Wie ich die Herero lieben lernte

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Wie ich die Herero lieben lernte

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Wie ich die Herero lieben lernte . von

Hedwig Irle . I . Kor

Mit

10

Illustrationen

Gütersloh

Druck und Verlag von

.

. C.

Bertelsmann .

.

13

,

4

- 7.

'

Vorwort

.

7 > ie schlichten , anschaulich nach dem Leben gezeichneten ^ Bilder sprechen für sich selbst . Sie bedürfen daher keiner besonderen Empfehlung , wenn ich gleichwohl der Bitte meiner Schwester , der Zrau Missionar Irle , Nach¬ komme und ihren Skizzen ein Vorwort mitgebe , so ge¬ schieht das eigentlich nur , um ihrer Zaghaftigkeit etwas nachzuhelfen , und zu sagen , wie diese Schrift entstanden ist und was sie will . Die Verfasserin hätte gar nicht daran gedacht , ihren kleinen Erzählungen aus dem Mis¬ sionsleben , die im Lause der Jahre in verschiedenen Blättern und Zeitschriften veröffentlicht wurden , durch die Buchform ein bedeutenderes Belief zu verleihen , wenn sie nicht von Missionsfreunden und vom Verleger selbst dazu aufgefordert worden wäre . Und ich glaube , daß der Herr Verleger , selbst ein lebhaft interessierter Missionskenner , wohl daran getan hat . Gerade durch seine Anspruchslosigkeit und Unmittel¬ barkeit erscheint das Büchlein in hohem Maße geeignet , lebendiges Missionsinteresse zu wecken und zu pflegen . Echt und dauernd interessieren können wir uns nämlich nicht für Idealgestalten der Phantasie , sondern nur für klare und konkrete Dinge und Menschen der Wirklichkeit . Und die Wirklichkeit des Missionslebens kommt hier ungetrübt zum Vorschein , wir fühlen es mit , daß die Herero der inneren Überwindung durch die christliche Liebe ebenso widerstand entgegensetzten wie der äußeren l *

4 Niederwerfung durch die deutschen Waffen . Ihrer natür¬ lichen Unliebenswürdigkeit gegenüber mußte erst Liebe „ gelernt " werden . In dem Titel des Buches sind also die beiden letzten Worte recht betont zu verstehen . Die Spannung zwischen Ideal und Wirklichkeit , zwischen Ent¬ täuschungen und Erfolgen ist darin angedeutet . Der Lieg , dessen sich die Verfasserin mit ihrem Gatten und den anderen Missionsgeschwistern schließlich freuen durfte , ist darum auch viel herrlicher und bleibender , als der mit Blut und Eisen errungene . Lo zeigt das Büchlein , daß in dem unterworfenen Lande , unserer mit so schweren Opfern erkauften Kolonie , noch viele moralische Eroberungen zu machen sind . Es wird also nicht nur zum vorlesen in Missionsvereinen sich eignen , wozu die Verfasserin es zunächst bestimmte , sondern auch weiteren Kreisen , die für unser deutsches „ Lüdwest " ein Herz haben , mehr als eine willkommene Anregung bieten .

Lteglitz , März

1909

. Dl

. von

Rohden

Uonsistorialrat

.

Line neue

Welt

,

in der ich mich zurechtfinden

muß

.

1890 .

war am 21 . Oktober , genau drei Monate nach ^ unserer Abreise von Deutschland , als wir das Ziel unserer langen Reise erreichten . Zum letztenmal für längere Zeit hatten wir im Gchsenwagen geschlafen , und als wir in der Zrühe aufslanden , nahm mein Mann mich mit aus einen nahen Berg , um mir meine künftige Heimat zu zeigen , die Missionsstation Gtjosazu in hereroland . lvie klopfte mein Herz , und welch ernste Gedanken erfüllten mich ! — Nun wurde angespannt , um den letzten „ Treck " zu machen . Als wir nach zweistündiger Zahrt die schöne , von meinem Mann selbst erbaute Rirche im Sonnenglanz vor uns liegen sahen , begrüßten uns auch Helle Glockenklänge zum willkommen . Jetzt kam Missionar E . , welcher während des Ur¬ laubs meines Mannes die Station verwaltet hatte , uns mit seinen drei Rindern entgegen und stieg zu uns auf den Wagen . Bald erreichten wir das Dorf , fuhren um die Schule herum und hielten vor dem Missionshaus . Schwester E . eilte gerade herbei , um uns aufzuschließen , und nach herzlicher Begrüßung zog sie sich zartfühlend mit den Ihren zurück . Ich zitterte vor innerer Erregung . Also hier sollte fortan meine Heimat sein ! wir traten ein und erflehten uns gleich in der Stille des Herrn

6 Legen . Nicht lange durften wir aber allein bleiben ; schon hatte sich die große Wohnstube gefüllt mit Ge¬ meindegliedern , Männern und Zrauen , die uns begrüßen wollten . Vas war ein händegeben ! Ich wurde natür¬ lich vom Kops bis zu Zuß gemustert , was mir peinlich war . Dann trug der schwarze Gesangverein mehrere Lieder vor ; ich verstand kein Wort , aber die heimat¬ lichen Melodien bewegten doch sehr das Herz . Am Abend versammelte sich die Gemeinde im Gotteshause , und mein Mann redete zu ihnen über das Wort : „ Ich bin nicht wert aller Barmherzigkeit und Treue . " Ich saß hinter der Kanzel so halb verborgen , und es war mir wunder¬ bar , zum erstenmal eine hereropredigt zu hören und von den Worten nichts zu verstehen . So sehr gerne hätte ich gehört , was mein Mann in dieser Stunde seiner Ge¬ meinde sagte nach anderthalbjähriger Abwesenheit . Nur den Text brachte ich heraus , verstand ja auch hernach viele Worte , die mir aber den Zusammenhang nicht ge¬ nügend klar machten . — In unserm heim gab ' s gleich viel Arbeit durch das Auspacken unserer Kisten , und da noch ein Teil unter¬ wegs war , kam auch nicht so schnell alles in die ge¬ wünschte Ordnung . Vas ist hier aber auch nicht so schlimm wie in Deutschland , obwohl wir hier reichlich so viel Besuch haben , aber die Schwarzen finden es immer wunderschön bei uns und können nun so nach und nach meine Sachen bewundern . Sie möchten auch sonst vor lauter Staunen gar nicht fortfinden . vor meines Vaters großem Bild stehen sie besonders lange und fragen : „ Wer ist das ? " Ich antwortete : ( mein Vater ) , und wenn mein Mann da ist , erzählt er ihnen wohl noch einiges von ihm . - Meine Kleider erregen ebenso ihr Interesse . Frau Missionar

Die . Station Dtjosazu

8 C . ' s Mädchen hatte ihre Herrin z . V . gefragt , ob der Vesatz an meinem Kleide bedeute , datz ich eine Waise sei . In den ersten Tagen , bis die ärgste Räumerei getan war , aßen wir ganz bei den lieben L . ' s , die sich inzwischen in der Schule einquartiert haben , bis Missionar L . seine neue Station anlegt . Ls ist ein rechtes Gnadengeschenk Gottes , datz ich in der ersten Zeit eine Schwester hier habe , die mir so treulich mit Rat und Tat zur Leite steht . Ls stürmt ja im Rnsang so viel des Neuen und Ungewohnten auf einen ein ,- die deutschen Sitten und Gebräuche sind hier so gar nicht am Platz ; alles muß neu gelernt werden . Immer wieder gehe ich zu Schwester L . : „ Ich wollte dich eben fragen , wie du dies machst . " Und sie kommt selbst so oft , wenn sie denkt , ich bedürfe ihrer . Sie hat mir auch für den Rnfang ihr bestes Mädchen überlassen , bis ich selbst eins habe , und da dieses Deutsch versteht , wenn auch nicht spricht , so verständigen wir uns ganz gut . Sonst empfinde ich meine mangelnde Sprachkenntnis als das größte und schwerste Hindernis . Ich bin froh über das wenige , was ich schon vorher gelernt habe . Besonders schwer fiel mir im Rnfang das beständige Rus - und Eingehen der Leute durch alle Stuben , kaum daß man im Schlafzimmer ungestört ist . Das Haus steht Tag und Nacht offen ; der Haupteingang führt gleich ins Wohnzimmer , wo ich gerade mein Plätzchen habe zum Schreiben und Nähen , weil es der freundlichste , luftigste Raum ist . Nur selten klopft einer an ; ungeniert kom¬ men Lhristen und Heiden , Kleine und Große , setzen sich auf Stühle oder hocken auf die Erde hin und besehen sich unsere Lachen . Zinden sie niemand , so kommen sie durchs Eßzimmer in die Küche .

y Ich war anfangs oft erschrocken , immer wieder in Räumen unerwartet auf die schwarzen Leute zu stoßen , nicht nur die bekleideten Christen , sondern ebenso viel auf die fast nackten Heiden . Es schien mir unmög¬ lich , daß es mir dabei gemütlich im Hause werden könnte . Hätte ich mit ihnen reden können , wäre es von vornherein leichter gewesen , aber wenn ich sie gar nicht verstand und sie mit allerlei Gebärden und Handbewegungen auf mich einredeten , war mir manchmal ganz bange zumute . In der Rüche bin ich selten ohne schwarze Gäste ; neulich hatte ich nicht weniger als sechs Zrauen , zwei Männer und fünf Rinder Herumsitzen , so daß ich nicht mal in meine Speisekammer konnte . Da wurde es mir doch zu bunt , und ich bat meinen Mann um Hülfe , der mir dann auch Luft verschaffte . Nicht nur für uns selbst , sondern auch für unsere Leute muß ich selbst kochen . Dreimal täglich , solange noch keine Dickmilch da ist , steht ein mächtiger Topf mit Mehl - , Mais - oder Reisbrei auf dem Herd . Nutzer dem Mädchen , dem Hirten und jeweiligen Nrbeitern , Boten und Besuchen , habe ich immer noch eine Nnzahl Rost¬ gänger . Mehrere arme Rinder bekommen regelmäßig ihr Schüsselchen Essen ; für Rranke wird gekocht ; ich darf nie zu knapp haben . Es wird mir immer noch schwer , zu kochen und auszuschöpfen mit all den beobachtenden Nugen der wartenden Leute auf mir , daß ich nur ja viel Zeit in den Brei tue und möglichst viel Rost in die Schüsseln ausfülle . Ohnehin ist das Nrbeiten in der glühenden Hitze am Herd keine Rleinigkeit . Doch werde ich daran mich gewiß bald gewöhnen wie auch an das Ein - und Nusgehen der Schwarzen in den Zimmern . allen

-

In mal

der

riegeln den

,

wenn

viel

ins

wenn

allerlei

wieviele

man

doch ,

sei .

Strafe

Je

so

ihre

Art

Vas

verstand

des

zu

ich ,

sie nicht

omukon

^ e ).

kommen haben

Das

daß

und

warten und

.

können

Zuweilen

als

ich

aber

leidenschaftlich meine

,

merkte ,

lieben

,

habe

ich

steren

kommen

suchen

sogar

draußen

eine auch

die

Tasten

herein

auf mir

,

:

„ Lurumu

,

der

ja

sich

der

Lachen

die

Zuhörerschaft

,

sich

stellen

dicht

, und

mich

,

hatte ihnen . vor

stimmen

die

besehen auch

gleich

Musik

sang

große

,- sie ,

Nutze sie

,

wird

schwer

hörte

.

mein

Gelegenheit

Ich

herbeigelockt

anzuschlagen

Be¬ sind

kutiti

nicht

fanden

und

An¬

Lehrer

in

in

sie . "

ein

wenn

dann

spielte

,

freundliches

ihnen

sie

es

,

hat

Leben

wenig

gerade

zu der

tun

ihr

ein

daß

Schüchternheit

Wort

sage

.

hat

oder

Vorbringen

Gesang

siehst so

willkommen

wird

und

be¬ um

du —

Einfluß

mir

Sonntags

Harmoniumspiel

-

zu

durch

ihre

zu

gutes

ist

freuen

und

,

in

gewinnt

auch

( warte

Zeit

man

Sie mehr

meist

fragen ein

.

wäre

handelt

seitdem

sie

lieb

wohl

,

nicht

nicht

das

auch

nicht

ja

nicht

Eingeborenen

Anliegen

ist ,

und

zu¬ nichts

sie

Ermahnung

Besuchern

Missionarsfrau

beim

den

und

ihr

zu "

immer

zu

ich

,

da

überhaupt

der

man

,

den

ruhig

ms

und

bekommt

gut

zeigen

Mann

mit

ich

sie

,

ein¬

doch

das

habest

ihnen

,

ja

tue

Medizin ,

, und

denken

gewesen

lasse

neue

man

Einblick

,

Nöte

um

Trostes

mehr

zu

und

täglich

ich

solange

ihnen

Gelegenheit

mehr

grüßen

bei

wünsche

es

um

liegen

sich

z. V . dabei

du

kommen

es

leibliche

ja ,

, „ Nein

Mann wenigstens

da

:

werden

Missionshaus

.

sei ,

könne mir ,

zurückgeschreckt

klagen

sagen

er

meinen

Haustüre

da

ansangen

denken

ich

die

nicht

sagte

-

hatte

nicht er

würden

würden

Zeit ich

Da

Leute

Ich

ob

Leuten .

verstünde die

,

dürfe

mit

so

allerersten

gefragt

10

,

auf die

; sie

überwand vor

.

Die mich

Oft Drei¬

, bei

ver¬ be -

-

n -

kannten Melodien in den Gesang ein . Das ist mir auch jetzt noch nicht leicht zu tragen , aber wenn die Leute nur sehen , daß ich ihnen freundlich gesinnt bin , soll es mich nicht ansechten . Daß sie nun schon gutes vertrauen zu mir haben , zeigt folgendes kleines Erlebnis . Als mein Mann gerade in der Schule war , kam ein Herero unserer Gemeinde mit seiner sehr schmutzigen , zerrissenen Hose , die ich ihm flicken sollte . Ich glaubte , er wolle einen Lappen haben , den ihm seine Frau auf den Niß setzen sollte und stand auf , ihm einen solchen zu holen . Ls kommt nicht darauf an , ob er dazu paßt oder nicht . Er redete aber weiter auf mich ein mit lebhaften Pantomimen . Gerade kam Schwester E . herein , und die erklärte mir , der Herero wünsche , daß ich ihm die Hose flicken sollte . Solche Zu¬ mutung wies ich freundlich , aber ganz entschieden ab , ich war sicher , daß ich die Freundlichkeit nicht so weit aus¬ dehnen mußte . Überdies sind genug Ehristenfrauen im Dorf , die gut nähen können . Ein anderes Mal sollte ich einem Mann eine Hose zuschneiden aus schwerem , guten Stoff , den er gekauft hatte . Wohl war ein Muster vorhanden , aber da ich noch nie Männerkleidung ge¬ schnitten oder genäht hatte , so tat ich es mit großer Angst , denn verschnitt ich ihm das Zeug , so hätten wir ' s ersetzen müssen . Zum Glück geriet es gut ,' aber ich werde doch sehen , die Frauen anzuleiten , daß sie auch das Zuschneiden , nicht nur das Nähen selbst tun . Frei¬ lich ist das insofern nicht ganz leicht für sie , da sich nur wenige bisher zum Ankauf eines Tisches ausgeschwungen haben . So müssen sie es auf dem Erdboden vor ihren Hütten tun , drinnen ist es ganz dunkel , dabei mit stumpfen Scheren , deren sich überhaupt nur wenige im Dorf befinden .

12

Einmal

bin

Schwester

L . .

Gemeinde Hütte

-

etwa

zu

mir

und

hoch

mit

Auch

von

offenen

und

etwa

Fenster

sucht

dolmetschte

solle

doch

selbst

mit

zu

tun

ihnen

man

im

am ,

spricht ,

ob sich

solchen

Leute

meine

wieder

geborenes Mutter

mein .

den

Ich

zu

.

einem . der

Ich

.

,

derjenige

der

,

eben

so

brennend des

nicht

ich

nicht

wenn

wie

Trostes

los

es

und

Elternpaar

und

lernt

drauf

gehöre

immer

Tag

aber und

mitlachen

,

jeden

über

und

Leider

ich ich

Bestes

;

munter

sind

,

damit

Anliegen

und

ist ,

Sie

hätte

,

mein

,

.

Schwester

erlernen

selbst

.

Tür findet

meinten lernen

der

jungen

Teilnahme

niedrige

Hauptsache

schlecht

Rauch

Ausgang

Mann

,

ganz

dem

pontok

Aussprüche

wiederholen

und

zu

Die

schön

doch

dringendes

verkehrt

lassen

alles

versprach

Leuten

so

;

aber

die

solch

kann

starb

Mort

.

mich

noch

ich

Kindchen ein

Men¬

Sprache

Arbeiten

verkehrten

lachend Kürzlich

drin

große

einem

vorwärts

auslachen und

aufrecht

sehr

Hererofrauen

selbst

schnellsten

,

die

könne

mit

auch

ich ,

Hererosprache

mich

es

;

mir die

für

wie

oben in

ent¬

wirklich

aber

durch

ihre

reden ist

Verkehr

kommt

scheut

mich

unterrichtet ich

nur

E .

nicht

war

Leute

Luftloch

schnell

bald

mache

der

vergeblich

für

Ts

möglichst

zu

man

recht

.

Abend

, ein

die

Fußboden

noch

Hütte

wurde

der

der in

,- nur

den

sauber

Mir

,

Schwester

auf mich

,

sind

Geruch

Feuers

E .

ich

.

.

Türloch

Diese

Leute

Frau

hineinzukriechen

ausnahmsweise

dem

durch

anzustellen

.

Herero

sie

nicht

auch

.

gewesen

kranken

konnte

geschmiert

beklommen des

sich

stehen

die

war

Kuhmist

das

setzte

kleine

;

Hererohütte einer

-

ist

dazu

daß

konnten .

schen

sie

blieb

,

genug

stehen

hoch

,-

Leuten

schließen

gar

genannt

,

vor

einer zu

es

pontok Meter

es

in mit

wußte

auch

den

schon mich

Ich

einen

machte

ich

nahm

die immer .

Kinder ihr

erst¬

gerne

der

gesagt

;

-

ich

kam

ich

gewaltsam

zu

mir

Es

Leben erst

ist

noch

als

stumm Band

zu

etwas

Befehle ,

geben

einigermaßen

den

Mädchen

Ich

glaube

mich

wie

das

-

,

geworden ,

sprengen

und

was

als

mich

müßte hinderte

.

reden

reden

vor

13

ganz

und ,

erst

befriedigt

,

anderes und

lvie

glücklich

frei

reden

Zrauen wenn

geistliche für

werde kann

erzählen mir

und

über

Anweisungen

das heimisch

ich

Dinge das

sein ,

mit

den

von

unserm

geschenkt hier

wenn ,

Herero

ich und .

Heiland

ist , fühlen

zu

tägliche

.

werde

ich

Unsere schwarzen Mädchen . 1892 .

fremd

und ,

berührt Leben

ins

mir in

, ja

alles

enger ,

glaubte

der

aus

der

Zerne

datz

sie

weit

mehr

, und

wenn

den ,

gern

so . "

Ich

nicht

so

Mann ist

sagen

oft , gern

hier

leider

aber

nicht

wir wir

auch

kleiden

als

Männer

an

dem

haben

neue

uns

zu

Hause

so

,

mehr

Doch

haben

wir

dieser

Hinsicht

noch

in und in

alle

solche ,

Sumatra

ganz

arbeitsunfähig wir

eine

,

ich

das

gerade

wenn

wird

,

sehr

,

Neu

wobei

ja ,

viel

besser

unter

dem

,

da

wir

man

wo

rc . ,

sommerlich essen ,

sondern ,

„ Cs

„ Ach

- Guinea

meist

gedeihen

Zeit

:

südafrikanischen

weise

,

:

und

mein

sagt

stets

nur

hier Zeit

Kühle

so

welche

deutscher

Gemüse heiße

,

Borneo

europäisch nach

ich

,

wer¬

aber

und



denke

,

nach

's

Anlässen

so . "

,"

zu

anders

versetzt

war habe

um

an und

Altgewohnten

Verhältnisse

verschiedensten

beständig

August

Zrauen

den

heimatlichen

und

alles

sagt

ziemlich

schlafft

doch

Man

in

auch

Bescheid

aber

.

die

sich

wollte

Missionsleben sich

Hause

uns

können

vom

zu

es

nicht

habe

Zremd

wie

wohnen

meisten

gestanden

ausgesprochen

indischen

Äquator

Mission

macht

den

Missionarsleute die

Kindheit

gedacht

bei

ist ' s

als

von

.

gesehen

,

glaube

deutschen

ich

zur

„ Bei

man

obwohl

sie

:

fühlt dem

,

dünken

Nähe

aus

wird

eingehend

In

als

hängen

plötzlich

versetzt

Beziehung

sehr

.

wissen

unsympathisch

man

afrikanische

vieles gar

vielfach

wenn

so von man

die

haben leicht

er¬

Mai

bis

gern

am

15 warmen Ofen sitzt und alle wärmenden Kleidungsstücke hervorholt . Wir haben auch nicht männliche Bedienung , wie das meist in Indien der Zall ist , sondern wir haben Mädchen zur hülfe , und von diesen möchte ich heute etwas erzählen . Wenn man in Deutschland ein eben konfirmiertes Mädchen ins Haus nimmt , um sie in die Geheimnisse der Hausarbeit einzuführen , so erwartet man zunächst wenig hülfe und seufzt vielleicht innerlich , daß man solch ein Kind nehmen mutzte statt eines erwachsenen und gut angeführten Mädchens . Wir hier sind sogar im allge¬ meinen darauf angewiesen , Kinder von 10 - 12 Jahren ins Haus zu nehmen , welche , wenn sie einigermaßen gut einschlagen , auch bis zu ihrer Verheiratung im Hause des Missionars bleiben . Das geschieht hier aber schon viel¬ fach mit 15 - 17 Jahren oder doch nicht viel später , und in jedem Hall haben die Mädchen in den Jahren für wenig anderes mehr Sinn . - kurze Zeit , nachdem wir vor zwei Jahren hier angekommen waren , stellte sich eines Tages eine Thristenfrau von der Station bei uns ein mit ihrem völlig nackten , kleinen Mädchen an der Hand und bat , daß wir die kleine Anna ins Haus nähmen und erzögen . Zehn Jahr sei sie gerade . Das Herz wollte mir schwer werden , sollte das eine hülfe für mich sein ? Doch mein Mann erklärte mir , man tue am besten , solch ein junges Kind zu nehmen , das sich noch leichter in unsere Gewohnheiten schicke und sich etwas sagen lasse als ein größeres , das um so länger die zügel¬ lose Freiheit der Hererokinder genossen und alle schlechten Gewohnheiten angenommen habe . Wir wagten es dann in Gottes Namen mit der kleinen Anna und haben es nicht bereut , denn für ihr Alter ist sie schon eine ziem¬ liche hülfe und recht anstellig . Sonst macht sie uns

16

freilich

wenig

altrige

Freude

Gefährtin ,

kam

noch

viel

Zuerst nackte

heißt

glücklich

fühlt

nackt

die

ersten

Tages

man

denn

das sehr

allermeisten

wie

,

entbehrlich jeglichem

Wasser

Sie

sind

wie

einst

Weide

ein

sie

wohnen

rat

macht

nur

von

zu

Zeit

oft

zu

oder

sind

Milch

einen kochen

sogar sie

den

ihre

Reinigungsmittel

ihrer

zuweilen großen Hände

oder

Dickmilch ihr

ein ist

Entschluß

haben

.

gefaßt zu sie

,

Da ,

haben

reinigen noch

,

der

gibt

was

.

ihre Ein

uns

um denen Haus¬ fast

von

Zelt

's

nicht

Trank

anderes ,

in

leben

ihr

, wenn

Waschwasser

einmal

zieht ,

Sie

Speise

.

Viehherden

schlachten

Schaf ihre

un¬ von

entbehren

her

errichtet

und

Be¬

so weit

zu

.

auch

in

Hütten

Transports

Ls

Körper

Wasser

und

neu

Herden

. immer

, ja

seinen

hin

Kindern

der

sonderlich

und

doch

Stunde

mit

Lande

des

Ochsen .

es das

des ,

kann

Wasser

eine

anderswo

Mühe

den

sie

das

bienenkorbartigen

leicht

keine der

Die

Ende

Kindern

dem

lassen

noch

denen

uns

kann

,

sind

bei

mit

ohne

im .

finden ,

,

am

man

,

denkt

nackt

jetzt

andern ,

scheint

Herero

Rbraham

zu

daß

natürlich

selten

wohnen

oft

Kind

-

ganz

einzigen

Aber

auch

,

den

Nomadenvolk

einem

.

schon

aber

Leuten

Wie

der

und

auch

beibringen

so

höchst

aber

stolz

Kleid

meist

mit

das

daran

gegenüber

.

uns

gedruckten

sind

Kleider

ist ' s

ihnen

Kleider

gleich¬ zu

das

sehr

die

nur

doch

die

So

großen

kommen

ihre

Missionarsfrau dann

,

Reinlichkeitssinn bei

und später

und

doch

sehen

sauber

die

rührung

die sich

versehen

allmählich

freilich

noch

für was

Spielgefährten

!

wenig

,

Jahr

Hemdchen

man

wie aus

den

und

dem

hätte

verzweifelt klein

ein

oder

,

,

Betragen

die

,

Kleidungsstück

können

auch

kleiden

ihren

Hausfrau

ist

natürlich

zu

herumlaufen

spärlichen

ein

's

in

gegenüber

ihrem ,

.

weniger

Mädchen

chen

in Helene

ist fehlt

Kleider anderes schrecklich

17

, bei ihnen aber sehr beliebt ist , nämlich Mist . Mit nassem Ruhmist schmieren sie sich ein und der trockene bildet hernach das Handtuch . So machen ' s die Heiden , die Christen doch nicht mehr so oft . Kürzlich sah ich gerade , wie eine Mutter ihr klei¬ nes Söhnlein auf diese Meise frisch machte . Unrein¬ lich im höchsten Grade sind aber die Herero , und die Rinder wissen es auch nicht an¬ ders , da wird ' s ihnen natürlich unendlich schwer , sich in die Nein lichkeitsbegriffe der Weißen zu finden . Wir ha¬ ben hier eine ML Ehristenfamilie , die sich vor allen anderen aus¬ zeichnet durch VersuchezurGrd Helene , Kathrine und Knna , Dienstmädchen in Dtjosazu . nung und Sau¬ berkeit . Wie fragen die Nachbarn aber auch : „ Wozu braucht Ihr doch täglich ein ganzes Zaß voll Wasser ? " ( Es ist nur ein kleines Zäßchen , das im Zluß gefüllt und an Lederriemen zur Wohnung gerollt wird . ) Die Leute sollen , wenn sie bei uns Medizin holen , in ihren dünkt

Srle

, wie

ich die Herero

rc.

2

18

hält

„ Wir

haben

sollen

Geschirre

können

sie

aus mit

Vergnügen

mit

Stühlen

der

dem

Boden

man

uns als nung zu und vieles

verstehen

ihr

könnt

,

niemand

uns

und

und einem seiner

Umgebung kann

übersehen

lieren

leicht

sucht

habe

jeden ,

unsern

,

und

Arbeit auch

. anderen

Wenn

daß

,

hat hier

auch

's

wir

für

Ord¬

einem

hier sich

erschwert nicht

man

Rinder

schwarzen

die

und zur

Mut

, wenn

Leben

das

wird

Man

.

Einlebens

des

Hindernis

,

Ecken

allen

in

Reinlichkeit

Uraft

Deutschland

Sinn

und

Liebe

,

rühmt

in

man

Was

.

lassen

Haussrauentugend

,

dumm

sehr

für

man

hält

werden

sauer

so

Aber

.

sich

will

anstrengen

man

Arbeit

zur

Stellung

daß

wenig

Wie

.

stolpern

zu

so

,

ausgestreckt

bequemer

solch

in

aber

darüber

,

mutz

hüten

auf

Waschkübel

ihrem

lang

Beine

die

sitzt ,

, gar

oder

;

tut

Arbeit

seine

neben

die

,

Waschfrau

eine

sitzend

Erde

der

auf

platt

wunder¬

Vorkommen

Holzhacker

ein

Deutschland

in

uns

würde

erst

sich

, nur

Tssen

beim

auch

,

übrigen

im . Wie

Boden

den

auf

platt

aber

,

Fußschemel

hölzernen

einen

auf

wohl

, sich

sie

setzen

,

nähen

sie

Uleider

der

Neinhaltung

Wenn

.

begreifen

jeder

kann

zur

beiträgt

nicht

wohnheit

Ge¬

solche

Daß

.

auch

natürlich

das

und

,

Boden

dem

auf

hocken

oder

sitzen tun

Rinder

unsere

lich

. sie

,

ja

verwöhnt

nicht

auch

sind

Herero

Die

-

eben

sie Hund

der

es

tut

,

Zweck

für

leckt

Man so

,

Schmutz

's

hat

?

nicht

selbst

soviel

nur

Portion

was

waschen

zu 's

man

mag

oder

,

ob ?

kommt

Schüsseln

und

Töpfe

. eine

das

,

waschen

Wozu

fassen ,

denn

es

Rochtopf

den

in

tut

was

?

Umstände mit

schwer

so

gar

doch

,

Uleider

ihre

Gemüse

und

, Fleisch

spülen

unsere

sollen

wöchentlich

,

waschen

selbst

sich

Mädchen

:

Antwort

die

nun

Und

."

Wasser

kein

Immer

!

durchzuführen

das

's ,

schwer

wie

aber

,

mitbringen

Wasser

nötige

das

gleich

Näpfchen

ich großen

wohl

vieles ver¬ ver¬

Mädchen

,

>

zu erzählen , wie es in Deutschland zugeht , wie schön und sauber es dort in Zimmern und Küchen aussieht , wie die Mädchen selbst eine Zreude daran haben , alles so blank und schmuck zu machen und zu erhalten , so daß die Hausfrau gar nichts darüber sagen muß , ja da an und schauten sie mich ganz grenzenlos verwundert dachten jedenfalls : „ Das sollte uns auch einfallen , uns soviel Mühe zu machen . " So gehört denn ein reiches Matz von Geduld und Liebe täglich dazu , um immer von neuem zu ermahnen und nicht mutlos zu werden . So ganz , ganz allmählich geht ' s ja auch etwas besser , und da ist es dann recht schade , wenn die Mädchen sich eine schon verheiraten , wenn sie gerade der Hausfrau hülfe geworden sind . Immer muß man deshalb wieder junge Kinder hinzunehmen , um dieselben allmählich an¬ zuleiten , sonst kann man in die allergrößte Verlegenheit kommen , daß man schließlich alle Arbeit allein tun muß , was in der heißen Zeit furchtbar angreift . — Die Herero kennen nichts von einem steten , fleißigen Arbeiten , sie haben ja auch nichts zu tun als nach ihrem Vieh zu sehen . Bei den Heiden ist die Arbeit >ogar eine Schande , und wenn die Christen auch hören , daß die heilige Schrift ganz das Gegenteil sagt , so kommen sie doch sehr schwer dazu , die Arbeit zu lieben und ihren Segen zu spüren . So scheint ihnen jegliche hülfe , die sie uns leisten , z . B . im Garten , beim Holzhacken , so wichtig , daß sie nicht genug Bezahlung dafür zu fordern wissen , und es ist unsagbar wenig , was sie an einem Cag fertig bringen . Auch von unfern Mädchen können wir daher nicht ein flinkes und anhaltendes Arbeiten erwarten , obwohl sie ja durch die tägliche Übung allmählich etwas schneller werden . Ungeschickt sind die Mädchen durchaus nicht , im Gegenteil muß ich oft denken , daß recht viele Kinder in 2 *

20

ist

Das

.

fehlt

die

Antwort

Ihr

fragt

zünden

das

Zeuer

kehren

die

Stuben

Kolben

abzuklopfen

schälen

für

mittags

gehen

ich

Anna

kann

bügeln

.

nähen

mir Kleider zu

,

flicken

zu

instand

selbst d .

Unsere

Mädchen

werden

nötigen

Kleidung

versehen

etwas

dieselben welche

sie

von

zu ihrem

, nicht

halten

schonen Lohn

leider ,

wie

Gibt

es

sie

wohl

im

sie

lernen daheim

bestreiten

.

aufzusetzen

dadurch

,

nicht

,

Mädchen

die müssen

der

mit

uns

sie

ihre

, hereroart

nach

nur

bei

lernen

anleiten

von

vollständig ,

oder

.

Lappen

quer

und

kreuz

h .

,

gerne

auch

sie

jäten

so

,

.

Einfaches wöchentlich

sie Wäsche

begießen

helfen

möchte

Ich

.

,

aus

Unkraut

Garten

tun

zu

anderes

nichts

ließ neben

Töchterleins und

müssen unserer

zu

aus

nicht

^

Vor¬

Anfangs

.

besorgen

von

getrennt

nachmittags

.

kleinen

unseres

Kleider

eigenen

ganz

waschen

Kürbis

Leute

Arbeit

Kinderwäsche

die

auch Ihre

,

der Schule

zur die

hielt

Wartung

vollständigen

der

ich

aber

mahlen

Mittagskost

.

seinen

von

Mais

zu

hernach

abwechselnd

sie ,

gehen

beide

und tägliche

die

Sachen

dergleichen

den

,

,

herbei putzen

ab ,

all

Sie

.

Wasser

Staub

und

auszulesen

die

genug

und

den

Geschirr

Korn

's

gibt

Auch

unserer

Holz

holen

wischen

,

das

spülen

,

Fenster

an ,

Mäd¬

Arbeit vielseitig

die

noch

ist

sie

,

Nun

.

denn

worin

,

vielleicht

besteht

chen

-

."

genommen

so

nur

's

hab

ich

,

„ Nein

:

nicht immer

ist

so

,

sprechen

Stehlen

vom

wir

Wenn

.

schlimm

daran gar

auch

Herero

der

Augen

den

in

unbeob¬

etwas

daß

,

müssen

zu

Weile

eine

ich

kann

Herde fürchten

ohne

,

lassen

achtet

dem

auf

Kaffee

den

noch

Speise

fertige

^

ver -

und

verwahrt die

Weder

.

muß

werden

schlossen

,

Hinger

langen

die

sodann

und sorgfältigste

aufs

alles

die

gegen

wenn

, wäre

Hindernis

große

das

heranziehen

sie

ich

könnte

Unreinlichkeit

die

nicht

Kochen

zum

Sogar

.

möchten

sein

anstellig

so

Deutschland

.

Da

sie

^

21

, wir lassen sie doch nicht in Lumpen gehen , was ihnen selbst auch gar nicht mal schlimm wäre , so küm¬ mert es sie nicht , wie bald Neues nötig ist . Lohn er halten sie nicht , Geld ist ja noch eine ziemlich unbekannte Lache hier . Sie werden wie Kinder gehalten , und wenn sie sich verheiraten , so erhalten sie Kühe und Ziegen in dem Wert , den ungefähr der Lohn der Jahre betragen würde , dazu etwa einen Kochtopf , einige Blechschüsseln , Löffel und dergl . Vas ist ihnen dann viel wert für den Beginn ihres Haushalts . - Ich erzählte oben , daß Stühle für die Kinder überflüssig sind , ebenso sind es Betten . Nus den Zußboden wird ein Gchsenfell ausgebreitet , auf dem sie liegen und mit einigen zusammengenähten Ziegen¬ oder Schaffellen , welche weicher sind , decken sie sich zu . Weiter bedarf ' s nichts , auch kein Kopfkissen , sie schlafen ganz herrlich ohne Kissen , Matratzen und Decken . Wenn wir zuweilen abends etwas länger bei Tisch sitzen und die Mädchen in der dunkeln Küche warten , daß sie zur Nndacht gerufen werden , geschieht es sehr häufig , daß sie einschlasen , da liegen sie auf dem harten , schmutzigen Boden lang ausgestreckt und schnarchen um die Wette . In den Wintermonaten lassen wir sie in der Küche schlafen , sonst haben sie ein kleines Stübchen aus dem Hose für sich , wo auch ihre Kleiderkiste steht . Wird ' s nun aber erst heiß , so finden wir sie bei einem abend¬ lichen Nundgang ums Haus gewiß vor ihrem Stübchen , statt darinnen zu liegen . Schuhe und Strümpfe brauchen sie auch nicht , doch sind sie froh um erstere , weil es hier ein Land der Dornen ist und das Gras so häßliche Stacheln hat , die selbst in die harten Hererofüße ein dringen . Die Erwachsenen tragen meist Zellschuhe der einfachsten Art und zuweilen sind auch unsere Kinder so glücklich , solche von ihren Eltern zu erhalten , doch küm wissen

^

22

Mädchen

unserer

das

recht

dabei ,

Bösem

die

Jünglings

,

belehrender

hier lernen höher

allen

,

auch

wenn kommt

,

zu dafür

Kräften

nach

,

erbauender

stehen

schriften

sie

lesen

jeder

kann

allem

vor

,

die sollen

es

was

und

,

und

.

gesorgt

— ,

Natürlich daß bei

Bildung doch

in

eine Bücher

unterhaltender Gebote

dergl

ihrem

die den Neuen

an

denke

,

Vorträge

an

,

Jungsrauenvereine

und

-

,

wird

geboten Ich

.

fehlt

viel

neben

Gutes

viel

,

,

fühlt

Man

Heimat

gänzlich

Zusammenkünfte

gesellige gibt

so

Schwarzen

unfern

viel

auch

! doch

leider

was

armen

Hreuden

.

haben

deutschen

der

in

wie

,

ist ,

Schwatzen

beständige

das

als

keinen

gar

auch

Menschen

die

edleren

zu

Zugang

daß

,

Jammer

ein

ist

Es

.

Thema

beliebte

nur

auch

Geschichten

schmutzige

sind

so

,

sitzen

beieinander

Kinder

wenn

,

Ja

.

bekommen

Chri¬

,

Unflätiges

und

Schlechtes

viel

sie

hören

zu

und

sehen

wo

,

Heiden

und

sten zu

^

sie

finden

beisammen

Leute

zu

aber

so

,

lverft

die

schwatzender

Geschellschaften

stets

in

überhaupt

oder

,

Ihren

den

zu

Einflüssen

nischen

heid¬

den nun

sie

Kommen

.

schützen

vor

Kinder

schwarzen

anoertrauten

ihnen

die

um

,

tun

,

selbst

von

ja

wenigstens

Ihrige

das

Missionarsleute

daß

schlechter

in

sich

, sich

versteht

Es

.

Herumtrieb

Gesellschaft

,

das

und

konnte

glaubte

Eltern

ihren

bei

es

ich

wenn

Dienstmädchen

junges

verlassen

nicht

wie

Not

dieselbe

mich

für ganz

ein

ich mich

ich

das

auf

,

hatte

wenn

,

daheim

früher

ist

Sonntage

die

über

wenig

ein hier

ist

Es

.

doch

Vas

so . "

wieder

trampelst

noch

Schluß

zum

Nun

ist :

Hall

der

oft

nötig

„ Geh



.

Vorteil

ein

entschieden

„ Du

oder

,"

leiser

etwas

so

daheim

das

wie

,

sagen

zu

anhaben

Hellschuhe

weichen

die

oder

wir

haben

nie

,

laufen

barfuß

nun

sie

Gb

.

darum

nicht

uns

wir

mern

.

so

Hülle und wird

vieles guter Zeit auch

Leute

lesen

meisten

nicht

Testament

, -

^

23

lernen . Die forschen können und ihren Katechismus auf die Schule besuchen , Kinder , welche von Jugend bringen es ja auch zu einem mehr oder minder fertigen ^

ck»

^

Lesen und Schreiben , aber wo Erwachsene erst beginnen zu lernen , kommen sie meist nicht mehr weit ; überdies verlernen viele , besonders die Frauen ihr Lesen wieder durch mangelnde Übung . Durchschnittlich bleibt es ihnen eine Ürbeit , statt daß es ihnen wie uns ein Genuß und eine Erholung ist , und wir müssen es als etwas Großes vor¬ achten , wenn sie hie und da doch ihr Testament Pilger¬ Bunyans in nehmen und die weiter Geförderten reise oder im Herzbüchlein lesen . Es gibt noch nicht viele Hererobücher , aber wie gesagt , es sind auch wenige Leute , die einen solchen Eifer aufs Lesen haben , daß sie nach einer größeren Auswahl von Büchern fragen . So ist es eigentlich ganz natürlich , daß sie so viel schwatzen , und der Stoff geht ihnen nie aus . — Wir sagten nun unfern Mädchen Sonntag mittags : „ Ihr könnt zu euren Ellern gehen , aber ihr müßt bald wiederkommen . " Ja , immer und immer wieder blieben sie stundenlang fort , bis die Glocke , welche zur Nachmittagskirche um 5 Uhr läutete , sie aufschreckte . Ich konnte es ihnen auch nicht so sehr übelnehmen , sie langweilten sich hier , und wenn bot , so suchten sie eben die ich ihnen keine Unterhaltung unerlaubte . Endlich hatte ich ein Mittel gefunden , sie ans Haus zu fesseln , nämlich mit Bilder zeigen , was sie leidenschaftlich gern mögen ; ich tue es nur eine Stunde lang vor der Nachmittagskirche , aber wenn sie auch gleich nach Tisch etwas fortgehen , so treibt sie der Ge¬ danke an die Bilder doch bald zurück , und sie bringen stets eine Reihe anderer Kinder mit . Leider ist mein nun doch erschöpft , dann wird die großer Vilderoorrat alte Not wohl wieder angehen . Ich kann noch nicht

24 richtig erzählen in der Hererosprache , sonst bedürfte es ja nur weniger Bilder für einen Nachmittag , nur mit kurzen Worten kann ich sagen , was sie bedeuten , und daher geht ' s gar schnell mit dem Umblättern . Ich sehne mich unendlich , erst frei reden zu können , um überhaupt den

Leuten näher zu treten . Buch unfern Kindern gegen¬ über fühle ich den Mangel schmerzlich . Wie anders ist es , wenn man in eingehender , freundlicher Weise zu ihnen reden kann , ihnen erzählen und sich erzählen lassend , als nur die nötigen Befehle und Anweisungen geben . Das hat etwas so Kaltes . Was könnte ich ihnen z . V . alles mitteilen aus der lieben deutschen Heimat , freilich , ob sie es glauben würden ? Das meiste geht eben weit über ihre Begriffe , das merke ich ja schon beim Vilderbesehen . Mit Gottes hülfe wird es ja wohl nach und nach besser gehen mit meinem Spre¬ Es ist so ziemlich die Hauptaufgabe der afrika¬ chen . nischen Missionarsfrau , diese Hauskinder zu erziehen , nach außen zu wirken ist uns fast unmöglich durch die viele , viele Arbeit im Hause . Doch dürfen wir schon dankbar genug sein , wenn der Herr seinen Segen gibt zu dieser Erziehung , daß die Kinder nicht nur äußerlich geschickt werden , sondern vor allem innerlich nicht leer bleiben und Ehristenkinder in der Tat werden , nicht bloß dem Namen nach . Nicht oft aber ist den Mis¬ sionarsleuten solche Zreude geschenkt ; manchmal hofft man das Veste von einem Mädchen , und doch fällt es , sobald es zur Jungfrau heranreift , oder es verheiratet sich , und ihr Mann nimmt sie trotz der heiligsten Ver¬ sprechungen , die er vorher dem Missionar gemacht hat , weg von der Station , um im Zeld bei ihrem Vieh zu leben , entfernt von Gottes Wort und christlicher Er¬ mahnung und Aufsicht . Wenige Jahre vergehen , so

25

im

als

nackte

so ,

Heidin

muß der unserer

gutem

in

glieder

Herr

kann

allein Arbeit

.

lVir

und

Segen können

es

nicht

IWIWI

.

Zreude

ausrichten

Es ,

werden

gesäet

Gedeihen

es

Gemeinde¬

treue

Erziehern Hoffnung

, ist

immer

nicht

als

stets

auf

wieder

,

Gottlob

ihren

Wandel

immer

eben



doch

machen

einige

und

.

wieder

,

Abgefallene

eine

als

Zrau

eine

solch

sogar

ist ,

erzogen

Missionshaus

die

später

man

sieht

Schmerz

tiefstem

mit

und

,

herunter

äußerlich

und

innerlich

sie

Kommen

geben .

zu

Ein Tag aus dein Leben einer afrikanischen Hausfrau . 7842 .

I ^

Xollt

ihr

Die sonne aus

mich

Uhr

durch

,

die

um

an

erfrischt nicht

die

Es

sein

Fledermäuse eine

zur

schöne

schon

ihre

nächtlichen

Freie

gar

Kühlung

Die

frühen

eine

wahre

man

sich

,

meln

um

um

stunde

man den

Mal

weit ist

Ls backen

,

recht

allen

macht

freut

noch

gerecht

sich ,

daß

zu es

geöffneten

bei

zu

arbeiten

, wie

ist

heute

besonders

geschlachtet

die

schon

der

Fenstern

und

in

gebuttert

viel

sich

die

,

,

tum¬

Morgen¬

so

dankbarer ,

keine

die

da

muß

/ Brot

.

*

solche

.

Stunden

werden

und Könnte

Morgenluft

Arbeit

,

Spaziergang

hereinströmt späteren

.

heißt

Um

frischen

nur

herrlich

Nacht einen

.

die¬

können

jetzt

es

werden

daß bisher

.

! Aber ,

die

obwohl

bringen

oder

genießen

am

,

ich ' s

sind

Anforderungen

,

hatte

heißen

hinsetzen zu

man statten

und

geworden

der

wenig

daß

habe

ich

Aufstehen

Dazu

Eiere nicht

nach

draußen

so

ab ,

so

Morgenstunden

sie

das

unrecht ,

häßlichen mir

Erquickung nur

,

machen

sie

obwohl

mir

.

?

Vktober springe

und

Besuche nicht

Arbeit

die

Eilig

,

heiß

brächte

zufächeln

dieser

,

wird

recht

ins

sind

,

meiner

schon .

gehen

Nachtruhe ist

in

scheint

Vorhänge

zu

Bett

Duldung

angenehm

zu

der

NNssionarssrau

selben

begleiten hell

Arbeit

die

.

sauer

mal V2 6

Spalten

durch

liebsten

heute

schlägt

Mir

ge¬ sind

27

nicht

^

in

der

kaufen

zu

sammen

,

ist

glücklichen können

aber ,

Die

Küche

nicht

jene

Leute

die

frische

, Brot

ja

die

,

.

Arbeiten

Fleisch

Arbeit

vermeiden

zu¬

Morgen

erst

recht

das oft waschen

.

Schon

vorher

gestrigen

hin¬

schnell

habe

,

da

ausreichen

bald

eine

geschleppt

und

Tier

sonderes

Vergnügen

dasselbe

im

das derben

auf

das

ab übrige zu

die

schützen

Herr zum

,

daß

der

wird den Brotes

Backofen

.

das

Küchenfenster

des

bleiben in

diesem

inzwischen dem

müssen . Mein

Mittagsmahlzeit

sucht .

so

Kaum

,

.

was

,

muß

während dem

-

sich

herbei¬ wobei

ihnen

und ,

an , Brot

Hammel

Mann

vor

nicht

entwickelt

geschlachtet

aufzuhängen

Varmenitpulver

,

einen

Hofe

halten

muß

" nun

Bäcker

des

Da

.

am

„ gegangen

muß

Kneten

ist

Butter aus Brot denken

Alles

Missionar

.

Hitze

die

gut

.

die

buttert

der

im

macht

durch

auch

,

in

Feuer

Werkhause für

überzeugt

,

und

in

ans

nicht

eingefüllt

das

Hitze hat

Tür ,

die

Frühkost

macht

geschlossen

Hirte

Mädchen

Fleisch

stößt

liebliche

Der

der

Kräfte

Herd

wegen

mich

besorge

wird

bringt

der

Wohn¬

ich

Da

und

damit

natürlich

Kathrine

den

teiges

;

vor

Sauerteig

wir

und

gerade

bald

die

zur

und ich kann nun auch

ich

meine .

an

steht

gerührte

gestellt

Hirte

's

rechte Not , Doch es heißt

bereit

spielen

der

gerät

haben

, .

abgerahmt

der

Kathrine

angezündet in

Flaschenkürbis

Milch

.

Abend Hefe

, die

Freude eine —

Feuer Anna

Ltaubwischen

großen

,

gefüllt

meiner

schon sich

Milchwirtschaft

dem

Milch

haben begibt

und

ausgegossen

Schüsseln

ist .

jetzt

kleine

aus

der

,

Kehren

meine

Dickemilch

/

trifft

oft

Kinder

gefegt

zum

zunächst

^

, Butter

immer

sich

würden

schwarzen

die

zimmer

^

Nicht läßt

da

, Milch

sein .

und

Zu

. es

Waschtag

dernd

Lage

-

die

noch dann

schneidet er schnellen

be -

helfen gleich hernach Ver¬

,

28

Während

wir

nacheinander und

begrüßen

die

Morgen

der

ist

Töchterlein

,

sorgen

Mama

weint

und

trippelt

nun

lich

aufzuhalten

das

Zimmer

.

Neihe

zwei

Zimmer ziemlich

und

ausgebraten

einzusalben

nicht

verborgen

die

finden

dahinter

versteckt

nehmen

oder

lassen

.

dem

Meist

das

Zeit

ben

verschenke

ich

,

,

kleines nach ,

angekleidet

weiß

sie

Betten

gründ¬

auslegt

,

und

es

.

mich

,

Haus

zuzubinden ,

,

der

die

um

besonders

ent¬

sich

da¬

ist

die

es

lassen

Mauer sich

,

und selbst

^

zustecken

Töpfe ,

,

geschnitten

heimlich ,

oder

kaum

schlachten

,

,

fort

ein

Natürlich

ein

genötigt

gerne

sehr

an

an

Hammels

ich

Mädchen

,

Anna nun

darf

hat

.

geläutet

ist

Zeit

essen .

^

wird

hernach

zu

8

beginnt

Schule

heute

das

Leutchen

mich

Uhr

Lesebuch

Zeit

^

Kaffee¬

Morgens

muß

zu

ums

wird

'^ 9

,

um am

zur

Lehrer

unsern

Milchgeschirr wir

geschlachteten

dabei das

und

um

schmiert des

der

hernach

,

ihrem

Auch

um

ich

das

gehalten

und

allerlei

sehe

H »

geschehen

und

kommen

nicht

Blut

wenn

ausgebraten

jeden

mein

Arbeitspause

mit

ist .

von

so

hin

lieben

im

sind

die

Schlafzimmer

die

Glocke

Tassen

und

sich

Küche

Ls

,

für

herum

die

werden

,

im

Mädchen

eilt

Herero

mit

" .

Küche

gebadet

,

sie

wird

mühsam

die

lange

Andacht

die

mit

der kann

kleinen

dauert

Diese

was

da

ersten

Nun

spült

in

währenddessen gedeckt

wird

.

schlüpfen die

.

diese

haben Tisch

Erst

,

.

gehen

Kathrine

,

Mama

lange .

gelesen

fernen

die

zur

Abwechselnd der

um

während

den

Aber

Schule

deutsch

schon wird

in

ich

und

Sie

Mädchen und

tisch .

das

sind

Hausmädchen

Nötigste ,

Arbeit Kinder Iuffrouw

bekommen

aufräumt

glücklich

die

„ Narrow

.

,

der

nackte

unserer

gemacht

der

Uhr

:

das

Kaffee

Die

mit

Dickmilch

Endlich

an ,

Geschwister etwas

gespült

eifrig

schwarze

mich

jüngeren

auch

so

vier

von den

,

in

denen

den

Grie¬

Kindern

.

29

Ich

habe

geweicht chen

um

koche

mich

heimlichen zu

Da

ich

tue .

etwas

zu

bald

geht

Da ,

Ich

meinem

Mann

um

den

sich

während

zu

.

Es

densten aus

bunten

.

Kreuz

aufgesetzt ^

,

keinen aus , Nach

von

während einer

um

Knöpfe

Tag

, für

ich

für alle

ja

zu , doch

von

dem auf

steht

mich

Kleid

er

's

er

wird

Nun

,

oft

und

ob

die

verschie¬ herrlich Lappen

sie gar

natürlich nicht

darüber

mehr

aufhielt

Mädchen

,

Art

's

geht

gebe

davon¬

sehen

haben

dieser

die

,

jetzt ,

ich

an , ;

, von

er

werden

schon

junges

In

daß

Hosen

Flicken

Wünsche

junger

beglückt

nicht

.

Lappen

darauf

krumm

anfangs

.

,

ist .

oder

und

ein

ein

kommt

dem nicht

mir

Holz¬ müssen

einen

darum

braunen

der

es

Fellkleidung

fürchtet

mit

gar

fällt

mit aber

mir

Schule

schief

kommt ein

die

mir

herangezogen

passen auf

,

möglichen

ist

Leutetopf

,

da

gib

,

,

Stoff

Jetzt

Weile

? "

sieht

gib

ihrer

Er

der

Einsetzen .

dem

, ,

verdienen

Lappen

Begriff

sie du

,"

wenig

Nähen

."

in

quer

ein

Dienstleistung

zu

hier

und

kenne willst

,

kaufen

zum

zerrissen

dem

ich

Heidenweiblein

Blaudruckrest

zu

allerlei

und

„ Iufsrouw

dafür

einer

kommt

Flicklappen

,

gekommen

aus

andere

Mann

einen

mit

Boden

ihr

„ Iuffrouw

Lappen

mein auch

so

Wohnzimmer

ist

-

jenen

.

sein

:

die

„ Was

den

sie :

Nadeln

sagt Hose

nur

Kürbisbrei

große

außer

Küche .

schöpfe

auch

ins

und

sieh , meine

geht

Ich

zwei

und

die

auf

meint

wollen

trete

Bursche

ihm

sich

dann

sie

dicke

-

bin

sie

kommen

bündeln ganz

ich

gekochten

sie

,

ein¬

Elisabeth

auch

solchen

^

,

Endlich

fehlt

Bettlerinnen

setzt

essen . "

gar

und

Frau

ärgsten

damit

Ls

und

während

.

alte

„ Nichts

,

ausgesucht ,

an

kommen

der

ich .

was

. nicht

eine

eine

Antwort

^

mir

Wäsche

Mittagessen

herumspielt

tritt

als

frage

die

das

Besuchern

Anliegen

gut

inzwischen

und

Bedürfnisse

sie Tag

.

bittet für ihrer

-

30

seits

sollen

mit

der ,

werden die

wir

,

ließen

Herero

sind

Gottes

Wort

Jetzt

ich

seit

für

die

sie

so

schwer welche

auf

jedes

sind

sie

Man

daß

sie

Alles Hause

fand

zusammengesucht die

Großen

läßt

bis

nach

gib

mir

sieht

's

ihren

hungrig

klein

wenig

,

an ich

aber

bekommen

,

kost

ich

sehe

weit

denn

allen

:

,

nach sind

,

,

bei ,

kost

es eine

festhalten Heil

ist

,

geben werden

ihr

da

extra

aber

täglich

hohlwangigen ,

koche

da

mir ich

zu habe

Gesichtern mir

's

ob

noch

ob

oder

ich

kommt

.

Für

,

Vlechdeckeln

verteile

immer

so

irgend¬

etwas so ,

einige

von

daß

doch

Löffel

voll

.

dankbar sich

,

ist

wenig

Speisekammer bleibt

habe

ein

Baum¬ So

Kürbis

nicht

,

sind

, und

und

voll

auch

haben

.

getroffen

treibt

Ende

Kinder

finden

nicht

sich

,

der

was ,

nach

Mai

Die

der

doch

wieder

übrig

schon ,

Die

Durst

von

selbst

Auswahl

sehr

in

ein ja

zu

.

mehr

Tops

Austeilen ich

eine

immer

Beste Leutekost

wie

ihnen

so

Feld

kochen

das

wegzuschicken

der

um ,

Freude

Feldzwiebelchen

einen

kann

."

, sie

uns

und

,

öden

Das

„ Iuffrouw

an ,

als im

Beihenfolge

Hunger

auch

essen

als

immer

.

kämen

um

.

beginnt

sonst

. ,

Hunger

versuchen

,

Bitten hören

die

,

wenig

Hungerszeit

immer

Kindern

der

um

Hunger

gar

hier

zu sie

Arbeit

bestimmte

,

Ja

mit zu

wir

von

Kornernte

Schulkinder

also

,

Jesu

liegen

,

sie

ist die

Pfingsten

— 60

satt

.

bleiben

haben

weiß schwer

.

was

geringere

mutz

zu

anderes

oder

Arbeit

nicht

manchmal

Wort

von

selten

wissen

wo

nichts ,

50

viel

gerade ,

Oktober oft

wie

Speise

harz

alle

Aber

oft

's

zu

Gottes

Verlangen

wir

.

irdischer

nach

mit

man

, will

freundlich

Fragen

Unterweisung gerne

und

mit

widmen

Wenn

durchzukommen

geduldig

Leute

.

aufkommen

Arbeit

Näpfchen für so

diese viele

solche

,

Löffel die

habe

kleinen

.

usw

mittäglichen

im

Mahlzeiten ich suchen

,

nur

sich

ein

nicht

31

Stückchen

Holz

heute

bin

meine

Besuche

oder

ich

nehmen

wieder .

Da

einfach

recht heißt

'?

jetzt

Hungernde

mit

das

Essen

mir

leider

mal

nach

erinnere

nicht dem

.

rechtzeitig die Feuer

Finger

dazu

worden

doppelt

geringste sie ,

ist .

fleißig

Die

hülfe

beim

wenn

ich

sein ,

da -

Mädchen Kochen nicht

,

durch

Rinder .

fertig

sehen

die

aufgehalten

sind ,

nicht

beständig

32

Die

Schule

mit

Kufen

men

die

gleich

Rinder

sie

haben Mühe

,

ab erst

chei

da

sie

es

„ Wenn !"

aber

,

auf

halten

, in

bringen

wir

ich

übrigen

nun

können

,

vie

wir tun

3 ,

„ schlafen

"

waschen

Rleid

,

,

fleißiger

die ,

wenigstens

so

und voll

als

die

Hände

Unterhaltung dummer

etwas

Schatten

ist . hinter

Sch will

nähe ,

bei

lebhaften Wenn dem

6

,

Mäd¬

je

Wäscherinnen

des Streiche

an

drei .

Lauge

die

es

einem

Uhr

zu sich

flicke der

.

Wäsche

der

Ruch

bis

geben

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schwatzen die

in

.

gibt

, ,

Schürzen der

es

zu

, verstehen

Zungen

es

rechnen

daran

um

*

wir

waschen

Nacht

zwei

trage

Doch

nicht

,

sagen

manchmal

darauf

Mädchen

Rleider

viel

sie

die

Rönnten !

Waschfrau

Leute

und

fülle

unberührt

Geschirr

über

die

ihre

Hemd

wobei

die

wie

heute

regen

schon

anderen

dieselbe

,

derweilen

sichtigung

mit

damit

einem

waschen

,

das

es

.

Morgen¬

nicht

, denken

auch

Mahlzeit

,

.

halten wir

sollten

kommt

kann

chen

das

fort Uhr

;

hinaus

daß

dabeibleiben

, lausen

einzuseifen

stopfe

Mädchen

nicht

Um

,

ich

selten

herunter

Ruhestunde

Störung

,

:

sie

auch

anstrengenden

wieder

eine viel

du

unsere

uns

das

einfach

mich

»

kleine

lernten

gedeckt

,

Vas

ebenso

sagte

da

wir

es

Suppe

Speisen

sind ."

,

ich

,

sonst

keine

sie

auch der

sie

bekommst

inzwischen

von

die

,

Kom¬

daß

Iufsrouw

aber

grüßen

schmeckt

kaum

so

wenn

ist

,

durch

könnten

,

Schar

befriedigt

waren

kannst

,

ruhig

kostete

,

streng

wilde

sie

es

Gehen

sehen

Hitze

wenigstens

immer

,

die und

wissend

gewohnt

das

todmüde

,

danke

gelernt

und

nun

der

„ Sch

nicht

mich

ich

Nachdem

:

mir

Tisch

und

höre anständig

Rüche

danken

unser ,

die

sagt

gar

sie

aber

arbeit

.

führte

wo

Nuch

die

nicht

und

und

Rost

in

Rommen

du

nichts

schon

aber

werden

; jedes

beim

, ,

doch

sie

Grüßen

aus

Schreien

weggeschickt

ziehen

zu

geht

und

und

Töchterleins es

kühler

Hause

ist ,

»

Beauf¬ , wird setze

, ich

33

mich hinaus mit dem Rind und freue mich , die bis vor kurzem so überaus kahle , öde Gegend im ersten Frühlings schmucke zu sehen ; alle die Dornsträucher , welche die Fläche bedecken , haben ein zartgrünes Gewand angelegt , o wie tut das den Augen so wohl . Dazu blühen die Reseda und Oleander in den Rasten am Hause und ver¬ breiten herrlichen Duft . Hier in der Wüste lernt man sich auch am Kleinsten freuen . Die Lonne neigt sich , und der Himmel färbt sich wunderbar schön , wie ich es in Deutschland kaum je gesehen habe . Hat die Erde hier nicht viel Schönes , um so herrlicher ist die Farbenpracht dort oben und hernach die Klarheit der Sterne . Ls fällt mir schwer , nun wieder ins Haus und in die Rüche zu müssen , doch wer soll für das Abendessen sorgen , wenn ich nicht danach sehe . Wollte ich auch selbst darauf ver¬ zichten , so sind die Leute doch nicht gleicher Meinung . Mehl - oder Maisbrei wird gekocht für die Mädchen , den Hirten und wer gerade bei uns arbeitet , sehr oft ist auch ein Bote zu beköstigen , der von einer anderen Station Botschaft bringt . Me darf ich knapp kochen . Die Milch will wieder besorgt werden , dann kommt die Kleine ins Bett , und wir essen unser einfaches Butter¬ brot zur Tasse Tee . Zuweilen sitzen wir dabei etwas länger , da es die einzige Gelegenheit zu gemütlicher Zwiesprache ist , doch erinnere ich bald an die Mädchen in der Rüche , die inzwischen einschlafen , und so werden sie zur Andacht herangerufen , die abends in korero ge¬ halten wird . Das Vaterunser zum Schluß sprechen wir alle zusammen . Ls ist acht oder halb neun Uhr geworden , nun be¬ ginnen meine Mußestunden , die ich zum Lesen , Lernen und Schreiben benutze , wenn die Kraft nur halbwegs noch reichen will . Sn der Unruhe der Tagesarbeit Jrle

, wie ich die Herero

-c.

Z

34

komme ich nicht dazu , und doch ist es einem so nötig , weil man ja ohne jegliche Anregung von außen bleibt . Es ist mir gar nicht leicht geworden , mich an diese

Art des Lebens zu gewöhnen , das so unendlich ver¬ schieden von meinem früheren ist . Die Sehnsucht nach mehr geistiger Tätigkeit ist noch immer sehr groß . Sch denke dann aber eines Wortes meines seligen Vaters : „ Um glücklich zu sein , kommt es nicht darauf an , wo wir sind , sondern wie wir sind , nicht darauf , was wir tun , sondern , wie wir ' s tun . " Tun wir jede Arbeit , sei es auch die geringste , stets im Blick auf den Herrn , der sie uns gegeben hat , der uns an unsern Platz gestellt hat , so kann sie nie zu gering sein . Treue fordert der Herr , nicht große Dinge ; was können wir Besseres wün¬ schen , als daß der Herr einst zu uns sagen kann : „ Ei du frommer und getreuer Unecht , du bist über wenigem getreu gewesen , ich will dich über viel setzen . Gehe ein zu deines Herrn Zreude ! " -

Zu Besuch bei lieben Mssionsgeschrvistern . 1893 . "N

^ ehrere Jahre bin ich nun schon in hereroland und hatte noch nie Gelegenheit , über die allernächste Umgebung unsers Dorfes zu kommen , lvenn man kleine Kinder hat , die man natürlich nicht bei den Eingeborenen daheim lassen kann , ist das Neisen im Vchsenwagen eben kein Vergnügen . Nun sollte aber die Iahreskonferenz der Herero - Missionare auf unserer Nachbarstation Gka handja stattfinden , und mein Mann meinte , dahin könne ich doch wohl mit den Kindern reisen ohne allzugroße Nöte . Ich sehnte mich selbst zu sehr , einmal herauszu¬ kommen und mich geistig zu erfrischen im Verkehr mit andern Missionsleuten , als daß ich nicht einverstanden gewesen wäre . freilich war die Mühe der Vorbereitungen und dann der Fahrt selbst doch noch so groß , daß ich schließlich lieber daheim geblieben wäre . Uber nun waren wir unterwegs ,- ein Umkehren gab ' s nicht , also mutig vor¬ wärts . Zu Pferd ist Gkahandja in 3 - 4 Stunden zu er¬ reichen ; mit dem (vchsenwagen braucht man einen ganzen Tag von unserer Station aus . Außer unfern drei lvagen leuten und einem schwarzen Evangelisten nahmen wir auch unsere beiden kleinen Dienstmädchen mit . Eine Kuh mit ihrem Kalb durste nicht fehlen , denn wo hätte ich sonst Milch für unsere Kinder hernehmen sollen ? Auch 3 *

einige

Hammel

mit

-

dem

nahen

es

es

nicht

selbst

sorgen In

es

wie

sonst

doch

und

so

ein

Geschwister

V .

sehr

und

und

ich

schattigen

Plätzchen

während

unsere ,

auch

bei

Tage

draußen

gar

nicht

irgend

wo

zu

nötig

Neaumur jetzt

erquicklich

sie

,

man

draußen

Unsere

Herren

und

ernsten

Beratungen

Wir

sahen

sie

fast

fehlte Raum

die

und

beiden

der

Weg .

Sand

Wir

.

Da¬ sein ,

wohnten

im

einzelnen

Um

,

im

Freien

lO

Uhr

,

sitzen

im bei

den

ganzen

heißen

fand

Mo¬ länger ich

der

aber

es

.

man

40

Sonne ist

" .

doch

. Tag

Schulzimmer den

Hand¬

konnte

in ,

an

spielten

nicht

oft

auf

können

den

,

man

vormittags

zu

der

herum

in

Wie

unserer gerne

mit

weilt

bei hielten

nicht wir

uns

was

.

Tagen

mehr

wir

wird

Schatten

hatten

so

Hause um

Da

zehn

saßen

Frühling

ist .

den

Missionshaus

Wenn

beim

den

nur

.

konnten

hier

in

alten

Gästen

sitzen

tun

um

sucht

an

mehreren

ich

Rinder es

ist

schon

So

,

zusammen

.

mit

im

zusammen

August

.

daß ,

viel

war

helfen

im

Auch

Gäste

B .

etwas

Jetzt

als

die

Missionshaus

tiefen

hatte v .

ihren

,

den

gehofft

Mal

arbeit

naten

ging

müssen

's ,

war

nicht

Aufenthalts

Wirtin

einem

wohl

liegen

Frauen

einziges

D .

Schwester

zu

doch

Stationen

durch

Familie

dortigen

lieben

und

Augustinum

schade

Geschwister

der

Nur unsers

vergleich

,

alten

anderen

mühsam

bei

das

auseinander

die

Augustinum Herren

Sehr

sehr

konnten ich

mußten

vienstleute

dem ,

auf

weit

obendrein

wie

im

sind ihre

außer

wohl .

ziemlich

durch

für

Lehrerseminar

Beherbergen

Häuser

Leute

Fortsein

Missionare

ist

neue ,

kurzen

aber

Gkahandja

nicht

ist

Die ,

unsere

Auszug

.

das

zum

dem

.

Wirte

für

großartiger

und

anders

lieben

Schlachtvieh

ein

Ziel

ihrer

noch

als

war

Mahlzeiten

ihre

des

Sitzungen

Augustinums .

.

37

Unsere durch sich es

liebe

ihren

ofen

,

einziger .

Mensch

erwarten

viel

Arbeit

das

.

helfen

So

,

so

viel

weit nicht

Interessantes und

hinter

und

die

alles

dem

der

,

die

Rüche

wie

,

sein

.

herein

unverdrossen nach

arme gang erhielten

fern

hören

und

.

Me

schalt

jetzt

und

so

tüchtig

schwarzen ver¬

draußen

jetzt

schwatzen Auf

bei

dem

Wagen

und

was

in

:

Rüche

gab

alle

sich

auch

all

großen

der

Gäste

sonst

malerischen

nicht

teils ,

liebe

,

noch ;

Gruppen lieber

sie ,

rief nie

selbst

dort

als

-

zum

wurde

,

Grüßen

Menschen nicht die

,

die

wichen Leute

und

noch

um

Rost

bis von

für sie dem

,

gewährte .

Vergnügen

der

aber

Tag ,

Mädchen ungeduldig

und

Eingehen

besonders

die sie

Freiheit und

!

bewundern sie

immerzu

Mädchen Aus

ganz

kamen

Hausmutter

ruhig

sie

und Da

da

die immer

verkommene lagerten

hat

der

.

man

überlegen

die

zu

Gästen

hockten

den

,

sie

sein

Ls

Dienstboten

dies

Anliegen ,

zu

,

dann

und

allerlei

.

auf¬

was

?

Möglichkeit

nah

hinaus

arbeitete

Und

daß

Gedanken

aber

ihnen

,

Juffrouw

sie

man

freundlich

wieder

,

ge¬

,

handelnder

höchste

fleißig

standen

Gäste

hi ?

Mifsionarin

Hausmädchen

mußte

Immer

die recht

die

Hause

gesellte

sollten

,

weißen

Wagenleute

dazu

wie

tun

die

auch

das

Back¬

Rüche

Hall

nicht

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sobald

schwarzen

Platz

zu

gingen

;

ist

durchaus

wollen

sprangen

den

,

ihre der

sie

wurde

dem

oder

besten

Tag daß

Einmal

alle in

denkender

ausführen

,

aus

für

genug

im

noch

wir

.

Brot

allein

Herero

aber

ist

;

Mägdlein ließ

,

kann und

das

waren

die

Arbeit

dies

auch

ganzen

genommen

konnte

sie

selbständig

Daß

getragene

ehe

Leute

den

Anspruch

widmen

, sie

.

natürlich

in

wenig

das

hatte

kein

so

Mitternacht

holte

war

Arbeit

Gästen

sogar

knetet

in

Wirtin

häusliche

Leute

von

vielmehr .

Da

Tag etwas

im

mit waren Haus¬ Lpeise

benachbarten

38 Filial

;

Ozona

warteten

alle

außer

gehen

aus

passierten

Aast

allerlei

schiedenes :

zu

der

Heide

,

mit

Butterbrot

des

genehmigte

feinen gebotene

um

Missionarin

das

war

war

es

,

noch

daß

dessen

widmeten Gästen

hat

uns

nun

mal

wir

auch

stets

für

"

der

sich

Die Kinder

plötzlich Freitag

Nacht

morgen

und

diese zu das

schnell

dahin

,

viel

draußen

^

wohl

,

für

zu

sagen

euch . " mehr

doch

als

ihre

,

ihren „ Gott

so

müssen

Antwort

irgend

:

Statt

zog .

gestellt

nie

ungelegen

Schwester

wohl

auf

v .

ist

eine

die

andere

.

Jahreszeit regnen nicht

so

war .

als

Lande

eilten

und

Leute

,

größer Leuten

noch

Herz

sein , "

,

mehr

allem

bleiben

viel

gehabt

unsererseits

konnten für

ihr

er gute

und zu

blieb

Zeit

diese

bereit

die

Uber

Schwarzen

sie

unter

im Tage

sie genug

den

denen

sie

welche

allen

, freundlich

keine

an -

ließ

unverschämtesten

mochte

,

nicht der

besonnen .

den

Grund

Herero

Missionarssrau

die

auch

Einwendungen

„ Mutter

und

Kaffee

.

Störungen

wirklich

zu

,

^

auch

Becher

Sonntags

bitten schickte

klar

,

sie ,

.

, ver¬

schlauer

vielleicht

war

Es

sich

verfehlte

ihm

"

.

,

alter

einen

Kleinigkeit

hätte ich

weißen

wobei

Tisch

sie

stellten ein

selbst

Wichtigste

liebreich

Sie

habe

etwaige

,

verweigerte

.

„ Jetzt

täglich

Samuel

keine

immer

Bitte

kommen

fast

stets

wirklich

die Seminaristen Hausmutter

Herren

fortwährenden ,

; der

,

er¬ Ein¬

Wünsche

Kavizeri

Sonntagskost

werden

gegenüber

,

eigenen

diesen zu

großen

und und

andere

Lehrer bei

Die

das

vom

Bei gerecht

und

Königs

abzustatten

„ etwas

Augustinum Unterhaltung

und täglich

König

Kaffee

auch

-

gütigst .

Besuch

eine

.

bitten

Gnkel

noch

Kleider

kamen die Evangelisten ihre , hatten Pflegesöhne

ein

das

auch

regnete

draußen

war

schönes

sein ,

( August und

nur

es

)

da

ganz

weiter , nein

,

es

unerwartet bis

im

,

Wetter

begann

Sonntag

Hause

selbst

^

'. M

-

Misjionsgeschwister Die .

40

. Die weißen Umeisen hatten ihr Wesen in dem Dach der nicht mit Ralk bedeckten Wohnräume so gründ¬ lich gehabt , daß ihre Bewohner die Flucht ergreifen mußten . Schon Samstag früh berichteten Geschwister B . von ihrem nächtlichen Hin - und Herrücken der Betten , vor¬ mittags fingen auch wir an , alles , was an Schüsseln und Gefäßen bei uns auszutreiben war , auf Betten und Tische zu stellen . Mittags wußte ich nicht , meine Meinen zum Schlaf niederzulegen . Ich versuchte es , unser Töchter chen in ihr Gitterbett zu legen und breitete einen Teppich darüber , aber bald fielen auch dicke Tropfen aus ihr Gesicht , so daß sie mit entsetztem „ Mama , Mama ! " wieder auffuhr und ich sie ins trockene Eßzimmer bringen mußte , wo aber auch V . ' s Rinder Unterkunft suchten . Das war ein ungemütlicher Tag ! In der Heimat empfindet man an solchen Regentagen oft ganz besonders die Gemütlichkeit im Zimmer , aber davon ist hier nie die Rede . Besonders die Rinder , die nichts verstehen von stillem Spielen im Hause , die beständig hinaus¬ streben , machen dann rechte Not . Ehe wir ' s uns ver¬ sahen , waren die kleinen V . ' s draußen , unser Töchter chen ihnen nach , und da sprangen sie munter in den Wasserlachen herum . „ Rinder , ich habe ja nichts mehr für euch anzu¬ ziehen , " jammerte Schwester V . Ja , das war auch für mich eine große Not ; nirgends war eine Möglichkeit , die nasse Rinderwäsche zu trocknen . Km selben Übend war die vorbereitungsfeier für das heilige Ubendmahl . Es war kein geringes Unter¬ nehmen , den weiten Weg vom Uugustinum zur Rirche , die jenseits des Flusses liegt , zu machen . Den einzigen auch

41

Schirm V .

,

der

Die

im

interessante

B .

etwas

und

das

; wir

schaffen

.

hatten

unserer

Schwester und

sonstige

zu

werden

Kinder

.

wegen

geflüchtet

,

noch

Und

in

standen

der

da

können

.

maßen

hier

und

, in

bemühte

sie

Und sonntag daß

mich

,

zu

Sonntag

aber , und

Nässe

es

die

nur

sich

gestörten

Gedanke sehr

ihrem

.

,

der¬ Kaffee

schützen

.

Keis

sogar

-,

Kaffee

-

-

zu

,

Kirche

hatten

Vergeblich

Abendmahls auf

zur

nötig

Wirtschaften .

-,

zu

Dach

mitzugehen

erkältet

Nächte

gehen

wußte

allmählich

.

Wasserpsützen

Mehl

alle

kein

mit

mußten

Kegenschirm

und nun

Doch Schul¬

Kegen

durchs

bei

ihre

.

Hof

um

einen

Hausbewohner

war

dem

kaum

sie

zu

das

Wirtschastsräumen

hörte

übrigen

denken

Große ,

hinaus

den

es

und

der

war

!

regnete

wenigstens

vor

aus

letzteren durchnäßt

in

in

Hausfrau

wurde

zu

über

gelegt

Herd

andern

Kindlein Tage

es

schon

weiteren

alles

die

dabei

auch

Diese

,

es ins

Wand

eilen

Sachen

waren

den

das

aber

sah

sich ,

! Gottlob die

,

naß

Zuckersäcke

genug

ging

es

.

unsern

Kinder

beim

der

mehr

kochen so

an

V .' s ,

arme

zu

hätte

Kleider

als

Küche

die

Milch

gehabt

und

allen

den

daß

wurde

schon

in

Uhr

die

wurden

nicht

Bretter

Auf

,

und

;

da

war

und

3

wir

besser

waren

Betten

,

Abend

es , uns

gegen

naß

nicht

Schlaf

geflüchtet

Kindern

Nu

gegen

wir

hatten

Betten

es

Zimmern

aber

tüchtig

im

An

,

Kaum

konnten

wir

zimmer

nassen

durchnäßt

den

legen

.

wir

der

worden

meiner

benutzte

nicht

in

zu uns

daß

teilweise

Hür

,

Schlafröcke

, versuchten

Eßzimmer ,

waren

so

war in

blieben

hatte

bei

Ausräumen

^

ich

Kühe

tropf

schlimm

und

um

.Tropfen

zur ,

anstoßende

^

,

nachgelassen

Letten

so

finden sich

. Da

tropf

zu

hüllten

Kostüme

Schwester zurück

Hause

Herren

regnen konnten ,

durch

wegen diese

.

42

Wie Sonntags vorher , so sollten auch heute alle Ge¬ schwister bei Missionar D . ' s essen , die dicht an der Kirche wohnen , und den Nachmittag dort bleiben . Ls hielt sehr schwer , die gute Hausmutter zu überzeugen , daß ich mir heute ein kleines Mittagsmahl allein kochen könne , und sie meinetwegen durchaus nicht nach der Kirche wieder kommen dürfe . So blieb ich ganz allein mit unfern Kindern zurück , denn die Eingeborenen waren auch alle zur Kirche . Sch hatte lange zu tun , bis ich mir wegen des nassen Holzes nur einige Neste zu Mittag aufgewärmt hatte , wie froh war ich für die liebe Hausfrau , daß sie heute nicht für so viele Menschen zu kochen hatte , sie würde auch schwerlich ein größeres Essen zustande gebracht haben . Nur für ihre Vienstleute stand ein großer Eopf mit Neis auf , der im Verlauf von fünf Stunden wirklich gar wurde . Natürlich war es mir recht traurig , daß ich nun weder an der Nbendmahlsfeier teilnehmen , noch nach¬ mittags dem deutschen Gottesdienst beiwohnen konnte . Die Kleinen waren verdrießlich , ans Zimmer gebannt zu sein ; so war ' s ein trübseliger Tag . Die Nacht mußten wir nochmal auf dem Fußboden des Eßzimmers kam¬ pieren ; im Schlafzimmer war es zu feucht . Montag morgen schien die Helle , afrikanische Lonne wieder ; mit Freuden wurde sie begrüßt . Fenster und Türen wurden weit geöffnet , damit es in den Zimmern trocknen konnte . Die nasse Wäsche , die feuchten Kleider wurden draußen aufgehängt . Nber wie sah es in unserm Wagen aus ! Wir halten ein neues Zelttuch darauf , das noch nicht geölt war . Wohl aus dem Grunde war der Negen so hinein¬ gedrungen , daß unser übriges Bettzeug , z . V . drei auf -

43

einanderliegende Matratzenstücke durch und durch natz waren . In der heißen Lonne trocknete alles bis zum Abend . Mir dankten Gott , daß wir bei dem Regen nicht gerade unterwegs waren ^ wir hätten uns den Tod holen können . Dienstags reisten wir wie die meisten Missionare wieder ab . Soviel Freude und Erfrischung , wie ich vor¬ her gehofft , hatte ich von dieser Reise nicht gehabt , aber doch war ich sehr froh , mit in Gkahandja gewesen zu sein . Schwester v . ' s aufopfernde Liebe und Güte gegen die Eingeborenen hatten mir einen tiefen Eindruck hinter¬ lassen . So wie sie möchte ich lernen , die Herero zu lieben und so geduldig wie sie zu werden . Und als es nun wieder unserer Station Vtjosazu zuging , konnte ich fröhlich zu meinem Mann sagen : „ Ich freue mich , nach Hause zu kommen . " Sonst war mir das „ Zu Hause " noch Deutschland gewesen . Jetzt aber wird mir hereroland immer mehr zur Heimat . —

Line christliche Hochzeit im Hereroland . 1896 .

I ^

or

^

einigen

ich

Jahren

will

ihn

Gkahandjaer seiner

nicht

der

noch

man immer dem

Lehrer

,

Ms ,

station

jochter

wo .

hat

früher

diesem

ihren

,

Es harte Schlägen Jedenfalls

Volke

weit

,

,

nicht hörte

so man

der

nicht

zu¬

. zu

haben

Missions¬

Vergdamra

den

und

zu

Herero

unter¬ ,

Sklaven

Die

besseren

und

Mission

ganz findet

Eingang

als

bei

.

daß

Behandlung

,

^

zwischen

andere

von

.

verachtet

hatte

Lehrer

Kinder ein

Täglich

wurden

eine

Knechte

tief

Hereroherren

scheint

die sind

ihre

und

armen

stolzen

er

weder

durchaus

anderer auf

.

aber

anzuhören

gestraft

ein

Diese

,

Kinder

vermitteln

welche

darum

volksstamm

rechtlos bei

,

,

Eifer

der

.

mit zu

bestand

seinen

haben

Lieblinge

Jahresfrist

versetzt

zeigte

einsehen

Mann

Eltern

ihre

Sebulon

unterrichten

das

Probe

Er

Schlagen

verdient

vom

erste

.

,

Lehrer frisch

die

sondern

Geschlagenen

den daß

nach

wurde

hier

beim

mein

und

wollten

,

das

der hatte

kam

abgeben

wollten

Geheul

wieder

geben

war

Eltern

jungen

Er

sollte

besonders

dieselben

ihre

das

und

rühmlich

ganz

werden

einen .

Erziehungskunst

sehr

Schule

Gewiß sie

und

wir nennen

Seminar -

Lehr

dieselbe in

hatten

Sebulon

die sich viel

^

auch machten

dort

,

Vergdamrakinder

keine

aus

ihres wie Klage

gewöhnt

neuen die über

an Lehrers

Hererokinder ihn

.

.

46

Ls

^

wird

stets

bald

verheiraten

den ,

sich

rend

seines

müht

,

so

rasch

und

nach

einer

hier

mußte

er

mußte nahm

,

hatte für

aber

sicher ^

es

lag

übler

auch

Ein

Stellung

,

funden

eine

hörten

unserer

Gemeinde

heiratet

werden

sich

im nun Im

,

Schulmädchen früher

wunderlich ^

auch

Srau

kurzen zeigte langen

umgeschlungenen

.

Uleid

nicht

,

heiraten sagten eine

von

Als

ich

und

mit

mir

freilich

Uleid

,

den

Uopftuch

.

war

sonst Lehrer

Herkunft seiner

immer

neuen

nicht

groß ,

Rind

,

mit .

ge¬

Ls

völlig

schwarzen ,

sah

ver¬

ja

noch

kam

Sebulon uns

, lief herum

sehr

sie .

geändertes

wollkopf

mit sie

wir

schon

welchen

Uopf

ein

als Mädchen

war

gesehen

unbedecktem

,

ein soll

Uaroline

kürzlich

bedeckt

woran

als

in

recht

„ Dies

hatte

sich

ganz

,

reicher

Uaroline

denen

sie

Sache

Ls

noch

Be¬

. nun

wir

seinen

, hatte

schon

er

.

herrschte

wieder

von

nun

werde

? "

mit

.

Gestalt

recht

herumgeschlagen vor

wir

war

Lebulon

,

dieselbe

hatte ihn

so

über¬

es

seiner

sich

er

und

Pech

nicht

war

,

Mann

,

.

dazu

.

irgendwo

von

Überraschung

plötzlich

ein

er

bedauerten

Unsere

er

stattlich

Jahr

Schule

,

haben

Ferienzeit

Mein

entschieden

verstanden ,

, wenn

aber

der

.

begonnen

.

darinnen

wenn

,

volles

; wir

in

-

be¬

auszutun

Vrautsahrt die

fort

wäh

redlich

Aussicht

seiner nie

, zerschlug

Mensch

Ansehen .

,

glaubte

eigentlich

kein

war

Stelle

aber

immer

sein

Schon sich

Schulunterricht

Frieden

hatte ,

zu

zu

sich wor¬

nachzukommen

eine

er

der

seine

Zebuion werbungen

ihn

Wochen

wenigstens

. er

Vorgesetzten für

Lehrer ermahnt

umzusehen

Urlaub

einige

jungen auch

hatte

konnte

indessen

solange

Hrau

dort

natürlich

er

die

war

seiner

oder

Merkwürdigerweise benutzen

daß

Aufenthalts

Wunsch

sich

,

Sebulon

hiesigen

dem

Schien

gewünscht

,

plötzlich

noch Doch Bild

dem

fest ganz

.

46

erwachsen aus , besonders , da sie ziemlich lang ist . Vas Kopftuch ist das Zeichen der Erwachsenen . wenn ein Mann sich um ein Mädchen bewirbt , so pflegt er ihr auch ein Kopftuch zu senden . Nimmt sie es an , so willigt sie in seine Bewerbung , will sie nichts von ihm wissen , so schickt sie es ihm zurück , vielleicht war Sebulons Kopftuch nun das erste , was Karoline überhaupt trug . Nach dem Tausregister fanden wir , daß Karoline doch schon l6 Jahr alt sei , das ist für hiesige Begriffe nicht zu früh zum heiraten . Die Kinder verlassen im allgemeinen die Schule erst mit der Konfirmation ,- Karo line gehörte nicht zu den Fleißigen und war deshalb auch bisher zurückgestellt , doch sollten gerade in dieser Zeit eine Anzahl Mädchen ( auch zwei junge Frauen ) kon¬ firmiert werden . In die Schule Kam Karoline natürlich jetzt nicht mehr , nur zum Konfirmationsunterricht . In dieser Zeit kam als Einlage ein offenes Bries¬ chen des Bräutigams an seine Schwiegermutter in meines Mannes Hände . Als Probe hiesigen Briefstils gebe ich es in der Übersetzung : „ An Franziska , die Mutter meiner Geliebten . Ich schicke vir hier zwei Bällchen Garn und grüße Euch und bin Euer Mister Sebulon . Amen . An die geehrte Frau Franziska . " ( Die Schul¬ lehrer werden hier Mister genannt . ) wieviel von Siebe die Nede ist bei den Verlobungen unserer Schwarzen , kann ich leider nicht berichten ,- wir merken nichts davon . Im ganzen scheint es für unsere Begriffe sehr nüchtern herzugehn und auch bei den Ehri sten mehr davon die Nede zu sein , ob die beiderseitigen Familien nach Abkunft und Besitztum zusammen passen , als von etwaiger Neigung der jungen Leute . Gb die Herero einer innigen Herzensneigung überhaupt fähig

A

47

sind ,

ist

das ist ^

wohl

höchste es

sehr

,

etwas

nicht

bei

Litte

,

von den

Wir

vom

der

sie

nicht

von

in

diese

,

und

^

hatte

ihm

Rede

die wird

,

ist ,

Verlobung

hat

daher

auch

keine

später um

sie den

vorher

hatten

Monate

schöne

wenn und

ist .

wir

Bitte

schon

Notiz

wurde

sehr

dir

euch

uns

beschleunigte

zwei

äußerste nachmittag du

der

sich

sagen

Vater

,

.

statt

an

drei

ich

für

was

und

Konfirmation

Braut

mit

,

schlossen

ihm

immer

von . mit

Die dicht

mir

dann

die

Braut verhülltem

und

Eltern ,

und

öffentliche

,

so

ist

Kommt morgen folgen¬

Er

,

Lebulons

unsere

ließ

beiden meines

dieser und

,

„ wenn

Verlobung

bei Kopf

nicht „ Ja

."

Studierzimmer

kommt

;

unmittelbar

fortziehen

war

.

beiden

nicht

, Karolinens

im

kann

die

doch

gekommen

,

,

ausbiete

für

und

auch

.

Mann

tun zu

Lchule

sich

dem

wurde

dich

.

Überdies

gelegt

Lonntagen

kann

Brautpaar

.

versäumen

mein

-

wollte

Gchsen

Herz

zu

Verlobung hältst

versammelten

die behalten

, " sagte

heiraten

Das

der

Ältesten

und

nicht ans

helfen

mit

heimführen

Lchuldienst

nicht

Deine

.

,

doch

zur

zurück

Wochen

vor

, ,

kehrst

geliehen

den

Gchsenwagen

Srau

Ltationsmissionar

doch

an

das

den

junge

dieselben

sein

kann

gleich

seine

natürlich er

heute

heit

die

bestätigt

zwei der

er

wochenlang

Mannes

Gemeinden

Brautellern

Karolinens

mit

dem

war

hatte

den

der

sich , und

etwa

,

konnte

wieder

es

christlichen

vollgültig

Beisein

auf

Erst

in

Derselbe lange

ich

mir

Jedenfalls

.

gebracht

ich

.

hererogemeinden

feierlich

viel

Lebulon ^

scheint

kann

Verbindungen

erst

Gemeinde

gemeldet

Hochzeit

den

unfern

im

.

in

Verlobung

Sebulons

genommen

daß

Gernhaben

sprechen

.

Missionar

Ältesten

ein

hier

gezwungenen

eine

noch

,

Heiden

haben

daß

,

man

Großes

mehr

wie

fraglich

wovon

Gesicht

ge¬ Gelegen¬ ,

wird

48

von

einer

den

Anschein

sie

Zreundin

erst

erklärte

Hochzeit

mit

mir

bei

zur

Litte

statt

,

einem

das

geboten nicht

den

Vrautschatz , zwei

nicht

selbst

betteln

zur

muß

-

Nun

ab

bis

,

was

Kops

,

aber

es

ist zur ich

»

gehört

Ochsen

und

so

Vieh

hoffte

viel

aber

,

Vieh

,

nun

weh

!

Bitten

und

nützte

nichts

arme

Mensch

still

,

der

.

des ,

es

mit

Hochzeit

,

ob

?

Nach

Durch

den

heiligen sie

groß

Db

er zur

ihrem

am

wohl

mit

Tiere Größe .

Alles

es

in

Karo¬

konnte folgenden teilnehmen

ganzem

der

nicht

Aussehen

Abendmahls

,

nehmen

mußte

nötigen

mochte

Aufschub

-

Alles

bessere

wir

Wie

.

zu ,

Herzen

.

sein ,

Schwieger

machen

ersten

nicht

zu

genug

*

wo

wir

vorlieb zu

.

oft

und

gestrengen

nicht

wußten .

Wie

Wünsche

diesen

die

zusammen¬ wodurch

erfuhren

seiner

zurück oder

,

ein , jungen

Bräutigam

erst

.

,

hatte

Mitkonfirmanden

Zeier denken

werden

Hochzeit

aussehen

ihren

nötig

einer der

sich

Zreunden

! Dem

lassen

gestimmt mit

doch

hat

es

und

Schafe

statt

von

Herzen

Auf¬ ließ

wieder

in

. er

Ziel

abermals

schwieg

muß

am

,

suchte heranwachsen

letzten¬

den

fröhlich

Schafen

so

Sebulon

und

wollte

trübselig

zwei

beiden

Ziehen

auszutreiben

diesmal

bestehend

aufgetrieben

die

,

;

kommen

,

,

bald armer

dünken

bei

Bräutigam

verwandten

das

Er

o

der

Bettelreisen

Sebulon

und

Braut

.

mitbringend

monatelange

Konfirmation

zweiten

die

zu

die

zum

pflegt

Kirche

rückte

bei

der

den

fand

wurde

Sonst

vermeiden

Kuh

an

es

.

jetzt

denke

Sonntag

.

Dienstag

mußte

um

denn sehr

von

Tuch

Brautpaar

nicht

sich

aber

sich

geht

unerträglich

zweitfolgenden

aufgeboten

linen

,

gezerrt sie

und

großen

Hitze

ja

sträube

.

und

vater

als

Braut

der

Km

mal

,

geführt ,

haben

war sie

sie nun

Sonntag .

Ich dabei

»

49

sei oder ob nicht ihre Gedanken mehr bei der bevor¬ stehenden Verheiratung verweilten . Zwei Tage später kehrte der Bräutigam wieder zurück , aber der neue Hammel fand noch weniger den Beifall des Schwiegervaters , lieber wollte er sich dann mit dem erstgebrachten begnügen . Am folgenden Mittag kommt der Älteste Tlieser zu meinem Mann und sagt , die Trauung könne wohl nach¬ mittags stattfinden . Sebulon sei freilich nochmal fort¬ geritten , um irgendwo Kaffee zu betteln , aber er würde bald zurück sein . Der Hochzeitsochse sei schon morgens geschossen und das Omukunäi ( Zestessen ) habe seinen Anfang genommen . Mein Mann antwortet , er sei bereit , man möge ihn nur benachrichtigen , wenn alles so weit sei . Es war Abend geworden , wir glaubten längst nicht mehr , daß noch Trauung sein sollte ,- die Dämmerung brach herein , endlich , um halb sieben Uhr hieß es , das Brautpaar sei bereit , mein Mann möge doch in die Kirche kommen . Als wir nach zehn Minuten langem Läuten hinkamen , war noch kein Mensch darin , wir saßen weitere zehn Minuten erwartungsvoll in der immer dunkler werdenden Kirche ; nach und nach kamen Leute , endlich auch das Brautpaar , die Ellern und die näheren verwandten und Zreunde . Ein junger Mann führte die Braut , ein junges Mädchen den Bräutigam . Diese Sitte haben sie den Meißen abgesehen , bei den Hereroheiden ist es ganz undenkbar , daß ein paar Arm in Arm geht . Nun aber ist es zu drollig , wie es ihnen gar nicht darauf ankommt , ob der Mann führt oder geführt wird , über¬ haupt sieht es immer sehr steif und ungelenk aus . vor den Altar war eine Bank für das Brautpaar gesetzt , der Brautführer , ungewiß , wie er sich weiter zu verhalten habe , ließ sich neben der Braut nieder . Ich Srle , wie ich die Herero rc.

51

flüsterte

meinem

Dunkelheit das

im

Jahr

war

-

schon

entlassen ,

,

nun

ein

Bank

.

Beide .

Tuch

von

selbst

beim

Verse

waren

nett

bis

Reichen

der

;

die

Zeit

Mann

an

den

Trautext

oorzulesen

.

formular beim dazu

trüben

es , sehr

daß

karoline

daß mein

sind sie

hörbares gedroht

getraut

,

sie

voller

Angst

aber

wenn

mein nicht Line

möchte

ich

ungetauften richt

besuchte

durch

die

ein

,

es

drollige

kleine

vun

Bräute

nicht

„ Ja

"

.

er

geben

ginge

laut

"

eben

,

auch

,

ich

zu

,

so

laut

konnte

). ,

bringen

ließe worauf

schon sie

un -

dann

in

gesagt ,

in

will

hat

und

sage

verstehen

einen war

wenn ( Ja

es

Lehrer das

Zuweilen

wenigstens

er

unser

dazu

fort

„ Ja

Trau¬

Besonderes

§ a "

die

mein

das

machte

sagte

,

Einige

entzifferte

ganz

mo

weißes

Ansprache

welche

deutlich

„l ,

solches

Mann

"

die

knüpfte

Mühe

Etwas

sich

auf

.

fort

gleich

,

setzte

gedrückt

längeren

Einsegnung

.

nicht

nicht

dann

Kerze

der

:

durchweg

ein

um

könne

ein

Worte

großer

„ Ja

Ton

Mann

daß

bei

ihr

kläglichem

Sonst

,

Eindruck

einer

da

schwarzer

Gesicht

es

wenige

einer ,

mußte

komischen

zu

er

in

Landessitte

kam

nur

Mit

Schein

halten

ganz

,

nicht

Doch

entfernt

vors

ihm

Fräulein ,

passend

Ende

Hände

gesungen

reichte

.

Sebulon

Braut

nach

zu

wie

schwarzes

.

der

einmal

Brautführer

und

hielt

Anfang

wurden

dem

seiner

in

,

stoffelig

sein

zurückzog

von

« karoline

zu

der

sich

nicht

Tätigkeit

gar

,

bedeutete

Stück

nur

zusammengeben

sind

derselbe

gut

Kleidung

Leute

und

möge

afrikanischen

Bräutigam

worauf

er

Leute

seiner

die

der hatte

gehen

zu ,

verkehrten

ersten

passiert kam

Mann

die

,

wurde

andere

Leute

anderen

Heier

.

hier

einsügen

Zrau und Taufe

Episode .

Ein

verheiratet letzte

Ostern

ausgenommen

von

einer

Thrist ,

die in

war aber

die wurde

mit den

einer

christliche .

noch

Tausunter¬ Gemeinde

Nun

sollte 4 *

die

52

Ehe auch kirchlich eingesegnet werden . Nls mein Mann nun die Frage an den Gatten richtete : „ Willst du diese deine christliche Frau lieben und ehren rc . ? " antwortete derselbe statt : „ Ja , ich will " : „ Nda vau ^ a rukuru ^ ( Vas habe ich schon lange gewollt ) . feierlich war unsers Sebulon Hochzeit nicht gerade , aber dafür sehr eigenartig . Man Konnte niemanden erkennen , kaum sehen , außer den vier Gestalten am Nltar , den Missionar , Lehrer und das Brautpaar , die von dem Kerzenlicht beschienen wurden . Unfern Kleinen wurde es ganz bänglich zumute ; sie waren froh , als ich mit ihnen nach Hause ging . Wie lange die Hochzeits¬ gesellschaft nun am Übend beim Ochsenbraten noch ge¬ feiert hat , kann ich nicht berichten , wie sich uns über¬ haupt der nähere Einblick in solche Festlichkeiten , auch in die von Christen gefeierten , entzieht . Eingeladen wird der Missionar hier nie . Freilich möchte es den meisten Weißen auch große Selbstüberwindung kosten , mit den Herero zu essen , denn ihre Speiseherrichtung , sonderlich die des Fleisches , ist durchaus nicht appetitlich , für emp¬ findliche Naturen gar ekelerregend . Für die Eingeborenen ist ' s ein Hochgenuß , wenn sie einmal tüchtig Fleisch essen können - die Leute von der ganzen Werft und noch weiter her von den Nachbar¬ orten stellen sich bei solchen Gelegenheiten ein ,- jeder be¬ kommt ein Stück ab . Vas ist ein beständiges Kommen und Gehen der Leute . Ver erste Ochse war schon am Hochzeitstag verzehrt , andern Morgens wurde der zweite geschlachtet , und so wurde den ganzen Cag weiter¬ geschmaust . Oft bringen sie auch dem Missionar ein Stück Fleisch , wofür sie als Gegengabe etwas Salz , Kaffee und Zucker bekommen . Diesmal schien aber für uns nichts

53

^

^

»

^

übrig zu sein . Lebulon , der keinen Kaffee erbettelt hatte , brachte uns nun den vom Schwiegervater verschmähten Hammel , um dafür Kaffee , Zucker und Keis zu Kausen . Ls war wirklich ein elendes Tier , aber man mußte doch helfen . Wir sind ja sehr froh , daß die Männer unserer Gemeinde bisher zufrieden sind , Kaffee zu trinken statt der berauschenden Getränke , mit denen gewissenlose Weiße die armen Schwarzen zu demoralisieren suchen . Leider greift das Verlangen nach geistigen Getränken , wo sie solche erst geschmeckt haben , immer weiter um sich . Wir sorgen so sehr , daß auch auf unserer Station demnächst ein Kusschank errichtet wird , zum Verderb der Ein¬ geborenen und traurigem Einfluß auf die Missionsarbeit . An dem mageren Schäfchen Sebulons vergriff sich in derselben Nacht der Schakal und biß demselben den Schwanz ab , da mußten wir das Tier am andern Tage schlachten und bekamen so doch unser Teil von dem Hochzeitsbraten . freilich selbst konnten von dem zähen Fleisch kaum etwas genießen , dafür hatten unsere Dienstleute den Genuß . An dem Zestessen darf die Vraut nicht teilnehmen , darf sich auch gar nicht weiter sehen lassen ,- sie sitzt ver hüllt in ihrer Hütte ^ trübselig allein , soweit ihre Gespielen sie nicht ab und zu besuchen , dagegen kann der christliche Bräutigam in der Sestgesellschaft weilen und umher¬ spazieren mit seinen freunden . — Vis zum folgenden Montag verzog sich noch die Abfahrt des jungen Ehe¬ paares . Von Aussteuer und Hauseinrichtung bedarf eine Vraut hier sehr wenig , auch bei den begüterten Leuten läßt sich die ganze Garderobe leicht in eine Kiste schließen . Lin pontok ( Hütte ) aus Kied und Lehm ist schnell er¬ richtet . Die Hauptsache bei den Herero ist immer das Vieh , damit sie Dickmilch trinken können .

54

Unsere Segenswünsche begleiten die jungen Leute . Gott möge ihnen helfen , eine recht christliche Ehe zu führen . Vas Christentum hat auch in diesem Punkt eine tiefgreifende Änderung des Volkes bewirkt , Wenn man etwas davon weiß , wie es in der heidnischen Ehe zugeht , so darf man sich von Herzen freuen , daß es bei den Christen doch schon ganz anders geworden ist . Wir haben in unsern hererogemeinden manche Ehen , die in wahr¬ haft christlichem Geist geführt werden . Lind sie nicht alle so , gehen sogar Eheleute auseinander , so darf einen das nicht befremden im Gedanken an die früheren heid¬ nischen Litten und Gewohnheiten der Eingeborenen . Ln unserem christlichen Deutschland weiß man gar nicht , was für ein unendlicher Vorzug darin liegt , in christlichen Litten , Gewohnheiten und Unschauungen auf Zuwachsen , die sich in den Jahrhunderten fest eingewurzelt haben und auch nicht christlich gesinnten Menschen einen moralischen halt gewähren . Wie viel , viel leichter ist es dort , sich als Christ in allen Lebenslagen zu beweisen , und doch , wie wenig geschieht es ! hier dagegen ist es etwas viel Größeres , wenn einer seinen Wandel rein und unbefleckt vor den Uugen des Herrn führt . Uls Gegenstück zu der christlichen hochzeitsfeier unter den Herero werde ich im folgenden von den Litten und Gebräuchen bei heidnischen Verheiratungen erzählen .

WILL !

^

^

heidnische

und

christliche

.

Hererofrauen

i. LTier

in

der

Christenheit

stellung Frauen

davon der

.

haben

heidnischen

Die

China Der

.

mochte

Lind

den

und

,

erdrosselt kleinen nischen

,

Vätern Lie

sondern

auch

der

Mütter

als

Weiber

mit

ihnen

Was

jene

Mädchen

lassen

die Gatten

Rind

statt

; von oft

ein

strenges

führt

Schwägerinnen

die

noch

,

ab

lebt

ein

Stirbt

der

Unabe

in

über der

Vater

schon

als

Jahr

der

Familie

Die die

Gatte

. das

ganz findet des

Schwieger¬ kleine

,

.

Töchtern

12 .

ist .

nicht

verächtlich

den

oft

,

, ihre

darf

zu

und sie

wird Mannes

Frau

mit

8 .

heid¬

werden

Indien

Gatten

Regiment .

gelehrt Die

in

mit

den

Mutter

Manne

,

gleich

wohl sie

ihres

hernach

ihrem da

der

dem

sie

künftigen

selbst

ihre

ißt

Zwischen

,

der

,

sie

oder

nach

zwei

ausgesetzt

Fraß

Magd

haben oder

werden

.

verhandelt

den .

,

verachten ist

Hochzeit

mutter und

früh an

kleines

zu

.

ein

sind

die

Löhne

,

man

solche

und nur

Indien Trauer

hierzulande

als ,

eigenen

übrig

es

in

Lohne

zum

man

nicht

dazu

läßt

die

zur

nur

übrigen

Tieren

nicht

ist

essen ,

Möglichst

die

Mehr

auch .

gefragt

.

er

-

Welt

Anlaß

weil

da , so

wie

macht

Vor Los

gibt

nur

aber

wilden

ertränkt

Ratzen

nicht

schon ,

leben

Ameisen

Mädchens

es ,

solche

wohl

trauriges

keine

mohammedanischen

Ländern

verwünscht

Mädchen

sich

ein

eines

anderen

Vater

man

welch

und

Geburt

und

kann ,

machen

so

Frau ist

das

56

Kind für sein Leben eine Witwe . früher die indische Witwe stets mit dem Leichnam ihres Gatten zusammen verbrannt . Das hat die englische Regierung verboten , aber wie manche würde sich lieber verbrennen lassen als das schreckliche Leben einer Witwe führen . Man gibt ihr die Schuld am Tode ihres Mannes und behandelt sie wie eine schlimme verbrecherin . hat eine Witwe Söhne , so ist ihr Los erträglicher , wenigstens als das der kinderlosen Frauen und Kind - Witwen . Wenn auch in neuster Zeit den Witwen die Wiederverheiratung erlaubt ist , so findet sich doch unter den heidnischen Hindu höchst selten einer , der , dem allgemeinen Vor¬ urteil trotzend , eine solche heiraten mag . Um so mehr geschieht es von Christen , und was das Christentum für die indische Frauenwelt an hülfe und Rettung aus Leibes - und Seelennot gebracht hat , kann nur der verstehen , der ihr Elend mit eigenen Rügen gesehen hat . Nicht in allen heidnischen Ländern ist das Leben der Frauen so traurig , wie gerade bei den Kulturvölkern Asiens , Indiens und Chinas . Wohin wir aber auch kommen : nach Sumatra , Vorneo , Neu - Guinea , den Inseln des Stillen Ozeans , nach Afrika , überall finden wir das Weib geknechtet , oft nicht viel mehr als die Haustiere geachtet und in einer höchst unwürdigen Stellung . Die Vielweiberei , die bei den Mohammedanern und den meisten Heiden herrscht , bringt das schon mit sich . 11 .

Im afrikanischen hereroland haben die Mädchen und Frauen es noch verhältnismäßig gut . Auch hier erregt die Geburt eines Knaben unendlich größere Freude als die eines Mädchens . Stolz ruft der Vater es jedem zu :

57

'

( ein Vögelchen oder Vogenschütze ) ist geboren , und von Mund zu Mund geht es froh : Bei einem Mädchen verhüllt der Vater das Haupt und sagt mißmutig : „ 0kn26n nri ! " ( Nur ein Zwiebelchen . ) Die Zeldzwiebeichen wachsen in der Regenzeit in großer Menge und bilden ein wichtiges Nahrungsmittel für die Leute . Es ist die Arbeit der Frauen und Mädchen , die¬ selben auszugraben , daher der Ruf : „ Oknriou ! " wird also ein Mägdlein auch ohne besondere Freude empfangen , so gönnt man ihm doch seinen Platz in der Familie , und ist keine Rede vom Aussetzen und Töten desselben . Die afrikanische Mutter trägt ihr Rindlein nicht auf dem Arm , sondern aus dem Rücken . Sie bindet ein ge¬ gerbtes Schaffell in der weise um , daß das Rind zwischen diesem und ihrem bloßen Rücken wie in einem Sack sitzt . Für die Frau ist das sehr bequem , da sie beide Arme frei behält , aber jämmerlich baumelt oft das Röpfchen über dem Fellsack ; die Sonne sticht daraus , und die Fliegen setzen sich mit Vorliebe in die feuchten Augen¬ winkel . Mir tat solch armes Würmchen stets leid , weil wir gewohnt sind , mit unsern Rindern so sorgsam umzu¬ gehen . Ich begriff nicht , daß die Hererokinder einen geraden Rücken behalten können bei dem beständigen Hocken , aber man sah keine verwachsene oder ver¬ krümmte , schlank und gerad wachsen sie heran . Rönnen die Rinder laufen , so werden sie schnell selbständig und wissen sich viel eher allein zu helfen als die unsern , für die gesorgt wird von früh bis spät . Jedes Hererokind hat seine Ziege ; ist es hungrig , so legt es sich darunter und melkt sich die Milch in den Mund und trinkt womöglich wie ein Zicklein . Im übrigen sieht es zu , wo es etwas Eßbares erwischen kann und

58

ist

nicht

wird

im

das

und

Feuer

süße

.

Milch

ihrer

.

machen hütet

allerlei

sie

Schürze

von .

reichen kleinen

Büschel

von

Tiersehnen

kleine

Von

schaften

Kinder

die

Knaben

schnell

Großen das

so

verlobt Eltern

einigen

ist

dies

wenn meist

mit

,

,

seinem

aus

die

bis

,

so

reichende auf

die

bis

darein

einen

heran

Körper

Füße

aus

werden

befestigt

einen

^

Zäpfchen

und

wächst

nur

in

den

an

diese

die

heidnischen

die

Herren

wachsen

die

müssen

die

ansehen ganz

Mann

,

der

junge

hinzunehmen

seiner

Werft

alt

genug

bei

den

ist ,

mit heiratet

Häuptlingen

bei

den ,

anhören

daß

Kindern und

nicht

Verbindung

Leiden¬

Kinder

Knabe

ab¬

Mädchen ,

gefragt .

Oft

gerne

zu

seinen

der

die

ist

der

seinen .

möchte

er

,

Eltern

bösen

und

wird

Herero

ihrer

jungen

werden

alter

eine

bei

Neigung

über ein

sie

bei

früh

der

sich

Braut

, und

Da

schon

Frauen

auf

bis

abrasiert

eher

Dazu

Schon

schon

bisherigen kleine

. nach

Bräutigam

. .

Gefühl

aber

sind

Schlechtes

wird ,

,

Baumbast

empor

viel

sittliche

gestumpft

mit

etwas

den

glatt

ist

,- die

wenigstens

nackt

um

Kindererziehung

Rede

ist aus¬

ausgräbt ,

dabei

^

.

Eisenperlen

keine

.

Mahl¬

Reichtum

Mädchen

Hinterkops

oder

-

schmecken Wurzeln

Zwiebelchen

Lederriemchen

am

Feld

.

die

wird

die

Hauptnahrung

lernt

gehen

rund

Kopf

Freilich

regelmäßige

einzigen

und

erlegen

eine

lauter

Der

,

ihren

Mädchen

,- wachsen

Schurz

und

Ihre

Mädchen

zu

und

bekommen

die

Vieh

Wild

Knaben kleinen

,

das

.

und

,

gegessen

Haselnüsse noch allerlei

selten

nicht

das

Knabe

wie auch

wird

Herden

Heuschrecken

werden

wenig es

Herero

Während

der

Bogen

ein gibt

die

,

vorgezogen

Gekocht

kennen

die

- Mäuse ,

Baumharz

welche Regenzeit

Beeren

sogar geröstet

,

zwiebelchen In der

zeiten

,

wählerisch ,

Eidechsen

Die

Kindern sie . Fall

Doch .

Für

^

59 gewöhnlich darf der Bräutigam weder Braut noch Schwiegermutter sehen bis nach der Hochzeit . Ms Ver¬ lobungszeichen sendet er seiner Braut eine eiserne perle ,

Heidnische Hererofrauen

.

welche dieselbe an einem der Riemen ihres Senden schurzes tragen muß . Die Heirat wird vollzogen , wenn die Mädchen 14 - 16 Jahre alt sind , mit viel heidnischen Zeremonien und großer Festlichkeit , deren Mittelpunkt die Braut ist , während der Bräutigam sich gar nicht

60 sehen lassen darf und außerhalb der Werft mit seinen Freunden ein besonderes Festmahl genießt . Daraus ergibt sich , daß trotz aller Zeremonien kein Trauakt noch Ehegelübde stattfindet , sonst müßte der Bräutigam doch zugegen sein . Je nach dem Reichtum werden ein oder mehrere Ochsen und Schafe zum Festmahl ge¬ schlachtet , und die Feierlichkeiten dauern , bis das Fleisch verzehrt ist . Vas ganze Dorf nimmt daran teil . Die Mutter schmückt die Braut mit perlen und salbt sie tüchtig ein mit einer Salbe aus rotem Eisen¬ stein und ranziger Butter . Statt eines Brautkranzes wird ihr von ihren Gespielinnen das Netzsett des Hoch¬ zeitsschafes auf den Rops gelegt . So trieft sie geradezu von Fett , denn in der heißen Sonne schmilzt nach und nach auch der Brautkranz . Bber so ist sie gerade schön in den Bugen der Herero . Bin Schluß des Festes zupfen die jungen Mädchen sich das noch übrige Fett vom Kops der Braut ab , braten und verzehrendes ? Bndere Länder , andere Sitten ! Nun setzt die Mutter ihr die Frauenhaube aufi eine seltsame , dreispitzige Lederkappe , ohne welche eine heid¬ nische hererosrau sich nicht sehen lassen darf . Wenn nun das hochzeitsfest völlig beendet ist , holt der Bräuti¬ gam — wieder unter allerlei Zeremonien — die Braut in seine Werst . Er führt sie aber nicht am Brm , son¬ dern sie faßt einen der langen Riemen , die hinten von seinem Schurzfell herabhängen und geht so hinter ihm drein . Die Mutter und einige Freundinnen begleiten sie . Wenn sie nun auch vielleicht dem Manne gerne folgt , so darf sie das ja nicht zeigen , damit würde sie sehr gegen die Sitte verstoßen - nein , sie muß kläglich weinen und sich stellen , als wollte sie nach Hause zurück¬ laufen . Manchmal mag es ihr freilich auch bitterer

^

^

61

Ernst

sein

sie

^

mit

einen

auch

so

den

und

folgen man

in

einem

um

dann

Frau der

nicht

Gott

sich

Frauen

hat

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aber

kann

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ein

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Frauen

sich

.

die

,

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,

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.

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und

Wenn

sie

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sehr

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die

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,

die

ein

den nur

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und man

mit

öde

tritt

Sieht

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unbeschreiblich

stumpfsinnig .

affenähnlich

Fellkleidung den

kommt

mehr Ma߬

Mädchen

herrscht

Hererofrauen

werden geradezu

,

so

je

als

seiner

junges

aber

um

werden

schlechten

,

.

auch

Dadurch

häßlich

ein

wenn Mann

gilt

ihres

einen

,

hat

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auf

Mannes

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leer

sie

dessen

genährt

Das

,

statt

werden

Vielweiberei

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Mann

desselben

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nah

der

kann Mannes

geringe

derselben

entlassen

durch

Wie

nehmen

Besitztums

jederzeit

.

ist ,

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des

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und

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und

und

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viele

Die

,

eine

auch

als

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ein .

und

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nicht

auch

,

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das

-

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Ernst

Heiden

auch

und

doch

es wer

.

doch

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den

durchaus

einzige

freilich

und

allem

genießen

ist

ist

Christin

Hererofrauen

Gehülfin

seine

reicher

ist

so

eine

wenn

Oft

heidnischen

in

zu

Freiheit ,

eine

sein , zu

sie

Augenblick

Frauen

kann

flüchtet

.

gerne

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heidnischen

Vielweiberei

sie

Preis

größere

heidnische

hat

Mädchen

zurückbrachte

die

und

eine

das

unbewachten

haben

^

daß

Da

besonders

bekommen

keinen .

Wenn

die

,

,

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Mann

gewesen

wollte

die

den

alten

eine

früh An¬

dreispitzigen notdürftig

um Grausen

ihre

Arme an .

und Sie

.

62

starren

vor

Schmutz , denn es scheint ihnen sehr über¬ Um so mehr schmieren sie ihren Körper mit Fett ein . Der Negergeruch an sich ist schrecklich für weiße Leute ; er wird noch schlimmer durch das Linsalben des Körpers und durch allerlei Wohl gerüche aus Wurzeln , die für uns aber alles andere als wohltuend sind . Wenn eine solche Frau in unser Haus kam , mußte ich mich ganz energisch zusammennehmen , um ihr die Hand geben zu können . Schenkte man ihnen etwas zu essen , so konnten sie vor Freude Unsinnige um einen herumtanzen , beständig rufend : „ Nukonn uunflse ^ ( meine Herrin ! meine Herrin ) ! Sie sind sehr empfäng¬ lich für jede Freundlichkeit , wenn ' s auch nur ein Scherz¬ wort ist , und können das stundenlang lachend wieder¬ holen und andern erzählen , ein Zeichen , wie wenig sie zu denken haben und wie das geringste Andere , Neue für sie ein Ereignis ist . - Nur mit tiefem Mitleid konnte man diese armen Frauen ansehen . Auffallend war es , die christlichen Frauen mit den heidnischen zu vergleichen und zu sehen , was der Geist Gottes aus diesen armen Menschenkindern machen kann . Der Ausdruck wird ein völlig anderer , aus den schwarzen Augen leuchtet einem eine Seele entgegen . Ls ist aber eine schwere Geduldsarbeit , die die Missionare mit den armen Herero haben , diesen so tief gefallenen Menschen . Ost will da der Mut sinken , wenn die Getauften die früheren Gewohnheiten so schwer oblegen , und manche schmerzliche Enttäuschungen gibt ' s zu überwinden . Und doch , sieht man die Frauen und Mädchen der Gemeinde Sonntags zur Kirche gehen , dann kann man es kaum fassen , daß diese vom Stamm der heidnischen Frauen sein sollen , und daß sie vorher ebenso abschreckend aus flüssig , sich zu waschen .

*

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63

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^

^

sahen . Melden sich die Heiden zum Taufunterricht , so müssen sie gleich ihre Tracht ablegen , weil darin auch ein Stück ihres Heidentums steckt . Die Mädchen und Zrauen sollen die haare wachsen lassen , dies gilt aber einer Hererofrau nicht für anständig , darum wurde die Litte eingeführt , ein buntes Kopftuch zu tragen , das leicht um den Kopf geschlungen zu ihren einfachen Kattun Kleidern ganz hübsch aussieht . Auch ihr äußeres Leben wird ein ganz anderes , früher kannten sie kaum eine Arbeit ; sie brachten ihre Zeit hin mit Schwatzen und Rauchen . Dies liebten sie ebenso leidenschaftlich wie die Männer , und wenn sie keine Pfeife hatten , ging ' s auch aus einem hohlen Knochen . Nun lernen Zrauen und Mädchen nähen , waschen und plätten , und auch vielfach in den Missions Häusern und im Dienst bei weißen Familien die euro¬ päische Art der Hauswirtschaft . Einige von ihnen be¬ sitzen auch eine Nähmaschine , mit der sie sehr gut umzu¬ gehen wissen ; ich habe mich oft gewundert , wie pünktlich sie Zuschnitten und nähten . Manche Christen bauen sich Häuser von Backsteinen mit mehreren Zimmern , aber die meisten bleiben in ihren dunkeln , bienenkorbartigen Hütten ; diese werden jedoch besser reingehalten als zur Zeit ihres heidnischen Lebens . In den Häusern der Neichen findet man sogar einige Möbel : Tische , Stühle , Bänke , Kisten für Kleider oder Munition , wohl gar ein Bett , wenn auch mehr zum Staat als zum Gebrauch , denn die Herero lieben es , auf dem Boden zu schlafen . Leider ist die äußere Drdnung des Familienlebens für die Herero schwierig . Natürlich werden die Kinder der Getauften zur Schule angehalten . Lesen und Schreiben lernen sie schnell , schwer wird ihnen dagegen Rechnen . Das Hauptgewicht

64

wird auf den Religionsunterricht gelegt . Ruch die Er¬ , die den Taufunterricht besuchen , lernen Lesen , wenn sie nicht schon zu alt sind , und welch ein neues Leben geht ihnen damit aus ! Da sie keine schlechte Lektüre besitzen , sind sie auf die Bücher angewiesen , die die Missionare in ihre Sprache übersetzten , und das sind vor allem das Neue Testament , die biblischen Geschichten und eine Anzahl Lieder . Sie singen so gern . Der Ge¬ sang ist volltönend ohne Orgelbegleitung . Ost ertönen unsere schönen Melodien vierstimmig . Der Gottesdienst wird gut besucht . Mit der lutherischen Liturgie beginnt derselbe , das Glaubensbekenntnis wird von allen mit¬ gesprochen . In der predigt sucht der Missionar so einfach und anschaulich wie möglich zu reden , damit dieselbe seinen schwarzen Zuhörern recht in Herz und Gewissen dringt , und in der Nachmittags - Ratechese fragt er die predigt durch , um zu sehen , ob sie ihn recht verstanden haben . Weil die Mütter ihre kleinen Rinder mitbringen , gibt ' s mancherlei Störung . Schreit ein Rind zu arg , so muß es hinausgetragen werden . Die Altesten achten auf Ordnung . . Besonders schön ist die Feier des heiligen Abend¬ mahls , und es bewegte mich jedesmal tief , wenn ich mit den schwarzen Frauen am Altar knieend sah , wie viele von ihnen das heilige Sakrament unter heißen Tränen und in tiefer Inbrunst empfingen . Line alte Frau unserer Gemeinde , namens Christine , hatte ich besonders gern . Sie besuchte mich oft und zeigte mir in jeder Meise ihre Liebe . Ihr treues Gesicht trug den Stempel der Gotteskindschaft und des Friedens ; der Unterschied mit den abschreckenden Gesichtern alter Heidenfrauen war unbeschreiblich . Ronnte ich den heidnischen Frauen kaum die Hand geben , so hätte ich Lhristine und noch manche wachsenen

65

liebe Christenfrau bei unserm Abschied ohne Scheu ge¬ küßt , aber dazu waren sie zu bescheiden . Sie küßten uns die Hände und Uleider und weinten bitterlich ob unseres Weggehens . Gewiß , es sind noch arme , schwache , vielfach strau¬ chelnde Zrauen , aber ob wir , wenn wir aus solch sitt¬ lichem Schmutz und Stumpfsinn herauskämen wie sie , wohl schon besser und heiliger wären ? Ich fürchte : nein . Unsere heilige Pflicht ist es , an unserm Teil mitzu¬ helfen , daß aus den Heiden noch viele , viele aus ihrem äußeren und inneren Elend herausgerettet und glückliche iiinder Gottes werden .

2rle , wie ich die Herero rc. 5

petrine . 1904 .