Studien zu den Pauluskommentaren Theodors von Mopsuestia als Beitrag zum Verständnis der antiochenischen Theologie

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Studien zu den Pauluskommentaren Theodors von Mopsuestia als Beitrag zum Verständnis der antiochenischen Theologie

Table of contents :
VORWORT
EINLEITUNG: Die Grundkonzeption
ERSTES KAPITEL: Der rationale Charakter der Paulusexegese Theodors von Mopsuestia
ZWEITES KAPITEL: Freiheit und Wahl
DRITTES KAPITEL: Prädestination
VIERTES KAPITEL: Paideia
FÜNFTES KAPITEL: Sterblichkeit und Sünde
SECHSTES KAPITEL: Nomos
SIEBENTES KAPITEL: Rechtfertigung
ACHTES KAPITEL: Ekklesia
NEUNTES KAPITEL: Heilsgeschichte
ZEHNTES KAPITEL: Zeit
Epilog
Anhang: Korrekturen zu dem von Swete und Staab gebotenen Theodor-Text
INHALTSVERZEICHNIS

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ULRICH WICKERT S T U D I E N ZU D E N P A U L U S K O M M E N T A R E N T H E O D O R S V O N MOPSUESTIA

ULRICH WICKERT

STUDIEN ZU DEN PAULUSKOMMENTAREN T H E O D O R S VON MOPSUESTIA ALS B E I T R A G ZUM V E R S T Ä N D N I S DER A N T I O C H EN ISCHEN T H E O L O G I E

1962

VERLAG ALFRED

TÖPELMANN•BERLIN

B E I H E F T E ZUR Z E I T S C H R I F T FÜR D I E N E U T E S T A M E N T L I C H E WISSENSCHAFT UND DIE KUNDE DER Ä L T E R E N K I R C H E HERAUSGEGEBEN

VON W A L T H E R

BEIHEFT

ELTESTER

27

© 1962 by Alfred Töpelmann, Berlin W 30, Genthiner Straße 13 Alle Rechte, einschl. der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, von der Verlagshandlung vorbehalten Printed in Germany Satz und Druck: Walter de Gruyter & CO., Berlin W jo Archiv-Nr. 3 8 25 621

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'H s c. gen. abs., vgl. H. Rönsch, Itala und Vulgata, 1875 2 , S. 405T quasi = quia) angelis tum ministrantibus, quando lex dabatur, ist eine gute Illustration unserer Stelle. Vgl. Sw. I 294, 10 (Col 218) u. ö. 8

8

Einleitung

zum Dienst um derentwillen ausgesandt, die das Heil erben sollen ? ' u . Deshalb rechnen die unsichtbaren Wesen, was mit uns geschieht, sich zum Eigenen und freuen sich, wenn es jemals sich trifft, daß wir zum Besseren uns neigen. Und das lehrt uns der Herr, wenn er spricht 12 , daß über einen Sünder, der sich bekehrt, auch die Engel im Himmel sich freuen. Es ist aber offensichtlich, daß es ihnen auch Schmerz bereitet, wenn wir uns zum Schlechteren bestimmen 13 : sie würden sich ja nicht über unsere Enthaltung vom Tun des Bösen freuen, wenn es ihnen nicht auch Schmerz erregte, falls wir bei jenem verharren. Eine solche Gesinnung hegen sie gegen uns 14 , da wir ja ein ihnen zugehöriges und ihnen verwandtes Wesen sind 15 . Als daher Adam geschaffen war und Gottes Gebot empfangen und zugleich auch vernommen hatte, daß er im Falle einer Übertretung sterben werde, da blickten sie gespannt 16 , was für ein Ende es mit ihm nehmen werde: und als er nach seiner Übertretung sterblich geworden war kraft des Urteils, als wie billig die Seele vom Leibe getrennt und das durch den Menschen gewirkte Band der Schöpfung zerrissen ward — da 1 7 blickten finster die intelligiblen Wesen um dessentwillen, was da geschah, und hielten sich nicht freundlich zu uns, da wir Urheber so schlimmer Übel geworden waren. Als aber auch in fernerer Zeit die nachfolgenden (Geschlechter der) Menschen noch weit mehr im Bösen Fortschritte machten und das Todesurteil auf sich zogen, da gaben sie überhaupt, was uns betraf, alle Hoffnung auf und faßten einen (desto) tieferen Abscheu wider uns. Deshalb wollten sie auch nichts mehr fürderhin für uns tun, teils kehrten sie sich von uns als von Fremden ab, teils verabscheuten sie uns als Feinde Gottes. — Was geschah nun in dieser Lage ? Es sagte ihnen der Herr, er werde uns wieder zurechtbringen, indem er uns auferwecke und unsterblich mache, so daß sie eine abermalige Veränderung und Zerreißung des gemeinsamen Bandes der Schöpfung nicht zu befürchten brauchten. Als sie dies Versprechen empfingen, waren sie froh — erfuhren sie doch, daß die göttliche Gnade unsere Verfehlungen wiedergutmachen 11 13 14

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fassung des Sinnes befinden sie sich«, vgl. Kühner-Gerth I 382 fin. 15 Das Prädikatsnomen (££>ov) steht im Singular: wie Adam für Th. »uns alle« repräsentiert, so kann Th. »uns alle« hinsichtlich der menschlichen Natur als einen Menschen bezeichnen, vgl. I 57, 19: »Beginn des gegenwärtigen Lebens ist für alle Adam: ein Mensch aber sind wir alle in Ansehung der Natur«. Entsprechend gilt für die vorliegende Stelle: wir sind, insofern wir zur Gattung »Mensch« gehören, allesamt e i n Zoon. 16 £