Verserzählungen I [5 ed.] 9783110965124, 3484200715, 3484200707, 9783484200715

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Verserzählungen I [5 ed.]
 9783110965124, 3484200715, 3484200707, 9783484200715

Table of contents :
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 5. Auflage
Vorwort zur 4. Auflage
Vorwort zur 3. Auflage
Einleitung
Bibliographie
I. DIE DREI WÜNSCHE
II. DAS ERZWUNGENE GELÜBDE
III. EHESCHEIDUNGSGESPRÄCH
IV. DER BEGRABENE EHEMANN
V. DAS HEISSE EISEN
VI. DIE EINGEMAUERTE FRAU
VII. DER GEVATTERIN RAT
VIII. DER KLUGE KNECHT
IX. DER NACKTE BOTE
X. DER NACKTE RITTER
XI. DIE MARTINSNACHT
XII. DER DURSTIGE EINSIEDEL
XIII. DER UNBELEHRBARE ZECHER

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ALTDEUTSCHE

TEXTBIBLIOTHEK

Begründet von Hermann Paul Fortgeführt von G. Baesecke Herausgegeben von Hugo Kuhn Nr. 53

Der Stricker Verserzählungen I

Herausgegeben von Hanns Fischer

5., verbesserte Auflage besorgt von Johannes Janota

MAX NIEMEYER VERLAG 2000

TÜBINGEN

1. Auflage 1960 2., neubearb. Auflage 1967 3., rev. Auflage 1973 4., rev. Auflage 1979

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Stricker, Der: Verserzählungen / Der Stricker. Hrsg. von Hanns Fischer. Tübingen : Niemeyer 1 . - 5 . , verb. Aufl. / besorgt von Johannes Janota. - 2000 (Altdeutsche Textbibliothek ; Nr. 53) ISBN 3-484-20071-5 ISBN 3-484-20070-7 © Max Niemeyer Verlag G m b H , Tübingen 2000 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Printed in Germany. Satz und Druck: AZ Druck und Datentechnik G m b H , Kempten Einband: Heinr. Koch, Tübingen

Inhaltsverzeichnis

I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. XI. XII. XIII.

Vorworte Einleitung Bibliographie Die drei Wünsche Das erzwungene Gelübde Ehescheidungsgespräch Der begrabene Ehemann Das heiße Eisen Die eingemauerte Frau Der Gevatterin Rat Der kluge Knecht Der nackte Bote Der nackte Ritter Die Martinsnacht Der durstige Einsiedel Der unbelehrbare Zecher

VII XI XXIII 1 11 22 28 37 50 66 92 110 126 131 143 155

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Vorwort zur 5. Auflage Die Neuauflage des vorliegenden Teilbändchens erfolgt 40 Jahre nach Hanns Fischers Erstausgabe ( 1960) seines Stricker-Bändchens in der Altdeutschen Textbibliothek, das mit außerordentlichem Erfolg Gustav Rosenhagens Vorgängerausgabe (1934) in dieser Reihe abgelöst hat. Die nunmehr fünfte Auflage ist der beste Beweis für die Solidität der Fischerschen Neuedition. Ihr bis heute markantes Profil erhielt sie freilich in der zweiten Auflage ( 1967) mit ihrer Texterweiterung und Aufteilung in zwei Teilbändchen: Dabei erfolgte nochmals eine genaue Überprüfung der Überlieferung mit dem Ziel, den Text noch näher an die Leithandschrift heranzuführen; vor allem aber wurden im völlig neu gefaßten Apparat - editorisch wegweisend - stärker abweichende Fassungen im vollen Wortlaut mitgeteilt. Die editorische Erfahrung, die ich als Hanns Fischers Assistent bei dieser Revision sammeln durfte, führten in der dritten Auflage (1973) zu dem Versuch, an einigen Stellen einen noch engeren Anschluß an die Leithandschrift zur Diskussion zu stellen. Für die vierte Auflage (1979) war endlich die ehemals Kálocsaer Handschrift (K), für die bis dahin nur auf Otto Lippstreus Abschrift (im Besitz des Germanischen Seminars der Universität Hamburg) zurückgegriffen werden konnte, in der Bibliotheca Bodmeriana zugänglich; dies erlaubte die Angleichung bei der Zählung der Texte an den handschriftlichen Befund und eine Einarbeitung der Varianten von Κ auf dessen Grundlage. Die nachfolgend abgedruckten Vorworte zu den einzelnen Auflagen und Hanns Fischers nicht überholte Einleitung zur Ausgabe legen Rechenschaft über diese Veränderungen ab. Für die neuerliche Auflage konzentrierte ich mich auf eine Neugestaltung der bibliographischen Angaben. Der Überblick über die Handschriften ist mehrfach durch einschlägige Literatur ergänzt. Bei der Bibliographie selbst erfolgte ein unmittelbarer Anschluß an die systematische Forschungsbibliographie in Hanns Fischers grundlegenden »Studien zur deutschen Märendichtung« ( 2 1983), auf die man bei einer einläßlicheren Beschäftigung mit Strickers Verserzählungen ohnehin zurückgreifen muß. Daher führt die Bibliographie nurmehr Titel auf, die in der Forschungsbibliographie der Fischerschen »Studien« noch nicht genannt sind. Eine Ausnahme machen die Untergruppen zur Überlieferung bzw. zu Sprache und Stil, da hierzu in der Forschungsbibliographie die Angaben dieser VII

Vorwort zur 5. Auflage Ausgabe zumindest teilweise vorausgesetzt worden sind. Als Neuerung der vorliegenden Ausgabe habe ich die neu erschienene Literatur für die einzelnen Verserzählungen durch N e n n u n g der relevanten Seitenzahlen aufgeschlüsselt; zur leichteren Identifizierung der Querverweise dient die Numerierung der Titelangaben. Die Ausgabe der Strickerschen Verserzählungen war Hanns Fischers erste Edition. Ihr dauerhafter Erfolg erneuert an der Schwelle zu einem neuen Millennium die Erinnerung an die fortdauernden wissenschaftlichen Leistungen des Spätmittelalterforschers H a n n s Fischer. Augsburg, Ende 1999

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Vorwort zur 4. Auflage Die Neuauflage des Teilbändens erlaubte es nunmehr, bei den betreffenden N u m m e r n (I-V. VII. IX-XI) die Lesarten der ehemals Kálocsaer Handschrift (K) einzuarbeiten.' In diesem Zusammenhang habe ich auch die Zählung der Texte aus Κ dem Handschriftenbefund angeglichen; 2 sie liegt um eine N u m m e r tiefer als die bislang übliche, auf Mailath-Köffinger 3 fußende Numerierung, die U. Schwab in ihre verdienstvolle Übersicht über die kleineren Gedichte des Strickers 4 übernommen hat. Neben dieser Neuerung beschränkte ich mich bei der Neuauflage auf die Beseitigung einiger weniger Errata und gelegentlicher Inkonsequenzen sowie auf Ergänzungen im bibliographischen Teil der Ausgabe. Die Arbeit an der Neuauflage fiel in die Zeit, zu der sich der Todestag Hanns Fischers zum zehnten Mal jährte: die Beliebtheit seiner StrickerAusgabe ehrt diesen bedeutenden Spätmittelalterforscher. Siegen, am 6. August 1978

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D a f ü r bin ich wiederum H a n s Braun, dem Bibliotheksdirektor der Fondation Martin Bodmer in Cologny-Genève, für die Überlassung von Mikrofilmaufnahmen aus Κ zu D a n k verpflichtet. Zuvor schon im zweiten Teilbändchen: Der Stricker. Verserzählungen II. Hrsg. von H a n n s Fischer. 2., revidierte Auflage besorgt von Johannes Janota. T ü bingen 1977 (ATB 68) u n d in meinen beiden Abbildungsbänden [—» 2.9]; auch die Neuauflage des Neuen Gesamtabenteuers zählt nach der revidierten N u m e r i e r u n g (1. Bd. Dublin/Zürich 2 1967. Nr. 1. 8. 16). Johann Nep. Graf Mailáth - Johann Paul Köffinger, Koloczaer Codex altdeutscher Gedichte. Pesth 1817. S. X I - X X . Die hier veröffentlichte Z ä h l u n g hat schon Gustav Rosenhagen in seiner Beschreibung von Κ korrigiert, die er 1911 fur das Deutsche Handschriftenarchiv der Berliner Akademie der Wissenschaften angefertigt hatte. U . Schwab, Bispelreden [ - » 2.3] S. 1 5 - 4 3 .

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Vorwort zur 3. Auflage D i e anerkannte Verläßlichkeit der Fischerschen Stricker-Ausgabe hätte für die dritte A u f l a g e einen v o n wenigen Errata gereinigten u n d im bibliographischen Teil ergänzten N a c h d r u c k der Vorgängerin erlaubt. W e n n ich darüber hinaus in mehreren Fällen einen n o c h engeren A n s c h l u ß an die Leithandschrift zur D i s k u s s i o n stelle, ' d a n n soll d a m i t das P r o g r a m m der beiden früheren A u f l a g e n fortgeschrieben werden. Dieser Versuch 2 scheint m i r bei der Fischerschen Stricker-Ausgabe besonders l o h n e n d zu sein, d a sie zur D u r c h s e t z u n g u n d A n e r k e n n u n g des Leithandschriftenprinzips als h e u t e m a ß g e b l i c h e r E d i t i o n s m e t h o d e bei der H e r a u s g a b e s p ä t m i t t e l alterlicher Kleinepik erhebliche Schrittmacherdienste geleistet hat. A n g e sichts der äußerst k n a p p b e m e s s e n e n Zeit, die mir für d i e Revision zur V e r f ü g u n g stand, m u ß t e ich allerdings bei einigen Stellen, die n o c h eingehenderer Analysen bedürfen, eine E n t s c h e i d u n g vorerst zurückstellen. 3 T ü b i n g e n , im F e b r u a r 1 9 7 3

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Es handelt sich dabei um folgende Verse: I, 105. 172. 190. 202; II, 82. 109. 178.236; IV, 236; V, 12. 20. 44. 112; VI, 138; VII, 188. 236. 3 7 7 . 4 4 1 . 5 8 5 ; VIII, 9. 137. 256. 274; IX, 10. 64. 104. 195; X, 31; XI, 24. 59. 140; XII, 32. 80. 255. 259. 350; XIII, 128. Für Hinweise habe ich Arend Mihm (Duisburg), Lambertus Okken (Utrecht) und insbesondere meinem Tübinger Kollegen Paul Sappler zu danken, der mir auch während dieser Revisionsarbeiten ein ebenso liebenswürdiger wie kritischer Gesprächspartner war. Der wohl einschneidendste, weil den Versbestand ändernde Eingriff ergäbe sich, wenn man die Verse IX, 173/74, die in der Leithandschrift A fehlen, als Ersatz für die in H fehlenden Verse IX, 175/76 beurteilen und damit aus dem Text herausnehmen würde.

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Einleitung D i e neue, 1 9 6 0 entstandene A u s g a b e Strickerscher Verserzählungen, die aus äußeren G r ü n d e n n u n a u f zwei B ä n d c h e n verteilt - hier in zweiter, erweiterter A u f l a g e vorgelegt wird, ist als Ersatz für die » M ä r e n « - E d i t i o n G u s t a v R o s e n h a g e n s 1 gedacht, die 1 9 3 4 in derselben Reihe erschien. D i e b e k a n n t e Fehlerhaftigkeit, Unzuverlässigkeit u n d m a n g e l n d e m e t h o d i s c h e K o n s e q u e n z dieser A u s g a b e 2 hatte einen lediglich oberflächlich revidierten N a c h d r u c k nicht in Betracht k o m m e n lassen, u n d s o hatte ich bereits vor sieben Jahren Text u n d A p p a r a t n o c h einmal g a n z neu aus den H a n d schriften erarbeitet. F ü r die Zweitauflage ist der g e s a m t e Text erneut an der U b e r l i e f e r u n g g e p r ü f t u n d an nicht wenigen Stellen, wie ich hoffe, verbessert worden. 3 G a n z neu gefaßt ist der A p p a r a t , in d e m n u n in der Weise m o d e r n e r K l e i n e p i k - E d i t i o n e n m e h r m a l s stärker a b w e i c h e n d e Redaktionen' 1 i m vollen W o r t l a u t mitgeteilt werden u n d a u ß e r d e m durchgeh e n d die eckige B e z u g s k l a m m e r verwendet wird. V o n der R o s e n h a g e n s c h e n Textauswahl unterscheidet sich die meinige - abgesehen v o m E r s a t z des nicht d e m Stricker gehörigen >Schneekinds< durch die den Ehegeschichten nahestehende >Eingemauerte Frau« 5 - durch die A u f n a h m e von vier weiteren Verserzählungen: >Edelmann u n d Pferde-

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Mären von dem Stricker. Halle 1934 (ATB 35). Alle Widersprüche in Text und Apparat zwischen der alten und der neuen Ausgabe beruhen auf Fehlern Rosenhagens. Ihre Zahl verbot es, sie jedesmal an Ort und Stelle zu bezeichnen. Unterstützt haben mich dabei L. Okken, Utrecht, und mein Tübinger Assistent Dr. Johannes Janota. Dankbar erwähnt seien ferner die eingehenden Rezensionen U. Schwabs und W. Dittmanns (Beitr. [Tübingen] 83. 1962. S. 3 7 3 - 3 8 2 und ZfdPh 82. 1962. S. 115-119); ich habe von den dort zur Diskussion gestellten Besserungsvorschlägen verschiedentlich Gebrauch gemacht. Für die Redaktion EB von Nr. IX lasse ich die jüngere Handschrift Β sprechen (während E nur durch Varianten vertreten ist), weil sie noch stärkere Abweichungen von der Redaktion A zeigt. Zuerst hrsg. von E Brietzmann, Die böse Frau in der deutschen Literatur des Mittelalters. Berlin 1912. S. 1 - 1 4 . XI

Einleitung handlers 6 >Der junge Ratgebers 7 »Der arme und der reiche KönigDer Richter und der TeufelGesammtabenteuer< (s. A n m . 9) Bd. 2, S. 691 e n t n o m m e n werden. Paula Hefti, Codex Dresden M 68. Bern u n d M ü n c h e n 1980. Das H a u s b u c h des Michael de Leone: W ü r z b u r g e r Liederhandschrift der Universitätsbibliothek M ü n c h e n (2° C o d . ms. 731). In Abbildung hrsg. von H o r s t Brunner. Göppingen 1983. Gisela Kornrumpf: Michael de Leone. In: Verfasserlexikon. 1.7] 6. Bd. 1987. Sp. 4 9 1 - 5 0 3 ( 4 9 9 - 5 0 1 ) . H.-J. Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter {-> 4.10) S. 9 7 - 1 0 1 . Elfriede Stutz, Der Codex Palatinus 341 als literarisches D o k u m e n t . In: Bibliothek u n d Wissenschaft 17. 1983. S. 8 - 2 6 . S a m m l u n g kleinerer deutscher Gedichte. Vollständige Faksimile-Ausgabe des

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Einleitung Κ

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W = b

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Bibliotheca Bodmeriana Cologny-Genève, Cod. Bodmer 72, (früher Erzbischöfliche Bibliothek Kálocsa, Ms. 1), Pergament, um 1320/30 (enthält Nr. I. II. III. IV. V. VII. IX. X. XI. XV. XVI) 16 Badische Landesbibliothek Karlsruhe Hs. Donaueschingen 104 (= Laßbergs >LiedersaalLiedersaal-HandschriftKarlsruher Fabelcorpus 3.6] S. 76f.). Metri causa h a b e ich nicht in den Text eingegriffen, weder d u r c h Wortstellungskorrekturen 3 6 noch durch Streichungen oder Einfügungen. Dies hätte auf allzu unsicheren Boden geführt. Auch bin ich der Meinung, d a ß dreisilbige Auf- oder Innentakte ebenso wie die m a n c h m a l im ganzen etwas harte u n d unausgewogene rhythmische F ü g u n g beim Stricker nicht als anstößig gelten k ö n n e n . Die (diplomatisch getreue) Variantenmitteilung des Apparats 3 7 m u ß t e , wenn bei einer so reichen Überlieferung die Lesbarkeit nicht beeinträchtigt werden sollte, auf die Abweichungen in Wortstellung, Wortbestand u n d Flexionsweise (aber jeweils m i t A u s n a h m e der allzu häufigen u n d belanglosen Erscheinungen) 3 8 beschränkt werden. So blieben also außer rein Graphischem u n d außer offensichtlichen Verschreibungen vor allem die zahlrei-

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Über eine gewisse Neigung der Handschrift A zu Wortstellungsfehlern gibt es keine Diskussion. Ich hielt es aber fiir angezeigt, meine Eingriffe auf die sprachwidrigen Fälle zu beschränken. Ich biete sie in systematischer (Textwert), nicht alphabetischer (Handschriftensiglen) Reihenfolge. Es sind dies alle Abweichungen von den oben genannten normalisierten Formen, die jüngeren flektierten Formen von ir, die verschiedenen Schreibweisen der Negationspartikel en-lne-l-nenl-ne, die im Zusammenhang mit Enklisen auftretenden Varianten mir es] mirs, über ¿bzz] überz u.a.; dazu folgende Einzellesarten: dehein] kein, ietslich] ieslich, ieglich u.a., ienderj indert u.a., iezuo) ietzundu.a., iuch] iu, mère\me, ode] oder, sus] sust, unz] hintz (eine Ausnahme machen im Hinblick auf dehein und sust die beiden nur in H überlieferten Stücke XII und XIV).

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Einleitung chen jüngeren Lautungen 39 der Uberlieferung unberücksichtigt. 40 W o r t abweichungen sind entsprechend nur in Orthographie und Lautung einer Handschrift (der jeweils erstgenannten) verzeichnet. 41 A m Zeilenanfang stehende W ö r t e r habe ich zur bequemeren Verständigung mit Majuskel geschrieben, 42 gleichgültig, ob das dem handschriftlichen Gebrauch entspricht oder nicht.

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Die Variante do gegen da (oft in H und E), im allgemeinen wohl rein lautlicher Natur, ist dort angegeben, wo zweifelhaft sein konnte, ob nicht doch temporale Konjunktion statt lokaler gemeint war. Verzichtet wurde auch auf eine Unterscheidung von Schreiber und Korrektor in E. Bei der Zusammenfassung der Lesart zweier oder mehrerer Handschriften bezieht sich der in Klammern stehende Fehlvermerk nur auf das vorausgehende Wort. Apparatmitteilungen wie Do H zeigen Wortersatz am Versbeginn an (nicht Wortzusatz). XXI

Bibliographie

Die Forschungsliteratur zu Strickers Verserzählungen wie deren Ausgaben sind durch die systematische Forschungsbibliographie in der Neuauflage von H. Fischers »Studien zur deutschen Märendichtung« (—> 1.1 ) bis zum Jahr 1981 nachgewiesen. Nachstehend aufgeführt werden daher (mit Ausnahme der Untergruppen zur Uberlieferung bzw. zu Sprache und Stil) in chronologischer Reihenfolge nur solche Arbeiten, die nach 1981 erschienen sind. 1 Diese Ergänzungen werden - als Neuerung der vorliegenden Ausgabe und zugleich als Fortschreibung der systematischen Forschungsbibliographie in H. Fischers »Studien« - im Schlußteil der Bibliographie für die einzelnen Verserzählungen aufgeschlüsselt. Bei Kurztiteln wird durch Pfeil (—>) auf die Stelle innerhalb der Bibliographie verwiesen, an der ein ausführlicher bibliographischer Nachweis erfolgt. Die Titelaufnahme wurde Mitte 1999 abgeschlossen.

1. Handbücher 1 Hanns Fischer, Studien zur deutschen Märendichtung. Tübingen 1968. 2 1983. S. 1 4 5 - 1 4 8 . 4 0 5 - 4 1 7 [systematische Forschungsbibliographie bis Ende 1981, mit Nachweis weiterer Ausgaben zur Strickerschen Kleindichtung]. 2 Karl-Heinz Schirmer [Hrsg.], Das Märe. Die mittelhochdeutsche Versnovelle des späteren Mittelalters. Darmstadt 1983. 3 Wolfgang Spiewok, Der Stricker - Durchbruch zu neuen Formen und Inhalten. In: Geschichte der deutschen Literatur. Mitte des 12. bis Mitte des 13. Jahrhunderts. [Auch unter dem Titel: Der Helden minne, triuwe und ère. Literaturgeschichte der mittelhochdeutschen Blütezeit.] Von einem Autorenkollektiv unter Leitung von Rolf Bräuer. Berlin 1990. S. 472-502.

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Ausgespart blieb dabei die seit der letzten Auflage kontrovers geführte Diskussion u m den Märenbegriff. Vgl. dazu zusammenfassend Walter H a u g , Entwurf zu einer Theorie der mittelalterlichen Kurzerzählung (—> 4.16).

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Bibliographie 4 Else Ukena-Best, Der Stricker. In: Literaturlexikon. Hrsg. von Walther Killy. 11. Bd. Gütersloh 1991. S. 2 5 7 - 2 6 0 . 5 Klaus Grubmüller, Maere. In: Literaturlexikon. Hrsg. von Walther Killy. 14. Bd. Gütersloh 1993. S. 6 3 - 6 6 . 6 Joachim Heinzle, Wandlungen und Neuansätze im 13. Jahrhundert ( 1 2 2 0 / 3 0 - 1 2 8 0 / 9 0 ) . 2., durchgesehene Auflage. Tübingen 1 9 9 4 . S. 1 4 - 1 6 . 1 3 7 - 1 4 1 und passim. 7 Karl-Ernst Geith, Elke Ukena-Best, Hans-Joachim Ziegeler, Der Strikker. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. 2., völlig neu bearbeitete Auflage hrsg. von Burghart Wachinger. 9. Bd. Berlin, New York 1995. Sp. 4 1 7 ^ 4 9 . 8 Helmut de Boor, Die deutsche Literatur im späten Mittelalter. Erster Teil. 1 2 5 0 - 1 3 5 0 . 5. Auflage. Neubearbeitet von Johannes Janota. München 1997. S. 2 0 2 - 2 1 7 und passim.

2. Uberlieferung 1 Konrad Zwierzina, Beispielreden und Spruchgedichte des Strickers. In: Mhd. Übungsbuch. Hrsg. von C . v. Kraus. Heidelberg

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S. 2 7 9 - 2 8 7 . 2 Heinrich Niewöhner, Strickerhandschriften. In: Beitr. (Halle) 7 7 . 1 9 5 5 . S. 495f. 3 Ute Schwab, Die bisher unveröffentlichten geistlichen Bispelreden Strickers. Göttingen 1959. S. 1 3 - 4 5 . 4 Hermann Menhardt, Zu Strickers kleinen Gedichten. In: Beitr. (Tübingen) 82. 1960. S. 3 2 1 - 3 4 5 . 5 Ders., Der Stricker und der Teichner. In: Beitr. (Tübingen) 84. 1962. S. 2 6 6 - 2 9 5 . 6 Ute Schwab, Der Endchrist des Friedrich von Saarburg und die anderen Inedita des Cod. Vind. 2 8 8 5 . Neapel 1964. S. 6 5 - 1 1 2 . 7 Arend Mihm, Uberlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter. Heidelberg 1967. 8 Wolfram von Eschenbach. Parzival - T i t u r e l - Tagelieder. Cgm 19 der Bayerischen Staatsbibliothek München. [I.] Faksimileband. [II.] Transkription der Texte von Gerhard Äugst (u.a.)... Stuttgart 1970 [zur Prosanacherzählung des >Nackten Boten« S. 4 5 f ] .

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Bibliographie 9 Johannes Janota, Der Stricker. Abbildungen zur handschriftlichen Überlieferung. I. Der nackte Bote. II. Die Martinsnacht. Anhang: Der Weinschwelg. Göppingen 1974. 10 Franz-Josef Holznagel, Autorschaft und Uberlieferung am Beispiel der kleineren Reimpaartexte des Strickers. In: Autor und Autorschaft im Mittelalter. Hrsg. von Elizabeth Andersen (u.a.). Tübingen 1998. S. 163-184. 3. Sprache und Stil 1 Karl August Hahn, Kleinere Gedichte von dem Stricker. Quedlinburg und Leipzig 1839. S. IX-XX. 2 Karl Bartsch, Karl der Große von dem Stricker. Quedlinburg und Leipzig 1857. S. LI-XCVI. 3 Ludwig Jensen, Uber den Stricker als Bispel-Dichter, seine Sprache und seine Technik. Diss. Marburg 1885. 4 Gustav Rosenhagen, Untersuchungen über >Daniel vom Blühenden Tal< vom Stricker. Diss. Kiel 1890. 5 Konrad Zwierzina, Mittelhochdeutsche Studien. In: ZfdA 44. 1900. S. 1-116. 249-316. 345-406 und 45. 1901. S. 19-100. 253-419 (passim). 6 Arno Schirokauer, Studien zur mittelhochdeutschen Reimgrammatik. In: Beitr. 47. 1923. S. 1 - 1 2 6 (passim). 7 Κ. Waelzel, Reimwörterbuch und Verzeichnis der Reimwörter aus >Daniel von dem Blühenden Tal« und dem >Pfaffen Amîs< von dem Stricker. München 1926. 8 Maria Maurer, Die >Frauenehre< von dem Stricker. Diss. Freiburg 1927 [Reimregister S. 47-66]. 9 Hans Mast, Stilistische Untersuchungen an den Kleinen Gedichten des Strickers mit besonderer Berücksichtigung des volkstümlichen und des formelhaften Elementes. Diss. Basel 1929. 10 Albert Leitzmann, Strickerstudien. In: ZfdA 81. 1944. S. 69-84. 11 Gertraud Eder, Die Reimverhältnisse im Karlsepos von dem Stricker. Diss. Wien 1952. 12 Ute Schwab, Die Barlaamparabeln im Cod. Vindob. 2705. Studien zur Verfasserschaft kleinerer mhd. Gedichte. Napoli 1966. S. 5-244.

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Bibliographie 13 M. Augusta Coppola, Osservazioni sulle caratteristiche linguistiche dello Stricker con particolare riferimento agli exempla spirituali. In: U. Schwab, Barlaamparabeln ( - > 3.12) S. 245-266. 14 Dies., Il rimario dei bispelspirituali dello Stricker. Göppingen 1974. 15 Udo von der Burg, Indizes zu Strickers Karl der Große. Wortindex, Reimpaarindex, Häufigkeitsindex. Göppingen 1974. 16 Jean-Marc Pastre, La distinction des styles et les «maere» des XlIIème et XlVème siècles. In: Le récit bref (1980; 4.1) S. 191-209. 17 Hirohiko Soejima, Lemmatisierter Wortindex zu den Verserzählungen des Strickers. In: Language and Culture 14. Sapporo 1988. S. 237 bis 340. 18 Siegfried Christoph, Lemmatisierter Index zu den Werken des Strikkers. Tübingen 1997. 4. Interpretation 1 Daniel Rocher, Le discours contradictoire du Stricker sur les femmes et l'amour. In: Le récit bref au Moyen Age, pubi, par Danielle Buschinger. Paris 1980. S. 227-247. 2 Teresa Ann Reilly, The problem of guot in the works of the Strieker. Diss. University of California, Davis 1981 (S. 127-190). 3 Fritz Peter Knapp, Herzog Heinrich in einem Gedicht des Strickers. In: Unsere Heimat. Zeitschrift des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 53. 1982. S. 265f. 4 Daniel Rocher, Inwiefern sind Strickers »maeren« echte »contes à rire«? In: Wolfram Studien 7. 1982. S. 132-143. 5 John Margetts, Die erzählende Kleindichtung des Strickers und ihre nichtfeudal orientierte Grundhaltung. In: K.H. Schirmer, Das Märe (-> 1.2) S. 316-343. 6 Otfrid Ehrismann, der tîvel brâhte mich ze dir. Vom Eheleben in Erzählungen des Strickers. In: Liebe - Ehe - Ehebruch in der Literatur des Mittelalters. Hrsg. von Xenja von Ertzdorff/Marianne Wynn. Giessen 1984. S. 25-40. 7 Christoph Steppich, Zum Begriff der >Wisheit< in der Kleindichtung des Strickers. In: Dialectology, Linguistics, Literature. Festschrift for Caroli E. Reed. Ed. by Wolfgang W Moelleken. Göppingen 1984. S. 275-316.

XXVI

Bibliographie 8 Elfriede Stutz, Versuch über mhd. kündekeit in ihrem Verhältnis zur Weisheit. In: Digressionen. Wege zur Aufklärung. Festgabe für Peter Michelsen. Hrsg. von Gotthardt Frühsorge u.a. Heidelberg 1984. S. 33-46. 9 Dieter Vogt, Ritterbild und Ritterlehre in der lehrhaften Kleindichtung des Stricker und im sog. Seifried Helbling. Frankfurt a.M. 1985 (S. 103-114). 10 Hans-Joachim Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter. Mären im Kontext von Minnereden, Bispein und Romanen. München 1985 (s. Register). 11 Mark Lee Thamert, The medieval novellistic maere. Telling and teaching in works of the Stricker. Diss. Princeton University 1986 (S. 136 bis 189). 12 Joëlle Fuhrmann, Le rôle de la femme dans les Maeren interprétés à travers la réalité juridique et théologique de l'époque. In: Le récit bref au Moyen Age, pubi, par Danielle Buschinger et Wolfgang Spiewok. Amiens 1989. S. 105-122. 13 Ingrid Strasser, Vornovellistisches Erzählen. Mittelhochdeutsche Mären bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts und altfranzösische Fabliaux. Wien 1989 (s. Register). 14 Albrecht Classen, Misogyny and the battle of genders in the Strieker's »Maeren«. In: Neuphilologische Mitteilungen 92. 1991. S. 105-122. 15 Rüdiger Krohn, Zeugnisse des Niedergangs. Zum Wandel des Ritterbildes in der deutschen Märendichtung. In: Ûf der mâze pfat. Festschrift Werner Hoffmann. Göppingen 1991. S. 255-276. 16 Walter Haug, Entwurf zu einer Theorie der mittelalterlichen Kurzerzählung. In: Kleinere Erzählformen des 15. und 16. Jahrhunderts. Hrsg. von Walter Haug und Burghart Wachinger. Tübingen 1993. S. 1-36. 17 Klaus Grubmüller, Das Groteske im Märe als Element seiner Geschichte. Skizzen zu einer historischen Gattungspoetik. In: Kleinere Erzählformen ( - » 4.16) S. 37-54. 18 Romy Günthart, Mären als Exempla. Zum Kontext der sogenannten ».Strickermären«. In: ABäG 37. 1993. S. 113-129. 19 Sabine Böhm, Der Stricker. Ein Dichterprofil anhand seines Gesamtwerkes. Frankfurt a.M. 1995 (S. 112-130).

XXVII

Bibliographie 5. Zu den einzelnen

Texten

I. >Die drei Wünsche< 1 O t f r i d Ehrismann, Der Stricker. Erzählungen, Fabeln, Reden. Mittelhochdeutsch / N e u h o c h d e u t s c h . Hrsg., übersetzt u n d k o m m e n t i e r t . Stuttgart 1992. S. 1 5 0 - 1 6 5 [Text in A n l e h n u n g an Fischer], 2 Klaus Grubmüller, Novellistik des Mittelalters. Märendichtung. Hrsg., übersetzt u n d kommentiert. Frankfurt a.M. 1996. S. 56—69 [Text nach Fischer], H . Fischer, Studien (-> 1.1) S. 407f. [Literatur]. T. A. Reilly, Problem oiguot 4.2) S. 1 2 7 - 1 4 3 . H.-J. Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter (->4.10) S. 560 [Register], I. Strasser, Vornovellistisches Erzählen (-> 4.13) S. 384 [Register], W. Spiewok, Stricker 1.3) S. 4 9 4 . A. Classen, Misogyny (-> 4.14) S. 117. 0 . Ehrismann, Stricker (-> 1.1) S. 266f. [Kommentar], Κ. Grubmüller, Novellistik (-> 1.2) S. 1 0 4 4 - 1 0 4 9 [Kommentar], II. >Das erzwungene Gelübde< H . Fischer, Studien (-> 1.1) S. 4 1 1 [Literatur]. T. A. Reilly, Problem of guot 4.2) S. 1 5 1 - 1 5 9 . H.-J. Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter (-> 4.10) S. 559 [Register]. 1. Strasser, Vornovellistisches Erzählen (-> 4.13) S. 3 8 3 [Register]. W. Spiewok, Stricker 1.3) S. 488f. A. Classen, Misogyny (-> 4.14) S. 115f. III. >Ehescheidungsgespräch< O . Ehrismann, Stricker (-> 1.1) S. 1 4 2 - 1 5 1 [Text in A n l e h n u n g an Fischer]. H . Fischer, Studien (-> 1.1) S. 4 0 9 [Literatur]. 0 . Ehrismann, tîvel (-> 4.6) S. 36f. H.-J. Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter (-> 4.10) S. 559 [Register], 1. Strasser, Vornovellistisches Erzählen (-> 4.13) S. 3 8 3 [Register], W. Spiewok, Stricker (-> 1.3) S. 488. A. Classen, Misogyny (-> 4.14) S. 113f. O . Ehrismann, Stricker (-> 1.1) S. 2 6 3 - 2 6 5 [Kommentar].

XXVIII

Bibliographie IV. >Der begrabene Ehemann< K. Grubmüller, Novellistik (-» 1.2) S. 3 0 - 4 3 [Text nach Fischer]. H. Fischer, Studien (-> 1.1) S. 408 [Literatur]. 0 . Ehrismann, tîvel (-> 4.6) S. 27f. H.-J. Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter (-> 4.10) S. 559 [Register], 1. Strasser, Vornovellistisches Erzählen (-» 4.13) S. 383 [Register]. W. Spiewok (-> 1.3) S. 489f. A. Classen, Misogyny (-» 4.14) S. 111-113. Κ. Grubmüller, Groteske (-> 4.17) S. 4If. Ders., Novellistik (-> 1.2) S. 1030-1036 [Kommentar], V »Das heiße Eisen< Κ. Grubmüller, Novellistik (-> 1.2) S. 4 4 - 5 5 [Text nach Fischer]. H. Fischer, Studien (-> 1.1) S. 409f. [Literatur]. H.-J. Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter 4.10) S. 559 [Register]. J. Fuhrmann, Le rôle de la femme (-> 4.12) S. 111-113. I. Strasser, Vornovellistisches Erzählen (-> 4.13) S. 383 [Register], W. Spiewok, Stricker (-> 1.3) S. 488. A. Classen, Misogyny (-> 4.14) S. 109-111. Κ. Grubmüller, Novellistik (-> 1.2) S. 1036-1044 [Kommentar], VI. >Die eingemauerte Frau« O. Ehrismann, Stricker (-> 1.1) S. 120-143 [Text in Anlehnung an Fischer]. H . Fischer, Studien (-> 1.1) S. 41 Of. [Literatur], D. Rocher, Discours (-> 4.1) S. 233-235. 0 . Ehrismann, tivel (-> 4.6) S. 28f. D. Vogt, Ritterbild 4.9) S. 103-106. H.-J. Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter (-> 4.10) S. 559 [Register], M . L. Thamert, Medieval novellistic maere (-> 4.11) S. 140-160. 1. Strasser, Vornovellistisches Erzählen (-> 4.13) S. 383 [Register], W. Spiewok, Stricker 1.3) S. 488. A. Classen, Misogyny (-> 4.14) S. 107-109. O . Ehrismann, Stricker (-> 1.1) S. 2 5 8 - 2 6 3 [Kommentar].

XXIX

Bibliographie VII. >Der Gevatterin Rat< H . Fischer, Studien (-> 1.1) S. 41 lf. [Literatur], T. A. Reilly, Problem of guot (-> 4.2) S. 159-178. 0 . Ehrismann, tivel (-> 4.6) S. 32f. H.-J. Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter (-» 4.10) S. 560 [Register]. M . L. Thamert, Medieval novellistic maere (-» 4.11) S. 165-189. 1. Strasser, Vornovellistisches Erzählen (-> 4.13) S. 384 [Register], W. Spiewok, Stricker (-> 1.3) S. 489. A. Classen, Misogyny (-> 4.14) S. 114f. W. Haug, Entwurf (-> 4.16) S. 16f. Κ. Grubmüller, Groteske 4.17) S. 44f. VIII. >Der kluge Knecht. O . Ehrismann, Stricker (-> 1.1) S. 96—115 [Text in Anlehnung an Fischer]. K. Grubmüller, Novellistik (-> 1.2) S. 1 - 2 9 [Text nach Fischer]. H . Fischer, Studien (-> 1.1) S. 412f. [Literatur]. 0 . Ehrismann, tivel (-> 4.6) S. 2 9 - 3 2 . E. Stutz, Versuch über kündekeit (-> 4.8) S. 34f. 44. H.-J. Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter (-> 4.10) S. 560 [Register]. 1. Strasser, Vornovellistisches Erzählen (-> 4.13) S. 383 [Register], W. Spiewok, Stricker (-> 1.3) S. 491. 0 . Ehrismann, Stricker (-> 1.1) S. 2 5 3 - 2 5 7 [Kommentar]. K. Grubmüller, Groteske (-> 4.17) S. 40f. Ders., Novellistik (-> 1.2) S. 1 0 1 9 - 1 0 2 9 [Kommentar], IX. «Der nackte Bote« H . Fischer, Studien (-> 1.1) S. 407f. [Literatur]. D . Vogt, Ritterbild (-> 4.9) S. 111-114. H.-J. Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter (-> 4.10) S. 559 [Register]. 1. Strasser, Vornovellistisches Erzählen (-> 4.13) S. 382 [Register], W. Spiewok, Stricker 1.3) S. 496. R. Krohn, Zeugnisse des Niedergangs (-> 4.15) S. 265f. X. >Der nackte Ritter« O . Ehrismann, Stricker (-> 1.1) S. 114-121 [Text in Anlehnung an Fischer].

XXX

Bibliographie H. Fischer, Studien (-> 1.1) S. 4l4f. [Literatur], D. Vogt, Ritterbild (-> 4.9) S. 107-110. H.-J. Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter (-> 4.10) S. 560 [Register]. I. Strasser, Vornovellistisches Erzählen (-> 4.13) S. 384 [Register], W. Spiewok, Stricker 1.3) S. 496. R. Krohn, Zeugnisse des Niedergangs (-> 4.15) S. 262-265. 0 . Ehrismann, Stricker (-> 1.1) S. 257f. [Kommentar]. XI. >Die Martinsnacht< H. Rupp, Schriftwerke deutscher Sprache. 1. Bd.: Von den Anfängen bis zum Humanismus. Zürich 1981. S. 156-159 [Text nach Fischer]. H. Fischer, Studien (-> 1.1) S. 4l3f. [Literatur], H.-J. Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter (-> 4.10) S. 560 [Register]. 1. Strasser, Vornovellistisches Erzählen (-> 4.13) S. 383 [Register]. W. Spiewok, Stricker (->1.3) S. 482. XII. >Der durstige Einsiedel· H. Fischer, Studien (-> 1.1) S. 409 [Literatur], T. A. Reilly, Problem of guot (-> 4.2) S. 143-147. H.-J. Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter (-> 4.10) S. 559 [Register], I. Strasser, Vornovellistisches Erzählen (—> 4.13) S. 383 [Register]. XIII. >Der unbelehrbare Zecher< H. Fischer, Studien (-> 1.1) S. 416f. [Literatur], T. A. Reilly, Problem oí guot (-> 4.2) S. 147-151. H.-J. Ziegeler, Erzählen im Spätmittelalter (-> 4.10) S. 560 [Register]. I. Strasser, Vornovellistisches Erzählen (-> 4.13) S. 384 [Register],

XXXI

I DIE DREI

j

io

15

WÜNSCHE

Ein man sprach ze sînem wîbe: «an unser zweier lîbe tuot got grôzer ungenâden schîn, daz er uns lât sô arme sîn. solde ich unz an mînen tôt von armuot lîden solhe nôt, ich wolde mich selben tceten ê. mir tuot diu armuot sô wê, daz ich enweiz, wie ich gebären sol. ich bin Zornes und leides vol. ich kan des niht versinnen midi, daz ich midi iender wider dich verworht habe ode wider got. hâstu iender gotes gebot zebrochen, daz solt du mir sagen, idi hilfe dir die buoze tragen, unz ich dich dîner schulde

I. A 3 J (Bl. nra-z$rb) H lyj (Bl. z6^ra-z66va) Κ 129 (Bl. I7ira-iyyva) E 40 (Bl. iyra-i%vb) 5 38 (Bl. nyrb — 1 i$rb) cc 2 (Bl. irb-yb) η [/35] Uberschriften: Ditz ist ein mere ze halten Von drin wünsch gewalten H Ditz ist ein mere Von drin wunsdi gewalten zu einer lere Κ Von eim man vñ vö sine wibe E Ain mer von drein wunschñ Β Wie ein arms weip vnd ir man Lagen got vmb gut an cc

ι beider EBcc 3 groze vngenade

HKEBcc

4 s. let HK, let s. E, sô f. cc; armen A , arm KEBcc 5 Sol HK 6 solhe] gròzze E B 7 selb Β 8 diu] f. HK, daz cc; also cc 10 zorn cc 1 1 lehn H ; des f. cc 1 2 dich] mich cc 14 Habest du E B ; gotes] sein cc ι j Z. maht du mir daz s. E 1 7 dîner] vmb dei Β ι

¡. Die drei Wunsche

20

25

30

3j

bringe an gotes hulde.» si sprach: «swaz ich begangen hân, daz hân ich gar mit dir getan.» er sprach: «son ist mir niht bekant, war umbe uns got habe gepfant êren und grôzes guotes. got ist sô rehtes muotes, gerten wirs, als wirs solden, er werte uns swes wir wolden. wir suln wachen über maht und biten in tac und naht, daz er uns gebe michel guot. ersiht er unsern stacten muot und die grôzen arbeit dar zuo (daz wir späte unde vruo mit der bete liden müezen), er beginnet uns lîhte büezen.» «daz tuon ich gerne», sprach daz wîp, «sol ichs Verliesen danne den lîp, sô tuot mir baz ein kurzer tôt, denne daz ich ein lange nôt von armuot müeze lîden;

18 Wider b. z f g. EB 19 w a z Ε Β 20 han idi] ist HK; gar] allz Β ι τ so H K E B 22 got f. E; hab got Β 23 Grozzer eren vñ gûtes EB 24 gerehtes E 2 s Gert H Κ Β ¡ w i r s 1 ] wir i f , wir sein Β ; wirs 2 ] wir H K E B 26 wert H K ; Er geb vns swaz (waz B) EB Ναώι6·. Wir sfiln die gir nu keren Mit alle nach gotes eren EB 27 VH EB

2

28 30 31 32

in f. EB Siht EB grozz Β Die HKEB; späte] beide spat HK 33 bete] arbeit EB 34 uns] vns sin H K , sie vns E B ; lîhte /. Β 3 6 idïEB; danne /. HKEB; den] mine EB

37 baz /. EB 38 Baz deñe daz (/. B) idi lange η. EB 39 V o r H K ; muz E

1. Die drei Wünsche 40

die w i l ich gerne miden.» Sine sûmten sich niht mère; si bäten got vil sère umbe werbliche rîcheit und liten michel arbeit.

45

24 r b

mit wachen und mit vasten liezen si ir lîp niht rasten mit venje und mit gebete. s w a z ieman mit gebete tete, des liezen si niht under wegen.

50

des begunden si sô lange pflegen, unz got ir tumpheit schände und in sînen engel sande. der quam, dà er den man v a n t ; zuo dem sprach er zehant:

55

«du solt niht biten umbe guot. got hât sô genasdigen muot, soldestu guot gehabet hân, got haste dir daz reht getan, als er den andern allen tuot,

60

die er lât haben michel guot. ich bin der engel, der dîn pfliget. daz dir dîn tumpheit anegesiget, des verliuse idi min arbeit, mir ist daz inniclîche leit.»

65

er sprach: «daz ich niht guot hân,

41 Do sumten sie ez EB 42 bäten] manten EB 44 Sie EB 45·46 /. EB 46 Sinen liezen irn H K 47 venigen Kn\ Von wachen vñ von g. EB 48 Waz Bn 50 Vñ b. sin (dez n) so EBn $2 in /. η

5J 57 58 59 60

Dunen H K Vnd s. η Er h. (hat Β) dir r. g. H K E B allen] recht Η Κ michel /. EB 61 dîn] die HK 64 Mir ist i. daz leit A, Daz ist mir i. leit HKEB 6 5 gâtes Ε Β

3

I. Die drei Wünsche dâ h â t m i r got g e w a l t getan, ich waere als w o l guotes w e r t als alle, die er guotes h â t gewert, g z b e er mirs, sô solde ichz h â n ; 70

er m u o z g e n i d e an mir began, idi bite in iemer u m b e guot, u n z d a z er mînen w i l l e n tuot.» d ô sprach der himelische b o t e : «sît du d e m oberesten gote

75

niht gelouben w i l noch mir, sô w i l ich guotes geben dir noch mère denne ein michel teil, d a z du versuochest dîn heil, w i r s t u danne ein a r m m a n ,

80

dâ bistu selbe sdiuldic an. habe drier wünsche g e w a l t : swie d î n e wünsche sint gestalt, die ersten drî die w e r d e n t w a r . soldestu leben tûsent jâr,

8j

du hâst mère denne v i l , o b d a z g u o t mit dir wesen w i l . » er sprach: «sô bin ich riche.» E r gie v i l vroelîche

66 D a t v t m. got (/. η) g w a l t an An 67 wasre] bin E; als w o l ] also n; Als wol pin idi g. Β 68 Sam Η; alle / . ΕΒ 69 mirs] mirz HK, mir ez E, mir n; so sol idi iz h. Η Κ, idi sôlt ez h. EB, sold i dis h. n 70 Ir HK 71 in] dich H 72 d a z f. EB 74 den EBn 7J wilt EBn; n a d i Κ

4

79 armer HK Si N u h a b dir d. Β 82 Wie Bn\ sint] sin En s 83 Die w r d e n t alle dri w a r EB 84 tûsent] h u n d e r t EB «5 So hast d u m. EB ; mère] ymmer n 86 daz f. EB; m i t ] pei Β; wesen] beliben EB 87 sô] nu EB; riche] so reich η 88 gie] gahet E, gahte Β; vil f. EB

I. Die drei Wiinsche

hin heim ze sînem wîbe: 90



100

105

11 o

24™

«unser zweier lîbe hat got ir nôt verendet, er hat uns guot gesendet mêr, denne wir in gebeten hân. wir mugen in wol mit vride lân und mugen wol mit vröuden leben, er hât drî wünsche mir gegeben; die werdent w a r alle drî. nu rät, waz uns daz beste sì. dunket dich daz wol gewant, sô wil wünschen ich zehant von golde einen grôzen bere und dar umbe ein sô vestez were von einer höhen mûre guot, daz uns daz vihe niht entuot; des wünsche ich zeinem mâle wol. oder idi wünsdie einen schrîn vol, swie guoter pfenninge ich wil, der iemer sî gelîche vil, swie vil idi dar ûz nemen kan, und swem idi dar ûz ze nemen gan,

90 Er (Vnd n) sprach u. HKEBn; zweier] paider η 91 H. g. die not erwendet E B 93 Nodi mere d. EB; in] ir Κ, f . EB 94 in wol] wol in A Nach 94 : Vñ bitë in nit mer vili gût Er hot ervollet vnsern müt EB 95 Wir EB; wol f . EB; leben] imms 1. E 96 drie A ; gebñ Β 99 bewant E B 100 wünschen idi] idi w. HKEBn·, zehant] san hant E

ιοί Von golde] Vol goldes Η Κ , Volle ein η ι ο ί dar] daz H; ein sô] so ein n; veste E 104 D. vns nieman (η. dar an Β) schaden tût E B i o j Daz H KB-, idi zv einem {unleserlich n) wünsche (mol ή) w. H K E n , idi ains wüschs w. Β 107 Wie Β 108 Daz n; iemer] ewikleidi Β 109 Wie Bn; dravz genem Η KB 1 1 0 Oder EBn; wë Bn; ichs E; dravz Η KB; ze /. En

5

I. Die drei Wünsche

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130

daz er dodi sì gelîche vol.» dò sprach daz w î p : «ich hoere w o l , w i r haben mère denne vil. nu tuo des ich dich biten wil. du solt mir einen wünsch geben und solt da wider niht streben; du hast genuoc an den zwein. du weist w o l , daz ich mîniu bein sô vii dar nach gebogen hân. ez hat got als w o l getan durch mîn gebet sam durch daz dîn: ein wünsch ist billîche mîn.» er sprach: «nu habe dir einen (ich gibe dir mêr deheinen) und sich, daz du in bestatest sô, daz sin al diu werlt werde vrô.» «nu wolde got», sprach si zehant, «haste ich daz beste gewant iezuo an minem libe, daz an deheinem w î b e in der werlt ie w a r t gesehen!» als der wünsch was geschehen, dô hâte si daz gewant an.

111 112 113 114

116 119 120 121 124 125

er] ez η Daz w. s. EB mère] nu m. EB; vil] zevil E Nu f . Β; des] waz η Nach 1 1 4 : Durdi die trflwe die du mir Leisten solt vñ ich dir EB nit da wider EB; enstre: : : η Sô f . EB als] also HKE sam] als EBn lehn Η Κ Nu EB; in] den E; gestatest 6

24vb

A, stetest n; sô] wol HKB; Dv solt oudi wünschen also cc 126 sin al] ez alle HK, al /. Ecc; Dz wir sein w s dn frawdñ vol Β 127 Do Η, So Κ , Daz EB 128 Daz idi hiet d. cc 129 Allez EB 130 an] ie an n\ D. an frauwen oder an w. EB 131 Zv dirre (der E) w. HKE-, i e f . A; wart ye cc 133 Zvhant cc

I. Die drei Wünsche

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145

150

«wê mir wê!» sprach der man, «du vil unsasligez w î p , du möhtest aller wîbe lîp vil wol ze dir gekleidet hân und haetest dannodi baz getan, wasrestu ieman holt gewesen. dîn sêle ist iemer ungenesen, daz du niemans vriunt gewesen bist, daz wolde der heilige Krist, sît du triuwen bist lxre, daz ez dir in dem bûche wsere, daz du gewandes würdest sat!» daz wart wâr an der stat: daz gewant was in dem wîbe. daz haete si in dem lîbe vil nach gezerret enzwei. vil ungevuoge si dô schrei, wan ir was wirs denne wê. si schrei ie mê unde me. dô man gehörte disen schal, die burger quâmen über al

1 3 4 Owe mir cc; wê f . ccn

135 seliges HK, vnselik Β 136 aller] wol a. HK, doch a. cc; wîbe] frauwen EBcc 1 3 7 Vil f . n; ze] mit

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139 140 141 142

EB; gekleidet] genomen cc dannodi] v s re E, wol B; So hiettest du vil desterbaz g. cc Werest Bn, Dar vmb nie man dir h. cc vnernesen cc niemans vriunt] nieman holt EB; gewesen f . cc heilige] vil heilig cc

143 laere] so 1. EB 144 D. dir daz gwant n; dir f . B; dem] deim Β 148 Vñ het daz i. n; dem] ierm E 149 nahent η; egezerret (Besserung erzerret zu gezerret?) A , gerizzen E B ; Vñ het sei gerizzñ nah e. Β i jo Wie iemerlich s. E B ; dô f . HKEn 1 5 1 Wand A 153. IJ4 umgestellt Β 15 3 Do sie gehörten den s. E B 154 burgern A , gebovren H K , lûte E B

7

I. Die drei Wünsche 155

u n d v r i g e t e n , w a z ir w a r e , d ò sagete si in d a z maere, d a z ir v o n ir m a n n e geschadi. d a z w a s ir v r i u n d e n u n g e m a c h ; die d r ö u w e t e n i m m i t schalle

160

u n d sprächen d a z a l l e : «loeset ir uns n i h t d a z w î p , w i r n e m e n iu i e z u o den lîp.» si z u c t e n m e z z e r u n d e s w e r t und drungen vaste dar wert.

165

d ô e r w o l h ö r t e u n d e sach b e i d i u des w î b e s u n g e m a c h u n d sîner v î e n d e d r ô , d ô m a h t e r s alle s a m t v r ô : « d a z w o l d e g o t , unser trôst,

170

d a z si s a n f t e w ü r d e erlöst, d a z si gesunt wsere als ê.»

ι j j ir] in Β i j 6 N u seit Ε Β 157 D a z ] D a z ez (es Κ ) H K , Wie ez E B ; ir 1 /. Κ ; ir 8 ] dem EB i y 8 vrevden HK, irer freunt η 159 i m ] HK\ Die drungen m. s. E B 160 daz] zornkliche EB, gemeinliche cc 161 Erlösent B ; [Ergec]zet ir nicht ewer w. cc 162 [So] n. wir ew cc; iezuo] /. ccn, ietz Β Statt 163. 164: Mezzer vñ swert sie zvckten D a r nach her (Auf in B) sie do ruckten EB 163 [ Z v h a ] n t z. si cc; mezzer u. s.] it m. u. ir s. HK 8

164 dar] da n·, [rech]t als si ir zorn lert cc 165 A l s er do h. EB, D o er nu h. n ; [Do er] gehört v. gesadi cc 166 Sines w. EB; [Der] frevnde zorn vnd ir v. cc 167 vîende] freunte η; V ñ dor irre frûnde dro EB 168 samt /. EBn 169 Er (Vñ EB) sprach d. HKEB, Er [w]unsdi[t] : : : cc; got f. Ε Β; trôst] aller t. Ε Β ι γ ο würde] were H K E ; D . du η ν [sorgen] werst e. cc 171 V ñ daz B ; V n d g. wers a. e. cc

I. Die drei Wünsche

175

180

185

190

done w a r ir aber niht mê; si was der ungenâden vrî, und hâten die wünsche alle drî ein schäntlich ende genomen, und wären des ze ende komen, daz si niht guotes solden hân. Si hâten beidiu missetân; dodi wart dem manne der schulde verjehen. dem was ouch vaster misseschehen. daz wart im wol vergolden: er wart sô vil gescholden und wart sô gar der werlde spot, daz er unsern herren got niht anders bat wan umbe den tôt. sin schade was ein grôziu nôt; dô wart sin unwerdikeit vil volliclîche ein herzeleit: sin laster und sîn schände volden allen in dem lande beide naht und tac ir ôren.

172 D o enwart (wart E) HKEn; ir niht ab8 me (mit Vertauschungszeichen über niht und ab8) A, ir aber niht

173 175 ij6

177 179

2jra

we me Η Κ, ir leides nihs (/. Β) nit me E B ; Zehant war ir nicht me cc der] ir Η Κ ; Ouch wart si von d. cc schäntlich] vnseliges η N u EB, Oudi cc; des] si des (/. cc) HKEBcc -, ze ende] an ein e. cc niht f . E; gut Β Des wart ir schulde v. E B ; schulde] svlt H K

180 vaste HK; In w* beiden m. EB 181 D. w. dem manne v. E B 182 vil g.] gar besdiolten E B 183 wart f . EB 184 vnser A 186 schände A 187 wart] was EB 188 V i l / . Β; ein] sein Β 190 Svlten H K , Die fulten E B ; allen den in dem 1. A , alle (/. B) in dem 1. HB, allem dem 1. £ 191 Tag vñ naht die o. E, Aller lawte ο. Β

9

I. Die drei Wünsche er w a r t v o r allen tôren mit den Worten ungeschoenet

195

200

205

210

215

und w a r t sô gar gehcenet, daz er v o r leide verdarp und durch daz leit v o r leide starp. Swer sô vil guotes noch verliir, swie grôze klage er dar umbe kür, ern möhte ez doch volklagen niht, als uns der tôren site vergiht. unrehtiu gir, unrehtez bejagen und nâch vluste unrehtez klagen, daz ist w a n der tôren ahte. die tôren sint drier slahte: die niht sinne hânt gewunnen, die enwizzen noch enkunnen; die andern wellent, wizzen niht, die sint noch vürbaz enwiht; sô sint die dritten sinne vol, die kunnen unde wizzen w o l und tuont daz bceseste dâ bî, swie ez in allez kunt sì. manic tore ist des muotes, ob er vil vriunde und vil guotes gewinnen und behalden kan,

192 vor] f v r A ; Er wer -frber ander t. EB 193 den f . EB; ungeschcenet] bedônet EB 196 Vñ von grozzem laid s. Β 197 S. nodi s. A 198 Wie Β; groz leit e. EB; dar umbe] dan B; v s chvr H K , erkfir E 199 Er H K E B ; dodi f. H K E B ; v'klagñ Β 200 giht HKEB io

201 unrehtez] vnrehte H K ; bejagen] klagen EB 202 Vnrehte rede vnrehtezi sagen EB

203 wan /. HKEB 106 Dine (Dinen H K ) wizzen

AHK 208 vürbaz] gar Β 212 Swie (Wie Β) wol EB; in] im A ; allen H K E 214 vrevde HK; vil 2 /. EB 215 Gewinnt Β

II. Das erzwungene

Gelübde

sô dunket er sich ein wise man. swaz vriunde er hât, swie rîche er ist, und ist der vil heilige Krist sin vriunt niht al eine, 220

sô hilfet ez allez kleine, swaz er vriunde und guotes hat. swenne er vriunde und guot lât, ist im diu sêle danne ungenesen, sô ist er ie ein tore gewesen.

225

swer die sêle niht ernert, der ist ein tore, swie er vert, ez hât nieman wîsen muot, w a n der gotes willen tuot. II DAS E R Z W U N G E N E GELÜBDE Ein man sprach ze sînem wîbe: «nu wis nâch mînem lîbe durch mînen willen âne man.

2ΐ 6 wiser Ε Β 217 Waz fi; vrevde Η Κ ; swie] wi HKB 21 8 Ist vnser h're iesus krist EB 219 al] alters HKEB zio allez] hart E, gar Β 221 Waz Β 22J Wer Β 226 wie Β ιιγ Εζη Η Κ ; niewan Κ 227. 228 f . E Statt 227. 228: Hie hat daz mer ain ende Got vns alle torhait wende fi II. A 152 (fi/. 1 1 yra— 1 i6rb)

Η 135 (fi'· ι6ινα-lé^ra) Κ 127 ι6^να-ζγιτα) Ε 49 (fi/. 94να-$6να) Β 40 (fi/. ijiva-i$$vb) ['37] Uberschriften: Ditz ist ein seltzenes mere Wie ein man sin wip bat daz si nach sinë tode ane man were H Hie bat ein man sin wip daz sie nach sinem tode ane man beliben solde Κ Von eine vn von sine wibe E Daz mer vö de weib an man fi 2 wis] bis EB II

II. Das erzwungene Gelübde

5

io

dâ gewinnestu vil vrumes an: dich lobet diu werlt gelîche und gewinnest dodi gotes rîdie. dar zuo wil idiz verschulden sô wol gegen dînen hulden, daz man nie dienest baz vergalt, ich wil dirz gelden tusentvalt.»

20

«ir muget wol grâwen», sprach daz w î p , «sich mac wol rimpfen iuwer lîp, sît ir vremde swsere borget, daz ir dar umbe sorget, wie ez nach iuwerm leben erge, ob ez bî iu lebenden wol stê, des lobet ir got vil sere und bitet mich niht mère, wan daz ich bî iuwerm lîbe âne ander man belîbe,

25

und nemet daz von mir vür guot. swaz ir nach mînem tôde tuot, da sorge ich lützel umbe. w x r e t ir niht ein tumbe, ir tastet mir vil rehte alsam.

15

daz idi mich der rede vür iuch schäm und ir iuch selben niht enschamt,

4 vrumes] dinges HKE, nutzs Β 6 gewinnest] ver dienst H K ; doch] ovch HKE, f. Β i o tûsentvalt] hvndert v . HK 12 rvnpfen H 13 Daz Η Κ

14 Vñ H K 1 $ leben] tod e Η Κ, libe E; erge] gè H 16 bi ewerem leben w . HKEB

12

1 7 ir }. EB; got von himel ser Β 18 Und b. m.] Vmbe m. b. A ; enbittet HK; niditez HK 22 Waz B ; idi Κ ; mime A 24 ein tumbe] gar ein t. E , gar t. Β 25.26/. AEB 26 m._vûr vdi d. rede Κ 27 selben] selbe A, f. Β ; niht e.] des nit schämt E B

II. Das erzwungene

Gelübde

dà habet ir rehte eins tôren amt.» er spradi: «nu là die rede stân. 30

des ich dich dà gebeten hân, des enwil ich niht von dir enbern. w i l du midis niht gern gewern, deiswâr, sô nime ich dir den lip. du bist ein unkristen w î p ,

35

daz du dich setzest wider mich; des wil oudi ich midi wider dich setzen nu al hie zehant. nu gip mir ein gewissez pfant, ob du mich überlebest,

40

daz du die werlt ûfgebest. des w i l ich dich erlâzen niht. spridiest du da wider iht, swie ez mir dar nach erge, dune gesprichest niemer w o r t mê.»

45

si spradi: «idi wände, weiz got,

1 1 yrb

ez wasre dîn schimpf und din spot, sît dir der rede ernst ist, sô gip mir dri tage vrist; unz w i l idi bedenken mich. 50

sô solt ouch du bedenken dich,

28 Des Ε Β; rehte /. Β; eins] eis A, f . HK, der E, wol ain Β 3 0 dich f . E; dà f . Β 31 Desn H K ; wil idi von dir n. e. H K E B 32 Vñ w. £ ß ; midis] midi sin HKEB; gern] f . EB, vil gern Η Κ 33 Dest war E, Zwar Β; sô /. HKEB; nime ich d.] i. n. dir HKEB

37 nu al f. A ; Mit alle setzen z. HK 39 Daz du ob du m. £ 40 Dise (Die E) w. mit alle vf (/. HK) gebest HE, begebest Κ 42 du] aber dv H, dv aber Κ 43 Wie Β; dar nâdi] h'nadi EB 44 Dv EB-, spridiest H KB; wort nimm' m. H K 45 wände] wen E 46 ein s. u. ein s. H K E 49 U. daz HK du auch EB Π

II. Das erzwungene Gelübde

Í5

60

65

70

7J

w a z pfandes sich geviiege, des dich von mir genüege.» «Daz wil idi tuon», sprach er, «ich wil des tages bringen her beide mîn vriunt und die dîn, daz si der rede geziuge sîn.» D o si die vrist von im gewan, dâ mit gie si von dan, dà si eine ir gevatern vant. der tet si schiere bekam, daz ir man dar nach strepte, ob si in überlepte, daz si alle man verbaere und als ein nunne waere. «des wil er haben gewisheit, ez sì mir liep ode leit, rehte an dem Vierden tage vruo. durch got, nu ratet mir dar zuo! ob irz iemer muget understân, ich gibe iu allez, daz ich hân.» ir gevater Iahte unde sprach: «würde iuwer sselde sô swach, daz er iuch des überquxme und daz diu w e r k vernaeme, sô wolde ez danne ein ieslich man. daz wil ich wenden, ob ich kan. sît vroelich unde wol gemuot

51 Des Β 53 wil i. tuon] tvn i. gerne Η Κ j 5 Beide f . EB; und] vñ ovch HK 5 6 gezewgñ Β $7 ¿'e /· * 59 eine /. Β 6ο Do Κ 14

61 dar] da A 64 nunne] m^te A 67 Rehte /. EB 68 rat EB 69 iemer /. EB; Mvgt (Mvge Κ) er iz i. u. H K 70 allez] halbez EB 74 So daz HK, Daz Φ die w. E,

II. Das erzwungene

Gelübde

und habet iu allez iuwer guot. ich 1ère iuch daz vergebene, 80

daz er iu bî sînem lebene einen andern man erloubet. daz habet ûf mînem houbet.» si hiez si zuo ir sitzen und lêrte si mit witzen,

8j

wie si ir man solde überreden des si wolde. si lêrte si vil schiere also, daz si wart geil unde vrô und gar von ungemiiete sdiiet.

90

si sane v o r vröuden manic liet. Des Vierden tages quâmen dar

11 j"»

ir vriunde und des mannes gar. dô huop si selbe ir rede an. si sprach: «mich bitet min man, 95

daz ich nach sînem lîbe âne alle man belîbe. nu suit ir alle hœren daz. ob er daz tuo durch minen haz oder erz durch mine liebe tuo.

100

mir ist deste lieber dar zuo, ob erz durch rehte liebe tuot.» er sprach: «mîn lîp und min guot müeze ich Verliesen als ein diep, du ensîst mir also rehte liep,

105

daz idis durch ganze liebe ger.

78 Und f. EB

79 gelere HK, lern B; daz f. EB 82 min HKEB 86 des] swes HK 88 Des AB 90 manic f. Β 92 und] vñ oveh H K

96 98 99 101 104 105

alle] ander H K tût E Oder ob EB·, mine f. EB durdi r.] von reht8 EB D v sist EB; also r.] reht a. E idis] ich A, idi ez E; liebe] minne H K

Ii

//. Das erzwungene

Gelübde

und wesse idi hiute», sprach er, «daz du iemer genaemest man mê, idi stürbe zehen jar deste ê.» si sprach: «tuo des idi dich bite, 11 o

dà bewahrest du die liebe mite. v e r m î t du nâdi mir elliu w î p , sô vermìde idi aller manne lîp, und w e r midi des idi dich gewer.» «daz tuon ich gerne», sprach er,

115

«daz habe ûf mînem lîbe. ich gewinne ze deheinem w î b e niemer mer deheinen muot.» si sprach: «diu rede ist v i l guot. des gip mir ein gewissez p f a n t ,

120

daz selbe gibe idi dir zehant.» er sprach: «pfandes, des du gerst, d a z oudi du midi des selben gewerst, des pfandes bin ich g a r bereit.» si sprach: «des s w e r m i r einen eit!»

12 j

den eit s w u o r er sä zestunt. si sprach: «nu setze drîzic p f u n t ze w i d e r w e t t e viir den eit,

107 nimmer HKE\ man g. me HK; nemest Β 109 tuo] ην t. H K E B 1 1 0 be waerest] erwirbst Β 1 r 2 mide Ε Β 1 1 3 wer] gewer HKEB·, didi gewer] da ger A, dich wer HK, da beger E, ger Β 1 1 5 minen lip EB 1 1 6 Daz ich Β; wîbe] libe A 1 1 9 Der H K 121 pfandes des] swaz p. HK; begerst E 16

122 D. du mich audi EB; werst H K E B 123 gar] vil H K \ So bin ich p. dir b. E B Nach 124: Ob dv brechest di warheit Daz dv pfandes sist bereit Vñ daz (daz du E) minen frivnden gebst Vñ da wid 8 niht enstrebst (strebst Β) A E B 125 Den eit] Do A, Des E B ; sä] da sa EB 126 setze] s. mir δ

IL Das erzwungene

Gelübde

ob du brechest die Wahrheit, daz du diu miñen vriunden gebest 130

und dà wider niht enstrebest.» diu drîzic p f u n t satzte er dar und tet ir willen also gar. dô w a r t si vröuden riche

iijTb

und sprach vil vrœlîche: 135

«ichn weiz dehein gewisser p f a n t , sô daz w i r uns scheiden zehant mit libe und mit guote und mit vil guotem muote durch got in ein klôster varn.

140

w i r enmugen uns niemer baz bewarn, sô gelerne ich unz an dînen tôt, daz ich danne âne nôt âne ander man belîbe. sô entwonest ouch du der wîbe

145

unz hin an mines tôdes vrist, daz du rinclîche âne w î p bist, des pfandes w i l ich niht enbern; des sul wir beide ein ander gewern.» «ouwê!» sprach er, «vrouwe min,

150

128 129 130 132 135 136 139 140 141 142 144 14$

solde ich din selbe âne sin,

die] dine Η Κ diu] den A strebst Β alsô] vil Η Κ IchEß uns s.] sdieide vns E ein] zwei Η Κ mvgen Η Κ Ε Β ; uns] iz Κ; niemer] η' Β lern ΕΒ ; unz] /. A, biz EB danne] wol d. H Κ, dar nach EB-, âne] an alle E B oudi du] dv ovdi H K E hin /. EB

146 rinclîche] gwislidi A , wol EB 148 wem E\ Des must du midi

%-B 149 Awe Β; mîn] nain Β i jo Sol Η Κ ι S. i. deñe lebender ane dich sin E, S. i. dann lebñ an dih ain Β Nach i jo: Da (Vñ EB) idi daz (des EB) niht erliden dian Daz du nadi mir naemest einen (/. Β) man A E B

17

II. Das erzwungene Gelübde

160

16$

170

sô stürbe idi aber hie zehant. haete ich dir umbe daz pfant tûsent eide gesworn, die haete ich alle verlorn.» ir mage sprächen sa zestunt: «ir miiezet uns geben drîzic pfunt, welt ir den eit niht stxte lân.» er sprach: «sô nemet swaz ich hân. der eit mac niht staete sîn.» si sprach: «daz guot ist halbez mîn. dà wil ich pfriiende koufen mite und leben nach der nunnen sité, ir suit ouch als ein münich leben. ir miieset drîzic pfunt geben und brechet dar zuo iuwern eit: daz würde ein grôze unwerdikeit. sô verlürt ir guot und ère und waeret danne iemer mère al der werlde ungenaeme und ouch mir sä widerzxme, daz ichz mit iu niht wäge.» dô kniete er vür ir mâge und bat si, swie er künde, daz si in der drîzic pfunde durch den rîdien got erliezen und daz wìp ir zornes hiezen vergezzen durch die namen drî

ι j ι stirbe HK 152 dir] dich dir H ι 54 Sie wurden a. v. HK 15 5 sâ/. Β 158 wz Β 159 eide HK; m. ich Κ i6j dar zuo] ir (/. Β) dennodi EB 18

ii6ra

166 wirt Β 168 danne] dennoch E, dar zu Β 169 Al] Aller HK, f . EB 171.172 umgestellt A 1 7 1 η . enwage HK 173 wie Β 175 Durch got alle e. EB

IL Das erzwungene Gelübde

180

18 j

190

195

und daz si in des eides liezen vrî. dô sprâdiens al gemeine: «si lâze den eit al eine und lâze dar zuo ir zorn, diu drîzic pfunt sint verlorn.» des swuoren si bî ir lîbe. dô gie er zuo dem wîbe und viel ir an ir viieze und bat si durch ir süeze, diu an ir tugenden waere und durch ir sdiepfaere, daz si ir zorn varn lieze; er taste swaz si in hieze. der bete nam si niender war. dô rief er sînen mâgen dar, daz si ir mâge basten und ez danne alle tasten durch got und durdi den gotes tôt, daz si im hülfen von der nôt. des schämten sich sîne mâge. sumelîdier tet ez träge; dô was oudi der, derz balde tete.

178 daz si f . HKE\ d' eide A; Die der gothait wont pei Β 179 alle HKE, all Β 180 Sine HK·, entliezze E, liezzn Β 181.182 umgestellt AEB 181 lazzñ Β I 8 Î verlorn] gar ν. Η Κ i 8 j ir /. Β 184 gienge HK, gienc E 185 ir 1 f . A 186 ir] die HK; Durh ewr sit s. Β ìSj tugent EB; waren HK

188 189 190 192 193 194 195 196 198 199

sdiepf*re] s. baren HK ir] den Β; varn /. EB Vñ er E; waz Β; in /. Β mâgen] frewdñ Β m âge] frewndñ Β ez] si AE; Vñ si ez ail t. Β den f . HK; d. sein t. Β von] vz EB Etlicher EB derz b.] der iz gerne H K ; Etlicher er ez b. t. E, Sümleidi9 ez paid t. Β

19

II. Das erzwungene

Gelübde

200

doch quâmen si alle zuo der bete und bäten im umbe ir hulde. si sprach: «idi w i l dîne schulde niht lâzen, dune biiezest mir.» er sprach: «vrouwe, idi biieze dir.

205

dâne z w î v e l niemer an.» si sprach: «du muost mir einen man erlouben, des bedenke didi, und muost daz lâzen an mich, daz ich den neme, swenne ich wil.

210

du maht mir lîhte sô vil gedienen, daz idiz lâze. dich dûhte daz unmâze, ob ich nâdi dir n x m e einen, nu wil idi dir deheinen

21 j

verloben bî dînem lebene. » er sprach: «daz lit vil ebene, lâ niuwan dînen zorn varn. du kanst din ère w o l bewarn. tuo allez, daz dich dunket guot.»

220

dô lie si slîfen ir muot und huop in ûf und kuste in. dô w a s diu ungenâde hin; des genâdete er in alien. er sprach: «mir ist gevallen

200 D o AE; quâmen si] diomens H KB 201 Vñ b. sie vih h. EB 202 ichn HK; dîne] vmbe d. A, AieHK 203 du Β 205 D a gezwifel EB; niemer] aber n. HK 208 mvz Κ 209 wenn Β 20

1 i6rb

212 dunkt B; unmâze] ein vmazze E 217 niuwan] niht wan HK, niûr E, newr Β 219 dfinke EB 220 liez HK; slîfen] fliehñ Β 221 Sie EB; in 1 f . A; hils in vñ k .B " 3 genâdete] danket EB 224 Si Α ; ην ist ez mir g. HK

II. Das erzwungene

225

230

23 j

240

245

Gelübde

ein ses von iuwern schulden, daz idi bin komen ze hulden. nu wil ich brûtloft machen.» des begundens alle lachen, daz im diu schände geschach und er doch sadden dar an jach. Er mähte eine hôchzît und hâte die hûsvrouwen sît an allen dingen deste baz, daz si ir zornes vergaz und ander man verbaere, die wîle er lebendic waere. des duhte in gar ze liitzel ê, nune gerte er von ir nihtes mê. si lepten vrœlîche sît und hâten deheinen strît. er tet allez, daz si wolde. dô tet si swaz si solde; si beswârten beide ein ander nie. dô er si leides erlie, dô erlie si in aller swaere. sus endet sich daz mxre.

225 ses] seit HK, sele E; vmb ewr schuld Β 227 brütlauf E, hohzeit Β 229 diu] sòlidi E B 230 D o A ; sxlden] selten H K E , selber 5 ; dar an f . EB 2)6 lebende HKE 237 g " /• Β 238 Nu H K E B ; begert E ; niht Β 239 vrœlîche] m' froleichë Β

240 h. nie H K ; strît] wider strit E, vnfrid Β 241 allez f . Ε Β; daz] swaz E, waz Β 242 swaz] als EB 243 beswerten HKEB-, beide f . EB; anander Β 245 erliez Η Κ 246 Hie Β ; sich] sis Η Κ-, daz daz Κ

21

III EHESCHEIDUNGSGESPRÄCH

5

io

ιj

20

Ein man sprach ze sînem wîbe: «waenest du, daz ich bì dir belîbe iemer allez min leben? niht! ich wil dir urloup geben noch hiute über ein jâr. w i r miiezen uns scheiden, daz ist war, von hiute über vierzic wochen. idi hân missesprochen: ir werdent niuwan drîzic. ich bin des gerne vlîzic, daz ez in zweinzigen erge, ez geschiht, weiz got, michels ê, wan ich ez in sehzehen tuon wil. dannoch wirt ir niht sô vil: ez muoz in zwelfen geschehen, idi wil dich selben lâzen sehen, daz ez in zehen geschiht. dannoch wirt ir sô vil niht: ez muoz in ahten ergân. ez wirt noch michels ê getan: ez wirt in sehsen geendet.

I I I . A 205 (Bl. H 136 (Bl. Κ 128 (Bl.

ï^zrb-153«) i6^ra-i6^ra) ijira-ijira)

Überschrift: Ditz mere (f. K) ist von man vñ von wibe Die bie ein ander woldê (wolden bi ein a. K) niht belibê HK 4 Niht f. HK 22

5 Von HK 9 niuwan] vil diovme HK i l mildies Κ i j Wan iz H K 16 selbe H K 18 Im w. idoch s. ν. η. Η Κ io Vñ H K 21 in] mit Η Κ

III.

2j

30

35

40

23 24 26 27 28 29 30 31 34 35 36 40

Ehescheidungsgespräch

sô werde aber ich gesdiendet: ir müezen niuwan vier sîn. und behalde ich den lip min, ez gesdiiht über vierzehen naht, ez wirt noch näher gemäht: ez geschiht in siben tagen, ir wirt noch abegeslagen: der tage werdent niuwan drî. du bist mir sô leide bî, daz wir uns scheiden morgen. ich bin in grôzen sorgen, wie idi bî dir belîbe disen tac. des ich getuon niht enmac: du muost iezuo von mir. den tîvel sadi ich an dir, daz ich ie sä lange bî dir beleip, daz ich didi von mir niht entreip. du bist boese unde arc, übel geschaffen unde karc, du bist gerumpfen unde swarz, din âtem smecket als ein arz, mir grûset, swenne ich dich sehen sol. hsete idi pfenninge einen sac vol,

Ir m.] Im svln (sdiult Κ) H K Und b.] Behalt aber H K Vñ H K in] in disen Η Κ η. me H K werden H K sô 1.] also swere H K Wir mvzen ν. H Κ Daz H K Wan dv H K Sach ich d. t. HK geschaffen] gestalt HK

1 j 2va

42 âtem s.] arme smeckent HK; arz] harz HK Nach 42 in HK: Dvbist aller wibevn ere D v schadest der werlde sere Die levte engeldent alle din Daz sie alle vnselick mvzen sin Mir wart nie boeser wip kvnt Der mir gebe drizick pfvnt Daz ich vntz morgen bi dir we s Die weren mir vn mere 43 grûset s.] grvlet daz HK 23

III.

Ehescheidungsgesprâà 45

die gasbe ich âne swasre, daz ich ein mîle von dir waere. wsere ich v o n den ougen din, waere allez ertrîche mîn, daz wolde ich allez dar umbe geben,

50

w a n ich behalde anders niht mîn leben.» D à wider sprach aber daz w î p : «ez müese, sam mir mîn lîp, an ein scheiden iezuo gân, w a n daz idi mich bedâht hân:

55

w i r suln unz morgen samt wesen; und trûwestu sîn niemer genesen, w i r sîn noch ensamt siben tage, du gihest, wie übel idi dir behage; daz wirt an dir errochen:

46 49 50 jι

60

w i r sîn noch ensamt z w o wochen. der wochen werdent noch w o l drî. diu vierde wodie ist oudi dâ bî und diu v ü n f t e dar zuo. swie ez dînem lîbe tuo,

6j

diu sehste woche muoz her. swie dir dîn herze dar umbe swer, idi wil dich siben wochen hân. die ahten wil ich dich niht lân und dar zuo die niunden.

70

mit allen dînen vriunden

mîle] wile A allez] gerne HK W a n f . Η Κ; niht] nimm* Η Κ aber] do Η Κ

6o samet H K

Statt 61. 62: Des war ir werdent wol dri Die vierde m v z do wesen bi H K

5 j entsamt Η Κ

63 Vn dannodi HK·, dar] da A

56 Sold aber dvs η. g. H K 57 samet H K 59 gerodien Η Κ

64 Swie w e HK 65 muoz] m. ovdi 67 didi] die HK

24

HK

111.

80

85

90

Ehescheidungsgespràà

maht du des niht werden vrî, idi sì dir zehen wochen bî. die einleiten lâze idi dich niht. ob man dich tôt vor leide siht, idi wil din zwelf wochen pflegen. dir möhte ein keiser niht gewegen, du sîst drîzehen wochen mîn. diu vierzehende muoz dâ mit sîn und diu viinfzehende als wol. dîniu ougen sint mîn nie sô vol, du müezest mich sehzehen wochen sehen. ir muoz nodi michel mê geschehen: diu sibenzehende muoz dar und diu ahtzehende also gar, dar zuo diu niunzehende. wirde idi der wârheit jehende, sô gesagete ich dir rehter nie: du bist nodi zweinzic wochen hie und zweinzic wochen dar nach. dir ist von mir nie sô gâch, dune kumest niemer von mir, der tôt scheide mich von dir. du muost leisten mîn gebot. ez enmac der tîvel noch got nodi al diu werlt widertuon. ich zerbridie dich rehte als ein huon,

72 lehn HK 74 tôt v. 1.] toten ligen HK

76 Dim HK 77 Dvn HK 79 als] also Η Κ So Din Η; nie] niht HK 82 Deswar ez m. H K ; michel f . HK 83 muoz] m. oveh HK

i $ 2vb

85 Vñ da zv H K 87 redite HK Statt 90. 91 : Dirne sei von mir ninder so gadi Ich bin immer mit dir HK 92 midi v. d.] d. von m. H K 94 Daz H K 9$ al] alle H K 96 rehte f . Κ

25

///.

Ehescheidungsgespräch spridiest einez w o r t d à w i d e r . » D ô neigte er sidi d à n i d e r u n d suohte ir h u l d e u m b e d a z , ioo

d a z er g e n x s e deste b a z : «ichn w e i z , w a z ich geredet hân. v r o u w e , du solt den z o r n lân, w a n ich bin t r u n k e n disen tac, d a z i d i mich niht v e r s i n n e n m a c .

105

i d i n w e i z , w a z ich büezen sol. sprach i d i iht anders denne w o l , d a z geschach a l l e z v o n d e m w î n e ; des e n p f â h die t r i u w e mine, sô h e l f e m i r unser h e r r e K r i s t ,

11 o

du w i e r e m i r ie u n d iemer bist rehte als m i n selbes l î p . ichn gesach nie dehein w î p b e z z e r noch b a z g e s c h a f f e n , ezn möhten alle p f a f f e n

115

d î n tugende niht volschrîben. d u bist v o r allen w î b e n s a m diu sunne v o r den Sternen, die v r o u w e n Sölden lernen d î n tugent a l l e gemeine.

120

i d i gesach nie w î p sô reine, d î n n a m e s w e b e t v o r gote obe

97 ein H K Statt ι ο ι - 1 0 3 : Er sprach dv solt dinen zorn lan lehn weiz waz idi gesprochen han Idi bin so trvnken disen tack HK io$ idi] ich dir HK 106 S. idi ν vbel (vber K) oder 26

wol HK 107 gesdiach allez] was gar HK Statt m . 1 1 2 : Als lip sam min eigen lip Ezn wart nie vrowe nodi wip HK 1 1 5 tvgent H 120 Ich g.] Ezn wart HK m Die H; scheinet HK

111.

Ehescheidungsgespräch

allen w î b e n mit lobe, die m a n iender k ü n d e v i n d e n

153ra

under allen A d a m e s kinden 12 j

iemer êwiclîche leben.» S i s p r a c h : « n u sì d i r v e r g e b e n s w a z d u ie getaute w i d e r m i d i . » iesâ k u s t e n si sich, hie n a m der z o r n ein ende.

130

er v i e si b î d e r h e n d e u n d w î s t e si a n e i n b e t t e h i n ; dà ergie ein suone u n d e r in, diu grôze v r ö u d e mähte, ir i e t w e d e r e z I a h t e ,

ιj 5

ê d a z si schieden v o n d e m b e t t e , si k u s t e n sich z e w e t t e u n d sungen ein liet z e prise in einer höhen wise.

122 A l l e n den v r o w e n m. 1. HK Nach 124 in H: D i n v i l minnenclidier lip Der madiet selick ellev w i p Die w e r l t solt ellev wesen din D v n e mochtez nimmer bezzer sin G o t en w a r t nie bezzer w i p diunt D v soldest jvnch v ñ gesunt

127 129 131 132 134 13 j 137 138

getxte] gete H Do Η Κ wîste si] wistes H Do H K Sie ladite v ñ er ladite £ d a z ] D o HK svnden Κ hohen] v i l h. Η Κ

HK

27

IV DER BEGRABENE EHEMANN

E i n m a n sprach w i d e r sîn w î p : «du bist mir liep als der lip. r e w ä r e w x r e s t u mir sô rehte h o l t als ich dir, 5

d a z η seme idi viir der K r i e d i e n golt. du möhtest mir niemer sô holt w e r d e n , als ich dir bin. m i r ist d a z herze u n d der sin sô sère an dich geslagen,

io

d a z ich d i r z niemer k a n gesagen.» si sprach: «daz là w e r d e n schîn. ich tete durch den w i l l e n dîn swes du m i d i ie gebaute u n d bin dar an iemer stiete.

15

t u o ein dine des idi dich bite! deiswâr, da wirbestu mite, sîn sì w ê n i c oder v i l , d a z ich iemer a l l e z d a z tuon w i l , des du gesinnest an mich,

20

u n d w i l des inne bringen dich, d a z d u noch lieber bist mir tûsentstunt denne ich dir.» er sprach: «nu sage, w a z ist d a z ?

IV. A 36 (Bl. i5rb-i6va) H 138 (Bl. i66va-i6Sra) Κ i } 0 (Bl. j/jva-ijfra) Überschrift: Ditz mere wie ein wip iren man Lebendich begrvb ysan Η Ditz mere ist wie ein man Sin wip 28

2 6 9 17 18 19

begrvb lebendig ysan Κ als] also H K Dvnen H K So rechte s. H K Ez H K ich] idi ez H; daz f. HK Swes H K

IV. Der begrabene

25

30

3$

40

45

24 25 i6 28 29 31 33 38

daz tuon ich michel vürbaz, denne du sin iemer gegerst, dar umbe daz du mich gewerst, daz du also sere minnest midi mit triuwen, als idi minne dich.» si sprach: «dà geloube mir, mîn trût, swaz ich gesage dir. ez müet ein ieslichez w î p und gât ir rehte an den lîp, swaz si geseit ir man, daz er des niht gelouben kan. uns entuot kein dine sô wê. »

Ehemann

2 5T

er spradi: «enist des niht mê, des du mich bitest?» si sprach: «nein.» er sprach: «daz wasre ein mort und mein, wasre ich dir niht des bereit. idi wil dir swern einen eit, wan du mir sô wol behagest, swaz sô du mir gesagest, daz ich daz allez gelouben wil, sîn sî wênic ode vil, sô du mich minnest als ich dich, daz du niemer betriugest midi.» als er der rede vollevuor und er ir den eit geswuor, zehant gedâhte si dar an:

Ich t. ez m. v. HK du sîn] dvz Η Κ mich] m. des H Κ M. t. immer als ich dich H K dà] des H igelich A , ietslidi H K gesaget HK mein] ein (i expungiert, soll wohl Tilgung des

39 41 4z 43 44 46 48 49

ganzen Wortes anzeigen A) m. A H Κ niht des] des vil H Κ Dvrdi daz d. Η Κ sô f . HK daz allez] des H K Diner trewen ist so vil HK getrewgest Η Κ Daz Η Κ Da H K

29

/ V . Der begrabene

55

60

65



51 j2 J4 57 6o 71 73

Ehemann

«wie versuodie ich, ob min man gelouben welle, daz ich im sage?» Ez was an einem mitten tage, si sprach: «geselle, ez ist naht, ich hân uns ze ezzen gemäht, wir suln ezzen und slâfen gân.» er sprach: «wie hâstu sô getan? ez ist noch kûme mitter tac.» «daz ich dîn ie sô wol gepflac», sprach daz wîp, «daz ist mir leit. nu hoere idi des die wirheit, daz der manne triuwe boese ist, sît du meineide worden bist in sô kurzer wîle wider mich, ich wolde und hân versuochet dich, ob dîn triuwe und dîn eit halten deheine staetikeit. nu sihe ich unde hoere wol, daz idi dich iemer haben sol vür ein triuwelôsez vaz. waz haete dir geworren daz, dô ich dir seite, ez wîere naht, hxtestu dich wârhaft gemäht und hîetest gesprochen: . ich hân mer denne ein halp jâr noch baz gehandelt dînen lîp, denne ie noch dehein wîp ir manne getsete. nu ist dîn triuwe unstsete.

i m f . HK Daz Η Κ maht A mitte Η Κ d e s f . HK D o d i H K \ sagte H K ist] w e r Κ 30

74 m ê r ] nie Κ 75 g e h a n d e l t ] g e t r e v t e t Η Κ 7 6 D e n n e ie n . ] D a n n o d i ie HK 77 getane] m e g. H 7 8 S o H K - , d î n ] d iν A

IV. Der begrabene Ehemann 80

85

90

95

100

2jvb

des scheidet sich diu vriuntschaft nu. idi sadi ez als wol als du, daz ez kûme mitte tac ist, wan daz idiz tete durch den list, daz ich dich dâ mit ervuor.» vii sère si bî ir lîbe swuor, ern gewiinne ir hulde niemer mê. diu drô tet im alsô wê, daz er vil kûme genas, wan im daz wîp sô liep was. daz wort er trûriclîche sprach: «owê, daz ez mir ie gesdiadi, daz müeze got erbarmen! des was mir werltarmen vergezzen, sam mir mîn lîp.» dô kniete er nider viir daz wîp. er spradi: «liebiu vrouwe siieze, gunne mir, daz idi ez büeze und daz ich ez niemer mêr getuo. idi wil dir geloben dar zuo, gesdisehe ez mir iht mê, daz ez iemer ungesüenet stê.» si spradi: «sô wil idiz yarn lân. du soit daz vil gewis hân, ez müet mich nu sô sère,

79 diu /. HK 80 als] also HK 83 dà] dar HK 84 lîbe] liebe H 8$ Ern f . HK; engwnne A, Gewinne H K 86 dro die t. HK Nach 90 in HK: Daz leit vñ daz vnheil Da von lide ich grozen meil An allem

91 92 97 100

minem libe Daz ich minem wibe Niht gevolget han so vil An irem tvgenthaftem (tovgenhaftem K) spil. Daz ist mir leit vii sere Vñ clagez vrowen ere Vñ mvz ovdi daz g. e. Η Κ Ez H K immer m. H K nimmer K ; vnversvnet H K 31

IV. Der begrabene Ehemann

105

getuost duz iemer mère, sô ist diu vriuntsciiaft dà hin und kumest niemer mê, dà idi bin.» dô w a s er vrô, daz si den zorn sô schiere hâte verkorn.

115

D a r nach w o l in zwelf tagen dô begunde si im aber sagen ein gelogen maere umbe daz, daz si in wolde versuodien baz. si dûhte an disem m s re, daz si sîn meister w s r e ; des w a r t si stolz unde bait.

120

si mähte ein volbat (daz was kalt) und sprach: «ginc in, ez ist warm.» nu w a s er des muotes sô arm, daz er dà wider niht ensprach, w a n er sich aber des versadi,

11 o

daz er ir hulde verliir.

125

130

1 0 5 Wirtschaft Κ IO 6 m ê

107 no 111 118

f . ΗΚ s >] dei A Dò /. H K wolde v.] v. wol te Η Κ Do H K

32

26™

swie sère in in dem bade vrür, er sprach dodi: «ez ist w a r m genuoc.» w a n er daz sô w o l vertruoc, des w a r t ir herze vröuden vol. sît erbôt si imz z w i r als wol, sam si da v o r ê taete, und beleip dar an sô staîte, daz si in ir mähte sô holt: haste si gesprochen: «diu erde ist golt», er haste gesprochen: «ez ist war.» daz tet si aber ein halp jâr. 122 123 I2J i2é 127 132

in in] in Η dodi/. H K ir] in Η erbôt si imz] bot siz im H K ê] ie K; getete HK aber] ovch wol H K

IV. Der begrabene Ehemann

135

140

145

ι jo

15 j

160

N u was ein p f a f f e in der stat, der si des libes dicke bat, swenne erz geviiegen künde, daz treip er unz an die stunde, daz si in minnen began, eines tages sach si ir man von im ûz ir stadel gin. er sprach: «daz ist missetân, daz du dem p f a f f e n sô heimlich bist.» si sprach: «du liugest, wizze Krist! daz ich dir sô holt bin, daz müet aber dìnen sin. ez wart nie wîp, geloube mir, ir manne holder denne ich dir. wil du des gelouben niht und sprichest du dà wider iht, ich tuon dir solhen zorn schîn, daz wir gescheiden iemer sîn. swaz ich gespriche und begân, wil du daz niht vür guot hân, daz solt du balde sagen mir, sô wil ich mich scheiden von dir.» er sprach: «ez ist alles guot, swaz din reiner lîp getuot. dîniu wort diu sint elliu war. und soldestu leben tûsent jâr, ich gezîhe dich niemer nihtes mê.» dô tet si im aber baz denne ê. si bôt ez im wol und dannoch baz.

133 Do HK 136 unz /. HK 143.144 umgestellt HK 144 Ez HK 14$ Εζη ΗΚ

147 148 154 158 ι $9

du] dv mir HK dà] dar HK mich f . A Und f.HK niemer/. Η Κ 33

IV. Der begrabene Ehemann

165

so lange bezzerte si daz, unz si in dar zuo brâhte, daz er ze allen zîten dâhte: «idi hân daz aller beste w î p , diu ie gewan wîbes lîp.»

170

175

180

185

190

D ô w a r t ez sô geschaffen, daz si den selben p f a f f e n sô sere minnen began, daz ir erleidete der rehte man. daz tet si schîn, ich sage iu wie: eines tages er von acker gie, dô begunde si in anesehen. si sprach: « w a z ist dir geschehen? daz ich mîn leben ie gewan ! » « w a z meinestu, liebe?» sprach der man. si sprach: «dà bistu garwe tôt an dîner v a r w e . dir wil des tôdes smerze iezuo g i n an din herze; dâne ist leider niht wider, ginc an dîn bette und lege dich nider. w ê mir, du w i l sterben! là mich dirn p f a f f e n erwerben, daz er dir die sêle bewar.» dô brâhte si den p f a f f e n dar und hiez in spredien sîn bîhte. des erbat si in vil lîhte. er wolde an allen dingen ir willen Volbringen. des twanc in zweier hande nôt:

167 170 172 17 j

Do Α Η Κ der rehte] ir Η Κ er] f . A, do er HK-, adces Η ie] wie A 34

I8 3 184 187 190

wilt H K dirn] dir den H K sîn] si A vollen bringen H

26 r b

IV. Der begrabene Ehemann daz si imz sô w o l bot und ouch daz nie dehein man ein w î p sô rehte liep gewan. 195

dô si sîn bîhte vernâmen und er gotes lîchnâmen zuo dem tôde genam und der p f a f f e danne quam, dò gap si im an sîne hant

200

ein kerzen, diu was schöne enbrant, und tet im diu ougen zuo. si sprach: «lieber man, nu tuo sam die ouch sint in dirre nôt, w a n , lieber man, du bist tôt;

205

dune solt dich niemer mê geregen.» Si begunde in ûf die bare legen; die brâhte si vil schiere dar. dô quâmen ir gebûren gar. die naht si im wahte,

210

26™

unz sich der tac ûf mähte. zuo der kirchen man in truoc. dô roufte si sich unde sluoc. si gie im weinunde mite und hâte klägeliche site.

215

die sêlemisse man im sane ; diu w a r t iedoch niht ze lane, dar nâch truoc man in ze grabe, si quâmen sîn beide gerne abe daz w î p und ouch der p f a f f e .

220

dannoch wände der ä f f e ,

191 imz] im Η Κ ; erbot Η Κ loo kerze HK 204 lieber m.] leider mir H K 207 Do A 209 si] man HK

213 gienc HK 21$ sele messe HK 216 wart] werte HK; niht ze 1.] vil vnlandi HK

35

IV. Der begrabene Ehemann

225

230

235

240

245

si versuohte in aber also und wolde dar nâdi in machen vrô. daz wolde er vil gewis hân. sô lange hâte er den wan, unz man in in daz grap huop und in vii balde begruop. dò ez im an die rehten nôt gie, dô rief er ane alle die, die umbe daz grap waren. er begunde sô gebären, als den dà twinget der tôt. der p f a f f e in allen gebot, daz si den segen viir sidi tasten und got vil tiure bieten, daz er den tîvel dà vertribe, daz er iht lenger belibe bî dem armen lîchnâmen. «daz werde war. àmen», sprach do man unde wîp. also verlos er sînen lîp. swaz er gerief und geschrei, sô sprächen doch disiu zwei, diu da westen diu masre, daz ez der tîvel w x r e , und liezen in niht ûzgraben. Den schaden muose er des haben, daz er satzte ein tumbez w î p ze meister über sînen lîp.

222 dar n. in] in d. n. HK 223 Dar A 229 Die da HK lyoVnHK; sòf.HK 232 gebôt] do (da Κ) g. H K 233 den] einen HK

36

234 tiure] sere HK 236 iht] niht HK; belibe] da b. Η Κ 2 3 8 Daz] Si sprach d. H K 242 Do H K 244 er Κ

ν DAS HEISSE EISEN

E i n w î p sprach w i d e r ir m a n : « d a z idi dîn künde ie g e w a n , des w i l ich iemer wesen v r ô .

26^

got hât dich gezieret sô 5

an schœne und an vrümikeit und hât sô gar a n didi geleit s w a z einem manne w o l gezimt, d a z mir diu sorge den lîp nimt, die ich dîn v o r andern w î b e n hân.

io

wsere dîn muot nu sô getan,

V. A 37 (Bl. lèva-17vb) H 139 (Bl. z6Sra-i6$rb) Κ 131 (Bl. iy^ra-ij6rb) Β ij (Bl. ^vb-^érb) D6 (Bl. 5vb-6vb) cc 1 (Bl. ira-ira) p 3 (Bl. iy-i6r) [I16] Überschriften: Ditz ist ein mere gvt genvc Wie ein wip daz heize ysen trvc H K Von dem haizzen eisen Β Von dem haissñ eysen D Vor ι : Nu sedit mit weihen fugñ (weldim füge D) Zway Text nach p: i 3 r ] Hie hebit sich von deme heyzen [yzen. Iz sprach eyn frauwe wedir iren [man: «Daz idi din künde ye gewan, Daz wel ich vmmer wesin vro.

ι 2 3 6 7 8 10

(Die z. D) daz haiz eisen trugñ (trüge D) (in den Text geratene Überschrift der Vorlage) BD wîp] fraw D; wider] zv HKBD künde ie] ye kund Β Daz D Und f . A Swaz (Daz D) aim schön mann zimpt BD Da Η Κ ; benimt H K nu sô] also BD

Got hat dich gezcir also j An sehende vnd an vrolichkeyt Vnd hat so gar an dich geleyt Daz eyme manne wol gezeemet; Wan daz myr sorge den lieb [benemet, Daz ich din sorge vor wiben han. 10 Were nu din mut so getan

2 künde 37

V. Das heiße

Eisen d a z du mich gewis tsetest, daz du iht anderer w î b e hattest, daz w o l d e idi iemer mère gedienen also sere,

15

daz du des selbe j.ehest, sô du die wârheit sehest, d a z nie dehein w ì p ir man v o n herzen also liep gewan.» er sprach: «vil liebiu minne mîn,

20

idi ger deheines wîbes w a n dîn; du bist mir lieber denne liep. idi sì ein ungetriuwer diep, habe ich deheine niuwan didi. sô dir got, η iht enzîhe midi,

25

daz ich solhes iht tuo ;

H mir BD; gewis] des g. HK τι iht] niht HK·, anderre v. A, ander w i p HK; D a z du andrew (zu mir a. D) weib icht (nit D) h. BD 1 3 iemer m.] also ser D 14 Dinen B ; V m dich v s dienen y m s mer D 15 des f . BD; selben HK 16 wârheit] werh B, werde D 1 9 minne] f r a w BD 20 lehn H ; b e g e r D ; deheines w . ] kainer BD; w a n ] den H K , dann D V n d myr gewizheyt tetes, D a z du nicht andere wib [hettes, [ 1 2 ]

D a z wolde ich vor dinen also sir,

13 ν ] D a z du dy warheyt saytes mir 15 V n d idi dye warheyt sehe. V o r gote idi dez v i r iehe, D a z nye eyn w i b yren man [ 1 7 ]

38

2 1 lieber d. 1.] lieb ob alle 1. D; liep] mein leip cc 22 ungetriuwer] ungemer H , vngenemer K , o f f e n ' Β ; Oder idi müß sein ain o f f n " d. D, S o sei idi offenbar ein d. cc 2 } H a n Η Κ-, deheinen Η Κ ; niuwan] w a n HKB, dañ D, andrev an cc 24 So (Daz cc) d. g. Ion n. zeihe (hazz cc) m. BDcc if.26 f . cc 25 nicht en tu BD Von herezen also lib gewan.» E r sprach: «liebe f r a u w e myn, 20 Idi en gere keyner danne din;

Du bist myr lieb vnd abir lieb.

Idi sye eyn vngetruwer dieb, H a n idi keyne danne didi. So dir got, nicht enzeie midi, 25 D a z idi solches icht tu;

V. Das heiße Eisen dà bistu mir ze liep zuo. ich bin dir gerne bereit aller der gewisheit, der du an midi geruodiest, 30

daz du wol versuodiest, daz ich dînen lieben lîp minnen wil vür elliu wîp.» si sprach: «und getuostu daz, sô wart nie dehein man baz

35

gehandelt von sînem wîbe, denne du von mînem lîbe gehandelt iemer werden muost, ob du mir ein gerihte tuost, des ich dich wil bewîsen:

40

trac mir daz heize îsen, als liep idi dir ze vriunde sì! dà wil ich rehte kennen bî,

27 Wan i. cc; din Η Κ ; bereit] beit A; Ich wil d. sein b. D 29 geruodiest] ruchest B, begerst D 30 Vnd d. cc; wol /. cc; versuodiest] bewerst D 31 lieben] zartñ D, schonen cc 33 tvst dv H KBD·, tust [mir] danne d. cc 34 aim Β ; nie d. m.] kaim m. nie D; dehein f . cc Du bist myr zcu lib dar zcu. Ouch bin ich dir gerne bereyt Aller der gewisheyt, Der du an mir geruches, 30 Daz du selber wol vor suches, Daz idi dinen liben lieb Mynne vor alle wip.» Sye sprach: «vnd tustu daz, So wart nye keyme manne baz

35-J6 f . BD 36 Sam d[v sa] bist v. cc 37 Vnd g. cc; iemer] so du B, vnd ym> D; werden] wesen D 38 ein g.] gewisshait Β 39 Daz BD 41 A. redit 1. i. d. sei BD, Recht al[s lieb : : : : : : : : : ] cc 42 rehte f . BD; kennen] sehen H K , pesehä BD 35 Gehalden von syme wibe, Also du von mynem liebe Gehalden vmmer werden must, Ab du mir eyn geridite tust ; Daz ich dich bewisen: 40 Trag mir daz heyz ysen, Alz recht lib alz ich dir sie! Da wil ich danne besehen bye,

39

V. Das heiße Eisen w e i h e liebe d u z u o m i r hâst, o b d u âne schulde bestäst. 45

des w i l i d i v o n d i r n i h t enbern. w i l d u mich des n i h t g e w e r n ( d a z ist ein e w i g e r h a z ) ,

27 r ;

sô t u o s t u z n i u w a n u m b e d a z , d a z d u minnest a n d e r i u w î p 50

u n d ahtest n i h t ûf m î n e n l î p . » er sprach: «diu rede ist âne n ô t . m i r wasre lieber der t ô t , d e n n e ich e r w ü r b e d í n e n h a z . ich t u o n v i l gerne a l l e z d a z ,

jj

dâ mit idi dir gedienen mac, idin w i l weder naht nodi tac dir dînen willen versagen.

43 W a z D 44 V ñ ob H KBD; stast H KBD 45 von dir /. B ; von d. n.] nit von d. D 46 V ñ wilt BD, V ñ wilt aber d. Η Κ ; des] ez H Κ 47 D . i. ymmer mein h. B, So hastu ym 8 meinë h. D 48 D a z D-, tuostuz] lest ν ez H KB, lastu D; niuwan] niht wan HKD, newr Β 49 ander H K 50 ahtest n.] enaditest n. H , Welche liebe du zcu myr hast, V n d ab du ane schulde stast. 45 D e z wel idi von dir nicht enpern. Wiltu midi dez nicht gewern (Daz ist eyn ewiger haz), So en lezest du ez nidit dan [vmme daz, D a z du mynest ander wieb 40

52 53 54 jj 56

57

enadit ez n. K , hast kain acht D tôt] pitter t. D Denne das D Ich wil tun alls d. BD dir /. BD; gedienen] peweisñ Β, gerichtñ D wil] w. dir H KB; Ich wil dir (/. cc) nymm 8 ain t. Bcc, N i t lenger ich das v 8 trag D Dines w . niht v. HK, Des dein w . v. B, Idi wil dirs nit v . D, [Dir dein] bet nidit v. cc

i4r] j o Vnde nicht actes v f mynen [lib.» Her sprach: «die rede ist ane not. Mir were lieber der tot, D a n idi irwurbe dinen haz. Idi wil vil gerne alles daz 5 5 Tun, da my te ich dir gedinen mag, Ich wil nummer nacht nodi tag Dir dines willen vor sagen.

V. Das heiße Eisen idi wil daz isen iezuo tragen, dar umbe daz got besdieine, 60

daz dich alters eine mit triuwen minnet mîn lîp und anders an dehein w î p nie gewan deheinen muot.» D a z îsen wart zehant gegluot.

6j

zwêne steine wären dâ bereit; dà wart daz îsen ûfgeleit, daz ez nach sînem rehte lac. si sprach: «hebe ûf unde trac, daz ich dîn triuwe ervar.»

70

der man neigte sich dar. dâ hâte er einen gevüegen spin

j8 iecz D ; I. w. dir d. heiz eisen t. cc 59 bescheine] dar an b. cc; Daz g. da mit b. BD 60 dich] ich BD, ich d. cc 61 minnet] lieb han Β, miñe D; mîn] dei BD; [Minne] vnd deinen rainen 1. cc 61 Vñ (Vnd zû dir D) chain ander w. BD, U. in haben wil fur allev w. cc 63 Noch nie gwan and s n mut BD, [Vnd] gewan nye ander weibe m. cc Idi wil dir daz heyz ysen tragen, Dar umme daz got irsdieyne, 60 Daz idi alters eyne Mitrtruwen meyne dinen lib Vnder andir nicht die keyne wib Nodi nye quam in mynen mut.» Daz ysen wart zcu hant geglut.

64 zeglfa A, glut BD; D. i. w. geleget in ein glät cc 6$ [Darauf] z. cc; wären] wurdñ BD; dâ b.] geleit cc 66 Do daz eisen w. bereit cc 67 Do Η Κ ; rechtñ D; Vnd daz es also glunde 1. cc 68 unde /. cc 69 ervar] pewar B, dar an e. cc; D. i. deiner trui werd gewar D 70 Ir D; dar] zv dem eisen d. cc

6$ Zcweyne steyne waren gereyt; Da wart daz ysen vf geleyt, Da iz nach syme rechte lag. Sye sprach: «nu heb vf vnd trag, Daz idi dine truwe irvar.» 70 Da negite sich der man aldar. Du hatte her eynen gefugen span

61 meynë 41

V. Das heiße Eisen v o r in d e n e r m e l g e t a n ; d e n lie er v a l l e n in die h a n t , d a z sîn d a z w î p n i h t b e v a n t . 75

d a r û f n a m er d a z isen. er sprach: «nu sol g o t w î s e n , d a z dir m î n lip nodi m i n gedanc n o d i nie getet deheinen w a n e u n d d i r ie w a s m i t t r i u w e n mite.»

80

er t r u o e e z mê d e n n e sehs sdirite. als schiere d a z w a s g e t â n , d ò b a r e er a b e r sînen s p â n u n d e lie si d i e h a n t sehen, si sprach: «ich w i l d i r i e m e r jehen,

85

d a z d u dich w o l b e h a l d e n hast u n d alles v a l s d i e s â n e stâst.

72 V o r f. BDcc; den] s [einen] cc 7} liez BD 74 sîn] ez HK; enphant BD j6 peweisñ BD 77 dir /. BD; noch] v n BD; dandi Η Κ 78 f. Β; getet] gewan D 79 ie w.] w. ie H K ; mit t.] trülidi D 80 mê d.] dane nie H K Statt 81. 82: V ñ alz daz da

der man Volbradit hett v ñ getan D 81 Als s. d.] D o d. s. HK; A l s er daz het g. Β 82 aber sînen] den Β 83 Vnde 1.] D a 1. er D; liez BD 84 ich w . d.] nu w . idi Β, nu müß idi D ; iemer /. D 85 bewart H Κ , enthaltn B, gehaltñ D 86 falsdiñ D

In synen ermelen getan; Den liz her in die liant vallen dar, D a z iz sin wib nye wart gewar. 7 j D a r v f nam her daz ysen. Her sprach: «nu sal got bewisen, D a z myn lib vnd ouch myn [gedank

80 V n d trug iz also wol ses sdirete. Also her daz hatte getan, N u vor barg her abir synen span V n d liz sie die hant sehen. Sye sprach: «nu wil idi dir [vmmer gutes iehen, 14V] 8$ D a z du dich wol bewaret

V n d dir ye mit truwen wonte [myte»,

V n d alles falsdies ane stast.» [86]

Dir nye getet keynen wank

85 bewares

42

[hast

V. Das heiße Eisen diu hant ist sdioene als ein golt; ich w i l dir iemer wesen holt.» E r sprach: «des Iòne dir got! 90

nu ist mîn bete und mîn gebot, τΛ

daz oudi du mir daz îsen treist. ichn state niht, daz du mirz verseist, ez muoz hie zehant geschehen; ich w i l ouch dîn triuwe sehen.» 95

si sprach: «trûtgeselle mîn, dar z u o w i l idi dir ze liep sîn, daz iemer q u x m e in dînen gedanc, d a z ich ie getaste deheinen wane, du weist w o l , w i e mir ist,

100

daz du mir tûsentstunt bist lieber denne diu sêle mîn.» er sprach: «là die rede sîn!

87 88 89 90

Dein Β; ist] i. dir D wil] mflz D dir] d. immer cc bete] gebet AD; N u ist daz mein gepot B, [Cherne] mein will ist vnd g. cc 91 ouch d. m.] du audi BD, du cc; tragest HKBD 92 Ine s. A , Ich wen B, Idi gestatt D; v'sagest HKBD; [Vnd wil oudi n. daz m. v.] cc 93 hie /. BD; [Sazv]hant must ez g. cc Her sprach: «nu Ion dir got! [89] N u ist myn bete vnd myn gebot, Daz du myr ouch daz ysen trages. 90 Daz zcimet wol, daz du myr nicht [vor sages.» [92] Sie spradi: «trut geselle myn, [95] Da wil idi dir zeu lib zeu sin,

96 wil] soit Dec 97 Daz] D. ez HKBcc; nini* D, ye cc 98 ich] idi dir HKcc 99 Daz d. cc; wol] dodi wol HK; wie f. D 100 mir /. BD; tawsñt tawsentstüt b. B, zetausent main b. D, vil lieber b. cc 101 Mir 1. BD; Denn mir ye ward d. cc 102 Er s. nü laß dein claffñ s. D

Daz daz vmmer kume in dine [gedank, Daz idi dir ye getete keyn wank; 9j Wan du weyst wol, wye myr ist, Daz du myr tusent stunt liber [bist, [100] Dan dye sele myn.» Her spradi: «die rede la sin! 43

V. Das heiße Eisen d u w o l d e s t m i d i sîn n i h t erlân, z w a r also w i r t ouch d i r getan. 105

d u k a n s t dich des n i h t entsagen, d u miiezest d a z îsen i e z u o t r a g e n . » z e h a n t er e z in d a z v i u w e r t r u o c und gluote ez vaste genuoc u n d leite e z ouch, d â ez ê l a c .

110

er sprach: «nu h e b e ûf u n d e t r a c , die w î l e u n d ez die h i t z e h â t ! » si s p r a d i : «und ist des d e h e i n r ä t ? » «nein sîn, e n t r i u w e n » , sprach er, «du hebest dich waerlîdie her.

115

d u m u o s t ez t r a g e n als ich.» si s p r a d i : «geselle, sô b i t e i d i dich einer v i l w e n i g e r g e b e ;

103.104 f. cc 103 D v n e Η Κ 104 Z w a r /. BD; wirst o. dv Η i o j Dvnen H K ; endianst cc; des] sin HKB, f. D, mir cc 106 Dvnen HK; must BD; iezuo] y t z B, f. Dcc 108 vaste] sere HKBD 109 V ñ leitez da ez ovch im (im audi BD) 1. H; è] im Κ n o nu f. HKBD D u en woldes iz midi nicht irlan, 100 Also wert ez oudi vmme dich [irgan.» [104] Zcu hant her iz in daz fur trug , , tI07] V n d glute iz sere vnd gnug V n d leyte iz ir als iz yme lag. Her sprach: «nu heb vf vnde [trag, [110] 105 Die wile daz iz die hicze hat!» I i i gelese 44

n i und f. BD 112 und i. des] ist iz H , iz ist Κ Sein ist diain r. B, Wañ ez ist kain r. D 113 Nein s.] N . iz H K , Naines BD; t ' w n B, wärlich D 114 envarlich A 115 V ñ H K B ; idi] o v d i i . HK 117 vil /. BD; wenigen HKB, clainer D

«Ist abir dez keyn rat?» Sprach dye schone frauwe. [112a] «Neyn», sprach her, «vf myne [truwe, D u must irhebin dich r i o Zcu deme ysen v n d trage alz idi.» Sie sprach: «gesele, so bite ich didi (Daz here vnd gewere mich)[ii6a] Eyner wenigen bete; [117]

V. Das heiße Eisen d a z diene i d i i e m e r u n z ich lebe, g e w e r s t u mich der selben bete. 120

s w a z i d i d i r liebes ie getete, des g e d e n k e hie m i t e u n d e t u o des i d i dich bite, d u w e i s t w o l , d a z sich ein m a n genuoger dinge enthalden kan.

12 j

er h a t s t a r k e n m u o t u n d s t a r k e n l î p , sô sí w i r s w a d i u n d b r œ d i u w î p u n d m u g e n uns n i h t e n t h a b e n sô w o l . d i e m a n sint g r ô z e r k r e f t e v o l ; des m u g e n si t u o n u n d e l â n

130

und mugen dem dinge widerstân. d a z w i r der k r e f t e n i h t e n h â n , d a z h a t g o t a n uns getan.

118 gediene H ; D a z tun idi die weil i. 1. BD 119.120 umgestellt Η Κ 119 D u last ez durch mein gepät D 110 W a z BD; dir 1. i.] ye 1. d. BD m Des dank mir da mit BD 111 tuo] t. ην Η Κ 123 sich f. BD 124 Genvge Η Κ , Manig Β, M e n g e r D ; enthaben H K , sich enthalden D; [Manger] sich

W a z idi dir liebes ye getete, [120] 11 j D e z lone myr hy mete V n d tu daz idi didi bete. D u weyst wol, daz sich eyn man Mancher dinge w o l enhalden kan; Der hat starken mut vnd starken [lib. i j r ] 120 So swach v n d kräng sin dye [wib

baz ding e. k. cc 125 hât s. m.] s. m. hat B ; starken 2 /. BD 126 swadi] [dirank] cc; brcediu w.] blöd di w . cc; So sei (seyen D) wir plodew weib BD 127 enmvgen H ; niht e.] e. niht A; enthaltñ wol BD 128 Wa : : : : : : : : : cc; kraft D 130 f. cc; den dingö BD; w o l gestan Κ 131 han Β Vnd mögen vns nicht inthalden [wol. D y manne sint starker krefte vol; D e z mögen sie dtun v n d lan V n d mögen den dingen wedir [stan, [IJO] 125 Wan wir der krefte nicht in han, D a z hat got an vns getan.

45

V. Das heiße Eisen des sol uns nieman verdenken, ob w i r etewenne wenken. 135

dà v o n là mir v o r einen man ;

2

w a n ich nie deheinen mê gewan âne dich, des w i l ich gote verjehen. d a z solt du an dem gerihte sehen.» «daz w i l ich tuon», sprach er, 140

«nu hebe dich zuo dem îsen her!» si sprach: «trûtgeselle, tuo des ich dich bite dar zuo (daz gediene ich also, d^z du muost iemer wesen v r ô ,

145

d a z du ez ie getxte. sô ist oudi iemer stane diu herzenliebe vriuntschaft mit micheler triuwen k r a f t

133 D. s. man vns : : : : : bega[n] cc Statt 133. 134: Ob ([Daz] cc) wir etwenn wenkñ Vñ vns mit sündñ (in sünd D, m. sunde cc) senkñ BDcc 135 von] vor Η Κ; là] gib Dee; vor] /. KB, zv cc 136 Wan ich] Vñ BD; mê /. cc Nach 136 in cc: Wann einen man zv dir Daz solt dv wol gelauben mir 137 Deñ D; des] das D; iehen HK; Vnd wil sein got ouch v. cc Dar vmme sal vns nyman vir [denken, Ab wir ettenwanne wenken, Vnd vir gib myr eynen man; 130 Wan ich nye keynen me gewan Ane dich, daz wel idi gote iehen. Daz sal man an deme gredite [sehen.»

46

138 Ouch s. cc; du] d. ez cc; spehñ Β 139 Vñ d. D 141 trûtgeselle] lieber man D; tuo] ην t. H KBD 142 Daz D; ich d. b.] pitt i. d. Β 143 gediene i.] ich g. Β, wil idi v 3 dienë a. D 144 iemer w.] w. ym s D 147 hszeliche Η Κ 148 midieler] inneclicher H K ; M. minnikleidi 8 frawntschaft Β, M. triiw 8 miñeclicher k. D

«So daz sy getan», sprach her, «Nu hebe didi zeu deme ysen [her!» [140] 135 «Vil lieber geselle nu tu [141] (Dez must du vmmer wesen frû, . . Daz du iz ye getete Mit mynneclidier stete,

t'44] [146]

V. Das heiße Eisen und diu liebe, die idi zuo dir hân. 150

du hâst sô w o l an mir getan) : d a z du mir noch z w ê n e vorlast, sît du w o l an mir getan hast, nu tuo w o l vollen wider midi; daz diene idi iemer umbe dich.»

155

er sprach: «daz sì getan. du muost balde ze dem îsen gân.» «lieber geselle», sprach siu, «idi hân nodi guoter pfunde driu, der du einen pfenninc niht enweist.

160

nu tuo ez durch got aller meist und nim diu selben driu pfunt. ob dir ie ze deheiner stunt v o n mir dehein liep sì gesdiehen, dar an soltu hiute sehen,

i j o Wañ d. D; sô f. BD; So hastu wol zu m. g. HK i j i Ob du m. n. drey v. BD 152 wol] so w. D; an] zv HK, f. D; tan D 153 Nu t.] So tue nodi BD; vollen /. ABD i J4 v s dien D ι j j sî] s. [o] udì cc 156 muost] solt ¿cc; balde] her cc Vnd du liebe zcu mir hast): [149] 140 Daz du nodi zcwene vorlast, Vnd tu wole wedir midi; [ 1 j3] Daz vordine ich vmmer wedir [dich.» «Daz sie abir getan», sprach her, «Nu hebe dich zcu deme ysen [her.»

157 [V]il 1. cc; geselle] man D 158 hân η.] gib dir cc; driu] d. hie Κ 159 einen pfenninc /. Β; niditn A; weist AD; D. d. ainez niditz e. cc 160 Nu f. D; got /. cc 163 dehein /. D; Kein (/. Β) liep sei v. m. g. H K B 164 hiute] nu B, f. D 145 «Vil lieber geselle», spradi abir [sie, Gutir phunde han ich drie, Der du eynen phenig nicht en [weyst. Nu tu durch got aller meyst [160] Vnd nym die selben dri phunt. IJO Ab dir ie lib zcu keyner stunt Von myr sie gesehen, Dar an saltu hüte sehen,

47

V. Das heiße Eisen 165

als liep dir dîn sêle sì, und là mir noch vor drî.» er sprach: «die wil ich dir vorlân. du hast der rede genuoc getan, gespridiestu tâlanc wort mê,

170

dune tragest mir daz îsen ê, zewâre ich tuon dir den tôt.» dô muoste si swîgen durch nôt. daz îsen nam si ûf die hant und wart alsô sere verbrant,

175

daz si sdirei mit grôzer ungehabe: «ouwê, mir ist diu hant abe!» Ein wahs hâte er gebreitet und ein tuoch dar zuo bereitet und wolde si verbinden.

180

des bat si in erwinden.

16 j - 167 unleserlich cc 16 $ dir] so d. HK; A. redit 1. idi dir sei BD 166 là] gib D; nodi vor] vzen noch HK, vor nodi BD Ή ad) 166: Vier vnd (vnd darzû aber D) ain Vñ nimm8 (n. me D) kainen BD 167 verlan Η Κ 168 hâst] h. ouch cc 169 Sprichst du Β Dee; tâlanc f . BD; wort] kein w. H KBD 170 Du t. BD ι j ν ] Also lieb also dir din sele sie, Vnd vor gib mir noch drye.» i j j Her sprach: «die wil idi dir vor [lan. Du hast der rede gnug getan. Gespridies du toling wort me, Du in träges mir daz ysen e, [170] Ich tun dir zeu hant den tot.» 48

27yb

1 7 1 Zewâre] Deswar HK, f . BD; dir] d. sidierleidi BD; So t. i. d. zvhant d. t. cc 172 durdi] von D, vor cc 173 ûf] in BD; Vnd nam d. i. u. cc 174 Di w. cc; alsô] ir oudi cc; sère] vbel D 175 So d. cc; schrei] laut s. D; grôzer /. BDcc 177 - 184 f . BD; 1 7 7 - 1 8 0 f . cc 180 bat] hiez Η Κ

160 Sie muste swigen durch die not Vnd nam daz ysen in die hant Vnd wart also sere gebrant, Daz sie schrey mit grozer [vngehabe: «Owe, mir ist die hant abe!» [17«]

V. Das heiße Eisen si sprach: «waz hilfet daz bant? mir ist diu hant s6 gar verbrant, daz si mir nu niemer mê ze nutze werden mac als ê.» 185

als er daz hörte unde sach, ûz grôzem zorne er dô sprach: «hie ist dîn triuwe worden schîn. nu soit du des vil gewis sin, daz mir hiute dehein w i p

190

unmxrer ist denne dîn lîp; und allez, daz dir leit ist, daz wil ich tuon nach dirre vrist. nu hâst du ûf dich geladen

ι S ι Si s. owe meiner hant cc 184 mac /. A; als] alsam A; Z v frvmen m. w. HK 185 Do BD 186 Mit D; grôzem] einem HK, f. Β

I6J Du her daz horte vnd sadi, [185] Zcornecliche her da sprach : «Hie ist din truwe wordin sdiin. N u saltu dez gewis sin, Daz vf erdin keyn wib 170 Mir vmmer lieber ist dan din [lib; [190] Vnd alles, daz dir leyt ist, Wil ich tun nodi dirre frist.» [192] Sehet disen schaden vnd disen spot Ir warb sie alles ane not. 17 j Meyster kato lerit sinen sûn; Her spricht: «dit sah du alle zeit [tun: Straffe wedir wib nodi man, Du sehis dich £ selber an, Ab du icht strafbere sis ; 180 Da von sprichet man dir pris. Waz an dir gebrestin sy, Da saltu ebene merken by,

188 du f . Η Κ; des vil] ovdi des HK, des Β, ez dez D 189 hiute] fiirpaz BD 190 Vnmerre H KB; denne f . Κ 191 daz] daz dz D 192 nâch d.] n. diser B, zfl aller D 193 du] nv H , d. ην Κ Daz du dar vmme yman straffes, Du waches adir slaffes. 185 Du sah oudi habe die zedie, Daz man icht von dir spreche: i6r] Wez sidi der bok schuldig weyz, Dez vor sehet her sich vf die [geyz.» Dit waz eyn wise lere, 190 Dar vmme priset man in sere. Wan dise frouwe sundir wan Gedachte da vil weninc an, Waz sie vor hatte getriben. Were die bete vnderwegen bliben, 19$ Die sie leyte an iren man Vnd hette heymelidien getan, Waz sie vor hatte getriben, Lichte wer sie vngesdiant bliben Von solcher missewende. 200 Got gebe vns eyn gut ende.

49

VI. Die eingemauerte Frau beidiu laster unde schaden; 195

diu wil idi dir helfen mêren. rehte als du dîner êren unz her hast geschönet, also wirt dir von mir gelôiiet.»

VI DIE EINGEMAUERTE FRAU

j

Ein ritter tugende rîche nam ein wîp èliche, do wolde si ir willen hân und des sînen niht began, daz mohte er niht erlîden und hiez siz gar vermîden. dô si durch vlêhen nodi durch bete deste baz nodi deste rehter tete, do dröuwete er ir sere;

196 dîner] der d. Η Κ 198 A. w. ovdi dir g. H K Statt 1 9 3 - 1 9 8 : Hie hat daz mer ain ende Got vns sölhe peweisung wende Β Hie haut disu red ain end Got vsleich vns ain gât end D In cc sind nach 181 ca. 17 Zeilen abgeschnitten, dann folgen noch zwei Zeilen: eihet in ander : : : : : man ietzt So spridiet si daz [in nicht ergezt] JO

VI. A 127 (ßl. 85^-88ra) E 3 (Bl. 69rb-7irb) Β 3$ (Bl. inva-ii6ra) [133] Überschriften: Von eime ritter vñ vô siner frauwê E Von ainem vbeln weib Β 4 den sein B; nihtes £ 5 Des EB; geleidñ Β 6 siz] sei daz B; gar v.] meidñ Β 7 vlêhen] siege A 9 sère] so s. Β

VI. Die eingemauerte Frau

io

ij

20

25

30

35

10 13 14 16 19 2θ 21 11 24

dô dröuwete si im nodi mère, er sluoc ir einen vûstslac. er spradi: «nu ist mir umbe den sac als ma:re sam umbe daz sachant!» er bradi ir abe ir gewant. einen swaeren kniitel er ge vie;

86ra

sînen zorn er si enpfinden lie. er sluoc ein lange wîle mit kreften und mit île, unz im der arm tet sô wê, daz er niht slahen mohte mê und ir ein sîte also zebradi, daz man niht anders dà ensadi wan zebrodien hût und bluot. er spradi: «woldet ir nodi wesen guot!» si spradi: «wie waere mir des sô gâdi? weiz got, ez ist vil unnâdi. ir miiezet nodi langer bîten. nu bin idi dodi zuo drîn sîten noch ungerüert und ungeslagen.» er sprach: «sô wil ich gote klagen, daz mir diu tumpheit ie geschadi, daz idi mîn zuht an iu zebradi.» si spradi: «ir hât iudi selbe erslagen, idi sterbe danne in kurzen tagen.» si gehiez im ungevüegen schaden.

noch] dennodi EB sam] als EB bradi] zoch E Sines zornes Ε Β der a. t.] t. d. arm Β slahen m.] moht s. Β siten so gar ζ. EB nihtes E; sadi EB wôlt EB

16 Wizze E; vii] nodi v. EB {Glosse über v n n a d i :

longe E) 28 drin] dirre E; Idi pin nodi ζ. Β

9 Nodi }. Β 32 brach £ 33 iuch] an ew Β

2

VI. Die eingemauerte Frau

40

45

jo

55

D ô hiez er mûren ein gaden. daz w a r t gemachet âne tiir; ein venster kêrte er her viir. dà w a r t si inné vermûret. er sprach: «sît iu sûret diu vriuntsdiaft und der dienest min, sô suit ir âne mich sin, sô muget ir deste baz genesen; ir suit min vrœlîdie entwesen. sit ir mir traget sô grôzen haz, sô ist uns beiden deste baz. ez ist uns guot vür zornes nôt.» daz aller swerzeste brôt, daz er geieisten künde (daz man warf vür sine hunde), des muose man ir dar in geben, si muose der bcesesten spise leben, diu dâ ze hûse was bereit, er tet ir nodi ein grcezer leit: er sweic vil stille, swaz si spradi; er saz ouch, dà si in w o l sadi, sine vröude und sine Wirtschaft, er hâte der liute grôze k r a f t ; den liepte er leben unde lip.

39 Dar inn w. s. ν. Β 40 sûret] vnhodi tflret EB 42 ir] ir alle zit E Statt 43. 44: Ir siilt fröleidi gnesñ Ir miizzt dar inn gut wesñ Β 44 (Glosse über entwesen:

carere E)

47 Vñ Β; vür] vor Β 48 swerist Β 49 kundñ Β Ji

jo sine] die EB 51 Daz B; dar in f. Β 53 DA in daz hus wart b. £, Div im dem hawse wart b. Β j j waz Β j 6 dà] da (a expungiert, soil wohl Tilgung des ganzen Wortes anzeigen) da A; wol }. E; Er s. audi daz si an sach¿ 58 grfizzer braht E

VI. Die eingemauerte

60

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75

80

8j

er satzte ein minniclîdiez wîp an sîne siten alle zît. sdiarlât unde samît, daz beste, daz er veile vant, daz was ir tägelich gewant. die halste er unde kuste, als vil in des gelüste, daz ez diu hûsvrouwe anesach. swaz ir dà leides von geschadi, daz lie der wirt âne nît. er was mit vröuden alle zît. sîn lop was von der werlde breit. Er schuof mit síner vrümekeit, daz er ir mage niht entsaz. in tet sin dienest midiels baz, denne in sîn vîntschaft tîete. dô was der wirt sô staete, daz diu vrouwe ein teil verzagte, dô si ir vriunden klagte die vancnusse und die smâcheit und den gebresten, den si leit, dô sprâdien si: «wir wizzen wol, daz ir der übele sît sô vol, daz er iu niht wan rehte tuot. ir sît vil übele gemuot; des hât ir lôn enpfangen.

62 Schariadien E ; Scharlach vnd samat seit Β; (Glosse über samit: p2pura E) 64 tegelidiez E 6 s helst E, hils Β 66 Als v.] Me denne EB; des] gelts Β 68 Waz ir 1. da von g. Β 72 frûntheit E

Frau

86rb

73 75 77 78 82 8j 84

ir m.] in frewnd Β in /. Β teil] wile A Sc E fblin E; sô f . Β niht w.] newr Β übele g.] fbel vñ vngemût EB 85 ir] ir wol Β 5i

VI. Die eingemauerte Frau ez ist iu rehte ergangen.» swelhen vriunt si des übergie, daz er den wirt bat umbe sie, dem antwurte er also: 90 ' «idi bin iuwer rede vil vrô.

95

idi leiste iuwer bete und iuwern rät. weit ir mir setzen, swaz ir hât, ob si ein übel wîp welle sîn, daz iuwer guot sî allez min, sô lâze idi si her ûz gân und enpfilhe ir allez, daz idi hân.» «nein idi», sprach er zehant, «mir ist ir muot wol bekant. idin wil ez niht sô sere wägen.»

100

10 j

11 o

sus sdiuof er mit ir mâgen, daz si die bete alle liezen. des liez er si geniezen. er bot in midiel ère und liepte sidi in vii sère mit guote und mit lîbe. sus sdiiet er von dem wîbe ir vriunde alle gemeine. dô wart si alters eine. Dô wart der vrouwen gesaget, daz alle die wären gedaget, die ir dà helfen solden und ir niht mê helfen wolden. dô si vernam den untrôst, daz si niemer würde erlöst,

87 S welch E, Weldm Β 90 vil /. EB 92 waz EB 97.98 umgestellt EB 99 Idi EB 54

ιοί Do AEB 109.110 umgestellt Β 110 weren E 114 Daz s. niem lost Β

86 Ta

VI. Die eingemauerte

11 j

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118 119 120 121 m

dô vuoren die tîvel von dem wege, die si hâten in ir pflege, dô quam der heilige geist und brâhte ir sînen volleist, ir grôziu übele diu verswant. dô viel ir hôchvart zehant. ir übele und ir boeser muot diu zergiengen, si wart also guot, daz si mit rehten triuwen ir siinde begunden riuwen. dô sande si nach dem pfaffen und wolde ir dine schaffen, swenne ir der lîp erstürbe, daz diu sêle niht verdürbe, dô si den pfaffen anesadi, si kniete vür in unde sprach: «idi bin daz sündigeste wîp, diu ie gewan wîbes lîp. daz riuwet midi vii sere, durch des heiligen geistes ère nu gebet mir helfe unde rät, daz idi umbe mine missetât gegen got alsô gewerbe, daz diu sêle iht verderbe.» er sprach: «ichn rate iu anders niht wan: sì iu umbe die sêle iht und umbe den êwigen lîp,

ir] in fi ^beln E So E $belin E Diu /. EB; zergieng fi; alsô f. Β

123 Diz (aus Die gebessert) A

124 Begonde ir sAnde r. E

127 128 129 135 137 138 139

Wenn Β iht E Dô] Zehant do A Vñ E Gein EB; erwerbe fi So idi armew ersterbe fi ich EB 55

Frau

VI. Die eingemauerte Frau

145

150

sô werdet ein vil guot wîp. iu ist dehein rät sô guot, sô daz ir iuch der iibele abetuot, diu iuch beide von gote scheidet und iuch allen den erleidet, die iu Sölden gunnen guotes.» si sprach: «des übelen muotes des hât mich nu bekêret got. idi wil allez sin gebot behalden, swâ ich iemer kan. durch got nu bitet minen man, daz er mir sine hulde gebe

χ5j

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143 144 145 146

und lâze midi die wîle idi lebe hie büezen mine schulde und suodien gotes hulde. idi hân weder got noch in gevorht, dâ mit hân ich die werlt verworht. der wil ich niemer nahen komen. mir hâte der tîvel gar benomen beide vorht und minne, wîsheit und rehte sinne, ichn weiz, wes idi gein got engalt, daz er dem tîvel den gewalt sô grôzen über midi verlie. ichn weste dò, w a z idi begie. ich kan midi des nu wol verstân, daz idi wirs denne übel hân getan; des bin idi mir selber iemer gram.

sô] also EB fbelin E beide f . Β allen d.] allñ allñ lawtñ Β; leidet EB i j ι wa Β i j 8 Dâ m.] Da (Dar Β) zû EB 56

86 v b

159 160 163 166 167 168 169

Des E; ymm8 B; naher E gar f . EB; genumen E Ich Β; weiz] w. niht E dô f . EB nu f . Ε Β wirs denne f . B; übel] wol A iemer f . EB

VI. Die eingemauerte Frau

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171 172 ιγ6 ι8ι 183 184

daz mir mîn man den lîp niht nam, dâ hât er baz ze mir getân, denne idi umbe in gedienet hân. ich stân in iuwerm geböte, als ir antwurten wellet gote, alsô tuot mir iuwer triuwe sdiîn und lât midi iu bevolhen sîn.» D ô gie der pfaffe zehant dâ er den wirt eine vant. er sprach: «nu tuot des ich iuch bite (dâ gewinnet ir gotes hulde mite) : swaz iu min vrouwe habe getan, des lât si iuwer hulde hân. si tuot niht nach dirre vrist wan allez, daz iu liep ist. weit ir des niht gelouben ir, sô wil idiz nemen her ze mir. si riuwent sere ir schulde, si suochet iuwer hulde. daz tuot si niht umbe daz, daz ir irz bietet deste baz, si tuot ez durch der sêle heil, ir hât ûf si ein midiel teil gezürnet; des entuot niht mê. ob iuwer muot ze gote stê und zuo dem êwigen lîbe,

ze] an EB v s dint Β den pfolhë E, enpholhñ Β WazΒ tuot] t. $ E ; diser EB Wane daz $ aller liebest ist EB 185 ir 2 ] mir A 186 ich E

187 rûwet E 189 niht] nit wanne E 190 D a z ir ir t&ent d. b. EB Statt 191 - 1 9 3 : Ir habt v f sie ein midiel teil Nach f w e r sele vnheil GesAndet des tût nit me (mer Β) EB 193 desn tvt A 194 iuwer m.] Φ f w e r sin E 57

VI. Die eingemauerte Frau daz erzeiget an iuwerm wîbe.» dô sprach der wirt: «nu gê wir dar, daz idi die wârheit ervar. 200

20$

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ist si guoter handelunge wert, der ist si schiere von mir gewert.» si giengen an daz venster hin. dô stuont diu vrouwe gegen in ûf ir knie unde sprach: «daz idi ie mîn reht gein iu zebrach, daz ist mir ein leit vür elliu leit. mir hat min unszlikeit got und die werlt und iudi verlorn. durch got nu lât iuwern zorn. got hilfet uns beiden deste baz. idi hân bejaget gotes haz ; den sol idi iemer lîden. midi solde der tac vermîden, wan daz got bezzer ist denne idi. nu erbarmet iudi, herre, über midi und vergebet mir, daz iu got vergebe, und lâzet mich die wîle idi lebe hie suodien gotes hulde umbe unser beider schulde.» diu rede geviel dem wirte wol. sîn herze daz wart vröuden vol. daz lie er balde sdiînen. nach ir vriunden und nach den sînen

200 ist] wirt E; schiere f . E; So seit gewert des ir gert Β 202 gein E B 204 ie f . EB; bradi EB 20 j v o r allem leide E ; D a z mir

il3 214 2IJ zi6 zzo

1. v. allz 1. Β 2o8 lazzent E, lazzt Β no bejaget] v 8 dienet E, gedint Β

2 2 1 liez E B 2 2 2 nâdi /. Β



87'

Wenne E ; denne] w a n Β herre f . Β Und/. EB V ñ lant midi leben d. w . EB frawd Β

VI. Die eingemauerte

230

235

240

sande er, daz si dar gâhten und ir vrouwen mit in brâhten. Dò si dar quâmen alle mit vröuden und mit schalle, er enpfienc si vrcelîdie unde sprach: «daz ich an der hus vrouwen radi, des hat si got bekêret. swer si nu dar umbe êret, der hat mich iemer gewunnen. alle die mir guotes gunnen, die suln sich vrouwen mit mir: idi wil midi süenen mit ir.» si erbiten kûme, unz daz gesdiach, daz man die mûre ûfbradi. dò hiez man si her ûz gân. des bat si sich durch got erlân und satzte sich dà wider gar. dô gienc der pfarrxre dar und bôt ir bî der gehörsame, als liep ir waere kristen name, daz si gehörsam wasre ir man; dà taste si gotes willen an. daz wart ir von der wârheit sô lange und also vil geseit, daz si ze jungest gie her vür. dô bat er si, daz si verkür, swaz er ir leides ie getete.

227 enphie Β 228 Des E; an der] ain B; radi] iach E, dah Β 230 Wer Β 231 D. h. mein huid gwinne Β 23 j biten EB die m.] d. tflr E, dz gadñ Β 238 bat] hiez A 239 dâ] d8 A

Frau

87 rb

240 gie ΕΒ 241 gebot EB 242.243 umgestellt Β 242 kristes E 246 also] als Β 249 Waz Β; ie g.] hete getan EB Statt 2J0-2J4: Daz wart zä hant gevarn (D. w. alls farñ Β) lan EB 59

VI. Die eingemauerte Frau 250

2j 5

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275

daz was ouch aller der bete, die durch si wären dar komen. dô diu bete wart vernomen: «swaz ir mir leides hat getan, des miiezet ir gerne hulde hân. ir sît unschuldic wider midi ; diu schuldige leider daz bin ich. ich solde niemer sîn genesen, ich waere wol tôdes wert gewesen, des lât mich gote ze buoze stân. welt ir mich niht dar inné lân, daz ich gestille gotes haz, sô erloubet mir doch hie ûze daz, daz ich got dâ mit ere und iibeliu w î p bekêre, daz kan idi nu wol geschaffen.» beide leien unde p f a f f e n die vielen ir ze vuoze, daz si die selben buoze behielde durch den rîdien got. si sprach: «sô wizzet âne spot, ich kan von übelen wîben ir libele wol vertrîben. ich weiz wol, wie ir dine stât. swer ein übel wîp hât, deiswâr, enpfilhet er si mir, ich gevröuwe in wasrlîche an ir. ich madie si der iibele sat,

25} 156 2j8 259

Si sprach s. A schuldige 1.] schuldig ist Β wol /. B; tôdes] des t. ΕΒ lazze E 260 da AE 262 hie ûze f . EB 165 nu f . Β 6o

267 i6S ιγζ 275 276

fuzzñ Β buzzñ Β ^belin E Daz ist war Β; empfûlhe E Ich gefreuwet in (rat im B) wol an ir EB 277 fbeln E

VI. Die eingemauerte

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295

300

ich setze si an mine stat. dâ hât mir got sô wol gevrumt. ich weiz wol, swelhiu dar kumt, diu wirt dâ alsô rehte guot, daz si vil gerne rehte tuot.» daz begunde den rittern allen ze wünsche wol gevallen. si sprächen: «ir sît ein heilic wîp. daz got iuwer sêle und iuwern lîp vil lange ensamt lâze sin!» sumlîdie sprächen: «mir hât diu min sô vil ze leide getan, si muoz ouch lîhte hie bestân, daz ir mirs guot machet.» des wart dâ vil gelachet von rittern und von vrouwen. die lie der wirt wol schouwen, daz er hóchzít haben wolde. swaz er dar zuo haben solde, Wirtschaft, vröude unde spil, des was dâ mêr denne vil. dà erte er sine vrouwen mite. alle die tugentlîdie site, die man an einer vrouwen lîbe und an einem biderben wîbe ze grôzen sadden loben sol, des was diu hûsvrouwe vol.

280 weiz] wez A; weih drein k. Β 281 alsô] so EB 287 ensamt] gesunt EB 288 Etlicher sprach ΕΒ 29° oudi] $ Ε, f . Β; hie] h. pei Β 291 mirs] mir sie E

294 196 297 298 300 303 304

Frau

87*

Do EB; wol f . EB Waz Β freuden E mêr d.] me d. ze E die /. B; tugentlichen E loben s.] kumë wol E Daz E 61

VI. Die eingemauerte Frau 305

si begunde den liuten allen sô gärliche w o l gevallen, daz si des alle jähen, die si hörten unde sähen, got haete ir midiel ere,

310

diu werlt waere v i i sere mit ir tugenden gekroenet, w o l gezieret und geschoenet. D i u hôdizît werte siben tage, dannoch was daz maniges klage,

31 j

daz si niht langer solde wern. dô si urloubes wolden gern, dô stuont diu v r o u w e ûf eine banc, si sprach: «nu saget dem wirte danc, daz er sich hât erbarmet über mich

320

und daz er got und ouch sich sô sere an mir geêret hât und ich sô grôze missetât wider in begangen hân, und haste im gerne mêr getan,

325

w a n daz er mirz understuont, als die wîsen und die biderben tuont. swie sere ich von im geêret bin, sô bin ich dodi sdiuldic wider in. swaz er mich nu getriutet

330

und swaz er mir ère biutet,

30J began E 306 begirlidien E, geleich Β 309 hat A 3 1 1 tugent EB 312 gezieret] ge ert Β 3 1 4 daz] f . A, do E 3 1 J lang ß 317 einen E 318 Vñ s. ir siilt got sagñ d. Β 62

3 1 9 Daz er] Der E

320 er f . EB; und /. B; sidi] ich E 322 idi] audi E 3 2 5 er f . Β 327 Wie Β; sère] wol EB 3 2 9 Waz Β 330 Vñ mir eren erbötet (pawtet Β) EB

VI. Die eingemauerte Frau

335

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350

3Í 5

deste grcezer ist min riuwe, daz ich sô grôze untriuwe wider got und wider in begie. nu zeiget midi der werlde hie und machet mîn buoze erkant allenthalben in diu lant, und saget daz waerlîche: er sì arm ode riche, der mir sin übel w î p bringet, ir swaere wirt geringet, idi benime ir ir ungüete und senfte ir daz gemüete, daz si gote und im rehte wirt und alle unvuoge verbirt.» des wünschten si ir alle guotes, daz got ir reinen muotes ir sêle lieze geniezen. vii sere si ir daz gehiezen, si woldenz niemer verdagen und woldenz allenthalben sagen, ouch sprächen die p f a f f e n : «wir wellenz also schaffen: swem sîn wîp leidet daz leben, dem welle wirz vür sîn siinde geben, daz er si bringe dà her,

wider8 /. EB Und f . E; bekant EB daz Β Ez E bringe EB Sin s. die w. ringe EB ir ir] ir die E, ir Β senfte] ringe A, send Β; daz] ir A 346 ir r.] des r. E, so rains Β 333 33j 336 338 339 340 341 342

348 349 3 jo 351 352 3J3 3 J4 355

87 Tb

sère] wol EB; daz f.EB woltñ Β Sie wôlten ez a. s. E Dò EB also] anders EB Wem Β wirz] wir dz Β di f . Β; Do er sie bringen tar her E 6}

VI. Die eingemauerte Frau

365

daz in got der saelden gewer, daz si guot und rehte sinne und wîsheit hie gewinne.» Ditz wart ein lantmaere, daz diu vrouwe gewesen wasre daz aller wirseste wîp, diu ie gewan wîbes lîp, und waere nu diu beste, die man lebende weste, und haete sich des ûzgetân,

370

daz ir got den gewalt haete verlan, sweldi übel wîp ir quasme, daz si der ir übele naeme. dô diu vil rehte wârheit von dem gadem wart geseit,

360

37J

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da diu vrouwe inne gewesen was (mit welher nôt si dà genas, und swelhiu nodi quaeme dar in, diu haete den selben ungewin), dô gedâhte ein ieslich übel wîp: «idi haete verlorn mînen lîp, ob idi quaeme in daz gaden. der ncete wil ich mich entladen, ich wil guot sîn und reine.» des gedâhtens alle gemeine, die dà wären in dem lande, beide ir sünde und ir schände die vermitens also sere,

356 wer EB; D. sei g. des selbñ wer Β 364 nieman E; lebndig Β 366 Ir het got d. g. v. EB 368 fbelin E 371 diu vrouwe] sie EB 372 Vñ EB; nöt Β; dà f. EB 64

373 374 376 377 378 380 38!

88 ra

welhew B; dar ein Β ungewin] pein Β haete v.] han ν. E, verliir Β kum E not EB gedâhtens] gedahtes in E Beide /. EB

VI. Die eingemauerte Frau

39J

daz ir übele und ir unêre vor vorhten alsô gar verswant, daz man niender ein w î p vant in dem lande, diu übel waere. durch daz vil guote m aere wart diu vrouwe sô genaeme, daz er sidi dûhte widerzseme, der si niht solde sdiouwen. man hiez si die heiligen vrouwen und suohten si als ein heilictuom. daz grôze lop und den ruom behielt diu vrouwe unz an ir tôt.

400

Sîn wxre an manigen steten nôt, daz ir nodi dô einiu waere, diu den liuten vride baere vor übeler wîbe meisterschaft, diu mit ganzer übele sint behaft.

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390

384 $belin E 38 $ Von EB; alsô g.] als ga Β 386 kein w. EB 389 Wurdñ die frawñ s. g. Β 392 heilig Β 393 Vñ suditñs alain heiltum Β 394 den /. ΕΒ 395 unz /. Β 396 Ez EB\ w i r e ] wart A

398 den 1.] der werlt EB; gebere E 399 $beln wibë E 400 ganzer] grozzer EB; fbelin E ; behaht E Nach 400 : Hie ist daz mer auz gezalt Got mach vns m' gutñ weibñ alt Amen Β

VII DER GEVATTERIN RAT

5

io

15

Ez was hie vor ein gebûre, den dûhte bitter und sûre bî sînem wîbe daz wesen. ern trûwete bî ir niht genesen an der sêle noch an dem libe, ez enwart deheinem wîbe ir man nie mère sô gram, daz er ir den lîp niht nam, daz liez er durch die liute mê denne durdi die geistlichen ê. ern mohte ir niht zuogesprechen; im w i n d e sîn herze bredien, daz er si hörte unde sach. swaz si tet ode sprach, daz dûhte in allez bcese.

ii7Tb

«daz mich got von dir erícese!» daz sprach er ze allen zîten. «wie sol ich des erbîten, daz uns der tôt scheide? VILA Η Κ E Β

IJ4 (δ/. 11 γνα -iura) 134 (Bl. i$iva-i6iva) ι26 (Bl. i6$va-i6^va) 52 (Bl. 9 8 v a - 1 0 3 v b ) 33 (Bl. Ι Ι 4 Γ Λ - i î o r a )

Uberschriften: D i t z mere ist wie ein bloch wart Begraben von der kvndigen gevate 3 n rat H Hie riet ein gevater der andern wie sie ein bloch begrup zehant Κ V ö eine gebure £ D a z mer von dem ploke Β

66

ι ι 4 j 6 5 ίο 11 12 13 14 16 17

pawr Β Der Κ Er t. niendert bi ir g. EB Weder àn s. noch an 1. H K wart Β den 1. η.] η. dz lebñ Β ; ennam Η Κ die g. ê] gaistleidi ee Β Er E B ; zu sprediñ Β wände] wolt E So E B ; unde] oder Β W a z fi; ode s.] vñ swaz sie s. HK lose Ε Β D a z ] So E, f. Β

VII. Der Gevatterin Rat 20

i 5

30

35

40

45

der doner slahe uns beide! der tîvel brâhte mich ζ e dir und didi sîn muoter her ze mir.» swenne er si roufte unde sluoc, des enduhte in niemer genuoc, unz er si viir tôt ligen liez, er trat si sere unde stiez; des genuogte in vil selten, sîn vluochen und sîn schelten diu wären âne maze gar. er nam der vuoge niender war. er swuor vil ernstliche, alle die liute ûf ertrîdie, beidiu man, kint unde wîp, ob die alle sliiegen ûf ir lîp, si würde niemer volslagen; und künde doch nieman gesagen, waz gebresten an ir wîere, und was im doch unmsere. daz w î p diu weinde sère. si muote daz noch mère, daz er ir missetât nie gewuoc, denne allez daz er si gesluoc. er tet ir wirs denne wê und zêdi si dâ bî nihtes mê, wan daz er ir vient was. sô si vil kûme genas,

22 her /. Β 23 Wenn Β; si] die A; unde] oder Ε Β 24 dovdit HKEB 25 si vür t.] für t. sie E 29 Diu /. EB 34 die] sie HKEB 3 5 volslagen] wol erslagë HK 36 Und k. d.] Ern chvnde H K

37 gebrestes E 39 diu /. Η Κ 4 1 misset ate ΗΚ ; nie] niht Β 42 slûc EB 43 Ez E 44 zeidi HK; dâ bî /. Β; nidit Β 45 vient] nidit holt Β 46 Do EB

67

VII. Der Gevatterin

50

5j

60

65

70

Rat

sô sluoc er si aber nider und habete danne niht wider, unz er si brâhte in die not, daz ir lieber der tôt und ouch bezzer wsere gewesen denne also kumberlîdie genesen. D ô sich ir nôt solde enden und si got wolde wenden, dô quam ein ir gevater dar; diu wart ir leides wol gewar. diu sprach: «gevater, saget mir durch got, war umbe trûret ir? ist iu mîn gevater gram, ich mache in iu sô gehörsam, daz er iu niemer niht getuot wan allez, daz iuch dunket guot.» si sprach: «er ist mir gehaz, ern weiz niht selbe umbe waz. idi was im holt mit triuwen ie, ich iibergie sîn gebot nie. sîn wille und sîn ère die waren mir also sere bevolhen sô mîn sêle. der got, der Daniêle

118 r

von den lewen löste sînen lîp, der Icese midi vil armez wîp! idin kunde iu niemer volsagen, 47 D o A; si a.] aber sie Κ 5 o lieber] midiel 1. H K ; der t.] wer d. t. B, waer gewesen (daneben Korrektur von anderer Hand: d e tot) A 53 solde] wolt EB 55 ein f. Β 56 wol /. Β 57 Sie EB 68

6o 61 64 67 69 71 73

sô f. Β iu {. E ; nichts E ; tut Β Er E B ère] ern Β Enpholhñ Β; sô] als EB dem E; sînen] den Β Ich EB; iu] f ez E, ews B; vollen sage H K E

VII. Der Gevatterin

75

80

85

90

95

waz er mich hat gerouft und gestagen und getreten und gestôzen. under allen sînen genôzen wart nie tiurer man geborn. swenne er lieze sînen zorn, ich engerte niht viirbaz; wan möhtet ir gevüegen daz, daz er sîn slahen wolde lân. des hat er mir sô vil getan, tuot er mir mêr deheinen slac, daz ich niht langer leben mac.» do sprach diu ander zehant: «mîn triuwe diu sì iuwer pfant: tuot als ich iuch 1ère, er gesieht iuch niemer mère und wirt iu dar zuo sô holt, haete er des keisers golt, daz gsebe er iuwerm lîbe ê denne deheinem wîbe.» si sprach: «des ger idi niht. gewinne ode hân ich iht, des ir ze Iòne dar umbe gert, des sít ir alles gewert, daz ir mirz bringet dar zuo, daz er sich slahens abetuo.» si spradi: «sit ringes muotes,

74 Wes £ ; Wie ser er mih hat gslagñ Β jS Liez er newr s. ζ. Β 79 - 84 f.HK 79 begert E, gert B ; nihts E 84 langer] fflrbaz E B 85 ander] gfatter Β 86 diu sì] si des E B

88 E m H K ; siecht B ; immer" mere Β 89 Und] V ñ er E ; dar ζ. s.] also E , als Β 90 kaiser Β 9ΐ Des E 9} enger H K E 94 Gewinne] G . ich H K E 97 ir mirz] irs Β

69

Rat

VII. Der Gevatterin

Rat

ich ger niht iuwers guotes. idi wil iu mine meistersdiaft erzeigen durch der liebe kraft, die idi iu lange hân getragen. im suit an mir niht verzagen. 10$ swaz idi iudi heize tuon, daz tuot. ich mache iu vrôuderîdien muot. sô ir in von acker varn sehet, sô leget iudi nider unde jehet, iu tuo daz herze vil wê. I IO ich wil in oudi gesprechen ê und wil im wxrlîche sagen, daz ir in disen zwein tagen vil gewislîdie sterbet. nu sehet, daz ir werbet rl 5 vil rehte, als ich iu hân gesaget. iudi hat der szlden tac betaget, daz ich iu zuokomen bin.» Mit der rede gie si hin, dà si in ze acker varn sach. si gruozte in weinende unde sprach: «ouwê, trût gevater mîn, lât iuwer ze acker varn sîn! mîn trût gevater, iuwer wîp diu wil verwandeln den lîp,

ioo Idin HΚ 102 der /. Β; lieben ΗΚ 103 lang« Μ h· 1. ΗΚ 104 I r KB ioj Wz Β; tuon f . ΗΚ 106 vrevden ridien HKEB 107 Sô ir] Als ir E, Als in Β 109 V¡1] vollen E 110 oudi /. EB; besprechñ Β Statt 114-116: Vnde niht 70

118rb

lange serbet Evdi hat der seiden tac betagt Der alder werlde wol behagt HK 114 Vñ EB; ir w.] v'derbñt Β 11 ; hân g.] sagt Β 120 weinde HB 122 ze /. EB; L. ze a. ¡wer v. s. Κ 123 t r "t /· ΗΚ 124 den] disen ΗΚ

VII. Der Gevatterin Rat

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si ist der tôt anekomen.» als er daz hâte vernomen, er sprach: «ez ist iuwer spot.» si sprach: «sô helfe mir got, im gâhet danne vil sere, irn gesehet si niemer mère weder lebende noch gesunt.» er sprach: «hsete ich zehen pfunt, diu wolde idi iu ze Iòne geben, sol ich siben tage leben, gelît mir daz wîp tôt, ich gibe iu gerne ein botenbrôt; swie mir ze vasten geschiht, idi wil deste ê dar heim niht. mich enlustet niht, daz idi si sehe, sì daz mir sô wol geschehe, daz si verwandel daz leben, swaz ich dem pfaffen sol geben, dà viir setze ich im ein pfant, daz er mir helfe zehant, daz si begraben werde, verstünde si diu erde, sô wolde ich vrô dar heim varn; daz wil idi ê vil wol bewarn, die wîle ich si unbegraben weiz, sô switze ich bluotigen sweiz.

Ir Β; vil f. HK 30 Ir EB 31 lebendic E 33 wolde] sold HK, wol Β 34 Sôlt EB 3 $ Gelît] Vñ leit B; wîp] liebe i9

w.

A

36 gerne ein] ain g8n dz Β

137 Swie] S. vil HK 138 deste] niht A ; dar] /. HKB, hin E 139 löstet EB 142 Waz Β 143 setzet E; ich f.AE; im] nv HK 147 vrô dar] frftlidi EB 148 ê /. Β

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VII. Der Gevatterin

Rat

swaz ir welt, daz gebet dar abe, daz man ir balde ein grap grabe, svenne ir diu sêle ûzgê. ijj

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ii8Ta

begrabet ir si ein lützel ê, si stirbet in dem grabe wol. swaz ez mich danne kosten sol, daz idi si vinde begraben, den schaden wil ich gerne haben.» D ò gie si balde von dan und gedâhte vaste dar an, wie si ir gevatern beide löste von ir leide, si muote ir beider ungemadi. zuo dem wîbe si dò sprach, dò si hin wider heim quam: «mîn gevater ist iu vil gram, nu sît ein herzehaftez w î p (ir werdet im liep sam sin lip) und suochet her viir zehant iuwer beste lingewant und dar zuo allez iuwer guot, daz ir vor dem wirte hat behuot: silber, kleider, pfenninge.

i j i War Β i J2 balde f. Β; grap] grübe EB I J 3 Als HK 154 ir si] irz ovdi HK; lützel] wenic HKEB 155 dem g.] der grüben EB 1 5 6 Waz Β ι j 8 D. s. wôlt (wil Β) idi wenic clagen EB 160 dahte HK 161 gevatern] gevetride £ 162 Er loste ΗΚ; von] vor Β I6J. 164 umgestellt Β

7*

I6J Mir ist lait meins gefattBn vngemah Β 164 dò f. A 1 6 5 hin /. Β i6y herzenhaftez HKEB 168 sam sin] alsam der E, alz sein Β i 6 j Nv traget HK; her vür] fvr her

HKEB

170 bestez EB; lingewant] linin g. HKE 171 iuwer] daz Η Κ 173 Tvdi HK

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deiswâr, idi mache iu ringe mit ein ander iuwer leben, ode idi wil iu mînen lîp geben.» dò si ir guot allez brâhte, diu meisterinne gâhte, daz siz in secke gestiez. ir gevatern si hiez vil balde mit ir heim gân. daz wart vil schiere getan, si quâmen tougenlîche dar und truogen mit in daz guot gar, des ir gevater also wielt, daz siz dem wirte vorbehielt, dô was diu meisterinne ein w î p volliu richer sinne, si was lange âne man genesen und wolde ouch iemer also wesen und was vil wârhaft erkant. dâ von geloupten ir zehant ir gevatern beide deste baz; sine warp ouch niender umbe ir haz. si hâte ein sdiœne slâf gaden, daz-was geworht mit guoten laden, dà tet si ir gevatern in und gie vii balde wider hin. N u merket, wes si dô pflac:

174 Zwar Β 177 allez] gar EB 178 gâhte] gedaht EB 179 Da A; stiez E 182 wart] war B; vil f. HK 184 mit in f. HK; Vö brahten d. g. mit ir gar (in dar B) EB 185 Daz E 186 vur gehielt HK

118 v b

189 gewesen Κ 190 genesen Κ 191 vil] auch vil E, auch Β 192 geloupten] gelovpt man A 193 beide /. Ε Β 194 Sie EB; oudi f. Β 19 j schönes HKEB 196 mit] von EB 199 merket] höret Η Κ

iSS vol Η Κ EB

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in ir gevatern hove lac ein biodi wol alsô swaere, als ez ein mensche wasre; ez was ouch in der mâze grôz. vil balde si den hof beslôz. daz bloch si in daz hûs truoc, daz si des nieman zuogewuoc. sin wart ouch nieman gewar. do kleidete si daz bloch gar und mähte ez alsô gestalt, daz ez, weder june noch alt, nieman haîte anegesehen, ern müese ez ze einem töten jehen : alsô mahte si ez geschaffen. D ô gienc si zuo dem p f a f f e n und sagete im daz maere, daz ir gevater tôt wasre nähten späte vor der hankrât: «nu enwil der wirt deheinen rat von sînem zorne des haben, sine werde hînte begraben. ern wil ouch zuo ir grabe niht. swaz im ze gebene geschiht, dà vür setze idi iu ein pfant, daz ir si leget sa zehant.»

201 202 203 204 205 206 207 208 211 212

alsô] als E Sam HK Vñ HK Den hof sie vaste b. HK Den E Als E; des /. HK Ez E bekleit E; daz] den E haete] h. ez EB Er mfot ez zv eine (miists ze aim Β) t. j. H K E B 74

213 Sus EB; vngeschaffn Β 114 φ HKEB 215 seit E 216 Wie E 217 späte f . HKEB·, hane krat£B 218 wil HKEB 219 Vor HKEB; des] dz Β 220 Sie EB ; hienet A, hevte HKEB 1 1 1 Er EB 222 gebene] gelten EB 224 sä /. Β

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der p f a f f e sprach: «wie ist daz komen (idi solde ir bîhte hân vernomen und solde ir rehte hân getân und solde ir ouch geliutet hân dar nâch zehant, dô si starp), daz ir daz hie nieman warp?» dô sprach diu meisterinne, «daz schuof diu grôze unminne, die ir der wirt nu lange truoc; der endûhte in dannoch niht genuoc. dâne hât er sich niht wol behuot; dà vür nemet sîn guot. ich setze iu pfant vür, swaz ir welt, daz ir langer niht entweit, ir leget si, dà si ligen sol. ir hât an ir bîhte wol dicke und ofte vernomen: si ist mit triuwen herbekomen. nu ist si des gaîhen endes beliben. sît an den buochen ist gesdiriben, swie der rehte mensche stirbet, daz diu sêle niht verdirbet: dà von suit ir gewis wesen, daz ir diu sêle ist wol genesen.» «nu gât hin balde», sprach er, «und bringet mir ein pfant her,

228 Man EB 231 So HK 233 nu f.EB 234 davdit HKEB; in] ir E 235 sich] si HK; Hat er si (sich B) niht an ir b. EB 236 nemet] n. ir HKEB 237 w a z 238 lenger Β

119"

239 Im HK 240 an] e EB 241 Vil d. HK 242 her diom HKEB 243 Nu i. si] Vñ ist EB; endes] todes HKEB 245 Wie Β 248 Sie ist zv der s. w. HK, Ir ist d. s. w. E, Vñ ist ir d. s. w. Β 75

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daz zweier p f u n d e wert sì.» sine knehte stuonden dâ b î ; die sander nach dem töten, dem bloche w a r t geschrôten ein grap, dar in siz huoben und ez vil w o l begruoben. swie dem p f a f f e n was gelogen, er w a s iedoch niht gar betrogen: er het ein p f a n t v ü r zwei pfunt. D a z tet diu meisterinne kunt ir gevatern vil schiere, der ohsen wären viere, d l mit er ze acker gie. er sprach: «gevater, nemet hie dise ohsen mit dem pfluoge. ob iuch des niht genuoge, daz suit ir midi wizzen lân. ich g z b e iu halbez, daz ich hân, ê idi mich der maire verzige. nu hât min vröude den sige an mînem herzenleide erstriten. der szlden hân ich kûme erbiten.» dô sprach diu meisterinne: «gevater, ich gewinne iuwer guot wol, swenne ich wil. sin sî wênic oder vil,

2$2 Di A 255 dar i. s.] da sis ein HK, dor in sie ez E 256 ez] daz EB 257 Wie S 2j8 niht g. b.] vil vmbe trogen EB 16j Disen HK·, Die vier 0. vñ den pflftc EB 76

266 des] des dûnket E, dunkt Β 268 gib EB; daz] swaz E, waz Β 271 min E; herzenleide] h'tze E, hertzñ Β 272 selde Η wenn Β 276 Ez HKEB

VII. Der Gevatterin Rat s w a z iu ze liebe sì gesdiehen, der genâden suit ir gote jehen; des bin idi âne schulde. 280

doch w i l ich iuwer hulde ze botenbrôte gerne hân und w i l iuch des niht erlân, irn gebet mir iuwer triuwe und leistet ez âne riuwe:

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swenne iuwer muot ze minnen stê, daz ir ein w î p ze iuwer ê nâch mînem râte kieset, s w a z ir dar an verlieset, deiswâr, des wirt vil kleine.

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ich enrâte iu an deheine, i m miiezet mir des iemer jehen,

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ez enwürde nie bezzer w î p gesehen.» er sprach: «des wil idi iu swern. die w o l f e müezen mich verzern 29 j

(idi weiz iuch w o l sô reine), genaeme idi iemer deheine, w a n die mir zeiget iuwer rât. daz ir mir sô vil guotes hât beidiu getân und noch tuot,

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des gibe idi lip unde guot vil gar in iuwer gebot, ir sît mir lieber denne got.» Sîn höchgemüete daz nam zuo

278 gote] von got EB; geiehen A 283 Ir EB 284 leistet ez] laistez HK, ez /. EB; âne] ein E 285 Wen B; minnen] frauwë EB 286 i u w e r ] reht s EB 289 Deiswâr] Zwar 5 ; des] daz EB

290 rat EB 291 Ir EB; mir f . A 292 wurde HK, würde EB 294 erzern Β 295 /· EB 299 Beidiu f . HK ; nodi] ovch n. HK, auch Β j o o i d i ] ich Φ EB

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mit vröuden späte unde vruo. swaz im leides ie gewar, des vergaz er vil gar, daz er kûme âne wîp beleip, unz er viinf wochen vertreip. dô sprach er: «trût gevater mîn, idi enmac niht âne wîp sîn. nu machet aber niuwe die gevaterlîdien triuwe und helfet mir, daz ich iuwer kunst und iuwer gevaterlîdien gunst dar an geniezen müeze. diu mxre sint sô süeze, diu man seit von wîbes giiete, daz idi niemer mîn gemüete viirbaz getwingen mac. sol ich mer deheinen tac eines wîbes enbern, sô enmac idi langer niht gewern.» si sprach: «gevater, nu sît vrô. ich wil ez viiegen alsô, daz ich iu zeigen wil ein wîp, diu einen wunniclîdien lîp von gotes meistersdiefte hât, der allez daz ze wünsche stât,

Mit v.] Beide EB Waz B; leider HK vil] also HK, do vil EB Da HK

310 mag KEB·, gesin ΗKB

3 1 2 geveteterlichen H, geveterlidien KE, gefetterleidi Β 313 idi f . E 314 gevaterlîdien g.] vruntlidien g. HK, grozze v'nust E, grozzñ Vernunft Β



3 1 7 saget HKEB 318 niemer] niht me A, immer

HKB

319 3" 323 315 327 328

V. mer betwingen m. EB

mag HKEB ·, leng" EB nu s.] wesent EB zeigen w.] zeige EB meistersdiafte E d