Studien zur Geographie des Ptolemäus. I. Die Ländergrenzen

Mit drei Karten. Vorgelegt in der Sitzung am 14. März 1934.

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Studien zur Geographie des Ptolemäus. I. Die Ländergrenzen

Table of contents :
Disposition der ptolemäischen Geographie und die neuesten Vorarbeiten 3
Wie Ptolemäus seine Geographie einzurichten gesonnen war 11
Die handschriftlich erhaltenen Karten des ptolemäischen Atlas 18
Die Grundlage des ptolemäischen Kartenatlas 19
Über mein Verhältnis zu den vorliegenden Ptolemäus-Texten 30
Anhang. Kolonien in Ptolemäus' Geographie 34
A. Der περιορισμός der ptolemäischen Pinakes in den Büchern II bis VII 38
a) Die Pinakes Europas I bis X 38
Verzeichnis der Grenzpunkte auf den Karten der kontinentalen Teile Europas 70
b) Die Pinakes Afrikas I bis IV 78
Grenzpunkte oder Grenzstrecken der Pinakes von Afrika I bis IV 87
Verzeichnis der Grenzpunkte auf den Karten I bis IV Afrikas 90
Abfolge der Grenzen in Afrikas Pinakes 93
c) Die Pinakes Asiens I bis XII 94
Verzeichnis der Grenzpunkte auf den Karten I bis XII Asiens 128
Drei Karten mit den ptolemäischen Grenzpunkten 142
Γραμμαἰ und πέρατα 146
B. Der περιορισμός der ptolemäischen Pinakes im achten Buch 149
C. Des Ptolemäus Kritik an den Versehen, die dem Marinus bei seinen Ansätzen für die τὠν ίπαρχιων περιορισμοί angeblich unterlaufen waren 160
Verbesserungen und Nachträge 161

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Akademie der Wissenschaften in Wien Philosophisch-historische Klasse

Sitzungsberichte, 215. Band, 5. Abhandlung

Studien zur Geographie des Ptolemäus I.

Die

Ländergrenzen (οί περιορισμοί)

Von

Wilhelm Kubitschek wirkl. Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien

Mit drei Karten

Vorgelegt in der Sitzung am 14. März 1934

1934

Hölder-Pichler-Tempsky A.-Gr. Wien und Leipzig Kommissions-Verleger der Akademie der Wissenschaften in Wien

DRUCK VON ADOLF HOLZHAUSENS NACHFOLGER IN WIEN.

Nachdem ich diese Abhandlung in der Reinschrift vollendet hatte, habe ich mir ein paar Stunden frei gemacht, um eigens nochmals Nordenskjölds Faksimilia-Atlas (1889) vorzunehmen, u. zw. an der einzigen größeren Bibliothek Wiens, welche ein Exemplar davon besitzt. Ich habe nämlich immer noch mit der Möglichkeit gerechnet, daß in diesem großartigen Werk über die Geographie des Ptolemäus und ihren Übergang in das Zeitalter der Entdeckungen, mit seinen zahlreichen, sehr wertvollen und daneben wenigen verfehlten oder mindestens veralteten Bemerkungen und mit seinen präzis gefaßten und von kluger Beurteilung zeugenden Ex­ zerpten aus der fast unübersehbaren und zu nicht geringem Teil verstreuten und weit abliegenden Fachliteratur doch irgendeine Notiz stecke, die sich auf das gleiche Objekt wie diese meine Studie bezöge. Ich habe bei dieser Gelegenheit neuerdings die Reichhaltigkeit dieser für das Studium der ptolemäischen Geographie grundlegenden Einführung bewundert, deren Bedeutung Fischers Prodromus in seinen weder häufigen noch scharf charakterisierenden Erwähnungen kaum gerecht geworden ist. Ich habe aber auch bei dieser nachträglichen Nachschau nichts gefunden, was dem Zielgedanken meiner drei Karten und meiner Skizze eines Netzes der Grenzpunkte der einzelnen Länderkarten des Ptolemäus irgendwie näher läge. Es ist sonst schwer, ohne neues Material die immerfort befahrenen Pfade der Forschung in der Geographie des Ptolemäus zu verlassen, so daß ich mich freue, von einer bisher nicht berührten Seite her ein Problem der ptolemäischen Geographie in Angriff genommen zu haben. Ich habe daher meiner Meinung nach recht daran getan, an keiner Stelle meiner Darstellung weiterer Spezialisierung Raum zu geben, die nicht zum Ziel zu führen schien, und wünsche nur, daß die Zukunft und vor allem die schließlich unausbleiblichen Ausgaben der ptolemäischen Geographie, jede in ihrer Art, auf dieser Grundlage fruchtbar weiterbauen können.

D is p o s it io n

d e r p to le m ä isc h e n G e o g r a p h ie n eu esten V o ra rb e ite n .

und die

Zwei Fragen der ptolemäischen Geographie hängen, wie sich im Verlauf dieser Untersuchung zeigen wird, zusammen: die Anlage des Werkes und das relative Alter des achten Buches, das seinen Beschluß macht und zum Teil in seltsamem l*

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Wilhelm Kubitschek.

Verhältnis zu ihm steht. Vor 15 Jahren habe ich in einem Artikel der Pauly-Wissowaschen Real-Enzyklopädie, Bd. X , s. y. Karten, auch zu Ptolemäus Stellung genommen und was ich damals wußte oder gefunden zu haben glaubte, ausgeführt. Auf diesen Artikel darf ich mich berufen. Dort (S. 2084f.) sagte ich über jene Grundfragen: .Der Text von Buch II bis V II 4 umfaßt in anscheinend 82 Kapiteln die einzelnen Land­ gebiete, und zwar so, daß zunächst die Begrenzung derselben mit den entsprechenden Positionsangaben vorgetragen wird; es folgt in strenger Ordnung die jeweilige Gliederung des Gesamtbezirkes, mit Angabe der Völker und schließlich der Städte, auch diese in fester Ordnung, so daß die an der Küste oder an einem Hauptstrom gelegenen vorangehen und die πόλεις μεσόγειοι oder άπο τον ποταμού hinterdrein kommen. Klarer werden wir über die Gliederung und ihre hsl. Bekun­ dung urteilen können, wenn erst einmal eine kritische Aus­ gabe mit einer vernünftigen Würdigung des Stammbaumes der Hss. vorliegen wird. Vorher wäre alles Reden umsonst. Jetzt muß es genügen, aus Ptolemäus’ Einleitung zum zweiten Buch die Regel zu wiederholen, die er dem Leser, stets die Hand­ lichkeit (το εϊ'χρηστόν) seiner Arbeit suchend, einschärft: ,seine Darstellung schreitet, wie bei der gewöhnlichen Richtung des Schreibens, vorwärts, somit stets rechtshin; früher kommt also der Norden denn der Süden, früher der Westen als der Osten; dieses Prinzip seiner Aufzählung kann daher auch textkritisch bei der Feststellung fraglicher Positionszahlen eine Rolle spielen/ Ob ich recht daran getan habe, auf Ptolemäus’ V er­ sprechen so viel zu bauen, mag meine Abhandlung (wenigstens nebenher) erweisen; vgl. unten S. 16. Seit jenem Datum (niemand darf daran zweifeln, daß ich dieses nur als zeitliche Bestimmung verstanden wissen will und darf) ist mehr Leben in die Ptolemäus-Forschung ge­ drungen. Um ganz und gar von den Quellen — und ins­ besondere von den Untersuchungen über Marinus von Tyrus — abzusehen, die uns hier nicht beschäftigen sollen, ist das siebente Buch der Geographie durch Louis Renou als Pariser Dissertation und auf Grund ungewohnt reichen Handschriftenmaterials, sowohl für den Text wie für die Karten, und nach

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vernünftigen Grundsätzen veröffentlicht w orden/ so daß wir auch für dieses Buch, soweit die eigentliche geographische Ausführung in Betracht kommen kann, nicht mehr auf Nobbes Ausgabe angewiesen sind. Ferner hat Otto Cuntz2 eine 1 La géographie de Ptolémée, l’Inde, texte établi par Louis Renou. Thèse présentée à la faculté des lettres de l’ université de Paris (VII 1—4). Griechischer Text und danebenstehend die französische Übersetzung. In drei Rubriken unter dem Text die Varianten griechi­ scher und lateinischer Hss. und sachliche Zitate, durchwegs in äußerster Kürze und sonst übersichtlich gestaltet. Aber für die Benützung der Karten läßt die Ausgabe den Leser im Stich. Für jeden der letzten drei Pinakes gibt Renou zwei Tafeln, eine Phototypie und eine Lithographie. Von jener erfährt man nicht die Provenienz, und ich war zuerst sie zu ermitteln nicht imstande. Die lithographierten Karten sind in technischer Beziehung bemerkenswert geschickt ausgeführt und vor allem sehr übersichtlich; auf ihnen steht jedesmal ,d’après le Venetus 516 (R)‘, und damit würde man sich schließlich unbesehen zufriedenstellen und sich nur fragen, warum gerade hier lateinische Fassung der Kartentexte sich zeige. Aus der lectio varia hätte ich eher geschlossen, daß die Lichtdrucke nach dem Venetus R ausgeführt sind. Also würde eine Aufklärung dieser Verhältnisse nottun. [Herr Renou hatte die Güte, auf eine besondere Anfrage während der Korrektur zu bestätigen, daß jene Lichtdrucke nach Ven. R aus­ geführt seien, und Mitteilungen über die technische Ausführung seiner Umzeichnungen anzufügen, von denen ich an anderem Orte Gebrauch zu machen hoffe. — Neben dieser ,Thèse* gibt es eine um einen vollen Bogen (Namensregister) reichere Ausgabe.] 2 Otto Cuntz, Die Geographie des Ptolemäus (Galliae, Germania, Raetia, Noricum, Pannoniae, Illyricum, Thracia), Handschriften, Text und Untersuchung (1923), mit 3 Karten im Maßstabe von 1 : 2,000.000, bzw. 1 :1,500.000, entworfen ,zur Darstellung der Ortsbestimmung durch Wegmaße*. Meine wissenschaftliche Einstellung zu diesem Buche habe ich in einer Anzeige Deutsche Literatur-Zeitung 1924, 1596 — 1608, dargelegt und in meinem Nachruf auf Cuntz im Almanach der Wiener Akademie der Wissenschaften 1933,227, ergänzt. Ich hoffe insbesondere, die dort versprochene Absicht, den Versuch des Grazer Gelehrten, ,Distanzen zwischen Örtlichkeiten der ptolemäischen Karte auszumessen und mit verschiedenen Kreislinien dem Verständnis der antiken Benützer anzupassen', an anderer Stelle ,einem engeren Kreis von Fachgenossen* in freundschaftlicher Pietät näher zu rücken. Das Buch gehört übrigens sicherlich zu dem Besten, was über Ptolemäus geschrieben worden ist. Diese Werteinschätzung kommt auch in dem allgemeinen Urteil zum Ausdruck, die Beschränkung auf ein relativ kleines Stück der ptolemäischen Geographie (II 7 bis III 1) sei sehr zu bedauern.

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W i l h e l m K u b it s c h e k .

allgemeine Einleitung in das Studium dieser Geographie ge­ schrieben und für einen allerdings nicht großen, aber sehr instruktiven und durch ausgiebige griechische und römische Nachrichten uns vertrauteren Länderkreis eine Anzahl jener Hss., die er für die besten und vertrauenswürdigsten ansah, er­ neut durchgesehen und durch einen sparsamen und praktischen Kommentar ergänzt. Dann hat Paul Schnabel in einem über­ aus kurzen, aber gedankenreichen Prospekt Grundzüge einer Ausgabe der ptolemäischen Handtafeln, damit auch des κανών έπισήμων πόλεων, und später auch der Geographie in Aussicht gestellt.1 Auch zu Schnabels Untersuchungen brauche ich, wie sich zeigen wird, hier nicht Stellung zu nehmen. Jedenfalls können seine Editionspläne mich nicht davon abhalten, die vorliegenden und die etwa folgenden Studien dieser Serie dem Urteil der wissenschaftlichen Welt vorzulegen. Ich sehe sie für nützlich an und muß schließlich doch besorgen, daß auch Schnabel trotz all seiner Kraft und seiner bisherigen Erfolge seine Vorsätze nicht rasch genug wird auswirken können. Ich will also, obwohl ich (zweimal in Rom und Neapel in mehrmonatiger und sehr angestrengter Tätigkeit) nur einen kleinen Teil der ptolemäischen Überlieferung aus den Hss. selbst kennenlernen konnte, doch einiges von dem, was ich gefunden zu haben glaube, zur Anregung der Forschung hier niederlegen. Daß mir die Bestellung eines größeren Saatfeldes damit möglich geworden ist, danke ich vor allem dem Einblick in das Kartenmaterial. Dieses habe ich trotz häufiger Be­ nützung der berühmten Wiener Hs. des Ptolemäus und trotz­ dem der codex Athous lang genug vorlag, nicht eigentlich kennenlernen können. Im Athous ist der Kartenatlas in so erbärmlicher Weise niedergelegt, daß man fast den Gedanken aufgeben muß, daß man hier überhaupt noch viel mit ptolemäischer Überlieferung zu tun habe, und beim Vindobonensis drückt die weitere Entfernung von der Urhandschrift und die

1 Die Entstehungsgeschichte des kartographischen Erdbildes des Klaudios Ptolemaios, Sitzungsberichte Akademie Berlin, phil.-hist. Klasse, 1930, S. 214—250.

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Erinnerung daran, daß nach der heute herrschenden und eigentlich indirekt wenigstens, wenn man nur ordentlich hinliürt, schon von Ptolemäus formulierten Auffassung seine Karten grundsätzlich Rekonstruktionen nach seinem (oder sagen wir richtiger: seiner geographischen Quellenwelt) Textstoff seien; die Karten seien also zu spät, zu weit vom ursprünglichen Text entfernt, von seinen Verschlechterungen in Mitleidenschaft gezogen und andererseits auch wiederum dem eigenen Text gegenüber allzusehr von sekundärem Wert. Eine Klärung der Vorstellungen von den ptolemäischen Karten hat erst das monumentale W erk des an der Stella Matutina zu Feldkirch in Vorarlberg wirkenden P. Josef Fischer ermöglicht.1 Neben den Ausführungen seines Prodromus und 1 Claudii Ptolemaei Geographiae codex Urbinas Graecus 8*2 phototypice depictus consilio et opera curatorum bibliothecae Vaticanae (erschienen in der Serie der Codices e Vaticanis selecti, volumen XIX, 193*2). Dieses ,volumen* umfaßt: a) einen in deutscher Sprache abgefaßten Folioband von Josef Fischer, soc. Jesu, der als tomus prodromus auf dein Titelblatt bezeichnet wird und so ziemlich alle einschlägigen Fragen in innigem Kontext mit der gesamten Bibliographie und einem Verzeichnis der die Karten enthaltenden Hss. der ptolemäischen Geographie behandelt. Die Be­ schränkung auf den Urbinas Graecus 82 ist eigentlich unrichtig und irreführend, weil Fischer sich mit gleichem und durch kein Bedenken zu erschütterndem Interesse und Eifer all der vielen Hss. annimmt, die in griechischer Sprache abgefaßt oder hauptsächlich ins Lateinische und zum Teil ins Arabische übersetzt sind. Einre Anzeige dieses Prodromus gedenke ich demnächst in den Göttinger Gelehrten An­ zeigen zu veröffentlichen. b) einen handlichen Folioband mit einer Auswahl von Faksimilia nach Karten verschiedener Hss. ; er ist als zweiter Teil des Prodromus bezeichnet. ci einen Quartband mit dem Faksimile des ganzen Textes des Urb. Gr. 82 mit einem Verzeichnis der Varianten dieses Textes gegen­ über Nobbes Ausgabe, eine ausgezeichnete und recht brauchbare Arbeit Sr. Exz. Pio Franchi de Cavalieri. Dieser Band ist lateinisch abgefaßt. Somit ist uns auch der Wortlaut dieser Hs. jetzt zugäng­ lich, welche Karl Müller nicht hatte sehen können, und die eine führende Rolle beansprucht (vgl. das Verzeichnis der aus ihm ab­ geschriebenen Hss. bei Cuntz, S. 31 f., darunter berühmte Hss., auch die Wiener Hs. M).

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W ilhelm K ub itschek.

eigentlich sehr viel später und fast nur zufallsweise habe ich die Pariser Publikation des Parisinus Latinus 4802 durch H(enri) O(m ont)*1 kennengelernt und nachhaltigen Eindruck aus ihr zu gewinnen gemeint. Fischer hat diese Hs. als L(atinus) 29 seines Katalogs unter ähnlichen aus dem Atelier des ,Malers und eigentlichen Autors* Pietro del Massaio stam­ menden Hss. a. a. 0 . 365 ff. beschrieben und gewürdigt. Frei­ lich, ich weiß nicht anzugeben, wie Par. Lat. 4802 im Interesse des Ptolemäus-Textes genauer einzuordnen ist, weil ich weder aus ihm noch aus einem verwandten Kodex (siehe Fischer, Prodromus 372) Textproben kenne, und schon deshalb, weil Korrekturen und Entlehnungen aus anderen Hss. gerade bei der Natur dieses Stoffes gewöhnlich und fast selbstverständ­ lich sind. Ieh habe aber zum voraus, nachdem ich die Karten­ faksimilia nach verschiedenen Gesichtspunkten exzerpiert habe, d) einen Tafelband in Hauetürenformat, wie Theodor Mommsen eine Publikation Overbecks bezeichnete, die alle Karten des Urb. Gr. 82 und einer lateinischen Hs. Vaticanus 5698 faksimiliert. Die Karten dieser lateinischen Hs. (vgl. über sie Fischer, Prodromus 290ff.; dort als L[atinii8] 1 bezeichnet) sind wegen ihrer trefflichen Erhaltung bei engstem Anschluß an die Zeichnungen des Urb. Gr. 82 eine wesentliche und besonders dankenswerte Stütze bei der Benützung dieses Kodex; vgl. unten S. 46. Das sind vier Bände, zu teuer, um für kleinere Bibliotheken angeschafft zu werden. Dazu ist der hauptsächliche Tafelband (hier ,d‘ ) nicht wenig größer im Papierformat als die beiden Originalhand­ schriften die er reproduziert, und deshalb sowie wegen seines Gewichtes eine Verlegenheit für den Benützer. — Das soll keine Kritik der vatik. Ausgabe bedeuten. Aber sehr viele und sonst nur schwer oder nicht erreichbare Daten stehen im ersten Teil des Prodromus (Band a), so daß eine geringe Mehrauflage dieses einzelnen Bandes im Interesse vieler Bibliotheken und Institute wünschenswert gewesen wäre. Beiläufig denselben Wunsch hat auch Leo Bagrow, Petermanns Mit­ teilungen 1933, 52 geäußert. 1 Geographie de Ptolémée, traduction Latine de Jacopo d’ Angiolo de Florence. Reproduction réduite des cartes et plans du manuscrit Latin 4802 de la Bibliothèque nationale. Ein kurz orientierendes Vorwort von H(enri) O(mont) geht voran. Die Reduktion ist auf etwa die Hälfte eingestellt und vorzüglich. — Die Reproduktion zweier dieser Tafeln bei Fischer, in der zweiten Hälfte des Prodromus (tab. Eur. IV Germania und tab. As. I Kleinasien), sind noch wesentlich stärker verkleinert und daher leider weniger brauchbar ausgefallen.

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ganz im Einverständnis mit Fischers Urteil (a. a. 0 .), großen Respekt vor seinem Wert, trotz aller möglichen mehr oder minder willkürlichen Abweichungen, und muß nur wünschen, daß eine künftige Ausgabe auch in diese Dinge (ich meine: in den Zusammenhang von Par. Lat. 4802) Licht bringe. Damit sind wir aber zu einer Hauptsache gelangt, die durch Vermehrung unserer Handschriftenzahl freilich noch nicht in greifbare Nähe, aber jedenfalls über vage Hoffnungen hinaus vorgedrungen ist. Zwar waren schon in früheren Dezennien Gerüchte und Nachrichten über solche Erwartungen aus Konstantinopel aufgetaucht, die auf Mehmed II., den Eroberer Konstantinopels, hinwiesen. Adolf Deißmann hat in seinem wichtigen und fesselnden Bericht1 gezeigt (S. 24), daß ,hinter allen diesen Pergamenten, hinter diesen Philosophen und Historikern, Ärzten, Mathematikern, Geographen und Astro­ nomen, hinter diesen christlichen Bilderbibeln, Kirchenvätern, Brevier- und Legenden-Folianten der riesige Schatten einer welthistorischen Persönlichkeit' zu erkennen sei. Aber das stärkste Interesse Mehmeds II. ,scheint der Geographie, ins­ besondere den Werken des Klaudios Ptolemaios, gegolten zu haben. Mögen ihn hier auch staatspolitisch-strategische Not­ wendigkeiten mitbeeinflußt haben, der Sultan gehört, auch wenn man nur die noch heute im Serai und in der Aja Sofia befindlichen Ptolemaica zusammenhält, zu den größten För­ derern der wissenschaftlichen Erdkunde im beginnenden Zeit­ alter der Entdeckungen' (S. 36). Das für uns wichtigste Stück scheint der Kodex n. 57 zu sein.1 2 Fischer hat ihn ganz nahe an Urb. Gr. 82 gerückt, ,der durch seinen weit- und tiefgreifenden Einfluß und seine vorzügliche Erhaltung über­ wiegt'. Aber ,noch höher als Pater Fischer wertet ihn der künftige Herausgeber des Ptolemaios Paul Schnabel'. Dieser schreibt:3 ,Zwar kommt der neue Kodex dem Vaticanus 1 Adolf Deißmann, Forschungen und Funde im Serai, mit einem Ver­ zeichnis der nichtislamischen Handschriften im Topkapu-Serai zu Istanbul, 1933. 2 Deißmann, a. a. O. 89—92; die Hs. ist von Deißmann Blatt für Blatt vollständig photographiert worden. 3 Bei Deißmann, S. 92.

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W i 1h e 1m K u b i ts c h e k.

Graecus 191 in seiner Sonderstellung nicht gleich. Dieser Kodex ist eine schlechte und leider die einzige vollständig erhaltene Kopie der einen, aber besseren Rezension der Geo­ graphie des Ptolemaios. Umgekehrt war der neue Seragliensis der beste und reinste Vertreter der anderen schlechteren Rezension, der in Text und Karten selbst den Vat. Urb. Gr. 82 weit an Wert übertrifft. Vor allem gestattet er den Nachweis, daß die in ihm und dem Urbinas erhaltenen Karten auf Grund eben dieser schlechteren Textrezension wahrscheinlich von Agathodämon (jedenfalls nicht von Ptolemaios) im ausgehenden Altertum, jedenfalls vor Pappos, also vor Diokletian, an­ gefertigt worden sind. Den Beweis dafür werde ich bald in eingehendster Einzeluntersuchung liefern/ Auch noch der englischen Ausgabe Stevensons1 muß ich hier gedenken, die allerdings nicht als für den Text fördernd in Betracht kommen kann, da sie zwar, wie aus dem Titel her­ vorgeht, auf reicher Sammelarbeit und auf Kollation mehrerer Hss. beruht, aber weder irgendein griechisches W ort noch eine Sammlung von Lesarten dem Leser gönnt, ja selbst ohne den allergeringsten Versuch, Anmerkungen oder Er­ klärungen hinzuzufügen und ohne Indizes, ja auch ohne sonderliche Strenge bei der Umschreibung der Ortsnamen aus dem Griechischen ins Englische, den Band fertiggestellt

1 Edw. Luther Stevenson, Geography of Claudius Ptolemy, translated in English, based upon Greek and Latin manuscripts and important late fifteenth and early sixteenth Century printed descriptions, including reproduction of the Ebner manuscript, ca. 1460, with an introduction by Prof. Jos. Fischer, Soc. Jesu. New York 1932. Die englische Über­ setzung wäre sehr zu begrüßen, wenn sie zum Verständnis des Ptolemäus-Textes beitrüge. Ich habe sie nicht nachverglichen, bin aber bei zufälligem Durchblättern gewahr geworden, daß p. 40 die Worte I 26, 2 κατά τον έπιτέταρτον έγγιστα λόγον mit ,Marinus who followed Epitecartus* übersetzt sind und I 20, 5 noch deutlicher erklärt, Marinus ,follows almost exactly the method of Epitecartus' und so immer (!;, wo das Wort Ιπιτεταρτον 1 -f £) ihm begegnet; die Verballhornung des griech. Wortes durch Austausch des zweiten r gegen κ ist un­ begreiflich; die Bildung des Adjektivs entspricht der von έπέτριτος ( = 1 + -), έπίπεμητος ( — 1 + i). έπίεχτος oder εφεχτος ( = 1 -f J), in ιδέχατος ι = 1 + ■—) u. s. f.

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hat. Äußerlich vornehm rauscht also der englische Text über das herrliche Papier. Sehr wichtig und lehrreich ist aber bei Stevenson die Publikation der Ptolemäus-Karten nach der Ebnerschen Hand­ schrift, welche Fischer aufgespürt und zur Publikation emp­ fohlen hat.1 Auch dieser Folioband ist durch die Kosten der Herstellung für Private viel zu kostspielig geworden und wird von Studienbibliotheken kaum angeschafft werden. In Wien ist er durch die Nationalbibliothek erworben worden. W ie

P tolem ä u s

sein e G e o g r a p h ie sonnen war.

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Bevor ich aber darangehen kann, meine eigene erste Untersuchung, über die Begrenzung der geographischen Bezirke, die Ptolemäus έπαρχίαι oder σατραττίαι nennt, und die an sie anknüpfenden Folgerungen auszuführen, muß ich einige Sätze des antiken Verfassers (in freier Übersetzung und mit einigen Randbemerkungen) hier einfügen (II 1, 2— 9), die er der speziellen Geographie, ή κατά μέρος νφήγησις, als Ein­ leitung voraussendet: „(2) Die Positionsangaben häufig besuchter Orte kommen nach Länge und Breite der Wahrheit nahe, weil sie ständig und allgemein so überliefert sind. [Schon aus diesem Satz folgt m. E., daß wenigstens ein reichlicher Grundstock von Positions­ daten auch schon vor der Abfassung dieser Geographie in ähnlicher oder sonst irgendeiner Art bereits üblich geworden war.] Solche Positionen aber, die nicht auf diese Weise [sondern selten besucht und auf Grund irgendeiner ergänzenden Beobachtung] in beiläufigem Verfahren ermittelt worden sind,sind wenigstens sehr wahrscheinlich und deshalb hier an­ 1 Diese Hs. hat Männert in Nürnberg benützt. Über ihre Schicksale bin ich durch die Direktion der Nürnberger Stadtbibliothek auf den Auktions-Katalog von Ranner I (1812), p. 44, n. 381 aufmerksam ge­ macht worden. Vor dem Verkauf nach New York ist die Hs. einige Jahre bei Graf Apponyi in Preßburg gewesen. — Der Prodromus spricht nichts von den Antezedenzien dor Hs. - Wilbergs und Müllers Übersetzung von (τόπων) έφοάεν&έντων = locis peragratis mag richtig sein.

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geschlossen, damit keine Örtlichkeit unserer Oikumene, von der wir Kunde haben, auf der Karte fehle. (3) Deshalb sind die Gradangaben bei jeder Örtlichkeit an dem [rechten] Rand der Kolumnen (σελίδια) nach Art von Inventaren (Registern) bei­ gefügt, zuerst die der Länge, dann die der Breite. Wenn also jemand durch bessere Informationen Korrekturen beibringen kann, soll es ihm möglich sein, in die Lücken1 der Kolumnen [also links von der ursprünglichen Gradeintragung] Zusätze anzufügen. „(4) Ständig haben wir auf Übersichtlichkeit unseres Buches gesehen, und zwar so, daß der Text nach der rechten Seite hin fortschreite. Also werden wir vom bereits erledigten Stoffe dorthin gehen, wohin die Hand noch nicht gelangt war. [Somit tut der Verfasser so, ganz gegen die Art anderer Vorreden, wie wenn er sein Buch nicht bereits abgeschlossen hätte.] Das mag gelingen, wenn die nördlicheren Teile früher als die südlicheren und die abendlicheren früher als die morgendlichen dargestellt werden. Denn unserem Auge fällt beim Schreiben oder Nachschlagen die obere Zeile, somit auch die nördlichere Partie, früher auf, und ebenso die rechtsseitige, somit die gegen Osten gelegene, ebensowohl auf dem Globus wie auf der flachen Karte. „(5) Darum werden wir Europa vorausschicken, es auch unsererseits von Libyen durch die Herakles-Enge trennen, von Asien aber es scheiden durch das Maiotische Meer und den Tanais-Strom sowie von dort ab durch den Meridian bis zum unbekannten Landgebiet [also ganz wie III 5, 3 Ost­ grenze des europäischen und V 9 Westgrenze des asiatischen Sarmatien]. Dann wollen wir Libyen darstellen und von Asien einmal durch die Meere mit dem Grünen Vorgebirge in Äthiopien bis zum Arabischen Meer und dann durch den vom mittelländischen Meer bis zum Busen von Heroonpolis reichenden Isthmus trennen, der Ägypten von Arabia und Judäa abschneidet [ebenso IV 5, 54; V 17, 1], Also brauchen wir Ägypten nicht entzweizureißen und die Grenze durch den 1 In die Zwischenräume der Zeilen, je zwischen dem Ortsnamen und der Positionsangabe.

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Nilstrom bilden zu lassen, und es ist überhaupt besser, die Festländer wenn möglich durch Meere und nicht durch Flüsse zu trennen. [Somit würde Ptolemäus sich eventuell es nicht weiter überlegen und Ägypten in Teile zerlegen, die — nur durch den Nil geschieden — in der staatlichen Verwaltung vereinigt waren!] (6) Schließlich müssen wir über die Daten Asiens verfügen. W ir bleiben bei unserem Vorsatz und ver­ teilen Asien auf die beiden [anderen] Kontinente im Verhältnis zur gesamten Erde und zur ganzen Oikumene [das mag er zeichnerisch meinen], d. h. wiederum zuerst die mehr gegen Norden und die gegen Westen gelegenen Länder und benachbarten Meere und Inseln, soweit sie in jeder Beziehung dies verdienen. (7) W ir werden aber solche Teile [er meint doch wohl die eben erwähnten Länder, Meere und Inseln?] durch Begrenzung von Satrapien oder Provinzen (σατραπειών ή έπαρχιών) unter­ scheiden und die Beschreibung (τήν ίφήγησιν) entsprechend unserer zu Anfang gegebenen Verheißung so ausführen, daß sie bloß zur Bestimmung und Einreihung der Örtlichkeit brauchbar ist. [Ich möchte diese ,Verheißung4 nicht auf das oben § 4 Gesagte bezogen wissen, sondern auf die Über­ schriften der Kapitel, z. B. II 2 Ιάλονίωνος νήσον Βρεττανικής (mit oder ohne &έσις), diese Überschrift als τήν έξ άρχής έπαγγελίαν fassen und hoffe, daß auch die früheren Interpreten dasselbe gemeint haben.] Hingegen wollen wir die Buntheit des über die Eigenarten der Völker Erkundeten vermeiden, außer daß dies allgemein bekannt und zur kurzen und brauchbaren Bezeichnung dienlich sei. [Dies steht im Wider­ spruch zu Notizen, die allerdings nicht häufig bei Ptolemäus und nur in exotischen Ländern sich finden, um diesen modernen Ausdruck zu verwenden; z. B. daß die Bewohner der indischen Insel Ceylon V II 4, 1 sich in Frauenkleider aus W olle hüllen, daß bei ihnen Gerste (ορνζα), Honig und Ingwer, Beryll, Hyazinth, allerlei Grubenbau auf Gold, Silber und ,das übrige' vorkomme, daß das Land auch Elephanten und Tiger hervorbringe; daß bei den Sabarai am Ganges VII 1, 80 sich sehr viel άδάμας (Stahl? Diamant?) finde; daß östlich vom Ganges V II 2, 4 die Besyngeitai und V II 2, 28 die Insulaner von Barusai und von Sabadeibai Kannibalen

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seien; oder daß bei den Aithiopen alle Elephanten weiß seien und Rhinozerosse und T iger1 Vorkommen (IV 8 ,4 ); oder V I I 2, 23 bei der Stadt Τρίγλυφον, die als Residenzstadt (βασίλειον) bezeichnet wird, der seltsame (eher auf einen ganzen Land­ strich zu beziehende) Zusatz, daß dort die Hähne lange Bärte tragen und Raben sowie Papageien weiße Farbe haben; oder gar VII 2,17, wo nicht bloß erzählt wird, daß in der Αργυρά χώρα Silbervorkommen und in der Landschaft der Besyngiten, der Χρυσή χώρα, reiche Goldgruben sich finden, sondern auch daß die dortigen Einwohner weiße Hautfarbe zeigen und behaart, zwerghaften Wuchses und stumpfnasig sind. Solche Anmerkungen, die z. T. auch auf den ptolemäischen Karten Vorkommen, was uns nicht weiter wundernimmt, weil der Zeichner Stellen, die sonst unbeschrieben bleiben würden, aus seiner Quelle damit füllen kann,1 23 passen nicht in das Katalog­ system dieser Geographie und können überhaupt nicht dem Zwecke, Örtlichkeiten auf der Erde zu bestimmen, nutzbar gemacht werden. Wollen wir also alle solchen Bemerkungen, die der Verfasser selbst als zu vermeidende Entgleisungen ansehen würde, ausschalten, so bleibt nur die Annahme, daß das Residua sind und aus Exzerpten stammen, die zu eliminieren er wohl nur nicht mehr Zeit gefunden hat. Daß Alter oder Krankheit den Verfasser daran gehindert hat, die letzte Hand an sein Werk zu legen, habe ich ohnehin vor Jahren R. E. X 2073 vorgeschlagen. Wollen wir aber nach allen Kräften der Intention des Ptolemäus entsprechen und alles das sammeln, was er in dieser Hinsicht, wie er sagt: zur genügenden Charakteristik der einzelnen Lokalitäten, in seiner Geographie vereinigt hat, dann wüßte ich nichts anzuführen, außer Rang­ bezeichnungen, z. B. κολωνία? βασίλειον, μψρόπολις ο. ä., ferner 1 Daß das Vorkommen von Tigern seitens moderner Kritik abgelehnt wird, berührt diesen unseren Zusammenhang nicht. 2 So spreche ich, wie ich dies für jeden geboten erachte, der im Banne der üblichen Auffassung steht. Ich werde noch Gelegenheit finden, diese Entlehnung von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. 3 Der Anhang (S. 34ff.) über Kolonievorkommen bringt eine Zusammen­ stellung des einschlägigen Materials, das sich nicht gut mit diesem Zusammenhang vereinigen läßt.

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Doppelnamen, z. B. 5/ώλ Καισαρεία und Καισαρεία Στρότωνος oder Πομπηιονπολις ί) και Σόλοι, Αντιοναστειον ϋκρον το καί Βολέρϊον, Λαμνόνιον το καί 5Οκριον άκρον, oder Bezeichnungen nach einem Volksstamm, z. B. Λ ϋγονστα Ονινδελικών, oder nach einem benachbarten Berg oder Fluß, z. B. Αντιόχεια Κοάγω oder Καισαρεία προς Λναζόρβω, oder sonst einem Distinktiv, z. B. Σελεύκεια τραχεία, Ίλλίπα μεγάλη, Λ επ τις μεγάλη und Λ επ τις μικρό, oder ™Λτλας μείζων und Α τλας ελάττων, 5/Ονοβα Λίστοναρία, /Ιρονσον τρόπαια, Πτερωτόν στρατόπεδον (wenn letzteres W ort wirklich zum Namen gehört, vgl. Emil Hübner, R. E. III 1770, s. v. Castra Pinnata), 'Ιουλία Μνρτιλις, Λαγκία Ό ππιδάνα, und so mag man sich noch beliebig viele Namen aus Ptolemäus’ Geographie heraussuchen. W o hier wirklich eine Erweiterung oder genauere Be­ stimmung der Lokalangabe gefunden werden könnte, weiß ich nicht. Auch nicht in den indischen Metropolen, wo zu βασίλειον der Name eines früheren Herrschers zugefügt ist. Hier kann nirgends das stecken, was Ptolemäus τό πολνχονν nennt; es sind vielmehr durchaus oder meistenteils begrifflich untrennbare und daher einheitlich wirkende Zusammen­ setzungen. Vor allem müßte ich Einspruch erheben, wenn jemand heute noch versuchen wollte, die Legionslager am Limes zu den Ortsangaben zu ziehen, seit ich in meinem Aufsatze: Flexum und die Legionslager bei Ptolemäus (Jahrbuch für Altertumskunde, Wien, VI 1912, 204 ff.) das Thema als Ganzes behandelt und die Legionslager als nachträgliche Glosseme be­ zeichnet habe, die an den Rand seiner Ortslisten — so auch schon Karl Müller — geschrieben worden waren. Ich will auch noch demnächst zeigen, daß Ptolemäus selbst an diesen Eintragungen unbeteiligt war, und daß sie erst zu einer Zeit erfolgt sind, da der Text bereits verderbt war, aber bevor die Karten nach diesem Text, also vielleicht durch Agathodämon oder wahrscheinlich noch früher, etwa zur Zeit des Septimius Severus, neu entworfen oder umgearbeitet worden sind. So freilich, wie die Geographie vorliegt, und weil nun einmal jedermann bei ihrer Benützung einzelne Fragen und einzelnes Vorkommen zu behandeln liebt und speziell bei

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Behandlung einzelner Länder eine Unsumme von Arbeit auf die Quellenfragen verwenden muß, kann es erklärt werden, daß sie uns für Vindobona, Carnuntum und Flexum, Acumincum und Aquincum genarrt hat. A. a. O. 207 b habe ich betont, ,wie wenig Ptolemäus vom Leben des römischen Staatswesens seiner Zeit in sich gefühlt hat1. Dieses Ver­ schulden war gewiß nicht aus Ptolemäus' Absicht erwachsen. Aber es wird auch die Frage zu Recht bestehen, und damit komme ich auf die oben S. 4 angeregte Bemerkung zurück, wieweit wir auf seine Absichten und seine Programmreden achten dürfen.] „(8) Eine solche Art meiner Darstellung wird jenen, die Lust dazu verspüren, die Möglichkeit geben, die Teile der Oikumene, sei es eine oder mehrere Provinzen oder Satrapien, auf Karten darzustellen. Sie mögen dann in das Format der Kartenblätter mit dem gebührenden Maße und Zeichenent­ wurf (λόγος καί σχηματισμός) den gesamten Inhalt jedes Pinax in einheitlicher Weise eintragen. (9) Es wird dabei nicht viel ausmachen, ob wir die Meridiane und ebenso die Parallelkreise als gerade Linien zeichnen, falls nur die Grad­ abstände der Meridiane zu den Parallelkreisen sich im richtigen Verhältnis des größten Kreises zum mittleren Parallel dieses Kartenblattes halten. [In den letzten beiden Paragraphen wird klar ausgesprochen, daß der Verfasser Neuzeichnungen von Landkarten auf Grund bloß seiner Katalogblätter möglich denkt. Eine solche Karte kann ferner ein einzelnes Land oder eine Gruppe von Ländern betreffen, und damit wären schon die Keime sowohl zum 26-Blätter-Atlas wie zum 64 er auf ptolemäischer Grundlage gegeben.1 Ferner ist zu be­ achten, daß das Verhältnis der Längen- und Breitengrade durch Einmessung des mittleren Parallele jeder einzelnen Karte, so wie dies auch in den Einleitungen der einzelnen Pinakes im achten Buch tatsächlich erfolgt, in Erinnerung gebracht*2 7 1 Es soll auch nicht vergessen werden, daß die Vorlage von Vat. X 27 Karten hatte, weil das letzte Blatt Europas nach Aussage des Schreibers durch Abtrennung Makedoniens, Epirus, Achaias und des Peloponnes mit den Inseln doppelt zählte; Müller Rapports 1867, 282 und Hermes XV (1880) 300 fg.

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wird. Durch diese letzten beiden Paragraphen wird also in Hauptprobleme der Ptolemäus-Forschung hineingeleuchtet. Sehr zu beachten sind somit die Ausführungen in Fischers Pro­ dromus S. 120— 130 über das ,Verhältnis der Weltkarte des Agathodämon zum Texte des siebenten Buches der ptolemäischen Geographie', und damit sind wir bei der Frage der Neuauflage des Ptolemäus durch Agathodämon angelangt, deren genaue Erkenntnis aber eben vielleicht nur erst aus der Ver­ gleichung des Handschriftenmaterials zu gewinnen sein wird.] Auch aus einem anderen Grund ist es mir unbillig er­ schienen, diese Untersuchung ins Uferlose sich ausbreiten zu lassen. Heute kennen wir ja nicht einmal das Material, das uns hier ehrlicher Eifer und Finderglück vorangegangener Geschlechter von Fachgelehrten seit Jahrhunderten und ins­ besondere in den letzten Dezennien aufgesammelt haben. Wir verfügen heute noch nicht einmal über eine halbwegs verläß­ liche und vollständige Ausgabe der ptolemäischen Geographie. Übrigens, hätten wir sie, so würde sie voraussichtlich nur das umfassen, was das ausgehende Altertum aus Ptolemäus7 Werk sich gerettet hätte. Ferner haben wir keine vorbereitende Arbeit für die Gräzität außer Bolls verdienstlicher, aber den Umständen entsprechend nur ganz summarischen Unter­ suchung in Fleckeisens Jahrbüchern 1894, Suppl. X X I, und außer Nobbes magerem zweiten Index sowie einzelnen be­ achtenswerten Beobachtungen Schüttes und Tudeers. Läge, seit Jahresfrist, nicht auch Franchi de Cavalieris Faksimile-Ausgabe der Textpartien des Urb. Gr. 82 vor, so dürfte ich behaupten, daß wir heutzutage überhaupt keine Möglichkeit besitzen, uns über die Lesungen der Hss. zu in­ formieren. W ir können uns heute nicht über den Wortlaut und (was bei Ptolemäus sehr wichtig ist) über die Verteilung des Textes in den Hss. orientieren und sind weit entfernt von einem Überblick über die Zusammenhänge und den Stamm­ baum der Hss. Was ich, bloß auf die lectio varia der Didotschen Ausgabe gestützt, ermitteln zu können glaubte,1 war, eben 1 Einen Ausschnitt aus meiner Aufstellung habe ich im Jb. f. Alt. VI (1912) 204 gegeben. K u b it s o h e k .

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weil es bloß auf Müllers Bemerkungen beruhte, unvollständig. Cuntz wollte meine Auffassung nicht oder höchstens stückweise annehmen, und sein eigener Stammbaum konnte mir, wie ich öfters auseinandergesetzt habe, nicht einleuchten. Das weitaus Beste, das auf diesem Gebiete bemerkt worden ist, liegt weiter zurück und stammt von Karl Müller. Daß dieser nie dazuge­ kommen ist, seine Beobachtungen zu sammeln, ist ein beson­ deres Unglück, das die Ptolemäusforschung gestört und gehemmt hat. Wieweit andere Männer Mitschuld an diesem Zustande trifft, wird freilich immer gleichgültiger und kann vielleicht erst in Jahren ermittelt werden, wenn Licht über den Nachlaß Müllers gewonnen sein wird. Freilich ist auch noch damit zu rechnen, daß Müller sowohl Hss. des Ptolemäus, die seitdem zum Vorschein gekommen sind oder von denen er wohl Kunde gehabt hatte, überhaupt nicht zu Gesicht be­ kommen hat, aber auch, daß er trotz aller Anerkennung seines unvergleichlichen Spürsinnes eine gewisse souveräne und will­ kürliche Behandlung des Stoffes nicht verschmäht hat. D ie h a n d s c h riftlic h erh alten en K a rten des p tolem ä isch en A tlas. Ebenso müssen die hsl. erhaltenen Karten erst noch durchforscht werden, wenn ich allerdings kein Hehl daraus mache, daß ich von besonderem Einfluß derselben auf die Textkonstitution kein sicheres Anzeichen entdeckt habe. W as des Jesuiten Josef Fischer Fleiß und Beharrlichkeit auf diesem Gebiete erreicht und geleistet hat, ist sein persönliches Verdienst, das nicht im geringsten geschmälert werden soll. Seine Frische und seine Uberredungsgabe erklären seinen großartigen Erfolg auf diesem Gebiete. Aber man darf nicht verkennen, daß diese Leistung doch nur einen Anfang bedeutet und daß wir ein Recht darauf besitzen, von ihm selbst, wozu er ja auch allem Anschein nach Lust verspürt, und von anderen Fach­ gelehrten Fortführung zu erwarten. Fischer hat, wie er selbst ausdrücklich wiederholt, nicht den hsl. Texten nachgespürt, sondern ist aus einem verwandten Gebiete, dem der Erforschung und Aufspürung spätmittelalterlicher Karten, anscheinend fast gegen seinen Willen, auf ältere und insbesondere die griechischen

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Stadien der Ptolemäus-Karten geraten. Er hat sich nicht dem Eindruck verschlossen, daß einige unserer Hss. durch Rasuren, Korrekturen und Abänderungen (Interpolationen, Scholien oder wie man das nennen mag) neue Geleise eröffnet haben. Ins­ besondere aber hebt er zwei Redaktionen heraus, die so­ genannte A- und die B-Redaktion, jene mit 26 Landeskarten, diese mit 63 oder 64 Landeskärtchen. Er stellt beide Gruppen beharrlich und scharf nebeneinander. Ja er ist in begreiflicher Einsicht, daß, wenn nicht geradezu astronomische Grundlagen vorliegen, größere Karten nur durch das Zusammenstößen der auf terrestrischen Vermessungen entstandenen Kärtchen er­ wachsen konnten, geneigt, beide Redaktionen auf Ptolemäus zurückzuführen und sogar die B-Redaktion als die ältere an­ zusehen. Diese Haltung ist nach meiner Überzeugung, der ich gleich nach dem ersten Auftauchen seiner Sätze Aus­ druck verliehen habe, P. W . X 2094, freilich nicht aufrechtzu­ erhalten; Cuntz hat Fischers Scheidung anscheinend grund­ sätzlich ignoriert. Diese darf heute, mindestens soweit die Priorität der B-Redaktion vermutet worden ist, als erledigt angesehen werden. Aber sie tritt in Fischers Monumentalwerk nirgends störend auf und kann, hier wenigstens1 (trotzdem ich allerhand nicht unwichtige Dinge dazu zu bemerken hätte) übergangen werden. Fischer plant übrigens eine besondere Behandlung der B-Redaktion, anscheinend innerhalb der gleichen Serie, und vermutlich unter Voranstellung des Ambrosianus 997 (bei Müller S) als wichtigsten Vertreters der B-Klause. D ie G r u n d la g e des p to le m ä isch e n K a rten atlas. Fischer hat eigentlich nur den Urb. Gr. 82 zum Sprechen gebracht, insofern die Faksimilia, die auf Kosten des Vatikans ausgeführt worden sind, das Höchste zu bieten scheinen, was nach den zum Teil recht schadhaft gewordenen Vorlagen zu gewinnen war. Dazu tritt, gewissermaßen als Unterstützung und Interpret des Urbinas, eine lateinische Übersetzung, gleich1 Ich hoffe demnächst in der ,Klio‘ den interessanten Gegenstand be­ handeln zu können.

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falls nach einer vatikanischen Hs., die in merkwürdiger und geradezu seltsamer Treue sich an den Urbinas anschließt. Viel wichtiger aber wäre es gewesen, den W eg zu einer Vorstellung vom Kartenatlas zu gewinnen, den Ptolemäus als Höchstleistung antiker Kartographie, d. i. nach der landläufigen Ansicht, verfaßt, nach meiner Überzeugung aber von anderer Seite ausgeführt, vorgefunden und zu besonderem Zwecke ausgeschrieben hat; diese Vorlagen hat er wohl ohne viele Änderungen benützt, da sein eigenes Material, wie wir aus seinen Bemerkungen zu Marinus’ Textrevisionen entnehmen sollten, nur minimal gewesen sein kann. Übrigens sind auch von anderer Seite seine Ausstellungen an Marinus mitunter geradezu als Lappalien oder sogar als Mißverständnisse1 gewertet worden. Man möge aber überhaupt Marinus bei den folgenden Zeilen meiner Ausführungen weglassen und hat auch kein Recht, eine umfangreichere Umzeichnung der Oikumene durch Marinus oder vielmehr Stellungnahme des Ptolemäus zu einem detailierten Kartenwerk des Marinus vorauszusetzen. Vielmehr hat Ptolemäus zu einem (nicht durch Marinus ab­ geleiteten) Versuch einer Erdkarte, die ich mir am liebsten sektionsweise, am ehesten metopenartig, gegliedert denken möchte,1 2* ein Textbuch geschrieben. Diese Erdkarte sehe ich als verschieden an von der des Marinus. Mehr darf und kann ich von dieser Sache hier nicht schreiben. Es fällt mir nicht ein, den (am schärfsten von Hugo Berger, Wiss. Erdkunde der Griechen IV 154.2 646 so formulierten) Satz zu bestreiten, ,daß die Geographie des Marinus von Tyrus mit geringen Einschränkungen als einzige Vorlage des Ptolemäus zu betrachten ist‘ ; aber der Satz kann nicht für die Details der Bücher II 2 bis V II 4, sondern höchstens für das Gesamtbild der Oikumene gelten. 1 Zum Beispiel Honigmann, RE XIV 1788: ,Die Beispiele sind bisweilen weit hergeholt und mühsam zusammengesucht; ja, sie beweisen oft gar nicht, was sie sollen4; 1789: ,Man darf wohl sagen, daß die Zahl der anstößigen Stellen, die Ptolemäus bei Marinus bemerkt oder er­ wähnenswert fand, nicht allzu groß gewesen ist.4 2 Allerdings ist der Ausdruck ,Metopen‘, schon wegen des wechselnden Maßstabes nicht statthaft.

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Ob nun Ptolemäus einen solchen Atlas gezeichnet oder bloß ausgeschrieben hat, wäre ganz irrelevant, solange man überhaupt die Existenz solcher Atlanten nicht annehmen will. Die übliche Negierung von Tafelwerken der römischen Zeit halte ich aber für gar nicht diskutabel, da doch die Existenz des angeblich ptolemäischen Kartenatlasses und weiterhin die Um­ arbeitung durch Agathodämon als Tatsache gewertet werden muß. W o diese Karte der Oikumene sich befunden hat, weiß ich nicht. Man möchte am liebsten an Ägypten und Alexandria denken, das Ptolemäus vielleicht nie in seinem Leben ver­ lassen hat. W ie man sie sich vorzustellen hat, kann ich ebensowenig zur Erörterung bringen: meinetwegen auf Lein­ wand, wenn schon nicht der W eg über Papyrus oder Pergament freistehen sollte. An ein Wandgemälde, einen Streifen, z. B. in einer Kolonnade, oder an einen Mosaikstreifen auf dem Fuß­ boden zu glauben, sträubt sich alles bei mir. Um eine Globus­ darstellung kann es sich nicht handeln, da man überhaupt darüber schon ins klare gekommen zu sein scheint, daß die 'Υφήγ^σις des Ptolemäus sich auf die Übertragung eines Karten­ globus auf flachen Boden beziehe und Ptolemäus selbst wieder­ holt stückweise Übertragungen solcher Karten durch Private nach dem in seiner Vorstellung befindlichen Original erwartet. Wichtig ist auch, daß die technische Entwicklung des Zeichnungs- und Malverfahrens geographischer Atlanten dieser Zeit immer noch im unklaren liegt. Die Häufigkeit ähnlicher Bemühungen und die Wahrscheinlichkeit ungefährer Anschau­ lichkeit für praktische Zwecke steht außer Zweifel. Sie sind, wenn man nur will, auch heute schon bezeugt, und nur über das Ausmaß des Gelingens etwa für heutige Augen und Anschauungen mag Zweifel bestehen. Ein antikes Zeugnis steigert die Anschaulichkeit der itineraria picta von Land­ schaften, die als Kriegsschauplatz dienen sollten, so weit, daß die Feldherren ,nicht bloß durch verstandesmäßiges Überlegen, sondern auch durch das Zeugnis ihrer Augen' ihre Aufmarsch­ pläne wählen konnten. Daß wir keine Proben und keine anderen Zeugnisse aus dem Altertum erhalten haben, ist noch lange kein Grund, die Ausführbarkeit und ein gewisses Ge­ lingen von vornherein abzuleugnen.

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Ich denke mir den Anschluß am ehesten entweder von der Landschaftsmalerei oder von dem Feldmeßverfahren her. Jedenfalls will ich dessen gedenken, daß Richard Delbrück in seiner Dissertation (1899), Beiträge zur Kenntnis der LinienPerspektive in der griechischen Kunst, S. 43, gefolgert hat: ,Die Alten besaßen also eine rationelle Perspektive; inwieweit sie diese Technik in ihre Kunst aufzunehmen für richtig finden, ist hier nicht der Ort zu untersuchen/ Ob seither irgendein brauchbarer Gedanke auf diesem Gebiet aufgetaucht ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich habe übrigens alles, was dafür zu meiner Kenntnis gelangt war, Wiener Num. Ztschr. 62 (1929) aus Anlaß der Besprechung von Gnirs’ Schutzherrschaften (1929) 125—127 ausführlich und eindringlich dargelegt und muß darauf hier verweisen. Die Länderkonturen um das Mittelmeer und einzelne Flußzeichnungen bei Ptolemäus sind bereits der Wirklich­ keit so nahe gerückt, daß wir uns hüten sollten, Vergleiche mit zurückgebliebenen Vorstellungen, wie etwa denen Strabos, als entscheidend und unsbindend anzusehen. Die ganze Entwicklung der geographischen Entdeckungen und A uf­ zeichnungen durch das römische Militär, das gewiß wissen­ schaftliche Unterstützung durch griechische Ingenieure gefunden hat, wie überhaupt die freien Berufe durch das Mitwirken von Griechen dauernd gefördert wurden, erfüllt die augusteische Zeit und die folgenden Jahrzehnte kriegerischer und admini­ strativer Tätigkeit der römischen Feldherren. Sie muß Ergebnisse geliefert haben, welche eine gewisse Brauchbarkeit und Übersichtlichkeit gewährleisteten. Groß und vielfältig war auch der amtliche Verkehr im röm. Reich, ebenso und nicht bloß zu Zeiten der diplomatische Verkehr aus dem röm. Reich und in dasselbe, vor allem an das kaiserliche Hoflager, also nicht allezeit nach Rom. Noch größer wird wahrscheinlich die Bereicherung des geographi­ schen Wissens durch die starke Belebung des Handels seit dem sullanischen Zeitalter und in den beiden ersten Jahr­ hunderten der Kaiserzeit gewesen sein, sowohl zu Land als zur See, nicht bloß innerhalb des röm. Reiches und seiner Nachbarländer, sondern auch weit gegen Osten und gegen

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Süden; nur daß wir seltener und abgerissener von ihm als vom diplomatischen oder Vom kriegerischen Verkehr zu hören bekommen. Diese Erkenntnis ergibt sich aus unvermeidlichen Er­ wägungen. Man denke an die Architekten, die schon in augustei­ scher Zeit und in den allernächsten Jahrzehnten Wölbungen und Kuppelbau mit den früheren Errungenschaften und Übungen verbunden und Werke geschaffen haben, die, wie das Pantheon zu Rom oder die Architekturzeichnungen römischer Dipinti beweisen, weit über alles hinaus gediehen sind, was griechische Meister je früher entworfen hatten; solche Bauten waren frei von allen Beengungen, wie denn in jener Zeit der beängstigende Gedanke ausgesprochen werden konnte, der Zeus des Phidias dürfe in seinem Tempel zu Olympia von seinem Sitze nicht einmal aufstehen. So wie die Architekten für ihre Bauten Grundrisse, Durchschnitte und Perspektiven entworfen haben müssen, so muß auch auf dem Gebiete geographischer Karten­ zeichnung vieles in einem Ausmaß vollendet und erreicht worden sein, für das uns freilich alle Beweise und Anschauungs­ mittel heute fehlen. Negierende Schlüsse aber aus unserem defekten Wissen sind auf die Dauer nicht statthaft. Fortschritte in der Kartentechnik sind überaus schwierig. Das darf ohne weiteres zugegeben werden. Aber so wenig aus rein schematischen Zeichnungen, wie sie sich in den letzten Jahrzehnten wieder bei uns einbürgern und wie sie noch vor etwa zwei Generationen selbst in der militärischen Karto­ graphie aus irgendwelchen praktischen Gründen — z. T. in fast grotesken Verzerrungen — vorgekommen sind, auf Unkenntnis der technischen Elemente dieses Wissenszweiges und auf Unerfahrenheit in seiner Anwendung zu schließen gestattet wäre, ebenso kann nicht erlaubt sein, aus dem Fehlen von Zeugnissen für den Fortschritt in der antiken Kartographie auf vollständiges Fehlen solcher Fortschritte zu schließen. Ich will daher auch gar nicht weiter von Dingen sprechen, zu denen unserer Erkenntnis kein W eg geboten ist. Aber der Ptolemäus-Atlas ist trotz allem und allem vorhanden, und wir müssen den W eg seiner Entwicklung zu finden versuchen.

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Dieser W eg kann nicht gar so verschieden sein von der Entwicklung der Itineraria, obwohl beide Verfahrensarten, wie man so oft hört, an verschiedenen Enden zu münden scheinen: das eine Verfahren auf wissenschaftlicher Grundlage und somit wissenschaftlichen Ursprungs und Endzwecks, das andere rein prosaisch auf die Ermittlung durch Meßstangen und Maßband-Abschreiten. Das erstere, sagt man, sei echt hellenisch, das andere echt römisch und charakterisiere Agrippa und die römischen Vermessungen. Es ist nicht meine Absicht, diesen Gegensatz weiter auszuführen und darzutun, daß das Versagen nicht durch Mangel an Wegen und an gutem Willen zur Vermittlung zwischen beiden Verfahren herbeigeführt worden sei, und daß doch am Anfang aller dieser Be­ strebungen, ein richtiges Erdbild zu finden, die z. B. für Eratostbenes, Hipparch und Posidonius bezeugte Verbindung von Messungen auf dem Himmelszelt und zugleich auf unserem Erdboden steht. Vollends die Rundkarten sehe ich als Kom­ promiß zwischen beiden Richtungen an, freilich als ein spätes und klägliches. Damals, als solche Rundkarten entstanden, müssen schon alle Hauptwerke und Spitzenleistungen der Itineraria und der Erdatlanten vergessen gewesen sein, ebenso die Führer der Feld- und Wegmesser sowie die Astronomen vom Schlag des Ptolemäus oder sagen wir lieber: vom Schlag der Vor­ gänger des Ptolemäus. Der Atlas, den Ptolemäus benützt hat, setzt eine Un­ summe von Arbeit und Vorstudien voraus. Er oder vielmehr das durch ihn repräsentierte System kann auch weder das W erk eines einzelnen Individuums noch einer einzigen Genera­ tion dargestellt haben. Abgesehen von der Bereitstellung des Koordinatensystems für die Positionen der Landkonturen und von der geschickten Unterbringung der Legenden für Länder, Meere, Flüsse, Gebirge und Völker sind Farbtöne für ver­ schiedene Landschaften neben den (oder statt der) Landes­ grenzen in Auswahl verwendet. Etwa angrenzende (und eigentlich nur zur Füllung des Rahmens erforderliche) Land­ schaften werden ohne Innenzeichnung gebracht und stechen schon durch die Grundfarbe des Schreibblattes ab. Dann kommen Ansiedlungen usw. mit sorgfältiger Einpassung ihres

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Lokalpunktes und mit Angabe ihrer Zugehörigkeit zu einem der (mitunter recht zahlreichen) Volksstämme des Kartenblattes. Die Städte erscheinen mit zwei- oder gar dreierlei Vignetten, von denen die eine Form im ganzen korrekt auf die Angaben unter den πόλεις έπίσημοι, des achten Buches paßt; somit eine Leistung, die vom Zeichner ein nicht gewöhnliches Maß von Aufmerksamkeit und Genauigkeit erfordern mußte und die einige Hss. nach Ausweis des Textes in anerkennenswerterWeise erfüllt haben. Es stimmen daher die Angaben des Textes zur Lage an Küsten, Flüssen und Gebirgen, so ganz anders als jene, deren Text und Binnenzeichnung von einem nicht dazu passenden Überwurf mit einem Flußnetz vollständig ver­ unstaltet wird, wie die Peutingersche Karte.1 Prinzipiell stimmen Nomenklatur und Zeichnung im Atlas und im Textbuch überein. Ausnahmen sind selten und gewöhn­ lich leicht erklärbar. Die Übereinstimmung erlaubt nicht ohne weiteres, die Priorität des Atlasses anzunehmen, kann aber deren selbstverständliche Folge sein. Diesen Atlas zu datieren vermag ich nicht. Wenn ich im folgenden Aufsatz und in seiner Ankündigung (im Anzeiger 1934, 79) seine Entstehung mit Agrippa zu verbinden veranlaßt war, so bilde ich mir nicht ein, damit etwas versucht zu haben, was nach Ketzerei aussieht. Aber ich kann nicht den Gedanken loswerden, daß Agrippa ähnliche Ländergruppen auf Kartenblättern versucht oder vielmehr vorgefunden habe, wie sie in Ptolemäus’ Atlas stecken; angeführt habe ich bloß die wunderliche Vereinigung der Donaulandschaften mit lllyrien und dessen südlichstem Zipfel Dalmatien. Nicht als ob ich Agrippas Zeit oder dessen wissenschaftliche Mitarbeiter für unfähig ansähe, ein so gigantisches W erk wie den ptolemäischen Kartenatlas in Angriff zu nehmen und auszuführen. Aber ich fühle es deutlich, und die Kritik wird das gehörig unter­ streichen, daß in Ptolemäus' Atlas eine viel ausgebreitetere Lokalkenntnis zu stecken scheint, als Agrippas Zeit gehabt haben kann. Also dürfen Erneuerungen des Atlasses voraus­ gesetzt werden. Da aber Ptolemäus’ geographisches Können Vgl. vor allem Kubitseliek, Denkselir. Wien (il, 2 (1919) 27—04.

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nicht gar zu hoch gewertet werden darf, was, abgesehen von allem anderen, durch die Armseligkeit seiner Einwände gegen Marinus’ Ausführungen (o. S. 20) und durch die ausschließliche Bekämpfung dieses einzigen Mannes hervorgeht, gegenüber den τνλεϊστοι (I 18, 3), die sich mit solchen Studien des Marinus, angeblich mit wenig Glück oder Verständnis, abgegeben hätten und die doch auch gewiß Erwähnens- oder Bekämpfenswertes gesagt haben werden, und vor allem auch gegenüber jenen vielen, die sonst sich auf diesem Gebiet betätigt hatten, bleibt mir nichts übrig als ein W erk oder einen Ort vorauszusetzen, an dessen Erneuerung Geschlechterfolgen interessiert gewesen sind. Wenn einer der scharfsinnigsten und rührigsten Altertumsforscher des ausgehenden 19. Jh. wie Friedrich Hultsch in der Geographie des Ptolemäus ,ein auf der Höhe geographischen Wissens stehendes und für alle Zeiten bewundernswertes Werk geschaffen1 sieht, wie ich einem Zitat aus Fischers Prodromus (43, 1; aus einer Anzeige in Berliner, ph. Woeh. 1895. 1095) entnehme, so muß man das nun einmal hinnehmen. Reiches Material ist gegen eine geographische Vorschulung und besonderes Geschick des Ptolemäus geltend gemacht worden und wird sicher starke Vermehrung finden. Auch das Gegenüberstellen von Fehlern, die trotz besserer Ab­ sichten und Qualifikation des Ptolemäus lediglich auf seine kompilatorische Tätigkeit aus minderwertigen Quellen zurückzuführen wären, und seines lauteren und gesteigerten wissenschaftlichen Strebens und originalen Könnens wird voraussichtlich, wenn einmal alle Werke des Ptolemäus vorliegen, auf eine schmale Basis eingeschränkt werden. Aber methodisch aufrecht muß die Forderung verbleiben, daß vor dieser Fertigstellung und Klärung des Arbeitsplatzes die Geographie dieses Autors nicht zum Spielplatz vager Verherrlichung oder Bekämpfung werde. Daß Ptolemäus nicht als deskriptiver Geograph gewertet werden könne, habe ich unter Berufung auf die Fachliteratur P. W. X (1919) 2070— 2077 resümiert. Meinerseits bin ich über diese Einschätzung ebd., Suppl. VI (1934) 48, hinausgelangt, da die stete Verwechslung von Βελγική mit Βελτική, wie die Hss. zeigen, nicht denkbar wäre, wenn Ptolemäus, der doch römischer Bürger war, gesell­ schaftlichen Verkehr mit römischen Beamten und Offizieren gehabt hätte; d. h. wir müssen schließen, daß seine soziale Stellung gar zu dürftig und bescheiden gewesen ist. So bin ich geradezu zur Vermutung genötigt gewesen, daß er etwa, wie der Schreiber eines seiner Codices von sich sagt, πενία σνζών gewesen sei. Diese Worte sind m. E. ohne weiteres vereinbarlich mit einer beliebig hohen und nur hier nicht abzumessenden fachlichen Eignung des Astronomen. Man denke an die soziale Stellung von Künstlern, Architekten, Ärzten und anderen Vertretern freier Berufe in Rom. In der allerletzten Zeit sind noch Kurt Sethes Ausführungen über einige Gebirgszüge (dpi/vcd ψύχεις) imGebiete άβτ’Λ ραβαιγύπτιοι *Ιχ&νοφάγοι

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hinzugekommen: Die Bau- und Denkmalsteine der alten Ägypter und ihre Namen (Sitzungsberichte Berlin, phil.-liist. Klasse, 1933). Sie sind um so be­ achtenswerter, als auch sie wieder inPtolemäus’ Heimat zurückführen und den Mangel an Ortskenntnis sogar dort, also in der Heimat des Ptolemäus, illustrieren. Es handelt sich um folgende Bergzüge: (Ptol. IV 5, 12)

ij τ£ τον Τρωιχον λί&ον ΰρονς xat ή τον 'Αλαβάστρινου \C&ov ΰρονς xcd ή τον ΙΙορφνρίτον λί&ον ΰρονς χαϊ ή τον Μέλανος XC&ov ΰρονς χαϊ ?) τον Βασανίτον λί&ον ΰρονς

62° 40 63° 63° 63° 64°

29° 28° 26° 24° 23°

Ιό 40 40 30,

in denen der als Meister astronomischer Messungen angesehene Gelehrte augenscheinlich ebenso rechthaberisch wie ohne zureichende Gründe eine Anzahl von Bestimmungen verzeichnet. Sethe beanstandet (S. 900) hier ,denselben Fehler, der so viele seiner Ortsansetzungen im Niltal unrichtig gemacht hat. Wie er dort die Krüm­ mungen des Flußlaufes nicht berücksichtigt und ganz schematisch, was stromauf liegt, als südlicher behandelt, als ob der Nil ziemlich genau eine Südnordlinie einhalte, so läßt er hier die Gebirge aufeinanderfolgen, als ob sie ebenfalls fast genau auf einer Nordsüdlinie lägen und von einem nach Süden Reisenden nacheinander besucht werden könnten, während sie in Wahrheit z. T. genau westöstlich zueinander liegen und keinerlei direkte Kommunikation in der Wüste zwischen ihnen bestanden haben wird4. Und Anm. 158: ,Die (durch die schematische Ansetzung des Nils bedingten) Fehler in den Ortsansetzungen treten am krassesten auf der Strecke Dendera—Hu (Diospolis parva), wo der Nil in westsüdwestlicher Richtung fließt, und an dem Knick bei Antinoe-Hermopolis hervor.4

Augenscheinlich hat eine feste Tradition für die Zeichner und die Zeichen und überhaupt für die äußere Gestaltung bestanden. Sie ist nicht leicht zu erkennen, wenn aber er­ kannt, dann stets leicht und sicher wieder erkennbar. In Worten ist (seltsam genug), in erster Linie für den Zeichner, eine solche Anweisung nicht erhalten; auch nicht m. W . in einem der Scholia, die das Textbuch der Geographie in den m. a. Hss. begleiten. Sie versteht sich am ehesten für einen Ort, wo reger Studienbetrieb immer wieder zum Eintritt in solche Arbeit einlud und das erforderliche Material nicht unverhältnismäßigen Kosten und Schwierigkeiten begegnen mußte. Dieses W erk mag durch Nachträge und Richtigstellungen auf dem laufenden erhalten worden sein; lange vor Ptolemäus und bis in seine Zeit und vielleicht auch über seine Lebenszeit hinaus. Es

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genügt, daß er vom Standpunkt des Astronomen aus sich für den (in irgendeiner Form fertiggestellten) Entwurf inter­ essiert und auch für seine weitere Entwicklung Vorschläge erstattet oder vielmehr solche begonnen habe; denn irgend tiefer kann er nicht gedrungen sein, und von einem Abschluß und einer Abrundung des Textbuches kann kaum die Rede sein. Aber es wäre mir sehr angenehm, wenn André Berthelot, L’Afrique Saharienne et Soudanaise, ce qu’en ont connu les anciens (1927) p. 313 (aus ganz anderem Zusammenhang heraus) für das Ptolemäus-Studium der Kartenwerke des Marinus von Tyrus auf eine Materialsammlung in der Bibliothek von Alexandria richtig geraten haben sollte. Mir scheint nämlich auch, daß die (o. S. 26) erwähnten πλίΐστοι, deren fruchtlose Bemühungen um den κατά τον Μ αρίνον πίνα'ξ er mit einem Anflug von Humor oder Ärger verfolgt, vor seinen Augen tätig sind (oder tätig gewesen sind), dann also gerade in Alexandria selbst; ich halte es für undenkbar, daß er diese Erfahrungen sonst irgendwo literarisch fixiert gefunden hat. In diesem Zusammenhang will ich folgenden seltsamen Irrtum an­ führen, der auf einem dem Ptolemäus allerdings weit entrückten Platz konstatiert worden ist; ich meine die jüngste Beobachtung, die zu meiner Kenntnis gelangt ist und die ich deshalb sowie wegen ihrer hohen Wahr­ scheinlichkeit einer Überprüfung empfehlen möchte. Hans Victor Cabos hat nämlich in Petermanns Mitt. 1933, 129 auf die wunderliche und stets auffällig gewesene Erwähnung von 1378 Inseln bei Taprobane (VII 4, 11: ,ein Haufen von angeblich 1378 Inseln, namentlich werden folgende an­ geführt4; es folgen 19 Namen mit ihren Positionen; die Zahl 1378 ist mit Wösten oder mit Ziffern ausgeschrieben). Cabos betont, daß in Ceylons Umgebung überhaupt keine oder mindestens nur wenige Inselchen, und diese entfernt, vorhanden seien und erkennt in den Ziffern Ά Τ Ο Η vielmehr die Atoll-Inseln.1 Dann müßte die Folgerung, daß das Wort ,Atoll4 in antike Zeit zurückreicht, zu Recht bestehen. Ptolemäus, oder vielmehr seine Quelle, hätte also das Wort verkannt und als Ziffernzahl gefaßt. Ob Zahlenspielerei (1378 ist Produkt aus den Primzahlen 2, 13, 53) mit­ gewirkt hat, weiß ich nicht.

Dabei sehe ich es sogar als möglich an, daß Ptolemäus, der Verfasser des Textbuches, jenen anderen Traktat, der mit seiner Grenzbeschreibung, seiner Anweisung betreffs der Ver­ hältniszahlen von Meridian und mittlerem Parallel jedes Blattes und endlich mit seinem Katalog der hervorragenden Siedlungen* nachmals das achte Buch seiner Geographie gebildet hat, nicht 1 Atoll ist ein Appellativum für Korallen-Inseln. Das Wort ist, wie die Handbücher ausweisen, auf den Maladiven beheimatet.

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einmal je zu Gesicht bekommen hat. Ja ich meine, eine gründliche Reinigung aller Schwierigkeiten durch entschiedene Trennung beider Teile, B I I — VII (bzw. I— VII) und B V III anbahnen zu können. Wie schwierig es fallen muß, heutzutage, bei wie gesagt mangelnder Klärung der Grundfragen und bei ganz unzu­ reichender Kenntnis der Überlieferung und des Stammbaumes auf den Wortlaut eines einzelnen Kapitels oder einer einzelnen Stelle sich zu stützen, brauche ich nicht zu erörtern. Auch in betreff der Müllerschen Ausgabe hatte ich im Jahrbuch für Altertumskunde (Wien, V I, 1912) 204 b, meinen Standpunkt so formuliert: ,Daß dem Vaticanus X eine führende Rolle zu­ kommt, haben bereits Müller und Mommsen einleuchtend be­ gründet; Müller freilich in praxi bei der Konstituierung des Textes nicht ausreichend betätigt. Ferner haben auch bereits Müller und Mommsen gezeigt, daß X nicht ausschließlich die Grundlage unserer Textfassung bilden könne. Aber man wird [ich hätte schreiben sollen: man muß], denke ich, bei einer neuen Gestaltung des Textes mit recht wenigen Hss. das Auslangen finden',1 und 205 a: ,So wenig Zweifel über die An­ erkennung bestehen kann, die Müllers Scharfsinn, Fleiß, Sorg­ falt und reiches Wissen verdient haben, so hat doch durch die allzu innige Verbindung des Überlieferungszustandes mit dem gelehrten Kommentar sowie durch die unnütze Exzerpierung von Hss. aller Wert- und Verwandtschaftsgrade und 1 Wie die Vereinfachung des Apparats innerhalb der verringerten Zahl der Hss. weiterhin auszugestalten ist, wird zunächst den Heraus­ gebern überlassen bleiben. Bei Cuntz wird man doch oft genug das Schweigen über einzelne Hss. störend finden. Honigmann Klio 20 (1925) 203, 1 geht m. E. in seiner Abneigung gegen das Verzeichnen der Itazismus-Fälle zu weit*, sehr einverstanden wird jedermann mit seinem Verlangen sein, die Positionszahlen vollzählig zu sehen. Ich habe keinen Anlaß, hier von jenen Hss. zu sprechen, die zum Besten des Ganzen ausgeschieden werden müssen. Unter ihnen befinden sich wahre Kleinodien m. a. Schreib- und Malkunst. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß das Zustandekommen einer wissenschaftlichen Aus­ gabe der ptolemäischen Geographie, die auf die Verwendung solcher llss. grundsätzlich verzichtet, doch schließlich auch ihnen selbst zugute kommen wird; denn dann kann ihre Bearbeitung sicherer, leichter und kürzer auf das Wesentliche sich richten.

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von Übersetzungen und Editionen sowie durch eine zu stark ausgeprägte Neigung zum Emendieren die Übersichtlichkeit große Einbuße erlitten, und wer sich ein genaueres Bild von dem Verhältnis der Ptolemäus-Handschriften zueinander gebildet hat, der kann nicht daran zweifeln, daß der Befund der varia lectio bei Müller in soundso vielen Fällen entweder nicht zureicht oder zu Bedenken Anlaß gibt/ Dieselben Bedenken gegen Müllers Edition hat Cuntz wiederholt geäußert. Freilich kann ich nicht zu einem wesentlich anderen Urteil seinem eigenen Text gegenüber gelangen. Cuntz wäre wohl oft genug zu anderer Konstituierung gekommen, wenn er sich nicht auf einen zwar wichtigen und breiten, aber schon zu sehr durch­ gepflügten Teil der Geographie beschränkt, sondern auch die anderen Gebiete in sein Buch hätte einbeziehen wollen, da& zwar eine Einleitung in das Studium der ptolemäischen Geo­ graphie hätte werden sollen, aber leider in den Grundfragen des Textes keine genügende Sicherung erreicht hat. Ü ber m ein V erh ä ltn is zu den v o r lie g e n d e n P tolem äusT e x ten. Somit zitiere ich in dieser Schrift Stellen des Ptolemäus für die von Cuntz bearbeiteten Kapitel nach diesem, Buch I bis III sonst nach Müller, IV und V nach der weit schwächeren Fortsetzung Müllers durch Kurt Fischer, VI nach Wilberg oder selbst nach Nobbe, V II nach der Thèse présentée à la faculté des lettres de l’ université de Paris (1925) von Renou, der mit großem Fleiße mehr Hss. (und Karten) als andere zusammengestellt hat: allen gegenüber oft nur nach inneren Kämpfen, aber meist ohne Polemik. Sollte die Hoffnung auf einen gesicherteren Wortlaut des Ptolemäus sich verwirklichen, so mag dann eine Reambulierung der hier vorliegenden Unter­ suchung nicht versäumt werden. Vor allem möchte ich nochmals auf die Vorstellung· von Cuntz: zurückkommen, der die Varianten der Ortsnamen und der Ortspositionen direkt aus dem Handexemplar des Ptolemäus entwickeln will, und zwar so, daß dieses Handexemplar ,aufgelesene Namensvarianten und anders berechnete Positionen verzeichnet4 habe. Nicht als ob ich nicht mit dank­ barer Freude jeden Versuch prinzipieller Quellenkritik in Ptolemäus* Geographie und jede Aufklärung der Varianten begrüßen wollte. Aber

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wenn wirklich Varianten in größerer Zahl in jenes Handexemplar gedrungen wären, dann hätten sie sich auch zahlreicher erhalten. Vollends sind Stellen wie VII 4, 1, wo für die Nordspitze der Insel Taprobane zwei Namen gegeben sind, πάλαι Οιμοννάα vvv 6ε Οαλίχη, Ausnahmen. Cuntz hat oft beachtet, ,daß die beiden Hss.-Klassen sich als zwei Rezensionen oder Redaktionen des Textes darstellen. Eine größere Anzahl Namen wird nämlich nicht in e in e r Form überliefert, sondern in zweien, die beide durch die übrige Tradition geschützt sind1. ,Die Abschriften von dem Handexemplar haben die Varianten noch mitgeführt.‘ ,Schließlich haben dann die Väter unserer beiden Hss.-Klassen sich für bestimmte Lesarten und einen einfachen Text entschieden. Dabei ist nicht etwa R\V dem ersten Ptolemäischen Entwurf und X den Verbesserungen ge­ folgt. Die Auswahl war vielmehr beliebig.* So macht Cuntz auf p. 326, 13 Ποτίολοι X Πουτέολοι RWUrDZS aufmerksam; beide Formen seien auch sonst bezeugt, aber nur je eine ist in den beiden Hss.-Klasgen verzeichnet. Die Entscheidung des modernen Herausgebers erfolgt sonst nach subjek­ tivem Empfinden. Cuntz folgt tatsächlich bald der einen, bald der anderen Gruppe. Sein Wille zu diesem Eklektizismus geht soweit, daß er erklärt: ,Die richtigere Form von Namen wird oft erst durch Kombination beider Klassen gefunden*; z. B. 213, 9 erscheint als richtiger Name Ονελιοχάσιοι, was in den ,beiden verschieden verderbten Hss.-Klassen* steht: ,ονελιοι χάσιοι ΧΣ ονενελιοχάσιοι cet.‘ Oder 224, 2 die richtige Form Βάγαχον, in den Hss. ,βάσαχον Χ Σ βάγανον cet.* Aus diesem Material erkenne ich vielmehr nur das, daß die hand­ schriftlichen Varianten auf einer viel breiteren Basis gesammelt werden müßten, um eine sichere Methode der Textherstellung und größeres Ver­ trauen zum Text zu gewinnen. Die Auseinandersetzung in den einzelnen Fällen würde aber, wie gleich noch weiter betont werden soll, Bände füllen, und ihr Ergebnis kann nach meiner Schätzung anderwärts liegen. Übrigens ist sie für die Zwecke meiner Untersuchung gewiß wünschens­ wert, aber nicht unbedingt nötig. Und wie soll den wirklichen oder vermeintlichen Korruptelen durch zeitliche und klassenweise Unterschei­ dungen von Verfallsschichten abgeholfen werden, wie Cuntz z. B. S. 91 vorschlägt zu p. ,351, 7. 352, 8 ff., 353, 10‘ ? Ferner liegen leider auch Widersprüche an anderen Punkten dieses Verfahrens zutage. So spricht Cuntz S. 25 davon, daß ,X, der auch einmal Karten besaß*, die Agathodämon-Subskription nicht habe; aber wenige Zeilen weiter heißt es, der Schreiber von X ,habe eine Angabe über Karten, die für den Leser des kartenlosen Kodex zwecklos war, ruhig stehen lassen*; also dürfte Cuntz über das Verhältnis des Vaticanus X zu den Karten-Hss. doch kaum eine unabänderlich feste Meinung gehabt haben. Cuntz dehnt S. 106 sein eklektisches Verfahren auch auf das achte Buch aus. Hier ist nach s. M. ,nicht die eine Hss.-Klasse der Vertreter des älteren Bestandes und die andere der jüngeren Nachträge, sondern sie haben beliebig bald dies, bald das übernommen. So kommt es, daß

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stellenweise nur das Ältere oder das Jüngere, stellenweise beides neben­ einander überliefert ist*. Beweise werden nicht angeboten. Honigmann hat in einer eindringlichen, ebenso vornehmen als wohlwellenden Besprechung des Cuntzschen Buches Klio X X (1925) ein negatives Ergebnis von Cuntz hervorgehoben. Cuntz ,weise nach4, daß die im achten Buch aufgezählten Maximaldauern des Lichttages und die Entfernungen vom Meridian Alexandrias, also Breite und Länge, lediglich Umrechnungen der Tabellen von Buch 11 bis VII sind. So ist es aber nicht, wie Honigmann berichtet. Vielmehr hat Cuntz S. 105 konstatieren wollen, daß gewiße ,starke Über- und Unterschätzungen, von denen oben die Rede war, in Buch VIII auch vorhanden seien (vgl. z. B. Gesoriacum, Brigantium, Augusta Vindel.).*1 Durch diesen Vergleich findet er sich ,zum Urteil berechtigt, daß die Stundenzahl keinen eigenen Wert besitze, sondern aus den schon vorliegenden Breitebestimmungen der früheren Bücher berechnet sind4. Noch unklarer sind ihm die Längen, die auf den Meridian von Alexandria gestellt sind. Für diesen Meridian sind zwei Angaben vorhanden, G0° und 00° 30.54 Cuntz nimmt, nicht mit Recht, die zweite Angabe für die ältere. Er ist aber nicht abgeneigt, beide Meridiane auch in Buch VIII nebeneinander verwendet zu glauben. Dadurch wird indes die Beurteilung der Längentafel aufs äußerste erschwert. Aber zu der Folgerung, daß Buch VIII als aus den früheren durch Umrechnung abgeleitet, nur sekundären oder gar keinen Wert für die Kritik der ptolemäischen Geographie habe, entschließt Cuntz sich nicht. Vielmehr folgt er Mannerts Auffassung, ,daß Buch VIII für ausgewählte Orte jedes Landes Kontrollzahlen bieten soll4. Trotzdem möchte ich nicht mit Honigmann hierin einen sonderbaren4 Widerspruch sehen. Eher hat m. E. Cuntz durch Mannerts Satz seine eigene Meinung nicht klar ausgedrückt. Was eigentlich Cuntz hätte machen sollen, um seine Ansicht über das Verhältnis des Buches VIII zu den früheren heraus zu schälen, ist freilich nicht geschehen: Man vermißt den Nachweis, daß jede llss.1 Bloß an diese (von Cuntz angeführten) Beispiele halte ich mich hier: wirklich

Buch VIII o CO o

.o

Gesoriacum . . . . . 50°44 J 53° 15 X cet. 4G 0 15 Brigantium . . .. . . 47°30 4G0 15 xz 4G° 51 cet. Augusta Vindelicum 48° 12

Buch II

53° 30 46° 46° 20

Ich sehe hier auch nicht eine einzige Bestätigung der übernähme aus Buch II in Buch VIII. Wenn aber Cuntz die allgemeine Verschiebung des Erdbildes bei Ptolemäus sowohl in Buch II als in VIII behauptet haben sollte, so wäre die Erklärung nach meiner weiter unten zu entwickelnden Theorie durch die gemeinschaftliche Abstammung beider Bücher, zuerst des Buches VIII, dann des Buches II, bei selbst­ ständigem Ablesen von der nämlicheu Karte, immer doch noch die leichteste Lösung. 2 Cuntz betont richtig, daß GO Grade 4 Stunden gleichen; 60° 30 seien aber 4 Stunden 2 Minuten, griechisch geschrieben cf λ'; S. 109 Anni. 1.

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Gruppe bei den nämlichen Stationen an beiden Orten die nämlichen Positionen gewahrt (gewählt) habe, was feste Vorraussetzung für die beiden, um Cuntz’ Ausdruck zu wiederholen, ,Väter der beiden IIss.-Klassen1, hätte sein müssen. Namen und Positionen der πόλεις Επίσημοι kehren fast ausnahmslos in den früheren Büchern wieder. Rechnen wir, das wäre der äußerste Fall, für jeden oder wenigstens für die Hälfte auch nur eine Variante so ergeben sich in der Rubrik der Namen . ......................... der B reiten ........................................ der Längen mit Rücksicht auf die beiden Meridianbasen . . . .

2 Varianten neuerdings 2 „ mindestens noch 4 l



zusammen mindestens 8 Varianten, das alles in rund 150 bis 200 oder mehr Posten; genauer vermag wieder ich noch sonst ein Zeitgenosse ohne Einblick in die lectio varia diesen Kreis abzuschätzen. Die beiden ,Väter1 mußten dann, sofern sie ihrer Arbeit ernst und willig sich widmeten, aus diesem Handexemplar des Ptolemäus, das aber auch eine reichere lectio varia und mehr Varianten gehabt haben darf als wir heute erkennen, einerseits Buch VIII mit den jeweils für die früheren Bücher gewählten Namen und Zahlen vergleichen und umrechnen, anderseits in stetem Kontakt miteinander bleiben, gleichviel ob in positivem Wetteifer oder gegeneinander arbeitend. Darf man fragen, ob ein solches Nebeneinander der beiden ,Väter‘ Wahrscheinlichkeit haben würde, auch wenn man in ihnen Gelehrte der nämlichen Schule oder desselben Institutes vermuten wollte, in welchem der vorptolemäische Kartenatlas sich befand, den Ptolemäus irgendwann vorher ausgeschrieben hat? Eine Hauptfrage aber türmt sich auf der Erkenntnis auf, daß zwei Rezensionen der ptolemäischen Geographie vorliegen. Ist an den un­ zweifelhaft sicheren Stellen dieser Art, also zumal in den Listen, nicht vielmehr geboten, b e id e R e d a k t io n e n n e b e n e in a n d e r a b z u d r u c k e n und somit in jedem einzelnen Fall d ie P flic h t und das R e c h t der H e r s te llu n g dessen, was Ptolemäus hat sagen wollen, vom H e ra u s­ g e b e r an den B e n ü tz e r d er A u sg a b e zu ü b e r tr a g e n ? Würde nicht so auch die Zeit unseres Wartens auf die neue Ausgabe verringert werden ?

1 Mathematische Kombination ergäbe bei vier Gliedern dieses letzten Faktors allein schon 24 Möglichkeiten, also unendlich mehr als ernst­ haft in Betracht kommen können; die Zahl der überhaupt vorhandenen Handschriften, von denen nicht wenige lateinische Übersetzungen und (wenn auch vornehme) Fabriks- Atelier-)wäre sind, verbietet solche Extravaganzen, die «akademisch allerdings in Betracht kommen können. Kub i t s c b c k .

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Unzweifelhaft ist es aber ein besonderes Verdienst, das sich Cuntz uin die Bedeutung· dieser Varianten und um die Aufspürung ihres Ent­ stehens erworben hat.

Anhang. Kolonien in Ptolemäus7 Geographie.1 Einige Bemerkungen über die Zufügung des Kolonie­ titels zu Stadtnamen bei Ptolemäus sind liier m. E. am Platz. Für eine Anmerkung wären sie zu viel. Eine vollständige Zusammenfassung ist nicht möglich, solange eine Übersicht über das Material beim Fehlen einer ordentlichen und ver­ läßlichen Ausgabe der Geographie nicht herbeizuschaffen ist. Die Άολωνίαι aus dem Nobbeschen Index zusammenzustellen und durch die dort übersehenen Fälle aus dem Text zu vervollständigen kann nicht viel (das heißt in diesem Fall: nichts) nützen, weil ein ordnender und übergeordneter Gedanke noch fehlt und erst etwa aus einer richtigen Ausgabe (vielleicht) zu erwarten wäre. Uns müßte eigentlich kopfscheu machen, daß die Bürgerstädte nicht nach Kategorien, wie es sich für diese Zeit gehörte, geschieden sind: Kolonien und wenn möglich solche mit italischem Recht und dann Munizipien oder einfach Städte römischer Bürger und latinischen Rechtes und was es sonst für Abstufungen gegeben hat, wenn nicht eben Ptolemäus der Verfasser wäre, der anscheinend von dieser ganzen Rechts- und Geschichtsentwicklung keine Ahnung gehabt hat und lediglich auf einen damals besonders hoch­ gehaltenen Titel, eben den der Kolonie, aufmerksam geworden war und andere aufmerksam machen wollte. Noch zwei Dinge müssen wir dabei berücksichtigen, nämlich einmal, daß in den Itinerarien diese Rechtsunterschiede nicht etwa prinzipiell zurückgestellt worden sind, dann aber auch, daß wir (heute wenigstens) nicht bloß nicht überblicken, was Ptolemäus an Namen absichtlich oder versehentlich weggelassen hat, sondern auch was etwa (ganz abgesehen von den nach Ptolemäus’ Ableben erfolgten Koloniegründungen) im weiteren Verlauf der Überlieferung, somit in einer Zeit, da ein solcher 1 Über die Kolonien im Text und auf den Karten de.s Ptolemäus handelt auch Fischer, Prodromus, S. 15*2.

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Titel keinem Verständnis der Zeitgenossen begegnen konnte, als überflüssige Arabeske gestrichen worden ist. Wir sehen schon in den vorliegenden Ausgaben den Kolonietitel nur in einer oder in wenigen Hss. erhalten; vgl. z. B. IV 2 ,2 p. 595, 7 Γούνονγον, überliefert Λάγνοντον, 15° 30 33° 30, augenscheinlich Gunugu (vgl. Dessau, R. E. V II 1943), das nach Plinius’ Zeugnis V 20 vom ersten Augustus angelegt, deducta cohorte praetoria; hier haben zuerst Müller-Fischer aus dem Vatic. 191 X etwas, was der richtigen Form näher­ gelegen ist, Γνοντον und die Qualität χολωνία notiert; die übrigen Hss., auch der Urbinas, haben, wie gesagt, Aàyvomov, missa voce χολωνία. Ebenso hat z. B. a. a. O. p. 5 9 6,5 die \^ulgata 5/ώλ Καισαρεία 17° 33° 20, auch Urbinas so. Allerdings haben wir Zeugnisse der Kolonieverleihung an diese an­ scheinend volkreiche Stadt in Genüge gehabt, vgl. Dessau, R. E. III 1294, aber die Ptolemäus-Uberlieferung hat erst aus X sich angeschlossen; nicht einmal Urb. folgt. Im Gegensatz dazu lassen oft genug einige Hss. das W ort χολωνία weg, z. B. 243, 8, 9. 244, 2, 6, oder verstümmeln es sinnlos, z. B. 317, 3,1 oder ersetzen es durch χόλπος, so speziell der Athous L 341, 7. 346, 3. 348, 3. 357, 2. 359, 10. 615, 7. 616, 2 usw., so sehr, daß für Βυν&ρωτον 527, 2 Müller umgekehrt aus dem beigesetzten χόλπος χολωνία in den Text zurückführen w ollte:1 2 eine Konjektur, die nicht aus dem Mangel an anderen Zeug­ nissen (solche bei Oberhummer, R. E. III 1084) widerlegt werden kann, wohl aber aus der Unwahrscheinlichkeit, daß eine Hs. wie der Athous allein ursprüngliches Textgut erhalten haben solle. 1 Cuntz hat, was ich mit Verwunderung konstatieren muß, hier und an anderen Stellen keine Variante oder Abkürzung zum W ort χολωνία aufgeführt; wohl mit Absicht. — Ober die Akzentuierung χολωνία und χολώνίία Cuntz, S. 43. 2 Aber auch andere Hss. sind vor der gleichen Verfehlung nicht gefeit; z. Η. X p. 346, 3 Ρήγων Αεπίδιον κόλπος; also war in der Vorlage χολ. statt χωλωνία oder χολωνίαν gekürzt und vom Schreiber der Hs. X falsch aufgelöst worden; nämlich wenn Cuntz die Hs. richtig verwendet hat; bei Müller ist für κόλπος vielmehr der Athous L herangezogen, den Cuntz (vgl. S. 4 fg. und 32 fg. ) heranzuziehen sich weigert. 3*

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Auch sonst bei einer erklecklichen Zahl afrikanischer Städte (ich beschränke mich auf IV 3), z. B. Aspis, Carpis, Clupea, Curubis, Hippo-Diarrhytus, Maxula, Assuras, Cuicui, Madaura, Sicca, Thamugadi und einer Leptis, μικρά 37° 10 und 32υ 30, welche Stadt, wie man glaubt, in dieser Beziehung mit Νεάπολις ή και Λ έπ τις Μεγάλη IV, 4, 3 42° 31° 40 ver­ wechselt worden ist (auch diese ist durch Traian Kolonie geworden, vgl. Dessau, R. E. X II 2075 f.), restituiert nur X uns die κολωνία. Niemand wird es glaubhaft finden, daß Ptolemäus das Wort κολωνία in anderem Sinn als dem üblichen der römischen Verwaltung verstanden habe. Es ist dann aber absolut nicht einzusehen, welche sachliche oder zeitliche Auswahl Ptolemäus oder seine Quelle getroffen haben könne. Die spätesten Grün­ dungen, die ich in seinem Verzeichnis finde, sind Sitifis IV 2, 7, das auf Nerva zurückzuführen ist, und Thamugadi IV 3, 7 (wenn richtig ergänzt) sowie Hadrumetum IV 3, 0 aus traianischer Zeit. Malten wir uns also nur an diese älteren Zeiten und sehen wir von allen Kolonien ab, die nach Traian gegründet worden sind, als wahre Zentren der römischen Propaganda und ihres Militarismus, so steht uns eine so große Menge von sicheren Namen zur Verfügung, daß wir mit äußerster Verlegenheit die wenigen (nicht viel über 50 bis 55) Namen bei Ptolemäus dazuhalten können. Ptolemäus hat keine einzige Kolonie aus den drei Spanien, und wir haben bekanntlich aus der augustischen Ordnung in Plinius’ Naturgeschichte die Städtestatistik erhalten. Darin finden sich für die Tarraconensis 12, für die Bätica 0, für Lusitania 5, also für ganz Spanien 26 Kolonien angegeben; darunter Städte ersten Ranges. Für den ganzen Balkan nennt Ptolemäus überhaupt nur sechs Kolonien, für Illyricum Aequum Iader Narona Salonae, für Mazedonien Dium, für Thrazien Apri, so daß also zum mindesten für Mazedonien und Epirus Actium Buthrotum Byllis Cassandrea Pella und Philippi, für Griechenland Corinthus und Patrae fehlen. Von den zahlreichen Kolonien in Kleinasien wird nur eine einzige erwähnt, Cremna, hingegen nicht u. a. Antiochia Caesarea Claudiopolis Germe Iconium Olbasa Parlais Sinope; auch für die vier Gallien er­

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scheinen nicht viele Namen.1 Eine Hauptposition wie Lugudunum, die der Sitz der Regierung für den grüßten Teil Galliens bildete und als sein Mittelpunkt schon durch den Altar des Augustus und der dea Roma ausgezeichnet war: eine Stadt, die obendrein schon im Jahre 43 v. Clir. als colonia Copia Lugdunensis konstituiert worden war und somit überhaupt zu den ältesten Städten dieser Art außerhalb Italiens gehörte, wird II 8, 12 nicht als Kolonie, sondern (sachlich gewiß richtig, titular vielleicht nicht zutreffend) lediglich als μψρόπολις an­ geführt. Es kann also nur eine versehentliche Verwechslung mit diesem Lugdunum sein, daß Ptolemäus einen Ort im französi­ schen Teil der Pyrenäen, Lugdunum Convenarum, II G als Kolonie bezeichnet. Plinius n. h. IV 19 in oppidum contributi Convenae. Dorthin hatte nämlich Pompeius nach dem sertorianischen Kriege allerhand unruhige und unstete Leute, die in Spanien der römischen Politik eine Verlegenheit bedeutet hätten, in Gallien aber zu Vorposten römischer Propaganda sich eignen mußten, zusammen angesiedelt. Daß auch Cramer, R. E. X III 1723, in dieser Ansiedlung des Ptolemäus eine Kolonie gegeben angesehen hat, darf man als ebenso witziges wie nachsichtiges Umgehen der Schwierigkeit betrachten. Übrigens steht zu dieser großen Lückenhaftigkeit des Kolonienverzeichnisses in nicht geringem Widerspruch die Zahl ptolemäischer Kolonien, für die wir keinen literarischen oder epigraphischen Gegenwert finden, an gefangen von II 10, 5: μετά ôè τον 1Ροδανόν €7ci ΰσλάσσΐ] χεϊται Λάστιχών Μαριτίμσ πόλις χολών ία, die wir sonst nicht beglaubigen können, nicht einmal durch den geogr. Rav. IV 28, p. 244. V 3, p. 340 colonia M aritim a; vgl. Otto Hirschfeld, CIL X II, p. 55, H. G. Wackernagel, R. E. X IV 1809. Immer wieder fällt uns die abfällige Kritik William Ramsays (1890) ein, der (mehr darüber in meinem Kartenartikel R. E. X 2070) unter Umständen des Ptolemäus Autorität als eine Quelle von Verlegenheiten, eher aber als gefährlich und nicht fördernd bezeichnet hat. 1 Fischer, Prodromus 152: ,Von den fol. 18r 1 aufgezählten fünf Kolonien in Gallia Narbonensis fehlt die entsprechende Bezeichnung auf der Karte IV stets.4

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A. Der περιορισμός der ptolemäischen Pinakes in den Büchern II bis VII. a) Die Pinakes Europas I bis X

Buch I I 2 bis III Ende.

P in a x Europas I = Buch I I 2 und 3: die b ritisch en Inseln. II 2 Ί ο υ ε ρ ν ια ς ν ή σ ο ν Π ρ ε τ τ α νικ ή ς ΰ έ σ ις . Nord (§ 1 ) όρκτικής πλευράς περιγραφή, ής υπέρκειται Ωκεανός 4Ύ7τερβόρειος. Βόρειον άκρον 11° 61° A Paraplus bis 4Ροβόγδιον άκρον 16°20 61°30 Β 1 W est (§ 3) δυτικής πλευράς τνεριγραφή, ή παράκειται δυτικός Ωκεανός. μετά το Βόρειον άκρον, δ έστιν 11° Gl° A Paraplus bis Νότιον άκρον 7°40 57°45 C Süd (§ 5 ) τής εφεξής μεσημβρινής π?*ευρας περιγραφή, ή παράκειται Ωκεανός Ούεργιόνιος. μετά το Νότιον άκρον, δ έστιν 7°40 57°45 C Paraplus bis 4Ιερόν άκρον 14° 57° 50 D Ost (§ 7) άνατολικής πλευράς περιγραφι), ή παράκειται *Ωκεανός καλούμενος Ίουερνικός. μετά το 4Ιερόν άκρον, δ έστι 14° 57°50 D Paraplus bis μεΟ’ 8g το 4Ροβόγδιον άκρον Β Dann folgen (§ 9) πόλεις μεσόγειοι, (§ 10) Inseln. Merkpunkte für die Grenzbestimmung sind je der Anfang und das Ende eines Parnplus, also: A

B

C D

Βόρειον άκρον 4Ροβόγδιον „ Νότιον „ °20 39° 2 το προς τω πέρατι της Λονσιτανίας τον ποταμού μέρος 9° 39° 3 καί ή εντεύθεν (3) γραμμή γραφόμενη παρά την Ταρρακωνησίαν ώς επί το Βαλλιαρικόν Ίτέλαγος πέρας εχονσα 12°37°15 4; vgl. Tarrac. G, 12 Süd (3) ή δε προς μεσημβρίαν πλενρά τής Βαιτικής περιορίζεται τω μεν Ώκεανω κατά την έκτος θάλασσαν καί τόν 1Ηράκλειον πορθμόν, τω δε 'Ιβηρικω πελάγει κατά την εντός θάλασσαν (4) μετά τάς τον Ή Λ να ποταμοί' έκβολάς 1 εν τή εκτός ΰαλόσση Τονρδητανών ’Όνοβα Λιατοναρία 4° 40 37° 20 Paraplus bis (7) Χαρι δήμον άκρ. 11°30 36° 50 4 a Xordost (8) το δε λοιπόν τής έπαργίας καί προς άνατολάς χειμερινός άφορίζεται 7ΐαρά το Βαλλιαρικόν πέλαγος τη άτι à τον ειρημένον ( § 7 ) Χαριδήμον ακρωτηρίου 4 a γραμμή μέχρι τοϋ εκτεθειμένου (§ 2 9°39°) 7ΐέρατος 3, έφ*ής Βόρεια 7Γ0λις 11°45 37° 10. Es folgen (9) Völkerschaften mit μεσόγειοι πόλεις, (12) Berge und (13) die ,Insel' Γόδειρα. II 5

Ι σ π α ν ί α ς τή ς Λ ο ν σ ι τ α ν ί α ς θ έ σ ις.

Siid (1) τής δε Λ ονσιτανίας ή μέν νοτιά πλενρά κοινή ονσα 7Γρός την Βαιτικήν βορείαν πλευράν εϊρηται (cap. 4, 1.2) 1 .2 .3 Nord ή δε a7t άρκτων πλενρά σννήπται τή Ταρρακωνησία παρά το δ νομικόν μέρος τον Αορίον 7τοταμον, ον αι μεν εκβολαί εις τήν 3Εκτος θάλασσαν φέρονσι καί έττέχονσι δ°20 41°50, το δε προς τω πέρατι τής Λονσιτανίας (βορίου) τον ποταμού μέρος επέχει 9° 10 41° 50 6 Ost ή δε απ' όνατολών πλενρά καί αυτή μέν σννήπται τή Ταρρακωνησία, έπιζενγννει δε τά είρημένα (§ 1) πέρατα πρός τε τω ’Λ να ποταμω 3 καί τω z1ορίω ποταμω 6 West (2) ή δέ άπό δνσμών 7τλενρά καί παρά τόν Αντικόν Ωκεανόν εχει οϋτως' μετά τά.ς τον ^Λνα ποταμού έκβολάς 1 Βόλσα 3°40 37°45 Paraplus bis Αορίον ποταμού εκβολαί 5°20 41°50 5 (4) Binnenorte Lusitaniens, (7) eine Insel.

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II G 'Ισ π α ν ία ς Τ α ρρα κ ω νη σ ία ς $ έ σ ις . E rste r (n ö rd lich e r) T e i l : West (1) της δε Ταρρακωνησίας ή μεν δ νομική πλευρά ν.αϊ παρά τον δυτικόν 'Ωκεανόν εχει οϋτω ς* μετά τάς τον A ορίου ποταμού εκβολάς 5 Λ Va ποτ. έκβ. 5°30 42°15 Paraphas bis Νέριον άκρωνήριον 5°15 45°10 7 Nord (3) ή δέ αρκτική πλευρά, ής ύπέρκειται 'Ωκεανός δ καλού­ μενος Καντάβριος, περιγράφεται οϋτως' μετά το Νεριον άκρωτήριον 7 Periplus bis Οίασσώ άκρον Πνρήνης 15° 10 45° 50 8 Nordost (11) ή δε προς ΰερινάς άνατολάς1 πλευρά όρίζεται τη Πυρήνη από του είρημένου ακρωτηρίου 8 μέχρι της επί τήν κα$' ήμάς θάλασσαν άκρωρείας, καί}' ην 'ίδρνται 'Ιερόν 'Αφροδίτης, ον ίΐέσις 20° 20 42° 20 9 Z w e ite r (sü d lich e r) T e i l: (12) των δε λοιπών τής Ταρρακωνησίας πλευρών ai μέν παρά τε την Αονσιτανίαν καί την Ξαντικήν εΐρηνται (cap. Γ> Nord, Ost und cap. 4 Ost) 5. 6. 4 Südost ή δε λοιπή καί παρά το Βαλλιαρικόν πέλαγος, τετραμμένη δε προς χειμερινός άνατολάς περιγραφήν εχει τοια ντη ν μετά το προς τή Βαιτική πέρας, ο ήν (cap. 4, 2) 12° 37° 15 4 Paraplus bis το είρημένον (§ 11) Α φροδίσιον ιερόν 20°2() 42°20 9 Es folgen (20) Perge und (21) Binnenorte der Tarra­ conensis, endlich (73) die zugehörigen Inseln. Da die spanischen ,Provinzen* zu einem Kartenbild zu­ sammengefaßt werden, würde sich die Zusammenfassung ihrer Grenzpunkte, ihrer πέρατα, etwa an dieser Stelle empfehlen. Daß von diesem Vorgehen hier abgesehen wird, liegt daran, 1 Orientierungen nach άνατολαϊ &tçtvcd und (im folgenden Absatz) nach άνατολαϊ χειμεριναϊ finden sich im ptolemäischen περιορισμός nur an diesen Stellen. Diese Bemerkung möge in phraseologischer Beziehung hier ausreichen. Sachliche Beurteilung der Nomenklatur der Himmels­ gegenden (und, das sei noch mit Rücksicht auf Jos. Fischers — z. T. emphatische — Bemerkungen über die Windrose bei Ptolemäus gesagt) können m. E. nicht auch noch in diese meine Abhandlung hinein­ gepfropft werden.

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daß die Tarraconensis mit Südgallien sicli berührt, das zum dritten Pinax gehört, also dort z. T. die gleichen Grenzpunkte wiederkehren. Sie sollen daher sich in die Reihe der ptolemäischen Grenzpunkte des kontinentalen Europa unten einordnen. Vorher aber noch eine Feststellung! Waren die vier Eckpunkte der beiden Landschaften, welche den ersten Pinax des Ptolemäischen Karten-Atlas füllen, in ungefähr gleicher Weise geordnet, so daß sie etwa im um­ gekehrten Sinn des Uhrzeigers laufen, so wird bei der Gruppe der drei Länder, die die iberische Halbinsel ausmachen, eine andere Anordnung getroffen. Hier, oder vielmehr nur in zwei Landschaften, wird das Uhrblatt in der bei uns übliehen1 A b­ folge durchlaufen. Für Lusitanien aber, das mittlere Karten­ bild, werden zuerst die beiden Horizontallinien Nord und Süd gereiht; dann erst folgen die Vertikalen Ost und West; Nord und Süd in der Richtung der schreibenden Hand oder des lesenden Auges, Ost und West je von unten hinauf, also nicht einmal eine Spur jener obersten und für ihn als selbst­ verständlich bezeichneten Regel, die Ptolemäus selbst im ein­ leitenden Kapitel seines zweiten Buches, nur wenige Kolumnen vor seiner Beschreibung Lusitaniens, beim Abfassen seiner υφήγησις γεωγραφική zu befolgen versprochen hat. Ich muß zwar noch ausführlicher auf dieses sein Programm zurück­ kommen, halte es aber für geraten, gewissermaßen um den Hintergrund der Bühne zu beleuchten, den betreffenden Passus tII 1.4) nochmals zu übersetzen. Zugleich empfehle ich, seinen Originaltext nachzusehen und sich zu fragen, ob Ptolemäus sein Programm nicht einfacher, kürzer und klarer hätte formu­ lieren sollen: ,Als Ordnungsprinzip einer handlichen (εύχρηστου) Beschreibung haben wir überall (πανταχή) folgendes voraus­ gesetzt. W ir haben nämlich unseren W eg nach rechts ge­ nommen. Unsere Hand ist von den schon erledigten Punkten zu den noch nicht benützten fortgeeilt. Das kann erfolgen, wenn nördlichere Stationen vor den südlicheren und westlichere 1 Also im Gegensatz zur Sonnenuhr, die Mittag unten zeigt und den Sonnenlauf dahin und darüber hinaus von links nach rechts vollzieht und daher ebensowohl im Altertum wie heutzutage entsprechend be­ schriftet ist.

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vor den östlicheren verzeichnet werden, weil unserem Auge beim Schreiben und Nachlesen sowohl auf dem Globus als auf der Landkarte das Nördlichere oben, das Östlichere rechts erscheint.1 Ich habe vor Jahren in meinem Aufsatz über Karten des Altertums in Paul v-Wisso was Real-Enzyklopädie X 2085 an dieses Exzerpt den Satz geknüpft: ,Dieses Prinzip seiner (des Ptolemäus) Aufzählung kann daher auch text­ kritisch bei der Feststellung fraglicher Positionszahlen eine Rolle spielen/ Ich habe damals eben keine Vorarbeit auf diesem Gebiete benützen können, kenne auch heute keine und habe Ptolemäus volles Zutrauen zu seinem einleitenden und grundlegenden Vorwort entgegengebracht. Wie ich sehe: mit Unrecht. Ich komme auf diesen Gedanken noch wiederholt und ausführlich zurück und will trotz meiner derzeitigen Über­ zeugung die Möglichkeit nicht bestreiten, daß das Vorwort zu Buch 2 vor der Abfassung dieses Buches verfaßt worden ist und eben die Frucht der von Ptolemäus während dieser Arbeit gewonnenen Erfahrung gebildet hat. Des Ptolemäus’ Text zum Pinax II ist bei der Benützung einer Karte oder (aber dies ist nicht durchaus so identisch, wie alle W elt und auch ich früher gesagt haben) aus den Positionszahlen, stellenweise: zur Not, verständlich. Freilich bleiben durch Ungewandtheit oder durch gewollte Härte oder durch Nachlässigkeit Unebenheiten, die zur Emendation reizen, die den Emendierenden nicht befriedigen können. So meine ich besonders 5 Nord το προς τω πέρατι της Λουσιτανίας τον ποταμού (obendrein wird der ποταμός nicht ausdrücklich genannt) μέρος. Von Inkonsequenzen möchte ich bei diesem zweiten Pinax, bzw. innerhalb der Grenzbeschreibung zwei Arten an­ führen: a) daß für den Eckpunkt, für das πέρας oder ορών, wie er später oft genug diesen Punkt nennt, die Positionszahlen ab und zu nicht im einleitenden Satz stecken, die Position dort nicht als Ziel der Abgrenzung gebraucht wird, sondern erst im Periplus gegeben wird, z. B. 7; und daß wiederholt die Positionszahlen nur einmal gebracht werden, andere Male auch zweimal, und wenn der Autor dazu Gelegenheit findet, sogar auch ein drittes Mal, so 9; freilich trennt uns oft

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genug Mangel an Überblick in der Überlieferung von der Wahrheit. b) Für 4 hat Ptolemäus einmal Χαριδήμου Άκρον 12°45 37° 10, ,arn Ende der von 3 nach 4 gezogenen Linie', an welcher Linie Βόρεια πόλις liege; zweimal bringt er für denselben Zielpunkt, ohne ihn zu nennen, 12° 37° 15. Wenn ich mich hier noch nicht auf den (meiner Überzeugung nach allein richtigen) Standpunkt stellen will, daß Ptolemäus seine Karten und seinen Atlas nicht selbst entworfen, sondern kopiert hat und dem Kartenzeichner allein die Verantwortung zuweisen müßte, so hat dieser den Geographen so interpretiert, daß er jene ,Linie1 (γραμμή) sowohl das Kap des Charidemos1 als die Stadt Baria, von der wir aber nicht viel mehr wissen, als was Plinius nat. hist. 3, 19 von ihr sagt:- adscriptum Baeticae Barea, berühren läßt. Das erscheint aber nicht möglich, wenn nicht entweder die γραμμή bogenförmig endete oder diese Grenzlinie nicht in einen Farben klecks südwärts auslief. Wir werden keine dieser beiden Eventualitäten billigen, aber auch uns über den Autor verwundern, der sich nicht für einen bestimmten Punkt des Zusammentreffens der γραμμή mit dem Küstensaum entschied, sondern den Lesern zwei (oder wenn wir die Varianten für das Charidemos-Kap mitzählen: drei) Varianten bot. Als Grenzen werden natürliche Linien: Meeresküste, Flußufer und Bergzüge gewählt, oder es werden wie mit dem Lineal schnurgerade Linien zu diesem Zweck gezogen. Auf Pinax II sind zwei solche Hilfslinien 3. 4 und 3. Θ nötig gewesen; sie laufen ungehemmt über Fluß und Berg. Beide sind im Urbinas Graecus 82 und im Parisinus Latinus 4801 (auf den Faksimilia beider Hss. ) und im Vindobonensis histor. 1, den ich direkt konsultieren kann, mit aller Schärfe zu erkennen. Auch im Vaticanus Lat. 5698 ist 3. 4 als schwache, gerade Linie in der Flächentönung zu erkennen, 3. 6 (sonderbarer­ weise) als Wellenlinie. Vat. Lat. 5698 liegt in Josef Fischers1 2 1 Sehr spricht Müllers Ergänzung oder Erklärung zu 'Αφροδίτης Χαριδήμον an; vgl. aber auch Hübner, K. E. IIL *213(J. 2 Etwas verwunderlich; steckt vielleicht hier eine ältere Grenzordnung?

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großer Faksimile-Ausgabe vor und ist im ganzen eine höchst brauchbare Hilfe bei der Benützung jenes Urbinas, der recht oft so undeutlich und verfärbt ist, daß erst der Vergleich mit Vat. Lat. 5698 die genauesten Aufschlüsse über Details der Zeichnung bringt; die Verschiedenheit der Sprache kann da­ bei nicht stören. Außerdem wäre die Farbenpracht des Originals eine besondere Hilfe, die beim Faksimile wegfällt, sa daß eine Revision des hier Gesagten jedenfalls Nutzen brächte. Leider habe ich vor einigen Monaten, als ich durch lange Wochen hindurch in Rom drei Ptolemäus-Hss., Vat. Gr. 191 (X ), Urb. Gr. 82 und Vat. Lat. 5698, miteinander verglich, den farbigen Zustand der Karten-Hss. Urb. und Vat. Lat. 5698 für die vorliegende Studie nicht benützt, weil ich damals die Bedeutung des Perihorismos bei Ptolemäus und der schnurgeraden Hilfslinien nicht erkannt hatte. Man vergleiche auch, daß keiner meiner Vorgänger, auch nicht der treffliche P. Josef Fischer, von Grenzen und jenen Hilfslinien auch nur nebenher spricht, λ^οη Bedeutung ist in diesem Zusammenhang, daß Vat. Lat. 5698 bis zu einem gewissen Grad als Abschrift des Urb. Gr. 82 angesehen werden darf. Fischer sagt im Prodromus S. 290: ,Die Übereinstimmung mit Urb. Gr. 82 ist, wie ein eingehender Vergleich ergab, vielfach eine so weitgehende, daß sich einem die Vermutung gerade aufdrängt, es handle sich um eine sklavische Kopie. Gleichwohl finden sich bei genauem Studium in unserer Hs. nicht wenige Angaben, die aus Urb. Gr. 82 nicht erklärt werden können und die unbedingt die Annahme einer zweiten Quelle erheischen/ Fischer hebt ,die getreue Nachbildung der Stadtvignetten, der ethnographischen Zeichen und der Lokalisationspunkte' hervor, so daß er an ,eine der ersten, wenn nicht geradezu die erste Übertragung der Karten des Ptolemäus aus dem Griechischen in das Lateini­ sche' denkt. Ja, Fischer will in eingehendem Beweis sich zur Ansicht berechtigt erkennen, ,daß gewisse Änderungen in dem Urbinas von dem Autor des Vaticanus herrühren', S. 301; dieser Vaticanus sei allein unter allen anderen Ptolemäus-Hss. ,nach Zirkelmaß (ad circinum) dem uralten Mappaemundus (Urb. Gr. 82) nachgebildet'.

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P in a x I I I umfaßt die gallischen ,E parchien6 II 7 bis 10. II 7 Κ ε λ τ ο γ α λ α τ ί ας A ko vlt α ν ί α ς 1 &έσι.ς. Einleitender Satz wie bei der Pyrenäenhalbinsel: (1) i) Κελτογαλατία διήρηται είς επαρχίας δ, Ακουιτανίαν καί Α ονγδοννησίαν καί Βελτικήν (statt Βελγικήν) και Ναρβωνησίαν ή μεν ονν Ακουιτανία περιορίζεται West από δνσμών τώ Ακουιτανικω ώκεανω κατά περιγραφήν τής παραλίου τοιαντην· μειά το ’Ιασσώ ακρωτήριον τής Πνρήνης 8 Α τούριος ποτα­ μού έκβολαι Periplus bis Α ίγειρος ποταμού εκβ. 17°40 48°30 15 Nord (2) από δε άρκτων μέρει τής Αουγδοννησίας έπαρχίας παρά τον είρημένον ποταμόν (vgl. 15) Αίγειρα μέχρι τής προς μεσημβρίαν αυτόν Επιστροφ ής, ής ή ΰέσις έπέχει 20° 48° 30 16 Ost (3) ή δε άνατολική πλευρά σννήπται τής Αουγδοννησίας μέρει κατά τον Αίγειρα ποταμόν μέχρι τής κεφαλής αύτοϋ. ής ή 19-έσις έπέγει 20° 44°30 13 καί τής Ναρβωνησίας μέχρι του προς τή Πυρήνη πέρατος, ob ή &έσις εχει 19° 43° 10 12 Süd (4) ή dè μεσημβρινή πλευρά σννήπται (das Folgende gebe ich nach der Restitution von Cuntz, deren Richtigkeit ich aber nicht zugeben möchte) τής [τε] Πνρήνης μέρει [και] μέχρι τής Ναρβωνησίας [τή] μεν Ναρβωνησία από τής κεφαλής του Α ίγειρος ποταμού 13 μέχρι του είρημένον προς τή Πυρήνη τω δρει πέρατος 12; τή δέ Πυρήνη 'κατά το έντεϋΰεν μέρος έπί το 5Ιασσώ άκρωτήριον 8 Völker und Orte (5) an der Küste und (9) im Binnenland. II 8 Α ο υ γ δ ο ν ν η σ ί α ς ϊϊέσις. [Am Ligerisfluß gegen Süd und West] (1) τής δέ Αουγδοννησίας ai μεν συνημμέναι τή Ακουιτανία πλενραί εΐρηνται. 1 Die Überschriften der gallischen Eparchien will Cuntz nach Σ gelesen wissen, obgleich Λ ’ χονιτ. gerade in Σ fehlt. Auch die Auffassung von Κιλτογ. ,wie ein Obertitel· wird kaum allgemein Zusagen.

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West των δέ λοιπών ή μεν πρός όνσμάς (also weiter an der Küste gegen Westen) καί τω εφεξής ώκεανώ περιγραφήν εχει τοιαντην' μετά τάς τον Αίγειρος ποταμού εκβολάς 15 Βριονάτης λιμήν 17°40 48°45 Paraplus bis Γάβαιον άκρον 15° 15 49°45 17 Nord (2) ή δε προς άρκτους π?,ενρά καί παρά τον Βρεττανικον ωκεανόν εχει όντως* μετά το Γάβαιον άκρωτήριον 17 Οαλιόγκανος λιμήν 10°30 50° Paraplus bis Οηκοάνα ποταμού εκβολαί 20° 51°30 18 Ost (3) ή δε ανατολική των πλευρών σννήπται μεν τή Βελτική κ.ατά τον Οηκοάναν ποταμόν ον τό μεταξύ έϊυέχει μοίρας 24° 47°20 18 a, καί ετι τή έπ* εν&είας αντώ γραμμή (dieses Wort läßt X [und wohl auch 2] weg, streicht auch Cuntz) μέχρι πέρατος ol· ή ϊϊέσις 25° 45° 30 14 Süd (4) ή όε μεσημβρινή όρίζεται τω έντεϋ&εν τής Ναρβωνησίας μέρει 14 μέχρι τον είρημένον προς τή Άκονιτανία πέρατος [παρά τα] Κέμμενα ορη, ών τό μέσον [20° 20] 44° 30 13 Dann folgen (5) Küsten- und Binnenorte, nach Völker­ schaften gegliedert. II 9 Γ α λ λ ία ς Β ελ τικ ή ς $ έ σ ις. West (1) τής όε Βελτικής Γαλλίας ή μέν από δνσεως πλευρά καί παρά την Αονγδοννησίαν εϊρηται (Sequanafluß 18. 18 a und Fortsetzung 14) Nord ή ό* αρκτική καί παρά τον Βρεττανικον ωκεανόν ούτως εχει * μετά τάς τον Γηκοάνα ποταμού έκβολάς 18 Φρονδιος π οτα­ μού εκβολαί 21° 45 52° 20 Periplus bis τό ανατολικόν τον ('Ρήνον) ποταμού στόμα 27°20 54° 19 Ost (2) ή (Γ άπ ανατολών πλευρά περιορίζεται τώ εϊρημένω 19 ποταμώ παρά τήν Μεγάλην1 Γερμανίαν, ον ή μεν κεφαλή εχει 29° 20 40° 20 καί ετι τω όπό τής πηγής (des Rheinflusses) 20 επί τάς *Αλπεις όρει7 ο καλείται 'A δούλας όρος 29° 30 45° 15 11 Süd (4) ή δε άπό μεσημβρίας πλευρά σννήπται μέν τω λοιπάι μέρει τής Ναρβωνησίας Γαλλίας, διήκει δε άπό τον είρη1 Cuntz verlangt μεγάλην .klein zu schreiben4; so hier p. 221, 7 und p. 247, 8.

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μένου κοινού ορίου τής τε Αουγδουνησίας καί της Ναρβωνησίας 14 μέχρι τον κοινού πέρατος των τε Αλπεων καί τον A δούλου ορούς, οπερ επέχει 29° 30 45° 15 11 Weiterhin (4) Völker und Orte von der Küste und dem Binnenland. II 10 Ν α ρ β ω ν η σ ία ς ΰ έ σ ις . West und Nord (1) της δε Ναρβωνησίας αι μεν παρά τάς συνημμένας γ επαρχίας πλευραί εΐρηνται 12. 13. 14. 11 Ost των δε λοιτεών την μεν προς εω τα δνσμικά των 3'Αλπεων δρίζει τα από του Αδούλον δρους 11 μέχρι των έκβολών Ούάρου του τιοταμοϋ, ών ή &έσις 27° 30 4)5° 10 Süd της δε προς μεσημβρίαν πλευράν της Ναρβωνίτιδος δρίζει τό τε λοιπόν της Πυρήνης το από της Ακουιτανίας 12 μέχρι της επί την καϊλ* ήμ ας θάλασσαν άκρωρείας έφ’ ής το Αφροδίσιον ιερόν 9 καί ή Γαλλική θάλασσα έφεξής μέχρι των του Ούάρου ποταμού έκβολών 10, έχούσης τής τεαραλίου περιγραφήν τοιαύτην‘ (2) μετά τό Αφροδίσιον Ιερόν 20°20 42°20 9 Paraplus bis ai τον Ούάρου ποταμού έκβολαί 27° 30 43° 10 Ferner (6) Binnenland und (9) Inseln. Wenn man von geringeren Störungen absielit, z. B. Aquitania Süd (dort wird im einleitenden Teil zuerst die Pyrenäenlandschaft und dann die Narbonensis genannt, in der Ausführung wird ohne ersichtlichem Grund die Ordnung umgekehrt, Störungen, die in einem vielgelesenen und durch Zusätze und Ausbesserungen oft veränderten Grundtext sich fast von selbst einstellen), oder Belgien Süd, oder Narbonensis Süd, ist die Reihung der Termini durchaus etwa die gleiche und folgt (vom Westen her) dem Uhrzeiger.

P in ax IV umfaßt nur II 11 Γ ε ρ μ α ν ία ς &έσις< welche Lesung G’untz empfiehlt, nachdem er (m. E. nicht mit Recht) den Zusatz μεγάλης gestrichen hatte. West (1) τής Γερμανίας την μεν δισμικήν πλευράν άφορίζει ό *Ρήνος ποταμός 20.19 (oder natürlich auch umgekehrt 19.20) Kubi t sc hck.

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Nord τήν δ* αρκτικήν ο Γερμανικός ωκεανός, ής ή περιγραφή εχει ούτως* μετά τάς τον 1Ρήνον ποτ. εκβολάς Ονίδρον ποτ. εκβολαί 27°30 54°20 Paraplus bis Ονιστούλα ποταμοϋ έκβολαί 4δ°56° 21; unter den durch dieses Schlagwort veranlaßten Bemerkungen findet sich auch der Satz ή κεφαλή τον ποταμοϋ 44° 52° 30, den wir dann weiterhin als 23 ver­ wendet finden werden. Süd (2) τήν δε μεσημβρινήν πλενράν όρίζει τον /άανονβίον 7ΐοτ. το δνσμικόν μέρος, ο ϋέσιν εχει τοια ντη ν* ή κεφαλή τον Javovßiov ποταμοϋ 30° 46°50 (so X ) 2 0 a usw., diese Flußlinie wie ein Meeresparaplus behandelt, u. zw. bis ή έφεξής επιστροφή κατά Κάρπιν και άρκτικωτάτη τιασών 42°30 48° 22; die gleiche Periplustechnik gilt für die Donau in II 12— 15. Ost (4) τήν δ’ άνατολικήν πλενράν όρίζει ή τε άπό τής είρημένης επιστροφής 22 πρός τα νπερκείμενα Οαρματικά δρη διόστασις, ojv το μεν νότιον πέρας έπέχει 42° 30 48° 30 42, το δε βόρειον 43°30 50°30. Hiezu bemerkt Cuntz S. 61: ,Daß die Οαρμ. δρη auch selbst einen Teil der Grenze bilden, ist nicht ausdrücklich gesagt, liegt aber im Sinn der Stelle/ Aber ich darf wohl darauf hinweisen, daß auf dem IX. Pinax (III 7) Jazyges Metanastae Nord p. 440, 12 die Γαρμ. δρη ausdrücklich die Grenze bilden helfen: Ίάζνγες Μετανάσται ορίζονται àjrà μέν άρκτων Οαρματίας τής έν Ευρώπη τω είρημένψ μέρει τής Γερμανίας τψ από των Οαρματικών όρέων επί τήν κατά Κάρπιν τον /ίανονβίον 7ΐοταμοϋ έπιστροφήν. Schließlich steht das auch an der hier vorgetragenen Ostgrenze (Groß-)Germaniens, die folgendermaßen fortgesetzt wird: καί ή μετά τα δρη έπί τήν είρημένην (§ 2 23 44° 52° 30) κεφαλήν τοϋ Ίονστονλα 7 τοταμοϋ καί ετι αυτός ο ποταμός ί'ως θαλάσσης 21 Ferner (δ) Berge, (6) Völkerschaften, (12) binnenländische πόλεις, (16) νήσοι. Die Ordnung der zugehörigen Grenzpunkte mag, wenn man über die besonderen Schwierigkeiten dieses Abschnittes hinwegblicken will, am ehesten sich so klären, daß sie von

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20 a im Sudwesten über 19 nach 21 führt und dann nochmals den W eg über 22 nach 21 einleitet. Übrigens darf ich wohl noch anführen, daß die Hauptinsel der skandischen Gruppe (16), ähnlich wie auf Pinax I II 3, 14 (s. o. S. 39 f.) Thule, allerseits orientiert wird, auch sprachliche Anklänge zeigt und die A b­ folge West/Ost sowie Nord/Süd, also weder nach dem von Ptolemäus (o. S. 11 ff.) angekündigten Prinzip noch nach der sonstigen Übung der Grenzbeschreibung dieser Geographie verfahrt. P in a x V =

II 12— 16

umfaßt die Donaulandschaften und Illyricum . II 12 *Ρ α ι τ ί α ς καί Ο νινδ ελ κ ία ς &έβις. Es wäre ein Mißgriff, eine Datierung dieser Bezeichnung bei unserer mangelhaften Kenntnis der kaiserzeitlichen Ver­ waltung der Alpenländer vor Ptolemäus zu suchen. Vindelizien hat jedenfalls bis dahin keinen Anspruch auf Sondergeltung erworben, und Ptolemäus spricht von ihm überhaupt nur 278, 7 ff, dort, wo er den Lech als Grenze zwischen Rätien und Vindelizien bezeichnet. Vgl. dazu Haug, P. W . s. v. Raetia 48: ,Ein starker Fehler ist es bei Ptolemäus, wenn er den Lech zur Grenze zwischen Rätien und Vindelizien macht und Vinde­ lizien als östlichen statt als nördlichen Teil der Provinz ansieht/ Sonst tritt Vindelizien bei Ptolemäus so sehr hinter Rätien zurück, daß die Grenzführung einheitlich erfaßt wird. Gerade nur, daß die innere Grenzlinie des Lech den Gedanken an eine Interpolierung der Kapitelüberschrift verbietet. Τής 4Ραιτίας West ή μεν δυσμική πλευρά ορίζεται τω τε ί4δονλα ορει 11 κai τη μεταξύ τω ν κεφαλών τον τε 'Ρήνον 20 και τον Αανονβίον ποταμού 20 a Nord ή δε αρκτική πλευρά μέρει τον Aavovßiov ποταμού τω άπο των πηγών 20 a μέχρι τής τον Α ίνον ποταμού εκτροπής 34° 47°20 24 Ost ή δε ανατολική πλευρά αυτού ιώ Α ϊν ω νοτιώτατεν πέρας έπέχει 34° 45° Ιο 24a

ποταμώ, ον το

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Ku h i t s c h e k .

Süd ι) δ' από μεσημβρίας τοΐς έντενίϊεν 24 a ίπέρ την Ίταλίζν Άλπίοις δρεσιν, ών τα μεν προς ταΐς Γραίαις έπέγει 30° 45° 20 11 τα δέ προς ταΐς Ποιναΐς κατά την άρχήν τον Λικ'ην ποταμού τον εις τον Αανονβιον εμβάλλοντος, oç διορίζει την cΡαιτίαν από της Ονινδελκίας 31° 30 45° 30 25 τα δε προς τη ’ Όκρα δρη 33° 30 45° 30 Diesen (nicht durch andere Sätze unterbrochenen) Grenz­ angaben folgen (2) Völker und Städte, diese zunächst in Art eines Paraplus (s. o. S. 50) von der Donau her und dann aus dem Binnenland, getrennt für Rätien und Vindelizien. II 13 Ν ω ρ ίκ ο ν ΰ έ σ ι ς . (1) το Νώρικ,ον περιορίζεται (hier beginnt, wie leicht zu sehen ist, die dürftigste und wortärmste, für den Rest der ptolemäischen Geographie charakteristische Form des περιορισμός) West από μέν δνσεως Λ ϊν ω ποταμω 24. 24 a Nord από δε Άρκτων μέρει τοϋ /Ιανονβίον ποταμοϋ 24 μέχοι τον Κετίον δρονς, ob ή ΰέσις επέχει 37°30 46°50 26 (an­ scheinend nur X bringt die noch folgende Position, die hier störend zu wirken scheint, da es sich doch bloß um den Nordpunkt des Κ έτιον ορος handelt) καί 37°.'50 45°20 27 Ost από δε ανατολών αντω τω Κετίω δρει 26. 2 7 1 Süd από δε μεσημβρίας τω τε υπό το εϊρημένον δρος 27 μέοει της Παννονίας της δνω , ob το δνσμικώτατον πέρας 36Ο45Ο30 28 * καί τω εντεν&εν ϋπερ την 5Ιστρίαν δρει, ο καλείται Καρονάγκας, ob το μέσον έπέχει &έσιν 35° 45° 20; dies ist aber augenscheinlich kein Grenzpunkt im sonst hier üblichen Sinn, sondern ein Punkt der Grenzlinie,1 2 u. zw. jener, an der 28 gelegen ist, das Kap. 14 Oberpannonien 1 Die Position des Südendes hat X allein gerettet. Dies erkannt zu haben, ist ein Verdienst von Cuntz. Aber es will nicht recht ein­ leuchten, daß das Nord-Lemma der richtige Ort für diese Angabe ist. Es scheint daher, daß der richtige Wortlaut noch nicht gefunden ist. 2 Vgl. Cuntz, S. 165 s. v. Carvancas.

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West an Stelle des δισμικώτατον πέρας1 Oberpannoniens tritt; vgl. übrigens auch III 1, 1 und VIII 8, 2; außerdem und anders gerichtet Cuntz, s. v. Carvancas. Diese Grenzlinien sind, streng genommen, unvollständig, z. B. im Süden des Λ ίνο ς und im Westen des Καρονόγκας. Aber ohne Zweifel verlangt der Sinn die Erstreckung bis zum Bergkamm, bzw. bis zur Okra. Es folgen (2) die Völkerschaften und (3) die Städte an der Donau und dann im Binnenland; endlich eine Art Enklave μεταξύ δε 'Ιταλίας καί Νωρικοΰ 'Ιούλιον Καρνικον 34°30 45° 15; vgl. II 14 Emona. II 14 Π α ν ν ο ν ί α ς τη ς ανω &έσις. (1) ή Παννονία ή δνω περιορίζεται West άπό μεν δνσεως τω Κετίω δρει 26. 27 καί εκ μέρους τω Καρονάγκα 28 Süd άπό της μεσημβρίας τής τε 'Ιστρίας καί τής Ίλ/πρίδος μέρει 31 κατά παράλ)>ηλον (also in west-östlicher Richtunggezogene) γραμμήν την από τον είρημένον δνσμικωτάτον πέρατος 28 διά τον 'Λλβανον δρονς μέχρι των Βιβλίων (oder Βεβίων?) όρέων καί τον δρίον τής κάτω Παννονίας 8 έπέχει 41° 30 45° 20 32 Nord από δέ. δρκτων τω είρημένω (oben 13 Süd, erster Teil) μέρει τον Νωρίκον 26. 28 καί τω τον Λανονβίον μέρει τω από τον Κετίον δρονς 26 μέχρι τής κατά τον Ναραβώνα ποταμόν εκτροπής, ής ή ΰέσις εχει 41° 47° 40 30 Ost άπό δε άνατολών τή κάτω Παννονία τη κατά τα είρημένα πέρατα γραμμή 30. 32 Noch folgen (2) Völker, (2) Städte an der Donau und im Innern, sowie (5) eine so wie Iulium Carnicum (II 13) gewisser­ maßen außerhalb der ,Provinz* grenzen gelegene Enklave: μεταξν δε 'Ιταλίας νπό το Νώρικον Παννονίας (so überliefert1 2) 1 So II 13 Noricum Süd und II ld Oberp.mnonien Süd. 2 Die mir bekannten Emendationen, so auch die ältesten und die von Cuntz, S.173 wiederholte Detlefsens: ιιααςν *Ιταλίας χιά Παννονίας νπό

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πάλιν Ήμώνα 36°30 45°20. Ich denke, daß das Zusammen­ halten beider Stellen: Iulium Carnicum und Emona uns die Erklärung nahelegt, daß nicht, wie Mommsen CIL III, p. 489 und danach Müller z. St. und Spätere vorgeschlagen haben an eine administrative, steuertechnische (?) Zwischenstellung beider Ansiedlungen zu denken ist, sondern daß Ptolemäus aus seiner Kartenvorlage aus irgendeinem Grund die Zu­ gehörigkeit nicht erkannt hat. Es ist aller Wahrschein­ lichkeit auch nicht gleichgültig, daß der Verf. des 8. Buches beide Orte aus Italien ausschließt; den einen reiht er bei Noricum, den anderen bei Oberpannonien ein. Vgl. auch Cuntz, 173 fg. 192. II 15 Π a v vo v lας τ ή ς κ ά τω & έσις. (1) ή κάτω Παννονία περιορίζεται West από μεν δνσεως Παννονία τή ϋνω άπο της τον Ναραβώνος ποταμού έκτροπης κατά τους είρημένονς ορονς 30. 32 Süd άπο δε μεσημβρίας μέρει της Ίλλνρίδος τω άπο τον είρημένον δρίον 32 μέχρι της τον Αανονβίον ποταμοί' καμπής, κα&* ην έκτρέπεται δ Gαίος ποταμός, ής ΰέσις 45° 10 44°30 33 Nord und Ost από δε ϋρκτων καί άνατολών τω μέρει τον Αανονβίον ποταμοί τω άπο της έκτροπης τοϋ Ναραβώνος ποταμοί 30 μέχρι τής το ί Cavov π οταμοί έκτροπης 33, ο περιέχει ΰέσιν τοιαύτην·

το Νωριχυν πόλις *Ημών ct, liefern wohl einen lesbaren Satz, beseitigen aber nicht die seltsame Enklave und Grenzziehung. Ein Blick auf jene hss. Karten, über die ich in Wien mich informieren kann, würde Detlefsens Erklärung zu Hilfe kommen; denn Emona liegt dort, mit oder ohne Vignette, im Gebirge. Aber das trifft auch bei einigen anderen Orten zu, auch in Grenzgebirgen, ohne daß Ptolemäus sie in Enklaven einschlösse. Bei Julium Carnicum, das die handschriftlichen Karten ab und zu ins Gebirge, aber auch südlich nach Italien oder nördlich nach Noricum setzen, liegen die Verhältnisse nicht weniger unklar. W er also zugibt, daß Ptolemäus bei Emona und Julium Carnicum nicht als primäre Quelle anzusehen ist und seine Vorlage unverstanden re­ produziert, muß die Frage erwägen, welches Hindernis den Exzerptor irre geführt hat.

Studien zur Geographie des Ptolemäus.

I.

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μετά τον Ναραβώνα ποταμόν 30 Donauparaplus bis zur εκτροιτή Cavov τον ποταμού 45° 10 44° 30 33 Ferner (2) Völker, (3) Städte an der Donau (somit noch ein Periplus) und (4) im Innern der Provinz. II 10 Ί λ λ ν ρ ίδ ο ς ΰ έ σ ις . (1) ή Ίλλνρίς περιορίζεται Nord από μεν δρκτων ταις όνσί Παννονίαις κατά τους εκτεθει­ μένους ίΐρονς 31. 32. 33 West ànô δε δνσεοκ τή Ίστρία κατά γραμμήν, ής το μεν προς τή ΙΙαννονία τή &νω πέρας έπέχει 30° 30 45° 10 31, το δε επί τον 'Λδρίαν κόλπον 30° 30 44°50 34 Ost από δε ανατολών Μ νσία τή δίνω κατά γραμμήν τήν άπό τής ειρημένης εκτροπής τον Cavov ποταμού 33 μέχρι τον κατά το (Ικόρδον ορος πέρατος, ον Οέσις 47° 41°40 35 Süd από δε μεσημβρίας μέρει τε Μακεδονίας κατά γραμμήν τήν άπό τον εϊρημένον πέρατος 35 φθόνονσαν έιτί τόν ’Λ δρίαν ής πέρας 45° 41° 36 και τή έντενΰεν 36 του Λδρίον πλευρά μέχρι τον ειρημένον προς τή ’Ιστρία πέρατος 34, ής πλευράς ή περιγραφή εχει όντω ς* μετά τήν Ίστρίαν 34 τής Ιταλίας εξής (2) Λιβονρνίας τής Ίλλνρίδος παραλίας und (3 anschließend) δαλματίας παρα7Λας, u. zw. wird sowohl für Liburnien als für Dalmatien der Paraplus gegeben, bis Λ ίσσος 45° 41° 10 36, das diesseits von Makedonien liegt; dieses beginnt seinen Periplus erst ab Dyrrhachium III 12, 2; Dyrrh. liegt 5 Minuten südlich von Lissos. (4) Flüsse, (5) Völker, (6) Hinnenstädte, (8) Inseln. Auch in den fünf Ländern des Pinax V ist die Abfolge der Terminalpunkte nicht gleichmäßig. In Rätien und Noricum mag ein Rundgang vom Südpunkt des Westens im Sinne des Uhrzeigers vorliegen, nur daß der W eg an der Südgrenze Rätiens auch umgekehrt verlaufen kann (also von West nach Ost). Die beiden Pannonien beginnen am Nordwestpunkt und laufen auch die Südgrenze durch, kehren aber dann zum Nordwestpunkt zurück, um von dort zum selben Südostpunkt zu gelangen: zur Mündung des Saveflusses und zugleich zur

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W i l l i e l in K u b i t s c l i e k .

entschiedenen Abdrängung der Donau gegen Osten, einem strategisch erstrangigen Platz. Dabei hat in Unterpannonien die Nordostgrenze den Nordostpunkt als solchen nicht weiter kenntlich gemacht, wenigstens nicht in der Grenzbegehung. Wohl aber findet sich ein solcher Punkt, den Ptolemäus dafür hätte geltend machen können, in den beiden Periplen (1) und (3): (1) die Donaukrümmung bei Kurta 42° 47° p. 297, 1 (ebenso und mit den gleichen Positionszahlen p. 252, 3) und die Stadt Kurta 42° 47° p. 299, 2; (3) und die ,nördlichste' Stelle der Donau 42°30 48° p. 297, 3, womit p. 299, 5 die Stadt Καρπις 42°30 47°50 und die Südgrenze Germaniens (Kap. 11 Süd, 22) έίηστροφή χατά Κόρπιν xal αρχτιχωτάτη πασών 42° 30 48° zusammenzuhalten ist. Für die fünfte Landschaft des Pinax V ist wieder eine andere Abfolge der Grenzpunkte beliebt; Nordgrenze vielleicht von Westen nach Osten; dann West- und Ostgrenze, beide Nord-Süd; endlich die Südgrenze, die vom Südwestpunkt 36 nach 34 zurückläuft und also an die Ostgrenze richtigen Anschluß finden kann, im darauffolgenden Periplus aber um­ gekehrt von 34 nach 36 sich richtet. Auch die hsl. Karten dieses Pinax V zeigen mehrere künstliche, mathematische oder geometrische Grenzhilfslinien vom Typus der bereits erwähnten γραμμαι, die sich um das Terrain nicht kümmern: a) γραμμή ή από τον είρημένου πέρατος 35 (vom Οχάρδον δρος her) φ&άνονσα έπι τον Άδρίαν, ής πέρας 45°41° 36 Urb., Vat. 5698, Vind. (in roter Farbe), Par. 4801 ; dieselbe γραμμή auf Pinax VIII (Balkan) im betreffenden, sonst nicht aus­ gefüllten Abschnitt (Μακεδονίας μέρος) Urb., Vat. 5698, Vind. (rote Farbe), Par. 4801; b) 33.35 von der Savemündung zum Οχάρδον δρος Urb. Vat. Vind. (hier rot); ebenso auf Pinax VI (Italien) im sonst leeren Kartenabschnitt an Παννονίας τής χάτω μέρος Urb. Vat. Par.: c) von den Βέβια oder Βιβλία δρη nach 33, also ein Rest der παράλληλος γραμμή από τοϋ είρημένου δνσμιχωτάτον πέρατος 28 διά τοϋ 'Λλβανοϋ δρονς μέχρι των Βιβλίων όρέων χαί τοϋ όρίον τής χάτω Παννονίας, ο έπέχει 41° 30 45° 20 = Kap. 14 Süd 32;

Studien zur Geographie des Ptolemäus.

I.

i) i

d) die γραμμή 30. 32, die aus dem Raabtal gegen Süden führt und beide Pannonien scheidet, ist in Urb. und Par. erhalten, im Par. (unnützerweise) auch noch bis in den Raab­ lauf fortgesetzt; e) eine schnurgerade kurze Linie von Ήμώνα zum Meer haben Urb. und sein Doppelgänger, um dieses (formell nicht zutreffende, sachlich aber richtige) Epitheton auf Vat. 5098 zu verwenden, sowie Par. 4801; nicht Vind., dieser gewiß nur aus Übersehen. Hingegen bieten alle diese Hss., auch Vind., auf Pinax VI (Karte Italiens) zwar nicht Emonas Erwähnung, weisen aber genau an der Stelle und in der Pfeilrichtung auf eine als Άψ ορρος νήσος bezeichnete Insel hin, eben jenes Grenzstück, das der ptolemäische Perihorismos als Teil einer γραμμή bezeichnet, die έπι τόν Α δρίαν κόλπον 3(3°30 44°50 (II 16 West) laufe 34. Es soll auch gleich festgestellt werden, daß der Text des Ptolemäus diese Grenze im Osten Italiens nicht erwähnt, vielmehr dort (aber kaum absichtlich) weggelassen hat. W ie unvollkommen der Text der Geographie durch die handschriftlichen Karten dargestellt wird, mag auch die Strecke 27. 28 erweisen. Keine von ihnen schiebt das kleine Stück Oberpannoiniens, das nach dem Text südlich von Noricum liegen soll, wirklich an den richtigen Platz.

Pinax VI umfaßt Italien und Korsika. III 1 ’Ι τ α λ ία ς ΰ έ σ ις . (1) ή 5Ιταλία περιορίζεται West όπο μεν δασμών τοΐς τε Άλπείοις δρεσι κατά τήν έκτε&ειμένψ γραμμήν από τον Αδονλα δρονς 11 μέχρι των Ονάρον ποταμού εκβολών 10 και ετι τή παραλίω τον Τνρρηνικον πελάγονς τή από Νέας πόλεως 38 μέχρι Αενκοπέτρας δκρας 39 Nord από δε δρκτων τοΊς τε νπό τήν 1Ραιτίαν Αλπείοις δρεσι και ταΐς Ποιναις και τή ? Οκρα και τώ Καρονάδει δρει τώ imo το Νωρικόν (11.) 24. 28, ών ai ΰέσεις εΐρψται και ετι τή παραλίω τον Αδρίον κόλπον τή άπό Τιλαοαέμπτον ποταμόν 37 μέχρι τον Γαργόνον δρονς 40

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Wilhelm Kubitschek.

Ost άπο

also ein ziemlich (nur 39. 41!) ungestörter Rundlauf des Uhr­ zeigers vom Nordwesten her. Es wird aber auch nicht ein Versuch gemacht, den Periplus entsprechend zu stückeln oder die Füllmasse des Binnenlandes mit diesem auch nur in gleichen Schritt zu bringen. Pinax VI umfaßt, wie gesagt, nicht bloß Italien, sondern auch Korsika. Aber bei der Besprechung des Perihorismos Korsikas braucht man auf diese Tatsache nicht weiter Rück­ sicht zu nehmen. Denn ein Zusammentreffen und Überdecken einzelner Grenzpunkte, das auf Nachbarländern desselben Pinax oder auch anderer Pinakes des Ptolemäischen Karten-Atlas sich von selbst versteht und die erste Aufgabe umsichtiger Grenzbeschreibung zu bilden hat, kann zwischen Italien und Korsika genau so ausgeschlossen bleiben wie zwischen Albion und Hibernia auf Pinax I und gegenüber den Inseln Sardinien und Sizilien. III 2 K vqvov ν ή σ ο ν &έσις. (1) ή Κνρνος νήσος ή και Κόρσικα καλούμενη περιέχεται West und Nord άπο μεν δνσεως καί άρκτων υπό του Α ιγονστίνον πελάγονς Ost άπο δέ άνατολών υπό τον Τνρρηνικον πελάγονς Süd àno δε μεσημβρίας υπό τον μεταξύ αύτής τε και τής Οαρδονς νήσον. Darauf setzt ein Periplus der gesamten Inselküste ein, u. zw. and τον μέσον τής βόρειας πλευράς. Er beginnt mit Ονολερίον ποταμού έκβολαί 3 0 °4 0 41° Κ, läuft dann linkshin, darauf die ganze Westlinie, Süd, Ost und den Rest der Nord­ seite bis zum Ausgangspunkt; also recht verschieden von der Begrenzung. Es folgen (7) ε&νη, (8) πόλεις μεσόγειοι.

P in a x V II umfaßt S ardinien und Sizilien. III 3 Ο α ρ δ ο ν ς νή σον &έσις. (1) ή Οαρδώ νήσος περιέχεται Ost άπο μεν άνατολών νπό τον Τνρρηνικον πελάγονς Süd άπό δε μεσημβρίας νπό τον Αφρικανόν

GO

W ilh elm K u b i t s c h e k .

West από δε δύσεως υπό τον Οαρδώου πέλαγους Nord από de άρκτων υπό τον μεταξύ αυτής καί της Κνρνον. (2— 5) Periplus beginnt vom Γορδίτανον άκρον am Nord­ punkt der Westseite; dann Süd, Ost und Nord, beschließt mit Πύργος \Αΐ\βίσσωνος πόλις. Somit ist auch hier die Folge der Begrenzungen von der des Periplus verschieden; der Periplus ist in Corsica und Sizilien gleich geordnet. Es folgen (G) Völker, (7) πόλεις μεσόγειοι, (8) νήσοι. III 4 Ο ικελίας ν ή σ ο ν & έσις. (1) ή Οικελία περιέχεται West und Nord από μεν δύσεως καί άρκτων υπό τον Τνρρηνικον πελάγονς Süd από δε μεσημβρίας υπό τον Αφρικανόν Ost άπό δε άνατολών υπό τον Ά δρίον πέλαγους. Somit wieder andere Bewegung des Perihorismos als sonst. Dem Formalismus dieser Geographie und einer be­ sonderen Ungeschicklichkeit speziell bei der Beschreibung Siziliens entspricht es, daß im Periplus auch eine Nordseite herauskonstruiert wird: (1) βόρειας πλευράς το μέσον το όξύτατον καί βορειώτατον, ο καλείται Πέ?^ωρος άκρον 39° 40 38° 35. Es folgen (2) West, (3) Süd, (4) Ost. Also ungefähr ebenso wie beim Perihorismos. Es folgen (5) ορη} (6) Völker, (7) πόλεις μεσόγειοι, (8) νήσοι.

umschließt

P in a x V III Sarmatien (III 5) und taurischcn Chersonnes (III 6).

das europäische

den

III 5 Ο α ρ μ α τία ς τή ς εν Ε υρώ π η & έσις. (1) ή έν Ευρώπη Caρματία περιορίζεται Nord από μεν άρκτων τω τε Οαρματικω ώκεανω κατά τον Ονενεδικόν κόλπον καί μέρει τής άγνώστου γης κατά περι­ φέρειαν τοιαύτην' μετά τάς του Ονιστούλα ποταμού έκβολάς 21 Paraplus bis ή κατά τον διά Θονλης παρ­ άλληλον τής παραλίου &έσις, τουτέστι το τέλος τής &αλάττης τής εγνωσμένης 62° 63° 43

Studien zur Geographie des Ptolemäus.

I.

Gl

τό δέ κατά τον μεσημβρινόν (Meridian!) 7ΐέρας τής Οαρματίας τον διά των πηγών του Τανάιδος ποταμού έπέχει 64ϋ 63° 44 West από δε δνσμών τφ τε Ονιστονλα ποταμφ 21 καί τω μεταξύ της κεφαλής αυτόν 23 καί των Οαρματικών δρέων [μέρει fehlt in den Hss., ergänzt durch Müller] Γερμανίας καί αντοΐς τοις ορεσιν 42, ών ή ϋ'έσις εΐρηται (II 11 Ost) Süd άπό δε μεσημβρίας τοϊς τε ’ΐάζνξι τοΐς Μετανάσταις άπό τον νοτίου των Οαρματικών δρέων πέρατος 42 μέχρι τής αρχής τον Καρπάτου ορούς, ο εχει $έσιν 46° 48° 30 47 καί τή συνεχεϊ /Ιακία παρά τον αυτόν παράΐάηλον μέχρι των Βορνσ&ένονς τον ποταμού εκβολών 48 καί τη έντεϋ&εν τον Π όντον παραλίω μέχρι τον Καρκινίτον ποταμού 49, ής 7Γαραλίον ή $έσις εχει όντω ς' (2) Βορνσ&ένονς ποταμού έκβολαί 57° 30 48° 30 48 Peri­ plus bis Καρκινίτον 7τοταμον έκβολαί 59° 40 48° 30 49 με$' 8ς τον διορίζοντος ίσ&μον την Τανρικήν Χερσόνησον το μεν 7τρός τφ Καρκινίτη κόλπω πέρας έ7ΐέχει 60° 20 4 8 °2 0 50 το δέ πρός τή Βύκη λίμνη 60° 30 48° 30 51 Ost (3) άπό δε άνατολα>ν περιέχεται τφ) τε άπό τον Καρκινίτον ποταμοϋ ίσ&μφ 50 καί τή Βνκη λίμνη 51 καί τή μέχρι τον Τανάιδος 7Τοταμον 46 τής Μαιώτιδος λίμνης πλευρά καί αντφ τφ Τανάιδι 7ΐοταμφ) καί ετι τω άπό τών 7ΐηγώ)ν τον Τανάιδος ποταμού 45 έπί την άγνωστον γήν μεσημβρινφ μέχρι τον είρημένον πέρατος 44 (4) 7τεριγράφεται δέ καί αϋτη ή πλευρά τόνδε τον τρόπον* μετά τον ίσ&μόν 50. 51 τον πρός τφ Καρκινίτη 7Τ0ταμρ) 49 Μ αιώτιδος λίμνης Νέον τείχος 60° 30 48° 40 Periplus bis i) πηγή τον ( Τανάιδος) 7ΐοταμον 64° 58° 45, με& ήν τό είρημένον πέρας έπί την άγνωστον γήν, ο έπέχει 64° 63° 44. Weiterhin (5) ορη, (6) ποταμοί, (7) εάνη. (12) υπό δέ την έπιστροφήν τον Τανάιδος ποταμοί' Υδρννται οϊ τε Αλεξάνδρου βωμοί 63° 57° καί οι Καίσαρος βωμοί 08° 56° 30 καί μεταξύ τών στομάτων εστι Ταναίς πόλις 07° 54°40. (13) πόλεις μεσόγειοι, (16) νήσοι.

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Wilhelm Kubitschek.

Nur weil das Zitat, unten zu III 8 Dakia Nord, ge­ braucht werden kann, soll der Oberlauf des Tyras, der vom Ostende des Karpathengebietes hin zu seiner ersten Haupt­ biegung 53° 48°3 0 angesetzt wird (6), hier erwähnt werden: ö μεν Τυράς ποταμός, sagt Ptolemäus, αυτός ορίζει τα μέρη της Αακίας καί της Οαρματίας 53. Die Reihung der Kennpunkte dieses V III. Pinax verläuft an der Nordstrecke von West nach Ost; dann zurück nach West, und die drei Strecken West, Süd, Ost bis zum östlichen Endpunkt der Nordgrenze. III 6 Τ α ν ρ ικ ή ς Χ ε ρ σ ο ν ή σ ο υ $ έ σ ις . (1) ή Τανρική Χερσόνησος περιορίζεται κυκληδόν τώ τε διήκοντι ισ&μω άπο τον Καρκινίτον κόλπου μέχρι τής Βύκης λίμνης και ταϊς τε τον Π όντου καί τον Κιμμερίου Βοσπόρον καί τής λίμνης τής Μ αιώτιδος κατά μέρη παραλίοις κατά περιγραφάς έχούσας οϋτως. (2) μετά τον 7Γρός τω Καρκινίτη ποταμω 50 ίσ&μον εν τφ Πόντω Εί^ιατορία πόλις 60° 45 47° 40 Periplus bis Ηράκλειον 62° 48° 30, nicht nach Weltgegenden orientiert, sondern nach umgebenden Meeren, dem Π όντος, dem Κιμμέριος Βόσπορος, also fast wie im einleitenden Satze; überhaupt in der Richtung gegen den Uhrzeiger. Es folgen noch (5) πόλεις μεσόγειοι.

P in ax I X umfaßt die Länder des n örd lich en Balkans III 7 bis 11. III 7 Τ α ζ ύ γ ω ν Μ ε τ α ν α σ τ ώ ν ΰ έ σ ι ς . (1) Τόζνγες οι Μ ετανάσται δρίζονται Nord από μέν άρκτων Οαρματίας τής εν Ευρώπη τω ειρημένω μέρει άπο του νοτίου των Οαρματικών όρέων 42 εως του Καρπάτον ορονς 47 W est und Süd από δε δνσεως καί μεσημβρίας τω τε ειρημένω μέρει τής Γερμανίας τω άπο των Οαρματικών όρέων 42 έπί την κατά Κάρπιν τον Αανουβίου ποταμον ε^ιιστροφήν 22 καί τω έντεν&εν μέρει τον Αανουβίον ποταμον,

Studien zur Geographie des Ptolemäus.

I.

G3

τφ μέχρι τής έκτροπης Τιβίσκον τον ποταμοϋ, όστις φέρεται προς Ιίρκτονς, ον ή άέσις της έκτροπης έπέχει 4G“ 44° 15 52 Ost c(7cd ôè ανατολών ζίακία κατ αντον τον Τιβίσκον ποταμόν7 ος έ7ΐιστρέψας προς άνατολάς νπό τον Καρπάτην το όρος λήγει, αφ’ ον και φέρεται * ον ή &έσις έ7ΐέχει 4G° 48° 30 47. (2) 7ΐόλεις III 8 ζία κ ία ς ΰ έ σ ι ς . (1) ή ζίακία 7tεριορίζεται Nord ά7ΐο μεν άρκτων μέρει τής Οαρματίας τής έν Εύρώπη τφ άπό τον Καρπάτον τον όρονς 47 μέχρι πέρατος τής είρημένης (III 5, 6) έπιστροφής τον Τνρα ποταμον, ή έπέχει ω ςειρη ται 53° 48° 30 53 West από δε δνσεως τοϊς Ίάζνξι τοίς Μετανάσταις κατά τον Τιβίσκον ποταμόν 52. 47 (oder 47. 52) Süd άπό δε μεσημβρίας μέρει τον ζΐανονβίον ποταμοϋ τφ α7Γ0 τής έκτροπής τον Τιβίσκον ποταμον 52 μέχρις ίΛξιον7ίό?*εως 55, àcp* ής ήδη καλείται ö Ζΐανονβιος μέχρι τον Π όντον καί των έκβολών ’Ίστρος, ol· μέρονς ή &έσις εχει οϋτως' (2) μετά τήν έκτρθ7ΐήν Τιβίσκον τοϋ ποταμοϋ 52 ή 7 τρώτη προς λίβα έπιστροφή 47° 30 44° 45 Ost άπό δε άνατολών τφ τε έντεϋΰεν 55 ’ Ίστρω ποταμφ μέχρι τής κατά Αινογέτειαν πάλιν έπιστροφής, ής ή &έσις 53° 4 6 °4 0 54 καί ετι τφ 4Ιεράσω 7ΐοταμφ, ος κατά ζΙινογέτειαν 54 έκτραπείς άπό τον 5/Ιστρον προς άρκτους καί άνατολάς φέρεται, μέχρι τής είρημένης (oben § 1 und III 5, 6) τον Τνρα ποταμοϋ έπιστροφής 53. Es folgen (3) Völker und (4) πόλεις έν τή ζίακία έπιφανέστεραι. III 9 Μ ν σ ί α ς τ ή ς le νω 3 έσι ς. (1) ή άνω Μ νσία περιορίζεται AYest άπό μεν δνσεως ζ/αλματία κατά τήν είρημένην γραμμήν (II IG, 1; dort 'Ιλλνρίς genannt, Osten) άπό τής έκτρθ7ΐής τοϋ Caovov ποταμοϋ 33 μέχρι τον Οκάρδον όρονς 35

04

W i l l i elin K u b i t s c h e k .

Süd àjio δε μεσημβρίας μέρει Μακεδονίας τη έντεϋ&εν 35 επί τον 'Ορβήλον δρονς γραμμή εως πέρατος, ον ή ΰέσις 49° 42°20 58 Osten από δε ανατολών μέρει Θράκης τώ από τον είρημένον περατος 58 εως Κιάβρον ποταμον κατά πέρας ον ή ΰέσις 50° 43° 59 καί ετι αντω τω Κιάβρω ποταμώ (59. 56) κατά τήν κάιω Μυσίαν μέχρι της προς τον Αανονβιον τον Κιάβρον σνναφής, ής ή &έσις 49° 30 43° 45 56 Nord από δε άρκτων τώ έντεϋ&εν 56 μέχρι τον Caovov ποταμοί' μέρει τον Αανονβίον 7Τοταμον 33. Es folgen (2) Völker, (3) die Donaustädte von Οινγίδοννον 45° 30 44° 30 bis fΡαιτιάρια Μ ισών, κολωνία 49° 43° 20, und (4) die Binnenstädte. III 10 Μ ν σ ία ς τ η ς κ ά τω Β έσ ις. (1) ή κάιω Μνσία περιορίζεται W est από μεν δύσεως τψ είρημένω (Kap. 9 Obermösien Ost, vgl. Kap. 8, 2 Dakien im Paraplus) μέρει τον Κιάβρον ποταμον 56. 59 (oder umgekehrt 59. 56) Süd άπό δέ μεσημβρίας Θράκης μέρει τω άπό τον Κιάβρον 59 νπερ τον Λ ιμόν το όρος μέχρι τον επί τον ΙΙόνιον πέρατος, ο ε7τέχει 55 ° 44 ° 40 60 Nord άπό δε άρκτων τω είρημένφ άπό τον Κιάβρον ποταμον μέρει Αανονβίον 56 μέχρις Άζιονπόλεως 55 καί τώ εντεν&εν Αανονβίω, καλονμένω δε Ιστριρ μέχρι τών εις τον Πόντον έκβολών, ού ί) μέν κατά Αινογέτειαν 54 πόλιν επιστροφή εΐρηται έπέχονσα 53° 4 0 °4 0 ; (2) die Reihe der Donaumündungen. Ost (3) ή δ ' άπ* ανατολών της Μ νσίας πλευρά ορίζεται τη έφεξης τοις στόμασι τοϋ Π όντον παραλίω μέχρι τον είρημένον προς τη Θράκη πέρατος, ο έπέχει 55° 44° 40 60; ής 7ΐλενράς ι) &έσις εχει ο ίτω ς· μετά το cΙερόν στόμα 61 (dem südlichsten) τον 5Ιστρον ποταμον Πτερόν άκρον 56° 20 46° bis Μεσημβρία 55° 44° 40 60. Noch folgen (4) Völker, (5) Donaustädte von 1Ρηγιανόν 50° 43° 40 bis Οιτιόεντα 55° 46° 30, (6) Binnenorte. Es fehlt

Studien zur Geographie des l ’tolemäus.

I.

05

also eine Begrenzung gegen Norden, gegen 53, und Ptolemäus kehrt nichts anderes vor, um diese Lücke auszufüllen, als daß er (7) von der nördlichsten Donaumündung bis gegen die Mündung des Borysthenes 48, ohne irgendeine auf jene bezügliche Bemerkung zu machen, die Küstenorte aufzählt, (8) Binnenorte und (9) Inseln bringt. III 11 Θ ράκης ΰ έ σ ις . (1) ή Θράκη περιορίζεται Nord άπ6 μεν άρκτων τη κάτω Μνσία παρά την είρημένην γραμμήν 59. 60 West από δε όνσμών τη άνω Μνσία καί Μακεδονίας μέρει τω από τον είρημένον Όρβήλον δρονς 58 μέχρι πέρατος, ον ή ϊϊέσις επέχει 49° 41°45 67 Süd άπό δε μεσημβρίας τω Μακεδονίας μέρει τω άπό τον έκτε&ειμένον πέρατος 67 μέχρι των τον Νέστον ποταμον έκβολών 62 διά τον Παγγαίον δρονς καί τη έφεξής παραλίφ τον Α ίγα ίον πελάγονς καί μέρει τον Μέλανος κόλ?ιον καί τη έντεν&εν άποτεμνομένη την Χερσόνησον γραμμή 63. 64, ής πλενράς ή ϋέσις εχει όντως* (2) Νέστον π οτα­ μόν εκβολαί δ1°45 41°45 62 Periplus bis το δριον της Χερσόνησόν το έν τω Μέλανι κόλπω 53° 50 41° 31) 63, ομοίως το εν τη Προποντίδι δριον της Χερσόνησόν 54°20 41°30 64 Ost (3) àrcô δε ανατολών τη εντενΟεν 64 Προποντίδι καί τω στόματι τον Π όντον, ο καλείται Θράκιος Βόσπορος 65 καί τη έφεξης τον Πόντον παραλίω μέχρι τον προς την κάτω Μνσίαν δριον (die folgenden Worte, die ich hier einklammere, läßt X weg, aber Müller hat sie im Text behalten: ο επέχει μοίρας 55° 44°40) 60 (4) αφ’ οϋ όρίον ή περιγραφή εχει οϋτως· μετά την Μεσημ­ βρίαν τής Μνσίας (ητις εΐρηται 55° 44°40, Interpol.) 60 Periplus bis καί εφεξής το είρημένον δριον τής Χερσό­ νησόν 64. Noch folgen (5) Berge, (6) Strategien, (7) Binnenstädte, (8) Inseln. 5 K u bi ts chek.

G6

Wilhelm Ku b it sc h ek .

Auf Mängel dieser Grenzführung, die z. B. iin Westen bei Strecke 58. 59 die Himmelsrichtung verfehlt, hat schon Müller p. 472 a aufmerksam gemacht; vgl. diesen auch p. 403 a zu Mesembria. III 11 Anhang Χ ε ρ σ ο ν ή σ ο υ & έσις. (9)

ή δε Χερσόνησος περιορίζεται

Nord άπο μεν ΰρκτων τή ειρημένη ύπο την Θράκην γραμμή d/rà τον Μελανός κόλπον έπί την Προπονίδα και τω έντεϋ&εν μέρει τής Πρθ7ΐοντίδος τω μέχρι Καλλιπόλεως ής $έσις 55° 41°30 West από δε δνσεως τω λοιπω μέρει τον Μελανός κόλπον, εν ω Καρδία πόλις 54° 41° 5 κτλ. Süd άπο δε μεσημβρίας τφ έντεν&εν Λ ίγαίω πόλις Έλαιονς 54° 30 40°45 κτλ.

πελόγει, έν φ

Ost άπο δέ ανατολών τω 'Ελλησπόντφ, έν ψ πόλις Κοίλα 54°55 41° κτλ., εξής δε καί ή ειρημένη π . ΚαλλίΊίολις 55° 41° 30 (s. ο. Nord). Auch in den durch Pinax IX zusammengefaßten Land­ schaften ist keine einheitliche Abfolge der Grenzstrecken zu erkennen. Zwar wird in Kap. 7 Jazyges die Nordlinie vom Nordwest-Punkt aus verfolgt, und die anderen Orientierungs­ linien laufen wieder vom Nordwest-Punkt die Strecken West, Süd und Nord bis zum Nordost-Punkt; ebenso Kap. 8 Dakien und 11a Chersonnesos. Ebenso wäre Kap. 11 Thrake ein­ zuordnen, wenn nur die Richtung der Nordlinie gesichert wäre; aber die Ostlinie, die vom Südost-Punkt aus nach Nordost zieht, wird im unmittelbar darauffolgenden Paraplus genau in ver­ kehrter Reihenfolge gebracht, gleichsam um zu zeigen, wie wenig der Autor auf Festhalten eines bestimmten Schemas hält. (9) Obermösien wird vom Nordwest-Punkt aus die Reihe WSON gebracht. In (10) Untermösien ist Westen gleichfalls als Aus­ gang genommen, aber die Richtung, ob nach Süd oder Nord, nicht zu erkennen; es folgt die Südlinie ostwärts, dann die Nord­ grenze in einer selbst für Ptolemäus’ Übung unordentlichen Weise und, wie oben bemerkt, nicht lückenlos ostwärts, endlich die Ostseite nicht viel besser und südwärts.

Studien zur Geographie des Ptolemäus.

G7

I.

P in a x X umfaßt die Eparchien des südlichen Balkans III 12 bis 15 mit Anhang zu 14, um die Übliche Durchzählung des Textes zu verwenden. III 12 Μ α κ ε δ ο ν ία ς ΰ έ σ ις . (1) ή Μακεδονία περιορίζεται Nord από μεν άρκτων ταΐς έκτε&ειμέναις πλενραΐς δαλματίας 36. 35 καί Μ νσίας τής δίνω 58 καί Θράκης 62 West από δε δυσμών τω Ίονίω πελόγει τω από Δυρραχίου 36 μέχρι Κελνδνον ποταμού 68 κατά την περιγραφήν τοιαντην' ζΐνρράχιον 45° 40°55 (zu 36) Periplus bis Κελνδνον ποτ. εκβολαί 45° 39° 30 68 Süd (4) άπο δε μεσημβρίας τή έντεϋ&εν 68 (vgl. Kap. 13 Nord) γραμμή παρά μεν τήν Ηπειρον εως πέρατος, ον ή ΰέσις 49° 38°30 69 (Ptolemäus hätte hinzulugen sollen, daß dies das Ostende des Pindos ist)1 έφ' ής 7(>σμμης διατείνει τό Π ίνδον ΰρος, ού τό μέσον (also nicht Anfang und nicht Ende, welch letzteres auch für Epirus Kap. 13 Nord in Betracht käme, vgl. die voraus­ gehende Zeile) έπέχει 47° 40 38°45,2 παρά δε τήν 'Λχαίαν εξής μέχρι τον Μαλιακοϋ κόλπον κατά πέρας, ον ή ΰέσις 51° 38° 25 70, έφ' ής γραμμής εστιν ή Οίτη το όρος, ον τό μέσον έπέχει 50° 30 38° 25 Ost (6) άπο δέ ανατολών τω τε ειρημένω τής Θράκης μέρει (vgl. Thrakien, Kap. 11 West) καί τοϊς κόλποις τον Λ ίγαίον πελάγονς τοΐς άπο Νέστον ποταμον 62 μέχρι τοϋ έκτεΰειμένον 7ΐέρατος τον Μαλιακοϋ κόλπον 70, ών ή περιγραφή έχει όντω ς* μετά τον Ν έστον Ίίοταμόν 62, ός έστιν όριον τής Θράκης, έπέχ^ων 51° 45 41° 45 Periplus bis (14) ( περχείον ποταμον εκβολαί 51° 38° 20 Es folgen (44) Inseln.

(15) Flüsse,

(16) Berge,

(17) Binnenorte,

Oder wie Ptolemäus (anscheinend allein ) zu sagen beliebt: τό Πίνδον. Somit überspringt die Grenzbeschreibung wortlos den Punkt 69.

5*

68

W ilh elm K u b its c h e k .

III 13 JΗ π ε ιρ ο ν θ έ σ ις . (1) τής 'Ηπειρον Nord ή μέν άρκτικωτάτη πλευρά διορίζεται τώ της Μακεδονίας μέρει κατά την είρημένην γραμμήν 68. 69 (vgl. Kap. 12 Süd) Ost ή δε όπ ' ανατολών τη έντεϋθεν 69 γραμμή παρά την Άχαίαν μέχρι τής τον 'Αχελώου ποταμού εκβολής, ής ή θέσις έπέχει μοίρας 48°25 37°30 71 West ή δε από δύσεως πλευρά τη κατά τά 'Ακροκεραύνια του 'Ιονίον πέλαγους παραλίω, ής ή περιγραφή εχει οϋτοις' (2) 'Ώρικον 45° 39° 25 Periplus bis Κασσιόπη λιμήν 45°30 38°25 Süd ή δε από μεσημβρίας πλευρά τώ έντεϋθεν μέχρι του Α χε­ λώου ποταμού 71 'Αδριατικώ πελάγει κατά περιγραφήν τής παραλίου τοιαυτην' (3) Ποσίδιον άκρον 45°45 38° 10 bis (4) Αχελώου ποταμού εκβολαί 48° 25 37° 30 71 Noch kommen (5) πόλεις μεσόγειοι und (9) Inseln. III 14 Α χ α ία ς θ έ σ ις. (1) Άχαίας ή μέν συνημμένη μέχρι του Ισθμού τής Πελοποννήσου, ήν 'Ελλάδα καλοΰσιν, όρίζεται West 07CÖ μεν δύσεως τή Ήπείρω 69. 71 (vgl. Kap. 12 Makcdonia Süd) Nord από δε άρκτων τή τε Μακεδονία κατά τάς ειρημένας πλευράς 69. 70 καί μέρει τον Αιγαίου πελάγους Ost από δε ανατολών τώ εφεξής μέρει του Αιγαίου πέλαγους έως Οουνίου άκρου 73 Süd από δε μεσημβρίας τώ τε Αδριατικώ πελάγει κατά την από του 'Αχελώου ποταμού 71 παράλιον τον Κορινθιακοί κόλπου καί αύτω τώ Ίσθμιο καί τώ έντεϋθεν Κρητικώ πελάγει μέχρι Οουνίου άκρου 73 καί έστιν ή μεν τής παραλίου 7τεριγραφή τοιαύτη' (2) μετά τον 'Αχελώον ποταμόν, δς εστιν δριον τής 'Ηπείρου 71 εν τώ 'Αδριατικώ πελάγει Αιτωλίας Χερσο­ νήσου άκρον 48° 30 37° 25 Periplus bis (6) Μεγαρίδος Πηγαί 51° 25 37° 25 72, καί μετά τόν Ισθμ όν Νίσαια 52° 37°20, und weiter, aber ohne Ankündigung dessen, daß liiemit der Paraplus der Ostseite geliefert werden solle, bis (10) Οκάρφεια 51° 15 38°25 70

Studien zur Geographie des Ptolcmäus.

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Es folgen (11) Berge, (12) Flüsse, (13) Binnenstädte, (22) Inseln, unter diesen auch (22) Erßoia, das ohne Orien­ tierung gegeben und durch einen Periplus beschrieben wird, der am nördlichsten Punkt der Westküste beginnt und über den Osten zum Ausgangspunkt zurückkehrt. III 14 Anhang Π ε λ ο π ό ν ν η σ ο υ ΰ ε σ ις . (25) ή Πελοπόννησος περιορίζεται Nord άπο μεν άρκτων τφ τε ΚορινΟιακώ κόλπω καί τφ 'ΐσΰμώ '/.al τφ εφεξής Κρητικφ πελόγει West und Süd άπο δε δνσμών και μεσημβρίας τφ 'Λδριατιχφ πελόγει Ost àjiô δε άναιολών τφ Κρητικφ πελόγει :καί έστιν ή παράλιος αυτής την περιγραφήν εχονσα οϋεως' (26) μετά τάς έν Μεγαρίδι Πηγός, αϊτινες εΐρηνται Ιν τφ Κορινΰιακφ κόλπω της Αχαίας έπέχονσαι μοίρας 51° 25 37° 25 (III 14, 6; s. ο. S. 68) 72 Κορινθίας ίερον cΗρας Κορινθίας 51° 15 37° 15 damit beginnt der Periplus von Westen aus dem Isthmus her bis Οχοινονς λιμήν 51°40 37° am Ost-Ende des Isthmus. Es folgen (35) Berge, (36) Binnenstädte, (45) Inseln. III 15 Κ ρ ή τη ς νή σον $ έ σ ις . (1) ή Κρήτη περιορίζεται West όπό μεν δνσμών ν?ιδ τον ’Α δριατικοϋ πελάγονς Nord από δε άρκτων υπό τον Κρητικόν πέλαγους Süd άπο δε μεσημβρίας νπδ του Αιβυκοΰ πελάγονς Ost άπο δε ανατολών νπό τον Καρπαθίου πελάγονς Και ή μεν παραλία αυτής περιγραφήν εχει τοιαντην, nun folgen (2) δυτικής, (3) νοτιάς, (4) άνατολικής und (5) βόρειας πλευράς in vollem Kreislauf. Es kommen nun noch (6) Berge, (7) Binnenorte, (8) Inseln. Auch nicht eine einzige Landschaft dieses Pinax X wird so begrenzt, daß entweder dabei die von Ptolemäus o. S. 12fg. aufgestellte Regel befolgt oder doch wenigstens eine übersicht­ lich gehaltene und also im Kreis herum geführte Anordnung der Grenzteile durchgeführt oder ein anderes Ordnungssystem

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mitgeteilt würde. In 12 Makedonien laufen vom gleichen Punkt die Nordlinie ostwärts, die Weststrecke gegen Süden, West setzt sich in der Südstrecke organisch fort, Ost aber fährt in organischer Fortsetzung der Nordstrecke südwärts. 13 Epirus: Nordlinie nicht ausgesprochen, Ost und West folgen darauf südwärts, Westseite setzt sich wortlos in Süd fort. 14 Achaia: Westlinie unbestimmt, Nord und Ost folgen in gleicher Richtung bis gegen Südosten; dort aber trifft dann auch Süden ein; daß ein Ostparaplus in der Richtung eines süd­ lichen Paraplus fortgesetzt wird, wie gesagt ohne Andeutung dieses Beginnens, geht also im gegenteiligen Sinn der ursprüng­ lich angegebenen Ostgrenze vor sich. Der Peloponnes, Anhang zu Kap. 14, bringt die Nordlinie ostwärts und läßt Westen, Süden und Osten an die gleiche Stelle zurücklaufen. Kreta 1δ bietet Westen und Norden, dann aber Süden und Osten; ein Periplus WSON wäre an sich regelrecht angelegt, stimmt aber, wie man sieht, eigentlich nicht zu dem eben angegebenen Perihorismos. Ich komme jetzt, nach Abschluß der Ländergruppen Europas, zum Katalog der europäischen Grenzmarken, wie sie in den ausgeschriebenen Stellen des Perihorismos und auf der entsprechenden Landkarte durchgezählt sind. Länder, die als Inseln keine gemeinsamen Grenzmarken mit dem Festland haben, sind hier weggelassen: Irland, England, Korsika, Sardinien, Sizilien und Kreta. V e rze ich n is der G re n zp u n k te a u f den K a rten der k o n tin e n ta le n T e ile E u ropas. 1 το άνατολιχώτερον στόμα ^Λνα του ποταμού 4°20 37°30 4 West, μετά τάς τον 5’Λ να ποταμού έχβολάς 4 Süd. 5 West 1. 2. 3 vgl. δ Süd 1. 5 vgl. 5 West 2 /; προς άνατολάς Ç'Ava) τον ποταμού επιστροφή G020 30° 4 Nord 3 το πράς τω πέρατι τής Λονσιτανιας τον ποταμού (”A ra) μέρος 9° 39° 4 Nord 3. 4 vgl. 4

Studien zur Geographie des Ptolemäus.

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3. 6 επιζενγννει τά είρημένα πέρατα προς τε τφ Ά ν α ποταμφ καί τφ Λορίω ποναμφ 5 Ost

4 τή όπό του είρημένον Χαριδήμον ακρωτηρίου 4a γραμμή μέχρι τον έκτε$ειμένον πέρατος έφ* ής Βόρεια πόλις 11°4δ 37° 10 4 Süd. ή έντεν&εν (3) γραμμή γραφομένη παρά την Ταρρακωνησίαν ώς έπϊ το Βαλλιαρικόν πέλαγος πέρας εχονσα 12° 37° 15 4 Nord, το πράς τη Βαιτική πέρας, ο ήν 12° 37° 15 G zweiter Abschnitt. 4 a Χαριδήμου δκρον 11°30 3G°50 4 Süd (Periplus) 4. 9 vgl. 6 zweiter Abschnitt Südost 5 τον /ίορίον ποταμού ol αι μεν έκβολαί εις την Έκτος Μάλασαν φέρονσι 5°20 41°50 5 Nord, μετά τάς τον /ίορίον ποταμού έκβολάς G West, /ίορίον ποταμού εκβολαί 5°20 41°50 5 West 5. 6. 4 vgl. G zweiter Abschnitt 6 το δε προς τφ πέρατι τής Αονσιτανίας (ζΙορίον) τον ποτα­ μού μέρος 9() 10 41°50 5 Nord 7 Νέριον όκρωτήριον 5° 15 45° 10 G West, μετά το Νέριον ακρωτήριον 6 Nord 8 Οίασσώ δκρον Πνρήνης 15° 10 45° 50 G Nord, μετά τό Οίασσώ ακρωτήριον 7 West, επί το Οίασσώ ακρωτήριον 7 Süd. άπά του είρ. όκρωτήριον G Ost 9 μέχρι τής έπί τήν κ α 3 ή μ α ς θάλασσαν όκρωρείας, κα&' ήν ϊδρνται 4Ιερόν Αφροδίτης 20° 20 42° 20 6 Nordost. μέχρι τής έπί τήν κα$' ήμας θάλασσαν όκρωρείας, έφ’ ής τό Α φ ρο­ δίσιον ιερόν 10 Süd. τό είρημένον Αφροδίσιον ιερόν 20°20 42°20 G zweiter Abschnitt Südost. μετά τό Αφροδίσιον Ιερόν 20° 20 42° 20 10 Süd 10 μέχρι των εκβολών Οίάρου τον π ο τ α μ ο ί ώϊ' ή ίίέσις 27°30 43° 10 Ost. μέχρι των Ονόρον τον ποταμού ίκβολών 10 Süd. aï τον Ονόρον έκβ. 27°20 43° 10 Süd. 11. 10 κατά τήν έκτεΰειμένην γραμμήν από τον Αδονλα δρονς μέχρι των Ονόρον ποταμού εκβολών III 1 West (Pinax VI). Ent­ sprechend beginnt von der Westseite her Italiens Periplus p. 231, 19 όπό των έκβολών Ονόρον τον ποταμού III 1 Süd 11 τφ από τής πηγής (des Rheinfl. 20) έπί τάς JΑλπεις δρει, ο καλείται Αδονλας δρος 29° 30 45° 15 9 Ost. μέχρι τον

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κοινού πέρατος των τε Ά λπεων και τον Άδονλον δρονς, οπερ επέχει 29°30 45° 15 9 Süd. τα άπο τον Αδονλον δρονς 10 Ost 11. 20. 20 a τω τε A δούλα δρει καί τι} μεταξύ των κεφαλών (zu ergänzen ist wolil γραμμή) τον τε (Ρήνον καί τον /Ιανονβίον ποταμού 12 West. Vgl. Cuntz, S. 148 s. v. ,Adulae et Alpium terminus' 11. 24. 25 Südpunkt des Adulas-Gebirges, fortgesetzt durch die Alpen 12 Süd; durch andere Punkte bezeichnet III 1 Nord 12 μέχρι τοϋ 7τρος τή Πνρήνη πέρατος 19° 43° 10 7 Ost. μέχρι τον είρημένον προς τή Πνρήνη τω δρει πέρατος 7 Süd. Vgl. ferner το άπο της Ακονιτανίας 10 Süd und Cuntz, S. 188 s. v. ,Narbonensis Terminus in Pyrenaeo' (Stellen­ sammlung dort unvollständig) 13 μέχρι της κεφαλής Αίγειρος 20° 44° 30 7 Ost. από της κεφαλής τον Αίγειρος ποταμού 7 Süd. μέχρι τού είρημένον προς τη Ακονιτανία πέρατος [παρά τα\ Κέμμενα δρη ών το μέσον 20°20 44°30 8 Süd. Vgl. Cuntz, S. 160 s. v. R em ­ mena (Cebenna) montis med.' 14 ή επ' ενΰείας αντω (η. Sequana 18a) γραμμή μέχρι πέρατος ή $έσις 25° 45°30 8 Ost (vgl. 8 Süd und Cuntz S. 183 s. v. ,Lugdunensis terminus'), άπο τον είρημένον κοινού δρίον τής τε Αονγδοννησίας καί τής Ναρβωνησίας 9 Süd 15 Αίγειρος ποταμού έκβολαί 17°40 48°30 7 West Paraplus (vgl. 7 Nord), μετά τάς τού Αίγειρος ποταμού εκβολάς 8 West 16 μέχρι τής (Αίγειρος) έίτιστροφης 20° 48°30 7 Nord 17 Ι'άβαιον δκρον 15° 15 49°45 8 West, μετά το Γάβαιον ακρωτήριον 8 Nord 18 Οηκοάνα ποταμού εκβολαΐ 20° 51° 30 8 Nord, μετά τάς τού Οηκοάνα ποταμού έκβολας 9 Nord 18a το μεταξύ (der Sequana) 24° 47°20 8 Ost (Cuntz, p. 201 s. v. ,Sequanae medium'); kann also nicht gut anderes als die Flußquelle der Sequana sein.1 1 Oder die Mitte seiner Quellen; der ursprüngliche Wortlaut ist wohl noch nicht gewonnen.

Studien zur Geographie des Ptolemäus.

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19 το ανατολικόν στόμα τον ÇΡήνον) ποταμού 21°20 54° ί) Nord. μετά τας τον 1Ρήνον ποταμού έκβολός 11 Nord 19. 20 τω ειρημένφ ποταμω (Rhein) παρά την Μεγάλην Γερμανίαν, ού ή κεφαλή εχει 29° 40 46° 9 Ost. 11 West 20. 20 a τη μεταξύ των κεφαλών τού τε 1Ρήνον καί τον ζΐανονβίον ποταμού 12 West 20a ή κεφαλή τού ζΙανονβίον ποταμού 30° 46°50 11 Süd. Vgl. dazu (ρ. 250, 13) Cuntz, ρ. 170 s. ν. ,Danubii fons'. Ich zitiere auch gleich, da dies für die Erkenntnis des Prinzips des ptolemäischen περιορισμός lehrreich zu sein scheint, zur Rheinquelle (p. 221, 9) 29°20 46° Cuntz, 195 s. v. ,Rheni fons4 und für den Adulaberg (p. 222, 9) 29°30 45° 15 Cuntz, 148 s. v. ,Adulae et Alpium terminus'; übrigens zu allen diesen Daten die zweite Kartentafel bei Cuntz. 20 a. 24 μέρει τού ζΙανονβίον ποταμού τω cui ο των πηγών μέχρι τής τού ΛΧνον ποταμού έκτροπης 34° 47°20 12 Nord 21 Ονιστονλα ιιοταμού έκβολαί 45° 56° 11 Nord, μετά τας τον Ονιστονλα ποταμού έκβολός III 5 Nord. 21. 23 τω Ονιστονλα ποταμω III 5 West 22 ή επιστροφή (τού ζΙανονβίον π οτ.) κατά Κόρπιν καί αρκτικωτατη πασών 42°30 48° 11 Süd. έπί τήν κατά Κόρπιν τού Ζΐανονβίον π οτ. έπιστροφήν III 7 Süd 22. 23. 21 ή από τής είρημένης έπιστροφής προς τα νπερκείμενα Οαρματικό ορη διάστασις und ή μετά τα δρη έπί τήν κεφαλήν τον Ίονστονλα ποταμού καί ετι αντος ό ποταμός εως θαλάσσης 11 Ost 26. 30 τω τού ζΙανονβίον μέρει τω όπό τού Κετίον ορονς μέχρι τής κατά τον Ναρβώνα ποταμόν έκτροπής, ής ή $έσις 41° 47° 40 14 Nord 24. 24 a μέχζΐ τής τον Λ ίν ο ν ποταμού εκτροπής 34° 47°20 12 Nord, τω Λ ινω π., ου το νοτιώτατον πέρας 34° 45° 15 12 Ost. 11. 25 und 27 12 Süd. Λ ΐνψ ποταμψ 13 West 24. 26. 27 μ,έρει τού ζΙανονβίον ποταμού μέχρι τού Κετίον ορονς, ον ή ΰέσις έπέχει 37°30 46°20 καί 37°30 45°30 13 Nord; vgl. ο. S. 52 25 τήν αρχήν τού Λικίον ποτ. ός διορίζει τήν 1Ραιτίαν α/ιο τής Ονινδελκίας 31° 30 45°30 12 Süd

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Wi l h e l m Kubi t s c hek.

27 Süden des Κέτιον δρος 37°30 45°20 13 Nord 26 τω Κετίω δρει 13 Ost. 14 West; vgl. 13 Süd. — Cuntz. S. 107 ,Cetius mons, Nord-Ende' und ,Süd-Ende' 28 μέρει τής Παννονίας της άνω ον το δνσμικώτατον πέρας επέχει 36° 45° 30 13 Süd. άπό τον είρημένου δνσμικωτάτοι πέρατος 14 Süd. τω Καρονάγκα 14 West 28. 32 τής τε Ίστρίας και τής 'ΐλλνρίδος μέρει κατά παράλληλον γραμμήν την άπό τον εϊρημένον δνσμικωτάτου πέρατος (28) μέχρι — του δρίον τής κάτω Παννονίας 41° 30 4δ°20 Î32 14 Süd 30 μέχρι τής κατά τον Ναραβώνα ποταμόν εκτροπής, ής / θέσις έχει 41° 47° 40 14 Nord, μετά τον Ναραβώνα ποταμόν 15 Nord 30. 32 τή κατά τα είρημένα πέρατα γραμμή 14 Ost. άπό τής τον Ναραβώνος ποταμού έκτροπης κατά τούς είρημένους δρονς 15 West 31. 32. 33 κατά τους εκτεθειμένους δρονς 16 Nord 32 τον ορίου τής κάτω Παννονίας 41°30 4δ°20 14 Süd. άπό τον εϊρημένον όρίου 15 Süd 31. 34 κατά γραμμήν, ής τό μεν προς τή Παννονία τή άνω πέρας έπέχει 36° 30 45° 10, το δε έπί τον Άδρίαν κόλπον 36° 30 44° 50 16 West 33 μέχρι τής του Πανονβίον ποταμού καμπής, καθ' ήν έκτρέπεται δ Οανος ποταμός, ής θέσις έπέχει 45° 10 44° 30 15 Süd. μέχρι τής του Cavov ποταμού εκτροπής 15 Nord Ost. έκτροπή Caovov τον ποταμού 45° 10 44°30 15 Ost 33. 35 κατά γραμμήν τήν άπό τής ειρημένης έκτροπης τοϋ Cavov ποταμού μέχρι τον κατά το Οκάρδον δρος πέρατος ον θέσις 47° 41°40 16 Ost. κατά τήν είρημένην γραμμήν άπό τής εκτροπής τον Caovov ποταμού μέχρι τοϋ Οκάρδον δρονς III 9 West 34 μετά τήν 3Ιστρίαν 16 Süd. μέχρι τοϋ εϊρημένον προς τή Ίστρία πέρατος 16 Süd. μέχρι τοϋ προς τήν 'Ιλλνρίδα δρίον III 1 Süd, der Treffpunkt der γραμμή, die im Westen Istriens (also südlich vom Südwestpunkt Oberpannoniens 36° 30 45° 10 31) vom Tiliaventus 37 her an der Küstenlinie, 36°30 44°50, 16 West, einlangt. Dies ist das τέλος Ιταλίας

Studien zur Geographie des Ptolemiius.

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(so die Überlieferung — oder auch noch παραλίας), das Ptolemäus oder vielleicht ein Scholion (ich glaube, daß eher Müller, der diesen Zusatz ablehnt, im Rechte ist als Cuntz) zu Nesactium konstatieren will; vgl. 16 West 36. 35. 58. 62 ταΐς εκτε&ειμέναις πλενραις δαλματίας (36. 35) καί Μνσίας της Ιίνω (58) καί Θράκης (62) III 12 Nord 35. 36 κατά γραμμήν τήν από τον είρημένον πέρατος ψ3άνονσαν επί τον 'Λδρίαν, ής πέρας 45° 41° 16 Süd. 36 τφ από ζΙνρραχίον III 12 West, ζίνρράχιον 45° 40° 55 III 12 West. Ebenso (S. 55) Αίσαος 16 Süd 37 από τον Τελαονέμπτον ποταμού III 1 Nord. III 1 S ü d 1 38 άπό Νέας πόλεως III 1 West, μέχρι Νέας πόλεως III 1 Süd 39 μέχρι της Αενκοπέτρας ϋκρας III 1 West, άπό Αενκοπέτρας III 1 Süd 40 μέχρι τον Γαργάνον όρονς III 1 Nord, άπό τον Γαργάνον δρονς III 1 Ost 41 μέχρι τον *Ύδρονντος III 1 Ost. εως ‘ Υδροϋντος III 1 Süd 42 τοΐς ’Ίαζνξι τοΐς Μετανάσταις άπό τον νοτίον των Οαρματικών όρέων πέρατος III 5 Süd; ebenso III 7 Nord (wo πέρατος vielleicht nur durch Zufall ausgelassen ist), τφ ειρημένω μέρει τής Γερμανίας τφ από των Γαρματικών όρέων έπί τήν κατά Κάρπιν τον Αανονβίον ποταμον έπιστροφήν (22) III 7 West und Süd. τφ τε Ονιστονλα ποτάμιο 21 καί τφ μετάξι' τής κεφαλής αντον καί των Οαρματικών όρέων [μ^ρει?] Γερμανίας καί αντοΤς τοΐς δρεσιν ών ή &έσις εϊρηται (nämlich II 11 Ost) III 5 West, ή άπό τής ειρημένης έπιστροφής 22 προς τα νπεοκείμενα Οαρματικά δρη, ων το μέν νότιον πέρας έπέχει 42°30 48°30 II 11 Ost 43 το τέλος τής $αλάττης τής έγνωσμένης 62° 63 und 44 64° 63 III δ Nord, III 5 Ost 44. As. 33. άγνώστω γή Sarmatia Asiae V 8 Nord 45 ή πηγή τον ( Τανάιδος) ποταμον 64° 58° III 5 Ost. Deckt sich mit V 8 Sarmatia Asiae Pinax X V I West εως των πηγών τον Τανάιδος ποταμον 45. 44 τφ άπό των πηγών τον Τανάιδος ποταμον έπί τήν Ιίγνωοτην γην μεσημβρινφ (Meridian) μέχρι τον είρημένον Seine Mündung 37 im Periplus 111 1. *22 33° 44°50 (X 44°40).



17 N· W· Ol

Ot

18 N· Wl Ol S-+

19 N· W· Ol

Jene Grenzen, deren Anfang und Richtung nicht mit Sicherheit hervorgehen, sind in dieser Übersicht durch einen Punkt angedeutet; die anderen durch einen Pfeil. Den in der Lesung des Textes nicht geklärten Fall 16 Ost erörtere ich hier nicht weiter.

P in ax X I X = Asien V umfaßt Assyrien, Medien, Susiana, Persis, Parthien und Karmanien = Buch VI, Kap. 1 bis 6. VI 1 Α σ σ υ ρ ί α ς & έσις. (1) ή Ασσυρία περιορίζεται Nord άπό μεν άρκτων τω είρημένω της Μεγάλης ΐΛρμενίας μέρει 27 παρά τον Νιψάτην το ορος 30 West άπά δε δνσεως Μεσοποταμία κατά το έχτεΟειμένον τον Τίγριδος ποταμού μέρος 27. 57 Süd άπό δέ μεσημβρίας Οονσιανη κατά την άπό τον Τίγριδος 57 γραμμήν μέχρι πέρατος οΐ ή ΰέσις έπέχει μοίρας 84° 36° 62 Ost άπά δε άνατολών Μηδίας μέρει τω παρά την έπιζενγννονσαν τα είρημένα δύο πέρατα γραμμήν 30. 62 [έφ* ής έστιν δ Χοά&ρας το ορος, ού τα πέρατα επέχει μοίρας 80° 39° 30 και 83° 38°, also gewissermaßen eine Anmerkung zu einem Element der Landesbegrenzung, die uns nicht irgendwie hier von unserem Ziele abziehen soll]. (2) Regionsteilung, (3) Städte, (4) Flüsse.

Studien zur Geographie des Ptolemäus. I.

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V I 2 Μη δ ία ς ΰ έ σ ις . (1) ή Μηδία περιορίζεται Nord άπο μεν άρκτων μέρει της f Υρκανίας ΰαλόσσης κατά περι­ γραφήν τοιαντην' μετά τδ εϊρημένον προς τή *Λρμενίφ πέρας1 28 Câviva 80° 43° bis τά πράς τή 'Υρκανία χώρα πέρας έπέχει μοίρας 94° 40° 30 64 West (3) άπό δε δνσεως τή Μεγάλη ^Αρμενίφ καί τή 'Λσσνρίη κατά τάς έκτε&ειμένας αυτών άνατολικάς γραμμάς 28. 30. 62 Süd άπο δέ μεσημβρίας Περσίδι κατά την έπιζευγννμένην γραμμήν άπο τον πράς τή ΐΛσσυρία και Οονσιανή πέρατος 62 μέχρι τον έπέχοντος μοίρας 94° 34° 30 66 υφ5 ?yς εστι τό δυτικόν μέρος του Παρχοά&ρα δρονς, dieser letzte Neben­ satz gehört, wie man sieht, nicht zur eigentlichen Grenz­ ziehung Ost άπο δέ άνατολών l Yρκανία καί Παρ&ία κατά τήν έπιζευγνυουσαν τα είρημένα πέρατα 64 und 66 μεσημβρινήν γραμμήν, ής τά διορίζον μέρος τήν 4Υρκανίαν άπο τής ΙΙαρ&ίας επέχει 94° 39° 65 Noch folgen (4) Berge, (5) Völkerschaften, (7) ai μεν τον Ζάγρου Πνλαι und ai δε Κάσπιαι Πνλαι, (8) πόλεις καί κώμαι. VI 3 Ο ο νσ ια νή ς &έσις. (1) ή Οονσιανή περιορίζεται Nord άπό μεν άρκτων \Ασσυρία κατά τήν διωρισμένην αυτής πλευράν 57. 62 West άπο δε δνσεως Βαβυλωνία παρά το έκτε&ειμένον του Τίγριδος 57 μέχρι θαλάσσης μέρος 56 Ost άπο d’ άνατολών Περσίδι κατά τήν έπιζευγννμένην γραμμήν άπό του εϊρημένον προς τή Ασσυρία καί τή Μηδία πέρα­ τος 62 μέχρι τών εις τον Περσικόν :κόλπον έκβολών του Όροάτιος ποταμού 63 Süd άπό δε μεσημβρίας τώ άπό τον Τίγριδος μέρει του Περσικοϋ κόλπον 56 μέχρι τών του Όροάτιος ποταμού έκβολών, άί έπέχουσι μοίρας 86° 30 30° 30 63 κατά περιγραφήν τοιαντην' μετά τό [άνατολ~\ικόν στόμα τών του Τίγριδος 1 Wilberg hat das nun in den Hss. folgende Satzstück τον 'Αράξου ποταμού gestrichen.

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ποταμοϋ έκβολών (vgl. V 20, 5) 80°30 31° 56, Χάραξ Πασινοϋ 80° 40 31°, der Paraplus bis ’ Οροάτιος ποταμού έκβολαί 86° 30 30° 30 63 oder wie sonst der Wortlaut des Südviertels herzustellen ist. Die W ilbergsche Lesung, der ich hier, wie überhaupt im VI. Buch, zu folgen ge­ nötigt bin, wird durch die hsl. Überlieferung oder viel­ mehr durch das, was wir von ihr heute wissen, zu wenig gestützt. Das Faksimile des Urbinas zeigt deutlich, wie übel wir dem Wirrwarr der sich kreuzenden Korrekturen und Textvarianten gegenüberstehen, so lange keine brauchbare und nüchterne Wiedergabe und Bereinigung des kritischen Apparats vorliegt. Der Nobbesche Text hat u. a. (2) den Satz aufgenommen : το δυτικόν στόμα τον Τίγριδος èv τή 7ΐεριγραφή της Βαβυλωνίας εκκειται (gemeint ist V 2 0 ,5 ) 79°30 3 0 °lö ; diese Zitierweise unter­ scheidet sich von der üblichen des Ptolemäus. Es folgen dem Paraplus (3) Völkerschaften, (9) Binnen­ städte Susianas und (6) Inseln. VI 4 Π ε ρ σ ίδ ο ς & έσις. (1) ή Περσις περιορίζεται Nord άπο μεν άρκτων Μηδία κατά την έκτεΟειμένην διά του Παρχοάϋρα ορονς γραμμήν 62. 66 West από δε δνσεως Οονσιανή παρά την είρημένην αυτής ανα­ τολικήν πλευράν 62. 63 Ost από δε ανατολών Καρμανία παρά την έκβαλλομένην μεσημ­ βρινήν γραμμήν άπό τον προς τή Μηδία και τή ‘ ΠαρΟία πέρατος 66 μέχρι των εις τον Περσικόν κόλπον Βαγράδα τον ποταμού έκβολών 94° 29° 15 68 Süd από δε μεσημβρίας τώ άπο των του Ό ροάτιος ποταμού εκβολών 63 μέχρι Βαγράδα ποταμοϋ έκβολών 68 μέρει τον Περσικού κόλπον, κατά περιγραφήν τοιαντην' μετά τάς του Όροάτιος ποταμού έκβολάς 63 Ταόκη άκρα 87° 30 30° 10, Paraplus bis zum Βαγράδα ποταμοϋ έκβολαί 94° 29° 15 68. Auch hier wieder folgt der Nennung der Flußmündung auch die Angabe der Quelle, wie so oft im vorausgehenden. Diese Erwähnung gehört nicht

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in die Grenzbeschreibung, wird aber niemand täuschen, der sich in des Ptolemäus Stil eingefühlt hat. (3) Bezirke und Volksstämme, (4) πόλεις και κώμαι μεσόγειοι, (8) Inseln. V I 5 Π αρ& ίας ΰ έ σ ις . (1) ή Παρ&ία περιορίζεται West ùnà μεν δνσεως τω έκτε&ειμένω της Μηδίας μέρει 65. 66 Nord από δε άρκτων 4Υρκανία χώρα κατά παράλληλον γραμμήν 65 τήν διά τον Κορώνου δρονς εως τον προς αιτώ πέρατος, ον ή $έσις έπέχει μοίρας 101° 39° 69 Ost από δε ανατολών Αρεία κατά την από τον εϊρημένον 1τέρα­ τος 69 γραμμήν διά τον Μασδωράνον δρονς μέχρι πέρατος, ον ή &έσις έπέχει μοίρας 102°30 33° 70 Süd άπο δε μεσημβρίας τη Έρήμω Καρμανία κατά την έπιζενγννονσαν τα έκκείμενα πέρατα 66, δια τής τον Παρχοά^ρα δρονς γραμμής (,εως 101° 33οί, streicht Wilberg, obwohl dies oder eine ähnliche Angabe nicht gut fehlen kann, 70). Es folgen Landschaften und (8) πόλεις τής Παρϊϊίας καί κώμαι. V I G Κ α ρ μ α ν ία ς Έ ρ η μ ον &έσις. (1) ή ’Έρημος Καρμανία περιορίζεται West άπό μεν δνσεως Περσίδος μέρει παρά τον Βαγράδαν ποταμόν τω άπο τον Παρχοά&ρα δρονς 66 μέχρι πέρατος, οΐ ή ΰέσις έπέχει μοίρας 94° 31° 67 Nord άπό δε άρκτων Παρ^ία κατά την έ/.τεΰειμένην γραμμήν διά τον ΙΙαρχοάΰρα δρονς 66. 70 Ost από δε ανατολών μέρει τής Αρείας κατά τήν προςβαλλομένην τή είρημένη γραμμή 70 μέχρι πέρατος, ον ή ΰέσις έπέχει 101" 29° 50 71 Süd άπο df μεσημβρίας τή λοιπή Καρμανία παρά τήν έπιζενγννονσαν τα ειρημένα πέρατα πλευράν 67. 71. Das Kapitel ist sehr kurz, es folgen nur noch (2) Völker­ schaften.

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Auch hier hat Ptolemäos auf eine strenge, gewisser­ maßen pedantische Abfolge der Grenzpunkte so wenig Wert gelegt, daß sich folgendes Bild ergibt: 1 N W SO 2 N W SO

1 S^ 2 N und S-*, 0 ^ aber 0 folgt auf S und steht also im Gegensatz zu ihm 3 W und 0 1 , 4 01, S 5N 01, an dieser einzigen Stelle sichtlich ohne Richtungswechsel 6 W 4, 01

3 NWOS 4 NWOS 5 W NOS 6 W NOS

Die in der rechtsseitigen Spalte hier nicht verzeichneten Weltrichtungen, z. B. in 1 NWO, stehen in Ptolemäus' Text ohne ausdrückliche oder wenigstens wahrscheinliche Bestim­ mung der Richtung.

P in ax X X = Asia VI umfaßt die Halbinsel Arabien und das westlich von Indien gelegene Karmanien = Buch VI, Kap. 7 und 8. VI

7 'Α ρ α β ία ς Ε ν δ α ίμ ο ν ο ς Οέσις.

(1) ή Ευδαίμων 'Αραβία περιορίζεται Nord άπο μεν Άρκτων ταΐς εκτε&ειμέναις μεσημβριναις πλενραις της τε Πετραίας 54. 55 καί της 'Ερημον 'Αραβίας 55. 60 καί τω νοτίω μέρει τον Περσικόν κόλπον 72. 73 West άπο δε δνσεως τω 'Αραβίω κόλπφ 54. 75 Süd άπο δε μεσημβρίας τη Έρνΰρά θαλάσση 75. 74 Ost άπο δε άνατολών μέρει τε τον Περσικόν κόλπον 60. 72 καί τη άπο τον στόματος αντον 73 μέχρι τον Οναγρον άκρωτηρίον Θαλάσση 74 (2) ?y μεν οίν παράλιος αντης περιγραφήν εχει τοιαντην' μετά τά έν τω Έλανίτη μνχω, also im Nordwesten der Halbinsel, δριον 'Αραβίον κόλπον 54, 'Όννη 66°20 28°50; an dieses schließt ein reicherer Periplus, der bis (19) Κορομανίς πόλις 79° 28° 45 reicht, μεΟ''ην τό είρημένον1 1 Ist nicht geschehen. Die Bezeichnungen im Nordviertel reichen dafür auch nicht aus. Gemeint ist wohl τ rj Έρήμω Αραβία. Dies in den Text einzusetzen oder wenigstens zu denken wird sich empfehlen, da ähn­ lich bei Babylonia VI 8 Ost zu Έρήμω Καρμανία gehört.

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Studien zur Geographie des Ptolemäus. I.

προς zfj Έρήμω πέρας; es folgen die Worte και ό Μέσανίτης κόλπος 79° 30° 10 oder ähnliches, was nicht in Ordnung gebracht werden kann, bevor endlich die hsl. Grundlage gründlich gereinigt wird; vielleicht aber auch dann nicht. Einstweilen begnüge man sich damit, den angeführten Paraplus nach Volksstämmen gegliedert und mehrmals Eintritt in eine andere Meeresfront, ohne irgendeinen Wortzusatz, vollzogen zu sehen: ’Ερνΰράς θαλάσσης μετά τα στενά ( = Bab el Mandeb, ausdrücklicher wird die Straße nicht im Text erwähnt),1 vielleicht έν τω Οαχαλίττ] κόλπω bei der Erwähnung der Οαχαλΐται,2 dann εν τοΐς στενοϊς τον Περσικόν κόλπον, dann Περ­ σικού κόλπον; dies alles vor der oben erwähnten Ver­ zeichnung des εϊρημένον προς vrj Έρήμω πέρας. Dann kommt noch ein Verzeichnis der (20) (21) Völker im Inneren Arabiens, (27) Binnenorte.

Berge,

A. Sprenger hat seinem (frisch geschriebenen und noch lange nicht veralteten) Buch, Die alte Geographie Arabiens 1 Ich sage: ,im Text4, nämlich dieses VI. Buches. Denn die Enge Bab el Mandeb wird doch noch zweimal von Ptolemäus erwähnt, u. zw. zu­ nächst in seinen programmatischen Auseinandersetzungen mit Marinus I 15, 11 (τα στενά τά χατά ’Όχηλιν) und im Aethiopia-Kap. IV 7, 2: μετά τά στενά iv τι] Έρν&ρα &αλάσστ] ζUCocc πόλις εν αχρα 74°30 11°. Aber es scheint ausgeschlossen, daß ein Leser des arabischen Ab­ schnittes jene Erwähnung aus der Marinus-Diskussion im Gedächtnis behalten haben soll. Es ist auch wenig wahrscheinlich, daß das äthiopische Kapitel ihm rechtzeitig zur Verfügung gestanden ist, — es sei denn, daß eben die Grundlage der Geographie des Ptolemäus anders geartet war, als man zu denken pflegt. 2 Nobbe verzeichnet hier (ohne nähere Angabe) ein Scholion: (oi Οαχαλΐται) iv τω Οαχαλίτy χόλπω, έν ώ χολύμβησις πινιχον ( = Tauchen auf Steckmuscheln) έπί άσχών άιαπλέονσιν. Wilberg hat das Scholion in den Text aufgenommen, aber die hier zitierten Worte eingeklammert und anscheinend als Interpolation verdächtigt. Dieser Verdacht scheint berechtigt. Denn, gleichviel was für Bewandtnis es sonst mit dem Satz haben mag, spricht gegen die Aufnahme in den Text der für den Großteil der Geographie unpassende Inhalt. Sprenger sagt S. 313, Anm. 1, daß nach Ptolemäus diese Menschen ,auf Schläuchen schiffend, Steckmuscheln sammeln; er kennt sie also als friedliche Leute4. S. 99 aber bezeichnet Spr. selbst die Ableitung des Namens der Askiten (Ptol. VI 7, 26) ,νοη άσχος, Schlauch4, als »lächerlich4. Kubitscbek.

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als Grundlage der Entwicklungsgeschichte des Semitismus (1875), eine Rekonstruktion von Ptolemäus’ Karte der Arabia Eudaimon im großen Maßstab (48 X 59 cm) beigefügt, auf die ich liiemit verweise. Das Buch selbst ist in der Haupt­ sache als Kommentar zu Ptolemäus’ Arabienkapitel gedacht. V I 8 Κ αρ μ α νία ς $ έ σ ις . (1) ή Καρ μανία περιορίζεται Nord άπο μεν Άρκτων τή έκτεΰειμένη μεσημβρινή ( = südlich) πλευρά τής Έρημον Καρ μανίας 67. 71 Ost (2) άπο δε άνατολών Γεδρωσία παρά τα Παρσικά ορη -κατά τήν δι αυτών έπιζενγννμένην μεσημβρινήν ( = Meridian!) γραμμήν άπο τον προς τή Έ ρήμω1 πέρατος 71 μέχρι τον 'Ινδικού πέλαγους κατά $έσιν εχονσαν μοίρας 104° 20° 77 West (3) άπο δε δνσεως μέρει τε τής Περσίδος τω άπο τον πρός τή Έρήμω Καρ μ αν ίφ πέρατος 67 μέχρι των τον Βαγράδα ποταμού έκβολών 68 καί τω έντεϋ&εν 68 τον Περσικόν κόλπον μέρει καλονμένω καί αίτφ Καρμανικω κόλπψ κατά περιγραφήν τοιαντην* (4) ζ1άρα ποταμού έκβολαί 95° 15 28° 40 Paraplus bis Κάρπελλα Άκρα 94° 22° 10 76, indes wird 76 nicht ausdrücklich als πέρας oder δριον bezeichnet Süd άπο δε μεσημβρίας μέρει τον 'Ινδικόν πελάγονς τω μέχρι τον είρημένον πέρατος 77, οΰ ή περιγραφή εχει οϋτως· μετά τήν Κάρπελλαν Άκραν έν τφ Παρόγοντι κόλπω ΚανΒ'άτις πόλις 96° 22° 30 Paraplus bis Μονσάρνα 103° 15 20° 10 (bei 77), με& 8 το είρημένον τον 'Ινδικόν πελάγονς πέρας έπέχει μοίρας 104° 20° 77. — Eingangs fehlt (wir nehmen an: aus Versehen) 76. Es folgen (11) Berge, (12) Völker, (13) Binnenstädte, (15) Inseln. Die Abfolge der Grenzen wird dadurch charakterisiert, —^ ^ daß Arabien N W SO I, Karmanien NOIW S gereiht ist und daß auf der arabischen Karte (also wie in Italien) die Ostküste gestückelt wird, so daß sie zum Teil mit der Nord-, zum Teil Vgl. o. S. 112 Anm. 1.

Studien zur Geographie des Ptolemäus. I.

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mit der Ostfront verbunden erscheint. Lägen nicht auch andere Hindernisse vor, so kann jedenfalls die Küste Arabiens nicht in einer und derselben Richtung, gleichviel welcher, aufgerollt werden.

P inax X X I = Asien VII: Staaten östlich vom Kaspisee = Buch VI, Kap. 9 bis 14. Ein neues Kärtchen dieser ptol. Landschaften gibt A. Berthelot, L ’Asie Centrale (1930), Fig. 4, vgl. dazu p. 159 ff. VI 9 Ύ ρ κ α ν ία ς ΰ έ σ ις . (1) ή 1Υρκανία 7ΐεριορίζεται Nord άπο μέν άρκτων μέρει τής 4Υρκανίας θαλάσσης τω άπό τον προς τη Μηδι$ πέρατος 64 μέχρι των εκβολών °Ώξου του ποταμού, αϊ έπέχονσι μοίρας 100° 43° 78 (2) έν φ τμήματι κεινται Οαραμάννη πόλις 94° 15 40° 30 bis ai τοϋ ’Ώξου ποταμού έκβολαί 7 8 1 West (3) άπό δε δνσεως τω έκτεθειμένφ μέρει της Μηδίας 64 εως τοϋ Κορώνου δρος (und noch eiue Position?) 65 Süd (4) άπο δε μεσημβρίας ΙΙαρ&ία κατά τήν έκτεΟειμένην αυτής δια τοϋ Κορώνου πλευράν 65. 69 Ost άπά δε άνατολών Μαργιανή διά της έπιζενγννούσης τα εϊρημένα πέρατα όρεινής 78. 69 Es folgen (5) Völker, (6) Binnenorte, (8) eine Insel. VI 10 Μ α ρ για ν ή ς &έσις. (1) ή Μαργιανή περιορίζεται West από μεν δύσεως 4Υρκανία κατά τήν εκτε&ειμένην πλευράν 78. 69 Nord άπο δε άρκτων μέρει Οκν&ίας τώ άπό των έκβολών τοϋ ’Ώξου ποταμού 78 μέχρι τοϋ προς τη Βακτριανή αϋτοϋ τμήματος, οϋ ή &έσις έπέχει μοίρας 103° 44° 80 Süd άπό δέ μεσημβρίας 'Λρείας μέρει κατά παράλληλον γραμμήν την άπο τοϋ προς τή 4Υρκανία καί τή Παρ&ία δρίον 69 διά των Οαρίψων όρέων μέχρι πέρατος, ον ή $έσις έπέχει μοίρας 109° 39° 81 Ost άπό δε άνατολών Βακτριανή κατά την έπιζενγνύουσαν τα είρημένα πέρατα όρεινήν 80. 81. 1 Mit oder ohne Positionsangaben.

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Ein unmittelbar anschließender Satz über den Hauptfluß Μόργος dieses Landes und die Positionen seiner Quellen und seiner Mündung in den Oxosfluß ist nicht als Teil der Be­ grenzung anzusehen. Weiter folgen (2) Volksstämme, (3) Städte und (4) noch ein anscheinend nicht verarbeiteter Zusatz über einen nicht benannten1 Nebenfluß ('έτερος ποταμός) mit ein paar Städten. V I 11 Β α κ τρ ια ν ή ς ΰ έ σ ις . (1) ή Βακτριανή περιορίζεται West άπό μεν δνσεως Μαργιανή κατά τήν έκτε&ειμένην πλευράν 80. 81 Nord und Ost άπό δε άρκτων καί άνατολών Οογδιανοΐς παρά τό λοιπόν τον ’ Ώ ξον ποταμού μέρος 80. 87. 83 Süd άπό δε μεσημβρίας τώ τε λοιπώ μέρει τής Ιάρείας τω άπό τον προς τή Μαργιανή πέρατος 81 μέχρι πέρατος, οΐ ή ΰέσις έπέχει μοίρας 111°30 39° 82 καί Παροπανισόδαις κατά τήν έντενΰεν 82 προςεκβαλλομένην παράλληλον γραμμήν διά τής έ7ίΐστροφής τον Παροπανίσον τον ορούς μέχρι των ’ Ώ ξον πηγών, αϊ έπέχονσι μοίρας 119°30 39° 83. Lesung innerhalb dieses Viertels an­ scheinend fragwürdig. Der Ausdruck ist wunderlich, aber nicht unverständlich: λοιπόν μέρος versteht sich sowohl beim Oxusfluß als bei der Areia. Der Unterlauf allein gehört nach Margiane, aber aller übriger Lauf als Grenze gegenüber den Sogdianern = τό λοιπόν μέρος des Oxusflusses. Von Areia hatte der größere Teil als Südgrenze gegen Margiane funktioniert; der Rest, diesmal nur ein kleiner Teil, dient als Süd­ grenze gegenüber Baktriane; auch hier verläuft diese Südgrenze also κατά το λοιπόν μέρος der Landschaft Areia.

Anschließend (2) Flüsse, (5) Berge, (6) Völkerschaften, (7) Städte. V I 12 Ο ο γ δ ια ν ώ ν $ έ σ ις . (1) οι Οογδιανοί περιορίζονται West από μεν δνσεως Οκν&ίας μέρει τω άπό τον προς τή Βακτριανή καί τή Μαργιανή τμήματος τον ’Ώ ξον 80 διά 1 Also war dieser Nebenfluß auf des Ptolemaeus Kartenvorlage nicht beschriftet oder bereits unleserlich geworden.

Studien zur Geographie des Ptolemäus.

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των Ή ξείων όρέων μέχρι τμήματος του Ίαξάρτον ποταμού, 8 έπέχει μοίρας 110° 49° 84 Nord από δε άρκτων δμοίως μέρει Cκν-θίας τω παρά το έντεν&εν 84 τον Ίαξάρτον ποταμού μέχρι τον της επιστροφής αντοϋ πέρατος, ον ή &έσις έπέχει μοίρας 120° 48° 30 85 Ost από δε ανατολών €1άκαις παρά τε την εντεύθεν 85 τον Ίαξάρτον μέχρι των πηχών έπιστροφήν, α'ίτινες έπέχονσι μοίρας 12δ° 43° 86 καί τήν από τούτων 86 προςεκβαλλομένην γραμμήν μέχρι πέρατος, ol· ή $έσις έπέχει μοίρας 12ό° 38° 30 88 Süd und nochmals West από δ ε 1 μεσημβρίας καί ετι δνσεως2 τη τε Βακτριανή παρά το έκτε-θει μένον τον ’ Ώ ξον τμήμα 80.87. 83, και τοΐς 'Ινδικοις (so Herstellung versucht durch Wilberg aus dem hsl. überlieferten ιδίως) καλονμένοις Κανκασίοις δρεσι 83. 88 κατά την έπιζενγννονσαν γραμμήν το τε είρημένον πέρας 88 καί τάς τον ’Ώ ξον πηγάς 83. Noch folgen (2) Berge, (3) Flüsse, (4) Völker, (δ) Städte. V I 13 Οακών & έσις. (1) οι Οάκαι περιορίζονται West από μεν δνσεως Οογδιανοϊς κατά την έκτεθειμένην αυτών ανατολικήν πλευράν 85. 86. 88 Nord απδ δέ άρκτων Οκνθία κατά παράλληλον γραμμήν τήν από τής τον Ίαξάρτον ποταμού έπιστροφής 85 μέχρι πέρατος, οδ ή $έσις έπέχει μοίρας 130° 49υ 89 Ost από δε ανατολών δμοίως Οκνθία παρά τάς έντεν&εν 89 έκβαλλομένας γραμμάς διά τε τον έφεξής δρονς, ο καλείται \'Λσκατάγκας, μέχρι τον κατά το ’Ίμαον δρος δρμητηρίον τών εις τήν Οήραν έμπορενομένων, ο έπέχει μοίρας 140° 43° 90 καί διά τον προς άρκτους ανιόντος ’ΐμάον δρονς μέχρι πέρατος, ο έπέχει μοίρας 145° 3δ° 91 Süd από δε μεσημβρίας αντίο τω *Ιμάω δρει κατά τήν έπι­ ζενγννονσαν τά έκκείμενα πέρατα γραμμήν 88. 91 (2) handelt über Völker und Berge. 1 Fast durchwegs fügt die Überlieferung hier ανατολών xal hiezu (nicht der Urb.), was sachlich anstößig und von Wilberg gestrichen worden ist. 2 Das wäre 87. 83, fehlt aber (?) bei Ptolemaeus.

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VI 14 Οκυ&ίας τή ς έ ν τ ο ς 'Ιμ ά ου άρους θ έ σ ις . (1) ή έντός Ίμάου δρους Οκυθία περιορίζεται West από μεν δύσεως Οαρματία τή έν 'Λσία κατά τήν έκτεΰειμένην πλευράν 31. 33 Nord όπά dè άρκτων τή άγνώστω γή 33. 92 Ost άπό δε ανατολών τφ προς τάς άρκτους όνιόντι Ίμάω δρει κατά μεσημβρινήν πως γραμμήν τήν άπό του είρημένου (VI 13 Ost) ορμητηρίου 90 μέχρι τής αγνώστου γής (doch wohl noch 140° 63° 92) Süd und nochmals Ost άπό δε μεσημβρίας καί ετι ανατολών Οάκαις 90. 85 μεν καί ΟογδιανοΤς 80 καί Μαργιανή1 78 κατά τάς έκτεΰειμένας αύτών γραμμάς μέχρι τών του ’Ώξου ποταμού εις τήν Ύρκανίαν θάλασσαν έκβολών 78* ετι δε τών έντεϋθεν 78 μέχρι τον 4Ρά ποταμού μέρει 31 τής 4Υρκανίας θαλάσσης κατά περιγραφήν τοια ύτη ν (2) μετά τάς τον Ρά ποταμού έκβολάς 31 4Ρύμμου ποταμού έκβολαί 91° 48° 1δ Paraplus bis 'Λσπαβώτα πόλις 102° 44°, με&* ήν αϊ του ^Ωξου ποταμού έκβολαί 78. [Vor diesem Paraplus hat Nobbe noch einen Einschub: (2) ή δ' έπιστροφή τον *Ρα ποταμού, έν ή το δριον τής τε Οαρματίας καί τής Οκνθίας 85° 54° 32. Es wäre aber vom Stand­ punkt des Ptolemäus verkehrt, zwischen dem asiatischen Sarmatien und Skythien an dieser Stelle noch ein δριον zu schaffen. Glücklicherweise hat schon Wilberg diesen Einschub verworfen.] (3) Berge, (9) Völkerschaften. Der Autor zeigt in der Anordnung der Grenzen der sechs Landgebiete, die sich in diesem Pinax vereinigt finden, soweit wir das sonst zu beurteilen vermögen, dieselbe Gleich­ giltigkeit wie sonst. Die Sache wird noch auffälliger, wenn man Kap. 12 Sogdianoi und 14 Innerskythien unter die Lupe nimmt. In jenem ist die Nordgrenze -► orientiert, im zweiten die Südgrenze ή $έσις 111°30 34° V I 17 Süd. Ιάρεία κατά τήν έκτε&ειμένην διά του Βαγώον γραμμήν V I 19 West. Nord 71. 98 μέρει Γεδρωσίας κατά τήν έπιζενγννονσαν τα έκτεάειμένα πέρατα δια τών Βαιτέων όρέων γραμμήν V I 19 Süd. Αραγγιανή και Άραχωσία κατά τάς διωρισμένας αυτών μεσημβρινός γραμμας (98. 99) V I 21 Nord. — Zu 71 vgl. 67. 69. 70 und 77 Zu 72 vgl. 54. 60 Zu 73 vgl. 54 und 60 Zu 74 vgl. 60 und 75 75. 74 τής Έρυ&ράς θαλάσσης VI 7 Süd. — Zu 75 vgl. 54 76 Κόρπελλα άκρα V I 8 West und anscheinend μετά τήν Κάρπελλαν ίίκραν VI 8 Süd. — Zu 76 vgl. 67

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[76.] 77 μέρει τον Ινδικόν πελάγονς τώ μέχρι τον ειρημένον πέρατος VI 8 Süd 77 το ειρημένον τον ’Ινδικόν πελάγονς πέρας 104° 20° V I 8 Süd 77. 100 μίρει τον Ίνδικοϋ πέλαγους — μετά το προς τ.η Καρμανία πέρας — με-9·’ ψ το ειρημένον έπί θαλάσση πέρας i0 9 °l 20° V I 21 Süd. — Zu 77 vgl. 71 und 76 78 ai τον ’Ώ ξον ποταμού έν.βολαΐ V I 9 Nord. VI 14 Süd. — Zu 78 vgl. 64 78. 31 ετι των έντεν&εν μέχρι τον cΡά ποταμοϋ V I 14 Süd und Ost 78. 69 Μαργιανή διά της έπιζευγννονσης τα εϊρημένα πέρατα όρεινής VI 9 Ost. €Υρκανία κατά την έκτεΰειμένην πλευράν VI 10 West 78. 80 μέρει Οκν&ίας τω από των έκβολών τον ’Ώ ξον ποταμού μέχρι τον Ίΐρος τη Βακτριανή αν τον τ μίγματος 103° 44° VI 10 Nord 80. 81 Βακτριανή κατά την έπιζενγννουσαν τά εϊρημένα πέρατα όρεινήν VI 10 Ost. κατά την έκτεΰειμένην πλευράν VI 11 West. — Zu 80 vgl. 78 80. 84 Οκυ&ίας μέρει τω άπο του προς τη Βακτριανή καί τη Μαργιανή τμήματος τον *'Ωςον διά των Ώ ξείων όρέων μέχρι τμήματος τον *Ιαξάρτον ποταμού 110° 4 9 } VI 12 West 80. 87. 83 Οογδιανοϊς παρά το λοιπόν τον ’Ώ ξον ποταμού μέρος VI 11 Nord und Ost. τή Βακτριανή παρά το έκτεΟειμένον τον ’ Ώ ξον τμήμα και τοις Ίνδικοΐς (übl. ιδίως) καλόνμένοις Καυκάσιοις ορεσι κατά την έπιζευγννονσαν γραμμήν το τε ειρημένον πέρας (83?) καί τάς τον ’Ώξον πηγάς V I 12 Süd und West (wo das Mittelstück 87. 83 fehlt) 81. 82. 83 τω τε λοιπω μέρει τής Ιάρείας τω άπο τον 7ΐρός τή Μαργιανή πέρατος μέχρι πέρατος ob ή $έσις 111° 30 39° καί ΠαρΟΊΐανισάδαις κατά την έντενΰεν προςεκβαλλομένην παράλληλον γραμμήν διά τής έπιστροφής τον ΙΙαροπανίσον του ορούς μέχρι των ’ Ώξον πηγών 119° 30 39° V I 11 Süd. — Zu 81 vgl. 69 und 80 82. 83 τω εκτε&ειμένω μέρει τής Βακτριανής V I 18 Nord. — Zu 82 vgl. 69 und 81 82. 96 Παροπανισάδαις κατά τήν έπιζευγννονσαν τά έκτε&ειμένα πέρατα διά των δυτικών μερών τον Παροπανίσον μεσημβρινήν

Studien zur Geographie des PtoLemäus.

γραμμήν V I 17 Osten. V I 18 West

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ίΛρεία παρά την εϊρημένην πλευράν

83. 88. 91 Ίμόω ορει παρά τους ϋπερχει μένους αύτου Οογδιανοϋς καί Οόχας VII 1 Nord. — Zu 83 vgl. 80. 81 und 82 83. 97 'Ινδικής μέρει παρά τήν άπο των πηγών του 'Ώξου ποταμού διά των Καυχασίων όρέων έχβαλλομένην μεσημ­ βρινήν γραμμήν μέχρι πέρατος οϋ &έσις 119° 32°40 VI 18 Ost 83. 97. 99. 100 Παροπανισάδαις χαί 'Αραχωσία χαι Γεδρωσία παρά τάς έχτε&ειμένας αυτών άνατολιχάς πλευράς V II 1 West 84. 85 μέρει Cxi&ίας τω ' παρά το έντεν&εν τον Ίαξάρτου1 ποταμού μέχρι τον τής έπιστροψής αύτου πέρατος, ού ή ΰέσις 120° 48°30 VI 12 Nord. — Zu 84 vgl. 80 85. 86. 88 Οάχαις παρά τε τήν έντεν&εν του JΙαξάρτου μέχρι το)ν πηγών έπιστροφήν, α'ίτινες 125° 43°, χαί τήν άπδ τού­ των προςεχβαλλομένην γραμμήν μέχρι πέρατος, οϋ ή $έσις 1 Die Überlieferung über das Netz des Iaxartesflusses ist für Ptolemäus, soweit wir sie überblicken, im wesentlichen formell ungestört geblieben, während die sachlichen Beziehungen die größten Schwierigkeiten be­ reiten. Wenn auch A. Ilerrmann in früheren Untersuchungen und zusammenfassend in seinen Artikeln Iaxartes R. E. 9, 1185ff. und Komedai Suppl. 4, 97Gff. des Ptolemäus Kenntnisse für hochwertig und gegenüber Vorgängern vorgeschritten ansieht, verbleiben unübersteigliche Bedenken über Positionen und Zeichnung sowohl in den Grad­ zahlen als in der Kartenzeichnung. Aber wir müssen daran festhalten, daß es bei einer Untersuchung wie dieser, die die Vorstellungen der ptolemäischen Kartenzeichnung aus ihrer Überlieferung heraus re­ konstruiert, nicht sosehr auf die Ermittlung der geophysischen Karte, die Ptolemäus wiederzugeben sucht, ankommt als vielmehr darauf, das Landschaftsbild zu erkennen, welches Ptolemäus seinen Lesern ent­ werfen will. Wo die Überlieferung, soweit aus Wilbergs Apparat und aus den vatikanischen Faksimilia des Urbinas 82 hervorgeht, so gut wie einheitlich vorgeht, ist somit Zweifeln und weiteres Überlegen nicht statthaft. Umsetzen in die heutigen Verstellungen des Iaxartesund des Oxuslaufes verlangt anderes Vorgehen und Heranziehen der in den letzten Jahren stark angewachsenen Literatur, unter der be­ sondere Beachtung das mehrmals oben erwähnte Buch Berthelots, L’Asie ancienne, centrale et sud-orientale d’après Ptolémée, bean­ spruchen darf, das vor allem Hans v. Mzik in der Orientalistischen Literaturzeitung 1933, 88ff. gewürdigt hat.

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125° 38° 30 VI 12 Ost. Οογδιανοϊς κατά τήν έκτε&ειμένην αυτών άνατολικήν πλευράν VI 13 West. — Zu 85 vgl. 84 85. 89 Cm d ia κατά παράλληλον γραμμήν την άπδ της τον Ίαξάρτου ποταμού έπιστροφής μέχρι πέρατος οϋ ή $έσις 130° 49° V I 13 Nord Zu 86 vgl. 85 Zu 87 vgl. 80 88. 91 τώ ’Ιμάω άρει κατά την έπιζευγνύουσαν τα έκκείμενα πέρατα γραμμήν V I 13 Süd. — Zu 88 vgl. 80. 83 und 85 90. 85. 84. 80. 78 Οάκαις καί Οογδιανοΐς και Μαργιανή κατά τάς έκτε&ειμένας αυτών γραμμάς μέχρι τών τε ξου ποταμού εις τήν ‘ Yρκανίαν θάλασσαν έκβολών VI 14 Süd und Ost 89. 90. 91 Οκυ&ία παρά τάς έντεν&εν έκβαλλομένας γραμμάς διά τε του έφεξής ορούς, 8 καλείται Ζ Ασκατόγκας μέχρι του κατά το ' Ιμαον ορος ορμητηρίου τών εις τήν Οήραν έμπορευομένων 140° 43° και δια τον προς άρκτους άνιόντος Ίμόον ορούς μέχρι πέρατος 145° 3δ° VI 13 Ost. — Zu 89 vgl. auch 85 90.1 92 τώ προς τάς άρκτους άνιόντι Ίμάφ άρει κατά μεσημ­ βρινήν πως γραμμήν τήν άπδ τοϋ είρημένον όρμητηρίου μέχρι τής άγνώστου γης VI 14 Ost. — Zu 90 vgl. 89 91. 102 Tofe έκτεθειμένοις μέρεσι τής τε Οκνθίας και τής Ονρικής V II 2 Nord. — Zu 91 vgl. 83. 88. 90. 92. 91. 106 μέρει τής έκτος Ι'άγγον ποταμού Ινδικής κατά τήν έπιζενγννονσαν τα εκτεθειμένα πέρατα κατά παράλληλον γραμμήν V I 1 δ Süd 92. 91 τή τε έντός ΟκυΒ^ία και Οάκαις παρ' άλην τήν προς άρκτοις έκτροπήν τψν δρέων VI 15 West 92. 93 τή άγνώστω γή V I 15 Nord. — Zu 92 vgl. 33. 90 93. 94 άγνώστω γή κατά τόν αυτόν τώ διά Θούλης παράλληλον V I 16 Nord. — Zu 93 vgl. 92 93. 106 Οηρική κατ' ευθείαν γραμμήν, ής τα πέρατα 150° 63° και 160° 35° V I 15 Ost. τή εκτός 5Ιμάου άρους Οκν&ία κατά τήν έκτεΰειμένην γραμμήν VI 16 West 94. 107 άγνώστω γή κατά μεσημβρινήν γραμμήν, ής τα πέρατα 160° 63 καί *180° 35 VI 16 Ost. — Zu 94 vgl. 93 1 Zum Imaos 90 vgl. die Kärtchen Berthelots p. 203.

Studien zur Geographie des Ptolemäus. I.

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95 ή τής κνρτότητος του (Βαγώον) ορούς θέσις 105° 32° VI 17 West. — Zu 95 vgl. 71 96. 97 ΐΛραχωσιφ κατά τήν έπιζευγννουσαν τα έκκείμενα πέρατα γραμμήν διά των Παρονητών όρων VI 18 Süd. Παροπανισόδαις κατά τάς έκτεθειμένας αυτών πλευράς V I 20 Nord. — Zu 96 vgl. 71 und 82 96. 98 ΐΛραχωσία κατά τήν άπό τον προς τοϊς ΐΛρείοις και Παροπανισάδαις πέρατος έκβαλλομένην μεσημβρινήν γραμμήν μέχρι πέρατος, ol ή θέσις 111° 30 28° V I 19 Ost. Λραγγιανή VI 20 West 97. 99 5Ινδικής μέρει κατά μεσημβρινήν γραμμήν τήν έκβαλλομένην άπό τον προς τοϊς Παροπανισόδαις ορίου μέχρι πέρατος, ol· ή θέσις 119° 28° VI 20 Ost. — Zu 97 vgl. 80. 96 98. 99 μέρει της Γεδρωσίας κατά τήν έπιζευγννουσαν τα έκτεθειμένα πέρατα διά των Βαιτίων όρέων γραμμήν VI 19 Süd. τω λοιπφ μέρει τής Γεδρωσίας κατά τήν έπιζευγννουσαν τα έκτεθειμένα πέρατα γραμμήν διά τον Βαιτίον ορονς VI 20 Süd. — Zu 98 vgl. 71 und 96 99. 100 5Ινδικής μέρει παρά τόν Ινδόν ποταμόν1 κατά τήν έκβαλλομένην γραμμήν άπο του προς τή 'Λραχωσία δρίον μέχρι τον έπι θαλάσσης πέρατος 109° 20° VI 21 Ost. — Zu 99 vgl. 71. 83. 97 und 98 100. 103 μέρει του 5Ινδικόν πέλαγους — Κ άνθι ναύσταθμός 110° 30 20°, - - {του Γάγγου ποταμού) τό (στόμα) πέμπτον 8 καλείται 'Λντιβολει 148° 30 18° 15 VII 1 Süd und West. — Zu 100 vgl. 77. 83 und 99 101. 103 τω Γάγγη ποταμω V II 1 Ost. VII 2 West 101. 91 vgl. V II 2 Nord 102.104 τοις τε Οίναις κατά τήν άπό του προς τή Οήρική πέρατος έκβαλλομένην μεσημβρινήν γραμμήν μέχρι τον καλονμένου Μεγάλου κόλπον και αντω τω κόλπω (d. i. Westseite) VII 2 Ost. τή έκτος Γάγγου Ινδική κατά τήν διωρισμένην μέχρι τον Μεγάλου κόλπου γραμμήν, και αντω τψ Μεγάλω κόλπω (d. i. Ostseite) και τοϊς έφεξής αντω κειμένοις κτλ. VII 3 West. — Zu 102 vgl. 91 und 1061 1 Karten zum Indus-Flußgebiet Bertlielot p. 264, zum Ganges-Gebiet p. 296.

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102. 107 τώ εκτε&ειμένω μέρει τής Οηρικής VII 3 Nord; die­ selbe Strecke bei 106 = V I 16 Süd Zu 103 vgl. 100 und 101; μετά τά στόμα τον Γόγγον το καλονμενον 'Λντιβολει V II 2 Süd 104 το προς τους Οίνας τον Μεγάλον κόλπον δριον 170° 20 17° 20 VII 2 Süd. μετά το προς τη Ινδική τον κόλπον δριον V II 3 West. — Zu 104 vgl. 102 106. 102 τω τε λοιπω μέρει τής εκτός Γάγγον 3Ινδικής διά τής αντής παράλληλον γραμμής μέχρι πέρατος, ον ή &έσις 173° 35°; και ετι Οίναις δια τής προσεκβαλλόμενης γραμμής μέχρι τον έκτε&ειμένον προς τή άγνώστω γή πέρατος V I 16 Süd. — Zu 106 vgl. 91 und 93 107 und . . . άγνώστω γή V II 3 Ost und Süd. — Zu 107 vgl. 94 und 102 108 Καττίγαρα ορμος Οίνων 177° 8° südl. V II 3 West, vgl. VII 2 Süd 109 άπό τής Μηνον&ιόδος νήσον V II 2 Süd

114 Κνίδος 56° 15 36° V 2 W est; dabei J'Ovov γνό&ος V 2 Süd Eur. 44 vgl. As. 33 Eur. 44. 45. 46, As. 34. 35 τή iv Ευρώπη Οαρματία έως των πηγών τον Τανάιδος ποταμού και αντίο τω Τανάιδι ποταμω έως των έκβολών αντον Eur. 46 - - μέχρι τον Βοσπόρον τον Κιμμερίον 34 bis Κοροκονδόμη 64° 15 47°30 35 V 8 West. Γ ρ α μ μ α ι un d π έ ρ α τα . Auf Asien entfallt im ptolemäischen Länderatlas an­ scheinend eine größere Zahl schnurgerader oder sonst scharf markierter Grenzstrecken als auf die beiden anderen Kontinente. Ich habe für Asien solche Grenzstriche, nach meinen Begriffen vollständig, aus dem Urbinas 82 (und dem aus ihm irgendwie abzuleitenden Wiener Kodex M) sowie aus Fischers Faksimile des Vat. Lat. 5869 gezogen.1 Mehrere dieser Hilfslinien des 7Γεριορισμος sind unter Umständen geeignet, sehr aufzufallen; 1 Vat. Lat. 5869 hat durch die durchschnittliche Trefflichkeit seiner Er­ haltung und der Vindob. M durch die farbige Ausstattung besonderen Vorzug für jeden, der in Wien auf die Benützung der vatikanischen Faksimile-Ausgabe angewiesen ist. Zusammen werten die drei Hss. aber lediglich als Vertreter der durch Urb. 82 gegebenen Überlieferung, wie schon oben gesagt ist.

Studien zur Geographie des L'tolemäus.

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mitunter wie auf Pinax X X I I = Asia V III geradezu aufreizend; wie es scheint, um so stärker, je entfernter der Zeichner zeitlich vom Geschmack und Takt des antiken Zeichenverfahrens an­ zusetzen ist. Im genannten Blatt X X II = V III schneidet ein schnurgerader Schrägstrich das Kartenbild von oben bis unten entzwei.1 Solange die Brauchbarkeit der hss. Karten für die Textüberlieferung noch in Diskussion stehen muß (für die Landkonturen wird Abstammung und Wert der Hss. das letzte Urteil mitbestimmen), gehören solche Grenzstriche auch mit zur sachlichen Überlieferung und sollten billigerweise in Zukunft aus den Hss. stystematisch ausgezogen und zu den Lesarten gestellt werden. Bisher habe ich kein zuverlässiges Urteil über ihre Abstammung und ihren verwandtschaftlichen Zusammenhang gewonnen oder gelesen. Ks stört einigermaßen, daß hauptsächlich späte Abschriften die Streckeustriche sorgfältiger und reichlicher verzeichnen als ältere Hss., die überhaupt, so könnte man wohl annehmen, aus ästhetischen Rücksichten die starren Striche gemildert oder in die Farbentönung einbezogen haben würden. Es ist geradezu unheimlich zu sehen, daß die älteren Hss. sogar in weitem Um­ fang auf die Wiedergabe der Grenzstriche verzichten und die jüngeren im großen und ganzen das Liniennetz bis in seine wunderlichsten Einzelheiten verfolgen und vor allem die Wiederholung kümmerlicher und eventuell schwer zu deutender Reste in angrenzenden ,Provinzen1 nicht scheuen. In die ältesten Drucke sind sie, soviel ich sehe, nur mit Auswahl geraten. Schärfer fallen sie im Ebnerianus und in den Schwarzdrucken des römischen Ptolemäus von 141)0 und im Paris. Lat. 4802 auf. Es wird also trotz allem wohl noch zu erwägen sein, ob das Betonen der Konstruktionsstützen durch starre Grenz­ linien nicht erst einer späteren Revision der Karten verdankt wird. Hier verlohnt es sich kaum, die für Asien von mir notierten Grenz­ striche auszuschreiben. Ich begnüge mich vielmehr, die (sonst nicht ge­ würdigte) Tatsache anzudeuten und lege keinen Wert auf Vollständigkeit einzelner Angaben, die durch mir heute unzugängliche Hss. sich vielleicht anders und besser werden formulieren und gruppieren lassen. Mit zwei Beispielen kann ich schon heute Hauptsachen gruppieren, durch Tf. XVIII - IV und durch Tf. X X I = V II: a) Auf Tf. IV As. erscheinen Schnurgrenzen L . T. U (an der ägyp­ tischen Seite, L eigentlich überzählig), 49. 50. 51 (zwischen Palästina und Syrien) und 52. 53. 55 (Syrien und Arabia Petraea); sonst nichts als 14. 15 (Kappadokien und Kilikien), 16. (17) (Ivappadokien und Großarmenien) und endlich 57. (62) (Assyrien und Susiana . Alle diese Grenzen Urb. Vat. und M, wrenn überhaupt durch Hilfsstriche, so doch hauptsächlich durch 1 In M gedämpft durch die Färbung, in Paris. 4802 entschiedener Strich.

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Farbtönung gew onnen.— 14.15 Urb. Vat., Rom.; nicht Par., Ebn., M. — 16. (17) Urb. Vat., Par., Ebn., Rom., Farbtönung allein M. — 57. (62) nur angefangen Par., Ebn., Rom. Die westliche Gruppe kehrt Tf. IV Afr. vollständig wieder und von der östlichen Gruppe allein 75. 62. Die Westgruppe bloß Ebn., Rom., hin­ gegen nicht Urb. Vat., M., Par.; 57. 62 bloß Rom. Von der Westgruppe bringt Tf. III Afr. nur die ägyptischen Punkte X j . T. U und den kurzen Stummel T. (51), alles Urb. Vat., M (wo aber der Stummel fehlt), Par., Ebn., Rom. Von Punkt T führt die Grenze zwischen Palästina und Arabia Petraea bis 51 (V 15, 1 Süd) zu τό προς τϊ} Ουρία έω&ινόν 8ριον} das Ptolemäus also, wie so oft in anderen Fällen, anscheinend nicht anders oder genauer zu bezeichnen wußte oder wünschte. Daß derselbe Terminus auch für Punkt 52 (V 16, 1 Ost) έπϊ τό ixTi&tιμένον της Ουρίας έω&ινόν πέρας wiederkehrt, somit von der Petraea als Basis aus gerechnet, darf nicht be­ anständet werden. — Den ganz abweichenden Lesungsvorschlag Wilbergs und seine Begründung1 halte ich für gewalttätig und nicht ansprechend. b) Tf. V As. bringt die Punkte eines Vierecks, das im Nord mit 2 9 bis 80, Ost 80. 81. (70. 71), Süd bis 60, West auch noch 57 reicht, ziemlich voll­ ständig, aber so, daß Urb. Vat. und M fast nur durch Färbelung der Flächen die Grenze andeuten und nur 62. 63 Urb. Vat., M, 62. 57 Urb. Vat. (nicht auch M) auch den Strich zeigen; hingegen bringen Par., Ebn., Rom. fast durchaus geradlinige Grenzstriche. Sie wirken um so aufdringlicher, als sie gutenteils für denjenigen überflüssig sind, der ohnehin es inneliat, daß Ptolemäus Bergzüge und Flüsse (hier meine ich den Bagradae VI 4 Ost = VI 8 West) als Grenzen beachtet wissen will. Eine Scheidung der Verfahrungsmethoden wage ich nicht vorzuschlagen, solange wir nicht klarer das Verhalten der hss. Karten zu beurteilen vermögen. Aber wenigstens Par. Ebn. und (die Entwicklung aus der zugrunde liegenden Hs. in den Druck hinein muß noch erst festgestellt werden) Rom. zeigen Gebirge und sich schlängelnde Flüsse (dies trifft auf Blatt V nur für Bagradas zu,1 2 während Tigris und Euphrates durch ihre viel entschiedeneren Krümmungen einen Ersatz durch eine gerade Linie völlig ausschließen mußten) und trotzdem auch noch das wie ein Konstruktionsnetz anmutende Verfahren starrer Sparren. 1 Im kritischen Apparat; vgl. hier Nachtrag S. 161. 2 Anders liegt es beim Charindas, dessen Mündung VI 2 auf medischem Boden 93° (oder 93° 10) 40°30 verzeichnet ist, während τό προς τ ïj 'Υρχανία χώρα πέρας — nämlich Mediens — 94° (oder 94° 15) 40°30 (s. o. S. 109) angezeichnet wird. Also trennt Ptolemäus Fluß und Grenzlinie, und entsprechend haben die Karten beides. Nur der Genauigkeit sei weiter durch die Konstatierung gedient, daß der Fluß Ebn., Rom. (gleich) falsch gezeichnet ist und daß M das Dreieck (64. 65 und Mündung des Charindas) — aus Versehen natürlich — ohne Färbelung beläßt.

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Studien zur Geographie des Ptolemäus. I.

Tf. As. 7 stoßt im Westen an As. 5 und hat auf sehr bescheidenem Raum zunächst die Sparren oder Färbelung Ασσνρίας μέρος, Covaiavi ιιέρος und Περαίδος μέρος, dann auf noch engerem Raum ähnliches für 1Αλβανίας μέρος und besonders für 'Αρμενίας μεγάλης μέρος.

Auch an anderen Stellen der ptolemäischen Landkarten ragen derlei einfache gerade Linien oder nur bloß Anfänge solcher, selbst ohne jede Beischrift/ mitten in den sonst leeren Raum einer Nachbarprovinz, die gewöhnlich (aber nicht immer) mit einleitendem μέρος genannt wird. Daher bin ich auch zu einer anderen Auffassung jenes Epigramms von sieben Hexametern gelangt, mit dem die Hss. der Geographie,. zum mindesten des Zweiges des Urbinas, schließen. Das Epigramm steht nach der Subskription des Agathodämon, ’Λλεξανόρεύς μηχανικός, der nach den ,acht Büchern der Geographie des Klaudios Ptolemaios' την οικουμένην πάσαν, mag nun dieses ,gesamte Erdbild' als Einzelblatt oder als Gesamt-Atlas auf­ zufassen sein, νπετνπωσεν. Jedenfalls steht die Subskription samt dem darauffolgenden Epigramm am Schluß der Hss., also auch hinter dem vollständigen Atlas. Ob das Epigramm von Agathodämon verfaßt ist und überhaupt in dessen Zeit gehört, was allerdings möglich ist, läßt sich derzeit kaum fest­ stellen. Fragwürdig erscheint mir die Annahme, daß Agathodämon bloß die Weltkarte, nicht auch die einzelnen Karten des ptolemäischen Atlas ,ent­ worfen* (oder ,umgezeichnet1 oder ,kopiert*) habe; daß er also nicht auf das Korpus der Kartenblätter, auf den Karten-Atlas es abgesehen habe, sondern auf das, was Ptolemäus sonst als υπογ ραφή τις κεφαλαιώδης bezeichnet wissen wollte. Das ist Fischers Ansicht, und sie hat manches für sich. Aber solange kein Beweis zu erbringen ist, wird sich mancher scheu zurückziehen, auch weil die aus jener Annahme abgeleiteten Folgerungen 1 Ich habe aber, soweit ich solche Hss. und Karten (auch nach dem Abschluß dieses Manuskripts) kennenzulernen Gelegenheit gefunden habe, keinen Grund zur Annahme, die Zeichner oder Abschreiber hätten ihre Vorlagen hier mißverstanden oder durch Unachtsamkeit, Flüchtigkeit oder Besserwissen verunstaltet. Das Intelligenzniveau dieser Männer ist unendlich lieber als beim Durchschnitt so vieler lateinischer Hss. des 9. bis 11. Jh. : was jeder bestätigen wird, der (so wie ich vor Jahren) die Persius-Hs. der Peterskirche in Rom ein­ zusehen unternimmt; Wiener Studien 8 (1886), 125 ff.; welches Ver­ ständnis der Dichtung des Persius kann jener bedauernswerte Schreiber (um 1000 n. Chr.) genossen haben! 10

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nicht recht faßbar sind; νπετύπωσεν braucht nicht zu bedeuten, daß Agathodämon seine Karte oder seine Karten neu entworfen habe, gleich­ viel in welchem Ausmaß die ,acht‘ Bücher der ptolemäischen Geographie als Stütze und Voraussetzung seiner Arbeit angesehen werden. Ich finde in Agathodämons Subskription überhaupt nichts, was grund­ sätzlich von jenem Dutzend Hexameter abvriche, die in Dicuils liber de mensura orbis 5, 4 p. 19 Parthey hineingeschneit sind, aber auch isoliert auftreten, z. B. Anthol. Lat. Riese n. 7*24. Sie sind oft abgedruckt, datieren sich aus dem Jahre 435 und beziehen sich auf irgendein ansehnliches Kunstwerk in irgendwelcher Ausführung: gemalt oder als Mosaik (Wand oder Fußboden oder als Tischkarte), Pergament- oder Leinen-Album. In dieses Werk teilen sich zwei Männer, entweder beide zusammen allein oder an der Spitze unselbständiger Gehilfen. Eine Teilung ihrer Tätigkeit ist nicht klar ausgesprochen. Vielleicht entwirft der eine Zeichnung und Konturen, der andere zielt auf die Farben Wirkung. Damit gewinnen wir alle Freiheit, um uns vor einer Bagatellisierung dieser großspurigen Verse zu hüten. Sie besagen nichts, was nicht ebenso groß in Agathodämons Subskription oder in Ptolemäus’ einführenden Kapiteln1 aufgemacht und ebenso unklar gesagt wäre. Man stelle nur nebeneinander: 1. την οΐχονμένην πάσαν Subscr. ; hoc opus egregium,, quo mundi summa tenetur 1, totum breviter comprendimus orbem 11. 2. (üç ftv μηδέν τοΐς φιλομα&έσιν άπειρον ή Ptol. VII 5, 1 ; cunctis ut sit cognoscere promptum 3. 3. ΐνα μηδέν ήμΤν των ίνταχ&ησομένων εις σνμπλήρωσιν της δλης οΐχονμένης άόρισεον εχη τον τρόπον Ptol. II 1, 2; quicquid ubique latet 4. 4. (Inhalt) σνναπογραφομένη πάντα σχεδόν xal τα σμιχρότατα των iu περιλαμβανομένων, οίον λιμένας χαι χώμας χαϊ δήμους χαϊ τας από των πρώτων ποταμών ίχτροπας χαϊ τα παραπλήσια Ptol. I, 1, 1 ; aequora quo montes fluvii portus freta et urbes signantur 2 fg. 5. ix των Κλανδίον Πτολεμαίον γεωγραφιών βιβλίων όχτώ Subscr. ; veterum monimcnta secuti 9. 0. Άγα&οδαίμων ‘Λ λεξανδρενς μηγανιχος νπετνπωσα (oder -σεν) Subscr.; supplices hoc famuli, dum scribit, pingit et alter: dann weiter: in melius reparamus opus culpamque priorum tollimus 10 fg. Beide Künstlersignaturen sind m. E. demnach parallel, gleich banal, gleich prosaisch, gleich selbstverständlich. Die eine erscheint, wenigstens in der Abschrift durch Urb. 82, mit ihren übergroßen Schnörkeln und einem Gehaben von Triumphgefühl; sie war wahrscheinlich auch schon in den Vorgängerinnen des Urb. so gedacht. Die andere stolziert in hoch­ trabenden Versen heran. Dem Wesen nach bergen beide mutatis mutandis Ähnliches. Sollte die Wendung Ptol. VII, 5, 1 πίναχος ώσπερ τρόπον πάσης τής οΐχονμένης νποτνπώσαι, in der übrigens sicher keine Anspielung allein 1 Auch diese mögen übrigens durch Agathodämon umredigiert worden sein.

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auf die Weltkarte steckt, sondern der ganze Kartenatlas gemeint ist, der Subskription des Agathodämon zugrunde liegen (wobei auch mit der Mög­ lichkeit gerechnet werden muß, daß dieser ganz in das genus dicendi des Ptolemäus hineingewachsen, oder noch eher, daß er noch weniger sprach­ gewandt als dieser gewesen war), so kann dies nicht viel weiter bedeuten und die unmittelbar folgenden Worte ώς αν μηόεν τοΐς φιλομα&έσιν άπειρον ί) των κατά μέρος χρησίμων, die im obigen Vergleichsmaterial als zweiter Punkt erscheinen und dem Versstiick 3 des Dicuil-Epigramms cunctis ut sit cognoscere promptum gegenübertreten, sind eher ein Beweis gegen eine andere Auffassung. Ptolemäus oder vielmehr der spätere Redaktor dieser Partie spricht wie ein Schulmeister, der möglichst viel Lernstoff in jeden Satz stecken will. Auch muß der Meinung widersprochen werden, Ptolemäus habe noch nicht, wie das später üblich geworden ist, die drei Erdteile selbständig darstellen wollen. Einmal sagt er II 1 , 6 ff. so ziemlich das gerade Gegenteil davon und will nur nicht den Nilstrom als Grenze zwischen Asien und Libyen verwenden, ,um Ägypten nicht zu zerreißen, und weil es sich eher empfiehlt, durch Meere und nicht durch Flüsse die Kontinente abzugrenzen4 (111,6); zweitens hält er auch faktisch in seiner Beschreibung die Kontinente in der angedeuteten Weise auseinander: Europa Buch II. III, Afrika Buch IV, Asien Buch V. VI. VII 1—4; drittens zieht auch der Atlas der 2G Karten im Buch VIII die Grenzen der drei Erdteile genau so: zwischen Europa und Asien die Pinakes von Afrika. Ferner auf Europa Tf. 8 (und Asia Tf. 2) den vollständigen Umkreis des Mäotischen Meeres und beide Male ein gutes Stück überschüssigen Bodens, so daß dort in der Technik dieses Atlas die Abgrenzung der beiden Kontinente deutlich hervortritt; und parallel im Vergleich mit Pinax Asia IV Pinax Libya IV (eigentlich ist dies der ganze afrikanische Kontinent!), wo Palaestina, Arabia Felix und Arabia Deserta u. a. m. voll­ ständig mit dargestellt sind. Diese drei Punkte sind unter der Annahme zu würdigen, daß Pto­ lemäus den alexandrinischen Kartenatlas vollständig so vor sich hatte,1 wie er ihn ausschreibt. 1 Dabei fällt mir nicht bei, mich auf eine vollständige Kongruenz a) der Alexandriner Vorlage und b) des Ptolemäischen kritisch gemeinten und mit Koordiuaten-Zahlen versehenen Ortsverzeichnisses festzulegen oder festlegen zu lassen. Über diesen wichtigen und niemals aus dem Auge zu verlierenden Punkt habe ich in einem Aufsatz zur sogenannten B-Redaktion der ptolemäischen Geographie, Klio -JS (lü35), gesprochen undeS. 1Ϊ2 auch eventuelle Solbstbefreiung des Verf. und seiner Ortspositionen nach seiner eigenen Überzeugung verlangt. .Auf dieser Grundlage bleibt dem Astronomen Ptolemäus alle Freiheit wissenschaftlicher und organi­ satorischer Betätigung, zu der ihn seine Fähigkeiten und seine Er­ fahrung nur irgendwie befähigen mochten ΐ-

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In einer Ankündigung dieser Abhandlung (Anzeiger 1934, 87) habe ich darauf hingewiesen, daß der erste Hexa­ meter am Schluß der IIss. laute iv γραμμαΐς τον κόσμον άριΰμηΟέντα νόησον, und dieser Aufforderung folgten einige vage Inhaltsworte, die von den Athiopen zu den Germanen, Sarmaten, Skythen, Indern und Serern liefen: το γάρ πέρας της αντολίης γης, also innerhalb des von Ptolemäus angewendeten Sprachgebrauchs: die Οηρες bilden somit das Ziel des großen Wurfs, den der Geograph von Westen her1 unternommen hat; die ins Poetische erhobene Wendung, der wir bei Ptolemäus unzählige Male begegnen. Die längste Zeit hatte ich in jenen Schluß- und Geleitversen nichts Auffälliges wahrgenommen und γραμμαΐς zunächst als etwa gleichbedeutend mit γραφαΐς oder γράμμασι gefaßt. Durch die obige Zusammenstellung des ptolemäischen Perihorismos hat sich mir eine Interpretation ergeben, die ver­ teidigt werden darf: γραμμαι sind Richtlinien des Verf., πέρατα seine Zielpunkte. So ist der κόσμος durch Ptolemäus, wie es von einem so bedeutenden Mathematiker und Astronomen nicht anders erwartet werden kann, mathematisch oder geometrisch diszipliniert. Übrigens braucht der Dichter nicht einmal das Übermaß der pfeilgeraden Linien auf den Karten so stark emp­ funden, als unter dem Eindruck des Textes gestanden zu haben. Für πέρας genügt ein Hinweis auf die Lexika (am ehesten auf Liddell und Scott), die den Gebrauch des Geometers und daher auch des Sports und der Wettspiele und der juristischem Brauch entsprechenden Prozeßterminierung1 23darstellen. Platons Definition Parmenides 137 D stellt als selbstverständlichen Satz hin: και μήν τελευτή γε και άρχή πέρας έκαστον. So wird πέρας im Sport ebensowohl vom Startpunkt als vom Ziel verstanden. Beide πέρατα verbindet ordnungsgemäß die γραμμή, von der Ablaufschranke, der βαλβίς, aus gerechnet. Eine βαλβίς3 wird 1 Vielmehr von Südwesten her! Aber um solche Kleinigkeiten braucht, sich aucli der ,Prätor‘ nicht zu kümmern. 2 Vgl. z. B. aucli San Nicolos Zusammenstellung im Vocabul. Cod. Justinianei. 3 Literatur dazu Jüthner, Eranos Vindobonensis (1893) 310 ff. sowie Reisch PW. 2, 2819 s. v. βαλβίς und Jüthner 5, 1717 ff. s. v. Dromos.

Studien zur Geographie des Ptolemäus.

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am ehesten bei den Rennen gedacht als gemalte oder baulich hergestellte ,line across the course, to mark the starting in winning place* (Liddell and Scott). Γραμμαί verbinden aber die πέρατα in sicherer Linienführung auf pfeilgeraden oder auch auf einmal gekrümmten W egen1; allerdings sind diese Strecken unendlich größer als jene, welche für Athleten und Rennfahrer in Betracht kommen, und die z. B. der Diskos­ oder Ballwerfer praktisch einüben mußte. K a r t e n s k i z z e n zur G r e n z b e s c h r e i b u n g und zum V e r z e i c h n i s der G r e n z p u n k t e S. 150—152. Die Grenzpunkte sind ziemlich vollzählig angeführt. Zahlen in Kreisen beziehen sich auf die Kapitel II ‘2 bis VII 4. Die Ruchzahlen mußten wegbleiben, um den Raum nicht noch mehr zu verengen; sie scheinen auch am ehesten entbehrlich.

B. Der

der ptolemäischen Pinakes im achten Buch.

περιορισμός

a) Die zehn Pinakes Europas I bis X — Buch VIII, Kap. 3 bis 10. In gleichmäßiger Ordnung wird der Inhalt jedes Kapitels nach dem folgenden Muster skizziert ; dann die Proportion zwischen den Gradmaßen für Länge und Breite bei jedem einzelnen der Atlasblätter angegeben; dann die Begrenzung der Karte nach den vier Weltrichtungen bezeichnet; endlich folgt ein Verzeichnis ,hervorragender* Städte mit der Dauer des längsten Tages und je der Entfernung von Alexandria in Ägypten in Stunden und Stundenteilen, und falls diese Städte zwischen den Wendekreisen liegen, auch Angabe, ob die Sonne ein- oder zweimal des Jahres im Zenit kulminiere: sonst absolut kein weiteres Wort. Demnach beginnt Kap. 3 (der erste P i n a x ) : d πρώτος πίναξ της Ευρώπης περιέχει τάς Β ρετανίας νήσους συν ταΐς 1 Was gelegentlich auch, so V 16 Ost, in allerdings nicht gesicherter Stelle, durch ein (sonst bei Flüssen oder Gebirgen übliches) W ort als τμήμα (Einschnitt, Knickung) bezeichnet wird; μ^χρι τμήματος ταντης τής γραμμής.

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Wilhelm

Kubitschek.

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Wilhelm K ub it sc h ek .

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περί αντάς νήσοις (vgl. II 2. 3). (§ 2) περιορίζεται δε δ πίναξ (somit ganz wie die Beschreibungen der Landschaften in Buch II bis VII, aber ich werde diese vier einleitenden W orte von nun ab fortlassen1) πόντο Ο^εν ώκεανφ, Ost άπό μεν άνατολών Γερμανικφ (diese Zeile fehlt im Vatie. Gr. 191, Sigle X ; vgl. Nachtrag S. 161.) Süd όπό δε μεσημβρίας Βρεταννικφ και τφ καλονμένω ’ΐονερνίω (so X ; Nobbe und Urbinas Gr. 82: Ούεργιονίω) West από δε δνσεως τφ δντικφ Nord άπό δε άρκτων 'Y περβορείω καί τφ καλονμένω Αονηκαληδονίω. Im folgenden sollen auch die griechischen Orientierungen wegbleiben, die stets gleich bleiben, außer daß ab und zu statt δύσεως auch δνσμών ein tritt, augenscheinlich infolge wechselnder Auflösung der Abkürzung durch den Schreiber. II τ η ν 1Ισ π α ν ία ν π α σ α ν εν τρισίν έπαρχίαις; vgl. II 4 — 6. Ost τοϊς Πνρηναίοις ορεσιν Süd τφ τε Βαλλιαρικφ πελόγει (so hier X und Urb.) καί τφ Ίβηρικφ (hier πελόγει Nobbe) καί (fehlt Urb.) τφ 1Ηρακλείω πορ&μφ μέχρι (καί μέρει Urb.) της έκτός (εξω X , Nobbe) θαλάσσης West τφ δντικφ ώκεανφ Nord τφ Κανταβρίω ώκεανφ. III τά ς Γ α λ λ ία ς έν τέτρασιν έπαρχίαις; vgl. II 7— 10. Ost 5Ιταλία καί cΡαιτία καί Γερμανία (so X ; Γερμανία μεγάλη καί €Ραιτία καί Ιταλία Urb.; Γερμ. μεγ., ’Ιταλ. καί 1Ραιτ. Nobbe) Süd τη Γαλλική &αλόσση W est τοϊς Πνρηναίοις δρεσι καί τφ Άκουιτανικφ (-νίω Urb.) κόλπω (ώκεανφ Urb.) Nord τφ Βρεττανικφ Ώκεανφ. 1 Ebenso soll von nun ab die Angliederung der Inseln (wie z. B. soeben συν ταΐς περί αντάς νήσοις) wegfallen. Desgleichen behalte ich mir Freiheit bei (in diesem Zusammenhang) gleichgültigen hsl. Varianten und bei der Setzung der Lesezeichen in griechischen Wörtern vor.

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IV τή ν Γ ε ρ μ α νία ν (μεγάλην fügen Urb. und Nobbe vor Γ. hinzu); vgl. II 11. Ost Οαρματία τη εν Ευρώπη καί Ίάζυξι Μ ετανάσταις (so Urb., Ίάζ. Μετ. καί Οαρμ. τη iv Ευρ. X , Nobbe) Süd ταΐς τε 1Ραιτία καί Νωρικω καί δυσί (δύο X ) Παννονίαις (ταΐς τε δυσί Πανν. καί Νωρικω καί cΡαιτία Urb.) West (τη διά Ρήνου του — του fehlt Nobbe — ποταμού Zu­ satz Vulg.) Γαλλία τη Βελτική (Βελτ. Γαλλ. Urb.) Nord Γερμανικώ ώκεανω. Der Variantenüberfluß selbst auf diesem engen Gebiete zwingt fortab zum Ausschluß auch der ewigen Diskrepanzen in Setzung und Stellung des Artikels und des dem y.al korrespondierenden τε.

V 1Pa ιτ ιά ν (καί Ούινδελκίαν Zusatz Urb., Nobbe) καί Ν ώ ρικ ον καί τά ς β 'Π α ν ν ο ν ία ς καί τήν 'Ιλ λ υρίδα π άσαν; vgl. II 12— 1G. Ost 'Ιάζυξι Μετανάσναις καί Μυσία τη ίίνω Süd 'Ιταλία καί 'Αδρίου κόλπου (κόλπων X ) καί Μακεδονίας μέρεσιν] Urb. kehrt die Reihe um: μέρει τε Μ-ας καί 'Αδρίφ κόλπω καί Ί τ-α ς μέρει West Γαλλίας καί Γερμανίας μέρεσιν (Urb. statt κ. / ’. μ.: μέρει) Nord Γερμανία; Nobbe und Urb. vielmehr τη Μεγάλη Γερμανία διά του ποταμού Αανουβίου. VI 'Ιτα λ ία ν (δλην fügen Urb., Nobbe hinzu) καί την Κ νρ νο ν (νήσον Urb., Nobbe), vgl. III 1. 2. Ost 'Αδρία κόλπω καί Ίονίω (Urb., Nobbe fügen hinzu πελάγει) Süd Αιγυστικω 7ΐελάγει καί Τυρρηνικψ καί μέρει του Άδριατικοϋ (Urb. kehrt die Reihe um: πελόγεσι μέρει τε τον Ά δριατικοϋ καί τω Τυρρηνικω και Αιγυστικψ) West 'Αλπίοις δρεσιν καί Γαλλία; statt dessen Urb. und Nobbe τοϊς παρά τήν Γαλλίαν 'Αλπίοις δρεσιν Nord cΡαιτία καί Νωρικω, μέρει τοϋ 'Αδρίου] Urb. und Nobbe: τοϊς τε ίπό τήν 'Ραιτίαν καί Ούινδελκίαν 'Αλπίοις δρεσιν καί τω υπό τό Νωρικόν 'Αλπίω δρει καλούμένφ τε Καρουάγκα καί μέρει τοϋ 'Αδρίου ('Αδρία Urb.) κόλπου. V II πάντο&εν πελάγεσιν Ost τω 'Αδριατικψ Süd τω 'Αφρικανω

Οαρδώ καί Ο ικελίαν) vgl. III 3. 4.

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West τώ Οαρδώφ Nord Λ ιγνστικφ (Λιγνπτιακω X ) καί Τνρρηνικω. VIII τη ν εν α ύ τή Ο α ρ μ α τία ν καί την Τ α νρικ ή ν Χ ε ρ σ ό ν η σ ο ν ; vgl. III 5. 6 Ost Βοσπόρω (καί τω Zusatz X ) Κιμμερίω καί Μαιώτιδι λίμνη Υ,αι Τανόιδι ποταμω κατά την iv τη 3Ασία Οαρματίαν Süd Ποντική θαλάσση (Zusatz Urb., Nobbe: καί Μνσίας της κάτω μέρει) καί Αακία (ζ1ακίω X ) καί 'Ιόζνξι Μετανάσταις West τοΐς καλονμένοις Οαρματικοΐς δρεσι καί Γερμανία και Ονιστούλα ποταμφ Nord Ονενεδικω (-τικώ X ) κόλπψ καί (nicht Nobbe) τον (nicht Urb.) Οαρματικον Ωκεανόν (so X, Nobbe; -κώ -νώ Urb.); hier Zusatz καί ετι άγνώστω γη Urb., Nobbe. IX

Ί ά ζ ν γ α ς Μ ε τ α ν ά σ τ α ς καί Α α κ ία ν καί τάς β' Μ ν σ ία ς καί Θ ράκην καί Χ ε ρ σ ό ν η σ ο ν ; vgl. III 7— 11.

Ost Ποντική θαλάσση (mehr καί Θρακίω Βοσπόρω Urb., Nobbe) καί Π ροποντίδι καί *Έλλησπόντω (-τες X ) Süd Λ ίγαίω πελόγει καί Μακεδονία West Παννονία τη κάτω καί δαλματία Nord Οαρματίφ τη εν (fehlt X ) Ένρώπη. X τ η ν Μ α κ ε δ ο ν ία ν καί την 5Η π ε ιρ ο ν καί την Λ χ α ία ν καί την Π ε λ ο π ό ν ν η σ ο ν καί την Κ ρ ή τη ν (dazu νήσον Urb.) καί την Εϋβοιαν; vgl. III 13— 15 (ζ. Τ. in anderer Ordnung). Ost ΛΙγαίψ πελάγει καί Μνρτώω καί ΚαρΊτα&ίιο Süd 3Λ δριατικω πελόγει καί Αιβνκω West 3Ιονίω πελάγει καί Λδριατικω Nord Ααλματία καί Μνσία τή άνω καί (statt/..: τή X ) Θράκη.

b) Die vier Pinakes Afrikas I bis IV — Buch VIII 13 bis 16; vgl. Buch IV. I τ ά ς δύο (δίο X ) Μ α ν ρ ιτ α ν ία ς (Μανρετ- X ) την τε Τιγγιτανήν καί την Καισαρηνσίαν; vgl. IV 1. 2. Ost Αφρική Süd τή έντός Λ ιβύη κατά Γαιτονλίαν (Γετ- X ) West τψ δντικω Ώκεανώ (diese Zeile fehlt in X ) Nord 1Ηρακλείω πορ&μω καί ’Ιβηρικψ πελάγει καί Οαρδώω.

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II τη ν Λ φ ρίκ ην: vgl. IV 3. Ost Κυρηναϊκή Süd τη εντός Λιβύη κατά Γαιτουλίαν (Γετ- X ) καί τήν έρημον West Μαυρητανία ( Μανριτ- Nobbe; Μαυριτανίαν X ) τη Καισαρηνσία Nord Λφρικανω πελάγει. III τη ν (fehlt Urb.) Κ υρη να ϊκ ή ν καί Λ ΐ γ ν π τ ο ν , vgl. IV 4. 5. Ost ’ ΐονδαία καί Λραβία Πετραία καί Λραβικω κόλπω Süd τη έντός Λιβύη έρήμω καί τη υπό (αίπό X , προς Nobbe) Λ ΐγνπ τον Λ ΐΰιο π ία West Λφρική καί τή Μεγάλη Ούρτει ( Οίρτει X ); mehr καί μέρει τής έντός Λιβύης Urb.; Nobbe Nord Λιβνκω πελάγει καί Λ ιγνπ τίω (Λ ίγνπτίω ν X ). IV τη ν έ ν τό ς Λ ι β ύ η ν καί την Λ ί& ιο π ία ν την τε υπό Λ ΐγνπ τον καί την έντός; vgl. IV ()— 8. Ost Λραβίω (-κω Urb.) κόλπω καί Έρυ&ρά θαλάσση καί Βαρβαρικω πελάγει (κόλπω Urb.) και μέρει τον 5Ινδικόν πελάγονς Süd αγνώστω γή West άγνώστω γή καί δντικω Ώκεανω (diese Westzeile fehlt X ) Nord Μαυριτανία (ταϊς τε δνσί Μαύρη -ι Nobbe -τανίαις Urb., Nobbe) καί Λφρική καί Κυρηναϊκή καί Λ ίγύπτω.

e) Die zwölf Pinakes Asiens = Buch VIII 17 bis 28; vgl. Buch V bis VII 4. I τ ο ν Π ό ν τ ο ν καί την Β ι ( - η - U rb.)d'vviaν καί τήν ιδ ίω ς Λ σ ί α ν καί Λ ν κ ία ν καί Γ α λ α τία ν καί Π α μ φ ι ( -ν - U rb .)λ ία ν καί Κ α π π α δ ο κ ία ν καί Κ ιλ ικ ία ν ; V 1— 7 Ost Λρμενίφ τή (nicht Urb.) Μεγάλη καί μέρει Ουρίας Süd πελόγεσι (τώ Urb.) ΚαρπαΜω καί Λνκιακω καί Παμφ υ(-ι- Urb.)À/w, τω τε Κιλικίο) Λύλώνι (Λνλών X ) καί τω Ίσσικω κόλπω West Βοσπόρω Θρακίω (τω τε Θρ. B. Urb.) καί Προποντίδι καί cΈλλησπόντω (Έλληππόντω X ) καί πελάγεσιν Λίγαίω καί ’ Ικαρίω καί Μυρτώω Nord Ποντική θαλάσση.

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II Ο α ρ μ α τία ν τη ν εν τη Α σ ί α ] diese Zeile in Urb.: την iv αυτή Οαρματίαν] vgl. V 8. Ost Οχυ&ία, mehr noch xai μέρει Κασπίας d αλόσσης Urb., Nobbe Süd Ενξείνον Πόντον μέρει (μέρει τε του Εύξ. Π. Urb.) καί Κολχίδι xai 'Ιβηρία καί Αλβανία West Οαρματία τη έν Ευρώπη καί Μαιώτιδι λίμνη xai Βοσπόρφ Κι μμεριχφ (xai B. K. weggelassen Urb.) Nord άγνώστω γη. III Κ ο λ χ ίδ α y.ai Ί β η ρ ία ν xai 'Α λ β α νία ν καί την Μ εγά λη ν (.Μεγ. weggelassen Urb.) Α ρ μ ε ν ί α ν ; vgl. V 9— 12. Ost μέρει (τε Urb.) τής 'Υρχανίας ( Κασπίας Urb.) θαλάσσης xai ομοίως (όμ. weggelassen Urb.) μέρει τής Μ ηδί(-εί Χ )ας. Süd Μεσοποταμία καί Ασσυρία West Καππαδοχλα καί μέρει του Ενξείνον Πόντου Nord Οαρματία τη έν Ασία. IV IV Κ ύ π ρ ο ν καί Ουρίαν καί (dazu την X ) 'ίο υ δ α ία ν xai Α ρ α β ί α ς δύο (Α ρ. δ. nur Urb.) την τε Πετραίαν καί την 'Ερημον (Αραβίαν Πετραίαν καί Α ραβίαν'1Ερημον X und Nobbe) την τε Μ ε σ ο π ο τ α μ ία ν καί την Β α β υ λ ω νία ν (so Urb.; X und Nobbe vertauschen beide Landschaften); vgl. V 13— 19. Ost Ασσυρία καί Οουσιανή xai μέρει του Περσιχοϋ χόλπον Süd τω τε μυχω του Αραβίου (μέρει τε του αύτοϋ Urb.) χόλπον xai τή Εύδαίμονι Αραβία West X und Nobbe: Κιλιχία xai τω Ίσσιχω χόλπω xai; dann X : Ονριαχψ πελάγει xai Α ίγυπτίω μέρει und Nobbe: πελόγεσιν Α ίγυπτίω xai Ονριαχω xai Παμφυλίω xai Αίγυπτου μέρει] so wie Nobbe auch Urbv nur statt καί Α ίγ. μ. hat Urb. noch ετι τε τω Ίσιχω χόλπω xai Κιλιχία und zu Anfang des ganzen Absatzes auch μέρει τε τής Αίγύπτου. Nord X : Καππαδοχίας xai τής Μεγάλης Αρμενίας μέρεσιν; Nobbe und Urb.: τω τε Ιίιλιχίω Αύλώνι xai μέρει Καπτυαδοχίας (τής K. Nobbe) καί τής Μεγάλης Αρμενίας.

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V Α σ σ υ ρ ί α ν xai Ο ονσιανή ν xai Μη δ ία ν (-δείαν X ) xai Π ε ρ σ ίδ α y.al Π αρ& ίαν κ α ι'Έ ρη μ ον Κ α ρ μ α νία ν] die beiden letzten Landschaften haben in X den Platz getauscht; vgl. VI 1 - 6 . Ost 'Αρια ('Αρεία Urb., Nobbe) Süd Περσιχφ χόλπω y.ai Καρμανία X : τη Καρμ. τε y.ai τφ Π. χόλπω Nobbe und Urb. West Αρμενία xai Μεσοποταμία yai Βαβυλωνία X ; τη τε Baß. yai τη Μεσ. y.ai μέρει της Μεγάλης Αρμενίας Nobbe, Urb. Nord της τε 4Υρχανίας θαλάσσης μέρει yai (αυτή fügt X hinzu) τη χώρα Ύρχανία (4Υρκ. χ. X). VI

τήν Ε ν δ α ίμ ο ν α

Α ρ α β ί α ν yai VI 7. 8.

τήν Κ α ρ μ α ν ία ν ]

vgl.

Ost Γεδρωσία (Γερδοσία X ) yai Ίνδιχφ (-χον X ) πελάγει Süd (αντφ τω Nobbe, Urb.) 3Ινδιχφ πελάγει yai (τη ebd.) 'Ερυθρά θαλάσση West 'Αραβιχφ χόλπω Nord X : 'Αραβίψ yai Περσιχφ χόλπω xai μέρει ΙΙερσίδος xai Καρμανία 'Ερήμω; Urb., Nobbe: ταΐς δνσιν Α ραβίαις τη τε Πετραία xai τη Έρήμψ xai τω Περσιχφ χόλπω y.ai τη Έρήμω Καρμανία.V I VII 1Ύ ρχανίαν xai Μ α ρ γ ια ν ή ν xai Β α χ τρ ια ν ή ν xai Ο ογδια νο νς xai Οάχας xai Ο χ ν θ ία ν τη ν έ ν τ ο ς 'Ιμ ά ου ο ρ ο ύ ς (so X ; Urb. und Nobbe setzen Οχυθίαν erst hinter ορονς)] vgl. VI 9— 14. Ost Cxvd'ia τη εντός 'Ιμάου (ΰρονς Cx. am Schluß Urb. und Nobbe). 1 Süd X : ‘ Υρχανίας θαλάσσης μέρει xai Παρθίρι xai 'Αρια xai Παροπανισάδαις xai Ιμάω ορει; Urb. und Nobbe: τφ τε υπέρ της έντός τε xai έχτός Γόγγον 'Ινδικήν Ίμάω ορει xai Παροπανισάδαις {-δας Urb.) xai 'Αρεία τή τε Παρ&ία xai μέρει τής Ύρχ. θαλ. West X : Οαρματία τή έν 'Ασία xai 4Υρχανίας θαλάσσης μέρει xai Μηδίας μέρει ; Urb. und Nobbe: μέρει τή Μηδ. xai 4Υρκ. $αλ. xai τή έν 'Ασ. Οαρμ. Nord άγνώστω γή.

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I.

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VIII Ο κν& ίαν τή ν έκ το ς Ί μ ά ο ν ορούς (so X , την έκτ. 'Ιμ. δρ. 6κ. Urb., Nobbe) καί (την Urb., Nobbe) Cηρικήν, vgl. VI 15. 16. Ost und Nord (so X ; Nord und Ost: Urb. und Nobbe) άγνώστω γη Süd Οίναις (τε fehlt X ) καί μέρει της 3Ινδικής West X : Οκν$ία τη έντος Ίμάον όρους; Urb. und Nobbe τοΐς τε Οάκαις καί τη εντός Ίμάον ορούς Οκνάία. IX 'Α ρ ια ν (X , Αρείαν Urb., Nobbe) καί Τ ία ρ ο π α νισ ά δ α ς καί Α ρ α γ γ ια ν ή ν (Ίρακιανήν X ) καί Α ρ α χ ω σ ία ν καί Γ ε δ ρ ω σ ία ν (Γερδ. X ); vgl. VI 1 7 -2 1 . Ost 'Ινδική Süd Ινδικω πελάγει] diese Zeile läßt X weg West X : Παρ&ία καί Καρμανία; Urb. und Nobbe: ταΐς δνσί Καρμανίαις καί Παρ$ία Nord Μαργιανή καί Βακτριανή. X τή ν έ ν τ ο ς Γ ά γ γ ο ν τον ποταμού (τ. π fehlt X ) Ινδικ ή ν., vgl. VII 1. Ost τή έκτος Γάγγον 3Ινδική Süd X : τω τε 3Ινδικω πελάγει καί μέρει τον Γαγγιτικον κόλπον, Urb. und Nobbe: μέρει τε τον Γάγγη -ι Urb. -τικον κόλπον καί Ίνδ. πελάγει. West X : Γίαροπανισάδαις καί Άραχωσίφ καί Γερδωσία καί τω άπό τον 3Ινδικόν κόλπον; Urb. und Nobbe: Γεδρωσία καί 3Α ρ. καί τοΐς Παρ. Nord τψ υπό τούς Οογδιανονς καί Οάκας (dies alles nicht X ) *Ιμάω δρει. X I τη ν έ κ το ς Γ ά γ γ ο ν 3Ιν δ ικ ή ν καί Ο ίνα ς; vgl. VII 2. 3. Ost άγνώστω γή Süd μέρει τον Γάγγη (-ον- Χ)τικον κόλπον καί 3Ινδικω πελάγει καί τφ Μεγάλω κόλπω καί Iτι άγνώστω γη, so X , ähnlich Nobbe; Urb. τω Μεγ. κόλπω καί τώ Γαγγιτικω τοΐς έν τω 3Ινδικω πελάγει West τή έντος Γάγγον Ινδική Nord Οκν&ίας μέρει καί Οηρική, so X ; μέρει τε Οακών καί ΟκνΟία τή έκτος Ίμάον όροις καί Οηρική Urb. und Nobbe.

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W ilh elm K u b itsc liek .

X II

την Τ α π ρ ο β ά ν η ν ν ή σ ο ν ; vgl. VII 4.

πάντο&εν Ίνδικω πελάγει. Dies ist der wichtigste Teil des in der Ankündigung dieses Heftes (Anzeiger 1934, 80 ff.) versprochenen Beweises dafür, daß der Geograph Klaudius Ptolemäus nichts mit der Entstehung der 26 Karten des achten Buches zu tun habe. Der Autor des sogenannten VIII. Buches habe augenscheinlich die Abfolge der Grenzstrecken in streng pedantischer Art, in unabänderlicher1 Folge: Ost— Süd— W est— Nord im Sinne der Umdrehung des modernen Uhrzeigers, gehandhabt. Er ,muß also, wie diese Art von Daktyloskopie beweist, vom Ptolemäus der Bücher II bis VII völlig verschieden sein* (S. 84). Gleich­ zeitig habe ich damals in Aussicht gestellt, ,für Vermutungen später einmal einzutreten, wenn ich annehme, daß Ptolemäus einen Atlas auszuschreiben unternommen und dabei überhaupt mit der ersten Tafel begonnen und seine Arbeit Blatt für Blatt in stetiger Abfolge fortgesetzt hat* (S. 82 fg.). Daß dieser künftige Nachweis vor allem auf die όρια des Ptolemäus und die für sie aufgestellten γραμμαί und πέρατα sich stützen soll, hat wohl dieses I. Heft meiner Studien zu seiner Geographie auch jetzt schon klargemacht.

C. Des Ptolemäus Kritik an den Versehen, die dem Marinus bei seinen Ansätzen für die των έπαρχιών περιορισμοί angeblich unterlaufen waren (I 16), ist, soweit es nötig erschien, oben S. 20 berücksichtigt worden. Indessen habe ich keine Gelegenheit wahrgenommen, die ptolemäischen Beanstandungen einzeln in die Erörterung der beiden Perihorismoi der ptolemäischen Geographie einzubeziehen. Auch wäre nicht abzusehen, ob uns Einblicke in die Abfolge der Grenzstrecken der ,Provinzen* des Marinus überhaupt ver­ stauet sind, und gerade darauf, als auf ein besonders empfind­ liches und wirksames Indiz, ist es bei unserer Untersuchung doch in erster Linie angekommen.

1 Einzige Ausnahme Asia Tf. VIII.

Studien zur Geographie des Ptolem äus.

I.

161

Nachträge und Verbesserungen. Lies S. 15, „ „16, „ „ 17, „ „ 28, „ „ 52, „ „ 74, „ „75, „ „ 75, „ „ 77, „ „78, Füge hinzu „ „

Z. 2: Άντιονέστειαν „ 2 3 : halten.4 „ 7 unten: uns daheim „ 26: Worten n 22: 45° 30 „ 4 unten: (statt Westen) Osten „ 9 : (statt τω) τω *Ιονίω πελάγει τω „ 10: Αίσσος 45° 41° 10 „ 17: [Die beiden Zitate sollten ihren Platz wechseln.] „ 2 0 : [κόλπον gehört nach (Z. 19) Μαλιαχον.] S. 97, Z. 6: [Anmerkung: Stadt Φάσις 72° 30 44° 45 V 9West.] „ 105 (V 16 Ost) und S. 134, Z. 52. 55: Vielleicht ist Ver­ ständnis dieser Stelle so zu erreichen, daß die (ge­ brochene) Linie 54. 55. 52 Ostgrenze Petraeas ist: 54 und 52 bilden die έχβαλλομένη γραμμή, die bis zum της Ονρίας εω&ινόν πέρας reicht. Dann folgt erläuternd a) die eine Hälfte 5 4 .5 5 παρά μ ϊν την Ενάαίμονα 'Αραβίαν μέχρι τμήματος τής γραμμής, Position 70° 30° 30; dann b) die andere Hälfte 55. 52 παρά cft τήν ”Ερημον Αραβίαν έπϊ τό λοιπόν τής γραμμής. Lies S. 110, Ζ. 11 unten: Παρ&ία Tilge S. 121, Ζ. 11: das Fragezeichen. Füge zu S. 153, Z. 6 hinzu, daß wir über die Wertbemessung der Hs. X in Buch VIII noch immer nicht unterrichtet sind.

Inhalt. Seite

Disposition der ptolemäischen Geographie und die neuesten Vorarbeiten 3 Wie Ptolemäus seine Geographie einzurichten gesonnen war . . . 11 Die handschriftlich erhaltenen Karten des ptolemäischen Atlas . . . 18 Die Grundlage des ptolemäischen K arten a tla s..........................................19 Über mein Verhältnis zu den vorliegenden Ptolemäus-Texten . . . 30 Anhang. Kolonien in Ptolemäus’G e o g r a p h i e ............................................... 34 A. Der περιορισμός der ptolemäischen Pinakes in den Büchern II bis VII 38 a) Die Pinakes Europas I bis X .............................................................. 38 Verzeichnis der Grenzpunkte auf den Karten der kontinentalen Teile E u r o p a s ................................................................................. 70 b) Die Pinakes Afrikas I bis I V ................................................................... 78 Grenzpunkte oder Grenzstrecken der Pinakes von Afrika I bis IV 87 Verzeichnis der Grenzpunkte auf den Karten 1 bis IV Afrikas . 90 Abfolge der Grenzen in Afrikas P in a k e s......................................... 93 c) Die Pinakes Asiens I bis X I I .............................................................. 94 Verzeichnis der Grenzpunkte auf den Karten I bis XII Asiens . 128 Drei Karten mit den ptolemäischen Grenzpunkten . . . 142 Γραμμαϊ und πέρατα ................................................................................. 146 B. Der περιορισμός der ptolemäischen Pinakes im achten Buch . . 149 C. Des Ptolemäus Kritik an den Versehen, die dem Marinus bei seinen Ansätzen für die των ίπαρχιων περιορισμοί angeblich unter­ laufen w a r e n ............................................... . . . . . 160 Verbesserungen und N a c h t r ä g e .................................................... . 161

1. IX. 1935.