Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Lieferung 1 Rechtsbücher: Band I, Lieferung 1 9783641217587

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Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Lieferung 1 Rechtsbücher: Band I, Lieferung 1
 9783641217587

Table of contents :
Zum Geleit
Vorwort zu den Lieferungen I/1-3
Abkürzungsverzeichnis
Inhalt
Sumerische Rechtsbücher
Aus den Gesetzen des Königs Urnammu von Ur
Aus den Gesetzen des Königs Lipit Eschtar von Isin
Akkadische Rechtsbücher
Hethitische Rechtsbücher. Einar von Schuler

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Texte aus der Umwelt des Alten Testaments

Texte aus der Umwelt des Alten Testaments In Gemeinschaft mit Rykle Borger, Wilhelmus C. Delsman, Manfred Dietrich, Ursula Kaplony-Heckel, Hans Martin Kümmel, Oswald Loretz, Walter W. Müller und Willem H. Ph. Römer herausgegeben von Otto Kaiser

Band I · Lieferung 1 Gütersloher Verlagshaus

Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Band I

Rechts- und Wirtschaftsurkungen Historisch-chronologische Texte Rykle Borger, Heiner Lutzmann, Willem H. Ph. Römer und Einar von Schuler Rechtsbücher

1982 Gütersloher Verlagshaus

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar.

Copyright © 1982 Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen. Covergestaltung: Dieter Rehder, Aachen ISBN 978-3-641-21758-7 www.gtvh.de

Zum Geleit Mehr als ein halbes Jahrhundert ist vergangen, seit das letzte, den gesamten Bereich der damals sprachlich zureichend erschlossenen Kulturen Ägyptens und V orderasiens in vorchristlicher Zeit abdeckende Sammelwerk in deutscher Sprache erschienen ist. Inzwischen haben die an ihrer Erforschung beteiligten Philologien wesentliche Fortschritte in der Erhellung der damals bekannten Sprachen erzielt und die Archäologen Abertausende weiterer Texte entdeckt. Darüber hinaus sind ganze neue Bezirke der altorientalischen Welt durch die Erschließung des Sumerischen, des Elamischen, Churritischen und Hethitischen wie durch die Entdeckung des Ugaritischen dazugewonnen worden. Daß die Rekonstruktion der Geschichte und Eigenart dieser Kulturen noch nicht abgeschlossen ist, zeigt neben den weithin noch offenen Problemen verstehender Deutung ein Blick auf die noch unbearbeiteten, sich bislang ständig vermehrenden Keilschrifttexte vor allem in sumerischer und akkadischer Sprache und nicht zuletzt der unerwartete, sich noch im Stadium der Erschließung befindliche Fund der in einer bisher unbekannten semitischen Sprache gehaltenen Keilschrifttexte aus dem 3· Jahrtausend v. Chr. von Ebla, die hier vorerst noch keine Berücksichtigung finden. Der biblische Boden hat unsere Kenntnis der Vielfalt des religiösen Lebens des Judentums in hellenistisch- römischer Zeit durch die Textfunde in der Wüste Juda bereichert, die wegen ihrer vorzüglichen Bedeutung für die neutestamentliche Wissenschaft in anderem Zusammenhang zu berücksichtigen sind. Auf ihm sind jedoch auch eine ganze Reihe von älteren Dokumenten zutage getreten, die schon um ihrer vergleichsweisen Seltenheit willen in der Bibelwissenschaft besondere Beachtung verdienen. Mithin bedarf die Vorlage eines neuen Sammelwerkes in deutscher Sprache keiner anderen Rechtfertigung als der, daß es seinen Herausgebern gelingt, eine angesichts der Textfülle einigermaßen vertretbare und repräsentative Auswahl vorzulegen und in absehbarer Zeit seinen Abschluß zu erreichen. Die nötigen Ergänzungen mögen dem Werk dann zu geeigneter Zeit folgen. Bei ihrer Arbeit konnten sich die Herausgeber an den Vorgängern und Parallelveröffentlichungen ihres Vorhabens, an den von Hugo Greßmann herausgegebenen >>Altorientalischen Texten zum Alten Testament THeth TIM 12

R. Degen, W. W. Müller und W. Röllig: Neue Ephermeris für Semitische Epigraphik, Wiesbaden . A. Falkenstein: Die neusumerischen Gerichtsurkunden I-III, München I956 und I957 Neusumerische Rechts- und Verwaltungsurkunden aus Nippur Oxford Editions of Cuneiform Texts, Oxford und Paris Oriental Institute Publications, Chicago Orientalistische Lit(t)eraturzeitung, Leipzig Oriens Antiquus, Rom Orientalia. Nova Series, Rom Palestinskij Sbornik, Moskau und Leningrad University of Pennsylvania. The University Museum. Publications of the Babylonian Section, Philadelphia, Pa. Le Palais Royal d' Ugarit, Paris Proceedings of the Seminar for Arabian Studies, London Revue d' Assyriologie et d' Archeologie Orientale, Paris Revue d'Egyptologie, Kairo und Paris Repertoire d' Epigraphie Semitique, Paris A. Verger: Ricerche giuridiche sui papiri aramaici di Elefantina, StSem I6, Rom I965 Repertoire Geographique des Textes Cuneiformes, B TAVO, Reihe B 7, I ff., Wiesbaden I974ff. Revue Hittite et Asianique, Paris Revue Internationale des Droits de I' Antiquite, Brüssel Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie, Berlin u. a. Rivista degli Studi Orientali, Rom Recueil des Travaux relatifs a Ia Philologie et a I' Archeologie Egyptiennes et Assyriennes, Paris I 870-I923 Religionsgeschichtliches Textbuch zum Alten Testament, (hg. von) W. Beyerlin, Grundrisse zum Alten Testament, ATD Ergänzungsreihe I, Göttingen I975 A. Falkenstein und W. von Soden: Sumerische und Akkadische Hymnen und Gebete, Bibliothek der Alten Welt, Zürich und Stuttgart 195 3 E. Lipinski: Studies in Aramaie Inscriptions and Onomastics I, Orientalia Lovaniensia Analeeta I, Leuven I975 Y. Muffs: Studies in the Aramaie Legal Papyri from Elephantine, Leiden I969, Studia et documenta ad iura orientis antiqui pertinentia, vol. VIII Studies of Ancient Oriental Civilizations, Chicago. Sitzungsberichte der (Österreichischen) Akademie der Wissenschaften in Wien, Wien W. H. Ph. Römer: Sumerische >Königshymnen< der Isin-Zeit, Leiden I965. Sitzungsberichte der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Berlin D. 0. Edzard: Sumerische Rechtsurkunden des III. Jahrtausends aus der Zeit vor der III. Dynastie von Ur, München I968 ]. van Dijk: La sagesse sumero - accadienne, Leiden r 9 53 Sitzungsberichte der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Leipzig Studien zu den Bogazköy- Texten, Wiesbaden Studia Pohl, Rom . Studia Pohl. Series maior, Rom Textes Cuneiformes. Musee du Louvre, Paris Texts from Cuneiform Sources, Locust Valley Textbuch zur Geschichte Israels, (hg. von) K. Galling, 2. und 3· Auf!., Tübingen I968 und I979 Texte der Hethiter, (hg. von) Annelies Kammenhuber, München I97I ff. Texts in the Iraq Museum, Baghdad, Wiesbaden und London

TLB TOu TSS UET UF UGAÄ VAB VBoT VDI

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WZKM YNER YOS ZA ZÄS ZAW ZDMG ZDPV

Tabulae cuneiformes a F. M. - Th. de Liagre Böhl collectae, Leiden A. Caquot, M. Sznycer et Andree Herdner: Textes ougaritiques I. Mytheset legendes, LAPO 7, Paris I974 J. C. L. Gibson: Textbook of Syrian Semitic Inscriptions Iff., Oxford I97I ff. Ur Excavation Texts, London Ugarit Forschungen, Kevelaer und Neukirchen-Vluyn. Untersuchungen zur Geschichte und Altertumskunde Ägyptens, Leipzig und Berlin I 896-I 94 5 Vorderasiatische Bibliothek, Leipzig Verstreute Boghazköi- Texte, (hg. von) A. Götze, Marburg I9JO Vestnik Drevnej Istorii, Moskau Vorderasiatische Schriftdenkmäler der (Königlichen) Staatlichen Museen zu Berlin, Leipzig bzw. Berlin Vetus Testamentum, Leiden J. A. Fitzmyer: A Wandering Aramean. Collected Aramaie Essays, Missoula/ Mont. I979 = Society of Biblical Literature. Monograph Series 25 Wörterbuch der Mythologie, hg. H. W. Haussig, Stuttgart Die Welt des Orients, Wuppertal u.a. Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes, Wien Yale Near Eastern Researches, New Haven, Conn. Yale Griental Series. Babylonian Texts, New Haven, Conn. Zeitschrift für Assyriologie und Vorderasiatische Archäologie, Leipzig bzw. Berlin Zeitschrift für die Ägyptische Sprache und Altertumskunde, Leipzig bzw. Berlin Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, Gießen bzw. Berlin Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Leipzig bzw. Wiesbaden Zeitschrift des Deutschen Palästina -Vereins, Leipzig bzw. Wiesbaden

IJ

Rykle Borger, Heiner Lutzmann, Willern H. Ph. Römer und Einar von Schuler Rechtsbücher

Inhalt

Sumerische Rechtsbücher Willem H. Ph. Römer: Aus den Gesetzen des Königs Urnammu von Ur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

17

Heiner Lutzmann: Aus den Gesetzen des Königs Lipit Eschtar von Isin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

23

Akkadische Rechtsbücher Rykle Borger Der Codex Eschnunna Der Codex Hammurapi . . . Die mittelassyrischen Gesetze Die neubabylonischen Gesetze .

32 39 80 92

Hethitische Rechtsbücher Einar von Schuler Die hethitischen Gesetze . . . . . . Vorschriften für Diener des Königs

96 1 24

Sumerische Rechtsbücher Willern H. Ph. Römer Aus den Gesetzen des Königs Urnammu von Ur König Urnammu von Ur (nach mittlerer Chronologie ca. 2I I I-2094 v. Chr.) war der Begründer der sog. 3· Dynastie von Ur, die etwa hundert Jahre (und d. h. nach derselben Chronologie ca. von 2 I I I-200 3 v. Chr.) regierte. Unter ihren Herrschern kam es zu einer letzten Restauration des Sumerertums, die sich in einer fortan als verbindlich geltenden Formung und Aufzeichnung des geistigen Erbes niederschlug. - Die vorliegenden, in einer dem Erhaltungszustand entsprechenden Auswahl mitgeteilten Gesetze des Königs sind in Schülerabschriften aus der altbabylonischen Epoche auf uns gekommen, von denen je eine aus Nippur (Ni. 3 I9I), aus Sippar (Si. 277) und aus Ur (U. 7739 + 7740) stammt. Die Keilschrifttafeln befinden sich teils im Archäologischen Museum in Istanbul (Ni. 3 I9I; Si. 277), teils im Britischen Museum in London (U. 7739 + 7740). Kopie: S. N. Kramer, Or NS 23, I954, PI. IV-VII; Istanbul Sumer Edebl Tablet ve Parc;alari 2, Ankara I976, PI. 128-I29; Fotos: S. N. Kramer: From the Tablets of Sumer, Indian Hills I956, I I8-I I9 (Ni. 3 I9I); 0. R. Gurney und S. N. Kramer, AS I6, Chicago und London I965, I8; Fotos: J. J. Finkelstein, JCS 22, I968/69, 69; 7I (U. 7739 + 7740); J. van Dijk, bei F. Ytldtz, Or NS 50, I98 I, S. 88 und 90 (Si. 277); Fotos: ebd., pl. 11-IV. Bearbeitung: S. N. Kramer, Or NS 23, I954, S. 4off. (Ni. JI9I); vgl. A. Falkenstein, ebd. S. 49ff.; E. Szlechter, RA 49, I955, S. I69ff.; 6I, I967, S. I05 ff.; vgl. auch ders., RA 47, I952, S. I ff.; 0. R. Gurney und S. N. Kramer, AS I6, I965, S. I 3 ff. (U. 7739 + 7740); J. J. Finkelstein, JCS 22, I968/69, S. 66 ff.; F. Ytldtz, Or NS 50, I98I, S. 87 ff.; ANET 2 -3, S. 523ff.; R. Haase: Die keilschriftliehen Rechtssammlungen in deutscher Fassung, 2. Auf!., Wiesbaden I979, S. 6 ff. (mit Literatur).Die folgende Übersetzung hält sich im allgemeinen an die Textrekonstruktion von Finkelstein. Sie übersetzt vor allem die besser erhaltenen Teile der Sammlung. Eine Konkordanz der Texteditionen Ni; U gibt Finkelstein, JCS 22, S. 72. Die folgende Übersetzung der verständlichen Teile des Textes versucht die Zeilennumerierung von J. J. Finkeistein beizubehalten, doch war dies angesichts des neuen Textexemplars Si. 277 bei den Zeilen I57-I6o nicht möglich, so daß die Zeilen 128a, I 30a, I 76a und I 76b eingefügt werden mußten. Zur rechtsgeschichtlichen Literatur und juristischen Inhaltsangabe vgl. J. Klima, RLA J, S. 247f. sowie V. Korosec, Bi Or 25, I968, S. 286ff. Die in den sumerischen Rechts- und Wirtschaftsurkunden genannten Maße und Gewichte sind wie folgt aufzuschlüsseln: I Iku beträgt 0,3 528 ha. I Kor enthält I2I,2 I, I Sila 0,404 I. I Scheqel wiegt 8,4I6 g, I Mine 404 g. Die Umrechnung erfolgt nach F. Thureau-Dangin, Journal asiatique I909, S. Soff.; vgl. A. Falkenstein, NG 3, München I957, S. 89ff.; D. 0. Edzard, SR, München I968, S. IJf. Zur mesopotamischen Metrologie vgl. M. A. Powell, ZA 62, I973, S. I65 ff.; ders. in: Studies in Honor ofT. B. Jones, AOAT 203, Kevelaer, Neukirchen/Vluyn I979, S. 7I ff.

17

Prolog 2 5 [ •.• ] allmonatlich 3°bestimmte ich für ihn• 26 90 Kor Gerste, 2 7 30 Schafe 28 (und) 30 Sila Butter 29als regelmäßiges Opfer. 3' Als An 32 (und) Enlil 33 dem Nanna• 34 die Königsherrschaft über Ur 35 gegeben hatten, 36 da 43 [ .... er] (mir) Urnammu, 37 dem leiblichen Sohne 38 der Ninsuna, 4o seinem geliebten 39 Diener, 4' nach seinem Rechte 42 (und) seiner Gerechtigkeit 43 und..... n Die 7 .... davon 74 stellte ich fürwahr neben ihn, 75 N amchani, 76 den Stadtfürsten nvon Lagasch, 78 tötete ich fürwahr dabei, 79 an den ... .a 8 4brachte ich So die Magan - Schiffe 8 ' Nannas 8 3durch 82 die Macht N annas, 8 3des Königs der Stadt, 84fürwahr zurück, 8 5 in Ur 86 ließ ich ihn• dadurch fürwahr (wieder) leuchtend erstrahlen. 87Damals 89waren 88 den Feldern auserlesene Esel• 89vorhanden, 92 waren 9o für das Kauffahrteiwesen 9' [Ober]schiffer 92 vorhanden, 96 waren 93 für die [ Oberhir] ten 94 Leute, die [die Rinder wegnahmen, die Schafe] wegnahmen, 95 [die Esel] wegnahmen, 96 vorhan[ den]•. [.... ] ' 0 4[Damals] "3 habe 0 0 ich, ' 4[Ur] nammu, ' 5 der [ mächtig)e [Mann], 106 [der König] von [Ur], 10 7[der König] von [Sumer] (und) Akkad•, ' 0 9durch 108 [die Macht] Nannas, ' 0 9des [Königs] der [Sta]dt, '"durch l!Odas [zuver]lässige [Wort] "' [Utus]• " 2 [Re]cht "3 [im Lande Sumer für)wahr gesetzt•, "4 [Feindseligkeit], "5 [Gewalttat] " 6 [(und) WafJ/en(gewalt)• habe ich fürwahr ab gewandt. ''7 Das Kauffahrteiwesen 122 be/reite• ich " 8 vom Oberschiffer, ''9 den Oberhirten 120 von den Leuten, die die Rinder wegnahmen, die Schafe wegnahmen, 121 die Esel wegnahmen; ' 2 3Sumer [(und) Akkad] ' 2 4ließ ich [frei]. ... ' 2 5 Damals 'Hveranlaßte ich fürwahr '3o•für ' 26 Umma, ' 27Marada, Subir, ' 28 Kazallu ' 28 •und ihre Siedlungen ' 29 (und) Uza-

30 a) Welcher Gott ist gemeint? 33 a) D. h. dem Mondgott und Stadtgott von Ur. 79 a) ki-SAR. Vgl. Th. Jacobsen, Iraq 22, I96o, S. I84f.; A. Falkenstein, RLA 3, S. 677f. und J. J. Finkelstein, JCS 22, I 968/69, S. 72. So a) Magan bezeichnet im 3· und 2. Jahrtausend v. Chr. die Südküste des Persischen Golfes bis Oman; vgl. D. C. Edzard, G. Farber (und E. Sollberger): RGTC I, Wiesbaden I977, S. I IJf. und 2, I974, S. I I4f. 86 a) Wahrscheinlich den ki-SAR von Z. 79· 88 a) Zum Abweiden? Vgl. aber auch J. J. Finkelstein, JCS 22, I968/69, S. 67. 96 a) Offenbar handelt es sich um die Entwicklung der Wirtschaft schädigende Personen. I07 a) Vgl. C. Wilcke: Le palais et Ia royaute, Paris I974, S. 23If. I I I a) Der Sonnengott, Gott der Gerechtigkeit. I I 3 a) Vgl. dazu wie zum Folgenden bis Z. I68 etwa D. 0. Edzard: Die »Zweite Zwischenzeit>Er (der Täter) büßt ihn (den Getöteten); er leistet Ersatz für ihn.« c) Der Rechtsnachfolger des Getöteten. d) Zweck der Inspektion des Hauses des Täters ist, die Forderung zu sichern und einzutreiben, indem »nachgesehen>Schwestern von der gleichen MutterAlle Beide sollen "hingerichtet werden!«, so knien sie an das Rad•. Der König tötet sie, (oder) der König läßt sie leben. § 199 (85)j Wenn jemand mit einem Schwein (oder) mit einem Hund sündigt, wird er hingerichtet. Er• bringt (Mann und Tier) zum Tor des Palastes. Der König tötet sie, (oder) der König läßt sie leben. Bei dem König aber tritt er nicht (mehr) einb. Wenn ein Rind einen Mann bespringt, wird das Rind getötet, (doch) der Mann wird nicht hingerichtet. Man zieht ein Schaf statt des Mannes (heran) und tötet esh. Wenn ein Schwein einen Mann bespringt, (ist es) kein Ärgernis. §zoo A-B (86 a-b) j Wenn ein Mann mit einem Pferd oder mit einem Maultier sündigt, (ist es) kein Ärgernis. Bei dem König aber tritt er nicht (mehr) ein, auch wird er nicht Priester•. Wenn jemand bei einer Deportierten schläft (und dann) ihre Mutter, ihre Schwe[ster (oder) ihre Tochter] beschläft, (ist es) kein Ärgernis•h. Wenn jemand einen Jungen zur Ausbildung gibt - ob als Zimmermann oder als Schmied, als Weber oder als Lederarbeiter oder als Walker-, so gibt er für die Ausbildung 6 Scheqel Silber. Wenn (d)er (Ausbilder) ihn nicht tauglich macht, gibt er ihm eine Person. (Tafolunterschri/t:) d Zweite Tafel >>Wenn ein Weinstock«. Zu Ende.

§ 198 a) S. § 49 Anm. f. § 199 a) Ein Zeuge b) Hier hat KBo XXII 66 einen Paragraphenstrich, unterteilt also den § in drei §§. §zoo a) Hier hat KBo XXII 66 einen Paragraphenstrich, unterteilt also den §§ in drei §§.

b) In kund m Paragraphenstrich.

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Vorschriften für Diener des Königs Textausgaben: CTH 265; zwei in Bogazköy gefundene Versionen, s. KUB XIII 3 und H. Otten, ZA 67, 1977, S. 55f., Nr. 43· Bearbeitungen und Übersetzungen: ]. Friedrich: Reinheitsvorschriften für den hethitischen König, MAOG 4, 1928-1929, S. 46ff.; A. Goetze, ANET 2 -J, S. 207; E. Laroche, in! Festschrift für H. Otten, Wiesbaden 1973, S. 185f.

(Kolumne I, der Anfang von Kolumne II und das Ende von Kolumne Ill sind zerstört, die Reste von Kolumne IV unergiebig). II 7 [Wenn] jemand eine [Verunrein ]igung verübt (und dadurch) des Königs Seele 8 [ beleidi]gt und (wenn) ihr (dazu) so sagt: 9 »[Der König] sieht uns nicht!«, ' 0 so beobachten euch längst des Königs Götter. "Sie werden euch zu Ziegen machen und ins Gebirge jagen. ' 2 Sie werden euch zu Rebhühnern machen '3 und in die Felsen jagen•. '4 Sobald eines Tages des Königs Seele aufbegehrt '5 und ich euch Küchenbedienstete• allesamt aufrufe, ' 6 werde ich euch dem Fluß überantworten. Wer (dabei) rein ist, '7 der (ist weiterhin) des Königs Diener. Wer aber unrein ist, ' 8 den wünsche ich, der König, nicht. '9 Ihm wird man mit seiner Ehefrau und seinen Kindern einen bösen Tod geben•. 2 ' Mundschenk, 20 Dazu aber sollt ihr Küchenbediensteten• allesamt 22 Tafeldecker, Koch, Brotbäcker, tawal-Bier-Bereiter, walhi-Bier-Bereiter, Weinschalenhalter, 2 3 ..• -Mann, Milchmann, ... -Mann, 2 4 ••• -Mann, Mann, Bereiter dicker Brote, 2 5 Bereiter von zuwa-Broten•- für des Königs Seele jeden Monat 26 einen Eid leisten, (indem) ihr einen Becher aus Ton mit Wasser 27 füllt, ihn vor dem Sonnengott 28 ausgießt und so sagt: 2 9 »Wer eine Verunreinigung verübt und dem König Jo verdorbenes Wasser gibt, Ill 'dessen Seele sollt ihr, o Götter, wie 2 Wasser ausgießen•. J Dazu aber: Ihr, die ihr Schuhmacher (seid) 4 und die ihr des Königs Schuhe herstellt, 5 nehmt Rindsleder immer (nur) von der Küche. 6 Anderes aber dürft ihr nicht nehmen. 7 Stellt sich aber nachträglich heraus, (daß) jemand anderes (Leder) 8 nimmt, wird man ihm mit seiner Nachkommenschaft einen bösen Tod geben•. II

3 a) Danach Paragraphenstrich. 5 a) Wörtlich: Topfherren. I9 a) Danach Paragraphenstrich. 20 a) Wörtlich: Topfherren. 25 a) Namen und Funktionen des Küchenpersonals sind noch weitgehend dunkel. I

I

III

2

124

a), 8 a),

IJ

a),

I7

a) und

20

a) Danach Paragraphenstrich.

9Dazu aber: Ihr, die ihr Lederarbeiter aus dem Haus des Kutschers, dem Haus des Magazinverwalters und des Aufsehers von zehn Kutschern (seid) und die ihr des Königs Wagen baut, auf die er tritt, 12 nehmt Rindsleder und Ziegenleder immer (nur) von der Küche. 1 3Anderes aber dürft ihr nicht nehmena. 1 4Wenn ihr aber anderes (Leder) nehmt, 1 5so sagt es dem König, und (dann ist) es kein V ergehen von euch. 16 Ich, der König, kann den (Wagen dann) einem Ausländer schicken 1 7oder ihn einem Diener gebena. 18 Wenn ihr (es) aber verschweigt und es sich nachträglich !9 herausstellt, wird man euch mit euren Ehefrauen 20 (und) euren Kindern einen bösen Tod gebena. 21 Dazu aber: Ihr, die ihr Wasserträger (seid), 22 seid sorgsam mit dem Wasser! 2 3Filtert Wasser stets mit dem Sieb! 2 4Einst fand ich, der König, in der Stadt Sanahuitta 2 5im Waschbecken ein Haar. 26 Da begehrte des Königs Seele auf, und ich zürnte den Wasserträgern 2 7 (und rief:) »Das (ist) ekelhaft!« Da sprach Arnili: 28 »Zulija ist nachliissig gewesen.«a 2 9Der König aber sagte: >>Zulija soll zum Fluß gehen! 3°Wenn er rein ist, soll er seine Seele reinigen, JI doch wenn er unrein ist, soll er sterben!«ab JZZulija ging zum Fluß, und er war unrein. E[r ... ] 33 Den Zulija setzte man in der Stadt Surest[a .... ], Hund der König[ ...... ] ihn. 35 Da wurde er hingerichtet. 36 [Seid] ihr jetzt aber, ihr [Wasserträg]er, 37 sorgsam mit dem Wasser! 38 Fil[tert das Wasser] mit dem Sieb! 39 Eine V erun[ reinigung] des Wassers, [sei es ein ... ] 4°oder ein Ha[ar .... , das] 4! macht ausfindig! [ ....... J 42 Sagt [es] dem [König] ! [ ... ] 10

11

28 a) Oder: war (als der Schuldige) herausgekommen.

31 a) Danach Paragraphenstrich. b) Variante dafür: 5 »Wenn er rein ist, 6 (bist auch) du rein. Wenn er aber unrein ist, 7 so geh du!