Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde [13]

Table of contents :
Vom internationalen Orientaliaten-Congrefs in London, von R. Lepsius 1
Geographica, von H. Brugach 5
Kappadocien und seine Bewohner, von H. Geizer . 14
Berichtigung, von A. Eisenlohr 26
X»ru, Reten and Sasn, by Daniel Hy Haigh 29, 60
Die grofse Mendcs-Stele aus der Zeit des zweiten Ptolemäers, von H. Brugsch . . . 33
Über altägyptisi-ln' Maal'se. von A. Eisenlohr. (Mit einer Übersicht) 40
TaUets of the XU!" dynasty, by Sam. Birch 50
Über die Oase Khargeh, von H. Brüggen 51
Auctarium lexici coptici Aroedei Peyron, auetore Marco Kabis Aegyptio 55, 82, 105, 134, 178
Die Cultusstfitte der Lucinn, von Ludw. Stern. (Mit 2 lithogr. Tafeln) 65
MiBccllanea, von Golenischeff .74
Über eine Form des Suffixum von Ad. Ertnan 76
Die Colonie des Osnappar, von H. Geize r 7*
Le discours d'Horus ä Osiris, par Ed. Naville (Avec 3 plancbea) .89
Über altfigyptische Hohlmafse, von J. Dümichen .91
The story of Smieha, by P an i e 1 II y H ai gh *.>S
Eine neue Banurkunde des Tempels von Kdl'n, von H. Brugach. (Mit i lithogr. Tafeln). 113
Der Tempel von Der-el-Medineh, von H. Brugsch . 123
Zum Cultns der assyrischen Aphrodite, von H. Gelier 128
Über den Kalender des Papyrus Ebers und die Geschichtlichkeit der ältesten Nachrichten,
von R. Lepsius , , 145
Sur la flexion en \\, [ [ de l'Egyptien, par G. Maspero 158
Ramses und Scheschonk, von H. Brugsch 163
V :l t-il nne negation $^- O"
fe^*—"l IjJL? Pnr K

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ZEITSCHRIFT FÜR

ÄGYPTISCHE SPRACHE UND

ALTERTHUMSKUNDE HERAUSGEGEBEN voa

C. R.

LEPSIUS

ZU BERLIN

UNTER MITWIRKUNG VON

H.

BRUGSCH

*J>.»,-1

DREIZEHNTER JAHRGANG 1875

LEIPZIG J.

C.

II1NRICIISSCI1E

BUCHHANDLUNG.

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Inhalt. Seite.

Vom

internationalen Orientaliaten-Congrefs in London, von R.

Lepsius

1

Brugach

Geographica, von H.

5

Kappadocien und seine Bewohner, von H. Geizer

14

.

Eisenlohr

Berichtigung, von A.

26

X»ru, Reten and Sasn, by Daniel Hy Haigh Die grofse Mendcs-Stele aus der Zeit des zweiten Ptolemäers, von H. Brugsch

Über altägyptisi-ln' Maal'se. von A. Eisenlohr. TaUets of the XU!" dynasty, by Sam. Birch

Über

die

Auctarium

29, .

.

.

(Mit einer Übersicht)

50

Oase Khargeh, von H. Brüggen

MiBccllanea, von

51

Peyron, auetore

lexici coptici Aroedei

Ludw.

Die Cultusstfitte der Lucinn, von

Marco Kabis Aegyptio

Stern.

55, 82, 105, 134, 178

(Mit 2 lithogr. Tafeln)

65

.74

Golenischeff

Über eine Form des Suffixum

von Ad. Ertnan

Die Colonie des Osnappar, von H.

Geize r

76 7*

Le discours d'Horus ä Osiris, par Ed. Naville (Avec 3 plancbea) Über altfigyptische Hohlmafse, von J. Dümichen The story of Smieha, by P an e II y H ai gh Eine neue Banurkunde des Tempels von Kdl'n, von H. Brugach. (Mit Der Tempel von Der-el-Medineh, von H. Brugsch i

.89 .91 *.>S

1

i lithogr. Tafeln).

Cultns der assyrischen Aphrodite, von H.

Über den Kalender des Papyrus Ebers und

Gelier

128

die Geschichtlichkeit der ältesten Nachrichten,

von R. Lepsius

Sur

la flexion

en

\\,

,

[

[

de l'Egyptien, par G.

,

Maspero

145 158

Ramses und Scheschonk, von H. Brugsch V nr K P

*i

damit zugleich die Zahl der 25 Laute

«;

^

Jüh erreicht,

*,

Q

k,

*

DP, Ji,

q,

©

Xi

m

ä,

w/,r,

von welchen Plutarch be-

richtet.

Der zweite Vorschlag ging dahin, dafs ein allgemeines Verzeichnifs sämmtlicher bis jetzt bekannter Hieroglyphen in ihren wesentlichsten Formen angefertigt und für diese eine bestimmte Ordnung und Zählung festgesetzt werden möge.

Eine Classification der Hieroglyphen kann nur nach ihrer figürlichen Bedeutung

gemacht werden und wird mit dem Menschen beginnen, durch

die verschiedenen hö-

heren dann niederen Thierclassen zu den Pflanzen und Mineralien, endlich zu den

Kunstgegenständen pollion

aller

Art fortschreiten müssen.

Diese Abstufungen hat schon Cham-

im Wesentlichen befolgt; doch beginnt er mit den Himmelskörpern und der

Erde, die er den menschlichen Figuren vorausschickt.

Diese werden richtiger

besondere Classe vor den Mineralien eingeschoben werden.

als eine

Endlich wird noch eine

sehr zahlreiche Classe von solchen Zeichen übrig bleiben, deren figürliche Bedeutung

uns

bis jetzt

noch nicht bekannt oder zweifelhaft

ist.

Diese letzte Classe fortwährend

zu vermindern mufs das gemeinschaftliche Streben der Aegyptologen

sein.

Die Gründe

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1875]

8

liegen auf der

Hand und

bedurften keiner Discussion,

warum man

eich bei einer solchen

Anordnung innerhalb bestimmGassen und Nnmerirung, mit beigefügter Angabe der figürlichen Bedeutung beschränken, und z. B. darauf verzichten mufs, die Aussprache hinzuzufügen, welche Liste auf die möglichst vollständige Zusammenstellung,

ter

gar nicht vorhanden, theils unbekannt, theils bestritten und nur zu einem ge-

theils

ringen Theile allgemein anerkannt

dem Vorsehlage

nach

Sicherheit zu ermitteln sind,

dem Numerirungssysteme

eher ausführbar zu sein,

es

und dann entweder mit

in die jetzt aufgestellte

Nebenzählung durch

einer

werden müfsten oder gar

Zählung

die

so weit sie mit

Eine äufserlichc Schwierigkeit könnte

hinzuzufügen.

der einzelnen Zeichen gesehen werden,

dene oder bestimmte Zeichen

Schwierigkeit

Dagegen schien

ist.

des Prof. Eisenlohr die hieratischen Zeichen,

selbst

Ordnung a.

b.

e.

wenn

eingefügt werden sollten, d.

w. unterschieden

u. s.

wieder verändert werden

Dieser

sollte.

nur so zu begegnen, dals die später hinzukommenden Zeichen

ist

jeder Gasse, die

mit Nr.

stets

beginnt,

1

in

später gefun-

mit der regelmäfsig fortlaufenden

in

Nummer

hinten antreten und diese Erweiterungen von Zeit zu Zeit mit Approbation eines Comites bekannt gemacht würden.

und correct

lichst vollständig

Um

aber die erste alsbald vorzubereitende Liste mög-

herzustellen, schien es nöthig, dafs ein hierzu geeigneter

Hand nähme, dann aber seine Arbeit den Mitund jedem der abwesenden Aegyptologen , welche sich an-

Gelehrter die Sache zuerst allein in die gliedern

der Conferenz

möchten, mittheilte, namentlich den Vorstehern

schliefsen

Privat-Sammlungen, mit der Aufforderung,

genau zu ermittelnden

,

Zweifel

oder Ergänzungen in Bezug auf die Angaben der

Auch hier würde in letzter Instanz ein Comite Aufzunehmende zu entscheiden haben. Es fragte sich nun zunächst,

Bedeutung anzumerken.

figürlichen

über das

oder gröfserer

der Liste noch nicht erscheinenden Zeichen hinzuzufügen,

in

ihre Berichtigungen,

und

öffentlicher

von ihnen aus zuverlässigen Originalen

alle

definitiv

ob sich ein geeigneter Gelehrter finden möchte, diese die ägyptischen Studien erheblich fördernde Arbeit in ihrem ersten und wichtigsten Stadium zu übernehmen.

Unter den

Theilnehmem der Versammlung wurde Herr L. Stern dazu vorgeschlagen, welcher mit dankenswerther Bereitwilligkeit darauf einging, seine schon früher unabhängig von

den Wünschen der Conferenz auf ein ähnliches Ziel Lösung der hier besprochenen Aufgabe zu widmen.

gerichteten Vorarbeiten

nun der

Hieraufging man zur dritten Proposition über, eine kritische Bearbeitung und Herausgabe des Todtenbuchs betreffend, und zwar in seiner dreifacheu Gestalt,

die

es

im alten Reiche, im Beginn des neuen Reichs unter den Thebanischcn

Dynastiecn und während der Renaissancezeit unter den Psametichen der hatte.

Nur

die dritte Redaction liegt in seiner vollständigsten

plars bereits seit 1842 vor,

sten Texte

des

ebenso

alten Reichs,

grofser Vollständigkeit erhalten

kannt geworden.

Es

seit

aber noch ist,

Form

XXVI.

Dynastie

des Turiner

Exem-

kurzein ein Theil der wenigen Reste der älteist

die

kaum durch

wichtige mittlere Redaction, die in eine einzelne partielle Publication be-

bedarf für Aegyptologen keiner Bemerkung, von wie eminenter

Wichtigkeit in jeder Beziehung die kritische Herausgabe dieses ägyptischen Religionsbuchs, des gröfsten und wichtigsten Litteraturwcrks, das uns aus erhalten ist, mit methodischer in

dem

alten

Aegypten

Benutzung des ungeheuren uns vorliegenden Materials,

seiner stufenweiseu Entwicklung seit

den ältesten Zeiten bis zum Ende des selb-

ständigen ägyptischen Volkslebens, sein würde.

Denn

es ist nicht nur der Inhalt die-



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4 st s merkwürdigen Buchs, das sich seinem Kerne nach nur mit dem Verhältnifs des Menschen zu Gott, mit seiner Rechtfertigung vor ihm und seiner Rückkehr zu ihm nach dem Tode beschäftigt und uns die religiösen Anschauungen dieses Volkes sowohl in ihren ersten Gründen als in ihren phantastischen Weiterbildungen und Ausläufern kennen lehrt, was ihm seinen hohen Werth für uns verleiht, sondern es ist ebensowohl

von eminenter Wichtigkeit für die streng philologischen Studien, die sich an die

kri-

tische Analyse dieser thcils seit Jahrtausenden unverändert festgehaltenen theils sprach-

und

lich

litterarisch allmählig veränderten

und erweiterten sowohl hieroglyphischen

als

hieratischen, ja sogar zu geringem Theile in demotischem Dialekte vorhandenen Texte

Es

anknüpfen.

ist

aber auch einleuchtend, dafs ein solches Unternehmen die Kräfte

eines einzelnen Gelehrten,

warum

sowohl

in

notwendigen pecuniären

die dafür es

Bezug auf die daran zu setzende

Mittel, weit übersteigen würde.

Arbeitskraft als auf

Dies

der Grund,

ist

angemessen schien, die Proposition dem internationalen Congrefs vorzulegen

und au deu engern Ausschuß* der Aegyptologen im Bcsondern die Frage zu richten, ob dieser die vorgeschlagene Unternehmung einerseits durch die Autorität seiner collcctiven

Beistimmung zu dem vorgetragenen Plane , andererseits durch

die

Mitwirkung

zu seiner Ausführung, sobald eine Theilung der Arbeit bei derselben

der Einzelnen

nothwendig werde, unterstützen wolle.

Da

die

anwesenden Mitglieder der Couferenz

sämmtlich

waren und ihre hohe Befriedigung ausdrückten, wenn verwirklichen, so entstand

die

bereitungen zunächst

in

neue Frage, auf welchem

Es lag auf der Hand,

desselben näher treten könne.

darbieten,

kennen

zu verzeichnen.

Museen

zu

Dann

bereist,

lernen,

zu

erst wird

Wege man

dafs

Eine Hand gelegt werden müssen.

den vornehmlich darin bestehen, dafs lichsten europäischen

hiermit

es gelingen sollte,

die

einverstanden

den Plan zu

der Ausführung

unumgänglichen Vor-

Diese Vorbereitungen wer-

ein

dazu geeigneter Aegyptolog die hauptsäch-

um

das überreiche Material, welches dieselben

sichten

und nach

man im Stande

mafsgebeudeu Gesichtspunkten

sein,

die weiteren Modalitäten einer

Bearbeitung und Herausgabe des Todtenbuchs ins Auge zu fassen.

An einem

bereit-

Entgegenkommen der Directoren der ägyptischen Museen und Sammlungen würde unter den gegebenen Verhältnissen nicht zu zweifeln sein. Nach dieser Informationsreise würde ein detaillirter Plan des Werkes aufzustellen und einem Comite vorwilligen

zulegen sein, welches sich hauptsächlich aus denjenigen Aegyptologen zu bilden hätte,

welche sich au der Ausführung selbst näher zu betheiligeu Willens sind.

Als ein be-

um die Sache von vornherein mit Geschick und Umsicht in dio Hand zu nehmen und die angedeutete Informationsreise auszuführen, wurde Herr Edouard Nävi 11c in Genf vorgeschlagen und der Vorschlag mit allgemeiner Befriedigung aufgenommen. Leider war derselbe durch Krankheit verhindert sonders dazu

geeigneter Gelehrter,

worden, die schon angetretene Reise nach London zu vollenden. schlossen, ihm officicllc Nachricht von

um

seine

Zustimmung zu ersuchen.

dem

W mische

Es wurde daher

be-

der Conferenz zu geben und ihn

Der Unterzeichnete

freut sich mittheilen zu kön-

nen, dafs Herr Naville mit gröfster Bereitwilligkeit die Aufgabe zu übernehmen bereits

zugesagt hat.

Es

blieb endlich noch die wesentliche

Frage zu erledigen, auf welchem

Wege

die

nicht unbedeutenden Geldmittel zu erlangen sein möchten, welche zunächst schon für die in Aussicht

genommene

Informationsreise, und später in noch höherem Mafse für

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von R. Lepsius.

1875.]

die

Ausführung der Publication

5

nöthig werden würden.

selbst

In dieser Beziehung

Versammlung am erwünschtesten, ja vielleicht allein zum Ziele führend, wenn eine Akademie oder eine Itegierung veranlagt werden könnte, ihre Hülfe zu gewähren. Das Unternehmen würde dadurch von vornherein sowohl eine der Wichtigkeit erschien es der

der Sache selbst entsprechende Anerkennung seiner Bedeutung,

Förderung gewinnen.

einer nachhaltigen pecuniüren

der Vorschlagende zunächst bereit, Anfragen

der "Wissenschaften zu Berlin weiterer Schritte,

als

diesem Sinne sowohl nu die Akademie

in

an die preufsisehu Regierung zu

Dank angenommen.

stellen, vorbehaltlich

Diese Bereitelklärung wurde von

dergleichen nöthig würden.

falls

der Versammlung mit

auch die Aussicht

als

Bei dieser Sachlage erklärte sich

Der Unterzeichnete hat

Genugthuung,

die

schon jetzt constatiren zu können, dafs von beiden genannten Seiten seine Mittheilun-

gen

über das

beabsichtigte

Unternehmen und

die darauf gegründeten

Anträge mit

Geneigtheit aufgenommen worden sind, und dafs es daher hoffentlich schon in kurzem

möglich sein wird, die Vorarbeiten mit der Aussicht auf raschen Fortschritt zu be-

Akademie der Wissenschaften hat

Die

ginnen.

schlossen,

für

Bereisung

die

der

ihrer Sitzung

in

europäischen Museen

vom

zunächst

1.

Februar be-

Summe

eine

von

1000 Thlr. zu bewilligen und die preufsische Regierung hat die für die Ausführung des

Werks

in

Ueber den Fort-

den nächsten Jahren erforderlichen Mittel zugesagt.

gang des Unternehmens wird von Zeit zu Zeit

diesen Blättern weitere Nachricht

in

gegeben werden. R.

Lepsius.

Geographica. 1.

In einer bereits im Jahre 1871

S. 110 dieser Zeitschrift,

Dümichen

lung bestreitet mein gelehrter College Prof.

sung Tebh

fttr

einen der

Namen

de Rouge

vollständig

im Lexic.

1553 aufgestellten Satze

p.

Herr Dümichen trennt

beigepflichtet hatte.

Gruppen: tebtcbhn, indem er

in

abgedruckten Abhand-

die von mir aufgestellte

Le-

des ägyptischen Typhon, einer Lesung, der auch Herr

^^

in

in

dem von mir

folgender Weite die einzelnen

ha eine besondere Bezeichnung des Typhon im Zusam-

menhang mit dem Worte kau (-Elender, zu Grunde Gerichteter") wiedererkennt. In

meinen geographischen Notaten aus Edfu linde ich indessen folgendes Beispiel,

welches auch die letzten Bedenken über das Unzutreffende seiner Berichtigung meinem verehrten Collegen benehmen wird.

geben

Zweifel übrig

Namen

kann, sich bereits

lassen

Auch

vorfindet.

Dem

Gotte Horns wird darin der Ehrentitel ge-

Typhon - Zum Ueberflufs sei bemerkt, dafs Typhou-jfVM auch nicht den geringsten in meinem Wörterbuche S. 1583 s. voc. Tebk

J-Krstecher des

ra

^x,cs^t> diese Stelle, welche über den |J)

von Herrn Dümichen

die

.

des

I.

1.

citirte Stelle.

^^

cl

^\'^]-

wt'l c he

J

er teb'ib

lut

Wörterbuch

liest,

kann nicht anders aufgelöst werden,

(S. 1553) geschehen, nämlich t/b febka

r

als

es

gleiehtälls

in

meinem

Erstecher des Typhon", oder „er-

stechen den Typhon". Selbst

der materielle Beweis dafür

Herrn Dümichen

1.

1.

ist

unendlich leicht zu

aufgeführten Texte, welche

sich

liefern.

Da

die

von

auf die Beinamen der älteren

r

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[Januar

Geographica,

6

Februar

u.

Stadt Edfu beziehen, in die Gasse der alliterircndeu Strophen gehören, so lehrt ein einziger Blick auf das Beispiel

dem anlautenden

dafs hierin absichtlich die Alliteration auf

und dafs man

ruht,

t

und nicht nach dem Vorgange meines gelehrten Collegeu

tebha ein tens,

Uns zu trennen

hat,

um

die beabsichtigte

Wirkung zu

tebteb

feb

em

ha

erreichen.

In Ähnlicher Weise giebt der l-Laut das Strophengesetz an

dem

in

siebenten Bei-

auf S. 108 des beregten Aufsatzes meines Collegeu, obwohl derselbe durch Ver-

spiel

"

kennung der Gruppe

von Unten

die er kes au Stelle

,

Der Satz

fende Alliteration unterbrochen hat.

5

(

\*

die fortlau-

liest,

lautet: feb-t en tebteb Unten tar-u

em

ta

des Stechers, welcher abwehrt das Unheil im Lande" (nicht, wie Herr

r ilic Stichstätte

Dümiehen: „welcher überwältigt hat

im Lande",

die Frevler

Lcxic. S. 1649 L. 9

cf.

von uuteu). Bekanntlich hiefs die Göttin des Südlandcs, welche in der von den Griechen

2.

Eilcithyiaspolis genannten Stadt ihren

gaben:

^gJL

l°Jjco>

-)-

ö

Naupttempel

hatte,

\ J| Q

'"

^-^LS'

J|'

nach den inschriftlichen An-

don

8 P ätereu

leiten auch so

Auch der ägyptische Name ihrer Stadt ward u. s. w. ^öJJ j^, löjjcj mit Hülfe derselben Zeichen ausgedrückt, wie man sich leicht aus folgenden Hauptgeschrieben:

Varianten überzeugen kann: Ij-Jj©-

Aus den beiden und derselben

1

,

0 |©>' -! --Jj ©

Stelle zweier gleichlautender

von unten) hatte iL,

-|-

variirenden Sehreibungen

ich

q

Jj

(j

Texte

(ef.

>

**

*)"®J

-j-Jj©"

me ^ r

'

= 1 J Ö Ö Q au einer mein Wörterbuch 799, Zeile 4

1

(j

nej^ebi

p.

den Schlufs ziehen zu müssen geglaubt, dafs jenem Zeichen

welches offenbar einen jungen zarten Lotosstengel darstellt, der sich eben zur

Blattentwicklung anschickt,



die

Aussprache

ne\eb oder

q

795) neheb zukomme.

^j,, cf. Lexic. p.

1,

j(

(variirend

J y

Demzufolge schienen mir

oben

die

angeführten Gruppen für die Göttin des Südlandes und ihre Stadt Ne^eb-t, Neheb aus-

gesprochen worden zu

sein.

Dafs ich mich

indeTs, wenigstens in der Aufeinanderfolge,

der Buchstaben getäuscht habe, beweist folgende Beobachtung, die mir bei der vorbereitenden Arbeit zur Veröffentlichung meiner „Geographie Aegyptens- aufgestofsen

ist.

Nach den Nomoslisten der Denkmäler führte die Hauptstadt des XVI. oberägyptischen Nomos, welcher in der späteren Epoche als politischer Bezirk aufgelöst ward, den

Namen

0®'

l°J©'

*****

Beni-IIassan und Zawiet-el-nicitin

Bezirkes gelegen waren,

,

jj'

iu

selten

in

Ueber

die

)

in

sich

die Verfasser der Gräbertexte

die Texte,

Gräber

den Texten, indem

0^°, |Jö^©'

der folgenden Ausdrucksweise _Lqi

einen Einblick

1

-

Ihbennu

Verbindung mit dem Namen des Localgottes Horns.

Schreibart bedienten nicht

Die

,feben

ollcr

gedenken dieses Namens mehrfach

denselben meistens in der Schreibweise

gewöhnlich

lkbenu

von

welche im Altcrthumc auf dem Gebiete des XVI.

welche Herr Lepsius

-LJ in

in

q

,

Au

sie

aufführen,

Stelle

dieser

den genannten Kapellen wie sich der Leser durch

den Denkmälern publicirt hat,

Aussprache und Bedeutung dieser Gruppe verweise ich den Leaer auf meine

unter der Presse befindlichen geographischen Untersuchungen.

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von

1875.]

leicht

II.

Brugscb.

7

für eich allein, Es gebt hieraus hervor, dafs dem Zeichen zukam, welche zugleich zur Bezeichnung zweier von einander

überzeugen kann.

die Aussprache heben

verschiedener Städte diente, der Ilorus-Stadt in Mittel-Aegypteu 'und der Stadt, welche

Name

Die Göttin, deren

die Alten Eileithyiaspolis oder Lucinae civitas nannten.

bisher

so verschiedenartig gelesen ward, von der Aussprache Solan an, die ihr Cliampollion zuschrieb, hiefs demzufolge Ueben-t oder llebennu-t und mufs in dieser

der grofseu ägyptischen Götterzahl künftig zugesellt werden.

zu wissen, in welcher Weise die Griechen diesen

Namen

Namensform

Sehr belehrend wäre es umschrieben haben.

ihrerseits

Leider besitze ich zur Beantwortung dieser Frage augenblicklich nicht das nöthige

Sammlungen

Material, da meine

das verdienstreiche Parthey sche

griechisch -ägyptischer Eigennamen, im Anschlufs an

Werk,

großen Bedeutung

Aegypten befinden.

für die sprachvcrgleichenden Studien

meine „geographischen Inschriften" hatte ich dasselbe bestimmt von

dem

sich in

Die Feststellung der Aussprache des phonetischen Zeichens

3.

*=

mehr

vor

o

von einer

ist

>

sechszehn Jahren

als

dem gewöhnlichen

s

des Altägyptischen.

indem ich

unterschieden,

t

Als ich

veröffentlichte,

lischen th wiedererkennen zu

müssen glaubte.

Zweckmäfsigkeitsgrüude hatten mich veranlafst diese Umschreihung

in

der Folge

aufzugeben und im Anschlufs an Lepsius' Transscriptions-Methodc, das Zeichen durch

ein

s=>

auszudrücken, was zugleich involvirte, dafs demselben der phonetische Werth

t

eines einfachen

s=>

in

(damals von mir durch { bezeichnet) einen ähnlichen Laut wie den des eng-

t

Dafs dem indefs nicht so war, sondern dafs jenes beregte

zukam.

einen davon verschiedeneu Laut darstellte, dafür schien mir zunächst und zuerst

besonderes Beispiel zu sprechen, nämlich die griechischen und assyrischen

Um-

schreibungen 2«j3imir-o; und Znbnuti des ägyptischen Eigennamens ^esiajj© Tebnutir

(oder nuti), welcher die Metropolis des

Während

in

oheru Sebenny tischen

den genannten Sprachen das ägyptische

t

Nomos

bezeichnete.

durch ein ent-

ck sonst einfach

sprechendes Zeichen für den t-Laut wiedergegeben wird, erscheint hier als Repräsen-

s=s

tant des ägyptischen ein eigensinniger

einerseits ein

#,

ganzen Iteihc ägyptischer Wörter, welche Hebräischen eine entsprechende

»-Laut

(c,

andererseits ein

r.

Dafs hierbei nicht etwa

Lautwcchsel obwaltete, bewies mir bald folgende Beobachtung. in ihrer

Bildung ein

Form gegenüber,

c) vertreten erscheint.

in

s=»

Einer

aufweisen, steht im

welcher jenes

t=s durch

einen

Iiier einige der auffallendsten Beispiele als Belege,

wobei ich für das Vorkommen und theilweis auch für die Bedeutung derselben auf

mein Wörterbuch verweise.

Das ägyptische

'

>

^ ^ "^ man Körbe

erhalten im Koptischen •xooTq

>

eine Binsenart, aus welcher

und Matten

flocht (cf. Itccueil

,

n, papyrus,

IV, 12, 71 und

Lexic. p. 1581), erscheint wieder in der hebräisehen .S-Wortfonn epc mit der Bedeutung >

von fueus, I,

4

— 9)

alga, juneus.

ist

Die ägyptische Schilfstadt

dieselbe, welche

einmal

in

s=>^ ^~ ^ )

*

tufi

(cf.

Pap.

Sali.

der Bibel in der Gestalt sps erwähnt wird,

wie ich an einem andern Orte es ausführlicher beweisen werde.

Das ägyptische (j

(j

* fem

oder

telli,

welches in der Piänx'i-Stele mit der Be-

deutung von „Wall" auHritt, erscheint im Hebräischen

als rq-t

mit vollständig gleicher

Bedeutung.

_

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8

[Januar

u.

Februar

Dem ägyptischen , j Eine Vergleiehung dieser drei Varianten bestätigt meine Beobachtung, dals jenes x—p

kitsuno,

eine

dem

englischen th verwandte,

zu

*

^)

hinneigende Aussprache gehabt ha-

spätere

koptische Sprache hinübergegangen

ben mufs. Dafs diese Aussprache war, beweist

am

hieroglyphischeu

selbst

deutlichsten

die

die

in

dafs beinahe

feststehende Thatsache,



o, wohl aber dem

%

in vielen

\

Wörtern

dem d gegen-

uiemals

ein koptisches a,

übergestellt erscheint.

Ich erinnere,

um

einige Beispiele anzuführen, an i

3ji

\

^

'

Jl*

koptisch *i,

ti,

\\

^J''

koptisch

tutu,

mm*»

~ te

]

^

tes, ^

und

alle

Die

r(t

rfi,

i0 l' t ' scU

'

^

3w,

koptijid,

ducere, capere,

* OOTtl» papytus, öVs, passer,

«p 0

,

ttt sind getödtet durch das Schwert."

„zusammengebunden

Wie man

sind die Siti an ihren Jlaarsihöpfen."

sich leicht Oberzeugen kann,

des «-Lautes vor, wie in

dem

„die

Der A-Laut

tritt

herrscht in diesen Texten

Neger sind

gefesselt."

auf in:

rr.™)MU^ „die JJirt/ga sind verfallen

Der «-Laut

*

em

***

^

dem Schwerte."

erscheint in:

„die

und

der Grundton

folgenden (i) der «-Laut:

Tamah

sind erstochen,"

in:

„getödtet sind die Tehen.*

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H

von H. Brugwli.

1875.]

JJ

a

vertreten in:

ist

C

T ~j

o