Zukunftsfonds der Republik Österreich: Entstehung, Entwicklung und Bedeutung 9783205203643, 9783205202592

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Zukunftsfonds der Republik Österreich: Entstehung, Entwicklung und Bedeutung
 9783205203643, 9783205202592

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Günter Bischof – Barbara Stelzl-Marx – Alexandra Kofler

Zukunftsfonds der Republik Österreich Entstehung, Entwicklung und Bedeutung

2015 BÖHLAU VERLAG · WIEN · KÖLN · WEIMAR

Die Publikation wurde gefördert vom Zukunftsfonds der Republik Österreich (P14-1781)

Der Böhlau Verlag widmet dem Zukunftsfonds sein Engagement für diesen Band als dankbaren Gruß zum Jubiläum.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://portal.dnb.de abrufbar.

© 2015 by Böhlau Verlag GmbH & Co.KG, Wien Köln Weimar Wiesingerstraße 1, 1010 Wien, www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Lektorat: Dr. Melanie Knünz, Innsbruck Korrektorat: Dr. Stefan Galoppi, Wien, Mag. Elisabeth Klöckl-Stadler, Hitzendorf Einbandgestaltung: Michael Haderer, Wien Layout: Bettina Waringer, Wien Druck und Bindung: Dimograf, Bielsko Biala Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in the EU ISBN 978-3-205-20259-2

Inhalt Vorwort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Geschichtspolitik und historisches Erinnern in Österreich . Das lange Leben der österreichischen „Opferdoktrin“. . Waldheim-Affäre und Paradigmenwechsel. . . . . . . . Der langsame Weg zur Mitverantwortungsthese. . . . .

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Vom Versöhnungsfonds zum Zukunftsfonds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Ein umstrittener Start. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Der Zukunftsfonds nimmt seine Tätigkeit auf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Charakterisierung des Zukunftsfonds. . . Gesetzlicher Auftrag und Zielsetzung. Die Organe des Zukunftsfonds. . . . Aufgaben und Arbeitsweise. . . . . .

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Zehn Jahre Zukunftsfonds der Republik Österreich. . Restabwicklung der Versöhnungsfondsagenden. . Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung . . . . . . . Werkstattgespräche. . . . . . . . . . . . . . . . Antragsentwicklung und Mittelvergabe. . . . . . Projektausschreibungen. . . . . . . . . . . . . .

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Fördertätigkeit. . . . . . . . . . . . . . Wissenschaftliche Forschung.. . . . Veranstaltungen. . . . . . . . . . . Filme. . . . . . . . . . . . . . . . Publikationen und Übersetzungen. . Pädagogische Aktionen. . . . . . . Ausstellungen. . . . . . . . . . . . Gedenkprojekte. . . . . . . . . . . Digitale Projekte. . . . . . . . . . . Kunst- und Kulturprojekte.. . . . .

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Inhalt

Wirkungsweisen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 Die Zukunft des Zukunftsfonds?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 Anhang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Liste der geförderten Projekte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundesgesetz über die Errichtung eines Zukunftsfonds der Republik Österreich .. Chronologie.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurzbiografien der Mitglieder der Gremien und des Büros des Zukunftsfonds. . . Abkürzungsverzeichnis.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Literaturverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Quellenverzeichnis.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ortsregister. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Personenregister. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Autorenverzeichnis.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Vorwort Am 19. Dezember 2005 wurde der Zukunftsfonds der Republik Österreich per Bundesgesetz mit einem Etat von 20 Millionen Euro errichtet. Im Auftrag des „Niemals wieder!“ verpflichtete sich der − kurz als ÖZF bezeichnete − Fonds zur Förderung von Projekten, „die den Interessen und dem Gedenken der Opfer des NS-Regimes, der Erinnerung an die Bedrohung durch totalitäre Systeme und Gewaltherrschaft sowie der internationalen Zusammenarbeit dienen und zur Achtung der Menschenrechte und der gegenseitigen Toleranz beitragen“.1 Im Laufe von insgesamt zehn Jahren avancierte der Zukunftsfonds zu einer zentralen Institution Österreichs, die mit einem ehrenamtlichen Kuratorium und Beirat bis dato rund 1.370 Projekte – darunter Forschungen, Veranstaltungen, Filme, Publikationen, Übersetzungen, pädagogische Aktionen, Ausstellungen, Gedenk- oder auch Kunstprojekte – ermöglichte. Eine Auseinandersetzung mit der Rolle des Zukunftsfonds sowie die Dokumentation seiner vielfältigen Arbeit bietet die Gelegenheit, einen Überblick über den Stand der Forschung zur Rolle Österreichs während der NS-Zeit und das Befassen mit dieser schwierigen Vergangenheit zu leisten. Das Buch zeichnet die wichtigsten Etappen der Entstehung und Entwicklung des Zukunftsfonds nach, es gibt einen Einblick in seine Tätigkeiten und Wirkungsweisen und analysiert dessen Bedeutung für Forschung und Gesellschaft. Auf der Grundlage von Interviews kommen Persönlichkeiten zu Wort, die an der Entwicklung des ÖZF maßgeblich beteiligt sind und waren. Einzelne Förderprojekte werden exemplarisch dargestellt, um einen Einblick in die Vielfalt der Fördertätigkeit des Fonds zu geben. Eine vollständige Liste aller bisher geförderten Projekte des ÖZF findet sich im Anhang der vorliegenden Publikation. Mit seiner zehnjährigen Fördertätigkeit konnte der Zukunftsfonds wesentlich zu einer Neubewertung der Vergangenheit dieses Landes beitragen. Österreich gilt seither nicht mehr als „der Watschenmann der europäischen Erinnerung“ (Dan Diner). Im Gegenteil, wie Stuart Eizenstat, der ehemalige Chefverhandler in Restitutionsfragen, bei seiner Rede 2011 im Parlament bemerkte, ist „kein Land in den letzten Jahren weiter gekommen oder schneller gewesen […], seine moralische Verantwortung anzuerkennen und konkrete Schritte zu unternehmen, um sich mit seiner Rolle während des Zweiten Weltkrieges auseinanderzusetzen“.2 1 2

Zukunftsfonds-Gesetz, 146. Bundesgesetz vom 19.12.2005, abgerufen unter www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20004422, 22.5.2015. Stuart Eizenstat, 10 Jahre Washingtoner Abkommen: Hintergründe, Erfolge und die Zukunft, in:

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Vorwort

Auch im Bereich der Forschungsförderung ist die Rolle des ÖZF von eminenter Bedeutung. Hier wurden nicht nur Forschungslücken geschlossen, sondern auch Karriereverläufe junger Nachwuchsforscher ermöglicht und so manche geschlossenen Fördertöpfe in der heimischen Wissenschaftslandschaft ausgeglichen. Bedenkt man dabei, dass Österreich über keine Privatstiftungen wie etwa die Ford- und Rockefeller-Stiftungen in den USA oder die Volkswagen-Stiftung in Deutschland verfügt und die historische Forschung in Österreich immer neuen Sparzwängen ausgesetzt ist, zeigt sich die Bedeutung des ÖZF umso mehr. Durch seine thematische Ausrichtung und seine gesetzliche festgelegte Bestimmung trug der Zukunftsfonds auch wesentlich zu einem offenen Umgang mit schwierigen historischen Fragen sowie zu einer Förderung der demokratischen Gesinnung in Österreich intensiv bei. Für das Zustandekommen dieses Buches gilt es, mehrfach Dank zu sagen: Zunächst dem Zukunftsfonds der Republik Österreich, der die zu Grunde liegenden Recherchen am Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung, Graz − Wien − Raabs, und am Center Austria der Universität New Orleans sowie die Publikation förderte. Besonderer Dank gebührt allen Gremienmitgliedern und Fördernehmern des Zukunftsfonds, die für Interviews oder Befragungen zur Verfügung standen sowie Unterlagen aus ihren Sammlungen bereitstellten. Herrn Mag. Stefan Maurer, New Orleans − Wien, danken wir für seine Unterstützung bei den Recherchen und Frau Mag. Verena Thaller, Graz, für die Erstellung der Grafiken. Der Böhlau Verlag nahm den Band in sein Verlagsprogramm auf und unterstützte die Herstellung mit besonderem Engagement, wofür insbesondere Herrn Dr. Peter Rauch und Frau Dr. Ursula Huber herzlich gedankt sei. Frau Mag. Bettina Waringer übernahm in bewährter Weise den Satz und die Betreuung der Produktion. Frau Dr. Melanie Knünz sind wir für das sorgfältige Lektorat und die Erstellung der Register, Herrn Dr. Stefan Galoppi sowie Frau Mag. Elisabeth Klöckl-Stadler für das Korrektorat verbunden. Im Sinne einer besseren Lesbarkeit der vorliegenden Publikation wurde entweder die männliche oder weibliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern gewählt. Dies impliziert keinesfalls die Benachteiligung des jeweils anderen Geschlechts. Graz − New Orleans, im September 2015

Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 205–231, hier: S. 205.

Geschichtspolitik und historisches Erinnern in Österreich Im März 2001 wurde Charles H. Dameron im National World War II Museum in New ­Orleans vom österreichischen Botschafter in den USA, Dr. Peter Moser, das Silberne ­Ehrenkreuz für Kultur und Wissenschaft verliehen. Der ausgebildete Jurist Dameron stammte aus einer angesehenen Familie in Louisiana und hatte von Mai bis Juli 1945 ein „War Crimes Investigating Team“ im Auftrag von General George S. Pattons 3. US-Armee geleitet. Major Damerons Team hatte in penibler Recherche die im Schloss Hartheim während des Zweiten Weltkrieges durchgeführten Euthanasie-Verbrechen untersucht. Dameron hatte damals u. a. auch die berüchtigte „Hartheimer Statistik“ sichergestellt, aus der hervorging, dass in Hartheim 18.269 Menschen getötet worden waren und dass Hitlers hochgeheime „T4“-Aktion insgesamt 70.273 geistig und körperlich behinderte Menschen euthanasiert hatte, um dem „Dritten Reich“ Lebensmittelkosten zu sparen. Damerons Team hatte damals mehr als ein Dutzend Zeitzeugen interviewt und einen langen Abschlussbericht an General Patton geschrieben, der auch im Nürnberger Prozess als Beweismaterial für Nazi-Kriegsverbrechen diente. Botschafter Moser stellte in seiner kurzen Ansprache in New Orleans im Auftrag von Bundespräsident Thomas Klestil anlässlich der Überreichung des hohen österreichischen Ordens an den 87-jährigen Dameron fest: „Ja, damals gab es in Österreich neben Opfern auch Täter. Die Wahrheit kann niemals begraben werden. Wir möchten Charles ­Dameron auf diesem Weg für seinen Beitrag zum Heilungsprozess in Österreich danken.“1 Eine solche Ordensverleihung an einen Amerikaner, der nach dem Zweiten Weltkrieg im wiedererstandenen Österreich die von Österreichern begangenen Kriegsverbrechen aufdeckte, wäre noch 15 Jahre zuvor undenkbar gewesen. Ebenso undenkbar war noch zehn Jahre zuvor, dass ein hoher Vertreter der Regierung im Ausland von den österreichischen „Opfern und Tätern“ spricht. Erst 1991 hatte Bundeskanzler Franz Vranitzky zum ersten Mal diese Formulierung verwendet und damit einen Paradigmenwechsel im österreichischen Bewusstsein2 zum Zweiten Weltkrieg eingeleitet. Indem er von der bis dahin immer 1

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Vgl. Günter Bischof, Ein bescheidener Gigant. Nachruf auf Charles H. Dameron (11.11.1914– 9.1.2002), in: Brigitte Kepplinger – Irene Leitner (Hg.), Dameron Report. Bericht des War Crimes Investigating Team No. 6824 der U.S. Army vom 17.7.1945 über die Tötungsanstalt Hartheim. Innsbruck – Wien – Bozen 2012, S. 23–30. Die Publikation dieser Dokumentation wurde vom Zukunftsfonds der Republik Österreich finanziell unterstützt (P10-0785) und ist ein Paradebeispiel dafür, wie durch die Finanzierung solcher Dokumentationen die Rolle von Österreichern im Zweiten Weltkrieg nachhaltig und für die Vertiefung zukünftiger Forschung aufgearbeitet wird. Die Formel vom „österreichischen Bewusstsein zum Zweiten Weltkrieg“ ist nichts anderes als eine

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Geschichtspolitik und historisches Erinnern in Österreich

noch dominanten staatlichen „Opferdoktrin“ Abschied nahm, brachte er die Mitverantwortungsthese ins Spiel. Wie im Folgenden gezeigt wird, griffen führende Politiker mit ihrer Interpretation der Rolle von Österreichern im Zweiten Weltkrieg immer wieder in die österreichische Geschichtspolitik ein. Meistens mit Erfolg. Dabei ist auch die These des deutschen Historikers Helmut Dubiel zu berücksichtigen, wonach die Bundesrepublik Deutschland erst am Ziel einer wirklich demokratischen Kultur ankam, als die Anerkennung und die Erinnerung an die Opfer des Holocaust in den 1970er-Jahren voll einsetzte.3 Könnte es sein, dass auch Österreich erst mit einer wachen Holocaust-Erinnerung seit den späten 1970er-Jahren seine demokratische Kultur festigte? In dieser Perspektive erscheint der Zukunftsfonds der Republik Österreich als ein weiteres zentrales Instrument zur Stärkung der demokratischen Kultur im Zuge einer aktiven Förderung des Erinnerns und der Forschung über den Holocaust.4

Das lange Leben der österreichischen „Opferdoktrin“ Bei der Bewältigung des Zweiten Weltkrieges galt Österreich lange als „Watschenmann der europäischen Erinnerung“.5 Dies änderte sich nach der Debatte um Kurt Waldheim und seine persönliche Weltkriegsgeschichte im Jahre 1986 und im 50. Erinnerungsjahr des „Anschlusses“ gründlich. Die öffentliche Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg lässt sich im

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Umschreibung der älteren Formel von der „Vergangenheitsbewältigung“ – einer Vergangenheit nämlich, die, wie der Harvard-Historiker Charles Maier festgestellt hat, nicht wirklich bewältigbar ist. Vgl. Charles S. Maier, The Unmasterable Past. History, Holocaust and German National Identity. Cambridge, MA 1988. Erinnerungs- und Geschichtspolitik sind ebenfalls Formulierungen, die die Sachverhalte der vertieften Bewusstseinsbildung zum Zweiten Weltkrieg beobachten. Helmut Dubiel, Niemand ist frei von der Geschichte. Die nationalsozialistische Herrschaft in den Debatten des Deutschen Bundestages. München 1999, zitiert nach: Daniel Levy – Natan Sznaider, The Holocaust and Memory in the Global Age. Philadelphia 2006, S. 68. Dan Diner sieht den Holocaust als „Zivilisationsbruch“. Vgl. Dan Diner, Den Zivilisationsbruch erinnern. Über Entstehung und Geltung eines Begriffes, in: Heidemarie Uhl (Hg.), Zivilisationsbruch und Gedächtniskultur. Innsbruck – Wien – München – Bozen 2003, S. 17–34. Diese Rezivilisierung der deutschen und österreichischen Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg – u. a. durch Holocaust­ erinnerung – repräsentiert in diesem Sinne auch eine Redemokratisierung. Charles Maier meint, das NS-Regime in der deutschen Geschichte ist kaum bewältigbar, da „Auschwitz unverstehbar bleibt“. Vgl. Maier, The Unmasterable Past, S. 92. Vgl. Herwig Hösele – Anita Dumfahrt, Der Zukunftsfonds der Republik Österreich, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 169–195. Dan Diner zitiert in: Christian Thonke, „Der Watschenmann der europäischen Erinnerung“, in: Kurier, 22.6.2001.

Das lange Leben der österreichischen „Opferdoktrin“

Abb. 1: Die Deklaration über Österreich vom 30. Oktober 1943. Quelle: WStLB.

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Geschichtspolitik und historisches Erinnern in Österreich

Großen und Ganzen – trotz des österreichischen nationalen Sonderweges der sogenannten „Opferdoktrin“ – in die Stufen der europäischen Erinnerungslandschaft nach dem Zweiten Weltkrieg einfügen. In der ersten Phase (1945–1960) wollte man die Traumata des Zweiten Weltkrieges rasch hinter sich lassen, vergessen und sich dem nationalen Wiederaufbau widmen. Darauf folgte eine Phase der Repression und des öffentlichen Stillschweigens (1960– 1970), in der jedoch einzelne Österreicher die Leiden der Opfer, ihre eigenen Leiden und Verbrechen keineswegs vergaßen. In einer dritten Phase setzte seit den 1980er-Jahren die Anamnese ein und man begann, sich mit der heimischen Geschichte des Nationalsozialismus, der Kollaboration mit den Nationalsozialisten und den Verbrechen des „Dritten Reiches“ sowie der Rolle Österreichs im Bezug auf den Holocaust auseinanderzusetzen.6 Gestützt auf die „Moskauer Deklaration“7 der Alliierten vom 30. Oktober 1943 setzte die Gründervätergeneration der Zweiten Republik im April 1945 die „Opferdoktrin“ durch, also die Vorstellung von Österreich als dem „ersten Opfer des Nationalsozialismus“.8 Gleichzeitig war Österreich jedoch von den Alliierten daran erinnert worden, dass es für seine Teilnahme an Hitlers Krieg eine Schuld auf sich geladen habe, die es zu entsühnen gelte. Renners Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945 betonte Österreichs Opferstatus und ignorierte die „Schuldklausel“ der Alliierten. Seine Berater konstruierten die „Opferdoktrin“ (auf der Grundlage der juristischen „Okkupationstheorie“) – von Hitler okkupiert war das Volk Österreichs „macht- und willenlos“ und konnte deshalb nicht für die Verbrechen des nationalsozialistischen Angriffs- und Vernichtungskrieges belangt werden. Damit wollte sich die Republik Österreich von der Zahlung von Reparationen und auch Restitutionen an die Opfer des Nationalsozialismus freisprechen.9 6

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Zu diesen Erinnerungsphasen vgl. Henry Rousso, History of Memory, Policies of the Past: What For?, in: Konrad Hugo Jarausch – Thomas Lindenberger (Hg.), Conflicted Memories: Europeanizing Contemporary Histories. London – Oxford 2007, S. 23–36, hier: S. 29. Für die deutsche Nachkriegsgeschichte monierte Norbert Frei alternativ vier Phasen, nämlich die Phasen der politischen Säuberung (1945−1949), der Vergangenheitspolitik (1950er), der Vergangenheitsbewältigung (ca. 1960–1980) und der Vergangenheitsbewahrung (1980–2005). Vgl. Norbert Frei, 1945 und Wir. Das Dritte Reich im Bewusstsein der Deutschen. München 2005, S. 26. Die Deklaration von Moskau betreffend Österreich ist u. a. abgedruckt in: Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten (Hg.), Außenpolitische Dokumentation. Österreichische Maßnahmen zu Restitution und Entschädigung von Opfern des Nationalsozialismus. Wien 2001, S. 7. Stefan Karner – Alexander O. Tschubarian (Hg.), Die Moskauer Deklaration 1943. „Österreich wieder herstellen“. Wien – Köln – Weimar 2015. Günter Bischof, Die Instrumentalisierung der Moskauer Erklärung nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Zeitgeschichte 20, 10/11, 1993, S. 345–366; Günter Bischof, „Opfer“ Österreich? Zur moralischen Ökonomie des österreichischen historischen Gedächtnisses, in: Dieter Stiefel (Hg.), Politische Ökonomie des Holocaust. Wien 2001, S. 305−355; Barbara Stelzl-Marx, Die Moskauer

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Gleichzeitig machten sich die offiziellen Kreise am Ballhausplatz daran, ein Geschichtsbild vom massiven Widerstand gegen das NS-Regime im Zweiten Weltkrieg zu konstruieren. Das Erscheinen des Rot-Weiß-Rot-Buches 1946 und die Ausstellung „Niemals vergessen!“ der Gemeinde Wien im selben Jahr sollten dieses Geschichtsbild in der heimischen und internationalen Öffentlichkeit nachhaltig prägen.10 „Niemals vergessen“ ritualisierte zwar das Opfernarrativ, repräsentierte jedoch zudem in einem eigenen Ausstellungsraum den Mord an den Juden. Außerdem zeigte die US-Besatzungsmacht 1945/46 eine Wanderausstellung, in der die brutalen Verbrechen des Nationalsozialismus in Konzentrationslagern wie Mauthausen visualisiert wurden. Unzählige Österreicher sahen diese Bilder, internalisierten sie aber nicht unbedingt.11 Dabei war die von den Gründervätern der Republik konstruierte „Opferdoktrin“ labiler, als man lange glaubte. Als der Zeithistoriker Oliver Rathkolb im Jahr 1988 zum Anlass des 50. Jahrestages des „Anschlusses“ dem Außenministerium seinen Forschungsbericht „Die Wiederherstellung des Auswärtigen Dienstes 1945“ vorlegte, entschied der damalige Außenminister Alois Mock (ÖVP), den explosiven Bericht nicht veröffentlichen zu lassen. Spitzenbeamte des im Mai 1945 neu errichteten Außenamtes hatten für die Durchsetzung der „Okkupationstheorie“ als Grundlage für die staatliche „Opferdoktrin“ plädiert, die von der Moskauer Deklaration abgedeckt war. Die von führenden Völkerrechtlern alternativ vertretene „Annexionstheorie“ war abgelehnt worden, da sie auch eine österreichische Mitverantwortung an den Verbrechen des Nationalsozialismus postulierte. Zudem wies Rathkolbs Forschungsbericht nach, dass nicht alle 1945 in den Auswärtigen Dienst wiederaufgenommenen Beamten auch „Anti-Nazis“ gewesen waren – es waren etliche nationalsozialistische Parteigänger wiederaufgenommen worden.12 Diese Intervention stellte einen massiven Eingriff aus der hohen Politik in die österreichische Geschichtspolitik dar. Deklaration in den Befehlen der Roten Armee in Österreich zu Kriegsende 1945, in: Stefan Karner – Alexander O. Tschubarian (Hg.), Die Moskauer Deklaration 1943. „Österreich wieder herstellen“. Wien – Köln – Weimar 2015, S. 196−208. 10 Heidemarie Uhl, From Victim Myth to Co-Responsibility Thesis: Nazi Rule, World War II, and the Holocaust in Austrian Memory, in: Richard Ned Lebow – Wulf Kansteiner – Claudio Fogu (Hg.), The Politics of Memory in Postwar Europe. Durham – London 2006, S. 40–72, hier: S. 41. 11 Ina Markova, Austrian Victims and Austria as Victim in the „Short“ 1940s: Visual Representation of the Nazi Past 1945–1947, in: Günter Bischof – Ferdinand Karlhofer (Hg.), Austrian Federalism in Comparative Perspective. Contemporary Austrian Studies. Vol. 24. New Orleans – Innsbruck 2015, S. 170–198, hier: S. 186–190. 12 Oliver Rathkolb, Die paradoxe Republik. Österreich 1945 bis 2005. Wien 2005, S. 371f. Zur Kontinuität von Nationalsozialisten in der Beamtenschaft des Auswärtigen Amtes der BRD vgl. Thomas W. Maulucci, Jr., Adenauer’s Foreign Office: West German Diplomacy in the Shadow of the Third Reich. Illinois 2012.

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Geschichtspolitik und historisches Erinnern in Österreich

Österreichs Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg klammerte sich insgesamt zwei Generationen lang an diese völkerrechtliche „Opferdoktrin“. Kritische Gegenstimmen, die in der unmittelbaren Nachkriegszeit durchwegs existierten und die Österreicher an ihre Rolle am Genozid und ihre Mitverantwortung für die Verbrechen des NS-Staates erinnerten, wurden weitestgehend ignoriert bzw. unterdrückt, so etwa jene des Intellektuellen Friedrich Heer.13 Auch der in Breslau geborene jüdische Remigrant Günther Anders, der mit seiner Wiener Frau Elisabeth Freundlich 1950 aus New York in die österreichische Bundeshauptstadt zurückgekehrt war, verfasste in seinen philosophischen, als „Wieder­sehen und Vergessen“ betitelten Tagebucheintragungen eine Art „kritische Ethnographie“ der fehlenden österreichischen Auseinandersetzung mit der Zweiten-Weltkriegs-Vergangenheit. Er beobachtete die allgegenwärtige Präsenz des alltäglichen Antisemitismus, das Misstrauen gegenüber Remigranten, vor allem wenn sie sich um eine Restitution arisierter Wohnungen und gestohlener bzw. beschlagnahmter Wertsachen bemühten. Die „Zurückgebliebenen“ ließen vielfach die „Rückkehrer“ ihre Ablehnung spüren. Anders hörte es sich an, wenn die zivilen Opfer des alliierten Luftkrieges auf eine Ebene mit den Opfern des Holocaust gestellt wurden. Mit solchen Argumenten wurde im Volkszorn die Schuld für den Bombenkrieg von Hitler auf die Alliierten verschoben. Während Hitler und seine Verbrechen rasch vergessen waren, suhlte sich Wien als Provinz „in seiner eigenen, glänzenden, weitentfernten Vergangenheit“.14 Während die justizielle Aufarbeitung der Zweiten-Weltkriegs-Vergangenheit und die Entnazifizierung in der ersten Nachkriegszeit gute Fortschritte machten, erfolgte die Rückstellung bzw. die sogenannte „Wiedergutmachung“ nur schrittweise. Das hatte vor allem mit dem eingeschränkten Opferbegriff der frühen Republik zu tun. So verurteilten die Volksgerichte zunächst in den späten 1940er-Jahren viele Österreicher wegen Kriegsverbrechen, 42 sogar zum Tode. In dieser Phase wurden in Österreich sogar mehr Urteile wegen NS-Verbrechen gefällt als in der Bundesrepublik Deutschland.15 Mit dem Ausbruch des Kalten Krieges 13 Christian Gerbel, The Holocaust and the Politics of History in Austria’s Second Republic, in: Muriel Blaive – Christian Gerbel – Thomas Lindenberger (Hg.), Clashes in European Memory. The Case of Communist Repression and the Holocaust. Innsbruck – Wien – Bozen 2010, S. 99–116, hier: S. 101f. 14 Jason Daswey, Where Hitler’s Name is Never Spoken: Günther Anders in 1950s Vienna, in: Günter Bischof – Fritz Plasser – Eva Maltschnig (Hg.), Austrian Lives. Contemporary Austrian Studies. Vol. 22. New Orleans – Innsbruck 2012, S. 212–239; zu Anders vgl. auch Günter Bischof – Jason Dawsey – Bernhard Fetz (Hg.), The Life and Work of Günther Anders. Émigré. Iconoclast, Philosopher, Man of Letters. Innsbruck – Bozen – Wien 2014. 15 Winfried Garscha (Hg.), Keine „Abrechnung“. NS-Verbrechen, Justiz und Gesellschaft in Europa nach 1945. Leipzig – Wien 1998.

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im Jahr 1947 verlangsamte sich jedoch die Tätigkeit der Volksgerichte kontinuierlich. Mit dem Abzug der Besatzungsmächte nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 schlief die österreichische Justiz in der Verfolgung österreichischer NS-Straftäter schließlich größtenteils ein – es kam fortan nur mehr zu wenigen Verurteilungen von Kriegsverbrechern.16 Als in der Bundesrepublik große Prozesse wie der Frankfurter Auschwitz-Prozess eine wichtige volksbildnerische Rolle in der Phase der deutschen Vergangenheitsbewältigung spielten,17 verhängte die österreichische Justiz fortan mehrere skandalöse Freisprüche. Die Republik Österreich verabschiedete trotz langfristiger „Hinhaltetaktik“18 eine Reihe von „Opferfürsorgegesetzen“. Diese versorgten anfangs hauptsächlich heimische Opfer aus dem Widerstand sowie zurückgekehrte Kriegsgefangene und Kriegsversehrte. Die „Wiedergutmachung“ gegenüber jüdischen Opfern war in dieser Zeit äußerst sparsam und lief nur langsam an.19 Die überlebenden jüdischen Opfer mussten mit ihrer Traumatisierung durch Krieg und Verfolgung zum größten Teil ohne das Mitleid ihrer österreichischen Nachbarn umgehen lernen – Nachbarn, die für sich selbst den Opferstatus und eine Wiedergutmachung reklamierten.20 1962 setzte Bruno Kreisky (SPÖ) ein „Ministerkomitee“ ein, das in den folgenden Jahren für die Herausgabe der Reihe „Das einsame Gewissen“ verantwortlich war. Mit der Publikation von Studien zum österreichischen Widerstand und Exil wollte Kreisky eine österreichische Identität durch Abgrenzung von NS-Deutschland nach außen und den Kommunisten nach innen stiften.21 Dies war gleichsam ein Lehrstück staatlich induzierter Geschichtspoli16 Hellmut Butterweck, Verurteilt und begnadigt. Österreich und seine NS-Straftäter. Wien 2003. 17 Am Ende des langen Prozesses kam der Berichterstatter Peter Jochen Winters in der FAZ zum Schluss: „Der Frankfurter Auschwitz-Prozess ist zu Ende. Das aber, wofür der Name Auschwitz steht, werden Menschen kaum vergessen können, Deutsche nie vergessen dürfen.“ Vgl. Peter Jochen Winters, Der Frankfurter Auschwitz-Prozess. Ein Rückblick 50 Jahre nach dem Urteil, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 16/17, 2015, S. 40–47, hier: S. 47. 18 Robert Knight (Hg.), „Ich bin dafür, die Sache in die Länge zu ziehen.“ Die Wortprotokolle der österreichischen Bundesregierung von 1945 bis 1952 über die Entschädigung der Juden. Frankfurt 1988. Zur „Hinhaltetaktik“ vgl. Christian Thonke, Hitlers langer Schatten. Der mühevolle Weg zur Entschädigung der NS-Opfer. Wien – Köln – Weimar 2004, S. 69–72. 19 Brigitte Bailer, Wiedergutmachung kein Thema. Österreich und die Opfer des Nationalsozialismus. Wien 1993. 20 Helga Embacher – Maria Ecker, A Nation of Victims. How Austria Dealt with the Victims of the Authoritarian Ständestaat and National Socialism, in: Jolande Withuis – Annet Mooij (Hg.), The Politics of War Trauma. The Aftermath of World War II in Eleven European Countries. Amsterdam 2010, S. 15–48. 21 Elisabeth Röhrlich, Kreiskys Außenpolitik. Zwischen österreichischer Identität und internationalem Programm. Wien – Göttingen 2009, S. 168–182.

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Geschichtspolitik und historisches Erinnern in Österreich

tik, die nicht an den Mythen über den Zweiten Weltkrieg rüttelte, sondern immer noch die Rolle des Widerstandes zur Befreiung Österreichs in den Vordergrund stellte. Der Beitrag der Roten Armee bzw. der Angloamerikaner zur Niederringung des „Dritten Reiches“ und Befreiung Österreichs wurde hingegen stillgeschwiegen. Das 1963 gegründete Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) widmete ebenfalls seine Tätigkeit bis in die 1970er-Jahre der Widerstandsforschung22 und fand erst in den beiden darauffolgenden Jahrzehnten ein neues Forschungsfeld in der Analyse der Rolle österreichischer Täter im Holocaust. All dies führte zu einer wissenschaftlichen Untermauerung der offiziellen „Opferdoktrin“. Eine kritische heimische Zeitgeschichteforschung gab es zunächst nicht, höchstens zum parteipolitisch heiß umstrittenen Themenkomplex Ständestaat/Austro-Faschismus. Das erste Werk, das am nationalen Opfermythos nagte, war Helmut Qualtingers und Karl Merzs Fernsehstück „Der Herr Karl“ aus dem Jahr 1961, welches die Rolle des zynischen Mitläufers in den Mittelpunkt stellte und anprangerte. Im Laufe der 1960er- und 1970erJahre problematisierten heimische Romanschriftsteller wiederholt die dunklen Seiten der österreichischen Zweiten-Weltkriegs-Vergangenheit und straften damit die offizielle „Opferdoktrin“ Lügen. Die heimische Literaturszene, von Merz und Qualtinger bis zu Gerhard Fritsch, Gernot Wolfsgruber und Peter Henisch, rollte zunehmend die dunklen Seiten der österreichischen Täter- und Mitläufergeschichte auf.23 Trotz solcher Dissonanzen mit dem Opferbegriff hielt man jedoch von offizieller Seite an der These von Österreich als „erstem Opfer“ der Nationalsozialisten fest.24 Für die Österreicher dürfte in den langen 1950er-Jahren derselbe „Normalisierungseffekt“ Ziel gewesen sein, den Norbert Frei für die Westdeutschen konstatierte – man wollte möglichst alles rasch in Vergessenheit fallen lassen, was mit dem Nationalsozialismus zu tun hatte.25 Der Opfermythos überlebte in Österreich wohl auch deswegen so lange, weil die Gründervätergeneration der Zweiten Republik (Renner, Figl, Raab, Schärf, Kreisky) an der offiziellen „Opferdoktrin“ festhielt. Jegliche Tendenz zur „Vergangenheitsbewältigung“ wurde unterdrückt bzw. staatlich nicht gefördert. Zudem gab es im Gegensatz zur Bundesrepublik in Österreich keine 1968er-Generation, die die Kriegsverbrechen ihrer Väter nachhaltig anpran22 Uhl, From Victim Myth to Co-Responsibility Thesis, S. 58. 23 Brigitte Straubinger, Erinnerung modo austriaco – zu Gerhard Fritschs „Österreich-Roman“ Moos auf den Steinen. Zum Umgang mit der NS-Zeit in der Literatur der Nachkriegszeit, in: Heidemarie Uhl (Hg.), Zivilisationsbruch und Gedächtniskultur. Das 20. Jahrhundert in der Erinnerung des beginnenden 21. Jahrhunderts. Innsbruck – Wien – München – Bozen 2003, S. 137–152. 24 Robert Menasse, Das Land ohne Eigenschaften. Essays zur österreichischen Identität. Wien 1992. 25 Norbert Frei, Adenauer’s Germany and the Nazi Past. The Politics of Amnesty and Integration. New York 2002, S. 56.

Waldheim-Affäre und Paradigmenwechsel

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gerte, sodass sich das österreichische Narrativ zum Zweiten Weltkrieg nach wie vor an der offiziellen „Opferdoktrin“ orientierte. In der historischen Erinnerung spielten die Vertreibung und Ausraubung der österreichischen Juden, der „Völkermord“ an den europäischen Juden im Holocaust oder die Verbrechen österreichischer SS-Leute und Wehrmachtssoldaten im Krieg gegen die Sowjetunion kaum eine Rolle. Mitunter wurde die Erinnerung jedoch durch Affären (Borodajkewycz) und Kontroversen (Kreisky/Wiesenthal) aus ihrem Tiefschlaf gerissen. 1965 lösten die Vorlesungen des Historikers Taras Borodajkewycz an der Wirtschaftsuniversität Wien Proteste aus. In Borodajkewyczs deutschtümelnden Vorlesungen wurde – neben antisemitischen Äußerungen – der Nationalsozialismus verharmlost. Die Affäre um ihn signalisierte die Sozialisierung einer weiteren Generation junger Österreicher mit nationalsozialistischem Gedankengut aufgrund des Wirkens nationalsozialistischer Professoren an den Universitäten. Nach Protesten von WU-Studenten und dem Mord an einem antifaschistischen Kommunisten bei Straßenprotesten in Wien wurde Borodajkewycz pensioniert.26 Der Fall Borodajkewycz demonstrierte das Elend der österreichischen Vergangenheitsbewältigung in dieser langen Phase des undifferenzierten Opferdiskurses. Als 1975 NS-Aufdecker Simon Wiesenthal die SS-Vergangenheit des FPÖ-Vorsitzenden Friedrich Peter in der Öffentlichkeit anprangerte, ergriff Bundeskanzler Kreisky Partei für Peter und diffamierte Wiesenthal öffentlich.27 Borodajkewycz und Peter waren Beispiele für die personelle Kontinuität nationalsozialistischer Denker und Schergen in hohen staatlichen Ämtern und Positionen bis in die 1970er-Jahre.28

Waldheim-Affäre und Paradigmenwechsel Die lange Eiszeit der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg kam in den späten 1970er-Jahren langsam zu einem Ende.29 Auslösendes Moment war die Ausstrahlung der vierteiligen ameri26 Rafael Milan Kropiunigg, The Rehabilitates Austrians and the Borodajkewycz Affair, in: Austrian History Yearbook 46, 2015, S. 360–385. 27 Ingrid Böhler, „Wenn die Juden ein Volk sind, so ist es ein mieses Volk“. Die Kreisky-Peter-Wiesenthal-Affäre 1975, in: Michael Gehler – Hubert Sickinger (Hg.), Politische Affären und Skandale in Österreich vom Ende der Monarchie bis zur Zweiten Republik. Thaur – Wien – München 1995; vgl. Rathkolb, Die paradoxe Republik, S. 383–386. 28 Cornelius Lehnguth, Waldheim und die Folgen. Der parteipolitische Umgang mit dem Nationalsozialismus in Österreich. Frankfurt – New York 2013, S. 77–89. Beispielgebend für die Aufarbeitung für die Vergangenheitsbewältigung einer Partei ist die SPÖ. Vgl. Wolfgang Neugebauer – Peter Schwarz (Hg.), Der Wille zum aufrechten Gang. Offenlegung der Rolle des BSA bei der gesellschaftlichen Reintegration ehemaliger Nationalsozialisten. Wien 2005. 29 Günter Bischof, Founding Myths and Compartmentalized Past: New Literature on the Construc-

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gerte, sodass sich das österreichische Narrativ zum Zweiten Weltkrieg nach wie vor an der offiziellen „Opferdoktrin“ orientierte. In der historischen Erinnerung spielten die Vertreibung und Ausraubung der österreichischen Juden, der „Völkermord“ an den europäischen Juden im Holocaust oder die Verbrechen österreichischer SS-Leute und Wehrmachtssoldaten im Krieg gegen die Sowjetunion kaum eine Rolle. Mitunter wurde die Erinnerung jedoch durch Affären (Borodajkewycz) und Kontroversen (Kreisky/Wiesenthal) aus ihrem Tiefschlaf gerissen. 1965 lösten die Vorlesungen des Historikers Taras Borodajkewycz an der Wirtschaftsuniversität Wien Proteste aus. In Borodajkewyczs deutschtümelnden Vorlesungen wurde – neben antisemitischen Äußerungen – der Nationalsozialismus verharmlost. Die Affäre um ihn signalisierte die Sozialisierung einer weiteren Generation junger Österreicher mit nationalsozialistischem Gedankengut aufgrund des Wirkens nationalsozialistischer Professoren an den Universitäten. Nach Protesten von WU-Studenten und dem Mord an einem antifaschistischen Kommunisten bei Straßenprotesten in Wien wurde Borodajkewycz pensioniert.26 Der Fall Borodajkewycz demonstrierte das Elend der österreichischen Vergangenheitsbewältigung in dieser langen Phase des undifferenzierten Opferdiskurses. Als 1975 NS-Aufdecker Simon Wiesenthal die SS-Vergangenheit des FPÖ-Vorsitzenden Friedrich Peter in der Öffentlichkeit anprangerte, ergriff Bundeskanzler Kreisky Partei für Peter und diffamierte Wiesenthal öffentlich.27 Borodajkewycz und Peter waren Beispiele für die personelle Kontinuität nationalsozialistischer Denker und Schergen in hohen staatlichen Ämtern und Positionen bis in die 1970er-Jahre.28

Waldheim-Affäre und Paradigmenwechsel Die lange Eiszeit der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg kam in den späten 1970er-Jahren langsam zu einem Ende.29 Auslösendes Moment war die Ausstrahlung der vierteiligen ameri26 Rafael Milan Kropiunigg, The Rehabilitates Austrians and the Borodajkewycz Affair, in: Austrian History Yearbook 46, 2015, S. 360–385. 27 Ingrid Böhler, „Wenn die Juden ein Volk sind, so ist es ein mieses Volk“. Die Kreisky-Peter-Wiesenthal-Affäre 1975, in: Michael Gehler – Hubert Sickinger (Hg.), Politische Affären und Skandale in Österreich vom Ende der Monarchie bis zur Zweiten Republik. Thaur – Wien – München 1995; vgl. Rathkolb, Die paradoxe Republik, S. 383–386. 28 Cornelius Lehnguth, Waldheim und die Folgen. Der parteipolitische Umgang mit dem Nationalsozialismus in Österreich. Frankfurt – New York 2013, S. 77–89. Beispielgebend für die Aufarbeitung für die Vergangenheitsbewältigung einer Partei ist die SPÖ. Vgl. Wolfgang Neugebauer – Peter Schwarz (Hg.), Der Wille zum aufrechten Gang. Offenlegung der Rolle des BSA bei der gesellschaftlichen Reintegration ehemaliger Nationalsozialisten. Wien 2005. 29 Günter Bischof, Founding Myths and Compartmentalized Past: New Literature on the Construc-

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kanischen Fernsehserie „Holocaust“ im ORF im März 1979, worin die Vernichtung und das Überleben von Mitgliedern der Berliner Familie Weiss geschildert wurde.30 Viele Österreicher sahen sich zum ersten Mal mit den erschütternden Details des Holocaust konfrontiert und waren schockiert.31 Der ORF begleitete die Sendungen mit vertiefenden Programmen zur „Endlösung“, woraus sich eine breite Diskussion in den Medien entspann. Die Serie fand breite Zustimmung in der Bevölkerung, stieß aber zugleich auf Ablehnung. Th ­ omas Chorherr etwa, der Chefredakteur der „Presse“, sprach von „Holocaust-Masochismus“.32 Dabei hatte gerade Österreich eine besondere Verantwortung in einer wachen Erinnerung an den Holocaust, da es neben Deutschland und Polen eines jener Länder war, wo der Holocaust hauptsächlich implementiert worden war.33 Schon im Jahr zuvor hatte der 40. Jahrestag des „Anschlusses“ zu kritischen Diskursen in der Öffentlichkeit geführt. Alte Thesen der Koalitionsgeschichtsschreibung wie die Legende der „geteilten Schuld“ – die Aufteilung der Verantwortung für die Ereignisse des Jahres 1934 bis zum „Anschluss“ zwischen ÖVP und SPÖ – waren in Frage gestellt worden. Eine kritische Generation von jüngeren Zeithistorikern meinte nun, das bürgerliche Lager habe einen weit höheren Anteil am Scheitern der Ersten Republik zu verantworten als die Sozialdemokraten.34 In den 1980er-Jahren ging schließlich der alte Konsens zwischen den Lagern in die Brüche, was u. a. auch zur Waldheim-Debatte 1986 und zum Paradigmenwechsel im österreichischen Vergangenheitsdiskurs zum Zweiten Weltkrieg führte. Als 1986 die Kriegsvergangenheit des Präsidentschaftskandidaten Kurt Waldheim und seine Erklärung, lediglich seine „Pflicht“ als Wehrmachtssoldat getan zu haben, national und

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tion, Hibernation, and Deconstruction of World War II Memory in Postwar Austria, in: Günter Bischof – Anton Pelinka (Hg.), Austrian Historical Memory and National Identity. Contemporary Austrian Studies. Vol. 5. New Brunswick – London 1996, S. 302–341; Heidemarie Uhl, Von „Endlösung“ zu „Holocaust“, in: Heidemarie Uhl (Hg.), Zivilisationsbruch und Gedächtniskultur. Das 20. Jahrhundert in der Erinnerung des beginnenden 21. Jahrhunderts. Innsbruck – Wien – München – Bozen 2003, S. 153−180, hier: S. 155f. Uhl, From Victim Myth to Co-Responsibility Thesis, S. 49–61; Günter Bischof, Victims? Perpetrators? „Punching Bags“ of European Historical Memory? The Austrians and Their World War II ­Legacies, in: German Studies Review 27, 1, 2004, S. 17–32; Bailer, Wiedergutmachung kein Thema. Vgl. Dietmar Seiler, Im Labyrinth der Geschichtspolitik. Die Erinnerung an die Shoa im öffentlichen österreichischen Gedächtnis, in: Zeitgeschichte 9/10, Vol. 24, 1997, S. 281–302. Uhl, Von „Endlösung“ zu „Holocaust“, S. 161–167. Harold Marcuse, AHR Forum: Holocaust Memorials: The Emergence of a Genre, in: American Historical Review 115, 1, 2010, S. 53–89, in Anlehnung an James Edward Young, The Texture of Memory: Holocaust Memorials and Meaning. New Haven, Connecticut 1993. Ebd., S. 158.

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international ins Rampenlicht gerieten, fiel schließlich das „große Tabu“ samt dem exklusiven Opfernarrativ.35 Waldheim hatte nicht erkannt, dass nur „seine Pflicht“ in der Wehrmacht getan zu haben, für eine aufgeklärte öffentliche Meinung nun nicht mehr akzeptabel war. Waldheim gewann zwar die Wahl zum Bundespräsidenten, aber das amerikanische Justizministerium setzte ihn prompt auf seine „watch list“ und verhängte ein Einreiseverbot in die USA. Er wurde zu einem international geächteten Kriegsverbrecher, was er nie gewesen war. Eine internationale Historikerkommission sprach Waldheim von der direkten Beteiligung an NS-Verbrechen auf dem Balkan zwar frei, behauptete aber, er habe von den Verbrechen Kenntnis gehabt, was dieser stets abstritt.36 Die Interventionen des britischen Historikers Robert Knight taten das Übrige, um die Debatten um Waldheims Kriegsvergangenheit in den Mittelpunkt des internationalen Interesses und der heimischen Diskurse zu rücken. In einem vielbeachteten Aufsatz im „Times Literary Supplement“ analysierte Knight beherzt die fehlende Entnazifizierung in Österreich nach dem Krieg und outete die „Opferdoktrin“ als „bloßes funktionales Moment für den Nationsbildungsprozess“. Daraufhin forderte Außenminister Peter Jankowitsch (SPÖ) die Elite der Zeithistoriker auf, sich mit Knights „haarsträubenden Thesen“ auseinanderzusetzen. Jankowitschs Begründung war „prophetisch“, so der Historiker Cornelius Lehngut in seiner fundierten Analyse der österreichischen Geschichtspolitik. Knights Darstellung drohe „ganz offenbar de[n] Nukleus eines neuen Österreich-Bildes“ zu enthalten, was „zu einer radikalen Neueinschätzung der Zweiten Republik führen könnte“. Mit Knights bedenklichen Thesen würde im Nachhinein ein „‚Anschluss‘ Österreichs an eine Vergangenheit vollzogen [werden], von der sich unser Land und seine Menschen längst befreit wähnten“.37 35 Vgl. Berthold Unfried, Versionen der Erinnerung an Nationalsozialismus und Krieg in Österreich und ihre Veränderungen in der Waldheim-Affäre, in: Zeitgeschichte 9/10, Vol. 24, 1997, S. 302– 317. 36 Lehnguth, Waldheim und die Folgen, S. 91–151; Rathkolb, Die paradoxe Republik, S. 388–393; Richard Mitten, The Politics of Antisemitic Prejudice. The Waldheim Phenomenon in Austria. Boulder, CO 1992; Anton Pelinka – Erika Weinzierl (Hg.), Das große Tabu. Österreichs Umgang mit seiner Vergangenheit. Wien 1987. Die Debatte 1983 um Friedrich Peters Ernennung zum 3. Nationalratspräsidenten hatte eine ähnliche Wirkung auf die Erosion der „Opferthese“ wie die Waldheim-Debatte. Peter hatte in einer SS-Einheit gedient, die nachweislich Kriegsverbrechen verübt hatte, und bemühte auch das fatale Bild, lediglich ein „Pflichterfüller“ gewesen zu sein. Vgl. Uhl, From Victim Myth to Co-Responsibility Clause, S. 59f. 37 Robert Knight, The Waldheim-Context. Austria and Nazism. Der Jankowitsch-Brief an die Historiker ist auf Knights persönlicher Homepage zu finden. Vgl. http://www.lboro.ac.uk/media/ wwwlboroacuk/content/phir/documentsandpdfs/Jankowitsch.pdf, abgerufen am 15.5.2015. Vgl. auch Robert Knight, Besiegt oder befreit? Eine völkerrechtliche Frage historisch betrachtet, in: Günter Bischof – Josef Leidenfrost (Hg.), Die bevormundete Nation. Österreich und die Alliierten

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Mit Jankowitsch versuchte wiederum ein hochgestellter Politiker, Kritik an der „Opferdoktrin“ abzuschmettern und staatliche Geschichtspolitik zu induzieren. Die von ihm kontaktierten Historiker wollten aber keineswegs Erfüllungsgehilfen in der Maßregelung eines ausländischen Kollegen spielen und verweigerten sich dem Minister (manche brüskierten sich öffentlich). Auch das war ein Wendepunkt: Die Zeitgeschichte ließ sich nicht länger von staatlich vorgegebenen Thesen instrumentalisieren. Im Zuge des Erinnerungsjahres 1988, dem 50. Jahrestag des „Anschlusses“ 1938, wurde auch die österreichische Tätergeschichte zunehmend öffentlich diskutiert.38 Knight legte dabei mit seiner Auswahl von Politikerstatements zur Entschädigung von Juden noch ein Schäufelchen nach: In einer intensiven Debatte über die Einrichtung eines „Fonds aus erb­ losem jüdischen Vermögen“ für verarmte jüdische Rückwanderer, in der die innen- und außenpolitischen Aspekte der Frage diskutiert wurden, hatte Innenminister Oskar Helmer (SPÖ) in einem inzwischen klassischen Statement zu Österreichs Wiedergutmachungspolitik gemeint: „Ich wäre dafür, dass man die Sache in die Länge zieht.“39 Parallel dazu gab es kulturpolitische Stellvertreterkriege, in denen Österreichs fehlender Umgang mit seiner nationalsozialistischen Vergangenheit im Mittelpunkt stand und die die Öffentlichkeit heftig bewegten. Dabei bissen sich meist die politischen Lager in ihren üblichen Standpunkten fest. In den Diskursen um das „Mahnmal gegen Krieg und Faschismus“ des Bildhauers Alfred Hrdlicka lehnten ÖVP und FPÖ die Errichtung des Denkmals auf dem prominenten Albertinaplatz in Wien ab, während SPÖ und die Grünen sich dafür aussprachen. Die Ablehnungsfront gegen Thomas Bernhards kontroverses Bühnenstück „Heldenplatz“ war noch breiter, trotzdem wurde das Stück im März 1988 im Burgtheater uraufgeführt.40 So kämpfte man sich in Österreich in den „Scharnierjahren 1986/1988“41 mühsam von der „Opferthese“ zu einem offiziellen Bekenntnis einer Mitverantwortung durch. Die Rede war

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1945–1949. Innsbruck 1988, S. 75–92. Eine Zusammenfassung der Knight-Intervention findet sich in Lehnguth, Waldheim und die Folgen, S. 121. Heidemarie Uhl, Zwischen Versöhnung und Verstörung. Eine Kontroverse um Österreichs historische Identität fünfzig Jahre nach dem „Anschluss“. Wien – Köln – Weimar 1992. Knight (Hg.), „Ich bin dafür, die Sache in die Länge zu ziehen.“, S. 197. Helmer war derjenige Politiker, der im Ministerrat häufig am offensten und zupackendsten argumentierte. In einer Sitzung, in der die Rückkehr von österreichischen Kriegsgefangenen diskutiert wurde, meinte Helmer durchaus kritisch: „In manchen Gemeinden wurden Heimkehrer begrüsst und zum Kuß herumgereicht und am nächsten Tag stellte sich heraus, dass sie Nazis waren.“ Zitiert nach: 82. Protokoll des Ministerrats vom 17.10.1947, S. 34. Lehnguth, Waldheim und die Folgen, S. 178–204. Ebd., S. 91, 178.

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zunehmend von der „hellen und dunklen“ Seite des Zweiten Weltkrieges. Waldheim selbst sprach in einer Fernsehrede zum Anschlussgedenken 1988 von den „Opfern und Tätern“ unter den Österreichern. Erst nach der Debatte um ihn anlässlich seiner Präsidentschaftswahl im Jahr 1986 begann eine jüngere Generation von Politikern, ein komplexeres Bild von der Rolle der Österreicher im Zweiten Weltkrieg als „Opfer und Täter“ zu vertreten. Bundeskanzler Franz Vranitzky und Bundespräsident Thomas Klestil stellten Österreichs Mitverantwortung an den Verbrechen des Nationalsozialismus in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen. Diese Bekenntnisse änderten das nationale Narrativ von der „Opferthese“ hin zur „Mitverantwortungsthese“.42

Der langsame Weg zur Mitverantwortungsthese In den 1980er- und 1990er-Jahren rückte der Holocaust in den Mittelpunkt der nationalen und internationalen Erinnerungsdiskurse, er wurde universalisiert und „amerikanisiert“. So wiesen die Soziologen Daniel Levy und Natan Sznaider eine „Globalisierung“ des Holocaust-Gedächtnisses nach, in dem sich lokale, nationale und kosmopolitische Erinnerungskulturen überlagerten.43 Zugleich hatten in den USA 1978/1979 intensive Debatten um Planung und Bau eines nationalen Holocaust Memorial Museums begonnen. Die Debatten zogen sich durch die 1980er-Jahre hindurch, bis das U.S. Holocaust Memorial Museum schließlich samt einem Forschungszentrum 1993 auf der „Mall“ – der nationalen Erinnerungsmeile – in der Bundeshauptstadt Washington D.C. eröffnet wurde.44 Die Brisanz der Debatten um das imponierende Endprodukt führte zu einer weiteren „Amerikanisierung“ des Holocaust und dem Bau weiterer Holocaust Memorials – etwa in Wien und Berlin. Nachdem der Großteil der jüdischen Gemeinde in Wien Alfred Hrdlickas 1988 übergebenes „Mahnmal gegen Krieg und Faschismus“ ablehnte, entstand ein Proponentenkomitee zur Errichtung eines Holocaust-Denkmals. Nach heftigen politischen Kontroversen erfolgte 1998 die Grundsteinlegung und im Oktober 2000 die Einweihung des beeindruckenden Wiener Holocaust-Denkmals der britischen Künstlerin Rachel Whiteread.45 42 Der Paradigmenwechsel von der Opfer- zur Mitverantwortungsthese nach Waldheim wird auch generationsspezifisch analysiert. Vgl. Lehnguth, Waldheim und die Folgen, S. 205–237. 43 Daniel Levy – Natan Sznaider, Erinnerung im globalen Zeitalter. Der Holocaust. Frankfurt 2001. 44 Edward T. Linenthal, Preserving Memory. The Struggle to Create America’s Holocaust Museum. New York 1995. 45 Lehnguth, Waldheim und die Folgen, S. 377–398; vgl. auch Moran Pearl, Books and Libraries as Witnesses of the Second World War and the Holocaust Monuments: Vienna and Berlin, in: Günter Bischof – Ferdinand Karlhofer (Hg.), Austrian Federalism in Comparative Perspective. Contemporary Austrian Studies. Vol. 24. New Orleans – Innsbruck 2015, S. 149–169.

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zunehmend von der „hellen und dunklen“ Seite des Zweiten Weltkrieges. Waldheim selbst sprach in einer Fernsehrede zum Anschlussgedenken 1988 von den „Opfern und Tätern“ unter den Österreichern. Erst nach der Debatte um ihn anlässlich seiner Präsidentschaftswahl im Jahr 1986 begann eine jüngere Generation von Politikern, ein komplexeres Bild von der Rolle der Österreicher im Zweiten Weltkrieg als „Opfer und Täter“ zu vertreten. Bundeskanzler Franz Vranitzky und Bundespräsident Thomas Klestil stellten Österreichs Mitverantwortung an den Verbrechen des Nationalsozialismus in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen. Diese Bekenntnisse änderten das nationale Narrativ von der „Opferthese“ hin zur „Mitverantwortungsthese“.42

Der langsame Weg zur Mitverantwortungsthese In den 1980er- und 1990er-Jahren rückte der Holocaust in den Mittelpunkt der nationalen und internationalen Erinnerungsdiskurse, er wurde universalisiert und „amerikanisiert“. So wiesen die Soziologen Daniel Levy und Natan Sznaider eine „Globalisierung“ des Holocaust-Gedächtnisses nach, in dem sich lokale, nationale und kosmopolitische Erinnerungskulturen überlagerten.43 Zugleich hatten in den USA 1978/1979 intensive Debatten um Planung und Bau eines nationalen Holocaust Memorial Museums begonnen. Die Debatten zogen sich durch die 1980er-Jahre hindurch, bis das U.S. Holocaust Memorial Museum schließlich samt einem Forschungszentrum 1993 auf der „Mall“ – der nationalen Erinnerungsmeile – in der Bundeshauptstadt Washington D.C. eröffnet wurde.44 Die Brisanz der Debatten um das imponierende Endprodukt führte zu einer weiteren „Amerikanisierung“ des Holocaust und dem Bau weiterer Holocaust Memorials – etwa in Wien und Berlin. Nachdem der Großteil der jüdischen Gemeinde in Wien Alfred Hrdlickas 1988 übergebenes „Mahnmal gegen Krieg und Faschismus“ ablehnte, entstand ein Proponentenkomitee zur Errichtung eines Holocaust-Denkmals. Nach heftigen politischen Kontroversen erfolgte 1998 die Grundsteinlegung und im Oktober 2000 die Einweihung des beeindruckenden Wiener Holocaust-Denkmals der britischen Künstlerin Rachel Whiteread.45 42 Der Paradigmenwechsel von der Opfer- zur Mitverantwortungsthese nach Waldheim wird auch generationsspezifisch analysiert. Vgl. Lehnguth, Waldheim und die Folgen, S. 205–237. 43 Daniel Levy – Natan Sznaider, Erinnerung im globalen Zeitalter. Der Holocaust. Frankfurt 2001. 44 Edward T. Linenthal, Preserving Memory. The Struggle to Create America’s Holocaust Museum. New York 1995. 45 Lehnguth, Waldheim und die Folgen, S. 377–398; vgl. auch Moran Pearl, Books and Libraries as Witnesses of the Second World War and the Holocaust Monuments: Vienna and Berlin, in: Günter Bischof – Ferdinand Karlhofer (Hg.), Austrian Federalism in Comparative Perspective. Contemporary Austrian Studies. Vol. 24. New Orleans – Innsbruck 2015, S. 149–169.

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Nicht nur in Österreich stand somit der Mord an den Juden im Zentrum der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg. Nur Monate zuvor, im Jänner 2000, hatte die Stockholmer Holocaust-Tagung den Holocaust endgültig in den Mittelpunkt der europäischen Erinnerungskultur gerückt. Das Ende des Kalten Krieges und der Fall des Eisernen Vorhangs lösten in den Transformationsstaaten einen neuen Diskurs über die Bewältigung der Vergangenheit und Erinnerung aus, diesmal eine Vergangenheitsdebatte um die Verbrechen des Kommunismus. Die gängigen Klischees der Kommunisten wurden brüchig, es sollte sich etwa zeigen, dass im Zweiten Weltkrieg nicht alle „Antifaschisten“ gewesen waren – so manch einer hatte mit den Nazi-Okkupanten kollaboriert.46 Zudem rüttelte die Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung 1995 auch in Österreich gewaltig am Mythos der „sauberen Wehrmacht“. Diese Wanderausstellung zeigte, dass zahlreiche Wehrmachtssoldaten – auch solche aus den „Donau- und Alpengauen“ – an den Verbrechen der Wehrmacht in Ostund Südosteuropa beteiligt gewesen waren. Die Wehrmachtsausstellung wanderte durch die meisten größeren österreichischen Städte. Die Vorstellung der „alten Kameraden“, dass Kriegsdienst lediglich „Pflichterfüllung und (heldenhafter) Opfergang“ gewesen sei, passte nicht mehr zu dem neu entstehenden Narrativ der österreichischen Mitverantwortung.47 Die Grünen sowie zivilgesellschaftliche Initiativen organisierten und finanzierten die Ausstellung gegen den Widerstand von ÖVP/FPÖ sowie der älteren Generation der SPÖ.48 Parallel dazu entstanden intensive öffentliche Debatten über Themen wie den Holly­ wood-Film „Schindlers Liste“ (Amon Göth, der Kommandant des Lagers Plazow, war ein Wiener) sowie Euthanasieverbrechen, die von österreichischen Nazis an ihren Landsleuten verübt worden waren. So hatte der Psychiater Heinrich Gross an Kindern am Spiegelgrund medizinische Versuche mit letalem Ausgang vorgenommen. Im oberösterreichischen Schloss Hartheim wurden mehr als 18.000 behinderte Menschen euthanasiert, wie ein amerikanisches „War Crimes Investigating Team“ bereits im Sommer 1945 herausgefunden hat. Hier kamen die dunkelsten Seiten der österreichischen Tätergeschichte ans grelle Licht der Öf46 Oliver Rathkolb (Hg.), Revisiting the National Socialist Legacy: Coming to Terms with Forced Labor, Expropriation, Compensation and Restitution. Innsbruck – Vienna – Bozen 2002. 47 Lehnguth, Waldheim und die Folgen, S. 374f. 48 Ebd., S. 344–376; vgl. auch Hannes Heer – Walter Manoschek – Andreas Pollak – Ruth Wodak (Hg.), Wie Geschichte gemacht wird. Zur Konstruktion von Erinnerungen an Wehrmacht und Zweiten Weltkrieg. Wien 2003; Walter Manoschek, Reaction to the Exhibition „War and Extermination. Crimes of the Wehrmacht 1941 to 1944“, in: FORUM: „The Shadow of World War II: The Politics of Historical Memory and Art Restitution“, in: Günter Bischof – Ferdinand Karlhofer (Hg.), The Vranitzky Era in Austria. Contemporary Austrian Studies. Vol. 7. New Brunswick 1999, S. 193–200.

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Abb. 2: Bundeskanzler Franz Vranitzky beim Staatsbesuch in Israel am 9. Juni 1993. Quelle: APA. Foto: Hans Klaus Techt.

fentlichkeit.49 Wohl ausgelöst durch die hitzigen Debatten um die Wehrmachtsausstellung an den meisten Ausstellungsorten kam überhaupt die österreichische „Tätergeschichte“ zunehmend in den Mittelpunkt der zeithistorischen Forschungen.50 49 Oliver Lehmann – Traudl Schmidt, In den Fängen des Dr. Gross. Das misshandelte Leben des Friedrich Zawrel. Wien 2001; Thomas Matzek, Das Mordschloss. Auf der Spur von NS-Verbrechen in Schloss Hartheim. Wien 2002; vgl. auch Brigitte Kepplinger – Irene Leitner (Hg.), Dameron Report. Bericht des War Crimes Investigating Teams No. 6824 der U.S. Army vom 17.7.1945 über die Tötungsanstalt Hartheim. Innsbruck – Wien – Bozen 2012. 50 Wegweisend waren die Studien von Walter Manoschek, Serbien ist judenfrei. München 1993, und Hans Safrian, Eichmann und seine Gehilfen. Frankfurt 1997. Nicht zuletzt dank der Projektfinanzierungen durch den Zukunftsfonds sind nun zahlreiche Publikationen zur Tätergeschichte erschienen; stellvertretend für viele vgl. Walter Manoschek, „Dann bin ich ja ein Mörder!“ Adolf Storms und das Massaker an den Juden in Deutsch Schützen. Göttingen 2015. Unter den Tätern waren immer wieder auch sogenannte ganz normale Österreicher, vgl. Wilfried Garscha, Ordinary Austrian Common War Criminals during World War II, in: Günter Bischof – Fritz Plasser – Eva Maltschnig (Hg.), Austrian Lives. Contemporary Austrian Studies. Vol. 21. New Orleans – Innsbruck 2012, S. 304–326. Vgl. zur Tätergeschichte u. a. auch Gerhard Botz (Hg.), Schweigen und Reden einer Generation. Erinnerungsgespräche mit Opfern, Tätern und Mitläufern des Nationalsozialismus. Wien 2005.

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Geschichtspolitik und historisches Erinnern in Österreich

Nach dem Kalten Krieg fand nun eine Akzeptanz der österreichischen Mitschuld an den Verbrechen des NS-Systems, eine intensive Auseinandersetzung der Historikerzunft mit diesen Verbrechen sowie eine systematische und symbolische „Wiedergutmachung“ an den Opfern des Nationalsozialismus statt. Sie deuten auch auf neue Strategien der österreichischen Vergangenheitsbewältigung als einem „mastering of the past“ hin, nämlich einer gründlicheren Aufarbeitung der Tätergeschichte der Österreicher im Zweiten Weltkrieg – seit 2006 nicht zuletzt durch die gezielte und kontinuierliche Projektförderung des Zukunftsfonds der Republik Österreich zu diesen Themen. Mit den Reden von Kanzler Vranitzky und Präsident Klestil im Parlament sowie in Jerusalem 1991 bzw. 1993/1994, die sich auf österreichische „Opfer und Täter“ bezogen, brach das Geschichtsbild vom „Opfer Österreich“ schließlich gänzlich in sich zusammen.51 Bereits am 8. Juli 1991 bezog sich Vranitzky in einer Parlamentsrede über den Zerfall Jugoslawiens auf Österreichs Mitverantwortung. Österreich habe eine moralische Verantwortung, sich der Vergangenheit zu stellen, so der Bundeskanzler. Zahlreiche Österreicher hätten den „Anschluss“ begrüßt, das NS-Regime gestützt und auf allen Ebenen der NS-Hierarchie mitgetragen. Viele Österreicher hätten sich auch an der Unterdrückung und Verfolgung im „Dritten Reich“ beteiligt, „zum Teil an prominenter Stelle“. Vranitzky war der erste staatliche Repräsentant, der sich offiziell „zur Mitverantwortung für das Leid, das zwar nicht Österreich als Staat, wohl aber Bürger dieses Landes, über andere Menschen und Völker gebracht haben“, bekannte. Er war auch der erste staatliche Vertreter, der eine klare Definition und Ausweitung des Opferbegriffes vornahm, nämlich Juden, Zigeuner, körperlich und geistig Behinderte, Homosexuelle sowie Angehörige von Minderheiten spezifisch nannte. Zum Abschluss entschuldigte sich der Kanzler bei den Opfern: „Wir bekennen uns zu allen Taten unserer Geschichte und zu den Taten aller Teile unseres Volkes, zu den guten wie zu den bösen; und so wie wir die guten für uns in Anspruch nehmen, haben wir uns für die bösen zu entschuldigen – bei den Überlebenden und bei den Nachkommen der Toten.“52 Erst in den Jahren darauf wurden auch Kriegsdienstverweigerer in diesen breiteren Opferbegriff aufgenommen. Eventuell kannten Vranitzky und sein Beraterteam das bereits 1988 veröffentlichte Diktum des amerikanischen Historikers Charles Maier: Insoweit als eine Gruppe von Leuten ihre Existenz als Gesellschaft oder Nation für sich in Anspruch nimmt, akzeptieren sie die gemeinschaftliche Zusammengehörigkeit durch ihre Geschichte und müssen deshalb auch anerkennen, dass Taten von Akteuren vergangener Zeiten immer noch

51 Lehnguth, Waldheim und die Folgen, S. 231–246. 52 Ebd., S. 206f.; zum Redetext vgl. http://www.datum.at/artikel/rede-von-vranitzky-vor-dem-hohen-haus/, abgerufen am 15.5.2015.

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ihre gegenwärtige Gemeinschaft zusammenschweißen bzw. belasten.53 Das könnte die Vorlage für Vranitzkys Diktum gewesen sein, dass sich Österreich nun „zu den Taten aller Teile unseres Volkes, zu den guten wie zu den bösen“ bekannte. Der österreichische Journalist Hugo Portisch wirkte neben Vranitzkys außenpolitischer Beraterin, Botschafterin Eva Nowotny, als der wichtigste Vordenker für die vergangenheitspolitischen Reden des Bundeskanzlers. Portisch nahm in der Wiener Zeitschrift „Das jüdische Echo“ eine Standortbestimmung zur Frage von Österreichs Mitverantwortung am Holocaust vor. Das Ende des Kalten Krieges und Österreichs kommender EU-Beitritt würden die Politik zu einer solchen „Standortbestimmung“ zwingen. PorAbb. 3: Bundespräsident Thomas Klestil vor der tisch forderte die Regierung zu einer Erkläisraelischen Knesset am 15. November 1994. rung auf, in der die „Mitverantwortung und Quelle: APA. Foto: Georges Schneider. damit wohl auch die Mitschuld Österreichs 54 festgestellt“ werde. Der EU-Beitritt trug tatsächlich viel zu Österreichs Bekenntnis zur Mitverantwortung bei – ein offener Umgang mit dem Zweiten Weltkrieg schien eine ungeschriebene Vorgabe des EU-Acquis gewesen zu sein. „Mitverantwortung“ würde Österreich auch dazu zwingen, Fragen der versäumten „Wiedergutmachung“ an Opfern des Nationalsozialismus neu anzugehen. Die „Wiedergutmachungs“-Expertin Brigitte Bailer-Galanda sieht diese Zusammenhänge klar: „Die überlebenden NS-Opfer erhofften sich als Folge dieses Eingeständnisses des Bundeskanzlers neuerliche Entschädigungsleistungen der Republik für die zahlreichen noch immer offenen Ansprüche.“55 In dieser Zeit reifte im Parlament die Idee der freiwilligen Restitution an noch lebende jüdische Opfer heran. 1995 wurde dazu ein

53 Maier, Unmasterable Past, S. 14. 54 Lehnguth, Waldheim und die Folgen, S. 224–226. 55 Brigitte Bailer-Galanda, Rückstellung, Entschädigung und andere Maßnahmen für Opfer des Nationalsozialismus von 1945 bis zum Washingtoner Abkommen 2001, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 23–44.

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„Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus“ eingerichtet, um – spät, aber doch – symbolische „Wiedergutmachung“ an verschiedenen Opfergruppen einzuleiten.56 Der Nationalfonds stellte eine „politische Geste der Versöhnung, der Anerkennung und des Respekts“ vor den Opfern dar, wie Heinrich Neisser es in der Parlamentsdebatte um die Einrichtung des Fonds ausdrückte.57 Er leistete in den beinahe 20 Jahren seiner Tätigkeit an Tausenden von österreichischen Opfern späte materielle „Wiedergutmachung“ und förderte Hunderte von Forschungs- und Erinnerungsprojekten, die auch dem großen Rahmen der „Vergangenheitsbewältigung“ gewidmet waren.58 Die Zahl der wissenschaftlichen Studien zur österreichischen Vergangenheitsbewältigung bzw. zur historischen Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg wuchs nach einer langen Anlaufzeit in den letzten 20 Jahren bemerkenswert an. Die zeitgeschichtliche Forschung hatte sich lange an die offiziell vorgegebene staatliche „Opferdoktrin“ gehalten und kaum am nationalen Selbstverständnis gerüttelt. In den späten 1970er- und 1980er-Jahren war Leben in die österreichische Zeitgeschichte-Forschungslandschaft gekommen, die traditionelle und konsensuale „Koalitionsgeschichtsschreibung“ ins Wanken geraten. In den Mittelpunkt rückten nun Fragen des österreichischen Beitrags zur NS-Vernichtungspolitik und die Rolle der österreichischen Täter im Holocaust.59 Man begann, sich intensiver mit den Verbrechen von Österreichern im Zweiten Weltkrieg, der österreichischen Erinnerung und der Geschichtspolitik zur NS-Zeit zu beschäftigen. So sägten die beiden Doyens Erika Weinzierl und Anton Pelinka im Zuge der „Waldheimdebatten“ 1986 mit einer Aufsatzsammlung kritischer Stimmen am „großen Tabu“ der „Opferdoktrin“.60 Ein gewichtiger Sammelband zu „Österreich in der NS-Zeit“ fasste den Stand der Forschung zusammen und widmete sich erstmals auch der „Tätergeschichte“.61 56 Lehnguth, Waldheim und die Folgen; vgl. auch Günter Bischof, „Watschenmann der europäischen Erinnerung“? Internationales Image und Vergangenheitspolitik der Schüssel/Riess-Passer ÖVP/ FPÖ-Koalitionsregierung, in: Michael Gehler – Anton Pelinka – Günter Bischof (Hg.), Österreich in der EU: Bilanz einer Mitgliedschaft. Wien – Köln – Weimar 2003, S. 470–478. Zum Nationalfonds vgl. https://de.nationalfonds.org/, abgerufen am 11.5.2014. 57 Zur Entstehung des Nationalfonds vgl. Helmut Wohnout, Eine „Geste“ gegenüber den Opfern? Der Nationalfonds für Opfer des Nationalsozialismus und der schwierige Umgang Österreichs mit den Überlebenden nationalsozialistischer Verfolgung, in: Thomas Angerer – Brigitta Bader-Zaar – Margarete Grandner (Hg.), Geschichte und Recht. Festschrift für Gerald Stourzh zum 70. Geburtstag. Wien – Köln – Weimar 1999, S. 247–278. 58 Zur Tätigkeit des Nationalfonds und Dokumentation der Projekte vgl. https://de.nationalfonds. org/Nationalfonds.html, abgerufen am 26.5.2015. 59 Uhl, Von „Endlösung“ zu „Holocaust“, S. 155–160. 60 Pelinka – Weinzierl (Hg.), Das große Tabu. 61 Emmerich Tálos – Ernst Hanisch – Wolfgang Neugebauer (Hg.), NS-Herrschaft in Österreich 1938–1945. Wien 1988.

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Den vielleicht entscheidenden Anstoß zu einer gründlicheren Debatte der „Wiedergutmachungs“-Problematik nach dem Krieg lieferte der englische Historiker Robert Knight mit einer Dokumentation ausgewählter Ministerratsprotokolle und mit einem Aufsatz im englischen Elite-Journal „Times Literary Supplement“, in dem er die „Opferthese“ vehement infrage stellte.62 Eine jüngere Generation österreichischer Zeithistoriker begann systematisch mit der Aufarbeitung der österreichischen Geschichte des Zweiten Weltkrieges und der Erinnerung daran. Sie legte eine kritischere Gangart zu den heimischen Vergangenheitsbewältigungsdiskursen vor. Heidemarie Uhl war eine wichtige Vorkämpferin mit ihrer detaillierten Diskursanalyse zum Erinnerungsjahr 1988. Aber auch die Soziologen Meinrad Ziegler und Waltraud Kannonier-Finster schrieben eine theoretisch fundierte Studie zur österreichischen Gedächtniskultur.63 Der Wirtschaftsdiplomat Hermann Hagspiel legte 1995 einen ersten monographischen Überblick vor, der nicht mehr den Geist der „Opferthese“ atmete.64 Die wirklichen Diskussionen brachen schließlich mit den Arbeitsergebnissen der im Folgenden noch erwähnten Historikerkommission im Jahr 2003 los, die zu den großen Fragen des „Vermögensentzugs“ sowie den „Arisierungen“ jüdischen Eigentums nach dem „Anschluss“ arbeitete, aber auch zum Komplex der Zwangs- und Sklavenarbeiter.65 Zudem wurden aus dem Ausland einige wichtige Forschungsergebnisse vorgelegt, die die heimischen Forschungsdiskurse zum Zweiten Weltkrieg befruchteten.66 In einem weiteren Versuch staatlich verordneter Geschichtspolitik versuchte Erhard Busek (ÖVP) als Wissenschaftsminister in den frühen 90er-Jahren Forschungsmittel umzuverteilen mit der Begründung, die intensive Forschung zum Nationalsozialismus vernachlässige die Nachkriegsgeschichte und das Wiedererstehen der Republik Österreich.67 Es folgten zahlreiche weitere Forschungen 62 Knight, „Ich bin dafür, die Sache in die Länge zu ziehen.“; Knight, The Waldheim-Context. 63 Uhl, Zwischen Versöhnung und Verstörung; Meinrad Ziegler – Waltraud Kannonier-Finster, Österreichs Gedächtnis. Über Erinnern und Vergessen der NS-Vergangenheit. Wien – Köln – Weimar 1993. 64 Hermann Hagspiel, Die Ostmark. Österreich im Grossdeutschen Reich 1938 bis 1945. Wien 1995. 65 Clemens Jabloner et al., Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Österreich. Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich. Wien – München 2003; vgl. auch die 30 Einzelbände zu den 47 Forschungsprojekten, die von der Historikerkommission in Auftrag gegeben wurden; zu Zwangsarbeitern gab es drei Teilbände, vgl. etwa Stefan Karner – Peter Ruggenthaler, Zwangsarbeit in der Land- und Forstwirtschaft auf dem Gebiet der Republik Österreich 1939 bis 1945. Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission. Bd. 26/2. Wien – München 2004. 66 Dazu gehörten etwa Arbeiten wie Gordon J. Horowitz, In the Shadow of Death. Living Outside the Gates of Mauthausen. New York 1990; Evan Burr Bukey, Hitler’s Austria. Popular Sentiment in the Nazi Era, 1938–1945. Chapel Hill 2000. 67 E-Mail von Erhard Busek an Josef Leidenfrost, im Besitz von Günter Bischof.

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zur Tätergeschichte von Österreichern im Zweiten Weltkrieg. Eine fundierte Arbeit zur österreichischen Geschichtspolitik, vor allem zum Umgang der politischen Parteien mit dem Nationalsozialismus seit der Waldheim-Debatte, legte 2013 Cornelius Lehnguth mit einer Art „summa“ der bisherigen Forschungsergebnisse zur österreichischen Geschichts- und ­Erinnerungspolitik vor.68 Allerdings wurden auch Stimmen laut, die meinten, die lang anhaltende Nachkriegs-Amnesie sei in eine Art „Austro-Masochismus“ umgeschlagen. Mit ihrer „gnadenlosen“ Aufarbeitung der heimischen Tätergeschichte und exzessiven „Vergangenheitsbewältigung“ betreibe eine jüngere Historikergeneration zu viel Erinnerungsgeschichte und untergrabe damit die nach dem Krieg so mühsam aufgebaute österreichische Identität. Der Wiener Philosoph Rudolf Burger etwa plädierte mit Sigmund Freud fürs Vergessen.69 Manche bestanden auf der „Externalisierung“ des Nationalsozialismus und wollten die Deutschen weiterhin exklusiv dafür verantwortlich machen.70 In der internationalen Politik der 1990er-Jahre erlangten moralische Fragen neue Relevanz, wie der amerikanische Historiker Elazar Barkan formulierte. Nationen wie die Schweiz (aber auch die früheren europäischen Kolonialmächte) begannen, sich in einer neuen „nationalen Selbstreflexivität“ mit ihren historischen Lasten auseinanderzusetzen und Schuld für vergangene Untaten einzugestehen.71 Nach dem Ende des Kalten Krieges traten sogenannte „Unternehmer der Erinnerung“ eine veritable „Erinnerungslawine“ los und schwelgten in den „Erinnerungs- und Trauma-Industrien“. Man wühlte gleichsam in den schrecklichen Erinnerungen der Vergangenheit und verbaute sich damit eine bessere Zukunft, so der New Yorker Soziologe John Torpey.72 Das gängige internationale Bild von Österreich als „nasty 68 Lehnguth, Waldheim und die Folgen. 69 Rudolf Burger, Austromanie oder der antifaschistische Karneval, in: Merkur, 54, 613, 2000, S. 379– 393; Rudolf Burger, Die Irrtümer der Gedenkpolitik. Ein Plädoyer für das Vergessen, in: Europäische Rundschau 29, 2, 2001, S. 3–13; Burger hatte nicht gemerkt, dass Charles S. Maier bereits Jahre vor ihm der Frage nachgegangen war, ob ein Zuviel an Erinnerung an den Holocaust der Sache guttue, vgl. Charles S. Mayer, A Surfeit of Memory? Reflections on History, Melancholy and Denial, in: History and Memory 5, 2, 1993, S. 136–152; vgl. auch Konrad Paul Liessmann, Die Insel der Seligen. Österreichische Erinnerungen. Innsbruck – Wien – Bozen 2005. 70 Vgl. etwa den polemischen Angriff der Diplomatin Gabriele Matzner-Holzer auf die „gnadenlos Guten“ der Historikerzunft in: Gabriele Matzner-Holzer, Verfreundete Nachbarn. Österreich – Deutschland. Ein Verhältnis. Wien 1995, und eine Replik darauf von Günter Bischof, Der unerwartete Triumph der „gnadenlos Guten“, in: Zeitgeschichte, 28, 6, 2001, S. 331–341. 71 Elazar Barkan, The Guilt of Nations: The Restitution and Negotiating Historical Injustices. New York – London 2000. 72 John Torpey, An Avalanche of History. The „Collapse of the Future“ and the Rise of Reparations Politics, in: Manfred Berg – Bernd Schaefer (Hg.), Historical Justice in International Perspective.

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little amnesiac Alpine redoubt full of unreconstructed neo-Nazi xenophobes“73 stimmte nicht mehr. In den späten 1990er-Jahren strengten amerikanische Anwälte Sammelklagen gegen Schweizer Banken bzw. deutsche und österreichische Unternehmen an, die von der NS-Wirtschaft profitiert hatten. Nachdem Schweizer Banken eine Globallösung über Raubgold und „herrenlose Bankkonten“ beschlossen und eine Historikerkommission eingerichtet hatten, um die dunklen Seiten der Schweizer Kollaboration mit den Nazis zu erhellen, wuchs zugleich der Druck auf Österreich, ebenfalls eine Historikerkommission zu ernennen.74 Als die Bundesrepublik Deutschland die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) zur Wiedergutmachung an Millionen von ins „Dritte Reich“ verschleppten Zwangs- und Sklavenarbeitern einrichtete, musste auch Österreich reagieren.75 Bundeskanzler Viktor Klima ernannte 1998 eine Historikerkommission unter der Leitung des prominenten Juristen Clemens Jabloner, um den gesamten Vermögensentzug und -transfer in der NS-Zeit zu erforschen, inklusive der Zwangsarbeit in den Donau- und Alpengauen.76 Zusätzlich kam in den späten 1990er-Jahren der undurchsichtige Komplex der im Zweiten Weltkrieg von den Nazis geraubten Kunstwerke (die sogenannte „Raubkunst“) und die Forderung von Erben nach Restitution solcher Bilder neuerlich ans grelle Licht der Öffentlichkeit. Die SPÖ/ÖVP-Koalitionsregierung verabschiedete 1998 ein neues Kunstrückgabe-

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How Societies Are Trying to Right the Wrongs of the Past. Cambridge 2009, S. 21–38, hier: S. 30– 36. Tony Judt, Tales from the Vienna Woods, in: New York Review of Books, 23.3.2000, S. 8. Lehnguth, Waldheim und die Folgen, S. 273–303; vgl. auch Clemens Jabloner, Meine Historikerkommission, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 231–236; Bischof, „Watschenmann der europäischen Erinnerung“?, S. 457– 458. Zur Stiftung EVZ vgl. Constantin Goschler, Von der materiellen Entschädigung zur humanitären Geste: „Wiedergutmachung“ in Deutschland und die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 73–90. Zur Entstehung der Historikerkommission vgl. Brigitte Bailer-Galanda – Eva Blimlinger, The Austrian Historical Commission: International Background, Motives, Results, and Impact, in: Günter Bischof – Anton Pelinka (Hg.), The Dollfuss/Schuschnigg Era in Austria. A Reassessment. Contemporary Austrian Studies. Vol. 11. New Brunswick – London 2003, S. 212–218; die Ergebnisse der Historikerkommission sind zusammengefasst in Clemens Jabloner et al., Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Österreich. Vgl. auch Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten (Hg.), Außenpolitische Dokumentation.

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Abb. 4: 1998 wurde von der österreichischen Regierung eine Historikerkommission zur genaueren Erforschung der NS-Geschichte eingesetzt (v. l. n. r.): Georg Graf, Bertrand Perz, Alice Teichova, Karl Stuhlpfarrer, Robert Knight, Roman Sandgruber, Lorenz Mikoletzky, Brigitte Bailer-Galanda und Clemens Jabloner (Vorsitzender). Quelle: APA. Foto: Georges Schneider.

gesetz und richtete eine Kommission für Provenienzforschung ein, die Hunderte Dossiers über Raubkunst in den Bundesmuseen erarbeitete. Es wurde die Rückgabe von 10.000 Objekten empfohlen. Im staatlichen Ringen um Gustav Klimts berühmt gewordenes Porträt von Adele Bloch-Bauer (die „Goldene Adele“) mit der Erbengemeinschaft um Maria Altmann in Los Angeles ging es nicht nur um Österreichs kulturelles Erbe und Identität, sondern im Grunde um die gesamte unbefriedigende Restitutionspraxis der Republik nach dem Zweiten Weltkrieg.77 77 Vgl. die Aufsätze von Oliver Rathkolb und Jonathan Petropoulos im FORUM „The Shadow of World War II: The Politics of Historical Memory and Art Restitution“, in: Bischof – Karlhofer (Hg.), The Vranitzky Era in Austria, S. 216–243; Peter Moser, Bewegte Zeiten. 40 Jahre im auswärtigen Dienst. Innsbruck – Wien – Bozen 2011, S. 136–142; Lehnguth, Waldheim und die Folgen, S. 314–323. Maria Altmanns langer und verbissener Kampf – mit der Hilfe des Anwalts Randol Schönberg und des Wiener Journalisten Hubertus Czernin – gegen die Republik Österreich um ihr Erbe wurde jüngst im Hollywoodfilm „Woman in Gold“ (Regie: Simon Curtis, 2015) geschildert.

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Im Jahr 2000 sorgte die österreichische ÖVP-FPÖ-Regierungsbildung für internationales Aufsehen. Die damaligen anderen 14 EU-Mitgliedsstaaten organisierten Ende Jänner 2000 auf der bereits erwähnten internationalen Holocaust-Tagung in Stockholm einen Boykott. Diese Konferenz bestimmte vor allem auch, der 27. Jänner sollte in Zukunft ein europäischer Erinnerungstag werden, um an die Befreiung des KZ Auschwitz 1945 zu erinnern. Zudem wurde auch eine Erklärung verabschiedet: „It is appropriate that this, the first major international conference of the new millennium, declares its commitment to plant the seeds of a better future amidst the soil of a bitter past. We empathize with the victim’s suffering and draw inspiration from their struggle. Our commitment must be to remember the victims who perished, respect the survivors still with us, and reaffirm humanity’s common aspiration for mutual understanding and justice.“78 Mit dieser Erklärung sollte eine neue gesamteuropäische Erinnerungskultur aus der Taufe gehoben werden, in der der Holocaust im Mittelpunkt stehen würde und die Teil einer gemeinsamen europäischen Identität werden sollte. Der Druck auf die im Februar 2000 vereidigte ÖVP-FPÖ-Koalitionsregierung wuchs, gerade auch in der Konfrontation mit der Geschichte des Zweiten Weltkrieges des Landes, Zugeständnisse zu machen.79 Die von Präsident Klestil der neuen ÖVP-FPÖ-Regierung aufgedrängte Erklärung nannte die Dinge klar beim Namen: „Österreich stellt sich seiner Verantwortung aus der verhängnisvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts und den ungeheuerlichen Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes: Unser Land nimmt die hellen und dunklen Seiten seiner Vergangenheit und die Taten aller Österreicher, gute wie böse, als seine Verantwortung an. Nationalismus, Diktatur und Intoleranz brachten Krieg, Fremdenhass, Unfreiheit, Rassismus und Massenmord. Die Einmaligkeit und Unvergleichbarkeit des Verbrechens des Holocaust sind Mahnung zu

78 Zum Text vgl. http://www.holocaustremembrance.com/about-us/stockholm-declaration, abgerufen am 12.5.2014; dieser Absatz ist auch zitiert in Rousso, History and Memory, S. 33. 79 Ebd., S. 457–470; Hubert Feichtlbauer, Zwangsarbeit in Österreich: 1938–1945. Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit. Späte Anerkennung, Geschichte, Schicksale: Zwangsarbeit in Österreich 1938–1945. Wien 2005; Dieter Bacher, Zwangsarbeit in Österreich und die Arbeit des „Österreichischen Versöhnungsfonds“. Zur Einleitung, in: Dieter Bacher – Stefan Karner (Hg.), Zwangsarbeiter in Österreich 1939–1945 und ihr Nachkriegsschicksal. Ergebnisse der Auswertung des Aktenbestandes des „Österreichischen Versöhnungsfonds“. Ein Zwischenbericht. Innsbruck – Wien – Bozen 2013, S. 15–58; Jürgen Strasser, Die Tätigkeit des Österreichischen Versöhnungsfonds – ein Projekt von europäischer Tragweite, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 123–150; Thonke, Hitlers langer Schatten; zu innenpolitischen Perspektiven vgl. Karner – Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“.

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ständiger Wachsamkeit gegen alle Formen von Diktatur und Totalitarismus.“80 Die sprachlichen Formulierungen wurden von Präsident Klestil aus seiner und Vranitzkys Jerusalemer Reden (1993 und 1994) übernommen. Diese Präambel in der Regierungsvereinbarung vom 4. Februar 2000 mutete wie eine zweite Unabhängigkeitserklärung der Republik Österreich an, die gleichsam die Geschichtsklitterungen der Renner’schen Deklaration vom 27. April 1945 korrigierte. In diesem explosiven, neuen außenpolitischen und gesellschaftlichen Umfeld gründete die Regierung unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel im Jahr 2000 den „Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit“ (Versöhnungsfonds), der schließlich auch wegen des internationalen Drucks der EU-Sanktionen der Clinton-Regierung und ihres stellvertretenden Finanzministers Stuart E. Eizenstat rasch zu Ergebnissen kam.81 Mit der Gründung des Fonds akzeptierte die Schüssel-Regierung wie nie zuvor ein komplexes Geschichtsbild und machte große Anstrengungen, historisches Unrecht an Opfern des Krieges – etwa Juden oder zivilen Zwangsarbeitern und österreichischen Kriegsgefangenen – durch symbolische Entschuldigungen und materielle Entschädigungen „wiedergutzumachen“.82 80 http://members.aon.at/djrproductions/pr_de.pdf, abgerufen am 9.5.2014. 81 Stuart E. Eizenstat, Imperfect Justice. Looted Assets, Slave Labor, and the Unfinished Business of World War II. New York 2003. Schüssels persönliches Motiv für das rasche Vorantreiben der Restitutionsfragen ist umstritten. Ein Befreiungsschlag vom internationalen Druck auf seine kontroverse Regierungsbildung durch eine Art „Vorwärtsverteidigung“ in Restitutionsfragen und somit mutige Vergangenheitsaufarbeitung war aber sicher auch im Spiel. Vgl. Günter Bischof, „Watschenmann der europäischen Erinnerung“?, S. 457–459. Schüssels damalige Kabinettschefin Ursula Plassnik meinte, dass es Schüssels persönliches Anliegen war, die alte Politik des „Verzögerns und Verschleppens“ in den Restitutionsbemühungen aufzugeben, hatten doch diese Fragen den früheren Außenminister und Vizekanzler immer wieder beschäftigt. Vgl. Ursula Plassnik, Die Zeit war reif. Von den Worten zu den Taten, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 247–259. Hans Rauscher behauptet dagegen, Schüssel hätte sich das Einvernehmen des Koalitionspartners durch einen Kuhhandel mit der FPÖ erkauft. Die FPÖ verlangte im Gegenzug für die umfangreichen Restitutionszahlungen an Zwangsarbeiter und Juden Pensionsaufbesserungen für „Spätheimkehrer“ aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Haiders Versuch, auch Entschädigungen an in Österreich lebende vertriebene Sudetendeutsche zu zahlen, verlief im Sande, vgl. Hans Rauscher, Weniger Sache des Herzens als des Verstandes. Wolfgang Schüssels Motiven-Mix bei der Entschädigung für NS-Opfer, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 259–268. 82 Martin Eichtinger, Der Versöhnungsfonds. Österreichs Leistungen an ehemaligen Sklaven- und Zwangsarbeitern des NS-Regimes, in: Österreichisches Jahrbuch für Politik 2000, S. 195–200;

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Die Arbeit des Versöhnungsfonds endete im Jahr 2005, einem Jahr, das in Österreich auch als mehrfach besetztes nationales Gedenkjahr bzw. „Gedankenjahr“ (1945, 1955, 1995) begangen wurde.83 Mit einem Teil der verbliebenen Mittel aus dem Versöhnungsfonds wurde der Zukunftsfonds der Republik Österreich gegründet, der im Jahr 2006 seine Tätigkeit aufnahm. Wie im Rahmen dieser Publikation gezeigt wird, avancierte der Zukunftsfonds in der Nachfolge zu einer wesentlichen staatlichen Institution, die sich der „Vergangenheitsbewältigung“ zum Zweiten Weltkrieg stellt und die komplexe Erinnerung an die Opfer und Täter des Nationalsozialismus heute prägt. Der Zukunftsfonds versinnbildlicht mit seiner Arbeit Österreichs Anstrengungen der letzten 20 Jahre, mit der Geschichte des Zweiten Weltkrieges ins Reine zu kommen und das Bild von Österreich als dem „Watschenmann der europäischen Erinnerung“ Lügen zu strafen. Nach dem Motto „Niemals wieder!“ – an das auch die Klestil- und Stockholmer Erklärung erinnert – werden u. a. die Verbrechen des Zweiten Weltkrieges aufgearbeitet und in die nationale kollektive Erinnerung überführt. Das Motto des Zukunftsfonds könnte aber auch heißen: „Nur jener, der mit seiner Vergangenheit im Reinen ist, hat die Hände frei für die Zukunft.“84

Hans Winkler, Die völkerrechtlichen Aspekte, in: Dieter Stiefel (Hg.), Politische Ökonomie des Holocaust. Wien 2001, S. 282–287; Ernst Sucharipa, Die Rückkehr der Geschichte, in: Europäische Rundschau 29, 3, 2001, S. 71–80; und nun auch die Aufsätze von Ursula Kriebaum, Ursula Plassnik, Maria Schaumayer und Hans Winkler, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und Wiedergutmachung. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 237–258, S. 247–258, S. 269–271, S. 279–285. 83 Günter Bischof – Michael S. Maier, Reinventing Tradition and the Politics of History: Schüssel’s Restitution and Commemoration Policies, in: Günter Bischof – Fritz Plasser (Hg.), The Schüssel Era in Austria. Contemporary Austrian Studies. Vol. 18. New Orleans – Innsbruck 2009, S. 206–234, S. 397–416. 84 Heidemarie Uhl, Instrumentalisierung der „Vergangenheitspolitik“, in: Lutz Musner – Gottfried Wunberg – Eva Cescutti (Hg.), Gestörte Identitäten? Eine Zwischenbilanz der 2. Republik. Innsbruck 2002, S. 10–26.

Vom Versöhnungsfonds zum Zukunftsfonds Der Zukunftsfonds der Republik Österreich entstand aus einem Teil der Restmittel des „Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit“, der im Jahr 2000 unter der damals neu gebildeten ÖVP-FPÖ-Regierung unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel ins Leben gerufen worden war. Das Ziel des sogenannten „Versöhnungsfonds“ bestand in der Auszahlung von „Entschädigungen“ an ehemalige NS-Zwangsarbeiter auf österreichischem Gebiet. Die Zwangsarbeiterfrage war im Zuge amerikanischer Sammelklagen gegen deutsche Betriebe ab dem Jahr 1996 sukzessive politisch und medial virulent geworden. Zuerst noch als eine Angelegenheit jener Unternehmen betrachtet, die während des NS-Regimes von der Zwangsarbeit profitiert hatten, konnte sich schließlich auch Österreich dem Thema nicht mehr entziehen.1 Dass sich im Jahr 2000 ausgerechnet jene Regierungskoalition dieser Frage annahm, an der die rechtspopulistische FPÖ unter Jörg Haider beteiligt war, verwunderte zunächst. Gerade dieser Umstand sollte jedoch in der Öffentlichkeit das Bild einer geschlossenen und einheitlichen Regierung erzeugen, während die Entschädigungszahlungen in der Bevölkerung mitunter auch als aufoktroyiert empfunden wurden.2 Die rasche Umsetzung der Zwangsarbeiterentschädigungen wird mitunter im Zusammenhang mit dem damaligen Boykott durch die EU-14 gesehen.3 Allerdings zeigen bereits die zeitlich davor liegenden Bemühungen der österreichischen Politik sowie die internationalen Vorgänge, dass die Zeit für eine Entschädigung der ehemaligen Zwangsarbeiter reif war und nicht mehr aufgeschoben werden konnte. Auf diese Frage hin angesprochen, betont Wolfgang Schüssel, die Entscheidung für die Zwangsarbeiterentschädigung sei unabhängig von den Sanktionen gegenüber Österreich gefällt worden: „Die drängenden Fragen der geschichtlichen Aufarbeitung und der Versöhnungsgesten waren von mir als damaligem Außenminister bereits im Jahr 1999 in den Koalitionsvertrag mit der SPÖ eingebracht worden und wurden vom damaligen SPÖ-Vorsitzenden Bundeskanzler Viktor

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Strasser, Die Tätigkeit des Österreichischen Versöhnungsfonds, S. 127. Ebd., S. 129. Hans Rauscher, Weniger Sache des Herzens als des Verstandes. Wolfgang Schüssels Motiven-Mix bei der Entschädigung für NS-Opfer, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 259–269, hier: S. 265.

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Klima bereitwillig angenommen. Im späteren Koalitionsvertrag mit der FPÖ wurde dieser Text dann auch wortident übernommen und stand auch hier völlig außer Streit. Da diese Entscheidungen allesamt vor der damaligen Regierungsbildung getroffen wurden, stehen diese in keinerlei Zusammenhang mit den späteren Sanktionen, wie manchmal behauptet wird. Vielmehr geschah dies aus Überzeugung und auch aus den Beobachtungen der Vorgänge in der Schweiz und in Deutschland. Die dortigen Schwierigkeiten in der Vorgehensweise haben eindeutig gezeigt, dass eine proaktive Haltung in diesen Fragen angebracht ist. Und das hat sich letztlich im Falle Österreichs auch bewährt. Eine rasche Abwicklung war allein deshalb schon notwendig, weil viele der Opfer zu diesem Zeitpunkt schon sehr alt waren. Unsere damalige Vorgehensweise war schließlich absolut sinnvoll und der einzig mögliche Weg.“4 In seiner Regierungserklärung vom 9. Februar 2000 stellte der damalige Bundeskanzler daher bereits eine zügige Regelung in Aussicht: „Wenn wir über die Zukunft der Jugend reden, dann müssen wir ihr auch etwas ganz Wesentliches mit auf den Weg geben: das Wissen um die Geschichte dieses Landes. Österreichs NS-Vergangenheit erfordert eine besonders wache und kritische Auseinandersetzung und die notwendige Sensibilität für die Strukturen und Mechanismen des nationalsozialistischen Unrechtssystems. Dieses Wissen und diese Sensibilität müssen wir den künftigen Generationen als Mahnung für die Zukunft weitergeben. Einige wichtige Schritte wurden in den letzten Jahren bereits gesetzt. Jetzt geht es darum, dass die Bundesregierung im Lichte des Zwischenberichtes der Österreichischen Historikerkommission die ehemaligen NS-Zwangsarbeiter unter Berücksichtigung der Verantwortung der betroffenen Unternehmen rasch entschädigt. Die neue Bundesregierung wird darauf drängen, dass die ehemaligen NS-Zwangsarbeiter so schnell wie möglich zu ihrem Recht kommen. Die Bundesregierung wird sich auch für eine Lösung der übrigen noch offenen Fragen in diesem Zusammenhang einsetzen. Zwar werden erst nach Vorliegen des Endberichts der Historikerkommission alle Fakten darüber auf dem Tisch liegen, wie diese Republik nach dem Krieg mit den von den Nazis geraubten Vermögenswerten umgegangen ist und inwieweit die gesetzten Maßnahmen ausreichend waren. Im Interesse der noch lebenden Opfer werden wir aber vor allem jenen Überlebenden des Holocaust, die von den bisherigen Maßnahmen nicht oder nur ungenügend erfasst waren und heute in schwierigen finanziellen Verhältnissen leben, rasch entsprechende Hilfe zukommen lassen.“5

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AdBIK, Interview Wolfgang Schüssel. Wien 11.5.2015. Die im Folgenden zitierten Interviews wurden von Dr. Alexandra Kofler durchgeführt und sind im Archiv des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung, Graz – Wien – Raabs, archiviert. „Wir stehen vor echten Herausforderungen“, Regierungserklärung von Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel am 9.2.2000, abgerufen unter www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2000/ PK0057/index.shtml, 4.5.2015.

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Abb. 5: Im Auftrag der österreichischen Regierung verhandelte Maria Schaumayer mit Stuart E. Eizenstat über die Entschädigungs- und Restitutionsfragen. Quelle: Hopi-Media. Foto: Bernhard J. Holzner.

Die Gründung des „Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit“, der mit 27. November 2000 gesetzlich in Kraft trat, war ein spätes Zeichen der Versöhnung gegenüber den ehemaligen NS-Zwangsarbeitern. Die ehemalige Präsidentin der Nationalbank, Maria Schaumayer (1931–2013), wurde von der Regierung beauftragt, die Verhandlungsgespräche zu führen.6 Da sie im Unterschied zur Vorgehensweise in Deutschland darauf bestand, die Frage der Entschädigung der Zwangsarbeiter getrennt von anderen Entschädigungs- und Restitutionsfragen zu behandeln, schuf sie die Basis für eine unkomplizierte und rasche Abwicklung: „Selbstverständlich wusste ich, dass die Menschen, für die ich mich mit einer rasch gebildeten kleinen, aber sehr ambitionierten Task-Force bemühen wollte, betagt waren 6

Der damalige Direktor der Diplomatischen Akademie, Botschafter Dr. Ernst Sucharipa, wurde neben Maria Schaumayer im Mai 2000 zum Sonderbotschafter für Restitutionsfragen bestellt. Siehe dazu: Ursula Kriebaum, Die österreichischen Holocaust Restitutionsverhandlungen 2000/2001 aus Sicht eines Mitglieds des Verhandlungsteams von Botschafter Dr. Ernst Sucharipa, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 237–247.

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und wir daher nicht säumig werden durften. […] Bei unseren Arbeiten für das Versöhnungsfonds-Gesetz folgten wir dem Auftrag der Bundesregierung und dem Wunsch der Opferorganisationen, möglichst niemanden zu vergessen und den unterschiedlichen Leiden auch in würdiger Form differenziert gerecht zu werden. Aus diesem Wissen und Bemühen ergaben sich Unterschiede zwischen der österreichischen und der deutschen Regelung, die nicht zum Nachteil der Opfer gerieten. […] Der Vorteil der österreichischen Methode, Menschenschicksale und Vermögensfragen getrennt zu behandeln, zeigte sich im Verhandlungstempo, weil es ohne Anwälte und deren materielle Überlegungen rascher voranging. Die Opferorganisationen aus den osteuropäischen Herkunftsländern der Zwangs- und Sklavenarbeiter wussten es sehr zu schätzen, dass sie nicht von feilschenden Anwälten verdrängt wurden.“7 Gleich zu Beginn ihrer Tätigkeit, am 30. April 2000, gab Schaumayer in einer „ORF-­ Pressestunde“ eine Erklärung ab, mit der sie alle Beteiligten überraschte.8 Sie verkündete, für die Entschädigung der ehemaligen Zwangsarbeiter werde ein Finanzvolumen von sechs Milliarden Schilling nötig sein, das sich Staat und betroffene Firmen teilen sollten. Die Industriellenvereinigung und die Wirtschaftskammer Österreich gründeten daraufhin die „Plattform humanitäre Aktion“, um im Zuge einer Solidaraktion die Gelder aufzubringen. Christoph Kainz, damaliger Geschäftsführer der Plattform und nunmehr Kuratoriumsmitglied des Zukunftsfonds, schildert die damalige Situation aus wirtschaftlicher Sicht: „Man macht sich heute kaum noch eine Vorstellung davon, wie das damals war, als der Rechtsanwalt Ed Fagan durch Wien gelaufen ist, und Firmen und Politiker gegeneinander aufgebracht hat. Da wurde Firmen gedroht, Geschäfte zu verlieren oder sie bei internationalen Gelegenheiten herabzustufen oder sie vorzuführen. Ich war damals Ansprechpartner dieser Firmen und habe sehr viele Gespräche geführt. Es war auch durchaus nicht einfach, im Namen der Republik Firmen um Geld zu bitten. Aber es gab eine Vielzahl unterschiedlicher Beweggründe bei den Firmen und viele haben aus einer menschlichen und moralischen Erwägung heraus mitgemacht. Und alle haben gewusst, Maria Schaumayer wird das richtig machen. Und so war es dann auch.“9 Die Mittel für die Dotierung des Versöhnungsfonds wurden schließlich vom Bund, den Bundesländern und der Wirtschaft aufgebracht. Der von Maria Schaumayer veranschlagte 7

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Maria Schaumayer, Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 269–271, hier: S. 269. Martin Eichtinger, Meine Tätigkeit im Büro der Regierungsbeauftragten Schaumayer, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 195–205, hier: S. 198. AdBIK, Interview Christoph Kainz. Wien 10.3.2015.

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Abb. 6: Das Team des Versöhnungsfonds mit Botschafter i. R. Herbert Grubmayr (1. v. l.), Botschafter i. R. Richard Wotava (3. v. l.) und Botschafter i. R. Ludwig Steiner (4. v. l.). Quelle: Österreichischer Versöhnungsfonds.

Gesamtbetrag beruhte auf einer Schätzung, die sich auf ein „briefing book“ der Historiker Stefan Karner und Oliver Rathkolb sowie auf die Berichte der 1998 vom damaligen Bundeskanzler Viktor Klima eingesetzten Historikerkommission stützte.10 Die ausreichende Dotierung des Versöhnungsfonds stellte ein zentrales Problem dar, da sich die genaue Zahl der Leistungsberechtigten erst im Zuge seiner Tätigkeit herausstellen sollte. Dies beschreibt Botschafter i. R. Herbert Grubmayr, der federführend im Team des Versöhnungsfonds tätig war: „Als Leiter des Überprüfungsteams für die Zwangsarbeiterlisten aus der ehemaligen Sowjetunion überprüfte ich mit meinem Team im Versöhnungsfonds Tausende von Geheimdienstakten, in denen die Zwangsarbeiter vor ihrer Rückkehr in die Rodina aufgelistet worden waren. Vor allem bei der Sowjetunion war die Zahl der noch lebenden Zwangsarbeiter lange ungewiss, und erst im Jahr 2004 wurde langsam klar, dass ein größerer Betrag aus den geplanten Mitteln übrig bleiben würde.“11 10 Walter M. Iber – Stefan Karner, Die Restitutions- und Entschädigungsbemühungen der Regierung Schüssel, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 91–105, hier: S. 95. 11 AdBIK, Schriftliches Statement Herbert Grubmayr. Wien 9.3.2015.

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Als Generalsekretär des Versöhnungsfonds fungierte Botschafter i. R. Richard Wotava. Botschafter i. R. Ludwig Steiner (1922–2015) übernahm den Vorsitz im Komitee, und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hatte den Vorsitz im Kuratorium inne. Ein engagiertes, vielsprachiges und kompetentes Mitarbeiterteam sorgte im Büro des Versöhnungsfonds für die Umsetzung. Insgesamt konnten in über 60 Staaten ehemalige Sklaven- und Zwangsarbeiter ausfindig gemacht werden. Während des Tätigkeitszeitraums des Versöhnungsfonds von 2000 bis 2005 konnten rund 132.000 Personen mit einer Leistung bedacht werden.12 Die Gesamtsumme der Zahlungen betrug 352 Millionen Euro.13 Das Komitee war dabei immer bestrebt, im Zweifelsfall für die Antragsteller zu entscheiden. Dies zeigt auch die großzügige Auslegung der Antragsfristen bzw. das Akzeptieren verspätet über andere Organisationen eingelangter Anträge.14 Darüber hinaus unterstützte der Fonds humanitäre Projekte zugunsten von ehemaligen Sklaven- und Zwangsarbeitern wie Kuren, Operationen, Aufenthalte in Pflegeheimen, Ankauf von Heilbehelfen oder medizinischen Geräten. Da sämtliche Verwaltungsausgaben aus den Zinserträgen des Fondsvermögens bestritten werden konnten, wurde der Gesamtbetrag, der für die Leistungen an die Betroffenen vorgesehen war, davon nicht berührt.15 War der Beginn des Versöhnungsfonds von der Sorge getragen gewesen, die Zahl der zu erwartenden Anträge könnte die vorhandenen Mittel übersteigen, so sah sich der Fonds schließlich mit dem Ende seiner gesetzlichen Dauer im Jahr 2005 mit der Frage konfrontiert, was mit der Restsumme von insgesamt 96 Millionen Euro geschehen solle. Da im Versöhnungsfonds-Gesetz eine Rückerstattung unverbrauchter Beträge nicht vorgesehen war, musste bereits in der Kuratoriumssitzung am 20. Dezember 2004 ein Beschluss hinsichtlich der weiteren Verwendung dieser Mittel gefasst werden.16 Zudem existierten noch offene Agenden des Versöhnungsfonds wie unbearbeitete Anträge und Auszahlungen, deren Abwicklung nach der gesetzlich vorgesehenen Funktionsdauer des Fonds nur von einer Fol12 Richard Wotava, Die Arbeit im Büro des „Versöhnungsfonds“, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 285–295, hier: S. 290. 13 Feichtlbauer, Zwangsarbeit in Österreich: 1938–1945, S. 299. 14 Wotava, Die Arbeit im Büro des „Versöhnungsfonds“, S. 289. 15 Feichtlbauer, Zwangsarbeit in Österreich: 1938–1945, S. 316. 16 Der dazugehörige Paragraf im Gesetzestext lautete wie folgt: „Nach Zeitablauf wird das restliche Vermögen des Fonds durch Entscheidung des Kuratoriums für Leistungen im Zusammenhang mit Unrecht, das während des nationalsozialistischen Regimes auf dem Gebiet der heutigen Republik Österreich geschah, verwendet werden, wobei vor allem auch Erben jener Sklaven- und Zwangsarbeiter, die vor dem Stichtag verstorben sind, Berücksichtigung finden sollen.“ Zitiert nach: Feichtl­ bauer, Zwangsarbeit in Österreich: 1938–1945, S. 309.

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Abb. 7: Bundeskanzler Wolfgang Schüssel dankt Botschafter i. R. Richard Wotava und Botschafter i. R. Ludwig Steiner für ihre Tätigkeit im Versöhnungsfonds. Quelle: Österreichischer Versöhnungsfonds.

geeinrichtung zum Abschluss gebracht werden konnte. So wurde im Dezember 2004 unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel ein einstimmiger Beschluss zur Aufteilung der Restmittel im Sinne des ursprünglichen Gesetzes gefasst.17 Als Resultat sollten maximal 30 Millionen Euro der Durchführung von humanitären Projekten der Partnerorganisationen des Versöhnungsfonds gewidmet werden, mit höchstens 25 Millionen Euro sollte eine Stipendienstiftung eingerichtet werden, weitere 20 Millionen sollten an den Allgemeinen Entschädigungsfonds18 gehen, und etwa 5 Millionen wurden für die Lösung offener Fragen vorgesehen.19 17 NS-Zwangsarbeiter: Geld für kranke Ex-Opfer, in: Die Presse online, 10.12.2004, abgerufen unter www.diepresse.com/home/politik/innenpolitik/176013/NSZwangsarbeiter_Geld-fur-kranke-ExOpfer?from=suche.intern.portal, 7.2.2015. 18 Vgl. Hannah M. Lessing – Christine Schwab, Der Allgemeine Entschädigungsfonds als Institution, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 151−168. 19 Die humanitären Projekte kamen den Opfern der NS-Sklaven- und Zwangsarbeit aus den Ländern der Partnerorganisationen sowie deren Erben zugute. Auch die Stipendienstiftung richtete

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Mit den restlichen rund 20 Millionen Euro sollte ein neuer Fonds eingerichtet werden, der sich der Erforschung erlittenen Unrechts während der NS-Zeit, dem Gedenken an die Opfer sowie der Förderung von Toleranz, Demokratie und Menschenrechten widmen sollte. Dieser Fonds sollte den Namen „Zukunftsfonds der Republik Österreich“ erhalten. Zu seiner Genese meint Wolfgang Schüssel rückblickend: „Die Grundidee bei der Schaffung des Zukunftsfonds war jene, aus der Geschichte für die Zukunft zu lernen, vergangene Fehler zu vermeiden und diese Einsichten an die jüngere Generation zu vermitteln. Daher auch die Namensgebung. Die Idee zum Zukunftsfonds entstand im Team des Versöhnungsfonds, wo stets alle Entscheidungen gemeinsam getroffen wurden. Für den Fonds gab es auch kein Vorbild, das war etwas ganz Neues. Im Unterschied zur Ausrichtung anderer österreichischer Fonds verfolgt der Zukunftsfonds einen viel breiteren Ansatz. Mit der Gründung des Zukunftsfonds sollte bewusst etwas Innovatives entwickelt werden, das längerfristig in die Zukunft reicht. Zukunftsorientiertes Erinnern, Bewusstseinsbildung, Förderung der Demokratie in Form von Forschung, Projekten und Initiativen, das war die eigentliche Gründungsidee.“20

Ein umstrittener Start Die geplante Verteilung der Restmittel sorgte zunächst allerdings für Debatten im Parlament.21 Vor allem das Vorhaben, zwei neue Fonds, nämlich den Zukunftsfonds und eine Stipendienstiftung mit jeweils eigener Rechtspersönlichkeit zu errichten, stieß teilweise auf Kritik.22 So brachten die Grünen etwa einen Antrag ein, dass die Gelder nicht in Form neuer Fonds, sondern vom 1995 eingerichteten Nationalfonds mit verwaltet werden sollten, um sich vorwiegend an Personen aus Staaten, die besonders unter den Zwangsarbeiter-Rekrutierungen durch das NS-Regime gelitten hatten. Die „offenen Fragen“ bezogen sich auf noch nicht berücksichtigte Problembereiche, zu denen bis Dezember 2005 Vorschläge eingebracht werden konnten – vor allem die Opfergruppe der Roma und Sinti war damals noch nicht bedacht worden. Zur Aufteilung der Restmittel des Versöhnungsfonds siehe auch die Darstellung bei: Feichtlbauer, Zwangsarbeit in Österreich: 1938–1945, S. 308. 20 AdBIK, Interview Wolfgang Schüssel. Wien 11.5.2015. 21 Zwangsarbeiterfonds: Uneinigkeit bei Verteilung der übrigen Gelder, in: Die Presse online, 20.10.2005, abgerufen unter www.diepresse.com/home/politik/innenpolitik/136007/Zwangsarbeiterfonds_Uneinigkeit-bei-Verteilung-ubriger-Gelder, 23.5.2015. 22 Siehe dazu auch die Aussendung der Parlamentskorrespondenz vom 13.10.2005 mit dem Titel „Österreich richtet Zukunftsfonds und Stipendienstiftung ein, dotiert mit verbliebenen Mitteln des Versöhnungsfonds“, abgerufen unter www.ots.at/presseaussendung/OTS_20051013_OTS0260/ oesterreich-richtet-zukunftsfonds-und-stipendienstiftung-ein-dotiert-mit-verbliebenen-mitteln-des-versoehnungsfonds, 23.5.2015.

Ein umstrittener Start

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einen befürchteten bürokratischen Mehraufwand zu vermeiden.23 Botschafter i. R. Ludwig Steiner, der damalige Vorsitzende des Versöhnungsfonds, warnte in den Medien jedoch davor, das für die verbliebenen Gelder bereits geschnürte Paket wieder auseinanderzunehmen, da die Verteilung mit den unterschiedlichen Beteiligten bereits ausgehandelt worden war und nicht gefährdet werden solle.24 Die Kritik wurde auch von einem regen medialen Interesse begleitet. Waren alle seit dem Amtsantritt der Regierung Schüssel verabschiedeten Gesetze, die sich mit der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit Österreichs beschäftigt hatten, einstimmig beschlossen worden, so herrschte nun zum ersten Mal kein Konsens.25 Die damaligen Oppositionsparteien SPÖ und Grüne kritisierten im Hinblick auf den Zukunftsfonds zudem die geplante Zusammensetzung der Gremien sowie die Aufgabenstellung. Dass neben der Aufarbeitung des Nationalsozialismus und dem Gedenken an die Opfer auch die „Erforschung totalitärer Systeme“ zu den Aufgaben des Fonds zählen sollte, widersprach ihrer Ansicht nach den ursprünglichen Bestimmungen des Versöhnungsfonds.26 Die Regierungsparteien betonten hingegen, die kritische Auseinandersetzung mit Ursachen und Auswirkungen unterschiedlicher totalitärer Regime sei ein wichtiger Schritt, um ähnliche Entwicklungen in Zukunft zu verhindern.27 Bundeskanzler Schüssel wurde in den Debatten nicht müde, immer wieder die Notwendigkeit zu betonen, Impulse für die junge Generation zu setzen und Zukunftsprojekte zu fördern. Aus seiner Sicht war das Anliegen des Fonds zu wichtig, um in dieser Weise unnötig kritisiert zu werden.28 Als das Zukunftsfondsgesetz bei der Abstimmung mit den Stimmen der Regierungsparteien angenommen wurde, brachte der Bundesrat schließlich einen Einspruch ein.29 Im No23 Versöhnungsfonds: Ringen um Konsens für NS-Opfer, in: Die Presse online, 21.12.2004, abgerufen unter www.diepresse.com/home/politik/innenpolitik/175192/Versohnungsfonds_Ringen-um-Konsens-fur-NSOpfer?from=suche.intern.portal, 3.4.2015. 24 Ebd. 25 NS-Entschädigungen: Erstmals seit 2000 kein Konsens im Parlament, in: Der Standard online, 14.10.2005, abgerufen unter www.derstandard.at/2208447/NS-Entschaedigungen-Erstmals-seit-2000-kein-Konsens-im-Parlament, 6.2.2015. 26 Österreich richtet Zukunftsfonds und Stipendienstiftung ein, Parlamentskorrespondenz Nr. 777, 13.10.2005, abgerufen unter www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2005/PK0777, 19.1.2015. 27 Österreich richtet Zukunftsfonds und Stipendienstiftung ein, Parlamentskorrespondenz Nr. 777. 28 Zukunftsfondsgesetz lässt Emotionen hochgehen, Parlamentskorrespondenz Nr. 797, 20.10.2005, abgerufen unter www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2005/PK0797/index.shtml, 19.1.2015. 29 Begründet wurde der Einspruch folgendermaßen: „In der Aufgabenstellung des Zukunftsfonds werden die Gräuel des Nationalsozialismus durch den Hinweis auf andere totalitäre Regime relativiert […] da es um die Erinnerung an die Mitverantwortung Österreichs an den Geschehnissen der Nazizeit geht, ist der Hinweis auf andere totalitäre Regime völlig unangebracht. […] In allen

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vember 2005 verfügte die Opposition über eine Mehrheit im Bundesrat und konnte somit auch Gesetzesbeschlüsse im Nationalrat beeinspruchen. Allerdings bestand dabei nur die Möglichkeit, die Verzögerung eines Gesetzes zu bewirken, denn mit einem sogenannten Beharrungsbeschluss konnte der Nationalrat einen derartigen Einspruch übergehen.30 Somit erfolgte am 4. November 2005 in der 727. Sitzung bezüglich des Zukunftsfondsgesetzes der erste Einspruch des Bundesrates seit 1986.31 Die Regierungsparteien warfen der Opposition vor, den Bundesrat damit zu einem „Blockaderat“ zu degradieren.32 Zudem wiesen sie auf die drohenden Nachteile für die Anspruchsberechtigten durch eine Verzögerung der Mittelverteilung hin.33 Auch Botschafter i. R. Ludwig Steiner schrieb damals in seiner Funktion als Vorsitzender des Österreichischen Versöhnungsfonds den vier Fraktionsvorsitzenden im Parlament einen Brief, in dem er auf die Schwierigkeiten einer Verzögerung bei der Verteilung der Mittel hinwies. Viele der ehemaligen Sklaven- und Zwangsarbeiter waren bereits zur Zeit der Entschädigungszahlungen durch den Versöhnungsfonds verstorben. Der Zukunftsfonds sollte ja als Nachfolgefonds neben der Förderung von Projekten auch noch die Abwicklung der Restagenden aus dem Versöhnungsfonds durchführen. Die Zeit drängte also in Anbetracht des Alters der Empfänger, doch man bemühte sich vergeblich, die Oppositionsparteien umzustimmen. Nachdem keine Einigung erzielt werden konnte, fasste der Nationalrat im

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Einrichtungen, die bisher zu Gunsten von Opfern des Nationalsozialismus geschaffen wurden, waren Vertreter des Parlaments repräsentiert, um damit zu zeigen, dass es sich bei der Aufarbeitung der Vergangenheit um ein gesamtgesellschaftliches Anliegen handelt, das alle Parteien angeht. Sowohl das Kuratorium des Zukunftsfonds als auch das der Stipendienstiftung besteht ausschließlich aus Vertretern der Regierung. Aus den genannten Gründen wird daher der Antrag gestellt, gegen den genannten Gesetzesbeschluss des Nationalrates Einspruch zu erheben.“ Zitiert nach: Einspruch des Bundesrates, 4.11.2005, abgerufen unter www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXII/I/I_01164/fname_051579.pdf, 20.1.2015. Bundesrat: Ausschuss empfiehlt Einspruch gegen Zukunftsfondsgesetz, Parlamentskorrespondenz Nr. 824, 3.11.2005, abgerufen unter www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2005/PK0824/index. shtml, 20.1.2015. Siehe dazu auch den Föderalismus-Bericht für das Jahr 2005, hier: S. 15, abgerufen unter www. suche.vorarlberg.at/vlr/vlr_gov.nsf/0/BC73492F6EFECAE5C1257236004C22A3/$FILE/1002006. pdf, 5.5.2015. Streit um Blockaden im Bundesrat, in: Die Presse online, 1.12.2005, abgerufen unter www.diepresse.com/home/politik/innenpolitik/136396/Laenderkammer_Streit-um-Blockaden-im-Bundesrat?from=suche.intern.portal, 3.3.2015. Siehe dazu Punkt 12 der Tagesordnung im Stenographischen Protokoll zur 727. Sitzung des Bundesrates vom 4.11.2005, abgerufen unter www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/BR/BRSITZ/BRSITZ_00727/fname_054455.pdf, 5.5.2015.

Ein umstrittener Start

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Dezember 2005 einen Beharrungsbeschluss zum Zukunftsfondsgesetz.34 Mit 19. Dezember 2005 wurde schließlich das Bundesgesetz über die Errichtung des Zukunftsfonds der Republik Österreich erlassen.35 Die Vehemenz, mit der die damaligen Debatten geführt wurden, ist aus heutiger Sicht nur mehr schwer nachvollziehbar, vor allem wenn man bedenkt, dass der Zukunftsfonds lediglich knapp zwanzig Prozent der aus dem Versöhnungsfonds verbliebenen Restmittel erhielt sowie die allgemeine Aufgabe der Förderung von Projekten und wissenschaftlichen Arbeiten grundsätzlich von allen Beteiligten begrüßt worden war. So resümiert etwa Terezija Stoisits die damalige Diskussion rückblickend: „Dass mit den verbliebenen Mitteln auch Stipendien vergeben sowie Projekte und wissenschaftliche Arbeiten gefördert werden sollten, dagegen war grundsätzlich nichts einzuwenden. Ich habe mich im Kuratorium des Versöhnungsfonds dafür ausgesprochen, das nicht an Zwangsarbeiter ausgezahlte Geld mit Vorgabe des Verwendungszwecks dem beim Parlament eingerichteten Nationalfonds für die Opfer des Nationalsozialismus zu überantworten. Aufgrund der dort bereits bestehenden fachlichen Expertise und des Know-hows in der Abwicklung wäre das die verwaltungsökonomischste Variante gewesen.“36 Möglicherweise bildeten auch die Unterschiede zwischen dem damals neu gegründeten Zukunftsfonds und seinem Vorgänger, dem Versöhnungsfonds, einen zentralen Hintergrund der Debatte. Dazu Botschafter Hans Winkler, der damals den Gesetzesentwurf mit erarbeitet hat: „Der Versöhnungsfonds war ausschließlich für die ehemaligen Zwangsarbeiter gegründet worden, die individuell, also als Einzelpersonen, Entschädigungszahlungen erhielten. Der Zukunftsfonds ging zwar aus einem Teil der Restmittel des Versöhnungsfonds hervor, hatte und hat aber keinen Entschädigungscharakter, sondern fördert Projekte und wissenschaftliche Arbeiten. Durch die personelle Kontinuität vom Versöhnungsfonds zum Zukunftsfonds konnten Erfahrungen weitergeführt werden, die inhaltliche Zielsetzung ist jedoch eine ganz andere. Im Gesetzestext wurden die Aufgaben und Zielsetzungen festgeschrieben, der heutige Zukunftsfonds entspricht somit zur Gänze der ursprünglichen Konzeption. Die Berücksichtigung einer möglichen großen Bandbreite an Projekten im Gesetzesentwurf war eine gute Entscheidung, einfach deshalb, weil wir damals noch nicht wissen konnten, welche Vielfalt an Projekten möglich sein würde.“37

34 Nationalrat fasst Beharrungsbeschluss zum Zukunftsfondsgesetz, Parlamentskorrespondenz Nr. 1000, 6.12.2005, abgerufen unter www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2005/PK1000, 5.5.2015. 35 Der Gesetzestext findet sich im Anhang und ist auch online abrufbar unter www.ris.bka.gv.at/ Dokumente/BgblAuth/BGBLA_2005_I_146/BGBLA_2005_I_146.pdf. 36 AdBIK, Interview Terezija Stoisits. Wien 12.5.2015. 37 AdBIK, Interview Hans Winkler. Wien 12.3.2015.

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Vom Versöhnungsfonds zum Zukunftsfonds

Der Zukunftsfonds stellte somit eine gänzlich neue Einrichtung dar, wie auch der ehemalige Generalsekretär Richard Wotava unterstreicht: „Für den Zukunftsfonds gab es kein Vorbild, das musste alles erst einmal neu auf die Beine gestellt werden. Umso hilfreicher war es, dass einige Personen aus dem Stab des Versöhnungsfonds auch im Zukunftsfonds weiterarbeiten wollten und übernommen werden konnten. Außer einigen pensionierten Botschaftern waren im Versöhnungsfonds viele sprachgewandte, junge Mitarbeiter tätig, von denen mehrere bis zu fünf Sprachen oder mehr beherrschten. Das war natürlich sehr hilfreich für diese Arbeit. Und im Zukunftsfonds hat dann vor allem der Projektförderungsbeirat durch seine professionellen Expertisen die Arbeit sehr erleichtert. Mit der Gründung des Zukunftsfonds wurde eine Lücke geschlossen. Keine andere Organisation war oder ist in der Lage, ein derart breites Band von Themen abzudecken.“38

Der Zukunftsfonds nimmt seine Tätigkeit auf Nach Inkrafttreten des Zukunftsfondsgesetzes mit 19. Dezember 2005 oblag es dem damaligen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und der damaligen Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten, Ursula Plassnik, entsprechend der gesetzlichen Grundlage jeweils zwei ­Kuratoriumsmitglieder zu bestellen, die daraufhin auf Basis einer Vorschlagsliste des Bundeskanzlers einen Vorsitzenden zu wählen hatten. Als Kuratoren wurden schließlich der Vertreter der „Conference on Jewish Material Claims Against Germany“ in Österreich, Direktor Moshe Jahoda, Christoph Kainz von der Wirtschaftskammer Österreich und Geschäftsführer der Plattform „Humanitäre Aktion“, der damalige Direktor der Diplomatischen Akademie Wien, Botschafter Jiří Gruša, und der damalige Restitutionsbeauftragte der Stadt Wien, Kurt Scholz, bestellt. Auf Vorschlag des Bundeskanzlers wurden Waltraud Klasnic zur Kuratoriumsvorsitzenden und Richard Wotava zum Generalsekretär gewählt. Damit war zugleich eine gewisse Form der personellen Kontinuität vom Versöhnungsfonds zum Zukunftsfonds gegeben, die auch inhaltlich aufgrund der Aufgabe der Abwicklung der Restagenden zielführend erschien: „Da der Zukunftsfonds neben seiner Hauptaufgabe der Förderung von Projekten auch noch Restagenden des Versöhnungsfonds abzuwickeln hatte, war es ein großes Glück, dass jene Personen, die bereits mit Umsicht und hohem Verantwortungsbewusstsein die Geschäfte des Versöhnungsfonds geführt hatten, nun auch dem Zukunftsfonds zur Verfügung standen.“39 Diese Zusammensetzung sollte sich in weiterer Folge als durchaus erfolgreich erweisen, hatten doch einige der genannten Personen bereits im Versöhnungsfonds für ihre geleistete 38 AdBIK, Interview Richard Wotava. Wien 25.3.2015. 39 AdBIK, Schriftliches Statement Ludwig Steiner. Wien 1.6.2015.

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Der Zukunftsfonds stellte somit eine gänzlich neue Einrichtung dar, wie auch der ehemalige Generalsekretär Richard Wotava unterstreicht: „Für den Zukunftsfonds gab es kein Vorbild, das musste alles erst einmal neu auf die Beine gestellt werden. Umso hilfreicher war es, dass einige Personen aus dem Stab des Versöhnungsfonds auch im Zukunftsfonds weiterarbeiten wollten und übernommen werden konnten. Außer einigen pensionierten Botschaftern waren im Versöhnungsfonds viele sprachgewandte, junge Mitarbeiter tätig, von denen mehrere bis zu fünf Sprachen oder mehr beherrschten. Das war natürlich sehr hilfreich für diese Arbeit. Und im Zukunftsfonds hat dann vor allem der Projektförderungsbeirat durch seine professionellen Expertisen die Arbeit sehr erleichtert. Mit der Gründung des Zukunftsfonds wurde eine Lücke geschlossen. Keine andere Organisation war oder ist in der Lage, ein derart breites Band von Themen abzudecken.“38

Der Zukunftsfonds nimmt seine Tätigkeit auf Nach Inkrafttreten des Zukunftsfondsgesetzes mit 19. Dezember 2005 oblag es dem damaligen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und der damaligen Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten, Ursula Plassnik, entsprechend der gesetzlichen Grundlage jeweils zwei ­Kuratoriumsmitglieder zu bestellen, die daraufhin auf Basis einer Vorschlagsliste des Bundeskanzlers einen Vorsitzenden zu wählen hatten. Als Kuratoren wurden schließlich der Vertreter der „Conference on Jewish Material Claims Against Germany“ in Österreich, Direktor Moshe Jahoda, Christoph Kainz von der Wirtschaftskammer Österreich und Geschäftsführer der Plattform „Humanitäre Aktion“, der damalige Direktor der Diplomatischen Akademie Wien, Botschafter Jiří Gruša, und der damalige Restitutionsbeauftragte der Stadt Wien, Kurt Scholz, bestellt. Auf Vorschlag des Bundeskanzlers wurden Waltraud Klasnic zur Kuratoriumsvorsitzenden und Richard Wotava zum Generalsekretär gewählt. Damit war zugleich eine gewisse Form der personellen Kontinuität vom Versöhnungsfonds zum Zukunftsfonds gegeben, die auch inhaltlich aufgrund der Aufgabe der Abwicklung der Restagenden zielführend erschien: „Da der Zukunftsfonds neben seiner Hauptaufgabe der Förderung von Projekten auch noch Restagenden des Versöhnungsfonds abzuwickeln hatte, war es ein großes Glück, dass jene Personen, die bereits mit Umsicht und hohem Verantwortungsbewusstsein die Geschäfte des Versöhnungsfonds geführt hatten, nun auch dem Zukunftsfonds zur Verfügung standen.“39 Diese Zusammensetzung sollte sich in weiterer Folge als durchaus erfolgreich erweisen, hatten doch einige der genannten Personen bereits im Versöhnungsfonds für ihre geleistete 38 AdBIK, Interview Richard Wotava. Wien 25.3.2015. 39 AdBIK, Schriftliches Statement Ludwig Steiner. Wien 1.6.2015.

Der Zukunftsfonds nimmt seine Tätigkeit auf

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Abb. 8: Botschafter Stuart E. Eizenstat bei seinem Vortrag über „Zehn Jahre Washingtoner Abkommen. Vorgeschichte, Hintergrund und Erfolge“ am 19. Jänner 2011 im Österreichischen Parlament. Quelle: Bildagentur Zolles. Foto: Mike Ranz.

Arbeit internationales Lob erhalten.40 Zudem waren die einzelnen Personen aufgrund ihrer Tätigkeiten im Versöhnungsfonds bereits mit Fragen der Entschädigung und Wiedergutmachung bestens vertraut. Auch für das Büro des Generalsekretärs konnten mit Jürgen Strasser und Anita Dumfahrt zwei Mitarbeiter gewonnen werden, die schon im Versöhnungsfonds tätig gewesen waren. Am 2. Jänner 2006 nahm der Zukunftsfonds schließlich seine operative Tätigkeit auf. In der Kuratoriumssitzung vom 13. Jänner 2006 wurde die ehemalige Frau Landeshauptmann der Steier­mark, Waltraud Klasnic, auf Vorschlag des Bundeskanzlers zur Vorsitzenden des Kuratoriums gewählt. In seiner zweiten Sitzung ernannte das Kuratorium den Historiker Manfried Rauchensteiner, den damaligen Vorsitzenden des Universitätsrates der Universität Wien Max Kothbauer, den Historiker Gerald Stourzh sowie die Historikerin Margarete Grandner zu Mitgliedern des Projektförderungsbeirats.

40 Ein Beispiel dafür ist die eingangs zitierte Rede von Stuart E. Eizenstat anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Washingtoner Abkommens. Vgl. Eizenstat, 10 Jahre Washingtoner Abkommen, S. 205.

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Vom Versöhnungsfonds zum Zukunftsfonds

Die Debatten im Zuge der Gründung des Zukunftsfonds wirkten im ersten Jahr seines Bestehens noch kurzfristig nach, doch die Kritik verflüchtigte sich im Zuge der Sichtbarwerdung seiner Tätigkeiten zusehends. Dazu Richard Wotava: „Die Anfangsphase war aufgrund innenpolitischer Zwistigkeiten etwas stürmisch und nicht immer angenehm. Aber nach dem ersten Tätigkeitsjahr hat sich das wieder beruhigt und die damaligen Oppositionsparteien haben schließlich doch relativ rasch zur Kenntnis genommen, dass der Fonds objektiv und neutral agiert, wie man es auch schon zuvor vom Versöhnungsfonds gewohnt war. Die jährlichen Berichte im Parlament wurden dann ja auch immer einstimmig zur Kenntnis genommen. Schließlich haben alle gesehen, dass der Fonds eine wertvolle Einrichtung ist, die anerkannt wird, und mit der Zeit erlangte der Zukunftsfonds auch großes Ansehen in der öffentlichen Wahrnehmung.“41 Die zum Teil noch heftigen medialen und politischen Angriffe stellten sich rasch als überzogen und unbegründet heraus.42 Vor allem die Befürchtung der parlamentarischen Opposition, die Themenstellung einer „Erforschung totalitärer Systeme und Gewaltherrschaft“ könne zulasten der historischen Aufarbeitung der NS-Diktatur gehen, erwies sich als unbegründet, wie auch Gerald Stourzh darlegt: „Schon bald nach dem Beginn unserer Tätigkeit stellte sich heraus, dass nur wenige der eingereichten Projekte sich mit dem Totalitarismus beschäftigten, die große Mehrzahl befasste sich mit der Geschichte und den Nachwirkungen des Nationalsozialismus, mit der österreichischen Zeitgeschichte und mit unterschiedlichen Aspekten der Shoa. Auch Projekte mit einer pädagogischen oder künstlerischen Ausrichtung waren darunter.“43 Von allen in den ersten beiden Jahren vom Zukunftsfonds geförderten Projekten wiesen mehr als 75 Prozent einen Bezug zum NS-Regime auf.44 Zuletzt reichten die Grünen im Jahr 2007 noch eine parlamentarische Anfrage zur Gebarung des Zukunftsfonds ein.45 Der Zukunftsfonds konnte jedoch rasch klarstellen, dass die kritisierte Höhe der Verwaltungskosten den Restagenden aus dem Versöhnungsfonds

41 AdBIK, Interview Richard Wotava. Wien 25.3.2015. 42 In den Medien wurden damals etliche Behauptungen und Anschuldigungen aufgestellt, die sich jedoch als nicht haltbar erwiesen. Siehe dazu beispielsweise folgende Presseaussendung der SPÖ: Aus Versöhnungsfonds wird Selbstbedienungsfonds Schüssel, APA-Presseaussendung der SPÖ, 13.10.2005, abgerufen unter www.ots.at/presseaussendung/OTS_20051013_OTS0236/ns-entschaedigungen-wittmann-aus-versoehnungs-wird-selbstbedienungsfonds-schuessel, 4.5.2015. 43 AdBIK, Schriftliches Statement Gerald Stourzh. Wien 15.4.2015. 44 ÖZF, Jahresbericht des Zukunftsfonds 2007. 45 Die Anfrage vom 3.9.2007 umfasste 118 Fragen, die damals allesamt unter großem Zeitaufwand und freiwillig vom Zukunftsfonds beantwortet wurden, da die Anfrage ursprünglich an den damaligen Bundeskanzler Alfred Gusenbauer gerichtet war.

Der Zukunftsfonds nimmt seine Tätigkeit auf

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zuzurechnen war und keineswegs die Verwaltungskosten des Fonds selbst abbildete.46 Dabei handelte es sich um Überprüfungskosten der ehemaligen Partnerorganisationen des Versöhnungsfonds. Außerdem schlug die damalige Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (1954–2014) als Vorsitzende des Nationalfonds vor, die beiden österreichischen Fonds zu reformieren und den Zukunftsfonds in den Nationalfonds zu integrieren.47 Prammers Idee einer Zusammenlegung der beiden Fonds begegnete man mit dem Hinweis darauf, dass der Zukunftsfonds auf Beschluss des Kuratoriums des Versöhnungsfonds mit seinen internationalen Partnern eingerichtet worden war und daher nicht einseitig zu ändern sei.48 Darüber hinaus hätte der Zukunftsfonds ein weitergehendes Mandat als der Nationalfonds. In der Pressekonferenz vom 9. März 2007 konnten die Vorsitzende Waltraud Klasnic und Generalsekretär Richard Wotava schließlich eine erste positive Bilanz ziehen.49 Bereits im ersten Jahr der Tätigkeit des Zukunftsfonds waren 120 Projektanträge eingereicht worden, von denen 80 Projekte genehmigt worden waren. Besonders die effiziente, schnelle und unbürokratische Arbeitsweise der ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Kuratoriums sowie des Projektförderungsbeirates sollte in den folgenden Jahren regelmäßig Lob im Hauptausschuss des Nationalrats finden.50 Rückblickend bemerkt Waltraud Klasnic dazu: „Der Zukunftsfonds hat sich nach allerlei wenig erfreulicher parteipolitischer Begleitmusik in der ersten Phase seines Bestehens zu einer wichtigen Fördereinrichtung entwickelt. Als Vorsitzende des Kuratoriums durfte ich die ersten fünf Jahre des Fonds begleiten. Die hohe Reputation 46 Bis 2010 hatte der Zukunftsfonds die Restagenden aus dem Versöhnungsfonds zu erledigen. Darunter die Auszahlung von finanziellen Entschädigungsleistungen an ehemalige Zwangsarbeiter sowie die Fortsetzung eines vom Versöhnungsfonds gestarteten humanitären Projekts, bei dem rund 100.000 ehemalige Zwangsarbeiter insgesamt 30 Millionen Euro an medizinischen Leistungen erhielten. Zu Details siehe auch: Zukunftsfonds zu Verwaltungskosten, Presseaussendung des Zukunftsfonds vom 12.3.2007, abgerufen unter www.ots.at/presseaussendung/OTS_20070312_ OTS0213/zukunftsfonds-zu-verwaltungskosten, 13.3.2015. 47 Prammer will NS-Opferfonds reformieren, in: Der Standard online, 6.6.2007, abgerufen unter www.derstandard.at/2904487/Prammer-will-NS-Opferfonds-reformieren, 15.3.2015. 48 Ebd. 49 Zukunftsfonds der Republik Österreich zieht erste positive Bilanz, Presseaussendung vom 9.3.2007, abgerufen unter www.bmeia.gv.at/das-ministerium/presse/aussendungen/2007/zukunftsfonds-der-republik-oesterreich-zieht-erste-positive-bilanz, 23.5.2015. 50 Hauptausschuss diskutiert Berichte von National- und Zukunftsfonds. Arbeiten der Fonds finden große Zustimmung, Aussendung der Parlamentskorrespondenz Nr. 969, 11.11.2009, abgerufen unter www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2009/PK0969/index.shtml, 2.4.2015. Sowie: Zukunftsfonds legt Jahresbilanz für 2009 vor. Viel Lob im Hauptausschuss für Arbeit des Fonds, Aussendung der Parlamentskorrespondenz Nr. 939, 25.11.2010, abgerufen unter www.parlament. gv.at/PAKT/PR/JAHR_2010/PK0939/index.shtml, 2.4.2015.

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Vom Versöhnungsfonds zum Zukunftsfonds

Abb. 9: Kuratoriumsvorsitzender Kurt Scholz und Generalsekretär Herwig Hösele. Quelle: ÖZF. Foto: Ernst Weingartner.

und große fachliche Expertise der in den einzelnen Gremien tätigen Persönlichkeiten haben wesentlich dazu beigetragen, dass der Fonds bis zum Ende meiner Funktionsperiode als sehr positiv und wichtig in Fragen der Erinnerungskultur, des Gedenkens an die Opfer des NS-Regimes sowie zu Themen der Förderung der Demokratie und Menschenrechte in Österreich wahrgenommen wird. Soweit ich das beurteilen kann, ist diese Wertschätzung in den letzten Jahren nicht nur gleich geblieben, sondern weiter angewachsen. Mit einer sehr schlanken hauptamtlichen Personalstruktur konnte und kann effizient, rasch und unbürokratisch über Projektanträge entschieden werden. Es wird wohl kaum eine Förderinstitution in Österreich geben, die eine so faszinierende Vielfalt an Projekten aufweist.“51 Mit den Jahren seiner Tätigkeit und der wachsenden Vielzahl an sichtbaren Projekten entwickelte sich auch die Anerkennung des Zukunftsfonds als einer unverzichtbaren Einrichtung. 2011 trat schließlich ein neues Kuratorium zusammen, das Kurt Scholz zum Vorsitzenden wählte. Das Amt des Generalsekretärs übernahm Herwig Hösele. Bereits in diesem Jahr verzeichnete der Zukunftsfonds mehr als 1.000 Projekteinreichungen, wobei sich abzeichnete, dass mit einem stetigen Zuwachs an Anträgen zu rechnen war. 51 AdBIK, Schriftliches Statement Waltraud Klasnic. Graz 16.4.2015.

Der Zukunftsfonds nimmt seine Tätigkeit auf

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Die Entstehungsgeschichte und Entwicklung des Zukunftsfonds resümiert Moshe Jahoda, Kuratoriumsmitglied und Vertreter der Claims Conference, wie folgt: „Es hat lange Zeit gebraucht, bis Österreich sich seiner Vergangenheit während der NS-Zeit gestellt hat. Die Diskussion um Kurt Waldheim 1986, die wichtigen Worte Bundeskanzler Franz Vranitzkys im Jahr 1991 zur Mitschuld und Mitverantwortung von Österreichern an den Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus waren ein Impuls für eine offene und ehrliche Auseinandersetzung mit diesem Kapitel der Geschichte. Die Gründung des Nationalfonds für Opfer des Nationalsozialismus, den Generalsekretärin Hannah M. Lessing seit 1995 in vorbildlicher Weise leitet, die Einrichtung des Österreichischen Versöhnungsfonds für Zwangsarbeiter und die Eröffnung einer Vertretung der Claims Conference in Wien, die ich von 1999 bis 2011 leitete, sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Schließlich wurde der Zukunftsfonds gegründet, in dem ich seit Beginn Mitglied des Kuratoriums bin, ernannt vom damaligen österreichischen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel. In vielen vorangegangenen Gesprächen konnte ich seine ernsthaften Bestrebungen zur Lösung der Opferfrage von Österreich während des Nationalsozialismus erkennen. Schüssel und der damalige Sozialminister Herbert Haupt halfen uns, im Rahmen der Claims Conference einen Fonds für die soziale Betreuung und medizinische Behandlung von Shoa-Überlebenden, die aus Österreich stammten, einzurichten. So hat sich der größte und wichtigste Kreis in meinem Leben geschlossen: Ich, der ich in Wien, der Hauptstadt Österreichs, geboren wurde, wo ich meine Eltern, meine Schwester und andere Verwandte verloren habe, weil sie von den Nazis ermordet wurden, kehre als Repräsentant der Claims Conference und als einer von fünf Kuratoren des Zukunftsfonds in diese Stadt zurück.“52

52 AdBIK, Schriftliches Statement Moshe Jahoda. Wien 30.6.2015.

Charakterisierung des Zukunftsfonds Gesetzlicher Auftrag und Zielsetzung Der Zukunftsfonds der Republik Österreich hat den gesetzlichen Auftrag, zur Förderung von Projekten und wissenschaftlichen Arbeiten, die dem Interesse und Gedenken der Opfer des NS-Regimes, der Erinnerung an die Bedrohung durch totalitäre Systeme und Gewaltherrschaften sowie der internationalen Zusammenarbeit dienen, und zu einer Förderung der Achtung der Menschenrechte und der gegenseitigen Toleranz auf diesen Gebieten beizutragen.1 Damit ist der Zukunftsfonds nicht nur Teil des österreichischen Bekenntnisses zur moralischen Mitverantwortung, sondern auch gerade eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft, wie die damalige Außenministerin Ursula Plassnik im Jahr 2005 betonte: „Ich sehe diesen Fonds als Brücke in die Zukunft. Toleranz und Nicht-Diskriminierung sind die Grundvoraussetzungen, dass jeder seinen geschützten Platz in der Gesellschaft hat und sich in Freiheit und Sicherheit verwirklichen kann. Wissen und Bewusstsein über die Schrecken der Vergangenheit und die Erziehung zur Toleranz sind Voraussetzung für eine sichere Zukunft. Wir gehen im neuen Jahrhundert an schwierige Fragen mit einem neuen Bewusstsein heran. Wir scheuen schmerzliche Erkenntnisse über die Vergangenheit nicht, sondern geben sie unserer Jugend mit auf den Weg. Von den Anstrengungen der Bundesregierung zugunsten der Zwangsarbeiter der NS-Zeit bauen wir mit dem Zukunftsfonds eine Brücke in das Morgen.“2 In vielfältiger Weise versucht der Zukunftsfonds somit, dem immerwährenden Auftrag des „Niemals wieder!“ gerecht zu werden. Neben der historischen Aufarbeitung des NS-Regimes und des Holocaust fördert der Zukunftsfonds auch Analysen über den Zustand der demokratischen Gesellschaft in der Gegenwart. Er unterstützt sowohl nationale als auch internationale Projekte. Insofern stelle der Zukunftsfonds selbst ein demokratisches Projekt dar, wie Kuratoriumsmitglied Christoph Kainz betont: „Aufgrund seiner Themenstellungen lässt sich der Zukunftsfonds selbst als ein demokratisches Projekt kennzeichnen. Die meisten Förderungen gehen an österreichische Projekte, dennoch sind auch Forschungsarbeiten aus den USA, Israel, Deutschland, Polen, Brasilien, Argentinien, Frankreich oder Ungarn 1 2

Zukunftsfonds-Gesetz, 146. Bundesgesetz vom 19.12.2005, abgerufen unter www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20004422, 22.5.2015. Plassnik: Eine Brücke in die Zukunft, Aussendung des BMeiA, abgerufen unter www.bmeia.gv.at/ das-ministerium/presse/aussendungen/2005/plassnik-eine-bruecke-in-die-zukunft, 23.5.2015.

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Charakterisierung des Zukunftsfonds

darunter, um nur einige zu nennen. Der Zukunftsfonds hat auch immer wieder besonders die Überlebenden der NS-Zeit und die verschiedenen Opferorganisationen dazu angeregt, Projekte einzureichen.“3 Der Zukunftsfonds ist als ein sogenannter „sich verzehrender Fonds“ konzipiert, der bei seiner Gründung mit über 20 Millionen Euro ausgestattet wurde. Von diesem Gesamtbetrag darf er jährlich maximal zwei Millionen Euro für Förderprojekte ausgeben. Ein Teil der Verwaltungskosten wird vom österreichischen Außenministerium übernommen, da dieses entsprechend §5 des Zukunftsfondsgesetzes dazu angehalten ist, dem Zukunftsfonds technische und administrative Unterstützung zu leisten. Darunter fallen beispielsweise Kosten für einen Referenten, Reinigung, EDV-Ausstattung sowie die Betriebskosten des Büros. Der Zukunftsfonds unterliegt der Kontrolle durch das Kuratorium und unterzieht sich freiwillig einer jährlichen Prüfung durch ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen. Der Prüfbericht wird jeweils dem Präsidenten des Rechnungshofes und dem Bundesministerium für Finanzen zur Kenntnis gebracht. Hinsichtlich der Gebarung des Zukunftsfonds wird im Prüfbericht alljährlich Folgendes festgestellt: „Die vom Büro des Zukunftsfonds der Republik Österreich selbst entwickelten Arbeitsabläufe können, sowohl was die Abwicklung der Restagenden des Versöhnungsfonds betraf als auch die Organisation im eigenen Wirkungsbereich, als zielführend und wirkungsvoll angesehen werden. Hinsichtlich der Gebarung bestätigen wir der Fondsverwaltung und den Fondsorganen die Einhaltung der Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Im eigenen Wirkungsbereich der Projektförderung gibt es eine schlanke Organisationsstruktur. Die Auszahlungen wurden ausschließlich nach erfolgter Projektgenehmigung durch das Kuratorium durchgeführt.“4

Die Organe des Zukunftsfonds Die Organe des Zukunftsfonds bestehen aus einem fünfköpfigen Kuratorium, dem Projektförderungsbeirat und dem Generalsekretär, dem ein Sekretariat unterstellt ist. Je zwei Mitglieder des Kuratoriums werden vom Bundeskanzler und vom Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres für jeweils fünf Jahre nominiert. Das Kuratorium wählt aus einer Vorschlagsliste des Bundeskanzlers den Kuratoriumsvorsitzenden aus. Ebenso wird der Generalsekretär auf Vorschlag des Bundeskanzlers ausgewählt. Dem Generalsekretär obliegt per Gesetz die Vertretung des Fonds nach außen, er führt den Vorsitz im Projektförderungsbeirat und beruft die Sitzungen ein. Zudem unterstützt er das Kuratorium bei der Verwaltung des Fonds und bereitet die Beschlüsse und Entscheidungen des Kuratoriums vor. Zur Durchfüh3 4

AdBIK, Interview Christoph Kainz. Wien 10.3.2015. ÖZF, Jahresbericht des Zukunftsfonds 2014.

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Charakterisierung des Zukunftsfonds

darunter, um nur einige zu nennen. Der Zukunftsfonds hat auch immer wieder besonders die Überlebenden der NS-Zeit und die verschiedenen Opferorganisationen dazu angeregt, Projekte einzureichen.“3 Der Zukunftsfonds ist als ein sogenannter „sich verzehrender Fonds“ konzipiert, der bei seiner Gründung mit über 20 Millionen Euro ausgestattet wurde. Von diesem Gesamtbetrag darf er jährlich maximal zwei Millionen Euro für Förderprojekte ausgeben. Ein Teil der Verwaltungskosten wird vom österreichischen Außenministerium übernommen, da dieses entsprechend §5 des Zukunftsfondsgesetzes dazu angehalten ist, dem Zukunftsfonds technische und administrative Unterstützung zu leisten. Darunter fallen beispielsweise Kosten für einen Referenten, Reinigung, EDV-Ausstattung sowie die Betriebskosten des Büros. Der Zukunftsfonds unterliegt der Kontrolle durch das Kuratorium und unterzieht sich freiwillig einer jährlichen Prüfung durch ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen. Der Prüfbericht wird jeweils dem Präsidenten des Rechnungshofes und dem Bundesministerium für Finanzen zur Kenntnis gebracht. Hinsichtlich der Gebarung des Zukunftsfonds wird im Prüfbericht alljährlich Folgendes festgestellt: „Die vom Büro des Zukunftsfonds der Republik Österreich selbst entwickelten Arbeitsabläufe können, sowohl was die Abwicklung der Restagenden des Versöhnungsfonds betraf als auch die Organisation im eigenen Wirkungsbereich, als zielführend und wirkungsvoll angesehen werden. Hinsichtlich der Gebarung bestätigen wir der Fondsverwaltung und den Fondsorganen die Einhaltung der Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Im eigenen Wirkungsbereich der Projektförderung gibt es eine schlanke Organisationsstruktur. Die Auszahlungen wurden ausschließlich nach erfolgter Projektgenehmigung durch das Kuratorium durchgeführt.“4

Die Organe des Zukunftsfonds Die Organe des Zukunftsfonds bestehen aus einem fünfköpfigen Kuratorium, dem Projektförderungsbeirat und dem Generalsekretär, dem ein Sekretariat unterstellt ist. Je zwei Mitglieder des Kuratoriums werden vom Bundeskanzler und vom Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres für jeweils fünf Jahre nominiert. Das Kuratorium wählt aus einer Vorschlagsliste des Bundeskanzlers den Kuratoriumsvorsitzenden aus. Ebenso wird der Generalsekretär auf Vorschlag des Bundeskanzlers ausgewählt. Dem Generalsekretär obliegt per Gesetz die Vertretung des Fonds nach außen, er führt den Vorsitz im Projektförderungsbeirat und beruft die Sitzungen ein. Zudem unterstützt er das Kuratorium bei der Verwaltung des Fonds und bereitet die Beschlüsse und Entscheidungen des Kuratoriums vor. Zur Durchfüh3 4

AdBIK, Interview Christoph Kainz. Wien 10.3.2015. ÖZF, Jahresbericht des Zukunftsfonds 2014.

Die Organe des Zukunftsfonds

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Abb. 10: Der Projektförderungsbeirat des Zukunftsfonds der Republik Österreich 2015 (v. l. n. r.): Generalsekretär Herwig Hösele, Robert Pfaller, Helene Maimann und Manfried Rauchensteiner. Nicht im Bild: Margarete Grandner. Quelle: AdBIK. Foto: Alexandra Kofler.

rung dieser und weiterer Aufgaben steht dem Generalsekretär ein Sekretariat zur Verfügung. Die Mitglieder des Kuratoriums und des Projektförderungsbeirats üben ihre Funktion ehrenamtlich aus. In der ersten Funktionsperiode des Zukunftsfonds von 2006 bis 2011 hatte Botschafter i. R. Richard Wotava die Funktion des Generalsekretärs inne. Der Vorsitz im Kuratorium lag bei Frau Landeshauptmann a. D. Waltraud Klasnic. Seit der zweiten Funktionsperiode ab 2011 übt Herwig Hösele die Funktion des Generalsekretärs aus, der Vorsitz im Kuratorium ging an Kurt Scholz. Max Kothbauer wechselte vom Projektförderungsbeirat ins Kuratorium, Botschafter Hans Winkler, Direktor der Diplomatischen Akademie Wien, stieß neu zum Kuratorium hinzu. Moshe Jahoda und Christoph Kainz sind seit der ersten Funktionsperiode im Kuratorium. Botschafter Jiří Gruša war bis Jänner 2011 Mitglied des Kuratoriums. Der Projektförderungsbeirat setzte sich in der ersten Funktionsperiode aus Manfried Rauchensteiner, Gerald Stourzh, Max Kothbauer und Margarete Grandner zusammen. Ende des Jahres 2007 folgte Helene Maimann Gerald Stourzh im Projektförderungsbeirat nach. Im Juli 2011 wurde Robert Pfaller als Nachfolger von Max Kothbauer Mitglied im Beirat. Im ersten Tätigkeitsjahr 2006 umfasste das Sekretariat des Zukunftsfonds mit dem Generalsekretär 6,5 Angestellte. Im Zuge der Beendigung der Restagenden aus dem Versöhnungs-

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Charakterisierung des Zukunftsfonds

fonds verringerte sich der Personalstand auf 4,5 Angestellte.5 Seit 2012 umfasst der Personalstand des Zukunftsfonds vier Personen mit dem Generalsekretär. Anita Dumfahrt wurde 2012 zur Büroleiterin ernannt, Jürgen Strasser war bis 2014 als wissenschaftlicher Leiter im Zukunftsfonds tätig. Organe des Zukunftsfonds

Zeitraum der Tätigkeit

Generalsekretär Botschafter i. R. Dr. Richard Wotava Prof. Herwig Hösele

13.1.2006 bis 28.2.2011 seit 1.3.2011

Kuratorium Frau Landeshauptmann a. D. Waltraud Klasnic (Vorsitzende des Kuratoriums) Dr. Kurt Scholz (Vorsitzender des Kuratoriums seit 10.1.2011) Dr. Christoph Kainz (Stellvertretender Vorsitzender) Botschafter Dr. Jiří Gruša Dir. Moshe Jahoda Mag. Max Kothbauer Botschafter Dr. Hans Winkler

13.1.2006 bis 9.1.2011 seit 13.1.2006 seit 13.1.2006 13.1.2006 bis 9.1.2011 seit 13.1.2006 seit 10.1.2011 seit 10.1.2011

Projektförderungsbeirat Mag. Max Kothbauer Univ.-Prof. Dr. Manfried Rauchensteiner Univ.-Prof. Dr. Gerald Stourzh Univ.-Prof. Dr. Margarete Grandner Dr. Helene Maimann Dr. Robert Pfaller

24.1.2006 bis 9.1.2011 seit 24.1.2006 24.1.2006 bis 11.12.2007 seit 24.1.2006 seit 11.12.2007 seit 5.7.2011

Büro des Generalsekretärs Mag. Anita Dumfahrt Dr. Jürgen Strasser Herma Papouschek Ceylan Eriylmaz

seit 1.1.2006 1.1.2006 bis 31.12.2014 seit 1.5.2013 seit 1.1.2006 (seit 1.5.2013 in Karenz)

Tab. 1: Die Organe des Zukunftsfonds. Quelle: ÖZF.

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ÖZF, Jahresbericht des Zukunftsfonds 2006.

Aufgaben und Arbeitsweise

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Aufgaben und Arbeitsweise „Die Aufgabe des Zukunftsfonds ist es, mit der Erinnerung an die dunklen Seiten der Geschichte und der Erforschung antidemokratischer und totalitärer Tendenzen das Demokratiebewusstsein zu stärken und in die Zukunft zu tragen. Erst das Wissen um die Geschichte und eine kritische Auseinandersetzung mit derselben sensibilisieren und können bedrohlichen Strömungen entgegenwirken.“6 Gemäß den Richtlinien des Zukunftsfonds haben eingereichte Projekte schwerpunktmäßig einen wissenschaftlichen, historischen und/oder pädagogischen Charakter aufzuweisen. Zudem sollen die Projekte deutliche Komponenten und Ziele enthalten, die im Sinne einer Völkerverständigung und einer Vorbeugung von totalitären Tendenzen auf der historischen Basis des 19. und 20. Jahrhunderts zukunftsweisend sind.7 Laut §4 des Zukunftsfondsgesetzes kann ein Projekt mit einer einmaligen oder wiederkehrenden finanziellen Leistung gefördert werden. Förderansuchen können sowohl von natürlichen als auch juristischen Personen aus dem In- und Ausland gestellt werden. Die jährlichen Fördermittel dürfen jedoch 100.000 Euro pro Projekt nicht übersteigen. Im De-

Abb. 11: Kuratoriumssitzung im Zukunftsfonds im Juni 2015 (v. l. n. r.): Herwig Hösele, Hans Winkler, Christoph Kainz, Kurt Scholz und Max Kothbauer. Quelle: ÖZF. 6 7

AdBIK, Interview Herwig Hösele. Wien 12.5.2015. ÖZF, Jahresbericht des Zukunftsfonds 2006.

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Charakterisierung des Zukunftsfonds

zember 2012 wurde aufgrund der steigenden Zahl an Projektanträgen in den Richtlinien der Höchstbetrag auf 50.000 Euro herabgesetzt. Bei darüber hinausgehenden Beträgen ist ein einstimmiger Beschluss des Kuratoriums notwendig.8 Zu den Aufgaben des Kuratoriums zählen u. a. die Beschlussfassung über die Gewährung von Leistungen gemäß dem gesetzlichen Auftrag des Fonds, die Kontrolle über die widmungsgemäße Verwendung des Fondsvermögens, der Kontakt sowie die Kooperation mit anderen Einrichtungen im In- und Ausland. Der Vorsitzende des Kuratoriums erstattet dem Hauptausschuss des Nationalrates und der Bundesregierung über jedes Geschäftsjahr einen Bericht, der auch veröffentlicht wird. Die Aufgaben des Projektförderungsbeirats sind die Begutachtung der Anträge zur Förderung von Projekten und wissenschaftlichen Arbeiten hinsichtlich ihrer Übereinstimmung mit den Richtlinien über die Gewährung von Leistungen, die Abgabe von Stellungnahmen zu diesen Anträgen für das Kuratorium sowie die fachliche Beratung des Kuratoriums. Der Projektförderungsbeirat, der unter dem Vorsitz des Generalsekretärs steht, begutachtet die im Sekretariat eingelangten Projektansuchen und legt dem Kuratorium seine Stellungnahme vor. Falls erforderlich werden zur Begutachtung von Projekteinreichungen zudem externe Gutachter für eine Expertise herangezogen. Das fünfköpfige Kuratorium bildet das oberste Organ des Fonds und entscheidet autonom auf der Grundlage der Stellungnahmen über die Projektanträge und die Mittelvergaben. Dieses Modell beschreibt Kuratoriumsmitglied Christoph Kainz wie folgt: „Ich würde die Arbeit des Kuratoriums und des Projektförderungsbeirats als Zwei-Säulen-Modell beschreiben, das außerordentlich gut funktioniert. Hier wird sehr transparent gearbeitet und mit guten Begründungen, was uns auch das Parlament bei den jährlichen Berichten bestätigt.“9 Kuratorium und Projektförderungsbeirat treten im Rhythmus von sechs Wochen zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen. Dadurch ergeben sich für die Antragsteller üblicherweise relativ kurze Wartezeiten von maximal drei Monaten bis zum Erhalt des Bescheids. Obwohl der Kuratoriumsvorsitzende per Gesetz eigentlich nur zweimal jährlich zur Einberufung einer Sitzung verpflichtet ist, hat sich in der Praxis der sechswöchige Rhythmus bewährt. So können nicht nur die eingereichten Projektanträge rasch entschieden werden, auch der kontinuierliche Gedankenaustausch zwischen Kuratorium und Beirat wird dadurch sichergestellt. Dies hält auch Kuratoriumsmitglied Hans Winkler fest: „Die Arbeit im Kuratorium ist eine unglaubliche Bereicherung. Einmal im Monat einen Nachmittag mit interessanten Projekten zu verbringen, ist auch immer wieder eine spannende Erfahrung. Dadurch, dass 8 Ebd. 9 AdBIK, Interview Christoph Kainz. Wien 10.3.2015.

Aufgaben und Arbeitsweise

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Abb. 12: Anita Dumfahrt im Gespräch mit Waltraud Klasnic und Moshe Jahoda (v. r. n. l.) in der Diplomatischen Akademie Wien im März 2013. Quelle: ÖZF. Foto: Ernst Weingartner.

die Größe der Gremien relativ überschaubar ist und die Treffen monatlich erfolgen, ergibt sich stets ein intensiver Gedankenaustausch in einer sehr kollegialen Atmosphäre.“10 Die Zusammenarbeit in den Gremien beschreibt auch Generalsekretär Herwig Hösele sehr positiv: „Das große Glück ist, dass wir in diesem Fonds Menschen haben, die wirklich mit großer Empathie und Engagement für das Thema eintreten, absolut glaubwürdig sind und bereits seit vielen, vielen Jahren mit der Thematik befasst sind. Das Kuratorium sowie der Projektförderungsbeirat des Zukunftsfonds zeichnen sich durch eine ungemeine Sach­ orientierung, durch eine große Sachkenntnis und außerordentlich angenehme Umgangsformen aus. Jeder Beschluss wurde bisher stets einstimmig gefasst. Es sind Personen, die ihr Engagement leben, und nicht nur einfach eine Aufgabe erfüllen. Das ist nicht selbstverständlich, sondern ein großes Glück.“11 Das Sekretariat des Zukunftsfonds erfüllt die administrativen und organisatorischen Aufgaben. Darunter fallen unter anderem die Beratung der Antragsteller, die Erfassung und Dokumentation der Projekte sowie das Projektcontrolling, die Vor- und Nachbereitung der Sitzungen, die Öffentlichkeitsarbeit, das Erstellen der Jahresberichte, die Betreuung der 10 AdBIK, Interview Hans Winkler. Wien 12.3.2015. 11 AdBIK, Interview Herwig Hösele. Wien 12.5.2015.

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Charakterisierung des Zukunftsfonds

Website inklusive Online-Archiv und Online-Projektdatenbank sowie die Veranstaltungs­ organisation. Anita Dumfahrt, Leiterin des Sekretariats, betont im Zusammenhang mit den Agenden dabei die sukzessiv immer stärker gewordene Öffentlichkeitsausrichtung des Zukunftsfonds: „Wir sind seit Beginn der Tätigkeit des Fonds ein sehr kleines Team im Sekretariat, und ich erlebe einen vertrauens- und respektvollen Umgang miteinander, den ich jedem Menschen nur wünschen kann. Dasselbe gilt auch für die Zusammenarbeit innerhalb der Gremien. Die Sitzungen finden in einer sachlich orientierten und professionellen Atmosphäre statt. Für mich sind die Sitzungen nicht nur lehrreich, sondern auch persönlich bereichernd. Ich durfte die Abläufe im Zukunftsfonds von Beginn an begleiten und mitgestalten. Anfangs mussten vor allem erst geeignete Strukturen für die einzelnen Abläufe entwickelt werden. Neben den vielfältigen regelmäßigen Agenden war vor allem auch die verstärkte Öffentlichkeitsausrichtung, etwa durch die Veranstaltungsreihe Werkstattgespräche, ein wichtiger Schritt. Die vielseitigen Projekte erhalten dadurch einen öffentlichen Rahmen und verbleiben nicht im „Inneren“ des Zukunftsfonds. Auch die Homepage wurde im Verlauf der Jahre immer stärker als Kommunikationsplattform genutzt, etwa durch die Einbindung des Online-Archivs, indem nicht nur Termine, sondern auch andere relevante Informationen kommuniziert werden. Der Fonds ist auf diese Weise vielfach präsent und wird auch als Diskurszentrum wahrgenommen.“12

12 AdBIK, Interview Anita Dumfahrt. Wien 12.5.2015.

Zehn Jahre Zukunftsfonds der Republik Österreich Seit seiner Gründung im Jahr 2005 entwickelte sich der Zukunftsfonds zu der zentralen Fördereinrichtung für Projekte, die sich der historischen Aufarbeitung der NS-Diktatur, dem Holocaust sowie dem Erinnern und Gedenken der Opfer widmen. Es gibt in Österreich wohl kaum eine vergleichbare Institution, die eine derartige Vielfalt an Projektarten – von wissenschaftlicher Forschung über pädagogische Aktionen, Publikationen, Veranstaltungen bis hin zu Ausstellungen, Filmen oder Gedenkprojekten – fördert und dies in einer äußerst unbürokratischen Form. Diese vielseitige und umfangreiche Fördertätigkeit des Zukunftsfonds wird im folgenden Kapitel beleuchtet. Zuvor soll noch näher auf die weiteren Tätigkeiten des Fonds eingegangen werden, die neben der Hauptaufgabe der Projektförderung in den vergangenen zehn Jahren umgesetzt wurden. Dazu zählen etwa die regelmäßige Veranstaltungsreihe der Werkstattgespräche in der Diplomatischen Akademie Wien sowie repräsentative und beratende Aufgaben einzelner Kuratoriumsmitglieder und des Generalsekretärs. Mittels einer Online-Projektdatenbank dokumentiert und publiziert der Zukunftsfonds zudem Informationen zu all seinen Förderprojekten. Diese enthält auch Weblinks zu den jeweiligen Projekten und Fördernehmern. Die Projektdatenbank stellt dadurch eine wichtige Recherchequelle für Interessierte und Forscher dar. Um die Förderprojekte auch international sichtbar zu machen, stellt der Zukunftsfonds zudem eine Projektliste in englischer Übersetzung bereit, die online abrufbar ist. Zentrale Informationsquelle für Ausschreibungen, Neuigkeiten, Termine sowie Berichte zu Förderprojekten und Veranstaltungen ist das laufend aktualisierte Online-Archiv des Zukunftsfonds.1

Restabwicklung der Versöhnungsfondsagenden Der Zukunftsfonds war in den ersten Jahren seines Bestehens, zusätzlich zu seiner Hauptaufgabe der Projektförderung, mit der Restabwicklung der offenen Agenden aus dem Versöhnungsfonds beauftragt. Bis zum 31. Dezember 2007 erbrachte der Zukunftsfonds Leistungen im Zusammenhang mit den Anträgen von ehemaligen Sklaven- und Zwangsarbeitern, die während der Funktionsdauer des Versöhnungsfonds bereits genehmigt, aber bei denen die Begünstigten noch nicht ausfindig gemacht worden waren. Zudem übernahm der Zukunftsfonds bis zum 31. Dezember 2010 vom Versöhnungsfonds die Behandlung und Leistungserbringung in Erb- und Beschwerdefällen. Weiters übernahm er von seinem Vorgänger die 1 http://www.zukunftsfonds-austria.at.

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Zehn Jahre Zukunftsfonds der Republik Österreich

Abb. 13: Jürgen Strasser und Wolfgang Jacobmeyer bei der wissenschaftlichen Konferenz „Zwangs­ arbeiter in Österreich und ihr Nachkriegsschicksal“ an der Universität Graz im Oktober 2011. Quelle: AdBIK. Foto: Harald Knoll.

Aufgabe der projektbezogenen Vergabe aller den Partnerorganisationen zukommenden Restmittel sowie die Abwicklung der noch ausständigen Leistungen an einzelne Antragsteller, die nicht bzw. nicht mehr von Partnerorganisationen durchgeführt werden konnten.2 Jürgen Strasser, ehemaliger wissenschaftlicher Leiter im Büro des Zukunftsfonds, meint dazu: „In der Anfangsphase des Zukunftsfonds waren noch einige Restaufgaben aus dem Versöhnungsfonds zu bearbeiten. Das betraf vor allem die Nachbearbeitung von Anträgen, aber auch die weitere Umsetzung sowie das Controlling der humanitären Projekte mit den sechs Partnerorganisationen des Versöhnungsfonds, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckten. Es handelte sich dabei um konkrete, personenbezogene Leistungen, vornehmlich medizinische Behandlungen oder Hilfsmittel wie Gehhilfen, Brillen oder Hörgeräte, die den noch lebenden Opfern der NS-Zwangsarbeit zugutegekommen sind. Von der Bedarfs­ erhebung bis zur Preis- und Rechnungskontrolle haben uns diese Aufgaben in den ersten Jahren des Zukunftsfonds intensiv beschäftigt.“3 Für die Abwicklung der Restauszahlungen an die ehemaligen NS-Zwangsarbeiter standen dabei 3 Millionen Euro zur Verfügung, für humanitäre Projekte weitere 1,6 Millionen Euro, für die Abwicklung von Restagenden aus dem Versöhnungsfonds 660.000 Euro sowie 2 3

Zukunftsfondsgesetz, 146. Bundesgesetz vom 19.12.2005. AdBIK, Interview Jürgen Strasser. Kiel 24.3.2015.

Restabwicklung der Versöhnungsfondsagenden

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200.000 Euro für verspätete Zwangsarbeiter-Fälle der Partnerorganisationen der deutschen Stiftung. Somit erhielt der Zukunftsfonds aus den insgesamt 96,7 Millionen Euro Restmitteln des Versöhnungsfonds rund 25 Millionen Euro. Weiters erging eine freiwillige Spende seitens einer österreichischen Firma in der Höhe von 1,7 Millionen Euro, die im Verhältnis 4:5 zwischen dem Zukunftsfonds und der Stipendienstiftung aufgeteilt wurde.4 In Verbindung mit den Restagenden des Versöhnungsfonds ist auch zu erwähnen, dass der Zukunftsfonds zusätzlich zu seiner Haupttätigkeit der Förderung von Projekten und wissenschaftlichen Arbeiten zu einer Anlaufstelle für viele ehemalige NS-Opfer wurde, die sich über die Entschädigungsleistungen Österreichs informieren wollten.5 Damit waren für die Zukunftsfonds-Mitarbeiter umfangreiche Korrespondenzen, intensive Nachforschungen und zeitintensive Vorsprachen verbunden, wurden doch allen Betroffenen größte Geduld und Einfühlungsvermögen entgegengebracht. Dazu Strasser: „Eine nicht zu vergessende, wichtige Aufgabe des Zukunftsfonds war es auch, eine Servicestelle für Anfragen zu sein. Immer mehr Familienangehörige ehemaliger Sklaven- und Zwangsarbeiter, die sich für die Geschichte ihrer Angehörigen interessierten, meldeten sich im Büro des Zukunftsfonds. Das war zum Teil ein Spagat zwischen Datenschutz und dem Bedürfnis einer Familie, etwas über ihre eigene Geschichte zu erfahren. Das ging bis in den sensiblen Bereich der Familienzusammenführung. Dabei war es mir immer ein Anliegen, mit den Personen ein gutes Gesprächsklima zu haben und eine solide Vertrauensbasis aufzubauen. Einmal rief mich eine Frau im Büro an und sagte: ‚Es wird Ihnen komisch vorkommen, aber ich bin jetzt 65 Jahre alt und auf der Suche nach meinem Vater. Vor wenigen Wochen starb meine Mutter, die mir vor ihrem Tod gestand, dass mein leiblicher Vater ein anderer ist und aus Frankreich stammt.‘ Was zuvor nicht einmal dem Suchdienst des Roten Kreuzes gelungen war, habe ich durch meine Kontakte zu französischen Opferverbänden geschafft: Ich konnte ihn ausfindig machen und war bei der Herstellung des Kontakts behilflich. Wenige Monate vor seinem Tod haben sich Vater und Tochter noch persönlich kennengelernt und getroffen.“6 Zu den Suchanfragen einzelner Personen kamen dabei auch Anfragen von Forschern hinzu: „In anderen Fällen meldeten sich Forscher und Forscherinnen im Büro des Zukunftsfonds, um statistische Angaben zu den Gesamtzahlen je nach Einsatzort ehemaliger Zwangsarbeiter zu erfragen. Auch darum haben wir uns gekümmert, was oftmals sehr aufwendig war, da wir nur Einträge zu einzelnen Orten oder Städten hatten, Informationen über Ge4 5

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ÖZF, Jahresbericht des Zukunftsfonds 2006. Laut Jahresbericht 2007 des Zukunftsfonds verzeichnete die Informationswebsite des Versöhnungsfonds (www.versoehnungsfonds.at) ein Jahr nach dessen Schließung immer noch 30.000 Online-Zugriffe. AdBIK, Interview Jürgen Strasser. Kiel 24.3.2015.

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biete oder Regionen aber nur schätzungsweise berechnet werden können. Auch haben die verschiedenen Schreibweisen mehrere Möglichkeiten offengelassen. Aus diesen Arbeiten gingen die Rohdaten für die daran anschließende Aufarbeitung des Aktenbestandes des Versöhnungsfonds hervor.“7 Im Jahr 2008 beschloss der Zukunftsfonds, die Archivbestände des Österreichischen Versöhnungsfonds wissenschaftlich auswerten zu lassen.8 Mit dem Abschluss der Restagenden per 31. Dezember 2010 gingen 2.965.436 Millionen Euro an den Zukunftsfonds. Die Übertragung der verbliebenen Mittel war per Gesetz geregelt. Es zeichnete sich bereits im Vorfeld ab, dass bis zur gesetzlichen Frist mit 31. Dezember 2010 ein erheblicher Teil dieser Mittel – rund 3 Millionen Euro – übrig bleiben würde. Bis zur Frist mussten die Gelder für mögliche Ansprüche von Erben bereitgehalten werden, was zu Fristende jedoch nur mehr eine geringe Zahl von Einzelfällen betraf.

Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung Die Kuratoriumsmitglieder sowie der Generalsekretär des Zukunftsfonds nehmen neben ihrer Tätigkeit in den Fondsgremien wichtige repräsentative und beratende Aufgaben wahr. Dazu zählen etwa die mehrjährige Mitwirkung an der Neugestaltung der Gedenkstätten in Mauthausen und Auschwitz9 sowie die Mitwirkung an der Errichtung der Gedenkstätte der „Gruppe 40“ am Wiener Zentralfriedhof,10 die regelmäßige Vertretung bei wissenschaftlichen Symposien oder Gedenkveranstaltungen, die Beratung in finanziellen Angelegenheiten sowie der Besuch projektbezogener Veranstaltungen. Der Kuratoriumsvorsitzende und der Generalsekretär pflegen darüber hinaus zahlreiche internationale Kontakte und nehmen auch repräsentative Aufgaben im Ausland wahr. Dazu Herwig Hösele: „Neben der fachlichen Arbeit in den Gremien nehmen die Mitglieder des Zukunftsfonds eine Reihe weiterer wichtiger Aufgaben wahr. Dazu zählen etwa Kontakte mit der Wissenschaft, mit Ministerien, dem Parlament und der Politik, mit Institutionen und Vereinen im In- und Ausland – kurz: mit der ‚community‘. 7 Ebd. 8 Siehe dazu auch die daraus entstandene Publikation: Bacher – Karner (Hg.), Zwangsarbeiter in Österreich 1939–1945 und ihr Nachkriegsschicksal. 9 Die Vertretung in den Gremien zur Neugestaltung der Gedenkstätten in den ehemaligen KZ Mauthausen und Auschwitz wird von Dr. Kurt Scholz und Dr. Christoph Kainz getragen. Dr. Kurt Scholz ist zudem Vorsitzender des Internationalen Mauthausen Forums (IFM). 10 Die Einweihung der Gedenkstätte erfolgte am 11. März 2013. Siehe dazu auch das vom Zukunftsfonds geförderte Projekt „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten. Hinrichtungen in Wien 1938 bis 1945.“ (ÖZF, P13-1504).

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biete oder Regionen aber nur schätzungsweise berechnet werden können. Auch haben die verschiedenen Schreibweisen mehrere Möglichkeiten offengelassen. Aus diesen Arbeiten gingen die Rohdaten für die daran anschließende Aufarbeitung des Aktenbestandes des Versöhnungsfonds hervor.“7 Im Jahr 2008 beschloss der Zukunftsfonds, die Archivbestände des Österreichischen Versöhnungsfonds wissenschaftlich auswerten zu lassen.8 Mit dem Abschluss der Restagenden per 31. Dezember 2010 gingen 2.965.436 Millionen Euro an den Zukunftsfonds. Die Übertragung der verbliebenen Mittel war per Gesetz geregelt. Es zeichnete sich bereits im Vorfeld ab, dass bis zur gesetzlichen Frist mit 31. Dezember 2010 ein erheblicher Teil dieser Mittel – rund 3 Millionen Euro – übrig bleiben würde. Bis zur Frist mussten die Gelder für mögliche Ansprüche von Erben bereitgehalten werden, was zu Fristende jedoch nur mehr eine geringe Zahl von Einzelfällen betraf.

Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung Die Kuratoriumsmitglieder sowie der Generalsekretär des Zukunftsfonds nehmen neben ihrer Tätigkeit in den Fondsgremien wichtige repräsentative und beratende Aufgaben wahr. Dazu zählen etwa die mehrjährige Mitwirkung an der Neugestaltung der Gedenkstätten in Mauthausen und Auschwitz9 sowie die Mitwirkung an der Errichtung der Gedenkstätte der „Gruppe 40“ am Wiener Zentralfriedhof,10 die regelmäßige Vertretung bei wissenschaftlichen Symposien oder Gedenkveranstaltungen, die Beratung in finanziellen Angelegenheiten sowie der Besuch projektbezogener Veranstaltungen. Der Kuratoriumsvorsitzende und der Generalsekretär pflegen darüber hinaus zahlreiche internationale Kontakte und nehmen auch repräsentative Aufgaben im Ausland wahr. Dazu Herwig Hösele: „Neben der fachlichen Arbeit in den Gremien nehmen die Mitglieder des Zukunftsfonds eine Reihe weiterer wichtiger Aufgaben wahr. Dazu zählen etwa Kontakte mit der Wissenschaft, mit Ministerien, dem Parlament und der Politik, mit Institutionen und Vereinen im In- und Ausland – kurz: mit der ‚community‘. 7 Ebd. 8 Siehe dazu auch die daraus entstandene Publikation: Bacher – Karner (Hg.), Zwangsarbeiter in Österreich 1939–1945 und ihr Nachkriegsschicksal. 9 Die Vertretung in den Gremien zur Neugestaltung der Gedenkstätten in den ehemaligen KZ Mauthausen und Auschwitz wird von Dr. Kurt Scholz und Dr. Christoph Kainz getragen. Dr. Kurt Scholz ist zudem Vorsitzender des Internationalen Mauthausen Forums (IFM). 10 Die Einweihung der Gedenkstätte erfolgte am 11. März 2013. Siehe dazu auch das vom Zukunftsfonds geförderte Projekt „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten. Hinrichtungen in Wien 1938 bis 1945.“ (ÖZF, P13-1504).

Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung

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Abb. 14: Hannah M. Lessing und Herwig Hösele bei der Präsentation des Modells des Turner Tempels für die permanente Ausstellung in Beit Hatfutsot in Tel Aviv 2012. Quelle: Beit Hatfutsot.

Der Besuch von Projektpräsentationen gehört ebenfalls zu den wichtigen Zusatzaufgaben. Meist ist es zwar nur ein bescheidener Beitrag, den wir mit einer Projektförderung leisten können, dennoch ist es wichtig zu sehen, wie die Projekte realisiert werden und welche ­Effekte sie auf das Publikum und den öffentlichen Diskurs haben. Die bewusstseinsfördernde Wirksamkeit der Projekte ist für den Zukunftsfonds von großer Wichtigkeit, weshalb wir etwa auch gerade regionale und zivilgesellschaftliche Initiativen unterstützen. Wichtig ist es auch, diese Projektorte zu besuchen – sowohl im Inland wie im Ausland. Laufende Gespräche mit den Projektleitern, das Kontakthalten und die Nähe zur ‚community‘ sind wesentliche Zusatzaufgaben, die zur Qualitätssicherung und Relevanz des Zukunftsfonds beitragen.“11 Parallel dazu führen die Mitglieder der Gremien sowie das Büro des Zukunftsfonds laufend zeitintensive Gespräche mit Projektbewerbern, was die Vorbereitung, Einreichung, Durchführung, Abwicklung und Vernetzung der Projektergebnisse betrifft. Die Mitglieder der Gremien und der Generalsekretär nehmen nicht nur immer wieder an projektbezogenen Veranstaltungen in Österreich teil. Sie pflegen zudem zahlreiche Kontakte zu ausländischen Institutionen – etwa in Form von Vorträgen über die Tätigkeit des Zukunftsfonds. Dazu zählen etwa: Leo Baeck Institute in New York, Yad Vashem in Jerusalem, The Museum of the 11 AdBIK, Interview Herwig Hösele. Wien 12.5.2015.

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Jewish People in Tel Aviv, das Jewish Historical Museum in Amsterdam oder das Budapester Holocaust Institut. Die Bedeutung dieser internationalen Kontakte betont auch Anita Dumfahrt: „Ein schöner Aspekt unserer Tätigkeit ist die Kooperation einerseits mit österreichischen Vertretungsbehörden, die den Zukunftsfonds bei der Administration von Projekten in den jeweiligen Ländern unterstützen, und andererseits mit internationalen Organisationen, deren Projekte der Zukunftsfonds fördert. So hatte ich vor einigen Jahren im Zuge eines Israel-Besuches die Möglichkeit, eine sehr beeindruckende und berührende Führung durch Yad Vashem zu erhalten. Es ist eine Sache, Projekte ‚auf Papier‘ vor sich zu haben, und eine andere, deren Ergebnis ‚vor Ort‘ zu sehen. Deshalb sind auch Besuche von projektbezogenen Veranstaltungen und der persönliche Kontakt mit den Projektdurchführenden wichtig und interessant.“12

Werkstattgespräche Seit Herbst 2011 bietet der Zukunftsfonds mit der Veranstaltungsreihe Werkstattgespräche ein öffentliches Forum, in dem ausgewählte Projekte präsentiert werden. Die Veranstaltungen werden von Anita Dumfahrt und Herma Papouschek in Kooperation mit der Diplomatischen Akademie Wien umgesetzt und finden in deren Räumlichkeiten statt. Zur Hauptzielgruppe zählen Personen und Institutionen, die mit dem Zukunftsfonds in Verbindung stehen, Fördernehmer sowie interessierte Wissenschaftler und Journalisten. Bis Juni 2015 fanden insgesamt 17 Veranstaltungen dieser Form mit durchschnittlich 100 Teilnehmern statt. Die Werkstattgespräche präsentieren die Tätigkeit des Zukunftsfonds, dienen der Öffentlichkeitsarbeit und stellen ein Diskussionsforum dar, das zudem der Vernetzung der Projekt­ einreicher untereinander dient und Gelegenheit zum Kennenlernen und Austausch bietet: „Die Werkstattgespräche finden jeweils in der Diplomatischen Akademie statt. Sie sind ein wichtiger Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Zukunftsfonds. Mittlerweile hat sich dabei ein Kernpublikum etabliert, das an jeder Veranstaltung regelmäßig teilnimmt. Der Zukunftsfonds fördert hervorragende Projekte, die in unserem Land ganz wesentliche Beiträge zur Forschung und zur Erinnerungskultur leisten. Mit den Werkstattgesprächen wird dies auch einer breiteren Öffentlichkeit nähergebracht.“13

12 AdBIK, Interview Anita Dumfahrt. Wien 12.5.2015. 13 AdBIK, Interview Hans Winkler. Wien 12.3.2015

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Jewish People in Tel Aviv, das Jewish Historical Museum in Amsterdam oder das Budapester Holocaust Institut. Die Bedeutung dieser internationalen Kontakte betont auch Anita Dumfahrt: „Ein schöner Aspekt unserer Tätigkeit ist die Kooperation einerseits mit österreichischen Vertretungsbehörden, die den Zukunftsfonds bei der Administration von Projekten in den jeweiligen Ländern unterstützen, und andererseits mit internationalen Organisationen, deren Projekte der Zukunftsfonds fördert. So hatte ich vor einigen Jahren im Zuge eines Israel-Besuches die Möglichkeit, eine sehr beeindruckende und berührende Führung durch Yad Vashem zu erhalten. Es ist eine Sache, Projekte ‚auf Papier‘ vor sich zu haben, und eine andere, deren Ergebnis ‚vor Ort‘ zu sehen. Deshalb sind auch Besuche von projektbezogenen Veranstaltungen und der persönliche Kontakt mit den Projektdurchführenden wichtig und interessant.“12

Werkstattgespräche Seit Herbst 2011 bietet der Zukunftsfonds mit der Veranstaltungsreihe Werkstattgespräche ein öffentliches Forum, in dem ausgewählte Projekte präsentiert werden. Die Veranstaltungen werden von Anita Dumfahrt und Herma Papouschek in Kooperation mit der Diplomatischen Akademie Wien umgesetzt und finden in deren Räumlichkeiten statt. Zur Hauptzielgruppe zählen Personen und Institutionen, die mit dem Zukunftsfonds in Verbindung stehen, Fördernehmer sowie interessierte Wissenschaftler und Journalisten. Bis Juni 2015 fanden insgesamt 17 Veranstaltungen dieser Form mit durchschnittlich 100 Teilnehmern statt. Die Werkstattgespräche präsentieren die Tätigkeit des Zukunftsfonds, dienen der Öffentlichkeitsarbeit und stellen ein Diskussionsforum dar, das zudem der Vernetzung der Projekt­ einreicher untereinander dient und Gelegenheit zum Kennenlernen und Austausch bietet: „Die Werkstattgespräche finden jeweils in der Diplomatischen Akademie statt. Sie sind ein wichtiger Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Zukunftsfonds. Mittlerweile hat sich dabei ein Kernpublikum etabliert, das an jeder Veranstaltung regelmäßig teilnimmt. Der Zukunftsfonds fördert hervorragende Projekte, die in unserem Land ganz wesentliche Beiträge zur Forschung und zur Erinnerungskultur leisten. Mit den Werkstattgesprächen wird dies auch einer breiteren Öffentlichkeit nähergebracht.“13

12 AdBIK, Interview Anita Dumfahrt. Wien 12.5.2015. 13 AdBIK, Interview Hans Winkler. Wien 12.3.2015

Werkstattgespräche

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Abb. 15: Die Werkstattgespräche finden seit Herbst 2011 in der Diplomatischen Akademie Wien statt. Quelle: ÖZF. Foto: Ernst Weingartner.

Abb. 16: Hans Winkler, Direktor der Diplomatischen Akademie Wien und Kuratoriumsmitglied des Zukunftsfonds, bei der Eröffnung des Werkstattgespräches im Mai 2014. Quelle: ÖZF. Foto: Ernst Weingartner.

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Für die Projektleiter bieten die Werkstattgespräche die Gelegenheit zur Vernetzung und zur Präsentation von Projektvorhaben bzw. Projektergebnissen in der Öffentlichkeit, wie Gabriele Anderl betont: „Die Werkstattgespräche bieten die Möglichkeit, sich über die Forschungsprojekte von Kollegen genauer zu informieren und sich in einer angenehmen Atmosphäre auszutauschen. Bei der Präsentation meiner eigenen Forschungsergebnisse habe ich das große Interesse seitens des Publikums als sehr anregend und unterstützend, die Fragen, Kommentare und Hinweise als äußerst konstruktiv erlebt.“14 11. Oktober 2011: „Verfemt, vertrieben, vernichtet. Jüdische Verfolgungsschicksale“ Theodor Venus, Jüdische Journalisten und Journalistinnen in Österreich 1848–1938 Peter Malina, Die Klientenakten der Rechtsanwaltskanzlei Dr. Michael Stern 1938–1945 als Dokument der Verfolgung der jüdischen Bevölkerung Wiens Evelyn Klein, Österreichs Rolle bei der jüdischen Zuwanderung aus der Sowjetunion 22. November 2011: „Gedenken – aber wie? Drei zukunftsorientierte Wege“ Oliver Rathkolb, Autoritarismus in Österreich und Zentraleuropa (Umfrageanalyse in Österreich, Polen, Ungarn und in der Tschechischen Republik) Anita Eyth, Nachklang-Widerhall (Klang-Denkmal zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in Leonding bei Linz) Till Hilmar, Erinnerungsorte erschließen (Forschungsprojekt des Vereins Gedenkdienst zur Pädagogik und Didaktik gegenwärtiger Holocaust-Gedenkstättenarbeit) 13. März 2012: „Parallelwelten: Opfer, Alltag und Profiteure im NS-Regime“ Bertrand Perz, Neuere Erkenntnisse zu nationalsozialistischen Massentötungen durch Giftgas in Konzentrations- und Vernichtungslagern Gabriele Anderl, Der Kunsthandel in Österreich während der NS-Zeit und seine Rolle im nationalsozialistischen Kunstraub Ingo Zechner, Ephemere Filme – Nationalsozialismus in Österreich 15. Mai 2012: „Widerstand? Mitläufer? Täter? Eine Frage – viele Wege“ Wilhelm Weinert, Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen Kurt Bauer, Die Sozialstruktur der sozialdemokratischen und kommunistischen Häftlinge der Österreichischen Anhaltelager 1933–1938 Arnold Suppan, Der tschechische Sicherheitsapparat im Protektorat Böhmen und Mähren im Spannungsfeld der Loyalitäten 17. Oktober 2012: „Zeichen der Hoffnung in hoffnungsloser Zeit“ Christine Kanzler, Ilse Korotin, Karin Nusko, Österreichische Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus – Eine biografische Datenbank 14 AdBIK, Schriftliches Statement Gabriele Anderl. Wien 25.6.2015.

Werkstattgespräche

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Traude Litzka, Kirchliche Hilfe für verfolgte Juden und Jüdinnen im nationalsozialistischen Wien Josef Neumayr, A letter to the stars – Die Gerechten Österreichs und die Tour für Zivilcourage 28. November 2012: „Nicht verstummt. Gehörlose im NS-Regime“ Verena Krausneker, Dokumentarfilm: Nicht verstummt. Gehörlose im Nationalsozialismus (Projektpräsentation mit anschließender Filmvorführung und Diskussion) 12. März 2013: „Die Finsternis kam nicht von ungefähr“ Hans Schafranek, Söldner für den Anschluss – „Die österreichische Legion“ 1933–1938 Hans Safrian, Enteignung vor der „Arisierung“ Siegfried Mattl, Großraum Wien – Stadt- und Regionalplanung als Elemente imperialer NS-Politik bzw. NS-Standortpolitik 7. Mai 2013: „Vom Reichtum der Vielfalt in der Demokratie“ Katja Sturm-Schnabl, Die slowenische Volksgruppe unter dem Nationalsozialismus und neuere Gedenkinitiativen Rudolf Sarközi, 20 Jahre Anerkennung der Roma als Volksgruppe – Eine Bilanz Brigitte Halbmayr, Alfred Zauner, Bewusstseinsregion Mauthausen – Gusen – St. Georgen 15. Oktober 2013: „1914: Der Weg in den Abgrund Europas“ Petra Ernst-Kühr, Dieter J. Hecht, Schriften, Bilder, Tagebücher jüdischer Soldaten in der österreichisch-ungarischen Armee im Zeichen des Ersten Weltkriegs Silvia Nadjivan, Eva Tamara Titz, Gemeinsame Geschichte? Österreichische und serbische Mythen von 1914 bis 2014 19. November 2013: „Vergessenes Kulturerbe – Jüdische Friedhöfe“ Christoph Lind, Georg Traska, Neugestaltung des alten jüdischen Friedhofs St. Pölten Tina Walzer, Der Währinger jüdische Friedhof in Wien – Historische Entwicklung, Zerstörungen in der NS-Zeit, Status quo Werner Sulzgruber, Lern- und Gedenkstätte jüdischer Friedhof Wiener Neustadt 8. April 2014: „Widerstand … in English, please! Austrian Resistance 1938–1945“ Mitchell Ash, Englisch als Lingua Franca der Wissenschaft Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938–1945 (Buchpräsentation) Martin Eichtinger, Die Bedeutung der Präsentation österreichischer Kunst und Kultur im Ausland 13. Mai 2014: „Vienna’s Shooting Girls und Der Fotograf vor der Kamera“ Andrea Winklbauer, Iris Meder, Vienna’s Shooting Girls – Jüdische Fotografinnen Ralph Wieser, Rainer Frimmel, Der Fotograf vor der Kamera – Filmdokumentation über Erich Lessing 15. Oktober 2014: „Centropa-Projekte“ und „zeitim:puls Kurzfilmwettbewerb“ Fabian Rühle, Bildungsprogramm Centropa – Jüdische Erinnerung bewahren. Geschichte zum Leben erwecken Elisabeth Golzar, Baris Alakus, Kurzfilmwettbewerb zeitim:puls des Vereins „all inklusive“

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Zehn Jahre Zukunftsfonds der Republik Österreich

19. November 2014: „Jüdische Initiativen – Die IKG Wien und ESRA“ Ariel Muzicant, Wiederherstellung des Gesamtarchivs der IKG Wien Gerda Netopil, Klaus Mihacek, Traumata und deren Bewältigung – Über die Tätigkeit von ESRA 29. Jänner 2015: „Von der Opferthese zur europäischen Erinnerungskultur? Zur Neukonzeption der österreichischen Länderausstellung in Auschwitz-Birkenau“ Projektpräsentation durch Generalsekretärin Hannah M. Lessing und das Team zur Neugestaltung der österreichischen Länderausstellung im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau (Birgit Johler, Albert Lichtblau, Christiane Rothländer, Barbara Staudinger, Hannes Sulzenbacher) 14. April 2015: „Die Kinder der Rückkehr“ Ernst Berger, Helene Maimann, Ruth Wodak, Die Kinder der Rückkehr – Zur Geschichte einer marginalisierten Jugend 1945–1980 19. Mai 2015: „Scheinehen in der NS-Zeit“ und „Das Europäische Forum Alpbach“ Irene Messinger, Scheinehen in der NS-Zeit Maria Wirth, Das Europäische Forum Alpbach Tab. 2: Werkstattgespräche des Zukunftsfonds der Republik Österreich. Quelle: ÖZF.

Antragsentwicklung und Mittelvergabe Von Beginn der Fördertätigkeit im Jahr 2006 bis zum Jahresende 2014 wurden beim Zukunftsfonds insgesamt 1.938 Anträge eingereicht. Von diesen förderte der Fonds im selben Zeitraum 1.221 Projekte. Im ersten Halbjahr 2015 wurden weitere 149 Projekte genehmigt, wodurch der Zukunftsfonds per 30. Juni 2015 insgesamt 1.368 Projekte förderte.15 Der Zukunftsfonds sieht sich seit seiner Gründung einer kontinuierlich wachsenden Anzahl an Projektförderanträgen gegenüber. Auch im Zuge von Gedenkjahren wie etwa 2014 und 2015 war im Vorfeld jeweils ein massiver Anstieg an Einreichungen zu verzeichnen.16 Die nachstehende Grafik zeigt den Anstieg der Antragstellungen im Verhältnis zur Zahl der genehmigten Projekte im Zeitverlauf. Die Anzahl der Anträge des Jahres 2014 verdreifachte sich im Vergleich zu jenen des Jahres 2006 nahezu. Gegenüber dem Jahr 2008 stieg die Antragszahl im Jahr 2014 fast auf das Doppelte. Der Anstieg bei der Anzahl der Anträge wirkt sich aufgrund der verpflichtenden gesetzlichen Vorgabe des Zukunftsfonds, jährlich maximal 2 Millionen Euro für Förderun-

15 Die Differenz von zwei Projekten erklärt sich daraus, dass diese im Jahr 2015 von den Antragstellern zurückgezogen wurden. 16 ÖZF, Jahresbericht des Zukunftsfonds 2014.

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19. November 2014: „Jüdische Initiativen – Die IKG Wien und ESRA“ Ariel Muzicant, Wiederherstellung des Gesamtarchivs der IKG Wien Gerda Netopil, Klaus Mihacek, Traumata und deren Bewältigung – Über die Tätigkeit von ESRA 29. Jänner 2015: „Von der Opferthese zur europäischen Erinnerungskultur? Zur Neukonzeption der österreichischen Länderausstellung in Auschwitz-Birkenau“ Projektpräsentation durch Generalsekretärin Hannah M. Lessing und das Team zur Neugestaltung der österreichischen Länderausstellung im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau (Birgit Johler, Albert Lichtblau, Christiane Rothländer, Barbara Staudinger, Hannes Sulzenbacher) 14. April 2015: „Die Kinder der Rückkehr“ Ernst Berger, Helene Maimann, Ruth Wodak, Die Kinder der Rückkehr – Zur Geschichte einer marginalisierten Jugend 1945–1980 19. Mai 2015: „Scheinehen in der NS-Zeit“ und „Das Europäische Forum Alpbach“ Irene Messinger, Scheinehen in der NS-Zeit Maria Wirth, Das Europäische Forum Alpbach Tab. 2: Werkstattgespräche des Zukunftsfonds der Republik Österreich. Quelle: ÖZF.

Antragsentwicklung und Mittelvergabe Von Beginn der Fördertätigkeit im Jahr 2006 bis zum Jahresende 2014 wurden beim Zukunftsfonds insgesamt 1.938 Anträge eingereicht. Von diesen förderte der Fonds im selben Zeitraum 1.221 Projekte. Im ersten Halbjahr 2015 wurden weitere 149 Projekte genehmigt, wodurch der Zukunftsfonds per 30. Juni 2015 insgesamt 1.368 Projekte förderte.15 Der Zukunftsfonds sieht sich seit seiner Gründung einer kontinuierlich wachsenden Anzahl an Projektförderanträgen gegenüber. Auch im Zuge von Gedenkjahren wie etwa 2014 und 2015 war im Vorfeld jeweils ein massiver Anstieg an Einreichungen zu verzeichnen.16 Die nachstehende Grafik zeigt den Anstieg der Antragstellungen im Verhältnis zur Zahl der genehmigten Projekte im Zeitverlauf. Die Anzahl der Anträge des Jahres 2014 verdreifachte sich im Vergleich zu jenen des Jahres 2006 nahezu. Gegenüber dem Jahr 2008 stieg die Antragszahl im Jahr 2014 fast auf das Doppelte. Der Anstieg bei der Anzahl der Anträge wirkt sich aufgrund der verpflichtenden gesetzlichen Vorgabe des Zukunftsfonds, jährlich maximal 2 Millionen Euro für Förderun-

15 Die Differenz von zwei Projekten erklärt sich daraus, dass diese im Jahr 2015 von den Antragstellern zurückgezogen wurden. 16 ÖZF, Jahresbericht des Zukunftsfonds 2014.

Antragsentwicklung und Mittelvergabe

Grafik 1: Anzahl der eingereichten und vom ÖZF genehmigten Projekte im Zeitverlauf. Quelle: ÖZF. Grafik: Verena Thaller.

Grafik 2: Durchschnittliche Fördersumme pro Projekt. Quelle: ÖZF. Grafik: Verena Thaller.

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Zehn Jahre Zukunftsfonds der Republik Österreich

gen auszugeben, auf die Fördersummen für die einzelnen eingereichten Projekte aus.17 Somit nimmt die durchschnittliche Fördersumme pro Projekt entsprechend dem Anstieg der eingebrachten und genehmigten Anträge immer mehr ab, da dieselbe jährliche Summe auf immer mehr Projekte aufzuteilen ist. Wie die Grafik deutlich macht, entfallen aktuell nicht nur geringere Fördersummen auf die einzelnen Projekte. Die Finanzmittel des Zukunftsfonds, der als sogenannter verzehrender Fonds einmalig dotiert wurde, verringern sich überdies. Bereits im Jahresbericht 2013, der jeweils an den Hauptausschuss im Parlament ergeht, wurde darauf hingewiesen, dass der Zukunftsfonds seine Fördertätigkeit voraussichtlich im Jahr 2016/2017 einstellen muss, sollte kein neuer Mittelzufluss erfolgen.18 Dazu hält der Vorsitzende des Kuratoriums, Kurt Scholz, fest: „Wir bemerken einen eklatanten Anstieg bei den Ansuchen und können derzeit pro Projekt nur mehr halb so viele Mittel, oft sogar noch weniger vergeben als früher. Das ist eine einfache Division und bedeutet für die Fördernehmer meist nur eine Anschubfinanzierung. Gerade geistes- und sozialwissenschaftliche Projekte sind jedoch auf staatliche Unterstützung angewiesen, weil sie ihre Fördermittel in kaum einem anderen Bereich lukrieren können.“19 Der kontinuierliche Anstieg der eingereichten Projektanträge kann auch im Zusammenhang mit budgetären Restriktionen der betreffenden Jahre und mit der zunehmenden Bekanntheit des Zukunftsfonds innerhalb der Community gesehen werden. Einen deutlichen Zuwachs verzeichnet der Zukunftsfonds etwa auch im Bereich Förderanträge für Publikationen, vor allem im Zuge der Einstellung der Förderung von Büchern und Zeitschriften seitens des Wissenschaftsministeriums im Jahr 2012.20 Wie eine statistische Auswertung der geförderten Projekte zeigt, liegen Publikationen an erster Stelle, gefolgt von wissenschaftlichen Forschungsprojekten und Veranstaltungen. Somit lässt sich durchaus die Schlussfolgerung ziehen, dass sich die öffentlichen Kürzungen im Bereich der Druckkostenförderung auch unübersehbar auf den Zukunftsfonds auswirken. 17 In der Grafik nicht enthalten ist die Anzahl der zurückgezogenen Anträge. In einigen wenigen Fällen wurden Anträge von den einreichenden Personen zurückgezogen. Davon waren im Förderzeitraum 2006 bis 2014 insgesamt 65 Projekte betroffen. In den meisten Fällen konnten die betreffenden Projekte nicht ausreichend finanziert und damit nicht durchgeführt werden. Andere Projekte wurden vom Zukunftsfonds selbst als zurückgezogen gewertet, weil gewisse Bedingungen für eine Förderung von den Einreichern nicht erfüllt wurden. 18 Zukunftsfonds braucht mehr Geld, Parlamentskorrespondenz Nr. 1237, 17.12.2014, abgerufen unter www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2014/PK1237, 8.6.2015. 19 AdBIK, Interview Kurt Scholz. Wien 11.3.2015. 20 Siehe dazu Ministerium stellt Druckkostenzuschüsse ein, in: Der Standard Online, 22.3.2011, abgerufen unter www.derstandard.at/1297821190023/Ministerium-stellt-Druckkostenzuschuesse-ein, 2.7.2015.

Antragsentwicklung und Mittelvergabe

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Grafik 3: Anzahl der bis Ende Dezember 2014 geförderten Projekte nach Projektarten. Quelle: ÖZF. Grafik: Verena Thaller.

Grafik 4: Gesamtfördersummen nach Projektarten. Quelle: ÖZF. Grafik: Verena Thaller.

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Zehn Jahre Zukunftsfonds der Republik Österreich

Nimmt man bei den Publikationen die geförderten Übersetzungen hinzu und jene Publikationen, die im Zuge einer kombinierten Förderung – etwa als Teil eines Forschungsprojekts – integriert sind, so ergibt sich eine Gesamtzahl von rund 500 geförderten Publikationen, die wissenschaftliche Werke, Biografien, Akten- und Quelleneditionen sowie Ausstellungskataloge enthalten. Nicht nur mit den geförderten Publikationen, sondern vor allem auch im wissenschaftlichen Bereich deckt die Fördertätigkeit des Zukunftsfonds einen Großteil der zeitgeschichtlichen Forschungstätigkeit in Österreich ab. Betrachtet man die vom Fonds geförderten Projektarten im Hinblick auf die Gesamtfördersummen, ergibt sich dazu das in Grafik 4 dargestellte Bild. In diesem Kontext muss betont werden, dass es sich bei den Projektförderungen des Zukunftsfonds zumeist nur um Teilförderungen handelt, d. h. die Grafiken zeigen ausschließlich die Fördertätigkeit des Fonds, nicht aber die tatsächlichen Projektkosten der einzelnen Förderprojekte. Für eine Vielzahl der Projekte stellt die Förderung durch den Zukunftsfonds eine Teilfinanzierung dar, da der Fonds in vielen Fällen die benötigten Gesamtsummen allein nicht tragen kann: „Der Zukunftsfonds kann nicht jedes Projekt voll finanzieren, daher sind in vielen Fällen Kofinanzierungen von anderen Stellen notwendig. Das stellt natürlich eine Hürde für viele Projekte dar, andererseits trägt es auch zur Sichtbarkeit von Projekten bei. In vielen Fällen kann ein Projekt erst im Zuge einer Redimensionierung und durch eine Unterstützung weiterer Förderstellen realisiert werden“, betont Manfried Rauchensteiner.21 Ein Teil der beim Zukunftsfonds gestellten Projektanträge wird von den Antragstellern auch beim Nationalfonds eingereicht. Der Nationalfonds kann durch sein Mandat jedoch nur bestimmte Projekte fördern, während die Bandbreite der vom Zukunftsfonds förderbaren Projekte umfangreicher ist. Zudem vergibt der Nationalfonds im Unterschied zum Zukunftsfonds nur zweimal jährlich Förderungen. Entsprechend dem Wunsch des Hauptausschusses im Nationalrat wurde ab 2011 eine Dokumentation gestartet, in deren Rahmen der Zukunftsfonds jährlich Bericht über die gemeinsam geförderten Projekte erstattet. Dadurch wird eine effiziente Fördervergabe sichergestellt, die auch viel Zuspruch erhält. So lobte im Jahr 2010 auch die damalige Nationalratspräsidentin Barbara Prammer die gute Zusammenarbeit der beiden Fonds, wodurch „Doppelgleisigkeiten vermieden werden können und eine gute Verzahnung der einzelnen Fonds hergestellt wurde“.22 Bezüglich der tatsächlichen Anzahl der gemeinsam finanzierten Projekte kann nur eine ungefähre Angabe gemacht werden, da die vorliegenden Zahlen auf den Eigenangaben der Antragsteller basieren. Zudem wurden die gemeinsam finanzierten Projekte erst nach Etablierung der Dokumentationstätigkeit ab dem Jahr 2011 in den Jahresberichten des Zukunfts21 AdBIK, Interview Manfried Rauchensteiner. Wien 11.3.2015. 22 Zukunftsfonds legt Jahresbilanz für 2009 vor. Parlamentskorrespondenz Nr. 939, 25.11.2010.

Antragsentwicklung und Mittelvergabe

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fonds erfasst. Dem Jahresbericht 2014 ist zu entnehmen, dass im Zeitraum 2011 bis 2014 insgesamt 712 Projekte vom Zukunftsfonds genehmigt wurden. Davon wurde für 228 Projekte auch beim Nationalfonds um eine Förderung angesucht. Von diesen 228 Projekten gewährte der Nationalfonds 175 Projekten eine Förderung.23 Im Hinblick auf die Verknappung der Fördermittel des sich verzehrenden Zukunftsfonds und auf die allgemeine Förderlandschaft in Österreich stellen Kofinanzierungen bzw. die Zusammenarbeit einzelner Fördereinrichtungen eine besonders wichtige Strategie zur effizienten Mittelvergabe dar. Teilfinanzierungen gehören für die meisten Fördereinrichtungen mittlerweile zur Tagesordnung, wie auch Christoph Kainz erläutert: „Kofinanzierungen sind durchaus üblich und notwendig. Eine breite Basis zeugt auch von einer breiten Akzeptanz von Projekten.“24 Ein weiteres Merkmal der Fördertätigkeit des Zukunftsfonds ist die Möglichkeit der Mehrfachförderung, die im Zukunftsfondsgesetz nicht ausgeschlossen ist. Dadurch können einzelne Projektträger mehrmals Projekte einreichen oder sich wiederholende Projekte wie etwa Gedenkveranstaltungen in den Folgejahren gefördert werden. Zudem werden in

Grafik 5: Laufzeiten der Projekte. Quelle: ÖZF. Grafik: Verena Thaller.

23 ÖZF, Jahresbericht des Zukunftsfonds 2014. 24 AdBIK, Interview Christoph Kainz. Wien 10.3.2015.

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Zehn Jahre Zukunftsfonds der Republik Österreich

manchen Fällen mit einer Förderung mehrere Projektbestandteile abgedeckt. Es ist möglich, dass bei Forschungsprojekten oder Symposien zugleich eine Förderung für eine Publikation oder einen Tagungsband beantragt wird oder dass nach Abschluss eines Projektes separat von einem Verlag für einen Druckkostenzuschuss eingereicht wird. Oftmals werden auch Veranstaltungsreihen mit Workshops, Lesungen, Konzerten oder Filmvorführungen beantragt. In manchen Fällen wird die Fördersumme für einen Teil zweckgebunden, meistens jedoch obliegt es den Einreichern, wofür sie den Betrag verwenden, was oftmals eine Erleichterung für die Projektdurchführung darstellt. Die vom Zukunftsfonds geförderten Projekte unterscheiden sich allgemein hinsichtlich ihrer Laufzeiten, die von wenigen Monaten bis zu maximal drei Jahren reichen können. Die Verteilung der geförderten Projekte im Hinblick auf die Laufzeit zeigt Grafik 5.

Projektausschreibungen 2006, im ersten Jahr seines Bestehens, langte eine Vielzahl von initiativen Projektanträgen im Büro des Zukunftsfonds ein. Rasch zeigte sich jedoch, dass viele dieser Anträge nicht der Zielsetzung und Aufgabenstellung des Fonds entsprachen oder die beantragten Einzelförderungen die gesetzlich festgelegte jährliche Gesamtfördersumme des Fonds überstiegen.

Abb. 17: Das erste ausgeschriebene Projekt widmete sich unter der Leitung von Hans Schafranek dem Thema „Söldner für den Anschluss. Die Österreichische Legion in den Jahren 1933−1938“. Quelle: Sammlung Hans Schafranek.

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manchen Fällen mit einer Förderung mehrere Projektbestandteile abgedeckt. Es ist möglich, dass bei Forschungsprojekten oder Symposien zugleich eine Förderung für eine Publikation oder einen Tagungsband beantragt wird oder dass nach Abschluss eines Projektes separat von einem Verlag für einen Druckkostenzuschuss eingereicht wird. Oftmals werden auch Veranstaltungsreihen mit Workshops, Lesungen, Konzerten oder Filmvorführungen beantragt. In manchen Fällen wird die Fördersumme für einen Teil zweckgebunden, meistens jedoch obliegt es den Einreichern, wofür sie den Betrag verwenden, was oftmals eine Erleichterung für die Projektdurchführung darstellt. Die vom Zukunftsfonds geförderten Projekte unterscheiden sich allgemein hinsichtlich ihrer Laufzeiten, die von wenigen Monaten bis zu maximal drei Jahren reichen können. Die Verteilung der geförderten Projekte im Hinblick auf die Laufzeit zeigt Grafik 5.

Projektausschreibungen 2006, im ersten Jahr seines Bestehens, langte eine Vielzahl von initiativen Projektanträgen im Büro des Zukunftsfonds ein. Rasch zeigte sich jedoch, dass viele dieser Anträge nicht der Zielsetzung und Aufgabenstellung des Fonds entsprachen oder die beantragten Einzelförderungen die gesetzlich festgelegte jährliche Gesamtfördersumme des Fonds überstiegen.

Abb. 17: Das erste ausgeschriebene Projekt widmete sich unter der Leitung von Hans Schafranek dem Thema „Söldner für den Anschluss. Die Österreichische Legion in den Jahren 1933−1938“. Quelle: Sammlung Hans Schafranek.

Projektausschreibungen

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Deshalb ging man kurzfristig dazu über, Themenstellungen zu erarbeiten und diese online auf der Website des Zukunftsfonds auszuschreiben: „Manche Themen kamen durch Ausschreibungen zustande, die von uns formuliert wurden. Dies war notwendig, weil bestimmte relevante Themen von sich aus in den Initiativanträgen nicht vorgekommen sind. Es ging auch darum, bestimmte Signale und Schwerpunkte zu setzen.“25 In einer ersten Themenstellung standen die Mitwirkung von Österreichern an der Vorbereitung der Machtübernahme des Nationalsozialismus sowie der Anteil der Bevölkerung an der Etablierung und Durchsetzung des NS-Regimes unter besonderer Berücksichtigung der Konzentrations- und Vernichtungslager sowie der Einsatzgruppen im Fokus.26 Bis zum Jahr 2010 folgten weitere Ausschreibungen. Die Projekte sollten mit mehrjähriger Laufzeit bearbeitet werden. Ab dem Jahr 2011 wurden aufgrund der steigenden Anzahl an Initiativanträgen und der bereits beforschten Desiderate vom Zukunftsfonds keine Projekte mehr ausgeschrieben. Folgende Projekte wurden im Zeitraum von 2006 bis 2010 vom Zukunftsfonds ausgeschrieben und schließlich vergeben bzw. umgesetzt: P07-013227 P07-0168 P07-0136 P07-0220 P08-0422 P10-0734

P10-0736

Söldner für den Anschluss. Die Österreichische Legion in den Jahren 1933–1938 (Projektleitung: Hans Schafranek) Die Österreichische Legion aus Sicht des Heeresnachrichtendienstes und der Staatspolizei in Österreich (Projektleitung: Verena Moritz) Österreicher als Element der NS-Okkupationspolitik (Projektleitung: Martin Moll) Praxis des Minderheitenschutzes in Mitteleuropa (Projektleitung: Joseph Marko) Österreichs Rolle bei der jüdischen Zuwanderung aus der Sowjetunion (Projektleitung: Evelyn Klein) Offene Grenzen, neue Barrieren und gewandelte Identitäten. Österreich, seine Nachbarn und die Transformationsprozesse in Politik, Wirtschaft und Kultur seit 1989 (Projektleitung: Michael Gehler) Österreich und seine Nachbarn: Kulturelle Transformationen, politische Repräsentationen und trans/nationale Identitätsentwürfe seit 1989 (Projektleitung: Heidemarie Uhl)

Tab. 3: Durch Ausschreibungen des Zukunftsfonds der Republik Österreich geförderte Projekte 2006−2010. Quelle: ÖZF.

25 AdBIK, Interview Manfried Rauchensteiner. Wien 11.3.2015. 26 ÖZF, Jahresbericht des Zukunftsfonds 2006. 27 Jedes vom ÖZF geförderte Projekt verfügt über einen Projektcode, anhand dessen die einzelnen Projekte in der Projektliste im Anhang dieser Publikation sowie in der Online-Datenbank des ÖZF nachgeschlagen werden können.



Fördertätigkeit Die Kriterien des Zukunftsfonds für förderwürdige Projekte sind im Bundesgesetzblatt der Republik Österreich vom 19. Dezember 2005 festgelegt und umfassen konkret folgende Themenbereiche: das „Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes“, die „Erinnerung an die Bedrohung durch totalitäre Systeme und Gewaltherrschaft“, „die Erforschung des Unrechts, das während des nationalsozialistischen Regimes auf dem Gebiet der heutigen Republik Österreich geschehen ist“, die „internationale Zusammenarbeit“, die „zukunftsorientierte Förderung von Toleranz, Achtung der Menschenrechte und Nicht-Diskriminierung“ und die „Förderung von wissenschaftlichen Arbeiten über diese Themen“.1 Überblickt man die Gesamtzahl aller bisher vom Zukunftsfonds geförderten Projekte, so zeigt sich dabei eine außerordentliche Vielfalt an Themen und Zugängen. Der Zukunftsfonds fördert eine beachtliche Bandbreite an unterschiedlichsten Projektarten im In- und Ausland. Diese Vielfalt reicht von wissenschaftlicher Forschung über Publikationen, Filme, Dokumentationen, Ausstellungen, Gedenkstätten, Schulprojekte, Konferenzen, Tagungen bis hin zu künstlerischen Projekten, Online-Datenbanken oder etwa New-Media-Projekten. Anhand einer Betrachtung des gesamten Tätigkeitszeitraums des Zukunftsfonds lassen sich für die einzelnen Jahre der Fördertätigkeit unterschiedliche Tendenzen ablesen: Neben den bereits erwähnten Ausschreibungen und den initiativ eingebrachten Projektanträgen der Anfangsjahre findet sich in den Jahren 2009 und 2010 eine Reihe dokumentarischer Projekte,2 darunter eine große Anzahl an frauenspezifischen Fragestellungen.3 Ab 2007 kommen verstärkt Online-Projekte hinzu.4 Im Jahr 2011 liegt ein neuer Schwerpunkt auf Projekten im Bereich der Exilforschung5 und Projekten zu Minderheitenfragen.6 Im Jahr 2012 verzeichnet der Zukunftsfonds eine Vielzahl an Projektanträgen, die sich angesichts des damals bevorstehenden Gedenkjahres dem Ersten Weltkrieg widmen.7

1 2 3 4 5 6 7

Zukunftsfonds-Gesetz, 146. Bundesgesetz vom 19.12.2005. ÖZF, P07-0151, P07-0216, P07-0171, P07-0270. ÖZF, P09-0437, P09-0456, P09-0458, P09-0486, P09-0527, P10-0630, P10-0653, P10-0664, P100782. ÖZF, P10-0764, P10-0788, P11-0914, P11-0979, P11-1016, P12-1087. ÖZF, P10-0809, P11-0829, P11-0844, P11-0957, P11-1017, P12-1168, P12-1208, P12-1251. ÖZF, P11-0869, P11-0889, P11-0919, P11-1012, P12-1061, P12-1067, P12-1096, P12-1294. ÖZF, P12-1078, P12-1136, P12-1244, P13-1426, P13-1447, P13-1476.

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Fördertätigkeit

Parallel dazu forciert der Zukunftsfonds die Förderung englischsprachiger Übersetzungen österreichischer Standardwerke zur Zeitgeschichte.8 Im Jahr 2013 finden sich unter den geförderten Projekten insbesondere lokale Initiativen,9 Zeitzeugen- und Erinnerungs­projekte,10 Projekte zur NS-Militärjustiz11 sowie Projekte zum Gedenken der Novemberpogrome.12 Letztere gingen auch auf eine Initiative der damaligen Nationalratspräsidentin Barbara Prammer zurück. Die überwiegende Mehrheit der geförderten Projekte befasste sich mit den Themen NS-Diktatur und Holocaust.13 Ein weiterer Themenbereich ist die Erforschung der Ursachen totalitärer Regime, Untersuchungen zu antidemokratischen Strömungen und die Auseinandersetzung mit der Bedrohung durch extremistische, totalitäre, xenophobe oder antisemitische Tendenzen.14 Menschenrechte, Migration, Asyl und Demokratie sind weitere Themenbereiche der vom Zukunftsfonds geförderten Projekte.15 Das Prozedere bei der Projekteinreichung ist genau festgelegt und verhältnismäßig unbürokratisch. So langen die Initiativanträge der einzelnen Antragsteller im Büro des Zukunftsfonds ein und werden an den Projektförderungsbeirat sowie an das Kuratorium weitergeleitet. Der Beirat prüft gemäß den gesetzlichen Vorgaben und wissenschaftlichen Kriterien die Eignung der Projekte, woraufhin er Empfehlungen an das Kuratorium abgibt. Dieses wiederum entscheidet „nach bestem Wissen und Gewissen“ auf Basis der Empfehlungen des Beirates und der den jeweiligen Projekten zugemessenen Relevanz über die Projektförderungen einschließlich der Höhe der Förderbeträge. Die Arbeit des Projektförderungsbeirates umfasst neben der Begutachtung der Projektanträge die Durchführung von Recherchen, das Lesen von Manuskripten sowie die Beurteilung von Filmproduktionen und anderen Dokumenten. Diese Aufgaben sind oftmals mit einem großen Zeitaufwand verbunden, den die Mitglieder des Beirats jedoch ehrenamtlich absolvieren. Die Motivation für ihren Einsatz im Projektförderungsbeirat begründet etwa die Historikerin Margarete Grandner wie folgt: „Die Tätigkeit im Projektförderungsbeirat ist sehr arbeitsintensiv. Ein gewisser Eigennutz besteht jedoch allein schon darin, dass man sehr viele interessante Anträge sieht und auch gewisse 8 9 10 11 12

ÖZF, P13-1369, P13-1572, P13-1588. ÖZF, P13-1324, P13-1358, P13-1383, P13-1396, P13-1469, P13-1482, P13-1543, P13-1619. ÖZF, P13-1322, P13-1323, P13-1338, P13-1340, P13-1448, P13-1455, P13-1457, P13-1478, P13-1501, P13-1532. ÖZF, P13-1412, P13-1418. ÖZF, P13-1459, P13-1475, P13-1503, P13-1524, P13-1530, P13-1531, P13-1540, P13-1546, P13-1559, P131559, P13-1591. 13 ÖZF, P06-0055, P06-0096, P06-0126, P07-0132, P07-0136, P07-0144, P07-0236, P07-0263, P080434, P10-0625, P10-0679, P11-0818, P11-0831, P11-0880, P11-0922, P11-1037. 14 ÖZF, P06-0104, P07-0203, P07-0221, P06-0118, P08-0342, P08-0384, P08-0422, P08-0425, P090474, P09-0545, P10-0692, P10-0700. 15 ÖZF, P11-0816, P11-0989, P12-1149, P12-1179, P12-1256, P13-1354, P13-1514.

Fördertätigkeit

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Abb. 18: Heribert Steinbauer im Gespräch mit Gerald Stourzh im April 2014. Quelle: ÖZF. Foto: Ernst Weingartner.

Trends verfolgen kann.“16 Gerald Stourzh, von 2006 bis 2007 Mitglied des Projektförderungsbeirats, ergänzt dazu: „Je nach Themenlage waren für die Sitzungen ausführliche Stellungnahmen vorzubereiten. Insgesamt kann ich sagen, dass die Zusammenarbeit im Beirat und überhaupt im Fonds stets in einer sehr erfreulichen, sachlichen und von gegenseitiger Wertschätzung getragenen Form stattfand. Der Einladung zur Mitarbeit im Projektförderungsbeirat bin ich damals gerne gefolgt, da ich die Zielsetzungen und den Auftrag des Zukunftsfonds damals wie heute für sehr sinnvoll und wichtig erachte.“17 Die Zusammensetzung des Projektförderungsbeirats spiegelt zudem das Spektrum der Projekteinreichungen wider. Neben der historischen Expertise von Margarete Grandner und Manfried Rauchensteiner sind mit Helene Maimann eine Medien- und Filmexpertin und mit Robert Pfaller ein Kulturphilosoph im Beirat vertreten. So wurde im Laufe des Bestehens des Zukunftsfonds auf eine Zunahme von Projektanträgen aus dem Bereich Film, Kunst, Theater und Neue Medien reagiert. Dennoch verläuft diese Entwicklung stets aus zwei Richtungen: 16 AdBIK, Interview Margarete Grandner. Wien 11.3.2015. 17 AdBIK, Schriftliches Statement Gerald Stourzh. Wien 15.4.2015.

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Abb. 19: Helene Maimann, Katharina Schalber, Verena Krausneker und Andrea Rohrauer (v. l. n. r.) bei der Präsentation des Projekts „Nicht Verstummt: Gehörlose im NS-Regime“ im November 2012. Quelle: ÖZF. Foto: Ernst Weingartner.

„Wir haben auch Türen im Bereich der Projekte aufgemacht. Das Projektprofil wurde schrittweise weiterentwickelt, auch im Hinblick auf neue Themenschwerpunkte. Diese lagen in den ersten Jahren auf Verfolgung, Widerstand und der Zeit des Nationalsozialismus. Die Richtlinien des Zukunftsfonds umfassen heute verstärkt auch Themenbereiche wie etwa Menschenrechte, Zivilcourage, Migration, Integration und Asyl. Zudem war es uns auch ein Anliegen, neben Film auch Kunst und Theater einzubringen“,18 meint Helene Maimann. Mithilfe dieser Schwerpunktsetzungen konnten relevante Themen bearbeitet werden, die ihrerseits zur Aufarbeitung der historischen Vergangenheit Österreichs im 20. Jahrhundert beitrugen. Aufgabe des Projektförderungsbeirates ist dabei nicht nur die Prüfung der eingelangten Anträge hinsichtlich ihrer Übereinstimmung mit der inhaltlichen Zielsetzung des Zukunftsfonds, sondern auch im Hinblick auf weitere zentrale Kriterien: „Eine Besonderheit des Zukunftsfonds ist sicherlich der starke Fokus auf die breite öffentliche Wirksamkeit der geförderten Projekte. Neben wissenschaftlichen Forschungsprojekten werden deshalb verstärkt auch lokale oder regionale Initiativen und Projekte mit einer pädagogischen Aus18 AdBIK, Interview Helene Maimann. Wien 11.3.2015.

Fördertätigkeit

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richtung unterstützt. Ein gefördertes Projekt soll möglichst viele Menschen erreichen und nicht nur in akademischen Zirkeln verbleiben. Diese Ausrichtung wurde bereits zu Beginn des Zukunftsfonds von der damaligen Kuratoriumsvorsitzenden Waltraud Klasnic stark gemacht und wird auch weitergeführt. Durch die Rücksichtnahme auf die Regionalität von eingereichten Projekten wird auch einer gewissen Wien-Lastigkeit vieler Projekte entgegengewirkt, die sich auch aus dem Standort des Fonds ergibt.“19 Neben den im Bundesgesetzblatt festgelegten Förderkriterien achtet der Fonds auf mehrere weitere Aspekte bei den Projekten. Ein Auswahlkriterium im Hinblick auf die Förderwürdigkeit ist etwa die Nachhaltigkeit für spätere Generationen. Dementsprechend wird in der Projektbeurteilung auch danach gefragt, welcher Nutzen aus einem Projekt für die Nachwelt hervorgeht. Die Dauerhaftigkeit und Zugänglichkeit der Inhalte, etwa in Form von Publikationen, Filmen oder Webseiten, über die sich Interessenten auch noch in vielen Jahren über die Thematik informieren können, ist für den Zukunftsfonds besonders wichtig. Ein weiterer Fokus liegt auf der Stärkung regionaler Initiativen, wie auch Kuratoriumsmitglied Max Kothbauer darstellt: „Projekte mit Regionalbezug sind in den letzten Jahren immer stärker geworden. Natürlich kann man die Breitenwirksamkeit von Regionalprojekten infrage stellen, aber ich denke, es geht dabei jeweils um den spezifischen Zugang. Bemühungen um historische Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit der Vergangenheit stoßen in kleineren Gemeinden oft auf große Skepsis. Gerade deshalb sind solche Projekte, wo das historische Gedächtnis wehtut, auch besonders bedeutsam. Meist leben in den Orten noch jene Menschen, die die Geschichte miterlebt oder mit vollzogen haben.“20 Zentraler Grund für die gezielte Förderung von Regionalprojekten ist der Versuch, die Fördertätigkeit innerhalb Österreichs auszugleichen. Nicht zuletzt wegen des Sitzes des Zukunftsfonds in der Bundeshauptstadt Wien kommen viele Projektanträge aus diesem Raum oder befassen sich mit wienspezifischen Themen. Daher begrüßt der Zukunftsfonds besonders Projekte aus den einzelnen Bundesländern. In mehrfacher Hinsicht ist außerdem die Internationalität von Projekten ein weiterer Aspekt, auf den der Fonds bei seiner Fördertätigkeit Wert legt. Dies beinhaltet sowohl die internationale Sichtbarmachung von Forschungsergebnissen und Projekten – etwa im Zuge der Förderung von Übersetzungen, internationalen Konferenzen, Tagungen oder Symposien – als auch die Unterstützung von Auslandsprojekten, sofern diese einen Österreich-Bezug aufweisen. Grundsätzlich können beim Zukunftsfonds auch Projekte von nicht-österreichischen Antragstellern eingebracht werden, wobei diese einen Konnex zu Österreich aufzuweisen haben, wie Kuratoriumsmitglied Hans Winkler unterstreicht: „Der Zukunftsfonds als Fördereinrichtung ist im In- und 19 AdBIK, Interview Margarete Grandner. Wien 11.3.2015. 20 AdBIK, Interview Max Kothbauer. Wien 9.3.2015.

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Fördertätigkeit

Ausland gut bekannt, das zeigen die stetig steigenden Einreichungen. Allerdings müssen die Förderprojekte inlandswirksam sein. Ein Thema, das nichts mit Österreich zu tun hat, könnte der Fonds aufgrund seines Mandats gar nicht fördern.“21 Neben diesen Schwerpunkten sind Projekte mit einer pädagogischen Zielsetzung für den Zukunftsfonds besonders relevant, wie Ludwig Steiner, ehemaliger Vorsitzender des Versöhnungsfonds, Anfang Juni 2015 aus seiner Sicht als Zeitzeuge betont: „Gerade als Zeitzeuge erachte ich die Arbeit des Zukunftsfonds als wichtig und essenziell für die Sensibilisierung, Bewusstseinsbildung und Erinnerungskultur, insbesondere für junge Menschen.“22 Einen gleichsam hohen Stellenwert nimmt die Quellensicherung ein, weshalb der Zukunftsfonds auch Publikationen, Dokumentarfilme und das Sammeln von Zeitzeugeninterviews fördert. Im Folgenden werden die vom Zukunftsfonds im Zeitraum von Anfang 2006 bis Ende 2014 geförderten Projektkategorien näher skizziert und dargestellt. Gemessen an der Vielfalt und Vielzahl der mittlerweile geförderten Projekte kann dies nur in kursorischer Form geschehen. Die Auswahl von Projekten hat exemplarischen Charakter und soll dazu dienen, einen allgemeinen Überblick zu geben. Eine vollständige Liste der bis Ende Juni 2015 geförderten Projekte findet sich im Anhang dieser Publikation. Nähere Details zu einzelnen Projekten sind mittels des jeweiligen Projektcodes in der Online-Datenbank auf der Webseite des Zukunftsfonds unter www.zukunftsfonds-austria.at abrufbar.

Wissenschaftliche Forschung Bis Ende 2014 unterstützte der Österreichische Zukunftsfonds 218 Forschungsprojekte mit insgesamt 8,3 Millionen Euro. Zählt man die wissenschaftlichen Publikationen, Übersetzungen und Veranstaltungen dazu, so kann der Bereich Wissenschaft als Hauptförderbereich des Zukunftsfonds bezeichnet werden. Die Mehrzahl der geförderten Forschungsprojekte widmete sich der historischen Aufarbeitung des Nationalsozialismus und behandelte die Schwerpunktthemen Holocaust, Flucht, Exil, Widerstand, Arisierung und Enteignung.23 Weiters sind darunter Projekte zu finden, die dem Bereich Demokratie und Menschenrechte zuzurechnen sind.24 Dazu kommen Projekte, die sich der Erforschung totalitärer Regime widmen.25 Ebenso 21 AdBIK, Interview Hans Winkler. Wien 12.3.2015. 22 AdBIK, Schriftliches Statement Ludwig Steiner. Wien 1.6.2015. 23 ÖZF, P06-0041, P06-0046, P06-0055, P06-0123, P06-0124, P06-0126, P07-0136, P07-0165, P070171, P07-0236, P08-0276, P08-0290, P10-0753, P10-0784, P11-0855, P11-0880, P11-0922, P11-0943, P11-1017, P11-1047, P12-1152, P12-1307, P13-1380, P13-1614, P14-1716, P14-1823, P14-1916, P14-1938. 24 ÖZF, P07-0220, P07-0221, P07-0256, P08-0342, P09-0520, P09-0602, P10-0692, P10-0734, P100736, P10-0738, P11-0816, P11-1035. 25 ÖZF, P06-0021, P06-0008, P06-0118, P12-1139.

Wissenschaftliche Forschung

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Abb. 20: Heimkehrerzug mit ehemaligen sowjetischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern sowie ihren Kindern. Ein Mädchen weist demonstrativ auf das Plakat „Kommt schnellstens in die Heimat zurück!“, dessen Ruf es − mehr oder weniger freiwillig − gefolgt ist. Quelle: GARF.

Forschungsprojekte, die sich mit dem Thema Erinnerungsarbeit und Gedenkstättenarbeit auseinandersetzen.26 Der Großteil der durch den Zukunftsfonds der Republik Österreich geförderten wissenschaftlichen Projekte ist dem Bereich Zeitgeschichte zuzurechnen. Mit dem ersten Förderprojekt „Sowjetische Zwangsarbeiter und ihre weiteren Schicksale“27 bewies der Zukunftsfonds zugleich seine Resistenz gegenüber Versuchen politischer Einflussnahme und eine Entschiedenheit zur historischen Aufarbeitung mitunter sensibler Fragestellungen. Dies machte zugleich deutlich, dass einzelne Projekte auch politisch virulente Thematiken außerhalb Österreichs tangieren können. So sorgte dieses Projekt international für Aufsehen, beleuchtete es doch den repressiven Umgang mit den aus Österreich heimkehrenden ehemaligen Zwangsarbeitern in der UdSSR.28 26 ÖZF, P07-0214, P07-0219, P08-0334, P09-0485, P09-0593, P14-1655, P14-1818. 27 ÖZF, P06-0001. 28 Siehe dazu etwa Reinhard Olt, „Warum seid ihr nicht den Heldentod gestorben? Opfer zweier Diktaturen: Wie die Sowjetunion mit ihren heimkehrenden Zwangsarbeitern verfuhr“, in: Frankfurter Allgemeine, Feuilleton, 11.1.2007.

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Fördertätigkeit

Abb. 21: Im September 2008 wurde auf dem Moskauer Donskoe-Friedhof von Bundesministerin Dr. Ursula Plassnik (3. v. l.) ein Gedenkstein für die in Moskau erschossenen Österreicherinnen und Österreicher enthüllt. Die wissenschaftliche Aufarbeitung dieses Themas erfolgte im Rahmen eines vom ÖZF geförderten Forschungsprojekts (P06-0104) zu „Stalins letzten Opfern“ unter der Leitung von Stefan Karner (5. v. r.). Foto: Hopi Media.

Stefan Karner, Leiter des Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung in Graz, hebt in diesem Zusammenhang die Rolle des Zukunftsfonds bei der Projektvergabe hervor: „Manche historische Themen sind sehr belastet und stellen besondere Reizthemen dar. Der Zukunftsfonds bürgt, neben den Projektverantwortlichen, mit seinen professionellen Gremien dabei zusätzlich für die Qualität und Sachlichkeit der geförderten Projekte. Eines unserer Forschungsprojekte, das sich mit dem späteren Schicksal der sowjetischen Zwangsarbeiter in Österreich befasste, widersprach zum Beispiel der vorherrschenden Meinung Moskaus und führte dort zu großen Befürchtungen. In Russland gab es nahezu in jedem Dorf einen Betroffenen bzw. eine Familie, die unter dem Schicksal der „heimgekehrten“ Zwangsarbeiter gelitten haben. Die Wissenschaftlichkeit und Sachlichkeit bildeten aber auch hier die Basis für das gegenseitige Vertrauen und damit den Zugang zu den relevanten Informationen. Das internationale Renommee des Zukunftsfonds trägt dazu bei.“29 29 AdBIK, Interview Stefan Karner. Graz 13.4.2015.

Wissenschaftliche Forschung

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Gerade im Bereich der zeitgeschichtlichen Forschung kommt die Bedeutung des Zukunftsfonds klar zum Vorschein, ermöglichte er doch erst durch seine Fördertätigkeit spezifische Projekte wie etwa die große Interview-Studie mit Überlebenden des KZ Mauthausen unter der Leitung von Gerhard Botz,30 zu österreichischen Stalinopfern31 oder Besatzungskindern.32 Dazu Stefan Karner: „Der Zukunftsfonds wurde zu einem organisatorischen Meilenstein für die historische Forschung in Österreich. Er hat vielen Forschungsprojekten zur Realisierung verholfen. Damit konnten zentrale Forschungslücken geschlossen werden. Sieht man sich die österreichischen Forschungsinstitute zur Zeitgeschichte an, so wird deutlich, dass ein großer Teil der Forschungen, Publikationen sowie der Außenwirksamkeit des Faches in den letzten zehn Jahren mit dem Zukunftsfonds verbunden ist. Die neuere Zeitgeschichteforschung in Österreich wäre ohne den Fonds in diesem Umfang gar nicht machbar gewesen. Daher lässt sich der Erfolg des Zukunftsfonds direkt an der Forschung ablesen.“33 Diesem Urteil schließt sich auch der Historiker Oliver Rathkolb an: „Infolge der Debatten um Zwangsarbeit und Sklavenarbeit ab dem Jahr 2000 ist sicherlich auch eine merkbare Bewegung im Diskurs entstanden. In der wissenschaftlichen Community ist der Zukunftsfonds ein ganz essenzielles Element für die Durchführung von Projekten in der Aufarbeitung der Geschichte des Nationalsozialismus, aber auch der Vor- und Nachgeschichte der Zweiten Republik. Das hängt auch damit zusammen, dass innovative historische Forschung nicht in großen Teams passiert, sondern sehr stark von einzelnen Personen und Initiativen abhängt. Im Bereich der zeitgeschichtlichen Forschung ist der Zukunftsfonds mittlerweile der zentrale Fördergeber für nachhaltige und innovative Projekte geworden. Hier werden Schlüsselinvestitionen getätigt, die effizient sind und tiefgreifende Spuren in der europäischen Wissenschaftslandschaft der letzten Jahre hinterlassen haben.“34 Neben dem Thema der NS-Zwangsarbeit liegt ein thematischer Schwerpunkt der Fördertätigkeit des Zukunftsfonds im Bereich Demokratie und Menschenrechte. Ein Beispiel für ein Projekt, das sich dem Thema Demokratie aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive nähert, ist das von Oliver Rathkolb gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut SORA umgesetzte Projekt „Geschichtsverarbeitung der NS-Zeit. Autoritäre Einstellungen und de-

30 ÖZF, P07-0171. 31 ÖZF, P06-0104; Stefan Karner – Barbara Stelzl-Marx (Hg.), Stalins letzte Opfer. Verschleppte und erschossene Österreicher in Moskau 1950–1953. Unter Mitarbeit von Daniela Almer, Dieter Bacher und Harald Knoll. Wien – München 2009. 32 ÖZF, P11-0995; Barbara Stelzl-Marx – Silke Satjukow (Hg.), Besatzungskinder. Die Nachkommen alliierter Soldaten in Österreich und Deutschland. Wien – Köln – Weimar 2015. 33 Ebd. 34 AdBIK, Interview Oliver Rathkolb. Wien 9.3.2015.

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Fördertätigkeit

Abb. 22: Modevorführung in Wien kurz nach dem „Anschluss“ 1938. Unter der Leitung von Andrea Hurton widmete sich ein vom Zukunftsfonds gefördertes Projekt (P11-0880) „Arisierungen und Liquidationen in der Wiener Textil- und Modewirtschaft 1938−1940“. Quelle: Sammlung Andrea Hurton.

mokratisches Bewusstsein im Kontext subjektiver Bedrohungswahrnehmungen“.35 Mittels einer quantitativen Erhebung von 1.000 Telefoninterviews wurden dabei Indikatoren für autoritäre Tendenzen und demokratische bzw. demokratiefeindliche Einstellungen erfasst. Die zentrale Fragestellung richtete sich auf das Aufzeigen der in der österreichischen Bevölkerung verbreiteten Meinungen rund um die Themen Autoritarismus, Demokratiebewusstsein und Geschichtsverarbeitung in Bezug auf die Zeit des Nationalsozialismus sowie auf damit zusammenhängende, subjektive Bedrohungswahrnehmungen. Die Analyse zeigte etwa, dass die Abwehr der Auseinandersetzung mit Schuld und Verantwortung in der eigenen Geschichte mit autoritären politischen Einstellungen in der Gegenwart einhergeht. Daraus wurde ersichtlich, inwiefern eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen kollektiven Vergangenheit für die Konstituierung und Festigung eines demokratischen Selbstverständnisses von Bedeutung ist.36 35 ÖZF, P13-1553. 36 Siehe dazu auch die Zusammenfassung der Studienergebnisse unter: www.sora.at/fileadmin/down-

Wissenschaftliche Forschung

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Abb. 23: Oliver Rathkolb präsentiert das Projekt „Autoritarismus in Österreich und Zentraleuropa“ (P06-0021) beim Werkstattgespräch des Zukunftsfonds im November 2011. Quelle: ÖZF. Foto: Ernst Weingartner.

Das Projekt wurde medial stark rezipiert, zeigte es doch den Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Unsicherheit, sozioökonomischen Krisen und dem Anstieg antidemokratischer Tendenzen. Dazu der Projektleiter: „Das Projekt zeigte deutlich, dass es auch gegenwärtig höchst gefährliche und autoritäre Tendenzen in der Gesellschaft und im Diskurs gibt, denen man sich bewusst entgegenstellen muss. Die Förderung des demokratischen Denkens ist eine Zielsetzung des Zukunftsfonds, die gerade auch heute und in Zukunft von höchster Wichtigkeit ist.“37 Auf Basis der Untersuchungen gaben die beteiligten Forscher die Empfehlung ab, die Auseinandersetzung mit der Geschichte, dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg in Österreich im Hinblick auf die Stärkung der Demokratie, der Bewusstseinsbildung und der Orientierung auf breiter Ebene zu fördern.38

loads/projekte/2014_Presseunterlage_Geschichtsbewusstsein-und-autoritaere_Einstellungen.pdf, abgerufen am 24.7.2015. 37 AdBIK, Interview Oliver Rathkolb. Wien 9.3.2015. 38 www.sora.at/fileadmin/downloads/projekte/2014_Presseunterlage_Geschichtsbewusstsein-und-autoritaere_Einstellungen.pdf, abgerufen am 24.7.2015.

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Fördertätigkeit

Ein weiteres Beispiel für innovative Forschungsprojekte mit internationaler Resonanz ist das Projekt des Historikers Hans Schafranek zur „Österreichischen Legion“.39 Mit der Ausschreibung dieses Themas regte der Zukunftsfonds gezielt Forschungen zur Tätergeschichte an. Als „Österreichische Legion“ wurden jene Nationalsozialisten bezeichnet, die nach dem Verbot der NSDAP in Österreich 1933 nach Deutschland geflohen waren, um sich dort in Lagern auf die Machtübernahme vorzubereiten. Das Kernstück der Forschungsarbeit bildete die Erhebung der biografischen Eckdaten zu den rund 15.000 Angehörigen der Legion und deren Verknüpfung. Dadurch konnte die bisher größte und auf NS-Dokumenten basierende Analyse zu Alters- und Berufsstruktur, Organisationsdichte und regionaler Verteilung der illegalen österreichischen Nationalsozialisten durchgeführt werden. Dazu Hans Schafranek: „Das Thema der Österreichischen Legion war bis zur Projektausschreibung durch den Zukunftsfonds ein weißer Fleck auf der historiografischen Landkarte. Aufgrund von mehrjährigen Vorarbeiten musste zwar nicht bei Punkt Null begonnen werden, dennoch nahmen die aufwendigen Recherchen und Forschungen in insgesamt zwölf deutschen und österreichischen Archiven mehrere Jahre in Anspruch. Die daraus entstandene Datenbank umfasst 150.000 Einträge zu insgesamt 15.000 Personen. Mittlerweile sind auch mehrere ­Publikationen zum Thema erschienen. Ohne den Zukunftsfonds wäre diese Forschungsarbeit nicht finanzierbar und umsetzbar gewesen.“40

Veranstaltungen Der Zukunftsfonds förderte bis Ende 2014 insgesamt 187 Veranstaltungen, darunter Tagungen, Symposien, Konferenzen, Gedenkfahrten, Exkursionen, Workshops, Einladungsprogramme, Vorträge und Seminare. Unter den wissenschaftlichen Veranstaltungen finden sich Konferenzen zu den Themen Wehrmachtsjustiz,41 Exil,42 Holocaust,43 Zwangsarbeit,44 Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus,45 Frauen während der NS-Zeit,46 Israel,47 Antisemi-

39 40 41 42 43 44 45 46 47

ÖZF, P07-0132. AdBIK, Schriftliches Statement Hans Schafranek. Wien 24.6.2015. ÖZF, P09-0483. ÖZF, P08-0416, P08-0409, P12-1251, P13-1568, P13-1584, P14-1648. ÖZF, P07-0263, P09-0538, P09-0544, P09-0586, P10-0795, P11-0882, P11-0913, P11-1000, P12-1243, P13-1376, P13-1400. ÖZF, P08-0284, P09-0543. ÖZF, P08-0379, P14-1682, P14-1847. ÖZF, P09-0527, P08-0367. ÖZF, P08-0400, P09-0595.

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Fördertätigkeit

Ein weiteres Beispiel für innovative Forschungsprojekte mit internationaler Resonanz ist das Projekt des Historikers Hans Schafranek zur „Österreichischen Legion“.39 Mit der Ausschreibung dieses Themas regte der Zukunftsfonds gezielt Forschungen zur Tätergeschichte an. Als „Österreichische Legion“ wurden jene Nationalsozialisten bezeichnet, die nach dem Verbot der NSDAP in Österreich 1933 nach Deutschland geflohen waren, um sich dort in Lagern auf die Machtübernahme vorzubereiten. Das Kernstück der Forschungsarbeit bildete die Erhebung der biografischen Eckdaten zu den rund 15.000 Angehörigen der Legion und deren Verknüpfung. Dadurch konnte die bisher größte und auf NS-Dokumenten basierende Analyse zu Alters- und Berufsstruktur, Organisationsdichte und regionaler Verteilung der illegalen österreichischen Nationalsozialisten durchgeführt werden. Dazu Hans Schafranek: „Das Thema der Österreichischen Legion war bis zur Projektausschreibung durch den Zukunftsfonds ein weißer Fleck auf der historiografischen Landkarte. Aufgrund von mehrjährigen Vorarbeiten musste zwar nicht bei Punkt Null begonnen werden, dennoch nahmen die aufwendigen Recherchen und Forschungen in insgesamt zwölf deutschen und österreichischen Archiven mehrere Jahre in Anspruch. Die daraus entstandene Datenbank umfasst 150.000 Einträge zu insgesamt 15.000 Personen. Mittlerweile sind auch mehrere ­Publikationen zum Thema erschienen. Ohne den Zukunftsfonds wäre diese Forschungsarbeit nicht finanzierbar und umsetzbar gewesen.“40

Veranstaltungen Der Zukunftsfonds förderte bis Ende 2014 insgesamt 187 Veranstaltungen, darunter Tagungen, Symposien, Konferenzen, Gedenkfahrten, Exkursionen, Workshops, Einladungsprogramme, Vorträge und Seminare. Unter den wissenschaftlichen Veranstaltungen finden sich Konferenzen zu den Themen Wehrmachtsjustiz,41 Exil,42 Holocaust,43 Zwangsarbeit,44 Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus,45 Frauen während der NS-Zeit,46 Israel,47 Antisemi-

39 40 41 42 43 44 45 46 47

ÖZF, P07-0132. AdBIK, Schriftliches Statement Hans Schafranek. Wien 24.6.2015. ÖZF, P09-0483. ÖZF, P08-0416, P08-0409, P12-1251, P13-1568, P13-1584, P14-1648. ÖZF, P07-0263, P09-0538, P09-0544, P09-0586, P10-0795, P11-0882, P11-0913, P11-1000, P12-1243, P13-1376, P13-1400. ÖZF, P08-0284, P09-0543. ÖZF, P08-0379, P14-1682, P14-1847. ÖZF, P09-0527, P08-0367. ÖZF, P08-0400, P09-0595.

Veranstaltungen

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Abb. 24: Im November 2011 fand die internationale, dreitägige Konferenz „Maly Trostinec Erinnern“ im Wien Museum mit Unterstützung des Zukunftsfonds (P10-0796) statt. Quelle: Sammlung Waltraud Barton.

tismus,48 Enteignung und Restitution,49 Diskriminierung und Vertreibung50 sowie Remigration.51 Weitere Themenstellungen geförderter Tagungen waren die Tragödie der Kosaken im Frühjahr 1945,52 die Kärntner Partisanen,53 postsowjetische Konflikte,54 Nachkriegszeit,55 der Wiener Kongress,56 die Moskauer Deklaration 1943,57 österreichische Exilanten im Nachrich-

48 49 50 51 52 53 54 55 56 57

ÖZF, P10-0780, P12-1131, P14-1897. ÖZF, P10-0813. ÖZF, P12-1053. ÖZF, P14-1683, P14-1870. ÖZF, P06-0027. ÖZF, P07-0233. ÖZF, P11-0861. ÖZF, P12-1071. ÖZF, P13-1398. ÖZF, P13-1525.

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Fördertätigkeit

Abb. 25: Der 1980 gegründete Jewish Welcome Service lädt regelmäßig vertriebene jüdische Bürger nach Wien ein. Mit Unterstützung des Zukunftsfonds konnten einige Besuchsreisen finanziert werden. Quelle: Jewish Welcome Service Vienna.

tendienst der US-Armee,58 jüdische Soldaten im Ersten Weltkrieg,59 der Besatzungskinder in Österreich und Deutschland60 sowie Film und Faschismus.61 Im Jahr 2010 befasste sich etwa eine vom ÖZF geförderte internationale Fachtagung mit Stand und Perspektiven der zeitgeschichtlichen Forschung unter dem Titel „Österreich 1933–1938“.62 Weiters förderte der Zukunftsfonds mehrmals die jährliche Simon Wiesenthal Confe­ rence.63 Hinzu kommen Veranstaltungen zu den Themen Demokratie und Toleranz,64 zur Gedenkstättenarbeit und Museumspädagogik65 sowie zu Europa-Themen wie beispielsweise die Tagung „Autonomie und Selbstbestimmung in Europa“,66 das fünftägige Europasympo-

58 59 60 61 62 63 64 65 66

ÖZF, P14-1658. ÖZF, P14-1720. ÖZF, P11-0995. ÖZF, P14-1904. ÖZF, P10-0805. ÖZF, P13-1511, P14-1868. ÖZF, P09-0567, P10-0646, P11-1027, P12-1082. ÖZF, P10-0731, P08-0403. ÖZF, P14-1913.

Filme

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sion „Europa verstehen. Vom Mehrwert der Mehrsprachigkeit“67 oder auch der 9. Österreichische Zeitgeschichtetag in Linz.68 Mehrere Veranstaltungen mit Zeitzeugen, etwa die „Unbroken Will Tour“,69 die „Tour für Zivilcourage“70 und eine Vielzahl von Zeitzeugenworkshops an österreichischen Schulen71 wurden vom Zukunftsfonds bisher unterstützt. Zudem förderte der Fonds Bildungs- und Gedenkveranstaltungen für jüdische Opfer des Nationalsozialismus und deren Nachkommen – etwa jene des Psychosozialen Zentrums ESRA in Wien.72 Im NGO-Bereich förderte der Zukunftsfonds beispielsweise in Form von Trainer-Workshops Projekte zur Demokratieerziehung in Mitteleuropa.73 Zudem unterstützte er mehrfach die Einladungsprogramme des Jewish Welcome Service Vienna für vertriebene jüdische Bürger.74 Als Beispiel für Veranstaltungen mit pädagogischen Inhalten ist auch der „Vienna Youth Event of the United Nations Alliance of Civilizations“75 zu nennen, der einer Vernetzung junger Menschen dient, die sich im Bereich interkultureller und interreligiöser Dialog und Verständigung zwischen den Völkern engagieren.

Filme Im Zeitraum von 2006 bis 2014 förderte der Zukunftsfonds insgesamt 133 Filmprojekte, darunter Dokumentar-, Kino- und Kurzfilme sowie Lehrfilme für Schulen. In den Bereich Kino fallen etwa die Filme „Little Alien“76 von Nina Kusturica, „Vienna’s lost daughters“77 von Miriam Unger und „Six Million and One“78 von David Fisher. Unterstützt wurden auch österreichische Filmfestivals wie „Crossing Europe“,79 „This human world“80 sowie Kurzfilmwettbewerbe wie „Zeitim:puls“.81 Weitere Beispiele sind die Dokumentarfilme „Die Kinder 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81

ÖZF, P12-1095. ÖZF, P11-1041. ÖZF, P06-0003. ÖZF, P12-1142. ÖZF, P14-1740, P07-0162, P09-0464. ÖZF, P13-1368, P14-1649. ÖZF, P06-0091. ÖZF, P07-0260, P09-0440. ÖZF, P12-1270. ÖZF, P07-0177. ÖZF, P06-0099. ÖZF, P10-0633. ÖZF, P12-1058, P13-1342, P15-2000. ÖZF, P11-0989, P12-1225, P13-1535, P14-1840. ÖZF, P11-1002, P12-1240, P13-1555, P14-1857.

Filme

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sion „Europa verstehen. Vom Mehrwert der Mehrsprachigkeit“67 oder auch der 9. Österreichische Zeitgeschichtetag in Linz.68 Mehrere Veranstaltungen mit Zeitzeugen, etwa die „Unbroken Will Tour“,69 die „Tour für Zivilcourage“70 und eine Vielzahl von Zeitzeugenworkshops an österreichischen Schulen71 wurden vom Zukunftsfonds bisher unterstützt. Zudem förderte der Fonds Bildungs- und Gedenkveranstaltungen für jüdische Opfer des Nationalsozialismus und deren Nachkommen – etwa jene des Psychosozialen Zentrums ESRA in Wien.72 Im NGO-Bereich förderte der Zukunftsfonds beispielsweise in Form von Trainer-Workshops Projekte zur Demokratieerziehung in Mitteleuropa.73 Zudem unterstützte er mehrfach die Einladungsprogramme des Jewish Welcome Service Vienna für vertriebene jüdische Bürger.74 Als Beispiel für Veranstaltungen mit pädagogischen Inhalten ist auch der „Vienna Youth Event of the United Nations Alliance of Civilizations“75 zu nennen, der einer Vernetzung junger Menschen dient, die sich im Bereich interkultureller und interreligiöser Dialog und Verständigung zwischen den Völkern engagieren.

Filme Im Zeitraum von 2006 bis 2014 förderte der Zukunftsfonds insgesamt 133 Filmprojekte, darunter Dokumentar-, Kino- und Kurzfilme sowie Lehrfilme für Schulen. In den Bereich Kino fallen etwa die Filme „Little Alien“76 von Nina Kusturica, „Vienna’s lost daughters“77 von Miriam Unger und „Six Million and One“78 von David Fisher. Unterstützt wurden auch österreichische Filmfestivals wie „Crossing Europe“,79 „This human world“80 sowie Kurzfilmwettbewerbe wie „Zeitim:puls“.81 Weitere Beispiele sind die Dokumentarfilme „Die Kinder 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81

ÖZF, P12-1095. ÖZF, P11-1041. ÖZF, P06-0003. ÖZF, P12-1142. ÖZF, P14-1740, P07-0162, P09-0464. ÖZF, P13-1368, P14-1649. ÖZF, P06-0091. ÖZF, P07-0260, P09-0440. ÖZF, P12-1270. ÖZF, P07-0177. ÖZF, P06-0099. ÖZF, P10-0633. ÖZF, P12-1058, P13-1342, P15-2000. ÖZF, P11-0989, P12-1225, P13-1535, P14-1840. ÖZF, P11-1002, P12-1240, P13-1555, P14-1857.

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Fördertätigkeit

Abb. 26: Ab Jänner 2012 tourte der Dokumentarfilm „Heil Hitler, die Russen kommen“ durch Österreich. Quelle: Sammlung Andreas Kuba.

der Marc-Aurel-Straße 5“,82 „Zwangsarbeit und Arbeitseinsatz 1944–1945“,83 „Exil“,84 „Grüß Gott und Heil Hitler“,85 „Auf den Spuren des Widerstands“,86 „Wilde Minze“,87 „Sterben für den Führer“,88 „Heil Hitler, die Russen kommen“,89 „Den Stacheldraht kann der Mensch

82 83 84 85 86 87 88 89

ÖZF, P06-0068. ÖZF, P06-0094. ÖZF, P07-0238. ÖZF, P07-0255, P08-0278. ÖZF, P08-0404. ÖZF, P08-0413. ÖZF, P09-0459. ÖZF, P09-0557.

Filme

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nicht essen“,90 „Dann bin ich ja ein Mörder“,91 „The Bridge on Drina River“,92 „Rechtsextremismus in Österreich“93 oder „Yad Vashem: Die Gerechten unter den Völkern“.94 Weiters förderte der Zukunftsfonds eine Vielzahl von Zeitzeugen-Porträts und biografischen Filmprojekten.95 Zudem finden sich Filmprojekte zu aktuellen Themenstellungen wie Asyl und Menschenrechte, etwa eine Dokumentation über Flüchtlinge und Asylwerber in Kärnten96 oder die Dokumentationen „Lampedusa im Winter“,97 „Europas Grenzen“98 und „Last Shelter“.99 Einige Projekte befassten sich mit der Aufbereitung und Analyse von historischem Filmmaterial – beispielsweise das Projekt „Ephemere Filme“, das sich mit Amateurfilmen aus der NS-Zeit auseinandersetzte und diese auch online zugänglich machte.100 Die überwiegende Mehrzahl der Filmprojekte setzt sich mit dem Holocaust und der Shoa auseinander und dokumentiert die Geschichte der Opfer sowie der Überlebenden. Dazu bemerkt etwa die Filmschaffende Claudia Wohlgenannt: „In der Filmbranche habe ich den Eindruck, dass man sich in den letzten Jahren verstärkt mit den Themen Shoa und Israel auseinandergesetzt hat. Vielleicht war die Zeit auch reif für die jüngere Generation an Filmemachern, die sich mit einem neuen Blick den Themen zugewandt haben. Nachdem die Opferthese Österreichs immer mehr infrage gestellt wurde, hat erst eine kritische Selbstreflexion eingesetzt. Der Zukunftsfonds war da sicherlich ein wichtiger Motor, indem er viele Filmprojekte unterstützt hat. Und man muss auch bedenken, dass es sich bei diesen Dokumentarfilmen um keine Blockbuster handeln kann. Umso wichtiger ist der Zukunftsfonds als Fördergeber für Filmprojekte.“101 Vor allem im Bereich Film ist die Fördertätigkeit des Zukunftsfonds eine wichtige Stütze, wie auch der Filmemacher Michael Pfeifenberger betont: „Der Zukunftsfonds unterscheidet sich von anderen Fördergebern vor allem durch die rasche Erledigung der Anträge und den unbürokratischen Umgang bei der Antragstellung. Das ermöglicht dem Fördernehmer eine

90 91 92 93 94 95

ÖZF, P10-0668. ÖZF, P10-0750. ÖZF, P12-1100. ÖZF, P12-1238. ÖZF, P13-1479. ÖZF, P07-0204, P07-0228, P07-0270, P10-0670, P10-0678, P07-0243, P08-0380, P09-0476, P100630, P11-0893, P11-0947, P11-0970, P12-1127, P13-1322, P13-1323, P13-1335. 96 ÖZF, P10-0781. 97 ÖZF, P12-1256. 98 ÖZF, P13-1354. 99 ÖZF, P13-1514. 100 ÖZF, P11-0922, P14-1645. 101 AdBIK, Interview Claudia Wohlgenannt. Wien 19.2.2015.

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Fördertätigkeit

Abb. 27: Der Zukunftsfonds unterstützte mehrere Filmprojekte von den Filmschaffenden Michael Pfeifenberger und Claudia Wohlgenannt, darunter „Desert Kids“ (P14-1819). Quelle: Plan C Filmproduktion.

bessere Umsetzung des Finanzierungsplanes von Projekten, da es zu keinen großen zeitlichen Verzögerungen kommt. Einer unserer Dokumentarfilme über die Überlebenden der Shoa mit dem Titel ‚Call me a Jew‘102 hätte ohne den Zukunftsfonds nicht realisiert werden können. Er wurde dank der Unterstützung bei mehr als dreißig internationalen Filmfestivals gezeigt und wird von der International Holocaust Remembrance Organisation jährlich als Zeitzeugnis präsentiert. Der Zukunftsfonds fördert zeitgeschichtlich und gesellschaftlich relevante Projekte, darunter eine Reihe von Projekten, die eine besondere Rolle für die pädagogische Erziehung der österreichischen Jugend spielen. Diesen Aspekt sehe ich als besonders nachhaltig und zukunftsweisend.“103

102 ÖZF, P13-1345. 103 AdBIK, Schriftliches Statement Michael Pfeifenberger. Wien 3.4.2015.

Publikationen und Übersetzungen

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Die Bedeutung dieser finanziellen Unterstützung für die Realisierung von Filmprojekten unterstreicht auch Claudia Wohlgenannt: „In der Filmbranche arbeiten wir vorwiegend mit Förderungen. Manchmal hat man auch Projekte, die so speziell sind, dass nicht viele Förderungen infrage kommen. In diesen Fällen sind spezielle Fördertöpfe, die das dann abdecken oder wo das thematisch hinpasst, ganz wichtig, auch wenn es zuerst vielleicht nur ein Strohhalm ist. Gerade in einer Anfangs- oder Endphase eines Projekts können auch kleine Summen viel bewirken. Teilweise gibt es auch viele Vorgaben wie prozentuelle Deckelungen oder Umwegrentabilitäten, die eingefordert werden. Der Zukunftsfonds hat diesbezüglich als Förderstelle relativ wenige Reglements bis auf die thematische Ausrichtung, was die Arbeit sehr erleichtert.“104

Publikationen und Übersetzungen Publikationen stellen zahlenmäßig die größte Förderkategorie des Zukunftsfonds dar: 346 Einzelprojekte wurden in diesem Bereich gefördert, rechnet man die geförderten Übersetzungen und jene Publikationen dazu, die im Rahmen von Forschungsprojekten bereits integriert sind, erhöht sich die Zahl auf rund 500 geförderte Druckwerke. Darunter fallen wissenschaftliche Werke in Form von Monografien und Sammelbänden,105 Gedenkbücher,106 biografische Einzeldarstellungen,107 Ausstellungskataloge108 sowie Akten- und Quelleneditionen.109 Unterstützt wurden darunter auch Handbücher wie beispielsweise das „Handbuch der österreichischen Exilliteratur“,110 das „Handbuch der enteigneten Kunstsammlungen Wiens“,111 das „Handbuch der österreichischen Opfer des Stalinismus in der UdSSR“,112 das „Lexikon der österreichischen Spanienkämpfer“,113 die „Enzyklopädie der slowenischen Spra104 AdBIK, Interview Claudia Wohlgenannt. Wien 19.2.2015. 105 ÖZF, P06-0017, P07-0192, P08-0333, P08-0351, P08-0374, P08-0384, P08-0414, P08-0421, P090479, P10-0620, P10-0655, P10-0696, P10-0700, P10-0711, P10-0720, P10-0748, P11-0841, P110909, P11-0934, P11-0963, P11-0969, P11-0980, P11-0995, P11-0999, P12-1059, P12-1091, P12-1106, P12-1224, P13-1358, P13-1447, P13-1562, P14-1935, P14-1936. 106 ÖZF, P07-0244, P09-0516, P09-0577, P12-1088, P13-1337, P13-1504, P14-1708. 107 ÖZF, P06-0004, P06-0006, P06-0063, P07-0186, P07-0198, P07-0215, P08-0325, P08-0370, P080431, P09-0496, P09-0605, P10-0666, P10-0810, P11-0883, P11-0924, P11-0928, P11-1048, P12-1165, P12-1229, P13-1430, P13-1448, P13-1455, P13-1532, P14-1768, P14-1793. 108 ÖZF, P14-1641, P14-1822, P13-1563, P13-1362, P12-1244. 109 ÖZF, P06-0076, P06-0077, P13-1380, P13-1363. 110 ÖZF, P06-0071. 111 ÖZF, P08-0310. 112 ÖZF, P08-0425. 113 ÖZF, P07-0194.

Publikationen und Übersetzungen

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Die Bedeutung dieser finanziellen Unterstützung für die Realisierung von Filmprojekten unterstreicht auch Claudia Wohlgenannt: „In der Filmbranche arbeiten wir vorwiegend mit Förderungen. Manchmal hat man auch Projekte, die so speziell sind, dass nicht viele Förderungen infrage kommen. In diesen Fällen sind spezielle Fördertöpfe, die das dann abdecken oder wo das thematisch hinpasst, ganz wichtig, auch wenn es zuerst vielleicht nur ein Strohhalm ist. Gerade in einer Anfangs- oder Endphase eines Projekts können auch kleine Summen viel bewirken. Teilweise gibt es auch viele Vorgaben wie prozentuelle Deckelungen oder Umwegrentabilitäten, die eingefordert werden. Der Zukunftsfonds hat diesbezüglich als Förderstelle relativ wenige Reglements bis auf die thematische Ausrichtung, was die Arbeit sehr erleichtert.“104

Publikationen und Übersetzungen Publikationen stellen zahlenmäßig die größte Förderkategorie des Zukunftsfonds dar: 346 Einzelprojekte wurden in diesem Bereich gefördert, rechnet man die geförderten Übersetzungen und jene Publikationen dazu, die im Rahmen von Forschungsprojekten bereits integriert sind, erhöht sich die Zahl auf rund 500 geförderte Druckwerke. Darunter fallen wissenschaftliche Werke in Form von Monografien und Sammelbänden,105 Gedenkbücher,106 biografische Einzeldarstellungen,107 Ausstellungskataloge108 sowie Akten- und Quelleneditionen.109 Unterstützt wurden darunter auch Handbücher wie beispielsweise das „Handbuch der österreichischen Exilliteratur“,110 das „Handbuch der enteigneten Kunstsammlungen Wiens“,111 das „Handbuch der österreichischen Opfer des Stalinismus in der UdSSR“,112 das „Lexikon der österreichischen Spanienkämpfer“,113 die „Enzyklopädie der slowenischen Spra104 AdBIK, Interview Claudia Wohlgenannt. Wien 19.2.2015. 105 ÖZF, P06-0017, P07-0192, P08-0333, P08-0351, P08-0374, P08-0384, P08-0414, P08-0421, P090479, P10-0620, P10-0655, P10-0696, P10-0700, P10-0711, P10-0720, P10-0748, P11-0841, P110909, P11-0934, P11-0963, P11-0969, P11-0980, P11-0995, P11-0999, P12-1059, P12-1091, P12-1106, P12-1224, P13-1358, P13-1447, P13-1562, P14-1935, P14-1936. 106 ÖZF, P07-0244, P09-0516, P09-0577, P12-1088, P13-1337, P13-1504, P14-1708. 107 ÖZF, P06-0004, P06-0006, P06-0063, P07-0186, P07-0198, P07-0215, P08-0325, P08-0370, P080431, P09-0496, P09-0605, P10-0666, P10-0810, P11-0883, P11-0924, P11-0928, P11-1048, P12-1165, P12-1229, P13-1430, P13-1448, P13-1455, P13-1532, P14-1768, P14-1793. 108 ÖZF, P14-1641, P14-1822, P13-1563, P13-1362, P12-1244. 109 ÖZF, P06-0076, P06-0077, P13-1380, P13-1363. 110 ÖZF, P06-0071. 111 ÖZF, P08-0310. 112 ÖZF, P08-0425. 113 ÖZF, P07-0194.

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Fördertätigkeit

Abb. 28: Regalwand mit einem Teil der rund 500 geförderten Publikationen. Quelle: AdBIK. Foto: Alexandra Kofler.

che und Literatur in Kärnten“114 oder „Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800–1938“.115 Ebenso mehrere Bände der Reihe „Nationalsozialismus in den österreichischen Bundesländern“.116 Weiters förderte der Zukunftsfonds die Veröffentlichung von Dissertationen.117 Auch Briefwechsel, literarische Werkausgaben und Gesamtausgaben wurden vom Zukunftsfonds gefördert.118 Im Jahr 2013 unterstützte der Fonds zudem die Publikation des österreichischen Antiziganismusberichts, den Romano Centro, der Verein für Roma, herausgab.119 Einen zentralen Teilbereich der Publikationen stellen Übersetzungen sogenannter Standardwerke zur österreichischen Zeitgeschichte dar, die der Zukunftsfonds seit einigen Jahren vermehrt forciert, um die internationale Sichtbarkeit der Forschungsergebnisse zu erhöhen. 114 115 116 117 118

ÖZF, P11-1012. ÖZF, P10-0671. ÖZF, P14-1803, P13-1619, P11-0833, P10-0748, P10-0747, P08-8288. ÖZF, P06-0067, P11-0996, P08-0393, P11-0936, P08-0390. P10-0677, P10-0677, P10-0685, P11-0971, P13-1414, P13-1419, P13-1443, P13-1516, P14-1637, P141686. 119 ÖZF, P13-1509.

Publikationen und Übersetzungen

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Abb. 29: Der Zukunftsfonds förderte die Übersetzung mehrerer Publikationen, darunter Manfried Rauchensteiners Buch „Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie“. Rauchensteiner und Kurt Scholz beim Werkstattgespräch „1914: Der Weg in den Abgrund Europas“ im Oktober 2013. Quelle: ÖZF. Foto: Ernst Weingartner.

So sollen etwa Publikationen wie „Der österreichische Widerstand 1938–1945“120 von Wolfgang Neugebauer, „Um Einheit und Freiheit. Staatsvertrag, Neutralität und das Ende der Ost-West-Beziehung Österreichs 1945–1955“121 von Gerald Stourzh, „Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie“122 von Manfried Rauchensteiner, „Österreichs Weg in die Europäische Union“123 von Michael Gehler oder auch „Schweres Erbe und Wiedergutmachung“124 von den Herausgebern Stefan Karner und Walter M. Iber durch ihre englischsprachige Übersetzung einem internationalen Forscher- und Interessentenkreis näher­ gebracht werden.

120 121 122 123 124

ÖZF, P14-1680. ÖZF, P13-1588. ÖZF, P13-1572. ÖZF, P14-1789. ÖZF, P15-2003.

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Fördertätigkeit

Abb. 30: Buchpräsentation „Der Tatort Mauthausen. The Crime Scene of Mauthausen“ (P14-1641) mit Kuratoriumsvorsitzendem Kurt Scholz, Ministerin Johanna Mikl-Leitner, Barbara Glück und Bertrand Perz (v. l. n. r.). Quelle: BMI.

Zu dieser Strategie der verstärkten Internationalisierung gehört weiters die englischsprachige Übersetzung der Projektdatenbank des Zukunftsfonds, die online als PDF-Datei abrufbar ist.125 Dadurch unterstützt der Fonds die internationale Kenntnis der geförderten Projekte und Themenstellungen. Dieses Anliegen der Internationalisierung der Projektinhalte betont auch Kuratoriumsvorsitzender Kurt Scholz: „Der klare Schwerpunkt im Bereich von Übersetzungen ist wichtig, um die neuesten Erkenntnisse zur österreichischen Zeitgeschichte auch in den internationalen Diskurs einzubringen. Wir können nicht in dem provinziellen Bewusstsein verbleiben, dass Wissenschaftler und Interessierte im englischen Sprachraum eben die deutsche Sprache beherrschen sollen, um unsere Publikationen zu lesen. Wir müssen die Übersetzungen in die lingua franca der Wissenschaft massiv fördern, um international mithalten zu können oder zumindest beachtet zu werden. Dabei geht es ja auch um das Bild Österreichs im Ausland. Der Fonds hat mittlerweile Übersetzungen von Publikationen zum Ersten Weltkrieg, zu Widerstand und Verfolgung, zum Staatsvertrag, zur österreichischen Entschädigungspolitik und zum EU-Beitritt gefördert. Gleichzeitig ist es 125 http://www.zukunftsfonds-austria.at/download/project_summary.pdf.

Pädagogische Aktionen

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jedoch tragisch und völlig unverständlich, dass das nicht schon Jahrzehnte zuvor passiert ist. Dass ausländische Historiker eine Geschichte Nachkriegs-Österreichs schreiben, aber häufig die österreichischen Standardwerke nicht kennen, weil sie nicht übersetzt sind, kann man niemandem plausibel erklären.“126 Wie die hohe Anzahl an geförderten Publikationen zeigt, deckt der Zukunftsfonds mittlerweile auch Lücken in der Wissenschaftsförderung ab. Im Jahr 2012 stellte das Wissenschaftsministerium die Vergabe von Druckkostenzuschüssen ein,127 woraufhin vermehrt Autoren beim Fonds um eine Publikationsförderung ansuchten und weiterhin ansuchen: „Auch wenn man als Forscher erfolgreich ist beim Lukrieren von Drittmitteln, braucht es unterschiedliche Fördertöpfe. Gerade die kleinteiligen Förderungen wie z. B. die Publikationsförderungen, die im wissenschaftlichen Bereich wichtig sind, wurden in Österreich zunehmend eingestellt. Dadurch sind uns wichtige Standbeine eingebrochen. Der Zukunftsfonds ist in dieser Hinsicht eine letzte Stütze, ohne die vieles nicht mehr möglich wäre“,128 meint etwa Oliver Rathkolb.

Pädagogische Aktionen Der Zukunftsfonds legt im Rahmen seiner Fördertätigkeit ein großes Augenmerk auf Projekte mit einer pädagogischen Zielsetzung. Diese sollen vor allem junge Menschen zur geschichtlichen Auseinandersetzung anregen und deren Bewusstseinsbildung fördern. Neben Ausstellungen und museumspädagogischen Projekten, Schulprojekten, Exkursionen, Gedenkfahrten, Zeitzeugen-Workshops und der Erstellung von Lehrmaterialien für Kinder und Jugendliche förderte der Zukunftsfonds von 2006 bis 2014 daher auch mehrere Aktionen und Begegnungsprojekte wie beispielsweise das „Peacecamp“,129 „Crossing Borders“,130 ­„Free2choose Austria“,131 „Gemeinsam in einem Boot“132 oder das Integrationsprojekt ­„Xchange“,133 von dem einige Veranstaltungen jährlich stattfinden. Im Rahmen der Begegnungsaktion „Peacecamp“ etwa setzen sich Jugendliche aus Palästina, Israel und Österreich eine Woche lang gemeinsam mit einem Team aus Pädagogen, Psychologen und Künstlern 126 AdBIK, Interview Kurt Scholz. Wien 11.3.2015. 127 http://derstandard.at/1297821190023/Ministerium-stellt-Druckkostenzuschuesse-ein, abgerufen am 13.7.2015. 128 AdBIK, Interview Oliver Rathkolb. Wien 9.3.2015. 129 ÖZF, P07-0158, P08-0321, P09-0472, P10-0663, P11-0892, P12-1138, P13-1410, P14-1760. 130 ÖZF, P06-0059. 131 ÖZF, P06-0070. 132 ÖZF, P11-0819, P11-1034. 133 ÖZF, P09-0591.

Pädagogische Aktionen

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jedoch tragisch und völlig unverständlich, dass das nicht schon Jahrzehnte zuvor passiert ist. Dass ausländische Historiker eine Geschichte Nachkriegs-Österreichs schreiben, aber häufig die österreichischen Standardwerke nicht kennen, weil sie nicht übersetzt sind, kann man niemandem plausibel erklären.“126 Wie die hohe Anzahl an geförderten Publikationen zeigt, deckt der Zukunftsfonds mittlerweile auch Lücken in der Wissenschaftsförderung ab. Im Jahr 2012 stellte das Wissenschaftsministerium die Vergabe von Druckkostenzuschüssen ein,127 woraufhin vermehrt Autoren beim Fonds um eine Publikationsförderung ansuchten und weiterhin ansuchen: „Auch wenn man als Forscher erfolgreich ist beim Lukrieren von Drittmitteln, braucht es unterschiedliche Fördertöpfe. Gerade die kleinteiligen Förderungen wie z. B. die Publikationsförderungen, die im wissenschaftlichen Bereich wichtig sind, wurden in Österreich zunehmend eingestellt. Dadurch sind uns wichtige Standbeine eingebrochen. Der Zukunftsfonds ist in dieser Hinsicht eine letzte Stütze, ohne die vieles nicht mehr möglich wäre“,128 meint etwa Oliver Rathkolb.

Pädagogische Aktionen Der Zukunftsfonds legt im Rahmen seiner Fördertätigkeit ein großes Augenmerk auf Projekte mit einer pädagogischen Zielsetzung. Diese sollen vor allem junge Menschen zur geschichtlichen Auseinandersetzung anregen und deren Bewusstseinsbildung fördern. Neben Ausstellungen und museumspädagogischen Projekten, Schulprojekten, Exkursionen, Gedenkfahrten, Zeitzeugen-Workshops und der Erstellung von Lehrmaterialien für Kinder und Jugendliche förderte der Zukunftsfonds von 2006 bis 2014 daher auch mehrere Aktionen und Begegnungsprojekte wie beispielsweise das „Peacecamp“,129 „Crossing Borders“,130 ­„Free2choose Austria“,131 „Gemeinsam in einem Boot“132 oder das Integrationsprojekt ­„Xchange“,133 von dem einige Veranstaltungen jährlich stattfinden. Im Rahmen der Begegnungsaktion „Peacecamp“ etwa setzen sich Jugendliche aus Palästina, Israel und Österreich eine Woche lang gemeinsam mit einem Team aus Pädagogen, Psychologen und Künstlern 126 AdBIK, Interview Kurt Scholz. Wien 11.3.2015. 127 http://derstandard.at/1297821190023/Ministerium-stellt-Druckkostenzuschuesse-ein, abgerufen am 13.7.2015. 128 AdBIK, Interview Oliver Rathkolb. Wien 9.3.2015. 129 ÖZF, P07-0158, P08-0321, P09-0472, P10-0663, P11-0892, P12-1138, P13-1410, P14-1760. 130 ÖZF, P06-0059. 131 ÖZF, P06-0070. 132 ÖZF, P11-0819, P11-1034. 133 ÖZF, P09-0591.

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Fördertätigkeit

Abb. 31: Bei dem Projekt „Gemeinsam in einem Boot“ verbringen asylwerbende und österreichische Jugendliche gemeinsam eine Woche in der Natur. Quelle: Sammlung Ursula Sova.

mit kreativen, gewaltfreien und friedensschaffenden Lösungswegen zu politischen und sozia­ len Fragestellungen auseinander. Die Aktion „Gemeinsam in einem Boot“ ist beispielsweise ein pädagogisches Outdoor-Training für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge und öster­ reichische Jugendliche. Zudem förderte der Zukunftsfonds regelmäßig den „Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten“, den das Bundesministerium für Bildung und Frauen jährlich für Schüler ausschreibt.134 Die Bedeutung des Zukunftsfonds für die Förderung von pädagogischen Aktionen hebt etwa Josef Neumayr von der Aktion „A Letter to the Stars“ hervor: „Ohne Förderung durch den Zukunftsfonds hätten wir keines unserer Projekte realisieren können. Wir bemerken auch in den letzten Jahren, dass es immer schwieriger wird, private Unternehmen als Förder­ geber oder Sponsoren zu gewinnen, da diese meist nur mehr PR-Maßnahmen setzen oder eigene CSR-Richtlinien verwenden. Der Zukunftsfonds ist dadurch umso mehr eine zentrale Anlaufstelle. Die Beratung bei der Antragstellung und der rasche Entscheid über eine Projektförderung ist aus der Sicht des Projektverantwortlichen psychologisch sehr wertvoll. 134 ÖZF, P12-1125, P13-1371, P14-1723, P15-1939.

Pädagogische Aktionen

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Abb. 32: Das Projekt „A Letter to the Stars“, 2003 initiiert, ist das größte und nachhaltigste schulische Zeitgeschichte-Projekt Österreichs. Bei der Aktion „Blumen der Erinnerung“ sollen 80.000 weiße Rosen die österreichischen NS-Opfer symbolisieren. Quelle: Sammlung Josef Neumayr.

Es ist auch nicht selbstverständlich, dass man wie im Falle des Zukunftsfonds individuell betreut wird und überdies noch die eine oder andere Idee mitnehmen kann. Die Arbeit aller beim Fonds tätigen Personen ist phänomenal.“135 Auf diese Weise konnten mithilfe des Zukunftsfonds bereits mehrmals große Aktionen mit Schülern und Zeitzeugen durchgeführt werden wie beispielsweise mehrere Einladungsprojekte für Holocaust-Überlebende, die von Schulen in Österreich empfangen wurden, oder die Aktion „Blumen der Erinnerung“ am Wiener Stephansplatz.136 Ein weiteres Beispiel ist das europaweite Projekt „Esther“, das sich den Strategien der Holocaust-Erinnerung widmet – etwa auch in Form von pädagogischen Theateraktionen für Kinder.137 Aufgrund der internationalen Struktur des Projekts konnten dabei Aktionen mit Kindern aus mehreren Ländern umgesetzt werden, wie Projektleiter Gerold Gruber berichtet: „Im Rahmen des Projekts ‚Esther‘ konnten durch die Unterstützung des Zu135 AdBIK, Schriftliches Statement Josef Neumayr. Wien 11.2.2015. 136 ÖZF, P06-0116, P06-0026, P07-0231, P10-0649. 137 ÖZF, P12-1118.

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Fördertätigkeit

kunftsfonds viele neue Aspekte gesetzt werden, etwa ein Theaterprojekt mit Kindern aus Gymnasien in Österreich, Deutschland und Schweden. Im Mittelpunkt stand das Leben der Holocaust-Überlebenden Esther Bauer, die auch zu allen drei Vorstellungen aus New York anreiste und mit den Kindern diskutierte. Insgesamt nahmen an die tausend Kinder an den Aufführungen teil. Die Beteiligung zeigte uns, wie wertvoll und wichtig es ist, dass sich auch Kinder mit dieser Zeit auseinandersetzen und mit Betroffenen direkt ins Gespräch kommen.“138

Ausstellungen Im Bereich Ausstellungen finanzierte der Zukunftsfonds bis Ende 2014 insgesamt 108 Projekte. Dazu zählen wissenschaftliche Ausstellungen, Audioprojekte, Online-Ausstellungen, museumspädagogische Projekte sowie Ausstellungen für Schüler. Als Beispiele können genannt werden: „Kein Kinderspiel: Kinder im Holocaust“,139 „Talking Objects: Eine Ausstellung zum Thema Restitution“,140 „Culture on Tour: Roma Youth in Europe“,141 „Vom Leben in den Hitlerbauten“,142 „Überlebensgeschichten“,143 „Lichtflecke: Frau sein im Holocaust“,144 „Servitengasse 1938“,145 „Anne Frank: Her world, her words“,146 „Die Gerechten: Courage ist eine Frage der Entscheidung“,147 „Der Wiener Kreis: Denken am Rande des Untergangs“,148 „Synagoge Turner Tempel“,149 „Bewahren und Erinnern: Dauerausstellung im Sigmund Freud Museum“150 sowie „Das Ende der Erinnerung“.151 Darüber hinaus förderte der Zukunftsfonds mehrere Ausstellungen im Jüdischen Museum Hohenems152 und die Ausstellung „Romane Thana – Orte der Roma“153 im Wien Museum. 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153

AdBIK, Interview Gerold Gruber. Wien 10.3.2015. ÖZF, P06-0096. ÖZF, P06-0105. ÖZF, P06-0117. ÖZF, P07-0235. ÖZF, P07-0245. ÖZF, P08-0391. ÖZF, P10-0614. ÖZF, P11-0831. ÖZF, P11-1037. ÖZF, P13-1563. ÖZF, P12-1155, P13-1326, P14-1632. ÖZF, P14-1894. ÖZF, P14-1711. ÖZF, P08-0415, P10-0741, P11-1051, P13-1331, P14-1883. ÖZF, P12-1061.

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Fördertätigkeit

kunftsfonds viele neue Aspekte gesetzt werden, etwa ein Theaterprojekt mit Kindern aus Gymnasien in Österreich, Deutschland und Schweden. Im Mittelpunkt stand das Leben der Holocaust-Überlebenden Esther Bauer, die auch zu allen drei Vorstellungen aus New York anreiste und mit den Kindern diskutierte. Insgesamt nahmen an die tausend Kinder an den Aufführungen teil. Die Beteiligung zeigte uns, wie wertvoll und wichtig es ist, dass sich auch Kinder mit dieser Zeit auseinandersetzen und mit Betroffenen direkt ins Gespräch kommen.“138

Ausstellungen Im Bereich Ausstellungen finanzierte der Zukunftsfonds bis Ende 2014 insgesamt 108 Projekte. Dazu zählen wissenschaftliche Ausstellungen, Audioprojekte, Online-Ausstellungen, museumspädagogische Projekte sowie Ausstellungen für Schüler. Als Beispiele können genannt werden: „Kein Kinderspiel: Kinder im Holocaust“,139 „Talking Objects: Eine Ausstellung zum Thema Restitution“,140 „Culture on Tour: Roma Youth in Europe“,141 „Vom Leben in den Hitlerbauten“,142 „Überlebensgeschichten“,143 „Lichtflecke: Frau sein im Holocaust“,144 „Servitengasse 1938“,145 „Anne Frank: Her world, her words“,146 „Die Gerechten: Courage ist eine Frage der Entscheidung“,147 „Der Wiener Kreis: Denken am Rande des Untergangs“,148 „Synagoge Turner Tempel“,149 „Bewahren und Erinnern: Dauerausstellung im Sigmund Freud Museum“150 sowie „Das Ende der Erinnerung“.151 Darüber hinaus förderte der Zukunftsfonds mehrere Ausstellungen im Jüdischen Museum Hohenems152 und die Ausstellung „Romane Thana – Orte der Roma“153 im Wien Museum. 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153

AdBIK, Interview Gerold Gruber. Wien 10.3.2015. ÖZF, P06-0096. ÖZF, P06-0105. ÖZF, P06-0117. ÖZF, P07-0235. ÖZF, P07-0245. ÖZF, P08-0391. ÖZF, P10-0614. ÖZF, P11-0831. ÖZF, P11-1037. ÖZF, P13-1563. ÖZF, P12-1155, P13-1326, P14-1632. ÖZF, P14-1894. ÖZF, P14-1711. ÖZF, P08-0415, P10-0741, P11-1051, P13-1331, P14-1883. ÖZF, P12-1061.

Ausstellungen

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Abb. 33: Die Dauerausstellung „Für das Kind“ (P13-1456) erinnert an die Rettung jüdischer Kinder während der NS-Zeit. Quelle: Sammlung Milli Segal.

Projekte mit einer pädagogischen Ausrichtung sind für den Zukunftsfonds von großer Relevanz. Dies gilt auch für den Bereich der Ausstellungsprojekte. Die Ausstellungsmacherin Milli Segal, die bereits mehrfach Projekte für Schüler initiierte, bemerkt dazu: „Der gesellschaftliche Nutzen von Projekten wird beim Zukunftsfonds ganz groß geschrieben. Für meine Ausstellungsprojekte, die sich vorwiegend an Schulen richten, ist der Zukunftsfonds inhaltlich der zentrale Fördergeber. Würde diese Förderquelle wegfallen, gäbe es kaum einen Ersatz und viele pädagogische Projekte wären dann nicht mehr möglich. Ich spreche da auch für viele meiner Kolleginnen und Kollegen, würde man die Projektförderungen im Bereich der Zeitgeschichte einstellen, käme das einer Katastrophe gleich. Hier zu sparen, wäre ein großer Fehler. Die Gesellschaft braucht diese thematische Auseinandersetzung und das Erinnern darf niemals aufhören. Ich erlebe das immer wieder anhand von Fragen, die Schüler und Schülerinnen bei den Ausstellungsbesuchen stellen. Bewusstmachung und Wissensvermittlung sind ein Auftrag, der nie aufhören kann. Zudem ist es auch wichtig, immer einen Bogen zur Gegenwart zu spannen. Auch heute sind Kinder auf der Flucht. Wir leben in keiner heilen Welt. Ich denke, man kann anhand der Geschichte viel für das Heute lernen. Deshalb halte ich den Zukunftsfonds für so wichtig, weil er diese Brückenfunktion darstellt.

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Fördertätigkeit

Abb. 34: Im Fokus der 2015 im Wien Museum gezeigten Ausstellung „Romane Thana – Orte der Roma“ stehen „Lebensorte“ der Roma und Sinti in Wien und im Burgenland. Quelle: Wien Museum.

Wir arbeiten zwar alle mit der Vergangenheit, aber in Wirklichkeit arbeiten wir für die Zukunft, damit wir dieselben Fehler nicht noch einmal machen.“154 Vor allem Ausstellungsprojekte verfügen über eine große Reichweite und Resonanz, wie Segal weiter deutlich macht: „Durch die Unterstützung des Zukunftsfonds haben sich über die Projekte vielfältige Netzwerke ergeben. Während meine Ausstellungen zu Beginn noch von einzelnen Schulklassen besucht wurden, ist es mittlerweile so, dass durch die gute Vernetzung gleich mehrere Schulen sich zu einem gemeinsamen Ausstellungsbesuch zusammenschließen. Inzwischen kommen die Interessenten aus allen Bundesländern und sogar aus dem Ausland.“155

154 AdBIK, Interview Milli Segal. Wien 19.2.2015. 155 Ebd.

Gedenkprojekte

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Gedenkprojekte Im Bereich „Erinnern und Gedenken“ unterstützte der Zukunftsfonds einerseits Projekte zu den beiden Gedenkstätten in Mauthausen und Auschwitz sowie dem Jüdischen Friedhof Wien-Währing, andererseits auch eine Vielzahl an lokalen und regionalen Gedenkstätten oder Gedenkveranstaltungen. Aufgrund einer Initiative der Bundesregierung beteiligte sich der Zukunftsfonds im Jahr 2009 erstmals an der Neugestaltung der Österreichischen Gedenkstätte in Auschwitz und förderte in weiterer Folge mehrere Projekte dazu, etwa Begleitmaßnahmen wie die Erstellung einer Website, eines Gedenkbuchs oder Broschüren.156 Weitere Projekte widmeten sich der Entwicklung eines museumspädagogischen Konzeptes und der wissenschaftlichen Begleitung der Neugestaltung. Dabei übernahmen einige der Mitglieder des Zukunftsfonds zentrale Aufgaben. Christoph Kainz trat als Vertretung in das Steering Committee ein, Kurt Scholz wurde Mitglied des wissenschaftlichen Beirates, und Moshe Jahoda wurde vom Zukunftsfonds als Vertreter in den gesellschaftlichen Projektförderungsbeirat entsandt. Die Neugestaltung der Ausstellung im Österreich-Pavillon der Gedenkstätte Auschwitz war notwendig geworden, da die bisherige Darstellung der Jahre 1938 bis 1945, die Öster-

Abb. 35: Die ursprüngliche Österreich-Ausstellung in der Gedenkstätte Auschwitz konzentrierte sich auf die Rolle Österreichs als „erstes Opfer“ und erschien wissenschaftlich sowie museumspädagogisch nicht mehr zeitgemäß. Quelle: Nationalfonds der Republik Österreich. 156 ÖZF, P09-0547, P10-0794, P12-1288.

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Fördertätigkeit

Abb. 36: „Raum der Namen“ in der neu gestalteten KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Quelle: BMI.

reichs Rolle als „erstes Opfer“ der gewaltsamen Expansionspolitik des NS-Regimes in den Vordergrund gestellt hatte, nicht mehr zeitgemäß erschien. Das Bekenntnis zur moralischen Mitverantwortung hatte zwischenzeitlich zu einer differenzierteren Sicht der historischen Ereignisse geführt, mit der sich auch eine neue Gedächtniskultur verbindet. Im Zentrum der Darstellung wird die Erinnerung an die Opfer der Verbrechen des NS-Regimes und des Holocaust stehen: „Die Unterstützung der Neugestaltung des Österreich-Pavillons in der Gedenkstätte Auschwitz durch den Zukunftsfonds war eine wichtige Entscheidung. Der Fonds fördert in Form von Projekten die wissenschaftliche Arbeit rund um die Neugestaltung.“157 Auch im Rahmen der Gedenkstätte im ehemaligen KZ Mauthausen förderte der Zukunftsfonds Projekte, so etwa die Herausgabe eines Gedenkbuches und die Neugestaltung der Ausstellung in der Gedenkstätte.158 Die Neugestaltung orientierte sich an aktuellen Formen der Wissensvermittlung und setzte sich zum Ziel, den zentralen österreichischen Erinnerungsort gemäß neuer pädagogischer und museologischer Gesichtspunkte zu gestalten. Im Zuge dessen wurde etwa auch ein „Raum der Namen“ realisiert. Dazu betonen Wilhelm 157 AdBIK, Interview Christoph Kainz. Wien 10.3.2015. 158 ÖZF, P10-0786, P13-1362, P14-1641, P14-1708.

Gedenkprojekte

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Abb. 37: Inventarisierung von Grabmonumenten am Jüdischen Friedhof Wien-Währing. Quelle: Sammlung Tina Walzer.

Stadler und Barbara Glück: „Ohne die Förderungen des Zukunftsfonds hätten die Neugestaltung der Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen sowie die Ausstellungskataloge und das Gedenkbuch für die Verstorbenen von Mauthausen nicht in dieser Form durchgeführt werden können. Der Zukunftsfonds hat die umfangreiche wissenschaftliche Begleitung dieser Aktivitäten ermöglicht. Die international positiv rezipierte Ausstellung, die am 5. Mai 2013 eröffnet wurde, hat in entscheidendem Maße davon profitiert. Der Zukunftsfonds ist für das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und für die unabhängige Forschung zu diesen Themen ein unverzichtbarer Garant. Aufgrund der geschichtlichen Verantwortung der Republik Österreich ist eine Fortführung der Tätigkeiten des Zukunftsfonds unbedingt zu befürworten.“159 Ein weiteres Beispiel aus dem Bereich der Gedenkprojekte ist der Jüdische Friedhof Wien-­ Währing. Hier förderte der Zukunftsfonds Projekte zur wissenschaftlichen Aufarbeitung 159 AdBIK, Schriftliches Statement Wilhelm Stadler und Barbara Glück. Wien 3.3.2015.

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Fördertätigkeit

Abb. 38: „Steine der Erinnerung“ in der Jägerstraße 7 in Wien. Quelle: Sammlung Elisabeth Ben David-Hindler.

– etwa in Form einer Inventarisierung sowie einer Erhebung des Status quo und der Klassifikation der Grabstellen und Grabdenkmäler.160 Ebenso unterstützte der Zukunftsfonds Untersuchungen zur Neugestaltung des jüdischen Friedhofs in St. Pölten,161 Projekte zum jüdischen Friedhof Wiener Neustadt162 und die Gedenkstätte auf dem Friedhof Klagenfurt-Annabichl.163 Zudem förderte der Zukunftsfonds auch lokale und regionale Gedenkstätten, darunter beispielsweise das „Friedenszeichen der großen Religionen der Welt“164 im Haus der Stille in Heiligenkreuz am Waasen, ein Opferdenkmal in Leonding,165 Gedenktafeln in Oberwart,166 eine Gedenkskulptur für Irene Harand,167 ein Mahnmalprojekt in der Ge160 ÖZF, P06-0015, P06-0019, P08-0320, P08-0334. 161 ÖZF, P10-0787. 162 ÖZF, P09-0485, P09-0579. 163 ÖZF, P10-0755. 164 ÖZF, P08-0280. 165 ÖZF, P06-0025. 166 ÖZF, P08-0435. 167 ÖZF, P09-0570.

Gedenkprojekte

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denkstätte Ebensee,168 ein Denkmal zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde in Deutschkreutz-Zelem,169 Hinweistafeln der Gruppe 40 auf dem Wiener Zentralfriedhof170 sowie viele weitere Gedenkstätten. Ein weiteres Beispiel für Förderprojekte im Bereich „Erinnern und Gedenken“ sind die in der Stadt Wien sichtbaren „Steine der Erinnerung“,171 die Passanten an die Namen und Geschichte der Opfer des Nationalsozialismus an ihren ehemaligen Wohn­adressen erinnern sollen. Dazu Elisabeth Ben David-Hindler, Obfrau des gleichnamigen Vereins: „Mit Unterstützung des Zukunftsfonds können wir in diesem Jahr eine Datenbank und einen Audioguide erstellen. Das ist ein bedeutender Schritt in der Entwicklung unseres Projekts.“172 Der Zukunftsfonds förderte ähnliche Initiativen auch in anderen österreichischen Städten. Hinzu kommt eine Vielzahl von Gedenkveranstaltungen und Gedenkreisen, die der ÖZF bisher unterstützte – so etwa Gedenkfahrten für Schüler wie auch für Erwachsene nach Engerau,173 Yad Vashem,174 Maly Trostinec,175 Auschwitz und Mauthausen.176 Viele dieser Gedenkreisen und Veranstaltungen könnten ohne Unterstützung des Zukunftsfonds nicht durchgeführt werden, wie etwa Waltraud Barton, Obfrau und Gründerin des Vereins „IMMER“ festhält: „Ich schätze die Unterstützung des Zukunftsfonds sehr. Ohne den Fonds wären unsere Projekte nicht nur gefährdet, sondern auch unmöglich gewesen. So konnten mit Hilfe der finanziellen Unterstützung durch den Zukunftsfonds in den Jahren 2011 bis 2014 insgesamt fünf Gedenkreisen nach Minsk/Maly Trostinec durchgeführt werden, im November 2011 konnte die dreitägige internationale Konferenz ‚Maly Trostinec erinnern‘ im Wien Museum stattfinden, und ebenso kann auch nur mit Hilfe des Zukunftsfonds das ‚Totenbuch Maly Trostinec‘ publiziert und am 1. Oktober 2015 im Jüdischen Museum Wien präsentiert werden.“177 Mehrmals gefördert wurde auch der sogenannte „March of the living“, ein jährliches Erziehungsprogramm, welches Schüler und Studenten aus der ganzen Welt in die Gedenkstätte Auschwitz bringt, um die Geschichte des Holocaust zu studieren und die Wurzeln von Vorurteilen, Intoleranz und Hass zu untersuchen. Der Zukunftsfonds förderte dies­ 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177

ÖZF, P10-0667. ÖZF, P11-0866. ÖZF, P12-1295. ÖZF, P10-0790, P11-1023, P12-1265, P13-1385, P13-1561, P14-1660, P14-1919. AdBIK, Schriftliches Statement Elisabeth Ben David-Hindler. Wien 18.5.2015. ÖZF, P09-0461, P10-0636, P11-0864, P12-1085, P13-1365, P14-1630, P14-1937. ÖZF, P11-0925. ÖZF, P11-0845, P12-1123, P13-1395, P14-1694. ÖZF, P12-1280, P13-1615, P14-1652, P14-1718, P14-1772, P14-1886. AdBIK, Schriftliches Statement Waltraud Barton. Wien 7.4.2015.

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Fördertätigkeit

Abb. 39: Der Zukunftsfonds unterstützte mehrfach Gedenkreisen für Schüler und Schülerinnen des Vereins „March of Remembrance and Hope – Austria“ (MoRaH). Quelle: MoRaH.

bezüglich etwa die Teilnahme einer jüdischen Delegation.178 Eine regelmäßige jährliche Gedenkveranstaltung mit pädagogischer Ausrichtung ist zudem der „March of remembrance and hope“,179 der österreichischen Schülern die Möglichkeit bietet, an einer internationalen Holocaust-Gedenkveranstaltung in Auschwitz-Birkenau teilzunehmen, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Ein weiterer Teil der Fördertätigkeit im Bereich „Erinnern und Gedenken“ erstreckt sich auf die Unterstützung von musikalischen Gedenkveranstaltungen wie etwa dem seit 2013 immer am 8. Mai stattfindenden „Fest der Freude“180 am Wiener Heldenplatz oder Veranstaltungen wie „Das Fest der 1000“,181 das Porträts von aus- und eingewanderten Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft zeigte. Im Jahr 2013 förderte der Zukunftsfonds 178 179 180 181

ÖZF, P14-1652. ÖZF, P06-0111, P07-0223, P08-0412. ÖZF, P13-1436, P14-1747, P14-1914. ÖZF, P07-0183.

Digitale Projekte

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zudem einige Projekte anlässlich des Gedenkens an die Novemberpogrome, darunter Zeitzeugengespräche, Exkursionen, Diskussionsveranstaltungen und virtuelle Materialien zum Thema in Form einer Website.182

Digitale Projekte Im Hinblick auf die Verbreitung von Forschungsergebnissen sowie die Zugänglichkeit von Quellen fördert der Zukunftsfonds auch eine Vielzahl an digitalen Projekten. Dazu zählen etwa Webseiten, Datenbanken, die Digitalisierung und Archivierung von Oral-History-Interviews, audiovisuelle Projekte oder auch Projekte im Bereich der Neuen Medien wie beispielsweise You-Tube-Videoprojekte oder Apps. Diese Projekte regen mitunter weitere Forschungen an, wie etwa auch der Historiker Oliver Rathkolb anhand eines Beispiels darstellt: „Eines meiner Projekte war die Digitalisierung des Gau-Pressearchivs, d. h. des Archivs des Gauleiters Baldur von Schirach. Das Archiv wird das erste online zugängliche und im Volltext durchsuchbare NS-Pressearchiv sein. Wir erwarten hier einen Forschungsschub, da diese Quellen erst jetzt zur Verfügung stehen und für Forschungen herangezogen werden können.“183 Ein Großteil der in diesem Bereich geförderten Projekte befasste sich mit der digitalen Veröffentlichung von Zeitzeugen-Erinnerungen, darunter beispielsweise die „Bibliothek der geretteten Erinnerungen“184 oder die „Austrian Heritage Collection“.185 Als weitere Beispiele können die deutschsprachige Webseite der Gedenkstätte Yad Vashem, ein dazugehöriger You-Tube-Kanal sowie die Erstellung eines digitalen Österreich-Archivs zu den „Gerechten unter den Völkern“186 genannt werden. Weitere Projekte befassten sich mit der Erstellung von Datenbanken – beispielsweise die namentliche Erfassung österreichischer Exilanten, der sogenannten „Duneraboys“, die auf dem Schiff „Dunera“ nach Australien deportiert und dort interniert worden waren.187 Im Rahmen einer Quellensicherung unterstützte der ÖZF bisher auch eine Vielzahl von Interview-Projekten, die Erinnerungen von Zeitzeugen sammelten und diese entsprechend archivierten.188 Zudem wurden Archivarbeiten unterstützt, etwa der Aufbau eines öffentlich zugänglichen Archivs der Israelitischen Kultusgemeinde, die österreichische Exilbib182 183 184 185 186 187 188

ÖZF, P13-1546, P13-1559. AdBIK, Interview Oliver Rathkolb. Wien 9.3.2015. ÖZF, P07-0216. ÖZF, P12-1114. ÖZF, P09-0610, P10-0764, P13-1386. ÖZF, P12-1078. ÖZF, P06-0075, P06-0084, P07-0249, P13-1623.

Digitale Projekte

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zudem einige Projekte anlässlich des Gedenkens an die Novemberpogrome, darunter Zeitzeugengespräche, Exkursionen, Diskussionsveranstaltungen und virtuelle Materialien zum Thema in Form einer Website.182

Digitale Projekte Im Hinblick auf die Verbreitung von Forschungsergebnissen sowie die Zugänglichkeit von Quellen fördert der Zukunftsfonds auch eine Vielzahl an digitalen Projekten. Dazu zählen etwa Webseiten, Datenbanken, die Digitalisierung und Archivierung von Oral-History-Interviews, audiovisuelle Projekte oder auch Projekte im Bereich der Neuen Medien wie beispielsweise You-Tube-Videoprojekte oder Apps. Diese Projekte regen mitunter weitere Forschungen an, wie etwa auch der Historiker Oliver Rathkolb anhand eines Beispiels darstellt: „Eines meiner Projekte war die Digitalisierung des Gau-Pressearchivs, d. h. des Archivs des Gauleiters Baldur von Schirach. Das Archiv wird das erste online zugängliche und im Volltext durchsuchbare NS-Pressearchiv sein. Wir erwarten hier einen Forschungsschub, da diese Quellen erst jetzt zur Verfügung stehen und für Forschungen herangezogen werden können.“183 Ein Großteil der in diesem Bereich geförderten Projekte befasste sich mit der digitalen Veröffentlichung von Zeitzeugen-Erinnerungen, darunter beispielsweise die „Bibliothek der geretteten Erinnerungen“184 oder die „Austrian Heritage Collection“.185 Als weitere Beispiele können die deutschsprachige Webseite der Gedenkstätte Yad Vashem, ein dazugehöriger You-Tube-Kanal sowie die Erstellung eines digitalen Österreich-Archivs zu den „Gerechten unter den Völkern“186 genannt werden. Weitere Projekte befassten sich mit der Erstellung von Datenbanken – beispielsweise die namentliche Erfassung österreichischer Exilanten, der sogenannten „Duneraboys“, die auf dem Schiff „Dunera“ nach Australien deportiert und dort interniert worden waren.187 Im Rahmen einer Quellensicherung unterstützte der ÖZF bisher auch eine Vielzahl von Interview-Projekten, die Erinnerungen von Zeitzeugen sammelten und diese entsprechend archivierten.188 Zudem wurden Archivarbeiten unterstützt, etwa der Aufbau eines öffentlich zugänglichen Archivs der Israelitischen Kultusgemeinde, die österreichische Exilbib182 183 184 185 186 187 188

ÖZF, P13-1546, P13-1559. AdBIK, Interview Oliver Rathkolb. Wien 9.3.2015. ÖZF, P07-0216. ÖZF, P12-1114. ÖZF, P09-0610, P10-0764, P13-1386. ÖZF, P12-1078. ÖZF, P06-0075, P06-0084, P07-0249, P13-1623.

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Fördertätigkeit

Abb. 40: Screenshot der vom Zukunftsfonds geförderten Online-Datenbank des Vereins Centropa mit mehr als 100 österreichischen Zeitzeugen-Interviews. Quelle: Centropa.

liothek, das Archiv der „Freien Österreichischen Jugend“, die Mikroverfilmung und Digitalisierung von Holocaust-relevanten Beständen des Österreichischen Staatsarchivs189 sowie eine Datenbank mit musikalischen Nachlässen verfemter Komponisten.190 Ein Beispiel für Datenbank-Projekte, die der Online-Recherche dienen, ist die Website www.ns-quellen.at, die im Jahr 2011 online ging und Materialien zu Nationalsozialismus, Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich präsentiert.191 Unter den geförderten digitalen Projekten finden sich weiters Webseiten zu einzelnen Forschungsprojekten, die Inhalte und Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.192 Auch einige 189 190 191 192

ÖZF, P07-0166. ÖZF, P14-1770, P08,-0386, P14-1785, P11-0914. ÖZF, P06-0062. ÖZF, P10-0641, P10-0652, P10-0788, P11-0824, P11-0979, P11-1201, P13-1530, P13-1538, P13-1614, P14-1700, P14-1847, P14-1856.

Kunst- und Kulturprojekte

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Kunstprojekte können dem digitalen Bereich zugerechnet werden, etwa in Form von Online-Multimediaausstellungen.193

Kunst- und Kulturprojekte Im Bereich Kunst und Kultur förderte der Zukunftsfonds im Zeitraum von 2006 bis 2014 rund 60 Projekte. Ein Teil hatte die Aufführung von Werken vom NS-Regime verfolgter und ermordeter Künstler zum Inhalt sowie die Auseinandersetzung mit den Werken und Lebensgeschichten der betroffenen Künstler. Dazu zählen etwa Leben und Werk von Jura Soyfer194 sowie Berta Zuckerkandl,195 die Kinderoper „Brundibar“196 von Hans Krasa oder etwa die Oper der „Kaiser von Atlantis“197 von Viktor Ullmann. In einigen Fällen konnte mit Unterstützung des Zukunftsfonds die erste deutschsprachige Aufführung von Werken in Österreich umgesetzt werden wie beispielsweise des 2007 in San Francisco uraufgeführten Musicals „Gideons Traum“198, das im Rahmen eines Projekts der „Zwi Perez Chajes“-Schule als deutschsprachige Erstaufführung produziert wurde. Zum Teil weisen die geförderten Projekte einen pädagogischen Ansatz auf oder wurden gezielt für Kinder und Jugendliche aufbereitet wie etwa die Oper „Spiegelgrund“199 von Peter Androsch. Weiters unterstützte der Zukunftsfonds Theater- und Konzerttourneen, etwa „Schneid’ deinen Ärmel ab und lauf!“200 des zweisprachigen Romatheaters, das unter anderem in Wiener Gemeindebauten Aufführungen umsetzte, Konzertveranstaltungen des Vereins „EntArteOpera“,201 der sich verfemter Musik widmet, sowie die Konzertreihe „Musica Suprimata“ in Siebenbürgen.202 Im Bereich Musik finden sich unter den geförderten Projekten auch mehrere CD-Produktionen wie etwa „Yiddish Tango – Lieder aus dem Warschauer Ghetto“,203 „Divers-CD – ein Musikvisualisierungsprojekt für gehörlose und hörende Menschen“204 und „Sefardische Hochzeitslieder“.205 193 ÖZF, P11-0842. 194 ÖZF, P12-1172, P13-1403. 195 ÖZF, P11-1046, P12-1168. 196 ÖZF, P08-0417, P09-0521. 197 ÖZF, P13-1454. 198 ÖZF, P08-0383. 199 ÖZF, P13-1484. 200 ÖZF, P09-0518. 201 ÖZF, P12-1157, P14-1879. 202 ÖZF, P13-1554. 203 ÖZF, P13-1552. 204 ÖZF, P06-0060. 205 ÖZF, P09-0522.

Kunst- und Kulturprojekte

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Kunstprojekte können dem digitalen Bereich zugerechnet werden, etwa in Form von Online-Multimediaausstellungen.193

Kunst- und Kulturprojekte Im Bereich Kunst und Kultur förderte der Zukunftsfonds im Zeitraum von 2006 bis 2014 rund 60 Projekte. Ein Teil hatte die Aufführung von Werken vom NS-Regime verfolgter und ermordeter Künstler zum Inhalt sowie die Auseinandersetzung mit den Werken und Lebensgeschichten der betroffenen Künstler. Dazu zählen etwa Leben und Werk von Jura Soyfer194 sowie Berta Zuckerkandl,195 die Kinderoper „Brundibar“196 von Hans Krasa oder etwa die Oper der „Kaiser von Atlantis“197 von Viktor Ullmann. In einigen Fällen konnte mit Unterstützung des Zukunftsfonds die erste deutschsprachige Aufführung von Werken in Österreich umgesetzt werden wie beispielsweise des 2007 in San Francisco uraufgeführten Musicals „Gideons Traum“198, das im Rahmen eines Projekts der „Zwi Perez Chajes“-Schule als deutschsprachige Erstaufführung produziert wurde. Zum Teil weisen die geförderten Projekte einen pädagogischen Ansatz auf oder wurden gezielt für Kinder und Jugendliche aufbereitet wie etwa die Oper „Spiegelgrund“199 von Peter Androsch. Weiters unterstützte der Zukunftsfonds Theater- und Konzerttourneen, etwa „Schneid’ deinen Ärmel ab und lauf!“200 des zweisprachigen Romatheaters, das unter anderem in Wiener Gemeindebauten Aufführungen umsetzte, Konzertveranstaltungen des Vereins „EntArteOpera“,201 der sich verfemter Musik widmet, sowie die Konzertreihe „Musica Suprimata“ in Siebenbürgen.202 Im Bereich Musik finden sich unter den geförderten Projekten auch mehrere CD-Produktionen wie etwa „Yiddish Tango – Lieder aus dem Warschauer Ghetto“,203 „Divers-CD – ein Musikvisualisierungsprojekt für gehörlose und hörende Menschen“204 und „Sefardische Hochzeitslieder“.205 193 ÖZF, P11-0842. 194 ÖZF, P12-1172, P13-1403. 195 ÖZF, P11-1046, P12-1168. 196 ÖZF, P08-0417, P09-0521. 197 ÖZF, P13-1454. 198 ÖZF, P08-0383. 199 ÖZF, P13-1484. 200 ÖZF, P09-0518. 201 ÖZF, P12-1157, P14-1879. 202 ÖZF, P13-1554. 203 ÖZF, P13-1552. 204 ÖZF, P06-0060. 205 ÖZF, P09-0522.

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Fördertätigkeit

Abb. 41: Der Verein „EntArteOpera“ widmet sich der Wiederaufführung von Werken von Komponisten, die während der NS-Zeit verfolgt wurden. Quelle: Sammlung Verein „EntArteOpera“.

Zudem förderte der Zukunftsfonds Projekte, die sich in künstlerischer Form mit dem Nationalsozialismus, Antisemitismus, mit Fremdenfeindlichkeit, Flucht und Vertreibung auseinandersetzen. So etwa das Theaterstück „Tanzcafé Treblinka“206 von Werner Kofler, das Theaterprojekt „Nach der Grenze“207 von Julya Rabinowich, das die Erfahrungen von Migranten einbindet und das Zusammenleben verschiedener Nationen, Kulturen und Religionen in Wien behandelt. Zu nennen sind weiters interaktive Theater- und Performanceprojekte wie beispielsweise „Grenzüberschreitungen und Fluchten“, ein Projekt für Schulklassen, bei dem im Zuge von geführten Wanderungen mit szenischen Theaterstücken dem Thema Flucht während der NS-Zeit nachgegangen wird.208 Den Teilnehmern sollen dabei die Entwurzelung der Menschen, ihre Strapazen sowie ihre oftmals tödliche Abhängigkeit von lokalen Helfern inmitten kleinräumiger Dorfstrukturen nahegebracht und erlebbar 206 ÖZF, P12-1052, P12-1130. 207 ÖZF, P07-0202. 208 ÖZF, P13-1593, P14-1891.

Kunst- und Kulturprojekte

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Abb. 42: Das Theaterprojekt „Grenzüberschreitungen und Fluchten“ bewegt sich im Rahmen einer geführten Wanderung auf den Fluchtspuren von Jura Soyfer. Quelle: Teatro Caprile.

gemacht werden. Weitere Beispiele sind die Kunstprojekte „Colours of Carinthia“209 – ein fotografisch-literarisches Integrations- und Kunstprojekt, oder auch „Was machst du mit dem Knie?“,210 eine theatralische und musikalische Auseinandersetzung mit dem Thema Antisemitismus. Ebenso fallen in den Bereich Kunst- und Kulturprojekte, die unterschiedliche Medien und Zugangsweisen miteinander verbinden, wie etwa das Bühnen- und Filmprojekt „Exil Los Angeles – Drei jüdische Frauenschicksale in Amerika“211 oder die Roadtour zum Film „Heil Hitler, die Russen kommen“212 von Simon Wieland und Andreas Kuba. Dieses in mehreren Bundesländern durchgeführte Zeitzeugenprojekt bot dem Publikum die Möglichkeit, die eigene Geschichte zu dokumentieren. Ein weiteres Beispiel ist das Projekt „Wir in Wagna“, bei dem sich unter Videobegleitung Einheimische und Migranten unterschiedlichster Generationen mit der Geschichte ihres Lebensraumes in Wagna bei Leibnitz auseinandersetzen.213 Zudem förderte der ÖZF Licht- und Klanginstallationen wie etwa „Die 209 ÖZF, P11-0944. 210 ÖZF, P09-0562. 211 ÖZF, P14-1790. 212 ÖZF, P10-0715. 213 ÖZF, P14-1881.

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Fördertätigkeit

Abb. 43: Der Leiter der Auslandskultursektion, Botschafter Wolfgang Waldner, Bundesminister Sebastian Kurz, zwei Preisträger des Intercultural Achievement Award und Hubert von Goisern bei der Preisverleihung im September 2015. Quelle: BMEIA, Foto: eSel.at – Joanna Pianka.

vierhundertzwanzig Kinder“214 in der Krypta der Ursulinenkirche Linz oder „Von Sinnen“,215 eine multimediale Veranstaltung anlässlich 100 Jahre Erster Weltkrieg. 2013 und 2014 unterstützte der Zukunftsfonds auch den „Intercultural Achievement Award“216 des österreichischen Außenministeriums, mit dem innovative Projekte im Bereich des interkulturellen Dialogs ausgezeichnet werden.

214 ÖZF, P12-1181. 215 ÖZF, P14-1821. 216 ÖZF, P13-1612.

Wirkungsweisen Der folgende Abschnitt widmet sich den zentralen Wirkungsweisen der Tätigkeit des Zukunftsfonds. Grundlage dafür bilden Interviews und schriftliche Stellungnahmen mehrerer Antragsteller, der Gremienmitglieder des Fonds sowie weiterer relevanter Akteure und Auskunftsgeber. Ihre Aussagen sollen an dieser Stelle in exemplarischer Weise wichtige Aspekte der Tätigkeit des Zukunftsfonds unterstreichen, die sich im Rahmen der vorliegenden Analyse und Auswertung zeigten. Manche Wirkungsweisen wurden erst in den einzelnen Gesprächen mit Fördernehmern deutlich, da sie gewissermaßen Sekundäreffekte der Fördertätigkeit darstellen. Die hier skizzierten Aspekte beziehen sich auf den Prozess der Antragstellung, auf die Effekte im Bezug auf Laufbahnen und Karrieren der Antragsteller, auf die Bedeutung des Zukunftsfonds im Hinblick auf den wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs sowie wesentliche Merkmale des Fonds im Vergleich zu anderen nationalen und internationalen Förderstellen. Die Mehrheit der Antragsteller hob in den Interviews und Statements die unkomplizierte Form der Antragstellung sowie die kompetente und unterstützende Beratungstätigkeit des Büros des Zukunftsfonds hervor. Vor allem die nicht institutionell angebundenen Projektleiter schätzen die Möglichkeit der Einzelantragstellung beim Fonds. Dazu bemerkt etwa die Historikerin Irene Messinger: „Die Projektförderung abseits gängiger wissenschaftlicher Verwertungslogiken ist eine wichtige Chance für interdisziplinäre Ansätze, aber auch für einzelne Forscher, die nicht in universitären Institutionen angebunden sind oder sein wollen. Sie können häufig den Vorgaben anderer Fördereinrichtungen nicht entsprechen, sei es durch den Status als freie Wissenschaftler oder aufgrund der Nicht-Übereinstimmung des biologischen Alters mit dem akademischen Alter. Der Zukunftsfonds hat diesbezüglich weit weniger Reglements und zeichnet sich durch eine vergleichsweise unkomplizierte Antragstellung aus.“1 Die Bedeutung der Projektförderung für einzelne Forscher hebt auch die Historikerin Andrea Hurton hervor: „Vor allem auf dem Gebiet der Zeitgeschichte wächst die Bedeutung außeruniversitärer Forschungsleistungen stetig. Dieser Trend verstärkt sich – aufgrund der Wirtschaftslage und Arbeitsmarktsituation – erheblich. Freiberufliche Wissenschaftler haben aufgrund diverser organisatorischer und struktureller Hürden große Probleme, ungeachtet der Qualität und des Innovationsgrades ihrer Projekte, ihre Vorhaben zu finanzieren und umzusetzen. Die Möglichkeit der Selbstantragstellung ist zwar bei mehreren Förderstellen in Österreich vorhanden, jedoch binden ein relativ kompliziertes Begutachtungsprozedere 1

AdBIK, Schriftliches Statement Irene Messinger. Wien 21.4.2015.

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Wirkungsweisen

Abb. 44: Screenshot der vom ÖZF geförderten Website zum Forschungsprojekt „Schutzehen während der NS-Zeit“ von Irene Messinger. Quelle: Sammlung Irene Messinger.

und Wartezeiten ab sechs Monaten die individuellen Kapazitäten freiberuflicher Forscher. Der Zukunftsfonds nimmt im Hinblick auf die Möglichkeit zur Selbstantragstellung und die unbürokratische und rasche Antragsbearbeitung eine Pionierrolle ein. Man darf dabei nicht vergessen, dass gegenwärtig viele wissenschaftlich tätige Menschen ihre finanzielle Existenzgrundlage primär auf der Basis von Projekten organisieren. Die Modalitäten beim Zukunftsfonds tragen dazu bei, dass selbst bei einer Ablehnung eines Projekts noch eine Umorientierung innerhalb eines vertretbaren Zeitraums gewährleistet ist. Zudem ist bei anderen Förderstellen zur Antragstellung etwa auch zwingend ein Doktoratsabschluss erforderlich, wodurch eine bestimmte Form der Berufslaufbahn gestützt wird. Insofern fördert der Zukunftsfonds eine wissenschaftliche Qualifizierung nicht auf der Basis des nominellen Status der Einreicher, sondern auf der Grundlage ausgesuchter Themen und der Qualität der eingereichten Projektkonzepte.“2 2

AdBIK, Schriftliches Statement Andrea Hurton. Wien 9.3.2015.

Wirkungsweisen

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Abb. 45: Polizeihauptwachtmeister Ferdinand Gürth wurde im März 1942 wegen Fluchthilfe für Juden von der Wiener Gestapo verhaftet, später zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt und ins KZ Mauthausen eingewiesen. Das Forschungsprojekt „Illegale Ein- und Auswanderung, Fluchthilfe und Schlepperwesen während der NS-Zeit“ steht unter der Leitung von Gabriele Anderl (P12-1152). Quelle: Sammlung Gabriele Anderl.

Der Zukunftsfonds fördert mitunter Projektideen, die auf den ersten Blick unkonventionell wirken und bei keiner anderen Stelle eingereicht werden könnten. Diese innovative Ausrichtung ist etwa für Irene Messinger, die sich mit dem Thema der Schutzehen während der NS-Zeit befasst, besonders zentral: „Innerhalb der gegenwärtigen österreichischen Förderlandschaft haben interdisziplinäre Projekte, die historische Themen mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen verknüpfen – wie etwa mein Projekt zum Thema Schein- bzw. Schutzehen – kaum Aussicht auf Förderung.“3 Diesem Urteil schließt sich auch die Historikerin Gabriele Anderl an, die sich in ihren Forschungen mit Fluchthilfe und Schlepperei während der NS-Zeit auseinandersetzt und dabei auch Bezüge zur Gegenwart herstellt: „Der Zukunftsfonds lässt innovative und brisante Themen zu, agiert unbürokratisch und trifft rasche Entscheidungen. Für mich als freiberufliche Forscherin erleichtern diese Faktoren die Arbeit ungemein, da sie es möglich machen, sich auf die eigentliche Arbeit zu konzentrieren.“4 Ein weiterer wichtiger Effekt ist die Sichtbarkeit der Forschungstätigkeit sowie die damit verbundene Vernetzung der Projektträger, die durch die Kommunikationsaktivitäten und Öffentlichkeitsarbeit des Zukunftsfonds – in Form der Veranstaltungsreihe Werkstattgespräche, der Projektdokumentation auf der Webseite sowie dem Online-Archiv – gefördert 3 4

AdBIK, Schriftliches Statement Irene Messinger. Wien 21.4.2015. AdBIK, Schriftliches Statement Gabriele Anderl. Wien 25.6.2015.

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Wirkungsweisen

wird. Jene befragten Projektverantwortlichen, die selbst an einem Werkstattgespräch teilgenommen hatten, hoben die Veranstaltungsreihe im Hinblick auf Netzwerkbildung und Projekteffekte besonders hervor: „Die Werkstattgespräche dokumentieren einen sehr guten Querschnitt der Forschungslandschaft und bieten interessierten Teilnehmern Einblicke in Methoden, Probleme und Ergebnisse von Forschungsprojekten. Meines Wissens bietet keine andere Förderinstitution eine ähnlich transparente und regelmäßige Darstellung ihrer Tätigkeit. Darüber hinaus ermöglichen die Werkstattgespräche im jeweils anschließenden informellen Teil die Kommunikation zwischen Projektverantwortlichen und interessierter Öffentlichkeit. Die Werkstattgespräche als Ort und Kommunikationsraum ermöglichen diesen Austausch erst.“5 Analog dazu betont der Historiker Hans Schafranek die Einzigartigkeit der Veranstaltungsreihe: „Ich kenne keine andere Fördereinrichtung, weder in Österreich noch im Ausland, die auch nur einen annähernd so direkten Kontakt und Austausch mit ihren Antragstellern pflegt wie der Zukunftsfonds. Die Werkstattgespräche sind in dieser Hinsicht ein einzigartiges Angebot des Fonds, das mittlerweile auch eine starke Öffentlichkeitswirkung hat.“6 Die Fördertätigkeit des Zukunftsfonds hat auch Einfluss auf die berufliche Laufbahn der Antragsteller, da sie es den Einzelnen ermöglicht, über die Forschungsarbeit hinaus einen Platz in der wissenschaftlichen Community zu finden, wie etwa Dieter Bacher vom Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung aus der Sicht eines „Jungforschers“ hervorhebt: „Die Koordination eines vom Zukunftsfonds geförderten Projekts war für mich der Einstieg in die zeitgeschichtliche Forschung als Berufsfeld. Insofern würde ich schon sagen, dass die Förderungsmöglichkeit für zeithistorische Forschung, die der Zukunftsfonds bot, damit auch meine persönliche berufliche Laufbahn gefördert hat. Aber es ist nicht nur die direkte Projektarbeit, sondern alles, was damit in Verbindung steht, etwa die Teilnahme bei internationalen Konferenzen, die ja auch finanziert werden muss. Durch die Projektarbeit selbst sowie die damit in Verbindung stehenden Aktivitäten ergeben sich wiederum weitere Kontakte und Netzwerke innerhalb der wissenschaftlichen Community.“7 Diesen Aspekt betonen auch Wilhelm Stadler und Barbara Glück: „Der Zukunftsfonds hat eine sehr genau definierte Zielgruppe und Aufgabenstellung, bei der es um Gedenken und Geschichtsbewusstsein aus der historischen Verantwortung des Staates geht. Dies ist ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Fördergremien. Die Antragstellung ist mit wenig Bürokratie verbunden und wird auf das Wesentliche beschränkt: klare Projektformulierung, nachvollziehbare Planung, transparente Dokumentation der Projektaktivitäten, 5 6 7

AdBIK, Schriftliches Statement Gabriele Anderl. Wien 25.6.2015. AdBIK, Schriftliches Statement Hans Schafranek. Wien 24.6.2015. AdBIK, Interview Dieter Bacher. Graz 1.4.2015.

Wirkungsweisen

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Abb. 46: Der Zukunftsfonds förderte das Projekt „Die Opfer des Februars 1934“ von Kurt Bauer. Das Bild links zeigt einen Toten der Februarkämpfe in der Grillgasse in Wien Simmering, das Bild rechts die Gedenktafel, die sich heute an dieser Stelle befindet und an zwei in unmittelbarer Nähe getötete Opfer erinnert. Quelle: Sammlung Kurt Bauer.

Projektergebnisse und Mittelverwendung. Durch die Förderungen des Zukunftsfonds konnten wichtige Projekte umgesetzt werden, die für die Projektmitarbeiter auch berufliche Möglichkeiten eröffnet haben. Zudem ergaben sich im Zuge dessen viele wichtige Kontakte zu nationalen und internationalen Experten innerhalb der wissenschaftlichen Community.“8 Die Fördertätigkeit des Zukunftsfonds in den vergangenen zehn Jahren habe den wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs wesentlich geprägt, neue Forschungsergebnisse, die den geförderten Projekten entstammen, regten weitere Forschungen an, wie der Historiker Dieter Bacher feststellt: „Im Bereich der historischen Forschung führen die neuen Erkenntnisse auch zu neuen Fragestellungen – beim Thema Zwangsarbeit ist etwa das Nachkriegsschicksal dieser großen Zahl an Menschen immer noch ein unzureichend erforschtes Thema. Es gibt immer noch genügend Bestände, die es dafür auszuwerten gilt. Insbesondere auch im Hinblick auf die aktuelle Flüchtlingsproblematik kann die historische Forschung hier eventuell Fragen beantworten beziehungsweise können Lehren aus der Geschichte gezogen 8

AdBIK, Schriftliches Statement Wilhelm Stadler Wien 3.3.2015. AdBIK, Schriftliches Statement Barbara Glück Wien 3.3.2015.

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Wirkungsweisen

werden, etwa wie damals mit den großen Flüchtlingsströmen nach dem Krieg umgegangen wurde und welche Lösungen dafür erarbeitet wurden. Zeithistorische Forschung, wie sie der Zukunftsfonds fördert, hat daher auch immer wieder starke Bezüge zur Gegenwart.“9 Die geförderten Projekte zeigen deutlich, dass mit dem Zuwachs an Wissen neue Forschungslücken sichtbar werden. Parallel dazu stellt das „Niemals wieder!“ einen immerwährenden Auftrag dar, der auch im Hinblick auf aktuelle Tendenzen in der Gesellschaft und den Umgang mit nationalsozialistischem, antisemitischem, antidemokratischem Gedankengut seine Dringlichkeit nicht verliert, wie der Historiker Kurt Bauer betont: „Es gibt nach wie vor zahlreiche Themen der österreichischen Zeitgeschichte, die als Tabu- oder Reizthemen existieren und öffentlich nach wie vor umstritten sind oder stark emotionalisierend wirken. Die vom Zukunftsfonds geförderten Projekte tragen in ihrer Vielfalt zweifellos entscheidend zu Veränderungen in der Sichtweise sowie zu einer Versachlichung der Debatten bei. Der Fonds leistet einen längst überfälligen Beitrag zur Historisierung von Kernfragen der österreichischen Geschichte des 20. Jahrhunderts.“10 Wie Andrea Hurton bemerkt, sind in dieser Perspektive auch pro futuro noch viele neue Themenstellungen zu erwarten: „Das zentrale Gedenkjahr 2017/2018 wird – in zusätzlicher Verbindung mit dem 80. Jahrestag des ‚Anschlusses‘ – eine Vielzahl von Veranstaltungen, Publikationen, Filmen und anderen Projekten befördern. Das zu erwartende mediale Interesse wird wohl, wie immer bei solchen weltgeschichtlichen Zäsuren und der damit verknüpften Erinnerungsarbeit, nach einiger Zeit verblassen, jedoch nicht die Notwendigkeit einer fundierten wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Unter diesen Umständen stellt der weitere Fortbestand des Zukunftsfonds aus meiner Sicht eine elementare Voraussetzung für die Belebung und Bereicherung der Wissenschaftslandschaft dar. Noch immer gibt es wesentliche Forschungsdesiderate im Bereich der NS-Forschung, und auch vor dem Hintergrund jüngster Entwicklungen ist neben dem wissenschaftlichen Auftrag auch dem bildungspolitischen Anliegen des Fonds mehr denn je Rechnung zu tragen.“11 Der Zukunftsfonds steht fraglos nicht nur als Fördereinrichtung, sondern auch als Institution für eine kritische österreichische Geschichtsaufarbeitung. Dazu Oliver Rathkolb: „Besonders an einzelnen Themen wie etwa die Debatte um das Denkmal für die Wehrmachtsdeserteure, die Rehabilitierung der politischen Justizopfer 1934–1938 oder die Zwangsarbeiter-Entschädigungen lässt sich ablesen, wie entscheidend der Zukunftsfonds für Österreich ist.“12 Die Anregung von Diskursen ist jedoch nicht nur innerhalb der Wissenschaften 9 10 11 12

AdBIK, Interview Dieter Bacher. Graz 1.4.2015. AdBIK, Schriftliches Statement Kurt Bauer. Wien 2.4.2015. AdBIK, Schriftliches Statement Andrea Hurton. Wien 9.3.2015. AdBIK, Interview Oliver Rathkolb. Wien 9.3.2015.

Wirkungsweisen

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zu verzeichnen. Viele der vom Zukunftsfonds geförderten Projekte wirken in unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche hinein und förderten maßgeblich einen entsprechenden Diskurs. So verzeichnet die Generalsekretärin des Nationalfonds, Hannah M. Lessing, im Rahmen der Fördertätigkeit des Zukunftsfonds gleichfalls eine Zunahme der Aktivitäten in der Zivilgesellschaft: „Für mich zeigt sich, dass mit den Projektförderungen sowohl des Nationalfonds als auch des Zukunftsfonds die Zivilgesellschaft wesentlich aktiver geworden ist. Da hat sich in den letzten Jahren sicher bereits vieles verändert. Die spannende Frage ist, wie das Erinnern in Zukunft weitergetragen wird und wie dieses institutionell gestützt wird.“13 Dies betont auch der gegenwärtige österreichische Botschafter in London, Martin Eichtinger, der bereits als Büroleiter der Regierungsbeauftragten Maria Schaumayer im Versöhnungsfonds mitwirkte und zuletzt als Leiter der Kulturpolitischen Sektion des BMEIA tätig war: „Der Zukunftsfonds hat als Nachfolgefonds des Versöhnungsfonds einen eminent wichtigen Auftrag. Im Laufe seiner Tätigkeit hat er auf breiter Ebene Projekte befördert und damit wichtige Lücken geschlossen. Das hochkarätig besetzte Kuratorium und die äußerst engagierten Generalsekretäre haben dafür gebürgt, dass nur erstklassige und dem Fondszweck entsprechende Projekte gefördert und in der Umsetzung professionell begleitet wurden. Als ehemaliger Leiter der kulturpolitischen Sektion des BMEIA verdanke ich dem Zukunftsfonds die Förderung bedeutender Projekte wie zum Beispiel das 5. Globalforum der Allianz der Zivilisationen im Jahr 2013 oder den Intercultural Achivement Award, der seitens des BMEIA mithilfe des Zukunftsfonds ins Leben gerufen wurde. In Zeiten konfliktreicher Auseinandersetzungen, die im Namen von Kulturen und Religionen stattfinden, trägt der Zukunftsfonds mit diesen und weiteren Projektförderungen ganz wesentlich zum Dialog bei.“14 Die Bedeutung des Zukunftsfonds für Erinnerung und Gedenken in Österreich hebt etwa Gerald Stourzh hervor: „Der Zukunftsfonds leistet mit seiner Fördertätigkeit sowie mit seinen weiteren Aufgaben einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung der österreichischen Gedächtniskultur.“15 Dazu auch Max Kothbauer: „Es gibt im Zukunftsfonds eine Bibliothek, in der alle geförderten Publikationen, Ausstellungskataloge, Filme usw. aufgereiht sind. Die Fülle ist selbst für mich jedes Mal von Neuem beeindruckend, denn es sind ja Projekte, die von einer Vielzahl an Menschen umgesetzt wurden. Und mit seiner Fördertätigkeit konnte der Zukunftsfonds ermöglichen, dass viele Schicksale in Erinnerung gebracht wurden. All diese Projekte wären sonst nicht möglich gewesen, gerade wenn man an die Situation an den Universitäten oder an die Förderlandschaft in Österreich denkt.“16 13 14 15 16

AdBIK, Interview Hannah M. Lessing. Wien 21.4.2015. AdBIK, Schriftliches Statement Martin Eichtinger. London 4.5.2015. AdBIK, Schriftliches Statement Gerald Stourzh. Wien 15.4.2015. AdBIK, Interview Max Kothbauer. Wien 9.3.2015.

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Wirkungsweisen

Abb. 47: Die damalige Nationalratspräsidentin Barbara Prammer übergab Moshe Jahoda 2008 das Große Silberne Ehrenzeichen. Quelle: Parlamentsdirektion, Foto: Carina Ott.

Aus einer sehr persönlichen Sicht schildert dabei Kuratoriumsmitglied Moshe Jahoda die Bedeutung der Arbeit des Zukunftsfonds im Hinblick auf Erinnern und Gedenken: „Aufgrund meiner eigenen Geschichte scheue ich mich nicht, jede Gelegenheit zu nutzen, um den Antisemitismus anzuprangern, die Shoa-Verleugnung zu bekämpfen, das Nie-Vergessen der Shoa zu unterstützen und den Shoa-Überlebenden zu helfen. Der Zukunftsfonds unterstützt vor allem Bildungs- und Forschungsprojekte über die NS-Diktatur und die Kriegsjahre. Zu Projekten mit jüdischem Bezug oder Projekten aus Israel werde ich naturgemäß von meinen Kollegen im Kuratorium konsultiert, da ich gerade bei Projekten aus Israel mit den Projekteinreichern vor Ort Kontakt habe. So konnten wir Projekte der Universität Jerusalem, der Jerusalem Foundation, von Yad Vashem und anderen Institutionen fördern. Bei gewissen Projekten ist mir auch die Beratung mit der Israelitischen Kultusgemeinde sehr hilfreich. Besonders am Herzen lag mir ein Film über das Leben von Aaron Menczer, dem Leiter der Jugendbewegung ‚Gordonia‘, der auch die Jugend-Alija

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Abb. 48: Kinder des Kindergartens im Haus Herklotzgasse 21 im Jahr 1935. Quelle: www.herklotzgasse21.at.

leitete, mit der ich nach Palästina kam. Aaron Menczer war ein Wiener Erzieher, der 1939 im Rahmen der Rettungsaktion der ‚Jewish Agency‘ einen Kindertransport nach Palästina begleitete. Er hätte dort bleiben können, seine Eltern und andere Familienmitglieder waren bereits im Land und wollten ihn zum Bleiben bewegen, doch er zog es vor, zu seinen Schützlingen, die nicht das Glück gehabt hatten, Österreich verlassen zu können, zurückzukehren, ihnen zur Seite zu stehen und ihnen Mut zuzusprechen. Er wurde im September 1942 mit den Kindern und deren Familien nach Theresienstadt deportiert, wo er weiterhin als Erzieher arbeitete. Im August 1943 kamen über 1.200 Kinder aus dem Ghetto Białystok (Polen), deren Betreuung Aaron Menczer freiwillig übernahm. Einige Wochen später wurden die Kinder gemeinsam mit ihrem Betreuer nach Auschwitz gebracht und dort ermordet. Aaron Menczers mutige, zutiefst humane und entschlossene Haltung, nicht sein eigenes Leben zu retten, sondern mit ‚seinen‘ Kindern in den Tod zu gehen, kann gar nicht genug gewürdigt werden.“17 Weiters betont er, besonders von dem von drei jungen Historikern durchgeführten Projekt „Das Dreieck meiner Kindheit“ berührt zu sein: „Es handelt sich dabei um die Erforschung der Geschichte des zerstörten Hauses Herklotzgasse 21, das vor der Machtergreifung 17 AdBiK, Schriftliches Statement Moshe Jahoda. Wien 30.6.2015. Alija (auf Hebräisch wörtlich „Aufstieg“) ist ein Ausdruck für die jüdische Einwanderung nach Palästina/Eretz Israel.

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der Nazis ein Zentrum jüdischen Lebens und nach dem ‚Anschluss‘ ein Zufluchtsort für Juden war, und seiner Umgebung im 15. Wiener Gemeindebezirk, in dem ich aufgewachsen bin. Das ‚Dreieck meiner Kindheit‘ verband das Haus Herklotzgasse 21 mit der ‚Storchenschule‘, in der Bibel- und Hebräischunterricht stattfand, mit dem Turnertempel, einer Synagoge, wo ich im Chor sang und den ich in der Pogromnacht 1938 brennen sah. Inzwischen befindet sich an der Stelle des ehemaligen Tempels ein Denkmal, an dessen Eröffnungszeremonie ich im November 2011 teilnehmen konnte. Ich verfolge mit Interesse die Initiativen, die heute in Österreich gesetzt werden, um die Vergangenheit aufzuarbeiten, um Lehren für die Zukunft zu ziehen, und bis zu einem gewissen Maß auch, um die Verbrechen der Vergangenheit zu sühnen. Vor allem gilt es, Verleumdungen und falsche Geschichtsdarstellungen zu bekämpfen. Dafür setze ich mich gemeinsam mit meinen Kollegen im Zukunftsfonds mit aller Kraft und Überzeugung ein.“18 Ariel Muzicant, der ehemalige Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, sagt in seiner Stellungnahme ebenfalls, der Zukunftsfonds habe einen Paradigmenwechsel in der Beziehung Österreichs zu seiner Vergangenheit herbeigeführt: „Der Versöhnungsfonds und sein Nachfolger, der Zukunftsfonds, waren die ersten Fonds, die sich nach den verschiedenen Rückstellungsgesetzen der Aufarbeitung des großen Unrechts, das vielen Menschen in Österreich während des NS-Regimes widerfahren ist, gewidmet haben. Wesentlich für mich war der Nachweis, dass es unter den vielen Sklaven- und Zwangsarbeitern auch jüdische Betroffene gab. Ebenso wie der Nationalfonds und der Entschädigungsfonds ist der Zukunftsfonds ein Paradigmenwechsel in der österreichischen Geschichte und in der Beziehung Österreichs zu seiner Vergangenheit geworden. Er spielt eine wesentliche Rolle in der Gedächtniskultur, in der historischen Aufarbeitung und in der Förderung wichtiger Projekte. Der Zukunftsfonds unterstützte etwa auch ein Archivprojekt der Israelitischen Kultusgemeinde, welches in kulturhistorischer Hinsicht besonders nennenswert ist.“19 Ebenso betont Rudolf Sarközi, der Obmann des Kulturvereins Österreichischer Roma, die Rolle des Zukunftsfonds für das Gedenken und Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus: „Der Zukunftsfonds ist von zentraler Bedeutung zur Unterstützung und Förderung von Projekten im Bereich der Gedenkkultur im In- und Ausland. Neben dem Nationalfonds ist der Zukunftsfonds eine zentrale Fördergeberstelle. Vor allem für Organisationen, die sich mit der Verfolgung von NS-Opfergruppen, dem Holocaust sowie dem Gedenken auseinan­ dersetzen, ist der Fonds eine bedeutende Einrichtung. Der Kulturverein der Österreichischen Roma ist dem Zukunftsfonds für seine Unterstützung sehr dankbar. Derzeit sind wir 18 AdBIK, Schriftliches Statement Moshe Jahoda. Wien 30.6.2015; ÖZF, P07-0165. 19 AdBIK, Schriftliches Statement Ariel Muzicant. Wien 17.3.2015.

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mit der Errichtung einer Gedenkstätte im ehemaligen Vernichtungslager Kulmhof/Chelmno in Polen beschäftigt.“20 Betrachtet man die Vielzahl und Vielfalt an geförderten Projekten, ist der Zukunftsfonds auch ein Vorzeigebeispiel für die aktuell von der österreichischen Wissenschaftspolitik geforderte „Third Mission“.21 Neben Forschung und Lehre soll die Wirkung der Wissenschaften im öffentlichen Raum als „dritte Mission“ gestärkt werden. Dass der Zukunftsfonds diese Forderung bereits erfüllt, darauf weist Oliver Rathkolb hin: „Der Zukunftsfonds ist ein gelungenes Beispiel für die Wirksamkeit von Forschung und Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft. Die spezifische Form der Forschungs- und Projektförderung hat einen wichtigen Impact auf die Gesellschaft und das demokratische Bewusstsein in Österreich. Ich persönlich kann zwar nur für den Bereich der historischen Forschung sprechen, aber man sieht sehr deutlich, dass die vielfältigen, vom Fonds geförderten Projekte – seien dies Dokumentarfilme, Biografien, Theaterstücke und vieles mehr – jeweils auf ihre eigene Art für eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus sorgen. Der Zukunftsfonds ist somit auch ein Beispiel für einen erweiterten Forschungsbegriff, der nicht nur die zu Papier gebrachte Geschichte anerkennt, sondern auch digitale und visuelle Medien als Ort der Auseinandersetzung fördert.“22 Gemessen an der aktuellen Anzahl der jährlichen Antragstellungen sowie der Diversität der Projektarten, kann von einem mittlerweile hohen Bekanntheitsgrad des Zukunftsfonds ausgegangen werden, der eben nicht nur innerhalb der wissenschaftlichen Community bekannt ist, sondern auch darüber hinaus. Die öffentlichkeitswirksamen und repräsentativen Aktivitäten der Mitglieder des Zukunftsfonds konnten dazu wohl einen wesentlichen Beitrag leisten. Zudem steigern die einzelnen Projekte durch ihre Veröffentlichung den Bekanntheitsgrad wie auch die weiteren Tätigkeiten des Fonds – etwa durch die Werkstattgespräche, das Online-Archiv und die Online-Projektdatenbank. Dies unterstreicht Hannah M. Lessing in Form einer Anekdote: „Mir passiert es sehr oft, wenn ich von meiner Arbeit erzähle, dass ich höre: ‚Ah, das ist der Zukunftsfonds!‘ Das passiert auch umgekehrt. Wir haben aber gemeinsam gelernt, mit diesem Schicksal umzugehen. Ich denke, daran sieht man, dass sowohl der Nationalfonds als auch der Zukunftsfonds in der öffentlichen Wahrnehmung bekannt sind, auch wenn die unterschiedliche Ausrichtung oft vielleicht weniger bekannt ist. In der wissenschaftlichen Community ist der Zukunftsfonds sicherlich die bekannte Größe, während der Nationalfonds eher bei den 20 AdBIK, Schriftliches Statement Rudolf Sarközi. Wien 6.3.2015. 21 http://wissenschaft.bmwfw.gv.at/fileadmin/user_upload/forschung/Standortpolitik/BLD_240314_ Protokoll.pdf, abgerufen am 24.5.2015. 22 AdBIK, Interview Oliver Rathkolb. Wien 9.3.2015.

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Überlebenden und international bei den jüdischen Organisationen und Restitutionsorganisationen bekannt ist.“23 Der Zukunftsfonds etablierte sich zu einem unverzichtbaren Teil der österreichischen Förderlandschaft, wenngleich die allgemeinen Fördermittel in Österreich den Gesamtbedarf bei Weitem nicht zu decken vermögen, wie Projektförderungsbeirat Margarete Grandner betont: „Die Fördersituation in Österreich, vor allem jene im wissenschaftlichen Bereich, ist sehr problematisch. Für Projektleiter in Österreich ist der Zukunftsfonds eine der weiteren sehr kargen Geldquellen. Die Projektförderungen des Fonds sind oftmals zeitweilige Ergänzungen oder Überbrückungshilfen. Der Gesamtbedarf an Projektfördermitteln – bzw. die beantragten Fördersummen – können bei Weitem nicht mehr abgedeckt werden. Gerade für junge Wissenschaftler wird es zunehmend schwieriger, an entsprechende Geldmittel zu kommen, um angemessen forschen zu können. Aber auch die einzelnen Länder fördern nicht mehr so viel wie früher.“24 Projektförderungsbeirat Robert Pfaller weist auf diese Schwierigkeiten bei der Akquise von Fördermitteln in Österreich ebenfalls hin: „Die extreme Reduzierung der Förderungen in der universitären und außeruniversitären Forschungslandschaft in den letzten Jahren ist im Projektförderungsbeirat besonders spürbar. Hier sieht man vor allem, dass Projekte, die ihren eigentlichen Ort anderswo hätten, beim Zukunftsfonds eingereicht werden. Es handelt sich dabei um sehr gute und respektable Projekte, für die es offensichtlich keinen adäquaten Ort mehr gibt. Leider kann der Zukunftsfonds auch hier nicht einspringen, da diese Projekte nicht in der inhaltlichen Zielsetzung des Fonds liegen.“25 Zum Vergleich: Der FWF gab im Jahr 2013 für Projekte aus dem Bereich der Geisteswissenschaften 27,3 Millionen Euro an Förderungen aus. Dies sind ungefähr 20 Prozent der Gesamtfördertätigkeit des FWF.26 Für Forschungsprojekte und Publikationsförderungen zu Themenstellungen, die auch im Bereich des Zukunftsfonds liegen, bewilligte der FWF im Zeitraum von 2005 bis Juli 2015 gemäß eigener Auskunft ca. 16 Millionen Euro an Förderungen.27 Dies ergibt eine durchschnittliche jährliche Fördersumme von etwa 1,5 Millionen Euro. Der Zukunftsfonds vergab im Vergleich dazu aufgrund seines gesetzlichen Mandats jährlich Förderungen in einer Gesamthöhe von rund zwei Millionen Euro. Die Antragstel23 24 25 26

AdBIK, Interview Hannah M. Lessing. Wien 21.4.2015. AdBIK, Interview Margarete Grandner. Wien 11.3.2015. AdBIK, Interview Robert Pfaller. Wien 11.3.2015. Siehe dazu auch die Statistiken und Publikationen des Wissenschaftsministeriums zum Thema „Wissenschaft in Österreich“: www.wissenschaft.bmwfw.gv.at/fileadmin/user_upload/wissenschaft/publikationen/BM_WFW_Wissenschaft_2014_web.pdf, abgerufen am 5.6.2015. 27 AdBIK, Schriftliches Statement Falk Reckling. Wien 22.7.2015. Herrn Dr. Falk Reckling, FWF, sei für diese Auskunft herzlich gedankt.

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Abb. 49: Screenshot der vom Zukunftsfonds geförderten Online-Datenbank des Vereins „exil.arte“, der sich in seinen Projekten der Dokumentation und Vermittlung verfemter Musik widmet. Quelle: www.exilarte.at.

lung beim Zukunftsfonds ist im Vergleich niedrigschwelliger, die Anträge werden rascher bearbeitet. Wie Beiratsmitglied Robert Pfaller zu bedenken gibt, decken die Förderungen jedoch meist nur einen Teil der tatsächlichen Arbeitsleistung und der anfallenden Kosten ab, wodurch der ehrenamtlichen Tätigkeit eine wesentliche Rolle zukommt: „Nicht nur der Projektförderbeirat arbeitet ehrenamtlich, sondern man muss auch das große – meist unentgeltliche – Engagement und die Eigeninitiative auf Seiten der Fördernehmer sehen. Der Zukunftsfonds kann ja oft nur die Spitze des Eisbergs fördern. Das heißt, es entsteht oft wesentlich mehr, als sich mit den vergebenen Fördersummen beziffern lässt.“28 Für viele Antragsteller stellt die Förderung durch den Zukunftsfonds dennoch eine Art Anschubfinanzierung dar, die es in einigen Fällen ermöglicht, weitere Förderquellen zu erschließen. Diese Erfahrung machte beispielsweise der Musikwissenschaftler Gerold Gruber, der sich mit seinem Verein „exil.arte“ den vom Nazi-Regime verfolgten Komponisten und Musikern widmet und deren Werke dem heutigen Publikum näherbringt: „Der Zukunftsfonds war für uns während der Aufbauphase unserer Projektaktivitäten einer der wichtigsten Förderer. Wir haben unsere Projekte sowohl auf der Basis von wissenschaftlicher Forschung als auch auf dem Veranstaltungsbereich betrieben, dazu zählen etwa auch Workshops und 28 AdBIK, Interview Robert Pfaller. Wien 11.3.2015.

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Konzerte. Fast alle Komponisten, deren Werke und Geschichte wir aufgearbeitet haben, stammten aus Wien, sind hier aufgewachsen oder haben hier studiert. Dennoch war es oft schwierig, Fördermittel für diese Projekte zu bekommen. Besonders wichtig war daher auch die Ergänzung durch den Nationalfonds, der durch seine Förderkriterien eine zusätzliche Unterstützung bot. Beide Fonds haben sich auf diese Weise sehr gut ergänzt, indem sie unterschiedliche Förderungsebenen abdeckten. Wichtige Anregungen zur Weiterentwicklung unserer Projekte ergaben sich im Zuge der Gespräche mit den Fördergebern. Die internationale Vernetzung unserer Projekte kam etwa durch eine Anregung des Zukunftsfonds in Zusammenarbeit mit dem Außenministerium zustande, für die wir schließlich auch den Golden Stars Award der EU-Kommission erhalten haben. Wir konnten schließlich mit Symposien, Konzerten und Aktionen europaweite Aktivitäten setzen, bei denen wir mehr als 5.000 Personen erreicht haben.“29 Die Fördertätigkeit des Zukunftsfonds umfasst zudem die Einzelantragstellung, was aus der Sicht von Beiratsmitglied Helene Maimann besonders künstlerischen Projekten entgegenkommt: „Im Unterschied zu anderen Fördereinrichtungen hat der Zukunftsfonds ein offeneres Regulativ, was die Themen der Projekte betrifft. Wir fördern auch Projekte von Schülern und Studierenden sowie kleine, regional definierte Ansuchen. Zudem vergibt der Zukunftsfonds Einzelförderungen und ist nicht nur auf Institutionen beschränkt. Vor allem im Kunstbereich ist das sehr wesentlich.“30 Für die Ausstellungsmacherin Milli Segal ist die Möglichkeit der Einzelantragstellung gleichfalls ein bedeutsamer Faktor: „Die Möglichkeit der Einzelantragstellung beim Zukunftsfonds ist für mich ganz wesentlich. Bei vielen anderen österreichischen Förderstellen kann man gar keine Förderung beantragen, wenn man keinen Verein hat oder nicht an eine Einrichtung angebunden ist. Das ist vor allem für junge oder neue Projektverantwortliche ein großes Problem. Der Zukunftsfonds ist gegenüber allen Projekteinreichern aufgeschlossen. Das empfinde ich als sehr wichtig, denn nur weil jemand noch nicht bekannt ist, bedeutet das ja nicht, dass er oder sie kein gutes Projekt umsetzen kann. Ich selbst bin jetzt ja schon ein alter Hase, aber es gibt glücklicherweise auch junge Hasen, die neue Projekte auf die Beine stellen wollen, und auch die sollen unterstützt werden.“31 Die relativ unkomplizierte Antragstellung und Abwicklung beim Zukunftsfonds birgt auch aus der Sicht des Historikers Kurt Bauer wesentliche Vorteile: „Der Zukunftsfonds ist die bei Weitem angenehmste Förderstelle: unbürokratisch, flexibel, rasch. Die umständlichen Verfahren anderer Förderstellen halte ich persönlich für keineswegs fairer oder transparenter, im Gegenteil: Die bei anderen Stellen apodiktisch geforderte Einreichung in eng29 AdBIK, Interview Gerold Gruber. Wien 10.3.2015. 30 AdBIK, Interview Helene Maimann. Wien 11.3.2015. 31 AdBIK, Interview Milli Segal. Wien 19.2.2015.

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Abb. 50: Bernhard Kathan widmete sich in seinem vom Zukunftsfonds geförderten Projekt „Zwangsarbeit in Fraxern“ der historischen Aufarbeitung in einer ländlichen Region. Quelle: Sammlung Bernhard Kathan.

lischer Sprache stellt gerade bei Themen der österreichischen Zeitgeschichte eine zusätzliche Belastung dar. Die Förderpolitik des Zukunftsfonds trägt dazu bei, dass Projektverantwortliche sich auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können und nicht unverhältnismäßig viel Zeit auf das Einreichprozedere verwenden müssen.“32 Dazu auch Bernhard Kathan: „In Erinnerungsprojekten macht es Sinn, anders zu arbeiten und sich auf Prozesse einzulassen. Der Zukunftsfonds ist in vielfacher Hinsicht eine besondere Fördereinrichtung, vor allem auch weil hier wirklich eine persönliche und inhaltliche Auseinandersetzung mit den Projektanträgen und den umgesetzten Projekten geschieht. Allein die Vorstellung, dass es eine Einrichtung gibt, die sich für die betreffenden Themen in dieser Form einsetzt, empfinde ich als ermunternd.“33

32 AdBIK, Schriftliches Statement Kurt Bauer. Wien 2.4.2015. 33 AdBIK, Schriftliches Statement Bernhard Kathan. Innsbruck 4.4.2015.

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Effizient und unbürokratisch bedeutet für die Filmemacherin Claudia Wohlgenannt etwa auch: „Alleine das Angebot, dass die Projektanträge per E-Mail eingereicht werden können und nicht in einem aufwendigen Prozedere in gedruckter und gebundener Fassung eingehen müssen, ist eine nicht zu unterschätzende Erleichterung, die sehr entlastend ist, wenn man mitten in der Arbeit steckt.“34 Die geringe Bürokratie des Zukunftsfonds hebt u. a. der Historiker Stefan Karner hervor: „Der größte Vorteil für Forschende ist die geringe Bürokratie beim Zukunftsfonds. Projektanträge werden schnell behandelt und entschieden. Im Hinblick auf die Effizienz der Mittelvergabe rangiert der Zukunftsfonds in Österreich sicherlich ganz weit oben, denn es gibt im Fonds nahezu keinen Verwaltungsaufwand. Auch mit kleineren Fördersummen konnten Projekte auf den Weg gebracht oder abgeschlossen werden. Als Forscher kann man sich eine derartige wissenschaftliche Förderstelle nur wünschen.“35 Im Vergleich zu Förderstellen im Ausland sieht der Historiker Hans Schafranek folgende Vorteile des Zukunftsfonds: „Aus meiner Sicht als Projektleiter lässt sich die Fördertätigkeit des Zukunftsfonds in vier Stichworten zusammenfassen: schnell, unbürokratisch, effizient und transparent. Vor allem ein Vergleich mit der deutschen Förderlandschaft zeigt für mich die Vorteile der Struktur und Arbeitsweise des Zukunftsfonds. Während man auf Förderentscheide in Deutschland mitunter ein bis zwei Jahre warten muss, trifft der Zukunftsfonds trotz Anstieg der Anträge und einem relativ kleinen Mitarbeiterstand seine Entscheidungen binnen weniger Monate. Ein langwieriges und umständliches Prozedere blockiert in der Praxis vor allem bei freiberuflich tätigen Projektleitern nicht nur die Forschungskapazitäten, sondern führt auch zu einer existentiellen Bedrohung. Ich kenne neben dem Zukunftsfonds keine andere Fördereinrichtung, weder in Österreich noch im Ausland, die so effizient arbeitet und darüber hinaus auch noch den direkten Kontakt mit den Antragstellern pflegt.“36 Wie diese Zitate illustrieren, stellt die Mehrheit der befragten Antragsteller im Hinblick auf die Bearbeitung von Projektanträgen, Förderentscheiden und der Vielfalt der geförderten Projektarten fest, dass der Zukunftsfonds eine Alleinstellung einnimmt. Der Zukunftsfonds der Republik Österreich entwickelte sich somit im Laufe seiner nunmehr 10-jährigen Tätigkeit zu einer zentralen Einrichtung. Im Vergleich mit anderen Fördereinrichtungen sowie Institutionen im In- und Ausland zeigt sich sein spezifisches Profil. Er ist Teil des Bestrebens der Republik Österreich zur historischen Aufarbeitung, dem Erinnern und Gedenken und steht in einer Reihe mit anderen österreichischen Fonds. Alle gemeinsam widmen sich mit einer jeweils unterschiedlichen Zielsetzung dem allgemeinen Auftrag der historischen Aufarbeitung, dem Erinnern und Gedenken sowie der „Wiedergutmachung“. Dennoch un34 AdBIK, Interview Claudia Wohlgenannt. Wien 19.2.2015. 35 AdBIK, Interview Stefan Karner. Graz 13.4.2015. 36 AdBIK, Schriftliches Statement Hans Schafranek. Wien 24.6.2015.

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Abb. 51: Bundeskanzler Werner Faymann verleiht Kuratoriumsvorsitzenden Kurt Scholz am 12. März 2013 das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Quelle: Bundeskanzleramt.

terscheiden sie sich voneinander: Der 1995 gegründete Nationalfonds ist ein unbefristeter Fonds, der auch Projekte fördert; der 2001 ins Leben gerufene Entschädigungsfonds wird seine Tätigkeit im September 2015 einstellen; die 2005 gegründete Stipendienstiftung vergibt Ausbildungsstipendien an die Nachkommen ehemaliger NS-Zwangsarbeiter und der Friedhofsfonds wurde 2010 mit einer gesetzlichen Dauer von 20 Jahren gegründet. Der Projektförderung widmen sich allerdings ausschließlich der Zukunftsfonds und der Nationalfonds, Letzterer allerdings in eingeschränkter Form, wie Hannah M. Lessing meint: „Der Nationalfonds hat bereits 1995 damit begonnen, Projekte zu fördern, daher haben wir auch viel Erfahrung mit Projekten, aber es unterscheidet uns doch auch einiges vom Zukunftsfonds. Wir sind durch unsere Aufgabenstellung festgelegt auf die Zeit des Nationalsozialismus, und unsere Hauptaufgabe ist die Betreuung der Überlebenden, während der Zukunftsfonds ein viel breiteres Spektrum hat und vor allem wissenschaftliche Projekte fördert. Ein Schwerpunkt unserer Projekte ist das Erinnern an die Menschen und ihre Geschichte. Im Unterschied zum Zukunftsfonds gibt es im Nationalfonds deshalb auch keinen wissenschaftlichen Projektförderungsbeirat. Mittlerweile arbeiten wir jedoch auch zusammen und fördern viele Projekte gemeinsam, da sonst überhaupt keine Förderung zustande kommen würde. Der Nationalfonds hat wie der Zukunftsfonds auch eine jährlich begrenzte Förder-

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summe, die für die große Anzahl an eingereichten Projekten nicht ausreicht. Deswegen sind wir sehr glücklich, dass der Zukunftsfonds ins Leben gerufen wurde, da wir allein den finanziellen Bedarf nicht abdecken könnten. Die enge Kooperation hat mittlerweile viele Projekte ermöglicht.“37

37 AdBIK, Interview Hannah M. Lessing. Wien 21.4.2015.

Die Zukunft des Zukunftsfonds? Im Unterschied zum deutschen Zukunftsfonds, der im Jahr 2007 aus der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) hervorging, wurde der Zukunftsfonds der Republik Österreich ursprünglich nicht als eine dauerhafte Einrichtung konzipiert. Als sogenannter „sich verzehrender Fonds“ soll – so keine Gesetzesänderung in Kraft tritt – seine Tätigkeit mit dem Aufbrauchen der bei der Gründung dotierten Mittel von rund 20 Millionen Euro enden. Da der Zukunftsfonds per Gesetz dazu angehalten wurde, jährlich maximal zwei Millionen Euro an Fördermitteln zu vergeben, werden aus heutiger Sicht voraussichtlich noch bis 2017/2018 Budgetmittel zur Projektförderung vorhanden sein. Doch können auch bis dahin Projekte nur noch eingeschränkt gefördert werden, da sich immer mehr Projekte dieselbe jährliche Fördersumme teilen müssen, worauf Kurt Scholz in seiner Funktion als Vorsitzender des Kuratoriums im Hauptausschuss des Nationalrats bereits mehrfach hingewiesen hat.1 Der Zukunft des Zukunftsfonds blicken die einzelnen Beteiligten zurzeit daher mit Besorgnis entgegen, wie auch Generalsekretär Herwig Hösele festhält: „Der Zukunftsfonds hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem sehr wertvollen und nützlichen Partner für Projekte zur zukunftsorientierten Erinnerung entwickelt. Es sollte dem Fonds möglich sein, mit den vorhandenen Mitteln noch bis zu den Jahren 2017/2018 Förderungsimpulse für Projekte zu geben. Die Arbeit aber muss auch danach weitergehen und braucht auch dann noch ‚incentives‘ von Staat und Gesellschaft. Denn das ist eine Daueraufgabe. Es geht um eine zukunftsfeste österreichische Demokratie und eine offene, liberale, solidarische und tolerante Gesellschaft, die sich mutig ihrer Geschichte in allen Facetten stellt und ebenso offensiv die Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft als Teil des sich zunehmend einigenden, friedlichen Europas annimmt.“2 Ein weiterer Aspekt ist, dass es auch in Zukunft zentrale Fragestellungen geben wird, die der Bearbeitung harren würden, worauf etwa Botschafter i. R. Herbert Grubmayr hinweist: „Angesichts des jetzigen Status von Europa und dem Nahen Osten gäbe es noch viele Themen und Aufgaben, die der Zukunftsfonds voranbringen könnte.“3 Diesem Urteil schließt sich auch Kuratoriumsmitglied Christoph Kainz an: „Es gäbe in Zukunft noch genügend Themen, die interessant wären, vor allem auch in einer internationalen Perspektive. Etwa 1 2 3

Zukunftsfonds braucht mehr Geld, Parlamentskorrespondenz Nr. 1237, 17.12.2014. AdBIK, Interview Herwig Hösele. Wien 12.5.2015. AdBIK, Schriftliches Statement Herbert Grubmayr. Wien 9.3.2015.

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Die Zukunft des Zukunftsfonds?

Abb. 52: Botschafter i. R. Herbert Grubmayr im Gespräch mit Kurt Scholz in der Diplomatischen Akademie Wien im November 2014. Quelle: ÖZF. Foto: Ernst Weingartner.

die Frage des heutigen Europa oder andere Themen, die gemeinsam in Europa noch aufzuarbeiten wären. Österreich ist da im Vergleich zu anderen Ländern in der geschichtlichen Aufarbeitung sehr weit fortgeschritten. So ein gemeinsames Suchen nach Erkenntnis wäre sehr wichtig für die Zukunft.“4 Gemessen am Impact, den der Zukunftsfonds durch seine Fördertätigkeit mittlerweile erlangen konnte, und dem immerwährenden Auftrag des „Niemals wieder!“ stellt sich die Frage der Zukunft des ÖZF auch auf einer symbolischen Ebene, wie Margarete Grandner betont: „Wir alle wissen, dass der Zukunftsfonds durch seine Konzeption als sich verzehrender Fonds in kurzer Zeit über keine Fördermittel mehr verfügen wird. Das ist natürlich eine drängende Frage, vor allem auch auf der symbolischen Ebene: Wie kann man die Zukunft beenden? Besonders für kleinere Projekte wie regionale Initiativen oder Schulprojekte wäre der Wegfall des Zukunftsfonds als Förderstelle ein massiver Einschnitt.“5 Auch aus akademischer Sicht wäre die Einstellung der Fördertätigkeit aufgrund des Feh4 5

AdBIK, Interview Christoph Kainz. Wien 10.3.2015. AdBIK, Interview Margarete Grandner. Wien 11.3.2015.

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lens von Ressourcen ein Rückschritt, wie Manfried Rauchensteiner feststellt: „Mit den verbliebenen Mitteln wird der Zukunftsfonds nur mehr wenige Jahre in der Lage sein, Projekte zu fördern. Damit wird auch die Aufgabe des wissenschaftlichen Projektförderbeirats enden. Als Universitätslehrer und Teil der wissenschaftlichen Gemeinschaft kann ich jedoch anmerken, dass diesem Land unendlich vieles verloren ginge, sollte es den Zukunftsfonds nicht mehr geben. Viele wichtige Projekte, die eine zentrale Bedeutung für Wissenschaft und Gesellschaft haben, werden dann nicht mehr realisierbar sein. Dies würde ich als großen Verlust empfinden.“6 Doch auch im Hinblick auf die zahlreichen zivilgesellschaftlichen Initiativen zeigt sich eine unverzichtbare Bedeutung des Zukunftsfonds, stellt Jürgen Strasser fest: „Eines der zentralen Merkmale des Zukunftsfonds basiert für mich auf dem Gründungsgedanken, eine Einrichtung zu schaffen, in der nicht nur große Institutionen zum Zug kommen, sondern auch kleinere Projekte aus der Zivilgesellschaft eingereicht werden können. Es ist beachtlich, wie viele Menschen sich für Geschichte interessieren und wie viele lokale Initiativen es dazu gibt, die mit viel Engagement und fundiertem Wissen umgesetzt werden. Diese Vielfalt hat mich immer beeindruckt, und ich denke, der Zukunftsfonds hat gerade auch in diesem Bereich wichtige Impulse gesetzt, die man weiter nutzen sollte.“7 Botschafter i. R. Richard Wotava, der durch seine Arbeit den Weg vom Versöhnungsfonds zum Zukunftsfonds maßgeblich mitprägte, hebt insbesondere das Know-how und die erfolgreiche Arbeitsweise des Zukunftsfonds als Fördereinrichtung hervor: „Der Sparzwang in Österreich ist groß, was den Bereich der Förderungen anbelangt. Die Arbeitsweise des Zukunftsfonds zeichnet sich durch eine unbürokratische Behandlung und eine schnelle Bearbeitung von Projektanträgen aus. Der Zukunftsfonds fördert nicht nur, wie dies schon aus seinem Titel hervorgeht, zukunftsorientierte Projekte, sondern beschäftigt sich auch mit der Vergangenheit, insbesondere mit den Diktaturen des 20. Jahrhunderts, und hofft, dadurch einen Beitrag zu leisten, damit sich diese Verbrechen und menschenverachtenden Ereignisse in der Zukunft nicht mehr wiederholen. Es wäre für Österreich ein großer Verlust, wenn es den Zukunftsfonds nicht mehr gäbe. Ich wüsste nicht, welche andere Organisation da einspringen könnte und vor allem das vorhandene Know-how des Zukunftsfonds so ohne Weiteres ersetzen könnte.“8

6 7 8

AdBIK, Interview Manfried Rauchensteiner. Wien 11.3.2015. AdBIK, Interview Jürgen Strasser. Kiel 24.3.2015. AdBIK, Interview Richard Wotava. Wien 25.3.2015.

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Die Zukunft des Zukunftsfonds?

Abb. 53: Das Team des Zukunftsfonds beim Werkstattgespräch: Chefsekretärin Herma Papouschek, Kuratoriumsvorsitzender Kurt Scholz, Generalsekretär Herwig Hösele und Büroleiterin Anita Dumfahrt. Quelle: ÖZF. Foto: Ernst Weingartner

Wenngleich im Rahmen der vorliegenden Publikation die Tätigkeiten und Wirkungsweisen des Zukunftsfonds lediglich in Form von Streiflichtern präsentiert werden konnten, so zeigt sich darin doch die außerordentliche Tragweite des Fonds als einer nationalen Institution, die als Brücke zwischen der Vergangenheit und Zukunft Österreichs fungiert. Im zentralen Auftrag des „Niemals wieder!“ ermöglichte der Zukunftsfonds in den zehn Jahren seines Bestehens rund 1.370 Projekte, die diesen Grundgedanken jeweils in ihrer spezifischen Weise weiter tragen. Somit wäre es ein wünschenswertes Signal für Forschung und Gesellschaft, die Zukunft des Zukunftsfonds nicht mit einem Frage- sondern einem Rufzeichen zu versehen.

Liste der geförderten Projekte

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Liste der geförderten Projekte Nr. 1

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Projekteinreicher

Projekttitel

Dr. Peter Ruggenthaler, Sowjetische Zwangsarbeiter und ihre weiteren SchickLudwig Boltzmann-Insti- sale (Forschung) tut für Kriegsfolgen-Forschung Dr. Hermann Rafetseder NS-Zwangsarbeits-Schicksale während der NS-Zeit (Forschung) Bernhard Rammerstorfer Unbroken Will, USA-Tour 2006. Vorträge des ältesten KZ-Überlebenden an amerikanischen Universitäten (Veranstaltung) Dr. Christina Pal, ManHeinrich Steinitz, Anwalt und Poet (Publikation) delbaum Verlag Mag. Johann Lehner, Robert Quintilla, Ein Gallier in Danubien. Memoiren Verlagsbüro Mag. Johann eines französischen Zwangsarbeiters (Publikation) Lehner GmbH Dr. Michael Schwar­ Eintägiges Symposium des Jüdischen Museums Vilnizinger, Österreichische us (Veranstaltung) Botschaft in Vilnius Dr. Klaus Koch, Dr. Wirkmächtige Mechanismen totalitärer EntwicklunElisabeth Vyslonzi, Forgen. Das 20. Jahrhundert im europäischen Vergleich schungsstelle Josefsplatz (Forschung, Publikation) Dr. Kurt Hengl, ÖsterKurt Hengl, Österreichische Gerechte unter den reichische Botschaft in Völkern (Publikation) Tel Aviv Univ.-Prof. Dr. Anton Geschichte der Österreichischen Lagergemeinschaft Pelinka, Institut für Kon- Ravensbrück (Forschung) fliktforschung Renate Mercsanits, Gym- Gedenkveranstaltung Wasagymnasium am 21.3.2006 nasium Wasagasse (Veranstaltung) Dr. Michael Wimmer, Pädagogisches Vermittlungskonzept für den jüdischen Educult, Institut für Ver- Friedhof in Wien-Währing (pädagogische Aktion) mittlung von Kunst und Wissenschaft Dr. Ronald Faber, Univ.- Ronald Faber – Franz-Stefan Meissel (Hg.), NatioProf. Dr. Franz-Stefan nalsozialistische Steuerverfolgung und Restitution Meissel, Verfassungsge(Publikation) richtshof Mag. Maria Theresia Maria Theresia Litschauer, 6/44–5/45 Ungarisch-jüdiLitschauer sche ZwangsarbeiterInnen. Arbeits- und Lebensbedingungen ungarisch-jüdischer ZwangsarbeiterInnen in Wirtschaftsbetrieben des Waldviertels (Publikation)

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Anhang Projektcode P060018

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Projekteinreicher

Projekttitel

Bianca Kühnel, Center for Austrian Studies, Hebrew University of Jerusalem Mag. Tina Walzer, Israelitische Kultusgemeinde

Wissenstransfer von Wien nach Jerusalem. Punkt 2 des vorgelegten Katalogs an Forschungsvorhaben des Center for Austrian Studies (Forschung) Der Währinger jüdische Friedhof in Wien. Historische Entwicklung, Zerstörungen der NS-Zeit, Status quo (Forschung) Totalitäre Erfahrungen, autoritäres Potenzial und demokratische Werte in Polen, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Österreich (Forschung)

Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb, Ludwig Boltzmann-Institut für Europäische Geschichte und Öffentlichkeit Theresienstadt Martyrs Erziehungszentrum zum Zusammenleben durch das Remembrance Association Lernen des Holocausts für Schüler und Lehrer aus verschiedenen Kulturen (pädagogische Aktion) Edward Serotta, CEC – Centropa: Zeugen eines jüdischen Jahrhunderts. InterZentrum zur Erforschung views mit Holocaust-Überlebenden in Osteuropa und und Dokumentation Österreich (Ausstellung, Website) jüdischen Lebens in Zentral- und Osteuropa Dr. Anita Eyth, Kult-Ex, Nachklang – Widerhall. Opferdenkmal in Leonding Das Kollektiv (Ausstattung) Andreas Kuba, Verein A Letter to the Stars, Blumen der Erinnerung (VeranLernen aus der Zeitgestaltung) schichte Helga Machne, Univ.Die Kosakentragödie in Lienz 1945. Symposium im Prof. Dr. Harald Stadler, Jahr 2007 und Symposiumsband im Jahr 2008 (VerUniversität Innsbruck anstaltung, Publikation) Christian Domnitz, Zen- Christian Domnitz, Die Benes-Dekrete in parlamentrum für Zeithistorische tarischer Debatte. Wandlungen einer Kontroverse Forschung, Potsdam (Publikation) Heidi Behn, Hemayat – Heidi Behn, Der verlorene Schlüssel. Jüdisches Verein für Betreuung von Überleben nach der Shoa in Oradea-Nagyvarad-GroßFolter- und Kriegsüberle- wardein. Erinnerungen eines Auschwitz-Überlebenden benden (Publikation) Mag. Andreas Gruber, Deportation österreichischer Juden nach Minsk-KZ Provinz Film InternatiMaly Trostenez. Videodokumentation der Schicksale onal überlebender Opfer (Film) Dr. Werner Bundschuh, Brücken schlagen – ehemalige Zwangsarbeiter(innen) Dr. Margarethe Ruff aus der Ukraine zwischen Rückkehr und neuer Heimat. Region Vorarlberg (Forschung, Publikation) Dr. Helga Kauer, Katholi- Versuche in der Wahrheit zu leben. Internationale Tascher Akademikerverband gung zum Gedenken an den Kreisauer Kreis in Polen der Erzdiözese Wien (Veranstaltung) Dr. Mag. Maria Mesner, Eigentum und Geschlecht. Eine sozialhistorische StuStiftung Bruno Kreisky die über Vermögensbildung, NS-Raub und RestitutiArchiv on bei den Wiener Juden und Jüdinnen (Forschung)

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Projekttitel

Univ.-Prof. Dr. Johanna Gehmacher, Univ.-Prof. Dr. Gabriela Hauch, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien Dr. Martha Keil, Institut für Geschichte der Juden in Österreich Dr. Gabriele Anderl

Frauen- und Geschlechtergeschichte des Nationalsozialismus. Fragestellungen, Perspektiven, neue Forschungen (Forschung) Ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter/innen in Österreich 1944/45 (Forschung, Publikation)

Der Kunsthandel in Österreich während der NS-Zeit und seine Rolle im nationalsozialistischen Kunstraub (Forschung) Mag. Siegfried Steinlech- Zwangsarbeit! Französische Zwangsarbeiter in ner, Linda Hörr-Peschl, Österreich und ihr Leben heute. Wissenschaftliche Laufbildgesellschaft Aufarbeitung der französischen Zwangsarbeiter in GmbH Österreich als Filmdokumentation und wissenschaftliche Arbeit (Film) Willi Mernyi, Mauthau- EU-Projekt „Oratorium … und alle Toten starben sen Komitee Österreich friedlich.“ Welturaufführung – Gedenken zum 60. Jahrestag der Errichtung der KZ-Gedenkstätte Mauthausen (Veranstaltung) Mag. Ivo Lukás, Die Mädchen von Zimmer 28 in Theresienstadt. Heraus­SPOL-Gesellschaft für die gabe des Buches in tschechischer Sprache inklusive CD Fachliteratur, Prag und Wanderausstellung (Publikation, Ausstellung) Mag. Anna Ofner, Deponierte Vergangenheit. Die Klientenakten der Dr. ­Peter Malina Rechtsanwaltskanzlei Dr. Michael Stern 1938–1945 als Dokument der Verfolgung der jüdischen Bevölkerung Wiens (Forschung, Dokumentation) Mag. Norbert HinCrossingBorders 2007, ein Jugendbildungs- und Juterleitner, Anne Frank gendbegegnungsprojekt in Österreich und Slowenien Haus, Anne Frank Verein (pädagogische Aktion) Österreich Norbert Pauser, equaliDiversCD. Musikvisualisierungsprojekt für gehörlose, zent, Kompetenzzentrum schwerhörige und hörende Personen (CD-Produktion) für Diversity Management Mag. Albin Windbichler Albin Windbichler, Ein französischer Zwangsarbeiter in Wiener Neustadt 1943–1945 (Publikation einer Diplomarbeit) Dr. Verena Pawlowsky, www.***.at. Quellen zum Nationalsozialismus online: Forschungsbüro, Verein Vermögensentzug, Restitution und Entschädigung. für wissenschaftliche und Herstellung einer online abrufbaren Datenbank (Onkulturelle Dienstleistun- line Datenbank) gen Mag. Birgit Johler, Verein Birgit Johler (Hg.), Servitengasse 1938 – Schicksale zur Erforschung jüdischer der Verschwundenen (Publikation) Schicksale am Alsergrund

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Anhang Projektcode P060064

Projekteinreicher

Projekttitel

Julia Kaldori, Mandelbaum Verlag

P060067 P060068

Dr. Ronald Faber, Verfassungsgerichtshof Gideon Eckhaus, Vereinigung der Pensionisten Österreichs in Israel Lisa Peschel, Institut für tschechische Literatur der tschechischen Akademie der Wissenschaften Mag. Norbert Hinterleitner, Anne Frank Haus, Anne Frank Verein Österreich Dr. Konstantin Kaiser, Mag. Siglinde Bolbecher, Theodor Kramer Gesellschaft Univ.-Doz. Dr. Bertrand Perz, Österreichische Gesellschaft für Zeitgeschichte Univ.-Prof. Dr. Albert Lichtblau, Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg Dr. Pavel Polian, Dr. Andreas Hilger, Universität Freiburg Univ.-Prof. Dr. Helmut Konrad, Institut für Geschichte, Universität Graz, Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) Univ.-Doz. Dr. Michael Ley, Institut für Politikwissenschaften, Universität Innsbruck

Baris Alakus – Katharina Kniefacz – Robert Vorberg (Hg.), Sex-Zwangsarbeit in nationalsozialistischen Konzentrationslagern (Publikation) Ronald Faber, NS-Verfolgung – Vermögensentzug – Restitution (Publikation einer Dissertation) Die Kinder der Marc-Aurel-Straße 5. Film von Tova Korczyn (Film)

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Dr. Monika Ladurner

Lisa Peschel (Hg.), Theatertexte aus Theresienstadt. Zweisprachige Buchveröffentlichung – deutsch und tschechisch (Publikation) Free2Choose Austria. Europaweites Jugendprojekt in Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen in 11 Ländern (pädagogische Aktion) Siglinde Bolbecher – Konstantin Kaiser, Handbuch der österreichischen Exilliteratur (Publikation) NS-Verbrechen vor Gericht. Der Nürnberger Prozess in der visuellen Erinnerungskultur (Forschung, Publikation) Archivierung von Oral-History-Interviews mit Opfern des Nationalsozialismus aus Österreich (Archivierung) Aktenedition Sowjetische Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges (Publikation, Dokumentation) Nationalsozialistische Herrschaftspraxis in der Steiermark: Herrschaft – Verfolgung – Widerstand – Alltag. Neuantrag – Zusammenlegung der Projekte P06-0039 und P06-0051 (Quellenedition, Publikation) Judentum und Freimaurerei in der österreichischen Geschichte zwischen 1919 und 1945. Untersuchung der Bedeutung der jüdischen Freimaurer im politischen, kulturellen, wissenschaftlichen und ökonomischen Leben sowie deren sozial-, ideen- und mentalitätsgeschichtlichen Beitrags in der Ersten Republik (Forschung) Schlurf – Im Swing gegen den Gleichschritt (Film)

Liste der geförderten Projekte Nr. 52

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Univ.-Prof. Dr. Albert Lichtblau, Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner, Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung Johannes Breit

Die Austrian Heritage Collection: Schriftliche und mündliche Erinnerungen von österreichisch-jüdischen ImmigrantInnen in den USA (Dokumentation) Die Flucht von Juden nach Lettland und ihre weitere Emigration (Forschung)

„Es ist besser, nicht zu viel um sich zu schauen …“ Ein Dokumentarfilm über das Arbeitserziehungslager Reichenau in Innsbruck 1942–1945 (Film) Dr. Marta Pelinka-Marko- Marta Marková, Auf ins Wunderland. Das Leben der vá, Studienverlag GmbH Alice Rühle-Gerstel (Publikation) Dr. Max Koch, Österrei- Train the Trainer-Workshops: Betzavta – Erzählen chische Liga für Menüber die Grenzen im Rahmen des NGO-Netzwerkes: schenrechte Mitteleuropa (Veranstaltung) Carola Mair, Caromax Die Kinder von Etzelsdorf (Film) Univ.-Prof. Dr. Szabolcs Zwangsarbeit und Arbeitseinsatz 1944–1945 im Szita, Erinnerungsstiftung Grenzgebiet Österreichs. Produktion eines Lehr- und 1944–2004 Lernfilms in Ungarisch mit deutschen Untertiteln für Mittel- und Hochschulen (Lehr- und Lernfilm für Schulen) Florian Wenninger, GeInternationale Konferenz: Geschichte. Macht. Herrdenkdienst schaft (Veranstaltung) Arik Rav-on, Yad Vashem Kein Kinderspiel. Kinder im Holocaust, Kreativität und Spiel. Eine Wanderausstellung (Ausstellung) Mag. Dr. Verena KrausGehörlose während des Nationalsozialismus in neker Österreich. Archivrecherchen, Zeitzeugeninterviews und Erstellung von Unterrichtsmaterial für gehörlose Jugendliche (Forschung, Publikation) Mag. Eva Testor, Nina Vienna’s Lost Daughters, Wiens verlorene Töchter. Kusturica, Mobilefilm Kinodokumentarfilm von Mirjam Unger (Film) Produktion Eva Choung-Fux Menschen über Leben 1945–1995. Übergabe als Dauerausstellung an das Staatliche Museum des Märtyrertums in Majdanek (Ausstellung) Dr. Eva Reinhold-Weisz, Ernst Berger, Verfolgte Kindheit. Kinder und JugendBöhlau Verlag GmbH & liche als Opfer der NS-Sozialverwaltung (Publikation) Co KG Univ.-Prof. Dr. Stefan Erschossen in Moskau … Österreichische Stalinopfer Karner, Ludwig Boltz1950–1953 (Forschung, Publikation) mann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung

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Projekteinreicher

Projekttitel

Dr. Alexandra Reininghaus, Unlimited, Verein zur Förderung des Dialogs zwischen Kunst und Wissenschaft Bianca Kühnel, European Forum at the Hebrew University of Jerusalem Ron Slomovits, Verein March of the Living Austria Dr. Ruth Beckermann, Ruth Beckermann Filmproduktion

Talking Objects. Eine Ausstellung zum Thema Restitution (Ausstellung)

Kenan Kilic, Kenan Kilic Filmproduktion Nili Lamdan, The Tel Aviv Foundation Mag. Markus Priller, Verein Lernen aus der Zeitgeschichte

Sigmund Freuds Erbe in Israel: Psychoanalytische Theorie und Judentum. Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt (Forschung) March of Remembrance and Hope. Gedenkreise für österreichische Schüler nach Auschwitz und Birkenau (pädagogische Aktion) Die Auswirkung der Shoa auf Darstellung und Selbstdarstellung der Wiener jüdischen Nachkriegsgemeinde anhand des Bildarchivs der Fotogafin Margit Dobronyi (Ausstellung) Gurbet. In der Fremde (Film)

Dokumentation der Lebensgeschichten von Überlebenden des Holocaust (Dokumentation) A Letter to the Stars: Die letzten Zeugen, Botschafter der Erinnerung. Dokumentation der Lebensgeschichten von Holocaust-Überlebenden (Dokumentation, pädagogische Aktion) Dr. Dejan Petrovic, Light­ Culture on Tour: Roma Youth in Wider Europe, house Centre for Culture Fostering Neglected Potential (Ausstellung) and Education Univ.-Prof. Dr. Robert Österreich und die Blöcke (Forschung, Publikation) Kriechbaumer, Forschungsinstitut für polititisch-historische Studien, Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek Chris Müller ZIPF – Schwarzmaler, Kerosinbrauer und Bernhards Blüten. Filmtitel: Saurüssel – Labyrinth der Erinnerung (Film) Mag. Dr. Nicole Immler Das Nachleben von Restitution. Zur Rolle von Restitution für die Opfer-Erfahrung, das Familiengedächtnis und das kulturelle Erbe (Forschung) Univ.-Prof. DDr. Oliver Restitution und Entnazifizierung im Bereich des ÖGB Rathkolb, Univ.-Prof. Dr. nach 1945 (Forschung) Friedrich Stadler, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Universität Wien

Liste der geförderten Projekte Nr. 78

Projektcode P060125

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Projekttitel

Univ.-Doz. Dr. Bertrand Perz, Österreichische Gesellschaft für Zeitgeschichte Dr. Christine Kanzler, Institut für Wissenschaft und Kunst Univ.-Prof. Dr. Clemens Jabloner, Hans Kelsen-Institut Mag. Johann Lehner, Verlagsbüro Mag. Johann Lehner GmbH Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG

Der Verbleib der sterblichen Überreste des im KZ Mauthausen/Gusen ermordeten niederländischen Staatsbürgers Alexander Katan (Forschung)

Dr. Hans Schafranek Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Maderthaner, Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung Univ.-Prof. Dr. Klaus Ottomeyer, ASPIS Forschungs- und Beratungszentrum für Opfer von Gewalt Dr. Radu Ioanid, US Memorial Holocaust Museum Univ.-Doz. Dr. Martin Moll, Institut für Geschichte, Universität Graz Julia Kaldori, Mandelbaum Verlag

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Österreichische Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Eine biografische Datenbank (Forschung, Dokumentation) Clemens Jabloner, Der Schülerkreis um Hans Kelsen. Die Anfangsjahre der Reinen Rechtslehre (Publikation) Philibert Charrin, Der Skizzenblock eines Zwangsarbeiters, kommentiert von Jürgen Strasser (Publikation) Renate Schreiber – Elsa Björkmann-Goldschmidt, Übersetzung der autobiografischen Aufzeichnungen aus dem Schwedischen und Publikation (Übersetzung, Publikation) Söldner für den Anschluss. Die Österreichische Legion in den Jahren 1933 bis 1938 (Forschung) Faschisierung und Strategien der Macht. Das Beispiel Wien (Forschung) Vom Leben danach. Eine transgenerationelle Studie über Spätfolgen des Holocaust (Forschung, Publikation) Mikroverfilmung und Digitalisierung Holocaust-relevanter Bestände im Österreichischen Staatsarchiv. Erste Projektphase (Archivierung) Österreicher als Element der NS-Okkupationspolitik (Forschung) Martha Keil (Hg.), Von Baronen und Branntweinern. Der jüdische Friedhof in Währing erzählt (Publikation) Gruppenfahrt zur Befreiungsfeier des ehemaligen KZ Ravensbrück (Veranstaltung)

Dr. Mag. Helga Amesberger, Österreichische Lagergemeinschaft Ravensbrück und FreundInnen (ÖLGR) Tina Leisch, Marika Dokumentarfilm über die Widerstandskämpferin und Schmied, Verein kinoki Ravensbrückerin Hilde Zimmermann (Film)

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Projekttitel

Univ.-Prof. Dr. Mitchell Ash, Wiener Psychoanalytische Akademie Johann Kirchknopf, London Jewish Cultural Centre, Holocaust and Antiracism Departement Arik Rav-on, Yad Vashem

Brüche und Kontinuitäten in der Geschichte der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung 1938–1971 (Forschung) Survivor Tour to Vienna 2007 (pädagogische Aktion)

Ihre Geschichten erzählen. Ein Wettlauf gegen die Zeit. Zeugenaussagen, Interviews mit Überlebenden des Holocaust (Dokumentation) Dr. Helga Kauer, Katholi- Fremd ist der Fremde nur in der Fremde. Internatioscher Akademikerverband nale Fachtagung in Pécs (Veranstaltung) der Erzdiözese Wien Carola Mair, Caromax Die Kinder von Etzelsdorf. Fortsetzung zu Projekt P06-0092 (Film) Knut Ogris Filmproduk- Defamation (vormaliger Arbeitstitel: ‚The Secret War tion aka It Used To Be A Great Flag‘) (Film) Prof. Karl Flanner Rot-weiß-rot in Buchenwald. Die österreichischen politischen Häftlinge im KZ am Ettersberg 1938–1945 (Publikation, Neuauflage) Mag. Evelyn BöhPeacecamp2007: imagine peace. Israelische, palästimer-Laufer, 4peace: nensische, ungarische und österreichische Jugendliche Verein zur Förderung der erforschen ihre Identität und stellen sich den ProblePolitischen Mündigkeit men ihrer Zeit (pädagogische Aktion) Dr. Lisa Rettl, Verein NS-Gewalt gegen KZ-Häftlinge am Loibl/Ljubelj Mauthausen, Komitee im Spiegel britischer Prozessakte und im Lichte der Kärnten, Koroska Kärntner Medien (Forschung) Mag. Hedwig Weindl, Umgeschult 1938 (Veranstaltung) Akademisches Gymnasium Wien Dr. Georg Traska, MiHerklotzgasse 21 und die jüdischen Räume in einem chael Kofler, Mag. Judith Wiener Grätzel. Forschung, Erinnerung und PräsentaPühringer, dieloop agen- tion (Forschung) tur für kommunikation Dr. Theodor Venus, Ins- Jüdische Journalistinnen und Journalisten in Östertitut für Publizistik und reich 1848–1938. Biografische Datenbank mit lebensKommunikationswissen- und werkbezogenen Daten (Forschung) schaft, Universität Wien Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Arisierung und Restitution im Bereich der Wiener Duchkowitsch, Institut Werbebranche (Forschung) für Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien

Liste der geförderten Projekte Nr. 104

Projektcode P070168

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Projekteinreicher

Projekttitel

Dr. Verena Moritz, Verein für österreichisch-russische Zeitgeschichte, Institut für osteuropäische Geschichte Univ.-Prof. Dr. Irene Heidelberger-Leonard, Philologie Germanique, Université Libre de Bruxelles Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien Mag. Dr. Gernot Haupt, Handelsakademie International Klagenfurt Mag. Eva Testor, Nina Kusturica, Mobilefilm Produktion Univ.-Prof. Dr. Helga Embacher, Institut für Geschichte, Universität Salzburg Mag. Waltraud Häupl

Die Österreichische Legion aus der Sicht des Heeresnachrichtendienstes und der Staatspolizei in Österreich (Forschung, Dokumentation)

Mag. Renate Mercsanits, Gymnasium Wasagasse

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Irene Pollak-Rein, The Jerusalem Foundation

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MMag. Dr. Andreas Brandner, Verein Knowledge Management Austria, Institut für Wissensmanagement Mag. Karin Schneider, Mag. Friedemann Derschmidt, Rites Institute Walter Hilgarth

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Milli Segal, Agentur für Presse, Public Relations und Veranstaltungsorganisation

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Englische Übersetzung von Jean Améry. Revolte in der Resignation. Eine Biografie (Übersetzung, Publikation) Mauthausen überleben und erinnern. Vergleichende Analyse von lebensgeschichtlichen Interviews mit ehemaligen Mauthausen-Häftlingen in Europa (Forschung) Projekt zur Erinnerung an Helene Weiß. Veranstaltung am 24. Mai 2007 (Veranstaltung) Little Alien (Der kleine Fremde). Kinodokumentarfilm von Nina Kusturica (Film) Zwangsarbeiter in der Landwirtschaft am Beispiel des Pinzgaus. Verarbeitungsstrategien von Zwangsarbeiter­ Innen, Zwangsarbeit im kollektiven österreichischen Gedächtnis (Forschung, Publikation) Erforschung und Dokumentation der NS-Kindereu­ thanasie in der ehemaligen „Ostmark“ (Forschung) Renate Mercsanits, Dokumentation der Vertreibungsschicksale 1938 des Gymnasiums Wasagasse (Publikation) Building a Common Future through a Common Past. Jewish-Arab Educational Activities at the Ein Yael Living Museum (pädagogische Aktion) Das Fest der 1000. 1000 Porträts von aus- und eingewanderten Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft (Veranstaltung) Israel komplex. Symposium anlässlich der 60-jährigen Gründung des Staates Israel (Veranstaltung) Walter Hilgarth, Gefangen/Gefesselt/Enthauptet. Biografie eines Widerstandskämpfers (Publikation) Boarding Pass to Paradise (Ausstellung)

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Anhang Projektcode P070189

Projekteinreicher

Projekttitel Judenforschung im Dritten Reich. Wissenschaft – Propaganda, Ideologie, Politik (Forschung)

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Mag. Dr. Dirk Rupnow, Institut für die Wissenschaft vom Menschen Mag. Evelyn Steinthaler, Milena Verlag

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Evelyn Steinthaler (Hg.), Frauen 1938. Weibliche Positionen zur Machtübernahme der Nationalsozialisten (Publikation) Mag. Ivo Lukas, H. G. Adler, Theresienstadt 1941–1945. Das Antlitz SPOL-Gesellschaft für die einer Zwangsgemeinschaft. Herausgabe des dritten Fachliteratur, Prag Bandes der tschechischen Übersetzung (Publikation) Mag. Erich Hackl Hans Landauer – Erich Hackl, Lexikon der österreichischen Spanienkämpfer. Aktualisierung, Erweiterung und Neugestaltung des 2003 veröffentlichten und vergriffenen Lexikons (Publikation) Mag. Marion Jester, Aus dem Gedächtnis in die Erinnerung. Folge 3 Kuland, Verein für Kultur (Forschung) und Informationsvielfalt Dr. Verena Kaselitz, Neuauflage des antirassistischen Planspiels miramix Mauthausen Komitee (pädagogische Aktion) Österreich Dipl.-Ing. Elisabeth Cécile Cordon, Ich weiß, was ich wert bin! Irma Baumhöfer, Mandelbaum ­Trksak. Ein Leben im Widerstand (Publikation) Verlag Univ.-Prof. Dr. Paul … mehr als ein Sportverein 100 Jahre Hakoah 1909– Haber, Sportklub Hakoah 2009. Sammelband 100 Jahre Hakoah 1909–2009 Wien (Forschung, Publikation) Dr. Markus Holzweber Das Jahr 1938 brachte ihnen manche Bitterkeit – Lehrerinnen und Lehrer an höheren Schulen Niederösterreichs in der Zeit des Nationalsozialismus (Forschung) Mag. Hakan Yavas, Verein Nach der Grenze (Theaterprojekt) TiyatroBrücke Univ.-Prof. Dr. Stefan Ökonomische Kriegsfolgen: Sowjetische Demontagen Karner, Ludwig Boltzund Besatzungswirtschaft in Österreich (Forschung) mann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung Ralph Wieser, Mischief No Resting Place (Film) Films Dipl.-Ing. Elisabeth Beatrix Müller-Kampl, Jakob Wassermann. Eine Baumhöfer, Mandelbaum Biografie (Publikation) Verlag Dr. Ruth Beckermann, DVD-Edition Ruth Beckermann (Film) Ruth Beckermann Filmproduktion

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Liste der geförderten Projekte Nr. 131

Projektcode P070210

Projekteinreicher

Projekttitel

Ludwig Raffelsberger, Verband der Antifaschistischen Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus, Gemeinde Eggendorf Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG Dr. Silke Dürnberger, Verlag Anton Pustet

Errichtung (Erneuerung) einer Gedenkstätte für die Explosionsopfer (Zwangsarbeiter) in der Munitionsfabrik Tritol (Ausstattung)

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Dr. Sepp Rieder, Österreichisch-Israelische Gesellschaft

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Mag. Dr. Claudia Kuretsidis-Haider, Verein Erinnern für die Zukunft in Kooperation mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und dem Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) Lojze Wieser, Wieser Verlag Edward Serotta, CEC – Zentrum zur Erforschung und Dokumentation jüdischen Lebens in Zentral- und Osteuropa Florian Wenninger, Gedenkdienst – Verein für historisch-politische Bildungsarbeit und internationalen Dialog Univ.-Prof. Dr. Joseph Marko, Kompetenzzentrum Südosteuropa, Universität Graz

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Gerhard Botz – Doris Sottopietra (Hg.), Alfred Bader. Erinnerungen. Neu überarbeitete Lebensgeschichte in deutscher Sprache (Publikation) Bundesministerium für Inneres (Hg.) – Christian Dürr – Ralf Lechner – Stephan Matyu (Mitherausgeber), Mauthausen-Bilder. Literarische Texte und Fotografien zum Konzentrationslager Mauthausen (Publikation) Symposium Österreichische Beiträge zur Erforschung des antiken Judentums. Vortrag von Prof. Ronny Reich (Universität Haifa) am 8. Oktober 2007 (Veranstaltung) Gedenken und Mahnen. Erinnerungsstätten für die Opfer des Nationalsozialismus in Österreich (Forschung, Dokumentation, Publikation)

Ulrich Schmidt, Die neun Leben des Adam Zielinski. Biografie (Publikation) Bibliothek der geretteten Erinnerungen (Ausstellung)

Erinnerungsorte erschließen. Forschungsprojekt zur Holocaust-Gedenkstättenarbeit durch den Verein Gedenkdienst (Forschung) Praxis des Minderheitenschutzes in Mitteleuropa (Forschung)

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Projekteinreicher

Projekttitel

Dr. Heinz Kienzl, Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft Ron Slomovits, Verein March of the Living Austria Veronika Barnas

Demokratie- und Toleranzmonitoring (Forschung)

Verein Maiz, Autonomes Zentrum von und für MigrantInnen Mag. Stefan August Lütgenau Ursula Allinger, Verein für Zeitgeschichten

March of Remembrance and Hope 2008. Holocaust Gedenkreise für österreichische SchülerInnen (pädagogische Aktion) Straße des Exils – Weit? … Von wo? Ausstellung österreichischer Exilliteratur im „Empfangsraum“ Volkstheater Wien (Ausstellung) Die Donau. Migrantinnen am Strom der Geschichte (pädagogische Aktion)

Jüdische Lebenszeugnisse aus der „Ostmark“ (Forschung) Zeitgeschichten. Ein Gespräch mit Karl Flanner. Produktion einer DVD als Unterrichtsmaterial für AHS und BHS über das Leben des Widerstandskämpfers und KL-Häftlings Prof. Karl Flanner (Film) Dr. Hans Litsauer, Dipl.-­ Verlorene Nachbarschaft. Buenos Aires 2008 (VeranIng. Georg Schönfeld, staltung) Verein Betrifft: Neudeggergasse 1 Reni Hofmüller Projekt Alltag – Erinnerung an den Widerstand von Frauen aus der Steiermark gegen den Nationalsozialismus auf Basis der bereits vorhandenen Publikation „Die im Dunkeln sieht man doch“ von Heimo Halb­ rainer (Kunstprojekt, Dokumentation, Online-Datenbank) Josef, Neumayr, Verein A Letter to the Stars 38–08. Einladungsprojekt für Lernen aus der ZeitgeÜberlebende des Holocaust (Veranstaltung) schichte Mag. Maria Theresia NS-Architektur: Zweckbauten als zeitgeschichtliche Litschauer Zeugnisse am Beispiel des Waldviertels. NS-Architektur. Spurensuche/-sicherung sowie Bestandsaufnahme und Kontextualisierung der baulichen Zeugnisse am Beispiel der fünf Bezirke des Waldviertels (Forschung) Mag. Ernst Logar, Das Ende der Erinnerung. Kärntner Partisanen. pArtisan – Kunst im Veranstaltung im Österreichischen Parlament, Palais sozial- und gesellschafts- Epstein am 28.1.2008 (Veranstaltung) politischen Kontext Dipl.-Ing. Heidi Schatzl Vom Leben in den Hitlerbauten (Ausstellung, Publikation) Univ.-Prof. Dr. Gerold Dreijähriges Forschungsprojekt über von NationalsoGruber, exil.arte und zialisten vertriebene österreichische Komponist/inn/en Amaury Du Closel, Found Musiker/innen (Forschung) rum Voix Etouffees

Liste der geförderten Projekte Nr. 153 154

Projektcode P070238 P070239

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Projekteinreicher

Projekttitel

Eva-Maria Stelljes, Lhotsky Film GmbH & Co KG Prof. Dr. Wolfgang Neugebauer, Stiftung Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) Univ.-Prof. Dr. Erika Thurner, Institut für Konfliktforschung Jan Fiser, Produktionsgesellschaft Ars Humana Praha Mariusz Muszynski, Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung Karen Engel, KiG! Kultur in Graz Arik Rav-on, Yad Vashem

EXIL (Film)

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Dr. Frank Mecklenburg, Leo Baeck Institute Center for Jewish History Mag. Vanessa Wieser, Milena Verlag

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Mag. Elisabeth Wagner, Studienverlag GmbH Gerda Fritz, Thalia Film GmbH

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Univ.-Prof. Dr. Peter Hilpold, Universität Innsbruck Mag. Gottfried Riegler-Cech, Forum Glaube und Zeit, Katholischer Akademikerverband Univ.-Prof. Dr. Siegfried Mattl, Österreichische Gesellschaft für Zeitgeschichte

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Versorgung – Hunger – Tod: Die Ernährungssituation in Wien während der NS-Herrschaft und in den ersten Nachkriegsjahren unter besonderer Berücksichtigung der Anstaltspsychiatrie Wien-Steinhof 1938–1950 (Forschung) Namentliche Erfassung der ehemals inhaftierten ÖsterreicherInnen im KZ Ravensbrück (Forschung) Bertha von Suttner. Mission Guter Wind (Film) Katarzyna Madoń-Mitzner, Errettet aus Mauthausen (Publikation) Überlebensgeschichten 1938–2008 (Ausstellung und Audioprojekt) Die Tochter, die wir immer haben wollten. Die Geschichte von Marta. Übersetzung des Buches aus dem Bereich der Holocaustpädagogik ins Deutsche (Übersetzung, Publikation) Digitalisierung und Transkription von Interviews zur mündlichen Geschichte (Dokumentation) Mali Fritz – Hermine Jursa, Es lebe das Leben. Tage nach Ravensbrück. Wiederauflage der vergriffenen Publikation (Publikation) Eleonore Lappin – Albert Lichtblau, Die Wahrheit der Erinnerung. Jüdische Lebensgeschichten (Publikation) Grüß Gott und Heil Hitler. 1. Teil einer zweiteiligen Filmdokumentation (2. Teil Grüß Gott statt Heil Hitler) (Film) Der Schutz nationaler Minderheiten (Volksgruppen) im Völkerrecht und im Europarecht (Forschung) Lernen Sie Geschichte. Österreich auf dem beschwerlichen Weg in die Demokratie. Veranstaltungstrilogie (Veranstaltungen) Filmdokumente zur Zeitgeschichte (Forschung)

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Anhang Projektcode P070260

Projekteinreicher

Projekttitel Einladungsprogramm für vertriebene jüdische Bürgerinnen und Bürger (Veranstaltung)

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Mag. Susanne Trauneck, Jewish Welcome Service Vienna Univ.-Prof. Dr. Bertrand Perz, Österreichische Gesellschaft für Zeitgeschichte

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Massentötungen durch Giftgas in nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern. Historische Bedeutung, technische Entwicklung, revisionistische Leugnung. Internationale Tagung in Oranienburg (Veranstaltung) Univ.-Prof. Dr. WolfGrüne Grenze: Die Berliner Maler Franz Heckendorf gang Benz, Zentrum für und seine Fluchthilfe für Juden 1942/43 (Forschung, Antisemitismusforschung, Ausstellung) Technische Universität Berlin Dipl.-Ing. Ute Bauer, Erinnerungsort Flakturm. Untersuchung am Beispiel Interdisziplinäres ForLeitturm Arenbergpark (Forschung) schungszentrum Architektur und Geschichte Mag. Dr. Brigitte Visible. Portraitreihe über zehn noch lebende RavensHalbmayr, Institut für brückerinnen (Film) Konfliktforschung Willi Osina, Slowenischer Jubiläumsausstellung des Vereins Zarja in Bad EisenKulturverein Zarja kappel/Želežna Kapla (Ausstellung) Botschafter Dr. Christian Österreichischer Verein für Studentengeschichte Prosl, Österreichische (Hg.), Tödliche Romantik. Das legitimistische Corps Botschaft Berlin Ottonen (Publikation) Univ.-Prof. Dr. Herlinde Der Holocaust und die Normativität des Bösen. Pauer-Studer, Institut für Österreichische NS-Prozesse als Quelle eines philosoPhilosophie, Universität phisch-historischen Projekts (Forschung) Wien Univ.-Prof. Dr. Ilse Reiter Das Adolf-Hitler-Haus, Hirschengasse 25, Wien-MaZatloukal, Institut für riahilf. Die Radikalisierung der Wiener NSDAP in Rechts- und Verfassungs- den frühen 1930er-Jahren, ihre Strategie der Aneiggeschichte, Universität nung von öffentlichem Raum und politischem TerriWien torium sowie die staatlichen Repressionsmaßnahmen am Beispiel des Mikrokosmos eines Wiener Viertels (Forschung) Gerda Fritz, Thalia Film Grüß Gott statt Heil Hitler. (Film) GmbH P. Karl Maderner, Haus Friedenszeichen der großen Religionen der Welt der Stille (Ausstattung) Univ.-Prof. Dr. Szabolcs Der Anschluss – 70 Jahre in Perspektive. Konferenz: Szita, Erinnerungsstiftung Der internationale Meinungsaustausch und die doku1944–2004, Holocaust mentarische Ausstellung (Veranstaltung) Dokumentationszentrum, Budapest

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Projekteinreicher

Projekttitel

Mag. Dr. Heimo Halb­ rainer, CLIO – Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit Univ.-Prof. Dr. Szabolcs Szita, Holocaust Dokumentationszentrum und Erinnerungssammlung Öffentliche Stiftung, Budapest Dipl.-Ing. Elisabeth Baumhöfer, Mandelbaum Verlag Univ.-Prof. Dr. Eva Kreisky, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien Carola Mair, Caromax

Warum ich dennoch mich erhob. Widerstand und Verfolgung in der Steiermark 1938–1945 (Ausstellung)

Dr. Elisabeth Ben David-Hindler, Verein Steine der Erinnerung an jüdische Opfer des Holocaust Benedikt Föger, Czernin Verlag GmbH

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Internationale wissenschaftliche Konferenz über die jüdische Zwangsarbeit im Krieg anlässlich der Einweihung einer Gedenkstätte (Veranstaltung)

Gerhard Botz, Nationalsozialismus in Wien (Publikation, überarbeitete Neuauflage) Antisemitismus und Judentum im österreichischen Parlament 1861 bis 1938 (Forschung) Die Kinder von Etzelsdorf. Mehrsprachige Version (Film) Weg der Erinnerung durch die Leopoldstadt 3. Teil (Veranstaltung, Ausstattung)

Peter Pirker (Hg.), Eric Sanders: Emigration ins Leben. Wien–London und nicht mehr retour (Publikation) Benedikt Föger, Czernin Lisa Fischer, Irgendwo. Wien, Theresienstadt und die Verlag GmbH Welt. Die Sammlung Heinrich Rieger (Publikation) Ing. Norbert Kapeller, Die deutschsprachigen Altösterreicher als BrückenbauMag. Peter Wassertheurer, er in Ostmittel- und Südosteuropa – Geschichte und Institut für die deutschPerspektive einer europäischen Minderheit. Förderung sprachigen altösterreichi- des Teilprojektes Slowenien (Forschung, Publikation) schen Volksgruppen in Ostmittel- und Südosteuropa Greta Jamkojian, Verein In einem anderen Leben (Film) Transmit Mag. Ernst Logar, Das Ende der Erinnerung II. Kärntner PartisanInnen, pArtisan – Kunst im Ausstellung am Landesgericht für Strafsachen Wien sozial- und gesellschafts- 22.4.–30.4.2008 (Ausstellung) politischen Kontext Dr. Robert Streibel, Die Altmanns. Die Geschichte einer Familie (AusstelVolkshochschule Hietzing lung)

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Projekttitel

Dr. Martha Keil, Institut für Geschichte der Juden in Österreich Dr. Susanne Ayoub

Bei uns war ein wirklich jüdisches Leben. Die Kultusgemeinde St. Pölten und ihre Vernichtung (Ausstellung) Mai in Mauthausen (Film)

Benedikt Föger, Czernin Verlag GmbH

Sophie Lillie, Was einmal war. Handbuch der enteigneten Kunstsammlungen Wiens (Neuauflage einer Publikation) Entnazifizierung an der Universität Wien. Kontinuitäten und Diskontinuitäten universitärer Wissenschaftseliten (Forschung)

Univ.-Prof. Dr. Walter Manoschek, Institut für Staatswissenschaft, Universität Wien Univ.-Prof. Dr. Siegfried Mattl, Österreichische Gesellschaft für Zeitgeschichte Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG

Großraum Wien, Stadt- und Regionalplanung als Element imperialer NS-Politik (Forschung)

Gerald Stourzh (Hg.), Herbert Stourzh. Gegen den Strom. Ausgewählte Schriften gegen Rassismus, Faschismus und Nationalismus 1924–1938 (Publikation) Dr. Eva Reinhold-Weisz, Maria A. Wolf, Eugenische Vernunft. Eingriffe in die Böhlau Verlag GmbH & reproduktive Kultur durch die Medizin 1900–2000 Co KG (Publikation) Dipl.-Ing. Elisabeth Alfred Fehringer, Ihr müsst alle weg. Die Geschichte Baumhöfer, Mandelbaum der jüdischen Gemeinde Hollabrunn (Publikation) Verlag Dr. Eva Brunner-Szabo, Namen erinnern 1938–2008 (Ausstellung) Dr. Gert Tschögl, memory PROJECTS Dr. Michael Wimmer, Michael Wimmer, Begraben und vergessen? Der WähEducult – Institut für ringer jüdische Friedhof. Buchpublikation im Verlag Vermittlung von Kunst Bibliothek der Provinz (Publikation) und Wissenschaft Mag. Evelyn Böhpeacecamp 2008: making peacemakers. Jüdisch-ismer-Laufer, 4peace – raelische und arabisch-israelische Jugendliche und Verein zur Förderung der Jugendliche aus Ungarn und Österreich suchen Wege Politischen Mündigkeit der Verständigung und der Konfliktbewältigung (pädagogische Aktion) Paul Chaim Eisenberg, Andreas Nachama – Jona Sievers (Hg.), Neue GebetIsraelitische Kultusgebücher für den Jüdischen Gottesdienst und Religionsmeinde Wien unterricht (Publikation) Dr. Michael Ritter, Prae- Henry H. Gleisner, Dem Schicksal entgegen. Die sens Verlag bemerkenswerte Geschichte eines Juden, der im Nazi-Europa überlebte (Publikation)

Liste der geförderten Projekte Nr. 204

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Projektcode P080326

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Projekteinreicher

Projekttitel

Dr. Erika Landau, Univ.Prof. Dr. Avi Reichenberg, The Young Persons Institute for the Promotion of Creativity & Excellence, Tel Aviv Mag. Vanessa Wieser, Milena Verlag Mag. Vanessa Wieser, Milena Verlag

Begabung im Familienkreis: Kinder und Großkinder der Holocaust-Überlebenden (Forschung)

Vilma Neuwirth, Eine jüdische Arbeiterfamilie in Wien (Publikation) Tina Walzer – Manfred Kerry (Hg.), … lebte in der Josefstadt. Stationen der Erinnerung 1938–1945 (Publikation) Dokumente erzählen Geschichte (Forschung, Publikation)

Nobert Payr, Dr. Petra Weiß, Stadtgemeinde Bruck an der Leitha Dr. Reingard Grübl-Stein- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerbauer, Edition Steinbauer stand (Publikation) GmbH Mag. Tina Walzer Inventar des jüdischen Friedhofes Währing. Status quo und Klassifikation der Grabstellen und Grabdenkmäler (Forschung) Eva-Maria Stelljes, Lhots- Symbole und Zeichen im Judentum. Ich will wissen, ky Film GmbH & Co KG was du glaubst. Lehrfilm für den Einsatz im Unterricht (Lehrfilm) Mag. Christine Stahl Essen & Hungern im Dritten Reich. Krieg mit Messer und Gabel. Eine ernährungswissenschaftlich-historische Analyse unter besonderer Berücksichtigung der alimentären Situation und der „Ernährungsversuche“ im KZ Mauthausen und seinen Außenlagern (Forschung) Univ.-Prof. Dr. Peter Vi- Gewalt in politischen und gesellschaftlichen Konfliktouch, Karl Blecha, Verein ten. Erfahrungen in ausgewählten Ländern Europas. ARGE Information- und Perspektiven für Österreich (Forschung) Medienforschung, Arge Info Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Leo Lania Biografie (Forschung) Greisenegger Kirsten Pörschke, step21 Kirsten Pörschke (Hg.), [Weiße Flecken] Unsere – Initiative für Toleranz Zeitung füllt journalistische Lücken aus der NS-Zeit und Verantwortung. (Publikation) Jugend fordert! Gemeinnützige GmbH, Hamburg Dr. Eva Reinhold-Weisz, Kurt Schubert, Geschichte der österreichischen Juden Böhlau Verlag GmbH & (Publikation) Co KG

160 Nr. 216

Anhang Projektcode P080352

Projekteinreicher

Projekttitel Robert Walter – Clemens Jabloner – Klaus Zeleny (Hg.), Der Kreis um Hans Kelsen, Fortsetzungsband. Erste Recherchen (Publikation)

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Univ.-Prof. Dr. Clemens Jabloner, Univ.-Prof. Dr. Robert Walter, Hans Kelsen Institut Dr. Elisabeth Ben David-Hindler, Verein Steine der Erinnerung an jüdische Opfer des Holocaust Dr. Martin Kofler, Studienverlag GmbH Benedikt Föger, Czernin Verlag GmbH

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Benedikt Föger, Czernin Verlag GmbH Benedikt Föger, Czernin Verlag GmbH

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Susanne Weber-Lazar, Sportklub Hakoah Produktionsbüro Mag. Thomas Geldmacher, Richard Wadani, Verein „Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ Univ.-Prof. Dr. Florian Freund, Verein für die Erforschung von Geschichte und Gesellschaft des 20. Jahrhunderts Johann Karl Kirchknopf, Susann Üblackner, Verein Gedenkdienst

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Mag. Renate Mercsanits, Bundesrealgymnasium Wien III Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG

Stationen der Erinnerung in der Brigittenau (Dokumentation, Ausstattung)

Monika Löscher, Katholische Eugenik in Österreich in der Zwischenkriegszeit (Publikation) E. Randol Schoenberg (Hg.), Apropos Doktor Faustus. Briefwechsel Arnold Schönberg – Thomas Mann 1930–1951 (Publikation) Karin Wagner (Hg.), … es grüßt dich Erichisrael. Briefe von und an Eric Zeisl (Publikation) Gerhard Lehner – Susanne Rolinek – Christian Strasser, Im Schatten der Mozartkugel. Reiseführer in Salzburgs braune Topografie (Publikation) Theaterprojekt „Hakoah führt“. Schauspiel von Helmut Korherr (Theaterstück) „Was damals Recht war …“ Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht der Berliner Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Wien. Bearbeitung und Präsentation in Österreich, Kooperation mit dem Verein Gedenkdienst (Ausstellung) Dokumentedition zur Verfolgungspolitik gegen „Zigeuner“ in Österreich im Nationalsozialismus (Forschung, Publikation) Geschlecht und Erinnerung. Weiblichkeitsbilder in der Erinnerung an das Dritte Reich. Internationale wissenschaftliche Tagung 21.–22.11.2008 (Veranstaltung) Vertreibungsschicksale der Radetzkyschule (Forschung) Anton Holzer (Hg.), Elly Niebuhr. Mode- und Pressefotografin (Publikation)

Liste der geförderten Projekte Nr. 228

Projektcode P080371

Projekteinreicher

Projekttitel

Univ.-Prof. Dr. Richard Parncutt, Zentrum für Systematische Musikwissenschaft, Universität Graz Mag. Sabine Aschauer-Smolik, Mag. Mario Steidl, Bildungszentrum Saalfelden Dr. Martin Kofler, Studienverlag GmbH

Conference on Applied Interculturality Research: Interkulturalitätsforschung und ihre gesellschaftspolitische Umsetzung. Internationale Tagung in Graz im April 2010 (Veranstaltung)

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Mag. Sabine Derflinger

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Mag. Benedikt Walzel, Bundesjugendvertretung

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Dr. T. Scarlett Epstein PBE, PEGS (Practical Education & Gender Support) Hove, GB Mag. Engelbert Pöcksteiner, Katholisches Bildungswerk Kautzen Univ.-Prof. Dr. Reinhold Reith, Fachbereich Geschichte, Universität Salzburg Dr. Ariel Muzicant, Israelitische Kultusgemeinde Univ.-Prof. Dr. Harald Stadler, Institut für Archäologie, Universität Innsbruck Heimo Gruber

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Dr. Susanne Krejsa

„Givat Avoda“. Ein Flüchtlingslager in der Salzburger Provinz als Drehscheibe des jüdischen Exodus aus Europa 1945–1948 (Forschung) Rudolf de Cillia – Ruth Wodak (Hg.), Gedenken im „Gedankenjahr“. Zur diskursiven Konstruktion österreichischer Identitäten im Jubiläumsjahr 2005 (Publikation) Nichts ist ein Bild (Film) Spurensuche: Der NS-Anwalt und Judenretter Helmut Pfeiffer. Arbeitstitel: Keiner weiß. Meine Suche nach dem SS-Anwalt Pfeiffer (Forschung, Publikation) Enquête „Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus“ am 14.11.2008 im Palais Epstein (Veranstaltung) „Back from the brink“. Film mit drei Fallstudien über österreichische Emigranten (Film) Opfer des NS-Regimes im Gebiet der Gemeinde Kautzen (Forschung) Die Eiweißlücke und die Proteinsynthese im Dritten Reich: Die Entwicklung von synthetischem Protein und seine Erprobung durch Humanexperimente in Konzentrationslagern und Haftanstalten (Forschung) Gideons Traum. Musical aus den Memoiren von Gideon Sorokin (Veranstaltung) H. Stadler – R. Steininger – K. C. Berger (Hg.), Tagungsband: Die Kosaken im 1. und 2. Weltkrieg (Publikation) Heimo Halbrainer (Hg.), Zwei Tage Zeit. Herta Reich und die Spuren jüdischen Lebens in Mürzzuschlag. Die Flucht einer Mürzzuschlager Jüdin1938–1944. Übersetzung ins Hebräische und Publikation in Israel (Übersetzung, Publikation)

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Projekteinreicher

Projekttitel

Dr. Raoul Knecker, Dr. Ursula Seeber, Gesellschaft der Freunde der Österreichischen Exilbibliothek Alfred Masal, Eveline Rabold, Offenes Haus Oberwart Edward Serotta, CEC – Zentrum zur Erforschung und Dokumentation jüdischen Lebens in Zentral- und Osteuropa Dr. Isabella Gartner, Institut für Germanistik, Universität Innsbruck

Nach 15 Jahren: Ein neues Fundament für die Österreichische Exilbibliothek (Archivierung, Dokumentation)

Milli Segal, Agentur für Presse, Public Relations und Veranstaltungsorganisation Dr. Barbara Burian-Langegger, Institut für Erziehungshilfe, Österreichische Gesellschaft für Psychische Hygiene, Landesgesellschaft für Wien Dr. Claudia Spring

Zone 38. Herbst Projekte (Theater und Orchesterkonzert) Wie Wir Gelebt Haben: ein Buch-, Web- und Bildungsprogramm zu Ehren Wiens ältester Juden anlässlich des 70. Jahrestags der Reichspogromnacht (Veranstaltung) Isabella Gartner, MENORAH. Jüdisches Familienblatt für Wissenschaft, Kunst und Literatur (1923– 1932). Materialien zur Geschichte einer Wiener zionistischen Zeitschrift (Publikation) Lichtflecke. Frau sein im Holocaust (Ausstellung)

„Kindheit und Migration“. Das Unbewusste in der transkulturellen Begegnung 23.–24.10.2008 (Tagung)

Claudia Spring, NS-Zwangssterilisationen in Wien 1940–1945. Vorbereitung der Publikation der Dissertation „Die Gauleiter der Ostmark fordern das Gesetz dringend.“ Zwangssterilisationen in Wien 1940–1945 (Publikation) Dr. Reingard Grübl-Stein- Elisabeth Buxbaum, Transit Shanghai. Ein Leben im bauer, Edition Steinbauer Exil (Publikation) GmbH Bettina Weissengruber Aufklärung und Kritik (Filmvorführung) Dr. Sepp Rieder, Dr. Reinhard Schmitz, Österreichisch-Israelische Gesellschaft

60 Jahre Israel im Spiegel der österreichischen Parteienlandschaft (Symposium)

Liste der geförderten Projekte Nr. 250

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Projekteinreicher

Projekttitel

Dr. Elisabeth Ben David-Hindler, Verein Steine der Erinnerung an jüdische Opfer des Holocaust Univ.-Prof. Dr. Géza Hajós, Österreichische Gesellschaft für historische Gärten Christian Stoppacher, Christian Stoppacher Filmproduktion c/o Beast Communications Gabi Raubitschek, JDC-ESHEL – The Association for the Planning and Development of Services for the Aged in Israel Univ.-Prof. Dr. Frank Stern, Dr. Gustav Spann, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien Mag. Ivo Lukás, SPOL-Gesellschaft für die Fachliteratur, Prag Ron Slomovits, Verein March of the Living – Austria Dr. Lisa Rettl, Verein Mauthausen, Komitee Kärnten, Koroska Dr. Sandra Wiesinger-Stock, Österreichische Gesellschaft für Exilforschung (ÖGE) Dr. Hanno Loewy, Jüdisches Museum Hohenems Univ.-Prof. Dr. Richard Potz, Institut für Rechtsphilosophie, Religions- und Kulturrecht, Universität Wien Mag. Roland Werneck, Evangelische Akademie

Stationen der Erinnerung in sieben Wiener Bezirken (Gedenk- und Erinnerungsprojekt)

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Jüdische Friedhöfe in Berlin und Wien. Denkmäler in historischen Grünanlagen – Weltkulturerbe der UNESCO? Internationaler Kongress am 3.11.2008 in Wien (Veranstaltung) Auf den Spuren des Widerstandes (Dokumentarfilmreise) Zeugen-Theater (Reise, Theater-Workshop)

4. Konferenz der Internationalen Feuchtwanger Gesellschaft. Exil – Glaube und Kultur 1933–1945: Der Tag wird kommen. Lion Feuchtwanger (Konferenz) Klaus Taschwer, Erinnerungen von Eva Landová-Mérová (Publikation) March of Remembrance and Hope 2009. Holocaust-Gedenkreise für österreichische SchülerInnen (Gedenkreise für Schüler, pädagogische Aktion) Wilde Minze (Arbeitstitel: Antigones Töchter) (Dokumentarfilm) Christina Köstner – Klaus Voigt (Hg.), Österreichisches Exil in Italien 1938–1945, Esuli austriaci in Italia (1938–1945) (Publikation) Hast du meine Alpen gesehen? Eine jüdische Beziehungsgeschichte (Ausstellung) Vertriebenes Recht. Erinnerungen im Exil (Veranstaltung)

Brundibar. Aufführung der Kinderoper und Bericht der Zeitzeugin Greta Klingsberg am 5. November 2008 (Veranstaltung)

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Projekteinreicher

Projekttitel

Naama Magnus, Verein zur Erhaltung und kulturellen Nutzung der Synagoge Kobersdorf Dr. Evelyn Klein, Dr. Gabriele Anderl, Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung, Universität Klagenfurt Dr. Franz Weisz, Österreichische Gesellschaft für historische Quellenstudien Dr. Margarethe Ruff, Dr. Werner Bundschuh

Auf verwehten Spuren. Bestandsaufnahme des jüdischen Erbes im Burgenland (Datenbank, Publikation)

Univ.-Prof. Dr. Finbarr McLoughlin, Institut für Geschichte, Universität Wien Mag. Dr. Heidemarie Uhl, Verein zur Erforschung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen und ihrer Aufarbeitung, in Kooperation mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) Mag. Friedrich Herzog, Israelitische Kultusgemeinde Wien Dr. Ludwig Popper, Horst Horvath, R.E.F.U.G.I.U.S. – Rechnitzer Flüchtlingsund Gedenkinitiative Dr. Oliver Dahin Mag. Dr. Dirk Rupnow, Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck Wolfgang Bachkönig, Landespolizeikommando Burgenland

Österreichs Rolle bei der jüdischen Zuwanderung aus der Sowjetunion (Forschung)

Josef Landgraf, ein österreichischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Biografische Studie (Forschung) Einladung ehemaliger Zwangsarbeiter zu einem Fest der Anerkennung und des Dankes in ihrer Heimatstadt Rowenki, Ostukraine (Veranstaltung) Biografisches Handbuch der österreichischen Opfer des Stalinismus in der UdSSR (bis 1945) Band 1 (Forschung, Publikation, Internetdatenbank) Dagmar Höss – Monika Sommer – Heidemarie Uhl, IN SITU, Markierungen machen die NS-Vergangenheit von Linz sichtbar. Vermittlungsprojekt im Rahmen Linz09 Kulturhauptstadt (Publikation)

Wiederherstellung des Archivs der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Teilprojekt (Archivdatenbank) Museum Kreuzstadl. Der Südostwallbau (Ausstellung, Museum)

Fritz Spielmann, Fred Spielmann. Lives and Works (Buchprojekt) Transformationen des Holocaust. Europäische und globale Erinnerungspolitiken nach 1989 (Forschung) Gedenktafel für den von den Nationalsozialisten ermordeten Gendarmeriepostenkommandanten von Großpetersdorf, Bezirk Oberwart (Gedenktafel)

Liste der geförderten Projekte Nr.

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Projektcode P090437

Projekteinreicher

Projekttitel

Mag. Hildegard Fuchs

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Mag. Susanne Trauneck, Jewish Welcome Service Vienna Mag. Vanessa Wieser, Milena Verlag Dr. Martin Kofler, Studienverlag GmbH Dr. Wolfgang Gasser

Am Himmel 30 – Eine (Hyper-)Visualisierung weiblichen Schreibens. Performanceprojekt im Empfangsraum des Volkstheaters zur Würdigung des Werkes von Veza Canetti (Veranstaltung) Einladungsprogramm für vertriebene jüdische Bürgerinnen und Bürger. Schwerpunkt Lateinamerika und Australien (Wien-Reise, Einladungsprogramm) Hilde Spiel, Rückkehr nach Wien. Ein Tagebuch (Publikation) Helmut Reinalter (Hg.), Freimaurerei und europäischer Faschismus (Publikation) Gottfried Glaßner – Wolfgang Gasser, Erlebte Revolution 1848/49. Das Wiener Tagebuch des jüdischen Journalisten Benjamin Kewali (Publikation) Alltag, Religion, Kultur, Politik: Jüdische Lebensräume in Wien 1918–1939 (Forschung)

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Dr. Martha Keil, Dr. Eleo­nore Lappin, Institut für jüdische Geschichte Österreichs Mag. Sylvia Köchl, Österreichische Lagergemeinschaft Ravensbrück und FreundInnen (ÖLGRF) Dr. Anthony Grenville, Association of Jewish Refugees Mag. Nikolaus Wisiak, pre tv, Gesellschaft für Videoproduktion mbH Nfg. & Co KG Dr. Claudia Kuretsidis-Haider, Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz Mag. Veronika Barnas Dr. Christa Stippinger, Verein Exil, Zentrum für interkulturelle Kunst und Antirassismusarbeit Dr. Elisabeth Klamper, Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) Anna Kastner, Stadtgemeinde Haag, Hauptschule Haag

Österreicherinnen mit dem grünen Winkel im KZ Ravensbrück (Forschung) Österreichische Emigranten in Großbritannien (Publikation, Film, Ausstellung) Sterben für den Führer. Filmdokumentation über österreichische Wehrmachtsoldaten (Filmdokumentation) 9. Gedenkfahrt nach Engerau (Gedenkfahrt)

Fluchtarien. Monolog für drei Stimmen und eine Tastatur (Ausstellung) Roma, verfolgtes Volk. 30 ZeitzeugInnenworkshops für Schulklassen in Wien (Veranstaltungen) Gedenkraum – Denkraum, 1010, Salztorgasse 6. Neukonzipierung einer Ausstellung im Gedenkraum für die Opfer des Österreichischen Freiheitskampfes (Ausstellung) Todesmarsch (Forschung, Veranstaltung)

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Anhang Projektcode P090467

Projekteinreicher

Projekttitel Hartheim (Forschung, Gedenkveranstaltung)

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Anna Kastner, Stadtgemeinde Haag, Hauptschule Haag Mag. Evelyn Böhmer-Laufer, 4peace – Verein zur Föderung der Politischen Mündigkeit

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peacecamp 2009: Let’s talk in Reibers. Jüdisch-israelische und palästinensisch-israelische Jugendliche sowie Jugendliche aus Ungarn und Österreich suchen Wege der Verständigung und der Konfliktbewältigung (pädagogische Aktion) Mag. Frederike Demattio, Rudolf Kalmar, Zeit ohne Gnade. Neuauflage mit Metro Verlag Kommentar (Publikation) Univ.-Prof. Dr. Thomas Muriel Blaive – Bernhard Molden, ÖsterreiLindenberger, Ludwig chisch-tschechische Parallel-Publikation: Grenzfälle: Boltzmann-Institut für Leben am Eisernen Vorhang im österreichisch-tscheEuropäische Geschichte chischen Grenzgebiet. Eine erfahrungsgeschichtliche Spurensuche (Publikation) Markus Fischer, Fischer- Frederic Morton alias Fritz Mandelbaum, Durch film GmbH die Welt nach Hause. Die Lebensreise des Frederic Morton. Ein filmisches Portrait von Andrea Eckert (Filmportrait) Andreas Kuba, Josef Neu- Coming home, Orte der Erinnerung (Filmdokumenmayr, Verein Lernen aus tation) der Zeitgeschichte Dr. Michael Ritter, Prae- Zenon Neumark, Zwischen Lager und Versteck. Ein sens Verlag junger Flüchtling im von den Nazis besetzten Polen und Österreich (Publikation) Mag. Ernst Logar, Das Ende der Erinnerung, Kärntner PartisanInnen pArtisan – Kunst im (Publikation und DVD) sozial- und gesellschaftspolitischen Kontext Dr. Johannes KammerPorges-Besuche 2009. Besuch von Mitgliedern der stätter Wieselburger und Scheibbser Porges-Familien aus Lima und New York (Veranstaltung) Univ.-Prof. DDr. Oliver Symposium „Wehrmachtjustiz. Kontext – Praxis – Rathkolb, Historisch-Kul- Nachwirkungen“ anlässlich der Ausstellung „Was turwissenschaftliche Fadamals Recht war …“ (Symposium) kultät, Universität Wien Dr. Werner Sulzgruber, Initiative Aktion Kulturdenkmal Jüdischer Friedhof Wr. Neustadt (AKJF)

Lern- und Gedenkstätte Jüdischer Friedhof Wiener Neustadt (Forschung, Dokumentation)

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Liste der geförderten Projekte Nr. 298

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Projekteinreicher

Projekttitel

Dr. Ilse Korotin, Mag. Heidi Schrott, Institut für Wissenschaft und Kunst, Bundesrealgymnasium Rahlgasse Univ.-Prof. Dr. Hans Safrian, Institut für Geschichte, Universität Wien Univ.-Prof. Dr. Brigitte Lueger-Schuster, Institut für Psychologie, Universität Wien Michael Kofler, Judith Pühringer, dieloop, Agentur für Kommunikation DipI.-Ing. Elisabeth Baumhöfer, Mandelbaum Verlag Mag. Thomas Geldmacher, Richard Wadani, Verein „Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ Mag. Vanessa Wieser, Milena Verlag Dr. Michael Muhr, Kulturforum Südburgenland

Gertrud Herzog-Hauser (1894–1953). Klassische Philologin, Universitätsdozentin und Schuldirektorin. Zum Gedenken (Gedenkveranstaltung und Gedenktafel)

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Dr. Anna Maria Grünfelder, Österreichische Botschaft Agram

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Dr. Eduard Staudinger, Institut für Geschichte, Universität Graz Dr. Ingo Haar, Dr. ­Josef Ehmer, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Wien

Enteignung vor der „Arisierung“ (Forschung)

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) in einer alternden Gesellschaft – kriegsbedingte Traumatisierungen und deren Auswirkungen auf die aktuelle psychische Gesundheit (Forschung) Herklotzgasse 21 und die jüdischen Räume in einem Wiener Grätzl. Erinnerung sichtbar machen (Forschung) Bob Martens – Herbert Peter (Hg.), Die zerstörten Synagogen Wiens (Publikation) Schwerpunkt Zeitzeugen im Rahmen der Wanderausstellung „Was damals Recht war …“ Ergänzungsprojekt zu P08-0362 (Ausstellung) Wolfgang Fritz, Die Geschichte von Hans und Hedi. Chronik zweier Hinrichtungen (Publikation) Sie werden leben. Das Schicksal eines jüdischen Zwangsarbeiters aus Ungarn und seine Rettung durch eine burgenländische Familie im Jahr 1945 (Dokumentation, Publikation) Anna Maria Grünfelder, Zwangs- und SklavenarbeiterInnen aus dem faschistischen Kroatien auf dem Territorium der heutigen Republik Österreich. Veröffentlichung der deutschen Übersetzung des in Zagreb veröffentlichten Buches (Publikation) Fliegermorde. NS-Verbrechen an westalliierten Flugzeugbesatzungen und ihre Systematik im heutigen österreichischen Raum (1943–1945) (Forschung) Jüdische Zuwanderung und Integration in den Metropolen Europas 1848–1918 im Vergleich (Veranstaltung, Tagung)

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Projekteinreicher

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Edward Serotta, CEC – Zentrum zur Erforschung und Dokumentation jüdischen Lebens in Zentral- und Osteuropa Univ.-Prof. Dr. Herbert Lipsky

Edward Serotta (Hg.), The Last Jews of Eastern Europe are Having Babies. The Fall of Communism and the Rebirth of Jewish Life. Twelve Essays by Jewish Writers (Publikation)

Mag. Karl Ramsmaier, Mauthausen Komitee Steyr Dr. Heinz Anderwald, Israelitische Kultusgemeinde Graz Univ.-Prof. Dr. Helmut Konrad, Institut für Geschichte, Universität Graz Dipl.-Ing. Georg Haber, Mag. Christoph Mai, Jüdisches Museum Wien Ursula Sova Dr. Antje Senarclens de Grancy, Dr. Heidrun Zettelbauer, Institut für Geschichte, Universität Graz Dr. Reingard Grübl-Steinbauer, Edition Steinbauer Tina Leisch, Verein kinoki Univ.-Prof. Dr. Sieglinde Rosenberger, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien Peter Schwarz, Verein ESRA, Psychosoziales Zentrum

Mag. Aron Saltiel

Herbert Lipsky, Kunst in einer dunklen Zeit. Die bildende Kunst in der Steiermark im Nationalsozialismus (Publikation) Ausstellung im Lambachstollen (Ausstellung) Der Koffer der Adele Kurzweil (Ausstellung) NS-Herrschaft im Bezirk Oberwart unter besonderer Berücksichtigung der Verfolgung der jüdischen Bevölkerung (Forschung) Matthias Böckl (Hg.), Begleitpublikation zur Ausstellung „Fritz Schwarz-Waldegg“. Maler-Reisen durchs Ich und die Welt (Publikation) grenzenlos singen (Videodokumentation) Antje Senarclens de Grancy – Heidrun Zettelbauer (Hg.), Architektur. Vergessen. Jüdische Architekten in Graz (Publikation) Ruth Glasberg-Gold, Keine Zeit für Tränen (Publikation) „Schneid deinen Ärmel ab und lauf davon. Cin ci baj taj nas“, Tournee des zweisprachigen Romatheaterstückes (Theaterstück) Die Achtung der Menschenrechte auf dem Prüfstand: Die Unterbringung von AsylwerberInnen zwischen Regulierung, Ermessensspielräumen und Kampagnisierung (Forschung) Aufführung von „Bundibar“, einer Oper für Kinder und Jugendliche, anlässlich des Jahrestages des Novemberpogroms und begleitendes Vermittlungsprogramm für Schulen. Benefizveranstaltung am 9.11.2009 sowie zwei Aufführungen für SchülerInnen am 10.11.2009 (Veranstaltung) Sefardische Hochzeitslieder (CD-Projekt)

Liste der geförderten Projekte Nr. 322

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Projekteinreicher Iris Kästel, Frauenforum Salzkammergut

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Nur Heim, Herd und Mutterkreuz? Frauen im Nationalsozialismus. Symposium am 6. und 7. November 2009 in Ebensee (Symposium) Mag. Christophe Ceska, Feierliches Konzert in der Krakauer Philharmonie zu Österreichisches General- Ehren der Roma-Opfer von Naziverbrechen. Aus Ankonsulat Krakau lass des 65. Jahrestages des Roma-Zigeunerlagers im ehemaligen KZ Auschwitz-Birkenau (Veranstaltung) Dr. Helmut Wohnout, Bundeskanzler Kurt Schuschnigg und Bürgermeister Karl von Vogelsang-InsRichard Schmitz. Zwei prominente Österreicher als titut zur Erforschung der Geiseln der SS in Südtirol 1945 (Ausstellung) Geschichte der christlichen Demokratie in Österreich Dr. Ricarda Tourou, Cle- Rezitationsabend Elazar Benyoetz und Timna-Braumens Horvat, Stadtinitia- er-Ensemble am 11.11.2009 (Veranstaltung) tive Wien Dr. Peter Engelmann, Ruth Wodak – Gertraud Auer Borea d’Olmo (Hg.), Passagen Verlag Justice and Memory – Confronting Traumatic past. An international comparison (Publikation) Dipl.-Ing. Dieter Behr, Dave Fox, From Praterstraße to LA (Ausstellung) KlezMORE Festival Vienna Dr. Reinhard Dyk, Stif2. Internationale Hartheimkonferenz 2009 „Amtung Schloss Hartheim bivalenzen der Biowissenschaften“ 13.–14.11.2009 (Veranstaltung) Klaus Ungerank, Matthias Internationales Symposium zur inhaltlichen Planung Breit, Gemeindeamt Vals der Ausstellung „Der Molybdänbergbau in Vals (Tirol) 1941–1945, NS-Zwangsarbeit auf 2900m Seehöhe“ (Symposium) Waltraud Riegler, BilDie Vernichtung „lebensunwerten“ Lebens. Rassenhydungs- und Heimatwerk giene und Euthanasie in der NS-Zeit. StudienexkursiNiederösterreich (BHW on Wien-Steinhof/Hartheim (Exkursion) NÖ), Akademie für Bildung und Regionalkultur Ing. Norbert Kapeller, Die Entwicklung der deutschen Minderheiten in Institut für die deutschUngarn, Rumänien, Polen, Serbien, Kroatien und der sprachigen altösterreichi- Ukraine nach dem Zweiten Weltkrieg im Vergleich schen Volksgruppen in und Kontext ihrer regionalspezifischen Unterschiede Ostmittel- und Südost(Forschung) europa Dr. Margot Schindler, „Ist das jüdisch? ‚Jüdische Volkskunde‘ im historischen Österreichisches Museum Kontext“ 19.–20.11.2009 (Tagung) für Volkskunde

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Mag. Hannah Lessing, Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus Univ.-Prof. Dr. Szabolcs Szita, Velcsov Verlag

Neugestaltung der Ausstellung in der österreichischen Gedenkstätte in Auschwitz (Ausstellung)

Dr. Manfred Pawlik

Szabolcs Szita, Courage im Alltag. Erstellung und Publikation eines Katalogs in Deutsch, Ungarisch und Slowakisch (Publikation) Manfred Pawlik (Hg.), Wilhelm Weixlbraun: Briefe aus der Todeszelle (Publikation) Die Kinder von Maison d’Izieu. Wanderausstellung in Volkshochschulen und Berufsschulen (Ausstellung)

Milli Segal, Agentur für Presse, Public Relations und Veranstaltungsorganisation Matthias Widter, RAUM. … der Fall der Villa der Löhner in Bad Ischl war vollFILM Filmproduktion kommen korrekt (Arbeitstitel) (Dokumentarfilm) (Krebs & Widter OEG) Mag. Evelyn Steinthaler Morgen muss ich fort von hier. Richard Tauber und die Emigration der Muse (Recherche für Publikation) Simon Wieland, Simon Heil Hitler. Die Russen kommen (Dokumentarfilm) Wieland Film e.U. Dr. Wilhelm Garscha, Die strafrechtliche Verfolgbarkeit nationalsozialisZentrale Forschungsstelle tischer Verbrechen im Komplex Lublin-Majdanek Nachkriegsjustiz (Forschung) DDr. Wilhelm Baum, Buch der Namen. Die Opfer des Nationalsozialismus Kitab-Verlag.com in Kärnten (Forschung, Studienfahrten, Publikation) Barbara Korherr, Kultur- Was machst du mit dem Knie? Eine theatralische und verein SABA musikalische Auseinandersetzung mit dem Thema Antisemitismus (Veranstaltung) Univ.-Prof. Dr. Friedrich Eliten/dis/kontinuitäten im Wissenschaftsbereich Stadler, Institut für Zeit- in der Zweiten Republik. Zur Reintegration der im geschichte, Universität Nationalsozialismus aus „politischen“ Gründen verWien triebenen Lehrenden der Universität Wien nach 1945 (Forschung) Mag. Roland Werneck, Gedenkkultur – Zeitzeugenprojekt mit ReflexionsstuEvangelische Akademie dientag. Einladung des Zeitzeugen Shlomo Wolkowicz im Rahmen des evangelischen Friedenstages (Veranstaltung) Dr. Brigitte Halbmayr, Generationenforum (zwei Module: Recherche von Österreichische Lagerge- Nachkommen und eintägige Veranstaltung). Ein Promeinschaft Ravensbrück jekt der Vernetzungsplattform der österreichischen Laund FreundInnen gergemeinschaften Auschwitz, Buchenwald, Dachau, Mauthausen, Ravensbrück (Recherche, Veranstaltung) Greta Jamkojian, Verein Auf der anderen Seite des Lebens, adaptierte Version Transmit des bestehenden Kinodokumentarfilms für den Schulunterricht (Dokumentarfilm)

Liste der geförderten Projekte Nr. 347

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Projekteinreicher

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Dr. Nadja Lobner, Toleranz in Europa: Begriff, Wirklichkeit, Grenzen. Zentrum für Ethik und Arbeitskonferenz am 25.11.2009 (Konferenz) Armutsforschung, Universität Salzburg Dr. Verena Krausneker Erstellung von englischen Untertiteln für acht Kurzfilme der DVD „Gehörlose Österreicherinnen und Österreicher im Nationalsozialismus“ (Film) Dr. Ruth Heidrich-Blaha Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Wien-Favoriten (Forschung) Prof. Wolfgang BandiGedenkskulptur Irene Harand (Skulptur) on, Ehrenkomitee Irene Harand Dr. Elisabeth Ben Stationen der Erinnerung im Jahre 2010 (Ausstattung) David-Hindler, Verein Steine der Erinnerung an jüdische Opfer des Holocaust Dr. Georg Traska, Hermann Leopoldi. Ein Wiener Volkssänger jüdischer Dr. Christoph Lind, Herkunft. Aufarbeitung des unveröffentlichten NachInstitut für Erinnerungs- lasses und Publikation einer historischen Biografie kultur und historische (Forschung, Publikation) Intervention Dr. Paolo Canappele, Paolo Caneppele, Die Republik der Träume. Bruno Österreichisches Filmmu- Schulz und seine Bilderwelt (Publikation) seum Univ.-Doz. Dr. Brigitte Florian Freund, Die Toten von Ebensee. Verzeichnis Bailer-Galanda, Univ.der im Konzentrationslager Ebensee umgekommenen Prof. Dr. Florian Freund, Häftlinge 1943–1945. Analyse und Dokumentation Stiftung Dokumentati(Publikation) onsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) Serena Laker, Verein da.Heim.AT.los (Theaterstück) Cocon Franz Pinczolits, MA9 – Anbringung einer Namenstafel am Denkmal der OpKulturamt, Archiv und fer des Faschismus auf dem Friedhof Wiener Neustadt Denkmalpflege, Magis(Ausstattung) trat der Stadt Wiener Neustadt Hans Peter Sagmüller, Das andere Heimatmuseum. Ein InventarisierungsverDas andere Heimatmusuch II. Neuauflage des Museumsprospektes (Publiseum kation) Edward Mortimer, SalzThe Global Prevention of Genocide: Learning from burg Global Seminar the Holocaust. Internationale Konferenz im Juni/Juli 2010 (Konferenz)

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Projekttitel

Dr. Veresa Radosawljewitsch, Drehbuchwerkstatt Salzburg Josef Neumayr, Verein Lernen aus der Zeitgeschichte DDr. Barbara Schätz, Verein für Gedenken und Geschichtsforschung in österreichischen KZ-Gedenkstätten Univ.-Doz. Dr. Brigitte Bailer-Galanda, Stiftung Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) Dr. Richard Schmitz, Österreichisch-Israelische Gesellschaft Mag. Mirko Oraze, Dipl.-­ Ing. Elisabeth Prettner Chaviva Eisler, Gabi Raubitschek, JDC-ESHEL – The Association for the Planning and Development of Services for the Aged in Israel Univ.-Prof. Dr. Martin Jäggle, Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Wien Mag. Vanessa Wieser, Milena Verlag Dr. Michael Schiestl, Museumsverein Judenburg, Stadtmuseum Judenburg Mag. Luise Rebecca Zeilinger, Interkulturelles Zentrum Wien Mag. Emmanuela Schulz, Kulturverein Wassermanngasse DDr. Wilhelm Baum, Kitab-Verlag.com

Deserteur! (Filmprojekt) projektXchange. Integrationsprojekt (pädagogische Aktion) Grundlagen und Forschung zur Förderung der Neugestaltung der KZ-Gedenkstätte Mauthausen (Forschung) Vertreibung – Exil – Emigration. Die österreichischen NS-Vertriebenen im Spiegel der Sammlung der Rechtsanwaltskanzlei Dr. Hugo Ebner (Forschung) 100 Jahre Tel Aviv (Veranstaltung) Erinnern Rosegg. Opfer der Naziherrschaft in Rosegg (Broschüre, Ausstellung, Workshop) Gesprächsrunden im Kultur- und Gesellschaftszentrum für Holocaust-Überlebende in Nazareth Illit

Die den Glauben als Asyl erwählten – Die Wiener Gesera im Schnittpunkt von Theologie und Politik (Forschung) Elisabeth Markstein, Moskau ist viel schöner als Paris (Publikation) NS-Herrschaft, Widerstand und Verfolgung im Aichfeld (Ausstellung, Publikation) ARTiculation values: Young people act in EuroMed. Initiative zu einer völkerverbindenden Wertedebatte und zum interreligiösen Dialog (Forschung) Relais de la Mémoire: Treffen in Wien 14.– 18.10.2010 (Veranstaltung) Raimund Paier, Ich war I 69186 (Publikation)

Liste der geförderten Projekte Nr. 372

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Projekteinreicher

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Arik Rav-On, Yad Vashem Yad Vashem & You Tube, Einrichtung eines deutschsprachigen Kanals (www.youtube.com/user/yadvashemgerman) (Ausstattung) Dr. Lisa Rettl, Verein „Er- Dokumentarfilm „Wilde Minze“, englische Untertiteinnern für die Zukunft“ lung zur Präsentation bei internationalen Filmfestivals. Wien Vormaliger Arbeitstitel: Antigones Töchter (Film) Univ.-Prof. Dr. Fabio Gedenkstätte des Exils. Dokumentations- und ForKoifman, Casa Stefan schungszentrum der Casa Stefan Zweig (DokumenZweig, Brasilien tation) Dr. Peter Koppe, Verein Servitengasse 1938 (Ausstellung) Servitengasse 1938 zur Erforschung von jüdischen Schicksalen am Alsergrund Benedikt Föger, Czernin Gerhard Lehner et al., Im Schatten von Hitlers HeiVerlag GmbH mat (Publikation) Benedikt Föger, Czernin Eva Kollisch, Der Boden unter meinen Füßen (PubVerlag GmbH likation) Mag. Dr. Benjamin Grilj, Schwarze Milch. Zurückgehaltene Briefe aus den ToBukowina Zentrum, deslagern in Transnistrien. Digitalisierung und TranJurij-Fedkovitsch-Univer- skription der Briefe (Digitalisierung, Transkription) sität Czernowitz MMag. Alexandra Caroso Die Tagebücher der österreichischen Kunsthistorikerin Erica Tietze-Conrat 1923–1926 und 1937–1938 (Transkription, Edition) Dr. Martin Kofler, Studi- Peter Ruggenthaler – Walter Iber, Hitlers Sklaven – enverlag GmbH Stalins Verräter. Publikation der Forschungsergebnisse des Projektes P06-0001 Sowjetische Zwangsarbeiter und ihre weiteren Schicksale (Publikation) Mag. Willi Bernhart, Doktor Tod. Ein Traktat über Aribert Heim, Lagerarzt THEATERmeRZ (Theater) Mag. Dr. Susanne BluAngepasst, verdrängt, verfolgt. Österreichische Kinmesberger, Institut für der- und Jugendliteratur in den Jahren 1938 bis 1945. Wissenschaft und Kunst Karriereverläufe im Vergleich (Forschung, Datenbank, Publikation) Florian Wenninger, Studienfahrten für Jugendliche nach Auschwitz und Gedenkdienst – Verein Krakau bzw. Theresienstadt und Prag (pädagogische für historisch-politische Aktion) Bildungsarbeit und internationalen Dialog Mag. Nikolaus Wisiak, Du sollst nicht töten! Leben und Sterben an der Front pre tv, Gesellschaft für (Dokumentarfilm) Videoproduktion mbH Nfg. & Co KG

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Dr. Markus Holzweber

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Dr. Werner Koroschitz, Dr. Lisa Rettl, Verein Industriekultur und Alltagsgeschichte, Freunde der Vorstadt Heribert Senegacnik, WDW Film- und VideoproduktionsgmbH Irit Shimrat, Fisher Features Ltd. Dr. Claudia Kuretsidis-Haider, Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz Dr. Brigitte Halbmayr, Univ.-Prof. Dr. Erika Thurner, Institut für Konfliktforschung Dr. Markus Himmelbauer, Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit Veronika Barnas, Verein Raumspur

Dürfen wir Ihre Kinder verschicken? Die Kinderlandverschickung in Niederösterreich: Darstellung, Rezeption und Widerhall in der NS-Zeit und Zweiten Republik (Forschung) Was damals Recht war … Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht. Präsentation der Wanderausstellung in Klagenfurt (Ausstellung)

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Dr. Martin Eichtinger, Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten Josef Neumayr, Verein Lernen aus der Zeitgeschichte Alfred Masal, Offenes Haus Oberwart

Unterwegs verloren. Ruth Klüger im Portrait (Dokumentarfilm) Six Million and One. Arbeitstitel: Mauthausen: The Satellite Camps (Dokumentarfilm) 10. Gedenkfahrt nach Engerau am 28.3.2010 (Gedenkfahrt) Brigitte Halbmayr, Politische Biografie über Hermann Langbein zu dessen 100. Geburtstag am 18.5.2012 (Publikation) Bildungsplattform christlich-jüdischer Dialog. Neuerstellung der Website www.christenundjuden.org (Website) Auftauchen. Innerer Monolog zum Thema „U-Boote“ in Österreich im Empfangsraum des Volkstheaters (Theater) Konferenz europäischer Imame und SeelsorgerInnen 2010, 14.–15.5.2010 in Wien (Konferenz) project X-change 2010 und a letter to the stars, die Gerechten Österreichs (pädagogische Aktion)

Dunkelschwarz. Ein soziokulturelles Projekt zum Thema Menschen in Afrika. Sechs Teilprojekte (Ausstellung, Filmvorführungen, Schulprojekte, Installationen) Dr. Martha Keil, Institut „Es gab so nette Leute dort.“ Website als Gedenkort für jüdische Geschichte für die vernichtete jüdische Gemeinde St. Pölten im Österreichs Rahmen des Lernorts Synagoge St. Pölten (Website) Mag. Tano Bojankin, Ins- Jüdische Fotografinnen im Wien der Ersten Republik. titut für Posttayloristische Vienna’s Shooting Girls (Forschung, Publikation) Studien

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Projekteinreicher Mag. Renate Mercsanits, Bundesrealgymnasium Wien III Ivan R. Dee, Verlag Ivan R. Dee

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Projekttitel

Renate Mercsanits (Hg.), Vertreibungsschicksale der Radetzkyschule. Buchprojekt, Projektdokumentation (Publikation) Leonard Ehrlich – Edith Ehrlich, Choices under Duress of the Holocaust. Vienna 1938–1945. Theresienstadt 1941–1945 (Publikation) Mag. Evelyn Böhpeacecamp 2010: Why not peace? Youth from four mer-Laufer, 4peace – different cultures in dialogue about their own and Verein zur Förderung der their nation’s history. 4.–14.7.2010 in Reibers/WaldPolitischen Mündigkeit viertel und in Wien (pädagogische Aktion) Dr. Andrea Amort, Chris- Hanna Berger, Auf den Spuren einer Tänzerin im tian Brandstätter Verlag Widerstand (Publikation) Roswitha Wonka, ResiLudwig Boltzmann-Gesellschaft (Hg.), Eugenie denz Verlag Schwarzwald: Eine Biografie (Publikation) Dr. Wolfgang Quatember, Den Opfern wieder Namen geben. Mahnmalprojekt Verein Zeitgeschichte in der KZ-Gedenkstätte Ebensee (Mahnmal) Museum und KZ-Gedenkstätte Ebensee Marika Schmiedt, I karnali sirma naschtik chal o manusch. Den Stachels/w-Tsiganka, Verein zur draht kann der Mensch nicht essen. Film/Buch-DokuFörderung und Erhaltung mentation zur Geschichte der österreichischen Roma von Kunst und Kultur der und Sinti (Film, Publikation) Roma und Jenischen Stefan Lukacs, NonPlus 526. Ein Dokumentarfilm über 526 ÖsterreicherInFilmproduktion Lukacs nen, die zwischen 1934 und 1942 nach Kolumbien und Eggenfellner OG emigrierten (Dokumentarfilm) Mag. Susanna Neukam, Georg Gaugusch, Wer einmal war. Das jüdische GroßAmalthea Signum Verlag bürgertum Wiens 1800–1938 (1. Band). GenealogiGmbH sches Handbuch in zwei Bänden (Publikation) Mag. Elisabeth Fraller Elisabeth Fraller – George Langnas (Hg.), Mignon. Tagebücher und Briefe einer jüdischen Krankenschwester in Wien (1938–1949) (Publikation) Alfred Ninaus, RANSmall is beautiful, Leben nach menschlichem Maß, FILM, TV-Filmproduk- Leopold Kohr. TV-Dokumentarfilm für die ORF-Sention dereihe „Menschen und Mächte“ (Dokumentarfilm) Dr. Helmuth Niederle, Katrin Kohl (Hg.), Andere Wege. Gesammelte Drava Verlag Gedichte. Die unpublizierte Lyrik von H. G. Adler in einer wissenschaftlich kommentierten Gesamtausgabe (Publikation) Werner Müller, Filmpro- Überall alleine – Die Malerin Soshana (Fernsehdokuduktion Werner Müller mentation) Emmerich Gärtner-Hor- Amari Historija. Unsere Geschichte. Interviewprojekt vath, Roma Service in Form einer Publikation und einer DVD (Interviews, Publikation, DVD)

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Projekteinreicher

Projekttitel

Univ.-Prof. Dr. Arnold Suppan, Institut für Osteuropäische Geschichte, Universität Wien Dr. Martin Kofler, Studienverlag GmbH Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG Univ.-Prof. Dr. Alfred Philipp, fran:cultures – Plattform frankophoner Kulturen Christa Stippinger, Verein Exil, Zentrum für interkulturelle Kunst und Antirassismusarbeit Dr. Paul Schmidt, Dr. Wolfgang Wolte, Öster­reichische Gesellschaft für Europapolitik Dr. Heinz Kienzl, Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft

Der tschechische Sicherheitsapparat im Protektorat Böhmen und Mähren im Spannungsfeld der Loyalitäten (Forschung)

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Dr. Peter Keicher, c/o Kamenicek

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Benedikt Föger, Czernin Verlag GmbH Mag. Erich Hackl

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Dr. Oskar Achs

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Dr. Martin Kofler, Studienverlag GmbH

Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG Karen Engel

Georg Kastner, Ungarn 1956 vor der UNO (Publikation) Gennadi E. Kagan, Mir träumt jetzt von Auschwitz unentwegt. Gedichte russischer Juden aus finsterer Zeit (Publikation) Erwin Blumenfeld, Ihr Mädchen von Mauthausen. Konzert als Hommage an Iakovos Kambanellis und Lesung zum „Einbildungsroman“ (Konzert und Lesung) Ich habe Angst, Auschwitz könnte nur schlafen. 15 ZeitzeugInnenworkshops für Schulklassen in Wien (Workshop) Gelebte Nachbarschaft in der Grenzregion. Telefoninterviews in den Grenzregionen Österreichs, Tschechiens, der Slowakei und Ungarns (Telefoninterviews) Demokratie- und Wertemonitoring, österreichweite repräsentative Face-to-Face-Befragung von ca. 1000 Befragten. 1x pro Jahr in 3 Wellen (Meinungsumfrage) Auswirkungen der NS-Besatzung auf die Besitzverhältnisse und den Verbleib des Nachlasses von Ludwig Wittgenstein (Forschung) Hans Schafranek, Söldner für den Anschluss (Publikation) Extra Austriam non est vita. Fritz Kalmar (1911– 2008), Titel: Der Heimwehträger (Dokumentarfilm) Oliver Rathkolb – Günther Ogris (Hg.), Authoritarianism, History and Democratic Dispositions in Austria, Poland, Hungary and the Czech Republic (Publikation) Carl und Aline Furtmüller (Forschungs-, Dokumentations-, Ausstellungsprojekt) Paul Schieder, Französische Zwangsarbeiter im „Reichs­einsatz“ auf dem Gebiet der Republik Österreich (Publikation) Jüdische Lebenslinien bei Christen und Muslimen in der Steiermark und Südosteuropa. Ein Film- und Bildungsprojekt in Zusammenarbeit mit CENTROPA (Internet-, Film- und Bildungsprojekt)

Liste der geförderten Projekte Nr.

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Projekteinreicher

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Ursula Sova, Renate Sova, twinsolutions Irene Pollak-Rein, The Jerusalem Foundation

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Dr. Willi Weinert

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Univ.-Prof. Dr. Fritz Hausjell, Mag. Simon Usaty, Österreichische Gesellschaft für Exilforschung (ÖGE)

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Mag. Vanessa Wieser, Milena Verlag

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Dr. Kurt Bauer, Ludwig Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft

Interkulturelles Videotraining im Flüchtlingsheim (Videotraining) Koexistenz: Gemeinsame Musikausbildung für bedürftige jüdische und arabische Kinder in Jerusalem im Jerusalemer Musikzentrum „Beit Alpert“ (pädagogische Aktion) Willi Weinert, Biografien österreichischer Widerstandskämpfer, die Opfer des NS-Regimes wurden (Publikation) Donauwalzer am Irawadi. Exil in England, Kampf in Burma, Rückkehr nach Wien (Die Lebenserinnerung von Rudolf Kauders. Illustrierte Anekdoten und Geschichten). Erster Band der Reihe Dokumente und Materialien zum österreichischen Exil und dessen Erforschung (Publikation) Lisa Rettl – Peter Pirker, Ich war mit Freuden dabei. Der KZ-Arzt Sigbert Ramsauer. Eine österreichische Geschichte (Publikation) Die Sozialstruktur der sozialdemokratischen und kommunistischen Häftlinge der österreichischen Anhaltelager (1933–1938) (Forschung)

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Simon Wieland, Simon Wieland Film e. U.

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65 Jahre danach. Die Roadtour. 10 Orte. Eine Geschichte. „Heil Hitler, die Russen kommen!“ (Roadshow) Mag. Christophe Ceska, Gedenkfeier aus Anlass des 66. Jahrestages der Österreichisches General- Liquidierung des Zigeunerlagers im ehemaligen KZ konsulat Krakau Auschwitz-Birkenau (Gedenkveranstaltung) Mag. Richard Kisling, Eleonore Lappin-Eppel, Ungarisch-Jüdische ZwangsLIT Verlag Wien GmbH arbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich u. Co KG 1944/45 (Publikation) Mag. Richard Kisling, Lotte Weiss, „Meine zwei Leben“. Übersetzung der LIT Verlag Wien GmbH englischen Autobiografie ins Deutsche (Publikation) u. Co KG Mag. Eva Kern, KulturDenkmal „Kaiser Franz Joseph-Regierungsjubiläverein Margareten Aktiv ums-Tempel“ in Margareten (Denkmal) Dr. Heinz Anderwald, Festakt zum 10-Jahres-Jubiläum der Wiedererrichtung Israelitische Kultusgeder Synagoge Graz am 9.11.2010 (Veranstaltung) meinde Graz Mag. Elisabeth Samhaber, Fathomizing Memory – Ein interaktives und mulOrange 94.0 Verein Freies timediales Projekt zur Erinnerung an die Opfer des Radio Wien Nazi-Regimes (Erinnerungsprojekt)

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Projekteinreicher

Projekttitel

Mag. Thomas Geldmacher, Verein „Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ Univ.-Prof. Dr. Boguslaw Dybas, Wissenschaftliches Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien Mag. Karl Ramsmaier, Mauthausen Komitee Steyr Univ.-Prof. Dr. Michael Gehler, Forschungsinstitut für politische-historische Studien, Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek Mag. Dr. Heidemarie Uhl, Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte, Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) Univ.-Prof. Dr. Eva Kreisky, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien Univ.-Prof. Dr. Karin Maria Schmidlechner, Europäisches Forschungsund Trainingszentrum für Menschenrechte und Demokratie Graz Milli Segal, Agentur für Presse, Public Relations und Veranstaltungsorganisation Dr. Hanno Loewy, Jüdisches Museum Hohenems

Erweiterung der Wanderausstellung „Was damals Recht war …“ sowie Produktion der Begleitpublikation „Da machen wir nicht mehr mit“ (Ausstellung, Publikation)

Dr. Elisabeth Bertagnoli, Diplomatische Akademie Wien

Gedenkstätten und Museen in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Bestandsaufnahme und Entwicklungsperspektiven. Polnisch-Österreichische wissenschaftliche Tagung (Tagung) Lambergstollen – Stollen der Erinnerung Steyr. Teilprojekt „Inhaltliches Konzept“ (Ausstellungskonzept) Offene Grenzen, neue Barrieren und gewandelte Identitäten. Österreich, seine Nachbarn und die Transformationsprozesse in Politik, Wirtschaft und Kultur seit 1989 (Forschung) Österreich und seine Nachbarn: Kulturelle Transformationen, politische Repräsentationen und trans/nationale Identitätsentwürfe seit 1989 (Forschung)

Judentum und Antisemitismus im Herrenhaus des Reichsrates 1861 bis 1918 (Forschung) Lebenssituationen von „New Minorities“ in Österreich und deren Implikationen für nationale, regionale und lokale Menschenrechtspolitiken am Beispiel von Menschen mit dunkler Hautfarbe in ausgewählten österreichischen urbanen Zentren (Forschung) BESA, eine Sache der Ehre, wie muslimische Albaner Juden retteten. Ausstellung von November 2011 bis Jänner 2012, kuratiert von Yad Vashem (Ausstellung) Ein gewisses jüdisches Etwas. Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems 17.10.2010–20.3.2011 (Ausstellung) Executive Training Programme in European and International Affairs for Master Students from Israel, Palestine and Jordan (Ausbildungsprogramm)

Liste der geförderten Projekte Nr.

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Projektcode P100743

Projekteinreicher

Projekttitel Seegasse. Lesetheater im Schauspielhaus am 18.11.2010

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Mag. Waltraut Kovacic, Evangelische Akademie Wien Mag. Ingrid Holzschuh

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Ingrid Holzschuh, Wiener Stadtplanung im Nationalsozialismus. Das Neugestaltungsprojekt von Architekt Hanns Dustmann (Publikation) Dr. Martin Kofler, Studi- Herbert Brettl, Nationalsozialismus im Burgenland. enverlag GmbH Band 1 der Reihe Nationalsozialismus in den österreichischen Bundesländern (Publikation) Dr. Martin Kofler, Studi- Heimo Halbrainer – Gerald Lamprecht, Nationalsozienverlag GmbH alismus in der Steiermark. Band 2 der Reihe Nationalsozialismus in den österreichischen Bundesländern (Publikation) Univ.-Prof. Dr. Walter Dann bin ich ja ein Mörder. Arbeitstitel: Adolf kann Manoschek, Verein zur sich nicht erinnern. Das Massaker an ungarischen Erforschung von Vergan- Juden in Deutsch Schützen, März 1945 (Dokumengenheitspolitiken tarfilm) Mag. Brigitte Entner, Slo- Wer war Klara St. Philipen/Sentlips? Kärntner Slowewenisches Wissenschaftli- nen und Sloweninnen als Opfer der NS-Verfolgung. ches Institut in KlagenEin Gedenkbuch, namentliche und biografische furt, Slovenski Znanstveni Erfassung (Publikation) institut v Celovcu Prof. Dr. Wolfgang Die anstaltsinternen Tötungen in der Heil- und Neugebauer, Stiftung Pflegeanstalt der Stadt Wien „Am Steinhof“ in der Dokumentationsarchiv NS-Zeit (Forschung) des Österreichischen Widerstands (DÖW) Franc Wakounig, Memo- Den Opfern für ein freies Österreich – Neugestaltung rial Kärnten – Plattform der Gedenkstätte auf dem Friedhof Klagenfurt-Annagegen das Wiederaufleben bichl (Gedenkstätte) von Faschismus, Rassismus und Antisemitismus Univ.-Prof. Dr. Stefan Sowjetische Besatzung Österreichs, Ungarns und Karner, Ludwig BoltzRumäniens 1944/45–1949 in Dokumenten. Ein mann-Institut für Kriegs- Vergleich. Herausgabe eines englischsprachigen Dokufolgen-Forschung mentenbandes (Forschung, Publikation) Dr. Dieter J. Hecht, Dieter J. Hecht, Egon Michael Zweig (1877–1949). Institut für römisches Ein Wiener Zionist in Jerusalem. Erschienen unter Recht und Antike Rechts- dem Titel: Der Weg des Zionisten Egon Michael geschichte, Universität Zweig (Publikation) Wien Arik Rav-On, Yad Vashem Die Gerechten unter den Völkern: Digitales Archiv Österreich (Digitales Archiv) Horst Horvath, edition Adolf Lang, NS-Regime, Kriegsende und russische lex liszt 12 Besatzungszeit im Südburgenland 1938 bis 1955 (Publikation)

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Projekttitel

Dr. Verena Krausneker, Institut für Sprachwissenschaft, Universität Wien Dr. Johannes Martinek, plattform, Johannes Martinek Verlag Dr. Verena Kaselitz, Mauthausen Komitee Österreich Dr. Irene Suchy, Verein Arbeitsgruppe Strasshof

„nicht verstummt“. Neuschnitt des Materials aus dem Projekt „Gehörlose ÖsterreicherInnen im Nationalsozialismus“ (Dokumentarfilm) Roman Roček, Tonal gegen den Zeitgeist. Leben und Werk des Tondichters Richard Maux in Dokumenten (Publikation) Das antirassistische Planspiel miramix. Neue Dekade – Neue Herausforderungen (pädagogische Aktion)

Projekt NS-Aufarbeitung Strasshof, 2010/2011 (Recherche, Publikation, pädagogische Workshops, Erinnerungsmal, Gedenkakt) Mag. Dr. Susanne BluLifestyle – Mode – Unterhaltung oder doch etwas mesberger, Institut für mehr? Die andere Seite der Schriftstellerin Vicky Wissenschaft und Kunst Baum (Symposium) Ursula Sova, Renate Sova, Interkulturelles Videotraining für Asylwerberinnen twinsolutions (pädagogische Aktion) Mag. Peter Janecek, Chinatown Vienna – Projektentwicklung (DokumenPLAESION Film + tarfilm) Vision e.U Dr. Peter Brezovszky, Timna Brauer (Voices for Peace), unter Mitwirkung Generalkonsulat der von Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, GedenkRepublik Österreich in konzert in der Park East Synagogue New York am New York 10.11.2010 (Gedenkkonzert ) Mag. Stella Avallone, Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Österreichische Botschaft Angelegenheiten (Hg.), Katalog der Ausstellung: Der Warschau Mensch dem Menschen … Zerstörung der polnischen Intelligenz in den Jahren 1939–1945 in Mauthausen/ Gusen (Publikation) Armin Thurnher, Falter Helene Maimann (Hg.), Über Kreisky. Gespräche aus Verlag Distanz und Nähe (Publikation) Mag. Luis Liendo Espino- Nationalsozialismus – Antisemitismus (Tagesseminar) za, Verein zur Förderung politischer Bildung und gesellschaftskritischer Studien Fahad Mustafa, IMEXIN Dokumentation „FC Chechnya“. Film über einen GmbH Fußballklub von tschetschenischen Flüchtlingen und Asylwerbern in Kärnten (Dokumentarfilm) Dr. Ilse Korotin Ilse Korotin (Hg.), Tagungsband Ella Lingens (1908–2002). Zur Erinnerung. Band 8 der Reihe „biografiA“ – Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung (Publikation)

Liste der geförderten Projekte Nr.

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Projektcode P100784

Projekteinreicher

Projekttitel Schweres Erbe und Wiedergutmachung. Die Bilanz der Regierung Schüssel auf dem Gebiet der Restitution (Forschung)

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Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner, Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung Dr. Martin Kofler, Studienverlag GmbH

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Brigitte Kepplinger – Irene Leitner (Hg.), Dameron Report. Bericht des War Crimes Investigating Teams No 6824 der U.S. Army vom 17.7.1945 über die Tötungsanstalt Hartheim. Historische Texte des Lernund Gedenkorts Schloss Hartheim, Band 1 (Publikation) DDr. Barbara Glück, Neugestaltung der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Verein für Gedenken und Umsetzung der ersten Phase (Gedenkstätte) Geschichtsforschung in österreichischen KZ-Gedenkstätten Dr. Christoph Lind, Neugestaltung des alten jüdischen Friedhofs St. Pölten Institut für Erinnerungs- (Ausstattung) kultur und historische Intervention Mag. Dr. Helga AmesNamentliche Erfassung der ehemals inhaftierten berger, Mag. Dr. Brigitte ÖsterreicherInnen im KZ Ravensbrück – Auswertung Halbmayr, Institut für der Datenbank sowie Erstellung einer interaktiven Konfliktforschung Website (Datenbank, Website) Mag. Angelika Schuster, One World Film Clubs-Österreich (Film) Tristan Sindelgruber, Standbild – Verein zur Förderung audiovisueller Medienkultur Dr. Elisabeth Ben Steine der Erinnerung im Jahre 2011 (Gedenkstätte) David-Hindler, Verein Steine der Erinnerung an jüdische Opfer des Holocaust Mag. Hannah Lessing, Neugestaltung der Ausstellung in der österreichischen Nationalfonds der Repu- Gedenkstätte in Auschwitz-Birkenau. Zusätzliche Beblik Österreich für Opfer gleitmaßnahmen, Umgang mit aktueller Ausstellung, des Nationalsozialismus Website, Gedenkbuch und Broschüre (Ausstattung) Peter Schwarz, Verein „Die EU als Antwort auf Auschwitz?“ (PodiumsdisESRA, Psychosoziales kussion) und „Die transgenerationelle Weitergabe von Zentrum Trauma“ (Fachtagung). Veranstaltungen am 27. und 28.1.2011 (Veranstaltung) Waltraud Barton, Verein Internationale Konferenz „Maly Trostinec Erinnern“ IM-MER 27.–29.11.2011 (Veranstaltung) Dr. Bernhard Kathan Erinnerung und Erinnerungsarbeit. Ein Projekt zur Zwangsarbeit in Fraxern (Kunstprojekt)

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Projekttitel

Dr. Martin Kofler, Studienverlag GmbH Mag. Siglinde Bolbecher, Theodor Kramer Gesellschaft

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Sebastian Doppelbauer

Gerhard Oberkofler, Georg Fuchs. Ein Wiener Volksarzt im Kampf gegen den Imperialismus (Publikation) Es gibt einen Weg. Eine Jüdin aus Wien. T. Scarlett Epstein. Übersetzung der Autobiografie Trude Scarlett Epstein, „Swimming upstream“ ins Deutsche und Publikation (Publikation) Für das Vaterland (Filmprojekt)

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Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb, Institut für Zeitgeschichte, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Universität Wien Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Benz, Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin Dr. Martha Keil, Institut für jüdische Geschichte Österreichs Mag. Vanessa Wieser, Milena Verlag Dipl.-Ing. Ute Bauer, IFAG, Interdisziplinäres Forschungszentrum Architektur und Geschichte Dr. Ursula Seeber, Gesellschaft der Freunde der Österreichischen Exilbibliothek Simon Wieland, Simon Wieland Film e. U. Mag. Hanno Platzgummer

Internationale Fachtagung: Österreich 1933–1938. Stand und Perspektiven der Zeitgeschichtlichen Forschung am 20. und 21.1.2011 (Tagung)

Letzter Ausweg: Nachrichtendienst (Forschung)

Entwurzelt? Erzwungene Emigration im Familiengedächtnis (Forschung) Evelyn Steinthaler, Morgen muss ich fort von hier. Richard Tauber. Die Emigration eines Weltstars (Publikation) Erinnerungsort Flakturm. Untersuchung am Beispiel Leitturm im Arenbergpark (Forschung)

Geraubte, zerstörte, gerettete Bücher, Bibliotheken und Sammlungen nach 1933: Jahrestagung 2011 der Gesellschaft für Exilforschung e. V. am Deutschen Literaturarchiv in Marbach (Veranstaltung) Family Business. Das Portrait einer typischen Wiener Familie (Dokumentarfilm) „Was damals Recht war – Soldaten und Zivilisten vor den Gerichten der Wehrmacht“ 28.9.–30.10.2011 im Kulturhaus Dornbirn (Ausstellung) Mag. Margit Ammer, Dr. Der Schutz von Folteropfern, die um internationalen Ruth Kronsteiner, Ludwig Schutz in Österreich ansuchen (Forschung) Boltzmann-Institut für Menschenrechte

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Projekttitel

Univ.-Prof. Dr. Albert Lichtblau, Dr. Eleonore Lappin, Zentrum für jüdische Kulturgeschichte, Universität Wien Jürgen Schneider, Verein Roots, Verein zur Erforschung und Vermittlung der menschlichen Wurzeln Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG Dr. Robert Streibel

Juden, „Geltungsjuden“, „Mischlinge“ – eine fragmentierte Schicksalsgemeinschaft: „Jüdisches“ (Über-) Leben im nationalsozialistischen Wien 1938–1945 (Forschung)

Mag. Richard Kisling, LIT-Verlag Wien GmbH & Co KG Mag. Michaela Sivich Günter Eisenhut Liebe Geft, Museum of Tolerance, Simon Wiesenthal Center Los Angeles Waltraud Rieger, BHW NÖ-Akademie für Bildung und Regionalkultur MMag. Melanie Knünz, Studienverlag GmbH

Gemeinsam in einem Boot. Outdoor-Woche für asylwerbende und österreichische Jugendliche (pädagogische Aktion) Heinrich Berger, Gewalt, Machtausübung, politische und wissenschaftliche Kontroversen (Publikation) Ein General und ein Kommunist. Karl Eibl und Karl Mörwald – eine österreichische Parallelgeschichte (Forschung, Homepage) Bob Martens, Destroyed Viennes Synagogues – Virtual City Walks (Publikation) Österreicherinnen und Österreicher im venezolanischen Exil (Forschung) Günter Eisenhut, Herausgabe und Produktion einer Monografie über Axl Leskoschek (Publikation) Anne Frank. Her World, Her Words. An Interactive & Immersive Exhibition (Ausstellung)

Lernen aus der Geschichte – Erinnerung bewahren. Vorbereitungsseminar für eine Studienreise zur Gedenkstätte Auschwitz 16.–17.4.2011 (Seminar) Meinrad Pichler, Nationalsozialismus in Vorarlberg, Band 3 der Reihe Nationalsozialismus in den österreichischen Bundesländern (Publikation) Mag. Richard Kisling, Traude Litzka, Kirchliche Hilfe für verfolgte Juden LIT-Verlag Wien GmbH und Jüdinnen im nationalsozialistischen Wien (Pub& Co KG likation) Gernot Lausegger, Erinnerungsstätte für die Opfer des NationalsozialisVerein Kuland, Verein für mus im Oberen Drautal (Dokumentationsband) Kultur- und Informationsvielfalt Ruxandra Ilea, Internatio- pontus musicae. Konzertreihe im Juni und Juli 2011 nal Enescu Society e. V. in verschiedenen Städten Rumäniens (Konzertreihe) Dr. Eva Reinhold-Weisz, Gerald Stourzh, Der Umfang der österreichischen Böhlau Verlag GmbH & Geschichte (Publikation) Co KG

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Projekttitel

Christoph Lingg, Christoph Lingg Fotografie Sonja Frank, Albert Hirl, Verein KunstPlatzl

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Waltraud Barton, Verein IM-MER Dr. Elisabeth Berger, Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Universität Wien Ing. Norbert Kapeller, Institut für die deutschsprachigen altösterreichischen Volksgruppen Dr. Wilhelm Urbanek, Pädagogische Hochschule Wien Mag. Gudrun Blohberger, Drustvo, Verein Persman Mag. Thomas Fürhapter, Verein to.film.production Dr. Hans Schafranek

Stätten des Grauens. Ein Projekt gegen das Vergessen (Ausstellung, Publikation) Young Austria. ÖsterreicherInnen im Britischen Exil 1938–1947. Für ein freies, demokratisches und unabhängiges Österreich (Fotodokumentation, Ausstellung, Buchpräsentation) Gedenkreise nach Minsk und Maly Trostinec 10.–13.6.2011 (Gedenkreise) Die Auswirkungen der NS-Zeit auf das bürgerliche Recht in Österreich ab 1938 (Forschung)

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Mag. Dr. Heimo Halb­ rainer, CLIO – Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit Univ.-Prof. Dr. Hans Georg Heinrich, ICEUR, Vienna International Center for Advanced and Comparative EU-Russia (NIS) Research Barbara Korherr, Kulturverein SABA

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Mag. Renée Lugschitz-Kaltenbrunner

Irrwege einer Jahrhunderts-Okkupation, Flucht, Vertreibung (Forschungsarbeit, Publikation) Errichtung einer Gedenktafel für Alfred Hermann Fried, Konzeption einer kleinen Wanderausstellung (Gedenktafel, Wanderausstellung) Neugestaltung des Museums am Persmanshof in Bad Eisenkappel/Železna Kapla (Ausstellungskonzept) Führerworte haben Gesetzeskraft. Projektentwicklung (Filmessay) Individuelle und kollektive Täterprofile. Studien zur Organisationsgeschichte und Sozialstruktur der illegalen SS in Österreich 1933–1938 (Forschung) Going East – Going South. Exil in Asien und Afrika (Forschung, Publikation) Postsowjetische Konflikte. Kein Tauwetter in Sicht? (Konferenz)

1670. Die Vertreibung der Juden aus Wien in szenischer Lesung von Helmut Korherr (szenische Lesung, Veranstaltung) Spanienkämpferinnen. Ausländische Frauen im Spanischen Bürgerkrieg (Recherche für Publikation)

Liste der geförderten Projekte Nr.

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Projektcode P110864

Projekteinreicher

Projekttitel Gedenkfahrt nach Engerau 2011 am 27.3.2011 (Gedenkfahrt)

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Dr. Claudia Kuretsidis-Haider, Zentrale Österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz Dr. Gerhard Dienes, Universalmuseum Joanneum Graz

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Bin ich ein überflüssiger Mensch? Mela Hartwig-Spira. Vorreiterin der feministischen Literatur und Avantgardistin der bildenden Kunst in der Steiermark. Ausstellung im Österreichischen Kulturforum London (Ausstellung) Michael Feyer, Ma Pitom, Denkmal zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde die eventAgentur Deutschkreutz-Zelem, 17. Jhdt.–1938 (Denkmal) Prof. Rudolf Sarközi, Festschrift und begleitende DVD-Dokumentation „20 Kulturverein österreichi- Jahre Kulturverein österreichischer Roma“ (Publikatischer Roma on, DVD) Dipl.-Ing. Elisabeth Elisabeth Prettner, Denkmal setzen. Broschüre zur ErPrettner, Verein Erinrichtung eines Denkmals für die Opfer des Nationalnern Rosegg – Rozek se sozialismus in Rosegg am 1.10.2011 (Publikation) spominja Dr. Eva Reinhold-Weisz, Christiane Rothländer, Die Anfänge der Wiener SS Böhlau Verlag GmbH & (Publikation) Co KG Dr. Michael Ritter, Prae- Susanne Blumesberger – Ernst Seibert (Hg.), Eine sens Verlag Brücke über den Riss der Zeit. Hertha Pauli (1906– 1973): Journalistin, Schauspielerin und Kinderbuchautorin (Publikation) Milli Segal, Agentur für Auf den Spuren eines Fotos. Konzipiert für 20 SchuPresse, Public Relations len in Wien und in den Bundesländern (Wanderausund Veranstaltungsorga- stellung) nisation Dr. Michael Ritter, Prae- Marjorie Perloff, The Vienna Paradox (Publikation) sens Verlag Roman Kwiatkowski, Ver- Gedenkveranstaltungen aus Anlass des 67. Jahrestages band der Roma in Polen der Liquidierung des Zigeunerlagers im ehemaligen KZ Auschwitz-Birkenau (Gedenkveranstaltung) Mag. Andrea Hurton Antisemitische Politik nach dem Anschluss: Arisierungen und Liquidationen in der Wiener Textil- und Modewirtschaft 1938–1940. Opfer, Profiteure, Institutionen (Forschung) Mag. Richard Kisling, Domagoj Akrap, … wähle also das Leben. Erich LIT-Verlag Wien GmbH Fromm als jüdischer Denker (Publikation) & Co KG Univ.-Prof. Dr. Bertrand Zentrum und Peripherie. Die Wahrnehmung der natiPerz, Österreichische onalsozialistischen Konzentrationslager. 17. Workshop Gesellschaft für Zeitgezu Geschichte und Gedächtnisgeschichte der NS-Konschichte zentrationslager (Workshop)

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Anhang Projektcode P110883

Projekteinreicher

Projekttitel

Dr. Lisl Rizy, Wiener Stern-Verlag

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Univ.-Prof. Dr. Siegfried Mattl, Österreichische Gesellschaft für Zeitgeschichte Joze Partl, Mag. Karl Vouk, Verband der ausgesiedelten Slowenen Mag. Evelyn Böhmer-Laufer, 4peace – Verein zur Föderung der Politischen Mündigkeit

Willi Weinert, Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer. 3. bearbeitete und erweiterte Auflage (Publikation) NS-Standortpolitik Wien als „Drehscheibe“ zwischen „Altreich“ und Südosteuropa (Forschung)

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Dr. Klaus Ther, ORF, Religion (FP8) Magazin Orientierung Mag. Gertraud Auer Borea d’Olmo, Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog Marlena Weinberger-­ Pavlovic, Serbian Jewish Choral Society

Denk Mal Deportation 1942–2012 (Denkmal, Publikation) peacecamp 2011. Solidarität am Ginkgo Baum. Jüdisch-israelische, arabisch-israelische, ungarische und österreichische Jugendliche im Spannungsfeld zwischen nationaler Zugehörigkeit und kultureller Vielfalt (pädagogische Aktion) Besa-Muslime retten Juden. Dokumentarfilm über Dr. Scarlett Epstein (Filmdokumentation) Isolde Charim – Gertrud Auer Borea (Hg.), Diaspora. Erkundungen eines Lebensmodells (Publikation) Not to Forget Holocaust, not to Happen Again – Music, Writing, Memories. In Kooperation mit dem österreichischen Kulturforum Belgrad (Workshops, Konzerte) Messaging to remember. Multiplexes Tagungs-, Ausstellungs- und Interactive Media Projekt (pädagogische Aktion) Orte der Erinnerung im Hier und Heute. Studienfahrten als gegenwartsbezogene Ansätze der Bildungsarbeit gegen Diskriminierung (pädagogische Aktion)

Lina Mills, Mag. Lothar Hölbling, New York University Adalbert Wagner, Gedenkdienst-Verein für historisch-politische Bildungsarbeit und internationalen Dialog Adalbert Wagner, Studienfahrten-Förderung von TeilnehmerInnenbeiGedenkdienst-Verein trägen (pädagogische Aktion) für historisch-politische Bildungsarbeit und internationalen Dialog MMag. Alexandra Caruso Weitere Recherchen zum Projekt: Edition der Tagebücher der österreichischen Kunsthistorikerin Erica Tietze-Conrat. 3 Bände (Recherchen, Publikation) Univ.-Prof. Dr. Szabolcs Geflüchtete und emigrierte Österreicher in Ungarn Szita, Velcsov Tudama1938–1945 (Forschung, Dokumentarfilm für Schunyos Kutato Bt., Velcsov len, Konferenz) Verlag

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Projekttitel

Herbert Krill, Vaughn Video Dr. Christoph Lind, Institut für Erinnerungskultur und historische Intervention Naama Magnus, Verein zur Erhaltung und kulturellen Nutzung der Synagoge Kobersdorf Dr. Martin Malek

Dokumentarfilm Eric(h) Zeisl. Ein unvollendetes Leben (Dokumentarfilm) Die AKM im Wandel von „Arisierung“ und Neugründung (Forschung)

Sandra Selimovic, Verein Romano Svato Mag. Dr. Heidemarie Uhl, Österreichische Akademie der Wissenschaft (ÖAW), Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte, Adalbert Wagner, Verein Gedenkdienst Univ.-Prof. Dr. Gerold Gruber, exil.arte

Veranstaltung Kultur im Tempel: „Der Golem“. Die magische Welt des jüdischen Prag. Literatur, Musik, Film (Veranstaltung) Martin Malek – Anna Schor-Tschudnowskaja (Hg.), Zerfall der Sowjetunion (Publikation) Rukeli. Theaterstück über den Boxer Johann Trollmann Rukeli unter dem Titel „Gipsy Stop Dancing“ (Theaterstück) Internationale Tagung „Diesseits und jenseits des Holocaust. Aus Geschichte lernen in Gedenkstätten“ 15.–17.9.2011 (Tagung)

Datenbank mit musikalischen Nachlässen verfemter KomponistInnen und wissenschaftliche Aufarbeitung von Materialien (Datenbank) Christa Stippinger, Romaprojekt „roma.bedroht.verfolgt“: 10 AntirasVerein Exil, Zentrum für sismusworkshops für Schulklassen in Wien ab der interkulturelle Kunst und 8. Schulstufe mit dem Ensemble roma.klang.exil Antirassismusarbeit (pädagogische Aktion, Workshops) Dr. Christoph Berger, Future Spirit Österreich. SchülerInnenwettbewerb/ Future Spirit Österreich Unterstützung Jugendlicher bei zivilgesellschaftlichen – FSÖ, Verein zur Förde- Aktivitäten (pädagogische Aktion) rung der Zusammenarbeit junger Menschen bei ihren zivilgesellschaftlichen Engagements Dr. Ingo Zechner, Micha- Ephemere Filme. Nationalsozialismus in Österreich el Loebenstein (Archivarbeiten) Dr. Reingard Grübl-Stein- Jonny Moser, Nisko. Vorhof zum KZ (Publikation) bauer, Edition Steinbauer GmbH Dipl.-Ing. Robert Hauß, Kulturell und politisch bildende Exkursion. Besuch Abteilung für Wirtschafts- der Gedenkstätte in Yad Vashem 25.10.–2.11.2011 ingenieurswesen, TGM, (Gedenkfahrt) Die Schule der Technik

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Projekteinreicher

Projekttitel

Mag. Dietmar Steiner, Mag. Karin Lux, Architekturzentrum Wien Dr. Stefanie Oswalt

Bauen im Nationalsozialismus am Beispiel Wien. Verflechtungen, Kontinuitäten, Aufbau (Archivforschung, Datenbank) Stefanie Oswalt (Hg.), Ari Rath. Stationen eines Journalisten-Lebens zwischen Wien und Jerusalem (Arbeitstitel) (Biografie, Publikation) Dr. Gerhard Baumgartner, Vortrag bei „Holocaust Education Week“ in Toronto und Montreal über Verfolgung der Roma und Holocaust (Vorträge) Erschließung, Erforschung, Publikation des „Gaupresse“-Archivs (Forschung, Publikation)

Mag. Peter Storer, Österreichisches Kulturforum Ottawa Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb, Mag. Markus Stumpf, Institut für Zeitgeschichte, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Universität Wien Frederic Lion, Transit, Theater, Verein für darstellende und bildende Kunst, Theater Nestroyhof Hamakom Marysia Miller-Aichholz Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG Dr. Timo Nüßlein Michael Wegier, Jana Gayevsky, Melitz Center for Jewish Education Dr. Walter Mentzel

Aaron Menczer. Ein österreichischer Janus Korczak. Zeitzeugengespräche, Ehrentafel, Schulprojekt (Veranstaltung) Marysia Miller-Aichholz, Memoiren-Buchprojekt „Johannes E. Schwarzenberg. Schicksal und Gewinn“ (Publikation) Waltraud Häupl, Spuren von ermordeten Kindern und Jugendlichen im Schloss Hartheim und in der Pflegeanstalt Niedernhart (Publikation) Timo Nüßlein, Paul Ludwig Troost (1878–1934). Leben und Werk (Publikation) Moral Behavior and Leadership in the Shoa (pädagogische Aktion)

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Vertriebene und ermordete Fotografen und Fotografinnen und der Verbleib fotografischer Sammlungen (Forschung, Publikation) Colours of Carinthia. Ein fotografisch-literarisches Integrations- und Kunstprojekt (Publikation, Ausstellung) Werkstattgespräche (Veranstaltung)

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Karlheinz Fessl, Dr. Christian Brandstätter

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Gesandte Dr. Elisabeth Bertagnoli, Diplomatische Akademie Wien Gesandte Dr. Elisabeth Executive Training Programme in European and Bertagnoli, Diplomatische International Affairs for Master Students from Israel, Akademie Wien Palestine and Jordan (Veranstaltung)

Liste der geförderten Projekte Nr. 574

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Projekteinreicher

Projekttitel

Mag. Iovanca Gaspar, Baro Ilo-Verein zur Förderung von Kultur und Sprache der Roma Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Maderthaner, Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung Mag. Dr. Eleonore Lappin-Eppel, Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte Fahad Mustafa, IMEXIN GmbH Mag. Dr. Gerald Lamprecht, Centrum für jüdische Studien, Universität Graz Barbara Giller, Picus Verlag

Dui Roma. Zwei Lebenskünstler (Kinofilm)

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Rosa Jochmann. Eine Biografie (Forschung)

Jüdische Jugend im nationalsozialistischen Wien 1938–1945 (Forschung, Publikation)

„FC Chehnya“. Distribution des Dokumentarfilms und DVD-Produktion (Dokumentarfilm) Emigration, Flucht und Vertreibung österreichischer Jüdinnen und Juden nach Palästina in den 1930er und 1940er Jahren (Forschung) Renée Wiener, Von Anfang an Rebellin. Die Geschichte einer jüdischen Widerstandskämpferin (Publikation) Anthony Grenville, Stimmen der Flucht (Publikation)

Benedikt Föger, Czernin Verlag GmbH Elisabeth Hübl, Verlag Roman Hans Gröger, Erinnern verboten (Publikation) Ferdinand Berger & Söhne Ariv Rav-on, Yad Vashem With Me Here are Six Million Accusers, Adolf Eichmann’s Trial in Jerusalem. Wanderausstellung 20.1.2012–1.4.2012 in Linz (Ausstellung) Mag. Dr. Susanne Blu„Hieroglyphe der Epoche“? Zum Werk der österreimesberger, Institut für chisch-jüdischen Autorin Anna Maria Jokl (1911– Wissenschaft und Kunst 2001) 20.–22.10.2011 in Wien (Symposium) Mag. Alois Nußbaumer Alois Nußbaumer, „Fremdarbeiter“ im Pinzgau. Zwangsarbeit in der Landwirtschaft am Beispiel Pinzgau. Verarbeitungsstrategien von Zwangsarbeiter­ Innen, Zwangsarbeit im kollektiven österreichischen Gedächtnis (Publikation) Stefan Lukacs, NonPlus Fertigstellung „526“ (Dokumentarfilm) Filmproduktion Lukacs und Eggenfellner OG

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Projekteinreicher

Projekttitel

Dr. Raoul Kneucker, Gesellschaft der Freunde der Österreichischen Exilbibliothek Dr. Erich Fröschl, Renner Institut, KEG

Hermann Broch und das Geld. Internationales Symposium zum 125. Geburtstag 3.–5.11.2011 (Symposium)

Ralph Wieser, Mischief Films Univ.-Prof. Dr. Hartmut Krones, Univ.-Prof. Dr. Manfred Wagner, Internationale Schönberg Gesellschaft Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Ludwig Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien Nina Kusturica, Mobilefilm Produktion Mag. Dr. Werner Sulzgruber, Town_Knowledge and Remembrance_ Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG Mag. Dr. Hannes Leidinger

Deutschsprachige Buchpublikation der Tagungsbeiträge der österreichisch-italienisch wissenschaftlichen Konferenz „Das Österreich der dreißiger Jahre und seine Stellung in Europa“ 5.–8.6.2007, Franceso Saveria Festa u. a. (Hg.), Das Österreich der dreißiger Jahre und seine Stellung in Europa. Materialien der internationalen Tagung in Neapel, Salerno und Taurasi (5.–8.6.2007). Tagungsband der österreichisch-italienischen wissenschaftlichen Konferenz „L’Austria degli anni 30 dinanzi all’ Europa“(Publikation) Erich Lessing. Fotograf vor der Kamera (Dokumentarfilm) Rudolf Stephan (Hg.), Kritische Gesamtausgabe der Schriften Arnold Schönbergs (Publikation)

Unterworfen-Sein und Überlebenshandeln in der Ausnahmegesellschaft des Konzentrationslagersystems Mauthausen. Opfer-, Täter- und/oder Zuseher-Sein in erlebten und erinnerten Extremsituationen (Forschung)

Moje Sunce (Meine Sonne): Spielfilm. Beruht auf der wahren Biografie von Rifka Bararon (Spielfilm) Town_Knowledge and Remembrance_Nationalsozialismus in Wiener Neustadt (digitales Archiv, Quellenforschung, Publikation, Website) Florian Wenninger – Lucile Dreidemy (Hg.), Die österreichische Diktatur 1933–1938. Vermessung eines Forschungsfeldes (Publikation) Zwischen Stigmatisierung und Stilisierung. Die Haltung der Nationalsozialisten zur Suizidproblematik am Beispiel Österreichs von den 1920er Jahren bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges (Forschung) Mag. Roxana Gamarik, Wanderausstellung und Diskussionsforum: Nur mehr The Jewish Foundation of wir sind am Leben (Wanderausstellung) Ukraine Univ.-Prof. Dr. Manfred Die Zugschilder aus dem Bestand des Museums Schreiner, Akademie der Ausch­witz. Untersuchungen zu Konservierungsstratebildenden Künste gien für Beschichtungen auf korrodierten Eisenuntergründen (Forschung)

Liste der geförderten Projekte Nr. 597

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Projekteinreicher

Projekttitel

Deborah Haberfeld, Vereinigung der Israelis mitteleuropäischer Herkunft Johannes Wegenstein, this human world – Verein zur Förderung und Verbreitung von Menschenrechtsthemen Dr. Manfred Pawlik

Verwirklichung des Erziehungsprogrammes im Internet „Der Beitrag der österreichischen und deutschen Juden bei der Gründung des Staates Israel“ (pädagogische Aktion) this human world, internationales Filmfestival der Menschenrechte (Veranstaltung)

Regina Fritz, Geschichtspolitik in Ungarn. Holocaust­ erinnerung und Opferdiskurse seit 1945 (Publikation)

Johann Nebenführ, Christlicher Widerstand im Weinviertel (Publikation) Dr. Verena Moritz Der 14. Zionistische Weltkongress in Wien 1925. Zur Bedeutung eines vernachlässigten Kapitels der Geschichte des Judentums und des Antisemitismus (Forschung) Dr. Margot Schindler, Die „Judaica-Sammlung“ des Österreichischen MuseÖsterreichisches Museum ums für Volkskunde (wissenschaftliche Aufarbeitung, für Volkskunde Dokumentation) Dr. Peter Pirker Democratic Resistance. G.E.R. Gedyes antitotalitäres Netzwerk in Zentraleuropa, 1926–1956 (Forschung) Mag. Peter Bogner, Das Künstlerhaus im Nationalsozialismus 19.10.– Gesellschaft bildender 21.10.2011 (Tagung, Publikation) Künstlerinnen und Künstler – Künstlerhaus Doz. Dr. Barbara Besatzungskinder in Österreich. Eine sozial-, diskursStelzl-Marx, Ludwig und biografiegeschichtliche Analyse (Forschung) Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung

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Mag. Dr. Regina Fritz, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien MMag. Melanie Knünz, Studienverlag GmbH

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Edward Mortimer, Salzburg Global Seminar

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Borut-Sergej Schnabl, Joze Partl, Mag. Karl Vouk, Verband der ausgesiedelten Slowenen

Linda Erker – Alexander Salzmann – Lucile Dreidemy – Klaudija Sabo (Hg.), Update! Perspektiven der Zeitgeschichte. Österreichische Zeitgeschichtetage 2010 (Publikation) Learning from the Past: Global Perspectives on Holocaust Education. Internationale Konferenz im Juni 2012 (Veranstaltung) Denk Mal Deportation 1942–2012 (Ausstellung)

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Projekttitel

Mag. Elisabeth Golzar, all inclusive – Verein zur Förderung komplementärer Diversitätsstrukturen Mag. Ernst Pohn, Ernst Pohn Filmproduktion Dieter Lahnsteiner, Verlag papercomm

zeit im:puls2 (Kurzfilmwettbewerb)

Univ.-Prof. Dr. Fritz Hausjell, Österreichische Gesellschaft für Exilforschung (ÖGE) Univ.-Prof. Dr. Richard Parncutt, Zentrum für Systematische Musikwissenschaft, Universität Graz Edward Serotta, CEC – Zentrum zur Erforschung und Dokumentation jüdischen Lebens in Zentral- und Osteuropa Gabi Raubitschek, JCD-ESHEL

Deportiert von Wien nach Maly Trostinec. Eine verspätete Erinnerung (Dokumentarfilm) Johannes Kammerstätter (Hg.), Unsere jüdischen Landsleute und ihr tragbares Vaterland. 3 Bände (Publikation) Irene Nawrocka (Hg.), Österreichisches Exil in Schweden. Band 3 der Reihe Exilforschung heute (Publikation) Conference on Applied Interculturality Research: Evaluierung, Veröffentlichung, Umsetzung (Publikation)

Österreichische Schulen erforschen jüdisch-europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts – Erweiterung von Centropas Online-Bildungsprogramm (pädagogische Aktion)

Kultur- und Gesellschaftszentrum für Holocaust-Überlebende (Café Europa): Ein neues Zentrum in Yerucham (Ausstattung) Univ.-Prof. Dr. Katja Katja Sturm-Schnabl – Bojan-Ilija Schnabl (Hg.), Sturm-Schnabl Enzyklopädie der slowenischen Sprache und Literatur in Kärnten von den Anfängen bis 1938 (Publikation) Hajo Jahn, Else LasAusstellung Poetin der Zeichenfeder. Else Lasker-­ ker-Schüler Gesellschaft Schüler-Bilder im Rahmen des XVIII. Else-Lasker-­ e. V. Schüler-Forums 10.–15.4.2012 in Wien (Tagung) Sonja Frank, Albert Hirl, Young Austria (Fotodokumentation), Österreicher­ Verein KunstPlatzl Innen im Britischen Exil 1938–1947. Für ein freies, demokratisches und unabhängiges Österreich (Ausstellung, Buchpräsentation) Dr. Johannes Koll, Insti- Dokumentation der Verleihung von Ehrenbürgertut für Wirtschafts- und schaften an Adolf Hitler im „Dritten Reich“ und ihre Sozialgeschichte, WirtAberkennung nach dem Zweiten Weltkrieg in einer schaftsuniversität Wien Internetdatenbank (Datenbank) Univ.-Prof. Dr. Ernst Ber- Die Kinderjause. Zur Geschichte einer marginalisierger, Verein für interdiszip- ten Jugend (Biografieforschung) linäre Biografieforschung Viktor Kalinke, Leipziger Paul Tillard, Das Brot der verfluchten Zeiten (ArbeitsLiteraturverlag titel), kommentierte Übersetzung (Publikation)

Liste der geförderten Projekte Nr. 622

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Projekttitel

Georg Hartmann, Bühne Aktiv Gaubitsch, Theaterund Kulturverein Dr. Elisabeth Ben David-Hindler, Verein Steine der Erinnerung an jüdische Opfer des Holocaust Dr. Julia Köhne, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien Dr. Martin Eichtinger, Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten Mag. Melanie Dejnega, Ludwig Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft Mag. Angelika Schuster, Tristan Sindelgruber, Standbild – Verein zur Förderung audiovisueller Medienkultur Jürgen Schneider, Verein Roots, Verein zur Erforschung und Vermittlung der menschlichen Wurzeln Univ.-Prof. Dr. Sieglinde Rosenberger, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien Günther Schuster, Österreichische Freunde von Yad Vashem Dr. Christian Cwik, Gesellschaft zur Erforschung Kontinentalamerikas und der Karibik Univ.-Prof. Dr. Marcus Gräser, Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte, Universität Linz

Gaubitsch 1938–1945. Präsentation eines Dokumentarfilms/ZeitzeugInneninterviews in Schulen (Dokumentarfilm, ZeitzeugInneninterviews) Steine der Erinnerung im Jahre 2012 (Ausstattung)

Zooming In and Out. Filmische Produktion des Politischen in neueren deutschsprachigen Dokumentationen (Symposium) Promoting Responsible Leadership in Diversity and Dialogue (Arbeitstitel) im Rahmen des 5. Jahresforums der Allianz der Zivilisationen (AoC) (Konferenz) Melanie Dejnega, Rückkehr in die Außenwelt. Öffentliche Anerkennung und Selbstbilder KZ-Überlebender in Österreich (Publikation) One World Film Clubs. Österreich für 2012 (pädagogische Aktion)

Gemeinsam in einem Boot: Outdoor-Woche für asylwerbende und österreichische Jugendliche 2012 (pädagogische Aktion) Abschiebungen. Ein demokratiepolitisches und menschenrechtliches Problem ins Bewusstsein rücken (Forschung) Die Gerechten-Courage ist eine Frage der Entscheidung (Museum, Ausstellung) Von Wien nach Barranquilla: Stationen der Flucht ins karibische Exil, 1938/39 (Ausstellung) Grenzenlos. 9. österreichischer Zeitgeschichtetag, Linz 2012 (Tagung)

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Projekttitel

Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG Univ.-Prof. Dr. Ernst Strouhal, Abteilung für Kunst- und Kultursoziologie, Universität für angewandte Kunst Wien Dr. Werner Koroschitz, Dr. Lisa Rettl, Verein Industriekultur und Alltagsgeschichte, Freunde der Vorstadt Frank Michael Weber, w+w kultur, Verein zur Realisierung von Kunstund Kulturprojekten Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb, Verein zur Erforschung der Repressionsmaßnahmen des österreichischen Regimes 1933–1938 Dr. Joanna Nittenberg, Illustrierte Neue Welt

Leopold Rosenmayr, Jugendjahre eines Österreichers im Zweiten Weltkrieg (Publikation) Spiel und Propaganda. Zur Ideologiegeschichte und sozialen Funktion von Gesellschaftsspielen (Forschung) Murau–Montevideo (Interview-Filmprojekt)

Helmut Korherr, Berta Zuckerkandl und die bittere Wahrheit (Theaterprojekt) Repressionen 1933–1938. Eine juristisch-zeitgeschichtliche Studie (Forschung)

Joanna Nittenberg – Benjamin Kaufmann (Hg.), Trotz allem … Aaron Menczer (1917–1943). Ein Leben im Widerstand. Neuauflage eines Ausstellungskataloges (Publikation) Dr. Hanno Loewy, Jüdi- Treten Sie ein! Treten Sie aus! Konversionen und Konsches Museum Hohenems vertiten zwischen den Religionen der Welt. Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems 21.10.2012– 24.3.2013 (Ausstellung) Agniezska Kotarba, Cul- „Tanzcafé Treblinka“ – Aufführung – Diskussion tura Kultury – Veröffentlichung. Drei Aufführungen im Nestroyhof-Hamakom-Theater (Theateraufführung) Dr. Christian Cwik, Ge- Vertreibung und Diskriminierung versus Integration sellschaft zur Erforschung von Romagruppen: Ein Vergleich zwischen SüdameKontinentalamerikas und rika und Europa. Internationales Symposium am der Karibik 15.2.2012 (Symposium) Dr. Johannes Martinek, Jürgen Strasser (Hg.), Elsie Sonim: Im Fahrwasser der plattform-Johannes Mar- Diaspora, in der Reihe Plattform Historia (Publikatitinek Verlag on) Irene Pollak-Rein, The Gemeinschaftsprogramm für jüdische und arabische Jerusalem Foundation Jugendliche im Jerusalemer Bloomfield Museum der Naturwissenschaften zu Ehren von Prof. Eric Kandel (pädagogische Aktion)

Liste der geförderten Projekte Nr. 644 645

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Projekteinreicher

Projekttitel

Dr. Markus Kristan

Braune Bauten Wien. Ein Architekturführer zu den bestehenden Bauten der NS-Zeit (Forschung) Internationaler Gast Avi Mograbi (Videoinstallation)

Nadja Piplits, Diagonale – Festival des österreichischen Films Mag. Christine Dollhofer, Crossing Europe Filmfestival gem.GmbH Dr. Peter Engelmann, Passagen Verlag Dr. Cornelia Kogoi, Initiative Minderheiten Mag. Richard Kisling, LIT-Verlag Wien GmbH & Co KG Dr. Theodor Venus Milli Segal, Agentur für Presse, Public Relations und Veranstaltungsorganisation Univ.-Prof. Dr. Christian Fleck, Institut für Soziologie, Universität Graz Mag. Gudrun Blohberger, Drusvo/Verein Persman Mag. Susanne LampPertl, GRG 21 Dr. Machtfeld Venken, Ludwig Boltzmann-Institut für Europäische Geschichte und die Öffentlichkeit Dr. Christoph Berger, Future Spirit Österreich – FSÖ, Verein zur Förderung der Zusammenarbeit junger Menschen bei ihren zivilgesellschaftlichen Engagements Mag. Veronika Barnas, Verein RaumSpur

Crossing Europe Film Festival Linz 24.–29.4.2012 (Filmfestival) Heiko Heinisch – Nina Scholz, Europa, Menschenrechte und Islam – ein Kulturkampf? (Publikation) Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Romane Thana – Orte der Roma“ Renée Lugschitz-Kaltenbrunner, „Spanienkämpferinnen“ (Publikation) Entziehung und Rückstellung von Vermögen im österreichischen Druck- und Verlagswesen, Nachrichtenund Rundfunkwesen 1938–1955 (Forschung) „Auf den Spuren eines Fotos“ 2012/2013 für 20 Schulen (Wanderausstellung) Edition der Oskar-Morgenstern-Tagebücher (Forschung) Neugestaltung Gedenkstätte/Museum Persmanhof inklusive Gestaltung des Außenraumes (Ausstattung) Austrofaschismus und Nationalsozialismus in Österreich. Schauplätze zur Geschichte. Eine Fotodokumentation International Conference: War Children in the Postwar. A West-East perspective on child policies, child experiences and war childhood rembrance cultures in Europe since 1945 Future Spirit. Außerschulische Jugendprojekte … deine Idee zählt (pädagogische Aktion)

Brigitte Schwaiger, Über/Leben. Szenisches Essay. In Kooperation mit dem Volkstheater anhand der Texte „Die Galizianerin“ und „Fallen lassen“ (Theaterstück)

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Projekttitel

Univ.-Prof. Dr. Albert Lichtblau, Zentrum für jüdische Kulturgeschichte, Universität Salzburg Univ.-Prof. Dr. Ilse Reiter-Zatloukal, Institut für Verfassungs- und Rechtsgeschichte, Universität Wien Dr. Petra Ernst-Kühr, Centrum für jüdische Studien, Universität Graz Mag. Richard Kisling, LIT-Verlag Wien GmbH & Co KG

Vergessene Kinder. Zur kurzen Geschichte der afroösterreichischen Bevölkerung des 20. Jahrhunderts (Forschung) Ärzte und Ärztinnen in Österreich 1938–1945 (Forschung, Publikation)

Schriften, Bilder, Tagebücher jüdischer Soldaten der österreichisch-ungarischen Armee im Zeichen des Ersten Weltkrieges (Forschung) Francisca Solomon, Blicke auf das galizische Judentum. Haskala, Assimilation und Zionismus bei Nathan Samuely, Karl Emil Franzos und Saul Raphael Landau (Publikation) Traumatische Jahre (Dokumentarfilm)

Kenan Kilic, Köksal Baltaci, Kenan Kilic Filmproduktion Kurt Hamtil, Metro Irene Suchy, Strasshof an der Nordbahn. Die NS-GeVerlag Wien schichte eines Ortes und ihre Aufarbeitung (Publikation) Univ.-Prof. Dr. Martin Internationaler Kongress „Kultur der Anerkennung“ Jäggle, Katholisch-Theolo- 3.–4.5.2012, Forschungskolloquium 2.–3.5.2012 gische Fakultät, Universi- (Veranstaltung) tät Wien Mag. Dr. Sigrid KroisBrückenschlag zum „Fremden“. Eine Analyse von mayr Aktionen in Schulklassen zur Verständigung der Kulturen (Studie) Karlej Krautzer, Sloweni- Spuren der Erinnerung/Sledovi spomina, Reihe von scher Kulturverein Roz, Gedenkveranstaltungen (Gedenkveranstaltungen) Slovensko prosvetno drustvo Roz Dr. Claudia Kuretsi12. Gedenkfahrt nach Engerau (Gedenkveranstaltung) dis-Haider, Zentrale Österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz Mag. Gerhard Scholz, Ultima Ratio? Internationale und interdisziplinäre Institut für Germanistik, Tagung für Nachwuchswissenschaftler und NachUniversität Innsbruck wuchswissenschaftlerinnen zu Räumen und Zeiten der Gewalt 19.–20.10.2012 (Veranstaltung) Dr. Elisabeth Lebensaft Namentliche Erfassung österreichischer Exilanten, die auf der „Dunera“ nach Australien deportiert und dort interniert wurden („Duneraboys“) (Datenbank)

Liste der geförderten Projekte Nr.

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Dr. Meir Schwarz, Synagogue Memorial

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Univ.-Doz. Dr. Brigitte Bailer-Galanda, Univ.Prof. Dr. Bertrand Perz, Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) MMag. Melanie Knünz, Studienverlag GmbH

Druck von Meir Schwarz (Hg.), Gedenkbuch der Synagogen und jüdischen Gemeinden Österreichs (Druckerei Berger) (Publikation) Forschungsprojekt für einen Teilbereich der Neugestaltung der Österreichischen Gedenkstätte im Staatlichen Museum Auschwitz: Österreicher und Österreicherinnen als TäterInnen im Lagerkomplex des KZ Auschwitz (Forschung)

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Matthias Kaltenbrunner, K-Häftlinge im KZ-Mauthausen und die „Mühlviertler Hasenjagd“ (Publikation) Dipl.-Ing. Elisabeth Raphaela Kitzmantel, Die jiddische Welt von gestern. Baumhöfer, Mandelbaum Josef Burg und Czernowitz (Publikation) Verlag Mag. Alois Nußbaumer Übersetzung der Publikation „Fremdarbeiter im Pinzgau“ ins Englische, Polnische und Ukrainische (Übersetzung) Mag. Rembert J. Schlei- Europäisch sprechen, Europa verstehen. Vom cher, Central European Mehrwert der Mehrsprachigkeit. Europasymposium Seminar, Verein zur 4.–8.5.2012 in Geras (Veranstaltung) wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der europäischen Integration Patricia Grzonka, Institut Patricia Grzonka, Emigration und Wissenschaft. Der für Wissenschaft und Architekturhistoriker Emil Kaufmann in Österreich Kunst und in den USA (Publikation) Mag. Gerhard Zieher Gerhard Zieher, Biografie Walter Adams. Arbeitstitel: Ein Leben für die Unabhängigkeit Österreichs (Publikation) Mag. Sabine Derflinger, The Bridge on Drina River. Dokumentarfilm veröfDerflinger Filmprodukfentlicht unter dem Titel „For Those Who Can Tell tion No Tales“ (Dokumentarfilm) Mag. Christoph Haberl, John Pas, Auf den Spuren meines Vaters. Holländische Verein Sozial- und Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg in Österreich. Kultur­initiative Triangel Buch- und Bildungsprojekt (Recherche, Publikation) Roman Kwiatkowski, Ver- Gedenkveranstaltungen aus Anlass des 68. Jahrestages band der Roma in Polen der Liquidierung des Zigeunerlagers im ehemaligen KZ Auschwitz-Birkenau (Gedenkveranstaltung) Elisabeth Hübl, Verlag Lukas Sainitzer, Ich trauere nicht um die Jahre (PubFerdinand Berger & likation) Söhne GmbH Dr. Christine Kanzler, Ilse Korotin (Hg.), Österreichische Frauen im WiderDr. Ilse Korotin, Institut stand gegen den Nationalsozialismus. Band der Reihe für Wissenschaft und „biografiA“ – Neue Ergebnisse der FrauenbiografieforKunst schung (Publikation)

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Projekttitel

Mag. Gertraud Auer Borea d’Olmo, Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog Naama Magnus, Verein zur Erhaltung und kulturellen Nutzung der Synagoge Kobersdorf Adalbert Wagner, Gedenkdienst-Verein für historisch-politische Bildungsarbeit und internationalen Dialog Günter Eisenhut

Euroverse/Vienna Conversations. Round Tables mit anschließender Publikation (Veranstaltungen, Publikation) Kultur im Tempel 2012 in der Synagoge Kobersdorf: „Traum und Wirklichkeit“. Jüdische Welt um 1900 zwischen Assimilation und Antisemitismus (Publikation) The Austrian Heritage (Online-Datenbank)

Personale Wolfgang Suschitzky zu seinem 100. Geburtstag (Ausstellung) Mag. Zeljko Dragic, Twist Kladovo-Transport. Ausstellung im burgenlänZeitschriften GmbH disch-kroatischen Zentrum, September 2012 (Ausstellung) Univ.-Prof. Dr. Gerold ESTHER – Europäische Strategie zur Holocaust-ErGruber, exil.arte innerung. Jugendprojekt, Vorlass Walter Arlen, DVD jüdischer Komponisten/Hollywood, Ausbau Datenbank exil.arte (Veranstaltung, Film, Datenbank) Lukas Stepanik, EXTRA- See you soon again (Dokumentarfilm) FILM GmbH Emmerich Gärtner-Hor- Roma in Bewegung. Fahrende Ausstellung (Ausstelvath, Roma Service lung) Waltraud Baron, Verein Zwei Gedenkreisen nach Minsk/Maly Trostinec IM-MER 27.–30.5. und 17.–20.6.2012 (Gedenkreisen) Univ.-Prof. DDr. Oliver Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. ZwiRathkolb, Theodor-Kör- schen Gewalt und Hoffnung. Kriegsende und Wiederner-Fonds aufbau der II. Republik 1945 (pädagogische Aktion) Dr. Angelika Brechelma- Aspangbahnhof, Oktober 1941. Biografische Erzähcher, Institut für Wissen- lung einer Frauenfreundschaft. Video DVD (Videodoschaftskommunikation kumentation) und Hochschulforschung (Standort Wien) Ronnie Herbholzheimer, Ronnie Herbholzheimer, Silbern … der grauende Kultur in Leibnitz Morgen. Die Geschichte von Imo und Renate Moszkowicz. Eine Revue (Publikation) Agniezska Kotarba, Cul- Tanzcafé Treblinka in Krakau, September 2012 (Auftura Kultury führung) Dr. Bela Rasky, Wiener Alma mater antisemitica. Akademisches Milieu, Juden Wiesenthal Institut für und Antisemitismus an den Universitäten in Europa Holocaust-Studien zwischen 1918 und 1939, Workshops 15.–16.6.2012 (Veranstaltungen)

Liste der geförderten Projekte Nr. 697

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Projekteinreicher Dipl.-Ing. Peter Ebner

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Peter Ebner, Sylvias Briefe und Pauls Gästebuch. Publikation im Verlag der Theodor Kramer-Gesellschaft (Publikation) Dr. Erhard Busek, Institut Gemeinsame Geschichte? Österreichische und für den Donauraum und serbische Mythen von 1914 bis 2014 (Forschung, Mitteleuropa (IDM) Publikation) Mag. Evelyn Böhpeacecamp 2012: talks4peace in Reibers (Workshops) mer-Laufer, 4peace – Verein zur Förderung der politischen Mündigkeit Univ.-Prof. Dr. Robert Die Beziehungen Österreichs zu den autoritären Kriechbaumer, ForRegimen Südeuropas nach 1945. Spanien, Portugal, schungsinstitut für histo- Griechenland (Forschung, Publikation) risch-politische Studien, Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek Moritz Wieser, London Survivor Austria Tour 2012. Zeitzeugengespräche an Jewish Cultural Centre österreichischen Schulen im November 2012 (pädagogische Aktion) Mag. Brigitte Fasching, Gestohlenes Meer. Von Lilly Axster. Theaterprojekt w@lz, Wiener LernZen- im Rahmen des Schülertheater-Treffens an der Jungen trum Burg im Burgtheater (Theateraufführung, Workshop) Josef Neumayr, Verein Tour für Zivilcourage 2012. Die Gerechten (VeranLernen aus der Zeitgestaltung) schichte Gabriele Kranzlbinder, Ebensee. Dokumentarfilm, läuft unter dem Titel Und KGP Kranzlbinder Gabri- in der Mitte, da sind wir (Dokumentarfilm) ele Production GmbH Mag. Herbert Pasiecnzyk Briefe aus dem KZ Groß-Rosen. Ein pädagogisches Erinnerungsprojekt. Erstellung der Exponate einer Ausstellung (Ausstellung) Stefan Polasek Stefan Polasek, Exit Eden (Arbeitstitel: Heavy Rotation). Filmakademie Abschlussfilm (Film) Dr. Georg Traska, Dr. Vorbereitung für die englische Übersetzung des Christoph Lind, Institut Buches Georg Traska, Christoph Lind, Hermann Lefür Erinnerungskultur opoldi – Hersch Kohn. Eine Biografie (Übersetzung, und historische Interven- Publikation) tion Jenny Dörfler-Gand, Schneeglöckchen (Kurzfilm) nachtfilm filmproduction, Film- und TV-Produktion (EPU, Jenny Gand) Univ.-Prof. Dr. Ernst Otto Fritscher, Warum der Mauerbachschatz zweimal Bruckmüller, Institut für angeboten wurde. Die österreichische Kunst- und Österreichkunde Kulturbereinigung von 1969 bis 1986 (Publikation)

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Dr. Gabriele Anderl

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„Illegale“ Ein- und Auswanderung, Fluchthilfe und „Schlepperwesen“ während der NS-Zeit und ihre Bedeutung für die Rettung „rassisch“ und politisch Verfolgter während der Jahre 1933 bis 1945 (Forschung, Publikation) Studienfahrten an NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte – Förderung von Teilnahmebeträgen 2012 (pädagogische Aktion)

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Adalbert Wagner, Gedenkdienst – Verein für historisch-politische Bildungsarbeit und internationalen Dialog Arik Rav-On, Yad Vashem Übersetzung von Yad-Vashem-Publikationen ins Deutsche (Übersetzung) Enia Kupfer, Beit HatConstruction of a Vienna Synagogue Model for the futsot, The Museum of permanent exhibition at Beit Hatfutsot. The Museum the Jewish People, Tel of the Jewish People (Ausstattung) Aviv University Chaviva Eisler, Cindy Seniorenheim in Taibe (Ausstattung) Kline, JCD-ESHEL Susanne Thomasberger, EntArteOpera. Oper von Franz Schreker in der TaVerein EntArteOpera bakfabrik Linz, Herbst 2013 (Veranstaltung) Mercedes Echerer, Verein Die (irr)witzige und (halb)seidene Karriere des Die2 Fräulein Erna. Theateraufführungen in New York (Theateraufführungen) Dr. Martha Keil, Institut Abbruch und Neubeginn. Jüdische Volkskunde in für jüdische Geschichte Österreich (Vorträge, Publikationen) Österreichs Saime Öztürk, IRPA, Pri- Spuren jahrhundertelanger Begegnungen mit dem vater Studiengang für das Islam in Österreich im Oktober 2012 (Ausstellung, Lehramt für islamische Publikation, Podiumsdiskussion) Religion an Pflichtschulen Mag. Mario Schlembach Der Totengräber des STALAG XVII A. Theaterstück, Uraufführung am 8.9.2012 (Theateraufführung) Mag. Gottfried KomFriedrich Stepanek – Carmella Flöck, … und träumte, patscher, Verlagsanstalt ich wäre frei. Eine Tirolerin im FrauenkonzentrationsTyrolia GmbH lager Ravensbrück. Erinnerung an Widerstand und Haft 1938–1945 (Publikation) Mag. Dr. Brigitte BewusstseinsRegion „Triangel“: Mauthausen, Gusen, Halbmayr, Institut für St. Georgen. Raum des Gedenkens und Lernens Konfliktforschung (Gedenkprojekt) Dr. Ruth Pleyer Berta Zuckerkandl, Die Flucht. Bericht einer Vertreibung von Bourges nach Algier (Forschung, Publikation) Dr. Heribert Bastel, Heribert Bastel – Brigitte Halbmayr, Mauthausen reviKirchliche Pädagogische sited. Eine fotografische Aufarbeitung des GedenkstätHochschule Wien, Krems tenbesuchs von SchülerInnen (Publikation)

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Projekteinreicher

Projekttitel

Zofia Beklen, Wiener-Krakauer Kulturgesellschaft, Wien Sandra Selimovic, Verein Romano Svato Peter Hengl

Piotr Szalsza, Bleib gesund Krakau oder es brennt, Brüder! Mordechai Gebirtig (1942–2012) 70. Todestag (Dokumentarfilm) Jura Soyfer, Astoria (Theaterstück)

Dr. Willi Weinert

Recherchen zu Biografien von zum Tode verurteilten österreichischen Widerstandskämpfern im Bundesarchiv Berlin (Forschung) ruth weiss: her number was not called. ZeitzeugInnenworkshops für SchülerInnen (Workshops)

Christa Stippinger, Verein Exil, Zentrum für interkulturelle Kunst und Antirassismusarbeit Benedikt Föger, Czernin Verlag GmbH Dr. Herbert Arlt, Jura Soyfer-Gesellschaft

Der Held (Kurzfilm)

Gerald Lehner, Im Schatten der Ringstraße (Publikation) Jura Soyfer – neue Öffentlichkeiten. Jura Soyfer Edition 2012 (File-Books, Homepage, Ausstellung, Veranstaltungen, wissenschaftliche Dokumentation) Dr. Alexander DumreiAnja Salomonowitz, Die 727 Tage ohne Karamo cher-Ivanceanu, AMOUR (Dokumentarfilm) FOU Filmprodukion GmbH Gesandte Dr. Elisabeth Executive Training Programme in European und Bertagnoli, Diplomatische International Affairs for Master Students from Israel, Akademie Wien Palestine and Jordan 30.9.–21.10.2012 (Veranstaltung) Dr. Martina Gelsinger, Renate Herter, Die vierhundertzwanzig Kinder. Forum St. Severin, Ursuli- Raum-Klang-Licht-Installation in der Krypta der nenkirche Linz Ursulinenkirche Linz (Installation) Dr. Konstantin Kaiser, Herbert Exenberger-Sammlung. Vereinigung sozialistiVerein zur Förderung scher Schriftsteller (22.1.1933–12.2.1934) (Archivieund Erforschung der rung, Veröffentlichung im Internet) antifaschistischen Literatur, Theodor Kramer Gesellschaft Zsóka Lendvai, Nischen György Spiro, Das rote Fahrrad und Der Verruf Verlag (Publikation) Dr. Christian Cwik, Ge- Von Wien nach Barranquilla: Stationen der Flucht ins sellschaft zur Erforschung karibische Exil, 1938/39. Ausstellung in der UniversiKontinentalamerikas und tät Klagenfurt und Katalog (Ausstellung, Katalog) der Karibik MMag. Adele Polluk, Pro- Gedenktafel für Mutter und Tochter Terezija Micej, jektinitiative: Gedenktafel Enthüllung am 11.11.2012 (Gedenktafel) St. Veit/Sentvid

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Projekteinreicher

Projekttitel

Alfred Damm

Alfred Damm, Kulturprojekt zur jüdischen Sozialgeschichte: Weitersfeld/Schaffa. Eine jüdische Landgemeinde an der mährischen Grenze in der Neuzeit (Publikation) Dr. Reingard Grübl-Stein- Hier, dort und andere Welten. Flucht und Suche nach bauer, Edition Steinbauer Heimat. Vorbereitung und Übersetzung der AutobioGmbH grafie von Moshe Jahoda aus dem Hebräischen ins Deutsche (Übersetzung) Dr. Christian Ehetreiber, Werner Anzenberger (Hg.), Die Eisenstraße. NS-TerVerein ARGE Jugend ror, Widerstand – Neues Erinnern (Publikation) gegen Gewalt und Rassismus Carola Mair, Caromax Love Yah (Dokumentarfilm) Mag. Richard Kisling, LIT-Verlag Wien GmbH & Co KG MMag. Melanie Knünz, Studienverlag GmbH

Gregory Weeks, Hitlers österreichische Kolonialisten. Erste Republik, Ständestaat, Drittes Reich 1918–1945 (Publikation) Gisela Hormayr, Ich sterbe stolz und aufrecht, Band 15 der Reihe Studien zu Geschichte und Politik (Publikation) Der steirische Fußball und seine Traditionsvereine in der NS-Zeit 1938–1945 (Forschung, Publikation)

Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner, Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung Dr. Nicole Alecu de Flers, Nora Sternfeld, Kontaktzonen der GeschichtsvermittVerlag Zaglossus e. U. lung. Transnationales Lernen über den Holocaust in der postnazistischen Migrationsgesellschaft (Publikation) Lukas Hold, Verein Aufarbeitung der jüdischen Geschichte in Baden bei zur Aufarbeitung der Wien jüdischen Geschichte in Baden Marian Turski, Verein Halina Taborska – Marian Turski, Kunst und Kathardes Jüdisch-Historischen sis (Publikation) Instituts Warschau Mag. Charlotte Rombach Charlotte Rombach, Österreicher in der Roten Armee (Publikation) Dipl.-Ing. Elisabeth Christoph Lind, Jüdische Inseln in Niederösterreich Baumhöfer, Mandelbaum 1782–1914 (Publikation) Verlag Hubert Rübsaat, Margare- Hubert Rübsaat – Margarete Limber, Nach dem Ante Limber schluss. Berichte österreichischer EmigrantInnen aus dem Archiv der Harvard University (Publikation) Mag. Lisa Bolyos, Mag. Lisa Bolyos – Katharina Morawek (Hg.), Kunst und Katharina Morawek Geschichtspolitik nach 1945 (Publikation)

Liste der geförderten Projekte Nr. 752

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Projekttitel

Doz. Dr. Helmut Wohnout, Karl von Vogelsang Institut zur Erforschung der Geschichte der christlichen Demokratie in Österreich Dr. Barbara Preitler, Hemayat, Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende

Die historische Bedeutung der Demonstration der katholischen Jugend vom 7. Oktober 1938. Eine Spurensuche (Forschung, Oral-History-Projekt)

Ulrich Schmidt Univ.-Prof. Dr. Klaus Davidowicz, Institut für Judaistik, Universität Wien Mag. Bernhard Hetzenauer Christa Stippinger, Verein Exil, Zentrum für interkulturelle Kunst und Antirassismusarbeit Dr. Heimo Halbrainer, CLIO – Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit Univ.-Prof. Dr. Peter Hilpold, Universität Innsbruck Dr. Christoph Freuden­ thaler, Verein Plattform Papa Gruber Hajo Jahn, Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft e.V. Mag. Luis Liendo Espinoza, Verein zur Förderung politischer Bildung und gesellschaftskritischer Studien Dr. Tanja Hommen, Campus Verlag

Barbara Preitler, Ohne jede Spur … Psychotherapeutische Arbeit mit Angehörigen „verschwundener“ Personen. Übersetzung einer überarbeiteten Version der bereits erschienenen Publikation ins Englische (Übersetzung) Ulrich Schmidt, Ich gebe zu gehört zu haben (Arbeitstitel) (Publikation) Die Geschichte des Leopoldstädter Tempels und seiner Prediger (1858–1943) (Forschung, Publikation) Und in der Mitte der Erde war Feuer (Dokumentarfilm) roma, verfolgtes volk. 10 Holocaust Education Workshops (pädagogische Aktion) Heimo Halbrainer, Ein papierenes Denkmal der NS-Opfer aus dem Bezirk Leoben (Publikation) Peter Hilpold (Hg.), Die Schutzverantwortung – Responsibility to Protect: Ein Paradigmenwechsel in der Entwicklung des internationalen Rechts? (Publikation) Denk.Statt Papa Gruber. Passage gegen das Vergessen (Veranstaltungen, Publikation) Hajo Jahn (Hg.), Was tun Sie da in … Wien? Else Lasker-Schüler Almanach 10 (Publikation) Roma-Report. Veröffentlichung im Internet und Präsentation (Veranstaltung)

Cornelius Lehnguth, Waldheim und die Folgen vom parteipolitischen Umgang mit dem Nationalsozialismus in Österreich (1986–2008) (Publikation)

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Projekteinreicher

Projekttitel

Johannes Wegenstein, this human world – Verein zur Förderung und Verbreitung von Menschenrechtsthemen MMag. Melanie Knünz, Studienverlag GmbH Mag. Manfred Mugrauer, Alfred-Klahr-Gesellschaft Mag. Peter Schwarz, Stiftung Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) Mag. Christoph Kolar

this human world. internationales Filmfestival der Menschenrechte 2012 (Filmfestival)

Dr. Karen Frostig, The Danube Memorial, Ein Verein zur Errichtung eines Denkmals am Donaukanal Mag. Eduard Moschitz

Orte der Erinnerung/The Vienna Project. Mahnmal (Denkmal)

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Dr. Bela Rasky, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien Walter Famler, Kunstverein Wien Alte Schmiede

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Univ.-Prof. Dr. Walter Mantl

Mag. Elisabeth Golzar, Verein zur Förderung komplementärer Diversitätsstrukturen Univ.-Prof. Dr. Manfred Nowak, Ludwig Boltzmann-Institut für Menschenrechte Britta Sievers, Das andere Heimatmuseum

Gabriele Anderl, Wiener Kunsthandel 1938–1945. Geschädigte und Profiteure (Publikation) Karl Steinhardt, Lebenserinnerungen eines Wiener Arbeiters (Publikation) Peter Schwarz, Univ.-Prof. Dr. Julius Tandler (1869– 1936) und sein Verhältnis zu Eugenik, Rassenhygiene und „Euthanasie“ (Publikation) Rechnitz (der Würgeengel). Filmprojekt (Film)

Rechtsextremismus in Österreich. Entwicklung eines Langzeit-Dokumentarfilmprojektes fürs Kino aus dem Drehmaterial zur Sendung „Am rechten Rand“ (Dokumentarfilm) zeitim:puls3 Kurzfilmwettbewerb 2013 (Kurzfilmwettbewerb) Filmprojekt/Imagefilm 20 Jahre Ludwig Boltzmann-Institut für Menschenrechte (Filmprojekt) Museumsfalter, groß und klein. Flyer zur Beschreibung und Bewerbung des ANDEREN Heimatmuseums (Museumsprospekt) Als der Holocaust noch keinen Namen hatte. Zur frühen Aufarbeitung des NS-Massenmordes an Jüdinnen und Juden 29.11.–1.12.2012 (Tagung) Manfried Rauchensteiner (Hg.), Gedächtnisort Erster Weltkrieg. Literarischer Teil des Katalogs zur Sonderausstellung in der Österreichischen Nationalbibliothek (Publikation) Walter Mantl, Lebenszeugnisse österreichischer Vizekanzler im soziopolitischen Kontext (Publikation)

Liste der geförderten Projekte Nr. 777

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Projekttitel

Univ.-Prof. Dr. Klaus Pojer, Institut für Österreichisches, Europäisches und Vergleichendes Öffentliches Recht, Politik und Verwaltungslehre, Universität Graz Dr. Markus Zöchmeister

Die Themen der „Populisten“. Eine vergleichende Studie über die thematische Ausrichtung populistischer Parteien in Wahlkämpfen 2011 bis 2013 in Europa (Forschung, Publikation)

Dr. Elisabeth Bertagnoli, Diplomatische Akademie Wien Univ.-Prof. Dr. Fritz Hausjell, Österreichische Gesellschaft für Exilforschung (ÖGE) Ula Schneider, Verein SOHO in Ottakring Mag. Melanie Dejnega, Ludwig Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft Mag. Dr. Susanne Blumesberger, Institut für Wissenschaft und Kunst Isabella Wolf, Junger Salon, Verein für partizipative Theaterprojekte Jakob Brossmann Jürgen Schneider, Verein Roots, Verein zur Erforschung und Vermittlung der menschlichen Wurzeln Univ.-Prof. Dr. Szabolcs Szita, Erinnerungsstiftung 1944–2004 Christa Stippinger, Verein Exil, Zentrum für interkulturelle Kunst und Antirassismusarbeit

Markus Zöchmeister, „Vom Leben danach“. Eine transgenerationelle Studie über die Shoa (Publikation) Die Spuren Wallenbergs. Internationale Konferenz am 14.11.2012 in der Diplomatischen Akademie Wien anlässlich des 100. Geburtstags von Raoul Wallenberg (Veranstaltung) Internationales Symposium: Exilforschung in Österreich. Leistungen, Defizite und Perspektiven, März 2013 (Veranstaltung) Ula Schneider – Kenan Kilic, What’s up? Was ist hier los? 14 Jahre Soho in Ottakring. 7 Minuten DVD-Trailer (Dokumentarfilm) Vom Zwangsarbeiter zum Österreicher. Suche nach Zeitzeugen (Forschung) Eva (Chava) Schwarcz, Kaleidoskop. Autobiografische Erinnerungen (Publikation) Nachricht vom Verlust der Welt. Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit, damals und heute. Theaterprojekt und Aktionswoche (Theaterprojekt) Lampedusa im Winter (Dokumentarfilm) Gemeinsam in einem Boot. Integrations-Wochen in der Natur für asylwerbende und österreichische Jugendliche (pädagogische Aktion) Balf-Schriften, der Verlust ungarischer Kultur und Wissenschaft, Konferenz am 1.12.2012 in Balf (Konferenz, Publikation) Jüdische Lebenswelten: gestern, heute, morgen. 10 Holocaust Education Workshops und Fotoausstellung (pädagogische Aktion)

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Dr. Elisabeth Ben David-Hindler, Verein Steine der Erinnerung an jüdische Opfer des Holocaust Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Universität Wien Dr. Peter Melichar, vorarlberg museum

Steine der Erinnerung im Jahre 2013 (Veranstaltung)

Das Europäische Forum Alpbach und sein Beitrag zu einer Erneuerung des geistigen und wissenschaftlichen Lebens nach 1945 (Forschung) Die schwer erkennbare Bedrohung. Über jüdische Herkunft, Mischehen, Bürgertum und Bürgerlichkeit in Vorarlberg am Beispiel der Feldkircher Familien Perlhefter & Riccabona. Forschung im Vorfeld einer Ausstellung im vorarlberg museum (Forschung) Vienna Youth Event of the United Nations Alliance of Civilizations. Konferenz im Februar 2013 (Konferenz)

Dr. Martin Eichtinger, Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten Judith Weinmann-Stern Österreichische Kulturtage in Tel Aviv (Veranstaltung) Mag. Heimo Hirschmann, Herta-Reich-Gymnasium Mürzzuschlag Herbert Nichols-Schweiger, Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik Dr. Christina Kleiser, Historisches Institut, Universität Bern Dr. Dieter Pohl, Institut für Geschichte, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt Michael Trinko, Jugendabteilung, Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGJ) Dipl.-Ing. Elisabeth Baumhöfer, Mandelbaum Verlag Univ.-Prof. Dr. Robert Kriechbaumer, Forschungsinstitut für historisch-politische Studien, Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek

Festakt anlässlich der Umbenennung der Schule in Herta Reich Gymnasium und Realgymnasium Mürzzuschlag (Veranstaltung) Mela Hartwig-Spira, Der Garten der Erinnerung. Ausstellung in der Steiermärkischen Landesbibliothek (Ausstellung) Christina Kleiser, Erinnerungsarbeit und nationalsozialistische Verbrechen (Publikation der Dissertation) „Das völkische Europa.“ Europakonzepte und transnationale Netzwerke im nationalsozialistischen Einflussbereich (1933–1945). Konferenz im Juli 2013 (Konferenz) Bildungsreise zu den Gedenkstätten des Holocausts in Polen 2013 (Gedenkreise) Johanna Mertinz – Winfried Garscha (Hg.), Mut, Mut – noch lebe ich. Die Kassiber der Elfriede Hartmann aus der Gestapohaft (Publikation) Robert Kriechbaumer, Zwischen Österreich und Großdeutschland. Eine politische Geschichte der Salzburger Festspiele 1933 bis 1944 (Publikation)

Liste der geförderten Projekte Nr. 801

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Projekteinreicher

Projekttitel

Dr. Julia B. Köhne, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien Mag. Hannah Lessing, Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus Dr. Manfred Pawlik

Aylin Basaran (Hg.), Zooming In and Out. Produktionen des Politischen im neueren Dokumentarfilm (Publikation) Museumspädagogische Begleitung für die Neugestaltung der österreichischen Länderausstellung im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau (pädagogische Aktion) Friedrich Fexer, Zur Geschichte des Widerstandes von Jugendlichen gegen den Nationalsozialismus (Recherche, Publikation) Cejka Stoijka, Wir leben im Verborgenen. Aufzeichnungen einer Romni zwischen zwei Welten (Publikation) Gruppe 40 (Arbeitstitel). Hinweistafeln auf dem Zentralfriedhof Wien (Ausstattung)

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Barbara Giller, Picus Verlag

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Dr. Gerhard Kastelic, ARGE der KZ-Verbände und Widerstandskämpfer Österreichs Mag. Christian Mair, iffland & söhne, Theaterund Filmverein Julian Sharp

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Dr. Martin Eichtinger, Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten Mag. Dr. Kurt Scharr, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Universität Innsbruck Gottfried Gansinger, ÖO Volksbildungswerk Ried im Innkreis Dr. Ilse Korotin, Mag. Karin Nusko, Institut für Wissenschaft und Kunst

Die Kinder von Wien oder However still alive. Aufführungen im Rahmen der Wiener Festwochen 2013 (Theateraufführungen) Der graue Mann (Recherche, Drehbuch) European Jewish Identity Project. Wanderausstellung mit Fotos von Mitgliedern von jüdischen Gemeinden (Foto-Wanderausstellung) Kurt Scharr, Schaufeln, Schubkarren, Stacheldraht. Peter Demant. Erinnerungen eines Österreichers an Zwangsarbeitslager und Verbannung in die Sowjetunion (Publikation)

Vergegenkunft: 10 Jahre zeitgeschichtliche Aktivitäten in Ried im Innkreis. Festschrift und Ausstellung (Publikation, Ausstellung) Karin Nusko – Ilse Korotin (Hg.), Im Alltag der Stahlzeit. 18 Jahre in der UdSSR. Lilli Beer Jergitsch (1904–1988). Lebenserinnerungen (Arbeitstitel), Band der Reihe „biografiA“ – Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung (Publikation) Univ.-Prof. Dr. Johannes Erschließung des wissenschaftlichen und literariReichmayr, Studio und schen Nachlasses von Paul Parin (1916–2009) an der Archiv Paul Parin & Sigmund Freud Privatuniversität Wien, Schwerpunkt Goldy Parin-Matthèy, Vorbereitung der Edition des Gesamtwerkes und Sigmund Freud Privatuni- ausgewählter Korrespondenz (Forschung) versität Wien

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Dr. Kurt Bauer, Ludwig Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft Mag. Dr. Heidemarie Uhl, Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte, Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) Dipl.-Ing. Ute Bauer-Wassmann, Mag. Stephan Matyus, Interdisziplinäres Forschungszentrum Architektur und Geschichte (IFAG) Dr. Dieter J. Hecht, Institut für Römisches Recht und Antike Rechtsgeschichte, Universität Wien Univ.-Prof. Dr. Joseph Marko, Kompetenzzentrum Südosteuropa, Universität Graz Joel J. Cahen, Jewish Historical Museum, Amsterdam Michael Feyer, Ma Pitom event Agentur

Die Opfer des Februar 1934. Sozialstrukturelle und kollektivbiografische Untersuchungen (Forschung)

Dr. Christoph Lind, Institut für historische Intervention Benedikt Föger, Czernin Verlag GmbH Clemens Wollein, Cinevision TV und Videoproduktion GmbH & Co KG Eva Maria Stelljes, Lhotsky Film GmbH & Co KG Mag. Bernhard Gitschtaler, Verein Erinnern, Gailtal

Heidemarie Uhl, Topographie der Shoa. Gedächtnisorte an das zerstörte jüdische Wien (Publikation)

Fundort Flakturm. Fundbergung und Sicherung im ehemaligen Leitturm Augarten (Forschung)

Dieter J. Hecht, Ludwig August Frankl. Jude, Revolutionär und Publizist (Publikation) Europäisierung durch Reform der Rechtsstaatlichkeit: eine Untersuchung der Rechtsakademien in Serbien (Publikation, Konferenz) Research Jewish Austrians and Germans from the Jewish Workvillage in Wieringermeer (Forschung) Gedenkveranstaltung am 10.3.2013 in Deutschkreutz/ Burgenland März 1938–2013, 75 Jahre „Anschluss“ (Veranstaltung) Manuskripterstellung „Juden in Niederösterreich 1914–1938“ (Forschung) Thomas Trenkle, Das Zeitalter der Verluste – Gespräche über ein dunkles Kapitel (Publikation) Ari Rath. Ein Bub aus Wien (Arbeitstitel: Ari heißt Löwe, 1938) (Dokumentarfilm) Erschlagt mich, ich verrate nichts. Käthe Sasso, Widerstandskämpferin (Dokumentarfilm) Die Opfer des Nationalsozialismus im und aus dem Gailtal (Forschung, Dokumentation)

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Projekteinreicher Enia Kupfer, Beit Hatfutsot, The Museum of the Jewish People, Tel Aviv University Sonja Frank, Albert Hirl, Verein KunstPlatzl Dr. Hanno Loewy, Jüdisches Museum Hohenems

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Projekttitel

Construction of a model of the Turner Temple, Vienna Austria, synagogue for the permanent exhibition an Beit Hatfutsot, The Museum of the Jewish People (Ausstattung) Sonja Frank (Hg.), Young Austria. Fotodokumentation, erweiterte und verbesserte Auflage (Publikation) Die ersten Europäer. Habsburger und andere Juden – eine Welt vor 1914. Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems 25.3.2014–5.10.2014 (Ausstellung) Dr. Verena Krausneker, Mark Zaurov (Hg.), Politik der Erinnerung an gehörInstitut für Sprachwissen- lose Menschen in der NS-Zeit (Publikation) schaft, Universität Wien Mag. Dr. Brigitte Bewusstseinsregion Mauthausen-Gusen-St.Georgen. Halbmayr, Institut für Raum des Gedenkens und Lernens, Teil II (pädagogiKonfliktforschung sche Aktion) Adalbert Wagner, Eichmann nach Jerusalem. Hintergründe. Be-DeuGedenkdienst – Verein tungen und Folgen des Prozesses. Symposium für historisch-politische 22.–24.3.2013 (Veranstaltung) Bildungsarbeit und internationalen Dialog Alexander DumreiArik Brauer. Eine Jugend in Wien. Langversion (Docher-Invanceanu, Alfie kumentarfilm) Lang-Král, AMOUR FOU Filmproduktion GmbH Nikolaus Wisiak, pre tv, Im Schatten der Vergangenheit. Die Wiener PhilharGesellschaft für Film- und moniker von 1938 bis 1945 (Dokumentarfilm) Videoproduktion mbH Waltraud Barton, Verein Waltraud Barton, Die österreichischen Toten von IM-MER Maly Trostinec, Totenbuch (Publikation) Dr. Raoul Kneucker, Barbara Weidle – Ursula Seeber (Hg.), Reporter im Dr. Ursula Seeber, Land der Zukunft. Von Wien nach Rio de Janeiro: der Gesellschaft der Freunde Exil-Fotograf Kurt Klagsbrunn (1918–2005) (Publikader Österreichischen tion, Veranstaltung) Exilbibliothek Edward Serotta, CEC – Centropa-Wanderausstellung Überleben in Sarajewo. Zentrum zur Erforschung Zusammenarbeit von Juden, Muslimen, Serben und und Dokumentation Kroaten während des Bosnienkriegs 1992–1995 jüdischen Lebens in Zent- (Wanderausstellung) ral- und Osteuropa Mag. Regina Erdinger, Ernst Allerhand. Eine Reise zur Jugend. ZeitzeugenGRG 1, Gymnasium und projekt (pädagogische Aktion) Realgymnasium Stubenbastei

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Projekttitel

Mag. Christine Dollhofer, Crossing Europe Filmfestival gem.GmbH Mag. Gerhard Mader, Mag. Anita Lackenberger, Produktion West David Koren, ERAN, Israel Association for Emotional First Aid via the Telephone and Internet Michael Pfeiffenberger

Crossing Europe Filmfestival Linz 23.–28.4.2013 (Filmfestival)

Elisabeth Hübl, Verlag Ferdinand Berger & Söhne GmbH

Verlorene Leben. Österreicherinnen im sowjetischen GULAG (Filmdokumentation, Wanderausstellung, Publikation) Emotional First Aid and Prevent of Suicide in Holocaust Survivors (Forschung)

Call me a Jew (Dokumentarfilm)

Werner Sulzgruber, Jüdisches Familienalbum Wiener Neustadt. Erinnerungen – Lebenslinien – Schicksale jüdischer Familien. Eine biografische Reise in die Vergangenheit von Wiener Neustadt (Publikation) Mag. Dr. Alfred Fehringer Alfred Fehringer, Arisierung und Rückstellung von Apotheken in Österreich (Publikation der Dissertation) Univ.-Prof. Dr. Gerold Erik Levi (Hg.), The Influence of Nazism on TwenGruber, exil.arte tieth-century Music, Veröffentlichung des Kongressberichtes, exil.arte-book series (Publikation) Sebastian Grandits, Cro- Europas Grenzen (Dokumentarfilm) nos Film GmbH Oded Breda, TheresienTheresienstadt. Ein Tagebuch von Camilla Hirsch stadt Martyrs Remem(Übersetzung, Publikation) brance Association Mag. Pamela Neuwirth Demant revisited. Informelle Baukulturen der Stadt (Veranstaltung, Publikation) Mag. Thomas Gaida Thomas Gaida, Die Verfolgung der Juden im grenznahen Raum Niederösterreichs von 1938–1945 (Publikation) Dr. Anton Koren, MoBegunje. Deutsche Okkupation 1941/1945. Übersethorjeva druzba v Celovcu, zung der slowenischen Publikation von Stane Sinkovec Hermagors Verein in ins Deutsche (Übersetzung, Publikation) Klagenfurt Alfred Masal, Offenes Wächter über Oberwart. Die Provinz als kosmopoHaus Oberwart litische Erzählung am Beispiel einer Kleinstadt in Südburgenland (Ausstellung, Führungen, Publikation, Audio-CD, DVD) DDr. Barbara Glück, Dokumentationsprojekt zur Neugestaltung der Verein für Gedenken und KZ-Gedenkstätte Mauthausen (Ausstellungskataloge, Geschichtsforschung in Ausstellungszeitung, Informationsfolder, Jahrbuch, österreichischen KZ-Ge- Publikationen) denkstätten

Liste der geförderten Projekte Nr. 851

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Projekteinreicher

Projekttitel

Univ.-Prof. Dr. Michael Gehler, Forschungsinstitut für politische-historische Studien, Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek Adalbert Wagner, Gedenkdienst – Verein für historisch-politische Bildungsarbeit und internationalen Dialog Dr. Claudia Kuretsidis-Haider, Zentrale Österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz Karlej Krautzler, Slowenischer Kulturverein Roz, Slovensko prosvetno drustvo Roz Peter Schwarz, Verein ESRA, Psychosoziales Zentrum Dr. Reingard Grübl-Steinbauer, Edition Steinbauer GmbH Dr. Wilhelm Urbanek, Erich-Fried-Realgymnasium Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb, Theodor-Körner-Fonds Philippe Ternes, IMEN, International Music Education Network Dr. Peter Pirker

Andrea Brait – Michael Gehler (Hg.), Offene Grenzen, neue Barrieren und gewandelte Identitäten. Österreich, seine Nachbarn und die Transformationsprozesse in Politik, Wirtschaft und Kultur seit 1989, Zeitzeugen- und Quellenband (Publikationen) Förderung von Teilnahmebeiträgen für Studienfahrten des Vereins Gedenkdienst im Jahr 2013 (pädagogische Aktion)

Dr. Martha Keil, Institut für jüdische Geschichte Österreichs Mag. Christian Mair, iffland & söhne, Theaterund Filmverein Naama Magnus, Verein zur Erhaltung und kulturellen Nutzung der Synagoge Kobersdorf

13. Gedenkfahrt nach Engerau (Gedenkreise)

Zacasni spomenik, temporäres Denkmal. Veranstaltung am 8.5.2013 (Veranstaltung) Bildungs- und Gedenkarbeit im Psychosozialen Zentrum ESRA 2013 (Veranstaltungen) Englische Übersetzung der Publikation „Der österreichische Widerstand 1938–1945“ von Wolfgang Neugebauer (Übersetzung) Gedenktafel für jüdische Vertriebene 1938 am Erich-Fried-Gymnasium in Wien, Einweihung am 20.3.2013 (Ausstattung) 2. Geschichtswettbewerb des Österreichischen Bundespräsidenten: Identität(en) in Österreich seit 1945 (pädagogische Aktion) Mexikos Protest gegen den „Anschluss“, Konzert am 19.3.2013 (Konzert) Vermittlungsarbeit an der neu geschaffenen Gedenkstätte für die NS-Opfer im Oberen Drautal (Forschung, Website, Informationsmaterial) Drei Generationen-Shoa und Nationalsozialismus im Familiengedächtnis. 23. Internationale Sommerakademie 3.–5.7.2013 (Veranstaltung) Die Kinder von Wien oder However still alive. Gastspiele in Österreich (Theaterstück) Naama G. Magnus, Auf verwehten Spuren. Das jüdische Erbe im Burgenland (Publikation)

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Projekteinreicher

Projekttitel

Mag. Hannes Sulzenbacher, Mag. Andreas Brunner, QWIEN, Zentrum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte Prof. Dr. Klaus Ager, Österreichischer Komponistenbund Dr. Ernst Löschner, Alpine Peace Crossing (APC), Verein für Flüchtlingshilfe Pavli Certov, Katolisko prosvetno drustvo Planina v. Selah/Kath. Bildungsverein Planina Sele/Zell Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG Dr. Gerhard Netzl, Bund Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer, Opfer des Faschismus und aktive Antifaschist/innen, Liesing Arik Rav-On, Yad Vashem

Namentliche Erfassung der homosexuellen und transgender Opfer des Nationalsozialismus in Wien (Forschung, Publikation, Vorträge) 1913–2013. 100 Jahre Österreichischer Komponistenbund. Gedenkkonzert gewidmet den Opfern des Nationalsozialismus (Konzert) Friedensprojekt: Gedächtniswanderung auf den Spuren jüdischer Flüchtlinge 1947 mit österreichischen und israelischen Jugendlichen (pädagogische Aktion) Widerstand in Zell Pfarre und Umgebung 1938– 1945/Upor v Selah in okolici od 1938–1945 (Forschung, Publikation) William M. Johnston, Eine Kulturgeschichte Österreich-Ungarns seit 1867 (Übersetzung, Publikation) Vier erste Steine der Erinnerung in Liesing (Ausstattung)

Wartung und Pflege der deutschsprachigen Website von Yad Vashem und Marketing (Dokumentation) Die Integration der deutschsprachigen Vertriebenen aus der Tschechoslowakei in Niederösterreich nach 1945 (Forschung)

Dr. Ernst Langthaler, Institut für Geschichte des ländlichen Raumes c/o Niederösterreichisches Landesarchiv Mag. Igor Pucker, Muse- Sonderausstellung „Lagerstadt Wolfsberg“ Flüchtlinum in Lavanthaus ge 1914–1917. Gefangene 1939–1945. Internierte 1945–1948 (Ausstellung) Waltraud Barton, Verein Gedenkreise nach Minsk/Maly Trostinec 26.– IM-MER 30.5.2013 (Gedenkreise) Dipl.-Ing. Eugen Gross, Filmdokumentation über den widerständigen „prenVerein prenninger geninger kreis“, 1930–1945 (Film) spräche Mag. Elke Rajal, Verein Akademisches Gymnasium Linz 1938–1945. Verfür kritische Bildungsar- treibung und Antisemitismus vor und während des beit und Vergangenheits- Nationalsozialismus (Forschung) politik

Liste der geförderten Projekte Nr.

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Projekteinreicher

Projekttitel Der Wiener Kongress und seine globale Dimension, 18.–23.9.2014 (Kongress)

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Dr. Christian Cwik, KonaK Wien, Forschungsund Kulturverein für Kontinentalamerika und die Karibik Dr. Birgit Schwarz, Institut für Kunstgeschichte, Universität Wien

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Sonderauftrag Ostmark: Hitlers Kunstraub- und Museumspolitik in Österreich. Eine Untersuchung der historischen Abläufe, organisatorischen Strukturen, Bestände und kunstpolitischen Ziele (Forschung, Publikation) Marie-Luise Ryback, Salz- Holocaust Education and Genocide Prevention: burg Global Seminar Sharing Experiences Across Borders. Konferenz im Juli 2014 (Konferenz) Mag. Klaus Köhler Klaus Köhler, Leben und Schicksal der Juden im Bezirk Korneuburg, 1848–1946 (Publikation) Dr. Andres Kosek, teatro Jura Soyfer-Revue (Veranstaltung) caprile Vedrana Lazic, Gipsy Baranka Park Gedenkfeier 2013 (Veranstaltung) Music Association Mag. Emmanuela Schulz, Relais de la Mémoire – Juniors International Youth Kulturzentrum Hertha Convention (pädagogische Aktion) Firnberg, Hertha-Firnberg-Schulen für Wirtschaft und Tourismus Norbert Gang, Misrachi Wochenendseminar für junge jüdische Familien: Österreich Schwerpunkte. Jüdische Identität in Österreich. 75 Jahre nach dem „Anschluss“ und Umgang mit der Shoa in der Kindererziehung (pädagogische Aktion) Mag. Evelyn Böhpeacecamp 2013: The question of peace (pädagogische mer-Laufer, 4peace – Aktion) Verein zur Förderung der politischen Mündigkeit Dr. Lisa Rettl, Verein Richard Wadani und das Wiener Denkmal für die Personenkomitee Gerech- Verfolgten der NS-Militärjustiz. Doppelbiografie von tigkeit für die Opfer der Richard und Susanne Wadani (Publikation, InformatiNS-Militärjustiz onsmaterial, Webportal) Mag. Heiko Kremer, Gerburg Treusch-Dieter, Ausgewählte Schriften Lights of Vienna, Consot (Publikation) UnternehmensbeteiligungsgmbH Dr. Elisabeth Bertagnoli, Executive Training Programme in European and Diplomatische Akademie International Affairs for Master Students from Israel, Wien Palestine and Jordan (pädagogische Aktion)

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Projekteinreicher

Projekttitel

Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Verein zur Förderung historischer Sozialwissenschaft Mag. Marc Bittner, Projektzentrum – Institut für Sozialforschung, Bildung, Integration und Kunst MMag. Melanie Knünz, Studienverlag GmbH

Gerhard Botz – Eva Brücker – Stefan Karner – Helmut Konrad – Siegfried Mattl (Hg.), Räume der Gewalt in Europa im 20. Jahrhundert (Publikation)

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Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner, Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung

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Naama Magnus, Verein zur Erhaltung und kulturellen Nutzung der Synagoge Kobersdorf MMag. Melanie Knünz, Studienverlag GmbH

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Peter Schwarz, Verein ESRA, Psychosoziales Zentrum Mag. Karin Moser, Filmarchiv Austria

Mag. Richard Kisling, LIT-Verlag Wien GmbH & Co KG Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG Dr. Gerhard Netzl, Bund Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer, Opfer des Faschismus und aktive Antifaschist/innen, Liesing Willi Mernyi, Mauthausen Komitee Österreich Dr. Brigitte Halbmayr, Institut für Konfliktforschung

Der aktuelle Diskurs über Wehrmachtsdeserteure in Österreich. Die politische, mediale und gesellschaftliche Debatte vor dem Hintergrund des geplanten Deserteursdenkmals in Wien (Forschung) Benjamin M. Grilj (Hg.), Schwarze Milch. Zurückgehaltene Briefe aus den Todeslagern von Transnistrien (Publikation) Peter Schwarz, Jahrbuch ESRA (Publikation) Technik – Gewalt – Genozid. Der Erste Weltkrieg als Vorläufer und Wegbereiter des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges im Osten (Dokumentarfilm) Leben in und nach der Zwangsarbeit. Die Fortsetzung der Auswertung des Aktenbestandes des Österreichischen Versöhnungsfonds in Wien und der Aktenbestände der Partnerorganisationen in Ungarn und Polen (Forschung, Publikation) Veranstaltungsreihe „Kultur im Tempel 2013“: Aufbruch in die Welt der Kunst. Jüdische Künstlerschicksale zwischen Ruhm und Vertreibung (Veranstaltung) Florian Schwanninger – Irene Zauner-Leitner (Hg.), Lebensspuren. Biografische Skizzen von Opfern der NS-Euthanasie in Schloss Hartheim (Publikation) Maria Luiza Tucci Carneiro, Cidadao de Mundo (Publikation) Irene Ranzmaier, Die anthropologische Gesellschaft in Wien (Publikation) Widerstand und Verfolgung in Liesing. Produktion von Postern (Ausstattung)

Fest der Freude, Gratiskonzert Wiener Symphoniker am 8.5.2013 am Heldenplatz (Konzert) Vom Überschreiten der Grenzen. Das Leben und Werk von Herbert Steiner (1923–2001). Politische Biografie (Publikation)

Liste der geförderten Projekte Nr. 901

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Projekteinreicher

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Projekttitel

Stefanie Mürbe, Wallstein Walter Manoschek, Dann bin ich ja ein Mörder! Verlag GmbH Adolf Stroms und das Massaker an Juden in Deutsch Schützen im März 1945. Publikation mit DVD (Publikation) Michael Mikula, HerÜBER.LEBEN. Die Erinnerungen des Berthold Kaufmann Weitlaner, Geka mann (Dokumentarfilm) Filmproduktion Thomas Sobotka, Theater Barbaren! (Theaterprojekt) t’eig Dr. Eva Reinhold-Weisz, Antonia Barboric, Holocaust-Literatur (Arbeitstitel) Böhlau Verlag GmbH & (Publikation) Co KG Univ.-Prof. Dr. Peter Ehemaliges KZ Loibl-Nord. Das GedenkstättenkonGstettner, Mauthausen zept des Bildhauers Georg Planer (Ausstattung) Komitee Kärnten Univ.-Prof. Dr. Horst Erich Weinreb – Abraham Gafni, Meine LebensgeSchreiber, Netzwerk Tirol, schichte. Von Innsbruck nach Israel (Publikation) erinnern.at Dr. Eva Reinhold-Weisz, Wolfram Dornik – Julia Walleczek-Fritz – Stefan Böhlau Verlag GmbH & Wedrac (Hg.), Frontwechsel. Der Erste Weltkrieg im Co KG Vergleich (Publikation) Dr. Heimo Halbrainer, Heimo Halbainer – Gera Andreas Schweiger (Hg.), CLIO – Verein für GeDie Erinnerungen des Grazer Rabbiners David Herschichts- und Bildungszog (Publikation) arbeit Prof. Paul Lendvai, Euro- Paul Lendvai, Wiederaufleben von Nationalismus, Anpäische Rundschau tisemitismus und Ausländerfeindlichkeit (Publikation) Marianne Goertz, Litera- Ausstellung, Dokumentation. Kulturgüterbergung Salzturmuseum Altaussee bergwerk Altaussee (Ausstellung, Dokumentation, Film) Thomas Desi, ZOON Thomas Desi, Josef Otto Flatter und Hilde LoeMusiktheater Verein we-Flatter (Henry Love). Zwei aus Wien gebürtige Exilkünstler in England (Publikation) Markus Kupferblum, Der Kaiser von Atlantis. Musiktheater. OpernauffühVerein Totales Theater rung und Vermittlungsprogramm (Musiktheater) Mag. Johanna Tragler, Deutsche Übersetzung von Tim Bonyhady, WohlPaul Zsolnay Verlag lebengasse. Die Geschichte meiner Wiener Familie GmbH (Übersetzung, Publikation) Milli Segal, Agentur für Für das Kind (Ausstellung) Presse, Public Relations und Veranstaltungsorganisation Dr. Heimo Halbrainer, Victoria Kumar, Stimmen aus der Emigration. Mag. Dr. Victoria Kumar, Ehemalige Grazer Jüdinnen und Juden erinnern sich CLIO – Verein für Ge(Publikation) schichts- und Bildungsarbeit

216 Nr.

Anhang Projektcode P131458

Projekteinreicher

Projekttitel

Univ.-Prof. Dr. Gerold Gruber, exil.arte

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Josef Neumayr, Verein Lernen aus der Zeitgeschichte Dr. Verena Krausneker

Im Anschluss … Musikalische, künstlerische und pädagogische Strategien der Holocaust-Vermittlung (Symposium) Bedenktage in Linz, November 2013. Gerechten-Ausstellung und Zeitzeugen-Tage (Ausstellung)

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Dr. Heinz Kienzl, Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft Univ.-Prof. Dr. Robert Kriechbaumer, Forschungsinstitut für politisch-historische Studien, Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek Nina Scholz, Kultur Horizonte e.V. Dr. Martha Keil, Institut für jüdische Geschichte Österreichs Dr. Georg Traska, Dr. Christoph Lind, Institut für historische Intervention Mag. Ludwig Zwickl, Initiative Erinnern Frauenkirchen Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG Dr. Raoul Kneucker, Gesellschaft der Freunde der Österreichischen Exilbibliothek Dr. Reingard Grübl-Steinbauer, Edition Steinbauer GmbH Dr. Hans Litsauer, Dipl.-­ Ing. Georg Schönfeld, Verein Betrifft: Neudeggergasse 1

The Brill Archive (Forschung) Demokratiemonitoring in Zeiten des Wandels (Forschungsbericht, Studie) Die Verfassungsgerichtsbarkeit im modernen Rechtsstaat. Unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung der VfGH-Judikatur in Entschädigungsfragen (Forschung, Publikation, Konferenz) Gewalt im Namen der Ehre und ihre Konsequenzen in der pluralistischen Gesellschaft (Podiumsdiskussion, Videodokumentation, Broschüre) Gedenkinstallation „Geschichtete Zeit: das neue Gesicht und die verborgenen Narben“. Im Rahmen der Ausstellung „Gott und Kaiser“ (Ausstellung) Bringing Together Divided Memory. Czechoslovakia, National Socialism and the Expulsion of the German Speaking Population. An Austrian, Czech and Slovakian Oral History and Exhibition Project (Ausstellung) Initiative Erinnern Frauenkirchen. Jüdische Gemeinde Frauenkirchen, Erinnerungszeichen (Ausstattung, Gedenkstelle) Anette Baldauf (Hg.), Autobiografie Victor Gruen (Publikation) „Zufall heißt uns Zuhause“. 20 Jahre Österreichische Exilbibliothek (Ausstellung) Moshe H. Jahoda, Hier, dort und andere Welten. Flucht und Suche nach Heimat (Publikation) Verlorene Nachbarschaft 2013. Veranstaltungen für Schulen (Veranstaltungen)

Liste der geförderten Projekte Nr.

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Projekteinreicher

Projekttitel

Mag. Melanie Jacobs, Interkulturelles Zentrum

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Caroline Zichy, makido film gmhb

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Caroline Zichy, makido film gmhb Ervin Tahirovic

1914–2014. Europe lost & found in war and peace. Internationales Schulnetzwerk anlässlich des 100-jährigen Gedenkens an den Ersten Weltkrieg (pädagogische Aktion) Zivilcourage I. Filmdokumentation über die österreichische Gerechte unter den Völkern Ella Lingens (Filmdokumentation) Yad Vashem. Die Gerechten unter den Völkern (Filmdokumentation) Remigration (Filmdokumentation)

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Peter Ulrich Lehner, Hannelore Hoyda, Bezirksgruppe Hernals des Bundes sozialdemokratischer Freiheitskämpfer/innen, Opfer des Faschismus und aktiver Antifaschist/ inn/en Dr. Patrick Greany, Museum of Contemporary Art Denver Univ.-Prof. Dr. Thomas Kerbl, Verein Sonare Mag. Richard Kisling, LIT-Verlag Wien GmbH & Co KG Dr. Ilse Korotin, Institut für Wissenschaft und Kunst, Dokumentationsstelle Frauenforschung Sonja Frank, Albert Hirl, Verein KunstPlatzl Mag. Robert Dempfer, Abteilung Gesellschaftspolitik, Österreichisches Rotes Kreuz Dr. Michaela Wolf, Institut für Translationswissenschaft, Universität Graz Mag. Dariusz Pawlos, Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung

Peter Ulrich Lehner, Verfolgung, Widerstand und Freiheitskampf in Hernals. Ereignisse, Gestalten, Orte, Spuren in einem Wiener Arbeiter/innenbezirk. Ein Heimatbuch der anderen Art (Publikation)

Heimrad Bäcker, Landscape M (Ausstellung, Publikation, Symposion) Spiegelgrund. Eine Oper von Peter Androsch. Eine theaterpädagogische Aufarbeitung für oberösterreichische Schulen (Veranstaltung) Pia Schölnberger, Anhaltelager Wöllersdorf (Publikation) Frauenbiografische Studien zur österreichischen Wissenschaftsgeschichte. Schwerpunkt Emigration und Exil (Studie, Datenbank, Lexikon) Wanderausstellung Young Austria, ÖsterreicherInnen im Britischen Exil 1938–1947 (Veranstaltung, Wanderausstellung) Stammtisch-App (pädagogische Aktion)

Mauthausen. Die Rolle des Dolmetschens in der „Ordnung des Terrors“ (Forschung) Sobibor – tragische Geschichte – gemeinsame Erinnerung. Ein internationales Bildungs- und Forschungsprojekt 12.–14.10.2013 (Veranstaltungen)

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Projekteinreicher Mag. Gerhard Burda, Steine des Gedenkens für die Opfer der Shoa Peter Sachartschenko, new academic press OG

Projekttitel

Opfer der Shoa im Dritten Wiener Gemeindebezirk. Neuauflage der Dokumentation. Überarbeitete und erweiterte Auflage (Datenbank, Publikation) Till Hilmar, Storyboards der Erinnerung. Eine empirische Fallstudie zu ästhetischer Wahrnehmung und Geschichtsbildern beim Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau (Publikation) Christa Stippinger, Roma und Sinti gestern und heute: verfolgt, verfemt, Verein Exil, Zentrum für vernichtet! Holocaust-Education für Schulklassen interkulturelle Kunst und (pädagogische Aktion) Antirassismusarbeit Mag. Judith Aistleitner, ZeitzeugInnen-Gespräche im Unterricht an 5 bis 8 Dr. Konstantin Kaiser, Wiener Schulen mit T. Scarlett Epstein (pädagogische Theodor Kramer Gesell- Aktion) schaft Univ.-Prof. Dr. ­Philippe Jews and Christians in Medieval Europe. The HistoBuc, Institut für Geriographical legacy of Bernhard Blumenkranz, Tagung schichte, Universität (Veranstaltung) Wien Mag. Harald Wildfellner, Vorträge rund um den 9. November im Gedenken an Volkshochschule Linz die Pogromnacht vor 75 Jahren (Veranstaltung) Dipl.-Ing. Elisabeth Brigitte Bailer – Wolfgang Maderthaner – Kurt Scholz Baumhöfer, Mandelbaum (Hg.), Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten. Verlag Hinrichtungen in Wien 1938 bis 1945 (Publikation) Mag. Andrea Härl, Roma- Markus End, Antiziganismusbericht Österreich no Centro – Verein für (Publikation) Roma Carola Mair, Caromax Kinder Tibets im Exil. Kann man glücklich sein lernen? (Dokumentarfilm) Dr. Bela Rasky, Wiener Simon Wiesenthal Conference 2013. Komplizenschaft Wiesenthal Institut für und Kollaboration in Osteuropa im Zweiten WeltHolocaust-Studien krieg und im Holocaust (Konferenz) Mag. Gerold Igor Last Shelter. Dokumentarfilm über die „VotivkirchenHauzenberger, Framelab flüchtlinge“ (Dokumentarfilm) Filmproduktion e. U. Univ.-Prof. Dr. Erna Erna Pfeiffer (Hg.), Mit den Augen in der Hand (ArPfeiffer, Institut für Robeitstitel). Fluchtpunkt Buenos Aires: Jüdisch-argenmanistik, Universität Graz tinische AutorInnen in Exil, Migration und Diaspora (Publikation) Mag. Kathrin Ruth Judentum erLeben. Workshops, Gedenkspaziergänge, Lauppert-Scholz, Verein Homepage (pädagogische Aktion) Tacheles Steiermark Mag. Bernadette Mayrho- Verfolgte Wiener Philharmoniker im Nationalsozialisfer, Dr. Fritz Trümpi mus. Vertreibung, Ermordung, Exil und verhinderte Rückkehr (Forschung, Publikation)

Liste der geförderten Projekte Nr.

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Projekteinreicher

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Mag. Andreas Maier

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Oskar Deutsch, Israelitische Kultusgemeinde Wien Dr. Elisabeth Bertagnoli, Diplomatische Akademie Wien Dr. Hüseyin I Cicek

Andreas Maier, Franz Stampfl. Ein Welt-Trainer aus Österreich. Verfrachtet von der Geschichte, unbekannt in seinem Heimatland, legendär im Weltsport (Publikation) Gedenkmatinee im Wiener Stadttempel am 10.11.2013 (Veranstaltung)

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Konferenz „70 Jahre Moskauer Deklaration“ am 29.10.2013 (Konferenz)

Feindschaft in den Schriften türkischer Nationalisten. Eine kritische Analyse ausgewählter Artikel von Ismail Bey Gaspirali mit Blick auf die Konstruktion von Feindschaft zwischen 1880 und 1908/1909 (Publikation, Tagung, Schwerpunktforschung) Mag. Angela Huemer Jacopo oder: was bleibt? (Unsterbliche Überreste) (Dokumentarfilm) Judith Pühringer, Verein Strom der Erinnerung: Herklotzgasse 21 und die jücoobra, cooperativa dischen Räume in einem Wiener Grätzel (DVD-Probraccianti duktion, Website) Dr. Herbert Arlt, Jura Jura Soyfer. 75 Jahre November-Pogrom. Symposion Soyfer-Gesellschaft und Ausstellungen (Veranstaltung) Dr. Nicole Alecu de Flers, Ines Rieder, Mopsa Sternheim. Die Grenzgängerin Verlag Zaglossus und ihr Kreis. Eine europäische Generation in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Publikation) Mag. Roman Fröhlich Archivrecherche zu den Außenlagern des KZ Mauthausen an den Standorten des Heinkel-Konzerns und der Akkumulatorenfabrik AG (AFA) in Wien (Forschung) Edward Serotta, CEC – Leo Luster. Centropa-Zeitzeugeninterview mit Leo Zentrum zur Erforschung Luster … (Kurzfilm, Website, Schulprojekte) und Dokumentation jüdischen Lebens in Zentral- und Osteuropa Johannes Wegenstein, This human world. Internationales Filmfestival der Julian Berner, this human Menschenrechte 5.12.–12.12.2013 (Veranstaltung) world – Verein zur Förderung und Verbreitung von Menschenrechtsthemen Ruben Moerth, GesellDer Nationalsozialismus im Mikrokosmos Wieden schaft für Kulturstudien (Forschung) und Stadtgeschichte Dr. Alexander Pinwinkler, P. Thomas Michels OSB (1892–1979) zwischen autoFachbereich Geschichte, ritärem „Ständestaat“, US-amerikanischem Exil und Universität Salzburg Zweiter Republik (Forschung, Website, Publikation, Ausstellung)

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Frederic Lion, Verein Transit-Theater, Verein für darstellende und bildende Kunst, Theater Nestroyhof Hamakom Dr. Christoph Freuden­ thaler, Verein Plattform Papa Gruber Mag. Peter Menasse, RoLett, Verein zur Dokumentation und Vermittlung des künstlerischen und wissenschaftlichen Werkes von Robert Lettner Mag. Daniela Grabe, Verein für Gedenkkultur in Graz Marika Schmiedt, s/w-Tsiganka. Verein zur Förderung und Erhaltung von Kunst und Kultur der Roma und Jenischen Mag. Gertraud Diendorfer, Demokratiezentrum Wien

In Gedenken an die Novemberpogrome (Veranstaltungsreihe)

Peter Schwarz, Verein ESRA, Psychosoziales Zentrum Dietmar Gnedt Univ.-Prof. Dr. Zacharasiewicz, Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), The North Atlantic Triangle Robert Faustmann, Miriams Tamburin, Verein zur Förderung multikultureller Musik

Thomas Schlager-Weidinger (Hg.), Denk.Statt Johann Gruber. Passage gegen das Vergessen (Publikation) Peter Menasse, Widerstand, Utopie, Landschaft & Ornament. Die Kunst des Robert Lettner. Werkmonografie (Publikation)

Stolpersteine. Gedenkprojekt für Grazer Opfer des Nationalsozialismus (Ausstattung) Marika Schmiedt, Was bleibt. What Remains. Fragmente zur nationalsozialistischen Verfolgung und Vernichtung von Roma und Sinti. Bild-, Textband (Publikation) Gedenktage online. Virtueller Materialkoffer zur Beschäftigung mit Gedenktagen unter besonderer Berücksichtigung des Gedenkens an die November­ pogrome (Ausstattung) 75 Jahre Novemberpogrom Gedenken am Ort des einstigen „Leopoldstädter Tempels“, 11.11.2013 (Veranstaltung) Minettis Nachlass oder Das Haus am Fluss. Theaterprojekt für eine Schulklasse zum Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkrieges (pädagogische Aktion) Internationale Konferenz: Narratives of Encounters in the North Atlantic Triangle 4.–6.10.2013 in Wien (Konferenz)

CD Yiddish Tango. U.D991a. Lieder aus dem Warschauer Ghetto, die zwischen 1940 und 1943 entstanden sind (CD)

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Projekttitel

Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien

Geschichtsverarbeitung der NS-Zeit und autoritäre Einstellungen und demokratisches Bewusstsein im Kontext subjektiver Bedrohungswahrnehmungen, u. a. mit Telefoninterviews (Telefoninterviews)

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Heidemarie T. Ambros, Musica Suprimata Mag. Elisabeth Golzar, Mag. Baris Alakus, all inclusive – Verein zur Förderung komplementärer Diversitätsstrukturen Prof. Martin Auer

Musica Suprimata 2014 (Konzertreihe)

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zeitim:puls4 Kurzfilmwettbewerb 2014 (Kurzfilmwettbewerb)

Jüdisches Wien, ein audiovisueller Guide für Smartphone, Tablet und PC (audiovisueller Guide) Mag. Dr. Brigtte DalinTheater unter NS-Herrschaft: Begriffe, Praxis, Wechger, Mag. Veronika Zingl, selwirkungen (Konferenz, Publikation) Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien Univ.-Prof. Dr. Martin Mechaye Hametim. Der die Toten auferweckt. Jäggle, Koordinierungsaus- Veranstaltungsreihe zum 75-Jahre-Gedenken an die schuss für christlich-jüdi- Novemberpogrome (Veranstaltungsreihe) sche Zusammenarbeit Dr. Danielle Spera, Jüdi- Zwischen den Häusern. APP zur jüdischen Geschichte sches Museum Wien und Gegenwart im ersten Wiener Gemeindebezirk (Ausstattung) Dr. Elisabeth Ben Steine der Erinnerung im Jahr 2014 (Ausstattung) David-Hindler, Verein Steine der Erinnerung an jüdische Opfer des Holocaust Dr. Irene Suchy, MaezeIrene Suchy, Ausgerissen – Japan. Musik, Nation, natentum.at Emigration. Zuflucht und Verfolgung – die Geschichte der abendländischen Musik in Japan vor 1945 und die Schicksale der Musiker und Musikerinnen aus dem Deutschen Reich (Publikation) Univ.-Prof. Dr. Karl Der Wiener Kreis. Exaktes Denken am Rand des UnSigmund, Univ.-Prof. Dr. tergangs. Ausstellung und Katalog (Ausstellung) Friedrich Stadler, Institut Wiener Kreis Dr. Christian Cwik, Ko- Transatlantische und interamerikanische Migration, naK Wien, Forschungs1933–1955. Das Beispiel österreichischer Flüchtlinge und Kulturverein für in der britischen und niederländischen Karibik (PubliKontinentalamerika und kation, Datenbank) die Karibik

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Projekttitel Flucht und politisches Exil im Wien des 20. Jahrhunderts (Veranstaltungsreihe)

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Dr. Christian Cwik, KonaK Wien, Forschungsund Kulturverein für Kontinentalamerika und die Karibik Dr. Karl Robert Wolm

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Dr. Michael Stern. Rechtsberater im Nationalsozialismus. Recherche zur filmischen Umsetzung der Akten der Kanzlei Dr. Stern 1938–1945 (Dokumentarfilm) Dipl.-Ing. Elisabeth Gabriele Anderl – Evelyn Adunka, Jüdisches Leben in Baumhöfer, Mandelbaum der Vorstadt. Ottakring und Hernals (Publikation) Verlag Dr. Eva Reinhold-Weisz, Englischsprachige Ausgabe von Manfried RauchensteiBöhlau Verlag GmbH & ner, Der Erste Weltkrieg und das Ende der HabsburCo KG germonarchie (Publikation) Tina Zickler Brüder Schwadron, a call to mind (Ausstellung, Publikation) Hajo Gevers, Wallstein Berthold Unfried, Abgeltung von historischem Verlag GmbH Unrecht. Entschädigung und Restitution in einer globalen Perspektive (Publikation) Stefan Kraft, Promedia Margarete Schütte-Lihotzky, Erinnerungen aus dem Verlag Widerstand. Das kämpferische Leben einer Architek­ tin von 1938–1945. Neuauflage (Publikation) Hans Fuchs, Barbara Jakob Wassermann und seine Zeitgenossen. TheKorherr aterproduktion von Helmut Korherr, Lesungen, Programmheft im Rahmen des Ausseer Festsommers 2014 (Theaterproduktion, Lesungen, Programmheft) Hayri Can Exil in der Türkei. 80 Jahre, Vortrag am 31.3.2014 (Vortrag) Mag. Markus Roschitz Markus Roschitz, Die Lehrerschaft in der Provinz. Wegbereiter, Systemträger und Opfer des Nationalsozialismus am Beispiel der weststeirischen Region Schwanberg (Publikation) Tali Nates, Johannesburg Johannesburg Holocaust & Genocide Centre – DauHolocaust & Genocide erausstellung. „Choices Room“ und „Österreich und Centre der Holocaust: Geschichten österreichischer Mitläufer, Widerständler und Täter“ (Ausstellung) Dr. Eva Reinhold-Weisz, Englischsprachige Ausgabe von Gerald Stourzh, Böhlau Verlag GmbH & Um Einheit und Freiheit. Staatsvertrag, Neutralität Co KG und das Ende der Ost-West-Beziehung Österreichs 1945–1955 (Übersetzung, Publikation) Mag. Ruth Mayr, Studi- Corinna Oesch, Yella Hertzka (1873–1948). Eine enverlag GmbH österreichische Aktivistin der internationalen Frauenbewegung (Publikation) Dr. Christoph Lind, Wie wunderschön die Freiheit ist. 75 Jahre BuchenInstitut für historische waldlied. Veranstaltung am 4.12.2013 (Veranstaltung) Intervention

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Dr. Andres Kosek, teatro caprile Mag. Vanessa Wieser, Milena Verlag Dr. Erich Fröschl, Renner-Institut

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Grenzüberschreitungen und Fluchten. Eine theatrale Exploration (Theaterprojekt) Liesl Müller-Johnson, Rosl und ihre Tochter. Leben und Kabarett zwischen 1914 und 1936 (Publikation) Italienischsprachige Publikation von Francesco Saveria Festa u. a. (Hg.), Das Österreich der dreißiger Jahre und seine Stellung in Europa. Materialien der internationalen Tagung in Neapel, Salerno und Taurasi (5.–8. 6. 2007). Tagungsband der österreichisch-italienischen wissenschaftlichen Konferenz „L’Austria delgi anni 30 dinanzi all’ Europa“ (Publikation) Schneeglöckchen. Kurzfilm (Film-Verwertung)

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Jenny Dörfler-Gand, nachtfilm filmproduction, Film- und TV-Produktion (EPU, Jenny Gand) Mag. Alois Nußbaumer Alois Nußbaumer, Fremdarbeiter im Pinzgau, Druck von 3000 Exemplaren in ukrainischer Sprache (Publikation) Dr. Peter März, „ein fleißiger Arbeiter oder ein fauler Kerl“ TodesurteiMag. ­Patrick Bohn, le der Eliten gegen straffällige „Asoziale“ am SalzburKalliope, Verein für ger Sondergericht von 1942 bis 1945 (Ausstellung) Kultur- und Gesellschaftswissenschaften Willi Mernyi, Mauthau- Mauthausen Außenlager Begleitungen und Zivilcourasen Komitee Österreich ge-Trainings (pädagogische Aktion) Matthias Wurz, M.A., Deutsche Übersetzung von „Out of Time. The Vexed Verein Ensemble Szene Life of Georg Tintner“, exil.arte-Schriftenreihe (ÜberXX setzung) Mag. Dr. Rainer Verfolgt, verschwunden, gesucht von der VerganKönig-Höllenwöger, genheit des Nazi-Terrors bis zur Gegenwart. Ein IPS-Wien, Institut für europäisches Projekt zur Erinnerung, BewusstmaPsycho-Soziale Fragen chung und Förderung des Mitfühlens und Helfens. Veranstaltungsreihe mit der KZ-Überlebenden Erika Bezdicková (Veranstaltungsreihe) Dr. Martin Eichtinger, Interkultureller Preis – Intercultural Achievement Bundesministerium für Award für Projekte von NGO’s (Veranstaltung) europäische und internationale Angelegenheiten Dr. Irene Messinger Schutzehen in der NS-Zeit. Forschung und Website mit Datenbank (Forschung) Michael Trinko, JuBildungsreise zu den Gedenkstätten des Holocausts gendabteilung, Österrei- in Polen 2014, Jänner/Februar 2014 (pädagogische chischer GewerkschaftsAktion) bund (ÖGJ) Dr. Helmut Wohnout, Helmut Wohnout, Leopold Figl und das Jahr 1945 Dr. Helmut Wohnout KG (Publikation)

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Projekteinreicher Mag. Richard Kisling, LIT-Verlag Wien, GmbH & Co KG Mag. Ruth Mayr, Studienverlag GmbH

Projekttitel

Nina Kogler, Geschlechtergeschichte der Katholischen Aktion im Austrofaschismus. Diskurse, Strukturen, Relationen (Publikation) Johannes Hofinger, Nationalsozialismus in Salzburg. Band 5 der Reihe Nationalsozialismus in den österreichischen Bundesländern (Publikation) Dr. Peter Felch, VENI, Die Straße der Österreicher. Eine filmische Suche Vienna Eurasia Network nach den verwehten Spuren österreichisch-ungarischer Initiative Kriegsgefangener … (Dokumentarfilm) Edward Serotta, CEC – Digitalisierung analoger Audio-Aufnahmen und ÜberZentrum zur Erforschung setzung von 88 österreichischen Zeitzeugen-Interviews und Dokumentation (Digitalisierung, Übersetzung) jüdischen Lebens in Zentral- und Osteuropa Univ.-Prof. Dr. Waldemar Narratives of Encounters and Transatlantic Networks Zacharasiewicz, Kommis- in Austria in the Critical Years Between the Two sion der Österreichischen World Wars, Especially in the 1930s. Sammelband Akademie der Wissenund Monografie. Erzählungen von Begegnungen und schaften (ÖAW), The transatlantischen Netzwerken in Österreich in den North Atlantic Triangle kritischen Jahren zwischen den Weltkriegen vor allem in den 1930er Jahren (Forschung, Publikation) Mag. Johanna Tragler, Günther Sandner, Otto Neurath. Eine politische Paul Zsolnay Verlag Biografie (Publikation) GmbH Lucas Norer Lisbon Route. Klanginstallation und Präsentation im Rahmen einer Ausstellung, Hörspiel (Veranstaltung) Dr. Claudia Kuretsi14. Gedenkfahrt nach Engerau (Veranstaltung) dis-Haider, Zentrale Forschungsstelle Nachkriegsjustiz Christina Radner, MSc, Wanderausstellung Exlibris. Spuren des Wissens und Dr. Christine Stromber- der Erinnerung in den Büchern der Historikerin und ger, Verein Wohnprojekt Shoa-Überlebenden Prof. Dr. Gertrude Schneider Grundsteingasse 32 (Ausstellung) Enia Kupfer, Beit HatConstruction of a model of the Turner Temple, Vienfutsot, The Museum of na Austria, synagogue for the permanent exhibition the Jewish People, Tel an Beit Hatfutsot, The Museum of the Jewish People Aviv University (Ausstattung) Marie-Luise Weissenböck, Marsch des Lebens. Gedenk- und VersöhnungsChristen an der Seite marsch. 70 Jahre Gusen II (1944–2014) (GedenkIsraels marsch) Gottfried Gansinger, ÖO „Die LaK (LandarbeiterKinder) sand g’storben wie Volksbildungswerk Ried d’Flieag’n“. Das „Fremdländische Kinderheim“ in im Innkreis Utzenaich im Bezirk Ried (Forschung)

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Projekteinreicher

Projekttitel

Wolfgang Seereiter, Verein Zukunft braucht Erinnerung Dr. Brigitte Lehmann

26. Oktober, Nationalfeiertag!? (Ausstellung, Veranstaltung)

Adalbert Wagner, Gedenkdienst – Verein für historisch-politische Bildungsarbeit und internationalen Dialog Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG DDr. Barbara Glück, Verein für Gedenken und Geschichtsforschung in österreichischen KZ-Gedenkstätten Fatih Özcelik, Vielfaltenarchiv – Dokumentationsstelle zur Migrationsgeschichte Vorarlbergs Golli Marboe, makido film gmbh Dr. Ingo Zechner, Michael Loebenstein León de Castillo, Valsassina Ensemble Wien Dr. Susanne Blumesberger, Institut für Wissenschaft und Kunst Peter Schwarz, Verein ESRA, Psychosoziales Zentrum Peter Stastny

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Brigitte Lehmann, Die Zeit arbeitet für uns. Die Briefwechsel des Ökonomen und Essayisten Theodor Prager mit Eric Hobsbawm, Ernst Wangermann, Joan Robinson (Publikation) Förderung von Teilnahmebeiträgen auf Studienfahrten des Vereins Gedenkdienst im Jahr 2014 (pädagogische Aktion) Erwin A. Schmidl, Habsburgs jüdische Soldaten 1788–1918 (Publikation) Der Tatort Mauthausen. Eine Spurensuche. Ausstellungskatalog in deutscher und englischer Sprache (Ausstellungskatalog) Generationenpfade (Fotoausstellung, Publikation)

Zivilcourage. Irene Harand (Filmdokumentation) Ephemere Filme: Nationalsozialismus in Österreich, Teil 2 (Forschung, Dokumentation) Primavera Festival Wien (Veranstaltung) Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur während der Zwischenkriegszeit und im Exil. Mit besonderer Berücksichtigung von Österreich. Symposium (Veranstaltung) Bildungs- und Gedenkarbeit im Psychosozialen Zentrum ESRA im Jahr 2014 (Veranstaltungsreihe)

Besser spät als nie. Dokumentarfilm. Ein Film über das Verschwinden der Holocaust-Generation und dessen Bedeutung für die Zukunft (Film) Mag. Ruth Mayr, Studi- Stefan Karner (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutenverlag GmbH machung“. Bilanz der Regierung Schüssel auf dem Gebiet der Restitution (Publikation) Präsident Oskar Deutsch, Teilnahme einer Delegation der jüdischen Gemeinde Israelitische KultusgeÖsterreichs am „March of the Living 2014“ (pädagomeinde Wien gische Aktion)

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Projekttitel

Dr. Walter Lichem, Verein zur Errichtung einer Namensmauern-Gedenkstätte Dr. Béla Rasky, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust Studien

Machbarkeitsstudie zur Umsetzung einer Gedenkstätte für die in der Shoah ermordeten jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Österreich (Forschung)

Univ.-Prof. Dr. Siegfried Beer, Austrian Center for Intelligence, Propa­ ganda & Security Studies (ACIPSS), Universität Graz Dr. Robert Streibel, Volkshochschule Hietzing Dr. Eva Schmidt, Verein Steine der Erinnerung in Liesing Dr. Andreas Schmoller, Fachbereich Geschichte, Universität Salzburg Regina Liane Löw, Dr. Susanne Ayoub, MMX. e. U. Dr. Ishraga Mustafa Hamid Mag. Andreas Baumgartner, Mauthausen Komitee Österreich Mag. Gudrun Blohberger, Društvo/Verein Peršman Univ.-Prof. Dr. Fritz Hausjell, Österreichische Gesellschaft für Exilforschung (ÖGE) Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG Mag. Gottfried Kompatscher Verlagsanstalt Tyrolia GmbH

Storylines and Blackboxes. Konstellationen auto/ biografischer Erzählungen über Gewalterfahrungen im Kontext des Zweiten Weltkrieges, Workshop 22.–24.5.2014 (Veranstaltung) Österreichische Exilanten im Nachrichtendienst der US-Armee – Eine kollektive Kriegsbiografie der „Ritchie Boys“ (Publikation, Konferenz, Vorträge)

Gedenken in Hietzing. Gedenktafel, Kurzfilm, Homepage, Gestaltung Museum (Ausstattung) Steine der Erinnerung in Liesing. 10 Erinnerungssteine, 3 Veranstaltungen, Dokumentation (Gedenksteine) Erinnerungsformen des Genozids in Ruanda. Vortrag und Workshop (Veranstaltung) Almas kleiner Fotograf. Film über den Fotografen Erich Rietenauer (Film) Ishraga Mustafa Hamid, Gesichter der Donau (Publikation, Veranstaltung, Performance) Deutsche Übersetzung von Max Garcia, Auschwitz, Auschwitz … I Cannot Forget You, As Long As I Remain Alive (Publikation) Lisa Rettl – Gudrun Blohberger (Hg.), Peršman. Geschichte, Erinnerung, Museum. Publikation deutsch-slowenisch (Publikation) „Schleppen“, schleusen, helfen. Flucht zwischen Rettung und Ausbeutung. Internationale Tagung im Oktober 2014 (Konferenz) Gerhard Botz – Eva Brücker – Stefan Karner – Helmut Konrad – Siegfried Mattl (Hg.), Räume extremer Gewalt in Europa im 20. Jahrhundert (Publikation) Bettina Hoerlin (Hg.), Courage. Im Schatten des Nanga Parbat 1934. Die wahre Geschichte des Bergsteigers Hermann Hoerlin und einer lebensgefährlichen Liebe (Publikation)

Liste der geförderten Projekte Nr. 1056

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Projekttitel

Marieluise Röttger, Ethnocineca-Verein zur Förderung audio-visueller Kultur Dr. Heinz Schoibl, Helix-Forschung und Beratung OEG Dr. Werner Dreier, erinnern.at, Nationalsozialismus und Holocaust: Gedächtnis und Gegenwart www.erinnern.at Dr. Reingard Grübl-Steinbauer, Edition Steinbauer GmbH Dr. Martha Keil, Institut für jüdische Geschichte Österreichs Dr. Wolfgang Straub, Institut für Germanistik, Universität Wien Naama Magnus, Verein zur Erhaltung und kulturellen Nutzung der Synagoge Kobersdorf Mag. Dr. Gerhard Sailler, Diplomatische Akademie Wien Lojze Wieser, Wieser Verlag

Ethnocineca-Ethnografisches und Dokumentarisches Filmfest Wien 12.–16.5.2014 (Filmfestival)

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Dr. Maren Seliger

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Benjamin Kaufmann, LICRA-Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus Bernhard Wenger Ausstieg rechts (Kurzfilm)

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Lillian Birnbaum, peartree entertainment GmbH Waltraud Barton, Verein IM-MER

Auf Augenhöhe. Notreisende in der Wohlstandsregion Salzburg. 10 Videoporträts (Videoporträts) Shoa im schulischen Alltag. Historisches Lernen mit Video-Interviews von Überlebenden in einer Tablet-basierten Lernumgebung (Forschung) „The Austrian Resistance 1938–1945“. Englische Übersetzung von Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand (Übersetzung, Publikation) Das Ende der Kindheit? Jüdische Kindheit und Jugend ab 1900 (Veranstaltung) Bilderbuch-Heimkehr? Remigration in Österreich 1945–1965. Internationales Symposion Februar 2015 (Forschung) Veranstaltungsreihe Kultur im Tempel 2014. Hungaria Judaica. Die Welt des ungarischen Judentums (Veranstaltung) Executive Training Programme in European and International Affairs for Master Students from Israel, Palestine and Jordan (Veranstaltung) Hans-Dieter Zimmermann – Dalibor Dobiaš (Hg.), Jiři Gruša. Gesammelte Werke in deutscher Sprache in 10 Bänden (Publikation) Maren Seliger, Max(imilian) Fritz (1887–1956). Leiter des Wiener Schulwesens 1938–1945. Ein Beitrag zu NS-Schulpolitik (Publikation) Georg Chaimowicz. 15.7.–14.8.2014 (Ausstellung)

Peter Stephan Jungk, Auf Ediths Spuren. Dokumentarfilm über Edith Tudor-Hart (Dokumentarfilm) Gedenkreise Maly Trostinec 2014, 26.–30.5.2014 (Gedenkreise)

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Antonia Valerie Würnitzer, Österreichische Lagergemeinschaft Ravensbrück und FreundInnen Mag. Annemarie Zierlinger, Geschichtswerkstatt St. Johann/Pongau, Verein für Zeitgeschichte und regionale Erinnerungskultur Dr. Konstantin Kaiser, Theodor Kramer Gesellschaft Norbert Gang, Misrachi Österreich

Teilnahme an der Tagung des Internationalen Ravensbrück-Komitees (IRK) im Mai 2014 in Paris (Tagungsteilnahme)

Vedrana Lazic, Gipsy Music Association Jürgen Schneider, Verein Roots, Verein zur Erforschung und Vermittlung der menschlichen Wurzeln Dusan Hudec, EDIT Studio, Bratislava

Erinnern an die NS-Opfer von St. Johann im Pongau und an die Kriegsgefangenen des STALAG XVIII C „Markt Pongau“ (Homepage, Broschüre) Die Zerstörung der ArbeiterInnenkultur durch Faschismus und Nationalsozialismus. Internationale Arbeitstagung 14.–15. November 2014 (Tagung) Die Vernichtung der jüdischen Gemeinde Deutschkreutz und der Versuch ihrer Darstellung anhand ihres Friedhofs (Website, Broschüre, Veranstaltung) 6. Baranka Park Feier am 20.5.2014 (Gedenkfeier) Gemeinsam in einem Boot. Integrationsprojekt mit österreichischen und asylwerbenden Jugendlichen, begleitende partizipative Videodokumentation (pädagogische Aktion)

The Final Mission. Dokumentarfilm über 15 Flieger der Air Force, die im Zweiten Weltkrieg über der Slowakei abgeschossen wurden (Filmdokumentation) Mag. Dr. Rudolf Leo Rudolf Leo, Bruck an der Glocknerstraße 1938–1945 (Publikation) Edward Serotta, Zentrum 8. Centropa Sommerakademie. Holocaust Bildungszur Erforschung und programm über Grenzen (Veranstaltung) Dokumentation jüdischen Lebens in Zentral- und Osteuropa (CEC) Univ.-Prof. Dr. Christoph Gedenkprojekt der Wirtschaftsuniversität Wien. VerBadelt, Wirtschaftsuniver- anstaltung am 8.5.2014 (Veranstaltung, Publikation) sität Wien DDr. Barbara Glück, Gedenkbuch für die Verstorbenen des KZ MauthauVerein für Gedenken und sen (Publikation in gedruckter und digitaler Form, Geschichtsforschung in Forschung) österreichischen KZ-Gedenkstätten Mag. Ernst Logar, Das Ende der Erinnerung. Kärntner PartisanInnen II, pArtisan – Kunst im Ausstellung in St. Johann im Rosental (Ausstellung) sozial- und gesellschaftspolitischen Kontext

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Projekttitel

Dr. Rosemarie Burgstaller Rosemarie Burgstaller, Inszenierung des Hasses. Feindbild-Ausstellung im Nationalsozialismus (Publikation der Dissertation) Dr. Andrea Schwab, Ver- Projekt zum 110. Todesjahr Theodor Herzls. Theodor ein Frauen komponieren Herzl einmal anders, vom Schriftsteller und Librettisten zum Gründer Israels. Konzert mit Lesungen. Veranstaltung für Schulen in Österreich (Veranstaltungsreihe) Dr. Herwig Czech Die Gezeichneten. Der Umgang mit körperlichen und psychischen Schädigungen von Überlebenden der NS-Verfolgung in der Nachkriegszeit (Forschung, Publikation) Thomas Frankl, ArtfoVisionen aus dem Inferno. Kunst gegen das Vergessen. rum – Kunst gegen das Ausstellung Adolf Frankl (Dauerausstellung) Vergessen Nicole Sevik, Verein Keta- Gedenkreise nach Auschwitz 1.–3.8.2014 (Gedenk­ ni für Sinti und Roma reise) Dr. Ursula Plassnik, Sie waren Teil des Ganzen. Jüdische Soldaten im ErsÖsterreichische Botschaft ten Weltkrieg. Expertenkonferenz (Konferenz) Paris Norbert Gang, Misrachi Wochenend-Seminar für junge jüdische Familien Österreich 16.–18.5.2014 (Veranstaltung) Univ.-Prof. DDr. Oliver 3. Geschichtswettbewerb des Österreichischen BunRathkolb, Theodor-Kör- despräsidenten. Die 4er Jahre 1914/1934/1994/2004 ner-Fonds (pädagogische Aktion) Dr. Julia Deutschlänger, Druckfassung der Dokumentation Hermann RafetseEHV Academicpress der, „NS-Zwangsarbeits-Schicksale“ (Publikation) GmbH Mag. Gerhard Dafert, Grabung im ehemaligen Oflag XVII A Edelbach auf Krahuletz-Gesellschaft dem Gelände des Truppenübungsplatzes Allentsteig Eggenburg (Grabungsarbeiten) Univ.-Prof. Dr. Fritz Evelyn Adunka – Primavera Driessen Gruber – Fritz Hausjell, Österreichische Hausjell – Irene Nawrocka – Simon Usaty (Hg.), Gesellschaft für ExilforExilforschung zu Österreich. Leistungen, Defizite & schung (ÖGE) Perspektiven. Band 4 der ÖGE-Reihe „Exilforschung heute“ (Publikation) Peter Schwarz, Verein Evaluierung der Wirkungen mehrdimensionaler psyESRA, Psychosoziales chosozialer Unterstützung in der Arbeit mit traumatiZentrum sierten Personen/NS-Überlebenden im Psychosozialen Zentrum ESRA (Forschung) Peter Schwarz, Verein Peter Schwarz, Jahrbuch ESRA 2013 (Publikation) ESRA, Psychosoziales Zentrum

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Projekttitel

Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Ludwig Boltzmann-Institut für historische Sozialwissenschaft Mag. Siegmar Schlager, Falter Verlag Christa Stippinger, Verein Exil, Zentrum für interkulturelle Kunst und Antirassismusarbeit Dr. Lukas Girardi, Israelitischer Kultusverein Graz Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz, Verein zur Förderung historischer Sozialwissenschaft Katharina Rohrer, GreenKat Productions Willi Mernyi, Mauthausen Komitee Österreich Prof. Rudolf Sarközi, Kulturverein österreichischer Roma Judith Weinmann-Stern

Randgruppen in der Gesellschaft und im Konzentrationslager. „Kriminelle“ und „asoziale“ Häftlinge in Mauthausen (Forschung)

Dr. Winfried Garscha, Zentrale Forschungsstelle Nachkriegsjustiz Dr. Heimo Halbrainer, CLIO – Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit Univ.-Prof. Dr. Albert Lichtblau Dr. Franz Vonwald, Pädagogische Hochschule für Niederösterreich Renata Keller, Vertical Impulse Mag. Evelyn Böhmer-Laufer, 4peace – Verein zur Förderung der politischen Mündigkeit Dr. Peter Engelmann, Passagen Verlag

Ermittlung wegen NS-Verbrechen 1956–2008 an Gerichtsstandorten außerhalb Wiens, Teilprojekt 2 (Forschung) Fritz Kolb, Als österreichischer Alpinist in indischen Internierungslagern (Forschung, Publikation)

Johann Skocek, Die 3 Leben des Norbert Lopper (Publikation) Ich habe Angst, Auschwitz könnte nur schlafen. ZeitzeugInnenworkshops für Schulklassen in memoriam Ceija Stojka (pädagogische Aktion) Ausgewählte Predigten des Rabbi Mühsam (Publikation, Ausstellung) Zwischen Opfer-Identität und Mittäterschaft. Krieg und Nationalsozialismus in der Erinnerung „volksdeutscher“ Evakuierter, Geflüchteter und Vertriebener in Österreich (Forschung) Zurück ins Vaterland? (Projektentwicklung für einen Dokumentarfilm) Fest der Freude. Gratiskonzert der Wiener Symphoniker am 8.5.2014 am Heldenplatz (Veranstaltung) Errichtung einer Gedenktafel für die im NS-Vernichtungslager Kulmhof am Ner ermordeten österreichischen Roma und Sinti (Veranstaltung) Österreichische Kulturtage in Tel Aviv (Veranstaltung)

Der wohlwollende Diktator (Dokumentarfilm) Wie es bei uns in Niederösterreich war 1938–1945. Spurensuche im Nationalsozialismus (Unterrichtsmaterialien) Lebendige Geschichte. Ein Dokumentarfilm über Dr. Gerda Lerner (Dokumentarfilm) Peacecamp 2014. The question of peace (Veranstaltung) Nina Scholz (Hg.), Gewalt im Namen der Ehre (Publikation)

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Projekttitel

Dr. Karen Frostig, The Danube Memorial, Ein Verein zur Errichtung eines Denkmals am Donaukanal Benedikt Föger, Czernin Verlag GmbH

Orte der Erinnerung/The Vienna Project Phase II (Veranstaltung)

Ruth Pleyer – Alfred J. Noll (Hg.), Benjamin Murmelstein: Theresienstadt, Eichmanns Vorzeigeghetto (Publikation) Shimon Lev, Objects of memory (Ausstellung)

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Dr. Johannes Rauchenberger, Kulturzentrum bei den Minoriten Oskar Deutsch, IsraeliAufbau, Errichtung und Erhaltung eines öffentlich tische Kultusgemeinde zugänglichen Archivs in Wien für wissenschaftliche Wien Forschungen; Wiederherstellung des Gesamtarchivs der IKG Wien (Archiv) Mag. Andrea Härle, Internationales Roma-Jugendtreffen in Krakau/Ausch­ Romano Centro – Verein witz 30.7.–3.8.2014, Teilnahme einer Gruppe aus für Roma Österreich (Gedenkreise) Stefan Kraft, Promedia Simon Loidl, Österreichische KommunistInnen im Verlag Exil in den USA (1938–1945) (Publikation) Dr. Andrea Huemer Die Gesellschaft zur Pflege der kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zur Sowjetunion (ÖSG) von 1945–1955 (Forschung) Gideon Eckhaus, ZentHistorisch-biografische Untersuchung in Buchform, ralkomitee der Juden aus Grundlage. Interviews mit KZ-Ghetto-ZwangsarÖsterreich in Israel beits-Überlebenden aus Österreich (Interview) Dr. Martina Steer, Institut Multiple Jewries? New Perspectives on the History of für Geschichte, Universi- Jews in the Habsburg Empire from the 18th Century tät Wien to 1918. Internationale Konferenz im November 2014 (Konferenz) Florian Brüning, Ervin Heimweh. Konzept zum gleichnamigen DokumentarTahirovic, Horse & Fruits film von Ervin Tahirovic (Dokumentarfilm) – Verein zur Förderung künstlerisch wertvoller Filmerzeugnisse Mag. Charlotte Handler, Ort der Erinnerung – Zellpark Perchtoldsdorf. GeARGE Projekt Jüdisches denk- und Erinnerungsstätte für die 1421 vertriebene Perchtoldsdorf-Initiative und somit ausgelöschte jüdische Gemeinde sowie für Gedenkstätte die Jüdinnen und Juden, die im NS-Terror umgekommen sind (Gedenkstätte) Doz. Dr. Barbara Die Rolle des Zukunftsfonds der Republik Österreich Stelzl-Marx, Ludwig für Forschung und Gesellschaft. Entwicklung, BedeuBoltzmann-Institut für tung, Diskurs (Forschung und Publikation) Kriegsfolgen-Forschung, Univ.-Prof. Dr. Günter Bischof

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Projekttitel

Volkmar Geiblinger, Ulrike Jürgens, Filmproduktion Volkmar Geiblinger e. U. Mag. Dr. Eleonore Lappin-Eppel, Centrum für jüdische Studien, Universität Graz Univ.-Prof. Dr. Siegfried Mattl, Ludwig Boltzmann-Institut für Geschichte und Gesellschaft Mag. Lisbeth Triska, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) Frank Michael Weber, w+w kultur, Verein zur Realisierung von Kunstund Kulturprojekten Dr. Heimo Halbrainer, CLIO – Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit Roswitha Wonka, Residenz Verlag Dipl.-Ing. Alexander Smaga Dr. Grzegorz Rossolinski-Liebe, Freie Universität Berlin Dr. Georg Haberl, Synema, Gesellschaft für Film und Medien Dr. Christa Stippinger, Verein Exil, Zentrum für interkulturelle Kunst und Antirassismusarbeit Univ.-Prof. Dr. Peter Ebenbauer, Institut für Liturgiewissenschaft, Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Graz Mag. Ruth Mayr, Studienverlag GmbH

Aristides de Sousa Mendes. Der portugiesische Schindler (Dokumentarfilm) Eleonore Lappin-Eppel, Das Bild der galizischen und Bukowiner Juden in der Wiener jüdischen Presse während des Ersten Weltkrieges (1914–1918) (Forschung, Publikation) Sicherung, Aufarbeitung und Erschließung des Archivs der Freien Österreichischen Jugend (Archiv­ arbeiten) Englische Übersetzung von Michael Gehler, Österreichs Weg in die Europäische Union (Übersetzung, Publikation) Exil Los Angeles. Drei jüdische Frauenschicksale in Amerika. Bühnen-/Filmprojekt im Metro Kino Wien (Veranstaltung) Herta Reich, Zwei Tage Zeit. 1938. Flucht, Vertreibung und die Spuren jüdischen Lebens in Mürzzuschlag (Publikation) Helmut Wohnout, Leopold Figl und das Jahr 1945 (Publikation) Alexander Smaga, Broschüre Monument. Über das Erinnern (Publikation) Deutsche Übersetzung von Eliyahu Yones, Die Juden von Lemberg während des Holocaust (Publikation) Wolf Suschitzky, Charing Cross and other roads (Publikation) Der Stammtisch der Emigranten. Flucht – Exil – Heimat. Buchproduktion, DVD-Herstellung, Ausstellungsherstellung und Holocaust-Education-Workshops (pädagogische Aktion) Religionen und die Begegnung mit dem Anderen. Auf dem Weg zu einer neuen Kultur des Miteinanders. Studientag am 14.1.2015 (Veranstaltung) Christian Angerer – Maria Ecker, Nationalsozialismus in Oberösterreich. Band 6 der Reihe Nationalsozialismus in den österreichischen Bundesländern (Publikation)

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Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG Lore Laura Jimenez-Alonso, Edith-Kramer-Gesellschaft Dr. Fritz Rubin-Bittmann

Eva Reinhold-Weisz, Projekt Europäische Geschichte und Geschichtsschreibung im 20. Jahrhundert (Publikation) Internationales Symposium und Sonderausstellung zum Gedenken an Edith Kramer (1917–2014) Wien– New York (Veranstaltung) Gedächtnisfeier am (ehemaligen) Aspanger Bahnhof am 26.8.2014 um 13.00 Uhr (Veranstaltung) Berthold Molden, Friedrich Katz. Ein Exil-Österreicher als Jahrhunderthistoriker Mexikos. Eine Biografie (Publikation)

Mag. Dr. Berthold Molden, Katz Center for Mexican Studies, University of Chicago Josef Neumayr, Verein Lernen aus der Zeitgeschichte Mag. Evelyn Steinthaler

Gerechte und Zeitzeugen in Innsbruck (Ausstellung, Zeitzeugengespräche)

Evelyn Steinthaler, Ana, Überlebende. Das Mädchen vom Persmanhof (Arbeitstitel) (Publikation) Dr. Magnus Koch, Perso- Dokumentation und Vermittlung rund um das Wienenkomitee Gerechtigkeit ner Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz für die Opfer der NS-Mi- (Dokumentation) litärjustiz Claudia Wohlgenannt, Desert Kids (Dokumentarfilm) Plan C Filmproduktion e. U. Oskar Deutsch, IsraeliAusbildungsseminare für Jugendliche (pädagogische tische Kultusgemeinde Aktion) Wien Elisabeth Mang, Von Sinnen – Multimediale Veranstaltung (Veranstaltimes-are-changing, tung) Verein zur medialen Verbreitung humanistischen Gedankengutes Tina Zickler, labprojects Tina Zickler, Katalog zum Ausstellungsprojekt kulturverein „Brüder Schwadron neue Orte und Spuren“ 5.–30.11.2014 im Museum für angewandte Kunst (MAK) (Publikation) Mag. Hannes SulzenDie Strafverfolgung homosexueller Handlungen durch bacher, Mag. Andreas die NS-Militärgerichtsbarkeit in Wien 1938–1945 Brunner, QWIEN, Zent- (Forschung, Forschungsbericht, Publikation, Vorträge) rum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte Ing. Erich Wahl, Gemein- Platz der Stille. Wie erinnern? (Forschung, Ausstelde St. Georgen/Gusen lung, Veranstaltung, Publikation)

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Marika Schmiedt, s/w-Tsiganka, Verein zur Förderung und Erhaltung von Kunst und Kultur der Roma und Jenischen Dr. Erhard Busek, Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM)

Was bleibt. Fragmente einer fortwährenden Vergangenheit (Ausstellung, Lesung)

Zofia Beklen, Wiener-Krakauer Kulturgesellschaft Tone Bechter, tobe film Dr. Eva Reinhold-Weis, Böhlau Verlag GmbH & Co KG Mag. Hannes Sulzenbacher, Mag. Andreas Brunner, QWIEN, Zentrum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte Dr. Lisl Rizy, Wiener Stern-Verlag Benedikt Föger, Czernin Verlag GmbH Julian Berner, This Human World, Verein zur Förderung und Verbreitung von Menschenrechtsthemen Mag. Johanna Tragler, Paul Zsolnay Verlag GmbH Univ.-Prof. Dr. Helmut Konrad, Institut für Geschichte, Universität Graz

Wolfgang Pensold – Silvia Nadjivan – Eva Tamara Asboth (Hg.), Gemeinsame Geschichte? Österreichische und serbische Mythen von 1914 bis 2014 (Publikation) Die Helden von Stein. 70 Jahre Kriegsende 1945– 2015 (Dokumentarfilm) Frauen an der Heimatfront. Dokumentarfilm über den Ersten Weltkrieg (Dokumentarfilm) Leopold Rosenmayr, Weisheit im Denken und Leben (Publikation) Hannes Sulzenbacher – Andreas Brunner, Dokumentation der Tagung „Ein Mahnmal für die homosexuellen und transgender Opfer des Nationalsozialismus“ (Publikation) Präsentation des Buches „Mein Kopf wird euch nicht retten“ (Veranstaltung) Gerda Lerner, Feuerkraut. Nachdruck (Publikation) This Human World. Internationales Filmfestival der Menschenrechte 2014 (Filmfestival)

Oliver Rathkolb, Paradoxe Republik. Österreich 1945 bis 2015. Erweiterte Neuausgabe (Publikation) Missing Airmen. Forschungen zum Verbleib vermisster alliierter Flugzeugbesatzungen im heutigen Österreich. Aufarbeitung eines neuen Aktenbestandes zu den Alpen-Donau-Gauen im Bombenkrieg (1943–1945) (Forschung, Publikation) Robert Bober, Wien vor der Nacht (Dokumentarfilm)

Gabriele Kranzlbinder, KGP Kranzlbinder Gabriele Production GmbH Dr. Charlotte Herman, KZ-Lager Linz I/III bei KZ-Gedenkstein Linz III Verein „Wider das Ver(Dauerausstellung) gessen“

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Die Kinder in der Tempelgasse – Das jüdische Kinderheim Wien in der NS-Zeit. Oral-History-Projekt, Website, Projektpräsentation, Fotoausstellung, Podiumsdiskussion (Veranstaltung) Mag. Marion Bernhard, Johann Großruck, Pater Edmund Pontiller OSB. Universitätsverlag Wagner 1889–1945. Ein Dölsacher Märtyrer unter Hitlers in der Studienverlag Henkerbeil (Publikation) GmbH Mag. Richard Kisling, Julia Köstenberger, Kaderschmiede des StalinisLIT-Verlag Wien GmbH mus. Die Internationale Leninschule in Moskau & Co KG (1926–1938) und das Schicksal der österreichischen LeninschülerInnen (Publikation) Dr. Christian Ehetreiber, Gedenklandschaft „Die andere Steiermark“. Digitale Verein ARGE Jugend Landkarte mit QR-Codes für steirische Gedenkstätten gegen Gewalt und Raszum Zeitraum 1933 bis 1945 (Forschung) sismus Mag. Elisabeth Golzar, zeitim:puls europe (Kurzfilmwettbewerb) Mag. Baris Alakus, Verein zur Förderung komplementärer Diversitätsstrukturen Dr. Ilse Korotin, Institut Traude Bollauf – Ilse Korotin – Ursula Stern (Hg.), für Wissenschaft und Stella Klein-Löw (1904–1986). Erlebtes und GedachKunst, Dokumentations- tes. Band 16 der Reihe „biografiA“ – Neue Ergebnisse stelle Frauenforschung der Frauenbiografieforschung (Publikation) Christian Schrefel, Verein Christian Schrefel, Wolkersdorf 1914, Gründung des Wolkersdorf 1938 Roten Kreuzes in Wolkersdorf. Ausstellung, Lesung, Publikation über den Gründer des Roten Kreuzes in Wolkersdorf Dr. Hermann Löw (Ausstellung, Lesung, Publikation) Sebastian Holzknecht Not guilty. Fotoausstellung, 11.11.2014–22.2.2015 in London (Fotoausstellung) Barbara Korherr, Salzkam- Hermann Broch und seine Zeit. 70 Jahre Ende des merspiele Zweiten Weltkrieges (Veranstaltung) Dr. Heinz Kienzl, Demokratiemonitoring. Vertrauen in Institutionen Sozialwissenschaftliche und in Politik(erInnen) & Islam-Toleranz in unruhiStudiengesellschaft gen Zeiten (Forschung) Dr. Birgit Witamwas Birgit Witamwas, Die geklebte NS-Propaganda (Publikation der Dissertation) Erich Liaunig, Edition Eleonore Dupius, Befreiungskind (Publikation) Liaunigg e. U. Dr. Bela Rásky, Wiener Simon Wiesenthal Conference 2014. Völkermord Wiesenthal Institut für zur Primetime. Der Holocaust im Fernsehen Holocaust-Studien 3.–6.12.2014 (Veranstaltung)

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Univ.-Prof. Dr. Waldemar Zacharasiewicz, Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), The North Atlantic Triangle Dr. Eva Reinhold-Weisz, Böhlau Verlag GmbH & Co KG Dr. Brigitta Perner

Konferenz Exiles, Returnees and their Impact in Aus­ tria 24.–26.4.2015 (Konferenz)

Mag. Andrea Härle, Romano Centro – Verein für Roma MMag. Katharina Hötzenecker, Universität Wien

Anton Pelinka, Die unheilige Allianz. Die rechten und linken Extremisten gegen Europa (Publikation) Gedenkfeier für HR Dr. Angela Ringel und Publikation (Gedenkfeier, Publikation) Putren le jakha! Open your eyes. Internationale Jugendkonferenz zum Thema Antiziganismus (pädagogische Aktion) Bedrohte Intelligenz. Von der Polarisierung und Einschüchterung bis zur nationalsozialistischen Vertreibung und Vernichtung. Eine Gedenkausstellung aus Anlass des 650-Jahr-Jubiläums der Universität Wien (Ausstellung) EntArteOpera. Konzertveranstaltungen, Oper, Lesungen im September 2015 (Veranstaltung)

Mag. Susanne Thomasberger, Verein EntArteOpera Bgm. Peter Strader, Wir in Wagna, eine Suche (Theaterstück) Marktgemeinde Wagna Dr. Hanno Loewy, Jüdi- Endstation Sehnsucht. Eine Reise durch Yerushalayim, sches Museum Hohenems Jerusalem, Al Quds. Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems 10.5.2015–31.1.2016 (Ausstellung) Dr. Wolfgang Quatember, 70 Jahre später. KZ-Überlebende treffen ihre Befreier Verein Zeitgeschichte (Filmreportage) Museum und KZ-Gedenkstätte Ebensee Dr. Thomas Aigner, Diö- Alfred Damm (Hg.) Hranice. Lide/Grenze. Geschichzesanarchiv St. Pölten te. Menschen. Colloquium Vranov nat Dyji 2013. Der Tagungsband (Publikation) Dr. Helga Amesberger, Theaterprojekt Macht Gelegenheit Mörder (TheaterPlattform Österreichistück) scher Lagergemeinschaften (ÖLG) Alfred Ninaus, RANZum Himmel wir marschieren! Die Kriegszeugnisse FILM, TV-Filmproduk- (WK I) von Leopold Guggenberger und Franz Pachtion leitner (Film) Dr. Andreas Kosek, teatro Grenzüberschreitungen und Fluchten. Eine theatrale caprile Exploration, Sommer 2015 Univ.-Prof. Dr. Helga Antisemitismus und Islamfeindlichkeit im Kontext des Embacher, Universität Gazakrieges vom Sommer 2014 (Forschung) Salzburg

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Projekteinreicher

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Dr. Rudolf Dirisamer, Sigmund-Freud-Privatstiftung Willi Mernyi, Mauthausen Komitee Österreich

Bewahren & Erinnern. Neue Dauerausstellung im Sigmund-Freud-Museum Wien (Ausstellung)

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Denkmäler und Gedenkstätten erzählen Zeitgeschichte. Vermittlungsprojekt der Gedenkstätten Innere Stadt (pädagogische Aktion) Antisemitismus in Österreich 1933–1938. Konferenz im März 2015 (Konferenz)

Univ.-Prof. Dr. Ilse Reiter-Zatloukal, Institut für Verfassungs- und Rechtsgeschichte, Universität Wien Paul Rosdy Paul Rosdy, Die Ermordung einer Stadt namens Stanislau von Elisabeth Freundlich, erweiterte deutsche Neuausgabe und ukrainische Übersetzung inklusive Publikation (Publikation) Univ.-Doz. Dr. Heidema- 41 Tage. Kriegsende 1945 in Wien und Österreich. rie Uhl, Österreichische Ausstellung im Heldendenkmal, Äußeres Burgtor der Akademie der WissenWiener Hofburg 29.3.2015–30.6.2015 (Ausstellung) schaften (ÖAW), Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte Mag. Klaudjia Sabo, InFilm und Faschismus im süd- und mitteleuropäischen stitut für Zeitgeschichte, Vergleich. Transnationale Verbindungen und KooperaUniverstität Wien tionen zwischen faschistischen Regimen innerhalb der Filmproduktion in Europa zwischen 1918 und 1945. 14.–16.5.2015 (Konferenz) Mag. Dr. Gerhard Sailler, Fortführung Werkstattgespräche über Projekte des Diplomatische Akademie Zukunftsfonds (Veranstaltungsreihe) Wien Univ.-Prof. Dr. Gerold Gerold Gruber, Symposiumsbericht Continental Gruber, exil.arte Britons (Publikation) Univ.-Prof. Dr. Gerold Vergessen und wiederentdeckt. Erforschung und Gruber, exil.arte wissenschaftliche Aufarbeitung von unbekannten MusikerInnen-Nachlässen (Forschung) Univ.-Prof. Dr. Alexan… trotzdem ja zum Leben sagen. Gedenkveranstalder Batthyany, Viktung anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung tor-Frankl-Institut Wien Viktor Frankls im März 2015 in Dachau (Gedenkveranstaltung) Mag. Artur Lorkowski, Konzert der polnischen Gruppe „Kult“ in Wien Botschaft der Republik anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des KZ Polen Mauthausen-Gusen (Konzert, Gedenkveranstaltung) Univ.-Prof. Dr. Peter Autonomie und Selbstbestimmung in Europa. Tagung Hilpold, Universität am 14.1.2015 in Innsbruck (Tagung) Innsbruck Willi Mernyi, Mauthau- Fest der Freude. Gratiskonzert der Wiener Symphonisen Komitee Österreich ker am 8.5.2015 am Heldenplatz (Konzert)

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Projekteinreicher

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Univ.-Doz. Dr. Heidemarie Uhl, Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte Susanne Haase, Verein Ottakringer Kulturfreunde

Heidemarie Uhl, Transnational memory work. Remembering victims of the Holocaust in Austria and Bosnia and Herzegovina (Forschung, Publikation)

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Dr. Theodor Venus

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Pier Arrigo Carnier, L’ors di pani und Cosachi (Publikationen) Werner Baumüller, Werk- Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer der politischen statt Kollerschlag GmbH Justiz 1938–1945 vor dem Landesgericht Wien, Landesgerichtsstraße (Mahnmal) Dr. Eckhardt Fuchs, Der Holocaust in der Schule: Europäische Lehrpläne, Georg Eckert-Institut, Schulbücher und Schülerrezeption in vergleichender Leibnitz-Institut für Perspektive (pädagogische Aktion) internationale Schulbuchforschung Dr. Raoul Kneucker, Rudolf Stoiber, Erinnerungen an Österreich. DokuGesellschaft der Freunmentation auf DVD (Dokumentation) de der österreichischen Exilbibliothek Mag. Gerhard Zieher Gerhard Zieher, Walter Adam. Monarchie, Faschismus, Widerstand (Arbeitstitel). Alter Arbeitstitel: Ein Leben für die Unabhängigkeit Österreichs (Biografie) Mag. Vanessa Wieser, Evelyn Steinthaler, Wien 1945 (Publikation) Milena Verlag Ingrid Manka, TechniIngrid Manka, Erinnerungsorte in Bewegung. Masche Universität Wien, terialien zur Neugestaltung des Gedenkens an Orten Fakultät für Architektur nationalsozialistischer Verbrechen (Publikation) und Raumplanung Dr. Robert Streibel Stein 1945. Eine Ausstellung zum 70. Jahrestag des Massakers am 6. April 2015 (Ausstellung) Martin Walter Horvath, Auf den Spuren der Vergangenheit. Upro dschomi so Verein Karika, Für Roma efkar ma sina (Fotoausstellung und Kurzfilm) und Sinti

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Dr. Elisabeth Ben David-Hindler, Verein Steine der Erinnerung an jüdische Opfer des Holocaust Pier Arrigo Carnier

70-jähriges Gedenken der Entwaffnungsaktion im April 1945, die eine kampflose Einnahme Ottakrings durch die Rote Armee erleichterte (Veranstaltung, Ausstellung, Broschüre) Jüdische Journalisten in Österreich 1848–1938. Erstellung einer internetfähigen Datenbank (Datenbank) Erstellung einer Datenbank für den Verein Steine der Erinnerung (Datenbank)

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Projekteinreicher Mag. Barbara Kintaert

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Projekttitel

Barbara Kintaert, Theaterstück für Jugendliche. Die Odyssee von Oswald Adler (1920–1945) (Publikation) Dipl.-Ing. Elisabeth Adelheid Mayer – Elmar Samsinger, Fast wie GeBaumhöfer, Mandelbaum schichten aus 1001 Nacht. Die jüdischen TextilkaufVerlag leute Mayer. Eine Geschichte zwischen Europa und dem Orient (Publikation) Wolfgang Winkler, Pam- Unter fremden Fahnen. Als die Vertriebenen als Bemer Film e. U. freier heimkehrten. Fernsehdokumentation Universum History (Fernsehdokumentation) Univ.-Prof. Dr. Boguslaw Boguslaw Dybas, „Unbeteiligte“ und Betroffene. Dybas, Wissenschaftliches Aspekte der Wahrnehmung der Konzentrationslager Zentrum der Polnischen während des Zweiten Weltkrieges sowie nach KriegsAkademie der Wissenende. Tagungsband (Publikation) schaften in Wien Dr. Eva Reinhold-Weisz, Stefan Karner – Alexander O. Tschurbajan (Hg.), Die Böhlau Verlag GmbH & Moskauer Deklaration 1943. Die Wiederherstellung Co KG Österreichs (Publikation) Dr. Claudia Kuretsi1945_Engerau. Gedenken_2015. 15. Gedenkfahrt dis-Haider, Zentrale öster- nach Engerau am 29.3.2015 (Gedenkfahrt) reichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz Mag. Andrea Hurton Österreicherinnen in der Resistance. Individual- und kollektivbiografische Schicksalsverläufe von Widerstandskämpferinnen: Wien, Brüssel, Paris, Lyon, Ravensbrück, Auschwitz (Forschung) Univ.-Prof. DDr. Oliver 4. Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten „ArRathkolb, Theodor-Kör- beit, Armut und Sozialstaat: 1945/1955/2015/2055“ ner-Fonds Mag. Ruth Steindling Ruth Steindling, Biografie der Vilma Steindling. Emigration, Widerstand und KZ (Publikation) Dr. Adam Wehsely-Swic- Gedenktafel Arnold Schönberg (Ausstattung) zinsky, Elternverein des Erich-Fried-Realgymnasiums Marieluise Röttger, Ethnocineca – Ethnografisches und Dokumentarisches Ethnocineca – Verein zur Filmfest Wien 4.–8.5.2015 (Veranstaltung) Förderung audio-visueller Kultur Horst Horvath, edition Annemarie Klinger – Erich Schneller (Hg.), Das lex liszt 12 Attentat von Oberwart – Terror, Schock und Wendepunkt (Publikation) Gesandter Dr. Gerhard Executive Training Programme in European and Sailler, Diplomatische International Affairs for Master Students from Israel, Akademie Wien Palestine and Jordan

240 Nr.

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Projekteinreicher

Projekttitel

Arno Kleibel, Otto Müller Verlag GmbH Arno Kleibel, Otto Müller Verlag GmbH

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Ing. Norbert Kapeller, Verband der deutschen altösterreichischen Landmannschaften Dr. Magdalena Zivn, NOEMI Arts & Media, Agentur für internationale Kommunikation Dr. Wolfgang Neugebauer

Rudolf Leo, Bruck unterm Hakenkreuz, Bruck an der Glocknerstraße 1930–1945 (Publikation) Bernhard Gitschtaler, Erinnern Gailtal – Zum Gedenken an die NS-Opfer aus dem Kärntner Gailtal (Publikation) Oral-History-Projekt ZeitzeugInnen (Forschung)

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Viktor Ullmann. Zeuge und Opfer der Apokalypse. 1914–1944. Ausstellung im Prager Stadtarchiv (Ausstellung)

Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938–1945. Erweiterung und Überarbeitung der 2008 erschienenen Publikation im Steinbauer Verlag (Publikation) Michael Trinko, Österrei- Gedenkreise der Österreichischen Gewerkschaftschischer Gewerkschaftsjugend 2015: 70 Jahre Befreiung von Auschwitz bund – Jugendabteilung (Gedenkreise) (ÖGJ) Dr. Wilhelm Urbanek, Wiener Befreiungsmuseum (Ausstellung) Bezirksmuseum Alsergrund Dr. Ruth Beckermann, The Missing Image, Installation über die „Reibepartie“ Ruth Beckermann Film- vor dem Denkmal von Alfred Hrdlicka am Albertinaproduktion platz (Installation) Frederic Lion, Verein Israel.Stücke.aktuell.II. Szenische Lesungen im TheaTransit-Theater, Verein für ter Nestroyhof Hamakom (Veranstaltung) darstellende und bildende Kunst, Theater Nestroyhof Hamakom Dr. Eva Reinhold-Weisz, Florian Traussnig, Militärischer Widerstand von außen Böhlau Verlag GmbH & (Publikation) Co KG Enia Kupfer, Beit HatFilmpräsentation anlässlich eines Galaabends für das futsot, The Museum of Museum Beit Hatfutsot, The Museum of the Jewish the Jewish People, Tel People, Tel Aviv Universität am 7.5.2015 (SponsorenAviv University suche) Dr. Kurt Bauer, Ludwig Kurt Bauer, Wer waren die illegalen Nazis? KollektivBoltzmann-Institut für biografische und sozialstrukturelle Untersuchungen Historische Sozialwissen- zum Nationalsozialismus in Österreich von 1933 bis schaft 1938 (Forschung, Publikation)

Liste der geförderten Projekte Nr. 1240

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Projekteinreicher

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Projekttitel

Irene Pollak-Rein, The Jerusalem Foundation

Prof. Eric Kandel-Programm, Wunder des menschlichen Gehirns – jüdische und arabische Jugendliche lernen gemeinsam im Bloomfield Museum der Naturwissenschaften (pädagogische Aktion) Reinhard Fischer, Diözese Friedensprojekt „zum. Vergehen:erinnern“ – zum Linz, Katholische Jugend Gedenken an die Todesmärsche durch das Ennstal Oberösterreich, Abteilung (Veranstaltung) regionale Jugendarbeit, Region Ennstal Golli Marboe, makido Dorothea Neff, Zivilcourage (Dokumentarfilm) film gmbh Mag. Andrea Härle, Das amen godji – Wir erinnern uns. Exkursion und Romano Centro – Verein Gedenkfahrt in das ehemalige Konzentrationslager für Roma Jasenovac, Kroatien (Gedenkfahrt) Marko Lipuš Marko Lipuš, Babica (Ausstellung, Publikation) Dagmar Schwarz Dr. Evelyn Adunka Martin Klingenböck Dr. Heimo Halbrainer, CLIO – Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit Peter Schwarz, Verein ESRA, Psychosoziales Zentrum Joerg Burger, Joerg Burger Filmproduktion Benedikt Föger, Czernin Verlag Benedikt Föger, Czernin Verlag Dr. Eva Schmidt, Verein Steine der Erinnerung in Liesing Angelika Schlackl, B.A., M.A., Wider das Vergessen – Mauthausenkomitee Ansfelden Willi Mernyi, Mauthausen Komitee Österreich

Nächstes Jahr in Jerusalem. Theateraufführung über Else Lasker-Schüler (Theater) Eveyin Adunka, Max Eisler (1881–1937). Eine monografische Darstellung (Publikation) Yezidische Frauen. Das dritte Geschlecht (Dokumentarfilm) Heimo Halbrainer, Karl Drews (1902–1942): Theater, Literatur, Politik und Widerstand (Forschung, Publikation) Bildungs- und Gedenkarbeit im Psychosozialen Zentrum ESRA im Jahr 2015 (Veranstaltung) Riace – Cittá Futura (Dokumentarfilm) Klaus Taschwer, Hochburg des Antisemitismus (Publikation) Rafael Kropiunig, Eine österreichische Affäre. Der Fall Borodajkewycz (Publikation) Steine der Erinnerung in Liesing (Veranstaltung) Produktion deutscher Untertitel für den Dokumentarfilm „Misa’s Fugue“ (Film) Mauthausen Außenlager – Begleitungen sowie deren Vor- und Nachbereitung, Workshop „Wir sind alle“ (Veranstaltung)

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Projekteinreicher

Projekttitel

Norbert Gang, Misrachi Österreich Antonia Valerie Würnitzer, Österreichische Lagergemeinschaft Ravensbrück und FreundInnen Präsident Dr. Klaus Schröder, Oberlandesgericht Innsbruck Dr. Ilse Korotin, Institut für Wissenschaft und Kunst

Zurück zum Leben (Symposium)

Dr. Gabriele Fröschl, Univ.-Prof. Dr. Gerhard Jagschitz, Technisches Museum Wien und Österreichische Mediathek PD Dr. Martha Keil, Institut für jüdische Geschichte Österreichs Mag. Gerhard Lehner, klagenfurter ensemble Dr. Elisabeth Ben David-Hindler, Verein Steine der Erinnerung an jüdische Opfer des Holocaust Dr. Sandra Goldstein, Center for Israel Studies Elke Groen, groen.fil. KG

Jugendkonzentrationslager für Mädchen und junge Frauen und späteres Vernichtungslager Uckermark (Wanderausstellung, Veranstaltungsreihe) Die Entnazifizierung des Oberlandesgerichtes Innsbruck nach 1945. Tagung im November 2015 (Tagung) „Ein Herzstück blieb in Prag zurück. In Amerika leb ich auf Reisen“ – ein Lebensbild: die Dichterin Gertrude Urzidil (1898–1977) zwischen Prag und New York (Publikation) Sammlung und Langzeitarchivierung von Oral- und Video-History-Interviews mit Opfern des Nationalsozialismus (Forschung, Dokumentation) Wer kann den Judentempel brauchen? Synagogen in Mitteleuropa nach 1945. (25. Internationale Sommerakademie des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs) in Kooperation mit der WU Wien und den Wiener Vorlesungen (Veranstaltung) Die Loibl-Saga (Theaterstück) Erstellung des audiovisuellen Guides „dort! Steine der Erinnerung“ in der Leopoldstadt (Ausstattung)

Israels Geschichte, Gesellschaft und Kultur (Veranstaltungsreihe) Jerome Segal, Schwarzes Gold – Gelber Stern (Dokumentarfilm) Mag. Christine Dollhofer, Crossing Europe Film Festival Linz 23.–28.4.2015 Crossing Europe Filmfes- (Veranstaltung) tival gem.GmbH Mag. Mario Steidl, Kunst- Alltag im Getto – Das Getto Łódź in den Fotografien haus Nexus von Walter Genewein (Ausstellung) Mag. Maxa Helga Danesi, Neuauflage des vergriffenen Gedenkbuches Brigitte Elternverein des BRG 4 Tschol, „ERINNERN“. Die Schicksale der im Jahr Waltergasse 1938 vertriebenen jüdischen Schüler der Ressel-Realschule, durch den Elternverein des BRG 4 (Publikation)

Liste der geförderten Projekte Nr. 1269

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Projektcode P152003

Projekteinreicher

Projekttitel

Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner, Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung

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Mag. Barbara Windtner

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Lojze Wieser, Wieser Verlag Lojze Wieser, Wieser Verlag Mag. Martin Saboi, young Caritas Käfig League der Caritas der Erzdiözese Wien Präsident Oskar Deutsch, Israelitische Kultusgemeinde Wien DDr. Barbara Glück, Verein für Gedenken und Geschichtsforschung in österreichischen KZ-Gedenkstätten Mag. Ruth Mayr, Studienverlag GmbH

Englische Übersetzung von Stefan Karner – Walter Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich: Die Bilanz der Regierung Schüssel (Übersetzung, Publikation) Auf der Suche nach Isolde (Dokumentarfilm über die österreichische Tänzerin Isolde Klietmann) Uli Jürgens, Der Ziegensteig ins Paradies. Österreichisches Exil in Portugal während des Zweiten Weltkrieges (Publikation) Karel Prusnik-Gasper, Gämsen auf der Lawine (Publikation) Brigitte Ortner – Lojze Wieser (Hg.), Der Graben (Publikation, DVD) Young Caritas Käfig League (pädagogische Aktion)

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Ulrike Jürgens

Dipl.-Ing. Eugen Gross, Verein prenninger gespräche Dr. Herbert Arlt, Jura Soyfer-Gesellschaft

Teilnahme einer Delegation der jüdischen Gemeinde Österreichs am March of the Living 2015 (Veranstaltung) KZ in der Großstadt 1.7.2015–30.11.2016 (Ausstellung)

Nadja Danglmaier – Werner Koroschitz, Nationalsozialismus in Kärnten. Band 7 der Reihe Nationalsozialismus in den österreichischen Bundesländern (Publikation) Unterwegs zu neuen Ufern. Herbert Eichholzer – Revolutionär und Architekt (Filmprojekt) Dokumentation politischer Häftlinge im Sinne der Rehabilitationsgesetze vom 6.3.1933 bis 8.5.1945 (Forschung, Dokumentation) Jan-Heiner Tück (Hg.), Sterben für Gott – Töten für Gott? Religion, Martyrium und Gewalt (Publikation)

Univ.-Prof. Dr. Jan-Heiner Tück, Institut für Systematische Theologie, Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Wien Dr. Richard Schmitz, Susi DDr.-Elfriede-Sturm-Gedächtnisvorlesungen (VeranShaked, Österreichisch-Is- staltung) raelische Gesellschaft

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Anhang Projektcode P152018

Projekteinreicher

Projekttitel

Heidemarie T. Ambros, Musica Suprimata

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Mag. Hannah Lessing, Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus Mag. Hannah Lessing, Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus PD Dr. Martha Keil, Institut für jüdische Geschichte Österreichs

Hannenheim-Kolloquium in Kooperation mit der Academia de Musica „Gherorge Dim“ Cluj-Klausenburg und Konzerte für Siebenbürgen (Veranstaltung) Kuratierung und wissenschaftliche Leitung der Neugestaltung der österreichischen Länderausstellung im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau (Ausstellung) Gestalterische Realisierung (Produktion) der neuen österreichischen Länderausstellung im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau (Ausstellung)

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Grabstein für die 227 ungarisch-jüdischen Opfer des Massakers in Hofamt Priel am 2. und 3.5.1945. Feierliche Grabsteinsetzung am 3.5.2015 mit dem Überlebenden Yakov Tibor Schwarcz (Veranstaltung) Mag. Katrin Sippel Portugal als Exil- und Transitland für ÖsterreicherInnen im Zweiten Weltkrieg (Forschung) Wolfgang Schlag, kultur- Hotel Metropole – der Erinnerung eine Zukunft verein einundzwanzig geben (Veranstaltungsreihe) Mag. Dariusz Pawlos, Präsentation der Ausstellung „Erinnerung bewahren. Stiftung Polnisch-DeutSklaven- und Zwangsarbeiter des Dritten Reiches aus sche Aussöhnung Polen 1939–1945“ in der Gedenkstätte Mauthausen (Ausstellung) Dr. Franz Reiter, Ephelant Heinz Fischer (Hg.), Einer im Vordergrund: Taras Verlag Borodajkewycz. Neuauflage (Publikation) Dr. Franz Reiter, Ephelant Monika Horsky, Man muss darüber reden. Schüler Verlag fragen KZ-Häftlinge. Neuauflage (Publikation) Mag. Elisabeth Luif, Erinnerungskultur(en) und die nationalsozialistische Verein present:history – Vergangenheit zwischen Serbien und Österreich. Kritische Bildungsarbeit Studienreise nach Beograd, Kragujevac und Kraljevo zwischen Geschiche und (Veranstaltung) Gegenwart Dr. Manfred Pawlik Manfred Pawlik, Die Nachgeborenen. Charakterbildung und psychosoziale Persönlichkeitsentwicklung von Nachkommen österreichischen Widerstandes. Anatomie menschlicher Produktivität (Publikation) Dr. Walter Göhring Walter Göhring, Richard Coudenhove-Kalergi, Spuren in die Gegenwart (Arbeitstitel) (Recherche für Publikation) Univ.-Prof. Fritz Hausjell, Veranstaltungen mit Zeitzeugin Greta Klingsberg im Österreichische GesellSeptember/Oktober 2015 (Veranstaltungen) schaft für Exilforschung (ÖGE)

Liste der geförderten Projekte Nr.

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Projektcode P152034

Projekteinreicher

Projekttitel

Sonja Frank, Albert Hirl, Verein KunstPlatzl

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70 Jahre nach der Befreiung Österreichs. Young Austria. Austrian Refugees in Britain in the Fight Against Fascism in WWII (Buchpräsentation, Ausstellung, Filmpräsentation in London) Haus der Namen – Holocaustzentrum Austria in der Synagoge Graz (Ausstattung)

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Dr. Ruth Kaufmann, Dr. Luka Girardi, Verein für Holocaustgedenken und Toleranzförderung Graz Arik Rav-On, Yad Vashem Maintenance and Expansion of Yad Vashem’s German Language Internet Website (Website) Martin Walter Horvath, Der Romafeindlichkeit entgegentreten! Gejng i Roma Verein Karika – Für Roma – diskriminacija pe te terdscharel! Workshop am und Sinti 6.6.2015 (Veranstaltung) Martin Walter Horvath, Roma Abend – Amen phukavas am 6.6.2015 (VeranVerein Karika – Für Roma staltung) und Sinti Botschafter Dr. Wolfgang Interkultureller Preis 2015 – Intercultural AchieWaldner, Kulturpolitische vement Award 2015 (Veranstaltung) Sektion, Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres Univ.-Prof. Dr. Karl Der Wiener Kreis – Aufstieg und Zerstörung (DokuSigmund, Univ.-Prof. Dr. mentarfilm) Friedrich Stadler, Institut Wiener Kreis Christof Thöny, MuseDas Klostertal im Zeitalter der Extreme 1914 bis 1945 umsverein Klostertal (Ausstellung) Carl Hollmann, Adrialpe Die Vertreibung der Intelligenz. Martin Karplus – Das Media GmbH Unsichtbare sichtbar machen (TV-Film) Dr. Anke Graneß, Institut Versöhnung und Gerechtigkeit. Tagung im Mai 2015 für Philosophie, Universi- und Publikation einer Nummer „Polylog. Zeitschrift tät Wien für interkulturelles Philosophieren“ (Kolloquium, Publikation) Risa Zincke, Verein zur Mauthausen. Vom großen Sterben hören. KompositiPflege und Verbreitung on von Joe Zawinul, Neuaufnahme auf CD (Publikades musikalischen Schaf- tion) fens von Joe Zawinul Mag. Bernhard Blank, Gedenkakt an die Opfer des Durchgangslagers StrassVerein Arbeitsgruppe hof und Feier des Überlebens am 8.6.2015 (GedenkStrasshof akt) Dr. Nadja Lobner, Gedenkreise nach Auschwitz im August 2015 (GedenPhurdo Salzburg – Zent- kreise) rum Roma-Sinti Dr. Eva Reinhold-Weisz, Gerald Stourzh, Die moderne Isonomie. MenschenBöhlau Verlag GmbH & rechtsschutz und demokratische Teilhabe als GleichbeCo KG rechtigungsordnung (Publikation)

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Anhang Projektcode P152051

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Projekttitel

Mag. Ruth Mayr, Studienverlag GmbH

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Bgm. Ing. Dietmar Stegfellner, Marktgemeinde Wartberg ob der Aist Dr. Janko Malle, Slowenischer Kulturverband/ Slovenska prosvetna zveza Bgm. Wolfgang Auer, Gemeinde Adnet Wolfgang Winkler, Pammer Film e. U. Dr. Hans Schafranek

Gisela Hormayr, Die Zukunft wird unser Sterben einmal anders beleuchten. Opfer des katholisch-konservativen Widerstands in Tirol 1938–1945. Band 17 der Reihe Schriften zu Geschichte und Politik (Publikation) Mahnmal „Mühlviertler Menschenjagd“ (Veranstaltungen)

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Dr. Anthony Grenville, Research Centre for German and Austrian Exile Studies, Institute of Modern Languages Research, University of London Univ.-Prof. Dr. Fritz Hausjell, Österreichische Gesellschaft für Exilforschung (ÖGE) Markus Spiegl, Verein Gedenkdienst Naama Magnus, Verein zur Erhaltung und kulturellen Nutzung der Synagoge Kobersdorf Dr. Ruth Schwarz, Kulturzentrum Im Werd

Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Befreiung vom NS-Regime am 3.5.2015 (Gedenkfeier) Die letzten Bomber: Feinde werden zu Freunden (Veranstaltung) Josef Ritter von Gadolla – Der Retter von Gotha (Dokumentarfilm) Hans Schafranek, Von den Pyrenäen nach Dachau und Auschwitz. Österreichische Spanienkämpfer in den Jahren 1939–1945 (Forschung, Publikation) Gedenktafel am ehemaligen Austrian Centre, Paddington, London (Gedenktafel)

Fritz Hausjell, Robert Shaw, Memoirs. Publikation in englischer Sprache für Jugendliche und SchülerInnen (Publikation) Förderung von Teilnahmebeiträgen auf Studienfahrten des Vereins Gedenkdienst (pädagogische Aktion) Veranstaltungsreihe Kultur im Tempel 2015. Verlorene Welten. Ein Beitrag zu 70 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus (Veranstaltungsreihe)

Der Vergangenheit gedenken – die Zukunft gestalten. Positive Wege die Zukunft durch die Brille der Erinnerung zu sehen, November 2015 (Veranstaltungsreihe) Dr. Michael Pilz, Innsbru- … doch nicht nur für die Zeit geschrieben. Zur cker Zeitungsarchiv zur Rezeption Ernst Tollers: Person und Werk im Kontext, deutsch- und fremdspra- 12.–13.11.2015 (Tagung) chigen Literatur, Universität Innsbruck

Liste der geförderten Projekte Nr.

Projektcode P152070

Projekteinreicher

Projekttitel

Dr. Dominik Hofmann-Wellenhof

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Dr. Wolfram Dornik, Stadtgemeinde Feldbach – Heimat.Museum im Tabor Univ.-Prof. Dr. Walter Manoschek, Institut für Staatswissenschaft, Universität Wien Edward Serotta, Zentrum zur Erforschung und Dokumentation jüdischen Lebens in Zentral- und Osteuropa (CEC) Mag. Niklas Perzi, Dr. Hildegard Schmoller, Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung Dr. Maximilian Graf, Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung Dr. Isabella Wollte, China Film Consult Wollte KG

Dominik Hofmann-Wellenhof, Autobiografische Darstellungen von Identitätskrisen im Exil: Frederic Mortons und Ruth Klügers Suche nach Brücken in einer neuen Heimat in der Reihe Transatlantica (Publikation) Wolfram Dornik, Nationalsozialismus in der Südoststeiermark. Das NS-Regime im Kreis/Landkreis Feldbach (Forschung, Publikation)

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Walter Manoschek, Ghettogesellschaft. Überlebensstrategien österreichischer Juden und Jüdinnen in den Ghettos des Distrikts Lublin und Radom im Generalgouvernement 1941–1945 (Publikation) Edward Serotta, Zehn jüdische Biografien aus Österreich: Ein Centropa-Buch (Publikation)

Niklas Perzi – Hildegard Schmoller, Gemeinsames österreichisch-tschechisches Geschichtsbuch (Publikation)

Maximilian Graf, Franz Marek. Lebenserinnerungen und Schlüsseltexte. Wissenschaftliche Edition (Publikation)

Isabella Wollte, Kinder der Welt – Ein filmisches Vermächtnis aus dem jüdischen Exil in Shanghai. Festveranstaltung im Oktober 2015 (Veranstaltung, Publikation) Daniel Simon, Amicale de Umbettung des ehemaligen Mauthausen-Häftlings Mauthausen Francisco Boix auf den Pariser Friedhof Père Lachaise (Ausstattung) Dr. Gertrude Enderle-­ Gertrude Enderle-Burcel (Hg.), Edition der TageBurcel, Verein für buchnotizen von Dr. Adolf Schärf des Jahres 1953 historische Quellenfor(Publikation) schung zur Geschichte Österreichs Tami Kinberg, TheresiDialog zwischen Nachbarn (Veranstaltung) enstadt Martyrs Remembrance Association

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Anhang Projektcode P152089

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Projekteinreicher

Projekttitel

Dr. Angelika Brechelmacher, Institut für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung, Universität Klagenfurt (Standort Wien) Christa Stippinger, Verein exil

Post41. Berichte aus dem Getto Litzmannstadt. Ausstellung im Jüdischen Museum Wien (Ausstellung)

Dr. Maria Six-Hohenbalken, Institut für Sozialanthropologie, Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) Mag. Katrin Auer, Verein Museum Arbeitswelt

Das Volk der Roma: verfolgt – gestern wie heute. 10 Holocaust-Education Workshops für Schulklassen und ein Projektabschlussfest (pädagogische Aktion) Ezidis violent history and current persecution. Internationales Symposium im Juni 2015 (Symposium)

Zwangsarbeit. Internationale Wanderausstellung der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (Wanderausstellung) Prof. Kurt Appel, ForInternationaler Kongress Religiöse Fundamentalismen schungsplattform Religion im November 2015 (Veranstaltung) and Transformation in Contemporary European Society, Universität Wien Gesandter Dr. Gerhard Ernst Sucharipa Memorial Lecture by Stuart Eizenstat Sailler, Diplomatische (Veranstaltung) Akademie Wien Peter Reiss-Eichinger, 50 Jahre Verein der Filipowaer Ortsgemeinschaft in Verein der Filipowaer Österreich. Gedenkveranstaltung 1.–2.5.2015 (VeranOrtsgemeinschaft in staltung) Österreich Valerie Stojka, Voice of 7. Baranka Park Feier am 20.5.2015 (Veranstaltung) Diversity Univ.-Prof. DDr. Oliver Meinungsumfrage zum „Haus der Geschichte ÖsterRathkolb, Verein zur wis- reichs“ (Umfrage) senschaftlichen Aufarbeitung der Zeitgeschichte Dr. Michal Frankl, Mag. BeGrenzte Flucht (Archivforschung) Wolfgang Schellenbacher, Jüdisches Museum in Prag Michael Schimek, Michael Schimek, Kampfgruppe Jokisch – über die Arbeitskreis Wachau – Beteiligung der Wachauer Mitbürger am Zweiten Regionalentwicklung Weltkrieg (Publikation, künstlerische Intervention) Mag. Ruth Mayr, Studi- Klaus Pumberger, Worüber wir nicht geredet haben. enverlag GmbH Der Widerstandskämpfer Ludwig Beer, sein beschlagnahmtes Haus und meine Südtiroler Großeltern. Wie mich Geschichte heute betrifft (Publikation, E-Book)

Liste der geförderten Projekte Nr. 1343

Projektcode P152110

Projekteinreicher

Projekttitel Liberale Toleranz? Zum politischen Umfang mit Meinungs- und Religionsfreiheit im Schock religiös motivierter Gewalt (Forschung) Konzert mit Lesungen: Theodor Herzl einmal anders – vom Schriftsteller und Librettisten zum Gründer Israels. Fortsetzung 2015 (Veranstaltungsreihe) Jakob Matscheko, Auf Francos Seite. Österreicher in den Reihen der Faschisten im Spanischen Bürgerkrieg (Publikation) EntArteOpera (Ausstellung)

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Univ.-Prof. Dr. Sieglinde Rosenberger, Universität Wien Dr. Andrea Schwab, Verein Frauen komponieren

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Stefan Kraft, Promedia Verlag

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Mag. Susanne Thomas­berger, Verein ­EntArteOpera Mag. Ruth Mayr, Studienverlag GmbH Mag. Ruth Mayr, Studienverlag GmbH

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Barbara Toth, Der Handschlag. Die Affäre Frischenschlager-Reder (Publikation) Helmut Butterweck, Justitia war nicht blind. Die Verfahren des Volksgerichts Wien 1945–1955 in der zeitgenössischen Berichterstattung (Publikation) DDr. Barbara Glück, Bundesministerium für Inneres, Gedenkbuch für die Verein für Gedenken und Verstorbenen des KZ Mauthausen. Teil 2 (PublikatiGeschichtsforschung in on, Internet) österreichischen KZ-Gedenkstätten Mag. Gottfried KomEduard Spörk, Franzosenkind. Meine Suche nach dem patscher, Verlagsanstalt unbekannten Vater (Publikation) Tyrolia, Innsbruck Dr. Eva Reinhold-Weisz, Eva Kreisky – Saskia Stachowitsch, Judentum und Böhlau Verlag GmbH & Antisemitismus im österreichischen Parlament 1861 Co KG bis 1933 (Publikation) Helmut Manninger, Arminio Rothstein – der Mann hinter Kasperl & Gloria Film Co. Fernsehdokumentation im Rahmen der Reihe „ORF-Legenden“ (Fernsehdokumentation) Univ.-Prof. Dr. Fritz Gabriele Anderl – Simon Usaty (Hg.), Schleppen, Hausjell, Österreichische schleusen, helfen. Flucht zwischen Rettung und AusGesellschaft für Exilforbeutung (Publikation) schung (ÖGE) Dr. Harald Knill, new Harald Knill, Sechs Millionen und Einer. Erinnerunacademic press gen eines Überlebenden (Publikation) Mag. Vanessa Wieser, Lisa Rettl – Magnus Koch, … und da habe ich gesproMilena Verlag chen als Deserteur. Richard Wadani. Eine politische Biografie (Publikation) Dr. Ludwig Popper, Video Dokumentation ZeitzeugInnen Südostwallbau R.E.F.U.G.I.U.S 1945 (Videodokumentation) Horst Horvath, edition Walter Feymann, Die langen Schatten der Verganlex liszt 12 genheit. Betrogene Hoffnungen und die Schuld der Gleichgültigkeit. Nazifizierung und Entnazifizierung des Burgenlandes (Publikation)

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Projekteinreicher

Projekttitel

Ass.-Prof. Bertrand Perz, Österreichische Gesellschaft für Zeitgeschichte Mag. Michaela Maier, Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung Dr. Ilse Korotin, Institut für Wissenschaft und Kunst

Bertrand Perz, Die Dachauer Mauthausenprozesse und Österreich (Forschung, Publikation) Rosa Jochmann, Wir wollen verzeihen, aber niemals vergessen (Website, Ausstellung)

Ilse Korotin, Frauenbildung und Emanzipation in der Habsburgermonarchie – Der südslawische Raum und seine Wechselwirkung mit Wien, Prag und Budapest (Publikation) Katharina Stemberger, Wohin und nicht zurück (Arbeitstitel). TV-Essay über black:yard Asyl, Migration und Integration (Film) Dr. Thomas Köhler, Mag. Thomas Köhler – Christian Mertens, Zeit und Geist Christian Mertens, Ösin Mitteleuropa. Jahrbuch für politische Beratung terreichisch-Italienischer 2014/15 (Publikation) Kulturverein Mezzogiorno Mag. Gottfried KomErich Lessing – Michael Gehler, Ungarn 1956. patscher, Verlagsanstalt Aufstand, Revolution und Freiheitskampf in einem Tyrolia, Innsbruck geteilten Europa (Publikation) Mag. Rukiye Eraslan, Fey- gelaWie. Kurdistantage in Wien (Veranstaltungsreihe) kom – Rat der kurdischen Gesellschaft in Wien Peter Schwarz, Verein Peter Schwarz, Jahrbuch ESRA 2014 (Publikation) ESRA, Psychosoziales Zentrum Dr. Eva Brenner, Verein Denn du sollst alles wissen. Gedenktafel für Jura SoyProjekt Theater Fleische- fer und Veranstaltung (Gedenktafel, Veranstaltung) rei_mobil Dr. Marianne Enigl Marianne Enigl, Baldermann. Wien 1903 – Berlin Plötzensee 1943. Eine Arbeitergeschichte (Publikation) Benedikt Föger, Czernin Hans Schafranek – Herbert Blatnik, Vom NS-VerVerlag bot zum „Anschluss“. Steirische Nationalsozialisten 1933–1938 (Publikation) Mag. Johann Skocek Johann Skocek, Die Wiener Austria in der Zeit der NS-Herrschaft in Österreich 1938–1945 (Publikation) Peter Drössler, Metafilm Die Vertreibung der besten Köpfe (Arbeitstitel) (DoGmbH kumentarfilm)

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Bundesgesetz über die Errichtung eines Zukunftsfonds der Republik Österreich

BUNDESGESETZBLATT FÜR DIE REPUBLIK ÖSTERREICH Jahrgang 2005 146. Bundesgesetz:

Ausgegeben am 19. Dezember 2005

Teil I

Zukunftsfonds-Gesetz und Stipendienstiftungs-Gesetz (NR: GP XXII IA 679/A AB 1153 S. 125. Einspr. d. BR: 1164 BR: AB 7420 S. 727.; NR: AB 1250 S. 129.)

146. Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über die Errichtung eines Zukunftsfonds der Republik Österreich (Zukunftsfonds-Gesetz) und ein Bundesgesetz über die Errichtung einer Stipendienstiftung der Republik Österreich (Stipendienstiftungs-Gesetz) erlassen werden Der Nationalrat hat beschlossen:

Artikel I Bundesgesetz über die Errichtung eines Zukunftsfonds der Republik Österreich (Zukunftsfonds-Gesetz) I. Abschnitt: Errichtung und Aufgaben des Zukunftsfonds § 1. (1) Mit diesem Bundesgesetz wird ein Fonds zur Förderung von Projekten zum Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes und zur Erforschung des Unrechts, das während des nationalsozialistischen Regimes auf dem Gebiet der heutigen Republik Österreich geschehen ist, sowie einer zukunftsorientierten Förderung von Toleranz und Nicht-Diskriminierung errichtet, der die Bezeichnung „Zukunftsfonds der Republik Österreich“ (in weiterer Folge „Zukunftsfonds“) trägt. (2) Der Zukunftsfonds ist eine Einrichtung der Republik Österreich, unterliegt österreichischem Recht, besitzt eigene Rechtspersönlichkeit und dient ausschließlich gemeinnützigen Zwecken. Er hat seinen Sitz in Wien. § 2. Dem Zukunftsfonds obliegen folgende Aufgaben: 1. Die Förderung von Projekten, die den Interessen und dem Gedenken der Opfer des nationalsozialistischen Regimes, der Erinnerung an die Bedrohung durch totalitäre Systeme und Gewaltherrschaft sowie der internationalen Zusammenarbeit dienen und zu einer Förderung der Achtung der Menschenrechte und der gegenseitigen Toleranz auf diesen Gebieten beitragen sowie die Förderung von wissenschaftlichen Arbeiten über diese Themen. 2. Die Verwaltung von Restmitteln und die Restabwicklung der Leistungserbringung des Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit (Versöhnungsfonds) gemäß dem VersöhnungsfondsGesetz, BGBl. I Nr. 74/2000, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 109/2004, nach dem Ende der Funktionsdauer des Versöhnungsfonds.

II. Abschnitt: Mittel des Zukunftsfonds § 3. (1) Zur Durchführung seiner Aufgaben gemäß § 2 Z 1 erhält der Zukunftsfonds vom Versöhnungsfonds die entsprechenden Mittel mit Ende der Funktionsdauer des Versöhnungsfonds gemäß den Beschlüssen des Kuratoriums des Versöhnungsfonds. (2) Zur Durchführung seiner Aufgaben gemäß § 2 Z 2 erhält der Zukunftsfonds vom Versöhnungsfonds die erforderlichen Restmittel mit Ende der Funktionsdauer des Versöhnungsfonds. (3) Mit den gemäß Abs. 1 und 2 zur Verfügung stehenden Mitteln ist der Zukunftsfonds abschließend dotiert. Es besteht keine Nachschusspflicht. (4) Der Zukunftsfonds kann auch sonstige Zuwendungen erhalten. www.ris.bka.gv.at

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Anhang (5) Das Fondskapital ist ertragbringend anzulegen.

§ 4. (1) Das Fondsvermögen, Erträge und sonstige Zuwendungen sind ausschließlich im Sinne des Fondszweckes zu verwenden. Darunter sind auch die dabei anfallenden Verwaltungskosten zu verstehen. Die Verwaltung des Zukunftsfonds ist nach den Grundsätzen der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit zu führen. (2) Der Zukunftsfonds ist von allen bundesgesetzlich geregelten Gebühren und Abgaben befreit. Dies gilt auch für Anbringen an den Zukunftsfonds.

III. Abschnitt: Organe des Zukunftsfonds § 5. (1) Die Organe des Zukunftsfonds sind das Kuratorium (§ 6), der Projektförderungsbeirat (§ 8) und der Generalsekretär (§ 10). (2) Der Zukunftsfonds wird nach außen vom Generalsekretär vertreten. (3) Das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten leistet dem Zukunftsfonds technische und administrative Unterstützung und stellt das für die Durchführung der Aufgaben des Zukunftsfonds gemäß § 2 Z 1 erforderliche Personal zur Verfügung. Das Personal des Zukunftsfonds ist nach sachlichen und fachlichen Kriterien auszuwählen. § 6. (1) Das Kuratorium ist das oberste Organ des Zukunftsfonds und besteht aus fünf Mitgliedern. Es setzt sich aus renommierten Persönlichkeiten zusammen, die über Erfahrungen im Aufgabenbereich des Zukunftsfonds gemäß dem I. Abschnitt verfügen. (2) Als Mitglieder für die Dauer von jeweils fünf Jahren sind zu bestellen: 1. zwei Mitglieder durch den Bundeskanzler, 2. zwei Mitglieder durch die Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten. (3) Die nach Abs. 2 Z 1 und 2 bestellten Kuratoriumsmitglieder wählen mit Stimmenmehrheit als fünftes Mitglied einen Vorsitzenden aus einer Personenliste, die der Bundeskanzler erstellt. (4) Die Mitglieder des Kuratoriums üben ihre Funktion ehrenamtlich aus, die zur Ausübung ihrer Funktion notwendigen Auslagen werden vom Zukunftsfonds ersetzt. (5) Die Wiederbestellung von Kuratoriumsmitgliedern nach Ablauf der Funktionsperiode ist zulässig. Bei Ausscheiden eines Kuratoriumsmitglieds vor Ablauf der Funktionsperiode wird dieses durch die Bestellung eines neuen Mitglieds für den Rest der Funktionsperiode unter sinngemäßer Anwendung der Abs. 1 bis 3 ersetzt. § 7. (1) Dem Kuratorium obliegen insbesondere folgende Aufgaben: 1. Wahl des Vorsitzenden (§ 6 Abs. 3) und eines stellvertretenden Vorsitzenden; 2. Erlassung der Geschäftsordnung des Zukunftsfonds; 3. Erlassung von Richtlinien über die Gewährung von Leistungen gemäß § 2 Z 1; 4. Beschlussfassung über die Gewährung von Leistungen gemäß § 2 Z 1; 5. Grundsätzliche Entscheidungen und Bevollmächtigungen des Generalsekretärs im Hinblick auf die vom Versöhnungsfonds übernommenen Aufgaben gemäß § 2 Z 2; 6. Beschlussfassung über die Finanzordnung; 7. Kontrolle über die widmungsgemäße Verwendung des Fondsvermögens; 8. Genehmigung des Rechnungsabschlusses; 9. Kontakt und Kooperation mit anderen Einrichtungen im In- und Ausland; 10. Auflösung des Zukunftsfonds; 11. Bestellung des Generalsekretärs auf Vorschlag des Bundeskanzlers, Abberufung des Generalsekretärs; 12. Bestellung von zwei Mitgliedern und zwei Ersatzmitgliedern des Projektförderungsbeirates (§ 8). (2) Das Kuratorium ist von seinem Vorsitzenden mindestens zweimal im Jahr einzuberufen. (3) Das Kuratorium kann zur Durchführung einzelner Aufgaben Ausschüsse einsetzen. § 8. (1) Der Projektförderungsbeirat besteht aus dem Generalsekretär (§ 10) und zwei weiteren Mitgliedern (Ersatzmitgliedern) mit besonderen Kenntnissen hinsichtlich der gemäß § 2 Z 1 vorgesehenen Förderung von Projekten. (2) Der Generalsekretär führt den Vorsitz im Projektförderungsbeirat und beruft seine Sitzungen ein.

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(3) Die vom Kuratorium zu bestellenden Mitglieder (Ersatzmitglieder) des Projektförderungsbeirates üben ihre Funktion ehrenamtlich aus, die zur Ausübung ihrer Funktion notwendigen Auslagen werden vom Zukunftsfonds ersetzt. § 9. (1) Dem Projektförderungsbeirat obliegen insbesondere folgende Aufgaben: 1. Begutachtung der Anträge zur Förderung von Projekten bzw. wissenschaftlichen Arbeiten hinsichtlich ihrer Übereinstimmung mit den Richtlinien über die Gewährung von Leistungen gemäß § 2 Z 1; 2. Abgabe von Stellungnahmen zu diesen Anträgen für das Kuratorium sowie fachliche Beratung des Kuratoriums. § 10. (1) Der Generalsekretär trifft Entscheidungen im Rahmen seiner Bevollmächtigung gemäß § 7 Z 5, dient der Unterstützung des Kuratoriums bei der Verwaltung des Zukunftsfonds und bereitet die Beschlüsse und Entscheidungen des Kuratoriums vor. (2) Der Generalsekretär ist dem Kuratorium verantwortlich. (3) Dem Generalsekretär steht zur Besorgung aller Geschäfte ein Sekretariat zur Verfügung.

IV. Abschnitt: Projektförderung § 11. Der Zukunftsfonds erbringt einmalige oder wiederkehrende Geldleistungen aus den ihm gemäß § 3 übertragenen Mitteln für Projekte, die dem Fondszweck gemäß § 2 Z 1 entsprechen. Der jährliche Gesamtbetrag der Förderungsmittel ist in den vom Kuratorium zu erlassenden Richtlinien festzulegen, wobei jedoch ein Höchstausmaß von 2 Millionen Euro nicht überschritten werden darf. § 12. Projektanträge können von natürlichen und juristischen Personen aus dem In- und Ausland gestellt werden.

V. Abschnitt: Übernahme von Aufgaben des Versöhnungsfonds § 13. Der Zukunftsfonds übernimmt gemäß § 2 Z 2 mit Ende der Funktionsdauer des Versöhnungsfonds die Aufgabe der projektbezogenen Vergabe aller den Partnerorganisationen des Versöhnungsfonds zukommenden Restmittel unter Wahrung der vom Versöhnungsfonds formulierten Vorgaben. § 14. Ist mit Ende der Funktionsdauer des Versöhnungsfonds die Abwicklung von Leistungen an einzelne Antragsteller nach dem Versöhnungsfonds-Gesetz noch ausständig, übernimmt der Zukunftsfonds gemäß § 2 Z 2 diese Aufgabe unter Wahrung der vom Versöhnungsfonds formulierten Vorgaben für jene Länder, in denen keine Partnerorganisationen bestehen oder in denen eine Abwicklung über die bestehenden Partnerorganisationen nicht mehr möglich oder zweckmäßig erscheint. § 15. (1) Bis zum 31. Dezember 2010 übernimmt der Zukunftsfonds die Behandlung und Leistungserbringung in Erb- und Beschwerdefällen, die während der Funktionsdauer des Versöhnungsfonds nicht mehr abgeschlossen werden können. Danach sind die hiefür vorgesehenen aber noch nicht ausbezahlten Restmittel für Aufgaben des Zukunftsfonds gemäß § 3 Abs. 1 zu verwenden. (2) Bis zum 31. Dezember 2007 erbringt der Zukunftsfonds Leistungen im Zusammenhang mit Anträgen von ehemaligen Sklaven- und Zwangsarbeitern, die vom Versöhnungsfonds bereits genehmigt wurden, aber der Begünstigte vor Ende der Funktionsdauer des Versöhnungsfonds nicht mehr ausfindig gemacht werden konnte. Danach sind die hiefür vorgesehenen finanziellen Mittel für Aufgaben des Zukunftsfonds gemäß § 3 Abs. 1 zu verwenden. § 16. Auf Leistungen, die der Zukunftsfonds für den Versöhnungsfonds übernimmt, besteht kein Rechtsanspruch.

VI. Abschnitt: Berichtspflicht und Gebarungskontrolle § 17. Der Vorsitzende des Kuratoriums erstattet dem Hauptausschuss des Nationalrates sowie der Bundesregierung über jedes Geschäftsjahr einen Bericht. Der Bericht wird veröffentlicht. § 18. Der Zukunftsfonds unterliegt der Überprüfung durch den Rechnungshof.

VII. Abschnitt: Schlussbestimmungen § 19. Der Zukunftsfonds ist aufzulösen, sobald seine Mittel aufgezehrt sind. § 20. Die in diesem Bundesgesetz verwendeten personenbezogenen Ausdrücke betreffen, soweit dies inhaltlich in Betracht kommt, Frauen und Männer gleichermaßen. www.ris.bka.gv.at

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§ 21. Dieses Bundesgesetz tritt mit Ablauf des Tages seiner Kundmachung in Kraft. Die operative Tätigkeit des Zukunftsfonds beginnt mit der Überweisung der Fondsmittel gemäß § 3 Abs. 1 bzw. Abs. 2. § 22. Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes sind betraut: 1. hinsichtlich des § 4 Abs. 2 der Bundesminister für Finanzen, 2. hinsichtlich des § 5 Abs. 3 und des § 6 Abs. 2 Z 2 die Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten, 3. hinsichtlich des § 6 Abs. 2 Z 1 und Abs. 3 und des § 7 Abs. 1 Z 11 der Bundeskanzler und 4. hinsichtlich der übrigen Bestimmungen die Bundesregierung.

Artikel II Bundesgesetz über die Errichtung einer Stipendienstiftung der Republik Österreich (Stipendienstiftungs-Gesetz) I. Abschnitt: Errichtung und Aufgaben der Stipendienstiftung § 1. (1) Mit diesem Bundesgesetz wird eine Stiftung errichtet, deren Ziel die Gewährung von Ausbildungsstipendien ist und die die Bezeichnung „Stipendienstiftung der Republik Österreich“ (in weiterer Folge „Stipendienstiftung“) trägt. (2) Die Stipendienstiftung ist eine Einrichtung der Republik Österreich, unterliegt österreichischem Recht, besitzt eigene Rechtspersönlichkeit und dient ausschließlich gemeinnützigen Zwecken. Sie ist berechtigt, alle Geschäfte zu schließen und alle Maßnahmen zu setzen, die der Erfüllung des Stiftungszwecks dienen. Sie hat ihren Sitz in Wien. (3) Die Stipendienstiftung gilt mit der Bestellung des ersten Stiftungsrats als errichtet. § 2. Aufgabe der Stipendienstiftung ist die Gewährung von Ausbildungsstipendien für alle Bereiche der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Neben der fachlichen Ausbildung sollen die Stipendiaten auch eine entsprechende Information über Österreich erhalten und so als „Botschafter der Versöhnung“ in ihren Heimatländern wirken. § 3. Die Gewährung von Stipendien erfolgt an Nachkommen von Zwangsarbeitern und an Personen aus jenen Staaten, die besonders unter dem NS-Regime gelitten haben, insbesondere unter der Rekrutierung von Zwangsarbeitern.

II. Abschnitt: Mittel der Stipendienstiftung § 4. (1) Zur Durchführung ihrer Aufgaben gemäß § 2 erhält die Stipendienstiftung vom Versöhnungsfonds als Stiftungskapital die entsprechenden Mittel mit Ende der Funktionsdauer des Versöhnungsfonds gemäß den Beschlüssen des Kuratoriums des Versöhnungsfonds. Das Stiftungskapital ist ertragbringend anzulegen. (2) Als Fördermittel sind die Erträge aus dem Stiftungskapital an die Begünstigten gemäß § 3 auszuschütten. (3) Die Stipendienstiftung kann auch sonstige Zuwendungen erhalten. Diese Mittel können neben den Erträgnissen des Stiftungskapitals an die Begünstigten ausgeschüttet werden.

III. Abschnitt: Organe der Stipendienstiftung § 5. Die Organe der Stipendienstiftung sind der Stiftungsvorstand (§ 6) und der Stiftungsrat (§ 9). § 6. (1) Der Stiftungsvorstand besteht aus 3 Mitgliedern. (2) Der Stiftungsvorstand wird durch die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur nach Anhörung des Stiftungsrates bestellt. § 9 Abs. 2, Abs. 3 Z 2 und 3, Abs. 4 und Abs. 5 gelten sinngemäß. § 7. (1) Der Stiftungsvorstand hat die Stipendienstiftung zu verwalten, nach außen zu vertreten und für die Erfüllung des Stiftungszwecks im Sinne der Beschlüsse des Stiftungsrats gemäß § 11 zu sorgen. Der Stiftungsvorstand hat seine Aufgaben mit der Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsleiters zu erfüllen. Die Verwaltung der Stiftung ist nach den Grundsätzen der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit zu führen. (2) Der Stiftungsvorstand beschließt mit der Mehrheit seiner Mitglieder. www.ris.bka.gv.at

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(3) Der Stiftungsvorstand hat eine Geschäftsordnung zu erlassen, die vom Stiftungsrat zu genehmigen und in den Räumlichkeiten der Stiftung zur öffentlichen Einsicht aufzulegen ist. (4) Der Stiftungsvorstand hat dem Stiftungsrat einmal jährlich bis zum 30. Juni des Folgejahres über die dem Stiftungszweck entsprechende Mittelverwendung im abgelaufenen Geschäftsjahr schriftlich zu berichten. § 8. (1) Die Mitglieder des Stiftungsvorstands haben in der Weise zu zeichnen, dass sie dem Namen der Stiftung ihre Unterschrift beifügen. (2) Jeweils 2 Mitglieder des Stiftungsvorstandes sind gemeinschaftlich zur Abgabe von Willenserklärungen und zur Zeichnung für die Stiftung befugt. Ist eine Willenserklärung der Stiftung gegenüber abzugeben, so genügt die Abgabe gegenüber einem Mitglied des Stiftungsvorstands. Die Geschäftsordnung hat zu regeln, wer im Falle der Abwesenheit eines Stiftungsvorstands diesen vertritt. § 9. (1) Der Stiftungsrat besteht aus sechs Mitgliedern. Als Mitglieder für die Dauer von jeweils fünf Jahren sind zu bestellen: 1. ein Mitglied durch den Bundeskanzler, 2. ein Mitglied durch die Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten, 3. ein Mitglied durch den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie, 4. ein Mitglied durch die Bundesministerin für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz, 5. zwei Mitglieder durch die Bundesministerin für Bildung,Wissenschaft und Kultur. (2) Mitglieder der Geschäftsführung von Fördereinrichtungen, die aus Mitteln der Stipendienstiftung begünstigt werden, können nicht Mitglieder des Stiftungsrats sein. (3) Die Funktion eines Mitglieds des Stiftungsrats endet 1. mit Ablauf der Funktionsperiode; die Wiederbestellung ist zulässig; 2. durch Zurücklegung der Funktion, oder 3. durch Abberufung gemäß Abs. 5. (4) Im Fall einer Beendigung gemäß Abs. 3 Z 2 oder 3 ist vom jeweiligen Bestellungsberechtigten unverzüglich ein neues Mitglied für die Dauer der restlichen Funktionsperiode des ausgeschiedenen Mitglieds zu bestellen. (5) Die in Abs. 1 genannten Bestellberechtigten haben von ihnen bestellte Mitglieder des Stiftungsrats abzuberufen, wenn 1. eine Voraussetzung für die Bestellung wegfällt, 2. nachträglich hervorkommt, dass eine Bestellungsvoraussetzung nicht gegeben war, 3. dauernde Unfähigkeit zur Ausübung der Funktion eintritt, oder 4. grobe Pflichtverletzung vorliegt. § 10. (1) Den Vorsitz im Stiftungsrat führt ein von der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur bestelltes und von dieser mit der Vorsitzführung beauftragtes Mitglied des Stiftungsrats. (2) Der Vorsitzende des Stiftungsrats, im Fall von dessen Verhinderung sein Stellvertreter, hat unter Angabe der Tagesordnung mindestens einmal in jedem Kalendervierteljahr sowie bei wichtigem Anlass unverzüglich eine Sitzung des Stiftungsrats einzuberufen. Die Sitzung muss binnen zwei Wochen nach der Einberufung stattfinden. (3) Jedes Mitglied des Stiftungsrats und der Stiftungsvorstand können aus wichtigem Anlass die unverzügliche Einberufung einer Sitzung des Stiftungsrats verlangen. (4) Der Vorsitzende hat die Entscheidungen des Stiftungsrats gemäß § 11 unter Einbindung der anderen Mitglieder des Stiftungsrats vorzubereiten. Die erste Sitzung des Stiftungsrates ist von dem von der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur gemäß Abs. 1 bestellten Mitglied des Stiftungsrats einzuberufen. (5) Der Stiftungsrat ist beschlussfähig, wenn mindestens drei stimmberechtigte Mitglieder, darunter der Vorsitzende oder dessen Stellvertreter, anwesend sind. Ein Mitglied des Stiftungsrats kann sich durch ein anderes Mitglied vertreten lassen. Beschlüsse des Stiftungsrats bedürfen der Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Eine Stimmenthaltung ist nicht zulässig. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. (6) Umlaufbeschlüsse sind nur in begründeten Ausnahmefällen und wenn kein Mitglied des Stiftungsrats widerspricht, zulässig. Abs. 5 gilt sinngemäß. Umlaufbeschlüsse sind vom Vorsitzenden (Stellwww.ris.bka.gv.at

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vertreter) schriftlich fest zu halten, über das Ergebnis der Beschlussfassung ist in der nächstfolgenden Sitzung des Stiftungsrats Bericht zu erstatten. (7) Über die Sitzungen des Stiftungsrats ist ein Protokoll zu führen, welches den Mitgliedern des Stiftungsrats sowie den in § 9 Abs. 1 genannten Personen zu übermitteln ist. Das Protokoll ist vom Vorsitzführenden zu unterzeichnen. (8) Der Stiftungsrat hat sich eine Geschäftsordnung zu geben. § 11. (1) Der Stiftungsrat hat 1. über die Verwendung der Fördermittel der Stipendienstiftung zu beschließen, 2. die Umsetzung der Beschlüsse zu überprüfen, und 3. die Tätigkeiten des Stiftungsvorstands zu überwachen. § 95 Abs. 2 und 3 Aktiengesetz 1965, BGBl. Nr. 98/1965, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 161/2004, ist sinngemäß anzuwenden. (2) Der Genehmigung des Stiftungsrats bedürfen 1. der vom Stiftungsvorstand zu erstellende Jahresabschluss, 2. die Geschäftsordnung des Stiftungsvorstands gemäß § 7 Abs. 3, sowie deren Änderung, 3. Festlegung allgemeiner Grundsätze der Veranlagung des Stiftungsvermögens und der Stiftungszuflüsse gemäß § 4 Abs. 3, 4. der Erwerb, die Veräußerung und die Belastung von Liegenschaften, 5. die Aufnahme von Anleihen, Darlehen und Krediten, die einen Betrag von 20.000 Euro im Einzelnen oder insgesamt 50.000 Euro in einem Geschäftsjahr übersteigen, und 6. Investitionen, soweit sie einen Betrag von 10.000 Euro übersteigen. (3) Der Beschlussfassung des Stiftungsrats sind vorbehalten 1. die Bestellung des Stiftungsprüfers gemäß § 16 Abs. 2, 2. die Verwendung der Fördermittel gemäß § 3, und 3. die Entlastung der Mitglieder des Stiftungsvorstands im Zusammenhang mit der Genehmigung des Jahresabschlusses gemäß § 16 Abs. 4. § 12. (1) Die Tätigkeit der Mitglieder des Stiftungsrates ist ehrenamtlich, die zur Ausübung der Funktion notwendigen Auslagen werden ersetzt. (2) Jedes Mitglied des Stiftungsrats und des Stiftungsvorstands haftet der Stipendienstiftung für den aus seiner schuldhaften Pflichtverletzung entstandenen Schaden. § 13. Das zur Verwaltung der Stipendienstiftung erforderliche Personal ist vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Verfügung zu stellen. Die Verwaltungskosten sind aus den Erträgen der Stipendienstiftung zu decken. § 14. Die Mitglieder des Stiftungsvorstands und Stiftungsrats sowie alle sonst für die Stipendienstiftung tätigen Personen sind über alle ihnen ausschließlich aus ihrer Tätigkeit oder Funktion bekannt gewordenen vertraulichen Tatsachen zur Verschwiegenheit verpflichtet, soweit nicht auf Grund von Auskunftspflichten im Rahmen eines Bundesgesetzes über diese Tatsachen Auskunft zu erteilen ist. Diese Verschwiegenheitspflicht besteht auch nach dem Ausscheiden aus Organfunktionen sowie nach Beendigung der sonstigen Tätigkeit für die Stipendienstiftung weiter.

IV. Abschnitt: Berichtspflicht und Gebarungskontrolle § 15. Der Stiftungsvorstand hat eine interne Revision einzurichten. Er kann sich dabei der internen Revision des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur bedienen. § 16. (1) Der Stiftungsvorstand hat für das vergangene Geschäftsjahr den Jahresabschluss in Form der Jahresbilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung samt Anhang und einen Lagebericht unter Beachtung der Fristen gemäß Abs. 3 aufzustellen. Im Übrigen sind die Bestimmungen des dritten Buches des Handelsgesetzbuches, dRGBl. S 219/1897, auf den Jahresabschluss anzuwenden, sofern in diesem Bundesgesetz nichts anderes bestimmt ist. Im Lagebericht ist auch auf die Erfüllung des Stiftungszwecks einzugehen. (2) Der Jahresabschluss und der Lagebericht sind von einem Wirtschaftsprüfer oder einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Stiftungsprüfer zu prüfen. Der Stiftungsprüfer ist vom Stiftungsrat zu bestellen. § 273 HGB ist anzuwenden.

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(3) Der geprüfte Jahresabschluss samt Lagebericht ist vom Stiftungsvorstand dem Stiftungsrat innerhalb von fünf Monaten nach Ablauf des vorangegangenen Geschäftsjahres zur Genehmigung vorzulegen. Die Beschlussfassung des Stiftungsrats über die Genehmigung des Jahresabschlusses samt Lagebericht hat so rechtzeitig zu erfolgen, dass der Stiftungsvorstand den Jahresabschluss samt Lagebericht der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur innerhalb von sechs Monaten nach Ablauf des vorangegangenen Geschäftsjahres übermitteln kann. (4) Der Stiftungsrat hat die Mitglieder des Stiftungsvorstands zu entlasten, wenn der Jahresabschluss und der Lagebericht genehmigt wurden, die Geschäftsführung im abgelaufenen Geschäftsjahr jeweils ordnungsgemäß erfolgt ist und der Entlastung keine im abgelaufenen Geschäftsjahr gesetzte grobe Pflichtverletzung entgegensteht. (5) Das Geschäftsjahr der Stipendienstiftung ist das Kalenderjahr. Das erste Geschäftsjahr der Stipendienstiftung beginnt mit der Errichtung der Stipendienstiftung und endet am 31. Dezember desselben Jahres. (6) Der Stiftungsvorstand hat den geprüften und vom Stiftungsrat genehmigten Jahresabschluss und den Lagebericht im Internet zu veröffentlichen und eine Hinweisbekanntmachung mit Angabe der Internetadresse der Stipendienstiftung im Amtsblatt zur Wiener Zeitung oder einem anderen im gesamten Bundesgebiet erhältlichen Bekanntmachungsblatt zu veranlassen. Der Jahresabschluss und der Lagebericht sind jeweils bis zur Veröffentlichung des nächstfolgenden Jahresabschlusses zur Einsicht im Internet bereit zu halten. (7) Der Vorsitzende des Stiftungsrates erstattet dem Hauptausschuss des Nationalrates über jedes Geschäftsjahr einen Bericht, der jedenfalls Jahresabschluss und Lagebericht gemäß Abs. 6 enthält.

V. Abschnitt: Schlussbestimmungen § 17. Die Stipendienstiftung ist von allen bundesgesetzlich geregelten Gebühren und Abgaben befreit. Dies gilt auch für Anbringen an die Stipendienstiftung. Im Übrigen gilt die Stipendienstiftung abgabenrechtlich als öffentliche Stiftung. § 18. Die Stipendienstiftung kann nur durch Bundesgesetz aufgelöst werden. § 19. Die in diesem Bundesgesetz verwendeten personenbezogenen Ausdrücke betreffen, soweit dies inhaltlich in Betracht kommt, Frauen und Männer gleichermaßen. § 20. Dieses Bundesgesetz tritt mit Kundmachung in Kraft. Die operative Tätigkeit der Stipendienstiftung beginnt mit Überweisung der Mittel gemäß § 4 Abs.1. § 21. Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes sind betraut: 1. die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, 2. hinsichtlich der Bestimmung des § 9 Abs.1 Z 1 der Bundeskanzler, 3. hinsichtlich der Bestimmung des § 9 Abs.1 Z 2 die Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten, 4. hinsichtlich der Bestimmung des § 9 Abs.1 Z 3 der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie, 5. hinsichtlich der Bestimmung des § 9 Abs.1 Z 4 die Bundesministerin für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz, und 6. hinsichtlich der Bestimmung des § 17 der Bundesminister für Finanzen. Fischer Schüssel

Quelle: Zukunftsfonds-Gesetz, 146. Bundesgesetz vom 19.12.2005, abgerufen unter www.ris.bka.gv.at/ GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20004422, 22.5.2015.

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Anhang

Chronologie 8.7.1991

9.6.1993

13.11.1994

30.6.1995 1.10.1998

25.1.2000 26.1.2000 31.1.2000 9.2.2000

15.2.2000 13.4.2000 30.4.2000

16.5.2000

Bundeskanzler Franz Vranitzky hält im Nationalrat eine programmatische Rede zu Österreichs Rolle im Zweiten Weltkrieg und bekennt sich zur Verantwortung gegenüber den Opfern. Im Zuge seiner Israel-Reise hält Bundeskanzler Franz Vranitzky eine Rede an der Hebräischen Universität Jerusalem, in der er die Opfer der österreichischen Täter im Namen der Republik um Verzeihung bittet. Bundespräsident Thomas Klestil hält als erster Präsident der Republik Österreich vor der Knesset in Jerusalem eine Rede, in der er von einem „schweren Erbe der Geschichte, zu dem auch wir Österreicher uns bekennen müssen“, spricht. Der Nationalfonds der Republik Österreich wird gegründet. Die Republik Österreich setzt eine Historikerkommission ein. Sie soll den gesamten Komplex des „Vermögensentzugs auf dem Gebiet der Republik Österreich während der NS-Zeit sowie Rückstellungen bzw. Entschädigungen (sowie wirtschaftliche und soziale Leistungen) der Republik Österreich ab 1945“ erforschen und darüber berichten. Die Österreichische Historikerkommission übergibt ihren Zwischenbericht der Bundesregierung. In Stockholm findet die internationale Holocaust-Konferenz statt, an der 48 Länder und zahlreiche Regierungsvertreter teilnehmen. Die EU verhängt aufgrund der gebildeten ÖVP-FPÖ-Koalitionsregierung Sanktionen gegen Österreich. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel stellt in seiner Regierungserklärung eine zügige Regelung zur Entschädigung von ehemaligen NS-Zwangsarbeitern in Aussicht. Maria Schaumayer wird zur Regierungsbeauftragten für Leistungen an ehemalige Zwangsarbeitern ernannt. Ed Fagan bringt eine Sammelklage in der Höhe von 260 Milliarden Schilling gegen Österreich und heimische Unternehmen ein. Maria Schaumayer verkündet in der ORF-Pressestunde, dass sechs Milliarden Schilling für Entschädigungszahlungen an ehemalige NS-Zwangsarbeiter benötigt werden. Bei der „Versöhnungskonferenz“ in der Wiener Hofburg beraten Maria Schaumayer, Stuart E. Eizenstat und Vertreter der Ukraine, Russlands, Polens, Ungarns, Weißrusslands sowie der Tschechischen Republik unter striktem

Chronologie

18.5.2000 29.6.2000 12.9.2000 24.10.2000 26.10.2000 27.11.2000

1.1.2001

17.1.2001

28.2.2001 13.4.2002 24.2.2003

13.12.2005 19.12.2005

31.12.2005 1.1.2006

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Ausschluss der Öffentlichkeit über den von Schaumayer vorgelegten Gesetzes­ entwurf. Der Diplomat Ernst Sucharipa wird zum „Sonderbotschafter“ für Restitutionsfragen ernannt. Die EU-14 entsenden die drei „Weisen“ Martti Ahtisaari, Jochen Frowein und Marcelino Oreja, die die Situation in Österreich untersuchen sollen. Nach Vorlage des „Weisenberichts“ heben die EU-14 ihre Sanktionen auf. In Wien werden die Verträge unterzeichnet, welche die österreichische Lösung zur Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter besiegeln. Das von Rachel Whiteread gestaltete Holocaust-Denkmal am Wiener Judenplatz wird enthüllt. Der Versöhnungsfonds wird gegründet. Im Laufe seiner Funktionsdauer bis Ende 2005 wird der Fonds mit 439 Millionen Euro gespeist, wovon insgesamt 352,6 Millionen Euro ausgezahlt werden. Der Versöhnungsfonds nimmt seine Tätigkeit auf. Präsident wird der frühere Staatssekretär Ludwig Steiner, Generalsekretär der Botschafter i. R. Richard Wotava. Das Washingtoner Abkommen zwischen Österreich und den USA zur Regelung von Fragen der Entschädigung und Restitution für Opfer des Nationalsozialismus wird unterzeichnet. Der Allgemeine Entschädigungsfonds wird eingerichtet und mit 210 Millionen US-Dollar dotiert. Anlässlich der Wehrmachtsausstellung kommt es zu Auseinandersetzungen in Wien. Die Historikerkommission präsentiert ihren Endbericht und kommt zu dem Ergebnis, dass die Republik Österreich – basierend auf einem Missbrauch der Opferthese – bei der Entschädigung der Nazi-Opfer nur zögerlich und halbherzig agierte. Die letzte Sammelklage in den USA wird abgewiesen, und der Rechtsfrieden durch die österreichische Bundesregierung wird bekanntgemacht. Das Bundesgesetz zur Errichtung des Zukunftsfonds der Republik Österreich tritt in Kraft. Er wird als verzehrender Fonds mit 20 Millionen Euro aus den Restmitteln des Versöhnungsfonds dotiert. Die gesetzliche Funktionsdauer des Versöhnungsfonds endet. Der Zukunftsfonds nimmt seine Tätigkeit auf. Vorsitzende wird die ehemalige steirische Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic, Generalsekretär der ehemalige Botschafter i. R. Richard Wotava.

260

31.12.2006 31.12.2007 25.11.2010 14.12.2010 31.12.2010 1.1.2011

19.01.2011

31.12.2012 31.12.2014

30.6.2015 24.11.2015

Anhang

Im ersten Tätigkeitsjahr werden 129 Projektanträge beim Zukunftsfonds eingereicht. Die Frist für Direktauszahlungen an ehemalige NS-Zwangsarbeiter endet. Der Zukunftsfonds erhält im Hauptausschuss des Parlaments viel Lob für seine Arbeit. Die Republik Österreich richtet einen Friedhofsfonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich ein. Die gesetzlichen Restagenden aus dem Versöhnungsfonds durch den Zukunftsfonds der Republik Österreich werden abgeschlossen. Der Zukunftsfonds der Republik Österreich tritt in die zweite Funktionsperiode ein. Kurt Scholz wird neuer Kuratoriumsvorsitzender, Herwig Hösele wird neuer Generalsekretär des Zukunftsfonds. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Washingtoner Abkommens sagt Stuart E. Eizenstat bei seiner Rede im Parlament über Österreich, „dass kein Land in den letzten Jahren weiter gekommen oder schneller gewesen ist, seine moralische Verantwortung anzuerkennen und konkrete Schritte zu unternehmen, um sich mit seiner Rolle während des Zweiten Weltkrieges auseinanderzusetzen“. Die Anzahl der beim Zukunftsfonds der Republik Österreich eingereichten Projektanträge verdoppelt sich im Vergleich zum Jahr 2006 auf 261 Anträge. Im Jahr 2014 werden 309 Projektanträge beim Zukunftsfonds der Republik Österreich eingereicht. Aufgrund der gesetzlich vorgegebenen Gesamtfördersumme müssen die Einzelförderungen erheblich verringert werden. Bereits im ersten Halbjahr 2015 langen 221 Projektförderanträge beim Zukunftsfonds ein, wovon 149 Projekte genehmigt werden. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Zukunftsfonds der Republik Österreich wird die vorliegende Publikation in der Diplomatischen Akademie Wien präsentiert.

Kurzbiografien der Mitglieder der Gremien und des Büros des Zukunftsfonds

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Kurzbiografien der Mitglieder der Gremien und des Büros des Zukunftsfonds Mag. Anita Dumfahrt, geb. 1968 in Horn, studierte Publizistik, Kommunikationswissenschaft und Geschichte an der Universität Wien und absolvierte eine Projektmanagement-Ausbildung am WIFI Wien. Sie war unter anderem bei der österreichischen Verlagsvertretung der deutschen Holtzbrinck-Gruppe, als parlamentarische Mitarbeiterin im österreichischen Nationalrat sowie als Kundenbetreuerin bei einer Werbeagentur tätig. Von 2000 bis 2005 fungierte Anita Dumfahrt als Assistentin des Komitee-Vorsitzenden Botschafter i. R. Dr. Ludwig Steiner im Österreichischen Versöhnungsfonds. Seit 2006 ist sie im Zukunftsfonds der Republik Österreich als Projektmanagerin und seit 2012 als Büroleiterin tätig. Univ.-Prof. Dr. Margarete Grandner, geb. 1953 in Kindberg, studierte Geschichte, Anglistik und Literatur an der Universität Wien. Von 1983 bis zu ihrer Habilitation im Jahr 2001 war sie Assistentin am Institut für Geschichte der Universität Wien. Seit 2003 ist sie Professorin für neuere Geschichte an der Universität Wien und seit 2005 Studiengangsleiterin am Institut für Internationale Entwicklung. Grandner lehrte unter anderem an der University of Minnesota (1988), an der University of Chicago (1994 und 2008) sowie an der Universität Leiden (2010). Seit 2010 forscht und lehrt sie am Institut für Internationale Entwicklung. Seit 2006 ist sie Mitglied im Projektförderungsbeirat des Zukunftsfonds der Republik Österreich. Botschafter Dr. Jiří Gruša, geb. 1938 in Pardubice (Tschechien), gest. 2011 in Hannover. Gruša studierte Philosophie und Geschichte an der Prager Karls-Universität. Er war eine bedeutende Persönlichkeit der tschechoslowakischen Dissidentenszene und Mitunterzeichner der Charta 77. 1981 wurde ihm während eines USA-Aufenthalts die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft aberkannt. Er lebte vor allem in der Bundesrepublik Deutschland, kehrte erst 1990 in die Tschechoslowakei zurück und war von 1991 bis 1997 Botschafter in Deutschland und von 1998 bis 2004 in Österreich sowie 1997 tschechischer Bildungsminister. 2003 wurde er zum Präsidenten des internationalen PEN-Clubs gewählt. Von 2005 bis 2009 war er Leiter der Diplomatischen Akademie in Wien. Von 2006 bis 2011 war Gruša Kuratoriumsmitglied des Zukunftsfonds der Republik Österreich. Prof. Herwig Hösele, geb. 1953 in Graz, begann seine berufliche Laufbahn als Journalist. Er war enger Mitarbeiter und Berater der Landeshauptleute Josef Krainer und Waltraud Klasnic, Mitglied und Präsident des Bundesrates (2000–2005) sowie Mitinitiator des Öster-

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reich-Konvents. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik engagierte sich Herwig Hösele unter anderem als Koordinator der Dialogreihe „Geist und Gegenwart“ sowie als Vorsitzender des Club Alpbach Steiermark. Ab 2010 unterstützte er Waltraud Klasnic in ihrer Tätigkeit als unabhängige Opferschutzanwältin, seit 2014 ist er im Stiftungsrat im ORF. Seit 2011 hat Herwig Hösele die Funktion des Generalsekretärs des Zukunftsfonds der Republik Österreich inne. Dir. Prof. Moshe Hans Jahoda M.P.A., geb. 1926 in Wien, musste im Alter von 13 Jahren vor den Nationalsozialisten aus Österreich nach Palästina flüchten. Als Major der israelischen Armee wurde er im Unabhängigkeitskrieg 1948 verwundet. Jahoda war in verschiedenen Ministerien tätig, unter anderem als Diplomat in Südamerika sowie als Leiter jüdischer Hilfsorganisationen. 2001 nahm er als Vertreter der Claims Conference federführend an den Verhandlungen über das Washingtoner Abkommen zur Entschädigung jüdischer NS-Opfer durch Österreich teil. Für seine Verdienste um die Republik Österreich erhielt er mehrfache Auszeichnungen, darunter das Große Silberne Ehrenzeichen sowie den Ehrentitel „Professor“. Seit 2006 ist er Kuratoriumsmitglied des Zukunftsfonds der Republik Österreich und kooptiertes Mitglied im Allgemeinen Entschädigungsfonds sowie im Nationalfonds. Dr. Christoph Kainz, geb. 1960 in Wien, absolvierte das Studium der Rechtswissenschaften und promovierte 1983 an der Universität Wien. Seit 1984 steht er im Dienst der Wirtschaftskammer Österreich, wo er in der Bundessektion Industrie tätig ist. Christoph Kainz ist als Entsandter des Zukunftsfonds der Republik Österreich Mitglied des österreichischen Steering-Komitees für die Neugestaltung der Österreich-Ausstellung in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Von 2000 bis 2005 war er Mitglied des Komitees des Österreichischen Versöhnungsfonds. Seit 2006 ist er stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums des Zukunftsfonds der Republik Österreich. Waltraud Klasnic, geb. 1945 in Graz, ist seit 1970 in der Österreichischen Frauenbewegung tätig. Sie war Mitglied des Bundesrats und Abgeordnete zum Steiermärkischen Landtag. Ab 1988 war Klasnic Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr. Von 1993 bis 1996 war sie Landeshauptmannstellvertreterin der Steiermark und von 1996 bis 2005 Landeshauptmann der Steiermark und bis 2006 Landesparteiobfrau der steirischen ÖVP. Seit 2008 fungiert sie als Vorsitzende des Dachverbandes Hospiz Österreich. 2010 wurde sie zur Unabhängigen Opferschutzanwältin für Betroffene von Missbrauch und Gewalt in der katholischen Kirche Österreichs. Seit 2013 ist sie Mitglied des Universitätsrates der Montanuniversität Leoben. Von 2006 bis 2011 war Waltraud Klasnic Vorsitzende des Kuratoriums des Zukunftsfonds der Republik Österreich.

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Mag. Max Kothbauer, geb. 1950 in Wien, studierte Volkswirtschaft an der Universität Wien. Er war in mehreren Ministerien, bei Versicherungen und Banken tätig, darunter als stellvertretender Generaldirektor der Creditanstalt und als Chef der PSK. Seit 2008 ist Max Kothbauer Vizepräsident der Österreichischen Nationalbank. Von 2000 bis 2005 war er Mitglied im Kuratorium des Versöhnungsfonds, von 2003 bis 2013 Vorsitzender des Universitätsrates der Universität Wien. Von 2006 bis 2010 fungierte er im Zukunftsfonds der Republik Österreich als Mitglied des Projektförderungsbeirates. Seit 2011 ist Max Kothbauer Mitglied des Kuratoriums im Zukunftsfonds. Dr. Helene Maimann, geb. 1947 in Wien, studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie an der Universität Wien. Sie promovierte 1973 und war danach Lektorin an den Universitäten Wien und Salzburg sowie Gastprofessorin an der TU Wien. Helene Maimann ist zudem als ORF-Redakteurin, Ausstellungs- und Filmemacherin tätig und leitete mehrere große Ausstellungen zur österreichischen Zeitgeschichte. Seit 2010 unterrichtet sie an der Filmakademie in Wien. Für ihre Arbeit wurde Helene Maimann mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst der Republik Österreich ausgezeichnet. Seit 2007 ist sie Mitglied im Projektförderungsbeirat des Zukunftsfonds der Republik Österreich. Univ.-Prof. Dr. Robert Pfaller, geb. 1962 in Wien, studierte Germanistik und Philosophie an den Universitäten Wien und Berlin. Ab 1993 war er Assistent an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz und habilitierte sich 2002 für das Fach Kulturwissenschaft und Kulturtheorie. Von 2009 bis 2014 lehrte er als Professor für Philosophie an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, seit 2014 lehrt und forscht er an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz. Robert Pfaller ist Gründungsmitglied der Wiener Forschungsgruppe für Psychoanalyse „Stuzzicadenti“ und wurde 2007 mit dem Preis „The Missing Link“ des Psychoanalytischen Seminars Zürich ausgezeichnet. Seit 2011 ist er Mitglied des Projektförderungsbeirats des Zukunftsfonds der Republik Österreich. Univ.-Prof. Dr. Manfried Rauchensteiner, geb. 1942 in Villach, studierte Geschichtswissenschaften und Germanistik an der Universität Wien. Er habilitierte sich 1975 für österreichische Geschichte an der Universität Wien und war Dozent an den Universitäten Wien und Innsbruck. Er war zudem von 1979 bis 1983 an der Militärakademie Wiener Neustadt sowie ab 1976 an der Landesverteidigungsakademie tätig. Von 1992 bis 2005 war Manfried Rauchensteiner Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums. Seit 2000 lehrt er an der Diplomatischen Akademie Wien. Seit 2006 ist Manfried Rauchensteiner Mitglied des Projektförderungsbeirats des Zukunftsfonds der Republik Österreich.

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Dr. Kurt Scholz, geb. 1948 in Wien, studierte Geschichte, Germanistik und Psychologie an der Universität Wien. Von 1975 bis 1984 war er im Bundesministerium für Unterricht und Kunst tätig, danach von 1984 bis 1992 Koordinator der Stadtaußenpolitik Wiens und Bereichsleiter für Kulturfragen. Von 1992 bis 2001 fungierte Kurt Scholz als Präsident des Stadtschulrats für Wien. Von 2001 bis 2008 war er als Sonderbeauftragter der Stadt Wien für Restitutions- und Zwangsarbeiterfragen zuständig. Scholz ist u. a. auch Präsident des Internationalen Forums Mauthausen und Mitglied der Unabhängigen Opferschutzkommission für Betroffene von Missbrauch und Gewalt in der katholischen Kirche Österreichs. Seit 2006 ist Kurt Scholz Mitglied des Kuratoriums des Zukunftsfonds der Republik Österreich, seit 2011 dessen Vorsitzender. Univ.-Prof. Dr. Gerald Stourzh, geb. 1929 in Wien, promovierte 1951 im Fach Geschichte und war bis 1958 an der University of Chicago tätig. 1962 habilitierte er sich in Wien und trat in das Außenministerium ein, wo er das Referat für den Europarat übernahm. Er lehrte an der Freien Universität Berlin, war Mitglied des Institute for Advanced Studies in Princeton und ab 1969 bis zu seiner Emeritierung 1997 an der Universität Wien tätig. Zu den Forschungsgebieten von Gerald Stourzh zählen unter anderem die nordamerikanische Geschichte, insbesondere des 18. Jahrhunderts sowie die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, politische Ideengeschichte und österreichische Geschichte. Von 2006 bis 2007 war er Mitglied im Projektförderungsbeirat des Zukunftsfonds der Republik Österreich. Dr. Jürgen Strasser, geb. 1968 in St. Pölten, studierte Romanistik an der Universität Salzburg und Komparatistik an der Sorbonne. Er absolvierte die Diplomatische Akademie in Wien und ist Mitglied im Österreichischen PEN-Club. Von 2000 bis 2005 war Jürgen Strasser als stellvertretender Büroleiter des Österreichischen Versöhnungsfonds tätig. Von 2006 bis 2014 war Jürgen Strasser im Zukunftsfonds der Republik Österreich tätig und in seiner Funktion als wissenschaftlicher Leiter unter anderem mit den Restagenden sowie der historischen Aufarbeitung der Aktenbestände des Versöhnungsfonds befasst. Botschafter Dr. Hans Winkler, geb. 1945 in Wien, studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Nach seiner Promotion 1968 absolvierte er ein postgraduales Studium an der Diplomatischen Akademie und begann ab 1970 seine Laufbahn im auswärtigen Dienst. Er übte unterschiedliche Funktionen in den österreichischen Botschaften in Washington, Belgrad und Kairo aus und war von 1992 bis 1996 ständiger Vertreter Österreichs beim Europarat. Von 1996 bis 1999 leitete er die Abteilung für Amerika im BMeiA und war von 2002 bis 2005 stellvertretender Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten. Von 1999 bis 2005 war Hans Winkler als Leiter des Völkerrechtsbüros mit den Verhandlungen um die Entschä-

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digung von Zwangsarbeitern sowie der Restitutionsfrage befasst. Von 2005 bis 2008 war er Staatssekretär im BMeiA. Seit 2009 ist er Direktor der Diplomatischen Akademie Wien. Er ist seit 2011 als Kuratoriumsmitglied im Zukunftsfonds der Republik Österreich tätig. Botschafter i. R. Dr. Richard Wotava, geb. 1933 in Wien, ist promovierter Jurist und trat 1956 in den auswärtigen Dienst ein. Als Diplomat war er in Rom, Tel Aviv, Athen, Caracas, Warschau und Madrid tätig, in den drei letztgenannten Hauptstädten auch als Botschafter. Richard Wotava fungierte von 1987 bis 1994 als ständiger Vertreter Österreichs bei den Vereinten Nationen und bei der UNIDO in Wien. Von 2000 bis 2005 war er Generalsekretär des Österreichischen Versöhnungsfonds. Von 2006 bis 2011 war Richard Wotava Generalsekretär des Zukunftsfonds der Republik Österreich.

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Abkürzungsverzeichnis a. D. außer Dienst AdBIK Archiv des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung Abb. Abbildung APA Austria Presse Agentur Bd. Band BMeiA Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten BMEIA Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres BMI Bundesministerium für Inneres BRD Bundesrepublik Deutschland CSR Corporate Social Responsibility DÖW Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes Ebd. Ebenda et al. et alia (und andere) EU Europäische Union EVZ Erinnerung, Verantwortung und Zukunft f. folgende FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung FPÖ Freiheitliche Partei Österreichs FWF Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung GARF Staatsarchiv der Russischen Föderation geb. geboren gest. gestorben Hg. Herausgeber IFK Internationales Forschungszentrum für Kulturwissenschaften IFM Internationales Mauthausen Forum IKG Israelitische Kultusgemeinde i. R. in Ruhe Jr. Junior KZ Konzentrationslager MoRaH March of Remembrance and Hope NGO Non-Governmental Organization NS Nationalsozialismus NSDAP Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei ÖAW Österreichischen Akademie der Wissenschaften ORF Österreichischer Rundfunk ÖVP Österreichische Volkspartei

Abkürzungsverzeichnis

ÖZF Österreichischer Zukunftsfonds PEN Poets, Essayists, Novelists PR Public Relations PSK Postsparkasse S. Seite SPÖ Sozialdemokratische Partei Österreichs SS Schutzstaffel Tab. Tabelle TU Wien Technische Universität Wien UdSSR Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization UNIDO United Nations Industrial Development Organization USA United States of America vgl. vergleiche v. l. n. r. von links nach rechts Vol. Volume v. r. n. l. von rechts nach links WIFI Wirtschaftsförderungsinstitut WStLB Wiener Stadt- und Landesbibliothek

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Literaturverzeichnis Primär- und Sekundärliteratur Dieter Bacher, Zwangsarbeit in Österreich und die Arbeit des „Österreichischen Versöhnungsfonds“. Zur Einleitung, in: Dieter Bacher – Stefan Karner (Hg.), Zwangsarbeiter in Österreich 1939–1945 und ihr Nachkriegsschicksal. Ergebnisse der Auswertung des Aktenbestandes des „Österreichischen Versöhnungsfonds“. Ein Zwischenbericht. Innsbruck – Wien – Bozen 2013, S. 15–58. Dieter Bacher – Stefan Karner (Hg.), Zwangsarbeiter in Österreich 1939–1945 und ihr Nachkriegsschicksal. Ergebnisse der Auswertung des Aktenbestandes des „Österreichischen Versöhnungsfonds“. Ein Zwischenbericht. Innsbruck – Wien – Bozen 2013. Brigitte Bailer, Wiedergutmachung kein Thema. Österreich und die Opfer des Nationalsozialismus. Wien 1993. Brigitte Bailer-Galanda, Rückstellung, Entschädigung und andere Maßnahmen für Opfer des Nationalsozialismus von 1945 bis zum Washingtoner Abkommen 2001, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 23–44. Brigitte Bailer-Galanda – Eva Blimlinger, The Austrian Historical Commission: International Background, Motives, Results, and Impact, in: Günter Bischof – Anton Pelinka (Hg.), The Dollfuss/ Schuschnigg Era in Austria. A Reassessment. Contemporary Austrian Studies. Vol. 11. New Brunswick – London 2003, S. 212–218. Elazar Barkan, The Guilt of Nations: Restitution and Negotiating Historical Injustices. Baltimore – London 2000. Werner Bergman – Rainer Erb – Albert Lichtblau (Hg.), Schwieriges Erbe. Der Umgang mit Nationalsozialismus und Antisemitismus in Österreich, der DDR und der Bundesrepublik Deutschland. Frankfurt – New York 1995. Günter Bischof, Ein bescheidener Gigant. Nachruf auf Charles H. Dameron (11.11.1914–9.1.2002), in: Brigitte Kepplinger – Irene Leitner (Hg.), Dameron Report. Bericht des War Crimes Investigating Team No. 6824 der U.S. Army vom 17.7.1945 über die Tötungsanstalt Hartheim. Innsbruck – Wien – Bozen 2012, S. 23–30. Günter Bischof, Victims? Perpetrators? „Punching Bags“ of European Historical Memory? The Austrians and Their World War II Legacies, in: German Studies Review. 27, 1, 2004, S. 17–32. Günter Bischof, „Watschenmann der europäischen Erinnerung“? Internationales Image und Vergangenheitspolitik der Schüssel-Riess-Passer-Koalitionsregierung, in: Michael Gehler – Anton Pelinka – Günther Bischof (Hg.), Österreich in der Europäischen Union. Bilanz seiner Mitgliedschaft. Wien – Köln – Weimar 2003, S. 445–478. Günter Bischof, Der unerwartete Triumph der „gnadenlos Guten“, in: Zeitgeschichte, 28, 6, 2001, S. 331–341. Günter Bischof, „Opfer“ Österreich?: Zur moralischen Ökonomie des österreichischen historischen Gedächtnisses, in: Dieter Stiefel (Hg.), Politische Ökonomie des Holocaust. Wien 2001, S. 305–355.

Literaturverzeichnis

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Günter Bischof, Founding Myths and Compartmentalized Past: New Literature on the Construction, Hibernation, and Deconstruction of World War II Memory in Postwar Austria, in: Günter Bischof – Anton Pelinka (Hg.), Austrian Historical Memory and National Identity. Contemporary Austrian Studies. Vol. 5. New Brunswick – London 1996, S. 302–341. Günter Bischof, Die Instrumentalisierung der Moskauer Erklärung nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Zeitgeschichte 20, 10/11, 1993, S. 345–366. Günter Bischof – Ferdinand Karlhofer (Hg.), Austrian Federalism in Comparative Perspective. Contemporary Austrian Studies. Vol. 24. New Orleans – Innsbruck 2015. Günter Bischof – Jason Dawsey – Bernhard Fetz (Hg.), The Life and Work of Günther Anders. Émigré, Iconoclast, Philosopher, Man of Letters. Innsbruck – Bozen – Wien 2014. Günter Bischof – Michael S. Maier, Reinventing Tradition and the Politics of History: Schüssel’s Restitution and Commemoration Policies, in: Günter Bischof – Fritz Plasser (Hg.), The Schüssel Era in Austria. Contemporary Austrian Studies. Vol. 18. New Orleans – Innsbruck 2009, S. 206–234. Ingrid Böhler, „Wenn die Juden ein Volk sind, so ist es ein mieses Volk“. Die Kreisky-Peter-Wiesen­ thal-Affäre 1975, in: Michael Gehler – Hubert Sickinger (Hg.), Politische Affären und Skandale in Österreich vom Ende der Monarchie bis zur Zweiten Republik. Thaur – Wien – München 1995. Gerhard Botz (Hg.), Schweigen und Reden einer Generation. Erinnerungsgespräche mit Opfern, Tätern und Mitläufern des Nationalsozialismus. Wien 2005. Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten (Hg.), Außenpolitische Dokumentation. Österreichische Maßnahmen zu Restitution und Entschädigung von Opfern des Nationalsozialismus. Wien 2001. Rudolf Burger, Die Irrtümer der Gedenkpolitik. Ein Plädoyer für das Vergessen, in: Europäische Rundschau 29, 2, 2001, S. 3–13. Rudolf Burger, Austromanie oder der antifaschistische Karneval, in: Merkur, 54, 613, 2000, S. 379–393. Evan Burr Bukey, Hitler’s Austria. Popular Sentiment in the Nazi Era, 1938–1945. Chapel Hill 2000. Hellmut Butterweck, Verurteilt und begnadigt. Österreich und seine NS-Straftäter. Wien 2003. Jason Daswey, Where Hitler’s Name is Never Spoken: Günther Anders in 1950s Vienna, in: Günter Bischof – Fritz Plasser – Eva Maltschnig (Hg.), Austrian Lives. Contemporary Austrian Studies. Vol. 22. New Orleans – Innsbruck 2012, S. 212–239. Istvan Deak – Jan T. Gross – Tony Judt (Hg.), The Politics of Retribution in Europe. World War II and its Aftermath. Princeton 2000. Dan Diner, Den Zivilisationsbruch erinnern. Über Entstehung und Geltung eines Begriffes, in: Heidemarie Uhl (Hg.), Zivilisationsbruch und Gedächtniskultur. Innsbruck – Wien – München – Bozen 2003, S. 17–34. Helmut Dubiel, Niemand ist frei von der Geschichte. Die nationalsozialistische Herrschaft in den Debatten des Deutschen Bundestages, München 1999. Martin Eichtinger, Meine Tätigkeit im Büro der Regierungsbeauftragten Schaumayer, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 195–205.

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Martin Eichtinger, Der Versöhnungsfonds. Österreichs Leistungen an ehemaligen Sklaven- und Zwangsarbeitern des NS-Regimes, in: Österreichisches Jahrbuch für Politik, 2000, S. 195–200. Stuart Eizenstat, 10 Jahre Washingtoner Abkommen: Hintergründe, Erfolge und die Zukunft, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Entschädigung in Österreich. Die Bilanz der Regierung Schüssel. Innsbruck – Wien – Bozen 2015, S. 205–231. Stuart E. Eizenstat, Imperfect Justice. Looted Assets, Slave Labor, and the Unfinished Business of World War II. New York 2003. Helga Embacher – Maria Ecker, A Nation of Victims. How Austria Dealt with the Victims of the Authoritarian Ständestaat and National Socialism, in: Jolande Withuis – Annet Mooij (Hg.), The Politics of War Trauma. The Aftermath of World War II in Eleven European Countries. Amsterdam 2010, S. 15–48. Hubert Feichtlbauer, Zwangsarbeit in Österreich: 1938–1945. Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit: Späte Anerkennung, Geschichte, Schicksale. Wien 2005. David Forster, „Wiedergutmachung“ in Österreich und der BRD im Vergleich. Innsbruck – Wien – München 2001. FORUM „Commissioning History: Austria and World War II Restitution and Reconciliation“ (with essays by Günter Bischof, Brigitte Bailer-Galanda/Eva Blimlinger, Martin Eichtinger, Dieter Stiefel, Oliver Rathkolb, Margit Reiter), in: Günter Bischof – Anton Pelinka (Hg.), The Dollfuss/Schuschnigg Era in Austria. A Reassessment. Contemporary Austrian Studies. Vol. 11. New Brunswick – London 2003, S. 212–266. FORUM „The Shadow of World War II: The Politics of Historical Memory and Art Restitution“ (with essays by Günter Bischof, Walter Manoschek, Peter M. Utgaard, Oliver Rathkolb, Jonathan Petropoulos), in: Günter Bischof – Anton Pelinka – Ferdinand Karlhofer (Hg.), The Vranitzky Era in Austria. Contemporary Austrian Studies. Vol. 7. New Brunswick – London 1999, S. 190–243. Norbert Frei, 1945 und Wir. Das Dritte Reich im Bewusstsein der Deutschen. München 2005. Norbert Frei, Adenauer’s Germany and the Nazi Past. The politics of Amnesty and Integration. New York 2002. Wilfried Garscha, Ordinary Austrian Common War Criminals during World War II, in: Günter Bischof – Fritz Plasser – Eva Maltschnig (Hg.), Austrian Lives. Contemporary Austrian Studies. Vol. 21. New Orleans – Innsbruck 2012, S. 304–326. Winfried Garscha (Hg.), Keine „Abrechnung“. NS-Verbrechen, Justiz und Gesellschaft in Europa nach 1945. Leipzig – Wien 1998. Christina Gerbel, The Holocaust and the Politics of History in Austria’s Second Republic, in: Muriel Blaive – Christian Gerbel – Thomas Lindenberger (Hg.), Clashes in European Memory. The Case of Communist Repression and the Holocaust. Innsbruck – Wien – Bozen 2010, S. 99–116. Constantin Goschler, Von der materiellen Entschädigung zur humanitären Geste: „Wiedergutmachung“ in Deutschland und die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, in: Stefan Karner – Walter M. Iber (Hg.), Schweres Erbe und „Wiedergutmachung“. Restitution und Ent-

Literaturverzeichnis

271

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280

Anhang

Josef Neumayr, Wien 11.2.2015 Michael Pfeifenberger, Wien 4.3.2015 Falk Reckling, Wien 22.7.2015 Hans Schafranek, Wien 24.6.2015 Gerald Stourzh, Wien 15.4.2015 Ludwig Steiner, Wien 1.6.2015 Rudolf Sarközi, Wien 6.3.2015 Wilhelm Stadler und Barbara Glück, Wien 3.3.2015 Zukunftsfonds der Republik Österreich, Wien (ÖZF) Datensammlung Fotosammlung Jahresberichte 2006–2014

Ortsregister

281

Ortsregister Amsterdam 66 Berlin 21 Białystok 127 Deutschkreutz-Zelem 111 Engerau 111 Fraxern 133 Heiligenkreuz 110 Jerusalem 24, 65 Klagenfurt 110 Leibnitz 117 Leonding bei Linz 68, 110 Linz 68, 93 Maly Trostinec/Malyj Trostenec/Maly Trascjanec 91, 111 Mauthausen 69 Minsk 111 Moskau 12, 86

New Orleans 8, 9 New York 14, 28, 65, 104 Oberwart 110 Raabs an der Thaya 8 San Francisco 115 Stockholm 22, 31 Tel Aviv 65f. Wagna bei Leibnitz 117 Washington D.C. 21 Wien 8, 13f., 17, 20f., 38, 46, 51, 68f., 83, 88, 92f., 97f., 103, 106, 110–112, 115f., 121, 123, 128, 132 Wiener Neustadt 69, 110

282

Anhang

Personenregister Altmann, Maria 30 Anderl, Gabriele 68, 121 Anders, Günther 14 Androsch, Peter 115

Grubmayr, Herbert 39, 137f. Gruša, Jiří 46, 55f. Gürth, Ferdinand 121 Gusenbauer, Alfred 48

Bacher, Dieter 122f. Bailer-Galanda, Brigitte 25, 30 Barkan, Elazar 28 Barton, Waltraud 91, 111 Bauer, Esther 104 Bauer, Kurt 68, 123, 124, 132 Ben David-Hindler, Elisabeth 111 Bernhard, Thomas 20 Bloch-Bauer, Adele 30 Borodajkewycz, Taras 17 Botz, Gerhard 87 Burger, Rudolf 28 Busek, Erhard 27

Hagspiel, Hermann 27 Haider, Jörg 35 Haupt, Herbert 51 Heer, Friedrich 14 Helmer, Oskar 20 Henisch, Peter 16 Hitler, Adolf 9, 12, 14 Hösele, Herwig 50, 55–57, 59, 64f., 137, 140 Hrdlicka, Alfred 20f. Huber, Ursula 8 Hurton, Andrea 88, 119, 124

Chorherr, Thomas 18 Czernin, Hubertus 30 Dameron, Charles H. 9 Diner, Dan 7, 10 Dubiel, Helmut 10 Dumfahrt, Anita 47, 56, 59f., 66, 140 Eizenstat, Stuart E. 7, 32, 37, 47 Eriylmaz, Ceylan 56 Fagan, Ed 38 Faymann, Werner 135 Figl, Leopold 16 Frei, Norbert 12, 16 Freud, Sigmund 28 Freundlich, Elisabeth 14 Fritsch, Gerhard 16 Gallopi, Stefan 8 Glück, Barbara 109, 122 Göth, Amon 22 Graf, Georg 30 Grandner, Margarete 47, 55f., 80f., 130, 138 Gross, Heinrich 22 Gruber, Gerold 103, 131

Jabloner, Clemens 29f. Jacobmeyer, Wolfgang 62 Jahoda, Moshe 46, 51, 55f., 59, 107, 126 Jankowitsch, Peter 19f. Kainz, Christoph 38, 46, 53, 55–58, 64, 75, 107, 137 Kannonier-Finster, Waltraud 27 Karner, Stefan 39, 86f., 99, 134 Kathan, Bernhard 133 Klasnic, Waltraud 46f., 49, 55f., 59, 83 Klestil, Thomas 9, 21, 24f., 31f. Klima, Viktor 29, 35f., 39 Klimt, Gustav 30 Klöckl-Stadler, Elisabeth 8 Knight, Robert 19f., 27, 30 Knünz, Melanie 8 Kofler, Alexandra 36 Kofler, Werner 116 Kothbauer, Max 47, 55–57, 83, 125 Krasa, Hans 115 Krausneker, Verena 69, 82 Kreisky, Bruno 15–17 Kuba, Andreas 117 Kurz, Sebastian 118 Lehngut, Cornelius 19, 28 Lessing, Hannah M. 51, 65, 69f., 125, 129, 135 Levy, Daniel 21

Personenregister Maier, Charles 10, 24, 28 Maimann, Helene 55f., 70, 81f., 132 Matzner-Holzer, Gabriele 28 Maurer, Stefan 8 Menczer, Aaron 126f. Merz, Karl 16 Messinger, Irene 70, 119–121 Mikl-Leitner, Johanna 100 Mikoletzky, Lorenz 30 Mock, Alois 13 Moser, Peter 9 Muzicant, Ariel 70, 128 Neisser, Heinrich 26 Neumayr, Josef 69, 102 Nowotny, Eva 25 Papouschek, Herma 56f., 140 Patton, George S. 9 Pelinka, Anton 26 Perz, Bertrand 30, 68, 100 Peter, Friedrich 17, 19 Pfaller, Robert 55f., 81, 130f. Pfeifenberger, Michael 95f. Plassnik, Ursula 32, 46, 53, 86 Portisch, Hugo 25 Qualtinger, Helmut 16 Raab, Julius 16 Rabinowich, Julya 116 Rathkolb, Oliver 13, 39, 68, 87, 89, 101, 113, 124, 129 Rauch, Peter 8 Rauchensteiner, Manfried 47, 55f., 74, 81, 99, 139 Rauscher, Hans 32 Reckling, Falk 130 Renner, Karl 12, 16 Rohrauer, Andrea 82 Sandgruber, Roman 30 Sarközi, Rudolf 69, 128 Schafranek, Hans 69, 76f., 90, 122, 134 Schalber, Katharina 82 Schärf, Adolf 16

Schaumayer, Maria 37f., 125 Schirach, Baldur von 113 Scholz, Kurt 46, 50, 55–57, 64, 72, 99, 100f., 107, 135, 137f., 140 Schönberg, Randol 30 Schüssel, Wolfgang 32, 35, 40–43, 46, 51 Segal, Milli 105f., 132 Soyfer, Jura 115, 117 Stadler, Wilhelm 109, 122 Steinbauer, Heribert 81 Steiner, Ludwig 39–41, 43f., 84 Stoisits, Terezija 45 Stourzh, Gerald 47f., 55f., 81, 99, 125 Strasser, Jürgen 47, 56, 62f., 139 Stuhlpfarrer, Karl 30 Sucharipa, Ernst 37 Sznaider, Natan 21 Thaller, Verena 8 Teichova, Alice 30 Torpey, John 28 Uhl, Heidemarie 27, 77 Ullmann, Viktor 115 Vranitzky, Franz 9, 21, 23–25, 32, 51 Waldheim, Kurt 10, 18f., 21, 51 Waldner, Wolfgang 118 Waringer, Bettina 8 Weinzierl, Erika 26 Whiteread, Rachel 21 Wieland, Simon 117 Wiesen­thal, Simon 17, 92 Winkler, Hans 45, 55–58, 67, 84 Winters, Peter Jochen 15 Wohlgenannt, Claudia 95–97, 134 Wolfsgruber, Gernot 16 Wotava, Richard 39–41, 46, 48f., 55f., 139 Ziegler, Meinrad 27 Zuckerkandl, Berta 115

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Anhang

Autorenverzeichnis Prof. Dr. Günter Bischof, geb. 1953 in Mellau/Vorarlberg, studierte in Innsbruck, Wien und New Orleans Geschichte und Englisch/Amerikanistik und promovierte an der Harvard Universität in amerikanischer Geschichte. Er ist Marshall Plan Professor of History und Direktor des Center Austria: The Austrian Marshall Plan Center for European Studies an der Universität von New Orleans, wo er seit 25 Jahren unterrichtet. Er war Gastprofessor an den Universitäten München, Innsbruck, Salzburg, Wien, den Wirtschaftsuniversitäten in Wien und Prag sowie an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Seine Hauptforschungsbereiche liegen in der internationalen Zeitgeschichte, vor allem zu den USA und Mitteleuropa im Kalten Krieg. Er ist der Mitherausgeber von Contemporary Austrian Studies (24 Bände) und Autor bzw. Herausgeber von weiteren 25 Büchern. Sein jüngstes Buch ist eine Sammlung seiner ausgewählten Aufsätze „Relationships/Beziehungsgeschichten: Austria and the United States in the Twentieth Century“ (2014). Dr. Alexandra Kofler, geb. 1979 in Linz, Studium der Philosophie und Geschichte an der Universität Wien. Von 2006 bis 2007 DOC-Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Von 2008 bis 2010 Forschungsaufenthalte u. a. am Internationalen Forschungszentrum für Kulturwissenschaften (IFK) Wien und an der Universität Konstanz. 2011 Promotion an der Universität Wien mit der Dissertation „Erzählen über Liebe. Die Konstruktion von Identität in autobiografischen Interviews“, erschienen im Campus Verlag 2012. Ausgezeichnet u. a. mit dem Michael-Mitterauer-Preis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte 2011 und dem Talentepreis des Landes Oberösterreich 2011. Seit 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung, Graz – Wien – Raabs. Doz. Dr. Barbara Stelzl-Marx, geb. 1971 in Graz, Zeithistorikerin, stellvertretende Leiterin des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung, Graz – Wien – Raabs. Koordinatorin und Leiterin verschiedener Forschungsprojekte, etwa zum Wiener Gipfel 1961. Von 2005 bis 2008 APART-Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2011 Vizepräsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission. Seit 2015 wissenschaftliche Direktorin des von der EU geförderten Horizon 2020 Innovative Training Networks „Children Born of War – Past, Present, Future“. Ausgezeichnet mit mehreren Preisen, u. a. dem Böhlau-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Barbara Stelzl-Marx ist Autorin bzw. Herausgeberin zahlreicher Publikationen, etwa „Besatzungskinder. Die Nachkommen alliierter Soldaten in Österreich und Deutschland“ (Hg. zus. m. Silke Satjukow, 2015) oder „Stalins Soldaten in Österreich. Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955“ (2012).