Studien zur Kunstgeschichte des 5. Jahrhunderts v. Chr., II: Erga Perikleous [Reprint 2022 ed.] 9783112645086

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Studien zur Kunstgeschichte des 5. Jahrhunderts v. Chr., II: Erga Perikleous [Reprint 2022 ed.]
 9783112645086

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Literatur

Jahrgang

CA EL STUDIEN ZUR

und

Kunst

1950 Nr. 1

WEICKERT KUNSTGESCHICHTE

D E S 5. J A H R H U N D E R T S V. C H R . II EPTA II E P I KAE OYS

19 5 0

AK AD E M I E - V E R L A G

BERLIN

Vorgetragen in der Gesamtsitzung vom 15. Juli 1948 Zum Druck genehmigt am gleichen Tage, ausgegeben am 25. Oktober 1950

Erschienen im Akademie-Verlag GmbH., Berlin NW 7, Schiffbauerdamm 19 Lizenz-Nr. 156 • 100/15/50 Gedruckt in der Deutschen Wertpapier-Druckerei, Leipzig Bestell- und Verlagsnummer dieser Abhandlung 2001/50/V/l Preis: 5,25 DM.

Stadien zur Kunstgeschichte des 5. Jahrhunderts II EPrA ÜEPIKAE0Y2 Zahlreiche Phidias gewidmete Untersuchungen der jüngsten Vergangenheit lassen seine große Bedeutung lür die Entwicklung der griechischen Kunst immer klarer hervortreten. Sein Name ist nicht mehr nur der des größten Bildhauers der Antike, sondern bezeichnet ebenso wie der des Perikles eine lür alle spätere Entwicklung entscheidende Epoche. Für den Bildhauer Phidias ist man stets von seinen Hauptwerken, der Athena Parthenos in Athen und dem Zeus in Olympia, ausgegangen, hinzu trat dann die Kopienforschung, die mit Adolf Furtwänglers Meisterwerken großartig eröffnet wurde. Hans Schräders Buch über Phidias stellt, wenn man so will, den Gegenpol zu Furtwänglers Meisterwerken dar und zeigt, daß auf seinem Wege die leidenschaftlich gesuchte Anschauung von Werk und Person des Meisters eher wieder zu verschwinden drohte. Man hat daher, und das mit vollem Recht, das originale Skulpturenwerk am Parthenon in den Vordergrund gestellt, obwohl für dieses Phidias' Urheberschaft nicht ausdrücklich überliefert ist, und gefragt, ob an den Metopen, dem Fries und den Giebeln, die von vornherein nicht das Werk einer einzigen Hand sein können, eine zugrundeliegende Planung des Meisters, und ob vielleicht hier oder dort Phidias selbst erkannt werden dürfte. Unter den neuesten Bemühungen, die Künstlerpersönlichkeit des Phidias zu erfassen, nehmen die Arbeiten von Bernhard Schweitzer, Ernst Buschor und Ernst Langlotz eine jede in ihrer Art, ihre deutlich umrissene Stellung ein 1 . Dem Problem, dem die folgenden Zeilen gewidmet sind, nähert sich am stärksten die Untersuchung Bernhard Schweitzers, die zu dem Ergebnis kommt, daß im Skulpturenschmuck des Parthenon der Entwurf e i n e s Meisters vorliegt und daß Phidias dieser Meister ist. „Seine Kunst war der größte Spiegel seines Zeitalters. Sie vereinigte in sich alle Kräfte der Gegenwart und erhob sich hoch über die Zeit und ihre Grenzen. Noch im Alter war er ein Bahnbrecher: nicht im geläufigen Sinne ein Neuerer, sondern einer jener Einsamen, die von den Zeitgenosseii kaum ganz erfaßt werden und weniger die Gegenwart als ferne Zeiten befruchten" 2 . Es scheint, daß dieses von Schweitzer gewonnene Bild nicht allein durch Zustimmung zu seinen Ergebnissen bestätigt werden kann, sondern daß eine von einem anderen Punkte entwickelte Untersuchung es zu ergänzen vermag 3 . Auszugehen ist für jede Untersuchung über Phidias von den Angaben Plutarchs in der vita des Perikles c. 13, jetzt aber angewandt auf den Parthenon als Bau. Diese berühmte Stelle hat Schweitzer ausführlich interpretiert, so daß ihre Bedeutung für das Phidiasproblem ein für allemal geklärt ist und Mißverständnisse nicht mehr möglich sind 4 . Bei der anschaulichen Schilderung der Bautätigkeit des Perikles betreffen zwei Sätze die künstlerische Mitwirkung des Phidias und sein Verhältnis zu Perikles: „navxa

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de öleine (sc. Phidias) xal nävxow enioxonog p avxä (sc. Perikles) @eidiag, xaixoi fieyMovg äßxirexxovag e%6vrcov xal xexvitag xmv egyow. Das Ganze aber ordnete an und beaufsichtigte ihm Phidias, so bedeutende Baumeister und Künstler die Werke auch h a t t e n " 5 . Unmittelbar darauf werden nun die mit ihren Baumeistern aufgezählt: Der P a r t h e n o n mit Kallikrates und Iktinos, dasTelesterion in Eleusis mit Koroibos, Metagenes und Xenokles, die langen Mauern zum Piräus mit Kallikrates, das Odeion in Athen, dies ohne Nennung des Baumeisters, und endlich die Propyläen mit Mnesikles. Diese geben dem Plutareh Gelegenheit, mit der Erzählung eines Bauunfalles und des damit zusammenhängenden Wundertraumes des Perikles und seiner angeblich daraufhin erfolgten Weihung der S t a t u e der Athena Hygieia 6 nun auf Phidias als Meister des Goldelfenbeinbildes der Parthenos zurück-

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Abb. 1. Grundriß des P a r t h e n o n

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zukommen. Damit der R a h m e n um die aus den Namen des Staatsmannes und des Künstlers vollständig werde, f ü h r t Plutareh jetzt erst als einziges plastisches Kunstwerk die Athena Parthenos des Phidias an, deren auf einer Stele angebrachte Künstlerinschrifl er nicht zu erwähnen versäumt. Jene Athena Hygieia v e r d a n k t ihre E r w ä h n u n g nur der von Plutareh irrtümlich dem Perikles zugeschriebenen Weihung. D a n n wiederholt Plutareh die Charakterisierung der Tätigkeit des Phidias, indem er mit besonderem Nachdruck andere Worte gebraucht und auf die frühere Stelle zurückweist.

„'0 de 0eidiag-elgydüexo ¡iev xfjg Qeov edog xal xovzov dri:uiovgydg ev xfj axriljj elvai yeyganxai, Ttavxa dl fjv in avxm xal näoiv, mg elq^xa^Ev, eneaxaxei xolg xexvixaig dia ydiav üegixMovg. Ph TO

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aber arbeitete das goldene Bild der Göttin, und diesem steht der Künstlername auf der Stele aufgeschrieben, doch ihm oblag ungefähr das Ganze und, wie wir schon sagten, stand er durch die Gunst des Perikles allen Künstlern v o r . " Daß eine solche Stellung des Phidias zu Schwierigkeiten führen konnte, sagt gleich der nächste S a t z : dies t r u g dem einen Neid, dem willige Nachrede ein." Und dann folgt als Schluß des Kapitels eine Klatschgeschichte, die man beiden in übler Absicht a n h ä n g t e ; sie gibt Plutareh zu einer moralischen Verurteilung der Feinde der Perikles und zu einer allgemeinen Bemerkung über die Bedenklichkeit

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Studien

zur Kunstgeschichte

des 5. Jahrhunderts

v. Chr.,

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solcher aus Gerede e n t s t a n d e n e n Überlieferung f ü r den späteren Geschichtsschreiber Anlaß. P l u t a r c h k o m m t in d e r P e n k l e s - B i o g r a p h i e

c. 31 n o c h m a l m i t ä h n l i c h e n W o r t e n auf d a s

V e r h ä l t n i s d e r b e i d e n M ä n n e r z u r ü c k , als er die P r o z e s s e s c h i l d e r t : yevo/j,evog

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