Strukturmodell zum Datenaustausch im Facility Management [1. Aufl.] 9783658308292, 9783658308308

Im Facility Management (FM) bilden Daten die Grundlage für die Erbringung verschiedenster FM-Services und sind damit Bas

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Strukturmodell zum Datenaustausch im Facility Management [1. Aufl.]
 9783658308292, 9783658308308

Table of contents :
Front Matter ....Pages I-XXII
Einleitung (Niels Bartels)....Pages 1-5
Systematik und Grundlagen zu BIM im FM (Niels Bartels)....Pages 7-61
Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell auf Basis von Property Sets (Niels Bartels)....Pages 63-88
Definition von Property Sets für Bestandsdaten des FM (Niels Bartels)....Pages 89-99
Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM (Niels Bartels)....Pages 101-160
Bewertung der Property Sets (Niels Bartels)....Pages 161-201
Exemplarische Anwendung der Property Sets bei CAFM-Systemen (Niels Bartels)....Pages 203-219
Zusammenfassung und Ausblick (Niels Bartels)....Pages 221-224
Back Matter ....Pages 225-329

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Baubetriebswesen und Bauverfahrenstechnik

Niels Bartels

Strukturmodell zum Datenaustausch im Facility Management

Baubetriebswesen und Bauverfahrenstechnik Reihe herausgegeben von Jens Otto, Dresden, Deutschland Peter Jehle, Dresden, Deutschland

Die Schriftenreihe gibt aktuelle Forschungsarbeiten des Instituts Baubetriebswesen der TU Dresden wieder, liefert einen Beitrag zur Verbreitung praxisrelevanter Entwicklungen und gibt damit wichtige Anstöße auch für daran angrenzende Wissensgebiete. Die Baubranche ist geprägt von auftragsindividuellen Bauvorhaben und unterscheidet sich von der stationären Industrie insbesondere durch die Herstellung von ausgesprochen individuellen Produkten an permanent wechselnden Orten mit sich ständig ändernden Akteuren wie Auftraggebern, Bauunternehmen, Bauhandwerkern, Behörden oder Lieferanten. Für eine effiziente Projektabwicklung unter Beachtung ökonomischer und ökologischer Kriterien kommt den Fachbereichen des Baubetriebswesens und der Bauverfahrenstechnik eine besonders bedeutende Rolle zu. Dies gilt besonders vor dem Hintergrund der Forderungen nach Wirtschaftlichkeit, der Übereinstimmung mit den normativen und technischen Standards sowie der Verantwortung gegenüber eines wachsenden Umweltbewusstseins und der Nachhaltigkeit von Bauinvestitionen. In der Reihe werden Ergebnisse aus der eigenen Forschung der Herausgeber, Beiträge zu Marktveränderungen sowie Berichte über aktuelle Branchenentwicklungen veröffentlicht. Darüber hinaus werden auch Werke externer Autoren aufgenommen, sofern diese das Profil der Reihe ergänzen. Der Leser erhält mit der Schriftenreihe den Zugriff auf das aktuelle Wissen und fundierte Lösungsansätze für kommende Herausforderungen im Bauwesen.

Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/16521

Niels Bartels

Strukturmodell zum Datenaustausch im Facility Management Mit einem Geleitwort von Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Jens Otto und Prof. Dr.-Ing. Peter Jehle

Niels Bartels Dresden, Deutschland Dissertation Technische Universität Dresden, 2020

ISSN 2662-9003 ISSN 2662-9011  (electronic) Baubetriebswesen und Bauverfahrenstechnik ISBN 978-3-658-30830-8  (eBook) ISBN 978-3-658-30829-2 https://doi.org/10.1007/978-3-658-30830-8 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National­ bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa­ tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Springer Vieweg ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany

Geleitwort der Herausgeber Die Modellierung und Digitalisierung von Prozessen der Planung, der Herstellung und des Betriebes von Gebäuden erfordert eine Datengrundlage, auf deren Basis nachfolgend deutliche Informationsmehrwerte und damit Effizienzvorteile geschaffen werden können. Voraussetzung dafür sind einheitliche Klassifizierungs- und Datenstrukturen für die Speicherung, den Austausch und die Interpretation dieser Daten in unterschiedlichen EDV-Systemen. In der vorliegenden Arbeit wird ein Strukturmodell für den Bereich des Facility Managements vorgestellt. Dieses Modell dient dem Datenaustausch und einer branchenspezifischen Erweiterung des etablierten IFC-Modells mit Hilfe von Property Sets. Das Buch gibt einen sehr guten Überblick über die einschlägigen Grundlagen der digitalen Planung, vor allem aber auch über die notwendigen Mindestanforderungen an digitale Softwaresysteme und den zugrunde liegenden Datenaustausch. Darüber hinaus zeigt es einen Weg auf, wie das IFC-Datenaustauschformat um die erforderlichen Fachinhalte unterschiedlicher Dienstleistungsbereiche des Gebäudemanagements erweitert werden kann. Herr Bartels hat die Inhalte dieser Schrift im Rahmen seiner Promotion am Institut für Baubetriebswesen der TU Dresden erarbeitet. Grundlage dafür waren neben seinen berufspraktischen Erfahrungen vor allem auch umfängliche wissenschaftliche Untersuchungen mit Hilfe von Analysen, Modellansätzen, Experteninterviews und validierenden Praxisbeispielen. Es bleibt daher zu hoffen, dass dieser Band eine weite Verbreitung findet und die Inhalte Grundlage für die zukünftigen Entwicklungen in Forschung und Praxis sind.

Dresden, im Mai 2020

Prof. Dr.-Ing. Peter Jehle

Prof. Dr.-Ing. Jens Otto

Vorwort des Autors Die Auseinandersetzung mit dem Datenaustausch im Facility Management begann 2015. Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit habe ich festgestellt, dass die Möglichkeiten eines lebenszyklusübergreifenden Datenaustauschs unter Einbindung des FM noch nicht vollumfänglich genutzt werden. Vor diesem Hintergrund habe ich beschlossen, mich mit dem Datenaustausch im FM wissenschaftlich auseinanderzusetzen. Zu den Ergebnissen dieser Arbeit haben zahlreiche Personen beigetragen. Mein ausdrücklicher Dank gilt Prof. Dr.-Ing. Rainer Schach, der es mir 2015 ermöglichte, die Dissertation am Institut für Baubetriebswesen der TU Dresden zu beginnen und als Drittgutachter fungierte. Mein besonderer Dank gilt Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Jens Otto, der sofort bereit war, meine Dissertation nach der Emeritierung von Prof. Dr.Ing. Rainer Schach zu übernehmen. Insbesondere danke ich ihm für die zielführenden Impulse und Diskussionen in unseren gemeinsamen Abstimmungsgesprächen, die stete Förderung meiner Arbeit sowie das stets offene Ohr. Vielen Dank für alles. Des Weiteren danke ich Herrn Prof. Dr.-Ing. Manfred Helmus von der Bergischen Universität Wuppertal, der ohne Zögern der Übernahme des Zweitgutachtens zugestimmt hat. Außerdem danke ich Prof. Dr.-Ing. Ivo Herle für den Vorsitz der Prüfungskommission und Prof. Dr.-Ing. Raimar Scherer und Prof. Dr.-Ing. habil. Frohmut Wellner für ihren Beitrag als weitere Mitglieder der Prüfungskommission. Die Möglichkeit, zu diesem Thema zu promovieren, verdanke ich auch der GOLDBECK GmbH, die mich während der berufsbegleitenden Dissertation stets förderte. Hier gebührt ein ganz besonderer Dank meinen Kollegen vom Bereich Geschossbau RheinRuhr und dem Team Innovation, die mich während der Erstellung der Arbeit begleitet haben. Darüber hinaus ein großer Dank an die Praxispartner und Experten, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen. Ein besonderer Dank geht hierbei an die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln und die eTASK Immobilien Software GmbH, die mich bei der Durchführung der exemplarischen Anwendung unterstützt haben. Zum Schluss danke ich besonders den Menschen, ohne deren Rückhalt und Unterstützung eine solche Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Vielen Dank an meine Eltern, die mich auf dem Weg durch das Studium begleitet und gefördert haben sowie alle meine Vorhaben stets unterstützt haben. Ganz besonders bedanke ich mich bei meiner Frau Leonie, die stets ein offenes Ohr für mich hatte, immer an mich geglaubt hat und mich über den gesamten Zeitraum in allem unterstützt hat, das ich angefangen habe. Ohne ihre Geduld und die Freiräume, die sie mir gegeben hat, wäre meine Arbeit nicht möglich gewesen. Deshalb widme ich ihr diese Arbeit. Pulheim, im Mai 2020 Niels Bartels

Inhaltsverzeichnis 1 1.1 1.2 1.3 2 2.1 2.2

2.3

2.4

3 3.1 3.2 3.3

3.4

Einleitung ...................................................................................................................... 1 Motivation .................................................................................................................. 1 Zielstellung und Abgrenzung der Arbeit .................................................................... 3 Aufbau und Lösungsweg ............................................................................................ 4 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM ............................................................. 7 Vorüberlegungen ........................................................................................................ 7 Building Information Modeling und das digitale Gebäudemodell ............................. 7 2.2.1 Einordnung und Definition von Building Information Modeling ...................... 8 2.2.2 Industry Foundation Class als Grundlage für das digitale Gebäudemodell ..... 14 2.2.3 Status quo der Einbindung von FM-Daten in IFC ............................................ 22 Datenaustausch im Facility Management................................................................. 26 2.3.1 Einordnung und Definition des Facility Managements .................................... 26 2.3.2 Softwarenutzung im Facility Management ....................................................... 32 2.3.3 Daten als Grundlage für FM-Services .............................................................. 38 2.3.4 Status quo des Datenaustauschs im Facility Management ............................... 41 Stand der Technik und Forschung zu BIM im FM .................................................. 42 2.4.1 Normen und Richtlinien für BIM im FM ......................................................... 43 2.4.2 IFC-basierte Datenformate für das Facility Management ................................ 47 2.4.3 Weitere Datenformate für das Facility Management ........................................ 54 2.4.4 Proprietäre Datenformate für das FM ............................................................... 55 2.4.5 Analyse der vorhandenen Datenformate für das FM ........................................ 56 2.4.6 Forschungsarbeiten zu BIM im FM .................................................................. 60 Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell auf Basis von Property Sets ....................................................................................... 63 Vorüberlegungen ...................................................................................................... 63 Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell ..................................... 64 Komponenten des Strukturmodells für den zukünftigen Datenaustausch auf Basis von Property Sets ........................................................................................... 68 3.3.1 Komponente 1: Nutzung von IFC-basierten Objekten für den Datenaustausch im FM ..................................................................................... 68 3.3.2 Komponente 2: Unterteilung in Bestands- und Prozessdaten ........................... 73 3.3.3 Komponente 3: Austausch und Historisierung von FM-Daten ........................ 76 3.3.4 Komponente 4: Darstellung der Beziehungen zwischen den FM-Daten .......... 78 3.3.5 Komponente 5: Einbindung von Herstellern und fachlich Beteiligten ............. 79 Aufbau und Ableitung der Property Sets für FM-Services ...................................... 81 3.4.1 Aufbau der Property Sets .................................................................................. 81 3.4.2 Definition von FM-Services ............................................................................. 83

X

Inhaltsverzeichnis

3.5 4 4.1 4.2

4.3

4.4

4.5

5 5.1 5.2

5.3

5.4

5.5

5.6

5.7

3.4.3 Validierung und Priorisierung der ausgewählten FM-Services ........................ 85 Exkurs: Rechtliche Aspekte des Datenaustauschs im FM ....................................... 86 Definition von Property Sets für Bestandsdaten des FM ....................................... 89 Vorüberlegungen ...................................................................................................... 89 Allgemeine Bestandsdaten ....................................................................................... 90 4.2.1 Ziel des „Property Sets Allgemeine Bestandsdaten“ ........................................ 90 4.2.2 Definition des „Property Sets Allgemeine Bestandsdaten“ .............................. 91 Geometrische Bestandsdaten ................................................................................... 93 4.3.1 Ziel des „Property Sets Geometrische Bestandsdaten“ .................................... 93 4.3.2 Definition des „Property Sets Geometrische Bestandsdaten“ .......................... 94 Technische Bestandsdaten ....................................................................................... 95 4.4.1 Ziel des „Property Sets Technische Bestandsdaten“ ........................................ 95 4.4.2 Definition des „Property Sets Technische Bestandsdaten“ .............................. 95 Spezifische Herstellerbestandsdaten ........................................................................ 97 4.5.1 Ziel des „Property Sets Spezifische Herstellerbestandsdaten“ ......................... 97 4.5.2 Definition des „Property Sets Spezifische Herstellerbestandsdaten“ ............... 97 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM ........................................ 101 Vorüberlegungen .................................................................................................... 101 FM-Service Unterhaltsreinigung ............................................................................ 101 5.2.1 Ziel des „Property Sets Unterhaltsreinigung“ ................................................ 101 5.2.2 Definition des Standardprozesses Unterhaltsreinigung .................................. 103 5.2.3 Definition des „Property Sets Unterhaltsreinigung“ ...................................... 104 FM-Service Glasreinigung ..................................................................................... 111 5.3.1 Ziel des „Property Sets Glasreinigung“ .......................................................... 111 5.3.2 Definition des Standardprozesses Glasreinigung ........................................... 111 5.3.3 Definition des „Property Sets Glasreinigung“ ................................................ 112 FM-Service Wartung .............................................................................................. 116 5.4.1 Ziel des „Property Sets Wartung“ .................................................................. 116 5.4.2 Definition des Standardprozesses Wartung .................................................... 117 5.4.3 Definition des „Property Sets Wartung“ ........................................................ 118 FM-Service Instandsetzung .................................................................................... 125 5.5.1 Ziel des „Property Sets Instandsetzung“ ........................................................ 125 5.5.2 Definition des Standardprozesses Instandsetzung .......................................... 126 5.5.3 Definition des „Property Sets Instandsetzung“ .............................................. 127 FM-Service Inspektion ........................................................................................... 132 5.6.1 Ziel des „Property Sets Inspektion“................................................................ 132 5.6.2 Definition des Standardprozesses Inspektion ................................................. 132 5.6.3 Definition des „Property Sets Inspektion“...................................................... 133 FM-Service Wiederkehrende Prüfung ................................................................... 134

Inhaltsverzeichnis

XI

5.7.1 Ziel des „Property Sets Wiederkehrende Prüfung“ ........................................ 134 5.7.2 Definition des Standardprozesses Wiederkehrende Prüfung .......................... 135 5.7.3 Definition des „Property Sets Wiederkehrende Prüfung“ .............................. 136 5.8 FM-Service Nachverfolgung der Gewährleistung ................................................. 139 5.8.1 Ziel des „Property Sets Nachverfolgung der Gewährleistung“ ...................... 139 5.8.2 Definition des Standardprozesses Nachverfolgung der Gewährleistung ........ 140 5.8.3 Definition des „Property Sets Nachverfolgung der Gewährleistung“ ............ 141 5.9 FM-Service Energiemanagement ........................................................................... 145 5.9.1 Ziel des „Property Sets Energiemanagement“ ................................................ 145 5.9.2 Definition des Standardprozesses Energiemanagement ................................. 146 5.9.3 Definition des „Property Sets Energiemanagement“ ...................................... 147 5.10 FM-Service Grünanlagenpflege ............................................................................. 151 5.10.1 Ziel des „Property Sets Grünanlagenpflege“ .................................................. 151 5.10.2 Definition des Standardprozesses Grünanlagenpflege ................................... 152 5.10.3 Definition des „Property Sets Grünanlagenpflege“ ........................................ 153 5.11 FM-Service Winterdienst ....................................................................................... 156 5.11.1 Ziel des „Property Sets Winterdienst“ ............................................................ 156 5.11.2 Definition des Standardprozesses Winterdienst ............................................. 156 5.11.3 Definition des „Property Sets Winterdienst“ .................................................. 157 6 Bewertung der Property Sets................................................................................... 161 6.1 Bewertung der Property Sets mit Hilfe von Experteninterviews ........................... 161 6.1.1 Theoretische Grundlagen und Gründe für den Einsatz von Experteninterviews ......................................................................................... 161 6.1.2 Auswahl der Experten ..................................................................................... 161 6.1.3 Durchführung der Experteninterviews ........................................................... 163 6.1.4 Strukturierung der Experteninterviews ........................................................... 163 6.2 Bewertung des Strukturmodells und der Bestandsdaten ........................................ 164 6.2.1 Bewertung des Strukturmodells zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell ................................................................................ 164 6.2.2 Bewertung der Property Sets für FM-Bestandsdaten ..................................... 169 6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten ............................................... 170 6.3.1 FM-Service Unterhaltsreinigung .................................................................... 171 6.3.2 FM-Service Glasreinigung.............................................................................. 174 6.3.3 FM-Service Wartung ...................................................................................... 177 6.3.4 FM-Service Instandsetzung ............................................................................ 182 6.3.5 FM-Service Inspektion ................................................................................... 185 6.3.6 FM-Service Wiederkehrende Prüfung ............................................................ 187 6.3.7 FM-Service Nachverfolgung der Gewährleistung .......................................... 190 6.3.8 FM-Service Energiemanagement ................................................................... 193

XII

Inhaltsverzeichnis

6.3.9 FM-Service Grünanlagenpflege ..................................................................... 195 6.3.10 FM-Service Winterdienst ............................................................................... 197 6.4 Zusammenfassung und kritische Wertung ............................................................. 200 7 Exemplarische Anwendung der Property Sets bei CAFM-Systemen ................. 203 7.1 Vorüberlegungen .................................................................................................... 203 7.2 Anwendung der Property Sets zum Datenaustausch von Bestands- und Prozessdaten des FM ............................................................................................. 203 7.2.1 Ausgangssituation des Datenaustauschs im Beispielprojekt .......................... 204 7.2.2 Veränderung des Datenaustauschs im Beispielprojekt durch Anwendung der Property Sets ............................................................................................. 207 7.2.3 Auswertung des Datenaustauschs im Beispielprojekt unter Anwendung der Property Sets ............................................................................................. 213 7.3 Kritische Wertung und Erkenntnisse der exemplarischen Anwendung ................. 218 8 Zusammenfassung und Ausblick ............................................................................ 221 8.1 Zusammenfassung und Ergebnisse der Arbeit ....................................................... 221 8.2 Ausblick ................................................................................................................. 223 Stichwortverzeichnis ............................................................................................................ 225 Literaturverzeichnis ............................................................................................................. 227 Anhang .................................................................................................................................. 249

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Abbildung 5: Abbildung 6: Abbildung 7: Abbildung 8: Abbildung 9: Abbildung 10: Abbildung 11: Abbildung 12: Abbildung 13: Abbildung 14: Abbildung 15: Abbildung 16: Abbildung 17: Abbildung 18: Abbildung 19: Abbildung 20: Abbildung 21: Abbildung 22: Abbildung 23: Abbildung 24: Abbildung 25: Abbildung 26: Abbildung 27: Abbildung 28: Abbildung 29:

Fachmodellkonzept beim Einsatz von BIM ....................................... 10 Dimensionalitäten des digitalen Gebäudemodells .............................. 11 Breite des BIM-Einsatzes mit möglichen BIM-Konstellationen ........ 13 Die Entwicklung von IFC zwischen 2000 und 2018 sowie zukünftige Entwicklungen ...................................................................... 16 Struktur der IFC-Schichten ................................................................. 18 Struktur des IFC-Formats am Beispiel eines Fensters ........................ 20 Vererbungshierarchien in IFC anhand des Beispiels IfcDoor ............ 21 Darstellung von IfcDoor in ifcXML ................................................... 22 Darstellung von IfcDoor in EXPRESS ............................................... 22 Template der Beziehung Attribute - Objekt ....................................... 24 Arbeitsdefinition des Begriffs Facility Management ......................... 28 Abgrenzung und Schnittstellen der immobilienspezifischen Managementdisziplinen ...................................................................... 29 Einsatz von IT-Systemen im Betrieb .................................................. 33 Abgrenzung CAFM-Software und CAFM-System ............................ 35 IT-Unterstützung des FM mit CAFM- und ERP-Systemen ............... 36 Datenstrukturierung für CAFM-Systeme nach GEFMA 400 ............. 39 Zuordnung der Daten in COBie zu den Lebenszyklusphasen und Beziehung der Daten untereinander. ................................................... 48 Auszug aus einem COBie-Spreadsheet (hier: Komponente).............. 49 Entwicklung und Versionen von CAFM-Connect.............................. 52 Auswirkung der BIM-Methode auf die Prozesse der Planung, der Ausführung und des FM ..................................................................... 64 Strukturmodell als Lösungsansatz für den Einsatz von BIM im FM . 66 Mapping am Beispiel Reinigungshinweise......................................... 69 IFC-Instanzdiagramm IfcRelDefinedByProperties ............................ 70 Gliederung der Objekte in einem Gebäude nach DIN 276 ................. 72 Datenstruktur eines Objektes im digitalen Gebäudemodell ............... 74 Zuordnung der Property Sets für Prozessdaten zu den Objekten ....... 75 Beziehung von digitalem Gebäudemodell und CAFM im Zuge der Nutzungsphase .................................................................................... 77 Historisierung von Prozessdaten am Beispiel Wartung einer Brandschutzklappe .............................................................................. 78 Entwicklung des As-Planned-Modells zum As-Built-Modell ............ 81

XIV

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 30: Grundlagen für die Ableitung von FM-Services ................................ 84 Abbildung 31: Rechtliche Aspekte bei der Nutzung von BIM im FM ...................... 87 Abbildung 32: Hierarchische Gliederung von Objekten am Beispiel der Kgr. 340 mit Innenwandöffnungen ................................................................... 93 Abbildung 33: Vergleich der Attribute in den Standards zur Definition der technischen Bestandsdaten ........................................................................ 96 Abbildung 34: Aufteilung der Leistungen Reinigung und Pflege nach DIN 32726 und DIN EN 15221-1 auf Property Sets ........................................... 102 Abbildung 35: Standardprozess für den FM-Service Unterhaltsreinigung .............. 103 Abbildung 36: Standardprozess für den FM-Service Glasreinigung ....................... 112 Abbildung 37: Aufteilung der Instandsetzung auf die FM-Services Wartung, Inspektion, Instandsetzung und Verbesserung und zugeordnete Property Sets ..................................................................................... 116 Abbildung 38: Standardprozess für den FM-Service Wartung ................................ 117 Abbildung 39: Beziehungen der PSets Instandsetzung, Wartung, Wiederkehrende Prüfung, Inspektion und Nachverfolgung der Gewährleistung zu anderen Property Sets ....................................................................... 126 Abbildung 40: Standardprozess für den FM-Service Instandsetzung ...................... 127 Abbildung 41: Standardprozess für den FM-Service Inspektion ............................. 132 Abbildung 42: Standardprozess für den FM-Service Wiederkehrende Prüfung ...... 135 Abbildung 43: Resultierende Leistungen und Verknüpfungen zu anderen PSets in Abhängigkeit vom Prüfergebnis................................................... 139 Abbildung 44: Standardprozess für den FM-Service Nachverfolgung der Gewährleistung ................................................................................. 140 Abbildung 45: Zusammenhang zwischen den Attributen Abnahme, Gewährleistungsbeginn, Gewährleistungsende, Gewährleistungszeitraum und Gewährleistungsverlängerung ................................................... 144 Abbildung 46: Zusammenhang zwischen den Attributen Abnahme, Enddatum und Erledigungszeitraum mit Meldedatum und Erledigungsdatum . 145 Abbildung 47: Standardprozess für den FM-Service Energiemanagement ............. 147 Abbildung 48: Standardprozess für den FM-Service Grünanlagenpflege ............... 152 Abbildung 49: Standardprozess für den FM-Service Winterdienst ......................... 157 Abbildung 50: Räumliche Verteilung der Experten ................................................. 162 Abbildung 51: Ergebnis der Expertenbefragung zur Frage: „Für wie wichtig halten Sie die Nutzung von IFC als offenen Standard im FM?“ (nges = 27, nDL = 14, nEIG = 13) ................................................... 164 Abbildung 52: Ergebnis der Expertenbefragung zur Frage: „Für wie wichtig halten Sie eine explizite Erfassung von Bestands- und Prozessdaten im digitalen Gebäudemodell?“ (nges = 27, nDL = 14, nEIG = 13) . 166

Abbildungsverzeichnis

XV

Abbildung 53: Ergebnis der Expertenbefragung zur Frage: „Für wie wichtig halten Sie eine permanente und bidirektionale Übertragung von Daten zwischen digitalem Gebäudemodell und CAFM-System?“ (nges = 27, nDL = 14, nEIG = 13) .................................................... 167 Abbildung 54: Ergebnis der Expertenbefragung zur Frage: „Für wie wichtig halten Sie die Nutzung eines führenden CAFM-Systems zur Abbildung der Daten des digitalen Gebäudemodells und als Grundlage für die Leistungserbringung?“ (nges = 27, nDL = 14, nEIG = 13) .. 168 Abbildung 55: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des „Property Sets Unterhaltsreinigung“ (nges = 27) ....................... 171 Abbildung 56: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des „Property Sets Unterhaltsreinigung“ unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14) ....................................................... 173 Abbildung 57: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Glasreinigung (nges = 27) .................................... 175 Abbildung 58: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Glasreinigung unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14) ..................................................................... 176 Abbildung 59: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Wartung (nges = 27) ............................................ 178 Abbildung 60: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Wartung unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14) ..................................................................... 180 Abbildung 61: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Instandsetzung (nges = 27) .................................. 182 Abbildung 62: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Instandsetzung unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14) ..................................................................... 184 Abbildung 63: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Inspektion (nges = 27).......................................... 186 Abbildung 64: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Inspektion unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14) ..................................................................... 187 Abbildung 65: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets wiederkehrende Prüfung (nges = 27) ................... 188 Abbildung 66: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets wiederkehrende Prüfung unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14) ....................................................... 189 Abbildung 67: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Nachverfolgung der Gewährleistung (nges = 27) ........................................................................................ 191

XVI

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 68: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Nachverfolgung der Gewährleistung unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14) .................................... 192 Abbildung 69: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Energiemanagement (nges = 27) ......................... 193 Abbildung 70: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Energiemanagement unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14) ....................................................... 194 Abbildung 71: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Grünanlagenpflege (nges = 27) ........................... 195 Abbildung 72: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Grünanlagenpflege unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14) ....................................................... 197 Abbildung 73: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Winterdienst (nges = 27) ..................................... 198 Abbildung 74: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Winterdienst unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14) ..................................................................... 199 Abbildung 75: ifcXML-Schema für den Datenaustausch ohne die Nutzung von Property Sets am Beispiel einer Tür (IfcDoor) ................................ 206 Abbildung 76: Vorgehen im Rahmen der Praxisanwendung ................................... 208 Abbildung 77: ifcXML-Schema nach der Integration des Property Sets für technische Bestandsdaten am Beispiel einer Tür (IfcDoor) ............. 209 Abbildung 78: ifcXML-Schema nach der Integration der Property Sets für FMProzessdaten am Beispiel der Inspektion einer Tür (IfcDoor) ......... 210 Abbildung 79: ifcXML-Schema nach der Integration der Property Sets für FMProzessdaten und Historisierung der Daten am Beispiel der Inspektion einer Tür (IfcDoor) ......................................................... 212 Abbildung 80: Darstellung der Historisierung von Prozessdaten für das Property Set Inspektion ................................................................................... 212 Abbildung 81: Datenaustausch in der exemplarischen Anwendung zwischen digitalem Gebäudemodell und CAFM-Software auf Grundlage von IFC-basierten Property Sets....................................................... 217

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Klassen zur Abbildung von FM-Prozessdaten (Stand: 15.04.2019) ......... 23 Tabelle 2: Aufbau eines Property Sets am Beispiel PSet_ActionRequest ................. 25 Tabelle 3: Property Sets zur Nutzung im Facility Management (Stand: 15.04.2019) ................................................................................... 25 Tabelle 4: Arbeitskreise und Normungsausschüsse im Bereich BIM im FM ............ 44 Tabelle 5: Aufbau der Klassen in CAFM-Connect am Beispiel Filter ...................... 53 Tabelle 6: Analyse vorhandener Datenformate .......................................................... 57 Tabelle 7: Forschungsprojekte zum BIM im FM (Stand: 23.06.2019) ...................... 61 Tabelle 8: Aufbau der PSets (hier Auszug des PSets Unterhaltsreinigung) ............... 83 Tabelle 9: Zuordnung der BIM-relevanten FM-Services zu den Kostengruppen ...... 85 Tabelle 10: Property Set für die allgemeinen Bestandsdaten ....................................... 91 Tabelle 11: Property Set für die geometrischen Bestandsdaten ................................... 94 Tabelle 12: Property Set für die spezifischen Herstellerbestandsdaten ....................... 98 Tabelle 13: Property Set für den FM-Service Unterhaltsreinigung ........................... 105 Tabelle 14: Property Set für den FM-Service Glasreinigung ..................................... 113 Tabelle 15: Property Set für den FM-Service Wartung.............................................. 119 Tabelle 16: Zuordnung baulicher und technischer Anlagen zu den Objektkategorien ................................................................................................ 121 Tabelle 17: Varianten der Angabe von Wartungsleistungen ...................................... 123 Tabelle 18: Property Set für den FM-Service Instandsetzung ................................... 128 Tabelle 19: Property Set für den FM-Service Inspektion ........................................... 133 Tabelle 20: Property Set für den FM-Service Wiederkehrende Prüfung ................... 137 Tabelle 21: Property Set für den FM-Service Nachverfolgung der Gewährleistung . 142 Tabelle 22: Property Set für den FM-Service Energiemanagement ........................... 148 Tabelle 23: Property Set für den FM-Service Grünanlagenpflege ............................. 154 Tabelle 24: Property Set für den FM-Service Winterdienst ....................................... 158 Tabelle 25: Ergänzung der Experten zum PSet Unterhaltsreinigung ......................... 174 Tabelle 26: Ergänzung der Experten zum PSet Wartung ........................................... 182 Tabelle 27: Ergänzung der Experten zum PSet Instandsetzung ................................. 185 Tabelle 28: Ergänzung der Experten zum PSet wiederkehrende Prüfung ................. 190 Tabelle 29: Ergänzung der Experten zum PSet Energiemanagement ........................ 195 Tabelle 30: Ergänzung der Experten zum PSet Winterdienst .................................... 200 Tabelle 31: Datenaustausch am Beispiel der Integration des Property Sets Inspektion ................................................................................................ 215

Abkürzungsverzeichnis Abs.

Absatz

AIA

Auftraggeber-Informations-Anforderungen

akt.

aktualisiert

ATV

Allgemeine Technische Vertragsbedingungen

Aufl.

Auflage

BAP

BIM-Abwicklungsplan

BCF

BIM Collaboration Format

BetrSichV

Betriebssicherheitsverordnung

BIM

Building Information Modeling

BIM-BVB

Besondere Vertragsbedingungen BIM

BGB

Bürgerliches Gesetzbuch

BGH

Bundesgerichtshof

bSDD

buildingSmart Data Dictionary

bspw.

beispielsweise

bzw.

beziehungsweise

CAD

Computer Aided Design

CAFM

Computer Aided Facility Management

CE

Communautés Européenes

CMMS

Computerized Maintenance Management System

COBie

Construction Operations Building Information Exchange

CREM

Corporate Real Estate Management

DGUV

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

d. h.

das heißt

DIN

Deutsches Institut für Normung

DIN SPEC

Deutsches Institut für Normung Spezifikation

DL

Dienstleister

DMS

Dokumentenmanagementsystem

DV

Datenverarbeitung

XX

Abkürzungsverzeichnis

EIG

Eigentümer

EN

Europäische Norm

EnEV

Energieeinsparverordnung

ERP

Enterprise Resource Planning

erw.

erweitert

et al.

et alii

etc.

et cetera

EU

Europäische Union

e. V.

eingetragener Verein

FK

Fachkraft

FLL

Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau

FM

Facility Management

gbXML

Green Building XML

GA

Gebäudeautomation

GEFMA

German Facility Management Association

ges

gesamt

ggf.

gegebenenfalls

GIS

Gebäudeinformationssystem

GLT

Gebäudeleittechnik

GM

Gebäudemanagement

GmbH

Gesellschaft mit beschränkter Haftung

GPS

Global Positioning System

GW

Gebäudewirtschaft der Stadt Köln

GTIN

Global Trade Item Number

GlobalID

Globally Unique Identifier

HOAI

Honorarordnung für Architekten und Ingenieure

Hrsg.

Herausgeber

IAI

Industrieallianz für Interoperabilität

ID

Identifikation

IDM

Information Delivery Manual

Abkürzungsverzeichnis

IFC

Industry Foundation Classes

IFM

Infrastrukturelles Facility Management

IGM

Infrastrukturelles Gebäudemanagement

IoT

Internet of Things

IP

Internet Protocol

IPD

Integrated Project Delivery

IPS

Instandhaltungsplanungs- und Steuerungssysteme

ISO

International Organization for Standardization

IT

Informationstechnologie

K

Kelvin

Kap.

Kapitel

KGM

Kaufmännisches Gebäudemanagement

kg

Kilogramm

Kgr.

Kostengruppe

KPI

Key Performance Indicators

KT

Kommunikationstechnologie

kWh

Kilowattstunden

kW

Kilowatt

M

Mittelwert

m

Meter

mm

Millimeter



Quadratmeter

MVD

Model View Definition

NABau

Normenausschuss Bauwesen

nD

mehrdimensional

NIBS

National Institute of Building Sciences

Nr.

Nummer

o. J.

ohne Jahresangabe

OSCAR

Office Service Charge Analysis Report

PDF

Portable Document Format

XXI

XXII

Abkürzungsverzeichnis

PE

Projektentwicklung

PEnum

Property Enumeration

PM

Projektmanagement

ProdSG

Produktsicherheitsgesetz

PSet

Property Set

PVC

Polyvinylchlorid

QR-Code

Quick-Response Code

RealFM

Association for Real Estate und Facility Managers

REG-IS

Regelwerks-Informationssystem

REM

Real Estate Management

RFID

Radio-Frequency Identification

SLA

Service Level Agreement

sog.

sogenannte

STEP

Standard for the Exchange of Product Model Data

TFM

Technisches Facility Management

TGA

Technische Gebäudeausrüstung

TGM

Technisches Gebäudemanagement

TÜV

Technischer Überwachungsverein

u. a.

unter anderem

überarb.

überarbeitet

URL

Uniform Resource Locator

VOB

Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen

VDI

Verein Deutscher Ingenieure

VDMA

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau

Vgl.

Vergleiche

vollst.

vollständig

XDS

Extended Data Service

XML

Extensible Markup Language

z. B.

zum Beispiel

zzgl.

zuzüglich

1

Einleitung

1.1 Motivation Die Digitalisierung der Bau- und Immobilienbranche ist einer der entscheidenden Faktoren für die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Branche in Deutschland. Insbesondere Building Information Modeling (BIM) und damit die Nutzung von digitalen Gebäudemodellen spielt im Zusammenhang mit der Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Mit dem 2013 veröffentlichten BIM-Leitfaden für Deutschland sowie dem Ende 2015 vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur veröffentlichten „Stufenplan digitales Planen und Bauen“ gewinnt die Digitalisierung an Bedeutung. So soll ab Ende 2020 bei Infrastrukturprojekten eine breite Implementierung von Building Information Modeling stattfinden.1 Darüber hinaus fordern auch private Wirtschaftsunternehmen wie die Deutsche Bahn2 oder Siemens Real Estate3 die Nutzung von digitalen Werkzeugen und Methoden in Bauprojekten. Neben der Nutzung von BIM in der Planung und Ausführung rückt zunehmend die Nutzung von BIM im Facility Management (FM) in den Fokus. Da die Nutzungskosten die Herstellungskosten im Lebenszyklus eines Gebäudes um ein Vielfaches übersteigen,4 stellt das Facility Management den entscheidenden Baustein für den Erfolg von BIM dar. Notwendig ist, dass bereits zu Beginn der Anspruch an Daten aus dem FM klar definiert ist, damit eine ordnungsgemäße Datenübergabe erfolgen kann. Notwendig ist hierfür eine stringente und durchgängige Nutzung von BIM und digitalen Gebäudemodellen über den gesamten Lebenszyklus. Die Praxis zeigt, dass eine lebenszyklusübergreifende und durchgängige Nutzung von BIM in Deutschland derzeit noch nicht erfolgt. Während 2D-Zeichnungen als Planungsmethode in Deutschland nahezu flächendeckend (ca. 87 %) eingesetzt werden, werden mehrdimensionale BIM-Modelle mit ca. 6 % selten verwendet, lediglich ca. 7 % planen derzeit die Einführung.5 Gründe hierfür liegen insbesondere in fehlenden Normen, Standards sowie Definitionen zum Datenbedarf und zu Formaten zum Datenaustausch (Datenformate) mit dazugehörigen BIM-Standardprozessen. Insbesondere die Nutzung von BIM im Facility Management wird derzeit kaum betrachtet. In einer Umfrage des Computer Aided Facility Management-Rings (CAFM-Ring) aus dem Jahr 2016 geben 23,5 % der Befragten an, dass auch im Bereich FM fehlende Regeln, Standards und Definitionen den Hauptgrund für die 1

Vgl. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur 2015, S. 5. Die Deutsche Bahn strebt an, dass bis Ende 2020 alle neuen komplexen Projekte auf Grundlage wiederkehrender Standards mit BIM geplant werden (Vgl. Deutsche Bahn AG 2017). 3 Bei Siemens Real Estate existiert zur Umsetzung des ganzheitlichen und lebenszyklusorientierten Ansatzes ein Standard, der bei Bauvorhaben einzuhalten ist. (Vgl. Siemens AG 2017). 4 Vgl. Bogenstätter 2008, S. 51. 5 Vgl. Schober et al. 2016, S. 12 ff. 2

© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 N. Bartels, Strukturmodell zum Datenaustausch im Facility Management, Baubetriebswesen und Bauverfahrenstechnik, https://doi.org/10.1007/978-3-658-30830-8_1

2

1 Einleitung

geringe Nutzung von BIM im FM darstellen.6 Diese These wird durch eine Umfrage des Deutschen Instituts für Normung unterstützt, in der rund 63 % der Befragten7 die Standardisierung von Metadaten für das FM als relevant oder sehr relevant einschätzten.8 Für die Anwendung eines Big Open BIM, also eines softwareunabhängigen, multidisziplinären BIM-Ansatzes, müssen notwendigerweise offene Standards verwendet werden. Durch das von der International Standardization Organization (ISO) als ISO-Standard festgelegte Format Industry Foundation Classes (IFC) werden die Grundlagen für die offene und softwareunabhängige Nutzung von BIM geschaffen. Insbesondere im Bereich der Planung und Ausführung wird IFC als Standard genutzt, jedoch nicht überall neutral von den Softwareherstellern umgesetzt. Für den Bereich des Facility Managements beschränkt sich IFC auf die Abbildung von Bestandsdaten, die aus der Planung und Ausführung heraus bestehen. Die Abbildung von Prozessdaten der FM-Services ist mit IFC derzeit nicht möglich. Auf der Grundlage von IFC haben sich deshalb weitere Standards wie das international anerkannte Construction Operation Building information exchange (COBie) oder das im deutschsprachigen Raum verbreitete CAFM-Connect etabliert. Hierin werden für das FM relevante Daten definiert. Auch dabei liegt der Fokus auf der Übergabe von Daten aus der Planung und Ausführung in das FM, die Abbildung von FM-Prozessdaten ist auch hier nicht vollumfänglich umsetzbar. Zusätzlich fehlt durch die Vielzahl an Standards und Datenformaten ein klarer Ordnungsrahmen. Die Abbildung von servicebezogenen FM-Prozessdaten stellt einen essenziellen Bestandteil der Nutzung des digitalen Gebäudemodells über den gesamten Lebenszyklus dar. Deswegen ist es notwendig, dass auf der Basis von IFC Daten für den Austausch von FM-Prozessdaten definiert werden. Hierdurch wird ein softwareunabhängiger Austausch zwischen einem digitalen Gebäudemodell und der vom FM verwendeten Software9 möglich. Dies ermöglicht nicht nur eine eindimensionale Übergabe von Bestandsdaten nach der Errichtung und Inbetriebnahme des Gebäudes. Durch die Vorhaltung der FM-Prozessdaten in einem digitalen Gebäudemodell ergeben sich Möglichkeiten zur

6

CAFM-Ring e. V. 2017. Der Anteil der Befragten aus den Gruppen Eigentümer, Betreiber und Nutzer ist mit ca. 1,2 % der Befragten gering. Den größten Anteil der Befragten bilden Planer mit ca. 25,8 % und Bauproduktehersteller mit ca. 18,9 % der Befragten. Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass die Relevanz der Standardisierung von FM-Daten in der Praxis diesen Wert deutlich übersteigt. 8 Vgl. DIN Deutsches Institut für Normung e. V. 2017, S. 4. 9 In der Regel ein CAFM-System oder ERP-System. 7

1.2 Zielstellung und Abgrenzung der Arbeit

3

Optimierung der Betreiberverantwortung, zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit10 und zur Verbesserung der Zufriedenheit des Auftraggebers.11 Die vorliegende Arbeit baut vor diesem Hintergrund auf dem IFC-Standard auf und entwickelt diesen in Bezug auf die FM-Prozessdaten weiter. Darüber hinaus verfolgt die vorliegende Arbeit das Ziel, ein Strukturmodell für den FM-Datenaustausch zu entwickeln sowie die Attribute im Hinblick auf die FM-Services zu strukturieren. Hierfür werden Property Sets (PSets) entwickelt, die servicebezogene Datensätze für Prozessdaten definieren, um eine Abbildung in IFC zu ermöglichen sowie ein einheitliches Verständnis zu schaffen. 1.2 Zielstellung und Abgrenzung der Arbeit Die vorliegende Arbeit setzt sich mit den für das Facility Management relevanten Daten im digitalen Gebäudemodell auseinander. Hierzu wird eine validierte Erweiterung zum derzeitigen Stand des IFC-Formats erstellt, die die Bestands- und Prozessdaten des FM im digitalen Gebäudemodell abbildet und einen Austausch mit einem CAFM-System sowie dritten Systemen ermöglicht. Dabei steht zum einen die Strukturierung der in Planung und Ausführung für die Objekte zu übergebenden Daten im Fokus. Zum anderen werden unter besonderer Beachtung der offenen Standards im Sinne des Open BIM Datensätze definiert, die auf Grundlage der vorhandenen IFC-Datenstrukturen die Prozessdaten der FM-Services abbilden. Hierzu werden die Daten in Property Sets zusammengefasst. Darüber hinaus werden die Daten eindeutig spezifiziert, sodass ein einheitliches Verständnis entsteht. Ziel ist die Grundlage für eine Datenerfassung über den gesamten Lebenszyklus zu schaffen und die Übergabe von FM-Bestands- und Prozessdaten zu optimieren. Zunächst muss geklärt werden, welche Informationstechnologien (IT) für den Datenaustausch im FM aktuell vorliegen. Weiterhin muss geklärt werden, welche Datenstandards sowie Normen und Richtlinien vorhanden sind. Auf dieser Grundlage sollen Optimierungspotenziale für den Informationsfluss aufgezeigt werden. Hierzu soll ein Modell auf Grundlage von Property Sets entwickelt werden, das die Integration der verschiedenen IT-Systeme und der damit verbundenen Bestands- und Prozessdaten ermöglicht. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Entwicklung von Property Sets für infrastrukturelle und technische FM-Services. Hierbei stehen die relevanten Daten zur Planung, Durchführung und Historisierung der Leistungserbringung sowie der zugehörige 10

Die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit liegt insbesondere in der Datentransparenz begründet. So liegen die für die Ausschreibung notwendigen Daten im digitalen Gebäudemodell vor und es entfallen die erneute Überführung von Daten sowie die erneute Bestandsaufnahme durch den FM-Dienstleister. 11 Durch die Anpassung von FM-Services aufgrund der im digitalen Gebäudemodell vorhandenen Daten.

4

1 Einleitung

Datenaustausch in der Nutzungsphase im Fokus. Die Property Sets bilden daher die grundlegenden, anerkannten und validierten Daten ab, die im Rahmen der FM-Leistungserbringung benötigt werden und essenziell für die Leistungserbringung in der Nutzungsphase sind. Aufgrund der Ausrichtung der Property Sets auf FM-Daten liegt der Fokus dieser Arbeit nicht auf der Verarbeitung der im Rahmen der Leistungserbringung anfallenden Dokumente des Facility Managements. Die Arbeit richtet sich an alle am Bau Beteiligten und liefert zugleich eine Grundlage für Bauherren aus dem öffentlichen und privaten Bereich, um Möglichkeiten der optimalen Informationsübertragung in das Facility Management aufzuzeigen und um Fragen der Vorteilhaftigkeit der Anwendung von BIM zum Datenaustausch im FM zu beantworten. 1.3 Aufbau und Lösungsweg Im Rahmen der Untersuchung werden Aspekte von Building Information Modeling im Facility Management und die Nutzung von BIM zum Datenaustausch analysiert. Aufbauend auf allgemeinen Betrachtungen wird ein Modell zur softwareneutralen Übertragung von FM-relevanten Daten erarbeitet. Auf dieser Grundlage werden in Property Sets die für die FM-Services relevanten Bestands- und Prozessdaten definiert. Diese werden abschließend mithilfe von Experteninterviews und einer exemplarischen Anwendung validiert. In Kapitel 2 erfolgt zunächst ein allgemeiner Überblick zu Building Information Modeling. Dabei werden die verschiedenen Konzepte der BIM-Methode vorgestellt, wobei insbesondere Open BIM und die Lebenszyklusbetrachtung eine Rolle spielen. Neben den Aspekten von Building Information Modeling werden in diesem Kapitel Grundlagen zum Facility Management dargestellt. Zunächst werden die Aufgabenbereiche des Facility Managements analysiert. Hierauf aufbauend werden die Anforderungen des FM an Daten und Informationen sowie die aktuelle Nutzung von Informationstechnologien im FM aufgezeigt. Darüber hinaus stellt das Kapitel verschiedene Ansätze der Nutzung von BIM im FM dar. Hierbei werden insbesondere vorhandene Normen und Richtlinien sowie vorhandene softwaretechnische Grundlagen und Datenstandards analysiert. Zur Untersuchung der Möglichkeiten des Einsatzes von BIM im Facility Management wird darauf aufbauend in Kapitel 3 aus den Anforderungen an die Datenübergabe und auf Grundlage der evaluierten Optimierungspotenziale der vorhandenen Standards ein auf dem digitalen Gebäudemodell basierendes Strukturmodell zur Umsetzung der Anforderungen entwickelt. Neben den Komponenten dieses Strukturmodells werden im Rahmen dieser Untersuchung auch rechtliche Aspekte betrachtet.

1.3 Aufbau und Lösungsweg

5

In Kapitel 4 und Kapitel 5 werden die Property Sets für die Bestandsdaten und Property Sets für die Prozessdaten definiert. Die Bestandsdaten definieren die Objekte des digitalen Gebäudemodells während die Prozessdaten die FM-Services definieren. Hierbei werden die relevanten Daten für spezifische FM-Services dargestellt und mit ihren Entitäten, Beispielen und Verantwortlichkeiten erläutert. Auf dieser Grundlage wird in Kapitel 6 die Bewertung der Property Sets vorgenommen. Hierzu werden die Ergebnisse von Experteninterviews dargestellt, die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführt wurden. Zusätzlich wird in Kapitel 7 die exemplarische Anwendung der Property Sets dargestellt, indem FM-Services in einem Beispielprojekt mithilfe des Property Sets durchgeführt werden. In Kapitel 8 werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und bewertet. Abschließend werden im Rahmen eines Ausblicks Aspekte aufgezeigt, die weitere Untersuchungen erfordern.

2

Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

2.1 Vorüberlegungen Building Information Modeling (BIM) entwickelt sich seit rund vier Jahrzehnten aus den Bereichen Architektur und Fachplanung heraus.12 Inzwischen setzen neben den Planungsbüros auch immer mehr ausführende Unternehmen Building Information Modeling ein. Verschiedene Veröffentlichungen, Kongresse und Messen zeigen, dass BIM mittlerweile auch im Facility Management als relevante Methode wahrgenommen wird.13 Aufgrund der Vielzahl an BIM-Prozessbeteiligten und dem derzeit großen Einfluss der Softwarehersteller auf die Definition von BIM besteht noch keine eindeutige Vorstellung zur Systematik und Definition von BIM im FM. Notwendig für das Verständnis dieser Arbeit ist jedoch ein theoretischer Rahmen, in dem die Grundbegriffe sowie die theoretischen Grundlagen dargestellt werden. Maßgebend für diesen Rahmen sind die begrifflichen Inhalte und Einordnung von Building Information Modeling im aktuellen Kontext. Zusätzlich hierzu werden die Datenflüsse im Facility Management dargestellt, die im Rahmen von BIM beeinflusst werden. 2.2 Building Information Modeling und das digitale Gebäudemodell Die Ursprünge von Building Information Modeling (BIM) gehen bis ins Jahr 1974 zurück, als erste Arbeiten zu digitalen Gebäudemodellen in den USA veröffentlicht wurden. Die Entwicklung von hieraus resultierenden, strukturierten Prozessmodellen, wie sie zunächst im Maschinenbau eingesetzt wurden, wird seit den frühen 1990er Jahren durch buildingSMART14 vorangetrieben. Für die Baubranche hat sich hieraus inzwischen der ISO-Standard 16739 – Industry Foundation Class (IFC)15 etabliert, der ein offenes und softwareunabhängiges Modell für die gemeinsame Datennutzung bietet.16 Die nachfolgenden Abschnitte leiten zunächst aus einer Vielzahl der in der Literatur und Praxis vorhandenen Definition von Building Information Modeling eine Definition für diese Arbeit ab. Anschließend werden die unterschiedlichen Konzeptansätze von BIM dargestellt. Hierauf aufbauend wird die Industry Foundation Class erläutert.

12

Vgl. Garber 2014, S. 14 ff. Vgl. Bartels 2016, S. 21. 14 Bis 2003 hieß buildingSMART Industrieallianz für Interoperabilität (IAI). 15 Vgl. hierzu auch Abschnitt 2.2.2. 16 Vgl. van Treeck et al. 2016, S. 15. 13

© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 N. Bartels, Strukturmodell zum Datenaustausch im Facility Management, Baubetriebswesen und Bauverfahrenstechnik, https://doi.org/10.1007/978-3-658-30830-8_2

8

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

2.2.1 Einordnung und Definition von Building Information Modeling 2.2.1.1 Definition von BIM für diese Arbeit Kaum ein Begriff wird in der deutschen Baubranche derzeit so vielfach und unterschiedlich verwendet wie der Begriff Building Information Modeling.17 Zur Definition des Begriffes ist es zunächst notwendig, die Wortbestandteile zu erfassen18: - Building – Gebäude,19 - Information – Information,20 - Modeling – Modellierung.21 Die Interpretation dieser Wortbestandteile und dementsprechend auch die Definition von BIM unterscheiden sich in Abhängigkeit von der Fachdisziplin, die den Begriff verwendet. Eine eindeutige und anerkannte Definition hat sich noch nicht entwickelt. 22 Anhand der in Anhang 1 dargestellten Definitionen ist zu erkennen, dass sich der Fokus der BIM-Definitionen in Abhängigkeit der Fachdisziplin unterscheidet: - Softwarehersteller definieren BIM als ein parametrisches 3D-Modell, das zur Dokumentation aller notwendigen Objekte eines Gebäudes im Rahmen der Planung dient.23 Sie stellen damit die Software zur Erstellung des parametrischen 3D-Modells in den Vordergrund. - Planer und ausführende Unternehmen definieren BIM als eine Methode, die durch Verknüpfung von Daten der Fachdisziplinen koordinierte und informative BIM-Modelle zur Unterstützung der Arbeitsprozesse erzeugt. Die Grundlage bildet ein parametrisches 3D-Modell, das durch weitere Daten wie Zeit oder Kosten24 ergänzt werden kann. - Facility Manager definieren BIM als eine ganzheitliche Arbeitsmethode, die auf einer gemeinsamen Datenbasis basiert und über den gesamten Lebenszyklus einen aktiven Datenfluss zwischen den Beteiligten ermöglicht. 25

17

Vgl. Pilling 2016, S. 43 und Mordue et al. 2016, S. 8. Vgl. hierzu auch Abdullah et al. 2014, S. 5. 19 Als Gebäude werden nach §2 Abs. 3 MBO „selbstständig benutzbare, überdeckte bauliche Anlagen, die von Menschen betreten werden können und geeignet oder bestimmt sind, dem Schutz von Menschen, Tieren oder Sachen zu dienen“ bezeichnet. (Vgl. § 2 Abs. 3 Musterbauordnung) Dies können beispielsweise Wohn-, Büro-, Gewerbe-, Gesundheits-, öffentliche Gebäude oder Sport- und/oder Kulturstätten sein. 20 Vgl. hierzu auch Abschnitt 2.3.3.1. Im Rahmen der Definition können dies beispielsweise räumliche Informationen, Elemente, Systeme, Quantitäten, Termine und/oder Abläufe sein. 21 Gemeint sind hier insbesondere die unterschiedlichen Fachdisziplinen, die kooperativ zusammenarbeiten, beispielsweise Architektur, Tragwerk, Technische Gebäudeausrüstung (TGA) sowie die damit verbundenen Managementdisziplinen, auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit. 22 Vgl. Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. (AGI) 2018, S. 1. 23 Vgl. Krygiel et al. 2011, S. 5. 24 Hierdurch entsteht ein 4D- oder 5D-Modell. Vgl. hierzu auch Abschnitt 2.2.1.2. 25 Vgl. Malkwitz et al. 2013, S. 30 und Bender und Schlundt 2016, S. 26. 18

2.2 Building Information Modeling und das digitale Gebäudemodell

9

Die drei oben genannten Definitionen zeigen, dass der Begriff unterschiedlich definiert wird und unterschiedliche Aspekte des Building Information Modeling für die Leistungserbringung im Vordergrund stehen. Eine Definition dahingehend, dass BIM lediglich ein Softwareprodukt ist, widerspricht jedoch dem derzeitigen BIM-Gedanken. Das Bauwerksmodell als Softwareprodukt dient als Grundlage und primäres Werkzeug zur Unterstützung der Arbeitsweise mit BIM in Planung, Ausführung und FM.26 Nach AZHAR (2011) sind BIM und die Software voneinander abhängig. BIM wird somit als eine digitale Methode definiert, die alle Disziplinen, Aspekte und Systeme in einem einzigen digitalen Gebäudemodell erfasst.27 Vor diesem Hintergrund definieren EASTMAN ET AL (2011) Modelle, die lediglich 3D-Daten enthalten und die Leistungserbringung nicht unterstützen, als Fälle, bei denen es sich nicht um die BIM-Methode handelt.28 Diese Falldefinitionen sowie das derzeitige Verständnis von BIM gehen davon aus, dass es sich bei BIM um eine Methode handelt. Durch die Anwendung dieser Methode zur Erstellung und Nutzung des digitalen Gebäudemodells sowie der Anpassung von Prozessen und Abläufen wird das vollumfängliche Potenzial von Building Information Modeling realisiert.29 EGGER ET AL. (2013) beschreiben im BIM-Leitfaden für Deutschland die Arbeitsmethode als Grundlage für eine Veränderung der Leistungserbringung durch die transparente und offene Kommunikation.30 Derzeit setzt sich das Fachmodellkonzept in Planung, Ausführung und FM durch. Die einzelnen Fachplaner arbeiten in der Regel31 unabhängig voneinander in ihren Fachmodellen, die in regelmäßigen Abständen in einem digitalen Gebäudemodell zusammengefügt werden.32 Ziel des digitalen Gebäudemodells ist es u. a., die Konsistenz der getrennt erstellten Fachmodelle33 zu prüfen.34 Das Fachmodellkonzept ist in Abbildung 1 dargestellt.

26

Vgl. Przybylo 2015, S. 49 und Borrmann et al. 2015c, S. 3. Vgl. Azhar 2011, S. 241 ff. 28 Vgl. Eastman et al. 2011, S. 19. 29 Vgl. Zeitner und Peyringhaus 2015, S. 376. 30 Vgl. Egger et al. 2013, S. 22 und Abdullah et al. 2014, S. 4. 31 Die Arbeit in einem einheitlichen Datenmodell ist aufgrund der unterschiedlichen Softwarelösungen zurzeit noch mit dem Risiko von Informationsverlusten verbunden (Vgl. van Treeck et al. 2016, S. 66). 32 Vgl. van Treeck et al. 2016, S. 66. 33 Z. B. hinsichtlich Kollisionen. 34 Vgl. Schapke et al. 2015, S. 214. 27

10

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

Eigentümer

Eigentümer

Digitales Gebäudemodell

Architektur

Architektur

Tragwerksplanung

Tragwerksplanung

TGA Projektsteuerung ausführende Unternehmen Facility Management

Dateninput

Datenoutput

TGA Projektsteuerung ausführende Unternehmen Facility Management

Nutzer

Nutzer

sonstige Beteiligte

sonstige Beteiligte

Abbildung 1: Fachmodellkonzept beim Einsatz von BIM 35

Auf Grundlage der vorgenannten Definitionen sowie der in Anhang 1 dargestellten und ausgewerteten Definitionen ergibt sich für diese Arbeit die nachfolgende Definition von BIM: Building Information Modeling ist eine Methode, die über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes agiert und hierbei mithilfe von digitalen Technologien verschiedene Gebäudemodelle derart miteinander kombiniert, dass ein interdisziplinärer Austausch zwischen den fachlich Beteiligten ermöglicht wird. Die Nutzung der BIM-Methode ermöglicht damit einen ganzheitlichen Planungsansatz, der eine kooperative Arbeitsweise fördert. Die Grundlage für die Planung und Ausführung bildet ein objektorientiertes, dreidimensionales digitales Gebäudemodell, das jederzeit den aktuellen Planungsstand darstellt. Die Objekte innerhalb des digitalen Gebäudemodells werden mit allen Daten, die im Rahmen der Leistungserbringung der fachlich Beteiligten anfallen, erweitert. Das Endprodukt ist ein digitales Gebäudemodell, in dem alle relevanten Daten des Gebäudes enthalten und jederzeit abrufbar sind. Die BIM-Methode integriert damit verschiedene Systeme in einem digitalen Gebäudemodell.36 Zur Steigerung der Effizienz erfolgt deshalb notwendigerweise die Kombination von BIM mit Gebäudeinformationssystemen (GIS-Systemen), Global Positioning Systemen (GPS-Systemen) oder Radio-Frequency Identification (RFID).

35

Eigene Darstellung in Anlehnung an: Nisbet und Dinesen 2010, S. 2, Schapke et al. 2015, S. 214 und Frieauff 2017, S. 6. 36 Nach WANG UND CHONG (2014) ist diese Integration von verschiedenen Systemen und Fachmodellen zu einem digitalen Gebäudemodell die entscheidende Aufgabe von BIM, um einen integrierten Prozess zu erreichen (Vgl. Wang und Chong 2014, S. 1).

2.2 Building Information Modeling und das digitale Gebäudemodell

11

Nach Ansicht des Autors wird die BIM-Methode zukünftig das Facility Management umfassender integrieren. Das bedeutet, dass die relevanten Daten für das FM im digitalen Gebäudemodell vorhanden sind und dort im Rahmen der Leistungserbringung des FM fortgeschrieben werden. Darüber hinaus wird die kooperative Arbeitsweise insbesondere mit dem FM gefördert und in den Fokus gestellt, um im Rahmen der BIMMethode eine optimierte Planung und Ausführung und damit eine Reduzierung der Lebenszykluskosten zu erreichen. Durch diese Fokussierung der BIM-Methode auf eine lebenszyklusübergreifende Datenbereitstellung können zukünftig FM-Services aufgrund einer vollständigen Datenbasis optimiert werden.37 Dadurch wird die BIM-Methode zur Grundlage der Arbeitsweise über den gesamten Lebenszyklus. 2.2.1.2 Dimensionalitäten von BIM Im Zusammenhang mit BIM wird in der Regel der Begriff der Mehrdimensionalität genutzt. Die Mehrdimensionalität der Planung durch die Aufnahme von Kosten und Terminen wird als Idealzustand des softwaretechnischen Gebäudemodells genannt.38 In diesem Zusammenhang wird von einer 5D-Planung, d. h. 3D-Geometrie zzgl. Kosten (4D) und Termine (5D), gesprochen.39 Die vorgenannte Mehrdimensionalität des digitalen Gebäudemodells in der BIM-Methode ist in Abbildung 2 dargestellt. 7D

5D 4D 3D 2D Planzeichnung mit CADProgrammen

Modellbasierte und objektorientierte Fachmodelle

Integration von Daten zu Terminen, Ressourcen oder Ablaufsimulationen

Integration von Kostenparametern durch Mengenermittlungen oder Kostenschätzungen

6D Integration von Nachhaltigkeitsparametern durch Ermittlung von Alternativen oder Durchführung von Simulationen

geringdimensionale Systeme und Prozesse

Integration von Bewirtschaftungsparametern und Betriebsdaten durch lebenszyklusorientierte und integrierte Prozesse

integrierte Prozesse und Systeme

Abbildung 2: Dimensionalitäten des digitalen Gebäudemodells40

37

Diese Datenbasis führt insbesondere zu einer besseren Entscheidungsgrundlage für die Leistungserbringung, eine Optimierung der Sicherstellung der Betreiberverantwortung durch Vorhaltung aller relevanten Daten sowie einer optimierten Ausschreibung von FM-Services durch Integration der Daten in das digitale Gebäudemodell. 38 Vgl. Eschenbruch und Malkwitz 2014, S. 4. 39 Vgl. Viering et al. 2015, S. 105. 40 Abbildung mit Änderungen entnommen aus: Eschenbruch und Malkwitz 2014, S. 5, Howarth und Greenwood 2017, o. S. und Sertyesilisik und Kivircik 2017, S. 206.

12

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

BIM wird derzeit vor dem Hintergrund der 5D-Planung in Deutschland vermarktet.41 Der Fokus liegt hierbei in der Praxis in der Regel auf der Planung sowie der Mengenermittlung42 in der Ausführung. Die Integration weiterer Prozessparameter in Building Information Modeling soll jedoch kontinuierlich erfolgen.43 Im Zusammenhang mit 6D und 7D werden in der Literatur die Integration von Nachhaltigkeit und das Facility Management genannt.44 Im Rahmen eines nD-Modells können weitere Aspekte, wie Akustik oder Wärmeschutz, als strukturierte Informationen in den Gebäudelebenszyklus mit einbezogen werden.45 Mit dem nD-Modell entstehen neue Arbeitsweisen, die erhöhte Anforderungen an die Kooperation und Transparenz stellen und die Nutzung von BIM über den gesamten Lebenszyklus ermöglichen.46 2.2.1.3 Open BIM als Grundlage für BIM im FM In Bezug auf die Zusammenarbeit der einzelnen Fachplaner wird zwischen der Arbeit in den jeweiligen Teilmodellen auf Grundlage des Architekturmodells (Closed BIM) und der gemeinschaftlichen und interdisziplinären Arbeit an einem Modell (Open BIM) unterschieden.47 Die fachmodellübergreifende Zusammenarbeit mittels Open BIM basiert auf offenen Standards und Workflows.48 Insbesondere der Einsatz von IFC ermöglicht einen neutralen Austausch und schafft hierdurch die Grundlage für einen Datenaustausch zwischen verschiedenen Softwaresystemen und über den gesamten Lebenszyklus.49 Aufgrund der logischen Verknüpfung der Objekte mit ihren Attributen können Daten zwischen den Softwaresystemen derart ausgetauscht werden, dass Behinderungen in der Planung und Ausführung durch Datenverluste an den Schnittstellen zwischen Softwaresystemen vermieden werden. Darüber hinaus kann nach SOMMER (2016) jeder Fachplaner in der fachspezifischen Software arbeiten, sodass ein Ausschluss von Fachplanern aufgrund von Softwareinkompatibilität vermieden wird.50 Nach BORRMANN (2015) funktioniert der

41

Vgl. Viering et al. 2015, S. 105. Insbesondere Kollisionsprüfung sowie Mengenermittlung für die Ausschreibung 43 Vgl. Cocchiarella 2015, S. 61. 44 Vgl. Luo 2015, S. 50, Cocchiarella 2015, S. 61 und Shen et al. 2015, S. 1081. Obwohl sich die Nachhaltigkeit und das Facility Management als sechste und siebte Dimension des BIM etablieren, besteht noch Uneinigkeit darüber, welche Dimension die jeweiligen Bereiche repräsentiert (Vgl. Luo 2015, S. 50). 45 Vgl. Shen et al. 2015, S. 1081. 46 Vgl. Malkwitz et al. 2013, S. 30. 47 Vgl. Viering et al. 2015, S. 107. 48 Als hersteller- und länderübergreifendes Datenformat wurden die Industry Foundation Classes (IFC) entwickelt und haben sich als offener Standard für das Bauwesen etabliert (Vgl. Egger et al. 2013, S. 88). Die Bedeutung von IFC für Building Information Modeling, insbesondere im Hinblick auf das Facility Management, wird in den Abschnitten 2.2.2 und 2.2.3 beschrieben. 49 Vgl. Przybylo 2015, S. 52 und Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. (AGI) 2018, S. 5. 50 Vgl. Sommer 2016, S. 129. 42

2.2 Building Information Modeling und das digitale Gebäudemodell

13

Datenaustausch auf offenen Standards nicht einwandfrei und der Datenaustausch ist häufig fehlerbehaftet.51 Außerdem müssen die Daten strukturiert und abgestimmt sein.52 Closed BIM bezeichnet hingegen die Zusammenarbeit der einzelnen Fachdisziplinen in der Planungs-, Ausführungs- und Betriebsphase aufgrund von Standards und Workflows eines Softwareherstellers.53 Closed BIM wird in der Regel bei wiederkehrender Nutzung einer Software eingesetzt, sodass alle Fachplaner ihre Teilmodelle in Softwareprodukten eines Herstellers oder einer Software, die über eine proprietäre Schnittstelle verfügt, erstellen müssen. Obwohl hierdurch ein fehlerhafter Datenaustausch zwischen Softwareprodukten in der Regel vermieden wird, ergeben sich für die Fachplaner Softwareumstellungen, die zu niedriger Effizienz in der Abwicklung führen können.54

Open BIM Softwareprodukte verschiedener Hersteller, offene Standards und Workflows sowie offenes Format zum Datenaustausch Closed BIM Softwareprodukte eines Herstellers, herstellerbasierte Standards und Workflows, sowie proprietäres Format zum Datenaustausch

Formate

Eine weitere Unterteilung erfolgt in der Breite des BIM-Einsatzes.55 Beim Einsatz des sog. Little BIM wird die BIM-Methode lediglich in einem spezifischen Fachmodell eingesetzt. Hierdurch erfolgt keine disziplinübergreifende und durchgängige Nutzung der BIM-Methode. Big BIM bezeichnet die durchgängige und interdisziplinäre Nutzung von BIM.56 Die vorgenannten Bezeichnungen werden in der nachfolgenden Abbildung 3 mit den sich hieraus ergebenden BIM-Konstellationen (Little Closed BIM, Little Open BIM, Big Closed BIM und Big Open BIM) dargestellt.

Little Open BIM

Big Open BIM

Little Closed BIM

Big Closed BIM

Funktionen, Nutzung, Datenbank

Little BIM Insellösung zur Lösung einer spezifischen Aufgabe für ein Gewerk

Big BIM Durchgängige, disziplinund lebenszyklusübergreifende Nutzung von BIM

Abbildung 3: Breite des BIM-Einsatzes mit möglichen BIM-Konstellationen57

51

Vgl. Borrmann et al. 2015c, S. 9. Vgl. Egger et al. 2013, S. 41. 53 Vgl. Przybylo 2015, S. 50. 54 Vgl. Sommer 2016, S. 128. 55 Vgl. Borrmann et al. 2015c, S. 7. 56 Vgl. Sommer 2016, S. 129 und Egger et al. 2013, S. 89. 57 Eigene Abbildung in Anlehnung an: Borrmann et al. 2015c, S. 8, Sommer 2016, S. 128 und Przybylo 2015, S. 48 ff. 52

14

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

Mit den BIM-Konstellationen können auch die unterschiedlichen Level des BIM-Einsatzes beschrieben werden.58 In der Literatur wird die Philosophie des Big Open BIM als Idealvorstellung von BIM angesehen, da hiermit die Abbildung, der Datenaustausch, die Datenzugänglichkeit und die übergreifende Zusammenarbeit in einem digitalen Gebäudemodell ermöglicht wird. Dies schafft die Grundlage für die individuelle und an die Bauprojekte angepasste Zusammenstellung der fachlich Beteiligten und damit die Umsetzung des multidisziplinären Ansatzes von BIM. Darüber hinaus wird eine mögliche Marktdominanz von Softwareherstellern vermieden, da neutrale Schnittstellen vorhanden sind und disziplinübergreifend angewendet werden können.59 2.2.2 Industry Foundation Class als Grundlage für das digitale Gebäudemodell 2.2.2.1 Definition und Entwicklung der Industry Foundation Classes Die ersten Erfahrungen zeigen, dass für Open BIM Projekte zwingend ein offener Datenaustausch über IFC erforderlich ist.60 Das IFC-Format stellt diese Grundlage für Big Open BIM dar. Dies liegt insbesondere darin begründet, dass 1. IFC ein international akzeptierter Standard ist, der weltweit immer mehr Nutzer findet, 2. die Spezifikationen von IFC im Internet frei zur Verfügung stehen, 3. Objekte mit ihren Attributen neutral beschrieben werden können, wodurch ein Datenaustausch zwischen Softwareprogrammen möglich ist, 4. IFC von den meisten Softwareherstellern unterstützt wird61 und 5. weitere Datenformate wie COBie und CAFM-Connect auf dem IFC-Format aufbauen.62 Die Industry Foundation Classes beschreiben einen offenen, herstellerunabhängigen Standard zur Verbesserung der Interoperabilität in der Baubranche.63 Dabei stellt IFC ein objektorientiertes Datenmodell mit Beziehungen und inversen Attributen dar.64

58 59

Vgl. Zeitner und Peyringhaus 2015, S. 383. Vgl. Sommer 2016, S. 129 und Borrmann et al. 2015c, S. 9 und Schiller und Faschingbauer 2016, S.

7. 60

Vgl. Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. (AGI) 2018, S.6 und Schrammel 2018, S. 248. Zur Sicherstellung der Kompatibilität von IFC mit den am Markt befindlichen Softwareprodukten können sich die Hersteller der Softwareprodukte von buildingSMART zertifizieren lassen. In der Praxis zeigt sich dennoch, dass auch von zertifizierten Softwareherstellern der Austausch von Daten auf Basis von IFC nicht ohne Datenverlust durchgeführt werden kann, da IFC nicht neutral umgesetzt wird und spezifische Anpassungen der Software zum Datenaustausch notwendig werden. 62 Vgl. Borrmann et al. 2015a, S. 83, Cardoso Llach 2017, S. 32 und Bender et al. 2018, S. 270 63 Vgl. Vilgertshofer et al. 2016, S. 175, Smith und Tardif 2009 (S. 68) und Chaturvedi et al. 2017, S. 195. 64 Vgl. Vilgertshofer et al. 2016, S. 175 und Philipp 2018, S. 211. 61

2.2 Building Information Modeling und das digitale Gebäudemodell

15

Attribute definieren durch die Herstellung einer Beziehung von Attributnamen und Attributwert die Eigenschaften von Objekten.65 Durch den Einsatz von IFC werden neben den Geometrien auch die Attribute der Objekte übertragen.66 Die IFC werden durch buildingSMART definiert und entwickelt. In regelmäßigen Abständen werden Erweiterungen und Verbesserungen in IFC durchgeführt. Die Ursprünge von IFC liegen in den Standards for the Exchange of Product Data (STEP),67 deren Erarbeitung im Jahr 1985 begonnen wurde. Eine erste Version eines eigenständigen Produktdatenmodells wurde 199768 als IFC veröffentlicht und in bauspezifische Softwarepakete integriert.69 Die zu dieser Zeit erstellten Versionen von IFC 1 werden derzeit nicht mehr genutzt und nicht mehr aufgelistet. Ab dem Jahr 2000 wurde die erste Version von IFC2 veröffentlicht und stetig erweitert und optimiert. Ab dem Jahr 2013 wurde IFC4 entwickelt, das die Version IFC2x3 sukzessive als bei den Softwaresystemen führende IFC-Version ablöst.70 Zukünftig wird IFC dahingehend weiterentwickelt, dass eine kooperativere Zusammenarbeit ermöglicht wird. Hierfür werden offene Plattformen71 für die Vereinheitlichung von Daten sowie einer kooperativen Weiterentwicklung von IFC bereitgestellt. Darüber hinaus werden weitere Sprachen in IFC integriert,72 die eine einfachere Lesbarkeit der Schemen ermöglichen sollen. Die Entwicklung von IFC mit den jeweiligen Weiterentwicklungen sowie ein Ausblick sind in Abbildung 4 dargestellt.

65

Vgl. Born et al. 2004, S. 24, vgl. hierzu auch Abschnitt 2.2.2.3. Vgl. Philipp 2018, S. 211. 67 van Treeck et al. 2016 merken an, dass die STEP im Bauwesen wenig Beachtung finden (Vgl. van Treeck et al. 2016, S. 32). 68 Zu diesem Zeitpunkt firmierte buildingSMART noch unter dem Namen International Alliance for Interoperability (IAI), die 1995 gegründet wurde (Vgl. Rank et al. 2012, S. 36). 69 Vgl. Borrmann et al. 2015a, S. 84 und Cardoso Llach 2017, S. 32. 70 Vgl. buildingSMART International Ltd. 2016j, Borrmann et al. 2015a, S. 85 und van Treeck et al. 2016, S. 32. 71 Beispiele hierfür sind das buildingSMART Data Dictionary (bSDD) oder github. Das bSDD beschreibt eine Spezifikation, die ein länder- und softwareübergreifendes, einheitliches Verständnis von Daten für Attribute und Klassen ermöglichen soll. 72 Zum Beispiel YAML (Yet Another Markup Language). 66

16

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

10/2000: IFC2x

05/2003 IFC2x2 (Edition 2) Erweiterungen in den Domains

2000

10/2001: IFC2x Add1 - Nachtrag, um aufgetretene Probleme zu beheben

2002

02/2006 IFC2x3 (Edition 3) - Qualitätsverbesserungen im Vergleich zu Vorgängerversionen 2004

07/2004 IFC2x2Add1 - kleiner Nachtrag, um aufgetretene Probleme zu beheben

2006

03/2013 IFC4 – Erweiterungen im Gebäude-, Service und Geometriebereich sowie Implementierung von ifcXML und einem neuen Dokumentationsformat

2008

07/2007 IFC2x3 Technical Corrigendum 1 – Update von IFC 2x3

2010

2012

2014

07/2016 IFC4 Add 2 Nachtrag, um Verbesserungen im Hinblick auf den Zertifizierungsprozess durchzuführen 2016

07/2015 IFC4 Add1 Nachtrag, um aufgetretene Probleme zu beheben

2018

zukünftig

Offene Plattformen zur kooperativen Weiterentwicklung, Integration neuer Sprachen

Abbildung 4: Die Entwicklung von IFC zwischen 2000 und 2018 sowie zukünftige Entwicklungen73

Durch die Entwicklung von IFC werden proprietäre Dateiformate74 für den Datenaustausch durch ein für andere Programme lesbares und offenes IFC-Dateiformat ersetzt, das als Grundlage für das digitale Gebäudemodell dient.75 2.2.2.2 Normierung und Standardisierung der Industry Foundation Classes Die IFC werden in der ISO 16739 als offener, internationaler Standard für BIM-Daten genormt. IFC wird in der Norm als computerlesbare Abbildung von Ausführungs- und Facility Management Informationen und damit als Basis zum Austausch von Daten verstanden.76 Als Dateibeschreibungssprache wird EXPRESS77 definiert. Für die Erstellung der Norm ist im deutschsprachigen Bereich der DIN-Normenausschuss Bauwesen (NABau) zuständig.78 Schwierigkeiten bei der Erstellung der ISO-Norm entstehen dadurch, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen darüber existiert, welche Attribute der Klassen standardisiert werden sollen. Kritiker glauben, dass der de facto Standard der Softwarehersteller lediglich formalisiert wird.79 Die Befürworter merken an, dass die Standardisierung von IFC Grundlage für den Einsatz im öffentlichen und privaten Sektor ist. Durch die Neutralität sowie die nachvollziehbaren und offenen Strukturen innerhalb des Standards kön-

73

Eigene Darstellung in Anlehnung an: Borrmann et al. 2015a, S. 85 und buildingSMART International Ltd. 2016j. 74 Z. B. .rvt oder .dwg 75 Vgl. Voigt et al. 2014, S. 527. 76 Vgl. DIN EN ISO 16739:2013, CD1. 77 Das in der ISO 10303 standardisierte Datenformat STEP nutzt ebenfalls EXPRESS. EXPRESS wird in der ISO 10303-11 definiert (Vgl. van Treeck et al. 2016, S. 32 und ISO 10303-11:2004, S. 1). 78 Vgl. Beuth Verlag GmbH 2017. 79 Vgl. Cardoso Llach 2017, S. 32.

2.2 Building Information Modeling und das digitale Gebäudemodell

17

nen Qualitätskontrollen der Daten und des Datenaustauschs nachvollziehbar durchgeführt werden.80 Aufgrund der großen Verbreitung und Akzeptanz bildet die ISO 16739 die Grundlage für eine Vielzahl von nationalen Richtlinien81 zur Implementierung von Open BIM.82 Durch die Standardisierung von IFC lassen sich aus nahezu allen gängigen Softwareprogrammen IFC-Dateien erzeugen. Die Praxis zeigt jedoch, dass die Softwarehersteller trotz der Standardisierung von IFC, in der Regel noch keine ganzheitliche Umsetzung des IFC-Standards vornehmen und Datenverluste beim Datenaustausch auftreten können.83 2.2.2.3 Schichten des IFC-Formats Aufgrund seiner Komplexität ist das IFC-Datenmodell in Schichten unterteilt, die einen unterschiedlichen Detaillierungsgrad aufweisen.84 Die oberen Schichten verweisen auf Elemente, die in den unteren Schichten liegen. Ein gegenläufiger Verweis ist nicht möglich.85 Die Layer stellen die übergeordnete Schicht dar und bilden die Basisstruktur, die grundlegenden Beziehungen zwischen den Schemen sowie die Konzepte für die weitergehenden Spezifizierungen im digitalen Gebäudemodell, ab.86 Insgesamt existieren vier verschiedene Layer: -

-

80

Resource Layer: Die unterste Ebene von IFC beschreibt die fundamentalen Konzepte als Entitätstypen, z. B. Geometrien oder Topologien.87 Core Layer: Er besteht aus dem Kernel (Kern) und den Core Extensions (Kernerweiterungen). Hier werden die Basisstruktur des IFC-Objektmodells sowie die allgemeinen Konzepte, die in den oberen Schichten spezifiziert werden, definiert.88 Interoperability Layer: In dieser Schicht werden Konzepte und Klassen definiert, die für eine Mehrzahl von Anwendungsschemata Verwendung finden.89 Diese Schicht stellt somit die Verbindung zwischen dem Kern des Datenmodells und den Domänen dar.90

Vgl. Borrmann et al. 2015a, S. 85 und Liebich et al. 2014, S. 68. Vgl. zu Richtlinien auch Abschnitt 2.4.1. 82 Vgl. Borrmann 2015, S. 604. 83 Dies kann unter Umständen dazu führen, dass in Abhängigkeit der eingesetzten Softwareprogramme bestimmte Klassen oder Objekte nicht neutral über IFC ausgetauscht werden können. 84 Vgl. Zilch et al. 2014, S. 37. 85 Vgl. Borrmann et al. 2015a, S. 88. 86 Vgl. Voigt et al. 2014, S. 527. 87 Vgl. Wu et al. 2017, S. 161. 88 Vgl. Zilch et al. 2014, S. 37. 89 Beispielsweise IfcBeam, IfcDoor, IfcRoof. 90 Vgl. Borrmann et al. 2015a, S. 89. 81

18

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

-

Domain Layer: Diese Schicht beschreibt den konkreten Prozess oder Anwendungsbereich.

Plumbing FireProtection Domain

Building Controls Domain

HVAC Domain

Shared Component Elements

Control Extension

Architecture Domain

Electrical Domain

Shared Building Elements

Constr. Management Domain

Structural Analysis Domain

Shared Management Elements

Product Extension

Shared Facilities Elements

Process Extension

Kernel

Material Resource

Resource Layer

Structural Elements Domain

Shared Building Services Elements

Core Layer

Interop Layer

Domain Layer

Das Schichtenmodell mit den vier Layern und den in den Layern enthaltenen Schemen91 ist in der nachfolgenden Abbildung 5 dargestellt. Ein Schema beschreibt die Beziehungen und grundlegenden Spezifizierungen für Anwendungsbereiche. An Abbildung 5 ist zu erkennen, dass sich die im Domain Layer definierten Schemen insbesondere auf die Planung und Ausführung beziehen. Die Definition eines Schemas für das Facility Management wurde mit der Umstellung von IFC2x3 auf IFC4 gelöscht, sodass kein FMspezifisches Schema in IFC mehr besteht. Hierdurch kann IFC seinem Ansatz als lebenszyklusübergreifendes Datenformat nicht mehr gerecht werden. Die in IFC4 enthaltenen Schemen zeigen damit auf, dass der Fokus von IFC4 derzeit insbesondere auf der architektonischen und technischen Planung des Gebäudes sowie den Prozessen der Ausführung liegt.

Property Resource

External Reference

Geometric Constraint

Resource

Resource

Quantity Resource Presentation Organisation

Resource

Topology Resource

Representation Resource

Constraint Resource

Geometric

Model Resource

Utility Resource

Approval Resource

Geometry Resource

Measure Resource

Structural Load Resource

Actor Resource

Profile Resource

Presentation Appearance

Presentation Definition

Resource

Resource

Cost Resource

Date Time Resource

Abbildung 5: Struktur der IFC-Schichten92

91

Z. B. Shared Building Elements. In diesem Schema sind beispielsweise Wände, Stützen, Dächer, Treppen, Fenster oder Kamine enthalten. 92 Mit Änderungen enthalten in: Zilch et al. 2014, S. 38.

2.2 Building Information Modeling und das digitale Gebäudemodell

19

Die Schemen beinhalten Klassen zur Beschreibung von Prozessen und Abläufen sowie zur Beschreibung der Beziehungen und Zuweisungen zwischen unterschiedlichen Objekten.93 Als Klasse94 wird im Rahmen von IFC ein Konzept zur Objektorientierung bezeichnet, das die Typisierung und Beschreibung der Struktur und des Verhaltens gleichartiger Objekte ermöglicht. Die Klassen können untereinander Beziehungen besitzen95 und definieren die den Klassen zugehörigen Attribute.96 Nach der Auflösung des FM-Schemas bei der Umstellung von IFC2x3 auf IFC4 befinden sich zwei der zuvor enthaltenen Klassen97 im Schema Shared Management Elements. Die weiteren sieben Klassen98 aus dem FM-Schema sind gelöscht.99 Ein Objekt stellt im Gegensatz zu einer Klasse eine greifbare Einheit dar, die auch in der Realität abgebildet werden kann. Das Objekt ist durch seine Attribute definiert, die die im Objekt enthaltenen Daten beschreiben und die Zustandsmerkmale eines Objektes abbilden. Bei einer Klasse besitzen alle Objekte dieselben Attribute, die Werte dieser Attribute unterscheiden sich jedoch.100 Diese Zusammenhänge sind in Abbildung 6 dargestellt.

93

Vgl. Borrmann et al. 2015a, S. 89. Die ISO 16739 bezeichnet Klassen auch als Entitäten. Beispielsweise kann sich ein Fenster (IfcWindow) in einer Wand (IfcWall) befinden. Diese Beziehung kann über RelatedElements (INV) ContainedInStructure dargestellt werden. 96 Vgl. Borrmann 2015, S. 583 und buildingSMART International Ltd. 2016a. 97 IfcActionRequest und IfcPermit. 98 IfcConditionCriterionSelect, IfcCondition, IfcConditionCriterion, IfcEquipmentStandard, IfcFurnitureStandard, IfcMove und IfcOrderAction, vgl. darüber hinaus Abschnitt 2.2.3 für FM-relevante Klassen in IFC4. 99 Vgl. hierzu auch Abschnitt 2.2.3. 100 Vgl. Koch 2015, S. 47 – 49 und buildingSMART International Ltd. 2016b. 94 95

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

Property Sets mit dynamisch erzeugbaren Attributen zur Definition neuer Objekteigenschaften

Schema Shared Building Elements Beziehung RelatedElements (INV) ContainedInStructure

Attribute der Klasse OverallHeight OverallWidth PredefinedType PartitioningType UserDefinedPartitioningType Beziehung InstanceOf Objekt Fenster 1 Attribute des Objektes OverallHeight = 1.20 OverallWidth = 3.40 …

Pset_WindowCommon

Attribute des Pset Reference Status AcousticRating FireRating …

Schema enthält Klassen

Klasse IfcWall Attribute der Klasse

Beziehung IfcRelAssignsProperties

Klasse IfcWindow

Beziehung IfcRelAssignsProperties

Objekte mit statischen Attributen zur Definition der Objekteigenschaften

Klassen (in IFC Entität genannt) mit statischen Attributen der Klasse

Schema mit Klassen

20

Klasse IfcChimney

Klasse n

Attribute der Klasse

Attribute der Klasse

Beziehung InstanceOf

Beziehung InstanceOf

Objekt Wand 1 Objekt des Wand 2 Attribute Objektes Objekt Wand n Attribute des Objektes Attribute des

Objekt Kamin 1 Attribute des Objektes

Objektes

Beziehung InstanceOf

Objekt n 1 Objektdes n2 Attribute Objektes Objekt nn Attribute des Objektes Attribute des Objektes

Pset_WallCommon Pset_Condition Attribute des

PsetAttribute Pset_n des Pset Attribute des Pset

Abbildung 6: Struktur des IFC-Formats am Beispiel eines Fensters

Da nicht alle Attribute eines Objektes im internationalen IFC-Standard beschrieben werden können, können dynamische Attribute der Klassen über Property Sets beschrieben werden.101 Ein Property Set beschreibt die Attribute, die für einen bestimmten Zweck notwendig sind und Anwendbarkeit auf die Objekte einer Klasse finden.102 Diese Daten werden in den Attributen der Property Sets definiert und zusammengeführt.103 Zwischen den einzelnen Schichten von IFC werden die Daten vererbt. Die übergeordnete Klasse bildet IfcRoot, die sich im Kernel befindet. Das bedeutet, dass alle Klassen, die nicht zum Ressource Layer gehören, direkt oder indirekt von IfcRoot abgeleitet werden.104 In IfcRoot werden übergeordnete Daten gespeichert wie bspw. der Globally Unique Identifier (GlobalID), über den die Klassen genau zugeordnet werden können.105 Aus dem IfcRoot werden weitere Klassen abgeleitet. Bauteile werden in der Klasse IfcObjectDefinition repräsentiert, mit der Klasse IfcPropertyDefinition werden Attribute eines Objektes definiert und in IfcRelationship werden Beziehungen dargestellt. In den jeweiligen Klassen existieren wiederum weitere Subklassen, in denen die drei vor-

101

Vgl. hierzu auch Abschnitt 2.2.3 und 3.3.1.2. Vgl. buildingSMART International Ltd. 2016b. 103 Zu FM-bezogenen Property Sets in IFC vgl. auch Abschnitt 2.2.3. 104 Vgl. Borrmann et al. 2015a, S. 91. 105 Vgl. buildingSMART International Ltd. 2015a. 102

2.2 Building Information Modeling und das digitale Gebäudemodell

21

genannten Klassen weiter spezifiziert werden. Diese Vererbungsstruktur mit den jeweiligen Attributen wird in der nachfolgenden Abbildung 7 anhand einer Tür (IfcDoor) beispielhaft dargestellt. Attribute GlobalId (1) OwnerHistory (2) Name (3) Description (4)

IfcRoot IfcObjectDefinition

ObjectType (5)

IfcObject

ObjectPlacement (6) Representation (7)

IfcProduct IfcElement

Tag (8)

IfcBuildingElement

OverallHeight (9) OverallWidth (10) PredefinedType (11) PartitioningType (12) UserDefinedPartitioningType (13)

IfcDoor

Abbildung 7: Vererbungshierarchien in IFC anhand des Beispiels IfcDoor

Die jeweiligen Attribute besitzen unterschiedliche Kardinalitäten.106 So hat die GlobalID eine 1:1-Beziehung, während IsDefinedBy eine 0:n-Beziehung hat und dementsprechend durch unendlich viele Attribute definiert sein kann. 2.2.2.4 Sprachen innerhalb der IFC-Definitionen am Beispiel IfcDoor Die Spezifikationen in IFC basieren auf den beiden Sprachen Extensible Markup Language (ifcXML) und EXPRESS . Nachfolgend sollen diese Sprachen anhand der Typenattribute einer Tür (IfcDoor) dargestellt werden. Als Attribute für die Klasse IfcDoor, das ein Unterelement von IfcBuildingElement darstellt, werden - OverallHeight (Höhe) - OverallWidth (Breite) - PredefinedType (spezifische Typenbeschreibung) - OperationType (spezifische Funktionsbeschreibung zur Funktionsweise der Klasse, hier zum Anschlag) und - UserDefinedOperationType (nutzerdefinierte Funktionsbeschreibung) definiert. In XML wird ein Objektbezug zwischen geometrischen Daten, Mengen, Kosten und Vorgängen hergestellt. Hierbei wird auf ein Linkmodell zurückgegriffen.107 Abbildung 8 stellt das Schema von IfcDoor in XML dar.

106

Eine Kardinalität gibt in einer Datenbank die Anzahl der Objekte an, mit der die betrachteten Objekte verbunden sein können (Vgl. Jarosch 2016, S. 48). 107 Vgl. Blickle et al. 2014, S. 171.

22

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM







Abbildung 8: Darstellung von IfcDoor in ifcXML108

EXPRESS wird in der ISO 10303-11 definiert und beschreibt eine Sprache, mit der die Aspekte von Produktdaten definiert werden können.109 EXPRESS ist damit die Beschreibungssprache der IFC-Spezifikationen. Das EXPRESS-Schema für das Beispiel IfcDoor ist in Abbildung 9 dargestellt.110 ENTITY IfcDoor SUPERTYPE OF(IfcDoorStandardCase) SUBTYPE OF (IfcBuildingElement); OverallHeight : OPTIONAL IfcPositiveLengthMeasure; OverallWidth : OPTIONAL IfcPositiveLengthMeasure; PredefinedType : OPTIONAL IfcDoorTypeEnum; OperationType : OPTIONAL IfcDoorTypeOperationEnum; UserDefinedOperationType : OPTIONAL IfcLabel; WHERE CorrectStyleAssigned : (SIZEOF(IsTypedBy) = 0) OR ('IFCSHAREDBLDGELEMENTS.IfcDoorType' IN TYPEOF(SELF\IfcObject.IsTypedBy[1].RelatingType)); END_ENTITY

Abbildung 9: Darstellung von IfcDoor in EXPRESS111

Das ifcXML-Schema wird nach der ISO 10303-28 automatisch aus dem EXPRESSSchema heraus generiert. Hierdurch wird dauerhaft sichergestellt, dass ifcXML und EXPRESS im Rahmen der Anwendung für den Austausch von IFC-Daten bidirektional umgewandelt werden können. Aufgrund der weiten Verbreitung von XML wird das EXPRESS-Schema derzeit zunehmend in ifcXML übersetzt.112 2.2.3 Status quo der Einbindung von FM-Daten in IFC Wie zuvor beschrieben existiert derzeit in IFC4 kein eigenes FM-Schema. Die in IFC2x3 vorhandene FM-Domain wurde mit dem Übergang auf IFC4 aufgelöst. Die diesem FM-Schema zugeordneten Klassen sind entweder gelöscht oder in andere Klassen verschoben.113 Vor diesem Hintergrund werden nachfolgend die in IFC4 enthaltenen Klassen und Property Sets analysiert. Im Rahmen der Analyse von IFC hinsichtlich der

108

buildingSMART International Ltd. 2015b. Vgl. ISO 10303-11:2004, S. 1 ff. 110 Vgl. Borrmann et al. 2015a, S. 124. 111 buildingSMART International Ltd. 2015b. 112 Vgl. Borrmann et al. 2015b, S. 124 und Scherer und Schapke 2014, S. 23. 113 Vgl. buildingSMART International Ltd. 2015c. 109

2.2 Building Information Modeling und das digitale Gebäudemodell

23

Vorhaltung von FM-Daten wird nachfolgend zwischen Bestandsdaten und Prozessdaten unterschieden. Die Bestandsdaten befinden sich insbesondere in den jeweiligen Klassen sowie in ergänzenden Property Sets. Die FM-Prozessdaten, die in einem geringen Umfang vorhanden sind, werden ebenfalls durch Klassen und Property Sets dargestellt. In IFC existieren einige hundert Klassen.114 115 Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Beschreibung von Architektur und Technik.116 Diese Klassen bilden die Grundlage für die Definition der Bestandsdaten für die spätere Nutzungsphase.117 Die nachfolgende Tabelle 1 stellt die maßgeblichen in IFC4 enthaltenen Klassen für das FM dar. Nach der Auflösung des Schemas für das FM befinden sich die Klassen insbesondere in den Schemen Shared Management Elements sowie Shared Facilities Elements. Zusätzlich können die im Schema Process Extension befindlichen Klassen IfcTask und IfcEvent im Facility Management genutzt werden. Im Schema Shared Facilities Elements werden Klassen definiert, die zur Leistungserbringung der Primärprozesse118 benötigt werden. Damit ermöglichen sie die Abbildung von Bestandsdaten,119 die vom Facility Management benötigt werden. Im Schema Shared Management Elements und Process Extension werden darüber hinaus die Daten beschrieben, die als Prozessdaten120 maßgebliche Relevanz für das Facility Management haben. Die Klassen können für die Anforderung einer Leistung sowie die Planung und Erbringung der Leistung genutzt werden. Eine Darstellung der Klassen mit den darin enthaltenen Attributen ist in Anhang 3 enthalten. In diesem Anhang sind auch die Attribute der jeweiligen Klassen dargestellt. Zuordnung Daten Schema IFC

Bestandsdaten Shared Facilities Elements

Klassen IFC

IfcInventory IfcFurniture IfcAsset IfcOccupant

Prozessdaten Shared Management Elements Process Extension IfcActionRequest IfcCostSchedule IfcOccupent IfcWorkCalendar IfcOrderAction IfcWorkPlan IfcProjectOrder IfcTask IfcPermit IfcEvent IfcCost

Tabelle 1: Klassen zur Abbildung von FM-Prozessdaten (Stand: 15.04.2019)

Insbesondere die in Tabelle 1 dargestellten Prozessdaten sowie die darin enthaltenen Attribute zeigen, dass die in IFC4 enthaltenen Klassen keine spezifische Abbildung von FM-Services ermöglichen. Die dargestellten Klassen bilden vielmehr nur allgemeine

114

Stand: 15.04.2019: 766 Klassen. Vgl. Vilgertshofer et al. 2016, S. 175. 116 Z. B. IfcWindow, IfcDoor oder IfcChiller. 117 Beispielsweise werden in IfcWindow u. a. die Attribute Höhe und Breite definiert. Dabei werden die vorherigen Attribute von IfcRoot ausgehend vererbt. Vgl. hierzu auch Abschnitt 2.2.2.3. 118 Vgl. hierzu Abschnitt 2.3.1. 119 Vgl. zu Bestandsdaten Abschnitt 2.3.3.2. 120 Vgl. zu Prozessdaten Abschnitt 2.3.3.3. 115

24

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

Daten ab, die fachübergreifend genutzt werden können. Der Austausch von FM-prozessbezogenen Daten ist damit nicht möglich. Darüber hinaus bilden die in Tabelle 1 dargestellten Daten, die einen FM-Bezug aufweisen, mit rund 1,9 % lediglich geringen Anteil der in IFC enthaltenen Klassen. Zur Definition von Objekten mit ihren Attributen existieren neben den Klassen die sogenannten Property Sets. Property Sets fassen verschiedene Attribute, die noch nicht in den Klassen enthalten sind, zur genauen Spezifikation eines Objektes zusammen.121 Die jeweiligen Property Sets können an die jeweiligen Objekte angefügt werden. Dieser Zusammenhang ist in Abbildung 10 dargestellt. Das IfcObject wird über die Beziehung IfcRelDefinesByProperties mit dem jeweiligen IfcPropertySet (1) verbunden. Die Attribute bestehen aus einem Namen (2) und einem Wert (3), die durch Datentypen definiert sind (4). (ABS)IfcObject

(INV) IsDefinedBy [1:?]

IfcRelDefinesByProperties

RelatingPropertyDefinition [1:?] IfcPropertySet

(1)

HasProperties [1:?] (4)

IfcLabel

Name

IfcPropertySingleValue

(2)

NominalValue [1:1] (4)

IfcIdentifier

Name

IfcValue

(3)

Abbildung 10: Template der Beziehung Attribute - Objekt122

Obwohl die Nutzung von Property Sets eine hohe Flexibilität bietet, stellen BORRMANN ET AL. (2015) fest, dass insbesondere die unterschiedliche Bezeichnung eines Begriffs zu einer Mehrfachdefinition führt.123 Dies widerspricht dem ursprünglichen Prinzip von IFC. Dementsprechend ist es notwendig, dass für die relevanten FM-Services einheitliche Property Sets definiert werden.124 Insgesamt sind derzeit 408 Property Sets in IFC

121

Z. B. kann eine Tür (IfcDoor) durch Verwendung von Property Sets genauer beschrieben werden. Durch das PSet_DoorCommon können beispielsweise Brandschutzanforderungen oder Widerstandsklassen definiert werden oder durch das PSet_ServiceLife können Daten zur erwarteten Lebensdauer der Tür definiert werden. Diese Attribute sind in der Klasse IfcDoor nicht enthalten. 122 Mit Änderungen enthalten in: Zhang et al. 2014, S. 126. 123 Vgl. Borrmann et al. 2015a, S. 114. 124 Beispielsweise können die PSets für das FM zur eindeutigen Beschreibung der Anforderung an Bestandsdaten als Vertragsanlage verwendet werden.

2.2 Building Information Modeling und das digitale Gebäudemodell

25

definiert.125 Innerhalb der Property Sets werden die jeweiligen Attribute mit ihren Entitäten und einer Beschreibung definiert. Dies wird am Beispiel eines Auszugs aus dem PSet_DoorCommon in nachfolgender Tabelle 2 dargestellt. Attribut Reference

Entität IfcIdentifier

AcousticRating

IfcLabel

FireRating

IfcLabel

Beschreibung Bezeichnung zur Zusammenfassung gleichartiger Bauteile zu einem Bauteiltyp (auch Konstruktionstyp genannt). Alternativ zum Namen des "Typobjekts", insbesondere wenn die Software keine Typen unterstützt. Schallschutzklasse gemäß der nationalen oder regionalen Richtlinie, die als Mindestanforderung für die Schalldämmung der Tür gewährleistet sein muss. Feuerwiderstandsklasse für den Brandschutz gemäß der nationalen oder regionalen Richtlinie, die für den Brandschutz der Brandschutztür gewährleistet werden muss.

Tabelle 2: Aufbau eines Property Sets am Beispiel PSet_ActionRequest126

Eine Reihe von Property Sets enthält weiterführende Attribute zu den Entitäten.127 Hiermit besteht die Möglichkeit zur Übergabe von weiterführenden Bestandsdaten aus Planung und Ausführung. Die Property Sets basieren in der Regel auf Entitäten, bspw. basiert das Property Set PSet_ActionRequest auf der Entität IfcActionRequest. Hierdurch werden die Daten, die in der Entität sind, auf das Property Set vererbt. Die nachfolgende Tabelle 3 stellt die Property Sets dar, die für das Facility Management genutzt werden können.128 Eine ausführliche Aufstellung der PSets mit den darin enthaltenen Attributen ist im Anhang 3 dargestellt. Technisches Facility Management

Infrastrukturelles Facility Management

Kaufmännisches Facility Management

Pset_UtilityConsumptionPHistory PSet_ProjectOrderMaintenanceWorkOrder PSet_Risk

PSet_Utility PSet_Warranty PSet_ActionRequest PSet_Condition PSet_Permit PSet_ProjectOrderChangeOrder PSet_ProjectOrderMoveOrder

PSet_Asset PSet_BuildingUse PSet_ProjectOrderPurchaseOrder PSet_PropertyAgreement

Tabelle 3: Property Sets zur Nutzung im Facility Management (Stand: 15.04.2019)

Die Ausführungen zeigen, dass das Konzept der Property Sets eine Möglichkeit zur Abbildung der FM-Services darstellt. Es wird jedoch ebenfalls deutlich, dass die in IFC4 derzeit vorhandenen Property Sets die FM-Services nicht ausreichend abbilden können: 1. Lediglich ein geringer Anteil von rund 2 % aller Property Sets (PSets) kann als PSets für die Leistungserbringung im FM genutzt werden und enthält damit FMrelevante Attribute. Hierbei ist zu beachten, dass der Großteil dieser PSets nicht 125

Stand: 15.04.2019. Vgl. buildingSMART International Ltd. 2016e. So existiert für IfcWindow das Property Set PSet_WindowCommon, in dem bspw. Schallschutz, Brandschutzklasse oder Glasflächenanteil definiert werden. 128 Die Auflistung beruht zum Teil auf den Klassen der FacilitiesManagementDomain aus IFC2x3 (Vgl. buildingSMART International Ltd. 2007a). Zusätzlich zu diesen Klassen werden PSets aufgeführt, die einen eindeutigen Bezug zu technischen und infrastrukturellen FM-Services und FM-Prozessen haben. 126 127

26

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

FM-spezifisch definiert ist, sondern auch in der Planung und Ausführung verwendet wird.129 Der Anteil der direkt zugeordneten PSets aus dem in IFC2x3 vorhanden FM-Schema beträgt weniger als 1 %. 2. Die in den Property Sets für das FM enthaltenen Attribute reichen sowohl quantitativ als auch qualitativ nicht aus, um die FM-Services ausreichend abbilden zu können. 3. Ein Ordnungsrahmen für die Abbildung der PSets für das FM fehlt. Dies resultiert insbesondere aus der Auflösung des Schemas für das Facility Management und der daraus resultierenden Verteilung der in Tabelle 1 genannten Property Sets auf verschiedene Schemen. Zur Integration von FM-Daten hat buildingSMART basierend auf den in IFC enthaltenen Klassen und PSets außerdem das sog. FM-Handover-Aquarium entwickelt. Mit dem FM-Handover-Aquarium130 sollen mithilfe einer Model View Definition (MVD)131 der Austausch von Daten zwischen Planung und Facility Management sowie zwischen Ausführung und Facility Management ermöglichet werden. Dieser offene Standard soll einen Datenaustausch von Bestandsdaten in CAFM-Systeme und Computerized Maintenance Management System-Systeme (CMMS-Systeme) ermöglichen.132 Das FMHandover Aquarium reicht für die Nutzung im FM nicht aus, da es 1. nur den Datenaustausch bis zu Beginn des FM beschreibt, 2. keine Abbildung von FM-Prozessdaten ermöglicht und 3. nur das Raumbuch und Daten zur TGA austauscht. Insbesondere diese Aspekte führen zu einem geringen und fragmentierten Einsatz von IFC im Facility Management. 2.3 Datenaustausch im Facility Management 2.3.1 Einordnung und Definition des Facility Managements 2.3.1.1 Definition von Facility Management für diese Arbeit In Deutschland existiert nach wie vor keine einheitliche Definition des Begriffs Facility Management. BRAUN (2007) stellt bspw. fest, dass unter Facility Management nicht

129

Z. B. PSet_Permit, das die Zugangsberechtigungen im Rahmen der Baustelle definiert und im FM ebenfalls für die Darstellung der Zugangsberechtigungen eingesetzt werden kann. 130 Das FM-Handover Aquarium beschreibt einen Prozess zum Austausch von raumbezogenen Daten und TGA-Daten. Das FM-Handover Auqarium basiert auf dem IFC-Standard und beschreibt den Austausch der Daten in der Planung, der Ausführung und zu Beginn des FM. 131 Als Model View Definition wird die Spezifikation der Teilmenge eines Modells verstanden, das konkrete Anforderungen für den Datenaustausch definiert, um bestimmte Aufgaben zu lösen (z. B. die Übergabe von Daten aus der Planung und Ausführung an das FM. (Vgl. Borrmann et al. 2015a, S. 584). 132 Vgl. buildingSMART International Ltd. 2009.

2.3 Datenaustausch im Facility Management

27

immer dieselbe Dienstleistung bzw. dieselbe Aufgabe verstanden werden kann. HIRSCHNER ET AL. (2013) verweisen in diesem Zusammenhang darauf, dass es weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene eine einheitliche und verbindliche Definition gebe. Dementsprechend werden unter dem Begriff Facility Management unterschiedliche Produkte, Dienstleistungen und Teilleistungen angeboten.133 Um sich einer Arbeitsdefinition zu nähern, werden zunächst die Wortbestandteile von Facility Management erfasst: -

Facilities beschreiben im weitesten Sinne Gegenstände,134 die in der Regel die Erbringung von Primärleistungen ermöglichen und die mit Dienstleistungen verwaltet werden, bspw. durch die Bereitstellung von Immobilien zur Produktion von Gütern.135

-

Unter Management wird nach KAHLEN (2001) die Einwirkung auf Menschen und maschinelle Systeme verstanden, die dazu führt, dass die Zielfunktionen erreicht bzw. erfüllt werden.136

An diesen Definitionen wird deutlich, dass die Sekundärprozesse von Unternehmen im Fokus des FM stehen. Die Unterstützung der Primärprozesse137 des Unternehmens steht auch bei der Definition von FM nach der German Facility Management Association (GEFMA) im Vordergrund.138 Die DIN EN 15221-1 greift den Aspekt des Managements der Sekundärprozesse auf internationaler Ebene ebenfalls auf. Hierin wird Facility Management als „Integration von Prozessen innerhalb einer Organisation zur Erbringung und Entwicklung der vereinbarten Leistungen, welche die Effektivität der Hauptaktivitäten der Organisation unterstützen und verbessern“139 definiert. Die DIN 15221-1 unterscheidet in diesem Zusammenhang zwischen der strategischen, taktischen und operativen Ebene.140 Die Aufgaben der strategischen und taktischen Ebene können teilweise bereits dem Asset oder Property Management zugeordnet werden.141

133

Vgl. Nävy 2006, S. 2, Hirschner et al. 2013, S. 1, Braun 2013, S. 1, Entzian 2015, S. 385 ff., Kaiser et al. 2018, S. 164 und Häuser 2017, S. 655. 134 Diese Unterstützungsleistungen werden auch als Sekundärprozesse bezeichnet. 135 Vgl. Hellerforth 2006, S. 5 ff. 136 Vgl. Kahlen 2001, S. 34. 137 Die GEFMA 100 spricht hier von der Unterstützung der Unternehmenskernprozesse. 138 GEFMA 100, S. 3. 139 DIN EN 15221-1, S. 5. 140 Der Aufbau der FM-Abteilung selbst hängt von der Immobilienstruktur des Leistungsempfängers bzw. Auftraggeber ab. Die Ausprägung der FM-Leistungen ist von der Größe und der Anzahl der Gebäude der Organisation abhängig. Je nach Umfang werden jeweilige organisatorische Maßnahmen notwendig, die Einfluss auf die Managementebenen und die jeweilige Leistungserbringung auf den Managementebenen haben. (Vgl. Barrett 2012, S: 49). 141 Vgl. hierzu auch Abschnitt 2.3.1.2.

28

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

Auf der anderen Seite werden durch das operative Facility Management bereits Leistungen des Gebäudemanagements abgedeckt.142 Einen wesentlicher Bestandteil der Definitionen nach GEFMA 100 und der DIN EN 15221-1 stellt die Definition von FM-Services143 dar.144 Eine Analyse der derzeit bestehenden FM-Services der DIN 15221-1 zeigt, dass unter Facility Management in der Regel ein strategischer und ganzheitlicher Ansatz zur Unterstützung der Primärprozesse verstanden wird. HELLERFORTH (2006) bezieht vor allem das Lebenszykluskonzept sowie die Stakeholder und deren Rollen als zentrale Aspekte der FM-Services mit ein.145 NÄVY (2006) bezeichnet hierbei auch die Ganzheitlichkeit, die Lebenszyklusbetrachtung sowie Transparenz als die drei zentralen Säulen der FM-Leistungserbringung.146 Die GEFMA greift in ihrer Definition ebenfalls Aspekte der Ganzheitlichkeit, Lebenszyklusorientierung,147 Transparenz sowie der Stakeholder und die Rollen des FM auf.148 Eine Zusammenfassung der beiden vorgenannten Definitionen ist als Arbeitsdefinition in der Abbildung 11 dargestellt. Hierin sind verschiedene Definitionen zusammengeführt dargestellt. Ganzheitlichkeit - Grundstück - Immobilien - Anlagen - Prozesse - Infrastrukturen

Lebenszyklus - Entwicklung - Planung - Ausführung - Nutzung - Verwertung

Transparenz - Integration - Berichtswesen - Analysen - Informationswesen - Benchmarking

Fachlich Beteiligte - Wertsteigerung für Investoren - Kostenoptimierung für Kunden und Nutzer

Spektrum und Inhalte der Definition von Facility Management

Abbildung 11: Arbeitsdefinition des Begriffs Facility Management149

Die oben genannten Bestandteile der Definition gehen von einem Optimum aus. Die Leistungen, die durch das FM erbracht werden, werden häufig nicht in der Detailtiefe und Vollständigkeit erbracht, die die oben dargestellte Abbildung voraussetzt. Die tatsächliche Ausführung der FM-Leistungen hängt stark von den Zielen des Auftraggebers ab.150

142

Vgl. Hirschner et al. 2013, S. 7 ff. Vgl. hierzu auch Abschnitt 2.3.1.3. 144 Vgl. GEFMA 100, S. 1 und DIN EN 15221-1, S. 4. 145 Vgl. Hellerforth 2006, S. 6. 146 Vgl. Nävy 2006, S. 2. 147 Die GEFMA 100 definiert in diesem Zusammenhang neun Lebenszyklusphasen. 148 Vgl. GEFMA 100, S. 108. 149 Eigene Darstellung in Anlehnung an: Hellerforth 2006, S. 6 und Nävy 2006, S. 2 ff. 150 Vgl. Hellerforth 2006, S. 7. 143

2.3 Datenaustausch im Facility Management

29

2.3.1.2 Abgrenzung des FM zu anderen Fachdisziplinen

Managementebene

Investment Management

Investment- / Unternehmensebene

Portfolio Management Asset Management

Portfolioebene

Property Management Facility Management

Objektebene

Projektentwicklung

Planung

Projektmanagement

Ausführung

Gebäudemanagement Nutzung

Transaktionsmanagement

Real Estate Management (REM)

Nach vorherrschender Meinung151 bildet das Facility Management Aufgaben über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie ab. Während der Planungs- und Ausführungsphase unterstützt das FM beratend, um in strategischer Hinsicht Optimierungen der Nutzung zu erreichen. Ab Nutzungsbeginn erbringt das FM darüber hinaus Leistungen zur Unterstützung der Primärprozesse durch Koordination und Durchführung operativer Leistungen.152 Im Lebenszyklus der Immobilie bestehen Schnittstellen des FM zu anderen Managementdisziplinen, insbesondere zur Projektentwicklung (PE),153 dem Projektmanagement (PM)154 und dem Gebäudemanagement (GM) sowie den Ebenen des Corporate Real Estate Management (CREM).155 Diese Beziehungen sind in Abbildung 12 dargestellt. Hieran ist zu erkennen, dass die einzelnen Managementfunktionen einen unterschiedlichen Fokus auf die Immobilie haben. So sind bspw. das Gebäudemanagement und Facility Management auf der Objektebene aktiv, während das CREM den Fokus insbesondere auf die wirtschaftliche Betrachtung des Immobilienportfolios legt.156 Auch der zeitliche Einsatz der einzelnen Managementdisziplinen unterscheidet sich.

Verwertung Lebenszyklusphase

Abbildung 12: Abgrenzung und Schnittstellen der immobilienspezifischen Managementdisziplinen157 151

Vgl. hierzu auch die Definitionen in Anhang 2. Vgl. Preuß und Schöne 2016, S. 11. Unter Projektentwicklung wird hierbei die Projektentwicklung im engeren Sinne verstanden. Sie umfasst die Phase vom Projektanstoß bis zur Entscheidung über die Verfolgung des Projektes bzw. die Einstellung aller weiteren Aktivitäten (Vgl. Diederichs 2006, S. 6). Die Schnittstelle des Facility Managements zur Projektentwicklung im engeren Sinne wird aufgrund der Aufgabenstellung dieser Arbeit nicht weiter betrachtet. 154 Unter Projektmanagement wird nach DIN69901-5 die Gesamtheit von Führungsaufgaben zur Planung, Überwachung und Steuerung von Projekten verstanden (Vgl. DIN 69901-5, S. 14). Das Projektmanagement im Bauwesen umfasst nach AHO sowohl Projektleitungsaufgaben in Linienfunktion als auch Projektsteuerungsaufgaben in Stabsfunktion (Vgl. Diederichs 2006, S. 140). 155 Vgl. Preuß und Schöne 2016, S. 12. 156 Vgl. Kämpf-Dern 2009, S. 3. 157 Eigene Darstellung in Anlehnung an: Schneider 2004, S. 6, Preuß und Schöne 2016, S. 12 und Kämpf-Dern und Pfnür 2009, S. 26. 152 153

30

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

Das Gebäudemanagement (GM) bildet während der Nutzungsphase einen Hauptbestandteil des Facility Managements. Das GM erbringt die Dienstleistungen auf operativer Ebene und die hierfür notwendige Arbeitsvorbereitung und Organisation.158 Die DIN 32736 bezeichnet das Gebäudemanagement als „Gesamtheit aller Leistungen zum Betreiben und Bewirtschaften von Gebäuden einschließlich der baulichen und technischen Anlagen auf der Grundlage ganzheitlicher Strategien.“159 Hierbei gliedert sich das Gebäudemanagement in die drei Teilbereiche Technisches Gebäudemanagement (TGM), Infrastrukturelles Gebäudemanagement (IGM) und Kaufmännisches Gebäudemanagement (KGM). Diese Teilbereiche weisen Schnittstellen zum Flächenmanagement auf.160 Zwischen den Leistungen des Facility Managements und den Gebäudemanagementleistungen existieren Überschneidungen. In Literatur und Praxis wird deshalb die operative Ebene des Facility Managements mit dem Gebäudemanagement gleichgesetzt. 161 Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) beschreibt in der VDI 6009-1 Gebäudemanagement als „[…] Gesamtheit der technischen, infrastrukturellen und kaufmännischen Leistungen zur Nutzung von Gebäuden und Liegenschaften im Rahmen des Facility Managements.“162 Ebenso bezieht sich die vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) herausgegebene, jedoch zurückgezogene VDMA 24196 explizit auf das Facility Management. In der DIN 32736 wird auf einen Verweis zum Facility Management verzichtet.163 Die DIN 15221-1 greift den Begriff Gebäudemanagement nicht auf. In der Norm wird von Facility Services gesprochen, die als „Dienstleistung zur Unterstützung der Hauptaktivitäten einer Organisation […]“164 definiert werden. In Unternehmen, deren Hauptgeschäft nicht im Immobiliensegment erbracht wird und die ihre Immobilien zur Erbringung der Primärprozesse nutzen, wird häufig ein Corporate Real Estate Management (CREM) zur Wahrnehmung der immobilienbezogenen Aufgaben eingesetzt.165 Hierbei steht die wirtschaftliche Betrachtung der Beschaffung, Verwaltung und Vermarktung im Vordergrund, um die strategischen Ziele des Unternehmens im Hinblick auf die Primärprozesse zu erreichen.166 Durch CREM wird das Unternehmen dahingehend unterstützt, dass die strategische Ausrichtung verfolgt werden kann und somit die strategischen Ziele des Unternehmens erreicht werden können. 158

Vgl. Kochendörfer et al. 2010, S. 11 und Nävy und Schröter 2013, S. 8 und Hirschner et al. 2013, S. 12. 159 DIN 32736, S. 1. 160 Vgl. ebenda, S. 1. 161 Vgl. Kochendörfer et al. 2010, S. 11, Preuß und Schöne 2016, S. 81 und Alda und Hirschner 2014, S. 169. 162 VDI 6009-1, S. 5. 163 Vgl. VDMA 24196 (zurückgezogen), S. 5 und DIN 32736. 164 DIN EN 15221-1, S. 6. 165 Vgl. Hirschner et al. 2013, S. 4. 166 Vgl. Schoofs 2015, S. 3 und Teichmann 2007, S. 9.

2.3 Datenaustausch im Facility Management

31

Obwohl das FM und das CREM Schnittmengen in der Leistungserbringung aufweisen, handelt es sich um verschiedene Ansätze.167 Der Fokus des CREM liegt auf der strategisch orientierten Auseinandersetzung mit den unternehmenseigenen Immobilien zur Sicherung der nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.168 Darüber hinaus werden die Immobilien durch das CREM als Ressource gesehen, deren Management sich an der Geschäftstätigkeit des Unternehmens orientiert.169 Das FM hingegen legt den Schwerpunkt auf die Unterstützung der Primärprozesse durch die Erbringung von objektbezogenen technischen, infrastrukturellen und kaufmännischen Leistungen zur Sicherstellung der Betreiberverantwortung und Zufriedenheit des Auftraggebers. 170 2.3.1.3 FM-Services als Leistungen des FM im Lebenszyklus Die Leistungen des Facility Managements zielen prinzipiell auf die Optimierung der Facilities für den Auftraggeber ab.171 Hierzu werden FM-Services erbracht. Als FMServices werden Dienstleistungen von internen oder externen Leistungserbringern bezeichnet, die die Primärprozesse des Auftraggebers unterstützen.172 Ein abschließender Standardkatalog für den Leistungsumfang des FM kann in der Praxis nicht abgebildet werden.173 Das Leistungsspektrum hängt von 1. dem Leistungsempfänger bzw. Auftraggeber und 174 2. den Primärprozessen des Leistungsempfängers bzw. Auftraggeber 175

167

Vgl. Gondring 2009, S. 490. Vgl. Hellerforth 2006, S. 484. 169 Vgl. Preuß und Schöne 2016, S. 13. 170 Vgl. Zeitner und Peyringhaus 2013, S. 51, Pfnür 2011, S. 369 und Hellerforth 2006, S. 484 ff. 171 Vgl. Rühlig 2004, S. 303. 172 Vgl. DIN EN 15221-1, S. 8 und GEFMA 100, S. 3 ff. 173 Vgl. Barrett 2012, S. 49. Mit der Veröffentlichung der GEFMA 510 und der GEFMA 520 existieren ein Mustervertrag für Facility Services sowie ein Muster-Standardleistungsverzeichnis. Diese bilden eine Vielzahl verschiedener FM-Services vertraglich ab. Diese Verzeichnisse sind jedoch individuell an die jeweilige Facility anzupassen, da die Anforderungen des FM variieren. Zusätzlich hierzu existiert mit der GEFMA 100-2 eine Auflistung verschiedener FM-Services über den Lebenszyklus. 174 Das FM befindet sich mit seiner Leistungserbringung in einem Spannungsfeld zwischen Mietern und Nutzern sowie Eigentümer und Investor. Eigentümer und Investor verfolgen primär die Optimierung der Rendite des Gebäudes. Mieter und Nutzer der Liegenschaft forcieren angemessenen Komfort im Gebäude, sodass die Primäraktivitäten optimal durchgeführt werden können (Vgl. Gondring 2009, S. 478). 175 Das Aufgabenspektrum des FM wird zusätzlich durch die Primärprozesse des Auftraggebers bedingt. Hier ist zu klären, welche Leistungen durch das FM erbracht werden müssen, damit sich der Auftraggeber auf das Kerngeschäft konzentrieren kann (Vgl. Hellerforth 2006, S. 19). Bei Gebäuden von Banken oder Versicherungen ist neben dem Betrieb und Unterhalt vor allem das Flächenmanagement Leistungsbestandteil des FM. Werden FM-Leistungen für Krankenhäuser erbracht, stehen neben dem Betrieb und Unterhalt insbesondere Reinigungsleistungen, Wäschereidienste oder Catering im Vordergrund der Leistungserbringung (Vgl. Krimmling 2008, S. 24). 168

32

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

ab. Die DIN 15221-1 unterteilt diese Leistungen in die Bereiche Mensch und Organisation sowie Fläche und Infrastruktur.176 Die Leistungserbringung wird durch Service Level Agreements (SLA)177 und Key Performance Indicators (KPI)178 definiert und gesteuert. 2.3.2 Softwarenutzung im Facility Management 2.3.2.1 IT-Systeme im Facility Management Die Leistungserbringung der FM-Services wird im Facility Management durch eine Vielzahl von Informationstechnologie-Systemen (IT-Systemen)179 unterstützt. Die ITSysteme stehen in Abhängigkeit zu den Konzepten und FM-Services, die für den Auftraggeber erbracht werden und unterliegen damit einer fortlaufenden Dynamik und Weiterentwicklung.180 Zur Schaffung einer umfassenden IT-Strategie, die durch Erfassung und Auswertung von Daten zu einer Reduzierung von Betreiberrisiken und einer Steigerung der Wirtschaftlichkeit beiträgt, stehen im FM verschiedene IT-Systeme zur Verfügung. Insbesondere Enterprise Resource Planning Systeme (ERP-Systeme)181 und Computer Aided Facility Management Systeme (CAFM-Systeme),182 die in Verbindung mit Dokumentenmanagementsystemen (DMS) eingesetzt werden können, wer-

176

Vgl. hierzu auch Abschnitt 3.4.2. Service Level Agreements bezeichnen Vereinbarungen mit internen oder externen Dienstleistern über Leistungsstufen (Vgl. Hellerforth 2006, S. 320). 178 Mithilfe von KPIs werden unter Berücksichtigung von Kennzahlen der Fortschritt und die Erreichung von Zielsetzungen der Leistungserbringung gemessen (Vgl. Hirschner et al. 2013, S. 100). 179 Als Informationstechnologie (IT) wird eine Reihe von Werkzeugen, Prozessen und Methoden sowie das dazugehörige Equipment beschrieben, die dazu genutzt werden, Informationen zu sammeln, zu verarbeiten und zu präsentieren (Vgl. Torres-Coronas 2012, S. 43). Die Informationstechnologie bildet den Oberbegriff von Datenverarbeitung (DV) und Kommunikationstechnologie (KT). Als Datenverarbeitung wird der organisierte Umgang mit großen elektronischen Datenmengen verstanden. Als Kommunikationstechnologie werden die wissenschaftlichen Grundlagen, Methoden und Prinzipien, die für den Austausch von Daten und Informationen notwendig sind, verstanden (Vgl. Eigner et al. 2012, S. 2). 180 Vgl. Opic et al. 2013a, S. 45, Gondring und Wagner 2007, S. 468, Braun 2013, S. 192 und Hossenfelder 2015, S. 110. 181 Vgl. Abschnitt 2.3.2.2. 182 Vgl. Abschnitt 2.3.2.3. 177

2.3 Datenaustausch im Facility Management

33

den zur Datenstrukturierung der FM-Services genutzt. Daneben werden Gebäudeleittechnik-Systeme (GLT-Systeme)183 bzw. Instandhaltungsplanungs- und Steuerungssysteme (IPS-Systeme)184 eingesetzt, auf die im Rahmen dieser Arbeit nicht näher eingegangen wird.185 Die Beziehungen zwischen den IT-Systemen des FM und den IT-Systemen der Planung und Ausführung sind in der nachfolgenden Abbildung 13 dargestellt. Hier ist der aktuelle Stand ohne die Integration eines digitalen Gebäudemodells dargestellt. Planung IT-Systeme Planung und Bau

Ausführung

Vorbereitung

Nutzung FM-Leistungserbringung

Computer Aided Design / Computer Aided Engineering / Office Software / Datenbanken

Datenübergabe

Datenaustausch

Enterprise Resource Planning IT-Systeme Betrieb

Computer Aided Facility Management / Database Management System Gebäudeleittechnik / Instandhaltungsplanungs- und Steuerungssysteme

Abbildung 13: Einsatz von IT-Systemen im Betrieb186

Die Abbildung zeigt auf, dass die IT-Systeme eine zeitliche Parallelität in ihrem Einsatz aufweisen. Insbesondere bei der Übergabe der Daten aus der Planung und Ausführung bestehen zeitliche Überschneidungen zwischen den ERP-System und CAFM-System mit der eingesetzten CAD-Software. Aus den jeweiligen IT-Systemen müssen die Daten über diverse Schnittstellen zwischen den Systemen ausgetauscht werden. Durch den unterschiedlichen Einsatz der Systeme besteht die Gefahr von Datenverlusten. Dies liegt insbesondere darin begründet, dass kein zentrales System zur Vorhaltung von Daten eingesetzt wird. Vielmehr entsteht eine polymorphe Struktur der IT-Systeme.

183

GLT-Systeme beschreiben eine Einrichtung zur zentralen Bedienung sowie zur dezentralen Regelung und Steuerung von gebäudetechnischen Anlagen, wodurch der Betrieb und der Unterhalt der Anlagen, auch durch Auswertung von Daten, erleichtert werden (Vgl. Usemann 2001, S. 216). Ein GLT-System besteht aus drei verschiedenen Ebenen, der Feldebene (Sensoren an der zu steuernden bzw. zu überwachenden Anlage), der Automationsebene (Datenaustausch zur Managementebene) und der Managementebene (logische Zusammenführung der Daten aus der Automationsebene) (Vgl. Leydecker 2013, S. 301). Aus der Managementebene heraus können Daten an ein CAFM-bzw. ERP-System übertragen werden (Vgl. Gärtner 2013, S. 42). 184 Unter IPS-Systemen werden EDV-Systeme verstanden, die die Funktionen zur Erfüllung der für den Instandhaltungsprozess relevanten Aufgaben, wie z. B. Planung, Verwaltung, Dokumentation, Controlling und Analyse, umfassen (Vgl. Reichel et al. 2009, S. 153). 185 Vgl. Preuß und Schöne 2016, S. 674 und Becker et al. 2016, S. 2. 186 Abbildung mit Änderungen enthalten in: Preuß und Schöne 2016, S. 674.

34

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

2.3.2.2 Enterprise Resource Planning Der Begriff Enterprise Resource Planning System (ERP-System) bezeichnet eine integrierte, betriebswirtschaftliche Standardsoftware, die die IT-gestützte Bearbeitung der verschiedenen betriebswirtschaftlichen Bereiche eines Unternehmens ermöglicht.187 Grundlage für ein ERP-System ist eine zentrale Datenbank, wodurch Redundanzen vermieden und Geschäftsprozesse unterstützt werden.188 Auf Basis der erfassten und verarbeiteten Daten können mithilfe der Funktionalitäten des ERP-Systems die Planung, Steuerung und Kontrolle unternehmensweit und einheitlich durchgeführt werden.189 Die Prozessoptimierung sowie die Integration von Daten stellen die zentralen Ziele des Einsatzes eines ERP-Systems dar.190 Durch den Einsatz von ERP-Systemen kann das Unternehmen als Gesamtheit betrachtet werden. Den Kern der ERP-Systeme bilden das interne und externe Rechnungswesen. Zwischen den operativen Anwendungssystemen gibt es entsprechende Schnittstellen.191 Dies unterstützt die Optimierung der Kooperation innerhalb des Gesamtunternehmens, insbesondere durch die Standardisierung von unternehmensinternen Abläufen.192 Die meisten der auf dem Markt gängigen ERP-Systeme beinhalten bereits Funktionalitäten aus dem Bereich des Facility Managements und können sowohl in operativer Ebene als auch in strategischer Ebene193 eingesetzt werden.194 Als ein zentraler Aspekt für den erfolgreichen Einsatz von ERP-Systemen im FM wird das Customizing195 gesehen.196 Die im Facility Management eingesetzten ERP-Systeme unterstützen die betriebswirtschaftliche Sicht der FM-Services. Das bedeutet, dass durch den Einsatz von ERP-Systemen die Kosten, die durch die Nutzung verursacht werden, den durch die Nutzung generierten Erlösen gegenübergestellt werden können.197 Die sich hieraus ergebenden Möglichkeiten für die Integration von ERP-Systemen und CAFM-Systemen wird in Abschnitt 2.3.2.4 dargestellt.

187

Vgl. Hesseler und Görtz 2007, S. 2. Vgl. Abts und Mülder 2013, S. 150. 189 Vgl. Hesseler und Görtz 2007, S. 5 ff. 190 Vgl. Samara 2015, S. 9. 191 Vgl. Alpar et al. 2015, S. 171. 192 Vgl. Pietsch und Lang 2007, S. 125. 193 Im operativen Bereich werden beispielsweise Funktionalitäten der Inventarisierung, des Materialmanagements oder der Instandhaltung unterstützt. Die daraus gewonnenen Daten können auf der strategischen Ebene durch Controlling-Funktionen ausgewertet und analysiert werden (Vgl. Becker et al. 2016, S. 2). 194 Vgl. Redlein und Zobl, S. 153. 195 Customizing bezeichnet die Anpassung der Software an die Bedürfnisse des Unternehmens bzw. der Organisation durch Anpassung der Einstellungen und Parameter der Standardsoftware (Vgl. Felderer und Piazolo 2013, S. 289). Diese Parametrisierung geschieht ohne Programmierung (Vgl. Gadatsch 2012, S. 257). 196 Vgl. Ramachandran und Atem de Carvalho 2009, S. 385. 197 Vgl. Schauer et al. 2013, S. 282. 188

2.3 Datenaustausch im Facility Management

35

2.3.2.3 Computer Aided Facility Management Computer Aided Facility Management (CAFM) ist ein IT-Werkzeug des Facility Managements, das die Durchführung der FM-Services durch die Orientierung an Services und Workflows unterstützt.198 Das CAFM zielt darauf ab, über den gesamten Lebenszyklus ein Werkzeug bereitzustellen, in dem alphanumerische199 und grafische200 Daten201 redundanzfrei aufbereitet vorliegen, um FM-Services systematisiert steuern zu können.202 Zu unterscheiden ist zwischen CAFM-Systemen und CAFM-Software.203 An Abbildung 14 ist zu erkennen, dass die CAFM-Software als IT-Werkzeug mit dem Datenmodell, der Abbildung von Prozessabläufen sowie den Algorithmen zur Berechnung und Auswertung den Kern und die Grundlage des CAFM-Systems darstellt. Die CAFMSoftware wird durch Customizing an die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst, sodass alle für die Nutzungsphase benötigten Funktionen im CAFM-System vorhanden sind. Das CAFM-System ergibt sich neben der Integration der verschiedenen IT-Werkzeuge und dem Zuschnitt auf die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens insbesondere durch die Anreicherung der Software mit Anwendungsdaten.204 Grafische Daten, alphanumerische Daten, Dokumente

CAFMAnwendungsdaten

Individuelle Konfiguration CAFM-System

CAFMFunktionalität

CAFMSoftware

Customizing

Datenmodell, Prozessabläufe, Berechnungen, Auswertungen

Abbildung 14: Abgrenzung CAFM-Software und CAFM-System205

Die in einem CAFM-System vorhandenen Anwendungsdaten stellen Informationen über das Gebäude mit seinen technischen Anlagen der Technischen Gebäudeausrüstung

198

Vgl. Nävy 2006, S. 59. Bei alphanumerischen Daten handelt es sich nach der GEFMA 430 um Sachdaten wie Gebäude, Räume oder Flächen (Vgl. GEFMA 430, S. 2). 200 Bei grafischen Daten handelt es sich nach der GEFMA 430 um vektorisierte Zeichenelemente in Form von Plänen und Zeichnungen (Vgl. GEFMA 430, S. 2). 201 Die Datenbasis ist in der GEFMA 400 beschrieben. Vgl. hierzu Abschnitt 2.3.3.1. 202 Vgl. GEFMA 400, S. 1 und Hellerforth 2006, S. 448. 203 Vgl. Kalweit et al. 2013, S. 147 und Nävy 2006, S. 62 und GEFMA 400, S. 1. 204 Vgl. Koch et al. 2013, S. 251. 205 Abbildung mit Änderungen entnommen aus: Koch et al. 2013, S. 252. 199

36

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

(TGA), der betrieblichen Infrastruktur und den mit dem Gebäude verbundenen Dienstleistungen dar.206 Diese Informationen unterstützen trotz des lebenszyklusübergreifenden Ansatzes vor allem bei der Leistungserbringung in der Nutzungsphase des Gebäudes. Operativ stellt ein CAFM-System eine Unterstützung für die Teilbereiche des Gebäudemanagements dar, z. B. für Instandhaltungsmanagement, Umzugsdienste oder Flächenplanung.207 Vor diesem Hintergrund werden häufig mehrere CAFM-Softwarelösungen für verschiedene Aufgaben innerhalb eines CAFM-Systems eingesetzt. Auf strategischer Ebene stellen CAFM-Systeme durch die Bereitstellung transparenter Informationen die Grundlage für strategische Entscheidungen dar.208 2.3.2.4 Das Verhältnis von CAFM und ERP Um die Leistungserbringung der FM-Services in ihrer Gesamtheit abbilden zu können, werden die CAFM- und ERP-Softwareanwendungen weiterentwickelt. Die CAFMSoftwareanwendungen, die ursprünglich technisch orientiert sind, erhalten Funktionen aus dem kaufmännischen Bereich. Die ERP-Softwareanwendungen, die ursprünglich kaufmännisch orientiert sind, werden um Funktionen des Facility Managements erweitert.209 Hierdurch bestehen Überschneidungen zwischen den IT-Funktionen, bspw. zwischen einem CAFM-System zu Geoinformationssystemen (GIS)210 und ERP-Systemen.211 Die Schnittstellen zwischen den IT-Systemen sind in Abbildung 15 dargestellt.

dritte Systeme CAFM-System als Kernapplikation

aktive Systeme

CAFMSystem BüroSysteme

ERPSysteme

SpezialSoftwaresysteme BauSoftwaresysteme

dritte Systeme

BüroSysteme

aktive Systeme

ERPSystem

CAFMSysteme

SpezialSoftwaresysteme BauSoftwaresysteme

ERP-System als Kernapplikation

Abbildung 15: IT-Unterstützung des FM mit CAFM- und ERP-Systemen212

In Deutschland sind Lösungsansätze mit einer CAFM-Software oder mit einer ERPSoftware als Kernapplikation für die FM-Services verbreitet.

206

Vgl. VDI 6009-3, S. 2. Vgl. Hellerforth 2006, S. 450. 208 Vgl. Preuß und Schöne 2016, S. 683 und GEFMA 430, S. 5 ff. 209 Vgl. Schauer et al. 2013, S. 281. 210 Ein GIS ist ein Informationssystem, das digitale raumbezogene Daten erfasst, speichert, verwaltet und modelliert. Die Präsentation der Daten erfolgt alphanumerisch und grafisch (Vgl. de Lange 2002, S. 317). 211 Vgl. Gärtner 2013, S. 30. 212 Abbildung mit Änderungen enthalten in: Nävy 2007, S. 31. 207

2.3 Datenaustausch im Facility Management

37

Diese werden je nach Ausrichtung des Unternehmens um Softwaresysteme wie Bausoftware oder Spezial-Softwaresysteme erweitert.213 CAFM-Systeme und ERP-Systeme werden je nach Unternehmensausrichtung und Leistungsspektrum in unterschiedlichen Szenarien und mit unterschiedlichen Anteilen miteinander kombiniert.214 Aufgrund der Grundfunktionen der beiden Softwaresysteme ist diese individuelle Aufteilung und Kombination vom CAFM- und ERP-System möglich, die sich an den unternehmensspezifischen Aufgaben und Tätigkeiten orientiert. Des Weiteren sind die Vorkenntnis der Anwender sowie die Auswahl der Services, die durch die jeweilige Software unterstützt werden sollen, entscheidend.215 2.3.2.5 Folgen proprietärer Systeme im Facility Management Wie bereits benannt, werden CAFM- und ERP-Systeme meist durch Customizing und damit individuelle Entwicklungsarbeit an die Bedürfnisse des Nutzers angepasst. Infolgedessen sind die CAFM- und ERP-Systeme sehr stark durch herstellerspezifische Besonderheiten geprägt. Dies ermöglicht die optimierte und an die Nutzerbedürfnisse angepasste Abbildung der Prozesse zur Leistungserbringung. Außerdem ist eine individuelle Weiterentwicklung des Systems in Zusammenarbeit zwischen FM-Anbieter und Softwareanbieter möglich. Durch die individuelle Entwicklungsarbeit sind jedoch proprietäre Softwaresysteme entstanden, die einen Datenaustausch zwischen den Systemen erschweren. Dies resultiert insbesondere daraus, dass die IT-Systeme des Facility Managements meist in nativen Formaten arbeiten. Darüber hinaus führt auch die aus dem Customizing resultierende, divergierende Strukturierung der Daten in den IT-Systemen zu Datenverlusten. Dies liegt darin begründet, dass die Übertragung der Daten in die Struktur eines anderen Systems regelmäßig zu einer vollumfänglichen, manuellen Neuerfassung der Daten führt. Zusätzlich hierzu verfügen nicht alle Datenbanken, die den CAFM- und ERP-Systemen zugrunde liegen, über einen offenen Standard zur Datenabfrage, der die 213

Vgl. Nävy 2007, S. 31. Hierbei spielt die individuelle Verknüpfung der Visualisierungstools mit der prozessorientierten Software eine entscheidende Rolle, um die gewünschten Anforderungen zu erreichen (Vgl. Wiendahl et al. 2015, S. 489). Die Hersteller der jeweiligen Software bieten geeignete Schnittstellen für die Verknüpfung zwischen CAFM und ERP an (Vgl. Nävy und Schröter 2013, S. 85). NÄVY (2006) zeigt für den kombinierten Einsatz von ERP- und CAFM-Systemen drei Lösungsmöglichkeiten auf: 1. Ein FM-System auf ERP-Basis, das versucht alle FM-Funktionen im ERP-System abzubilden, lediglich die grafischen Funktionen werden über ein CAFM-System oder ein anderes CADSystem dargestellt. NÄVY (2006) bezeichnet diese Variante als Besonderheit. 2. Ein System, in dem die FM-Funktionen im CAFM-System abgebildet werden und lediglich die finanzbuchhalterischen und kostenrechnungsrelevanten Funktionen im ERP-System abgebildet werden. NÄVY (2006) bezeichnet diese Variante als traditionellen Lösungsansatz. 3. Ein individueller Ansatz, bei dem die Services so auf das CAFM- und ERP-System verteilt werden, dass eine unternehmensspezifische Lösung entsteht, die die Unternehmensprozesse geeignet abbildet (Vgl. Nävy 2006, S. 146). 215 Vgl. Schauer et al. 2013, S. 282. 214

38

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

Verknüpfung der Datenbank mit einem anderen IT-System ermöglicht.216 Daraus resultiert, dass der Austausch von Daten des Facility Managements in praxi auf Grundlage individueller Anpassungen der Softwareschnittstellen erfolgt. In der Praxis erfolgt die Vorgabe der Softwaresysteme entweder durch den Eigentümer217 oder der FM-Dienstleister nutzt seine eigenen Softwaresysteme. Werden die zu nutzenden Systeme durch den Eigentümer vorgegeben, erfordert dies eine Anpassung der Prozesse und Datenaufnahme für den FM-Dienstleister. Werden die Daten im CAFM- oder ERP-System des FM-Dienstleisters gepflegt, kann dies dazu führen, dass der Datenzugriff des Eigentümers auf seine Daten eingeschränkt wird. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die vom Eigentümer vorgegebene Datenstruktur nicht vollumfänglich umgesetzt wird. 2.3.3 Daten als Grundlage für FM-Services 2.3.3.1 Daten, Informationen und Dokumente im Facility Management Die Grundlage für die Leistungserbringung der FM-Services bilden Dokumente, Daten und Informationen. - Dokument bezeichnet nach der VDI 4500 Blatt 1 und ISO 5127-1:2011 die „aufgezeichnete Information, die mit ihrem Informationsträger in einem Dokumentationsprozess als Einheit gehandhabt wird.“218 - Als Daten wird nach der DIN EN ISO 16484-2 die „formalisierte Darstellung von Informationen, vorbereitet für Übertragung, Interpretation oder automatische Verarbeitung“219 bezeichnet. - Information bezeichnet nach der ISO 9000 Daten mit Bedeutung.220 Grundlage für eine wirtschaftliche Erbringung von FM-Services ist eine Strukturierung der FM-bezogenen Daten sowie der Informationen und Dokumente. 221Zur Strukturierung für die Übergabe und Pflege der Daten sowie auch von Informationen und Dokumenten existieren keine eindeutigen Regelungen.222 Neben der DIN 32736 befassen sich diverse GEFMA-Richtlinien mit Daten im Facility Management.223 Die GEFMA 922- 1 216

Vgl. Preuß und Schöne 2016, S. 688. In der Regel bei Eigentümern mit mehreren Immobilien, die über ein CREM verfügen. VDI 4500 Blatt 1, S. 40. 219 DIN EN ISO 16484-2, S. 9. 220 Daten werden hierbei als Fakten über ein Objekt definiert. (Vgl. ISO 9000, S. 23). 221 Vgl. Braun 2013, S. 4 und Atkin und Brooks 2015, S. 303. 222 Vgl. Preuß und Schöne 2016, S. 681. 223 Insbesondere beschäftigen sich nachfolgende GEFMA-Richtlinien mit Daten und Dokumenten im FM (Stand: 15.04.2019). GEFMA 198-1: Dokumentation im FM; Begriffsabgrenzung, Vorgehensweise, Gliederung und Instrumente, GEFMA 198-2: Dokumentation im FM; Einzeldokumente (Dokumentenliste), GEFMA 430: Datenbasis und Datenmanagement in CAFM-Systemen, GEFMA 470: Datenaustausch im Facility Management; GEFMA 922-1: Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM; Gesamtverzeichnis, GEFMA 922-3: Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM; Gesetzlich geforderte Dokumente, GEFMA 922-4: Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM; Dokumente 217 218

2.3 Datenaustausch im Facility Management

39

stellt bspw. die Daten und Dokumente zusammen, die in Regelwerken224 als relevant für die Erstellung von Gebäuden und Anlagen genannt sind. Insgesamt sind in der Richtlinie 1.060 Daten und Dokumente alphabetisch aufgeführt. Die Daten lassen sich nach Fundstellen im Regelwerk, Facilities, Services, nach Facilities und Services sowie nach Erstellern gruppieren und sortieren.225 Die GEFMA 400 befasst sich mit einer Strukturierung der Daten für CAFM-Systeme. Sie unterscheidet hierbei in Bestandsdaten,226 Prozessdaten227 und sonstige Daten.228 Die Struktur der Daten nach GEFMA 400 ist in Abbildung 16 dargestellt. Grafische Daten

Sonstige Daten

Prozessdaten

Bestandsdaten Alphanumerische Daten

Auftragsdaten

Zustandsdaten

Verbrauchsdaten

Leistungskataloge

Kaufmännische Daten

Datenbasis für das FM über den gesamten Lebenszyklus

Abbildung 16: Datenstrukturierung für CAFM-Systeme nach GEFMA 400229

Die Strukturierung der Daten über den gesamten Lebenszyklus stellt eine essenzielle Voraussetzung für die Leistungserbringung der FM-Services dar. Das Ziel muss deshalb eine logisch aufgebaute Datenerfassung sein, die eine erneute Erfassung nach der Übergabe, Inbetriebnahme und in der Nutzung vermeidet.230 2.3.3.2 Bestandsdaten im Facility Management Bestandsdaten beschreiben nach GEFMA 400 die Immobilie nebst ihrer Einrichtungen und technischen Anlagen. Die GEFMA 400 und die VDI 6009-3 unterteilen Bestandsdaten in - alphanumerische Daten, z. B. Bauherr, Nutzer, ausführende Unternehmen, Objektbezeichnung, Anschrift, Flächen, Raumbezeichnungen, Berechnungen und - grafische Daten, z. B. Planunterlagen des Gebäudes, Skizzen, Ansichten, Schnitte, Fotos und Videos.231

der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI), GEFMA 922-5: Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM; Dokumente der VOB/C ATV. 224 Regelwerke bezeichnet in Anlehnung an GLAUCHE (2016) Gesetze, Verordnungen, Unfallverhütungsvorschriften, Normen und Richtlinien (Vgl. Glauche 2016, S. 33). 225 Vgl. GEFMA 922-1, S. 1. 226 Vgl. hierzu auch Abschnitt 2.3.3.2. 227 Vgl. hierzu auch Abschnitt 2.3.3.3. 228 Vgl. hierzu auch Abschnitt 2.3.3.4. 229 Abbildung mit Änderungen enthalten in: GEFMA 400, S. 6. 230 Vgl. Diederichs 2006, S. 557. 231 Vgl. GEFMA 400, S. 6 und VDI 6009-3, S. 10.

40

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

Die Bestandsdaten bilden einen Bestandteil der Gebäudedokumentation. Zur Gebäudedokumentation gehören neben den Bestandsdaten auch Dokumente wie Einweisungsprotokolle, Handbücher, Berichte oder Anleitungen.232 Die Erfassung der Bestandsdaten erfolgt während der Planung und Ausführung des Gebäudes sowie bei Einbau eines neuen Objektes im Gebäude.233 Bestandsdaten beschreiben damit den langfristigen Datenbestand einer Liegenschaft und werden in der Regel nur nach baulichen Veränderungen oder Nutzungsänderungen angepasst.234 2.3.3.3 Prozessdaten im Facility Management Prozessdaten beschreiben die Daten, die im laufenden Betrieb bei der Abwicklung der FM-Prozesse entstehen.235 Es wird zwischen - Auftragsdaten, die bei der Abwicklung von FM-Prozessen anfallen und als Grundlage für die Planung, Durchführung und Verfolgung der Leistungen dienen, - Zustandsdaten, die den Zustand der Facility236 oder der gebäudetechnischen Anlagen sowie den Bearbeitungsstand und für die Zustandsdarstellung relevante Daten beschreiben und eine Historisierung ermöglichen sowie - Verbrauchsdaten, die den Medienverbrauch über einen bestimmten Zeitraum wiedergeben unterschieden.237 Prozessdaten, insbesondere die Zustands- und Verbrauchsdaten, unterliegen einer ständigen Veränderung.238 Sie werden deshalb auch als dynamische Daten bezeichnet.239 Die Erfassung von Prozessdaten erfolgt im laufenden Betrieb,240 ein Teil der Daten kann bereits in der Planung und Ausführung erfasst werden.241 2.3.3.4 Sonstige Daten im Facility Management Sonstige Daten beschreiben nach GEFMA 400 die Leistungskataloge und kaufmännische Daten. Hierbei umfassen - Leistungskataloge die zu bringenden Leistungen und

232

Vgl. Heß 2004, S. 94 ff. Vgl. GEFMA 430, S. 6. 234 Vgl. GEFMA 400, S. 6, VDI 6009-3, S. 10, Gondring und Wagner 2007, S. 472 und Heß 2004, S. 94. 235 Vgl. GEFMA 400, S. 6 und Hellerforth 2006, S. 429. 236 Hierzu werden binäre Daten (z. B. EIN/AUS) und analoge Daten (z. B. Temperaturen) genutzt. 237 Vgl. GEFMA 400, S. 13 und May 2013, S. 199. 238 Vgl. Gondring und Wagner 2007, S. 472. 239 Vgl. Otto 2006, S. 27. 240 Die GEFMA 430 spricht von Ergänzung und Aktualisierung der Prozessdaten (Vgl. GEFMA 430, S. 6). 241 Vgl. GEFMA 430, S. 6. 233

2.3 Datenaustausch im Facility Management

41

Kaufmännische Daten insbesondere die Vertragsdaten242 sowie die Kosten243 und Preise.244 MAY (2013) spricht in Bezug auf die Leistungskataloge davon, dass diese als Vorlagen zu betrachten sind und den Charakter von Stammdaten haben. Kaufmännische Daten sieht er aufgrund von gesetzlichen Vorgaben und finanziellen Prozessdaten einer ständigen Veränderung unterzogen.245 -

2.3.4 Status quo des Datenaustauschs im Facility Management Die effiziente Nutzung von Daten zur Leistungserbringung stellt einen wesentlichen Erfolgsfaktor für das Facility Management dar. Die systematische und strukturierte Erfassung von Daten über den gesamten Lebenszyklus bildet die Voraussetzung für die Durchführung von FM-Services sowie die Entscheidungsfindung in der Leistungserbringung. Die Grundlage für einen lebenszyklusübergreifenden Datenaustausch bilden offene und neutrale Datenformate, an denen die Daten verlustfrei zwischen den Systemen ausgetauscht werden können. Abschnitt 2.3.2.5 zeigt, dass die auf dem Markt befindlichen CAFM- oder ERP-Systeme nur eingeschränkt Möglichkeiten eines neutralen Datenaustauschs zwischen verschiedenen Systemen bieten und somit Datenverluste an den Softwareschnittstellen entstehen. Auch im Hinblick auf den Einsatz von BIM im FM zeigt sich eine Entwicklung zu proprietären Systemschnittstellen. Obwohl bereits einige CAFM-Systeme damit werben, auf Basis der BIM-Methode zu arbeiten,246 zeigen erste Praxiserfahrungen, dass hierbei i. d. R. ein Closed BIM eingesetzt wird. Dies zeigt sich insbesondere daran, dass nach SCHEINS ET AL. 2018 zwar 56 % der CAFM-Systeme einen proprietären Datenaustausch mit der Software Autodesk Revit unterstützen, jedoch weitere BIM-Softwaresysteme von weniger als 20 % der CAFM-Systeme unterstützt werden und 22 % der CAFM-Systeme keine spezifischen BIM-Softwaresysteme unterstützen.247 Eine Analyse der von SCHEINS ET AL. 2018 untersuchten CAFM-Systeme zeigt darüber hinaus auf, dass lediglich ein geringer und zuvor definierter Teil der Bestandsdaten aus dem digitalen Gebäudemodell an das CAFM-System übergeben wird. Die Möglichkeit der zu übertragenden Daten wird hierbei in praxi i. d. R. durch den CAFM-Softwareanbieter definiert oder durch Customizing auf die Bedürfnisse des Auftraggebers angepasst. Damit ist der Austausch von Daten stark von der eingesetzten Software abhängig.

242

Z. B. Termine oder Konditionen. Z. B. Löhne und Gehälter des Personals. 244 Vgl. Opic et al. 2013b, S. 199 und GEFMA 400, S. 6. 245 Vgl. Opic et al. 2013b, S. 199. 246 Nach eigenen Angaben verfügen 44 % der CAFM-Systeme über eine IFC-Schnittstelle zum Datenimport und Datenexport sowie weitere 22 % der CAFM-Systeme über eine IFC-Schnittstelle zum Datenimport. (Vgl. Scheins et al. 2018, S. 11) 247 Vgl. Scheins et al. 2018, S. 11 243

42

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

Darüber hinaus zeigt die Analyse auch auf, dass die auf dem Markt befindlichen CAFMSysteme derzeit lediglich Bestandsdaten mit dem digitalen Gebäudemodell austauschen können. Keines der untersuchten CAFM-Systeme bietet die Möglichkeit, dass auch Prozessdaten auf Basis offener Datenformate ausgetauscht werden. Deshalb ist es notwendig, dass die CAFM-Systeme im Rahmen der BIM-Methode lebenszyklusübergreifend mit dem digitalen Gebäudemodell verknüpft werden. Notwendig für die lebenszyklusübergreifende Datennutzung ist damit der Einsatz eines offenen, softwareübergreifenden Datenaustauschs. Als offenes und anerkanntes Datenformat hat sich, wie in Abschnitt 2.2.2 dargestellt, IFC etabliert. Die für das FM relevanten Daten können mithilfe von IFC derart miteinander verknüpft, in Beziehung gesetzt und strukturiert werden, dass ein digitales Gebäudemodell mit den relevanten FM-Daten entsteht und einen softwareneutralen Datenaustausch ermöglicht. Um den Datenaustausch für das Facility Management zu gewährleisten, ist es deshalb notwendig, dass die Anforderungen des FM in IFC integriert sind. Die Auflösung des FM-Schemas zeigt, dass im Hinblick auf FM-Daten weitere Anstrengungen zur Weiterentwicklung und Strukturierung von IFC für das Facility Management notwendig sind. Darüber hinaus bilden die in IFC enthaltenen Klassen und Property Sets nach derzeitigem Stand nicht alle Attribute ab, die für die Leistungserbringung benötigt werden. Damit sind die notwendigen Datenstrukturen für den Austausch von Daten zwischen verschiedenen FM-Systemen noch nicht gegeben. Um einen lebenszyklusübergreifenden Datenaustausch zu gewährleisten, ist es deshalb notwendig, die Anforderungen des FM in IFC zu integrieren. 2.4 Stand der Technik und Forschung zu BIM im FM Die Grundlage für die verlustfreie Übergabe von Daten in die Nutzungsphase und während der Nutzungsphase bilden technische Standards sowie Standards zum Inhalt von Daten. Dieser Umstand wird unter anderem durch eine Umfrage des DIN bestätigt, in der rund 86 % der Befragten die Normung von Daten als sehr relevant oder relevant für ihre Arbeit einstufen.248 Auch wenn sich diese Aussage auf die gesamte Bau- und Immobilienbranche bezieht und sich damit nicht auf alle Facility Manager verallgemeinern lässt, verdeutlicht sie dennoch den grundlegenden Bedarf nach offenen Daten und Inhalten. Die Vorteile von BIM und den damit verbundenen digitalen Gebäudemodellen können dementsprechend nur realisiert werden, wenn auf Standards und Normen Bezug genommen wird.249 Deshalb ist es zunächst notwendig zu untersuchen, inwieweit die vorhandenen Standards die Anforderungen des Facility Managements an die Nutzung von BIM und den damit verbundenen Daten über den gesamten Lebenszyklus gerecht werden. Zunächst stellt sich hierbei die Frage, welche Standards existieren. Darüber 248 249

Vgl. DIN Deutsches Institut für Normung e. V. 2017. Vgl. Entzian 2015, S. 395.

2.4 Stand der Technik und Forschung zu BIM im FM

43

hinaus werden die derzeitigen Forschungsaktivitäten zu BIM im FM analysiert. Dabei ist zu untersuchen, ob die vorhandenen Standards nicht nur die Übergabe von Bestandsdaten in das FM, sondern auch die Verwendung und den Austausch von Daten im Rahmen der Nutzungsphase fördern. Insbesondere die Historisierung von Daten sowie die Anforderungen an die notwendigerweise zu historisierenden Daten werden im Zuge dessen betrachtet. Kern der Untersuchung ist die Evaluation der Vollständigkeit der Daten, die für die Erbringung von FM-Services notwendig sind. Hierbei wird zwischen Bestandsdaten und Prozessdaten unterschieden. Die Gesamtheit der Bestands- und Prozessdaten stellt das digitale Gebäudemodell dar, in dem alle Bestands- und Prozessdaten vorhanden und historisiert sind. Hieraus werden Rückschlüsse für die Entwicklung eines Modells zur Integration der Bestands- und Prozessdaten in das digitale Gebäudemodell gezogen. Für die Nutzung im Facility Management sind insbesondere IFC sowie die auf IFC aufbauenden Standards COBIe und CAFM-Connect zu analysieren. Im nachfolgenden Abschnitt werden deshalb diese Datenformate auf den Gehalt der Facility Management Daten überprüft. Zusätzlich werden zunächst die vorhandenen Normen und Richtlinien für BIM im FM sowie Forschungsarbeiten zu BIM im FM analysiert. Da es sich bei BIM im FM um ein neues Feld handelt, in dem nur wenige Standards und Richtlinien existieren, werden nachfolgend auch Normen und Richtlinien betrachtet, die noch nicht veröffentlicht oder in der Prüfung sind. 2.4.1 Normen und Richtlinien für BIM im FM Die Standardisierung von BIM wird, auch in Bezug auf das FM, insbesondere durch die ISO, CEN, DIN und den VDI durchgeführt. Derzeit finden in den verschiedenen Verbänden Bestrebungen zur Schaffung von Richtlinien und Normen für BIM im FM statt. Im verbandsübergreifenden Arbeitskreis BIM im FM werden die Ergebnisse aus den verschiedenen Verbänden250 zusammengeführt und abgestimmt. Anschließend werden die Ergebnisse in die Arbeitskreise des VDI und DIN weitergetragen. Die wesentlichen Richtlinien und Normungsaktivitäten sind in Tabelle 4 dargestellt. Die vollständige Bezeichnung der Normen und Richtlinien sowie die Organisation der Normungs- und Richtlinienaktivitäten sind in Anhang 4 dargestellt.

250

Bspw. GEFMA, CAFM-Ring oder RealFM.

44

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

Instanz

Datenstandards

Prozessstandards

ISO

ISO 16739 ISO 29481 ISO 12006 ISO 10303 (1) ISO 16757 ISO/CD 23387 (3) EN ISO 16739 EN ISO 29481 EN ISO 12006 (3) EN ISO 16757 (3) EN ISO 23387 (3) DIN EN ISO 12006 DIN EN ISO 16739 DIN EN ISO 29481 DIN ISO 16757 (3) DIN EN 17007 (4) DIN EN 82045 VDI 2552 Blatt 4 VDI 2552-5 VDI 3805

ISO 19650 (2) ISO/DIS 23386 ISO/DIS 21597 (3) ISO/TS 50008

CEN

DIN

VDI

GEFMA

Sonstige

GEFMA 470 GEFMA 922 GEFMA 924-1 bis GEFMA 924-8 PAS 1192 Ö-Norm A 6241 Ö-Norm A 7010

Klassifizierungen und Rahmenbedingungen ISO/TS 12911 ISO 16354 ISO 55000 ISO 41001

EN ISO 19650 (2 / 3) EN ISO 21597 (3) EN ISO 23386 (3)

EN ISO 21597

DIN EN ISO 19650 DIN EN ISO 21597 DIN EN ISO 23386

DIN SPEC 91400 DIN EN ISO 41001 DIN ISO 55000 DIN EN 15221 DIN EN 61335

VDI 2552 Blatt 7 VDI 2890 VDI 2895 VDI 3810

VDI 2552 Blatt 1 (3) VDI 2552 Blatt 6 (3) VDI 2552 Blatt 9 (3) VDI 2552 Blatt 10 (3) VDI 2552 – Blatt 11 (3) VDI/BS 2552 Blatt 8.2 (3) VDI 3814 (1) VDI 6009 GEFMA 198-1 GEFMA 924 GEFMA 926

BS 1192-4 VDMA 24176 VDMA 24186

SIA 2051

Tabelle 4: Arbeitskreise und Normungsausschüsse im Bereich BIM im FM251

Neben den in Tabelle 4 genannten Dokumenten werden derzeit Leitfäden und Datenstandards von weiteren Verbänden erarbeitet. Der CAFM-Ring erarbeitet mit den Arbeitskreisen Technik und Implementierung Datenstandards zum BIM-basierten Datenaustausch bei CAFM-Systemen. Die Arbeitskreise Building Information Modeling sowie die Arbeitskreise Muster-Vertrag und Standard-Leistungsverzeichnis des RealFM veröffentlichen Leitfäden zum Umgang mit Daten im Facility Management. Nachfolgend wird insbesondere auf die für Deutschland relevanten Normen, Richtlinien sowie Leitfäden eingegangen. Hierfür werden die Veröffentlichungen der GEFMA, von der Association for Real Estate und Facility Managers (RealFM) sowie dem VDI und DIN dargestellt. Die Inhalte der nachfolgenden Abschnitte spiegeln den Stand April 2019 wider. Auf die Aktivitäten des CAFM-Rings wird in Abschnitt 2.4.2.2 detailliert eingegangen.

251

(1) = ganzes Dokument oder einzelne Blätter in Überarbeitung, (2) = die ISO 19520-2 wurde in Deutschland abgelehnt, (3) = in Arbeit, (4) = zurückgezogen.

2.4 Stand der Technik und Forschung zu BIM im FM

45

2.4.1.1 Deutsches Institut für Normung Die Koordination der Normungsaktivitäten im Bereich BIM obliegt dem im Jahr 2015 gegründeten Normenausschuss Bau im Arbeitsausschuss NA 005-01-39 AA des Deutschen Instituts für Normung (DIN). Derzeit sind, neben dem übergeordneten Arbeitsausschuss zur Koordination der Normungsaktivitäten, vier Arbeitskreise für Hochbau sowie ein Arbeitskreis für TGA und BIM im Normenausschuss aktiv. Ziel der Normungsaktivitäten ist die Abbildung des gesamten Lebenszyklusses von der Planung und Ausführung über das Facility Management bis zum Rückbau. 252 Hierfür werden die Normungsaktivitäten von ISO und CEN sowie die Aktivitäten von VDI und weiteren Arbeitskreisen zu BIM gespiegelt und koordiniert. Das Facility Management wird insbesondere im Arbeitskreis Information Management mit BIM thematisiert. Dieser Arbeitskreis spiegelt die Richtlinie VDI 2552 Blatt 6.253 2.4.1.2 Verein Deutscher Ingenieure Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) erstellt derzeit die Richtlinienreihe VDI 2552. Die Richtlinienreihe ist in elf Blätter254 unterteilt, die sich mit unterschiedlichen Aspekten von Building Information Modeling befassen. Mit der VDI 2552 soll der nationale Standpunkt für die internationalen Aktivitäten zur Standardisierung abgebildet werden. Erste Blätter der Richtlinienreihe sind bereits erschienen.255 Das Blatt 6, das sich mit dem Facility Management beschäftigt, befindet sich derzeit noch in der Erarbeitung.256 Ziel des Blattes ist eine Beschreibung der BIM-Strukturen, die für das Facility Management erforderlich sind. Der Fokus der VDI 2552 Blatt 6 liegt auf der Integration von FM-relevanten Attributen in der Planung. Durch die in der Richtlinie beschriebenen Aspekte soll ein Informationsverlust beim Datenaustausch von Planung und Bau in das FM vermieden werden.257 2.4.1.3 German Facility Management Association Die GEFMA legt einen starken Fokus ihrer Richtlinienarbeit auf den Bereich BIM. Zurzeit gibt es sieben Richtlinien mit einem direkten Bezug zu Building Information Modeling. Diese Richtlinien liegen im Bereich Begriffe und Leistungsbilder, CAFM sowie Verzeichnisse und Positionspapiere. Nachfolgend werden die Richtlinien zur Definition von Daten und Grundlagen für BIM im FM dargestellt.

252

Vgl. DIN Deutsches Institut für Normung e. V. o. J.. Vgl. DIN Deutsches Institut für Normung e. V. 2016. Stand: 15.04.2019. 255 Erschienen sind Stand 15.04.2019: VDI 2552 Blatt 2 (Entwurf), VDI 2552 Blatt 3, VDI 2552 Blatt 4 (Entwurf), VDI 2552 Blatt 5, VDI 2552 Blatt 7 (Entwurf) und VDI 2552 Blatt 8.1 (Vgl. Jansen 2019). 256 Stand: 15.04.2019. 257 Vgl. VDI o. J. 253 254

46

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

Die GEFMA 470258 gibt eine Übersicht über nutzbare Technologien für den elektronischen Datenaustausch und definiert Rahmenbedingungen, Strukturen und Anforderungen. Der Anwendungsbereich der Richtlinie liegt in der Ersterfassung zur Implementierung, der Übernahme der Dokumentation und dem Datenaustausch im Betrieb. Hierbei liegt der Fokus auf informationstechnischen Spezifikationen.259 Die GEFMA 922260 ist Bestandteil der Richtlinien, die Verzeichnisse und Positionspapiere definieren. Sie ist ein Verzeichnis, in dem rund 1.000 Daten und Dokumente aufgelistet sind, die in verschiedenen Regelwerken beschrieben und gefordert sind. Diese Daten und Dokumente dienen zur Einhaltung der Betreiberpflichten. Die Einträge sind nach unterschiedlichen Kriterien gruppiert und können bei Bedarf sortiert werden.261 Die GEFMA 924262 verfolgt nach eigenem Verständnis den Open BIM-Ansatz auf Grundlage von IT-Landschaften. Sie definiert unterschiedliche Daten und Dokumente und setzt diese miteinander in Beziehung. Dabei spielen insbesondere Regelwerke, Dokumente und Pflichten eine wesentliche Rolle. Bislang sind acht Kataloge mit Datensets erstellt. Die GEFMA 924 wird bspw. im Regelwerks-Informationssystem (REG-IS) bereits umgesetzt.263 Als Positionspapier der GEFMA zu dem Thema BIM im FM gilt die im September 2017 als White Paper veröffentlichte GEFMA 926.264 Die Richtlinie betrachtet das Thema BIM und dessen Anwendungen im FM. Mit dem White Paper sollen Kernfragen der Anwendung von BIM im FM geklärt werden. Die Richtlinie legt einen Schwerpunkt auf die Anwendung von BIM im CAFM- und ERP-Systemen und stellt vorhandene Schnittstellen dar.265 2.4.1.4 RealFM Die Association for Real Estate and Facility Managers (RealFM) entwickelt im Rahmen seiner Arbeitskreise ebenfalls Standards und Leitfäden. Nachfolgend werden die Ergebnisse des Arbeitskreises „BIM im FM“ und „Standardisierung von Leistungsverzeichnis und Vertrag Facility Services“ dargestellt, da diese die Auswirkungen von BIM auf das FM behandeln. Der RealFM Leitfaden „BIM-Methodik aus Betreiber- / Nutzersicht 2018“ stellt das Basiswissen für den Einsatz von Building Information Modeling im FM dar. Der Leitfaden gibt Handlungsempfehlungen für ein planungs- und baubegleitendes FM mit BIM. Hiermit wird das Ziel verfolgt, durch den Einsatz von BIM das Facility Manage-

258

GEFMA 470: Austausch digitaler Daten im FM – Grundlagen und technische Einordnung. Vgl. GEFMA 470, S. 1 ff. 260 GEFMA 922: Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM – Gesamtverzeichnis. 261 Vgl. GEFMA 922-1, S. 1 ff. 262 GEFMA 924: Datenmodell für das FM. 263 Vgl. Glauche 2016, S. 32 ff. 264 GEFMA 926: Building Information Modeling im Facility Management. 265 Vgl. GEFMA 926, S. 36 ff. 259

2.4 Stand der Technik und Forschung zu BIM im FM

47

ment früher in den Lebenszyklus einzubeziehen. Neben dem zielgerichteten Grundlagenwissen enthält der Leitfaden eine Checkliste als Arbeitsinstrument. Die Checkliste enthält Definitionen der für den Gebäudebetrieb notwendigen Daten je Gewerk. Diese Daten können dann im Planungs- und Bauprozess als Auftraggeber-Informations-Anforderungen einfließen. Der Arbeitskreis Standardisierung von Leistungsverzeichnis und Vertrag Facility Services hat ein Datenmodell mit einer Merkmalliste erstellt. In diesem Datenmodell erfolgt eine Zuordnung von erforderlichen Merkmalen je Anlage. Die Daten werden nach kalkulationsrelevanten Daten, relevanten Daten für die Betreiberpflichten und relevanten Daten für den Betrieb unterteilt. Durch die Liste sollen die erforderlichen Daten aus der Planung und Ausführung definiert werden. 2.4.2 IFC-basierte Datenformate für das Facility Management Neben den im vorherigen Abschnitt genannten Normen und Richtlinien existieren IFCbasierte Datenformate, die auf eine Integration des FM in die BIM-Methode abzielen. Nachfolgend werden der Construction Operations Building Information Exchange Standard (COBie) sowie CAFM-Connect vorgestellt und auf die vorhandenen FM-Bestandsund Prozessdaten analysiert. Weitere Datenformate für das FM, die nicht auf IFC basieren, werden in Abschnitt 2.4.3 dargestellt. 2.4.2.1 Einbindung von FM-Daten in COBie COBie ist ein Datenformat zur Spezifikation von Gebäudebestandsdaten, die vom Facility Management benötigt werden.266 COBie basiert auf IFC, enthält jedoch keine grafischen Informationen.267 Die Spezifikation wurde 2007 durch den US Army Corps of Engineers entwickelt. Im Jahr 2011 wurde COBie als Standard durch das National Institute of Building Sciences (NIBS) anerkannt. Inzwischen ist COBie für öffentliche Bauvorhaben im Vereinigten Königreich vorgeschrieben.268 COBie strukturiert die Daten zur Gebäudestruktur, TGA und zu Dokumenten. Der Fokus von COBie liegt auf der Strukturierung von Planungs- und Ausführungsdaten, sodass keine Daten zur FMLeistungserbringung in COBie enthalten sind.269 Es gibt zwei Arten von Datensätzen, die jeweils durch unterschiedliche fachlich Beteiligte gepflegt werden müssen: 1. Die Planungsdaten stellen einen Datensatz dar, der das gesamte Gebäude beschreibt270 und bei dem Planunterlagen mitgeliefert werden sollen. Die Daten können bspw. durch Architekten oder Fachplaner geliefert werden.

266

Beetz et al. 2015b, S. 139 und Borrmann 2015, S. 582, Talamo und Bonanomi 2016, S. 157, East und Jackson 2016, S. 7 und Deutsch 2015, S. 264. 267 Vgl. Smith und Tardif 2009, S. 166, Khosrowshahi 2017, S. 62, Yalcinkaya und Singh 2014, S. 6 und East und Jackson 2016, S. 23. 268 Vgl. Tardif o.J., Farias et al. 2015, S. 361 ff. und East und Jackson 2016, S. 6. 269 Vgl. Bender et al. 2018, S. 310. 270 Hierzu zählen insbesondere Daten zu Geschossen, Räumen und Zonen sowie Daten zu Typen, Komponenten und Systemen der TGA.

48

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

2. Die Ausführungsdaten stellen spezifische Objektdaten dar, die für die FM-spezifische Leistungserbringung relevant sind.271 Diese Daten werden durch den Hersteller oder Monteur geliefert.272 Zur Strukturierung dieser Daten existieren in COBie Datenlisten, deren Struktur und Beziehungen in Abbildung 17 dargestellt sind. Eine Datenliste beschreibt die Subsumtion aller relevanten Attribute zu einer Strukturierungsebene. Ein Gebäude besteht demnach in COBie aus Geschossen, denen Räume und Zonen zugeordnet sind. Außerdem wird ein Gebäude nach COBie durch die TGA versorgt, die durch Typen, Komponenten und Systeme strukturiert wird. Hierbei können sich Komponenten der TGA in Räumen befinden und werden in COBie aufeinander referenziert. Für die Typen der TGA werden in COBie Aufgaben erledigt. Diese werden durch die Datenlisten Arbeit und Ersatz beschrieben. Der Datenliste Arbeit sind die Ressourcen zugeordnet, die für die Arbeitsleistung benötigt werden. Zusätzlich hierzu existieren allgemeingültige Datenlisten zu Kontakten, Koordinationsleistungen, Dokumenten und Vermerken. Das Ziel dieser Struktur soll die Übergabe von möglichst exakten As-Built-Daten sein.273 Planung Räume, Systeme und Ausstattungsplanung

Ausführung Produktdaten, As-BuiltPläne, Seriennummern

Bauwerke bestehend aus

versorgt durch

Geschossen Räumen

befindlich in

Typ

Ressource

Komponente

Ersatz

Zonen Allgemein

Arbeit

System Verbindungen

Attribute

Vermerke

Kontakt

Koordination

Dokumente

Abbildung 17: Zuordnung der Daten in COBie zu den Lebenszyklusphasen und Beziehung der Daten untereinander.274

Die Datenlisten werden mithilfe eines auf IFC basierenden Excel-Tools durch die Planung strukturiert vorgegeben und während der Ausführung mit den Detailinformationen

271

Hierzu zählen insbesondere Daten zu durchgeführten Arbeiten basierend auf IfcTask mit Status und Dauer sowie einer Kurzbeschreibung und Ersatzteillisten. Zusätzlich werden das Datum des Gewährleistungsbeginns sowie das Installationsdatum des Objektes gepflegt. 272 Vgl. East und Bogen 2016, S. 11. 273 Vgl. East und Jackson 2016, S. 7 und Yalcinkaya und Singh 2014, S. 6. 274 Eigene Darstellung in Anlehnung an: Farias et al. 2015, S. 364, East und Jackson 2016, S. 7 und Beetz et al. 2015b, S. 140.

2.4 Stand der Technik und Forschung zu BIM im FM

49

aus IFC ergänzt.275 Im Laufe der Planung und Ausführung sind mehrere Übergaben von Gebäudedaten vorgesehen, die als Data Drops bezeichnet werden. In COBie sind 25 verschiedene Punkte mit Prozessbeschreibungen vorgesehen, an denen Daten ausgetauscht werden können.276 In der Praxis werden regelmäßig weniger Data Drops vorgesehen. 277 Die hieraus resultierenden Daten werden in der Regel als Tabelle an den späteren Betrieb übergeben.

2012-02-14T16:26:46 2012-02-14T16:26:46 2012-02-14T16:26:46 2012-02-14T16:26:46 2012-01-19T12:27:24 2012-01-19T12:27:24 2012-01-19T12:27:24 2012-01-19T12:27:24 2012-01-19T12:27:24 2012-01-19T12:27:24 2012-01-19T12:27:24

TFT Monitor L0-01A Mirror L0-01A TFT Monitor L0-02B Mirror L0-02B 1810 x 2110mm L0-C01 790 x 2110mm 3 L0-02B 790 x 2110mm 3 L0-01A Plumbing SVP 1 L0-C01 WC Pan 510 x 510mm L0-01A Wallgate ALS180 Basin 470w x 300dL0-01A WC Pan 510 x 510mm L0-02B

Description

Space

TypeName

CreatedOn

Eine solche Tabelle aus der Datenliste Komponente ist in Abbildung 18 dargestellt. Das externe System, aus dem die Daten in COBie übertragen werden, wird durch das Attribut ExtSystem abgebildet. Die Attribute ExtObject sowie ExtIdentifier geben zusätzlich die IFC-Klasse sowie die GlobalID an. Die Objekte werden mit einem Namen beschrieben, der in COBie übernommen wird. Zusätzlich werden die Daten zum Ersteller und Erstellungsdatum des Objektes angegeben sowie ein Typenname und eine Beschreibung. Dieses Objekt wird einem Raum zugeordnet, in dem es sich befindet. Die jeweiligen Objekte werden um Daten zu Identifikationsnummern sowie Daten zu Installation und Gewährleistungsbeginn ergänzt. Sofern die Daten nicht im externen System gepflegt werden, können diese Daten in der COBie-Datei nachgepflegt werden.

TFT Monitor:TFT Monitor:TFT Monitor:211812 Mirror:Mirror:Mirror:211825 TFT Monitor:TFT Monitor:TFT Monitor:211790 Mirror:Mirror:Mirror:211826 Generic Int DD:1810 x 2110mm:1810 x 2110mm:211798 Generic Int D Cell Door:790 x 2110mm 3:790 x 2110mm 3:211814 Generic Int D Cell Door:790 x 2110mm 3:790 x 2110mm 3:211815 Plumbing SVP 1:Plumbing SVP 1:Plumbing SVP 1:211824 WC Pan:510 x 510mm:510 x 510mm:211788 Wallgate ALS180 Basin:470w x 300d:470w x 300d:211813 WC Pan:510 x 510mm 2:510 x 510mm 2:211807

Abbildung 18: Auszug aus einem COBie-Spreadsheet (hier: Komponente)278

275

Vgl. Eastman et al. 2011, S. 131 und Yalcinkaya und Singh 2014, S. 6. Vgl. East und Bogen 2016, S. 11. 277 In Großbritannien werden beispielsweise fünf Data Drops gefordert: Data Drop 1: Anforderungen und Auflagen Data Drop 2: Lösungskonzept Data Drop 3: Konstruktionsinformationen Data Drop 4: Betriebs- und Instandhaltungsinformationen Data Drop 5: Informationen über Belegung und den laufenden Betrieb (Vgl. Cabinet Office 2012, S. 1). 278 Abbildung enthalten in: Carrasquillo Mangual und Bogen o. J. 276

50

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

Die einzelnen Datenlisten sind in Excel je nach Relevanz mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet.279 Wie beschrieben erfolgt der Datenaustausch nach Planung und Ausführung aus dem externen System in COBie auf IFC-Basis. Für diese Übertragung der FM-Daten aus IFC in COBie hat buildingSMART Spezifikationen entwickelt, die sogenannte COBie Model View Definition (MVD).280 Diese ermöglicht die Verlinkung und den effektiven Austausch von FM-Daten direkt aus IFC und bildet einen Ausschnitt aus IFC für das Facility Management ab, indem die Model View Definition in IFC die für COBie notwendigen Daten und deren Beziehungen identifizieren.281 Im Rahmen der Übertragung können verschiedene Datenformate zum Einsatz kommen wie bspw. ifcXML oder STEP. Zusätzlich wird das Datenformat SpreadsheetML genutzt, mit dem das Verarbeiten von Excel-Dateien vereinfacht wird. Hierdurch sollen die Software-Interoperabilität sowie das Verständnis der Daten durch den Anwender sichergestellt werden.282 Aufgrund der Datenübertragung mit der COBie MVD sind nach der Datenübetragung aus einer IFC-Datei in eine COBie-Datei nur noch die Daten vorhanden, die einen spezifischen Bezug zum FM aufweisen. Damit bildet COBie, anders als IFC, lediglich FM-bezogene Daten ab. Darüber hinaus unterscheidet sich COBie zu IFC dadurch, dass grafische Daten nicht in COBie abgebildet werden. Die Abbildung von FM-Services und der dazugehörigen Daten ist nicht primärer Inhalt von COBie. Dies wird auch aus der in Anhang 3 dargestellten Analyse der vorhandenen FM-Daten in COBie deutlich. In dieser Anlage werden die in COBie enthaltenen Daten im Hinblick auf Daten für die Leistungserbringung von FM-Services analysiert. Vielmehr steht die einfache Datenübertragung der definierten Bestandsdaten aus dem digitalen Gebäudemodell in ein CAFM-System im Fokus. Der Datenaustausch von Prozessdaten und damit ein permanenter Austausch zwischen digitalem Gebäudemodell und CAFM-System erfolgt nicht. In bestimmten Datenlisten283 können zwar Prozessdaten abgebildet werden, dies dient aber vor allem dazu, Daten aus Dokumenten im Rahmen der Übergabe der Bestandsdaten zu sortieren. Damit bietet COBie keine hinreichende Möglichkeit zur Abbildung von FM-Prozessdaten. Insbesondere aufgrund der nachfolgenden Aspekte eignet sich COBie deshalb nicht für die lebenszyklusübergreifende Abbildung der FM-Services im digitalen Gebäudemodell: 1. Die Datentabellen bieten nur eine begrenzte Möglichkeit, Daten nachzuhalten. Werden alle FM-Prozessdaten nachgehalten, stoßen die Tabellen schnell an ihre Grenzen. 279

Bspw. Gelb ist gefordert, grau ist eine sekundäre Information. Als Model View Definition wird nach der ISO 16739:2013 eine Teilmenge des Datenschemas bezeichnet. Die MVD unterstützt dabei einen oder mehrere Prozesse, indem Anforderungen an den Datenaustausch definiert werden (Vgl. International Standardization Organisation o. J.). 281 Vgl. Yalcinkaya und Singh 2014, S. 6, Mordue et al. 2016, S. 167 und Jupp und Award 2017, S. 314. 282 Vgl. Harding 2015, S. 91 ff. 283 Insbesondere Arbeit und Ressource. 280

2.4 Stand der Technik und Forschung zu BIM im FM

51

2. Geometrische Daten können nicht servicebezogen abgebildet werden. 3. Einige Daten müssen teilweise manuell eingegeben werden, im Rahmen des Mapping284 bestehen Schwierigkeiten. Insbesondere die Rückkopplung von Daten aus dem CAFM-System in das digitale Gebäudemodell wird dadurch beeinflusst. Deshalb eignet sich COBie insbesondere als Grundlage zur Definition der FM-spezifischen Daten, die am Ende des Planungs- und Ausführungsprozesses an das FM zu übergeben sind. Eine Durchführung von FM-Services auf der Grundlage von COBie als Datenformat erscheint schwierig. 2.4.2.2 Einbindung von FM-Daten in CAFM-Connect CAFM-Connect ist eine Initiative des Verbands für die Digitalisierung des Immobilienbetriebs, dem CAFM-Ring e. V. (CAFM-Ring)285 und wird mit Partnern aus der Immobilienwirtschaft entwickelt. Das Datenformat CAFM-Connect stellt einen offenen, digitalen Bauteilkatalog dar, der im Internet frei verfügbar ist. Die Bestrebung von CAFMConnect ist eine herstellerunabhängige Gewährleistung des verlustfreien und absprachelosen Datenaustauschs von Bestandsdaten eines As-Built-Modells in ein CAFM-System.286 CAFM-Connect basiert auf IFC.287 CAFM-Connect bietet Kataloge mit FM-relevanten Attributen an. Als Katalog wird hierbei die Strukturierung der Daten bezeichnet. Insgesamt gibt es drei BIM-Kataloge mit IFC-Klassifizierungen. Die in CAFM-Connect 1.0 und CAFM-Connect 2.0 veröffentlichten Kataloge beinhalten Daten zu Räumen und Klassen. CAFM-Connect 3.0 ist veröffentlicht, befindet sich derzeit aber noch in der Beta-Phase und wird noch nicht von allen dem CAFM-Ring angeschlossenen Softwareanbietern unterstützt. CAFMConnect 3.0 ermöglicht den Austausch von Dokumenten zu Räumen und Klassen. Die Mitglieder des CAFM-Rings können alle in den Katalogen enthaltenen Daten importieren und exportieren. Die Entwicklung der Versionen und die Inhalte der Versionen sind in Abbildung 19 dargestellt.

284

Mapping beschreibt die eindeutige Definition und Zuordnung von Daten, um einen Datenaustausch zu ermöglichen. Vgl. hierzu auch Abschnitt 3.3.1.1. 285 Der CAFM-Ring ist ein Verband einzelner CAFM-Hersteller sowie Beratungs- und Dienstleistungsanbieter. Ziel ist die Erarbeitung eines standardisierten und digitalen Datenmanagements aus Betriebssicht (Vgl. CAFM-Ring e. V. o. J.a). 286 Vgl. CAFM-Ring e. V. o. J.b und Spengler et al. 2017, S. 581. 287 Vgl. Opic et al. 2013b, S. 233.

52

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

CAFM-Connect 1.0 (2011) Inhalt: Raumdaten mit einer Hierarchie Liegenschaft, Gebäude, Etage, Raum Ziel: Austausch der alphanumerischen Raumstruktur mit Raumnummern, Nutzungsarten und DINFlächen

CAFM-Connect 2.0 (2015) Inhalt: Objekttypen (TGA und infrastrukturelle Bauteile in Anlehnung an die DIN 276 (Erweiterung der vorhandenen Struktur) Ziel: Strukturierter Katalog mit klaren Vorgaben für einzelne Objekttypen zum Austausch von Daten

CAFM-Connect 3.0 (2017) Beta-Phase Inhalt: Dokumente auf Basis einer Klassifizierung nach GEFMA 198 Speicherung und Transport der Dokumente zwischen verschiedenen Softwaresystemen

Abbildung 19: Entwicklung und Versionen von CAFM-Connect288

In den Katalogen ist je nach Objekt eine unterschiedliche Anzahl von Attributen hinterlegt. Durch diese Kataloge können insbesondere die Bestandsdaten detailliert beschrieben werden. Insgesamt enthält CAFM-Connect 1.593 Attribute und bildet damit eine höhere Anzahl an Attributen ab als COBie mit 279 Attributen.289 Die Kataloge sind nach deutschen Normen und Richtlinien sortiert. Insbesondere die DIN 276, die DIN 277 und die GEFMA 198 werden in den Katalogen referenziert. Beispielhaft wird nachfolgend auf den Katalog von CAFM-Connect 2.0 eingegangen. In CAFM-Connect 2.0 werden alle im Katalog enthaltenen Klassen nach der DIN 276 gegliedert. Hierbei erfolgt eine spezifische Anpassung der DIN 276, da noch weitere Untergruppen290 gebildet werden. Die einzelnen Klassen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut. Zunächst sind den Klassen immer übergeordnete Attribute zur Identifizierung zugeordnet.291 Zusätzlich werden spezifische Attribute je Klasse definiert. Diese Daten sowie die Anzahl der Daten variieren je nach Klasse. Jede Klasse enthält zumindest das Attribut Beschreibung als Datum. Den einzelnen Attributen werden Entitäten aus IFC zugeordnet. Durch diese Zuordnung wird ermöglicht, dass CAFM-Connect ein offener Standard bleibt. Der zuvor beschriebene Aufbau der Attribute wird in Tabelle 5 beispielhaft an der Klasse Filter dargestellt.

288

Eigene Darstellung in Anlehnung an: CAFM-Ring e. V. o. J.b. Vgl. hierzu auch Pilling 2016, S. 51. 290 Z. B.: 430 Lufttechnische Anlagen, 434 Kälteanlagen, 434.30 Anlagenteile, 434.31 Pumpen. 291 Dies sind Nummer, Kennzeichen, Bezeichnung, Ort und übergeordnetes Bauteil. 289

2.4 Stand der Technik und Forschung zu BIM im FM

53

Attribut

Entität

Beschreibung

Nummer

Text (IfcLabel)

Kennzeichen

Text (IfcLabel)

Bezeichnung Ort

Text (IfcLabel) Text (IfcLabel)

Übergeordnetes Bauteil Baujahr Beschreibung Hersteller Rückspülbar

Text (IfcLabel)

Eindeutige, menschen- und maschinenlesbare Nummer des Bauteils (Asset-MAC) Kennzeichnungscodes des Bauteils auf Basis eines projektbezogenen Codierungssystems (AKS-Schlüssel) Individuelle, textliche Bezeichnung des Bauteils Der Ort, an dem das Bauteil verbaut ist (Raum, Etage, Gebäude oder Liegenschaft), Mindestangabe: Liegenschaft Verweis auf das übergeordnete Asset, z.B. innerhalb einer TGA-Anlage

Zahl (IfcReal) Text (IfcText) Text (IfcText) Auswahlfeld / Text

Nicht beschrieben Freitextfeld zur allgemeinen Beschreibung von Objektinformationen Nicht beschrieben Nicht beschrieben

Tabelle 5: Aufbau der Klassen in CAFM-Connect am Beispiel Filter

Neben den Katalogen entwickelt der CAFM-Ring im Rahmen von CAFM-Connect sogenannte BIM-Profile. In den BIM-Profilen werden Informationsanforderungen für bestimmte Anwendungsfälle definiert, die aus Sicht von Zielgruppen292 relevant sind. Außerdem existieren BIM-Profile, die Bestandsdaten für FM-Services abbilden.293 BIM-Profile werden auf Grundlage von Quelldaten, die in verschiedenen Formaten vorliegen,294 erstellt. Die Quelldaten stammen von Anwendern und Softwareherstellern, die ihre Daten zur Verfügung stellen. Aus diesen Quelldaten wird ein BIM-Profil im IfcXML Format als technische Vereinheitlichung erstellt und steht offen zur Verfügung. Wird das BIM-Profil ohne Veränderungen vom Anwender genutzt, wird es als BasisProfil bezeichnet. Werden Informationsanforderungen am Basis-Profil ergänzt und damit auf einen spezifischen Anwendungsfall bezogen, entsteht ein Anwendungs-Profil. Diese Anwendungs-Profile können als vertragliche Grundlage vereinbart werden. Sie sollen dafür sorgen, dass die fachlich Beteiligten das gleiche Verständnis haben. Die BIM-Profile werden ständig weiterentwickelt. Die Inhalte werden per Abstimmungsverfahren über den CAFM-Ring verabschiedet. Außerdem erfolgt ein Austausch mit buildingSMART und weiteren Partnerverbänden.295 Nach der Verabschiedung werden die BIM-Profile auf der Homepage veröffentlicht und stehen zum Download zur Verfügung. Die IFC-basierten Property Sets, die im Rahmen dieser Arbeit entstanden sind, wurden fortlaufend mit dem CAFM-Ring abgestimmt. Die Property Sets Glasreinigung, Unterhaltsreinigung, Grünanlagenpflege und Inspektion wurden zur Überprüfung der Thesen vorab über CAFM-Connect veröffentlicht.

292

Zum Beispiel Krankenhäuser. Im Rahmen dieser Arbeit erfolgte eine enge Zusammenarbeit mit CAFM-Connect. Vgl. hierzu auch Kapitel 7. 294 Z. B. Excel, Word, PDF. 295 Z. B. GEFMA oder VDI. 293

54

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

2.4.3 Weitere Datenformate für das Facility Management Im Rahmen des Einsatzes von Open BIM existieren neben den zuvor genannten Datenformaten weitere Datenformate und Klassifikationen, die unterschiedliche Anwendungsfälle erfüllen. Sie sind Grundlage für offene Arbeitsweisen im FM. Zum Verständnis der Arbeitsweise im Open BIM im FM sollen nachfolgend die maßgebenden dieser Datenformate dargestellt werden, für die Anwendungsfälle im FM existieren.296 Im Rahmen des Planungs- und Ausführungsprozesses wird häufig das BIM Collaboration Format (BCF) als Datenformat benutzt. BCF wird zur Nachverfolgung des Änderungsmanagements eingesetzt, kann im FM jedoch auch für das Mängelmanagement genutzt werden. Im Rahmen der BIM-Methode werden die verschiedenen Fachmodelle zu einem Koordinationsmodell zusammengefügt. Mithilfe von sogenannten Modelcheckern werden die Koordinationsmodelle auf Kollisionen geprüft. Wird eine Kollision festgestellt, kann eine BIM Collaboration Datei erstellt und an das Bauteil angehängt werden. In dieser Datei sind die notwendigen Informationen, bspw. Perspektive im Modell, Anmerkungen zu dem jeweiligen Aspekt oder Verantwortlichkeit, dargestellt.297 Hierdurch wird die Behebung des Fehlers ermöglicht. Durch den Einsatz von BCF in der Ausführung können planerische und bauliche Mängel ebenfalls systematisch erfasst und prozessorientiert nachgearbeitet werden.298 Der Vorteil von BCF liegt insbesondere darin, dass einzelne Auszüge des digitalen Gebäudemodells übertragen werden können, sodass keine vollständigen IFC-Modelle übertragen werden müssen.299 Neben der offenen Arbeitsweise zur Kollisionsprüfung und Mängelnachverfolgung, wird Open BIM auch im Rahmen von Analysen eingesetzt. Beispielhaft kann hierfür die Green Building eXtended Markup Language (gbXML) genannt werden. gbXML ermöglicht es, Daten zwischen CAD-Programmen und Tools zur Energiesimulation auszutauschen. Hierdurch entfällt die händische Nacherfassung bzw. Neueingabe in Berechnungsprogrammen.300 Die GEFMA 926 definiert gbXML als ein relevantes Datenformat für das Facility Management und auch für BCF existieren FM-sepzifische Anwendungsfälle.301 Vor diesem Hintergrund werden die beiden Datenformate ebenfalls in die Analyse der vorhandenen Datenformate für das FM in Abschnitt 2.4.5 einbezogen, obwohl sie nur spezifische Anwendungsfälle beinhalten und damit keine hinreichende Alternative zu IFC-basierten Datenformaten darstellen. 296

Zu IFC vgl. Abschnitt 2.2.2. Zu COBie und CAFM-Connect vgl. Abschnitt 2.4.2. Zu den Klassifikationssystemen und weiteren Methoden des Open BIM vgl. Anhang 5. 297 Vgl. Pilling 2016, S. 227. 298 Vgl. Beetz et al. 2015a, S. 144. 299 Vgl. Eastman et al. 2011, S. 134. 300 Vgl. GEFMA 926, S. 30. 301 Vgl. GEFMA 926, S. 30.

2.4 Stand der Technik und Forschung zu BIM im FM

55

2.4.4 Proprietäre Datenformate für das FM Oftmals behaupten Anbieter von CAFM-Systemen, dass Austauschmöglichkeiten zwischen einer CAFM-Software und einem BIM-Modell vorhanden seien. Als Beispiel wird hierzu unter anderem die Verknüpfung von Spartacus mit Revit genannt, die insbesondere eine Reduzierung von Datenverlusten und eine 3D-Visualisierung ermögliche.302 Die dadurch geschaffenen Schnittstellen stellen nur eine Insellösung dar, die als proprietäres Datenformat303 lediglich zwischen zwei Anbietern funktioniert. Diese Schnittstellen stellen keine offenen und neutralen Standards dar. Es kann deshalb davon ausgegangen werden, dass die Lösung nur die Übertragung zwischen den beiden Softwaresystemen optimiert, um die Marktposition der jeweiligen Anbieter zu stärken. Von einer freien Zugänglichkeit der Standards und damit die Anwendung durch Dritte kann nicht ausgegangen werden. Proprietäre Datenformate stellen keine Lösung von BIM im FM dar. Dennoch wird in der derzeitigen Praxis vorwiegend mit proprietären Schnittstellen gearbeitet. Gründe hierfür sind: 1. Die vorhandenen Standards sind noch nicht ausgereift und bilden noch nicht alle notwendigen Daten ab. 2. Vorhandene Standards werden nicht neutral in der Software umgesetzt. Fehler in den Import- und Exportmodulen können zu Datenverlusten oder Fehlern im Datenaustausch führen.304 3. Die Hersteller von Software haben nicht originär den Wunsch, dass untereinander ein offener Austausch305 stattfindet, insbesondere um ihre Marktposition im Wettbewerb zu stärken und sich gegenüber dem Wettbewerb durch leistungsfähigen Datenaustausch abzugrenzen. Die Schnittstellen zwischen Softwareprodukten werden in der Regel durch Customizing306 erstellt, das mit einem hohen Implementierungsaufwand verbunden ist. Proprietäre Datenformate stellen somit ein Closed BIM dar. Der Datenbezug wird über Mapping sichergestellt. Hierdurch können die Attributwerte der Objekte auf Grundlage zuvor definierter, spezifischer Attribute für die Klassen ausgetauscht werden. Anders als bei offenen Standards bezieht sich dieses Mapping jedoch nur auf die Schnittstelle zwischen zwei Softwareprodukten. Aufgrund der individuellen Gestaltung und der mangelhaften Standardisierung von proprietären Schnittstellen dürfen diese keine Grundlage für die Integration von FM-Daten in die BIM-Methode und damit in das digitale

302

Vgl. beispielsweise N+P Informationssysteme GmbH 2018. Unter proprietären Datenformaten werden Schnittstellen verstanden, die einen Austausch von Daten zwischen zwei definierten Softwareprogrammen ermöglichen. 304 Vgl. Borrmann und Koch 2015, S. 80. 305 Bspw. durch IFC oder CAFM-Connect. 306 Bspw. durch Einfügen eines Menüfeldes zur Übertragung der Daten zwischen zwei Softwareprodukten. 303

56

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

Gebäudemodell darstellen. Ziel muss es deshalb sein, keine proprietären Datenformate einzusetzen, sondern definierte Schnittstellen zu nutzen. Dies zeigt unter anderem auch der Zusammenschluss verschiedener Softwareanbieter zu CAFM-Connect, um eine neutrale Schnittstelle aufzubauen. 2.4.5 Analyse der vorhandenen Datenformate für das FM

IFC

CAFMConnect

COBie

RealFM

gbXML

BCF

766 Klassen zzgl. 408 PSets

506 Klassen

16 Klassen (hier Datenlisten)

493 Klassen

2 Klassen (hier Elemente und Typen)

Keine

2.484 Attribute

1.593 Attribute

279 Attribute 560 Attribute 468 Attribute Keine

Datenaustausch über den gesamten Lebenszyklus von der Planung über die Ausführung ins FM

IFC-basierter Datenaustausch von FM-Bestandsdaten zwischen CAFM-Systemen und aus Gebäudemodellen

Tabellenbasierter Datenaustausch von FM-Bestandsdaten von Planung und Ausführung ins FM

Klassifikation der vertraglich relevanten und zu überführenden Bestandsdaten

Datenaustausch von geometrischen Daten, Nutzungsprofilen und Wetterdaten zu Energiesimulationstools

XML-basierter Datenaustausch zur Unterstützung der Kommunikation mit BIM307

Für Planung und Ausführung konzipiert, wenig FM-spezifisch, Auslösung des FMSchemas

Konzipiert für den Austausch von FM-Daten zwischen CAFM-Systemen

Konzipiert zur Spezifikation von FM-Bestandsdaten

Konzipiert zur Strukturierung von FM-Bestandsdaten

Konzipiert zum Datenaustausch von Planungsdaten zur Energiesimulation

Integration von FM-Bestandsdaten auf Grundlage der Klassen und Property Sets

Integration von FM-Bestandsdaten auf Grundlage der DIN 276

Integration von FM-Bestandsdaten durch in COBie vorgegebenen Rahmen

Integration von FM-Bestandsdaten auf Grundlage der DIN 276

Konzipiert zur Kommunikation von Konflikten (z. B. Kollisi- Individuell onen) und definiert in Änderungen Abhängigkeit der Anforderungen des Keine definierten FM- AuftraggeBestandsda- bers

Geometrische Daten zu Flächen und Daten ten zur Außenhülle des Gebäudes

Integration von FM-Bestandsdaten

Vorhandene FM-Daten

Anwendungszweck

Attribute

Klassen

Eine Analyse der wesentlichen Datenformate und Klassifikationen für das Facility Management ist in Tabelle 6 dargestellt. Hierbei werden die Datenformate von IFC, CAFM-Connect, COBie, gbXML und BCF sowie RealFM auf enthaltene FM-Daten untersucht.

307

z. B. durch Hinzufügen von Kommentaren oder Bildschirmfotos.

Proprietäre Formate Individuell definiert, Anpassung durch Customizing Austausch zwischen zwei definierten Softwareprogrammen durch Mapping als Lösung für spezifische Anwendungsfälle

Softwaresysteme

Praxistauglichkeit

Standardisierung

Integration von FMProzessdaten

2.4 Stand der Technik und Forschung zu BIM im FM

57

IFC

CAFMConnect

COBie

RealFM

gbXML

BCF

Proprietäre Formate

Keine ausreichende Integration von FM-Prozessdaten, vgl. Abschnitt 2.2.3

Keine ausreichende Integration von FM-Prozessdaten308

Keine ausreichende Integration von FM-Prozessdaten, vgl. Abschnitt 2.4.2.1

Keine Integration von FM-Prozessdaten, Fokus auf Definition von FMBestandsdaten

Keine Möglichkeit zur Erfassung von Verbrauchsdaten,309 lediglich Planungsdaten

Keine defiierten FMProzessdaten

Keine Standardisierung

Keine Standardisierung

Keine Standardisierung, hohe Individualität

Standardisie- Keine Stanrung durch dardisieISO 16739 rung310

Standardisie- Keine Stanrung im ang- dardisierung loamerikanischen Raum311

Erprobter Standard

Erste Anwendungsfälle in Deutschland durchgeführt

Erprobter Standard im angloamerikanischen Raum

Grundlagen- Erprobter daten für den Standard Datenaustausch, keine Softwareintegration

Von buildingSMART empfohlen

Breite Anwendung bei Closed BIM, keine Lösung zum neutralen Datenaustausch

Unterstützung durch den Großteil der Softwareanbieter

Zertifizierter Kreis von Softwareanbietern auf Basis von IFC

Excel-basierte Anwendung auf IFC-Basis, daher breite Anwendung möglich

Keine Einbindung in Softwaresysteme, lediglich Datendefinition

Unterstützung durch ArchiCAD, Solibri, Tekla BIMSight, Revit (über Add-Ins)

Nahezu alle Softwaresysteme, hohe Kosten durch Customizing und Implementierung

Unterstützung durch ca. 40 Softwaresysteme

Tabelle 6: Analyse vorhandener Datenformate

Die Analyse zeigt, dass eine Vielzahl der für das FM relevanten Datenformate auf IFC aufbaut. Darüber hinaus werden in IFC die meisten Klassifikationen referenziert. Es ist deshalb naheliegend, dass der IFC-Standard im Hinblick auf die Facility Management Daten weiterentwickelt wird.312 Während COBie, CAFM-Connect sowie die Definitionen von RealFM den Fokus auf die Datenübertragung zu Beginn der Nutzungsphase legen, bietet IFC die Möglichkeit den gesamten Lebenszyklus der Daten auf Grundlage eines offenen Datenformats abzubilden. Damit bietet IFC das derzeit umfassendste Datenformat. Darüber hinaus bietet IFC die technischen Voraussetzungen für die Erweiterung um FM-Daten, da

308

Insbesondere existieren keine Grundlagen für Zustandsdaten und Verbrauchsdaten. Vor diesem Hintergrund wurden erste Property Sets dieser Arbeit über BIM-Profile veröffentlicht, sodass einzelne BIMProfile (Glasreinigung, Unterhaltsreinigung, Grünanlagenpflege und Inspektion) bereits über diese Daten verfügen. 309 Z. B. über einen Datenaustausch mit der Gebäudeleittechnik. 310 Anerkannt bei Softwareherstellern im deutschsprachigen Raum. 311 Z. B. BS 1192-4 und National BIM Standard United States. 312 Vgl. hierzu neben den nachfolgend genannten Aspekten auch Abschnitt 2.2.2.

58

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

-

-

-

-

der objektorientierte Aufbau von IFC eine objektspezifische Erfassung und einen objektorientierten Datenaustausch von Daten der Leistungserbringung ermöglicht, Beziehungen die Definition von FM-spezifischen Property Sets, die im Rahmen der FM-Leistungserbringung zum Datenaustausch genutzt werden können, ermöglichen, durch den Aufbau des IFC-Standards die technologische Grundlage für ein FMSchema gelegt wird, sodass FM-Daten spezifisch erfasst und ausgetauscht werden können und IFC durch die Definition von Klassen die Voraussetzung zum verlustfreien Datenaustausch der zu definierenden FM-Daten bietet.

Die Analyse der vorhandenen Daten in den Datenformaten und Datenklassifikationen zeigt darüber hinaus auf, dass der Fokus von Building Information Modeling im Facility Management derzeit noch darauf liegt, die Bestandsdaten aus Planung und Ausführung in das Facility Management zu überführen. Die Integration von FM-Prozessdaten in das digitale Gebäudemodell findet derzeit je nach Standard gar nicht oder unzureichend statt. Die Fortführung der Prozessdaten im Facility Management erfolgt damit derzeit nicht auf Basis offener Schnittstellen. Vielmehr werden die Daten, insbesondere aufgrund von fehlender Standardisierung, in proprietären CAFM-Systemen gepflegt. Somit werden die im Rahmen der Leistungserbringung entstehenden FM-Prozessdaten nicht im digitalen Gebäudemodell gepflegt. Eine Übertragung von Daten, bspw. bei einem Dienstleisterwechsel, ist nicht möglich. Aufgrund der damit verbundenen mangelhaften Aktualisierung der Daten des digitalen Gebäudemodells entsteht ein Datenverlust. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass die Aktualität der Daten nicht gegeben ist. Ein wesentlicher Grund hierfür liegt in der mangelnden Standardisierung der Prozessdaten in den vorhandenen Datenformaten. Diese Daten sind zwingend in IFC zu überführen, um einen lebenszyklusübergreifenden Datenbestand der Prozessdaten zu sichern. Der mangelhafte Datenaustausch von FM-Prozessdaten resultiert insbesondere daraus, dass 1. 2. 3. 4.

eine Struktur für den Datenaustausch fehlt, eine Struktur für die Zuständigkeiten für den Datenaustausch fehlt, Property Sets zur Erfassung von Prozessdaten fehlen und Daten, die während der FM-Leistungserbringung entstehen, nicht ausreichend in den vorhandenen Standards historisiert werden können.

Insbesondere das Fehlen eines eindeutigen Ordnungsrahmens für das FM erschwert die Übergabe von Bestands- und Prozessdaten. Die einzelnen Objekte müssen so aufgebaut sein, dass alle relevanten Daten den Objekten eindeutig zugeordnet

2.4 Stand der Technik und Forschung zu BIM im FM

59

werden können. Die Vererbung von Datensätzen ist insbesondere in CAFM-Connect und in den Datenklassifikationen von RealFM nicht eindeutig dargestellt. Zwar verfügt COBie über Querverweise, jedoch ist auch hier die Übersichtlichkeit schlecht. IFC ermöglicht über die Referenzierung von Daten eine eindeutige Zuordnung313 zu Objekten. Dieses Schema kann als Grundlage für einen Ordnungsrahmen dienen. Darüber hinaus liegt der Fokus der vorhandenen Datensätze in IFC auf der Übergabe von Bestandsdaten an das Facility Management.314 Prozessdaten sind in den analysierten Standards nicht enthalten. Es können lediglich bei IFC definierte Property Sets für FM-Services zweckentfremdet auch im Facility Management eingesetzt werden. Dies wird auch daran deutlich, dass die in IFC2x3 vorhandene Facility Management Domain seit dem Release von IFC4 nicht mehr existiert. Auch COBie hat nicht primär die Abbildung von FM-Prozessdaten als Inhalte. Das Ziel von COBie ist vielmehr die Erfassung der Daten aus Planung und Ausführung. Für die Erfassung von Prozessdaten bieten die vorhandenen Tabellen nur eine begrenzte Möglichkeit. Häufig ist hierbei auch eine manuelle Eingabe im Laufe der FM-Leistungserbringung notwendig. Außerdem können geometrische Daten nicht servicebezogen abgebildet werden. Auch in CAFM-Connect spielen Prozessdaten eine untergeordnete Rolle. Mit den Versionen CAFM-Connect 1.0, CAFM-Connect 2.0 und CAFM-Connect 3.0 besteht eine Struktur von Attributen, die auf Grundlage von IFC an angeschlossene CAFM-Systeme übergeben werden können. Auch die BIM-Profile legen ihren Fokus auf die Schnittstelle zum Facility Management. Im Rahmen dieser Arbeit wurden erste Property Sets mit FM-Prozessdaten in die Liste der BIM-Profile aufgenommen und veröffentlicht.315 Auch die Kataloge von RealFM sowie der GEFMA legen ihren Fokus auf die Übergabe von Bestandsdaten. Die Attributenliste, die dem RealFM Leitfaden BIM im FM beiliegt, definiert lediglich Daten, die aus der Planung und Ausführung heraus in das Facility Management übergeben werden müssen. Ebenso definiert die GEFMA nur Grundlagenkataloge,316 die die vorzulegenden Daten definieren. Darüber hinaus werden die Daten über erbrachte Leistungen nicht in das digitale Gebäudemodell zurückgeführt. Hierdurch wird keine Historisierung der Daten ermöglicht. Dies liegt insbesondere in der fehlenden Definition von Standards zu FM-Prozessdaten in den vorhandenen Datenformaten und Richtlinien begründet, die eine Historisierung von Prozessdaten nicht ermöglicht. Besonders vor dem Hintergrund, dass

313

Vgl. hierzu auch Abschnitt 2.2.2.3. Für die Übergabe von Bestandsdaten steht das sogenannte FM Handover Aquarium zur Verfügung. Dies ist eine Model View Definition, die den Austausch zwischen den in Planung, Ausführung und FM eingesetzten Softwareprodukten verbessern soll (Vgl. buildingSMART International Ltd. 2009). 315 Glasreinigung, Unterhaltsreinigung, Grünanlagenpflege und Inspektion. 316 Z. B. GEFMA 922 und GEFMA 924. 314

60

2 Systematik und Grundlagen zu BIM im FM

rund 80 % der Kosten im Immobilienlebenszyklus im FM anfallen, ist es zwingend notwendig, dass der IFC-Standard um die Prozessdaten im Facility Management erweitert wird.317 2.4.6 Forschungsarbeiten zu BIM im FM Die zukünftigen Entwicklungen von BIM im FM werden maßgeblich durch derzeit laufende Forschungsarbeiten beeinflusst. Zur abschließenden Überprüfung des Datenaustauschs im Facility Management sowie der Integration und Historisierung von Daten des Facility Managements in digitale Gebäudemodelle erfolgt deshalb eine Analyse der derzeitigen Forschungsarbeiten. Die Mehrheit der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland legt den Fokus der Forschung im Bereich BIM auf die Planungs- und Ausführungsphase. Insbesondere die Simulation von Bauabläufen sowie die Verknüpfung von BIM mit RFID-Technologien oder Virtual Reality stehen im Fokus. Zusätzlich hierzu existieren Forschungsschwerpunkte zur BIM in der Lehre. Zunehmend in den Fokus rücken die Themen Nachhaltigkeit bei BIM sowie Infrastrukturprojekte.318 Der Einsatz von BIM im FM spielt noch eine untergeordnete Rolle in den aktuellen Forschungsprojekten. Die nachfolgende Tabelle 7 stellt die Forschungsprojekte zu BIM im FM dar. An der Tabelle ist zu erkennen, dass der Schwerpunkt der Forschung in den Bereichen Erstellung von Prozessabläufen sowie in der Aufnahme der Gebäude als 3D-Modelle mittels Laserscanning liegt. Forschungseinrichtung Bergische Universität Wuppertal

Forschungsschwerpunkt

Forschungsziele

Abgrenzung zur Arbeit

BIM Institut – BIM-basiertes Betreiben

Analyse der Ist-Prozesse und Ableitung von Soll-Prozessen mit BIM

Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften RWTH Aachen

Integration von FMKnowhow und 3D-Laserscans in BIM

Entwicklung eines effizienten Prozessablaufs zur Erstellung von parametrischen, digitalen 3D Gebäudemodellen Evaluierung von Möglichkeiten zur Automatisierung der

- Fokus auf der Analyse von Prozessen, Verantwortlichkeiten und Abhängigkeiten - Fokus auf Dokumentenebene - Fokus auf der geometrischen Gebäudeerfassung mittels Laserscan - Keine Abbildung der FMProzessdaten - Fokus auf der geometrischen Gebäudeerfassung mittels Laserscan

317

BIM für das Bestandsimmobilienmanagement mit 3DLaserscans

Vgl. Otto und Bartels 2018, S. 825. Beispiele hierfür sind, neben den Forschungsprojekten an der TU Dresden und den in Tabelle 7 genannten Hochschulen, insbesondere Forschungsprojekte zur Verknüpfung von BIM mit VR und anderen Technologien an der TU Dortmund, Forschungsprojekte zu Bauprozesssimulation, Infrastrukturmodellierung, Geodatenmodellierung, digitale Entwurfsmethoden und digitale Fertigung oder numerische Methoden an der TU München und der Ruhr Universität Bochum und das BIM-Game an der Jade Hochschule Oldenburg. Forschungsprojekte im Bereich BIM in der Infrastruktur finden sich beispielsweise an der Ruhr Uni Bochum und Forschungsprojekte zur Nachhaltigkeit an der Uni Hannover. (Vgl. Leonhard Obermeyer Center Technische Universität München o. J., Lehrstuhl für Informatik im Bauwesen RUB 2019, Lehrstuhl für Baubetrieb und Bauprozessmanagement TU Dortmund o. J., Institut für Baumanagement und Digitales Bauen ICoM 2019 und IDoK Institut für Datenbankorientiertes Konstruieren o. J.). 318

2.4 Stand der Technik und Forschung zu BIM im FM Forschungseinrichtung

Forschungsschwerpunkt

61

Forschungsziele

Abgrenzung zur Arbeit

Erstellung der Geometrien von 3D Gebäudemodellen

- Keine Abbildung der FMProzessdaten - Fokus auf Bestandsimmobilien - Fokus auf der geometrischen Gebäudeerfassung mittels Laserscan - Schwerpunkt auf Bestandsgebäuden - Keine Abbildung der FMProzessdaten

HTW Berlin und Beuth Hochschule Berlin und Beuth Hochschule Berlin

BIM-FM - Management von multiperspektivischen Informationsmodellen im Facility Management für die Integration von Building Information Modeling (BIM) aus FM-Perspektive

Prozessablauf zur Erstellung von 3D-Laserscans zur Aufnahme der Gebäudegeometrie und Auswertung über eine BIM-FM Linked Building Data Plattform.

Fraunhofer Institut

BIM2FM Collaboration Group

Bauhaus Universität Weimar

BIM- und Sensor-gestütztes Facility Information Management

Praktische Anwendung von digitalen Werkzeugen und Prozessketten zur Digitalisierung von Gebäuden über den gesamten Lebenszyklus und Prüfung auf den Nutzen von der Planung bis in die Nutzung. Übernahme gebäudespezifischer Daten mithilfe von BIM in das FM sowie Implementierung eines Informationsmanagements mittels Sensorik und Echtzeit-Daten.

- Schwerpunkt auf der Datenüberführung von Bestandsdaten in das FM - Lediglich Integration proprietärer Softwaresysteme - Keine Abbildung der FMProzessdaten - Fokus auf der informationstechnischen Verknüpfung von Sensoren und FM-Daten - Keine Abbildung der FMProzessdaten aus den FMServices

Tabelle 7: Forschungsprojekte zum BIM im FM (Stand: 23.06.2019)319

Von den in Tabelle 7 dargestellten Forschungsprojekten weist das Forschungsprojekt BIM-basiertes Betreiben der Bergischen Universität Wuppertal die größte Interferenz mit der vorliegenden Arbeit auf. Vor diesem Hintergrund fand im Rahmen der Erarbeitung dieser Arbeit ein fortlaufender Austausch zur Ergebnisabstimmung und Abgrenzung der Forschungsschwerpunkte statt. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Entwicklung eines Strukturmodells zum lebenszyklusübergreifenden Datenaustausch durch Erweiterung des IFC-Formats. Demgegenüber liegt der Schwerpunkt der Forschungsarbeit der Bergischen Universität Wuppertal auf der Entwicklung von Prozessen, die die Verantwortlichkeiten und Abhängigkeiten der Nutzungsphase transparent aufzeigen. Darüber hinaus werden im Rahmen dieser Arbeit die Daten für relevante Property Sets für FM-Services analysiert, während sich die Forschung der Bergischen Universität Wuppertal zunächst auf die relevanten Dokumente fokussiert. Abschließend werden in dieser Arbeit Möglichkeiten zur Historisierung der Daten an den Objekten dargestellt. Hierbei erfolgt eine explizite Unterteilung in Bestands- und Prozessdaten sowie eine Definition zum Aufbau der Property Sets und der darin enthaltenen Daten.

319

Eigene Tabelle in Anlehnung an: gia RWTH Aachen o. J., BIM-Institut Bergische Universität Wuppertal 2017, ZHAW o. J. und IFAF Berlin o. J.

3

Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell auf Basis von Property Sets

3.1 Vorüberlegungen Mit der Nutzung von Building Information Modeling im Facility Management werden vielfältige Vorteile für die Nutzungsphase verbunden. Insbesondere die Übergabe von Bestandsdaten an das Facility Management wird als wesentlicher Vorzug für das FM dargestellt.320 BIM ist damit ein wesentlicher Bestandteil der Möglichkeiten zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Produktivität im Facility Management. Zusätzlich hierzu werden durch die Anwendung von BIM im FM die Möglichkeiten erhöht, betriebsrelevante Daten verlustfrei aus der Planung und Ausführung an das FM sowie zwischen verschiedenen Systemen von Dienstleistern zu übergeben und somit die Dienstleistungen effizienter erbringen zu können. Der offene Datenaustausch zwischen den Beteiligten wird gefördert und wird zukünftig ein relevantes Kriterium für den Erfolg der Leistungserbringung sein. In der Literatur werden vielfältige Vorteile durch die Nutzung von BIM im FM genannt. Die Analyse der Vorteile zeigt deutlich, dass sich diese auf den gesamten Lebenszyklus und somit auch auf die Planung und Ausführung beziehen. Chancen für das FM bestehen insbesondere in einer frühen Einbindung und der Nutzung von Visualisierungen zur Steigerung der Verständlichkeit.321 Darüber hinaus wird das Datenmanagement optimiert, da an der Schnittstelle zum FM die Mehrfacherfassung von Daten und damit Datenverluste vermieden werden. Insbesondere während der Leistungserbringung der FM-Services dienen die Daten des digitalen Gebäudemodells als Grundlage für Entscheidungen, Fehlererkennung und leichte Orientierung. Hierdurch führen sie zu einer Kosteneinsparung und Steigerung der Wirtschaftlichkeit bei der Leistungserbringung. 322 Die Vorteile, die durch den Einsatz der BIM-Methode für das FM entstehen, sind in Abbildung 20 dargestellt.

320

Vgl. Schlundt et al. 2013, S. 241 und Teicholz 2013, S. 2. Vgl. Azhar 2011, S. 241 ff. und Schlundt et al. 2013, S. 239 ff. 322 Vgl. Becerik-Gerber et al. 2012, S. 431 ff. und Entzian 2015, S. 394 ff. 321

© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 N. Bartels, Strukturmodell zum Datenaustausch im Facility Management, Baubetriebswesen und Bauverfahrenstechnik, https://doi.org/10.1007/978-3-658-30830-8_3

64

3 Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell

• Einbindung des FM von Beginn an führt zu einer optimierten Planung unter Einbeziehung von Aspekten und Anforderungen des Facility Managements • Visualisierungen und Simulationen führen zu einem besseren Verständnis des Gebäudes und somit zu einer optimierten Entscheidungsfindung aufgrund von Variantenbetrachtung

Planung

Ausführung • Qualitätskontrolle während der Ausführung • Reduzierung von Datenverlusten und Vermeidung von Mehrfacherfassung an der Übergabe zum FM (Zeitreduzierung) • Optimierung in der Ausschreibung von FMLeistungen (Kalkulation und Massenermittlung) • Erfassung von Daten, die erst in der Ausführungsphase entstehen

• Bessere Verständlichkeit von gebäudebezogenen Daten zu Beginn der Nutzung • Optimierte Lokalisation von Objekten (bspw. bei Entstörung) • Bessere Kontrolle der Leistungen in der Bewirtschaftung • Analyse und Auswertemöglichkeiten • Vervollständigung und Optimierung des Datenbestandes • Größere Datenbasis für Dienstleistungen des FM • Grundlage für digitale Prozesse im FM Facility Management

Abbildung 20: Auswirkung der BIM-Methode auf die Prozesse der Planung, der Ausführung und des FM323

Abschnitt 2.4 zeigt auf, dass die zuvor genannten Vorteile derzeit noch nicht realisiert werden können, da die Anforderungen des FM noch nicht im IFC-Format, den weiteren Datenformaten sowie in den Prozessen des FM integriert sind. Vor diesem Hintergrund ist zu betrachten, auf welcher Grundlage eine Weiterentwicklung des IFC-Formats vorzunehmen ist. Dabei erzielte Ergebnisse könnten die unterschiedlichen Schwerpunkte sowie die unterschiedliche Dichte an FM-relevanten Daten der vorhandenen Standards darstellen. Zusätzlich können Ansätze geliefert werden, wie die vorhandenen Standards ergänzt werden können, damit ein lebenszyklusübergreifendes FM ermöglicht wird. 3.2 Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell Die Ergebnisse der vorangestellten Analyse in Abschnitt 2.4.5 zeigen deutlich, dass die Abbildung von FM-Prozessdaten noch keine Rolle im digitalen Gebäudemodell spielt. Damit können FM-Services datentechnisch nur bedingt in digitalen Gebäudemodellen abgebildet werden. Die Analyse zeigt auch deutlich, dass eine Vielzahl an unterschiedlichen Standards mit vielfältigen Ausprägungen existiert, die Bestandsdaten definieren. Zur Schaffung eines Mehrwerts für das FM und damit für die Steigerung der Produktivität ist es essenziell, ein digitales Gebäudemodell zu entwickeln, in dem alle Daten enthalten sind, die zur Erbringung der FM-Services erforderlich sind. Ohne die 323

Abbildung mit Änderungen enthalten in: Otto und Bartels 2018, S. 825.

3.2 Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell

65

Entwicklung und Nutzung eines digitalen Gebäudemodells können die in Abschnitt 3.1 genannten Vorteile nicht erreicht werden. Für eine optimale Übertragung aller relevanten Daten und zur Integration von lebenszyklusübergreifenden Prozessdaten besteht die Notwendigkeit, ein umfassendes Strukturmodell für den Einsatz von BIM im FM zur Datenübergabe zu schaffen. Alle Daten, die wiederkehrende Muster aufweisen, müssen standardisiert werden. Grundlage für dieses Modell müssen -

die Nutzung offener Standards zum Datenaustausch, eine einheitliche Definition von Daten, die Unterscheidung zwischen Bestands- und Prozessdaten sowie die Verwendung der Daten über den gesamten Lebenszyklus

sein. Aus dieser Überlegung heraus entwickelt sich ein auf Property Sets324 basierendes Strukturmodell. Das Strukturmodell setzt Systeme und die zugehörigen Daten systematisch zueinander in Beziehung. Hierdurch integriert es die verschiedenen Ansätze zur Definition von Bestandsdaten und ergänzt diese Daten mit den FM-Prozessdaten, die während der Nutzungsphase des Gebäudes entstehen. Durch dieses Strukturmodell wird es möglich, nicht nur Daten an das Facility Management zu übergeben, sondern darüber hinaus eine Integration der Prozessdaten zu schaffen. Vor dem Hintergrund der in Abschnitt 2.4 dargestellten Datenformate und Standards bildet IFC die Grundlage für das nachfolgende Strukturmodell. Dies liegt insbesondere in der internationalen Anerkennung, der weiten Verbreitung von IFC sowie der offenen Struktur von IFC begründet.325 Das hieraus resultierende Modell ist in Abbildung 21 dargestellt und besteht aus insgesamt fünf Komponenten, die in Abschnitt 3.3 erläutert werden. Die fünf Komponenten beschreiben die strukturellen Anforderungen an die Bestandteile des Strukturmodells. Sie sind damit die Grundlage für den immobilienbezogenen Austausch von FM-Daten und ermöglichen einen lebenszyklusübergreifenden Datenaustausch auf IFC-Basis. Im nachfolgenden Abschnitt 3.3 werden diese Komponenten eingehend erläutert. Insbesondere die in den Kapiteln 4 und 5 dargestellten Property Sets bilden eine entscheidende Komponente des Datenstrukturmodells. Die Property Sets im Strukturmodell ermöglichen die Zusammenfassung der spezifischen Attribute für die Bestands- und Prozessdaten zu Gruppen, um die grundlegenden Daten der Klassen standardisiert darzustellen. Aufgrund ihrer Standardisierung ermöglichen die Property Sets einen neutralen Datenaustausch zwischen den Systemen. Sie werden den Objekten innerhalb des digitalen Gebäudemodells zugeordnet, sodass ein objektbezogener Datenaustausch von

324 325

Zur Definition und Integration von Property Sets in IFC vgl. auch Abschnitt 2.2. Vgl. zu den Gründen für die Auswahl von IFC auch Abschnitt 2.2.2 und 2.4.5.

66

3 Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell

Bestandsdaten und Prozessdaten sowie die Historisierung von Prozessdaten am Objekt erfolgen können. BIM-System

CAFM-System

digitales Gebäudemodell

CAFMDaten

BIM-Objekte Bestandsdaten

Customizing Datenüberführung nach Planung /Ausführung

PSets Prozessdaten PSets

CAFMFunktionalität

Datenüberführung zur Leistungserbringung im FM

Datenüberführung des Ergebnisses nach Leistungserbringung alphanumerische / grafische Daten

3. Systeme ERP RegIS

GIS weitere Software

Ablage der Dokumente nach Leistungserbringung

Referenzierung Dokumente - Objekte

DMS Dokumente / interne Daten

Abbildung 21: Strukturmodell als Lösungsansatz für den Einsatz von BIM im FM

Die Grundlage für die zukünftige Datenübergabe im Facility Management bildet das digitale Gebäudemodell mit den darin enthaltenen Objekten (Komponente 1). 326 Die Daten werden inhaltlich strukturiert als Ergebnis des BIM-Prozesses im digitalen Gebäudemodell vorgehalten und fortlaufend aktualisiert. In dem digitalen Gebäudemodell sind sowohl die Bestandsdaten als auch die Prozessdaten gepflegt. Die Bestandsund Prozessdaten werden den einzelnen Objekten zugeordnet. Hierzu werden Property Sets327 für die Datensätze verwendet, mit denen eine einheitliche Datengrundlage geschaffen wird und eine Dateninterpretation ermöglicht wird. Die Property Sets wiederum werden auf das CAFM-System referenziert. Das CAFM-System dient dem Facility Management als Benutzeroberfläche und zentrales Steuerungselement für die Leistungserbringung. Dabei liegt den Bestandsdaten ein anderer Datenfluss zugrunde als den Prozessdaten328 (Komponente 2): -

326

Die Datenüberführung der Bestandsdaten zwischen dem digitalen Gebäudemodell und dem CAFM-System erfolgt i. d. R. statisch nach dem Planungs- und Ausführungsprozess. Dies stellt den aktuellen und unzureichenden Stand des Datenaustauschs im FM dar. Vielmehr ist es notwendig, dass diese Daten auch nach

Vgl. Abschnitt 3.3.1. Vgl. Kapitel 4 für die Property Sets für Bestandsdaten und Kapitel 5 für die Property Sets für Prozessdaten. 328 Vgl. hierzu auch Abschnitt 3.3.2. 327

3.2 Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell

-

67

Umbau, Austausch oder Verwertung im digitalen Gebäudemodell aktualisiert werden und ein Datenaustausch mit dem CAFM-System stattfindet. Die Datenüberführung der Prozessdaten für technische und infrastrukturelle FM-Services an Objekten erfolgt mithilfe der in dieser Arbeit definierten Property Sets dynamisch zwischen dem digitalen Gebäudemodell und dem CAFMSystem. Die zur FM-Leistungserbringung notwendigen Daten werden zunächst in das CAFM-System überführt. Diese Daten beschreiben die Auftragsdaten,329 die die Grundlage für die operative, technische und infrastrukturelle Leistungserbringung am jeweiligen Objekt darstellen. Auf dieser Grundlage werden die Leistungen durch den Auftragnehmer geplant und durchgeführt. Nach der Leistungserbringung werden die Daten aus dem CAFM-System in das digitale Gebäudemodell überführt. Hier werden die Daten der ausgeführten Leistung am Objekt historisiert, sodass alle Daten über die technischen und infrastrukturellen Leistungen am jeweiligen Objekt im digitalen Gebäudemodell vorhanden sind. Die Grundlage ist ein bidirektionaler und permanenter Austausch zwischen den Systemen.330 Dadurch kann ein lebenszyklusübergreifendes Strukturmodell zur Datenvorhaltung gewährleistet werden. Insbesondere wird eine Historisierung der Daten aus den FM-Prozessen ermöglicht (Komponente 3).

Das CAFM-System referenziert neben dem digitalen Gebäudemodell auch auf dritte Systeme. Um das BIM-System mit dem digitalen Gebäudemodell existiert eine Vielzahl an weiteren IT-Systemen zur Unterstützung der Erbringung von FM-Services. Auch diese Programme stehen über das CAFM-System im Austausch mit dem digitalen Gebäudemodell. Als Beispiele für solche Programme können ERP, REG-IS, Geoinformationssysteme und Dokumentenmanagementsysteme (DMS) genannt werden. Hieran ist zu erkennen, dass die Property Sets insbesondere an der Schnittstelle zwischen dem im FM führenden CAFM-System und dem digitalen Gebäudemodell eingesetzt werden. Zum Datenaustausch und zum Aufbau der Beziehung zwischen den Bestands- und Prozessdaten und den Objekten ist eine klare Strukturierung der Objekte, die sich sowohl im digitalen Gebäudemodell als auch im CAFM-System wiederfindet, erforderlich (Komponente 4). Darüber hinaus spielt die Einbindung der Hersteller von Objekten und der an Planung und Ausführung fachlich Beteiligten eine wesentliche Rolle für die Datenlieferung der Bestandsdaten (Komponente 5). Zur Sicherstellung des Datenaustauschs über

329

Die Auftragsdaten beinhalten hier bspw. Aussagen zur Qualität, zu Intervallen oder weiteren Anforderungen des Auftraggebers. 330 Zu bidirektionalen Austausch vgl. auch Abschnitt 3.3.3.

68

3 Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell

den gesamten Lebenszyklus ist es notwendig, die Zeitpunkte zum Datenaustausch vertraglich exakt zu definieren.331 In den nachfolgenden Abschnitten werden die zuvor benannten Komponenten eingehend beschrieben. Die im digitalen Gebäudemodell enthaltenen Property Sets werden in den Kapiteln 4 und 5 dargestellt. 3.3 Komponenten des Strukturmodells für den zukünftigen Datenaustausch auf Basis von Property Sets 3.3.1 Komponente 1: Nutzung von IFC-basierten Objekten für den Datenaustausch im FM Über den Lebenszyklus der Immobilie werden die in den Klassen enthaltenen Attribute mit Werten gefüllt, sodass ein digitales Gebäudemodell mit einer Vielzahl von Objekten332 entsteht. Diese Unterteilung nach Objekten bildet die Grundlage für den zukünftigen FM-Datenaustausch über den Lebenszyklus. Somit besteht ein digitales Gebäudemodell immer aus einer Vielzahl von Objekten.333 Objekte ermöglichen in einem digitalen Gebäudemodell eine objektspezifische Zuordnung von Daten und Services in der Nutzungsphase. Durch die alphanumerische und geometrische Darstellung der Objekte können die relevanten Attribute in das digitale Gebäudemodell integriert werden.334 Zusätzlich bildet ein objektzentriertes Modell die Basis für einen Datenaustausch zwischen dem digitalen Gebäudemodell und dem führenden FM-System, hier dem CAFM-System.335 3.3.1.1 Definition eindeutiger Standards für die Objektdaten Grundlage für eine Nutzung der Objektdaten über den gesamten Lebenszyklus ist die eindeutige und verständliche Definition der Daten. Hierfür ist es notwendig, dass klare und verständliche Standards für Daten geschaffen werden. Nur durch eine eindeutige Definition kann gewährleistet werden, dass jede Softwareunterstützung die Daten lesen, auswerten und verarbeiten kann. Dieses Ziel soll über die Definition von Property Sets erreicht werden. Der detaillierte Aufbau der Property Sets ist in Abschnitt 3.4 dargestellt.

331

Vgl. hierzu auch die Erläuterungen zum BIM-Abwicklungsplan (BAP) und den Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA) in Abschnitt 3.5. 332 Objekte können sowohl bauliche als auch technische Anlagen und deren Komponenten sein. Grundlage für die einzelnen Objekte bilden die Klassen des digitalen Gebäudemodells. 333 Bspw. Pumpe, Lüftungsanlage oder Teppichboden. 334 Vgl. Oberste-Ufer und Vehreschild 2017, S. 82. 335 Durch eine objektzentrierte Darstellung wird Mapping ermöglicht.

3.3 Komponenten des Strukturmodells für den zukünftigen Datenaustausch

69

Durch diese eindeutige Definition und Zuordnung von Daten können diese zwischen verschiedenen Softwaresystemen über ein neutrales Datenmapping336 ausgetauscht werden. In der nachfolgenden Abbildung 22 ist die Funktionsweise des Mapping für Daten aus dem Property Set Reinigung dargestellt. Es ist zu erkennen, dass eine Zuordnung der Daten über die GlobalID erfolgt. Da in den Softwaresystemen unterschiedliche Namen für dieselben Daten vorhanden sein können, wird der Standard als Übersetzung zwischen den Softwaresystemen genutzt. Datenfelder Software A

Gemeinsamer Standard zur Datenübertragung

Datenfelder Software B

GlobalID

GlobalID

GlobalID

Arbeitszeit

SpecificCleaningRequire ments

Besondere Reinigungshinweise

Intervall

CleaningWorkTime

Reinigungsintervall

Besondere Anforderungen

ScheduledFrequency

Reinigungszeitspanne

Abbildung 22: Mapping am Beispiel Reinigungshinweise

Dieser Standard für die Prozessdaten wird in Property Sets definiert, die den Objekten zugeordnet werden. 3.3.1.2 Property Sets für die Objektdaten Die Bestands- und Prozessdaten der Objekte werden in Property Sets zusammengefasst. Ein Property Set beschreibt hierbei eine Gruppe spezifischer Attribute, die für die FM-Leistungserbringung relevant sind. Für Bestandsdaten definieren die Property Sets Datengruppen, die den Ist-Zustand des Gebäudes abbilden. Die Property Sets für Prozessdaten hingegen bilden prozessorientierte FM-Services ab. Vor diesem Hintergrund werden in den Property Sets für die FM-Prozessdaten die Daten zu einer Gruppe zusammengefasst, die für die Leistungserbringung im Hinblick auf den jeweiligen FM-Service erforderlich sind.337 Im Gegensatz zu den Bestandsdaten umfassen diese Datengruppen auch historisierte Daten.338

336

Datenmapping beschreibt die Verknüpfung zwischen Datenmodellen oder Attributen zum Austausch von Daten (Vgl. Shahbaz Ul Haq 2016, S. 1 und 17). 337 Z. B. enthält das Property Set Inspektion u. a. die Attribute Inspektionsintervall oder Inspektionsstrategie, die die Form und zeitliche Abfolge der Leistungserbringung maßgeblich beeinflussen. 338 Vgl. hierzu auch Abschnitt 3.3.3.

70

3 Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell

Über IfcRelDefinesByProperties werden diese PSets in Beziehung zum Objekt gesetzt.339 Die Objekte repräsentieren damit über die Beziehung zu den angehängten PSets für Bestands- und Prozessdaten den Ist-Zustand des Gebäudes. Um alle relevanten Daten zu dem Objekt in Beziehung zu setzen, stellt diese Entität eine 1:n-Beziehung dar, sodass ein Property Set an eines oder mehrere Objekte angehängt werden kann. Wenn an mehrere Objekte dasselbe Property Set angehängt ist, dann verfügen alle diese Objekte über dieselben Attribute.340 Die Beziehung zwischen Objekt und Property Set über die in IFC definierte Entität IfcRelDefinedByProperties ist in Abbildung 23 dargestellt. IfcObject (ABS)

IfcRelDefinesByProperties

IfcPropertySet

GlobalId OwnerHistory Name Description HasAssignments Nests IsNestedBy HasContext IsDecomposedBy Decomposes HasAssociations ObjectType IsDeclaredBy Declares IsTypedBy IsDefinedBy ObjectPlacement Representation ReferencedBy

GlobalId OwnerHistory Name Description RelatedObjects S[1:1] RelatingPropertyDefinition

GlobalId OwnerHistory Name Description HasContext HasAssociations DefinesType IsDefinedBy DefinesOccurence HasProperties

S[0:?] S[0:1] S[0:?] S[0:1] S[0:?] S[0:1] S[0:?]

S[0:1] S[0:?] S[0:?] S[0:?] S[0:1] S[1:?]

S[0:1] S[0:?] S[0:1] S[0:?]

S[0:?]

Abbildung 23: IFC-Instanzdiagramm IfcRelDefinedByProperties341

Dieses System ermöglicht eine optimale Zuordnung von FM-Bestands- und Prozessdaten zu einzelnen Objekten. So können bspw. bei Türen (IfcDoor) weitere Attribute hinzugefügt werden. In IFC selbst werden Attribute z. B. über IfcDoorCommon angehängt. Weitere Property Sets, wie z. B. Herstellerdaten, können ebenfalls dem Objekt zugefügt werden. Da Herstellerdaten gleichzeitig auch für alle anderen Objekte gelten, können diese über die 1:n-Beziehung auf die Objekte übertragen werden. Auch FM-Prozessdaten können über diese 1:n-Beziehung an verschiedene Objekte angehängt werden. Das Property Set für den FM-Service Energiemanagement gilt in der Regel für eine verhältnismäßig geringe Anzahl von Objekten.342 Demgegenüber gelten Property Sets wie Unterhaltsreinigung für nahezu alle Objekte des Gebäudes.

339

Vgl. hierzu auch Abschnitt 2.2.3. Vgl. buildingSMART International Ltd. 2016g. 341 Mit Änderungen enthalten in: buildingSMART International Ltd. 2016i. 342 Hier sind insbesondere Objekte aus dem Supertype IfcBuildingElement wie IfcWindow, IfcDoor, IfcCurtainWall relevant. 340

3.3 Komponenten des Strukturmodells für den zukünftigen Datenaustausch

71

3.3.1.3 Eindeutige Gliederung der Objekte Als Gliederungsstruktur für die Objekte im digitalen Gebäudemodell empfiehlt sich die DIN 276,343 da sie eine in der Bau- und Immobilienbranche anerkannte, erprobte und somit etablierte Norm344 darstellt und bereits erste Standards345 auf dieser Grundlage arbeiten. Die Strukturierung der Daten ist zur Sicherung der Funktionsfähigkeit des digitalen Gebäudemodells erforderlich. Um die Objekte in der späteren Nutzungsphase zu strukturieren, ist es notwendig, dass die Grundstruktur des digitalen Gebäudemodells bereits mit den Klassen vorgegeben wird. Die Klassen werden hierfür als sog. Applicable Entities definiert. Die Applicable Entities beschreiben hierbei die Klassen, auf die die Property Sets für die FM-Prozessdaten anzuwenden sind.346 Ein Beispiel für die Gliederung der Klassen innerhalb der Kostengruppe (Kgr.) 400 ist in Abbildung 24 dargestellt. Anhand der Abbildung ist zu erkennen, dass die einzelnen Klassen untereinander in Beziehung stehen. Das bedeutet, dass die Technischen Anlagen auf Anlagenebene aus verschiedenen untergeordneten Klassen bestehen.347 Diese wiederum besitzen auf der Komponentenebene verschiedene untergeordnete Klassen.348 Damit ergeben sich 1:n-Beziehungen zwischen den einzelnen Klassen. Eine vollständige Übersicht der Klassen ist in Anhang 6 dargestellt. In diesem Anhang wird auch eine Zuordnung der Property Sets zu den Klassen vorgenommen, um die Applicable Entities darzustellen.

343

Stand Dezember 2018 Vgl. Faschingbauer und Schiller 2016, S. 8. 345 Z. B. CAFM-Connect oder RealFM. 346 Bspw. kann durch dieses Konzept ein Bezug zwischen der Klasse Innentür (IfcDoor) und dem Property Set Instandhaltung hergestellt werden. 347 Z. B. Kgr. 410 – Abwasser-, Wasser-, Gasanlagen oder Kgr. 420 – Wärmeversorgungsanlagen. 348 Für die Kostengruppe 410 sind dies z. B. Abwasseranlagen, Wasseranlagen, Gasanlagen und Sonstiges zu Kgr. 410. 344

72

3 Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell Objekt Oberste Ebene Gebäudeebene

Objekt 2. Ebene Anlagenebene

Objekt 1. Ebene Gewerkebene 300 – Bauwerk – Baukonstruktion

Objekt 1. Ebene Komponentenebene

… 1:n

400 – BauwerkTechnische Anlagen

… 1:n 411 – Abwasseranlagen

410 – Abwasser-, Wasser-, Gasanlagen

412 – Wasseranlagen

1:n

413 – Gasanlagen 419 – Sonstiges zu Kgr. 410

Gebäude

1:n

1:n

421 – Wärmeerzeugungsanlagen

420 – Wärmeversorgungsanlagen 1:n

422 - Wärmeverteilnetze …



500 – Außenanlagen und Freiflächen

1:n

600 – Ausstattung und Kunstwerke

1:n

1:n



… …

1:n



… 1:n

Abbildung 24: Gliederung der Objekte in einem Gebäude nach DIN 276349

Darüber hinaus ist eine Strukturierung in Anlehnung an die Bauproduktenverordnung 305/2011/CE-Kennzeichnung zu empfehlen, da 1. diese Klassen durch das operative Facility Management zur Leistungserbringung erfasst werden können, z. B. durch einen Quick-Response Code (QR-Code), einen Barcode, RFID, etc., 2. Leistungen an diesen Klassen durchgeführt werden, z. B. Wartungen und 3. diese Klassen als Gesamtheit nachbestellt oder ersetzt werden können, z. B. eine Pumpe oder ein Fenster. 3.3.1.4 Kategorisierung von Objektdaten Je nach Objekt können die Daten unterschiedlich definiert werden und müssen zu Beginn des Projektes zwischen den Beteiligten abgestimmt werden. Daten werden nur dann genutzt und gepflegt, wenn sie für die FM-Leistungserbringung relevant sind. Eine Einteilung der Daten ist in drei Kategorien möglich. -

349

Kategorie A (Grundlegende Gebäudedaten): Grundlegende Bestands- und Prozessdaten, die für notwendige, in der Regel vom Auftraggeber geforderte und sicherheitsrelevante FM-Services benötigt werden. Diese Daten sind über den gesamten Lebenszyklus aktuell zu halten und fortzuführen, da sie die Grundlage

Eigene Darstellung in Anlehnung an: DIN 276, S. 23 ff.

3.3 Komponenten des Strukturmodells für den zukünftigen Datenaustausch

-

-

73

für die Leistungserbringung bilden, z. B. Inbetriebnahmedatum oder Datum der letzten Prüfung. Kategorie B (Spezifische Gebäudedaten): Bestands- und Prozessdaten, die für spezifische, auftraggeberbezogene FM-Prozesse benötigt werden. Diese sind abhängig von den Anforderungen des Auftraggebers, z. B. Benchmarkingdaten. Kategorie C (Weiterführende Gebäudedaten): Daten, die in der Planung und Ausführung erstellt wurden, die auf die Leistungserbringung des FM aber in der Regel keinen Einfluss haben, z. B. Kalkulationsdaten oder Einbaudaten.

Die Daten der Kategorie A sind im Hinblick auf digitale Gebäudemodelle zu standardisieren und branchenübergreifend zu vereinheitlichen. Hierfür werden in Kapitel 4 und 5 Property Sets definiert. Die Daten der Kategorie B sind projektspezifisch zu ergänzen. Dafür ist eine Abstimmung der Projektbeteiligten im Vorfeld der Nutzungsphase notwendig.350 Die Daten, die der Kategorie C zuzuordnen sind, können im digitalen Gebäudemodell über spezifische Property Sets gespeichert werden. Sie werden jedoch nicht im Rahmen der Leistungserbringung fortgeschrieben. 3.3.2 Komponente 2: Unterteilung in Bestands- und Prozessdaten Den einzelnen Objekten werden im Rahmen der Planung und Ausführung zunächst Bestandsdaten zugeordnet.351 Diese werden in allgemeine Stammdaten, geometrische Stammdaten, technische Stammdaten und spezifische Herstellerdaten unterteilt. Anders als bei der GEFMA 400 wird nicht direkt zwischen alphanumerischen und grafischen Daten unterschieden, da eine Objektzuordnung der Daten erfolgt. Das bedeutet, dass die alphanumerischen Daten als Attribute an das geometrische Objekt angehängt werden. Neben den Bestandsdaten werden den Objekten Prozessdaten352 zugeordnet. Dabei wird analog der GEFMA 400 zwischen Auftrags-, Zustands- und Verbrauchsdaten unterschieden. Diese Daten werden im Lebenszyklus zur Erbringung von Facility Services genutzt. Die Datenstruktur für Objekte des digitalen Gebäudemodells sind in Abbildung 25 dargestellt.

350

Bspw. über vertragliche Regelungen, vgl. hierzu auch Abschnitt 3.4. Vgl. hierzu Abschnitt 3.3.2.1. 352 Vgl. hierzu Abschnitt 3.3.2.2. 351

Objekt im digitalen Gebäudemodell

PSets für Bestandsdaten

PSets für Prozessdaten

definieren die Eigenschaften eines Objektes durch

Bestandsdaten

3 Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell

VertragspartnerVertragspartner Vertragspartner

allgemeine Stammdaten geometrische Stammdaten technische Stammdaten spezifische Herstellerdaten

definieren die Leistungserbringung von FM-Services für das Objekt durch

Prozessdaten

74

VertragspartnerVertragspartner Vertragspartner

(Prozess-)Bestandsdaten Auftragsdaten Zustandsdaten Verbrauchsdaten

Abbildung 25: Datenstruktur eines Objektes im digitalen Gebäudemodell

Nachfolgend werden die Definition und Aufgaben von Bestands- und Prozessdaten im digitalen Gebäudemodell dargestellt. 3.3.2.1 Definition von Bestandsdaten im digitalen Gebäudemodell Bei den Objektbestandsdaten, die im Rahmen dieses Strukturmodells definiert werden, handelt es sich um alphanumerische Daten. Die Bestandsdaten spielen insbesondere an der Schnittstelle vom BIM-System in das CAFM-System zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme eine wichtige Rolle. An dieser Schnittstelle werden die Daten zwischen den Systemen ausgetauscht.353 Zur Übergabe der Bestandsdaten existieren im Rahmen der BIM-Methode zwei unterschiedliche Ansätze, das As-Built-Modell und das As-Planned-Modell. Das As-Planned-Modell beschreibt den geplanten Soll-Zustand eines Gebäudes.354 Das As-BuiltModell beschreibt den Ist-Zustand des Gebäudes. Es wird dafür um weitere Attribute ergänzt. Dies können Seriennummern oder produktspezifische Daten sowie aktuelle geometrische Daten355 oder Änderungen in der Planung sein.356 Im Hinblick auf das Facility Management ist es vorzuziehen, dass am Ende des Planungs- und Ausführungsprozesses das As-Built-Modell übergeben wird.357 Das Gebäude muss in einer Revisionsunterlage,358 die das digitale Gebäudemodell in diesem Strukturmodell darstellt, möglichst exakt abgebildet sein. Dies kann durch die Übergabe der As-Planned-Daten nicht gewährleistet werden, da entscheidende Daten fehlen.359 Die Anforderungen an die zu übergebenden Bestandsdaten werden in Kapitel 4 ausführlich dargestellt.

353

Vgl. hierzu auch Abschnitt 3.3.3. Vgl. Borrmann 2015, S. 581. 355 Eine Erfassung dieser Daten ist bspw. durch Laserscanning möglich. 356 Vgl. Pilling 2016, S. 227 und Reddy 2012, S. 89. 357 Vgl. Bartels et al. 2017, S. 21 ff. 358 Weitere Hinweise zur Übergabe des digitalen Gebäudemodells als Revisionsunterlage sind in Abschnitt 3.6 dargestellt. 359 Zur Vermeidung von Datenverlusten ist es notwendig, dass ein Mindestmaß an grundlegenden Daten zu den Objekten vorhanden ist. Hierzu zählen insbesondere die Seriennummer, das Herstellungsdatum 354

3.3 Komponenten des Strukturmodells für den zukünftigen Datenaustausch

75

3.3.2.2 Definition von Prozessdaten im digitalen Gebäudemodell Die Prozessdaten beschreiben die mit dem Bauteil in Verbindung stehenden Prozesse. Sie müssen im Rahmen von BIM-FM-Prozessen über den gesamten Lebenszyklus zwischen CAFM-System und dem digitalen Gebäudedatenmodell IFC-basiert ausgetauscht werden.360 Somit bilden die Prozessdaten die dynamischen Daten ab, die aufgrund von durchgeführten Leistungen oder Ereignissen entstehen.361 Hierdurch wird gewährleistet, dass die Daten in einem neutralen Datenformat vorliegen und bei einem Wechsel des CAFM-Systems ebenso wie die Bestandsdaten neutral ausgetauscht und in weiteren Systemen genutzt werden können. Die Prozessdaten werden objektbezogen gepflegt. Das bedeutet, dass alle Prozessdaten dem jeweiligen Objekt zugeordnet werden. Hierbei werden die Auftragsdaten als Ausgangsdaten für die Leistungserbringung genutzt. Die Zustands- und Verbrauchsdaten werden nach der Leistungserbringung zurückgespielt und historisiert. Diese Zuordnung der Property Sets der Prozessdaten zu den definierten Objekten ist in Abbildung 26 dargestellt. Hieran ist zu erkennen, dass dem Objekt mit den in den PSets definierten Bestandsdaten auch eine Vielzahl von PSets mit Prozessdaten zugeordnet ist. Durch die Zuordnung der Prozessdaten zu dem Objekt wird eine flexible Abbildung der relevanten FM-Services und Zuordnung zu Anwendungsfällen ermöglicht. Darüber hinaus ermöglicht die gewählte Zuordnung der Property Sets eine Anpassung der Leistungen an den Bedarf des Auftraggebers, sodass nur die Daten der FM-Services gepflegt werden, die im Rahmen der Leistungserbringung ausgeführt werden.

objektbezogene FM-Daten

Objekt im digitalen Gebäudemodell

Bestandsdaten PSet allgemeine Bestandsdaten

PSet technische Bestandsdaten

PSet geometrische Bestandsdaten

PSet spezifische Herstellerbestandsdaten

Referenzierung zwischen Bestands- und Prozessdaten Prozessdaten IfcRelDefinesByProperties

IfcRelDefinesByProperties

IfcRelDefinesByProperties

IfcRelDefinesByProperties

PropertySet FM-Service A - (Prozess-)Bestandsdaten - Auftragsdaten - Zustandsdaten - Verbrauchsdaten

PropertySet FM-Service B - (Prozess-)Bestandsdaten - Auftragsdaten - Zustandsdaten - Verbrauchsdaten

PropertySet FM-Service C - (Prozess-)Bestandsdaten - Auftragsdaten - Zustandsdaten - Verbrauchsdaten

PropertySet FM-Service n - (Prozess-)Bestandsdaten - Auftragsdaten - Zustandsdaten - Verbrauchsdaten

Abbildung 26: Zuordnung der Property Sets für Prozessdaten zu den Objekten

Für die Leistungserbringung und zur Strukturierung der Daten werden Property Sets genutzt, die Leistungen aus dem Infrastrukturellen FM (IFM) und dem Technischen FM oder das Inbetriebnahmedatum (Vgl. Abschnitt 4.2). Diese Daten können bei der Übergabe eines AsPlanned-Modells nicht im digitalen Gebäudemodell enthalten sein. 360 Vgl. hierzu auch Abschnitt 3.3.3. 361 Bspw. können mithilfe der Prozessdaten durchgeführte Instandsetzungsaufträge abgebildet werden. Dies ermöglicht eine Historisierung von Daten, die in Zusammenhang mit den Instandsetzungen stehen. Auf dieser Grundlage können Auswertungen vorgenommen sowie Entscheidungen getroffen werden.

76

3 Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell

(TFM)362 abbilden. 363 Dies ermöglicht eine Zuordnung der FM-Services des IFM und TFM zu bestimmten Objekten.364 Die Anforderungen an die zu übergebenden Prozessdaten werden in Kapitel 5 ausführlich dargestellt. 3.3.3 Komponente 3: Austausch und Historisierung von FM-Daten Derzeit werden insbesondere die Bestandsdaten aus dem digitalen Gebäudemodell in das CAFM-System überführt. Das Ziel des vorliegenden Modells ist ein lebenszyklusübergreifender Austausch von Daten zwischen den einzelnen Systemen der Planung und Ausführung sowie den FM-Systemen mithilfe des digitalen Gebäudemodells. Werden die Prozessdaten nicht in das digitale Gebäudemodell zurückgespielt, entsteht am Ende der Leistungserbringung365 ein Datenverlust und aus dem vorliegenden Gebäudemodell werden veraltete Daten übergeben. Durch die in diesem Abschnitt dargestellte Komponente wird erstmals eine Möglichkeit aufgezeigt, die den vorgenannten Datenverlust der Prozessdaten im digitalen Gebäudemodell mithilfe der IFC-basierten Historisierung von Daten vermeiden kann. Sie stellt damit eine wesentliche Komponente des Strukturmodells zur Erweiterung des IFC-Formats im Hinblick auf immobilienbezogene FM-Daten dar. Um eine optimale FM-Leistungserbringung auf Grundlage von historisierten Daten zu ermöglichen, ist es notwendig, dass alle Prozessdaten automatisiert auf Basis neutraler Datenformate permanent366 und bidirektional367 zwischen den FM-Systemen 362

Objekte nach Kostengruppe 300 bilden insbesondere infrastrukturelle Leistungen ab, Objekte nach Kostengruppe 400 bilden insbesondere technische Leistungen ab, Objekte nach Kostengruppe 500 bilden insbesondere infrastrukturelle Leistungen ab und Objekte mit Elementen nach Kostengruppe 300 und Kostengruppe 400 bilden eine Kombination aus infrastrukturellen und technischen Leistungen ab. 363 Die kaufmännischen Leistungen werden an dieser Stelle nicht weiter betrachtet, da sie einen Querschnitt über die technischen und infrastrukturellen Leistungen bilden. Des Weiteren stellen die Daten des kaufmännischen Facility Managements Daten dar, die nicht im Rahmen eines transparenten digitalen Gebäudemodells gepflegt werden und einem gewissen Schutz bedürfen. Für die Vorhaltung der kaufmännischen Daten wird in dem vorliegenden Lösungsansatz das ERP-System oder das eigene CAFM-System verwendet. 364 Technisch geprägten Objekten aus der Kostengruppe 400 werden vorwiegend Property Sets für technische FM-Services wie Wartung oder Inspektion zugeordnet, während Objekten der Kostengruppe 300 vorwiegend infrastrukturelle FM-Services zugeordnet werden. Bspw. können dem Objekt Brandschutzklappe die Prozesse Wartung, Inspektion, Instandsetzung, Nachverfolgung der technischen Gewährleistung und wiederkehrende Prüfung zugeordnet werden. 365 Gekennzeichnet bspw. durch einen Dienstleisterwechsel. 366 Werden Informationen fortlaufend und direkt im Anschluss an die Leistungserbringung ausgetauscht, liegt keine Definition eines festen Übergabetermins vor. Vielmehr werden die Daten dauerhaft (lebenszyklusunabhängig) ausgetauscht. Auch in der Nutzung kann bspw. auf Datenmodelle aus der Planung und Ausführung zurückgegriffen werden. Werden Daten einmalig ausgetauscht, liegt ein fester Übergabetermin der Daten (z. B. nach der Ausführung) vor. Zu diesem Zeitpunkt werden alle relevanten Daten an das FM übergeben. 367 Werden Daten mehrdimensional ausgetauscht, erfolgt eine Übertragung zwischen mehreren Medien. Daten werden aus den Datenmodellen in die FM-Software überführt und umgekehrt. Werden Daten

3.3 Komponenten des Strukturmodells für den zukünftigen Datenaustausch

77

und dem digitalen Gebäudemodell ausgetauscht werden können. Hierdurch ist eine Koexistenz zwischen den beiden Systemen möglich, die den Austausch und die Aktualität der Daten fördert. Das CAFM-System kann weiterhin das führende System im Facility Management bleiben, die relevanten Gebäudedaten in den Property Sets werden in das digitale Gebäudemodell automatisiert zurückgespielt. Die Beziehung zwischen dem digitalen Gebäudemodell und dem CAFM-System ist in Abbildung 27 dargestellt. Koexistenz zwischen CAFM-System und digitalem Gebäudemodell mit kontinuierlichem Austausch von Daten und Aktualität von Daten über Systemgrenzen hinweg. Das CAFMSystem ist für die Bewirtschaftung führend.

Mehrdimensionaler Datenaustausch (Rückkopplungen zwischen digitalem Gebäudemodell und CAFM)

Alle Informationen werden aus dem digitalen Gebäudemodell ins CAFM-System überführt, nur das CAFM-System wird in der Bewirtschaftung genutzt.

Eindimensionaler Datenaustausch (aus digitalen Gebäudemodell ins CAFM) Einmaliger Datenaustausch

A Permanenter Datenaustausch

Abbildung 27: Beziehung von digitalem Gebäudemodell und CAFM im Zuge der Nutzungsphase 368

Das CAFM-System fungiert im Rahmen des bidirektionalen und permanenten Austauschs als Benutzerschnittstelle. Aufgrund der flächendeckenden Verbreitung von CAFM-Systemen in der Leistungserbringung von FM-Services sowie den daraus resultierenden Erfahrungen der FM-Branche mit CAFM-Systemen empfiehlt sich das CAFM-System als Benutzeroberfläche, das auf die Daten des digitalen Gebäudemodells zugreift. Zusätzlich bietet das CAFM-System aufgrund seines modularen Aufbaus die Möglichkeit, spezifische Attribute zur Leistungserbringung hinzuzufügen. Die Voraussetzung für einen permanenten und mehrdimensionalen Austausch ist eine Erweiterung von IFC. Für das FM ist es notwendig, dass eine Historisierung von Daten erfolgen kann. Diese werden zur Historisierung der Daten durch einen permanenten und bidirektionalen Austausch in das Gebäudemodell überführt. Umgekehrt werden aus dem Gebäudemodell heraus die Historien369 für Objekte in das CAFM-System zur Leistungserbringung überführt.

eindimensional ausgetauscht, erfolgt die Übertragung der Daten einseitig. Eine Rückkopplung zwischen den Systemen findet nicht statt. 368 Mit Änderungen enthalten in: Bartels et al. 2017, S. 22. 369 Durch die Überführung der Historie in das CAFM-System kann während der operativen Leistungserbringung festgestellt werden, ob Störfälle für das Objekt bekannt sind oder weitere Systemfehler aufgetreten sind.

78

3 Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell

Die Historisierung kann über die Entität IfcEvent mit IfcEventType/UserDefined erfolgen. So kann bspw. die Historisierung der Daten aus der Wartung über IfcEvent/Maintenance durchgeführt werden. Die Prozessdaten werden ebenso wie die Bestandsdaten einem speziellen Objekt zugeordnet. Dafür werden für verschiedene Anwendungsfälle370 Property Sets definiert, die die mit den jeweiligen Anwendungsfällen in Verbindung stehenden Prozessdaten abbilden.371 Die nachfolgende Abbildung 28 stellt das zuvor beschriebene Modell zur Datenhistorisierung dar. Es ist zu erkennen, dass die Attribute zur Historisierung im digitalen Gebäudemodell abgelegt werden. Dieser Extrakt stellt die Ergebnisse der Leistungserbringung dar. Durch die Rücküberführung der Daten zur Leistungserbringung kann eine Historie an den Auftrag angehängt werden. Diese Historie ermöglicht es, Wiederholungen oder Systemfehler zu erkennen.

Attribut

Wert

Inbetriebnahmedatum

30.06.2017

Kategorisierung

mittel

Verantwortliche Person

Müller, Michael

Datum der Wartung

01.01.2019

Ergebnis

Dichtung getauscht

Nächste Wartung

01.07.2019

Datum

Name

Historisierung Historisierung

Ergebnis

Datum

01.01.2018 Müller, Michael

Keine Auffälligkeiten

01.01.2018 Müller, Michael

Keine Auffälligkeiten

01.07.2018 Meyer, Michaela

BSK geschmiert

01.07.2018 Meyer, Michaela

BSK geschmiert

01.01.2019 Müller, Michael

Dichtung getauscht

Nach Rückkopplung Fortführung der Daten, z. B. 01.01.2019 Müller, Michael

Name

Ergebnis

Dichtung getauscht

Rückkopplung der Historisierung für die Leistungserbringung

Abbildung 28: Historisierung von Prozessdaten am Beispiel Wartung einer Brandschutzklappe

Die Historisierung von Daten erfolgt insbesondere für die Zustandsdaten und Verbrauchsdaten. Die Auftragsdaten werden nicht für jede Leistungserbringung abgelegt, da sie die Beschreibung und Grundlage für die Aufträge bilden. 3.3.4 Komponente 4: Darstellung der Beziehungen zwischen den FM-Daten Das Objekt mit den Bestandsdaten ist der Ausgangspunkt für die Datenstrukturierung. An das Objekt werden die jeweiligen Property Sets in einer n:n-Beziehung angehängt.372 Über IfcRelDefinesByProperties373 wird der Bezug der Property Sets zu den 370

Bspw. Reinigung, Wartung, Inspektion. Vgl. Kapitel 5. 372 Vgl. hierzu auch Abschnitt 2.2.2. 373 Vgl. hierzu Abschnitt 3.3.1.2. 371

3.3 Komponenten des Strukturmodells für den zukünftigen Datenaustausch

79

Objekten hergestellt. Hierbei ist es wichtig, dass die Daten, die bereits in den Objekten als Bestandsdaten vorhanden sind, genutzt werden. Grundlegende Bestandsdaten wie bspw. die ID, Namen oder auch Herstellerdaten müssen zwingend in Beziehung zu den FM-Prozessdaten stehen. Diese Daten sind für die Leistungserbringung des Facility Managements unerlässlich. Das bedeutet, dass in den Property Sets für die FM-Prozessdaten die Daten nicht mehr vorkommen, die bereits in den Bestandsdaten definiert sind. Dennoch sind auch in den Property Sets der Prozesse Bestandsdaten notwendig, die für die jeweilige Leistungserbringung unerlässlich sind. Diese können aus den Bestandsdaten der Objekte entnommen werden und in das Property Set einfließen. Wesentlich für eine FM-Leistungserbringung mit BIM ist, dass die einzelnen Property Sets aufeinander referenziert sind. FM-Services, die aufeinander aufbauen oder voneinander abhängig sind, können nur dann gesteuert werden, wenn Daten aus anderen FM-Services vorliegen. Die Beziehungen zwischen den einzelnen Property Sets werden über das digitale Gebäudemodell abgebildet. Eine Darstellung der Beziehungen im digitalen Gebäudemodell ist einer Darstellung der Beziehungen im CAFM-System vorzuziehen, wenn das Datenmodell unabhängig von einem CAFM-System genutzt werden soll.374 Werden die Beziehungen ausschließlich durch das CAFM-System dargestellt, besteht die Gefahr, dass diese verloren gehen. Eine fehlende Abbildung der Beziehungen innerhalb des digitalen Gebäudemodells führt dazu, dass keine Referenzierung der FM-Services und der damit verbundenen Daten auf die Objekte stattfinden kann. Somit ist es notwendig, dass die Beziehungen innerhalb des digitalen Gebäudemodells über IFC abgebildet werden. Dies bildet die Grundlage für den Austausch mittels IFC, da somit die Beziehungen zwischen den Objekten und den Property Sets erhalten bleiben. Diese Beziehungen können dann im CAFM-System abgebildet werden und sorgen dafür, dass die Daten eindeutig zugeordnet werden können. 3.3.5 Komponente 5: Einbindung von Herstellern und fachlich Beteiligten Die Daten fließen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in das digitale Gebäudemodell ein. Jedes Objekt wird damit im Laufe des Lebenszyklusses fortgeschrieben und mit Daten angereichert. Grundlage für die Daten im Objekt bilden die Planungsdaten, die von der jeweiligen Planungsdisziplin erstellt und mit den Ausführungsdaten angereichert werden.375 Diese werden an das FM übergeben und mit den FM-Prozessdaten angereichert. Die Grundlage für die Objekte bilden hierbei die Daten des Property Sets allgemeine Bestandsdaten. Die in dem PSet enthaltenen Daten werden bei der Erstellung des Objektes durch den Fachplaner angelegt. Durch die Fortführung der Planung werden die Daten des PSet technische Bestandsdaten durch die Fachplaner angelegt. Ebenso 374 375

Bspw. bei einem Dienstleisterwechsel bleiben die Beziehungen zwischen den PSets erhalten. Vgl. hierzu auch die Ergebnisse des BIM Instituts der Bergischen Universität Wuppertal.

80

3 Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell

werden die geometrischen Daten durch den Fachplaner angelegt. Diese Planung bildet den As-Planned Stand ab und wird im Rahmen der Planungsphase spezifiziert, sodass der Level of Detail steigt. Da das As-Planned-Modell keine Grundlage des digitalen Gebäudemodells im Facility Management ist, ist es notwendig die Daten so anzureichern, dass ein As-Built-Modell entsteht. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Fortschreibung des As-Planned-Modells zu einem durch das FM nutzbaren As-Built-Modells liegt in der Einbeziehung der Hersteller. Durch die Einbeziehung der Hersteller kann erreicht werden, dass die Daten der verbauten Objekte als IFC-Datei zur Verfügung gestellt werden.376 Auf Grundlage der in Kapitel 4 erstellten Property Sets zu den Bestandsdaten wird empfohlen, dass die Hersteller der Objekte die Daten der Property Sets der FM-Bestandsdaten übernehmen und standardmäßig für jedes Objekt als IFC-Datei mitliefern. Durch die Einbindung der Hersteller in die BIM-Methodik werden sich die Prozesse in der Planung und Ausführung verändern, da die Revisionsunterlagen zukünftig nicht mehr als PDF-Dateien oder in Papierform übergeben werden, sondern im digitalen Gebäudemodell vorhanden sind. Die Grundlage hierfür ist die Bereitstellung von IFC-Daten durch den Hersteller. Diese IFC-Datei kann in das digitale Gebäudemodell integriert werden und bildet die relevanten Herstellerdaten und damit den aktuellen Zustand des Objektes ab. Durch die Integration der Daten in das digitale Gebäudemodell ist lediglich eine Referenzierung der verbauten Objekte zu den Objekten im digitalen Gebäudemodell notwendig.377 Damit entfällt die derzeitig in der Praxis gängige manuelle Aufnahme der Bestandsdaten in ein CAFM-System im Rahmen der Inbetriebnahme. Darüber hinaus ermöglicht die Nutzung der vom Hersteller bereitgestellten IFC-Daten eine umfassende und fehlerfreie Datengrundlage. Dieser Prozess zur Integration der spezifischen Herstellerbestandsdaten zur Entwicklung des As-Planned-Modells zum As-Built-Modell ist in Abbildung 29 dargestellt.

376 377

Zur Lieferung von Daten und deren vertragliche Ausgestaltung vgl. auch Abschnitt 3.4. Dies kann beispielsweise im Rahmen der Inbetriebnahme erfolgen.

3.4 Aufbau und Ableitung der Property Sets für FM-Services

81

Start

Fachplaner

Erstellung und Fortschreibung Pset_allgemeine Bestandsdaten Anlegen des Objektes

Integration in das digitale Gebäudemodell

Erstellung und Fortschreibung Pset_geometrische Bestandsdaten

Ende (Übergabe Bestandsdaten an FM)

Bestandsdaten aus den Prozessen resultierend (hier in Property Sets)

Ausführendes Unternehmen

Hersteller

Definition der Anforderungen

Erstellung und Fortschreibung Pset_technische Bestandsdaten

Herstellung des Objektes

Bestellung des Objektes

PSet_allgemeine Bestandsdaten

PSet_geometrische Bestandsdaten

As-Planned-Modell PSet_technissche Bestandsdaten

Lieferung des Objektes

Einbau des Objektes

Bereitstellung des Objektes als IFC-Datei

Referenzierung des Objektes auf digitales Gebäudemodell

PSet_spezifische Herstellerbestandsdaten

As-Built-Modell

Abbildung 29: Entwicklung des As-Planned-Modells zum As-Built-Modell378

Die zugrundeliegenden Prozesse und Verantwortlichkeiten für die Leistungserbringung der FM-Services und der daraus resultierende Datenaustausch sind in Kapitel 5 dargestellt. 3.4 Aufbau und Ableitung der Property Sets für FM-Services 3.4.1 Aufbau der Property Sets Zur Umsetzung der in Abschnitt 3.3 genannten Komponenten des Modells werden in den nachfolgenden Kapiteln 4 und 5 auf Grundlage dieser Überlegungen Property Sets für die Bestands- und Prozessdaten entwickelt.379 In den Property Sets zu den Bestandsdaten werden der Name in Deutsch und Englisch, die Entität, eine Beschreibung sowie ein Beispiel dargestellt. Im Rahmen der Definition der Property Sets für die Prozessdaten wird eine zusätzliche Spalte eingefügt, die eine Zuordnung zu Bestands-, Auftrags, Zustands- und Verbrauchsdaten ermöglicht. Dies dient als Möglichkeit zur Differenzierung der Zuständigkeiten und gibt zusätzlich an, ob die Daten als Historisierungsdaten dienen.380 In jedem Abschnitt werden die Property Sets in Form von Tabellen dargestellt. In den Tabellen selbst erfolgt eine Referenzierung auf IFC sowie eine kurze Beschreibung. Die Definition der Attribute erfolgt anschließend. Hierbei ist zu beachten, dass die Property 378

Eine vergrößerte Wiedergabe der Abbildung ist in Anhang 7.1 dargestellt. Zur Ableitung der notwendigen Property Sets für die FM-Prozessdaten vgl. Abschnitt 5.1. 380 Hierzu wird auf Abschnitt 5.1 verwiesen. 379

82

3 Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell

Sets teilweise über die gleichen Attribute verfügen. Diese Attribute werden immer in dem Property Set erläutert, das gemäß dem Verlauf dieser Arbeit zuerst genannt wird.381 Aus den Überlegungen der vorherigen Abschnitte ergibt sich der nachfolgende Aufbau der Property Sets. Da es sich bei IFC um einen internationalen Standard handelt, gibt es neben dem deutschen Namen einen Merkmalschlüssel, der in englisch beschrieben ist. Diese Daten werden den IFC-Klassen zugeordnet und eindeutig definiert. Hieraus ergeben sich für die Property Sets nachfolgende Kategorien.382 -

-

-

-

Attribut (deutsch): Dieses Feld gibt den Namen des Attributes in deutscher Sprache an. Dieses Attribut dient zum Verständnis im deutschsprachigen Raum und einfachem Auffinden des gewünschten Attributes. Notwendig ist eine übersichtliche und prägnante Schreibweise. 383 Beispiel: Reinigungszeit Attribut (englisch): Dieses Feld gibt den Namen des Attributes in englischer Sprache an. Hierdurch soll eine globale Verständlichkeit geschaffen und das Mapping erleichtert werden. Außerdem werden Umlaute vermieden. Notwendig ist eine übersichtliche und prägnante Schreibweise.384 Beispiel: CleaningWorkTime. Entität: Dieses Feld beschreibt die Entität des jeweiligen Attributes und die Zuordnung zu einer bestimmten Klasse aus IFC, z. B. IfcWorkTime. Definition: Dieses Feld gibt eine detaillierte Beschreibung des jeweiligen Attributes an. Dadurch soll ein einheitliches Verständnis des Begriffes sichergestellt werden, z. B. Zeit, in der die Reinigung erfolgen kann. Beispiel: In diesem Feld wird zum Verständnis ein Beispiel angegeben wie das Attribut gefüllt werden kann, z. B. Mo. – Fr., 18:30 – 21:00 Uhr.

Um die Daten für die FM-Services optimal abbilden zu können und eine Historisierung der Daten zu ermöglichen, ist es notwendig, dass eine weitere Ergänzung der Property Sets aus IFC vorgenommen wird. Zur Abbildung der Leistungserbringung der FM-Services wird deshalb im Rahmen dieser Arbeit bei den prozessorientierten Property Sets nach Bestandsdaten, Auftragsdaten und Zustandsdaten unterteilt. Der Aufbau der Property Sets ist beispielhaft an einem Auszug aus dem Property Set Reinigung in Tabelle 8 dargestellt.

381

Bspw. wird das Attribut verantwortliche Person in allen Property Sets verwendet. Wenn das Attribut zuerst im Property Set Unterhaltsreinigung vorkommt, wird es auch in diesem Abschnitt definiert. Gegebenenfalls wird dieses Attribut beispielhaft an dem jeweiligen FM-Prozess beschrieben, die Ausführungen gelten dann analog für die anderen FM-Prozesse. 382 Dargestellt am Beispiel Reinigungszeit. 383 In ein bis zwei Wörtern. 384 In ein bis zwei Wörtern ohne Leerzeichen.

3.4 Aufbau und Ableitung der Property Sets für FM-Services Attribut (deutsch) Flächennutzung

Attribut (englisch) AreaUse

Reinigungszeit Verschmutzungsgrad

83

Entität

Beschreibung

Beispiel

PollutionDegree

IfcLabel_PEnum

Nutzung der zu reinigenden Fläche Zeit, in der die Reinigung erfolgen kann Verschmutzungsgrad der Fläche vor der durchgeführten Reinigung

Büro

CleaningWorkTime

IfcLabel_PEnum IfcWorkTim e

Mo. – Fr., 18:30 – 21:00 Uhr niedrig

Zuordnung Daten Bestandsdaten Auftragsdaten Zustandsdaten

Tabelle 8: Aufbau der PSets (hier Auszug des PSets Unterhaltsreinigung)

Die in Tabelle 8 dargestellte Unterteilung der Prozessdaten innerhalb der Property Sets in Bestandsdaten, Auftragsdaten und Zustandsdaten stellt einen notwendigen Bestandteil zur Abbildung der FM-Daten dar. Insbesondere im Hinblick auf Komponente 3385 bieten die Property Sets durch diese Einteilung für die FM-Prozessdaten die Möglichkeit, die Daten, die im Rahmen der Leistungserbringung entstehen, zu historisieren. Darüber hinaus bietet die Zuordnung der Daten die Möglichkeit eines spezifischen Datenaustauschs im Hinblick auf die Leistungserbringung der FM-Services. 3.4.2 Definition von FM-Services Zur Definition von FM-relevanten Prozessdaten ist zunächst zu untersuchen, welche gebäudebezogenen FM-Services die größte Relevanz für die Leistungserbringung haben und ob diese Services ein breites Spektrum der FM-Leistungserbringung abdecken. Hierzu erfolgen eine Analyse sowie eine Priorisierung der FM-Services. Zur Klärung dieser Fragestellung werden nachfolgend zunächst die vorhandenen Normen und Richtlinien auf relevante FM-Services analysiert und priorisiert. Nach Festlegung der relevanten Daten werden diese zunächst auf Grundlage von Benchmarking-Berichten validiert. Die Grundlage für die Analyse der FM-Services bilden die in der Praxis anerkannten Normen und Richtlinien GEFMA 100, die DIN EN 15221-1 sowie die DIN 32736. In den vorgenannten Normen, die in Abbildung 30 dargestellt sind, werden die FM-Services definiert, die über den Lebenszyklus der Immobilie durch das Facility Management erbracht werden. Hieraus lassen sich FM-Services ableiten, die im digitalen Gebäudemodell als Property Sets abzubilden sind.

385

Vgl. hierzu Abschnitt 3.3.3.

84

3 Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell GEFMA 100 FM-Prozesse über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie inkl. Lebenszyklusphase 6 – Betrieb & Nutzung

DIN EN 15221 Definition der FM-Prozesse mit der Unterteilung Fläche und Infrastruktur sowie Mensch und Organisation

DIN 32736 Definition der operativen FMProzesse (Gebäudemanagement), unterteilt in Infrastrukturelles, Technisches und Kaufmännisches GM

Ableitung Prozesse des Facility Managements im Betrieb

Abbildung 30: Grundlagen für die Ableitung von FM-Services

Die Definition der Property Sets muss insbesondere für die infrastrukturellen und technischen386 FM-Services, die einen Gebäudebezug aufweisen, vorgenommen werden. Durch den Gebäudebezug können die FM-Services einzelnen Objekten zugewiesen werden. Außerdem weisen die FM-Services, die dem Bereich Mensch und Organisation und damit nicht dem Gebäude zugeordnet sind, einen starken Auftraggeberbezug auf und können gebäudeunabhängig erbracht werden. 387 Vor diesem Hintergrund werden nachfolgend zunächst nur die FM-Services betrachtet, die nach der DIN 15221-1 dem Bereich Fläche und Infrastruktur zugeordnet sind. 388 In einem nächsten Schritt werden die FM-Services aus dem Bereich Fläche und Infrastruktur den technischen und infrastrukturellen Leistungen nach der DIN 32736 zugeordnet. Durch diese Unterteilung wird im späteren Verlauf eine genaue Zuordnung der FM-Services zu den Objekten ermöglicht. Zum Abgleich der evaluierten FM-Services wird abschließend ein Abgleich mit der GEFMA 100 vorgenommen. Hieraus entwickeln sich die in Tabelle 9 dargestellten Property Sets.389 Zur Strukturierung der FM-Services wird eine Unterteilung in Anlehnung an die DIN 276 vorgenommen. Zusätzlich gibt es Mischobjekte, z. B. Türen oder Fenster, bei denen FM-Services sowohl aus dem infrastrukturellen Bereich als auch aus dem technischen Bereich durchgeführt werden. Diese Unterteilung ermöglicht eine Zuordnung von FM-Services zu Objekten im digitalen Gebäudemodell. Sie bildet damit die Grundlage für die Applicable Entities,390 aus denen heraus Anwendungsfälle für die FM-Services generiert werden können.

386

Kaufmännische FM-Services werden aufgrund von Datenschutz und in der Regel nicht im digitalen Gebäudemodell abgebildet. 387 Vgl. Nävy und Schröter 2013, S. 266 und Gondring und Wagner 2007, S. 17. 388 Vgl. hierzu auch Essig 2017, S. 53. 389 Für die FM-Services Modernisierung und Sanierung werden trotz der Zuordnung zu Fläche und Infrastruktur keine neuen Property Sets erstellt. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass bei Modernisierungen und Sanierungen das Objekt ausgetauscht wird und somit neue Bestandsdaten gepflegt werden. 390 Als Applicable Entity wird die Entität bezeichnet, der das Property Set zugeordnet wird.

3.4 Aufbau und Ableitung der Property Sets für FM-Services Zuordnung der Property Sets

zugeordnete FMProzessdaten in Property Sets

zugeordnete FMBestands-daten in Property Sets

Kgr. 300 – Alle Objekte außer Mischobjekte (z. B. Türen / Fenster) • Unterhaltsreinigung Böden • Glasreinigung • Wartung • Instandsetzung • Inspektion • wiederkehrende Prüfung

85

Kgr. 400 – Technische Gebäudeausrüstung

Kgr. 300 / 400 – Mischobjekte (z. B. Türen / Fenster)

Kgr. 500 - Außenanlagen

• • • • •

• • • • • •

• Grünanlagenpflege • Winterdienst • wiederkehrende Prüfung

Wartung Instandsetzung Inspektion Gewährleistung Energieverbrauch • wiederkehrende Prüfung

Glasreinigung Wartung Instandsetzung Inspektion Gewährleistung Energieverbrauch • wiederkehrende Prüfung

allgemeine Bestandsdaten, geometrische Bestandsdaten, technische Bestandsdaten, spezifische Herstellerbestandsdaten

Tabelle 9: Zuordnung der BIM-relevanten FM-Services zu den Kostengruppen

Anhand der Tabelle 9 ist erkennbar, dass für die Gewährleistung und die Instandhaltung bereits Property Sets existieren. Eine Analyse der Property Sets zeigt jedoch, dass diese zur Abbildung der für die Betreiberverantwortung und Leistungserbringung relevanten Daten im digitalen Gebäudemodell nicht ausreichen. Des Weiteren ist es insbesondere beim Property Set Instandhaltung notwendig, dass dieses mindestens in Wartung, Inspektion und Instandsetzung unterteilt wird.391 3.4.3 Validierung und Priorisierung der ausgewählten FM-Services Die vorgenannten FM-Services werden auf Grundlage von Benchmarking-Berichten mithilfe der Praxispartner sowie auf der Grundlage von Experteninterviews392 validiert. Ein wesentlicher Indikator zur Beurteilung der Relevanz von Services für das Facility Management ist die Gliederung nach Kostentreibern. Mithilfe des Office Service Charge Analysis Reports (OSCAR)393 und dem FM.Benchmarking-Bericht394 werden die zuvor definierten FM-Services zunächst auf ihre Relevanz für die Kostenstruktur des Facility Managements überprüft. Die Grundlage für diese Validierung bilden die Berichte aus dem Jahr 2017. Vor dem Hintergrund, dass zunächst nur die Kosten betrachtet werden, die mit Fläche und Infrastruktur in Verbindung stehen, decken die de-

391

Vgl. hierzu auch Abschnitt 5.4. Die Validierung mithilfe von Experteninterviews erfolgt in Kapitel 6. 393 Der OSCAR-Bericht 2017 analysiert die Nebenkostendaten von 330 Büroimmobilien mit einer Gesamtfläche von ca. 4,14 Millionen m². Hierbei werden nicht nur FM-prozessspezifische Daten analysiert, sondern auch andere Nebenkosten wie bspw. Energieverbräuche oder öffentliche Abgaben. 394 Im Gegensatz zum OSCAR-Bericht bietet der FM.Benchmarking-Bericht eine Aufgliederung der Kostenanteile des Facility Managements. Der Bericht orientiert sich an der DIN 32726. Das kaufmännische Gebäudemanagement bildet zusammen mit dem technischen Gebäudemanagement die größten Kostenblöcke. Das infrastrukturelle Gebäudemanagement wird analog der DIN 15221-1 zwischen IGM Objekt und IGM Nutzer unterteilt. 392

86

3 Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell

finierten Property Sets je nach Gebäudetyp zwischen 76 % (Büro) und 89 % (Unterrichtsgebäude) der Kostenstruktur ab. Zur Erreichung der restlichen Anteile im Bereich der gebäudebezogenen Property Sets ist eine Vielzahl von weiteren Property Sets zu definieren, deren Optimierungspotenzial für die Leistungserbringung im Verhältnis zum Mehraufwand als zu gering angesehen werden kann. Neben der Analyse von Benchmarking-Berichten wurden die definierten FM-Services mit ausgewählten Praxispartnern auf Grundlage der Critical Incident Technique bewertet. Im Rahmen dieser Bewertung wurden sowohl die relevanten FM-Services als auch die relevanten Attribute der FM-Services evaluiert. Die auf Grundlage der Normen und Richtlinien erarbeiteten FM-Services und Property Sets werden von den ausgewählten Praxispartnern als relevant für die Leistungserbringung von FM-Services angesehen.395 3.5 Exkurs: Rechtliche Aspekte des Datenaustauschs im FM Durch den Einsatz von Building Information Modeling entstehen neue, rechtliche Fragestellungen, die Auswirkungen auf die gesamte Vertragspraxis haben.396, 397 Diese ergeben sich insbesondere aus der offenen und kooperativen Zusammenarbeit. Besonders hervorzuheben sind der Schutz personenbezogener Daten, Haftungsfragen bezüglich Planungs- und Softwarefehler, der Schutz von Geschäftsgeheimnissen und Knowhow sowie die Urheberrechte und der Umgang mit fehlerhaften Daten398 an dem digitalen Gebäudemodell.399 Für das Facility Management im Besonderen ergeben sich spezifische Fragestellungen im Zusammenhang mit dem virtuellen Gebäudemodell. Diese, sowie die allgemeinen rechtlichen Fragestellungen sind in Abbildung 31 dargestellt.

395

Zusätzlich wurde die Vollständigkeit der definierten Property Sets im Rahmen von Experteninterviews validiert. Die Ergebnisse hierzu sind in Kapitel 6 dargestellt. 396 Vgl. Schrammel und Wilhelm 2016, S. 7. 397 Im Hinblick auf die Vertragsgestaltung ist insbesondere die Fragestellung nach der Kompatibilität der HOAI und BIM in das Zentrum der juristischen Diskussion getreten. Eschenbruch und Malkwitz stellen fest, dass die HOAI der Nutzung von BIM nicht im Wege steht (Vgl. Eschenbruch und Malkwitz 2014, S. 27 ff.). DISCHKE UND WRONNA (2018) stellen hingegen fest, dass aufgrund der sequenziellen Aufteilung der HOAI keine Vereinbarkeit mit BIM möglich ist (Vgl. Wronna und Dischke 2018, S. 18). Aufgrund der Themenstellung dieser Arbeit wird in den nachfolgenden Ausführungen insbesondere auf die rechtlichen Fragestellungen zu Datenbereitstellung und -verarbeitung eingegangen. 398 Im Hinblick auf den Umgang mit fehlerhaften Daten ist insbesondere die Haftung für die Richtigkeit zu klären. Auch im Umgang mit den Daten im digitalen Gebäudemodell gilt der Grundsatz, dass jeder Beteiligte für seine eigene Leistung haftet. (Vgl. Bartels et al. 2017, S. 22). 399 Vgl. RealFM e. V. 2018, S. 28 ff.

3.5 Exkurs: Rechtliche Aspekte des Datenaustauschs im FM

Allgemeine rechtliche Aspekte von BIM • Schutz personenbezogener Daten • Haftungsfragen für Software- und Planungsfehler • Schutz von Knowhow • Urheberrechte am virtuellen n Gebäudemodell

87

FM-spezifische rechtliche Aspekte von BIM • Verantwortlichkeiten für die Erstellung • Beachtung von Verjährungsfristen für die Gewährleistung des digitalen Gebäudemodells • Überprüfungspflichten zur Vermeidung von Datenübertragungsfehlern • Zugriffsrechte und Verantwortlichkeiten für die Fortschreibung • Richtige Interpretation der Daten

Abbildung 31: Rechtliche Aspekte bei der Nutzung von BIM im FM400

Für ein nutzbares Datenmodell sind klare vertragliche Regelungen erforderlich. Zu klären sind insbesondere die Modellbeschaffenheit, der Detaillierungsgrad, die konkrete Definition der Dateninhalte sowie die Art der Übertragung von Daten.401 Im Hinblick auf BIM haben sich hierfür drei Möglichkeiten herausgebildet: 1. Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA): Die AIA stellen ein Pflichtenheft des Auftraggebers mit projektbezogenen BIM-Anforderungen dar.402 Zusätzlich zu den AIA werden mit dem BIM-Abwicklungsplan (BAP) Anforderungen an die Projektabwicklung403 beschrieben. 2. Besondere Vertragsbedingungen BIM (BIM-BVB): Die BIM-BVB beschreiben eine Anlage zum Vertrag, in der projektspezifische Regelungen zur Anwendung der BIM-Methode enthalten sind.404 3. Integrated Project Delivery (IPD): BIM und IPD-Verträge405 sind eng miteinander verknüpft. Im Rahmen von IPD werden alle wichtigen Projektbeteiligten bereits in einer frühen Projektphase zur Zieldefinition einbezogen.406 Durch die 400

Eigene Darstellung in Anlehnung an: RealFM e. V. 2018, S. 28 ff. Vgl. Bartels et al. 2017, S. 22. 402 Vgl. Baldwin 2018, S. 163. 403 Der BAP enthält bspw. Angaben zu BIM-Zielen, Prozessen, Modellierung, Datenmanagement oder Hard- und Software (Vgl. Kochendörfer et al. 2018, S. 90 ff.). 404 Vgl. Pfeifer et al. 2016, S. 20 und Bundesarchitektenkammer - BAK - o. J., S. 51. 405 IPD beschreibt einen Projektabwicklungsansatz, bei dem die Talente der einzelnen Projektbeteiligten mit Systemen und Geschäftsstrukturen derart miteinander kombiniert werden, dass der Projekterfolg verbessert wird, Verschwendung vermieden wird und die Effizienz über den gesamten Lebenszyklus maximiert wird (Vgl. Kelley 2013, S. 13 und Cook et al., S. 1). Einen dem IPD ähnlichen Ansatz stellen die sogenannten Alliance-Contracts dar, die in Australien eingesetzt werden (Vgl. Walker und Hampson 2003, S. 64). RAISBECK ET AL. (2010) beschreiben IPD als eine Weiterentwicklung von Alliancing, die um Lean Prinzipien und BIM erweitert wird (Vgl. Raisbeck et al. 2010, S. 1020). 406 Vgl. Lehtinen 2012, S. 441 und Aguilar und Ashcraft 2013, S. 100 ff. 401

88

3 Strukturmodell zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell

Vermeidung von Risiken und klare Zieldefinition besteht die Möglichkeit der Datenfluss und Datenqualität zu optimieren. Neben der Vertragsgestaltung im Hinblick auf das FM sind nachfolgende Aspekte bei der Nutzung des digitalen Gebäudemodells zu beachten: 1. Das digitale Gebäudemodell wird in der allgemein vertretenen Auffassung als eigenständiger Werkerfolg gesehen. Es muss damit sowohl in sich mangelfrei als auch funktionstauglich sein. Eine Folge dieser rechtlichen Einordnung ist die Verjährung, die mit der Entgegennahme des digitalen Gebäudemodells beginnt. Dies ist unabhängig von der Nutzung des eigentlichen Gebäudes. 2. Stellt der Auftraggeber die Software zur Verfügung, so ist er für die Funktionsfähigkeit und die inhaltliche Richtigkeit dieser verantwortlich. Das gilt auch für die Übertragung der Daten zwischen den Softwaresystemen. Falls die Mängel durch den Auftragnehmer erkannt werden können und er es pflichtwidrig unterlässt auf das Vorhandensein der Mängel, die einem Eintritt des Werkerfolgs entgegenstehen, hinzuweisen, so trifft ihn hierfür die Verantwortung. Dementsprechend ist es ratsam, die Überprüfungspflichten der Beteiligten explizit zu vereinbaren. 3. Die Vergütung für die Erstellung des As-Built-Modells sowie die Erbringung von Besonderen Leistungen im Hinblick auf die Datenaufnahme ist zu klären. 4. Nach Übergabe des digitalen Gebäudemodells sind Regelungen zu treffen, die Zugriffs- und Änderungsrechte auch in der Nutzungsphase regeln.407

407

Vgl. Bartels et al. 2017, S. 21 ff.

4

Definition von Property Sets für Bestandsdaten des FM

4.1 Vorüberlegungen In Abschnitt 3.2 wird ein Strukturmodell zur Integration von Bestands- und Prozessdaten in das digitale Gebäudemodell auf Basis von Property Sets als Lösungsansatz für ein lebenszyklusübergreifendes FM vorgestellt. Für die Anwendung der Property Sets werden in diesem Kapitel die Anforderungen an die Bestandsdaten, die die Grundlage für die Leistungserbringung und damit für die Prozessdaten sind, in praxi dargestellt. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Integration der vorhandenen Ansätze408 zu. Zur Evaluierung der notwendigen Daten in den PSets für Bestands- und Prozessdaten wurde im Rahmen dieser Arbeit in einem ersten Schritt eine Literaturrecherche durchgeführt. Zusätzlich wurden auf dieser Grundlage mithilfe der Praxispartner in Anlehnung an die Critical Incident Technique409 Erfolgsfaktoren für ein erfolgreiches Datenmanagement erarbeitet. Auf dieser Grundlage werden Property Sets für Bestands- und Prozessdaten erstellt. 410 Die Bestandsdaten bilden die Grundlage für Objekte im digitalen Gebäudemodell. Sie ermöglichen eine exakte Definition der Objekte. Hierdurch können die Prozessdaten den Objekten zugeordnet werden können. Nachfolgend wird der Ordnungsrahmen für die Bestandsdaten dargestellt. Im Gegensatz zu den in Kapitel 5 dargestellten Prozessdaten existieren bereits erste Ansätze zur Definition von FM-Bestandsdaten zur Ergänzung des digitalen Gebäudemodells.411 Diese bieten die Möglichkeit einer IFC-gerechten Definition der Bestandsdaten im CAFM-System, das als Fachmodell in die BIM-Methodik eingebunden werden kann. Die notwendige Konsolidierung und Verknüpfung dieser Ansätze findet bisher noch nicht statt. Sie ist jedoch für den Einsatz von BIM im FM zwingend erforderlich, um eine einheitliche Datenbasis für die FM-Leistungserbringung zu schaffen.

408

Anders als für die in Kapitel 5 dargestellten Prozessdaten existieren für die Bestandsdaten bereits erste Ansätze zur Standardisierung. Aufgrund der Vielfältigkeit dieser Standards wird in diesem Kapitel eine Strukturierung der vorhandenen Ansätze vorgenommen. Diese Bestandsdaten gelten dann als Grundlage für die Prozessdaten, die auf den Bestandsdaten aufbauen. 409 Die Critical Incident Technique ist eine Methode, die ihren Ursprung in der Psychologie und dem Marketing hat. Ziel der Methode ist es, Prognosen und Schlüsse für die Zufriedenheit des Auftraggebers zu erforschen (Vgl. Zniva 2016, S. 186 und Krishnaswamy et al. 2009, S. 174). Auf dieser Grundlage wurden für die vorliegende Arbeit in den Expertengesprächen Aspekte der Dienstleistungen erarbeitet, die für den Erfolg oder Misserfolg der Leistungserbringung entscheidend sind. 410 Die mit den ausgewählten Praxispartnern evaluierten Daten werden im Laufe der Arbeit durch den Einsatz von Experteninterviews auf ihre Relevanz hin überprüft, deren Ergebnis ist in Kap. 6 dargestellt. 411 Z. B. die Klassifikationen von CAFM-Connect, COBie oder RealFM. Der Fokus der vorgenannten Ansätze liegt insbesondere auf der Planung und Ausführung sowie einer einfachen Übertragung in das FM-System. Die Verwendung der Daten während der Nutzungsphase steht hierbei häufig nicht im Vordergrund. Vgl. hierzu auch den Abschnitt 2.4.2.

© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 N. Bartels, Strukturmodell zum Datenaustausch im Facility Management, Baubetriebswesen und Bauverfahrenstechnik, https://doi.org/10.1007/978-3-658-30830-8_4

90

4 Definition von Property Sets für Bestandsdaten des FM

Zusätzlich sind einzelne notwendige Attribute für das FM zu ergänzen. Die nachfolgenden Ausführungen definieren auf dieser Grundlage Property Sets, in denen die für das Facility Management relevanten Bestandsdaten enthalten sind, um - eine übersichtliche Datenstruktur zu schaffen, - ein einheitliches Verständnis und eine gemeinsame Datenbasis zu schaffen und - ein Strukturmodell zu schaffen, das mit möglichst wenigen Property Sets die FMProzesse abbilden kann. Zur Strukturierung der Daten im Facility Management werden die für das FM relevanten Attribute aus den verschiedenen Standards und Datenformaten zu insgesamt vier Property Sets Allgemeine Bestandsdaten, Geometrische Bestandsdaten, Technische Bestandsdaten und Spezifische Herstellerbestandsdaten zusammengeführt. Im nachfolgenden Abschnitt werden diese Property Sets dargestellt. Die Daten bilden eine Grundlage von Daten, die mindestens für die Leistungserbringung im FM gebraucht werden. 4.2 Allgemeine Bestandsdaten 4.2.1 Ziel des „Property Sets Allgemeine Bestandsdaten“ Dem Property Set der allgemeinen Bestandsdaten kommt bei der Anwendung von Property Sets im Facility Management eine übergeordnete Bedeutung zu, da es das zentrale Property Set für die Objekte und Ausgangspunkt für die Leistungserbringung ist. Ziel des Property Sets ist die kompakte Darstellung der Daten, die das Objekt beschreiben und definieren. Zur Erreichung der Datenintegration in das Property Set ist es außerdem notwendig, dass das Objekt eine computerlesbare und eindeutige Definition zur Verknüpfung mit verschiedenen Systemen enthält. Diese Definition ist notwendig, um 1. die Verknüpfung mit dem CAFM-System zum Datenaustausch zwischen den Systemen über eine eindeutige Bezeichnung des Objektes zu ermöglichen, 2. die Verknüpfung mit Sensoren zu ermöglichen, die über eine eindeutige Bezeichnung die Daten aus der Leistungserbringung in das digitale Gebäudemodell übertragen und 3. die Verknüpfung des Objektes mit dem Internet of Things (IoT) zu ermöglichen. Diese Objektzuordnung ist insbesondere hinsichtlich der Zuordnung von Auftraggebern und zur Darstellung der Beziehung zu übergeordneten Objekten relevant. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Leistungserbringung ist hierbei die Inventarisierung.412

412

Vgl. Nävy und Schröter 2013, S. 256.

4.2 Allgemeine Bestandsdaten

91

4.2.2 Definition des „Property Sets Allgemeine Bestandsdaten“ In Anlehnung an die Anforderungen zu den Property Sets ergibt sich das in Tabelle 10 dargestellte Property Set. Es baut auf IfcRoot auf und verwendet GlobalID, Autor, Name und Beschreibung. Zusätzlich wird es mit den FM-spezifischen Attributen angereichert. Attribut (deutsch)

Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

GlobalID

GlobalID

IfcGloballyUniqueId

Identifikationsnummer des Objektes

0123456789ABCDef ghI$_x

Name

Name

IfcLabel

Name des Objektes

HLS_BSK

Beschreibung

Description

IfcText

Beschreibung des Objektes

Filter

Autor

OwnerHistory Status

Autor und Zeit der letzten Objektänderung Status des Objektes

Müller, Max

Objektstatus Raum

Space

IfcOwnerHistory IfcLabel_PEnum IfcLabel

EG.007

Montageort

MountingLocation

IfcLabel

Räumliche Zuordnung des Objektes durch Raumangabe Räumliche Zuordnung des Objektes im Raum

Objektbezug

ComponentOf

IfcLabel

Verweis auf übergeordnete Objekte

Lüftungsanlage

Anlagenklasse413

AssetClass

IfcLabel

Zuordnung des Objektes zu einer FM-Anlagenklasse

43053.000.0.0123

In Betrieb

Abhangdecke

Tabelle 10: Property Set für die allgemeinen Bestandsdaten

Für die Auswertbarkeit und Nutzbarkeit von Objekten werden verschiedene Systematisierungen verwendet. Die GlobalID beschreibt eine Identifikationsnummer des Objektes in IFC, die für jedes Objekt individuell und automatisch vergeben wird.414 Die GlobalID bildet die digitale Repräsentation des Objektes ab. Durch die Verknüpfung der realen Kennzeichnungen415 mit der GlobalID wird eine Abbildung von realen Daten im digitalen Gebäudemodell ermöglicht. Weiterhin werden zur Beschreibung des Ist-Zustandes die Attribute Beschreibung, Autor und Objektstatus definiert. Der Objektstatus stellt hierbei den aktuellen und tatsächlichen Zustand des Objektes dar. Hierzu wird über eine Property Enumeration (PEnum)416 der aktuelle Status ausgewählt. Ziel muss hierbei eine

413

Die Anlagenklassen beschreiben ein Strukturierungsmittel für das Anlagevermögen und werden insbesondere in ERP-Systemen genutzt. 414 Vgl. buildingSMART International Ltd. 2007b. 415 Z. B. der GTIN oder Seriennummer, vgl. hierzu auch Abschnitt 4.5.2. 416 PEnum_Objektstatus: in Betrieb / vorübergehend außer Betrieb / dauerhaft außer Betrieb / stillgelegt / ausgemustert / nicht definiert / nutzerdefiniert.

92

4 Definition von Property Sets für Bestandsdaten des FM

Verknüpfung mit der GLT und dem IoT sein sowie die automatisierte Pflege417 des Attributes durch Verknüpfung dieses Property Sets mit den PSets für die Prozessdaten. Bei einer händischen Pflege des Attributes, die in der Regel mit einem hohen Aufwand verbunden sein wird, ist eine klare Zuordnung der Verantwortlichkeit notwendig. Im Betrieb erscheint zur Pflege des Attributes eine vergütungspflichtige Übertragung der Verantwortlichkeit an das Unternehmen, das die FM-Services erbringt, am sinnvollsten. Die Verortung erfolgt über die Attribute Raum und Montageort. Als Raum wird eine begrenzte Fläche oder ein begrenztes Volumen bezeichnet.418 Dieser Raum erhält eine eindeutige Nummer, die eine Zuordnung ermöglicht. Der Raum wird über IfcLabel definiert, da die Raumnummer 256 Zeichen nicht übersteigen wird und in der Regel sowohl Zeichen als auch Buchstaben in der Raumnummer vorhanden sind. Eine Standardisierung erscheint aufgrund der Vielfältigkeit und Individualität der Raumnummern hier nicht zielführend. Ein Objekt kann in der Abhangdecke, in Wänden oder einem Doppelboden verbaut und nicht direkt sichtbar sein. Bei größeren Objekten, z. B. Lagerhallen, existieren großflächige Räume, die ein Auffinden des Objektes erschweren können. Deswegen ist eine genaue Angabe zum Auffinden419 erforderlich. Der Montageort wird als IfcLabel gepflegt, da hierdurch eine kurze Beschreibung ausreichend gewährleistet ist. Diese Zuordnung zu Räumen und Montageorten ermöglicht auch die Implementierung eines Mapping-Systems. Durch das Mapping-System kann z. B. mit Smartphones oder Tablets der genaue Ort der durchzuführenden Maßnahme beschrieben werden. Innerhalb eines Objektes existieren unter- und übergeordnete Objekte, die hierarchisch aufgebaut sind.420 Das Attribut Objektbezug stellt diese Beziehungen dar. Dies soll nachfolgend mithilfe der Abbildung 32 am Beispiel einer lufttechnischen Anlage dargestellt werden. An der Abbildung ist zu erkennen, dass die Anlage unter anderem aus Lüftungsanlagen und Kälteanlagen besteht. Diese wiederum beinhalten Objekte, die ihnen untergeordnet sind.

417

Das Attribut Status stellt im Rahmen der Bestandsdaten das einzige Datum dar, das dynamischen Regelungen unterliegt. Aufgrund der Zielsetzung dieses Property Sets wird es dennoch an dieser Stelle definiert. 418 Bspw. durch Decken, Wände oder Fenster. 419 Bspw. durch Angabe der Achsen oder Angabe der Einbausituation in der Abhangdecke. 420 Vgl. hierzu auch Abschnitt 3.3.1.3.

4.3 Geometrische Bestandsdaten

93

Übergeordnete Objekte

340 – Innenwände/Vertikale Baukonstruktionen, innen

Untergeordnete Objekte

341 – Tragende Innenwände

344.10 – Innentür



344.20 – Tor innen

344 – Innenwandöffnungen

344.30 – Fenster innen

Abbildung 32: Hierarchische Gliederung von Objekten am Beispiel der Kgr. 340 mit Innenwandöffnungen421

Durch die Zuordnung der Objekte mit IfcLabel kann unter anderem sichergestellt werden, dass Attribute aus den übergeordneten Objekten auf die untergeordneten Objekte übertragen werden.422 Der Objektbezug wird durch die Anlagenklasse unterstützt. Die Anlagenklasse bildet eine spezifische Anlagennummer auf Grundlage der DIN 276 ab. An dieser Nummer kann eine Zuordnung des Objektes vorgenommen werden und eine Filterung nach verschiedenen Kategorien erfolgen.423 Da nicht nur Zahlen, sondern auch Zeichen in der Anlagenklasse verwendet werden, wird IfcLabel als Entität gewählt. Als Applicable Entity für das PSet allgemeine Bestandsdaten können alle Klassen gebäudebezogener Objekte in IFC verwendet werden. Da dieses Property Set den Anspruch auf Allgemeingültigkeit besitzt, gibt es keine spezielle Zuordnung zu Kostengruppen. 4.3 Geometrische Bestandsdaten 4.3.1 Ziel des „Property Sets Geometrische Bestandsdaten“ Ein wesentlicher Fokus von IFC liegt in der Abbildung von geometrischen Daten zur visuellen, dreidimensionalen Darstellung der Gebäudemodelle. In den IFC-basierten Modellen besteht die Möglichkeit, dass Objekte über eine geometrische Darstellung verfügen. Diese Zuordnung erfolgt über Referenzen, die den einzelnen Objekten Geometrien zuordnen. Zur Beschreibung von dreidimensionalen Geometrien werden in IFC

421

Eigene Darstellung in Anlehnung an: DIN 276, S. 18 f. und CAFM-Ring e. V. 2016 Dies spielt insbesondere bei den Prozessdaten eine entscheidende Rolle. Hierdurch können bspw. Objektprioritäten abgebildet werden. Wenn die Lüftungsanlage für die Leistungserbringung im Gebäude entscheidend ist (OP-Saal oder Labor), dann sind die einzelnen Bestandteile der Anlage ebenfalls mit derselben Priorität einzustufen. 423 Bspw. können alle als Objekt definierten Brandschutzklappen auf Grundlage ihrer Anlagennummer gebündelt werden. Dies unterstützt insbesondere im Rahmen der Ausschreibungen von FM-Services wie der Wartung. 422

94

4 Definition von Property Sets für Bestandsdaten des FM

verschiedene Klassen definiert. Diese Klassen ermöglichen es, auf Grundlage einer dreidimensionalen Ausrichtung einzelne Geometrien zu beschreiben.424 Neben dieser dreidimensionalen Darstellung besteht auch die Möglichkeit, zweidimensionale Geometrien425 zu beschreiben. Hierbei kann auch durch Extrusion auf eine zweidimensionale Geometrie verwiesen werden.426 Die vorangegangenen Ausführungen zeigen, dass für die dreidimensionale Darstellung von Geometrien bereits ausreichend Entitäten in IFC vorhanden sind. Dies ist insbesondere dadurch bedingt, dass der Fokus von IFC auf der Planung und Ausführung liegt. Hier werden aufgrund von Mengenermittlungen und Kollisionsprüfungen zwingend dreidimensionale Darstellungen benötigt. Einige Softwarehersteller verfügen bereits über proprietäre Schnittstellen, da auch in den meisten CAFM-Systemen grafische Daten eine Rolle spielen. Besonders zweidimsionale Geometrien werden derzeit genutzt, bspw. um Reinigungsreviere oder Winterdienstflächen darzustellen. Um geometrische Daten neutral mit einer BIM-Software auszutauschen, ist es notwendig, dass die Standards aus IFC übernommen werden. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, durch die Extrahierung von Planungs- und Ausführungsdaten eine vollumfängliche, grafische Aufbereitung vorliegen zu haben. Neben der dreidimensionalen Darstellung von Daten ist es auch notwendig, dass diese Daten alphanumerisch beschrieben werden. Durch das Property Set soll das Facility Management in die Lage versetzt werden, die Einbausituation von Objekten zu bewerten. Es soll eine übersichtliche und strukturierte Zusammenfassung der Abmessungen des jeweiligen Objektes aufzeigen. Dies ermöglicht die zielgerichtete Feststellung von notwendigen Vorleistungen, bspw. beim Austausch von Objekten oder Einbau eines neuen Objektes. 4.3.2 Definition des „Property Sets Geometrische Bestandsdaten“ Die nachfolgende Tabelle 11 stellt die geometrischen Attribute für Objekte dar. Es erfolgen neben den Angaben zu Breite, Höhe und Tiefe auch Angaben zum Gewicht des jeweiligen Objektes. Attribut (deutsch)

Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Breite

Width

IfcReal

Breite des Objektes in mm

900 mm

Höhe

Height

IfcReal

Höhe des Objektes in mm

870 mm

Tiefe

Depth

IfcReal

Tiefe des Objektes in mm

200 mm

Gewicht

Weight

IfcReal

Gewicht des Objektes in kg

2,5 kg

Tabelle 11: Property Set für die geometrischen Bestandsdaten

424

Zum Beispiel IfcBlock, ein Quader mir parallelen Achsen, der durch die Länge seiner X-, Y- und ZAchse definiert wird (Vgl. buildingSMART International Ltd. 2016c). 425 Bspw. IfcSweptAreaSolid (Vgl. buildingSMART International Ltd. 2016h). 426 Vgl. Huhnt 2015, S. 98.

4.4 Technische Bestandsdaten

95

Bei den in Tabelle 11 genannten Daten handelt es sich um grundlegende Daten, die individuell erweitert werden können.427 Die Attribute Breite, Höhe und Länge beschreiben die Kubatur des Objektes. Eine alphanumerische Darstellung der Objekte mit weiteren Attributen, bspw. Durchmesser eines Flansches oder einer Leitung, werden in diesem Property Set nicht gepflegt. Diese Daten werden in den Tabellen der technischen Bestandsdaten gepflegt, sofern sie relevant sind. Für die Objekte erfolgt diese Darstellung jedoch insbesondere in der dreidimensionalen Zeichnung des digitalen Gebäudemodells. Die Abmessungen werden in diesem Property Set als IfcReal angegeben. Die Angabe erfolgt in ganzen Zahlen, da als Einheit Millimeter (mm) angenommen wird. Insbesondere bei technischen Anlagen wird mm als Maß regelmäßig genutzt. Auch Objekte der anderen Kostengruppen werden häufig in mm angegeben, bspw. Glasrahmen. Da mit den Angaben nur Kubaturen angegeben werden können, ist die maximale Abmessung anzugeben. Zur Klärung der Einbausituation und der möglichen Geräte oder des Werkzeugs, das für den Tausch von Objekten benötigt wird, wird das Attribut Gewicht angegeben. Das Gewicht wird als IfcReal in ganzen Zahlen angegeben. Als Einheit wird kg verwendet, da diese Einheit für die Einbausituation die entscheidende Einheit darstellt. 4.4 Technische Bestandsdaten 4.4.1 Ziel des „Property Sets Technische Bestandsdaten“ Mithilfe der Attribute des „Property Sets technische Bestandsdaten“ werden die technischen Daten der Objekte im digitalen Gebäudemodell spezifiziert. Ziel ist es, die notwendigen technischen Anforderungen an die einzelnen Objekte zu definieren. Anders als das „Property Set spezifischen Herstellerbestandsdaten“428 wird in diesem Property Set das Soll-Objekt beschrieben und nicht das tatsächlich eingebaute Objekt. Durch die in diesem PSet definierten Daten sollen die Grundlagen für die Leistungserbringung, insbesondere im Hinblick auf Wartung, Inspektion und Instandsetzung sowie Möglichkeiten zur Planung und Simulation bei Umbauten gelegt werden. 4.4.2 Definition des „Property Sets Technische Bestandsdaten“ Zur Standardisierung der technischen Bestandsdaten existiert bereits eine Vielzahl von Standards. Insbesondere IFC, CAFM-Connect, COBie sowie die einschlägigen Datentabellen von RealFM beschäftigen sich mit der Übertragung von Bestandsdaten in das Facility Management. COBie nimmt keine Unterscheidung nach Klassen mit zugehörigen spezifischen, technischen Attributen vor.429 Vor diesem Hintergrund wird dieser 427

Vgl. hierzu auch Abschnitt 6.2.2. Vgl. hierzu auch Abschnitt 4.5. 429 COBie unterscheidet nicht nach Türen (IfcDoor) oder Fenstern (IfcWindow), sondern subsumiert diese Klassen unter Komponenten. Hierdurch entstehen im digitalen Gebäudemodell keine eigenständigen Objekte mit hinterlegten Attributen. 428

96

4 Definition von Property Sets für Bestandsdaten des FM

Standard nachfolgend nicht weiter betrachtet. Der Fokus soll auf den Datenformaten IFC, CAFM-Connect und den von RealFM definierten Daten430 liegen. Die nachfolgende Abbildung 33 stellt die unterschiedliche Anzahl der Objekte, Attribute und der bereinigten Attribute431 dar. Die Kategorie Klassen beschreibt definierte Datentabellen für die in den Standards vorhandenen Klassen.432 Die Kategorie Attribute stellt dar, wie viele Attribute für die technische Definition der Bestandsdaten in den jeweiligen Standards vorhanden sind. Da bei einigen Standards lediglich Beschreibung als Attribut für eine Klasse genannt wird, existiert noch eine dritte Spalte, in der die bereinigten Attribute dargestellt sind. Daran ist zu erkennen, dass RealFM und CAFM-Connect eine hohe Anzahl von Klassen abbilden. Bei genauerer Betrachtung der darin genannten Attribute zeigt sich, dass CAFM-Connect eine höhere Anzahl an betrachteten Daten hat. IFC definiert eine noch mal höhere Zahl an Attributen für technische Bestandsdaten. Bei den bereinigten Zahlen zeigt sich ein analoges Bild, lediglich die Anzahl der Attribute sinkt. Das Ergebnis ist in Abbildung 33 dargestellt. 3000 Attribute 2500 Attribute 2000 Attribute 1500 Attribute 1000 Attribute 500 Attribute

Klassen

Attribute KGr. 300

KGr. 400

KGr. 500

IFC

CAFM-Connect

RealFM

IFC

CAFM-Connect

RealFM

IFC

CAFM-Connect

RealFM

0 Attribute

Bereinigte Attribute KGr. 600

Abbildung 33: Vergleich der Attribute in den Standards zur Definition der technischen Bestandsdaten

Insgesamt zeigt sich, dass der Fokus der Datensätze auf der Kostengruppe 400 liegt. Insbesondere die Kostengruppen 500 und 600 werden von den Standards kaum betrachtet. Auch die Kostengruppe 300 ist im Verhältnis zur Kostengruppe 400 stark unterrepräsentiert. Ein Vergleich der Attribute aus den Tabellen von RealFM und CAFMConnect zeigt, dass eine deutliche Überschneidung zwischen den Daten besteht.

430

Vgl. hierzu Abschnitt 2.4.1.4. In bestimmten Standards werden für jede Klasse wiederkehrende Attribute standardmäßig gepflegt (z. B. bei CAFM-Connect das Attribut Beschreibung). Als bereinigte Attribute wird vor diesem Hintergrund die Anzahl der Attribute bezeichnet, die nicht diese standardmäßigen Attribute beinhalten. 432 In CAFM-Connect oder RealFM bspw. eine Kostengruppe nach DIN 276. Bei IFC bspw. IfcDoor. 431

4.5 Spezifische Herstellerbestandsdaten

97

Ein Vergleich der Klassen und zugeordneten Attribute von CAFM-Connect und RealFM zeigen, dass die von RealFM definierten Klassen und Attribute nahezu vollständig in CAFM-Connect enthalten sind. Vor diesem Hintergrund werden nachfolgend lediglich CAFM-Connect und IFC auf ihre Tauglichkeit zur Nutzung zur Definition von Property Sets für die technischen Bestandsdaten analysiert. Das Property Set technische Bestandsdaten dient dazu, einen Ordnungsrahmen für die relevanten technischen Daten zu schaffen. IFC enthält hierzu die meisten Attribute für die jeweiligen Klassen. Damit ist es notwendig, dass mindestens alle in IFC enthaltenen Attribute für die Klassen in das Property Set technische Bestandsdaten integriert werden. Zusätzlich hierzu sind die Klassen und Attribute zu integrieren, die noch nicht in IFC enthalten sind, sondern lediglich in CAFM-Connect. Zur Strukturierung der Daten und als Grundlage für die Property Sets der technischen Bestandsdaten bietet sich deshalb die Integration von in IFC enthaltenen Klassen und Attributen mit den auf der DIN 276 basierenden Klassen und Attributen aus CAFM-Connect an. Die in CAFM-Connect fehlenden Attribute sind durch die in IFC vorhandenen Attribute zu ergänzen. 4.5 Spezifische Herstellerbestandsdaten 4.5.1 Ziel des „Property Sets Spezifische Herstellerbestandsdaten“ Die spezifischen Herstellerbestandsdaten konkretisieren die Angaben aus dem „PSet Allgemeine Bestandsdaten“ und dem „PSet Technische Bestandsdaten“. Das Property Set definiert die Ist-Angaben des Objektes und beschreibt das tatsächlich verbaute Objekt. Diese Abgrenzung zwischen Ist-Daten und Soll-Plandaten433 ist notwendig, damit bei der Leistungserbringung spezifische Herstellerangaben beachtet werden können. Dies ermöglicht es, gleichzeitig den Herstellern, die Angaben zu den spezifischen Herstellerbestandsdaten als gesamtes und losgelöstes Property Set im Rahmen der Revisionsplanung zu übergeben. Darüber hinaus kann durch die Abbildung der spezifischen Herstellerbestandsdaten erreicht werden, dass bei einem Austausch des Objektes nicht sämtliche Bestandsdaten ersetzt werden müssen. Durch die Trennung der Ist- und SollPlandaten wird erreicht, dass lediglich das PSet spezifische Herstellerbestandsdaten ersetzt werden muss. 4.5.2 Definition des „Property Sets Spezifische Herstellerbestandsdaten“ Das Property Set basiert auf dem in IFC definierten PSet_Manufacturer-TypeInformation. Aufgrund der Anforderungen des FM sowie der Verknüpfung des digitalen Gebäudemodells mit dem realen Gebäude werden in dem in Tabelle 12 dargestellten Property Set weitere Attribute ergänzt. Die Verknüpfung der digitalen Daten mit dem realen Gebäude erfolgt insbesondere durch die Angabe der Attribute Global Trade Item Number (GTIN), Artikelnummer und Seriennummer, die eine Einbindung von Auto433

PSets allgemeine Bestandsdaten, geometrische Bestandsdaten und technische Bestandsdaten.

98

4 Definition von Property Sets für Bestandsdaten des FM

ID-Systemen434 im Rahmen der Leistungserbringung der FM-Services ermöglichen. Durch die Einbindung dieser Daten werden die Einführung von Wächtersystemen, die Abbildung von Leistungsdaten mithilfe von Augmented Reality sowie die Nutzung von Tablets oder Smartphones zum Scannen von Objekten ermöglicht. Dies führt zu einer Optimierung der Leistungserbringung durch Automatisierung. Zusätzlich wird durch Angabe von Herstellername und Adresse die Kontaktaufnahme mit dem Hersteller ermöglicht. Attribut (deutsch)

Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Herstellername GTIN-Nummer Artikelnummer Produktlinie

ManufacturerName GTINNumber

IfcLabel IfcIdentifier

Name und Adresse435 des Herstellers GTIN-Nummer des Objektes

Trox, Musterstraße 1, 12345 Musterstadt 0 00 12345 67890 5

ArticleNumber ModelReference

IfcIdentifier

Artikelnummer des Objektes

123456789

IfcLabel

Nummer des Produktes oder der Produktlinie

Modelname

ModelLabel

IfcLabel

Produktionsjahr Seriennummer Produktkennzeichnung Produktdatenblatt

ProductionYear SerialNumber TagNumber

IfcLabel

Modelname des Produktes oder der Produktlinie Produktionsjahr des Objektes

FK-EU2/DE/400x300x680/Z 01 FK-EU 1

ProductDataSheet

IfcDocumentSelect

IfcReal IfcText

Seriennummer des Objektes Amtliche Kennzeichnung, sofern notwendig Verweis auf ein Dokument, das das Produktdatenblatt des Bauteils enthält.

2017 001 223 445 667 CE-Kennzeichnung Dokument

Tabelle 12: Property Set für die spezifischen Herstellerbestandsdaten

Die Attribute, die im PSet_ManufacturerTypeInformation bereits beschrieben sind, werden hier nicht separat dargestellt. Nachfolgend werden die Attribute Seriennummer und Produktkennzeichnung dargestellt. Zusätzlich kann noch ein Sicherheitsdatenblatt oder Produktdatenblatt an das Property Set angehängt werden. Dazu bietet sich eine Referenzierung nach GEFMA 922-1436 an.437 Neben den Angaben der GTIN-Nummer438 wird für das Facility Management insbesondere die Seriennummer benötigt. Die Seriennummer beschreibt die einzelnen Objekte einer Menge von Teilen mit einer identischen Artikelnummer eindeutig. 439 Diese kann zur 434

Auto-ID-Systeme stehen für Techniken, die eine automatisierte Identifizierung von Daten ermöglichen. Bekannte Systeme sind RFID-Systeme oder Barcode-Systeme (Vgl. Helmus et al. 2009, S. 199). 435 Die Adresse des Herstellers ist insbesondere aufgrund des Produktsicherheitsgesetzes (ProdSG) § 6, Absatz 1 anzugeben. 436 Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM – Gesamtverzeichnis (2016). 437 Diese Referenzierung ist bspw. über CAFM-Connect möglich. Vgl. hierzu Abschnitt 2.4.2.2. 438 Die GTIN wird bereits im IFC-Standard definiert. 439 Vgl. Eigner 2014, S. 262.

4.5 Spezifische Herstellerbestandsdaten

-

99

eindeutigen Identifizierung auch im Hinblick auf die Inventarisierung sowie zur Nachverfolgung der Gewährleistung und von Wartungsleistungen

herangezogen werden. Außerdem verfügt nicht jedes Unternehmen über offiziell bestätigte GTIN-Nummern.440 Gemäß § 6 (1) Nr. 3 des Produktsicherheitsgesetzes441 sind Produkte so bereitzustellen, dass eine eindeutige Kennzeichnung zur Identifikation am Produkt angebracht ist.442 In Artikel 11 (4) der Verordnung (EU) Nr. 305/2011 wird außerdem geregelt, dass Hersteller sicherstellen müssen, „dass ihre Bauprodukte eine Typen-, Chargen- oder Seriennummer oder ein anderes Kennzeichen zur Identifizierung tragen […]“443 müssen oder diese in den Unterlagen angegeben werden, die dem Bauprodukt beigefügt werden. Da die Seriennummer eine solche Kennzeichnung darstellt, ist sie in das Property Set mit aufzunehmen. Sie ist darüber hinaus Grundlage für die Inventarisierung der Objekte in einem Gebäude. Außerdem werden häufig die Seriennummern als Grundlage für Wartungsverträge sowie für die Nachverfolgung der Gewährleistung genutzt. Hierfür werden die Seriennummern bei den Herstellern im System hinterlegt, sodass alle Daten abrufbar sind.444 Mithilfe der Seriennummer und GTIN kann die Verknüpfung des digitalen Gebäudemodells mit dem realen Gebäude über die GlobalID erfolgen. Das Mapping der Daten ermöglicht eine eindeutige Zuordnung der Objekte und damit die Übertragung der nachfolgenden FM-Prozessdaten in das digitale Gebäudemodell. Zusätzlich zu den Attributen Herstellername und Adresse sind einem Produkt Gefahren- und Gebrauchshinweise beizulegen.445 Zur Verarbeitung dieser Daten bietet das Attribut Produktkennzeichnung die Möglichkeit diese Kennzeichnungen als Daten aufzunehmen. Hier können bspw. Angaben zur CE-Kennzeichnung, zum Explosionsschutz oder weitere Angaben zur bestimmungsgemäßen Verwendung aufgenommen werden. Das Attribut wird als IfcText gepflegt, um ausreichend Platz für die Kennzeichnung und Gefahrenhinweise zu bieten.

440

Vgl. Jahn 2016, S. 235. Gesetz über die Bereitstellung von Produkten auf dem Markt (ProdSG). 442 Vgl. §6 (1) Nr. 3 des ProdSG. 443 Art. 11 (4) Verordnung (EU) Nr. 305/2011. 444 Vgl. Helmus et al. 2009, S. 85. 445 Vgl. hierzu bspw. §§3 Abs. 3 ff. ProdSG. 441

5

Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

5.1 Vorüberlegungen Neben den Bestandsdaten bilden die Prozessdaten einen kritischen Erfolgsfaktor für die Leistungserbringung im FM. Die Analyse der vorhandenen Ansätze hat gezeigt, dass es für die Prozessdaten noch keine geeignete Standardisierung von Daten gibt. Folgt man dieser Aussage ist es notwendig, dass die Daten für alle FM-Services, deren Leistungserbringung regelmäßig von FM-Anbietern durchgeführt wird, zu definieren sind. Eine zu starke Kleinteiligkeit bei der Definition von Daten ist zunächst zu vermeiden, da bei Property Sets, deren Anwendung nicht regelmäßig erfolgt, keine Skaleneffekte erreicht werden können. Darüber hinaus muss zunächst eine Etablierung von Property Sets in der Branche erfolgen, bevor weitere Property Sets weiterentwickelt und in breiter Praxis angewendet werden können. Dem folgend, stehen insbesondere die gebäudebezogenen technischen und infrastrukturellen Leistungen im Fokus. Es sind mindestens die Daten zu erfassen, die sicherheitsrelevante Aussagen enthalten und die Leistungserbringung definieren, um Betreiberrisiken zu minimieren. In Abschnitt 3.4 wurden hierzu die relevanten FM-Services für das digitale Gebäudemodell abgeleitet. Auf dieser Grundlage ist zu analysieren, inwieweit für die definierten FM-Services Daten zu standardisieren sind. Grundlage für die Ausarbeitung der Daten müssen die Prozesse sein, die in der Praxis angewendet werden. Aus diesen Prozessen lassen sich Daten ableiten, die für die Leistungserbringung relevant sind. Dabei gilt es auch die Verantwortlichkeiten für die Pflege der Daten zu hinterfragen. Aufgrund der offenen Arbeitsstrukturen, die mit der BIM-Methodik einhergehen, ist es notwendig, dass klare Zuordnungen von Zuständigkeiten erfolgen. Zusätzlich wurden die evaluierten Prozesse und möglichen Daten mithilfe der Praxispartner auf ihre Relevanz überprüft. Im Zuge der Gespräche mit ausgewählten Praxispartnern wurden außerdem Prozessdiagramme entwickelt, die die Grundlage für die Definition der Daten in den Property Sets bilden. Die Prozesse sind in Anhang 7 dargestellt. Die auf dieser Grundlage festgelegten Daten sowie die festgelegten FM-Services werden abschließend in Kapitel 6 auf Grundlage von Experteninterviews validiert. 5.2 FM-Service Unterhaltsreinigung 5.2.1 Ziel des „Property Sets Unterhaltsreinigung“ Die Reinigung stellt im Rahmen der infrastrukturellen FM-Services den größten Kostenblock dar.446 Außerdem weist die Reinigung die größten Berührungspunkte mit 446

Nach dem FM.Benchmarking-Bericht von 2016 entfallen je nach Gebäudetyp (ausgenommen Wohnimmobilien) 50% - 73% der Kosten des IGM auf Reinigung. In einer Handelsimmobilie ist der

© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 N. Bartels, Strukturmodell zum Datenaustausch im Facility Management, Baubetriebswesen und Bauverfahrenstechnik, https://doi.org/10.1007/978-3-658-30830-8_5

102

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

dem Auftraggeber auf. Damit bildet die Reinigung eine wesentliche Grundlage für die Zufriedenheit im Gebäude. Ziele der Unterhaltsreinigung sind in diesem Zusammenhang die Steuerung und Optimierung der Leistungen, die Sicherung der Qualität und Einhaltung von Hygienevorschriften und die Optimierung der Reinigungszeiten. Das „Property Set Unterhaltsreinigung“ muss vor diesem Hintergrund zunächst qualitative Daten zur Ausschreibung und Steuerung von Leistungen abbilden. Hierbei müssen insbesondere die Anforderungen des Auftraggebers im Hinblick auf Qualität und Quantität als Daten abgebildet werden können. Zusätzlich sind Angaben über die durchgeführten Leistungen zu pflegen. Durch die Vorhaltung, Historisierung und Auswertung dieser Daten wird es dem FM ermöglicht, das Reinigungsmanagement zu steuern und zu optimieren.447 Die Unterhaltsreinigung ist nach DIN 32726 und DIN EN 15221-1 sowie GEFMA 100 Bestandteil der Reinigungs- und Pflegedienste. Eine Aufteilung der Reinigungs- und Pflegedienste nach den vorgenannten Normen ist in Abbildung 34 dargestellt. Unterhaltsreinigung

Pflegemaßnahmen Böden / Flächen / Sanitär Unterhaltsreinigung für Böden / Flächen / Sanitär FM-Service der

Glas- und Fassadenreinigung Außenglas- und Fassadenreinigung

Außenanlagenreinigung Außenanlagenreinigung und -pflege

Sonstige Reinigungsleistungen Hygieneleistungen und Sonderreinigung

Innenglasreinigung

Winterdienste

Qualitätssicherung

FM-Service der

FM-Service der

FM-Service der

FM-Service definiert durch

FM-Service definiert durch

Reinigungs- und Pflegedienste FM-Service definiert durch PSet_Unterhaltsreinigung

FM-Service definiert durch PSet_Glasreinigung

PSet_Grünanlagenpflege

PSet_Condition

PSet_Winterdienst

PSet_ActionRequest

Abbildung 34: Aufteilung der Leistungen Reinigung und Pflege nach DIN 32726 und DIN EN 15221-1 auf Property Sets448

Die Abbildung zeigt auf, dass durch die neu definierten und bereits vorhandenen Property Sets die einzelnen FM-Services abgebildet werden können. Das „Property Set Unterhaltsreinigung“ definiert vor diesem Hintergrund die notwendigen Attribute für die

Kostenanteil Reinigung mit 50% am geringsten, in Sporthallen mit 73% am höchsten. In Bürogebäuden beträgt der Anteil der Reinigungsleistungen an den Gesamtkosten IGM 63% (Vgl. Rotermund 2016, S. 47 ff.). 447 Auf Grundlage dieser Daten können Anomalien festgestellt werden und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. 448 Eigene Darstellung in Anlehnung an: DIN 32736, S. 5 und DIN EN 15221-1, S. 12, die kursiv geschriebenen Property Sets bilden die Teilleistungen der Reinigungs- und Pflegedienste über bereits in IFC bestehende PSets ab (Vgl. hierzu auch Anhang 3). Für die weiteren Property Sets werden die Attribute in den nachfolgenden Abschnitten definiert.

5.2 FM-Service Unterhaltsreinigung

103

Teilleistungen der Pflege von Böden und Flächen sowie die Unterhaltsreinigung in einem Property Set. 5.2.2 Definition des Standardprozesses Unterhaltsreinigung Zur Definition des „Property Sets Unterhaltsreinigung“ wird in der nachfolgend dargestellten Abbildung 35 ein Prozess für den FM-Service Unterhaltsreinigung dargestellt. Der Prozess basiert auf den Ergebnissen aus den Expertengesprächen mit ausgewählten Praxispartnern. Erkennbar ist, dass die Unterhaltsreinigung besonders durch die Definition der Anforderungen an die Leistungserbringung geprägt ist. Es ist zwischen der ergebnisorientierten und verrichtungsorientierten Unterhaltsreinigung zu unterscheiden. Der Vollständigkeit halber wird die ergebnisorientierte Unterhaltsreinigung dargestellt (gestrichelt). Hieran ist eine Verschiebung der Datenentstehung für die Daten Reinigungsmethode und Reinigungsintervall449 in eine spätere Phase erkennbar. Nachfolgend wird insbesondere die verrichtungsorientierte Unterhaltsreinigung betrachtet. Eigentümer und CREM

Start

Ja Bestandsdaten Abfrage Nutzeranforderungen

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Definition SLA auf Basis der Nutzeranforderungen

Entscheidung der Vertragsund Ausschreibungsform

Ergebnisorientierte Reinigung?

Nein

Ausschreibung zur Vergabe auf Grundlage eines Konzeptes

Ausschreibung zur Vergabe mit qualitätsbezogen en Kenngrößen

Bedarfskontrolle, Leistungskontrolle, Analyse und Mitwirkung bei Optimierungen Historisierung

Vergabe

Feedback

Vertragsschluss

Reporting

Kontinuierliche Verbesserung

Strategisches Facility Management

Historisierung Planung der Leistungserbringung sowie Analyse und Optimierung der Leistungserbringung Angebotserstellung

Planung auf Grundlage einer exakten Leistungsbeschreibung Historisierung Historisierung Historisierung Historisierung Planung auf Grundlage qualitätsbezogener Kenngrößen

Angebotserstellung

Analyse Maßnahmenentwicklung

Ablage und Analyse

Operatives Facility Management

Ja

Leistungserbringung

Anpassungen notwendig?

Nein

Historisierung

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Ende

Flächennutzung

Flächenangabe

Oberflächenmaterial

Reinigungzeit

Spezifische Reinigungsvorgaben

Reinigungsintervall

Reinigungsmethode

Vertragspartner

Zugänglichkeit

Verantwortliche Person

Reinigungs- Revier ReinigungsIntervall (erg.) Methode (erg.)

Reinigungsmittel

Leistungskennzahl

Verschmutzungsgrad

Abbildung 35: Standardprozess für den FM-Service Unterhaltsreinigung450

Die Daten aus Planung und Ausführung dienen als Bestandsdaten451 als Grundlage für den FM-Service Unterhaltsreinigung. Auf dieser Grundlage werden durch den Auftraggeber die Service Level durch Angabe von spezifischen Reinigungsvorgaben, Reinigungszeit sowie der Reinigungsmethode und dem Reinigungsintervall bei einer verrich-

449

Die Daten der ergebnisorientierten Unterhaltsreinigung sind durch (erg.) gekennzeichnet. Eine vergrößerte Wiedergabe der Abbildung ist in Anhang 7.2 dargestellt. 451 Die Bestandsdaten sind hellgrau dargestellt, die Prozessdaten weiß. 450

104

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

tungsorientierten Unterhaltsreinigung definiert. Diese dienen als Grundlage für die Angebotserstellung durch das FM-Unternehmen sowie der Auftragsvergabe, an dessen Ende der FM-Dienstleister als Vertragspartner durch den Auftraggeber gepflegt wird. Zur Planung der Leistungserbringung des strategischen FM werden die Attribute Maschineneinsatz und Revier sowie verantwortliche Person in das digitale Gebäudemodell gepflegt. Während der Leistungserbringung werden durch das operative und strategische FM die Attribute Leistungskennzahl, Verschmutzungsgrad sowie Reinigungsmittel gepflegt und zu Auswertungszwecken unter Angabe der verantwortlichen Person historisiert. 5.2.3 Definition des „Property Sets Unterhaltsreinigung“ In Tabelle 13 ist das „Property Set Unterhaltsreinigung“ dargestellt. Die Grundlage für das Property Set bildet der im vorherigen Abschnitt und im Anhang 7.2 dargestellte Prozess zur verrichtungsorientierten Reinigung.452 Entität

Definition

Beispiel

Flächennutzung Flächenangabe

AreaUse

SurfaceMaterial PointOfContact

Nutzung der zu reinigenden Fläche Größe der zu reinigenden Fläche Oberflächenmaterial der zu reinigenden Fläche

Büro

Oberflächenmaterial Vertragspartner

IfcLabel_PEnum IfcAreaMeasure IfcLabel_PEnum IfcOrganization

Verantwortliches Unternehmen für die Reinigung

ABC GmbH

Reinigungsmethode Spezifische Reinigungsvorgaben Reinigungsintervall

CleaningMethod SpecificCleaningRequirements ScheduledFrequency

IfcLabel_PEnum IfcText

Ausgewählte Methode für die Reinigung Herstellerangaben und Hinweise für die Reinigung Anzahl der Reinigungen pro Woche

Bürstsaugen

Reinigungszeit Zugänglichkeit

CleaningWorkTime Accessibility

Mo-Fr., 18:3021:00 Uhr Frei zugänglich

Revier

Territory

IfcLabel

Verantwortliche Person

ResponsiblePerson

IfcPerson

Leistungskennzahl

PerformanceFactor

IfcReal

Zeitraum, in dem die Reinigung erfolgen kann Zugänglichkeit und Maschineneinsatz für die Reinigung Reinigungsrevier, in dem sich die zu reinigende Fläche befindet Verantwortliche Person für die durchgeführte Reinigung Leistungskennzahl in m² pro Stunde für die durchgeführte Reinigung

452

IfcFrequenceMeasure IfcWorkTime IfcLabel

24,00 Quadratmeter (m²) Feinvelours

Keine säurehaltigen Mittel 5x pro Woche

A1 Müller, Michael 123,00 m²/h

Zustandsdaten

CleaningArea

Zuordnung Daten

Bestandsdaten

Attribut (englisch)

Auftragsdaten

Attribut (deutsch)

Die Validierung der Datenrelevanz des Property Sets Unterhaltsreinigung sowie der nachfolgenden Property Sets für die Leistungserbringung der FM-Services erfolgt auf Grundlage von Experteninterviews und ist in Abschnitt 6.3 dargestellt.

5.2 FM-Service Unterhaltsreinigung

105

Attribut (deutsch)

Attribut (englisch)

Entität

Definition

Beispiel

Reinigungsmittel

CleaningSupplies

IfcLabel

Eingesetzte Reinigungsmittel im Zuge der durchgeführten Reinigung

Neutralreiniger

Verschmutzungsgrad

PollutionDegree

IfcLabel_PEnum

Verschmutzungsgrad der Fläche vor der durchgeführten Reinigung

niedrig

Zuordnung Daten

Tabelle 13: Property Set für den FM-Service Unterhaltsreinigung

Für die FM-Services sind für jedes PSet Entitäten zu definieren, auf die sich das jeweilige Property Set bezieht. Diese Entitäten werden als Applicable Entity bezeichnet. Für Dienstleistungen, die auf Flächen bezogen sind, besteht die Möglichkeit der Zuordnung von IfcSpace453 als Applicable Entity oder IfcProxy454 als Applicable Entity. Eine Zuordnung zu IfcSpace ist möglich, aber die Zuordnung des Property Sets zu einem Objekt ist vorzuziehen. Nur durch die objektorientierte Zuordnung der Daten wird eine optimale Leistungserbringung gewährleistet. Bei der Nutzung von Flächen oder Räumen können die Spezifika der Reinigung nicht vollumfänglich berücksichtigt werden.455 Da die einzelnen Objekte mit ihren Flächen in den Property Sets hinterlegt sind, ist eine Auswertung der Flächen456 möglich. Eine Zuordnung zu den Räumen ist ebenfalls möglich, da die Objekte in den Räumen verortet sind. Die Zuordnung des Property Sets zu technischen Kostengruppen ist nicht vorzuziehen, da die Reinigung der technischen Objekte im Rahmen der Leistungen zur Instandhaltung erbracht werden und dort zu definieren sind. 5.2.3.1 Bestandsdaten des „Property Sets Unterhaltsreinigung“ Die Bestandsdaten Flächennutzung, Flächenangabe und Oberflächenmaterial bilden die Grundlage für die Ausschreibung und die Leistungserbringung des FM-Service Unterhaltsreinigung. Sie bilden die Rahmenparameter für die zu erbringende Leistung ab, da die Attribute insbesondere über die Reinigungsmethode, den Maschineneinsatz während der Reinigung sowie den Einsatz möglicher Reinigungsmittel entscheiden. Darüber hinaus bilden die Attribute die Grundlage zur Definition der Service Level Agreements unter Berücksichtigung der Flächennutzungen und Oberflächenmaterialien. Vor diesem 453

IfcSpace bezeichnet eine Fläche oder ein Volumen, das bestimmte Grenzen hat. Beliebiges Objekt. Nachfolgendes Beispiel dient zur Erläuterung: In einer Fläche oder in einem Raum können unterschiedliche Bodenbeläge verlegt sein, bspw. wenn sich eine Teeküche im Raum befindet. So kann es vorkommen, dass in einem Raum z. B. Polyvinylchlorid (PVC) und Fliesen verbaut sind. Eine Zuordnung der Flächen über den Raum würde diese Unterteilung mit unterschiedlichen Reinigungsmethoden oder unterschiedlichen Verschmutzungs- und Verschleißgraden nicht exakt abbilden können. Eine Zuordnung zu Objekten ermöglicht jedoch eine exakte Auswertung. 456 Beispiel Ausschreibung: Für die Ausschreibung können die jeweiligen Massen wie Gesamtfläche Teppichboden ausgewertet und geclustert werden, da ihnen eindeutige Flächen und Materialitäten zugeordnet sind. 454 455

106

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

Hintergrund sind die Bestandsdaten notwendigerweise Bestandteil des Property Sets Unterhaltsreinigung. Das Attribut Flächennutzung dient als Grundlage zur Definition der Reinigungsintervalle und Reinigungszeiten, da in Abhängigkeit von der Flächennutzung unterschiedliche Anforderungen an die Unterhaltsreinigung gestellt werden.457 Eine mögliche Grundlage für die Definition der Flächen bietet die DIN 277.458 Für die Angabe kann IfcLabel_PEnum verwendet werden. Die Flächenangabe erfolgt in Quadratmetern (m²) und beschreibt die Größe der zu reinigenden Fläche. Mithilfe von IfcReal und der Einheit m² kann die Fläche exakt bestimmt werden. Die Flächenangabe ist insbesondere für die Ausschreibung der Leistungen notwendig sowie zur Leistungskontrolle mithilfe von Leistungskennzahlen, die sich auf die Fläche beziehen. Das Attribut Oberflächenmaterial trägt wesentlich zur Entwicklung der Kosten und Art der Leistungserbringung bei. Insbesondere die Reinigungsmethode steht in direkter Abhängigkeit zum Oberflächenmaterial. Zusätzlich werden spezifische Reinigungsvorgaben und Herstellerangaben durch die Materialität der Oberfläche beeinflusst. Darüber hinaus stehen der Maschinen- und Personaleinsatz in der operativen Leistungserbringung sowie die Auswahl der einzusetzenden Reinigungsmittel in direkter Beziehung zum Oberflächenmaterial. Bei einer ergebnisorientierten Vergabe bildet das Attribut Oberflächenmaterial die Determinante zur Planung und Durchführung der Reinigungsleistung. Dies resultiert daraus, dass das Attribut für den Dienstleister die wesentliche Angabe zur Planung und Durchführung der Unterhaltsreinigung darstellt, auf deren Grundlage die Reinigungsmethode sowie der Personal- und Maschineneinsatz definiert werden. Vor diesem Hintergrund wird das Attribut als IfcLabel_PEnum459 in den Bestandsdaten des Property Sets Unterhaltsreinigung angegeben werden. Bei der Enumeration werden die Oberflächenmaterialien zu Oberbegriffen zusammengefasst. Dies ermöglicht eine Übersichtlichkeit und Strukturierung der Materialitäten.460 Die für die Reinigung notwendigen Ergänzungen können zusätzlich über das Attribut spezifische Reinigungsvorgaben ergänzt werden.

457

Insbesondere bei repräsentativen Flächen oder Besprechungsräumen ist eine regelmäßige Unterhaltsreinigung notwendig, während bei Technik- oder Abstellräumen die Unterhaltsreinigung eine untergeordnete Rolle spielt. Hierzu gelten der Wille der Vertragsparteien und die allgemeine Verkehrsauffassung, die je nach Nutzung andere gesetzliche Vorgaben oder einen anderen Stand der Technik aufweisen können (Vgl. Najork 2009, S. 67). 458 Die DIN 277 bildet bereits in Richtlinien der GEFMA sowie in CAFM-Connect die Grundlage zur Definition von Raumtypen und damit Flächennutzungen. Des Weiteren bildet sie eine im deutschsprachigen Raum anerkannte Norm. NÄVY 2018 beschreibt die DIN 277 darüber hinaus als Basisinformation für das Flächenmanagement. (Vgll. Nävy 2018, S. 320 ff.). 459 PEnum_Oberflächenmaterial: Naturstein / Fliesen / Teppich / Laminat / PVC / Vinyl / Parkett / Estrich gestrichen / nicht definiert / nutzerdefiniert. 460 Durch die Strukturierung von gleichartigen Materialitäten kann der Personal- und Maschineneisatz optimiert gesteuert werden. Zusätzlich können auf dieser Grundlage Reinigungsreviere gebildet werden.

5.2 FM-Service Unterhaltsreinigung

107

5.2.3.2 Auftragsdaten des „Property Sets Unterhaltsreinigung“ Die Auftragsdaten Vertragspartner, Reinigungsmethode, spezifische Reinigungsvorgaben, Reinigungsintervall, Reinigungszeit, Zugänglichkeit und Revier stellen die auftraggeberbezogenen Anforderungen an die Leistungserbringung dar. Das Attribut Vertragspartner definiert das Unternehmen, das die FM-Services für den Prozess erbringt. Die Notwendigkeit des Attributes liegt insbesondere darin begründet, dass es im Hinblick auf die notwendige Dokumentation zur Betreiberverantwortung die Möglichkeit einer rechtssicheren Dokumentation der Verantwortlichkeiten sowie den Nachweis der rechtssicheren Pflichtenübertragung bietet. Darüber hinaus entstehen durch die Angabe des Vertragspartners Möglichkeiten zur Qualitätssicherung. Durch die Vorhaltung des Unternehmens können Prozesse ausgewertet und Unternehmen direkt der Leistungserbringung sowie der Zufriedenheit der Auftraggeber zugeordnet werden. Durch die Vorhaltung des Attributes können darüber hinaus automatische Workflows generiert werden.461 Aufgrund der notwendigen Rechtssicherheit zur Übertragung der Betreiberverantwortung ist es notwendig, dass dieses Attribut in jedem Property Set gepflegt wird. Als Entität wird IfcOrganization genutzt. Mithilfe dieser Entität wird es ermöglicht, alle Kontaktdaten prozessbezogen zu pflegen und eine Zuordnung vorzunehmen. Besonders der Aufbau von IfcOrganization lässt vielfältige Analysen zu.462 Dem Property Set Unterhaltsreinigung liegt die verrichtungsorientierte Reinigung zugrunde. Bei der verrichtungsorientierten Reinigung wird in der Ausschreibung und damit in der Leistungserbringung in der Regel eine Vorgabe zur Reinigungsmethode durch den Auftraggeber angegeben. Vor diesem Hintergrund definiert das Attribut Reinigungsmethode die Methode, nach der die Fläche gereinigt werden soll. Hierbei wird durch eine Enumeration463 eine Auswahl von Reinigungsmethoden vorgegeben. Eine Enumeration wird an dieser Stelle deshalb gewählt, da sich eine Anzahl von Reinigungsmethoden in der Praxis etabliert hat, die durch eine Aufzählung übersichtlich dargestellt werden kann. Zusätzlich werden unterschiedliche Bezeichnungen der jeweiligen Reinigungsmethoden vermieden, was zu einer Optimierung in der Ausschreibung der Reini-

461

Bspw. können Unternehmen automatisch per Nachricht über ihre notwendigen Leistungen informiert werden. 462 IfcOrganization besteht aus der Identifikation der Organisation, einem Namen, einer Beschreibung, der Rolle des Unternehmens sowie der Adresse (IfcAdress) (Vgl. buildingSMART International Ltd. 2016f). 463 PEnum_Reinigungsmethode: Kehren / Kehrsaugen / Bürstsaugen / staubbindendes Wischen / feuchtes Abwischen / Trockensaugen / Polierung / Poliersaugen / Sprayreinigung / Sprüh-moppen / Nasswischen / Scheuersaugen / Nassscheuern / Nasssaugen / Sprühextrahierung / Schaumreinigung / nicht definiert / nutzerdefiniert.

108

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

gungsleistungen führt, da die Methoden geclustert werden können. Wird eine ergebnisorientierte Unterhaltsreinigung durchgeführt, wird in der Regel keine Reinigungsvorgabe durch den Auftraggeber definiert und in das digitale Gebäudemodell eingepflegt.464 Neben der Reinigungsmethode bildet das Attribut spezifische Reinigungsvorgaben eine wesentliche Determinante zur Definition der Leistungen zur Unterhaltsreinigung. Zu den spezifischen Reinigungsvorgaben zählen neben Herstellerangaben vor allem Anforderungen des Auftraggebers, die im Zusammenhang mit der Erbringung der Primärprozesse stehen. Um eine Einschränkung des operativen FM zu vermeiden, wird dieses Attribut mithilfe von Negativlisten465 gepflegt. Durch die Verwendung von Negativlisten wird gewährleistet, dass -

-

der operative Leistungserbringer nicht in seiner Leistungsfreiheit eingeschränkt wird und Optimierungspotenziale in der Leistungserbringung erreicht werden können und die Übertragung von Haftungsrisiken aufgrund von Vorgaben in der Beauftragung nicht beim Eigentümer verbleibt.

Als Entität wird der IfcText verwendet. Diese Entität ermöglicht im Gegensatz zu IfcLabel eine ausreichende Anzahl an Zeichen zur Definition der Vorgaben. Insbesondere bei diesem Attribut ist die Einbindung der Hersteller der Objekte notwendig, damit am Ende der Planungs- und Ausführungsphase das Attribut im Rahmen einer IFC-Datei als Revisionsunterlage übergeben werden kann. Im Rahmen einer verrichtungsorientierten Unterhaltsreinigung beschreibt das Reinigungsintervall die Anzahl der Reinigungen pro Woche. Es dient als Grundlage der Ausschreibung und Kalkulation der Leistungen. Darüber hinaus bildet es die Grundlage für die Qualitätssicherung. Dies resultiert zum einen aus den Kontrollmöglichkeiten des operativen FM als auch auf den Auswertungsmöglichkeiten der Zufriedenheit des Auftraggebers und Anpassung des Intervalls. Als Entität wird IfcFrequenceMeasure gewählt, da hierdurch die Zeitabstände zwischen den Unterhaltsreinigungen optimal bestimmt werden können. Durch die Objektbezogenheit können in Abhängigkeit von der Nutzung des Raumes für denselben Bodenbelag466 unterschiedliche Intervalle467 angegeben werden. 464

Vor diesem Hintergrund besteht die Möglichkeit mithilfe des Attributs anzugeben, ob es sich um eine Voll- oder Sichtreinigung handelt. 465 Eine Negativliste gibt den Ausschluss bestimmter Aspekte einer Leistungserbringung an. Beispiel: Es dürfen keine säurehaltigen Reinigungsmittel eingesetzt werden. 466 Zum Beispiel: In einem Bürogebäude liegt in den Büros und in den Besprechungsräumen Teppichboden. Da die Besprechungsräume eine höhere Frequentierung aufweisen sowie für Besucher zur Verfügung stehen, wird hier in der Regel ein kürzeres Intervall für die Unterhaltsreinigung angewendet als bei Büroräumen. 467 Erfolgt eine Verknüpfung des digitalen Gebäudemodells mit im Gebäude verbauten Sensoren oder RFID-Technik kann das Intervall der Unterhaltsreinigung bedarfsgerecht und an die Nutzung angepasst

5.2 FM-Service Unterhaltsreinigung

109

Die Reinigungszeit gibt die Zeit an, in der der Dienstleister seine Leistungen erbringen kann. Sie ist notwendig, um die Primärprozesse durch eine zeitliche abgestimmte Reinigung zu unterstützen. Die Reinigungszeit kann in Abhängigkeit von Arbeitszeiten oder Schichtzeiten definiert werden.468 Die Entität IfcWorkTime ermöglicht eine Abbildung dieser Zeitspanne. Eine weitere Determinante, die sich auf die Leistungserbringung der Unterhaltsreinigung auswirkt, ist die Abbildung der Zugänglichkeit. Für die Planung der Leistungserbringung und des damit verbundenen Maschineneinsatzes ist es notwendig, dass die Zugänglichkeit für die Fläche oder das Objekt, an dem die Leistung erfolgen soll, klar definiert ist. Das Attribut Zugänglichkeit beschreibt die Zuwegung zu dem Objekt und gibt an, ob der Einsatz von Maschinen möglich ist.469 Darüber hinaus kann es zur Angabe der Notwendigkeit eines Maschineneinsatzes aufgrund der Höhe eines Objektes genutzt werden. Zur deskriptiven Beschreibung des Attributes wird IfcText verwendet. 470 Die Entität bietet die Möglichkeit die Anforderungen im Hinblick auf Zugänglichkeiten und Maschineneinsatz zu beschreiben. Für das Attribut kann zusätzlich eine Verknüpfung mit IfcPermit vorgenommen werden, um Zugangsberechtigungen zu definieren. Die Revierplanung bildet bereits jetzt ein Standardmodul in CAFM-Systemen und unterstützt durch Einteilung der zu reinigenden Objekte in Reviere bei der Planung und Steuerung der FM-Services.471 Dies liegt insbesondere darin begründet, dass durch die Einteilung in Reviere der Maschineneinsatz besser geplant werden kann. Zusätzlich ist die Verantwortung eindeutig geklärt und wiederkehrende Parameter und Anforderungen der Unterhaltsreinigung können berücksichtigt werden.472 Das Attribut Revier dient darüber hinaus als Grundlage für ein Wegweisersystem. Dieses ermöglicht die Reduzierung der Rüstzeiten und Wegezeiten, da Abläufe systemisch geplant und abgebildet werden

gepflegt werden. Die Verknüpfung mit Sensortechnik wird durch die in den Bestandsdaten definierten Attribute ermöglicht. 468 Bspw. kann definiert werden, dass nur zwischen 20:00 Uhr und 06:00 Uhr die Unterhaltsreinigung durchzuführen ist, da zu diesem Zeitpunkt keine Büroarbeit stattfindet und die Primärprozesse in ihrer Leistungserbringung nicht beeinträchtigt werden. 469 Damit definiert das Attribut, ob ein Maschineneinsatz erforderlich ist, bspw. aufgrund der Einbausituation von Objekten und ob bestimmte Anforderungen an die Maschinen bestehen wie Beschränkungen von Höhe, Breite oder Gewicht. Beschränkungen können bspw. in Bezug auf die maximale Durchgangsbreite, das maximale Gewicht zum Befahren mit Geräten, die maximale Durchgangshöhe bestehen. Hierdurch kann festgestellt werden, ob die Zugänglichkeit eines Objektes mit einer Reinigungsmaschine vor dem Hintergrund ihrer Breite oder ihres Gewichts gegeben ist. 470 Das Attribut kann auch als Grundlage für die Implementierung eines Wegweisersystems gelten. Durch die Vorgabe von Belastungsklassen und statischen Angaben sowie Angaben zur Breite und Höhe im digitalen Gebäudemodell kann eine Wegeführung dargestellt werden. Das bedeutet, dass auf Grundlage des digitalen Gebäudemodells die Zugänglichkeit bspw. auf einem Tablet, Mobiltelefon oder mithilfe von Augmented Reality angezeigt wird. 471 Braun 2013, S. 218. 472 Bspw. gleiche Reinigungszeiten.

110

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

können. Zur eindeutigen Identifikation der Reviere wird IfcLabel als Entität gewählt. Das Revier wird durch den FM-Dienstleister gepflegt. 5.2.3.3 Zustandsdaten des „Property Sets Unterhaltsreinigung“ Die Zustandsdaten definieren den Zustand des Objektes im Rahmen der Leistungserbringung. Die Definition des Zustands in Bezug auf die Unterhaltsreinigung erfolgt vornehmlich durch Angabe des Verschmutzungsgrades. Zusätzlich definieren die Attribute verantwortliche Person, Leistungskennzahl und Reinigungsmittel zur Bewertung des FM-Services. Zur Optimierung der Leistungserbringung ist eine Rückkopplung und Historisierung der Daten notwendig. Für die Leistungserbringung ist deshalb eine verantwortliche Person für die Vertragsumsetzung zu definieren. Diese dient als Ansprechpartner für die mit dem FM-Service und Objekt zusammenhängende Leistungserbringung. Aufgrund der Vielzahl beteiligter Personen auf Auftraggeber-473 und auf Dienstleisterseite, besteht die Notwendigkeit einer klaren Regelung der Verantwortlichkeiten. Für infrastrukturelle Leistungen ist zu empfehlen, dass in diesem Attribut der Objektbetreuer, der für die Leistungen operativ zuständig ist, gepflegt wird. Aufgrund der ständigen Veränderungen in der operativen Leistungserbringung wäre der Pflegeaufwand des operativen Leistungserbringers sonst wirtschaftlich nicht abbildbar. Für technische Leistungen empfiehlt es sich den Anlagenverantwortlichen zu pflegen, also die Person, die die unmittelbare Verantwortung für den Betrieb der Anlage trägt.474 Das Attribut wird als IfcPerson gepflegt. Dies bietet die Möglichkeit, dass eine exakte Zuordnung zu Personen erfolgen kann und Verantwortlichkeiten hierdurch klar definiert sind. Darüber hinaus können Auswertungen zu Qualitäten und weiteren Faktoren der Leistungserbringung durchgeführt werden. Die Leistungskennzahl stellt ein Instrument zur Messung und Steuerung von FM-Services dar. Sie gibt an, wie viele Quadratmeter einer zu reinigenden Fläche pro Stunde gereinigt werden können. Die Leistungskennzahl hängt von verschiedenen Faktoren ab, bspw. vom Oberbelag, der Zugänglichkeit oder dem Maschineneinsatz. Die Kennzahl bietet eine Möglichkeit, um Veränderungen in der Leistungserbringung festzustellen. Insbesondere durch die Historisierung der Daten im digitalen Gebäudemodell und die damit ermöglichte Auswertung kann auf Veränderung strukturiert und gezielt reagiert werden. Die Leistungskennzahl wird damit den Daten zugeordnet, die historisiert werden sollen. Das Attribut Leistungskennzahl wird über IfcReal definiert, als Einheit wird m²/h verwendet. Diese Entität ermöglicht eine Auswertung der Zielerreichung sowie 473

Beim Dienstleister bestehen folgende Möglichkeiten: Verantwortliche Person auf der Managementebene Vorarbeiter bei der Leistungserbringung, hier Reinigung Operativ ausführende Person. 474 Vgl. GEFMA 912-1, S. 13. 1. 2. 3.

5.3 FM-Service Glasreinigung

111

von Abweichungen. Zusätzlich ermöglicht sie eine Auswertung der Veränderung der Performance, wenn Einflussgrößen der Leistungserbringung angepasst werden. Hierdurch wird dem strategischen FM die Möglichkeit gegeben, die Leistungserbringung optimiert zu steuern. Für die Nachverfolgbarkeit der eingesetzten Reinigungsmittel wird das Attribut Reinigungsmittel genutzt. Dadurch lässt sich bei der Erbringung des FM-Services feststellen, ob eine Veränderung des Reinigungsmittels Auswirkungen auf die Bodenbeschaffenheit hat. Außerdem bietet das Attribut die Möglichkeit nachzuverfolgen, ob Nachhaltigkeitskriterien erfüllt sind.475 Das Attribut wird als IfcLabel gepflegt. Dies ermöglicht durch die Historisierung eine Nachverfolgbarkeit und Auswertbarkeit der eingesetzten Reinigungsmittel. Die Angabe des Verschmutzungsgrades bildet einen Indikator dafür, ob das Reinigungsintervall angepasst werden muss. Damit stellt es einen wesentlichen Faktor für die Auftraggeberzufriedenheit dar. Das Attribut wird als Enumeration476 gepflegt. 477 5.3 FM-Service Glasreinigung 5.3.1 Ziel des „Property Sets Glasreinigung“ Das „Property Set Glasreinigung“ umfasst die Reinigung der Fassaden sowie der innen- und außenliegenden Glasflächen. Das Ziel des Property Sets Glasreinigung besteht in der Abbildung der Daten für eine sichere, wirtschaftliche und qualitative Reinigung der Innen- und Außenglasflächen. Hierfür ist es notwendig, nicht nur Prozessdaten zur Ausführung zu pflegen, sondern auch sicherheitsrelevante Daten. Zu der Abgrenzung im Hinblick auf weitere Leistungen der Reinigung ist auch der Abschnitt 5.2.1 zu beachten. 5.3.2 Definition des Standardprozesses Glasreinigung Der „FM-Service Glasreinigung“ wird in der Regel verrichtungsorientiert ausgeführt. Die nachfolgende Abbildung 36 stellt den Prozess für diesen FM-Service dar. An der Abbildung ist zu erkennen, dass die Bestandsdaten auch in diesem Prozess die Grundlage für die Leistungserbringung bilden. Aufgrund der Verrichtungsorientierung dieses FM-Services werden die Auftragsdaten bereits vor Vertragsschluss definiert.

475

Bspw. über den blauen Engel. PEnum_Verschmutzungsgrad: niedrig / mittel / hoch / kritisch / nicht definiert / nutzerdefiniert. Bei einer manuellen Pflege des Attributes gilt es zu beachten, dass die manuelle Pflege des Attributes mit einem hohen Aufwand verbunden ist. Zusätzlich wird das Attribut durch ein subjektives Empfinden des Leistungserbringers und Leistungsempfängers geprägt. Vor diesem Hintergrund bietet sich die Einbindung von Sensorik an. Diese ermöglicht eine automatische und maschinengesteuerte Auswertung der Sauberkeit. 476 477

112

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

Eigetümer und CREM

Start

Bestandsdaten

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Abfrage Nutzeranforderungen

Definition SLA auf Basis der Nutzeranforderungen

Ausschreibung und Vergabe auf Grundlage eines Konzeptes

Bedarfskontrolle, Leistungskontrolle, Analyse und Mitwirkung bei Optimierungen Historisierung

Vergabe

Strategisches Facility Management

Vertragsschluss

Feedback

Reporting

Kontinuierliche Verbesserung Historisierung Planung der Leistungserbringung sowie Analyse und Optimierung der Historisierung Historisierung Historisierung Leistungserbringung

Angebotserstellung

Analyse

Maßnahmenentwicklung

Ablage und Analyse

Operatives Facility Management

Ja

Leistungserbringung

Anpassungen notwendig?

Nein

Historisierung

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Ende

Glasfläche

Absturzsicherung

Rahmenfläche

Sonnenschutz

Reinigungs- Zugänglichkeit intervall

Reinigungszeit

Vertragspartner

Revier

Verantwortliche Person

Reinigungsdatum

Nächste Reinigung

Leistungskennzahl

Verschmutzungsgrad

Abbildung 36: Standardprozess für den FM-Service Glasreinigung478

Auf der Grundlage der Bestandsdaten aus dem As-Built-Gebäudemodell werden die Auftragsdaten durch den Auftraggeber generiert. Hierbei werden insbesondere das Reinigungsintervall, die Reinigungszeit sowie die Zugänglichkeit definiert. Nach Vertragsschluss wird durch den Auftraggeber der Vertragspartner gepflegt. Das strategische und operative FM nutzen diese Daten zur Auftragsplanung, besonders der Maschineneinsatz sowie das Revier werden hier durch das strategische FM gepflegt. Die Zustandsdaten, verantwortliche Person, Reinigungsdatum, Datum der nächsten Reinigung, Leistungskennzahl und Verschmutzungsgrad werden im Rahmen der operativen Leistungserbringung durch das operative FM gepflegt und fortlaufend ausgewertet. 5.3.3 Definition des „Property Sets Glasreinigung“ In Tabelle 14 ist das „Property Set Glasreinigung“ dargestellt. Als Grundlage für das Property Set dient der im vorherigen Abschnitt und Anhang 7.3 dargestellte Prozess zur verrichtungsorientierten Glasreinigung. Die Verrichtungsorientierung wird bei Glasreinigung, insbesondere bei Außenglasflächen, regelmäßig angewendet.

478

Eine vergrößerte Wiedergabe der Abbildung ist in Anhang 7.3 dargestellt.

5.3 FM-Service Glasreinigung

113

Attribut (deutsch)

Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Glasfläche

GlassSurface FrameSurface

Absturzsicherung

FallProtection

Sonnenschutz

ShadingDevice

IfcBoolean

Vertragspartner

PointOfContact

IfcOrganization

Reinigungsintervall Reinigungszeit Revier

ScheduledFrequency CleaningPeriod Territory

IfcTimeMeasure IfcWorkTime

Zugänglichkeit

Accessibility

IfcLabel_PEnum

Verantwortliche Person

ResponsiblePerson

IfcPerson

Reinigungsdatum Nächste Reinigung Leistungskennzahl

CleaningDate

IfcDate

NextCleaningDate PerformanceFactor

IfcDate

Verschmutzungsgrad

PollutionDegree

IfcLabel_PEnum

Größe der zu reinigenden Glasfläche in m² Größe der zu reinigenden Rahmenfläche in m² Angabe, ob vor dem Fenster eine Absturzsicherung angebracht ist (JA) oder nicht (NEIN) Angabe, ob vor dem Fenster ein Sonnenschutz angebracht ist (JA) oder nicht (NEIN) Verantwortliches Unternehmen für die Reinigung Zeitspanne zwischen zwei Reinigungen Zeitraum, in dem die Reinigung erfolgen kann Reinigungsrevier, in dem sich die zu reinigende Fläche befindet Zugänglichkeit und Maschineneinsatz für die Reinigung Verantwortliche Person für die durchgeführte Reinigung Datum der durchgeführten Reinigung Datum der nächsten Reinigung Leistungskennzahl für die durchgeführte Reinigung in m² pro Stunde Verschmutzungsgrad der Fläche vor der durchgeführten Reinigung

3,00 m²

Rahmenfläche

IfcAreaMeasure IfcAreaMeasure IfcLabel_PEnum

IfcReal

NEIN

JA

Bestandsdaten

0,25 m²

ABC GmbH

Mo-Fr., 08:3021:00 Uhr A1

Auftragsdaten

3 Monate

Hubwagen Müller, Michael 24.12.2017 24.03.2018 123 m²/h hoch

Zustandsdaten (Unterteilung in Innen- und Außenfläche möglich)

IfcLabel

Zuordnung Daten

Tabelle 14: Property Set für den FM-Service Glasreinigung

Die Zuordnung des FM-Services Glasreinigung ist ebenso wie die Unterhaltsreinigung zu IfcSpace möglich. Eine Alternative zur flächenbezogenen Zuordnung bietet die objektbezogene Zuordnung. Diese Zuordnung zu Objekten ist der Zuordnung zu IfcSpace vorzuziehen, da Spezifika der Glasreinigung optimal abgebildet werden können. Der Bezug zu den jeweiligen Objekten ist IfcSpace deshalb vorzuziehen, da in den Definitionen der Objekte beschrieben steht, ob es sich um innen- oder außenliegende Objekte handelt. Als Applicable Entities können IfcWindow, IfcDoor und IfcCurtainWall genutzt werden. IfcWindow kann hierbei die Innen- und Außenfenster abbilden, IfcDoor bildet Glastüren oder Ausschnitte in Glastüren ab. IfcWindow kann ein Bestandteil von

114

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

IfcCurtainWall sein, sodass auch hier ein Objektbezug herzustellen ist. Für die innenliegenden Glastrennwände können weitere Objektbezüge hergestellt werden, z. B. zu IfcPlate, wenn hier Glasmaterialien verwendet werden. 5.3.3.1 Bestandsdaten des „Property Sets Glasreinigung“ Die Bestandsdaten Glasfläche, Rahmenfläche, Absturzsicherung und Sonnenschutz bilden die Grundlage für die Ausschreibung und die Leistungserbringung des FM-Service Glasreinigung. Insbesondere die Flächenangaben stellen die Grundlage für die Ausschreibung des FM-Services dar. Darüber hinaus stellen die Bestandsdaten mögliche Einflussparameter in der Leistungserbringung dar. Diese beziehen sich sowohl auf sicherheitsrelevante Themen als auch auf Erschwernisse in der Leistungserbringung. Die Glas- und Rahmenflächen bilden die Grundlage für die Flächenermittlung für die Fensterreinigung. Aus dem Modell heraus muss das Konstruktionsmaß nach den Vorgaben der GÜTEGEMEINSCHAFT GEBÄUDEREINIGUNG E. V. 2015 für die Glasflächen über das Property Set an den Dienstleister ausgegeben werden. Die Reinigung der Rahmenfläche erfolgt ebenfalls im Zuge der Glas- und Fassadenreinigung. Das Aufmaß der Flächen erfolgt bei Einfachfenstern einseitig.479 Die zweiseitige Reinigung ist immer vorgesehen, solange es keine anders lautende Leistungsbeschreibung gibt.480 481 Als Entität wird IfcAreaMeasure gewählt, da diese Entität den Wert für die Oberfläche von Objekten482 angibt. Das Attribut Absturzsicherung gibt an, ob eine Absturzsicherung vorhanden ist, die durch den Dienstleister benutzt werden kann. Durch die Vorhaltung des Attributes wird es dem operativen FM ermöglicht, die Leistungen zu planen und eine Risikobetrachtung vorzunehmen. Zusätzlich kann das Attribut auch Auskunft darüber geben, ob eine Glasbrüstung als Absturzsicherung vorhanden ist, die zu einer Veränderung in der Leistungserbringung führt. Zur Definition der genauen Ausgestaltung vor Ort wird als Entität IfcLabel_PEnum gewählt. Hierdurch können die relevanten Auswahlmöglichkeiten483 abgebildet werden. Das Attribut Sonnenschutz gibt an, ob eine Form von Sonnenschutz im Bereich der zu reinigenden Fenster oder Fassaden vorhanden ist. Je nach Art und Ausführung des Sonnenschutzes sind unterschiedliche Anforderungen an die Reinigung zu beachten.484 Das

479

Bei Doppelfenstern erfolgt das Aufmaß ebenfalls einseitig, wird aber mit dem Faktor 2 multipliziert. Das bedeutet bei einer Fensterfläche von 2,0 m² eine zu reinigende Fläche von 2 x 2,0 m² = 4,0 m² und eine im FM-Service dargestellte Fläche von 1 x 2,0 m² = 2,0 m². 481 Vgl. Gütegemeinschaft Gebäudereinigung e. V. 2015, S. 7. 482 In m². 483 PEnum_Absturzsicherung: Ja, Anschlagpunkte / Ja, Absturzsicherung / Ja, Sonstiges / Ja, Anschlagpunkte und Absturzsicherung / Nein / nicht definiert / nutzerdefiniert. 484 Innenliegender Sonnenschutz muss bspw. vor der Reinigung hochgefahren werden, außenliegender Sonnenschutz muss gegebenenfalls mit gereinigt werden. 480

5.3 FM-Service Glasreinigung

115

Attribut dient als erste Einschätzung über Art und Umfang des Mehraufwandes. Es wird deshalb als IfcBoolean angegeben. 5.3.3.2 Auftragsdaten des „Property Sets Glasreinigung“ Die Attribute Vertragspartner, Reinigungsintervall, Reinigungszeit, Revier und Zugänglichkeit485 beschreiben die Auftragsdaten des Property Sets Glas- und Fassadenreinigung. Sie definieren die vertraglichen Anforderungen an die Leistungserbringung. 5.3.3.3 Zustandsdaten des „Property Sets Glasreinigung“ Die Zustandsdaten werden durch die Attribute verantwortliche Person, Reinigungsdatum, nächste Reinigung, Leistungskennzahl und Verschmutzungsgrad486 definiert. Das Attribut Reinigungsdatum beschreibt das Datum, an dem die Leistung durchgeführt wurde. Es dient insbesondere zur Historisierung und Nachweisführung.487 Darüber hinaus kann es bei einem Dienstleisterwechsel als Grundlage für die nächsten Reinigungen genutzt werden. Für das Reinigungsdatum wird die Entität IfcDate verwendet. Durch IfcDate wird eine tagesgenaue Zuordnung mit einem Kalenderdatum ermöglicht. Zum Austausch der Daten ist als Format YYYY-MM-DD nach ISO 8601 zu verwenden, das auch im IFC-Standard definiert ist.488 Das Datum wird durch den Dienstleister, der die Leistungen durchgeführt hat, gepflegt. Das Attribut nächste Reinigung beschreibt das Datum, an dem die Leistung erneut durchzuführen ist. Ziel muss es sein, dass sich das Datum, in diesem Fall der nächsten Reinigung, aus dem vorgegebenen Reinigungsintervall und dem Reinigungsdatum errechnet. Durch dieses Attribut wird die Planung der nachfolgenden Leistungen ermöglicht. Insbesondere bei einem möglichen Wechsel im operativen FM sind die Daten vorhanden und können von dem neuen FM-Dienstleister beachtet werden. Das Attribut wird ebenso wie das Reinigungsdatum als IfcDate gepflegt.

485

Die Attribute werden im Rahmen der Unterhaltsreinigung in Abschnitt 5.2.3.2 definiert. Die Attribute verantwortliche Person, Leistungskennzahl und Verschmutzungsgrad werden in Abschnitt 5.2.3.3 definiert. 487 Dieses Datum stellt insbesondere für die Wartung und wiederkehrende Prüfung ein notwendiges Attribut dar, da es zur Beweissicherung über die ordnungsgemäße Leistungserbringung dient. 488 Vgl. buildingSMART International Ltd. 2016d. 486

116

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

5.4 FM-Service Wartung 5.4.1 Ziel des „Property Sets Wartung“ Die Wartung beschreibt nach der DIN 31051 die Leistungen „zur Verzögerung des Abbaus des vorhandenen Abnutzungsvorrats“.489 490 Sie ist integraler Bestandteil der Leistungen zur Instandhaltung491 und bildet mit der Inspektion neben der Instandsetzung den größten Kostenblock in den TGM-Kosten eines Bürogebäudes.492 Im IFC-Standard existiert ein PSet für den Bereich Instandhaltung, das PSet_ProjectOrder-MaintenanceWorkOrder.493 Das Property Set ist mit acht Attributen definiert, die für die praktische Leistungserbringung der FM-Services nicht ausreichend sind. Aufgrund der Vielfalt des Begriffs Instandhaltung ist eine Unterteilung in Wartung, Inspektion, Instandsetzung494 und Verbesserung495 notwendig. Diese Unterteilung ist in Abbildung 37 dargestellt. Wartung FM-Service der

Inspektion

Instandsetzung

FM-Service der

Verbesserung

FM-Service der

Instandsetzung nach DIN 31051 FM-Service definiert durch PSet_Wartung

FM-Service definiert durch PSet_Inspektion

FM-Service definiert durch PSet in Abhängigkeit der PSet_Instandsetzung Leistungen

Abbildung 37: Aufteilung der Instandsetzung auf die FM-Services Wartung, Inspektion, Instandsetzung und Verbesserung und zugeordnete Property Sets

Die DIN 31051 stellt einen Katalog von Leistungen auf, die in der Wartung beinhaltet sein können. Neben der Erstellung eines Wartungsplanes werden die Vorbereitung der Durchführung, die Durchführung, Funktionsprüfung und Rückmeldung genannt.496 Im Rahmen der Instandhaltung hat das Facility Management außerdem darauf zu achten, dass die Grundlagen für die wiederkehrende Prüfung von prüfpflichtigen Anlagen und

489

Der Abnutzungsvorrat beschreibt den Vorrat der möglichen Funktionserfüllung, der einer technischen oder baulichen Anlage unter definierten Rahmenbedingungen und aufgrund ihrer Herstellung, Instandsetzung und Verbesserung innewohnt (Vgl. Hirschner et al. 2013, S. 13). 490 DIN 31051, S. 5. 491 Die VDMA stellt fest, dass die Wartung eine Maßnahme im Sinn der geplanten Instandhaltung sei (Vgl. VDMA 24186-0, S. 5). 492 Vgl. Rotermund 2016, S. 47 ff. 493 Vgl. Anhang 3. 494 Während die Wartung in Abschnitt 5.4 definiert wird, erfolgen die Definitionen für die Instandsetzung in Abschnitt 5.5 und für die Inspektion in Abschnitt 5.6. 495 Die Verbesserung kann aufgrund ihrer Vielfältigkeit in der Leistungserbringung mithilfe der Attribute verschiedener vorhandener Property Sets sowie den Attributen der PSets Wartung, Inspektion und Instandsetzung abgebildet werden. 496 Vgl. DIN 31051, S. 5.

5.4 FM-Service Wartung

117

Einrichtungen erbracht werden.497 Ziel des Property Sets muss die Einhaltung dieser gesetzlichen und normativen Anforderungen sein. Zusätzlich sind die Herstellerangaben zu berücksichtigen. Darüber hinaus muss das „PSet Wartung“ dazu beitragen, die Zufriedenheit des Auftraggebers durch Einhaltung der SLA zu steigern. Das Property Set soll die Vorbereitung sowie die Durchführung und Dokumentation der Wartung unterstützen. 5.4.2 Definition des Standardprozesses Wartung Die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen sowie die Sicherung der Zufriedenheit des Auftraggebers spiegeln sich auch in dem in Abbildung 38 dargestellten Prozess wider, der mithilfe der Praxispartner im Rahmen dieser Arbeit erstellt wurde. Bereits zu Beginn fließen die Anforderungen des Auftraggebers in die Grundlagenermittlung sowie in die Definition der Service Level Agreements (SLA) und damit in die Wartungsstrategie ein. Auch während der operativen Leistungserbringung durch das operative FM wird die Leistungserbringung durch fortlaufende Dokumentation und Analysen geprägt. Der dargestellte Prozess zeigt damit einen Standardprozess für den FM-Service Wartung auf, der die Grundlage für die Erstellung des Property Sets Wartung bildet. Start

Kunde und CREM

Nein Bestandsdaten Abfrage Nutzeranforderungen

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Definition SLA auf Basis der Nutzeranforderungen

Festlegung der Wartungsstategie

Liegt ein Wartungsvertrag vor?

Ja

Anforderungen erfüllt?

Nein

Ja

Erstellung einer Ausschreibung

Bedarfskontrolle, Leistungskontrolle, Analyse und Mitwirkung bei Optimierungen Historisierung

Vergabe

Strategisches Facility Management

Vertragsschluss

Feedback

Reporting

Kontinuierliche Verbesserung Historisierung Planung der Leistungserbringung sowie Analyse und Optimierung der Historisierung Historisierung Historisierung Leistungserbringung

Angebotserstellung

Ablage und Analyse

Analyse Prozess Instandsetzung

Wartungsbericht

Operatives Facility Management

Ja

Leistungserbringung

Instandsetzung erforderlich?

Nein

Historisierung

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Ende

Inbetriebnahmedatum

Wartungspriorität

Wartungsstrategie

Wartungsvertrag

Wartungsintervall Personalqualifikation

Wartungsleistungen

Vertragspartner

Schutzanforderungen

Wartungsdatum

Verantwortliche Person

Nächste Wartung

Ergebnis Ergebnisbeschreibung

Abbildung 38: Standardprozess für den FM-Service Wartung498

Der dargestellte Prozess zeigt auf, dass die Prozessdaten zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der Prozesskette entstehen. Die Grundlage für die Daten im Property Set bildet

497 498

Vgl. Hirschner et al. 2013, S. 13. Eine vergrößerte Wiedergabe der Abbildung ist in Anhang 7.4 dargestellt.

118

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

das Attribut Inbetriebnahmedatum, das mit den Bestandsdaten aus der Planung und Ausführung zu übergeben ist. Auf dieser Grundlage werden durch den Auftraggeber, ggf. mit Einbindung des strategischen FM, die Auftragsdaten zur Angebotsausschreibung definiert. Hierzu zählen neben der Kategorisierung des Objektes die Wartungsstrategie, Prüfebene sowie die Wartungsleistungen und das Wartungsintervall, wenn es sich um eine verrichtungsorientierte Wartung handelt. Bei einer ergebnisorientierten Wartung wird dieses Attribut ebenso wie das Attribut Wartungsleistungen durch das strategische Facility Management gepflegt. Der Vertragspartner wird durch den Auftraggeber eingepflegt. Spätestens zu Vertragsbeginn werden außerdem die Schutzanforderungen durch den Auftraggeber in das digitale Gebäudemodell eingepflegt, die durch den Auftragnehmer zu beachten sind. Durch das operative Facility Management werden die Zustandsdaten gepflegt. Diese werden im digitalen Gebäudemodell historisiert und dienen zu Auswertungszwecken. Dazu zählen neben dem Datum der Wartung und dem nächsten Datum der Wartung besonders die verantwortliche Person, das Ergebnis, die Ergebnisbeschreibung sowie der Wartungsbericht. 5.4.3 Definition des „Property Sets Wartung“ Der im vorherigen Abschnitt und in Anhang 7.4 dargestellte Prozess zeigt die Daten auf, die im Rahmen des „Property Sets Wartung“ zu berücksichtigen sind. Die in Tabelle 15 dargestellten Attribute spezifizieren diese Daten. Dieses PSet stellt eine Weiterentwicklung des im IFC-Standard enthaltenen PSet_ProjectOrderMaintenanceWorkOrder499 dar und bietet die Möglichkeit, die FM-Services spezifisch und damit prozessgerecht abzubilden.

499

Entität

Beschreibung

Beispiel

Inbetriebnahmedatum

CommissioningDate

IfcDate

Datum der Inbetriebnahme der Gesamtanlage

01.04.2017

Wartungspriorität

FaultPriorityType

IfcLabel_PEnum

Hoch

Wartungsstrategie Wartungsintervall Personalqualifikation

MaintenanceType ScheduledFrequency ExaminerQualificationLevel

IfcLabel_PEnum IfcTimeMeasure IfcLabel_PEnum

Wartungsvertrag

MaintenanceContract

IfcBoolean

Priorität der Wartung des Objektes für die Gebäudenutzung Strategie zur Wartung des Objektes Zeitspanne zwischen zwei Wartungen Anforderungen an die Personalqualifikation zur Durchführung der Wartung des Objektes Angabe, ob ein Wartungsvertrag vorliegt (JA) oder nicht (NEIN)

Zuordnung Daten

Bestandsdaten

Attribut (englisch)

Präventivstrategie 6 Monate Sachkundiger

JA

Die Weiterentwicklung basiert insbesondere auf den Anforderungen aus Abschnitt 5.4.1.

Auftragsdaten

Attribut (deutsch)

5.4 FM-Service Wartung

119

PointOfContact

IfcOrganization

Wartungsleistungen

WorkTypeRequested

IfcText

Schutzanforderungen

SpecialRequirements

IfcText

Verantwortliche Person

ResponsiblePerson

IfcPerson

Ergebnis

MaintenanceResult AssessmentDescription

IfcLabel_PEnum IfcText

MaintenanceDate NextMaintenanceDate Report

IfcDate

Ergebnisbeschreibung Wartungsdatum Nächste Wartung Wartungsbericht

IfcDate IfcDocumentSelect

Verantwortliches Unternehmen für die Wartung des Objektes Anforderungen und Herstellerhinweise zur Durchführung der Wartung des Objektes Gefahrenhinweise und Schutzanforderungen zur Durchführung der Wartung des Objektes

ABC GmbH

Verantwortliche Person für die durchgeführte Wartung Ergebnis der durchgeführten Wartung Beschreibung des während der Wartung festgestellten Ist-Zustands Datum der durchgeführten Wartung Datum der nächsten Wartung Dokumentation der Wartung

Müller, Michael

Klappe schmieren keine

Wartung durchgeführt keine Auffälligkeiten 01.10.2017

Zustandsdaten

Vertragspartner

31.03.2018 Dokument

Tabelle 15: Property Set für den FM-Service Wartung

Das „Property Set Wartung“ wird den Objekten im digitalen Gebäudemodell500 zugeordnet. Diese objektbezogene Zuordnung ermöglicht die Berücksichtigung von Objektspezifika sowie die objektgenaue Abbildung der historisierten Wartungsdaten. Das Property Set Wartung bezieht sich auf Objekte, die sich wohl in den Kostengruppen 300 und 400 als auch in den Kostengruppen 500 und 600 wiederfinden.501 Eine Zuordnung der Kostengruppen nach DIN 276 zu den PSets ist im Anhang 6 dargestellt. 5.4.3.1 Bestandsdaten des „Property Sets Wartung“ Das Attribut Inbetriebnahmedatum bildet das grundlegende Bestandsdatum des „Property Sets Wartung“. Das Inbetriebnahmedatum beschreibt die erstmalige Verwendung eines Objektes und damit den Beginn des Regelbetriebs nach Abschluss des Probebetriebs.502 Dieses Attribut ist die Grundlage für die Wartung, da mit der Inbetriebnahme die Wartungszyklen beginnen. Das Inbetriebnahmedatum ist als IfcDate503 zu pflegen.

500

Zum Beispiel einer Pumpe (IfcPump). Vorwiegende Anwendungsfälle für das Property Set Wartung liegen in Objekten der Kostengruppe 400. 502 Art. 2 Abs. k) Richtlinie 2006/42/EG und § 3 Begriffsbestimmungen Art. 3, Abs. 2 Nr. 2 ZuG 2012. 503 Vgl. hierzu Abschnitt 5.3.3.2. 501

120

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

5.4.3.2 Auftragsdaten des „Property Sets Wartung“ Zur Wahrung der Betreiberverantwortung bilden die Attribute der Auftragsdaten die entscheidende Grundlage. Sie werden notwendig, um eine Exkulpation des Eigentümers zu ermöglichen und die Leistungen ordnungsgemäß an das Facility Management zu übertragen. Hierzu werden zunächst die Attribute Wartungspriorität, Wartungsstrategie und Wartungsintervall notwendig, die sich aus den Anforderungen des Auftraggebers ergeben. Darüber hinaus werden die Attribute Personalqualifikation, Wartungsleistungen und Schutzanforderungen erforderlich, um der Betreiberverantwortung gerecht zu werden und eine ordnungsgemäße Leistungserbringung zu gewährleisten. Die Attribute Wartungsvertrag und Vertragspartner definieren die rechtlichen Auftragsdaten des FM-Services Wartung. Das Attribut Wartungspriorität bildet die Grundlage für eine optimale Leistungserbringung im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit, Reduzierung des Ausfallrisikos und Betreiberverantwortung. Mithilfe des Attributes wird eine Steuerung der Leistungen für Objekte ermöglicht, indem den Objekten unterschiedliche Prioritäten zugeordnet werden. Insbesondere im Bereich der Kostengruppe 300 existiert eine Vielzahl von Objekten, die sich in den Anforderungen an die Wartung deutlich voneinander unterscheiden.504 Dies gilt analog für die Kostengruppe 400.505 Für beide Kostengruppen ist deshalb eine Priorisierung erforderlich. Wesentlich ist, dass die Objekte dieselbe Priorität besitzen wie die ihnen untergeordneten Objekte und ein Bezug zwischen den Objekten besteht, sofern diese für den Betrieb der Anlage relevant sind.506 Zur Einteilung können für die Kostengruppen 300 und 400 Kategorien im Rahmen einer Enumeration vergeben werden. Die unterschiedlichen Kategorien können sowohl für Hochbau als auch für TGA angewendet werden. Die jeweiligen Kriterien ergeben sich aus Tabelle 16. In dieser Tabelle findet eine mögliche Zuordnung der Service Level (Bereitstellungsgrad) zu den jeweiligen Gebäudeteilen statt.

504

Hier kann zwischen primären Konstruktionselementen (z. B. Stützen, Fundamenten) mit hohen Anforderungen an Wartungs- und Prüfebenen, sekundären Konstruktionselementen (z. B. Dachbeläge, Geländer) mit Anforderungen an Wartungs- und Prüfebenen, da eine lokale Gefahr bei Fehlfunktion ausgehen kann und Ausbauelementen (z. B. Teppichboden) mit Einflüssen auf die Verkehrssicherheit, den Arbeitsschutz und den Werterhalt unterschieden werden (Vgl. Otto et al. 2017, S. 54). 505 In der Kostengruppe 400 stellt der Bereitschaftsgrad einen wesentlichen Schlüssel zur Bewertung der Objekte dar. Der Bereitschaftsgrad wird in % gemessen und beschreibt den Anteil der Betriebsfähigkeit im definierten Betriebsumfang. Hierbei ist der zeitliche Bezug zu beachten, da eine Betriebsfähigkeit von 98 % über zehn Jahre einfacher sicherzustellen ist als innerhalb einer Woche, bspw. bei Wartungen (Vgl. Hellerforth 2006, S. 320). 506 Bspw. können Brandschutzklappen Bestandteil einer Lüftungsanlage sein. Ist diese Lüftungsanlage zur Gewährleistung des Betriebs erforderlich, bspw. Abluft in einem OP-Saal oder einem Laborgebäude, so hat sie die höchste Kategorie. Kann die Brandschutzklappe zum Ausfall der Anlage führen, ist diese auch mit der höchsten Kategorie zu versehen. Hier können auch Schemata zur Vererbung von Kategorien angewendet werden.

5.4 FM-Service Wartung

121

Kategorie

Zuordnung bei Hochbauobjekten

Zuordnung bei TGA-Objekten

Primäre Objekte

Alle tragenden Objekte und Fugen, die nicht ausfallen dürfen (sicherheitsrelevante Anlagen). Objekte, die im bestimmten Rahmen ausfallen dürfen.

Alle sicherheits- und betriebsrelevanten Objekte (Bereitstellungsgrad von ≥ 99 %)

Sekundäre Objekte Tertiäre Objekte UserDefined NotDefined

Alle Ausbauelemente, die keine tragende Funktion haben oder Objekte mit konstruktiven Anforderungen sind. Durch den Auftraggeber festgelegte Funktion Nicht definierte Funktion

Alle Objekte mit Anforderungen, die in einem bestimmten Rahmen ausfallen dürfen (Bereitstellungsgrad von ≥ 95 %) Anlagen, die für den Gebäudekomfort erforderlich sind, aber in einem bestimmten Rahmen ausfallen dürfen (Bereitstellungsgrad von ≥ 90 %) Durch den Auftraggeber festgelegte Funktion Nicht definierte Funktion

Tabelle 16: Zuordnung baulicher und technischer Anlagen zu den Objektkategorien

Insbesondere die erste Kategorie kann durch den Einsatz von Building Information Modeling digital erfasst werden, da bei den jeweiligen konstruktiven Bauteilen eine Abfrage erfolgt, ob es sich bei dem Bauteil um ein tragendes (JA) oder nichttragendes (NEIN) Bauteil handelt. Neben dieser Priorität der Objekte bilden die Service Level Agreements (SLA) mit dem Auftraggeber eine wesentliche Grundlage für die Definition der Wartungspriorität. Bei verrichtungsorientierten SLA liegen Kennzahlen507 und Vorgabewerte zu Grunde, die sich an gültigen Normen und Richtlinien orientieren. Bei ergebnisorientierten SLA werden keine weitergehenden Informationen zur Leistungserbringung genannt, sondern nur Parameter und Festlegung zur Beurteilung der Leistung.508 509 Aus der Wartungspriorität leitet sich die Wartungsstrategie des Objektes ab. Sie setzt damit die in der Wartungspriorität festgelegten Anforderungen operativ um. Das Attribut wird als IfcLabel_PEnum510 gepflegt. Während die Wartungspriorität der Objekte primär durch den Auftraggeber definiert wird, kann die Wartungsstrategie in Zusammenarbeit mit dem strategischen FM festgelegt werden.511 Das Attribut Wartungsintervall beschreibt den längst möglichen Zeitraum ohne Durchführung einer Wartung. Aufgrund der Vorgaben aus den Normen und Richtlinien ist der Zyklus nach wie vor das relevante Attribut für die Grundlage für die Leistungs-

507

Z. B. Wartungsintervalle von Anlagen. Z. B. Behaglichkeitskriterien. 509 Vgl. Hirschner et al. 2013, S. 93. 510 PEnum_Wartungsstrategie: geplant / zustandsbasiert / just-in-time / vorausschauend / Big Data Analyse / nicht definiert / nutzerdefiniert. 511 Hieraus resultiert in der Regel eine angepasste Form der Leistungserbringung der FM-Services. Bspw. wird ein Bauteil bei der vorausschauenden Instandhaltung weit vor Ablauf seines Abnutzungsvorrats ersetzt. Bei einer reaktiven Instandhaltungsstrategie werden lediglich die nach Normen und Richtlinien notwendigen Leistungen durchgeführt und das Bauteil erst bei Defekt ersetzt. 508

122

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

erbringung in der Wartung. Die Gründe hierfür liegen besonders darin, dass das Wartungsintervall bei Nichteinhaltung der zeitlichen Vorgaben Auswirkungen auf die Betreiberverantwortung sowie auf die Gewährleistung hat. Als Entität für das Attribut wird IfcTimeMeasure gewählt. IfcTimeMeasure lässt verschiedene Möglichkeiten für Einheiten zu. Erfolgt kein Einsatz von Sensoren zur Steuerung der Wartung, werden auf Normen und Richtlinien basierende Wartungsintervalle angegeben. Insbesondere in der Kopplung des digitalen Gebäudemodells mit dritten Systemen512 bestehen Möglichkeiten zur optimierten Pflege des Attributes. Da die Wartungsintervalle in der Regel in Monaten513 angegeben werden, ist für dieses Attribut Monate als Einheit zu verwenden. Als Wert sind ganze Zahlen514 zu pflegen. Die Wartung stellt als Bestandteil der Instandhaltung einen entscheidenden Baustein in Bezug auf die Betreiberverantwortung515 dar.516 Dementsprechend ist es notwendig, dass die jeweiligen Wartungsleistungen durch geschultes Personal durchgeführt werden. Dies ergibt sich aus den normativen Vorgaben, die für bestimmte Tätigkeiten speziell ausgebildetes Personal oder Sachkundige fordern. Einfache Tätigkeiten können durch eingewiesene Fachkräfte oder unter besonderen Bedingungen durch Personen ohne spezifische Qualifikation durchgeführt werden.517 Eine solche Definition ist im internationalen IFC-Standard aufgrund der supranationalen Reichweite nicht verankert. Deshalb wird das Attribut Personalqualifikation definiert. Die Definition von Anforderungen an die Qualifikation bildet für den deutschsprachigen Raum die Grundlage für die Leistungserbringung für den FM-Service Wartung.518 Zur Auswertung und Organisation der Wartungen wird eine Enumeration519 in Anlehnung an die GEFMA 912-4 verwendet. Dies ermöglicht eine Auswahl der in der Enumeration genannten Qualifikationsebenen aufgrund eindeutiger Alternativen und einer endlichen Wertemenge. Zusätzlich können die Anforderungen eindeutig beschrieben werden. Das Attribut kann durch ein drittes System, z. B. REG-IS und durch das strategische FM aktualisiert werden.

512

Z. B. REG-IS. Die Standardangaben bei zeitlichen Wartungsintervallen betragen 6, 12 oder 24 Monate. 514 Beispiel: 6 Monate. 515 Die Betreiberverantwortung beschreibt die Pflichten, die aus den mit dem Betrieb von Gebäuden und Anlagen verbundenen Gefahren resultieren (Vgl. Najork 2009, S. 180 und Krimmling 2008, S. 167). 516 Vgl. Gondring und Wagner 2007, S. 56. 517 Vgl. Otto et al. 2017, S. 32. 518 Neben der Wartung betrifft die Personalqualifikation auch die in den folgenden Abschnitten dargestellten FM-Services Inspektion und wiederkehrende Prüfung. 519 PEum_Qualifikationsebene: Person ohne spezifische Qualifikation / Eingewiesenes Fachpersonal mit einschlägiger beruflicher Qualifikation / Befähigte Person oder Sachkundiger / Sachverständiger / nicht definiert / nutzerdefiniert. 513

5.4 FM-Service Wartung

123

Das Attribut Wartungsvertrag gibt an, ob ein Wartungsvertrag abgeschlossen wurde. Der Abschluss eines Wartungsvertrages kann Einfluss auf das Vertragsverhältnis zwischen Eigentümer und Hersteller haben.520 Darüber hinaus ist diese Angabe bei der Beauftragung oder Durchführung von Instandhaltungsleistungen zu beachten.521 Durch die Verwendung von IfcBoolean besteht die Möglichkeit einen schnellen Überblick über die vertragliche Situation zu schaffen. Bei Bedarf kann der Wartungsvertrag, der im DMS liegt, eingesehen werden. Eine detaillierte Beschreibung des Wartungsvertrags in diesem Attribut ist nicht zielführend, da nicht alle Eventualitäten eines Wartungsvertrags in dem Feld erfasst werden können. Das Attribut Wartungsleistungen beschreibt die Anforderungen, die an die Leistungserbringung des FM-Services Wartung gestellt werden. Dies dient der Definition der Leistungsdurchführung und Vermeidung von unzureichender Ausführung der Leistung. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass die Verzögerung des Abnutzungsvorrats erreicht wird. Zur Definition der Leistungen bestehen für dieses Attribut zwei Varianten, die mit ihren Vor- und Nachteilen in Tabelle 17 dargestellt sind. Beschreibung der Normen und Richtlinien, nach denen die Wartung durchzuführen ist Vorteile

-

Nachteile

-

Flexibilität in der Leistungserbringung vor Ort. Haftungsrisiken für Datenverantwortlichen werden reduziert. Aktualisierungen in den Normen und Richtlinien müssen nicht nachgepflegt werden. Anlagenspezifische Hinweise können nicht abgebildet werden. Bei Dienstleisterwechsel ist ggf. eine erneute Einweisung erforderlich. Die digitale Abbildung von Vorgängen ist nicht möglich.

Genaue Beschreibung der Arbeitsschritte mittels Einbindung von Dokumenten, Videos oder Anleitungen über QR-Codes oder Hinterlegung von Text im digitalen Gebäudemodell - Steuerung der Durchführung vor Ort aufgrund von Vorgaben. - Hinweise können angezeigt und dargestellt werden. - Optimierte Einarbeitung bei neuen Personen. -

Daten zur Anlage und Wartung müssen fortlaufend aktualisiert und kontrolliert werden. Haftungsrisiken für den Datenverantwortlichen steigen. Aktualisierung von Normen und Richtlinien müssen fortlaufend eingepflegt werden.

Tabelle 17: Varianten der Angabe von Wartungsleistungen

Aus Tabelle 17 lässt sich schließen, dass die Verwendung der Varianten stark vom Fokus des jeweiligen Nutzers des digitalen Gebäudemodells abhängig ist. Insbesondere die Eigentümer, die das digitale Gebäudemodell über den gesamten Lebenszyklus nutzen werden, haben im Rahmen ihrer Leistungsvergabe ein Interesse daran, die Sicherung der Betreiberverantwortung durch eine geringe Anzahl an Vorgaben zu realisieren. Im Gegensatz dazu besitzt das operative FM ein besonderes Interesse an möglichst detaillierten Daten. Vor diesem Hintergrund wird das Attribut als IfcText gepflegt, um eine 520 521

Bspw. die Verlängerung von Gewährleistung. Z. B. sind aufgrund von Wartungsverträgen Anfahrten oder Verschleißteile geregelt.

124

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

ausreichende Anzahl an Zeichen zur Pflege zu haben. Dadurch wird eine Flexibilität für die Leistungserbringung in Abhängigkeit von den beteiligten Personen ermöglicht. Ziel der Datenpflege muss darüber hinaus die Übergabe der Daten durch den Hersteller als IFC-Datei sein. Das Attribut Schutzanforderungen weist auf spezifische Gefahren und besondere Anforderungen für die Durchführung von Leistungen hin. In diesem Attribut werden Hinweise auf mögliche Gefährdungen gegeben, die von Arbeitsmitteln ausgehen oder die durch den Ort der Erbringung des FM-Services entstehen können. Zusätzlich können in diesem Attribut einweisungsrelevante Daten522 gepflegt werden. Durch die Übergabe dieses Attributes wird eine Möglichkeit geschaffen, die Daten an das operative FM zur Einhaltung der Verantwortung für Sicherheit und Gesundheit zu übergeben. Durch die Nutzung von IfcText können die möglichen Gefahren und Hinweise ausführlich beschrieben werden. Auf eine Standardisierung von Texten in Form von Auswahlmöglichkeiten wird bei diesem Attribut verzichtet, da eine Vielzahl unterschiedlicher Gefahren möglich ist. 5.4.3.3 Zustandsdaten des „Property Sets Wartung“ Die Attribute verantwortliche Person, Ergebnis, Ergebnisbeschreibung, Wartungsdatum, nächste Wartung und Wartungsbericht523 beschreiben die Zustandsdaten. Hierbei werden nicht nur die tatsächlichen Attribute gepflegt, die den Zustand des Objektes beschreiben, sondern zusätzlich auch darüberhinausgehende Attribute, die für die Auswertung des Zustands relevant sind. Das Ergebnis beschreibt die Rückmeldung nach der durchgeführten Wartung und stellt einen wesentlichen Bestandteil der Historisierungsdaten dar. Durch die Verwendung von IfcLabel_PEnum524 können verschiedene Ergebnisfälle dokumentiert werden. Diese können zu Auswertungszwecken leicht ausgewertet werden und reichen hier aufgrund der Ablage des Wartungsberichtes als Daten aus. Sofern aus der Wartung heraus Instandsetzungsleistungen resultieren, wird ein Instandsetzungsauftrag ausgelöst.525 In Ergänzung zu dem Attribut Ergebnis beschreibt das Attribut Ergebnisbeschreibung den festgestellten Ist-Zustand genauer. Insbesondere bei der Feststellung von Abweichungen zum Soll-Zustand ist eine Pflege des Attributes erforderlich. Dadurch können eine zielgerichtete Auswertung und Fehleranalyse erfolgen. Das Attribut wird als Ifc-

522

Bspw. kann der Hinweis aufgenommen werden: „Vor Betreten des Raumes ist eine Einweisung durch die Fachkraft für Arbeitssicherheit notwendig“. 523 Für die Grundlagen der Attribute verantwortliche Person vgl. Abschnitt 5.2.3.3. Für die Grundlagen der Attribute Wartungsdatum und nächste Wartung vgl. Abschnitt 5.3.3.3. 524 PEnum_Ergebnis: in Ordnung / leichte Mängel / schwere Mängel / Stilllegung / nicht definiert / nutzerdefiniert. 525 Vgl. hierzu auch Abschnitt 5.5.1.

5.5 FM-Service Instandsetzung

125

Text gepflegt, damit eine ausreichende Zeichenanzahl vorhanden ist. Zusätzlich zur Ergebnisbeschreibung, die direkt im digitalen Gebäudemodell am Objekt textlich dargestellt wird, kann über das Attribut Wartungsbericht mit der Entität IfcDocumentSelect der Wartungsbericht abgelegt werden. 5.5 FM-Service Instandsetzung 5.5.1 Ziel des „Property Sets Instandsetzung“ Unter Instandsetzung wird nach DIN31051 eine physische Leistung verstanden, die ausgeführt wird, um die Funktion einer baulichen oder technischen Anlage wiederherzustellen.526 Die Instandsetzung wird auch als reaktive Instandhaltung bezeichnet, da in diesem Fall eine Störung aufgetreten ist und eine Reparatur notwendig ist.527 Die Instandhaltung hat Beziehungen zu verschiedenen anderen Property Sets wie z. B. der Wartung, der wiederkehrenden Prüfung oder der Inspektion. Werden bei der Leistungserbringung der vorgenannten FM-Services Auffälligkeiten festgestellt, ist ein Instandsetzungsauftrag zu generieren. Aus den Vorgaben der Prüfungen und Begehungen werden Aufträge mit den jeweiligen Bestands- und Auftragsdaten definiert. Eine wesentliche Referenzierung ist hierbei auf das Property Set Nachverfolgung der Gewährleistung notwendig. Vor Ausführung von Leistungen ist mithilfe der Angaben aus diesem Property Set die Verantwortlichkeit zur Mängelbeseitigung aus der Gewährleistung zu überprüfen. In der abschließenden Historisierung sind Daten zu Ursachen und Leistungen zu beschreiben sowie der Status des Objektes. Diese Zusammenhänge sind in Abbildung 39 dargestellt.

526 527

Vgl. DIN 31051, S. 6. Vgl. Braun 2013, S. 203.

126

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM Meldung Instandsetzungsauftrag

1)

Historisierung

Bestands- und Auftragsdaten

Historisierung

Bestands- und Auftragsdaten

Historisierung

Bestands- und Auftragsdaten

Objekt

PSet_Wartung

2) PSet_Wiederkehrende Prüfung

1) PSet_Instandsetzung 2) 1)

PSet_Inspektion

Abgleich vor Instandsetzung, ob Gewährleistung vorhanden ist

PSet_ Nachverfolgung der Gewährleistung

2)

Beziehungen und Referenzierungen unter den Property Sets eines Objektes Datenfluss innerhalb des Objektes

1) Bei Fehlerfeststellung Generierung eines Instandhaltungsauftrages 2) Abgleich zu Ursachen, Leistungen und Status

Abbildung 39: Beziehungen der PSets Instandsetzung, Wartung, Wiederkehrende Prüfung, Inspektion und Nachverfolgung der Gewährleistung zu anderen Property Sets

Primäres Ziel des „Property Sets Instandsetzung“ ist die Unterstützung der Leistungen zur Wiederherstellung des Soll-Zustandes. Mit der Annahme einer Instandsetzung verpflichtet sich der Dienstleister einen vertraglichen Erfolg herzustellen.528 Hierbei stehen neben der Wiederherstellung des Soll-Zustandes auch die Nachverfolgbarkeit und Kommunikation mit dem Auftraggeber im Fokus. Ein weiteres Ziel ist die Historisierung der Instandsetzungsdaten zur Nachverfolgbarkeit der Mängel. Dadurch können Gründe und Ausfallszenarien besser analysiert werden. 5.5.2 Definition des Standardprozesses Instandsetzung Die Analyse von Ausfallszenarien sowie die Wiederherstellung des Ist-Zustandes bilden die Grundlage für den Prozessablauf für den FM-Service Instandsetzung. In Abbildung 40 ist darüber hinaus die Verknüpfung mit dem FM-Service Nachverfolgung der Gewährleistung erkennbar. Des Weiteren zeigt der Prozess die Notwendigkeit nach der Vorhaltung des Status auf. Diese Notwendigkeit ergibt sich nicht nur im Hinblick auf den Erledigungsstatus, sondern vielmehr auch auf den Beauftragungsstatus.

528

Vgl. Najork 2009, S. 65.

5.5 FM-Service Instandsetzung

127

Eigentümer und CREM

Start

Bestandsdaten Nutzermeldung oder Prozessmeldung

Aufnahme der Meldung

Auftrag erteilt?

Nein

Historisierung

Leistungskontrolle Historisierung

Ja

Strategisches Facility Management

Vertragsschluss

Feedback

Reporting

Kontinuierliche Verbesserung

Planung der Instandsetzung

Gewährleistung vorhanden?

Nein

Instandsetzung in Vertrag enthalten?

Nein

Historisierung Historisi erung Historisierung Historisierung Planung der Leistungserbringung sowie NachverfolgungHistorisierung und Reporting Historisi

Angebotserstellung

erung Ja

Ja Prozess Gewährleistung

Ablage und Analyse

Operatives Facility Management

Analyse

Nachbesserung notwendig?

Leistungserbringung

Nein

Historisierung

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Ende

Inbetriebnahmedatum Instandsetzungsgrund

Ersatzteile

Ansprechpartner

Meldedatum

Auftragsnummer

Instandsetzungspriorität

Wartungsvertrag

Vertragspartner

Instandsetzungsdatum

Verantwortliche Person

Status

Instandsetzungsleistungen

Abbildung 40: Standardprozess für den FM-Service Instandsetzung529

Die Aufnahme der Meldung erfolgt auf Grundlage einer Nutzermeldung oder aufgrund einer Meldung aus einem anderen FM-Service.530 Mit Aufnahme der Meldung werden die Attribute Beschreibung, Ansprechpartner und Meldedatum aufgenommen. Diese werden im Zuge der Planung der Leistungserbringung durch die Attribute Auftragsnummer und Priorität ergänzt sowie der Auftragsstatus. Durch die Ergänzung der beiden Attribute wird die Grundlage zur Planung und Steuerung der Leistungserbringung geschaffen. Dies liegt darin begründet, dass eine Nachverfolgbarkeit und Strukturierung der Aufträge ermöglicht wird. Im Zuge der Leistungserbringung durch das operative FM werden die Attribute verantwortliche Person, Erledigungsdatum und Instandsetzungsleistungen gepflegt. 5.5.3 Definition des „Property Sets Instandsetzung“ Das „Property Set Instandsetzung“ ist in der nachfolgenden Tabelle 18 dargestellt. Es ist zu erkennen, dass lediglich das Attribut Ersatzteile als Bestandsdatum gepflegt wird. Viel entscheidender für die Durchführung des Instandsetzungsprozesses sind die Auftragsdaten, in denen eine Beschreibung des Auftrages erfolgt sowie die Zustandsdaten, die das Ergebnis der Instandsetzung beschreiben.

529

Eine vergrößerte Wiedergabe der Abbildung ist in Anhang 7.5 dargestellt. Werden bspw. im Rahmen der wiederkehrenden Prüfung Mängel festgestellt, resultiert hieraus eine Instandsetzung. Vgl. hierzu auch Abschnitt 5.7.3. 530

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Ersatzteile

FittingListe

IfcText

Filter BSK01-02

Inbetriebnahmedatum Instandsetzungspriorität

CommissioningDate FaultPriorityType

IfcDate

Wartungsvertrag

MaintenanceContract

IfcBoolean

Vertragspartner

PointOfContact

IfcOrganization

Instandsetzungsgrund Auftragsnummer Ansprechpartner Meldedatum

RequestComments TaskNumber

IfcText

RequestSourceName RemitDate

IfcPerson

Schutzanforderungen

SpecialRequirements

IfcText

Verantwortliche Person

ResponsiblePerson

IfcPerson

Instandsetzungsdatum Status

TaskDate

IfcDate

Status

Instandsetzungsleistungen

RequestComments

IfcLabel_PEnum IfcText

Ersatzteilliste des Objektes Datum der Inbetriebnahme Priorität der Instandsetzung für die Gebäudenutzung Angabe, ob ein Wartungsvertrag vorliegt (JA) oder nicht (NEIN) Verantwortliches Unternehmen für die Instandsetzung Auslöser für die Instandsetzung Nummer zur Nachverfolgung der Instandsetzung Ansprechpartner für die Instandsetzung Datum der Meldung der Instandsetzung Gefahrenhinweise und Schutzanforderungen zur Durchführung der Wartung des Objektes Verantwortliche Person für die durchgeführte Instandsetzung Datum des Abschlusses der Instandsetzung Erledigungsstatus der Instandsetzung Leistungen während der durchgeführten Instandsetzung

IfcLabel

IfcDate

niedrig JA ABC GmbH Leuchte defekt 123ABC

Auftragsdaten

IfcLabel_PEnum

01.04.2017

Zuordnung Daten

Bestandsdaten

Attribut (deutsch)

Klein, Frank 24.12.2017 keine

Müller, Michael 25.12.2017 erledigt Leuchtmittel getauscht

Zustandsdaten

128

Tabelle 18: Property Set für den FM-Service Instandsetzung

Das Property Set Instandsetzung kann unabhängig von der Kostengruppe für jedes Objekt im Gebäude genutzt werden. 5.5.3.1 Bestandsdaten des „Property Sets Instandsetzung“ Die Attribute Ersatzteile und Inbetriebnahmedatum531 bilden die Bestandsdaten des Property Sets Instandsetzung ab. Insbesondere Ersatzteile532 bilden die Grundlage zur Wiederherstellung des Soll-Zustandes und damit zur Sicherung einer sach- und fachgerechten Instandsetzung. In der derzeitigen Praxis werden Ersatzteile in der Regel nach eigenem Ermessen direkt durch den operativen Leistungserbringer bestellt. Die digitale

531

Vgl. hierzu Abschnitt 5.4.3.1. Als Ersatzteil wird nach DIN 31051 eine „Einheit zum Ersatz einer entsprechenden Einheit, um die ursprünglich geforderte Funktion der Einheit zu erhalten“ bezeichnet (DIN 31051, S. 11). 532

5.5 FM-Service Instandsetzung

129

und automatisierte Bestellung der relevanten Ersatzteile auf Grundlage des digitalen Gebäudemodells sowie einer Abbildung der für das Objekt relevanten Ersatzteile erfolgt nicht. Diese Digitalisierung der Ersatzteile und einer automatischen Vorhaltung einer Ersatzteilliste stellt jedoch eine grundlegende Voraussetzung für eine wirtschaftliche Leistungserbringung dar. Dies begründet sich insbesondere aus der Zeitersparnis durch einen digitalen Auswahlprozess der Ersatzteile auf Grundlage des digitalen Gebäudemodells sowie der Vorhaltung einer verbindlichen Aufstellung von in der Praxis erprobten und zugelassenen Ersatzteile. Hier muss durch den Einsatz des digitalen Gebäudemodells die Möglichkeit geschaffen werden, direkt auf Ersatzteile zugreifen zu können.533 Das Attribut wird als IfcLabel gepflegt, um eine Zuordnung zu ermöglichen. Bei der Hinterlegung eines Dokumentes ist IfcDocumentSelect anzuwenden. Die Pflege der Daten zur Ersatzteilliste erfolgt durch den Hersteller, der die Liste am Ende des Planungs- und Ausführungsprozesses an den Auftraggeber übergibt. 5.5.3.2 Auftragsdaten des „Property Sets Instandsetzung“ Die Auftragsdaten melden die Anforderungen an die Leistungen zur Instandsetzung ab. Sie resultieren entweder aus direkten Nutzermeldungen oder basieren auf Ergebnissen aus einer Wartung, Inspektion, Nachverfolgung der Gewährleistung oder wiederkehrenden Prüfung. Vor diesem Hintergrund werden die Attribute Vertragspartner, Auftragsnummer, Instandsetzungspriorität, Wartungsvertrag, Instandsetzungsgrund, Ansprechpartner und Meldedatum534 als Auftragsdaten gepflegt. Das Attribut Auftragsnummer dient zur Nachverfolgung beim Auftraggeber und beim Dienstleister und als Grundlage für die Beauftragung und Abrechnung der Leistungserbringung. Darüber hinaus dient sie zur eindeutigen Nachverfolgung des Auftragsstatus. Durch diese Nachverfolgung wird es ermöglicht, systematische Fehler zu erkennen und

533

Das Einpflegen der Ersatzteile als Text oder Dokument in das jeweilige Attribut ermöglicht eine optimale Übertragung der Daten aus dem digitalen Gebäudemodell in das CAFM-System. Die Daten sind direkt abrufbar und können ausgegeben werden. Werden jedoch viele Daten in dem Textfeld gepflegt, führt dies zu einem hohen Kosten- und Zeitaufwand sowie zu einer Überfrachtung des Modells im Hinblick auf die Speicherkapazität. Des Weiteren besteht die Gefahr, dass die Daten veralten. Eine Alternative bietet die Verlinkung über den Uniform Resource Locator (URL). Über diese können die jeweiligen Ersatzteillisten als Dokumente oder Texte im Internet abgerufen werden. Die Übersichtlichkeit im digitalen Gebäudemodell wird gewahrt und der Pflegeaufwand geringgehalten. Außerdem können die Ersatzteile direkt im Internet bestellt werden. Grundlage hierfür ist die dauerhafte Vorhaltung der Daten im Internet. Außerdem ist bei einer Änderung der URL dieses Attribut zu pflegen. Die dritte Möglichkeit beinhaltet die Einbindung über GTIN und Barcodes. Die GTIN ist bereits in den allgemeinen Bestandsdaten definiert und somit im digitalen Gebäudemodell vorhanden. Außerdem unterliegt die GTIN geringeren Änderungen als die URL. Die GTIN wird ebenfalls über die Hersteller zur Verfügung gestellt. Wesentlich ist jedoch auch hier, dass die Daten beim Hersteller dauerhaft vorgehalten werden. (Vgl. Bartels et al. 2017, S. 21 ff). 534 Zu den Grundlagen des Attributes Vertragspartner vgl. Abschnitt 5.2.3.2. Zu den Grundlagen des Attributes Wartungsvertrag vgl. Abschnitt 5.4.3.2.

130

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

zu beheben. Zusätzlich werden bei einem Dienstleisterwechsel Datenverluste vermieden, da der neue Dienstleister die noch nicht vollumfänglich abgearbeiteten Instandsetzungsleistungen fortführen und nachverfolgen kann. Aufgrund der alphanumerischen Zusammensetzung der Auftragsnummer wird als Entität IfcLabel gewählt. Die Auftragsnummer wird in der Regel automatisch vom System vergeben und ist auch im digitalen Gebäudemodell vorzuhalten. Zur strukturierten Abarbeitung der Aufträge und damit zur optimalen Sicherstellung der Zufriedenheit des Auftraggebers und Betreiberverantwortung werden die Instandsetzungsaufträge über das Attribut Instandsetzungspriorität priorisiert. Das Attribut unterscheidet mithilfe einer Enumeration535 zwischen unterschiedlichen Prioritäten. Bei Entgegennahme des Instandhaltungsauftrags wird das Attribut Instandsetzungsgrund gepflegt, in dem eine Kurzbeschreibung des Grundes für die Instandsetzung beschrieben wird. Dieses Attribut dient als Grundlage für das Angebot sowie die Leistungserbringung für die Instandsetzung. Hierbei ist darauf zu achten, dass nicht direkt die durchzuführenden Leistungen und damit ein Lösungsweg beschrieben werden, sondern eine Beschreibung des Instandsetzungsgrundes aufgenommen wird.536 Die Suche nach dem Lösungsweg und die daraus resultierenden Leistungen für die Instandsetzung obliegen dem Dienstleister. Bei Angabe einer eindeutigen und detaillierten Arbeitsanweisung durch den Auftraggeber besteht das Risiko, dass durch die Nennung der Ursache eine Übertragung der Verantwortung auf die meldende Person erfolgt. Dies kann darüber hinaus dazu führen, dass durch den Dienstleister nicht mehr der Erfolg und damit die Wiederherstellung des Soll-Zustandes geschuldet ist, sondern lediglich die Durchführung der an ihn beauftragten Leistungen. Das Attribut wird als IfcText gepflegt, da hierdurch eine ausreichende Zeichenanzahl gewährleistet ist. Zur Nachverfolgbarkeit des Instandsetzungsauftrags und als Grundlage für Benchmarking und Auswertungen wird das Meldedatum in den Auftragsdaten gepflegt. Das Attribut beschreibt das Datum, an dem der Instandsetzungsauftrag gemeldet wird. Als Entität wird IfcDate verwendet. Neben dem Meldedatum wird über das Attribut Ansprechpartner die Person aufgenommen, die den Instandsetzungsauftrag gemeldet hat.537 Diese Person kann sowohl der Auftraggeber selbst sein als auch ein Dienstleister, der eine Instandsetzung aufgrund von Auffälligkeiten bei einer Wartung, Inspektion oder wiederkehrenden Prüfung feststellt. Das Attribut wird als IfcPerson gepflegt. Hierdurch 535

PEnum_Instandsetzungspriorität: Priorität A (sicherheitsrelevanter Mangel, umgehende Instandsetzung) / Priorität B (Mangel, der die Primärprozesse stört, umgehende Instandsetzung) / Priorität C (Mangel, der die Primärprozesse beeinträchtigt, Instandsetzung gemäß SLA) / nicht definiert / nutzerdefiniert. 536 Beispiel: In der Beschreibung sollte „Leuchte ist defekt“ stehen und nicht „Das Leuchtmittel ist auszutauschen, da das Leuchtmittel defekt ist“. 537 Werden Nutzer als Ansprechpartner gepflegt, kann es sinnvoll sein, einen Vertreter aus dem FM des Eigentümers zu nennen, der den Kontakt mit dem Dienstleister hält.

5.5 FM-Service Instandsetzung

131

ist eine personengenaue Zuordnung möglich, die auch eine automatisierte Rückmeldung an die Person nach Auftragserledigung ermöglicht. 5.5.3.3 Zustandsdaten des „Property Sets Instandsetzung“ Den Zustandsdaten werden die Attribute verantwortliche Person, Instandsetzungsdatum, Status und Instandsetzungsleistungen538 zugeordnet. Zur Nachverfolgung der Instandsetzungsaufträge wird das Attribut Status im Property Set vorgehalten. Durch die Vorhaltung als IfcLabel_PEnum539 ist jeder einzelne Instandhaltungsauftrag eindeutig gekennzeichnet und auswertbar. Die Enumeration ergibt sich aus den Statusmöglichkeiten der Instandhaltung. Zunächst ist zwischen kleineren Instandhaltungen und größeren Instandhaltungen zu differenzieren. Kleinere Instandhaltungen können in der Regel ohne vorherigen Auftrag ausgeführt werden. Bei größeren Instandsetzungen muss zunächst ein Auftrag erteilt werden. Grundlage hierfür ist die Erstellung eines Angebotes durch den FM-Dienstleister. Wenn das Angebot beauftragt wird, wird die Maßnahme durchgeführt und historisiert. Wird das Angebot nicht beauftragt, erfolgt keine Durchführung von Leistungen. Die Pflege des Status erfolgt durch das operative Facility Management. In dem Attribut Instandsetzungsdienstleistungen werden die Leistungen gepflegt, die zur Instandsetzung erbracht werden. Damit bietet das Attribut eine Auswertungsmöglichkeit, die eine Erkennung von strukturellen Fehlerursachen ermöglicht. 540 Es bildet damit die Grundlage für die Analyse von Schwachstellen und Fehlern am Objekt nach DIN 31051. Das Attribut wird als IfcText im Rahmen der operativen Leistungserbringung gepflegt.

538

Zu den Grundlagen des Attributes verantwortliche Person vgl. Abschnitt 5.2.3.3. Zu den Grundlagen des Attributes Instandsetzungsdatum vgl. Abschnitt 5.3.3.3. 539 PEnum_Status: gemeldet (noch keine Erfassung von Auftragsdaten) / aufgenommen (die Auftragsdaten sind erfasst und priorisiert) / in Bearbeitung, Angebot erstellt (ein Angebot ist durch den Nachunternehmer erstellt, aber noch nicht beauftragt. Es sind noch keine Maßnahmen erfolgt.) / in Bearbeitung, Angebot beauftragt (ein Angebot ist durch den Nachunternehmer erstellt und durch den Auftraggeber beauftragt. Es sind noch keine Maßnahmen erfolgt.) / in Bearbeitung, Ersatzteil bestellt (ein notwendiges Ersatzteil ist bestellt, der Auftrag ist noch nicht abgeschlossen.) / in Bearbeitung (erste Maßnahmen sind erfolgt, der Auftrag ist aber noch nicht abgeschlossen.) / abgeschlossen, Angebot nicht beauftragt (das Angebot ist nicht beauftragt, die Maßnahmen sind nicht durchgeführt, das Ticket ist abgeschlossen.) / abgeschlossen (die Instandsetzung ist erfolgt.) / nicht definiert / nutzerdefiniert. 540 Werden bspw. bei einem Objekt in regelmäßigen Abständen immer wieder dieselben Bauteile ersetzt, kann auf einen Bedienungsfehler oder Serienfehler geschlossen werden.

132

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

5.6 FM-Service Inspektion 5.6.1 Ziel des „Property Sets Inspektion“ Die Inspektion beschreibt nach der DIN 31051 die Leistungen zur Feststellung und Beurteilung des Istzustandes von baulichen oder technischen Objekten.541 Ziel ist die Bestimmung von Ursachen für die Abnutzung und Ableitung notwendiger Konsequenzen für die zukünftige Nutzung.542 Der Umfang der Inspektion hängt hierbei stark von den vertraglichen Regelungen und der Komplexität des jeweiligen Objektes ab. Ziel eines Property Sets für die Inspektion muss die Abbildung der Vorbereitung der Inspektion, die Anforderungen an die Durchführung sowie die Dokumentation des Ergebnisses sein. 5.6.2 Definition des Standardprozesses Inspektion In Abbildung 41 ist der Prozess für den FM-Service Inspektion dargestellt, der der Erstellung des „Property Sets Inspektion“ zugrunde liegt. Die Abbildung weist deutliche Parallelen zum Prozess Wartung auf. Aufgrund der normativen Vorgaben sowie der Vertragsgestaltung in der Praxis ist es dennoch notwendig, dass ein separater Prozess als Grundlage für ein „Property Set Inspektion“ dargestellt wird. Eigentümer und CREM

Start

Ja Bestandsdaten Abfrage Nutzeranforderungen

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Definition SLA auf Basis der Nutzeranforderungen

Festlegung der Inspektionsstategie

Inspektion in Wartungsvertrag enthalten?

Nein

Erstellung einer Ausschreibung

Prozess Wartung

Bedarfskontrolle, Leistungskontrolle, Analyse und Mitwirkung bei Optimierungen Historisierung

Vergabe

Strategisches Facility Management

Vertragsschluss

Feedback

Reporting

Kontinuierliche Verbesserung Historisierung Planung der Leistungserbringung sowie Analyse und Optimierung der Historisierung Historisierung Historisierung Leistungserbringung

Angebotserstellung

Ablage und Analyse

Analyse Prozess Instandsetzung

Inspektionsbericht

Operatives Facility Management

Ja

Leistungserbringung

Instandsetzung erforderlich?

Nein

Historisierung

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Ende

Inbetriebnahmedatum

Inspektionspriorität

Inspektionsstrategie

Personalqualifikation

Inspektionssintervall

Vertragspartner

Schutzanforderungen

Inspektionsdatum

Verantwortliche Person

Nächste Inspektion

Ergebnis Ergebnisbeschreibung

Abbildung 41: Standardprozess für den FM-Service Inspektion543

541

Die DIN 31051 spricht nicht von baulichen oder technischen Objekten, sondern von Einheit. Eine Einheit kann auch Systeme oder Softwareeinheiten enthalten. 542 Vgl. DIN 31051, S. 5. 543 Eine vergrößerte Wiedergabe der Abbildung ist in Anhang 7.6 dargestellt.

5.6 FM-Service Inspektion

133

Im Gegensatz zu den Attributen im Property Set Wartung wird das Attribut Prüfebene in dem Property Set Inspektion nicht gepflegt. 5.6.3 Definition des „Property Sets Inspektion“ In der DIN 31051 werden, ebenso wie für die Wartung, auch für die Inspektion Inhalte von Leistungen genannt. Auf dieser Grundlage werden in diesem Abschnitt keine ergänzenden Attribute zum „PSet Wartung“ definiert.544 Aus den Anforderungen nach der DIN 31051 sowie den Angaben der Praxispartner ergibt sich das in Tabelle 19 dargestellte Property Set. Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Inbetriebnahmedatum

CommissioningDate

IfcDate

Datum der Inbetriebnahme

01.04.2017

Vertragspartner

PointOfContact

IfcOrganization

ABC GmbH

Inspektionsstrategie Inspektionspriorität

MaintenanceType FaultPriorityType

IfcLabel_PEnum IfcLabel_PEnum

Personalqualifikation

ExaminerQualificationLeve

IfcLabel_PEnum

Inspektionsintervall Schutzanforderungen

ScheduledFrequency SpecialRequirements

IfcTimeMeasure IfcText

Verantwortliche Person

ResponsiblePerson

IfcPerson

Ergebnis

MaintenanceResult AssessmentDescription

IfcLabel_PEnum IfcText

AssessmentDate NextAssessmentDate Report

IfcDate

Verantwortliches Unternehmen für die Inspektion Strategie zur Inspektion des Objektes Priorität der Inspektion des Objektes für die Gebäudenutzung Anforderungen an die Personalqualifikation zur Durchführung der Inspektion des Objektes Zeitspanne zwischen zwei Inspektionen Gefahrenhinweise und Schutzanforderungen zur Durchführung der Inspektion des Objektes Verantwortliche Person für die durchgeführte Inspektion Ergebnis der durchgeführten Inspektion Beschreibung des während der Inspektion festgestellten Ist-Zustands Datum der durchgeführten Prüfung Datum der nächsten Prüfung Dokumentation der Inspektion

Inspektionsdatum Nächste Inspektion Inspektionsbericht

IfcDate IfcDocumentSelect

Reaktiv

Sachkundiger

Auftragsdaten

Hoch

6 Monate keine

Müller, Michael In Ordnung Keine Auffälligkeiten festgestellt 01.10.2017

Zustandsdaten

Ergebnisbeschreibung

Zuordnung Daten

Bestandsdaten

Attribut (deutsch)

31.03.2018 Dokument

Tabelle 19: Property Set für den FM-Service Inspektion

544

Die Erläuterung der Attribute des Property Sets Inspektion können in Abschnitt 5.4.3 eingesehen werden.

134

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

Obwohl eine starke Übereinstimmung der Attribute mit dem Property Set Wartung vorliegt, ist es notwendig, dass für das Property Set Inspektion ein separates Property Set definiert wird.545 Für eine Beibehaltung beider Property Sets sprechen besonders folgende Aspekte: 1. Die DIN 31051 unterteilt klar nach Wartung, Inspektion, Instandsetzung und Verbesserung. Aus theoretischer Sicht ist diese Unterteilung entsprechend beizubehalten. 2. Wartung und Inspektion haben in der Praxis unterschiedliche Aufgabenstellungen. Während es sich bei der Inspektion um eine reine Sichtbegehung handelt, führt das operative Facility Management bei der Wartung in der Regel Leistungen durch.546 3. Die auf dem Markt gängigen Ausschreibungen unterscheiden in der Regel zwischen Wartung und Inspektion. Aufgrund von Leistungsabrechnung und Service Levels ist eine Unterscheidung auch bei den Property Sets sinnvoll. 4. Bei Wartung und Inspektion können unterschiedliche Intervalle vorliegen. Die Wartung ist aufgrund der vorgenannten Aspekte in der Regel mit höheren Kosten pro Durchführung verbunden, da Arbeiten ausgeführt werden. Wesentlich ist jedoch, dass die Property Sets aufeinander referenziert werden.547 Aufgrund der zuvor dargestellten Verknüpfung zwischen Inspektion und Wartung kann der Objektbezug analog dem Property Set Wartung548 genutzt werden.549 5.7 FM-Service Wiederkehrende Prüfung 5.7.1 Ziel des „Property Sets Wiederkehrende Prüfung“ Im Sinne der Betreiberverantwortung und der damit verbundenen Pflichten sind die Eigentümer von Immobilien dafür verantwortlich, dass keine Gefahren vom Gebäude ausgehen. Hierzu sind unter anderem der Umfang und die Fristen für erforderliche Prüfungen festzustellen.550 Insbesondere die im Gebäude vorhandenen technischen Anlagen551 unterliegen regelmäßigen Prüfpflichten.552 Der Eigentümer ist für die Einhaltung der Termine verantwortlich. Diese sind, anders als bei der Wartung und Inspektion, einzuhalten. Er muss im Zweifelsfall nachweisen, dass die Prüfungen tatsächlich entsprechend den Vorgaben durchgeführt wurden. Im Rahmen eines FM-Vertrags kann der FM-Dienstleister diese Verpflichtungen vom 545

Vgl. hierzu auch Abschnitt 6.3.5. Z. B. Schmieren oder Kleinstreparaturen. 547 Vgl. hierzu Abschnitt 3.5.4. 548 Vgl. hierzu auch Abschnitt 5.4.3. 549 Vgl. hierzu auch Anhang 7.7. 550 Vgl. hierzu u. a. §3 Abs. 3 BetrSichV. 551 Z. B. Brandmelde- und Alarmierungsanlagen, Sicherheitsbeleuchtung oder Lüftungsanlagen. 552 Vgl. Irsigler 2013, S. 1 ff. 546

5.7 FM-Service Wiederkehrende Prüfung

135

Auftraggeber übernehmen. Die Gefahrenanalyse und damit die Planung der Leistungen sind dann als Erfolg durch den Auftragnehmer geschuldet.553 Das „Property Set Wiederkehrende Prüfung“ soll die Planung und Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen unterstützen. Neben der Analyse der Prüfungen hat das Property Set zum Ziel, die Terminfristen einzuhalten und die Ergebnisse zu dokumentieren. Im Rahmen der wiederkehrenden Prüfungen wird neben der Wirksamkeit und Sicherheit auch das Zusammenwirken verschiedener Anlagen geprüft, sofern dies notwendig ist.554 5.7.2 Definition des Standardprozesses Wiederkehrende Prüfung In Abbildung 42 ist der evaluierte Prozess für den FM-Service Wiederkehrende Prüfung dargestellt. Hieran ist zu erkennen, dass die Bestellung der Prüfung durch den Auftraggeber erfolgt. Die Planung und Begleitung der Durchführung obliegen dem strategischen und operativen Facility Management in Abhängigkeit von den Qualifikationsanforderungen an den Prüfer sowie der Priorität des Objektes für die Gebäudenutzung. Nach der Prüfung ist eine Nachverfolgung der Mängelbeseitigung notwendig. Dazu ist die Verknüpfung mit dem FM-Service Instandsetzung erforderlich. Eigentümer und CREM

Start

Bestandsdaten

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Bestellung der Prüfung

Historisierung

Abstimmung der Anforderungen

Strategisches Facility Management

Leistungskontrolle, Maßnahmen zur Wahrung der Betreiberverantwortung, Unterstützung bei der Mängelnachverfolgung

Vertragsschluss

Feedback

Reporting

Historisierung

Vorbereitung der Prüfung

Historisierung

Historisierung Historisierung Planung der Leistungserbringung und Mängelnachverfolgung

Ablage und Einleitung Maßnahmen

Nachverfolgung und Reporting Prozess Instandsetzung

Prüfbericht

Operatives Facility Management

Ja

Begleitung der Prüfung

Instandsetzung erforderlich?

Rückmeldung Ergebnis

Nein

Freimeldung Mängel

Historisierung

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Ende

Inbetriebnahmedatum

Personalqualifikation

Prüfintervall

Vertragspartner

Prüfleistungen Verantwortliche Person Schutzanforderungen

Prüfberichtsnummer

Ergebnis

Datum

Nächstes Datum

Ergebnis- Anzeigebeschreibung pflicht

Abbildung 42: Standardprozess für den FM-Service Wiederkehrende Prüfung555

553

Vgl. Najork 2009, S. 65. Vgl. TÜV 2017. 555 Eine vergrößerte Wiedergabe der Abbildung ist in Anhang 7.7 dargestellt. 554

136

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

Die Grundlage für die Leistungserbringung bilden die Bestandsdaten. Auf dieser Grundlage und unter Einbeziehung der Herstellerangaben werden die Prüfebene sowie das Prüfungsintervall in das digitale Gebäudemodell eingepflegt. Zusätzlich hierzu werden vor Beginn der Leistungserbringung die notwendigen Schutzanforderungen sowie Prüfleistungen definiert. Im Rahmen der operativen Leistungserbringung werden die durch den Prüfer festgestellten Daten zu Prüfberichtsnummer, Ergebnis, Ergebnisbeschreibung, Datum und Datum der nächsten Prüfung durch das operative FM gepflegt. Diese Daten werden fortlaufend durch das strategische FM überprüft, insbesondere die Mängelnachverfolgung stellt hier einen wesentlichen Aspekt der Leistungserbringung dar. 5.7.3 Definition des „Property Sets Wiederkehrende Prüfung“ In Tabelle 20 werden die Daten für den Prozess wiederkehrende Prüfung dargestellt. Dabei liegt der Fokus besonders auf den Auftragsdaten und den Zustandsdaten. Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Inbetriebnahmedatum

CommissioningDate

IfcDate

Datum der Inbetriebnahme

01.04.2017

Personalqualifikation

ExaminerQualificationLeve

IfcLabel_PEnum

Sachkundiger

Vertragspartner

PointOfContact

IfcOrganization

Prüfintervall Prüfleistungen

ScheduledFrequency ExaminationTypeRequested

IfcTimeMeasure IfcText

Schutzanforderungen

SpecialRequirements

IfcText

Verantwortliche Person

ResponsiblePerson

IfcPerson

Ergebnis

Result

IfcLabel_PEnum

Anforderungen an die Personalqualifikation zur Durchführung der wiederkehrenden Prüfung des Objektes Verantwortliches Unternehmen für die wiederkehrende Prüfung Zeitspanne zwischen zwei Prüfungen Anforderungen und Grundlagen zur Durchführung der wiederkehrenden Prüfung des Objektes Gefahrenhinweise und Schutzanforderungen zur Durchführung der wiederkehrenden Prüfung des Objektes Verantwortliche Person für die durchgeführte wiederkehrende Prüfung Ergebnis der durchgeführten wiederkehrenden Prüfung

Zuordnung Daten

Bestandsdaten

Attribut (deutsch)

6 Monate Funktionsfähigkeit prüfen

Auftragsdaten

TÜV Süd

Müller, Michael In Ordnung

Zustandsdaten

keine

5.7 FM-Service Wiederkehrende Prüfung

137

Attribut (deutsch)

Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Ergebnisbeschreibung

AssessmentDescription

IfcText

Keine Auffälligkeiten festgestellt

Prüfdatum

ExaminationDate

IfcDate

Nächste Prüfung Prüfberichtsnummer Anzeigepflicht

NextExaminationDate ReportNumber Obligation

IfcDate

Prüfbericht

Report

IfcDocumentSelect

Beschreibung des während der wiederkehrenden Prüfung festgestellten Ist-Zustands Datum der durchgeführten wiederkehrenden Prüfung Datum der nächsten wiederkehrenden Prüfung Nummer des Prüfberichts Angabe, ob eine Anzeigepflicht vorliegt (JA) oder nicht (NEIN) Dokumentation der wiederkehrenden Prüfung

IfcLabel IfcBoolean

Zuordnung Daten

01.10.2017 31.03.2018 2017-10-01BSK1 NEIN Dokument

Tabelle 20: Property Set für den FM-Service Wiederkehrende Prüfung

Als Applicable Entity können für dieses Property Set alle Objekte verwendet werden, an die Anforderungen zur regelmäßigen Prüfung gestellt werden. Es werden sowohl Objekte aus den Kostengruppen 300 und 400 als auch aus den Kostengruppen 500 und 600 relevant. 5.7.3.1 Bestandsdaten des „Property Sets Wiederkehrende Prüfung“ Das Attribut Inbetriebnahmedatum556 wird als Bestandsdatum im Property Set wiederkehrende Prüfung gepflegt. Dieses Attribut bildet die Grundlage für den Beginn der Fristen zur Wiederkehrenden Prüfung des jeweiligen Objektes und damit die Grundlage für die Leistungserbringung im FM-Service Wiederkehrende Prüfung. 5.7.3.2 Auftragsdaten des „Property Sets Wiederkehrende Prüfung“ Die Attribute Personalqualifikation, Vertragspartner, Prüfintervall, Prüfleistungen und Schutzanforderungen bilden die Auftragsdaten des Property Sets wiederkehrende Prüfung ab. Insbesondere die Personalqualifikation bildet ein wesentliches Attribut für das „Property Set Wiederkehrende Prüfung“, da es eine wesentliche Grundlage für den Nachweis für die Erfüllung der Betreiberverantwortung bildet. 5.7.3.3 Zustandsdaten des „Property Sets Wiederkehrende Prüfung“ Die Attribute verantwortliche Person, Ergebnis, Ergebnisbeschreibung, Prüfdatum, nächste Prüfung, Prüfberichtsnummer, Anzeigepflicht und Prüfbericht557

556

Vgl. hierzu Abschnitt 5.4.3.1. Vgl. zum Attribut verantwortliche Person Abschnitt 5.2.3.3. Zu den Attributen Ergebnis und Ergebnisbeschreibung vgl. Abschnitt 5.4.3.3. Zu den Grundlagen der Attribute Prüfdatum und nächste Prüfung vgl. Abschnitt 5.3.3.3. 557

138

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

stellen die Zustandsdaten der wiederkehrenden Prüfung dar. Für wiederkehrende Prüfungen wird die Prüfberichtsnummer gepflegt. Die Vorhaltung als IfcLabel ermöglicht eine Zuordnung der Prüfberichte und der hieraus resultierenden Leistungen zu einem Objekt. Durch die zusätzliche Vorhaltung des Prüfberichtes als IfcDocumentSelect ist somit ein einfaches Auffinden der Dokumente im digitalen Gebäudemodell möglich. Hierdurch können die Mängelpunkte, aus denen eine Weiterverfolgung des Mangels resultiert, besser eingesehen werden. Das Dokument wird durch den Dienstleister abgelegt. Darüber hinaus beschreibt das Attribut Anzeigepflicht Anforderungen an den Handlungsbedarf, der aus der wiederkehrenden Prüfung resultiert. Das Attribut ergänzt die Attribute Ergebnis und Ergebnisbeschreibung und unterstützt das FM in der Reduzierung der Reaktionszeiten nach der Feststellung von Mängeln durch die Vorhaltung der notwendigen Handlungsvorgaben im digitalen Gebäudemodell. Durch das Attribut wird die Möglichkeit für eine Optimierung der Strukturierung geschaffen sowie die Verknüpfung zu Instandsetzungsaufträgen ermöglicht. Durch die Verknüpfung von Ergebnissen aus den wiederkehrenden Prüfungen können Leistungen abgeleitet werden.558 Die Zusammenhänge, die hieraus mit dem PSet_Instandsetzung resultieren, sind in Abbildung 43 dargestellt. Hieran ist zu erkennen, dass je nach Ergebnis auch unterschiedliche Rückmeldepflichten erforderlich sind. Während bei leichten Mängeln in der Regel keine Rückmeldung notwendig ist, ob der Mangel abgestellt ist, wird bei schweren Mängeln und Stilllegungen regelmäßig eine Rückmeldung erwartet. Diese Rückmeldung ist über das Property Set Instandsetzung zu generieren und im Attribut Anzeigepflicht zu pflegen.

558

Wird bspw. kein Mangel festgestellt, sind keine weiteren Leistungen erforderlich. Bei einem schweren Mangel ist eine Instandsetzung mit einer hohen Priorität und damit verbundenen kurzfristigen Terminen notwendig.

5.8 FM-Service Nachverfolgung der Gewährleistung

139

Start

Anlage in Ordnung

Keine Maßnahmen erforderlich

Ergebnis der wiederkehrenden Prüfung Leichte Schwere Mängel Mängel

Instandsetzung mit niedriger Priorität

Instandsetzung mit hoher Priorität

Instandsetzung

Instandsetzung

Stilllegung

Instandsetzung mit hoher Priorität oder Austausch Austausch Instandsetzung

Neues IFCObjekt

Rückmeldung nach Fertigstellung durch Fertigstellungsmeldung erforderlich

Keine Rückmeldung erforderlich Ende

Abbildung 43: Resultierende Leistungen und Verknüpfungen zu anderen PSets in Abhängigkeit vom Prüfergebnis

Durch die Objektstrukturierung führt das Attribut dazu, dass eine exakte Nachverfolgung der eingeleiteten Leistungen im digitalen Gebäudemodell durchgeführt werden kann. Die Grundlage bietet eine Enumeration,559 die die Reaktionsfälle abbildet. Die daraus resultierende Unterstützung bei der Wahrung der Betreiberverantwortung bietet eine Möglichkeit zur Steigerung der Zufriedenheit des Auftraggebers. 5.8 FM-Service Nachverfolgung der Gewährleistung 5.8.1 Ziel des „Property Sets Nachverfolgung der Gewährleistung“ Im Rahmen der Sicherstellung der effizienten, langfristigen und wirtschaftlichen Nutzung der Gebäude im Sinne der Auftraggeberanforderungen ergibt sich für das Facility Management auch die Aufgabe der Geltendmachung von Mängelansprüchen. Diese werden in der Regel treuhänderisch durch das FM für den Auftraggeber festgestellt und nachverfolgt.560 Das „Property Sets Nachverfolgung der Gewährleistung“ muss deshalb darauf ausgerichtet sein die relevanten Daten, die in diesem Prozess anfallen, abzubilden. Insbesondere für nachfolgende Teilleistungen der Gewährleistungsnachverfolgung müssen die Daten abgebildet werden:

559

PEnum_Anzeigepflicht: keine Maßnahmen erforderlich / Instandsetzung mit niedriger Priorität / Instandsetzung mit hoher Priorität / Objektaustausch / nicht definiert / nutzerdefiniert. 560 Vgl. GEFMA 320, S. 1.

140

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

-

Rechtliche Durchsetzung der Ansprüche einschließlich Prüfung, ob ein Mangel vorliegt, Nachverfolgung der Verlängerung der Gewährleistung, Nachverfolgung der Abarbeitung von Gewährleistungsmängeln.

Zwischen der Wartung und der Nachverfolgung der Gewährleistung besteht ein enger Zusammenhang. Dies resultiert daraus, dass von Herstellern und Nachunternehmern häufig nur dann eine Gewährleistung garantiert wird, wenn Wartungsverträge mit ihnen abgeschlossen werden.561 In einigen Fällen ergibt sich aus solchen vertraglichen Verpflichtungen eine Verlängerung der Gewährleistung. Deshalb ist es notwendig, dass eine Verknüpfung mit der Instandsetzung vorgenommen wird. 5.8.2 Definition des Standardprozesses Nachverfolgung der Gewährleistung Die Nachverfolgung der Gewährleistung ist durch die Durchsetzung von Ansprüchen geprägt. Nach der Beauftragung des FM werden durch das strategische FM bei Mangeleintritt die Prüfung des Gewährleistungsmangels sowie die Aufforderung zur Mängelbeseitigung durchgeführt. Zusätzlich obliegt dem strategischen FM die Nachverfolgung der Mängelbeseitigung und Einleitung der notwendigen Schritte. In der Abbildung 44, die einen Prozess für den FM-Service Nachverfolgung der Gewährleistung darstellt, ist außerdem zu erkennen, dass die Pflege von möglichen Gewährleistungsverlängerungen in dem Prozess und damit auch im Property Set abzubilden ist. Eigentümer und CREM

Start

Bestandsdaten

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Begleitung der Mängelbeseitigung

Prozess Instandsetzung

Reporting

Strategisches Facility Management

Nein Überwachung der Mängelbeseitigung Liegt Gewährleistungmangel vor?

Ja

Aufforderung zur Mängelbeseitigung

Erledigungsfrist

Minderung

Selbstvornahme

Rücktritt vom Vertrag

Schadensersatz

VerjährungsHistorisierung hemmung eingetreten?

Anpassung Ja Historisierung Gewährleistungsende

Historisierung

Abstimmung

Operatives Facility Management

Nein

Begleitung der Mängelbeseitigung

Dokumentation

Historisierung

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Ende

Abnahmedatum

Vertragspartner

Gewährleistungszeitraum

Wartungsvertrag

Gewährleistungs- Gewähr- Gewährleistungsbeginn leistungsende inhalt

Gewährleistungsverlängerung

Status Verantwortliche Person

Instandsetzungsdatum

Instandsetzungszeitraum

Instandsetzungsleistungen

Meldedatum

Abbildung 44: Standardprozess für den FM-Service Nachverfolgung der Gewährleistung562 561 562

Vgl. Hirschner et al. 2013, S. 14 ff. Eine vergrößerte Wiedergabe der Abbildung ist in Anhang 7.8 dargestellt.

5.8 FM-Service Nachverfolgung der Gewährleistung

141

Das Abnahmedatum bildet als Bestandsdatum die Initiierung des Prozesses und wird durch die fachlich Beteiligten der Planung und Ausführung gepflegt. Die Attribute Vertragspartner und Wartungsvertrag bilden Auftragsdaten ab, die bereits zu Beginn des Prozesses vorliegen. Zusätzlich werden die Attribute Gewährleistungszeitraum, Gewährleistungsverlängerung, Gewährleistungsbeginn, Gewährleistungsende und Gewährleistungsinhalt als Auftragsdaten gepflegt. Die Attribute verantwortliche Person, Meldedatum, Instandsetzungsdatum, Instandsetzungszeitraum, Instandsetzungsleistungen sowie Status stellen Zustandsdaten dar. Diese dienen zu Auswertungs- und Historisierungszwecken und werden je Auftrag gepflegt. 5.8.3 Definition des „Property Sets Nachverfolgung der Gewährleistung“ Die nachfolgende Tabelle 21 stellt das Property Set für die Nachverfolgung der Gewährleistung auf Grundlage der Definitionen aus den vorherigen Abschnitten dar.

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Abnahmedatum

CommissioningDate

IfcDate

Datum der Abnahme

01.04.2017

Vertragspartner

PointOfContact

IfcOrganization

ABC GmbH

Wartungsvertrag

MaintenanceContract

IfcBoolean

Gewährleistungszeitraum

WarrantyPeriod

IfcTimeMeasure

Gewährleistungsbeginn Gewährleistungsende Gewährleistungsverlängerung

WarrantyStartDate WarrantyEndDate IsExtendedWarranty

IfcDate

Gewährleistungsinhalt

WarrantyContent

IfcText

Verantwortliche Person

ResponsiblePerson

IfcPerson

Meldedatum

RemitDate

IfcDate

Instandsetzungsdatum Instandsetzungszeitraum Instandsetzungsleistungen Status

TaskDate

IfcDate

TaskHandleTime RequestComments

IfcTimeMeasure IfcText

Status

IfcLabel_PEnum

Verantwortliches Unternehmen für die Gewährleistung des Objektes Angabe, ob ein Wartungsvertrag vorliegt (JA) oder nicht (NEIN) Zeitspanne bis zum Ende der Gewährleistung des Objektes in Jahren Datum des Gewährleistungsbeginns Datum des Gewährleistungsendes Angabe, ob eine Verlängerung der Gewährleistung vorliegt (JA) oder nicht (NEIN) Inhalt, Besonderheiten und Ausschlüsse der Gewährleistung Verantwortliche Person für die durchgeführte Gewährleistungsnachverfolgung Datum der Mängelanzeige Datum der Mängelfreimeldung Zeitspanne bis zur Mängelbeseitigung in Tagen Leistungen während der durchgeführten Instandsetzung Erledigungsstatus der Instandsetzung zur Mängelbeseitigung

IfcBoolean

JA 1.826 Tage 02.04.2017 01.04.2022

Auftragsdaten

IfcDate

Zuordnung Daten

Bestandsdaten

Attribut (deutsch)

NEIN

Gewährleistung nach BGB (5 Jahre) Müller, Michael

24.12.2017 31.12.2017 7 Tage Magnetschließer getauscht erledigt

Zustandsdaten (Zur Gliederung und Unterteilung in einzelne Mängel)

142

Tabelle 21: Property Set für den FM-Service Nachverfolgung der Gewährleistung

Das „Property Set Nachverfolgung der Gewährleistung“ kann für alle Objekte eingesetzt werden. Damit gilt das Property Set kostengruppenübergreifend. Hierin sind explizit auch die Objekte einbezogen, die in der sonstigen Leistungserbringung des FM eine untergeordnete Rolle spielen.563

563

Bspw. Angaben zum Verbau oder Dränagen.

5.8 FM-Service Nachverfolgung der Gewährleistung

143

5.8.3.1 Bestandsdaten des „Property Sets Nachverfolgung der Gewährleistung“ Das Attribut Abnahmedatum wird als Attribut in den Bestandsdaten gepflegt. Das Abnahmedatum bildet die Grundlage für den FM-Service Nachverfolgung der Gewährleistung, da mit der Abnahme die Gewährleistungsfrist beginnt und eine Beweislastumkehr eintritt. 564 Das Datum wird durch den Eigentümer als IfcDate565 gepflegt. 5.8.3.2 Auftragsdaten des „Property Sets Nachverfolgung der Gewährleistung“ Die Attribute Vertragspartner, Wartungsvertrag, Gewährleistungszeitraum, Gewährleistungsbeginn, Gewährleistungsende, Gewährleistungsverlängerung, Gewährleistungsinhalt566 werden als Auftragsdaten im PSet Nachverfolgung der Gewährleistung gepflegt. Das Attribut Gewährleistungszeitraum beschreibt die Zeitspanne zwischen Abnahme und dem Gewährleistungsende (Enddatum). Der Gewährleistungszeitraum beschreibt die gesetzliche Gewährleistungsfrist nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) oder Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB) und wird als IfcTimeMeasure gepflegt. Als Einheit werden Tage angenommen, da dadurch die Verlängerungen der Gewährleistung aufgenommen werden können. Das Attribut Gewährleistungszeitraum wird durch die Attribute Gewährleistungsbeginn und Gewährleistungsende definiert. Der Gewährleistungsbeginn ergibt sich in der Regel aus dem Abnahmedatum. Das Gewährleistungsende gibt das Datum an, an dem die Gewährleistung für das Objekt endet. Die beiden Daten werden als IfcDate gepflegt. Zusätzlich wird das Attribut Gewährleistungsverlängerung gepflegt. Die Gewährleistungsverlängerung beschreibt die Zeitspanne, um die der Hersteller des Objektes die Gewährleistung freiwillig verlängert. Dies kann bspw. aufgrund des Abschlusses eines Wartungsvertrages oder aus Kulanz geschehen. Das Enddatum der Gewährleistung verschiebt sich um diesen Zeitraum nach hinten. Die Gewährleistungsverlängerung wird als IfcTimeMeasure mit der Einheit Tage angegeben. Dies ermöglicht eine Berücksichtigung der Gewährleistungsverlängerung und des Erledigungszeitraums sowie eine taggenaue Festlegung des Gewährleistungsendes. Die zeitlichen Zusammenhänge zwischen den Attributen Abnahme, Gewährleistungsbeginn, Gewährleistungsende und Gewährleistungsverlängerung sind in Abbildung 45 dargestellt. Die Gewährleistungsverlängerung ergibt sich aus der Zeitspanne zwischen dem Meldedatum und dem Erledigungsdatum. In Abhängigkeit der Dauer der Gewährleistungsverlängerung verschiebt sich das Enddatum auf einen späteren Zeitpunkt.

564

Vgl. Büchs 2006, S. 52 und §13 Abs. 4 Nr. 3 VOB/B. Vgl. hierzu auch Abschnitt 5.4.3.1 zu Datumsbeschreibung. 566 Das Attribut Vertragspartner wird in Abschnitt 5.2.3.2. Zur Definition des Attributes Wartungsvertrag vgl. Abschnitt 5.4.3.2. 565

144

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM Abnahme / Gewährleistungsbeginn

Gewährleistungsende (nach VOB oder BGB)

t1

t2 Gewährleistungszeitraum

Abnahme / Gewährleistungsbeginn

Gewährleistungsende (nach VOB oder BGB)

t1

t2 Gewährleistungszeitraum

Enddatum t3

Gewährleistungsverlängerung

Abbildung 45: Zusammenhang zwischen den Attributen Abnahme, Gewährleistungsbeginn, Gewährleistungsende, Gewährleistungszeitraum und Gewährleistungsverlängerung

Das Attribut Gewährleistungsinhalt beschreibt die Art der Gewährleistung sowie eventuelle Ausschlüsse von der Gewährleistung.567 Es wird als IfcText gepflegt und direkt aus der Ausführung heraus übernommen. 5.8.3.3 Zustandsdaten des „Property Sets Nachverfolgung der Gewährleistung“ Die Attribute verantwortliche Person, Meldedatum, Instandsetzungsdatum, Instandsetzungszeitraum, Instandsetzungsleistungen und Status568 definieren die Zustandsdaten des „Property Sets Nachverfolgung der Gewährleistung“. Dabei nehmen die Zustandsdaten expliziten Bezug auf die Zustandsdaten aus dem „Property Set Instandhaltung“. Sie werden in diesem Property Set abgebildet, um die Nachverfolgung der Gewährleistung und damit eine mögliche Gewährleistungsverlängerung rechtssicher dokumentieren zu können. Für die Nachverfolgung der Gewährleistung spielt das Attribut Instandsetzungszeitraum die entscheidende Rolle. Durch Ablaufhemmungen569 oder den Neubeginn der Gewährleistung kann es zu einer Verlängerung des Gewährleistungszeitraums kommen. In § 209 BGB wird die Hemmung der Verjährungsfrist wie folgt geregelt: „Der Zeitraum, während dessen die Verjährung gehemmt ist, wird in die Verjährungsfrist nicht eingerechnet“ Auf dieser Grundlage stellt der Instandsetzungszeitraum die Zeitspanne dar, die zwischen Meldedatum und Erledigungsdatum des Mangels liegt. Da sich die Gewährleistung um diesen Zeitraum verlängert, wird das Enddatum ebenfalls um diesen Zeitraum auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Dies ist in Abbildung 46 dargestellt.

567

Z. B., wenn sich ein Mangel auf Grundlage einer Anordnung des Auftraggebers ergibt. Vgl. zu dem Attribut verantwortliche Person Abschnitt 5.2.3.3. Zu den Attributen Meldedatum, Instandsetzungsdatum, Instandsetzungszeitraum, Instandsetzungsleistungen und Status vgl. Abschnitt 5.5.3.2 und 5.5.3.3. 569 Bspw. während eines selbstständigen Beweisverfahrens oder bei Klageerhebung. 568

5.9 FM-Service Energiemanagement Abnahme / Gewährleistungsbeginn

145

Meldedatum

t1

tM1 Gewährleistungszeitraum

Erledigungsdatum

t3

tM2

Instandsetzungszeitraum

Gewährleistungsende (nach VOB oder BGB)

Gewährleistungszeitraum

Abbildung 46: Zusammenhang zwischen den Attributen Abnahme, Enddatum und Erledigungszeitraum mit Meldedatum und Erledigungsdatum

Der Erledigungszeitraum wird als IfcTimeMeasure in Tagen gepflegt. Für jeden Mangel am Objekt werden die Zustandsdaten separat angelegt, sodass eine Gliederung nach unterschiedlichen Mängeln möglich wird.570 5.9 FM-Service Energiemanagement 5.9.1 Ziel des „Property Sets Energiemanagement“ In Deutschland wurden im Jahr 2016 ca. 35,3 %571 des Energieverbrauchs durch Gebäude verursacht.572 Deshalb kommt Gebäuden eine zentrale Rolle für die Energiewende zu.573 Für das Facility Management wird im Rahmen des Energiemanagements deshalb das Vernetzung von Gebäuden zukünftig eine zentrale Rolle spielen. Für die Planung, Ausführung und den Betrieb von vernetzten Gebäuden mit den entsprechenden Energiekonzepten gilt BIM als Voraussetzung.574 Hierfür ist die Verknüpfung aller Energieerzeugungsanlagen sowie dem Netz notwendig. Dabei müssen die erzeugten Strommengen, die eingespeisten Strommengen sowie die aus dem Netz zugezogenen Strommengen gesammelt und analysiert werden. Das Energiemanagement als Teil des Hauptprozesses Objekte ver- und entsorgen bezieht sich auf alle Arten der Nutzenergie im Gebäude575 sowie den Verbrauch an Wasser und Abwasser.576 Hierfür sind nach der GEFMA 124577 Managementfunktionen für die Facility-Prozesse der Energiebereitstellung, -verteilung und -anwendung im Gebäude durchzuführen, damit möglichst niedrige Prozesskosten entstehen.578 Auf-

570

Z. B. kann bei einer Innentür (IfcDoor) Mangel 1 eine defekte Glasscheibe beschreiben, während Mangel 2 einen defekten Obentürschließer beschreibt. 571 Dies entspricht ca. 898 Terawattstunden. 572 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) 2018, S. 57-58. 573 Vgl. Maubach 2015, S. 80. 574 Vgl. Rotermund 2017, S. 6. 575 Z. B. Heizen, Kühlen, Kraft, Licht. 576 Vgl. Gondring und Wagner 2007, S. 153. 577 Neben der GEFMA 124 existieren noch weitere Normen und Richtlinien zum Energiemanagement, insbesondere die VDI 3807 und VDI 4602 sowie die DIN 50001 und DIN 16601, deren Inhalte ebenfalls in die Attribute des Property Sets eingeflossen sind. 578 Vgl. GEFMA 124-1, S. 4.

146

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

gaben auf operativer Ebene stellen die Kontrolle des Energieverbrauchs, die Erstellung von Vorschlägen und Durchführung von Leistungen zur Lasteinhaltung sowie Alarmierung bei Fehlerprognosen dar. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Energiecontrolling, in dem auch die Auftraggeberdaten579 erfasst und ausgewertet werden. Da das Energiemanagement eine Vielzahl unterschiedlicher Leistungen erfasst, bildet das nachfolgende Property Set lediglich ausgewählte Leistungen ab. Der Schwerpunkt des Property Sets Energiemanagement liegt auf dem Energiemanagement in der Betriebsphase. In Anlehnung an die GEFMA 124 soll dieses Property Set als Datensatz zur kontinuierlichen Verbesserung des Energieverbrauchs in der Betriebsphase dienen.580 Über das Property Set sollen besonders die Grundlagen für die Mikroanalyse und das laufende Energiecontrolling abgedeckt werden. Dafür steht insbesondere die Verbrauchserfassung im Fokus des Property Sets. Die Ausschreibung und Vergabe von Energielieferungen fließt in Teilen in das Property Set ein. Die Aspekte der Energierechnungsprüfung fließen aufgrund der Anforderungen des Datenschutzes nicht in das PSet ein. In der Regel werden für die Erbringung von FM-Leistungen zum Energiemanagement spezielle Softwarelösungen verwendet. Diese können entweder in ein CAFM-System integriert werden oder ein spezielles Softwareprogramm sein.581 5.9.2 Definition des Standardprozesses Energiemanagement Der Prozess des FM-Services Energiemanagement ist durch Auftragsdaten und Verbrauchsdaten geprägt. Dem Facility Management obliegen auf Grundlage der vorhandenen Systeme im Gebäude neben dem Energiebezug insbesondere das Monitoring, die Feststellung von Veränderungen und die Ableitung von Handlungsempfehlungen. Der Prozess zum FM-Service Energiemanagement ist in Abbildung 47 dargestellt. Besonders die Zählernummer, die Zählerart, die Verbrauchsart, der Zählertyp sowie die Einordnung nach EnEV bilden grundlegende Daten für den Prozess Energiemanagement ab. Zusätzlich werden die Attribute über Smart Metering582 sowie die IP-Adresse vor der Ausschreibung als Bestandsdaten im Zuge der Übergabe des digitalen Gebäudemodells als Revisionsunterlage gepflegt. Die VDI 3807-1 stellt fest, dass Energieverbrauchswerte nur dann verwendet werden dürfen, wenn zusätzliche Angaben und Bezugsgrößen über das Objekt583 vorliegen.584 Durch die Angabe der Auftrags- und Verbrauchsdaten wird diese Anforderung im Prozess und damit auch im PSet erfüllt.

579

Z. B. Anschlusswerte oder Flächenbelegung. Hierfür definiert die GEFMA verschiedene Etappen, die zu durchlaufen sind. Vgl. hierzu auch GEFMA 124-6. 582 Vgl. hierzu auch Abschnitt 5.9.3.1. 583 Neben der Darstellung der wesentlichen Merkmale des Objektes sind insbesondere der Bezugszeitraum anzugeben und ob Bereinigungen stattgefunden haben. 584 Vgl. VDI 3807 Blatt 1, S. 7. 580 581

5.9 FM-Service Energiemanagement

147

Eigetümer und CREM

Start

Bestandsdaten Abfrage Nutzeranforderungen

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Prüfung intelligente Zählersysteme

Erstellung Ausschreibung und Vergabe

Unterstützung bei der Weiterentwicklung und Optimierung Energiebezug Historisierung

Vergabe

Monitoring

Nein

Strategisches Facility Management

Vertragsschluss

Historisierung Prüfung der VerMaßnahmen und Veränderunänderungen in Empfehlungen Historisierung Historisierunggen angeHistorisierung den Anschlusserarbeiten passt? werten

Monitoring Energiebezug Historisierung

Angebotserstellung

Ja Nein

Operatives Facility Management

Ja

Ablesung

Abweichung festgestellt?

Ja

Nutzungsänderung?

Historisierung

Nein

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Ende

Zählernummer

Medium

Zählerart

Zählertyp

EnEVEinordnung

SmartMetering

IP-Adresse

Vertragspartner

Verantwortliche Person

Verbrauchskennwert

Referenzwert

Ablesedatum

Anschlusswert

Gradtagszahl

Nächste Ablesung

Abbildung 47: Standardprozess für den FM-Service Energiemanagement585

Als Auftragsdaten dient das Attribut Vertragspartner. Grundlage für die Verbrauchsdaten sind die regelmäßigen Begehungen, deren Attribute verantwortliche Person, Datum sowie Verbrauchskennwert, Anschlusswert, Referenzwert und Gradtagszahl durch das operative Facility Management aufgenommen werden und durch das strategische FM ausgewertet werden. 5.9.3 Definition des „Property Sets Energiemanagement“ Neben den Daten, die in der VDI 3807-1 definiert werden, können die Anforderungen an zusätzliche Angaben der GEFMA 124 entnommen werden. Die Richtlinie stellt einen Katalog mit Anforderungen an Daten586 dar, die durch den Auftraggeber bereitzustellen sind.587 Das in Tabelle 22 dargestellte Property Set basiert auf den vorgenannten Richtlinien sowie auf den Erkenntnissen aus den geführten Gesprächen mit den ausgewählten Praxispartnern.

585

Eine vergrößerte Wiedergabe der Abbildung ist in Anhang 7.9 dargestellt. Die GEFMA 124 spricht hier von Angaben. 587 Vgl. hierzu GEFMA 124-1, S. 9. 586

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

Attribut (deutsch)

Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Zählernummer

MeterNumber

IfcReal

012.345.678.0

Zählerart

Gauge

Medium Zählertyp

ConsumptionType MeterType

SmartMetering

SmartMetering

IfcLabel_PEnum IfcLabel_PEnum IfcLabel_PEnum IfcBoolean

IP-Adresse EnEV-Einordnung Referenzwert

IpAddress EnEV

IfcIdentifier IfcLabel IfcPerformanceHistory IfcReal

Vertragspartner

ReferenceValue AverageHeatingDegreeDays PointOfContact

Zählernummer des Objektes Bauart des Zählermessgerätes am Objekt Energiemedium des Objektes Schaltung des Zählers am Objekt Angabe, ob eine Fernauslesung möglich ist (JA) oder nicht (NEIN) IP-Adresse des Objektes Wärmeschutzklasse des Objektes Referenzwert gemittelt aus den 3 Vorjahren Gradtagszahl nach VDI 2067

Drewag

Verantwortliche Person

ResponsiblePerson

IfcPerson

Verbrauchskennwert

EnergyConsumptionCharacteristic PowerConsumption

IfcPerformanceHistory

Verantwortliches Unternehmen für das Energiemanagement Verantwortliche Person für das durchgeführte Energiemanagement Energieverbrauchskennwert pro m² und Jahr

490 kWh/(m²∙a)

Ablesedatum

Date

IfcDate

Nächste Ablesung

NextDate

IfcDate

Gesamtheit des Eergiebedarfs des Nutzers in kW / m² a Datum der durchgeführten Ablesung zur Verbrauchserfassung Datum der nächsten Ablesung zur Verbrauchserfassung

Anschlusswert

IfcOrganization

IfcReal

Elektro – Strom Hauptzähler JA

Bestandsdaten

1AB123

203.000.113.195 A 550 kWh/a 3159 Kd

Auftragsdaten

Gradtagszahl

Zuordnung Daten

Müller, Michael 500 kWh/(m²∙a)

01.01.2018

Verbrauchsdaten

148

01.01.2019

Tabelle 22: Property Set für den FM-Service Energiemanagement

Als Applicable Entity für das Property Set Energiemanagement werden alle Objekte mit Energiebezug genutzt. Dies betrifft insbesondere die Kostengruppe 440 sowie Teilbereiche aus den Kostengruppen 470 und 480. Zusätzlich kann das „Property Set Energiemanagement“ für technische Anlagen in den Außenanlagen genutzt werden. Dies betrifft besonders Objekte in der Kostengruppe 550. 5.9.3.1 Bestandsdaten des „Property Sets Energiemanagement“ Die Attribute Zählernummer, Zählerart, Medium, Zählertyp, SmartMetering, IPAdresse und EnEV-Einordnung bilden die Bestandsdaten des Property Sets zur Abbildung des FM-Services Energiemanagement ab. Sie bilden dabei die Grundlage für die Qualitätssicherung, die Gewährleistung der Verfügbarkeit und Optimierungsansätze

5.9 FM-Service Energiemanagement

149

im Sinne des Energiemanagements. Zusätzlich ermöglichen die Attribute eine Strukturierung der Leistungserbringung, da sie eine Zuordnung der Objekte zu Gebäuden und Liegenschaften zulassen. Zur eindeutigen Kennzeichnung der Verbrauchsstelle ist die Zählernummer als Attribut anzugeben. Sie wird im Rahmen der Inbetriebnahme durch das operative Facility Management in das digitale Gebäudemodell eingepflegt. Bei Austausch des Zählers wird die Zählernummer durch das operative Facility Management erfasst, wenn keine bauliche Veränderung erfolgte. Bei einer baulichen Veränderung wird die Zählernummer durch das operative Facility Management gepflegt. Die Zählernummer wird als IfcLabel angegeben, da mit dieser Entität die vom Versorger angewendete Kombination aus Zahlen und Buchstaben abgebildet werden kann. Durch das Attribut Medium wird zusätzlich das Medium beschrieben, das mit dem Zähler gezählt wird. Hierbei wird IfcLabel_PEnum588 verwendet. Bei den Energiezählern wird darüber hinaus zwischen digitalen Zählern und Ferrariszählern unterschieden. Das Attribut Zählerart gibt deshalb an, um welche Art es sich handelt. Dabei wird die Entität IfcLabel_PEnum589 verwendet. Durch die Enumeration wird die Pflege der vorhandenen Zähler gewährleistet. Zusätzlich ermöglicht diese Gliederung Planungs- und Auswertungsmöglichkeiten für das FM, da Ablesezyklen gesteuert werden können. Ferner wird zwischen Haupt- und Nebenzählern unterschieden, die unter dem Attribut Zählertypen geführt werden. Bei Hauptzählern erfolgt die Abrechnung mit dem Energieversorgungsunternehmen, der Unterzähler ermöglicht die Verbrauchszuordnung des Energiebedarfs zu den Verbrauchern.590 Für das Attribut Zählertyp wird IfcLabel_PEnum591 genutzt. In Ergänzung zu Zählerart und Zählertyp kann mithilfe des Attributs SmartMetering angegeben werden, ob für das Objekt die Möglichkeit besteht Daten digital zu empfangen, zu senden, Verbräuche zu erfassen, zu verarbeiten und auszuwerten.592 Die Angabe erfolgt über IfcBoolean. Der Einbau von Smart Metering Systemen ist ab dem Jahr 2020 sind alle Haushalte und Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von mehr als 6.000 kW verpflichtend.593 Dementsprechend ist das Attribut SmartMetering für Unternehmen, die ein FM nutzen, regelmäßig mit 588

PEnum_Medium: Gas / Wasser / Strom / Wärme / Kälte / nicht definiert / nutzerdefiniert. PEnum_Zählerart: konventioneller Zähler ohne Kommunikationsmodul / konventioneller Zähler mit Kommunikationsmodul / elektronischer Basiszähler / elektronischer Basiszähler mit Gateway digital / Ferraris / nicht definiert / nutzerdefiniert. 590 Das Attribut unterliegt aufgrund von Nutzerwechseln, Flächenerweiterungen oder Flächentausch einer fortwährenden Veränderung. Deshalb ist es notwendig, dass die Zählerzuordnung durch das strategische FM fortlaufend aktualisiert wird. 591 PEnum_Zählertyp: Unterzähler / Hauptzähler / nicht definiert / nutzerdefiniert. 592 Durch die Verbindung mit anderen Geräten kann erreicht werden, dass Anlagen dann laufen, wenn der Strom gerade günstig ist. Förderung durch die BRD, deswegen wichtiges Attribut, um später schnell nachrüsten zu können. Dies geht über die reine Fernauslesung, die durch einen digitalen Zähler ermöglicht wird, hinaus. 593 Vgl. Noack 2018, S. 63 589

150

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

„JA“ anzugeben. Das Attribut dient damit insbesondere zur Kontrolle, ob bereits eine Umstellung aller vorhandenen Zähler erfolgt ist. Wenn ein Objekt mit dem Internet kommunizieren will, muss es eine eigene IP-Adresse besitzen, um eindeutig identifiziert zu werden und den Datenaustausch zwischen Objekten zu ermöglichen. Aufgrund der Vernetzung der Energiemeter mit dem IoT und der Nutzung von Cloud-basierten594 Lösungen ergibt sich die Notwendigkeit eines Attributes für die IP-Adresse. Das Attribut wird als IfcIdentifier595 durch das strategische FM gepflegt. Abschließend gibt das Attribut EnEV-Einordnung an, welche Wärmeschutzklasse des Objektes vorliegt und nach welcher EnEV das Gebäude errichtet wurde. Dieses Attribut ist besonders vor dem Hintergrund relevant, dass festgestellt werden kann, ob an Objekte besondere Anforderungen an den Energieverbrauch und das damit verbundene Energiemanagement gestellt werden. Das Attribut wird als IfcLabel gepflegt. Mit IfcLabel596 und den damit verbundenen 256 Zeichen kann sichergestellt werden, dass die Bezeichnung des Energiestandards597 abgebildet wird. 5.9.3.2 Auftragsdaten des „Property Sets Energiemanagement“ Die Auftragsdaten des PSet Energiemanagement werden durch die Attribute Referenzwert, Gradtagszahl und Vertragspartner598 abgebildet. Die Attribute der Auftragsdaten bilden die Grundlage zur Auswertung und zum Controlling der Energieverbräuche. Darüber hinaus bilden die Daten die Vertragsgrundlagen ab und tragen zur Vergleichbarkeit der Werte bei. Das Attribut Referenzwerte stellt die Referenzwerte aus vorangegangenen Zeitperioden dar. Für das Energiemanagement bietet sich ein Zeitraum von zwölf Monaten als Referenzzeitraum an, da in diesem Zeitraum alle klimatischen Phasen durchlaufen werden.599 Der Referenzwert dient als Vergleichsbasis für die aktuellen und zukünftigen Verbrauchswerte. Das Attribut wird als IfcReal gepflegt. Zusätzlich ist die Gradtagszahl als Controllingattribut anzugeben, um eine Vergleichbarkeit des Energiebedarfs zu ermöglichen, da Wetterspitzen ausgeglichen werden können. Für ein nachhaltiges Energiemanagement ist die Angabe dieses Attributes deshalb

594

Vgl. Schödwell et al. 2013, S. 104 ff. Durch die Nutzung von IfcIdentifier wird die eindeutige Identifikation eines Objektes ermöglicht. Da die IP-Adresse die Grundlage für die Nutzung eines IT-basierten Energiemanagements ist, bildet diese Entität die Anforderungen optimal ab. Die 255 Zeichen, die mit IfcIdentifier angegeben werden können, reichen für die Angabe der IP-Adresse aus. 596 Z. B. Wärmeschutzklasse A (≤30 kWh/(m²∙a)) bis Wärmeschutzklasse G (>160 kWh/(m²∙a)). 597 Z. B. EnEV 2018. 598 Zur Darstellung des Attributs. 599 Vgl. GEFMA 124-1, S. 2. 595

5.10 FM-Service Grünanlagenpflege

151

unerlässlich. Die Gradtagszahl gibt nach GEFMA 124-1 die Differenz der Innentemperatur und der durchschnittlichen Außentemperatur eines Tages an. Hierbei muss die Außentemperatur des Tages unter 15 °C liegen, die Innentemperatur wird in der Regel mit 20 °C angenommen.600 Die Gradtagszahl wird für verschiedene deutsche Städte durch den Deutschen Wetterdienst ermittelt. Sie ist ein dynamisches Datum, da die Gradtagszahl sowohl das langjährige klimatische Mittel berücksichtigt als auch das aktuelle Wetter. Das Attribut wird als IfcReal mit der Einheit K angegeben. 5.9.3.3 Verbrauchsdaten des „Property Sets Energiemanagement“ Die Zustandsdaten geben mit den Attributen verantwortliche Person, Verbrauchskennwert, Anschlusswert, Ablesedatum und nächste Ablesung den Verbrauch innerhalb des Ablesezeitraums wieder. Das Attribut Verbrauchskennwert stellt den spezifischen Energieverbrauch des aktuellen Jahres dar. Es wird als IfcReal dargestellt. Die Einheit ist in Abhängigkeit vom Energieträger unterschiedlich definiert. Auf der Grundlage des Verbrauchskennwertes und der Referenzwerte können Abweichungen ermittelt werden. Zur Auswertung des Energieverbrauchs wird zusätzlich das Attribut spezifischer Anschlusswert gepflegt. Als spezifischer Anschlusswert wird die Summe aller Leistungen von technischen Objekten verstanden. Unter Berücksichtigung des Gleichzeitigkeitsfaktors ergibt sich aus dem Anschlusswert der Leistungsbedarf.601,602 Das Attribut bildet einen essentiellen Bestandteil der Energiebeschaffung und Dimensionierung.603 Damit stellt der spezifische Anschlusswert eine grundlegende Voraussetzung für die Durchführung einer erfolgreichen Leistungserbringung im FM-Service Energiemanagement dar. Das Attribut wird als IfcReal und der Wert als ganze Zahl angegeben. Als Einheit wird kWh/(m²∙a) verwendet. 5.10 FM-Service Grünanlagenpflege 5.10.1 Ziel des „Property Sets Grünanlagenpflege“ Das Ziel des Property Sets Grünanlagenpflege muss sein, alle Daten abzubilden, die für die Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht, den Werterhalt von Pflanzen und Grünanlagen sowie für die Pflege der Grünanlagen notwendig sind.604 Insbesondere die Abwehr von Gefahrenquellen steht im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht als 600

Vgl. GEFMA 124-1, S. 2. Beträgt der Anschlusswert beispielsweise 20 kW für Geschirrspülmaschine, Kaffeeautomaten, ITAusstattung, etc. kann davon ausgegangen werden, dass nicht alle Geräte gleichzeitig laufen. Vor diesem Hintergrund kann bspw. ein Gleichzeitigkeitsfaktor von 0,7 angesetzt werden. Hieraus ergibt sich ein Leistungsbedarf von 14 kW. 602 Vgl. Volger 1999, S. 365. 603 Vgl. GEFMA 124-1, S. 2, GEFMA 124-2, S. 5 und Kasikci 2015, S. 41 ff. 604 33% - 71% der Kosten Außenanlagen. 601

152

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

wesentliches Ziel der Grünanlagenpflege. Deshalb ist besonders der Prozess zur Verfolgung der Verkehrssicherungspflicht605 über das Property Set abzubilden. Das Ziel stellt die Vermeidung von Gefahren durch den Baumbestand606 dar, bspw. durch abbrechende Äste oder umstürzende Bäume.607 5.10.2 Definition des Standardprozesses Grünanlagenpflege Der in Abbildung 48 dargestellte Prozess für den FM-Service Grünanlagenpflege bildet die Leistungen zur Einhaltung der Verkehrssicherungspflicht ab. Die Grundlage für den FM-Service sind die regelmäßigen Begehungen durch das operative FM sowie die Auswertung der Ergebnisse durch das strategische FM. Kunde und CREM

Start

Bestandsdaten

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Abfrage Nutzeranforderungen

Definition SLA auf Basis der Nutzeranforderungen

Festlegung der Pflegestrategie

Erstellung einer Ausschreibung

Vergabe

Bedarfskontrolle, Leistungskontrolle, Analyse und Mitwirkung bei Optimierungen Historisierung

Strategisches Facility Management

Vertragsschluss

Feedback

Reporting

Kontinuierliche Verbesserung Historisierung

Angebotserstellung

Historisierung Historisierung Historisierung Planung der Leistungserbringung sowie Analyse und Optimierung der Leistungserbringung

Operatives Facility Management

Ablage und Analyse

Leistungserbringung

Schäden?

Ja

Maßnahmen zur Schadensbeseitigung

Historisierung

Nein

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Ende

Gattung Stammdurchmesser

Pflanzdatum

Höhe

Satzung

Pflegeintervall

Vertragspartner

Pflegedatum

Nächste Pflege

Zugänglichkeit Verantwortliche Person

Ergebnis

Pflegeleistungen

Ergebnisbeschreibung

Abbildung 48: Standardprozess für den FM-Service Grünanlagenpflege608

Die Bestandsdaten Typ und Gattung, Pflanzdatum, Höhe und Stammdurchmesser bilden die Grundlage für die Leistungserbringung. Eine weitere Grundlage bildet die Satzung der jeweiligen Gemeinde, in der weitere Angaben zur Grünanlagenpflege definiert sind. Als Auftragsdaten werden zusätzlich das Begehungsintervall festgelegt sowie Angaben zur Zugänglichkeit getroffen. Die Zustandsdaten mit den Attributen Datum, nächstes Datum, verantwortliche Person, Ergebnis, Ergebnisbeschreibung sowie den 605

Gefahrenquellen im Außenbereich resultieren insbesondere aus baulichen Anlagen, Verkehrswegen und Bäumen. 606 Die Verkehrssicherungen für die baulichen Anlagen im Außenbereich werden über die Property Sets zuvor abgebildet, die Verkehrssicherungspflicht für Verkehrswege über das Property Set Winterdienst (vgl. Abschnitte 5.11). 607 Vgl. Irsigler 2013 , S. 83. 608 Eine vergrößerte Wiedergabe der Abbildung ist in Anhang 7.10 dargestellt.

5.10 FM-Service Grünanlagenpflege

153

durchgeführten Leistungen dienen zur Analyse der Leistungserbringung. Zusätzlich dienen sie als Dokumentation der Einhaltung der Verkehrssicherungspflichten. 5.10.3 Definition des „Property Sets Grünanlagenpflege“ Eine wesentliche Grundlage für die Durchführung von Grünanlagenpflege bilden die Richtlinien der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. (FLL). Für die Verkehrssicherheit bilden insbesondere die Baumkontrollrichtlinien609 die wesentliche Grundlage. Das nachfolgende Property Set orientiert sich an der vorgenannten Richtlinie und definiert die Daten, die für die Grünanlagenpflege relevant sind. Daneben spielen die Anforderungen von öffentlichen und privaten Baumkatastern an Daten eine wesentliche Rolle. Das „Property Set Grünanlagenpflege“ ist in Tabelle 23 dargestellt. Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Typ und Gattung Pflanzdatum

PlantGenus

IfcText

Baum - Ahorn

PlantDate

IfcDate

Satzung

Statute

IfcBoolean

Pflegeintervall

ScheduledFrequency PointOfContact

IfcTimeMeasure IfcOrganization

Zugänglichkeit

Accessibility

IfcLabel_PEnum

Verantwortliche Person

ResponsiblePerson

IfcPerson

Stammdurchmesser

TrunkDiameter

IfcReal

Höhe

Height

IfcReal

Ergebnis Ergebnisbeschreibung

ExaminationResult AssessmentDescription

IfcLabel_PEnum IfcText

Pflanzentyp und Pflanzengattung des Objektes Datum der Einpflanzung des Objektes Angabe, ob eine Satzung vorliegt (JA) oder nicht (NEIN) Zeitspanne zwischen zwei Pflegemaßnahmen Verantwortliches Unternehmen für die Grünanlagenpflege Zugäglichkeit und Maschineneinsatz für die Grünanlagenpflege Verantwortliche Person für die durchgeführte Grünanlagenpflege Stammdurchmesser des Objektes in 1,30m Höhe in m zum Zeitpunkt der Begehung Höhe des Objektes von Boden bis Krone in m zum Zeitpunkt der Begehung Ziel Grünanlagenpflege

Pflegeleistungen

RequestComment

IfcText

609

Beschreibung des während der Grünanlagenpflege festgestellten IstZustands Angabe der durchgeführten Leistungen

NEIN

ABC GmbH Hubwagen

Auftragsdaten

6 Monate

Müller, Michael 0,10 m

3,00 m

Grünschnitt notwendig Ast morsch

Ast beschnitten, Grünschnitt

Richtlinien für Regelkontrollen zur Überprüfung der Verkehrssicherheit von Bäumen.

Zustandsdaten

Vertragspartner

01.01.2012

Zuordnung Daten

Bestandsdaten

Attribut (deutsch)

154

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

Attribut (deutsch)

Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Pflegedatum

ExaminationDate NextExaminationDate

IfcDate

Datum der durchgeführten Grünanlagenpflege Datum der nächsten Grünanlagenpflege

01.10.2017

Nächste Pflege

IfcDate

Zuordnung Daten

31.03.2018

Tabelle 23: Property Set für den FM-Service Grünanlagenpflege

Das „Property Set Grünanlagenpflege“ wird besonders in den Kostengruppen 570 und 580 verwendet. Hier besteht ein expliziter Bezug zu den zu pflegenden Pflanzen. Darüber hinaus kann das Property Set auch für Anlagen in den Außenbereichen genutzt werden, für die regelmäßige Inspektionen durchgeführt werden.610 Da es sich bei diesen Anlagen häufig um Inspektionen oder Prüfungen handelt, empfiehlt sich aus Sicht des Autors die zuvor genannten Property Sets zu verwenden. 5.10.3.1 Bestandsdaten des „Property Sets Grünanlagenpflege“ Die Bestandsdaten Gattung, Pflanzdatum, Stammdurchmesser und Höhe bilden die Grundlage für das Baumkataster. Das Baumkataster ist ein für die Grünanlagenpflege notwendiges Hilfsmittel, da mithilfe eines Baumkatasters alle Daten eindeutig erfasst werden können und die Steuerung des FM-Service Grünanlagenpflege ermöglichen. Neben der Steuerung der Leistungen bildet das Baumkataster die Basis zur Nachverfolgung der Verkehrssicherungspflicht. Dazu wird das Attribut Satzung als Bestandsdatum des Property Sets als Grundlage für die Ausschreibung und Leistungserbringung gepflegt. Der Typ und die Gattung sind grundlegende Attribute für das Baumkataster und beschreiben die Art der Pflanze. Das Attribut wird mit IfcLabel angegeben. Zur einheitlichen Definition des Attributes ist es notwendig, die Pflanzengattung als botanischen Namen611 zu pflegen, damit eine eindeutige Bezeichnung möglich ist. Das Pflanzdatum wird gepflegt, um die Anwachsgarantie überprüfen zu können. Damit ist das Pflanzdatum ein Bestandsdatum, das ebenso wie die Gattung nach dem Pflanzen einmalig als Bestandsdatum als IfcDate gepflegt wird. Das Attribut Satzung gibt an, ob eine städtische Satzung zur Bepflanzung vorliegt. Die Satzung und die darin enthaltenen Angaben spielen für die Außenanlagenpflege612 eine entscheidende Rolle. In der Satzung sind Aspekte festgelegt, die grundlegenden Einfluss auf die Leistungserbringung haben. Sie beziehen sich auf Mittel und Materialien, die im Außenbereich eingesetzt werden dürfen, Angaben zu Höhen oder Vorgaben zur Anpflanzung bestimmter Gattungen. Die Satzung beeinflusst die Grünanlagenpflege nach-

610

Bspw. bauliche Anlagen im Außenbereich. Botanisch bspw. statt „Rotbuche“ wird „Fagus sylvatica“ gepflegt. 612 Neben der Grünanlagenpflege ist die Satzung auch für den Winterdienst von entscheidender Bedeutung. 611

5.10 FM-Service Grünanlagenpflege

155

haltig und regelt, ob für eine bestimmte Pflanze besondere Auflagen bei der Pflege gelten. In dem Attribut Satzung wird über IfcBoolean eine Aussage darüber getroffen, ob Vorgaben aus der Satzung für die Leistungserbringung zu berücksichtigen sind. Der Dienstleister kann somit auch schon in seiner Angebotskalkulation erschwerende Aspekte, die sich aus der Satzung ergeben, einbeziehen. Zusätzlich werden die rechtlichen Anforderungen an die Grünanlagenpflege berücksichtigt. 5.10.3.2 Auftragsdaten des „Property Sets Grünanlagenpflege“ Die Attribute Pflegeintervall, Vertragspartner und Zugänglichkeit613 definieren die Auftragsdaten. Sie bilden damit den Rahmen für die Ausschreibung der Leistungserbringung als Ergänzung zu den Angaben aus dem Baumkataster. Während das Baumkataster aufgrund der Gattung und Höhe die grundlegenden Attribute des Property Sets abbildet, spezifizieren die Auftragsdaten die Leistungserbringung und bilden die Nutzanforderungen ab. Anders als die Bestandsdaten können die Auftragsdaten bei veränderten Anforderungen an die Leistungserbringung des FM-Service Grünanlagenpflege durch den Auftraggeber angepasst werden. 5.10.3.3 Zustandsdaten des „Property Sets Grünanlagenpflege“ Das Attribut Stammdurchmesser gibt den Stammdurchmesser der Pflanze in 100 bis 150 cm Höhe614 an. Bei einer Verzweigung ist das Maß unterhalb der ersten Verzweigung anzunehmen. Das Attribut ist relevant um abzuschätzen, ob mögliche Festlegungen in der städtischen Satzung zu beachten sind. Der Stammdurchmesser wird als IfcReal mit ganzen Zahlen angegeben. Als Einheit wird cm verwendet. Die Pflege wird durch das operative FM bei Begehungen vorgenommen, da es sich um ein dynamisches Attribut handelt. Die Höhe ist ein dynamisches Datum, das bei jeder Begehung oder Leistungserbringung durch das operative FM gepflegt werden muss. Insbesondere vor dem Hintergrund der Satzung können aus der Höhe der Pflanzen Auswirkungen auf die Leistungserbringung bestehen.615 Die Höhe wird als IfcReal mit einer Nachkommastelle angegeben. Als Einheit wird m verwendet. Zur Historisierung der erbrachten Leistungen werden die Attribute verantwortliche Person, Ergebnis, Ergebnisbeschreibung, Pflegeleistungen, Pflegedatum und nächste Pflege616 als Zustandsdaten gepflegt. Die Zustandsdaten dienen als Nachweis zur Er-

613

Vgl. zu Vertragspartner Abschnitt 5.2.3.2 und zu Pflegeintervall und Zugänglichkeit die Grundlagen in Abschnitt 5.3.3.1. 614 Grundlage für dieses Attribut sind regelmäßig die Satzungsinhalte, die Messung erfolgt in der Regel in 100 cm Höhe. 615 Z. B. können Auswirkungen auf die Tageslichteinstrahlung oder Lichtraumprofile entstehen oder es liegen in Abhängigkeit von der Baumhöhe Fällverbote vor. 616 Vgl. zu verantwortliche Person Abschnitt 5.2.3.2. Zu den Grundlagen zu den Attributen Pflegedatum und nächste Pflege vgl. Abschnitt 5.3.3.3. Zu den Grundlagen zu Pflegeleistungen, Ergebnis, Ergebnisbeschreibung vgl. auch Abschnitt 5.4.3.3.

156

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

bringung der Verkehrssicherungspflicht und bilden die Datengrundlage für den Nachweis der Betreiberverantwortung. Werden bei der regelmäßigen Begehung Schäden festgestellt, werden diese in dem Attribut Ergebnisbeschreibung als IfcText gepflegt. Ebenso werden die Pflegeleistungen, die auf dieser Grundlage zur Behebung der Schäden durchgeführt werden, gepflegt. Dies ermöglicht eine Nachverfolgung der Daten in dem Property Set. Darüber hinaus ermöglicht die Auswertung der Zustandsdaten eine Anpassung der Leistungen. 5.11 FM-Service Winterdienst 5.11.1 Ziel des „Property Sets Winterdienst“ Der Winterdienst zählt im Bereich der Außenanlagen neben der Grünanlagenpflege zu den kostenintensivsten Leistungen.617 Ziel ist hierbei im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht618 für einen verkehrssicheren Zustand zu sorgen und diesen auf Dauer zu unterhalten. Die weiteren Ziele des Winterdienstes sind die Ermöglichung betrieblicher Prozesse trotz Schnee und Eis sowie die Sicherung des Immobilienwertes vor der Last von Schnee und Eis.619 Neben der Planung der Begehungen ist insbesondere die Dokumentation ein wesentliches Ziel, das das Property Set erfüllen muss. In der Praxis besteht häufig ein Zusammenhang zwischen Winterdienst und der Reinigung von Grauflächen, da der Winterdienst in dem Zeitraum stattfindet, in dem keine Reinigung der Grauflächen erfolgt. Damit besteht ein Zusammenhang zwischen dem „Property Set Unterhaltsreinigung“, das auch für die Reinigung der Grauflächen verwendet werden kann und dem „Property Set Winterdienst“. 5.11.2 Definition des Standardprozesses Winterdienst Der FM-Service Winterdienst ist durch die Einhaltung der Verkehrssicherungspflicht geprägt. Diese wird mit dem Vertragsschluss auf den beauftragten Dienstleister übertragen. Das strategische FM plant auf Grundlage der Anforderungen des Auftraggebers die Leistungserbringung, die durch das operative FM ausgeführt wird. Der hieraus resultierende Prozess ist in Abbildung 49 dargestellt. 617

Der FM-Benchmarking-Bericht 2017 geht davon aus, dass je nach Nutzungsart der Immobilie 12% - 42% der Kosten aus dem Bereich Außenanlagen auf den Winterdienst entfallen. 618 Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) aus dem Jahre 2006 wird Verkehrssicherungspflicht wie folgt definiert: “Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ist derjenige, der eine Gefahrenlage – gleich welcher Art – schafft, grundsätzlich verpflichtet, die notwendigen und zumutbaren Vorkehrungen zu treffen, um eine Schädigung anderer möglichst zu verhindern […]. Die rechtlich gebotene Verkehrssicherung umfasst diejenigen Maßnahmen, die ein umsichtiger und verständiger, in vernünftigen Grenzen vorsichtiger Mensch für notwendig und ausreichend hält, um andere vor Schäden zu bewahren.“ (Bundesgerichtshof, Urteil vom 16.05.2006). Grundlagen für die Verkehrssicherungspflicht können Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften, DIN-Normen, gemeindliche Satzungen oder die Betriebssicherheitsverordnung sein (Najork 2009, S. 187 ff.). 619 Vgl. Nävy und Schröter 2013, S. 174 ff.

5.11 FM-Service Winterdienst

157

Kunde und CREM

Start

Bestandsdaten Abfrage Nutzeranforderungen

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Definition SLA auf Basis der Nutzeranforderungen

Erstellung einer Ausschreibung

Bedarfskontrolle, Leistungskontrolle, Analyse und Mitwirkung bei Optimierungen Historisierung

Vergabe

Strategisches Facility Management

Vertragsschluss

Feedback

Reporting

Kontinuierliche Verbesserung

Angebotserstellung

Festlegung der Begehungsstrategie

Historisierung Planung der Leistungserbringung sowie Analyse und Optimierung der Historisierung Historisierung Historisierung Leistungserbringung

Operatives Facility Management

Ablage und Analyse

Leistungserbringung

Historisierung

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Ende

Flächenangabe

Oberflächenmaterial

Zugänglichkeit

Winterdienstpriorität

Einsatzzzeit

Vertragspartner

Winterdienstdatum

Streumaterial

Verantwortliche Person

Einsätze

Winterdienstleistungen

Abbildung 49: Standardprozess für den FM-Service Winterdienst620

Die Bestandsdaten Flächenangabe und Material werden durch die Planung und Ausführung gepflegt und an den Auftraggeber nach Ende der Ausführungsphase als Revisionsunterlage im digitalen Gebäudemodell übergeben. Die Satzung der Gemeinde wird durch den Auftraggeber eingepflegt. Des Weiteren werden die Attribute Priorität und Einsatzzeit als Grundlage der Ausschreibung durch den Auftraggeber gepflegt. Nach Vertragsschluss erfolgt die Pflege der Zustandsdaten Datum, verantwortliche Person, eingesetztes Material und Einsätze durch das operative FM. Diese Attribute bilden die Grundlage für den Nachweis der Verkehrssicherungspflicht. 5.11.3 Definition des „Property Sets Winterdienst“ Das in Tabelle 24 dargestellte „Property Set Winterdienst“ beschreibt die Daten, die zur Leistungserbringung für den Winterdienst relevant sind. Hierbei liegt der Fokus auf der Planung und Dokumentation der Leistungen zur Gefahrenabwehr.

620

Eine vergrößerte Wiedergabe der Abbildung ist in Anhang 7.11 dargestellt.

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Flächenangabe Oberflächenmaterial Vertragspartner

CleaningArea

IfcAreaMeasure IfcLabel_PEnum IfcOrganization

Größe der Winterdienstfläche in m² Oberflächenmaterial der Winterdienstfläche Verantwortliches Unternehmen für den Winterdienst

240,00 m²

Winterdienstpriorität

Priority

IfcLabel_PEnum

hoch

Einsatzzeit

WorkTime

IfcWorkTime

Zugänglichkeit

Accessibility

IfcLabel_PEnum

Verantwortliche Person

ResponsiblePerson

IfcPerson

Winterdienstdatum Streumaterial

DateWinterService Material

IfcDate

Einsätze

WorkTask

IfcReal

Winterdienstleistungen

RequestComments

IfcText

Priorität des Winterdienstes für die Gebäudenutzung Zeitraum, in dem der Winterdienst durchgeführt werden muss Zugäglichkeit und Maschineneinsatz für den Winterdienst Verantwortliche Person für den durchgeführten Winterdienst Datum des durchgeführten Winterdienstes621 Eingesetztes Streumaterial für den durchgeführten Winterdienst622 Anzahl der durchgeführten Einsätze pro Tag Leistungen während des durchgeführten Winterdienstes

PointOfContact

IfcLabel

Pflaster ABC GmbH

06:00 – 22:00

Auftragsdaten

Material

Zuordnung Daten

Bestandsdaten

Attribut (deutsch)

Räumfahrzeug Frost, Robert 11.11.2018 Sand 4 Einsätze pro Tag Befestigte Flächen komplett geräumt und gestreut

Zustandsdaten

158

Tabelle 24: Property Set für den FM-Service Winterdienst

Das „Property Set Winterdienst“ gilt für alle Flächen im Außenbereich. Besonders die Objekte, die mit Flächen in Verbindung stehen, die als Verkehrswege genutzt werden, müssen das „Property Set Winterdienst“ enthalten. Weitere Zuordnungen können für Rasenflächen oder sonstige Verkehrsflächen im Außenbereich gelten. 5.11.3.1 Bestandsdaten des „Property Sets Winterdienst“ Die Attribute Flächenangabe und Oberflächenmaterial623 bilden die Bestandsdaten des Property Sets Winterdienst. Die beiden Attribute bestimmen die Leistungserbringung für den FM-Service Winterdienst, da sie die zu räumenden Flächen definieren.

621

Zum rechtssicheren Nachweis des Winterdienstdatums bietet sich die Aufstellung und Integration eines Wächtersystems in das digitale Gebäudemodell an. 622 Die Erfassung der Daten dieses Attributs in das digitale Gebäudemodell kann über die Integration der Daten mithilfe der GTIN des Streumaterials oder händische Eingabe bei nichtvorhandener Integration der GTIN erfolgen. 623 Vgl. hierzu Abschnitt 5.2.3.1.

5.11 FM-Service Winterdienst

159

5.11.3.2 Auftragsdaten des „Property Sets Winterdienst“ Die Auftragsdaten des Property Sets Winterdienst werden durch die Attribute Vertragspartner, Winterdienstpriorität, Einsatzzeit und Zugänglichkeit624 definiert. Die Zustandsdaten bilden die wesentliche Vertragsgrundlage für den FM-Service ab, da sie die Übertragung der Verkehrssicherungspflicht vom Eigentümer auf den FM-Dienstleister ermöglichen. Durch die Attribute können die spezifischen Anforderungen abgebildet werden, insbesondere die Priorität für zu räumende Flächen. Keinem öffentlichen oder privaten Eigentümer kann zugemutet werden, dass alle Wege und Straßen sofort gestreut sind. Deshalb wird durch den Eigentümer ein Räum- und Streuplan aufgestellt, der auch Prioritäten der jeweiligen Flächen definiert.625 Die jeweiligen Prioritäten für einzelne Objekte werden mit dem Attribut Winterdienstpriorität abgebildet. Das Attribut wird als IfcLabel_PEnum626 definiert und lehnt sich an das Attribut Priorität aus dem Property Set Instandsetzung an. Die Einsatzzeit definiert zusätzlich die Zeit, in der der Winterdienst vertraglich mindestens durchzuführen ist. In der Regel wird der Winterdienst zwischen den Monaten Oktober und März zu einem Pauschalpreis vergeben. Die Uhrzeit, in der der Winterdienst durchzuführen ist, steht in Abhängigkeit der Primärprozesse des Unternehmens.627 Darüber hinaus sind spezifische Angaben in den städtischen Satzungen zu beachten. Diese Angaben sind durch das strategische Facility Management gemeinsam mit dem Auftraggeber in der Ausschreibung zu definieren. Als Klasse in IFC kann IfcWorkTime genutzt werden. Durch IfcWorkTime können Zeitperioden definiert werden, in denen Arbeiten durchgeführt werden. In IfcWorkTime können auch Wiederholungsmuster angegeben werden. Dies ermöglicht die Vorgabe von Zeiten, in denen der Winterdienst im Wochenrhythmus durchzuführen ist.628

624

Vgl. zu Vertragspartner und Zugänglichkeit Abschnitt 5.2.3.2. Vgl. Hüttl 2014, S. 166. 626 PEnum_Winterdienstqualität: Priorität A (hohes Verkehrsaufkommen, Zuwegung zu Fluchtwegen und essenziell für die Primärprozesse) / Priorität B (mittleres Verkehrsaufkommen, notwendig für die Primärprozesse) / Priorität C (niedriges Verkehrsaufkommen, Nebenwege) / nicht definiert / nutzerdefiniert. 627 In einem Betrieb, in dem rund um die Uhr und über jeden Tag des Jahres Leistungen erbracht werden, wird in diesem Attribut 00:00 – 24:00 Uhr als Einsatzzeit definiert. Bei einem Bürogebäude kann es sein, dass lediglich zwischen 07:00 und 22:00 Uhr Winterdienst durchgeführt werden muss. In diesem Zusammenhang sind die Regelungen in der Satzung zu beachten, um der Verkehrssicherungspflicht Genüge zu tun. Der Zeitraum, in dem eine Streupflicht mindestens zugemutet werden kann, beginnt um 07:00 Uhr (Vgl. Oberlandesgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 26.11.2003, Abs. 16). 628 Dies betrifft bspw. Satzungen, in denen regelmäßig festgelegt ist, dass für Sonntage andere Zeiten als Beginn des Winterdienstes gelten. 625

160

5 Definition von Property Sets für Prozessdaten des FM

5.11.3.3 Zustandsdaten des „Property Sets Winterdienst“ Die Attribute Winterdienstdatum,629 verantwortliche Person, Streumaterial, Einsätze und Winterdienstleistungen630 stellen die Zustandsdaten des Property Sets Winterdienst dar. Während die Auftragsdaten die rechtssichere Übertragung der Betreiberverantwortung ermöglichen sollen, bilden die Zustandsdaten die erbrachten Leistungen des operativen FM ab. Damit dienen die Attribute insbesondere zum rechtssicheren Nachweis über die erbrachten Leistungen. Das Attribut Streumaterial beschreibt zunächst das verwendete Streugut. Das Attribut wird als IfcLabel_PEnum631 gepflegt. Es dient als Nachweis für die Verkehrssicherungspflicht sowie als Nachweis für die Einhaltung der Satzung und weiterführende Auflagen. Zusätzlich kann über eine Auswertung der Aufwand für den Winterdienst festgestellt und analysiert werden. Das Attribut Einsätze zielt zusätzlich darauf ab, die im Rahmen des Winterdienstes durchgeführten Einsätze zu dokumentieren. Dadurch soll dem Nachweis der Verkehrssicherungspflicht Genüge getan werden. Die Einsätze werden über den Tag (IfcReal) und die Zeit (IfcWorkTime) definiert. Es ist notwendig, dass diese Zeiten historisiert werden. Analog den Reinigungsleistungen besteht die Möglichkeit, die Aufnahme der Daten durch ein Wächtersystem zu beschleunigen.

629

Zum rechtssicheren Nachweis des Winterdienstdatums bietet sich die Aufstellung und Integration eines Wächtersystems in das digitale Gebäudemodell an. 630 Vgl. zu den Grundlagen zum Attribut Winterdienstdatum Abschnitt 5.3.3.3 und zu den Grundlagen zum Attribut Winterdienstleistungen Abschnitt 5.4.3.2. 631 PEnum_Winterdienst: Handräumung / Räumfahrzeug / Handräumung mit Salz / Handräumung mit Granulat / Handräumung sonstige Mittel / Räumfahrzeug mit Salz / Räumfahrzeug mit Granulat / Räumfahrzeug sonstige Mittel / nicht definiert / nutzerdefiniert.

6

Bewertung der Property Sets

6.1 Bewertung der Property Sets mit Hilfe von Experteninterviews In diesem Kapitel werden die zuvor dargestellten Property Sets mithilfe von Experteninterviews validiert. Hierbei werden die für das digitale Gebäudemodell definierten Bestands- und Prozessdaten auf ihre Praxisrelevanz überprüft. Neben der Validierung der Daten sollen weitere Impulse für die Abbildung von FM-Services im Facility Management geliefert werden. 6.1.1 Theoretische Grundlagen und Gründe für den Einsatz von Experteninterviews Building Information Modeling stellt einen modernen Ansatz dar, der noch nicht in allen Unternehmen verankert ist. Dementsprechend besteht bei einer breit gestreuten Umfrage die Möglichkeit, dass entweder keine Resonanz auf die Umfrage erfolgt oder möglicherweise Menschen mit fachfremdem Wissen die Fragebögen beantworten. Dadurch könnte es zu einer Verfälschung der Ergebnisse kommen. Aus diesen Gründen werden Experteninterviews zur Bewertung der Hypothesen durchgeführt. KAISER (2014) hebt drei Aspekte für die Nutzung von Expertenwissen hervor: 1. Expertenwissen dient zur Exploration aktueller und bisher wenig erforschter Fragestellungen, wenn zu bestimmten Problembereichen keine theoretischen Erkenntnisse oder Daten vorliegen, 2. Ergänzung und Verdichtung eines Teilbereiches des Untersuchungsgegenstands innerhalb der Anwendung verschiedener Methoden sowie 3. Plausibilisierung von wissenschaftlichen Ergebnissen.632 Insbesondere aufgrund des ersten und dritten Aspekts eignen sich Experteninterviews zur Analyse der Hypothesen. 6.1.2 Auswahl der Experten Ein Experte zeichnet sich durch detailliertes und spezialisiertes Wissen in einem Fachgebiet sowie Einflussmöglichkeiten in seinem Spezialgebiet aus.633 Damit definiert sich die Auswahl der Experten über das spezifische Forschungsinteresse. 634 Als Interviewpartner wurden Personen ausgewählt, die über langjährige und umfassende Praxiserfahrung im Bereich Facility Management und Building Information Modeling verfügen. Dabei wurden sowohl FM-Dienstleister als auch Eigentümervertreter befragt. Dadurch wird sichergestellt, dass durch die FM-Dienstleister die Belange von 632

Vgl. Kaiser 2014, S. 289. Vgl. Wassermann 2015, S. 52 und Bogner et al. 2014, S. 14. 634 Vgl. Bogner und Menz 2002, S. 40 ff. 633

© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 N. Bartels, Strukturmodell zum Datenaustausch im Facility Management, Baubetriebswesen und Bauverfahrenstechnik, https://doi.org/10.1007/978-3-658-30830-8_6

162

6 Bewertung der Property Sets

Auftragnehmern und durch die Eigentümervertreter die Belange der Auftraggeber im FM berücksichtigt werden. Besonders die Eigentümer sind hierbei von Relevanz, da der Einsatz von Building Information Modeling im Facility Management maßgeblich durch die Vorgaben und den Willen der Eigentümer beeinflusst wird. Zur Darstellung von möglichen Unterschieden zwischen den beiden Expertengruppen, werden in den nachfolgenden Abschnitten neben einer Darstellung des Gesamtergebnisses auch die Ergebnisse der beiden Expertengruppen dargestellt. Insgesamt wurden Experteninterviews mit 27 Experten (nges = 27) durchgeführt.635 Vor dem Hintergrund der Verbreitung von Building Information Modeling im FM stellt dieser Wert eine ausreichende Anzahl von Interviewpartnern dar. Zusätzlich stand der intensive und qualitative Austausch mit den Interviewpartnern im Vordergrund. Die größte Gruppe von Experten stellt Nordrhein-Westfalen mit acht Experten, außerdem sind Baden-Württemberg (sechs Experten) und Bayern (5 Experten) häufig vertreten. Eine genaue Aufstellung der befragten Experten ist im Anhang 9 dargestellt. Im Rahmen der Experteninterviews wurden Experten aus den Bereichen FM-Dienstleister (DL), Eigentümer (EIG) und FM-Berater (BER) ausgewählt. Eine Aufstellung der Berufsgruppen ist ebenfalls im Anhang 9 dargestellt. Die räumliche Verteilung sowie die Anzahl der Berufsgruppen in den jeweiligen Bundesländern sind in Abbildung 50 dargestellt. Niedersachsen GES DL EIG 2 1 1

Nordrhein-Westfalen GES DL EIG 8 3 3

Hessen GES DL 2 2

BER

EIG 2

Berlin GES 1

BER 2

EIG 2

Hamburg GES DL 3

BER 1

DL

EIG 1

BER

BER

Baden-Württemberg GES DL EIG 6 3

BER 3

Bayern GES DL 5 5

EIG

BER

Abbildung 50: Räumliche Verteilung der Experten

Die Verteilung der Experten zeigt, dass eine große räumliche Verteilung der Experten sichergestellt ist und eine bundesweite Verteilung der Experten erreicht wird.

635

Die Experten gliedern sich in 14 dienstleisternahe Experten (nDL = 14) und 13 eigentümernahe Experten (nEIG = 13, davon 7 Experten von Eigentümern und 6 Experten von FM-Beratern).

6.1 Bewertung der Property Sets mit Hilfe von Experteninterviews

163

6.1.3 Durchführung der Experteninterviews Die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Experteninterviews wurden semi-strukturiert mithilfe eines Leitfadens geführt. Hierbei handelt es sich um Interviews, die mit vorbereiteten und vorformulierten Fragestellungen strukturiert waren.636 Zusätzlich wurden die in Kapitel 4 und 5 dargestellten Property Sets zur Bewertung genutzt. Durch die Erstellung eines Leitfadens wird eine Auswertbarkeit der Ergebnisse ermöglicht. Außerdem wird durch einen semi-strukturierten Leitfaden eine ergebnisoffene Gesprächsführung ermöglicht, sodass auch bisher nicht betrachtete Aspekte der Property Sets diskutiert werden konnten. Die konkrete Durchführung der Interviews erfolgte mithilfe des Leitfadens sowie mithilfe der Tabellen zu den Property Sets, deren Inhalt in dem Gespräch durchgesprochen und bewertet wurde. Die Property Sets und eine Erläuterung der Property Sets wurden den Beteiligten vorab per Mail zugesandt. Hierdurch wurde eine Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglicht. Der Fragebogen selbst wurde den Beteiligten nicht vorab zugesandt. Das Vorgehen resultiert aus zwei Pre-Tests, die im Vorfeld der Experteninterviews durchgeführt wurden. Die Pre-Tests wurden im Januar 2018 mit zwei BIM-Spezialisten aus zwei Unternehmen aus der FM-Branche durchgeführt. An den Pre-Tests wurde erkennbar, dass ohne vorherigen Versand der Tabellen keine ausreichende Einarbeitung in den Themenkomplex ermöglicht wurde und die Experten dem Gespräch nicht folgen konnten. An den Pre-Tests wurde außerdem deutlich, dass eine Beschränkung der Tabellen für die FM-Bestandsdaten und FM-Prozessdaten auf bis zu zwei Felder637 ausreicht, da weitere Daten zu einer Unübersichtlichkeit führen. Die Interviews fanden im Zeitraum Februar 2018 bis April 2018 statt. Sie wurden zum Teil persönlich und zum Teil per Telefoninterview durchgeführt. Die Dauer betrug zwischen 60 und 120 Minuten. In der Regel wurden einzelne Interviewpartner befragt, in drei Fällen waren zwei Interviewpartner an dem Gespräch beteiligt. Das Interview wurde per Audiorekorder aufgezeichnet und im Anschluss zu Auswertungszwecken transkribiert. Durch diese Methode wurden eine aktive Teilnahme des Fragenden an den Interviews sowie eine genaue Erfassung des Themeninhalts ermöglicht. 6.1.4 Strukturierung der Experteninterviews Die Experteninterviews bestehen aus einem qualitativen und einem quantitativen Anteil. Im Rahmen des quantitativen Anteils sollten die Befragten eine Bewertung auf einer Likert-Skala abgeben. Diese quantitative Bewertung unterteilt sich in zwei Teile: 1. Bewertung relevanter Aspekte des Strukturmodells mit einer Likert-Skala, 636 637

Der Fragebogen ist in Anhang 6 dargestellt. Attribut und Beschreibung.

164

6 Bewertung der Property Sets

2. Bewertung der Attribute innerhalb der Property Sets mit einer Likert-Skala. Neben dieser quantitativen Bewertung lag der Fokus insbesondere auf der qualitativen Bewertung sowie dem Austausch zum Strukturmodell und den dem Modell zugrundeliegenden PSets. Dabei wurden Erfahrungen von bestimmten Aspekten, Hinweise zu bestimmten Themen oder Ergänzungen zu den Property Sets durch die Befragten mitgeteilt. Die nachfolgenden Abschnitte stellen die Ergebnisse der Befragung dar. 6.2 Bewertung des Strukturmodells und der Bestandsdaten In diesem Abschnitt werden die qualitative und quantitative Bewertung des Lösungsansatzes sowie die qualitative Bewertung der Bestandsdaten dargestellt. 638 Die Grundlage für die nachfolgende Auswertung bilden die Ergebnisse aus den leitfadengestützten Expertenbefragungen. 6.2.1 Bewertung des Strukturmodells zur Integration von FM-Daten in ein digitales Gebäudemodell 6.2.1.1 IFC als Schlüsselfaktor für die zukünftige Leistungserbringung Zu Beginn der Experteninterviews wurden die Experten befragt, für wie wichtig sie die Nutzung von IFC als Standard im Facility Management in der Zukunft halten. Hierbei stand nicht die Nutzung von IFC zur Übergabe eines Bestandsmodells im Vordergrund, sondern die Nutzung von Daten in der Leistungserbringung von FM-Services. Das Ergebnis der Expertenbefragung ist in Abbildung 51 dargestellt. Bei der Auswertung wird zwischen der Gesamtheit aller Befragten, den Ergebnissen aus der Befragung der Eigentümervertreter und der Dienstleister unterschieden. gesamt

44%

Dienstleister

43%

Eigentümervertreter

33% 29%

46% 0%

10%

wichtig

20%

22% 29%

38% 30%

eher wichtig

40%

neutral

50%

60%

eher unwichtig

15%

70%

80%

90%

100%

unwichtig

Abbildung 51: Ergebnis der Expertenbefragung zur Frage: „Für wie wichtig halten Sie die Nutzung von IFC als offenen Standard im FM?“ (nges = 27, nDL = 14, nEIG = 13)

An der Abbildung ist zu erkennen, dass alle befragten Experten die Nutzung von IFC als offenen Standard im Facility Management in der Zukunft als eher wichtig (38 %) bis

638

Die Bewertung der Property Sets für die Prozessdaten wird in Abschnitt 6.3 dargestellt.

6.2 Bewertung des Strukturmodells und der Bestandsdaten

165

wichtig (46 %) erachten. Insbesondere die Tatsache, dass der Standard bereits entwickelt und erprobt ist sowie die Anwendung in der Baubranche geben die Befragten als Grund für ihre hohe Einschätzung an. Hierdurch könne sich das FM dem Standard nicht verwehren und müsse mit dem Standard arbeiten. Die Befragten geben auch an, dass die Entwicklung eines neuen Standards zum Austausch von BIM-FM-Daten nicht zielführend sei, da die Gefahr eines Datenverlustes an der Schnittstelle zur Planung und Ausführung besteht. Vor allem die Eigentümervertreter führen an, dass mithilfe von IFC Datensätze geschaffen werden, auf deren Grundlage die Revisionsunterlagen erstellt werden und die FMProzessdaten gepflegt werden. Ein befragter Experte stellt jedoch auch klar, dass die Daten je nach Eigentümer und Dienstleistung stark variieren können und IFC deshalb nur eine Grundlage für den Datenaustausch sein könne. Einige Experten führen hierzu an, dass IFC derzeit noch am Anfang der Entwicklung steht und es nun notwendig ist, die Datengrundlagen für die Leistungserbringung von FM-Services zu schaffen. Auch wenn die Akzeptanz aufgrund unterschiedlicher Interessenslagen derzeit noch nicht flächendeckend ausgeprägt ist, sehen die Experten hier große Potenziale. Diese Potenziale liegen insbesondere in der Veränderung der Geschäftsmodelle sowie in der Steigerung der Effizienz. Diese Veränderungen resultieren nach Ansicht der Experten vor allem daraus, dass die Aufnahme von Bestandsdaten entfällt und das FM bereits in frühen Phasen in die Planung639 einbezogen wird. Darüber hinaus sehen die Experten Effizienzsteigerungen bei Dienstleisterwechseln in der Nutzungsphase, da mit IFC in einem einheitlichen Datenformat gearbeitet wird. Dies steigert nicht nur die Transparenz der Leistungserbringung, sondern ermöglicht auch einen neutralen Datenaustausch zwischen den Systemen. 6.2.1.2 Notwendigkeit der Unterteilung in Bestands- und Prozessdaten in einem digitalen Gebäudemodell Der dargestellte Lösungsansatz einer Datenstruktur für das Facility Management in einem digitalen Gebäudemodell geht von einer Unterscheidung zwischen Bestands- und Prozessdaten aus. Vor diesem Hintergrund wurden die Experten befragt, für wie wichtig sie eine explizite Erfassung von Bestands- und Prozessdaten im digitalen Gebäudemodell halten. Das Ergebnis ist in der nachfolgenden Abbildung 52 dargestellt. Daran zeigt sich über die Gesamtheit der Befragten als auch über die jeweiligen Gruppen ein homogenes Bild. Lediglich der Mittelwert (M) der befragten Gruppen variiert leicht. Während 639

Die Datenaufnahme von FM-Bestandsdaten stellt nach wie vor ein Geschäftsmodell für eine Vielzahl von FM-Dienstleistern dar, die durch den Auftraggeber monetär vergütet wird. Durch den Einsatz von IFC und einem damit verbundenen neutralen Datenaustausch ändern sich die bisherigen Geschäftsmodelle dahingehend, dass bereits in der Planungs- und Ausführungsphase Beratungsleistungen durch das FM erbracht werden. Hierbei steht die Qualitätsüberprüfung der durch die Planung und Ausführung bereitgestellten Daten im Vordergrund.

166

6 Bewertung der Property Sets

der Mittelwert bei den Dienstleistern eine Tendenz zu eher wichtig (64 %) aufzeigt, bewerten die Eigentümervertreter die explizite Erfassung und damit Unterscheidung von Bestands- und Prozessdaten als wichtig (69 %). Dies liegt insbesondere darin begründet, dass die Eigentümervertreter die Analyse und Auswertung der FM-Leistungserbringung als wesentliche Aufgabe erachten. Durch die Trennung von Bestands- und Prozessdaten gehen die Eigentümervertreter davon aus, dass die Daten zur FM-Leistungserbringung besser analysiert werden können. gesamt

52%

Dienstleister

48%

36%

64%

Eigentümervertreter

69% 0%

10%

wichtig

20%

30%

eher wichtig

40% neutral

31% 50%

60%

eher unwichtig

70%

80%

90%

100%

unwichtig

Abbildung 52: Ergebnis der Expertenbefragung zur Frage: „Für wie wichtig halten Sie eine explizite Erfassung von Bestands- und Prozessdaten im digitalen Gebäudemodell?“ (nges = 27, nDL = 14, nEIG = 13)

Die Befragten geben im Rahmen der qualitativen Experteninterviews an, dass für sie die explizite Erfassung von Prozessdaten im digitalen Gebäudemodell erforderlich sei. Insbesondere aufgrund der Nachverfolgung und Auswertbarkeit der Daten640 sowie der daraus erwachsenden Rechtssicherheit und Dokumentationsmöglichkeiten. Die Befragten geben aber auch an, dass der Fokus derzeit auf der Aufnahme von Bestandsdaten liege. Die explizite Erfassung von Prozessdaten in einem digitalen Gebäudemodell sei noch ein relevantes und notwendiges Zukunftsthema, da derzeit alle Daten weiterhin im CAFM-System gepflegt und nicht in das digitale Gebäudemodell zurückgespielt werden. Die Auswertung des qualitativen und quantitativen Teils der Experteninterviews zeigt hier jedoch deutlich, dass auch im Rahmen der BIM-Methode und dem damit verbundenen digitalen Gebäudemodell Datenstrukturen zu schaffen sind, die es ermöglichen, FM-Prozessdaten in das digitale Gebäudemodell zu integrieren. 6.2.1.3 Erfordernis des bidirektionalen Austauschs von Prozessdaten Aufbauend auf die Frage nach der expliziten Erfassung von FM-Prozessdaten wurden die Experten gefragt, für wie wichtig sie einen permanenten und bidirektionalen Austausch der erfassten Prozessdaten zwischen dem digitalen Gebäudemodell und dem CAFM-System halten. Dieser Austausch bildet die Grundlage für die Historisierung der 640

Die Experten sehen dies auch als Grundlage für Big Data Analysen.

6.2 Bewertung des Strukturmodells und der Bestandsdaten

167

FM-Prozessdaten. Das Ergebnis ist in Abbildung 53 dargestellt und zeigt, dass die befragten Experten den bidirektionalen und permanenten Austausch von Daten mehrheitlich als wichtig erachten. Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, dass in IFC die erforderlichen Strukturen durch die Nutzung von Property Sets zur Datenhistorisierung geschaffen werden. gesamt

59%

Dienstleister

26%

43%

114%

Eigentümervertreter

14%

77% 0%

10%

wichtig

15%

20%

30%

eher wichtig

40% neutral

8% 50%

60%

eher unwichtig

70%

80%

15% 90%

100%

unwichtig

Abbildung 53: Ergebnis der Expertenbefragung zur Frage: „Für wie wichtig halten Sie eine permanente und bidirektionale Übertragung von Daten zwischen digitalem Gebäudemodell und CAFM-System?“ (nges = 27, nDL = 14, nEIG = 13)

Insbesondere die Eigentümervertreter sehen den permanenten und bidirektionalen Austausch als wichtig an (77 %). Als neutral bewerten 15 % der Befragten die permanente und bidirektionale Übertragung von Daten zwischen digitalem Gebäudemodell und CAFM-System. Dies resultiert vor allem daraus, dass innerhalb dieser Unternehmen CAFM-Systeme genutzt werden, in die alle FM-Prozessbeteiligten einarbeiten müssen. Zukünftig sehen jedoch auch diese Experten einen bidirektionalen Austausch als notwendige Voraussetzung für die Historisierung von FM-Prozessdaten im digitalen Gebäudemodell an. Hieraus lässt sich schließen, dass das CAFM-System zwar weiterhin als Oberfläche für das FM dienen wird, das digitale Gebäudemodell jedoch die Datengrundlage für die FM-Leistungserbringung bildet. Die Zustimmung bei den FM-Dienstleistern resultiert besonders daraus, dass mit der Vorhaltung der Daten im digitalen Gebäudemodell die Zielsetzung verbunden wird, dass alle für den jeweiligen FM-Service relevanten Daten im Gebäudemodell vorhanden sind. Dies bietet bei einem möglichen Dienstleisterwechsel Vorteile. Durch die Vorhaltung der Daten aufgrund der Rückkopplung in das digitale Gebäudemodell können Daten zur Betreiberverantwortung sowie relevante Daten zur Durchführung der Leistung dauerhaft abgerufen werden. Sowohl die Dienstleister als auch die Eigentümer verbinden hiermit Möglichkeiten zur Optimierung der Wirtschaftlichkeit. 6.2.1.4 Das CAFM-System bleibt das führende System Derzeit wird im Facility Management die Leistungserbringung i. d. R. über CAFMSysteme gesteuert. Im Rahmen der Experteninterviews wurden die Experten nach ihrer

168

6 Bewertung der Property Sets

Einschätzung gefragt, ob das CAFM-System auch zukünftig das führende System zur Leistungserbringung im Facility Management bleibt und die Daten aus dem digitalen Gebäudemodell, das die Datengrundlage für die Leistungserbringung darstellt, über das CAFM-System abgebildet werden. Hierdurch soll festgestellt werden, welches System zukünftig das führende System für die Leistungserbringung bleiben wird. Das quantitative Ergebnis ist in Abbildung 54 dargestellt. gesamt

33%

Dienstleister

44%

29%

Eigentümervertreter

43%

38%

0%

10%

wichtig

19%

20%

21% 46%

30%

eher wichtig

40% neutral

50%

60%

eher unwichtig

4% 7%

15%

70%

80%

90%

100%

unwichtig

Abbildung 54: Ergebnis der Expertenbefragung zur Frage: „Für wie wichtig halten Sie die Nutzung eines führenden CAFM-Systems zur Abbildung der Daten des digitalen Gebäudemodells und als Grundlage für die Leistungserbringung?“ (nges = 27, nDL = 14, nEIG = 13)

Insgesamt ergibt sich ein heterogeneres Bild in der Einschätzung. Während die Eigentümervertreter die Nutzung von CAFM-Systemen auch zukünftig mit 84 % als eher wichtig bis wichtig erachten, schätzen die FM-Dienstleister das CAFM-System für die zukünftige Leistungserbringung mit 93 % als wichtig bis neutral ein. Die Unterschiede in der Bewertung lassen sich vor allem auf die unterschiedliche Ausprägung der Leistungserbringung der befragten Gruppen zurückführen. Die Gruppe der Eigentümervertreter gibt in der Regel ein CAFM-System vor, in das der Dienstleister seine Daten zur Leistungserbringung einpflegt. Das bedeutet, dass für den gesamten Immobilienbestand ein führendes System existiert, in dem eine Struktur zur Ablage der Daten definiert ist. Die FM-Dienstleister wiederum arbeiten entweder mit ihrem eigenen CAFM-System um die Leistung zu steuern oder arbeiten in ein vorgegebenes CAFM-System hinein. Das bedeutet, dass auf Dienstleisterseite eine Vielzahl von FMSystemen genutzt wird, mit denen ein hoher Datenverlust einhergeht. Deshalb geben die Dienstleister häufiger an, dass in Zukunft kein CAFM-System mehr genutzt wird, wenn die BIM-Methode zu Ende gedacht wird. Dennoch gehen die Experten davon aus, dass das CAFM-System zunächst noch weiterhin genutzt werden wird. Dies liegt nach Einschätzung der Experten insbesondere daran, dass die FM-Services im CAFM-System abgebildet sind und BIM nach derzeitigem Stand noch nicht alle Funktionen des CAFM-Systems ersetzen kann. Obwohl das CAFM-System nach Ansicht der Experten zukünftig nicht mehr als primäre Datenbank für die Leistungserbringung existieren wird, gehen die Experten davon aus, dass auch zukünftig die Benutzeroberfläche des

6.2 Bewertung des Strukturmodells und der Bestandsdaten

169

CAFM-Systems zur Leistungserbringung genutzt wird. Die Daten werden hierzu multidirektional und permanent zwischen dem digitalen Gebäudemodell und dem CAFMSystem ausgetauscht. 6.2.2 Bewertung der Property Sets für FM-Bestandsdaten Die Überprüfung der Property Sets für Bestandsdaten erfolgte rein qualitativ.641 Der Fokus der Analyse der Bestandsdaten liegt darauf, ob die vorhandenen Bestandsdaten aus Sicht der Experten eine geeignete Grundlage für die Einbindung von FM-Prozessdaten liefern. 6.2.2.1 Allgemeine Bestandsdaten Die befragten Experten sehen das Property Set allgemeine Bestandsdaten als gute Grundlage für die Darstellung des Objektes an. Insbesondere die Kennzeichnung der Anlagen spielt für die befragten Experten eine wichtige Rolle. So stimmen die Experten in der Regel damit überein, dass die GlobalID als Kennzeichnung vorhanden sein sollte. Außerdem stellt die Anlagenklasse als Kennzeichnungsschlüssel ein wesentliches Attribut für die befragten Experten dar. Notwendig ist hier nach Ansicht der Experten eine klare Beschreibung des Attributes, damit sowohl das FM als auch Planung und Ausführung das Attribut eindeutig definieren.642 Das Attribut Status wird von einigen befragten Experten als kritisches Attribut gesehen, da es einem hohen Pflegeaufwand zur Aktualisierung des Attributes bedarf. Andere Experten sehen dieses Attribut als wesentlichstes Attribut des Property Sets an, da es einen direkten Überblick über das Objekt und den Zustand des Objektes gibt. Als Möglichkeit zur Pflege dieses Attributes sehen einige Experten die Verknüpfung des Property Sets mit Sensorik.643 Dies ermöglicht die Pflege des Objektstatus in Echtzeit. 6.2.2.2 Technische Bestandsdaten Die Grundlage für die technischen Bestandsdaten bilden die Datensätze bestehender Standards. Deshalb wurden die Experten in den Interviews danach gefragt, ob sie CAFM-Connect als einen Standard ansehen, der als Ordnungsrahmen für die technischen Bestandsdaten genutzt werden kann. Die Analyse der Experteninterviews zeigt, dass einer Mehrheit der Befragten die IFC-basierten Kataloge von CAFM-Connect bereits bekannt sind. Die Befragten sehen die Nutzung von CAFM-Connect grundsätzlich als zielführend an und gehen davon aus, dass sich CAFM-Connect im deutsch-

641

Die qualitative Bewertung ergibt sich insbesondere daraus, dass der Fokus der Arbeit auf dem Strukturmodell und der Erstellung von Property Sets für Prozessdaten liegt. Im Rahmen der Pre-Tests hat sich zudem gezeigt, dass eine ausführliche Bewertung der Attribute der Bestandsdaten nicht zielführend ist, da die Konzentrationsspanne der Beteiligten für die Property Sets Prozessdaten zu stark abnimmt. 642 Diese Definition wird in Abschnitt 4.2 vorgenommen. 643 Bspw. über die GlobalID.

170

6 Bewertung der Property Sets

sprachigen Raum etablieren wird. Ein Experte weist darauf hin, dass der Katalog stringent auszubauen ist. Insbesondere die unterschiedlichen Ebenen, in denen sich Objekte befinden, werden bemängelt. 6.2.2.3 Geometrische Bestandsdaten Die befragten Experten sehen die geometrischen Bestandsdaten insbesondere durch die dreidimensionale Darstellung eines digitalen Gebäudemodells abgebildet. Als alphanumerische Daten reichen den befragten Experten die Angaben Länge, Breite, Höhe und Gewicht aus. Die Experten geben an, dass mit diesen Angaben die Ausführung von Leistungen grundlegend geplant werden können. Für die Abbildung von grafischen Daten wird die dreidimensionale Darstellung des digitalen Gebäudemodells herangezogen. Darüber hinaus werden Ortsbegehungen durchgeführt. Vor diesem Hintergrund geben die Experten an, dass die alphanumerischen Daten mit der Darstellung im „PSet geometrische Daten“ ausreichend abgebildet werden. Die Experten sehen besonders in der Ausbausituation sowie in der Kollisionsprüfung Potenzial für die Anwendung von 3D-Daten im Facility Management. Diese sollten aber nach Ansicht der Experten nicht in einer zu großen Detailtiefe alphanumerisch erfasst werden. 6.2.2.4 Allgemeine Herstellerbestandsdaten Die Experten stimmen mit der Aussage überein, dass für die Herstellerdaten ein einheitliches „Property Set Allgemeine Herstellerbestandsdaten“ definiert werden soll. Insbesondere die Angaben über das Produkt sowie der Hersteller erachten die Experten als relevant. Neben dem Baujahr des Objektes regt ein Teil der Experten an, die beiden Daten Inbetriebnahmedatum und Abnahmedatum ebenfalls in das Property Set allgemeine Herstellerbestandsdaten einzupflegen. Hierdurch würde aufgrund des Vererbungskonzeptes eine Aufnahme in verschiedenen Property Sets entfallen. 6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten Nachfolgend werden die Ergebnisse der Bewertung der Property Sets für die FM-Prozessdaten dargestellt. Grundlage für die Analyse waren die in Kapitel 5 genannten Property Sets. Vor Beginn der Evaluation der PSets wurden die Experten gefragt, ob ihnen in der Auflistung wesentliche und für sie relevante FM-Services fehlen, die nicht als Property Sets abgebildet sind. Von den Experten wurden keine FM-Services644 genannt, für die ein weiteres, gebäudebezogenes Property Set zu erstellen ist. Im Rahmen des quantitativen Teils der Experteninterviews wurden die Experten nach der Relevanz der einzelnen Attribute der Property Sets für die Leistungserbringung befragt. Die Bewertung erfolgte auf einer Likert-Skala von überhaupt nicht wichtig (1) bis entscheidend (5). Die Likert-Skala orientiert sich an der Skala des International 644

z. B. Transportdienste, Speiseverpflegung oder Hausmeisterdienste.

6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten

171

Social Survey Programme mit entscheidend (5), sehr wichtig (4), einigermaßen wichtig (3), nicht sehr wichtig (2), überhaupt nicht wichtig(1).645 Die quantitative Auswertung der Expertengespräche erfolgt mithilfe von Boxplot-Diagrammen. Eine Erläuterung zu Boxplot-Diagrammen ist in Anhang 9 dargestellt. 6.3.1 FM-Service Unterhaltsreinigung 6.3.1.1 Darstellung der Ergebnisse über alle Gruppen In Abbildung 55 ist die Auswertung der Experteninterviews für das „PSet Unterhaltsreinigung“ als Boxplot-Diagramm dargestellt. Eine Erläuterung zur Interpretation des Boxplot-Diagrammes ist in Anhang 9 dargestellt. Die Auswertung zeigt, dass die Bestands- und Auftragsdaten als entscheidend (5) bewertet werden. Insbesondere die genaue Flächenangabe (Mges = 4,9) sowie das Oberflächenmaterial (Mges = 4,5) spielen eine wesentliche Rolle. Dies resultiert daraus, dass die beiden Attribute den Einsatz von Maschinen, den Zeitaufwand für die Reinigung und den Einsatz von Reinigungsmitteln maßgeblich beeinflussen und somit kostenbildende Faktoren darstellen. Das Attribut Flächennutzung stellt aus Sicht der befragten Experten ebenfalls ein entscheidendes Attribut (5) für die Leistungserbringung dar.

Abbildung 55: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des „Property Sets Unterhaltsreinigung“ (nges = 27)

Die Reinigungsmethode (Mges = 3,7) stellt aus Sicht der befragten Experten ein sehr wichtiges Attribut (4) für die Leistungserbringung im „PSet Unterhaltsreinigung“ dar. Insbesondere zur Ausschreibung von Leistungen bei verrichtungsorientierten Unterhaltsreinigungen wird dieses Attribut als entscheidend (5) angesehen. In der Detaillierung des Attributes existieren Unterschiede in den Bewertungen über alle Befragtengruppen. Einige der befragten Experten geben an, dass keine zu detaillierte Beschreibung der Reinigungsmethode646 in diesem Attribut erfolgen sollte. Dies schränkt nach Ansicht der Experten die Freiheit und Wirtschaftlichkeit der operativen Dienstleister zu 645 646

Vgl. ISSP Research Group 2002, S. 2. Z. B. Bürstsaugen oder Feuchtwischen.

172

6 Bewertung der Property Sets

sehr ein. Eine Möglichkeit zur Beschreibung des Attributes stellt aus Sicht der befragten Experten die Auswahl zwischen Vollreinigung und Sichtreinigung dar, die einen deutlichen Bezug zur ergebnisorientierten Unterhaltsreinigung aufweist. Der andere Teil der Experten hält die Angabe einer Reinigungsmethode nach der Enumeration für wichtig, da diese Angabe einen essentiellen Bestandteil der Unterhaltsreinigung darstellt. Eine Möglichkeit zur Abbildung der Anforderungen aus beiden Gruppen bietet die Zusammenlegung der Enumerationen für die verrichtungsorientierte und ergebnisorientierte Reinigung. Durch die Zusammenlegung entsteht für die fachlich Beteiligten eine Flexibilität ohne Verlust der durch die Enumeration erreichten Vorteile. Auch für das Attribut spezifische Reinigungsvorgaben (Mges = 3,8) darf aus Sicht der Experten keine zu hohe Detaillierung erfolgen. Dies gilt besonders für die Gruppe der Eigentümervertreter. Die Experten stimmen mit der Aussage überein, dass eine Negativliste gepflegt werden sollte. Auch sie sehen bei der Pflege einer Positivliste die Risiken für die Partei, die das Attribut pflegt, als zu hoch an. Für das Attribut weisen darüber hinaus die befragten Experten auf Eigentümerseite darauf hin, dass spezifische Reinigungsvorgaben nur dann gepflegt werden sollten, wenn es sich um eine verrichtungsorientierte Reinigung handelt. Bei einer ergebnisorientierten Reinigung sehen einige Eigentümer die Angabe eines Service Levels als ausreichend an. Aufgrund des notwendigen Datenflusses, der durch das digitale Gebäudemodell entstehen soll, erscheint die Pflege des Datums aus Sicht des Autors dennoch als notwendig, da es eine Planung der Einsatzmittel für die Unterhaltsreinigung ermöglicht und durch Negativlisten Gefahrenpotenziale ausschließt. Im Hinblick auf das Attribut Zugänglichkeit (Mges = 3,6) stimmen die befragten Gruppen darin überein, dass Angaben zur Belastbarkeit des Bodens sowie Durchgangsbreiten647 notwendig sind. Darüber hinaus sollte nach Ansicht der Experten aus den Daten in dem Attribut ersichtlich sein, ob die zu reinigenden Flächen für das Reinigungspersonal frei zugänglich sind oder ob die Reinigungskräfte durch einen Dritten während der Reinigung begleitet werden müssen. Dies spielt insbesondere bei den Unternehmen eine Rolle, die Anforderungen an Vertraulichkeit und Sicherheit648 haben. Die Daten, die im Rahmen der Leistungserbringung gepflegt werden, werden649 von den befragten Experten als einigermaßen wichtig (3) bis sehr wichtig (4) bewertet. Die befragten Experten geben an, dass sie diese Daten zwar als relevant erachten, aber einen unverhältnismäßig hohen Pflegeaufwand für die Daten sehen. Im Hinblick auf die Pflege des Attributs verantwortliche Person stimmen die Experten mit der Aussage 647

Hier kann im Attribut das Minimum gepflegt werden oder über Karten dargestellt werden. Hierbei handelt es sich in der Regel um Sonderfälle. Muss z. B. eine Reinigung in einem gesicherten Raum erfolgen, ist die rechtzeitige Organisation einer Begleitung erforderlich. 649 Revier, verantwortliche Person, Leistungskennzahl, eingesetzte Reinigungsmittel und Verschmutzungsgrad. 648

6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten

173

überein, dass im Rahmen der Leistungserbringung nicht die operativ tätige Person gepflegt wird, sondern die Objektverantwortliche oder der Vorarbeiter. In diesem Zusammenhang wird im Rahmen der Experteninterviews darauf hingewiesen, dass die Pflege des Attributes für die operativ tätige Person insbesondere dann zielführend werden kann, wenn ein Wächtersystem installiert ist. Diese Nutzung von Sensortechnik oder RFID halten die Experten auch für die Pflege des Attributes Verschmutzungsgrad (Mges = 2,9) für sinnvoll. Eine manuelle Pflege bedeutet nach Ansicht der Experten einen zu hohen Aufwand im Verhältnis zum Nutzen des Attributes. Wird im Rahmen der Leistungserbringung Sensortechnik angewendet, geben die Befragten an, dass sie die Pflege des Attributes für einen geeigneten Indikator zur Steuerung und Anpassung des FM-Services Unterhaltsreinigung halten. 6.3.1.2 Darstellung der Differenzen zwischen den Expertengruppen Für die befragten Dienstleister ergibt sich in einigen Aspekten ein anderes Bild als auf Seiten der Eigentümervertreter. In der Abbildung 56 ist die Auswertung der Experteninterviews mit den Dienstleistern und Eigentümern für das PSet Unterhaltsreinigung dargestellt. Daran ist zu erkennen, dass im Vergleich zur Gesamtheit und damit insbesondere im Vergleich zu den Eigentümern und FM-Dienstleistern die Attribute im Fokus stehen, die die Leistungserbringung definieren.

Abbildung 56: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des „Property Sets Unterhaltsreinigung“ unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14)

Auffällig ist, dass die Dienstleister besonderen Wert auf das Reinigungsintervall (MDL = 3,8) legen. Dies resultiert aus der Kalkulation der Leistungen. Auch das Attribut Revier spielt für die Dienstleister eine sehr wichtige Rolle (4), da dieses Attribut essentiell für die Personal- und Maschineneinsatzplanung ist und maßgeblichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der Leistungen hat. Besonders die Reinigungszeit (MEIG = 4,5) wird von den Eigentümervertretern als entscheidendes Attribut (5) angesehen. Durch die Vorgabe der Reinigungszeit sehen die befragten Experten die Möglichkeit den

174

6 Bewertung der Property Sets

Dienstleister im Hinblick auf die störungsfreie Durchführung der Primärprozesse zu steuern. Während die Dienstleister eine Historisierung des Verschmutzungsgrades (MDL = 3,2) als einigermaßen wichtig (3) ansehen, da hierdurch die Leistung gesteuert und optimiert wird, sehen die Eigentümervertreter das Attribut als nicht sehr wichtig (2) an (MEIG = 2,4). Dies resultiert daraus, dass der Dienstleister nach Meinung der befragten Experten die Leistungen so zu steuern hat, dass die vereinbarten Service Level erreicht werden. Außerdem führen die Eigentümer an, dass der Aufwand zur Pflege zu groß ist. Bei einigen Eigentümern spielt die Nachverfolgbarkeit des Reinigungsmittels hingegen eine entscheidende Rolle, z. B. bei Schäden an Böden oder falls der Einsatz bestimmter Reinigungsmittel650 erwartet wird. Für die spezifischen Anwendungsfälle ist das Attribut Reinigungsmittel (MEIG = 3,7) sehr wichtig (4). 6.3.1.3 Weitere Anmerkungen zu den Attributen Insbesondere die Differenzierung zwischen verrichtungsorientierter und ergebnisorientierter Unterhaltsreinigung wird von den Experten als sehr wichtig (4) angesehen. Im Falle einer ergebnisorientierten Unterhaltsreinigung würden die Attribute, die verrichtungsorientierte Definitionen treffen, entfallen. Im Gegenzug ist ein Attribut zu definieren, in dem die Service Level Agreements definiert werden können. Das zusätzliche Attribut ist in der nachfolgenden Tabelle 25 definiert.651 Attribut (deutsch)

Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

ServiceLevelAgreement

ServiceLevelAgreement

IfcText

Anforderungslevel an die Leistungserbringung der Unterhaltsreinigung

Flächen sind zwischen zwei Reinigungen staubfrei

Tabelle 25: Ergänzung der Experten zum PSet Unterhaltsreinigung

Als Entität wird für das Attribut IfcText verwendet. Durch IfcText können die Service Level genau definiert werden. 6.3.2 FM-Service Glasreinigung 6.3.2.1 Darstellung der Ergebnisse über alle befragten Gruppen Die nachfolgende Abbildung 57 zeigt das Ergebnis der Auswertung aller Befragten für das PSet Glasreinigung. An dem Diagramm ist zu erkennen, dass insbesondere die Attribute Glas- und Rahmenfläche (Mges = 4,9 und 4,5) für die Befragten als Daten zur Leistungserbringung entscheidend (5) sind. Weitere sehr wichtige Attribute (4) stellen die Absturzsicherung (Mges = 4,3), Sonnenschutz (Mges = 4,6) und Vertragspartner (Mges = 4,2) dar. 650 651

Z. B. nachhaltige Reinigungsmittel. Als Ergänzung zum Property Set Unterhaltsreinigung in Abschnitt 5.2.2.

6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten

175

Abbildung 57: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Glasreinigung (nges = 27)

Ebenso halten die Befragten das Reinigungsintervall (Mges = 4,2) und das Reinigungsdatum (Mges = 4,0) für sehr wichtige Attribute (4). Hiermit in Verbindung steht das Attribut nächste Reinigung (Mges = 3,5), das von den Experten heterogen bewertet wird. Anzumerken ist, dass alle Befragten das Attribut für einigermaßen wichtig (3) sowie entscheidend (5) halten. Aufgrund der bereits vorhandenen Attribute Reinigungsdatum und Reinigungsintervall, aus denen sich das Attribut nächste Reinigung berechnen lässt, wird das Attribut von einigen Experten als nicht sehr wichtig (2) bewertet. Hier wird von einigen Experten darauf verwiesen, dass aufgrund der Übersichtlichkeit das Attribut nächste Reinigung nicht im PSet aufgeführt wird, sondern im Hintergrund ermittelt und bei Notwendigkeit im System angezeigt wird. Die Reinigungszeit (Mges = 3,8) wird, anders als beim „PSet Unterhaltsreinigung“, zwar als einigermaßen wichtig (3) bis entscheidend (5) eingeschätzt, spielt für die befragten Experten jedoch nur dann eine Rolle, wenn die Reinigung auch von innen652 erfolgt, da in diesem Fall Terminabstimmungen mit dem Nutzer notwendig sind. Das Attribut Revier (Mges = 2,7) sehen die Befragten als nicht sehr wichtig (2) bis sehr wichtig (4) an, da eine Aufteilung nach Revieren im Bereich Glasreinigung in der Regel nicht erfolgt. Dieses Attribut spielt vor allem dann eine Rolle, wenn Innenglasflächen betroffen sind. Zur Umsetzung dieser Anforderung der Experten besteht die Möglichkeit zwischen Innen- und Außenglasflächen zu unterscheiden. Hieraus folgt, dass das Attribut Revier bei dem PSet für die Glasreinigung im Außenbereich entfällt. Die Relevanz des Attributes verantwortliche Person (Mges = 3,3) wird einigermaßen wichtig (3) eingeschätzt. Die Experten sehen dieses Attribut als Mehrwert, wenn es keinen zusätzlichen und erheblichen Pflegeaufwand bedeutet. Hier unterscheidet sich das Attribut von den technisch geprägten PSets wie Wartung oder wiederkehrende Prüfung.653 Die Attribute Verschmutzungsgrad und Leistungskennzahl (Mges = jeweils 2,7 ) werden im Gesamten von den Befragten als einigermaßen wichtig (3) eingeschätzt. 652 653

Z. B. aus den Büroräumen heraus oder bei Glastrennwänden in Büroräumen. Vgl. hierzu die Abschnitte 6.3.3 und 6.3.6.

176

6 Bewertung der Property Sets

Im Bereich der Verschmutzung heben die Befragten hervor, dass dieses Attribut dann einen Mehrwert bringt, wenn Sensoren eingesetzt werden. Insbesondere bei diesen beiden Attributen bestehen jedoch große Unterschiede zwischen den befragten Gruppen, auf die im Folgenden eingegangen wird. 6.3.2.2 Darstellung der Differenzen zwischen den Expertengruppen Für die Auswertung der Attribute des PSets Glasreinigung ergeben sich bei der Auswertung der befragten Dienstleister in einigen Attributen Unterschiede zu der Auswertung der befragten Eigentümervertreter. In der nachfolgenden Abbildung 58 sind die Ergebnisse der Befragung der Dienstleister und der Eigentümervertreter gegenübergestellt. Es ist zu erkennen, dass insbesondere die vertrags- und kalkulationsrelevanten Attribute wie Glas- und Rahmenfläche, Sonnenschutz, Vertragspartner, Reinigungsintervall und Zugänglichkeit entscheidende Attribute (5) für die Dienstleister darstellen.

Abbildung 58: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Glasreinigung unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14)

Zusätzlich stellt das Reinigungsdatum (MDL = 4,7) ein sehr wichtiges Attribut (4) für die Dienstleister dar. Dieses wird von den Dienstleistern benötigt, um die Planung der nächsten Reinigung durchzuführen. Außerdem wird das Revier (MDL = 3,1) heterogen bewertet, da dieses Attribut einigen Dienstleistern als Grundlage zur Planung der Leistungen dient. Die Eigentümervertreter schätzen das Attribut Revier hingegen als nicht sehr wichtig (2) ein, da dies eine auftragnehmerspezifische Angabe ist. Die Attribute Leistungskennzahl (MDL = 3,0) und Verschmutzungsgrad (MDL = 3,0) werden von den Experten aus der Gruppe der Dienstleister als einigermaßen wichtig (3) eingeschätzt. Vor allem ein zusätzlicher Pflegeaufwand muss nach Einschätzung der Dienstleister vermieden werden. Sofern im Glas- und Fassadenbereich mit Sensorik gearbeitet wird, werden sich Verschiebungen der beiden Attribute in Richtung entscheidend (5) ergeben. Das Reinigungsintervall (MEIG = 4,1) wird von den befragten Eigentümervertretern als sehr wichtig (4) bewertet. Hierbei muss, ebenso wie bei der Unterhaltsreinigung, zwischen den verschiedenen Ausschreibungsformen unterschieden werden. Während das

6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten

177

Reinigungsintervall für die leistungsorientierte Vergabe entscheidend (5) für die Leistungserbringung ist, spielt es bei der ergebnisorientierten Leistungsvergabe eine einigermaßen wichtige Rolle (3). Ein wesentlicher Unterschied zu den Dienstleistern liegt in der Einschätzung der Attribute Leistungskennzahl und Verschmutzungsgrad. Da die Leistungskennzahl (MEIG = 2,4) ein sehr dienstleistungsspezifisches Attribut ist, bewertet diese Gruppe das Attribut als nicht sehr wichtig (2). Da die Glasreinigung in der Regel nicht als Stundenlohnarbeiten ausgeführt wird, wird dieses Attribut von den Eigentümervertretern nicht benötigt. Die Angabe des Verschmutzungsgrades (MEIG = 2,4) wird von den befragten Eigentümervertretern als nicht sehr wichtig (2) angesehen. Dies resultiert insbesondere daraus, dass die befragten Experten davon ausgehen, dass die Qualitätssicherung separat erfolgt. Das bedeutet konkret, dass das Attribut Verschmutzungsgrad aus Sicht der Eigentümer und Dienstleister nicht in diesem PSet gepflegt werden sollte, sondern bspw. in einem PSet, das auf dem in IFC vorhandenen „PSet Condition“ basiert. An den zuvor dargestellten Auswertungen ist erkennbar, dass die Datenbasis im Facility Management in Bezug auf die Glasreinigung bei einigen Attributen sehr heterogen ist. Trotz der Unterschiede zwischen Dienstleistern sowie Eigentümervertretern ist bei der Validierung der Property Sets erkennbar, dass alle Attribute für die befragten Expertengruppen sehr wichtig (4) für die Leistungserbringung sind. Da für das „PSet Glasreinigung“ Attribute gesucht werden, die eine Datengrundlage für alle Beteiligten bilden, wird empfohlen alle Attribute weiterhin in dem PSet vorzuhalten. An den Attributen Leistungskennzahl und Verschmutzungsgrad müssen jedoch Erleichterungen für die Pflege gefunden werden. In den Bestandsdaten werden bereits die Grundlagen für eine Verknüpfung mit Sensoren (z. B. Präsenzmelder) gelegt. Zukünftig wird es nach Ansicht der Experten notwendig werden, die für die Glasreinigung relevanten Bauteile mit Sensorik auszustatten. Durch den Einsatz von Sensorik wird nicht nur eine präzisere Planung ermöglicht, sondern auch eine optimale Datengrundlage für Auswertungen, Qualitätskontrolle und die Planung der Reinigungsleistungen erreicht. 6.3.2.3 Weitere Anmerkungen zu den Attributen Im Rahmen der Experteninterviews wurden von den befragten Experten keine ergänzenden Attribute genannt. 6.3.3 FM-Service Wartung 6.3.3.1 Darstellung der Ergebnisse über alle Gruppen Besonders die Differenzierung zwischen Wartung und Inspektion wurde in den Experteninterviews thematisiert. Bei den Experten herrscht Uneinigkeit darüber, ob eine

178

6 Bewertung der Property Sets

Aufteilung der Wartung und Inspektion auf zwei PSets zielführend ist. In den Experteninterviews haben sich drei verschiedene Konstellationen im Hinblick auf zwei PSets als Unterscheidung zwischen Wartung und Inspektion ergeben. 1. Unterscheidung zwischen Wartung und Inspektion. 2. Unterscheidung zwischen Wartung und Inspektion in Abhängigkeit vom Vertrag. 3. Zusammenfassung von Wartung und Inspektion. Ein Teil der Experten sieht eine Zweiteilung von Wartung und Inspektion als sinnvoll an, da die DIN 31051 zwischen Wartung und Inspektion unterscheidet und derzeit noch verschiedene Eigentümer ihre Leistungen nach Wartung und Inspektion getrennt vergeben. Die Experten, die eine Zusammenfassung von Wartung und Inspektion präferieren, führen an, dass es sich bei Wartung und Inspektion um planbare Leistungen handelt, die in direktem Zusammenhang stehen. Die Referenzierung der beiden PSets aufeinander ist notwendig, um effektive Prozesse zu ermöglichen. Hierdurch lassen sich die Intervalle der beiden PSets aufeinander abstimmen. 654 Alle befragten Experten sehen die Daten, die im PSet gepflegt werden, als entscheidend (5) für die Leistungserbringung an. Die Daten sollen nach Ansicht der Experten deshalb auch in PSets vorhanden sein. Abweichungen nach unten bestehen insbesondere in der Wichtigkeit. Das Minimum überhaupt nicht wichtig (1) resultiert in der Regel daraus, dass ein befragter Experte angibt, dass die Daten auch zukünftig nicht im digitalen Gebäudemodell gepflegt werden, sondern weiterhin nur im CAFM-System. Dennoch wird auch von diesem Experten die Pflege der Daten als entscheidend (5) angesehen. Das Ergebnis aller befragten Experten ist in Abbildung 59 dargestellt.

Abbildung 59: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Wartung (nges = 27)

Entscheidende Attribute (5) und sehr wichtige Attribute (4) des PSets sind nach Ansicht der Experten die Attribute Inbetriebnahmedatum (Mges = 4,5), Wartungspriori-

654

Beispiel: Wird an einem Tag eine Wartung an einer Brandschutzklappe durchgeführt, so ist es nicht notwendig, dass direkt darauffolgend eine Inspektion durchgeführt wird.

6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten

179

tät (Mges = 4,8), Wartungsvertrag (Mges = 4,2), Wartungsleistungen (Mges = 4,3), Ergebnis (Mges = 4,5), Ergebnisbeschreibung (Mges = 4,2), Wartungsdatum (Mges = 4,8) und nächste Wartung (Mges = 4,2). Vor allem das Attribut Wartungsintervall (Mges = 4,5) stellt nach Ansicht der Mehrheit der Experten ein entscheidendes Attribut (5) dar, da die in Normen und Richtlinien vorgeschriebenen Intervalle Grundlage für die Einhaltung der Betreiberverantwortung sind. Insbesondere beim Attribut Wartungsintervall stellen die Experten jedoch heraus, dass der Einsatz von Sensorik im Verhältnis zu einem starren Wartungsintervall zunehmend an Bedeutung gewinnt und im Rahmen des Attributes zukünftig berücksichtigt werden sollte. Insbesondere das Inbetriebnahmedatum (Mges = 4,5) stellt für die befragten Experten ein entscheidendes Attribut (5) dar, das im PSet gepflegt werden muss. Zwei Experten bewerten das Attribut als nicht sehr wichtig (2), da sie eine Pflege des Attributes in den Bestandsdaten655 bevorzugen. Nach Ansicht des Autors ist eine Pflege des Attributes Inbetriebnahmedatum hingegen in allen relevanten Property Sets anzustreben, da Leistungen auch durch Dienstleister ausgeführt werden, die für ihre Leistungserbringung lediglich das jeweilige PSet erhalten und der direkte Zugriff auf diese Daten bei der Wartung notwendig ist. Durch Referenzierung des Attributes ergibt sich die Möglichkeit die Daten auf die jeweiligen PSets zu übertragen. Diese Ansicht wird auch von anderen befragten Experten geteilt. Die Befragten sehen ebenso wie der Autor eine Beziehung zwischen den Attributen Wartungspriorität und Wartungsstrategie des Objektes. Sie sehen ebenfalls die Notwendigkeit, dass sich die Instandhaltungsstrategie aus der Kategorisierung des Objektes ableitet. Die Unterschiede in der Bewertung ergeben sich insbesondere daraus, dass einzelne Experten angeben, dass eine Wartungsstrategie für einzelne Objekte eher ungewöhnlich ist. Vielmehr sollte nach Ansicht dieser Experten eine Wartungsstrategie über alle Objekte gelten. Nach Ansicht des Autors und anderer Experten sollte jedoch die Möglichkeit des digitalen Gebäudemodells an dieser Stelle genutzt werden um unterschiedliche Wartungsstrategien für Objekte zu ermöglichen. Besonders der Einsatz von Sensortechnik und intelligenten Objekten spricht für diese Sichtweise. Das Attribut verantwortliche Person (Mges = 3,3) wird von den Befragten heterogen bewertet. Einige der Befragten halten das Attribut für entscheidend (5), da es eine Möglichkeit zum Nachweis der durchgeführten Wartung bietet. Insbesondere im Hinblick auf die Anlagenverantwortlichkeit sehen die Befragten die Notwendigkeit das Attribut zu pflegen. Andere Befragte erachten das Attribut als nicht sehr wichtig (2), da es aus ihrer Sicht zu schwer zu pflegen ist und datenschutzrechtliche Bedenken bestehen. Im Sinne der Betreiberverantwortung ist jedoch eine Pflege des Attributes notwendig, da hierdurch die Verantwortlichkeiten nachvollzogen werden können. 655

Hier kommen die Herstellerbestandsdaten oder die allgemeinen Bestandsdaten in Frage.

180

6 Bewertung der Property Sets

Große Unterschiede in der Bewertung gibt es in der Ablage des Wartungsberichtes (Mges = 3,7). Ein Teil der Experten erachtet die Ablage des Wartungsberichts aus Dokumentations- und Exkulpationsgründen zur Wahrung der Betreiberverantwortung als entscheidend (5). Diese Experten gehen davon aus, dass in der Zukunft immer noch unterschriebene Wartungsprotokolle vorgehalten werden müssen. Statt alphanumerischer Pflege der Daten im PSet soll nach ihrer Ansicht ein Dokument abgelegt werden. Ein anderer Teil der Experten geht davon aus, dass zukünftig keine Dokumente mehr abgelegt werden müssen. Das Ziel dieser Befragten muss die Datenerfassung im digitalen Gebäudemodell sein. Die Ablage von PDF-Dokumenten in einem digitalen Gebäudemodell soll nach ihrer Ansicht vermieden werden. Deshalb ist es notwendig, dass die im Strukturmodell dargestellte Referenzierung aus den Objekten des digitalen Gebäudemodells auf ein DMS erfolgt, um die PDF-Dokumente den Objekten zuzuordnen. 6.3.3.2 Darstellung der Differenzen zwischen den Expertengruppen Für die befragten Dienstleister spielen insbesondere die Attribute Wartungsleistungen, Ergebnis und Wartungsdatum eine entscheidende Rolle (5). Ebenfalls sehr wichtig (4) sind das Wartungsintervall sowie die Wartungspriorität des Objektes. Damit liegt der Fokus der Dienstleister eher auf der Leistungserbringung selbst als auf betreiberrelevanten Aspekten. Aspekte, die die Betreiberverantwortung betreffen,656 werden insbesondere für die Kalkulation und zur Bewertung des Gebäudezustands benötigt. Das Ergebnis der Dienstleister ist in Abbildung 60 dem Auswertungsergebnis der Eigentümervertreter gegenübergestellt.

Abbildung 60: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Wartung unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14)

Beispielhaft für den Fokus auf der Leistungserbringung kann das Attribut Wartungsleistungen (MDL = 4,3 und MEIG = 4,3) genannt werden. Ähnlich den infrastrukturellen PSets bestehen auch bei der Wartung unterschiedliche Anforderungen an den Detaillierungsgrad dieses Attributs. Damit werden die Aussagen aus Abschnitt 5.4.3.2 bestärkt,

656

Bspw. Wartungsdatum und Ergebnis.

6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten

181

dass keine eindeutige Anforderung an dieses Attribut gestellt werden kann. Insbesondere auf Seiten der Dienstleister wird gewünscht, dass in diesem Attribut eine Abbildung der durchzuführenden Arbeitsschritte vorgenommen wird. Hierfür ist eine Verknüpfung mit dritten Programmen notwendig.657 Die befragten Eigentümervertreter geben hingegen an, dass eine Darstellung der Richtlinien,658 nach denen die Wartung durchgeführt werden soll, ausreicht. In diesem Zusammenhang wird darauf verwiesen, dass vor allem die Haftungsrisiken für den Eigentümer nicht mehr beherrschbar seien, wenn eine zu detaillierte Auflistung der durchzuführenden Leistungen vorgenommen wird. Für die Eigentümervertreter stehen die Aspekte der Betreiberverantwortung im „PSet Wartung“ im Vordergrund. Dies wird insbesondere daran deutlich, dass vor allem die Attribute, die die Dokumentation659 betreffen, als entscheidend (5) bis sehr wichtig (4) bewertet werden. Auch vertragsrechtliche Aspekte660 werden wichtiger eingeschätzt als von den befragten Dienstleistern. Beispielhaft kann hier das Attribut Schutzanforderungen genannt werden. Das Attribut Schutzanforderungen (MEIG = 4,5) wird von den Eigentümervertretern als entscheidend (5) eingestuft. Bei den Dienstleistern ergibt sich für dieses Attribut hingegen eine große Streuung (MDL = 3,6). Die befragten Eigentümervertreter stellen in den Interviews jedoch heraus, dass keine Vorgaben zur Ausgestaltung der Schutzausrüstung661 gemacht werden sollten. Vielmehr sollten aus Sicht der Eigentümervertreter in diesem Attribut allgemeine, einweisungsrelevante Gefahren662 genannt werden, aus denen die Dienstleister die benötigten Schutzbedarfe ableiten. Das Attribut Ergebnis (MEIG = 4,7 und MDL = 4,4) halten beide Gruppen für entscheidend (5), auf Seiten der Eigentümer wird die Wichtigkeit noch einmal höher eingestuft. Aus Sicht der Eigentümervertreter ist dieses Attribut entscheidend, um die Betreiberverantwortung wahrzunehmen und zu klären, ob weitere Leistungen aus der Wartung resultieren. 6.3.3.3 Weitere Anmerkungen zu den Attributen Zusätzlich ist es aus Sicht der Befragten notwendig, dass für die Wartung Angaben zu den Verbrauchsmitteln gemacht werden. Das bedeutet, dass festgelegt wird, welche Verbrauchsmittel im Preis enthalten sind und ob eine Preisgrenze existiert. Ferner regen die Experten an, dass in diesem PSet Soll-Werte der Anlagen definiert werden. Diese

657

Z. B. REG-IS. Dies sind bspw. VDMA, DGUV, VDI sowie auch Angaben von vdS oder spezielle Versicherungsaspekte oder Pflichten aus Anforderungen von Genehmigungsbehörden. 659 Z. B. Schutzanforderungen, Ergebnis der Wartung, Wartungsdatum. 660 Z. B. Wartungsvertrag. 661 Bspw.: Der Dienstleister hat eine Atemschutzmaske zu tragen. 662 Hierein spielen Fragestellungen, ob besondere Gefahren vom Raum ausgehen oder ob es sich um eine Gefahrenzone handelt. 658

182

6 Bewertung der Property Sets

können auch als Grundlage zur Steuerung der Intervalle mittels Sensorik dienen. Diese Attribute werden nachfolgend in Tabelle 26 als Ergänzung zum PSet Wartung definiert. Attribut (deutsch)

Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Verbrauchsmaterial

Consumables

IfcText

Im Vertrag enthaltene Verbrauchsmittel

Schmiermittel im Vertrag enthalten

Sollwerte

SetPoints

IfcText

Sollwerte für das Objekt

Vorlauftemperatur 45 °C

Tabelle 26: Ergänzung der Experten zum PSet Wartung

Die beiden Attribute werden als IfcText definiert. Dies ermöglicht eine Aufstellung der jeweiligen Angaben sowie eine detaillierte Beschreibung des Attributes. 6.3.4 FM-Service Instandsetzung 6.3.4.1 Darstellung der Ergebnisse über alle Gruppen Abbildung 61 stellt das Ergebnis der Befragung für das „PSet Instandsetzung“ dar. Die Abbildung zeigt, dass alle Attribute als entscheidend (5) oder sehr wichtig (4) für das PSet eingeschätzt werden. Lediglich das Attribut verantwortliche Person (Mges = 3,3) wird als bis einigermaßen wichtig (3) bewertet, da für die befragten Experten ein Personenbezug bei der Instandsetzung nicht entscheidend ist.

Abbildung 61: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Instandsetzung (nges = 27)

Das Attribut Ersatzteile (Mges = 4,3) wird von allen Beteiligten als sehr wichtiges Attribut (4) erachtet. Lediglich ein Experte gibt an, dass er das Attribut streichen würde, da der Pflegeaufwand zu hoch sei. Die anderen Befragten stimmen mit der Auffassung des Autors überein, dass durch den Einsatz von Verlinkungen, QR-Codes oder eine textliche Angabe als Attribut weiterhin gepflegt werden kann.663 Nach Ansicht der Experten sollten in diese Liste Angaben zu Verschleißteilen und Ersatzteilrahmenverträgen ge-

663

Vgl. hierzu auch Abschnitt 5.5.3.1.

6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten

183

troffen werden. Hierdurch kann klar definiert werden, welche Ersatzteile ohne Mehrkosten durch das operative FM eingesetzt werden können. Zusätzlich werden Anforderungen des Auftraggebers an Qualitäten berücksichtigt. Das Attribut Instandsetzungsgrund (Mges = 4,1) bewerten die befragten Experten ebenfalls als sehr wichtiges Attribut. Hier stimmen die Befragten mit der Aussage überein, dass in diesem Attribut nicht die durchzuführende Tätigkeit beschrieben werden soll, sondern das aufgetretene Problem.664 Die tatsächliche Ursache und die durchzuführenden Leistungen sind vor Ort durch den Dienstleister zu klären. Die Befragten sehen auch die Vergabe der Instandsetzungspriorität (Mges = 3,8) als sehr wichtiges Attribut (4) in einem PSet Instandsetzung an. Hier legen die Befragten Wert darauf, dass die Priorität bei den Aufträgen klar definiert wird. Insbesondere im Hinblick auf das Risiko für Leib und Leben muss dieses Attribut aus Sicht der Experten bei jedem Auftrag geführt werden. Die Experten merken auch an, dass dieses Attribut nicht durch den Dienstleister zu pflegen ist. Vielmehr ergibt sich die Priorität aus den Faktoren der betroffenen Anlage und den Anforderungen des Auftraggebers. 6.3.4.2 Darstellung der Differenzen zwischen den Expertengruppen Die Ersatzteilliste, die im Attribut Ersatzteile gepflegt wird, stellt für die Dienstleister zwar ein wichtiges Attribut in einem PSet Instandsetzung dar, wird jedoch im Verhältnis zu den Eigentümervertretern nicht als entscheidend bewertet (MEIG = 4,7 und MDL = 3,9). Dies liegt insbesondere daran, dass die befragten Eigentümervertreter die Liste als Möglichkeit sehen, die Verträge durch Festlegung bestimmter Ersatzteile und Vorgabe von im Preis enthaltenen Verschleißteilen eindeutig zu gestalten. Die Dienstleister führen an, dass ein zu hoher Detaillierungsgrad aufgrund möglicher Produktbindungen zu Einschränkungen in der Leistungserbringung führt. Die gesamte Auswertung der Befragung der Dienstleister und Eigentümer ist in Abbildung 62 dargestellt.

664

Bspw. bedeutet das, wenn eine Leuchte ausgefallen ist, sollte das in dem Attribut „Kein Licht“ gepflegt werden. Dies resultiert daraus, dass bspw. das Leuchtmittel selbst defekt sein kann als auch die Elektrik oder ein Bedienungsfehler vorliegt.

184

6 Bewertung der Property Sets

Abbildung 62: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Instandsetzung unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14)

Insbesondere die Attribute Meldedatum (MDL = 4,2) und Instandsetzungsdatum (MDL = 4,2) stellen für die Dienstleister sehr wichtige Attribute für Auswertungszwecke und der Bildung von KPI dar. Darüber hinaus wird der Status (MDL = 4,4) als sehr wichtiges Attribut (4) eingestuft, da hieraus die Planung des Personals abgeleitet werden kann. Für die zukünftige Ausrichtung der Instandhaltungsstrategie und zur Definition von Ausfallszenarien wird nach Ansicht der befragten Dienstleister das Attribut Instandsetzungsleistungen (MDL = 4,1) sehr wichtig (4). Hieraus können zukünftige Entwicklungen abgeleitet werden. Deshalb ist aus Sicht der Dienstleister eine alphanumerische Auswertung auf Grundlage eines eigenen Attributes notwendig, damit Abhängigkeiten und Zusammenhänge einfacher zu erfassen sind. Für die befragten Eigentümervertreter spielen die Instandsetzungsleistungen (MEIG = 4,2) ebenfalls eine sehr wichtige Rolle (4). Sie sehen neben diesem Attribut die Ersatzteile (MEIG = 4,7) sowie das Inbetriebnahmedatum (MEIG = 4,7) und den Vertragspartner (MEIG = 4,7) als entscheidende Attribute (5) an. Lediglich zwei Attribute werden von den befragten Experten aus den Gruppen Eigentümervertreter in den Bereich einigermaßen wichtig (3) bewertet. Während der Ansprechpartner vor Ort für den FM-Dienstleister ein sehr wichtiges Attribut (4) ist (MDL = 4,0), sehen die Eigentümervertreter das Attribut als einigermaßen wichtig (3) an (MEIG = 3,0). Dies resultiert daraus, dass sie die Koordination der Leistung auf Dienstleisterseite sehen. Auch das Attribut verantwortliche Person (MEIG = 3,0) wird von den befragten Experten als einigermaßen wichtig (3) bewertet. Die befragten Experten geben an, dass nicht entscheidend sei, wer die Leistungen durchführt, sondern dass die Leistungen durchgeführt werden. 6.3.4.3 Weitere Anmerkungen zu den Attributen Aus den Interviews mit den befragten Experten resultieren zwei Ergänzungen des „PSets Instandsetzung“. Von mehreren Experten wurde der Wunsch geäußert, dass das PSet Instandsetzung mit dem PSet Nachverfolgung der Gewährleistung verknüpft wird.

6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten

185

Hierdurch kann mithilfe von IfcBoolean einfach festgestellt werden, ob noch eine Gewährleistung vorliegt. Des Weiteren merken Experten der Dienstleister an, dass auch ein Attribut vorgesehen werden soll, ob es bereits zu diesem Objekt und zu der spezifischen Instandhaltung Angebote des Auftragnehmers gab, die aber nicht beauftragt wurden. Mithilfe der Entität IfcProjectOrder kann hier ein weiteres Attribut eingefügt werden, anhand dessen sich die Beauftragung nachverfolgen lässt. Die Ergänzungen sind in Tabelle 27 dargestellt. Attribut (deutsch)

Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Gewährleistung

Warranty

IfcBoolean

Nein

Angebote

OfferHistory

IfcProjectOrder

Angabe, ob eine gültige Gewährleistung vorliegt (JA) oder nicht (NEIN) Status der Beauftragung von Leistungen

nicht beauftragt, Angebot vom 13.11.2018

Tabelle 27: Ergänzung der Experten zum PSet Instandsetzung

Durch die Ergänzungen können die Bedürfnisse der Eigentümervertreter sowie der Dienstleister in einem Property Set abgebildet werden. 6.3.5 FM-Service Inspektion 6.3.5.1 Darstellung der Ergebnisse über alle Gruppen Die Property Sets Wartung und Inspektion sind eng miteinander verknüpft.665 Dementsprechend werden die Attribute in den beiden PSets ähnlich bewertet. Die enge Verbindung zwischen Inspektion und Wartung wird durch die Forderung der Experten nach einer zeitlichen Beziehung zwischen den PSets deutlich. Da die Inspektion in der Regel alternierend zu der Wartung durchgeführt wird, empfehlen die Experten eine Referenzierung der Attribute Intervall und Inspektionsdatum auf das PSet Wartung. In Abbildung 63 ist das Ergebnis der Experteninterviews über alle Gruppen dargestellt. Hieran ist zu erkennen, dass alle Attribute des PSets Inspektion als entscheidend (5) bis sehr wichtig (4) für die Leistungserbringung bewertet werden.

665

Vgl. hierzu auch Abschnitt 6.3.3.

186

6 Bewertung der Property Sets

Abbildung 63: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Inspektion (nges = 27)

Ein Vergleich der Ergebnisse aus dem PSet Inspektion im Verhältnis zum PSet Wartung zeigt, dass Attribute der Betreiberverantwortung als sehr wichtig (4) mit einer Tendenz zu einigermaßen wichtig (3) bewertet werden.666 Dies resultiert daraus, dass mit dem Datum der letzten Wartung der Zeitpunkt festgestellt werden kann, an dem das letzte Mal Leistungen an dem Objekt durchgeführt wurden. Des Weiteren werden die Inspektionen für viele Objekte in der Regel durch internes Personal durchgeführt, während Wartungen in der Regel an Dienstleister beauftragt werden. Dies führt zu Veränderungen im Planungsaufwand für die Leistungen. Zusätzlich haben Wartungen einen höheren Einfluss auf Verlängerung von Gewährleistungen als Inspektionen. 6.3.5.2 Darstellung der Differenzen zwischen den Expertengruppen In der nachfolgenden Abbildung 64 ist das Ergebnis der Property Sets aus Sicht der befragten Dienstleister dargestellt. Die Abbildung zeigt, dass nahezu alle Attribute von den Dienstleistern als entscheidend (5) oder sehr wichtig (4) bewertet werden. Lediglich das Attribut Schutzanforderungen (MEIG = 4,5 und MDL = 3,7) und das Attribut Inspektionsbericht werden als entscheidend (5) bis einigermaßen wichtig (3) bewertet.

666

Bspw. wird das Attribut Wartungsdatum im Property Set Wartung von 23 Experten als entscheidend (5) bewertet. Das Attribut Inspektionsdatum im Property Set Inspektion wird von 19 Experten als entscheidend (5) bewertet.

6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten

187

Abbildung 64: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Inspektion unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14)

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass die befragten Experten zum PSet Inspektion analoge Aussagen zum Property Set Wartung machen. Dementsprechend wird an dieser Stelle nicht noch einmal auf die aus Sicht der befragten Dienstleister relevanten Aspekte eingegangen. Auch bei den Eigentümervertretern ergibt sich ein nahezu gleiches Bild wie bei dem Property Set Wartung. Alle Attribute werden von den befragten Eigentümern und FM-Dienstleistern als entscheidend (5) bis sehr wichtig (4) angesehen. Lediglich bei den Attributen verantwortliche Person (MEIG = 3,5 und MDL = 3,3) und Inspektionsbericht (MEIG = 3,7 und MDL = 3,6) ergeben sich heterogene Bewertungen. 6.3.5.3 Weitere Anmerkungen zu den Attributen Von den befragten Experten werden keine weiteren Attribute genannt, die in das Property Set aufgenommen werden sollen. 6.3.6 FM-Service Wiederkehrende Prüfung 6.3.6.1 Darstellung der Ergebnisse über alle Gruppen Das entscheidende Attribut (5) im „PSet Wiederkehrende Prüfung“ stellt das Prüfdatum (Mges = 4,6) dar. Lediglich eine Person hat das Prüfdatum als überhaupt nicht wichtig (1) eingestuft, da sie das Attribut auch zukünftig nur im CAFM-System pflegen will. Als entscheidend (5) bis sehr wichtig (4) für die Leistungserbringung werden die Attribute Prüfintervall (Mges = 4,5), Inbetriebnahmedatum (Mges = 4,3), Personalqualifikation (Mges = 4,4), Vertragspartner (Mges = 4,4) und Ergebnis (Mges = 4,4) angesehen. Das Ergebnis ist in Abbildung 65 dargestellt.

188

6 Bewertung der Property Sets

Abbildung 65: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets wiederkehrende Prüfung (nges = 27)

Insbesondere das Attribut Ergebnis wird von den befragten Personen als sehr wichtiges Attribut (4) angesehen. Vor allem ist es aus Sicht der Experten notwendig, dass aus dem Ergebnis klar erkennbar ist, ob gewisse Ereignisse aus der Prüfung resultieren.667 Das Attribut Ergebnis steht in Verbindung mit dem Attribut Anzeigepflicht, in dem die Anforderungen aus der wiederkehrenden Prüfung zu spezifizieren sind. Aufgrund der Verbindung zwischen dem Attribut Ergebnis als Auswahlfeld und Anzeigepflicht als Textfeld können Mängel nicht nur ausgewertet und mit Status nachverfolgt werden, sondern auch beschrieben. Die Experten stimmen mit der Aussage überein, dass in diesem Attribut entstehende Fristen und Erledigungsaufforderungen vermerkt werden. Das Ergebnis dient außerdem als Grundlage für die Bewertung des Objektes, da alle Ergebnisse der vorherigen Prüfungen im digitalen Gebäudemodell vorgehalten werden. Bei den Prüfleistungen (Mges = 4,2) geben die Experten an, dass das Attribut nicht zu detailliert gepflegt werden soll. Vielmehr sollen in diesem Attribut nur die normativen Anforderungen, nach denen die Prüfung zu erfolgen hat, gepflegt werden. Nach Ansicht der Experten muss der jeweilige Prüfer auf Grundlage der Norm wissen, welche Leistungen er durchzuführen hat. In diesem Zusammenhang sehen die Befragten auch das Attribut Personalqualifikation (Mges = 4,4) als sehr wichtiges Attribut (4) an. Die Ablage des Prüfberichtes (Mges = 3,6) wird als Attribut unterschiedlich bewertet. Ebenso wie beim Wartungsprotokoll668 halten die Experten den Bericht zwar für sehr wichtig (4), es besteht jedoch Uneinigkeit darüber, ob der Bericht als Dokument abgelegt werden soll. Hier reicht nach Ansicht einiger Experten die Angabe der Prüfberichtsnummer (Mges = 3,6) aus, sodass das zugehörige Dokument im DMS gefunden werden kann.

667

Wird bspw. ein Mangel in der Prüfung festgestellt, muss aus dem Attribut erkennbar sein, ob Nachprüfungen, Nachbesserungen und Erledigungsfristen aus der Prüfung resultieren. 668 Vgl. Abschnitt 6.3.3.

6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten

189

6.3.6.2 Darstellung der Differenzen zwischen den Expertengruppen Aus Sicht der befragten Dienstleister stellt insbesondere das Attribut Prüfdatum (MDL = 4,7) ein entscheidendes Attribut (5) dar. Dies liegt darin begründet, dass die gesamte Leistungserbringung669 im Prozess wiederkehrende Prüfung auf diesem Attribut beruht. Entscheidend (5) bis sehr wichtig (4) sind aus Sicht der Dienstleister die Attribute Vertragspartner (MDL = 4,1), Prüfintervall (MDL = 4,6), Ergebnis (MDL = 4,5) und nächste Prüfung (MDL = 4,3). Das Ergebnis ist in Abbildung 66 dargestellt.

Abbildung 66: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets wiederkehrende Prüfung unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14)

Im Gegensatz zu den Eigentümern erachten die Dienstleister die Attribute als sehr wichtig (4), die für die Planung und Ausführung ihrer Leistungen entscheidend sind. Dementsprechend wird das Attribut Inbetriebnahmedatum (MDL = 4,1) als sehr entscheidend (5) bis einigermaßen wichtig angesehen. Das Attribut Personalqualifikation (MDL = 4,0) wird von einigen befragten Dienstleistern heterogen bewertet. Gründe hierfür liegen aus Sicht der Dienstleister im hohen Pflegeaufwand sowie in der Annahme, dass seitens der Eigentümer Rahmenverträge mit Prüfinstanzen vorliegen. Die befragten Eigentümervertreter bewerten die Attribute überwiegend als entscheidend (5) bis sehr wichtig (4). Insbesondere die Personalqualifikation (MEIG = 4,8) und der Vertragspartner (MEIG = 4,7) sowie die Prüfleistungen (MEIG = 4,5) werden als entscheidende Attribute (5) bewertet. Das Inbetriebnahmedatum (MEIG = 4,4), das Prüfintervall (MEIG = 4,4), das Prüfdatum (MEIG = 4,4), die Schutzanforderungen (MEIG = 4,3) und die Anzeigepflicht (MEIG = 4,4) werden als sehr wichtige Attribute (4) angesehen. Dies resultiert daraus, dass durch die vorgenannten Attribute die Betreiberpflichten unterstützt werden können. Durch die Angabe des Prüfintervalls und des letzten Prüfdatums sowie die Personalqualifikation können die Mindestanforderungen an wiederkehrende Prüfungen aus Sicht der befragten Eigentümer rechtssicher geleistet

669

Wie bspw. die Organisation der Prüfer, die Bereitstellung von begleitendem Personal, die Besorgung von Grundlagen, etc.

190

6 Bewertung der Property Sets

werden. Ferner können über das Attribut Anzeigepflicht die durchgeführten Leistungen und daraus resultierenden Konsequenzen nachverfolgt werden. Einige weitere Attribute werden als entscheidend (5) bis einigermaßen wichtig (3) eingestuft. Dies resultiert bspw. bei dem Attribut verantwortliche Person (MEIG = 3,6) daraus, dass die Eigentümer die personenbezogene Pflege für nicht zwingend erforderlich halten und vielmehr die Durchführung der Prüfung in den Vordergrund stellen. Das Attribut nächste Prüfung (MEIG = 3,8) wurde von den befragten Experten vor dem Hintergrund der Erfordernis nach einer automatischen Generierung des Attributes als sehr wichtig (4) bis einigermaßen wichtig (3) eingestuft. Insgesamt sehen die Experten die Pflege des Attributes als notwendig an. 6.3.6.3 Weitere Anmerkungen zu den Attributen Einige Experten geben an, dass sie im Property Set die Abbildung von Soll-Werten wünschen. Hierzu kann auf das in Abschnitt 6.3.3.3 definierte Attribut zurückgegriffen werden. Zusätzlich sehen Experten Bedarf nach einem Attribut, das nicht nur die Ergebnisse der vorherigen Prüfungen anzeigt, sondern auch Grundlagen und Dokumente670 für die aktuelle Prüfung darstellt. Das hieraus resultierende Attribut ist in Tabelle 28 dargestellt. Attribut (deutsch)

Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Vorprüfungen

PreliminaryExamination

IfcBoolean

Angabe, ob eine Prüfung anderer Objekte vor Prüfung dieses Objektes notwendig ist (JA) oder nicht (NEIN)

Nein

Tabelle 28: Ergänzung der Experten zum PSet wiederkehrende Prüfung

Eine Möglichkeit zum Ausfüllen des Attributes besteht darin, über die Anlagenklasse eine Verlinkung zu den anderen Objekten herzustellen. 6.3.7 FM-Service Nachverfolgung der Gewährleistung 6.3.7.1 Darstellung der Ergebnisse über alle Gruppen Die befragten Experten bewerten die Attribute des Property Sets Nachverfolgung der Gewährleistung im Mittelwert als entscheidend (5) bis sehr wichtig (4). Lediglich das Attribut verantwortliche Person (Mges = 2,9) wird als einigermaßen wichtig (3) mit Tendenz zu nicht sehr wichtig (2) bewertet. Das quantitative Ergebnis der Experteninterviews ist in Abbildung 67 dargestellt.

670

Z. B. Prüfbescheinigungen von Anlagen, die in Verbindung mit dem Objekt stehen oder Vorleistungen, die vor der Prüfung des Objektes durchgeführt sein müssen.

6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten

191

Abbildung 67: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Nachverfolgung der Gewährleistung (nges = 27)

Insbesondere stimmen die Befragten zu, dass in Bezug auf die Gewährleistung das Attribut Abnahmedatum (Mges = 5,0) gepflegt werden muss und bewerten es dementsprechend als entscheidend (5). Ebenso werden die Attribute Vertragspartner (Mges = 4,8), Gewährleistungszeitraum (Mges = 4,6) und Gewährleistungsende (Mges = 4,7) als entscheidende Attribute (5) angesehen. Die Definition eines Attributes für den Gewährleistungsinhalt (Mges = 4,3) wird von den Befragten ebenfalls als sehr wichtig (4) angesehen. Die Experten geben an, dass als Inhalt dieses Attributes die rechtlichen Normen angegeben werden sollten, auf deren Grundlage die Gewährleistung erfolgt. Insbesondere die Unterscheidung zwischen dem BGB und der VOB wird von den Befragten als wichtig eingeschätzt. 6.3.7.2 Darstellung der Differenzen zwischen den Expertengruppen Das Ergebnis der quantitativen Befragung der Dienstleister im Verhältnis zum Ergebnis der Eigentümervertreter ist in Abbildung 68 dargestellt. Die Auswertung spiegelt die Wichtigkeit der Nachverfolgung der Gewährleistung und die Notwendigkeit nach einem Property Set aus Sicht der Dienstleister wider. Alle Attribute, außer verantwortliche Person (MDL = 3,1) und Instandsetzungszeitraum (MDL = 3,7), werden als entscheidend (5) bewertet.

192

6 Bewertung der Property Sets

Abbildung 68: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Nachverfolgung der Gewährleistung unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14)

Für die Leistungserbringung der Dienstleister spielen insbesondere die Attribute Abnahmedatum (MDL = 4,9), Gewährleistungszeitraum (MDL = 4,9), Gewährleistungsbeginn (MDL = 4,7) und Gewährleistungsende (MDL = 4,8) eine wesentliche Rolle. Diese Daten werden von den Dienstleistern als grundlegende Daten für die Nachverfolgung der Gewährleistung angesehen. Zusätzlich sind aus Sicht der Dienstleister die Daten zu historisieren, die im Rahmen der Mängelbeseitigung auftreten und damit Einfluss auf die Gewährleistung, z. B. durch Verlängerung der Gewährleistung, haben. Im Gegensatz zu den befragten Experten aus dem Dienstleistersektor sehen die befragten Eigentümervertreter die Attribute zur Nachverfolgung der Mängelbeseitigung als sehr wichtig (4) bis einigermaßen wichtig (3) an. Für diese Gruppe sind insbesondere die Bestandsdaten entscheidende (5) oder sehr wichtige Daten (4). Ein wesentlicher Grund für die Abweichungen in den befragten Gruppen liegt darin, dass die befragten Gruppen unterschiedliche Blickwinkel auf die Immobilie haben. Während die Dienstleister in der Regel die Erbringung einer spezifischen Leistung im Fokus haben, betrachten die Eigentümervertreter das Gebäude gesamtheitlich und mit allen verbundenen Leistungen. Da die Attribute bereits in Teilen in den Property Sets Wartung und Instandsetzung vorkommen, bewerten die Experten aus dem Bereich Eigentümer und FMDienstleister die Attribute in diesem Property Set nicht als sehr wichtig. Vielmehr legen sie Wert darauf, dass die Attribute mit dem „PSet Wartung“ und dem „PSet Instandsetzung“ verknüpft werden. 6.3.7.3 Weitere Anmerkungen zu den Attributen Im Rahmen der geführten Experteninterviews wurden keine Anmerkungen zu zusätzlichen Attributen für das „Property Set Nachverfolgung der Gewährleistung“ getätigt.

6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten

193

6.3.8 FM-Service Energiemanagement 6.3.8.1 Darstellung der Ergebnisse über alle Gruppen Das „Property Set Energiemanagement“ wird von den befragten Experten vorwiegend als entscheidend (5) bis sehr wichtig (4) bewertet. Insbesondere die Zählernummer (Mges = 4,8), Zählerart (Mges = 4,3), der Zählertyp (Mges = 4,3) und das Medium (Mges = 4,9) werden als entscheidend (5) für die Leistungserbringung bewertet. Ebenso werden die Attribute Ablesedatum (Mges = 4,2) und nächste Ablesung (Mges = 4,2) als entscheidend (5) bis sehr wichtig (4) bewertet. Die Bewertung ist in Abbildung 69 dargestellt.

Abbildung 69: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Energiemanagement (nges = 27)

Für die Referenzwerte und das Energiecontrolling spielen aus Sicht der Experten besonders die Ablesedaten eine sehr wichtige Rolle (4). Die Ableseintervalle671 werden von den Befragten als Grundlage für die Referenzwerte gesehen. In Bezug auf die Referenzwerte wird das Attribut Gradtagszahl (Mges = 3,2) von den Befragten672 als sehr wichtig (4) bis einigermaßen wichtig (3) eingeschätzt. Hier sehen die Befragten eher Aspekte wie Nutzung des Gebäudes, Belegung der Flächen oder Anlagenlaufzeiten673 im Vordergrund. Dennoch bewertet ein Teil der Befragten dieses Attribut als sehr wichtiges Attribut (4) zur Bildung von Referenzwerten. Das Attribut EnEV-Einordnung (Mges = 3,4) hat aus Sicht der Experten eher Relevanz für das gesamte Gebäude als für das jeweilige Objekt. Insgesamt bewerten die Experten das Attribut dennoch im Median mit einigermaßen wichtig (3), insbesondere vor dem Hintergrund, dass aus der Zertifizierung heraus Anforderungen an Objekte resultieren können.674 Die IP-Adresse (Mges = 4,0) wird von den Befragten ebenfalls als sehr wich-

671

Datum der Ablesung und Datum der nächsten Ablesung. Insbesondere von der Gruppe der Dienstleister. 673 Z. B. Angaben über Zeitpunkte von Inbetriebnahmen oder Außerbetriebnahmen der Objekte. 674 Z. B. Anlagen, die gewisse Energieverbräuche nicht übersteigen. 672

194

6 Bewertung der Property Sets

tiges Attribut (4) angesehen, besonders im Hinblick auf eine Vernetzung im IoT. In diesem Zusammenhang weist ein Teil der Experten darauf hin, dass auch die Netzwerkadresse von Energiecontrollern675 in diesem Attribut aufgeführt werden kann. 6.3.8.2 Darstellung der Differenzen zwischen den Expertengruppen Für die beiden Expertengruppen ergibt sich eine ähnliche Verteilung. Lediglich die Attribute Anschlusswert (MEIG = 4,5 und MDL = 3,2) und Gradtagszahl (MEIG = 3,4 und MDL = 3,1) werden abweichend voneinander bewertet. Die Verteilung ist in Abbildung 70 dargestellt.

Abbildung 70: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Energiemanagement unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14)

Insbesondere der Verbrauchskennwert (MEIG = 3,9 und MDL = 4,0) wird von den befragten Experten als sehr wichtiges Attribut (4) zur Plausibilisierung gesehen. Für die Befragten ist es bei diesem Attribut notwendig, dass ein Bezug zur Raumnutzungsart und Raumgröße hergestellt wird. Dadurch kann nach Ansicht der Experten der aktuelle Wert ins Verhältnis zu vorherigen Messungen gebracht werden. Der Anschlusswert wird insbesondere von den Dienstleistern heterogen bewertet (MDL = 3,3). Während einige Dienstleister angeben, dass der Wert für ein erfolgreiches Energiemanagement relevant sei, um Abweichungen feststellen zu können, geben andere Dienstleister an, dass dieses Attribut keinen Mehrwert für sie bietet. Die Experten geben an, dass im Rahmen dieses Attributes und im Rahmen des Attributes Gradtagszahl (MDL = 3,1) eher angegeben werden sollte, ob das Gebäude komplett genutzt war oder Objekte außer Betrieb genommen wurden. Nach Ansicht des Autors spiegelt das Attribut Anschlusswert diese Angaben dadurch wider, dass hier alle Verbraucher pro Objekt aufgeführt werden. Hierdurch lässt sich die Entwicklung des Energieverbrauchs nachvollziehen. Diese Ansicht deckt sich mit einem Teil der befragten Experten. Das Attribut verantwortliche

675

Als Energiecontroller werden Anlagen bezeichnet, die durch die Vernetzung von verschiedenen BusSystemen Daten von Zählern und Sensoren erfassen und in der Cloud abbilden (Vgl. Jiang et al. 2013, S. 268 und Leppänen et al. 2014, S. 35).

6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten

195

Person (MEIG = 2,9 und MDL = 3,0) wird von den Experten beider Gruppen als einigermaßen wichtig (3) angesehen, sodass es im PSet Energiemanagement entfallen kann. 6.3.8.3 Weitere Anmerkungen zu den Attributen Ein Großteil der befragten Experten gibt an, dass die Eichung eine entscheidende Rolle (5) im Energiemanagement spielt. Die Experten weisen darauf hin, dass die Nebenkostenabrechnung angefochten werden kann, wenn die Eichfrist abgelaufen ist. Deswegen wird von den Experten dazu geraten, ein Attribut Eichung aufzunehmen. In der nachfolgenden Tabelle 29 ist das Attribut Eichung definiert. Attribut (deutsch)

Attribut (englisch)

Entität

Beschreibung

Beispiel

Eichung

Calibration

IfcDate

Datum, an dem die Eichung abläuft

31.12.2019

Tabelle 29: Ergänzung der Experten zum PSet Energiemanagement

In dem Attribut Eichung wird IfcDate als Entität verwendet. Auf eine Angabe mit IfcBoolean wird in diesem Fall verzichtet, da durch die Pflege des Datums rechtzeitig die neue Eichung terminiert werden kann. Hierfür ist das Datum anzugeben, zu dem die Eichfrist abläuft. 6.3.9 FM-Service Grünanlagenpflege 6.3.9.1 Darstellung der Ergebnisse über alle Gruppen Das „Property Set Grünanlagenpflege“ sowie die zugeordneten Attribute werden insbesondere vor dem Hintergrund der Verkehrssicherungspflicht von den befragten Experten als entscheidend (5) bis sehr wichtig (4) für die Leistungserbringung bewertet. Das Attribut verantwortliche Person (Mges = 3,3) erfährt eine breite Streuung in der Bewertung und wird von den befragten Gruppen als unterschiedlich wichtig für das PSet eingeschätzt. Die Auswertung des Gesamtergebnisses ist in Abbildung 71 dargestellt.

Abbildung 71: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Grünanlagenpflege (nges = 27)

196

6 Bewertung der Property Sets

Insbesondere die Attribute Gattung (Mges = 4,1), Pflanzdatum (Mges = 4,0) und Satzung676 (Mges = 4,6) werden als entscheidende Attribute (5) bis sehr wichtig (4) bewertet. In Bezug auf die Gattung stimmen die befragten Experten mit der Aussage überein, dass der botanische Name in dem Attribut zu pflegen ist. Bei Betrachtung der Gruppen im Hinblick auf das Attribut Pflanzdatum zeigt sich, dass besonders die Eigentümer das Datum als sehr wichtiges Attribut (5) einschätzen (MEIG = 4,2). Beide Gruppen benötigen das Datum für die Verkehrssicherungspflicht und die damit verbundene Häufigkeit und Form der Leistungserbringung.677 Die befragten Eigentümer geben zusätzlich an, dass für sie das Pflanzdatum zur Nachverfolgung der Anwachsgarantie dient. Die Satzung bildet aus Sicht der befragten Gruppen die Grundlage für die Leistungserbringung. Das Pflegeintervall (Mges = 4,0) wird von den Beteiligten als entscheidend (5) bis sehr wichtig (4) angesehen. In Bezug auf dieses Attribut äußert ein Teil der Experten den Wunsch, das Attribut in Intervall umzubenennen, da hierdurch die Pflege von Hecken oder Rasen mit abgebildet werden kann. 6.3.9.2 Darstellung der Differenzen zwischen den Expertengruppen Die befragten Dienstleister schätzen die Attribute der Bestandsdaten im Verhältnis zu den befragten Eigentümern und FM-Dienstleistern als weniger wichtig ein.678 Der Fokus der Dienstleister liegt auf den Prozessdaten. So werden von den Dienstleistern die Zustandsdaten als entscheidend (5) bis sehr wichtig (4) eingestuft. Die Auswertung zeigt insgesamt, dass die Attribute in dem „Property Set Grünanlagenpflege“ von den befragten Experten als relevant für die Leistungserbringung eingeschätzt werden. Das Ergebnis ist in Abbildung 72 dargestellt.

676

Einige Experten geben an, dass diese Attribute zusammen mit den Attributen Stammdurchmesser und Höhe die Grundlage für das Baumkataster ergeben und deshalb für die Grünanlagenpflege erforderlich sind. Die Tendenz beim Attribut Stammdurchmesser und Höhe ergibt sich daraus, dass einige Experten die Pflege der Attribute als schwierig betrachten und eine geringere Wertung vergeben. 677 Insbesondere zur Einhaltung des Intervalls in Abhängigkeit vom Alter des Baumes. 678 Lediglich bei der Satzung ergibt sich von der Bewertung her ein ähnliches Bild wie bei den Eigentümern und FM-Dienstleistern.

6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten

197

Abbildung 72: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Grünanlagenpflege unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14)

Insbesondere das Attribut verantwortliche Person (MDL = 3,6) wird von den Dienstleistern als sehr wichtig (4) eingeschätzt, da das Attribut nach Ansicht der Experten auch Auswirkungen auf die Verkehrssicherungspflicht hat. Die befragten Experten aus der Gruppe der Eigentümervertreter stufen nahezu alle Attribute als entscheidend (5) bis sehr wichtig (4) ein. Lediglich die Attribute Vertragspartner (MEIG = 4,0) und verantwortliche Person (MEIG = 2,9) weisen eine Tendenz in Richtung einigermaßen wichtig (3) auf. Das Attribut nächste Pflege (MEIG = 3,7) wird von den Befragten als sehr wichtig (4) bis einigermaßen wichtig (3) eingestuft. Dies liegt bspw. darin begründet, dass die Befragten angeben, dass das Prüfdatum und ein daraus resultierendes nächstes Prüfdatum679 kein Garant für eine vollumfängliche Verkehrssicherheit sind. Zwar kann nach Ansicht der Experten durch die regelmäßige Prüfung die rechtliche Absicherung erreicht werden, bei Wetterereignissen sei dies aber kein Garant dafür, dass keine Schäden entstehen. 6.3.9.3 Weitere Anmerkungen zu den Attributen Ein Teil der Experten wünscht sich in dem „Property Set Grünanlagenpflege“ die Vorhaltung eines Attributes zur Definition des Service Levels. Hierdurch können auch Leistungen für Rasenflächen definiert werden.680 Dafür kann das in Abschnitt 6.3.1.3 definierte Attribut herangezogen werden. 6.3.10 FM-Service Winterdienst 6.3.10.1 Darstellung der Ergebnisse über alle Gruppen Beim Winterdienst steht für alle Befragten die Einhaltung und Dokumentation der Verkehrssicherungspflicht im Vordergrund. Vor diesem Hintergrund werden alle Attribute als entscheidend (5) bis sehr wichtig (4) für ein Property Set Winterdienst

679

Das Prüfdatum und das nächste Prüfdatum sind von Fachunternehmen zu benennen. Durch die Definition von Service Level Agreements kann bspw. die maximale Höhe vom Rasen angegeben werden. 680

198

6 Bewertung der Property Sets

bewertet. Lediglich die Attribute Winterdienstleistungen (Mges = 3,2) und verantwortliche Person (Mges = 3,4) werden von den Befragten nicht als einigermaßen wichtig (3) eingeschätzt. Bei allen befragten Gruppen wird auch das Attribut Einsätze (Mges = 3,8) als sehr wichtig (4) bis einigermaßen wichtig (3) bewertet. Bei diesem Attribut bestehen jedoch Unterschiede zwischen den befragten Gruppen. Die vollständige Auswertung ist in Abbildung 73 dargestellt.

Abbildung 73: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Winterdienst (nges = 27)

Insbesondere das Attribut Flächenangabe (Mges = 4,7) ist für die befragten Gruppen im Rahmen eines Property Sets Winterdienst entscheidend. Dies dient nach Ansicht der Experten im Zuge der Kalkulation als Grundlage für die Kostenindikation. Im Rahmen der Leistungsdurchführung sehen die befragten Experten das Attribut als relevant für die Qualitätssicherung und zum Nachweis der Verkehrspflicht an. Das Attribut Winterdienstpriorität (Mges = 4,6) wird über alle befragten Gruppen im Zusammenhang mit der Verkehrssicherungspflicht als entscheidendes Attribut benannt. In Verbindung mit der Priorität der Fläche sehen die Experten als Resultat der Priorisierung eine Abstufung der Räumhöhe.681 6.3.10.2 Darstellung der Differenzen zwischen den Expertengruppen Die Tendenzen bei der Auswertung der befragten Dienstleister stimmen in der Regel mit der Auswertung über alle Gruppen überein. Lediglich die Attribute Oberflächenmaterial (MDL = 4,0), Einsatzzeit (MDL = 4,4), Einsätze (MDL = 3,8) und Winterdienstleistungen (MDL = 3,3) weisen im Vergleich zur Bewertung aller Gruppen eine Tendenz in Richtung einigermaßen wichtig (3) auf. Die gesamte Auswertung ist in Abbildung 74 dargestellt.

681

Das bedeutet bspw., dass bei einer Fläche der Priorität A (Fluchtwege, Verkehrswege) umgehend bis auf den Bodenbelag geräumt und gestreut werden muss. Bei einer Fläche der Priorität C (Nebenwege) kann noch ein Rest an Schneedecke auf dem Weg vorhanden sein.

6.3 Bewertung der Property Sets für FM-Prozessdaten

199

Abbildung 74: Quantitatives Ergebnis der Expertenbefragung zu den Attributen des Property Sets Winterdienst unterteilt in Expertengruppen (nEIG = 13, nDL = 14)

Im Verhältnis zu den befragten Eigentümervertretern bewerten Dienstleister das Attribut Einsätze (und MDL = 4,0) etwas wichtiger. Aufgrund der Pflichtenübertragung aus der Verkehrssicherungspflicht stellt der Nachweis über die Einsätze im Rahmen des Winterdienstes ein sehr wichtiges Attribut (4) dar. Durch die Vorhaltung dieses Attributs sehen die Dienstleister eine Möglichkeit der Dokumentation. Auf Seiten der Eigentümervertreter ist dieses Attribut sehr wichtig (4),682 um der Aufsichtspflicht nachzukommen (MEIG = 3,6). Aufgrund der vorgenannten Pflichtenübertragung bewerten die FM-Dienstleister das Attribut verantwortliche Person (MDL = 3,4) als sehr wichtig (4) bis einigermaßen wichtig (3). Im Schadensfall kann mithilfe dieses Attributes nachgewiesen werden, welche Person den Winterdienst durchgeführt hat.683 Für die befragten Eigentümer und Dienstleister sind die Attribute wichtig, aufgrund derer die Anforderungen an den Dienstleister definiert werden. Das Attribut Flächenangabe (MEIG = 4,8) wird dementsprechend als entscheidendes Attribut (5) gesehen. Lediglich die Attribute verantwortliche Person (MEIG = 3,0) und Einsätze (MEIG = 3,6) weisen eine Streuung in Richtung nicht sehr wichtig (2) auf. Neben der Verkehrssicherungspflicht ist der Werterhalt der Immobilie ein Erfolg für das Facility Management auf Eigentümerseite. Die Eigentümervertreter bewerten das Attribut Oberflächenmaterial (MEIG = 4,8) als entscheidend (5). So weisen auch die befragten Experten darauf hin, dass sich das einzusetzende Streumaterial in Abhängigkeit von der Oberfläche des Bodens ergibt. Zwei entscheidende Attribute (5) für die Eigentümervertreter stellen das Winterdienstdatum (MEIG = 4,6) und die Einsatzzeit (MEIG = 4,6) dar, da diese nach Ansicht der be-

682

Auf Seiten der Eigentümer und FM-Dienstleister besteht eine Tendenz zu einer Bewertung des Attributes als einigermaßen wichtig (3). Dies liegt insbesondere daran, dass aufgrund der Vertragskonstellationen mit den Dienstleistern die einzelnen Einsätze nicht ausschlaggebend für die Wahrung der Betreiberverantwortung sind. Außerdem kann im Attribut Winterdienstleistungen eingetragen werden, ob geräumt oder gestreut wurde oder ob lediglich ein Sicherheitscheck durchgeführt wurde. 683 Durch den Einsatz eines Wächtersystems kann ein Tracking erfolgen.

200

6 Bewertung der Property Sets

fragten Experten den Rahmen für die Leistungserbringung des FM-Dienstleisters schaffen.684 Da die Eigentümer im Laufe der Leistungserbringung eine Kontrollpflicht haben, wird das Attribut Winterdienstleistungen (MEIG = 4,3) in dieser Gruppe als sehr wichtig (3) eingestuft. 6.3.10.3 Weitere Anmerkungen zu den Attributen Die Experten wünschen, dass ein Attribut mit Bezug auf eine Satzung in das Property Set aufgenommen wird, da durch die Satzung vorgegeben wird, welche Materialien eingesetzt werden dürfen, zu welchen Uhrzeiten der Winterdienst spätestens zu erfolgen hat sowie eine Angabe der Flächen erfolgt, die zu räumen sind. Alle diese Attribute befinden sich bereits im Property Set Grünanlagenpflege. Vor diesem Hintergrund ist ein Attribut hinzuzufügen, das über IfcBoolean angibt, ob eine Satzung vorliegt. Diese wiederum kann im DMS hinterlegt werden. Das Attribut Satzung als Ergänzung zum Property Set Winterdienst ist in Tabelle 30 dargestellt. Attribut (deutsch) Satzung

Attribut (englisch) Statute

Entität

Beschreibung

IfcBoolean

Angabe, ob eine Satzung vorliegt (JA) oder nicht (NEIN)

Beispiel Ja

Tabelle 30: Ergänzung der Experten zum PSet Winterdienst

Weitere Ergänzungen des Property Sets, die ein neues Attribut erforderlich machen, wurden im Rahmen der Experteninterviews nicht genannt. 6.4 Zusammenfassung und kritische Wertung Die Analyse der Property Sets mithilfe von Experteninterviews zeigt, dass die erarbeiteten Datensätze für die Leistungserbringung im Facility Management eine hohe Relevanz besitzen. In den Experteninterviews wird darüber hinaus deutlich, dass an die notwendigen Daten unterschiedliche Anforderungen gestellt werden. Eine Trennung der Property Sets und damit eine Aufspaltung in Gruppen nach Dienstleistern und Eigentümervertretern ist dennoch nicht zielführend, da die Experteninterviews aufzeigen, dass es in den jeweiligen Gruppen heterogene Bewertungsmuster gibt. Besonders zwischen den beiden befragten Gruppen ergeben sich Unterschiede in der Bewertung der Daten. Aufgrund des unterschiedlichen Fokus der Gruppen kann dieser Unterschied attributspezifisch begründet dargelegt werden. Die vorliegenden Property Sets erheben den Anspruch, eine allgemeingültige Grundlage für die Leistungserbringung im Rahmen des Facility Managements zu sein. Deshalb wurden weitere relevante Attribute ergänzt, die sich im Rahmen der Experteninterviews als essentiell herausgestellt haben.

684

Derzeit werden von den Eigentümern in der Regel Pauschalverträge geschlossen. Diese Pauschalverträge laufen in einem bestimmten Zeitraum, in der Regel von Oktober bis März. In diesem Zeitraum sind alle Winterdienstleistungen pauschal enthalten. Das bedeutet, dass der Dienstleister dafür Sorge zu tragen hat, dass in diesem Zeitraum die Räumung rechtlich sicher erfolgt.

6.4 Zusammenfassung und kritische Wertung

201

Hierdurch sind PSets entstanden, die alle relevanten Daten der FM-Leistungserbringung für die definierten FM-Services über Attribute abbilden können. Durch eine klare Definition der Verantwortlichkeiten für die jeweilige Pflege der Attribute wird außerdem dafür Sorge getragen, dass immer die relevante Zielgruppe, die das Attribut für ihre Leistungserbringung benötigt, dieses auch pflegt. Durch die Experteninterviews konnten außerdem die Inhalte der jeweiligen Attribute geschärft und bestätigt werden. Hierbei zeigt sich, dass die Experten selbst eine vorsichtige Datenaufnahme bevorzugen, um eventuelle Haftungsrisiken zu vermeiden. Des Weiteren wird dadurch nach Ansicht der Experten die Erbringung der Leistung offener gestaltet, was dem Dienstleister entgegenkommt. Die Nutzung von Negativlisten685 wird insbesondere von den Eigentümervertretern forciert. Die vorliegenden Attribute tragen diesem Wunsch Rechnung. Für die zukünftige Weiterentwicklung der Property Sets sehen die Experten die Verknüpfung mit Sensorik als wesentliches Erfolgskriterium an. Hierbei sehen die Experten insbesondere Sensoren zur Erfassung von Temperaturen, Feuchtigkeit, Beleuchtung und Belüftung im Fokus, die sich an den jeweiligen Objekten im Gebäude befinden. Deshalb sind nach Ansicht der Experten für jedes Objekt Soll-Werte zu definieren und in die Property Sets Wartung, Inspektion und wiederkehrende Prüfung zu integrieren, auf deren Grundlage die Dienstleistungen gesteuert werden können.686

685

Negativlisten schließen bestimmte Materialien oder Leistungen aus, statt Leistungen oder Materialien vorzugeben (Vgl. Pelzeter 2017, S. 93). 686 Z. B. durch Feststellung von Anomalien im Gebäudebetrieb.

7

Exemplarische Anwendung der Property Sets bei CAFM-Systemen

7.1 Vorüberlegungen Auf Grundlage der in den vorangegangenen Kapiteln definierten Daten wird in diesem Kapitel ein Beispiel für die Nutzung von Property Sets in der Praxis dargestellt und analysiert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Darstellung der Integration und dem Austausch der definierten Bestands- und Prozessdaten mit einem CAFM-System. Dazu wird ein Anwendungsbeispiel zur Nutzung eines Property Sets für Prozessdaten aufgezeigt und näher erläutert. 7.2 Anwendung der Property Sets zum Datenaustausch von Bestands- und Prozessdaten des FM Grundsätzlich können die IFC-basierten Property Sets sowie der damit verbundene Ansatz des offenen Datenaustauschs im FM überall dort angewendet werden, wo FM-Services durch -

eine Historisierung der Daten über die bisher durchgeführten Prozesse und deren Ergebnisse oder

-

die Angabe von betreiberrelevanten Auftragsdaten

optimiert werden. Vorausgesetzt wird die Nutzung von Softwaresystemen, die eine offene Kommunikation über IFC zulassen. Darüber hinaus bedarf es der Bereitschaft von Dienstleistern und Eigentümern offene Datenstrukturen anzuwenden. Die Forderung nach transparentem und durchgängigem Datenaustausch für Dienstleistungsprozesse wird durch die derzeitigen Entwicklungstendenzen von offenen Datenformaten deutlich. Diese Tendenzen werden insbesondere durch den Wunsch nach vollständigen Daten zu Beginn der Leistungserbringung deutlich. Die in dieser Arbeit dargestellten Property Sets bilden hierfür eine sowohl vom Eigentümer als auch vom Dienstleister als relevant anerkannte Grundlage. Das übergeordnete Ziel der Property Sets ist die Optimierung des Datenaustauschs durch Schaffung einer offenen und standardisierten Schnittstelle zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Senkung der Risiken der Betreiberverantwortung aufgrund einer klaren und nachverfolgbaren Datenlage. Da die aktuell zur Datenübertragung genutzten proprietären Schnittstellen aufgrund des Customizings mit einem wirtschaftlichen und zeitlichen Aufwand verbunden sind und zu einem erhöhten Datenverlust führen, kann von einem breiten Anwendungsgebiet ausgegangen werden. Aufgrund der Datenvorhaltung wird der Betreiberverantwortung nachgekommen, weiterhin führen die Daten zu einer Optimierung der FM-Services und damit zu einer Verbesserung der Auftraggeberzufriedenheit und Steigerung der Wirtschaftlichkeit. Gründe dafür sind © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 N. Bartels, Strukturmodell zum Datenaustausch im Facility Management, Baubetriebswesen und Bauverfahrenstechnik, https://doi.org/10.1007/978-3-658-30830-8_7

204

7 Exemplarische Anwendung der Property Sets bei CAFM-Systemen

die klare Definition von Auftrags- und Prozessdaten sowie eine bessere Nachverfolgbarkeit der FM-Services. Zusätzlich kann die Qualität der FM-Services besser kontrolliert werden. Begründet wird dies durch die zentrale Vorhaltung der hierfür notwendigen Auftrags- und Prozessdaten. 7.2.1

Ausgangssituation des Datenaustauschs im Beispielprojekt

7.2.1.1 Grundlagen der exemplarischen Anwendung Die nachfolgend dargestellte praxisnahe Anwendung wurde mithilfe der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln (GW) und der eTASK Immobilien Software GmbH (eTASK) durchgeführt. Die exemplarische Anwendung zeigt auf, dass durch den Einsatz der Property Sets die Möglichkeit zur Vorhaltung aller relevanten FM-Daten geschaffen wird. Die GW nutzt für die FM-Leistungserbringung für die mehr als 1.100 Standorte und über 2.000 städtischen Liegenschaften ein CAFM-System, das sog. Stadt Köln Facility-Portal. Das Portal, das zurzeit mit eTASK betrieben wird, stellt einen Bestandteil der Digitalisierungsstrategie der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln dar. Diese Digitalisierungsstrategie zielt darauf ab, die Daten als Open Data nutzbar zu machen. Neben der Darstellung und Interpretation von Daten auf Web-Plattformen soll die Verwaltung die Datenbestände schneller und flexibler gestalten. Mithilfe des Portals können die Dienstleister sowie die Mitarbeiter der GW auf die für sie relevanten Daten zugreifen. Zusätzlich können mithilfe von Standards wie CAFMConnect oder IFC sowie vordefinierten Excel-Listen Bestandsdaten aufgenommen und in das Webportal überführt werden. Durch diese Erfassung soll die Wiederverwendbarkeit der Daten gesichert werden, um die Vergabe von Leistungen zu verbessern, den Austausch mit anderen Systemen zu ermöglichen sowie die Einhaltung der Betreiberverantwortung sicherzustellen.687 Als Beispielprojekt wird nachfolgend eine Realschule in Köln-Deutz (Bezirk Innenstadt) ausgewählt, die ebenfalls im Facility-Portal enthalten ist. Das Gebäude verfügt über sechs Trakte688 und eine Hausmeisterwohnung, die jeweils mit TGA ausgestattet sind sowie Außenanlagen. Dies ermöglicht eine Anwendung aller definierten Property Sets. Das Schulgebäude, das als Beispielprojekt genutzt wird, untergliedert sich in Trakte, Geschosse und Räume.689 In den jeweiligen Räumen sind die technischen Anlagen verortet. Die Objekte sind mit ID, Barcode, Beschreibung, Status, Hersteller sowie einer Zuordnung zur DIN 276 hinterlegt. Durch diese Angaben werden die Bestandsdaten des

687

Vgl. Bessert 2017, S. 3 ff. Die Trakte werden in die Trakte A-F unterschieden. 689 Die Räume werden nach DIN277 gegliedert. Vgl. hierzu auch Fußnote 458. 688

7.2 Anwendung der Property Sets zum Datenaustausch von Bestands- und Prozessdaten

205

Objektes definiert. Zusätzlich verwendet das Portal auch die GlobalID. An den vorliegenden Daten lässt sich zunächst feststellen, dass die grundlegenden Bestandsdaten mit den „Property Sets Bestandsdaten“ abgedeckt werden. Durch die an die DIN277-2 angelehnte Raumnummer, die ebenfalls im „Property Set Allgemeine Bestandsdaten“ definiert wird, lässt sich auch der Raumbezug, der in diesem Portal vorliegt, abbilden. 7.2.1.2 Datenanforderungen im Beispielprojekt Zur Evaluation, ob alle für die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln relevanten Daten im definierten „Property Set Inspektion“ enthalten sind, erfolgt zunächst eine Analyse der im Stadt Köln Facility Portal definierten Daten. Die FM-Services werden im Portal als einzelne Aufträge angelegt. Als Grundlage für die Aufträge dient eine Auftragsbezeichnung. In dieser Auftragsbezeichnung wird neben der Definition des FM-Services (hier Inspektion) das Intervall sowie die Qualifikation der durchführenden Person angegeben. Daneben werden das Datum der Leistungserbringung sowie der Auftragnehmer gepflegt. Aufgrund der Strukturierung der einzelnen FM-Services als Aufträge im CAFM-System wird ein Code vergeben, der auf das jeweilige Objekt im System referenziert. Die Analyse der Daten zeigt, dass die relevanten Auftragsdaten im „Property Set Inspektion“ enthalten sind. Damit kann eine Übertragung der Daten unter Nutzung des Property Sets erfolgen. Lediglich der Code ist nicht als Attribut im Property Set enthalten.690 Da das Property Set dem jeweiligen Objekt zugeordnet wird, besteht die Möglichkeit, den Code im Hinblick auf die Zuordnung der Auftrags- und Historisierungsdaten zum Objekt zu vernachlässigen. Neben den Bestandsdaten werden derzeit im Facility Portal der Stadt Köln auch Prozessdaten abgebildet, z. B. werden im Rahmen des Technischen Gebäudemanagements die Daten zur Instandhaltung gepflegt. Bei den Auftragsdaten werden neben einer Beschreibung der Leistungen, das Intervall sowie eine Qualifikation gepflegt. Zusätzlich wird eine Klassifikation des Objektes angegeben. Ferner können die Ergebnisse zurückgespielt werden. Auch diese Auswertung zeigt zunächst, dass in den zuvor definierten Property Sets für Prozessdaten zur Instandhaltung alle relevanten Daten enthalten sind. Die Analyse der Daten in der Praxisanwendung zeigt damit auf, dass nicht alle Attribute des Property Sets in den vorhandenen CAFM-Systemen gleichwertig genutzt werden. So werden bspw. die Attribute Schutzanforderungen und Inspektionspriorität in dem vorliegenden Beispiel nicht verwendet.

690

Lediglich im PSet Instandsetzung, hier als Referenznummer.

206

7 Exemplarische Anwendung der Property Sets bei CAFM-Systemen

7.2.1.3 Datenaustausch ohne Nutzung von Property Sets für das Facility Management Zur Überprüfung des Datenaustauschs mit einem digitalen Gebäudemodell auf IFC-Basis ohne die Nutzung der in dieser Arbeit definierten Property Sets wird zunächst ein IFC-basierter Datenexport für die Trakte A-F und die Hausmeisterwohnung durchgeführt. Hierzu wird aus dem Stadt Köln Facility-Portal eine ifcXML-Datei erzeugt. Diese wird anschließend in den CAFM-Connect Editor eingelesen. Mithilfe des CAFMConnect Editors kann festgestellt werden, ob die Daten von anderen CAFM-Systemen, die IFC nutzen, verwendet werden können. In der Abbildung 75 ist das XML-Schema des IFC-Datenaustauschs am Beispiel einer Innentür ohne die Nutzung der Property Sets dargestellt. Aufgrund der fehlenden Property Sets für Bestands- und Prozessdaten können zunächst lediglich die Attribute GolbalId, Name, Beschreibung, Kennzeichnung und die Schutzanforderung der Tür ausgetauscht werden. Darüber hinaus wird durch die in der ifcXML-Datei vorhandene Beziehung der Ort, in dem sich das Objekt befindet, dargestellt. Das bedeutet, dass im Urzustand dieser ifcXML-Datei keine weiteren Attribute auf IFC-Basis zwischen verschiedenen Softwareprogrammen ausgetauscht werden können.



Brand-Rauchschutztür











Description="Innentür"

Tag="00001645"

Prede-

Abbildung 75: ifcXML-Schema für den Datenaustausch ohne die Nutzung von Property Sets am Beispiel einer Tür (IfcDoor)

Ohne die Nutzung der in dieser Arbeit definierten Property Sets können damit wesentliche Bestands- und Prozessdaten, die im Stadt Köln Facility-Portal enthalten sind, nicht neutral auf IFC-Basis übertragen werden. Insbesondere die Prozessdaten, die derzeit neben den Bestandsdaten im Facility Portal der Stadt Köln gepflegt werden, können damit nicht auf IFC-Basis ausgetauscht werden. Somit sind Auftrags- und Zustandsdaten wie Intervall, Qualifikation der durchführenden Personen oder Ergebnisse der Leistungserbringung nicht im digitalen Gebäudemodell vorhanden. Der Austausch von Daten zu

7.2 Anwendung der Property Sets zum Datenaustausch von Bestands- und Prozessdaten

207

den FM-Services auf IFC-Basis ist jedoch für eine optimierte Leistungserbringung notwendig. Durch die Nutzung von IFC können die Dienstleister einerseits die Daten nach der Leistungserbringung in das digitale Gebäudemodell einpflegen, andererseits können die vorhandenen Daten im digitalen Gebäudemodell vorgehalten und als eindeutige Grundlage zur Leistungserbringung genutzt werden. 7.2.2 Veränderung des Datenaustauschs im Beispielprojekt durch Anwendung der Property Sets 7.2.2.1 Grundlagen und Vorgehen zur Integration der Property Sets Zur Integration der Property Sets mit den ihnen zugeordneten Objekten werden die PSets in den IFC Navigator691 aufgenommen. Dadurch wird eine Veröffentlichung der Property Sets für FM-Prozessdaten ermöglicht. Außerdem erhalten die einzelnen Attribute im IFC-Navigator eine eigene GlobalID. Die im Rahmen dieser Arbeit erstellten PSets sind in einer beta-Version veröffentlicht, die eine Analyse des Beispielprojektes mit den Praxispartnern ermöglicht. Anschließend werden die Property Sets im BIMProfile-Builder den jeweiligen Objekten zugeordnet692 und stehen als .ifczip-Datei zur Verfügung. Diese Datei dient als Strukturierung für die Property Sets und kann dann als Standard veröffentlicht werden.693 Dieser Standard wird in den CAFM-Softwarepaketen, die offene, auf IFC basierende Schnittstellen nutzen, hinterlegt, sodass ein neutraler Datenaustausch ermöglicht wird. Dieses Vorgehen ist in der Abbildung 76 dargestellt.

691

Der IFC Navigator beschreibt eine offene Datenbank, in der Daten zur Veröffentlichung in Standards (z. B. CAFM-Connect) aufgenommen werden können. 692 Bspw. kann das Property Set Inspektion einer Innentür oder Brandschutzklappen zugeordnet werden. 693 Hier in CAFM-Connect.

208

7 Exemplarische Anwendung der Property Sets bei CAFM-Systemen

Definition des Property Sets Inspektion Inbetriebnahmedatum IfcDate

Vertragspartner IfcOrganization

Weitere Attribute

IfcNavigator Property Set Inspektion BIM-Profile-Builder Raumnutzungsarten nach DIN 277-2

Objekte klassifiziert nach DIN 276

Dokumentenklassifikation nach GEFMA 198

.ifczip, hier über CAFM-Connect 3.0 FM Software, hier eTask

Vorgabe der Property Sets für Bestands- und Prozessdaten Export von Bestandsdaten Export von Prozessdaten

Digitales Gebäudemodell, hier über CAFM-Connect Editor ausgewertet Datenstruktur Vorhaltung und Aktualisierung von Bestandsdaten Vorhaltung, Aktualisierung und Historisierung von Prozessdaten

Rückführung von Daten zur Leistungserbringung

Abbildung 76: Vorgehen im Rahmen der Praxisanwendung

Mithilfe des CAFM-Systems soll nachfolgend der Datenaustausch zwischen CAFMSystem und digitalem Gebäudemodell evaluiert werden. Hierfür wird das in Abschnitt 3.3 dargestellte Strukturmodell auf das Praxisbeispiel übertragen. Die notwendigen Property Sets, die über den IFC-Navigator in offene Standards eingeflossen sind, werden für die praxisnahe Anwendung in eTASK integriert. Mithilfe von IFC kann die Implementierung des Standards in die CAFM-Software sowie das damit verbundene Mapping auf Basis der Property Sets ohne Schwierigkeiten umgesetzt werden. Dadurch werden die in der Software (hier eTASK) definierten Attribute auf die in IFC definierten Attribute übersetzt. Damit wird die Übertragung der Daten aus der Software auf Basis der ifczip ermöglicht. 7.2.2.2 Integration der Property Sets zum Datenaustausch von Bestandsdaten des Facility Managements Zur Erweiterung des Datenaustauschs wurden im Rahmen dieser Arbeit zunächst die Bestandsdaten als Property Sets auf Grundlage der Kataloge von CAFM-Connect ergänzt. In der Abbildung 77 ist ein Auszug aus dem ifcXML-Schema dargestellt. Hieran ist zu erkennen, dass die in Abschnitt 7.2.1 dargestellten Attribute um weitere objektspezifische Attribute zu den Bestandsdaten694 ergänzt werden.

694

Hierdurch erhält die im Beispiel dargestellte Innentüre zusätzliche Attribute, wie z. B. Angaben zur Öffnungsart, zum automatischen Antrieb oder Hersteller.

7.2 Anwendung der Property Sets zum Datenaustausch von Bestands- und Prozessdaten



Feuerschutztür Novoporta 2-flügelig



0





[…]

Tag="00001645"

209 Prede-

Abbildung 77: ifcXML-Schema nach der Integration des Property Sets für technische Bestandsdaten am Beispiel einer Tür (IfcDoor)

Der Datenaustausch ohne die Anwendung der Property Sets für die FM-Prozessdaten zeigt jedoch auch auf, dass nur Bestandsdaten übergeben werden können und damit keine Prozessdaten der FM-Services zu den Objekten übergeben werden. Das genutzte Portal von eTASK verfügt über eine IFC-Schnittstelle, aufgrund der fehlenden Standardisierung in den vorhandenen Datenformaten zeigt sich jedoch, dass derzeit lediglich die Bestandsdaten ausgetauscht werden können. Damit können die in verschiedenen Systemen erfassten Prozessdaten nicht auf Basis von IFC ausgetauscht werden. Diese mangelnde Standardisierung von FM-Prozessdaten bedeutet für die Erbringung der FM-Services, dass die Prozessdaten nicht ordnungsgemäß übertragen werden und somit -

relevante Daten zur Betreiberverantwortung, Auftragsdaten zur Leistungserbringung von FM-Services, die Objekthistorie und die Daten über die Leistungserbringung

nicht im digitalen Gebäudemodell abgebildet werden können. Dieser Datenverlust aufgrund mangelnder Standardisierung führt darüber hinaus zu einer verminderten Wirtschaftlichkeit und Unzufriedenheit des Auftraggebers führen. Begründet wird dies durch die erneute Aufnahme von Daten, die in der Regel bei einem Dienstleisterwechsel durchgeführt wird. Darüber hinaus steigert die Vorhaltung von Daten in unterschiedlichen Systemen das Risiko eines Datenverlusts. 7.2.2.3 Integration der Property Sets zum Datenaustausch von Prozessdaten des Facility Managements Zur Erreichung eines IFC-basierten Datenaustauschs von FM-Prozessdaten wurden im Rahmen dieser Arbeit anschließend die Property Sets für die FM-Prozessdaten über den IFC-Navigator integriert. Durch die Integration der Property Sets für die Prozessdaten

210

7 Exemplarische Anwendung der Property Sets bei CAFM-Systemen

konnte ein IFC-basierter Austausch der FM-Prozessdaten erreicht werden. Das bedeutet, dass die Daten zwischen dem Stadt Köln Facility Portal und dritten Softwaresystemen auf IFC-Basis ausgetauscht werden können. Dies ermöglicht eine Datenübertragung beispielsweise bei einem Systemwechsel und dem Wechsel der FM-Dienstleister. In Abbildung 78 ist ein Auszug aus dem hieraus resultierenden ifcXML-Schema für die Inspektion einer Innentür dargestellt. Hieran ist zu erkennen, dass durch die Nutzung der in dieser Arbeit definierten Property Sets weitere Attribute ausgetauscht werden können. In diesem konkreten Beispiel können somit Daten wie Inspektionsintervall oder verantwortliche Person und darüber hinaus Auftragsdaten auf Basis von IFC ausgetauscht werden.



Feuerschutztür Novoporta 2-flügelig

[…]

Müller



3







[…]

Tag="00001645"

Prede-

Abbildung 78: ifcXML-Schema nach der Integration der Property Sets für FM-Prozessdaten am Beispiel der Inspektion einer Tür (IfcDoor)

Optimierungspotenziale entstehen durch die Integration der FM-Prozessdaten insbesondere in der Ausschreibung von FM-Services. Die praxisorientierte Anwendung zeigt auf, dass durch die Integration der Property Sets die Möglichkeit besteht, dass einzelne Objekte auf IFC-Basis ausgeschrieben werden können. Hierdurch wird eine anwendungsfallorientierte Ausschreibung von Objekten ermöglicht. Neben einer strukturierten und wirtschaftlichen Ausschreibung erfolgt durch den Einsatz der Property Sets vor allem eine neutrale und schnittstellenfreie Datenbereitstellung auf der Grundlage von IFC. Diese Datenbereitstellung ermöglicht auch in der Ausschreibung einen Export und Import der relevanten Daten. Das Praxisprojekt zeigt, dass durch die Vorhaltung

7.2 Anwendung der Property Sets zum Datenaustausch von Bestands- und Prozessdaten

211

der relevanten Prozessdaten als IFC-basierte Property Sets in einem digitalen Gebäudemodell Ausschreibungen einfacher durchgeführt und Daten an Nachunternehmer objektbezogen übergeben werden können. 7.2.2.4 Integration der Property Sets zur Historisierung von Prozessdaten des Facility Managements Für einen bidirektionalen und permanten Datenaustausch ist es notwendig die Möglichkeiten zum Datenaustausch zwischen den Softwaresystemen zu überprüfen. Zur Sicherstellung der Aktualität und eines permanenten Austauschs wurden deshalb im Rahmen dieser Arbeit abschließend Möglichkeiten zur Historisierung der Daten geschaffen. Diese Historisierung der FM-Prozessdaten leistet einen entscheidenden Beitrag zur Optimierung des Datenaustauschs und der Datennutzung im digitalen Gebäudemodell. Insbesondere für die Eigentümer bildet die Historisierung das Fundament für eine erfolgreiche und wirtschaftliche Leistungserbringung im Facility Management sowie die Steigerung der Auftraggeberzufriedenheit.695 Nach der erfolgreichen Anwendung der Property Sets zum Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemen wird deshalb im nächsten Schritt die Historisierung von FMProzessdaten im digitalen Gebäudemodell am Beispiel des FM-Services Inspektion evaluiert. Hierzu werden die Daten, die im Rahmen der Leistungserbringung des FM-Services Inspektion entstehen, aufgenommen. Mithilfe der definierten Property Sets auf IFC-Basis können diese Daten jetzt zwischen unterschiedlichen Softwaresystemen ausgetauscht werden. Das Ergebnis ist in Abbildung 79 dargestellt. An der Abbildung ist zu erkennen, dass die einzelnen Inspektionen mithilfe von IfcEvent am Objekt historisiert werden. Hierdurch können die Zustandsdaten, die in der Leistungserbringung anfallen,696 historisiert werden. Die Auftragsdaten werden über IfcTask spezifisch für den jeweiligen Inspektionsauftrag übertragen und dem Objekt zugeordnet. Hierdurch kann der FM-Service Inspektion dem Objekt n-mal mit den Daten der jeweiligen Leistungserbringung zugeordnet werden. Zusätzlich können die Dokumente zu der Leistungserbringung697 des FM-Services über IfcRelAssociatesDocument an das Objekt angehängt werden.





695

Vgl. hierzu auch die Ergebnisse der Experteninterviews in Abschnitt 6.2.1.3. Für die Inspektion sind dies vor allem das Ergebnis, die Ergebnisbeschreibung, das Datum der Inspektion sowie das Datum der nächsten Inspektion. 697 Hier Inspektionsbericht. 696

212

7 Exemplarische Anwendung der Property Sets bei CAFM-Systemen

















Abbildung 79: ifcXML-Schema nach der Integration der Property Sets für FM-Prozessdaten und Historisierung der Daten am Beispiel der Inspektion einer Tür (IfcDoor)

Die in Abbildung 80 dargestellte Auswertung dieser Daten im CAFM-Connect Editor zeigt, dass die Daten als Tabelle am zugehörigen Objekt angezeigt werden. Hier sind neben einem übergeordneten Namen die Beschreibung der Aufgabe sowie eine Identifikation dargestellt. Zusätzlich werden die Daten aus dem Property Set Inspektion übertragen, dies sind insbesondere das Ergebnis, eine lange Beschreibung, die Priorität, das Datum der Leistungserbringung sowie das Datum der nächsten Leistungserbringung. Diese Daten werden für die verschiedenen Inspektionen, die an dem Objekt durchgeführt wurden, dargestellt.

Abbildung 80: Darstellung der Historisierung von Prozessdaten für das Property Set Inspektion

7.2 Anwendung der Property Sets zum Datenaustausch von Bestands- und Prozessdaten

213

Durch die Integration der Prozessdaten sowie die Historisierung der Prozessdaten können Optimierungspotenziale sowie das Wissen über Soll- und Ist-Werte der Objekte im Gebäude abgeleitet werden. Werden diese Daten nicht zwischen verschiedenen Softwaresystemen übertragen, können Optimierungen und Fehler in der Leistungserbringung nicht eindeutig identifiziert werden. Der vorgenannte offene Datenaustausch auf IFC-Basis wird nach der Implementierung der Property Sets in der beta-Version ermöglicht. Dieses digitale Gebäudemodell bietet für das Beispielprojekt eine Möglichkeit, alle Daten zu sammeln, auszuwerten und hierdurch die Leistungserbringung zu optimieren. 7.2.3 Auswertung des Datenaustauschs im Beispielprojekt unter Anwendung der Property Sets Durch die Anwendung des Property Sets Inspektion zum Datenaustausch und damit eine objektorientierte Zuordnung der Prozessdaten ergeben sich Veränderungen für die Datenstrukturen des Beispielprojektes. Diese optimieren nachhaltig die Leistungserbringung von FM-Services auf verschiedenen Ebenen. Durch die Implementierung des Strukturmodells zur Nutzung eines digitalen Gebäudemodells mit FM-Bestands- und Prozessdaten wird der Datenfluss im Beispielprojekt lebenszyklusübergreifend verbessert. Die bereits erfolgte Integration der Bestandsdaten in das digitale Gebäudemodell auf IFC-Basis ermöglicht neben der optimierten Lokalisation von Anlagen insbesondere die Vervollständigung und Optimierung der Bestandsdaten. Darüber hinaus wird die Erfassung von Daten durch externe und interne fachlich Beteiligte aufgrund der IFC-basierten Schnittstellen zum digitalen Gebäudemodell softwareunabhängig realisiert.698 Die exemplarische Anwendung zeigt damit auch auf, dass eine größere Datenbasis für das Facility Management vorhanden ist. Durch die Nutzung der IFC-basierten Property Sets können alle objektbezogenen Daten gespeichert und genutzt werden. Eine wesentliche Auswirkung, die im Rahmen der Auswertung der exemplarischen Anwendung erkennbar wird, ist die Möglichkeit zur besseren Leistungskontrolle. Durch die Property Sets werden die Leistungen, die durch die operativen Dienstleister zu erledigen sind, vorgeschrieben. Während in der ursprünglichen CAFM-Software keine direkte Zuordnung zwischen Leistung und Objekt stattfindet, wird durch die Nutzung eines digitalen Gebäudemodells eine direkte Beziehung zwischen Auftragsdaten und erbrachter Leistung ermöglicht. Durch die Darstellung der einzelnen Leistungen an einem Objekt kann das Datum der Leistungserbringung spezifisch nachverfolgt werden. Die Historisierung der Daten ermöglicht außerdem die Vorhaltung aller Daten der Leistungser-

698

Bei Lieferung und Einbau eines neuen Objektes können die Daten durch das ausführende Unternehmen als IFC-Datei übergeben werden. Hierdurch wird die Datenübernahme aller Attribute in das digitale Gebäudemodell gegliedert nach Bestandsdaten und Prozessdaten ermöglicht.

214

7 Exemplarische Anwendung der Property Sets bei CAFM-Systemen

bringung. Dies führt zu einer optimierten Auswertung der Historisierungsdaten und bietet damit die Möglichkeit eines Abgleichs mit den Auftragsdaten. Wird bspw. für eine Inspektion ein Intervall von drei Monaten durch die Auftragsdaten vorgeschrieben, kann anhand der Historisierungsdaten festgestellt werden, ob dieser Turnus eingehalten wird. Darüber hinaus sind die Auftragsdaten für alle Objekte im digitalen Gebäudemodell einsehbar und vorhanden, sodass objektbezogene Ausschreibungen oder weitere Analysen sowie deren Dokumentation möglich sind. Darüber hinaus können die Daten zwischen CAFM-Systemen ausgetauscht werden.

Auftragsdaten

Bestandsdaten

Die Veränderung der Daten, die durch die Anwendung der in dieser Arbeit definierten Property Sets ausgetauscht werden können, ist in Tabelle 31 dargestellt. Hieran ist zu erkennen, dass insbesondere im Hinblick auf die Prozessdaten sowohl Auftragsdaten als auch Zustandsdaten übertragen werden können. Da durch die Anwendung der Property Sets die Möglichkeit besteht, Daten zu historisieren, können die Zustandsdaten für jede Leistungserbringung an das Objekt verknüpft werden, sodass diese n-fach am Objekt vorhanden sind. Hierdurch wird eine Historisierung aller am Objekt durchgeführten Leistungen und eine optimierte Datengrundlage erreicht. Übertragene Daten ohne Anwendung der PSets

Übertragene Daten unter Anwendung der PSets für Bestandsdaten

Übertragene Daten unter Anwendung der PSets für Prozessdaten ohne permanenten Austausch

Übertragene Daten unter Anwendung der PSets für Prozessdaten mit permanentem Austausch

GolbalId Name Beschreibung Kennzeichnung Ort Übergeordnetes Bauteil Schutzanforderung Tür

GolbalId Name Beschreibung Kennzeichnung Ort Übergeordnetes Bauteil Schutzanforderung Tür Anschlag Anzahl Flügel Automatischer Antrieb Baujahr Beschreibung DiBT Zulassungsnummer Feststellanlage Feuerwiderstandsklasse Fluchttür Hersteller Notausgangsverschluss Obertürschließer Öffnungsart

GolbalId Name Beschreibung Kennzeichnung Ort Übergeordnetes Bauteil Schutzanforderung Tür Anschlag Anzahl Flügel Automatischer Antrieb Baujahr Beschreibung DiBT Zulassungsnummer Feststellanlage Feuerwiderstandsklasse Fluchttür Hersteller Notausgangsverschluss Obertürschließer Öffnungsart Inbetriebnahmedatum Kategorisierung Inspektionsintervall Schutzanforderungen Prüfebene Vertragspartner

GolbalId Name Beschreibung Kennzeichnung Ort Übergeordnetes Bauteil Schutzanforderung Tür Anschlag Anzahl Flügel Automatischer Antrieb Baujahr Beschreibung DiBT Zulassungsnummer Feststellanlage Feuerwiderstandsklasse Fluchttür Hersteller Notausgangsverschluss Obertürschließer Öffnungsart Inbetriebnahmedatum Kategorisierung Inspektionsintervall Schutzanforderungen Prüfebene Vertragspartner

7.2 Anwendung der Property Sets zum Datenaustausch von Bestands- und Prozessdaten

Zustandsdaten

Übertragene Daten ohne Anwendung der PSets

Übertragene Daten unter Anwendung der PSets für Bestandsdaten

215

Übertragene Daten unter Anwendung der PSets für Prozessdaten ohne permanenten Austausch

Übertragene Daten unter Anwendung der PSets für Prozessdaten mit permanentem Austausch

Einmalige Historisierung der Zustandsdaten der FM-Leistungserbringung am Objekt, die bei der folgenden FMLeistungserbrin-gung überschrieben werden: Verantwortliche Person Ergebnis Ergebnisbeschreibung Inspektionsdatum Nächste Inspektion Ablage Inspektionsbericht

n-fache Historisierung der Zustandsdaten der FM-Leistungserbringung am Objekt, die bei der nachfolgenden FMLeistungserbringung fortgeschrieben werden: Verantwortliche Person Ergebnis Ergebnisbeschreibung Inspektionsdatum Nächste Inspektion Ablage Inspektionsbericht

Tabelle 31: Datenaustausch am Beispiel der Integration des Property Sets Inspektion

Für die Leistungserbringung auf operativer Ebene ergeben sich Optimierungspotenziale durch die Nutzung der PSets insbesondere dadurch, dass Anwendungsfälle für die FMServices objektgenau definiert werden können. Hierdurch wird es dem operativen FM ermöglicht, Objekte im genutzten System einzusehen und auf dieser Grundlage die Leistungen zu erbringen. Die vorherige Datenaufnahme entfällt. Darüber hinaus können die Daten, die während der Leistungserbringung entstehen, objektspezifisch auf IFCBasis zurückgespielt werden.699 Die exemplarische Anwendung der softwareneutralen Historisierung der FM-Prozessdaten mithilfe von Property Sets am Beispiel Inspektion zeigt damit auf, dass für das operative FM vollumfängliche Daten zur Leistungserbringung am Objekt vorliegen. Dies resultiert insbesondere aus der objektbezogenen Historisierung der Daten aller durchgeführten Leistungen am Objekt, die zu einer Übersichtlichkeit der Daten führt. Mit der strukturierten Historisierung der Daten geht eine bessere Verständlichkeit der gebäudebezogenen Daten sowie eine optimierte Leistungserbringung einher, basierend insbesondere auf der Ableitung von Handlungsbedarfen auf Grundlage der bisherigen Leistungen und deren Ergebnissen. Die Anwendung des „PSets Inspektion“ ermöglicht für das strategische Facility Management eine optimierte Planung und Analyse der Leistungserbringung und bietet eine zusätzliche Auswertungsmöglichkeit der Leistungserbringung. Die Planung wird insbesondere dadurch optimiert, dass klare und strukturierte Auftragsdaten vorliegen. Damit entfällt eine erneute Aufnahme der Auftragsdaten. Durch die Vorhaltung aller Prozessdaten zur Inspektion in einem digitalen Gebäudemodell ermöglicht das „Property Set Inspektion“ darüber hinaus eine Analyse der vorhandenen Prozessdaten zur 699

Zu Historisierung vgl. auch Abschnitt 3.3.3. An dieser Stelle wird nicht näher auf die Optimierungspotenziale durch die Historisierung der Daten eingegangen.

216

7 Exemplarische Anwendung der Property Sets bei CAFM-Systemen

optimierten Steuerung der Leistungserbringung. Dies liegt insbesondere in der objektbezogenen Abbildung der Auftragsdaten begründet, die es ermöglicht, Laufwege zu planen sowie spezifische Anforderungen700 für Objekte zu hinterlegen, um diese bei der Leistungserbringung zu berücksichtigen. Die vorliegende exemplarische Anwendung zeigt damit auf, dass durch die Integration von FM-Prozessdaten eine bessere Verständlichkeit von gebäudebezogenen Daten erreicht werden kann. Aufgrund der objektbezogenen Abbildung von FM-Bestands- und Prozessdaten können Leistungen, die am Objekt durchgeführt wurden, besser nachverfolgt und bewertet werden. Insbesondere die Vorhaltung aller Daten in einem digitalen Gebäudemodell bietet Möglichkeiten zur Analyse und Auswertung. Da die unterschiedlichen FM-Prozessdaten von unterschiedlichen fachlich Beteiligten nicht in verschiedenen CAFM-Systemen verteilt, sondern in einem digitalen Gebäudemodell vorgehalten werden, können -

Beziehungen zu anderen Leistungen an dem Objekt sowie Beziehungen unter den Objekten

besser abgebildet werden. Dadurch entsteht für das Facility Management eine Datenbasis, die vollumfängliche Analysen zulässt, die alle relevanten objektbezogenen Daten berücksichtigen. Insbesondere für das strategische Facility Management ergeben sich durch den optimierten Datenaustausch neue Analyse und Auswertungsmöglichkeiten. Dies liegt darin begründet, dass dem strategischen FM ein vollständiger Datenbestand im digitalen Gebäudemodell vorliegt. Die exemplarische Anwendung zeigt auch auf, dass der Datenbestand bei einem Dienstleisterwechsel nicht erst durch das Facility Management aufgebaut werden muss, sondern bereits zu Beginn der Leistungserbringung strukturiert auf IFC-Basis vorliegt. Die daraus resultierende erweiterte Datenbasis für die Dienstleistungserbringung im FM ermöglicht es dem strategischen Facility Management Entscheidungen auf der Grundlage fundierter Daten zu treffen sowie die Steuerung der Leistungen mithilfe von vollständigen und strukturierten Daten zu optimieren. Durch die Integration der FM-Prozessdaten in das digitale Gebäudemodell ist damit die Grundlage für digitale Prozesse gelegt. Die vorliegende exemplarische Anwendung zeigt abschließend auf, dass es der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln durch die Veränderung der Leistungserbringung hin zu digitalen Prozessen ermöglicht wird, einen vollständigen Datenbestand im digitalen Gebäudemodell aufzubauen. Hierdurch kann der in der Praxis in der Regel fragmentierte Datenbestand der Gebäude defragmentiert und zusammengeführt werden. Das digitale Gebäudemodell für das FM, das auf der Grundlage von Property Sets erstellt wird,

700

Bspw. Schutzanforderungen aufgrund von Gefahrensituationen am Objekt.

7.2 Anwendung der Property Sets zum Datenaustausch von Bestands- und Prozessdaten

217

dient damit als zentrales System zur Datensammlung, Datenanalyse und Datenaufbereitung. Darüber hinaus wird durch das digitale Gebäudemodell eine bessere Kontrolle der Leistungserbringung durch die GW ermöglicht. Gründe hierfür liegen in der zentralen Vorhaltung aller Auftragsdaten sowie einer strukturierten Möglichkeit zum Abgleich der Anforderungen mit der tatsächlichen Leistungserbringung.701 Insbesondere wird in diesem Zusammenhang auch die Datenaufnahme vereinfacht, was insbesondere in der flexiblen Nutzung von Systemen, die auf das digitale Gebäudemodell referenzieren, liegt. So können bspw. Daten zu FM-Prozessen über den CAFM-Connect Editor aufgenommen und über IFC in das Facility Portal der Stadt Köln überführt werden. Zusätzlich können weitere Daten aus CAFM-Systemen über IFC mit dem Facility Portal der Stadt Köln ausgetauscht werden. Die Definition von IFC-basierten Property Sets zum Datenaustausch bietet damit die Möglichkeit eines bidirektionalen Austauschs zwischen den Softwaresystemen. Hierdurch wird eine IFC-basierte Datei erzeugt, die als Grundlage für das digitale Gebäudemodell dient. Andere Systeme, die ebenfalls IFC als Datenformat nutzen, können diese IFC-basierte Datei aus dem digitalen Gebäudemodell ebenfalls lesen, zur Leistungserbringung nutzen und mit Daten anreichern. Anschließend erfolgen ein Export sowie die zentrale Speicherung im digitalen Gebäudemodell. Dies ist in Abbildung 81 dargestellt. digitales Gebäudemodell Stadt Köln Facility Portal

BIM-Objekte

Datenüberführung zur Leistungserbringung im FM sowie Datenüberführung des Ergebnisses nach Leistungserbringung auf IFC-Basis

CAFMConnect Editor

Sonstige CAFMSoftware auf IFCBasis möglich

Abbildung 81: Datenaustausch in der exemplarischen Anwendung zwischen digitalem Gebäudemodell und CAFM-Software auf Grundlage von IFC-basierten Property Sets

701

Wird im Rahmen der Leistungserbringung für den FM-Service Inspektion bspw. ein Intervall von drei Monaten festgelegt, kann anhand der strukturierten Daten zur Historisierung festgestellt werden, ob dieses Intervall eingehalten wird.

218

7 Exemplarische Anwendung der Property Sets bei CAFM-Systemen

Bei der exemplarischen Anwendung der Property Sets zeigt sich, dass erst durch die in dieser Arbeit vorgenommene Integration von FM-Prozessdaten die in der Literatur genannten Vorteile702 vollumfänglich erzielt werden können. Insbesondere die in der Literatur genannten Potenziale zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Generierung von Kostenvorteilen können durch die Integration der Property Sets erreicht werden. Diese liegen insbesondere in der Vermeidung von Doppelaufnahmen von Daten sowie der Reduzierung von Datenverlusten aufgrund von Schnittstellenproblemen an unterschiedlichen CAFM-Systemen begründet. Die Nutzung von weiteren IT-Werkzeugen und IT-Systemen ermöglicht ein breites Spektrum von Methoden zur Aufnahme von Daten. Hierdurch werden auch Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit geschaffen, da die Anwender in dem von ihnen genutzten System arbeiten und Daten erfassen können. Diese werden anschließend auf IFC-Basis in das digitale Gebäudemodell überführt. 7.3 Kritische Wertung und Erkenntnisse der exemplarischen Anwendung Die vorliegende praxisnahe Anwendung zeigt auf, dass die definierten Property Sets in der Praxis genutzt werden können. Die Anwendung ist sowohl auf Auftraggeberseite (hier die GW) als auch auf Seiten des strategischen und operativen Facility Managements möglich. Damit kann eine breite Anwendung in der Praxis erwartet werden. Das Beispielprojekt zeigt zunächst auf, dass die Property Sets einen Standard abbilden, der projektspezifisch anzupassen ist. Eine Definition von Property Sets für jeden objektspezifischen Anwendungsfall ist damit nicht möglich. Dies liegt insbesondere in unterschiedlichen Datenstandards und Datenanforderungen je nach Objekt und Gebäudetyp sowie Wünschen des Auftraggebers begründet. Damit zeigt die exemplarische Anwendung unter Berücksichtigung der Experteninterviews auf, dass es sich bei den definierten Property Sets um einen anerkannten Mindeststandard handelt, der eine wirtschaftliche und auftraggeberorientierte Leistungserbringung ermöglicht und wesentliche betreiberrelevante Daten berücksichtigt. Die exemplarische Anwendung der Property Sets zeigt darüber hinaus auf, dass der offene und transparente Datenaustausch mit definierten Datenstandards von den Beteiligten gewünscht wird. Insbesondere die Auftraggeber haben ein erhöhtes Interesse an der Nutzung von offenen Schnittstellen zur Optimierung der Datenvorhaltung und damit einem Aufbau eines vollumfänglichen, digitalen Gebäudemodells, in dem alle relevanten FM-Bestands- und Prozessdaten vorgehalten sind. Dies liegt vor allem in den daraus resultierenden Möglichkeiten zur Leistungskontrolle und einer vereinfachten Ausschreibung begründet. Zusätzlich werden die relevanten Daten zur Betreiberverant-

702

Vgl. Abschnitt 3.1.

7.3 Kritische Wertung und Erkenntnisse der exemplarischen Anwendung

219

wortung strukturiert und zentral abgebildet. Die exemplarische Anwendung zeigt darüber hinaus auf, dass auch für das operative und strategische Facility Management Optimierungspotenziale durch den Einsatz von Property Sets auf IFC-Basis entstehen. Hier sind die Analyse und Ableitung von Handlungsempfehlungen hervorzuheben. Die Grundlage für die praktische Anwendung der Property Sets liegt in der Nutzung von Open BIM-Methoden. Insbesondere die Nutzung von IFC als Datenformat auch im Facility Management und in CAFM-Software bildet die Grundlage für den erfolgreichen Datenaustausch im Facility Management. Die exemplarische Anwendung stellt vor diesem Hintergrund dar, dass eine Implementierung von offenen Standards in die vorhandene Software in der Praxis extensiv umsetzbar ist. Dazu ist der Verzicht auf proprietäre Schnittstellen notwendig sowie die Nutzung von IFC-basierten Standards als Datenformat. Die exemplarische Anwendung zeigt darüber hinaus auch auf, dass die PSets eine Möglichkeit zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Auftraggeberzufriedenheit bieten. Dies begründet sich insbesondere daraus, dass die Property Sets durch die Strukturierung von Daten dazu beitragen, dass Daten schneller auffindbar sind. Ferner werden die Daten objektzentriert vorgehalten. Dies führt zu optimierten Analysemöglichkeiten. Die exemplarische Anwendung zeigt außerdem auf, dass anwendungsfallspezifische Ausschreibungen durch die Nutzung von PSets durchgeführt werden können. Das in Abschnitt 3.3 entwickelte und durch die Experteninterviews validierte Strukturmodell zum Austausch von Daten auf IFC-Basis unter Nutzung von Property Sets wird durch die exemplarische Anwendung als praxisrelevant und anwendbar bestätigt. Insbesondere der strukturierte Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemen durch die Nutzung von IFC führt zu einer Optimierung des Datenflusses. In der praktischen Anwendung zeigt sich die Notwendigkeit nach einem bidirektionalen und permanenten Austausch. Dies trifft besonders auf den Datenaustausch von FM-Prozessdaten zu. Im Hinblick auf die in den Property Sets definierten Daten bestätigt das Beispielprojekt, dass alle für die FM-Leistungserbringung relevanten Daten in den Property Sets enthalten sind. Dies unterstützt die zuvor dargestellten Ergebnisse aus den Evaluationen mithilfe der Critical Incident Technique sowie die Ergebnisse aus den durchgeführten Experteninterviews. Insbesondere die Unterteilung der Property Sets in Auftragsdaten und Zustandsdaten ermöglicht in der exemplarischen Anwendung die Historisierung von FM-Prozessdaten.

8

Zusammenfassung und Ausblick

8.1 Zusammenfassung und Ergebnisse der Arbeit Die Digitalisierung der Bau- und Immobilienbranche sowie die damit verbundene Nutzung von BIM stellt für das Facility Management und die Leistungserbringung der FM-Services eine große Herausforderung und zugleich eine Chance dar. Die BIM-Methode bietet Möglichkeiten zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und der Zufriedenheit des Auftraggebers. Hieraus ergibt sich der Ausgangspunkt der Arbeit. Zur lebenszyklusübergreifenden Nutzung von Gebäudedaten mithilfe von BIM stellt das digitale Gebäudemodell die notwendige Grundlage dar. Die Arbeit definiert zunächst einen Lösungsansatz zur Integration der FM-Daten in das digitale Gebäudemodell. Dabei stehen sowohl Bestandsdaten als auch Prozessdaten im Fokus. Darüber hinaus stellt die Arbeit die Nutzung von Property Sets zur Abbildung von Prozessdaten dar, wobei die relevanten Daten und Einflussfaktoren evaluiert und quantifiziert werden. Um die Ziele dieser Arbeit zu erreichen und den Lösungsansatz sowie die Daten wissenschaftlich zu validieren werden in dieser Arbeit acht Kapitel entwickelt. Das Kapitel 1 sowie das Kapitel 8 stellen den Rahmen der Arbeit dar. In Kapitel 2 werden die der Arbeit zugrundeliegenden Konzepte vorgestellt. In diesem Kapitel wird auf das Building Information Modeling sowie auf das Facility Management und die vom FM genutzten Daten eingegangen. Für die durchgängige und disziplinübergreifende Nutzung von Daten bildet ein Big Open BIM-Ansatzes auf Basis von Fachmodellen die Grundlage. Dadurch können die Bestandsdaten aus der Planung und Ausführung sowie die während der Leistungserbringung des Facility Managements anfallenden Prozessdaten neutral übergeben und genutzt werden. Hierauf aufbauend werden die vorhandenen Daten und Datenformate untersucht. Hierzu werden zunächst die vorhandenen Schnittstellen und Standards sowie die vorhandenen Normen und Richtlinien auf Definitionen für FM-Bestands- und Prozessdaten untersucht. Die Untersuchung zeigt, dass verschiedene Ansätze zur Integration von FM-Bestandsdaten vorhanden sind, diese jedoch keinem Ordnungsrahmen unterliegen und keine FM-Prozessdaten abbilden. Kapitel 3 entwickelt daraus einen Lösungsansatz zum Datenaustausch von Bestandsund Prozessdaten auf Grundlage des digitalen Gebäudemodells. Hierzu wird ein Strukturmodell entwickelt, das einen Austausch zwischen dem digitalen Gebäudemodell sowie dem CAFM-System und dritten Systemen auf IFC-Basis ermöglicht. Das Strukturmodell ermöglicht eine Integration von Bestands- und Prozessdaten in das digitale Gebäudemodell und sieht weiterhin das CAFM-System als zentrales IT-System für das FM an. Darüber hinaus zeigt das Strukturmodell auf, dass ein bidirektionaler © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 N. Bartels, Strukturmodell zum Datenaustausch im Facility Management, Baubetriebswesen und Bauverfahrenstechnik, https://doi.org/10.1007/978-3-658-30830-8_8

222

8 Zusammenfassung und Ausblick

und permanenter Austausch sowie eine damit verbundene Historisierung von Bestands- und Prozessdaten notwendig sind. Die Basis des Strukturmodells bilden Property Sets, die eine Erweiterung des IFC-Formats darstellen. Die Grundlage des Strukturmodells bilden Property Sets, die für die Bestandsdaten sowie verschiedene infrastrukturelle und technische FM-Services in Kapitel 4 und Kapitel 5 definiert werden. In Kapitel 4 werden zunächst die Bestandsdaten definiert. In Kapitel 5 werden Prozessdaten definiert, die die spezifischen FM-Services abbilden. Durch die Definition von Property Sets und die Pflege der Daten in den PSets wird die Datengrundlage für eine wirtschaftliche und auftraggeberorientierte Leistungserbringung geschaffen. Zusätzlich wird die Betreiberverantwortung durch die Dokumentation aller relevanten Daten unterstützt. Die in den Property Sets für die Prozessdaten definierten Daten unterteilen sich in Auftrags-, Zustands- und Verbrauchsdaten. Dadurch wird eine Möglichkeit geschaffen, die Anforderungen an die FM-Services eindeutig zu definieren und alle relevanten Daten zu historisieren. Die unter Beteiligung von ausgewählten Praxispartnern entwickelten Prozesse (s. Anhang 7) zur Abbildung der Prozessdaten zeigen auf, dass die für das FM relevanten Daten zu unterschiedlichen Zeiten im Gebäudelebenszyklus entstehen. Die Bestandsdaten werden in der Regel während der Planung und Ausführung im digitalen Gebäudemodell gepflegt. Die Auftragsdaten werden in der Regel während der Erstellung der Ausschreibung definiert. Die Zustands- und Verbrauchsdaten entstehen während der Leistungserbringung durch das Facility Management. Zur Validierung der Ergebnisse werden das Strukturmodell sowie die erarbeiteten Property Sets mithilfe von Experteninterviews auf ihre Praxisrelevanz validiert. In Kapitel 6 werden die Ergebnisse der Experteninterviews dargestellt. Die Experteninterviews zeigen, dass das Strukturmodell mit einem bidirektionalen und permanenten Austausch von Gebäudedaten auf IFC-Basis eine praxistaugliche Lösung darstellt, die zur Integration von FM-Daten in das digitale Gebäudemodell notwendig ist. Darüber hinaus zeigen die Interviews, dass die Experten eine Definition von grundlegenden Daten in Form von Property Sets befürworten. Hierbei wird insbesondere die Speicherung und Historisierung der während der Leistungserbringung anfallenden Zustands- und Verbrauchsdaten als Möglichkeit gesehen, um eine durchgängige Datenbasis über den gesamten Lebenszyklus zu schaffen. Die Experteninterviews zeigen aber auch eine Diskrepanz zwischen den Einschätzungen von FM-Dienstleistern und FM-Eigentümern auf. Die FM-Dienstleister bevorzugen eine möglichst genaue Beschreibung der Attribute im digitalen Gebäudemodell, vor allem im Hinblick auf die Definition der Auftragsdaten. Die Eigentümervertreter hingegen präferieren eine Definition der Attribute, die den FM-Dienstleister Möglichkeiten zur Gestaltung der Dienstleistungen lassen.

8.2 Ausblick

223

Zur Überprüfung der Praxistauglichkeit erfolgt in Kapitel 7 eine exemplarische Anwendung des Lösungsansatzes und der Property Sets in einem Beispielprojekt. Die exemplarische Anwendung zeigt, dass das Strukturmodell sowie die Nutzung der PSets zu einer Optimierung der Leistungserbringung beitragen. Darüber hinaus beweist die exemplarische Anwendung, dass ein transparenter, offener und softwareneutraler Datenaustausch auf mit IFC-basierten Property Sets möglich ist. 8.2 Ausblick Mit der vorliegenden Arbeit konnte ein Beitrag zur Strukturierung, Definition und zum Austausch von Bestands- und Prozessdaten für FM-Services geleistet werden. Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit zur Digitalisierung der Bau- und Immobilienbranche und der Nutzung von BIM-basierten Methoden stellt der in dieser Arbeit aufgezeigte Lösungsansatz eine wesentliche Grundlage zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit, Zufriedenheit des Auftraggebers und Betreibersicherheit durch offenen und transparenten Datenaustausch dar. Die Optimierungspotenziale, die mit Building Information Modeling einhergehen, wurden in bisherigen Forschungsergebnissen insbesondere auf die Schnittstelle zwischen Planung und Ausführung mit dem Facility Management bezogen, während Definitionen zu FM-Prozessdaten bisher nicht betrachtet wurden. Darüber hinaus wurde die konkrete Ausgestaltung von Daten nicht ausreichend definiert, sodass eine Vielzahl unterschiedlicher Standards mit unterschiedlichen Daten existierte. Wie in den Untersuchungen dargestellt wird, legt die Arbeit ihren Fokus auf die infrastrukturellen und technischen Daten. Für die Integration von kaufmännischen Daten zur Erbringung von FM-Services liegen noch keine verlässlichen Daten zur Ausgestaltung von Property Sets vor. Hier bietet IFC erste Property Sets zum Asset Management, die einer weiteren Untersuchung im Hinblick auf die Nutzung im Facility Management bedürfen. Darüber hinaus besteht noch Entwicklungspotenzial im Hinblick auf die Anwendung von digitalen Gebäudemodellen. Derzeit werden erste Pilotprojekte zur Implementierung der BIM-Methode in Planung und Ausführung durchgeführt. Vor diesem Hintergrund besteht zunächst die Notwendigkeit, die Erkenntnisse und Ergebnisse aus diesen Projekten im Hinblick auf das Facility Management auszubauen. Zusätzlich ist eine Dokumentation der Ergebnisse der Pilotprojekte notwendig, um weitere Anwendungsfälle für die Property Sets zu evaluieren. Die Property Sets wurden im Rahmen dieser Arbeit in CAFM-Connect zur Nutzung in der exemplarischen Anwendung übernommen. Hierdurch werden die Attribute in die Software der dem CAFM-Ring angeschlossenen Mitglieder übernommen und können zwischen den CAFM-Softwareprodukten neutral und auf Grundlage einer offenen

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8 Zusammenfassung und Ausblick

Schnittstelle IFC-basiert ausgetauscht werden. Notwendig ist jedoch die weitere Verbreitung der Property Sets. Hierzu ist eine Aufnahme der Property Sets in den IFCStandard (ISO 16739) anzustreben. Dadurch wird eine Standardisierung der Attribute für FM-Prozessdaten und eine weite Verbreitung der Attribute erreicht. Nach wie vor werden Standards von den Softwareherstellern noch nicht neutral umgesetzt. Trotz der Definition von Daten in IFC bestehen nach wie vor Probleme im neutralen Austausch von Daten zwischen verschiedenen Softwareprogrammen. Durch diese Arbeit wird eine Grundlage für einen interoperablen und softwareneutralen Austauschstandard auf IFC-Basis geschaffen. Dieser ist durch die Softwarehersteller neutral umzusetzen, um einen Datenaustausch über den gesamten Lebenszyklus zu ermöglichen. Diese neutrale Implementierung des IFC-Standards bildet die Grundlage für eine optimierte Leistungserbringung. Mit dieser Arbeit wurde ein Strukturmodell entwickelt, mit dem alle Beteiligten der FMBranche eine Grundlage zum neutralen und offenen Datenaustausch haben. Es werden grundlegende Daten in Form von Property Sets definiert, die von den Beteiligten zur Datenanforderung, zur Definition von FM-Services und zum Nachweis der Leistungserbringung und Wahrung der Betreiberverantwortung genutzt werden können. Dadurch können die relevanten Daten während der Leistungserbringung genutzt, berücksichtigt und ausgetauscht sowie historisiert werden. Es ist wünschenswert, wenn durch die Anwendung und Nutzung der Property Sets der Datenverlust im Facility Management reduziert wird und damit die Erbringung der FM-Services verbessert werden kann.

Stichwortverzeichnis

Bestandsdaten 39, 73, 74, 165 Allgemeine Bestandsdaten 90 Alphanumerische Bestandsdaten 39 Geometrische Bestandsdaten 93 Grafische Bestandsdaten 39 Spezifische Herstellerbestandsdaten 97 Technische Bestandsdaten 95 BIM Collaboration Format 54 FM-Datenanalyse 56 Building Information Modeling Big BIM 13 buildingSmart Data Dictionary 15 Closed BIM 13 Little BIM 13 Mehrdimensionalität 11 Open BIM 12 Vorteile im Facility Management 63 CAFM-Connect 206 Attribute 96 Definition 51 FM-Datenanalyse 56 Kataloge 51 COBie Definition 47 FM-Datenanalyse 56 Model View Definition 50 Computer Aided Facility Management (CAFM) 32, 35, 167 Customizing 35 Corporate Real Estate Management (CREM) 30 Daten 38 Digitales Gebäudemodell 9, 66 As-Built-Modell 74 As-Planned-Modell 74 Dokument 38 Enterprise Resource Planning System (ERP-System) 32, 34 Facility Management Definition 26

Ebenen 27 Key Performance Indicator 32 Sekundärprozess 27 Service Level Agreement 32 FM-Service 31, 84 Energiemanagement 145, 193 Gewährleistung 139, 190 Glasreinigung 111, 174 Grünanlagenpflege 151, 195 Inspektion 132, 185 Instandsetzung 125, 182 Unterhaltsreinigung 101, 171 Wartung 116, 177 wiederkehrende Prüfung 134, 187 Winterdienst 156, 197 Gebäudemanagement 30 Definition 30 Infrastrukturelles Gebäudemanagement (IGM) 30 Kaufmännisches Gebäudemanagement (KGM) 30 Technisches Gebäudemanagement (TGM) 30 Green Building eXtended Markup Language (gbXML) 54 FM-Datenanalyse 56 IFC 164 Attribut 19 Attribute 96 Definition 14 EXPRESS 21 FM-Datenanalyse 56 IfcDate 115 ifcXML 21, 208 Klasse 19 Objekt 19 Property Set 24, 69, 81 Schichten / Layer 17 Information 38 Level of Detail 80 Normung

© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 N. Bartels, Strukturmodell zum Datenaustausch im Facility Management, Baubetriebswesen und Bauverfahrenstechnik, https://doi.org/10.1007/978-3-658-30830-8

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DIN 31051 116 DIN EN 15221-1 27 DIN-Normenausschuss 45 GEFMA 470 46 GEFMA 922 46 GEFMA 924 46 GEFMA 926 46 GEFMA400 39 ISO 16739 16 VDI 2552 45 Proprietäre Datenformate 55 FM-Datenanalyse 56 Prozessdaten 40, 73, 75, 165, 166

Stichwortverzeichnis

Auftragsdaten 40 Historisierung 78, 211 Verbrauchsdaten 40 Zustandsdaten 40, 209 RealFM 46 FM-Datenanalyse 56 Rechtliche Aspekte 86 Auftraggeber-InformationsAnforderungen 87 besondere Vertragsbedingungen BIM 87 BIM-Abwicklungsplan 87 Integrated Project Delivery 88

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Anhang

© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 N. Bartels, Strukturmodell zum Datenaustausch im Facility Management, Baubetriebswesen und Bauverfahrenstechnik, https://doi.org/10.1007/978-3-658-30830-8

Inhaltsverzeichnis Anhang Inhaltsverzeichnis Anhang ..................................................................................................... 251 Abbildungsverzeichnis Anhang ............................................................................................. 253 Tabellenverzeichnis Anhang .................................................................................................. 255 Anhang 1:

Definitionen BIM ............................................................................................ 257

Anhang 2:

Definitionen Facility Management ................................................................. 265

Anhang 3:

Abgleich von IFC-Property Sets und CoBie auf FM-Prozessdaten ............... 269

Anhang 3.1: Entitäten in IFC zur Nutzung im FM .............................................................. 269 Anhang 3.2: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung einer FM-Aufgabe .................... 270 Anhang 3.3: Daten in IFC und COBie zur Anforderung einer Maßnahme ......................... 271 Anhang 3.4: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung der Gewährleistung ................... 272 Anhang 3.5: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung der Instandhaltung .................... 274 Anhang 3.6: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung des Zustandes ............................ 275 Anhang 3.7: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung der Zugänglichkeit .................... 276 Anhang 3.8: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung eines Objektaustauschs ............. 276 Anhang 3.9: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung eines Umzugs ............................ 277 Anhang 3.10: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung eines Risikos ............................. 278 Anhang 3.11: Daten in IFC und COBie zum Energieverbrauch ........................................... 279 Anhang 4:

Normen und Richtlinien für BIM im FM ....................................................... 281

Anhang 5:

Klassifikationssysteme und Methoden für das FM ........................................ 287

Anhang 6:

Zuordnung der Property Sets zu Kostengruppen ............................................ 289

Anhang 7:

Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets .................... 299

Anhang 7.1: Bestandsdaten ................................................................................................. 300 Anhang 7.2: Unterhaltsreinigung ........................................................................................ 302 Anhang 7.3: Glasreinigung .................................................................................................. 304 Anhang 7.4: Wartung .......................................................................................................... 306 Anhang 7.5: Instandsetzung ................................................................................................ 308 Anhang 7.6: Inspektion ....................................................................................................... 310 Anhang 7.7: Wiederkehrende Prüfung ................................................................................ 312 Anhang 7.8: Nachverfolgung der Gewährleistung .............................................................. 314 Anhang 7.9: Energiemanagement ....................................................................................... 316

252

Inhaltsverzeichnis Anhang

Anhang 7.10: Grünanlagenpflege.......................................................................................... 318 Anhang 7.11: Winterdienst ................................................................................................... 320 Anhang 8:

Experteninterviews Vorgehen ........................................................................ 323

Anhang 9:

Auswertung der Experteninterviews .............................................................. 325

Anhang 10:

Experteninterviews ......................................................................................... 329

Abbildungsverzeichnis Anhang Abbildung A- 1: Auswertung von Schlagworten innerhalb verschiedener Definitionen von BIM ............................................................................... 264 Abbildung A- 2: Strukturierung der Normungs- und Richtlinienaktivitäten in Deutschland ................................................................................................................... 281 Abbildung A- 3: Prozessdarstellung Unterhaltsreinigung.................................................... 301 Abbildung A- 3: Prozessdarstellung Unterhaltsreinigung.................................................... 303 Abbildung A- 4: Prozessdarstellung Glasreinigung ............................................................. 305 Abbildung A- 5: Prozessdarstellung Wartung...................................................................... 307 Abbildung A- 6: Prozessdarstellung Instandsetzung............................................................ 309 Abbildung A- 7: Prozessdarstellung Inspektion ................................................................... 311 Abbildung A- 8: Prozessdarstellung Wiederkehrende Prüfung ........................................... 313 Abbildung A- 9: Prozessdarstellung Nachverfolgung der Gewährleistung ......................... 315 Abbildung A- 10: Prozessdarstellung Energiemanagement ................................................... 317 Abbildung A- 11: Prozessdarstellung Grünanlagenpflege ..................................................... 319 Abbildung A- 12: Prozessdarstellung Winterdienst ............................................................... 321 Abbildung A- 13: Berufsfelder der Interviewpartner ............................................................. 325 Abbildung A- 14: Erfahrung der Interviewpartner im Bereich BIM ..................................... 326 Abbildung A- 15: Räumliche Verteilung der Experten (GES = Gesamt, DL = Dienstleister, EIG = Eigentümer, BER = Berater) .......................................................... 327 Abbildung A- 16: Beschreibung der Boxplots am Beispiel eines Attributes. ........................ 328

Tabellenverzeichnis Anhang Tabelle A- 1: Definitionen des Begriffs Building Information Modeling ........................... 263 Tabelle A- 2: Definitionen des Begriffs Facility Management ............................................ 267 Tabelle A- 3: Daten in IFC zur Beschreibung einer FM-Aufgabe ....................................... 270 Tabelle A- 4: Daten in COBie zur Beschreibung einer FM-Aufgabe .................................. 271 Tabelle A- 5: Daten in IFC zur Beschreibung der Anforderung einer Maßnahme .............. 271 Tabelle A- 6: Daten in COBie zur Beschreibung der Anforderung einer Maßnahme ......... 272 Tabelle A- 7: Daten in IFC zur Beschreibung der Gewährleistung ..................................... 273 Tabelle A- 8: Daten in COBie zur Beschreibung der Gewährleistung ................................ 273 Tabelle A- 9: Daten in IFC zur Beschreibung der Instandsetzung ....................................... 274 Tabelle A- 10: Daten in COBie zur Beschreibung der Instandsetzung .................................. 275 Tabelle A- 11: Daten in IFC zur Beschreibung des Zustandes .............................................. 276 Tabelle A- 12: Daten in IFC zur Beschreibung der Zugänglichkeit ...................................... 276 Tabelle A- 13: Daten in COBie zur Beschreibung der Zugänglichkeit ................................. 276 Tabelle A- 14: Daten in IFC zur Beschreibung des Objektaustauschs .................................. 277 Tabelle A- 15: Daten in IFC zur Beschreibung eines Umzugs .............................................. 277 Tabelle A- 16: Daten in IFC zur Beschreibung eines Risikos ............................................... 278 Tabelle A- 17: Daten in COBie zur Beschreibung eines Risikos........................................... 279 Tabelle A- 18: Daten in IFC zur Beschreibung des Energieverbrauchs ................................ 279 Tabelle A- 19: Normen und Richtlinien für BIM im FM....................................................... 285 Tabelle A- 20: Zuordnung der Property Sets zu Kostengruppen ........................................... 298 Tabelle A- 22: Räumliche Verteilung der Experten und Berufsfelder ................................... 327

Anhang 1: Definitionen BIM In der Literatur über BIM gibt es derzeit keine einheitliche Definition des Begriffes Building Information Modeling.695 Die nachfolgende Tabelle A- 1 stellt deshalb eine Reihe von Quellen zusammen, die eine Definition des Begriffes BIM geben. Dabei reichen die Definitionen von der Beschreibung, dass BIM eine Softwareanwendung ist bis zur Definition als Arbeitsmethode. Autor

Definition

Björk und Penttilä (1989)

Product models are conceptual structures specifying what kind of information is used to describe buildings and how such information is structured. The methodology used in such models is object-centred and based on advanced concepts from database, knowledge based systems and programming language theory. The central concepts are objects, attributes and relationships between objects.696

The associated general contractors of America (AGC) (2005)

Building Information Modeling is the development and use of a computer software model to simulate the construction and operation of a facility. The resulting model, a Building Information Model, is a data-rich, object-oriented, intelligent and parametric digital representation of the facility, from which views and data appropriate to various users’ needs can be extracted and analyzed to generate information that can be used to make decisions and improve the process of delivering the facility.697

American Institute of Architects (AIA) (2007)

A project delivery approach that integrates people, systems, business structures and practices into a process that collaboratively harnesses the talents and insights of all participants to optimize project results, increase value to the owner, reduce waste, and maximize efficiency through all phases of design, fabrication, and construction.698

695

Vgl. hierzu auch Abschitt 2.2. Björk und Penttilä 1989, S. 176. 697 Ernstrom et al. 2005, S. 1. 698 Cook et al., S. 2. 696

258

Anhang 1: Definitionen BIM

National Building Information Modeling Standard (NBIMS) (2007)

A BIM is a digital representation of physical and functional characteristics of a facility. As such it serves as a shared knowledge resource for information about a facility forming a reliable basis for decisions during its lifecycle from inception onward. A basic premise of BIM is collaboration by different stakeholders at different phases of the lifecycle of a facility to insert, extract, update, or modify information in the BIM to support and reflect the roles of that stakeholder. The BIM is a shared digital representation founded on open standards for interoperability.699

Donath (2008)700

BIM steht für das Konzept der ganzheitlichen Gebäudedatenmodellierung, d. h. sämtliche relevanten Gebäudedaten werden in einem Modell oder Modellverbund verwaltet, welches allen beteiligten Fachgebieten zur Verfügung steht. Anhand dieses Gebäudemodells lassen sich alle notwendigen Sichten – Grundrisse, Schnitte, Ansichten, Details, Raum- und Bauteillisten, statische Systeme, etc. – ableiten. Änderungen im Projekt werden aufgrund der gemeinsamen Datenbasis automatisch in allen Sichten abgeglichen.

Gu und London (2010)

Building Information Modeling (BIM) is an IT enabled approach that involves applying and maintaining an integral digital representation of all building information for different phases of the project lifecycle in the form of a data repository. The building information involved in the BIM approach can include both geometric data as well as non-geometric data.701

The associated general contractors of America (AGC) (2010)

A Building Information Model3 is an electronic representation of a facility for the purpose of design, analysis, construction and operation. A BIM consists of geometric, 3D representations of the building elements plus additional information that needs to be captured and transferred in the AEC delivery process and in the operations process of a facility.702

Dykstra (2011) Building Information Modeling is a computer-based system that creates three-dimensional cyber models of a structure’s geometry (plans, elevations, sections, etc.). In addition to providing team members with full-scale models that can be assessed and adjusted, the program incorporates nongraphical data and links.703

699

National Institute of Building Sciences 2007, S. 20. Donath 2008, S. 20. 701 Gu und London 2010, S. 988. 702 Reinhardt et al. 2010, S. 1. 703 Dykstra 2011, S. 84. 700

Anhang 1: Definitionen BIM

259

Forbes und Ahmed (2011)

Building information modeling (BIM) is the process of generating and managing building data during its life cycle. It is also a tool as well as a process, and increases productivity and accurancy in the design and construction of buildings.704

Mastering Autodesk Revit Architecture (2011)

Building Information Modeling, or BIM is a parametric, 3D model that is used to generate plans, sections, elevations, perspectives, details, schedules – all of the necessary components to document the design of a building.705

Reddy, P. (2012)

Building Information modeling is most often referred to as BIM. In practice, BIM is defined as the file that is created by the use of three-dimensional (3-D) computer aided design (CAD) software programs. Unfortunately, this is the broadcast definition and is often the root cause of failure in the deployment of BIM. The focus on BIM as being an “upgrade” to the latest CAD software is the first step many firms take in the wrong direction. In reality BIM is a process improvement methodology that leverages date to analyze and predict outcomes throughout different phases of the building life cycle.706

Allplan (2013)

Die “Gebäudedatenmodellierung” beschreibt den Prozess und die Methode zur Erstellung und Pflege eines digitalen Datenmodells in Form eines virtuellen, dreidimensionalen Gebäudes.707

Egger, M. et al. (2013)

BIM, verstanden als Building Information Modeling, bezeichnet eine Arbeitsmethode im Bauwesen. […] Das BIM-Ziel ist eine zentrale Verwaltung von möglichst allen projektrelevanten Informationen. Dazu gehören beispielsweise auch die Verweise auf Ressourcen, Prozesse, schriftliche Dokumentationen und weitere Informationen, die zum Projekterfolg beitragen und mit anderen Werkzeugen gebündelt werden.708

704

Forbes und Ahmed 2011, S. 213. Baker und Garrett 2011, S. 5. 706 Reddy 2012, S. 1. 707 Nemetschek Allplan Systems GmbH 2013, S. 4. 708 Egger et al. 2013, S. 18. 705

260

Anhang 1: Definitionen BIM

HochtiefVicon (Hrsg.) (2013)

BIM ist eine Methode zur Optimierung der Planung, der Ausführung und des Betriebs von Bauwerken. Die Grundlage von BIM ist ein 3D-Computermodell, das um weitere Informationen wie Zeit, Kosten, Nutzung erweitert werden kann. Das „I‟ in BIM steht für Information und kann von den verschiedenen Projektpartnern unterschiedlich genutzt werden. So erzeugt das Projekt koordinierte, informative BIM-Modelle, die während des gesamten Projektverlaufs wiederverwendet werden können. Aus diesem Grund handelt es sich bei BIM auch um kein Softwarepaket. BIM ist vielmehr eine Arbeitstechnik, die sowohl die Projektsteuerung als auch die Zusammenarbeit in der Planungs-, Bau- und Betriebsphase erleichtert.709

Malkwitz, A. / Schneider, C. / Karl, C.K. (2013)

Bei BIM handelt es sich um eine ganzheitliche Arbeitsmethode über alle Lebenszyklusphasen basierend auf einem aktiven Informationsfluss zwischen allen Beteiligten. Im Zentrum steht hier ein physisches, mehrdimensionales, digitales Gebäudedatenmodell, bei dem alle Vorgänge und Prozesse rund um die funktionalen Eigenschaften des Objekts im Lebenszyklus miteinander in Verbindung stehen.710

May, M. (Hrsg.) (2013)

Building Information Modeling (BIM) ist eine Methode zur digitalen Planung und Dokumentation von Bauwerken und zur Koordination aller damit verbundenen Vorgänge rund um den Lebenszyklus des Bauwerks.711

Newman, S. L. (2013)

BIM is defined as the process of generating and managing building data during a structure’s life cycle; it involves representing design through objects that carry the geometry, relations and attributes of the components that they represent.712

Eschenbruch, K. et al. (2014)

Die BIM-Methode ist eine Methode für die Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Bauprojekten auf Basis eines virtuellen Gebäudemodells. Kennzeichen ist die durchgängig modellgestützte, dreidimensionale Planung, Ausführung und Bewirtschaftung eines Bauwerks und die Verwendung dieses Modells und der darin enthaltenen Informationen für unterschiedliche Simulationen und Analysen.713

RICS (2014)

[…] key BIM words to remember are: people, information, processes, technology. A word to forget is ‘Building’. BIM applies to all built assets (bridges, roads, track etc.) not just buildings.714

709

Hochtief ViCon 2014. Malkwitz et al. 2013, S. 30. 711 May 2013, S. 242. 712 Newman 2013, S. 1. 713 Eschenbruch und Malkwitz 2014, S. 4. 714 RICS 2014. 710

Anhang 1: Definitionen BIM Scherer und Schapke (2014)

261

BIM ist die ganzheitliche Arbeitsweise mit allen Daten des gesamten Baulebenszyklus in digitaler Form.715

Al Ahbabi und BIM is essentially a „tool“ to facilitate efficient design and construction Alshawi (2015) process – made possible by advances in computer-based modelling technologies. It is a digital reprentation of project information which can be easily and quickly stored, accessed and shared by all project partners. BIM can also be considered as a component-based three-dimensional (3D) representation of assets, within which properties and behavior of elements can be evaluated.716 BMVI (2015)

Building Information Modeling bezeichnet eine kooperative Arbeitsmethodik, mit der auf der Grundlage digitaler Modelle eines Bauwerks die für seinen Lebenszyklus relevanten Informationen und Daten konsistent erfasst, verwaltet und in einer transparenten Kommunikation zwischen den Beteiligten ausgetauscht oder für die weitere Bearbeitung übergeben werden.717

Borrmann et al. (2015)

Methoden und Werkzeuge zur durchgängig digitalen Unterstützung der Planung, Ausführung und Bewirtschaftung im Lebenszyklus von Bauwerken.718

Brusaporci, S. (Hrsg.) (2015)

Building Information Modeling [is] a digital representation of physical and functional characteristics of a facility.719

PLANON (2015)

BIM ist ein Computermodell, das die physischen, technischen und funktionalen Merkmale eines Gebäudes enthält.720

Przybylo (2015)

Building Information Modeling (BIM) ist eine optimierte Methode zur Planung, Ausführung und zum Betrieb von Bauwerken mit einem partnerschaftlichen Ansatz. Grundlage bildet die zentrische, strukturierte Bereitstellung von Informationen zur gemeinschaftlichen Nutzung.721

Eichler (2016)

BIM, ausgeschrieben Building Information Modeling, beschreibt den integrierten Prozess der bauelementorientierten Planung – eine Methode der transdisziplinären Planungsorganisation und -dokumentation.722

715

Scherer und Schapke 2014c, S. 1. Al Ahbabi und Alshawi 2015, S. 404. 717 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur 2015, S. 4. 718 Borrmann et al. 2015b, S. 582. 719 Brusaporci 2015, S. 309. 720 PLANON 2015. 721 Przybylo 2015, S. 49. 722 Eichler 2014, S. 18. 716

262

Anhang 1: Definitionen BIM

Gheisari und Building Information Modeling (BIM) is the process of developing and Irizarry (2016) using three dimensional (3D) representations of building objects together with other objects in the building. Advances in architecture, engineering, construction and operations (ACO) point to BIM as the new standard for computer-aided design (CAD) in the AECO industry.723 Mordue et al (BIM for Dummies) (2016)

BIM is a process for combining information and technology to create a digital representation of a project that integrates data from many sources and envolves in parallel with the real project across ist entire timeline, including design, construction, and in-use operational information.724

Pilling (2016)

Building Information Modeling bezeichnet eine kooperative Arbeitsmethodik, mit der auf der Grundlage digitaler Modelle eines Bauwerkes die für seinen Lebenszyklus relevanten Informationen und Daten konsistent erfasst, verwaltet und in einer transparenten Kommunikation zwischen den Beteiligten ausgetauscht oder für die weitere Bearbeitung übergeben werden.725

Statista (2016)

Building Information Modeling (BIM) ist eine Planungsmethode im Bauwesen, bei der es um die Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe von Software geht.726

Schrammel / Wilhelm (2016)

Building Information Modeling (BIM) ist eine im Ausland erprobte, in Deutschland jedoch noch neuartige Planungsmethode, die auf digitaler Basis ein virtuelles Modell des Bauvorhabens erstellt, in welches die gesamte Objekt- und Fachplanung integriert ist. BIM dient der Beschreibung und Entwicklung von dreidimensionalen Bauwerksmodellen mithilfe des gemeinsamen partnerschaftlichen Managements (insbesondere Erstellung und Verwaltung) von digitalen Informationen in Bauprojekten.727

GEFMA 470 (2017)

Building Information Modeling (BIM) ist eine Arbeitsmethode für das Planen, Errichten und Betreiben von Bauwerken. BIM basiert auf der aktiven Vernetzung aller Beteiligten über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie.728

BuildingSMART Alliance (o. J.)

A Building Information Model serves as a shared knowledge resource for information about a facility forming a reliable basis for decisions during its life cycle form inception onward.729

723

Gheisari und Irizarry 2016, S. 70. Mordue et al. 2016, S. 8. Pilling 2016, S. 47. 726 Brandt 2016. 727 Schrammel und Wilhelm 2016, S. 1. 728 GEFMA 470, S. 7. 729 Baker und Garrett 2011, S. 5. 724 725

Anhang 1: Definitionen BIM

263

ViCon (o. J.)

BIM ist eine Methode zur Optimierung der Planung, der Ausführung und des Betriebs von Bauwerken. Die Grundlage von BIM ist ein 3D-Computermodell, das um weitere Informationen wie Zeit, Kosten, Nutzung erweitert werden kann. BIM ist kein Softwarepaket, sondern eine Arbeitsmethode, die sowohl die Projektsteuerung als auch die Zusammenarbeit in der Planungs-, Bau- und Betriebsphase erleichtert.730

VINCI (Hrsg.) (o. J.)

A process intended to reduce risks and provide optimal solutions Building Information Modeling (BIM) is a unique source of information intended for all parties involved in a project, throughout the project’s life cycle, supported by a 3D digital model and a database operating within a collaborative environment. The BIM process can be used for all stages of a structure’s life, from its initial design to the end of its service life (rehabilitation or dismantling), including all the phases of its construction, use, and maintenance, up to its rehabilitation or demolition.731

Tabelle A- 1: Definitionen des Begriffs Building Information Modeling

Eine Analyse der zuvor dargestellten Definitionen732 zeigt, dass Building Information Modeling in den meisten Definitionen als Methode oder Prozess bezeichnet wird (27 Nennungen). Weitere Aspekte, die in der überwiegenden Anzahl der Definitionen genannt werden, sind mit jeweils 23 Nennungen die Lebenszyklusorientierung von BIM sowie der Fokus von BIM auf der Nutzung, Verwertung und Analyse von Daten und Informationen.733 In der Hälfte aller Definitionen (18 Nennungen) wird das digitale Gebäudemodell als Kern von BIM genannt. Teilweise wird in diesem Zusammenhang von einem dreidimensionalen Gebäudemodell gesprochen, insgesamt 11-mal wird BIM als dreidimensional beschrieben. Weitere wesentliche Aspekte sind die Interdisziplinarität von BIM (15 Nennungen) und die Nutzung von Technologie und Software als Grundlage für BIM (14 Nennungen). Die Auswertung ist in Abbildung A- 1 dargestellt.

730

Hochtief ViCon o. J. VINCI o. J. 732 In die Auswertung fließen 36 Definitionen von unterschiedlichen Fachrichtungen und aus unterschiedlichen Jahren ein. 733 In zwei Fällen wird im Rahmen der Nennung von Daten und Informationen erwähnt, dass relevante Informationen den Kern von BIM ausmachen. 731

264

Anhang 1: Definitionen BIM 30 25 20

15 10 5

27 23

23 18

15

14 11 6

5

5

5

2

1

0

Abbildung A- 1: Auswertung von Schlagworten innerhalb verschiedener Definitionen von BIM

Aus dieser Auswertung ergibt sich für die Arbeit nachfolgende Arbeitsdefinition: Building Information ist eine Methode, die über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes agiert und hierbei mithilfe von digitalen Technologien verschiedene Gebäudemodelle derart miteinander kombiniert, dass ein interdisziplinärer Austausch zwischen den fachlich Beteiligten ermöglicht wird. Das Endprodukt ist ein digitales Gebäudemodell, in dem alle relevanten Daten des Gebäudes enthalten und jederzeit abrufbar sind.

Anhang 2: Definitionen Facility Management In der Literatur über FM gibt es derzeit keine einheitliche Definition des Begriffes Facility bzw. Facilities Management734. Die nachfolgende Tabelle A- 2 stellt deshalb eine Reihe von Quellen zusammen, die eine Definition des Begriffes FM geben. Autor

Definition

United States Library of Congress (1982)

Facility Management is the practice of coordinating the physical workplace with the people and work of the organization, integration the principles of business administration, architecture, and behavioral and engineering sciences.735

IFMA (1983)

Facility management is the practice of coordinating the physical workplace with the people and the work of the organisation. It integrates the principles of business administration, architecture, and the behavioural and engineering sciences.736

VDMA (1996)737

Facility Management ist die Gesamtheit aller Leistungen zur optimalen Nutzung der betrieblichen Infrastruktur auf der Grundlage einer ganzheitlichen Strategie.

VDI 3801 (2000)

[Facility Management ist ein] unternehmerischer Prozess, der durch die Integration von Planung, Kontrolle und Bewirtschaftung bei Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen (facilities) und unter Berücksichtigung von Arbeitsplatz und Arbeitsumfeld eine verbesserte Nutzungsflexibilität, Arbeitsproduktivität und Kapitalrentabilität zum Ziel hat.738

VDI 6009-1 (2002)

Unter Facility Management (FM) versteht man die Gesamtheit aller Leistungen zur optimalen Nutzung der betrieblichen Infrastruktur auf der Grundlage einer ganzheitlichen Strategie. Betrachtet wird der gesamte Lebenszyklus von der Planung und Erstellung bis zum Abriss.739

BIFM (2003)

Facilities management is the integration of processes within an organisation to maintain and develop the agreed services, which support and improve the effectiveness of its primary activities.740

734

Vgl. hierzu auch Abschnitt 2.3. Rondeau et al. 2006, S. 3. RICS o. J. 737 Gondring und Wagner 2007, S. 16. 738 VDI 3801, S. 2. 739 VDI 6009-1, S. 5. 740 BIFM 2003. 735 736

266

Anhang 2: Definitionen Facility Management

IFMA (2003)

Facility management is a profession that encompasses multiple disciplines to ensure functionality of the built environment by integrating people, place, process and technology.741

GEFMA (2004)

Facility Management ist eine Managementdisziplin, die durch ergebnisorientierte Handhabung von Facilities und Services im Rahmen geplanter, gesteuerter und beherrschter Facility Prozesse eine Befriedigung der Grundbedürfnisse von Menschen und Arbeitsplatz, Unterstützung des Unternehmenskernprozesses und Erhöhung der Kapitalrendite bewirkt. Hierzu dient die permanente Analyse und Optimierung der kostenwirksamen Vorgänge rund um bauliche und technische Anlagen, Einrichtungen und im Unternehmen erbrachte (Dienst-) Leistungen, die nicht zum Kerngeschäft gehören.742

Hellerforth, M. (2006)

FM ist die ganzheitliche, integrierte und umfassende Bedarfsermittlung, Planung, Erstellung, Inbetriebnahme, Bewirtschaftung und Verwertung von Grundstücken, Immobilien, Einrichtungen, Anlagen und damit zusammenhängenden Prozessen sowie Infrastrukturmaßnahmen mit der Zielsetzung einer Ertragssteigerung und Werterhaltung für den Investor und einer Kostenoptimierung für den Nutzer, der Kundenstatus hat.743

Nävy, J. (2006)

Facility Management ist ein strategisches Konzept zur Bewirtschaftung, Verwaltung und Organisation aller Sachressourcen innerhalb eines Unternehmens. Unter Sachressourcen (Facilities) werden alle Grundstücke, Gebäude, Räume, Infrastrukturen, Anlagen, Maschinen und Versorgungseinrichtungen innerhalb eines Unternehmens verstanden.744

DIN EN 15221-1 (2007)

Integration von Prozessen innerhalb einer Organisation zur Erbringung und Entwicklung der vereinbarten Leistungen, welche die Effektivität der Hauptaktivitäten der Organisation unterstützen und verbessern.745

Valande et al. (2008)

BIM is the process of generating, storing, managing, exchanging, and sharing building information in an interoperable and reusable way.746

741

IFMA 2003. GEFMA 100, S. 3. 743 Hellerforth 2006, S. 6. 744 Nävy 2006, S. 3. 745 DIN EN 15221-1, S. 5. 746 Vanlande et al. 2008, S. 71. 742

Anhang 2: Definitionen Facility Management

267

Barrett, P. / Baldry, D. (2009)

FM is an integrated approach to maintain, improve and adapt the buildings of an organization in order to create an environment that strongly supports the primary objectives of the organization. […] It should be clear from the definition that key aspects of facilities management are taken to be an integrating role in which management issues predominate over technical matters; a service justified an orientated towards making a positive contribution to the primary business.747

OmniClass (2012)

Oversight of a facility's multiple employees and services to ensure a safe and functioning building.748

RICS (2012)

(Facility Management is) a discipline that improves and supports the productivity of an organisation by delivering all needed appropriate services, infrastructures, etc. that are needed to achieve business objective.749

Sulaiman, N. et al. (2013)

FM is an integrated of a wide spectrum of organizational core business and support service devoted to the coordination of people, property, business process and technology in achieving sustainable facilities management best practice excellence.750

Bormann, A. et al. (2015)

Mit dem Begriff “Facility Management” (FM), in der Übersetzung „Anlagenmanagement“ oder auch „Liegenschaftsverwaltung“ wird die Verwaltung und Bewirtschaftung von Grundstücken, Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen bezeichnet.751

Kaiser, C. et al. (2018)

Aus dieser Definition ergibt sich, dass das Facility Management als Teil des Sekundärprozesses eines Unternehmens einzuordnen ist, der in direktem Zusammenhang mit Aufgabenstellungen rund um die Immobilie oder sonstige technische Anlagen steht.752

Tabelle A- 2: Definitionen des Begriffs Facility Management

747

Barrett und Baldry 2003, S. 11. OmniClass 2012, S. 18. 749 RICS 2012, S. 10. 750 Abdullah et al. 2014, S. 3. 751 Borrmann et al. 2015b, S. 385. 752 Kaiser et al. 2018, S. 144. 748

Anhang 3: Abgleich von IFC-Property Sets und CoBie auf FM-Prozessdaten In den nachfolgenden Abschnitten werden die Property Sets und Entitäten aus IFC und COBie dargestellt, mit deren Hilfe FM-Prozessdaten abgebildet werden können. Dabei werden die Property Sets aus IFC genutzt und mögliche Aspekte der Nutzung im FM dargestellt. Das originäre Ziel der Property Sets ist in der Regel die Unterstützung der Planung und Abwicklung. Ein direkter Bezug zum Facility Management besteht lediglich beim Property Set Warranty, bei IfcActionRequest und beim Property Set Maintenance. Ein weiteres Property Set, das im Rahmen des FM genutzt werden kann, ist das PSet ProjectOrderMoveOrder. Die anderen in diesem Anhang dargestellten Property Sets sind mögliche Unterstützungssets z. B. zur Definition eines Risikos. Diesen Property Sets aus IFC werden ähnliche Daten, die in COBie definiert sind, zugeordnet. Dadurch kann ein Stand der möglichen vorhandenen Prozessdaten für das FM erzielt werden. Der Anhang stellt damit Möglichkeiten dar, wofür die Property Sets genutzt werden können, auch wenn diese nicht immer originäre Aufgaben der Property Sets sind. Anhang 3.1: Entitäten in IFC zur Nutzung im FM Einige Entitäten können im Rahmen des Facility Managements genutzt werden. Insbesondere nachfolgende Entitäten sind im Rahmen von infrastrukturellen und technischen FM-Prozessen relevant: -

IfcActionRequest: Beschreibt die Anfrage für eine Information, Angebotslegung oder Tätigkeit (z. B. Instandhaltung, kleinere Arbeiten, Bestellungen).

-

IfcEvent: Beschreibt etwas, das eintritt und eine Handlung oder Antwort erfordert (z.B. Reparaturauftrag).

-

IfcPerformanceHistory: Beschreibt die Performance über ein Zeitintervall (z. B. Energiemanagement).

-

IfcPermit: Vorgaben zur Arbeitssicherheit (bspw. werden zusätzlich zum IfcActionRequest oder IfcTask IfcPermit notwendig, damit der Arbeitsschutz gewährt ist).

-

IfcProjectOrder: Beschaffung von Produkten oder Ausführung von Arbeiten für das Bauprojekt und FM (z. B. Beschaffung, Ausführung von Reparaturaufträgen, Instandhaltungsleistungen).

-

IfcRegularTimeSeries: Bereitstellung von Daten zu bestimmten Intervallen (z. B. Energiemanagement, Instandhaltung).

-

IfcTask: Beschreibt eine Arbeitseinheit, die in einem Projekt erbracht werden muss (z. B. Instandhaltung, Reinigung, Grünanlagenpflege, Winterdienst).

270

Anhang 3: Abgleich von IFC-Property Sets und CoBie auf FM-Prozessdaten

Anhang 3.2: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung einer FM-Aufgabe IfcTask wird als eine Aufgabe definiert, die in einem Bauprojekt ausgeführt werden muss. In der Definition wird damit klar gezeigt, dass IfcTask als Entität für die Planung und Ausführung gilt. Die Daten können jedoch auch für FM-Prozessdaten genutzt werden, z. B. für Hausmeistertätigkeiten. Die Daten, die in der Entität definiert werden, sind in nachfolgender Tabelle A3 dargestellt. PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

IfcTask

Status

Status

Status der Aufgabe753

WorkMethod

Arbeitsmethode

Arbeitsmethode, die genutzt wird um die Aufgabe auszuführen.

IsMilestone

Meilenstein

Gibt an, ob die Aufgabe einen Meilenstein darstellt (JA) oder nicht (Nein)

Priority

Priorisierung

Priorisierung der durchzuführenden Aufgabe im Verhältnis zu den anderen Aufgaben

TaskTime

Zeit für Aufgabe

Zeitbezogene Informationen für die Aufgabe

PredefindedType

Aufgabentyp

Spezifizierung der Aufgabe anhand definierter Typen754

Tabelle A- 3: Daten in IFC zur Beschreibung einer FM-Aufgabe755

In CoBie können ebenfalls Daten zu einem Property Set zusammengefasst werden, das eine Aufgabe beschreibt. Die Daten sind insbesondere im Datenblatt Job zusammengefasst und in Tabelle A- 4 dargestellt. PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

Job

Category

Kategorie

Kategorisierung der jeweiligen Aufgabe756

Status

Status

Status der Aufgabe757

Desription

Beschreibung

Beschreibung der durchzuführenden Aufgabe

Duration

Dauer

Dauer der durchzuführenden Aufgabe

DurationUnit

Dauer (Einheit)

Einheit der Dauer der durchzuführenden Aufgabe

Start

Beginn

Zeit, zu der die Aufgabe begonnen wird

TaskStartUnit

Beginn (Einheit)

Einheit der Zeit, zu der die Aufgabe begonnen wird

Frequency

Intervall

Häufigkeit der durchzuführenden Aufgabe

753

Mit der Enumeration für den Status: Noch nicht begonnen / begonnen / abgeschlossen ( buildingSMART International Ltd. 2016g). 754 Mit der Enumeration für den Aufgabentyp: Wartestellung / Im Bau / Abbruch / Abtragen / Wegwerfen / Installation / Logistik / Instandhaltung / Umzug / Betrieb / Wegbringen / Renovierung / Benutzerdefiniert / Nicht definiert (buildingSMART International Ltd. 2016h). 755 Mit Änderungen enthalten in: buildingSMART International Ltd. 2016g. 756 Mit der Enumeration für die Kategorie: Reparatur / Kalibrierung / Notfall / Inspektion / durchzuführende Maßnahme / Sicherheit / Objekt / Außerbetriebnehmen / Objekt / Inbetriebnehmen / Testen / Fehlerbehebung (Vgl. buildingSMART International Ltd. o. J.). 757 Mit der Enumeration für den Status: Noch nicht begonnen / begonnen / abgeschlossen (Vgl. buildingSMART International Ltd. o. J.).

Anhang 3: Abgleich von IFC-Property Sets und CoBie auf FM-Prozessdaten PSet

271

Name

Name (de)

Beschreibung

FrequencyUnit

Intervall (Einheit)

Einheit der Häufigkeit der durchzuführenden Aufgabe

Priors

Priorisierung

Priorisierung der durchzuführenden Aufgabe im Verhältnis zu den anderen Aufgaben

Tabelle A- 4: Daten in COBie zur Beschreibung einer FM-Aufgabe758

Anhang 3.3: Daten in IFC und COBie zur Anforderung einer Maßnahme Das PSet_ActionRequest definiert gemeinsam mit der Entität IfcActionRequest die Daten für die Anforderung einer Maßnahme. Dies können nach der Definition sowohl kleinere Aufgaben und Leistungen als auch Einkaufsprozesse oder die Erstellung eines Fehlerberichts bei Instandhaltungen sein.759 Die Daten aus IFC sind in der nachfolgenden Tabelle A- 5 dargestellt. PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

IfcActionRequest

PredefinedType

Quelle

Quelle der Kundenanforderung760

Status

Status

Status der Kundenanforderung761

LongDescription

Beschreibung

Detaillierte Beschreibung der Kundenanforderung

RequestSourceLabel

Label

Ein spezifischer Name oder Label zur Identifizierung der Anforderungsquelle

RequestSourceName

Name des Kunden

Person, die die Anforderung gemacht hat

RequestComments

Kommentare

Mögliche Kommentare zur Anforderung

Pset_ActionRequest

Tabelle A- 5: Daten in IFC zur Beschreibung der Anforderung einer Maßnahme762

In COBie sind die Daten, die unter IfcActionRequest definiert sind, unter dem Reiter Issue definiert. Diese Daten lassen sich ebenfalls zu einem Property Set zusammenfassen, das in der nachfolgenden Tabelle A- 6 dargestellt ist.

758

Vgl. Carrasquillo Mangual und Bogen o. J. Vgl. East et al. 2017, S. 85. 760 Mit der Enumeration für die Quelle: Email / Fax / Telefon / Post / mündlich / benutzerdefiniert / nicht definiert ( buildingSMART International Ltd. 2016b). 761 Mit der Enumeration für den Status: noch nicht begonnen / keine Maßnahmen erforderlich / planmäßig / dringend ( buildingSMART International Ltd. 2016b). 762 Eigene Darstellung in Anlehnung an: buildingSMART International Ltd. 2016b und buildingSMART International Ltd. 2016l. 759

272

Anhang 3: Abgleich von IFC-Property Sets und CoBie auf FM-Prozessdaten

PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

Issue

Type

Aufgabentyp

Beschreibung der durchzuführenden Kundenanforderung763

Risk

Risiko

Zu erwartendes Risiko bei der Durchführung der Kundenanforderung764

Chance

Wahrscheinlichkeit

Wahrscheinlichkeit, dass das Risiko eintritt765

Impact

Auswirkung

Auswirkung der Kundenanforderung auf die Leistungserbringung766

Description

Beschreibung

Beschreibung der durchzuführenden Kundenanforderung

Tabelle A- 6: Daten in COBie zur Beschreibung der Anforderung einer Maßnahme767

Anhang 3.4: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung der Gewährleistung Das Property Set Warranty stellt die Daten dar, die nach IFC für die Beschreibung der Gewährleistung notwendig sind. Die in IFC definierten Daten sind in der Tabelle A- 7 dargestellt. Auf diesen Daten basierend kann der Prozess der Gewährleistung abgebildet werden. Hierzu sind Ergänzungen der Attribute vorzunehmen, um den Prozess genau zu beschreiben und alle relevanten Daten erfassen zu können.

763

Mit der Enumeration für den Aufgabentyp: Austausch / Beschwerde / Funktionsprüfung / umweltmäßig / Innenluftqualität / Einrichtung / Informationsbedarf / Sicherheit / Spezifikation (buildingSMART International Ltd. o. J.). 764 Mit der Enumeration für das Risiko: Sehr hoch / hoch / normal / niedrig / nicht definiert ( buildingSMART International Ltd. o. J.). 765 Mit der Enumeration für die Wahrscheinlichkeit: eingetreten / hoch / normal / niedrig / nicht definiert (buildingSMART International Ltd. o. J.). 766 Mit der Enumeration für die Auswirkung: sehr hoch / hoch / normal / niedrig / nicht definiert (buildingSMART International Ltd. o. J.). 767 Eigene Darstellung in Anlehnung an: buildingSMART International Ltd. o. J. und Carrasquillo Mangual und Bogen o. J.

Anhang 3: Abgleich von IFC-Property Sets und CoBie auf FM-Prozessdaten

273

PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

PSet_

IsExtendedWarranty

erweiterte Gewährleistung

Angabe, ob der Gewährleistungszeitraum länger ist als normal

WarrantyContent

Gewährleistungsinhalt

Inhalt der Gewährleistung

WarrantyEndDate

Gewährleistung-Enddatum

Das Datum, an dem die Gewährleistung endet

WarrantyIdentifier

Gewährleistung-ID

Die Identifikation der Gewährleistung

WarrantyPeriod

Gewährleistungszeitraum

Die Zeitspanne, in der der Hersteller Gewährleistung schuldet

WarrantyStartDate

Gewährleistungs-Startdatum

Das Datum, an dem die Gewährleistung beginnt

PointOfContact

Ansprechpartner

Ansprechpartner für Gewährleistungsfragen

Exclusions

Gewährleistungsausschlüsse

Bedingungen, die von der Gewährleistung ausschließen

Warranty

Tabelle A- 7: Daten in IFC zur Beschreibung der Gewährleistung768

Auch in COBie werden Angaben zur Gewährleistung definiert. Diese werden unter Type beschrieben- Die Daten aus COBie sind in der nachfolgenden Tabelle A- 8 dargestellt.

PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

Type

WarrantyGuarantorParts

Gewährleistungsgeber Objekte

Kontaktdaten (E-Mail-Adresse) des Gewährleistungsgebers

WarrantyDurationParts

Gewährleistungszeitraum auf Objekte

Einheit des Zeitraums, in dem Gewährleistung gilt.

WarrantyGuarantorLabor

Gewährleistungsgeber auf Arbeiten

Kontaktdaten (E-Mail-Adresse) des Gewährleistungsgebers

WarrantyDurationLabor

Gewährleistungszeitraum auf Arbeiten

Einheit des Zeitraums, in dem Gewährleistung gilt.

WarrantyDurationUnit

Einheit Gewährleistungszeitraum

Einheit des Zeitraums, in dem Gewährleistung erbracht wird

WarrantyDescription

Beschreibung Gewährleistung

Beschreibung des Inhalts der Gewährleistung

ExpectedLife

Erwartete Lebensdauer

Erwarteter Zeitraum, in dem das Objekt seine Funktion erfüllt

WarrantyDescription

Beschreibung Gewährleistung

Beschreibung des Inhalts der Gewährleistung

WarrantyStartDate

Gewährleistungs-Startdatum

Das Datum, an dem die Gewährleistung beginnt

Component

Tabelle A- 8: Daten in COBie zur Beschreibung der Gewährleistung769

768 769

buildingSMART International Ltd. 2016q. Eigene Darstellung in Anlehnung an: Carrasquillo Mangual und Bogen o. J.

274

Anhang 3: Abgleich von IFC-Property Sets und CoBie auf FM-Prozessdaten

Anhang 3.5: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung der Instandhaltung Die Daten für die Instandhaltung werden im Property Set PSet_ProjectOrderMaintenanceWorkOrder definiert. Das Property Set basiert auf der Entität IfcProjectOrder. Die Daten sind in der nachfolgenden Tabelle A- 9 zusammengefasst. PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

IfcProjectOrder

Status

Status

Status der Instandhaltungsmaßnahme770

LongDescription

Beschreibung

Eine textliche Beschreibung der durchzuführenden Arbeiten

PSet_ProjectOrderMai ntenanceWorkOrder

ProductDescription

Produktbeschreibung

Eine textliche Beschreibung des Produktes

WorkTypeRequested

Erforderliche Arbeiten

Beschreibung der durchzuführenden Instandhaltungsleistungen771

ContractualType

Vertragsgegenstand

Vertraglich definierte Instandhaltungsleistungen

IfNotAccomplished

Wenn nicht erreicht

Kommentar, wenn Instandhaltungsmaßnahme nicht durchgeführt wurde

MaintenanceType

Instandhaltungstyp

Definiert die Strategie der Instandhaltung772

FaultPriorityType

Ausfall Priorisierung

Priorisierung der Instandhaltungsleistungen773

LocationPriorityType

Örtliche Priorisierung

Priorisierung der Instandhaltungsleistungen774

ScheduledFrequency

Geplantes Intervall

Das geplante Intervall zwischen zwei Instanzen

Tabelle A- 9: Daten in IFC zur Beschreibung der Instandsetzung775

Die Tabelle zeigt, dass in IFC nur ein Property Set für die Instandhaltung definiert wird. Eine Unterscheidung in Wartung, Inspektion, Instandsetzung und Verbesserung findet nicht statt. Zusätzlich fehlen weitere für den Prozess relevante Angaben, bspw. die Beschreibung eines Ergebnisses sowie das Datum, an dem die Leistung ausgeführt wurde. Dementsprechend werden in den Abschnitten 5.4, 5.5 und 5.6 Property Sets definiert, die die Wartung, Instandsetzung und Inspektion sowie die damit verbundenen Attribute abbilden.

770

Mit der Enumeration für den Status: geplant / benötigt / genehmigt / erteilt / gestartet / verspätet / erledigt ( buildingSMART International Ltd. 2016i). 771 Bspw.: Elektrische Prüfung. 772 Mit der Enumeration für den Instandhaltungstyp: zustandsbasiert / korrektiv / geplant / korrektiv / geplant ( buildingSMART International Ltd. 2016q). 773 Mit der Enumeration für die Priorisierung des Ausfalls: hoch: Durchführung ist dringend erforderlich / normal: Durchführung kann innerhalb einer gewissen Zeitperiode erfolgen / niedrig: Durchführung kann erfolgen, wenn möglich (buildingSMART International Ltd. 2016q). 774 Enumeration analog Fußnote 773. 775 Eigene Darstellung in Anlehnnung an: buildingSMART International Ltd. 2016i und buildingSMART International Ltd. 2016q.

Anhang 3: Abgleich von IFC-Property Sets und CoBie auf FM-Prozessdaten

275

Auch in COBie sind Daten für die Instandhaltung definiert. Eine einzelne Tabelle, in der alle notwendigen Daten definiert sind, existiert nicht. Vielmehr befinden sich die Daten in unterschiedlichen Tabellen. Die nachfolgende Tabelle A- 10 fasst die relevanten Daten für ein Property Set Instandhaltung aus COBie zusammen. PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

Type

ReplacementCost

Wiederbeschaffungskosten

Kosten, die für eine Wiederbeschaffung entstehen

ExpectedLife

Erwartete Lebensdauer

Erwarteter Zeitraum, in dem das Objekt seine Funktion erfüllt

Description

Beschreibung

Eine textliche Beschreibung des Objektes

AccessibilityPerformance

Zugänglichkeit

Beschreibung der Zugänglichkeit des Objektes

InstallationDate

Montagedatum

Datum, an dem die Komponente montiert wurde

TagNumber

Etikettnummer

Darstellung der Etikettnummer des Objektes

BarCode

Barcode

Darstellung des Barcodes des Objektes

Description

Beschreibung

Beschreibung der durchzuführenden Aufgabe

Duration

Dauer

Dauer der durchzuführenden Aufgabe

DurationUnit

Dauer (Einheit)

Einheit der Dauer der durchzuführenden Aufgabe

Start

Beginn

Zeit, zu der die Aufgabe begonnen wird

TaskStartUnit

Beginn (Einheit)

Einheit der Zeit, zu der die Aufgabe begonnen wird

Frequency

Intervall

Häufigkeit der durchzuführenden Aufgabe

FrequencyUnit

Intervall (Einheit)

Einheit der Häufigkeit der durchzuführenden Aufgabe

Priors

Priorisierung

Priorisierung der durchzuführenden Aufgabe im Verhältnis zu den anderen Aufgaben

Component

Job

Tabelle A- 10: Daten in COBie zur Beschreibung der Instandsetzung776

Anhang 3.6: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung des Zustandes Das Property Set Condition kann im Rahmen der FM-Leistungserbringung dazu genutzt werden, den Zustand von Objekten zu beschreiben. Dies kann bspw. für die Qualitätssicherung genutzt werden, die durch das strategische FM oder den Kunden durchgeführt wird. Die Dateninhalte des Property Sets PSet_Condition sind in Tabelle A- 11 dargestellt.

776

Eigene Darstellung in Anlehnung an: Carrasquillo Mangual und Bogen o. J.

276

Anhang 3: Abgleich von IFC-Property Sets und CoBie auf FM-Prozessdaten

PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

Condition

AssessmentDate

Begehungsdatum

Datum der Begehung

AssessmentCondition

Zustand

Zustand, der während der Begehung vorgefunden wird

AssessmentDesription

Beschreibung

Qualitative Beschreibung des vorgefundenen Zustands

Tabelle A- 11: Daten in IFC zur Beschreibung des Zustandes777

In COBie existieren keine Datensätze, die den Zustand des Objektes beschreiben. Anhang 3.7: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung der Zugänglichkeit Das Property Set PSet_Permit wird dazu genutzt, die für eine Zugangserlaubnis relevanten Daten zu beschreiben. Das Property Set kann mit anderen Property Sets kombiniert werden. Die Daten im Property Set spielen bspw. in Angaben zur Zugänglichkeit eines Objektes hinein und können ein solches Attribut spezifizieren. Die in IFC definierten Daten sind in Tabelle A- 12 dargestellt. PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

Permit

EscortRequirement

Anforderung an Begleitung

Zeigt an, ob eine Begleitung notwendig ist (JA) oder nicht (NEIN)

StartDate

Datum Beginn

Datum, an dem die Erlaubnis beginnt

EndDate

Datum Ende

Datum, an dem die Erlaubnis endet

SpecialRequirements

Spezielle Anforderungen

Besondere Anforderungen, die bei der Erlaubnis zu beachten sind

Tabelle A- 12: Daten in IFC zur Beschreibung der Zugänglichkeit778

Auch in CoBie ist ein Datum zur Zugänglichkeit gepflegt. Mit dem Attribut AccessibilityPerformande kann die Zugänglichkeit des Objektes beschrieben werden. Die Definition ist in Tabelle A- 13 dargestellt. PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

Type

AccessibilityPerformance

Zugänglichkeit

Beschreibung der Zugänglichkeit des Objektes

Tabelle A- 13: Daten in COBie zur Beschreibung der Zugänglichkeit779

Anhang 3.8: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung eines Objektaustauschs Für den Austausch eines Objektes existiert in IFC das Property Set PSet_ProjectOrderChangeOrder. Dieses Property Set ist in Tabelle A- 14 dargestellt und kann im FM genutzt werden,

777

Mit Änderungen enthalten in: buildingSMART International Ltd. 2016m. buildingSMART International Ltd. 2016o. 779 Eigene Darstellung in Anlehnung an: Carrasquillo Mangual und Bogen o. J. 778

Anhang 3: Abgleich von IFC-Property Sets und CoBie auf FM-Prozessdaten

277

wenn Objekte ausgetauscht werden müssen. Dabei ist zu beachten, dass das neue Objekt dann gepflegt werden muss. Außerdem ist der Status des alten Objektes anzupassen. PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

ProjectOrderChangeOrder

ReasonForChange

Änderungsgrund

Beschreibung des Problems, aufgrund dessen eine Änderung notwendig wird

BudgetSource

Budgetquelle

Das Budget, das benötigt wird

Tabelle A- 14: Daten in IFC zur Beschreibung des Objektaustauschs780

In COBie wird kein Attribut gepflegt, das dieser Aufgabe zugeordnet werden kann. Anhang 3.9: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung eines Umzugs Das Property Set PSet_ProjectOrderMoveOrder definiert in IFC die Daten, die für einen Umzug erforderlich sein sollen. Das Property Set ist in Tabelle A- 15 dargestellt und zeigt einen unzureichenden Datensatz. Deshalb ist es notwendig, dass über IfcTask die Property Sets PackingInstructions zur Definition von Anforderungen an den Schutz von Objekten sowie das PSet_Risk781 hinzugezogen werden. Die Tabelle ohne das Property Set IfcRisk ist in Tabelle A- 15 dargestellt. Ebenso ist IfcTask nicht noch einmal explizit dargestellt, da diese beiden Datentabellen an anderer Stelleausgeführt werden. In beiden Property Sets wird das Attribut SpecialInstructions definiert und ist deshalb hier doppelt dargestellt, da es je nach PSet unterschiedliche Daten beinhaltet. PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

ProjectOrderMoveOrder

SpecialInstructions

Spezielle Anforderungen

Spezielle Anforderungen, die den Umzug beeinflussen

PSet_ PackingInstructions

PackingCareType

Sorgfalt782

Beschreibt die Sorgfalt, mit der ein Objekt behandelt werden muss

WrappingMaterial

Verpackungsmaterial

Spezielle Anforderungen an das Verpackungsmaterial eines Objektes

ContainerMaterial

Container Material

Spezielle Anforderungen an das Material, das ein Objekt beinhaltet

SpecialInstructions

Spezielle Anforderungen

Spezielle Anforderungen an den Verpackungsprozess

Tabelle A- 15: Daten in IFC zur Beschreibung eines Umzugs783

In COBie gibt es keine separat definierten Daten für Umzüge.

780

buildingSMART International Ltd. 2016p. Vgl. hierzu auch Anhang 3.10. 782 Mit der Enumeration für die Sorgfalt: Fragil / Handle with Care. 783 Mit Änderungen enthalten in: buildingSMART International Ltd. 2016n und buildingSMART International Ltd. 2016p. 781

278

Anhang 3: Abgleich von IFC-Property Sets und CoBie auf FM-Prozessdaten

Anhang 3.10: Daten in IFC und COBie zur Beschreibung eines Risikos Das PSet_Risk beschreibt die Daten, die zur Bewertung des Risikos eines Objektes im Hinblick auf Bedrohungen, Gefahren oder Verlust erforderlich sind. Das in IFC definierte Property Set basiert auf einer Matrix zur Risikoabschätzung.784 Sofern in den relevanten Property Sets für das Facility Management Schutzanforderungen definiert werden müssen, kann das PSet_Risk eine Datengrundlage darstellen. Die Daten sind in der nachfolgenden Tabelle A- 16 dargestellt. PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

Risk

RiskType

Risikotyp

Identifiziert den Typ des Risikos785

NatureOfRisk

Risikoursprung

Gibt die Herkunft des Risikos an

SubNatureOfRisk1

Risikobeschreibung 1

Beschreibung eines spezifischen Risikos

SubNatureOfRisk2

Risikobeschreibung 2

Beschreibung eines spezifischen Risikos

RiskCause

Risikogrund

Begründung, warum das Risiko eintreten kann

AssessmentOfRisk

Eintrittswahrscheinlichkeit

Wahrscheinlichkeit, dass das Risiko eintritt786

RiskConsequence

Risikokonsequenz

Konsequenzen, die bei Eintritt des Risikos auftreten

RiskRating

Risikobewertung

Risikobewertung als Kombination aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Konsequenz787

RiskOwner

Risikoinhaber

Angabe, wer das Risiko innehat788

AffectsSurroundings

Gefahr für Umgebung

Gibt an, ob das Risiko nur die Person betrifft, die die Arbeiten ausführt (NEIN) oder auch Menschen in der Umgebung (JA)

PreventiveMeassures

Präventivmaßnahmen

Zeigt Präventivmaßnahmen auf, die das Risiko minimieren

Tabelle A- 16: Daten in IFC zur Beschreibung eines Risikos789

Auch in COBie werden Angaben zu Risiken getätigt. Neben dem eigentlichen Attribut Risk sind hier auch die Attribute Chance und Impact790 relevant.

784

Vgl. buildingSMART International Ltd. 2016r. Mit der Enumeration für die Risikoart: betrieblich / Gefahr allgemein / Gesundheit und Sicherheit / Versicherung / andere / nicht bekannt / nicht definiert (buildingSMART International Ltd. 2016r). 786 Mit der Enumeration für die Eintrittswahrscheinlichkeit: nahezu sicher / sehr wahrscheinlich / wahrscheinlich / sehr möglich / möglich / eher möglich / unwahrscheinlich / sehr unwahrscheinlich / selten / andere / nicht bekannt / nicht definiert ( buildingSMART International Ltd. 2016r). 787 Mit der Enumeration für die Risikobewertung: kritisch / sehr hoch / hoch / beträchtlich / moderat / ziemlich / niedrig / sehr niedrig / unsignifikant / andere / nicht bekannt / nicht definiert. (Vgl. ebd.). 788 Mit der Enumeration für den Risikoinhaber: Planer / Spezifizierer / Ausführender / Installateur / Instandhalter / andere / nicht bekannt / nicht definiert (Vgl. ebd.). 789 Mit Änderungen Enthalten in: buildingSMART International Ltd. 2016r. 790 Dt.: Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen. 785

Anhang 3: Abgleich von IFC-Property Sets und CoBie auf FM-Prozessdaten

279

Zusätzlich werden eine Risikobeschreibung und der Inhaber des Risikos in COBie abgebildet. Das Property Set ist in der Tabelle A- 17 dargestellt. PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

Issue

Risk

Risiko

Art des Risikos

Chance

Eintrittswahrscheinlichkeit

Wahrscheinlichkeit, dass das Risiko eintritt

Impact

Auswirkungen

Beschreibung der Auswirkungen bei Eintritt des Risikos

Description

Risikobeschreibung

Beschreibung eines spezifischen Risikos

Owner

Besitzer

Angabe, wer das Risiko innehat

Tabelle A- 17: Daten in COBie zur Beschreibung eines Risikos791

Anhang 3.11: Daten in IFC und COBie zum Energieverbrauch Für das Facility Management bildet der Energieverbrauch einen wesentlichen Kostentreiber. Im Rahmen von IFC wird hierfür ein Property Set definiert, das für ein Gebäude den Verbrauch von Energie abbilden soll. Das Property Set ist in der nachfolgenden Tabelle A- 18 dargestellt. In der Tabelle ist zu erkennen, dass in dem Property Set lediglich die Verbräuche der einzelnen Medien erfasst werden. Diese Definition reicht für ein Energiemanagement im Rahmen des Facility Managements nicht aus. Insbesondere aufgrund der Vorgaben in der VDI 3807, nach denen Werte miteinander in Bezug zu setzen sind, kann dieses Property Set in dieser Form nicht im Facility Management genutzt werden. Das Property Set ist dementsprechend neu aufzustellen und mit den relevanten Daten für ein qualitatives Energiemanagement anzureichern. PSet

Name

Name (de)

Beschreibung

Pset_UtilityConsumptionPHistory

Heat

Wärme

Der Verbrauch von Wärmeenergie innerhalb einer bestimmten Periode

Electricity

Strom

Der Verbrauch von elektrischer Energie innerhalb einer bestimmten Periode

Water

Wasser

Der Verbrauch von Wasser innerhalb einer bestimmten Periode

Fuel

Brennstoff

Der Verbrauch von Energie aus Brennstoffen innerhalb einer bestimmten Periode

Steam

Dampf

Der Verbrauch von Dampfenergie innerhalb einer bestimmten Periode

Tabelle A- 18: Daten in IFC zur Beschreibung des Energieverbrauchs792

In den Tabellen aus COBie werden keine Daten zum Energieverbrauch von Objekten definiert.

791 792

Eigene Darstellung in Anlehnung an: Carrasquillo Mangual und Bogen o. J. Abbildung mit Änderungen enthalten in: buildingSMART International Ltd. 2016s.

Anhang 4: Normen und Richtlinien für BIM im FM Die nachfolgende Abbildung A-2 stellt die Strukturierung der Normungs- und Richtlinienaktivitäten in Deutschland dar.

Abbildung A- 2: Strukturierung der Normungs- und Richtlinienaktivitäten in Deutschland

Die nachfolgende Tabelle A-19 stellt die relevanten Normen und Richtlinien für BIM im FM dar. In der Tabelle werden Normungen und Richtlinien sortiert nach ISO, CEN, DIN, VDI, GEFMA sowie weitere Standards dargestellt. Instanz ISO

Normen und Richtlinie - ISO/TS 12911:2012 - Framework for building information modelling (BIM) guidance - ISO 10303-1:1994 - Industrial automation systems and integration -- Product data representation and exchange -- Part 1: Overview and fundamental principles - ISO/AWI 10303-1 - Industrial automation systems and integration -- Product data representation and exchange -- Part 1: Overview and fundamental principles (in Arbeit) - ISO 10303-11:2004 - Industrial automation systems and integration -- Product data representation and exchange -- Part 11: Description methods: The EXPRESS language reference manual - ISO 10303-14:2005 - Industrial automation systems and integration -- Product data representation and exchange -- Part 14: Description methods: The EXPRESS-X language reference manual - ISO 10303-21:2016 - Industrial automation systems and integration -- Product data representation and exchange -- Part 21: Implementation methods: Clear text encoding of the exchange structure - ISO 10303-22:1998 - Industrial automation systems and integration -- Product data representation and exchange -- Part 22: Implementation methods: Standard data access interface - ISO 15686-4:2014 - Building Construction -- Service Life Planning -- Part 4: Service Life Planning using Building Information Modelling - ISO/TS 10303-439:2011 - Industrial automation systems and integration -- Product data representation and exchange -- Part 439: Application module: AP239 product life cycle support - ISO/TS 10303-1156:2005 - Industrial automation systems and integration -- Product data representation and exchange -- Part 1156: Application module: Product structure and classification - ISO/TS 10303-1307:2011 - Industrial automation systems and integration -- Product data representation and exchange -- Part 1307: Application module: AP239 work definition - ISO/TS 10303-1467:2011 - Industrial automation systems and integration -- Product data representation and exchange -- Part 1467: Application module: Risk management - ISO/TS 10303-1480:2010 - Industrial automation systems and integration -- Product data representation and exchange -- Part 1480: Application module: Task element - ISO/TS 10303-1489:2011 - Industrial automation systems and integration -- Product data representation and exchange -- Part 1489: Application module: Issue management

282 Instanz

CEN

Anhang 4: Normen und Richtlinien für BIM im FM Normen und Richtlinie - ISO/TS 10303-1490:2010 - Industrial automation systems and integration -- Product data representation and exchange -- Part 1490: Application module: Issue - ISO 12006-2:2015 - Building construction -- Organization of information about construction works -- Part 2: Framework for classification - ISO 12006-3:2007 - Building construction -- Organization of information about construction works -- Part 3: Framework for object-oriented information - ISO 16354:2013 - Guidelines for knowledge libraries and object libraries - ISO 16739:2013 - Industry Foundation Classes (IFC) for data sharing in the construction and facility management industries - ISO 16739-1:2018 - Industry Foundation Classes (IFC) for data sharing in the construction and facility management industries -- Part 1: Data schema - ISO 16757-1:2015 - Data structures for electronic product catalogues for building services -Part 1: Concepts, architecture and model - ISO 16757-2:2016 - Data structures for electronic product catalogues for building services -Part 2: Geometry - ISO 19650-1:2018 - Organization and digitization of information about buildings and civil engineering works, including building information modelling (BIM) -- Information management using building information modelling -- Part 1: Concepts and principles, - ISO 19650-2:2018 - Organization and digitization of information about buildings and civil engineering works, including building information modelling (BIM) -- Information management using building information modelling -- Part 2: Delivery phase of the assets (in Deutschland abgelehnt) - ISO/CD 19650-3 - Organization of information about construction works -- Information management using building information modelling -- Part 3: Operational phase of assets (in Arbeit) - ISO/CD 19650-5 - Organization of information about construction works -- Information management using building information modelling -- Part 5: Specification for security-minded building information modelling, digital built environments and smart asset management (in Arbeit) - ISO/DIS 23386 - Building information modelling and other digital processes used in construction -- Methodology to describe, author and maintain properties in interconnected dictionaries (in Arbeit), - ISO 29481-1:2016 - Building information models -- Information delivery manual -- Part 1: Methodology and format - ISO 29481-2:2012 - Building information models -- Information delivery manual -- Part 2: Interaction framework - ISO/TC 59/SC 13 - Organization and digitization of information about buildings and civil engineering works, including building information modelling (BIM) (inn Arbeit) - ISO 55000 - ISO 41001 - ISO/DIS 21597-1 - Information container for data drop -- Exchange specificaton -- Part 1: Container - ISO/DIS 21597-2 - Information container for data drop -- Exchange specification -- Part 2: Dynamic semantics (in Arbeit) - ISO/CD 23387 - Product data templates, for products and systems used in construction works, stored in a data dictionary framework -- Part 1: General concepts, relations, and general structure of product data templates, and how to link the product data templates to Industry Foundation Classes (IFC) (in Arbeit) - ISO/TS 50008:2018 - Energy management and energy savings -- Building energy data management for energy performance -- Guidance for a systemic data exchange approach - EN ISO 16739:2016 - Industry Foundation Classes (IFC) for data sharing in the construction and facility management industries - EN ISO 19650-1:2018 - Organization and digitization of information about buildings and civil engineering works, including building information modelling (BIM) - nformation management using building information modelling - Part 1: Concepts and principles - EN ISO 19650-2:2018 - Organization and digitization of information about buildings and civil engineering works, including building information modelling (BIM) - Information management using building information modelling - Part 2: Delivery phase of the assets

Anhang 4: Normen und Richtlinien für BIM im FM Instanz

DIN

283

Normen und Richtlinie - EN ISO 29481-1:2017 - Building information models - Information delivery manual - Part 1: Methodology and format - EN ISO 29481-2:2016 - Building information models - Information delivery manual - Part 2: Interaction framework - prEN ISO 12006-3 - Building construction -- Organization of information about construction works -- Part 3: Framework for object-oriented information (in Arbeit) - prEN ISO 16757-1 - Data structures for electronic product catalogues for building services Part 1: Concepts, architecture and model (ISO 16757-1:2015) (in Prüfung) - prEN ISO 16757-2 - Data structures for electronic product catalogues for building services Part 2: Geometry (ISO 16757-2:2016) (in Prüfung) - prEN ISO 19650-3 - Organization of information about construction works -- Information management using building information modelling -- Part 3: Operational phase of assets (in Arbeit) - prEN ISO 19650-5 - Organization of information about construction works -- Information management using building information modelling -- Part 5: Specification for security-minded building information modelling, digital built environments and smart asset management (in Arbeit) - prEN ISO 21597-1 - Information container for data drop - Exchange specificaton - Part 1: Container (ISO/DIS 21597-1:2018) (in Arbeit) - prEN ISO 21597-2 - Information container for data drop - Exchange specification - Part 2: Dynamic semantics (ISO/DIS 21597-2:2018) (in Arbeit) - prEN ISO 23386 - Building information modelling and other digital processes used in Construction – Methodology to describe, author and maintain properties in interconnected dictionaries (in Arbeit) - prEN ISO 23387- Product data templates, for products and systems used in construction works, stored in a data dictionary framework - Part 1: General concepts, relations, and general structure of product data templates, and how to link the product data templates to Industry Foundation Classes (IFC) (in Arbeit) - Building Information Modeling - Level of Information Need - Part 1: Concepts and principles (in Vorbereitung) - Product data templates, for products and systems used in construction works, stored in a data dictionary framework - Part 2: Specification of Product data templates based on harmonised technical specifications under the Construction Products Regulation (CPR), and how to link the product data templates to Industry Foundation Classes (IFC) (in Vorbereitung) - Building Information Modelling (BIM) - Modelling and linking between semantic ontologies (in Vorbereitung) - Guideline on how to understand and utilize EN/ISO 29481 Building information models - Information delivery manual - Part 1: Methodology and format and Part 2: Interaction framework (in Vorbereitung) - Guidance on how to implement EN ISO 19650-1 and -2 in Europe (in Vorbereitung) - Building Information Modelling – Exchange structure for product data templates and product data based on ifcXML (in Vorbereitung) - Guideline for the implementation of BIM Execution Plans (BEP) and Exchange Information Requirements (EIR) on European level based on EN ISO 19650-1 and -2 (in Vorbereitung) - DIN EN ISO 12006-3:2017-04 - Bauwesen - Organisation von Daten zu Bauwerken - Teil 3: Struktur für den objektorientierten Informationsaustausch (ISO 12006-3:2007) - DIN EN ISO 16739:2017-04 - Industry Foundation Classes (IFC) für den Datenaustausch in der Bauindustrie und im Anlagenmanagement - DIN EN ISO 19650-1:2018-04 - Entwurf - Organisation von Daten zu Bauwerken - Informationsmanagement mit BIM - Teil 1: Konzepte und Grundsätze (ISO/DIS 19650-1.2:2018) - DIN EN ISO 19650-2:2018-04 - Entwurf - Organisation von Daten zu Bauwerken - Informationsmanagement mit BIM - Teil 2: Lieferphase der Assets (ISO/DIS 19650-2.2:2018) - DIN EN ISO 21597-1:2018-10 - Entwurf – Informationscontainer zur Datenübergabe - Austausch-Spezifikation - Teil 1: Container (ISO/DIS 21597-1:2018) - DIN EN ISO 21597-2:2018-10 - Entwurf - Informationscontainer zur Datenübergabe - Austausch-Spezifikation - Teil 2: Dynamische Semantik (ISO/DIS 21597-2:2018) - DIN EN ISO 23386:2019-02 - Entwurf - Bauwerksinformationsmodellierung und andere digitale Prozesse im Bauwesen - Methodik zur Beschreibung, Erstellung und Pflege von Merkmalen in miteinander verbundenen Datenkatalogen (ISO/DIS 23386:2019)

284 Instanz

VDI

GEFMA

Anhang 4: Normen und Richtlinien für BIM im FM Normen und Richtlinie - DIN EN ISO 29481-2:2017-09 - Bauwerksinformationsmodelle - Handbuch der Informationslieferungen - Teil 2: Interaktionsframework (ISO 29481-2:2012) - DIN EN ISO 29481-1:2018-01 - Bauwerksinformationsmodelle - Handbuch der Informationslieferungen - Teil 1: Methodik und Format (ISO 29481-1:2016) - DIN EN 82045-2:2005-11 - Dokumentenmanagement - Teil 2: Metadaten und Informationsreferenzmodelle (IEC 82045-2:2004) - DIN SPEC 91400:2017-02 - Building Information Modeling (BIM) - Klassifikation nach STLB-Bau - DIN EN 17007: 2017: Instandhaltungsprozess und verbundene Leistungskennzahlen - DIN EN ISO 41001:2018-09: Facility Management - Managementsysteme - Anforderungen mit Anleitung für die Anwendung (ISO 41001:2018) - DIN ISO 55000:2017-05 Asset Management - Übersicht, Leitlinien und Begriffe (ISO 55000:2014) - DIN EN 61355-1 - Klassifikation und Kennzeichnung von Dokumenten für Anlagen, Systeme und Ausrüstungen – Teil 1: Regeln und Tabellen zur Klassifikation - DIN EN 15221-1:2006 - Facility Management - Teil 1: Begriffe - DIN EN 15221-5:2011 - Facility Management - Teil 5: Leitfaden für Facility Management Prozesse - VDI 2552 Blatt 2 - Building Information Modeling – Begriffe - VDI 2552 Blatt 4 - Building Information Modeling - Anforderungen an den Datenaustausch - VDI 2552 Blatt 7 - Building Information Modeling - Prozesse - VDI 2552 Blatt 5 - Building Information Modeling - Datenmanagement - VDI 2552 Blatt 1 - Building Information Modeling – Grundlagen (in Arbeit) - VDI 2552 Blatt 10 - Building Information Modeling; Auftraggeber Informationsanforderungen (AIA) und BIM-Abwicklungspläne (BAP) (in Arbeit) - VDI 2552 Blatt 11 - Building Information Modeling; Informationsaustauschanforderungen (in Arbeit) - VDI 2552 Blatt 6 - Building Information Modeling – FM (in Arbeit) - VDI 2552 Blatt 9 - Building Information Modeling; Klassifikationen (in Arbeit) - VDI/BS 2552 Blatt 8.2 - Building Information Modeling; Qualifikationen; Erweiterte Kenntnisse (in Arbeit) - VDI 3805 – Produktdatenaustausch in der TGA (mit den dazugehörigen Blättern 1-100) - VDI 2890 Planmäßige Instandhaltung - Anleitung zur Erstellung von Arbeits-, Wartungs- und Inspektionsplänen - VDI 2895 Organisation der Instandhaltung - Instandhalten als Unternehmensaufgabe - VDI 3810 „Betreiben und Instandhalten von gebäudetechnischen Anlagen“ - VDI 3814 - Gebäudeautomation (in Überarbeitung) - VDI 6009 - Facility-Management - Praktische Grundlagen und Anwendungsbeispiele - GEFMA 198-1 - Dokumentation im FM; Begriffsabgrenzung, Vorgehensweise, Gliederung und Instrumente - GEFMA 470 - Austausch digitaler Daten im FM - Grundlagen und technische Einordnung - GEFMA 922-01 - Übersicht zu Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM (Poster) - GEFMA 922-1 - Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM; Gesamtverzeichnis - GEFMA 922-3 - Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM; Gesetzlich geforderte Dokumente - GEFMA 922-334 - Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM; Türen, Tore und Fenster - GEFMA 922-362 - Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM; Natürliche RWA-Anlagen - GEFMA 922-4 - Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM; Dokumente der HOAI - GEFMA 922-412 - Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM; Trinkwasser-Installationen - GEFMA 922-434 - Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM; Kälteanlagen - GEFMA 922-461 - Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM; Aufzugsanlagen - GEFMA 922-5 - Daten und Dokumente im Lebenszyklus des FM; Dokumente der VOB/C ATV - GEFMA 924 - Datenmodell, Kataloge und Ordnungsrahmen für das FM; Grundlagen und Anwendungsbeispiele - GEFMA 924-1 bis -8 - Datenmodell für das FM; Katalog der Bauwerkstypen - GEFMA 926 - Building Information Modeling im Facility Management

Anhang 4: Normen und Richtlinien für BIM im FM Instanz Weitere Standards

285

Normen und Richtlinie - BS 1192-4:2014 - Collaborative production of information. Fulfilling employer’s information exchange requirements using COBie. Code of practice - PAS 1192-2:2013 - Specification for information management for the capital/delivery phase of construction projects using building information modelling - PAS 1192-3:2014 - Specification for information management for the operational phase of assets using building information modelling - PAS 1192-5:2015 - Specification for security-minded building information modelling, digital built environments and smart asset management - SIA 2051 - Building Information Modelling (BIM) - OENORM A 6241-1:2015-07-01 - Digitale Bauwerksdokumentation - Teil 1: CAD-Datenstrukturen und Building Information Modeling (BIM) - Level 2 - OENORM A 6241-2:2015-07-01 - Digitale Bauwerksdokumentation - Teil 2: Building Information Modeling (BIM) - Level 3-iBIM - OENORM A 7010-6:2019-01-01 - Objektbewirtschaftung - Datenstrukturen - Teil 6: Anforderung an Daten aus Building Information Modeling (BIM)-Modellen über den Lebenszyklus - VDMA 24176: Inspektion von technischen Anlagen und Ausrüstungen in Gebäuden - VDMA 24186 Wartung von technischen Anlagen und Ausrüstungen in Gebäuden

Tabelle A- 19: Normen und Richtlinien für BIM im FM

Anhang 5: Klassifikationssysteme und Methoden für das FM In diesem Anhang werden die wesentlichen Klassifizierungssysteme des Open BIM dargestellt, die im Rahmen des Facility Managements genutzt werden können. Das Information Delivery Manual (IDM) beschreibt eine Methode zur grafischen Darstellung von Datenaustauschprozessen. Hierin werden der Zeitpunkt sowie die Art und der Umfang der Daten beschrieben, die anderen fachlich Beteiligten zur Verfügung gestellt werden. IDM ist in der ISO 29481 standardisiert.793 Die Model View Definition (MVD) ist Bestandteil des IDM.794 Sie beschreibt eine Teilmenge des digitalen Gebäudemodells, bei der nur die Klassen, Objekte und Relationen beschrieben werden, die für bestimmte Prozesse und damit zur Lösung spezifischer Aufgaben relevant sind.795 OMNICLASS und UNICLASS beschreiben ein Klassifikationssystem für Daten. Die Klassifikationssysteme beschreiben hierbei eine Zusammenfassung der Daten, die typischerweise in den jeweiligen Lebenszyklusphasen gesammelt, ausgetauscht und benötigt werden.796 OMNICLASS und UNICLASS werden insbesondere zur Klassifikation der in IFC enthaltenen Klassen genutzt.797 Die Klassifizierungssysteme werden insbesondere im angloamerikanischen Raum genutzt.

793

Vgl. van Treeck et al. 2016, S. 34. Vgl. van Treeck et al. 2016, S. 34 und Borrmann et al. 2015b, S. 584. 795 Vgl. Scherer und Schapke 2014b, S. 563, van Treeck et al. 2016, S. 34 und Pilling 2016, S. 230. 796 Vgl. Smith und Tardif 2009, S. 146. 797 Vgl. Beetz et al. 2015a, S. 210. 794

Anhang 6: Zuordnung der Property Sets zu Kostengruppen

310 311 312 313 314 319 320 321 322

Bauwerk — Baukonstruktionen Baugrube/Erdbau Herstellung Umschließung Wasserhaltung Vortrieb Sonstiges zu KG 310 Gründung Baugrundverbesserung Flachgründungen und Bodenplatten

X X X X X X X X X X

323 Tiefgründungen 324 Beläge 325 Abdichtungen und Bekleidungen

X X X

326 Dränagen 329 Sonstiges zu KG 320 330 Außenwände/Vertikale Baukonstruktionen, außen

X X

331 Tragende Außenwände 332 Nichttragende Außenwände 333 Außenstützen 334 Außenwandöffnungen

X X

X

X X

X X

X X

X X

X X

X X

X X

X X

X X

Winterdienst

Grünanlagenpflege

Energiemanagement

Nachverfolgung der Gewährleistung

Wiederkehrende Prüfung

Inspektion

Instandsetzung

Wartung

Glasreinigung

Unterhaltsreinigung

Anmerkungen

Kostengruppe

Die nachfolgende Tabelle A- 20 stellt eine Zuordnung der Property Sets zu den Kostengruppen dar. Mithilfe dieser Tabelle kann eine Zuordnung der Property Sets zu den Objekten erfolgten. Sie ermöglicht darüber hinaus die Bildung von Anwendungsfällen.

X

X

X

X

(X) X

337 Elementierte Außenwandkonstruktionen

X

X

X

X

(X) X

338 Lichtschutz zur KG 330

X

X

X

X (X)

X

X

X

X

X

X X X X

X X X X

X X X X

X X X (X) X

X X X X

X

X

X

X (X)

X

X

X X

X X

X X

X X

339 Sonstiges zur KG 330 340 Innenwände/Vertikale Baukonstruktionen, innen 341 342 343 344 345 346

Tragende Innenwände Nichttragende Innenwände Innenstützen Innenwandöffnungen Innenwandbekleidung Elementierte Konstruktionen

347 Lichtschutz zu KG 340 349 Sonstiges zu KG 340 350 Decken/Horizontale Baukonstruktionen 351 Deckenkonstruktionen 352 Deckenöffnungen 353 Deckenbeläge 354 Deckenbekleidungen 355 Elementierte Konstruktionen 359 360 361 362

Sonstiges zu KG 350 Dächer Dachkonstruktionen Dachöffnungen

X X X

X X X X X

X X X X X

X X X X X

X X X X X

X

X

X

X

X X

X X

X X

X (X) X

Winterdienst

(X) X

Grünanlagenpflege

Wiederkehrende Prüfung

X

Energiemanagement

Inspektion

X

Nachverfolgung der Gewährleistung

Instandsetzung

X

Unterhaltsreinigung

X

Anmerkungen

335 Außenwandbekleidungen, außen 336 Außenwandbekleidungen, innen

Kostengruppe

Wartung

Anhang 6: Zuordnung der Property Sets zu Kostengruppen Glasreinigung

290

X

376 377 378 379

X X X

X

X

X

X

X X

X X

X X

X X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X X

X X

X X

X X

X X

X X

X X

X X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X X X

X X X

X X X

X X X

X X X

X

X

X

X

X

X

X

X

Lichtschutz zur KG 360 Sonstiges zur KG 360 Infrastrukturanlagen Anlagen für den Straßenverkehr Anlagen für den Schienenverkehr Anlagen für den Flugverkehr Anlagen des Wasserbaus Anlagen der Abwasserentsorgung Anlagen der Wasserversorgung Anlagen der Energie- und Informationsversorgung Anlagen der Abfallentsorgung Sonstiges zur KG 370

380 Baukonstruktive Einbauten 381 Allgemeine Einbauten 382 Besondere Einbauten 383 Landschaftsgestalterische Einbauten 384 Mechanische Einbauten 385 Einbauten in Konstruktionen des Ingenieurbaus

X

Energiemanagement

X X X

Nachverfolgung der Gewährleistung

X X X

Wiederkehrende Prüfung

X X X

X

Glasreinigung

Winterdienst

374 375

Grünanlagenpflege

373

Inspektion

372

Instandsetzung

367 369 370 371

291

Wartung

363 Dachbeläge 364 Dachbekleidungen 365 Elementierte Dachkonstruktionen 366 Elementierte Konstruktionen

Unterhaltsreinigung

Anmerkungen

Kostengruppe

Anhang 6: Zuordnung der Property Sets zu Kostengruppen

399 Sonstiges zu KG 390 400 Bauwerk — Technische Anlagen 410 Abwasser-, Wasser-, Gasanlagen 411 Abwasseranlagen 412 Wasseranlagen 413 Gasanlagen 419 Sonstiges zu KG 410 420 Wärmeversorgungsanlagen 421 Wärmeerzeugungsanlagen 422 Wärmeverteilnetze 423 Raumheizflächen 424 Verkehrsheizflächen 429 Sonstiges zu KG 420 430 Raumlufttechnische Anlagen 431 Lüftungsanlagen

X X X X

X X

X X X X

X X X X

X X X X X

X X X X X

X X X X X

X X X X (X)

X X X X X

X

X

X

X

X

X X X X X

Winterdienst

X X X X

X

390 Sonstige Maßnahmen für Baukonstruktionen 391 Baustelleneinrichtung 392 Gerüste 393 Sicherungsmaßnahmen 394 Abbruchmaßnahmen 395 Instandsetzungen 396 Materialentsorgung 397 Zusätzliche Maßnahmen 398 Provisorische Baukonstruktionen

Grünanlagenpflege

X X X X

Energiemanagement

X X X X

Nachverfolgung der Gewährleistung

Inspektion X

Wiederkehrende Prüfung

Instandsetzung X

386 Orientierungs- und Informationssysteme 387 Schutzeinbauten 389 Sonstiges zur KG 380

Glasreinigung

X

Unterhaltsreinigung

Wartung

Anhang 6: Zuordnung der Property Sets zu Kostengruppen Anmerkungen

Kostengruppe

292

X

X

X

X

X

442 Eigenstromversorgungsanlagen

X

X

X

X

X

X

443 Niederspannungsschaltanlagen

X

X

X

X

X

X

444 Niederspannungsinstallationsanlagen

X

X

X

X

X

X

445 Beleuchtungsanlagen 446 Blitzschutz- und Erdungsanlagen

X X

X X

X X

X X

X X

X X

447 Fahrleitungssysteme

X

X

X

X

X

X

449 Sonstiges zu KG 440 450 Kommunikations-, sicherheits- und informationstechnische Anlagen

X

X

X

X

X

X

451 Telekommunikationsanlagen

X

X

X

X

452 453 454 455

X X X X

X X X X

X X X X

X X

X X X X

456 Gefahrenmelde- und Alarmanlagen

X

X

X

X

X

457 Datenübertragungsnetze 459 Sonstiges zu KG 450

X X

X X

X X

X

X X

Such- und Signalanlagen Zeitdienstanlagen Elektroakustische Anlagen Audiovisuelle Medien- und Antennenanlagen

X

Winterdienst

Nachverfolgung der Gewährleistung

X

Grünanlagenpflege

Wiederkehrende Prüfung

X X X X

Energiemanagement

Inspektion

X X X (X)

Glasreinigung

X X X X

Teilklimaanlagen Klimaanlagen Kälteanlagen Sonstiges zu KG 430 Elektrische Anlagen Hoch- und Mittelspannungsanlagen

Unterhaltsreinigung

X X X X

432 433 434 439 440 441

Anmerkungen

X X X X

Kostengruppe

Instandsetzung

293

Wartung

Anhang 6: Zuordnung der Property Sets zu Kostengruppen

X X

X X

X X

X X (X) X

473 Medienversorgungsanlagen, Medizin- und labortechnische Anlagen

X

X

X

X

474 Feuerlöschanlagen 475 Prozesswärme-, kälte- und –luftanlagen

X X

X X

X X

X X (X) X

476 Weitere nutzungsspezifische Anlagen

X

X

X

(X) X

X

477 Verfahrenstechnische Anlagen, Wasser, Abwasser und Gas

X

X

X

X

X

X

478 Verfahrenstechnische Anlagen, Feststoffe, Wertstoffe und Abfälle

X

X

X

(X) X

X

479 Sonstiges zu KG 470 480 Gebäudeautomation/ Automation 481 Automationseinrichtun-

X

X

X

X

X

X

X

X

gen

X

X

X

Winterdienst

Nachverfolgung der Gewährleistung

471 Küchentechnische Anlagen 472 Wäscherei-, Reinigungsund badetechnische Anlagen

Grünanlagenpflege

Wiederkehrende Prüfung

X X X X X X X

Energiemanagement

Inspektion

X X X X X X X

Glasreinigung

X X X X X X X

Förderanlagen Aufzugsanlagen Fahrtreppen, Fahrsteige Befahranlagen Transportanlagen Krananlagen Hydraulikanlagen Sonstiges zu KG 460 Nutzungsspezifische und verfahrenstechnische Anlagen

Unterhaltsreinigung

X X X X X X X

460 461 462 463 464 465 466 469 470

Anmerkungen

X X X X X X X

Kostengruppe

Instandsetzung

Anhang 6: Zuordnung der Property Sets zu Kostengruppen Wartung

294

499 500 510 511 512 513 514 519 520 521 522

Sonstiges zu KG 490 Außenanlagen Erdbau Herstellung Umschließung Wasserhaltung Vortrieb Sonstiges zu KG 510 Gründung, Unterbau Baugrundverbesserung Gründungen und Bodenplatten

523 Gründungsbeläge 524 Abdichtungen und Bekleidungen

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X X

X X

X X

X

X X

X X

X X X X X X X X X

Winterdienst

Energiemanagement

X

Grünanlagenpflege

Nachverfolgung der Gewährleistung

Glasreinigung

Wiederkehrende Prüfung

485 489 490 Sonstige Maßnahmen für technische Anlagen 491 Baustelleneinrichtung 492 Gerüste 493 Sicherungsmaßnahmen 494 Abbruchmaßnahmen 495 Instandsetzungen 496 Materialentsorgung 497 Zusätzliche Maßnahmen 498 Provisorische technische Anlagen

Inspektion

484

Instandsetzung

483

tionsschwerpunkte Automationsmanagement Kabel, Leitungen und Verlegesysteme Datenübertragungsnetze Sonstiges zur KG 480

295

Wartung

482 Schaltschränke, Automa-

Unterhaltsreinigung

Anmerkungen

Kostengruppe

Anhang 6: Zuordnung der Property Sets zu Kostengruppen

525 Dränagen 526 529 530 531 532 533 534 535 536 537 538 539 540 541 542 543 544 545 546 547 548 549 550 551 552 553

Dränagen Sonstiges zu KG 520 Oberbau, Deckschichten Wege Straßen Plätze, Höfe, Terrassen Stellplätze Sportplatzflächen Spielplatzflächen Gleisanlagen Flugplatzflächen Sonstiges zu KG 530 Baukonstruktionen

Einfriedungen Schutzkonstruktionen Wandkonstruktionen Rampen, Treppen, Tribünen Überdachungen Stege Kanal- und Schachtkonstruktionen Wasserbecken Sonstiges zu KG 540 Technische Anlagen Abwasseranlagen Wasseranlagen Anlagen für Gase, Feststoffe und Flüssigkeiten

554 Wärmeversorgungsanlagen

Winterdienst

Grünanlagenpflege

Energiemanagement

Nachverfolgung der Gewährleistung

Wiederkehrende Prüfung

Inspektion

Instandsetzung

Wartung

Glasreinigung

Unterhaltsreinigung

Anhang 6: Zuordnung der Property Sets zu Kostengruppen Anmerkungen

Kostengruppe

296

X X X

X X

X X

X X

X X X X X X X X

X X X X X X X X X

X X X X X X X X X

X X X X X X X X X

X X X X X X X X X

X X X X X X X X X

X X X

X X X X

X X X X

X X X X

X X X X

X X X X

X X X

X X X

X X X

X X X

X X X

X X X

X X

X X

X X

X X

X X

X

X X X

X X X

X X X

X X X

X X X

X

X

X

X

X

X

556 Starkstromanlagen 557 Kommunikations-, sicherheits- und informationstechnische Anlagen, Automation

X X

X X

X X

X X

X X

558 Nutzungsspezifische Anlagen

X

X

X

X

X

559 560 561 562 563

X

X

X

X

X X X

X X X

X X X

X X X

X

X

X

X

X

X

X

X X X X

X X X X

X X X X

X X X X

X X X X

X X X X

Sonstiges zu KG 550 Einbauten Allgemeine Einbauten Besondere Einbauten Orientierungs- und Informationssysteme

569 Sonstiges zu KG 560 570 Pflanz- und Saatflächen 571 Vegetationstechnische Bodenbearbeitung 572 573 574 579 580 581 582 583 589 590

Sicherungsbauweisen Pflanzflächen Rasen und Saatflächen Sonstiges zu KG 570 Wasserflächen Befestigungen Abdichtungen Bepflanzungen Sonstiges zu KG 580 Sonstige Maßnahmen für Außenanlagen 591 Baustelleneinrichtung 592 Gerüste 593 Sicherungsmaßnahmen

Winterdienst

Nachverfolgung der Gewährleistung X

Grünanlagenpflege

Wiederkehrende Prüfung X

Energiemanagement

Inspektion X

Glasreinigung

X

Unterhaltsreinigung

X

Anmerkungen

555 Raumlufttechnische Anlagen

Kostengruppe

Instandsetzung

297

Wartung

Anhang 6: Zuordnung der Property Sets zu Kostengruppen

594 595 596 597 598

X X X

X X X

X X X

X X

X X

X X

643 Künstlerische Gestaltung der Außenanlagen

X

X

X

649 Sonstiges zu KG 640 690 Sonstige Ausstattung

X X

X X

X X

Tabelle A- 20: Zuordnung der Property Sets zu Kostengruppen 798

Eigene Darstellung auf Grundlage der DIN 276.

Winterdienst

Grünanlagenpflege

Energiemanagement

Nachverfolgung der Gewährleistung

Wiederkehrende Prüfung

Abbruchmaßnahmen Instandsetzungen Materialentsorgung Zusätzliche Maßnahmen Provisorische Außenanlagen und Freiflächen

599 Sonstiges zu KG 590 600 Ausstattung und Kunst werke 610 Allgemeine Ausstattung 620 Besondere Ausstattung 630 Informationstechnische Ausstattung 640 Künstlerische Ausstattung 641 Kunstobjekte 642 Künstlerische Gestaltung des Bauwerks

798

Inspektion

Instandsetzung

Wartung

Glasreinigung

Unterhaltsreinigung

Anhang 6: Zuordnung der Property Sets zu Kostengruppen Anmerkungen

Kostengruppe

298

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets Die nachfolgend dargestellten Prozesse bilden die Grundlage für die Definition der Prozessdaten in den Property Sets. Sie stellen einen Standard-Prozessablauf für die Ausschreibung, Vergabe, Planung und Leistungserbringung der FM-Services dar. Dieser Prozessablauf ist in die Verantwortungsebenen Kunde und CREM, strategisches FM und operatives FM unterteilt.

300

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Anhang 7.1: Bestandsdaten

Start

Fachplaner

Erstellung und Fortschreibung Pset_allgemeine Bestandsdaten Anlegen des Objektes

Erstellung und Fortschreibung Pset_geometrische Bestandsdaten

Bestandsdaten aus den Prozessen resultierend (hier in Property Sets)

Ausführendes Unternehmen

Hersteller

Definition der Anforderungen

Erstellung und Fortschreibung Pset_technische Bestandsdaten

Herstellung des Objektes

Bestellung des Objektes

PSet_allgemeine Bestandsdaten

PSet_geometrische Bestandsdaten

As-Planned-Modell PSet_technissche Bestandsdaten

Lieferung des Objektes

B de

Einbau des Objektes

He

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

ine Bestandsdaten Integration in das digitale Gebäudemodell

metrische Bestandsdaten

Ende (Übergabe Bestandsdaten an FM)

hnische Bestandsdaten

Herstellung des Objektes

es

Set_geometrische Bestandsdaten

PSet_technissche Bestandsdaten

Lieferung des Objektes

Einbau des Objektes

Bereitstellung des Objektes als IFC-Datei

Referenzierung des Objektes auf digitales Gebäudemodell

PSet_spezifische Herstellerbestandsdaten

As-Built-Modell Abbildung A- 3: Prozessdarstellung Entwicklung des As-Planned-Modells zum As-Built-Modell

301

302

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Anhang 7.2: Unterhaltsreinigung

Ja Bestandsdaten Abfrage Nutzeranforderungen

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Definition SLA auf Basis der Nutzeranforderungen

Strategisches Facility Management

Eigentümer und CREM

Start

Entscheidung der Vertragsund Ausschreibungsform

Ergebnisorientierte Reinigung?

Ausschreibung zur Vergabe auf Nein Grundlage eines Konzeptes

Angebotserstellung

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Operatives Facility Management

Angebotserstellung

Ausschreibung zur Vergabe mit qualitätsbezogen en Kenngrößen

Flächennutzung

Flächenangabe

Oberflächenmaterial

Reinigungzeit

Spezifische Reinigungsvorgaben

Reinigungsintervall

Reinigungsmethode

Vertragspartner

Reini Interva

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Ja Ausschreibung zur Vergabe auf Grundlage eines Konzeptes

Ausschreibung zur Vergabe mit qualitätsbezogen en Kenngrößen

Bedarfskontrolle, Leistungskontrolle, Analyse und Mitwirkung bei Optimierungen Historisierung

Vergabe

Feedback

Vertragsschluss

Reporting

Kontinuierliche Verbesserung Historisierung Planung der Leistungserbringung sowie Analyse und Optimierung der Leistungserbringung Angebotserstellung

einigungsintervall

einigungsmethode

Planung auf Grundlage einer exakten Leistungsbeschreibung Historisierung Historisierung Historisierung Historisierung

Angebotserstellung

Planung auf Grundlage qualitätsbezogener Kenngrößen Analyse Maßnahmenentwicklung

Ablage und Analyse

Ja

Leistungserbringung

Anpassungen notwendig?

Nein

Historisierung

Ende

Vertragspartner

Zugänglichkeit

Verantwortliche Person

Reinigungs- Revier ReinigungsIntervall (erg.) Methode (erg.)

Reinigungsmittel

Abbildung A- 4: Prozessdarstellung Unterhaltsreinigung

Leistungskennzahl

Verschmutzungsgrad

303

304

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Anhang 7.3: Glasreinigung

Eigetümer und CREM

Start

Bestandsdaten

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Abfrage Nutzeranforderungen

Definition SLA auf Basis der Nutzeranforderungen

Ausschreibung und Vergabe auf Grundlage eines Konzeptes

Bedarfskontrolle, Leistungskontrolle, Analyse und M Optimierungen

Vergabe

Strategisches Facility Management

Vertragsschluss

Kontinuierliche Verbesserung Angebotserstellung

Planung der Leistungserbringung sowie Analyse und O Historisierung Historisierung Leistungserbringung

Analyse

Maßnahmenentwicklung

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Operatives Facility Management

Ja

Leistungserbringung

Glasfläche

Absturzsicherung

Rahmenfläche

Sonnenschutz

Reinigungs- Zugänglichkeit intervall

Reinigungszeit

Vertragspartner

Revier

Verantwortliche Person

Reinigungsdatum

Anpassungen notwendig?

Nächste Reinigung

Nein

Leistungskennzahl

Verschmutzungsgrad

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Bedarfskontrolle, Leistungskontrolle, Analyse und Mitwirkung bei Optimierungen Historisierung

Feedback

Reporting

Kontinuierliche Verbesserung

Historisierung Planung der Leistungserbringung sowie Analyse und Optimierung der Historisierung Historisierung Historisierung Leistungserbringung

Analyse

Maßnahmenentwicklung

Ablage und Analyse

Ja

Leistungserbringung

Anpassungen notwendig?

Nein

Historisierung

Ende

Revier

Verantwortliche Person

Reinigungsdatum

Nächste Reinigung

Leistungskennzahl

Verschmutzungsgrad

Abbildung A- 5: Prozessdarstellung Glasreinigung

305

306

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Anhang 7.4: Wartung

Nein Bestandsdaten Abfrage Nutzeranforderungen

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Definition SLA auf Basis der Nutzeranforderungen

Festlegung der Wartungsstategie

Liegt ein Wartungsvertrag vor?

Ja

Anforderungen erfüllt?

Nein

Ja

Strategisches Facility Management

CREM Kunde und CREM und Eigentümer

Start

Erstellung einer Ausschreibung

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Operatives Facility Management

Angebotserstellung

Inbetriebnahmedatum

Wartungspriorität

Wartungsstrategie

Wartungsvertrag

Wartungsintervall Personalqualifikation

Wartungsleistungen

Vertr

Schutzanforderunge

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Nein

Ja

vertrag

Anforderungen erfüllt?

Nein

Ja

Erstellung einer Ausschreibung

Bedarfskontrolle, Leistungskontrolle, Analyse und Mitwirkung bei Optimierungen Historisierung

Vergabe

Vertragsschluss

Feedback

Kontinuierliche Verbesserung

Historisierung Planung der Leistungserbringung sowie Analyse und Optimierung der Historisierung Historisierung Historisierung Leistungserbringung

Angebotserstellung

Ablage und Analyse

Analyse Prozess Instandsetzung

Wartungsbericht

Ja

Leistungserbringung

Instandsetzung erforderlich?

Nein

Historisierung

Ende

Wartungsintervall Personalqualifikation

Wartungsleistungen

Vertragspartner

Schutzanforderungen

Wartungsdatum

Verantwortliche Person

Abbildung A- 6: Prozessdarstellung Wartung

Nächste Wartung

Ergebnis Ergebnisbeschreibung

Reporting

307

308

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Anhang 7.5: Instandsetzung

Eigentümer und CREM

Start

Bestandsdaten Nutzermeldung oder Prozessmeldung

Aufnahme der Meldung

Auftrag erteilt?

Nein

Historisierung

Ja

Strategisches Facility Management

Vertragsschluss

Planung der Instandsetzung

Gewährleistung vorhanden?

Nein

Instandsetzung in Vertrag enthalten?

Nein

Histo eru Hi Pla Histo

Angebotserstellung

eru Ja

Ja

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Operatives Facility Management

Prozess Gewährleistung

L

Inbetriebnahmedatum Instandsetzungsgrund

Ersatzteile

Ansprechpartner

Meldedatum

Auftragsnummer

Instandsetzungspriorität

Wartungsvertrag

Vertragspartner

Verantwortl Person

zrag ?

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Auftrag erteilt?

Nein

Historisierung

Leistungskontrolle Historisierung

Ja

Vertragsschluss

Feedback

Kontinuierliche Verbesserung Nein

Historisierung Historisi erung Historisierung Historisierung Planung der Leistungserbringung sowie NachverfolgungHistorisierung und Reporting Historisi

Angebotserstellung

erung Ja

Ablage und Analyse

Analyse

Nachbesserung notwendig?

Leistungserbringung

Nein

Historisierung

Ende

Vertragspartner

Instandsetzungsdatum

Verantwortliche Person

Status

Instandsetzungsleistungen

Abbildung A- 7: Prozessdarstellung Instandsetzung

Reporting

309

310

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Anhang 7.6: Inspektion

Eigentümer und CREM

Start

Ja Bestandsdaten Abfrage Nutzeranforderungen

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Definition SLA auf Basis der Nutzeranforderungen

Festlegung der Inspektionsstategie

Inspektion in Wartungsvertrag enthalten?

Nein

Erstellung einer Ausschreibung

Strategisches Facility Management

Prozess Wartung

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Operatives Facility Management

Angebotserstellung

Inbetriebnahmedatum

Inspektionspriorität

Inspektionsstrategie

Personalqualifikation

Inspektionssintervall

Vertr

Schutzanforderunge

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Ja Erstellung einer Ausschreibung

Nein

Bedarfskontrolle, Leistungskontrolle, Analyse und Mitwirkung bei Optimierungen Historisierung

Vergabe

Vertragsschluss

Feedback

Kontinuierliche Verbesserung

Historisierung Planung der Leistungserbringung sowie Analyse und Optimierung der Historisierung Historisierung Historisierung Leistungserbringung

Angebotserstellung

Ablage und Analyse

Analyse Prozess Instandsetzung

Inspektionsbericht

Ja

Leistungserbringung

Instandsetzung erforderlich?

Nein

Historisierung

Ende

Inspektionssintervall

Vertragspartner

Schutzanforderungen

Inspektionsdatum

Verantwortliche Person

Abbildung A- 8: Prozessdarstellung Inspektion

Nächste Inspektion

Ergebnis Ergebnisbeschreibung

Reporting

311

312

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Anhang 7.7: Wiederkehrende Prüfung

Eigentümer und CREM

Start

Bestandsdaten

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Bestellung der Prüfung

Historisieru

Abstimmung der Anforderungen

Strategisches Facility Management

Leistungskontrolle, Maßnahmen zur Wahrung der Betreibervera

Vertragsschluss

Feedback

Historisieru Vorbereitung der Prüfung

Historisierung

Historisierung Historisierung Planung der Leistungserbringung u

Ablage und Einleitung Maßnahmen

Nachverfolgun und Reporting Prozess Instandsetzung

Prüfbericht

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Operatives Facility Management

Ja

Begleitung der Prüfung

Inbetriebnahmedatum

Personalqualifikation

Prüfintervall

Vertragspartner

Prüfleistungen Verantwortliche Person Schutzanforderungen

Instandsetzung erfor derlich?

Rückmeldung Ergebnis

Prüfberichtsnummer

Ergebnis

Datum

Nächstes Datum

Ergebnis- Anzeigebeschreibung pflicht

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Leistungskontrolle, Maßnahmen zur Wahrung der Betreiberverantwortung, Unterstützung bei der Mängelnachverfolgung

istorisierung

egleitung der Prüfung

Verantwortliche Person

Historisierung

Feedback

Reporting

Historisierung Historisierung Historisierung Planung der Leistungserbringung und Mängelnachverfolgung

Ablage und Einleitung Maßnahmen

Nachverfolgung und Reporting Prozess Instandsetzung

Prüfbericht

Ja Instandsetzung erforderlich?

Rückmeldung Ergebnis

Nein

Freimeldung Mängel

Historisierung

Ende

Prüfberichtsnummer

Ergebnis

Datum

Nächstes Datum

Ergebnis- Anzeigebeschreibung pflicht

Abbildung A- 9: Prozessdarstellung Wiederkehrende Prüfung

313

314

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Anhang 7.8: Nachverfolgung der Gewährleistung

Eigentümer und CREM

Start

Bestandsdaten

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Begleitung der Mängelbeseitigung

Prozess Instandsetzung

Report

Strategisches Facility Management

Nein Überwachung der Mängelbeseitigung Liegt Gewährleistungmangel vor?

Ja

Aufforderung zur Mängelbeseitigung

Erledigungsfrist

Minderung

Selbstvornahme

Rückt vom Vertr

Schadensersatz

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Operatives Facility Management

Abstimm

Begleitung der Mängelbeseitigung

Abnahmedatum

Vertragspartner

Gewährleistungszeitraum

Gewährleistungsverlängerung

Wartungsvertrag

Gewährleistungs- Gewähr- Gewährleistungsbeginn leistungsende inhalt

Status Verantwortliche Person

Meldedatum

Instandsetzungsdatum

edisfrist

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Begleitung der Mängelbeseitigung

Reporting

Überwachung der Mängelbeseitigung

Minderung

Selbstvornahme

Rücktritt vom Vertrag

Schadensersatz

VerjährungsHistorisierung hemmung eingetreten?

Anpassung Ja Historisierung Gewährleistungsende

Historisierung

Abstimmung

Nein

Begleitung der Mängelbeseitigung

Dokumentation

Historisierung

Ende

s Verantwortliche Person

Instandsetzungsdatum

Instandsetzungszeitraum

Instandsetzungsleistungen

Meldedatum

Abbildung A- 10: Prozessdarstellung Nachverfolgung der Gewährleistung

315

316

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Anhang 7.9: Energiemanagement

Eigetümer und CREM

Start

Bestandsdaten Abfrage Nutzeranforderungen

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Prüfung intelligente Zählersysteme

Erstellung Ausschreibung und Vergabe

Vergabe

Strategisches Facility Management

Vertragsschluss

Operatives Facility Management Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Ablesung

Zählernummer

Medium

Zählerart

Zählertyp

EnEVEinordnung

SmartMetering

IP-Adresse

M

Monitoring Energiebezug Historisierung

Angebotserstellung

Vertragspartner

Verantwortliche Person

Ablesedatum

Abweichung festgestellt?

Ja

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Unterstützung bei der Weiterentwicklung und Optimierung Energiebezug Historisierung

Nein

ss

partner

Historisierung Prüfung der VerMaßnahmen und Veränderunänderungen in Empfehlungen Historisierung Historisierunggen angeHistorisierung den Anschlusserarbeiten passt? werten

Monitoring Energiebezug Historisierung

Ja Nein

Ja

Abweichung festgestellt?

Ablesung

Ja

Nutzungsänderung?

Historisierung

Nein

Ende

Verantwortliche Person

Verbrauchskennwert

Referenzwert

Ablesedatum

Anschlusswert

Gradtagszahl

Abbildung A- 11: Prozessdarstellung Energiemanagement

Nächste Ablesung

317

Monitoring

318

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Anhang 7.10: Grünanlagenpflege

CREM Kunde und CREM und Eigentümer

Start

Bestandsdaten

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Abfrage Nutzeranforderungen

Definition SLA auf Basis der Nutzeranforderungen

Festlegung der Pflegestrategie

Erstellung einer Ausschreibung

Vergabe

Bedarfskontrolle, Le

Strategisches Facility Management

Vertragsschluss

Kontinuierliche V Angebotserstellung

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Operatives Facility Management

Historisierung Historisie Planung der Leistungserbringun

Leistungserbringung

Gattung Stammdurchmesser

Pflanzdatum

Höhe

Satzung

Pflegeintervall

Vertragspartner

Pflegedatum

Schäde

Nächste Pflege

Erge

Zugänglichkeit Verantwortliche Person

Erge beschr

iner ung

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Vergabe

Bedarfskontrolle, Leistungskontrolle, Analyse und Mitwirkung bei Optimierungen Historisierung

Vertragsschluss

Feedback

Reporting

Kontinuierliche Verbesserung

Historisierung

sg

Historisierung Historisierung Historisierung Planung der Leistungserbringung sowie Analyse und Optimierung der Leistungserbringung

Ablage und Analyse

Leistungserbringung

Schäden?

Ja

Maßnahmen zur Schadensbeseitigung

Historisierung

Nein

Ende

Vertragspartner

Pflegedatum

Nächste Pflege

Zugänglichkeit Verantwortliche Person

Ergebnis

Pflegeleistungen

Ergebnisbeschreibung

Abbildung A- 12: Prozessdarstellung Grünanlagenpflege

319

320

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Anhang 7.11: Winterdienst

CREM und Eigentümer CREM Kunde und

Start

Bestandsdaten Abfrage Nutzeranforderungen

Grundlagenermittung auf Basis der Bestandsdaten

Definition SLA auf Basis der Nutzeranforderungen

Erstellung einer Ausschreibung

Bedarfskontrolle, Le Mitwirkung

Vergabe

Strategisches Facility Management

Vertragsschluss

Kontinuierliche V

Prozessdaten aus den Prozessschritten resultierend

Operatives Facility Management

Angebotserstellung

Festlegung der Begehungsstrategie

Planung der Leistungserbringung so Historisierung Historisie Leistungser

Leistungserbringung

Flächenangabe

Oberflächenmaterial

Zugänglichkeit

Winterdienstpriorität

Einsatzzzeit

Vertragspartner

Winterdienstdatum

Streumaterial

Verantwortliche Person

Anhang 7: Darstellung der prozessualen Grundlagen für die Property Sets

Bedarfskontrolle, Leistungskontrolle, Analyse und Mitwirkung bei Optimierungen Historisierung

ss

Feedback

Reporting

Kontinuierliche Verbesserung Festlegung der Begehungsstrategie

spartner

Historisierung Planung der Leistungserbringung sowie Analyse und Optimierung der Historisierung Historisierung Historisierung Leistungserbringung

Ablage und Analyse

Leistungserbringung

Historisierung

Ende

Winterdienstdatum

Streumaterial

Verantwortliche Person

Einsätze

Winterdienstleistungen

Abbildung A- 13: Prozessdarstellung Winterdienst

321

Anhang 8: Experteninterviews Vorgehen Einführung Die Einführung teilt sich in die Themenblöcke allgemeine Einleitung, Vorstellung des Themas sowie Angaben über die Aufzeichnungsmethode auf. Nachfolgender Ablauf ist geplant: 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Danksagung für die Bereitschaft zum Interview Vorstellung Zeitlicher Rahmen Erläuterung des Themas der Dissertation, Aufgabenstellung, Zielsetzung Erläuterung des Interviewablaufs Darstellung der Aufzeichnungsmethode

Allgemeiner Einstieg Zur Erleichterung des Einstiegs erfolgt ein allgemeiner Teil, in dem die Befragten Angaben zu sich machen können sowie erste Berührungspunkte mit dem Thema BIM darstellen können: 1. Name und Position des Befragten 2. Aufgabengebiete des Befragten 3. Expertise und Erfahrung des Befragten mit BIM, hier können auch Berührungspunkte mit BIM außerhalb des Unternehmens genannt werden (z. B. in einem Arbeitskreis).

Experteninterview: Validierung des Lösungsansatzes durch offene Fragestellungen I.

Hauptfrage: Bleibt das CAFM-System weiterhin das führende System und wie erfolgt der Austausch? 1. Das Format „Industry Foundation Classes“ (kurz IFC) spielt im Rahmen von BIM eine entscheidende Rolle und wird von vielen Beteiligten als Grundlage für OpenBIM gesehen. • Denken Sie, dass offene Standards die Grundvoraussetzung für den Einsatz von BIM im FM sind? • Denken Sie, dass IFC auch für die Nutzung im Facility Management die entscheidende Rolle spielt? 2. Auf einer Skala von 1 – 5:799 Für wie wichtig halten Sie die Nutzung von IFC als offenen Standard im Facility Management?

II. Hauptfrage: Bleibt das CAFM-System weiterhin das führende System und wie erfolgt der Austausch? 799

Die Skala gliedert sich in: 5 = wichtig, 4 = eher wichtig, 3 = neutral, 2 = eher unwichtig, 1 = unwichtig.

324

Anhang 8: Experteninterviews Vorgehen 1. Die Steuerung von FM-Dienstleistungen wird häufig über CAFM-Systeme (seltener ERP-Systeme) durchgeführt. Denken Sie, dass auch in Zukunft das CAFM-System das führende System für die Facility Management Daten sein wird? 2. Auf einer Skala von 1 – 5: Für wie wichtig halten Sie die Nutzung eines führenden CAFM-Systems zur Abbildung der Daten des digitalen Gebäudemodells und als Grundlage für die Leistungserbringung?

III. Hauptfrage: Ist eine Unterscheidung in Bestands- und Prozessdaten beim Einsatz von BIM sinnvoll? 1. Ein Objekt wird durch Bestandsdaten und Prozessdaten definiert. Bestandsdaten beschreiben hierbei eine Immobilie nebst ihrer technischen Anlagen. Prozessdaten beschreiben durch Auftragsdaten, Zustandsdaten und Verbrauchsdaten die Informationen, die in der Nutzung eines Gebäudes entstehen. Denken Sie, dass es neben den Property Sets für die Bestandsdaten auch Property Sets für die Prozessdaten im digitalen Gebäudemodell geben sollte? 2. Auf einer Skala von 1 – 5: Für wie wichtig halten Sie eine explizite Erfassung von Bestands- und Prozessdaten im digitalen Gebäudemodell? 3. Auf einer Skala von 1 – 5: Für wie wichtig halten Sie eine permanente und bidirektionale Übertragung von Daten zwischen digitalem Gebäudemodell und CAFM-System? Experteninterview: Analyse der Property Sets Zur Validierung werden die einzelnen Property Sets durchgesprochen. Die Property Sets wurden an die Experten vorab versendet, um eine Einarbeitung in das Thema zu ermöglichen und eine valide Einschätzung zu erhalten. Auf Grundlage der in den Property Sets dargestellten Tabellen werden nachfolgende Fragestellungen zu den einzelnen Property Sets geklärt: 1. Sind aus Ihrer Sicht alle relevanten Aspekte in den Property Sets enthalten? 2. Welche Aspekte fehlen aus Ihrer Sicht? 3. Welche Aspekte müssen aus Ihrer Sicht näher betrachtet werden? Werden bestimmte Aspekte aus Ihrer Sicht zu detailliert betrachtet? Im Anschluss hieran erfolgt für die jeweiligen Property Sets der Prozessdaten eine Einschätzung und Bewertung der Parameter aus den Property Sets mithilfe der Festlegung einer Relevanz auf einer Skala von 1 – 5.800 -

800

Für wie wichtig halten Sie die Attribute der Property Sets in Bezug auf die Leistungserbringung der einzelnen FM-Services?

Die Skala gliedert sich in 5 = entscheidend, 4 = sehr wichtig, 3 = einigermaßen wichtig, 2 = nicht sehr wichtig, 1 = überhaupt nicht wichtig.

Anhang 9: Auswertung der Experteninterviews Verteilung der Berufsfelder und Erfahrung der Interviewpartner Die Abbildung A- 14 stellt die Verteilung der Experten nach Berufsgruppen dar. Hierbei wurde auf eine gleichmäßige Verteilung nach FM-Dienstleistern sowie Eigentümern und FM-Beratern geachtet. Die größte Expertengruppe bilden die befragten FM-Dienstleister, also Unternehmen, die operative Leistungen erbringen. Die zweitgrößte Gruppe bilden die Eigentümer, also Experten, die für die Primärprozesse ihres Unternehmens und für die damit verbundenen Immobilien aus eigenem Bestand FM-Leistungen erbringen. Die dritte Gruppe bilden FM-Berater, die in der Regel Eigentümer beratend bei der Einführung von FM-Systemen oder FM-Prozessen unterstützen.

FM-Berater 6 FM-Dienstleister 14 Eigentümer 7

Abbildung A- 14: Berufsfelder der Interviewpartner

Abbildung A- 15 stellt die Erfahrung der befragten Experten dar. Lediglich ein Experte hat noch keine Erfahrungen mit BIM und digitalen Gebäudemodellen, da sich dieses Thema derzeit im Unternehmen im Aufbau befindet. Alle anderen Experten haben bereits Erfahrung mit dem Thema BIM. Insgesamt sind 12 Experten in Arbeitskreisen aktiv, bspw. beim VDI, der GEFMA oder RealFM. 24 der befragten Experten haben im Beruf Erfahrungen mit dem Thema BIM und den digitalen Gebäudemodellen gesammelt. Der Großteil der befragten Experten hat in diesem Zusammenhang bereits einen Leitfaden erstellt. Andere Experten haben Projekte in Planung, teilweise auch auf Grundlage ihrer eigenen Leitfäden. Lediglich drei der befragten Experten haben bereits ein Projekt mit BIM erstellt. Es fällt auf, dass noch keiner der befragten Experten zu dem Zeitpunkt der Interviews ein BIM-basiertes Projekt in das FM überführt und damit im FM weitergenutzt hat. Der Schwerpunkt liegt hier nach wie vor auf der Erstellung von Modellen in der Planung und Ausführung.

326

Anhang 9: Auswertung der Experteninterviews 96%

4%

96%

Haben Sie Erfahrungen in der Anwendung von BIM? 44% 44%

Sind Sie Mitglied in einem Arbeitskreis zum Thema BIM?

56%

56%

89% 89%

Haben Sie in Ihrem beruflichen Umfeld Erfahrung mit BIM gesammelt?

11% 11%

Nutzen Sie in Ihrem beruflichen Umfeld einen Leitfaden zum Thema BIM?

52% 52%

48%48%

Haben Sie Projekte in Planung, in denen die BIM-Methode angewendet werden soll?

52% 52%

48%48%

11% Haben Sie Projekte realisiert, in denen die BIM-Methode11% angewendet wurde? Haben Sie bereits Projekte realisiert, in denen BIM-Daten0% im 0% FM geutzt werden?

0%

Ja

0%

4%

89% 89% 100% 100%

20%

20%

40%

60%

40%

60%

ja

Nein

80%

80%

100%

100%

nein

Abbildung A- 15: Erfahrung der Interviewpartner im Bereich BIM

Räumliche Verteilung der Interviewpartner Wegen einer möglichst breit angelegten Validierung wurden Experten aus verschiedenen Bundesländern befragt. Die Verteilung ist in der nachfolgenden Tabelle A- 21 dargestellt. Bundesland

Experten gesamt

davon Dienstleister

davon Eigentümer

Baden-Württemberg

6

3

Bayern

5

5

Berlin

2

1

Brandenburg

0

Bremen

0

Hamburg

3

Hessen

1

MecklenburgVorpommern

0

Niedersachsen

2

1

1

NordrheinWestfalen

8

3

3

Rheinland-Pfalz

0

Saarland

0

Sachsen

0

davon FM-Berater 3

1

2

1

1

2

Anhang 9: Auswertung der Experteninterviews Bundesland

Experten gesamt

Sachsen-Anhalt

0

Schleswig-Holstein

0

Thüringen

0

327

davon Dienstleister

davon Eigentümer

davon FM-Berater

Tabelle A- 21: Räumliche Verteilung der Experten und Berufsfelder

In Ergänzung zu der oben genannten Tabelle A- 21 stellt die nachfolgende Abbildung A- 16 die Daten noch einmal grafisch dar. Niedersachsen GES DL EIG 2 1 1 Nordrhein-Westfalen GES DL EIG 8 3 3

Hessen GES DL 2 1

BER

Hamburg GES DL 3

Berlin GES 2

BER 2

EIG 0

EIG 2

BER 1

DL 1

EIG 1

BER

BER

Baden-Württemberg GES DL EIG 6 3

BER 3

Bayern GES DL 5 5

EIG

BER

Abbildung A- 16: Räumliche Verteilung der Experten (GES = Gesamt, DL = Dienstleister, EIG = Eigentümer, BER = Berater)

Informationen zur Auswertungsmethodik Die Bewertung der Parameter innerhalb der Property Sets wird mithilfe von Boxplot-Diagrammen vorgenommen. Boxplot-Diagramme stellen eine grafische Zusammenfassung von Verteilungen dar.801 Ein Beispiel ist in Abbildung A- 17 dargestellt. Der Bereich, in dem die mittleren 50% der Daten liegen, ist als rechteckige Box dargestellt, die durch das untere Quartil (Q1) und das obere Quartil (Q3) begrenzt wird. Q1 stellt hierbei den Wert dar, unter dem sich höchstens ein Viertel der niedrigsten Datenwerte befindet. Q3 stellt den Wert dar, über dem sich ein Viertel der höchsten Datenwerte befindet. Der Medianwert ist durch die Mitte der Box dargestellt (Q2). Die Whisker (Antennen) stellen die Ausreißer der Befragung dar, die innerhalb des 1,5-fachen der Interquartalsdifferenz liegen.802 Punkte stellen die Ausreißer dar, die außerhalb dieses Wertes liegen. Der Mittelwert ist durch ein „x“ gekennzeichnet. 801 802

Vgl. Dalgaard 2008, S. 75. Vgl. Frankfort-Nachmias und Leon-Guerrero 2018, S. 150.

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Anhang 9: Auswertung der Experteninterviews

Interquartilsabstand: Wertbereich mit den mittleren 50% (x0,75 – x0,25)

Die Boxplot-Diagramme wurden auf Grundlage der quantitativen Bewertung der Property Sets und des Konzeptes mithilfe der Likert-Skalen erstellt.

Oberer Whisker: 1,5-fache der Interquartalsdifferenz (hier auch Maximum) Oberes Quartil (Q3): 75% der Ergebnisse ist kleiner als Q1 (x0,75) Median (Q2): 50% der Ergebnisse ist kleiner als Q2 (x0,75) Unteres Quartil (Q1): 25% der Ergebnisse ist kleiner als Q1 (x0,25) Unterer Whisker: 1,5-fache der Interquartalsdifferenz Mittelwert Ausreißer (hier auch Minimum)

Abbildung A- 17: Beschreibung der Boxplots am Beispiel eines Attributes.803

803

Eigene Darstellung in Anlehnung an: Martens 2003, S: 97 und Cottin und Döhler 2013, S. 314.

Anhang 10: Experteninterviews Weitere Informationen zu den Experteninterviews können beim Autor angefragt werden.