort, 791. b ) Braſilieni. Errichtung einer Seltſamer Urmeebericht , 464 . auf Militäracademie rit 'Rio - Janeiro , 215. ) Qanti. Land: China. confcription owefen in Rüdlicht Geren gebung , und Seemacht ,1 742. d) Paraguan. Militärmacht, 556 . Artillerie. Dänemart, 110.

Griechenland , 727. Schroeden ,

1. Baden , Baiern , Dänemare, Detreichy, Rußland, Schweden , Württeinberg .

Schweiz, Verfert 296. 272. Ubfeuer ung der Gefesüberohnen Lunter : Dahl, Thomas, erſter Grenadier von Frankreich, 762. 720. Ueber die igung der Geſchüße aus Eiſen , 725 . 729. 737. 745. Ueber reitende und fahrende Artillerie, 69. 97. Dampfwaffen .. England, 39. 127. 376. Frankreich , 327. 568. 753 . 105. 113. 121 ,

Upancement in397den unteren Offiziersgraden , 249 257, 265. Danemare peplacatliber, aus dem stehenden zur -Reſerve, 15. die Perrepung,Urtillerie, 110. Ein : 273. 381. .

Avancements , Ordensertheilungen und sonſtigeU18:

führung des Soutenſyſtems in der Cavalerie, 239. 598. Ueber

zeichnungen , Penſionirungen , Todesfälle sc. Baden, 183. Baiern , 8. 79. 110. 144. 240. 456. 464. 672. Braun :

litārorganiſation , 417. 425. 433. Revue und Mapovers bei

ſchweig , 776. Danemark , 255. 456. 599. 751. 776. England,

Aarhuus in Jütland, 439. 456. Recrutirung , 524. 532. 541.

.

13. 116. 144. 240. 367. 423. 591.

Freie Stadt Frankfurt, 184.

den Werth der däniſchen und holſteiniſchen Pferde , 256. Mi :

548. Remonteweſen , 580. 588.

Deutſcher Bund. Nähere Beſtimmungen über die deutſmen 144. Frankreich , 8. 15. 24. 31. 56. 64. 80. 104. 160. Bundesfeſtungen, 20. 464. 472. 568. 583. Deutſchen Soldaten (den) vorgeworfene phyſiſche und mora: 368. 408. 432. 344. Hannober, 336.839. 327.752. 296. 727. 240. 672. 640. 16. 472, 839. Großher: liſche Unbehülflichkeit, 615. Ueber 732. dieſen Unsdruck, 32. der Recruten. gogthum Delfen , 432. Kurfürſtenthum Seffen : 583: Merico, Dreſſur

80. Verein. Staaten von Nordamerifa , 256. Niederlande ,

111. 368. 496. 583. 815. Deftreich , 16. '31. 64. 88. 95 224. Duellwereu . Griechenland, 32. Preußen , 431. 344. 368. 439. 456. 568. 592. 744. Preußen , 88. 192. 240 .

Duhe &me (Generals ) Tod , 173.

287. 446. 600. 632. 672. 680. 776. Rußland, 15. 16. 24. 31: Ehre , zunächst in Bezug auf den Offizier , 460. 470. 476 . 56. 96. 120. 144. 224. 256. 287. 296, 368.496. 535. 543; i Ehrengeridie in Baiern, 38. 592. 615. 632.744. 752. 760.792. 816. 824. 839, Königreich England. Verfertigung eiuer Dampfkanone mit Flinte für die Sachſen , 24. 88. 184. 376. 440. 480. 486. 514. 656. 760. franzöſiſche Regierung durch den Ingenieur Perkins, 39. Nies .

Schweden , 31, 96. 224. 328 , 336. 528 , Württemberg , 256 . 264. 344. 672.

derlegung des Obercommando's ron Seiten der Hergogs von

Wellington , 87. 110. Wiederherſtellung der Yeomanry-Cava :

Baden. Rangverhältniſſe der Capitaine und Rittmeiſter; Er:

lerie , 110. Entzündbarkeit des Pulvers in den Pulvermühlen

höhung des Siandés der Premierlieutenante und deren Einthei:

zu London , 112. Neuer Verſuch mit Perkins Dampfgeiden:

lung in zwei Claſſen ; Aufhebung der Generalinſpection der In: wat fanterie, 183. Militäretat für die Periode von 1828 bis 1831,

ren , 127. Die Uuszehrung, als Hauptfrankheit in der engli lohen Urmee, 128. Beſebung der Stelle des commandeurs en

199. 653. Ubánderung des Conſcriptionsgerebes , 240. 351. Das

Chef durch den General Lord Hill , 132. Organiſation und

militäriſch :topographiſche Bureau, 527. Manóvers, 671 .

Baiern. Einſtellung des Anfaufs inländiſcher Remonte für die leichte Savalerie, 8. Vorſchläge in der Deputirteutammer zur Erleichterung der Landwehr, 15. Erlangung des Staatsbür:

gerrechts von Seiten der fremden , welche im Seere gedient haben , 30. Uniform der nicht mehr actiden Landivehroffiziere, .

Etat der Seemacht , 165. Teſtamentariſche Verfügung des Dberſten John Druly für Offizierswittwen , 184. Bertheilung

der Priſengelderinaus dem Kriene die Pindarees 215. Marinearſenal Scheerneß, 216.gegen feftungswerke von il., Gibrals tar, 240. Militäraufivand, 256. Verhandlungen im Parlamente

über die militóriſchen Körperſtrafen, 270, 276. Abſchaffung des

Garniſonwedſel mehrerer Regimenter und Ba:

Gebrauchs , Verbrecher ihre Strafzeit in den Regimentern ab: dienen zu laſſen , 376. Miniafurkanone, 384. Schnurrbarte und Haupthaar à la Russe, 439. Betrag der nach der Stracht von Waterloo zur Unterſtügung der Wittwen 1. ftattgehalten Subſcriprion , 472. 800. Die oſtindiſche Arnree , 473. 481.

taillone, 79. Einführung zweckmäßigerer Seitengewehre für die Cavalerie und Infanterie , 144. 199. Beobachtungs- und Bil:

ziere , 614. Gegenwärtige Stationen der verſchiedenen Corps

31. Anfauf des Getreidebedarfs für das Militär, 31. Mili tár: Ehrengerichte ,1 38. Gefeßentwurf über die Ergänzung des ſtehenden Heeres , 45. 53. 57. 65. 240. 823. Uebungslager,

79. 199. 272.

dungsreiſen von Artillerieoffizieren ins Ausland, 199. Befeſti: gung von Ingolſtadt, 199. Geſetz über die Gerichtsbarfeit der Militárperſonen in bürgerlichen Rechtsſtreitigkeiten , 240. 253. 335. Militäretat von 1826/226

287. Schrimmſchule zu

München , 407. Denkmal für die in den Feldzügen vou 1812 und 1813 gefallenen Krieger , 423.

Verluſt des Halbſoldes für die in Civildiente tretenden Off :

der Urmee , 678. Kriege und Kriegsaufraud Englands von 1688 bis 1815 , 704.

Ueber das Rafetencorpo , 713. Herrn

Siviers neue Scießmethode , 728. Aufwand an Gewehren und Pulrer vou 1803 bis 1816 , 784. Subordinationsverhält: riffe auf der See, 816.

Verſeßung von Soldaten

on. Anfündigung fortifcatoriſcher Modelle zum ihres Gottesdienſtes, 464. Fortificati evangeliſcher Religion wegen'uebung Gebrauche für Militärſdulen und Regimentsbibliotheken , 390. in der höheren Militárverwal: Bevorſtehende Veränderungen tung und Beförderungen in der Armee, 514. Anträge auf un: wendung des neuen Offiziers - Penſionsreglements auf die vor dem 1. October 1818 penſionirten Difziere, 528. Gerüchte me:

gen Berminderung der ſtehenden Infanterieregimenter und Er:

Ueber Sortification, 513. 521. 529. 537.

Einberufung der Conſcribirten von der Klaſſe des franfreich. Jahrs 1826 , 16. Dépot de la guerre zu Paris, 25. 33. Nang

richtung einer Landwehr, 800. Bajonnet : fedt funt, 61. 668 .

der Juvaliden, 32. Ueber die neue Einrichtung des Kriegsmi: niſteriums , 48. 64. 80. 103. 104. Ernennung mehrerer Mit glieder zu dem Artilleriecomité, 80. Charafteriſtit der Amis:

Birmanen , R. Ditindien .

führung des geweſenen Kriegsminiſters vou Clermout:Tonnerre,

103. Vermoaltung der Militár - Subſiſtenzmittel , 108. Ueber

miſſion bei den Kriegsdepartement unter dem Namen General:

die auf halbem Solde ſtehenden Offiziere , 110. 223. Vollzug des ſtádcircon Orroi in Beziehung auf die zur Gurniſon von

614. Errichtung eines Artilleriecorps, 727.

.

commiffariat , 600. Errichtung einer Militáridule zu degina,

Paris gehoriniocu Offiziere, i 10. Drdontiana in Beziehung aui Gymnaſtif. Ueber die Anwendung derſelben bei der Erziehung Sameraden . Dievitabl, 112. 127.

Hebungslager bei St. Omer

und Lüneville , 111..383. 495. Militärgeiſtliche und Millio , 111. des

der Truppen, inéberondere uber das Militärgymnaſium zu Pa: ris, 625. 633. 641.

über das uvancement ju bragiersſtellen, 128." Einrichtung der Hannover. Regimenterconten für Unteroffiziere und Corporale, Regimentoniaſſen , 131. Beſebung der bisher vacant gehalte:

nen Unteroffiziereftellen in der Regimenterii, 131. Niederie: Bung eines Oberfriegsraths in Paris,. 143. 183. 832. Drganiſatiou und Erat der Seemacht, 171. Bitte der Rittrr der Ehrenlegion um Nachzahlung ihres Gehaltes von 1814 bis

1. Uebungslager bei Liebenau, 128. 608. 697. 703, 715. 721 . Militärſtrafgerebe, Militärſtrafen und Militärſtrafbehörden, 141, 147. Namensveränderung mehrerer Regimenter , 535. Einfüh: rung der Percuſſioniszündung bei den Geſqyüßen und Järaute: riegewehren , 655.

1820 167. 295. Wiedereinſebung der nach dem ſpaniſchen Santi, r. Amerifa. Feldiuge voy 1823 in die Caders des Generalſtabs nicht wie: Veero'erfalfungen (über), 404. 411. der aufgenommenen Offiziere in ihre Dienſtgrades:Anciennetät, Serreir, Großherzogthum. Militár:Wittwen- und Waiſen: 184. Klaſſeneiatheilung der gemeinen Mannſchaft der Urrille: Anſtalten , 190. Berſchärfung der Strafen der Desertion und rie, der Pontonniere und der Genietruppen , 192. Beſchaffenheit des Diebſtahls durch die Degradation , 224. Hauptmanővers , des Unterrichts und der Uebungen in der Linieninfanterie, 201 . 608. 832. Relationen der Offiziere über die jährlichen Mand: Mißbräude und Unbilden der vorigen Adminiſtration , 215.

vers, 704 .

Bevorſtehendes Geſetz über die Organiſation derMilitärge: Herren, Kurfürſtenthum. Militár - Wittiren - und Waiſen : .

richte , 216. Hotel royal des Invalides zu Paris , 216. Ge: haltsbeſtimmung der Difiziere, welche den bei dem Kriegsmini:

Anſtalten , 196. Gänzliche Anfhebung der Landwehr und des Landſturms, 344 .

ſterium etablirten temporären Commiſſionen angeborenset2010: Infanterie. Feuern derſelben ohue Commandowort, 13: Ueber Forderung eines Supplementärcredite zum Militär-Budget von 1828. 247. Plan des Marſdals Molitor zur Bildung einer

friegeriſme Vorbildung und friegeriſchen Naturalismus in Hin:

Urt Reſerve, 247. Ernennnng einer Commiſiion zur Abfaſſung eines Strafgeſehbuches für die Seemacht, 247. Vergleich zwi: rohen deu Dfizierscorps der alten und der jebigen Armee , 256.

ficht auf dieſelbe, 117. 124. 129. Unterweiſung derſelben im Urtillerieerercitium, 175. Formation derſelben gegen Cavalerie,

Militäraufwand, 256. Cameraden: Juſtizpflege durch die Strafe der Savate , 304, 336. Verſuche im Großen mit einer Dampf:

funftlicher Hinderniſſe der Infanterie gegen Cavalerieangriffe,

kanone zu Toulon , 327. Bejeldungszulage derCommandeure der Chrenlegion , 327. Gerüchte über die Ubſchaffung der Oberflieutenants- und Unterlieutenantsgrade, 327. 392. Be

Sábels ? 359. 772. Frontalmarſch der Infanterie, 708. Theils

vorſtehende neue Organiſation des Artilleriecorps, 368. Statis

214. 284. 345. Gewehrtragen bei derſelben , 243. Bildung 293. 420. 428. 435. 441 , 808.

Bedarf der Jufanteriſt eines

weiſe Wiedereinführung der Langen ,bei der Jufanterie, 828.

Infanterie : Feuergewehr. ueber den Rücftoß deſſelben. 177. 353. 361. 369.

ſtiſche Ueberſicht des Militäretats von 1828 , 377.. 385. 393. Junot ( General), 224.

Verfahren bei etwa ſtattfindenden Reductionen in der Armee, Karten (über geogravhiſche), 718. 392. Veränderung in der Uniform der Linieniufanterie ,

408 . Verhandlungen in der Deputirtenkammer über die Entlaſſung Kirchenstaat. Neu einzuführendes Siſtem der Militärdermal: tung, 344. von Difizieren , 423. Verhandlungen in der Deputirtenfammer ng über die Militárverwaltu von 1826 und das Militärbudget Krieg øliften bei der Vertheidigung von Badajoz 1812, 32.

für 1829 , 444.449. 564. 572. 577. 581. deAufgezeichnete lei: Landwehr. Baiern , 15. 31. Kurheſſen , 344. Preußen , 23. ſtungen der ehemaligen 32. Linienhalbbriga , 446. Revue auf Someiß , 747. dem n. Deren theilweiſe Wiedereinführung bei der Infanterie, chung mehrerer Soldaten , , 495. Preisbewerbung der Mufiten: lange 828. .

der in Paris garniſonirenden Regimenter, 535. Bevorſtehende gänzliche Reorganiſation des Militärſyſtems, 551. 567. 751. Mac , der verſtorbene öſtreichiſche General, 744. 807. Erploſion mährend der Uebungen in der Artillerieſchule zu Vin: » an overs.Paden, 671. Baiern, 79. 199. 272. Danemark, cennes , 567. Verſuche mit einer Dampfkanone zu Vincennes, .

568. 753. Die Waffenpläße Frankreichs, 568. Eine Kugel im Lorient,Errichtung 576. Erweiterung Kopfe, 568. Militärſtrafauſtalt şi 592. der Festungererte zli Grenoble von drei

439. 456. Hannover , 128. 608. 797. 705. 715. 721. Setten , Großherzogthum , 608. 832. Niederlande, 535. 608. 672. 679 . Deftreict), 656. 704. 711. Prenßen , 608. 614. 661. Rußland, 16. 648. Königreich Sachſen, 440. 496. 672. Soweden , 528 . .

neuen Regimentern für den Dienſt in den Golonieen, 600. 637. Errichtung einer neuen Art von Seeroldaten unter dem Namen

Schweiz , 220. 229. 237. 728. Ueber den praktiſden Berth der Manövers, 329. 337. Linienichiffoequipagen , 607. Militärgymnaſium z1l Paris , 625. Menagemereni in Preußen , 157.

633.641. Weber das InfanterieErercirreglement vom Jahre mildeuntalten. * England, 184. Preußen, 192.

1

:

1791, 644. 649. 657. 665. 673. 681. 689. Beſuch des Königs Militärische Fragen , 558. im Beughanie zal Straßburg, 672. Cavalerieſchule zu Sau: | Militärisuren. Ueber den darin zu ertheilenden Unterridt, mur, 686. 692. Aufhebung der Remontedepots zit Villers und 185. 193. Braſilien , 215. Franfreich , 686. 692. Griechens .

zu Pont - à - Mouſſon und Verbot der Annahme ausländiſcher Pferde, 703. Niederſebung einer Commiſſion zum Entwurfe

land, 614. Sannover, 1. Niederlande, 87. 160. 216. 376.

Nordamerika , 791. Rußland ,. 24. 632. ' Sachſen, Königreid,

eines nenen Militär:Strapcoder, 744. Cartel zwiſchen Frant: 73. 81. 92. 185. 193. Schweiß, 551 . reich und Preußen , 751. Thomas Dahl, erſter Grenadier von Militär:Strafgere gebung und Militáriuftis. Eng: Frankreich , 762. Unwendung der muſikaliſchen Sprache auf land, 270, 276. Frantreich , 111. 127. Sannover , 141. 147. militäriſche Dperationen , 807. Reſultate der Recrutirung von Seffen , Großheraogthum , 224. Portugal, 40. Schweiz , 48 . 1827, 836. Schulen des gegenſeitigen Unterrichts und Unter: 128. 263, 364. 372, 543. 584. offiziersſchulen, 838. Waffeninſpection vou 1827, 839. Militár : Wittwen : und Waiseus Auft alteri. Heſſen , Großherzogthum , 190. Seſlen, Kurfürſteuthum , 196. Naſſau, Generalitat. Preußen, 261. 268. 349, 2

eſchüße , l . Artillerie . .

Geſundheitspflege der Soldaten , 453. Napoleono Xufenthalt in Mostau , 536. Gibraltar, f. England. über abwärts das leichtſinnige Schuldenmachen der Griechenland. Šrrichtung eines Kriegsrathes , 247. Provi: Nariau. SoldatenVerorruung vom Feldwebel , 16, Militär: Witroen : und Waifuanſtalt, 349 . (oriſte Militärorganiſation , 321 , Niederſeßung einer Com:

1

1

Riederlande. Militáracademie zu Breda, 87. 160. 216. Auf: lojung der Normalidule für junge Offiziere zu Löwen , 376. Ueber die in dem Heere herrſchenden Augenkrankheiten , 408. Unterſcheidungszeichen der Offiziere der Landinacht, 408. Militāretat, 438. Neue Organiſation der Urmee, 464. 600. Er: richtung von Gemeinde Garden , 495. Auflöſung der Schwei:

zer: Regimenter , 511. 519. Hebungslager bei Zeiſt , 535, 608. .

672, 679. Große Kanone' zu Gent, 576 . Norwegen , l. Schweden.

taraufwand , 256. Sagabefehl an die Sruppen des catcafront

Corps, 296. Truppenlager bei Warſchau , 446. 648 , Militär colonieen, 457. 465. Uebungslager bei Krasuone:Selo , 486. Die rusſiſche Urmee , 545, 553. 561 , 569. 814. Neue Bertim : mungen hinſichtlich des St. Annenordens , 615. Der militari:

ſche Theil der Bevölkerung von St. Petersburg, 617. Errich tung einer Ingenieurſchule , 632. Veränderungen in der Rea crucirung, 792. Die ruſſiſchen Garden, 814.

Sachſen, Königreich. Ueber den militariſch -geſchichtliden 2

Kriegemacht und Kriegsmethode der Birmanen, tindien. 131 . Deftreich. Zu erwartendes neues Conſcriptions : und Recruti: * : rungsſyſtem , 96. 752. Gegenwärtige Stärfe und Kriegefertig: Peit der Oſtreichiſchen Militärmadt, 120. Militäraufwand, 256. .

Luſtlager, 368. 432. 480. 608. 656. 680. Einrüden des Uhla : nenregiments Erzherzog Karl in Wien, 408. Verſuche in dem Militarſpital zu Wien über die Houndopathie, 432, Der Huf: beſchlag ohne Zwang, eine Erfindung des Rittmeiſters Balaſſa,

und tafsiſchen Unterricht in dem adelichen Cadetteucorps in Dresden, 73. 81. 92. Erploſion in dem Artillerielaboratorium zu Dresden , 167, Truppenübungen, 168. 440. Dienſtjubiläum Des Generallieutenants von Berchou , des Generalmajors von Tettenborn , der Oberſten von Wolan und Unger, 486. 514. Zielſeießen und Behandlung des Gewehrs, 489. 497. Zuſtand der ſächiſchen Reiterei in früheren Zeiten , 788. 796. 803. 811. 820. Verbot für Militärperforen aller Grade , eigenmächtige Eheverlóbniſſe abzuſchließen , 816.

439. Ausgezeichnete Leiſtungen des 8. Hurarenregiments, 446. Schießmethode , neue, 728. Vermehrung der leichten Reiterei, 464. Vermehrung der Ar: Sculen, Militär-, 1. Militärſchulen. mee , 592. Verſuche , durcy chemiſche Borrichtung Minen 311 Sweden . Waffenfabrit auf Kongsberg in Norwegen , 24. zünden , 815 . Neues Conſcripcionsgeſel für Norwegen , 95. 360. 460. 496. Difiziere. Ueber die allgemeinen Pflichten derſelbeni, 604. 612. Luft: und Uebungslager auf der Ljungbybaide in Shonen ,

Difiziersbildung (über) einige Bemerkungen, 209. 217. 225. 233. 241 . Drden und Ehrenzeichen , militariſche. Baiern , 509. Rußland, 615. 815. Drdenser't heilungen , f. Tvancements.

Belegung der Stelle der Generaladjutanten der Urmee , 328, Projectirte Vermehrung der Difiziers gehalte , 344. Berathun:

Paraguay, r. Umerita.

Errichtung eines Militärcomités , 536. Reile Draaniſation des

Penſionirungen , l. Avancements.

Generalſtabs , 784 . Deffentliche Sißung der Acadeinie der Kriegswiſſenſcaften , 831 .

Penſionsmeren in Rußland, 56.

256. 440. Berniehrung der Artillerie um ein Regiment, 296, .

gen über den Vorſhlag zu nenen Kriegsartifeln im Kriegshoi: gerichte, 383. Bevorſtehende Verá, derungen in der Armee und

Percuſſions ;unding für Gewehre und Kanonen , 76. 85. Soweiz. Ueber die Werbungen fir den t. neapolitaniſchen Dienſt ; 40. 704.

281. 288. 291. 305. 313. 401. 409.

Reviſion des Strafgeſetzbuches für die

Schweizertruppen in Franfreich und Verhandlungen der Tags

Perſien. Gegenwärtiger Zuſtand der Armee, 175.

fapung daruber, 48. 128. 263 , 364. 372. 543. 584. Zuſammens

Polen , T. Rußland. Pionniere. Ueber Pionniere zu Pferd, 174 .

Ponton weſe 11. Rußland, 31. Württemberg, 3. 9. 17. 29. 36. Portugall. Deffentliche Militárjuſtiz , 40. Antrag auf Ub : ſchaffung der Spiyruthenſtrafe, 119. Militärorganiſation, 516 .

Preußen. Bezeigtes Wohlgefallen des Königs über die Parts wehrübungen in der Provinz Weſtphalen, 23. Givilverſorgung

fünfte eidgenöriiſcher Dffiziere qu wiſſenſchaftlichen Zweden , 14+. 712. Eröffnung der Sibungen der eidgenösſiſchen Militärauts lichtsbehörde , 192. Das eidgenöſſiſche Üebungslager bei Thun

im Jahre 1826 , 220. 229. 237. Rechtspflege bei den Regi: mentern im

f. niederländiſchen Dienſte , 240.

Bearbeitung

eines Handbucurs für rie Artillerie , 272. Das dießjährige Uebungslager bei Wohlen , 296. 344. 552. Jahresbericht der matheniatiich:militäriſchen Geſellſchaft zu Zürich , 383. Aufló:

von Militärs , 24. Uebungslager , 111. 440. 528. 568, 583. 592. 608. 614. 661. Anfauf des Remontebedarf . im Inlande, 111. Cabinetsordre wegen Verſorgung der nach neunjähriger Dienſtzeit entlaſſenen Unteroffiziere im Civil , 119. Dampi: Pochanſtalten in den Kaſernen , 157. Beſtimmungen über die dieſjährigen Truppenübnngen , 160. Mititárdienſtpflicht der Schulamtecandidaten, 167. Dienſtjubelfeier des Generalmajors von Letton , 192. Militárblinden : Unterſtübungsverein 311 Ma :

511. 519. Belegung der Stelle des Directors an der Mili : tärſchule zu Thun , 543. Erweiteruna der Diilitärídule til

Dienſtjubelfeier des Generallieutenants von

741. 747. Bevorſtehende Verår:derungen rückſichtlich der im franzöſiſchen Dienſte ſtehenden Reaimenter , 824.

rienwerder, 192.

Horn , 247. Der Generalſtab , 261. 268. Cabinetsordre über

ſung der Soweiger. Reginencer im t. niederländiſten Dienſte, Thun , 551. Beiehung der Militäraufſidstebehörde für 1829, 552. Ueber die Heerverfaſſung , beronders über die Selbſtaus: .

rüſtung , 663.

Ueber den mittariichen Zuſtand der Schweiz,

Duelle der Offiziere, 431. Beſchränkung der Annahme junger Swimmanſtalten in Baiern , 407. Königlicher Befehl liber das religiöse und förtliche Leute zum Dienst auf Beförderung, 464. Der preußitie In : i Spanien. valide , 543. Die Verleihung von Fahnen an das 38. Jufarja Betragen der Soldaten Stand , 96.

terieregiment, 576. Veränderungen hinſichtlich des Perſonals res Dfizierøcorps und der Militärbeamten der Armee im Jahre

1827, 791. Regulativ über das Verfahren bei baulichen Un

der Armee , 96. König

liche Ordonnanz wegen Verfertigung ron Waffen für die Land: und Seearmee , 128. Bildget des Kriegsminiſteriums,

456.

Strafgeiebe , F. Militär Strafgerebe.

lagen oder ſonſtigen Veränderungen der Erdoberfläche inner : Strategie. ueber die Offenſivfraft und ihre Wuwendung, 780 . halb der nächſten Umgebungen der Feſtungen , 817. 825. 833. Subordinatio 118 v erhältniſſe auf der See , 816.

Commiffion zur Prüfung der neuen milit. Erfindungen u . 839. Caftil. Draaniſation größerer Truppencorps , 769. 777, 785.

Rapeten. Einführung einer neuen Art Congreviſcher Rapeten in Rußland, 31. Ueber das P. engliſche Rafetencorps, 713, Remontir ung, l. Cavalerie.

793. 801. 809.

Todesfälle , T. Avancements.

Türfei. Kaliber der Geichüte , 14. Bestand der Seemacht, 199. Heeridiau, 287 , Der Jürgenfrieg, 310. 317. Die ägop: tira :türfiſche Armee , 593. 601. 609. Die Kriegekunſt und livärſchulen in Mosfau , 24. Nene" Pontons zum Bebure des Kriegemacht der Türfell, 628. Die Fahne des Propheten, 761 . grebiler Rapeten , 31. Gewehrfabril ju Wotfa , 41, 49.

Rußlaud. Manővers der Beratung von Warſchau , 16. Mi:

Ueber aanges Der Urmee über die Donan , 31. Pere Are Sam Warienlabripen in Rufland, 41. 49.

: lud Waiſen : Antalien , l. Militár :Wittwen : Neues Penſionereglement , 56. Errichtung eines leichten Ear Wittinen und Wuiſen : Anſtalten. an den fellrer: Württemberg. Das Pontonmeſen , 3. 9. 17. 29. 36. Das Petersbura, 88. Schreiben des Thronfolgero Pulverfabrif

valerieregimentes aus Tſchircaſſiern , 80. Große Parade zil tretenden Hettmann des Douheeres , 96.

zu ſa:

fan, 158. Militäriſche Unſicht vou Rußland , 181, 188. Mili:

neue Recrutirunasgeſetz, 137. 145. 152. 161. 169. Patentirung des Gewehrfabricanten uirid jut Stuttgart für eine neue Urt

von ihm erfindener Gewehrſchloffer , 192. Das Feldjäger:

Strieg Bliſtent, Sammlung von , lc . , 207.

corps, 301. 308. 324. 332, 339. 347. Errichtung von Bürger- Lafaille, mémoires sur la campagne du corps d'armée Pyrénées orient., commandé par le gen. Duhesme en 1 militär in den Städten 1., 615. 136.

Zapfenſtreid. Ueber den Urſprung dieſes Mortes , 32.

0. Lindemann's ein Wort zu ſeiner Zeit 16. , 416 .

3 w eilampf, F. Duell.

Maingarnaud , campagnes de Napoleon , 280 . Marchesan , examen des opérations milit. de 2 premi Manuel d'armement , 560.

campagnes de la guerre de 7 ans , 696.

Verzeichniß der angezeigten militäriſchen Schriften.

Matt, der Dienſt auf Vorpoſten ,. 207. Marimes de guerre de Napoleon , 136.

Ueberſegung di

Sdrift von * r , 136.

uder's Feldzug nad Aegypten u . Ueberfest, 136 . Archiv für neuere Kriegs- und Armeegeſchichte , 559. Balarla's Hufbeſchlag ohne Zwang , 559. v. Braunmühl, über den Zweifampf, 280 . 1

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