Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde [52]

Table of contents :
(alter. F.. Graf. Das Wort %> &$ 116—118
Ermcm, A. Die Bedeutung der Adjektiva auf -j 107—108 — Saitische Kopien aus Derel bahri 90—95
Grapotc, IL Zwei Fragmente einer Handschrift des Nilhyniiitis in Turin 103— 10(3
Hoehne, (!. Drei koptisch-saidische Texte aus der Königlichen Bibliothek zu Berlin 119—128
Kees, II. Nachlese zum Opfertanz des ägyptischen Königs (mit 3 Abbildungen und Tafel VII u. V1I1) (il —72
Klebs, L. Die Tiefendimension in der Zeichnung des alten Reichs (mit 14 Abbildungen) 10—34
Murrt, A. Serdab et maison du Ka 88—89
Natrille, E. Le grand reservoir d'Abydos et la tombe d'Osiris (mit Tafel IX—XI) .">0— .">.")
Peet, T.E. Cau —^ be used to negative sdmtf? 109—111
Reimer, G. A. Excavations at Kerma (Dongola-Province) I. A report on the Egyptian Expedition
of Hanard University and the Boston Museum of Fine Arts 1913 (mit Tafel I—VI) . . . 34—39
— Excavations at Kerma II (mit Tafel XII— XIX) 40—49
Schäfer, II. Die Vokallosigkeit des »phönizischen« Alphabets. Gedanken zur Geschichte des
Alphabets 9.")—98
— Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst 1—18
— König Huni 98—100
— Kunstwerke aus der Zeit Antenophis' IV. (mit 20 Abbildungen) 73—87
— Zwei Heldentaten des Ahlnase, des Sohnes des Ebene aus Elkab 100 — 103
Seihe, K. Das perfektische Hilfsverbum wih im Demotischen und Koptischen 112— 110
— Zur Erklärung einiger Denkmäler aus der Frühzeit der ägyptischen Kultur (mit 3 Abbildungen) 5.") — 00
Smith, G. E. Note on the Skull of Kerma 1065A 39
Mis/.ellen:
('(dicr, F., Graf. Das Wort für Bett im Neuägyptischen 130
Sethe, K. B('o; anpöcxofiot; 128— 129
— Zur Datierung der Grabinschriften des Gaufürsten Intf von Hennonthis aus der Zeil der
11. Dynastie in Eondon, Kopenhagen und Berlin 128
Wiesmann, II. Adobe 130
— Verbindung von pe^- mit dem Qualitativ 130
Nachruf. Friedrich Rösch 131
Erschienene Schriften 132 1

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ZEITSCHRIFT FUN

ÄGYPTISCHE SPRACHE UNI)

ALTERTUMSKUNDE MIT UNTERSTÜTZUNG DER DEUTSCHEN MORGENLÄNDISCHEN GESELLSCHAFT HERAUSGEGEBEN VON

GEORG STEINDORFF

ZWEIUNDFUNFZIGSTER BAND MIT

46

ABBILDUNGEN IM TEXT

UNI)

19

TAFELN

V LEIPZIG J. C.

HINRICHS'schk

BUCHHANDLUNG

1915

Die «Zeitschrift für

Ägyptische Sprache und Altertumskunde«

wurde begründet 1863 von Heinrich Brugsch und herausgegeben von: C. R. Lefsius mit H.

Brugsch 1864

C. R. Lepsius mit H. Brugsch, A.

H. Brugsch und L. Stern

1885—1888,

H. Brugsch und A.

Erman 1889

H. Brugsch und A.

Erman

A.

Erman und

— 1893,

mit G. Steindorff 1894,

G. Steindorff 1895

G. Steindorff seit 1907.

— 1880,

Erwan, L. Stern 1881

— 1906,

— 1884,

Inhalt des 52. Bandes. Seite

(alter.

Saitische Kopien aus

Kees,

(!.

Murrt, A.

Serdab

E.

Natrille,

Cau

Reimer, G. A.

of





Nilhyniiitis

in

Turin

Hanard

in

d'Abydos

reservoir

^

be used at

et

to negative

University and the Boston

Kerma

II

la

tombe

u.

V1I1)

(mit Tafel

des

IX

109—111 I.

A

report on the Egyptian Expedition

of Fine Arts 1913 (mit Tafel

I— VI)

.

.

.

Alphabets.

Gedanken

zur

Geschichte

9.")— 98

Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst

— 18

1

98—100

König Huni

73 — 87

Kunstwerke aus der Zeit Antenophis' IV. (mit 20 Abbildungen) Zwei Heldentaten des Ahlnase, des Sohnes des Ebene aus Elkab

Das perfektische Hilfsverbum wih im Demotischen und Koptischen Zur Erklärung einiger Denkmäler aus der Frühzeit der ägyptischen Kultur Smith, G. E. Note on the Skull of Kerma 1065 A Seihe,

34—39 40—49

des

Alphabets

— — — —

—72

.">0— .">.")

XII— XIX)

»phönizischen«

(il

88— 89

— XI)

sdmtf?

Museum

— 10(3 — 128

10—34

Reichs (mit 14 Abbildungen)

d'Osiris (mit Tafel

Kerma (Dongola-Province)

Die Vokallosigkeit

II.

der Zeichnung des alten

119

103

maison du Ka

Excavations

Excavations at

Schäfer,

et

Le grand

T.E.

Peet,

90—95

Drei koptisch-saidische Texte aus der Königlichen Bibliothek zu Berlin

Die Tiefendimension

L.

— 108

107

-j

Derel bahri

Nachlese zum Opfertanz des ägyptischen Königs (mit 3 Abbildungen und Tafel VII

II.

Klebs,

116—118

Zwei Fragmente einer Handschrift des

Grapotc, IL

Hoehne,

%>

Die Bedeutung der Adjektiva auf

Ermcm, A.



Das Wort

Graf.

F..

&$

K.



(mit 3

Abbildungen)

100



112

— 110

5.")

103

— 00 39

Mis/.ellen: ('(dicr,

F.,

Sethe, K.



Nachruf.

Das Wort

II.

130

für Bett im Neuägyptischen

128

anpöcxofiot;

Zur Datierung der Grabinschriften des Gaufürsten Intf von Hennonthis aus der 11. Dynastie in Eondon, Kopenhagen und Berlin

Wiesmann,



Graf. B('o;

Adobe

Verbindung von pe^ - mit dem Qualitativ Friedrich Rösch

Erschienene Schriften

Zeil

— 129

der

128 130 130 131 132

1'»'

H.Schäfer: Einiges über Entstehung und

Ari

der ägyptischen

Kunst.

[52.

Band.

1914.]

1

Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst

Von

1

Heinrich Schafer.

/amit der Leser die im folgenden dargelegten Tatsachen und Ansichten besser

würdigen könne,

ist es nötig,

sale der ägyptischen

zu führen.

Kunst

Dabei vergesse

einem ganz flüchtigen Überblick ihm die

in

in

.Schick-

ihrem vollständigen zeitlichen Verlauf vor Augen

man

nicht,

daß wir hier nur die großen Züge der Ent-

wicklung geben wollen, also nur eine Skizze, die natürlich vieles verwischen, vergröbern und einseitig darstellen muß, noch dazu, da

stimmten Zweck entworfen

diesem be-

sie ja zu

ist.

Die Entwicklung der ägyptischen Kunst

fließt als ein stattlicher,

unendlich

Aber wie der gewaltige Strom des Landes, der zu den

langer Fluß dahin.

längsten der Erde gehört, in gewissen Abständen durch Katarakte unterbrochen wird, die den Fluß ins Stocken bringen

und

Wasser

sein

kleine

in

Rinnsale

auflösen, bis er es wieder zu ruhiger stolzer Fülle sammelt, so sind auch die

viertausend Jahre der ägyptischen Kunstgeschichte mehrmals durch Zeiten der

Auflösung und Verwirrung in deutliche Abschnitte

geteilt.

In anderen Ländern sind die Abschnitte in der Kunstgeschichte selten so

scharf geschieden.

gehen meist allmählich ineinander über.

Sie

aber treten die Einschnitte

um

so schärfer hervor, als sie fast

Gange der politischen Geschichte sich decken. der Kunst ein,

wenn

und das Land

in

Fast stets

tritt

der leitenden Macht die Zügel aus den

kleine

selbständige

Teile

zerspalten

In

Ägypten

immer mit dem hier ein Verfall

Händen

gleiten

Erhebt sieh dann

ist.

wieder ein Herrschergeschlecht, das die sich unfruchtbar zersplitternden Kräfte sammelt, so folgt auch bald wieder ein Erstarken der künstlerischen Leistungen. Überall auf der Welt ist eine gewisse Fülle der Lebensführung und der dadurch ermöglichte fröhliche Lebensgenuß, eine der

eine

Ansammlung von Gütern und Macht Aber

Bedingungen zur Entfaltung der Kunst.

in

anderen Ländern

diese Bedingung nicht so abhängig von der politischen Lage;

')

Dieser Aufsatz

ist

ein zweites

Stück aus der Reihe, aus der

LEi»sius-Hefte unserer Zeitschrift (48, S. 134

und Eduard Meyer gemeinsam zu ihren die Zeit hat

das

seit

ff.)

60. Geburtstagen eine

nahezu zehn Jahren

fast fertig daliegt.

ist

haben gerade

eins vor vier Jahren

im

Adolf Ekmah Gruppe aus der Reihe zu widmen, aber

gegeben habe.

mir den Sinn zum Abschluß genommen.

icli

sie

Ich hatte die Absicht,

ich denn wenigstens wieder ein Stück, auch die ganze Arbeil Pur weitere Kreise

So gehe

Wenn

weiß ich doch aus manchen Gesprächen und finde es in der Fachliteratur bestätigt, daß die Ausführungen auch unseren Lesern wohl etwas zu sagen haben. Von der Beigabe belegender Anmerkungen glauhe ich in diesem Abdruck so gut wie ganz absehen zu können, auch

gedacht

ist,

von den soDSt sehr nötigen Abbildungen. Zeitschr.

f.

Ägypt. Spr.,

52.

Band.

1914.

^

2

Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst.

Schäfer:

II.

Kunst

in Zeiten arger politischer Zersplitterung Blüten ihrer

nur an

und Deutschland zu denken.

Italien

In einein

Band.

[52.

wir brauchen

erlebt,

Lande wie Ägypten, das

bei seiner bandartig schmalen Gestalt nur eine große Verkehrsstraße hat, seinen

Fluß,

verkommt

so

auf,

Löst sich das Reich

so etwas unmöglich.

ist

sein Wohlstand,

und auch

die

hadernde Kleinstaaten

in

Dem

Kunst hat mitzubüßen.

widerspricht nicht, daß oft gerade in diesen Zeiten des Verfalls und der Lockerung

Spuren der

die ersten in

frei

werdenden neuen Gedanken aufzuweisen

kommen.

der nächstfolgenden Blüteperiode zur Entfaltung

die

sind,

Es bleibt dabei,

daß die Perioden der ägyptischen Kunstgeschichte mit denen der politischen zuSo werden wir denn gewiß auch die Entstehung der nationalen

sammenfallen.

ägyptischen Kunst

gewissem Sinne

in

als eine

Frucht der Tat des Menes ansehen

können, der die vorher selbständigen Reiche Ober- und Unterägypten endgültig zu einem Reiche und einem Volke

Wir haben uns gewöhnt,

zusammenschmiedete. Geschichte

ägyptische

die

mehren' große,

in

Zeiten oder Reiche genannte Teile zu teilen, deren

Benennungen im einzelnen

kaum

eine andere Einteilung, die

Daneben her geht

einer Erklärung bedürfen.

uns aus

dem Altertum überkommen

Sie reicht von

Menes

bis

ist

:

die in Dynastien oder Herrscherhäuser.

Alexander und gliedert die Geschichte

in

)}0

Dynastien.

So fremdartig diese Einteilungen auf den ersten Blick anmuten, so wird sich doch auch der Laie wegen ihrer Zweckmäßigkeil schnell an

Nennung der

Zeiten oder Reiche gestattet

perioden und die Einteilung

Nennen von klar

genug

in

Kennzeichnung der llaupt-

schnelle

durchgezählte Dynastien erspart uns das lästige

Köm

ihrer Art

In

ist

in

Stein und Elfenbein.

wie die Stiertafel

eine gewisse Vollkommenheit, ja sogar,

zu bemerken,

daß diese

letzte Zeit,

Die

II.

die

Züge

(Bis

fällt.

Frühseit.

sich

zu

in

zum Beginn der

Sehr bald nach der Einigung i\w beiden

zeigen,

die

Kunst

der ägyptischen

Diese

Paris,

in

des Nar-mer, der Grabstein des Königs Zet und die

III.

Medüm

Das

alte

(Zeit

Reich.

aus der Zeit

des

der

1.

ihren

die 1.

Grenzen guter historischer

Dynastie, bis 34O0 v.Chr.)

Reiche unter Menes

Charakter gehen.

immer mehr

und

2.

Dynastie.

Der Anfang dieser Periode. Snofru

vertreten

ist,

zeigt

beginnen

Die Schiefertafel

künstlerisch durchgebildeten In-

in

In

der Plastik bilden die Statue

in

Paris und die des Ra-hotp und der Nofret

Leiden, die in

Etwa 3400

bis

3000

v.

Zeugen Chr.)

dvv durch die Gräber Von Ahusir und

zwar noch

Herbheit und Konzentrierung auf das imbedingt Nötige, aber doch geprägt.

ge-

Stils.

schriften der 2. Dynastie, andrerseits die Statuen des Cha-secheni sind die charakteristischen

der Entwicklung.

Werke

eine

von der wir nur das Ende chronologisch angeben

können, für die alten Ägypter^ aber Doch nicht für uns. schon Überlieferung

eines

das Ende der Zeit ge-

besprechenden Schiefertafeln mit Reliefs und die Reliefdar-

wisse Manieriertheit, aber doch noch keine greifbare Spur des ägyptischen

Es

Wänden

Malereien auf tönernen Töpfen und auf den

el-ahmar sowie rohen Tier- und Menschenfigürchen.

stellungen auf einigen Steingefäßen, feiner plastische Figuren in

Die

Jahreszalllen, gibt dabei aber doch die Zeitordnung der Ereignisse

hören jene im folgenden genauer zu

/einen

gewöhnen.

an.

Dir vorgeschichtliche Zeit mit

I.

Grabes von

sie

eine altertümliche, geschlossene ist

die ägyptische Art voll aus-

Statuen des Sepa und

der Nes-inekes

Kairo die Marksteine des Reiches der ihrer seihst

bewußt gewordenen ägyptischen Kunst. Reicher werden die Ausdruckslönnen schon unter dw Dynastie, den Königen Chcops, Chephren und Mykerinos, den Erbauern der Pyramiden

4.

914.]

II.

Schäfer: Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Knust.

Die Statuen des Chephren und die Bilder der Beamtengräber von Gise sowie die ge-

von Gise.

waltige schlichte Architektur des Totentempels des Chephren charakterisieren diese Zeit der ener-

gischen Zusammenfassung der Kräfte des Landes.

Die harmonische Entfaltung zu

reifer,

reicher

Dynastie hei Sakkara und Gräbern und Tempeln der Bei Fidle der Motive, Reichtum der Komposition und Schönheit der Linien zeigen die Abusir. Werke eine gesunde Kraft und Frische. Fast alle wichtigeren Typen der ägyptischen Kunstformen

Schönheit aber zeigt sich

haben

in

dieser Zeit ihre

Am Ende

erst

in

den

•">.

hochgeschätzte und vorbildlich gebliebene

stets

des alten Reiches,

in

der

(Zeit

bereits gefunden.

der

3. bis

Etwa 3000

Dynastie.

6.

bis

2500

v.

Chr.)

Werke

der

Dynastie anzulehnen scheint, folgt die Höhe, die für uns heute durch die Darstellungen

der

Das

IV. 4.

Form

Dynastie, beginnt ein allmählicher Verfall.

G.

mittlen'

Der Erhebung unter dvv

Reich.

Gräber von Beni-Hasan und el-Bersche vertreten wird. Zeit recht unvollständig, da

ihre

Tempel

11. Dynastie,

Doch

an die

bleibt das kunstgeschichtliche Bild der

auf geringe Bruchstücke

bis

die sich

fiir

uns verloren sind.

sehen die alten Motive reicher ausgebildet, auch wohl durch neue erweitert, auch

wird wieder Bedeutendes erreicht.

Werken

geleistet,

in

Wir

der Technik

im ganzen aber scheint doch nicht die Höhe des alten Reiches

Eine gewisse spröde Kühle wird nicht überwunden.

Wohl

aber finden wir

in

einigen

der statuarischen Bildniskunst dieser Zeit Leistungen, die von den Ägyptern nie wieder

übertroffen

worden

durch einen Blick

sind.

Wir

glauben hier öfter zum ersten Male durch die äußere Maske hin-

die Seele der Dargestellten tun zu können.

in

Die ersten nachhaltigen Berührungen mit den griechischen Inseln, der Kunst der ägäiscben (Zeit der 11.

Völker, fallen hierher. V. 18.

Die Zeit des neuen Reiches:

12. Dynastie,

Tempels von Der

etwa von 2100 bis 1800

Der Vertreibung der Hyksos durch

gebundenere Periode, die Ihre Vollendung findet die Kunst dieser Zeit

Dynastie folgt eine

anlehnt.

und

erste,

el-babri unter Thutinosis III.

und

in

sich anfangs in

die

stark

ersten

v. Chi'.)

Könige der

an das mittlere Reich

den reichen schönen Darstellungen des

Gräbern wie das des Rech-mi-re

in

Theben.

Amenophis IL und 111. sowie Thutinosis IV., deren Künstler wohl ihr Bestes ebenfalls in einigen der berühmten thebanischen Gräber geschaffen Indien. Die durch Thutinosis III. errungene Weltmachtstellung Ägyptens leuchtet aus dem Inhalt der Darstellungen hervor und rein Blütezeit unter

was ganz anders geartet ist als die Werke gehört, was den Ägyptern zu leisten vergönnt war. Hier liegt vom zeichnerischen Gesichtspunkt aus der Höhepunkt der ägyptischen Kunst. Dem alten Reiche gegenüber zeigt sich eine mit der Steigerung des Reichtums, der Macht und der ganzen Kultur zusammenhängende Verfeinerung, die sich auf Statuen, Reliefs und Malerei, selbst auf die Geräte des täglichen Lebens erstreckt und noch lange eine köstliche Frische bewahrt. Im Bildnis bildet sich ein Idealtypus heraus, dessen charakteristischer Zug im Gegensatz künstlerisch haben

die Meister hier etwas geschaffen,

des alten Reiches, aber neben diesen zu

zu

dem Ernst der

dem Höchsten

Statuen des mittleren Reiches eine anziehende sinnende Heiterkeit

ist,

oft

mit

Daneben aber finden sich Werke desselben unerbittlichen Realismus wie aus dem alten und mittleren Reiche. Zu allen Zeiten gehen ja idealisierte und realistische Bildnisse in der ägyptischen Kunst nebeneinander her. Die Frische der Werke hält noch vor unter Amenophis III. und auch noch im Anfange der Zeit des Eiferers Amenophis IV., unter dessen Regierung die Kunst schließlich zu fast krankeinem leichten Hauch von Schwermut.

haft

haltloser Manieriertheit

entartet.

Die besten Arbeiten dieser nervösen »Kunst von Teil

el-

Amarna« haben jedoch durch die Mischung von frischer, ja naiver Naturbeobachtung und Raffiniertheit und durch das Wegwerfen jeder Pose einen schwer zu beschreibenden Reiz, wenn auch mancher doch gern von ihrer Betrachtung zu den strengeren, kernigeren Werken der kurz vorherliegenden und der älteren Zeit zurückkehren mag. Der Sturz des Königs macht den Auswüchsen dieser Richtung ein Ende. Die 30 Jahre Amenophis' IV. und seiner Anhänger sollten ausgelöscht sein in der Erinnerung. Bei diesem Ruin ist auch sehr vieles mitgerissen worden, was Erhaltung verdient hätte, aber leise Nachwirkungen der Kunst von Teil el-Amarna sind in vielen Werken der folgenden Zeit bis in die 20. Dynastie z.

B.

hinein

zu

spüren.

wäre, was den Ausdruck

Ein

Relief

wie

das Berliner Trauerrelief aus der

der Gesichter und die Zeichnung anbetrifft,

1!».

Dynastie

undenkbar ohne das 1*

H.Schäfer: Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst.

4

Wirken jenes Ketzers; man denkt an das rührend

leine Bild,

dem der König

in

[52.

Band.

seine Gemahlin

an die Leiche des Tochterchens führt

Die Zeiten des Haremhab, der Sethos und Ranises bedeuten

Anfänge schon

eines Typus, dessen

was diese

der Kunst

Zeit

weitere

Die

nur eine anständige [Mittelmäßigkeit.

wie der großen Halle von karuak und dein

Auch

immer unaufhaltsamer das Absterben

Bald alier setzt

Libysche Soldnerffirsten nehmen

Die Zeit

Die Spätzeit.

VI.

am Ende der der

(Zeit

Werken

Lohn in sich. auf Wildochsen wäre

III.

Herkunft

libyscher

im

Beginn

daß am

es.

ist

Denkmäler immer mehr verschwinden.

Zeit den Königsthron ein.

etwa von 1580

bis 22. Dynastie,

18.

750

bis

v.

Chr.)

dem Bestreben, die goldene Zeit der Kunst Merkbare Anfänge sind schon unter den Herrschern vorhanden, der im übrigen eng an das neue Reich

beherrscht von

ist

des alten Reiches wieder aufleben zu lassen. dieser

Zeit

anschließt; sie treten deutlicher hervor unter den äthiopischen Ronigen, die Ägypten bis 663

Chr. beherrschen,

sind

Die Schrift

26. Dynastie.

weit

das einzige,

trägt seinen

Nicht bloß Zufall

ein.

Zeit die weltlichen Motive aus den Reliefs der

Kode dieser

v.

von Abu-siinhel

Felseiiteinjiel

fast

gigantische Wollen in

kaum möglich gewesen.

vorher

sich

Doch das

hat.

Jagdbild wie die prächtige schwungvolle Jagd Ramses

ein

Ausnahmen doch

mächtigen Schlachtenbilder,

Thutmosis IV. zurückgehen, bedeutet

bis auf

Zuwachs gebracht

als

trotz einzelner

der

Ausbildung

wie möglich, denen

aber voll

entfaltet

des alten Reiches

uns also durch einen (lichten Schleier

darunter

Quellen,

vor

allem

die

Wir glauben

wiedererwacht.

gerecht

gegenüber.

werken

einige

Werk

der großen

Eindruck

In

ein

ganz verhüllt, wenn nicht hier gerade die auswärtigen

fast

Auch

einsetzten.

zustande kommt. Zeiten

dieser

der Bildnisskulptur hat

führen

Spätzeit

merkwürdige Leistungen aufzuweisen.

Richtung im ganzen

auf das alte

Motiven sogar das

Reich

neue

als

wirklich

nicht

ist

sehen,

so dient

Daß

Musler.

doch

ihr

die

Höhe derer des

diese archaisierende

auch

nicht

Zeit

Durchschnitts-

süßlichen

Denn wenn auch

oh durch griechische Eindrücke befruchtet oder nicht, unter anderm auch

in

und

unbefangen

nicht

vielleicht

Sic erheben sich fast zur

zurückgreift,

Reich

zu

neben den glatten

sie

mittleren Reiches, die ihnen offensichtlich als Vorbild dienen.

gewissen

Kunst

die

wenn auch manch Doch stehen wir unter dem noch unver-

bloßes Scheinlchen

älteren

Beamten werden, so wahre Lehen dieser Zeit wäre

Titulaturen der

Das

nachgebildet.

griechischen,

sie

feines zierliches archaisierendes

arbeiteten

dem Geschlechte der Psammetiche, der

unter

erst

und Sprache der Denkmäler, die

das

tot

ist,

mittlere,

beweist

in sie.

der phantasiereichen

und geschmackvollen Ausbildung malerischer Säulenkapitelle gegen Ende «1er Periode. Zu dieser Zeit lernen die Griechen Ägypten genauer kennen und studieren es. (Zeit

Die

VII.

Ptolemäer-

mul

der 23. bis 31. Dynastie, etwa von 750

Während

Römerzeit.

die

Werke

schwer von denen des vorhergehenden Abschnittes zu scheiden Stilgefühls im

Einzelnen sehr schnell ah.

Die Reliefs

bekommen

Anfanges

des

sind, ein

332 v.Chr.)

bis

Die Mischung mit griechischem

ist.

Daß aber

seihst

in

sischen Welt einen

Wesen

treffend als

»gedunsen« be-

wirkt auf die ägyptische Kunst

merkbaren Einfluß gehabt zu haben n.

Chr.)

hier nur angedeutet.

(Etwa von 332 v.Chr.

Noch vor kaum zwanzig Jahren begann Dynastie, also

mälern so gut wie zuspringen.

scheint, sei

etwa das Ende der selbständigen ägyptischen

dürfte

Kunst bedeuten.

3.

um so unangekaum fördernd.

dieser Zeit der Entartung der (ieisl des Ägyptertums auf die Kunst der klas-

Die Zeit des Decius (um 250

mit der

nur

die Feinheit des

zeichnetes Aussehen, das gerade bei der Kleinflächigkeit der sonstigen Behandlung

nehmer

Zeit

dieser

nimmt dann

fertig,

um

bis

250

n. Chr.)

für uns die ägyptische Kunstgeschichte

das Jahr IJOOO

v.

Chr.

Schon

in

schien die ägyptische Kunst aus

den ältesten Denk-

dem

Nichts hervor-

Weiter in das Dunkel der Vergangenheit anders als mit Vermutungen

hin einzudringen, schien unmöglich.

Man wagte

schließlich

gar nicht

das Glück zu glauben, daß uns Denkmäler aus der älteren Zeit

mehr an

erhalten

sein

5

H. Schäfer: Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst.

1914.]

könnten, und so blieben die wenigen, in den

Sammlungen schon vorhandenen,

unerkannt, und die geringe geschichtliche Kunde,

die

uns vorlag, konnte für

geschichtlich aufgeputzte Sage erklärt werden.

Die beiden letzten Jahrzehnte haben uns zahlreiche Überreste aus der Frühzeit,

den beiden ersten, nun

als historisch

gebracht und noch weit für

ältere,

erkannten Dynastien (von 8400

— 8000

v. Chr.)

aus vorgeschichtlichen Zeiten, die chronologisch

uns noch nicht faßbar sind und in deren Anfängen die Ägypter noch auf der

Funde haben uns die Möglichkeit gegeben, uns ein Bild davon zu machen, wie die ägyptische Kunst zu dem geworden ist, als was sie uns in den Bildwerken vom Anfange des 3. Jahrtausends

Stufe der heutigen Naturvölker standen.

vor Augen

Erst diese

tritt.

Überblicken wir nun aber die ganze Reihe, wie sich uns die

merkwürdige Tatsache

auf,

sie

uns jetzt vorliegt, so drängt

daß uns der Zufall bisher doch nicht gar

Zwar sehen wir jetzt eine lange Entwicklung vor dem bisherigen Anfange, aber die im eigentlichsten Sinne ägyptische Kunst gibt es so sehr getäuscht hatte.

von einem Punkte der geschichtlich bekannten Zeit an, der nicht weit von 3000 entfernt ist. Was vor diesem, noch näher zu bestimmenden doch wirklich Zeitpunkt

erst

liegt,

denen sich die

ihm

ihm kommt, desto mehr Keime auf, aus Kunst hat entwickeln können, doch fehlt spätere ägyptische

weist

näher

ja, je

es

man zwar mit Worten die Werke selbst um so

ein gewisses Etwas, das

aber bei der Vertiefung in

nicht leicht beschreiben, sicherer empfinden

kann.

Der folgende Versuch kann dazu helfen, seine Existenz zu beweisen.

tafel

1

Man nehme eins der älteren Reliefs, etwa die berühmte Pariser Schiefermit dem Stier, die aus der Zeit kurz vor 3400, vor dem Beginn der ersten

stammen dürfte. Das Relief an sich ist eine ganz Nähme Leistung, und zwar nicht nur im technischen Sinne. ihm einmal alles hinweg, was an Abzeichen, Geräten usw. auf weist, so könnte man wohl gespannt darauf sein, wer es wagen Dynastie,

Werk

mit Sicherheit

als

Denn

die Schicksale,

schrieb

man,

trotzdem

in

sie

Ägypten

irgendwelchen fremden Völkern zu, ägyptischen Kunst verband. als

hin-

zum Glück ist,

zeigen

ihm verwandte, nach

seiner

als

selbst

gefunden worden sind,

daß man

Für die damalige

sie in

Zeit

lieber

gerader Linie mit der

waren

die

Abweichungen

ägyptische Kunst kannte, so stark, daß sogar Männer,

deren Lebensarbeit in der Beschäftigung mit Ägypten besteht

zum Opfer

Ägypten

würde, dieses

Die ersten dieser Schiefertafeln, die bekannt wurden,

hat.

von dem, was man

aus

Avie berechtigt diese Skepsis

die gerade dies Relief, wie einige

Entdeckung gehabt

man nun

Hier brauchen wir

ägyptisch anzusprechen.

nicht mit Hypothesen zu arbeiten.

hervorragende

gefallen sind.

Es

ist

2 ,

der Täuschung

lehrreich, zu sehen, welche Mühe sich

der,

der zuerst diese Reliefs die Vorläufer der späteren ägyptischen zu nennen wagte, ')

bei

Unter anderm

('apart,

Kunst

14, 2.

bei

Primitive art in



2 )

den Aegyptiaca für G. Ebers (W. Engelmann 1897) S. 129; Egypt, 1905, S. 242 n. 243; bei Seemann (Schäfer), Ägyptische

Steindorff

in

Unter anderm Masfero.

Hist, anc., 1897, Bd. II S. 767.

H. Schaff.«

Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst.

:

um

[52.

Band.

These zu beweisen, die nachher so glänzend beSein Beweis muß sich eigentlich gerade an jene Äußerlichstätigt worden ist. auf Ägypten hinweisen, und die wir eben bei unserer die klammern, keiten hat geben müssen,

seine

Betrachtung ausgeschaltet haben

1 .

2 Der Schiefertafel des Königs Nar-mer

Dynastie (um 8400)

entstanden

Gedanke an

Entdeckung

Ihre

Mancherlei hat dazu beigetragen.

Beginn der

den

solche Schicksale

sind

ist.

um

die

.

geblieben.

erspart

in eine

fiel

als

der

Vor allem

war, und die Fundumstände schlössen so gut wie jeden Zweifel aus.

Motiven durchsetzt, die uns

wo

Zeit,

Kunstdenkmäler uns schon vertrauter

die Existenz solcher uralter

aber sind ihre Darstellungen schon viel

ersten

mehr

die Reliefs der Stiertafel mit

als

ägyptisch geläufig sind.

Es wird hier schon

Bemühen

gelingt es aber doch,

Bei einigem

schwerer, von diesen abzusehen.

und man wird zugeben müssen, daß auch diese Reliefs an sich, unter weniger günstigen Umständen, das Schicksal der Stiertafel hätten teilen können. Denkt man

sich

nun anderseits irgend

ein ägyptisches Bildwerk aus irgend-

einer Zeit nach der 3. Dynastie (also nach

Erschwerung des Versuches äußerers Abzeichen,

ein sein,

des

an,

das sie

daß

8000

v. Chr.)

nur Ausländer

es

ohne irgend-

mit Ägypten verbände, so kann

man

getrost

daß trotzdem jeder nur einigermaßen Bewanderte den ägyptischen Ursprung

Werkes erkennen wird, und wenn

gefunden würde.

Natürlich

wichtigste die wäre,

und

bei allen

müssen gewisse Bedingungen

Völkern

in

hinein,

3.

Das heißt also nichts weniger,

ist

als

(8400)

und der

8.

durchaus eigentümliche Kunst entstanden

sie

von den Werken

aller

Zeit.

daß der »ägyptische« Charakter den ist.

sondern daß zwischen

Dynastie (8000) die

neue.

Ägypten

ist.

Aber zwischen diesen beiden Grenzen Jahrtausend, nicht viel in

es in allen

uns hier das wichtigste, auch

der Ägypter nicht von Urzeit her angeboren 1.

allen

Dynastie bis in die Ptolemäer-

etwas Gemeinsames gibt, was

von den ägyptischen Arbeiten der vorhergehenden

Anfange der

deren

sein,

sich ja zu

zum Bewußtsein, daß

andern Völker deutlich scheidet, aber, und das

Werken

Babylonien auf-

erfüllt

Denn Stümpereien sehen

der rein ägyptischen Kunst, von der

und Römerzeit

in

gewisser Weise gleich.

Diese Überlegungen bringen uns deutlich

Werken

etwa mitten

es selbst

daß dieses Werk mindestens auf der Durchschnittshöhe

der Leistungen seiner Zeit stände. Zeiten

«lern

und nimmt man zur

darstellte,

dem langen Leben

liegt

noch

immer

fast

ein

halbes

des ägyptischen Volkes, aber doch

In der Erinnerung ist es mir immer eine große Freude, daß ich damals, als diese Reliefs ') noch wirkliche Probleme waren, die Arbeit Steindorffs (in den Aegyptiaca für Ebers), die im Entwurf auf eine unentschiedene Gabelung in ein »entweder oder« auslief, durch einen jugendlich



einem Wurfe hingeschriebenen Brief zu der entschiedenen Stellung drängen konnte, die sie jetzt im Druck zeigt. Ich stellte damals schärfer als es Steindorff tut, die Erkenntnis in das Zentrum meiner Ausführungen, daß es sich um Königsdenkmäler handeln müsse. 2 Unter andern bei Capart, Primitive art, 1905, S. 244 u. 245: v. Bissing-Bruckmann, Denk) ungestümen,

in

mäler Taf. 2; .Seemann (Schafer), Ägyptische Kunst 14,5.

1914.]

Scrapkr:

II.

Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen

Es wird das Bestreben der späteren Forscliung

noch ein allzulanger Spielraum. müssen, wenn Denn mit dem bis

sein

vorliegenden

wird,

ihn

schon einen deutlichen Schritt vorwärts auf

dem Wege

zur neuen Kunst.

Sprung scheint gleich unter den ersten Königen der worden zu sein. Ein bezeichnender Beleg dafür ist ja die

kräftiger tan

Veränderung im Typus des heiligen

1.

damals, offenbar nur aus

künstlerischen (Gründen,

zu

der

Haltung aufgerichtet, die er dann später immer behalten

hat.

rein

der

der Zeit des Königs,

aus

weil wir keine durchgearbeiteten

scheidung aber scheint

im Beginn der unser

Fragen

Material

ist,

der vor

2.

fällige

daß mit der

Veränderung

2.

3

Dynastie gefallen

und

man

daraus,

eine

Antwort zu finden.

in

noch für solche

jetzt

um

Dynastie

eintritt

,

Ent-

auch

dürftig

ist

Die endgültige

besitzen.

daß wir

Bände mit Denkmälern aus den ersten Dynastien durch, auffallen,

2

von

Reliefs

Wie

sein.

stolzen

Zeichnungen

schon eines geschulten Auges,

sieht

zurückgreifen müssen,

Schrift

es

unter den Königen der

erst

vollendet zu

3.

dahin

l>is

edlen,

dem Namen Den bekannt

unter

neuen Kunst zu scheiden, dazu bedarf allem,

besprochene'

l't

Während der Vogel

Falken.

Ein

Dynastie ge-

übrigens recht gut beobachtete Haltung /einte wurde er

eine geduckte,

stets

verringern.

zu

kommt man aber Vermutungen

Material

Die Reliefs der Tafel des Nar-mer bedeuten gegen die Stiertafe]

hinaus.

nicht

von neuen Funden unterstützt

sie

jetzt

7

Kiuist.

hier

auf die

sogar

man

Blättert

die

wird einem jeden

so

der äußeren Gestalt der Schrift eine auf-

Erst von da ab zeigen die Inschriften in der Form

.

der einzelnen Zeichen in der Art ihrer Gruppierung und den Proportionen einen

»modernen«

entschieden

der Natur der ägyptischen

Bei

Charakter.

stilreinen

die ja aus Bildern besteht, also enger als jede andere Schriftart mit der

Schrift,

großen Kunst verbunden

ist,

haben war Grund zu der Annahme, daß diesem Um-

schwünge auf dem Gebiete der sprochen hat.

Was

haben wir vor uns

Kunst

ent-

wir für das Relief nur aus ungenügendem Material vermuten,

Denn an

in der statuarischen Plastik.

dieser Stelle steht die

deren Errichter wir kennen, die des Königs Cha-sechem aus

erste Porträtstatue,

Hierakonpolis, ein

Schrift ein gleicher in der übrigen

Werk von

so verblüffender

Beherrschung des Materials und

dazu so ausgesprochen »ägyptischen« Charakters, daß es ein Glück zu nennen

daß hier jeder Zweifel an der Herkunft aus dieser alten Zeit ausgeschlossen

ist.

Wir Zeit

der

worden es

dürfen also die Tatsache als gesichert betrachten, 2.

und

3.

ist.

den

sie

Dynastie

der

in

der ägyptischen Kunst der Stempel aufgedrückt

dann Jahrtausende hindurch getragen

hat.

Seitdem gibt

eigentlich erst die ägyptische Kunst.

Es

ist

die allerschwerste Aufgabe,

kann, den Charakter einer Kunst, ')



daß etwa

ist.

3 )

z.B. Sethe, Unters,

Ich sehe,

daß

z.

Gesch. usw.

W. Max Müller

obachtung ausgesprochen

hat.

in

Worte zu III

(Oriental.

was man eigentlich nur fühlen

etwas,

fassen,

8.27 unten.



2 )

also in

unserem

Falle zu

z.B. hei SriEGELBERG, A.Z.

Literaturzeitung 1898, 344, Anm.)

dir

.'55,8.

gleiche

Be-

8

H.Schäfer: Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst.

sagen, was denn jenes

Wandel

Band.

und das unter allem ein Band helfen folgende tastende Andeutungen dazu, daß es

Neue

Vielleicht

das damals geboren

ist,

Formen

der Empfindungen und

zusammenhält.

[52.

ist

ägyptischen

alle

Werke wie

wenigstens in einigen Beziehungen leichter gefunden wird.

den Werken aus

In

der

Zeit

dem Beginn

vor

der

historischen

ersten

Dynastie, für die als Beispiel wieder die Stiertafel diene, liegen nebeneinander

Keime, die der verschiedenartigsten Entwicklung fähig waren.

Es besteht, das

hat Heuzey, der auf diese Reliefs zuerst aufmerksam gemacht hat, empfunden,

und gar nicht auf einem wirklichen Zusammenhang beruhen muß mit der babylonischen Kunst, und ein Blick auf deren Werke zeigt, welches Ergebnis bei der Pflege der so gearteten Keime eine unleugbare Ähnlichkeit, die aber ganz 1

,

zu erwarten war.

Allmählich während der

gültig durch die Schöpfer der neuen Kunst, sind diese

dafür

gepflegt

die

Kunst erkennen.

worum bei

worden,

energisch und end-

Dynastie,

1.

deren Früchte wir

in

Keime abgestoßen und

der

ägyptischen

späteren

Versuchen wir an einigen Beispielen uns klar zu machen,

Es braucht dabei kaum betont zu werden, daß

es sich handelt.

den Vergleichen zwischen ägyptisch und vorderasiatisch nicht

setzung von Wertunterschieden handelt, sondern einfach

um

um

es sich

die Fest-

die Unterschiede

selbst.

Aus der vorgeschichtlichen Kunst Ägyptens haben wir

Darstellung

die

Wir sehen das Schlachtfeld. Die wilden Tiere sind über die Leichen gekommen, die Löwen schleppen Verwundete weg, Geier und Raben eines Kampfes.

den Augen und Gliedern der

schweren Fluges herbei und hacken an

eilen

Leichen.

Alles ganz wie auf der altbabylonischen Geierstele

schen Darstellungen.

wir fast die mächtigen

an

— Auf den

assyrisch-babylonischen Reliefs glauben

Wagen dröhnen und

die

Hufe donnern zu hören, wir

Auf den

den Menschen die harte Arbeit des Kriegshandwerks.

ägyptischen Darstellungen

fliegt

der leichte

großer schwungvoller Bewegung

wie

die

Wagen

die Poesie des Krieges dargestellt

ist.



Im

des

Göttersolmes,

vor dem Raubvogel Man möchte sagen, daß

Stier sieht der

gemeinen das gut gepflegte Haustier, die »glatten Rinder«, wie in dem übrigens vortrefflichen

Jagd auf Wildstiere handelt.

dem

Werk

Selten nur

ist

der in

Sperlinge

die

fliehenden Feinde niederwirft, über das Schlachtfeld.

schen Stiere steckt,

assyri-

Nichts von diesen grausigen Dingen auf den späteren

ägyptischen Kriegsbildern.

fühlen

und den

aus

Ägypter im

selbst

der Zeit Ramses*

wenn

ägyptischen anzusehen.

— Im Löwen

um

III.

die gespannte Kraft, die stellt

all-

es sich

im

eine

assyri-

der Assyrer

das majestätische, aber blutgierige Raubtier dar. der Ägypter die geschmeidige,

aber

immer noch königliche Katze.



Ebenso kann der Assyrer wohl

die

federnde Sprungkraft des Steinbocks prächtig empfinden, aber nicht so wie der

Ägypter die Eleganz und Harmonie der Gazelle und anderer Antilopen. ')

Man

sieht übrigens,

daß das Relief der Stierplatte

gleichzeitigen altbabylonischen Reliefs.

viel

weiter vorgeschritten

— Der

ist

als die

H. Schäfer:

1914.]

Einiges Über Entstehung und Art der Ägyptischen

Kunst

9

Ägypter hat der Welt das Pflanzenornamenl entdeckt und wohl zuerst den A.del im Bau der menschlichen Figur in dem Kontrast der lastenden Linie der Schultern

und der aufstrebenden des übrigen Körpers bewußt ästhetisch empfunden. stark

Wie

der Entstehung der »ägyptischen«

Kunst ästhetische Motive gewirkt hahen. wird recht deutlich, wenn man von den vorgeschichtlichen Frauenfiguren bei

betonten

ihren stark

mit

hängenden Brüsten zu den Frauendarstellungen des wo man durchweg, mit wenigen beabsichtigten

Ägyptens kommt,

klassischen

Ausnahmen, nur jugendlich

wohlgeformte Brüste

feste,



sieht.

der älteren Stiertafel mit der jüngeren des Nar-mer zeigt auch

lung des Reliefs einen bemerkenswerten Unterschied.

wie der

des klassischen Reliefs mit

Stil

oberfläche

und senkrechten,

leicht

gerundeter Figurenoberfläche folgt

.

der Behand-

in

seilen hier vor

Äugen,

ebener, nur leicht modellierter Figuren-

abgerundeten Bändern 1

Ägypten das fortgeschrittenere.

in

last

Wir

Der Vergleich

Auch

hier also

Und wer

sich

auf einen mit mehr

erst

ist

das scheinbar primitivere

in

den Grundgedanken der

ägyptischen Zeichenkunst mit ihrer flächigen Ausbreitung der Figuren eingelebt hat.

wird auch

empfinden und

diesen Dingen ein

in

noch

die in der 3. Dynastie

fast fingerstark

Zusammenklingen

künstlerisches

feines

würdigen können, daß auch

es

die Dicke der Relieffläche seihst.

ist.

in

der

5.

oft

zu

fast

Papier-

dünne vermindert wird.

Man könnte zur Zeit der

2.

sagen, daß die ägyptische Kunst

und

3.

in

ihrem Läuterungsprozeß

Dynastie gewonnen und verloren hat.

Verloren hat

sie

offenbar, im ganzen genommen, an Fähigkeit und Neigung zum Ausdruck der animalischen Kraft an Menschen und Tieren, die uns an den Denkmälern

der

mesopotamischen Reiche so

oft

imponiert,

wenn

Düsteres und Aufdringliches bekommt,

die

aber

es sich nicht

dort

leicht

um Werke

etwas

allerersten

Ranges, wie das Relief der Naramsinstele und einzelne Siegelzylinder handelt.

Gewonnen aber hat

die ägyptische

Kunst ebenso sicher an Ebenmaß, Humanität.

Ausdrucksfähigkeit für innere Größe und, besonders im Relief, an einer gewissen

Da

Anmut.

dieser Charakter

getreu geblieben

dem

ist,

den besseren ägyptischen Kunstwerken

aller Zeiten

so sehen wir, daß damals etwas geschaffen worden

ist.

Charakter des ägyptischen Volkes, wie er sich unter den verschiedensten Ein-

flüssen gestaltet hatte, entsprach.

Was

Kunstwerke empfinden, das finden wir

wir beim Vertiefen

in der

Tat ja auch

in in

gute ägyptische

der Literatur und

allem anderen wieder, was uns sonst von den Ägyptern aus den Zeiten,

allem Gefühl für

doch

sich nicht

Würde

wo

ist. Es und naturfreudige Menschlichgewisse Glätte und Zerfahrenheit, die

noch frisches Leben das Volk beseelte, erhalten

keit,

was

herrscht

überall bei

eine liebenswürdige freie

verfällt diese nicht selten in eine

immer zwingen kann, einen Gedanken

wirklich zu

Ende zu führen.

Dazu kommt eine außerordentliche Zähigkeit im Festhalten des einmal ErworDer Unterschied zwischen den Reliefarten ist derselbe wie zwischen dem babylonischen ) und dem assyrischen Reliefs des 1. Jahrtausends, auf den ich in der Klio VI (19CM>) S. 395 Anin. hingewiesen hahe. Siehe jetzt auch Küldewey, Das wiedererstehende Babylon, 1913. S. '29. !

1

Zeitschr.

f.

Agypt. Spr.,

52.

Band.

1914.

10

Schäker: Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst.

II.

dem

benen. neben

[52.

Band.

Neues schwer durchzuringen hat. Auch in der Kunst Aber in den wirklichen Meisterwerken

sieh

zeigen sich diese Fehler unendlich häufig. sind sie

abgestreift

und geben

Kaum.

heit

jedem Künstler

In griffe

leben,

Sie sind entstanden als

1 .

seit seiner

ihm bewußt oder unbewußt, gewisse Formbeein Niederschlag alles dessen, was seine Augen

Geburt getroffen hat. und dessen, was er von dem allgemeinen Geistes-

leben seiner menschlichen ist

großen sachlichen Geschlossen-

einer straffen,

Umgebung

in

aufgenommen

sich

hat.

All das aber

hindurchgegangen, verarbeitet und gesteigert durch das läuternde und schaf-

fende Feuer, das im Innern des Künstlers glüht, gehütet und gelenkt von dem,

was vor der Geburt schon

in

ihm war. uns aber

als

der schöpferische Kern

Soweit

der Einzelpersönlichkeit stets geheimnisvoll unerforschlich bleuten wird.

liegt lers

um

Wiedergabe oder Verwertung der ErscheinungSAvelt handelt, das Wesen jeder Kunstschöpfung in dem Ringen dieser im Innern des Künst-

es sich also

die

dem Kampfe Verarbeitung zum Aufbau

lebenden Formbegriffe mit den Erscheinungen, grob gesagt in

zwischen der Nachahmung der Natureindrücke und ihrer einer »neuen Schöpfung«. tritt

dazu noch

als

Das Material,

in

dem

das Kunstwerk ausgeführt wird,

Welche Rolle

eine dritte Größe.

Teilen der Ornamentik und der Architektur

am

diese spielt, wird in den

deutlichsten, die keine Natur-

Doch darf man die Bedeutung des Materials für die FormSchöne und wichtige Kunstformen haben oft bildung auch nicht übertreiben.

forinen verwenden.

einem Material Dauer bekommen, für das

erst in

worden sind So

ist

also die

Schöpfung des Kunstwerks

nachahmung durch Erreichung älteren.

Nur

deutlicher hervor als in

ein

fruchtbarer Kampf, der nie

werden

tritt er in

Werken

spielt in

Siegte die Natur-

darf.

so wäre der Begriff

einer wirklichen Identität,

Kunst aufgehoben. Dieser Widerstreit

dem

ursprünglich nicht gedacht

.

völlig zugunsten des einen Teiles entschieden

wie in

sie

2

dem modernsten Kunstwerk

raffiniertester Technik.

Die Sicherheit und Schärfe der Naturbeobaclitung in vielen tischen Kunst

ist

so überraschend groß,

daß gerade durch

Kunst zuerst wirklich aufmerksam geworden ist. Wie werk gegenüber nach dem Gesagten an sich unsinnig ist, diese

Naturtreue zu sehen, so

muß man

ebenso

den älteren Werken aus begreiflichen Gründen

sie

Werken

es aber

einem Kunst-

einseitig

sich gerade bei ägyptischen

der ägyp-

wohl mancher auf nur auf die

Bildwerken von An-

fang an daran gewöhnen und darin üben, zuerst einmal ohne Rücksicht auf die Der Inhalt dieses Absatzes, der im Kern schon in meinen ersten Aufzeichnungen entgewesen ist, hat seine jetzige Formulierung unter dem Einflüsse der bekannten RiEGLSchen Anschauungen erhalten, die mir erst später bekannt geworden sind. Überhaupt habe ich mich *)

halten

von theoretischen Betrachtungen anderer solange bewußt möglichst ferngehalten, eigenen Gedanken genügend gefestigt zu haben glaubte. 2 )

Es lohnte wohl dies

in einer

besonderen Arbeit zu verfolgen.

bis

ich

meine

1914.]

II.

SchIfer:

Einiges aber Entstehung and

Art

der Igyptischen Kunst

II

Natur den Blick auf den Aufhau der Werke in sich, den Gang der Linien und die Verteilung und den Aufbau der ."Massen und Flächen zu richten, als.» etwa

Äußerungen derjenigen

auf die

im

Kräfte

am

der Architektur und der Ornamentik

Kunstschaffen,

klarsten

die

in

den Werken

hervortreten, aber

in

jedem

andern Kunstwerk ebenso wirken.

Zur Entscheidung der sehr wichtigen Frage, ob sich ägyptische Künstler bewußt vom Kopieren der Natur ferngehalten haben, also zur Frage des Stilisierens in der ägyptischen Kunst, haben uns die Funde der Grabungen der Deutschen

Orient-Gesellschaft in

des Thutmosis

ateliers

Teil

el-Amarna durch den

bedeutendste Material

das

des

Inhalt

Bildhauer-

1

Trotzdem Amenophis IV.

gebracht

Material zu beweisen scheint, daß wenigstens die Künstler

.

dies

1

sich

der Natur bewußt selbständig gegenüberstellten, so würde doch gewiß jeder ägyptische Künstler die Zumutung von sich gewiesen haben, daß er nicht die Natur

Er würde

wiedergebe.

vielleicht

2 geantwortet haben

nicht durch Zufälligkeiten getrübte, erstehen lasse.

mag

auf das hübsche

wie es gelungen

In

diesem Zusammenhang

Wort hingewiesen werden, mit dem

die Bildhauer bezeichnet.

Auch unser

daß er eben die wahre,

,

Es nennt

secenech,

sie

das ägyptische Volk

d. h. eigentlich

»Beieber«.

Kunstwerke beruht zu einem gewissen Teile darauf. beiden so eng miteinander verschlungenen und doch ein-

Urteil über

ist,

die

ander widerstreitenden Aufgaben, die der nachahmende Trieb und der schöpferische zu einer Lösung zu bringen.

stellen,

Kein Künstler, keine Zeit kann endgültige

Lösungen bringen, die für andere und spätere ebenso

aufnahme

älterer

Lösungen, älterer

doch immer etwas Neues auch

schafft

Auf fast

ganz

und

in

nie das Alte reproduzieren, sondern

Reproduktion.

in der

gegenüber

frei

Ganz zu schweigen von der Baukunst, steht,

haben

sie in

die ja der Natur

ihren besten Statuen und Tierfiguren

der Ornamentik im weitesten Sinne, besonders aber im Pflanzenornament,

ewig Dauerndes geschaffen. vielleicht

handelt.

am

Gerade

worum

soll natürlich eine

des Motivs, sondern natürlich

Form, niemals

dem Pflanzenornament kann

es sich bei diesen

Nachahmung

im geringsten

die künstlerische Tat liegt nicht

dem Kopieren in dieser

ein Beispiel aus

besten veranschaulichen,

Das Papyrusornament

Aber

sein.

so,

kann

Selbst die Wieder-

einigen Gebieten scheint auch jedem von uns den Ägyptern auf ihre Weise

Lösung gelungen.

eine

Stile,

gelten.

erst darin,

in der Pflanze rein

Betrachtungen

der Papyruspflanze in

der

Wahl und

daß man diese Linien,

vorhanden

die

sind, aus ihr zu ent-

wickeln verstanden hat.

Auf anderen

Gebieten, vor allem,

wenn

von uns. die wir auf dem erwachsen sind, so reine Gebilde nicht immer zustande gekommen zu Hier sind für uns die Ägypter oft bis nahe an die Lösung des Problems

15

sein.

XXW

Vgl. meinen Aufsatz in den Amtl. Berichten ans den Kgl. Preuß. Kunstsammlungen (Wiederabgedruckt in diesen Hände S. 73ff.) -- ») Vgl. meinen ersten Aufsatz: ScheinIm Sinne meines vorigen Aufsatzes. oder Wirklichkeitsbild (ÄZ. 48, 134 ff.). ) ')

S. 143. bild

die Vermittlerin

Boden der griechischen

sein sollte, scheinen den meisten

Kunst

die Zeichenkunst



:i

.

H. Schäfer: Einiges über Entstehung und Art der ägyptischen Kunst.

12

[52.

Band.

gedrungen, haben die Mittel dazu teilweise schon gefunden, dann aber, so scheint

haben

es uns,

und

sie versagt,

den Griechen war

erst

vorläufig wieder einmal endgültige

eine,

Solch ein Urteil

ist

Lösung zu

es vorbehalten,

auch hier

finden.

Summe von

nicht ganz gerecht, denn welche

frucht-

barer künstlerischer Arbeit auch in diesem Teile der ägyptischen Hinterlassenschaft

steckt,

in

dem

der Widerspruch mit der Natur oft allzugroß scheint,

wird keinem aufmerksamen und empfänglichen Beobachter entgehen.

Wer von

der frühen deutschen, oder italienischen oder von der archaischen griechischen

Kunst herkommt, dem wird ja eine solche Betrachtungsweise nicht fremd

Er weiß, daß recht

sein.

was man obenhin primitiv verzeichnet und naiv

oft etwas,

Form gerade erst das Ergebnis künstlerischer Arbeit ist. Wir brauchen so etwas nicht immer als Vollkommenes und für uns Vorbildliches anzustaunen, aber sollen anerkennen und verstehen, was damit genennen möchte,

leistet

in der vorliegenden

ist.

Nimmt man

alles

zusammen, so

ist

es

wohl nicht

zuviel

gesagt,

wenn

wir behaupten, daß es im ganzen Altertum außer den Griechen kein Volk ge-

geben

hat,

das so den

Namen

eines Künstlervolkes verdiente,

das so reichen

und reinen künstlerischen Instinkt besessen hat wie die Ägypter, selbst die Euphratländer sind davon nicht ausgenommen. Und dazu ist bei den Ägyptern auf den Höhepunkten der Entwicklung, ich denke dabei besonders an die 18. Dynastie,

wo

wir das vielseitigste Material haben, die Kunst so sehr ein Lebens-

daß

prinzip des ganzen Volkes,

den Händen der Ägypter eine künstlerische

alles,

Scli wiegervaters

illustrierten

bis auf die Geräte des täglichen

Form annimmt.

Totenbücher der 18. Dynastie

Amenophis'

in

IV.,

das ganze Schaffen durchdringt und unter

sie

Man braucht z. B. nur eins Hand zu nehmen, etwa

die

um

Lebens herab,

der wundervollen das des Juje, des

zu empfinden, daß hier an Ausstattung eines

Buches etwas absolut Vollkommenes erreicht

ist,

dem

anderes wohl

Wir würden auch schon

gleiehkommen, aber nicht den Rang ablaufen kann.

Form einiger Möbelstücke, wenn uns nichts weiter erhalten wäre, eine Ahnung bekommen, welche Höhe der Formkultur damals erreicht worden ist. Nur aus der

im späteren Griechenland und etwa zur Zeit der italienischen Renaissance können wir Ähnliches beobachten.

Wir haben gesehen, daß Kunst unter der

2.

und

3.

die Grundlinien

Dynastie

gezogen

im Charakter der ägyptischen sind,

und müssen nun noch Bewegung

einen Augenblick bei der Frage nach den schaffenden Kräften dieser verweilen. die

Hätten wir es mit der Kunst eines anderen Volkes zu tun, so läge

Beantwortung auf der Hand.

Bei Ägypten aber

ist

man

so lange

gewöhnt

gewesen, nicht einfache, überall gültige Vorgänge anzunehmen, sondern irgend-

welche geheimnisvollen Mächte ins Spiel zu bringen, daß wir auch hier noch einige Vorurteile aus

dem Wege räumen müssen.

1911.]

II.

Schäfer:

Einiges über Entstehung und Art der igyptischen

Kunst.

\'.\

Blicken wir Qoch einmal auf die Pariser Schiefertafel mir

dem Stier, und zwar besonders auf die Behandlung der Muskulatur an Kopf und Beinen, so scIkmi wir klar, daß diese archaische Kunst stark nur dem Wege war, in Manier

Wir sehen deren letzten Ausläufer in den Reliefs am Throne der Chephrenstatuen, die man in ihrer seltsamen Unnatur früher, als man die archaische Kunst nicht kannte, nicht in den Zusammenhang einordnen konnte Die zu erstarren.

1

.

Entstehung der neuen Kunst bedeutet also eine Rückkehr zur Natur und Vereinfachung, und es ist verständlieh, daß die ersten Werke ruhiger und beinahe

Auch

kühler wirken als die alten. für

den Vorgang.

Gerade

hier

mag

der Zeit der

in

die Architektur ein Heispiel liefern

Dynastie

ii.

Architekturfbrni der glatten vierseitigen Pyramide

man

und

diese für die primitivste

Form

eines Steinhaufens

sie

Wie

lange hat

nicht die einfache A.nlehung an die

sondern erst durch die bewußte Arbeit von Jahr-

ist.

hunderten über verschiedene Zvvischenformen gewonnen

Daß

erhaben einfache

weil theoretisch einfachste, er-

natürlichste,

klärt; und doch wissen wir heute, daß

die

ist

entstanden.

ist.

neuen Werke alles andre ist als eine ErSammlung und die nötige Vorbedingung zum Schaffen des klar. Man braucht nur einen Blick auf den Reichtum zu werfen,

die Verhaltenheit der ersten

starrung, sondern nur

neuen Lebens, mit

dem

ist

und der im geschichtlichen Ahlauf

dieses in der nächsten Folgezeit quillt

seiner Ausdrucksformen Differenzen umfaßt, die relativ nicht geringer sind als die

Wir können

innerhalb der Geschichte der griechischen Kunst.

die diese angebliche Erstarrung zur Zeit der H.Dynastie in

ruhig

alle

Rechnung

Theorien,

ziehen, bei-

seiteschieben: die auch historisch ganz unmögliche, neuerdings aufgestellte, die mit

demEindrülgen

eines

fremden Volkes rechnet und eine Parallele mit dem Absterben

der ägyptischen Kunst beim Eindringen der griechischen zieht"; aber auch die alte

von strenger harter Priestermaclit,

die der

Der Einfluß der Priesterschaft auf

habe.

die

Kunst einengende Gesetze gegeben in Ägypten

Entwicklung der Kunst

scheint

im allgemeinen bedeutend überschätzt zu werden.

heiten,

wo

er auf den ersten Blick evident scheint,

Bruch mit der Kunst AmenoplnY IV.

Vorgang

ist

Aber das

wie

Auch z.

B.

bei

bei

einzige Sichere

Gelegen-

dem jähen an

diesem

eben nur das Zusammentreffen eines Vorganges auf religiösem

Gewiß, wenn dort die Reaktion in der Kunst zugleich einsetzt mit der im Kultus, so liegt das daran, daß die letzte Phase der Kunstentwicklung unter Amenophis IV. untrennbar mit der \),

der an

Er hat den Moment ab-

alle

dem Beschauer

allen

Moment, wo

vier

Männern

die einen unter

den andern durchkriechen müssen.

Moment

I

Höhe und werden im

Vordergrunde von

nächste

jene durchzulassen.

Die Stangen stehen dann

senkrecht in die

gehalten, im

um

Erg. T. X X

sehr gut gegeben.

ist,

Männer

die vier

II

AU«.

Der

6.

Sackpresse.

I.D.

II

Erg.

T. XXI.

der Handlung würde eine Tiefendimension fordern, die zu geben

dieser Künstler vermeidet.

Die zweite Szene dagegen (Abb.

Tuches

darstellt, fordert die

die das Strecken des fest

7),

Darstellung der Tiefendimension, und

gewrungenen

sie ist

durch eine

Verkennung der Gesetze, welche die Darstellung der Tiefendimension beherrschen, bisher durchweg mißverstanden worden Das gewrungene Tuch, das nun eine sehr starke Drehkraft besitzt, kann nur mit wagerechten Stangen von den vier 1

.

Männern über dem irdenen Bottich in die Länge gezogen werden. Ihre Kraft reicht

kommt

nicht aus,

es

Mann

ihnen ein fünfter

zu Hilfe, der die beiden Stangen

auf einer, und zwar der hinteren

Wie

auseinander drückt.

Seite,

nun

sich

hilft

ägyptische

der

Zeichner bei diesem sclnvierigen

Problem? Genau

so,

wie er sich

den Ziegen und dem gefällten

bei

Baum sich

geholfen hat. einen Vorder-,

Er macht und

Mittel-

Hintergrund und bringt so seine Sackpresse.

senkrecht in

wagerechte,

eine

LD.

II

13b.

Stangen

gezeichneten in

die

Vordergrund und fassen

die

Tiefe

gehende

Stangen an,

Lage.

um

sie

Zwei Männer stehen

im

gegeneinander zu drücken.

\ufs:it, der vorliegende Aufsatz auf der Redaktion der ÄZ. lag, kam mir der Verständnis der das für er in dem von Montet, Recueil des trav. Bd. 35 S. 120 f., zu Gesicht, ')

Während

Sackpresse zu

dem

gleichen Resultat

gekommen

ist.

4 Zeitschr.

f.

Ägypt. Spr.,

52.

Band.

1914.

26

Die Tiefendimension in der Zeichnung des alten Reiches.

L. Klebs:

Die beiden andern

Gewicht zurück.

Boden

(nicht

stellen

[52.

im Mittelgrund und legen sich mit ihrem ganzen

Im Hintergrunde

etwa auf dem Sack),

Mann mit einem Fuß am

steht der fünfte

mit dem andern hinter sich gegen die

tritt

Stange und faßt mit beiden Händen die gegenüber gehaltene,

eine

seinem ganzen Gewicht die beiden Stangen auseinander zu drücken.

wird gestreckt, und der

letzte

Traubensaft

den Bottich.

fließt in

wir an moderne Perspektivlinien gewöhnt sind,

durch das Auseinanderdrücken der Stangen

es eine

ist

in der

Tiefe

sammenzulaufen, auseinanderstreben.

und

einzuzeichnen,

eine erhaltene

dum

T.

XXV,

eine entgegengesetzte in der Tiefe zu-

Der Beschauer hat nur die Basis für jeden

die Sache ist sofort klar.

Mann anscheinend ebenso einer Umrißzeichnung,

mit

Für uns, die

Ich vermute, die Basis

Bei Steindorff, Ti T. 130 (Photographie),

ursprünglich aufgemalt.

um

Der Sack

Erschwerung, daß

Linienwirkung zustande kommt, daß die Stangenlinien, anstatt

Mann

Band.

in der Luft

der

wir,

da

war

hängt der

wie auch bei Petrie, Mesie

als

Korrektur für die

Veröffentlichung Mariettes gezeichnet wurde, vollen Glauben schenken dürfen.

So wurde sie

zum

in der IV.

Dynastie die Szene festgelegt.

Ob

spätere Künstler

Teil mißverstanden, weil sie vielleicht einem Einzelfall ihr Dasein ver-

Mann beim Auspressen des Sackes nicht durchaus nötig war, oder ob die Zeichnungen LD. II 49b und 53 b (Abb. 8 und 9) unzuverlässig sind, weil dem Kopisten unklar war, warum die Männer in der Luft schweben, lasse dankte,

und der

ich dahingestellt.

rektur

— nur

fünfte

Jedenfalls wird bei LD.

II

49 b durch eine ganz kleine Kor-

durch Aufstellen der Fußsohlen



den Männern im Mittelgrund

dem Boden, auf dem Rücken ihrer Vordermänner geschaffen. Sie schweben nun nicht mehr in der Luft, sondern stehen für einen naiven Beschauer auf dem Rücken der andern. Eine größere Korrektur nach eine Basis,

anstatt auf

dieser Seite zeigt LD. legte

dafür verantwortlich

II

wo aber Ob man die

53b,

II

Dinge vorkommen

1 .

machen

soll?

auch

in

den Nebenszenen sehr unüber-

Künstler oder den modernen Kopisten

l-*i

I--

1

Die Tiefendimenaion

K-i-Küs:

-

in

Leider hat nun Erman, Ägypten

und abgebildet.

machen

läßt,

beugen,

schwieriger:

der Sack

S.

27

278, gerade diese Szene übernommen

folgendermaßen:

sie

Auswringen des Sackes)

(das

beit

Er beschreibt

äer Zeichnung des alten Reiches.

bei jeder

»Natürlich

Umdrehung,

wird diese Ar-

man den Sack

die

zuletzt ist es nicht möglich, die Stangen

weiter /u

auf das äußerste zusammengedreht und würde bei dem Nachgeben geringsten der Arbeiter sich von selbst wieder aufwickeln. In diesem ist

Moment entfalten die Leute ihre ganze Geschicklichkeit. Zwei halten Stangen am unteren Ende fest, zwei andere springen ihnen auf den Rücken.

kritischen die

fassen die Stangen

am

oberen Ende und ziehen

sie nach hinten; ein fünfter schwingt sich sogar oben zwischen beide Stangen und stemmt sie mit Händen

Und dieses Kunststück bleibt nicht ohne Erfolg; in Wein in den unten stehenden irdenen Bottich. Das

und Füßen auseinander. dunklem Strom im

ist

a.

fließt

R. allgemein das übliche Verfahren.«

Man

überlege einmal, was bei dieser Auffassung einem einzigen

Kraft zugetraut wird. in

der

Er

Mann an

einem zerbrechlichen Bottich eine Stange Händen, die eine so starke Drehkraft nach der einen Seite hat, daß sie den auf hält frei über

seinem Rücken auf einem Fuße stehenden Mann, der dieselbe Stange fort

des

Mann und noch das Gewicht frei ausgestreckten Armen und muß Stange nach vorwärts drücken, also dem Gewicht des auf ihm

herunterschnellen fünften,

so-

faßt,

müßte;

diesen

trägt

er

wenigstens zur Hälfte, mit

dabei noch die

stehenden Mannes und der ganzen Energie des fünften Mannes entgegenarbeit

Man wird zugeben, daß

das

kaum


.

.

1914.]

A.

Rkisnkr:

forma (Dongola-Provlnce)

Kxcav.-itions at

37

I.

The other stone enclosure examined,

no. XI, was rectangular and proved of mud-brick and faced outßide with masonn built of small well-dressed sandstone blocks. Inside, the stuoeoed walla w< sre to contain a small temple(?) built

painted with figures of animals, boats, and various scenes

The animals

mentary condition.

The

verv frag-

a

in

and dornest

ic

days a short examination was made of the Kastern Defüfa vrhich was obvious was different in structure and probably in character firom the

Western outside

of

all

girafie,

(cows and bulls).

cattle

it

include hippopotamus,

last

This proved

DefVifa.

the

is,

Cemetery X.

Just

rtl

33

in the

year

Western Defüfa are

all

carved legs (see

Temple XI and in same archaeological

in the

of the

Nubian group of the Hyksos-Period. with

(angareebs)

in character.

about 1816 B.C.).

in the graves of

the burned out rooms of the

— the

be similar to the temple

door was found an inscribed stone dated

front

Amenemhet III (that The objects found

group,

to

addition

In

the bronze daggers

fig. 9),

tortoise shell handles (see fig. 8), the ostrich feather fans (see

to

with

fig. 11),

the

bedfl

ivory and

the

wooden

head-rests mentioned above, the following objects of interest were found: (1)

Two

(2)

Twelve

gold cases for bed legs. seals,

of which nine were scarabs,

those found in the

mud

impressions (see

of the same types as

all

fig.

10).

(3)

Beads of carnelian, blue-glazed quartz, beryl, amethyst, and blue fayence.

(4)

Three razors of bronze — in one case with a bone handle

(5)

Two

(6)

bronze

tlies

Mica Ornaments

were found (7)

Bone

(in

at the

figures

with eyelets for Suspension

(large)

one case sewed on a

(see fig. 8).

(see fig. 8).

Blocks of natural mica

cap).

Western Defüfa.

of animals,

birds

and

originally inlaid in

insects,

wood

(chair-backs?). (8)

Hörn

protectors of bone, ivory or wood.

in position (9)

Pieces of

on the

woven

tips

In

two

of the horns of the ram

In

hair (possibly girafie hair).

cases, these

in the

two

were found

grave (see cases,

fig.

12).

these were

handle Covers. (10)

Bone awls and

threaders.

These were

were found with most of the

in

sets of three to seven

and

subsidiary burials.

hard stone palettes with small rubbed lumps of black lead apparently for preparing a black cosmetic. Kohl was also found in small

(11) Small

alabaster pots of Egyptian form (see (12)

A

few

small alabaster vessels,

of

fig. 8).

known Egyptian forms

containing kohl

or a thick viscous liquid. (13)

Fragments of leather garments, woven thong, and

(14) In three cases only, traces of

wooden

cloth.

coffins.

Nubian black-topped red-polished wäre. These presented onlj a few forms but many were of a beautifully polished thin brittle materiaL

(15) Pottery of

38

G. A. Reisner:

Excavations at

Kerma (Dongola-Province)

Band.

[52.

I.

Most of these were found broken or cracked by the pressure of the earth or by the rougli handling of tlie plunderers, but some perfect examples

were found together with a large number which could be pieced

Not

gether.

all

strip just

Some had

the examples were equally fine.

and a brown color instead of below the black

to-

thick walls

Almost all had the secondary black The same wäre with incised decoration

red.

top.

on the rim was represented in a very few examples in the cemetery

and

some fragments of

A

Western Defufa.

in a multitude of potsherds at the

wäre were

true white-filled black-incised

bowl and also found.

(16) There were examples of other wares in almost every grave but the Proportion was small compared to the black-topped wäre. These other

wares showed a few examples of Egyptian drab-green material (Keneh wäre), Egyptian red and red-polished wares

;

but the rest were of local

manufacture in some cases imitating Egyptian forms. It

is

some of the

clear that

scarabs, a

few of the pots, most of the

show

baster vessels, and the coffins were Egyptian products and

The bulk of

nection with Egypt.

the material

ala-

a direct con-

not Egyptian, although traces

is

of the thin black-topped wäre have been found in Egypt in placed dated to the

intermediate period between

not

as

a

XII

the

trained anatomist but as

one

th

who

different Nile Valley races pointed out to

handled the material for years,

A

those of Negroes. case

the

of a

woman

I

may

and XVIII th dynasties. has had the

him by

Speaking

and has

Prof. Elliot Smith

venture to add that the bones are not

few cases of prognathous skulls occur and even,

in grave

Kerma 1053,

tightly curled black negro

in the

wool on

head; but most of the men, especially the principal skeletons, had

heads with

straight

black

In

hair.

view of the

rarity of

the graves and the un-Egyptian character of the burials that

lieve

these people

of

characteristics

were Egyptians.

Yet the one

Egyptian objects in

1 ,

fine

it

skull

is

difficult to be-

of which

Prof.

Elliot Smith has examined photographs, presents Egyptian traits (see note by Prof. Elliot Smith below).

the available skulls,

but

it

is

Until he has had an opportunity of examining

would be

it

futile to theorise

on the race of these soldiers

clear that a series of historical questions of

are suggested

by the

One other

facts

all

more than usual

interest

exposed above.

object requires special mention

—a

small

high with a minute inscription of Sesostris on the side

frit

cup only 23

(see fig. 10).

found among a mass of burned brick-bats (accidentally bumed)

at the

mm

This was

NE

corner

of the Western Defüfa. ')

in

In regard to the burial under the lade, Sir

Sinuhe (see Maspero's edition

p. 16

1.

10)

where

Gaston Maspero reniindcd it

is

nie of the passage

foretold to Sinuhe that he shall die in

Egypt and be bnried properly and "your grave shall not be in the hide of the ram". The Palestinian Bedonin evidently bnried in a ram skin and this cnstoin was also seen in the burials of the Nubian B- and C-groups, not to mention the Egyptian Predynastic Period. The present case is burial under an ox-hide.

A.

Reisner:

thus

shown

(i.

I«)l 1.

Kerma

is

Excavations

Kerma (Dongola-Province)

b!

have been

to

tlie site

39

I.

of a considerable and wealthy

town during the Middle Empire (about 2200 to 1700 B.C.) and ( liave been inhabited as far back as the VI" dynasty (about 2(>00 B.C.). It was perhapa even the capital of Dongola. The earliest site, yet opened in the Sudan, it promises to be the most important for the history of the northern Sudan and 1

relations to Egypt.

its

cannot close this short report without acknowledging the unfailing courtesy and quick assistance which the expedition inet froin all the Finally,

Sudan

officials

work.

the

I

I

with

am

whom we came

in

during the

contaet

indebted to C. R. Gurney,

especially

p]sq.,

fcrip

and during

Inspector in the

Irrigation Department.

Note on the Skull of Kerma 1065 A.

By

Ihis

is

man with

the skull of a

There

(see fig. 13).

in every respect to the

powerfully developed muscles, the ridges

neck and jaw muscles being partieularly well devel-

for the attachments of the

oped

G. Elliot Smith.

is

no sign of any Negro

more

traits.

The

skull confonns

refined type found in Egyptian tombs, especially

of the wealthier classes, throughout the greater part of the historic period. It

presents a very close resemblance to certain skulls obtained from great Theban

tombs of the

New

Empire.

In form the cranium

brow nose

is

ridges are moderately well developed. is

times onward. seen in

dible,

broad, but

relatively

of these features

may

more

As

in

most Egyptian

skulls the

has a well-developed bridge and spine.

All

But the great development of the ascending ramus of the manthis skull, rarely occurred in Egypt before the Pyramid Age

wealthier classes.

may

it

occur in Egyptian skulls from the Earliest Predynastic

and never became common

it

a well-filled and relatively broad ellipsoid and the

aristocratic

Upper Egypt or

Occurring in

therefore be

support this view.

in

farther south, except

among

a typical Egyptian skull from the Upper

looked upon as evidence suggesting relationship

type of Egyptians;

and

t

Im-

Nile,

to

the

all the other features of this skull

40

Excavations at

G. A. Reisner:

Excavations at

A

Kerma

Kerma

[52.

II.

Band.

II.

report on the Harvard-Boston Excavations 1913-1914.

By George With 10

A. Reisner.

figures (Tafel

XII— XIX).

JL he Harvard-Boston Expedition resnmed work at Kerma on November 28, 1913. The advance party of 45 Egyptians was in charge of Mr. L. C. West. I arrived th bringing with me four more Egyptians. The work continued on December 27 th when the expedition left for Egypt. until April 12 ,

,

The work of of the Eastern

first

(or

importance was the excavation of the low mounds east

upper) Defüfa.

Some of

these,

it

was known from

mound

year, contained mud-brick walls as in the case of

X

where the graves

of last year were intrusive in the debris of an older structure.

of the

mounds showed

that they were

low grave tumuli,

character, with a ring of black stones

quartzite pebbles over the top.

Long

(a)

corridor with burial

all

The excavation

of the same general

marking the edge and a layer of white

But there were three types

Chamber on the southern

side

and structural

walls of mud-brick for containing the debris forming the tumulus.

IV, X, and XII a.

last

Mounds

III,

All these had subsidiary or secondary burials in or under

the debris of the tumulus.

Two

(b)

or

more large Chambers dug

lus of loose dirt.

Some

in the sub-soil with a covering

through the tumulus around the central Chambers.

One Chamber dug

(c)

XIV, XVII, XXI

subsidiary burials,

but

in the sub-soil,

to I

Mounds XVIII, XVI.

Others

Mounds XIX, XX.

lack the subsidiary burials.

to IX,

tumu-

of these have subsidiary or secondary burials dug

covered with a dirt tumulus. Mounds

XL. One mound (No.

am

inclined to

XIII) of this type

V

had a few

think that they are accidentally in-

trusive.

The smaller graves

to the north of this

group of tumuli may be grouped

as a fourth type: (d)

A

small Single Chamber, rather more narrow,

with a small covering

tumulus of the same character as the above types.

1.

The size,

three

mounds

their construction

III (pl.

Tumuli type

XIV—XVI),

a.

V, and

and the character of

X

were marked out by their

their burials.

A.



.5 ;5 'S

oa



S

S

US

>

to

a o

fco

M

Tafel XVI.

9.

Type

a.

Kerma

III

(Tomb

of Hepzefa), sectiou of sacrificial

corridor with burials, looking east,

10.

Kerma 414,

December

sacrificial buriai in eastern

grave, lookiug east.

eud

15,

1913.

of subsidiär?

i'

$

Tafel

15.

IC).

Kerma

Kerma

II,

showiag

II,

Eastern Dafufa, front, looking north, January 16,

Eastern Dafufa, rooni floor of first

The bases

A aud

entrance, looking

and second occupatiou, January

down 16,

1914.

to

l'.>14.

of columns have been underniined bv treasurc bunter-.

louth,

\i\

G. A. Kkisnkk:

1914.]

hereditary

the

the owner of tomb No. members of the local subject

eompleted his investigation

of the

skeletons

race.

but

The

Assiut.

Professor

officials.

|1)

the

BacrificiaJ

The Bubsidiary Smith

Elliol

results

bo

for

mvea

haa

not

obtained

the above view.

coii firm

The mixture

formed by the contents of the graves is a remarkable and local origin. Many of the potfl of local

arclneological group

of objects of Egyptian manifest

are

origin

or

soldiers

II.

at

1

of Egyptian

those

Kertna

at

Priiice,

burials are Nubians,

are

Excavations

"

The types of graves and

of Egyptian wares.

imitations

customs are not Egyptian.

het burial

In general, (he archaeological group up of Egyptian and Nubian elements in a Community formed of Nubians dominated by a body of Egyptian officials and

appears

new one

be a

to

built

The degeneration of

soldiers.

the black-topped pottery sliows that the archaeo-

group covered a period of some lcngth,

logical

two centuries prescribed by the dated

At

present,

Kcrma

crafts represented at

equal to the

the producta of the handi-

all

one country or the other.

to

1

Nachlese zum Opfertanz des ägyptischen Königs.

Von Hermann Kees. Mit 2 Tafeln (VII und VIII) und 3 Abbildungen.

meinem Aufenthalt

Ägypten im Winter 1912/13 konnte ich auch meine Ausführungen über den Opfertanz einer Nachprüfung an den Monumenten unterziehen und dabei noch einiges feststellen, was mir früher aus Mangel an Publikationen nicht bekannt war Wenn es auch keine Sachen sind, die die J3ei

in

1

.

entwickelten Grundanschauungen über den Opfertanz berühren, sie

doch hier gesammelt wiedergeben, weil

I.

Zum Typus von Thutmosis

Karnak ein

(S'

sie einige interessante

und zur Entwicklung der Typen

vervollständigen

der 18.

III.

direktes Pendant findet

Raumes

Einzelpunkte

ein weiteres

Beispiel

nachtragen, aus einem der Nebenräume des Festtempels von

Bastet gegenübergestellt,

des

ich

teilweise wertvoll sind.

Dynastie kann man zunächst

des Planes bei LD. Text

seine gabelförmige

wand

möchte

Vogellauf.

Der König

III HO).

Bündel von vier Stäben, deren Köpfe zerstört

durch

so

Endung

als

sich

sind, deren letzter sich aber

das Zepter

nicht dazu;

]

Als Gottheit

erweist.

^^ ~«w«|

die Beischrift lautet:

den Vogel und

trägt

vielmehr

ist

ist

c

^A T

"

'"'"

gegenüber an der Süd-

eine große Darstellung des Vogelfanges im Netz, ausgeführt

durch den König und zwei Götter im Laufschritt, übrigens interessant durch die Äußerlichkeit

der Ideenverbindung mit

Dann aber fanden

dem

Vogellauf.

nun auch einige Beispiele cius der Ramessidenzeit, so daß Masperos Zweifel an meiner Vermutung, daß der Vogellauf damals in 2 Vergessenheit geraten sei sich als vollkommen zutreffend erweist. Zunächst ist ein Einzelvogellauf Ramses' II. zu nennen an der West-(Pylon-) wand der hypostylen Halle von Karnak, 4. Reihe 3. Bild von links. Der König sich

,

!

mit Atef trägt nur drei Stäbe, Vögel darauf konnte ich nicht erkennen

Lauf

gilt

Der

hier ebenfalls noch einer Göttin, der löwenköpfigen Wrt-IjkJw »Herrin

des Palastes. W). ')

.

Ich

Beischrift:

^ ^^52^^ Af TE

'

möchte hier Hrn. Prüf. Sethe meinen verbindlichsten Dank aussprechen, der

die

Freundlichkeit hatte, mir eine ganze Reihe Verbesserungen zu den Texten vorzuschlagen. 2 )

3 )

Revue critique 1912 S. 301. Das scheint also eine Besonderheit der Darstellung

denn an der von Sethe, Urk. IV 579, genannten Darstellung ich ehenfalls keine

Vögel auf den Stabköpfen

aufgenommen

Opfertanz

(vgl.

S.

(>).

feststellen.

in

Kumme

zu

Tliiitmosis' III.

sein in

(I.D.

IM 574), konnte

Karnak

Erst in der Ptoleinäerzeif wird es wieder

02

H. Kees:

Hier

ist

Nachlese zum Opfertanz des ägyptischen Königs.

unter Ramses IL noch einmal eine durchaus

dem

alten

[52.

Band.

Typ

ent-

sprechende Darstellung geschaffen, die folgenden zeigen nun bereits den Verfall der Tradition

Ramses

Im großen Tempel von Abydos

an:

sich

der von

in

angelegten Vorhalle zwei Pendantdarstellungen des Vogellaufes, als

II.

erstes Bild

Im linken Bild läuft der Hand den Vogel ^,

der oberen Reihe der beiden Seitenwände.

der König mit modernisiertem weiten Untergewand, in

an

finden

der Schulter

drei

Stäbe (Köpfe

zerstört).

Er hat die kurze Haartracht (weiteres zerstört, hin-

ten sind die Bänder des

Diadems

Als

erhalten).

Gottheit

tritt

nun

ein

männlicher

zerstörter

thronender Gott, wohl

Amon,

dem

ein, hinter

eine löwenköpfige Göt-

Nunmehr

tin steht.

ist

auch die Figur der Göt-

tinMrt

1 ,

auf einem F^l

stehend, mit der ober-

ägyptischen Pflanze auf

dem Kopf,

den

dabei,

König empfangend:

X

I

(j|

n,

Die rechte Paralleldarstellung zerstört,

ist fast

ganz

die Reste des

Vogels in der Hand sind deutlich,

die

Gottheit

war wohl Horus.

Als

Beischrift findet sich die

des Ruderlaufes s^r3 r Abb.

1.

Vogellauf der Spätzeit (Medinet. Halm).

^O

.

A/WWS

diese Ungenauigkeit beginnt also nicht erst in der Ptolemäerzeit. liche

Bedeutung war sicher

in der Ramessidenzeit schon verblaßt,

O

n

--

Af

;

Die eigentdas beweist

das sinnwidrige Eintreten männlicher Gottheiten. ')

Daß

die beiden

denkmal des SaJhn-rc^

wer

bringt, es

Mrt-Götthmen schon im

IT S.

kommt wer

alten

Reich vorkommen, hat soeben Sethe, Grab-

102, gezeigt. Dort erklärt er ihre

bringt«.

Rede auch

sicher richtiger:

»es

kommt,

H. Kees:

1914.]

mm

Nachlese

Opfertanz des Bgyptischcn

Darin folgt die Spätzeit naturgemäß nach:

Königs.

63

Medinet Habu ist an der letzten der Säulenschranken des Vorhofes des alten Tempelfi [D des Planes LI). Text III .">) «außen eine Vogellaufdarstellung von Schabako, dann von Nektaneboa II. usurIn

1

angebracht,

piert, ist.

Der Typus

vorhanden,

J\™~™

hier

der

Abb.

in

\\

schließt

-

sich

der

Aus der Ptolemäerzeit

Stellung an.

nach

1

der Seitentür im

ist

obersten Register)

3.

Text

die Beischriftform

in

° r

\>~ß n

ramessidischen Dar-

Hand den Vogel

der

Der König

nennen.

zu

der symbolischen Form \H\

in

s=p

noch eine durch einen längeren Text in Edfu (Vorhof, Ostkolonnade; aber

vor Upuaut

gewöhnlich die kurze Frisur,

aber die Zepterstäbe

Aufnahme wiedergegeben

eben besprochenen

wichtige Darstellung eines Einzelvogellaufs

trägt wie

eigner

auch hier sind keine Vögel auf den Stabköpfen

alte,

Anwesenheit des Amon-Re und

die

'

die

ist

'SL

und nun

Der ziemlich zerstörte

.

lautet:

j^ ö ™^,

Beim König:

V ^f

. Eine derartige Darstellung gibt es weder in der Ramessidenzeü noch jemals später; ebenso ist Opfertanz S. 35 die angebliche Umgestaltung des Ruders in einen 3

glatten Stab

nach dem Bericht Champ., Not.

zu streichen; wie ich mich überzeugte, *)

Opfertanz S. 85f. und Abh.

Abydos, Le temple de Seti

I.,

1

kommen 8.



:

')

in Abu Simbel aus der Reihe der Abnormitäten im dortigen Tempel nur die gewöhnlichen Typen vor.

59

Das Relief

ist

jetzt

in

dem Album von Cafabt,

abgebildet.

9*

68

Nachlese zum Opfertanz des ägyptischen Königs.

H. Kees:

»Du hast den Sokar auf seinem festgesetzt,

Auch

in

Haus,

großes

dein

.

.

.

Band.

du läßt

Schlitten herbeigezogen,

du hast das (nämlich) ,Onnophris im Triumph'«

eingehen

ihn

[52.

Würde

seiner

1

.

weiht der König kein Abbild der Barke, sondern führt den

hier

am

Gott, die Barke wie ein Matrose

Strick ziehend, eilends zu seinem Tempel,

gewonnene Erklärung, den Zusammenhang des Ruderlaufs mit gut bestätigt. Der Typ scheint zur Zeit den festlichen Ausfahrten der Götter Ramses' II. besonders beliebt gewesen, und bislang allein in ihr nachzuweisen was

die früher

-2

,

zu sein.

Für die Verworrenheit und Hilflosigkeit sonders

der

klar

nicht

bisher

Taf. 46ö, einer Zwitterbildung aus Ruder-

Er kennt

in der Ptolemäerzeit spricht be-

Text zu

veröffentlichte

die Hebsedlaufbeischrift

und Hebsedlauf

Rochemonteix, (Attribute: f\

nach alten Quellen, erklärt

sie

Edfou

und

).

aber nach

der irrigen Meinung der Zeit als

sTi

p'irr

4"

»Das Gefilde durcheilen«

und fährt

fort

m-iiiHM i^i^^xy Q

l\'.

Dir Szene

ist

ein reisende« Bild

Gegensatz zwischen dem ungemit

Humor und Geschick ^

faßt

Stück genannt, das man wohl eher dem Kunstgewerbe als der großen sei

ein

Kunst zuzahlen durfte. Abb. 13 ist nämlich ein Teil Fußhodens aus einem Paläste der neuen Re-

eines

sidenz. uns im Jahre 1900

vom

ägyptischen Service

Der Ägypter lichte es, benso wie er die Decken als Sternenhimmel verzierte, den Fußboden so zu bemalen, daß ein Teich mit Fischen. Enten und Wasserrosen die Mitte einantiquites geschenkt.

lies

nahm.

Am

Rande des Teiches standen dann

die

dichten Gebüsche von Papyrus und anderen Grasarten. mit allem,

aus

was darin

lebt.

Einen Ausschnitt

dem Randgebüsch haben wir

hier vor uns, links

einen Busch von Cyperusgras, rechts einen solchen

von Papyrus. Darübcrhin

flattern die

aus dem Teiche

aufgeschreckten Wildenten. Besonders an

ken Busch kann

man

die

Pinselführung nicht genug bewundern. ist

dem

lin-

geniale Sicherheit der

Das Ganze

mit bunten Wasserfarben auf den Estrich gemalt.

Man

darf also eigentlich nur den Maßstab einer

auf kurzen Bestand berechneten flüchtigen Dekorationsarbeit daran legen.

Wir

lassen, so interessant es sein

mag,

alles

im eigentlichsten Sinne kunstgewerbliche, die Fayence- und Glasarbeiten und anderes, hier beiseite,

Abb.

und ebenso Stücke, die zum

11.

Totenkult gehören, wie eine

kleine abgestumpfte Alabasterpyramide (Inv. 1 1123) mit der Darstellung des Totenopfers, sowie einen sogenannten 1

Herzskarabäus(Inv. 15099), und erwähnen nur noch den Kopf in Abb. 14, der 1900

technisch sehr merkwürdigen

Geschenk des Herrn Professor G. Stkihoorff in unsere Sammlung gekommen ist. Es ist der Kopf einer KönigS-

als

statue mit der bekannten »Kriegshelm« genannten Baube.

Die Stelle des Gesichts Abb.

10.

ist

weggemeißelt und offenbar zum

Einschiehen eines besonders gearbeiteten Gesichts eingeDer Kopf stammt von einer der Figuren neben richtet.

J Zapfenloche gestanden bat, wissen wir nicht ) Was im Altertum auf diesem Stumpf in dem vorhandenen Heute ist, gewiß modern, dasGanze durch ein lose aufgesetztes Stück Kalkstein zu einer vollständigen I'yraiiiideergänzt.

H. Schäker:

Kunstwerke aus der

Zeit

Amenophis

1

[52.

IV.

Band.

den Grenzsteinen der alten Stadt und ist aus einem schlechten,

von vielen Löchern durchsetzten Alabaster. So mag man ein Gesicht aus

besserem Material

ein-

gesetzt haben.

Als der König starb, wird er geglaubt

Schöpfung

haben,

Bestand

daß

seine

habe.

In

Wirklichkeit war ihr nur eine kurze Dauer noch beschieden. Einige wenige ephemere Nachfolger herrschten

noch

in Teil

el-Amarna, dann wurde die Stadt verlassen, und es brach eine grausame Reaktion gegen das Werk des Ketzers herein, genau so schonungslos

wie sein Haß

gegen den Gott

Amon gewesen

war.

Es lassen sich

Gründe

leicht viele

für das völlige Gelingen

dieser Reaktion anführen. Nicht

der geringsten einer war der, den einer der Wiederhersteller der alten Ordnung ausdrücklich nennt, daß nämlich das politische

Ansehen des Staates unter

dem Träumer

sehr stark zurück-

gegangen war. Wir können also Abb.

12.

Abb.

13.

1!)1

H. Schafer:

I.

Kunstwerke aus der

Zeit

Imenophis'

IV.

auch die Berechtigung der Reaktion wohl verstehen. Audi in der Kunst mochten wir denen nicht widersprechen,

Werke von Teil el-Amarnn doch immer wie der gern zu den strafferen und gesünderen friiheren Werken wenden. Aber wir brauchen uns dir sieh trotz aller Reize der

darum dem harten

Mann und

Urteil, das die

Wir möchten

schließen.

Ägypter selbst über den

seine Tat gefallt haben, heul nichl

mehr anzu-

der Geschichte des Geistes-

in

lebens und der Kunst dieses halbe Jahrhundert nicht missen.

Es gehört doch

zu

Und dem

Volkes.

den Ruhmestiteln des ägyptischen sorgfältigen Beobachter

daß den folgenden Jahrhunderten

zeigt

sich,

wider ihren Willen

Spuren des Wirkens dieses Geistes eingedrückt sind. Ein Relief, wie das berühmte Trauerrelief unserer Sammlung (luv. Nr. 1241 1)

und Bilder wie manche der Kriegs- und

Jagddarstellungen der Könige der 19. und 20. Dynastie

wären ohne ihn nicht denkbar. Eine bittere Ironie sieh

Handhaben

als

der

es.

ist

daß unter denen,

Gegenreformation

die

hergaben,

Leute waren, die hei Lebzeiten des Königs seine eifrigen

Auch von ihnen besitzt Anhänger gewesen waren. Sammlung Denkmäler (Inv. 14197 Denkstein des U>b. Tuet-anch-aton Tuct-anch-amon; 2073 u. a. Stück vom Sarge des Königs Eye; 2074 Grabstein aus der Zeit des Eye), so daß die ganze Bewegung vom Beginn bis zum Absterben lurch ihtreff liehe Denkmäler sich veranschaulichen läßt. unsere

1

=

\

(

Funde aus der Bildhauerwerkstatt des Thutmosis

II.

Als der König die

alte

Residenz der ägyptischen Könige verließ und sieh

einer Stelle erbaute, die bis dahin höchstens

mußten Scharen

Gründung zu

von Baumeistern

fördern,

el-Amarna

in Teil

('in

paar elende Dörfer getragen

und auch von Bildhauern

fieberhaft

und jahrelang war dann gewiß noch an

ihrer

tätig

1

.

eine

zu

haben

sein,

um

nein

.in

scheint,

die

Ausschmückung zu

neue

tun.

So

wird es denn auch an sich nicht überraschen, daß bei der planmäßigen Auldeckung der Stadt ruinen durch die Deutsche )rienl(

Gesellschaft trotz der Kürze der bisher erst darauf verwendeten Zeit schon mindestens zwei Bildhauerateliers freigelegl sind.

Was

aber aufs höchste überrascht

hat,

die gute Erhaltung der in diesen Werkstätten

kommenen Kunstwerke.

ist

worden

die fidle

und

noch auf uns ge-

Als die Stadt nach dein Einsetzen der

Gegenreformation wieder verlassen wurde, war eben den beuten das, was uns das Wertvollste

ist,

die

Kunstwerke, das Unnützeste.

den Stempel der Persönlichkeit und der Zeitspanne, von denen es geschaffen war. daß es spätere Besitzer nur hätte kompromittieren können. Und wasche vortreffliche

Es trug ja auch

Erhaltung

alles so sehr

anbetrifft, so braucht

man

sich

daß ägyptische Wohnhäuser und Paläste

nur daran zu erinnern,

nicht aus Stein oder ge-

brannten Ziegeln gebaut zu sein pflegten, umzusehen, daß die

Unl-

änder Sonne getrockneten Ziegel beim Zusa in inenbruch mein- ein«' schützende Hülle denn Werkzeuge der Zerstörung liefern konnten. Wir haben durch gelegentliche Funde schon früher

manchen Blick

Abi». 15.

in die

Entstehungsweise ägyptischer Bildhauer-

Museums ») Geschrieben als Führer durch die Sonderausstellung im Sänlenhofe des berliner Ägyptischen vervollständigt war. im Winter 1913/14, die durch einige andere Funde und Stücke aus älterem Uesitv. Zeitschr.

f.

Ägypt.

S[>r.. 52.

Band.

1914.

82

II.

Schäfer:

Kunstwerke aus der

Zeit Amenophis' IV.

[52.

dem Schüler

arbeiten tun können; ich erinnere nur an die Reihen von Modellen, die

alle

Band

Stadien



Aber so lebhaft haben wir doch 44). der Arbeit vor Augen führen sollen (Amtl. Ber. XXX, 39 teilnehmen Künstlers können wie bei dem Blick in die im eines Schaffen dem nie an bisher noch Winter 1912 ausgehobene Werkstatt des Obcrbildhauers

Wir

Tlmtmosis.

Wohnräume

sehen seine

inmitten der

seinerMitarbeiter, wir finden AVerkzeuge, Materialproben,

Farben und fälle,

Palette,

überall

sehen seine angefangenen

Kammer

den Arbeitsstellen Ab-

an

Werke

1

säuberlich in einer

zusammengestellt, samt Gipsabgüssen verschie-

dener Art.

Wir wußten

ja

schon

seit

Jahren aus einem Funde

Flinders Petries, ebenfalls aus Teil el-Amarna, daß man in dieser Zeit

schon Gipsabgüsse zu nehmen verstand,

daß

Nachricht

also

die

Bruder des Lysipp, habe

bei

Plinius,

es erfunden,

Lysistratus,

»de signis

der

effigies

Aber man dem Umfange,

exprimere«, so nicht richtig sein konnte. glaubte doch nicht,

wie wir es

jetzt

daß diese Kunst

sehen,

in

von Künstlern geübt und

bis

daß man sogar Köpfe

zu

dem Grade

in

mindestens drei- bis vierteiligen Ringformen gießen

konnte.

ausgebildet war,

Das weist doch wohl darauf

hin,

daß die Er-

findung des Gipsgießens nicht erst kurz vorher gemacht

worden war. Für die genauere Beschreibung des Inhalts der beiden Ateliers kann ich auf die anschaulichen Berichte Abb. 16. verweisen, die der Leiter der Grabung, L. Borchardt, in den Mitteilungen der Deutschen Orient-Gesellschaft Nr. 50 und 52, gegeben hat. Ich beschränke mich darum hier darauf, einige charakteristische Dinge hervorzuheben, ohne dabei den Inhalt der beiden Ateliers zu sondern, aber auch ohne die bereits oben besprochenen Stücke wieder heranzu-

Um

ziehen.

der Veröffentlichung durch den glücklichen Finder nicht vorzugreifen, werde ich auch

nur Stücke abbilden, die schon

in

den vorläufigen

Berichten über die Grabung gegeben sind.

Ich

meine Worte nicht an den dürftigen Abbildungen zu messen, sondern an den Werken selbst,

bitte

die

Raummangel wieder magaziniert

aus

leider

werden müssen. Das Hauptstück ist ein 1912 gefundenes Bildnis des Königs Amenophis IV., ein als Büste geBildhauermodell

staltetes

Es

(Abb. 15).

ist

ein

aus

Kopf von

feinem fast

Kalkstein

noch knaben-

hafter Schönheit mit träumerisch blickenden Augen,

weichen, aber doch nicht ausdruckslosen

Wangen

und Kinn, etwas sinnlichen hochmütigen Lippen, zurückfiiehender Stirn und einem schlanken, vorgeneigten Halse.

Abb.

4

3,

und

Das Porträt

7 sehr nahe.

steht dem der Reliefs Wir haben dort ge-

wie sich aus diesem zarten Knabengesicht

sehen,

haben.

Züge der dortigen Abb. 9 entwickelt Das entsprechende haben wir in der Rund-

plastik,

wenn wir von der eben besprochenen

die häßlichen

Büste

zu einer der Gipsmasken treten (Abb. 16), die

Kunstwerk l

)

Es

vielleicht ist

der Büste den

Rang

als

streitig

bemerkenswert, daß kein einziges im ägyptischen Sinne fertiges

vbb 17

Werk

darunter

ist.

IUI

H. Schafer:

1.

Kunstwerke aus der

macht, was die Abbildung allerdings nicht ahnen des gesamten Altertums das geistige gestaltet

worden

Man

ist.

Wesen

Mir

läßt.

eines

Amenophis' IV.

Zeit

scheint, als

Menschen

so

oh nur

bei

B3

wenigen Bildnissen

sicher erfaßt, so wahrhaft ergreifend

vergißt über diesem Seherantlitz ganz, wie die frohere Schönheit sich ver-

noch mehr geflohen, das Kinn verlängert und die Augen vorgetreten zu sein scheinen. liäßlicht hat, dir Stirn

Hin

Werk

ersten

Ranges

ist

auch die wundervolle Kalk-

steinstatuette der Königin (Abb. IN).

rakteristischen

Gesielits

Die Modellierung des cha-

ebenso vollkommen

ist

Körperformen, die das dünne Gewand

kaum

wie die

der

verdeckt.

Die

Zartheil dieses Meisterwerks, das doch in. jeder Linie bestimm!

und

frei von Weichlichkeit ist. gibt keine Abbildung wieder. Das Schönheitsideal, das hier verkörpert ist, mit dem vortretenden Leihe, begegnet uns ähnlich auch in unserer Siteren deut-

schen Kunst.

Neben

diesem

schönen

Porträt

wir die Bilder der .Kinder des

Mutter

der

finden

Künigspaars, darunter zwei

ausgezeichnet modellierte nackte Körper (Abb. 17), bei denen

immer wieder überrascht, w

ie

dem

harten Sandstein die Weich-

scheint, und auch die Köpfe der Prinzessinnen mit ihren vornehmen, sehmalrückigen und feintlügligen Nasen und den schöngeschwungenen Lippen heit

des

Fleisches

Über

(Abb. 19).

kopfes habe

ich

verliehen

die

zu

sein

eigentümliche Deformation

des Hinter-

im obigen Aufsätze schon gesprochen.

dem 1912 gefundenen Statuenkopf

(Abb. 20)

ist

In

mit fabelhafter

anatomischer Treue die Struktur eines solchen Schädels wiedergegeben. Ich übergehe eine ganze Reihe erst angelegter Porträt-

Werke

köpfe des Königs und der Königin, obgleich darunter sind, die

uns zum Teil vor kurzem noch

außerordentliche

als

So sehr hat sich unser Maßstab Funde verschoben. Und kurz hinweisen

Schätze erschienen wären.

durch

die

neuen

ich auf die Kairo

möchte

gehörige,

in ihrer Naivität

köstliche

Gruppe (Abb.21)

des Königs, wie er eine

auf

Töchter

seiner

dem

und küßt, auf eine früher im Handel erworbene interessante Holz-

Schöße

hält

AMi

,

s

Statuette mit gut erhaltener

Bemalung ans dem

Privatbesitz des Herrn Dr. Simok sowie einen

Darkleinen Denkstein (Abi). 22), dessen eben ersl angelegte ihrem Geschenkt Königin die stellung durch ihren Inhalt



mahl Wein

ein



ebensosehr interessiert, wie

tiges Beispiel ägyptischer Kompositionskunst

sie

ein

präch-

ist.

Die ganze engere königliche Familie haben wir vereinig! auf

gehörigen, nicht ans der Werkstatt des Ihutkünststammenden, Denkstein, der an Erhaltung und

dem Kairo

mosis

aus Tellel-Amarna lerischem Reiz unter den Reliefdenkmälern ist auch hier wieder seinesgleichen sucht (Abb. 23). Dargestellt (vgl. S. 77): das Familienszenen eine jener hübschen, intimen Schmuckgoldenen mit Töchter seine Königspaar beschenkt

sachen.

Es sind

viel«'

Feinheiten

in

dem schönen Werk, von 11'

84

H. Schäfer

:

Kunstwerke aus der

Zeit Amenophis' IV.

[52.

Band.

denen hier nur die Haltung des rechten Annes des Königs, die Figur der Königin und das rundKinderkörperchen der auf dem Schöße der Mutter sitzenden Kleinen angemerkt seien. Die Relieflläche des Steines war durch hölzerne Türflügel zu verdecken, so daß man also hier die Form der späteren Flügelaltarbilder vorgebildet sieht. In der Tat vermutet L. Borchardt, daß solche kleinen Denksteine wirklich in den Häusern auf liche

Stufenaltären aufgestellt waren.

Der moderne Be-

schauer wird erinnert werden müssen, daß der Mittel-

punkt der Darstellung nur für uns die königliche Familie, für den Ägypter aber die

Sonne

ist,

die ihren

Lieblingen, der königlichen Familie, als Vertretern

der gesamtenMenschheit, ihre lebenspendenden Strahlen schickt.

Nehmen wir nun noch dazu

das oben (Abb. 2)

abgebildete berühmte Holzköpfchen von einer Statuette

der Teje, der Mutter des Königs, sowie einen antiken Gipsabguß aus der Werkstatt des Thutmosis,

Königskopf mit Zügen von strotzender Geübrigens ein Kunstwerk ersten Ranges, dem L. Borchardt mit gutem Grunde ein Bild-

einen

sundheit, in

HL, des Vaters Amenophis' IV. sieht, können wir sagen, daß man wohl kaum die Glieder

nis Ainenopliis'

so

A()b 20

einer Königsfamilie des Altertums in ähnlicher Vollzähligkeit

und

Aber

die

in

beisammen finden wird. beiden Bildhauerateliers im Bilde bewahrt haben, sind nicht

so vortrefflichen Bildnissen

Menschen, die uns die

auf die Mitglieder des Königshauses beschränkt.

Was

uns

in

ihrem Inhalt

fesselt,

ist

gerade die

Ausdruck und Typus so verschieden unter sich wie von dem, was derjenige als ägyptischen Typus kennt, der von ägyptischer Kunst nur Oberflächliches weiß. Da sind ein mürrisch blickender Mann, ein etwas gedunsenes, verblüffend lebendiges ältliches Frauengesicht, ein Fidle der Gesichter, an

Abb.

21.

Abb.

22.

1914.]

H. Sohafbr:

Kunstwerke aus der

Zeil

ImenopluV

IV.

BS

Kopf mit einer freien, hohen Stirn und offenem, Intelligentem Ausdruck, dann eins jener breiten wie verschleierten ägyptischen Gesichter mit einem leicht süffisanten Zug u en Mund (Abb 24)' und eins der besten der Reihe: ein knochiges, brutales Mannergesichl von einer Krall der Uns," lerischen Behandlung, die man so bald „ich. vergessen wird, and die an gewisse Bildnisse der Frührenaissance denken läßt, ünddoch, wendet man sich wieder tu dem Königskopf von \hl, 16 so und einem erst recht der Goethesche Ausdruck von der .höheren inneren Form, der doch an, Ende alles zu Gebote steht«, in den Sinn kommen. Es

ist

merkwürdig, daß diese Gesichter, die nicht der engeren Familie des Koni..-,, wenn in (ups vorhanden zu sein scheinen. Außer den Mitgliedern

auch gewiß Hofleuten, angehören, nur

Abb.

des Königshauses

ist

23.

eben erst angelegter Frauenkopf

ein einziger

das von denen der Zeit kurz vor Ainenopbis IV. sich

Von den Gipsabgüssen lich nicht wissen,

ob

sie

ist

eigne

kaum

in

Stein gefunden,

ein Teil offenbar nach Skulpturen gefertigt,

Werke

«'in

Werk.

unterscheidet.

von denen wir natür-

des Künstlers oder solche angesehener Kollegen

gewesen

daß man die Vermutung nicht los wird, es seien nur mehr oder weniger überarbeitete Abgüsse nach den Gesichtern von Lebenden oder von Toten. sind.

Andere aber sind wieder

Jedenfalls

finden

sich

derart,

daran Dinge, die wir sonst an ägyptischen Statuen

Diese Abgüsse machen übrigens zum Teil den Kindnick,

schon etwas ausgenutzten Korinen.

als

kämen

sie

nicht

niemals

beobachten.

aus frischen, sondern

86

H. Schäfer:

Nur

muß

Hinweis

ein kurzer

Ohren und Münder

in

Zum

v.

Band.

Besonders erwähnenswert

ist

darunter aber ein 1912 ge-

Zartheit aus hellbraunem Sandstein.

Schluß seien mir einige wenige Bemerkungen gestattet, die auf die Wichtigkeit der und die allgemeine Kunstgeschichte deuten sollen.

für die ägyptische

Unsere Sammlung 700

[52.

genügen für die angefangenen Statuenglieder, Arme, Füße,

liier

Gips oder Stein.

fundenes Ärmchen von höchster

Funde

Kunstwerke aus der Zeit Amenophis' IV.

Chr.)

besitzt aus der Spätzeit (nach

Hauptstück

vielbewundertes

ein

als

den

«grünen Kopf«, der sich durch eine unglaublich scheinende Naturwahrheit in der Wiedergabe des kahlen Schädels

Man

auszeichnet (Inv. Nr. 12500).

hat in dieser Arbeit

griechischen Einfluß sehen wollen, ohne doch sagen zu

Dagegen habe

können, worin der eigentlich sich zeige. ich stets behauptet, liche

daß

diesem Kopfe Eigentüm-

alles

ägyptischem Geiste entsprungen

oben

erwähnte

(Abb. 20)

Seit wir das

ist.

Prinzessinnenköpfchen

be-

wird man wohl an der Richtigkeit dieser AnDaß im übrigen der »grüne nicht mehr zweifeln

sitzen,

sicht

l

.

Kopf-

dem

in seiner

großen kühlen Sachlichkeit sich von

reizvollen Prinzessinnenkopf ebenso weit entfernt

wie eben der Geist der Spätzeit von dem der Zeit

Amenophis" IV. brauche

Für

ich

hauertechnik an diesen

kaum

zu sagen.

modernen Ansichten von

einen, der mit

Fund

herantritt,

daß sich keine Reste von Modellen ähnlichen Masse gefunden haben.

in

ist

BildAbb. 24.

auffällig,

Ton oder einer

Es scheint aber deren Fehlen ganz zu dem zu stimmen, was

wir uns bisher über das Verfahren der ägyptischen Künstler gedacht haben, daß der außerordentlichen in

dem

übrigens recht leicht

Amtl. Ber.

XXX,

Und Kunst

Höhe

Man

beobachtung entsprungen

')

ist

ist.

in

der antiken

26.

oder der mangelhaften Ausbildung der bildnerischen Natur-

Über subjektive Behauptungen

ist

man

dabei aber nicht hinausge-

der historischen Forschung, die sich scheuen muß, moderne Anschauungen

Die Frage

habe ganz kurz auf diesen Zusammenhang hingewiesen in

des »Stilisierens«

Abb.

Zeiten ohne Beweis hineinzulegen, wenig genützt. Ich

Wesen

25.

der Naturformen bewußt geschehen

kommen. Und damit

hat viel über das

der Hauptsache darüber, ob die damit geübte Vereinfachung und Urnbiegung

Abb.

Kunstgeschichte

nämlich, bei

44).

endlich das Wichtigste.

gestritten, d. h. in

in ältere

sie

und handwerklichen Vorbildung, gleich ZU behandelnden Kalksteinblock zu arbeiten wagen durften (Ranke,

ihrer technischen Fertigkeit

Bildern, Ägypt.

Kunst

S. 5.

dein

mag wohl

nicht durch ein ein-

knappen Text zu E. A. Seemanns

H. Schafbr:

1914.]

Kunstwerke uns der

Keil

A

s

unhis' IV.

,

Völker und alle Zeilen zutreffendes »Ja« oder .Nein beantwortet werden können. Abel mir scheint, daß durch unseren Fund für die ägyptische Kunst des 1. Jahrhunderts \. Chr. li« in der Tat entschiedenist. Denn wir sehen nun. daß der Ägyptische Künstler dieser Zeil es verstanden hat, ziges auf alle

1

sich

durch Abguß nach der Natur absolut naturalistische,

stillhaltende Modelle zu schallen.

Tech-

wäre er natürlich vollkommen imstande gewesen, diese genau zu kopieren. Wenn er da- nun in seinen Skulpturen evident nicht tut, so ist damit eben bewiesen, daß er sich mit Bewußtsein wieder von einem Kopieren der Natur entfernt Es ist eine der wichtigsten Fragen der antiken Kunst-

nisch

'.

geschichte,

um

die

Griechentum des

5.

wiedergeben 8

es

sieh

hier

nur zu vergleichen

handelt,

mii

der

Frage,

warum

vom

die

Jahrhunderts noch nicht beeinflußten Völker die perspektivischen Verkürzungen

Sollte sich schließlich erweisen, daß diese Gipse doch nicht nach der Natur, sondern nach Studienköpfen eines Bildhauers gegossen sind, so winde das ihre zwingeude Beweiskraft höchstens noch verstärken.

nicht

Auch

.

Problem innerhalb der ägyptischen Kunstgeschichte

helfen uns diese Gipsmasken, auch die ägyptischen Künstler nie sklavisch solche vermutlichen Naturabgüsse kopiert haben, so muß doch durch derartige technische Hilfs-

wenn

sie

ein

Naturabgüsse sind,

vielleicht

lösen.

Wenn

der Blick für die Natur selbst geschärft worden sein, und irgendwo wird sich

mittel

doch wieder

in

der Kunst bemerkbar machen.

mutandis denke

Mutatis

ich

als

das dann daran,

Beispiel

wie durch die Monientphotographie der Sinn für die Erfassung von Bewegungsmotiven geschärft worden ist. Oben habe ich schon angedeutet, daß die Kunst des Gipsgießens gewiß nicht erst in

der Zeit Amenophis' IV. erfunden

worden

ist.

Sollte

man nun

der früheren

in

ägyptischen

Kunst eine Spur der Wirkung einer solchen Erfindung entdecken können? Ich habe in älteren Aufsätzen (Amtl. Ber. XXIX, 76 und XXXIV, 133) auf den merkwürdigen Gegensatz zwischen den Porträtstatuen des Alten Reiches (um 2500 v. Chr.) und denen des Mittleren Reiches (um 1900

v.

Chr.)

aufmerksam gemacht.

So

vortrefflich

die

des

Bildnisse

Alten Reiches

au

sind,

Erst doch gegenüber vielen des Mittleren Reiches etwas Maskenhaftes. bei den letzteren haben wir öfter das Gefühl, daß das Menschen sind, die ein Leben hinter sich haben. Ist es nun zu kühn, diese beiden Beobachtungen zu verknüpfen und anzunehmen, daß man etwa

Gesichtern

ihren

haftet

im Mittleren Reiche zuerst Abformungen vorgenommen habe, wie wir Sehen?

Man könnte

guß

jener Zeit Fortschritte gemacht zu sein

in

dafür noch anführen, daß auch

in

sie

im Atelier des Thutmosis

der Herstellung von Formen

scheinen.

Wenn

ich

hier

zum Bronze-

zur Erläuterung

des

Gesagten eine der Gipsmasken aus der Werkstatt des Thutmosis (Abb. 25) neben einem statuarischen Porträt des Mittleren Reiches abbilde (Abb. 26 nach Petrie Abydos III Taf. XII, 5), so wird neben der Steigerung der Naturbeobachtung gegenüber irgendeinem

doch auch

klar,

wie weit selbst solch ein

Werk

Werk

des Alten Reiches

von einem Naturabklatsch entfernt

zugleich

ist.

von Kairo die antike Form zu einer Totenmaske (s. Qoibxix, mich der Gedanke an die Wichtigkeit dieses Fundes für die Beurteilung antiker statuarischer Bildnisse nicht losgelassen. Daher die Bemerkung in meinem Text zu F. A. Si k')

Excav.

at

Seit ich im Frühjahr 1912 im

Saqqara

III

MANK9 Kunstgeschichte -)

Taf. 55) sah,

in

Museum

hat

Bildern, Agypt. Kunst S. 5.

Vgl. nieinen Aufsatz in der Zeitschr. für Äg. Sprache und Altertumskunde Bd. 48 (1910)

Scheinhild oder Wirklichkeitsbild?

S.

KU

-

I

12

88

Mo ret:

A.

Serdab

Serdab

maison du Ka.

et

[52.

Band.

maison du Ka.

et

Par A. Moret.

.Lie

mastaba de Rt-wr, decouvert par M. H. Junker en 1913 dans

pole de la lV la

necro-

dynastie situee ä l'ouest des grandes p} ramides, semblait donner question controversee celle des rapports entre le Ki et les :

du serdab. Le tombeau de R?-wr presente un serdab avec une fenetre

orientee au

donnant

Nord

sur

;

et

titres

les

nord de cette cliambre

frise

la

nom du

defunt suivis du mot

l'inscription est actuellement en trois

vrai dire,

trouves non en place,

mais sur

sol

le

;

cependant

est gravee

»

designait

ici

serdab,

le

une fenetre ou soupirail avec

les

la

morceaux, qui ont ete il

muree,

cliambre

une inscription

«maison du Ä?».

J^J~L

re-

ne peut y avoir aucun

doute sur leur emplacenient primitif. M. Junker conclut que

du Ki

la

7

Solution d'une

statues

A

e

mot «maison

le

communiquait par

qui

chambres accessibles du tombeau,

et

oü l'on

deposait les statues du defunt. D'oü une confirmation precise de la theorie re-

cemment defendue par M. Maspero (Memnon, Bd. VII, S. 136 sq.), d'apres le Kl residerait dans les statues du serdab (H. Junker, Anzeiger der Phil-histor. Klasse Akad. Wien Nr. XIV. Sep.-Abdr. S. 12—13). 1913 J'ai examine cet hiver au Musee du Caire les pierres de l'inscription; le

laquelle



texte est grave en süperbes caracteres. J'ai eonstate qu'avant les titres et

de Rc-wr on pouvait

un groupe de signes que M. Junker

lire

r Avant

sommes donc

scription; nous

se divise en trois parties

au feminin version ä la

de Les

la

fin

de la

:

www

royaux

L'ensemble

V

O ^=? Ü3 ^

T

trait vertical

certains d'avoir

1° /wwva

;

=

^

indique rencadrement de

ici le

debut de

la formule.

substantif au duel feminin

et

reine Ipwt (VI. dyn.)

de'crets

Isi

nom du defunt formule, comme cela se

2° titres

;

I

premier groupe un

le

n'avait pas Signale:

W^vl^^Q u T

^s

nom



ir-tj,

l'in-

Celle-ci

suivi de ~w^a

mention du hH-k>, mis par

in-

presente, par exemple, sur la stele

^^^\J^©^(]D^ y ^.^

(R-

Weiel,

pl. VII).

signifie

«

Les deux yeux du

hU-lti

de

R c -wr

»

.

On peut

faire

regard », mot ^a«, comme le mot francais fait communiquer le serdab avec les cliambres funeraires; dans ce cas on traduirait « le regard du tyt-ki » ce dernier serait le serdab; le premier mot designerait la partie, le second mot, le tout du serdab. ä ce sujet une hypothese. Le rait

designer la

«

fenetre

»

«

pour-

qui

;

J'ecarte,

pour

ma

part, cette explication.

Si =©«= designait specialement la fenetre

du serdab, non sur

enfin,

me

dans l'acception

ou

teile

traduirai

de ce mot

2° des le

:

du

irtj

de Rc-wr

liii-ki

»

le



des l'ancien empire, sur

moyen empire, avec ou

saus

le

au Bens

et

mot

le

propre;

.

serdab entier

Reste

.

et

expliquer

a

applique au serdab. Rappeions que

irtj

apparaissent

«

D'autre part, pria

du tombeau 1

^s, comme designant

Je considere done je

proprement dite

designe l'ensemble du domaine

h>t-k>

partie speciale

teile

meme

«retard»,

semble pas douteux que

non

funeraire et

Ka.

«In

qui court sur toute la longueur du serdab.

pas connu

ne

il

maison

et

texte aurait ete gravi- autour de l'ouverture

le

la frise

n'est

*&&*

et

Morbt: Serdab

A.

1914.]

non

deux yeux

les

fenetre

la

signification

la

ou

• •

la f'ausse

porte des stelea fiineraires

dessin de

la f'ausse

gauche des cercueils ou sarcophages, juste ä

la

sur le vöte gauche (Lacau, Sarcophages-, fasc.

I,

hauteur de

figure

la

Dans

p. IL).

|

porte, sur la paroi

du mort couche

deux

les

cas,

semble

il

bien que *©«= designe Tendroit oü les yeux du mort, cense dans lautre monde, s'ouvrent pour regarder dans

y a la momie que le serdab, il

stele)

momie

;

le

monde

des vivants

en

;

du mort

derriere la stele fausse porte, la statue

;

chambre aux

la

et statue sont des

statues, «

dans

eilet,

le

(car

menagee precisement

soit

images Vivantes

»

cercueil il

derriere

endroit du tombeau oü

Que fice,

(Var.

^,

chambre ou

Ounas

1.

6; Pepi

Ombos,

p. 119),

2^

rflh^iL^

ou

(Naville,

Lefebure, Sphinx, VII, p. 26 sqq.),

chambre ou

des deux yeux»

la ville

qui

ce ;

Todtenbuch, signifie

s'agit

il

en

«

effet

a

I,

1.

II,

une partie d'edid'IIorus de Leto-

titre

Sethe, Pyramidentexte, Spr. 25 et 447), s'ecrit parfois

cf.

comme

par sa statue.

preuve des l'ancien empire. Le

la

^6§1«®=

d'Ombos

»

*&&* puisse s'appliquer a une

nous en avons

polis et



mot

le

mort regarde

le

la

ä qui les rites de Youp-ra

,

ont rendu lusage des yeux. J'interprete donc =®®= applique au serdab, «

arrive

104; Pepi

^% pl.

II,

834

1.

(De Morgan,

58,62,77

-

Horus residant dans

cf. la

d'un Horus momifie g\, ,

qui reside soit au sanctuaire, soit au cercueil.

Rappeions aussi I

J1

irtj




a

>C^'^

-c2V,

/www /www /www

o

m

/www AA/WW

\ tk

I

Breasted (Anc. Rec.

»One fought then I

I

II

in this

S. 7)

übersetzt:

Egypt, south of this city;

brought away a living captive, a man;

descended into the water;

behold, he was brought as a seizure upon the road of this city, (although) It

I

crossed with

was annonced

him over the

water.

to the royal herald.

Then one presented me with gold

in

double measure.«

H. Schäker: Zwei Heldentaten des tlhnase, des Sohnes des Ebene aus Elkab.

1914.]

Ich will nicht auf die Schwierigkeit des weiteren

ersten

Satze

da

liegt,

verführerischen

sie

mein Thema

nicht

Gedanken verfochten, daß mit

mittelbar vorher genannte Hawaris, lnase, in der sein

Grab mit dieser

eingehen,

»dieser

sondern Elkab,

Stadt«

nicht

Inschrift liegt, gemeint

Vielmehr halte

dem

wörtliche Übersetzung

aber auch

zweifelhaft sein:

die

sei,

»Man kämpfte

in

ich

»diese Stadt

der

dem

In

den

li.it

d;Ts

un-

Heimatstadt des Ah-

die

sei.

Es scheint

aber nicht angängig, anzunehmen, daß die Schilderung der Kämpfe hier unterbrochen werde.

die

Bkbasto

berührt.

KM

«

ersten

mir

um Hawaiis

für Hawaiis.

Zeile

kann

Wie nicht,

diesem südlich von dieser Stadt gelegenen

Ägypten.«

Der Kern der Schilderung

liegt offenbar in

dem

vierten

und fünften

Satze.

Aber man kann nicht behaupten, daß Breasteds Übersetzung eine klare Anschauung von dem Vorgang biete. Breasted weist zuerst eine andere unmögliche »There is no ground for the fanciful rendering, indicating that he Deutung ab lost his way!« und sieht sich dann genötigt, seiner Übersetzung eine Deutung beizufügen: »Ahmase means that, although obliged to descend to and cross over 1

:

the water

[of sonie canal] witli his prisoner,

upon the road of the und gewunden.

as one seized lich

city«.

he brought him away as

Die Deutung

In Wirklichkeit liegt die Sache viel einfacher.

deutung »Weg«, sondern auch »Seite«.

Kommentar zu den Klagen Setzt

man

für

^^

o

ist

aber recht künst-

"^^ hat nicht nur

a

sa('el\

die Be-

I

Dafür kann ich jetzt auf Vogelsangs

des beredten Bauern S. 40 c verweisen.

»Seite«

ein

und

streicht das irreführende although, das

I

Breasted glaubt einschieben zu müssen, so ergibt sich eine schlichte und anschauliche Erzählung: »Ich brachte einen lebenden Gefangenen ein, einen Mann. Ich stieg ins Wasser.

Er wurde (von mir) gefangengenommen auf der Ich setzte mit ihm übers Wasser (zurück).

Seite der Stadt.

Das wurde dem Sprecher des Königs gemeldet.« Die belagerte Stadt liegt also auf der einen Seite des Flusses, das ägyptische Heer entweder zu Lande auf der anderen oder zu Schill" auf dem Fluß.

Tollkühn schwimmt Ahmase auf das feindliche Ufer, greift sich aus den Feinden einen Krieger heraus und bringt den Gefangenen angesichts der Feinde übers Das geht offenbar auf Masveros wirklich reichlich romantische Paraphrase unserer Stelle, tomba dana »11 avait fait im prisonnicr: il a'egara en Le ramenant, tempa quelque chemina il une tranchee vaseuse, et lorsqu'il se fut desembourbe tant bien que mal, ..t.ud. tut cpiil trop avant erreur son par megarde dans la direction d'Avaris. II s'apercut de conduite.« .1«' belle sa recompense en d'or, peu vint au camp sain et sauf, et recut encore im verfahrt Piehls Spott über diese Ausdeutung (Proceed.. XV S. 257 f.) ist wohlberechtigt. Maspero Vgl. Klio, VI S. hier ganz ähnlich wie in seiner Behandlung der .Bannstele« aus Napata. *)

Histoire anc. 1897 II S. 87:

102

H. Schäfer: Zwei Heldentaten des Ahmase, des Sohnes des Ebene ans Elkab.

Wasser glücklich zum Ägypterheere.

Mit

dem Doppelten

belohnung erkennt sein König die tapfere Tat Später, in

Oberägypten,

der üblichen Gold-

an.

dem Flottenkampfe gegen den Rebellen ^^"^^^"^^^=^1

hat

Band.

[52.

Ahmase noch einmal ganz Ähnliches

geleistet.

^

hi

Z.

21

In

heißt es:

»Ich brachte zwei

dem

Mjgi

(eine gewisse

Art Krieger) gefangen aus

Schiffe des //#.«

Auch hier also holt er sich tollkühn seine Beute aus der Mitte der Feinde heraus, und die Belohnung ist wieder ungewöhnlich. So müssen wir also uns denken, daß solche draufgängerische Tollkühnheit dem Wesen des alten Recken besonders gelegen hat.

Diesen Bemerkungen zur Biographie des Ahmase möchte ich noch, wenn

auch mit einigem Zögern, eine andere hinzufügen, die vielleicht doch für die ägyptische Religionsgeschichte von einer gewissen Bedeutung sein könnte.

Der erzählende Teil der Biographie

Z.

4 beginnt mit den Worten: /WW\A Cx

Man

AAAAAA

A

(7\

CX

sehe einmal vorläufig von der genauen Bedeutung der Worte jr-n-j

hprw-j ab, dann wird man, wie mir scheint, ohne weiteres zugeben, daß

am

an dieser Stelle in

»Ich

»indem mein Vater ein

Offizier des

Königs Sekenjenre Namens N.N. war.«

So würde also der Ausdruck jr-n-j hprw-j der wörtlich heißt:

»ich

,

Gestalt an«

Wir

man

wurde geboren

Fast bewiesen wird das durch den sich unmittelbar anschließenden

Elkab«.

Satz

natürlichsten einen Satz erwartet wie:

1 ,

nichts sein als

ein gehobener Ausdruck

hätten also anzunehmen, daß ein

m

rmt

»als

für

»ich

Mensch«

nahm meine

wurde geboren«.

als

selbstverständ-

lich nicht ausdrücklich zugefügt wäre.

Nun wird man

daß genau derselbe Ausdruck sich

daran denken,

Überschriften der Totenbuchsprüche dort das jr-i hprw

damit gemeint ')

Oder:

sei,

»ich

)

durch

(Lepsius)

76

— 88

»sich verwandeln in«

findet.

und denkt

Man

in

den

übersetzt

sich dabei,

daß

die Seele des Gestorbenen könne jederzeit eine andere be-

machte mein Werden«, hprw

schrieben als Pluralis. 2

m

2

Vgl. Erman, Gr.

3

§

Infinitiv

mit substantivischer Bedeutung,

ge-

203 und 401.

Wir sollten uns endlich abgewöhnen die Abschnitte des Totenbuches als »Kapitel« zu Wir versperren vor allem nichtiigyptologischen Religions- und Literaturforschern das

bezeichnen.

richtige Verständnis des

immer nur »Spruch«.

Buches von vornherein.

.

heißt nie in

unserm Sinne Kapitel, sondern

l'-'l

II.

I.]

Schäker: Zwei Heldentaten des Unna».

.

des Sohnes dea Ebene

am

KIL-.I..

03

1

annehmen. Gewiß ist das an sich den Worten Dach möglich, und gewiß bedeutet, wie Beispiele zeigen, jr-t Jyprw m auch sich verwandeln in«. Aber wir müssen uns bewußt sein, daß der Begriff, der in dieser Über-

liebige Gestalt

setzung scharf gefaßt

den ägyptischen Worten durchaus nicht in jeder BeUnd wenn wir nun aus unserer [nschriftstelle schließen

ist,

ziehung gerecht wird.

dem Ausdruck jr-t /jpnr auch einfach den Sinn heraushören konnte, so werden wir auch die Spruchüberschriften etwas anders ansehen. Wir werden dann sie so auffassen kr >n, können, daß ein Ägypter aus »geboren werden«

daß die Sprüche dem Toten ermöglichen Gestalt, die

ihm genehm

ist,

sollen,

im künftigen Leben

einer

in

»wiedergeboren« zu werden.

Mir scheint, daß wir aus einer solchen Auffassung der Totenbuchsprüche leichter als aus der bisherigen einen

Herodot

(II

ak\

C,ujov

123): avS-pw-ov

Weg

finden zu der berühmten Stelle hei

4

Der Gedanke von dem dreitausendjährigen KreisGeschöpfe bliebe allerdings noch immer in Ägypten erst nach-

yivofxivcv

lauf durch alle

foüusToit.

zuweisen.

Zwei Fragmente

Nilhymnus

einer Handschrift des

in Turin.

Von Hermann Grapow.

-Tür seine Textausgabe des Nilhymnus

1

hat Maspebo außer einem Ostrakon der

ehemaligen Sammlung Golenischeff und den bekannten Handschriften

und Pap.

(Pap. Anast. VII schrift benutzt,

Sali. II)

in

London

auch das Bruchstück einer Turiner Hand-

das ich ihm aus den von Gardiner für das Wörterbuch ange-

fertigten Abschriften mitteilen konnte.

Seitdem habe ich noch

ment aus demselben Museum gefunden.

Es

ist

ein zweites Frag-

der auf Tafel G4 der bekannten

Turiner Papyruspublikation unter a veröffentlichte Text, den Pleyte auf

S.

82

des Textbandes als »im morceau de texte, qui parait contenir des prescriptions

pour des offrandes aux divers dieux pendant hatte,

und das neuerdings

für ein

Ich gebe zunächst beide

möglich ')

S. XII,

ist,

in der

G. Maspero,

XLV,

20.



)

Fragmente

in Transskription,

au Nil, Kairo 1912 (Band

V

n.

R.« galt.

und zwar

so gul es

so,

der Bibliothöque d'Etude ed. Ca \ssi\a

i

i

zwar schon in der Ausgabe Mabdaß man keine Vorstellung von dem Aussehen des Blatte-

Das ersterwähnte Textfragment

peros abgedruckt, leider aber

winnen kann.

grands fetes« charakterisiert

Zeilenanordnung der Originale:

Hymne 2

2

les

»Hymnenfragment aus dem

ist

104

11.

Grapow: Zwei Fragmente

PL

Pap. Turin

1.

einer Handschrift des

Nilhymnus

[52.

'

== Pap. Sali.

II

13, 10

— 14,7

'Alnnjali^

M,mr &

I

\m-(* m

I

d

so

4



u*'iiP.v«fiA?rr.ra

5

immü-Läppö*

••llflMll'-^ll 2.

Pap. Turin

PL u.R. 64a.

Nilhymnus

Letzte Seite einer Hs. des

=

=

Pap.

Sali. II

14,7 bis Ende

Pap. Anast. VII 11,7 bis Ende.

IlllllnTEZ^^'^'kGl----

S

>

I

I

I

AAA/WS

/WvAAA

I

Band.

10,7—11,7.

Pap. Anast. VII

11^'

1

Turin.

in

R. 154 b (Recto; unveröffentlicht).

u.

Vorletzte Seite einer Hs. des

=

Nilhymnus

I

I

_Ä^ JJÜ

(2l

I

I

AAWA

J%

L914.]

H. Gsapow:

8

Zwei Fragmente einer Handschrift dea Nilhymmia

in

Turin.

105

106

H. Grapow: Zwei Fragmente einer Handschrift des Nilhymnus

dem Zeichen ~rr

Erman, Die mit

m

Schreibung des

die

ist

liier

A %4>\

mit |\

statt

in Turin.

[52.

Band.

mit J|v] auffällig

(vgl.

geschriebenen Worte [ÄZ. 48 (1910) S. 31

ff.]

unter ms »herbeibringen«).

Z.4: Turin hat 1

1

@ fl *w_"v\^ !g^

^sl=_

*~

bieten; das Z. 7:

1

=

(I

wie beide Londoner Handschriften

ö &a^ ööl5a Qe > Q |

i

|

|

AAAAAA /VWW\

|

!•¥•

^

I

I

I

^—

1

~

m"^*

553—' «Wt

ffl

Turin bestätigt wiederum die Lesart von Anast. VII, nur daß Turin

Pf7' ^

statt

-^"^IIIJj

am Leben

»mit deinen Gaben des (Feldes)«?

— In

.

.

.

er-

Sali. II

dieser ganze Schluß wieder fortgelassen.

Ebenso wie schon oben

Z. 8:

deutlichem

J\

da

statt

in Z. 6 steht. "MK

^z^"v\

"Hh

ÖÄIU

|^z^"v\( QA)-^j mit

völlig

der Londoner Handschriften.

Die Turiner Schreibung macht zwar diesen Ausdruck nicht wesentlich verständzeigt aber doch,

licher,

fassen darf, wie es les

Masfero

(a. a.

^^^^^Q])

1

wohl kaum

als »ein«

0. S. 102) tut, der übersetzt:

»das ist«; wie

zu bringen Z. 9:

(von

dem

Wort

ist,

damit aber das J\Q der Turiner Handschrift weiß ich nicht.

Die Nachschrift könnte etwa zu:

»glücklich

auf-

»(prospere par)

Ich möchte glauben, daß die Partikel kl darin enthalten

appels«.

pw

daß man

in

ist

und

Einklang

zu Ende geschrieben

Schreiber N.N.) des Tempels Königs Ramses' IV.«

ergänzt werden.

Zumal nach dem Bekanntwerden des hier behandelten zweiten Bruchstückes wird man sich Masi-eros Worten nur anschließen können, der das erste Frag-

ment

so beurteilte:

»c'est pitie

que nous ne l'ayons pas plus complet, car on

rencontre des variantes curieuses dans S. XII).

Vielleicht

gelingt es

le

peu qui nous en

est

parvenu« (a.a.O.

den Herren vom Turiner Museum, noch mehr

Bruckstücke dieser verlorenen Handschrift zu entdecken; es wäre wert, danach zu suchen.

der

Mühe

Kumw:

A.

1914.]

Di6 Bedeutung der Adjektiva auf

107

-j.

Die Bedeutung der Adjektiva auf

-j.

Von Adolf Erman. Die

Adjektiva auf

von einer Präposition abgeleitet

die

-j,

das ja auch das Natürliche

wenn

findlich«

_|jj

bedeutet, so bedeutet

die wir uns

ist,

am

welcher an dem Fuß

der Fuß

ist«

tritt

8

an Stelle der normalen Bedeutung

dann

die andere

an welchem

»einer,

bekannte Ausdruek

der

ist

»Namensliste«, der natürlich »das, worin sein

übertragen »der, der in der Großen

Große

ist«

Name

gibt keinen Sinn,

gut den Ort bezeichnet,

ist«

in

Sonnengott und die Toten in Pmipfang nimmt. in

dem Titel--

"

dem

bedeutet.

ist«

sie

zu

»der,

in

Hh;

wogegen

die Göttin haust, die den

Ein drittes Beispiel glaube ich

sehen zu dürfen, den Schifl'skapitäne tragen; er wird »den,

der die Augen hat«, also die Aufsicht führt, bedeuten und nicht »den, der

den Augen

ist«.

anzureihen,

Und

diesem Titel einen andern, noch häufigeren

»Vorstehers«

^"^^ ¥^

den des

denken, dieses imj-ri

als

Bureaux kennen,

und warum

sollte

in

es liegt nahe,

wissen, daß er eine alte kurze Schreibung für

tische

1,

wenn wir das Ad-

Ebenso gehört gewiß hierher die Bezeichnung des Westens

die

230, Anin.

ist«.

/wvws

dem

§

be-

Bedeutung des Adjektivs

die

Das häufigste Beispiel dieser Sonderbarkeit

i

wie bei;

»am Fuß

'

besten veranschaulichen,

jektiv mit einem Relativsatz wiedergeben; »einer,

behalten,

f\

wie ich das schon Grammatik

es gibt,

kurz ausgesprochen habe, aucli Fälle, in denen eine andere

sind,

bekanntlich die Rektion der Präposition ~*

»am Fuß«

Aber

usw.

ist,

-|U

>

i

.

von dem ist.

wir

.i

a

Man könnte

J etzt

daran

»der im Tore weilt« zu fassen, aber soweit wir ägyp-

im Eingang nur der Pförtner und nicht der Chef, ältester Zeit anders gewesen sein? Also greifen wir

sitzt

dies in

HJ-^^ bietet und erdem es zustellt zu reden

zu der Auffassung, die sich uns durch die Analogie des klären wir das imj-ri als »der, der den

und zu

Mund

hat«,

befehlen.

Ein weiteres merkwürdiges Beispiel liefern die Pyramidentexte. heißt es

vom König,

er sei der

JL-&|q^ f D[=] JH g f Q ^

Windung der grünen Krone Übersetzung würde den König auf dem gewundenen Draht

Krone packt;

cieren lassen,

der, auf

während

dem er

die

doch mit ihm bekrönt

Pyr. 1459

"

der die weiße

ist«;

die wörtliche

der Krone balan-

ist.

14*

108

A.

Wenn

Erman: Die Bedeutung der Adjektiva auf

263

es weiter Pyr.

heißt,

dem schützend neben dem

sondern »zu seinem Throne, auf

und Schlange

komme n

der König

^g—

[52.

Band.

®

]£w



gewiß nicht »zu seinem Throne, der auf den beiden Göttinnen

so bedeutet das ist«,

-j.

sitzen

die beiden Göttinnen sind«;

Geier

Herrscher.

Große Gräber des alten Reiches hatten einen Speicherraum, der j^-jhT hieß (Grab des Mereruka. in

Zimmer

A 16

und Kairo 1308): das

der »Speicher,

ist

dem das Gute ist«, und nicht der »Speieher, der in dem Guten ist«. Auch eine Stelle aus dem »geheimen Amonsbuch«, das uns in el Chargen

erhalten

ist,

Kopie der

ist

Stelle

nommen habe Text

in

vielleicht so zu erklären.

J*

Brugsch,

Hier heißt es nach Herrn Roeders

Große Oase 15, 18, daß der Gott die Welt über-

^ X^^ÖOO^+^M"

Ordnung, so wird man das übersetzen müssen:

Ozean, in welchem der hohe Hügel war«, denn gemeint

** der

\^-

aufging im

er

»seit

doch der Schlamm-

ist

hügel, der im Urwasser auftauchte.

man von diesem

Sieht

gehören

letzten zweifelhaften Beispiele ab, so

alle

anderen der ältesten Sprache an, und ich möchte deshalb denken, daß dieser

Gebrauch der Adjektiva altertümlich

ist;

ihre

Verwendung

zunächst eine

ist

vage gewesen und hat sich erst allmählich auf den gewöhnlichen Gebrauch beschränkt.

Sehr ähnlich zu«, von der ich

die alte Verschiebung der

ist

Grammatik AAA/NAA

daß

sieht richtig,

3

§

%^Or?j

oder

Gewiß

235 gesprochen habe. AAAAAA

c\

Bedeutung von

*-s

y

feminine infinitive, the

(1

remaining because

(1

^

an attempt to write dmt

is

in

t

hieratic

the

j)

must have

a its

phonetic complement.

Blackman's attempt to

—"—

with the

ception.

He

Starts

ceding sentence.

but

Thus

it

with the sdndf form an exact analogv

"without"

is

based on a miscon-

from Erman's Statement that the form sdmtf

Now is

—"—

in the sense of

infinitive

of the infinitive where

this sort,

to see in

logical subject differs from

its it

is

used instead

the subject of the pre-

true that the sdmtf form can be used in cases of

is

not the whole truth, for

it is

also used in entirely difierent

Sinuhe there are several examples of Sdmtf used in a purely narrative sense where there is no change of subject and where cases.

in the story of

we should have expected sdmf these and

other uses

it

is

From

or rather, in this particular text, ühnnf.

clear that although the sdmtf form

may,

as

Sethe

we have no right to treat the suggests, be derived from feminine form as a mere variant for the infinitive to be used when there is a change of subject. The form, as will be clear to anyone who will study the examples infinitives,

given by Sethe,

behaves syntactically

than an infinite part of the verb.

when

I

far

more

after

the

manner of

cannot therefore agree with

he states that from the analogous use of the infinitive

expect to find

-^

with sdmtf instead of with the Absolute

meaning of 'without'."

finite

a

Blackhan

we "might Infinitive

in

well

the

112

K. Sethe: Das perfektische Hilfsverbum wih im Demotischen

u.

Koptischen.

Band.

[52.

Das perfektische Hilfsverbum wih im Demotischen und Koptischen.

Von Kurt In dem Elemente

Sethe.

das sich im Achmimischen in Relativsätzen wie €T-d

Erman *$

i

.

erblickte in

\^

aus dieser

Form hervorgegangenen ct-ccotm »welcher Bei dieser Erklärung, die auch die

2

sind aber zwei Punkte

,

dagegen sprechen, ja

sie

hört«, das

worden

sicher

das hr ver-

Zustimmung von Rösch gefunden

außer acht gelassen, die beide auf das stärkste

geradezu auszuschließen scheinen.

Einmal die ausgesprochen perfektische Bedeutung der mit Relativsätze, die schon

gebildeten

&.£-

von Stern bemerkt war und von Rösch wieder festge-

ist.

Das neuägypt-

ihm entstandene

kopt. ct-cootm

stellt

dem

n Ü hr sdm mit Erhaltung des hr im Unterschied zu

loren hat.

hat

des neuägypt.

T $$

\\

hat dagegen, ebenso wie das aus

und das diesem entsprechende »Präsens I«, stets präsentische Bedeutung bzw. die Bedeutung der Gleichzeitigkeit. Sodann würde die Erhaltung des hr in €t-^Oj-c(jütäT in unlösbarem WiderAAAAAA

überhaupt in den mit hr und

bum

finitum,

dem

Infinitiv gebildeten

m

j^v

spruch mit der Tatsache stehen, daß das hr des neuägypt.

f

*$

\^



w

*

e

Umschreibungen des Ver-

nach zahlreichen untrüglichen Anzeichen augenscheinlich bereits

im Neuägyptischen ebenso spurlos weggefallen war wie im Demotischen und im Koptischen, wenn es natürlich damals (im Neuägyptischen) auch oft noch 3 historisch geschrieben wurde Den Beweis dafür liefert nicht nur der Umstand, daß das hr in den betreffenden Formen sehr oft unbezeichnet gelassen wird, sondern daß es auch in vielen Fällen von den Schreibern irrtümlich da .

')

Möller, Totenpapyrus Rhind, Glossar Nr.

38.



2 )

Vorbemerkungen zu

einer

Grammatik

der achmimischen Mundart 8. 183. 3 )

dem

Wenn

tisehen

Text wie der Pap. Khind im präsentischen Nominalsatz das hr vor nur im Hieratischen noch in alter Weise bezeichnet, sondern auch im Demo-

ein religiöser

Infinitiv nicht

durch die

oben

erwähnte

unhistorische

Altertümelei vor, die vielleicht zeigt, daß

man

Schreibung ^j%

I

wiedergibt,

so

liegt

da

eine

sich in gelehrten Kreisen der Entstehung des Prä-

191

K.Sethk: Das perfektische Hilfsverbum

l.|

wo

geschrieben wird,

#t^i^^

II

§

zeit bereits

/.





>

'^ÄTI-ÄTÄ

570 Ainn.

Relativsätze

mit

muß

Es

sein.

bemerkte, eben jenes bald kr

,ich

perfektischer Bedeuist,

wie das auch Stern Reiner-

darin,

(so (.Kiiimi

|»3

;;

|

in

|;.

^

i

Hess und Spiegelberg) gelesene Element

(so

kann, wie

]

Für den. der mit dem Demotischen vertraut

wohl nicht zweifelhaft

es

sein

u. Koptisch«',,.

J e 2i rr,TT^r' "^ m»ge f*«

das *g- der achmimischen

ist

timg dann aber zu erklären?

kann

dagewesen

,i< ''"'""'

i

mein Verbum

siehe

Wie

m, "



'

^^^O^TV

schießen-, sitze«,

es niemals

im Demotischen

voih

und Thompson) bald

stecken, das

im

wtft

Demotischen

den perfektischen Tempusausdruck wih-f (bzw. hr-f) sdm «er hat gehört« (in den dreisprachigen Texten durch das griechische Perfektum wiedergegeben) bzw. »er hat schon gehört

1

bildet

«

verwendet erscheint.

und dabei wie

Hilfszeitwort

ein

der sdm-/-Form

in

Crum (ÄZ. 36, 140) und nach ihm Hess (Rosettana

haben dieses demotische Tempus

dem

in

altkopt. g^q-ctoTÄi

»er

S. 51)

gehört«

hat

wiedergefunden

Hess hat sich dabei für Natur des Elementes

.*

die

Lesung wlh ausgesprochen, da

wahrscheinlich

Suffixen gewiß (wie in £p*^j

und

ist

das

sich

h-f sdm anzusehen hat. Sie lautet «vq-o-yco eq-ccoTM

und bedeutet genau dasselbe wie das demot.

»er hat schon gehört

sdm. nämlich

2

«,

Peyron Lex. 1H9.

s.

Hier

volljrf

also ganz

ist

regelrecht, wie es auch sonst stets geschieht, das demot. sdm-f, das ja perfek-

Bedeutung

tische

durch ein koptisches Perfektum

hat,

Für das Verbum cyco, das

man

eine

liier

(«xq-ofio) ersetzt.

I

von einem Zustandssatze

Grundbedeutung wie etwa »zu Ende kommen«,

begleitet

»fertig

ist.

werden«,

wird »au f-

noch bewußt war und gegebenenfalls absichtlich die künstlich wiederhergestellte alte Form Tempus, wenigstens in der Schrift, noch anwandte. Für die lebende Sprache der griechischDurchaus rätselhaft isl übrigens römischen Zeit darf daraus aber kein Schluß gezogen werden.

sens

I

dieses



noch die wie sicher

position

aussehende Schreibung für

ih

normale Form

ihre

kr,

gi- hatte,

tritt

wie

in

doch auch

sie

in

Fällen auf,

oj-Toycoq ..nehen ihm«

mutlich soll sie gar nicht einen Lautwert tvg- wiedergeben, sondern

stellt

Rhind

WO I

diese 5(1 5.

Prä-

Ver-

nur eine der vielen un-

historischen Schreibungen des Demotischen dar, die auf Übertragung von einem anderen Worte »zu« fi&r e- des Zustandssatzes, r-hr-n beruhen, wie z.B. Cwj »die beiden Arme., für hi »Haus«, die Schreibung th etwa von der Interkönnte usw. So uns« »zu »gegen unser Gesicht« für epon /•

jektion

ih)

hergenommen

sein, die

man

vielleicht hi sprach.

h in Wahrheit auf das Zeichen für hrj »oben«

(gp*vi)

Denkbar wäre auch, daß das scheinbare Zu dem fsei auf die in griechisch-

zurückgehe.

romischer Zeit auch sonst beliebten Schreibungen mit bedeutungslosem "

°.

Anfang, wie h 8 § 10,

gesprochen

Q §

-^^

pj)

,

1SW

.

(besonders auch vorfl)

hat.

Diese- Bedeutungsnuance hat der Ausdruck

2

Wie

das Perfektum

1

^q-o-yu)

kommen

oft,

doch nicht immer.

natürlich auch die

vom

selben

Tempus

Formen e-^q-oyu>, irrepeq-o-yu) und voraussichtlich auch ÜT^q-o-yw ebenso gebrauchl Zcitschr.

f.

am

verwiesen, über die Junker. Grammatik der Denderatexte

')

)

i

Ägypt. Spr.,

52.

Band.

15 1914.

gebildeten vor.

114

K. Sethe: Das perfektische Hilfsverbum wih im Demotischen

Und

hören« annehmen müssen.

Bedeutung

in dieser

u.

Koptischen.

Band.

[52.

findet es sich in der

und

selbständig (ohne Zustandssatz) in den Ausdrücken ^t-cyco »unaufhörlich«

^-cyco »ein Ende machen«,

angebundene Vieh), »erlösen«

»lösen« (z.B.

(z.

den Schuhriemen, das

die Fessel,

B.

Tat

jemand aus Qualen), »auflösen« (=

zerstören).

Eine ganz entsprechende Bedeutung hat nun auch im Demotischen selbständiges

verbum

Verbum

in w!h-f

Verbum

das

sdm äußerlich

wffr,

So heißt

unterscheidet.

nichts

in

als

das sich von jenem perfektischen Hilfs-

dem magischen Papyrus von London und Leiden

am

oft

es

z.

B. in

Schluß der Anweisung,

was der Zauberer zu tun habe; iw-ir-k (eu.-) wlh »wenn du (damit) fertig bzw. zu Ende bist« (so tue das und das), Mag. pap. 4, 20 u. o.; desgl. einmal in anderer Person: iw-w wJh »wenn sie (die herbeizitierten Götter) fertig sind« mit Essen und Trinken), ebd.

(seil,

3, 1.

In der Form o^co. die demnach mit dem demot. w^'h-f— altkopt. g&.q« und dem achmim. &.§-, von dem oben ausgegangen wurde, zusammenhängen wird, haben

wir eine Nebenform des W)h, mit Abfall des

dem Nomen

hinzu«) und in »Deposition«)

für die allgemeinere

spezielleren

Formen vorgenommen, indem Bedeutung »legen« usw.,

die

sie

die

um

vollere

gegeben.

in der allgemeinen

*metet (mhtc)

t

ältere

Form

wurde (schon

ausfiel

und

ist vielleicht

Form

Wort

»

ÄZ. 47, 37

das umgekehrt

*metret »Mitte«,

r

zu

geschrieben), in der speziellen »Mit-

altägypt, ]

*metret

bewahrte

o

I

_

und

$/w\J/

bis

I.

(ÄZ. 41, 50/51) kann

Liegt uns in d^j-o'yu) eq-ciOTM das Perfektum

verbums w?h

icli

ver-

auch dort später seiner-

bzw. zu Aleph wurde (Meepe). Auch die Unterscheidung zwischen als $iög

II

aber das

Bedeutung »Mitte« anscheinend sehr früh nach Ausfall des

tag« alter die vollere

I

etwa

das h gekürzte für die

Das beste

das

,

Bedeutungen »zu Ende kommen«, »aufhören« und »Meldung«

Mehrere Beispiele einer solchen Differenzierung habe

seits

wifr

wie es sooft geschieht, eine

wendet,

Pjöpej

1

»Meldung«, »Nachricht« (demot.

o«yco

alt

»und« (boh. o«yo^, eigentlich »füge

Ä.«yto

Die Sprache hat hier,

antreffen.

Differenzierung der

cyto^ »legen« (hinzufügen, niederlegen),

Infinitivs

die wir auch in

h,

zu

Ende kommen « und

dem

in

das perfektisch gebrauchte sdm-f desselben

I

mit

liier

angeführt werden.

dem

Infinitiv des Hilfs-

demot, wlh-f sdm

Verbums

vor, so

=

g^q-cuvrM

wird voraussicht-

auch in unserm eT-^g-cooTM der perfektische Sinn nicht nur durch die

lich

Bedeutung des Verbums wfh, sondern auch durch die Form des Satzes gegeben

Wir werden daher

sein.

stark verkürzter

dem

dem &.g- wohl und enttonter Form (Status

Qualitativ die

in

das Qualitativ des

in

construetus) vermuten dürfen, da

perfektische Bedeutung inhäriert,

Handlung resultierenden Zustand (»getan

Verbums wth

sein«,

indem

es

den aus einer

2 »geschehen sein«) bezeichnet



.

2 Griffith-Thompson, Mag. Pap. Glossar, Nr. 214. Über dieses Verhältnis dürfen ) wir, die wir diesen Zustand durch ein Präsens ausdrücken, uns nicht täuschen. Für den Ägypter und den Semiten ist »ich sterbe« oder »ich werde getötet« ein Imperfektum (Präsens), »ich bin l

)

tot«

=

»ich bin gestorben«

=

»ich bin getötet«

aber ein Perfektum.

K.Skthi.:: Das perfektuehe Hilfsverbum

1914.]

ct-^-cüjtm würde dann ist)

mit Hören«,

€T-^-ctoTÄi

kommende

würde

deuten, und das

^2-ciotm tatsächlich Der Vokal

in

in

*,

hat

in

ncs^q

des

Wegfall

To^oq

»gelegt sein« und

Hören«

mit

hat«,

In-

würde

s..

be-

die ct-

wie

in

des

statt

erwartenden

(ügypt.

*•

iTAttCq

r).

ist

dagegen auf jeden

Der Schwund des w

ist

dem

der

Fall

denen die Formen o^-ho

£*>.q-,

»ihn zufügen« {dj.twih-f) von

O'yiog^O'YO^ gegenü herstellen.

*•-

zu

Auch der Status eonstructus des Inhat im Achmimischen den *w -Vokal

Unregelmäßig

^§- sowohl

in

lü,

wird

fertig

Präposition

für die

a.-

Seitenstücke.

u. a.

»Befehl erteilen«).

(o«Yd.£-c^§ii€

dm

wäre, das «\o- für

besprochenen ovu),

constrnctns a^-

Status

der im Sahid. o-ye^- lautet,

0'yu>£.

finitivs

ist

der Praxis hat. keineswegs decken.

dem

»er sagte«

115

Koptischen.

mit der Bedeutung »welcher gehört

sich

den achmimischen Formen

für

Alternative

»welcher zu Ende kommt,

wörtlich

u.

(bzw. gekommen Nähme man dagegen, was ja

mit Hören«.

ist

für den Status construetus des oben

also

finitiv,

fertig

Betracht

in

im Demotischen

wörtlich bedeuten »welcher zu Ende

»welcher

die einzige noch

«-//

:

o-yfo

besser erhaltenen

nur ans der Abnutzung der

als Hilfsverbum oder Konjugationsmitte] dienenden Formen zu erklären. Fr hat. worauf schon Spiegelberg hinwies (ÄZ. 42.60). seine Parallele in dein Namen des Königs Wfh-ib-r c = 2nsn — 'A7rpivjc, der nach ÄZ. 41, 50 als Kurzform zu bewerten ist.

nun noch Fragen IZweizusammenhängen: wie bleiben

einander

ist

beantworten,

zu

die Bedeutung,

den oben besprochenen perfektischen Ausdrücken

=

das grammatische Verhältnis des von

will

mit-

engste

Ende kommen«,

hat, »zu

hören« aus der Grundbedeutung »legen« des Stammes ist

auf das

die

die das Hilfsverbum w>h in

wijf,

abhängigen

»auf-

und wie

abzuleiten,

tr>/i-f stim

Infinitivs in

2&.q-cu>TM und ct-a^-cüjtm zu denken?

Die Bedeutungsentwicklung von

wiJj,

»legen« zu »zu Ende

kommen«,

»auf-

hören« kann wohl nur über die sehr häufige Bedeutungsnuance »niederlegen« erfolgt

sein,

auch bei

die

dem sinnverwandten

den Bedeutungen »lassen«, »verlassen«, »unterlassen« geführt intakten will selbst 24. 7 in

=

cyto^.

in

zu

gleichfalls

oLvoLiravaig)

unserem cyco,

o^h^

»sich

niederlassen«,

intransitiver

»legen«

»werfen«,

hi c kco

Anwendung

hat

und

»wohnen« gelangt

Ihm

(z.

ZU

dem

B. Sir.

vorliegt

wie

£^cj--

&.£-.

Bereits das Neuägyptische weist Beispiele von wih auf, die der koptischen

Anwendung nahezukommen »ich

war König über Ägypten«

^ aXTA

|

^^T

^

mein Herz nicht niederlegte

^rr^

Gute für dein Hans zu suchen«. Harr. 45.1.

wurde mein Herz niedergelegt beim Suchen von Gutem und Wohltaten

für eure Heiligtümer«,

5.

Verbum hier durchaus schon mit »aufhören« bzw. »aufübersetzen, wenn nicht wih ib eine Verbindung wäre, die auch

Man könnte hören lassen«

Harr. 57,

das

15«

116

K. Sethe: Das perfektische Hilfsverbum

wo von

sonst vorkommt,

iclh

im Demotischen

u.

Koptischen.

[52.

Band.

»aufhören« nicht die Rede sein kann, sondern eher

»nachlässig sein« paßt.

Die obigen Beispiele könnten es nahelegen, den von &.g- und g&.q- ab-

hängigen

altem

Infinitiv aus

m

cum

I\

des koptischen Futurum eq-n^-ccoTM (neuägypt.

zugrunde des

m

liegt.

a

(3

Schuld tragen

nd».-

Form

=

Bei wjh-f sdm finitiv

ä.

(1(1

a

Verbum

in ^q-o'ycja

Form

Zustandssatzes.

eines

des Zustandssatzes. entstanden

g^q-cioTM wäre

^

ää.n ¥^>.

)

dem Schwunde

= neuägypt.

v\

ftr>

,

).

eq-ctoTM aus-

mehr

spricht

^

cum

j

für

eine

infinitivo,

sei.

es an sich denkbar, daß der einfache

In-

und das Objekt zu w>h dargestellt halte. Verbum noch nicht zu seiner intransitiven Bedeutung »aufhören«

schon ursprünglich gewesen

dieses

;ils

od.

Q

an

andere Erklärung, nämlich, daß der Infinitiv wie sooft aus altem einer beliebten

is

*

(vgl. indes £it- »in«

Die Art, wie das von wlh abhängige gedrückt wird, nämlich in

/ww\A

v\

(I

Hier dürfte aber doch wohl das n von

(kopt. R-) die

dem

zu erklären, wie es ja

infinitivo

sei

gelangt war; daß das deinot. iv>h-f sdm also ursprünglich bedeutet habe:

»er hat (das)

Hören niedergelegt«.

Qualitativ von wth

enthält,

Bei eT-d.g-cavTM, das ja wahrscheinlich das

eine solche Erklärung dagegen

ist

ausgeschlossen.

Dieser Ausdruck setzt sicher schon die intransitive Bedeutung »aufhören« od.

aus und sein Infinitiv kann daher nur

hr oder

?uis

m cum

infinitivo erklärt

ä.

vor-

werden.

Das Wort

Von Uas Wort

\\

^y,

wiedergegeben. sehr

F.

wurde bisher

Es mochte dabei

wenig geachtete war:

in der

auffallen,

im Felde geschildert, ja der v\

militärischen

Ich

und dafür »Fußsoldat«

*=$>

daß die Stellung desselben eine

Man

glaube,

in der

Kaserne und

wird zu den höheren Offizieren

(Brugsch übersetzt öfters:

man kann

»Truppe«.

fc|

ein

Max Müller

der Linieninfanterie des

»Leutnant

ruhig einen Schritt weitergehen

setzen.

Zunächst läßt sich diese Übersetzung sprachlich gut begründen. nämlich in v\

in einen

hat in ihm deshalb die unterste Stufe der

sehen wollen.

Hierarchie

oder Unteroffizier«.)

Regel mit »Offizier der Fußtruppen«

werden uns seine Leiden

es

deutlichen Gegensatz gebracht.

Graf Calice.

Nomen

unitatis

zu

dem bekannten Kollektivum 2^(j(jo

hat richtig gesehen (Asien 270 n.

R. von

dem

Ich sehe

2

),

2?

daß diese Bezeichnung

ihr verliehenen Grundbesitz

genommen

1914.]

Graf Calick:

F.

Das

Wort ^\ "

W



117

.

nur daß es nicht gerade ein Erbacker sein muß, da der Stamm ^A'Sti

ist,

nicht nur »erben«

dann ein

sondern auch »beschenken« heißt.

»Beschenkter«

oder

impf. pass. 'ejw-'^ew zu vokalisieren sein,

Hiervon unterscheidet

sein wird.

Der einzelne Soldat

»Belehnter« '«^^K'ESa

sicli

1

muß

Dies

-

als

Part.

was etwa wie 'au&u* gesprochen worden unser

^^

~S

das die Amarnatafeln

,

mit ueu wiedergeben, nur durch den Verlust des Anlauts, der an dieser zwar ungewöhnlich, aber doch mehrfach belegbar ist (vgl. Kktiie, Verbum

Stelle

alter Zeit

etwa

:!

mitunter verlieren (Ermax Gr. 260).

Nimmt man

zieht

mit Prügeln traktiert.

Sieh,

.

Jung wird

.

.

wie er

Brot und Wasser trägt

wenn man

lautete

war.

%"

^f>

=

Fußsoldat

glaube

zur

ich,

ist.

er

schwebt zwischen Leben und Tod

er

ruft zu seinem Gott:

Dir das Los des Soldaten

in

erwähnten Schilderungen zur Hand, und übersetzt

nach Syrien ...

Soldat marschiert und

natürlicher als

gesichert

dies auch sachlich der Fall

die oben

man: Der Soldat

schon

[l

Das Kollektivum hingegen

Bei Durchsicht der Belegstellen wird man,

rechtfertigen.

sein

zu jenen, die ihr

nach dem Gesagten die Gleichung

ist

Überzeugung kommen, daß

der

^A

Schwund

so daß hier der Anlaut vor

jewcöjet,

Sprachlich zu

Übrigens gehört die Wurzel

ic&t).

ioott,

92c

§

1

moi,

ist

Komm,

er in die

Kaserne

gesteckt

nach Syrien zieht und über

auf der Schulter usw.

dies alles

vom

.

.

.

1

mich/' oder: Ich erzählt

rette

4

klingt dies zweifellos

so

,

... er wird

Berge marschiert;

die

Offizier gesagt

werden

Ebenso

läßt.

gewinnt der in der AZ. 1880, 96 veröffentlichte Text an Klarheit durch die Les-

Der Genera^

art:

Feldzeichenträger,

der

und aus

sie gelien ein

Esel

der Oberst der Fremdtruppen, der Skr, der vor ihnen Stellvertreter,

in den

Höfen

der HeerSchreiber,

während der Soldat dem beladenen

des Palastes,

gleicht.

An

einigen andern Stellen empfiehlt sich ferner die Übersetzung »Soldat

schon wegen der großen Anzahl der genannten Individuen: so Harr.

wo

^

der ägyptische Feldherr 500 Krüge, in denen 200 ^\

und Fesseln stecken, von weiteren 500 V>

kaum

anders übersetzen

als

Ebenso Pap. Turin

tat.

bei

der

steht,

der Fußtruppen,

der Oberst

dir,

III

nebst Stricken

»Soldaten«, wie es schon Maspero Etudes Kg. 1,61

6—7:

Siehe,

es

ist

große Anzahl von Leuten

eine

von 3 Abteilungen Soldaten, darin 600 Mann, jede zu 200

abgesehen

Auch LD.

4,

2. 4,

Hier kann man

tragen läßt,

*=g

V

")0

219? hat man 200

\^ ^

von den Abteilungen der

mit dem "iZZ *==? in Parallele gesetzt erscheint,

z.

Ich

B.:

war

Fischer.

^

daß der

Als Gegenargument wäre höchstens .anzuführen,

.

allein,

^ es

öfter

kam

m

IWJ\N\

i)

^

^\

mitteilte, ist es 2 ) r

")

Zum

ffj

als

»Beschenkter«

ist

bekannt,

vgl.

AZ. 46, 100.

im Sinne von »Lehensinann« nicht nachzuweisen. 3 Sali. 1 ) Vokal vgl. hphuj »Ausgebreitetes«. -

Vgl. ÄZ. 1910, 135.

-

7.

Wie mir Grapow -UV

')

freundlichst

An. IV

9,

UV.

118

F.

Graf Calice: Das Wort

w cw

mir kein Fürst, snn,

des Heeres

1

*4

^\

[52.

insofern der mama

,

»Offizier

als

.

Band.

der

A/WSAA

Wagentruppe « angesehen wird.

—— M

Der

Fußtruppen«.

Griechen, wie ihn

^

)

*aa/wv

auch Maspero, Manuel de

B.

z.

v

die



als

hier.

7rcipoußuTvig

der

Dieser Ein-

41, faßt.

e'g.

•**•>»

|Tj

Doch wurden

Vaters.



Leiheigenen.

.

.

.

Abteilungen

den oben

Man

v

sie

(TTpocrevojjievoi

2. 12):

macht den einen die

etwa

der Ptolemäerzeit.

Sie

^

Mi (An.



so Sali.

7, 1

I

An. IV

;

n

10, 1

dem



10,

meines

verzeichnet alle

5).

gewesen zu

so sagt der Stelle

Sie

sein

wurden

scheinen

und bilden offenbar das schwere

4, 7)

l@^A

Man

:

V

an

ji

S,

einen Falle LD.

nähere Bezeichnung in viel größerer Zahl erscheinen (5000 öfters einen



Stand zu bilden

nicht sehr groß

Fußvolk, neben welchem wenigstens in

*=$>

wo

sie

Ich wurde v\

zum

Pap. Turin

zitierten

Daß der \\

der späteren

Institution

auch aus Leibeigenen rekrutiert

vereinigt,

|

die

Teil, einen erblichen

von sich (Urk. IV

1

wohl ähnlich der

\\\\c\

Inhaber eines kleinen Grundstücks, von

zum

scheinen, wenigstens

Admiral

^s\

einberufen wurden

turnusweise

hat

i

vielmehr der Wagenkämpfer,

ist

sich

denken

,ua%/ uot

(vgl.

stützt sich

hält also nicht stand.

Man muß

in

Wortes

diese Auffassung des

wieder nur auf die Parallele mit dem vermeintlichen »Offizier der

eigentlich

wand

Aber



III

|P$

i

219r 1$ 200 v\

also einen Diener

ohne *&).

— neben

wohl nichts;

verschlägt

i

sich

auch der

griechische Hoplit hat ja seinen Knappen. Schließlich möchte ich noch auf eine Stelle hinweisen, die allerdings auf

den ersten Blick gegen die hier vorgeschlagene Übersetzung des Wortes v\ zu sprechen scheint.

Urk. IV 890, 6 beginnt nämlich

*=%

die Lebensbeschreibung

Amenmheb mit den Worten:

des

Der

"\\

Der

alte

'Imnmhöj der

&Y,

selige,

spricht:

.

.

.

Feldhauptmann wird am Schlüsse seiner Laufbahn gewiß diesen

Ausdruck nicht von

sich gebrauchen,

wenn

er sich

damit

Genau das gleiche Argument aber spricht gegen

y^

als

»Gemeinen« bezeichnet.

die alte

Anschauung, die

*4 als niedersten Grad der militärischen Laufbahn faßt.

nur die Annahme, daß unser Wort auch konnte, etwa wie bei uns das Ich

glaube also,

die

Wort

in

2 )

Sali. III 8, 6

allgemeinem Sinn gebraucht werden

Bedeutung des Wortes v\ als

Mj

,

die

ich

im vor-

gesichert gelten".

ähnlich 2, 2.

Nachträglich sehe

mit »soldier«

also

»Soldat«.

stehenden zu beweisen gesucht habe, kann ')

Es bleibt

überträgt.

ich,

daß auch Gardiner, ÄZ. 43, 31

ohne weitere Bemerkung

Hokhnk: Drei koptisch-saidische Texte

G.

1914.]

n. d.

Kgl. Bibliothek

su Berlin.

1

III

Drei koptisch-saidische Texte aus der Königlichen Bibliothek zu Berlin.

Von Gerhard Hoehne. Uie

Königliche Bibliothek zu Berlin besitzt unter Ms. Orient, fol. 1350 folgende drei kurze koptische Texte in saidiseheni Dialekt: 1. ein Bruchstück einer Lebens-

beschreibung des Pachom von Tabennese;

2. ein

Bruchstück einer Predigt; Bruchstück einer Ansprache Jesu an Maria, seine Mutter.

ü. ein

1.

Wenn bietet

das zuerst genannte Fragment auch inhaltlich nichts wesentlich Neues

— auf der

ersten Seite des Blattes wird die Geschichte von einem Krokodil

erzählt, das Pachom und seinen Bruder Johannes am Ufer des Nils überrascht, während auf der zweiten Seite von Kämpfen mit den Dämonen die Rede ist so ist es dennoch in doppelter Hinsicht von Interesse. 1. Es bestätigt, daß die saidische Lebensbeschreibung des Pachom langer und ausführlicher war als die boheirische, eine Tatsache, auf die Amelineau bereits ,

aufmerksam gemacht

hat.

In jener

weitschweifiger wiedergegeben als

werden Einzelheiten in

dieser.

Das

umständlicher und

viel

zeigt in

unserem Falle insbe-

sondere die zweite Seite der Handschrift, die über die Nachstellungen der Dä-

monen

handelt,

während

die

Erzählung von dem Krokodil im Vergleich mit

der entsprechenden Erzählung der boheirischen Rezension keine

Abweichungen

Damit

bietet.

ist

wesentlichen

jedoch schon zum Ausdruck gebracht worden,

daß die boheirische Lebensbeschreibung keineswegs eine bloße Übersetzung der saidischen ist, sondern vielmehr eine freie Bearbeitung, worauf wiederum Amelineau schon hingewiesen hat, -- Soviel über das Verhältnis der saidischen

Im einzelnen mag der beiden Texte zur Anschauung bringen zur

boheirischen Rezension.

GegenübersteUung

eine

dies

1

.

2.

Des weiteren zeigt unser Fragment, verglichen mit einem von Amelineau

herausgegebenen Bruchstück

in saidischem Dialekt

2 ,

daß die

erhaltenen Bruchstücke nicht die Reste einer einzigen

schreibung des

wohl

zwei

Pachom

saidische

sein können, sondern

Versionen



daß

in

diesem Dialekt

(saidischen)

Lebensbe-

es mehrere,

mindestens aber

des

Klostergründers

der Lebensbeschreibung

dem Krokodil Im Anschluß an die Erzählung wird nämlich über das Ende des Johannes, des Bruders des Pachom, berichtet Von diesem Ereignis handelt nun aber auch das erwähnte, von Amelineau er-

gegeben haben muß.

von

\

')

les

Vgl. Annales

membres de

la

du Musee Guimet, Bd. XVII,

S. 26, 27, 28.

*)

-

mission archeologique francaise au Caire, Bd. IV,

2.

Memoires publiea 539 ff.

Fase., S.

par

120

Hoehne: Drei

G.

koptisch-saidische Texte

a. d.

Kgl. Bibliothek zu Berlin.

[52.

Band.

anderem Zusammenhange, denn hier Bemerkung über den Tod des Johannes an die Erzählung von dem Streite der beiden Brüder bei dem Bau des »Klosters« an, den wir außerdem aus der griechischen Originalbiographie des Pachom kennen, die 2 die Bollandisten herausgegeben haben und unmittelbar darauf geht der Veröffentlichte saidisclie Bruchstück, jedoch in

schließt sicli die kurze

1

,

fasser dazu über, die

Anfänge der Klostergenieinschaft von Tabennese zu schildern.

In beiden Bruchstücken hat indes der kurze Bericht über den

durchaus denselben Wortlaut: muRcä.

muß nun

Sachverhalt

um

cvqiwofk

Tod

neqco«.

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des Johannes

— Aus diesem

aber der Schluß gezogen werden, daß die beiden saidi-

schen Fragmente nicht Reste einer und derselben Rezension der Lebensbeschreibung des Klostergründers, sondern Reste zweier verschiedener Werke sind. Vielleicht waren diese nicht voneinander unabhängig entstanden? Indes der in Rede stellende Satz ist so kurz und so trivial, daß die wörtliche Übereinstimmung wold auf Zufall beruhen könnte. Oder sollte unser Fragment -



Bruchstück einer ganzen Lebensbeschreibung des Pachom

vielleicht gar nicht das sein,



sondern von einer

vielleicht auf Grund der saidischen

Rezension ausgearbei-

— erbaulichen Betrachtung, von einer Festrede auf den Klostergründer geblieben sein? — Allerdings bisher von dem Vorhandensein solcher Festreden auf teten

übrig-

ist

Pachom von Tabennese

Zum

Schluß

noch erwähnt werden, daß auch Amelineau schon darauf

soll

aufmerksam gemacht auf verschiedene

(wie wir sie etwa über Sehenute haben) sonst nichts bekannt.

hat,

daß die von ihm herausgegebenen saidischen Fragmente

Werke zurückgehen, indem

er die inhaltliche

Übereinstimmung

hervorgehoben hat, die zum Teil zwischen diesen Bruchstücken besteht 3

geben

jetzt

den Wortlaut des Berliner Pachomfragments wieder.

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genommen kann

Teq^i«* mmoo'Y' dtqnodTc egcyti gÄuieqgo* a^to

freilich"

zu dieser Zeit von der Erbauung eines »Klosters« noch

Pachom und seinem Bruder überhaupt noch gar keine Mönche

Rede

sein,

sind.

Aber Pachom baut das Kloster bereits im Hinblick auf die Mengen, und über diesen Punkt geraten die beiden Brüder in Streit.

sollen,

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nicht die

Wir

.

weil außer

Btog tov nytov nciyj>vv.lov,

§10. Acta Sanctorum, Maii Bd.

III,

S.

25 ff.



8 )

die zu

Vgl.

Memo

ihm

i

res

mission archtologique frangaise au Caire, Bd. IV, 2 Fase, S. 539ff. und S. 543ff. die Frag-

mente IV und V.



4 )

Es

ist

zu lesen mt

(vgl.

die folgende Seitenzahl).

G. Hoehnk:

1914.]

nexa^q it^q

Drei koptisch-saidische Texte

tpenxoeic

-se

^qtoMc n^q* H-repeqei

-^e

enmM\

a. d.

Kgl. Bibliothek tu Berlin.

12]

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