Österreichischer Soldatenfreund. Zeitschrift für militärische Interessen [7]

Table of contents :
Front Cover
Individuen
seits in den gymnastischen Schulen der Regimenter lehren sollen Seit
vom Loose Getroffene, 18,805 gefezlich Befreite, 33,857 Untaugliche, 58,812
vom Loose Getroffene, 8455 gesezlich Befreite, 1258 Untaugliche, 941
pflichtige, von denen 5857 er offo abgestellt und 84,008 vom Loose getroffen
Waffe formirt Die neuen Bataillone erhalten die Nummern 11 bis 20

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Jahrgang .

1854.

Von Nr. 1. bis Nr. 104.

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Ocst Redigirt und herausgegeben

von

Attibeftant 20.44 J. Hirtenfeld, Eigenthümer dieser Zeitſchrift, Ritter des L. däniſchen Danebrog-Ordens III., des f. preuß. Rothen Adler- Ordens IV. Klaſſe, Inhaber dez . . goldenen Medaille ,,viribus unitis“, Ehrenmitglied des Radezky- Vereins 2c. 26.

6

Wien.

Druck von Karl Gerold und Sohn.

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Inhalts - Verzeichniß . Die Zahlen zeigen die Nammern der Blätter an. )

G. Donaumündungen, die 77. Dietrichstein Fürst, Heiraths-Ausstattung für verwaiste Offiziers: Gage-Erhöhung der Marine- Korps -Kadetten 52.' Töchter 29. Abenteurer, ein Militärischer, 34 bis 42. Gasteiner Bäder 19. Dietrichstein Proskau Leslie, Franz Fürst † 55 . Adler der, Gedicht von Schaffer 86. Gedichte , an Ihre Excellen Frau Gräfin Radezky 7. Un Sr. Disziplin und Ehre 81. Adler, kaiserliche Dampf-Vacht 73. Excellens Herrn G. d . K. Pilipp Grafen Grünne 10. Un Lieut. Dohalsky Christof, Graf, pensionirter Major † 53. Stroppel 12. Un me. Ritter von Roßibach 23. Un den Adjustirungs Vorschrift 19. Döll von Grünheim, Karl Ritter, FML . † 11. Album für Defilir-Märsche der österr. Urmce, 15, 51. Stefansthurm 26. Soldatenhymne 32. Um 18 August 1834 Deutscher Bund : Festungsbau von Ulm und Rastatt 1. Album von den Schülern der Genie- Ukademie zu Klosterbruk 90. 65. e Der Invalide 66. Bundesheer-Kontingent, 12, 14 Ober-Kommando-Ucbernahm Alcaini, Kajetan Graf, Oberst † 84. 15. Truppen-Verpflegung 19. Vermehrung des Bundesheeres 38. Gedenkbuch über die Allerhöchste Vermählungsfeier 54. Algemeine Militär -Zeitung in Darmstadt erscheint 2mal wöchent Bundesfeftungs- Budget 42. Ausbau der Bundesfeftungen 64. Gedanken über den ausrükenden Stand der Reiterei 96 fich, 104. Inspeksion der Festungen Rastatt, Ulm und Mainz 73. Jahrestag Geburtstagfeier Sr. Majestät des Kaisers in der Genie-Ukademie Ansichten über den russisch-türkischen Krieg 37. ju Klosterbruk gefeiert, 67. Der Garnison zu Mailand 67. Des des Frankfurter Barrikadenkampfes 78. Uebergabe des Gouver Anhaltischen Herzogthümer zur Geschichte der, 99 . nements der Bundesfeftung Main; 88. Musterungen der Bundes Magistrates zu Olmüß 68 Appel, Christian Freiherr, G. d. K. † 7. Gebühren der F. F. Urmec 64, 66. Kontinente 96. Armee-Korps-Aufstellung in Banat 16. General Garnison ( Erzählung) 67, 68, 69, 71 u . 72. Armee-Oberkommando-Befehl des FZM. Baron Hef, 52, 63 , 85 Dobrudsca. ein Ritt in die, 48. Gendarmerie : Vermehrung von 16 auf 19 Regimenter 44. Dub, pensionirter Obert. † 89. Die F. F. Desterreichiche 45, 46. Almanach pro anno 1855 , 87. Artillerie-Organiſazionen, Betrachtungen über 99. After und Thielen, Kritik 20, 40, Berichtigung 44. God-Run . militärisches Sittengemälde aus alter Zeit 73_bis_79. C. Gratis Gage monatliche für die aus dem Feuergewehrſtand zu August von Auenfels, Stefan, GM. † 9. August, der 18, 65. Offiziers Avanzirenden 54, 101. Achaltzik, Treffen bei, 2. Griechenland: Stand der Armee 23, 50 76, 82. Lage des Egypten, Truppen -Konzentrirung und Manöver 3. Militärs 90 n Eisenbahne : Die Verwendung militarischer Kräfte zur Her stellung derselben 89. Plan zur Vervollständigung des Eifen: Guggenberger, pensionirten Hauptmanns , Pyramidal-Ofen 14 B. Gymnastik und Bajonnetfechten 57. bahnnejes 90. 1. Formirung Großbritannien: General Sir Godwin Ehrensteins Gendarmerie- Stiftung 18. der Infanterie Regimenter in Ostindien 3. Stand der Ma Baden: Personal - Veränderungen 20. Budget der Urmee, 30, Elementar-Taktik der Reiterei 1, 2. trofen und Seefoldaten 5. General Beresford † 6 Budgets 34. Ge. Freiherr Roggenbach † 30. Organisation der Jäger Emil Infanterie, Antheil am Kampfe in Krakau 44. 35. Vermehrung der Artillerie 83. der Marine und Landarmec 9, 19, 38. Schiffbau 10. Versuch Emeute zu Parma 59 bis 62. Baiern: GM. Fleischmann 1. Militär-Kalender, 2. 4. Duells Episode aus dem Kriege in Katalonien 7. neu erfundener Geschüje 11. Armee und Marine Nachrichten 13. Stand des Marine-Korps 14. Der Landarmee 15. Ein Strafgeses 7. Urmee-Stand nach der neuen Organisation 12. Episode aus dem spanischen Kriege vom Jahre 1809 , 100. Artikel der Edinburgh Review 16. Augmentazion der Infan Uniformirungs- Veränderung 15, 17. 27. Neues Waffenübungs Ermordung des Marschalls Brune, 79 bis 83. Reglement 27. Ambulante Kochmaschine 34. Ubänderung der Erfindung für Dampfschiffe 74. terie 17. Militärische Briefe , 18, 21 , 75, 76, 79, 83, 87, 96, 92 , 101. Stand der Urmee im Orient, 20 , 24 , 25. Generat Landwehr-Ordnung 43. Ordens-Verleihungen 53. Werk über Erzählung des Majors 57 bis 63. Marquis Londonderry † 27. Gepäk-Verminderung des Infan neuere Befestigungen 63. Denkmal für G. d . K. Baron Zwei Erziehung des Soldaten, Ansichten über die, 14-16, 22 brücken 75. Abänderung des Militär Pensionsnormativs 82. Erplodirung von Pulver Magazinen teristen 27. Transportwägen für Verwundete 29. Ostsee-Flotte: 31. 43. Etat 32. Errichtung von Waffen Fabriken 33. FM. Graf GM. Issef Ritter von Enlander † zu München 89. GM. Ritter & von Halder, ron Rohr und Zottmann † 91. Oberst Freiherr von urbridge und Admiral John Mackellar † 36. Plan zur Beman X Schacht über deutsche und baierische Geschichte 92. GM. von nung der Flotte in Gallipoli 40. Kostenbetrag der Armee im Orient 41. Fond für Soldaten -Frauen und Kinder 42. Vice Parseval † 93. Einführung der Dornbüchsen bei den Jäger: Bataillonen 97, 101. Zuſammenstellung über das Avancement Admiral Hyde Parker † 44. Kriegs -Ministerium errichtet 46. 45 Bataillon Depot e Reat. Inft Airoldi des : Fahnenweih in der Armee 100. Oberst Anton Seifried † 101. Feldspitäler Ansichten über den gegenwärtigen Krieg 47 Uniform Verän Des E. H. Franz Karl Inft. Regt . Depot-Bataillon 55. Des derung 65. Neue Gestaltung des Militär-Departements 48. Einrichtung 104, Inft.: Wimpfen Baron Des Czaikisten Grenz-Inft. Bat. 56. Verstärkung der Regimenter um 150 Mann 49 Menschenver: Ball der Unteroffiziere von 57. Inft.-Regt. zu Prag 10, der Leib Schwar Fürst Grenadier-Bat. Des 85. Bataillon Depot Regt. garde-Gendarmerie in Wien 16. fust in dem 12jährigen Kriege bis zum Jahre 1815, 51. Ma Bataillon Grenadier des Fahnenband 36. Regt. Inft senberg Baumanns Ehrenbuschen für die österr. Armee in Italien 83. rine Stand 69. Lieut. Rever Schilderung feiner Gefangenschaft von Zanini Inft Regt. 97. 88. Stand der Aerzte beim Expeditions-Heer 85. Bildung eines Belagerung von Röm durch die Franzosen, 2 bis 6, 13 , 14. Vereins zur Unterſtüzung der Soldaten -Waisen und Witwen Belgien: Kriegsbudget 13, 14. Stand der Armee 17 Perso Fahnen in Desterreichs Zeughäusern 92, 93. 88. Armee Verstärkungen nach der Krimm 93. Einführung nalien 18. Wäschreinigung der Truppen 27. Lager 49 Notizen Federkrieg, der 12. 102. Pistolen und Kanonen 98. Unwerbung fremder Soldaten , 101 neuer Schwert das und die Feder, über geografische und fortifikatorische Rundgemälde 60. Lager Ficher, ungar:sces, Heilmittel, 42. ju Beverloo 76. 102. Außergewöhnliche Betheilung der Krimmarmee mit Mon ümern Feldpostämter Aufstellung in den Donaufürstenth 91 . tourforten 103. General Kempt † 104. Betrachtungen aus dem gegenwärtigen Kriege 94, 102 . Feldzug der Türken in Asien im Herbst 1853, 7, 8 9. Bemerkungen über die Slacht bei Leipzig 40. Bensberg, kais. Friedhof, Monumentsfezung.18, 37, 47. Einweihung Festungswerke von Sebastopol, 88. Fourage Retuizions: Preis pro anno 1855, 95. H. desselben 49, 50, 51 , 51. Freisauff Ritter von Neudegg, pensionirter Hauptmann 54. Bigot von Saint Quentin, Fran; Graf, FML . † 75 , 76. Hamburg: Neues Bürgerwehr Reglement 4. Truppen - Vers Freireiter (Erzählung) 1. Besus in Sch unyls Reſidenz 22 mehrung 68. Besuch bei Ponis 8 !. Hannover: Jubiläumsfest 2, Auflösung der Bürgerwehr 3. Frontseiten oder Facaden der Kafernen 61. Betriebsmashine neu entdekte ohne Feuerung 55. Beförderungen 8, 44, 46 Eintheilung der Urmec 46. Ver Frankfurt a. M. Feldienst Ehrenzeichen 44 Vorgang beim Behandlung fremder Kriegsschiffe in österr. Häfen 65. mehrung der Inft. 48. Die 30jährige Jubelfeier des Garde: Bankgebäude 44.. Bervaldo -Bianchini, Ritter, FML. † 92, 93, 94. Jäger:Bat. 51. Errichtung von 3 Infanterie- Kafernen 54. Blokdeken 23. Frankreich: Gymnastische Schule , neues Bataillon Chasseur Errichtung des 5. und 6 Jager: Bataillons 98. GM. Lütgen + 3. Kollegium La Fleche 4. Armce:Stand 5, 18. Organifazion Boczan, Feldwebel des 34. Inft. Regts . erhält das preußische 13. der Artillerie 6, 15, 19. Topografische Karte, 9, 11. Formazion Hahne Ritter von Waffentreu, FML. † 91 , 86. Ehrenzeichen 5. der neuen Jäger-Bataillons 10. Kriegs- Marine-Stand 17, 39. Hardegg, Heinrich Graf, G. d . K. † 47, 49. Bowitsch, Romantische Dichtungen 43. Admiral Baron von Roussin † 18. Rüstungen im Orient 20. Brasilien: Deutsche Soldtruppen 17, 18. Nachrichten über Stand der Armee im Orient, 22. Usphysirende Kugeln 24 Graf Hardegg, Franz Graf (Titular) , me. † 98. die österreichischen Offiziere 47. effen : Darmstadt : Militär-Verwaltungs-Uufwand 40. Er Baillarts Generalsstabs-Karte 25. Uerztlicher Personal : Stand Braunschweig : Neue ArtiUerie:Feldgeschüje von Gußſtahl 71. richtung eines Fohlenhofs 43. Einführung neuer Säbel 45. 26 Dolmetscher der Armee in Afrika 27. Verbesserung der Brune, franz. Marschall, dessen Ermordung, 79–83. Löhnungs- Erhöhung für Unter-Offiziere 57. Kochgeschirre 63. Militär-Technik 33. Distanzfernrohr 34 Truppen-Transporte Bukarest: Einmarsch der österreichischen Truppen 75, 78. Ge: unter:Offiziere zu Zivildienſte reſervirt 91. Dieulg. Mili nach dem Orient 35. Eskadrons -Vermehrung bei der Kavallerie fundheitszustand derselben 81. Ausrüfung der Truppen ver tär-Zeitung 104. 38. Wiederherstellung der Garde 39, 41 Stand der Generäle 42. Heß Baron, 33M. im Schloß zu Lancut 71. Eintreffen zu Lem F3M. Baron Heß 83. Lügenhafte Korrespondensen 100 Fager bei Sant Ömer 41, 45, 80, 83, 84. Uniform der Eliz berg 82 Anwesenheit zu Bukarest 83. Unkunft und Abreise tengarden 47. Weltester Veteran Harmond 50. Besprechungen in und Kronstadt 58 und 77. Unkunft zu Semlin 35. C. des Soldatenwesen 52. Urmeestand nach dem Militär-Kalender Heerwesen,von das englische 46. 53. Experimente mit den Kongrevischen Raketten 56. Marine Heitere Wendung in ernster Sache 67. Carrieres Werk : die österreichische Urmee, 5, 19, 20, 21. Budget 58. Lager bei Boulogne 61. Vom Kriegsschauplas aus Heldenberg der, in Wegdorf dem Drient 62. Feststellung der Uniform für die Garden 68. Be: Heu Preßen, hydraulische 6. 84. Carroussel in Prag 46. Lagerung der Festung Bomarsund 71. Truppen-Transporte auf irtenfeld : erhält eine goldene Labatiere 14. Schreiben des Prine aftellis Josef, FML. und Festungs -Kommandant zu Arad † 15. der Eisenbahn 73. Effektiver Stand der neu orgarnifirten Ma: Chlopidi Josef, chemals polnischer GL. † zu Krakau 80. en von Preußen an denselben 26. Kritik über deſſen Militärisches rine Inft. 75. General Pairhans † 76 Manöver der Nord: Handbuch , 24, 39, 41. Erhält den Danebrog und Rothen-Adler Vorrath an Lebensmittel der orien 77. Boulogne in armec D. Orden 65. Deffen Militär- Kalender für 1855 erschienen 85. talischen Urmee 78. Personalstand der Musikbanden 79. Pro Kritik desselben 94. Erhält einen Brillantring , 96. Flamazion des Kaisers an die Truppen 80. Organifazion des Hofers ur:Enkel, Laufe 91 . Verflegswesen der Armee im Orient 82 Versenkung von 5 Hohenfriedberg der Kreuzberg 4, 12. Dall Uglios Menage-Train für alle Situazionen des Heeres 98. Dampfschiffe der k. k. Marine 2. Linien Schiffen in Hafen vom Sebastopel 86. Stand der Ud: Höffern von Saalfeld , Oberftl. † 10. Dampffregatte Elisabeth und Radekky, Probefahrt 73. jutanten und Ordonnanz- Offiziere des Kaisers 87 Tagebuch der Hruschka Edler v , Urtilerie-Major, 50jähriges Dienßiubiläum 59 Krieger 5 , 61. 2, 31 , 34. verwundete betheilt Danninger Bertheidigung der durch die Russen belagerten Festung Sili Nachweisung der betheilten Krieger 78. Nachweisung über ein firia 87. Abänderung in der Organiſazion der Armee 90. Ein: 3. schiffung von Raketten 91. Stand der Verstärkungs -Truppen gegangene Beträge 84 Danemark : Errichtung eines Dragoner Regts . 30. Befestigung nach den Orient 93. Militär-Musik: Stand 95. Freiwillige Wer Jahresschlussſe, am, 101. Kopenhagens 36. Uniformirungs -Abänderung 37. Manöver der bung 97. Absendung neuer Transports Wägen für Verwundete Jassy. Einmarsch der österreichischen Trupper in 83. und Kranke nach dem Orient 100. Seetruppen 77, 79. GL. Steinmann † 103. Indien , Rußlands Versuche auf, 83.

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schirre und Schwimm-Upparate 31. Mobilmachung der Armee Maitre topografique 65. noch verschoben 52. Die ,,Wehrzeitung“ geht ein 53, 54. Ge Mailaths Geschichte der Magyareň 5, 6. neral-Lieutenant Petersdorf † 51. Organiſazions - Reglement Meinung, eine 46. für Marine Stations-Kommandos 57. Uniformirungs - Verän Meynerts: Faust" 42 Die „ Jestzeit“ 102. Erhält einen derung der Husaren 58. Algemeine Kriegsschule - Eröffnung 59 . Brillantring 83. Ein Schreiben von FM. Graf Radezky 92. Kriegsstärke der Kavallerie-Regimenter 60. Entlassung der Res Memoiren und Militärische - Korrespondenz des Königs Josef 64, ferven bei der Kavallerie 77. Nazional-Krieger Denkmal 78. 65, 66 Miniebüchse und Lancaster Kanone, 88. Festungsbauten in Posen , 104 Unterstüjungen der Familien Militärisches Fest in Mainz 35. für Offiziere und Soldaten 104. Spitalseinrichtungen , Vers K. Militärische Fragmente 8 fuch eines neuen Gewehres 103. G. d. K. von Kolomb , tu Militärische Einzelnheiten 38. Berlin 95. Unfertigung von Wägen für Verwundete und Kaifers Majestät Gnadenbezeugungen 33. Vermählungsfest Militärischer Geist 39. Kranke 100. M. Höpfner erhält den ausgeschriebenen Preis 34. Besuch des kaif. Gestütshofes Kladrub 49. für sein historisches Werk 83. Militärische-Briefe eines Verstorbenen, 41 bis 44, 92, 93, 99. Kaisers Verlags-Handlung , Karte der Ostsee 44. Pönig, k. sächs. Hauptmann , ein Besuch bei, 82 wird dekorirt Militärisches aus Schweden und Norwegen 62. Kadetten Institut zu Krakau 9. 103. Militär-Rechnungs - Branche, Stand und Gehalt 13, 17, 98. Quars Kalender-Besprechung für das Jahr 1855, 100. tier Kompetens 100. Karte von Mittel-Stalien 12. Des österreichischen Kaiserstaats Militär-Verwaltungs -Behörden 22. R. 13. Der Ostsee, des schwarzen Meeres 36, 44. Von Ungarn Militär-Verwaltung und Beamte 47. 47. Des Kurfürstenthums Hessen 86 Militär-Journalistik 51. † FML 32.. von, Karaist Freiherr Militär-Musikbanden 85, 86. Radesky , Graf, FM., Dankschreiben an Kapellmeiſter Luh 1. Kinderlieder für Knaben 59, 103. Karl Hofer 22. Franz Glöggl 28. Handschreiben von Sr. Ma Militär-Lehr-Institut zu Wiener-Neustadt, Feierlichkeit 64 Kinderfreunds Geschichts-Kalender 1. jestät dem Kaiser 8. Säbelklinge-Geschenk 33, 36. Deſſen Sta Militär-Spital ju Karlsbad 75 . Kirchhof kaiserlicher bei Bensberg 18, 37, 47, 49. tue in Prag 64. Dessen Geburtsfeſtfeier in Innsbruk 89. Militär-Gestüt ju Radauz 103. Kirchenstaat : Organifazion des Heerwesens 7, 18. Militä: Murmanns wasserdichte und feuerfeste Leinwand 45 Deffen Erkrankung und Genesung 92. rische Erziehungs-Anstalt 45. Militärisches 103. Rastadt, Etablirung einer Militär-Apotheke 79. Kopals Invalidenstiftung 31, 41. Räuber im 2. Banal-Grenz- Regiments-Bezirk erlegt 92, 97. Kommißbrod für die Truppen der europäischen Staaten 48. N. Regulirung des Standes und Gehaltes der Militär- Rechnungs Krieg, Ein, der Schweiz mit Desterreich, 61, 71, 72 Bemer: branche 13. fungen hierzu, 80. des Krieges 38, 39 . Recht Napoleonsfeste in Paris 93, 94, 95, 96, Kriegs-Dampfschiff Radezky 2 Louise , Fretin , Oberstenswitwe ; Patriotische Wid = Nassau: Versuhe mit neuen Stiftgewehren 13. Gesez, Ents Rechenberg g Kriegs-Marine Frankreichs 53, 51. 98. mun wurf wegen Reform der Militär- und Kriegsschule 44, 68. Be Reflerionen die orientalische Frage 47. Kriegs-Marine Großbritanniens 57, 59. förderung des Prinzen Nikolaus zum Hauptmann 56. Ernen Reiterstatue, über Modell, wailand des Erzherzogs Carl 40. Krieg, der orientalische 1 , II. nungen 65. Organiſazions Veränderung der obersten Militär Reisebriefe von Cit. 32, 33. Krieg, der Desterreicher, in Italien im Jahre 1813 und 1814, 7, Behörde 65, 67. 8, 9. Rekrutirungs-Ergebniß 3. Neuberger, pensionirter Obrist † 3. Rekruten-Wushebung 39. Krieg zwischen Oesterreich und Rußland, Unſichten , 101. Niederlande : Instruktions -Bataillons für Unter-Offiziere 1, Remonten-Unkauf 15. Kriegsschauplaz russisch-türkischer von Nr. 9 bis 104. 2, 18. Musik- Corps der Infanterie 5 Budget des Heeres und Reorganisation der 12. 53. Kriegsschauplaj, Bemerkungen der Times 13. der Marine 7. Stand der Kriegs - Marine 25. Solderhöhung Riedwalds GeografieArtillerie Statistik 22. und Kriegsschiffe auf der Donau 6 '. Infanteric der bei Generäle Stand der 25. und StabsOffi: Roßbach , Ritter, FML. dessen 50jährige Dienstfeier 19, 23. Krakau, Gröffnung des Kadeten-Instituts 82. gierc 2 , 28. Erhöhung des Kriegs:Budget 32. Ordens-Ver Rundlöpfe und Kavallerie, Prinz Rupert 73 bis 78. Krimm, die Halbinsel 6, 87. Betrachtungen über die Kriegs: Leihungen 37 Lager Uebungen 84. Lager von Best 97. Ber: Russische Armee des Kaukasus 16 Ereignisse daselbß 90, 91 , 10 . Stärkung der Seemacht in Indien 81. Budget für Luremburg 103. Russische Armee auf dem Kriegsschauplaj 1 '. Kurheffen : Ernennungen in der Urmec 7. Uvanjement, 21 , Nord - Amerika : Armeestand 60 Flotte und Landmacht 84. Rußland : Abänderung der Rekrutirungsverordnung 6. Befestis 25, 27 gungen 7. Gedenkbuch 9. Lehranstalt in der Marine 10. 34. L. Sibirisches Kadetten- Korps 13 Invaliden-Stiftung 17. Uebel, stände in der Armee 24 , 29. Wiedereintritt der Entlassenen Lager, das, bei St. Omer, 44, 48, 80, 83, 84, 85, 86 88, 89, 35, 42. Die Garden 36. Reserve Ruder Flotten 40. Stand 90, 91. Odessa, Kriegsereignisse 39, 49, 59, 60, 68 81 , 83, 85, 97, 101 . der Marine in der Ostsee 41. Ausrüstung der Truppen und Lager, verschanztes bei Rastatt und Boulogne, 66, 67 Dedenburger : Offiziers : Töchter-Institut , Porto Freiheit 5 Ausbildung der Reserven 44. Rekruten Aushebung 49, 103 Lager bei Zeyst, 8. Bildung von Marine Freiwilligen Korps 5, 49, 51. Neue Auf. Konkurs zur Aufnahme verwaister Offiziers-Töchter 29. Nach: Landes-Renungs- Departement , 5, 9. stellung 51. Bestimmungen über die See und Ruder-Flotte weifung der eingegangenen Geldbeträge 47 , 63. Schenkung Landwehr-Division , dritte , des 27. Inft. Regts Konig der Bels Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth und Kaiſerin Mutter 54. 63. Neuer Schnitt und Farbe der Offiziers-Mäntel 56. Das aier, 10, 11, 24, 26, 27, 28. Heer in Finnland 61. Kriegsmacht im Westen 63 , 68. Beur Aufnahme von 12 Offiziers -Töchtern 77, 89. Nachweisung des Lebenswege, fidei, 97, 99. Kasastandes 87. Die Einführung der Aufgenommenen 94 theilung der See: und Landmacht 74, 73. Mangel an Offizie Leichte Truppen 103 General-Versammlung 102. ren 76, 77. Beschränkung der weitläufigen Bureau Correspon Lenkum Kunsthandlung, die österreichische Uimee nach der neuesten Oderberg eine deutsche Bundesfeftung 59 . dens 79. Ernennungen , Versesungen und Beförderungen in Adjuftirung 102. Desterreichs Doppel-Udler 1. der Armee 78. Vertheidigungs-System in Finnland 79. Eisen Lieder ron der Neuen Tafelrunde 61. Desterreichischer Universal-Kalender " Uustria 91 , bahnbauten von Moskau nach dem schwarzen Meere 85. Ope Lippe-Detmold, fürstliches Militär-Kollegium 1. Oesterreich Truppenzüge in die Woiwodina 11 Josefs Uka: razionen des Fürsten Mentschikoff nach dem Treffen an der Lipskische Karte von Ungarn 42. demic, Wiederherstellung und Gröffnung 39, 41 , 85, 85. Ge Alma 88. Die Entwaffnung der walachischen Milizen durch Libussa, Jahrbuch für 1855, 97. brauch von Dienstsiegeln 50. Rekrutirung 57. Organiſazion die Russen 89. Militär- Topografen Korps 91. Rekrutirung des Lombardie , Rekruten Uushebung 47. der Artillerie 58. Verpflegung der Truppen im Felde 59. polnischen Adels 93. Errichtung eines Schüzen-Regiments 95. Literarische Besprechungen: Preußische Husaren-Ge Kanzlei-Beamten, Organisirung derselben, 70, 74, 76, 77, 80, Peterpaulshafen 98. Herstellung einer telegrafischen Verbindung schichten 12 Militär Gymnastik 13. Handbuch des Ingenieur 92. Konzepts Praktikanten sistemisiet 87. Besoldung für die im ganzen Reich 99. Ernennungen 102. Erhöhung der Ba Dienstes 20. Handbuch zur Führung der Remonten 23. Mon: taillone in der Armee 104. als Schreiber verwendeten Unter-Offiziere 88. Quartiergeld für tursgebahrung und Verrechnung 25. Vorschriften über Militär die Familien ausmarschirter Offiziere 91. Das Ursenal 94 Quartiergeld für Militär-Beamte 96. Diäten für disponible Heirathen 25. Felddienst für Infanterie und Kavallerie_26 C. Rathgeber für Dienstgeber und Domestiken 26. Militär- Spi Generale 68. Organisation des Pionier Corps 100. : Beförderungs- Gesezi 9. Uebergabe des an Preußen taler und Werte Karte von Mitteleuropa 28. sommaire Desterrichs, Militärmacht 29. 26.Soldatenlieder 29. Histoire de Didenburg abgetretenen Gebietstheile an der Jahde 97. Aufhebung der Schaab, Hauptmann, die Bundesfeftung Main; 23. I'Infanterie 30 Kriegerische Ereignisse in Salzburg 31. Por Befreiung von der Militärpflicht 103. Sachsen, Königreich : Austritt des Rittmeisters Ukermann 6, 12. Avancement 7. Große Reveille 20. Pöniz, Oberpoſtrath, traits Militares 33. Skizzen aus dem 17. Jahrhundert der Oldofredi Hagers ,,gelbe Blätter", Nachweisung über deren Er pensionirt 26, dekorirt 10. Herbstübungen 49. Oberst von gebnis 49. Regierung Brandenburgs 36. Historische Studien über Preußen Wurmb 34 Bildung eines General: Stabes 50. Revue des 38. Graf Barfus preußischer GFM. 38. Unterrichts Vorschrif Oifupajionstruppen von Oesterreich in Toskana 2. Artillerie Korps 75. Ernennungen 70, 90. Bewilligte Entlaf ten der preußischen Urtillerie Schule 39. Desterreichs Früh: Draanifazion der k . k. Feld-Urtillerie 58. fung des Majors und Flügel - Adjutanten von Zeschwitz 90. lings Ulbum 42. Algemeines Militär-Handbuch 41. Beldzug Organisirung des k. F. Pionier Corps 100. Sichart, Karl, Adolf von , CM. † 98 , 99. Geburtstagsfeier Des Deutschen Urmee-Korps in Flandern 43. Undeutungen für Ordens-Verleihungen Sr. Majestät des Königs von Preußen an Selbstausübung fubalt. Offiziere 44. Handbuch über Führung Sr. Majestät des Königs 100 1 österreichische Offiziere. 85. von Mannschaft, Pferde und Güter- Transporte 47. Zur Tages Olivenblatt, auch ein, 103 Sachsen Koburg - Gotha, Aufstellung des Galionbildes 12. Die freiwillige literatur der orientalischen Frage 51. Neues Konskripzions- Gefez 92. Neue Gewehre 104. Theilnahme der Serben und Kroaten an den österreich. : tür Sachser Weimar , Reform der Militärgeseze 12. P. Sachsen Altenburg , Umanderung der Perkuſſions in Fischen Kriegen 31. Aus dem Hauptquartier und Feldleben des FM. Radesky 51. Das Vorspanns -Normale 51. Geschichte des Spizkugelgewehre 97. Sardinien : Kriegshafen von Genua 8. Stand der Marive preußischen 24. Inft. Rgts 52. Bilder aus den Lieutenants | Palpferd, Leitung und deren Fourageportions- Gebühr 100. 24. Vorkehrungen zu Gunsten der Unter- Offiziere 26, 31 , 37. leben 53. Heerwesen und Inft. Dienst der preußischen Urmee Parma, Attentat auf den Herzog von, 25. Genaral Lieutenant Marchese Carlo della Marmora + 27. Ma. 56 Geschichte der hannoverischen Truppen in Griechenland 57. Paulovic), Hauptmann, geografische Lehrmethode 40, 47. nifest in Genua 29. GM. Montali und General Graf Maffa: Geschichte der österr Urmee 58, 76. Der Felddienst der leichten Persien : Stand der Kavallerie und Artillerie 50. Autorität Inft. nach ihrer neuen Bewaffnung 69. Handbuch der reinen des Chefe der Armec 53. +38. Effektiver: Stand der Urmee 41. Einberufung der Waffen pflichtigen 41. Ernennungen in der Armee 49. Das mi und politischen Geografie 60. Der Kriegsschauplaz an der Donau Personal Stand der Kanzlei des Gouvernements in Bara 101. tarische Erziehungswesen 102. and schwarzen Meer 61. Instruktion über die Büchse der preu: Pfersmann von Eichthal, FML. † 50. Sanitäts-Statistik der k. . Armee 1. fischen Jäger 65. Reglement über die preußische Geld-Ver- Pferdefleischgenuß fürs Militär 23. Besuch in dessen Residenz 22. Schamyl's, Aegung der Urmee 67. Ueber Körperstrafen 70. Signaturen Pferdezucht in Ungarn 26. um Planzeichnen 70. Dienst Vorschriften sämmtlicher Waffen Pionier Corps, Ober- und Unterpioniere 4. Technischer Dienst Schneider von Kehlingsheim Anton, pensionirter Major † 79. Schweiz: Neue Jäger Gewehre 30. Stärke des Bundesheeres gattungen der österr. Armee 71. Die Seemacht Englands und bei der Infant. Truppe 14. Die neue Organisirung 97 , 100. 34. Militär ? Telegrafen 41 , 44. Vereinfachung des Ererziers Frankreichs 75. Der Offizier im Felde 77 Die Armee der krieg Plas Kommando , Aufstellung zu Lesina und Lissa 75. 3u Reglements 45. Militärschulen 57, 58. Wintersizungen über Bruck an der Mur 75. Zu Biſtriz 76. führenden M chte und ihre Organiſazion 81. Desterreichs Helden Militär Gegenstände 59. Truppen Konzentrirungen und Pulver und Heerführer von Marimilian 1. bis auf die neueste Zeit | Polemisches über Hohenfriedberg 12. Ausmaß 77 3m Kriege mit Desterreich 69, 71, 72. Klias 82. 88, 97. Der Feldwach-Kommandant 85 Ereignisse bei der Porstel Franz, Major, † 79. eigentlich Köslin † . 94. Waffenfabrik 104. hessischen Urmee Division 1849, 86 Grundriß der Geschichte | Portugal , Stand der Armee 31. Schweden und Norwegen: Waffenübungen 12. Verän: des Kriegswesens 87. Die Türkei in der Gegenwart, Zukunft Post Reisekarte des öfterreichischen Kaiserreiches 13. derungen in der Marine 14. Militärisches 62. Armee-Stand und Vergangenheit 89. Skizze eines Vortrages über Generals Portobestimmung für Militär- Personen in den Donaufürsten tabs-Wissenschaften 90 Force et Faiblesse de la Russie 91. thümern 76. und Beschaffenheit derselben 72 Ausführung umfangreicher Telegrafen-Unlagen 98. Der russischtürkische Krieg in den Jahren 1853 und 1854, 95. Poftregulament in den Donaufürstenthümern 93. Die Geschichte des Militärs der österreichischen Monarchie Proklamasion des E3 M. Heß an die Bewohner der Moldau und Schießwaffen und Munitions Verbesserung in der österr. Artillerie75 Walachei 69. Sizilien Beider : die Armee 48, 61. aus allen Waffengattungen 97. Elemente der Lattik aller Waffen Sivkovich Inft.-Regt. im Jahre 1818 und 1849, 51 bis 55. Be für Offiziers Uspiranten 98. Das Illustrirte Seemannsbuch Vröbchen aus einem Familien-Journal 34. 100. Kompendium des fleinen Krieges für Infanterie und Ka Preußen : Organiſazion des Marinewesens 2. Bekleidung der richtigung 63. Linie und Landwehr Kavallerie 3 GM. Griesheim † 3. Er: Serbien : Kanonengießerei 10. Eintheilung des Heeres 40. vallerie:Offisiere 101. Federzeichnungen aus den Feldlagern bei weiterung der katholischen Militär-Seelforge 4. Stand der in Stelette vorzüglicher Vferde in Mezöhegyescher-Gestüt 51, Boulogne und Krakau 101. Schweizerische Militär-Zeitung_103. ländischen Pferdezucht 4 , 17. Der Jahdebusen 6. Penſions: | Smyrna, ein Duell 14. Radesky-Lieder 133. Les Armées des Puissances 104. Ein Krieg Stand 9. Stärke des stehenden Heeres 10. Baufortfegung der Soldaten-Tugenden und Eigenschaften 40, 43. des öfterr. Kaiſerßantes ein deutscher Krieg 104. Beste Boyen 14. Verfuch neuer eifernen Kugeln 18. Stand Soldaten -Brevier 55. der Ofiziere 20. Offiziers-Feld-Menage 22. Ernennungen 27, Sontlar Edler von, Major, geografisches Werk 11. M. 30, 35, 37. Leichtere Kopfbedekung der Jäger 28. Große Herdſt Spanien : Veränderungen in der Armee 4. Seemacht 6. Mi litär-Journale 9 Berkorbene Generäle im Jahr 1853 , 10. übungen 28. Genera! von Rochow + 35. Bündnadelgewehre Malkonsky Edler von Dammwalden, FML ↑ 46. 37. Die Marine 43. Militärpflichtige Leute 49. Uniformirung Urmer Veränderung 12. Kriegs - Marine Gericht 14. Avanje ment 16 Drientalische Frage 17. Auffand in Saragoſſa 21 . der See-Offiziere 49. General von Scharnhorst † 31. Kochges Marenjeller, penſionirter Staabsarjt † 3. Innsbruker akademische Feld-Kompagnie im Jahre 1849, 102. Innsbruk, Militärisches Fest 19. Invalidenstiftung . Mährische, 87. Jäger von Vincennes und die österreichischen, 94. Josefs Ukademie wieder hergestellt 39, 41. Jünglings Gedichte zum Wohlthätigkeitszweke, 10, 22, 25, 28, 36, 46, 48, 49.

24. Stand der aktiven Urmee 22. Der Geist in Offisiers | Toscana, Orden für militäriſches Verdienst 2. Korps 29. 38 Haupt-Militär- Lehr- Unfalt 30. Ingenieur: Tragbahre für Verwundete, neue Erfindung in Mailand 70. Korps Offiziere 33. Uniforms. Reform bei der Inft. 35. Errich TruppensBeförderungen auf der Südstaatsbahn 39. tung der Sicherheits-Wachen 38, Allgemeiner Umriß der oraa Truska Heliodor, Offizial † in Wien 81. nifagion des öfterr Heeres 43. Die Seemacht und der Aktives Triest : Feier des Vrmählungs Festes Er. Møjeſtät durch die Marine Schul-Kompagnie 38 Dienst 51. Werk über die Befestigungskunst 63. Neugestaltung der Dinge 69, 76. Ernennungen 76. Reorganifirung der früheren Tugenden und Eigenschaften des Soldaten 40, 43, 50. Nasional und Provinsial-Milizen 88. Militärisches Wirken des Türfen und Türkenkrieg 23 bis 31. GL. Zarco del Valle 94. Reformen und Ersparniſſe in der Urmee Türkei: Streitkräfte 3, 39. Hilfstruppen-Kontingent von Tunis •. Stärke der französischen Hilfsarmee 45. Belohnung der 102. And ehemals preußischen Offiziere 91. Staaten Befestigungen 11. Staats-Eisenbahn- Uusverkauf 12. Sterndahl, Freiherr, GM. † 28. n. Stenografie Unwendung beim Militär 32, 33. Staple-chase zu Fuß 68. Stiftung für trippelhafte Gendarmerie und deren Betheilung Unterstügungsfond für Witten und Waisen der feldärstlichen Branche 100. 52, 68. Urtheil über den österreichischen Soldaten-Freund 36. Stöt Franz, pensionirter Oberst † 10. Studien über den militärischen Geiſt 34, 35. Urlauber und ReservesMänner, Verfahren bei verübten strafbaren Handlungen 81. Straßenwesen in Siebenbürgen 14. Streitkräfte der Türkei 3. Stregen von Glauburg Freiherr, FML. † 15. V. Strategische Lage 53. Strategische Betrachtungen über die Kriegslage in Desterreich 67. | Volkshymne 29, 31. Sprungriemen mit Ringen für Reiter 10. Alexander. Oberfil. † 84. Sebastopol : Ueber die Belagerung, 95, 96. Entfasversuche, Vogl Botiv. Beilen von Schaffer 4. 102. Vorspannsgebühr der mobilifirten Truppen 97. Vorschrif en über die Militärpflicht 3 E. Vorschrift der Verpflegs-Vergütung für Durchzugs-Mannschaften 86. Temeswar: Denksteinfezung vom Offiziers Korps des Bürst Schwarzenberg Uhlanen-Regts. 47. Gedächtnißtag der Belage W. rung 67. Wanderungen über das Schlachtfeld von Uußterlik 68 , von Thielens Uebergang über den Rhein, einige Worte hierüber 9. Tintenvertilgungs-Tinktur 35. Aspern und Wagram 97, 98.

Waffenpäffe für Militär-Beamte 4.° Walach ei: Einmarsch der öfterr. Truppen 67. Poftverbindung mit Defterreich 87. Wattek Johann, pensionirter Oberſtl. † 35. , Webr-Zeitung ,preußische" 54. Welling, Baron, Hauptmann, aus dessen Tagebuch 64. Wiener Neustadt : Fest und Produkzien der Böglinge 27. Feierlichkeit des Lehrinstituts 64. Windischgräß Fürst, &M. Inhaber zweier Dragoner-Regimen ter 18. Wimpfen Baron, FM. † 69, 70. Wiens Zeughäuſer 4. Wien: Große Musilprodukzion 35. Kavallerie-Produksion 34. Beginn des Kriegsschulturfes 41. Parade der Garnison 42. Abreise Ihrer Majestäten nach Brünn und Prag 44. Anwesenz heit des Herzog Wilhelm von Braunschweig, 56. Lokal Veräns derung des Plaz - Kommando 56. Ankunft Sr. Majestät des Königs von Portugal, 66. Deffen Abreise nach 3fchl 67. Wus rüfung der Garnisen vor Sr. Majestät und dem Prinzen Ludwig von Batern 77. Revue vor Se . Majestät 82. Einweihung der Kapelle in der Josefstädter Kaserne 85. Offiziere, welche don weijährigen Kurs der Kriegsschule zurükgelegt haben 89. Woronzoff. Fürst, in Karlsbad 59. Württemberg: Beförderungen 11 , 12. Uniforms Ubänderung der Leibgarde 13. Kriegsschule in Ludwigsburg 16. Ein neuer Höhenmesser 17. GM. Freiherr von Dornbach † 95.

3. Zivilbedienstungen gutgedienter Unter Offiziere und Gemein e 4, 10. Zimmermann f. f. Rath, Stabsarzt † 99. Zeughäuser Wiens 4. Zweikampf 30.

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Desterreichischer

Beitschrift für

Nro.

1.

Soldatenfreund.

militärische

Mittwoch, den 4.

Intereſſen.

Jänner

1854.

VII.

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen . Abonnementsbedingungen für Bien monatlich 30 kr . , vierteliährig 1 fl. 30 kr., für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. - Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr. , halbjährig 4 fl. 20 kr. K. M. , um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesendet erhalten. - Einzelne Blätter 6 kr. K. M. Prânumerazion wird angenommen im Komptoir des 2 Soldatenfreundes" (Stadt , Wollzeile Nr. 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingesendet werden wollen . Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K. M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K. M. ju berichtigen kommt .'-- Anonime Beiträge werden nicht berüksichtiget.

Oesterreichs

Doppel - Adler .

Öfterr ei sterreichs Adler entfaltet die Schwingen Hebt sich zur Sonne, felbft leuchtend empor, Krone und Scepter und Schwert ja durchdringen Nur mit dem Adler der Finsterniß Flor ; Zwiefachen Hauptes - hier lichtwärts zu schauen Dort sich zu wahren vor Nacht und Grauen.

Denn so erwählt in verklungenen Zeiten Schwebest Du aufwärts als Oriflamm : Als da um Acre die Kreuzfahrer streiten Und wie jüngst Acre ein Habsburger nahm. Also mit Kolon die Atlantis durchdringen Mußten vom Eufrat bekannt Deine Schwingen.

Freiheit uns bringen, und Frechheit zerblizen Prometheus doppelt zum Leben gekehrt ; Sonnenlicht holen , es wahren und nüzen Desterreichs Doppelaar hat es gelehrt : Doppelten Hauptes die Hochwacht nicht laffen Aufgang und Niedergang gleich zu umfassen.

Frankenstolz hatte Dich frevelnd begraben Mit dem deutschen, dem heiligen Reich! Aber der Tod kann den Phönir nicht haben Wieder erstand er in Desterreich! Mocht an den Schwingen man zausen und zwiken Nicht eine Feder konnte man knifen.

Desterreichs Doppelaar ! Alpen und Meere Sind Deinem Feuerblik gleich nun vertraut, Krieg der entfeffelte -Friebe der hehre Haben auf Dich die Entscheidung gebaut ; D'rum hat den Hort Dir die Gottheit gewählet : Zwischen die Kämpfe der Völker geftellet.

Doppelaar Bild uns'rer eheren Krieger, Bild uns'res Kaisers Dich preis ich so gern Drachen und Blizen wurdest Du Sieger Bliebeft Du Sonn' in der Nacht ohne Stern ! Hochauf mein Adler mit Deinen Schwingen Laßt sich noch selber der Himmel erringen.

Dr. Rudolf Buff, 1. t. Profeffor.

Der orientalische Krieg. Aus dem Spanischen der

sta" (vom 25. November v. I.) sich über diesen Kampf ausgesprochen das ben, glaubt die leztgenannte Zeitung doch neuerdings von einem anderen Revista - nach Berichten von Augenzeugen, von I— 8 G- g *). und für ihre Leser lehrreichen Gesichtspunkte darauf zurükkommen zu müſſen

und war authentischer Daten und weitläufigerer Mittheilungen halber, wel che ihr ein Mitarbeiter, der Oberst des königl. (spanischen) Generalstabes Von Tag zu Tag wird der Versuch über die Entwiklung und den Don Frederico San Roman fammt dem auch dem "1 Soldatenfreund " bei Verlauf der orientalischen Frage Bermuthungen anzustellen, schwieriger und gegebenen Croquis , zukommen ließ , welches durch diesen ausgezeichneten gewagter, einer Frage, welche troz allen Bemühungen der Diplomazie fich Offizier auf dem Schlachtfelde selbst aufgenommen wurde. doch täglich mehr verwirrt und mit allen Formen des Krieges sich zu umDie „Revista" und der „ Soldatenfreund " können bei ihren Lesern geben begonnen hat. Deshalb überlaffen wir gerne - für diesmal wenig die Streitkräfte und die zu Ende des Monats Oktober von beiden Heeren ftens die Sorge, die wahren Absichten des russischen Kabinetes zu er besezten Posizionen als bekannt voraussezen. Am 27. Oktober verließ Omer gründen, Jenen, welche dem Kaiser Nikolaus genug Macht zutrauen, um Pascha mit einer 6000 Mann starken Brigade Schumla ; diese Brigade die Waffen des ganzen übrigen Europas gering zu achten, und beschäftigen zählte 7 Bataillons, 1 Batterie und zwei Eskadronen unter dem Befehle uns für heute nur mit der ersten wichtigen Waffenthat, welche zwischen den Selim Pafchas, und langte am 30. in dem Dörfchen Belislaw an. Nach türkischen und ruffischen Truppen stattgefunden hat. Es sei uns erlaubt aus dem sie sich auf diesem Punkte gelagert hatte, eilte der kommandirende Ge dieser mit mehr Sicherheit dasjenige zu ziehen, was vom militärischen General, den der (spanische) General Johann Prim Graf von Reus und der fichtspunkte von Interesse ist ; nämlich : durch welche Bedingungen des Krie- Oberst San Roman begleiteten, von einer kleinen Eskorte gefolgt nach To ges fich beide Heere unterscheiden, und welche Fiftognomie ihre Kämpfe torkan (am rechten Ufer der Donau zwei Stunden von Belislam entfernt haben oder haben können. Da natürlicher Weise bei uns (in Spanien) die gelegen), wo sich eine andere 4000 Mann starke Brigade unter dem Bes Sympathien für die eine oder andere Partei klar ausgesprochen waren, fehle Mustafa Paschas befand . fehlte Jenen, die mit dem geiftigen Auge der Einbildungskraft dem Ver Ohne Verzug wurden die noch übrigen zwei Stunden des Tages laufe dieserBegebenheiten folgen, bis heute ein Beispiel um darnach Schlüffe benüzt , um die Rekognoszirung des Fluffes zu bewerkstelligen und der zu ziehen und zu vergleichen. Von heute an, da wir gewiffe Eigenschaften Uebergangspunkt bestimmt ; der Uebergang sollte in Ruderbarken bis zu jener an den russischen und türkischen Truppen werden kennen lernen, die uns in Insel, welche sich gerade vor Totorkan befindet, ftatthaben. der Folge zur Beurtheilung der Ereignisse sehr zwekdienlich sein können, Mit Tagesanbruch langte am 31. die Brigade Selim Paschas an werden wir sie auf ihren Operazionen vielleicht manchmal mit mehr Par und hatte noch vor Mittag die Insel besezt. Der General Prim, eifright teilichkeit, aber doch immer mit mehr Wahrscheinlichkeit richtig zu urtheilen bemüht und bis ins Extrem feinem Vorsaze nachkommend, die kleinsten De verfolgen. tails zu ftudiren, sandte mit dieser Truppe seinen Flügel- Adjutanten den Die Waffenthat, welche wir meinen, ist die Affaire von Olteni Major Don Agustin Pita Pizarro. Im Augenblike des Ausbarkirens dieser za. Obwohl schon die spanische Zeitung „El Heraldo, " dann ausführlicher Truppe schritt man auf einem geeigneten Plaze zur Konstrukzion von zwei ein französisches Journal und endlich auch die vorlezte Nummer der Revi Batterien, um den Brükenkopf zu schüzen, welcher auf der anderen Seite (Mit einem Croquis.)

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des Flusses nothwendiger Weise errichtet werden mußte. Zwei andere Bat *) Die in diesem intereſſanten Artikel vorherrschende „ Lürken freundlichkeit " terien bestrichen die ganze Fläche des entgegengesezten Theiles, wo man den werden unsere Leser alsbalb entschuldigt finden, wenn sie den Verfasser im Verlauf russischen Truppen Widerstand leisten zu müssen hoffte. Ein sehr dichter des Auffazes kennen gelernt haben. Die Red. des „ Soldatenfreundes.“ Nebel, der kaum die Gegenstände auf zehn Schritte Entfernung ausnehmen

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K Armi ließ, begünstigte alle Operazionen zur Angriffs-Bewegung der Türken, welche | hatten, sich am 25. gegen Krajowa, 12 Meilen von diesem Plaze , beweg ten und dort ein verschanztes Lager von 8000 Mann errichteten , übrigens auch vorzüglich gut ausgedacht war. Drei Bataillone, 6 Geschüze und 120 Pferde paffirten richtig die Donau und ſezten sich in dem auch in dem beiliegenden Croquis angezeigten Lazarethe fest; sie errichteten dort eine verschanzte Einschließung (?) im UmFreise von beiläufig 700 Metres in den drei Nächten und zwei Tagen, wel che noch bis zum 4. verliefen.

daß zahlreiche türkische Streitkräfte die Donau neuerdings überschrit ten und die Stellung der Russen in Gyurgyevo kanonirten, dann die Insel Mokano nahmen, fie aber des großen Verlustes halber, den ihnen die feind liche Artillerie beibrachte, in der Folge verlassen mußten. Hingegen hatten die Türken den durch die Ruſſen aufgebotenen Anstrengungen, sie aus der

A

Um ein Uhr dieses Tages ließen die Ruffen gegen diese Redoute 20 Stellung zu verdrängen, die sie bei Hirsowa, am Zusammenfluffe der Do : Geschüze vorrüken, welche sich in einem Halbkreise auf der Fläche zwischen nau und der Talontza eingenommen hatten, tapfer widerstanden. Die 4. und 5. Diviſion des rufſiſchen Heeres scheint Bessarabien ver Olteniza und der Donau ausbreiteten und von 20 in fünf Kolonnen ge

Dies ist ein genauer Bericht der Ereignisse. Nach der Affaire von Führung, des Werthes und der vergleichsweisen Geſchiklichkeit der Truppen Oltineza verließen die Türken ―――― zufolge den Nachrichten , welchen bisher beider Heere lernen ? noch durch keine glaubwürdigere widersprochen wurde - die Verschanzung, Wir nehmen an, daß der Donau-Uebergang einen größeren und wich welche fie so hartnäfig vertheidigt hatten , überschritten wieder die Donau tigeren Zwek hatte, als den, mit den Russen ein Scharmüzel zu bestehen. Wir schulden diese Annahme dem Rufe Omer Paschas. und kehrten in das Lager bei Totorkan zurük. Wir anerkennen die Operazion des Donau-Ueberganges als gut Später wurden andere telegrafische Nachrichten veröffentlicht, aus de nen erhellt, daß am 21. Nachts die Türken die von den Ruffen vor erdacht und ausgeführt. Außerdem daß ihn unser ausgezeichneter Kora Gyurghevo besezte Insel mit Sturm nahmen, sich auf derselben feftfezten refpondent, ein streng prüfender Augenzeuge, uns so schildert , bestätigt und zwei Angriffe der ruffischen Truppen, welche sie wieder in Bestz neh- die Richtigkeit dieses Lobes, auch der Erfolg desselben. men wollten, zurüfschlugen ;" "daß am 24. zwischen 7 und 8 Uhr Was nun die Affaire selbst anbelangt, so sehen wir die Türken von Morgens die Ruffen sich wieder zu Herren der Insel machten ; " ,daß einer gut bestellten und bedienten Artillerie unterstützt und ſie ſelbſt in der Nacht des 25. die Türken einen neuen Angriff auf denselben Punkt wenigstens - mit jener ruhigen Heiterkeit begabt, welche den Kriegsmann ―― ― wagten und nun ihrerseits zurükgeworfen wurden ; " und daß der charakteristrt. Man sagt, daß aus ihrer Verschanzung nicht eher gefeuert Donau-Uebergang durch die Ruffen eben von dieser Insel vor Gyurgyevv unzweifelhaft war." *) Von der Zerstörung der türkischen Flotte bei Sinope konnte zur Zeit, als dieser Nach anderen Berichten versicherte man, daß die in Kalafat befindlichen Artikel geschrieben wurde, selbstverständlich keine Rede sein. Die Red. des „Soldatenfr eundes." Türken einen Puakt, den sie nicht ganz, wie man verbreitet hatte, geräumt

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theilten Bataillonen beschützt wurden; eine dieser Kolonnen verfolgte das laffen und die Richtung nach der Walachei, dem heutigen Kriegsschauplaze, linke Ufer des Baches Argisch, zwei wendeten sich nach dem Zentrum und eingeschlagen zu haben. Inzwischen durchkreuzen zwei Divisionen der türkischen Flotte, bestehend andere zwei, durch vier weitere Geschüze verstärkt , nach der linken Seite. Drei Kavallerie-Regimenter folgten als Nachhut den Flügeln dieser Linie, aus mehreren Fregatten, Korvetten und anderen Segelschiffen, das schwarze deren Truppen sich gleichzeitig hinter einer dichten Kette von Schüzen vor Meer, und eine andere, aus 7 Dampffregatten bestehende, hat unlängst zu wärts bewegten. demselben Zweke den Bosforus verlassen und wird sich in den Gewässern Der Angriff fand in guter Ordnung und mit tapferer Entschlossenheit von Trebifonde mit den Segeldivifionen vereinigen , welche jüngst in die ftatt ; denn die Kolonnen famen bis auf eine halbe Pistolenschußweite und See stachen, um sie im Nothfalle gegen ein russisches Geschwader zu be die rechte sogar bis zum Ersteigen der Brustwehr heran ; aber da zu gleischüzen, dem sie unlängst in diesen Gewässern begegnet waren und das aus cher Zeit die vier Batterien des rechten Donau-Ufers und jene des Laza zwei großen Linienschiffen, zwei Fregatten, zwei Korvetten und einem Dam reths spielten, unterstüzten sie wirksam den Widerstand der türkischen Infan- pfer besteht. Der Rest der türkischen Seemacht befand sich am 20. im Bos terie, welche ein gut gezieltes Feuer unterhielt und, in der Vertheidigung forus mit den französischen, englischen und egyptischen Geschwadern vereinigt, leidenschaftlich geworden , am Kamm der Brustwehr knieend, die kühnsten welche zusammen eine Achtung einflößende Flotte bildeten *). ihrer Feinde zurüfwarf, die schon so weit vorgedrungen waren, um mit ih Es ist wohl , wie man sieht , nicht ganz unmöglich, einen genauen nen die Röhre ihrer Gewehre zu kreuzen, d. H. handgemein zu werden. Schluß auf die Operazionspläne zu ziehen, welche seit dem Erfolge bei Ol Um diese Zeit, es war halb vier Uhr Nachmittags, bewerkstelligte jene teniza gebildet worden sein dürften ; da wir von Allem unterrichtet sind um Kolonne, welche sich nach rechts (oder am Ufer des Argisch) vorwärts be- urtheilen zu können. Wenn die Iniziative Omer Paschas mit dem Donau wegt hatte, ihren Rüfzug und auch die Kolonnen des Zentrums nahmen Uebergange , womit er so glänzend seinen Feldzug eröffnete , uns verleitete ohne Verwirrung ihre frühere Stellung wieder ein, die linke Kolonne aber zu glauben, das türkische Heer wolle der Vereinigung der russischen Truppen gerieth in Unordnung, und hatte durch das türkische Geschüz viel zu leiden. zuvorkommen, so scheint sein unverweilter Rüfzug diese Waffenthat wieder Eine halbe Stunde später kehrten die mit ihren Reserven ergänzten Kolon- nur auf den Charakter einer einfachen Diversion zurükzuführen, die den Zwek nen wieder zurük und nahmen den Angriff mit noch größerem Ungestüm gehabt haben mag, den Russen die Stärke seiner Waffen fühlen zu laſſen, auf, um sich der Brustwehr und Faschinen zu bemächtigen, welche die sie und die moralische Kraft in Vorhinein für sich zu gewinnen, welche gestrunkenen Muselmänner vertheidigten ; aber diese waren feft in ihrer Stel- auch das türkische Heer dadurch ohne Zweifel erhalten hat (? !). Dasselbe könn lung und konzentrirten das Feuer aller ihrer Geschüze auf den Angriffspunkt; ten wir von den Rufsen sagen ; wenn ihr General wirklich den Gedanken dadurch litten die russischen Kolonnen fürchterlich, und zogen sich zerstreut hatte seine Operazionen förmlich zu beginnen, so scheint es weder nothwen und in Verwirrung nach Olteniza zurük, bis wohin sie von drei Kompas dig, noch er selbst stark genug gewesen zu sein , um sich vor der türkischen gnien Jäger und 120 Reitern, welche aus der Verschanzung hervorbrachen Verschanzung aufreiben zu lassen und dann aber von seinem Vorhaben des und das Feld ganz von Feinden säuberten, verfolgt wurden. schlechten Ausganges eines ersten Versuches halber, abzustehen, doch kann man Es war 5 Uhr Nachmittags, als das Horn des kommandirenden Ge ihm auch diesen Plan nicht zumuthen , da ihm die Unthätigkeit der Türken nerals das Einstellen des Feuerns befahl. Beim lezten Schuß erscholl plöz nach ihrem Siege Gelegenheit gab , sein Vorhaben auf eine weniger lich der einstimmige Jubelruf: " Es lebe der Sultan ! " mit welchem die kostspielige Art zu erreichen. Am vernünftigsten ist nach Prüfung aller die fer Umstände, die Annahme, daß weder der ruffische noch der türkische Ge türkischen Truppen ihren Sieg feierten. Y Der Verlust der Ruffen betrug an 400 Todten und 1500 Verwun neral Instrukzionen hatten, die ihnen gestatteten, sich unvorsichtiger Weise in deten ; die Türken hatten 50 Todte und beiläufig 200 Verwundete zu be offene Feindseligkeiten einzulaffen. So scheint es uns wenigstens nach einem allgemeinen Ueberblik der flagen. Alle Stimmen und Berichte kommen überein, daß Omer Pa Operazionen. Was nun die Affaire von Olteniza betrifft - die uns für ― scha mit seltener Ruhe und Entschloffenheit von einer Batterie zur anderen heute beschäftigen soll so sei uns erlaubt jenee Raisonnement zu entwikeln, während der Affaire eilte und überall den Geschüzen eine günstige Richtung das unserer Ansicht entsprießt, und indem wir jenen Gesichtspunkt ins Auge gab, um sie mit dem meisten Vortheil spielen zu laffen. Der General Prim faffen, den wir bei der größeren Mehrzahl unserer Leser voraussezen zu kön und seine Offiziere verließen den kommandirenden General des türkischen nen vermuthen. Wir schiken nun die Gedanken voraus, die im unferen Heeres nicht einen Augenblik. Lefern natürlicher Weise die Erzählung einer Waffenthat zwischen Truppen Nachdem die Affaire und die ersten Zwischenfälle vorbei waren , ließ zweier Heere erweken mußten, welche uns eben so unbekannt sind als fie Omer Pascha die drei Bataillone, welche die Verschanzung so tapfer vers uns schon seit langer Zeit parteiisch und mit so verschiedenen Farben ge theidigt hatten, ablösen und schikte in dieselbe 5 frische Bataillone und 6 schildert wurden. Geschüze Verstärkung, um eine neue Batterie auf der linken Flanke der Ver. Drei türkische Bataillone und einige Geschüze haben die Donau über schanzung zu errichten. schritten, und vertheidigen ein in drei Nächten erbautes Parapet gegen 20. Eine andere Batterie wurde noch nach der Affaire auf dem rechten russische Bataillone und 25 Kanonen, sie werfen diese zurük, bringen deren Ufer der Donau aufgefahren, um das Feuer zu vermehren und konzentris Reihen in Unordnung und lassen sie endlich durch drei Kompagnien Jäger scher für den Fall zu machen, daß die Ruffen einen neuen Angriff versuchen und 120 Reiter verfolgen. Das ist das nakte Ereigniß, wie es sich unse würden. rer Anschauung darbietet. Können wir nun daraus Etwas bezüglich der

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wurde , bevor die ruffischen Kolonnen nicht auf halbe Pistolenschußweite nahe des nummerairen Uebergewichtes der Streitkräfte für sich gekommen waren. In diesem Falle zeichnen sich die Türken eben so durch habe. " Muth wie durch Disziplin aus . Diese Bezeichnung scheint die einfachste und bestimmteste zu sein. Daß Ohne diesen Bedingungen (des Erfolges) ist es auch sehr unwahr der Begriff von Strategie verhältnißmäßig jeden Truppenführer im Felde, scheinlich, daß sich Omer Pascha einem so gewagten Versuche ausgesezt vom Feldherrn bis zum Patrouillenführer eigen sein müsse, ist eine Wahrheit, hätte. die ihren Grund eben in der gegebenen Erklärung von Taktik und Strategie hat. Aber - die Ruffen ? Was werden wir von diesem Heere sagen, def Der erste Abschnitt behandelt Begriff und Wesen der Elemen sen Name seit langer Zeit in unseren Ohren geklungen hat und das uns tar - Taktik. Hier hebt der Herr Verfasser bei Erwähnung der verschiedenen Formen, als ein Koloß mit tapferen Armeen geschildert wurde. Die Ruffen von Olteniza gehorchten blos - wie es scheint ― dem in welchen die mannigfaltigen Ererzir- Reglements überhaupt die taktischen Befehl, fich zu schlagen ; sie griffen die Verschanzung in streng taktischer Elemente für Stellung und Bewegung der Truppen vorzeichnen , die Wesen Weise an, das heißt sie wandten einen der Lehrsäze ihres Reglements nach heit solcher Vorschriften heraus , welche - möge die Form sein , welche rie feinem Wortlaute praktisch an - sie drangen in Ordnung bis zu jenem wolle ----- in der Einfachheit und Faßlichkeit der vorgezeichneten Bewegungen Punkte vor, wo Maſſen nichts mehr nüzen, wohl aber jeder Einzelne, d. h. allein liegt , um so mehr bei der jezt allenthalben verkürzten Dienstzeit des bis dorthin wo Geist und Muth entscheiden, und dann wichen sie zurük, denn Soldaten , die ihm nicht die Möglichkeit gewährt , ein komplizirtes System außerdem daß sie eine schlechtere Stellung hatten als die Türken, dürften sie von taktischen Bewegungen vollständig aufzufaffen und anstandslos durch fich auch zweifelsohne der eben genannten zwei Eigenschaften weniger rühzuführen. men können, als ihre Feinde (? !) . Sie sammelten sich dann wieder, und Wenn doch alle Schöpfer derlei Neglements Dieses beherzigen wollten kehrten zu einem neuen Angriffe zurük , dies Alles vermag die Disziplin, und zwar namentlich , wie der Herr Verfasser sehr richtig bemerkt , bei der aber sie mußten wieder weichen, denn ihre Disziplin ging nicht weiter als Reiterei , wo der Mann nebst der Aufmerksamkeit für alles zu Erlernende bis zum Tode und befiehlt ihnen nur mit mehr oder weniger Gleichgültig und im Gedächtniß Aufzubewahrende, vor Allem zum Reiter gebildet werden feit zu sterben. muß, wo er dann noch so viel mit seinem Pferde zu thun hat , dessen Be Diese Züge, die wir so eben, vielleicht nicht ganz frei von Leidenschaft, sorgung und fortwährende Beobachtung , dessen tägliche Wartung und Pflege zeichneten, beweisen unzweifelhaft die moralische Ueberlegenheit des türki in eintretenden Krankheitsfällen so viel Zeit und Mühe in Anspruch nimmt. Wenn doch diese Reglements 3 Abfaffer den Gedanken festhielten, wie sehr schen Heeres *). Wenn die Ruffen ihm einen wichtigen Schlag beibrin gen können, so können sie es durch ihre Disziplin , diefe blinde Disziplin die Brauchbarkeit und Vorzüglichkeit des Soldaten unmittelbar nur davon ab und den Grundsaz einer Theorie, nach welcher der Soldat nur einzig eine hängt , was man von ihm fordert , und wie einfach der Bedarf an intelli Kriegs maschine ist und nach welcher alle seine Tugenden und sein mili gentem Wissen bei dem Soldaten im Felde ist. Kurz und bündig sollen die tärischer Geist sich in die starre Form des passiven Gehorsams ein wenigen Bewegungsarten, die man von ihm fordert , zu dem einzigen wesent schließen müssen. Unseres Theils glauben wir in diesem Falle wie in allen, lichen Ziele führen , sich rasch in vereinfachte Abtheilungen zu formiren , mit die uns die Geschichte bietet, einen Beweis mehr für die Ueberlegenheit der denselben Fronten zu bilden, diese zu brechen und wieder herzustellen. aufklärenden militärischen Schulen zu finden ; dieser Schulen, welche die In Die Ansicht des Herrn Verfassers im §. 10 des ersten Kapitels über dividualität als wichtigsten Grundstoff der Kollektivmacht anerkennen, welche die Bestimmung der Reiterei ist die richtigste , die man von derselben haben sich an das Verständniß wenden und das Herz des Mannes erheben, und kann. Was im zweiten Kapitel über die anzunehmende Stärke der Schwadronen an die Stelle der Unterwürfigkeit, die von den Schreken einer willkürlichen Disziplin entsteht, die Menschenwürde und den erhabenen Heldenmuth sejen, und Regimenter gesagt wird, ist wohl begründet , jedoch bei der Reiterei der Umstand zu berüksichtigen, daß jeder Abgang an Mann und Pferd gleich in welche die Liebe zum Ruhm und Achtung vor dem Geseze gebären **) . doppelter Zahl auf den ausrüfenden Stand wirke. Wie stark nun oft der Abgang an Mann und Pferd bei der Schwadron wird , selbst ohne noch vor Elementar-Taktik der Reiterei dem Feinde Verluste erlitten zu haben , weiß jeder erfahrene Reiteroffizier ; daher ist es rathsam , den effektiven Stand der Schwadron stets so zu be k. sächs. Obersten des 2. Reiter-Regiments Siegmann. Mit Plänen. messen, daß sie --- nach dem Antrag des Herrn Verfassersmindestens zu Von dem f. Leipzig bei Hinrichs . 1854. 48 Notten ausrüfe. Um diesen Zwek zu erreichen , wird der Antrag au

(H. Su.) In der Einleitung sucht der Hr. Verfaffer die Begriffe von Lattik und Strategie in der Aufzählung verschiedener Schriftsteller festzu stellen , welche sich darüber ausgesprochen haben , als da find : Erzherzog Karl , Anleitung für Generäle , General Graf Bismark , General von Deder, General Jomini , General von Brandt , General von Clausewit , endlich Pz. (Pönig. ) Alle die von diesen Herren türzer oder umständlicher gegebenen Erklärun gen der Begriffe von Taktik und Strategie holen mitunter weit aus, alle zielen jedoch am Ende dahin ab, daß Strategie die Entwürfe, Taftit aber die Wo und Ausführung der Kriegsoperazion bezeichne; daß Strategie das We Taktik das Wie der Ausführung an die Hand gebe. Ein Schriftsteller ist dem Verfasser in Bezug auf die Begriffsbestim. mung von Taktik und Strategie entgangen, der f. f. FML. Baron Sunftenau, der sich schon in seinem im Jahre 1827 herausgegebenen , aber nur zu bald vergriffenen und darum seither verschollenen Werke über Erkenntniß und Benzung des Terrains für den Wirkungsfreis der Raval Ierie- Offiziere" und dann in seiner im Jahre 1852 erschienenen Bro schüre "1 Grundsäze der Strategi en furz und bündig über Taktik und Strategie folgendermaßen ausspricht, und zwar in dem zuerst genannten Werke: "Taktik ist die Kunft unter den Augen des Feindes , Strategie die Kunst außer dem Gesichtskreise des Feindes Krieg zu führen. Die Taktik überwältigt den Feind, indem sie ihm die Spize bietet , die Strategie manövrirt ihn aus seinen Stellungen heraus."

wenigstens 60 Notten des normalmäßigen Standes entsprechend sein. Ein stärkerer Stand der einzelnen Schwadron ist allerdings schon dem taktischen , wie dem disziplinarischen und administrativen Verhältnisse nach theilig. Was die Eintheilung eines Regiments in Schwadronen anbelangt , so ist die Ansicht des Herrn Verfassers ganz richtig , daß die taktische Einheit

eines Kavalleries Regiments dermaßen aufrecht erhalten werden müsse, um nicht entweder zu schwach in ihrer Bedeutendheit, oder zu schwerfällig in ihrer Gesammtordnung auszufallen. Sein Vorschlag von fünf Schwadrone , die Schwadron zu 100 Pferden gerechnet , ist allerdings gut begründet ; doch ist dies die Sache des verschiedenartigen, längst herkömmlichen Waffenstandes der Regierungen, und hängt zum Theil auch von der statthabenden Ordre de Bataille ab, nach welcher die Abtheilungs - Kommandanten der Kavallerie einrangirt find. In vielen Staaten stehen die Offiziere, und namentlich die Schwadrons Rommandanten, vor der Front und werden als selbstständige Kommandanten betrachtet. In der k. . österreichischen Armee bilden erst zwei Schwadronen eine selbstständige Linien-Abtheilung des Regiments , von einem Stabsoffizier kom mandirt; die Schwadrons- Kommandanten die Schwadronsbefinden sich sich nur nur dann dann vor vor der der mandirt; Kommandanten befinden Front , wenn die Eskadron allein ausgerüft ist ; sonst stehen sie , wie alle übrigen Offiziere jene ausgenommen , denen der Plaz hinter der Front - in der Front. angewiesen ist In allen Armeen , wo die Offiziere vor der Front stehen, ist die Dann in der Broschüre vom Jahre 1852 : Strategie ist die Kunst oben angeführte österreichische Ordre de Bataille mannigfaltig besprochen den Krieg außerhalb dem Bereiche der Waffenwirkung found hie und da die Bemerkung laut geworden, daß dem Offizier der Plaz zu leiten, daß dann die Taktik dort, wo es zum Schlagen vor der Front gebühre, um an der tête seiner Leute dem Feinde die tommen soll , alle Vortheile entweder des Terrains oder Spize zu bieten ; es wird aber bei dieser Gelegenheit ganz übersehen, wie der *) Diese Annahme nach dem Erfolg eines ersten Zusammenstoßes als unzweifelhaften Beweis hinzustellen, ist mehr als parteiisch. Die Red. des „ Soldatenfreundes.“ Aber dieses Urtheil der türkiz **) Alle Achtung vor unserer spanischen Kollegin ! schen, gegenüber der russischen Armee, theilt weder die Redaktion bis " Soldatinfreundes " noch ihre Leser. Die seitherigen Siege der Ruffen in Asien und zur See, haben die Türkenfreunde" und die kriegerische Partei der Moslime nur zu bald eines Anderen belehrt und denselben ihre Ohnmacht erkennen laffen. Die Red. des Soldatenfreundes."

Offizier jedenfalls auf einige Schritte Entfernung von der feindlichen Front durch das rasche Vordringen der Mannschaft ohnehin von derselben mit auf genommen werde , und ist dies nicht der Fall, bleibt die Mannschaft zurük, oder kehrt sie gar in der Tragweite des wirklichen Angriffes um, so ist der einzelne Offizier vorn fruchtlos geopfert und kommt nicht mehr dazu seine Leute zu sammeln und schlagfertig zu machen. Das Vorprellen der einzelnen Abtheilungs- Kommandanten ist also nur **

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Seit dieser Zeit verließ unser kleiner Freireiter, stolz auf seinen Titel, eine unnüze, illuſoriſche Demonstrazion von Tapferkeit , die man in der öfter reichischen Armee einem weit wesentlicheren und triftigeren Endzweke nach die Kaserne fast gar nicht mehr, und als ob er wüßte , wohin der Freireiter sezt, indem der Offizier in der Front seine Abtheilung in allen Momenten gehöre, nahm er seinen Posten am Kasern-Thore, wo er zu den Füßen der der verstärkten Bewegung im Auge behält und dermaßen beherrscht, daß kein Schildwache den ganzen Tag über zu sehen war. Er verließ diesen Plaz fast nie, außer wenn er zum Speisen abberufen Mann zurükbleiben kann, ohne erkannt und vorgemerkt zu werden. Aus derselben Ursache wird auch bei jeder Schwadron zwei Offizieren wurde oder wenn er das Regiment zum Ererziren oder auch kleinere Abthei der Plaz hinter der Front angewiesen , um daselbst für das Nichtzurükbleiben lungen zu Ausrüfungen oder Fassungen begleitete. Eine Regiments - Ausrüfung ließ er nie aus und nicht selten erschien er einzelner Mannſchaft und überhaupt für die Ordnung zu haften. Beispiele, ein wo Es gab in den Feldzügen der österreichischen Armee dabei, je nachdem es zu einer größern oder kleinern Parade ging, mit einem zelne Leute, die es versuchten bei der Attaque zurükzubleiben, von dem hinter Feldzeichen geſchmüft. Einmal erinnere ich mich ihn zu Mailand sogar mit einem kleinen der Front aufgestellten zweiten Rittmeister oder ersten Oberlieutenant auf der Stelle niedergemacht wurden. Ein solcher rascher Akt strafender Vergeltung für Feigheit imponirt bei der Mannschaft dermaßen , daß Jedem die Luft zu einem ähnlichen Versuch, sich der Attaque zu entziehen, vergeht. Der tapfere Arm des Offiziers in der Front wirkt dann , umgeben von seinen Leuten , im Handgemenge mit dem Feinde um so kräftiger und ent scheidender. Nach einer solchen Ordre de Bataille der Kavallerie in der f. f. österreichischen Armee rallirt sich die Truppe nach der Attaque auch viel schneller und verläßlicher , als wenn die Offiziers alle vor der Front hinein stürmen und zum Theil nuzlos gefangen werden, was unausbleiblich ist, wenn fie, von ihrer Mannschaft getrennt , sich schämen , vor der Front des Feindes umzukehren und ihre Abtheilung durch Flucht wieder zu gewinnen . Bei der Abtheilung eines Kavallerie - Regiments in Divisionen mit ihren Stabsoffizieren allein vor und allen übrigen Offizieren in der Front wird auch die Einheit des Befehls des Regiments-Kommandanten gehandhabt, weil nur die Divisions - Kommandanten sein Kommando unmit telbar abnehmen und ausführen . Daher können in der österreichischen Kavallerie selbst auch die acht starken Schwadronen eines leichten Kavallerie Regiments sehr leicht in der Hand des Regiments- Kommandanten bleiben , zumal wenn er fie in die Tiefe aufzustellen und sie aus derselben gegen die Front und Flanken nach Umständen zwekmäßig zu verwenden versteht.

Czako und Tornister angethan gesehen zu haben. Ein Halsband von der Regiments · Egalisirung , das die Kompagnie Schneider stets in dem besten und nettesten Zustande unterhielten , fehlte ihm niemals ; da er aber in der Nähe der Kaserne keine Hunde, mit Ausnahme fener, die den Offizieren gehörten , litt , und sich auch ohne Bedenken, selbst mit den größten, in einen Kampf einließ, aus dem er meistens als Sieger, doch oft ohne oder mit zerfeztem Halsbande zurükkehrte, so hatten die Schneider oft genug an Ersaz zu denken und die Mannschaft führte ihn stets mit den Worten vor : Der Freireiter bittet schon wieder Rapport um ein neues Halsband. Nie sah ich ihn Jemanden schmeicheln ; er war gefühllos gegen jeden Einzelnen, doch das Regiment fand er stets unter Tausenden heraus und nie fiel es ihm ein, eine andere Kaserne zu betrete oder einer fremden Truppe zu folgen. Einst hieß es : Der Freireiter ift desertirt, und wirklich sah man ihn durch mehrere Wochen nicht. Alles beklagte das kluge, treue Thier, dem wohl ein Unglük begegnet sein mochte; doch an seine wirkliche Entfernung glaubte Niemand, da er bes reits so viele Beweise seiner bewundernswerthen Anhänglichkeit abgelegt hatte. Wie groß war aber unsere Freude und unser Erstaunen, als wir ihn mit einem Kommando des Regiments, das Arrestanten nach Venedig zu es

Das in den SS. 24 bis 72 Gesagte ist gut begründet , praktisch richtig und verdient alle Aufmerksamkeit. Noch weit richtiger und zwekmäßiger ift des Herrn Verfaſſers Ansicht im vierten Kapitel über die Pferdegänge von S. 73 bis 82. Besonders empfehlenswerth zur Nachachtung ist , wie er sich über Trab und Galopp in §. 81 äußert.

kortiren hatte und daselbst einige Zeit verweilen mußte, wohlgemuth und ge sund zurükkehren sahen. Alles umringte ihn, Alles sprach mit ihm, während er mit seinen klugen, muntern Augen uns freundlich ansah und mit dem Schweife ein wenig wedelte, was in der Regel sehr selten geschah. — Als das Regiment im Herbste 1825 den Rükmarsch nach Böhmen an

Was er über die Abtheilung der Glieder zu drei und vier (§. 35 bis 40) berührt, ist eben so wahr und spricht deshalb für das Eine wie für das Andere. Es scheint jedoch der angedeutete Vorzug mit Vieren überwiegend zu sein, zumal der Vortheil der Kehrtwendungen mit Drei nicht so leicht ist, als man glaubt, indem Nummer 2 ſich genau auf der Mitte des Pferdes, gleichsam auf der Sattelgurte drehen muß, was selten anstandslos und richtig geschieht. (Schluß folgt.)

trat, befand sich der Freireiter stets bei der Avantgarde und quartirte sich meist in der Stabs-Stazion bei der Regiments- Musik ein. Selbst auf dem Marsche litt er keine fremden Hunde bei sich an der Lete, konnte jedoch nicht hindern, daß sich deren mehrere an die Kolonne anschlossen, mit denen er aber keine Freundschaft machte. Noch mehrere Jahre führte Freireiter in der Garnison zu König gräs das eben beschriebene, gleichförmige Leben fort ; allein ohngeachtet er häufig Kommandos nach Prag, Jungbunzlau , Rollin u. f. w. mitmachte, so wurde er doch immer diker und schwerfälliger, auch nahm seine Luft an ungleichen Käm pfen merklich ab ; doch unterließ er nicht wie früher den Eingang zur Kaserne zu hüten.

Der Freireiter . * ) (Vom Oberstlieutenant uhli g.)

Nicht selten liest man die anziehendsten Dinge über die Anhänglichkeit und Treue der Thiere und vorzüglich das Militär-Leben weist hiervon die rührendsten Beispiele auf. Eines davon sei wiederholt der Inhalt dieser Zeilen, nur bemerken wir im Voraus, daß sich jene Eigenschaften hier nicht in Bezug auf einen Ein zelnen, sondern auf einen ganzen Truppen-Körper äußerten. Als im Jahre 1822 das Infanterie - Regiment Baron Palombini, jezt Degenfeld, zu Modena stand — fand sich regelmäßig zur Essenszeit ein großer, schwarzer Spiz, deffen Herrn Niemand kannte, in der Kaserne ein und machte die Nonde in den Mannſchafts-Zimmern . Nicht ganz unintereffirt, doch auch nicht unbelohnt waren die Besuche des Hundes, der Niemanden liebkosend, still und gravitätisch die ihm in Menge zugeworfenen Bissen verzehrte und nach gestilltem Hunger sich eben so ruhig wieder entfernte. Nicht lange dauerte es, so hatten sich die Soldaten, die in mancher Hinsicht ein wahrhaft kindliches Gemüth bestzen, so sehr an den Hund ge wöhnt, daß sie ihn nicht missen konnten und oft einen Kameraden, um ihn aufzusuchen, ausschikten . Wo bleibt heute unser Spiz , hörte man öfters die Köche sprechen, wird er denn heute nicht beim Rapport erscheinen ? Bald wurde der Hund von den Soldaten Spiz, bald Azor, Karo, Faß an oder Hektor genannt, bis einmal ein luftiger Gefreiter ihn Freireiter nannte, welcher Name sogleich von der ganzen Mannschaft mit Beifall aufge nommen und ihm von nun an beigelegt wurde.

Im Jahre 1882 verschwand er plözlich und es hieß, er sei von einem Fleischhauer erschlagen worden, doch konnte man keine Gewißheit über sein Schiffal erhalten. Lange sprachen die Soldaten noch von ihrem Liebling. Einen Sprößling, das ganze Ebenbild des Verschollenen, dabei aber von der ganz gewöhnlichen Natur und Eigenschaft eines Spizes, sah man noch einige Jahre in dem Besize eines Militär-Kurschmiedes und oft hörte ich die Wachtmannschaft sagen : Seht! dort läuft der junge Freireiter. Schade um den Alten !

Ich hatte diesen Auffaz gerade beendet, als Hauptmann F. hereintrat. Da derselbe den Freireiter so gut wie ich gekannt, so glaubte ich ihm denſel ben vorlesen zu müssen. - Als ich fertig war, sagte F.: "/ Recht gut, allein einige Details hast Du doch vergessen und besonders ist der Tod des treuen Thieres ich erfuhr ihn fürzlich durch Zufall ganz anders und zwar echt militärisch gewesen . Höre ! - Zuerst noch einige Züge aus deffen Leben, sodann zu seinem heroischen Ende. " Und mein Freund erzählte : Bereits in Monza war dem guten Spiz von der dortigen Behörde das Lodesurtheil gesprochen worden, da er Jedermann, der während des Erer zirens oder einer Ausrüfung zu nahe an die Front trat, ohne weiters in die Füße biß und mit Ungestüm weg zu drängen suchte. Dies gab natürlich zu Klagen Anlaß, die zulezt so häufig wurden , daß, um den Hund zu retten, eine auswärts liegende Kompagnie ihn mehrere Monate in Saft hielt und er Monza nicht mehr betreten durfte. In Mailand erhielt er endlich seine volle Freiheit wieder und sonderbar, das Beißen hatte er sich fast ganz abgewöhnt. *) Dem nicht militärischen Publikum diene zur Erklärung, daß man auf Wachen jenen Hier ereilte ihn jedoch ein anderes trauriges Schiksal. Mit den Köchen Soldaten Freireiter nennt, der für seine Kameraden Brod und andere Bes dürfnisse herbeiholt , das Wachzimmer reinigt , heist, furz während 24 Stunden eines Tages beim Einkaufen mitlaufend, suchte er sich ohne Erlaubniß des Aller Diener ist. Fleischers einen Braten aus. Der erboste Italiener warf sein Messer nach

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ihm und zielte so gut, daß er dem armen Freireiter das linke Auge | durchbohrte. Kaum war die Mannschaft zu zügeln augenblikliche Nache an dem Fleischer zu nehmen, doch großmüthig überließ dieser dem verwundeten Hunde feine so blutig erkämpfte Beute und somit wurden alle Theile zufrieden gestellt und die Nuhe nicht weiter gestört. Du wirst Dich wohl zu erinnern wissen, wie Freireiter, wenn das Ererziren auf dem Kastell-Plaze manchmal etwas länger dauerte, durch fort währendes Bellen und unruhiges Hin- und Herlaufen uns gleichsam mahnte doch einmal einzurüken . Eben so wird es Dir nicht unbekannt sein, was Freireiter that, wenn ein Mann abgestraft wurde. Da war er stets wie raſend und mußte gehalten oder eingesperrt werden, indem er sonst den Unteroffizier zerriffen hätte. Deshalb hatten ihn auch die Soldaten so lieb und wehe dem , der ihm etwas zu Leid gethan hätte. Überhaupt war seine Anhänglichkeit und Ergebenheit weniger auf die Offiziere des Regiments, gegen die er sich wohl artig und manierlich betrug, als auf die Mannschaft, die ihn fütterte und hätschelte, gerichtet. In Königgräs lebte er auf besonders großem Fuße und hielt täglich zwei Tafeln. Zuerst aß er mit dem Bataillon, das die Wache bezog, beglei tete sodann die Hauptwache bis in die Stadt auf den Ning, verdaute gemäch. lich, während die Ablösung vor sich ging, zu den Füßen des Schnarrpoftens, und lehrte dann mit der alten Wache in die Kaserne zurük, wo er sich zum zweiten Male abfüttern ließ. Eben so wenig verlegen war Freireiter um seine Schlafstelle und suchte sich das erste beste Bett in einem Mannschafts - Zimmer aus, wo er (merkwürdiger Instinkt !) keine Bagage aufgehängt bemerkte und mit Recht schloß, daß dies Bett wegen Abwesenheit des Mannes im Dienste, oder Ur laub u. f. w. über Nacht zu vergeben sei. Nie suchte er sich in ein Bett zu legen, das Leute inne hatten und blieb auch nicht darin liegen, wenn man es geduldet hätte. In Königgräß war es auch, wo Freireiter, als sich eines Sommers mehrere wüthende Hunde zeigten , durch längere Zeit eingesperrt gehalten wurde. Die Soldaten unterließen nicht, ihn fleißig zu besuchen und noch fleißiger zu füttern, so daß er, aus der unfreiwilligen Duarantäne befreit vor Dife kaum laufen konnte ; doch erhielt er bald wieder seine Beweglich keit und Lebhaftigkeit. Und nun komme ich zu seinem tragischen Ende. Ganz richtig bemerkteft

Du, daß er im Jahre 1882 spurlos verschwand . Auf meinem lezten Urlaub in der Gegend von Nimburg erhielt ich Gewißheit über sein Schiffal. Freis reiter entfernte sich zu jener Beit ( 1882 ) wahrscheinlich zu einer sehr frühen Stunde und daher ganz unbemerkt mit einem aus 3 oder 4 Mann bestehenden Kommando und begleitete dasselbe gegen Nimburg. Hier machte < er sich den zahlreichen Wildstand zu Nuzen und jagte auf eigene Fauſt. „Ich befand mich, es mag wohl im Jahre 1832 geweſen ſein, auf dem Anstand (so erzählte mir nämlich ein dortiger Förster , mit dem ich schon lange bekannt bin, und mit dem ich durch Zufall auf unseren Freireiter zu sprechen kam), als ich in der Nähe, gerade im Herzen meines Reviers einen Hund jagen hörte. Von meinen Hunden konnte es keiner sein, denn ſie be fanden sich alle bei mir. Ich ging daher dem Laut nach und traf einen gro ßen schwarzen Spiz. Nicht wissend, welch' einen berühmten Hund ich vor mir hatte, schoß ich ihn Knall und Fall nieder. Als ich ihn näher besichtigte, sah ich, daß er ein rosenrothes tuchenes Halsband mit einer darauf weiß ausgenähten Nummer, ich glaube es war 36 trug. Obwohl ich die Bedeutung dieses Halsbandes nicht kannte, so war mir, ich gestehe es, als die erste Hize vorüber war, fast leid , geschoffen zu haben ; doch es war nicht mehr zu ändern und als ich heimkehrte, befahl ich dem Heger, den Hund an Ort und Stelle zu verſcharren. Ich glaube kaum, daß die Soldaten den Schuß hörten, denn der Weg war weit ab ; doch natürlich war es, daß ſie, als der Hund nicht zurükkam und sie ihn für verloren halten mußten, bei ihrem Eintreffen beim Regimente sich nicht dazu bekannten, ihn mitgenommen zu haben. Nach Allem, was Sie mir von dem Freireiter erzählten, hätten sie wohl von den Kameraden einen üblen Empfang weggekriegt, dafür , daß sie den Liebling des Regiments nicht beffer hüteten." Soweit die Erzählung des Försters, die mit allen Umständen genau auf unsern Freireiter paßt und sein Ende durch Pulver und Blei , wie es ihm die Soldaten oft profezeiten und wenn er schon sterben mußte, gewiß am liebsten gönnten, außer allen Zweifel ſezt. Und hiemit schloß F. seine interessanten Mittheilungen, die ich mit seiner Bewilligung benüzte, um den geehrten Lesern nunmehr die wahre und getreue Lebensgeschichte des Freireiters, gesammelt aus den

besten und authentischesten Duellen, zu überliefern.

Armee - Nachrichten. Defterreich. (Wien.) Se. t . t . Apoftolische Majestät sind am im erwünschten Wohlsein aus München rükgekehrt.

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d. Morgens

U Bur Sanitäts- Statistik der f. f. Ar mee. Die perma nente Feld- Sanitäts-Kommiſſion verfaßt alljährlich einen Bericht über die Sanitätsverhältnisse in der österr. Armee und veröffentlicht daraus behufs der Mittheilung an die f. k. österr. Feldärzte einen kurzen Auszug. Obwohl die in demselben enthaltenen dürftigen Zahlenangaben nur Rudimente zu einer medizinischen Statistik, die uns in Oesterreich bis jezt noch ganz fehlt, Liefern, so gewähren sie doch immerhin einen interessanten Beitrag zur Beurs theilung der Sanitätsverhältnisse in der österr. Armee, wobei die Angaben von einigen fremden Staaten einigermaßen als Anhaltspunkt dienen mögen. Die Zahl der in den Militär- Spitälern behandelten Kranken betrug im Jahre 1845, 237.830, hievon ſind 217.836 genesen u. 6.319 gestorben 1846, 261.534, 6,412 " " " 238,681 " 279,547 1847, 307,261, 9,989 "1 " " 7,573 im Durchschnitte, 268,875 , "1 " 245,355 " Werden diese Zahlen behufs der Vergleichung auf ein gemeinschaftliches Maß gebracht, so ergeben sich folgende Verhältnisse ; von den behandelten Kran ken find im Jahre 1845, 91,6% genesen und 2,6% geftorben 1846, 91.3 2,4 "1 3,2 1847, 90,9 "1 " 91,2 2.8 im Durchschnitte " Das Verhältniß der Kranken zu den Gestorbenen schwankt in den eins zelnen Provinzen zwischen 4,3 % (in Ungarn) und 2,3 % ( in Innerösterreich und Julirien.)

ſei, läßt sich im Vorhinein wohl schon daraus schließen , daß zur lezteren Truppengattung in der Regel kräftige und starke Leute verwendet werden ; in Piemont find von den in den Garnisons- Spitälern aufgenommenen Kran ken bei der Infanterie 2,1 %, bei der Kavallerie hingegen nur 1,1 % gestorben. Der beschwerliche Dienst, die ungewohnte Lebensweise, das enge Zu sammenwohnen in den Kasernen, lokale und klimatische Verhältnisse wirken nachtheiliger auf die Gesundheit des Soldaten und bedrohen sein Leben frü her, als dieß beim Zivile der Fall ist. Von 1000 Soldaten sterben in Vie mont 15,8 , in Frankreich 18,6 ; in Desterreich dürften sich im Allgemeinen ähnliche Verhältnisse ergeben, denn werden die Gestorbenen mit dem Lokofland verglichen, so ergeben sich in Nieder- und Oberösterreich 19, in Böhmen 16, in Innerösterreich 10 Gestorben auf 1000 Soldaten. Die Ermittlung des Verhältnisses, wie viele jährlich von dem Effektivstande erkranken, gewährt einen der wichtigsten Anhaltpunkte zur Beurtheilung der Sanitätsverhältnisse ; in Piemont rechnet man 3,4 %, in England 3,7 %, in Preußen 4,4 %, in Frankreich 4,5 % ; nimmt man für Oesterreich die Verhältnißzahl zu 4,5 % was der Wirklichkeit am nächsten liegen mag, so läßt sich hieraus die Wahr scheinlichkeit berechnen, innerhalb einer Dienstzeit von 6 Jahren in's Spital zu kommen ; dieselbe beträgt 1 d. b. unter 4 Soldaten wird innerhalb die | ſer Zeit wenigstens einer in's Spital kommen. Die Krankheiten, welchen das Militär am meisten erliegt, find Lungen sucht, Auszehrung, Typhus und Wassersucht ; die Ermittlung der Ursachen . feder dieser Krankheiten wäre eine der lohnendsten Aufgaben der Sanitäts Kommission, indem hierdurch manches Leben noch erhalten werden könnte. J. V. Göhlert. Deutscher Bund.

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(Frankfurt, 27. Dez.) Das Schiksal des Festungsbaue 8 von Ulm und Rastatt hängt jezt zunächst von dem Resultat der Sendung In der piemontesischen Armee sterben von den in den Spitälern behan- der beiden Kommissäre . t. Obersten von Maly und k. preußischen Obersten delten Kranken 2,1 % nach Dr. Boudie, *) in der französischen Armee 2,39 %, von Fischer ab, welche von Desterreich und Preußen an Ort und Stelle ge in der preußischen 2,65 % und in der russischen 3,59 % der Kranken. schikt waren, um ihr Gutachten darüber abzugeben, ob und inwiefern eine Fort Daß die Sterblichkeit bei der Infanterie größer als bei der Kavallerie sezung des Festungsbaues noch nothwendig sei, oder ob derselbe als bereits zum gehörigen Abschluß gediehen betrachtet werden könne . Die beiden Kom *) Annales d'hygiène missäre haben ihre Berichte nicht hierher, ſondern an ihre Regierungen erflat

tet, so daß die „Allg. Ztg. " über deren Inhalt nur so viel anzugeben ver mag, daß sich die prinzipielle Spaltung zwar auch in dem technischen Gutach. ten geltend gemacht hat, daß indessen die Ansicht des preußischen Kommissärs theilweise zu Gunsten der Fortsezung ausgefallen sein soll. Von süddeutscher Seite werden namentlich noch als erforderlich betrachtet: die Anlegung des verschanzten Lagers bei Rastatt, eines Vorwerks bei Úlm auf der baierischen und die Vollendung der Werke auf der andern Donauseite. Der Kostenan schlag hiefür beträgt 8 , Millionen Gulden. Diese Summe bildet gewiß nur einen schwachen Nachtrag zu dem bereits verwendeten Kapital von 17 Millionen, und wenn es richtig ist, daß ohne jene weitern Ausführungen der jezige Festungsbau als ein seinem 3wek nur unvollständig genügender Torso daftehen würde, so darf man wohl die Hoffnung hegen, daß der Geldpunkt feinen Ausschlag bei der Entscheidung dieser Lebensfrage für das Vertheidigungssistem Südwestdeutschlands geben werde.

taillons zu Kampen ein angenehmes Schauspiel dar ; Alles nimmt ihn dafür ein : eine Stadt , deren malerische Lage die Größe und Wohlfahrt anzudeuten scheint, die sie einmal erreichen wird ; eine gemüthliche, treuberzige Bürgerschaft, die dem Heere und allen seinen Mitgliedern aufrichtig zugethan ist ; eine ein fichtsvolle und treffliche Verwaltung, die die Intereffen der Stadt wahrnimmt und keine finanziellen Opfer scheut , wenn wesentliche Verbesserungen gewon nen werden können ; eine gute räumliche Kaserne ; ein vortreffliches Offizier korps mit einem Befehlshaber an der Spize, der seiner ehrenvollen und schwie rigen Stellung vollkommen gewachsen ist ; ein Bataillon von 6-700 Jüng lingen , das stärkste der niederländischen Bataillone und vielleicht auch das vorzüglichste. Man sieht das Bataillon unter den Waffen ; es ererzirt sehr gut, ohne dieß zu gut zu thun, denn llebertreibung ist auch in dieser Hinsicht nicht zu erstreben, da sie anzeigt, daß die Befehlshaber Freunde vom Parade wesen sind und leicht das Unwesentliche von dem Wichtigen begünstigen . In dem zweiten Gliede des Bataillons stehen kleine Gestalten, in dem ers ften findet man dagegen auch einige , die wahre Grenadierlänge befizen , im Baiern. Ganzen genommen ist das Bataillon ein schönes Bataillon. Man sieht das X. (München , 30. Dezember. ) Bu Neujahr erwartet man, wie all- Bataillon auf seinem Lagerplaze , dem Sandberge eine mit Bäumen um gebene Weide mehr einen ländlichen Festen bestimmten Raum, , die an zu jährlich, ein größeres Avancement und k. Ordensverleihungen. Am 27. ftarb hier der pensionirte GM. Johann von Fleischmann, als an einen , der militärischen Uebungen geweiht ist , erinnert. Man sieht 88 Jahre alt und seit dem 27. April 1841 zu dieser Charge gelangt. Bom die lebungen in den Feldverschanzungen und in der Bedienung des Feldge Tambour hatte er sich durch Verdienst und Tapferkeit hinaufgeschwungen und schüzes , denn man beschränkt sich hier nicht einzig und allein auf das , was war einer der wenigen Ritter des Militär Mar Josef-Ordens, den er im die Reglements der Infanterie vorschreiben, sondern unterweiset auch das, was April 1813 sich erkämpft hatte. Aus derselben Zeit datirt auch die Ehren der Infanterist von den anderen Waffen kennen und können muß. Man wohnt Legion und der ruſſiſche St. Wladimir-Orden, welche seine Bruft schmükten , dem Schulunterricht bei , der gut ertheilt wird , der keine zu hohe Richtung denen später das Kommandeurkreuz des Annen-Ordens in Brillanten folgte. nimmt, aber gründlich und deutlich ist ; man wohnt dem Mittagstisch bei, ein Erst im 72. Lebensjahre trat der hochverdiente Veteran aus der aktiven Dienst- einfaches aber gesundes Essen entspricht vollständig dem Kriegsstande , während leistung. die Einrichtung der Tafel mehr an das bürgerliche Leben erinnert ; man durcheilt die reinlichen , geräumigen Schlafsäle ; man bewundert diesen Sinn Baden. für Ordnung und Sitte , den man überall wahrnimmt und verläßt die An

stalt in der vollen Ueberzeugung von dem heilsamen Einfluß , den sie noth wendiger Weise auf das Heer ausüben muß. Solches ist das Instrukzions -Bataillon nach einem dreifährigen Bestehen ; der Mann, dem dieß zu verdanken, hat ein nüzliches und verdienstliches Werk gethan. Wir sind kein Freund von großen Lobsprüchen , aber hier thun wir nur unserm innersten Bedürfniß Genüge, wenn wir den großen Talenten des Errichters des Instrukzions- Bataillons, des jezigen Oberst van Mulken, unsere ungeheuchelte Anerkennung darbringen. Wir nehmen diesen Gegenstand mit um so größerer Freude auf, als wir dadurch zugleich einen Proteft gegen die Hessen-Darmstadt. einft in den niederländischen Zeitungen vorgebrachte ungereimte und verläum Die bisher bestandene Waffeninspektion wurde im v. M. auf derische Beschuldigung gegen die Verwaltung dieses Stabsoffiziers erheben, gehoben und an deren Stelle die 3 eu ghaus Direkzion eingesezt, de eine Beschuldigung , die allein aus der unglüklichen Intoleranz entspringt, ren Wirkungskreis, Geschäftsführung und sonstige Dienstesverhältnisse durch welche zur Schmach unserer Zeit und unseres Volkes so viel Unheil stiftet. eine besondere Vorschrift geregelt wurden. Das Instrukzions- Bataillon, sagten wir, hat seine Gegner ; in den Rei hen des Heeres haben sich oft Stimmen etwa wie folgt vernehmen lassen : " Die Korporale, die das Bataillon liefert, kommen zu jung zu den Ne Lippe:Detmold. gimentern ; sie haben kein Ansehen , keine Erfahrung , keine militärische Ge Das am 17. v . M. erschienene Gesezblatt bringt eine fürstliche Verord- schiflichkeit ; sie wissen sich nicht Gehorsam zu verschaffen. Nach Jahr und nung über das mit dem 1. Januar ins Leben tretende Fürstliche Mi Lag mögen sie gut werden, das wollen wir gerne glauben, aber für den Au litär kollegium“ , bestehend aus dem Kommandeur und einem Offizier genblik hat man Nichts von ihnen und sie zählen doch als Korporale und des Bataillons und aus einem höheren Verwaltungsbeamten. Dasselbe soll kosten das Geld , was zum Unterhalt eines Korporals erforderlich ist und wöchentlich einmal regelmäßige Sizungen halten und sämmtliche Militärsachen, leisten nicht den Suzen, nicht die Dienste , die man von einem Korporal ver wie Anstellungen, Beförderungen, Formazion des fürstlichen Kontingents, Verlangen kann. Nebenbei ist ihre Erziehung in dem Instrukzions - Bataillon zu abſchiedungen, Annahmen von Freiwilligen, Ausbildung der Rekruten, Laza gut, zu komfortabel ; ſie eſſen daselbst von einer gedekten Tafel, ſie bekommen rethwesen, Bewaffnung und Bekleidung, Militärschule, Militärjuftiz, Heiraths- ihren Kaffee und genießen hundert andere Annehmlichkeiten , die ſie in der konsense, Pensionswesen und Militäretat bearbeiten. Dieß Kollegium ist der Kaserne des Regiments , bei dem sie Korporal werden , nicht finden , deren fürstlichen Regierung, wie allen höheren Verwaltungsbehörden koordinirt und Mangel sie dann doppelt hart empfinden und der ihnen einen Widerwillen ge berichtet unmittelbar an das Kabinetsministerium. gen das militärische Leben einzuflößen vermag . Alles hat zu Kampen den Anschein , als wolle man angehende Offiziere daselbst bilden und doch sind es Niederlande. Unteroffiziere , welche man daselbst erziehen will. Endlich hat das Instruk zions-Bataillon noch den großen Nachtheil , daß dadurch die Regiments-Kom JEN Il -- (Das königl. Instrukzions - Bataillon zu Kam mandeure einen wichtigen Theil ihrer Macht und ihres Einflußes eingebüst pen *). Allgemein ist man zu der Erkenntniß gelangt , daß die Kraft und haben , da ihnen nur ein kleiner Theil der Ernennungen zum Unteroffizier Thätigkeit eines Heeres hauptsächlich von der Zusammenstellung der Kadres und Korporal geblieben ist und sie demnach weniger als früher im Stande abhängig ist, und daß namentlich bei kleinen Heeren, wie das niederländische, ſind, militärische Verdienste zu ermuthigen und zu belohnen . “ in dem wenig alte Soldaten vorhanden sein können , es zur gebieterischen Das führen die Gegner des Instrukzions- Bataillons gegen die Anstalt Nothwendigkeit wird , daß man für sehr gute Offiziere und sehr gute Unter- an ; wir wollen hören, was deren Gönner antworten. offiziere Sorge zu tragen hat. Dieser Erkenntniß hat die niederländische „Man lagt über die Verringerung der Macht der Regiments-Komman Armee die Errichtung der Bredaschen Akademie zur Bildung von Offizieren deure , da ihnen nur ein Theil der Ernennungen zum Unteroffizier verblieben und die Formazion des Instrukzions Bataillons zu Kampen zur Ausbildung ist ; aber als sie die gesammten Ernennungen hatten, waren diese Beförderuns von Unteroffizieren zu verdanken. gen denn wirklich so gut ? Waren sie besser, als diejenigen, die das Instruk Die leztere Einrichtung wird verschieden beurtheilt ; se hat ihre Gön- zions -Bataillon hervorruft ? Wurden nicht wiederholt Klagen erhoben , daß ner und ihre Bekämpfer. Hat man sie gesehen , so heißt man zwar nicht es an Stoff zur Bildung von guten Unteroffizieren gebreche ? Auf das allge meine Wohl, nicht auf den verringerten Einfluß einzelner Befehlshaber muß Alles gut, ist aber doch für ſie eingenommen. Für den fremden Besucher bietet die Besichtigung des Instrukzions- Ba man Werth legen. " " Die Korporale, die von dem Instrukzions- Bataillone kommen , ſind zu *) Nach dem Dktoberhefte des Nieuwe Spectator, Krijgs- en geschiedkundig Tijd- jung , haben zu wenig Ansehen , können sich nicht Gehorsam verschaffen ... Sicher, sie sind nicht dreißig Jahre alt, haben nicht sechs Fuß Länge und keiz schrift voor Neerlands Land- en Zeemagt. * Das Gerücht , es sei der Präsident des großh. Kriegs- Ministeriums, GL. Freiherr von Roggenbach , in den Ruhestand versezt worden , wird von der „Karlsruher Stg.4 für durchaus unbegründet erklärt. Dieser erprobte Offizier werde zwar seit einiger Zeit durch Krankheit von seinen Berufsge ſchäften fern gehalten , erfreue sich aber des vollen Vertrauens seines Dienst herrn , und habe hiervon erst in den lezten Tagen durch einen persönlichen Be ſuch Sr. k. Hoheit des Negenten einen ehrenden Beweis erhalten.



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nen Bart wie ein Sappeur - aber wir bezweifeln , daß dieß Alles noth= | taillons und des Musikvereines, Herr Josef Luz, deffen wir in einer früheren Nummer wendig ist, um Befehl zu führen und sich Gehorsam zu verschaffen. Die Kunft, erwähnten, erhielt am 25. November v. 3. von St. Grzellenz dem Herrn Feldmarschall fich Gehorsam zu verschaffen, hängt von dem Charakter ab, der eine bestzt sie Grafen Radesky eine goldene mit Brillanten besezte Busennadel mit folgendem ehrenvol len Schreiben : bereits in seinem 15. Jahre , der andere erlangt sie in seinem ganzen Leben „Euer Wohlgeboren ! nicht. Die Korporale , die vom Instrukzions Bataillone kommen , entbehren Durch den braven Ritter von Mahlſchedl ist mir Ihr gütiger Brief vom 9. d. M. der nöthigen Erfahrung, um mit dem Soldaten umzugehen, sagt man ; --- ja, und das übersendete Exemplar jener Messe zugegangen, welche Sie zur Teier meines Ges aber diese Erfahrung müssen sie beim Regimente erlangen und können sie burtsfestes komponirten. Ich wünsche Ihnen aufrichtig Glük, daß Ihre Kompofizion ſich allgemein eitter so nicht beim Instrukzione : Bataillon gewinnen , wo sie nicht mit alten Soldaten günstigen Aufnahme erfreute, und nehme die Widmung dieses Mufitwerkes, Ihrem Wuns Aufenthalt Ein längerer Kampen würde dieser Hinsicht zu in umgehen. sche gemäß, mit Vergnügen an. nichts nuzen. " Wollen Sie dagegen in dem kleinen Andenken, welches ich beischließe, einen ficht „Wenn man sagt, der eben aus dem Instrukzions- Bataillon gekommene baren Ausdruk meiner besonderen Werthschäzung erkennen. Verona, am 22. November 1853. Radesky, FM." Korporal sei noch kein guter Korporal, so wollen wir dem gerne beipflichten, betrachten dieß aber keineswegs als eine Beschuldigung oder einen Vorwurf für die Anstalt. Wir antworten : Nein, noch ist er kein guter Korporal , aber er ist aus dem Stoffe, aus dem ein guter Korporal gebildet werden kann, und daß dieß geschehe , ist Sache des Kompagnie Kommandeur , des Bataillons Adjutanten ; meint man es ernstlich , dann wird man innerhalb eines Jahres einen tüchtigen Soldaten und Korporal gewinnen. Wir sprechen im Allge meinen ; daß auch Ausnahmen eintreten , ist das Loos aller Dinge unter dem Monde - ſicher aber ist es, daß, wenn man fortdauernd über die Unbrauch barkeit und Ungeſchiklichkeit der aus dem Instrukzions -Bataillon hervorgegane genen Korporale lagt , dadurch nur den Beweis liefert, daß man die Kunst nicht versteht, sie brauchbar und geschikt zu machen. “ „Aber sie zählen als Korporal , sie werden als Korporal gelöhnt warum soll ich dann erst einen Korporal aus ihnen machen ? Welch ein Grund. Ein Rekrut, der eben unter die Waffen tritt, zählt auch sogleich als Soldat, wird als Soldat gelöhnt und doch ist er es noch nicht und muß erst zu einem Soldaten gebildet werden. Beim Militär besteht nun einmal eine fortdauernde Erziehung ; ein Offizier hat das, was er unter seine Befehle er hält, nicht sogleich gut und vollkommen ; es ist seine Sache, dasselbe gut und vollkommen zu gestalten. " Auf diese und ähnliche Weise hört man oftmals die Gegner und Gönner des Instrukzions - Bataillons sprechen, wenn wir uns im Allgemeinen auch zu den Lezteren rechnen, so müssen wir doch zugeben , daß die von den Erstern ange führten Gründe nicht vollständig verworfen werden können . Wie häufig, so liegt auch hier die Wahrheit in der Mitte. (Schluß folgt. ) Großbritannien. * Der am 26. Oktober v. J. in Simlah verstorbene General und Oberbefehlshaber des Armee-Korps in Ostindien, Sir Godwin , war mit der Abfaffung eines ausführlichen Berichtes über seine Operazionen gegen die Birmanen beschäftiget gewesen, an welchem er durch das Ableben unterbro hen wurde. Der größere Theil desselben ist jedoch vollendet und wird ver öffentlicht werden . Nach dem „ Globe" ist es definitiv beschlossen, das übergroße (leviathan) fre hende Heer in Irland zu vermindern, und an die Stelle der In fanterieregimenter, die jezt zu auswärtigem Dienst beordert ſind , ſollen künf tig bloße Depots, oder höchstens ein Trupp Reiterei treten. Die Kavallerie jedoch wird in ihrer bisherigen Stärke erhalten, aber natürlich mehr auseinander gelegt werden. Die irischen Besazungen bestanden bisher aus ungefähr 22,000 Mann, und sie werden nun bis auf 16,000 oder 15,000 vere mindert.

Kapitän Brok, ein sehr wissenschaftlicher Marine-Offizier, der viele Jahre lang ein Aufnahmsſchiff (surveying ship) im Mittelmeer befehligte, ist als überzähliger Kapitän auf das Flaggenschiff des Admirals Dundas abgegangen, um Aufnahmen im schwarzen Meer zu machen.

(Prag.) Der erste Christbaum für die Prager t. k. Invaliden haus Schuljugend. Der Hauses-Seelsorger Brosch veröffentlichte eine sehr gefühlvolle „Bitte zu Beiträgen" für den obigen Christbaum in der " Prager Zeitung vom 14. Dezember 1853 ; worauf bald von edlen und wohlwollenten Gönnern Geschenke eingegangen sind. An der Spize glänzt Se. Erzellenz Graf Clam-Gallas , k. k. Feldmarschall-Lieut., Kommandant des 1. Mrmeekorps --- der nirgends fehlt, wo es wohlthätige oder nüzliche 1 3weke zu fördern gilt, mit 60 fl. KM., die Frau Gräfin Daun spendete Körbe, ge= füllt mit großen Umhängtüchern, Halstüchern, Mädchenröken, Hemden, Spensern , Kins der-Strümpfen, Soken, Hauben sc.; Frau Gräfin Boraczizky 11 fl. KM. , nebst dem großmüthigen Versprechen einige Kleidungsflüke später einzusenden ; ein ungenannt sein Wollender 10 fl. KM.; Herr Ridl, Fabrikant und Großhändler 10 fl. KM.; Herr J. U. Dr. Hauschild 5 fl.; Frau Viktorine Baronin Godart, f. k. Stiftsdame 3 fl.KM.; Frau Marie Wehrle, Oberstens - Gattin 3 fl. KM.; Frau Elifabeth Winkler aus Lieben 3 fl. KM. 2. c. in Summa 106 fl. KM. Alle diese Geschenke wurden zu obigen Zwek dem löbl. Hauseskommando zur Verfügung übergeben , und am 24. Dezember 5 Uhr Abends der mit den eingegangenen und angeschafften Gaben geschmükte Christ baum in der Schule. Es erschien der Herr k. f. Oberst und Hauskommandant Josef .hele, nebst den Herren Kommissiens - Gliedern und Honorazioren dieses Institutes, unter die zu betheilenden Kinder nebst ihren Eltern. Die Betheilung eröffnete der Hauses-Seelsorger Brosch mit einer kurzen, gemüth vollen und ergreifenden Rede, worauf die Betheilung der Knaben und Mädchen nament lich statt fand . Wonne und Freude ― diese schönsten Götterfunken → spiegelten sich aus den Augen der Kleinen, als sie aus der Hand des Herrn f. k. Obersten ihre Geschenke erhielten, Niemand der Anwesenden blieb ungerührt. Nach der Vertheilung trat die 14jährige Emilie Artmann aus der Mitte der Kinder hervor und sprach : „Wie bezaubert stehen wir arme schwache Kinder da, und un fer zartes Herz vermag nicht die frommen Gefühle der Freude und des Dankes zu faſſen, ohne in Worte auszubrechen . Was über 60 meiner lieben Brüder und Schwestern fühs len, das bemüht sich meine_ungelehrige Zunge herzustammeln. Vor allen andern sei uns fern hochgeehrtesten Herrn Oberst das Gefühl kindlicher Dankbarkeit geweiht, da Derselbe in Vertretung unserer dürftigen Väter einem guten Hausvater gleich, das heutige Freu benfeft in Anregung gebracht hatte. Dank ! warmer Dank sei gezollt allen denen hoch herzigen Wohlthätern, die großmüthig unsern Christbaum mit so reichlichen Geschenken Die höchste Ehre, und Ruhm sei Dem, der dieses Heis lige Werk so gnädig gefegnet ! Wir wollen für alle unsere Wohlthäter bei unserer häus lichen und kirchlichen Andacht inbrünstig beten ; vorzüglich aber am Jahresschluffe kommenden Samstag Leben und Gesundheit, Glük und Zufriedenheit und alles Gute für Seit und Ewigkeit durch unsere frommen Bitten herabflehen ; vom Vater des Lichtes von dem jede gute Gabe kommt Ihm errichten wir Altäre, der Altar ſei unser Herz, Und das Opfer der Gebete für Sie schwebend himmelwärts. " Darauf ſprach der Hauſes -Seelsorger : Thut es liebe Kinder ! denn so wird in Erfüllung gehen was ber königliche Sänger David in feinem Pfalme fingt, da er fagt: Aus dem Munde der Kinder und der Säuglinge haft Du Dir Dein Lob bereitet, o Herr.“ (Und alle Kinder riefen einstimmig ) Amen. Mit Thränen der Rührung verließ die Versammlung die geweihte hätte, und wünschte: daß die Spender und Wohlthäterinnen dies durch ihre Gaben geſchaffene Glüf -1. auch gesehen hätten.

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Personal Nachrichten. Ernennungen und Eintheilungen.

Schweden und Norwegen. Meangya, Stefan, Major des Fürst Jablonowsky Inf. Reg , w. Oberftlt. daselbst. * Der Oberstlieutenant im norwegischen Generalstabe Wergeland und 3 ech meist er, Auguft, Hotm. des EH. Ludwig Inf. Reg. , w. Major bei Fürst Jablo nowsky Juf. Reg. der Premierlieutenant in der norwegischen Marine Nielsen sind von der nor Gifler, Rarl, Hytm. des Graf Haugwiß Inf.-Reg., w. Major mit nachfolgende: Etn wegischen Regierung beordert, in Schweden an einer Konferenz zur Vorbe theilung in ein anderes Inf.Reg. reitung der Anlage elektrischer Telegrafenlinien , mit Rüksicht Schenoha, Vinzenz, Hytm. des Fürst Jablonowsky Inf. Reg., w. Major bei Erzherzog Ludwig Inf. Reg.. auf die Verbindung der Telegrafenlinien in beiden Neichen, theilzunehmen. Wanke, Franz. Rittm. des Fürst Windischgräß Dragoner-Reg., w. Major daselbst.

Tages -Nachrichten (Wien.) Heute NM. wird der hier verstorbene Hauptmann Jakob Weidl des deutschbanster Grenz-Regiments auf dem Währinger Friedhofe zur Erde bestattet. Herr E. J. Kinderfreund hat bei Leopold Grund einen „ merkwürdigen Ges schichtskalender des Königreiches Ungarn und des Fürstenthumes Siebenbürgen vom J. 1600 bis 1698 während der türkischen Invasion, " herausgegeben und die Hälfte des Reinertrages für arme verwaißte Töchter t. t. Offiziere bestimmt. Der Text dieses inter effanten Kalenders wurde nach dem Original treu gegeben und bietet einen tiefen Blik in die damaligen zerrütteten Verhältnisse beider Länder.

(Innebruf.)

Der Kapellmeister des städt. Innsbruker Bürgerscharfschüzen -Bar

Benfionirungen. Trösch , Leopold , Oberst des 2. Art. -Reg., mit Generalmajors-Charakter ad hon. ; Ståger v. Waldburg, Johann, Major des Graf Haugwiß Inf.-R.; Gyri, Franz, Hptm. 1. Kl. des EH. Ludwig Inf. Reg. , als Major ; Magner , Jos., Hptm. 1. Kl. des Baron Fürstenwärther Inf.-Reg.; Saffran , Josef, Hytm . 1.1 Kl. des König der Belgier Inf. -Reg.; Komora y, Stefan, Hptm. 1. Kl. des Don Miguel Inf.-Reg.; Gro o, Peter v., Hptm. 1. Kl. des Prinz von Preußen Inf. Reg., lestere drei mit der Vormerkung für eine Friedens - Anstellung ; Loms bardi, Anton, 1. Rittm. des Militär-Fuhrwesenskorps ; Urban, Heinrich, 2. Rittm. des 11. Gend. -Reg.; Henzel, Alerander, Oberlt. des Kaiser Alexander Inf. Reg.; Kappel, Karl, Unterlt. 1. Kl. des Prinz Gustav Wasa Inf. Reg. ; Koch, Ludwig, Unterlt. 1. Kl. des Baron Prohaska İnf.-Reg.; Nurschinger, Josef, Oberlt. des Militär-Fuhrwesenskorps, mit der Vormerkung für eine Fries dens Anstellung.

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Angekommen in Wien. (Am 31. Dez.) Herr GM. v. Mandi , aus Czernowig (Stadt, röm. Kaiser). ― Hr. GM. Steininger, aus Peſth (Stadt Nr. 1185). Die Hauptlente : Bar. Leutſch, in Pens., aus Troppau (Kaiſerin von Oesterreich), - D. Wolf, vom 4. Inf.-R., aus Komorn (Hotel Daum), (Am 1. Janner.) Hr. GM. v. Schwarzl, aus Kroazien (Stadt Nr. 1046). Die Hauptlt.: v. Hauer, vom 56 . JR., aus Brünn (Leopoldstadt, ruff. Hof), --- v. Neumül ler, vom 1. Sanitätsbat. , aus Pesth (Jägerzeile, Nord bahn-Gasthof). - Die Rittmftr.: Graf Harrach, vom 11. Hus.-Reg., aus Venedig (Stadt , Freiung Nr. 239). v. Gyra, in Pens., aus Freiwaldau (Nordbahn- Gasthof). (Am 2. Jänner.) Herr Major Graf Kinsky, im Armee Stand, aus Böhmen (Stadt Nr. 62). (Am 3. Jänner.) Herr Major Plochl, vom 4. IN., aus Graz (Hotel Daum). - Hptm. v. Mez, vom 13. Jågers Bataillon (Stadt, Dreifaltigkei). Abgereiset. (Am 31. Dez.) Herr Major Auditor Nedelkovich, Justiz Branche , nach Ofen. --- Die Hptlt.: Du Rieur, vom 16. JR., nach Bnaim , Schiffer , vom 14. JR. , nach Linz. Die Rittm.: Baron Dankelmann, vom 1. Uhl.-R. nach St. Georgen, - Ratky, vom 3. Huf.-R. , nach Brzezan, Graf Wurmbrand , vom 8. Kür.-R., nach Dedenburg. (Am 1. Jånner.) Oberfilt. Graf Mercandin , Festungs Rommandant zu Kufstein. - Hptm. Wallnoffer, vom 4. JR., nach Graz. (Am 2. Jänner.) Oberfilt. von Alih, vom 33. JR., nach Cremona. ― Die Hptlt.: Kallinger, vom 53. JR. , nach Pesth, - Niebauer, vom 14. JR., nach Graz. (Am 3. Jänner.) Oberftlt. d'Antony , vom 16. JR., nach Brünn. Die Hptlt.: Groer, vom 11. Jägerbat. und Döpfner , vom G.-D.-M. - Stab, nach Dedenburg, v. Würth, vom 18. JR., nach GroßsBeczkeret. Siebenter Ausweis ber bei J. B. Jüngling eingegangenen Gelber zur In validen-Betheilung am Bermählungsfeste Sr. f. f. Apoft. Majestāt. Von Sr. kais. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzhers zog Ernst 10 fl. Von Sr. Crzellenz dem Herrn FZM. und Banus Baron Jellacic 5 fl. Bom Hrn. Generalen Graf Mensdorff Pouilly 5 fl. Von einem Hrn. Zeugs-Artill »Offizier in Budweis 30 fr. Bom f. 1. Militär-Plaz-Kommando in Troppau 7 fl. 40 kr. detto in Debenburg 1 fl. betto detto betto in Briren 1 fl. detto detto in Agram 1 fl. in Triest 2 fl. betto detto Vom Bürgermeister-Amt in Troppau 2 fl. Bom Magiftrat zu Bruk an der Leitha 1 fl. Vom hochw. bischöfl. Konfiftorium in Königgröz 2 fl. Vom Prinz Preußen 20. Inf. Reg. 2 fl. Bom Prinz Preußen 34. Inf. Reg. 1 fl. 20. Vom Depot Bat. von Prinz Wafa Inf. 1 fl. Bon Hrn. Seidenh. Thanner in der Bognerg. 1 fl. 20 kr.

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en werde, das Vertrauen, deffen wir uns bisher gemeins ſchaftlich zu erfreuen das Glük hatten, auch für die Zus kunft zu rechtfertigen. ― Wien, am 17. Dezember 1853.

nach Kasimir Noel's Original - Mufter verfertiget, find allein zu haben bei

Moriz Straß, öffentlicher Gesellschafter der Firma Straß: und Sohn, kais. kgl. HofsPferde-Lieferanten, Jägerzeile, Czerningaffe Nr. 66.

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Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 fr. , vierteljährig 1 fl. 30 tr. , für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. - Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr. , halbiährig 4 fl. 20 kr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesendet erhalten. ―― Einzelne Blätter 6 tr. R. M. Pränumerazion wird angenommen im Komptoir des 17 Soldatenfreundes " (Stadt , Wollzeile Nr. 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingesendet werden wollen . Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K. M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K. M. zu berichtigen fommt.' - Anonime Beiträge werden nicht berüksichtiget.

Die Belagerung von Rom durch die Franzosen im Jahre bauen angefangen worden. Die Brüke dazu wurde über schwimmende Un terlagen 80 Meter lang, 2,80 Meter breit am 29. Mai geschlagen. 1849 *) . Der Artillerie-Park stand bei St. Paffera nahe.am Ufer 2500 Meter C unterhalb der Stadt und bestand aus : Erster Abschnitt. vier 24 - Pfündern mit 800 Schuß per Geſchüz, sechs 16 800 H. Die Belagerung Roms im Jahre 1849, wovon das erste und vier 22 Zentimeter-Haubizen mit "500 "Wurf per Stük, zweite Heft des 33. Bandes der königlich preußischen " Militär-Zeitschrift" vier 22 Mörsern mit 500 " " (Archiv für die Offiziere der königlich preußischen Artillerie und Ingenieur Korps) den Bericht nach dem unten genannten Journal für das deutsche mir zusammen 18 Stüfen Belagerungsgeschüze . Für den Batteriebau waren litärische Lesepublikum abgedrukt enthält, ift eine der denkwürdigen Kriegs 1500 Körbe angefertigt worden. begebenheiten der neuesten Zeit, welche, im Detail ihres Verlaufes noch Die Sappeure und Pionniere lagerten im Gehölz der Villa Mattei, wenig und unvollständig gekannt, durch die Mannigfaltigkeit der Umstände, die den Belagerungs-Vorgang bestimmten, und die Neuheit der Ideen bei diesem Vorgange das Intereffe jedes wissenschaftlichen Militärs für die Be Lagerungskunst, besonders das des Ingenieurs in hohem Grade in Anspruch nimmt. Versinnlichet ist der Belagerungs - Vorgang durch den dem ersten Hefte beigebundenen Plan ; die folgenreiche resp. Ordnungszahl der Nächte, in welchen der eine oder andere Theil der Parallelen oder Trancheezweige Clestere in der neuen Kunstsprache " Schläge" genannt) eröffnet wurde, ist darin genau übereinstimmend mit dem Berichte, wir sagen exakt angegeben.

an dem nördlichen Zweig der Straße von Civitavecchia , und hatten für die Tranchee-Arbeiten 3450 Schanzkörbe, 20 Rollförbe, 4400 Faschinen, --- nach 6200 Pfähle von 1 bis 2 Fuß Länge vorbereitet

Die Redakzion der königlich preußischen „Militär-Zeitschrift" liefert damit den erneuerten Beweis, wie sie nichts Beachtenswerthes und Lehrrei ches im Gebiete des militärischen Wissens unberüfsichtiget läßt, und bewährt fortan die hohe Nüzlichkeit ihres Wirkens . Wir nehmen uns nach dem Leitfaden des oben erwähnten Berichtes und Planes eine möglichst kurze Analyse des Belagerungs - Vorganges zum Biele, und zwar der Kürze wegen von dem Zeitpunkte an , da das franzo fische Erpedizionskorps von der Regierung, nach Abberufung ihres Agenten am 1. Juni von Rom, den Befehl zur Belagerung erhielt, indem wir vor aussezen können , daß die Veranlassung dazu und die Begebenheiten, das Korps betreffend vom Tag seiner Einschiffung in Toulon und Marseille am 22. April bis zu dem obenbemerkten Zeitpunkt genügend bekannt sind**).

Häuser, Paläfte und Denkmäler auf dem linken öftlichen Ufer der Tiber unter dem Schuz jener ausgedehnten Mauer-Umfassung, welche die Stadt angefangen von ihrem kleinen ursprünglich vierekigen Umfang, der blos den Mons Palatinus umschloß , durch allmälige Erweiterungen im Laufe der

Das von Civitavecchia , dem Ausschiffungsorte der Truppen , gegen Rom vorgerükte und dort mit allmähligen Nachschüben aus Frankreich bis auf nahe 20,000 Mann und 18 Belagerungsgeschüze verstärkte Erpedizionskorps hatte unter dem Oberbefehl des Generals Oudinot von Reggio mit drei Divisionen : Regnaud de St. Jean d'Angely : Infanterie-Brigade Mollière, Kavalleries Brigade Morris .

der Anmerkung des Berichterstatters nicht die Hälfte von dem, was man später benöthigte.. Die Stadt Rom liegt , wie bekannt , mit dem größten Theile ihrer

Jahrhunderte bis in die lesten Zeiten ihrer Größe und Herrschaft anges nommen hatte. Diese Umfaffung besteht aus freistehenden meistens von vier und Mauern. Die Tiber bespült die an der Wafferlinie offene Stadt in einem westlich vorspringenden und zwei eingehenden Bögen ; vor dem südlichen Bogen liegt der Mons Janiculus mit dem Stadttheil Trans Tiberim , jest Trastevere, fortifikatorisch umfaßt anfänglich von den Mauern des Königs Servius Tulliusder linken Weimar wie Ufer, zulezt erweitert am Welt, Kaiser Aurelian nördlichen Bogen (siehe liegt Atlas alten 1823). Vor durch dem den

der Mons Vaticanus und eine unbeträchtlich ausgedehnte Mauerumfassung, vor welcher große monumentale Gebäude , die Werke mehrerer römischer Kaiser, darunter auch das Mausoleum Hadrians standen , um welches der. zeit das Kaftell S. Angelo gebaut ist. Die erwähnten Mauer-Umfassungen am linken Ufer vor den zwei ein gehenden Bögen des Tiberlaufes sind für Brüfenköpfe oder Abschnitte an=

zusehen, wovon zu Aurelians Zeit der Abschnitt der nördlichen Biegung zwei - jener der südlichen vier und rüfsichtlich der inzwischen befindlichen Tiber-Insel fünf Brüfen dekte. Nach den vielen Erfahrungen des christlich römischen Hoses , daß Rom in den Kriegsbedrängnissen meistens an der Westseite angegriffen und von da öfters auch eingenommen worden ist, ließ derselbe nach dem in Auf nahmekommen des bastionirten Umrisses den Monte Vaticano und Gianicolo, vorwärts der zwei abgesonderten alten Umfaffungen am linken Ufer, dem bastionirten System gemäß in Zusammenhang fortifiziren, so daß diese neue Umfaffung nunmehr den ausgehenden Bogen sammt den eingehenden des Laufes der Tiber umfaßt. Die neue Umfaſſung geht von dem im regelmäßigen Fünfek bastio= nirten Kaftell S. Angelo als oberem Stüzpunkt an der Liber aus, krönt mit einem Anschlußflügel und vier darauf folgenden bastionirten Fronten den nördlichen Rand des Monte Vaticano, wendet sich im spizen aussprin genden Winkel mit zwei Fronten und einer Anschlußlinie an der Südseite des Berges zurük, und bildet damit eine lange Flanke zu der folgenden dem Journal des opérations de l'artillerie et du génie, publié avec l'au *) Nach torisation du ministre de la guerre. weftlichen Haupttrace. Diese krönet in einer Streke von 1750 Meter mit 7 **) Nebenbei verweisen wir unsere Leser auf Nr. 62 und 63 des vorjährigen „ Sol beinahe in einer geraden Linie fortlaufenden, mehr und minder regelmäßigen, datenfreundes, " worin der Feldzug der französischen Armee in Italien" besprochen Fronten den westlichen Rand des an den Monte Vaticano sich füdlich ver wurde. Die Red. bindenden, lang gedehnten, Monte Gianicolo und den nördlichsten Vorsprung

Roftolan : Infanterie- Brigade Chadeyffon , Infanterie-Brigade Levaillant (Charles) . Guesviller : Infanterie-Brigade Levaillant (Jean), Inf. -Brigade Sauvan, am 1. Juni auf zirka 2000 bis 2500 Meter vor der Hauptumfaffung der Vorstadt Trastevere am rechten Liber-Ufer Stellung genommen . Der rechte Flügel war an die Tiber unterhalb der Stadt bei Santa Paffera geftüst, die Höhen dahinter waren von den zwei ersten Divisionen befest , im Zen trum die Straße von Civitavecchia nach Rom , die Hauptoperazions - Linie, von der Brigade Jean Levaillant, die Straße von Florenz am linken Flü gel von der Brigade Sauvan der dritten Division gedekt. Um die Zufuhren vom Meere, Tiber aufwärts, zu sichern, war der Ort Fiumicino, an der Mündung der Tiber , schon am 8. Mai von einem halben Bataillon besezt ― und um Diverfionen auf das linke Ufer unter nehmen zu können, gegenüber von St. Paffera am 25. Mai ein Brüfen kopfwerk, eine Lünette auf 3 Gefchüze im ausspringenden Winkel , zu ers

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des Monte Verde. Von lezterer Höhe wendet sich die Umfaffung öftlich | zwei Theilen der Aurelianischen Mauer vorgenommen , welche den Traste mit vier Fronten herab in die Ebene und schließt sich, als der südlichste Theil vere durchschneiden und sich am Thore S. Pancrazio vereinigen, jedoch mit der Umfaffung mit einem Halbbastion an die Liber unterhalb der Stadt. dem Unterschied, daß der dem Vatikan näher liegende Theil (der nördliche) Von diesem Anschluß Halbbaftion, als Nr. 1 , find auf dem Belagerungs- ebenfalls fein Feuer nach dem Thore Portese richtete und so einen zweiten Plane, die, Bastione aufwärts nummerirt. Abschnitt gegen dasselbe bildete. " (Fortsezung folgt. ) Die von Fiumicino an der Mündung der Tiber auf dem rechten Ufer über die Höhen von Santa Paſſera ziehende Via Portuense, geht durch die Das Treffen bei Achaltzik. Porta Portese in der Kurtine der Fronte 1 , 2 - der füdliche Zweig der Straße von Civitavecchia durch die Porta Aurelia oder di San Pancra Die jüngsten Erfolge der russischen Waffen in Asien haben die Hoff= zio in der Kurtine der Fronte 8, 9 der nördliche Zweig entweder durch die Porta Fabricii ober auch durch Porta Cavallegieri, leztere im eingehen nungen der Türken, sich in Kaukasten festzusezen , zu Nichte gemacht, und den Winkel der obenangeführten langen Flanke in den Stadttheil Trastevere. [die Schlappe bei Olteniza aufgewogen. Die aftatisch-türkische Armee , bei Erzerum konzentrirt, ergriff bekannt Der westliche Zweig der Straße von Florenz läuft über den Monte Mario entweder durch die Porta Angelica oder durch Porta Castello im Anschlußs — flügel zum Kastell S. Angelo nach Trastevere der östliche Zweig aber über einen Abfaz des Monte della Farnesina und mittelst der weltbekannten Brüke Pons Milvius , jezt Porte Molle , über die Tiber und sofort auf dem linfen Ufer durch Porta del Popolo an dem äußersten Nord-Ende in die Stadt.

lich Ende Oktober v. J. in dret Kolonnen die Offensive. Der rechte Flügel ward über Haſſan-Kalé, Toprak-Kalé und Utsch-Kiliſſi aufBajasid, einem an der persischen Grenze gelegenen Orte dirigirt und sollte über den Aghridag auf Eriwan operiren. Das Zentrum über Mandschiget und Ar bunar auf Kars gerichtet, passirte den Arpa-Tschai, wurde jedoch bei Bain dur, südlich von Alerandropol am 2. ( 14.) November geschlagen ; noch

Vor Porta San Pancrazio liegen an dem füdlichen Zweig der Straße von Civitavecchia nach Rom rechts die sehr große Villa Pamfili, die V. Corfini und die Kirche S. Pancrazio, leztere bei 530 Meter vom Haupt wall, näher an diesem und links des nämlichen Straßenzweiges die Villen Valentini und Vascello, leztere nur bei 200 Meter davon. Innerhalb des genannten Thores befinden sich die zwei zuvor gemeldeten altrömischen Mauern und schließen sich auf dem Höhenrüfen des Monte Gianicolo an die Kur tine der Fronte 8, 9. Auf der östlichen Erweiterung des Höhenplateau steht zwischen den zwei Mauerlinien die Kirche S. Pietro in Montorio in be herrschender Poſizion über Trastevere. Der vorangegangenen Schilderung zufolge bietet die Umfaffung in " ihren Vorsprüngen zwei vortheilhafte Angriffspunkte: erstlich die westliche Spize der Befestigung des Monte Vaticano , sodann die Wendungsfronte des Umrisses am Monte Verde. Die Wahl des ersten Punktes war durch die Rüksichten für die eigene Aufstellung und zur Schonung der Peterskirche, des Vatikanpalastes und anderer monumentaler Werke daselbst verhindert ; anch stieß man hinter der Hauptumfaffung auf das starke Kastell S. Angelb. Der zweite Punkt eignete fich sowohl rüksichtlich der eigenen Stel lung an der Operazionslinie, der Straße von Civitavecchia, als der be absichtigten Schonung der Kunstbauwerke und Denkmäler ; indessen mußte man von hier aus hinter der Hauptumfaffung frontal auf die mehrerwähnten zwei Aurelianischen Mauern und die dominirende Posizion von S. Pie-

größere. Niederlagen erlitt der linke Flügel, der über Bardes, Kaladfchit und Karabag auf Ardahan und von da über Achaltzik bis Azdzur vordrang. Vorerst am 6. ( 18.) November, bei diesem Orte, dann am 14. (26. ) bei Achaltzik und endlich am 19. November ( 1. Dezember) am rechten Ufer des Arpa-Tschai bestegt, mußte sowohl dieser Flügel als auch das Zentrum das russische Gebiet räumen ; der rechte Flügel aber in Folge dieser Unfälle das weitere Vordringen aufgeben. Die zu Ende Oktober von den , von Batum aus vorgerükten Trup

tro in Montorio stoßen, welche die Revoluzionäre als hintereinander liegende Abschnitte befestigen konnten und, wie es sich zeigte, auch wirklich befestiget haben. Gleichwohl rechnete man, troz des erwarteten hartnäfigen Widerstandes, auf die allmälige Ermüdung der Bürgerwehren und der wenig disziplinirten meist kriegsungewohnten Schaaren der Revoluzionspartei. Der von dem Divisions- General Vaillant des Geniekorps und dem Brigade-General Thiry der Artillerie vorgeschlagene Angriff von Monte Verde aus gegen die Front 6, 7 wurde fonach vom Ober- General des Erpedizions-Heeres beschlossen. Das Hauptquartier befand sich in Va. Santucci bei 2150 Meter von der genannten Angriffsfronte in einer Niederung des Monte Verde. Wir folgen hier , eben nicht wörtlich , der Beschreibung der Stadt Mauern Roms nach der Berichterstattung über die Belagerung, und beglei ten sie mit den nöthig scheinenden Kommentaren . „ Die Befestigungen von Rom haben eine Länge von 23 Kilometern, davon 15 bis 16 Kilometer auf dem linken, 6 bis 7 auf dem rechten Ufer liegen. Auf dem linken Ufer bildet die Aurelianische Mauer die Enceinte (bekanntlich erhielt Rom auf beiden Ufern die lezte Erweiterung durch den Kaiser Aurelian) . Diese Mauer ist 10 bis 14 Meter hoch und 1 bis 3 Meter dif ; ihre Flankirung geschieht durch Thürme, die ungefähr 30 bis 35 Meter von einander entfernt find. Längs des äußeren Fußes der Mauer läuft ein Rondengang um die ganze Befestigung, deffen Umfaffungsmauern eine Art Kontreskarpe bilden. Die Eskarpemauer enthält 1 und 2 Galles rien, welche den Vertheidigern einen ausgezeichneten Schuz und eine leichte und sichere Kommunikazion gewährten. " Wir können uns nach dieser blos allgemeinen Schilderung nur eine freistehende Mauer mit 1 oder 2 Etagen hölzerner Gänge vorstellen , von denen aus man durch Schußspalten und Zinnen sich ehemals vertheidiget hat und noch jezt vertheidigen konnte. „ Im Allgemeinen ist nur wenig oder gar keine Erdanschüttung hinter der Aurelianischen Mauer, was sowohl das Breschelegen als das Etabliren auf der Brefche sehr schwierig gemacht haben würde. (?) " „ Zur Erlangung einer Infanterie-Vertheidigung von der Krone der Mauer hatten die Römer (die vom Jahre 1849) hinter derselben hölzerne Auftritte gebaut und die Mauer mit Sandsäken belegt. An mehreren Punk ten und namentlich nächst der Thore , hatte man Scharten für Geschüze durch die Mauer gebrochen. Aehnliche Einrichtungen hatte man auch an den

pen eingenommene Küstenstadt und Feste St. Nikolaus ist also zur Stunde der einzige Punkt, welchen die Türken auf russischem Gebiet in Asien besezt halten. Zur Affaire bei Achaltzik übergehend, so ist sie ohne Zweifel eine ers folgreiche zu nennen , und lauten die Details , wie sie der kommandirende General-Lieutenant Fürst Andronikow berichtete, folgend : Am 12. (24.) November gegen Abend langte GL. Andronikow in Achaltzik an , mit den Truppen , die früher den Borshompaß besezt hielten. Nach Vereinigung mit der Garnison von Achaltzik , bestand das Detachement aus 4 Bataillonen des Wilna'schen Jäger-Regiments , 2 Bataillonen des Be lostok'schen und 6 Kompagnien des Brest'schen Infanterie-Regiments , 8 leich ten und 2 Gebirgsgeschüzen , 9 Ssotnien Donischer Kosaken , zwei Abtheilun gen Grußischer Milizen zu Fuß , Ossetinern und der adeligen Ssotnia von Goti, Die Artillerie wurde im Verlaufe des 13. durch 6 leichte Gefchüze verstärkt , die aus der Festung Achaltzik genommen wurden , und durch eine Gebirgskanone , die den Türken bei Azchur abgenommen war. Im Ganzen nahmen an dem Kampfe Theil : 7 , Bataillone , 17 Geschüze , 9 Ssotnien Kosaken und über 1500 Mann Milizen. Das türkische Korps , unter Befehl des Ferik (General = Lieutenant) Ali Pascha und der Liwe (General -Majore) Mustafa und Ali Pascha, bestehend aus 18,000 Mann (darunter 8000 Mann regulärer Nizam - Infanterie, 3000 Mann regulärer Suwari - Kavallerie , die übrigen Milizen zu Fuß und zu Pferde), nebst 13 Geschüzen , stand in der Nähe von Achaltzik in einer außerordentlich starken , von Natur und durch Kunft befestigten Posizion in Dorfe Suplis (ungefähr 3 Werst von der alten Stadt) , jenseits des Flusses Pos'chow =- Tschai und in den Dörfern Ab und Sfisel , auf den Bergen , ungefähr 2 Werst südwestlich von der neuen Stadt. Außerdem war ein hoher Bergrüken , der sich am rechten Ufer des Vos'chow Tſchai , von Achaltzik nach Suplis erstrekt , gleichfalls von den Türfen besezt und befestigt. Der Feind beabsichtigte den Angriff der russischen Truppen in dieser , nach seiner Meinung , unzugänglichen Poſizion abzuwarten und dann, nachdem er ihn abgeschlagen, zur Offenſive überzugehen und sich auf die Stadt zu werfen. Am 18. November stellte der GL. Fürst Andronikow eine Rekognoszi

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rung an, bei welcher er sich von der Unmöglichkeit überzeugte, den Feind von der Seite des Dorfes Ab anzugreifen , und den Entschluß faßte , am 14., bei Tagesanbruch, mit allen Streitkräften gegen das Dorf Suplis zu ziehen , eine Kolonne gegen die Fronte und eine andere gegen die Flanke des Feindes zu richten und auf den Feind zu werfen . Um 4 Uhr Morgens marschirten die Truppen nach dem Ausgange der alten Stadt. Der leichte Nebel , welcher das Thal des Vos'chow - Tſchai bedekte , fing an, sich zu zerstreuen und Alles verkündete den Anbruch eines schönen Herbsttages ; in tiefster Stille erwarteten die Bataillone den Beginn des Tages . Beim ersten Dämmern der Morgenröthe geschah der Aufbruch in zwei Kolonnen ; die linke , unter Befehl des General -Majors Kowalewski , aus 4 Bataillonen des Wilna'schen Jäger- Regiments und 14 leichten Geschüzen be stehend , rükte auf dem Wege nach Suplis vor. Nachdem sie den Hohlweg hinter dem Dorfe Jwlit , paſſirt hatten , erstiegen die Truppen die Höhe des linken Ufer des Flusses Pos'chow - Tschai , in Kanonenschußweite von Suplis ; Nun der Feind empfing ſie aus seiner Batterie mit Kugeln und Granaten. nahmen 14 Geschüze ( 8 aus der Batterie des Obersten Ssmelowski und 6 aus der Festung entlehnte) eine vom General Kowalewski sehr geschikt ge=

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11 wählte Posizion ein ; hinter denselben am Abhange des Sohlweges, stellte der mit dem Rufe "Hurrah " drangen sie vorwärts , ungeachtet des Kartätschen General-Major Freitag seine Bataillone auf. Artillerie und Infanterie waren und Bataillenfeuers. Der bei derselben Kolonne ſich befindende Oberstlieute durch das Terrain gedekt und litten wenig vom feindlichen Feuer. Nach ei- nant Freygang, vom Generalstabe, wurde hier gleichfalls verwundet, blieb aber nigen Minuten donnerte eine wohlgenährte Kanonade von beiden Seiten und bis zum Ende der Affaire bei den Truppen. Im Zentrum nahmen die durch bald waren Suplis und die von der russischen Batterie besezte Höhe von ihre Reserven verstärkten Jäger die äußere Umzäunung des Dorfes und wech Wolken dichten Rauches bedekt , der sich bei dem ruhigen und windstillen | selten Schüsse mit der in den Gärten stehenden türkischen Infanterie. Im Wetter über das ganze Thal des Pos'chow-Tschai auszudehnen begann. Aul währte der Kampf noch fort, viele Hütten mußten erstürmt werden . Die Während dieses im Zentrum vorging , zog die rechte Kolonne , unter dem Türken , welche sich hier festgesezt hatten, wehrten sich verzweifelt, wie Leute, Befehl des General-Majors Brunner, bestehend aus 6 Kompagnien des Brest' die sich freiwillig einem sicheren Untergange geweiht hatten. Beim Minaret = schen Infanterie-Regiments, 2 Bataillonen des Belostok'schen Infanterie - Re- warfen sich 20 Muselmänner, Einwohner von Suplis, ohne Waffen, mit Ro giments, nebst 3 Gebirgsgeschüzen , worunter ein bei Azchur erbeutetes türki- senkränzen in den Händen, den Angreifern entgegen und flehten um Schonung. sches rechts und eilte, turch die Höhen dem Feinde verborgen , rasch vor Reiner derselben wurde angerührt, denn auch in der Hize des Gefechtes fallen wärts , um sich dem einzigen Wege gegenüber aufzustellen , auf welchem der die durch den Kampf ergrimmten russischen Soldaten nicht über Wehrlose her. Feind sich nach dem Dorfe Wale zurüfziehen konnte. Die Milizen und die Die Hartnäkigkeit der Vertheidiger erblikend , rükte der Generalmajor Kowa Kavallerie, welche die Flanke der Kolonne deften , gingen noch weiter rechts. lewski mit dem 4. Bataillone des Wilna'schen Jäger = Regiments heran und -Unterdessen wurde das Schießen immer heftiger und nachdem GL. Andro- unterstüzte die Angreifenden. nikow mit der Kolonne des Generals Brunner auf der Höhe, gegenüber den Der kommandirende General entsandte nach dem Aul und den Gärten Gärten von Suplis , angelangt war , befahl er , das Feuer aus den Bergge eine Verstärkung nach der andern , und behielt noch 1 , Kompagnien nebst schüzen zu eröffnen . Die Milizen und Kosaken stellten sich ans Ende des rech den Gebirgsgeschüzen. In diesem Augenblik kam die Nachricht , ß sich an ten Flügels. Die Türken, wahrscheinlich die Absicht errathend , verließen die dem russischen rechten Flügel große Maſſen türkischer Kavallerie und Milizen zu Posizion bei den Dörfern Ab und Sisel und schafften ihre dort aufgestellten Fuß zeigten. Ihnen entgegen sandte der GL. die Kosaken , nebst der eigenen Geschüze theils auf die Höhe des Bergrükens oberhalb Suplis , theils in den Bedefung der gorischen adeligen Ssotnia , unter Befehl des Adelsmarschalls von Aul selbst, wo sich anfangs, wie schon gesagt, nur 7 Geschüze befanden. Das Gori, Lieutenant Fürst Eristow. Um diese Zeit hatte die Kette der Wilna'schen Feuer der türkischen Artillerie war vorzugsweise auf die große russische Bat- Jäger den Feind aus Suplis gedrängt und warf sich mit dem Bajonnet auf die terie und deren Bedekung gerichtet, über welche über 2000 feindliche Geschosse türkische Infanterie in den nahe gelegenen Gärten , und obgleich die engen Hinflogen , welche jedoch wenig Schaden thaten , da die Geschůze und Infan- Straßen und Gartenwege die Bewegung erschwerten, so rüfte von rechts her das terie gut placirt waren. Das Feuer der russischen Feftungsartillerie , geleitet 3. Bataillon des Brest'schen Infanterie- Regiments , unter Befehl des Oberft von dem Kommandanten von Ahaltzik , Obersten Kostyrka und dem Major lieutenants Ossipow , in einer Kolonne von 6 Reihen , mit Trommelschall vor, Makarow , nöthigte den Feind , zwei Geschüze von der Höhe des Bergrüfens noch weiter rechts marschirte das 1. Bataillon des Belostok'schen Infanterie-Ne fortzuschaffen. Ueber drei Stunden dauerte die Kanonade ; von beiden Seiten giments, mit dem Obersten Tolubejew und dem Major Dawydow. Hier nahm donnerten auf dem Raume einer Duadrat-Werft mehr als 30 Geſchüze. Der die Infanterie ein ´türkisches Geſchüz. Nach hartnäkigem Kampfe wurde der Feind zum Angriff günstige Augenblik war gekommen. Generalmajor Freitag erhielt aus den Gärten und Gebäuden von Ober- Suplis getrieben und faßte Poſizion den Befehl, mit den Jägern seines Regiments auf Suplis loszugehen und die Ko- auf den Höhen und Felsen in der Nähe des Dorfes ; doch auch dort konnten die lonne des Generals Brunner rüfte von den Höhen zum Flusse herab, um die Türken sich nicht halten. Die Jäger und die übrigen Bataillone stürmten auf die Gärten von Suplis anzugreifen, sobald das erste „Hurrah“ von der Kolonne Höhen und trieben den Feind aus seiner festen Posizion. Der Aul und die Gärten waren endlich genommen. - Nun machten die des Generalmajors Kowalewski erschallen sollte. Der dichte Rauch hatte sich nach allen Seiten verbreitet und verdekte so sehr alle Gegenstände , daß man Russen Halt , denn es war nöthig Disposizionen für die Verfolgung zu treffen, auf 50 Schritte nichts sehen konnte. Die türkische Artillerie verstärkte ihr die Kolonnen zusammenzuziehen und die Vorpostenkette zu verstärken, welche vom - Der General Brunner übernahm den Erfolge hingeriffen vorwärts strebte. Feuer und schonte nicht ihre Munizionen. Nun sezten sich die Russen in Bewegung : General Freitag stieg mit 2 Befehl über die Truppen der Avantgarde, ließ die Kolonnen zusammenreihen ፡ Bataillonen des Wilna'schen Regiments in das Thal des Pos'chow - Tschai | und marschirte vorwärts . Das Terrain stieg allmälig heran. Die Vorpostenkette, aus den Schüzen aller drei in der Schlacht befindlichen Regimenter bestehend, un Bataillons 2. und 1. des hinab und warf sich gegen den Aul ; 6 Kompagnien wurden gerade durch das mit dornigem Gebüsche bedekte Thal gesandt , die ter dem Befehl des Oberstlieutenants Zimmermann , rüfte rasch vor , indem sie 4. und 6. Jäger-Kompagnie wurden links über die Brüte geführt und marschir- bei jedem Halt ein ununterbrochenes Feuer unterhielt. Ein Theil Milizen zu Fuß ten auf einem engen , am Fuße der Felsen hinlaufenden Wege. Hageldicht fielen unter Befehl des Majors Fürsten Kobulow, marschirte zusammen mit der Kette. die feindlichen Kugeln und Kartätschen. Am Flusse, in der Nähe der feindlichen Die Türken zogen sich , ohne anzuhalten , 5 Werft weit bis zum Dorfe Maly Batterie wurde General Freitag , der seine Kolonne richtete , an der Hand ver- Pamatsch zurük, wo sie ihre Truppen, welche nach der Seite von Siser geslo. Deftlich vom Dorfe Pamatsch faßte ihre wundet und erhielt eine Kontuſion am Leibe. Nach ihm nahm der Oberfilieute- hen waren , erwarten wollten. nant Zimmermann vom Generalstabe das Kommando , führte die Kolonne vor Arrieregarde , bestehend aus 3 Bataillonen regulärer Infanterie, 3 Geschüzen wärts und erstürmte den Aul. Weder die Tiefe und die reißende Strömung und zwei Eskadrons regulärer Kavallerie , Posizion und eröffnete ein Kano des Flusses, noch das hohe , zerriffene Ufer , noch das todtbringende Artillerie nen- und Flintenfeuer ; aber die Sieger waren nicht aufzuhalten. General

und Flintenfeuer des Feindes, in der geringen Entfernung von 50 bis 70 Faden, konnten den Angriff der Ruffen aufhalten. Nachdem die Jäger den Pos'chowTfchai bis über den Gürtel im Wasser durchwatet hatten , begannen sie sich am zerrissenen Ufer zu sammeln , einer dem andern helfend und die Flinte reichend. Der Stabskapitän Passalski , der hier schwer verwundet wurde und der Fähnrich Schefterifow gingen den Soldaten mit gutem Beiſpiele voran . Eine Kette aus 6 Kompagnien , unterſtüzt von 2 Kompagnien, erstieg die Felsen und ordnete sich oben auf dem abschüssigen Ufer , 40 Faden vom Gipfel der Höhe entfernt, wo Verhaue errichtet waren und 7 feindliche Geschüze standen. Die reguläre türkische Infanterie stand etwas verdekt hinter den Geschüzen in der Umzäunung des Auls und unterhielt von dort ein Bataillenfeuer. Die Jäger riefen „ Hurrah" und gingen , ohne das Schießen zu beachten , vorwärts. In einem Augenblike liefen sie die Höhen hinan, nahmen die Verhaue , erbeuteten die Geschüze und warfen die feindliche Infanterie zurük. Hier schwang sich der Unterlieutenant

Brunner ließ seine Kolonnen zusammenreihen und befahl der Kette, unter Be fehl des Oberstlieutenant Zimmermann, mit dem Bajonnete anzugreifen Dem aus seiner neuen Posizion gedrängten Feind gelang es nicht , sich nach dem Wege seines Nüfzuges durchzuschlagen ; er zog auf einem anderen Wege über die Grenze , indem er 3 Geschüze im Stiche ließ Das ganze Terrain hinter Pamatsch war mit fliehenden Türken bedekt ; die Ordnung hatte in ihren Rei hen gänzlich aufgehört , Alles verwandelte sich in einen verwirrten Haufen. Hier hörte die Verfolgung auf, da man der Infanterie Erholung gönnen mußte. Zu derselben Zeit, als das Dorf Suplis im Kampfe genommen wurde, fand auf der Höhe am linken Ufer des Pos'chow - Tschai ein Kavalleriegefecht statt. Hier stieg , wie schon gesagt, ein bedeutendes feindliches Detachement, bestehend aus Kavallerie und Milizen zu Fuß rasch von den Abas-Tuman schen Höhen herab und griff die russische Reiterei an. Die Rosaken, unter

Danilow, vom Wilna'schen Regimente, zuerst in die feindliche Batterie und fiel auf derselben. Ohne sich in der Batterie aufzuhalten , drangen die Jäger in den Aul. Die türkische Infanterie ging anfangs langfan zurük , Feuer gebend und bet heftigem Andrange mit dem Bajonnet sich zur Wehre sezend. Aus dem Aul herausgedrängt , versuchte sie sich in den Gärten zu halten. Ein Theil der türkischen Truppen sezte sich in den Hütten fest und feuerte aus Fenstern und Thü ren; ein hiziges Flintenfeuer entbrannte im Aul. Gleichzeitig mit dem Angriffe des Wilna'schen Jäger - Regiments auf die Fronte der feindlichen ion, überfiel der General Brunner die Türken, welche

Befehl des Oberfilieutenants Birjukow und des Jeffaul Borissow und die Adels- Ssotnia stürzten sich ungestüm auf den Feind , warfen die Reiterei in die Flucht, verfolgten die Adscharzer zu Fuß und machten mehr als 200 Mann nieder. Um 4 Uhr hatte der Kampf vollkommen aufgehört. Die Trofäen dieses schönen Sieges waren : 12 Geschüze, von denen 10 Feldgeschüze mit Lafetten und 2 Gebirgsgeschüze ; 9 Munizionskasten und 2 Munizionsfuhren ; 5 große und 12 Kompagniefahnen ; 6 Feldzeichen ; 2 , Ar tillerie · Parts , in welchen sich 90 Ballen mit Artillerie- Geschossen und Pa tronen fanden ; 42 Fäßchen Pulver und 160,000 Patronen. Außerdem wu in den Gärten Fuß gefaßt hatten. Der die Kolonne führende Oberst Dreier den erbeutet : die Kanzlei des Befehlshabers des türkischen Korps , Ali 1Pa vom Generalstabe, erhielt beim Fluffe eine Kontusion am Kopfe, verließ jedoch scha's ; das feindliche Lager ; eine Menge Waffen , Munizion, Pferde ; unge nicht die Fronte. Auch hier durchwateten die Bataillone des Brest'schen und heure Vorräthe von Mehl, Weizen u. f. w. , außer alledem, was noch wäh des Belostok'schen Infanterie-Regiments den reißenden Pos'chow-Tschai,

und rend der Verfolgung des Feindes von **

den fliehenden Einwohnern geraubt

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wurde. Die türkische Miliz zerstörte auf ihrer Flucht durch Groß- Pamatsch | Pferde erschwert. Hier ist die lange Stoßwaffe im ersten Gliede angezeigt, in ohnmächtiger Wuth das in diesem Dorfe befindliche türkische Lazareth, wo welche die feindliche Front erreicht und niederrennt. Gegen Infanterie entscheidet der feste Muth der Reitertruppe nach der bei gegen 50 dort liegende kranke Türken erschlagen wurden. Die erste Folge des Sieges war, daß die Einwohner des Sandſchaks von Pos'chow herbeieil- lezten Gewehrdecharge, nun nicht zu stuzen, sondern rasch gegen die Bajonnete ten mit schriftlicher Erklärung ihrer Unterwerfung. Troz dieses hartnäkigen anzureiten. Kampfes war der Verlust der Ruffen nicht bedeutend , was der vortheilhaf Gegen Infanterie ist der sich immer verstärkte Galopp und eine attaki ten Placirung der großen Batterie und der gedekten Stellung der Infanterie rende schmale Front von nicht mehr als einer Kavallerie- Schwadron , jedoch hinter derselben zumeist zu danken ist. Es wurden getödtet : 1 Oberoffizier, mehrere Treffen hintereinander, angezeigt. 48 Gemeine und 9 Milizen ; verwundet : 1 General , 2 Stabsoffiziere, 2 Dies sind die ganz richtigen Ansichten des Herrn Verfassers. Oberoffiziere, 193 Gemeine und 28 Milizen ; Kontufionen erhielten 1 Stabs Im dritten Abschnitte behandelt der Herr Verfasser die Kommando offizier, 2 Oberoffiziere, 49 Gemeine und 31 Mitizen. Der vom Feinde er Sprache. littene Verlust ist wenigstens vier Mal bedeutender. In Suplis und den Um In den SS. des dritten Abschnittes , die Kommando - Wörter betreffend, gegenden, auf den beiden Ufern des Vos'chow-Lschai und auf dem Wege, den spricht sich der Herr Verfasser dahin aus, daß man für alle Kommando-Wör der Feind bei seinem Rükzuge nahm, hinter dem Dorfe Pamatsch lagen eine ter auch Signale haben soll, um nach Umständen, der Ausdehnung der Truppe Menge Leichen ; im Ganzen bat er an Todten mehr als 1500 Mann ver und der obwaltenden Witterung gemäß, entweder mit der Stimme, oder durch loren ; was die Verwundeten betrifft , so belauft sich deren Zahl nach einge Trompeten -Signale kommandiren zu können, und die Truppe an das Eine, gangenen Nachrichten auf 2000 Mann und außerdem fehlen noch 22 Ba wie an das Andere zu gewöhnen. Auch will er sehr zwekmäßig keine zu viel " taillone ganz. In Veranlassung des hizigen Handgemenges haben wir nur fachen Signale, um das Gedächtniß der Mannschaft nicht zu beirren. In der 120 Gefangene gemacht. " Konsequenz mit der obigen Anforderung dürfen also auch die Bewegungen der Bei näherer Prüfung dieses Berichtes ersteht man, daß das Treffen Truppe nicht zu komplizirt sein, und sollen auf das Einfachste reduzirt wer ein hartnätiges gewesen , und wenn die Verfolgung des Feindes in dem den, welches der Herr Verfasser anderen Ortes selbst sehr lebhaft empfiehlt. Er gibt dann verschiedene Kommando -Worte an , z. B. Regiment Augenblike aufhören mußte, wo sich derselbe zur Flucht anschikte , um der eigenen Truppe Ruhe zu gönnen , so spricht dies allerdings zu Gunsten der foll in Linie im Trabe vormarschiren. Im Trabe Vorwärts Marsch! Tapferkeit der Moslims, die auch in dem Berichte eingeftanden wird. Dieser Umstand hebt das Verdienst des Feindes höher , als die Ent Das ist wohl kurz genug, doch wozu ist das Wörtchen " soll " in die schuldigung des ,,Journal de Constantinople," welche den gezwun fem und in allen folgenden Kommando-Wörtern beigefügt ? Es dürfte viel Mi genen Rüfzug auf " Befehl der türkischen Regierung " und in Folge der litärischer klingen, wenn es wegbliebe , z. B. Regiment auf den er ften Zug der Schwadron Vorwärts die Linie bilden - im #1 Strenge der Jahreszeit " vor sich gehen läßt. Trabe Marsch ! Für alle anderweitigen Wendungen gibt der Herr Verfasser die allge mein üblichen Kommando-Wörter an. Elementar-Taktik der Reiterei. Vierter Abschnitt. Der Herr Verfasser befaßt sich hier in Kürze mit der Aufstellung und Bewegung eines Buges. (Schluß.) In dem S. 233 sagt er : „ Ein Zug dürfte in der Regel nicht unter 9 Des Herrn Verfaſſers Anleitung zu Stellungen aus Bewegungen mit und nicht über 18 Notten stark sein ; schwächere Abtheilungen formirt man in kleineren und größeren Abtheilungen in dem weiteren Abschnitte und Rapi ein Glied , stärkere in eine Schwadron. Hier zeigt es sich wie vortheilhaft teln von §. 88 bis inkl. 208 , ist sehr lehrreich, grundhältig und jedem die Unterabtheilung einer Schwadron in eine halbe Schwadron set, um so Schöpfer eines neuen Kavallerie- Crerzir -Reglements zur Berücksichtigung zu mehr, wenn dieser halben Schwadron ein selbstständiger Kommandant zuge wiesen ist, wie es in der f. f. österreichischen Armee vor Kurzem noch die. empfehlen. Sehr interessant sind die §. 209 bis 221 des 6. Kapitels im 2. Ab- zweiten Rittmeister waren*) . Eine Schwadron von 20 Rotten ist doch wohl schnitt, welche den Angriff abhandeln. Der Verfasser gibt hier Alles an, ein zu schwacher Körper, um ihn noch in vier Züge zu theilen . Eine halbe was verschiedene Schriftsteller über den Choc, über die Resultate und Wir- Schwadron von 20 Rotten behält dann immer noch zwei Züge zu 10 Not kungen desselben gesagt haben. Wir glauben über diesen wichtigen Gegen- ten, welche immerhin eine schlagfertige kleine Truppe ſind. " In der Einleitung des fünften Abschnittes spricht der Herr Verfaſſer stand uns noch auf einen kompetenten Richter, der dem Herrn Verfasser gänz lich unbekannt zu sein scheint , berufen zu müſſen, nämlich auf den ſchon er die wichtigsten Ansichten in Bezug auf die nöthige Einfachheit der Aufstellung wähnten . . österreichischen Feldmarschall- Lieutenant Baron Sunstenau in und Bewegung einer Truppe überhaupt aus. Er bafirt auf diese Ansichten seiner Broschüre "1 Gedanken über die Leistungen der Kavallerie, " Seite 19 alle seine folgenden Anleitungen vom §. 241 bis 273. Was er dies falls Attaken gegen Reiterei , und Seite 21 Attaken gegen Infanterie. von den Vortheilen des Galopps rechts und links sagt, ist sehr wohl begrün Wie sehr auch der Herr Verfaſſer das Einstürzen im Karriere auf 80-100 det. Der Herr Verfaffer verkennt die Nothwendigkeit nicht, diese Gangart Schritte Abstand von der feindlichen Reiterfront in Schuz nimmt , und sich vollkommen, sowohl rechts als links, einzuüben ; um die eine oder die andere diesfalls auf die nur dadurch gewonnenen Vortheile der k. preußischen Reite Seite, je nach der Stellung des Pferdes in der anbefohlenen Bewegung , in rei im 7jährigen Kriege unter Seidlig beruft, so dürfen wir doch die Bemer Anspruch zu nehmen, und ſo mit dem willkürlichen Wechseln einzelner Not kung des Feldmarschall-Lieutenants Baron Sunstenau nicht außer Acht lassen, ten in der Front und einer Störung der Richtung und der Bewegung der daß sich seit dem 7jährigen Kriege bis zur neuesten Zeit in den Manövrir Truppe vorzubeugen. . und Gefechtsystemen Vieles bedeutend geändert habe. Im §. 274 kömmt er nun zu dem Angriff. Wir haben diesfalls un Damals hatte man meistens nur mit einzelnen Fronten zu thun, welche sere Ansichten, die in der Hauptsache mit jenen des Herrn Verfaſſers über leicht zu durchbrechen und in Flanke und Rüken zu nehmen waren. Jezt stoßt einstimmen, bereits ausgesprochen. man hinter der durchbrochenen Front auf Echelons und Reserven, vor welchen Es folgen dann die weiteren Anleitungen zu dem Angriff in zerstreuter man sich bald wieder rükwärts sammeln muß, folglich das Heft der Ordnung Ordnung, und für den zerstreuten Rükzug bis zu dem §. 285. Es bleibt uns hier nur noch übrig eines Umstandes zu erwähnen, der nicht so leicht aus der Hand verlieren darf, wie ein Seidlig es mit seinen braven Reitern in langen Linien von 30 Schwadronen wagen durfte. in dem zerstreuten Rükzug als höchst wesentlich erscheint , nämlich der attaki Wir glauben daher uns sicher an die Meinung des Herrn Verfaffers renden und geworfenen Abtheilung Naum genug zu verschaffen , um in zer anschließen zu können, die er immer festhält, daß bei Attaken mit geschlos streuten Reihen zurükzukommen und sich wieder in Linie zu sammeln. sener Front an den Feind angeritten werden müsse. Allgemein besteht der Hauptsaz, daß jede attakirende Front durch ein Diese zu bewahren, eignet sich nur der Trab, aus welchem dann , wenn zweites, auch drittes Treffen unterstüzt werden soll. Wenn nun dieses zweite man dem Feinde auf 50 bis 60 Schritte in die Nähe kömmt, das „Marsch, Treffen, dem ersten zur Unterſtüzung nachrüft , so wird es kein freies Feld Marsch!" erfolgt. vor sich haben, ja selbst wieder mit zurükgeriffen , oder wenigstens durchbro Eine solche Entfernung ist zu kurz, um sich auflösen zu können, oder um chen werden ; jedenfalls wird es dem Rüfzuge und der schnellen Formirung schon Unordnung in Reihen und Glieder zu bringen, und es wird dann der des geworfenen ersten Treffens unmittelbar hinderlich sein. Lezteres wird Gewaltstoß noch immer geschlossen , jedoch in der höchsten Potenz erfolgen. auch schon den Feind in seinen aufgelöften Reihen mit heranbringen. Diesem Allerdings wird es hier für den ersten Augenblik weniger auf die Art der Uebelstand kann nur vorgebeugt werden, wenn das nachrükende zweite Treffen Waffe ankommen, als auf die Entschloffenheit und vereinte Kraft des Anprel von der Stelle, nicht gerade vorwärts, sondern gleich in schräger Richtung lens der Pferde . sich in Kolonne sezt, in des Feindes Flanke forttrabt, und in dem Augenblik Daß hieraus ein kurzes Melée entsteht, wenn der Gegner wirklich den in eine schiefe Front aufschwenkt, wo das erste Treffen, Marsch ! Marsch ! Choc aushält, ist wohl natürlich , daß in diesem Handgemenge die kürzere bläst. Kehrt nun das erste Treffen in einem solchen Augenblike um, so schneidende Waffe den Vortheil für sich hat, unterliegt keinem Zweifel. Ganz anders verhält es sich mit den Attaken gegen Infanterie , welche *) Sind wir recht unterrichtet, ſo ſollen die zweiten Rittmeister wieder aufgestellt Die Red. werden. in entschlossenen Massen mit vorgehaltenem Bajonnet, das Eindringen der !

13 fleht das zweite mit vorgeschobenem Flügel seiner schiefen Front dem Feinde zu der Stellung und Bewegung mit Staffeln, einer Formazion, schon in der Flanke, der sich wohl hüten wird, diese preisgebend, das gewor- die nach dem heutigen Mandvrir-System sehr wichtig ist. Er gibt verschiedene fene erste Treffen zu verfolgen, welche nun Raum genug hat zurük zu reiten Arten ihrer Bildung an und sagt §. 531 über die Frontveränderung der auf und sich wieder zu sammeln ; auch wird das schräge in des Feindes Flanke die Mitte formirten Staffeln, daß selbe hier unausführbar sei, was wir jedoch vorrüfende zweite Treffen durch die Front-Attake des ersten immer noch vom nicht zugeben können, da sich aus dieser Formazion eine schiefe Linie mittelst Feinde bis zum entscheidenden Augenblike unentdekt bleiben. ( „ Gedanken über Drehung des ersten Staffels auf seiner Mitte und Einrichtung der übrigen die Leistungen der Kavallerie mit ihren Geſchüzen , von Feldmarschall- Lieute- auf dieſen ersten Staffel vor und rükwärts ganz füglich bilden läßt. Ueber nant Baron Sunstenau. ") haupt befaßt sich der Herr Verfasser bisher nicht mit Formazion in schiefen Die Erklärungen des Herrn Verfaffers im sechsten Abschnitt über die Linien und Direktions-Veränderungen, oder aus der Staffelordnung zur plöz Bildung verschiedener Kolonnen sind sehr deutlich. Er geht hierin bis in das lichen Bedrohung einer feindlichen Flanke mittelst eines durch die gebildete kleinste Detail hinsichtlich der Brechung der Rotten mit Einem , mit Zweien, schräge Linie vorgeschobenen Flügels. Wenn auch diese Formazionen auf dem mit Dreien und mit Sechsen und liefert hiezu, so wie auch weiterhin über die Felde nicht so ganz mathematisch genau auszuführen sind , so sind sie doch in Bildung der Kolonnen mit Abtheilungen die entsprechenden deutlichsten Pläne. der Hand des Truppen-Kommandanten , in so fern dieser die Grade der zu Das Ganze ist sehr belehrend und praktisch, nur dürften die Kolonnen - Bil wählenden Winkel durch sein aufmerkſames Auge und seine Thätigkeit vor dungen aus Rotten bis auf den einzelnen Mann in den darstellenden Plänen der Front beherrscht. Die dabei vorkommenden Differenzen der vorgeschrie dem Unteroffizier etwas zu komplizirt sein. Die übrigen Kapitel dieses sehr benen Abtheilungs-Abstände nach der gebildeten schrägen Linie, find für die empfehlungswerthen Werkes befaffen sich mit den ferneren Anleitungen zur höhere Absicht, den Feind in die Flanke zu fassen, Nebensache, und am Ende Aufstellung der Truppe in Linien, zur Brechung der Fronten, zum Schräg. auch bald ausgeglichen. marsch mit Fronten und Kolonnen, und zu den hierauf und auf verſchiedenen Als Anhang folgen einige Andeutungen aus dem Gebiete Schwenkungen beruhenden Frontveränderungen, zu Wechseln der Treffen 2.c. des intellektuellen Theiles der Taktit. Nur dürften hierbei manche Wiederholungen zu vermeiden gewesen sein. In den 50. F. dieses Anhanges gibt der Herr Verfasser Anleitungen Der Verfaffer behandelt endlich die Normen der offenen und geschloffe zur Verwendung der Reiterei an die Hand, welche die Gediegenheit seiner nen Kolonnen sehr ausführlich und entsprechend. Daß man bei Abhandlung Kenntnisse und Anſichten in dieſem Fache an den Tag legen, wie er ſie über dieser Gegenstände in mannigfaltige Verwiklungen, bezüglich auf die verschie haupt schon in seinem Elementar-Unterricht dargethan hat. Besonders empfehlenswerth sind die SS 23, 24, 29, 30, 31 und 37. denen Seiten und Richtungen, nach welchen alle diese Bewegungen statt haben . Unser Endurtheil über das Werk kann also nur das Günstigste sein; es können, verfallen müsse, liegt in der Natur dieses komplizirten Gegenstandes. Der Herr Verfaſſer verliert jedoch nie hierüber sein vorgeseztes Ziel, nämlich | ist dasselbe eines der gediegensten Ausarbeitungen in dem Fache der Erer gründliche Belehrung und richtige Analyſe aller möglichst vorkommenden zir-Reglements der Reiterei, und wäre zu wünschen , daß der Herr Verfaſſer Bewegungen aus dem Auge. auch über den Reitunterricht zur Ausbildung des einzelnen Reiters, so wie über Man vermist am Ende dieses Abschnittes eine ausgedehnte Behandlung die höhere Taktik der Reiterei mit größeren Reiterkorps, für dieſe allein, der Formazion und Bewegung eines Regiments in mehrere Kolonnen auf endlich für Reiter- Abtheilungen in Verbindung mit Geſchüzen und Infanterie, gleicher Höhe, dann die Direkzions · Veränderung solcher Kolonnen während seine umsichtsvollen Anleitungen veröffentlichen möge. dem Marsche. Das Offizierskorps der, Kavallerie aller Heere würde ihm dafür gewiß In dem fünften Kapitel dieses Abschnittes gelangt der Herr Verfaffer großen Dank wissen .

Armee - Nachrichten. zions - Kommando" von Stettin nach Danzig verlegt worden. Zum Chef ad latus ist der Kapitän zur See, Donner ernannt ; der frühere Chef, * Die Dampfschiffe der t. k. Marine sollen künftighin sämmtlich Kommodore Schröder hat den Befehl über das kleine Geschwader, beste mit der Schraubenvorrichtung ausgestattet werden. Durch diese Konstrukzion hend aus der Gefion, der Amazone und dem Merkur übernommen. wird nicht nur eine größere Beweglichkeit der Schiffe, sondern auch ein Er Baiern. sparniß der Feuerungskosten erreicht , weil ein Schraubenschiff vollkommen als Segelschiff ausgerüstet ist, und nur in gewiſſen Fällen die Dampfkraft in An d. Der dritte Jahrgang des „baierischen Militär - Kalenders ” ſpruch nimmt. Im nächsten Frühling soll der Bau von zwei Dampffregaten in Angriff genommen werden. für das Jahr 1854, herausgegeben von einem t. Offizier , ist so eben in der Hofbuchdrukerei Rösl in München erschienen. Wie sein Vorgänger (jenen * Dem Vernehmen nach erhält die Donauflottille in nächster Zus von 1853 haben wir in Nr. 3 unseres Blattes vom v. J. besprochen) zeich kunft einen Zuwachs , indem ein neues Dampfschiff für dieselbe erbaut wird, net sich auch dieser Jahrgang durch gut gewählte Artikeln aus und verdient wozu der Befehl bereits ertheilt worden ist. die wärmste Theilnahme, die ihm auch bei der Zwekmäßigkeit und Brauchbar keit nicht entgehen kann. Außer dem Kalendarischen, finden wir einen Dienst ** Der in Rom erscheinenden „ Civalta Cattolica " wird aus kalender, dann ein getreues Bild der f. Armee, bezüglich der höheren Perso Florenz Ende Dezember 1853 über die im Großherzogthum Toskana stazionalien, des Etat , der Eintheilung und der Dislokazion ; diesem folgen " Be nirten f. f. Truppen folgendes Lob geschrieben : "In Toskana ist im Laufe ftimmungen über die wissenschaftliche Prüfung der zu höheren Prüfungen ſich d . J. die Zahl der öfterr. Okkupazionstruppen wirklich vermindert worden, eignenden Individuen der Infanterie und Kavallerie", das Gesez vom 4. Mai und ihr Befehlshaber Fürst v. Liechtenstein war in Folge dieser Verminderung 1851 , welches das „ Einschreiten der bewaffneten Macht zur Erhaltung der zur Uebernahme des Kommando's über ein anderes Korps berufen. Die im gesezlichen Ordnung vorschreibt, " und jenes vom 25. Juli 1851 „ die Verpfle allgemeinen ausgezeichnete Haltung (eccellente condotta) dieser Truppen gung der Truppen in Friedenszeiten in den Duartieren im Vaterlande" be von dem Augenblike an, wo sie Toskana betraten , sowie die seltene Leutselig handelnd. Ein anderer Abschnitt ist die Nekrologie , enthaltend den FZM. feit ihres bisherigen trefflichen Chefs haben ihnen allgemeines Lob erworben, und General-Adjutanten Karl Graf zu Pappenheim (mit Porträt) , den auch bei denen, welche le ungern kommen und ungern bleiben sahen. Man GM. Friedrich Graf von Saporta und den GL. Wilhelm von Ballis glaubt übrigens, daß nach Neubildung und Einübung der florentinischen Trup- gand. Weiteres ist ein Preisverzeichniß über sämmtliche k . baierische pen, was beides auf gutem Wege ist , Toskana von den Kaiserlichen wird Uniforms- und Bewaffnungsgegenstände , dann Pferderüstungen der Generäle, gänzlich geräumt werden. Dazu seien aber vielleicht noch zwei Jahre erfor Stabs- und Oberoffiziere , der Junker und Militär -Beamten ; endlich das derlich. " Was die Uebernahme eines anderen Kommandos betrifft , so türkische und rufſiſche Heer aufgenommen, und als Anhang die Veränderungen geschah dieß nicht der angeblichen Verminderung der Okkupazions- Armee we in der f. Armee seit dem Erscheinen des Armeebefehls vom 11. Oktober 1853 gen , sondern weil FML . Fürst Liechtenstein vom Divisionär zum Korpskom- nachgewiesen . Nett ausgestattet , ist das Werkchen mit dem Porträt Sr. f. mandanten ernannt , und die Stelle eines Divisionärs in Florenz durch Hoheit des Prinzen Karl von Baiern, General- Inspektor der Armee, geziert, FMe. Fürst Jablonowsky besezt wurde. und mit einer Karte des Kriegsschauplazes der europäischen und aftatiſchen Türkei, dann einer Eisenbahnkarte von Deutschland , gewiß sehr schäzbare und Preußen. zwekmäßige Beigaben, versehen. Indem wir heute den Stand der Offiziere und Beamten , wie Aus Anlaß der neuen Organisazion des Marine wesens ist das er am 1. Juni 1853 vorhanden war, mittheilen, behalten wir uns vor , die interimistisch mit dem Oberkommando der Marine verbunden gewesene Ma Eintheilung der Armee in einer folgenden Nummer zu geben. In der Aktivität standen nach diesem Kalender (S. 41 ) : rine-Kommando von demselben wieder abgezweigt, und als Marine - Sta Oesterreich.

14 Offiziere: 1 Feldmarschall 1 Feldzeugmeister 2 Generale der Kavallerie 1 General der Infanterie 11 General-Lieutenants 33 General-Majore 43 Obersten 53 Oberstlieutenants 87 Majore 437 Hauptleute und Rittmeister 485 Oberlieutenants 798 Unterlieutenants

Junker: 58 Junker 100 Hartschiere mit Junkers-Rang

Etat verpflegt werden. Nebenbei sind wir der Anſicht , daß die jungen Korpo rale bei den Regimentern ihre Erfahrungen machen , die Art und Weise des Um ganges mit den Soldaten erlernen müssen und daß ein längeres Verbleiben bei dem Instrukzions-Bataillon dazu wenig beitiagen würde.

Militärbeamte: 59 Vom Dienst- Personal 157 "1 ärztlichen U 264 " Administr. 54 " Juftiz "1 16 " Apotheker "I 37 "/ Veterinärärztlichen Personal.

Die allgemeine Stimme hat sich am meisten gegen die ersten Korporale er boben, die aus dem Instrukzions " Bataillon hervorgegangen ; die Vorsteher der Anstalt gestehen zu , daß die ersten Lieferungen minder glüklich gewesen find und schreiben dieß dem Eifer und der Eile zu , mit denen man Korporale aus dem Bataillon zu haben wünschte. Außerdem, sagen sie , darf man nicht anneh men, daß von einer so bedeutenden Anzahl von Zöglingen , wie sie das Instruk zions - Bataillon befizt , Alle gut einschlagen ; es werden stets darunter welche sein, deren Ungeeigentheit und Ungeschiklichkeit später zu Tage tritt ; es liegt kein Grund vor, um solche zu behalten, um sie als Korporal zu benüzen. Das Summa: 1952 Offiziere, 158 Junker und 586 Militärbeamte, darunter 18 ist aber sicher, möge man wirklich Klagen über einige Zöglinge des Instrukzions. charakt. Offiziere und 1 charakt. Militärbeamter. Bataillons, in Bezug auf ihre Geſchiklichkeit haben , nur äußerst selten wird man über ihre Führung zu klagen vermögen ; man wird darunter keine Trinker, An Pensionisten. Junkers Rang: keine Laugenichse finden , sie werden alles Gemeine und Schlechte vermeiden. Offiziere: 2 Generale Kann man dasselbe von den durch die Negimenter gebildeten Korporale sagen ? 1 Beugwart 6 General Lieutenants 7 Unterzeugwart Der Ansicht, daß die Lebensweise beim Instrukzions-Bataillon zu fashio Militärbeamte : 28 General-Majore nabel und zu wenig militärisch ist, können wir nicht beipflichten. Unzweifelhaft 8 Vom Kriegsministerium 47 Obersten wird der eben vom Instrukzions-Bataillon gekommene Korporal beim Regimente 21 Von den Militärstell . u . Beh. 34 Oberstlieutenants eine Menge Gegenstände vermiſſen , an die er in Kampen gewöhnt war ; daß er 44 Vom ärztlichen Personal 101 Major aber unglüklich werden , daß er dadurch einen Widerwillen gegen das dadurch 54 " Administr · " 307 Hauptleute und Nittmeister faffen soll , das erscheint uns als Uebertreibung , als eine unrichtigs Kriegsleben 54 Oberlieutenants 27 " Justiz " feit. Im Gegentheil erkennen wir bei der Erziehung durch das Instrukzions 3 nts. 56 Unterlieutena " Apotheker. "1 Bataillon den großen Vortheil, daß die, um den Ausdruk zu gebrauchen, fashio 8 " veter. -ärztl. " nable Lebensweise ihren Einfluß auf das Betragen der Unteroffiziere und Sol Summa : 635 Offiziere , 8 Beugwarte und 165 Militärbeamte, darunter daten bei den Regimentern zu äußern nicht verfehlen und dasselbe fashionabler 152 charakt. und 85 temporär penſionirte Offiziere, und manierlicher gestalten wird. Und dieß wird gut sein, oder glaubt man, daß 1 Militärbeamte. 24 21 " dafür kein Bedürfniß besteht ? Glaubt man nicht , daß die Sütlichkeit und der Zur Beit noch bei Bivilstellen praktizirend : militärische Werth der Soldaten gewinnen wird, wenn man ihre Lebensweise in 4 Unterlieutenants, 2 Junker. der Kaserne angenehmer gestaltet, wenn man ihnen mehr Behaglichkeit und Ges Generale und Offiziere à la suite , und Charakterisirte: nüffe verschafft ? Befürchtet man etwa, daß dadurch der militärische Geift ver 2 General-Lieutenants 25 Majore nichtet werden würde ? Meint man, daß der Soldat, um gut zu sein , so wenig 36 Hauptleute und Rittmeister 5. General -Majore Annehmlichkeiten in feinem Zimmer finden müsse , daß er dadurch gezwungen 17 Oberlieutenants 4 Obersten wird, seine Zuflucht zu den Genüſſen zu nehmen, die ihm die Schankſtuben und 27 Unterlieutenants Spielhäuser darbieten ? Uebertreibung ist Thorheit ; wir sind keineswegs geneigt 4 Oberstlieutenants in dieser Hinsicht so weit zu gehen, wie einft in unserem Regimente die Ordnung Summa: 120 Offiziere , darunter 11 charakteriſirt so weit getrieben wurde, daß der Soldat vor seiner Suppe einen Trommelschlag abwarten mußte, ehe er den Löffel gebrauchen durfte ; es bleibt aber unumstößlich Hannover. wahr, daß in Bezug auf die Lebensweise des Soldaten Vieles gebeſſert werden (Hannover, 31. Dez. ) Dieser Tage haben das Reiter-Regiment |kann und daß es ein Irrthum ist, wenn man annimmt, Rohheit und Ungebildet Garde-du-Korps, das Infanterie- Garde-Regiment und das Garde- Jägerba- | heit seien von dem kriegerischen Sinn unzertrennlich. Dazu kommt noch , daß das jugendliche Lebensalter der Zöglinge des In taillon jedes ihr fünfzigjähriges Jubiläum gefeiert. Die Kosten = Bataillons es nothwendig macht, sie nicht sogleich allen Entbehrungen trukzions des Majestät Sr. Munifizenz die durch größtentheils sind Festlichkeiten den zu Königs beschafft worden, welcher dem Garde-Regimente 600 Rthlr. und den des Soldatenstandes zu unterwerfen und daß auch die Gesellschaftsklasse, aus der kleineren Korps der Garde-Jäger und der Garde-du-Korps ie 300 Rthlr. die Eleven herstammen , hierauf einigen Einfluß übt. Dieß führt uns auf den bewilligt hat, wozu die Offiziere der verschiedenen Korps noch einen Beitrag gewichtigsten Vortheil , der mit dem Instrukzions -Bataillon verknüpft ist , den nämlich, daß die Anstalt den Mittelstand, die sogenannte Bürgerschaft, dem Sol geliefert haben. datenstande zugewendet hat ; früher sah man nur selten deffen Söhne in die Rei Niederlande . (Schluß. ) hen des Heeres eintreten , gegenwärtig besteht das Instrukzions - Bataillon fast Daß die Kunst, sich Gehorsam zu verschaffen, viel mehr von dem Charakter aus eben so viel Söhnen bürgerlicher Eltern, als aus Kindern von Offizieren und als von den Jahren und dem Aussehen abhängt ; daß der Eine schon im jugend- Unteroffizieren. Daß dieß ein großer Vortheil ist, daß dadurch das Heer mit lichen Alter beffer zu befehlen weiß, als der Andere es in reiseren Jahren zu thun dem Volke enger verknüpft wird , daß dadurch die Armee an Ansehen und Werth versteht; daß ein Mann von kleiner , unansehnlicher Gestalt mehr Energie besi- gewinnt, daß man dadurch nach Verlauf einiger Jahre einen ganz anderen Kadre Die zen kann , als ein Niese ·- das Alles ist wahr ; man muß es aber nicht zu weit von Unteroffizieren und Korporalen erhalten wird , wird Jeder erkennen. ausdehnen, denn auch die Wahrheit hat ihre Grenzen. Es ist durch tausend Bel- Erziehung in dem Instrukzions-Bataillon muß nicht dahin gerichtet sein, Offiziere spiele zu beweisen , daß man mit den Jahren auch an Kenntniſſen, Erfahrung, sondern Unteroffiziere zu bilden ; “ - zugestimmt, aber die Erziehung muß dahin Festigkeit des Charakters und somit an der Kunft zu befehlen , zunimmt; es iftftreben, solche Unteroffiziere zu bilden, die so viele Anlagen, so viele Kenntnisse, nicht zu bezweifeln , daß eine hohe , kräftige Gestalt für einen Befehlshaber vor- so viel Lebensart befizen , daß man die vorzüglichsten zum Offizier befördern theilhaft ist , da sie auf den Soldaten Eindruk macht, wenigstens so lange, bis er kann , daß man im Falle der Noth die größere Zahl derselben mit den Epauletts erfennt, daß die hohe und kräftige Figur einen beschränkten Verstand und einen schmüfen kann, ohne später bereuen zu müssen, dieses getban zu haben . Das ist -- wir überlaſſen es der Beur schwachen Charakter verbirgt. - Deshalb sind die Klagen über die zu große für die Niederlande ein entschiedenes Bedürfniß Jugend und das geringe Ansehen der Korporale, die das Instrukzions -Bataillon theilung der Leser, ob in den früheren Jahren die Zuſammenſezung des Unter offizier-Standes diesem Bedürfniß entsprach. liefert, nicht so ganz und gar unbegründet. Namentlich für das ostindische Heer kann das Instrukzions = Bataillon von H Er ist noch fein guter Korporal, aber er ist aus dem Stoffe, um ihn zu einem guten Korporal zu bilden und das ist Sache des Kompagnie Kommandeurs. " großem Nuzen sein , indem es demselben eine größere Anzahl Unteroffiziere ver Ja, das ist wohl wahr, aber man muß doch auch in Bezug auf den Kompagnie- [ schaft , die einen guten Unterricht und eine gute Erziehung genossen haben, um Kommandeur billig sein. Jedermann weiß , daß die niederländischen Soldaten erforderlichen Falls den Offiziersgrad zu bekleiden ; dessen aber bedarf das indi im Allgemeinen funge Soldaten sind , daß der alten Soldaten , der Freiwilligen sche Heer, da es demselben bekanntlich an dem Material zum Ersaz der Offiziere des stehenden Heeres nur wenige vorhanden. Der Kompagnie = Kommandeur | gebricht. In diesem Augenblik befinden sich in dem Instrukzions - Bataillon 60 hat zur Ausbildung seiner jungen Soldaten die Hilfe und Mitwirkung des Ka- Jünglinge, die für das ostindische Heer bestimmt sind, die Hälfte dieser Zahl be dres nöthig , wenn nun aber ein Theil des Kadres selbst noch jung ist , selbst gibt ſich alljährlich als Unteroffizier nach Oftindien , --- das ist noch zu wenig ― noch geübt und gebildet werden muß , dann wird die Pflicht des Kompagnie Kommandeurs eine unendlich schwierige. Deßhalb wäre es wünschenswerth, daß von jungen , aus Kampen gekommenen Korporalen nur einer, höchstens zwei bei einer Kompagnie wären ; die über diese Zahl hinausgehenden müßten über den

ohne Nachtheil könnte man diese Zahlen verdoppeln. In Indien begrüßt man mit Freude die ankommenden Unteroffiziere des Instrukzions-Bataillons und er innert sich noch lebhaft des großen Gewinnes, den das indische Heer machte , als eine Anzahl Jünglinge, denen durch eine harte Maßregel jede Aussicht , im Mut

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15 terlande den Offiziersrang zu erringen, genommen war, die See überſchifften , um in den östlichen Beizungen ihre militärische Laufbahn fortzusezen. Wir haben in dem Vorstehenden die zu Gunsten und zum Nachtheile des Instrukzions- Bataillons gemachten Bemerkungen flüchtig berührt ; wir haben die Richtigkeit einiger Vorwürfe nicht verkannt, faffen wir aber Alles zusammen , so kommen wir zu dem Neſultat, daß die Einrichtung eine ganz vortreffliche ist und daß sie gute Früchte liefern wird. Es geht dem Instrukzions - Bataillon so , wie es der Militär-Akademie ergangen - auch diese Anstalt wurde Anfangs bekämpft, aber die Zeit hat sie zu ihrem Rechte verholfen, die Zeit hat ihre Vortrefflichkeit bewiesen -wir hoffen, daß dem Instrukzions - Bataillon dasselbe Loos zufallen wird. Was uns am meisten für die Anstalt einnimmt ist, daß ſie allen Klaſſen des Volkes den Kriegsstand eröffnet hat , daß sie den Sohn des Unteroffiziers, den Sohn des unbemittelten Bürgers ebenso freudig aufnimmt , wie den Sohn der vornehmsten Geschlechter, daß sie Allen den Weg bahnt, auf dem Talente und Verdienste zu den höchsten Ehren führen können . Das ist in unseren Augen das Ideal einer Staats - Einrichtung, wenn sie die niederen Stände zu veredeln trachtet, wenn ſie Kenntnisse, Sitten und Bildung in alle Theile des Volkes zu verbreiten sucht, denn nur auf solchen Fundamenten kann der hehre Bau von Volksglük und Volksgröße gegründet werden. Kirchenstaat.

jenem durchlauchtigsten Hause, das schon so viele herrliche Zierden Desterreich geſchenkt fo jubeln wir jezt desto mehr, daß wir diese Freude nun auch zu zeigen im Stande find, auf eine Weise, die, wie ich mir zu sagen getraue, ganz gewiß dem mildthätigen, hochs herzigen Sinne der edlen Kaiserbraut entspricht. -- Möge diese Feier einstweilen ein schwacher Beweis sein unserer innigen Ergebung und Liebe, mit denen wir der Landes mutter harren ; möge Sie Gott segnen, schüzen und erhalten, wie unsern allergnädigsten Kaiser, Dem Sie den schweren, dornenvollen Pfad erleichtern und versüßen möge, den Er mit Gottes Hilfe so herrlich und so rüftig schreitet ! Und nun lassen Sie mich noch Dollmetsch sein aller jener Armen und Bedräng ten, die hier versammelt , mit Freude strahlenden Blifen uns umringen, so wie aller Jener, die durch Krankheit verhindert, nicht erscheinen konnten. In ihrem Namen rufe ich hiemit allen Menschenfreunden den wärmsten Dank zu, für alle Wohlthaten, die durch ihre Großmuth_gespendet worden ; vor Allen aber und vorzüglich der erhabenen Mutter unsers Monarchen, der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Sofie, die eine wahre Mutter aller Armen und Unglüklichen ist, und Die, wie schon so oft, durch die außerordentlichsten Beiträge und die großmüthigsten Geschenke es auch diesmal vorzüglich ermöglichte, Hilfe und Unterstützung in solcher Ausdehnung angedeihen zu laffen. Gott möge es Ihr loh nen und Sie uns noch recht lange erhalten in ungetrübtem Wohlsein. Wir Alle aber wollen flehen zu Gott aus tiefinnerßtem Herzensgrunde, ---- und Ihr Krieger ! und Witwen und Waisen, möget dieß nie unterlassen ! daß Er Seinen vollsten Segen über unser allerhöchfles Herrscherhaus ausgieße, daß Er es bewahre vor jedem Unglük, daß er immerdar ſegne, leite und beglüke unsern allergnädigsten Kaiſer und deffen erhabene Braut! Und nun gönnen wir es unsern freudevollen Herzen ein dreifaches „Hoch! “ zu bringen unserm gütigsten Monarchen und der Kaiserbraut ; schließen wollen wir wie es braven Desterreichern ziemt, mit : Hoch Franz Josef, unser Kaiser!"

Nach dem neuen Reglement zur Bildung des Militärwesens waren 4 Infanterie- Regimenter festgesezt ; zwei davon bestanden bisher

* Hans Jörgel von Gumpoldskirchen , Volksschrift im Wiener Dialekt, nur auf dem Papier und die Regierung ist entschlossen, diese zwei Regimenter redigirt von Anton 2anger, trat mit dem 1. d. den 23. Jahrgang an, und ist zur im laufenden Jahre um jeden Preis aufzustellen. Schon zu Ende Dezember Zeit die einzige Wochenschrift dieses Genres. Gesunder Wiz mit Gemüth und Leben ges wurden Werboffiziere in die verschiedenen Provinzen abgesendet, man zweifelt paart, haben den "Hans Jörgel von Gumpoldskirchen" populär gemacht und selbst in ernste Kreise eingeführt. Möge er ein hohes Alter erreichen. jedoch an einem günstigen Erfolge. Toskana. *

( Florenz, 28. Dez.) Der " Monit. Losc. " theilt ein großherzoglie ches Defret mit, durch welches ein neuer Ritter- Orden unter der Benennung Orden für militärisches Verdienst " für Offiziere begründet wird, die sich durch irgend eine ausgezeichnete Handlung um den Staat verdient gemacht haben. Der Großherzog ift Großmeister des Ordens, der Ritter 1., 2. und 3. Klaffe zählen wird und auch an auswärtige Offiziere verliehen werden kann ; auf die Dekorazion 3. Klasse haben auch Unteroffiziere und Sol daten Anspruch ; die Dekorazion erster Klasse verleiht das Recht auf erbli chen Adel.

*Kavalleristen und Pferdeliebhaber machen wir auf das heutige Inserat der Kunst Hufeisen , deren wir " schon früher erwähnten, aufmerksam und lassen nachstehende Zeugnisse folgen : Der Oberschlesische Beuthner landwirthschaftliche Verein, dessen Vorstande ich als Schazmeister die Ehre habe anzugehören, hat beschlossen, daß, da die Erfindung der schnellen Schärfung von Hufeisen für Besizer leichter Pferde, namentlich Reit- und Kutschpferde, von großem Werth ist und Verbreitung verdient, wir für die leztere sorgen. Maczeikowiß bei Königshütte D./S., den 28. April 1853. von Saltawa, Rittergutsbefizer und Kreisdeputirter. An das Bureau Nr. 3 zur Verbreitung ökonomischer Entdekungen zu Bienenbüttel im Königreich Hannover."

"In der 3. Beilage zu Nr. 73 der "Breslauer Zeitung " vom 30. März 1853 veröffentlicht die Erpedizion derselben buchstäblich folgende Anerkennung : „ daß ihr von Tages-Nachrichten. dem Bureau zur Verbreitung ökonomischer Entdekungen in Bienenbüttel, Königreich Hans nover, zwei Hufeisen-Modelle für Reit- und Arbeitspferde eingesandt worden sind, um die Die t. Freistadt Raab hat dem Obersten Schivny du Saint - Aulaire, 3welmäßigkeit der oben empfohlenen Erfindung selbst zu prüfen. — Sachverständige , wel geweſenen Stadt- und Plazkommandanten allda, das Ehrenbürgerrecht ertheilt, chen diese Modelle vorgelegt wurden, haben sich auf das Anerkennendste darüber ausge und demselben das reichverzierte Diplom hierüber eigenhändigt. sprochen und empfehlen jedem Pferde-Besizer, welcher die mit dem Schärfen der Eisen des Hufbeschlags verbundenen Uebelſtände vermeiden will, die qu. Erfindung als durchaus (Wien.) Mehrfältig geäußerten Wünschen, die Ansprache des verdienstvollen zwekentsprechend." Herrn Danning er, bei Gelegenheit der am 23. v. M. vorgenommenen Weihnachtsbe theilung erblindeter, bless rter und dienstuntauglicher Krieger aus dem Jahre 1848 49 „Die Erpedizion des „ Tilsiter Wochenblatts " Nr. 46 vom 19. April 1853 fagt veröffentlicht zu sehen, laſſen wir diese vollinhaltlich folgen : „" Es ist ein schöner Zwek, zu obiger Anerkennung : „Vorstehender Empfehlung schließen wir uns aus voller Ueber der uns heute hier zusammenführt ; Liebe, wahre, edle Liebe im schönsten Sinne des Worz zeugung an, nachdem wir Gelegenheit gehabt, solche Eisen im hiesigen Gewerbe-Verein tes : Nächstenliebe ist es, die uns vereint, um Bedrängten zu helfen, und sich darauf zu zu sehen, wo das Zwekmäßige und Praktische dieser für Pferdebefizer so überaus wichti freuen. Wir feiern heute eine schöne Sitte, einen gar finnigen Brauch ; den Christs gen Entdekung allſeitig rühmend anerkannt wurde. “ baum ! - welche angenehme liebliche Erinnerungen erfüllen unsere Bruft bei dem Glanze desſelben ; welch' selige, unschuldsvolle Augenblike durchkreuzen unser Inn'res bei jedem „Die Reform Nr. 90, Hamburg, den 9. November 1853 , drüft sich folgenders Flimmern der Kerzen ; wie so ganz versezen wir uns in jene glükliche Zeit unsrer Kind maßen über diese Erfindung aus : heit ! - Haben wir auch eine Bahn voll Ehre und Ruhm zurükgelegt, und Ehre Neue Erfindung. Das Büreau Nr. 3 zur Verbreitung ökonomischer Ent und Ruhm habt auch Ihr Euch erworben , Krieger ! und mit Recht könnt Ihr darauf dekungen in Bienenbüttel empfiehlt ein neu erfundenes Kunshufeisen , welches Holz sein, so wie auf die Anerkennung, die Euch zu Theil wird , wovon die heutige jederzeit und an jedem Orte geschärft werden kann, ohne es abzunehmen, für Feier den Beweis liefert ; - bliken wir nur mit zufriedenen Bliken hinter uns ; doch Reit- und Wagen-Pferde. Wir haben uns durch eigne Ansicht überzeugt , daß die Ers kehren wir manchmal gerne in jene ruhigen, schuldlosen Tage zurük, wo uns noch Alles findung durch aus praktisch ist, und wollen deshalb wünschen, daß • fie Ver golden schien, was glänzte ; wo wir noch nichts ahnten von den gewaltigen Kämpfen breitung in den weitesten Kreisen finde. Doch nicht wir allein, sondern und Stürmen des Lebens, von jenen Hindernissen, die uns überall entgegenstehen, von den auch der Oberschlesische Beuthner landwirthschaftliche Verein hat vielen bitteren Erfahrungen, die wir machen mußten. Tausend schöne Bilder umgaukeln feine Anerkennung der Zwekmäßigkeit dieser neuen Erfindung. unsere Seele, und stimmen uns zur Freude ; wir vergessen unser Leid , unsre Sorgen und nach gründlicher Prüfung, ausgesprochen.“ geben uns recht gerne den lieblichen Eindrüfen und Erinnerungen der Vergangenheit hin. 1 Jhr, Krieger! follt jezt vergeffen Euren Kummer, Eure Noth ; Sie edle Gönner und hochherzige Menschenfreunde ! wollen Sich erfreuen an den Früchten Ihrer Großmuth, und Personal-Nachrichten. mit Befriedigung sehen, daß wahrhaft Armen und Unglüklichen Sie geholfen ; daß wahre haft Würdigen Ihre Wohlthaten zugewendet werden. Familienväter mit ihren Kindern, Ernennungen und Eintheilungen. Verstümmelte, Erblindete, zu jedem Erwerbe unfähig, verlassene Witwen und Waisen find es ja, denen Unterſtüzung und Hilfe geboten werden. Männer find es, deren Muth und Begeisterung für Ehre und Kaiser den Sieg an unsere Fahnen knüpften, die im Schlachts Forgach, Moriz Graf, Oberstlieut. und Kommandant des 6. , dann gewühle dem Tode schon oft ins Auge geblift, deren Blut gefloffen für das Vaterland, Woinovich, Johann, Oberstlieut. und Kommandant des 16. Gendarmerie-Regiments, werden Oberste mit Belaffung der von ihnen geführten Reg.-Kommanden. deren Heldenmuth ihre Narben, und selbst von Manchen hier eine Auszeichnung auf ihrer tapferen Bruft beweisen ; ―――― oder Witwen und Waisen Solcher, die mit dem Tode ihre Greivel, Johann, Rittmeister und fungirender Stabsoffizier des 14. Gendarmerie-Re giments, wird Major daselbst. : Treue besiegelten, - ihre Familie in Noth und Unglük hinterlassend diese sind es, denen unsere Sorge fich zuwendet ! → Muß es uns nun freuen, auf solche Art Gutes Penfionirungen . thun zu können , so ist es aber noch die vorzügliche Veranlassung dieses heutigen Festes, die uns besonders mit Freude erfüllt ; wir feiern ja heute als am Vorabende das hohe Pointner , Anton , Generalmajor und Feld-Artillerie-Direktor der 3. Armee ; Tor hiana, Alois, Oberftlieutenant und Kommandant der Brünner Monture-Rom Geburtsfest der durchlauchtigſten Frau Herzogin Eliſabeth, königl. Hoheit , der hohen miffion, als Oberst ; Medvey , Moriz von , Oberstlieut. des EH. Karl Ludwig Braut unsers allergnädigsten Monarchen. Hat schon jedes Desterreichers Herz unendliche Uhlanen-Regiments, zeitlich ; Dietl, Anton, Hauptm. 1. Fl. des Kaiser Jäger Freude empfunden bei der beglükenden Nachricht, daß unsers ritterlichen Kaisers Wahl Regiments mit Majors- Charakter ad honores ; die Hauptleute 1. Kl.: Maurer eine durch geistige wie körperliche Vorzüge gleich ausgezeichnete Prinzessin getroffen, aus

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16 Ordensverleihungen. v. Kronegg , Eduard Freiherr , des Prinz Emil von Heffen Inf. Reg.; Fors kapic, Georg, des Graf Haugwis Inf. Reg.; Kreuzer, Josef, des Prinz Emil von Heffen Inf. Reg .; Schöpfer, Heinrich, des EH. Karl Ferdinand Inf. R.; Das Großkreuz des königlich Hannoveranischen Guelfen - Ordens erhielten : die Feldmarschall-Lieutenants und Armeekorps-Komman danten Fürßt Franz Liechtens Halfinger, Florian, des Dom Miguel Inf.-Reg.; Steichert , Josef Auton stein und Eduard Graf Clam - Gallas . Alois, des Eh. Franz Ferdinand Juf.-Reg.; Schwaab, Ferdinand, Premier Rittmeister des Graf Ficquelmont Dragoner Reg.; Blaisavlievic, Stefan, Hptm. 2. Kl. des Ottochaner GrenzsReg.; Kraisic, Ellas, Unterlieut. 1. Kl. des Brooder Grenz-Reg.; Damjanovic, Marian, Unterlieut. 2. Kl. des Broos In den Ritterſtand wurde erhoben : Oberst Johann Hoft , vom 52. Inf.-Reg. des EH. Franz Karl. der Grenz-Reg.

Angekommen in Wien. (Am 4. Jänner.) Se. Durchlaucht Hr. FML. Fürst Friedr. Liechtenstein, aus Treviso. - Oberst v. Fehlmager, vom 3. Grenz-R., aus Ogulin (Leopoldstadt , weiß. Roß) . Oberfilt. v. Bacjak, in Bens., aus Gmunden (Stadt, König von Ungarn). - Die Majore: v. Sterr , vom 3. Kür.-R., aus Graz (Leopoldstadt Nr. 661 ), - Bar. Piret, vom 47. JR., aus Forli (Stadt, König von Ungarn). Die Hytlt.: Kreulmayer, vom 13. JR., aus Peſth (Roßau Nr. 6), - Maurer, vom 22. IN., aus Tyrnau (Jägers zeile Nr. 29), ― Lichatschek, vom 4. JR. , aus Komorn (Schaumburgergrund Nr. 50), ― v. Martini , vom Rates teurkorps, aus Hamburg (Matschakerhof). (Am 5. Jänner.) Oberst v. Demuth, DOM 44. JR., aus Pesth (Landflraße Nr. 665) . -- Die Oberstlts.: Bar. Vernier, in Pens., aus Prag (Leopoldstadt , gold. Lamm), — v. Ivicic, vom 1. Uhl.-R., aus St. Georgen (Leopolds ftadt, gold. Lamm). Major v. Nagy, vom 25. Inf.-R., aus Eger (Stadt, wild. Mann). - Die Hauptlt.: Roth, vom 22. JR., aus Preßburg (Wieden tr. 464) , — Stras ßer, vom 2. JR., aus Preßburg (Alservorstadt Nr. 282), Stuchlich, vom Titler Grenz-R., Nr. 3, aus Preßburg (Alserkaserne). - Rittmeister Prinz zu Fürstenberg, vom 8. Hus. N., aus Troppau ( Stadt Nr. 67). (Am 6. Jänner.) Major von Gromann, vom 4. Huſ. Reg., aus Pardubiz (Hotel Daum). ―― Die Hptlt.: v. Brand, vom 21. Jäger-R., aus Prag (Stadt, Nr. 1046 ), - Bruch , vom 2 Genie- R. , aus Peterwardein (Stadt, Goldschmiedgaffe Arthabrisches Haus), - Gläser, von der Militär-Polizei-Wache , aus Brünn (Landstraße, Nr. 25), Heiderer , vom 46. JR. , aus Brünn (Leopoldstadt, schwarzen Adler), - v. Clanner, vom 1. Artill.-R. , aus Stahles (Wieden, 3 Kronen). - Rittmatr. Cserghoe , in Pens., aus Preßburg (Stadt Nr. 1106). Abgereiset. (Am 4. Jänner.) Die Hptlt.: Klenk, vom 10. Jägerbat., nach Vernna, v. Milkacher, vom 10. JR., nach Mat Land, ― Baber, vom 4. JR., nach Komorn. ――― Die Rittm.: Kletle, im Pens., nach Krems , - v. Andrioli , in Penſ., nach Bruk an der Laitha. (Am 5. Jänner.) Oberflt. Scudier , vom GOMStabe, nach Krakau. - Die Hptlt.: v. Bujanovics, u. Dorner, vom 60. JR., nach Prag. - Haffner, vom 46. JR., n. Kremfier, Melum, in Pens., nach Kaschau. - Rittm. v. Gyra, in Pens., nach Freiwaldau. (Am 6. Jänner.) Major Schmidt , vom 3. Drag.-R., nach Proßniz. Die Hptlt. v. Wolf, vom 4. JR., nach Presburg , - v. Ebner, vom Genie Stab · nach Pefth, - v. Martini , vom Rakett. Korpe, nach Wiener Neustadt, ― v Zaicz , vom Warasdiner Grenz-R. , nach Bellovar. - Die Rittm.: Graf Harrach , vom 11. Hus. Reg., nach Solkiew , ―――― Mayer, vom 4. UHL.-R. , nach Linneburg, - Vicomt, in Armee- Stand, nach Graz. Bei Kaulfuss Wtw. , Prandel & Comp . , ist so eben in Kommiſſion erſchienen und in allen Buch Thandlungen zu haben : Der

1 HTKunst - Hufeisen. Vier Hufeisen schårft man bequem im 3 Minuten an jedem Orte und an jeder Stelle, ohne fie dem Pferde abzunehmen. Einen dabei nicht außer Acht zu lassenden Nuzen gewährt die Einrichtung der felben, daß so geschärfte Pferde beim Aufstehen, Niederlegen und Sintenausschlagen im Stalle (wodurch schon vielfacher Verlust und manches Unglük herbeigeführt ift) weder sich noch andere beſchädigen können. Reflektanten belieben sich in portofreien Briefen an das Büreau Nr. 3 zur Verbreitung ökonomischer Ents defungen in Bienenbüttel, Königreich Hannover, zu wenden, das Bestellungen auf sauber gefertigte Kunsthufeisen und Modelle, die zu soliden Preisen zu haben sind, für Lurus , Reit- und Wagen-Pferde annimmt und Zeugnisse aus be achtenswerther Feder, landwirthschaftlichen und Gewerbes Vereinen über den rühmlicht anerkannten großen Werth dieser neuen sich als praktisch erwiesenen Erfindung sofort gern und unentgeldlich ertheilt. Einige dieser Zeugnisse sind bereits in der Zeitung für Norddeutſchland zu Hannover in der Nr. 1319 vom 21. November v. 3. veröffentlicht. Liebhaber der Kunst und der Pferde werden freundlichst ersucht zur Verbreitung dieser Annonce beizutragen, und wollen Sie hiermit unseren wärmßten Glükwünsch zum nahe bevorstehenden Jahreswechsel ent= gegennehmen . Bur gefälligen Beachtung diene: „daß die qu. Schärfung selbst in den bekannten Schraubftollen nicht besteht. “ Bienenbüttel, ben 28. Dezember 1853 . Bas Bürean Ur. 3 zur Verbreitung ökonomiſcher Entdekungen zu Bienenbüttel.

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1 1

Desterreichischer

Beitschrift für

Nro. 3.

Mittwoch,

Soldatenfreund .

militärische

den

11.

Intereſſen .

Jänner

1854.

VII.

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 fr. , vierteliährig 1 fl. 30 kr. , für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 kr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige viertel jährig 2 fl. 10 kr. , halbjährig 4 fl. 20 kr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugefendet erhalten. -- Einzelne Blätter 6 fr. K. M. Pranumerazion wird angenommen im Komptoir des Soldatenfreundes " (Stadt , Wollzeile Nr. 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingesendet werden wollen . Inserate, persönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K. M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K. M. zu berichtigen kommt. - Anonime Beiträge werden nicht berüksichtiget.

Die Belagerung von Rom durch die Franzosen im Jahre [ Umgegend des gleichnamigen Thores besezt , und wenn , wie es allen An 1849. schein hat , die Erdaufwürfe nicht erst im Laufe der Belagerung gemacht worden sind , welche man im Belagerungsplane mit der Benennung „römi (Fortsezung.) sche Trancheen" bezeichnet findet , in regelmäßig angelegten Linien vor den Nach unserem Plane der Stadt Rom läuft die südliche Aurelianische Fronten 7, 8 und 8, 9 sich etablirt. Es scheint demnach , fie mochten den Mauer von der Efe am linken Flankenwinkel der Kurtine 8, 9, worin das Angriff eher auf die leztgenannten Fronten als auf die Fronte 6, 7 erwar Thor St. Pancrazio liegt, nach der Spize des Bastion 3 und endigt daselbst, tet haben. In der That wären mit dem ersteren Angriff die beiden als Abschnitte so daß fie für alle Fronten von Bastion 3 bis inkl. 8 den ersten, die nörd liche Aurelianische Mauer den zweiten, leztere rüfsichtlich der Fronten 1 , 2, bezeichneten dießseitigen Aurelianischen Mauertheile und die Posizion von worin Porta Portese, und 2, 8 aber nur mehr den ersten Abschnitt abgibt . St. Pietro in Montorio in Flanke und Rüfen genommen und der Gang " Auf dem rechten Tiber-Ufer ist der Plaz im neuen Stile befestigt ; der Belagerung , nach unserem Erachten , erleichtert und abgekürzt worden. die gemauerte Eskarpe hat eine Höhe von 8-10 Meter , die Kontreskarpe Man wäre hier mit dem Hauptangriff und dem Zentrum der Streitkräfte ift niedrig und nicht gemauert, an vielen Stellen fehlt sie ganz und ist ohne auf der Straße von Civitavecchia, und nicht, wie er geschah, zur Seite der Außenwerke. " selben gestanden, auch wäre man von den Batterien am linken Ufer geschüzt Die Zeichnung im Belagerungsplane widerspricht der leztern Angabe, gewesen; eine Brigade genügte , um die Straße von Fiumicino, dann den indem hier vor der Fronte 6 , 7 ein Ravelin mit 2 Facen , Flanken und Brükenkopf vor St. Paffero zu deken, ebenso wie auch nur 2 Brigaden die mit der Kehle deutlich , jedoch nur im einfachen Linien-Umriß dargestellt er beiden Zweige der Straße von Florenz, den einen auf dem Monte Mario, scheint, so daß man den inneren Raum blos von freistehenden Mauern um den andern auf dem Monte della Farnesina bei Aqua Traversa defen geben halten sollte. Auch macht der Belagerungsbericht an mehreren Stellen, mußten. Der Artillerie-Park hätte hier in gleicher Ferne vom Hauptwall, Seite 68 , 72 , 73 , 93, 95, 104, 107, Erwähnung von dem mehrmaligen wie bei St. Paffera , hinter dem westlichen Abhang des Monte delle Cave Durchbruch der Mauer des Ravelins und dem Trancheengange innerhalb della Creta die nöthige Sicherheit und das Tranchee Hauptdepot mit den desselben , meldet aber unbegreiflicher Weise nichts von einer anderen An kleinen Zeuggärten eine weit bequemere Lage erhalten. ftalt zur Vertheidigung desselben als einem kleinen Retranchement , das die Absehend von ungünstiger Terrain-Formazion oder Boden- Schwierig Insurgenten vor dem rechtsseitigen Eingangsthore in der Kehle hatten und feiten läßt sich der Angriff durch die Fronte 6 , 7 , wo man von der Kehle bei Annäherung der Trancheen verließen . Man bleibt sonach bis zu Ende des Bastion 7 aus den südlichen oder ersten Abschnitt der Aurelianischen ungewiß, ob die Trancheen darin auf dem Wall oder Terreplein des reve Mauer noch auf 300 Meter Abstand vor sich hatte , nur durch die geringe tirten Werkes oder auf der Bodenfläche des Terrains geführt worden seien. Stärke des Belagerungsheeres und Belagerungsparkes erklären. 20,000 Mann der weit herum dislozirten Belagerungsarmee gegen " Bastione und Kurtinen find von Erde; doch überragt an vielen Stel 33,760 Mann der Besazung, davon 18-20,000 Mann ohne Gefahr aus len das Mauerwerk die Erdanschüttung. " Dieser Saz hat auffallend widersprechendes in sich und soll muth. maßlich sagen : Bastione und Kurtinen haben Wallgänge, welche theils von der Eskarpe- Mauer , theils von Erdbrustwehren überhöht find. "1 Sämmtliche Mauern hatte man mit Scharten von Sandsäken oder Körben gefrönt, zu denen man theils zu ebener Erde , theils durch erbaute Gerüfte gelangte. Geschüzscharten waren theils in die Mauer, theils in die Erdbrustwehren eingeschnitten. " Die Mauern waren sicherlich nur da mit Körben oder Sandsäken ge frönt, wo feine Erdbrustwehren über ihnen lagen. Alle Bäume, Mauern und Häuser außerhalb der Stadt, welche das Feuer des Plazes hindern und dem Angreifer Dekung gewähren konnten, wurden zerstört ; alle Mauern längs der Hauptstraßen , welche von den Thoren nach dem Innern der Stadt führen, waren frenelirt, und Barrika den erhoben sich an vielen Punkten. " Die in Rom eingeschlossene Armee besaß 114 Geſchüze , davon 50 auf der Angriffsfront aufgestellt waren. Die Besazung war , außer 12,000 Mann Bürgerwehr, 21,760 Mann stark und bestand theils aus alten Trup pen des Papstes, theils aus neu errichteten Regimentern , als das lombar dische, piemontesische, das polnische Korps , die römischen Freiwilligen und die Legion von Garibaldi. Die Bürgerwehr hatte den Wunsch ausgesprochen , nur den Polizeis dienst innerhalb der Stadt zu übernehmen ; aber die Lombarden, Piemonte fer und die Freiwilligen , ungefähr 6000 Mann stark, hatten schon gedient und waren sehr eraltirt. Die alten päpstlichen Truppen und die Schweizer Artilleristen zeigten Anfangs wenig Neigung zum Kampfe ; nachdem sie aber einmal darin verwikelt und ihre Eigenliebe angeregt worden war , schienen fie entschloffen, die Sache Roms , die man mit der Unabhängigkeit Italiens identifizirte, bis auf's Aeußerste zu vertheidigen. Zur Fernhaltung des Angriffs hatten die Vertheidiger die Villen Bamfili, Corsini, Valentini und Vascello, mehrere andere Gebäude , endlich die Kirche und Gärten von St. Pancrazio vor der Hauptumfaffung in der

fallen konnten , und 18 Belagerungs gegen 50 Festungsgeschüze auf der Angriffsfronte vergleichen sich wirklich sehr unvortheilhaft, insbesondere die leztern, da man gegen die vom Monte Testaccio und später aus den Gärten von St. Aleris vom linken Ufer herüber wirkenden feindlichen Batterien am Ende des rechten Flügels der ersten Parallele beinahe fortwährend 3 Ge schüze in Batterie verwenden mußte. Dadurch aber , daß man wegen Unzulänglichkeit der Belagerungsmit teln durch die einzige Fronte 6 , 7 eindrang und dann mit Trancheen in und außerhalb der Hauptumfaffung noch eine Streke von anderthalb Fron ten durchschreiten mußte , nahm der Belagerungs - Vorgang jenen eigenthüm lichen Charakter an, der beim ersten Anblik des Belagerungsplanes auffällt : es tritt nämlich daraus hervor, daß man mit dem Angriff durch die Fronte 6 , 7 zu dem Endobjekt der Belagerung, den Abschnitten der 2 Aureliani schen Mauern , sich unvortheilhaft basirt habe. Die eigenthümliche Folge davon war , daß der Angreifer, nachdem er die Bastion 6 und 7 eröffnet, am 21. Juni erſtürmt und sich darin festgesezt hatte , die Vertheidigung der Hauptumfaffung sowohl abwärts gegen Bastion 5 als aufwärts gegen 8 und 9 sukzessive aufrollen , deshalb von Bastion 7 weg die dritte Parallele gegen die Fronten 7, 8 und 8, 9 hinaufschieben, dieſe, dann die vierte und fünfte Parallele nur Schlagweise und unter steter Stüzung auf die gesicher ten Vorrüfungen innerhalb des Hauptwalles vortreiben , endlich die linke Flanke des Bastion 8 in Bresche legen mußte , um schnell zum Ziele des Aufrollens zu gelangen . In allen diesem Betrachte halten wir den im allgemeinen geschilderten Vorgang mehr für einen durch die Umstände veranlaßten, als einen solchen, der regelrecht und schneller zu Ende geführt werden konnte. Nady getroffener Wahl der Angriffsfronte ertheilte der Ober- General am 2. Juni den Befehl, am folgenden Tag, dem 3., den Feind von sämmt= lichen Außenposten vor dem Hauptwall bis über die Straße von Civitave chia hinaus zurüfzudrängen. Am bestimmten Tage bemächtigten sich die zwei Brigaden Mollière und Levaillant (Charles) im Ueberfall der Villa Pam

18 fili, der Villen Valentini und Corfini erst nach wiederholten Anstrengungen, und nur mit Schwierigkeiten der Kirche und Gärten von St. Pancrazio ; die leztere Posizion wurde zur Stüzung des linken Flügels der Attake sogleich und stark verschanzt. Der Kampf hatte den ganzen Tag über gedauert und dem Angreifer 275 Mann an Todten und Verwundeten gekostet. Zur bessern Si cherung des linken Flügels wurde ein Posten in das Haus Casa Talonghi, 500 Meter nördlich von V. Valentini , zur Beobachtung der dortigen Thal niederung, vorgeschoben und hieß von nun an maison de gauche. Die Beſezung der Villa Pamfili und nachbarlichen Posten wurde der Brigade Molliere anvertraut , zu der später noch die Brigade Levaillant (Jean) stieß. Das Kloster A St. Pancrazio insbesondere blieb fortwährend vom 1. Jäger-Bataillon und dem 33. Linien-Regiment befest. Diese Trups pen kamen unter den Befehl des Divisions- Generals Regnaud de St. Jean d'Angely. Um Diversionen oberhalb der Stadt nach dem linken Ufer leiten

können , wurde die von den Insurgenten abgetragene , mit Sprengung des lezten Bogens am diesseitigen rechten Ufer unpraktikabel gewordene und in den Hehen gebliebenen Pfeilern unterminirte Brüfe Ponte Molle, welche, wie ge meldet, die Straße von Florenz durch Porta del Popolo in die Stadt führt, von dem Oberstlieutenant Leblanc am 3. Juni ebenso vorsichtig als glütlich genommen, hergestellt und mit einem angefangenen Brüfenkopf vorgehütet ; gleichzeitig gewann die 5. Kompagnie des ersten Sappeur-Regiments mit Der Einnahme der vor dem Bastion 6 bei 600 Meter weit entlegenen

General Rostolan soll mit dem Nest seiner Operazion in Reserve stehen.

C

Division zum Schuz der

(Fortsezung folgt. )

Ueber die Streitkräfte der Türkei Nach dem „ Spectateur militaire" vom Oberlieutenant Ebersberg.

In dem Augenblik, wo vielleicht ein ernster Krieg zwischen Rußland und der Türkei loszubrechen beginnt und bevor noch die Kanonen das eingeschlä ferte Echo des Balkan wachrufen , hat es uns von Interesse geschienen die gegenwärtigen Streitkräfte der Türkei zu erforschen und den Lesern , welche allen Phasen dieses Streites, wenn er losbricht, zu folgen sich vorgenommen haben, eine genaue Uebersicht, ein klares Bild zu bieten . Eine solche Arbeit hätte, um ganz gewissenhaft gemacht zu werden, Mo nate lange , fleißige Nachforschungen gefordert ; auch ist das, was wir nun veröffentlichen, nicht das Werk unserer eigenen Nachforschungen, sondern mehr ein Auszug aus dem bemerkenswerthen Buche : Briefe über die Türkei " von ubicini , von welchem die englische und französische Presse schon einige Bruch tüke mitgetheilt haben. Der " Spectateur militaire " hat schon im Oktober 1851 einen Auszug dieses Werkes veröffentlicht, aber zu dieser Zeit war die Aufmerksamkeit Eu. ropa's nicht in solchem Maße, wie sie es jezt ist, auf die Ufer der Donau gerichtet ; wir haben daher nun diesen Gegenstand wieder aufgreifen zu kön

Vigna Merluzetto , fortan maison des six volets genannt, mit der Blen dung der Fenster durch Sandsäke und Verbarrikadirung des Einganges einen nen geglaubt. Außer dem enthält die neueste Auflage des vorerwähnten Werkes *) mehr Enthüllungen als die alte und es ist auch eben jezt noth festen Stüzpunkt am rechten Flügel der uttake. Die Sappeur-Kompagnie fchob einen Posten nach dem kleinen Haus, la maison droite, hart am Dieß wendig die Grundsäze der neuen ottomanischen Militär- Organisirung den Le fern wieder ins Gedächtniß zurüfzurufen , um sie in den Stand sezen zu kön feitigen Ufer vor, von wo aus man Porta Portese genau beobachten konnte. nen über die Hoffnungen zu urtheilen, welche die Türken haben dem mächti Nachdem die Verschanzungen der am 3. Juni eroberten Posizionen in den nächstfolgenden Tagen vollendet waren , hatte man zwei gesicherte gen Raiserreiche widerstehen zu können, das ich zum Angriffe bereitet. Die "I Briefe über die Türkei" geben einen vollkommenen Führer oder Flußübergänge ober- und unterhalb der Stadt zu Diversionen auf dem lin Handbuch ab. Vom religiösen , politischen , administra des türkischen Reiches ab. andbuch ken fen Ufer, und dazwischen in Pamfili und dem maison des in der Villa Villa Pamfil des six tiven, wie vom militärischen und Handels- Standpunkte findet der Leser darin volets zwei Stüzpunkte des linken und rechten Flügels der Attake. gleich genügende Auskünfte . Es ist begreiflich, daß hier in einem die Streit Das ver Ingenieurs und Artillerie-Dienstes Das Hauptquartier des IngenieurArtillerie- Dienstes wurde ver fräfte des türkischen Reiches musternden Auffaze alles Dasjenige bei Seite eint am 4. Juni, ziemlich hinter der Mitte des projektirten Angriffs, in der hätte , den wir Villa St. Carlo bei 1500 Meter vom Plaze und ungefähr 650 Meter gelaffen wurde, das uns von dem vorgesezten Zweke entfernt es vielleicht zu bedauern, daß dieser enge Nah vor Villa Santucci, dem Hauptquartier des Generalen en chef, etablirt, erreichen wollen, und doch ist uns hindert einige Bruchstücke des vierten Briefes mitzutheilen, in wel das Tranchee-Hauptdepot in eine Thalniederung des Monte Verde bei 400 men chem Herr Ubicini das Gemälde der muselmännischen Religions -Gesellschaft Meter vor St. Carlo verlegt. entrout, und den Leser mit den Sazungen und der Hierarchie der Ulemas Disposizion für den Tranchee- Dienst. < bekannt macht, welche schon eine so große Thätigkeit und so viel Einfluß auf Der General Vaillant vertheilte den Ingenieurdienst in die 4 Briga den Ausgang der diplomatischen Friedens- Verwiklungen ausgeübt haben und den : 1 ) Leblanc Oberstlieutenant, noch ausüben werden . 2) Bataillons - Chef Joury jede mit einem Kapitän . Zur Zeit des Sultan Selim ( 1776) bestand die türkische Armee , nach 3) " * Galbaud Dufort " einem von Herrn Eton berechneten Stande, aus : 4) " " Frossard, 181,000 Mann, Kavallerie Jede solche Stabsbrigade übernahm den Dienst auf 24 Stunden und Infanterie 207,000 Mann, wurde immer um 9 Uhr Vormittags abgelöst. 388,000 Mann. Gesammt-Summe Die drei Sappeur-Kompagnien wurden jede in drei Brigaden zu 1 Ober , 3 Unteroffizieren und 30-35 Mann getheilt ; die Sergeantmajors Davon als zum Garnisonsdienst und zur Vertheidigung der 202,000 Mann. festen Pläze nöthig, abzuziehen blieben bei ihren Kapitans . 186,000 Mann. Verblieb als Effektivfeldstand Die Anstellung und resp. Ablösung der Infanterie- Arbeiter wurde um Die Infanterie bestand damals fast ausschließlich aus Janitscharen , dieser 4 Uhr Morgens und Abends, die der Sappeur-Brigaden um 2 Stunden später, um 6 Uhr Morgens und Abends anbefohlen, geschah aber gegen furchtbaren, im Jahre 1328 von dem Sultan Orkhan errichteten und im Ende der Belagerung mit den ersteren gleichzeitig. Keine Abtheilung durfte Jahre 1826 vom Sultan Mahmud abgeschafften Miliz ; sie waren in vier Divisionen getheilt und bildeten 229 Ortas oder Kohorten , von denen 77 vor dem Eintreffen der Ablösung die Tranchee verlassen. Der Artillerie- General Thiry , abgehend von dem bisherigen Modus, die Hauptstadt niemals verließen . Ihre Gesammt Summe betrug bis an für jeden Angriff einen höheren Offizier zu bestimmen, welcher den Dienst 113,400 Mann und ihr Unterhalt kostete jährlich 20 Millionen Franken . Sultan Selim hatte schon im Jahre 1801 unter dem Namen „nizam in den Batterien während der ganzen Belagerungsdauer übernahm , theilte den Dienst den drei Eskadrons Chefs Devaur, Soleille und Bordeau der djédid" (neue Ordonnanz) ein Kavallerie- und Infanterie-Korps errichtet, das maßen zu, daß abwechselnd jeder um 6 Uhr Abends in Dienſt treten und nach europäischer Weise organisirt wurde ; aber diese Neuerung verschwand schon 1807 mit Selim. durch 24 Stunden die ganze Belagerungs - Artillerie befehligen sollte. Die " Muster-Ortas, " welche von dem Groß- Vezir Mahmuds , Bairak Die Kanoniere werden alle 24 Stunden um 7 Uhr Abends abgelöst. Jeder Batterie-Kommandant muß bei seiner Ablösung dem Eskadronstar, eingeführt wurden, hatten ebenfalls keine längere Dauer ; sie stürzten mit Chef vom Tag einen Rapport über die Vorfälle und den Munizionsver- dem Falle dieses Ministers, der im Jahre 1808 durch eine neue Empörung der Janitscharen herbeigeführt wurde. Sultan Mahmud begriff, daß man mit brauch während der 24 Stunden übergeben. Die Feldbatterien der Armeedivisionen kamen während der Belage- so gefährlichen Gegnern listig umgehen müsse und erwartete, um eine Neue rungsdauer unter den direkten Befehl des Generals Thiry , wurden daher rung, die ihn beschäftigte, ins Leben zu sezen , den Augenblik, wo er sich der aus ihren Kantonnements in die Nähe von S. Carlo gezogen, und ebenso unbequemen Vormundschaft dieser prätorianischen Leibwachen entledigen konnte . wie die Fußbatterien, welche bei S. Passera lagen , zu dem Belagerungs- Dieser Moment war das Gemezel von Etmeiden, im Jahre 1826 von ihm dienst verwendet . anbefohlen und vorbereitet. Am Morgen nach dem blutigen Trauerspiele, das diese von dem Sultan Nach dem Befehl des Obergeneralen, die Laufgräben am 4. Juni zu eröffnen, werden 1200 Mann als Arbeiter um 8 , Uhr Abends zu dem Orkhan ins Leben gerufene Miliz vernichtete, erschien eine Verordnung, wel Trancheedepot beordert, um von den dort befindlichen Ingenieur-Offizieren che dem muselmännischen Volke die beständige Abschaffung der Janitscharen an die Arbeit geführt zu werden, und zwei Bataillons zur Bedekung resp . und die Ersezung derselben durch eine neue Miliz, welche den Namen „ reguläre Trancheewache bestimmt. Der Dienst der lezteren so wie der des Generals Truppe" tragen sollte, verkündigte. Diese Neuerung sollte nicht nur inKon vom Tag wurde auf 24 Stunden, die Ablösung um 4 Uhr Abends festge ftantinopel, sondern auch in den Barbaresken · Staaten durchgeführt werden . sezt. Der Oberstlieutenant Sol vom 33. Linien-Reg. ward zum Trancheema Nur der Dey von Algier weigerte sich , derselben zu gehorchen. jor ernannt und bekam 3 Kapitáns als aides-major zugetheilt. *) Paris 1853, in der milit. Buchhandlung Rumaine.

19 Nach dem im Jahre 1839 erfolgten Tode Mahmuds erschien der Hatti Sherif von Gulhane , welcher eine geregelte Weise der Truppenaushebung und die Dauer der Dienstzeit festsezte ; aber doch wurde erst im Jahre 1843, unter dem Minifterium Riza Paschas , die die ottomanische Armee konftitui. rende Ordonnanz veröffentlicht, welche die Rekrutirung durch das Loos , dann eine europäische Organisazion und die französische Taktik bei allen Waffengat tungen, ausgenommen die Artillerie, einführte, welch leztere bis auf unsere Lage, man weiß nicht warum (?) , der preußischen Taktik zu folgen fortge fahren ist. Das ottomanische Militär - System begreift heute zwei verschiedene Dienst leistungen : den aktiven Dienst (nizam) und die Reserve (redif). 1. Der aktive Dienst (nizam) . Die türkische, Armee besteht aus 6 Armeekorps, die Ordu genannt wer den und unter die Befehle eines Felomarschalls (Muschir) gestellt sind ; jeder Ordu bildet zwei Divisionen, jede von einem Divisions- Generalen (ferik) be fehligt . Jede Division ift drei Brigaden stark, deren jede von einem Brigade Generalen (livas) kommandirt wird. Jeder Ordu oder Armeekorps zählt - um kurz zu ſein - 11 Regi menter, wovon 6 Infanterie-, 4 Kavallerie- und 1 Artillerie-Regiment. Infanterie Die (36) Infanterie - Regimenter sind 4 Bataillone stark, von denen fedes 8 Kompagnien zählt ; der reglementmäßige Effektivstand dieser Bataillone beträgt 815 Mann, in der folgenden Vertheilung von Offi zieren, Unteroffizieren und Soldaten : 1 Bataillonschef, 1 Major-Adjutant , 8 Kapitäns , 16 Lieutenants , 8 Sergeant-Majors , 8 Sergeants , 8 Fouriers , 64 Korporals , 640 Soldaten (80 per Kompagnie), 24 Musiker und Tambours, 8 Wasserträger, 2 Chirur gen, 1 Apotheker, I Feldprediger. Für ein Regiment muß man hinzufügen : 1 Oberst, 1 Oberstlieutenant, 1 Major. Ein Regiment zählt daher , wenn es ganz vollzählig ist , 3263 Mann,

1 ) Vier Regimenter des Zentral- Artilleriekorps , wovon 1 Reserve Regiment und die drei anderen in die verschiedenen Festungen des Reiches vertheilt sind. 2) Die Genie Brigade , aus 2 Regimentern von 800 Mann bestehend. Rekapitulazion des Effektivstandes des „ Nizam. " Infanterie . Kavallerie • Artillerie Festungs- Artillerie Genietruppe Detachirtes Korps zu Candia " Tripolis H Tunis

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36 Reg., 100,800 Mann , 24 " 17,280 "I 6 " 7,800 " 4 5,200 "1 1,600 " 8,000 11 "1 4,000 " "1 2 " 4,000 " Total-Summe 80 Neg. , 148,680 Mann Effektivstand. 2. Die Reserve ( re dif). Die Soldaten treten nach fünf Dienstjahren im „ Nizam" in die Reserve über, um in derselben noch durch sieben Jahre zu dienen. Die Reserve ist wie die aktive Armee organisirt und hat beiläufig denselben Effektivstand. Die Regimenter sind mit Rüksicht auf die örtlichen Verhältnisse in Ba taillone, Eskadronen und Kompagnien getheilt und haben die vollständigen Kadres an Offizieren und Unteroffizieren. Diese erhalten vom Staate einen bestimmten Sold, und haben dafür die Verpflichtung in den Städten und Ort schaften in Mitten der verabschiedeten Soldaten zu wohnen und mit ihnen jede Woche einmal Ererzir- Uebungen vorzunehmen. Uebrigens werden die Reserve- Männer jedes Jahr in das Hauptquartier des Ordu, " zu welchem sie gehören, einberufen, um 氧 daselbst die Manöver der Bataillons- und der Linien - Schule mitzuüben. Während der Dauer die ſer Uebungen und für die Zeit, um sich auf den Sammelplaz zu begeben und von demselben wieder heimzukehren, erhalten diese Soldaten den Sold und die Nazion an Lebensmitteln, wie er reglementsmäßig für die aktiven dienst leistenden Krieger bestimmt ist. aber man darf ein solches nie auf mehr als 2800 Mann schäzen. Jedes Armeekorps hat seine Neserve , welche in Friedenszeiten unter In der türkischen Armee sind die Unterscheidungszeichen des Ranges dem Befehle eines Brigade- Generalen steht, der seinen Siz in dem betreffen der „ Nischan," eine am Halse zu tragende Dekorazion und der Säbel, welche den Armeekorps- Hauptquartier hat. Die Reserve der ersten vier Korps be vom Staate bei jeder neuen Beförderung zurüfgenommen und durch andere fleht aus 11 Regimentern , die auf demselben Juße, wie die aktive Armee ersezt werden . organisirt und was die verschiedenen Waffengattungen betrifft auch in Kavallerie. Die (24) Regimenter ſind 6 Eskadronen stark, es gibt gleicher Weise vertheilt sind. nur eine Gattung Kavallerie, die der Linie ; jedes Regiment besteht aus 6 Die Reserven „Redif“ des 5. und 6. „Ordu “ ſind noch nicht organi Eskadronen, nämlich 4 Eskadronen Lanziers und 2 Eskadronen Chasseurs an irt, man berechnet jedoch, daß sie im Falle eines Krieges, jede 20-25,000 den Flügeln. Die Eskadronen zählen im Durchschnitte 120 Mann, was den Mann stark sein können . Uebrigens bestehen in jedem Kantonnement Depots Obersten und Oberstlieutenant miteingerechnet , die Gesammt . Summe eines von Waffen, die zu den Manövern und im Bedarfsfalle auch zu einer unver Regimentes auf 722 Mann bestimmt. weilten Bewaffnung dienen. Artillerie. Die (6) Regimenter sind 15 Batterien stark, wovon Verwaltung und Rekrutirung. 4 Batterien zu 8 Geschüzen zu Fuß, Die General- Verwaltung der Armee ist dem Oberkriegsrathe , der im 2 Batterien zu 12 Geschüzen zu Fuß, Kriegsministerium seinen Siz hat, anvertraut. Derselbe hat einen Muſchir 2 Batterien kurze Haubizen zu 700 Schritt Tragweite, (Feldmarschall) zum Vorsitzenden. Diesem steht wieder ein Mollah (Richter) 3 Batterien leichte Artillerie, zur Seite, deffen Amt es ist die Anwendung des Gesezes in Straf- Fällen zu 1 Batterie langer Haubizen zu 1200 Schritt Tragweite, überwachen ; sonst besteht diese Behörde noch aus 4 General- Lieutenants , 4 2 Batterien zu 4 Geſchüzen, Brigade-Generals und 5 Zivil - Beamten ersten und zweiten Ranges. Aber die 1 Bergbatterie, Artillerie und Genie-Waffe werden von einem besonderen aus 4 Divisions bilden also immer einen Park von 60 Feuermündungen und einen Effektiv Generalen zusammengesezten Komité geleitet, welches von der Intendang der stand von 1300 Mann . Artillerie abhängt. Der Oberkriegsrath regelt die Bewaffnung, Ausrüstung, Der Effektivstand jedes Ordu ist daher : Bekleidung und die Leistungen aller Art ; er prüft die Ausgaben des Kriegs Infanterie 6 Regimenter zu 2800 Mann = 16800 Mann, Budgets, macht die Rechnungen flüssig, bestimmt die Marktpreise, entscheidet Ravallerie 4 = 2880 " W 720 " "1 Bewegungen der Truppen, beurtheilt die Organisirungs - Pläne und berei die Artillerie 1 = 1300 " "1 1300 " "I 60 Geschüze. tet die Beförderungslisten für alle Offiziere jeder Grade bis ausschließlich zum Total-Summe 20,980 Mann, 60 Geschüze. Range eines Major-Adjutanten vor. Das erste dieser Korps " Khassa " (die Garden) genannt, steht unter dem Sold , Nahrung und Bekleidung. Befehle Mehemed Ruschdi Paschas und hat sein Hauptquartier zu Scutari und Die tägliche Razion eines türkischen Soldaten an Lebensmitteln besteht Smyrna. aus 900 *) Gramme Brod, 240 Gramme Fleisch, 39 Gramme Butter, 75 Das zweite deri seadet" (oder Armee der Hauptstadt) genannt, wird Gramm e Reis, 18 Grammé Salz und 27 Gramme Gemüse ; dann aus einer durch den Seraskier (Kriegsminister) kommandirt. Sein Hauptquartier ist zu gewiffe Menge von Seife, Del und Kerzen. n Konstantinopel und Angora. Die Unteroffiziere und Offiziere ( bis einſchließlich zum Lieutenant) haben Das drittelKorps, in Rumelien kantonnirend, ist von Omer Pascha be auch Anspruch auf eine Razion ; doppelt erhalten dieselbe die Kapitäne, vier fehligt ; wenn der Krieg losbricht, kommt es zuerst in den Kampf. Sein ge fach die Major-Adjutant en und so steigt sie aufwärts bis zum Mushir, wel wöhnliches Hauptquartier ist Monastir in Albanien. cher 128 Nazionen verrechnet. Nur werden dieselben den Offizieren in Geld Das vierte Korps in Anatolien, hat sein Hauptquartier zu Kharbrout ausbeza hlt und nicht in natura verabreicht, was für eine Razion beiläufig 2 und wird von Abdi Paſcha kommandirt. Piafter, d. i. 46 Zentimes macht . Außerdem erhalten die Offiziere bis zum Das fünfte, von Arabistan (Arabien), wird von dem Waffif Pascha be Nange eines Majors auch noch Wäsch- und Kleidungsstüke vom Staate. Wir fehligt und hat sein Hauptquartier zu Damaskus und zu Aleppo. geben nun die Stufenleiter des Soldes vom gemeinen Soldaten bis zum Endlich das sechste in Irak unter dem Befehle Mehemed Nedschi Pa Feldmarschall aufwär ts , der Bequemlichkeit für den Leser halber berechneten schas, hat sein Hauptquartier in Badgad und in Hedſchas. wir die Piasters in französischen Franks ; der Leser wird aus derselben erse Zu diesen 132,680 Mann muß man noch beiläufig 16,000 Mann fohen, welches enorme Mißverhältniß zwischen dem Solde zweier aneinander wohl Infanterie als Kavallerie rechnen, welche auf der Insel Kreta, in Tunis stoßend en Grade, dem Obersten- und Brigade- Generals- Range nämlich herrscht. und Tripolis detachirt sind. Es bezieht jährlich : der gemeine Soldat 55 Franks 20 Zentimes, Kor Besondere Korps. Diese, unter dem unmittelbaren Befehl des poral 110 Fr. 40 3ent., Fourier 138 Fr., Sergeant 165 Fr. 60 Zentim.; Großmeisters der Artillerie gestellt, dürfen nicht in die „Ordu " des „ Nizam “ mit eingerechnet werden. Ihre Zusammenstellung ist die folgende : *) 10 Gramme = 2 , Duentchen. A. d. B. **

20 Sergeant Major 220 Fr. 80 3ent. , Unterlieutenant 496 Fr. , Lieutenant | verbindet es der Vertrag von 15. Juli 1840 der Pforte ein Kontingent von 690 Fr., Kapitän 1380 Fr. , Major- Adjutant 1982 Fr. , Major 3812. Fr., nicht unter 25,000 Mann zu stellen . Bataillonschef 4140 Fr. , Oberstlieutenant 5520 Fr. , Oberst 8280 Franks, Jireguläre Truppen. Diese bestehen aus : Brigade-General 27,600 Fr. , Diviſions -General 69,500 Fr., Generalkorps Kommandant 138,000 Fr., Feldmarschall 276,000 Franks . 1 ) den „Kavas " (Gendarmen zu Fuß), den Seymens ( Gendarmen zu Pferd) und aus den Soubechis (Feldwächtern) , und bilden einen Effektivstand Um sich aber eine genaue Idee von dem Solde, zum Beispiel eines von • 30,000 Mann, Kapitäne zu machen, muß seinem Solde noch der Erlös von zwei Nazionen zugezählt werden, welche im Jahre zu einer günstigen Berechnung 335 Fr8. 2 ) aus den Tartaren der Dobrobja und Klein- Asiens bei 80 Zentimes eintragen, er erhält daher - ohne die Wäsch- und Kleidungs läufig . 2,000 Mann, ftüke zu zählen vom Staate jährlich 1715 Franks, dies ist augenscheinlich 3 ) aus den Freiwilligen (wahrscheinlich Flüchtlinge ?), deren Zahl man nicht unter zu wenig. 50,000 Mann rechnen darf. Die Ertrakorps und die Kavallerie sind im Vergleich mit der Infante rie im selben Verhältniß wie in Frankreich bezahlt. Gesammt-Summe 87,000 Mann. Die Bekleidung der Truppe ift bequem, für die ganze Infanterie dun Wenn wir nun die Streitkräfte der Türkei rekapituliren, so ergeben sich kelblau mit rothen Aufschlägen. Bei der Kavallerie und Artillerie dient die Farbe des Kamisols dazu, die folgenden Zahlen : • 148,680 Mann, 1 ) die reguläre aktive Armee (Nizam) • die sechs Korps zu unterscheiden ; im ersten Korps tragen diese Waffengattun 148,680 Mann, gen ein blaues , im zweiten ein rothes, im dritten ein purpurfarbenes, im 2 ) die reguläre Reserve- Armee (Redif) · 121,000 Mann, vierten ein braunes, im fünften ein fahlgelbes und im sechsten ein hellblaues 8) Hilfskontingente 87,000 Mann. 4) irreguläre Truppen Leibchen. Rekrutirung. Gesammt-Summe 505,360 Mann. Diese ist auf einen vortrefflichen Grundſaz bafirt , auf den nämlich, die Rekrutirung für jeden Ordu nicht auf das ganze Gebiet des türkischen Reiches zu vertheilen ; die Regimenter, welche ein Korps bilden, rekrutiren sich viel mehr immer abgesondert in ein für allemal bestimmten Bezirken . Es ist be greiflich, daß dieses Vorgehen die Organisazion der Reserve sehr erleichtert, denn die Offiziere und Unteroffiziere treten nach fünf Jahren zurüfgelegten 2 Dienstes im „ Nizam, " mit einander in die Reserve über. Seit 1844 hat die Rekrutirung durch freiwillige Anwerbungen und durch Einberufung der fun gen Leute von zwanzig Jahren statt, von denen dann der Bedarf durch das Loos zum Kriegsdienst fürgewählt wird. Das jährliche Gesammt- Kontingent beträgt 25,000 Mann. Intendanz der Artillerie von Topkhané. Dieſes Departement, an deffen Spize der Großmeister der Artillerie steht und sechs höhere Offiziere und einen Sekretär an der Seite hat, umfaßt zwölf besondere Dienstzweige. Sie find : 1. Die Festungen, 2. das Kriegsmaterial, 8. die Pulvermüh. len, 4. die Kanonengießerei von Topkhané, 5. die Waffenfabrik in Dolma Bagtsche, 6. die Dampfmaschinenfabrik zu Zeitun-Burnu, 7. das Steinkoh ་ lenbergwerk in Eregli, 8. die Kanonengießerei zu Samagovdjy und Prautſcha, 10. die Artillerie- und Enos, 9. die Stuterei und das Remonten- Depot zu Genie-Schule, und endlich 11. und 12. die Direkzion des Genie- und Artil, lerie-Wesens. Wir wollen einige dieser ebengenannten Anstalten kurz berühren : Festungen. Die drei in die „Ordus " nicht miteingezählten Artille - wie schon bemerkt - den Dienst in den Festun rie-Regimenter versehen ist in Topkhané kasernirt ; aber außerdem be bestimmte Reserve gen ; das zur steht noch für jede Festung eine Miliz aus eingebornen Kanonieren , welche durch Offiziere des Nizam ererzirt werden und die man auf 2500 Mann anschlagen kann. Uebrigens ist es sehr schwer sich ein genaues Bild von dem Zustande zu entwerfen, in welchem sich die Kaftelle des Bosforus und der Dardanellen befinden. Herr Ubicini hält sie für unvermögend ein feindliches Geschwader an der Erzwingung des Einlaufens zu hindern . Englische Offiziere sprechen - hingegen mit mehr Achtung von ihnen. Die Gießerei in Lopkhané. Im Jahre 1848 betrug die Anzahl der Reserve -Geschůze 1200. Die Waffenfabrik zu Dolma - Bagtsche erzeugt fährlich 30,000 Gewehre. Hilfs -Kontingente. Wie nur billig müſſen bei einer Schäzung der Militärkräfte der Türkei auch die Kontingente in Anschlag gebracht werden, welche ihr die Walachei, Bosnien, die Herzegowina, Ober-Albanien, Serbien und Egypten liefern müssen. Herr Ubicini gibt sie in folgender Stärke an: Die Walachei . 6,000 Mann, Bosnien und Herzegowina 40,000 Mann, Ober-Albanien . 20,000 Mann, Serbien . 30,000 Mann, 25,000 Mann , Egypten Summa 121,000 Mann. Nach unserem Schriftsteller könnte sich auch in der kleinen Walachei ein Korps von 6000 Panduren am besten organiſtren, um die Türken durch Streif züge u. f. w. zu schwächen. Er rechnet die Moldau nicht unter ihre Bun desgenossen und dies begreift sich leicht : denn seit der Dniester nicht mehr den beiden Staaten als Grenze dient und Bessarabien mit dem russischen Rei che vereinigt wurde , trennen die Russen , wenn sie den Pruth bei Galacz überschreiten, mit einem Schlage die Moldau von ihrem natürlichen Lehens Herrn, indem ſie das Land im Nüken nehmen. Was Egypten betrifft , so

Schlagen wir nun 80,000 Mann der Reserve-Armee für den Garni sonsdienst und 30,000 Gendarmen aller Gattungen zur Aufrechthaltung der inneren Ruhe ab, so bleiben beiläufig 890,000 Mann kriegsgewandter Sol daten, von denen wenigstens 220,000 Mann unverweilt in das Feld rüken könnten. Mehrere Schriftsteller haben behauptet, daß der türkische Soldat weder Korpsgeist noch Ehrgefühl habe, und daß er nur mit Widerwillen diene. Wer von diesen Autoren von den Niederlagen bei Nezib und Koniah auf seinen Werth oder Unwerth schließen zu können geglaubt hat, wählte schlechte Be weisgründe, denn der Krieg der Türken gegen die Egyptier war kein popu lärer Krieg ; das Nazionalgefühl und die religiöse Triebfeder , beide so mäch Uebrigens tig bei den muselmännischen Völkern, spielten darin keine Rolle. darf auch nicht vergessen werden, daß die Reorganisazion der türkischen Armee erst vier Jahre nach dem Feldzuge nach Syrien ins Leben trat, indem sie sich Truppen, die schon nach europäischer Weise organisirt waren und von unter richteten Offizieren befehligt wurden, gegenüber gestellt fand. Die Marine. ehrenvollen Plaz unter den Seemächten einen Die Türkei wußte sich zweiten Ranges selbst nach dem Unglükstage bei Navarin und nach dem Ver. rathe Ahmed Fevzi Paschas zu behaupten, der im Jahre 1840 an Mehemed Ali 22 türkische Schiffe, darunter 18 Linienschiffe auslieferte. Sie zählt heute 2 Linienschiffe ersten Ranges von 130 bis 120 Kanonen, 4 Linienschiffe zweiten Ranges von 90 bis 74 Kanonen, 10 Segelfregatten von 60 bis 40 Kanonen, 6 Korvetten von 26 bis 22 Kanonen, 14 Briggs von 20 bis 12 Kanonen, 16 Rutters, Schooners von 12 bis 4 Kanonen, 6 Dampffregatten von 800 bis 450 Pferdekraft, 12 Dampfkorvetten und kleinere Schiffe .

Gesammtsumme 70 Kriegsschiffe.

Personalstand : Die Generalität umfaßt 5 Admirale , 3 Vize-Ad mirale und 7 Kontre- Admirale. Der Rang eines Admirals entspricht dem eines Divisions - Generalen (Ferik) ; der eines Vize-Admirals dem eines Bri gade-Generalen (Livas) und der eines Kontre-Admirals entspricht dem Grade eines Obersten . Der Personalstand eines Linienschiffes besteht aus : einem Kommandanten (Bey) 1 einem zweiten Kommandanten 1 einem Major der mit dem Befehle über das Schiffsvolk betrauten Offizieren in der Anzahl von • 16 1 einem Arzte 2 zwei Chirurgen 1 einem Feldprediger • 800-900 Schiffsbeman nung der N Gesammtsumme • • 823-923 Mann. Die Schiffsbemannung der türkischen Flotte beträgt im Ganzen eine Gesammtsumme von 32,000 Matrosen, die theils für die Leitung der Schiffe, theils zur Geschüzbedienung verwendet werden ; hiezu muß aber noch ein 4000 Mann starkes Marine-Infanterie-Regiment gezählt werden, welches unter dem Oberbefehle eines Brigade- Generalen steht . Die Arsenale. Das See - Arsenal in Konstantinopel (Tersane) ist eines der schönsten in der Welt ; es ist im goldenen Horn, einen Kilometer beiläufig von der Spize des Serails entfernt gelegen . Der Hafen ist be kanntlich so tief, daß die größten Schiffe eine Pistolenschußweite von den herrlichen Duais, die ihn einfaſſen, ankern können .

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Es ist allgemein anerkannt, daß die Bauart der türkischen Schiffe gut Bemannung tapfer und erfahren ist *) . ihre Zentner Kupfer. Das Bauholz wird den Gebirgen Klein-Aftens entnommen und *) So weit Herr Ubicini. Andere Autoren weichen wesentlich von diesen Angaben ab, und verweisen wir auf Junks : Grundriß der Geschichte des osmanischen und das zu den Masten in Bulgarien und in der Walachei gewonnen. Die Reiches ; Besse : das türkische Reich ; und Hub . v. Böhn : Zustand der Türkei Tauwerke und die Segel kommen aus Rußland. im Jahre der Profezeihung 1853. D. Red. Das Arsenal verarbeitet

jährlich

20,000 3entner Eisen und 12,000

Armee - Nachrichten. Oesterreich. Vorschriften in Betreff der Militärpflicht bei der Erfolgung von Pässen zu Reisen in das Ausland und von Einschiffungsbewilligungen . Pässe zu Reisen in das Ausland und Einschiffungsbewilligungen können laut h. Erlaß des Ministeriums des Innern , des Armee-Oberkommandos 2c. vom 5. d. den im militärpflichtigen Alter Stehenden , so wie Jünglingen , welche dieses Alter noch nicht erreicht haben , auf die benöthigte Zeit in fol genden Fällen erfolgt werden : 1. Wenn dieselben vom Militärdienste befreit, oder 2. bei erreichtem militärpflichtiger Alter von einerAſſentirungskommiſſion zu diesem Dienste ganz und für immer untauglich erklärt worden sind ; 3. wenn sie der Militärpflicht durch die persönliche Dienstleistung oder durch den Erlag der Befreiungstare vollständig entsprochen, oder 4. wenn sie bereits die vierte Altersklasse überschritten, oder 5. wenn sie die Befreiungstare für den Fall der zwischenzeitigen Beru fung zum Eintritte in das Militär bei der politischen Stellungsbehörde einst weilen bar hinterlegt oder durch eine für genügend erkannte Bürgschaft sicher gestellt haben.

Frankreich, um sich gleich nach dem Sturme auf Sens an der hartnäfigen, blutigen Schlacht von Montereau zu betheiligen, wo er das sechste Mal schwer blessirt mit den Trümmern seines Regimentes, welches nahe an acht Zehntel bloß an Todten und Verwundeten verloren hatte, gefangen wurde. 1815 während der 100 Tage wirkte das Regiment als mobile Kolonne theilweise bei den Bernirungen der Festungen Hüningen, Schlettstadt, Neu Breisach und Straßburg mit, und bestand mehrere heftige Vorpostengefechte, besonders bei lezterer, an welchen der Verstorbene immer lebhaften, durch sein Einwirken oft entscheidenden Antheil nahm. In Folge der Rüstungen des Jahres 1830 als Grenadier-Hauptmann

| vorzugsweise zur Errichtung des 1. Landwehr-Bataillons nach Galizien ent sendet, bewies er so viel Dienstesroutine " und Energie, daß seine ausgezeich neten Anstrengungen zum Besten des Allerhöchsten Dienstes durch die unge wöhnlich schnelle Heranbildung des Bataillons, bei dessen Verwendung auf dem Kordone an der Wisloka von Seite seines Divisions- und Brigade-Kom mandos die schmeichelhafteste Anerkennung erhielt. Im Jahre 1842 wurde Neuberger außer seiner Tour zum Major im Infanterie-Regimente Erzherzog Karl Nr. 3 ernannt , in dessen Mitte am 18. Februar 1847 das 50jährige Dienstjahr des hochverehrten Helden zu Außer diesen Fällen kann eine solche Reisebewilligung einem Jünglinge, Ungarisch-Hradisch auf würdige Weise von Waffengenossen älterer und neue welcher das militärpflichtige Alter noch nicht erreicht hat , nur auf die Dauer rer Zeit, von den Behörden des Kreiſes und der Stadt, und durch Glükwün der Abwesenheit bis längstens Ende Februar jenes Jahres , in welchem er in schungs-Adressen der Entfernten mit den Gefühlen der freudigsten Nührung die erste Altersklasse tritt, demnach in den ersten vier Altersklassen stehenden gefeiert wurde. jungen Männern aber nicht vor Beendigung der Rekrutirung im Stellungs Nach 51jähriger ununterbrochener Dienstleistung, nach den schweren bezirke und nicht auf längere Dauer , als höchstens bis Ende Februar des Strapazen von 10 Hauptschlachten, 24 schlachtengleichen Treffen und über 40 darauf folgenden Jahres ertheilt werden. Gefechten und Scharmüzeln in 8 großartigen Feldzügen, nach sechsmaliger schwerer Verwundung, ein Jüngling an Feuereifer für den Allerhöchsten Dienst , H. (Nekrolog.) Josef Neuberger, E. t. Oberst in Pension, ge- ein Muster für seine Kameraden, ein Vater seinen Untergebenen, uneigen. storben am 6. Jänner 1854 zu Brünn, wurde im Jahre 1779 zu Amorbach nüzig, anspruchslos und sich selbstverleugnend bis zum Uebermaße , traf ihn im Kur-Mainzischen geboren, und trat im Jahre 1797 gegen den Willen das Jahr 1848 als Oberstlieutenant - als Einen jener damals bereits sel seiner Angehörigen, nur dem ihm innewohnenden thatendurstigen Antriebe ten gewordenen Veteranen, unter deren Leitung, mittelst deren Nath und folgend, ohne alle Anempfehlung, als Gemeiner des Infanterie - Regiments That die österreichische Armee ihre Treue gegen das Regentenhaus , ihre alt. Stain Nr. 50 freiwillig in öfterreichische Dienste. herkömmliche Tapferkeit, ihre unantastbare Disziplin gegen Freund und Feind Jede Gelegenheit zur Auszeichnung mit Begierde ſuchend und benüzend, neuerdings erprobte. Im Feldzuge in Italien, von dem der jugendlich mu aber vom Glüke so wenig begünstigt, daß gerade sein außerordentlicher Eiferthige Greis ſich durch keine Berüksichtigung seines wundenbedekten Körpers Veranlassung zu schweren Verwundungen, und in Folge deren zur Gefangen abhalten ließ, erlitt er bei der Beschießung von Udine durch einen gefährlichen. nehmung im Momente wurde, wo er hoffen durfte die Früchte seiner allge- Sturz seines Pferdes eine Kontusion , in Folge deren er schwer darniederlag, mein anerkannten Tapferkeit zu ernten, machte er die Feldzüge 1797, 1799, um kaum nothdürftig hergestellt, mit gewohnter Nichtberüfsichtigung seiner selbst, den weiteren Feldzug mitzumachen. 1800 und 1805 mit, und rükte zum Feldwebel vor. Während derselben nahm er an drei Hauptschlachten : Ostrach, Stockach, Erst nach Beendigung desselben, ließ er sich Ende des Jahres 1848 , Bürch und an den blutigsten Gebirgsgefechten des Jahres 1799 in der beruhigt für die Zukunft, durch die glänzenden Erfolge der jungen im Kampfe Schweiz und Vorarlberg : bei Feldkirch, am Luziensteige, bei Pludenz, Zenez, gereiften Armee, so ganz gleich geworden jener in Kraft und Ausdauer der er Urseren, Dissentis , Will, Sargans, Mollis, Andelfingen , an der Thur- unter den wechselvollsten Verhältnissen durch ein wundervolles Zusammen brüte, bei Neftenbach und Stöß, Rohrboß und Zollikau, Schindelleggi, endlich treffen der Umstände einer der Wafersten in beinahe hundertfacher Verwen 1805 bei Bregenz an der Klause und vielen kleineren Scharmüzeln Theil. dung in den heißesten feindlichen Affairen als des nachahmungswürdigste Vor Hiebei erhielt er fünf größtentheils schwere Schuß- und Stichwunden ; bild angehört hatte, in den Ruhestand übersezen. gerieth zweimal verwundet in Gefangenschaft, ranzionirte sich einmal selbst, Seinen hohen Verdiensten, seinem aufopfernden Heldenmuthe, seiner un wurde einmal ausgewechselt, und rüfte jedesmal von dem aufopfernsten Geifte erschütterlichen Hingebung, seiner seltenen Genügsamkeit in treuer Pflichterfül beseelt, ohne seine Genesung abzuwarten, vor der Zeit zur Truppe ein. lung, seiner liebevollen, väterlichen Behandlung und Zuneigung für ſeine Un Im Feldzuge 1809 Fähnrich und Bataillons - Adjutant eines selbststän tergebenen sei diese wehmüthige Erinnerung in gerechter und dankbarer An digen Bataillons, erfüllte er die schwierigen Pflichten seiner ausnahmsweisen erkennung geweiht, für Alle die ihn gekannt, geliebt, verehrt. Stellung mit hochgewürdigter Bravour und Umsicht, und wohnte mit größter „Wer den besten seiner Zeit genug gethan, der hat gelebt für alle Zeiten. " · Auszeichnung abermals drei Hauptschlachten : Abensberg, Aspern, ' Wagram, so wie den Treffen bei Thann, Landshut, Neumarkt, Ebelsberg und Znaim bei. * In Nr. 105 des vorigen Jahres haben wir einen Ausweis über die Nach der Auflösung des Regimentes Stain, im Jahre 1810 , wurde der Ergebnisse der im J. 1858 ausgeschriebenen Rekrutirung geliefert ; heute tra Unterlieutenant und Bataillons - Adjutant Josef Neuberger zum Graf Josef gen wir die im 3. 1852 gewonnenen Ergebnisse nach, wie sie die Oesterr. Kolloredo 57. Infanterie-Regiment eingetheilt, in Folge seiner mitgebrachten Korresp. " gibt , da dieselben in mancher Beziehung ein bleibendes statistisches glänzenden Konduite bald darauf zum Oberlieutenant und Regiments- Adju- Interesse darbieten. tanten vorzugsweise ernannt. In Niederösterreich : 35,684 Militärpflichtige, 420 er offo Abgestellte, In dieser höheren Dienstesstellung kämpfte er in den Feldzügen 1813, 2952 vom Loose Getroffene, 9688 gesezlich Befreite, 14,108 untauglich Be 14 und 15 abermals in 3 Hauptschlachten : bei Dresden, Wachau, Leipzig mit.fundene, 7911 als überflüssig Entlassene, 1361 Abwesende ; die Befreiungs In dieser lezten Schlacht, so wie in dem heißen Treffen und Sturme tare im Betrage von 144,600 fl. haben 241 erlegt. von Libertwolkwit leistete derselbe so ausgezeichnete Dienste, mit glänzender In Oberösterreich : 25,325 Militärpflichtige, 82 er offo Abgestellte, Bravour, Umſicht und heroischer Hingebung, daß sein Benehmen, ihm in der 1995 vom Loose Getroffene, 4690 gesezlich Befreite, 12,745 untauglich Be. gedrukten Schlachtenrelazion, unter den Hervorragendsten aus einer Schaar fundene, 4638 als überflüssig Entlassene, 1081 Abwesende ; die Befreiungs von Helden die Ehre der namentlichen Bezeichnung und der ehrenvollsten Er- tare haben 140 im Betrage von 84,000 fl. erlegt. Im Kronlande Salzburg : 5410 Militärpflichtige, 17 ex offo Abgestellte, wähnung erwarb. Nach der Uebergabe von Dresden kam er mit dem Regimente nach 884 vom Loose Getroffene, 795 gesezlich Befreite, 2855 Untaugliche, 1084

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als überflüssig Entlassene, 257 Abwesende ; 27 haben die Befreiungstare er legt, ohne angegebenen Betrag. In Steiermark : 32,999 Militärpflichtige, 441 er offo Abgestellte, 2123 vom Loose Getroffene, 7224 gesezlich Befreite, 23,330 Untaugliche, 5135 als überflüssig Entlassene, 1154 Abwesende ; 35,400 fl. Befreiungstare von 59 Individuen . In Kärnten : 11,983 Militärpflichtige, 57 er offo Abgestellte, 888 vom Loose Getroffene, 2744 gesezlich Befreite, 6021 Untauliche, 1549 als über flüssig Entlassene, 458 Abwesende ; Befreiungstare 4800 fl. von 8 Individuen. In Krain : 15,072 Militärpflichtige, 300 er offo Abgestellte, 1165 vom Loose Getroffene, 4112 gesezlich Befreite, 4590 Untaugliche, 2934 als über flüssig Entlassene, 661 Abwesende ; 9000 fl. Befreiungstare von 15 Individuen . In Tirol : 18,598 Militärpflichtige, 26 er offo Abgestellte, 1225 vom Loose Getroffene, 2177 gefezlich Befreite, 3632 Untaugliche, 7801 als über flüssig Entlassene, 207 Abwesende ; 286,800 fl. Befreiungstare von 448 In dividuen. In Böhmen : 102,581 Militärpflichtige, 1008 er offo Abgestellte, 10,022 vom Loose Getroffene, 19,448 gesezlich Befreite, 57,824 Untaugliche, 18,267 als überflüssig Entlassene, 11,747 Abwesende ; 174,000 fl. Befrei ungstare von 290 Individuen. In Mähren : 51,706 Militärpflichtige, 497 er offo Abgestellte, 5301 vom Loose Getroffene, 8161 gesezlich Befreite, 21,856 Untaugliche, 11,781 als überflüssig Entlaffene, 4532 Abwesende ; 66,600 fl. Befreiungstare von 111 Individuen. In Schlesen : 10,872 Militärpflichtige, 198 er offo Abgestellte, 889 vom Loose Getroffene, 2673 gesezlich Befreite, 7369 Untaugliche, 4601 als überflüssig Entlassene ; 3600 fl. Befreiungstare von 6 Individuen. In Galizien und Krakau : 173,655 Militärpflichtige, 1091 er offo Abgestellte, 13,199 vom Loose Getroffene, 15,907 gefezlich Befreite, 138,863 Untaugliche, 16,864 als überflüffig Entlaffene, 12,111 Abwesende ; 226,000 fl . Befreiungstare von 452 Individuen. In der Bukowina : 9114 Militärpflichtige, 85 er offo Abgestellte, 955 vom Loose Getroffene, 381 gesezlich Befreite, 3877 Untaugliche, 4975 als überflüssig Entlassene, 384 Abwesende ; 17,000 fl. Befreiungstare von 34 Individuen. In Ungarn : 74,014 Militärpflichtige, 190 er offo Abgestellte, 13,163 vom Loose Getroffene, 61,373 gefezlich Befreite, 40,556 Untaugliche, 1662 als überflüssig Entlassene, 4707 Abwesende ; Befreiungtare 387,000 fl. von 919 Individuen, wobei jedoch zu bemerken kommt, daß die Ausweise für den Dedenburger und den Großwardeiner Distrikt mangeln. In Siebenbürgen : 42,696 Militärpflichtige, 232 er offo Abgestellte, 6648 vom Loose Getroffene, 18,816 gefezlich Befreite, 17,065 Untaugliche ; Befreiungstare 82,500 fl. von 195 Individuen. In Kroazien und Slavonien : 35,634 Militärpflichtige, 81 er offo Ab gestellte, 2551 vom Loose Getroffene, 17,162 gefezlich Befreite, 8914 Un taugliche, 8230 als überflüssig Entlassene, 605 Abwesende ; 47,000 fl. Be freiungstare von 94 Individuen. Im Banate : 22,236 Militärpflichtige, 81 er offo Abgestellte, 4309 vom Loose Getroffene, 26,123 gesezlich Befreite , 18,924 Untaugliche , 5257 als überflüssig Entlassene, 1881 Abwesende. Im Küstenlande : 14,242 Militärpflichtige, 90 er offo Abgestellte, 1171 vom Loose Getroffene, 6511 gefezlich Befreite, 2313 Untaugliche, 4267 als überflüssig Entlassene ; Befreiungstare 13,800 fl. von 23 Individuen. In Venedig : 118,591 Militärpflichtige, 407 er offo Abgestellte, 6227

liers ist den Husarenoffizieren ein dergleichen von Silber bewilligt , welches mit dem Grundtuch des Attilas gefüttert ist. Ferner ist bei dieser Gelegen heit bestimmt, daß die Säbeltasche der Husarenoffiziere künftig bei sämmtlichen. Regimentern, mit Ausnahme des 4. , 8., 10. und 11. von der Farbe des Schabrakenbesazes, bei den leztgedachten Regimentern aber resp. braun, dun kelblau, hellblau, grün getragen werde, mit dem . Namenszug in Gold oder Silber, wie bisher. Der bisherige Treffenbesaz am Rande der Schabraken der Husarenoffiziere ſoll nur für die Chefs der Husaren- Regimenter beibehal ten werden. Bei den Kalpaks soll die Aenderung eintreten, daß das neunte Husaren-Regiment die gelben Kalpaks mit fornblumenblauen, das zwölfte Husaren-Regiment die rothen Kalpaks mit weißen vertauscht. Eben so sollen die Müzen des vierten Husaren- Regiments statt des bisherigen gelben Strei fens mit einem braunen Streifen, und die Streifen an den Müzen sämmtli cher Husaren-Regimenter mit einem Tuch-Paspoil von gelber oder weißer Farbe nach Maßgabe der Farbe der Schnüre versehen werden. Hierbei ist noch die Bestimmung getroffen, daß die Epauletten der Mannschaften der Linien Uhlanen durch Achselklappen von der Farbe der Füllung der Epauletten zu ersezen find. Den Offizieren und Mannschaften der Husaren und Uhlanen ist gestat tet, die vorhandenen Bekleidungsstüke abzutragen, so wie auch daß die Offiziere neue Stüfe nach der neuen Probe beschaffen dürfen, wenn gleich die Mann schaften erst später damit versehen werden. * Abermals hat die preußische Armee ein schwerer Verlust getroffen ; der 1. Kommandant von Koblenz und Ehrenbreitstein GM. v. Griesheim, bekannt als militärischer und politischer Schriftsteller, ist am Neujahrstage verschieden. Er war Nitter des rothen Adler-Ordens 3. Kl. mit der Schleife und mit Schwertern, Kommandeur des Anhaltſchen Ordens Albrecht des Bä ren und des braunschweigischen Heinrich des Löwen , endlich Ritter des Jo hanniter-Ordens und Beſizer des Dienstauszeichnungskreuzes. Früher Chef des allgemeinen Kriegsdepartements im Kriegsministerium, war der Verstor= bene während der Mobilmachung im Jahre 1850 Chef des Generalstabes des Prinzen von Preußen und das Heer hatte für die Zukunft mit Erwartung auf ihn geblikt. Frankreich.

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Ungefähr 2 Kilometer vom Fort von Vincennes , zwischen Saint Maur und Joinville , wurde vor beinahe zwei Jahren in der Redoute de la Faisanderie eine gymnastische Schule unter der Leitung des Kom Dieselbe hat die Bestimmung , die zu ihr mandeurs d'Argy errichtet. von den Infanterie-Regimentern fommandirten Unteroffiziere und Korporale in einer noch vielfach vernachläßigten Kunst zu unterrichten, die ſie dann ihrer seits in den gymnastischen Schulen der Regimenter lehren sollen. Seit dem Anfange Septembers erhalten die 120 Unteroffiziere und Korporale neben der gymnaſiſchen Unterweisung auch Unterricht in der Musik ; sie erlernen daher außer der Gymnastik des Körpers auch die Gymnastik der Stimme. Ihr Aufenthalt an der Schule währt nur sechs Monate , das ist freilich nicht viel, selbst nicht im Zeitalter des Dampfes und der elektrischen Geschwindigkeit. Emile Chevé , einer der eifrigsten Anhänger und Verbreiter der muſikaliſchen Ideen Galine, hat das Problem, in der genannten kurzen Zeit den Unteroffi zieren und Korporalen Gesangunterricht zu ertheilen , nicht über seine Kräfte gefunden und durch seine Methode in wenig Monaten sehr gute Resultate erzielt.

* Der von Vauban entworfene und vor 70 Jahren begonnene Hafen= damm von Cherbourg ist nun vollendet. Nicht nur gegen das Meer, sondern auch gegen Feinde kann jezt dieſer Hafen Kriegsschiffe jeder Größe schüzen. Der riesige Bau hat 67 Mill. Franks gekostet. Des Dammes Länge beträgt 3700 Meter (beinahe eine Stunde Wegs) , während das Breakwater von Plymouth etwas über die Hälfte lang ist. Der Damm ragt 20 Meter über das Meer heraus. Die äußeren Fundamente , die den Bau gegen die Meereswellen schüzen, bestehen aus 2000 Blöken, deren jeder 20 Kubik-Meter Eine summarische Uebersicht ergibt somit im Ganzen 816,219 Militär mißt und 44,000 Kilogrammes (88,000 Pfd.) wiegt. pflichtige, von denen 5857 er offo abgestellt und 84,008 vom Loose getroffen wurden ; 230,245 waren gesezlich befreit ; 458,160 wurden für untauglich * Das im vorigen Jahre erwähnte wichtige Dekret vom 22. Nov. über erklärt, und 165,904 als überflüffig entlassen ; 42,663 waren abwesend ; die die Formazion von zehn neuen Bataillonen Chasseurs à Gesammtsumme der Befreiungstare beträgt 2,191,500 fl. KM., erlegt von pied lautet seinem ganzen Inhalt nach folgendermaßen : 4672 Individuen. Art. 1. Es werden 10 neue Bataillone Jäger zu Fuß zu 10 Kom= Preußen. pagnien und zwei neue Kompagnien in jedem bestehenden Bataillon dieser Waffe formirt. Die neuen Bataillone erhalten die Nummern 11 bis 20 und * Zur Herbeiführung einer Uebereinstimmung in der Bekleidung die beiden in den früheren Bataillonen errichteten Kompagnien die Nummern der Linien- und Landwehrkavallerie ist die Bestimmung ergangen : 9 und 10. daß die Linien-Husaren am 1. Jänner 1854 statt des Dolmans und Pelzes Art. 2. Zur Bildung der neuen Bataillone und Kompagnien ohne einen Attila von der Farbe des Dolmans, und die Linien-Uhlanen mit der Erhöhung des bisherigen Bestandes der Infanterie werden die sechsten Kon nächsten Neubekleidung am 1. Jänner 1855 statt des Kollets eine Uhlanka | pagnien der dritten Bataillone der 75 Linien-Infanterie- und der 25 leichten zu beschaffen hätten. Die zu diesem Behuf angefertigten Proben ſind Aller- Infanterie- Regimenter aufgelöst. höchsten Orts nunmehr genehmigt, und es ist dabei bestimmt worden, daß Art. 3. Jedes Jägerbataillon erhält folgenden Etat : Stab: der Schnurbesaz des Attilas bei sämmtlichen 12 Linien-Husaren- Regimentern Chef de bataillon als Kommandeur, 1 Kapitän Major, 1 Ka= von gleichem Muster sein soll. Statt des schwarzledernen Kartusch- Bande- | pitän- Adjutant-Major , 1 Kapitän 1 Schießinstrukteur, 1 Lieutenant oder Unter vom Loose Getroffene, 18,805 gefezlich Befreite, 33,857 Untaugliche, 58,812 als überflüssig Entlassene, 141 Abwesende ; Befreiungstare 575,400 fl. von 822 Individuen. In Dalmazien : 10,857 Militärpflichtige, 216 er offo Abgestellte, 588 vom Loose Getroffene, 8455 gesezlich Befreite, 1258 Untaugliche, 941 als überflüssig Entlassene, 376 Abwesende ; Befreiungstare 33,500 fl. von 67 Individuen.

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lieutenant als Rechnungsführer , 1 Lieutenant oder Unterlieutenant als Be- so kann man in den Mantel und die Deke kleinere Gegenstände verpaken Lassen . Eleidungsoffizier , 1 Médecin-major, 1 Médecin- aide- major ; in Summa 8. 4) Die in dem Pake unterzubringenden Stüke werden ungefähr 13 Boll Unterstab : 1 Adjutant =- Unteroffizier , 1 Stabshornist , 1 Korporal hornist ; in Summa 3 . lang und 11 Zoll breit flach gefaltet ; der hiedurch entstandene Körper wird Gefzion hors rang: 1 Sergeantmajor Wagenmeister, 5 Sergeanten in diagonaler Richtung auf das Paktuch gelegt, die Eken des Lezteren werden. (1 erfter, Schreiber der Rechnungsführer, 1 Aufseher der Bekleidung, 1 Büch übereinander geschlagen, so daß alle Theile des Inhalts vor Regen und Näſſe senmeister, 1 Schneidermeister, 1 Schuhmachermeister) , 1 Fourier, 3 Korpo- geschüzt sind. Der so gebildete Pak wird oben und unten mit Riemen zu rale ( 1 zweiter, Schreiber des Rechnungsführers , 1 Kondukteur der Equipa- | geschnallt und mittelft derselben auf den Rüken getragen. ein Büchsenmacher) , 37 Gemeine ( 1 Schreiber des Bataillonschefs , 1 6) Die lederne Halsbinde wird abgeschafft und ist statt derselben nur Schreiber des Bekleidungoffiziers, 2 Büchsenmacher, 18 Schneider, 15 Schuh- ein weißer Hemdkragen zu tragen , der aber über dem Kragen der Uniform nicht hervorstehen darf. macher) ; in Summa 47. Eine Kompagnie zählt : -- 1} ―――――――――――― Als einen Beweis für die Versuchungen , denen die Offiziere: 1 Kapitän, 1 Lieutenant, 1 Unterlieutenant ; in Summa 3. Unteroffiziere und Gemeine: 1 Sergeantmajor, 5 Sergeanten, britischen Soldaten in Ostindien ausgesezt sind , um dem Golde 4 Fourier, 8 Korporale, 25 Jäger 1 KI . und 75 Jäger 2. Kl. , 4 Hornis Australiens nachzugehen, aber auch als einen Beweis der väterlichen Sorgfalt ften, 1 enfant de troupe ; in Summa 120. der Militärbehörden Ostindiens theilen wir den nachfolgenden Befehl des Ge nerals Gomm mit : Der Oberbefehlshaber Indiens erachtet es für seine Pflicht, Der gesammte Etat eines Bataillons beträgt demnach: • Stab 3 der Armee die verderblichen und nachtheiligen Folgen vorzuführen , die für Offiziere 8 Mannschaft ― 47 manche tüchtige Soldaten erwachsen, deren eingebildete Hoffnungen ste zu einer " Sefzion hors rang 30 " " 1200 Auswanderung nach Australien veranlassen. Se. Excellenz hofft, daß 10 Kompagnien 1250 das Schiffal der unglüflichen und irregeleiteten Mannschaften , so wie die 38 Berichte aus der Kolonie, nach denen neue Anfömmlinge nur äußerst schwies 1288 rig sich den nothdürftigsten Lebensunterhalt zu verschaffen vermögen, diejenigen abhalten werde , tie gesonnen sein sollten ein vergleichsweise gemächliches Le Art. 4. Die neuen Bataillone erhalten in allen anderen Beziehungen ben und die Aussicht auf eine Pension im Alter gegen eine ungewisse und eine Organisazion gleich der nach der Ordonnanz vom 28. September 1840 sehr prekäre Zukunft aufzugeben . In den Monaten Oktober , November, De vorgeschriebenen ; die älteren Bataillone erhalten die Vermehrung , wie sie der zember 1852 und Januar , Februar , März und April 1853 erhielten 86 vorstehende Artikel verlangt. Mann die Erlaubniß, nach Australien überzuſiedeln ; von denselben gelangten Die zwanzig Bataillone bilden ein Korps mit selbstständigem Avancement. nur 55 an ihren Bestimmungsort , denn 7 starben auf der Reise von ihrer Art. 5. Die gegenwärtig mit der Leitung des Schießunterrichts beauftrag Garnison nach Kalkutta, 8 starben in Kalkutta beim Abwarten der Einschiffung, ten Lieutenante und Unterlieutenante treten in die Kadres der Jägerkompa- 4 waren genöthigt wegen Mangel der Mittel ein anderes Unternehmen zu er gnien ein . Art. 6. Die Offiziere der Infanterie können ausnahmsweise nach An- greifen, 4 erbaten sich die Genehmigung zum Wiedereintritt in ihre Regi weiſung des Kriegsministers mit ihrem Grade in die neu zu bildenden Ba- menter, 8, die sich nach Australien eingeschifft hatten , kehrten nach Bengalen zurük, da ihr Schiff Schiffbruch gelitten. taillone und Kompagnien übertreten. Art. 7. Die durch die Auflösung der hundert Kompagnien außer Dienst Egypten. tretenden Kapitäne , Lieutenante und Unterlieutenante werden alle augenbliklich die Vakancen ausfüllen, die durch den Uebertritt von Offizieren ihres Grades zu * (Alexandrien, 22. Dezember. ) Abbas Pascha hat in den Ka den Jägern entstehen , sie selbst können gleichfalls in die Jägerbataillone versezt fernen der Abbassia, seiner bei Cairo gelegenen Residenz, ein Truppenkorps werden. von 10,000 Mann gemischter Waffengattung konzentrirt, welches nächster Lage Die Unteroffiziere , Korporale, Tamboure, Hornisten, Gemeine und enfans zu manövriren beginnen wird. Die Truppen werden von dem Kriegsminister de troupe der aufgelösten Kompagnien treten in die anderen Kompagnien ihres El-Hami Pascha, des Vizekönigs ältestem Sohne, unter Anleitung Soliman Regiments. Beim Mangel an Vakancen werden die Betreffenden vorläu Pascha's, befehligt ; die Manöver sollen ein großes Terrain, von Cairo aus fig über den Etat verpflegt. über Bilbeis entlang der Wüste bis Rossette und zurük durch das Delta durch Art. 8. Um der gesammten Infanterie einen gleichmäßigen Vortheil ziehen und werden daher einen ganzen Monat dauern . Diese militärischen aus der neuen Formazion zuzuwenden , werden die Lieutenants- und Kapitäne Evoluzionen haben den Zwek, Abbas Paschas Sohne Gelegenheit zur Aus vakancen , die nicht durch Offiziere der aufgelösten Kompagnien besezt werden, bildung im Militärfache zu verschaffen. (Iftr. 3tg. ) nach dem Alter und außer der Tour auf sämmtliche Offiziere vertheilt, und zwar auf die Unterlieutenante und Lieutenante der Infanterie in dem durch das Ge fez festgestellten Verhältnisse. Tages-Nachrichten.

(Wien.) Seine k. k. Apostolische Majestät haben dem fürst'ich Schwarzenbergs schen Archivsbeamten Adolf Franz Berger für sein überreichtes Werk : Felr Fürst zu - II ―― Durch Generalordre vom 20. Oktober 1853 ist für jede Schwarzenberg, f. k. Ministerpräsident 2c. 2c. einen mit dem A. H. Namens zuge gezierten Präsidentschaft in Ostindien die Formirung eines neuen euros werthvollen Brillantring zusenden zu laſſen geruht. Großbritannien.

3) Das Paktuch hat einen Vard Länge und Breite und besteht aus Ernennungen und Eintheilungen. difem Tuche , welches wasserdicht hergestellt und auf der inneren Seite mit ungebleichter Leinwand gefuttert ist. Dasselbe soll als Umschlag für den Man Mattausch, Anton, Wrazda , Johann Freiherr, Oberlts. von Nassau Infanterie, dann Reymond, Gustav von, Unterlt. von Miguel Jnf., wurden zu Statihal tel und die Bettdeke der Infanterie und Fußartillerie dienen und mittelst eines terei-Konzipisten 1. Kl. in Ungarn ernannt. Vakriemens auf dem Nüken getragen werden. Im Bedarfsfalle kann das Genie - Waffe. - Genies Stab. Kochgeschirr durch einen Niemen oben auf dem Bake befestiget werden, eben Scheidlis, Auguft von , Hptm. 1. Kl., q. t. vom 2. Genie-Reg. , zur Genie-Direkzion

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-II Große Freude hat im ostindischen Heere die General Se. k. Hoheit der durchlauchtigste EH. Marimília n d'Este hat am 7. d. auf ordre vom 10. Oktober 1853 in Bezug auf mehrere Aenderungen in der der Reise nach Modena Innsbruk paſſirt. Bekleidung verursacht. Wir laſſen dieselbe auszugsweise folgen, indem wir Stabsarzt Leibarzt Sr., ist k. den k. Hoheit des 89. durchlauchtigsten Marenzeller bemerken , daß sich vorläufig die Veränderungen nur auf die europäischen Herrn Der Mathiasund EH. pensionirte Johann, Dr. Jahre seines 6. d. im Truppenabtheilungen erstreken . In der Ordre heißt haften es : thie ich Homöopa die der Erfte, den. der bekanntl war Er tlichen verschie Wirkens ndes verdiens Fuhrschen genüge Mannsc europäi 2) Da für die Bagage der ausübte. werk vom Staate unterhalten wird, so wird der Tornister abgeschafft und in * Zu Prag starb am 4. d. der Hauptmann Franz Marchesetti , des Fürft dessen Stelle ein Feld - Mantelsak (field vallise) eingeführt, der hinlänglichen Inf. Reg. , nach längerem Krankenlager. Er war Befizer des Militär - Ver Raum für die Utensilien bietet , die der Mann nicht auf dem Leibe trägt. Jablonowsky dienstkreuzes. t hbarkei t als Der bestehende Tornister dient bis zum Eintrit seiner Unbrauc Feld-Mantelsak für die Infanterie und Fußartillerie ; die reitende Artillerie Personal-Nachrichten. ift bereits mit einem Mantelsake versehen.

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päischen Infanterie - Regiments zu 10 Kompagnien mit einem Etat Se. t. t. Hoheit der durchlauchtigste Herr EH. Albrecht , G. d . K., Militär von 1 Obersten , 2 Oberstlieutenants , 2 Majors , 12 Kapitäns , 20 Lieute und Zivilgouvernenr von Ungarn, ist am 9. d. von Ofen in Wien eingetroffen. nants , 10 Fähnrichen und 920 Unteroffizieren und Gemeinen angeordnet und Der Herr GM. Karl Graf Morzin, von dem souveränen Johanniter-Orden zum zugleich bestimmt worden, daß in jeder Präsidentschaft das neue Regiment als Gesandten und bevollmächtigen Minister am k. k. Hofe ernannt, hat die Ehre gehabt, 3. europäisches benannt werden soll. am 5. d. das Beglaubigungsschreiben Sr. k. k. Apostolischen Majestät zu überreichen .

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24 zu Olmüz ; Seemann, Karl, Hptm. 1. Kl. von der GeniesDirekzion zu Ofen, Inner-Defterr., z. Oberlt. bei jener in Siebenbürgen ; Frank, Josef, Unterlt. q. t. zu jener in Verona ; Kien, Leopold, Hptm. 2. Kl. prov. Genie- Direktor 2. Kl. und Adjutant beim Beschål- und Remont.-Depart. in Siebenbürgen, zum Hein Keil, zu Alt-Gradiska, q. t. nach Munkacs, als Interims-Genie- Direktor ; Unterlt. 1. Kl.; Dubisky , Johann, Wachtmeister des Illirisch-Inner-Defterr. rich, Hotm. 2. Kl. prov. Genie-Direktor zu Brood, q. t. nach Alt-Gradiska, als Beschäls und Remont.- Depart., z. Unterlt. 2. Kl. Genie Direktor; Gerstenbrandt, Josef, Hptm . 2. Kl. von der Genie-Direk Monturs - ekonomie - Verwaltung. zion zu Venedig, q. t. zu jener zu Berona ; Bingler, Ludwig, Hptm. 2. Kl. Bernstein, Josef, Unterlt. 1. Kl. des Inf. -Reg. Nr. 29, q. t. zur Mont. - Dekon. bei der Genie-Direkzion zu Wien, q. t. definitiv zur General- Genie- Direkzion ; Kommission zu Brünn, als Depart.-Offizier. Oppenauer, Aler., Oberlt. bei der Genie-Direk. zu Kattaro, z. Hptm. 2. Kl ; Feld- Klerus. jener zu t. Crusiz , Ottmann, Oberlt. von der Genie- Direkzion zu Verona q. Gretschy, Kaspar, Feld-Kaplan des Huſ.-Regs. Nr. 6, q. t. 3. Inf. Reg. Nr. 48 ; in Venedig. auf eigenes Ansuchen aus der Militär- Seelsorge entlassen Belik , Filipp, Minoris Pionnier - Korps. ten-Ordensprießter der ungarischen Provinz, Feld-Kaplan des 31. Inf.-Reg. Feldärzte. Kuchlbacher, Franz, Hptm. 2. Kl., z. Hptm. 1. Kl.; Graforn , Johann Goler von, Oberlt., . Hytm. 2. Kl.; Sch antin, Franz, Unterlt. 1. Kl., 3. Oberlt.; Böhm, Nikolaus, Dr. Regimentsarzt 1. Kl . und Garnisons- Chef-Arzt zu Arad, q. t. Krügner, Cölestin, Unterlt. 1. Kl. , z. Oberlt.; Kamm, Franz, Unterlt. 2. 3. Romanen-Banater Grenz- Reg.; Minderlein, Josef, Dr. Regimentsarzt 1 . RI., 3. Unterlt. 1. Kl.; Kants char, Ludwig, Feldwebel, z. Unterit. 2. Kl. Kl. des Romanen- Banater-Grenz-Reg . als Garnisons-Chefarzt nach Arad ; Kris ch Gendarmerie. ker, Filipp, Dr. Regimentsarzt 2. Kl. des 28. Inf. Reg., zum Regimentsarzt Berghofer, Rudolf, beim 13. Reg., Bednarosky, Franz, beim 8. Reg., Stulpa, 1. Kl.; Pokorny, Anton, Dr., Regimentsarzt 2. Kl. des 5. Hus.Reg., zum Invalidenhaus zu Padua ; Horalek, Josef. Dr., Ober- und Chefarzt 1. Kl. des Benjamin, beim 2. Reg. und Bukovsky , Karl, beim 6. Reg. zweite Rittm , zu erfte Rittm.; Neumann, Eduard von, 2. Rittm. vom 13. Reg., q. t . zum 8. Jäger-Bata Uons, 3. Regimentsarzt 2. Kl. bei Graf Radeßky 5. Hus.-Reg.; 14. Reg.; Baßo , Josef , 2. Rittm. vom 11., q. t. zum 1. Reg.; d'Egger, Podjukl, Rudolf, Dr., Oberarzt 1. Kl. des 1. Genie-Reg., q. t. 3. 54. Inf.s Gaudenz, 2. Rittm. vom 14., q. t. 13. Reg.; Verständig , Anton, 1 . Reg. , Molitor, Franz, Dr. Oberarzt 1. Kl. des 54. Inf. Reg. , q . t. zum 1. Feft.-Art -Bat. als Chefarzt ; Konschil, Josif, Dr., Oberarzt 1. Kl. des Reg.-Adjutant des 13. Reg. beim 7. Reg., Prückner, Thomas, vom 15., beim 2. Reg. und Egkh von Hungersbach, Moriz Freiherr, von der General-In Gradiskaner Grenz - Reg. , q. t. j. 17. Inf. Reg.; Auguftinovic, Georg, Dr., spekzion, beim 11. Reg., Oberlis., 3. 2. Rittm.; Menhard, Paul, Oberlt. vom Oberarzt 1. Kl. des Oguliner Grenz- Reg., q. t . 3. 61. Inf. Reg.; Berger, 5., q. t. 3. 7. Reg.; Hollefeld , Franz, Oberlt. des 3. Regs., 3. 1. Rege. Moriz, Dr., Oberarzt 1. Kl. des 51. Inf.-Reg , q. t. zum Garnisons- Spital zu Adjutanten ; Rossi, Heinrich, beim 15. Reg., 3ych o wski , Marzell, beim 4. Verona ; Lysek, Johann, Dr. des 46. Inf. Reg. , und Poduschka, Karl, Dr., des 3. Art Reg. beide Oberärzte 2. Kl., zu Oberärzte 1. Kl.; Fentler , Karl, Reg., Wolken sperg, August Freiherr von, beim 11. Reg., Sir korsky, Dr., Oberarzt 2. Kl. des 17. Inf. Reg., q. t. z. 13. Inf. Reg.; Bakony, Wenzel, 1. Reg.-Adjutant des 4. Regts., Piero czynski, Ferdinand, 2. Regs. Adjutant des 4. Regs. und Richter, Anton, beim 6. Reg. Unterlts., 3. Obers Josef, Dr., Oberarzt 2. Kl. des 3. Kür. Reg., q. t. zum 37. Inf. Reg.; Bons lients.; Kudlich, Franz, Unterlt. des Inf. Reg. Nr. 34, q t . zum 1. Reg.; faing, Johann, Dr., provisorischer Oberarzt des 3. Inf. Reg., zum wirklichen Palliardi, Alfred, Unterlt. des Inf.-Reg. Nr. 13, q. t. z . 2. Reg.; Rubly, Oberarzt 2. Kl.; Horinek, Alois, Dr. der Medizin und Chirurgie, feldärztlicher Eduard, Unterlt des Inf. -Reg. Nr. 60, q. t. z. 5. Reg.; Terzaghi , Heinrich, Aspirant, 3. wirklichen Oberarzt 2. Kl. bei Graf Schlik Hus.-Reg.; Behfel, Unterlt. des Inf.-Reg. Nr. 34, q. t. z. 6. Neg.; Hafenbrödl , Hermann Anton, Dr., provisorischer Oberarzt des 22. Inf. Reg., zum wirklichen Oberarzt Ritter von, Unterlt. des Inf. Reg. Nr. 14, q. t. 3. 13. Reg. 2. Kl.; Köllner, Ignaz, Dr., provisorischer Oberarzt das 40. Inf.Reg., zum Militär- Polizei - Wach - Korps. wirklichen Oberarzt 2 K .; Hilpert, Anton, Ober-Wundarzt des 6., q. t. zum Wodak, Ignaz, Oberlt. ? von der Abtheilung zu Lemberg, q. t. zu jener in Wien, dage: 2. Uhl. Reg.; Wazke, Josef, Ober-Wundarzt des 48. Inf.Reg., q. t. zum. gen Heilmann , Karl, Oberlt. von der Abtheilung zu Wien, q . t. zu jener Oguliner Grenz-Reg.; Lukas, Josef, Ober-Wundarzt an der Militär-Akademie zw in Lemberg ; Syrbu, Nudolf, Kadetfeldwebel des Romanen-Banater Grenz-Inf. Wiener Neustadt auf sein eigenes Ansuchen entlassen. Reg. Nr. 13, 3. Unterlt. 2. Kl. bei der Abtheilung zu Brúnn. In den Adelsstand mit dem Prädifate von " Göttsburg wurde erhoben : Oberstlt Militär- Gestüts- und Remontirungs- Branche. Gustav Göttmann, vom 7. Drag.-Reg. Fürst Windischgräz. Müller, Josef, Unterlt. 1. Kl . beim Beſchäls und Remont .-Depart. in Illirien und

(Am 9. Jänner .) Die Majore : Arnhold, in Bension, Neue Zufuhr aller Sorten Angekommen in Wien. Graf Messe vom 1. Uhl.-R. , n. Stam (Am 7. Jänner.) Hr. Feldmarschalllieut. Bar. Bianchi, nach Verona, - Reinbold, vom 37. JR. , nach Großwardein. aus Pesth (Stadt Frankfurt) . — Oberst Bar. Weffeleuy, pfen, Thee aus China, im Armeestand, aus Hadad (Stadt Nr. 66) . Major Die Hauptlt.: Pokorny, vom 48. JR , nach Dresden, Straßer vom 2. Graf Meffe, vom 1. Uhl.-R., aus Stampfen (Stadt Nr. v. Larisch, vom 61. JR. , nach Krakau, darunter der gesunde, sehr beliebte Sans 1099) . ---- Rittmftr. Seibert , vom 8. Hus.-R. , aus Wels JR., nach Preßburg. (Stadt London) . (Am 10. Jänner.) Die Herren GM. v. Kubriaffefy, inshi ( russ . Familien - Thee) à 4 fl. per (Am 8. Jänner.) Die Herren FMk . Bar. Wernhardt, u. Urban, und Majer Pötting, vom GOMSt. , nach Oedens Wiener Pfund bei Graf Drastowis , aus Graz. Oberst v. Adelsberger, burg. C.Trau , vom 1. Genie-R , aus Krems (Stadt Frankfurt). - Die erste Thee-Handlung, Wien, Wollzeile Nr. 770. Hptlt.: Trost, in Pens. , aus Znaim (Stadt Nr. 1105), v. Larisch, vom 61. JN., aus Piacenza (Leopoldst., Nords Achter Ausweis. bahngasthof). - Die Rittm.: Graf Palffy , vom 3. Huſ. Reg., aus Malaßka (Stadt Nr. 1156), - v. Grill , in der bei J. B. Jüngling eingegangenen Gelder zur Ins Gründliche und schnelle Heilung Pens., aus Krems (Stadt, Dreifaltigkeit), ―――― Dnitsch, Duitsch , in validen - Betheilung am Vermählungsfeste Sr. k. k. Apoft. Majestät. Pens., aus ung . Hradisch (Josefstädter Kavallerie - Kaserne) äußerlicher Krankheiten und (Am 9. Jänner.) Die Hauptleute : Wallenweber, vom Von Sr. Em. dem hochw. Hrn. Erzbischof von Zara nach 60. Infanterie - Regiment , aus Prag ( Stadt , Scheller fr. 42 fl. 4 Porto . kr 18 Abzug deren Folzen, hof), Poffawek, vom Warasdiner-Kreuzer GR., aus Von St. Erz. dem Hrn. F3M. Grafen A. K. 2 fl. nach einem ganz eigenen, vielfach erprobten, neuen Graz (Wieden, gold. Lamm), ― Dietl, vom Kaiser Jägers Von der f. f. Pionnier-Abtheilung in Verona 2 fl. Reg., aus Parma (Penzing Nr. 191) . und schmerzenlosen Heilverfahren , von einem durch Von dem Bürgermeisteramt in Temesvar 2 fl. (Am 10. Jänner.) Die Hptlt.: Kubik, in Bens., aus Vom t. t. Plaz-Kommando in Raab 3 fl. 20 kr. vieljährige Brivate und Spital - Praris vertrauens Brünn (Stadt Nr. 74), v. Kastenholz, vom 7. JR., würdigen Homöopathen und ehemaligen Sekundārazt detto detto in Venedig 2 fl. eines . f. Militärspitales. Ordinazion : Täglich Zeller , v. 1. JR., aus Graz (Alservorstadt Nr. 141), detto detto in Mailand 2 fl. Genies vom Tile, aus Ankona (Breitenfeld Nr. 94) , von 12-3 Uhr für Herren. Von 3-4 Uhr für betto detto in Innsbruk 2 fl. Frauen. Stadt, Hohenmarkt Nr. 514 , 1. Stok. Es flab, aus Semlin (Alservorstadt, rothes Haus). - Die Von König der Belgier Infanterie 1 fl. Rittm.: Stöhr, vom 8. Huſ.-R., aus Wiſchau ( Stadt, wird auch durch Korrespondenz behandelt. Bon Baron Benedek Infanterie 2 fl. 40 kr. (ab Porto 23) Neustädterhof), - Baron Miltig, vom 2. Kür.-Reg., aus 2 fl. 17 fr. Dedenburg (Stadt Nr. 1142). Von Großfürft Michael Infanterie 5 fl. Für Bruchleidende ! D Abgereiset. 2 fl. Von Thurn Taris " (Am 7. Jänner.) Hr. FML. v. Gerstner , nach Graz. 2 fl. Von Erzh . Rainer " Diätetik, Behandlung u. Heilung Die Oberflts .: v. Wiedemann , vom 56. JR. , nach Mais Von Erzh. Albrecht 2 fl. " der land, v. Jvicic, vom 1. Uhl.-R.,_nach St. Georgen. Vom lombard. Artillerie - Zeug - Verwaltungs - Distrikt in Leisten , Schenkels, Nabel: und Die Majore : v. Nagy, vom 25. JR., nach Verona, Venedig 8 fl. 20 fr. Bauchbrüche, Graf Vom 4. Artill.-Regiment 2 fl. Baron Marburg, vom 4. Uhl.-N., nach Moor. Pötting, vom 57. JR., nach Prag, -- Plochl, v. 4. JR., Vom 9. Jäger-Bataillon 2 fl. mit Anweisung , sich gegen diese oft lebensgefährlis Gebrechen zu schüzen. nach Komorn. Die Hptlt. Stuchlik, vom Titler GR., Vom 1. " in Frankfurt 2 fl. (ab Porto nach Presburg, -- Roth, vom 22. JR., nach Preßburg, Mittheilung eines neuen für verläß Nebst 16 fr.) 1 fl. 44 fr. v. Taulow, vom 14. JR. , nach Graz, -- Brecht, vom 7. Von Sachsen Kürraffier 2 fl. lich gehaltenen Mittels zur gründlichen Hei Rittmstr. Prinz zu Von der Monturs -Defon. -Kommission in Graz 2 fl. Jagerbat , nach ungar. Hradisch. lung dieser Unterleibsschäden ohne Operazion. Fürstenberg, vom 8. Huf. -Reg., nach Wels. Summa 52 fl. 23 fr. Gemeinverständlich dargestellt. (Am 8. Jänner.) Oberflieutenant von Bacsak , in hiezu laut 7. Ausweis . . 5 Dukaten 275 fl. 8 kr. Zu haben beim Verfasser : Wien , Hohenmarkt Nr. 514, Pens., nach Gmunden. -- Die Majore : v. Grohmann, v. im 1. Stof, während den Ordinazionsstunden tåg, Zusammen 5 Dukaten 327 fl. 31 fr. Hörnes , vom 14. JR., 4. Huſ.-R., nach Peſth, - nach lich von 12 bis 4 Uhr Nachmittags. Die Ab für die 2 Auflage von 800 Frem Graz, - v. Sterr, vom 3. Kür.-R., nach Vesth. 80 fl. - fr. plaren fr. 6 à Preis 1 fl . K. M. , mit franko Postzusen Hptlt.: Clanner, vom 1. Art.-R. , nach Graz, -- Meschede, dung 1 fl. 6 fr. K. M. vom 6. JR., nach Krakau, Starf, vom 44. JR. , nach Somit einstweilen 5 Dukaten 247 fl. 31 fr Prag. - Rittm. Rogayeky, vom 1. Uhl., n. Preßburg. Wien, am 7. Jänner 1854. Druk von Karl Gerold und Sohn Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld.

Desterreichischer

Beitschrift für

Nro. 4 .

Samstag,

Soldatenfreund .

militärische

den 14.

Jänner

Interessen.

1854 .

VII.

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 kr. , vierteljährig 1 fl. 30 kr. , für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 kr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr. , halbiährig 4 fl. 20 kr. K. M. , um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesendet erhalten. - Einzelne Blätter 6 fr . K. M. Prânumerazion wird angenommen im Komptoir des " Soldatenfreundes “ (Stadt, Wollzeile Nr. 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingesendet werden wollen. Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K. M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K. M zu berichtigen kommt. -- Anonime Beiträge werden nicht berükſichtiget.

Hohenfriedberg ―― der Kreuzberg.

| dürften vielleicht später noch einmal auf die beiden Schriften des Major, v. Luck zurükkommen, nachdem wir vorläufig den Offizieren unserer Armee, wel Ansichten über Reiterei und Manöver von W. v . Luck, che in Preußen waren, überlassen müſſen, ihr Urtheil darüber auszusprechen . “ So weit die Beurtheilung . Major a. D. Berlin 1853, bei Schneider. Was nun die Andeutung betrifft, daß die (in Preußen) bestehende Ein Buch, geeignet nur Schaden anzurichten und in keiner Beziehung Preßfreiheit ein vornehmes Ignoriren der öffentlich ausgesprochenen Anga zu nüzen. Mag dasselbe noch so nachsichtig beurtheilt werden, immer ent ben nicht gestatte und der Angegriffene sich vertheidigen müsse , so kann die steht schlüßlich die Frage : was wollte der Herr Verfasser bezweken ? gab Nedakzion dieses Blattes nicht umhin hinzuzufügen : daß die Vertheidigung es kein anderes Auskunftsmittel, um eine anerkannt ausgezeichnete Armee nur dann geboten ist, wenn der Angriff die Grenzen des Anstandes nicht überschreitet. Daß in Preußen selbst noch keine ernste Stimme gegen dieses vor öffentlichen unliebſamen Bemerkungen zu schüzen ? 3wei uns zugegangene Besprechungen über das Werk entheben une Buch laut geworden ist, liegt vielleicht daran, daß man den plumpen An eines weiteren individuellen Urtheils ; indem wir diese im Intereffe der gu griff nicht der Ehre einer Erwiederung werth hält. Die sonst so rüstige ten Sache veröffentlichen , können wir gleichwohl nicht umhin, dort wo es und wachsame "I Wehr-Zeitung " würde sich eine solche Gelegenheit nicht haben entgehen lassen, fie muß also triftige Gründe dazu haben, die v. Luck nöthig, unsere Ansicht geltend zu machen. sche Schrift vollständig zu ignoriren, nachdem sie den offenkundigen Unſinu in Die erfte vom Auslande eingegangene Kritik lautet : „ Dieses Buch hat einen eigenthümlichen Eindruk auf uns gemacht. den Vorschlägen, die Herr von Luck in jener ersten vorjährigen Schrift von Was muß es den Verfasser gekostet haben, "1 die Schwächen und Gebrechen sich gegeben, auf schlagende Weise aufgedekt. Wir kennen die Gründe nicht, "1 feines Heeres " öffentlich bekannt zu machen ? Sind die gerügten Mängel " welche die " Wehr-Zeitung zu dieſem auffallenden Stillschweigen veranlas= und ähnliche Fra- sen, aber wenn wir nach unserem eigenen Gefühle urtheilen, so müſſen wir ? Diese nicht sie wirklich vorhanden ? Warum ändert man - Herr von Luck hat die Mitarbeiter der Wehr gen drängten sich uns unwillkürlich auf und erzeugten eine große Mißftim es vollkommen billigen. Zeitung mit der niedrig komischen Wizelei des „Kladderadatsch" angegriffen mung in uns. Daß der Verfasser sein Vaterland liebt, spricht aus jeder Zeile seiner und sie herabzusezen versucht. Gegen solches Gebahren in der Militär-Li Schrift und gern glauben wir ihm, daß " er nicht diesem oder jenem bösen teratur ist stillschweigendes Achselzuken die einzige Waffe. Auch wir würden Triebe Raum gegeben " als er schrieb . Warum aber mit großer Schärfe der sie bei ähnlichem Angriffe wählen. Deffentlichkeit übergeben, was den Behörden zu übergeben war ? Diese Frage Am Schluffe der vorangeschikten Besprechung wird der weitere Wunsch fand ihre Beantwortung, als wir das im vorigen Jahre erschienene uns ausgedrükt, es möge jenen k. k. Offizieren gefallen, welche in Preußen wa unbekannt gebliebene Werk des Verfassers : " Geht nicht die Mittelstraße, denn ren, das weitere Urtheil über die Broschüre folgen zu lassen . Ein solches fie wird euch halsbrechend " gelesen hatten. Die "/ hochstehenden Personen, " liegt uns nun ebenfalls vor, verfaßt von einem k. k. Kavallerie - Offi denen die erste Handschrift zur „ Durchsicht" übergeben worden war, hatten zier, der zwar mit den Verhältnissen der preußischen Armee nicht persönlich fte nicht beachtet, und so glaubte der Verfasser sein Werk der Beurtheilung vertraut, doch berufen ist, ein Urtheil abgeben zu können . Es ist dies für Aller übergeben zu müssen, damit durch das Hin- und Herreißen desselben den Herrn Major von Luck allerdings kein vortheilhaftes , aber von dem dem Vaterlande genügt werde, indem dadurch das Wahre an den Tag kom Standpunkte der befreundeten k. k. Armee ausgehend , ein unparteii . men müsse." Es gereicht unseren preußischen Kameraden zur Ehre, daß ein sches und lautet : " Als ich in Nr. 98 des " Soldatenfreundes " die Ankündigung dieser Offizier aus ihrer Mitte Freimuth genug besaß, zwei solche Bücher zu schrei ben und, daß das Heer hochherzig den gerechten und wohlmeinenden La Schrift und die dabei angebrachte buchhändlerische Empfehlung : " Diese del ertragen konnte. " Hat der Verfasser viel Neues gebracht ? Hat er interessante Schrift enthält eine scharfe Kritik der preußischen Kavallerie, " Wunden aufgedekt, die von Niemand geahnet worden sind ? Nein. Den las, da glaubte ich eine jener geistreichen, sich stets in den Grenzen militá noch gebührt ihm das Lob fein eigenes Volk auf Schwächen aufmerk rischer Schiflichkeit bewegenden Abhandlungen erwarten zu dürfen, wie fie - ich erinnere nur an fam gemacht zu haben , die Fremden nicht ganz unbekannt geblieben sein uns früher so oft aus Preußen zugekommen sind konnten, wenn gleich sie dieselben, namentlich das Landwehrsystem, nicht in die : " Sechs und Zwanzig Friedensjahre" und an die „kaval Dem Lichte gesehen haben mochten, mit denen sie von dem Verfasser beleuch leristischen Briefe" bin aber sehr unangenehm enttäuscht worden. tet werden. Die beiden, zusaminen gehörenden Schriften find in einer Art Wenn die preußische Militär- Literatur früher so regsam , quantitativ und qualitativ so fördernd, jezt, wo keine Zensur sie mehr einengt, solche Pam geschrieben, wie dergleichen Bücher nicht geschrieben zu werden pflegen . Ein unerschöflicher Humor waltet in ihnen, und wie man auch gesinnt phlete hervorbringt, so haben wir wahrlich keine Ursache mehr sie zu benei oder gestimmt sein möge, einmal angefangen muß man sie auslesen. Wir den und mit Stolz glaube ich behaupten zu können, daß eine solche Schrift empfehlen beide Werke nicht allein allen Öffizieren unserer Armee , sondern in Desterreich gar nicht erscheinen kann, nicht etwa, weil sie nicht erschet auch allen unseren Landsleuten , denn es wird sie mit Stolz und Freude nen dürfte, sondern weil kein österreichischer Offizier, gleichviel im Dienst, erfüllen, daß unser Kaiser die Erfahrungen der lezten Zeiten vollständig be- oder außer Dienst, so schreibt, - ja mehr als das ――― weil keiner fo nuzt und alle Mängel und Gebrechen abgeschafft hat, welche der Verfasser denkt! erwähnt. Ob alle diese Mängel und Gebrechen wirklich in der preußischen Herr von Luck muß selbst ein ganz außergewöhnlich vortrefflicher Of Armee obwalten, vermögen wir nicht zu beurtheilen. Es läßt sich erwarten, fizier sein, seine Fähigkeiten und Leistungen müssen das bekannte Maß der daß nicht alle Gegner des Verfassers sich auf das hohe Pferd sezen wollen, Leistungen anderer Offiziere sehr weit überragen, daß er den Muth hat, in um in der leichtesten Art mit ihm fertig zu werden, indem sie sprechen, er dieser Weise als Richter über Einrichtungen und Personen aufzutreten , die sei ein alter Raisonneur, der das Ding nicht verstehe, weil Gott den Ver- wir bis jest in Desterreich anders beurtheilt zu hören gewohnt waren . Wie ftand nur mit dem Amt verleihe, " sondern daß die Tadelsaussprüche, wenn gesagt, ich muß das annehmen, da er sich doch sonst sagen müßte : „Wie kann dein Buch auch nur den geringsten Eindruk auf einen preußischen Ka fie unbegründet find, auch gründlich widerlegt werden. Ein Schweigen der höchsten Behörden wäre ein Geständniß, daß der Verfaffer die Wahrheit gesprochen habe. Die Preßfreiheit gestattet kein vornehmes Ignoriren öffentlich ausge sprochener Angaben, sondern wer angegriffen ist, muß sich vertheidigen. Wir

vallerie-Offizier machen, wenn er deine Leistungen , dein militärisches Wissen und deinen Beruf zu so herabsezender Kritik mit deinem Buche vergleicht? " Da ich also die Berechtigung des Verfaffers zu seinem Auftre ten als eifernder Schriftsteller nicht kenne, so muß ich nach seiner Schrift

26 und Schreibweise annehmen, daß er ric- Offiziere der preußischen Armee ist, er über die Prinzen des königlichen Baden u. s. w . über nach Allem

einer der ausgezeichnetsten Kavalles | denn sonst würde die Art, mit der Hauſes, über die lezten Feldzüge in was man hier davon hört _________ ver-

gen wir in diesen Blättern keine Probe geben . Er widersteht. unserem Ge fühl so vollständig, daß wir in der militärischen Literatur keine Schrift ken nen, die wir dieser an die Seite fezen können. So haben die demokra tischen Offiziere Wiesner, Rüstow u . f. w. auch geschrieben, obgleich aus

diente Generale, über Orden, Manöver, das Kriegs-Ministerium, furz Alles sonstigen Wahrnehmungen hervorzugehen scheint, daß man dem Verfasser sehr und Alle - aburtheilt und abspricht, geradezu unbegreiflich sein. Belfert Unrecht thun würde, wenn man eine ähnliche Gesinnung bei ihm voraus irgend ein Anonymus aus seinem Verstek gegen Personen und Zustände, sezen wollte ; desto weher thut dem gebildeten Ohre aber dieser Ton. nun so ist man bald über die Motive im Klaren, tritt aber ein StabsoffiAus der Einleitung ersieht man, daß Herr von Luck für seine frühe zier mit seinem Namen als strenger und murrender Beurtheiler der eigenen Armee auf, fo liegt allerdings der Gedanke nahe, daß wir es hier mit einem ganz eminenten Offizier zu thun haben , dem diese Armee von vorne herein eine Berechtigung dafür zugesteht. Schließen wir indeffen hier in Desterreich von dem, was wir auch ohne nähere Kenntniß der inneren Zustände in der preußischen Armee , be urtheilen können, auf das, was Herr Major von Luck von diesen Zustän den sagt, so können wir doch nicht umhin, troz der gewiß vorhandenen vorzüglichen Leistungen des Verfaſſers im Felde, Reitbahn und in der ―― anzunehmen, daß er übertrieben, unverdient herabgesezt und Kanzlei das Ziel weit überschoffen hat. Ich will nur ein Beispiel wählen, weil es Seite 54 sagt Herr von Luck von den in deutlich macht, was ich meine. der preußischen Armee dienenden Prinzen deutscher Fürstenhäuser : " Man darf sich nicht wundern, wenn jedes Heer die Sprößlinge sei nes Herrscherhauses nicht nur gern in seiner Mitte, sondern auch ―― wenn

ren Schriften viele Tadler und Gegner gefunden hat. Er versucht, sie ein zeln abzufertigen. Wer aber die Verhältnisse nicht kennt, an dem gehen die ge spizten Stachelreden spurlos vorüber und es bleibt nur der Eindruk übrig, daß Herr von Luck wenig Beifall mit seinen früheren Schriften geerntet hat , welcher Eindruk um so lebendiger wird, sobald man sein Höhen friedberg und Kreuzberg ausgelesen. In jedem militärischen Leser muß er nothwendig die Zahl seiner Tad ler vermehren, wenigstens im Auslande muß dies durchgängig der Fall sein, wo man nicht einmal versteht, was spiz sein soll, da es ganz einfach grob erscheint , eine Ausdruksweise, die man bisher nur bei Gegnern der Armeen und des Soldatenstandes im Allgemeinen, auch wohl bei Militärs über andere Armeen, aber in diesem Maße wohl noch nie bei einem Offizier über die eigene Armee gefunden hat. Herr von Luck nennt Seite 9 seine Art zu Raisonniren eine he is tere und nefende Art. Heiter vielleicht , wenn auch in anderer Rich

gleich ohne Erfahrung und Sachkenntniß , mit Freuden an seiner Spize feht. Es liegt darin gewissermaßen ein Beweis des Vertrauens , der achtenden Liebe Seitens des Fürsten, der sein Kind sorglos seinen Getreuen überliefert. Sie werden schon wachen, schon helfen, schon schüzen !"

tung, als der Verfaſſer es beabsichtigt, aber nekend können wir offenbare Unschiflichkeiten gegen die Prinzen des königlichen Hauses nicht nennen. Leider fehlt uns die genauere Kenntniß der Verhältnisse , um Herrn von Luck widerlegen zu können, was hoffentlich von preußischen Federn gesche=

" Anders dagegen ist es, wenn ausländische appanagirie und einhei hen wird, aber an dem Gefühl fehlt es uns nicht, daß ein österreichischer mische mediatisirte Prinzen auf Bevorzugungen Anspruch machen, die durch Offizier sich einen solchen Ton gegen die Mitglieder des Kaiserhauses nie nichts gerechtfertigt sind, die in der eingeborenen Liebe der Unterthanen zu und nimmer erlauben würde. ihrem Herrscherstamme keine Fürsprecherin finden. In solchen BegünstigunVon der eigentlichen Sache der preußischen Kavallerie ift in gen liegt, wenn man will, eine doppelte Kränkung der Armee. Einmal ist es schmerzlich, sich um die mühevoll verdiente und nähernde Stellung durch junge Leute gebracht zu sehen, welche die etwanigen Verdienste ihrer Ahnen als Erwerbsquelle benuzen , und zweitens thut es weh , seine einge

dem ganzen Machwerk von 156 Seiten kaum auf zwei Seiten hinter ein ander die Rede. - Von einem Zitat aus der Rolle des Fallstaf in ein anderes aus der Bibel, Ausfälle gegen Theater-Direktoren , eine Menge der im übrigen Deutschland übelberüchtigte Berliner Wize , wie : „ So ist

borenen Fürsten, an die man mit tausend Banden gebunden ist, auf eine und dieselbe Stufe mit den Nachkommen kleiner Prinzen gesezt zu sehen, deren Thrönchen seit Jahrhunderten der Gegenstand allgemeiner Wizelei gewesen sind. " Daß in den Armeen ja mitunter auch heimische und nicht heimische Nichtfürften, ohne den leiseften thatsächlichen Beweis einer auch nur mittelmäßigen Brauchbarkeit in die Höhe ges schnellt werden, kann mit der obengedachten Prinzen- Begünstigung nicht versöhnen, sondern muß sogar dann um so tiefer verwunden, wenn eine sogenannte Einweihung in, oder Prüfung über den praktiſchen Dienst vorhergeht u. s. w."

Armee dienen. Sind aber alle Angriffe gegen die preußische Kavallerie und gegen die Zustände in der preußischen Armee so durchaus ungeschikt, grund los und von einem Offizier unerwartet, wie dieser gegen die in einer grö ßeren Armee dienenden und mit achtungsvoller Rüksicht behandelten frem den Fürstlichkeiten, so erwekt das kein günstiges Vorurtheil für die Ab sicht, mit der das ganze Buch geschrieben ist. Nach der Ansicht des preu-

es, sagt Schulze" u . s. w. Alles das bunt durch einander und nur hin und wieder eine Zeile über die Kavallerie ! Wir müßten die preußische Armee bedauern, wenn es wirklich so mit ihrer Kavallerie bestellt wäre, wie die Schilderungen des Major von Luck es theils geradezu sagen, theils ahnen lassen, und es thut uns leid, daß wir nicht aus persönlicher Kennt= niß das bekräftigen können, was österreichische Offiziere, welche sie in den lezten Jahren gesehen, über sie urtheilen. Aber wie gesagt gerade dieser Gegenstand liegt aus unserem Bereich und die ganze Auffassungsweise und Darstellungsart des Verfaſſers zwingt uns dazu, daß wir ihm auf dieses Feld nicht folgen wollen. Wenn der Verfasser nach all diesem Negiren , Tadeln und Verhöh nen nur auch mit irgend einem Vorschlage zur Besserung, irgend einer Idee hervorträte, die lebensfähig oder nuzbar wäre, so könnte man wenigstens etwas leichter über das unbehagliche Gefühl dieser Gallimathias - Lektüre hin - durchaus nichts dergleichen ! Ein Wiz wegkommen ! -Aber Aber nichts nichts und oft ein recht übel angebrachter ersezt den Vernunftgrund, ein Zitat foll Gelehrsamkeit andeuten, während es nur Belesenheit beweist. So fängt das Buch an, so endigt es und mitten inne bleibt nichts irgend Haltbares und Greifbares was für die daran gewandte Zeit nur in etwas entschädigte. Es fann, namentlich im Auslande nicht daran fehlen , daß einer oder

sischen Majors von Luck wären demnach die Namen eines Prinzen son Hessen- Homburg bei Fehrbellin, eines Leopold von Dessau und seiner heldenmüthigen Söhne, die preußischen Generale des Hauses Braunschweig, die Hohenlohe , Nassau , Bewern , Kurland, Hessen Filippsthal, Holstein, Gottorp, Plön und Bef, die meklenburgischen Häuser aus den Geschichtsbüchern der preußischen Armee zu streichen ; denn auch diese Kriegshelden müssen einft ihren Dienst in der preußischen Armee begonnen haben , auch sie müssen einst irgend wo bevorzugt gewesen sein, um überhaupt diesen Dienst zu wählen. Welchen Namen müßte Desterreich entsagen, wenn das Prinzip des Majors v. Luck ein irgendwie Beachtenswerthes wäre ? Prinz Eugen war in der That kein geborener Desterreicher, aber er war ein glorreicher österreichischer Feldherr ! Ein solches Raisonnement muß man daher vollständig in das Gebiet der unzufriedenen Phrase verweisen. Eine besonders heftige Abneigung gibt der Major von Luck gegen Orden überhaupt und gegen einzelne Ordensverleihungen kund. Mitten unter ganz anderen Gegenständen kommt er immer wieder darauf zurük und scheint damit an ein schon früher geliefertes Buch, das uns nicht zu Ge-

der andere, von dem militärischen Range des Verfassers verführt und von dem Umstande zutraulich gemacht, daß ein Stabs- Offizier der Kaval lerie die eigene Waffe im eigenen Heere doch wohl zu beurtheilen ver stehen müsse meint : Gewiß sind doch viele Wahrheiten in dem Buche ! " und es ist für den österreichischen Kavallerie - Offizier eben kein unerfreuliches Gefühl, daß er sich sagen muß, so wie es dort geschildert wird , ist es doch bei uns nicht ! das kann mich aber nicht abhalten, diese Behandlungsart des an und für sich allerdings wichtigen Stoffes abzuweisen und für mich und die Kameraden, mit denen ich darüber gesprochen, zu erklären, daß wir die preußische Kavallerie, ihre Führer und die Verhältnisse, in denea ste fich bewegt, für beffer halten, als Herr von Luck sie schildert. Es gibt keine Armee, keinen Theil einer Armee, weder als Waffengattung, noch als Ka tegorie von Persönlichkeiten, die nicht in ähnlicher Art anzugreifen wäre, oder selbst im Gespräch der Wachtstube, des Kaffeehauses oder des Spazierrittes schon ungefähr gleichlautend besprochen worden wäre. Aber die „ linge sale " gehört wahrlich nicht vor das große Publikum und das Waschen derselben wird leicht zum Gewäsch. Wir können jedem österreichischen Offizier nur abrathen, einen Gulden

Ueber dies von dem Verfasser gewählte Thema zu einem Angriff, fönnen wir urtheilen, weil deutsche Fürsten und Fürstensöhne auch in der f . f. Armee dienen und wir fügen hinzu, zur Freude und zum Stolze der

richte gekommen ist, und nach diesen Spezimen zu urtheilen , auch wohl und 7 Kreuzer K. M. an den Ankauf dieses Buches zu wenden, denn wir kaum unser Intereſſe anregen dürfte - anzuknüpfen. Es ist damit wie mit halten keinen kaiserlichen Offizier für schadenfroh genug, sich an dieser allen Raisonnements, die sich an einzelne Uebelstände eines Systems knus Schrift eines preußischen Stabs - Offiziers zu ergözen . " pfen und aus diesen die Untauglichkeit oder Unzwekmäßigkeit des Ganzen deduziren wollen. In welchem Tone dies Herr von Luck thut , davon mö

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Die Belagerung von Rom durch die Franzosen im Jahre Gegen die erstere feindliche Batterie wurde die Kontrebatterie Nr. 1 für zwei 16 -Pfünder und eine 22 Zentimeter-Haubize hinter der Parallele 1849 *). auf 560 Meter vom Hauptplaz fast auf der Kapitale des Bastion 6 (Fortsezung.) gegen leztere die Batterie Nr. 2 für zwei 24 -Pfünder und eine 22 Zenti Eröffnung der ersten Parallele in der Nacht vom 4. zum meter-Haubize am äußersten rechten Flügel der ersten Parallele erbaut. 5. Juni. Die Batterie Nr. 1 , freiliegend, wurde um 9 Uhr Abends begonnen, 300 zu waren Hauptwall war um 4 Uhr Morgens armirt und feuerte um 6 Uhr. Die Batterie 2, Die Entfernungen der ersten Parallele vom Meter angenommen , die Hauptpunkte der verschiedenen Richtungen schon in erst später mit der Parallele in Verbindung gesezt , wurde auch um 9 Uhr der Abenddämmerung von den zwei höheren Ingenieur- Offizieren auf dem Abends angefangen und um 6 Uhr Morgens fertig, feuerte aber erst drei Boden markirt und vom General Vaillant , in Voraussicht eines heftigen Stunden darnach um 9 Uhr, wegen eines Unfalls mit einem 24 -Pfünder. Feuers vom Plaze, befohlen worden, daß die Besazung der Villen Valen Am 5. Juni und in der darauf folgenden zweiten Nacht wurde, die tini und Corsini gegen 10 Uhr Abends ein Gefecht mit dem Feind enga erste Parallele von 900 Arbeitern in ihrer bis dahin errichteten Ausdeh nung auf drei Meter erweitert und stellenweise mit Auftrittsstufen für die gire und lebhaft unterhalte. Für die erste Angriffs -Operazion wurde das Ingenieur-Kommando Schüzen versehen. Bau der Batterie Nr. 3. in zwei getheilt, und zwar das erste mit dem Bataillons.Chef Goury und Kapitän Veilhan für den rechten - das zweite mit dem Bataillons : Chef In eben dieser, der zweiten Nacht vom 5. zum 6. Juni wurde der Dufort und Kapitän Boissonnet für den linken Flügel. Jedes Kommando Bau der Batterie 3 gegenüber beiläufig der Mitte der Angriffsfronte, 210 Meter von der linken Face des Bastion 6 und 270 Meter von der rechten hatte zwei Sappeur-Brigaden und bei 600 Arbeiter von der Infanterie. Jeder Arbeiter, im Depot angelangt, erhielt eine Kreuzhake (Krampe) Face des Bastion 7 zur Bewerfung der Wälle auf 4 Mörser in der Pa und eine Schippe (Schaufel). Nach geschehener Vertheilung ordneten sich rallele angefangen, in der dritten Nacht vollendet und am 7. Juni . Mor die zwei Arbeiter-Kolonnen und ihre Bedekungs- Mannschaft zum Marsch, gens armirt. die leztere aus Mißverständniß hinter der ersteren ; das Vorziehen der Be Inzwischen ward immer noch an der Vervollständigung der ersten dekung an die Tete verursachte, bei der Enge des Weges, einen bedeutenden Parallele gearbeitet, namentlich wurden stellenweise Stufen an der Revers Seite angebracht, die Beschädigungen durch einen lange angedauerten Ge Aufenthalt. Rechter Angriff. witter-Regen ausgebessert und eine kleiner Theil der Parallele am rechten Die 2 Sappeur-Brigaden, in Folge des Aufenthalts am Depot, erst Flügel, welcher von der feindlichen Batterie auf dem Monte Testaccio sich nach 10 Uhr aufgebrochen , trugen nebst ihren Waffen und Werkzeugen enfilirt fand, mit einer Blokdeke darüber aus Baumstämmen, Faschinen und noch Körbe und Sanksäke, die an Ort und Stelle gefüllt werden sollten Erdauffüllung geschüzt. Sie und die ihnen folgende Arbeiterkolonne langten um halb 11 Uhr bei In der dritten Nacht vom 6. zum 7. Juni wurden erst die drei Kom der Parallele an. Unter Bemessung von Schaufellänge oder zirka 4 Fuß per Mann war um 11 Uhr Alles angestellt. Die Truppen-Reserve stellte fich zwischen dem Depot und der Maison des six volets auf und entfendete einige Kompagnien seitwärts zur Beobachtung von Porta Portese. Die Arbeit begann bei heiterem Himmel und Vollmond um 11 Uhr ; um 3 Uhr war die Mannschaft bereits gedekt, die Tranchee 1 Meter breit, 1 Meter tief: der Mann hatte also über 36 Kubiffuß in 4 Stunden aus.

munikazionszweige hinter der Parallele in Arbeit genommen, welche sich an die schon am 3. Juni vom Tranchee.Hauptdepot vorgetriebene Kommu nikazion verbinden. Einer dieser Zweige mußte wegen seiner von S. Alexis vom linken Ufer herüber enfilirten Richtung beiderseits mit Erdauswürfen geschüzt werden dieses Mittel des Schuzes so wie das obige der Blokdeke wurden im Laufe der Belagerung noch oft angewendet. Gleichwohl wurde in eben der dritten Nacht doch schon von der er

gearbeitet. Die Arbeit blieb die Nacht über ungestört, da nur hier und da sten Parallele nächst links der Batterie 8 ausgebrochen und ein 80 Meter einige zerstreute Schüsse fielen ; der Feind scheint sie nicht bemerkt zu haben. langer Schlag mit der fliegenden Sappe gegen den Bastion 7 eröffnet. Linker Angriff. In der vierten Nacht ( 7. zum 8. Juni) wurde sowohl in der Mitte Wegen des weiteren Weges waren die 2 Sappeur-Brigaden schon um des Angriffs gegen die Plazirungsstelle der Batterie 4 als am rechten Flü 9 Uhr, die Arbeiterkolonne um halb 10 Uhr vom Depot abmarschirt und gel, im Ganzen in 418 Metern Länge theils mit der fliegenden theils doppel leztere auf dem Wege nach der Kirche St. Pankrazio ungefähr bis zur ten Sappe (wegen der Enfilirang) ausgearbeiteten Trancheen vorgegangen. Casa Bolasko vorgekommen, als das Feuer des befohlenen Scheinangriffes Schon am Tage zuvor waren die Pfähle an den Weinstöken ausgezogen begann. Die Arbeiter wähnten sich angegriffen und zerstreuten sich, so daß worden, um das Geräusch zu vermeiden, das die Soldaten beim Umbrechen fie erst gegen 11 Uhr gesammelt und die Arbeiten um 1 Uhr angefangen derselben verursacht hätten. Die Arbeiterzahl betrug noch immer 900 Mann werden konnten. Um 4 Uhr, die Ablösungsstunde , war die Tranchee fast per Tag, die Trancheewache zwei Bataillons . überall 1 Meter tief , an mehreren meist schwierigeren Stellen aber noch Bisher geschah noch keine Vorrüfung auf dem linken Flügel; man nicht 1 Mcter breit. Man durchschnitt die Wege hier, wie bei dem rechten begnügte sich hier mit einer starken Besezung der Posizion von V. Pamfili Angriff, unter dem Schuz einer doppelten Reihe gefüllter Körbe und Sand- und den nöthigen Vorsichten gegen die Offensiv-Unternehmungen des Fein säte -- bei Anbruch des Tages zog sich die Bedekungs -Mannschaft vor der des, die er unter Begünstigung der mit Mauern und Hefen eingefaßten Wege und Weingärten vor den Villen wagen konnte. Tranchee hinter dieselbe zurük. Bau der Batterie Nr. 4. Bau der Batterie Nr. 1 und 2. Um das Feuer des Plazes möglichst bald zu schwächen, trachtete man Um das Feuer des Plazes einigermaßen zu schwächen, welches in den zwei vorhergegangenen Tagen zahlreich und gut geleitet gewirkt hatte , und die zwei Demontirbatterien 4 und 5, die eine gegen die rechte Face des um den Muth der Truppen aufrecht zu erhalten, beschloß der General Thiry Bastion 6, die andere gegen die linke von 7 zu Stande zu bringen. Für in derselben Nacht der Eröffnung der ersten Parallele den Bau der vor die erstere fand sich eine vortheilhafte Stelle vor der ersten Parallele bei genannten zwei Demontir- Latterien. 180 Weter von der Bastions -Face, sie wurde in der vierten Nacht (7. zum Wie aus der Angabe auf Seite 56 des Belagerungsberichtes in der 8. Juni) angefangen, und weil man von ihr aus einen großen Theil der genannten preußischen Militär -Zeitschrift hervorgeht , lag diesem Entschluffe Eskarpemauer sehen konnte , auf zwei 16-Pfünder zum Demontiren der die Beobachtung zum Grunde, daß weder die Facen noch Flanken und Scharten und zwei 24-Pfünder zum Breschelegen beantragt. Um der Bat Kurtine die Angriffsfronte, die ersteren und leztere wegen der Terraiahin- terie mehr Beherrschung zu geben, wurde sie ausnahmsweise auf dem Ho derniffe, worauf ihre Verlängerungen trafen, die Flanken aber, weil sie blos rizont und von der Parallele angelegt, da alle folgenden Batterien in die zur Infanterie- Vertheidigung eingerichtet waren , nicht mit Angemessenheit Parallele selbst zu liegen famen ; um 8 , Uhr Abends angefangen, hatte rikoschetirt werden konnten. fie um 3 Uhr Morgens die volle Höhe, aber nur ein Viertel der Brust Ob die linke Face des Bastion 6 und die rechte und linke Face des wehrdike erlangt. Sie wurde in der folgenden fünften Nacht zwar vollen. Bastion 7, von deren lezteren Verlängerungs- Richtungen im Berichte nichts det, konnte aber wegen der Schwierigkeiten des Transports durch starke Ge erwähnt wird, ohne Vortheil rikoschetirt worden wären , laffen wir dahin witter-Regen, um die bereits in ihrer rükwärtigen Kommunikazion stehenden und vollends wegen des gestellt sein. Der wahre Beweggrund scheint auf der Seite 57 mit der drei Geschüze auf die Bettungen zu schaffen = schräg hinter 6 Bastion des Saillant am die daß Angabe eingestanden, Unfalles mit dem einen 16 Bfünder, welcher beim Heranführen von S. eingeschnittenen Scharten etablirte feindliche Batterie von drei Geschüzen die Carlo auf den Abhang des Monte Verde ins Rollen fam, die Stangen Kommunikazion von den kleinen Zeuggärten zur ersten Parallele sehr belä Pferde vor sich herschob und mit ungeheuerer Geschwindigkeit bis 400 Me ftigte, den Belagerer selbst zwang, die maison des six volets vorübergehend ter vor die Postenlinie des rechten Flügels herabfahrend in einen Graben zu räumen, und daß die von S. Aleris und dem Monte Testaccio vom stürzte, erst in der sechsten Nacht vollständig armirt werden. linken Ufer herüber wirkenden feindlichen Batterien die Abhänge des Monte Nach Vollendung der Batterie 5 erst sollte das Feuer der drei Bat Verde bestrichen , deren man sich für die Anlage der Trancheen bedienen terien Nr. 3, 4 und 5 gleichzeitig eröffnet werden. mußte. Seit der Eröffnung der ersten Parallele bis jezt hatten die Batterien 2, zusammen 6 den mit den Batterien vom In Nr. 2 dieſes Blattes erfle Seite, zweite Spalte, Zeile 14 und 23 von unten, wall und vom linken Ufer herüber mit abwechselndem Erfolge, im allgemei ist flatt linken" zu lesen: „rechten" Ufer 2c. **

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nen schwer bestanden ; am 7. Juni mußte die Batterie 1 , stark beschädigt durch die vom Feinde an diesem Tage verwendete zahlreiche Artillerie gegen 6 Uhr Abends das Feuer einstellen , und war erst am folgenden Tag im Stande, das Feuer fortzusezen. Ueberhaupt zeigte sich der Feind in der Vertheidigung äußerst thätig und gewandt. So demaskirte er am 8. Juni mehrere Geschüze, faßte die im Bau

| feldern. Das Schönste ist wohl ein kolossaler Adler an einer Zimmerdeke mit sämmtlichen Wappen der Monarchie auf der Brust, die Schwingen sehr täuschend durch übereinander liegende unpolirte Säbelflingen, Schwert und Szepter in den Fängen durch Armaturftüke von Messing dargestellt. In den Sälen stehen und hängen eine Menge eroberter Fahnen, drei farbige aus den Zeiten der französischen Republik, Adler des Kaiserreichs, begriffene Batterie 4 en écharpe und enflirte sie so , daß ihre Brustwehre Standarten von Neapel und Piemont, eine derselben mit der Aufschrift : „" G8 und die Traverse auf ihrem linken Flügel mit Sandsäken schnell verstärkt lebe der König ! es lebe die spanische Konstituzion ! " Wir erlebten es aber, werden mußte, beschoß fortwährend die Batterie 1 und 2 aus oft verán wie die Helden, welche die Verfassung von Radiz nach Italien verpflanzen derten Aufstellungen, und demaskirte überdies zwei neue Batterien, die eine wollten, und zu dem Zweke Hirpinische und Samnitische Legionen gebildet bei S. Aleris hinter einem Erdwerk , die andere 7 bis 800 Meter westlich hatten, vor den einrüfenden Oesterreichern schmählich davonliefen. Unter mannichfaltiger türkischer Beute werden auch mehrere kleine vom Monte Testaccio vor der Kirche S. Saba, um die Rükseite des Monte Verde zu beschießen, während die Arbeiterkolonnen und die Trancheewache Trommeln von gegerbter Menschenhaut gezeigt. Ein türkischer Offizier, der fie pafsirten, was der Feind durch Signale von der Kuppel der Peterskir vor Jahren das Zeughaus besah, soll gefragt worden sein, ob dergleichen bei ihrer Armee noch in Gebrauche wären. - " Warum denn nicht ? " lautete die che stets erfuhr. Die Tranchee-Arbeiten bestanden in theilweisen Erweiterungen der Antwort, „ Euer Kaiser muß die Kalbfelle kaufen, unser Sultan hat die Men Parallele, unter Herrichtung der Bankette, ihrer Auftrittsstufen und stellen- schenhäute umsonst !" weiser Vermehrung der Stufen an der Revers - Seite, dann in der Mitte Von geschichtlichen Merkwürdigkeiten ſieht man Gustav Adolf's Elenn☛- , des Angriffes in der Eröffnung eines 80 Meter langen Schlages gegen die Plazirungsstelle der Batterie 5, vor welchem, da seine Verlängerung auf die vor dem linken Flügel liegende vom Feind besezte V. Vascello traf, mit einer Traverse geschüzt werden mußte. Wir können es nur dem Mangel an Belagerungsmitteln zuschreiben, daß man nicht nur bis jezt, sondern auch fernerhin, wie sich zeigen wird,

koller, in welchem ihn bei Lüzen die tödtliche Kugel traf; die Rüstungen Nü digers von Stahremberg und des Polenkönigs Johann Sobieski, dem Wien und ganz Nieder-Desterreich zu danken haben, daß sie nicht ein türkisches Pa schalik geworden . Sodann erblikt man Montecuculi's Panzerhemd, und des edlen Ritters, des Prinzen Eugen von Savoyen geweihten Hut und Waffenrok. In einer kostbaren Kapsel ſieht man das Militärzeichen aufbewahrt, wel

die Vorrüfung am linken Flügel so weit zurükhielt, daß die genannte Villa ches Kaiser Franz zum Andenken an die Befreiungskriege gestiftet und selbst und die diesseitigen römischen Trancheen vor dem Hauptwall faft bis zu getragen. Ferner steht man hier in Verwahrung die Schlüssel der Stadt Ende der Belagerung in feindlichen Bestz bleiben konnten. Lyon, die österreichischen Orden Pauls I. von Rußland, die Uniformen meh Erft in der fünften Nacht war hier die Vorrüfung beschloffen ; fie rere Feldmarschälle, auch die des Fürsten von Schwarzenberg. Dem Begrün unterblieb zwar für diese Nacht wegen eines entstandenen Mißverständnisses, der der österreichischen Artillerie, dem Fürsten Wenzel v . Liechtenstein, ward wurde aber vom 9 Juni an und in der folgenden 6. und 7. Nacht rechts in diesem Zeughause ein einfaches Denkmal errichtet. Kaiser Rudolf's I. angebliche Rüstung soll der schönsten Zeit italieni und links der V. Corfini und bis in den Park der V. Valentini vorgetrie ben ; auch durchschnitt man hier die nach der Stadt gehende Wasserleitung scher Kunst angehören. Auf dem Schilde ist das Urtheil des Paris meister Aqua Paolo und führte das Waffer seitwärts ab. haft abgebildet. Des zweiten Rudolf's Rüftung, eben so reich, wird dem be Bei der Mitte des Angriffs wurde in eben der siebenten Nacht rechts rühmten florentinischen Künstler Benvenuto Cellini zugeschrieben ; ob mit der Plazirungsstelle der Batterie 5 ein 50 Meter langer Schlag eröffnet Recht, wage ich nicht zu entscheiden , unwürdig aber eines solchen Namens und vor den Ruinen der dort zerstörten Häuser an die rechte Face der Ra wäre das Werk nicht. Kunstreich sind ebenfalls die Rüstungen der vier Fer velinsmauer geftüzt. ( Siehe die diesfällige frühere Anmerkung .) dinande, werden jedoch an Kostbarkeit von der Kaiser Karl's V. übertroffen, Bom 8. Juni an kam, über Ansuchen des Ingenieur- Generals, nebst wie denn überhaupt Alles, was von diesem Kaiser herrührt, das Gepräge des Vollendung, Beweise eines der gewöhnlichen Trancheewache von zwei Bataillons täglich noch eine Kom sorgsam Gewählten und der reinsten künstlerischen C pagnie Jäger bis zu Ende der Belagerung in Dienst und zur Disposizion | feinen Sinnes und Geschmakes an sich trägt. An den Panzern der beiden der fommandirenden Artillerie- und Genie . Offiziers gestellt. Diese Jäger, Friedriche , des von Tirol, des Zunamens mit der leeren Tasche, und des von auf günstige Punkte gestellt und über Ziel-Objekte und Entfernungen be Defterreich, als Kaiser von den Historikern der Vierte genannt, wird der Lieb lehrt , förderten durch ihr Feuer gegen die feindlichen Geschüzscharten haber solcher Alterthümer so wenig vorübergehen, als an den Rüstungen von Skanderbeg und Alexander Farnese. sichtlich den Fortgang der Arbeiter. (Fortsezung folgt. ) Das bürgerliche Zeughaus auf dem Hofe , nicht weit von dem kaiserli chen, ist eines Besuches nicht minder werth. Das jezige Gebäude wurde vor etwa 120 Jahren auf Kosten der Stadt errichtet. Es enthält Waffen für Zeughäuſ Wien's er. 10,000 Mann. Als Verzierung sind alte Fahnen der Bürgerſchaft, die Bruft с harnische der ehemaligen bürgerlichen Reiterei , Rüstungen aus verschiedenen (Aus der „ Europa. ") Zeitaltern verwendet, mehrere darunter geschichtlich merkwürdig oder nicht ohne Wie für alles, was die Kaiserstadt Sehenswerthes in sich schließt, so Werth ihrer Arbeit. Jenen Vorzug hat auch die große Blutfahne, die bei der ſind auch für beide Zeughäuser gewisse Tage der Woche anberaumt, an wel zweiten Belagerung Wiens vor Kara Mustafa's Zelt wehte, und deffen Schä chen sie für Jedermann offen stehen. Wer die Besorgniß hegt , bei allzu gro del nebst der seidenen Schnur, womit er am Weihnachtstage desselben Jahres, Hem Zudrange die Gegenstände nicht mit gehöriger Muße betrachten zu können . welches drei Monate früher seine schmähliche Niederlage gesehen, zu Belgrad dem fällt es nicht schwer, die Erlaubniß zum Eintritt auch an jedem andern erdroffelt wurde. Daneben hängt sein Todtenhemd, merkwürdig durch den ge drängten Inhalt aller talismanischen Suren und Namen des Korans. Als Tage zu erhalten. Wer sich einen historischen Nükblik auf Oesterreichs Aufgaben und Leitene Feftung fünf Jahre später vor dem Herzog Karl von Lothringen fiel, stungen in früheren Jahrhunderten verschaffen will, versäume nicht, das kaiser und hierauf die Moscheen in Kirchen verwandelt wurden, kam diejenige , in liche Zeughaus zu besuchen. Gleich der erste Schritt in der durch alterthäm welcher des Großverziers Grab sich befand, an die Jesuiten. In einer Nacht liche Waffen geschmükten Hausflur führt uns Jahrhunderte zurük. Im Hofe wurden die Väter einst durch Getöse zu dem Grabmal gelokt und fanden es liegen ganze Reihen von alten gewaltigen Feuerschlünden, und rings um das Gebäude, welches denselben einschließt, ist die 1000 Zentner schwere Kette aufgehängt, womit Sultan Soliman 1529 die Donau bei Budapesth sperren wollte ; ste soll aus 8000 Gelenken bestehen . Der Anblik von allem, was zur Ausrüstung großer Heere erforderlich ist, würde höchstens durch die Masse imponiren können ; hier aber wird man überrascht durch die sinnreiche Aufstellung. Man vergißt auf Momente, daß man sich in einem Zeughause befindet, man glaubt sich in Räume und Hallen versezt, zu deren Ausstattung das blinkendste Metall gewählt wurde, und doch wird man durch die Metallgebilde wieder daran erinnert, daß man nicht an einer Stätte des Friedens weilt. Die Flinten, über 150,000 an der Zahl, ftellen Befestigungswerke aller Art vor, dann wieder Hallen, Nischen mit Va sen verziert, dann wieder Erker und sonstige Schöpfungen der Architektur. Die Deke scheint auf Säulen von Karabinern zu ruhen ; Pistolen bilden daran die zierlichsten Kapitäler. Die Vorräthe selbst der kleinsten Art, einzelne Ge wehrtheile, wie die Bügel über der Zunge der Flinten , ſind nicht gehäuft, sondern zu irgend einer Ausschmükung geordnet . Alle Zimmerdeken find Mo faiken aus Waffen der verschiedensten Art, meistens Beute von den Schlacht

von sieben Kroaten in Hoffnung auf Beute erbrochen. Da nahmen sie sammt Schnur und Hemd den Schädel Kara Mustafa's , in welchem einst, wie ein Geschichtsschreiber treffend bemerkt, der Traum eines zweiten türkischen Reiches gewohnt, und sandten dem trefflichen Bischof Koloniz das Haupt Desjenigen, der einst sich vermessen, das ſeinige dem Großherrn auf einer Lanzenspize ent gegentragen zu wollen. Der Bischof aber glaubte , diese Trofde werde am schiklichsten in dem Waffenhause der Bürger aufbewahrt, deren heldenmüthige Ausdauer allein die blutgierigen Pläne des Erbfeindes und seines Heerführers vereitelte. In beiden Zeughäusern beurkunden osmanische Reliquien aller Art, daß die Sultane des 16. und 17. Jahrhunderts alles Ernstes dahin trachteten und bereits auch alle Vorkehrungen getroffen hatten, Oesterreich, Steiermark und die benachbarten Lande dem großen Osmanenreiche einzuverleiben und derge ftalt der Habsburgischen Hausmacht den empfindlichsten Stoß zu versezen. Von allen Kanzeln und Rednerbühnen herab ward das deutsche Volk damals auf die von Often drohende große Gefahr aufmerksam gemacht. Verkaufet , rief ein patriotischer Geistlicher , verkaufet Euer Silber , Euer Geschmeide , Eure Halsketten und Armbänder, und liefert Geldbeiträge , auf daß man ein deut

29 sches Heer ausrüften und wider den Türken ins Feld stellen kann ! - Luther mehrere hundert Donauschiffe kommandirt hatte. Auf den ihm wohlbekannten schrieb damals eine seiner besten Flugschriften , die fulminante Heerpredigt Straßen ftreifte er diesmal selbst über die Enns, plündernd, Greise und Kin wider die Türken, " eine beredte, vortreffliche Schrift, ein Meisterstük volks. der mordend, Knaben und Mädchen an die Schweife der Pferde gebunden mit thümlicher Eloquenz. Laffet jezt, " ruft er dem Kaiser und den deutschen sich schleppend . An der Mündung des Thales von Pottenstein erwartete das in Schlacht Fürsten zu, laffet jezt allen Zank und Hader, laſſet ab von jeglicher Zwie tracht und ziehet mit Macht aus wider den Reichsfeind ! " Die feurige Mah ordnung aufgestellte deutsche Heer, etwa 12,000 Mann stark, mit 70 Feuer nung war ein Wort zu rechter Zeit und trug auch gute Früchte. Man sah schlünden, Kasim's Raubhorden, die sich mit Soliman's Heer vereinigen woll. ein, daß man die Türken an der Donau faffen und werfen müsse, wollte man ten. Pfalzgraf Friedrich, Graf Lodron, Sebastian Schertlin v. Burtenbach sie nicht sechs Wochen später im Rheinstrom ihre Rosse tränken sehen. Der waren die Kriegsobersten der deutschen Kämpfer. Südlich an der Haide von Pfalzgraf verließ das grüne Neckarthal und ſein schönes Heidelberger Schloß, Neustadt harrte der tapfere Feldhauptmann, der Krainer Hans Kazianer, wel um die Türken zu bekämpfen ; andere deutsche Fürsten, Grafen, Ritter und cher bereits bei der Belagerung Wiens ein Schreken der Türken gewesen . In finsterer Nacht, am 18 September 1532, drang Schertlin mit seinen Bürger folgten seinem Beispiel. Als Landgraf Filipp von Hessen Luther's Heerpredigt gelesen, rief er begeistert aus : " Nicht wahr, er redet recht kräftig Lanzknechten und Hakenschüzen in das Türkenlager und jagte dieselben durch in die Herzen des Volkes, unser Doktor Martinus ! " die Thalschlucht von Pottenstein dem Geschüze des Pfalzgrafen entgegen. Kasim Fast aus allen deutschen Gauen zogen Heerhaufen an die Donau. Der an der Spize des Naubheeres , fiel einer der ersten. Sein Helm, mit Gold freche Uebermuth und die ungezähmte Raublust der Türken erlitt manche ge- eingelegt, mit Edelsteinen geschmüft und von Geierfedern überflügelt, wurde rechte Züchtigung durch den Heldenmuth der christlichen Kämpfer. Als Soli- nachher vom Pfalzgrafen dem Kaiser überreicht, als Sinnbild des vom Adler man nach seinem Abzuge von Wien, nach einem Zeitraum von drei Jahren, besiegten Geiers. Durch Sümpfe und Föhrenwälder verfolgte der Markgraf im Jahre 1532 wiederum gegen Deutschland heraufzog, erwartete ihn Wien Joachim von Brandenburg und der Krainer Hans Kazianer mit ihren tüchtis abermals vor seinen Thoren und Mauern, jedoch in besserem Zustande als im gen Streitern, die bereits ermüdeten Türken und hieben viele derselben zuſam= Jahre 1529. Aber nicht Wien, nicht Ferdinand sollte es diesmal gelten, mit men. Dasselbe thaten die erbitterten österreichischen Bauern, geführt von Kaiser Karl V. selbst wollte sich Soliman messen, ihn wollte er zu persönli- den Marktrichtern von Froschdorf und Leobersdorf. Andere Schaaren von Hem Kampfe aufsuchen im innersten Deutschland, da nur er ihm ein seiner Landleuten rükten vor, die dicht gedrängten Lanzen vor sich 1 haltend, ganze Waffen würdiger Gegner schien. Deshalb fluthete auch der Hauptstrom der Türkenreihen niederstoßend . Von den jähen Felswänden wurde eine Menge türkischen Kriegsmacht nicht gegen Wien selbst, sondern über Güns gegen vom Kasim's Muselmännern, die am schlimmsten gehauft hatten, erbarmungs Steiermark, während sich nur kleinere Arme des verheerenden Stroms Wien los in die schaudervolle Tiefe gestürzt ; die wüthenden Bauern begnadigten fei vorbei über Nieder- und Ober-Oesterreich unheilbringend ergoffen. Diese nen. Die Fahnen, Schwerter und Rüftungen, die in dieser blutigen Schlacht kleineren Heeres - Abtheilungen, aus 12-15,000 Reitern bestehend , standen bei Leobersdorf den Türken entriffen worden, schikte man auf erbeuteten orien unter dem Befehl des Renegaten Kasim, der bereits bei der Belagerung Wiens talischen Roffen nach Wien.

Armée - Nachrichten.

* Zu der kaiserlichen Verordnung vom 19. v . M. ( ſ. Soldatenfreund Nr. 104 v. J. 1853) , den Uebertritt gedienter Unteroffiziere und Gemeine in Zivilanstellungen betreffend, ist unterm 8. d. ein Verzeichniß erschienen, welches die, gedienten Militärs ausschließlich vorbehaltenen , Zivilbedien ftungen spezifizirt. Die Gesammtzahl dieser Bedienstungen beträgt ſchon der malen über 25,300. Während beim k. k. Reichsrathe 17 , beim Ministerium des Aeußern 32 , beim Minifterium des Innern mit den Statthaltereien, Kreis behörden und Bezirksämtern 3423 , beim Justizministerium mit allen demselben unterstehenden k. k. Gerichtsbehörden 2557 , bei jenem für Kultus und Unter richt 546 , beim Armee- Oberkommando 145 , bei der obersten Polizeibehörde 138 und beim General- Rechrungs - Direktorium 166 Dienstesstellen erscheinen, vertheilt sich der Neft mit mehr als 18,000 Bedienstungen auf die beiden Mini fterien der Finanzen und des Handels. Die Bedienstungen zerfallen im Wesent lichen in Thürhüter , Kanzleidiener und Boten , Aushelfer, Portiers , Kerker meister, Gefangenaufseher, Hausknechte , dann bei den Eisenbahnen in Werkführer, Lokomotivaufseher , Lokomotivführer , Aviso- Austräger, Kondukteure, Paker, Heizer, Bahnaufseher u. dgl . , bei den Postämtern in Kondukteure , Briefträger , Baker, beim Bauwesen in Wegmeister , Brüfenmeister , Stromaufseher , Straßenräumer , Schiff- und Brüfenleute u. dgl. Die Gehalte sind im Verhältnisse zu den Be dienstungen von 160 bis 900 fl . normirt. * Mit Allerh. Befehlsschreiben vom 8. d. hat im Pionnier - Korps die Benennung "Ober- und Unter - Zimmerleute" aufzuhören, und sind erstere mit den Oberpionnieren , leztere mit den Unterpionnieren zu verschmelzen. Hiernach wird der Kriegsstand einer Pionnier-Kompagnie beste hen aus : 1 Hauptmann, 2 Oberlieutenants , 1 Unterlieutenant erster , und 1 Unterlieutenant zweiter Klaffe, 2 Feldwebel, 14 wirkliche, 6 Vice-Korporals , 2 Hornisten, 60 Ober-, 140 Unterpionniere , 5 Offiziersdiener , in Summa 234 Röpfe. * In Bezug der für Militär- Beamte auszufertigenden Waffenpässe wurde in Uebereinstimmung mit dem H. Justiz- und dem Mi nisterium des Innern, dann der obersten Polizeibehörde , vom h . Armee- Ober kommando unterm 26. v . M. angeordnet : Die Ertheilung von Bejzbewilligungen für verbotene Waffen hat von den, militärischen Landesstellen auszugehen ; zur Ausstellung von Waffenpässen zum Tragen erlaubter Waffen sind die Plaz- oder Militärstazions-Kommanden ermächtiget. Die unmittelbar bei den Truppen eingetheilten Militärbeamten erhalten die Waffenpäſſe von ihren Truppen-Kommandanten , es ſind jedoch nur die den Offiziers - Charakter bekleidenden Beamten , gleich den Offizieren, im unumschränkten Rechte zum Besize und Tragen der Waffen zu betrachten . Die den Offiziers-Charakter nicht bekleidenden Militärbeamten sind nach dem Waf-

fenpatent zu behandeln und im Waffenpaffe die Zahl und Gattung der gestatte ten Waffen ausdrüklich zu benennen .

Preußen . * Das Kriegsministerium beabsichtigt eine Erweiterung der katho Um die zu diesem lischen Militär - Seelsorge eintreten zu laſſen. Zweke erforderlichen Summen erhalten zu können , sollen die Ersparnisse , welche bei der Militärgeistlichkeit zu machen sind , darauf verwendet werden und zwar zur Besoldung der neu zu errichtenden katholischen Militärprediger- und Küfter stellen , zur Errichtung eines besonderen katholischen Militärgottesdienstes in denjenigen Garnisonsorten , wo besondere katholische Militärgeistliche angestellt werden sollen und zur Remunerirung der mit der Militär- Seelsorge beauftragten Zivilgeistlichen , Organisten , Küster 2. Alle Neu - Anstellungen , welche in Folge der Vermehrung der Zahl der katholischen Militärgeistlichen und Militär küfter bereits stattgefunden haben und noch stattfinden werden , sind im Uebri gen bis auf Weiteres nur als provisorische anzusehen , weßhalb denn auch die betreffenden Geistlichen und Küster bis dahin keinen Pensionsbeitrag zu ent richten und somit zur Zeit auch keinen Penſionsanspruch haben.

し Ueber den gegenwärtigen Stand der inländischen Pferdezucht enthält die " Vossische Zeitung" folgende , anscheinend auf offizieller Grundlage beruhende Mittheilung : D Am Ende des vergangenen Jahres waren mit Ausnahme von Hohenzollern 1,564,808 Pferde vorhanden , so daß die Zahl seit 1849 um 10,609 Stük abgenommen hat. Wir machen hierbei darauf aufmerſam, daß die Pferdezahl in den 15 Jahren von 1831 bis 1846 sich um 240,102 Stüf ver mehrt, von 1846 bis 1849 aber um 39,279 Stük verminderte. Gegen die lez tere Zahl hat ſich der Stand schon im Allgemeinen wesentlich gebessert , die Sache stellt sich jedoch viel günstiger, wenn man erwägt, daß die Abnahme allein die mittlere Altersklasse von 3 bis 10 Jahren betroffen hat , welche sich um 43,615 Pferde verminderte. Es ist wohl nicht zu bezweifeln , daß diese durch Verkauf in's Ausland gegangen sind und alſo ein vergrößerter Abſaz "ſtattgefun den hat, wie solches auch in allen Gegenden des Landes wahrgenommen wurde. Die Zahl der jungen Pferde bis zum Alter von 3 Jahren hat sich im Ganzen um 10,923 Stüf vermehrt, mithin hat auch die Zuzucht in neuerer Zeit zuge nommen. Es würde solches in noch höherem Grade der Fall gewesen sein, wenn es den Landesgestüten schon gelungen wäre , wieder die günstigen Resultate zu erzielen, welche sie von 1839 bis 1846 erlangt hatten ; es haben sich indeß, so weit bekannt, die seit 1846 zurüfgegangenen Erfolge derselben auch in neuester Zeit noch um nichts gebessert. In der Provinz Preußen waren im Ganzen 468,765 Pferde , in Poſen 155,204 , in der Mark 193,640 , in Pommern 148,179 , in Schleſien 195,357 , in Sachſen 155,045 , in Westphalen 122,737, in der Rheinproviz 125,881 . Im Ganzen also 1,564,808 Stük. Da es von größter Wichtigkeit ist, in welcher Ausdehnung die Zucht betrieben wird, so wird hier noch besonders darauf aufmerksam gemacht , daß fast überall die Zahl der

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Desterreich.

30 jungen Pferde gegen früher ziemlich bedeutend zugenommen hat , nicht nur in Adjutant : Sigmund Klein, Hauptmann im 5 Infanterie-Regiment. Friedrich Faber, Oberlieutenant im Chevaurleger-Reg. Pappenheim. Ostpreußen , indem dort allein in dem Regierungs.Bezirk Gumbinnen eine Ver 5. Infanterie Brigade. (Nürnberg ) minderung von 4528 Stük vorkam. Es ist dieß um so auffallender , als dieß Kommandant : General Major Frech. Haller v. Hallerstein. gerade die Gegend trifft, in welcher die größten Gestüt- Anstalten und Remonte Adjutant : v. Ballade, Überlieutenant im 6. InfanteriesRegiment. Depots des Landes sich befinden, " 14. Infanterie-Regiment „ Zandt“ : Oberst Feder. 14 Kompagnien in Nürnberg ; 1 Kompagnie in Lichtenau. Baiern. 15. Infanterie-Regiment „ Prinz Johann von Sachsen“ : Oberst Hake. 1. Bataillon in Neu-Ulm ; 2. Bataillon : 4 Kompagnien in Eichstädt, 1 Kompagnie in Wülzburg : 3. Bataillon : 4 Kompagnien in Neuburg, Dem baierischen Militärkalender" für das laufende Jahr, 1 Kompagnie in Walzburg. entnehmen wir folgende Eintheilung der Armee : 6. Infanterie - Brigade. (Bayreuth .) 1. Armee Korps. (München.) Kommandant : General-Major Freiherr v . Großschedel. Kommandant : G. d. K Theedor Fürst v. Thurn und Taris. Adjutant : Freiherr v Guttenberg, Oberlieutenant im Infanterie-Leib-Regiment. 6. Infanterie-Regiment „König von Preußen" : Oberst Hertel. Chefdes Generalstabes : Karl v. Liel, Oberst im General-Daurtiermeister- Stabe ; zugetheilt : Mar. Aldoffer, Hytm. im General-Quartiermeister- Stabe. 1. Bataillon in Amberg ; 2. Bataillon in Bamberg ; 3. Bataillor in Adjutanten des Korps-Kommandanten ; Georg Freih. v. Lamotte, Major im 2. Che Sulzbach. 13. Infanterie-Regiment „Kaiser Franz Josef von Desterreich" : Oberst Manz. vaurleger-Regimentz Lorenz Mayer, Hptm. im 12. Jufanterie-Regiment. 12 Kompagnien in Bayreuth, 2 Kompagnien in Rosenberg, 1 Kompagnie Ingenieur-Stabe -Offizier : Franz Hörmann v. Hörbach, Db.rst im IngenieursKorps. in Plassenberg. 1. Armees Division (München.) 3. Kavallerie - Brigade. (Bamberg.) Kommandant : General-Lieutenant Friedrich v. Flotow. Kommandant : General- Major Ritter v. Binder. Adjutant : E. Kieffer, Oberlieutenant im 1. Chevaurleger-Regiment. Adjutanten : Anton v. Mayer, Rittmeister im 1. Küraffier-Regiment ; Mar. Freiherr von Lerchenfeld- Aham, Oberlieutenant im Infanterie-Leib 5. Chevaurleger-Regiment „Leiningen" : Oberst Jordan. 3 Eskadrons in Bayreuth, 2 Eskadrons in Nürnberg, 2 Eskadrons in Regiment. Neumarkt. 1. Infanteries Brigade. (Rünchen.) 6. Chevaurleger-Regiment vakant " Herzog von Leuchtenberg" : Oberst Freih. von Kommandant : General:Major Wolfgang v. Ott. Lindenfels. Adjutant : Freiherr v. Horn, Oberlieutenant im Infanterie-Leib-Regiment. 4 Eskadrons in Bamberg, 2 Eskadrons in Neustadt an der Aisch . Infanterie-Lib-Regiment : Oberst Kaspar v. H agens. 1. und 3. Bataillon in München ; 2. Bataillon in Landau. 4. Armee Diviſion. (Würzburg.) Kommandant : General-Lieutenant Ant. v. d. Mark. 1. Infanterie-Regiment „König Ludwig " : Oberst Graf Butler. Adjutanten : Klemens Sartor, Hauptmann im 3. Infanterie-Regiment ; 1. und 3. Bataillon in München ; 2. Bataillon in Germersheim. Peter Holl, Oberlieutenant im 12. Jnfanterie- Regiment. 2. Jäger-Bataillon : Oberstlicut. Wilhelm Merkel. 4 Kompagnien in Burghausen, 1 Kompagnie in Reichenhall. 7. Infanterie 1 Brigade . (Aschaffenburg.) Kommandant ; General Major Graf v. Du Ponteil. 2. Infanterie- Brigade. (München.) Kommandant : General-Major Bernhard von Heß. Adjutant : Hanfftingl, Unterlieutenant im 9. Infanterie-Regiment. Adjutant : v. Heinleth, Oberlieutenant im Infanterie- Leib -Regiment. 4. Infanterie-Regiment " Gumppenberg" : Oberst Caries. 2. Infanterie -Regiment „Kronprinz " : Oberst Karl Ritter v. Geuder. 1. Bataillon in Jugolstadt ; 2. Bataillon : in München ; 3. Bataillon : 3 1. und 3. Bataillon in München ; 2. Bataillon in Germersheim. Kompagnien in Kaiserslautern, 2 Kompagnien in Pirmasenz . Asch. v. 8. Infanterie-Regiment „ Sekendors“ : Oberst Freiherr 9. Jufanterie-Regiment „Wrede" : Oberst Hermann. 2 und 3. Bataillon in Paffau ; 1. Bataillon in Landau. 1. und 2. Bataillon in Würzburg ; 3. Bataillon: 4 Kompagnien in Forch 6. Jäger-Bataillon : Oberstlieutenant Ros nec. heim, 1 Kompagnie in Ebrach. In München. 3. Jäger-Bataillon : Major Mayer. In Aschaffenburg. 1. Kavallerie - Brigade. (München.) 5. Jäger-Bataillon : Oberstlieutenant Jörgens. Kommandant : General-Major Lorenz Schäzler. In Marienburg . Adjutant : Holzschuher, Oberlieutenant im 1. Küraffier-Regiment. 1. Küraffter-Regiment "Prinz Karl" : Oberst Freiherr Notberg. 8. Infanterie - Brigade. (Speyer.) 6 Eskadrons in München ; 1 Eskadron in Nymphenburg. (Truppen Korps:Kommando in der Pfalz.) 2. Küraffier-Regiment „ Prinz Adalbert " : Oberst Friedel. Kommandant : General-Major Karl Krazeisen. 5 Eskadrons in Landshut ; 2 Eskadrons in Freising. Adjutant : v. Xylander, Oberlieutenant im 3. Infanterie-Regiment. s 2. Armee Division. (Augsburg.) 5. Infanterie-Regiment „ Großherzog von Heffen“ : Oberst Graf von Benzel Kommandant : General-Lieutenant Leonhard Freiherr v. Hohenha usen. Sternau. Adjutanten: Josef Maillinger, Hauptmann im 8. Infanterie-Regiment ; 1. Bataillon in Germersheim ; 2. Bataillon in Augsburg ; 3. Bataillon Emanuel Kiliani, Oberlieutenant im 2. Küraffier-Regiment. in München . 3. Infanterie - Brigade. (Augsburg.) 12. Infanterie-Regiment „König Otto von Griechenland “ : Oberst v. Schlägel. Kommandant : General-Major I v. Hartman n. 1. Bataillon in Landau ; 2. Bataillon in Straubing ; 3. Bataillon in Adjutant : Ed. Weiß, Oberlieutenant im 3. Infanterie-Regiment. Regensburg. 3. Infanterie-Regiment „ Prinz Karl " : Oberst und Flügel-Adjutant Oskar Freiherr 1. Jäger-Bataillon : Major Horn . von Zoller. In Frankfurt a. M. - Depot -- Kirchheimbolander . 2. und 3. Bataillon : 9 Kompagnien in Augsburg; 1 Kompagnie in Raiss 4. Kavallerie - Brigade. (Ansbach.) heim; 1. Bataillon : 3 Komp . in Zweibrüken, 1 Komp . in Speier, Kommandant : General -Major Chr. v. Schmals . 1 Kompagnie in Kirchheimbolanden. Adjutant : v. d. Tann, Oberlieutenant im 5. Chevaurleger-Regiment. 11. Infanterie-Regiment „ senburg" : Oberst Schön hammer. 1. Chevaurleger-Regiment vak. „Karl Pappenheim" : Oberst Freih. Lindenfels, 2. und 3. in Regensburg, 1. Bataillon in Landau. 2 Eskadrons in Speyer, 2 Eskadrons in Augsburg, 2 in Dillingen, 4. Jäger-Bataillon : Oberfilieutenant Böhe. Eskadron in Germersheim, Eskadron in Landau. Jn Lindau.. 2. Chevaurleger-Regiment Taris " : Oberst Freih. v. Hunoltstein. 4. 3nfanteries Brigade. (Ingolstadt.) In Ansbach , Kommandant : General-Major Jakob Ermarth. 2. Sanitäts-Kompagnie (Würzburg. ) Adjutant : J. Heilmann, Oberlieutenant im 7. InfanteriesRegiment. Kommandant : Hauptmann Rudolf Freih. v. Gumppenberg. 7. Infanterie-Regiment „Hohenhausen " : Oberfilieutenant Franz Auer. Artillerie- Korps . ( München.) 2. und 3. Bataillon in Ingolstadt ; 1. Bataillon in Germersheim. Kommandant : General-Lieutenant Prinz Luitpold von Baiern, königl. Hoheit. 10. Infanterie-Regiment „ Albert Pappenheim" : Oberst Ritter von Len g. Adjutanten : Karl Freih. von Horn, Hauptmann im 1. Artillerie-Regiment ; In Ingolstadt. Georg Rupp, Oberlieutenant im 2. Artillerie - Regiment. 2. Kavallerie - Brigade . (Augsburg ) Brigadier : unbeſezt . Kommandant : General-Major Wilhelm Freiherr von Völderndorf. Adjutant: Bieber, Oberlieutenant im 4. Chevaurlegers-Regiment. Adjutant : Truchseß - Wezhausen, Oberlieutenant im 1. Artillerie-Regiment. 3. Chevaurleger-Regiment „Herzog Marimilian " : Oberst Graf v. Spreti. 1. Artillerie-Regiment „ Prinz Luitpold " : Oberst Schniplein. 5 Eskadrons in Dillingen, 2 in Speier. 9 Kompagnien in München, 2 Komvagnien in Ingolstadt, 2 Kompagnien 4. Chevaurleger-Regiment „ König “ : Oberst Schro p p. in Landau, 2 Kompagnien in Germersheim. Detachement auf Obers haus, Detachement in Nürnberg, 5 Eskadrons in Augsburg ; 2 Eskadrons in Zweibrüfen . 2. Artillerie Regiment „ Lüder“ : Oberst v. Pöllath. 1. Sanitäts-Kompagnie. (München.) 8 Kompagnien in Würzburg, 2 Kompagnien in Landau, 2 Kompagnien in Kommandant : Hauptmann Paul Friedel. Germersheim, 2 Kompagnien in Ingolstadt, 1 Kompagnie in Auges 2. Armee-Korps. (Würzburg. ) burg. Detachement in Rosenberg, Detachement in Wülzburg. 3. (reitendes) Artillerie-Regiment „Königin “ : Oberst Brodeffer. Kommandant : General-Lieutenant Anton Freiherr v. Gumppenberg. 4 Batterien in München. Chef des Generalstabs : Hermann v. Schinting, Major im General-Quartiermeisters Stabe ; Ingenieur - Korps . ( München.) Kommandant : General Lieutenant Freiherr Baptist Keller v. Schleitheim. zugetheilt : Ludwig Eberth, Hauptmann im General-Quartiermeister-Stabe. Adjutanten des Korps-Kommandanten : Wilhelm Kohlermavn , Hauptmann im 2. Adjutant : Eduard Windisch, Oberlicutenant im Genie-Regiment. General- Major : Josef Ritter v. Xylander, Bevollmächtigter bei der deutschen Vundess Infanterie-Regiment; Versammlung. Karl v. Weinrich, Rittmeister im 1. Chevaurleger-Regiment. Das GeniesRegiment : Oberst Freiherr v. Reichlin - Meldegg. Ingenieur Stabsoffizier : Josef Clesin, Major im Ingenieur Korps . 6 Kompagnien in Ingolstadt, 1 Kompagnie in Landau, 1 Kompagnie in 3. Armee Diviſion. (Nürnberg.) Kommandant : General Lieutenant Karl v. Heilbronner. Germershein. Detachement in Wülzburg und München.

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General Blaser sich auf seinem einflußreichen Poften länger behaupten möge, als die meisten seiner Vorgänger ; denn im Jahre 1858 sah die Armee fich * (Hamburg , 1. Jänner .) Das neue Bürgerwehr - Reglement von nicht weniger als drei Kriegsministern rasch nacheinander (den General enthält folgende Bestimmungen : „ Vom 22. bis zum 40. Jahre sind Einheimi- Lieutenants Lara, Lersundi und Blaser) befehligt ; ebenso gab es drei Direkto sche wie Fremde bürgermilitärpflichtig ; ausgenommen sind . Senatoren, Oberal- ren der Kavallerie , die General-Lieutenants Shelly, Concha und den jüngst ten , Bank- und Kommerzbürger, Richter, Prediger, Professoren , diplomatische ernannten Generalen Arizcum, welch lezterer nach einem in militärischen Krei Agenten 2. Die Handelskonsuln, Schullehrer , Aerzte, Mennoniten und Andere sen allgemein verbreiteten Gerüchte der Regirung die begründete Bitte um sind zwar vom persönlichen Dienst, nicht aber von der Militärsteuer befreit. Die Enthebung von diesem Posten unterbreitet haben soll; am längsten hält sich Bürgergarden sind in 6 Bataillone zu 8 Kompagnien in der Stadt , in 1 Ba- jedenfalls , wie es scheint allen Partheien fremd und nur seinem Dienste zu taillon zu 4 Kompagnien in jeder Vorstadt , 1 Artilleriekorps , 1 Jägerkorps | gethan, der hochverdiente General- Lientenant Don Zarco de Valle, welcher und 1 Schwadron eingetheilt. Der Chef ist ein Oberst mit 400 Mt. B. mo- den Poften eines General- Genie- Direktors seit 1843, also schon im Eilften natlicher Gage ; außer ihm erhalten noch seine Adjutanten , die Auditeure, Jahre bekleidet. Quartiermeister , die oberen Artillerie- Offiziere , Feldwebel und andere DienstDie Uebungen des Genie-Korps, die wie schon von uns berichtet wor thuende abgestufte Gehalte, alle übrigen aber dienen unentgeldlich ; die Offiziere den, in Guadalachara nach gewohnter Art statt hatten, endeten am 19. u . 20. ergänzen sich selbst , und der Oberft wird aus drei von der Militärkommission v. M. Sie fielen, allen Berichten zufolge, nach Erwarten glänzend aus , nur vorgeschlagenen Kandidaten vom Senate gewählt. Im Dienste verwundete Gar- vereitelte das schlechte Wetter die Vornahme mancher intereſſanten Uebung. disten erhalten Entschädigung und Pension. Nöthigenfalls kann auch der Poli- Es erscheint uns Oftländern in der That etwas ſonderbar die spanischen Ka zeiherr das Bürgermilitär, welches die Ordnung nach Innen und Außen zu er- | meraden zu einer Zeitperiode ſich mit Ererzir- Uebungen zu wissen, wo , wie halten hat, unter die Waffen rufen , " jüngst die Zeitungen meldeten, binnen 24 Stunden 3 Schildwachen zu Mad rid erfroren ! Dem Generalen Prim mag es in Konstantinogel nicht recht gefallen und Frankreich. die Vorgänge bei der Armee Omer Paschas ihm die Luft . an weiterem Ver -- Vor Kurzem ist unter dem Titel : Historie de l'Ecole de la Flèche weilen unter dem dortigen "I Volke " verleidet haben, denn er nahm - wel Jepuis sa fondation par Henri IV . jusqu'à sa réorganisation en Prytanèe im cher Soldat möchte ihn darum schelten ? - einen mehrmonatlichen Urlaub périal militaire par M. Jules Clére ein interessantes Werk erschienen , dem die von der hohen Pforte. nachfolgenten Einzelnheiten über die Geschichte des Militär- Pryteneum ent Wir freuten uns vergebens aus diesem Hefte , deffen noch dazu um 5 nommen sind. Tage verspäteten Anlangen wir mit Ungeduld entgegensahen ―――― den Lesern Das Kolleg de La Flèche wurde im Jahre 1607 durch Heinrich IV. wieder Original - Berichte aus dem Orient vorlegen zu können , denn diese gegründet , Ludwig XV. wandelte es in eine Militär-Vorbereitungsschule 1764, neueste Nummer enthält gar keine auswärtige Chronik" und die lezten 13 also 18 Jahre nach Errichtung der königl. Militär- Schule, um . Seiten derselben ſind dem Detail- Abdruke eines allerdings merkwürdigen Zir HeinrichIV. vertraute die Leitung des Kolleg den Jesuiten an, deren Geschiklich kulars des verdienten Direktors der Infanterie, General 1 Lieutenant de Cor keit im Unterrichtswesen , troz aller sonstigen Anfeindungen , niemals verkannt dova, gewidmet. Wir können uns kürzer faſſen. In einer mit Wärme und worden ist und hatte dasselbe in großartiger Weise dotirt. Er hegte für diese meisterlicher Feder geschriebenen Zirkular-Note fordert dieser erhabene Soldat Anstalt eine große Vorliebe und best mmte sie nach den Ausdrüfen des Edik die ihm unterstehenden Offiziere aller Grade auf zur Errichtung einer Bil 1 % tes von 1607 , zum Aufbewahrungsorte seines Herzens und desjenigen der dungs-Anstalt für Offiziers - Söhne und Töchter , freiwillige Beiträge Maria von Medicis. ihres Gehaltes , was beim General-Kapitän 50 Realen und beim Unterlieu ― Man kann die Berühmtheit des alten Kolleg von La Flèche und den tenant 5 Realen monatlich beträgt zu hinterlegen. Die Königin bestimmte Glanz seines Unterrichtes nach den hervorragenden Persönlichkeiten bemessen, zum Size dieser Anstalt das herrliche Schloß in Toledo und versicherte die aus ihn hervorgegangen sind. Unter ſeinen Eleven findet man den Mar- dieſem für die Zukunft ſo ſegensreichen Institute Ihren königl. Schuz , so wie schall de Guébriant, eine Zelebrität des 30jährigen Krieges, René Descartes, die förderndste Theilnahme Ihres erlauchten Gemals. Wenn nur vom Ober den Prinzen Eugen von Savoyen , einen Prinzen aus dem Hause Rohan, sten abwärts alle dem General- Direktor unterst henden Offiziere die Beiträge Großmeister des Maltheser -Ordens , Antoine Séguier, General-Advokaten des zu leisten einwilligen, würden jährlich 561,780 Realen eingehen, eine Summe, Pariser Parlaments , den Kanzler Voysin , Kriegsminister während der sechs die schon hinreicht um 50 Aspiranten alle Jahr zu übernehmen , eine Anzahl, lezten Regierungsjahre Ludwigs XIV. und Mitglied der Regentschaft nach | die einer Statistik der Militär - Söhne vom Jahre 1851 zufolge - ziemlich dem Tode des großen Königs , dessen Testament er geschrieben. Die lezte hoch angenommen ist. Aber es ist gewiß , daß sich auch die Generalität an durch die Jesuiten zu La Flèche gebildete berühmte Persönlichkeit war der einem so hochherzigen Unthernehmen betheiligen wird , deren Zubuße jedoch auch Kardinal Talleyrand -Périgord. wegen Baulichkeiten für die Mädchen- Abtheilung, Instandsezung einzelner vers Wir erwähnten so eben, daß der Prinz Eugen von Savoyen zu den fallener Räume und für die Zurüklegung eines Fonds dringend benöthigt wird. Eleven von La Flèche gehört. Es ist ein eigenthümliches Verhängniß , daß Auch soll eine Abtheilung für jene Sergeants eröffnet werden , die die nächsten die beiden Feldherrn, deren Degen Frankreich am meisten geschadet, ihre erste zum Avancement sind , in der spanischen Armee muß in jede dritte Stelle Erziehung auf französischem Boden genossen haben ; der eine , Prinz Eugen, ein Sergeant befördert werden --- um sie durch ein Jahr noch theoretisch in im Kolleg von La Flèche, der andere, Herzog von Wellington , in der Mili- Sprachen u . s. w. zu bilden , nachdem ſie ſich ſchon in jüngeren Jahren die tär-Schule von Angers. praktische Bildung die eigentlich stets der theoretischen vorangehen - Freuen auch wir uns im Often , wenn bei fernen Clére citirt unter den Illustrazionen, die aus der Schule von La Flèche soll, eigen gemacht haben. hervorgegangen den ersten Grenadier von Frankreich La Tour-d'Auvergne, Kameraden, deren tapfere Schwerter und biederen Sinn unsere Altvorderen ach den General Hedouville, Aristide Dupetit- Thouars, einen der ausgezeichnetsten ten lernten, der Noth in den Familien tüchtiger Kämpfer durch vereinte Kräfte" Offiziere der franzöſiſchen Marine, der an Bord des Lonnant in der Schlacht abgeholfen und der Jugend die Gelegenheit geboten wird , geistig und körperlich bei Abukir seinen Tod fand , seinen Bruder , den gelehrten Botaniker Aubert ihren Vätern würdig sich zu bilden und zu kräftigen ! Dupetit = Thouars , die Minister Clarke, Herzog von Feltre, und Champagny, Herzog von Cadore, die Gebrüder Chappe , Erfinder des Telegrafen, den Ge neral Bertrand, den Marschall Bourmont, die Divisionsgenerale Aupick , Va Tages - Nachrichten. raguay-d'Hilliers, Noël , die Brigadegenerale Uhrich , Mayran, d'Aurelle de Paladines, Jamin, de Greny, Manselon , Gresy , de Liniers , d'Eréa , Gene Se. t. t. Apoftolische Majestät haben das bekannte vortreffliche Gemälde , „die ftit de Planhol, Carbuccia und Damesme. Wer erinnert sich nicht , daß der Schlacht bei Szöreg von dem f. baierischen Oberlieutenant Diehl ausgeführt, und unseren Lesern aus Nr. 25 vom 26. März 1853, dieses Blattes bekannt, auzukaufen Leztere ein heroisches und beklagenswerthes Opfer der Junitage wurde. geruht. Hamburg.

Spanien.

Votiv Zeilen zur Erinnerung an die Kämpfe und Helden der Jahre 1848 und 1849, von Franz Josef Schaffer. Wien 1854. Gedrukt und in Kommiss E. Das lezte Heft des v . J. der „Revista " bringt einen mit Kraft und fion bei A. Dorfmeister. Preis 20 kr. KM. Den Lesern des " Soldatenfreundes" find die Votiv - Zeilen bereits bekannt Freimuth geschriebenen Nükblik auf die im Laufe des Jahres 1853 in der königlichen Armee vorgenommenen Veränderungen und wohlthätigen Neue- und bedürfen daher ihnen gegenüber keiner besonderen Anempfehlung. Der Verfasser ist nur einem vielfach gehegten und ausgesprochenen Wunsche nachgekommen , indem er die rungen ; namentlich zollt diese Zeitschrift dem Generalen Blaser - der erst Votiv Zeilen gesammelt erscheinen ließ. Dieselben verdienen mit Recht der Beliebtheit,

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wenige Monate das mühe- und dornenvolle Amt des Kriegsministers bekleidet unumschränktes Lob. Es gebricht ihren Spalten an Raum , um auch nur furz der vielen segensreichen Verbesserungen zu erwähnen, welche dieser that fräftige hochgestellte Militär theils angebahnt, theils auch schon ins Leben theils angebahnt, theils auch schon ins Leben gerufen hat. Jedenfalls geht unter solcher Führung die spanische Armee im Filschritte einer glänzenden Zukunft entgegen. Es ist nur zu wünschen, daß

deren sie sich, seit die erste Nummer derselben im " Soldatenfreund " abgedrukt war, nicht allein in militärischen Kreisen, sondern auch bei allen Jenen zu erfreuen hatten , welche der f. f. Armee und deren ruhmgefrönter Führer aufopfernde Hingebung für Thron und Vaterland zu würdigen wissen. Die preußische Wehr Zeitung" hat der Botiv - Zeis Len" bereits während ihres Erscheinens im Soldatenfreund unter Anerkennung des vortrefflichen Sinnes , der in ihnen herrscht, lobend erwähnt . Die „ Wiener Zeitung" nennt das Büchlein eine Zusammenstellung flangvoller und markiger

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Distichen, in denen der Verfasser kurze und treffende Charakteristiken der hervorras Rechnungs- Personale der k. k. Militär - Bildungs - Anstalten. genden Heerführer Desterreichs aus jener verhängnißvollen Periode ( 1848-1849) bringt. " Holzapfel, Karl, Hauptmann -Rechnungsführer der Artillerie-Akad.mie , z . Rechnungs Wir sind überzeugt, daß die Votiv-Zeilen in kürzester Frist die allgemeinste Verbreitung Offizial 3. Kl. bei dieser Bildungs- Anstall. finden werden, sowohl ihres poetischen Werthes als durch des Umstandes wegen , daß der Benfionirungen. Reinertrag derfelben dem Baufonde der für die allbeglükende Errettung Sr. k. k Majestät Plôching er, Michael, Major und Kommandant der Zeugs Artillerie mit Charakter projektirten Votiv-Kirche angeführt, übrigens auch die Ausstattung eine äußerst nette und und Pension eines Oberstlieutenant ; Die Hauptleute 1. Klasse : Lehner, Albert, der Preis zumal mit Rüksicht auf den eben erwähnten Zwek, ein sehr billiger ist. des EH. Ernst Inf. Reg .; Kollmann von Kollenau, Friedrich, des Fürft Thurn und Taris Inf.-Reg.; 3 eller, Friedrich, des Kaiser Franz Josef Inf. Reg.; Mattanovic, Ignaz, des Prinz Hohenlohe Inf. Reg. mit der Vormers kung für eine Friedens-Anstellung ; Långsfeld, Rudolf, des Hoch- und Deutſche Personal-Nachrichten. meister Inf. Reg., mit der Vormerkung für eine Friedens-Anstellung ; Boyne burgk, Sigmund Freiherr, Rittmeister 1. Kl. des Graf Clam Ühlanen-Neg. ; Ernennungen und Eintheilungen. Stojanic, Peter, Oberlt. des Gradiskaner Grenz-Reg.; Ergottic , Laurenz, Unterlt. 1. Kl. des Brooder Erenz-Reg. Charakter Majors den nachträglich erhielt Hptm. venfionirter Tomaseo, Agostini, Ordensverleihungen. ad honores. Herrmann, Josef, Major des Baron Wimpffen Inf.Reg. , welcher die ihm übertragene Das Großkreuz des påpftlichen Pius - Ordens erhielt : Feldmarschall-Lieutenant Graf Nobili. Aufgabe im Militär-Lehrer und Zentral-Fecht-Institute zur Zufriedenheit gelößt hat, rükt zum Truppendienst wieker ein. Das Ritterkreuz des Zivils Verdienst Ordens der balerischen Krone erhiels ten : die Flügel-Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers Major v. Wedbecker, Feld - Apotheken- Personale. und Rittmeister Graf Liechtenstein. Strohammer, Josef, Provisor 2. Kl. und Vorsteher des Militär- Medikamenten De Das Ritterkreuz des königl. baierischen Verdienst Ordens vom heiligen Mis bots zu Verona, zum Proviſor 1. Kl.; Horvath, Josef, Senior 2. Kl. bei der chael: der Adjutant Sr. Majestät des Faifers Rittmeister Graf Königsegg, Garnisons Spitals-Apotheke in Wien, zum Provisor 2. Klasse und Vorsteher des der zweite Rittmeister der Garde Gendarmerie Graf Falkenhayn, und der Militär-Medikamenten-Depots zu Pefth ; Hula , Johann, Feld-Apotheken- Prakti Linien-Schiffs Lieutenant Hassen we in. kant beim Militär-Medikamenten- Depot zu Peth, zum Assistenten 2. Kl. bei der Den kaiserl. russischen St. Annen - Orden 3. Kl.: der Stabs -Arzt Dr. Adolf No e, Garnisons Spitals-Chef zu Olmüz. Garnisons Spitals-Apotheke in Wien ; Schullern , Franz v., Assistent 2. Kl. bei der Garnisons-Apotheke in Wien, auf sein eigenes Ansuchen entlassen. Den kaiserl. ruffischen St. Stanislaus Orden 3. Kl.: der Regiments-Arzt Dokt. August Winter, des Fürst Liechtenſtein Huſaren-Reg. Feldkriegs- Kommissari a t. Bartovice , Konstantin , Adjunkt beim Militär- u. Zivil- Gouvernement zu Temesvar, rükte in die höhere Gehaltsklasse vor ; Doblinger , Franz , Hptm. Rechnungs Das silberne Verdienstkreuz der Gendarm Johann Wranisky , des 5. Gen darmerie Reg., in Anerkennung der mit aufopfernder Hingebung bewirkten Rettung führer des Juf.Reg. Nr. 36, 3. Feldkriegskommissariats Adjunkten beim 4. Armees eines Menschen aus den Trümmern eines brennenden Hauses. Kommando zu Lemberg.

Angekommen in Wien. (Am 11. Jänner.) Oberst Graf Coudenhop e, vom 8 . Kür.-R., aus Güns (Stadt Frankfurt.) (Am 12. Jänner.) Rittm. Lera, im Armeestand, aus Preßburg (deutscher Gardehof.) (Am 13. Jänner.) Hpim. v. Bolzano, vom GQMSt., Rittm. Schirn aus Rendsburg ( Josefstadt Nr. 79) ding, im Armeestand, aus Prag (Josefstadt Nr. 220) . Abgereiset. (Am 11. Jänner. ) Se. Erzellenz Herr G. d. K. Graf Hardegg, nach Schloßhof. --- St. t. Hoheit GM. EH. Sigismund, nach Bozen. - Herr GM. v. Frant , nach Wr.-Neustadt. - Oberst Graf Desfours , in Pens. , nach Graz. -- Hptm. Poffaweß, vom WarasdinersKreuzer GR., nach Graz. ― Rittm. v. Grill, in Pens. , nach Krems. Hus.-Reg., Ottinger , vom 7. dues 12. Jänner (Am --- ) Major Mailand. nach Brandt, vom 21. Jägerbat., nach Verona. - Rittm. Bauer, vom 1. Drag.-R., n. Weffely. (Am 13. Jänner.) Oberst Graf Wrbna, vom 10. Uhl Reg., nach Neuhäusel. ―― Hptm. v. Klaudius , in Bens., nach Kreuz.

B.

W.

Ohligs -Hausmann ,

k.k. Hof-Waffenfabrikant. Zur größeren Bequemlichkeit der Herren f. f. Offiziere habe ich in der Stadt, im tiefen Graben Nr.165, im 1. Stok, ein vollständig affortirtes Magazin von garantirten Seiten L Waffen , Fecht - Requisiten, Schwertfeger- und Uniformirungs-Waaren aller Gattungen errichtet, zu deffen Besuche ich höflichst einlade.


umfaßt die Blätter Vieux- Boucau, Sore, Périgueur, Guéret, Vannes, Lorient, ehe Rußland sich erklärt hat , ob England auf dem Kriegs- oder Friedens Quimper, Brest. Saint- Brieuc, Dinan und Laval. Das Blatt Breft wird in fuße leben foll. In Folge dieser Unentschiedenheit sind mannigfache Gerüchte Folge einer Erkrankung des Graveurs erst nach ungefähr 2 Monaten beendigt entstanden, von denen einige den Anschein der Wahrheit haben ; ihnen zufolge werden können. Der Oberst Blondel übergab gleichzeitig die beiden Blät beabsichtigt die Regierung die Artillerie um 2000 Kanoniere zu vermehren ter der Karte von Nieder - Egypten von Linant de Bellefonds mit dem Nivel und ein besonderes Artillerie-Fahrer-Korps zu formiren ; zur Beschleunigung lement und dem Profil des Isthmus , ferner die Karte des la Plate vom der Ausbildung sollen die 2000 Kanoniere aus der Linien-Infanterie entnom Obersten Coffinières ( 1850) , die der Umgegend von Oran im Maßstabe von men werden, die ihrerseits ihre Vakancen aus den Mannschaften der Miliz er 100000 vom Kapitän Desmonts, welche in dem Kriegsbepot gestochen sind. Die sezen kann. leztgenannte Karte bildet einen Versuch der Anwendung des Systemes der Da außerdem die Armee um 10,000 Mann augmentirt werden soll, will Sämmtliche er man das Minimal-Maß für die Größe der Rekruten herabsezen und , wenn Horizontal -Kurven auf die Darstellung größerer Gebiete. wähnte Publikazionen des Kriegs- Depots werden dem Verkaufe übergeben dennoch die Refrütirung Schwierigkeiten finden sollte , den Uebertritt aus der werden. Miliz in die Linie ohne die Rükzahlung des Handgeldes gestatten ; die dadurch } Spanien. in der Miliz entstehenden Manquements sollen durch Errichtung einer irischen Miliz von 20000 Mann ersezt werden , die, wenn sie vorzugsweise in den ** Die Revista militar" slikt in einer Ueberschau auf ihre allerdings größeren Städten und an den Käften formirt würde, der Regierung die Mög= beachtenswerthen Leistungen im verflossenen Jahre , mit nicht zu bezwingender lichkeit gewährte , die Linientruppen aus den jezigen Garnisonen fortzuziehen. Selbstzufriedenheit und führt mit Stolz die gefeierten Namen aller fener Man sagt, und wie es scheint mit Recht, daß Großbritannien an Hand hochgeftellten Generäle an , welche te mit Beiträgen unterstützten. In der feuerwaffen Mangel leide, und daß troz der großen Anstrengungen, welche That findet sich nicht bald in einem Militär-Journale ein so schöner Kreis in Tezter Beit gemacht worden sind und noch gemacht werden , die Miliz mit von fleißigen Mitarbeitern wie in der „ Revista", bie, von allem Selbstlob wie gegenseitiger Polemik gleich ferne, in Artikeln der verschiebensten Fassung immer das Eine Ziel: 11Verbreitung militär - wissenschaftlicher Bildung und Kenntniß" fest im Auge , unbekümmert verfolgen. Der General-Kapitän tritt in diesem Journale eben so schlicht mit der Arbeit seiner Mußestunden auf wie der jüngste Lieutenant, der vielleicht aus einer entlegenen Garnison jenseits des Meeres etwas Wissenswerthes zu erzählen weiß. Wo sich solche Mitarbeiter finden ; braucht sich ein Journal freilich nicht an den leidigen Nach druk von Kalendergeschichten zu halten oder -- langweilig " zu werden. Aber solche uneigennüzige, das allgemeine

alten Musketen wird ausgerüstet werden müssen und daß man den enrollirten Pensionären auf einige Zeit die Perkussionsgewehre abzunehmen genöthigt sein wird. 1 Sollte der Krieg erklärt werden , so wird die Königin das Anerbieten zur Bildung von Freiwilligen = Korps annehmen , die sich dann nach Belieben fleiden und bewaffnen fönnen ; die einzige ihnen auferlegte Bedingung wird nur sein, daß ihre Gewehre das reglementsmäßige Kaliber haben ; außerdem soll eine etwaige Kriegserklärung eine große Brevet-Beförderung zur Folge haben, eben so wie bei den ersten Frühlingsstrahlen zwei größere Lager in England und ein solches in Irland gebildet werden sollen. Wohl, die Durchbildung der Armee , bezwekende , von allen selbstischen In-11- Die Gemälde- Gallerie des Greenwich =Hospitales hat vor tereffen entfernte Mitarbeiter sind nur höchft felten! Am Schluffe stellt Kurzem einen werthvollen Schmuk durch Aufstellung einer Statue des Admi : 1: jij T 316 M 1.1. S' Cont

75 ral Lord de Saumarez erhalten. Die Statue ist aus einem 6 Fuß 3 Zoll hohen Marmorblok gearbeitet , steht auf einem sehr schön polirten Poftament von geadertem Marmor , wiegt gegen 2 Tons und ist der Statue des Lord Ermouth gegenüber placirt. -11 Einen Beweis für die Thätigkeit der enrollirten Pensionäre und einen Blik auf die Vortheile, die Großbritannien von dieser Inftituzion zu ziehen vermag , Itefert das folgende von der „ Naval and military Gazette"

| in Daghestan im Jahre 1849 ; Ansicht des Hafens von Odessa ; Villa des 1 Kronprinzen von Württemberg bei Stuttgart ; kaiserliches Schloß am Kur in Grußen ; die Kirche zur Geburt Johannis des Läufers auf Kamennow -Ostrow zu St. Petersburg ; eine Schiffer =- Karawane mit Waaren auf der Wolga bei Ribinsk ; Ansicht des Smolna-Klosters zu St. Petersburg ; Loilette des rust 1 schen Soldaten im Kaukasus. Das Pamjatnaja knischka ift in sehr verschiedener Ausstattung käuflich erzählte Beispiel : Am 21. September 1853 wurde in Folge des bedrohlichen zu beziehen ; ein in Saffian gebundenes Eremplar mit Goldschnitt und beson Zustandes der Viktoria Kolonie und in Folge des Widerstandes, den die derem Futteral koftet 6 Silberrubel, während ein Eremplar in einfachem Pa Goldgräber der Regierung leisteten , der Gouverneur von Vandiemens 3 Land pier-Umschlage nur 2 Silberrubel kostet. um Hilfe ersucht und Sir W. Deniſon erließ sogleich die erforderlichen Auf forderungen an die Pensionäre von Hobart Town und der Umgegend zu frei williger Dienstleistung für Melbourne. Mit großer Loyalität und Schnellig Tages - Nachrichten. feit erklärten sich 7 > Sergeanten , 4 Horniften und 207 3Gemeine zu dem ge (Wien, 31. Jänner.) Vom Kriegsschauplaze. Mehrfältig geäußerten nannten Dienste bereit und wurden am 21. und 22. September auf Dampfern Wünschen unseren Lesern die neuesten Vorfälle an der Donau mitzutheilen, wers unter Befehl des Kapitän Rußell, dem Kommandeur der Pensionäre auf Van den wir von nun an entsprechen und Nachrichten bringen, beren Verläßlichkeit verbürgt diemens-Land, nach Melbourne übergeschifft. - Wer bisher noch die Nüzlich werden kann. Für heute von unserem Berichterstatter Herrn F. Folgendes : Fürst Gors keit der enrollirten Pensionäre für Kanada und Auftralien bezweifelt hat, tschalow hat am 23. Jänner die Schwerpunkte, auf welche sich die Vorposten der ruffi möchte durch die neueren Vorfälle zu Montreal und zu Melbourne eines schen Bernirungstruppen vor Kalafat flüzen,besichtigt. Eine größere Relognoszirung ? unterblieb, weil solche nicht als nothwendig erscheint , denn dem Korpskommandanten besseren belehrt sein. General Lieutenant Grafen Anrep d'Elmpt find sowohl die Befestigungswerke, als die Rußland. C Vertheidigungsmittel von Kalafat sehr wohl bekannt. Es wurden nur die Punkte be zeichnet, wo das schwere Belagerungsgeschüz in Batterien gebracht werden soll. Der -II- Wie alljährlich so ist auch für das Jahr 1854 das Pamjat. Befehl zu einer Vorrüfung in einen engeren Halbkreis wurde noch nicht gegeben, denn die naja knischka ( Gedenkbuch ) aus der Kriegsdrukerei hervorgegangen ; obwaltendenTerrainhindernisse sind bei der jezigen Jahreszeit fürjede operative Bewegung nicht dasselbe enthält 1) einen Kalender mit leerem Papier zu Notizen ; 2 ) ein leicht zu überwinden. Das f. russische Bernirungskorps besteht aus den 6 Infanterie Regimentern Tobolsk , Ekatherinenburg, Jakutsk, Ochotek, Aschoff und Aleſchky und aus Berzeichniß sämmtlicher Hauptbehörden des russischen Kaiserreiches , des Kö- ben 6 Jäger-Regimentern Ukrain, Odessa, Selenginst, Kamtschatka, Tomek und Kolywan ; nigreichs Polen und des Großfürstenthums Finnland und namentlich : jebem Jäger-Regimente wurder die entsprechenden Batterien und einige Sotnien Kosaken a) Militär - Behörden: Generalstab Sr. Majestät des Kaisers zugewiesen. Auf der Straße von Radowan nach Bolleschti, wo sich der Belagerungs General " Inspekteure Kriegs - Ministerium Stäbe der Inspekteure : für Bark befindet, stehen zwei Husarens und zwei Dragoner-Regimenter, dann die Pionniers die Artillerie und für das Ingenieurwesen die Romité's : für die Militär und Sappeur-Abtheilungen. Die Reserven find in den Ortschaften aufgestellt, wo die mit Kranken überfüllten Unterlagsspitäler fich etablirt befinden. Wissenschaften, für die Militär- Zensur, für die militär - medizinischen Wiffen In Kalafat tommandirt nunmehr Achmed Pascha, erster General-Adjutant schaften, der Allerhöchsten Verordnung vom 18. August 1814, für den In des türkischen Oberfeldherrn Omer. Dieser junge General erhielt feine militärische fanteriedienst , für den Kavalleriedienst , für das Schießen mit Büchsen und Ausbildung in Wien . Die neuesten Verschanzungen von Kalafat find nach seinem Ents Gewehren, für die Kontrolle der Verdienste das Garde und Grenadier wurfe ausgeführt worden, und bestehen in mit Gråben versehenen Redouten, die vor dem befestigten Dorfe erponirt find, welches leztere in der rechten Flanke von der mit Battes korps ; die Stäbe ; die Hauptkommando's derselben ――― die aktive Armee die unter dem Befehl des Kriegsministers stehenden Truppen ---- die abgefon rien befesten Insel, wohin eine Schiffbrüke führt, und in der linken Flanke von dem ſtark befestigten Brütenkopfe vis-à-vis des Pivots Wibbin gebekt ist. Die türkische Besazung derten Korps : das kaukasische Heer, die Truppen in Finnland , das orenbur= von Kalifat ist kaum 16,000 Mann stark. Omer Pascha hat sich neuestens überzeugt, giſche, das sibirische Korps, das Korps der inneren Wache --- die Reserve daß er mit der Donau : Armee in einer Ausdehnung von 50 Meilen in kleinen Kolonnen und Sopasnii-Truppen die Bezirke der Garnisons Artillerie und die in keine größeren Operazionen vornehmen könnte, daß es vielmehr zur Erleichterung der tak - die tischen Bewegungen als nöthig erscheint, die Armee in drei selbstständig overirende Korps neren Kommando's - die Pulverfabriken die Geschüzgießereien Artillerie Arsenale - das Gendarmerie - Korps - die Kosakenheere - die einzutheilen. Das Korps in der rechten Flanke mit dem Hauptquartiere in Karaffu am Trajanswalle kommandirt A b d u l Halil Pafcha ; das ZentrumM u si a vha Pascha mit dem Militär-Unterrichts -Anstalten ―― die kaiserliche Militär- Akademie - die kai Hauptquartiere in Siftowa, und das dritte Rorps mit dem Hauptquartiere in Flos serliche medizinisch- chirurgische Akademie die Verwaltung der St. Peters rentin an der serbischen Grenze befehligt Sami Pascha. Es erscheint als interessant, daß sich an der Donau auch ferbische Truppen burger Lazarethe für das Landheer. unter dem Befehle des Generals Knicanin bei Semendria , dann bei Pozarewac b) Marine - Behörden : Marine- Stab Sr. Majestät des Kaisers ſammeln. Der serbische Fürft Alexander gedenkt in einer Proklamazion an das Volk Marine Ministerium - die Flotte. über die Zusammenziehung dieser Streitkräfte nähere Aufklärungen zu geben. Erwähnens c) Der Hoffta att Ministerium des kaiserlichen Hauses Ministe werth ist weiters die Bildung walachisch-moldau'scher Freischårler unter russischer Militär rium der Appanagen (událow). Aufsicht , um so mehr, als sich Fürst Milosch Obrenowitsch, dieser Lodfeind der Türken, - Reichskanzlei ―― Komité der feft entschlossen haben soll , ein ähnliches Freiſchärler-Korps aus Südslaven zusammenzus d) Zivil- Behörden: Reichsrath persönliche Kanzlei Sr. sezen. Omer Bascha richtet daher sein ganzes Augenmerk auf Sophia und Nowi Minister kaukasisches und sibirisches Komité pazae, wohin beträchtliche Verstärkungen aus Schumla und Adrianopel dirigirt werden, Majestät - Bittschriften Kommission ― Staats- Sekretariat : für das Rö. und man kann immerhin annehmen , daß der Kampf in jenem Rayon, im eigentlichen ―――― der dirigirende Herzen der Türkei ausgefochten werden dürfte. nigreich Polen und für das Großfürstenthum Finnland An das Ministerium der auswärtigen die dirigirende Synode Senat * Am 30. v. M. wurde der in Wien verstorbene unangestellte GM. Stefan Aus gelegenheiten, der inneren Angelegenheiten, der Volksaufklärung, der Finanzen, guft v. Auenfels , Kommandeur des f. russischen St. Annen- und Ritter 1. Klaffe des der Reichsdomänen , der Justig, der Kommunikazionsmittel und öffentlichen parmaischen Konstantin St. Georg- Ordens, zur Erbe bestattet. Er war ein Bruder des ihm vorangegangenen GM. und tapferen Festungskommandanten von Karlsburg , Georg Bauten ―――― die Reichskontrolle ― die Poftverwaltung ――――――― die Hauptverwal Freiherr von August , hatte lange Zeit als Stabsoffizier beim 2. , vom Jahre 1825 an Unterrichts , Wohlthätigkeits- und religiöse als Oberst beim 32. Inf.3 Reg. geftanden , ward 1832 GM. und trat 1835 in den Nu tung des Königreichs Volen die Kriegs - General - Gouverneure und Ge hestand. die Statthalter Anstalten die Ober- Polizeimeister neral - Gouverneure - die Kriegs - Gouverneure . ** Im Intereſſe der geſunden militärischen Vernunft müffen wir gegen einen Arti - die Zivil-Gouverneure - die Stadt 1 Gouverneure -- die Vize - Gouver= kel der Leipziger Jaustrirten Zeitung" protestiren. Befagte Zeitung bringt in der Num die Kommandanten. neure mer 549 vom 14. v. . einen Artikel : Die Schlacht bei Olteniza und einen 3) Ein Verzeichniß der kirchlichen Festtage für die Garde - Regimenter Holzschnitt : ,,Dmer,Pascha in der Schlacht bei Diteniza" 3 und die Militär - Bildungs - Anstalten. Wir gestehen, daß wir aus diesen Artikeln viel Ungekanntes lernen und nur 4) Ein Verzeichniß des Abgangs und der Ankunft der Posten die mit Beschämung auf die türkische Armee bliken können , die so wunderbar geschult und Portotare für Briefe, Geld- und Paketsendungen für alle Städte des Raiser mit fo feinem Gehörsfinne begabt ist, daß fie sich, während eines heißen Kampfes und des Donners von 200 Geschüzen , durch ein einziges Signalhorn vom jenseitigen Ufer reichs, des Königreichs Polen und des Großfürstenthums Finnland. lenken läßt, aber auch dieses Signalhorn und die Lunge des Hornisten, welche beide mit 5) Regeln über den Anzug der Generale, Stabs- und Ober- Offiziere . bisher unbekannter Kraft begabt sein müssen , verdienen unsere unbegrenzte Bewunderung ! " 6) Negeln für die Berichte, Meldungen u. s. w. der Generale und Of Aus diesem Artikel ersehen wir ferner , daß Omer Pascha mit seltener Kalts blutigkeit durch 4 Stunden rauchend am rechten Donauufer saß und die Schlacht fiziere bei verschiedenen Gelegenheiten. auf obige staunenswerthe Weise leitete ! 7) Verzeichniß der Gebäude , in welchen sich die verschiedenen Minifte Wir ziehen daraus die weise Lehre , daß der angenehmste , jedenfalls sicherste rien, 1.die Departements , die Hauptverwaltungen und die Gesandtschaften be Plag eines Feldherrn das jenseitige Ufer des Schlachtfeldes sei , besonders bei einem so finden. ungeheuren breiten Strome wie die Donau. 8) Eine größere Zahl von Abbildungen, z . B.: Parade des IsmaeloffFerners ist in Nr. 548 vom 7. Jänner 1854 in dem Artikel über die Donaufürs ſchen Leibgarde - Regiments am 11. Juni 1850 ; Ansicht von Helsingfors ; ftenthümer Gregor . Ghyla als Hospodar der Walachei und Stirbei als solcher der Mol die Ausstellung ländlicher Produkte zu Moskau im Jahre 1852 ; Gefecht des dau aufgeführt worden , während doch gerade das Gegentheil statt findet. Man sollte billigerweise voraussezen , daß derjenige , der diesen Auffaz mit so viel Zuversicht geschries Detachements unter Befehl des Generalmajors Slepschoff am 10. Dezember Ben, zum wenigsten bie Namen der Fürften dieser beiden Länder genau wiffen sollte ! 1851 ; Gefecht des Karabinier - Regiments in der Schlacht von Aufterliz am Für welches Publikum schreibt denn die ,,illustrirte Zeitung“, wenn ſie ſich nicht 20. November 1805 (ruſſiſchen Kalenders) ; die Breschbatterie vor Schuchumentblödet folch militärischen Unfinn und ſolche thatsächliche Unrichtigkeiten aufzutiſchen ?

76 ihren dermaligen Anstellungs-Bosten ; Soltyk, Roman Graf, des König von * Die „Triefter 3tg." schreibt unterm 24. v. M.: Die "Wehrzeitung" hat ganz Recht, indem fie in Bezug auf die Erfindung der Schraubendampfschiffe die Anmaßung Württemberg Hus.-Reg. daselbst ; Schrott, Ludwig von, des Romanen-Banater GrenzsReg., beim deutsch-banater Grenz-Regiment. der Engländer zurükweist. Wenn fie jedoch behauptet, diese Erfindung sei in Berlin entstanden und gehöre dem Dr. Kufahl, der 1833 bei Dunker und Humblot sine Schrift 3u Majore die Hauptleute und Rittm.: Kusseniz, Josef von, und Ebner , Moriz über diesen Gegenstand habe erscheinen laffen, in Berlin die Sache praktisch durchgeführt Baron, Professoren in der Genie-Akademie mit Belaffung auf ihren dermaligen und die günstigsten Resultate erzielt habe, und bei deffen Schraubenart man stehen geblies Anstellungs - Posten ; Wartensleben, Alexander Graf, des Großfürst Nikolaus ben sei, so müssen wir darauf erwiedern, daß nachgewiesener Maßen der k. k. Marine Husaren het König von Württemberg Husaren-Reg.; Mattyaszowsky, Rudolf von, des König von Württemberg Hus., bei Großfürst Nikolaus Husaren -Reg.; Forstintendent, Herr Josef Reffel, schon im Jahre 1827 das erste Dampfschiff mit Schraube in Trieft erbaute. Die Angabe, daß ein jeziger Mitarbeiter der " Wehrzeitung " Eperiessy, Ladislaus von, des julest genannten Regiments mit der gleichzeis selbst mit der Schraube schon 1880 gefahren, als man in England noch immer sich vers tigen Uebersezung in den Armee-Stand und Belaffung in seiner provisorischen Verwendung in Siebenbürgen ; Lingg, Leopold von, des EH. Karl Ludwig Uhl. geblich mit der archimedischen Schraube abmühte, ist mit obiger Thatsache wohl vereinbar." Reg. daselbst; Koth, Adolf, des Kaiser Jäger Reg. daselbst ; Beths , Franz. von, des Nomanen-Bauater, bei deutsch-banater Grenz-Regiment. * In E. Andre's Buch- und Kunsthandlung zu Prag erschien eben ein Kaiser Franz Josefs Briefpapier, beffen Vignette in recht gelungener Ausführung das Rieffohl, Rudolf, Rittm. 1. Kl. bee 1. Send. Reg., wird mit der Funksion eines Stabsoffiziers beim 7. Gend. Reg. betraut. lithograferte Bruftbild Sr. k. k. Apoftolischen Majestät und der Allerhöchsten Braut dars stellt. Die Gattung des Papiers ift dem erhabenen Vorwurf entsprechend und dürfte Ueberfezungen. dasselbe sich großer Theilnahme erfreuen. Reznar, Abolf Edler von, Oberfilt. von Fürst Thurn und Laris, zum Baron Fürftens wårther Inf.-Reg.; Wiedemann, Karl Edler von, Oberstlt. von Baron Fürs * Zu Graz verschied den 26. Jänner im 68. Lebensjahre der Militär-Verpflegs fenwärther , zum Fürst Thurn und Taris Inf. Reg.; Henriquez , Gustav Oberverwalter Josef Beneke in Penfion. Er hinterläßt 6 Söhne, 4 davon dienen als Ritter von, Oberfilt., und Preradovic, Petro, Major, beide vom deutsch-banas Hauptleute und 2 als Militär-Verpflegsbeamten. ter, zum ronianen-banater GrenzsReg.; Hegedüs, Ferdinand von, Major von König von Preußen, zum König von Württemberg Hus.Reg., wogegen Neu mayer, Josef, überzähliger Major des König von Preußen Hus.-Reg. bafelbft Personal-Nachrichten. in die Wirklichkeit eingebracht wird. Ernennungen und Eintheilungen. Zu Oberflieut. die Majore : Janowsky, Johann, GeniesDirektor zu Peterwardein ; Penfionirungen. Barbieri, Benedikt von, Genie-Direktor zu Temesvar, und Mar es, Ladislaus, Schmidt von Ehrenberg, Hieronimus, Major des König von Württemberg Huſ. ► Regiments als Oberflieutenant. Genies und BefestigungsbausDirektor in Ölmüz, sämmtlich mit Belaffung auf

Angekommen in Wien.

(Am 31. Jönner. ) Die Oberfte : Lobinger, vom 2. Genie-Regiment, von Krems (Stadt, Dreifaltigkeit), -von Henikſtein, vom GOMSt., von Venedig (Stadt Nr. 803). Die Hpilt.: v. Adler, vom 19. Jäger-Bat., von Karthaus (Laimgrube Nr. 165), Hummel, vom 17. Inf.Reg. (Stadt Nr. 930), -- Schriffer, in Pens., von | Brünn (Matschakerhof). ―― Rittm. Graf Burggraf, vom Kaiser Uhl. Nr. 4, von Mediaſch (Leopoldstadt Nr. 708).

(Am 28. Jänner.) Se. (Durchlaucht Herr FM. Fürst Windischgrät, von Prag. - Major Baron Stärk, in Benf., von Krems (Landstraße Nr. 279), - Bar. Mars burg, vom 4. Uhl.-Reg. , von Moor (Stadt, E. H. Karl Hotel). - Hauptm. Kammel , vom 18. JågersBat. , von Miskolz (Mariahilf Nr. 120). - Rittm.: Fürst Schöns burg, vom 1. Kür. R.von Prag (Stadt, römiſcher Kaiſer). (Am 29. Jänner.) Herr GM. Baron Vernier, von Verona. ―――― Herr GM. Graf Appony, von Presburg. Die Oberfte : Graf Künigl, vom 35. Inf.R., von Ofen v. Bedöcs, in Pens., v. Dedens (Stadt, wilden Mann), burg (Stadt Nr. 1086). - Die Majore: Schenoha, vom | 8. JR., von Prag (HotelsDaum), - Baron De Traur, vom GONSt., von Treviso (Josefstadt Nr. 210). - Die Hauptlt.: v. Maygraber, vom 32. JR. , von Palmanova (Rennweg im Gardehaus), - König, vom Flottillen Korpe, Baron Oldershausen, vom von Prag (Hotel Daum), 23. Jäger Bat., von Lemberg (Leopoldstadt , weiß. Ros). (Am 30. Jänner.) Die Oberftlts.: Baron Fischer, vom — Mariasy, 12. HReg., von Kaschau (Stadt, ung. Krone). -vom 5. JR., von Pefth (Hotel Daum). - Major Nagant, Die in Benf., von Tyrnau (Stadt, König von Ung.). Hytlt.: Hollaky, vom 46. Inf. Reg., von Brünn (römischer Kaiser), - v. Wolferom, vom 39. 3R , von Innsbruk (Stadt Nr. 233) , — Hlebrß, vom 62. JR., von Mantua Rittm. Graf Hunyady, | (Leopoldstadt, Nazional-Hotel). vom 2. Hus.Reg., von Klattau (Jägerzeil Nr. 517).

Abgereiset.

Anzeige. Der Gefertigte erlaubt sich den sämmtlichen 1. t. Res giementern die Anzeige zu machen, daß bei ihm sämmtliche, nach den lezten Mustern vorschriftmäßige zur Ausrüstung der Mannschaft und Pferde nöthigen Ringe, Schnallen und Ketten sowie auch alle in sein Fach einschlagenden Gegens Rände, um die billigsten Preise und in kürzester Zeit zu haben find. Johann Seitz, bürgl. Ning. und Kettenſchmidt, (17-1) Landstraße Nr. 58 .

(Am 28. Jänner.) Major Graf Laffe, vom 7. Huſ.-R. ' nach Mailand. - Die Hpilt : Grigar, vom 48. Jnf.R. , Aeußerliche Peschics. vom Tit. Grenz- Inf.-Bat , nach nach Olmüz, Rittm. Fürst Windischgräß, vom 5. Uhl.-Reg., Tittel. Krankheiten. nach Graz. (Am 29. Jänner.) Hptm. Baron Gurezky, vom 13. Gründliche Behandlung durch. Inf.Reg., nach Agram. Rittmftr.: v. Kostyn, vom 4. vieljährige Erfahrung bewährt, Hus.Reg., nach Pardubig. von (Am 30. Jänner.) Herr GM. v. Frank, nach Klausen ― Major Graf Vignolles in Penf., nach Linz. burg Karl Stiasny, (Am 31. Jänner.) Oberftlt. Graf Daun, vom 3. Kür. Reg.. nach Dedenbarg. - Major v. Grobois, vom 48. Inf. Reg , nach Debenburg. -- Die Sptit.: v. Brzesina, vom 23. JR., nach Josefstadt, - Baron Eiselsberg , vom 19. Jäger-Bat., nach Brünn, -- Barth, vom 3. Art.-R., nach Peth. - Rittm. Graf Kottullinsfy, vom 10. Uhl. Reg., nach Neuhäusel.

Doktor der Medizin und Chirurgie, emeritirter SekundarsWundarzt im k. f. allgemeinen Kran= kenhause, Mitglied der medizinischen Fakultät in Wien, täglich von 11 bis 4 Uhr. Stadt, Kärntnerstraße Nr. 1078 (vis-à-vis der Singerstraße), 2. Stok. Briefe franko. (3) (7)

In wenigen Tagen erscheint und wird den Herren Abonnenten zugesendet werden :

Allgemeines

militäriſches Handbuch. Bearbeitet von J. Hirtenfeld.

430

Seiten stark,

nett broſchirt.

Das Bedürfniß, fich über die militärischen Verhältnisse der europäischen Staaten | zu orientiren, und deren Organiſazion kennen zu lernen , kommt wohl so häufig vor, daß die Unternehmung eines allgemeinen militärischen Handbuches " ers wünscht und zeitgemäß erscheinen dürfte. Der Herausgeber bezwekte nebst der Organifazion jedes einzelnen Heeres, auch eine Art Jahresbericht über das Heerwesen aller Staaten in alfabetischer Drd nung zu liefern , und suchte das in den verschiedenen Staats- und Handbüchern, Alma nachen, Militär-Journalen und anderen Werken Enthaltene, nach einer sistematiſchen Ord nung, zusammenzutragen und in ein übersichtliches Ganzes zu formen . Daß diese Aufgabe, wenn fie genügend gelöst werden sollte, eine riesige war und " mancherlei Hindernisse beseitiget werden mußten, erhellet aus dem Gebotenen. Indeffen half der gute Nath und die sehr wirksa me Unterſtüzung hoher Stellen und geneigter Freunde ein Werk fördern, welches der Herausgeber um so mehr zu unternehmen wagte, als er durch seine Stellung manches brauchbare Material in dem von ihm redigirten ,,österreichischen Soldatenfreund" niedergelegt fand. Der Inhalt des Handbuches ist in Kürze folgender : Die General-Adjutantur des Monarchen, das Kriegsministerium mit den Unterabtheilungen, die kommandirenden Genes rale, die aktiven Generale, - das Heer mit dem Etat auf Kriegs- und Friedensfuß in den einzelnen Busammenfezungen, die Eintheilung, Dislokazion, Bewaffnung, Armirung, Unis formirung, Ergänzung, sodann die im Jahre 1853 ergangenen Vorschriften auf das Ebenz

Preis

2 fl. K. M.

besagte Bezug nehmend, wodurch über die Veränderungen und Fortschritte der einzelnen: Armeen Bericht erstattet wird. Erfindungen und Verbesserungen im militärischen Gebiete bilden, dens ſelben Zeitraum umfaſſend, den zweiten Abſchnitt. Eine militärische Bibliografie den dritten und Nekrologie, die im Jahre 1853 dahingeschiedenen Generale aller Heere, den vierten und lezten Abschnitt. Ohne Selbstüberschäzung kann der Verfasser behaupten , daß die in diesem Hands buche vorkommenden Daten über die europäischen Heere , wohl die besten und zuverlässigsten find ; zuverlässig , weil sie beinahe aus allen Staaten dis rekte zukamen. In dieser Beziehung kann der Verfaſſer auch nicht umhin schon jezt jenen hohen Militärbehörden , Gönnern und Freunden , welche seinem Unters nehmen wesentlich förderlich waren, den tiefgefühlten Dank auszudrüken , und bezieht sich dies auf Preußen, Sachsen , Württemberg, Hannover, die beiden Hessen, Baden, Naſſau, auf Frankreich und England , auf Belgien , Schweden , Dänemark und die Niederlanden, auf Parma , Modena und schließlich auf Spanien ; also ziemlich auf alle Staaten. Prå numerazionen werden im Komptoir des ,,Soldatenfreundes“ (Wollzeile 774) angenommen. Wien, 27. Jänner 1854.

J.

Hirtenfeld.

Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. ―――― Druk von Karl Gerolo une Sohn.

Desterreichischer

Beitschrift für

Nro. 10.

Soldatenfreund .

militärische

Samstag , den 4.

Februar

Intereſſen.

1854.

VII .

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samſtag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 fr. , vierteljährig 1 fl. 30 kr., für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. - Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr. , halbjährig 4 fl. 20 kr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesendet erhalten. - Einzelne Blätter 6 fr. K. M. Bránumerazion wird angenommen im Komptoir des Soldatenfreundes " (Stadt , Wollzeiler . 774), wohin von auswärtigen Herren bie Beträge in frantirten Briefen eingesendet werden wollen. Inserate, persönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K. M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K. M ju berichtigen tommt. - Anonime Beiträge werden nicht berüksichtiget.

ftung wurde auch vom türkischen Oberfeldherrn alsbald erkannt , indem er bei Kalafat einen Brükenkopf anlegen ließ nicht etwa um offenfiv gegen S. Wenn wir einen Blik auf die Karte werfen, so sehen wir, daß die die Russen vorzugehen , wie man anfangs allgemein glaubte, sondern um Fürstenthümer Moldau und Walachei das österreichische Kronland Sieben ihre Vereinigung mit den Serben, denen man gleich bei Beginn der politis bürgen in einen rechten Winkel umschließen. Dieses Kronland beherrscht schen Differenzen nicht recht trauen mochte, zu hindern. - Daß eine Rom nach seiner orografischen Beschaffenheit - und, da ihm beinahe alle Flüsse, munikazion mit den Serben wenn auch nicht mit ihrer Regierung welche die Fürstenthümer bewäffern, entquellen und in die Donau münden, angestrebt wird, zeigt uns die Anwesenheit ihres vorigen Fürften Mis nicht nur beide Länder, sondern auch mit diesen die Donau und ihre Ver- losch Obrenovitsch im ruffischen Lager , welcher auf seinem Gute unweit einigung mit dem Meere, indem es wie eine Bastion dazwischen vorspringt. der serbischen Grenze mit vertrauten Serben Zusammenfünfte hält. Gleiche Absichten könnten auch der Sendung des russischen Oberften Die Abfälle der Karpathen verflächen sich glacisartig gegen die Donau, daher bildet dieser Strom für die Bastion Siebenbürgen gleichsam einen Kowalewski nach Montenegro zu Grunde gelegt werden,- und auf diese Borgraben. Abgesehen von den verwandten Völkerschaften im Kaiserreiche, Weise scheint die gesammte Christenheit der europäischen Türkei auf einen follten der geografischen Lage nach, eigentlich beide Fürstenthümer zu Dester Wink des Alleinherrschers zu warten, um sich mit einem Male auf ihre Unterdrüfer zu stürzen . reich gehören. Betrachten wir nun, wie sich das bisherige strategische Verfahren der Das Fürstenthum Moldau ist, der ohnmächtigen Oberherrlichkeit we gen, als ein verlorener Poften des türkischen Reiches zu betrachten. Es Ruffen mit dem politischen in Einklang bringen läßt. Gleich in der ersten Beit --- nach ihrem Einmarsche in die Walachet hängt nur mit einem engen Debouchée an der Walachei , und dieses wird hatten die Ruffen eine konzentrirte staffelförmige Aufstellung zwischen von den russischen Festungen am Donaudelta bedroht. Ein türkisches Heer fann die Moldau nur dann mit einigem Erfolg vertheidigen , wenn es sich Galacz und Bukureft genommen und zur Beobachtung der türkischen Festun gen fleine Detachements an die Donau vorgeschoben. Nur gegen Widdin in den Befiz dieser Festungen gesezt hat. Die Walachei ist gegen einen vom Norden anrükenden Feind verthei wurde wegen der großen Entfernung eine kombinirte Division unter Gene digungslos und wird überdies im Westen von Serbien, im Often von der ral-Lieutenant Fischbach entsendet, in der Absicht, nebst der Observazion der bulgarischen Halbinsel Dobrudsa flankirt. ― Ein Angriff Rußlands auf die Festung auch wahrscheinlich eine Verbindung mit den Serben anzubahnen. Walachei kann türkischer Seits von dieser Halbinsel aus am wirksamften Omer Pascha, die Gefahr erkennend, ließ die Division des Ferit Ismail verwehrt werden. Die Posizion zwischen Matsin, Isaktscha und Babadagh aufden Bascha nach Kalafat übersezen und diesen Ort verschanzen. General Fisch diese Orte verbindenden Höhen ist zu einerFlankenvertheidigung derWalachei vor- bach, welcher den Auftrag hatte, sich in keinen ernsten Kampf einzulaffen, ―― züglich geeignet, fezt aber wenn sie zugleich offensiv wirken soll - den Befiz der weil er von der Hauptmacht zu entfernt stand, oder vielleicht auch die Tür ftrategischen Brüfenköpfe Galacz und Braila voraus. Diese Orte hätten daherken tiefer in die Walachei loken sollte, zog sich hierauf bis Krajowa zurük so wie auch Foksan- noch vor dem Einrüken der Ruffen besezt und befestigt und schob nur seine Avantgarde bis Radowan am Desnesui vor. werden sollen. Leztere würden es dann nicht gewagt haben in die WalaUm den Schanzenbau bei Kalafat zu erleichtern, unternahm Omer Hei einzudringen. - In den russisch-türkischen Kriegen des vorigen Jahr- Pascha den Scheinangriff bei Olteniza in der Direkzion auf Bukurest, hunderts haben sich die Großveziere in der Stellung auf den Höhen von oder vielmehr : Omer Pascha verschanzte fich allda, um Streifereien in die Babadagh jederzeit wohlbefunden, und waren darin so lange unüberwindlich, als ser Richtung unternehmen zu können. Dies führte zu dem bekannten Ge Disziplin im eigenen Heere nicht aufgehört hatte. Wie sehr die Russen den fechte am 4. November, in welchem die Ruffen durch das feindliche Geschüz ftrategischen Werth der Postzion Babadagh im Verein mit jenen Feftungen einen empfindlichen Verlust erlitten. würdigten, beweist der Umstand, daß sie diese demolirten. Warum die Ruffen hier den Stier bei den Hörnern faßten, und nicht Wie steht es an der Donau ?

Gegenwärtig , wo die Ruffen im Beftze der Walachei sind , hat die Dobrudsa bei Weitem nicht diesen Werth und doch glauben fie , das ganze Korps Lüders ihr gegenüber konzentrirt halten zu müssen, aus Ursache, weil jene Halbinsel an ihrer Rükzugslinie liegt. ―――― Der erste Akt der ruffischen Offensive wird auch ganz gewiß die Eroberung der Dobrudſa ſein müſſen. An eine nachhaltige Offensive der Türken von dieser Seite ist nicht zu denken, so lange fie der thätigen Unterstützung der englisch-französischen Flotte entbehren, zumal die arme Gegend der Dobrudsa ohne Ressourcen von der Seeseite, ein Konzentriren größerer Massen nicht gestattet. Ift man aber dieser Hilfe versichert, so erscheint ein Angriff mit der Hauptmacht von dieser Seite als der beste, wenn anders eine offene Schlacht, selbst bei doppelter Uebermacht, den Ruffen gegenüber gewagt werden darf. -Der russische General Miloradovich gerieth im Jahre 1808 bei Bukurest in keine geringe Verlegenheit, als der Großvezier mit 100,000 Mann die Donau bei Siliftria überfezte und seine Rükzugslinie bedrohte. Der tapfere Mi loradovich fand ſeine Rettung nur in der Feigheit des Großveziers , der, als er die Niederlage seiner Vorhut bei Obilestie erfuhr, wieder über die Donau zurükging . Die zweite Flankenstellung gegen die Walachei bietet das Fürstenthum Serbien. Die Festung Widdin hat dort eine große strategische Wichtigkeit, wenn auch nur in defensiver Beziehung, da Serbien gegen Rußland kaum eine feindselige Stellung annehmen wird. Im Gegentheil scheint die Stimmung der Serben so ruffenfreundlich, daß die Wirkung der Festung Widdin mehr eine kellförmige werden dürfte. Die Wichtigkeit dieser Fe-

die Vorrüfung am rechten Ufer des Argis direkte gegen die Mündung die fes Flusses unternahmen, wodurch sie den Türken den Rüfzug über die Ar gisbrüke und auf ihre Landungsbarken abgeschnitten hätten - ist uns nicht einleuchtend geworden. Dieses und die späteren Gefechte, welche sich bis in die Nähe Buku rest's ausdehnten, bewogen den russischen Oberfeldherrn seine Hauptmacht bei Budesti zu konzentriren und den Entschluß zu fassen: sich des lästigen Gegners mit allen verfügbaren Streitkräften zu befreien. Omer Pascha wich aber wie bekannt diesem Angriffe ans, da er, sich zu schwach fühlend, aufs rechte Ufer zurükging . Gleichzeitig wurden an verschiedenen anderen Orten wie bei Giurge wo, Turnul, Arzer Palanka, Kalarasch und Hirsowa Uebergänge in ähn= licher Absicht, um zu streifen, wiederholt versucht, fielen aber durchgehends unglüklich aus. Diese Streifereien hatten also nur den Zwek, die eigene Truppe an den bisher so gefürchteten Feind zu gewöhnen, sie zu späteren Hauptschläs gen vorzubereiten und nebenbei auch den Feind zu ermüden. Ob dies ges lungen, wird die Folge bald zeigen müſſen. Als später die russische Armee durch die Verstärkungen des 3. Korps Often- Sacken bis auf 120,000 Mann angewachsen war, begann Fürſt Gortschakoffseine Vorbereitungen zur Offensive. In Galacz und Giurgewo wurden Belagerungspark von je 100 Piecen angelegt und nach Krajowa gleichfalls 50 Stük entfendet. Das bis auf zwei Diviſionen verstärkte Korps in der kleinen Walachei unter die Befehle des General- Lieutenants Anrep

78 Der Zwek ift viererlei : gestellt, begann nach vorausgegangener allgemeiner Rekognoszirung die Ein 1. Um eine beliebig gebogene Stellung zu geben. fchließung von Kalafat. Diese wurde in der Weise bewerkstelligt , daß fte 2. Un durch Herbeistellen des Kopfes eine richtige Anlehnung zu erzweken. den Kniebug der Donau daselbst in einem Halbkreise mit umschloß , wo= 3. Um mit größerer Leichtigkeit aus scharfen Bewegungen zu pariren. durch den Türken die Streifereien unmöglich gemacht wurden , welche die 4. Um die Dressur zu beschleunigen. Ruffen besonders in lezterer Zeit , wo schon die walachiſchen Milizen Die nun punktweise folgenden Erläuterungen werden den Gebrauch und überzugehen anfingen, - gefährdeten. Um diesen Kordon zu durchbrechen, der die Verbindungen mit den den Geist dieser Martingale aussprechen und darthun. Walachen absperrte und die Ruffen mit den Serben vereinigte, ließ Omer. I. So lange das Pferd nicht durch Verreißen böswillig wird, ist die Pascha am 6. Jänner den äußersten Flügel des russischen Kordons, der sich bei Cetate an die Donau ftuzte, durch den Polen Selim Pascha angreifen. Dies führte zu den mehrtägigen Gefechten bei Cetate, Mazezoi, Skripes u. f. w., in deren Folge die beabsichtigte Eroberung Kalafats bis zur An"kunft der Verstärkungen unter dem Oberbefehlshaber Fürsten Gortschakoff verschoben werden mußte. Da diese bereits erfolgt sein werden , so sehen wir neuen interessanten Vorfällen entgegen. Kalafat muß von den Ruffen um jeden Preis genommen werden, + wenn fte den Beginn einer Offensive über die Donau beabsichtigen, da ihnen sonst die Streifereien der Türken von dieſem Orte aus , wenn auch nicht gefährlich, doch unbequem wären. Das Konzentriren des Belagerungstrains in Giurgewo und Galacz so wie die neuerlichen Rekognoszirungen der Dobrudsa bis Hirsowa hinauf, deuten augenscheinlich auf den Beginn der baldigen Öffensive, welche vors läufig nur aus der Belagerung der Festung Rustcsuk, der befestigten Orte Matsin, Dojan und Hirsowa der . Dobrudsa, in den Kämpfen bei Cserna. voda, Karaffu, Kostendft und Raffova am Trajanswall und in der Einschließung von Siliftria beſtehen dürfte. Die Fortsezung der russischen Offensive würde, wie wir glauben, ganz die Wiederholung des Feldzuges 1829 sein , und nur durch die Theilnahme der chriftlichen Bevölkerung modifizirt werden. Der Fall der Festungen Rustcsuk und Silistria müßte aber jedenfalls abgewartet werden , ehe man felbst zur Blokade Varna's schreiten könnte, zumal Omer Pascha mit der Hauptmacht bei Schumla ein gefährlicher Gegner wäre. Gleicherzeit mit den übrigen Festungen wird auch Widdin belagert oder zernirt werden müffen, weil bei einer länger dauernden Offensive die Flügel freie Bewegung erheischen. Die Eroberung Widdin's macht die Fe ftungen Belgradezik, Arzer-Palanka, Niſſa und Mustafa- Palanka unschäd lich. - Im Besize eines verschanzten Lagers bei Widdin beherrschen die Ruffen den ganzen Westen der Türkei, welcher wie bekannt einer Pulver tonne gleicht. Die ferneren Geschife der Osmanen hängen nach dem Verluste der Donaufeftungen nur von der Tapferkeit ihres Heeres und dem Verhalten der Raja's ab. Ein Maßstab für das Verhalten in dieser Katastrofe läßt fich wohl nicht angeben, aber die Wahrscheinlichkeit liegt nahe, daß ein Ver tilgungskrieg , eine Art Wiedervergeltungsrecht an den Muselmännern ausge übt werden dürfte, zu welchem von Montenegro aus das Zeichen gegeben würde. Dieses Ländchen, mit 100,000 Einwohner , darunter 20,000 Krieger, beherrscht den schmalen Hals, an welchen Bosnien mit dem Innern der Türkei hängt. Deffen Weite beträgt über Priepolje, welche Stadt an der Straße von Montenegro nach der serbischen Festung Usica liegt, kaum ste ben Meilen. Wie leicht könnte also dieser Hals von einem kühnen Führer der Cernagoren durchschnitten werden, in dem er sich Priepolje's bemächtigte. Die bosnischen Türken wären dann, ohne Hilfe aus dem Innern des Lan des, im Kampfe gegen die mehr als doppelte Ueberzahl der Christen , wel che überdies noch mit Waffen und Munizion von den Ruffen unterstüt -würden, ihrem Schiksale überlassen. Auch würden in diesem Falle die übrigen Chriften der Türkei bei dem bevorstehenden Schlußakt der euro päisch-türkischen Tragödie nicht müssig zusehen und so dürfte der blutige Religions und Racenkampf bis Konftantinopel fortrollen und erst unter dessen Mauern austoben.

Ueber den Sprung-Riemen mit Ringen (Martingal*) . (Etwas für Reiter. ) Zum richtigen Gebrauch des Sprung - Niemens mit Ringen wird die Erkenntniß seines Zwekes, und das feinste Gefühl in der Führung bedingt. Im Allgemeinen bemerke ich, daß er ein Zwangsmittel und daher mit Vorsicht anzuwenden ist, daß, ſoll ein junges Pferd ihn bekommen , es schon gern und willig vorwärts gehe ― also so weit in der Dressur vorgerüft und auch darin fest bestätiget sei ; - ferner , daß allzeit vier Wischzaum · Bügel nöthig find, wovon zwei durch die Ringe gezogen, zwei wie gewöhnlich ge führt werden.

*) Dieser Auffaz wurde in der Anhoffnung aufgenommen , daß er für manchen Ras valleriften und denkenden Reiter von großem Intereſſe ſein dürfte. Anmerk. der Redakzion.

Wirkung der durch die Ringe gezogenen Zügel, die eines Winkelhebels , wo bei das Pferdemaul, Last, die Ringe, Nuhepunkt, und die Fäuste, Kraft sind. Durch mehr oder geringere Tiefe der Ringe entstehen spizigere oder ftum pfere Winkel, die den Anzug mehr oder weniger gewaltsam machen. Da der tiefer gesezte, schärfer wirkende Ring herunterstellt (also für

das schwächere Hintertheil ich eignet), so wird, wo man nebst diesem zugleich mit Empfindlichkeit im Maule zu thun hat, um richtig zu arbeiten, das aller feinste Gefühl der Faust in Anspruch genommen. Die eigentliche Länge des Sprungriemens hängt lediglich von der zu geben beabsichtigten Stellung ab. Doch ist als Grundſaz festzusezen : daß er , so wie sich das Pferd , den ge= wünschten Bug im Halse annehmend stellt, seiner Schnallung nach außer Wir kung komme, und der Zwang aufhöre. Diese Schnallung ist ohne viele Proben ungefähr auf folgende Weise zu finden : Man lasse sich das Pferd gesattelt mit Wisch oder Stangenzaum vorführen, und mache ich ein Bild von der in Nüksicht seines Baues zwek mäßigsten und nebstbei schönsten Stellung ; wo man sich den Punkt , den der Wischzaum oder Trensengebiß im Maul einnimmt, hindenkt , auf diese Höhe richte man die Ringe des Sprungriemens, ihn ftraff angezogen. So wird der Zwang aufhören, wenn sich das Pferd stellt, und sich wieder erneuern, wenn es den Kopf heben oder vorstreken will. Im ersten Falle folgt auf den ge leisteten Gehorsam die schönste Belohnung, im zweiten stößt es sich bei einer ftäten Faust ab, und straft sich selbst. Dadurch, daß sich die, von dem Pferdemaul auf das Mundstük ausübende Gewalt in dem Ringe bricht, wird den Fäusten die Hebekraft verliehen, wel ches gewöhnlich zur Folge hat, daß die Pferde anfangs nicht an die Mar tingal Zügel heran wollen , und deren Anzug fühlend , zurükbleiben. Dieses erfordert viele Aufmerksamkeit des Reiters, damit er im Moment des Zu rükhaltens augenbliklich mit der Hand nachgebe, und durch fleißiges Gebrau chen der Schenkel ein williges Vorgehen erhalte. Nur allmählig und erst, wenn das Pferd in vollkommener Gangesthätigkeit ist, darf er wieder mehr den Sprungriemen wirken lassen, und hat mit Nachgeben und Annehmen so lange fortzufahren, bis es sich von selbst , die beabsichtigte richtige Stellung annehmend, fügt. Aus dem Grunde , weil die Arbeit mit dem Martingal-Zügel allein,

blos herunterstellend ist, sind die beiden freien Zügel nöthig , mit welchen in erforderlichen Fällen für Gleichgewicht und Haltung Hals und Kopf zurüfge richtet, oder bei zu vielem Senken des Leztern, dieser gehörig gehoben , oder einem Hinterhandwerden begegnet werden kann. Ihr Gebrauch bestimmt die Individualität des Pferdes, und er ist daher bei jeder einzelnen Vorkomm niß verschieden. Aus allen dem geht hervor, daß sich die schöne gebogene Stellung, welche dem Reiter so viel Annehmlichkeit gewährt , nicht unbedingt mit dem Sprungriemen erzwingen, sondern blos durch Kunst erreichen läßt. Diese beruht auf der Einsicht und dem Gefühle, in wie ferne sich Anneh men und Nachgeben, bald mit mehr Arbeit der Martingale , bald mit mehr der freien Zügel und Nachhelfen der Schenkel gegenseitig unterstüzen müſſen. Nähert man sich dem gewünschten Erfolge, so ist die Arbeit gut ; im Gegen theile verfehlt. II. Um durch Herbeistellen des Kopfes eine richtige An lehnung zu erzweken. Es gibt sehr viele Pferde, besonders edle , welche ungeachtet, daß ste recht willig vorwärts gehen , lange nicht an die Zügel heran wollen, und den Kopf hebend oder vorstrekend, jedem Anzug ausweichen ; dann gibt es auch solche, die sich aus Resignazion hineinlegen, und mit steifen Hals eine falsche Anlehnung nehmen. Um beide Uebelstände baldigst zu überwinden, ist der Sprungriemen mit Ringen in geschikten Händen ein unschäzbares Mittel. Bei einem Pferde, welches dem Anzug ausweicht, darf der Reiter beim Aufſizen und Anreiten die Martingal-Zügel gar nicht in die Hand nehmen. Er thut am besten, sie erst, wenn das Pferd im Trabe gut im Fortgehen ist, fühlen zu lassen, weil es dann nicht so leicht stehen bleibt, steigen, oder sich sonst wie opponiren kann, wozu der Schritt bei weitem mehr Gelegenheit darbietet. Wird es wieder in diesem genommen, so bestimmt das eigene Ge fühl, ob man sie noch brauchen darf, oder gänzlich außer Wirkung bringen muß. Die Hauptsache bleibt jederzeit, daß das Pferd vorwärts gehe ; daher der Reiter, sollte er befürchten , es könnte ihm hier den Gehorsam versagen, und er nicht sicher sein, -- mit seinen Hilfen auszureichen, anfänglich im Schritt immer die Martingal-Zügel ganz hängen laffen soll. Das Pferd , welches mit gestrektem Hals und Kopf eine falsche Anleh nung nimmt, bringt die Hebelkraft des Sprungriemens herbei , wenn ein all mähliges von Schenkelhilfen unterſtüztes Annehmen und Nachgeben die Empfind lichkeit des Maules erneuert , indem es die wiederholten Anforderungen ver

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anlaffen , dem Zwange zu weichen. Versucht es nur einmal den Kopf herbei zu geben , so hat der Reiter gewonnenes Spiel, denn es fügt sich der Gewalt, entledigt die die Zügel bei der ftarren Anlehnung ausüben , und sucht bald mieder diese, Erleichterung gemährende, Stellung. So oft das Pferd folgt, muß der Reiter gleich mit der Hand nachgeben und schönthun, worauf er neuerdings zur früheren Arbeit wiederkehrt. In dieser sei er unermüdet, verlange aber ja nicht zu viel , wohl bedenkend : Geschiklichkeit und Klugheit sezen voraus, ein 3wangmittel fo wenig als möglich fühlen zu lassen. Es wird durch die eben behandelten Fälle augenscheinlich , daß der Sprungriemen mit Ningen Vortheile hat, die kein anderer gewährt, man kann seine Wirkung in jedem Moment ganz beseitigen , und dann nach Belieben wieder eintreten laſſen. III. Um mit größerer Leichtigkeit aus scharfen Bew e gungen auf der Hinterhand zu pariren. Der, nach der richtigen Stellung geschnallte Sprungriemen kann dem Pferde nicht im Geringsten unbequem fallen , und bei gestrekten Bewegungen

I

rascher Jünglinge, sondern meist Männer, die ruhig und besonnen von Haus und Hof, von Weib und Kind zu den Waffen gingen und größtentheils Köre ner's heiliges : Soch lebe das Haus Oesterreich ! " auf Ungarne Feldern mit dem lezten Lebenshauche bestätigten. Die schlichten Zeilen dieser wakern Truppe gewidmet, gründen sich auf die freundliche und genaue Mittheilung solcher, die das Schiksal derselben vom Beginne bis zum Schluſſe des Feld . zuges in Ungarn getheilt haben. Eine Geschichte des Regimentes. Piret vom Herrn Obristlieutenant , von. Streicher, so wie authentische Materialien zur Geschichte aller steirischen Waf fenkörper in den lezten Kriegsjahren, befinden sich im Manuskripte seit 1853 im Archive des historischen Vereines in Graz Das zerstörende Revoluzions Miasma hatte sich auch über Defterreich ver breitet, sein Dämon rüttelte an den Grundpfeilern der geheiligten Monarchie, aber er wagte sich nicht an das Herz tener, die 4 wahre Oesterreicher sein wollten.

Lustig und munter eilten, wie in fast allen Erbländern, so auch in der muß ohnedieß die Hand nachgeben , welches auch die Martingal Bügel mit Steiermark die Krieger zu ihren Waffen , entschlossen Troz zu bieten den betrifft, wodurch Kopf und Hals genug freies Spiel erhalten. Der Sprung Stürmen von Außen und im Innern. Die Reihen des heimischen Regimen riemen kann also keiner Gangart hinderlich sein , und gewährt bei Paradentes Piret, um dessen Fahnen die Siegeskränze von Fontana fredda, Tolentino 20 den Vortheil, einem Schnellen oder Heben des Kopfes zu begegnen , welches grünen, füllten sich zu wiederholten Malen, und lustig vertauschten die treuen. oft sogar gut dressirte Pferde thun , um dem da unumgänglichen schärfern Landessöhne Pflug und Art für die blanke Waffe. ↓ Anzug auszuweichen. Es wird hiezu allerdings eine ganz leichte, gefühlvolle Ihnen ähnlich finden wir faft zu gleicher Zeit die biederen Serben, im Faust erfordert , doch braucht der Schenkeldruk bei weitem geringer zu sein, deutsch und illirisch Banater-Regimente, im Baczer-Komitate und Czaifistens der bei einem plözlichen Anhalten mit dem Zügelanzug am schwierigsten genau Distrikte verstärkt durch stammverwandte Genossen aus türkisch Serbien zu verbinden ist. Wenn man das Pferd nicht verreißt , und wohl Acht gibt, Haus und Hof verlaffen, sich in St. Thomas, Turia , Földvar c. befestigen, welchen Grad von Zügelwirkung es nöthig hat, so wird es der Sprungriemen und den geheiligten Boden der Heimath, auf welchem sich später auch unsere zwingen, die richtige Stellung beizubehalten , und deßhalb präcise Folge zu Steirer zum Schuze des Rechtes und der Ordnung bewegten, gegen die Uebers leisten. Sobald der Reiter eine richtige schöne Kopf- und Genikbiegung und macht der Rebellenhäuptlinge Eder, Bakony, Kis, Damjanich sc . behaupten Stellung nebst einer guten ruhigen Anlehnung erlangt, und darinnen sein den Boden, der am Ofter- und Pfingstfonntage 1848 durch Blut und Feuers. Pferd bestätigt hat, fann er gleich die Martingale beseitigen. taufe bei Kikinda, Kaacz und Karlowiz höhere Weihe erhielt.. IV. Um die Dressur zu beschleunigen. Am 1. Mai 1848 wurde die 9. Division des 27. Regimentes (damals, Hievon machen blos Pferde , die sich von selbst hinlänglich gut oder zu Biret) und zugleich die 3. Landwehrdivision desselben Regimentes in Graz sehr herbeigeben, eine Ausnahme , bei denen kein Sprungriemen nothwendig errichtet. Die 4 ersten Landwehr- Kompagnien erhielten bereits Befehl, auf noch anwendbar ist. Alle übrigen müssen mit dem Sprungriemen mit Rin Kriegsfuß gefezt, unter Major Langendorf nach Triest zu marschiren. Bei gen, viel früher, als ohne denselben , zugeritten werden. Der kräftigere Zü der neu errichteten 3. Landwehr: Division wurde Kapitän Lieutenant Hirsch gelanzug , und der deßhalb nöthige Mehrgebrauch der Schenkel , damit das Kommandant der 5. und Oberlieutenant Anton Leiner, ausgezeichnet am 10. Pferd an das Mundstük gehe, und sich nicht der Arbeit des Reiters entziehe, April 1848 beim Sturme auf Castel nuovo, statt dem in Italien verwendeten beschleunigen nothgedrungen den Erfolg jeder Lekzion. Wenn man den Hals Hauptmann Brahm, Kommandant der 6. Kompagnie. zurüfrichtet, und ihm den gehörigen Bug gibt , so wird in der kürzesten Zeit Die Vervollständigung der Landwehre mahnte an die kraftvollen Rüstun erreicht , daß sich das Pferd in seinen Hanken, Sprunggelenken , und allen gen für das Jahr 1809, ihre Thaten an die ihrer Vorfahren, welche sich in Gliedern und Muskeln der Nachhand biegt, daß es sich im Gleichgewicht tra ihren ländlichen Hüten, im grünen und grauen schlichten Rökel bei Raab und gen lernt, dadurch gelenkig und leicht in der Hand wird , daß ihm diese Ar Kismegyer unsterblich gemacht hatten. Zwei Fünftheile aus den 30 Batails. - Famen beit keine Anstrengung und Schmerz verursacht , und es aus diesem Grunde lons Landwehre, welche damals das alttreue Jnnerösterreich gestellt gern und willig Gehorsam leistet. auf Steiermark, nämlich 12 ganze Bataillons, von denen das erste der fünf 2 Razionell angewendet, hat dieser Sprungriemen (wie Kappzaum, Korda Bataillone des Grazer Kreises in 8 Kompagnien oder 1404 Mann nicht und Peitsche, welche ebenfalls nichts anderes als Zwangsmittel ſind) bei der weniger als 1334 Freiwillige zählte. Die 3. Landwehr-Divijon bestand in Mai 1848 fast ganz aus ausgedienten Dreffur die besten Folgen , aber gerade das Gegentheil , wenn er ungeſchikt gehandhabt wird. Nur viele Geduld, unvertroffene Arbeit und aufmerksames Kapitulanten, das ganz erfte Glied der 6. Kompagnie aus früheren Grenas Nachdenken können auf seine guten Eigenschaften führen, und wer sie erprobt dieren, die Organisirung ging trozdem, daß ein Theil der Truppe unter hat, wird ſich gewiß veranlaßt fühlen , die Wahrheit von dem eben Gesagten Oberlieutenant Graf Bellrupt in Rottenmann verwendet war, doch ſo ſchnell vorwärts, daß vom 22. Juni bis 15. Juli die Division bereits den Garni zu bekräftigen. sonsdienst in Marburg und Cilli, statt dem nach Italien abgegangenen S. C Feld und 1. Landwehr- Bataillon des untersteirischen Regimentes Kinsky vers Die dritte Landwehr-Diviſion des Regimentes König der sehen konnte. Am 15. Juli rükte die Division nach Klagenfurt (die 5. Kompagnie im Belgier Nr. 27 in den Jahren 1848 und 1849. September nach Villach), wurde aber am 28, September auf Wägen nach Marburg, dann auf der Eisenbahn bis Spielfeld befördert, so daß sie am 1. Von Dr. Rudolf Buff, k. k. Profeffor in Marburg. Oktober in Radkersburg eintraf, wo Se. Exzellenz der FZM. Graf Nugent ein Reserve- Armee- Korps sammelte. (Beitrag zur Geschichte der öfterreichischen Regimenter.) ww Einige Zeit früher, am 11. September 1848, ging Se . Exzellenz der Aus Eisen ist Desterreichs Urkraft. Banus, nachdem am 4. September Se. Majestät Kaiser Ferdinand die vorher J. E. O. V. A. von den Stammfeinden desselben ertrozten Beschlüsse gegen den kroatischen Hel 1. } den zurüfgenommen, mit 40,000 Mann über die Drau, schloß sich an itine Eisern flirrten 1848 die Würfel des Verhängnisses auf Desterreichs zer -- den Pappenheim des ungarischen Feldzuges, - ſchikte nach dem Tref Boden, aber das treue Heer nahm die verhängnißvollen Würfel auf, verfolgte fen bei Velencze (am 29. September) 17,000 Mann Landsturm unter General 数 and endete rühmlichst das eiserne Spiel. Teodorovich über Steiermark nach Kroazien zurüt, und rükte im Oktober } All die glänzenden Waffenthaten , unserer Waffenkörper, all' die begeisterten mit 15,000 Mann vor Wien . Magniſſe unſerer einzelnen Krieger für Kaiserhaus und Vaterland sammeln Es war eine raftlose, vielbewegte, spannende Zeit, die 4. Bataillons der und darstellen, hieße ein Heldenbuch beginnen, dessen Vollendung weit über Regimenter eben in der Errichtung begriffen , Se, Erzellenz der FZM. und die menschliche Zeit und Kraft ginge, Banus im Vorrüfen gegen Stuhlweißenburg und dann wie gesagt gegen Aber theilweise der Nachwelt bewahren, was die Väter gethan ; zeigen, Wien, die steirischen Grenzen nicht sicher vor einem 1 Einfalle nach Ungarn! wie der einzelne Aft 7 und Zweig an der Eiche Oesterreich frisch und treulich Das 8. Bataillon des heimischen Regimentes Piret stand in Friedau und 1 hielt im Sturme, ob er auch Blatt um Blatt verlor , bis die Eiche wieder Polsterau, die 7. Division desselben unter Hauptmann Saffran in Warasdin. im Sonnenschmuke glänzte : ist eine heilige Pflicht, der auch ich in dieſen Graf Nugents Korps war zusammengesezt * aus den. Reserve-Bataillons Beilen zu genügen, versuche. 1: von Nr. 27 und 47 ( Steirer Piret und. Kinsky), den. Regimentern Wimpffu f . Sie treffen nur einen kleinen Theil des alttreuen vom Kaiser Leopold I. und Ferdinand d'Este (Italiener), einer Division Prohaska und Hohenlohe, den im Jahre 1682 errichteten, später sich t in den Niederlanden, als Wallonen Depots des 9. Jäger-Bataillons und etwas Kavallerie, einer 6-, einer 12pfo. rekrutirenden steirischen Regimentes Nr. 27, treffen keine feuerfräftige Schaar und einer Raketten Batterie, im Ganzen 5442 Mann Infanterie, 973 Mans

80 Kavallerie eben so bestimmt die lange Grenze Steiermarks zu deken, wie herzog Johann Dragoner, das dritte Bataillon Piret, ein Bataillon Wimpffen, FML. Puchner für Siebenbürgen, FML. Hammerstein für Galizien , Schlik ein Bataillon Ferdinand d'Este, eine 12pfündige und eine Naketten - Batterie, für Mähren dieselben Aufträge hatten. Nugents Korps sollte ferner im Ein so daß das Korps so ziemlich stark genug war, möglichen feindlichen Angrif Flange mit den übrigen Operazionen am rechten Flügel des unter dem Banus fen kräftigen Widerstand leisten zu können. Am 1. November 1848 wurde stehenden 1. Armeekorps mitwirken. Aber auch lezteres war nichts weniger im Hauptquartier zu Großsonntag die Wiederherstellung der Ordnung in Wien als feldmächtig, obschon 12,000 Stük Gewehre der Wiener Revoluzion abge- durch 70 Kanonenschüsse gefeiert. Fast gleichzeitig war der Sieg Sr. Durch nommen, 2000 Uniformen - bie tdoppelten von deutſchen Soldatenerft jüngst laucht des Fürsten von Windischgrät vom 30. Oktober über die 20,000 Un zur Armirung desselben verwende worden waren. garn, die zwei Tage früher über die Schwechat gegangen , bekannt geworden. Es hatte den Anschein, als sollten die Grenzen der Steiermark, die einst Das Geworfenſein der Rebellen bei Schwechat , Ebersdorf, Mannswörth den Magyaren, wie dem Halbmonde und noch vor anderthalb Jahrhunderten u. f. w . wurde als gutes Omen bei dem Korps an der steirischen Grenze den wilden Horden der Malkontenten und Kuruzzen so kräftig widerstanden aufgenommen. hatten, als sollten diese Grenzen wieder der Schauplaz - leider beinahe II. eines inneren Krieges werden. Werfen wir einen Blik auf leztere , so weit se vom FZM. Graf Fast schien es, als würde Luttenberg die Geschike theilen müſſen , die das gleichnamige Luttenberg an der Thaya in Mähren nahe der österreichi Nugent besezt war. Die Streke von Großsonntag über Friedau nach Polsterau schen Grenze von den Huffiten 1423, 1424, 1426 und den Schweden 1645 beträgt auf der Poststraße etwas über 2 Meilen. Nechts mit hohem Ufer zu erbulben hatte. auf dieser Seite, rauscht die Drau, über ihr am flachen rechten Strande dehnt Immer dichter zogen sich die drohenden Wolken des Krieges am linken sich Kroazien aus, etwas ferner vom linken Drauufer auf der steirischen Seite Mur-Ufer zusammen. Am 7. Oktober erhielt die Landwehr- Diviſion die Beziehen sich üppige Hügel hinab zum Luttenberger Weingebirge; dreimal von wachung der Mur-Ueberfuhr bei Wernsee, bezog am 8. mit vier Kompagnien sehr mittelmäßige Straßen durchschnitten, welche die Verbindung zwischen dem des dritten Bataillons Piret das Bivouak und die Vorposten bei Luttenberg, Drau- und Murboden immer in sehr koupirten Terrain unterhalten. Großsonntag (Velka nedela) mit dem vierthürmigen Schloffe des rüfte am 10. nach St. Martin über die Grenze, am 11. zurük nach Lutten1612 in der jezigen Form vom Komthur Marguard, berg, am 12. über Nadkersburg nach Halbenrain, am 18. nach Fehring, am deutschen Ordens - seit dem Ostersonntag 1199 ein den Ungarn 14. nach Sechau, endlich am 15. nach Fürstenfeld, wo Graf Nugents - Korps Freiherrn von Egkh erbaut ―――――― in den Straßen der Stadt bivouakirte. Hier ſchien es ernst zu werden. Wäh- von deutschen Rittern und Friedrich von Pettau abgenommener Boden rend die Mannschaft ablochte und die Oberoffiziere bei dem Feldzeugmeister mit der stattlichen Kirche (seit 1236 Eigenthum des deutschen Ordens), der zum Kriegsrathe versammelt waren , wurde allarmirt. Im Nu waren die geschmakvollen Dechantei þc. und durch die Lage auf einem gegen Often frei Reffel umgestürzt, die Feuer ausgelöscht, die Waffen ergriffen und die Kom- auslaufenden Hügel , im Rüken durch den weitschauenden leicht zu befestigen pagnien ralliirt. Die Landwehr- Diviſion wurde am rechten Ufer der Feistriß den Kuradis-Kogel ein wichtiger strategischer Punkt. FZM. Graf Nugent, General Zeisberg 2c. lagen im Schloffe, im Pfarr auf der Ungarstraße en Colonne aufgestellt. Die Mannschaft war eben so dekanatshofe aber ein Obrist , ein Obrißtlieutenant , über 100 Pionniers , in Ganze das jedoch sich zeigte Bald gestimmt. freudig als kampfgerüstet, schnell als blinder Lärm, erregt durch einige feindliche Husaren, die im nahen unga der Todtenkammer standen Bespannungspferde xc.; dieselbe Stellung hatte F3M. Graf Nugent auch im Juli 1849 mit seinem 17,000 Mann starken rischen Orte Radersdorf auf Requiſizion erschienen waren. Ueber die Stärke der Rebellen war man damals wie überhaupt bei Reservekorps inne. Charakteristisch für die Verhältnisse der Zeit ist und den . k. Truppen, beſonders im Beginn des Feldzuges selten in sicherer bleibt es, daß die Umwohner dieſer Gegend , bei denen nicht leicht hiſtoriſche Kenntniß, um so seltener, als seit November 1848 die Ungarn unter Stands Erinnerungen auftauchen , gerade damals durch Emiſſäre belehrt wurden rechtsstrafe die Verbindung mit der österreichischen Grenze sperrten. Man „daß sie sie einft zu Ungarn gehörten“ , charakteristisch , daß viele wohl wußte nur, daß seit Beginn der Revoluzion aus den in Ungarn stehenden habende Personen aus Furcht vor den Magyaren ihre ――― besten und selbe balb Heimischen Truppen bei 40,000 Mann Infanterie und bei 9000 Kavallerie Habseligkeiten in die Weingartenhäuser flüchteten fich der Empörung angeschlossen, die Rebellen den Bestz von mehr als 2000 darauf von heimischen Dieben entwendet ſahen — noch mehr aber Stüf Geschüz - so wie den aller Festungen, mit Ausnahme von Arad, Le- bezeichnend, daß gegen leztere von angesehenen Landleuten später ( 22. und mesvar und Karlsburg --- hatten. 24. Juli, 1849) die grauſamfte Lynchjuftiz an der einsamen Stelle des einstigen Am 16. Oktober ging die Landwehr-Division nach Fehring , am 17. Schloffes Sodinec (Gerichts- oder Mahlstätte) in der Gemeinde Kuzmanek nach Radkersburg, am 20. nach St. Anton und bezog bereits am 21. die in Gegenwart von mehr als 100 Personen geübt wurde, acht gar von Dor Vorposten bei Friedau. Die wechselnden Verhältnisse über der Grenze mach nau in der Nacht hergeschleppten. Die Mißhandlungen, welche die Beschul ten diese durch die vorgerükte Jahreszeit und die schlechten Wege oft be digten an einer Eiche litten, der in Folge derselben von 29. und 30. Juli schwerlichen Hin und Hermärsche nothwendig. In der Nacht vom 21. wurde 1849 erfolgte Tod des Thomas Sentoa und Martin Schmaut gehören nicht Oberlieutenant Leiner mit der 6. Kompagnie nach Polsterau beordert. in den Bereich dieser Zeilen und wir führen diese und einige späteren Um Am 22. bezog die 6. Kompagnie die Vorposten bei Polsterau und stände nur aus dem Grunde an, um ein Streiflicht auf den Boden zu werfen, wurde Nachmittag durch die 5., welche en Reserve blieb, verstärkt. Die An auf welchem das k. k . Armeekorps stand. Große Verdienste um die Gegen gelegenheiten auf der Murinſel gestalteten ſich immer trüber. Die Nachricht, den an der Drau erwarben sich der Großsonntager Bezirks-Kommiſſär Herr daß sich Perczel mit einigen neugeworbenen Honveds-Bataillons in der Nähe Globotschnigg (später Bezirks -Hauptmann in Windischgräß), um die Mur herumtriebe, erhielt Bestätigung durch den Ueberfall, den die Magharen auf gegenden der Oberradkersburger Bezirks-Kommissär (ſpäter Bezirks-Hauptmann die 7. Division Piret unter Hauptmann Sarffan bei Letenje, nicht ohne eini in Rann) Herr Wutt. Dreiviertel Stunden östlich von Großsonntag durch einen gen Verlust der Kaiserlichen, versuchten. mittleren Berg getrennt liegt Steiermarks zweitkleinstes Städten Frie gerade Saurisch und Kroazien gegenüber auf sanfter Höhe rechts Der Mannschaft wurde die strengste Vorsicht eingeſchärft, die ſich auch dau in der That nöthig zeigte, als Nachts um 1 Uhr von einer Vedette auf ver unten durch die Drau gedekt, einst durch Mauern und Thürme feft. Noch dächtiges Volk, das sich in einen nahen Wald flüchtete, gefeuert wurde. Lei fezt gewähren die Pfarrkirche, das Schloß (Eigenthum des Ritter Bauer von ner ließ das Gehölze von Patrouillen durchziehen, die 5. Kompagnie trat Friedau ) mit ſeinem Donjon und seinen Maierhöfen, durch ein Jahrhundert unter Waffen. Die erfle Patrouille aus Freiwilligen bestehend unter dem Siz der „ Pethe", fefte Schuzpunkte gegen unvermutheten feindlichen Angriff. Gefreiten Josef Ninſee, der am 28. April 1828 in Graz seine zweite RapiDas Städtchen selbst, wie sein Name Ormožkigrad besagt, aus einem tulazion eingegangen war , wagte sich bis zu einer Laferne auf ungarischen Bauerndorfe erwachsen, von Friedrich von Pettau 1199 gegen die Ungarn be Boden vor, die sie von ungarischen Nazionalgarden besezt fand . Sie wurde feftigt, später von denselben besezt, durch des Feldhauptmanns Jakob Szekely mit erstaunter Freundlichkeit begrüßt, und erst als sie sich zurükzos , sausten Uebertritt vom König Mathias an Kaiser Friedrich 1490 wieder österreichisch, ein paar Kugeln nach, von denen eine durch Ninſee's Czako ging. Die drei hat 113 Häuſer und etwas über 750 Einwohner. Schon im April 1848 bestand ersten Steirer, die mit Rinsee den Boden von Ungarn betraten, waren Franz auch hier eine Art Bürgerwehre, die aber in ihren eigenen inneren Zwie Kolb aus Köflach, Anton Niederhold aus Gleisdorf und _Franz Kern aus ftigkeiten sich bei Zeiten auflöfte. Ein guter Feldweg führt von Friedau Weinburg. Sie erhielten bei der Heimkehr für ihren zu kühnen Muth einen nahe am weitschauenden Kirchlein St. Johann am Kulmberge, (Hum) von Verweis. Gegen Früh traf eine Division Erzherzog Johann Dragoner unter Major Graf Hodiz und eine Division Wimpffen unter Hauptmann Graf Molziere zur Verstärkung ein. Graf Hodiz übernahm das Kommando der Avantgarde. Am 29. Oltober kehrte die Landwehr-Division nach Friedau zurük. Das Hauptquartier des Feldzeugmeisters Grafen Nugent war in Groß Jonntag, wo Schloß und Dechantei zur Unterkunft der Herren Offiziere benüzt wurden. Die Avantgarde um Friedau war durch eine Abtheilung Jäger und eine 6pfündige Batterie verstärkt worden. Bald trafen aus Pettau in Großfonntag ein : Das Küraſſier-Regiment König von Sachsen, eine Division Erz-

Ladislaus Bethey de Sethes 1611 erbaut, zu einen militärischen Observatorio ebenso geeignet, als Schmidl's Weingarthaus am Kuradis · Rogel auf der Rimska cesta (alter Römerstraße) in 3 Stunden nach Luttenberg. Die be rüchtigten Gräben Prepronika und Vukomoh, so wie das Kercovina-Thal find hier leicht für kriegerischen Hinterhalt geeignet, eben so das Sarnic - Thal gegen Polsterau und die Drau. Von Friedau im Wechsel von Hebung und Senkung meist links von Wäldern begrenzt in einer zum Theile 1681 und 1682 arg durch die Best hergenommenen Gegend zieht sich die Straße starke 1 Stunde lang nach Bolster au, dem lezten steirischen Markte, eine Viertelstunde von der unga

81 rischen Grenze rechts find die kleinen Orte Puschendorf, Lapartisie und Frankefeen. Die Straße führt an Obris und Grabendorf vorüber. Polsterau (Sredisce) ist ein großer , ebener, zerstreuter über eine halbe Stunde langer Markt von 148 Häusern und 870 Einwohnern, einst bei dem gleichnamigen Schloffe und der frühesten von der Drau verschlungenen St. BartholomäusKirche näher am Strome. Die nächst ältere Kirche im Markte

Den Markt schließen auf der Friedauer Seite die Kirche Maria Sieben Schmerzen, Pfarrhof und Schulgebäude , gegen die ungarische Seite hin Mo drinjak's Gasthaus und das kais. Grenz-Zollamt. Eine viel betretene Straße führt in 3 Stunden über St. Nikolai nach Luttenberg , auf der Poststraße aber erreicht man, Netolic links laffend, in 1 Stunden über die Draubrüfe ― Warasdin. In Polsterau lagen 1848 zeitweise die HH. Generäle. Buric und Rousseau, die bewaffneten Marktbürger wurden durch ein eigenes Dekret

war früher ein wohl befestigter Tabor , der 1704 den Kuruzzen wie derstand. Die Einwohner des Ortes sind an Tracht und Sitte vollständig den Medjemurski (Bewohner der Murminsel) gleich, ihre Sympathien waren im Jahre 1848 troz dem steten Verkehre mit Ungarn mehr den be nachbarten , stammverwandten ――― eigentlich schon verbrüderten Kroaten zu geneigt und die bewaffneten Märktler unter dem Schulmeister Karnicnig halfen getreulich den kroatischen Wehrmännern von Petrianzen durch, als diese vor den Magyaren über die Drau sich zurükziehen mußten.

des steirischen Präsidiums vom 4. November für ihre Haltung und ihren Dienfteifer belobt. Für den Fall einer Invasion von Seite der Ungarn waren durch Gu bernial- Dekret schon am 17. September 1848 auch die bewaffneten Bürger von Marburg aufgefordert worden , nach Friedau , Polsterau , Luttenberg zu rüken , und sich dort dem Militär anzuschließen , der feindliche Einfall aber griff schneller in das Leben, als die bürgerlichen Anstalten. (Schluß folgt. )

Arme e - Nachrichten.

Oesterreich. * Obgleich die den Uebertritt gedienter Unteroffiziere und Gemeinen in Zivilanftellungen betreffende kaiserliche Verordnung vom 19. Dezember 1858 sich auf jene Kategorien von Zivilbedienstungen be schränkt , welche Se. t. t. apoftolische Majestät gedienten Militärs ausschließ lich vorbehalten wiffen wollen , so soll doch hiedurch gut gedienten Militärs die Bewerbung auch um andere, als die in der vorgedachten kaiserlichen Ver ordnung benannten Zivil - Dienstposten , wenn sie die Eignung hiezu befizen, in keiner Weise verschränkt sein ; vielmehr ist es der Wille Sr. f. E. apofto lischen Majestät, daß von allen Behörden bei der Besezung von Beamtenstellen in dem Kanzleifache auf gut konduisirte Unteroffiziere, bes sonders wenn sie bereits eine doppelte Kapitulazion zurüfgelegt haben , sich um solche Stellen bewerben und die Eignung hiezu befizen , so weit es mit den dienstlichen Nükſichten auf die bereits angestellten Beamten vereinbarlich ift, vorzugsweise vor anderen Bewerbern Bedacht genommen werden soll. Die politischen Behörden werden mit Verordnung des hohen Minister riums des Innern vom 28. v. M. angewiesen , in ihrem Geschäftsbereiche für die pünktliche Vollziehung dieses allerhöchsten Befehles angelegentlichst Sorge zu tragen. Preußen. * (Berlin.) Die Stärke des stehenden Heeres ift , nach ben „B. N. “ in Preußen nicht in jedem Jahre dieselbe gewesen , indem po litische Verhältnisse auf die Vermehrung oder Verminderung desselben von großem Einfluße waren. Im Jahre 1816 zählte die stehende Armee in run der Summe 142,000 Mann ; 1822 : 117,000 ; 1828 : 116,000 ; 1831 : 189,000 ; 1840 : 137,000 ; 1849 : 199,000 ; 1852 : 133,912 Mann. Im

wahl ist darauf zu rüksichtigen, daß möglichst ein Sechstel aus Leuten jeder der Klaffen von 1847, 1848, 1849, 1851 und 1852 besteht. Beim Man gel an Freiwilligen wird die für jedes Regiment bestimmte Zahl Mannschaf ten kommandirt. Die Regimenter haben besondere Sorgfalt auf die Formis rung der Kontingente zu richten und namentlich nur Leute auszuwählen, die ihrer neuen Bestimmung zu entsprechen vermögen. Werden Leute defignirt, die körperlich zum Chasseurdienst ungeeignet befunden werden, so wird der Kriegsminister ihre Rüksendung zu den Regimentern anordnen und diese zum Ersaz der Marschkosten heranziehen. Die für die Jägerbataillone bestimmten Mannschaften lassen die Waffen und die großen Ausrüstungsgegenstände bei ihren bisherigen Korps zurük. Das Kontingent feden Regimentes bildet ein einziges Detachement, das unter den Befehl eines der Offiziere gestellt wird, die der Kriegsminister zum Eintritt in das Jägerbataillon bestimmt hat, für welches das Kontingent defignirt ist. Jedes der bestehenden Chasseurbataillone entsendet 4 komplete Kompagnien zur Bildung der neuen Bataillone und zwar das 1. Bataillon zu Algier für das 15. nach Grenoble, das 2. zu Paris für das 20. nach Vincennes, das 8. zu Lyon für das 18. nach Besançon, das 4. zu Tlemcen, für das 17. nach Toulouse, das 5. zu Paris für das 12. nach Meß, das 6. zu Lyon für das 11. nach Straßburg, das 7. zu Bona für das 14. nach Auronne, das 8. zu Paris für das 19. nach Douai, das 9. zu Paris für das 18. nach Rennes und das 10. Bataillon zu Rom für das 16. nach Grenoble. Die Thätigkeit, welche die ministeriellen Einleitungen und Anordnungen überall hervorgerufen haben, läßt erwarten, daß die neue wichtige Organisas zion in wenig Wochen vollendet ſein wird.

Belgien. Durchschnitt der Jahre 1816-52 bestand nach offiziellen Angaben die fte hende Armee aus 142,838 Mann. Bei einer dreijährigen Dienstzeit verlaſ• Durch königl. Dekret vom 9. November 1853 find die Büre aus sen also im Durchschnitt 47,446 Mann jährlich die Armee und treten in kosten der Kommandanten der Festungen geregelt worden, und das Reserveverhältniß. Im Jahre 1849 lebten in Preußen 149,427 Män- | erhalten hiernach vom 1. Dezember 1858 ab die Kommandanten von Brüffel ner im zwanzigsten Lebensjahre, von denen also noch nicht der dritte Theil und Gent 1000, Lüttich und Antwerpen 800, Brügge, Namur, Mons, zur Einstellung kam. Die Dienstzeit bei der Linien - Infanterie beträgt nur Oftende und Tournat 500, Arlon, Audenarde, Charleroy, Dieft, Hasselt, Lierre, zwei Jahre und der jährliche durchschnittliche Bedarf ist daher höher , als Löwen, Mecheln, Nieuport, Termonde, Opern und der des Lagers von Be 47,446 Mann, indessen doch nicht so groß , daß nicht die doppelte Anzahl verloo 400 und die Kommandanten der übrigen kleineren festen Pläze 240 zwanzigjähriger junger Männer für das Bedürfniß der Armee vorhanden | Franken jährlich. wäre. Im Jahre 1849 zählte man vom 20ften bis vollendeten 24ften Le Spanien. bensjahre 692,262 Männer, zwanzigjährige 149,427 , Männer vom 25ften bis zum vollendeten 82ften Lebensjahre 1,085,783, in Allem 1,628,618 M. ** Aus der großen Zahl der im abgewichenen Jahre verstorbenen Ge Sollte daher in Preußen ein Heer von 400,000 Mann unter die Waffen ne rale des k. spanischen Heeres, die wir in der lezten Nummer namhaft treten, so würde immer nur der fünfte Mann der Militärpflichtigen zur machten, nennen wir den Generalkapitän (FM. ) Don José Ramon Rodil Aushebung kommen. Hierbei ist zu beachten, daß in dieser Angabe die für Marques de Rodil, der dieser hohen militärischen Würde seit dem 9. die Landwehr des zweiten Aufgebotes vom 32ften bis zum 40ften Lebensjahre Oktober 1841 vorstand ; durch Rodils und des Lord Beresfords Ableben, befindlichen Individuen nicht angegeben sind. ebenfalls f. spanischer Generalkapitän, ist die Zahl derselben nunmehr auf 5 berabgeschmolzen, u. z. Don Baldemero Espartero, Duque de la Viktoria de Morella (seit 1. Mai 1838) ; Don Prudencio de Guadalfajara, Frankreich. Duque de Caftroterenno (feit 5. Jänner 1844), Don Ramon Maria * Der Kriegsminister hat unterm 3. Januar die speziellen In - Narvaez (von gleichem Lage), Don Manuel Gutierrez de la Concha, Arukzionen zur Ausführung des kaiserl. Dekrets vom 22. Novem Marques del Duero (ſeit 21. Mai 1849) und Don Pedro Villacampa ber 1858 bezüglich der Formazion der zehn neuen Jägerbatail ( 19 November 1852) . Tone erlaffen. Die Organisazion beginnt mit der Auflösung der sechsten Weit bekannter als Rodil ist außerhalb Spanien der in der Liste der Kompagnien der dritten Bataillone der 75 Linien- und 25 leichten Infan- Verstorbenen aufgeführte General-Lieutenant in Kuartelstande, Don Rafael terieregimenter am 15. Januar. Die Generale der Subdivifionen bilden aus Maroto, Conde de Casa Maroto, General · Lieutenant seit dem 4. den verschiedenen Regimentern die Kontingente, welche zu der Formazion der November 1888 , und der Drittältefte im Range. Marotos Name hat aus Jägerbataillone Verwendung finden sollen, indem sie hierzu vorzugsweise den lezten Bürgerkriegen durch den Vertrag von Bergara eine Verbreitung Leute nehmen, mit deren Wunsch dieß übereinstimmt, die außerdem aber gute gefunden und kann man ihn als denjenigen bezeichnen, der dieſem Kampfe ein Marschirer, kräftiger Konstituzion und mittlerer Größe find. Bei der Aus- | Ziel, wenn auch nicht zum Danke ſeines Herrn Don Karlos ſezte. Ein Freund

82 Esparteros stand Maroto in jener Epoche diesem gegenüber und unterschrieb freizukommen , so soll gegen den Betreffenden die vollste Strenge des Gefezes: eine Kapitulazion, die kein karliſtiſcher Führer zugegeben haben würde ; noch angewendet werden. heute ist Marotos Name mit dem Worte " Verräther" synonym geblieben ! Maroto war im Jahre 1785 zu Konca einem Städtchen im Königreiche Mur* Der Bestand der Lehranstalten des russischen Marine cia geboren. Seit dem Jahre 1808 diente er in der spanischen Armee, wurde 1814 Oberflieutenant und 1815 Oberst. Zuerst erscheint er unter den Ausgezeichneten in Amerika, wo er mit Espartero die Kapitulazion von Ayacucho unterschrieb. Nach dem Mutterlande heimgekehrt, wurde Maroto Gouverneur von Guipuscova und folgte dem Infanten Don Karlos im Jahre 1833 nach Portugal. Im folgenden Jahre kämpfte er in der Armee dieſes | Königs, schloß sich an Zumalacarreguh an und wurde 1885 Gouverneur von Biscaya. Hierauf schlug er Espatero bei Arrigoria und schloß ihn in Bil # Von der Kamarilla des Königs gekränkt , nahm Maroto seinen Abschied und lebte, die Ereignisse beobachtend, bis Juni 1886 in Tolosa ; von hier übersiedelte er nach Bayonne und suchte vergebens um eine fran zösische Intervenzion an. 1887 wurde Maroto vorübergehend General-Kapitän in Katalonien, zog sich dann wieder in das Privatleben nach Frankreich zurük, bis ihn Don Karlos nach der Niederlage von Bennacerrada am 25. Juni 1838 zum Oberbefehlshaber seiner Armee ernannte. Troz der Kons spirazion der apostolischen Parthei war Maroto nicht ohne Erfolg bemüht, die Armee zu reorganiſiren ; als ihm aber die Apostolischen über den Kopf zu. wachsen drohten, erklärte er am 10. Februar 1889 dem König, daß er 20 der Intriguanten werde erschießen laffen und vollzog dieses barbarische und eigenmächtige Urtheil an die ausgezeichnetsten Offiziere der karliftischen Armee, an einen Oger, Garcias, Ubago, Dallon und mehrere Andere. Seine Absicht war nun erreicht, denn mit dem Tode dieser festentschlossenen Männer mußte auch die Sache des Königs fallen und ſchon am 27. Februar leitete Maroto mit den Christinos Unterhandlungen ein, die mit dem Vertrage von Bergara, am 30. August 1839 abgeschlossen, das Land der Christinischen Parthei über Maroto begab sich für seine Person nach Madrid und versuchte die lieferte.

minifteriums für 1852 war *) : 1. See Karettenkorps mit 93 Lehrern, 545 Kadetten und 32 Offizieren. 2. Erste Marinelehrequipage mit 4 Leb rern mit Offiziersrang , 8 Lehrern mit Unteroffiziersrang , 2 Matrosen als Lehrpersonal, dann 424 Matrosen und 623 Kantonisten als Lernende. 3. Mag rine- Arbeiterlehrequipage mit 48 Lehrern und 630 Böglingen. 4. Kommerz Schiffahrtkompagnie bei der Marinelehrequipage mit 12 Lehrern und 38 Lehr lingen. 5. Die erste Steuermanns - Halbequipage mit 32 Lehrern und 354 Kadetten. 6. Die Steuermanns-Kompagnie der Flotte vom schwarzen Meere mit 21 Lehrern und 164 Zöglingen. 7. Die zweite Marine- Lehrequipage mit 76 Lehrern und 616 Matrofen und Kantonisten. 8. Die Nikolajew'sche Marineanstalt mit 19 Lehrern und 487 Jungen.* 9 . Die Nikolajew'sche Lehr anstalt für Mädchen mit 6 Lehrern und 100 Zöglingen. 10. Die Sevasto pol'sche Lehranstalt für Mädchen mit 6 Lehrern und 100 Zöglingen. Ueber haupt 327 Lehrer und 4063 Bernende.

Serbien. * Dem „ Pesti Napló " wird über die militärischen Verhältnisse Serbiens berichtet : In Kragujewaz wurde neuerdings eine Kanonengießerei er richtet. Sie steht unter Leitung eines Franzosen Loubey, den sich Garashanin eigens zu diesem Zweke vom Kaiser Napoleon, erbeten hat. Bisher wurden etwa vier Batterien gegossen, wovon zwei auch bereits montirt sind . Uebri gens sollen noch viele Kanonen vergraben sein, welche im Nathfalle ans Tageslicht gelangen werden. An Gewehren sind 150-200,000 Stük und Pulvervorräthe in genügender Menge vorhanden. Die regulare Armee ( ) besteht gegenwärtig eigentlich nur aus

Aufrechthaltung des von ihm eingegangenen Vertrages zur Geltung zu brin 2 Bataillons Jufanterie und einer halben Division Kavallerie, doch kann dies gen. Diese Versuche mißlangen aber eben so, wie die späteren, welche er selbe binnen Kurzem wesentlich vermehrt werden. Mit der Organisirung im Jahre 1843 beim Minifterium Lopez angeftrengt hatte. Ihm ward ge wurde Oberstlieutenant Orelli, ein Schweizer, betraut. F holfen, er behielt Rang, Titel und Chren.

Großbritannien.

Tages-Nachrichten.

F. (Wien , 3. Februar.) Bom Kriegsschauplaze. Die Folgen der durch * Mit großer Selbstgefälligkeit erzählen englische Blätter : Das neue Wunder der Schiffbaukunft , das größte Fahrzug , das je auf das Einlaufen, der englisch-französischen Flotte in das schwarze Meer dem Demanenreiche gewordenen wo Protekzion liegen klar am In Ajoli Burgas eine nun Garnison 1200 Mann befindet, langte am unterhalb dem Meere schwamm, der Schraubendampfer Himalaya" von der Peninsular Barna, sich bereits von Tage. 16. Des und Oriental Steam Company liegt jezt fir und fertig in Southampton. Er zember v. J. der Pascha Feim auf einem Privatdampfer an , dem sofort eine Division führt 4000 Tonnen , mißt in feiner ganzen Länge 372 9 " ; der Riel 811 '; von 14,000 Mann auf türkischen Transportschiffen nachfolgte. Dieser Seehafen wurde Breite für Tonnengehalt 46' 2" Tiefe des Raumes 24' 9". Er ist somit vor dem Ginlaufen der vereinigten Flotte von den t . russischen Kreuzern sehr volle 92 C länger als der famose Schrauben Dreideker " Wellington ", wenn forgfältig überwacht ; jest haben aber die Türken im Pontus Gurinus freies Spiel , fie auch im Tonnengehalt um 209 kleiner. Er ist ganz aus Eisen , führt Mannen ihre militärischen Kräfte nach jeder Richtung unbehelligt entwifeln, Die ers wähnte Division nimmt die Marschdirekzion nach Schumla , augenscheinlich um die schinen von 700 Pferdekraft mit einem Zilinder 3 Durchmesser von 84" und mittlerweile nach der westlichen Grenze des türkischen Kriegsschauplages , nämlich nach einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 50 bis 60 in der Minute , hat eine der von Belgrad über Sophia nach Konftantinopel führenden Straße , wie Schraube von 18 Durchmesser und 140 Zentner Schwere, kann bei einer es der Korrespondent der Allgemeinen Zeitung von der Don qu' ganz richtig an= tüchtigen Brise seine 20 Meilen in der Stunde machen , hat für 1200 Ton. gedeutet hatte , auf dem Flankenmarsche begriffenen Truppen der Balkanarmee u erferent. Dieselbe Richtung nehmen jezt alle disponiblen Verstärkungstruppen aus Konstantinopel Kohlenraum und arbeitet ruhig und regelmäßig wie ein Chronometer. Die und Adrianopel. Der Major der sogenannten kaiserlichen türkischen Kosaken , Thomas Räumlichkeiten für die Passagiere sind schöner und luftiger als auf irgend Vie bbin , ist in Adrianopel am 14. v. M. an der Svize von 28 Kofafen eingetroffen ; einem Schiffe der Welt , der Speisesaal allein ist 100 lang und hat Plaz zwei Tage darauf erschien der Oberst des neukt irten Regiments Mehmet Sadik Pascha für 170 Gedeke. Es läßt sich nicht in Abrede stellen, daß der Besiz solcher (der polnische Renegat Eduard Tschaika) mit seinen 300 Rofaten , um sich ſofort den See Ungeheuer nicht bloß von lokalem, sondern auch von nazionalem Intereffe andern, in Sophia versammelien Renegaten anzuschließen. Die Busammenziehung so beträchtlicher, türkischer Streitkräfte auf der Hauptoperas für England sein muß . Was könnte nicht der „ Himalaya" mit seinen vielen zionslinie bei Sophia läßt der Vermuthung Raum , daß die beiden sich gegenüberstehens Brüdern im Bunde im Falle eines Krieges für Dienste leiften ! Er allein ist den Oberfeldherrn ihren ursprünglich festgestellten , durch das Einlaufen der vereinten im Stande , 3000 Mann von Southampton nach dem schwarzen Meere zu Flottea aber als unstatthaft befundenen. Feldzugsplan . wesentlich geändert habens Fürst 7 befördern , abgesehen , was diese Dampfer im Transport von Munizion 2c. Corticatoff kann fanu jest nicht mehr baran denken, den Weg über Ruftschuf , Schumla, leisten könnten. Ein Dampfer wie der Himalaya ", mit guten Matrosen, Karnabat, Bujuk , Derbent nach Aprianovel , oder aus Dobrutfcha, über Parawadi , Aidos denn er könnte nicht auf den Beistand der einigen Bairhans , seinen Segeln und seiner Schraube braucht sich vor keinem ihm bei diesem operativen Vorgehen so nöthige t. ruffische Flotte rechnen. Der ruffifche gewöhnlichen Kriegsschiff zu fürchten, könnte in einem schwimmenden Gefechte Feltherr müßte, wenn er sich dem Operazioneobjekte Sophia-Adrianopel nähern wollte, seinen Gegnern unberechenbaren Schaden zufügen und Dank seiner Schnellig die zwei Flußütbergänge bei Wibdin mit einem Verlufte von wenigstens 20,000 Mann keit, auch jedem Linienschiff aus dem Wege gehen. Nachdem dieses Experis zerstören , und befände fich dann erst in einer prekären Lage , weil seine Kolonnen von ment gelungen, wird man sich mit nächstem vielleicht an den Bau eines Bi- ben, in, Rahewa und. Nikopolis garnisonirenden Truppen in jeder Beziehung beunruhiget werden könnten. Dieser Umstand dürfte auch in der lezten Woche des v. M. in Kras nienschiffes von 10.000 Ton mit 250 der größten Geschüze wagen. Es jowa im E. ruff. Hauptquartiere zur Sprache gekommen sein. Es wurden dahin sämmt ſcheint einem solchen Riesenbau praktisch nichts mehr im Wege zu stehen, liche dienstfreien Stabsoffiziere berufen, und man scheint Arrangement getroffen zu ha nachdem sich der 11 Wellington" und der „ Himalaya" leicht wie eine Nuß ben , zum Pivot des in der kleinen Walachi aperirenden Korps das Städtchen Slatina sehalen. Yacht steuern läßti an der Aluta zu wählen. Gunterliegt keinem Zweifel mehr, daß der russische Oberfeldherr die Alutalinie Rußlands auf das Aeußerste zu vertheidigen befchloffen hat. Die Disposizionen, die zur Erreichung dieses militärisch wichtigen Zwekes getroffen wurden, erweisen sich daher als vollkommen * Um vom Militärdienste freizukommen haben die Ausgeho verständig. Andererseits vernehmen wir, daß Omer Pascha seiner Offensiv-Bewegung von benen manchmal einen Finger ihrer Hand verstümmelt. Ein Be schluß des kaiserlichen . Rathes von . Ende November hat diesem Unwesen ein * Nach der Trieſter Marine Zeitſchrift, 12 (Dezember) Heft 1853, welches Ziel gesezt, indem verordnet wird, daß jeder Rekrut, der einen verstümmelten noch: folgende intereſſante und, lehrreiche Artikel bringt See-Thermos und Manos meters zur praktischen Seefahrtskunde ; Dr. Breftels Methode der Breitenbestim Finger hat (mit Ausnahme des Daumens) , zunächst der ärztlichen Behand mung und Beobachtungen in der Nähe des ersten Vertikals auf der See ; die lung unterworfen werde, damit der Finger entiveder geheilt oder , wo dieß " Schraube als Propeller VII ; Fortschritte im Schiffbau und Notizen. Diese Zeit, nicht möglich, ift, operirt werde . Stellt sich aber bei der dießfallſigen Unter schrift wird im laufenden Jahre alle vierzehn Tage , zwei Bogen stark, erſcheis Die Red. suchung heraus, daß die Berstümmelung, eine freiwillige war, um vom Dienste nen und ist halbjährlich für 2 fl. KM. zu beziehen.

83 Von Deft'reichs größtem Feldherrn, der bei Aspern Den ewigen Lorbeer um die Stirn' fich wand, Erprobt zur Stunde drchender Gefahrën, Ward fein Verdienst schon lohnend anerkannt. Vereint mit ihm trug er des Kampfes Bürde, Für Oift'reichs Ruhm erglühte nur sein Sinn, D'rum schmüft die Brußt des Kriegers höchste Zierde, Das Ordenskreuz der großen Kaiserin !

Kalafat oder eigentlich von der westlichen Seite der Walachei aus Florontin zu dirigiren gebenkt und günstige Reſultate davon erwartet. Der rechte Flügel ſeines in Widdin aufgestellten Korps und die Hälfte seines Zentrums treten bei Rahowa und Nikopolis ohne Unterlaß demonstrirend auf, offenbar, um die Verbindungen mit dem russischen Heere zu hindern. Nicht minder beachtenswerth ist der Umstand, daß sich das die linke Flanke der türkischen Armee bildende Korps des Paſcha Abdul Halil ein Vorgehen zur Bedin gung gemacht hat , um durch eine ausgreifende über Braila dirigirte Erpedizion die ruffischen Truppen nordwärts zu drängen. Diese neuesten Operaztonspläne der beiden Feldherrn, nämlich die scheinbar beschlossene Defensive des Fürften Gortscafoff, und die für die Offensive angedeuteten Bewegungen Omer Pascha find, wie erwähnt, ganz klare Folgen der Anwesenheit der vereinten Flotten im schwarzen Meere, welche die Operazio nen der türkischen Armee an der Donau und am Balkan protegiren , und jene des ruffi schen Heeres hemmen. Die Stärke des türkischen auf der Donaulinie von Bregoma bis Nikopolis gegen die kleine Walachei in einer Ausdehnung von 24 deutschen Meilen aufgestellten Opera zionskorps beträgt zur Stunde 80,000 Mann ohne den 36,000 Mann Reserven in So phia. Das die kleine Walachei besezt haltende ruffische Korps mit dem rechten Flügel in Tschernez, dem vorgeschobenen Sentrum in Radovan und den linken Flügel in Turnu an der Aluta, mithin in einer Ausdehnung von 32 Meilen, zählt 41,000 M. Infanterie, 12,000 Mann Kavallerie, 120 Feldgeschüze , 3000 Sappeurs, Mineurs und Trainſolba ten und .15,000 Reserven. Der Krankenstand beider Armeen ist ziemlich gleich.

Des Nachruhme Glanz, des Kriegers reichste Habe, Die Gott ihm beut', in seinem Erdenlauf, Stirbt nicht mit ihm, denn aus dem düstern Grabe Blüh'n der Erinn'rung duft'ge Bluwen auf; Und Clio trägt ins gold'ne Buch der Zeiten Des Helden Thaten ewig dauernd ein, Daß, wie die Zeitgenossen sie erfreut, n, Sie noch der Stolz der späten Nachwelt sei'n.

Du fireutest, edler Greis, auf Deinen Wegen Auch rich und mild des Wohlihuns Blumen aus, Dafür folgt Dir dankbarer Herzen Segen Und ihr Gebet zur stillen Gruft hinaus . Ein hohes Ziel hat Gott Dir zugemessen , Nun schlummre sanft und süß im Friedenport, Dein Name wird auf Erden nicht vergessen, Er lebt in Deinem edlen Sohne fort !

* Am 2. d. wurde in Wien der am 31 v. M. im 55. Lebensjahre dahingeschie dene Rittmeister in der Armee , Wilhelm Graf Wikenburg nach Baden zur Beerdis gung abgeführt. * Dem am kaiserlichen Hoflager in außerordentlicher Mission anwesenden Grafen Orloff, kais. ruff. G. d . K. und General-Adjutanten, dann Mitglied des Reichsrathes, ift auf die Dauer seiner Anwesenheit in der Reichs-Haupt- und Reſidenzstadt der Haupt mann Graf Wimpffen des Generalquartiermeiſterſtabes zur Dienſtleiſtung zugetheilt worden. ‫ני‬ * Am 31. v.M. ftarb in Wien nach längeren schmerzlichen Leiden im 66. Lebensjahre der pensionirte Oberstlieutenant Berthold Höffern v. Saalfeld , seiner Zeit Lokal Direktor der Forfilehr-Anstalt zu Mariabrunn ; ingleichen zu Dfen am 4. Jänner v. 3. der penfionirte Oberst Franz Stök, der als Oberstlieutenant im 12. Huſaren-Regimente diente und im Jahre 1839 als charakterisirter Oberster in die Penſion trat. * Wenn sich die Versendung der dritten Auflage der vom Herrn J. V. Jungs ling verfaßten Blätter der Ě hre, Lieb ' ' und Treue um einige Tage verzös gern sollte, so mögen unsere Freunde diesen Umstand einer durch betrübende Familieners eignisse herbeigeführten Erkrankung des edlen ratriotischen Mannes zuschreiben, die, so Hoffen und wünschen wir, von keinen nachhaltigen Folgen begleitet sein möge. * Hire J. N. Hölzl , Offizial der k. k. öfterreichischen Finanz-Landes - Direkzion, bei unseren Lesern durch manches gelungene Gelegenheitsgedicht in gutem Andenken fles hend, hat auch zwei Gedichte zum Namensfeste der Durchlauchtigsten Kaiserbraut ge widmet und von dem hohen Vater derselben, Sr. k. Hoheit Maximilian, Herzog in -Baiern, eine filberne Medaille mit des erlauchten Gebers Bruftbilde, begleitet von einem sehr schmeichelhaften Schreiben des Hofmarschalls Freiherrn von Freyberg, erhalten, eine Auszeichnung, die der arspruchslose Dichter Zeit seines Lebens dankbar im Herzen bewahren wird. Heute geben wir aus seiner Feder das nachfolgende Gedicht : Eine Blume der Grinnerung an Se. Erzellenz Herrn G. d . K. Filipp Grafen von Grünne :. Die Fahnen weh'n und Trauerklänge schallen So ernst und feierlich im alten Wien, Ein greiser Held zog aus des Lebens Hallen Zum Herrn der Schlachten in das Jenseits hin-ş Das Silberhaupt geschmüft mit Lorbeerreiser, An Tugenden und an Verdiensten reich, Ein Fels an Treu' für Vaterland und Kaiſer, Ein edler Zweig von Deft'reichs Heldenreich'.

** (Prag , 31. Jänner.) Die Unteroffiziere dee Infanterie-Regiments Fürst Jablonowsky Nr. 57 arrangirten am 23. d. im Apollosaale der Altstadt einen Unter- Offiziers - Ball , zu welchem die Einladung in den weitesten Mili tärkreisen gemacht wurde. Der Tanzfaal war glänzend beleuchtet , die Wände mit dem Bildniß Sr. F. E. apoft. Majestät, um welches eine nette Ehrenpyramide von frischem Grün, Blumen und Epheu finnreich aufgestellt war, geziert. Eine namhafte Zahl Unteroffiziere der hier stabilen Regimenter, Korps und Bran chen hatten an dem Balle Antheil genommen. Die Stabes und Ober-Offiziere des Res gimentes Jablonowsky , mit den Herrn Obristen an der Spize , dann eine reiche Zahl Stabs- und Oberoffiziere der Garnison erhöhten durch ihre Anwesenheit den Glanz des Balles. Auch der Herr Divisions- General FML. Baron Herzinger, die Herren Brigade Generale Van der Nüll und Stankowich waren erschienen. Zur Eröffnung der Lanzbelustigung wurde von der Musik - Kapelle die Volks Hymne intonirt. Um 9 Uhr beglükten Se. kaiserliche Hoheit der Herr Erzherzog Josef, Oberflieutenant im Inf. Reg. Prinz Gustav v. Wasa Nr. 60 , dann Se. Grzellenz der Herr Armee-Korps-Kommandant FML. Graf Glam Gallas die Unteroffiziere durch hoch ihren Besuch. Die hohen Herrschaften wurden von den anwesenden Herren Generalen, Stabe- urd Oberoffizieren empfangen, und beim Klange der Volks-Hymne von den bes glüften Unteroffizieren anhaltende stürmische " Vivat hoch!" als Beweis huldreichster Vers ― ehrung dargebracht. Hierauf durchschritten die hohen Herrschaften den festlich beleuch teten Saal , beglükten viele Unteroffiziere in der herablaffenbften Weise mit einer Ans sprache und geruhten dem Nazionaltanze ,,Krakowiak" beizuwohnen. Die Tänzerschaar stellte sich in einer ReihensKolonne an, der Vortånger vor den anwesenden Herrschaften. Er fang mit innigem Nazionalgefühle ein Gelegenheitslied , bes titelt: " Krakowia.". Nach jeder abgesungenen Strofe schallte ein 1000ftimmiges ,,Vis vat !" von den Tänzern und die Kolonne bewegte sich zum Lanze. Die hohen Herrschaf= ten geruhten in Mitte der Unteroffiziere bis nach 11 Uhr zu verweilen, die Unterhaltung felbft endete aber erst mit Tagesanbruch und wird dieser Abend einer der unvergeßlichsten in den Gemüthern der Unteroffiziere bleiben. Der Besuch so hoher Vorgesezter und ihre Herablaffung , die rége Theilnahme an der Unterhaltung rif unwillkürlich zur Bewuns derung hin , und erfüllte die Bruft eines jeden ambitiösen Militärs mit Stolz. So lange dieß der Sinn der österreichischen Krieger bleibt , ruht die Dauer , Macht und Größe des schönen Desterreich auf unerschütterlicher Grundlage !

In wenigen Tagen erscheint und wird den Herren Abonnenten zugesendet werden :

Allgemeines

militärisches

Handbuch.

Bearbeitet von J. Hirtenfeld. 430 Seiten stark,

nett broschirt.

Preis

2 fl. K. M.

Das Bedürfniß, sich über die militärischen Verhältnisse der europäischen Staaten | besagte Bezug nehmend, wodurch über die Veränderungen und Fortschritte der einzelnen zu orientiren, und deren Organiſazion kennen zu lernen , kommt wohl so häufig vor, Armeen Bericht erstattet wird. Erfindungen und Verbesserungen im militärischen Gebiete bilden, dens daß die Unternehmung eines allgemeinen militärischen Handbuches " ers wünſcht und zeitgemäß erſcheinen dürfte. ſelben Zeitraum umfassend, den zweiten Abschnitt. Der Herausgeber bezwekte nebst der Organisazion jedes einzelnen Heeres, Eine militärische Bibliografie den dritten und Nekrologie, die im Jahre auch eine Art 3 ahresbericht über das Heerwesen aller Staaten in alfabetischer Ord 1853 dahingeschiedenen Generale aller Heere, den vierten und legten Abschnitt. Ohne Selbstüberschäzung kann der Verfasser behaupten , daß die in diesem Hands nung zu liefern , und suchte das in den verschiedenen Staats- und Handbüchern, Alma nachen, Militär-Journalen und anderen Werken Enthaltene, nach einer fiſtematiſchen Orb- | buche vorkommenden Daten über die europäischen Heere , wohl die besten nung, zusammenzutragen und in ein übersichtliches Ganzes zu formen. und zuverlässigten find ; zuverlässig, weil sie beinahe aus allen Staaten dis Daß diese Aufgabe, wenn fle genügend gelöst werden follte, eine riesige war und rekte zukamen. In dieser Beziehung kann der Verfasser auch nicht umhin schon jezt jenen mancherlei Hindernisse beseitiget werden mußten, erhellet aus dem Gebotenen. hohen Militärbehörden , Gönnern und Freunden, welche seinem Unter Indeffen half der gute Rath und die sehr wirksame Unterfügung hoher nehmen wesentlich förderlich waren, den tiefgefühlten Dank auszudrüfen , und bezieht sich Giellen und geneigter Freunde ein Werk fördern, welches der Herausgeber um dies auf Preußen, Sachsen , Württemberg, Hannover, die beiden Heffen, Baden, Nassau, so mehr zu unternehmen wagte, als er durch seine Stellung manches brauchbare Material auf Frankreich und England , auf Belgien , Schweden , Dänemark und die Niederlanden, in dem von ihm redigirten ,,österreichischen Soldatenfreund" niedergelegt fanb. auf Parma, Modena und schließlich auf Spanien ; also ziemlich auf alle Staaten. Präs Der Inhalt des Handbuches ist in Kürze folgender : Die General-Adjutantur bes numerazionen werden im Komptoir des ,,Solbatenfreundes" (Wollzeile 774) angenommen. Monarchen, das Kriegsministerium mit den Unterabtheilungen, die kommandirenden Genes rale, die aktiven Generale, das Heer mit dem Etat auf Kriegs- und Friedensfuß in den Wien, 27. Jänner 1854. einzelnen Busammenfezungen, die Eintheilung, Dislokazion, Bewaffnung, Armirung, Unis J. Sirtenfeld. formirung, Ergänzung, ſodann die im Jahre 1853 ergangenen Vorschriften auf das Ebens

84 Angekommen in Wien.. Gefärbte und weisze

(Am 1. Februar. ) Major Wütsch, vom 1. Genie-R., von Olmüz (Stadt Nr. 102). - Die Hptlt.: Catti, vom GOMStabe, von Prag (Landstraße Nr. 365), (Am 2. Februar.) Oberfilt. Graf Daun, vom 2. Kür. Reg., von Dedenburg (Stadt, Frankfurt). - Die Hptlt.: Baron Dumoulin, vom GOMSt., von Brünn (Stadt, ungar. Kron), - Rehm, vom 16. Inf. Reg. , von Brünn Ivanovic, vom 2. Inf. Grenz (Weißgärber Nr. 33). Reg., von Ottocar (Wieden, Stadt Dedenburg. (Am 3. Februar.) Die Spilt.: Karl, vom 14. JR ., von Olmüz (Neue Wieden Nr. 688) , v. Liederer , vom ____ 26. JR., von Ofen (Matschakerhof), Mayer, vom 10. JR., von Mailand (Josefstadt Nr. 51), - Bufetti, vom 27. JR., von Beth ( Stadt Nr. 1141 ). - Rittmftr. v. Grös, vom 11. Huf. Reg., von Pesth (Laimgrube Nr. 19).

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Wien, Graben Nr.

Billig , gute Waare , Abgereiset. (Am 1. Februar.) Die Hptlt.: König, vom Flottillens Korps, nach Triest, - Hlebeß, vom 62. JR., nach Gran. - Rittm. Fugger, vom 2. Kür.Reg., nach Prag. (Am 2. Februar.) Oberftlt. Fischer, vom 12. Huf.-Reg., nach Verona. Die Majore : v. Stelczig, vom Genies Stab, nach Brünn, ―――― Schenoha, vom 8. Inf.Reg., nach Pesth. - Hptm. Baron Olderhausen, vom 23. Jåger-Bat., nach Prag. ― Die Rittm.: v. Almaßy, im Armee- Stand , nach Pesth, - Zichy, im Armee- Stand, nach Martersdorf. (Am 3. Februar.) Oberst Graf Bombeles , vom 12. ―― Hus. Reg., nach Halthurn. Die Hptlt.: von Hoffinger, vom GOMSt., nach Ofen,

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Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. --

Druf von Karl Gerold und Sohn.

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Desterreichischer

Zeitschrift

Nro. 11 .

für

Soldatenfreund .

militäriſche

Mittwoch, den

8.

Februar

Intereſſen.

VII.

1854.

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Trſcheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 kr . , vierteljährig 1 fl. 30 kr. , für die Zustellung in das Haus werdew monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr. , halbjährig 4 fl. 20 kr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesendet erhalten. Einzelne Blätter 6 kr. K. M. Branumerazion wird angenommen im Komptoir des # Soldatenfreundes " (Stadt , Bollzeile Nr. 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingesendet werden wollen . Inserate, persönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K. M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K. M zu berichtigen kommt . - Anonime Beiträge werden nicht berükſichtiget.

Der orientalische Krieg. Aus dem Svaniſchen der „Revista “ vom Oberlieutenant Julius Ebersberg. *)

rung unseres Mitarbeiters und Korrespondenten in Konstantinopel, dem Obersten Fernandez San Roman , Mitglied der Forschungs -Kommiſſion, welcher der Graf Reuß in der Türkei vorsteht. Bevor wir sie abdruken, und um das Bild der Begebenheiten zu vervollständigen , geben wir jenen

II.

mächtigt werden. Die Nachrichten , welche sie von der Erregung und von Erkenntniß der Nothwendigkeit des Krieges seit dem unglükliche Kampfe von Sinope geben, ermächtigen uns, den Bruch als sehr unmittelbar zu be trachten. Bevor wir aber ihre hauptsächlichen Nachrichten in unsere Blät ter übergehen lassen, glauben wir als Ausgangspunkt dieſes für die Türken zwar traurige Ereigniß vorausschifen zu müssen, welches aber doch auch den Weg entschieden hat, den England und Frankreich zu ihren Gunsten einzu schlagen sich entschloffen haben. Wir verdanken die interessanten Details fo wie das Croquis des Kampfes der ausgezeichneten und kräftigen Schilde

*)

Betrachtungen Raum, welche sich uns auf Grundlage der beglaubigetften Nachrichten in Bezug auf die dem Geschehenen vorhergängigen Ereignisse I aufdrangen. Es scheint, daß gleich nach dem Einlaufen der egyptischen Flotte in: den Bosforus und nach der sicheren Kunde von dem Anlangen der vereinten Flotten die Admiralität den Plan faßte, eine starke . Expedizion zur Erobe rung der Krimm auszurüften, wenigstens erwähnen einige Briefe vom 17. und 26. Oktober und später vom 14. November desselben. Der ruffischen Operazionskanzlei konnte dieser Plan nicht unbekannt. fein. Die Verstärkungen der dem Donauheere bestimmten Truppen , das: unter dem Befehle des Fürsten Gortschakoff stand, erhielten Gegenbefehl und wurden durch den Generallieutenant Lüders in die Krimm gesandt. Aber gleich schwankte man auch diesen Plan auszuführen und entschloß sich nun, einen Theil der nach der Krimm bestimmten Erpedizion zur Unterstü zung der Bergvölker des Kaukasus sammt Mannschaft, Geld und Kriegs Material, deren Ausschiffung in einem cirkaffischen Hafen statt haben sollte, zu verwenden. Die Ausrüstung wurde in Konstantinopel geheim gehalten und die zur Expedizion bestimmte Abtheilung bestand aus zwei Geschwadern unter : dem Befehle Osman Pascha's ; bei der Einschiffung der Truppen hatten alle Vorsichtsmaßregeln statt.

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Der Kriegslärm muß in den Militär-Blättern kein geringeres Echo wachrufen, als in den Herzen der Soldaten. Obwohl er für uns ( Spa nier) am weit entferntesten ertönt, die wir im Westen und Süden Europa's dem Koloffe des Nordens und Oftens am meisten aus dem Wege find, so find doch unsere Gefühle heute zu Tage dieselben, welche zweifelsohne unsere Vorfahren beseelten, als Filipp II. in der unüberwindlichen Armada " die mächtigen Kräfte sammelte, welche es der Vorsehung gefiel zu zerstören, bevor sie sich noch mit dem damals mächtigen türkischen Reiche gemessen hatten. Mit aller jener Mäßigung, welche die Lage unseres heute zu Tage zu Einmengungen in fremde Angelegenheiten zu wenig mächtigen Vaterlandes gebietet, haben wir seit Anfang der viel beredeten orientalischen Frage gegen die Politik der großen Mächte des Westens, Englands und Frank reichs uns ausgesprochen, welche durch ihre Hilfsquellen und ihren legitimen Einfluß auf die Geschife Europa's am Ende die Haupttheilnehmer an Diesem Streite werden mußten. Während die Intereffen des Augenbliks die Oberhand gewannen und die Börsen von Paris und London die Politik " gemacht“ haben, mußten wir uns darauf beschränken zuzusehen , wie unsere Wünsche als lächerlich verspottet wurden. Nun, da die Stimme der materiellen Interessen sich darauf zu beschränken schien, die Regierungen um den Schuz der Waffen zu bitten, erscheint es uns an der Zeit , die Ausbrüche der Leidenschaft zu preisen, welche an den Ufern der Themse und Seine das Gefühl der Würde , die Thatkraft des Verstandes, die Entscheidung der Gerechtigkeit in diesen großen Völkern wieder erweken. In das Dasein der Völker sind ja Intereffe und Würde, die Wohl fahrt und der Einfluß so innig verflochten , welche schwer ihren moralischen Bedingungen entsagen könnten, ohne im Kurzen alle ihre materielle Gewalt zu verlieren. Es wäre unbillig den Stein der Mißbilligung auf diese Re gierungen zu werfen, weil sie vielleicht nicht gleich vom Anfang an ent schieden aufgetreten sind, und erst von den Erfolgen jene Unterstützung ge= wärtigten, welcher fie in der öffentlichen Meinung bedurften , aber wir müssen uns über ihre Anhänglichkeit an eine entschloffene Politik freuen, da es uns schon nicht vergönnt ist, mit ihnen den Kreuzzug zu unterneh men, deffen Flagge Frankreich und England auf ihren Geschwadern aufge hißt haben. Uns werden diese Ausrufungen durch die feurigen Artikel eingeflößt, welche, in selbem Sinne geschrieben, jene Organe der Pariser und Londo ner Preffe veröffentlichen , die von den Regierungen am meisten er

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Der Gefertigte übertrug den vorstehenden Auffaz und übergibt ihn dem militäris schen Lesepublikam zu dem Zweke, um daraus die sicherste Überzeugung zu schö pfen, wie feine Hilfsmittel gescheut werden, um den ganzen Westen Europa's ge gen Rußland's gerechte Sache zu erheben. Doch ist es bemerkenswerth, daß in Am 11. November trat das türkisch- egyptische Geschwader seinestheils einem katholischen Staate, deffen Regierung sich nach vielen durch Nachgiebigs in das schwarze Meer, um den ruffischen Admiral über den Zwek der Ex feit verschuleten Mißgeschik endlich wieder zu kräftigen scheint, eine derart ener gische Sprache für die Türkei geführt wird und die Journale fich ohne nähere Brüs pedizion zu täuschen, seine Aufmerksamkeit auf das große Geschwader zu Der Uebers. lenken und ſo jenes Osman Pascha's zu verbergen. fung so absprechend zu äußern wagen.

86 Der russische Admiral war, wie es scheint, über den Plan gut un terrichtet worden, denn er kümmerte sich kaum um die drei vereinten Divisio

Namen Anzahl Schiffe. beman der der Schiffal der Schiffe. Kanon . nung. Kommandan ten . durch d. Komman $ danten selbst. 52 Neffim 500 Haffan Bey. In den Grund 50 500 Edhem Bey. Haïd gebohrt. 500 Unbekannt . Dimiat (Egypt.) 54 36 Aun Juah 400 VizeadmiralDs man Pascha und In den Grund ReschidBey gebohrt. 38 400 Aly Naiz Bey. In d. Grund geb. Fazl Illah Fregatten.

nen der türkisch- egyptischen Flotte und richtete seine ་ ganze Aufmerksamkeit auf jene Osman Pascha's , welche längst der Küste des alten griechischen Kais serreiches von Trapezunt dahin schiffte. Der türkische Admiral erfuhr durch feine Dampfer diese ängstliche Ueberwachung und zog sich mit seiner Divi fion in den Hafen von Sinope zurük. Die türkische Flotte bestand aus 11 kleineren Schiffen und erhielt nachdem sie aus Sinope am 24. Nachricht gegeben hatte, daß fie angegrif fen werden dürfte , da man das Kreuzen dreier rufſiſcher Schiffe bemerkt hatte, - Befehl, die Rhede nicht zu verlaſſen. So versloffen sechs Tage, ohne daß zu ihrer Unterstützung irgend ein Schiff Konftantinopel verlassen hatte. Am 30. zeigte sich vor Sinope das russische Geschwader , das auch Korvetten. aus 11 Schiffen bestand, aber darunter 6 Linienschiffe, 2 Fregatten und 3 Faisy Maabud 22 Dampfer, welche mit günstigem Winde in die Rhede einliefen und die türkiz Gullud Jefid 24 sche Flotte in einer mit der Küste parallel laufenden Linie und nicht nur durch ihre Aufstellung zum Kampfe unfähig, sondern auch dem Feuer ihrer Nedjibi Fecham 24 eigenen Landbatterien ausgesezt fanden . In dieser Lage , und ohne Zweifel mit mehr Eigendünkel als Beurtheilungskraft, erwarteten die Türfen den Angriffe Die Ruſſen ſtellten sich in der Rhede im Angesichte der türkischen Schiffe auf, ließen im Meere die kleineren Fahrzeuge zurük und jedes der seche Linienschiffe nahm eine der feindlichen Fregatten auf sich. Der Hel denmuth ber Türken in der Vertheidigung fällt noch mehr in die Augen als das Unglük ihres Schadens, deſſen Details wir nicht mit mehr Klarheit zu geben vermögen als durch den Ausweis der Verluste , den wir zum Schluß beifügen. Der Entschluß des Kommandanten des Navik, Aly Bey, der, nachdem er den Rest seiner Schiffsmannschaft ans Land gesezt hatte, als er die Flagge seines Admirals streichen fah , die Pulverkammer feines Schiffes anzündete, ist vor Allem über jedes Lob erhaben. Grund genug um den Tod eines Helden unserer Zeit zu bedauern, besonders 4 wo sein Muth und sein hochherziges Opfer so fruchtlos für ſein Vaterland war! Von dieser Begebenheit schreibt sich wahrscheinlich der gänzliche Um schwung, den England und Frankreich in ihrer Politik eintreten ließen Entschlossen, um jeden Preis die Zugrunderichtung des türkischen Reiches zu vermeiden, welches in Sinope so wucherisch seinen in Olteniza erkämpf ten Vortheil wieder bezahlt hat, sandten sie den vereinten Flotten bestimmte Befehle, um ins schwarze Meer einzulaufen und in Sebastopol das russische Geschwader stillschweigend (implicidamente) zu blokiren . Man spricht von der Absendung von 200,000 ( ! ?) Engländern und Franzosen an die Donau, um die Russen zum Zurüfgehen über den Pruth zu zwingen , von großen See- und Landrüstungen und von weit ausgreifenden Plänen und künftigen mehr oder minder wahrscheinlichen Allianzen, um den früheren Stand der Dinge wieder herzustellen, dessen Gleichgewicht durch die Selbstherrscher aller Reußen so sehr bedroht wird. Die Franzosen verstärkten ihre Flotte im Bosforus, welche schon 8 Linienschiffe zählt, nämlich : „Valmy" mit 120 Kanonen, Stadt Paris " mit 120 Kanonen , Friedland " mit 120 Kanonen , " Heinrich IV. " mit Bayard" mit 90 Kanonen, 100 Kanonen, Jena" mit 90 Kanonen,

mit 80 Kanonen. ม Karl der Große" mit 90 Kanonen und # Jupiter Dann noch die Dampfschiffe : "Comer, " „Magador, “ „ Sane, " " Ma gellan, " " Caton, " " Chaptal,"" "Solon, " "Ajaccio," Heron, " "Narval, " ,,Chaptal, und die Segelfregatten : Serience" und Perdris . " Die englische Flotte zählt die Linienschiffe ; „ Britannien “ mit 120 Kan., Rogney" "Königin" mit 120, Trafalgar" mit 120, " Albion" mit 90, mit 90, Belerofon " mit 90, " Sans -Pareil" mit 90, "London" mit 90, "Vengeance" mit 84 Kanonen. Furieus, " " Spithfirn, " " Retribution, " "Ni Dann die Dampfer : ger, " "Fury, " " Inflexible, " "Terrible, " " Firebraut, " " Tiger, " " Sampson, " "Waps" und die Dampffregatte " Aretusa."

200 Iset Bey. 200 Salip Bey. 200 Haffan Bey.

190 Ismail Bey. Jregli( Dampfer) 4 4190. Gef. Summe 416 Ausgenommen die von den Dampfern

Schiffal der Kommand.

Todt. Todt. Gerettet. Todt.

Gefangen. Gerettet. Gefangen.

In den Grund Unbekannt . gebohrt. Gerettet. Entmastet am Strand von Sinope. Gefangen. In d. Grund geb. Gerettet.

Retribution " (en glisch) und " Mogador" (französisch) nach Konstantinopel gebrachten 210 Mann, die 120 durch die Ruffen gemachten Gefangenen und 1000 in Sinope am Lande zurüfgebliebenen , ging die ganze übrige Bemannung, d. i . 2860 Mann zu Grunde und wurde entweder durch das Kanonenfeuer getödtet oder ertrank *) . Der tapfere Aly Bey ließ, als er sich hoffnungslos verloren und die Flagge von dem Vize-Admiral Osman Pascha einziehen sah, die Schiffs= mannschaft, die ihm noch übrig geblieben war, ans Land sezen und als er sie im Sichern wußte, verabschiedete er sich von ihr und flog mit seinem Schiffe in die Luft, nachdem er die Pulverkammer angezündet hatte.

C Ueber Staatenbefestigungen. Vom Premierlieutenant Schott, des königlich preußischen Ingenieurkorps. H. Der im ersten Heft des 34. Bandes der Berliner " Militär -Zeit schrift, Archiv für die Offiziere der königlich preußischen Artillerie- und In genieurkorps" unter obigem Titel abgedrukte Auffaz des geehrten Verfaffers hat die Untersuchung des Wesens der Festungen, des Grades und der Grenze ihrer Nüzlichkeit zur Befestigung der Staaten , selbst auch ihrer verschiedenen Gestaltungsart, fe nach ihrer Bestimmung und Lage, zum Gegenstand, und behandelt denselben mit großer Ausführlichkeit und jenem vielseitigen Ur theile, welches unverkennbar die Frucht langer diesfälliger Studien ist. Es kann nicht unsere Absicht sein , einen Auszug aus diesem gediege nen Auffaz zu geben ; wir wollen nur in weiterer Verbreitung die Aufmerk samkeit des militärischen Lesepublikums darauf lenken und nehmen Anlaß, nebenbei einige Gedanken über die Befestigung zu äußern **) . Es scheint uns bemerkenswerth in der Zeit, daß die Apostaste in der Befestigungskunft von den Franzosen als jener Nazion ausgegangen ist , wel che diese Kunst von jeher mit Vorliebe gepflegt und am häufigsten angewandt hat. Indeß liegt in eben der zu häufigen Anwendung , mit welcher beson ders das Zeitalter Vauban's die Befestigungskunft gemißbraucht und, anti zipirend die Kriegführungsart späterer Jahrhunderte , Frankreich mit einer Laft von Festungen beschwert hat , deren Befezung derzeit eine zahlreiche Armee erfordert, die Erklärung einer solchen Misachtung der Festungen , wie ste der französische Ingenieur-Oberst Vauvilliers in feinen Recherches histo riques sur la rôle et l'influence de la fortification 1845 mit der Behauptung ausspricht, die Feftungen hätten von jeher den Völkern in ihrer Kriegfüh rung mehr geschadet als genügt. So allgemein aburtheilende Behauptungen ſind doch etwas stark. Nicht die Festungen haben, nach unserem Erachten, sondern die Unkümmerniß und der Leichtsinn, fie gehörig anzuwenden und zu benüzen, den Armeen von jeher geschadet. Oberst Vauvilliers hat gewiß recht, indem er sagt : " Es war we der die schlechte Verwaltung, noch das Erschöpftsein der Finanzen, noch waren es andere oft angeführte Gründe , welche Napoleons Fall bewirkten : wohl war es aber die Bersplitterung von 400,000 Mann, welche 1813, 1814 und 15 in 200 Feftungen blokirt wurden," aber die darauf folgende Behauptung.

Die vereinigten Flotten bestehen also aus 44 größeren Schiffen, in dieser Vertheilung : 8 französische Linienschiffe, 10 Dampfer und 2 Fregat ten ; 10 englische Linienschiffe, 11 Dampfer und eine Fregatte, welche zu fammengenommen 174 Kanonen haben, von denen 730 der französischen und 984 der englischen Flotte gehören, ohne jene dazu zu zählen, welche fich auf den Dampfern und Fregatten befinden. Die Revista" bringt weiter das bekannte Danksagungsschreiben Sr. Majestät des Kaisers Nikolaus an den Fürsten Menzikoff, und schließt mit der nachfolgenden Verlusttabelle. Befestigungen sind für große Feldherrn verlorene Zeit und weggeworfenes Der Stand der am 30. November 1853 im Golf von Sinope ange Beld, " ist viel zu vag , als daß man ihr Beachtung schenken könnte. Man griffenen türkischen Flotte war : Namen Anzahl Schiffss Schiffal *) Nach den türkischer Seits amtlich gepflogenen Erhebungen war der Verlust fol Fregatten. der der beman der Schiffal der Schiffe. gender : 4155 Mann blieben todt, 150 wurden gefangen, 300 schwer verwundet, Kommandant Kanon . nung. Kommandanten . wovon der dritte Theil an den Blessuren starb ; und nur 450 gelangten unversehrt nach Konstantinopel. Ueber diese Seeschlacht haben wir nach russischen 60 600 Vizeadmiral Nizamié Berichten schon in Nr. 103 vom vorigen Jahre ein Näheres gebracht. D.R. Huffein Pascha **) Neben dem im Rede Alehenden Auffaz finden wir die in dem nämlichen Hefte unter u. Kadey Bey. In d .Luft geflogen. Todt. Nr. 2 Miszelle (Versuche über das Entzünden von Sprengminen mittelft Elek Navik 52 500 Aly Bey. In d.Luft gesprengt trizität) enthaltene kurze Notiz von hohem Intereffe.

87 kann ja geradehin entgegnen, was soll dann endlich die Armee thun , wenn | weder abandonniren, oder auf den ftrengsten paffiven und nicht aktiven Berw fie start geschwächt gegenüber einem überlegenen Feind nicht das freie Felz theidigungsstand sezen. Es wäre doch eine sonderbare Zumuthung an die Fe halten kann? ftungen, fle sollten für sich ein Land halten, wenn die eigene Armee 100 bis Daß die gallische Macht von Cäsar gebrochen wurde , weil sie unter 200 Meilen davon zurükgeschlagen worden ist. ihrem Führer Vercingetorir ſich nach Aleña warf (dem heutigen Aliſe, ſtehe Nach der obigen Angabe des Obersten Vauvilliers entfallen durchſchnitt Précis des guerres de César par Napoléon) und nach dessen Einnahme zer- lich auf jedes der drei Kriegsjahre 1813, 1814 und 15 über 138,000 M. sprengt und größtentheils gefangen wurde - daß Napoleon im Jahre 1818 und auf jede der per Kriegsjahr pr. pr. anzurechnenden 66 Festungen über seine Kräfte für die Offensive schwächte, indem er in alle Festungen an der 2000 Mann, welche Napoleon zur Besezung der Festungen aus der Hanb Weichsel, Oder, Elbe, Spree und anderen Punkten Deutschlands, Besazungen gab. Nach unserem Dafürhalten hätten unter den Umständen des Kriegsjah legte, und später seine mobile Macht in die vielen Festungen an der Nord- res 1813 für jede große Feftung 1400, für jede kleine 700 Mann im Durch und Westseite Frankreichs zertheilte - das Alles gibt noch keine Begründung schnitt genügen müssen. Hat doch Beschiera, freilich ein sehr kleiner Plaz, im Jahre 1848 mit einer nicht viel stärkeren Besazung keine unrühmliche zu einem verwerfenden Urtheil der Festungen. Die Festungen, so wie ehemals die Burgen des Mittelalters, entstanden Vertheidigung geleistet und Napoleon konnte ermeſſen, daß die alliirten Nus nach der jeweiligen Kriegführungsart meistens in jenen Lagen, wo die Kriege fen und Preußen nicht sogleich daran gehen können , die von ihm besezt ge mit den Grenzvölkern zunächst das Bedürfniß nach Haltpunkten und Depot haltenen Festungen zu belagern. pläzen fühlbar machten. So entstanden in Folge der Türkenkriege die öfterWir sind nämlich der Meinung, die Festungen auf dem passiven Defen reichischen Festungen an der Save, Drau, Donau, Temesch, Marosch bis her- sivstande, welchen Napoleon damals, wegen möglichster Sammlung von Trupe auf zur Hauptstadt Wien, welche selbst zweimal von den Türken belagert pen, bezüglich der Festungen sich vorzeichnen mußte, werden im Allgemeinen worden ist ; Balma nuova, Osoppo, Legnago, Peschiera waren der veneziani- | mehr durch die Artillerie als Infanterie vertheidiget. Die von den Franzo schen Republik, Verona den Scaligeri später Visconti's , Mantua dem regie- sen besezten ausländischen Festungen waren mit allem nöthigen Geschüz ver renden Hause Gonzaga u. s. f. wichtig . Die ehemaligen österreichischen Fe- sehen ; es brauchte nur tüchtige Kommandanten, genügende Artillerie · Mann ftungen Prag in Böhmen, Brünn in Mähren leisteten in dem siebenjährigenſchaft, die nöthigen Vorräthe an Lebensmitteln und Munizion . Dafür war und späteren Kriege Defterreichs gegen Preußen, Olmüz ſchon seit dem Ein- auch getreulich gesorgt ; sodann konnte man aber auch, unſerer Schäzung gemäß, fall der Mongolen, die drei neuen Pläze Theresienstadt , Josefstadt und Kö- die Gesammtstärke der zu Besazungen verwendeten Truppen auf die Hälfte niggräg, wenigstens als Depotpläze bisher gute Dienste . Die namhaft ge- der oben angegebenen Zahl, nämlich auf nahe 67,000 Mann verringern , in machten Festungen entsprechen in der ungarischen , italienisch und böhmischen dem man von einem Drittel der obigen 66 Festungen jeder zwei Bataillons™ Gruppe eben so vielen Kriegsschaupläzen der Monarchie. und jeder der übrigen 44 Festungen ein Bataillon zu 700 Mann, allen zu Ein österreichischer Ingenieur wäre sonach vermöge der Zahl der Fe sammen 5000 Mann Artillerie zutheilte. Atungen seines Reiches nie auf den Gedanken gerathen, die Festungen für den Gegenüber des Entschlusses, jene Festungen lieber ganz aufzugeben , ift Kriegszwek unnüz zu erklären, und ist er auch mit der Lage und Beschaffen dies zwar immer noch ein großes Opfer, das aber der französischen Armee heit der einen oder andern Festung nicht ganz zufrieden, so weiß er , daß sie nicht verderblich werden konnte und überdies den Preis hatte, wenigstens 70 Ueberkommnisse längst vergangener Zeiten und die Marken längst veränderter bis 80,000 Mann der feindlichen Streitkräfte in der bedrängteften Epoche Grenzverhältniſſe ſind. Sind vielleicht an einem oder zwei Punkten einige paralisirt zu haben. Mit bloßer Beſchießung und Bombardement - wird keine Festungen zu nahe aneinander gelegt, so ist hier höchstens ein oder zweimal Festung eingenommen und gegen die Erftürmung muß hinreichend gesorgt ſein ; würde ſie aber erstürmt, so würde auch eine entschloffene Besazung von das geschehen, was König Ludwig XIV. maßlos ausführen ließ. Unbestreitbar ist es, daß die zu große Zahl von Festungen dem Heere einem vorbereiteten Zentral- Reduit aus ihr Leben theuer zu verkaufen wissen. Preußen hat ebenso wenig als Oesterreich Ursache , über die Großzahl durch die Schwächung verderblich werde, welche es vermöge der Abgabe zahl reicher mobiler Kräfte für die Besazungen derselben erleidet ; allein das gilt der Festungen zu klagen; was konnte nun den Obersten Vauvilliers auf auch nur in dem Maß des Zuvielen. Zu wenig und zu viel ist in allen Grund deſſen, daß die Besezung der deutschen und später der vielen französis Dingen mit dem bekannten deutschen Sprichworte abgeurtheilt und kann nicht ſchen Festungen Napoleon verderblich wurde, zu der allgemeinen Schlußfolge verfehlen, in der Befestigungswissenschaft oder Befestigung der Staaten ebenso berechtigen, die Feftungen seien den Armeen eher schädlich als nüzlich ? Höch abgeurtheilt zu werden . ftens konnte der Oberst folgern, Frankreich habe zu viele Feftungen , Napos Hat man, wie Napoleon, versäumt, die unter allen Eventualitäten des leon hätte nach seinem Rüfzug vom Niemen die auswärtigen Festungen aban Angriffs von irgend einer Seite unnüzen Festungen des eigenen Landes zu donniren oder schwach besezt halten — nach dem Rüfzug über den Rhein demoliren, so muß man sie wenigstens im Kriege nicht alle gut vertheidigen nur die wichtigsten franzöſiſchen und spanischen Festungen auf den aktiven, wollen, und räthlich scheint diese Marime besonders rüksichtlich der in erober alle anderen aber auf den strengst passiven Vertheidigungsstand sezen sollen. ten Ländern besezt gehaltenen fremden Festungen, um so mehr nach einem gro Freilich wird ſeinerseits ſpäter zugegeben, daß nur das Zuviel der Festungen ßen Echec, den man daselbst erlitten hat . Napoleon mußte nach dem Rüf nachtheilig sei, indem er sagt : „Sabet nicht zu viel Festungen und ihr werdet ―――― damit ist aber der oben aufgestellte allgemeine zug hinter den Niemen die polnischen und deutschen Festungen besezt halten, stärker und reicher ſein" um den heranwogenden Heeresmaffen der vereinten Russen und Preußen au Saz nicht widerrufen. Wenn man über das Wesen der Befestigung nachdenkt, so scheint es, genbliklich einen ernsten, wenn auch vereinzelnten , Widerstand entgegenzustel len, und um den Muth der franzöſiſchen Nazion und ihren Waffenruhm auf laſſe ſich, außer der vorigen richtigen Anſicht : „Habet nicht zu viele Festun recht zu erhalten . Er konnte damals füglich nicht voraussehen, daß mit dem gen 2c. " noch ein anderer sehr folgenreicher Gedanke in dem Saze ausspre nördlichen auch ganz Mittel - Europa, in lezterem hauptsächlich Oesterreich ge chen, daß das Ganze des Systems der Staatenbefestigung nur dann Einheit gen ihn sich erheben und so eine Maſſe ſich zusammenballen werde, unter de und Zusammenhang gewinne, wenn das Zentrum und die Hauptstadt des ren Wucht, wie jener einer Lavine, er erliegen müsse ; aber vorsichtsgemäß Reiches befestiget werden. Es ist staunenswerth, daß dieser Gedanke, wornach, mußte er für alle Fälle die ausländischen Festungen nur möglichst gering be unseres Dafürhaltens, nur allein ein System der Staatenbefestigung ermöglia ſezen und nur eine Zeit lang halten wollen . Hat ja doch Napoleon alle chet wird, erst vor ungefähr einem Dezennium mit der Befestigung von Pas preußischen Festungen in Folge der großen Schläge in Besiz bekommen, welche ris theilweise zur Geltung gekommen ist. Ist ja doch das Gebilde der bis er mit der Armee geführt hat, warum konnte er nicht wenigstens vom ge herigen Umfangsbefestigung wie ein Kreis, dessen Mittelpunkt man vermißt! cherten Befiz derselben laſſen, da Truppenstärke ihm mehr als je nothwendig Man frägt ſich unwillkürlich, was geschieht da wenn die Armee stark ge war ? schwächt hinter ihre zerstreuten Festungen zurükgedrängt wird ? Wo findet fie Es ist uns unbekannt, ob Napoleon in seiner Zurükgezogenheit sich je einen Haltpunkt und die Möglichkeit zur offensiven Kraft sich zu stärken ? über den ungünstigen Einfluß der von ihm in den obigen Kriegsfahren besezt Ohne einem solchen Haltpunkt kann der Feind das Reich diametral durchſcrei gehaltenen Festungen auf den Gang der späteren Kriegsoperazionen geäußert ten und unsere geschwächte Armee von einem Ende desselben zum anderen und damit angedeutet habe, welcher nur bedingte Gebrauch von Festungen zu treiben. In der That wurde die österreichische Armee in den Jahren 1805 machen sei ; indeß wir glauben, nach seinem bekannten Charakter , - nicht . und 1809 von Napoleon nach Olmüz und die nördlichen böhmischen Festun Hätte Napoleon von den Festungen geringschäzig geurtheilt , so hätte er in gen geworfen . Jeder Körper hat seinen Mittel- und Schwerpunkt, jeder in Kultur und seiner lezten Epoche , zufolge der herben Erfahrung bei Leipzig , nach dem Nüfzug über den Rhein noch das Mittel anwenden können, alles Kriegsmate Bevölkerung ziemlich homogen gewordener Staat ihn auch ; dieser zentrale riale aus den ihm lästigen Festungen Frankreichs heraus zu ziehen und von Punkt ist , nach unserer Ansicht, in jedem Großflaate homogener Kultur zu jeder derselben wenigstens eine Fronte sprengen zu lassen, um sie für die Al einen großen Kriegsplaz zu gestalten. Der zentrale Punkt ist aber höchst liirten unbrauchbar zu machen ―――― Er that es nicht. — selten auch das Zentrum der Regierungsgewalt , des nazionalen materiellen Napoleon aber wußte, daß Länder nur mittelst fester Pläze und starker und wissenschaftlichen Reichthums, des Hauptsizes für Kunst , Induſtrie und Armeen gehalten werden können , aber er berechnete, vertrauend auf sein Handel. Diese, im Falle eines Unglükes der Armee, dem Feinde offen preis Glük, in seiner damaligen Lage zu leichtfertig die ihm nöthige Kraft, um jene geben, wäre ein totales Verkennen der Verhältnisse in einem System der der verbündeten Mächte zu brechen und seine Festungen allmälig frei zu ma- Staatenbefestigung. Die Hauptstadt des Reiches oder das Zentrum des Staats, Gile ihre Gegner mit Windes chen : bei der Ungewißheit darüber mußte er seine unwichtigen Festungen ent- lebens kann heutzutage, da negreiche Heere **

88 verfolgen , in einem Großstaate nicht mehr ohne Schuz bleiben und kann eben- , falls nur als großer Kriegsplaz gedacht werden. Nach der Befestigung der angedeuteten zwei Zentralpunkte kann die Armee ihre Aufgabe mit Zuversicht lösen , indem sie mit ihrem offensiven Auftreten an den Grenzen das Innere des Staates möglichst lange deft , erst nach einem entscheidenden Unglük die Reichshauptstadt , wenn diese auf der Operazions. Richtung voran liegt, schüzt, hier zunächst die Rettung alles na zionalen Gutes ermöglichet , sodann einen starken Schlag gegen den Feind führt und im schlimmsten Falle das Zentrum des Staates besezt und dieses mithin drei starke Schläge, darunter zwei mit bis aufs äußerste vertheidigt großer Sicherheit führen kann, während ste sonst keinen mit aller Sicherheit auszuführen vermochte. Kleine Staaten können , nach unserem Erachten , nur einen zentralen

löft, bald mit jenen der Landwehr vermischt waren und Beller den Nüfzug befahl, so drohte die ungarische Uebermacht durchzubrechen. Leiner benügte das günstige Terrain und brachte durch ein wohlgenährtes Plänklerfeuer die vordringenden Feinde zur Bögerung. Der Rükzug geschah in voller Ordnung durch die Stallungen und das Schloß, welches Leiner vertheidigen wollte, vom Herrn Generalstabs-Hauptmann Duerlonde aber den Befehl erhielt, Friedau zu räumen und ſich hinter der am Rideau zwischen Friedau und Polsterau aufgeworfenen Batterie aufzustellen.

Indeß hatte sich die 6. Kompagnie unter Novotny und eine Kompagnie Wimpffen unter Graf Nolziere , der es verstand das Vertrauen seiner Italie ner zu gewinnen, am Maierhofe zum Rükzuge geordnet, der feindliche rechte Flügel wurde erst zurüfgedrängt und dann einige Häuser am Eingange des Städtchens besezt. Unter diesen war das ziemlich hoch und frei gelegene

Kriegsplaz erhalten. Dieser Zentralpunkt fiele in Belgien mit der Haupt- Schulhaus, welches von einigen Landwehrmännern der 6. Rompagnie mit ent stadt Brüssel zusammen, und man sollte glauben hier unter allen Fällen den schlossener Tapferkeit vertheidigt und länger gehalten wurde, als es beinahe besten zu haben, indem, wie man sagt, mit einem Steine zwei Würfe gemacht Noth gewesen wäre ; hier zeichnete sich vor Allen der Gemeine Erel wären. Indeß haben nicht alle kleine Staaten gleiche grenznachbarliche Ver- aus, der einen ungarischen Hauptmann und mehrere Honved's erschoß und aus hältnisse, wie überhaupt Alles auf der Erde in Varietäten sich darstellt. drei Wunden blutend noch fortkämpfte, als der Feind schon in das Haus ge Baiern z. B. darf nicht besorgen von Oesterreich erobert zu werden , Belgien drungen war. Mit noch zwei Gefährten verbarrikadirte ſich der Tapfere jeden Augenblik von Seite des mächtigen Frankreich ; Belgien hat die Stüze durch die Bänke des Schulzimmers, und wehrte sich mörderisch, als die Feinde seiner staatlichen Existenz im Falle eines Krieges gegen Frankreich in der seine Barrikade schon genommen hatten. Die Eke, in die er sich zurükzog, Hilfe der rivalen Mächte England, Holland und Preußen. Sein Mittelpunkt | war buchstäblich mit Blut und Mark bedekt. Ein Schuß in den Unterleib der staatlichen Beziehungen in Militärsachen ist also Antwerpen , folglich auch strekte ihn bewußtlos zu Boden. Aus mehr als 30 Wunden blutend schleif Antwerpen als großer Kriegsplaz herzurichten. ten ihn die Honveds auf die Straße, bald aber ließ ihn ein Führer dersel Keine Armee wird sich in einen für ste vorbereiteten Kriegsplaz oder ben unter Bedekung einer Schuzwache in ein benachbartes Haus bringen, wo festes Lager werfen, wenn sie nicht durch Unglüke oder andere ungünstige Um der wakere, der troz dem, daß die ihm in den Mund geflößte Erquitung so stände dazu genöthiget wird : hier muß sie stets schlagfertig sein und möglichst gleich beim Bauche herauslief, heiter sprach und von dem Schwiegervater des Leh schnell manövrirfähig zu werden suchen . Was sollte auch ste, die einzige kom rer Weirler gepflegt wurde. Am 10. November starb er ruhig und männ pakte Vertheidigungskraft des Staates, sonst thun, wenn sie wegen Schwäche lich, wie er gekämpft hatte. Sein Begräbniß war ein feierlicher Akt kriegerischer Achtung und Pie das freie Feld nicht halten kann ? Für den Fall, daß die Armee von dem ein getretenen Zeitpunkt ihrer Manövrirfähigkeit vorwärts oder gar im Innern tät. Die Kameraden vergossen Thränen der Rührung bei der vom Orts des festen Lagers einen so bedeutenden Echec erlitte , um dieses nicht mehr Kaplan Kainich gehaltenen Trauerrede. halten zu können, muß sie stets eine offene Seite haben , um mit Sicherheit In der Stadt am besagten Kampftage sammelte Leiner seine Landwehr. ihren Nükzug nach einer zurükliegenden starken Posizion oder einem zweiten männer wieder, Novotny ließ durch einen Zug ein Haus besezen , das dem Kriegsplaz vollführen zu können — am besten, nach unserem Ermessen, wenn Feinde den Zugang erleichtert hatte. Die Landwehrdivision zog sich in ge Hauptoperazionslinie liegt. der auf diese Seite schlossenen Reihen hinter die österreichische Batterie am Rideau , die unter So weit, daß Armeen heutzutage nebst natürlich starken noch befestigte Kommando des Artillerie- Lieutenant Leitgeb ein heftiges Feuer gegen jene Posizionen bedürfen, hat sich die Kriegführung geändert, und dieser Aenderung Batterie eröffnete, welche die Ungarn am Ausgange der Stadt, die sie bald gemäß muß sich auch das System der Staatenbefestigung gestalten. vollends besezten, aufgeworfen hatten. Die braven Steirer hörten die Kugeln Die Gliederung nach zentralen Kriegspläzen, nach Manövrirpläzen auf über ihren Köpfen pfeifen, sahen bereits einen schwer Verwundeten von der den vom Zentrum des Reiches entfernten Kriegstheatern, dann Festungen und Bedienungsmannschaft, hatten aber nur Ohr und Sinn für die begeisterten Fronten zur sichern Behauptung der für die Kriegführung wichtigsten Punkte Worte mit denen sie General Buric bei ihrer Ehre als Soldaten und Stei eines Landes scheinen ein solches System zu geben, das dem Bedürfniß der rer aufforderte, ihrer wakeren Landsleute in Italien würdig zu bleiben ! Bis 2 Uhr Nachmittag hatte die feindliche Batterie rüftig geantwortet, Beit genügt. Da wir die ersten zwei Gattungen befestigter Pläze für uner. läßlich halten, so hat man nur den Mißbrauch der Anwendung der zwei lezte nun aber wurde das Feuer schwächer und vereinzelter , eine Vertiefung links ren zu verhüten. Uebrigens sollen, nach unserer Meinung, die zwei ersten ließ die Möglichkeit auf verdektem Wege sich den ungarischen Geschüzen zu durchaus Depotpläze sein und jedes der Forte, Festungen und Manövrirpläze nähern ; Leiner erbot sich mit seinen Steirern dazu, aber die Posizion am mit einem Zentral-Reduit versehen sein, sei derselbe bei dem Forte auch nur Rideau war zu wichtig, als daß Herr FZM . Graf Nugent die sichere Defen ein Thurm. five in eine gewagte Offensive verwandeln ließ . Allmählig wurde es ruhig und still in Friedau, der Feind schien die Stadt verlassen zu haben ; Leiner mit der 6. Kompagnie Landwehr und einem Zuge Erzherzog Johann Drago Die dritte Landwehr- Division des Regimentes König der ner folgte ihm rekognoszirend nach, bis gegen Lobocic, wo rükkehrende Fuhr spannsbauern, meistens Puschendorfer, erzählten 7 Wägen mit Verwundeten Belgier Nr. 27 in den Jahren 1848 und 1849. geführt zu haben. Der Feind hatte sich noch am selben Tage über Polsterau (Schluß.) nach Ungarn zurüfgezogen . Die Vorposten der Landwehr wurden durch eine Nach dieser Ortsschilderung, die wir aus dem Grunde für wichtig hiel Kompagnie Ferdinand d'Este abgelöst, und die ganze Landwehrdiviſion zog in ten, weil sie die einzigen Punkte Steiermarks trifft, die 1848 wirklich einen das Hauptquartier nach Großsonntag. Sie hatte in diesem Gefechte, bei wel feindlichen Einfall erlitten, 1849 einen besorgten, kehren wir zu den Geſchiken chem sie beständig im Feuer war, nur zwei Verwundete, von denen Trel am der dritten Landwehrdiviſion zurük. Berczel hatte, vermuthlich, um die kais. 2. Tage starb, 3 leicht blessirte , dann einen Korporal und 3 Gemeine ver Vorposten sicher zu machen, in einer Prollamazion erklärt, das freundlich- nach mißt , die nebst anderen 24 Mann als Gefangene aus der Schule hinwegge barliche Verhältniß mit Steiermark nicht stören zu wollen. General Buric, schleppt sich später selbst ranzionirten. Manche einzelne Soldaten waren un der in Friedau kommandirte, stellte von dort aus die Vorposten aus den Kom bewaffnet, wie sie vom Fleischfassen kamen, gefangen worden. Die Behand pagnien der Avantgarde. Dieß traf am 8. November die 5. Kompagnie der lung der Gefangenen war empörend, verſchimmeltes Brot, stinkendes Wasser, Landwehrdiviſion, während ihr Hauptmann Hirsch zur Geldfassung in Pet unflätige Unterkunft, in Begleitung von Stößen in Rüken und Nippen bei tau war. jeder Gelegenheit machten ihre Verpflegung aus. Eben als am 8. November früh die Landwehr die Vorposten beziehen. Das ganze Invasions -Korps Perczels ward auf 4 Bataillons ungarischer follte, war bereits eine bedeutende ungarische Truppe sammt Geschüze im An Landwehre sammt Kavallerie und Insurrekzion auf 4000 bis 5000 Mann mit rüfen . Um 5. Uhr früh wurde Allarm geschlagen und von Major Hodiz 12 Kanonen, darunter fast die Hälfte hölzerne angegeben . Noch vor dem das Kommando der 5. Kompagnie an Oberlieutenant Leiner, das der 6. an Morgengrauen waren sie in aller Stille in Polsterau (die Räder und Hufe Lieutenant Novotny, einem munteren, jungen Offizier, der erst aus der Neu mit Stroh umwunden) eingerükt, hatten den Schlagbaum des Linienamtes ftädter Akademie gekommen, übertragen. Die Maierhöfe, der Ziegelofen und zertrümmert, vergebens aber die vom Einnehmer Sarniz gesicherte Kaſſa gesucht. das Schloß selbst, die Dekung durch die Drau schienen sichere Vertheidigungs Die Vorhut bildeten zwischen 4 und 5 Uhr früh sechs bis an die Zähne be punkte zu geben. Leiner beschloß mit der 5. Kompagnie beim Ziegelosen den waffnete Räuber, deren Anführer als Offizier figurirend, dem Einnehmer die Feind zu erwarten ; beim Maierhofe an der Polsteraustraße stellte sich die 6 . blanke Klinge an die Brust sezte, um von ihm herauszubringen, ob kaiserli Kompagnie auf, Jäger hielten in ausgedehnter Linie die Verbindung zwischen ches Militär in Polsterau sei. Die Invasionstruppe bildete das seltsamste beiden. Schon begann das Plänkler- und Geschüzfeuer der Ungarn, deren Gemische von Trachten und Bewaffnung. Die Geschüze waren theils trefflich Kolonnen im Sturmschritte heranrükten. Da erschien Hauptmann Beller mit theils in bunter Erbärmlichkeit bespannt. Eins davon schleppten ſie Abends einer Kompagnie zur Unterstüzung. Weil aber diese auch in Plänkler aufge bei ihrem Nükzuge ganz demontirt mit sich. Weiber, die auf Wägen folgten

89 nahmen schnell im Orte die Wäsche von den Strifen und die Leinwand von der Bleiche mit sich. Das Aussehen der magyarischen Invasionstruppe erin nerte lebhaft an die Abbildung jener buntschekigen Freibeuter, die 1588 unter dem Neuhofner Schulmeister Georg Steinhammer das Stift Lilienfeld plünderten, und später auf dem Naubzuge nach St. Pölten , bei Wilhelmsburg vom Obristen Koloniz aufgerieben wurden. Zwischen 7 und 8 Früh erschien Perczel's Korps vor Friedau und veranlaßte um so mehr Schreken, als es eben ungarische Insurgenten waren, welche 144 Jahre früher ( 1704) unter dem Pfarrer Mathias Cugar das Städtchen geplündert und verbrannt hatten. Vier feindliche Kanonen feuerten in rascher Folge gegen das Schulhaus, in welchem sich der besagte Zug der Landwehr -30 Mann stark mit talter Besonnenheit vertheidigte. Das Schulhaus wurde nach seiner Einnahme

Kompagnien von Hohenlohe in ein Bataillon vereinigt unter Kommando eines bei Viret aufgewachsenen Offiziers des Majors Hervay von Zanini gestellt. Oberlieutenant Papst übernahm statt dem erkrankten Hauptmann Hirsch die 5. Kompagnie. Schon am 23. November ging die Landwehrdivision mit einer Kompa gnie Pionniers auf der Bahn nach Marburg und vereinte sich in Bettau mit einer Division Kinsky , weil FZM. Graf Nugent beabsichtigte, am 29. No. vember sein Korps mit dem des FML. Dahlen bei Warasdin zu verbinden . So marschirte das Bataillon Hervay denn am 29. nach Sauritsch , am 30. November nach Warasdin, am 4. Dezember zurük nach Pettau, wo bloß ab gekocht und sogleich weiter gegen Nadkersburg gerüft wurde. Bis 13. Dezember blieb die Landwehrdiviſion in Nadersdorf, sollte am selben Tage, weil ein Ueberfall von Seite der Ungarn gefürchtet wurde, nach Wereser, wurde aber auf Vorposten nach Halbenrain bestimmt. Bei der Vereinigung des ganzen Korps des FZM . Nugent in Radkersburg wurde das Bataillon Hervay der Brigade Buric zugetheilt. An allen wichtigeren Punkten der bedrohten steirischen Grenze in Hartberg, Fürstenfeld, Radkersburg waren den k. f. Truppen auch k. . politische Kommissäre, ebenso für Ueber. wachung der Fremden und Reisenden f. k . Polizeikommissäre, darunter die verdienstvollen Beamten Gröbel, Lesak, Fröhlich 2c. beigegeben. Wie unge. wöhnlich den Bauern dieser Marken kriegerische Vorbereitungen gewesen , zeigte sich in manchen Begebenheiten beinahe in einem großen Unglüke, das in Luttenberg hätte geschehen können, wo sich ein Landmann aus Neugierde und Dummheit hinter einen Wachtposten zu schleichen wußte, einen Munizione wagen erstieg und mit der brennenden Pfeife im Munde gemächlich die gefüll • ten Patronen anglozte, bis er verhaftet wurde. Werfen wir des späteren Verständnisses wegen einen Blik auf das Ar meekorps des Herrn FZM und Banus, unter dessen Augen in der Folge un sere Landwehrdivision so rühmlich kämpfte. Am 9. Dezember 1848 verließ General von Zeisberg als Chef des

gänzlich geplündert und der verdienstvolle Lehrer Josef Weirler verlor seine und seiner Familie ganze Habe von mehr als 900 fl . im Werthe. Ebenso wurden das Spital, Bollamt und Hirschenwirthshaus geplündert, das Haus des Herrn Rager an der Efe auch noch stark beschädigt. Der Gesammtschade des Städtchens wurde auf 6000 fl. angegeben. Die ungarischen FreischaarIer, die anfangs ziemlich unsicher und unschlüssig vorgerükt waren, ließen ihrem Muthe besonders an dem Adler und dem vorgefundenen Stempelpapiere des Bollhauses freien Lauf. Die Ungarn sollen bei 100 Todte, darunter 25 in Folge eines einzigen von Lieutenant Leitgeb geleiteten Kartätschenschusses gehabt haben. Sie führten ihre Gebliebenen, so wie ihre Verwundeten auf 18 Wägen über Polsterau mit sich. Bei dem Abzuge der Magyaren sahen manche Häuser wie durchsiebt von Kugeln aus. Zwei nette Landmädchen wurden von den flüchtigen Son veds als der Spionierie verdächtig auf dem Wege nach Polsterau füßlirt. Es N ist zu wundern, daß sie Polsterau selbst verschonten, da es doch bekannt war, daß man dort kurz vorher einige gefährliche Emissäre des ungarischen Dessalli. nes ―― gefangen genommen hatte. Die Kaiserlichen zählten 5 Mann schwer verwundet und 3 Pferde getödtet. Der Artillerie-Hauptmann Schniper , Ge ſchüzinspektor bei Graf Nugents Korps und Major Baron von Sebottendorf, Generalstabes des Banus Wien, und stellte bei Bruk an der Leitha die zer von Ferdinand d'Este Infanterie erhielten in Folge dieses sechsstündigen Gefech störten Brüfen bei Rohrau und Vakfurt zum Uebergange für die kaiserlichen tes das Verdienstkreuz. Bald darauf rükten die Generale Dahlen von Wa Truppen her. Die Ungarn wichen nach kurzem Gefechte vor der Brigade Grammont. Mit dem 2. Armee-Korps, das am 16. Dezember unter FML. rasdin gegen Cſakaturn und Buric von Polsterau gegen Nedelic vor. Von der Landwehrdivision, die 2 Stunden dem feindlichen Geschüze Graf Wrbna über die March zu gehen hatte, sollte das 1. unter dem Herrn ausgesezt war, zeichneten sich besonders aus : Von der 5. Kompagnie der Feld Banus, nebst 25 Eskadronen Kavallerie unter Sr. Durchlaucht Franz Fürsten webel Clefius, die Korporäle Haas und Berner, die Gemeinen Posch und von Liechtenſtein gemeinſam in Ungarn einrüken. Wäre nicht das Nachrüken Paar, von der 6. Kompagnie der Feldwebel Saffran, die Korporäle Grazer des 2. Korps erwartet worden , so wären nach der Einnahme von Neudorf und Neuhold, die Gemeinen Erel, Sonnleitner, Neubauer und Friz, der Ge und Kaſimir durch den Banus die Ungarn abgeschnitten gewesen. Am 24. freite Nieße, der Patrouille- Führer Waldegger 2c. Leiner erließ einen ebenso Dezember beschloß der Banus eine Brüke über die 4 Nabniß zu schlagen, Gör ehrenvollen als belehrenden Divistonsbefehl, der mit desto größerem Beifalle gev zwischen 3 Armee-Korps zu bringen und vom Sukkurse, der unter Ver aufgenommen wurde, als er nicht nur die Namen der Braven zur verdienten czel heranrükte, abzuschneiden. Ganz Ungarn mußte damals als ein feindliches Feldlager betrachtet Kenntniß brachte, sondern im populärsten Tone alle Klugheitsregeln für den Dienst der Vorposten , den Bajonnetangriff und die Vertheidigung gegen Ge werden. Am 18. Dezember Nachmittags 3 Uhr besezte General Wyß ohne Widerstand Preßburg, der Feldmarschall Fürst Windischgrät befestigte den dors schüz und Kavallerie enthielt . Unter den vielen Episoden, welche der Friedauer Kampf bot , glauben tigen Schloßberg und bestimmte den Herrn Feldmarschall-Lieutenant von Kem wir folgende nicht übergehen zu dürfen . Der Gefreite Rieße , meist im pen als Kommandanten. Schon in der zweiten Hälfte Dezember stieg die Hauptquartier verwendet, lag mit 15 Mann in einer Scheuer. Er zahlte Kälte auf 10 bis 12 ° R., so daß die Brigade Schütte, als die Rabnißbrüke eine gebratene Ente, als der soldatenfeindliche Bauer ihm bedeutete, für einen bei Alado zerstört war, bereits über das Eis marschirte. Unsere Steirer, so Kriegsmann habe er auch um blankes Geld nichts zu geben. " So soll Dir wie die übrigen f . k. Truppen - nahmen, um sich in den Gefechten von den denn Alles zusammenbrennen “, grollte Nieße. Für diese unbedachtſame Aeuße zu den Feinden übergegangenen Truppen zu unterscheiden, ein weißes Band rung wurde er gahndet. Er saß eben auf der Hauptwache in Friedau , als von der Rose bis zum Schirme am Czako . Eine begeisternde Wirkung auf die Feinde eindrangen. Mühsam kroch er hinaus , schlug mit einem Steine die steirische Landwehre machte die am 27. Dezember erfolgte Besezung der feine Eisen ab, warf sich in Armatur und kam mit Sak und Pak mitten durch Stadt Naab, deren Schlüffel Major Graf Palfy an das kaiserliche Hoflager' ― die Feinde zu seiner Kompagnie. nach Olmüz brachte aus dem Grunde, weil der steirische Helden- General Am 16. November marschirte die Landwehrdiviſion von Großsonntag Graf Schwarzenberg einst den Türken durch einen kühnen Handstreich diese nach Vettau. (Pettau durch zwei Jahrtausende ein Schlachtfeld der Krieger Festung, von der das Haus Schwarzenberg sein Wappen führt, entriß, Ge in Glimpf und Schimpf, einst das Standquartier der 13. Legion , deren Veneral Fürst Edmund Schwarzenberg aber im Dezember 1848 der erste war, teranen den Urfteierern am Atlas und Eufrat, am rothen Meere und in Brit- der durch die Vorstadt Szigeth in Raab eindrang, glüklicher, als sein edler tanien Ehre machten.) Vettau hatte die großen Spitäler des Korps Nugent. Ahnherr, der nachdem er in der Nacht vom 27. März 1597 Raab erobert, Kurmeister erstenjak (nun f . k . Professor in Marburg mit Sr. Majestät schon 1600 durch eine Kanonenkugel bei Papa fiel. Verdienstkreuz geſchmükt) leistete bei mehr als 8000 Kranken , Jedem in ſeiOttingers kraftvolle Thaten bei Babolna ( 28. Dezember früh ) die Ta ner Sprache den geistlichen Troft, begleitete mehr als 800 zur Einsegnung pferkeit des General Göt, der einst Obrist des steirischen Regimentes Piret auf den lezten Wege. Am 17. kam die Landwehrdivision von Bettau nach in Graz war, endlich das rasche Vorrüfen des Obristen Horvath gegen Oeden Marburg, am 18. wurde sie um 2 Uhr Nachmittag auf der Eisenbahn über bnrg, aus welchem die sic !! Heldenlegion der Todtenköpfe schmachvoll entflo Wildon nach Graz befördert, wohin nun das Hauptquartier des FZM. Gra- hen , waren Ereignisse, deren Kunde erhebend auf die Steirer in Nugents Korps einwirkten. (Die zweite Abtheilung folgt. ) fen Nugent versezt war. In Graz wurde die Division mit einer Kompagnie Kinsky und zwei

Armee - Nachrichten. und Kommandeur des parmaischen Konstantin · St. Georg- Ordens , im 60 . Lebensjahre. Württemberg war sein Vaterland und Westerstätten der Ort, d Am 13. v. M. starb zu Treviso der unangestellte F. M. 2. Karl wo er am 6. Jänner 1794 das Licht der Welt erblikte. Im 19. Lebens Ritter Döll von Grünheim , Ritter des Maria Theresien- Ordens, fahre trat er als Fähnrich in das 3. Infanterie - Regiment E. H. Karl und Militär - Verdienstkreuz, Nitter des kais. ruff. St. Wladimir- Ordens 4. Klasse wurde im Dezember 1818 zum Unterlieutenant im 14. Infanterie- Regimente Desterreich.

90 ernannt ; mit diesem Regimente theilte er die Beschwerden des Feldzuges 1. Brigate (3. , 5. , 6. Reg. ) Stab : Stuttgart , Brigadier GM. Graf vom Jahre 1814 und die Einschließung von Straßburg im Jahre 1815 . Wilhelm v. Württemberg. Das wenig anziehende Garnisonsleben der nun erfolgten Friedensjahre ver 2. Brigade (1. , 7. , 8. Reg. ) , Stab : Ulm ; Brigadier GM. v. Rein minderte nicht den Diensteifer des jungen Offiziers , der sich den Pflichten hardt und feines Berufes mit gleicher Liebe hingab , und nach einer stufenweisen Beför 3. Brigade (2. und 4. Reg. ) , Stab : Ludwigsburg ; Brigadier GM. derung am 16. Juli 1882 zum wirklichen Hauptmann vorrüfte. Am 15. v. Donop. Juli 1839 wurde Doll zum Major ernannt , und bei dem Infanterie- Regi Frankreich. C mente Br. Paumgartten Nr. 21 eingetheilt, dessen Kommando er als Oberst -- (Die Generalstabekarte von Frankreich .) Vor Kur am 2. Oktober 1846 übernahm . Wenn auch D. sich bis zum Jahre 1848 des anvertrauten Postens in jeder Beziehung vollkommen würdig bezeigte , so zem ist die 17. Lieferung der topografischen Karte von Frankreich bot ihm doch erst die in diesem Jahre ausgebrochene italienische Revoluzion dem Verkaufe übergeben worden und dadurch die Zahl der feftigen Blätter Gelegenheit, seine Umsicht und Tapferkeit vor dem Feinde zu bewähren, und auf 169 gebracht worden ; von der Gesammtzahl von 258 Blättern sind s Beispiel zu den ausgezeichnetsten Lei deanach zwei Drittel vollendet ; die Elemente des lezten Drittels sind zum das Regiment durch sein todesmuthige • ftungen zu begeistern. Beim Ausbruche der Erhebung zu Mailand befand größten Theile zusammengebracht , so daß das großartige Unternehmen seinem Ende entgegenreift. Oberst Blondel , Direktor des Kriegsdepots , der die ich Doll mit den beiden Feldbataillons in dieser Stadt beim ersten Armee forps eingetheilt, und erstürmte an der Spize von 4 Kompagnien nach einem Ausführung der Karte leitet und überwacht, hat den glüflichen Gedanken ge mörderischen Kampfe das hartnäkig vertheidigte und wichtige Stadthaus (Bro habt, eine Geschichte der Karte nach den authentischen Duellen zu bearbeiten letto) . Der Nükzug des österreichischen Heeres führte die Brigade des G. M. und in derselben Allis dasjenige zu verweben, was bezüglich der Karte von Wohlgemuth, zu welcher das Regiment Paumgartten gehörte , am 31. März Interesse ist. Die erste Idee , zur Bearbeitung der großen topografischen Karte von nach Mantua , von wo Döll bei der am 13. Juni angeordneten Rekognos zirung die linke Flügelkolonne über St. Silvestro gegen Montanara führte, Frankreich das Korps der Militär-Ingenieur- Geografen zu verwenden , gehört ungeachtet des heftigen Widerstandes Ca Gardoni lapiluppi und Mezzalana dem Kaiser Napoleon I. Der Befehl, nach dem der Oberst Vonne des In erstürmte und den Feind über St. Silvestro gegen Montanara zurükdrängte genieur- Geografen-Korps ein ausführliches Memoire über die auszuführenden Wie früher bei der Erstürmung von Broletto , ward auch jezt Doll in dem Arbeiten vorlegen sollte , datirt vom 6. Februar 1808. Mannigfache Verzö Berichte unter den Ausgezeichneten genannt. Als am 29. Mai , nach dem gerungen traten ein, tausentfache Schwierigkeiten waren zu besiegen . Die Aufnehmer der Karte von Frankreich fanden nicht überall die er Anlangen der Armee zu Mantua , die Brigade Benedek den Auftrag erhielt, forderlichen Observatorien ; der Geodät gleicht hierin keineswegs dem Astro die von toskanischen und neapolitanischen Truppen besezten Schanzen von Curtatone zu nehmen , um dadurch den Uebergang über den Osono zu er nomen der Städte ; dieser übt seine friedliche Wissenschaft auf einer Terraſſe, öffnen, war es Döll, der mit seinem Regimente den Feind aus dem Verhau wenige Schritte von seinem Studierzimmer aus ; wacht er , so geschieht dieß und den ersten Häusern des Dorfes warf, seine Stellung ungeachtet des be unweit seines Schlafgemaches ; die Beobachtungsorte sind so eingerichtet , daß deutenden Verlustes gegen das herbeigeeilte Pisaner Universitäts -Bataillon mit nie die Person sowohl wie die Instrumente schüzen. Der Geodät dagegen findet seine gewöhnlichen Beobachtungspunkte auf rühmlicher Standhaftigkeit behauptete , bei dem allgemeinen Sturme gleich Gipfeln den der höchsten Gebirge , bald auf den fteilen Abhängen der Felsen, zeitig an der Spize seines Regiments fiegend vordrang und Curtatone nahm Hatte er bei dem Sturme auf Curtatone eine feurige vor keiner Gefahr er bald in der Nachbarschaft des ewigen Schnees , bald auf den höchsten Punk lahmende Thätigkeit entwikelt , so bewies er am folgenden Tage jene vielleicht ten der Wälder, bald auf naften und wüsten Höhen ; alle denkbaren Schwierigkeiten noch höher zu achtende kaltblütige Tapferkeit, die dem Tod mit eiserner Selbst umgeben ihn ; er findet nur schwierig Lebensmittel, Wohnung ; die Transporte beherrschung ins Auge steht. Durch mehr als 2 Stunden stand er an der bieten Schwierigkeiten dar ; neue Schwierigkeiten ergeben die Arbeiter des Landes, Spize seiner geschlossenen Bataillons- Kolonne im heftigsten Gefchüzfeuer. die in der Konstrukzion der erforderlichen Werke , deren Gebrauch sie nicht im Seine vollkommen unbewegte Haltung, sein immer gleich ruhiges Kommando Geringsten ahnen, unerfahren sind. Dennoch muß er sein Observatorium errich . bewirkte , daß das Regiment sich wie auf dem Ererzierplaz bewegte. Eine ten , damit er einen festen Bunft gewinne , den er von Ferne leicht zu erkennen Kanonenkugel zerschmetterte hier dem tapfern Obersten noch lange vor Been vermag , ohne Irrthümer in Bezug auf die anderen Höhen angestellten Beob digung des Kampfes den rechten Fuß , und machte einem Wirken auf dem achtungen befürchten zu müssen. Dieſe paſſageren Observatorien erhalten den Namen der Signale ; die Schlachtfelde für immer ein Ende. Seine ausgezeichnete Bravour wurde mit 1 Vorschrift für die mit der Errichtung derselben beauftragten Kommiſſion beachtete dem Ritterkreuz des Maria Theresien- Ordens belohnt. Nach glüklich über. die verschiedenartigsten Fälle, gemauerte, gezinmerte Signale , solche von troke standener Amputazion und gänzlicher Genesung wurde Döll zum Stadtkom mandanten von Mailand, am 27. Mai 1849 zum General - Major und im nem Mauerbau , Signale von 8 Meter mittlerer Höhe bis zu solchen von 30 Jahre 1850 zum Festungs- Kommandanten in Piacenza ernannt. Im Mai Meter Höhe als Maximum. Alle Konstrukzionsdetails waren vorhergesehen 1851 wurde der Verstorbene mit der Uebersezung in das Geniekorps zum und angedeutet ; ftanden sich zwei Interessen feindlich gegenüber, das der Wiſ Direktor der Ingenieur-Akademie defignirt , dieser Stelle jedoch im Februar senschaft nämlich und das des Gelehrten , so wurde das des Lezteren dem des 1853 mit gleichzeitiger Erhebung zum F. M. L. ad hon . enthoben und in Ersteren entschieden untergeordnet. Jeder Tourist hat ſicher auf seinen Promenaden zuweilen auf vereinſamten den Ruhestand versezt . Er zog sich nach Gazzolbo bei Mantua zurük und übersiedelte im vorigen Jahre nach Treviso , wo er seiner schweren Wunde Gipfeln dieſe luftigen Konstrukzionen erblikt. Die gezimmerten Signale finden erlag. Döll war ein tüchtiger und ausgezeichneter Soldat , weniger geeignet sich gewöhnlich auf den unzugänglichsten Punkten. In pyramidaler Form erbaut, aber einer militärischen Pflanzschule vorzustehen , wodurch sich seine baldige ſind ſie bis zur Hälfte der Höhe mit Bohlen bekleidet und schwarz angestrichen, um bei jeder Beleuchtung leicht aufgefunden werden zu können. Nach ihrem Abberufung erklärt. oberen Raume gelangt man mittelst einer Leiter ; hier öffnen sich weite Fenster Württemberg . nach den vier Himmelsrichtungen , in der Mitte befindet sich der magnetische N. (Stuttgart , 3. Februar. ) Der älteste aktive dienende Offizier Kreis zu den Beobachtungen ; in diesen Konstrukzionen brachten zwei Offiziere unseres Heeres, GM. Wilhelm von Brand , Kommandant der 3. Infanterie mehrere Tage zu , um die Winkel zu meſſen und zu verzeichnen , die später ihren Brigade , ist nach mehr als 50jähriger Dienstleistung , auf eigenes Ansuchen Berechnungen unterliegen sollten. Ein und derselbe Winkel wurde zuweilen unter Eezeugung des allerhöchsten Wohlgefallens in den Ruhestand getreten . vierzig , fünfzig , ja sechzig Male gemeſſen , ſo daß ganze Monate darüber ver Ein Württemberger von Geburt , steht der Veteran noch in rüftigem Alter gingen. (er ist am 7. August 1790 geboren), hat aber schon im Juli 1803 die Mili Nachdem alle Operazionen zur Festhaltung des Punktes, auf dem die Be tärdienste betreten und die Feldzüge von 1807 , 1809 , 1812 bis 1815 mitges obachtungen angestellt waren, getroffen worden , placirte man unter dem Sig macht. Erst im Jahre 1831 zum Major befördert, wurde er im November 1849 nal in einen Maikstein einen Würfel von Mauerwerk; auf der Oberfläche des GM. und erhielt am 23. September 1851 das Komthurkreuz des Militär-Ver selben wurden zwei Einschnitte angebracht, deren Schneidungspunkt genau un dienstordens. Aus den Feldzügen befizt der tapfere General den ruff. St. Wla ter dem Mittelpunkte des Instrumentes lag ; zur größeren Sicherheit wurde dimir-Orden und die Ehrenlegion, so wie er noch mit anderen Dekorazionen aus außerdem unter dem Markstein eine Schicht Kohle gelegt , die im Nothfalle gezeichnet ist. -- Die erledigte 3. Infanterie-Brigade erhielt der Oberst und den Punkt aufzufinden gestattete. Kommandant des 1. Infanterie-Regiments Wilhelm von Donop mit der gleich Die geschilderten bedeutenden Arbeiten bildeten nur die Präliminarien zeitigen Ernennung zum GM . , der zur Zeit im 46. Dienstfahre steht. Es ist für das dem Publikum vorzulegende Resultat ; wichtig wie die Fundamente = also durch diese Veränderung die Eintheilung der Truppen Kommandanten der Gebäude blieben sie der Mehrzahl der Personen unbekannt , waren aber folgende : nichts desto weniger der gelehrteste und delikateste Theil des gesammten Un Korps-Kommandant : GL . Prinz Friedrich v . Württemberg, f. Hoheit. ternehmens. Divisions-Kommandant der Neiterei : GM. v . Weißenstein , aus den Die Triangulazion der zweiten Ordnung hatte einen anderen Zwek ; 4 Reiter-Reg. gebildet , delen Kommandanten unmittelbar an den Diviſionäre akzeptirte die geodätischen und astronomischen Angaben der ersten Ordnung gewiesen sind. als richtig und gut und ging von ihnen aus , um eine weitere größere Zahl Divisions-Kommandant ter Infanterie : GL. v. Baumbach. von Signalen auf dem Terrain festzustellen. Der Triangulator der zweiten

91 Am 1. Jänner 1854 blieben noch zu bewirken : Ordnung bestimmte , während er sich nach und nach auf alle Höhenpunkte sei 2 Tausendtheile des Ganzen nes Bezirkes begab , eine große Menge von Gegenständen , die leicht zu er für die Geodäße der zweiten Ordnung kennen und leicht wieder zu finden sind, indem er ihren Ort durch den Schnitt (wahrscheinliche Zeitdauer : 1 Jahr) 94 Die Dreieke dieser Art, für die Aufnahme . zweier , dreier und mehrerer Vistrlinien ermittelte. " " (bei 30 Offizieren 5 Jahre als wahr in denen nur zwei Winkel direkt gemessen , die dritten aber durch Rechnung scheinliche Dauer) gefunden wurden, bilden die Triangulazion der dritten Ordnung. Der leztere 356 Zweig hat dem Zweke entsprochen, den man von der allgemeinen Katastrirung, für den Stich "/ ihrer ersten Idee nach, erwartet hatte und lieferte die Ausgangspunkte für die (wahrscheinliche Dauer : 10 Jahre) . Demnach dürfte die Karte von Frankreich vor Ablauf von acht bis Topografie. Während die vorstehenden verschiedenen Arbeiten zur Ausführung ge- zehn Jahren schwerlich vollendet werden ; im Jahre 1818 begonnen , wird langten, wurden im Kriegsdepot die Blätter vorbereitet, auf welchen die Auf- fie dann 45 Jahre in Anspruch genommen haben. Dieser anscheinend lang nahmen gezeichnet werden sollten ; dieselben waren mit Linien parallel zum fame Fortschritt erklärt sich aus den zeitraubenden und umfassenden Arbeiten Meridian von Paris und dem Parallelkreise von Brest nach Straßburg verse- und aus dem Umstande , daß die Karte des Königreiches Württemberg , die Hen und enthielten die Punkie der ersten , zweiten und dritten im Jahre 1830 als Nachahmung der von Frankreich unternommen wurde, Ordnung. Die lezteren waren nach den aus den geodätischen Rechnungen erst im Jahre 1852 vollendet werden konnte, demnach zu ihrer Herstellung 1 abgeleiteten Angaben über ihre Länge und Breite verzeichnet. Der von die einen Zeitraum von 22 Jahren erforderte. fen Punkten ausgehende Topograf nahm darauf mit dem Meßtische oder der Trozdem, daß die ausgedehnte Unternehmung noch nicht ihrem Ende zu Boussole alle Details dergestalt auf, daß er ein vollständiges Bild der Ter geführt worden , hat sie dennoch schon Früchte getragen. Der Verkauf hat rainformen, der verschiedenen Kulturen, der mannigfachen Gegenstände des von zwar nicht das erwartete Resultat geliefert , aber im Jahre 1852 doch ihm durchlaufenen Gebietes zu geben vermochte. 20,115 Franken verschafft und 1853 eine Summe von 36,000 Franken der Die Aufnahme fand nach einander nach drei Systemien statt : Staatskaffe zugeführt ; vorzugsweise haben aber die Industrie und die öffentli 1 . 1 : 10,000 Anfangs im Jahre 1818 im Maßstabe von • den Arbeiten eine mächtige Hilfe gewonnen , denn die im Maßstabe von . 1 : 20,000 1823 " 1 : 80,000 gestochene Karte gestattet durch ihre Anordnung, durch die Dar "/ 1 : 20,000 ftellung des Terrains und durch die Kottirung die allgemeine Richtung einer in den Jahren "1824 und 1825 im Maßstabe von Eisenbahn, eines Kanals , eines Weges im Zimmer festzustellen ; sie erspart bei Benuzung der durch den Kataſter gelieferten Elemente, daher lange und kostspielige Ermittelungen , läßt keinen Zweifel und keine int Jahre 1830 durch Devision der auf den Maß. Ungewißheit übrig und liefert solchergestalt eine bedeutende Dekonomie zu 1 : 40,000 Gunsten des Landes. ftab von verjüngten Katasterpläne der Gemeinden und durch Großbritannien. Aufnahme der Terrainftreken , von denen feine 1 : 20,000. Katasterpläne vorhanden, im Maßstabe von -- Die Anmeldung von Freiwilligen für den Dienst als Naval Die Arbeiten des Topografen sind nicht weniger mühsam und beschwer- Coast Volunteers ift in Schottland unter Kapitän Craigie bedeutender als lich als die des Geodaten. Während mehrerer Monate auf einen beschränke in anderen Bezirken, denn in wenigen Tagen haben 170 junge Fischer bon ten Terrainabschnitt gebannt , ist er genöthigt sein Lager zu nehmen ohne Newhaven, Dunbar, Cellardyke und St. Monance mit der Begeisterung ihrer Rüksicht auf die Natur der Wohnungen und den Charakter der Bewohner. Väter während des lezten Krieges ihre Dienste angeboten. Jeden Morgen muß er beim Aufgange der Sonne seiner Beschäftigung nach Unter dem 13. Jänner ist der Befehl ergangen, daß die Komman gehen und kann ſie erst am Abende beendigen. Auf dem Terrain , dem Ges deure der Truppen , die zur Unterdrükung von Emeuten u . s. w. genstande seiner Aufklärungen , muß er Alles sehen , Alles messen , Alles in von den Zivilbehörden requirirt werden, hievon , so wie von dem Tage ihrer gehörigen Zusammenhang bringen ; alle Wasserläufe, alle Kommunikazions Ankunft an dem Orte , in dem die Ruhe gestört worden und dem Verlaufe mittel muß er je nach ihrer Natur durch verschiedene grafische Zeichen dar der Begebenheiten, dem Kriegssekretär unverweilt durch den elektrischen Tele stellen ; er muß alle Formen des Bodens, alle Abhänge der Felsen, die Ein grafen Bericht zu erstatten haben. öden der Wälder, die Wellen der Ebenen mittelst des Blikes und des Schrit Mitte Jänner wurden zu Birmingham Versuche mit dem neu er tes prüfen, studiren und erforschen. Im Laufe eines Sommers muß er sol fundenen von hinten zu ladenden Geschůze ausgeführt , denen chergestalt einen Raum von ungefähr 4 Duadrat-Myriameter oder 26 bis der Oberbefehlshaber des Heeres beiwohnte ; bei denselben zeigte sich deutlich 30 Quadrat-Lieues darstellen , auf der Ebene vielleicht etwas mehr , im Ge die leichtere Bedienung , so daß 4 Mann aus einem derartigen Rohre in 12 birge etwas weniger. Stunden ebenso viel Schüsse und diese mit derselben Wirkung zu thun ver Eine Ordonnanz vom 25. Februar 1824 normirte definitiv den Maß mögen, als 12 Mann aus drei bestehenden Röhren des gleichen Kalibers in stab für die Aufnahme auf 1 : 20,000 , den für die nach den Katasterplänen demselben Zeitraume. Die allgemeine Einführung dieses Geschüzes bei der vorzunehmenden Rekognoszirungen auf 1 : 40,000 und den für den Kupfer britischen Armee und Marine würde nach angestelltem Ueberschlage in Folge ftich auf 1 : 80,000 statt 1 : 50,000 . Seit dieser Epoche ist hierin keine der verringerten Mannschaft eine jährliche Ersparnis von ein bis zwei Millio Aenderung eingetreten . nen Pfund Sterling ergeben. Seit 1825 wurden die Offiziere des Generalstabes neben den Ingenieur Die Wellington - Kasernen im St. James - Park werden durch An Geografen zu den topografischen Arbeiten zugezogen ; im Jahre 1831 wur baue erweitert , da die Regierung zum Aufgeben der Portman-Kasernen den die Ingenieur-Geografen dem Generalstabe einverleibt , gleichzeitig geftat gezwungen ist , indem der Besizer derselben , Lord Portman den ablaufenden teten die Fortschritte der Triangulirung einige Offiziere dieser Arbeit zu ent Kontrakt nicht mehr erneuern will. Die Garden , die gegenwärtig in den ziehen und der Topografie zuzuweisen. Portman - Kasernen untergebracht sind , sollen in * die_Wellington - Kaſernen Seit vierzig Jahren begeben sich beim Beginne des Frühjahres alljähr übersiedeln, in die zugleich eine reitende Batterie aus Woolwich Unterkom men lich 50, 60 ja 80 junge , unterrichtete , eifrige Offiziere nach den noch nicht finden foll . erschlossenen Gebieten Frankreichs und nehmen ihren Aufenthalt in irgend einer unscheinbaren Hütte, oftmals selbst unter einem luftigen Zelte. Daselbst sind sie während mehrerer Monate eifrig wie die Miffionäre, thätig wie die Apostel, Tages -Nachrichten. arbeitsam wie die Benediktiner, beginnen mit dem Aufgange der Sonne ihr Lagewerk, um es vor dem Untergange derselben nicht zu endigen und zeigen F. (Wien, 7. Februar.) Vom Kriegsschauplaze. Drüben und hüben, das seltene Phänomen von Männern, die durch ein festes Band sich einem in in beiden feindlichen Lagern, bilden die Gerüchte über den eventuellen Wechsel im Ober vielen Beziehungen undankbaren Werke, ohne Beugen , ohne Zuschauer , ohne kommando der ruffischen und der türkischen Donau-Armee den Gegenstand des Einige westdeutsche Blätter brachten bereits die Nachricht , der Genes die fortdauernde Aufsicht von Vorgesezten , ohne das anregende Beispiel von Tagesgespräches. ral-Adjutant Sr. Majeftät bre ruffischen Kaisers v. Schilder, wäre berufen, den Kameraden mit einem bewunderungswürdigen Eifer widmen . Fürsten Gortschak off im Oberbefehle über das 3., 4. und 5. ruffische Korps zu ers Im Jahre 1858 wurden zwanzig Offiziere in die Hochalpen zwischen sezen ; Wiener Zeitungen lassen durch diesen jedenfalls ausgezeichneten bei der ruffischen Grenoble, Briançon, Gap und Die gesendet, in dieser einsamen und verlaffe- Armee sehr beliebten General die russischen Truppenaufstellungen bei Tschernez unweit nen Region lebten fie inmitten von Sturzbächen , Gletschern und Abgründen von Orsowa besichtigen, und sein großes, bekanntlich aber nur aus zwei Adjutanten bes mehrere Monaten unter Zelten in einer Höhe von 2500 bis 3000 Meter stehendes Gefolge in Krajowa eintreffen, was vollkommen unwahr ist. General Schil der wurde am 2. Februar im russischen Hauptquartiere, wrhin er sich von Hermann über dem Meeresspiegel und trozten muthig den Mühen und Fatiquen aller ftadt aus über Nymnik begibt, erwartet, um vielleicht dem Fürsten Gortfchafoff ad latus Art. Dergleichen Kampagnen werden nicht den Kriegskampagnen gleichges beigegeben zu werden, ich schreibe, vielleicht, weil der offizielle Siebenbürger Bote dem in ftellt ; ſie haben nicht den Glanz, die Aufregung, die zufälligen Gefahren der Hermannstadt anwesenden General Adjutanten v . Schilder den Rang General en Lezteren, aber sie haben oftmals die Fatiquen , die Langweiligkeit , die perhefbeilegt. Das Journal von Petersburg, oder der nächste Lazesbefehl des ruffi manente Gefahr von Leiden und Zufällen und entbehren stets der tausend- schen Oberfeldherrn an der Donau dürfte diese Sache aufklären. Das schon seit mehreren Wochen andauernde Unwohlfein des Muschirs Omer fachen Hilfe, der tausenderlei Tröftungen, denen man im Kriege begegnet. In dürfte auch der Grund sein, daß ihm provisorisch ein Pascha ad latus beigeordnet wurde. Sollte die Wahl einen von den drei Generalkorpskommandanten d.r Donau-Armee tref= sich selbst muß man die anfachende Flamme suchen.

92 * fen, so wäre unzweifelhaft Abdul Halil Pascha, welcher am äußersten rechten Flügel der nement obiger Länder die Ausstellung eines Armeekorps von 25,000 Mann arzubefehlen geruht, welcher gemäß auch der Abmarsch eines Theiles der Garnison der Haupts und turfifchen Armee mit dem Hauptquartier am Trajanswalle kommandirt, der tüchtigste. Als solchen bezeichnet ihn wenigstens die öffentliche Stimme. Sami Bascha in Widdin Residenzstadt, so wie der Ersaz derselben durch Verstärkung der übrigen allhier verbleibens (Abendblatt der W.-3tg.) ist ein Alttürke, welcher dem Sultan sehr ergeben ist, und in seinem E;alet Gerechtigden Regimenter in diesen Tagen erfolgen wird. feit übt, übrigens auch auf Zucht und Ordnung hält ; er ist aber zu alt ; und der ihm * Gestern haben die Truppenzüge aus der Residenz, mit dem Regimente Fürst Wars beigegebene Ismael Pascha hat wegen dem blutigen Zusammenstoße bei Cetate in so ferne eine Scharte auszuwezen, als er die egyptischen Hilfstruppen, die sich dort trefflich hiel. schau Nr. 37, zu dem Observazionskorps in die Wojwodina begonnen. Dieses Korps ten, von der Ravallerie nicht unterſtüzen und von den Ruffen halb aufreiben ließ , wähs erhält von hier aus die Division FME. Graf Paar, mit den Brigaden GM. Graf Des rend die 6000 Mann irregulärer Truppen den Rüfzug aniraten und den Sieg des Lagenfeld und Ruß zur Verstärkung und begreift die Infanterie-Regimenter Warschau ges unentschieden machten. und Emil, zwei Jägerbataillone und die entsprechende Artillerie. Der Kommandant des Von kriegerischen Begebenheiten bei Kalafat ist nur wenig zu berichten. Am 28. Korps ist Se . Exzellenz FML. Graf Coronini , Militär- und Zivil- Gouverneur der v. M. bemerkte der Artilleriekommandant jener türkischen Posizionen, Ali Bey, einige Wojwodina und des Temescher Vanats. Bewegung an der russischen Vorpostenkette ; wahrscheinlich wollten die Russen den regen * Der f. t. Major Karl Sonnklar Edler von Innſtädten , des 16. Infan= freien Tag benüzen, und durch Generalstabsoffiziere die Blazirungskellen für die Errich tung der Batterien besichtigen laffen. Der Infanterie-Oberk Abdullah machte sofort | terie-Regiments Zanini, hat so eben ein sehr verdienstliches Werk, aufgelegt in der k. k. einen Ausfall ; und es fielen von den türkischen Batterien einige Kanonenschüsse, welche Hof- und Staatsdrukerei, erscheinen lassen , welches den Titel führt : " Geografische die Mannschaft in beiden Lagern allarmirten ; es kam zu feinem Gefechte, nur die englis Darstellung der Geschichte der Malerei von Giunta Pisano und schen und französischen Berichterstatter in Widdin dürften davon Notiz genommen haben. Guido da Siena bis auf L. J. David und J. A. Carstens, " bestehend aus Hussein Bey, der Kommandant der irregulären albanesischen Truppen , welche mit 10 großen Tableaus sammt einer kurzgefaßten, kunstgeschichtlichen Erläuterung. Das walachischen Freiwilligen aus den Flußgebieten zwischen der Aluta und des Schyl ansehn Werk ist Ihrer k. k. Hoheit der Durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Sofie gewidmet. lich verstärkt werden , machen unablässig Raubzüge in jene Ortschaften und fügen den be treffenden Bewohnern einen empfindlichen Schaden zu. Da sich diese Truppen, wie oben erwähnt, bei Cetate ſo erbärmlich benahmen, so erhielt der Oberft Huſſein Bey (nicht zu Personal Nachrichten. verwechseln mit dem Kavallerie-Oberst Huſſein) die Weiſung, mit dieſen räuberiſchen Strei fereien einzuhalten. Die anderen Armauten befehligt Selim Pafcha , den man irrigerweise mit Skens " Uebersezungen. derbeg, im Lager bekannt unter dem Namen Graf Illinski, verwechselt. Dieser polnische Mehoffer, Josef Ritter von, Major des 15. und Renegat befindet sich neuestens in Schumla bei Omer Pascha. Kendler, Franz Edler von, Major des 14. Gend. Reg., werden rüksichtlich ihrer Eins theilung gegenseitig verwechselt und ersterer zum 14., lezterer zum 15. Gend.Seit einigen Tagen regnet es unaufhörlich ; die Insel zwischen Widdin - Kalafat_iſt Regiment übersezt. zur Stunde noch nicht unter Waffer gesezt. Größere kriegerische Ereignisse dürften erst Penfionirungen. in einigen 3-4 Wochen statt finden, und bis dahin werden die Offiziere fortfahren, fich Döring , Friedrich vou , Hptm. 1. Kl. des Graf Degenfeld Inf Reg.; Schmauch im Lager zu langweilen. von Raimswald, Franz, Hptm. 1. Kl. des Baron Bianchi J.-Reg.; Hauer, Karl, Hytm. 1. Kl . des Baron Fürstenwärther Inf. Reg.; Neumann Edler von * (Wien.) Bei den freundnachbarlichen Verhältnissen, in welchen sich Desters Regenberg, Ferdinand, Rittm. 1. Kl. des Graf Haller Hus.-Reg .; Ther, reich mit den beiden kriegführenden Mächten Rußland und der Türkei in gleichem Ferdinand Edler von, Unterlt. 1. Kl des König von Preußen Hus.-Reg.; Mu f Maße befindet, fanden sich Se. k. k. Apoftolische Majestät während des Kampfes, welcher fizky, Radoslay, Unterlt. 2. Kl des Tit. Grenz-Jnf.-Bataillons. sich zwischen denselben schon seit mehreren Monaten in der großen Walachei entspann, nicht bewogen, Ihre in der Wojwodina und in dem Temischer Banate befindlichen Trups pen bis nun zu vermehren. Nachdem aber dieser bedauernswerthe Kampf sich auch in die kleine Walachei, mits | In den Ritterſtand wurde erhoben : FML. Bordolo von Boreo, ad latus des Kommandanten des 12. Armee-Korps in Hermannstadt. hin bis in die Nähe unserer Grenzen gezogen hat ; haben Se. f. f. Apoftolische Majes ſtat - immer besorgt, die Sicherheit Allerhöchflihrer Staaten und Unterthanen zu wah: In den Ritterstand wurde erhoben : Oberflieutenant Nikolaus Weymann, vom Waraediner St. Georger Grenz- Regimente. ren und vor, wenn auch nur unwillkürlichen Einfällen zu sichern - in dem Gouver

Der nach Prag. - Major v. Eichenkron, vom 23. JR., nach (8) (2) Josefstadt. - Die Hptlt.: v. vom 47. JR., ― türkische russisch nach ., Jäger-Bat 19. vom Adler, v. ruſſiſch Bologna, nach Genies vom Gzirka, v. Spilt.: (Am 4. Februar.) Die Kriegsschauplaz Stab, von Brood (Hotel-Daum), Baron Kleudgen, vom Karthaus, - Karl, vom 4. Inf. -Reg., nach Graz. topografisch-strategisch beleuchtet. 1. vom Wrbna, (Am 7. Februar.) Nittmeister Graf 46. Inf.-R., von Brünn ( St. Ulrich Nr. 1 ), - Baron 82 Seiten stark in groß Oktav, Hammer, in Pens. , von Graz ( Stadt, wilden Mann). - Kür. Reg., nach Stuhlweißenburg, mit einer guten geografischen Uebersichtskarte, Die Rittm.: Graf Voß, vom 9. Hus.-Reg., von Reigern in Umschlag geheftet, Preis 45 kr. ; mit freier Postversen (CH. Karl Hotel), - v. Eisenstein, vom 4. Hus.-Reg. v . Ein Lieutenant 1. Klasse eines ungarischen Infante, dung nach jedem Orte der Monarchie Preis 1 fl. K. M. Pardubig (Hotel-Daum), - Baron Dankelmann , vom 1. Diese Schrift ist nicht nur den wissenschaftlich gebildeten rie-Regiments mit dem Range vom 20 Oktober 1849, der Uhl.-R. von St. Georgen (Stadt, König von Ungarn). (Am 5. Februar.) Die Hptlt.: Graf Pozza, vom Genies achte zum Oberlieutenant, sucht einen Tausch mit Militäre, sondern allen Zeitungslefern zu empfehlen. Die eines andern Inf. Reg. oder Ja gewissenhaft und fleißig gezeichnete 33 3oll lange Karte Stab, von Krakau (Hotel- Daum), Müller , vom 32. einen Herrn Kameraden - Das Nähere bei der Redakzion umfaßt : Bosnien, die Herzegowina, Montene Inf. Reg., von Görz (Wieden Nr. 775), Hartung, v. ger-Bataillons. gro, Serbien , die Walachei, Bulgarien, den 5. JR., von Lemberg (Laimgrube Nr. 21 ), ――――― Herbert, nördlichen Theil von Rumelien, Albanien, Thess vom 45. JR., von Fiume ( Stadt Nr. 786). Rittmftr. salien, die Dardanellen , den südlichen Theil von v Martinowicz, vom 5. UNeg., vom St. Pölten (Stadt, Anzeige. Siebenbürgen, die Moldau, Bessarabien, die ungar. Krone). Der Gefertigte erlaubt sich den sämmtlichen k. k. Res Krimm, den Kaukasus, den nördlichen Theil von Ana (Am 6. Februar ) Herr F. M. L. v. Sedelmayer , von ―― und um das Auffinden der Breßburg (deutschen Gardehof). Die Majore: Kussenig, siementern die Anzeige zu machen, daß bei ihm sämmtliche, to lien und Persien, zu erz ――― des Kaukasu nach den lezten Mustern vorschriftmäßige zur Ausrüstung Ortsnamen bekannten weniger Ebner , vom Genie Stab, von Bruk (Stadt Nr. 779) , vom Genie-Stab, von Bruk ( Stadt, Frankfurt), - Kozell, der Mannschaft und Pferde nöthigen Ringe, Schnallen und leichtern , wurden diese unter steter Nachweisung ihrer topos Ketten sowie auch alle in sein Fach einschlagenden Gegen: grafischen Lage alfabetisch geordnet, und dem Buche als vom 60. Inf. Reg ., von Prag . (Stadt, Dreifaltigkeit). Die Hotlt.: von Zedwig, vom 39. Inf. Reg., von Debres tände, um die billigsten Preise und in kürzester Zeit zu Anhang beigegeben. ezin (Wieden, Stadt Dedenburg), - Mallinarich , vom 5 . haben find. Johann Seiß, J. B. Wallishauffer, Warasdin Kreuzer- Grz.-R. , von Bellovar ( Stadt Nr. 947), bürgl. Ring- und Kettenschmidt, Buchhändler und k. f. Hoftheater-Buchdruker in Wien, LandAraße Nr. 58. -- v. Dierkes, vom Genie-Stab , von Hainburg ( Stadt (17-3) hohen Markt Nr. 541, neben dem Kaffeehause. Nr. 634), Schröder, vom Genie- Stab, von Kameniz (Ma riahilf Nr. 72) ― Rittm. Kunz, vom 11. Gend.-Reg., Soeben ist erschienen : von Laibach (Stadt, ungar. Krone). (Am 7. Februar.) Oberſilt. v. Zimburg, in Penſ., von Der zweite Jahrgang des Veth (Stadt London). -- Major Prinz Hohenlohe , vom, 6. Dragoner-Reg. , von Therefiopel ( Stadt Frankfurt). · österreichischen Militär-Almanachs Die Hotlt.: v. Knopp, vom 26. JR. , von Ofen (Laim für 1854, grube Nr. 16 ), - v. Jakob, vom 3. Inf.R., von Krems redigirt von (Stadt Nr. 638). - Rittm. Schreiner, vom 11. H.-R., A. Dub, f. f. Oberlieutenant. von Temesvar (Leopoldstadt, gold. Lamm). Taschenformat 192 Seiten, Preis 30 kr. KM. mit franko Postversendung nach allen Richtungen Abgereiset. der Monarchie 36 kr. KM. (Am 4. Februar.) Oberst Graf Künigl, vom 35. JR., Im Allgemeinen ist die Anlage des Almanachs jener vom vorigen Jahre gleich gehalten, hie und da aber weſents Schrieffer nach Vesth. Hptm. , in Pens., nach Brünn. liche Verbesserungen vorgenommen worden. Eine Skizze der militärischen und politischen Verwaltung der Türkei wird ― Rittm. Rebis, vom 6. Kür. -Reg. , nach Auspiß. als zeitgemäß besonderes Intereſſe erregenz ebenso ist die Auswahl der verschiedenen Ueberſichtstabellen eine sehr praks (Am 5. Februar .) Major Pöscht, vom 3. Art.-Reg., tische zu nennen. Der Militär Schematismus, sämmtliche Herren Stabsoffiziere enthaltend, ist bis Ende Dezember v. uach Krakau. - Die Hptlt.: Juch, vom 54. Inf.-Reg., J. berichtigt. v. Grünfeld, vom 43. Inf.-R., nach nach Sternberg, Ift in der Verlagshandlung von LeopoldSommer in Wien , Stadt, Doro Graz. Angekommen in Wien.

(Åm 6. Februar.)

Oberst Graf Künigl, vom 1. 3R. , theergasse Nr. 1108, sowie in allen Buchhandlungen zu haben.

Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. ――――― Druf von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichischer

Beitschrift für

Nro. 12 .

Soldatenfreund.

militärische

Samstag, den 11.

Februar

Interessen.

1854 .

VII.

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 kr. , vierteliährig 1 fl. 30 kr . , für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 kr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige viertel jährig 2 fl. 10 kr. , halbjährig 4 fl . 20 kr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesendet erhalten. - Einzelne Blätter 6 kr . K. M. Pranumerazion wird angenommen im Komptoir des 17 Soldatenfreundes" (Stabt, Wollzeile Nr. 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in franfirten Briefen eingesendet werden wollen . Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K. M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K. M zu berichtigen kommt . — Anonime Beiträge werden nicht berükſichtiget .

treten, die ungeregelte, habsüchtige oder (wir wollen nur sagen) leichtsin nige Geschäftsleitung sich selbst bereiten. Die Geschichte lehrt, daß der Handel eines Staates sich zu leicht selbst (Vom militärischen Gesichtspunkte.) überhebt und rüksichtslos seine Wege geht, sobald er sich unabhängig genug S. Ein Pefther Journal hatte einen Artikel über die Möglichkeit ge- fühlt. Er verschmilzt ſeine Interessen mit denen der Konkurrenten anderer bracht (so wenigstens verstehen wir diese Intensionen), daß der Staat zur Staaten, und der Fall kann zum Nachtheil des eigenen Staates , der ihn Herstellung seiner Finanzen die Idee gut heißen könnte , die sämmtlichen gehoben hat, eintreten , daß ihm das Wohlergehen der Handelsgenossen selbst eines feindlichen Landes mehr nahe geht, als die Wohlfahrt seines Staats - Eisenbahnen einer Kompagnie von Geldmännern zu überlaffen. Der Staats-Eiſenbahnen-Ausverkauf.

C

Die „ Austria" hat die betreffende Redakzion auf dem Wege des durch das neue Preßgesez stillschweigend hervorgerufenen , gegenseitigen Kartels zwifchen Journalen bei derlei Notizen über den Staat zurecht gewiesen. Ohne die dargelegten Beweise und Vergleiche, obwohl selbe in Ziffern ausgedrükt find, grundhältig zu prüfen, weil wir von unserem Standpunkte aus höhere Anforderungen als Erträgniſſe machen, -wonach der Staat gegen die von Privaten betriebenen Bahnen, beispielweise gegen jene der f . f . pris

Vaterlandes, da jede Regierungs - Anordnung, die jene trifft , ihn mit dem Rüfschlage bedroht, und er, dem die Welt eigen sein sollte, wird sich in die engen Grenzen von patriotischen Opfern (Ausnahmen ehren wir hoch) ein schließen lassen ? Wir können mit aller Gelassenheit gerade aus neuester Beit thatsächliche Beweise bringen, unterlassen es jedoch, und weisen nur auf das Agio der Börse hin. Ist aber auch der Handel nicht das erste Prinzip des Staates , so

vilegirten Kaiser Ferdinands -Nordbahn in offenbarem Nachtheile sein soll ; ohne die gedachte Ansicht als einseitig, feindselig und schädlich für die militärischen Intereffen eines so ausgedehnten , und in Bezug auf Eisenbahnen gerade in der kräftigsten Entwikelung begriffenen Staates bezeichnen zu wollen, halten wir es zur Belehrung von, durch die Darlegung obiger Idee, als sei selbe vom Staate ausgegangen, vielleicht in ihrem richtigen Urtheile, Beirrtgewordenen , für nöthig einige allgemeine Betrachs

hat und wird ihm dieser doch, so lange er sich innerhalb der Grenzen der Staatsverträge und staatsrechtlicher Bestimmung hält, und nicht gegen an dere Stände Monopol-Absichten hegt, den geeigneten Schuz und Vorschub gewähren. Daß hierin bei den verschiedenen Staaten ganz verschiedene Zeit-Epochen und Staatsverhältnisse als maßgebend einwirkten, wollen wir mit kurzen Worten andeuten, und hiedurch auf angeregte obige Idee, sowie die dringende Noth einlenken, welche namentlich englische Kapitalisten ans

tungen über die Wichtigkeit dieses Gegenstandes , das Verhältniß früs herer Bündnisse mit Seeftaaten, so wie des allgemeinen Handis zum eige nen Staate anzustellen. Kommunikazionen müssen vom Staate selbst ausgehen , daranschlie Bende auf Ansuchen der Gemeinden oder Privaten werden on Erfterem geleitet, überwacht und können nie der Willkür anheimgestellt werden. Dieser Hauptgrundsaz ist gerade gegenwärtig eine der schärfesten Kontrolle unterliegende Regierungs- Marime geworden . Deshalb besteht die Maßregel der Expropriazion im Nathfalle gegen die parziellen Grundbesizer, in Berüksichtigung des zu erreichenden allgemeinen Nuzens ; deshalb besteht troz besonderer Begünstigung für Unternehmer die scharfe Ueberwachung eigennütziger Gelüste von Seite diefr in Bezug auf die von der Regierung adaptirten Baubewilligungen und Tarife für das Publikum ; deshalb endlich hat sich der Staat mit Ausnahme aner einzigen, bereits bestandenen und kontraktlich gesicherten Streke , dern Einlösung vielleicht nur wegen der damit verbundenen, gegenwärtig als unzeitgemäß erachteten Opfer nicht geschieht, da der gänzliche Anheimfall in der Zukunft ohnehin gesichert ist, ― den Bau aller Hauptlinien selbst vorlehalten, und erlaubt nur Seitenbahnen unter festgesezten Bedingungen.

treibt , in fremden Staaten Unternehmungen auszubeuten, und das Festland zu ihrem Nuzen mit einem Kapitalienneze zu umgarnen, um der ihrem Va terlande, das heißt, ihnen drohender Emanzipazion von englischen Produkten 1. zuvorzukommen. Je ängstlicher sich in früheren Jahrhunderten die Kriegskunst, - die sich seltene Ausnahmen abgerechnet noch nicht bis zur Wissenschaft C (Stra

Es handelt sich also nicht blos um Emporbringung des Handels und der Industrie durch Schnelligkeit der Beförderung und Erlechterung des Berkehrs, nicht blos um ermäßigte Preise, pünktliche Zulieferung und ge naue Erfüllung der Kontrakte : die Bahnen des österreichischen Kaiserstaates Find bestimmt, vor Allem den höchsten Staatszweken zu dienen

tegie) erhoben hatte, sondern statt lezterer knechtisch der winkelzügigen , da mals Politik geheißenen Selbstsucht, namentlich der Seemächte unterwors fen war, in den steifen Grenzen der Magazins - Verpflegung zu Land und Wasser, und den ihrer Zeit anhängenden Vorurtheilen auf dem Kon, tinente bewegte, desto leichteres Spiel hatten die obberührten sogenannten Seemachte. Die Lage eines Staates nämlich, ob reiner Seeftaat, nur zum Theil, Binnenstaat, oder blos zum Tranfit geeignet, war so rükwirkend, daß nach mehr als hundertjährigen Abschleifungen je nachMaßgabe der Lage, der gegenseitigen Bedürfnisse, Organisazion (also Stärke oder Schwäche der ein. zelnen Theile), jenes merkwürdige Staatengebäude im 17. Jahrhundert ent stand, welches unter dem Titel " Europäisches Gleichgewicht der Reiche, " zu Ende des 18. und Anfangs des 19. zusammengebrochen wurde, um im Jahre 1815 durch neue Staatsverträge , obwohl modifizirt wieder zur Geltung zu erstehen, und welches einerseits durch Eifersucht, anderer feits aus handelspolitischer den Rang von Groß- und Weltmacht herbeispes fulirender Selbstsucht , gegen den eigenen ehrenhaftesten Bund esgenossen, durch die unrechtlichsten Eingriffe in die Erb- und Familienrechte des Habs burgischen Kaiserhauses (auf deſſen Unkosten zulezt sich Freund und Feind

Der Handel ist nicht Hauptprinzip des ganzen Staates, bwohl neues zum Raube einverstand) und gegen das Supremat der hinderlichen Macht fter Zeit Bemühungen aus leicht errathbaren Gründen statt finden, ihn als der deutschen Kaiserwürde, in eben weil als übermächtig furchtbar geglaub ter desto systematischer geplünderten Regentenlinie, gerichtet war. die erste Lebens -Anforderung vor Augen zu stellen. Phrasen wie Handel und Industrie können ohne einander nicht bes Jemehr im Verlaufe der Zeit neu entdekte Handelswege, der Verfall ftehen" 2c. sind in abgesonderter Anwendung ganz richtig , müfen aber den einzelner Seemächte, oft künstlich), selten rechtlich, immer ersehnt, den Handel höheren Staats-Intereffen zeitweilig nachstehen, denn Staatskunft ist keine der Welt Einem Volke zuwies, desto folgenrichtiger nahm der Hauptzug des Profeffion, die nur Einen Artikel betreibt, und den Anderen as Nachsehen Umfazes, also das bare Geld eine stetige Richtung an. Der Moment, wo läßt, und wir leben thatsächlich im Akerbauftaate, deſſen Ausbilung auf die Ueberfülle und Noth an Unterbringung von Kapitalien entstand , dagegen höchste Stufe in den wieder gewonnenen Provinzen des Ofteis nachhaltig die Beute, in den eigenen beschränkten, wankenden oder bedrohten Grenzen vor Allem betrieben werden wird. aufhörte, wo Vergrößerung durch Ländererwerbung zur Last werden sollte, Wir sagen Phrasen, weil sie von einem verfeinerten, uner dem Dek- ist bereits eingetreten. mantel der Besorgniß für das allgemeine Wohl eingenommen scheinenden, Aber die Geldmänner Europa's oder wie sie unter anderer Firma daher desto gefährlicheren Egoismus ausgesprochen werden , mm die Blike heißen, die "1 englische Bank " haben sich über die Intereffen , über die Noth Des großen Haufens von der Wahrheit abzulenken, wenn Kahmitäten ein- der Länder gestellt ; fie müssen jede Kraft- Entwikelung eines neugebornen

94 Staates mit erschrefter Eifersucht bewachen, und weil sie eine thatkräftige Steiermark ausgiebigen Stazionen aufWägen Tag und Nacht eingerechnet : Regierung unter einem selbstwollenden, unermüdlichen Monarchen nicht hem- ist dieses Beispiel äußerster Energie ohne Gleichen. Damals zeigte sich der moralische Gewinn des - nur nach Handelszwek men können, suchen sie diese durch die dämonische Gewalt, die dem Bestzer ――― klingenden Metalls über dem vorurtheilsvollen Haufen eigen ist , so lange nicht haarscharf verinteressirten Kapitals fo, daß der Schade eines 25 wenigstens aufzuhalten , bis es gelingt , den Ueberfluß zur alten Duelle, jährigen Nichterträgniſſes glänzend überboten wurde. In annähernder Ziffer haben durch Transporte und Rüktransporte in wenn auch auf Umwegen zurüfzuleiten, um die erwachte Kraft neuerstande nen Nazionalfleißes in ihre Hände mit rechtsverklauſilirter Sicherheit zu der angegebenen Zeit über Eine Million Soldaten, über 30,000 Pferde die Bahn benüzt, wurden über 4000 Kanonen, Karren und Wagen verführt, rüfzubringen. Und gerade der wichtigste Faktor zur Erreichung der angebahnten fort und trafen nach Einstellung nur der Laftzüge für das Publikum durchschnitts schreitenden Entwikelungen unseres geliebten Desterreichs sollte in solche lich auf je 24 Stunden doch noch 16 Militärtrains . Angesichts solcher Thatsachen verharren wir in der unerschütterlichen Hände gegeben werden ? Nicht gegen das Organ, welches so unpatriotische Vorschläge bringen konnte, die, nur von den höchsten Staatsmännern Defterreichs als dem Staatswohle angemeffen ausgegangen, der Allerhöchsten Entscheidung wür dig sind, zürnen wir, aber dieses Vorhandensein derselben ist es, was uns schmerzlich berührt : weniger Glauben an Desterreichs siegreiches Empor. Streben hätte nicht bewiesen werden können. So wie wir des höheren Interesses , welches die Staatsbahnen für Desterreich gewähren, bereits erwähnter, und dem Handel in dieser Bezie hung eine etwas untergeordnetere Stellung anwiesen , so darf andererseits Alles das , was von Seite der Regierung anerkannt oder mißverkannt zu deffen Hebung geschah, um so weniger übergangen werden , als gerade jest demselben ein neuer Umschwung bevorsteht, und der Schuz, den man ihm leistet, troz einzelner unverständiger Undankbarkeit um so ersichtlicher wird.

Ueberzeugung des Nimmergelingens ähnlicher Projekte, im Gegentheile uns bleibt die freudigste Hoffnung der baldigen Vollendung der Haupttracen des erhabenen Zwefes so ungeheurer Anstrengungen, ihrer Verbindung durch T Ordinaten und Absciffen, somit der Ausführung eines großartigen Nezes von Staatsbahnen, eben bestimmt die höchsten Zweke der Staatsverwaltung zu realisiren, als geeignet für alle anderen Bedürfnisse der Bevölkerung . Mögen alle Unberufenen nicht früher in Projekten schwärmen , aber auch die Beschlüsse der höchsten Staatsgewalt jederzeit mit pflichtgetreuer Anerkennung aufnehmen, und zuweilen jenes Opferdenars der armen Witwe 1 nicht vergessen, wenn sie laut aufzetternd einen nicht realisirten Ueberges winnst (ihr ganzer Beitrag fürs Allgemeine) dem Staate zur Last rechnen, deffen feftefte Stüzen Kreuz, Schwert und Pflug, und nicht der Schlangen Stok Merkurs war. Unsere frommen Wünsche, die Pulsadern Desterreichs

nie in fremden Händen zu sehen, werden die nicht verstehen wollen , denen Schuz des Handels ist aber verschiedener Natur. Erträgniß das höchste ist , die keine Scheu vor Händen haben , die noch administrativ Auf em Wege. durch Erleichterung im Inlande, Schusschmuzig von englischem Golde Beschlag auf die Vertheidigungs- und Le zölle, allmälige Erweiterung der Befugnisse, nach und nach anwachsende Ver- bensquellen Desterreichs legen möchten, weil sie zu Hause vom todten Mam größerung des Territoriums im Einklange mit den Lokal-Intereffen der mone mit Schrekbildern der Zukunft gequält find. Staatentheile. In verwaltender Beziehung durch Ertheilung von Privilegien, Errich tung oder Vermehrung von Konsulaten, Handelskammern , Handelsvertrå Polemisches. gen mit fremden Staaten, Aneiferung und Belohnung in der Aquirirung Wir erhalten das nachfolgende Schreiben : von bisher nur dem Auslande eigen gewesenen Rohprodukten, Stoffen, Er An die wohllöbliche Redakzion des „ österreichischen Soldaten, findungen. freundes !" Nicht aber durch Bevorzugung auf Unkosten Aller. "In dem in Nr. 4 Ihrer Zeitschrift für militärische Interessen befind Die Neu-Errichtung von Hauptkommunikazionen, woran Eisenbahnen die kostspieligsten und nachdrüklichsten, daher berüksichtigungswürdigsten find, lichen, wie Sie hervorheben unparteiischen Urtheil über meine Schrift : Sohenfriedberg der Kreuzberg " heißt es wörtlich : unterliegt jedoch nicht blos den gedachten Beziehungen , sondern haupts Da ich also die Berechtigung des Verfassers zu seinem Auftreten als eifernder sächlich in militärischer Beziehung der strategischen Bes Schriftsteller nicht kenne, so muß ich nach seiner Schrift und Schreibweise annehmen, das + A urtheilung. er einer der ausgezeichnetsten Kavallerie-Offiziere der preußischen Arniee ist , denn sonst Die Möglichkeit der Kriegführung gründet sich auf die Mittel hiezu würde die Art, mit der er über die Prinzen des königlichen Hauses, über die lesten Felds Desterreich nach seiner geografischen Lage die Vermittlerin des Nordens züge in Baden u. f. w. aburtheilt und abſpricht, geradezu unbegreiflich sein. “ Und sriter: und Südens, das Herz Europa's in seinen erbländischen Provinzen, bedarf „Herr a 2. nennt S. 9 seine Art zu Raisonniren eine heitere und nefende Art. der großartigsten Verbindungen zu Lande. Es muß im Falle des Krieges nach so verschiedenen Seiten als Heiter vielleich , wenn auch in and.rir Richtung als der Verfasser es beabsichtigt , aber nekend können wir offenbare Unschiklichkeiten gegen die Prinzen des königlichen Haufes Freund oder Feind Fronte machen. Nur hiedurch kann es entscheidende nicht nennen. Leider fehlt uns die genauere Kenntniß der Verhältnisse, um Herrn v. 2. Erfolge herbeiführen, und die Nachtheile feindlicher Invasion von den Grens widerlegen zu können, was hoffentlich von preußischen Feders geschehen wird , aber an zen abhalten ; nur hiedurch die strategische Freiheit, die erste Bedingung zum dem Gefühl fhlt es uns nicht, daß ein österreichischer Offizier sich einen solchen Ton gegen die Mitglieder des Kaiserhauses nie und nimmer erlauben würde." Siege bewahren, ohne die Kraft des Staates zu erschöpfen. Die stengste Durchsicht meiner Schrift wird Sie überzeugen : Schon die für die ersten Bahnen ertheilten Konzessionen entbehrten 1. Daß außer von des Königs Majestät und einmal von Sr. k. Hoheit. durch die Neuheit der Sache jener praktischen Einsicht, die dem Staate das dem Prinzen von Preußen, von keinem der lebenden Prinzen des könig der= welches war, Vorrecht in kritischen Verhältnissen zu sichern im Stande lichen Hauses auch nur gesprochen oder , seiner auch nur erwähnt wird, felbe im Nothfalle von jedem Unterthane, und sei es bis zum höchsten Opfer, geschwége denn in unschiklicher Art. Die eine Stelle, wo von des zum Heil des Ganzen anzusprechen berechtigt ist. Wir sahen den Staat Prinze von Preußen, f. H., geredet wird , lautet S. 87 also : „Wir behandelt! Privatmann einen wie im dringendften Nothfalle Preußer sind, nicht aus „verhaßtem Müssen, " sondern aus „freier Wahl“ Desto leichter konnten wir einen anderen Uebelstand gewahr werden, stolz auf unsern Herrn, der schon so manche Verbesserungen im Heere der eindringlichst dafür spricht, daß nur der Staat Eigenthümer jener Bahn befohlen hat ; und der dem Throne nächste Hohenzoller hat sein Bild linien sei, welche nicht nur zu den höchsten Kriegszweken dienen sollen, son so tief in das Herz der Soldaten eingegraben, daß jeder fühlt, er wer dern durch ihre Richtungen, Zwischenverbindungen , ihren Zusammenhang de, wi einst sein königlicher Vater, in Besiegung der Gewohnheitsmacht mit Festungen auch den künftigen Kriegsschauplaz abgrenzen, untertheilen, Allen reudig vorangehen. " und wahrscheinlich die neuen Schlachtfelder schon im Vorhinein bestimmen 2. Daß i dieser wie in meiner von Ihnen gedachten Schrift, überall wo - wir meinen das unumgänglich nothwendige (man entschuldige uns den von den erlauchten Fürstengeschlecht der Hohenzollern die Rede ist und me oft ist das ! - dieser edlen Familie nur Dank , Liebe und Ausdruk) strategische Geheimniß. Februar Ende bis 1850 November vom Bliken wir auf die Zeit Verehung dargebracht wird . 3. Daß, ie Herrlichkeit meines Herrscherhauses und die Vortrefflichkeit des 1851 , so muß auch der minder kriegerisch. Gesinnte dem Erfolge gegenüber, preußichen Heeres stolz und freudig rühmend, mein Ladel nur diefeni anerkennen, daß wenn auch früher oder später, damals ein ganz besonderes gen Personen und Dinge trifft, welche seit dem 17. Auguft 1786 den Resultat erzielt wurde. Glanz derselben, so wie den Ruhm und das Glük meines Vaterlandes Die Rüstungen dieses Zeitabschnittes begründeten eine außerordentliche gefähnet haben und gefährden. Epoche im Kriegswesen. Von den, Heuschreken ähnlicher, Wanderungen der mit Stromesschnelle Warua der f. k. Kavallerie-Offizier eine offenbare Unwahrheit sagt, > sich fortbewegenden Züge der Hunnen, Avaren und Magyaren ; von der möge er seinem ehrenvollen Heere gegenüber rechtfertigen ; mir aber werden Raubflügen der Mongolen, Tartaren und ersten türkischen Heere ; von den Sie, schon Hhrer eigenen Genugthuung wegen, die Bitte nicht abschlagen,, dieſe Eil- und Gewaltmärschen vergangener Kriegsführung, bis zu denen österr. Worte der Abwehr gegen einen nicht würdigen Angriff, baldmöglichst in Ihre Heere neuester Zeit (wir erinnern nur an jenen von Verona über Curtatone bis vielgelesene Zeitschrift einrüfen zu lassen. Berlin, den 30. Jänner 1854." gegen Goito1848, und an jenen von Acs nach Temesvar 1849) ; selbst dieTrup Wilhelm v. Luc, Major a. D. , penbeförderung auf Anordnung unseres unvergeßlichen Kriegsministers Latour 1848 mittelst Eisenbahn bis Cilli, und von da mit drei vollen , in Süd Jägerstr. Nr. 62. "

95 Wir haben dieser Einsendung des Herrn Majors v . Luck› gegenüber, nur folgende Stellen seines Buches wörtlich abzudruken : Seite 16 : „In Baden hat man das Gefindel nicht davon gejagt, sondern es ift ex proprio motu, pede proprio davon gerannt, ohne unser Treiben abzuwarten." Se. königliche Hoheit der Prinz von Preußen war Oberbefehlshaber der Armee in Baden. Ebenfalls Seite 16 : " Dieses Manöver im ausgedehnten Sinne mit markirtem Feinde mußte endlich der Ansicht Geitung verschaffen, daß die bisher beliebten Uebungen und Talentproben der Führer, durchaus das Gegentheil von dem erzeugten was fie bringen follten." 0 Se. königliche Hoheit der Prinz von Preußen ist einer der Führer der preußischen Armee und Leitet selbst bei jeder Gelegenheit die Uebungen der ihm untergebenen Armeekorps, früher das dritte, dann das Gardekorps, fezt das 7. und 8. Armeekorps. Seite 17 wird die geringe Zahl der Todten und Verwundeten angege ben, welche die preußischen Truppen in jenem Feldzuge verloren und dann gefagt : „Man kann sich des Gedankens nicht erwehren, daß der alte York mit 10,000 gerlumpten und zerfezten Kriegern, die er 1814 nach Paris brachte, dieselbe Angelegenheit vielleicht in acht Tagen abgemacht und nicht mehr Leute dabei verloren haben dürfte, als auf einigen Hafen jagden zu Schaden kommen können.“ Se. königliche Hoheit der Prinz von Preußen war Oberbefehlshaber der Armee in Baden. Seite 18: „ Das Gefecht der ersten Eskadron 9. Husaren-Regiments bei Wies senthal am 20. Juni 1849, beruht auf die Umgebungs- und Abschneidungs-Theorie, welche im Scherze wie im Grnfte gar oft mißglükt . sobald fie ins Leben tritt. Um 380 im besten Ausreißen begriffenen Leuten noch einen kleinen Streich zu spielen, reitet man eine Meile im scharfen Trabe, kommt mit ermatteten Pferden an, überreitet den Gegner, tödtet beret 20, verwundet 14 und kann es doch nicht verhindern, daß die Uebrigen ab ziehen und daß ein Sergeant unter dem erschossenen Pferde gefangen genommen wurde." Diesen Angriff der Husaren- Eskadron führte, wenn wir hier recht bes richtet sind , Se. königliche Hoheit der Prinz Friedrich Karl von Preußen und wurde dabei verwundet. " Auf derselben Seite heißt es von diesem Gefechte weiter: „Daß junge Husaren und ihre Offiziere von Verlangen brennen, sich die Ritters sporen zu verdienen, ist natürlich. Kühnheit ziert den leichten Reiter und selbst Verwes genheit wird gern vergeben. Warum aber sich erst abschwächen , um etwas zu vollbrin gen, wozu man die volle Kraft der Pferde braucht ? Warum nicht gleich darauf? Das Gefecht nuzte weder durch seine materielle noch moralische Wirkung, und hätte noch viel ungünstiger werden können, wenn die Feinde nicht schnell davon gewollt hätten.“ Prinz Friedrich Karl von Preußen, königliche Hoheit, stand an der Spize dieses Angriffs, wie wir aus dem Tagebuche über die Ereignisse in der Pfalz und Baden im Jahre 1849 von Staroste Seite 263 entnehmen . Seite 19, 20 und 21 wird das Vorgehen der Uhlanen - Eskadron bei

Literarisches. Preußische … Husaren - Geschichten von Julius von Wickede. Dritter Theil. Leipzig . Friedrich Ludwig Herbig . 1853.

Mit diesem Theile ist das Werk geschlossen.

Was wir in Nr. 36 und

97 vom vorigen Jahre gesagt haben , können wir, nach Durchsicht des vorlie genden lezten Theiles nicht nur bestätigen , sondern mit Rüksicht auf die Ten denz diese Husaren - Geschichten jeden Soldaten als Lektüre empfehlen. In schlichtem, kräftigem, dabei aber verständigem Vortrag werden wir in die gro ßen Kriegsereignisse der Jahre 1806 bis 1815 eingeführt, und finden neben bei interessante charakteristische Skizzen der hervorragendsten Persönlichkeiten jener Zeit , die mit großer Lebendigkeit und Wahrheit gezeichnet sind. Wir werden bei gelegener Zeit auf diese Geschichten noch zurükkommen , wünschen · aber , daß ſie nicht unbeachtet bleiben mögen. Die Ausstattung des Werkes ist eine lobenswerthe.

Der Federkrieg. Von Oberstlieutenant Uhlig . Es war im November 1837 und ich lag noch im Bette, als der Kor poral vom Tage mir athemlos den Befehl überbrachte in zwei Stunden mit einer zusammengesezten Diviſion, der ich ebenfalls beigegeben war, nach W. aufzubrechen, indem daselbst ein heftiger Bauernaufstand ausgebrochen sei. Man muß die langen Friedensjahre mitgemacht haben , um die ganze Größe und Wichtigkeit dieses wie aus den Wolken gefallenen Ereigniffes zu * ermessen. Die ganze Stadt stekte die Köpfe zusammen und als wir unter Kom mando des Hauptmann W. abmarschirten, wurden wir von den zurükbleiben den Kameraden nicht wenig beneidet. -

Das Wetter war furchtbar ; Schnee , Regen , Sturm und Schloffen schlugen uns ins Gesicht, die Chauffee war grundlos, allein nicht so bald gab es vielleicht eine fröhlichere muntere Schaar und schon das Bewußtsein, daß diesmal die Kompagnie 33 Rotten 1 Mann stark rangire, mithin die Divi ston 200 Mann ohne Chargen zähle machte uns unüberwindlich. Es wurde daher nicht wenig gelacht und gescherzt , wenn Fußreisende oder entgegenkommende Fuhrleute uns ängstlich und bedauernd zuriefen : " ihr armen Soldaten ! 3hr werdet alle todtgeschlagen , denn

die ganze Herrschaft ist auf und erwartet euch." "Je mehr desto besser, " antworteten die Soldaten , zugleich ihre Ubstadt scharf getadelt und dann Seite 22 gesagt : Warum tas junge Heer täuschen, warum von Helden und Heldenthaten gebräuchlichen alten Wize loslassend und so ging es fingend und jubelnd auf sprechen, da man meist Ausreißer gegen fich hatte ? -- Wohin die Lobhudelei und Schmeis der mir wohlbekannten Straße vorwärts. chelei führt u. s. w u. f. w." Troz aller Anstrengung konnten wir W. an demselben Lage nicht mehr t Nach dem obenerwähnten Buche von Staroste Seite 343 hatte der erreichen. Prinz von Preußen dem Gefechte beigewohnt, und sprach nach Beendi Am nächsten Morgen trat kriegerischer Ernst und Erwartung der koms gung desselben seine hohe Zufriedenheit mit dem vortrefflichen menden Dinge an die Stelle der gestrigen ungebundenen Fröhlichkeit. Benehmen und dem guten Verhalten gegen die einzelnen Trup Die Gewehre wurden geladen, ich mit einer halben Kompagnie zur pentheile aus. Avantgarde kommandirt und ſo näherten wir uns schlagfertig und auf jedes Sette 54: „Wenn in allen Familien die Kinder meist immer der Vorzug der Ereigniß gefaßt - dem am Fuße eines hohen Berges hübsch gelegenen Markt Dienerſchaft find, wenn ſelbſt der Hofhund sich von dem kleinen Kinde seiner Herrschaft fleken. zauſen läßt, ſo ſpricht das für die Liebe, die Alles erträgt, und darf man sich daher nicht Ich fandte meine Patrouillen voraus und marschirte mit aller Vorsicht, wundern, wenn jedes Heer die Sprößlinge seines Herrscherhauses nicht nur gern in feiner Mitte, sondern auch, wenn gleich ohne Erfahrung und Sach während das Gros der Armee in angemessener Entfernung hielt ; doch nir Tenntniß mit Freuden an seiner Spize fieht. " gends war eine Spur von einem Feinde, wohl aber neugierige und ängstlich Nach der preußischen Nang- und Duartierlifte dienen sämmtliche schauende Einwohner hinter allen Zäunen und unter allen Hausthüren Prinzen des königlichen Hauſes in der Armee. zu sehen. Weiter Seite 54 und 55 : „ Daß in den Armeen ja mitunter auch heimische Ich fandte meine Meldung zurük und alsbald rükten wir mit flingen. und nichtheimische Nicht-Fürften, ohne den leiseften , thatsächlichen Beweis einer auch nur mittelmäßigen Brauchbarkeit , in die Höhe gefchnellt dem Spiele in den Ort ein. " Unser Einzug hatte etwas Imposantes, denn in Mitte der Kolonne werden, kann mit der obgedachten Prinzen - Begünstigung nicht versöhnen uns nachgeeilte Kreishauptmann , den obligaten wohlbewaffneten der e fuhr des Nach der weiter oben mitgetheilten Stelle, daß Sprößling Herrscherhauses - wenngleich ohne Erfahrung und Sach- Kreisdragoner in Uniform auf dem Boke. Alle Autoritäten waren daher an Ort und Stelle vertreten und imponirten kenntniß an der Spize der Truppen stehen, kann über den Sinn des Wor tes : "/Prinzen - Begünstigung " tein Zweifel sein und wir wiederholen, der Art, daß jeder Keim eines neuen Widerstandes in diesem großen den Ein baß nach der Nang- und Quartierliste sämmtliche Prinzen des königlichen wohnern gewiß unvergeßlich bleibenden Momente in der Wurzel erstikt wurde. Nicht so fügsam und ruhig hatte sich die Populazion, besonders aber Hauses in der Armee dienen und nur einer Subaltern-Offizier, alle anderen die Bauernweiber vor einigen Tagen benommen , welches die Folge gehabt Stabs-Offiziere und Generale find . Diese kleine Blumenlese möge beweisen, ob unser Mitarbeiter sich ge hatte, daß der dort amtirende Kreiskommiffär eine Estafette an das Guber irrt, und ob er eine offenbare Unwahrheit gesagt, wenn er die " Art unbe nium sandte. greiflich" findet, mit der Herr von Luck über die Prinzen des königlichen Auch von T. war eine Assistenz von hundert Mann seither eingetroffen . Hauses spricht, oder wenn er diese Art weiterhin weder heiter noch nekend, Die Ursache des Aufstandes war folgende : Der Gutsherr machte eine alte Forderung und Unterthänigkeitspflicht geltend, nach welcher ihm so und sondern unschiflich nennt. Nur um diesen Gegenstand handelt es sich ja eigentlich in der obigen so viel Pfunde Federn oder das Relutum von jedem Hauſe abzuführen Einsendung aus Berlin . Anderer Entgegnung würden wir in weiterer Folge kamen. Die Sache war verjährt, die Bäuerinnen daran nicht mehr gewöhnt auch nur eine fortgesezte Blumenlese gegenüberstellen, um zu zeigen, daß wir in der ganzen Angelegenheit wirklich unparteiisch sind und uns diese Hal und ihren Herzen war ihr Feder- Vorrath gewiß eben so theuer als einer Die Redakzion. tung auch bewahren werken . Dame ihr Silber. Es gab daher ein gräuliches Spektakel . Die ämtlichen Neskripte wur 1 B den entweder gar nicht angenommen oder gänzlich ignorirt, der Justiziär in

96 fultirt, der freisämtliche Beamte verhöhnt, das Schloß von drohenden und ftürmenden Amazonen umrungen, ja der Gutsherr selbst ernstlich bedroht. Am heißesten ging es in und um die herrschaftliche Amtskanzlei zu ; allein die Nemesis schlief keineswegs. Ein alter Praktikus von einem Amtsschreiber saß ungesehen auf dem Dache und notirte die Häupter ſeiner Lieben, nämlich die ärgften Tumultanten und Tumultantinnen.

Sarrasch vor die Zimmerthüre seines gnädigen Herrn bettete, wurde zu unse rem Küchen- und Kellermeister ernannt, und so vergingen volle sechs Tage in Saus und Braus. Es war eine fröhliche herrliche Zeit und wir sehnten uns keineswegs nach den Vorlesungen und zum Stabe zurüt. Endlich erklärte der Direktor, daß es mit den Vorräthen zu Ende ginge und nun wurde zum Aufbruche getrommelt. Geblasen konnte damals noch Niemand entging ſeinem Adlerblike und Viele, sehr Viele büßten später nicht werden. ihr Verbrechen im Provinzialstrafhause. Wohlbehalten kamen wir beim Regimente an und es dauerte nicht lange, Alles dieses war vor unserer Ankunft vorgefallen. so erschien ein schmeichelhafter Befehl des hohen Landes - General Kommando Mit derselben schien die Ruhe im Orte und auf der ganzen Herrschaft über unser gutes Benehmen, gut gehaltene Manneszucht u. f. w. Der Divisionskommandant wurde bald darauf Major und sein Söhne vollends hergestellt zu sein, Nichts destoweniger wurde zur Vorsicht eine großartige Hauptwache er richtet und der Patrouillendienst fleißig betrieben. Um den Justiziär , der in einem anderen Orte domizilirte, wurde ein Korporal und sechs Mann gesendet und unter dieser sicheren Eskorte , denn die ganze Volkswuth war, obwohl der Mann nur seine Schuldigkeit that, vorzüglich nur gegen ihn gerichtet, hielt er am folgenden Morgen zum Amts tage ebenfalls seinen Einzug. Auf diesen Amtstag war Alles sehr begierig und besonders darauf, ob die Hereinbeschiedenen auch wirklich und mit welcher Miene erscheinen würden. Eine Kompagnie wurde vor die Amtskanzlei postirt , die zweite pa trouillirte.

Alles ging nach Wunsche vor sich. Der Kreishauptmann, der nebenbei gesagt ein trefflicher , gemäßigter Mann war , hielt eine eingreifende lange Rede, die Bauern waren ganz zerknirscht und voll Unterthänigkeit, der Kreis Dragoner paradirte in vollster Galla an der Thäre, den Soldaten und uns Offiziere erwartete ein gutes Mittagsmahl , mit einem Worte Alles war fröh lich und guter Dinge und selbst der geftrige gräuliche Novembertag hatte eine sonnige heitere Phisiognomie angenommen. Niemand wurde vor der Hand arretirt und die Bauern glaubten, Alles sei vergeben und vergessen. Der Ort und die Umgebung jubelte, der Gutsherr hatte sich schon vor unserer Ankunft entfernt, wir waren Herren des Schloffes ; der wakere Kreis Dragoner, ein alter Soldat mit dem Armeekreuz , der sich täglich mit blanken

hen erhielt durch die Stände einen Plaz in der Militär-Akademie, uns Offi zieren und der Mannschaft wurde der vollste Dank im Namen des Allerhöch sten Dienstes zu Theil. Und gewiß wir verdienten es. - Daß die Sache so harmlos und fried lich ablief, war ein Zufall und jedenfalls ein angenehmer, schon der hübschen Bäuerinnen wegen, die sich mit unseren Leuten schnell befreundeten ; allein ich bin überzeugt, wenn dieser Federkrieg wirklich ein ernstlicher und blutiger geworden wäre, man die späteren Soldaten vom Jahre 1848 und 49 schon damals erkannt hätte. Dem Oberlieutenant und Regiments-Adjutanten sagte ich jedoch lachend beim Einrüfen : " Mein lieber F. Dein Versuch , Dir Deine beiden Vorder männer vom Halse zu schaffen, ist gescheitert. Du stehst uns frisch und wohl behalten wieder. Kommandire uns nur nächstens wieder zu einer solchen Ex pedizion, denn ich versichere Dich, wir haben uns köstlich unterhalten und die Tage von W. waren für ein Soldatenherz eine unbezahlbare grüne Oase in der Wüste des einförmigen Garnisonlebens “ *) .

*) Der Verfasser dieser Zeilen wünſcht und hofft, daß dieser und vielleicht noch meh= rere nachfolgende Aufsäze ähnlichen humoristischen Inhaltes, eben so harmlos und ohne jeder andern Bedeutung aufgenommen werden mögen , als es seine Absicht nur ift, zu unterhalten und besonders ein Bild aus den verflossenen langen Fries denejahren aufzurollen, das mithin jedenfalls zur Charakteristik der damaligen Zustände gehört, boch gewiß Niemanden im Geringften zu touchiren beabsichtiget.

Armee - Nachrichten. Oesterreich. (Wien ) Seine . . Apoftolische Majestät haben mit Allerhöchsten Befehlsschreiben vom 4. Februar 1854 zu bestimmen geruht , daß der kom plete Stand des Stabes beim Depot des Kaiser-Jäger- Regimentes in 1 Major, 1 Oberarzt, 1 Unterarzt, 1 Büchsenmacher und 2 Offiziersdiener zu bestehen habe. * Seine f. f. apostolische Majeftät haben mit allerhöchfter Entschlie Bung vom 9. Jänner 1854 dem Flügel-Adjutanten Major Heinrich Alfons du Mont zu gestatten geruht , sich des vom Großherzoge von Hessen verlie henen Freiherrnstandes zu prävaliren. Um die Remontirung für 1854 schnell zu Ende zu führen, hat das allh. Armee-Oberkommando mit Erlaß vom 1. Februar gestattet , daß die Affentlommissionen Kavalleriepferde, Zug- und Artillerie-Neitpferde, in unbe schränkter Anzahl kaufen dürfen und wurde zur Förderung des Remontirungs Geschäftes und behufs der Dekung des bei den Regimentsbespannungen beste henden Abganges auch der Ankauf von leichten Zugpferden bewilligt. Deutscher Bund . * Die militärischen Angelegenheiten, mit welchen die deutsche Bundesversammlung im verflossenen Jahre sich beschäftigte, sind sehr verschie dener Bedeutung. Die wichtigeren, unter denen die Beschlüsse gegen Vermeh. rung des Bundesheeres und gegenseitige Inspekzion desselben, die Berathun gen über den Ausbau der Festungen Ulm und Rastatt, die erste Stelle einneh men, lassen sich im Wesentlichen folgendermaßen zusammenstellen : 1 ) Ueber die Einrichtung eines technisch-literarischen Bureaus als Hilfsorgan der Mili tärkommiſſion wurde am 9. Juni vom Ausschuß Bericht erstattet. Die am 28. Juli darauf erfolgte Abstimmung hat fein definitives Resultat geliefert. 2) Die technische Behörde zur Militärkommission, über welche am 9. Juni Vortrag erstattet wurde und am 28. Juli die Abstimmung stattfand. $ 3) Ueber die beiden aus dem Jahre 1852 überlieferten Anträge bezüglich der Verstärkung des Bundesheeres, deren einer eine solche von 15,000 Mann, der andere 50,000 Mann verlangte, erfolgte die Abstimmung am 10. März mit Ausnahme des lezteren Antrages. 4 ) Die Standeslisten nach einer neuen verbesserten Form wurden von den einzelnen Staaten fast das ganze Jahr

hindurch eingereicht. 5) Ueber die gegenseitige Inspekzion der einzelnen Kon tingente des Bundesheeres, mit Ausnahme des holstein-lauenburgischen, wurde am 2. Juni Vortrag des Ausschuffes erstattet, am 23. Juni Beschluß gefaßt und dabei die Instrukzionen der besichtigenden Generale festgestellt. Die Be richte über die vollzogenen Musterungen gingen seit dem 3. November ein. 6) Desgleichen in derselben Sizung auf Bestimmung der Subordinazionsver hältnisse zwischen Militärpersonen verschiedener Bundesstaaten, worüber am 30. Juni Vortrag erstattet und Beschluß gefaßt wurde. - Das Bundes feftungswesen hat die größte Zahl von einzelnen Maßnahmen veranlaßt. Mit dem Allgemeinen beginnend, heben wir hervor : 7) Die Ertheilung der Zah lungsanweisungen für die Bundesfestungskasse, worüber am 27. Jänner Be richt erstattet und am 7. April Beschluß gefaßt wurde. 8) Ueber die Ver pflichtung der Unterkunft und Verpflegung der Besazungen in den Bundesfe stungen erfolgte der Vortrag am 16. Juni, Abstimmung und Beschluß am 4. August. 9) Was einzelne Bundesfeftungen und mit Bundesbesazungen belegte Orte betrifft, so beschäftigte Landau die Bundesversammlungen in den Sizun gen vom 20. Jänner , 28. April , 21. Juli u. s. w . , Luxemburg am 20 . Jänner, 3. März, 9. Juni ( Dotazion für 1853 ) , Mainz am 2. April und in Bezug auf die Dotazion am 28. April. Ueber den Ausbau von Ulm und Rastatt wurde am 2. April verhandelt, über die Dotazion für 1853 am 2. und 9. Juni Vortrag erstattet und am 7. Juli Beschluß gefaßt. Das Perso nal zur Inspekzion der Bundesfeftungen wurde am 3. November ernannt. Ueber die beffere Unterkunft der Bundestruppen in Frankfurt wurde am 24. Februar und 12. Mai berathen und am 23. Juni Beschluß gefaßt . Ueber die Eisenbahnen in militärischer Beziehung fanden am 10. März und am 4. August Verhandlungen Statt, in Folge deren die meisten Regierungen Mit theilungen über die in ihren Gebieten bestehenden und beabsichtigten Bahnli nien machten. Baiern. * Aus authentischer Quelle wird der „ Frankf. Poftztg. " folgende Auf ftellung über den Bestand der baierischen Armee nach der neue sten Organisazion mitgetheilt. Infanterie: 16 Regimenter Linie a 3060 Mann in 3 Bataillone getheilt, 48,960 Mann ; 6 Bataillone Jäger a 919 Mann , 5514 Mann ; 2 Sanitätskompagnien a 203 M., 406 M.; Reservebas taillone der Infanterie, füngere Mannschaft 32,110 M., ältere Mannschaft 24,379 M.; Reservedivision der Jäger 6000 M. Kavallerie : 8 Regimenter, eingetheilt in 7 Schwadronen, a 1248 M. , 9984 M.; Reservediviñon der

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Kavallerie: jüngere Mannschaft 7551 M. , ältere Mannschaft 2833 M. Zwei | Artillerieregimenter zu 15 Kompagnien, per Regiment 2246 M., 4492 M.; Fuhrwesensabtheilung per Regiment 1300 M., 2600 M.; drittes reitendes Artillerieregiment zu 4 Batterien a 225 M., 900M. Reserveartillerie, füngere Mannschaft 6728 M., ältere Mannschaft 2088 M. 2 Ouvrierskompagnien, per Kompagnie 152 M., 304 M. Genietruppen ein Regiment zu 8 Rompagnien a 129 M. , 1032 M. Reserve, lediglich füngere Mannschaft 1000 M. (Pontoniere, Sappeure und Pionniere) . 2 Garnisonskompagnien a 534 M., 1068 M.; in den Listen evident gehaltene an's Ende der Reserve gestellte Mannschaft 70,439 M.; Feldgeschüze der beiden Artillerieregimenter 224 ; des reitenden Artillerieregiments 32 ; Reserve., Festungs- und Belagerungs geschüze 1800 ; aktive Landwehr diesseits des Rheins : Infanterie 54,141 M., Kavallerie 2506 M., Artillerie 72 Geschüze ; zusammen Infanterie 172,571 Mann, Kavallerie , 22,874 M.; Geschüze 1628 mit 18,079 Mann Artillerie, nebst dem zugehörigen Armeefuhrwesen . Württemberg.

General-Major Don Joaquim Armero in Ruhestand versezt und mit seiner Anstellung der bisherige Direktor des Militär- Sanitäts-Wesens General Don Ramon Boiguez betraut. - Spätere königliche Erlässe verkündeten die nachfolgenden Verbannungen : Der General-Kapitän (Feld · Marschall) Marquis von Duero wurde nach den kanarischen Inseln, der General- Lieute nant Don Leopold O'Donell in den Ruhestand eben dahin bestimmt ; nach den Balearen hatten die General-Lieutenants Don José de la Concha und Don Facundo Infante, und nach Leon der General-Lieutenant Don Fran cisco Armero y Penagoda abzugehen. --Ein weiterer königlicher Erlaß vom 18. Jänner verfügt, daß alle Gene räle , Stabs- und Oberoffiziere und die übrigen zum Heere und seinen An ftalten gehörige Individuen, die einen zeitlichen Urlaub genießen , sich unverweilt zu ihren Regimentern oder in ihre Stazionen zu verfügen haben ; jene, welche ihren Urlaub in Madrid und Umgebung zubringen, mußten bis zum 1. Februar wieder an ihren Bestimmungsorten eingetroffen sein ; jenen, welche in anderen Städten verweilen, wird zum lezten Finrüfungstermin der 15. d. M. bestimmt. eform Ein königlicher Erlaß vom 19. Jänner eröffnet die theilweise

* An die Stelle des zum GM. ernannten Obersten und Kommandan- des obersten Kriegs- und Marine Tribunals, zu dessen Vorſizens ten des 1. Infanterie-Regiments , von Donop , ist der Bataillons-Kommander von der Königin der General-Kapitän des Heeres Don Pedro Villa dant des 5. Regimentes, Friedrich August von Seeger , früherer Komman- campa ernannt ist und die Direkzion des Invalidenhauses fortzuführen ha dant zu Gmund , ein geborner Oesterreicher und seit dem 1. Februar 1813 ben wird, Vizepräsident wurde der General-Lieutenant Don Joaquim Ez pe= in hierseitigen Diensten, getreten , der Oberstlieutenant , Bataillons - Komman- Leta ; Minister für das Kriegs . Tribunal der General 2 Lieutenant Don dant des 2. Regts. , Franz Auguft Finsterlein wurde q. t. zum 5. Regi Francisco Javier de Azpiroz, Graf von Alpuente und für das Marine mente versezt. Zu Majoren und Bataillons-Kommandanten wurden ernannt : Tribunal General -Lieutenant Don Kasimir Vigodet. Ein anderer königlicher Erlaß vom 21. Jänner sezt die Gehalte der die Hauptleute Mar von Baldinger des 1. im 2. , Rudolf von Bunau des 7. im 8. Regimente , dann Heinrich Albrecht von Watter , Stadt General • Kapitäne der Provinzen folgendermaßen fest : 1 ) Der Ges halt der General-Kapitäne in den 14 Distrikten, in welche die Halbinsel und Kommandant in Gmund, unter Belaffung in seiner Anstellung. die umliegenden Inseln getheilt sind, wird 100,000 Realen jährlich betragen und außerdem jedem der genannten General-Kapitäne vier Futterporzionen Sachsen. für ihre Pferde zugestanden . 2) Wenn durch was immer für ein Ereignis * Vor einiger Zeit meldeten wir von einer Feierlichkeit , die zu Ehren die in einer General-Kapitanerie garnisonirenden Truppen zu einer Armee des aus königlich sächsischen Militärdiensten getretenen Rittmeisters Freiherrn oder zu einem Armeekorps zusammen gezogen werden , so wird der mit ihrer v. Uckermann stattgefunden hatte und die hohe Anhänglichkeit und Vereh Befehligung betraute General, so lange die erwähnten Umstände dauern, rung erwies , welche der Scheidende unter seinen Untergebenen und Kame den für die kommandirenden Generäle bestimmten Gehalt jährlicher 120,000 raden ftets gefunden hatte. Wie wir vernehmen , ist demselben nun kürzlich Realen genießen. 3) Der Gehalt der zweiten Chefs (segundos cabos) von Weimar aus die Offerte gemacht , als Major und Flügeladjutant in und des General - Lager - Kommandanten wird 50,000 Realen weimarische Dienste zu treten. Er hat diesen ehrenvollen Antrag indeß jährlich betragen und diese militärische Würde wie alle anderen Militär-Gou verneurs in den Provinzen haben 2 Pferdeporzionen anzusprechen, welche auch abgelehnt. schon den zweiten Chefs bewilligt werden. 4) Die Generäle Festungs Sachsen-Koburg-Gotha. • Der Bundestag hat bekanntlich Sr. Hoheit dem Herzog Ernst II., als kommandanten genießen den im 9. Artikel des Reglements vom 21. De 5) Der General-Kapitän auf den ka wesentlich bei der That von Eckernförde betheiliget, das Gallionbild zember 1852 ausgesprochenen Gehalt. des dänischen Kriegsschiffes Christian VIII. überlassen, Hochwelcher dasselbe von Bremerhafen nach Gotha transportiren ließ, wo es auf der Veste Roburg aufgestellt werden wird. Diese Trofäe des wunderbaren Sieges bei Eckern förde ist troz der sichtbaren Spuren der Vernichtung des Schiffes , so wohl erhalten, daß sie noch deutlich zu erkennen ist ; nur Krone und Szepter feh len, welche im Kampfe abgeschossen wurden. Der Adjutant Sr. Hoheit, Ma for von Pawell, hat dieses 30 Zentner schwere Schnizbild mit der Eisenbahn aus Bremerhafen nach Gotha befördert, wo er am 27. v. M. mit demselben eintraf. Sachsen-Weimar . (Weimar, 30. Januar.) Eine sehr wohlthätige Reform steht jezt unserer Militärgesezgebung bevor. Unsere Soldatengeseze von 1811 , ein Werk des damals in Weimar (seinem Geburtsort) lebenden preu Fischen Generalmajors Müffling, und gegen die frühern Kriegsartikel immer ein bedeutsamer Fortschritt, tragen doch noch das Gepräge ihrer Zeit , indem die durch die neuere Strafgesezgebung auch bei uns abgeschafften barbarischen und entehrenden Strafen dort noch stark vorkommen ; dergestalt daß z. B. die Strafe des Nades „ von oben herab, oder von unten hinauf“ auf die Beraubung gesezt ist, und beim dritten Diebstahl ein Soldat im Zuchthaus „ durch täg liche Stokhiebe so lange bestraft wird bis er sich beffert, und hinlänglich nach weist, wie er künftig seinen ehrlichen Unterhalt werde verdienen können. " Diese Geseze, in der Ausübung längst durch den humanen Sinn der Militär chefs gemildert, sollen nun nach einem Beschluß unseres Ministeriums einer förmlichen Revision auch hinsichtlich des Strafverfahrens unterworfen werden, welches ebenfalls nach jenen Gesezen ein außerordentlich summarisches und auch in Friedenszeiten eine Art kriegsrechtliches ift.

narischen Inseln und der zweite Chef daselbst erhalten außer ihrem sistemir ten Gehalt noch eine Erhöhung um das Sechstel desselben, wie schon allen Offizieren, die auf dieſen Inseln dienen, bewilligt ist. 6) Der General-La gerkommandant , die Militär- Gouverneurs in Mahon, Kartagena und Kadir und die zweiten Chefs von Neu-Kastilien und Sevilla werden außer ihrem Gehalte auch noch, der bedeutenderen Auslagen wegen, die mit ihren verschie denen Anstellungen verbunden sind, dieſen angemessene Zulagen erhalten, und zwar : der General- Lagerkommandant 36,000 Realen , der Gouverneur von Mahon 30,000 , die von Kadir und Kartagena je 15,000 und die beiden zweiten Chefs von Neu-Kastilien und Sevilla je 10,000 Realen im Jahre. Dieser königliche Erlaß tritt von 1. Februar d . J. in Wirksamkeit. Wenn unsere Leser die oben mitgetheilten Verbannungen im Heere sehr beliebter, hochgestellter, aber ihrer angestammten Regierung ungehorsamer und deren heilsamen Grundsäzen feindlich gesinnten Generäle mit dem eben aufgeführten Erlasse in Verbindung bringen möchten , dürften sie viel leicht nicht zu weit von der Wahrheit abweichen , wenn sie die königl. spani sche Regierung bemüht glauben, durch alle möglichen, mit ihrer Würde ver einbarlichen Mittel die Armee und namentlich ihre Führer für sich zu ge= winnen, damit sie dann mit deren wirksamer Unterstüzung das für die schöne Halbinsel in seinen Folgen so segensreiche Werk der politischen Neugestaltung Spaniens auf den Grundsäzen der unumschränkten Monarchie glüflich und unbeirrt zu Ende bringen könne. Wir im Osten können dies nur auf richtig wünschen ! Endlich wurde auch noch der Gen. Zapatero zum General-Kapitän von Galizien ernannt, nachdem die Königin die von dem bisher diese Würde be kleidenden Generalen Shelly angesuchte Enthebung genehmigt hatte ; am 23. v. M. hat außerdem auch, der neu ernannte Direktor der Kavallerie, General Ariz cum seine Entlassung erhalten und die " Epoca" enthält ver

Kurhessen. schiedene Nachrichten über die noch bevorstehende Entfernung mehrerer hoher Der Oberst von Specht, Kommandeur des 2. Infanterie- Regimen militärischer Würdenträger, die aber von den Gemäßigteren für unwahrschein tes, wurde zum interm . Kommandeur der 1. Infanterie- Brigade ernannt. lich gehalten wird. Die Revista" vom 25. v. M. bringt an der Spize ihrer Inneren Spanien. Chronik" alle eben angeführten königlichen Erlässe in einem neu gegründeten „Aemtlichen Theil, " ohne ein Wort beizusezen ; mit eben so viel Takt als E. Dem lezten Hefte der " Revista " entnehmen wir : Durch einen kö- (in unserer Journalistit oft weniger heimischem) Schiflichkeitsgefühl bemerkt niglichen Erlaß vom 16. Jänner wurde der General-Kapitän in Estremadura, le dann in einer „ Ueberschau der lezten vierzehn Tage :"

98 Wenn wir uns für heute eines Urtheils oder einer Prüfung über die wichtigen in wenigen Tagen in so rascher Folge erfloffenen höchsten Verfü gungen enthalten, so hoffen wir, daß unsere Leser den Hauptbeweggrund die fer Handlungsweise begreifen und uns für diesmal von einer Arbeit losspre chen werden, die wir immer als eine Verpflichtung betrachten. Aber der Charakter dieser Verfügungen entschuldigt uns ; die meisten derselben sind po litischer Ursachen halber ergangen, die , wenn gleich im militärischen Rechte einbegriffen, doch in unserem solchen Fragen stets fremden Blatte keinen Raum finden, es bliebe uns also in der That nur sehr wenig zu sagen übrig , ohne uns an dem Gewissen des Soldaten , an der Unparteilichkeit und dem

Präsident des montenegrinischen Senates Péter Petrowo ich hätte sich mit seinem

fürstlichen Neffen ausgeföhnt, und wäre darauf in Rattaro gestorben *). Fürst Daniel " gab Befehl baß der Leichnam feines Dheims sinbalsamirt und mit landsfürstlichem Pompe ** in Njegusch beigesezt werde. Alle montenegrinischen Verbannten kehrten in ihr Vaterland zurük. Der Sohn des nach Wien abgereiften in Montenegro sehr beliebten Senatore Martinowic wurde zum Serdan ernannt. Fürft Daniel befindet sich schon in Gettigne, wo er ein fleines Schloß erbauen läßt, ohne auf die Befestigung der Engpässe an der Grenze gegen bas türkische Gebiet zu vergeffen. Auf dem Kriegsschauplaze in der kleinen Walachet ist außer dem Wechsel im Kommando der russisch asiatischen Zernirungstruppen , die jest unter der Leis tung des Generals kiprandi stehen, nichts von Bedeutung vorgefallen. Fürst Gortscha A zu Leitsterne dienen müſſen , zu ver foff hat den Chef des Geniekorys, den General von Schilder, in Bukurest empfangen. Schriftstellern uns welche Bartsinn, " Das Flußgebiet an der Aluta ift von den Türken ganz geräumt. Die Sterblichkeit unter gehen." Verwundeten in den russischen Unterlagsspitälern , und unter den am Sumpffieber Er Eine Alterstabelle über die Generale der spanischen den frankten hat etwas abgenommen . ―― bietet Armee ei Spieler hohle wenn auch an sich eine ziemlich Wir entnehmen c * (Wien .) Wir kommen heute wiederholt auf die in Nr. 6 unseres Blattes bes doch etwas Interesse für den ersten Augenblik wenigstens.

sprochene amerikanische Nähmaschine zurük und erwähnen eines Umstandes , der die 3w.kmäßigkeit derselben für die Adjustirung der f. k. Truppen auf das Schlagendste be weifen dürfte. Nachdem Herr Wittenberg . der General - Agent für die öfterreichis fchen und nachbarlichen Staaten (Wollzeile 793) , die Ehre hatte in seinem Etablisse ment von den einflußreichsten und höchsten Militär- Autoritäten Besuche zu erhalten, f. apostolische Majestät wiederfuhr ihm auch die allerhöchste Auszeichnung zu Se. beschieden zu werden. Hier hatte Herr Wittenberg das Glük, Sr. Majeſtät und den allerhöchften Herr fchaften ben Mechanismus der Maschine zeigen zu dürfen , welchem Se . Majestät mit prüfendem Blike zu folgen und dem Mehrerwähnten die allerhuldreichste Anerkennung wiederholt auszudrüken geruhten. Total-Summe 70 Generallieuts ., 184 Gen. -M.,. 411 Brig . In Folge deffen erhielt Herr Wittenberg dieser Tage von dem General - Monturs Inspektor die Weiſung, für die k. k. Haupt-Monture : Oekonomie-Kommiſſion in Stockerau 10 Gremplare der Nähmaschine zu liefern, und scheint hierdurch jeder bisher erhobene, Schweden und Norwegen. Zweifel gegen die überraschenden Erfolge derselben behoben. Da schon früher viele Nes gimenter , von der angenscheinlichen Zwekmäßigkeit der Maschine überzeugt , fich mit ders * Der Kontre-Admiral Staatsrath Karl August Freiherr Gyllengra felben versehen hatten und volle Ursache zur Zufriedenheit haben , so glauben wir die nat wurde zum Vice-Admiral ernannt. Herren Regiments-Kommandanten, die noch nicht im Befize der Maschine find , aufmerks Ein Beschluß Sr. Majestät vom 17. Jänner verfügt, daß die dießjäh sam machen zu sollen, fich gleichfalls derlet Eremplare kommen zu lassen , indem es fat rigen Hafenübungen mit Geschüzmannschaft auf einem Linienschiffe , so wie tisch vorliegt, daß eine Maschine mindestens 10 Menschen ersezt ; auch die Erzeugung in der That allen Erwartungen entspricht. auf einem kleineren mit Mörsern oder Bombenkanonen versehenen Fahrzeuge, Auskünfte und Unterweisungen ertheilt der oftgenannte General-Agent auf das nebst den Schiffsjungen -Briggs "/ Snappopp " und af Wirsen" oder einem Bereitwilligste , deffen Lofalitäten in lezterer Beziehung von Militärschneidern, bestimmt " anderen passenden Fahrzeuge, die Expedizionen in den schnedischen oder an in die Handhabung der Maschine eingeführt zu werden , überfüllt find. Man muß es deren nahen Gewässern mit den Linienschiffen Karl XIII ", Prinz Oskar ", Herrn Wittenberg lebend nachsagen , daß er sich mit aller Entschiedenheit und Beharr der Fregatte " Eugenie" nebst einem Bataillon Kanonenschaluppen und dazuichkeit zum Biele gefest hatte , der f. f. Armee nüglich zu werden , und wie wir glauben gehörigen Chef-Fahrzeuge , eben so die Uebung mit den Setadetten bei der nicht ohne Erfolg ; mindestens verdient sein wahrhaft opferfreudiges Gebahren die wärmste und Unterstügung. Kriegs-Akademie für 3 Monate mit der Korvette Jarramas" vorgenommen, * Die praktischen Bienenwirthe werden kommenden Donnerstag den und daß die Dampfkorvetten Gefle" und " Thor" und die Dampffahrzeuge " Gylfe " und "von Sydow" fertig gemacht werden sollen, um erforderlichen 16 Februar 1. 3. Nachmittags um 4 Uhr ihre dritte Winterbesprechung im Gasthofe zur Nordbahn Nr. 30 in der Jägerzeile abhalten. Dabei wird das Reſultat falls auszulaufen . über die ftattgehabte Wagenprobe des k. k. Hauptmannes Guggenberger in derselben folgende Daten : Der jüngste Brigadier der königlichen Armee ift 56 Jahre , der älteste 98 Jahre alt ; der füngste Generalmajor zählt 86 Jahre, der älteste 85 Jahre ; der füngste Generallieutenant zählt endlich 37 Jahre, der älteste 80 Jahre. Eine Vergleichung gibt neben der Gesammtsumme sämmtlicher Generäle dieser drei Nangstufen auch das folgende Alters -Ne ſultat : Weniger als 60 Jahre zählen : 82 Generallieute. , 60 Gen.-M., 201 Brig, 153 81 60 bis 70 Jahre zählen : 23 " "/ 43 15 57 " von 70 aufwärts zählen : "

Tages -Nachrichten.

Betreff der stoßmildernden Fortschaffung der Bienenflöke besprochen und die bereits bes fannt gegebenen drei Fragen in Verhandlung genommen. Der Zutritt ist nur gegen Eintrittskarten gestattet.

F. (Wien , 11. Februar. ) Vom Kriegsschauplaze. Am Donauufer von (Wien.) Von der topografischen Karte von Mittel - Italien, Nuftschuk, im Zentrum der türkischen Armee, befinden sich 7 kleine Kriegsschiffe , 20 Rus herausgegeben von dem f. f. militär-geografiſchen Inſtitute , ift forben die XI. Lieferung. derböte und ein Dampfer , gedekt durch eine verftärkte 36pfündige Batterie ; Mahmud | erschienen und enthält : Pascha, Kommandant des südlich gelegenen Lagers der Redifs (Landwehr) ließ schon mehr Blatt 15 die Umgebung von Civitavechia, male kleinere, höchſtens aus einem Bataillon bestehende Streifforps an das liufe Donau " F 18 jene von Fiumicino und das Uebersichtsfkelet . ufer , und zwar an verschiedenen Stellen übersezen. Anfangs F.bruar aber übernahm " G 15 von Rom und Tivoli, " G 16 von Rom und Velletri. er in eigener Perſon den Befehl über eine aus 1000 Mann Rediſs und 200 Neitern Im Maße der Wr. Zoll = 1200 Wr. Klafter, oder ..... 86400 der natürlichen Größe. des Soliman Pascha , dann einer 6pfündigen Batterie zusammengesezten Truppenabthei lung und landete mit Benuzung der obigen Flottille an einer Stelle des walachiſchen Die Karte enthält ganz Toskana, den Kirchenstaat, nebst Theilen der angrenzenden Ufers , die von dem Kosakenlager 1 Stunde entfernt ist. Mahiaud Pascha sezte sich Länder, und ist als eine Fortsezung der großen topografischen Karten des lombardisch-ve dann in Bewegung und drängte unter dem Schuze der Kanonenboote eine fleinere ruffi nezianischen Königreichs, der Herzogthümer Parma und Piazenza und jener von Modena sche Abtheilung gegen Giurgewo ; gleichzeitig geschah von der türkischen Flotte eine Res zu betrachten, womit sie den gleichen Maßstab und dieselbe Blättergröße hat. Die Auss fognosirung gegen die mittlere vor jenem befestigten Städtchen befindliche Donau-Insel, führung der Karte ist nach der sogenannten Kaffinischen Projekzion entworfen, auf aftro offenbar in der Vermuthung , dieselbe wäre allenfalls wegen dem Hochwasser von den nomischstrigonometrischen Messungen basirt, und die Redukzion der Katastermappen jener Ruffen v.rlaffen worden. Länder der Aufnahme zum Grunde gelegt worden, nach welcher die Gravirung auf den Inzwischen traf General Samoinoff schnell feine Vorkehrungen zur Abwehr des Stein mit aller Sorgfalt ausgeführt wurde. -Angriffes , denn er erkannte das Vorgehen der Türken gegen das gut befezte, aber nur Der große Maßstab dieser Karte hat es möglich gemacht, auch das kleinere Detail mit altem Mauerwerk und Erdaufwurf versehene Giurgewo als eine Diversion , um sich und die Gestaltung des Terrains vollſtändig auszudrüken. desto leichter jener Insel zu bemächtigen. Der Angriff wurde ungeachtet des heftigsten Sie besteht aus 49 großen Blättern und erscheint nach Lieferungen. Bis zum KM. fl. kr. Feuers aus der erwähnten 36pfündigen Batterie abgeschlagen und nach einem blutigen Erscheinen der lezten Lieferung ist der Preis, und zwar : 9 40 in der Nähe des Quarantainegebäudes stattgehabten Gefechtes am 3. d. schiffte sich auch Der 1 Lief. Blatt E 6, 7. F 6, 7, 8 ... 5 " D 10, 11 ... das türkische Streifkorps abermals unter dem Schuje der Kanonenboote wieder ein . " 2. " 3 40 " C 9. D 9 " 3. Borstehender Bericht über jenen kriegerischen Vorgang ist nur eine von den vers 5 20 " E 10 , 11 " 4. fchiedenartig lautenden Verfionen, die in beiden Lagern darüber zirkuliren ; Bulletins find 5 20 E 8, 9 · " 5. noch keine ausgegeben worden. 4 40 F. 9. G 8, 9 Die offizielle Nachricht von dem Anrüken eines . . österr. Korps gegen die fers * 6. 8 G 10. 11, 12 bische Grenze hat nicht verfehlt, auf Ruffen und Türken Eindruk zu machen. Der wegen " 7. 4 40 " H 10, 11. I 11 " 8. feinen Verwaltungskenntnissen sehr geschäzte Izzet Pafcha , Gouverneur von Belgrab 5 20 " F 10, 11 " 9. foll hierüber von der türkischen Gesandtschaft aus Wien die beruhigendsten Aufklärungen 8 10. " erhalten haben. " E 12. F 12, 13 7 W F 15, 16. G 15, 16 W 11. " Auch der alte Milosch soll sich bei Gelegenheit der Besichtigung des in der Bei Abnahme einzelner Blätter ist jedoch der Ladenpreis der Blätter : Balachei in der Organisirung begriffenen Freikorps gegen einige seiner gewesenen Wafs 1 F 16. G 18. I 11 ..... fengefährten im serbischen Freiheitskriege offen geäußert haben, daß er nicht im Entferns' 1 50 C 9. E 6. F 6, 15. G 9. H 10 testen daran denke , das durch ihn freigewordene Serbenvolk mit einem Bürgerkriege 3 D 9, 11. E 7. F 7, 8: G16 zu überziehen, daß er vielmehr nur wünsche, daß auch den geknechteten Südslaven in Bulga D 10. E 8, 9, 10, 11 , 12. F 9, 10, 11 , 12, 13. rien , türkisch Serbien und Bosnien ein ähnliches Loos wie den freien Serben von der 3 30 G: 10, 11, 12, 15. H 11 Vorsehung beschieden werde. - In Widdin freut man sich , daß die in Montenegro im 7 Schooße der fürstlichen Familie ausgebrochenen Zwiftigkeiten die frategische Wichtigkeit D. R. *) Es bestätiget fich. jenes Ländchens schwächen. In Belgrad verbreitete fich aber die Nachricht : der greife

99 * In der „ Salzburger Landeszeitung" vom 11. v. M. lesen wir Folgendes: Bater Radekky. Der in der Annalen Defterreichs so hochgefeierte Andreas Hofer , Sands wirth von Baffeyer, ererbte auf seine adeligen Enkel noch jene Lugenben, die ihn 1809 für Gott, den Kaiser und das Vaterland in den Kampf und zu dem Tode führten. Das verhängnißvolle Jahr 1848 sah 4 seiner Enkel im gerechten Kampfe dem Banner Defterreichs folgen. Zwei derselben kämpften am 8. April bei Goito in den Reihen des Kaiſer-Jäger Regimentes, - Während der Eine den Heldentod ftarb , gerieth der Andere nach heftiger Gegenwehr in feindliche Gefangenschaft. Die beiden ardern Brüder fochten in den Reihen der Tiroler Landesvertheidiger, bei Ponte tedesco und bei Lodrone. Ihr Vater, der einzige Sohn des Andreas Hofer, war durch einen Beinbruch gehindert, dem Rufe des Vaterlandes zu folgen. Er fandte alle seine Söhne, den jüngsten noch im Knaben-Alter. Der Aeltefte derselben Karl Edler von Hofer, 1. k. Montanbeamter zu Salzburg und Landfland von Tirol, erfreute ſich, als die erſte Urenkelin des Sandwirthes im Jahre 1850 das Licht der Welt erblikte, der Pathenstelle Sr. Erzellenz des Feldmarschalls Gra sen Radezky. Als der Wechsel des jüngst dahin geschiedenen Jahres eine erneuerte Gelegenheit bot, dem Helben-Marschall seinen innigften Dank, tiefste Verehrung und frommsten Se genswünsche darzubringen, erhielt er ale Beantwortung folgende hochherzige Beilen : „Euer Wohlgeboren ! Ihrem geschästen Schreiben v. 20. d. M. zu begegnen, womit Sie mir in trea herziger Weise Ihre Wünsche zum Jahreswechsel darbringen, erübriget mir nur, die Vers ficherung jener warmen Theilnahme auszusprechen, die das Schiksal Ihres Stammes mir jederzeit eingelößt, und die im gleichen Maße 3hnen und Ihren Nachkommen für allezeit gesichert bleibt. Empfangen Sie mit meinen aufrichtigsten Gegenwünschen den Ausdruk meiner ganzen Hochachtung. Verona, am 30. Dezember 1853. Radesky." Ihr gehorsamster Personal-Nachrichten. Ernennungen und Eintheilungen. Bahr, Josef, Oberstlieutenant des 3. Artillerie-Regiments, wird Kommandant der Zeugs-Artillerie. Zu Oberflieutenants die Majore : Ebeling von Dünkirchen, Georg, und Schindlöcker, Eugen, des Kaiser Nikolaus Küraffier-Regimentes , dafelbft, ers terer mit Belaffung als supernumerår in seiner Verwendung als Waffen - Ins spektor beim 1. KavalleriesArmeekorps ; Penater, Franz von, aus dem Stande der ArtilleriesAkademie, beim 3. Art. Reg. 3u Majors die Hauptleute und Rittmeister : Gebert, Georg, des 4. beim 5. Artilles riesRegimente, und Mammer, Karl von, des Kaiſer Nikolaus Küraſſier-Reg., daselbst. Pensionirungen. Die Hauptleute und Rittmeister 1. Kl.: Castle de Molineur , des Dom Miguel InfanteriesRegiments ; Steinsberg, Eduard, des Herzog von Parma Infans teriesRegiments ; Wolgner, Johann , des Eh. Stefan Infanterie-Regiments ; Herzig Edler von Herzfeld, Josef, des Geniestabes ; Khu, Eduard, des Ges neral Quartiermeiſterſtabes ; Grodzicki , Kasimir von , des General-Quartiers meisterftabes, als zeitlich, und verbleibt krank zu Gräfenberg ; Iminyi, Gustav, des Kaiser Ferdinand Kürassier-Regiments ; Inzinger , Johann , Oberlieutenant des Militärfuhrwesenskorps ; Jo ß, Franz, Oberlieutenant des Großfürst Alexander von Rußland Uhlanen-Regiments ; Vittadini, Felir, Oberlieutenant des Groß fürft Alexander von Rußland Uhlanen-Regiments, mit der Vormerkung für eine Friedens-Anstellung ; La Croir v. Langenhain , Franz, Oberlieutenant des Baron Heß Infanterie-Regiments ; Mandl , Ernst, Unterit. 1. Kl. des Zanini Inf. Reg., mit der Vormerkung für eine Friedens-Anstellung ; Lauterbach, Juz lius , Unterlt. 1. Kl. des Graf Degenfeld Inf.-Reg.; Tampelski , Leopold, Unterlt. 1. Kl. des Fürst Jablonowski Inf. Reg.; Kral, Franz, Unterlt. 2. Kl. des Baron Wimpffen Inf..Reg ; Günzel, Karl, Plaz-Unterlt. 2. Kl. zu Prag ; $14 Milius, David, Unterlt. 2. Kl. des Liccaner Grenz-Reg. Ordensverleihungen.] Das Ritterkreuz des Kaiser Franz JosefsOrdens erhielt der Hauptmann-Auditor Anton Bioland des Invalidenhauses zu Padua. Das silberne Verdienstkreuz erhielt der Bootsmann Andreas Zangrando der Kriegs-Marine für die zur Rettung eines geftrandeten Kauffahrtei-Schiffes ent wifette angestrengte Thätigkeit.

Meine drei Neffen *). In jenem Jahr, das - wie zur Buß' und Straf' Uns heimgesucht mit Thorheit und Verrath, Erschient ihr alle vor mir, jung und brav, 3u Deft'reichs Schuz bereit, entflammt zur That.

Euch beide jüngern führte Wissenschaft Schon hoch empor den steilen Blumenpfad, Vor euch der Zukunft Träume feenhaft; Der Welteste war schon vordem Soldat. Ihr wolltet meinen Nath ; ich schwankte nicht, entließ : So schwer ich euch in jener Zeit Ich billigt' eure Luft als heil'ge Pflicht, Die euch zu Defl'reichs Chrenfahnen wies. Ihr folgtet ihrem Ruf zu heißem Kampf Und seid bestanden, wie ihr es gelobt : Im Kugelregen, unter Pulverdampf, Habt ihr euch Deft'reichs würdig stets erprobt. All' ohne Wunden famt ihr aus dem Streit, Euch schüzte liebevoll der Schlachtengott : Nur ein en - wählt zu seinem Opfer heut', der herbe Tod. Den ältesten von euch Da liegst du hingeftrekt, ein kräft'ger Baum Noch jungt im vollen Blätterschmuk : Vier Breter find dein lezter Zimmerraum Zur stillen Raft von schwerer Leiden Druk.

Kein Stern, fein Zeichen schmükte deine Bruk, Dich ziert nur Deft'reichs weißes Chrenkleid ; Doch Männermuths und Hochfinns dir bewußt Warst du voran in jedem Waffenfreit. In Siebenbürgens treuem Sachſenland Brhütet hast du Deft'reiche Ehrenschaz : Die Batterie, die du als Kommandant Gelenkt, brach donnernd unter Feinden Plaz.

In scharfen Schlachten, slegs und luftgekrönt, Um Fahnen Stürmend ftrittst du brav und treu , Bis euch der Waffen Loos vom Glük gehöhnt, Hinüber drängte in die Walachei. Dort warf ein schlimm'rer Feind, als Blei und Schwert Der Mühsal Siechthum dich auf's Krankenbett : Den Tod der Schlachten hast du abgewehrt Und stirbt dahin --- im Friedens-Lazareth ! Doch Heil und Frieden dir, du wak'res Herz! Kein Vorwurf drükte dich und keine Schuld': So zich, befreite Seele ! himmelwärts Zum hehren Throne milder Vaterhuld. Horch auf! wie dreimal über deinem Sarge Die Kriegersalve, dich zu ehren, kracht ! So dringt une tausendfach durch Bein und Mark Der hohe Trieb für Destreichs Glanz und Macht. Wien, den 7. Februar 1854.

*) Am Grabe des ältesten der drei Brüder (Josef, Karl und Titus) zum Gedächts niß des am 4. Februar 1. J. hier in Wien verschiedenen k. k. Lieutenants erfter Klasse von Br. Bianchi Infanterie Josef Stroppel.

gold. Kreuz), - v. Hafner, in Pens., von Peth (Hotel Daum). (Am 8. Februar ) Se. Erzellenz Herr F3M. Graf Abgereiset. ― Khevenhüller, von Prag (Stadt, kleinen Johanneshof). (Am 8. Februar.) Oberst von Rath, in Penf. , nach Majer Hurez , in Bens, von Prag ( Stadt Nr. 872). Rittm. Graf Hompesch, vom 6. Kür. Reg., von Bodenbach Mölk. -- Die Majore : Wütsch, vom 1. Genie-Reg., nach Olmüz, wwwxxxcom Graf Hadick, von der Marine, nach Triest. -(Leopoldstadt, gold. Lamm) . (Am 9. Februar. ) Die Majore : Hayduf, vom 22. JR. , Die Hptlt.: Jovanovic, vom 2. Inf.-GR. , n . Ottachac, von Horvath, Rehm, vom 16. JR. , nach Brünn . ― Die Rittm. v. von Graz (Stadt, König von Ungarnj, ― v. Koro vom 1. Hus. Reg., von Lammiden (Hotel Daum), - Graf Martinowicz, vom 5. Uhl. -Reg., nach Graz, Szecseny, vom Armee- Stand , von Pesth (Hotel Munsch) , ßay, in Penſ , nach Tzuz in Ungarn, Graf Cebrian, im - v. Olgyay, in Pens., von Preßburg (Leopoldstadt, weiß . Armee-Stand, nach Prag. (Am 9 Februar. ) Herr GM. von Nagy, nach Deden= Die Hptlt.: Skarda, vom 11. JR., von Mainz Rof). Graf Zedwig, vom 48. Inf.-R., von burg. - Oberstlt : Baron Weßeleny, vom Armee-Stand, (Matſchakerhof), Die Rittm.: Träger, nach Dedenburg. - Major Nagant, in Penf., n . Tyrnau. Leschen (Stadt, weißen Wolf). (Am 10. Februar.) Die Majore : Pöschel, in Penf., n. vom 2. Kür. Reg. , von Dedenburg ( Stadt Nr. 1142) , Graf Siemiensfly , vom 6. Huf.-Reg., von Troppau (König Vreßburg, ― Baron Störf, in Pens., nach Krems, Prinz Hohenlohe, Durchlaucht, vom 6. Drag. Reg. nach von Ungarn ). (Am 10. Februar.) Oberfilt. Ebeling, vom 5 Küt.-R., | Thereftopel. - Die Hptlt.: Brumer, vom 37. JN., nach von Zedwiß, vom 39. Inf.-Reg., nach Asch´in Major Baron Rößs | Pesth, von Guns (Josefstädter Kasern) ner, in Penf. , von Presburg (Laimgruber Kasern) - Die Böhmen. - - Rittm. Schreiner , yom 11. Hus.-R. , nach Hvtlt.: Pnebel, vom 39. Inf. Reg ., von Trient (Wieden, Zollkiev in Galizien. Angekommen in Wien.

Der Onkel.

Zwölfter Ausweis der bei 3. B. Jüngling eingegangenen Gelder zur Jn validen = Betheilung am Vermählungsfeste Sr. f. t. Apoft. Majestät. Bon Ihrer Majestät der Allerdurchlauchtigsten Kaiserin Karoline Auguste 10 fl. Vom hochwürdigsten Herrn Bischof von Zips 5 fl. Vom f. f. Kämmerer Herrn Grafen Jos. Dietrichstein 5 fl. Vom Bürgermeister - Amt zu Stokerau 3 fl. " zu Friedek 1 fl. "P " " der fgl Freistadt Dedenburg 1 fl. " " der fgl. Freistadt Eisenstadt 1 fl. " " der Reichs-Haupt- und Residenzs Stadt Wien 2 fl. Vom Herrn Milit.-Distr. Kommand. FML. Ritter von Braunhof, zu Großwardein 1 fl. Vom Herrn Generalmajor Baron Simbschen , Brigadier zu Großwardein 1 fl. Vom Hrn. Artillerie- Chef der f. k. 4. Armee in - Lemberg 1 fl. 40 kr.

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Karl

Stiasny,

Doktor der Medizin und Chirurgie, emeritirter Sekundar Wundarzt im f. t. allgemeinen Kran: kenhause, Mitglied der mediziniſchen Fakultät in Wien, täglich von 11 bis 4 Uhr. Stadt, Kärntnerstraße Nr. 1078 (vis- à -vis der Singerstraße) 2. Stok. Briefe franko. (3) (9)

Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. --- Druk von Karl Gerold und Sohn,

1 :

Oesterreichischer

Beitschrift

Nro. 13 .

für

Soldatenfreund .

militärische

Mittwoch, den

15.

Intereſſen .

Februar

1854.

VII.

Jahrgang.

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Die „Times “ über den Kriegsſchauplaz, mit erläuternden | „ die Hindernisse nicht geringer. Die Ruffen müßten dann bei Nuftcsuk über Bemerkungen. „die Donau gehen und diese Festung nehmen ; hätten dann wieder Shumla „vor sich oder müßten mit dem rechten Flügel auf die Balkanpässe zwischen Os S. Aus der Feder eines englischen Offiziers ist in der " Times " " man Bazar und Kaſanlik gehen, die jedoch kaum zu forciren sind, gewiß nicht wenn eine Darstellung der militärischen Posizion der Ruffen, gegenüber jener der " ein französisches Hilfskorps bei Adrianopel stände. Die beste Aussicht hat Türken an der Donau erschienen, welche wir mit einigen Kommentaren be " die ruffische Offensive auf der Linken , da hier die türkische Vertheidigungs „Linie am schwächsten ist. Gelänge es den Russen, nach Sofia zu kommen, gleiten wollen. Der englische Offizier sagt : von wo sie freilich noch den famosen Paß von Tatar-Bazartsik , den man "Der Balkan ist die natürliche große Vertheidigungslinie der Türkei ; ,,die Donau bildet einen naffen Graben in großartigen Dimensionen ; die "1 das Gibraltar des Hämus nennt, vor sich hätten, ständen sie mit 100,000 zwischenliegende bulgarische Ebene das Glacis ; das große verschanzte Lager " Mann bei Sofia, geftüzt auf Serbien, die Donauebene zur Linken, und hät " von Schumla eine wichtige Bastion, die den östlichen Theil dieser Vertheiten sie ihren Rüken durch eine vorher der türkischen Hauptarmee beige - dann müßte Konstantinopel zittern ! Aber "digungslinie flankirt. Moldau und Walachei bilden eine Art Dreiek , Ruß- ,, brachte Niederlage gesichert „land ist nur im Besize der schmalen Grundlinie am Pruth ; die eine Langs " dem steht die gegenwärtige türkische Aufstellung entgegen ; deshalb ist die "seite bilden die Gebirge in nordwestlicher Richtung, in deren Befiz Oesterreich „ Poſizion Widdin-Kalafat so wichtig, weil, nachdem es Omer Pascha gelungen ist ; die andere Langseite in südöstlicher Richtung die Donau, in deren Besiz "1 ist, Kalafat, ein Städtchen von 3-4000 Einwohnern, zu einem stark be „ die Türken sind. Die russische Operazions- und Kommunikazions-Linie vom "Ifestigten Brükenkopf von Widdin, der jungfräulichen, unbezwungenen Festung „Pruth bis Kalafat, über 70 Meilen in gerader Richtung ist nicht blos zuzu machen, die Nuffen von der Verbindung mit ihren Anhängern in Ser "lang, sondern hat den Fehler, mit der türkischen Operazionsfront in Bulga- „bien abgeschnitten sind und eine Barriere ihrem Vordringen auf Sofia ents "gegengestellt finden, die zu einem gewaltigen Bollwerk gemacht ist. Von "rien parallel zu laufen , anstatt senkrecht auf ihr zu stehen. " " Ohne in eine Würdigung der Stärke des Balkans und seiner Bastion I Widdin oder etwa auch von Nahova aus ginge die Kommunikazionslinie der Schumla ―― mit der wir auch einverstanden sind *) - und der Lage und "Ruffen über Krajova, Slatina, Bukurest, Fokschan und Galacz, 70 Meilen Form der Moldau und Walachei die mit einem Dreief verglichen wird, "lang, bis zu dem Anfangspunkt der russischen Provinz Bessarabien, die wie welches wir uns aber auf keine Weise versinnlichen können - einzugehen, der noch so weit von den übrigen und gar vom Mittelpunkt des Reiches bemerken wir einfach, daß die Grundlinie am Pruth , welche eigentlich nur " abliegt. Diese lange Linie ist fortwährenden Perpendikularstößen der türki Als Omer Pascha im November den Uebergang schen Armee ausgesezt. vom schwarzen Meere bis an die österreichische Grenze Siebenbürgens reicht und als Basis für die Walachei gelten kann, ――― allerdings zu kurz ist und bei Turtukai-Olteniza machte, nagelte er Gortſchafoff an Bukureft fest und die Operazionslinien gegen die verschiedenen Objekte der Donau sehr di Wgewann Zeit und Gelegenheit seine Stellung in Kalafat auszudehnen und vergiren ; jedoch ist dieser Nachtheil durch die Okkupazion der Walachei für " zu befestigen. Diese muß genommen werden, nicht nur, wenn die Ruffen auf die Ruffen ziemlich gehoben und leztere waren seither in der Lage, sich in " Sofia operiren wollen, sondern auch wenn sie im Zentrum auf Schumla gehen wollten. " diesem Lande eine neue Operazionsbasis zu gründen, die mit dem Mutter lande durch eine Etapenstraße (Bukurest, Fokschan , Jassy) verbunden ist. Dieser Ansicht des englischen Offiziers über die Schwierigkeit der Diese Operazionsbasis läuft gegenwärtig von Krajova über Slatina, ruffischen Offensive pflichten wir in der Hauptsache bei, nur kennen wir un Bukurest, Braila, Galacz und längs dem Kilia-Arm der Donau bis Odessa, fere abweichende Meinung über die beste Aussicht des Erfolges auf die fällt fonach mit jener der Türfen beinahe zusammen. Operazionslinie Widdin-Sofia , selbst wenn Widdin-Kalafat in ruſſiſchen Sie stüzt sich zwar mit ihrem rechten Flügel an Serbien aber nur Händen wäre, nicht verhehlen. unvollkommen, da ste von der türkischen Festung Widdin mittelft dem Brü Was diese für die Offenfive einzuschlagende Straße anbelangt, so ist ________ kenkopf Kalafat in der rechten so wie von der bulgarischen Halbinsel fie allerdings als die beste Kommunikazion der nördlichen Türkei mit Kon Dobrudscha in der linken ― Flanke bedroht wird ; sie muß demnach bei ftantinopel bekannt und läuft - den Balkan umgehend durch wohlha einer beabsichtigten Offensive gegen Konstantinopel durch die Eroberung bende, die Verpflegung einer Armee sehr begünstigende Ortschaften wie So dieser Flankenpunkte gesichert und überdies, da die Basis zu nahe jener der fia, Filipopel und Adrianopel nach der Hauptstadt. Diese Städte find aber türkischen liegt , also den Perpendikularstößen aus den feindlichen Donau dermalen stark befestigt und erschweren im Verein mit den Paß-Festungen Festungen ausgesezt ist durch die Einnahme der Festungen Rustcsuk und Tatar - Bazartsik und Trajansthor, aus welchen die Straßen von Schumla Siliftria , welche auf den kürzesten Straßen nach Konstantinopel liegen, und Ruftcfuk über Tirnova und von Sistova und Nikopol über Lovcza münden ― verstärkt werden *) . daher Flanken-Angriffe türkischerseits ermöglichen ein feind In der „Times " heißt es weiter : liches Vordringen im hohen Grade, nicht zu gedenken , daß diese Operazion " Das Operazionsobjekt für Rußland ist natürlich Konstantinopel ; um auch die Einnahme der Festungen Nissa, Belgrudczik, Mustafa-Palanka, dahin zu gelangen , kann es auf dem rechten Flügel , mit dem Zentrum, Arzers und Lompalanka, Nikopolis und Sistova, welche in den Flanken lá " oder mit dem linken Flügel vorgehen. Soll auf der rechten Seite ange gen, bedingte, wobei die Armee zersplittert und mindestens das Drittel ihrer "griffen werden , so ist bei Matsin oder Hirsova der Uebergang über die Streiter verlieren würde. "Donau und die Einnahme dieser Pläze zu bewerkstelligen, um nachher über Ueberdies treten auch strategische Rüksichten in den Vordergrund , die "Bazartsik nach Adrianopel südlich vorzubringen. Die Ruffen haben dann eine Operazion mit der Hauptarmee über Widdin - Sofia nicht räthlich WH „das schwarze Meer mit den franzöſiſch- englischen Geschwadern in der Flanke, machen. „ Schumla und Varna in der Front , Silistria im Nüken . Hier ist wie die Die Walachei, durch welche die Zuzüge auf der Etapenstraße der " Dinge stehen , schwer an einen Erfolg zu denken ; selbst noch nicht, wenn Armee folgten, müßte, um die Straße zu sichern, mit einem starken Korps Varna fiele, aber die Flotten noch das schwarze Meer hielten und die Tür bewacht werden. Diese Straße, welche in Form einer Parabel um den „ken in konzentrirter Stellung bei Schumla blieben , das bei leiblicher Ver Balkan herumliefe , wäre dann den senkrechten Angriffen der türkischen theidigung nahe zu uneinnehmbar ist. Für eine Offensive im Zentrum find Hauptmacht, die im Brennpunkte ftünde , am meisten ausgesezt und das Korps in der Walachei geriethe fogar in Gefahr in der Vereinzelung ge schlagen und aufgerieben zu werden . Soldatenfreund Nr. 89 und 102 vom 5. November und 21. Dezember 1853. Die Hauptoperazion wird demnach Vergleiche Soldatenfreund Nr. 10 vom 4. Februar 1854. wie wir schon in der Nr. 10 15

102 vom 4. Februar angedeutet, durch die Dobrudscha und die Festungen Si liftria und Rustcsuk nach Varna gehen müssen, d. i. die Wiederholung des Feldzuges vom Jahre 1829 sein. ― Freilich würde man durch die englisch französische Flotte in der linken und die türkische Armee aus dem Lager von Schumla in der rechten Flanke infommodirt, doch ließe sich diese Situa zion durch die Befestigung der Küstenstädte , welche die Trennung beider feindlichen Kräfte erhielten, einigermaßen paralliſiren . Um die Theilung der türkischen Hauptmacht herbeizuführen, könnte eine Nebenoperazion auf die Linie Widdin- Sofia oder Widdin -Nissa verlegt werden, die den politisch $ strategischen Zwek im Auge hätte : die chriftlichen Völker in den Kampf zu rufen. Dazu genügte ein schwaches Korps , das aber unter die Befehle eines bei diesen Völkern einflußreichen Mannes etwa eines Milosch Obrenovich ― zu stellen wäre. Gewiß würde dadurch

Die Belagerung von Rom durch die Franzosen im Jahre 1849 *). Zweiter Abschnitt. H. Am 22. Juni, dem Tage nach der Erstürinung der Hauptumfas sung, bethätigte der Feind einen heftigen Widerstand durch sein lebhaftes Artillerie- und Gewehrfeuer, so daß die mehrmals vergeblich versuchten Ver bauungs -Arbeiten des Bastion 6 ganz unterbleiben mußten, und das Haus Cafa Barberini hinter der Kurtine 5, 6 , an welches der rechte Flügel des Logement gestüzt war, vom Feind erstürmt und erst mittelst eines Bajonnet Angriffes wieder zurüferobert werden konnte. Man begnügte sich deshalb hier mit der Abebnung und Erweiterung der Bresche und den fortifikatorischen

ein großer und zwar der beffere Theil der türkischen Armee aus den starken Vorkehrungen zur Sicherung von Casa Barberini. Auch wurde ein Theil Balkanpofizionen in den westlichen - vom allgemeinen Aufstand bedrohten der auf drei Bataillons mit einer Jägerkompagnie verstärkten Trancheewache Theil des Reiches gezogen und die entstandene Lüke vom französisch- hinter dem genannten Hause aufgestellt. Erft in der darauf folgenden 19. englischen Korps ausgefüllt werden müssen. Daß die Chancen für die Nacht (22. zum 23. ) wurde die Verbauung im Bastion 6 vervollständigt fernere russische Offensive sich dann bedeutend beffer gestalteten, ist einleuch tend ; die Flotten wären bemüßigt noch andere 40,000 Mann aus Frank reich zu holen ; ob aber diese zur rechten Zeit am Entscheidungspunkt eintreffen könnten , ist eine andere Frage. Eine Schlacht bei Adrianopel würde bis dahin wahrscheinlich das Schiksal Konstantinopels und eine zweite am Amſelfelde, jenes der Türken in Europa entschieden haben. Nach der Meinung der "1 Times " hätte Omer Pascha folgendermaßen zu operiren : „ Er soll es nicht zu einer Hauptschlacht kommen lassen, die dann Ka "lafat - Widdin oder Schumla oder beide erponirte ; er muß seine Armee in „der bulgarischen Ebene konzentrirt und die Verbindung zwischen Schumla ,,und dem Westen aufrecht halten ; seine Linke und sein Zentrum refüjiren, „dagegen offensiv mit seiner Rechten an der Donau operiren , um fortwäh-

und Casa Barberini haltbar befestiget. 1 Weniger vom feindlichen Feuer belästiget konnte die Verbauung des Bastion 7 schon erweitert, vertieft und mit Banketten und Sandsak- Schar ten versehen werden. Für die Arbeiten famen 3 Sappeur-Brigaden und zwar von jezt an gleichzeitig mit der Arbeitsmannschaft der Infanterie in Dienst. Da die eigene Artillerie seit dem Momente des Sturmes bis jezt, we gen der Arbeiten über der Bresche, nicht feuern konnte, die Batterie Nr. 2 gegen die feindlichen Batterien am Monte Testaccio und bei S. Alexis seit dem 16. Juni desarmirt und der Bekleidung beraubt worden war, der Feind aber daselbst sowohl als von den Aurelianischen Mauern sein Feuer lebhaft aktivirt hatte, machten sich mehrseitige Verlegenheiten fühlbar. Es mußte vor Allem getrachtet werden , die Batterie 2 schnellstens

„rend die russische Verbindung zu bedrohen. So lange er Ruftcsuk und Si"1 liftria hält, und sich auf Silistria stüzt und die Donau- Ebene den Russen nicht durch eine Hauptschlacht anheimgefallen ist , sehen sie sich verhindert, „vorzugehen. ― Hält man diese Grundzüge feft, so hat man die Motive für

wieder zu armiren und auf der Bresche in der Kurtine eine Batterie gegen die genannten Mauern zu Stand zu bringen ; auch war für die Kommunis kazion zur Bresche im Bastion 6 ein Schlag nach rükwärts nothwendig ge worden, welcher, um gegen die Schüsse von den Aurelianischen Abschnitten

die Bewegungen der beiderseitigen Armeen. Omer Pascha hat, bewiesen, und dem Monte Testaccio gesichert zu sein, mit der doppelten Sappe zu bes „ daß er weit entfernt, sich auf waghalsige Projekte einzulassen , seine Stärke werkstelligen war und den Fuß der Bresche mit dem lezten Durchbruch der „und seine Schwäche kennt , er hat seine Truppen mehr und mehr an Diszi» linken Ravelinsface zu verbinden hatte. ,,plin und Kampf gewöhnt , dem Feinde alle Wege verlegt, den schwächsten Alle vorbereitenden Arbeiten hiefür wurden in dieser der 19. Nacht " Theil seiner Vertheidigungslinie stark gemacht , ist überall auf dem Plaze begonnen und großentheils ausgeführt, überdies auch noch am linken Flügel und im Vortheil gewesen ; strategisch dem russischen Strategen überlegen und der Attake eine Tranchee nach Casa Giacometti geführt, wo der versuchte ,,taktisch gewachsen sc. “ Ueberfall in der 17. Nacht mißlungen war. daß Omer Pascha der türkischen wäre nur beizufügen, Dem Bei der Batterie 2 behalf man sich zur Bekleidung der Brustwehren Kriegsführung gemäß, wie er begonnen fortzufahren hätte, welche darin be und Scharten mit Körben aus Weinreben und richtete die Batterie auf 4 steht: die russische Armee aus den Festungen , in welcher selbst die irregulä Geschüze ein. Inzwischen hatte man dem Feuer von Monte Testaccio und S. Ale ren türkischen Truppen (Baschi-Bozuk) gut zu brauchen wären, durch häu Zu ihre und harzeliren zu aus, ris aushilfsweise eine 12 -Pfünder Reserve-Batterie entgegengestellt, welche fige Ueberfälle, besonders von der Dobrudscha fuhren wegzunehmen oder zu zerstören *). Auf diese Weise nur können die obgleich auf 1000 Meter Entfernung wirkend, die aus Scharten feuernden Türken im Stande sein die schwer beweglichen russischen Kolonnen zu er Geschüze am Monte Testaccio mehrmalen zum Schweigen brachte. müden und nach und nach zu bewältigen. Bau der Batterie Nr. 11. Die gegenwärtige Eintheilung der türkischen Armee in drei große Die nöthige Höhe dieser ebenfalls in der 19. Nacht ( 22. zum 23.) Korps, welche durch kleine, in festen Pläzen hinter der Donau geborgene begonnenen Batterie über der Bresche des Mittelwalls machte es nothwen Detachements in Verbindung stehen, mit Reserven in Schumla und Sofia, dig, die Sohle der Batterie möglichst zu heben, wofür die Erde mit Säfen -die bei ihrem Erscheinen auf dem bedrohten Punft eine günstige Ents und Hürden (Körben ?) theils vom Ravelin , theils von dem Graben her -fcheidung herbeiführen können, ist für eine aktive Vertheidigung der vorangetragen wurde, den man deshalb am Fuß der Bresche ausgehoben hatte. theilhaften türkischen Stellungen wohl erdacht. Durch dieselbe sind die Ruf- Die Böschungen der Auffüllung wurden mit Faschinen auf Schilfrohr ver sen genöthigt, um die lange Linie der Donau nicht ohne Schuz gegen 08- fleidet. manische Ueberfälle zu lassen , ein Gleiches zu thun und daher verhindert Während man am Morgen des 23. Juni die Batterie zu armiren an am Entscheidungspunkt -- wie gegenwärtig bei Kalafat — mit Uebermacht fing, faßte sie der Feind mit mehreren Geschüzen von der linken Face der aufzutreten. Wollten sie das gegen Kalafat operirende Korps noch mehr Bastion 8 aus links, vom Monte Testaccio enfilirend rechts und von einer verstärken, so könnte dies vorläufig nicht ohne Schwächung anderer Punkte neuen Geschüzaufstellung hinter der Kirche St. Aleris en écharpe ; man und nicht ohne Gefahr geschehen, denn - wo Omer Pascha mit seinem mußte ste in Eile mit Traversen aus Sandsäken an ihren beiden Flügeln Scharfblik in der russischen Aufstellung eine Lüke erblikt läßt er diese deken und konnte so die Armirung unter dem feindlichen Kugelregen erst wie bei Kalafat, Oltenitza und in lezterer Zeit bei Islaß und Turnul - gegen Mittag vollbringen. Die Jäger nöthigten zwar mit ihrem wohlge durch Truppen, die sich sogleich verschanzen , verkeilen , und diese Punkte zielten Feuer den Feind, seine Geschüze von der linke Flanke des Baſtion 8 ſind dann nur mit schweren Opfern wieder zu nehmen . zurükzuziehen und sie minder gefährlich für die Batterie entfernter an der Zu derlei Unternehmungen bedienen sich die Türken , um über die Do rechten Flanke aufzustellen . Allein in der Besorgniß, der aufgeschüttete Erd nau zu fezen, einer Anzahl Boote , welche jedesmal erst requirirt werden förper der Batterie- Sohle werde dem Gewicht der Geschüze und der Er müssen, da ste der, bei zivilisirten Armeen allgemein eingeführten Brüfen schütterungen beim Schießen nicht hinlänglichen Widerstand leisten , mußten ponions entbehren ; doch kann bei schnellen mit starker Macht auszuführen erst seine Böschungen mit Bohlen verkleidet und mit Streben geftüzt werden ; den und auf den Ausgang eines ganzen Feldzugs einflußnehmenden Ope darüber kam die Nacht heran , und die Eröffnung des Feuers ward auf razionen, die Zahl der augenbliklich erforderlichen Landungsbarken unmöglich den folgenden Tag verschoben. erreicht werden, und so müssen die Demanen auch aus dieser Ursache auf Inzwischen hatte die Mörserbatterie den Bastion 8 und die V. Savo eine erfolgreiche Offensive , zumal ihre ohnehin nicht geschift sind , verzichten.

Truppen hiezu relli, lestere hinter der Hauptumfassung , mit Bomben beworfen , um hier die Vertheidigungs- Anstalten hinter dem Thore S. Pancrazio zu beunruhi gen, sodann die Batterie 10 bei V. Corsini theils die hinter der Fronte 8, 9 gelegene nur durch den Rauch der Geſchüze kenntlich gewordene fein dliche * J (*) Dieses Verfahren haben wir schon in den bereits berührten Artikeln dieſes Blatz tes vorausgesezt. *) Die erste Abtheilung erschien in den Nummern 2, 3, 4, 5 und 6. D. R.

103 Batterie, theils die linke Face des Bastion 9 beschossen , um wo möglich die Hauptumfaffung hinter der nördlichen Aurelianischen Mauer zu öffnen. Am 24. Juni begann die Batterie 11 ihr Feuer gegen die früher be merkte innere Haken = Tranchee des Feindes hinter dem Bastion 7 und die Kurtine 5, 6 um 4½ Uhr Morgens ; allein kaum hatten ihre Geschüze 4 bis 5 Schüsse gethan, so war sie von drei feindlichen Batterien in Fronte, Flanke und schräge dergestalt heftig angefallen, daß sie nicht mehr feuern fonnte. Die Körbe und Sandsäke der Brustwehr waren zerstört und an ein Aufräumen der Scharten gar nicht zu denken. So wie die Batterie 11 schwieg, richtete der Feind ein heftiges Geschüzfeuer gegen die Verbauungen der Kehlen von Bastione 6 und 7, so daß auch hier die weitere Vorrüfung vors derhand unterbleiben mußte. Der Feind beschoß sie aus 20 Geschüzen. Innerhalb der 20. Nacht (23. zum 24. Juni) waren indeß die Ver bauungen des Bastion 6 und 7 erweitert und verlängert, namentlich von Casa Barberini , das man gut versichert hatte, ein 30 Meter langer Schlag zur Beftreichung der Abfälle gegen Porta Portese parallel zur Kurtine 5, 6 vorgetrieben, und eine links der Bresche in der Kurtine schon in der 19. Nacht aufgefundene verschüttete und vermauerte Poterne, nach Durchbrechung der Mauer, ausgeräumt worden. Da der Feind durch die von der vier

macht zu halten, wurde die Trancheewache wieder nur zu 2 Bataillonen und 1 Jäger-Kompagnie gegeben. Mittlerweile hatte der Feind Maison Blanche vor der Kurtine 7, 8 geräumt ; man konnte sonach in der 21. Nacht (24. zum 25.) von der Spize der Sappe daselbst zwei Schläge, den Einen 80 Meter lang gegen das eben genannte Haus , den andern 60 Meter lang nach Casa Giacometti (wir glauben den lezteren als Korrekzion der enflirten früheren Richtung) ausführen. Mit der Aneinander-Verbindung der Trancheen von Maison Blanche und Casa Giacometti kam in der 22. Nacht die vor die Fronte 7, 8 hinaufgeschobene vierte Parallele zu Stande. (Auf der Seite 120 des Berichtes heißt es irrig ,,Kurtine 6, 7, ftatt 7, 8.) Die Etablirung des Angreifers mit 12 Geschüzen auf dem Haupt wall versprach zwar einigen ausgiebigen Erfolg entgegen der feindlichen Artillerie, allein für die allgemeine Vorrüfung gegen die Aurelianischen Ab schnitte war damit wenig gethan. Man beschloß daher, die linke Flanke des Bastion 8 in Bresche zu legen und erweiterte deshalb den bekannten Duerschlag des Grabens am Saillant des Bastion 7 zum Bau der Batte rie 14. Indessen schloß man die gegen die Abfälle nach dem Thore Portese

ekig redutartigen Umwallung der V. Corsini nach dem Haus Casa Giaco metti gerichtete Tranchee das leztere geräumt hatte, konnte man die dritte Pa rallele von der bereits genannten Vigna Coftabili nördlich fortsezend an Casa Giacometti als Stüzpunkt verbinden. Jener Theil dieser Verbindung, welcher von dem bei 110 Meter von der Kurtine 7, 8 gelegenen auf dem Belagerungsplan Maiſon blanche benannten und vom Feinde noch besezten Hause enfilirt war, mußte am Tage verlassen werden. Um theils vor einer feindlichen Umgehung bei einem Ausfall von Seite der oberen Gräben der Fronten 7, 8 und 8, 9 sich zu sichern, theils um dem Feuer von der linken Flanke des Bastion 8 entgegen zu wirken, wurde ein Schlag am Fuß des Saillant vom Bastion 7 querüber des Grabens und ein zweiter senkrecht auf den ersteren, mit der Richtung auf den Mittelabstand zwischen der erhöhten

rechts von Casa Barberini vorgetriebenen Trancheen parallel zur rechten Flanke des Bastion 5 und 6 Meter davon entfernt an die rechte Face des selben, und begann in der rechten Flanke einen Minenbrunnen , um durch die Sprengung der Flanke eine Kommunikazion mit den Gräben 5, 6, 7 zu erhalten. Die Ausführung der für die 22. Nacht getroffenen Vorkeh rungen, um den Rand der Abdachung vor Casa Barberini mit der fliegenden Sappe zu krönen, war durch das heftige Feuer aus den inneren römischen Trancheen verhindert worden. In der 4. Parallele mußten Traversen an gelegt werden, die man thorartig (wir meinen, mit einer Blokdeke, darüber Faschinen, gefüllten Körben und Erde) erbaute, um sie als sicheres Unter kommen benüzen zu können. Von dem obengedachten Minenbrunnen meldet weiter der Bericht, es

Poſizion der V. Vascello und dem Thore S. Pancrazio, ausgeführt ; dieser zweite Schlag mußte am Tage verlassen werden, indem er von Vascello aus im Rüfen genommen war. Wenn man die Lage des Angreifers in diesem Zeitpunkte bedenkt, da er in den Kehlen der Bastione 6 und 7 nur schwachen Fuß gefaßt hatte, feine Batterie 11 auf dem Hauptwall zernichtet und der ganze Angriffs Vorgang von der Fronte und linken Flanke her stark bedroht war, so kann man sich nicht verhehlen, daß die Lage, nicht nur, wie der Berichterstatter sich ausdrüft, schwierig, fondern sehr bedenklich geworden sei. Ein starker entschiedener Sturmanfall gegen die genannten Baftions- Vert auungen und die Breschlüke in der Kurtine, verbunden mit einem Seitenangriff von S. Pancrazio aus, konnte den Angreifer von sämmtlichen Breschen herabwerfen und ihn, wenn es glüklich geht, um die Früchte seiner nahe vierwöchentlichen Belagerungsmühen bringen. Man sah nun wohl ein , daß nur die Artillerie hier helfen könne und deßhalb die Vorhand nehmen müsse ; man

fei die Mine, mit 130 Kilogramm Pulver geladen, von der äußeren Mauer fläche der Flanke 4,50 Meter, von der Tranchee dahinter 5,20 Meter und von der Erdoberfläche 3,50 Meter in kürzester Widerstandslinie abstehend beantragt gewesen, und zwar gemäß der Versuche von Bapaume, wornach eine Mauer umgeworfen wird, selbst wenn die Widerstandslinie von der Erdfläche mur drei Viertel der Widerstandslinie zur äußern Mauerseite beträgt. Indeß war die Mine in der Widerstandslinie von der äußeren Mauerseite 6,50 statt 4,50 Meter abstehend und der Tranchee 3,20 ftatt 5,20 Meter genähert des Umstandes wegen ausgeführt worden , weil der mit der Ausführung beauftragte Sergeant verwundet worden war und dem Nachfolger im Dienst nicht fagen konnte, es sei der Brunnen wegen eines Bodenhindernisses 2 Meter weiter rüfwärts ausgehoben worden, als es der Croquis bestimmte, und es müsse deshalb in der errichteten Tiefe ein horizontaler Gang zwei Meter lang vorgetrieben werden. Als man nun die Mine am 27. Juni sprengte, wurde die Mauer

beschloß also nicht nur die Batterie 11 fo dauerhaft als möglich wieder herzustellen, sondern auch zwei neue Batterien zu 4 Geschüzen in dem Bastion 6 und 7 zu erbauen. Indessen waren bei 36 Stunden ungenüzt verflossen ; die lezteren Batterien konnten gleichzeitig mit der Batterie 11 angefangen und diese bis zum Zeitpunkt des Zusammenwirkens aller drei Batterien geschont werden. De Pionniere und Artilleristen erweiterten vorläufig die Logements

zwar geflüftet und bekam gegenüber der Kammer eine Ausbauchung von 40 Zentimeter, ohne daß auch nur ein Stük der Verkleidung herabfiel ; doch konnte man in kurzer Zeit die für die Kommunikazion erforderliche Deffnung mit der Spizhake durchbrechen. (Von der nöthigen Abgangsrampe zur Deffnung wird nichts erwähnt.) Bau der Batterie Nr. 14. Nach geschehener Erweiterung des mehrerwähnten Querschlages über den Graben, in welchen die Batterie zu liegen kam , wurde der Bau am 26. Juni Nachmittags angefangen, in der nächsten 23. Nacht (26. zum 27.) vollendet und mit drei 16-Pfünder armirt. Am 27. Juni Morgens vier Uhr waren alle vier Batterien 11 , 12, 13 und 14 schußfertig und nur durch einen dichten Nebel verhindert, das Feuer zu eröffnen. Während des Baues der Batterie 14 brach mit der fliegenden Sappe

in den Bastionen 6 und 7 für den Bau der dahin beantragten Batterien. Die Arbeiten in dem obenerwähnten Gravens - Querschlag am Fuß des Saillant der Bastion 7 waren von dem Feuer der linken Flanke des Baftion 8 sehr erschwert, die dritte Parallele am linken Flügel der Attake mit ihrem nördlichen Ende resp. Anschluß an Casa Giacometti zwar bis in die Verlängerung der Kapitale vom Bastion 8 und auf die Entfernung per 275 Meter von der gedachten Bastionsspize hinaufgeführt worden , konnte aber in dem obersten Anschlußtheile, der Enfilirung wegen , nicht gehalten werden. Bau der Batterien Nr. 12 und 13 .

links von Maison Blanche aus der vierten Parallele en crémaillière in der | Richtung gegen die Mitte der Kurtine 7, 8 vor, da der Feind die rechte Hälfte dieser Kurtine noch inne hatte. Kaum waren die Körbe gesezt, als ein heftiges Kartätschen- und Flintenfeuer die Arbeit unterbrach ; man nahm Beide Batterien, die erftere Nr. 12 im Bastion 6 auf zwei 24-Pfün fie jedoch später wieder auf und war am Morgen des 27. gedekt . Die der, zwei 16-Pfünder, die zweite Nr. 13 im Bastion 7 auf einen 24: Arbeit des vor Casa Giacometti vorzutreiben beabsichtigten Schlages wurde Pfünder, zwei 16-Pfünder und eine 22 Zentimenter Haubize wurde in der durch das starke Flintenfeuer ganz verhindert. 21. Nacht (24. zum 25. ) angefangen, am darauf folgenden Tage unter Im Bastion 7 suchte man vergeblich mit der fliegenden Sappe längst großen Erschwerniffen durch das feindliche Feuer fortgesezt , konnte aber, der linken Hälfte der Kurtine 7, 8 vorzugehen ; man mußte die in der Nr. 12 erst in der 23. Nacht (26. zum 27.), Nr. 13, schon am 26. Juni vorigen Nacht angefangene volle Sappe fortsezen ; eben so fruchtlos war Morgens dee vollendet und armirt werden. Während deffen bewarf die Mör der Versuch die Höhe von Casa Barberini mit der fliegenden Sappe zu ferbatterie 8, die Batterie 10 zerstörte die V. Savorelli, de frönen, indem die Arbeiter unter dem nahen Gewehrfeuer aus den inneren montirte die feindliche Batterie im Bastion 8 und beschoß mit ihrem linken römischen Trancheen und dem Geſchüzfeuer von der Poſizion bei S. Pietro in Montorio nicht aushalten konnten. Flügelgeschüz die linke Face des Bastion 9. Die Geschüze zur Armirung der drei Batterien 11 , 12 und 13 auf Am 27. Juni begannen die vier zulezt erbauten Batterien 11 , 12, F3 dem Hauptwall wurden auf vorbereiteten Rampen über die Breschen durch auf dem Hauptwall, Nr. 14 in der Grabenssohle gegenüber der linken Flanke des Bastion 8, dann die Mörserbatterie 5 und sechs kleine Mörser Mannschaft gezogen ; man benöthigte bis 100 Mann per Geschüz. Da nach der Vollendung der Batterie der kritische Zeitpunkt vorüber von 15 Zentimeter, die man man in der Nacht in den Trancheen des Ba war, die schwache Posizion auf dem Hauptwall , gegen die feindliche Ueber- ftion 7 aufgestellt hatte, um 6 Uhr früh, nachdem der Nebel fich zerftrent

106 hatte, gleichzeitig das Feuer . Zur Verstärkung desselben beschoß die Batterie 10 die Fronte 8, 9 mit dem Thore S. Pancrazio. Der von beiden Seiten lebhaft und gut geführte Geschüzkampf dauerte den ganzen Tag über und hatte den Erfolg, daß die feindlichen Batterien, besonders die bei S. Pietro in Montorio, von den Batterien 11 und 13

berger in seiner 1837 erschienenen Echrift : " Das Infanterie Bataillon auf Kriegsdauer " zuerst auf das Wichtige dieses Gegenstandes aufmerksam , und 1851 unterlegte der Oberlieut. Kocziczka , Professor am Lehrer - Institute zu Wiener-Neustadt einen Vorschlag über Gymaastik in der Armee höheren Orts, der zweifelsohne gewürdiget worden sein dürfte , nachdem man ihn im abge

allmälig demontirt, seit Mittag schon langsamer feuerten und noch vor Anbruch der Nacht zum Schweigen kamen , daß aber auch die französischen Batterien stark beschädigt wurden, namentlich die Batterie 12 im Baftion 6, welche schon unr 4 Uhr Nachmittags ihr Feuer einstellen mußte. Die Breschbatterie 14 litt Anfangs stark von dem Geschüz- und Flin tenfeuer des Plazes, brachte aber allmålig das direkte Feuer der linken Flanke des Bastion 8 zum Schweigen und wurde nur noch von der Artil lerie im Bastion 9 und dem Flintenfeuer von der linken Face des Ba

wichenen Herbste in einige Staaten beorderte, um seine Beobachtungen hierüber | einzuberichten. - Die vorstehenden Uebungstafeln theilen sich in zwei Uebungskreislaufe jeder in sechs Tafeln ; für den Unterrichtsgang ist eine bestimmte Zeit fest gesezt und jedem der Uebungsstoff, die Gliederung desselben und Kommando beispiele beigefügt. Was der Hr. Verfasser mit dem Werkchen zu bezweken sucht , sagt uns die Vorrede , welche lautet :

tion 8 belästigt. Um 4 Uhr Nachmittags waren die horizontalen und vers tikalen Brescheinschnitte schon ziemlich tief. An diesem Tage hatte eine Korps - Division unter Mitnahme einer = Zwölfpfünder- Batterie und einer Sappeur Kompagnie den Auftrag, eine Rekognoszirung gegen Villa Borghese , nächſt östlich von Pta. del Popolo außerhalb der Stadtumfassung am linken Ufer zu unternehmen und sie ges waltsam anzugreifen , wenn die Besezung nur schwach wäre. Allein der Feind hatte die Vorbereitungen zu dieser Diversion bemerkt und den be drohten Punkt verstärkt , so daß der befehligende General mit der Demon frazion sich begnügen mußte, bis er den Befehl erhielt, von jener Seite her in der Nacht vom 29. zum 30. während der Erstürmung mitzuwirken . Die unter andauerndem Flintenfeuer in der Nacht ausgebesserten Bat terien eröffneten am 28. Juni wieder den Geschüzkampf, der von den feind 2. lichen Batterien zwar alsogleich aufgenommen, aber weniger lebhaft als Tags

" Mehrmals beauftragt den gymnastischen Unterricht von Abtheilungen E. f . Militärs zu leiten , so namentlich in den Jahren 1846 und 1852 vom 186l. Baron Bianchi Infanterie-Regiment, 1852 von der löbl. E. k. Gendar merie , 1850 im Stoßfechten vom löbl. Ritter Culoz Infanterie - Regiment, 1850 und 1851 die Böglinge des t . f. Militär- Erziehungshauses desselben Regimentes , wurde es mir eine immer dringendere Pflicht der kurz zuge= messenen Zeit, wie dem Bedürfniſſe gemäß, von der mir anvertrauten Mann schaft einen Kreislauf von Uebungen durchmachen zu lassen , der das Syste matische mit dem Militärisch- Praktischen zu verbinden im Stande war. Sol chem Bestreben verdanken nachfolgende Lebungstafeln ihre Entstehung , über deren inneren Zusammenhang ich noch Nachstehendes hinzufüge" : " Einem ersten Kreislaufe von 6 Unterrichtsstunden , der in seinem Zu sammenhange abgeschlossen erscheint , folgt ein zweiter Uebungskreislauf, der solche Uebungen enthält, die schon größtentheils eine erste Ausbildung voraus sezen. Wenn schon der erste Theil eine oftmalige Wiederholung zuläßt , die, je nach dem Erforderniß auf einzelne Stunden , ja Uebungen , sich erstreken kann, so ist im zweiten Theile dieselbe noch mehr vorauszusezen. Jede Stunde des ersten Theiles beginnt in der Regel mit solchen Urbewegungen, die darauf folgenden Uebungsdarstellungen zum Grunde liegen , dann folgen dieſe ſelbſt aufsteigend von Leichteren zum Schwereren und den Schluß bilden meistens militärische Uebereinstimmung und Sicherheit bedingende und befördernde Maſſen übungen. Im zweiten Theile wird die Darstellung der Urbewegung durch die Anwendung von Geräthen erschwert und finden hier auch die in der schwe dischen Auffassung der Gymnastik hervorgehobenen Uebungen mit Stüzung ihren Plaz ; übrigens ist der Unterrichtsgang des ersten Theiles im Weſent } lichen beibehalten. " "Das Ganze bildet einen abgerundeten Uebungskreislauf, der , es mag sein, wenn auch nicht für die löbl. k. k. Militär - Erziehungsanstalten , so doch für den allgemeinen Gebrauch , noch manches Ueberflüssige enthält , der aber in dieser kurzen , übersichtigen Weise wenigstens zum Gebrauche in der Mili tär- Gymnastik, noch nicht vorhanden ist. Die Bezeichnung der Bewegung ist, so viel wie möglich , in natürlicher Weise geschehen , doch ist auch herkömm lichen Ausdrüken Rechnung getragen worden. Die Gliederung bei den Kom mandobeispielen und die dadurch hervorgerufene Weitläufti gkeit wird bei öfterer Wiederholung derselben Uebungen , von selbst verständlich , einfachem Zählen Plaz machen müssen. Was endlich die Zeiteintheilung anbetrifft , so konnte sie nur eine oberflächliche , oft unzureichende sein , weshalb denn auch den Massenübungen stets ein Mehr zugewiesen ist, um davon für die andern Úebun gen als Ergänzung entnehmen zu können. "

zuvor geführt , endlich gegen 11 Uhr Vormittags nur mehr mit einigen Leichten Geschüzen aus oft veränderten Stellungen über Bank der halb zer ftörten Brustwehren entgegnet wurde. Die Batterie 14 hatte das Brescheschießen gegen die Flanke fort

gesezt und die Mauer gegen halb 5 Uhr Nachmittags zum Einstürzen ge bracht; um 8 Uhr war die Bresche beinahe gangbar. Man wollte noch in der Nacht die Bastion 8 durch die Bresche und vom Hauptwall her in der Kehle stürmen, allein der Obergeneral verschob den Sturm auf die 26 . Nacht (29. zum 30) . (Fortſezung folgt. ) Literarisches. Uebungstafeln für den Unterricht in der Militär - Gymna ftif, zugleich auch für den pädagogischen Gebrauch ein gerichtet, von K. F. Badewiß , Vorsteher der k. k . Schule für Leibesübungen zu Hermannstadt. Druk und Verlag von Theodor Steinhausen. 1853. Während man vor nicht zu langer Zeit die für den Soldaten so wich tigen gymnastischen Uebungen nur spärlich betrieb ; während nach den Be freiungskriegen die Gymnastik in Deutschland ganz darniederlag , ging Frank reich in den Zwanziger Jahren mit der Einführung derselben voraus und brachte sie durch den spanischen Obersten Amores , der die Gymnastik in Paris einführte und den Garden hierin den Unterricht ertheilte , zu hohen Ehren. Auch andere Armeen folgten nach dem Dreißiger Jahre diesem Bei spiele und zu Mainz und in Rußland wurde die Massengymnastik in Großem geübt. In Desterreich machte, wenn wir nicht irren, der Hauptmann Guggen

Armee - Nachrichte n.

Chargen Gage fl. Offizial 2. Klaffe 3. 4. " " 5 . 11 " "1 Akzeffift 2. 1. 11 "/

800 700 600 500 400 300

Zimmer 222222

(Wien). Se. . . Apoft. Majestät haben mit Allerhöchster Ent schließung v. 26. Jänner 1854 die theilweise provisorische Regulirung des Standes und der Gehalte der Militär - Rechnungs -Branche in nachstehender Art Allergnädigst zu genehmigen geruhet : 1. Zu Graz und Zara dirigirende Rechnungs- Räthe , sonst bei allen Departements Kriegsbuchhalter. Mit der Gage sind sie an die Kriegskaffen unmittelbar angewiesen , die Duartiers-Kompetenz und Vorspann, dann die Diäten ปี Klaffen sind aus folgender Tabelle zu ersehen. Vorspann Quartiers-Kompetenz Diäten und Chargen. Post Klaffe Gage Zimmer Kammer Küche 4 pferde fl. VII. 4 4 1800 Kriegsbuchhalter 1 1 detto 1600 4 4 " 1 1 4 3 Dirigirender Rechgs . Rath 1500 1 1 VIII. • 1200 3 3 Rechnungsrath • 1 2 900 2 IX. Offizial 1. Klafſe

Kammer Küche 1 1 1 1

1 1 1 1 1 1

222222

Quartiers-Kompetenz

Desterreich.

Vorspan Diäten: und Post Klasse pferde

IX. "1 X. XI. "

Die Duartiergelder sind ihnen gleich den anderen Militär- Beamten in dem Orte ihrer Anstellung nach der Duartiers-Kompetenz zu bemessen und zu erfolgen , wenn sie nicht in ärarischen oder vom Aerar gemietheten Wohnun gen untergebracht werden. Diejenigen Rechnungsführer, Rechnungsführers - Adjunkten und Fourire, welche als Beamte bei einem Rechnungs Departement eingetheilt werden, müssen bei ihrem Truppenkörper mit dem bestimmt werdenden Lage förmlich außer Stand und Gebühr gebracht werden und werden in Zukunft nur dem Departements- Vorftande unterstehen.

105 werden sie den Militär- Beamten gleich | Bis jezt ist nur die Schüzenabtheilung mit dieser Waffe versehen ; sie unter scheidet sich von dem eigentlichen Minie'schen Modell nur dadurch , daß sie gehalten. 2. Das Rechnungsgeschäft bei sämmtlichen Truppen und Branchen, mit ursprünglich 5 Züge benzt, während dieſes deren nur 4 hat ; ferner ist das Ausnahme der k. k. Garden , der Gendarmerie, des Militär-Polizeiwach-Korps, Klappvisir beibehalten worden, welches bei Minie bekanntlich aus einem zwis der Monture ፡ Oekonomie ร Kommissionen und der Fortifikazions = Rechnungs- schen Federdruk verschiebbaren, in Grade eingetheilten Quadrantsegment be Die culots (Treibspiegel) werden mit einer entsprechenden Abände Branche , werden in Zukunft, Offiziale und Akzessisten , dann jene steht. n Stempel auf eine billige und zwekmäßige Weise auf der Zündhüt der rung igen theilweise gegenwärt der in vorläufig die besorgen, Fouriere Unteroffiziere, welche bei der Schüzenabtheilung aus erzeugt. chenmaschine Regulirung nicht begriffen sein werden . wegen anderweitiger Rüksichten in die Linienbataillone zurüfver. und gebildet rer er Offiziale zu Von dem Tage an , von welchem die Rechnungsfüh tüchtiger fezt werden, behalten ihre Gewehre , sofern sie sich das Prädikat nannt und eingetheilt sein werden , haben sie als Beamte den dermaligen haben. erworben " Schüzen Privatdiener, Offiziers-Charakter abzulegen und verlieren den Anspruch auf den Bezüglich der Jurisdikzion

so wie bei der Kavallerie auf den Bezug der Fourage , Brotpor gionen und den Service. Eben so haben die Rechnungsführers - Adjunkten der Linien- und Grenz Infanterie, der Artillerie, des Kaiser - Jäger - Regiments, der Marine und des Pionier-Korps von dem Tage der Ernennung zu Offizialen und die Fouriere vom Tage der Ernennung zu Militär-Beamten keinen Anspruch mehr auf die Brotporzion und den Service. Die ordinäre Zulage jährl. 150 fl. aus dem Unkostenfonde haben die Rechnungsführer fünftig nicht mehr zu beziehen. Statt der Rechnungsführer sind künftig Offiziale, jedoch ohne Privatdiener im kompleten Stande der Regimenter , Bataillons und Korps , dann die bei den Truppen eingetheilt werdenden Akzessiften vorläufig als überzählig zu führen, die Rechnungsführers - Adjunkten hingegen in den Standes- Eingaben

Die Praris hat dargethan, daß ein Herzberger glattes Perkussionsgewehr mit verhältnismäßig geringen Kosten in ein vvrzügliches Gewehr nach Minie umgeändert wurde ; es könnte sich daran die Hoffnung knüpfen lassen , daß eine Umformung sämmtlicher glatter Gewehre aller deutscher Truppen nach diesem Sistem nicht mehr lange in das Reich der frommen Wünsche gehören dürfte * ) . Belgien.

* (Brüssel, 6. Februar.) Die vom Kriegsminister vorgelegte Gesez vorlage, welche einen außerordentlichen Kredit von 1,736,000 Fr. zur Ver mehrung des Kriegsmaterials fordert , ist gestern in der Bentralsekzion der zweiten Kammer einstimmig angenommen worden, und wird sich, in Hin sicht auf die kriegsschwangere Zukunft wohl auch in der Kammer gleicher Gunft erfreuen. Ursprünglich erhob sich das diesjährige Kriegsbudget auf gar nicht mehr auszuweisen. Die Verfügung über die extraordinäre Zulage der Rechnungsführer 32,200,000 Fr., in Folge der Lebensmitteltheuerung ist es lezthin um 1 Mil. aus dem Unkostenfonde wird dem Ermessen der Regiments- oder selbstständigen Fr. erhöht worden und mit dem neuen Zuschuß von 1,786,000 Fr. wird es auf 35 Mill. Fr. steigen , alſo nahezu ein Drittheil der gesammten Bataillons-Kommandanten anheimgestellt. Diejenigen Offiziale und Akzessisten , welche auch künftig zum Stande Staatsausgaben aufzehren. eines Truppenförpers gehören werden, sind mit ihren Gebühren bei demselben Großbritannien . anzuweisen. Sie verbleiben übrigens in der dermaligen Jurisdikzion und dem Subordinazionsverhältnisse zu dem Truppenkommandanten . * Die Naval and military Gazette" wirft folgenden Blik auf das Ueber den Wirkungskreis , die Rechte und Pflichten des Militär- Nech Jahr 1853, vom Silvester- Abend catirt, zurük : nungspersonales wird eine förmliche Organisirungs- Vorschrift nachfolgen. Wir zählen heute den lezten Tag des Jahres 1853, an dem jeder unſe So lange die , von der Aufarbeitung der Rechnungsrüfstände ab hängige definitive Organisirung des Rechnungswesens der Ar- rer Leser je nach Charakter und Temperament geneigt sein wird, entweder seine mee nicht zu Stande kommen wird, erwachsen für die bezüglichen Beamten, aus persönlichen Schiksale während der lezten zwölf Monate oder die politischen der ihnen zeitlich zugewendeten Charge keine höheren Ver- und sozialen Begebenheiten oder endlich die Fortschritte und Veränderungen sorgungsansprüche , als ihnen dermalen zukommen. Auf die billige seines Beruflebens zu überdenken. Wir als militärische Journalisten wollen Bemessung der Ruhegehalte für die in dieser Zwischenzeit invalid werdenden die hauptsächlichsten Ereignisse und Maßnahmen des eben verflossenen Jahres Militär-Rechnungs - Beamten wird jedoch von Fall zu Fall der Antrag Allerh. rasch an unserem Auge vorübergleiten laſſen, möge dann jeder Leser in den

allgemeinen Rahmen die Details einfügen und aus dem, was 1853 gewesen Sr. Majestät unterlegt werden. 3. Die sämmtlichen Militär- Rechnungs - Beamten der Armee bilden ist, Schlüffe auf das machen, was er 1854 zu erwarten hat. Bei Skizzirung der wichtigsten Armee- und Marineereignisse können wir einen Konkretual- Status. Ihre Eintheilung und Beförderung wird vom Armee Ober-Kommando ausgehen , jedoch wird das Vorrüfungsrecht vom Akzesisten die seltene Einstimmigkeit, mit der die betreffenden Budgets genehmigt wurden, zum Offizialen und dieser zu Rechnungsräthen nur nach vorausgegangener nicht unerwähnt laffen, ebenso wenig wie die ungewöhnlich kurzen und leich Arenger Prüfung zugestanden, worüber die näheren Bestimmungen in der Orten Diskussionen, die bei den Fragen von militärischem Interesse stattfanden . Die Marine ist seit 1814 zu keiner Zeit in einem so tüchtigen Zustande ganisirungs - Vorschrift enthalten sein werden. gewesen, wie sie es gegenwärtig ist ; jeder Engländer kann sich der Ueberle genheit seines Vaterlandes zur See versichert halten. Die Formazion einer Württemberg. с Reserve von 10,000 Koaft Volunteers, sowie die günstigeren Bedingungen N. (Stuttgart, 9. Februar.) Durch eine so eben ergangene höchste für den Dienst der Seeleute und die Aussicht auf Pension für dieselben müs Entschließung ist die Uniformirung der k. Leibgarde Abänderungen unter fen als entschiedene Schritte in der rechten Richtung bezeichnet werden , um unsere See.Uebermacht für alle Zeiten festzustellen. zogen worden.

Bisher hatten die königsblauen Waffenröke Abzeichen von amaranthro them Tuche, gelbe Fang- und Achselschnüre, die Offiziere dieselben von Gold, gelbe Knöpfe, fönigsblaue Beinkleider mit rothen Paffepoil ; auf den scharlach rothen Tschakos gelbwollene Kokarden , schwarzen Busch in gelben Oliven. Die schwarz wachstuchenen Ueberzüge der Tschakos und der Feldmüze, dann Die königsblaue Schabrake mit rothem Vorstoß, waren mit der Königskrone versehen. Die berührte königliche Entschließung verordnet : daß Kragen und Aufchläge des Waffenrokes ganz amaranthroth sein müssen, ersterer mit Lizen von gelber Wolle. Unteroffiziere, u. 3. Rottenmeister auf den Aufschlägen dergleichen ; Obermann solche von Gold ; Wachtmeister goldene Lizen am Kra-

Die große ſeemännische und wiſſenſchaftliche That der Feststellung der Criftenz einer Nord-West-Passage und die Lösung des Problems, das mehrere hundert Jahre die Schifffahrt bewegt hat, war der britischen Marine für das Jahr 1853 aufbewahrt und der Name des Kapitän M'Clure wird mit densel ben Ehren der Nachwelt überliefert werden, mit welchen die anderer großen Entdefer zu uns gekommen sind. Die Königin gab der Marine am 11. Auguft eine große Anregung da durch, daß sie ihre herrliche Flotte bei Spithead manöveriren ließ , sie gleich der wahren Königin des Oceans und der Beherrscherin der Meere selbst von den Küsten führte und den mit Hilfe von Segel und Dampf bewirkten Evo | luzionen, die in einem Maßstabe ausgeführt wurden, wie ihn die Welt noch

gen; Oberwachtmeister dergleichen an Aufschlägen und Kragen ; Offiziere end nicht gesehen, beiwohnte. Wenn - und wir wissen nicht wie bald - der Krieg wiederum wü lich : Kragen mit doppelter und Aermelaufschläge mit dreifacher Verzierung then sollte und England seine Macht und Majestät auf seinem eigentlichen von Goldlizen. Ruhmesfelde entwikeln müßte, so wird, der sicheren Ueberzeugung leben wir, Nassau. die Nelson'sche Periode erneuert werden und jeder Brite dem Signale : „ Eng Allg. Milit. Btg. ", wurden land erwartet, daß jeder seine Pflicht thue ! " gehorchen. * Dem Vernehmen nach, heißt es in der Wenn wir einen flüchtigen Blik auf die Geschichte der Armee während am Schluß des vorigen Jahres die Versuche und Proben mit dem zwölf Monate werfen, so finden wir manchen Grund zu freudiger Tezten der · n' rten Thouveni Delvigne nach Minie's Sistem umgeände noch fchen Stiftgewehre beendet und haben ein erwünschtes Resultat gelie Betrachtung, wenn auch leider noch mit dem Bedauern gemischt , daß un Fragen habenden Bezug Truppen der Tüchtigkeit die auf wichtige manche fert. Versuche mit dem Fleury'schen Geschoß , welche gleichzeitig angestellt werden, hatten dagegen kein günstiges Ergebniß . Nach höchster Entschließung wurden nunmehr aus sämmtlichen Stiftgewehren die Stifte entfernt und die *) Die fürstlich Waldek'schen Truppen werden binnen Kurzem mit dergestalt umges änderten Gewehren versehen sein. vorhandenen Munizionsvorräthe nach dem neuen Sistem umgearbeitet.

106 erledigt geblieben sind. Das Heer erwartet mit Ungeduld die Entscheidung | hindert und wegen 7 oder 8000 Pfund bleibt die Armee bezüglich ihrer Ge über die Aenderung der Waffen, der Bekleidung und Ausrüstung. Die Revis nerale in einer keineswegs erfreulichen Verfassung. sion des gesammten Ausbildungssistemes und die Entfernung aller überflüssi Manche ruhmgekrönte Häupter sind innerhalb der lezten zwölf Monate gen Evoluzionen find von allen wahren Soldaten ängstlich erhofft worden ; von uns geschieden. Die Armee und die Nazion trauern noch um Sir Char das Jahr hat sich geschloffen, ohne daß eine der längst ersehnten Verbesseruns les Napier ; ſein Andenken wird noch lange in jedem Theile des weiten bri gen eingeführt worden wäre. tischen Reiches in Frische erhalten werden. Manche andere große Namen feh Im vergangenen Sommer wurde seit dem Frieden das größte Erperi len beim Schlusse dieses Jahres in der Armeeliste ; fie waren aber im Vergleich ment zur Erprobung unseres neueren Militärsistems gemacht, indem man nach zu dem Napiers, dessen Verlust dem des Herzogs von Wellington faft gleich. einander zwei Divisionen der Armee in der Stärke von ungefähr 20,000 fam, weniger unerſezlich. Mann bei Chobham lagern ließ. Viele Jahre waren vergangen , seit ein Uebungslager auf englischem Grund und Boden aufgeschlagen worden und Wir entnehmen „ Daily News " folgende Lifte der nach Konstantino mit Ausnahme von Indien hatten unsere Truppen wenig oder gar keine Ge pel bestimmten Regimenter, wobei wir zugleich auch immer das Datum ihrer legenheit gehabt, den Felddienst der verbundenen Waffen kennen zu lernen. präſumtiven Einſchiffung angeben. Eingeschifft werden das 4. Regiment am Die wenigen Truppen, die in Indien und am Kap gefochten , hatten nichts 22., das 7. am 25., das 9. am 6., das 14. am 3., das 17. am 4., das zu lernen, wenn sie plözlich in's Feld gerufen wurden ; die übrigen Regimens 21. am 15., das 27. am 10. , das 28. am 17., das 35. am 13., das 38. ter dagegen, die in Kolonialgarnisonen oder im Mutterlande den Freuden des am 28. , das 39. am 2., das 42. am 30. , das 50. am 18. , das 62. am 5., Friedens nachgelebt, hatten im Lager sehr viel zu lernen. Sie waren nicht das 63. am 7., das 79. am 29. , das 82. am 16. , das 88. am 27., das an größere militärische Bewegungen gewöhnt ; manche Regimenter wußten 89. am 1., das 90. am 9. , das 93. am 21., das 95. am 24. des kommen kaum ihre Zelte aufzuschlagen, sie gegen Wind und Wetter zu schüzen, ihre den Monats März. Alle folgenden Regimenter und zwar das 34., 20. , 97., Porzionen auf freiem Felde zu kochen u. s. w . Die Reſultate des Lagers 33., 77., 91. , 12. , 19. und 23., und die Scharfschüzenbrigade bleiben zurük, von Chobham sind nicht zu verkennen, manche Vorurtheile sind zerstreut worden. weil sie für den Dienst im Innern bestimmt sind. Nach glaubhaftem Ver In Indien haben unsere Armeen keine Gelegenheit zur Auszeichnung nehmen beabsichtigt man zu Anfang des künftigen Monats bereits wieder ein im großen Maßstabe gehabt ; wo sie aber in Thätigkeit kamen, haben ste ihre aus 30,000 Mann bestehendes Lager der englischen Miliz wahrscheinlich bet vorzüglichen Eigenschaften auf's Neue glänzend bewährt. Die vorzeitige Pro Chobham zu konzentriren. klamazion des Friedens mit Burmah beraubte unsere Waffen des Sieges, den fie zu erringen begierig waren. Awa wäre gefallen, wenn die Truppen nur Rußland. zum Angriffe geführt worden wären. 3u keiner Zeit war ein Krieg schlech ter veranlegt - niemals wurden Truppen schlechter verwendet. * Se. Majestät der Kaiser hat durch den ersten Direktor der Kriegs Die Beendigung des Kaffernkrieges war auch in gewissem Grade, wenn schulen befohlen, das Statut für das sibirische Kadettenforps dahin gleich nicht in dem Maße, voreilig. Wir hielten kurz vor vollständiger Erobe zu verändern, daß von der etatmäßigen auf Kosten der Krone erhaltenen Va rung an und erklärten den Frieden, ehe wir Unterwerfung erlangt hatten. kanzen je 20 für jede Kompagnie und jede Eskadron offen gelassen werden Tapfere und glorreiche Thaten wurden in den Kapkriegen ausgeführt, Eyre sollen für die Söhne der Stabs- und Oberoffiziere, so wie der adeligen Zi und Michel erwarben sich glänzende Namen. Ehrenbezeugungen wurden den vilbeamten, welche in Oft- Sibirien dienen oder gedient haben. Ueber die Truppen höchst sparsam zugewendet und dabei nicht einmal in unpartheiischer Besezung dieser 40 Freistellen ist dem General- Gouverneur von Oft-Sibirien Weise. freie Verfügung gelaffen. Die allgemeine Stimme hat sich über die zu geringe Beachtung der C* vorzüglichen Verdienste des Oberstlieutenant Michel vom 6. Infanterieregi Bei dem gegenwärtig eingetretene Stande der Dinge gibt die ,,Wehr n ment gewundert und während sie den ritterlichen und tapferen Oberst Cyre, 3tg . " zur Orientirung über fünftige Zeitungs Berichte die folgenden Notizen nun Adjutant der Königin, bewundert, fordert sie für ihn keine größere Aus über die in den Donaufürst enthümern stehenden Truppen . Es sind : zeichnung, als für den Oberstlieutenant Michel . " Sie waren auf jenen Ge filden durch Ritterlichkeit verbunden. " Aber die bösen Einflüsse, die ihren Infanterie. vergiftenden Hauch in der Sache Napiers und Sir Harry Smiths wehen lie Die Musketier - Regimenter : Nr. 21. • Nr. 15 . „ Selenginst" Tschernigow" Ben, scheinen auch gegen Oberstlieutenant Michel thätig gewesen zu sein, deffen Nr. 22. Nr. 16 . Verdienste, denen der Neid gleich einem Schatten folgte, in den Hintergrund Voltawa " " Jakubk ,, Nr. 23. Nr. 17 . "Asowa von dem Augenblike an traten, in dem Sir Harry Smith die Führung des Jelezt" Nr. 24. Nr. 18 . " Sfeffet" "Dniepr" Krieges in andere Hände legte. Nr. 19. Nr. 29. "Modlin" Dem Jahre 1853 war es vorbehalten, die Beschränkung in Bezug auf ,,Jekaterinaburg" • Nr. 30. Nr. 20. "Praga" die Verwendung der königlichen Offiziere zu Diensten des Stabes in Indien " Tobolsk" fortzuräumen. Die erforderlichen Einleitungen wurden am Anfange des Jah Also 12 Musketier-Regimenter, jedes zu 4 Bataillonen, demnach 48 res getroffen, der Etat der königlichen Regimenter in Ostindien zu diesem Musketier-Bataillone, nach dem Etat zu 1000 Mann ; jedes nach Abrechnung 3wet von 10 auf 12 Hptlt. erhöht und dadurch ein unwesentlicher Vortheilt des Kranken- und Kriegsabgangs zirka 900 Mann. gewonnen Die britischen Offiziere werden dadurch veranlaßt, sich mit den orien Die Jäger - Regimenter : Nr. 15. Nr. 21 . talischen Dialekten vertraut zu machen und die Eingeborenen, sowie ihre „Aleropol" Ochozf" Nr. 22. Nr. 16. ,,Ramschatka" Gebräuche und Sitten genauer kennen zu lernen, was bisher nur zu literariKrementſchuk “ Nr. 17. Nr. 23. "Ukraine " schen Zweken oder aus ethnografischer Neugierde geschah. Gleichzeitig sind "Brjansk “ Nr. 24. Nr. 18. „Objeffa" durch diese Anordnung mannichfache Beschwerden der königlichen Offiziere be- ,,Orloff“ 29. Nr. Nr. 19. lin „Lub " seitigt und ihren Talenten und Bemühungen Felder eröffnet worden , auf de- " Tomsk“ Nr. 30. Nr. 20. "Samosk " : ,,Roliwan " nen sie bisher nicht zu glänzen vermochten.

Also 12 Jäger-Regimenter, jedes zu 4 Bataillonen, demnach 48 Jäger Die Miliz ist im verflossenen Jahre nicht allein der Zahl nach ver mehrt, sondern auch durch sorgfältige Ausbildung und zwekmäßige Disziplinis (leichte Infanterie- ) Bataillone , nach dem Etat zu 1000 Mann ; mit Kran rung in ihrer Tüchtigkeit verdoppelt worden. Wir haben jezt das Material fen- und Kriegsabgang zirka 900 Mann. Die Scharfschüzen-Bataillone Nr. 3, 4 und 5, Etat 1000 Mann. zu einer großen Reservearmee, die alljährlich mehr und mehr tüchtig werden Kavallerie. wird und in der Stunde der Gefahr Englands Schild und Schwert bilden kann . Schwere Kavallerie und Dragoner befindet sich kein Regiment in den Mit Rüksicht auf die Nothwendigkeit der Bildung einer Reservearmee haben wir den Erlaß eines Befehles erwartet, der die vor der Promulgazion Donaufürstenthümern . des Gesezes über die beschränkte Dienstzeit (Limited Service Act) eingetre Uhlanen- Regimenter. Nr. 8. „ Olvierol" Nr. 5. tenen Mannschaften in gleiche Lage mit denen stellt, die mit dem Jahre 1847 W Litthauen " Nr. 9. g Nr. 6. in den Dienst getreten sind, wenn die ersteren in der Miliz oder den enrol "Volhynien" "Bu " Nr. 10. Nr. 7. lirten Pensionären für jedes Jahr, das sie noch bis zur Vollendung ihrer " Woßnessenst" „Odeffa " 21jährigen Dienstzeit zurükzulegen haben, zwei Jahre dienen. Husaren Regimenter. Nr 8. Nr. 5. Mariapol" Wir hegten die Heffnung, daß die Armee durch ein Brevet erfreut # „Jsum" . "Iſum Nr. 9 . werden und daß der Oberbefehlshaber des Heeres die im Inlande, wie in den 11 Weiß-Rußland" Nr. 6. „Achtirsk“ Nr. 10. ,,Alexandrinef " • Nr. 7. Kolonien befindlichen Vakanzen ausfüllen würde, sed disaliter. Niemals " Pawlograd" seit 1815 befand sich die Liste der Generale in einem so beklagenswerthen Also 6 Uhlanen- und 6 Husaren -Regimenter ; zusammen 12 Regimenter Zustande, als gegenwärtig . Wir suchen vergeblich Männer, deren Körper leichter Kavallerie, jedes zu 8 Eskadrons und 1200 Mann. kraft sie zur Ertragung der Fatiguen eines Krieges befähigt, ja wir können Rosaken. 16 Regimenter ; die Nummern sind uns nur theilweis bekannt, jedes sogar nur wenige bezeichnen, deren Frische und Alter sie zum Friedensdienste geeignet erscheinen läßt. Die leidige Geldfrage hat den besseren Zustand ver Regiment zirka 600 Mann,

107 Artillerie. 7 Posizione-Batterien. 17 leichte Fuß- Batterien . 6 reitende Batterien (Nr. 5 , 6, 7, 8, 9 und 10). Sappeurs. 3 Bataillone (Nr. 3, 4 und 5) . Die Divisions.Generale heißen : 8. Infanterie- Division General-Lieutenant Selwan. 9. Infanterie-Division General-Lieutenant Samarin. 10. Infanterie- Division General-Lieutenant Semenoff. 11. Infanterie-Diviſion General-Lieutenant Pawloff. 12. Infanterie- Division General-Lieutenaut Liprandi. 15. Infanterie- Division General-Lieutenant Marin. 3. leichte Kavallerie-Division General-Lieutenant Grotenjelm. 4. leichte Kavallerie- Diviſion General- Lieutenant Nierod I.

5. leichte Kavallerie- Diviſion General Lieutenant Fischbach.

Tages - Nachrichten.

die Verpflegung so vieler Truppen in dem von allen Nahrungsmitteln beinahe entblößten Rumelien und Bulgarien vor Beginn der Ernte beinahe unmöglich ist. General Bara: guay sandte hierauf ein motivirtes Gutachten nach Paris, und man hält für gewiß, daß, wenn Hilfstruppen aus Toulon nach der Türkei gehen , dies auf der Wasserstraße nach einem türkisch albanesischen Hafen geschehen wird , von wo sie dann in das Innere der Türkei gegen Sofia abmarſchiren . Ueber die Haltung der Serben mußte Izzeth Pascha aus Belgrad beruhigende Versicherungen nach Widdin gesendet haben , denn die Mehrzahl dir bei Florentin konzentrirten Truppen wurden bis auf eine Flankenbrigade aus den schlechten Bequartie-` rungsorten nach Widdin gezogen In lezterer Stadt wird der beim Fürsten von Serbien sich befindliche Generaladjutant des Sultans Cthem Pascha erwartet z während seiner Anwesenheit gedenkt er auch die Posizion Kalafat zu besichtigen, wo ihn Achmet Pascha, welcher unter der Leitung des k. k, österr. F. M. L. Baron Hauslab seine militärische Ausbildung in Wien erhielt, empfangen wird. Vom Kriegsschauplaze in der kleinen Walachei ist nur zu berichten , daß alle transportablen Kranken und sonstige Rekonvaleszenten nach Slatina in das Hauptſpital gebracht wurden. Seit einigen Tagen sieht man türkische Arbeiter mit der Befestigung der Verschanzungen der Insel zwischen Kalafat und Widdin beschäftigt. Die neue Pla cirung der Geschüze wird unter der Leitung des Artillerie - Vicedirektors bewerkstelligt, welcher in der Geſellſchaft des Oberfeldherrn Omer aus Schumla in Widdin eintraf. * In der Nr 48 von 15. Juni 1853 hatten wir das vortreffliche Wirkchen des Oberlicuts . Ebersberg, „ Soldaten Ehr' und Pflichten“ nach Verdienst be sprochen und freuen uns heute bekannt geben zu können, daß dasselbe eine weit begrün dete Verbreitung gefunden, denn schon in einigen Tagen wird die zweite Auflage die Presse verlassen. Diese zweite Auflage, welche uns Gelegenheit bieten soll, in ein Na heres einzugehen ist Sr. f. f. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn EH. Ludwig (Josef Anton), f. f. F3M. c. 2. ehrfurchtsvollft gewidmet und vom hohenUnterrichtsministerium den Lehranstalten empfohlen worden. -

F. (Wien , 14. Februar.) Vom Kriegsschauplaze. Bekanntlich wurde die Zernirung der türkischen Posizion Kalafat von den russischen Truppen mit todesmus thiger Aufopferung nach vielen blutigen Gefechten mittelft einer Rechtsschwenkung, deren Stüzpunkt die Brigade Bellegarde auf der Straße bei Cetate bidete, ausgeführt. Diese Flügelbrigade wurde einigemal von den ausfallenden türkischen Truppen überrascht und mußte daher ansehnlich verstärkt werden. Während des mihrere Tage anhaltenden flür mischen Regenwetters Anfangs Februar mußte die erfte Linie der Zernirungstruppen mit * Poft - Reise - Karte des österr Kaiserreiches. Nach der neuesten ten im Moraste aufgestellt werden, und erst einige Tage später, nach dem Eintritte eines politischen Eintheilung und den besten Hilfsquellen entworfen und gezeichnet von Josef leichten Froßtes und heiteren Wetters wurden rasche Höhlen in die Erde gegraben, um 3akowsky, Beamten der f. f. Zentral-Buchhaltung für die KommunikazionseAnstalten. dort mehr mit menschlichem Elende, als mit erbitterten Feinden zu kämpfen. Was ist der Dazu der Telegraf, eine Nichtschnur bei Benuzung der elektro magnetischen Telegrafen Sturm einer Schanze gegen den Todesmuth des russischen Soldaten beim Graben dieser des deutsch-österreichischen Telegrafen-Vereins. Mit einer Karte sämmtlicher Linten und Erdhöhlen mit dem Gefühle, daß er dort dem Sumpffieber zum Opfer fallen werde, wenn Stazionen , nebst erläuterndem Tert. Graz 1854 , Verlag von J. F. Kaifer in Graz. ihn auch die feindliche Kugel verschonte ? Die Neugestaltung des großen schönen Desterreich hatte auch das Bedürfniß einer , diese In ter neueren Geschichte Rußlands ist uns kein Feldzug bekannt, wo mehr Muth, Neugestaltung versinnlichenden und in ihr orientirenden Karte fühlbar gemacht. Unser Ausdauer und Hingebung Seitens der Offiziere und des gemeinen Mannes entwifelt thätiger Mitbürger, Hr.J. F. Kaiser, hat den Eintritt dieses Bedürfnisses alsbald begriffen worden wäre, als in der Winterkampagne 1853-54 an der Donau. In ähnlicher und das Erscheinen der oben bezeichneten Karte so wie des Telegrafen bewirkt. Allein Lage, wie vor Kalafat befinden sich auch die anderen ruffischen Truppen, welche die das Bedürfniß ist nicht nur begriffen , sondern es ist auch allen vernünftigen Ansprüchen Uebergangspunkte an der Donau zu vertheidigen haben, eine Vertheidigung , die sehr ers an Befriedigung des Bedürfnisses vollkommen entsprochen. Die Karte zeichnet sich aus schwert ist, weil das linke Ufer vom rechten (türkischen) dominirt wird. durch Genauigkeit und Vollständigkeit. Zeichnung und Stich sind trefflich , die Ausstat= Von diesen Uebergangspunkten stud nur die Furthen bei Silistria und Mus tung ist gefällig und der Preis höchst mäßig. turni durch stärkere Verschanzungen, jene bei Braila durch die Festung selbst gest chert. Auf den anderen Punkten der ersten türk. Vertheidigungslinie sezen die türkischen Streifkorps unermüdet über tie Donau, und loken die Ruffen aus ihren Erdhöhlen hers aus. Und wenn sich dieſe anſchiken über den läftigen Gegner_herzufallen, treten die Personal Nachrichten. Türken schon wieder den Rüfzug ans jenseitige Ufer an. -- Eine solche bedeutendere Streiferei wurde in den ersten Tagen d. M. bei Olteniza ausgeführt, wo es dem Mah Ernennungen und Eintheilungen. mud Paſcha gelang, sich auf der dortigen Donau-Insel, als dem Pivot des Uebergangs- Georgi, Eduard, Titular-Oberstlt. aus den Pensionsstande, wird provisorischer Kom mandant bei der Alt-Ofner Monture-Kommiſſion ; Kielhauser, Konrad, Major punktes festzusezen . Den Versuch, sich auf irgend einer Stelle des linken Ufers in der und Kommandant der Alt-Ofner, wird Kommandant der Brünner Monturs-Kom großen Walachei zu verschanzen, wurde von den Türken seit dem Beginne des Winters nicht gemacht Der Angriff auf die mittlere Insel vor Giurgewo wurde aber von mission; Pokorny, Alois, Major und Stazions-Kommandant zu Bruf an der Leitha, erhielt den Oberstlt. - Charakter ad honores ; Haan, Christof, Verpflegs: dem Festungskommandanten Said Pascha aus Ruftschuk wiederholt ausgeführt. Die Ge Verwalter, wird Ober- Verpflegs-Verwalter zweiter Kl. bei dem 2. Armee-Kom treideschiffe der österr. Angehörigen, welche im Hafen von Giurgewo vor Anker liegen, mando mit Vorbehalt des Nanges für seine zur Beförderung geeigneten Vormänner. haben durch die Beschießung dieser Posizion keinen Schaden erlitten. Auch dieser zweite Ordensverleihungen. Angriff dürfte aber für die Türken unglüklich ausgefallen sein, weil deſſen Mustapha Pa scha nur oberflächlich erwähnt, und das Dampfschiff übel zugerichtet in den Hafen unter Den königl. preuß. rothen Adler - Orden 1 Kl. erhielt : FML. Freiherr von Zobel und denselben Orden 3. Kl. Oberflt. Adolf Freiherr von Wimpffen halb von Rustschuf einlief. des Graf Degenfeld Inf. Reg. Es ist nicht zu verkennen, daß die Lage der ruffischen Operazions-Armee eine eigenthümliche ist. Im Often, auf der bulgarischen Halb -Insel Dobrudſa, erhält Halim Das Ritterkreuz des königl. Hannoverischen Guelphen Ordens : der Oberstlt. Josef Graf allenberg, des Kaiser Franz Josef Dragoner-Reg. Pascha, einer der besten türkischen Heerführer, täglich Verstärkungen und nicht etwa auf der in jeziger Jahreszeit ganz unpraktikabel gewordenen Straße, die am Gebirgsfuße des Das Kommandeurs Kreuz des päpstlichen St. Gregor - Ordens : der Oberstlt. Georg Mestrovich, des Kaiser Franz Josef Inf. Reg. Balkans von Aidas nach Prawadu führt, sondern auf der Wafferſiraße aus den Häfen des schwarzen Meeres, wohin die türkischen Truppen auf den Schiffen der vereinten Flotte Das Ritterkreuz 1. Kl. des großherzoglich hessischen Ludwig - Ordens : der Artill.-Major Anton Jüptner. gebracht worden. Die russischen Zuzüge aus Beffarabien werden daher nicht , wie man irrthümlich glaubt , in die große Walachei dirigirt , sondern in das Flußgebiet zwischen Deu Fürßlich hohenzollern'schen Haus - Or den : dir Hauptm. Adolf von Wolter, des Genie-Stabes. den Szereth und den Pruth zur Verstärkung der Brükenköpfe Braila und Galacz In einem ähnlichen Irrthume sind diejenigen befangen, welche da glauben , ein engliſch-fran- | Den königl. preußischen rothen Adler - Orden 3. Kl.: der Hauptmann Kafimir von Gintowt, des Prinz von Preußen Inf. -Reg. zösisches Hilfskorps werde in einem Hafen des Bosporus landen , um die Vertheidigung der Balkankelte mit den türkischen Reserven zu übernehmen. Der zum Minister neuestens Das dem herzogl. sachsen-erneftiniſchen H a us - Orden affiliirte filberne Vers ernannte Mehmet Pafcha, bisher Gouverneur von Adrianopel hat davon abgerathen, weil dienstkreuz : der Unterlt. im Armee- Stande Friedrich Wilhelm Donauer

Angekommen in Wien. (Am 11. Februar. ) Herr FRk. von Trattner, von Znaim (Stadt Frankfurt). -- Herr FML. Baron Allemann, von Wr.-Neustadt (Stadt Nr. 138) . Die Oberste : # Graf Hodiz, vom 6. Hus.-Reg., von Troppau (Start, ungar. Kron), Hartung, vom 23. JR. , von Josefstadt (Jägerzeil Nr. 36) . - Major von Rosenzweig, vom 10. Gend. Reg., vom Agram (Stadt, ungar. Kron). - Die Hptlt.: von Friedberg, vom GOMSt., von Prag (Lard straße Nr. 279),- Foßet, vom 46. JR., von Brünn (Jågers zeil Nr. 532). Die Rittm.: Baron Bechtold, bom 8. ühl.Reg., von Ruma (Leopoldstadt, goldenes Lamm), Hildenbrand, vom 4. Kür. Reg., von Moor (Lantstraße Equitazion), Graf Harrach, vom 6 Hus. Reg. } von 1 ཟི ཙྪཱ ། Troppau (Stadt, Nr. 362). (Am 12. Februar.) Hvim. v. Geppert, vom 43. IN., von Königgräs (Stadt Nr. 875).

(Am 13. Februar.) Die Majore : Graf Coudenhove, vom 1. Uhl -Reg., von St. Giorgen (Matschakerhof), ― Graf Lamberg, Flügel-Adjutaut, von Pesth (Stadt , H. Karl-Hotel). Die Hptlt.: v. Simon, vom 21. JR., von Prag (Leopoldstadt, weißen Rose), -- Walter, vom 27. JR., von Wr.-Neustadt (Stadt , Dreifaltigkeit) , - von Vaß. vom 36. Inf. Reg., von Pefth ( Stadt, Kaiſerin von Desterreich), -- von Polivka , vom 20. JR., von Peſth (Stadt Nr. 312). -- Die Rittmstr : von Kostin, vom 4. Hus. Reg., von Chraft (Hotel Daum), Spur, vom 2 Kür.- Neg., von Dedenburg (Alservorstadt, gold. Hirschen), v. Rosenfeld, vom 5. Uhl.-Reg., von Graz ( Leopolds ftadt Nr. 517) . (Am 14. Februar ) Oberstlt.: Fürst Taris, vom 7. Uhl. Reg., von Prag (Leopoldstadt, gold. Lamm). - Major Baron Deynhausen, in Pens., von Nimburg (Matschaker Hof). ― Spim. v. Weber, in Peus.. von Theresienstadt (Leopoldstadt, Nazional-Hetel). Die Rittm.: v. Czerghoe,

in Pens., von Preßburg (Stadt Nr. 1106), Schwarz, vom 6. Kür. Reg. , von Auspiz ( Stadt, König von Uns garn), Fürft Windischgräß, vom 10. Uhl -Reg. Bon Neuhäufel ( Stadt, eigenen Palais), Ebenberger, vom 9. Hus. Reg. , von Austerlig ( HotelsMunsch). Abgereiset. (Am 11. Februar.) Herr Feldmarschall-Lieut. Graf Fe | Яetits, nach Dedenburg. Die Hptlt.: Baron Leutsch, in Penf., nach Prag, - v. Liederer, vom 26. JR., nach. Ofen. -- Rittm. GrafSiemiensky , vom 6. Hus. - Reg. , n. Lemberg. (Am 12. Februar. ) Herr GM. Graf Chamare, nach Modena. - Major Hayduk, vom 22. Inf. Reg., n. Press burg. -- Die Hptlt.: Baron Kleudgen , vom 46. JR , n. Brünn, - Moraus, vom 24. JR., nach Pesth, v. Sartorius, in Pens , nach Linz, Graf Zebwiz, vom 48. JR., nach Troppau. -Rittm. Graf Roziebrotzky, vom 2. Uhl. Reg. nach Befth.

108

} (Am 13. Fibrxar. ) Die Majore : Baron Piret , Dom Soeben ist erschienen : 47. JN., nach Brünn, Baron Marburg, vom 4. Uhl. Reg., nach Mediasch. Die Spilt.: v. Mez , vom 13. Jäger-Bat., nach Graz, Graf Pozza, vom Genies Stab, nach Ragusa, - Busette, vom 27. JR., nach Ofen. -öſterreichiſchen Militär: Almanachs Rittm. Kunz, vom 11. Gend. Reg., nach Laibach. 1854, Am 14. Februar ) Oberstlt. v. Zimburg, in Penf., n. redigirt von Leipnik. - Major Baron Ebner, von der Gente-Akade A. Dub, f. f. Oberlieutenant. mie, nach Znaim. Die Hptlt.: v. Jakob, vom 3. Juf. Dierkes, vom Genie- Stab, nach Taschenformat 192 Seiten, Preis 30 kr. KM. mit franko Postversendung nach allen Richtungen Reg., uach Krems, der Monarchie 36 fr. KM. Hainburg . ---- Rittm. Haydmann, vom 8. Uhlanen-Reg , nach Ruma. Im Allgemeinen ist die Anlage des Almanachs jener vom vorigen Jahre gleich gehalten, hie und da aber wesents liche Verbesserungen vorgenommen worden. Eine Skizze der militärischen und politischen Verwaltung der Türkei wird Ein Lieutenant 2. Kl. eines ungarischen Inf. Reg., als zeitgemäß besonderes Interesse erregen ; ebenso ist die Auswahl der verschiedenen Uebersichtstabellen eine sehr praks mit Tausch einen sucht 1852 tische zu nennen. Der Militär-Schematismus, sämmtliche Herren Stabsoffiziere enthaltend, ist bis Ende Dezember v. mit dem Range vom August einem Herrn Kameraden eines Hus. -Reg., Briefe ersucht | I. berichtigt. man poste rest. Theresienstadt unter der Chiffre A. K. Cs Ist in der Verlagshandlung von LeopoldSommer in Wien , Stadt, Doro theergaffe Nr. 1108, sowie in allen Buchhandlungen zu haben. Der (2) (8)

russisch - türkische

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Lbbana d

Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. ――――― Druf von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichischer

Beitschrift für

Nro. 14 .

Samstag,

Soldatenfreund .

militärische

den

18.

Intereſſen .

Februar

1854.

VII. Jahrgang.

Mehrseitig geäußerten Wünschen entsprechend, eröffnen wir vom 1. März bis Ende Juni d . J. ein viermonatliches Abonnement auf unser, durch die " Mittheilungen vom Kriegsschauplaze" in lezterer Zeit nicht nur von der vaterländischen, sondern auch von der aus ländischen deutschen, der französischen und englischen Preffe, häufig benüztes Blatt, und ersuchen den Betrag auf jene Zeit mit 2 fl. 54 fr. K. M. an unser Komptoir (Wollzeile Nr. 774) franko zu senden.

Die Belagerung von Rom durch die Franzosen im Jahre | ftet und dafür, gegenüber der zu stürmenden linken Flanke, hinter der süd 1849 . lichen oder ersten Aurelianischen Mauer bei der rechten Bastionsflanke cine Batterie auf vier Geschüze erbaut , deren verheerende Wirkung gegen die (Fortsezung und Schluß.) 140 Meter vor ihr debouchirende Sturmkolonne voraus zu sehen war. Um Vom 28. Juni an wurde die Trancheewache statt, wie bisher, um 4 den Geschüzen dieser Batterie freies unbehindertes Feld der Wirkung zu erst um 6 Uhr Abends abgelöst. laffen, hatten die Vertheidiger in dem Bastions -Terreplein rechts seitwärts An demselben Abend waren zwei Bataillone Infanterie, eine Sappeur- der Batterie sich in Trancheen logirt, so daß das gekreuzte Feuer aus klei Abtheilung und 25 Chasseurs à cheval nach Tivoli entfendet worden, um nem Gewehr und Geschüzen von den zwei Schenkeln des eingehenden Win die dortige Pulvermühle zu zerstören , die täglich 1300 Kilogramm Pulver kels die eingedrungene Sturmkolonne vernichten mußte. Um sodann das nach Rom geliefert hatte. Man fand daselbst mehrere Zentner fertiges Pulver, eine ziemliche Menge von Salpeter und Schwefel, warf Alles ins Wasser und zündete die Fabrik an. (Konnte das nicht früher geschehen ?) Während dessen konnten die Tranchee-Arbeiten auf dem Hauptwall, wegen des heftigen Flinten- und Geſchüzfeuers von den Aurelianischen Ab schnitten und den inneren römischen Trancheen , nur in sehr beschränktem Maße fortschreiten ; außer dem Hauptwall waren die Fortschritte zwar rascher, aber immer noch in so ferne ungenügend, als man die Alignements der Tran cheezweige nicht über die Mitte der Kurtine 7, 8 und über die Posizion von V. Vascello, welche beide noch im feindlichen Befize waren, hinaus dirigi ren konnte. Auch hielten sich die Römer noch außerhalb des Hauptwalls in mehr anderen Tranchee-Aufwürfen, woraus man sie nur fukzessive ver. treiben fonnte. So war man in der 24. Nacht ( 27. zum 28. ) von Maison Blanche rechts nach den Grabenrand vor der Kurtine 7, 8 vorgegangen, hatte hier die verlassene römische Tranchee erreicht und für den Angriffszwek umgestaltet, auch noch einen 40 Meter langen Schlag in der Richtung nach V. Vascello vorgetrieben und gegen die Enfilade gedekt, jedoch den am linken Flügel der Attake von Casa Giacometti angefangenen Schlag , wegen des Feuers aus der römischen Tranchee vor V. Vascello und von Bastion 8 aus, nur unvollkommen bewerkstelligen können . In Fortsezung der in der vorigen Nacht vor dem rechten Flügel der vierten Parallele ausgehobenen Trancheen brachte man in der 25. Nacht (28. zum 29. ) den mit der linken Face des Bastion 8 gleichlaufenden bei 120 Meter davon abstehenden mittleren Theil mit der Zurüfbiegung, vorne vorbei der Villa Vascello , und mit Benüzung der dort verlassenen römischen Trancheen den linken Flügel der fünften Parallele vor der Fronte 7, 8 zu Stande. Gleichzeitig wurde daraus mit der Richtung auf den lin fen Schulterpunkt des Bastion 8 und en crémaillère direkt vorgebrochen und dieser Schlag ausgehoben, um die ftürmenden Truppen von da unmit telbar an die Flankenbresche zu führen. In Voraussicht, daß die Verbauung dieser Bresche von Casa Savo relli hinter der Kehle des Baſtion 9 sehr erschwert werden könne, und da man am 29. Juni wahrgenommen, es arbeite der Feind an einem Abschnitt hinter dem Orillon der in Bresche gelegten Flanke , erhielt die Batterie 14 den Befehl, jenes Haus unhaltbar zu machen und den Orillon stärkstens zu beschießen. Nachdem die Batterie Anfangs mit ihren drei Geſchüzen das Haus sehr beschädiget hatte, sezte sie dieses ihr Feuer nur mehr mit einem Geschüs dagegen fort, und unterhielt nun mit den zwei anderen Flügelge schüzen ein so lebhaftes Feuer gegen den Orillon , daß dieser um 3 Uhr Nachmittags fast ganz in Bresche lag. Die Batterie feuerte jezt langsamer und nur, um die Bresche gangbarer zu machen ; am Abend hielt man fte in ihrer ganzen Ausdehnung vraktikabel. Außer dem Geschüzfeuer vom Bastion 9 gegen die Batterie 10 am linken Flügel der Attake, und von der Batterie bei S. Alexis am linken Ufer gegen die diesseitige Batterie 2 am äußersten rechten Flügel brachte der Feind an diesem Tage (den 29.) noch auf verschiedenen Punkten Felds geschüze in Verwendung und schoß damit viel gegen die Kommunikazionen Des Belagerers . Vorbereitungen des Vertheidigers gegen den Sturm. Derselbe hatte sich im Bastion 8 zu einem hartnäkigen Kampf

fleine Gewehrfeuer von zwei Aufstellungslinien statthaft zu machen, hatten fie von dem linken Flügel der Batterie aus die Bastionskehle retranchirt, diese Tranchee an das hinter der linken Bastionsflanke befindliche zerstörte Haus Cafa Merluzzo geftüzt und so mit jenen früher ausgeführten Gegen approchen verbunden, welche von dem genannten Haus bis zur Mitte der Kurtine 7, 8 sich hinziehen . Ebenso hatten sie nahe am Saillant hinter der linken Bastionsface einen 6ekigten Bavillon , den die Kanonen des Be= lagerers nicht hatten zerstören können , stark befestiget und zum rechten Flü gel- Stüzpunkt der obigen ersten Trancheen gemacht. Disposizion des Generalen Vaillant zum Sturm. Sechs Elite-Kompagnien , zu zwei Kolonnen abgetheilt , werden am 29 Abends zum Sturm fommandirt , die eine Kolonne zum Angriff, die andere zur Reserve. Jede Kolonne von drei Kompagnien erhält einen In genieuroffizier und 30 Sappeure. Die Angriffskolonne steht um zwei Uhr Morgens am Fuße der Bre sche des Bastion 7 (fich unten Anmerkung) und begibt sich auf das gege= bene Zeichen ohne Geräusch nach der Bresche des Bastion 8 . Dieser Kolonne folgt die Arbeiter-Abtheilung von drei Elite-Kom pagnien mit Körben zum Bau des Logements. Dabei befinden sich eben falls 30 Sappeure. Kurz vor dem Eindringen der Angriffskolonne in den Bastion 8 macht eine dritte Kolonne von drei Elite-Kompagnien und 80 Sappeurs einen Ausfall aus der Verbauung des Bastion 7 auf dem Hauptwall. Zwei die ser Kompagnien stürzen sich auf die römischen Trancheen und tödten Alles, was sie finden, während die dritte Kompagnte im Sturmlauf die Kehle des Bastion 8 umgeht und die vier feindlichen Geschüze nimmt. Die 2 ersten Kompagnien sammeln sich wieder in der Verbauung des Baſtion 7 , bereit von Neuem vorzugehen, wenn der Feind die Offensive ergreifen sollte. Wenn die Arbeiter die Körbe füllen, zieht sich die Angriffskolonne hinter fte zurük , wofür auf dem rechten und linken Flügel der nöthige Raum gelassen werden muß. Die Reserve-Kolonne steht um zwei Uhr Morgens im Graben vor der Kurtine 7, 8. Sollte aus dem Pavillon- Gebäude hinter der Flanke geschossen wer den, so ist in dasselbe einzudringen , Alles niederzustoßen und dann gleich wieder zu verlassen, um den vielleicht vorhandenen Minen auszuweichen. Vertheidigt der Feind das Gebäude nicht, so soll es nicht gleich betreten werden. Einige Geschüze der Batterien 11 und 12 werden mit Kartätschen ge= laden, um den Feind zu beschießen, wenn er offensiv würde. Oberstlieutenant Espinaffe erhält den Befehl über sämmtliche vier Ko lonnen. Jede Elite- Kompagnie muß wenigstens 100 Mann stark und voll ständig mit Ober- und Unteroffizieren versehen sein. Zur Unterstützung wird die Trancheewache um ein Bataillon und eine Jägerkompagnie verstärkt. Wie man aus dem Inhalt der vorstehenden Disposizion ersteht, ist der glükliche und möglichst wenig Menschenleben kostende Erfolg auf die schnelle Umgehung der Bastionskehle und Wegnahme der feindlichen Batte rie, mithin in der Hauptsache auf die Ausführung deffen begründet , was der von Bastion 7 aus auf dem Hauptwall vorbrechenden Kolonne anbe fohlen ist.

Anmerkung. Wenn man die über 300 Meter weite Entfernung gerüs des Fußes der Bresche an der linken Face des Bastion 7 zur Bresche in

110 der linken Flanke des Bastion 8, sodann die Verlegung des Grabens 7, 8 vor der linken Face des Bastion 7 (gewiß eine große Vorsicht) gegen allen durch die Batterie 14 am Fuß des Saillant des Bastion 7 und die Auf fällige Offensiv-Unternehmungen des Feindes. Dem Befehle gemäß war der General Guesviller in der Nacht des stellung der Reserve im Graben vor der Kurtine 7, 8, endlich den Umstand Sturmes vom 29. zum 30 mit drei Bataillonen , einer Sappeurkompagnie bedenkt, daß die in der 25. Nacht mit der Richtung nach dem linken Schulz terpunkt des Bastion 8 en crémaillère ausgeführte Tranchee , laut Seite und vier 12-Pfündern auf die Höhen nahe von V. Borghese vorgerüft. 128 des Berichtes, ausdrüklich für den Zwek beftimmt war , die stürmen Seine Artillerie fuhr gegen 900 Meter von Porta del Popolo auf, eröff den Truppen möglichst nahe an der Bresche zu halten, so scheint die obige nete das Feuer eine Stunde vor dem Beginn des Sturmes und unterhielt Angabe der Aufstellung der Sturmkolonne am Fuß der Bresche in Bastion es bis 3 Uhr Morgens. Die Artillerie des Plazes erwiderte lebhaft, ohne sonderlich zu schaden. Gegen Tagesanbruch kehrte die Kolonne in ihre Bi 7 irrig zu ſein vouaks bei Ponte Molle zurük. Ertürmung des Bastion 8 in der Nacht vom 29. zum 30. Auf der entgegengesezten oder südlichen Seite wurde der Stadttheil Juni. hinter Porta und Basilika S. Paolo aus den Marine- Geschüzen mit Ku Vor Anbruch der Nacht fiel ein heftiger Regen, überschwemmte die geln und Granaten während des Sturmes beschoffen , um die Vertheidiger Trancheen, verursachte deshalb einige Verwirrung unter den Truppen und die Verzögerung des Sturmes ; indeffen war man um 2 , Uhr Morgens, zu beunruhigen. In derselben Nacht hatte der Feind mehrere kleine Bar fen mit Brandstoffen, Pulver, Glasgranaten c. in der Tiber herabgelas als es eben zu tagen begann, bereit. Mittlerweile hatten die Mörser-Batterie 5 , die Bresche- Batterie 14 , sen ; ste wurden aber durch schräg darüber gespannte Seile nach dem rech= die drei Batterien 11 , 12 , 13 auf dem Hauptwall ihr Feuer die Nacht ten Ufer geleitet und die Brander von den Pontonnieren und Matrosen das hindurch bis zwei Uhr Morgens unterhalten , um die Vertheidigungsarbei- | selbst ausgelöscht. Die Erstürmung hatte stattgefunden unter der prachtvollen Beleuchtung ten zu hindern . Die auf dem Hauptwall vorgehende Kolonne als solche, welche den der Kuppel der Peterskirche zufolge des jährlichen Gebrauches, als Nach wichtigsten Theil der Unternehmung auszuführen bekam, hatte sich in zwei feier des Gedächtnißtages S. Petri am 29. Juni den Dom zu illuminiren. Der Verlust der Römer bei dem Sturm betrug gegen 400 Mann, Abtheilungen zu zwei Kompagnien und 15 Sappeurs , dann eine Kompa→ die Kanoniere meistens bei ihren gnie und 15 Sappeurs formirt, erstere unter der Anführung des Inge, welche herum zerstreut auf dem Terrain nieur-Lieutenants Briere , die zweite unter der des Ingenieur-Haupmann Geschüzen getödtet lagen ; jener der Franzosen belief sich an Todten auf 1 Prevost. Sie erhielten zuerst den Befehl zum Vorbrechen aus dem Bastion Offizier und 18 Mann, an Verwundeten auf 7 Offiziere und 90 Mann. 7. Erst einige Minuten später gab der Chef des Generalstabs vom Inge- Sechs Geschüze wurden vernagelt oder sonst unbrauchbar gemacht. Nach beendetem Sturm am 30. Juni, sobald es Tag geworden, schof nieurkorps das Zeichen zum Sturm. Die Angriffskolonne erstieg, nebst einer Sappeur-Brigade, die Bresche ungeachtet des lebhaften feindlichen Feuers. Auf der Höhe angekommen, mußte sie durch eine nur zwei Meter breite Deffnung zwischen Casa Mer luzzo und den Ruinen des Drillon defiliren, wurde dadurch zwar aufgehalten, gewann aber doch unter allmäliger Ausbreitung festen Fuß auf dem Wallgang. Da ward ihr Anführer verwundet und die Kolonne wendete fich statt links, wie es befohlen war, um die Vertheidiger der Tranchee rechts der frontalen Batterie in Flanke und Rüfen zu nehmen, rechts gegen die Tranchee an der Bastionskehle. Hier stieß sie nieder, was sich vorfand, drang mit der Tete gegen das linke Ende der Batterie vor, wo sie mit dem Ingenieur-Lieutenant Briere der ersten Hauptwalls -Abtheilung zusammen traf, überſtieg mit einem Theil der Truppen die erste Aurelianische Mauer und stürzte sich auf die Gebäude, welche das Thor S. Pancrazio deken, der Ueberrest warf sich hinter die eroberte Tranchee der Bastionskehle und er # widerte das feindliche Feuer aus der Tranchee rechts der Batterie. Der die dritte Arbeiter-Kompagnie führende Bataillonschef Galbaud Dufour und Kapitän Regnault tracirten indeß das Logement von Casa Mer luzzo nach der Mitte der linken Face des Bastion 8 ; da fiel der Batail lonschef tödlich verwundet durch das Feuer aus dem kleinen Pavillon, der erst später von der Hauptwallskolonne eingenommen worden ist. Die, wie bereits erwähnt, aus dem Bastion 7 zuerst zum Sturm vorgerüfte Hauptwallskolonne hatte sich mit der ersten Abtheilung unter Lieutenant Briere rechts gewendet, stürmend auf die mehrgedachte römische Hakentranchee hinter dem Bastion 7 und Kurtine 5, 6 sich geworfen, Alles vor sich her niedergestoßen, darauf die erste Aurelianische Mauer überftiegen, und die Villa Spada dahinter angegriffen, ohne einzudringen, dann gegen die Frontalbatterie eingeschwenkt und sie genommen, nachdem die Verthe diger zerstreut oder getödtet worden waren. Wie aus dem Berichte hervorgeht, sollte die zweite Hauptwalls - Abthei lung unter Hauptmann Prevost die feindliche Batterie wegnehmen ; allein ſie wurde durch die Einnahme der auf ihrem Weg liegenden feindlichen Tran cheen hinter der Kurtine 7, 8 aufgehalten, kam deshalb später bei der Bat: terie an, und konnte nur mehr zu ihrer Eroberung mit beitragen. Von der Batterie aus wendete man sich endlich gegen die noch vom Feinde besezte Tranchee rechts im Bastion 8, stürmte den Pavillon, nahm bei 50 Mann gefangen und tödtete die übrigen. -Mit dieſem lezten Aft war der Bastion acht vollends eingenommen und der Bau des Logements gesichert. Bei Anbruch des Tages am 30. waren alle nach den Bastion acht ſehenden Fenster mit feindlichen Schüzen befezt , gegen deren Feuer man die längst der Aurelianischen Mauer zerstreuten Tirailleurs und noch zwei Kom pagnien der Reserve verwendete. Im Laufe des Tages traf man alle Vorkehrungen , um sich im Besiz des Baſtion 8 zu sichern ; auch war man mit Verlängerung einer Traverse der weggenommenen Batterie und Einrichtung des dortigen Raumes zu einem Logement über die erste Aurelianische Mauer vorgerüft. Außerhalb des Hauptwalls wurde von der Batterie 14 am Fuß des Saillant von Baſtion 7 auf der Grabenssohle ein Schlag gegen den Fuß der Kurtine 7, 8 vorgetrieben, um gedekt vor den Schüssen vom Bastion 9 zur Flankenbresche von 8 gelangen zu können ; gleichzeitig ficherte man den Rüfen der vorgenannten Batterie durch die Quer-Verbauung des Grabens

sen die Batterien auf dem Hauptwall gegen die römische Batterie bei S. Pietro in Montorio, wo der Feind noch einige Geschůze zeigte , aber nach einigen Stunden sein Feuer fast gänzlich verstummen ließ ; darauf richteten die Wallbatterien und die 15 Zentimeter- Mörser ihr Feuer gegen die Häu fer, wo feindliche Schüzen sich eingenistet hatten. Die Batterie 10 beschoß die allmälig fich formirende Bresche im Bastion 9, die Batterie 2 die Ge schüz. Aufstellung bei S. Alexis am linken Ufer. Troz des feindlichen Feuers gegen die Trancheen, besonders gegen das Logement in der weggenommenen Batterie an der Aurelianischen Mauer kam dieses sammt den nöthigen Traversen zu Stande. Der Feind stellte gegen Mittag das Feuer ein und sandte einen Parlamentär ab , der einen Waffenstillstand zum Wegschaffen der Todten und Verwundeten verlangte und 1 vom Tranchee- General auch bewilligt erhielt. Am Nachmittag verlangte der Plaz zu kapituliren . Nichts desto weni ger wurden die Angriffsarbeiten mit Eifer fortgesezt, fanden aber von Seite des Feindes keinen Widerstand mehr. In der 27. Nacht (vom 30. Juni zum 1. Juli) wurde vor der rechten Face des Bastion 8 außer dem Hauptwall in mehreren Zigzags gegen den Bastion 9 vorgegangen und von der Tete ein 110 Meter langer Schlag nach der Villa Vascello geführt, die der Feind stark befestiget, zur Spren= gung eingerichtet, auch mit Trancheen dahinter zur Sicherung des Rükzuges versehen, jezt in Folge der Erstürmung des Bastion 8 verlassen hatte. 2 Kompagnien Infanterie besezten die Villa. In der 28. Nacht ( 1. zum 2. Juli) rükte man in den zuvor erwähn= ten römischen Trancheen hinter V. Vascello bis auf 30 Meter von der linken Face des Bastion 9 vor und schloß sich auf dem dortigen Grabens rand parallel zur Face mit einem Waffenplaz ab, in welchem die Artillerie eine Breschbatterie anzulegen gedachte, wenn die Feindseligkeiten wieder be ginnen sollten. Die von der Batterie 10 an dieser Face bewirkte Bresche nämlich konnte nicht für gangbar gehalten werden, da diese 400 Meter davon entfernte Bat terie die Mauer nur in der halben Höhe hatte faffen können. Auch hatte man in der rechten Flanke des Bastion 8 eine Kontrebatterie gegen die linke Flanke des Bastion 9 auf drei 16-Pfünder anzulegen beschlossen und den Bau an= gefangen. Am 2. Juli Morgens waren die Trancheen zwischen V. Vascello und dem Bastion 9 vollendet, und auf dem Hauptwall von dem rechten Flügel des Logement an der Aurelianischen Mauer eine Tranchee nach der Efe des Gebäudes geführt worden, welches das Thor S. Pancrazio überragt. Man wollte damit , nachdem man bemerkt hatte, es führe hinter dem Thorge bäude eine Treppe nach der Straße hinab und sei schlecht bewacht, eine fichere Kommunikazion zum Gebäude haben, darin eindringen und so das Thor S. Pancrazio von rükwärts umgehen . Die Artillerie brachte zwei Mörser von 27 Zentimeter in den Bastion 7 und stellte sie neben die dortigen kleinen Mörser. Die Unterhandlungen wurden gegen Mittag von der römischen Mu nizipalität mit der Erklärung abgebrochen, die Bedingungen des kommandi = renden Generalen nicht annehmen zu können. Man ließ der Stadt einige Stunden Bedenkzeit für die Annahme des Ultimatums und wollte darauf das Feuer wieder beginnen. Die Batterie 10, dann die Nr. 11 , 12 , 13 auf dem Wall erhielten den Befehl, zum Feuern bereit zu sein.

fit

‫אן‬ Ungefähr zu dieser Zeit wurden die durch ihre rothe Kleidung kennt Allgemeine Bemerkungen über die Erziehung des Sol Saten *) . lichen Truppen der Legion Garibaldi durch andere römische Truppen ersezt (ein Vorzeichen ihres nahen Abmarſches) . Aus dem Spanischen vom Oberlieutenant Ebersberg ** ). In der 29. und legten Nacht (2. zum 8. Jull) bemerkte der Inge unter war, nteur.Major Frossard, daß der Bastion 9 nur schwach besezt I. suchte mit dem Lieutenant Guillemard die Bresche und fand, daß sie für J einzelne Leute gangbar sei. Nach der Ueberzeugung zur Unterſtüzung der Die Liebe zum Soldaten und zur ehrenvollen militärischen Laufbahn, Unterhandlungen möglichst weit vordringen zu müssen, erbat er sich vom in die ich sehr jung eintrat, ließ mich den Charakter (das Naturell) des spa Tranchee-General die Erlaubniß mit einer Kompagnie und einigen Sappeu- nischen Soldaten , die bezüglich seines Standes im Bolke vorherrschenden ren in den Bastion einzudringen. Der im Bastion die Wache haltende lombardische Sergeant hatte für den Fall, als die Franzosen die Ersteigung wagten, den Befehl , eine Salve zu geben und fich darnach zurükzuziehen . Es geschah nur das Leztere, und die Kompagnie besezte den Bastion. Indessen war es Nacht geworden und noch kein Befehl zum Beginn des Feuers gegeben, als ein Brief des Ober-Generalen dem Tranchee-Ge-

Ideen aufmerksam beobachten, und auf den Einklang sinnen, der sich zwischen dem im Heere vertretenen Geifte der Erhaltung und den jedes Mal lebhafs teren Wünschen der Völkerschaften ihre Gristenz durch Arbeit und Freiheit vom Soldatendienste zu verbessern, herstellen ließe. Gewöhnlich entwifeln sich bei Männern verschiedener Stände und Meinungen auch absolute , einander ganz entgegengesezte Grundsäze. Der Eine glaubt feft, daß die Gesellschaft ſehr gut ohne die bewaffnete Macht bestehen könne ; ein Anderer ſhingegen neral zu wissen machte, daß die Munizipalität von Rom erklärte, sie könne schreibt der Waffengewalt alle in den Reichen vorhandenen Elemente der in ihrer Lage unmöglich eine Kapitulazion abschließen, sie wolle aber der Größe zu : ein so arger Irrthum wird handgreiflich durch die Geschichte seit der ersten Bildung staatlicher Vereine widerlegt. Das militärische und das Gewalt sich unterwerfen und stillschweigend in die Befezung mehrerer Stadt thore und den Einzug der Franzosen für den folgenden Tag willigen. Der bürgerliche (Zivil) Element müſſen ſich die Hand reichen , müssen enge ver Brief befahl zugleich die Befiznahme des Thores S. Pancrazio. bunden mit einander gehen, um zu einem wahrhaft großen Erfolge zu gelan Der Major Frossard führte hierauf sogleich eine Jäger und zweigen ; so haben es auch fast alle erhabenen Heerführer, die unsterblichen Grün Elite-Kompagnien über die erwähnte fleine Treppe in den Rüfen von Porta der von Weltreichen , Alexander und Cäsar im Alterthume , Karl der Große S. Pancrazio und sezte sich mittelst einer Zugbrüfe mit der Befazung im im Mittelalter, Karl V., unser unsterblicher Kaiser und König, Ludwig XIV., Bastion 9 in Verbindung, stieg mit seiner um eine Kompagnie verstärkten Friedrich II. und Napoleon gehalten, große Feldherrn und Männer der Wise Kolonne die Villa S. Pancrazio hinab, durchbrach zwei Barrikaden, drang senschaft zugleich durch den besonderen Schuz, welchen sie derselben zu Theil Villa della Fornace in den Stadttheil Trastevere und kam bis werden ließen ; und es ist Zeit, der Ueberlegung der Filosofen zu empfehlen, durch die Villa

Ponte Sisto, wo der Feind bei Annäherung der Kolonne zwei Barrikaden verlassen hatte. Hier wurde die Jägerkompagnie zurükgelassen und die Ko- daß alle Kriege, welche die Menschheit betrübten, immer als Ergebniß den Be lonne stürmte weiter gegen die Höhe von S. Pietro in Montorio, die aber sinn einer Periode der Zivilisazion und der Größe der Völker im Gefolge hatten. Drei glorreiche Perioden der Geschichte will ich anführen, welche mittlerweile schon von dem Oberstlieutenant Leblanc genommen und mit 1 meine Behauptung mehr als hinlänglich bestätigen. Nie zeigte sich Rom Kompagnie besezt worden war. reicher, blühender und glänzender als unter der Regierung Oktavianus Au Es war beinahe Mitternacht. Nach Sicherung der genommenen Bo- guftus nach den blutigen Kriegen der Triumvirn , und nie ftrahte der Ruhm fizionen eröffnete ein Linien-Bataillon mit den Sappeuren die Thor - Einz der Wissenschaften blendender, die damals, durch Mäcenas beschüzt, durch ihre gänge, zerstörte die vor dem Thor S. Pancrazio die im Graben angelegte unsterblichen Fürsten Virgil, Horaz und Ovid vertreten waren. Es war das geblendete römische Batterie, sodann die in der Villa S. Pancrazio liegen- Abschiedsfest römischer Größe und Macht , als sich der Tempel des Janus den Barrikaden und schüttete die diesen Weg kreuzenden römischen Trancheen schloß und die hellleuchtende Sonne, welche die unterjochte Welt beschien, Am Morgen des 3. Juli konnte eine Division durch das Thor S. sich dem Untergange zuneigte. Pancrazio in Rom eindringen. Die neue Geschichte kennzeichnet sich durch den Sieg der königlichen In der nämlichen Nacht wurden auch die Thore S. Paolo am linken Gewalt über das Feudalwesen, nach den andauernden und zerrüttenden Krie und Portese am rechten Ufer von den Franzosen besezt. Das 36. Linien sen des Mittelalters und mit der Erfindung der Presse trifft die Epoche der Regiment drang durch das leztere Thor bis an Ponte di quattro Capri, Wiedergeburt und die Entdekung Amerika's zuſammen. wo es einen Posten aufstellte. Am 3. Juli um 5 Uhr Abends, gerade nach einem Monat der Bela geworbenen Belagerungs-Geſchüze. (Es find unter 24 Kanonen, 14 Mörser, 5 gerung, hielt der französische Obergeneral an der Spize der zweiten Divi Slük der erstern und 1 der leztern unbrauchbar, 7 Geſchüzröhre zur Verschraubung flon und seiner Kavallerie den Einzug in Rom. mit Zündstollen Reparatur bedürftig geworden.) f) Nachweisung der bei der Belagerung beschädigten Lafetten und verbrauchten Garibaldi mit seiner Legion von nahe 3000 Mann war schon am Munizion. (Es wurden 5 Lafetten zerbrochen, 9702 Bolls 3413 Hohlkugeln, 8. Morgens durch das Thor S. Giovanni auf der Straße nach Marino 147 Büchsenkartätschen- Stüfe, 32,550 Kilogramm Geschüzpulver, 694,295 Jnfans abgezogen und konnte von den ihm nachgesendeten französischen Truppen terie Patronen und 21,423 Frifzione- Schlagröhren zu Zündungen für die Feld nicht mehr erreicht werden. und Belagerungs-Artillerie verbraucht. ) Der Divisions.General Rostolan wurde am 3. zum Gouverneur der g) Uebersicht der von der Artillerie erbauten 14 Batterien mit der Zeit der Erbauung, ber Art ihrer Armirung und dem Beginn des Feuerns. Stadt ernannt am 4. Morgens das Kastell S. Angelo übernommen Die unter e) und f) blos summarisch angegebenen Daten find in dem Eingangs und besezt. genannten Hefte der preußischen Militär-Zeitschrift sehr zergliedert und umständ Der Verlust der Franzosen im Laufe der Belagerung betrug´an Tod lich aufgeführt. J ten 9 Offiziere 128 Mann, an Verwundeten 41 Offiziere 757 Mann. Dieses dem Direktor der Infanterie Generallieutenant Don Fernando Fernandez Schlußbemerkung. Wie man aus den lezten Vorgängen vom de Cordova, von dem königlich spanischen Hauptmann im 3 Infantes 80. Juni an ersteht, war der Muth der Vertheidiger durch den Sturm rie- Regimenté Don Calirto Junquera y Toral gewidmete und verfaßte Memoire wurde von dem genannten ausgezeichneten Generalen der „Re vom 29. zum 30. gebrochen ; die Mitteln der Vertheidigung waren nicht vista " zur Veröffentlichung übergeben, um dadurch demVerfasser einen ehrenden erschöpft, wurden aber nicht mehr angewendet *) . Beweis zu liefern, welchen Werth der oberste Vorstand seiner Waffe auf den Eifer und die Arbeitsamkeit jener Offiziere legt, welche durch ihr Wissen zu solchen Ars beiten befähigt werden. Die " Revista" fommt diefem Wunsche des Generallieus *) Die preußische Militär-Zeitschrift (Archiv für die Offiziere der königs tenants von Cordova mit um so größerer Befriedigung nach, als sie in dieſem lichen Artilleries und Ingenieurs Korps) bringt im 33. Band 3. durch den verehrten Heerführer angewandten Mittel auch wieder nur die fich in Hefte unter Nr. XIII. (Nachträge zur Belagerung von Rom) mehrere beachtungse allen seinen Handlungen spiegelnde vortretende Bevorzugung jener Offiziere ers werthe Ausweise, Uebersichten und einige Befehle des Divisions- General Dudinot kennt, welche durch Begabung und Erfahrung geschaffen find , zur Pflege der de Reggio als Kommandeurs en chef der Belagerungs-Armee vor Nom im Wissenschaft und Verbreitung tüchtiger und nuzbringender Kenntnisse das Ihrige Jahre 1849. Diese sind : beizutragen und der Militär-Literatur Achtung zu verschaffen. " a) Die Zusammensezung der Grpedizions-Armee des mittelländischen Meeres Zwei Rüksichten waren es vorzugsweise , die zur Uebertragung und Mittheilung (am 22. Mai 1849) mit dem Ausweise der während der Belagerung aus Frankreich dieser Ansichten bewogen. Erstens entrollen dieselben in ihrer Natürlichkeit gekommenen Verstärkungen an Mannſchaft und Geſchüzen ( eine 12-pfd. Batterie), und ungeschmüfter Darstellung dem denkenden und aufmerksamen Leser so daß die Armee am 3. Juli, beim Einmarsche in Rom 30,000 Mann Infanterie ein weit richtigeres und klares Bild von den inneren Verhältnissen und und 4000 Pferde zählte. 3uftånden im spanischen Heere, als jedes andere Buch, und zweitens bie b) Zusammensezung und Stärke der römischen Armee, womit lezterer die in tet sich dem österreichischen Vaterlandsfreunde die immer erwünschte Gelegenheit Nr. 3 des Soldatenfreundes 1854 angegebene Zahl von 33,760 Mann, darunter dar, bei jedem Abschnitte rükblikend und vergleichend mit dankerfülltem› 12,000 Bürgerwehren, bestätiget wird. Herzen anzuerkennen, was für unsere Armee unter der jezigen fegens c) Uebersicht des am 21. April 1849 zu Marſeille und Toulon eingeschifften reichen Regierung Großes und Herrliches in kurzer Zeit und unter zeit Artillerie Materiales. weise bedrängten Verhältnissen geschah ---- ein Vergleich , der dem In- und Aus d) Drei Befehle des Ober-Generals und zwar zum Beginn der Feindselig lande gegenüber nicht oft genug wiederholt werden kann. Es ist ja leider bekannt, keiten, zur Eröffnung der Trancheen und für den Sturm am 21. Juni 1849 -daß das Gute und Große immer nur zu leicht vergessen, oder nur als Schul mit einigen Busäzen und Modifikazionen im Vergleich der in Nr. 3 und 6 dieſes digkeit undankbar hingenommen, oder gar in gewissen Kreisen vornehm übersehen Blattes angeführten diesfälligen Disposizionen des Genie-Generalen Vaillant. G. wird e) Nachweisung der bei der Belagerung vorhanden geweſenen und unbrauchbar $

zu.

112 Und was für eine Erscheinung folgt in unseren Tagen den riesigen Krie- | gen, welche den Bestand der Königreiche und ihre Völker durch das europäi sche Gleichgewicht sicherten, welches ist das Resultat des angestrengten Rampfes gegen die Anmaßung Frankreichs als Republik und als Kaiserreich ? Ein vierzigjähriger (faft ununterbrochener) Friede, der Dampfer , der elektrische Telegraf, die Eisenbahnen, der Reichthum, die allgemeine Wohlfahrt und die tausend Duellen zur Wohlhabenheit und zum Ueberfluß , welche überall aufkeimen, sprechen dafür. Man beobachte , studire und überlege , wie die Bil-

sen sein von der Gleichgültigkeit, mit welcher er seine Vorgesezten und Ka um meraden an dem Tage verläßt, an welchem er den Abschied erhält über den vorerwähnten schweren Uebelstand urtheilen und die Mittel zu seiner Abschaffung angeben zu können. Ich bezweke mich mit allen diesen Punkten zu beschäftigen, denn ich verbinde sie mit einer gründlichen und heilsamen Re form in der Erziehung des Soldaten und im Dienste der Waf fen überhaupt. Das Sistem der Quintas, welches heut in der Monarchie in Kraft.

dung der stehenden Heere, welche ohne Widerrede der wahre Fortschritt der modernen Militär-Wissenschaft oder wenigstens ihre sicherste Grundlage ist, überall mit der Periode der modernen Zivilisazion zusammen trifft, welche die Zeit der Einheit und Erleuchtung der Völker ist. Werde ich mehr Beispiele zu geben, mehr Beweise zu führen nöthig haben, um darzuthun , wie viel die Zivilisazion der Völker den Heeren verdankt ? Die Gesellschaft war, es ist nicht lange her , von einem schweren und tief gewurzelten Uebel niedergebeugt, auf dem Punkte in einem einzigen Tage unterzugehen, und unzweifelhaft geht mit ihr die Bildung und der Stolz der Völker unter, wenn nicht das Heer, jeden Schimpf vergessend, edel und groß müthig, hilfreich herbeigeeilt und sein Blut vergossen hätte. Ich spiele auf die furchtbaren und unvergeßlichen Junitage an, in denen der feurige Cavaignac und seine tapfere Truppe die unvorsichtige Gesellschaft rettete. Wiegt dieser an einem kurzen Tag geleistete Dienst nicht alle noch so zahlreichen Opfer auf, welche die Völker in vielen Jahren des Friedens und der Eintracht zu bringen im Stande sind ? Mögen dies alle fene wohl erwägen , welche bei einer leichtfertigen Beurtheilung der Dinge die Ausgaben für die Heere als Verschwendung erklären und um dem Vorurtheil unzeitiger Ersparungen zu huldigen, den Sold des armen, geplagten Soldaten gern schmälern und das Kriegsmaterial der ärgften Verwahrlosung anheim fallen laffen möchten. Es kann leicht ein Tag, eine Stunde kommen, in der man die began=

steht, ist in seiner Wesenheit vortrefflich ; vielleicht leidet es an Gebrechen für die vollkommene Zusammensezung eines Heeres, aber es sind solche, die sich nicht überwinden lassen ; zu wünschen wäre , was aber die Volksmeinung und die Sitten beschränken, daß der Soldatendienst für alle Spanier zum Muß würde, denn seinem Vaterland zu dienen, sollte der Stolz und der Ehrgeiz aller Städtebewohner sein, und nur dann könnte man die bewaffnete Macht eine „ nazionale" in Wahrheit nennen, wenn sie Alles, was ein edles Land an Vaterlandsfreunden, Adligen und Kühnen aufzuweisen hat, in sich schließt. Nichts desto weniger ist unser Heer ein nazionales , denn jeder Spanier tritt zur Duinta ein, der Reiche, es ist wahr, kauft sich durch die Aufbringung eines Stellvertreters oder die Entrichtung der durch das Gesez bestimmten Entschädigungssumme aus, aber die große Masse des Landes dient ihrem Vas terlande unter einer Regierung, welche bei der Besezung der ehrenvollen Öf | fiziersstellen keinen Nangunterschied noch Geburtsrechte kennt, deshalb kann man das spanische Heer mit Recht so weit es nämlich mit den Ideen und Sitten des neunzehnten Jahrhunderts vereinbarlich ist — ein nazionales nennen. Diese Rekrutirung hat viele Vortheile (?) von großem Gewicht und wird die Ursache sein, daß die spanische bewaffnete Macht stets und aller Zeit ein getreuer Spiegel des herrschenden öffentlichen Geistes sein wird . Die Wichtigkeit dieses Umstandes wird man erst in einem auswärtigen Kriege | völlig schäzen können . Die Bildung von Heeren durch Werbung ist fehlerhaft,

gene Unvorsichtigkeit nur zu deutlich einsehen wird , denn in den Heeren ge- erniedrigend und verwandelt das edle Waffenhandwerk, das nie hoch genug ftaltet sich nichts aus dem Stegreife, Alles ist das Werk der Wissenschaft und gestellt werden kann, in feilen Söldnerdienst. der Geduld. Theilt bei Gott ! diese Täuschung die Geſellſchaft nicht in zwei Spanien ist ein gebirgiges Land ; ſeine Provinzen sind aus Mangel an Klaſſen, macht sie nicht beide einander zu Feinden, da sie die eine (nach dem Verbindungsmittel von einander getrennt, stehen allein, und haben sich daher technischen Ausdruk der Freihändler) die erzeugende und die andere die besondere Sitten, Gewohnheiten, Ueberlieferungen und einen gewiffen ausschlie verzehrende, den Bauer und den Soldaten tauft. Die Gesellschaft muß ßenden Geist erhalten, fie bildeten endlich von einander ganz fremdartige (he unvermeidlich aus mehreren Klassen bestehen , aber sie sind alle Theile, die terogene) Theile, wenn sie nun auch täglich in dem Maße, als wir fortschrei Einen Körper bilden. Alle sind erzeugend. Was würde aus dem britischen ten, einander wieder ähnlicher werden dürften. Die des Südens vor Allem Handel ohne dem Schuze seiner Flotten ? Darum ist die Annahme ungerecht , haben einen jenen des Nordens ganz entgegengesezten Charakter und bei der jene, welche die Bemannung derselben bilden, wären eine nicht erzeugende, Vertheilung der Rekruten unter die einzelnen Waffen trägt man auch ihrer (sondern nur verzehrende) Klaffe der Gesellschaft. Dieses Beispiel ist zugleich verschiedenen Tauglichkeit für die Kriegführung vollkommen Rechnung. Es der klarste Beweis der Bestimmung und des Werthes der Heere. Ich könnte ist dieß eine andere von den großen Wohlthaten, welche die Organiſazion der mich weiter ausbreiten, indem ich auf die Organiſazion des Soldatenstandes bewaffneten Macht dem Vaterland erweist : sie verleiht dem Nazional-Charak überginge, über das, was sie geradenwegs zur Nährung und zum Fortschritte ter Gleichartigkeit und Einheit, sie vermengt und vermischt die provinziellen der Industrie beiträgt, aber es ist dies nicht mein Zwek ; es ist aller Welt Gewohnheiten, sie rottet Irrthümer und Vorurtheile aus, sie erzieht, ver bekannt, daß in die Seerkörper auch ausschließlich wissenschaftliche Elemente pflanzt und verbreitet ziviliſirende Grundsäze , und trägt mehr als irgend eintreten, wie solche die Genietruppe und die Artillerie bilden , und daß das etwas zur Bildung des rohen Landvolkes, zur Ausmerzung veralteter Vor Kriegsmaterial eine der wichtigsten Quellen für den industriellen Neichthum ift. *) | urtheile, und dazu bei, daß sich alle für Brüder und Söhne des Mutter Nach diesen Vorbemerkungen und da nun das Heer von seinem wahren landes Spanien ansehen. Gesichtspunkte dargestellt ist, ist es meine Pflicht, alle jene Irrthümer, welche Ich glaube sicher, daß die gute Erziehung des Soldaten es dahin brin desselben Ursprungs sind, und vor allen anderen die unrichtige Idee zu bes gen kann , eine vollständige Umwälzung in den im Volke, das mit hartem kämpfen, welche einige, aber glüklicher Weise nur sehr wenige Militärs sich Gefühle diesen Bluttribut steht, vorherrschenden Ideen hervorzubringen, und von der Bestimmung der Heere gebildet haben. größere Dienste dem Vaterland zu leisten, wenn man fortfährt, die Nachtheile Das Heer ist weder der Feind des Landmannes, noch kann es der zu vermeiden, welche das Los dem Nekrutén in seiner Laufbahn zu bereiten ſelbe fe ſein. Die Bestimmung des Soldaten ist keine andere als die Ehre pflegt, denn es ist gewiß und verdient geprüft und wohl erwogen zu werden, des Vaterlandes und die Unversehrtheit seines Gebietes zu erhalten. Als trozdem die Masse des Volkes sich ihre Eristenz in Bezug auf Kleidung, Nahs Wächter über die innere Ordnung muß er in Betracht ziehen, daß die erha rung und Wohnung dauernd des Dienstes verbessert, seufzet sie doch nach der bene Stellung, die er einnimmt, diese Opfer und ehrenreiche Laufbahn, för Heimath und nach der Noth, dem Elend, das sie dort verließ. Und wenn dert, daß er mit pünktlicher Diensterfüllung auch jene Achtung und Rüksicht der arme Teufel der Dürftige so fühlt, wird der wohlhabende, glüklicheren verbrüdere, welche er in Dem zu bewahren hat, der der sich sich seinem seinem Schuze Verhältnissen Entzogene nicht um so mehr gleich fühlen ? vertraut. Es ist eben so widernatürlich und thöricht, seinen Beschüzer für Die Beschwerden des Dienstes sind aber in Friedenszeiten weder so groß einen Feind anzusehen, als es wäre in dem Schüzling einen Gegner zu sehen. Diese unglükseligen Eindrüke , deren Vorhandensein sich durchaus nicht läugnen läßt, aber welche glüklicher Weise im Abnehmen begriffen ſind , müſſen endlich einmal völlig ausgemerzt werden , aber es muß nothwendiger | Weise anerkannt werden , daß zu diesem beklagenswerthen Irrthum und gegenseitigen Groll nicht wenig die moralische Erziehung des Soldaten und der Widerwille beiträgt , mit dem er seinen Dienst verrichtet. Man muß mit dem Soldaten gelebt, ihn aufmerksam zu allen Stunden , in feiner Muße beobachtet und sich damit abgegeben zu haben , unbemerkt seine verschiedenen Gespräche anzuhören, man muß ihn aus der Heimath einrüfen gesehen, seine Empfindlichkeit bei der ersten Abrichtung als Nekrut beobachtet, die Trokenheit seines Ererzirens, die nothwendige Unterordnung , in der man ihn hält, bemerkt, und seine Eindrüke erkundet haben, man muß Beuge gewe

noch wird die Strenge so arg geübt, daß die Lage eines Soldaten bis zu einem solchen Grade hart und unerträglich scheinen könnte ; sondern sie wird, -es muß freimüthig herausgesagt werden so mehr als durch die Strenge und Unterordnung, ― durch die Launenhaftigkeit oder Veränderlichkeit der niede ren Vorgesezten , der sich der Soldat ausgesezt sieht, und in der Eintönigkeit (Monotonie) in der er fortlebt. Das erstere nach Möglichkeit vermeiden und dem zweiten eine Abhilfe finden, das ist die große Umformung , welcher die Heere bedürfen, um sich auf die Höhe der gesellschaftlichen Fortschritte der Jeztzeit und aller Zukunft zu schwingen . (Fortsezung folgt.)

Der technische Pionnier 8 Dienst bei den Infanterie Truppen.

Seit einigen Jahren wird bekanntlich in den Infanterie = Regimentern *) Wie oft haben deutsche Militär-Journale dieselbe fire Idee bekömpfen müffen, und der Unterricht in dem Pionnier-Fache mit einer gewissen Anzahl Leute eifright wer erinnert sich nicht an den ausgezeichneten Artikel „ Improduktiv des betrieben und man begnügt sich hierbei nicht mehr mit der unzureichenden franzöfifchen Obersten Ambert, im vorjährigen Soldatenfreunde Nr. 43 und 44 er Die Red. schienen ? Theorie, sondern sucht auch, so viel es gerade die jeweiligen Verhältnisse er

113 lauben, die Mannschaften in die Praxis einzuführen . -- Längst ist es eine ausgemachte Sache, daß „Theorie nit Praxis und umgekehrt" Hand in Hand gehen müssen , um Tüchtiges zu leisten. Immer wird mit dem theoretischen Unterrichte begonnen. ―― Wie soll aber dieser gehalten werden , damit er in der kurz bemessenen Winterszeit schon Früchte trage ? ― Unverkennbar würde eine bloße Beschreibung der verschiedenen technischen Arbeiten , wenn auch durch Zeichnungen mit der Kreide auf der Tafel versinnlicht , insbesondere für die Mannschaft , kein gutes Resultat bringen ; wohl aber wenn die Vor träge, reel, anschaulich gehalten werden. Diese Aufgabe zu lösen , hat sich der Verfasser des vor kurzer Zeit er schienenen Werkes : Sandbuch zum Brüfenbau im Felde, zu nächst für den Infanterie-Offizier" *) gestellt, und dadurch in mög licher Art gelöst , daß er in der Abhandlung dieses technischen Pionnierzwei ges immer zuerst die allgemeine Erklärung z . B. einer Brüfe gibt , um so nach erhaltenem richtigen Bilde , des schon als bestehend gedachten Ganzen, zur eigentlichen Darstellung überzugehen , wie die Arbeit vom Anfange bis zum Ende in ihren verschiedenen Momenten durchzuführen sei. So wie die Vorrede jenes Werkes sagt, hat der Verfasser die in unse rem k. k. Pionnierkorps bestehenden Vorschriften für den Nothbrükenbau an gewendet. - Aus diesem Grunde können wir das Erscheinen jenes Werkes für den Infanteriften nur willkommen heißen ; denn die in unserem ausge zeichneten Pionnierkorps vorherrschenden Normen für den Brükenschlag ind uns Infanteristen erstens nicht zugänglich , und wäre dieß auch, so sind die ſelben, als für das Kriegs - Brüfenmaterial festgesezt, in ihrem ganzen Umfange nicht, wohl aber nach gehöriger Modifikazion , welche eben das oben genannte Werfchen bringt, für den Nothbrükenbau anwendbar. Mit einigen ganz einfach zugeschnizten Hölzer, die Stelle der Land schweller, der Balken, der Pfosten sc. vertretend , läßt sich beispielweise das Schlagen einer einfachen Brüke nach Andeutungen des mehrmal genannten Werkchens recht anschaulich machen . Ebenso wird das Einbauen der Schiffe recht anschaulich durch einfache Brettchen, als Surrogat von Schiffen oder Flößen , auf welche man leicht mit kleinen Hölzern die Gerüste machen fann.

Lezteres ist ein Auszug aus dem größeren Werke : Anleitung der technischen Pionnierarbeiten im Felde" , und geht gleichfalls über eine gründ liche Bearbeitung des Brükenschlages hinweg, während das Werkchen : „Hand buch zum Brüfenbau " als ein Kommentar, aller (von dem technischen Pionnier Reglement hier natürlich keine Rede) über den hier besprochenen techniſch wissenschaflichen Zweige im öffentlichen Druke erschienenen Werken , anzus sehen ist. Der Styl ist ein einfacher , wir möchten sagen ein praktischer, dem ab Handelnden Gegenstand entsprechend , und faßt somit Klarheit und Deutlichkeit in sich, wozu die gut ausgeführten 185 Figuren, in einem Atlas gesammelt, sehr viel beitragen . Außer dem schon erwähnten Vorzug dieses Handbuches , daß es die Durchführung der Verrichtungen bei dem Bau einer Feldbrüke logisch macht und sehr gut versinnlicht , finden wir auch Fälle bearbeitet , die in anderen sonst gewiß ausgezeichneten Werken, wegen Fülle des zu bearbeitenden Stoffes, nur höchft oberflächlich oder gar nicht erwähnt sind. Wir führen hier nur die hervorragendsten an, als : der Bau einer Seilbrüfe mit erhöhter Bahn ; das gliederweise Schlagen einer Schiffbrüfe und mit Brüfengliedern ; wie das Aus- und Einführen eines Durchlasses geschieht ; die Art und Weise wie eine Schiffbrüfe abgeschwenkt wird ; wie bei einer fliegenden Brüfe das Giertau zu spannen ist u. m. a. Verweilen wir bei dem lezt angeführten Falle , indem wir Aufschluß erhalten über einen Punkt , der uns längst in der Theorie wohl als richtig, in der Wirklichkeit aber nicht für ausführbar schien. ― Wir meinen das Befestigen des Giertaues an 3 Anfern. Die anderen Werke sagen, daß diese 3 Anker a b c so zu werfen sind , daß die Oberlängerung der Stangen der beiden äußeren Anfern diejenigen Punkte der Ufern treffe , wo die fliegende Brüfe landet. ――― Der theoretische Grund hicfür , daß nämlich bei einer pas rallelen Lage der Stangen die Ankerprazen durch die pendelartige Bewegung der fliegenden Brüke sehr leicht gelokert werden, und dadurch der eigentliche Zwek der Verankerung verloren ginge, ist ganz richtig. - Wie aber diesen ausführen ? Diese Art der Verankerung verwirft daher das mehrmal genannte Hand Vervollständigen wir diesen, gewiß jedem Vortragenden bekannten, prak buch, indem dieses genau erklärt , auf welche Weise diese 3 Anker hinter tischen Vorgang beim Unterrichte , mit einem Tische , auf welchen man mit einander zu werfen sind . Lehm zwei Ufer errichtet hat, so wird jeder gestehen , daß der Unterricht auf Wir wollen damit keineswegs dem Verfasser obigen Handbuches ein be diese Art geleitet , bei den Lernenden nicht nur Interesse erwekend , sondern sonderes Verdienst zuschreiben , denn wahrscheinlich ist diese Art der Veran auch nuzbringend sein wird. kerung bei fliegenden Brüfen im f. f. Pionnierkorps vorgeschrieben ; aber be Wir glauben also nicht Unrecht zu thun, wenn wir unsere Kameraden kennen müssen wir, daß sie für uns neu war. - Es möge die etwas genaue auf dieses Werk um so mehr aufmerksam machen , als gerade der theoretische Anführung dieses Beispiels als kleine Bestätigung der Wahrheit dieser , fern Unterricht im Zuge ist. von jeder Partheilichkeit gehaltenen Zeilen dienen. In ein näheres Kriterium über dieses Buch eingehend , erwähnen wir Gewiß wird jeder Kamerad sowohl in der Linien- als Grenz- Inf., wel auch, daß gleichzeitig ein ähnliches Werk : „ Das Handbuch für Pionnierarbei cher nach gründlichem Wissen strebt, das Erscheinen dieses Buches willkommen ten im Felde" bei Tendler und Kompagnie zu Wien erschienen ist. heißen, denn mit einer bloßen Beschreibung , daß z . B. bei einer Feld -Schiff brüke die Schiffe auf die Entfernung der Tragbalken gestellt werden sc. , ist *) In Nr. 81 von vorigem Jahre haben wir eine Anzeige von anderer Hand veröf eben so viel wie nichts gewonnen, weil ja gerade daran die schwierige Frage fentlicht, wollen aber auch dieser Besprechung im Interesse der Sache unsere Spatz flebt : Ja, wie bringt man die Ite, 2te, Ste Unterlage an ihren Ort ? Die Rid. Hierüber gibt das mehrmal genannte Handbuch immer Aufschluß. ten nicht verschließen.

Armee - Nachrichten. Oesterreich.

Straßen durch den Rothenthurmpaß und über den Predjal in Angriff genom men. Die Straße über den Predjal, früher ein bloßer Reitsteig, ist bereits

* (Wien.) In Folge eines hohen Erlasses des Finanzministeriums können Unteroffiziere, welche eine ganze Rapitulazion zur Zufriedenheit hinterlegt haben, in die Finanzwache als Oberaufseher aufgenommen werden . Zur Ablegung der vorgeschriebenen Prüfung wird nach Umständen eine nicht über das erste Probefahr hinausreichende Frist bestimmt. C

dem Verkehr übergeben worden. In den Jahren 1850, 1851 und 1852, für welche die Rechnungsab | schlüſſe vorliegen, find nicht weniger als 622,572 fl. für Nekonstrukzionen und Neubauten ausgegeben worden, obgleich von dem Lande ergiebige Arbeits kräfte unentgeldlich beigestellt worden waren . Auch sind die bedeutenden Ko ften, welche die Erhaltung der Straßen erforderte, in jener Summe nicht mitbegriffen, von welcher auf die einzelnen Baubezirke nachstehende Beiträge entfallen : Hermannstadt (Rothenthurmpa 232,146 fl. , Kronstadt (Predial berg) 154,215 fl., Mühlbach 39,071 fl. , Deva 33,006 fl., Schäßburg 28,486fl., Fogargs 25,437 fl., Karlsburg 20,274 fl., Dees 20,230 fl., Bistrit 19,220 fl., Banfi Hunyad 14,555 fl., Klausenburg 11,131 fl., Thorda 9559 fl., Maros Vasarhely 7877 fl. und Kezdi Vasarhely 7265 fl. Zudem wurden wegen des in Siebenbürgen herrschenden Mangels an tüchtigen Stra Benarbeitern geübte Werkleute aus Tirol herbeigezogen, was namhafte Kosten verursachte. Die vollständige Verbesserung aller Reichsstraßen in Siebenbürgen (von ungefähr 170 Meilen Länge) erfordert selbstverständlich einen längeren Beit raum, und manche immerhin wichtige Straßenzüge, wie z . B. jener von der Oftos-Kontumaz bis zur Reichsgrenze, oder von Kronstadt über Neps nach Schäßburg, können erst dann in Angriff genommen werden, wenn die in Aus führung begriffenen Bauten ihrer Vollendung zugeführt sind . Uebrigens wur den bezüglich des Straßenzuges zum Ostospaß die Vermessungen schon im Jahre 1851 vorgenommen und die weiteren technischen Vorarbeiten angeord

* (Wien.) Die „ Austria " bringt über das Straßenwesen in Siebenbürgen Folgendes : Dasselbe befand sich noch vor wenigen Jahren in einem kläglichen Zustande. Außer den gut erhaltenen Straßen in der früheren siebenbürgischen Militärgrenze und den Hauptstraßen von Klausen burg nach Bistrit und nach Hermannstadt, so wie von lezterem Orte west wärts nach Deva und oftwärts nach Kronstadt, gab es nur wenige Weges streken, welche den Namen " Straßen" verdienten. Natürlich konnte dieser Uebelstand nicht so rasch gehoben werden, als es wünschenswerth erschien ; aber die Staatsverwaltung war bemüht, demselben in möglichst kurzer Zeit und in gründlicher Weise abzuhelfen . Jene Straßenzüge, welche ein den Be dürfnissen des Verkehrs entsprechendes Nez bilden, wurden als Reichsstraßen erklärt und die Staatsverwaltung übernahm die Obsorge für deren zwelmä Sige Herstellung und Instandhaltung. Thatkräftig ward zur Ausführung des Werkes geschritten. Es wurden viele der früher in Verfall gerathenen Stra Benstreken wieder hergestellt, manche Stellen an der von Kronstadt über Her mannstadt und Deva nach Arad und Temesvar führenden Hauptstraße umge legt und die vollſtändige Umstaltung der beiden in die Walachei führenden

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Auch bezüglich der Kronstadt-Schäßburger Straße sind die nöthigen Er hebungen eingeleitet. Auch hat die Staatsverwaltung nicht versäumt, durch die kaiserlichen Konsulate auf die gleichmäßige Verbefferung der von Sieben-

Großbritannien.

Diese streitbare Macht vertheilt sich auf Desterreich ( 1. , 2., 3. Armee korps ) 126,429 ; Preußen (4., 5. , 6. Armeekorps) 106,647 ; Baiern (7. Armee forps) 47,476 ; 8. Armeekorps (Württemberg , Baden , Hessen - Darmstadt) 40,209 ; 9. Armeekorps (Sachsen , Kurhessen , Naſſau , Luxemburg, Limburg) 31,889 ; 10. Armeekorps (Hannover , Braunschweig, Oldenburg , Hansestädte, Mecklenburg) 36,594 Mann ; Reserve-Infanteriedivision 14,140 Mann. Der wirkliche Stand aber nach den Standestabellen für 1853 ift 525,037 Mann, nämlich Desterreich 153,295, Preußen 170,509, Batern 50,236, 8. Armee forps 47,557 , 9. Armeekorps 35,336 , 10. Armeekorps 49,918 , Reserve Infanteriedivision 18,186 . Darunter sind : höhere Stäbe 3371 ; Fußvolk 404,502 , davon 28,621 Jäger und Schüzen ; Reiter 71,149 mit 42,032

ungenügend ist, um der unter den Verhältnissen der Gegenwart nothwendig werdenden Vermehrung der in See befindlichen Kriegsschiffe die erforderliche Zahl Mannschaften zu gewähren. Es gehen daher auch starke Gerüchte um, die von einer baldigen Augmentazion des Marinekorps sprechen . Nach man nigfachen Stimmen , müßte dasselbe stets die Stärfe von 20,000 Mann haben, um die Marine nicht hinter den Flotten der anderen Seemächte zurükstehen zu lassen . Frankreich hat eine permanente Kraft von 50,000 Matrosen, die, gehörig disziplinirt, zugleich in der Bedienung der Geschüze und in der Hand habung der kleinen Waffen geübt sind, Rußland hat eine gleiche, wenn nicht größere Zahl. Das neu gebildete Korps der Naval Coast Volunteers ist vorläufig

Dienstpferden ; Geschüzwesen 40,270 Mann mit 7424 Dienstpferden ; technische Truppen 5745 Mann . Dazu Nichtstreitende : 1470 Aerzte und 16,838 Mann vom Fuhrwesen. Der Belagerungspark zählt 250 Geschüze , davon 122 Kanonen, 31 Haubizen und 97 Mörser. An Brüfenmaterial sind 166 Brütenschiffe (Pontons) und 19 Birago'sche Equipagen für eine Gesammt flußbreite von 5059 Fuß vorhanden. Nach der taktischen Eintheilung umfaßt das Bundesheer 387 Bataillone, 409 Schwadronen , 147 Batterien, nämlich 38 2 schwere und 70 Batterien Fußartillerie mit 374 Batterien reitende mit 1122 Geschüzen. Preußen.

ein Versuch, der wahrscheinlich gelingen wird, sich aber gegenwärtig nur auf dem Papiere befindet. Als Grund gegen eine Vermehrung des Marineforps hat man ange=

* Die Wirksamkeit der britischen Flotte beruht zum Theil auf der Lüch bürgen auslaufenden Straßenzüge in den benachbarten Donaufürstenthümern tigkeit und Stärke der Royal Marines (Marinesoldaten), es dürfte da einzuwirken , und ihre diesfälligen Bemühungen blieben nicht ohne Erfolg. her unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht uninteressant sein, die nach Leider aber traten in neuester Beit die Kriegsereignisse an der untern Donau folgenden statistischen Notizen über das Marinekorps , nach der der Ausführung auch dieser Werke hemmend entgegen. " Allg. Mil. -Ztg., " zu erhalten. Dasselbe hatte am Schluffe des Jahres 1853 eine Stärke von 12,500 Mann, von denen 7643 sich eingeschifft, 4732 am Deutscher Bund. Ufer befanden, während 125 Manquements augenbliklich stattfanden . C Von der am Lande befindlichen Stärke waren zum Dienst disponibel : * (Frankfurt , 10. Februar. ) Die Militär-Kommiſſion hatte am 18 Kapitäne, 33 Premierlieutenante, 10 Sefondelieutenante, 109 Sergean 29. v. M. der Bundesversammlung das Resultat der Militär - In ten, 105 Korporale, 71 Tamboure und 1025 Gemeine von den Infanterie Sekondelieutenant , 12 spekzionen der einzelnen Kontingente vorgelegt. Das einfache Kontingent divisionen, und 9 Kapitäne, 6 Premierlieutenante, ist nach der Matrikel vom Jahre 1842 zu 1 Prozent, und die Reserve zu Sergeanten, 28 Korporale und Bombardiere, 24 Tamboure und 38 Kanos 1 Prozent 10 Wochen nach der Mobilmachung zu stellen und erweisen sich niere der Artilleriekompagnien, demnach hatte man in Summa zur augen im Soll-Etat des deutschen Bundesheeree folgende Ziffern : bliklichen Verwendung nur 1489 Köpfe bereit. - Bei den Rekrutendepots 776 n 238, Man befanden sich: 8 Sekondelieutenante, 13 Tamboure und 1878 Gemeine ; nimmt einfaches Kontingent 64,707 " Bundesfestungs-Besazungen man an, daß diese bis zum März ihre Ausbildung vollenden, so wird man 101,161 " zu dieser Zeit eine Summe von 2888 Marinesoldaten zum aktiven Dienst Reserve . 404,644 Mann . disponibel habend . H. eine Macht, die nach englischen Ansichten völlig i somit zusammen

führt, daß, wenn die Zahl der aktiven Schiffe reduzirt würde, man keine Kaserne u. f. w. für die außer Thätigkeit tretenden Marinesoldaten haben würde, dem ließe sich aber leicht abhelfen, wenn man z . B. ein Bataillon von 10 Kompagnien permanent auf Malta stazionirte, um die eingetretenen Man quements der Flotte des mittelländischen Meeres sogleich ausfüllen zu können, wodurch das nachtheilige und sehr kostspielige Sistem, nach dem diese Vakan zen stets von England aus ersezt werden, ein Ende erreichte. Zwei weitere Divisionen des Marinekorps könnten vortheilhaft zu Pembroke und Queen. * (Berlin , 3. Februar .) Wie der diesjährige Etat ang ibt, ist zur ftown stazionirt werden. Fortsezung des Baues der Feste Boyen , statt der ursprünglich Schweden und Norwegen. für dieselbel bestimmten Rate von 100,000 Thlr. , nur der Betrag von 75,000 Thr. in Ansaz gebracht worden , weil dieß genügen wird , den Bau zu einem Abschluß zu bringen, der im Nothfalle die Einrichtung der Feste zu (Stokholm, 3. Februar .) Unter der Ueberschrift : „ Der Zustand einem vertheidigungsfähigen Posten möglich macht. Der Gesammtbedarf für der Flotte " wird in WBlekingepft. " aus Karlskrona Folgendes berichtet : Das diesen Feftungsbau ist überschläglich auf 1,508,000 Thlr. gewährt worden. Linienschiff „ Karl Johann“, welches 1824 vom Stapel lief, ift jezt im neuen Für den militärischen Ausbau der Burg Hohenzollern Dock, um in ein Schraubendampfschiff umgewandelt zu werden, so daß es zum find von den, nach der zum Etat von 1852 beigefügten dießfälligen Denkschrift, nächsten Sommer fertig sein kann . "Karl XIII. " wurde 1819 fertig und erforderlichen 160,000 Thlr. bis fezt 130,000 Thlr. gewährt und die " lezten erfuhr 1837 eine bedeutende Reparatur ; "Försigtigheten " (die Vorsichtig 30,000 Thlr. zur Vollendung dieses Baues für den diesjährigen Etat in An- keit ") lief 1824 vom Stapel, steht jezt im neuen Dok und soll im nächsten Sommer zum Auslaufen fertig sein. „ Stokholm “ ist im Bau im neuen (Fr. Postztg.) saz gebracht. Dock ; "Oskar" lief 1830 vom Stapel und wurde im lezten Jahre reparirt ; Spanien. * Das in Nr. 12 erwähnte k. Dekret vom 19. v. M., welches das " Gustav der Große" wurde 1852 fertig und wird nun aufgetakelt, um, wenn oberste Kriegs- und Marine Tribunal reformirt, lautet : Art. 1. es erforderlich ist, auslaufen zu können ; Skandinavien" steht im Dock im Dem obersten Kriegs- und Marinegericht präsidirt ein Generalfapitän der Armee. Als Erfezender desselben ist ein General-Lieutenant Vizepräsident, welcher von der Königin zu dieser Stelle ernannt wird. Art. 2. Wenn es je nach Erledigung der Geschäfte erforderlich ist , daß die Generale sich in zwei oder mehrere Abtheilungen scheiden, so präsidirt einer jeder derselben derjenige, welcher in der betreffenden Abtheilung das älteste Mitglied ift. Art. 3. Aus den übrigen Mitgliedern, welche General Lieutenante find , sezt sich diejenige Abtheilung zusammen, in welcher die militärisch behandelten Sachen und Protokolle oder die Strafmilderungen und die übrigen auf dergleichen Verfahren bezüglichen Fälle erledigt werden. Art. 4. In der Abtheilung oder den Abtheilungen, in welchen die adminiſtrativen oder berathenden Geschäfte vorkommen, können auch Marechaur de Camp angestellt sein. Art. 5. Das politisch-militärische Mitglied des Gerichts wird in der Abtheilung zuge-

Bau ; ,,Faederneslandet" (das " Vaterland") wurde 1880 gebaut und später als Kaserneschiff benuzt ; Dristigheden " (die „ Dreiftigkeit") Itef 1826 vom Stapel und wurde 1848 einer gründlichen Reparatur unterworfen ; „ Muelig keten" (die „Möglichkeit“) dagegen, 1785 gebaut, ist seit der 1822 damit vorgenommenen Reparatur einer solchen nicht mehr werth befunden worden. Die Fregatte ,,Desirée" wurde 1848,,,Götheborg " ("Gothenburg" ), ein rasirtes Linienschiff, 1889, !! Josefine" 1884, " Eugenie" 1844, Chap man " 1830 gebaut ; „Norkiöping" ist dagegen noch nicht vom tapel gelau. fen und " Galathe", so wie "/ Euridice" sind der Reparatur nicht werth befun den worden. Die Korvette Najaden" lief 1834, " Jaramas " 1841 , La gerbjelke " 1848 und „ Svalan " 1845 vom Stapel. Die Brigg ,Nordenskjöld " lief 1845 ; " Snappop " 1840 vom Stapel. Der Schooner " Falf" 1832, "/ Aftif" 1848. Das Dampfschiff

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zogen, wo sein Gutachten und sein Votum nothwendig erscheinen. Art. 6. Gefle" 1847, " Thor " 1841 , „Orädd" 1853, " Valkyrien " 1851 , „Balder " Die Abtheilung der Zivilmitglieder des Gerichts behält ihre gegenwärtige 1849. Die kleineren armirten Fahrzeuge in Karlskrona, nämlich 7 Kano Organisazion bei. Art. 7. Sowohl der Vizepräsident, wie die Mitglieder, nenschaluppen und 8 Kanonenbőte, sind alle diensttüchtig. welche General-Lieutenante oder Marechaur de Camp sind, beziehen die ihren respektiven militärischen Stellungen entsprechenden Gehalte. Das politisch-mi. litärische Mitglied, der gewöhnliche Präßdent der Justizabtheilung, die übri gen Zivilmitglieder und die beiden Fiskale beziehen den bisherigen Gehalt fort. -

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115 Tages - Nachrichten.

der " Bellona " zu einem Besuche eingefunden hatten, Kenntniß erhalten zu haben scheint. Herr Zirzow befragte den Grafen B. über die gemachte Aeußerung seines Befremdens und sendete ihm, ale Graf B. diese Aeußerung natürlich einräumte,

F. (Wien , 17. Februar.) Vom Krieg s s chla u plaze. Die Bejazung aus Bessarabien , bestehend aus der 7. Division unter dem Kommando des Generals eine Herausforderung . N, aus füherer Zeit mit Herrn Zirzow befannt und befreundet, Ufchakow (16,400 Mann. 49 Kanonen), dann aus der 14. Infanterie-Division untersuchte umsonst ihn zu überzeugen, auf welcher Seite das offenbare Unrecht lag. Herr dem Kommando des Generals Möller II. ( 12,600 Mann, 48 Kanonen) find zu dem Zirzow widerstand diesen Einreden wie allen Vorstellungen, der Zweikampf ging auf Sa fünften oder Lüders'schen Armeekorps eingerüft , welches dadurch auf eine Stärke von bel vor sich und wurde, nachdem Graf B. leicht an der Schulter und an einem Finger 16 Infanteries, 4 leichte Kavalleries und 6 Kosaken-Regimenter , 16 Batterien zu je 8 gestreift worden war und nach Ablauf der vorbedungenen 7 Minuten, eingestellt. Einige Tage später machte Hr. Zirzow auch dem Fähnrich N. Vorwürse darüber, Fanonen , 2 Bataillonen Sappeurs und Sionniers , mit einer sehr gut ausgerüsteten Belagerungs - Geſchüz - Abtheilung, dann mit 100 dreispännigen Pontonswägen gebracht daß er über die Sache gesprochen habe. Wiederum waren die dringenden Versuche einer wurde. Die anderen Ergänzungstransporte rüfen in die große , beziehungsweise in die Verständigung fruchtlos, auch N. empfing eine Herausforderung von Hrn Zirzow und kleine Walachei zu ihren Truppenkörpern . Ginem Briefe aus Ezernowiz zu Folge hat beide schlugen sich in Gegenwart von Zeugen auf Säbel N. beschränkte sich den unge die Vorhut des 6 Armeekorps den Pruth bereits überschritten. Es hatte ursprünglich stümen Ausfällen des Hrn. Zirzow gegenüber so lange auf ein bloßes Pariren , bis er die Bestimmung erhalten, in die Fürstenthümer an der Donau zu maſchiren. Neuestens sah, daß er die kräftigen Hiebe desselben bei seiner wachsenden Erbitterung nicht ferner aber wurde es dem Fürsten Menzikoff zur Verfügung gestellt , und das Gros dürfte zwi abwenden könne. Er ripostirte und verwundete Hrn. Zirzow am rechten Arme und am schen dem Dniester und Pruth mit dem Hauptquartiere zu Bender die Aufstellung neh Leibe. Leider war die Wunde eine schwere, Hr. Zirzow starb in dem französischen Spital, men. General Lieutenant Stobeßin , Kommandant dieses Korps , befindet sich bereits wohin er gebracht worden war. Dasfeierliche Begräbniß fand unter Begleitung der in in Odessa. Die Reservediv fion des GL. Tsche o daje w hatte ihre Winterquartiere Smyrna anwesenden k. k. Marine-Offiziere ſtatt.“ in Podolien , bewegt sich aber seit 3 Wochen gleichfalls auf der Heerstraße nach * Se. f. f. Avostolische Majestät haben Allergnädigst geruht : dem Eigenthümer Bessarabien. Gleich nach dem Eintreffen des Fürften Gortſchakoff aus Krajowa in Bukarest be und Redakteur dieses Journals, J. Hirtenfeld, für den überreichten Militär , Kaz ender 1854 eine werthvolle goldene Tabatiere durch das Oberfikämmerer= rief der Chef des General-Quartiermeisterstabes, General von Schilder, die zwei Stabs chefs General Martinoff aus Frateschti, und General Niepokojtschyzki aus Galacz in die Amt unterm 13. d. M. jumitteln zu laſſen. Detailkanzlei, wo Berathungen gehalten wurden, denen der Oberfeldherr beiwohnte. Ges * Schon in der Nr. 34 vom 27. April 1853 haben wir der wärmevertheis neral von Schilder trat hierauf in Gesellschaft der obigen zwei Stabschef die Reise zur lenden Pyramidal - Defen des f. E. pensionirten Hauptmannes 3. M. Gug Inspektion der ruffischen Truppenaufstellungen am linken Donau- Ufer an. Zuvörderst wurden die Furthen unterhalb Giurgewo und zwischen Oltenizza und Silifria besichtigt. genberger erwähnt , welche sich durch zwekmäßige und der Gesundheit zuträgliche Be General Schilder konnte sich persönlich überzeugen, mit welcher Naschheit die Türken vom Heizung großer Lihr , Schlafs , Speise und Uebungssäle in den Militär- und anderen rechten Ufer an das linke übersezten , um ihre Streifereien auszuführen und sofort wies Erziehungsinstituten , auch in Spitälern , Kasernen, Militärwerkstätten und Troknungsräumen der zurükzukehren. Augenscheinlich bezwikt Mustafa Pascha nur , die Rediss an die ge= besonders eignen. Die gleiche Wärmevertheilung im ganzen Raume bis auf 50 Wiener fürchteten Ruffen zu gewöhnen ; was die albanesischen Hilfstruppen betrifft , so erschien Fuß Entfernung vom Ofen und ein größeres Herabreichen der Wärme nach unten wurde die Einübung zu diesen Streifereien als ganz überflüssig , denn sie sind an solche Raubs bereits durch längeren Gebrauch konstatirt und mit Vergnügen geben wir bekannt , daß eine Erprobung für Militär- Gebrauch vom k. f. hohen Armee Oberkommando so eben züge von Jugend an gewöhnt . In Kalarasch und Giurgewo stehen zwei Brükenequipagen , darunter eine nach angeordnet wurde. (Im Komptoir unseres Blattes wird bereitwillig nähere Auskunft dem Birago'schen Systeme ; dann zwei schwere Artillerie Brigaden mit Kanonen von gros sowohl hierüber, als auch über die von dem Herrn Hauptmann verbesserte Bes Hem Kaliber; 3 Batterien , je zu 12 Kanonen , sollten in die kleine Walachei gebracht nuzung der Gasflammen , zur verstärkten schattenlosen und ökonomischen Be werden , die grundlosen Wege gestatten aber diesen Transport nicht, weil die Kanonen im leuchtung des unter dem Lichtträger befindlichen Naumes, ertheilt .) eigentlichen Sinne des Wortes in den Koth bis über die Achsen sinken. * 3u Dlm üz verschied am 12 d. der k. k. Major Adolf Karl Freih. Kubek Am Kriegstheater in der kleinen Walachei ist kein erwähnenswerthes Ereigniß vors gefaller. Man bemerkt noch keine größeren Vorbereitungen , welche vermuthen ließen, von Kübau des 48. Inf. Reg. CH. Craft, im 37. Lebensjahre, ein Sohn Sr. Grzellenz daß die Russen zur Zerstörung der zwei Brüfenköpfe bei Kalafat schon jezt zu schreiten des hochverdienten Präsidenten des k. f. Reichsrathes. gesonnen wären. De Zernirungslinie wird durch kleinere Feldbefestigungen vor den er warteten Ausfällen aus dem Operazions-Objekt Kalafat möglichst geschüzt, welche zus * Aus Komorn vom 15. d. schreibt uns ein Unteroffizier des Hoch- und Deutsch gleich auch als Raillirungspläze für die allarmirtin Vorposten dienen. An diesen Schwer meister-Infanterie- Regiments Folgendes : punkten befinden sich die Vlazirungsstellen für die Batterien Augenbliklich herrscht im Ich kann nicht unterlassen Sie von einem Beispiele wahren Edelfinnes in Kennt russischen Lager Waffenruhe. niß zu sezen. In Widdin regen und bewegen sich die ab und zumaſchirenden Truppen auffallend Am Sonntag den 12. d. M. fand die Beerdigung des verstorbenen Kammerdieners lebendiger. Der General-Adjutant des Sultans, Ethem Pascha, großherrlicher Kommissär des Herrn General - Majors und Truppen -Brigadiers Grafen Notiz - Rinek Ratt, am fürstlich serbischen Hofe, wird im Regierungsrallaste des Gouverneurs Sami Pascha welchem schon während seiner langwierigen Krankheit die aufmerksamste Pflege zu Theil stündlich erwartet. Er gedenkt die Posizion Kalafat zu besichtigen, und hat den Auftrag wurde, und der nach einem 80tägigen Kranfeulager selig in den Herrn entschlief. Derz pom Sultan erhalten , seine Wahrnehmungen in einem detaillirten Rapporte zu melden. felbe ist aus Böhmen gebürtig, und hier ohne Anverwandte und Bekannte - doch konnte Die Donau bildet am Ufer große Eisfelder ; der Strom ist mit starkim Treibeis anges wohl kein Freund ihm die lezte Ghre schöner erweisen -- als es auf Anordnung des Herra Generalen geschah. füllt, und erschwert die so nöthige Verbindung mit dem linken Ufer. Sadik Pascha (Czaikowski) und Muhlis Pascha (Fürst Stourdza) find an der Nachmittags halb 4 Uhr fezte sich der Zug in Bewegung, an der Spize eine starke Spize von 300 Kosaken , wovon die meisten der polnischen Nazionalität und dem katho Abtheilung der Musik des Inf -Reg. Hoch- und Deutschmeißter Nr. 4 , welcher der hoch lischen Glauben angehören , Major Verbin mit 60 bulgarischen Freiwilligen und Major würdige Geistliche, dann der Wagen mit dem Verblichenen von Fakelträgern umgeben, Lieben mit vormischten christlichen Truppen in Schumla eingetroffen. Diese Festung und endlich der Herr General , viele Herren Offiziere und Mannschaften der Garnison, bildet jezt den Werbeplaz , auf welchem sich sämmtliche christliche Volontairs zu versam so wie eine große Menschenmenge folgte. meln haben. Die Freischaaren-Manie treibt am ruſſiſchen und türkischen Boden die üp Im Friedhofe wurde der Sarg nochmals eingesegnet ; - ein Kreuz ziert den Ort pigsten Blüten, und es ist noch nicht abzusehen, welche Früchte dieses graſſirende Unwesen der Ruhe dis treuen Dieners, den die Liebe seines Herrn bis zum Grabe begleitete. noch tragen wird. Gegen jene türkischen Südslaven , die in revoluzionären Tendenzen Vielen mag diese Handlung gehaltlos erscheinen ! Uns Soldaten aber pochte laut befangen sind , wird sofort das Standrecht in Anwendung gebracht. Das betreffende das Herz , einen Vorgesezten in unserer Mitte zu haben , der treu geleistete Dienste zu ― kriegsrechtliche Verfahren wird in Schumla von einer großherrlichen Kommission einge würdigen versteht und so gewiß diejenigen schäzt die Ihm untergeben , aber vereint leitet , deren Mitglieder auch zwei griechische Bischöfe find. Seit einigen Tagen werden mit Ihm, einem Ziele nachstreben die Truppen aus Adrianopel und Philippopel nach dem Zentrum der Donau Armee unter seiner Führung werden wir , wenn das Vaterland unser bedarf , die lezten ― (Rustschuk) dirigirt. Die Soldaten Offiziere und Mannschaft find jezt wie die Kräfte mit Freuden aufbieten ; hat sich doch der Herr General die Herzen seiner Sols Schiffsmatrosen mit Kapuzen-Mänteln versehen und gegen die Stürme, welche im Strom daten, ohne Strenge und Disziplin zu vergeben - durch warmes und wahres Menschen gebiete der Donau furchtbar wüthen, ziemlich gut verwahrt. Die Fußbekleidung muß sich gefühl sehr bald erworben . aber noch immer jeder Soldat selbst besorgen. Der neue Kriegsminister hat einen Tags So weit der Brief des Unteroffiziers, den wir ohne aller Ausschmükung wörtlich befehl an die Truppen der Donau- Armee erlassen , in welchem er sich über die bisherigen geben. Leistungen lobend ausspricht , die Soldaten zu neuen Waffenthaten ermuntert und die baldige Ankunft des Sultans in ihrer Mitte ankündigt. Personal-Nachrichten. * Der bedauerliche Vorfall, welcher in den lezten Tagen des v. Mts. zu Smyrna bem preußischen Seekadetten Zirzow das Leben kostete, wurde in ausländischen Journa len und selbst in jenen, die als offiziell gelten, einseitig aufgefaßt. Dies bestimmt uns so ungern wir es thun - den Gegenstand näher zu erwähnen. Wir geben die Thatsa chen nach der " Wiener Zeitung" vom 12. d. M. , welche hierüber gut unterrichtet, Folgen des bringt : " Ver einigen Tagen sprach sich Herr 3'rzow in einer Privatgesellschaft, in der sich auch der faiserl. Fregatten Fähnrich N. befand, über die Manöver der öfter reichischen Schiffe und die wissenschaftliche Ausbildung der kaiserlichen Offiziere aus, indem er in lezterer Beziehung einige jüngere kaiserliche Offiziere mit sehr ge ringschäzigem Urtheile namentlich nannte. Fähnrich N. antwortete in sehr gelassenem, ruhigem Lone, daß das Urtheil nicht zutreffe, weil gerade die genannten Offiziere vielseis tig unterrichtete junge Männer seien und zu den glänzendsten Hoffnungen berechtigten Dieser Antwort folgie eine Aeußerung des Herrn Zirzow über die Oesterreicher im Allges meinen, die wir gern lediglich einer jugendlichen Nebereilung desselben zuschreiben. N. glaubte deshalb auch nicht das Gespräch fortsezen zu sollen und die Sache blieb auf sich beruhen. Tags darauf erwähnte N. an Bord der „Bellona" des Vorfalls zum Oberlieutes nant Graf B., der sein Befremden über das Auftreten des Herrn Zirzow ohne irgend welche Heftigkeit ausdrükte, wovon dieser durch einige Personen, welche sich zufällig auf

Ernennungen und Eintheilungen. Hermann, Josef, überzähliger Major des Baron Wimpffen Inf.-Reg., kommt daſelbſt in die Wirklichkeit. Burggraf, Karl, Rittmeister des Militär-Fuhrwesenskorps, wird Major mit Belafſung in seiner Verwendung als Landes -Posto - Kommandant in Nieder-Defterreich. Zu Majors Auditoren : Kraft, Josef, Rittmeister- Auditor, Profeffor in der Wr. Neus Städter Militär- Akademie, mit Bestimmung für das Landes-Militär-Gericht in Wien; Leuzendorf, Ludwig Ritter v. , Litular-Major-Auditor, für das Lan des Militär-Gericht in Prag ; Dusensy, Adolf, Titular-Major-Auditor beim Generalquartiermeisterstabe und dem Pionnierkorps , für das Landes-Militär- Ge richt in Brünn ; Wachtel , Vinzenz . Hauptmann -Auditor des Graf Khevenhül: ler Inf. Reg., für das Landes-Militär- Gericht in Lemberg. Pensionirungen. Laiml, Friedrich Nitter v., Oberst und Kommandant des Baron Prohaska Inf.-Reg., mit der Vormerkung für eine Friedens-Anstellung ; Jankovich, Wilhelm, Mas jor des EH. Franz Karl Inf. Reg.; Kraguliaz, Adam, Major des Baron Wimpffen Inf. Reg. , mit der Vormerkung für eine Friedens-Anstellung ; Bac quehem, Christian Marquis, Major des Ritter von Schönhals Inf.-Regimentos. Bothmer, Karl Baron, vormaliger Plaz- Hauptmann zu WienersNeustadt, mit

116 terlieut. 1. Kl. des Warasdiner St. Georger Grenz Reg . , mit der Vormerkung Majors-Charakter ad hon.; die Hauptleute 1. Kl .: Fellinger , Alexander v., des Graf Gyulai Inf Reg , mit der Vormerkung für eine Friedens - Anstellung z für eine Friedens-Anstellung. Kreppel, Johann, des Fürst Liechtenstein Inf. Reg., mit der Vormerkung für eine Friedens Anstellung ; Miari, Alexander Conte, des Baron Prohaska_Inf. Reg. Knerevich, Sigmund, des Ritter von Roßbach Inf. Reg.; Dieß, In den Ritterstand wurde erhoben : Hauptm. Georz Bannich, des Ottochaner 2. August, Hauptm. 2. Kl des Baron Heß Inf.-Reg.; Puskaric , Michael, Uns Grenz-Reg., als Ritter des Ordens der eisernen Krone 3. Kl.

Angekommen in Wien. (Am 15. Februar.) Die Majore : Graf v. Thürheim, vom 7. Drag -Reg., von Saaz (Stadt, vordere Schenkers v. Matiaschofsky, vom 2. Hus.-Neg., Straße Nr. 43), von Leipnik (ungar. Kron). - Die Hrtlt.: Döbler , vom 42. JR., von Pesth (Wieden, Freihaus 2. Hof Nr. 98), - von Brandis, vom 42. JR. , von Besth (Matschakerhof) Kallinger von Aspernkampf, vom 53. JR., von Pesh (Josefstadt Nr. 148). ― Die Rittm.: von Fiath, vom 7. Huf. Reg., von Mailand (Leopoldstadt, weiß. Nößel), Baron Fleißner, vom 10. Uhl.-Reg ., von Neuhäusel (Hotel Daum), - Graf Thürheim, vom 5. Uhl.-R., von Graz Graf Nimptsch, vom Milit.-Stadt (Stadt Nr. 43), Lera, vom Kommando, von Graz (Stadt Nr. 608 ), ArmeesStand, von Presburg (Nazional Hotel), - Wölpel, in Pens., von Dedenburg (Leopoldstadt, weiß. Roß). (Am 16. Februar.) Herr Feldmarschall-Lieut. Graf Die Hptlt.: Hreglianovic, vom Stadion, von Mailand. 2. Ottochaner Grz.-JNeg. , von Agram ( Stadt Nr. 608), Tichatschek, vom 4. Inf-Reg., von Komorn (Schaum v. Grünfeld, vom 43. JR., von burgergrund Nr. 50), v. Tiller, vom Rakets Graz (Brandstatt, beim Stern), ten-Korps, von Waißen (Landstraße Nr. 269) . - Rittm. Graf Stollberg, vom 7. Ühl..N , von Fünfkirchen (Jäger zeile Nr. 125). (Am 17. Februar.) Die Majore : v. Hoffmann , in Pens., von Preßburg ( Stadt Nr. 434), - Wutsch, vom 1. Geniebat., von O.müz ( Schottengasse Nr. 102), Wunder, in Bens., aus Dedenburg (Wieden , gold. Kreuz), Graf Mesey, vom 1. Uhl.-N , aus Stampfen (Lobko JR., witz:Blaz Nr. 1099) . - Die Hytlt.: , vom 13. 3. von Agram weiß. Rok),Reicher Bujanovits, v. 50. JR , aus Venedig (gold. Ente) . Die Nittmeister : Ritter v. Lesniovsky im Armeestand, von Tarnow (Hotel Daum), ― Bauer, vom 1. Dragoner-Neg., von Weffely (Alservorstadt Nr. 269 ), -- Fiat, vom 7. Hus.-Reg., von Mailand (3ivil-Spital 3. Stof, 3. Hof), - von Schoß. vom 8 Gend.-R , aus Karlsburg (ung. Gardehof). Abgereiset. (Am 15. Februar.) Se. Durchlaucht Herr FML. Fürst Thurn -Taris, nach Linz. ――― Die Hptlt.: Hafner, in Penſ., nach Brünn, - Walter, vom 27. JR., nach Pesth , -Seraphin, vom 18. JN., nach Werscheß, -- Müller, vom 32. JR., nach Görz. - Die Rittm.: Dankelmann, vom 1. Uhl. Reg., nach St. Georgen, - Hildenbrand, vom 4. v. Rosenfeld, vom 5. UR., ni. Kür.-R., nach Salzburg, W Hermannstadt, ―――― von Größ, vom 11. HusarensReg. , nach Zolfiew. (Am 16. Februar. ) Major Baron Roßner , Schloß. kommandant, nach Preßburg. -- Die Hptlt.: Foßek, vom 46. JR., nach Brúnn, - Knopp v. Kirchwald, vom 26. JR , nach Osen. - Die Rittm. Koeppe, in Pens., nach Spur, vom 2. Kür. -Reg. , nach Knonis in Mähren, Dedenburg. (Am 17. Februar.) Oberflt. v. Ebeling, vom 5. KR., nach Güne. ―- Die Hptlt.: Poliwka, vom 20. JR., nach Befth, - Prosch, vom 14. illir. = ban. Grenz-Reg., nach Weißkirchen. -- Die Rittm.: Schwarz, vom 6. Kür.-R., uach Auspiz, - Tragen, vom 2. Kürassier -Reg., nach Dedenburg, - Lera, im Armeestand , nach Preßburg.

Dreizehnter Ausweis der bei J. B. Jüngling eingegangenen Gelder zur Jas validen Betheilung am Vermählungsfeste Sr. k. t. Apoft. Majestät. Von St. Turch dem Hrn. Kommandanten des 12. Ar meekorps FML. Fürst zu Schwarzenberg 5 fl. Von der 12. Korps -Adjutantur 6 fl. Vom how. Hrn. Bischof von Waizen 1 fl. Vom Bürgermeisteramt in Tabor 2 fl. " " Krems 1 fl. " "9 Brzeczan 1 fl. " " 3glau 1 fl. Vom f. f. Militär-Plazkommando in Pefth 2 fl. " Josefstadt 20 fr. Bom Stazionskommando in Iglau 20 fr. Bom 3. Artill . Reg. 4 fl. Vom 1. 1 fl. " Bon Baron Gervert Inf. Nr. 43 5 i. Von Graf Kinsky Inf. zu Forli 2 fl. Von Zanini Inf. 2 fl. Vom 7. Jäger-Bataillon 2 fl.

Von Fürf Schwarzenberg Uhlanen 2 fl. Vom Wiener f. f. Militär-Invalidenhaus 1 fl. Summa 38 hiezu laut 12. Ausweis · 5 Dufaten 512 Zuſammen 5 Dukaten 551 Hievon für Druk u. f. w. Aus lagen der 3. Auflage 80 fl. für Poftporto vom Moldau 81 fluß 1 fl. 57 kr. Somit bisher rein 5 Dufaten 569 Wien, 15. Februar 1854.

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Der

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einem Bestellungsschreiben. Anszug aus Ich kann mit Vergnügen die Mittheilung machen, daß, nachdem mir die Bloksbäder auf einige Zeit im Jahre 1850 von meinem Gichtleiden in den Kniegelenken zeitweise geholfen haben, ich nun, nachdem ich seit vorigem Jahre die cnglische Patent- Leinwand gebrauche, ganz von allem Schmerz befreit bin, die Kreuzschmerzen, welche durch Hämorrhoidal-Zustände herbeigeführt waren, find ebenfalls durch dieſe Leinwand verschwunden, trozdem ſelbe äußerst hartnäkig war.n. Daher bin ich um so dankbarer, als bei der kälteren Jahreszeit die Båder nicht angewendet werden können, welche im Sommer auch nur periodenweise mir Linderung verschafften, jezt aber aus vorbesagten Gründen ich selbe nicht benöthige. Peth, am 14. Dezember 1853. Heilmann, Rittmeister, Verwalter der Valero-Kasern. Diese in allen rheumatischen Leiden wirklich probate Gichts Leinwand ist in Paketen mit Gebrauchs-Anweisung zu 1 fl., doppelt stärkere für erschwerte Leiden zu 2 fl. KM. , sowie auch das in fämmtlichen F. E. österreichischen Staaten, besonders in Wien rühmlichst bekannte Pariser Universal-Pflaster gegen Hühneraugen, Gefröre, jede Art Wunden, Eiterung, Geschwüre, Nagelentzündungen, Skrofelkrankheiten 20. In Liegeln mit Gebrauchs- Anweisung zu 20 kr KM. Ift in Wien einzig und allein zu haben in der Apotheke des Herrn Franz Nußböck, zum „ goldenen Elefanten," Spitlberg, Stiftgaffe Nr. 100. In Pesth in der Apotheke des Herrn Szekely, zum „König von Ungarn," am neuen Marktplaz. In Ofen in der Hof-Apotheke des Herrn Grünberg. Feftung am Paradeplaz. In Prag in der Droguerie-Handlung des Herrn Karl Koseyk. Versendungen nach allen Theilen der Monarchie werden gegen frankirte Briefe ſchnellstens effektuirt. Zeugniß, mittelst welchem ich bestätige, daß meine Frau von der „englischen Patent-Leinwand, " zu haben in der Apo theke zum goldenen Elefanten, " Spitlberg, Stiftgaffe Nr. 100 des Herrn Franz Nußböck, Gebrauch gemacht, fozwar, daß sie von ihrem Gliederreißen vollkommen geheilt wurde, wofür fie früher alle möglichen Mittel ans gewendet hatte, daher ich mit Freuden und aus Pflicht dieses Zeugniß zum Nuzen der leidenden Menschheit veröffentliche. Wien, am 8. September 1852. (22-1) Johann Hofbauer, Weißblecher in Gumpendorf bei Wien.

Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld.

Druk von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichi

Soldatenfreu

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Beitschrift für

Nro. 15 .

Mittwoch,

nd .

militärische

den 22.

Interessen .

Februar

1854 .

VII. Jahrgang.

Mehrseitig geäußerten Wünschen entsprechend, eröffnen wir vom 1. März bis Ende Juni d . J. ein viermonatliches Abonnement auf unser, durch die " Mittheilungen vom Kriegsschauplaze" in lezterer Zeit nicht nur von der vaterländischen, sondern auch von der aus ländischen deutschen, der französischen und englischen Presse, häufig benüztes Blatt, und ersuchen den Betrag auf jene Zeit mit 2 fl. 54 kr. K. M. an unser Komptoir (Wollzeile Nr. 774) franko zu senden.

Die russische Armee auf dem Kriegsschauplaze *) . Von den sechs Infanterie-Korps, die Garde und Grenadiere nicht ge rechnet, stehen in diesem Augenblike das 3., 4., 5. und die 16. Division des 6. Korps theils an der Donau, theils in der Moldau, in Beffarabien und in Kleinaften, um die Differenzen mit der Pforte auszufechten. In der Walachei befinden sich zur Stunde die 9. Division, dann die 3. leichte Kavallerie- Division des 3. Infanteriekorps, das ganze 4. Infan teriekorps, ferner die 15. Infanterie- Division und die 5. leichte Kavallerie Divifion des 5. Korps, die 13. Division dieses Korps bei Achaltzik, die 14. in Beffarabien, endlich ist die 16. Infanterie- Division des 6. Infanteriekorps auf dem Marsche nach den Donaufürstenthümern begriffen. Zur näheren Orientirung geben wir das folgende Tableau : 3. Infanterie-Korps. (Steht gegenwärtig theils in Bessarabien, theils in der Moldau und Walachei. ) Kommandeur: General- Adjutant, G. d. K. Baron Often - Sacen İ. Chef des Stabes : General-Major Tetereffnikoff. Infanterie. 7. Infanterie- Division : General- Lieutenant Ufchakoff III.; steht gegenwärtig in Bessarabien. 1. Brigade : General-Major Tolstoi. Inf.-Reg. Nr. 13, Smolenskiſches : Oberst Ignatieff. " " " 14, Mohileffsches : Oberst Tjasch e l n í k o ff. 2. Brigade : General-Major Rafalowitsch. Jäger-Reg. Nr. 13, Witepskisches : GM. Werchoffsti. 14, Poloskisches : GM. Kopie ff. 8. Infanterie "Division : Gl. Selwan ; steht gegenwärtig in der Moldau. 1. Brigade : GM. Samarin. 4 Inf. Reg. Nr. 15 Diebitsch Sabalkansky, Tschernigoffstisches : Oberst Timascheff. 16. Poltawskisches : GM. Golowaschewski. " " 2. Brigade : GM. Popoff 1. Jäger-Reg. Nr. 15, Alexandropolsches : GM. v. Bouffaye. "1 16, Krementschuksches : GM. v. Mengden. 9. Infanterie - Division : GL. Sfamarin ; steht gegenwärtig in der Walachei. 1. Brigade : GM. Juferoff. Inf.Reg. Nr. 17, Jelezkisches : Oberst Balz. " " 18, Sfeffstisches : Oberst Kipowitsch. 2. Brigade : GM. Adlerberg III. Jäger-Reg. Nr. 17, Brjanskiſches : Oberft Hahn. n 18 „Fürst von Warſchau, “ Orloffskisches : Oberst " Klodt v. Jürgensburg. Kavallerie.

Artillerie. 3. Artillerie- Division : GM. Hallmann . 7. Feld-Artillerie-Brigade : GM. v. Wilken. Posizions-Batterie Nr. 1. und 2 . Leichte Batterie Nr. 1 und 2 . 8. Feld-Artillerie-Brigade : GM. Alexandrow II. Posizions-Batterie Nr. 3. Leichte Batterie Nr. 3, 4 und 5. 9. Feld-Artillerie-Brigade : GM. Proßkurjakoff. Posizions-Batterie Nr. 4. Leichte Batterie Nr. 6, 7 und 8. 3. reitende Artillerie-Brigade : Oberft Behrends 188.. Reitende Batterie Nr. 5 und 6. Park-Brigade Nr. 3 : vacat. 3. Scharfschüzen- Bataillon : vacat. 3. Sappeur-Bataillon : Oberst Klemens. 3. Train-Brigade mit 6 Bataillonen. 4. Infanterie-Korps. (Ganz in der Walachei.) Kommandeur : General der Infanterie Dannenberg I Chef des Stabes : General-Major Martinay. Infanterie. 10. Infanterie- Division : GL. Sfoimonoff. 1. Brigade: GM. Bellegarde. Inf.-Reg. Nr. 19, Jekaterinenburgisches : Oberst U w as chuo w. Alexandrow. # W 20, Tobolskisches : Oberst Baumgarten II. 2. Brigade : GM. Villebois. Jäger-Reg. N. 19, Tomskisches : Oberst Pustowoitoff. " " " 20, Kolimansches : Oberst Komajeffsti. 11. Infanterie Division : GL. Pawloff. 1. Brigade : GM. Ochterlone. Inf.-Reg. Nr. 21 , Selenginskisches : Oberst Sabatinski, 22, Jakuzkisches : Oberst Bja lui. 2. Brigade : "GM ". Saliwkinn. Jäger-Reg. Nr. 21 , Ochoßkisches : Oberst Bibikoff. "1 " " 22, Kamschatkisches : Oberst Golew. 12. Infanterie- Division : GL. Liprandi.

1. Brigade : GM. Swentiski. Inf. Reg. Nr. 23, Asowsches : Oberst Krüdener II. " 24, Dniepersches : GM. Gribbe. 2. Brigade : GM. " Lew'uzki. Jäger-Reg. Nr. 23, Ukrainisches : GM. Jantschenko. " "I " 24, Odjeffafches : GM. Schigmont. 8. leichte Kavallerie - Diviſion : GL. Grotenhjelm, steht ge= Kavallerie. genwärtig in der Walachei. 4. leichte Kavallerie - Division : GL. Graf Nierod. 1. Brigade : GM. Stolpakoff. 1. Brigade: GM. Boguscheffsti. Uhlanen-Reg. Nr. 5 " EH. Albrecht, " Litthauisches : GM. Graf Uhlanen-Reg. Nr. 7, Woßneßenskisches : GM. Löwenhagen. Benningsen. "I " 8, Diviopolskisches : GM. Kosljaninoff. " # "1 6 " Großfürst Konstantin Nikolajewitsch, " Vol 2. Brigade : GM. v . Friedrichs. hynisches : OberstS tael v. Holstein II . Husaren-Reg. Nr. 7 "1 Großfürst Thronfolger, " Pawlogradſches : 2. Brigade : GM. Stobbe. GM. Paschkowski. Husaren-Reg. Nr. 5 „ Prinz Friedrich v. Heſſen-Kaffel, " Ma / 8 " Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, " " . Reschetiloff Oberst riapolsches : Isumsches : Oberst Graf Nierod III. " " 6 " FM. Graf Radeßky " : Oberst und Flü Artillerie. gel-Adjutant Dubbelt II. 4. Artillerie Division : GM. Sirtel. 10. Feld-Artillerie-Brigade : Oberst Sago skinn. *) Die Daten find der Wehrszeitung" vom 16 d. und zum Theil dem dieser Tage Posizions-Batterie Nr. 1 und 2. erscheinenden "Allgemeinen Militärischen Handbuche" von J. Hirtenfeld, entnom Die Red. men. Leichte Batterie Nr. 1 und 2.

118 11. Feld-Artillerie-Brigade : GM. Wdowitschenko. Posizions - Batterie Nr. 8. Leichte Batterie Nr. 8, 4 und 5. 12. Feld-Artillerie-Brigade : Oberst Njemo w. Posizions-Batterie Nr. 4. Leichte Batterie Nr. 6, 7 und 8. 4. reitende Artillerie-Brigade : Oberst Iwanoff. Reitende Batterie Nr. 7 und 8.

Infanterie. 16. Infanterie - Division : GL. Kenzinski ; gegenwärtig auf dem Marsche nach den Donau-Fürſten thümern. 1. Brigade : GM . Tschelkanoff. Inf. Reg. Nr. 81 , Wladimirsches : Oberst Kowaleff. 32, Susdalskisches : GM. To'wjanski. 2. Brigade : " GM. Schonert. Jäger-Reg. Nr. 31 , Uglißkisches : GM. Slawin. " 32, „ Großfürft Michael Nicolajewitsch ", Kasa " " nisches : GM. Kaschperoff. 17. Infanterie- Division : GL. Kirjakoff. 1. Brigade : GM. Ljubimoff.

Park-Brigade Nr. 4 : Oberst Schleglow . 4. Scharfschüzen-Bataillon : Oberst Jen och in. 4. Sappeur-Bataillon : Oberst Noroff. 4. Train-Brigade mit 6 Bataillons. 5. Infanterie Korps. Inf. Reg. Nr. 33, Moskausches : GM. Kurtjanoff. (Gegenwärtig theils in Bessarabien, theils in Kleinaſten, so wie in der 34, Butirskisches : Oberst Feodoroff. 2. Brigade : " GM. Goginoff. Moldau und Walachei. ) Kommandeur : General- Adjutant, General der Infanterie Lüders. Jäger- Reg. Nr. 33, " Großfürst Thronfolger", Borodinskisches : Oberst Werewkin- Scheljuta II. Chef des Generalstabes : GM. Nepokoi schiz fi. Infanterie. " 34, Tarutinisches : GM. Wolkow II. 18. Infanterie - Division : GL. Obrutscheff; gegenwärtig in Klein 18. Infanterie- Division : GL. Beljawski. 1. Brigade : GM. Tregubo w. Asien bei Achaltzik. 1. Brigade : GM. Budberg III. Inf. Reg. Nr. 85, Rjafansches : Oberst Makarenko. Inf. EReg. Nr. 25, Breszfches : GM. Brunner. " 86, Rjaschtisches : Oberst G a nezki II. eco ftofsches : Oberst Tolubi . 2. Brigade : GM. v. Lein. " 26, Bielo "1 " 2. Brigade: GM. Kowalewski. Jäger-Reg. Nr. 35, Bieleffskisches : Oberst Nejel off II. Jäger-Reg. Nr. 25, Litthauisches : Oberst Gagarin III. !!!! 36, Tulaisches : GM. Fetiſsoff. Kavallerie. "/ 26, Willnasches : GM. Freitag von Lee "/ " 6 . leichte Kavallerie- Division : GL. Lanskoi II. ringhoff. 14. Infanterie - Division : GL. v . Moller II .; gegenwärtig in 1. Brigade : GM. Sſwolinski. Bessarabien und in den Küstenstädten des schwarzen Meeres. Uhl.-Reg. Nr. 11 , „ Erzherzog Karl Ferdinand ", Bjelgorodski sches: GM. Timkowski. 1. Brigade : GM. Schabokrinsti Inf. Reg. Nr. 27, Volhynisches : Oberst Chruschtf chew II. " " 12, "1 General Graf Nikitinn“ , Tschugujeffsches : 28, Minskisches : Oberst Prichodkinn . " Oberst Baschkir z off. 2. Brigade : GM. Lipsti. 2. Brigade : GM. Welitschko. Jäger-Reg. Nr. 27, Podolisches : Oberst Lowitsch. Huf. - Reg. Nr. 11 ,,, Großfürst Nikolai Marimilianowitsch " Kiew= " 28, Schitomirsches : Oberst Lüders II. sches : GM. Chalezki. " 12, " Großherzog v. Sachsen-Weimar" , Inger 15. Infanterie . Division : GL. Marin ; gegenwärt. in derWalachei. mannländisches : Oberst Butowitsch. 1. Brigade : GM. Artamonoff. Artillerie. Inf. Reg. Nr. 29, Modlinsches : GM. Buikoff. 6. Artillerie- Division : GM. Korniloff. 30, Pragasches : Oberst Krusenstern III. 16. Feld-Artillerie- Brigade : GM. Trubnikoff. 2. Brigade : "GM. Engelhardt III. Posizions-Batterie Nr. 1 und 2. Jäger-Reg. Nr. 29, Lublinsches : GM. Arzuibaſcheff. Leichte Batterie Nr. 1 und 2. " " " 30, Samoszkisches : Oberst Daragan III. Kavallerie. 17. Feld-Artillerie-Brigade : GM. Timofejeff. Posizions-Batterie Nr. 8. 5. leichte Kavalleries Division : GL. v. Fischbach ; in der klei Leichte Batterie Nr. 3, 4 und 5. nen Walachei. 18. Feld-Artillerie-Brigade : Oberst Nasimoff III . 1. Brigade : GM . Komarr. Posizions-Batterie Nr. 4. Uhl. Reg. Nr. 9 , Bugsches : GM. Hastfer. Leichte Batterie Nr. 6, 7 und 8. 10, "Herzog von Raffau" , Odjeffafches : Oberst " " "1 v. Raden . 6. reitende Artillerie-Brigade : Oberst Galiß in IX. Reitende Batterie Nr. 11 und 12. 2. Brigade : GM . Kenski. 6. Park-Brigade : Oberst Lew aschoff. Hus.Reg. Nr. 9, Prinz Friedrich Karl von Preußen ", Achtirss " fisches GM. Sfalkow. 6. Scharfschüzen - Bataillon : Major Aminoff. 9 " " 10, Fürst v. Warschau", Alexandrinskisches : 6. Sappeur-Bataillon : Oberſtlieutenant Jewreinoff III. Oberst u. Flügel- Adjutant Alo på us. 6. Train-Brigade mit 6 Bataillonen. Artillerie. Bezüglich der Stärke dieser Truppen ist Folgendes zu merken : 5. Artillerie - Division : GM. Meyer. Jedes Infanterie (Musketier-) oder Jäger - Regiment wird aus 4 13. Feld-Artillerie-Brigade : Oberſt Tigersteen ; in Klein-Asien bei Bataillons, das Reserve- und Depot-Bataillon nicht gerechnet , dieses zu 4 Achaltzik. Kompagnien, die Kompagnie zu 2 Pelotons, diese zu 2 Halbzügen gebildet . Posizions-Batterie Nr. 1 und 2. Bei jedem Bataillon ist die erste Kompagnie eine Elite-Kompagnie nnd führt Leichte Batterie Nr. 1 und 2. bei den Musketiers den Namen „ Grenadier-," bei den Jägern aber den 14. Felt Artillerie-Brigade : GM. Njemtschinow ; an den Küften Namen „Karabinier".Kompagnie. des schwarzen Meeres. Auf dem Kriegsfuß zählt jedes Infanterie- oder Jäger-Regiment im Positions-Batterie Nr. 3, leichte Batterie Nr. 3, 4 und 5. Stabe an Kombattanten (die Nichtstreitbaren werden hier unberücksichtigt ge 15. Feld-Artillerie-Brigade : Oberft Sarnizinn : in der kleinen laſſen) : 47 Köpfe u. z . 1 Kommandanten , 1 Adjutanten , 1 Zahl- und 1 Walachei. Quartiermeister (beide Offiziere), 1 Kapellmeister , 40 Bandisten, 1 Regi ments-Tambour und 1 Regiments-Hornist ; -jedes Bataillon im Stabe 7 Posizions-Batterie Nr. 4, leichte Batterie Nr. 6, 7 und 8. Köpfe u. .: 1 Kommandanten, 1 Stabs.Offizier, 1 Adjutanten, 1 Por 5. reitende Artillerie-Brigade : Oberst Reissig . Reitende Batterie Nr. 9 und 10. teepe-Fähnrich (der die Fahne trägt), 1 Unter-Fähnrich, 1 Bataillons-Tam bour, 1 Bataillons- Hornist ; - jede Kompagnie 262 Köpfe, u z .: 4 Ober , 5. Park Brigade : Oberst No wo fil z off. 20 Unteroffiziere, 8 Spielleute und 230 Gemeine (darunter 24 wirkliche, 5. Scharfschüzen-Bataillon : Major Masaraki. Irman. Oberst 24 Ersaz- Tirailleurs, 6 wirkliche, 6 ausgebildete Stuzen- Schüzen , welche : Sappeur-Bataillon 5. leztere fo wie die wirklichen Tirailleurs im dritten Gliede rangiren .) Es 5. Train-Brigade mit 6 Bataillonen . ist also der komplete Kriegsstand eines Musketier- oder Jäger-Regimen= 6. Infanterie-Korps .

(In Moskau, so wie nördlich und südlich dieser Hauptstadt, gegenwärtig tes 4267 Köpfe. Auf dem Kriegsplaze agiren zur Stunde, wie aus dem Tableau zu theils in der Mobilmachung begriffen, theils, und zwar die 16. Division, ersehen, nur Husaren und Uhlanen, welche eine ganz gleiche Formazion und auf dem Marsche nach dem Pruth.) Stärke haben. Kommandeur : General der Infanterie Tschéo d'ajeff. Jedes Regiment besteht aus 4 Div ifionen over 8 Eskadrons für den Chef des Generalstabes : GM. von der Suite des Kaifers v. Brinn.

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Felddienst, dann 1 Reserve und 1 Depoteskadron, und zählt im Stabe : eine moraliſche nämlich und eine materielle, Kraftund Verstand ist, wenn ich mich 17 Köpfe u. z. 1 Regiments-, 4 Divisions -Kommandanten ( Stabsoffiziere), so ausdrüken darf ; mag man immerhin eine kleidsame Tracht, die Uniformi 1 Adjutant, 1 Quartiermeister, 1 Zahlmeister, 4 Porteepee-Junker (führen rung, eine marzialische Haltung und die gute praktische Ausbildung vielleicht bis zum Uebermaß bewundern - mehr aber als auf alles dieses muß auf die Standarte), 4 Junker, 1 Stabs -Trompeter. Jede Eskadron hat auf dem Kriegsstand : 6 Ober , 18 Unteroffiziere, 3 Trompeter, 146 Gemeine, zusammen 173 Köpfe ; jedes Husaren- und Uhlanen-Regiment ist daher 1401 Köpfe stark. Die den Infanterie-Korps beigegebene Artillerie zählt bei jedem Korps : 3 Feld-Artillerie- Brigaden oder 12 Batterien, 4 schwere und 8 leichte, dann 1 reitende Artillerie-Brigade zu 2 leichten Batterien ; diese lezteren zu 8, die Fußbatterie zu 12 Geschüzen. Eine schwere Fußs (Posizions-) Batterie hat 6 zwölf-pfündige Kanonen, 6 pudige Einhörner ; eine leichte Fußbat terie: 6 sechs-pfünd. Kanonen, 6 pudige Einhörner und die leichte reis tende Batterie dieselben Kaliber, nur von jeder Geschüz- Gattung statt 6 de ren 4. Die Geschüze der schweren Fuß- und leichten reitenden Batterie find mit 6, jene der leichten Fußbatterie mit 4 Pferden bespannt. Zu jeder 12-pfd. Kanone und zu jedem ½ pud. Einhorn gehören 3 zweiräderige, und zu jeder 6-pfd. Kanone und zu jedem ¼ pudigen Einhorn 2 zweiräde rige Munizions-Karren, mit drei Pferden an einer Gabel- Deichsel bespannt, welche den Geschüzen als zweite Linie folgen. In den Korps hat die 1. Infanterie- Division 2 schwere, 2 leichte, die 2. und 3. Division 1 schwere und 3 leichte, endlich die Kavallerie- Dis vision 2 reitende leichte Batterien ; die Batterien der Infanterie- Diviſionen zählen 3300, die Batterien der Kavallerie- Division 452 Streitbare, wozu noch bei jedem Korps ein mobiler Reserve-Park von zweiräderigen Muni zions-Karren u. dgl. mit 846 Köpfen zu rechnen kömmt. Hiernach ist die Artillerie jedes Korps stark : 14 Batterien oder 160 Geschüze mit 4598 M. einschlüßig der Offiziere. Nach dem Vorausgeschikten ergibt sich der komplete Kriegsstand eines Armee- Korps : 3 Infanterie- Divisionen zu 12 Musketier- und Jäger-Reg . und 1 Scharf • 52259 schüzen-Bataillon , also 49 Bataillone mit . 5604 die leichte Kavallerie- Division zu 4 Regimentern 4598 die Artillerie wie oben 1048 und 1 Sappeur- Bataillon 150 1 Ponton Park mit 42 Pontons

die Erziehung des Soldaten gesehen werden. Die moderne Kriegswissenschaft, die Feuerwaffen, die Fortschritte und Entdefungen, mit welchen sich die be waffnete Macht und die militärischen Wissenschaften tagtäglich bereichern, zer stören mehr und mehr die Wesenheit des Individuums , zehren es in der Maſſe auf und am Tage der Entscheidung vertraut sich alles der Berechnung ; aber in diesen kompakten Massen, welche sich wie durch ein Zauberwort be wegen, lebt eine Seele, ein Geift, der Vollbringer großer und bewunderungs würdiger Thaten, der, wenn er mit der Taktik verbunden werden kann, Wun der wirkt. Und die Kunst des Krieges besteht nicht nur allein darin, Schlach ten zu liefern, sondern sie ist viel schwieriger. Die Verläugnung des Sol daten besteht nicht darin sein Leben dem Vaterlande zum Opfer zu bringen, das ihm seine Ehre vertraut ; er gibt ihm mehr, er opfert ihm seine Nuhe, seine Beschwerden, seine Leiden, die nicht zu zählen sind , er weiht ihm ein Leben voll Opfer und Entbehrungen. Da der Rekrut im Allgemeinen roh ist, so wird seine für den Offizier und die Abrichter schon übermäßig mühevolle Belehrung, für ihn selbst eine wahre Marter. Man kann sagen, daß sich hauptsächlich durch die Abrichtung ſein Charakter verbittert und verschlimmert ; das warum ist, ohne weiter dar auf einzugehen, leicht begreiflich, denn die Beweggründe liegen vor aller Welt Augen offen da. Im freien Felde, im Angesicht der gaffenden Menge erlei= det der Rekrut mehr als einmal die bittere Kränkung sich hart getadelt oder nicht selten selbst gezüchtigt zu sehen. Daß es so Verwilderte gibt, daß sie aus Mangel an Erkenntniß das Entehrende der Züchtigung nicht fühlen, mag bis zu einem gewiffen Punkte bei Einigen zutreffen , aber sicher ist es nicht das beste Erziehungsmittel, in ihnen das wenige Gefühl von Menschenmenge,

das ihnen noch innewohnen mag, vollends zu erstiken ; im Gegentheile mus es die vorzüglichste Bemühung des Abrichters sein, dasselbe aufzusuchen, aus zubilden und völlig zu entwikeln. Daher betrachte ich es für höchft wichtig und von den segensreichsten Folgen begleitet, wenn darauf Bedacht genommen wird, mehr Sorgfalt auf die moralische Erziehung zu verwenden, die Zeit der Rekruten nach der erlernten praktischen Ausbildung mit unterrichtenden

Zusammen 50 Bataillone, 32 Eskadrons, 160 Geſchüze und 63659 Köpfe, und verschiedenen Arbeiten auszufüllen, zu diesem Zweke Lehr- Anstalten und In einem weitern Artikel werden wir ein Umständlicheres über die Armee Versammlungsorte zu errichten, und wenn es möglich ist, ihre Abrichtung an solchen Orten vornehmen zu lassen, wo sie der öffentlichen Beobachtung nicht im Kaukasus bringen. ausgesezt sind. Ferner schiene es mir am Besten, um viele Mühseligkeiten und die großen Unzukömmlichkeiten, die ich eben angedeutet habe, zu vermei Allgemeine Bemerkungen über die daten.

Erziehung des Sol:

(Fortsezung ) II. Die Abrichtung der Rekruten leitet gewöhnlich ein Hauptmann , dann eine der abzurichtenden Menge angemessene Anzahl subalterner Offiziere und älterer Mannschaft. Die Abrichtung selbst beschränkt sich auf das Marschiren und das Handhaben der Waffe bis zu der im Kriege wie im Frieden in feder Waffe nothwendigen Fertigkeit und Geeignetheit zum Dienstthun. Der Sorgfalt dieser Abrichter ist auch die moralische und intellektuelle Erziehung_anvertraut, welche darin besteht, den Rekruten seine Verpflichtungen und die Kriegsartikel zu lehren, welche die „Ordenanza" (der Militärkoder) enthält, auf den alle seine Pflichten: Subordinazion und Disziplin sich ftüzen. Für die praktische Ausbildung werden im Durchschnitte vier Stunden im Lage be stimmt, und für die moralische eine, in der kurzen Beit zwischen Abend und dem Zapfenstreich. Die praktische Ausbildung wird als so überwiegend betrachtet, daß man die Nekruten ohne weiters, sobald ſie einmal die nöthige Geſchiklichkeit in derselben erlangt haben, für den gewöhnlichen Dienst ver wendet, wenn sie auch von ihren Verpflichtungen und den Kriegsgesezen nur sehr oberflächliche Kenntnisse haben. Die zur Abrichtung der Rekruten geschikten Offiziere und die Mann

schaft werden durch die Regiments - Vorstände fürgewählt, die ihre Anla gen und moralischen Eigenschaften bei dieser Wahl zu Rathe ziehen, aber die ersteren sind besonders maßgebend, da sie ihre Tauglichkeit verbürgen , auch wenn die zweit genannten nicht so hervorspringend ſind , ſo daß man solcher: gestalt im Soldaten vor Allem die gute praktische Ausbildung für wesentlich und maßgebend erachtet, und sich nur wenig um seine moralische Erziehung fümmert. Ein ungezwungener und fließender Marsch, ein flinkes , mit dem Kommando gleichzeitiges Feuern, ein (mehr aus Furcht denn aus Achtung ) gezierter Gruß sind Eigenschaften, die man an dem Soldaten bewundert. Gewiß trägt auch die freie, hübsche, äußere Grscheinung des Soldaten viel zu dem Eindruke bei, den er im Volke hervorruft und zurükläßt, gewiß ist die flinke Handhabung der Waffe und der Gebrauch derselben mit glän zender Präzision eine hauptsächliche Eigenschaft in einer in ihren Bewegun gen mit mathematischer Genauigkeit ausgestatteten Kunst, aber eben so gewiß muß in Betracht gezogen werden, daß die Stärke des Heeres zweierlei Art :

den , wenn ein aus allen Korps des Heeres zusammengesezter Stamm von Offizieren zuerst in einer Zentral-Akademie, die vorläufig durch einen Stabs Offizier zu leiten wäre, zur eigenen Unterrichtung versammelt und dann wie der den Regimentern zu dem Zweke zugewieſen würde, ſich ausschließlich mit der Unterweisung der Rekruten zu betrauen. Nun nehmen wir an, der Rekrut sei abgerichtet, er ist nicht mehr Rekrut, sondern Soldat. Betrachten wir seine Pflichten als solcher, sein inneres Leben, suchen wir die Ursachen seines Mißvergnügens und Uebel befindens zu erforschen. Mancher, der den Charakter des Soldaten zu kennen vorgibt und An hänger jenes berüchtigten Erziehungs-Lehrsazes ist : " Der Buchstabe dringt mit dem Blute ein, " glaubt leider, nur die Strenge und eine möglichst un nachsichtige Behandlung seien im Stande den Soldaten im Zaume zu halten ; er hält den roheren Soldaten sanfteren Ermahnungen nicht zugänglich und meint deshalb, es sei unerläßlich, ihn immer die größte Strenge und ein finsteres Gesicht zu zeigen. Ernst wie sein Beruf, so betrachte ich es , muß die Behandlung des Soldaten sein, Strenge, ja Schärfe, wo sie erforderlich ist, soll nachdrüklich angewendet, aber dabei immer würdig und anstandsvoll vorgegangen werden, wie es ja der Ernst und die Würde der Waffen fordert. Diesen Ernst, diese Würde will ich angewendet wissen, ohne aber den Solda ten je zu erniedrigen ; wer nicht so handelt ist kein Militär, er liebt auch den Soldaten nicht, weil er ihn herabſezt und demüthigt. Der Soldat steht mit dem Trommeln der Tagwache auf, richtet sein La ger in Ordnung, puzt ſeine Kleidung und Bewaffnung, nimmt zwischen neun und zehn Uhr seine erste Mahlzeit ein und nachdem er der Reinlichkeit seiner Effekten halber einer Untersuchung unterzogen wurde, bleibt ihm die Zeit bis zwölf Uhr zum Ausgehen überlassen, zu welcher Stunde er zum Verlesen in die Kaserne zurükkehrt. Um ein Uhr steht es ihm wieder frei auszueilen und er braucht erst um Sonnenuntergang wieder nach der Kaserne zu kommen, um welche Zeit neuerdings verlesen wird . Nun nimmt er seine zweite Mahlzeit ein, verläßt die Kaserne nicht mehr, betet seinen Rosenkranz vor dem Zapfen streich und kann dann zur Ruhe gehen oder noch eine Stunde nach demselben aufbleiben ; nach Ablauf dieser Frist aber muß in der Kaserne tiefe Ruhe herrschen und Alles zu Bette sein. So ist das Leben des Soldaten beschaffen, wenn er dienstfrei ist und keine Truppenzusammenziehung stattfindet, die jährlich vier Mo nate, zwei im Frühjahre und zwei im Herbste beansprucht, dauernd, welchen er feden Tag zwei oder dreigStunden den praktischen Uebungen seines Standes

120 unterzogen wird. Der Soldat ist verpflichtet die Artikel der " Ordenanza, " welche auf ihn Bezug haben, zu wissen und über die Kriegs- Artikel unter richtet zu sein. Nehme man nun einen Menschen voll Leidenschaften , die nie heftiger und lebendiger sind, als in der Jugendzeit, trenne man ihn von seiner Hei math, ſeinen Eltern und Freunden, von seiner Freiheit und ſeinen Luftschlösfern, lasse man ihn die gewohnte, bequeme Tracht, die ihn wohl kleidet, aus-

ten, sehr wichtigen Umständen, erscheint er nur bei dienstlichen Anläſſen in der Kaserne. Die niederen Vorgesezten aber leben fast beständig in Gemein schaft mit dem Soldaten, te führen ein fast ganz gleiches Leben, und es gibt nichts schlechteres für den Nimbus, als dieses ; es scheint mir an der Zeit nicht weiter fortzufahren, denn vor aller Welt liegt ja offen dar, was ich | an´ weiteren Folgerungen klüglich verschweige. Dem Soldaten kostet es Mühe, Dem, den er nicht ehrt, Achtung zu be

ziehen, kleide man ihn nun zwar gut, aber in schließende und zugeknöpfte Gewänder, laffe man ihn die Leiden der Abrichtung bei seinem widerstrebenden Geiste und seiner erregten Einbildungskraft erfahren, unterwerfe man ihn einer strengen Zucht, einem paffiven Gehorsam, und gebe man ihm zum Ueberfluß auch noch die völlige Freiheit unbedingt halbe Tag lang von einem Stadt Ende zum anderen gut gekleidet , aber ohne Geld, voll Wider wille herumschweifen zu können, nur von dem Glokenſchlage abhängig, der ihn wieder nach der Kaserne ruft, ――――― was wird in ihm vorgehen, welche Eindrüfe wird er in sich aufnehmen, welche Wünsche wird sein Geist hegen, welcher Ueberdruß, welche Unzufriedenheit wird sein Herz quälen ? Gewiß dieselbe, wie den Soldaten. Drei schwere Uebel bekümmern den Soldaten : vorerst lebt er in seinem ganzen Dienst von der Geſellſchaft und jenen Banden getrennt, von denen er losgerissen wurde und zu denen zurükzukehren er täglich und flündlich wünscht, deßhalb ist es nicht zu verwundern, daß der Abschied das beständige Ge bet und der nie erlöschende Wunſch des Soldaten ist. Ich sehe in der That kein Mittel, um diesem Uebelstande vollständig abzuhelfen, wohl aber ist einige Linderung möglich. Nachdem sattsam bewiesen ist , daß die Gesellschaft einer bewaffneten Macht bedürfe, die ihre Rechte aufrecht erhält , ste tapfer beschüzt und Arm und Ehre des geſellſchaftlichen Körpers ist, bin ich der Ansicht, daß man den Soldaten von der erhabenen Bestimmung, durch die er ausgezeichnet ist, über zeuge, daß man ihn erleuchte und bilde, daß man fehlerhafte Vorgänge in dieser Hinsicht abstelle und ihn endlich dadurch anspornt und nach tadelloſer Dienstzeit belohnt, daß man ihm vorzugsweise die niederen Anstellungen im ganzen weiten Regierungsbezirke der Monarchie zugänglich macht. Das zweite Uebel nun ist ärger als die militärische Strenge, -die Launenhaftigkeit und Veränderlichkeit, mit welcher der Soldat , hauptsächlich durch die Unteroffiziere (cabos) behandelt zu werden pflegt. Weit entfernt, als ob ich, selbst ein untergeordneter Militär, der wohl versteht, mit wie viel Lakt und Zartheit ein so empfindlicher Gegenstand behandelt sein will , auch nur die geringste Beleidigung dieser Charge , die nicht viel geringer als die meinige ist, zufügen wollte ; aber in einem Auffaze der Betrachtung der Un tersuchung und eigenen Erfahrung bedarf ich einer gewiffen dreisten Aufrichtig keit und vollen Freimuthes, ja selbst der nakten, offenen Wahrheit , wenn ich meine Gedanken weder zu verstümmeln noch zu schwächen im Sinne habe. Die Chargen der Korporäle und Sergeants gehen aus der des Soldaten und aus derselben Lage hervor ; in dem VI. Artikel der Pflichten des Soldaten heißt es : „ Er wird jedem Offiziere und Sergeant des Heeres, den ersten und zweiten cabos ſeines Regimentes und jedem Anderen gehorchen und ihn ach ten, der ihn, sei es auf der Wache, im Detachement oder bei einer anderen Dienstesverrichtung befehligt." Die Verbindlichkeit den ersten und zwei ten cabos ebenso wie jedem Offiziere zu gehorchen , stellen die Pflicht und die menschliche Stellung zu einander in Gegensaz, und im Gegen saz steht außerdem fast immer die Achtung mit dem inneren Leben, das He vereinigt. Ich weiß nicht, ob ich meinen Gedanken klar ausgedrüft habe, es würde mir Leid thun , in einem so wichtigen Punkte dunkel geblieben zu ſein, und da ich fühle, daß das in Rede stehende von höchster Wichtigkeit ist, werde ich mich bemühen das, was ich das zweite den Soldaten drüfende Uebel ge nannt habe, mit aller der Deutlichkeit und Umsicht, die mir möglich ist, zu entwifeln. In der Gesellschaft ist der moralische Einfluß des wohl erzogenen Men ſchen auf den empfänglichen, aber der Bildung ermangelnden Mitmenschen unendlich groß. Diese Ueberlegenheit erkennt alsogleich der " Mann aus dem Volke" in dem Ritter" an -- ein allgemeiner Ausdruk, mit dem ich einen Mann von so vollendeter Bildung bezeichnen will, daß er sich sträubt und für erniedrigt glaubt, wenn irgend jemand ihm an Geist und Bildung Ebenbürti ger von ihm dieselbe Hochachtung, wie er ste selbst genießt, fordert ; ihn beläftiget dann die Anmaßung dieses Menschen" so ist das menschliche Herz! Der Einsicht des verständigen Soldaten widerstrebt es nicht , aufrich tig den Offizier zu ehren, deffen ausgezeichnete Erziehung und Stellung er mit Achtung anerkennt und dessen hoch über dem Soldaten stehender Rang nur noch beiträgt des lezteren Hochachtung zu vermehren. Manchmal kannte der Refrut noch als Bauer aus der Heimath den Offizier, der, vielleicht mit ihm in selbem Dorfe geboren, der Sohn einer achtbaren Familie, der Herr des Gebietes, auf dem der Nekrut zur Welt kam, ist ; des Rekruten Eltern waren ihm vielleicht zinspflichtig, oder er diente selbst vielleicht schon als Junge in seines jezigen Vorgesezten allgeachteten Hause, während er dem anderen -den cabo nämlich - etwa auch schon damals und wer weiß ob nicht in

zeugen und die Unteroffiziere, die dem Gehorsam des aus ihrem Stande ent sproffenen Soldaten (vielleicht aus eigener Erfahrung) selbst mißtrauen, ſind mit ihm nur um so herrischer und strenger nach dem Grundsaze : „ es gibt keinen schlimmeren Keil als einen vom selben Stamm ." Dasselbe kann man in den Schulen bei jenen Schülern beobachten, welche zeitweise die Stelle des Lehrers zu vertreten bestimmt, und welchen die Mitschüler um so ungehorsa mer sind, da sie gemeiniglich größere Strenge als der Lehrer selbst üben. Aus dem was ich bisher gesagt habe, wird man vielleicht schließen, ich sei dagegen, daß der Soldat den Unteroffizieren e ben so gehorche wie den Offizieren ? Mit nichten ; es wäre ja eine vollständige Verblendung alles militärischen Gefühls, die Grundstüze des Waffenhandwerk : die Unterord nung und Genauigkeit, welche der Dienst erfordert, zu mißkennen. Ich habe nur ein dem menschlichen Herzen anklebendes Vorurtheil be zeichnet, um auch die Widrigkeiten, gegen welche der Soldat sowohl als die unteren Chargen anzukämpfen haben, und auf das Studium und die ernste ―― Anstrengung aufmerksam zu machen, die aufzuwenden wäre, um ein Uebel ――― das ich ursprünglich nennen möchte zu heilen. Nichts ist nöthiger und unabänderlicher als die Pflicht des Soldaten, den Korporal eben so wie den Oberoffizier zu ehren und ihm zu gehorchen , denn die Achtung beginnt in dem Soldatenstande bei diesem ersten Kettengliede und endigt bei dem Gene ral-Kapitän des Heeres , der lezten Stufe auf der militärischen Nangsleiter, der selbst wieder gerade so wie der gemeine Soldat dem Geseze und seinem Könige unterworfen ist und diesem ohne Gegenrede zu gehorchen hat. Den Mißbrauch, den der Unteroffizier von seiner Gewalt machen kann, seine ausartende Vertraulichkeit wie seine Härte, ja selbst seine Launenhaftig keit einerseits ; das Widerstreben, der Ungehorsam des Soldaten andererseits sind Uebelslände, welche der Offizier beständig überwachen und sich den Betref 里 fenden gegenüber mit vieler Klugheit und Umſicht benehmen muß. Die Unteroffiziere müſſen dadurch nach Möglichkeit in den Augen der Soldaten erhoben werden, daß eine besondere Sorgfalt auf ihre__moralische und geistige Bildung verwendet wird , daß ihr Eifer und ihre Verwendung durch eine zur Beförderung berechtigende Schule belohnt werde und sie zur Fortsezung des Dienens anreize, sie ihren Stand lieben lehre, daß ihnen end lich eine gewisse Unabhängigkeit und Bequemlichkeit in den Kasernen geboten werde , damit ihr inneres Zuſammenleben nicht mit den Soldaten zuſammen und in eine so schädliche, zu nahe Berührung bringt. Es ist eine zwar seltene Ausnahme - aber doch kommen solche Fälle vor - daß von Zeit zu Zeit ein unvorsichtiger Offizier sich so weit vergißt, einen Soldaten mit Wort und That zu beschimpfen, ja ihn zu schlagen. Ich kenne nichts Entwürdigenderes, das unseren Nimbus mehr entsittlicht und her. ―― unserem Waffen absezt, als dieser ―― ich weiß keinen anderen Ausdruk kleide angethane Schimpf. Er schadet weit mehr als selbst Strafloßigkeit und schwächliche Nachsicht, aber glüklicher Weise sind derlei unglükselige Fälle nur sehr selten und werden ――――― Dank der sich überall ausbreitenden guten militäriſchen Erziehung und dem Eifer der würdigen Anführer des Heeres - bald ganz verschwinden. Die Beziehungen zwischen dem Offizier und dem Soldaten dür fen nie zu vertraulich, nie zu intim sein, stets muß sich zwischen Beide die „ Ordenanza" als Abstand stellen, aber der Untergebene immer mit Viensch lichkeit und Würde behandelt werden. Das dritte und schwerste Uebel, welches den Soldaten bekümmert, ist die Einförmigkeit der Uebungen, welchen er unterzogen wird und die ihm

Ekel und Unlust verursacht. Aus der Aufzählung, die wir oben von der Beschäftigung des Soldaten geliefert haben, war die geringe Benützung seiner Zeit namentlich in jenen Berioden, in denen keine Truppenzusammenziehung stattfindet, zu ersehen, doch nehmen die Kommandanten, um ihre Leute nicht müffig zu lassen, zu Erer zier- Uebungen ihre Zuflucht, die mit wenigen Ausnahmen tagtäglich das ganze lange Jahre hindurch vorgenommen werden. Hieraus erfolgt, daß, nachdem die Abrichtung bis aufs äußerste erschöpft ist wenn man nämlich das gute Handhaben des Gewehres und ein geradliniges, gefälliges Marſchi ren so nennen kann die Soldaten täglich das Durchüben und Wiederho len, was ñe schon müde ſind auszuführen, daß sie es also am Ende verab scheuen, läftig finden und schlecht machen, und vom Herzengrunde einen Dienst haffen und fürchten, der nur darum mühselig wird, weil er einför mig ist und sie nichts Neues lehrt : Eine unfruchtbare Praxis , die sich über alle Dienstesverrichtungen ausbreitet und auf dieselben fortpflanzt ! So nimmt man an Regentagen die Zuflucht zur theoretischen Ausbildung zu dem Zweke den Soldaten zu belehren und seine Grundsäze zu befestigen. Ein lobenswer =

ther Vorwurf, ohne Zweifel, aber der mit demselben Erfolge wie die prakti= einer noch ungünstigeren Lage, als seine eigene , kannte. Der Offizier kann sche Ausbildung ausgeführt wird, da dem Soldaten seine Pflichten und die fich seinen ganzen Nimbus bewahren, denn, abgesehen von diesen eben erörter- Kriegsartikel - kurz ganz dasjenige, was man ihm am Lage seines Cintrit

121 tes vorlas, immerfort bis zum Vorabende ſeines Abſchiedes herabgelesen wird, und sollte der Jüngling, der die acht besten Jahre seines Lebens dem Vater nur damit er es behalte und seine Gesinnung tüchtig würde ! Daher hat der lande geweiht hat, theilnahmslos scheiden ? Dieß ist das Geheimniß, welches Soldat keine andere Wahl, als entweder Nichts zu thun und vor Langweile zu erforschen übrig bleibt. fterben, oder sich einer immer gleichen Beschäftigung hinzugeben , die seinen Die Beziehungen des gemeinen Lebens sind eine überein stimmende Quelle der Zuneigungen in dem Herzen des Menschen ; und wenn man die Quelle Berstand abstumpft und ihn vor Ueberdruß tödtet. Wird man es nun , nachdem diese schweren Gebrechen auseinandergesezt austroknet, wird man leicht die Ursachen erkennen, welche dazu beitragen ihren sind, welche wie ein böses Krebsleiden an der Existenz des Soldaten zehren, natürlichen Hang zu zerstören . Gewiß ist es, daß die Fahne weder ein Band Das noch befremdend finden, wenn ihn die Sehnsucht quält bald wieder an dennoch eine Erinnerung es sei denn bei dem alten Sold aten - - ist. heimatlichen Herd zurükzukehren ? wird man noch überrascht sein können, wenn Heilmittel für ein so schweres Gebrechen , oder wenn auch nicht ein gründli er keine Zuneigung , keine Erinnerung, Nichts mit sich fortnimmt , das ihn, ches Heil-, so doch ein Linderungs-Mittel, scheint mir dari n zu liegen, in der wenn auch nur für kurze Augenblike , die Trennung von seiner Fahne , von moralischen Erziehung des Soldaten einige bemerkenswerthe Verbesserungen feinen Genoffen , von seinen Vorgesezten empfinden ließe und seinem Auge eintreten zu lassen, mit denen ich mich in dem folgenden Abschnitte beschäfti Thränen entlokte ? Ein Diener verläßt das Haus seines Herrn und weint, gen werde. ( Schluß folgt. )

Armee - Nachrichten.

-11- Emile de Buningen, ein Offizier, der in Algerien gefämpft hat, regt in der Nummer des Moniteur de l'Armée " vom 11. Februar eine * Eine A. H. Anordnung dürfte den bisherigen Mangel an entspre Idee an, die zwar von einem der Nedakteure bekämpft wird , nichts destowe= Henden Reitpferden bei den Kürassier -Neg. abhelfen. Es ist nämlich niger aber das Samenkorn für Maßregeln einer näheren oder entfernteren zur Dekung des bei diesen Regimentern noch bestehenden Abgangs an Küras Zukunft in sich tragen dürfte und deßhalb einer weiteren Verbreitung werth ferremonten vom H. Armee- Oberkommando die Fortsezung des Ankaufes die erscheint. Die angeregte Idee ist mit den Motiven wie folgt dargelegt : fer Remontengattung in unbeschränkter Anzahl gestattet worden. Damit fe doch die Kärasfier-Negimenter künftig durchaus mit vollkräftigen Pferden von Montesquieu rechnet zu den Hauptursachen der Größe des römischen ansehnlicher Größe versehen werden können, wurde zugleich angeordnet, daß Volkes die Geschiflichkeit , mit der das System befolgt wurde , die besiegten Küraffierremonten von nun an nur im Alter vom vollstrekten 5. bis komple Völker in seine Heere einzuverleiben und von ihnen gegen neue Feinde Nuzen ten 8. Jahre und mit dem Minimalmaße von 15 Faust 2 Zoll angenommen zu ziehen, wobei aber gleichzeitig ihren früheren Gewohnheiten wie dem Kriegs werden dürfen. Unter diesem Alter und Maße darf kein Kürasferremonte | schauplaze und Kriegszweke Rechnung getragen wurde. Seit 1836 hat man Desterreich.

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mehr angenommen werden. Dagegen haben Se. f. t . Apostolische Majestät mit Allerhöchster Entschließung vom 9. d. M. zur Erleichterung des Ankaufes dieser Pferdegattung und zur Aufmunterung der Züchter allergnädigst zu géstattén geruht , daß der bisherige Preis eines Küraſſterremontes von 160 f. KM. auf den Betrag von 220 fl. KM. gegen Einstellung des bisher für volljährige Remonten dieser Art zum Remontenpreis aufgezahlten

in Afrika dieses System versucht , indem man in spezielle Infanterie- und · Kavallerie Korps (tirailleurs indigènes und Spahis) die unterworfenen Araber einreihete, welche Frankreich ihre Dienste anboten. Man zwang Nie mand und Alle , welche in den Dienst traten , thaten dieß aus eigenem An triebe. Später schuf man die Goums , die nicht wie die erwähnten Korps nach europäischen Mustern organisirte Truppen - Abtheilungen bilden. Die

Silberagios erhöht werde. Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, daß die Ab- Araber , die einen Goum formiren, find nicht reguläre Truppen , ſind nicht stellung von Remonten für andere Kavalleriebranchen ebenfalls fortdauert. regimentirt ; fte bilden ein Kontingent, das die Tribus im Bedarfsfalle stellen müssen ; sie leben mit ihren Weibern unter Belten ohne militärische Disziplin, Im Militär · Sanitätswesen ist eine wesentliche Verbesserung sind aber stets zum Marschiren, zum Aufbruch bereit. Der Ruzen dieser ein erfolgt. Bisher waren die Militär-, mit Ausnahme der Garnisons- Spitäler gebornen Truppen , so wie die wesentlichen Dienste, welche lie fortdauernd angewiesen, die Spitalverpflegskosten von der Mannschaftsgebühr der Kranken leisten , find allgemein bekannt. Wenn sie nun aber schon in ihrem Vater zu bestreiten. Dieses Sistem ist jezt aufgehoben und es erfolgt nun die Or lande der französischen Armee eine vortreffliche Hilfe gewähren , würden sie dinazion nach dem Ermessen des Chefarztes ohne Rüksicht auf die entstehenden nicht noch besser im Auslande gegen ihnen neue Feinde zu gebrauchen sein, da, wo man nicht zu fürchten hätte, daß ein Gefühl der Unabhängigkeit ihren Auslagen. Deutscher Bund. kriegerischen Eifer dämpfen könnte ; da, wo man, ihrer Treue versichert, ihnen jede Art Unternehmung zuzuweisen vermöchte, was die Klugheit bei dem Kampfe * Um Mitte März wird das Oberkommando der Bundestruppen zu gegen ihre Landsleute verbietet ? " „Wenn daher der Krieg im Oriente ohne die Theilnahme Frankreichs Frankfurt am Main, zur Zeit von dem k. k. GM. Ritter von Schmerling versehen, an einen t . preußischen General, das Stadt-Kommando aber, der nicht sein Ende erreichen sollte , warum denn nicht in Algerien einen Theil. zeit vom f. preußischen Major Deez geleitet, an einen k . k . österr. Stabsoffi der Armee ausheben ? Die Araber haben eine Kampfesart , die wohl geeig= net ist Unordnung namentlich in Truppen hervorzurufen , die nicht an sie ge zier, nach den festgestellten Bestimmungen übergehen. wöhnt sind ; vorzugsweise gelingt es einer Attafe arabischer Kavallerie den Baiern. Gegner in Konfusion zu bringen . Wenn die Araber mit verhängten Zügeln, bei wildem Geſchrei auf den Feind einstürmen , ihre Flinten abfeuern , ohne * Dem Vernehmen nach haben Se. Majestät den Vorschlag der Kom den Lauf ihrer Rosse zu mäßigen und zum Vatagan greifen , wenn sie den miſſion genehmiget, daß künftig die Infanterie ftatt den lichtblauen, die ent- Gegner erreicht haben, da bedarf es unerschrokener, fester Truppen, wenn ihre sprechend befundenen grauen Beinkleider erhalten soll. Glieder nicht erschüttert, ihre Massen nicht gelöset werden sollen. Das wilde Ingleichen wird die Bewaffnung der Jägerbataillone künftig aus dem Aussehen der Araber, ihre Geschiklichkeit im Waffengebrauch , ihr Talent Das Dornstuzen à la Thouvenin, wie ihn zur Zeit schon die bei den Füßi Pferd selbst im dichtesten Getümmel zu handhaben , der Ruf ihrer Unmensch lichkeit, der sie malt , wie sie ihre Gefangenen an den Schweifen ihrer Pferde liers eingetheilten Schüzen führen, bestehen. gebunden fortschleifen und wieſie mit einem Hiebe des Vatagan den Kopfvom Rumpfe trennen, werden nicht wenig dazu beitragen , sie zu gefürchteten Gegnern zu Frankreich . stempeln . Welche Vortheile könnte ein geschifter General nicht von solchen * (Paris, 16. Februar. ) Den heute im " Moniteur " enthaltenen De- Soldaten ziehen? Ich habe kaum nöthig hinzuzufügen , welchen bedeutenden freten, wodurch die längst angekündigte neue Organisazion der Artil Nuzen die angeregte Maßnahme auch in Bezug auf unsere Befestigung in lerie verfügt wird, geht ein Bericht des Kriegsministers voraus , worin er Algerien haben müßte ; welchen Eindruk würde es auf den Fanatismus der die Gründe entwikelt, welche die beschlossenen Aenderungen rathsam machen. Muselmänner machen, wenn sie uns Christen, uns ihre Eroberer einer Nazion Diese bestehen übrigens einfach darin, daß es fortan eben so viele Arten von ihres eigenen Glaubens Hilfe gegen die Nussen leisten sähen, die Christen wie Regimentern, als besondere Dienstgattungen, nämlich drei, geben wird, wäh- wir sind ? Die Thatsachen sprechen kräftiger und lauter als alle Worte und rend bisher die verschiedenen Dienstgattungen in jedem einzelnen Regimente Versprechungen. Werden sie nicht erkennen , daß, wenn wir unsere Zivilisa vereinigt waren. Die Artillerie wird demgemäß fortan aus 16 nach den zion in ihre Sitten einführen wollen, wir keineswegs geschworene Feinde ihres Dienstzweigen geschiedenen Regimentern, nämlich aus 5 Regimentern Fußoder Reserve-Artillerie, 7 Regimentern berittener oder Linien-Artillerie und 4 Regimentern Artillerie zu Pferde oder leichter Artillerie bestehen , wozu noch ein Regiment Pontonniers hinzukommt. Die Zahl sämmtlicher Batterien wird auf dem Friedensfuße, der bisherigen ungefähr gleich bleibend, 231 betragen. Wir werden auf dieses Dekret zurükkommen.

Glaubens sind , keineswegs ihre Vernichtung bezweken , daß unser Krieg fein Ausrottungskrieg ist und daß wir sehr wohl in Frieden neben einander zu leben vermögen. Die Dankbarkeit der Türken, die Sympathie und der En = thusiasmus, welchen unsere Truppen im osmanischen Reiche begegnen würden, müßten den Geist der Araber fesseln , wenn sie davon Zeuge sein könnten kehrten ſe nach beendigtem Kriege in ihre Heimath zurük , ſo würden ſte da

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Telbst von der Größe Frankreichs und von dem Range , ben es unter den Nazionen Europa's einnimmt, begeistert berichten." "1 Man hat wiederholt die Idee gehabt, in Algerien in gewiffen Grenzen und unter wesentlichen Modifikazionen die Rekrutirung einzuführen , aber die an das Feuer, das Lagerleben, an Fatiguen und Beschwerden gewöhnten Ara ber wären sicherlich schlechte Friedenssoldaten. Mit unseren Truppen in einem europäischen Kriege verbunden, würden ſie nach und nach deren Gewohnheiten annehmen, so daß dadurch die spätere Ausführung der Nekrutirung angebahnt würde." So weit Emile de Buningen. -- Wir fügen diesen Ideen auch die Ein würfe des einen Nedakteurs, des „Moniteurs de l'Armée " bei , der ſich wie folgt äußert: Nicht zu leugnen ist es , daß die Römer einen nüzlichen Ge brauch von Kontingenten der Völker machten , die ihre Waffen unterworfen hatten ; Afrika lieferte ihnen wiederholt numidische Kavallerie - Korps , die in Italien und Gallien Verwendung fanden ; wir kennen aber leider die Grund faze ihrer Organisazion nicht. Unzweifelhaft würde die eingeborene Bevöl ferung Algeriens tüchtige Elemente für eine Rekrutirung von Truppen zum Kampfe im Oriente liefern, ſie müßten, unserer Meinung nach , aber wie die Tirailleur-Bataillone und die Spahi-Regimenter , die bereits in der afrikani schen Armee bestehen, organisirt werden. Wollte man die Goums , die ge genwärtig ausgezeichnete Dienste leisten, nach dem Oriente dirigiren, so wür den wir uns nicht allein einer kräftigen Hilfe zur Ausdehnung und Konsoli dirung unserer Macht in Algerien berauben, sondern dieß hieße auch vollstän dig den spezifischen Charakter dieser Miliz verkennen , die zum größten Theile aus Männern besteht , die sich wohl kurze Zeit aus ihren Douars zu fleineren Expedizionen von nicht bedeutender Ausdehnung entfernen , naments lich wenn sie fruchtbar an materiellen Resultaten sind , die die Begierde der Araber stets erregen ; diese nüzlichen Hilfstruppen würden aber wahrscheinlich ihren Werth vollständig einbüßen , wenn man sie auf unbestimmte Zeit weit von ihren Heerden wegführte ohne eine andere Perspektive, als die eines mäßigen Soldes und der Erwerbung von Ruhm ,für welchen leztere diese Völker wenig schwärmen. Wir sind der festen Ueberzeugung, daß die religiösen Aweke der Expedizion wenig in die Wagschale gegenüber den anderweitigen Inkonvenienzen des erwähnten Gebrauchs der Goums fallen würden und daß man daher andere Elemente der eingeborenen Bevölkerung zur Formazion der für den Orient bestimmten Korps heranziehen müßte , daß diese aber sehr zwelmäßige Verwendung für den besonderen Zwek finden würden . Großbritannien.

Dadurch würden jene 39,000 schon auf 32,000 reduzirt. Diese könnten möglicherweise anderweitig verwendet werden. Aber können sie es auch wirks ――― lich ? 8 Stazionen , allerdings die wichtigsten unter unseren überseeischen Besizungen, nehmen allein 22,740 Mann in Anspruch , und zwar im tiefften Frieden und mit den kaum für den Garnisonsdienst ausreichenden Stärken. Unter diesen 8 Stazionen befindet ſich Gibraltar mit nur 2934 Mann , und wenn ein Krieg droht , müßten dieſe 2934 auf wenigstens 6000 bis 7000 Mann gebracht werden. Auch Malta mit 4000 Mann ist darunter, und die jonischen Inseln mit nicht viel mehr, freilich aber im Kriege sehr viel mehr, oder diese für die Seeherrschaft Englands unentbehrlichen Punkte sind verlo ren. Bricht also ein Krieg aus , so werden allein diese 3 genannten Punkte eine Vermehrung der Besazung erfordern , welche fast der Summe aller jezt in England stehenden Truppen gleich käme. Außer diesen haben wir auch noch die Antillen, die Niederlaffungen auf der Westküste Afrikas , Kanada , Neu schottland, St. Helena, Neu- Südwales und unzählige andere Punkte zu be= sezen ; dabei aber werden Hongkong und das Kap der guten Hoffnung noch gar nicht erwähnt , zwei Punkte , auf denen England seinen gegenwärtigen Truppenstand nicht allein nicht verringern darf, ſondern ihn schon jezt fort dauernd vermehren müßte. Wir können für anderweitige Bedürfnisse also weder 30,000, noch 20,000; noch 10,000 , ja nicht 1000 Mann aus jenen Kolonien und besezten Punkten fortnehmen. Im Gegentheil , wir müßten überall auf ihre Vermehrung bedacht sein. Eben so sehr würden wir uns täuschen, wenn wir glaubten, daß die in der Army- list als in England , Schottland und Irland garnisonirend nach gewiesenen Truppen zusammen zirka 60,000 Mann irgend wie in Bereitschaft wären, sofort in's Feld zu rüfen . 10,000 Mann davon sind Netruten in den Depots und müssen wenigstens für den Anfang abgerechnet werden, blei ben 50,000 . Von diesen müssen zunächst die Inseln des Kanals und die wenigen festen Pläze an der Küste besezt werden. Gering angeschlagen werden für diesen Zwek allein gegen 30,000 Mann unerläßlich sein. Das Uebrige. gehört unzweifelhaft für Irland und Schottland. Nun haben wir noch 16,000 Pensioners , ― Soldaten auf Halbſold und mit Gnaden-Gehal ten - von denen wir 12,000 als dienstfähig annehmen wollen , so wie die Bataillone der Arsenal-Arbeiter in den Häfen, die jedenfalls im Stande sein würden, ein Gewehr auf den Feind abzuschießen . Bei aller Achtung vor der Hilfe , die der Armee unter bestimmten Umständen von den Bensioners und Arsenal-Arbeiter- Bataillonen werden kann, muß man doch sagen, daß in dem Augenblike , wo ein wirklicher Krieg ausbricht, die Arsenal-Arbeiter in den Häfen und auf den Werften sehr viel mehr und auch Nüzlicheres zu thun haben werden, als in's Feld zu rüfen. Nur wenn gerade der Punkt ange griffen wird , auf dem sie stehen , könnten te von einigem Nuzen sein und ihre militärische Disziplinitung gute Früchte tragen. Alles gewissenhaft überschlagen , sehen wir keine Möglichkeit , mehr als 12,000 Mann in England und Irland zu einem Feldzuge disponibel zu machen , und zwar nur in England oder Irland , keinesweges in beiden

Es ist nicht lange her , daß eine Landung Napoleonischer Heere die Engländer in Angst und Schreken versezte ! Damals bemühte sich ein Francis Head, ein Konservativer, in seiner Broschüre die Unzulänglichkeit der Ver theidigungsmittel Englands gegen eine feindliche Invasion " die Aufmerk ſamkeit der Regierung auf entsprechende Vorsichtsmaßregeln zu lenken. Die Zeiten haben sich geändert und die gefürchtete Invasions-Armee ist eine ver zusammen. bündete geworden. Ob aber diese Furcht, unter den heutigen Verhältnissen Der General Evans hat vorgeschlagen, die Marinetruppen, die Polizei ganz zu ignoriren sei ? - Die sehr liberale Edinburgh Review" scheint Konstabler der Hauptstadt , die Küstenwächter , die irische Polizei und die nicht diese Meinung zu theilen, denn in einem Artikel, der den Titel führt, Yeomanry zu vereinigen und nachgewiesen , daß diese Korpe zusammenge= die Möglichkeit und die Folgen einer feindlichen Invasion nommen eine zahlreichere Armee bilden würden , als der Herzog v. Wel der großbritannischen Inseln " kommt ſie auf dasselbe Thema zurük, lington se je unter seinem Kommando vereinigt zusammen gehabt. Daß und zeigt zum Mindesten die vorhandenen militärischen Kräfte, welche in an dieser Vorschlag von einem General, und zwar einem erfahrenen General her derer Beziehung zu verwenden möglich sind . Der Artikel ist vom liberalen rührt , hat uns in der That überrascht , veranlaßt uns aber auch , näher auf Standpunkte gehalten bezeichnend genug und verdient vollständig gelesen zu die Prüfung dieses Vorschlages einzugehen. Er berechnete die Zahl der Ma werden : rinetruppen, die gegenwärtig (Anfangs 1853 ) auf dem festen Lande kasernirt „Laffen wir alle Phrasen und Sypothesen bei Seite", so beginnt die sind, auf 5000, und will dieselben sofort der Land-Armee einverleibt wissen, „Edinburgh Review ", „ und halten wir uns an eine möglichst treue Schil er scheint aber zu vergessen , daß die Marinetruppen beim Ausbruch eines derung der Vertheidigungsmittel unseres Landes." Krieges zunächst die Schiffe zu besezen haben, die dann ausgerüstet wer = Was die englische Land Armee betrifft , so stehen in England, Schott den müssen , gleichviel ob die königlichen oder die dann requirirten Han land und Irland 59,398 Mann sämmtlicher Waffengattungen , von denen delsschiffe , auf denen die Marinesoldaten sehr viel wichtigere Dienste leisten 25,880 Mann auf Irland kommen . In den Kolonien stehen 39,750 , in würden, als wenn man sie zur Verstärkung der Linientruppen auf dem Lande. Oft-Indien 30,497 Mann gebraucht. (Schluß im nächsten Blatte.) Daß wir die oft = indische Armee vollkommen außer unserer Berechnung laffen müssen , liegt auf der Hand. Wollte England auch nur wenige Tau Tages - Nachrichten. sende jener 30,497 Mann aus Ost - Indien abberufen, um sie auf einem an dern Kriegs 2 Theater zu verwenden , so stände dort seine Herrschaft auf dem F. (Wien, 21. Februar.) (Vom Kriegsschauplaze.) Es war die ans Spiele. Wir können also außer den gegenwärtig in England stehenden Re gelegentlichste Sorge des türkischen Oberfeldherrn an der Donau,seine FeldsArmee, die er gimentern nur noch auf die 39,000 Mann , oder wir wollen sagen 40,000 in drei Ordu oder Armeekorps mit dem Hauptquartiere in Karaffu, Sistow und Widdin. eintheilte, während die Armee an der schon zu der Römer Zeiten historisch gewordenen Mann rechnen, die in den Kolonien vertheilt find. Balkanlinie gleichsam die Reserve bildet, derart zu kompletiren , daß jeder Ordu aus 24 Aber auch von diesen müssen wir bedeutende Abzüge machen, und zwar Bataillonen Infanterie, 30 Eskadronen Kavallerie und 60 gut ausgerüsteten Feldgeschüs · 3 Regimenter in West Indien, zen bestehe, und zwar in einem Effektivstand von 26,000 Mann Nizam-Truppen. Gre die kanadischen Schüzen, gänzt wurde jeder Ordu mit nahe an 18,000 Mann Redifs und mit dem Hilfskontin die Veteranen von Newfoundland, gente aus Egypten, Bosnien, Ober-Albanien und der Herzegowina. Egypten lieferte die maltesische Mili , trefflich ausgerüstete reguläre, die anderen Provinzen irreguläre Truppen. Auf den Etapens. straßen in der europäischen Türkei bewegten sich daher seit fünf Monaten die betreffenden das Regiment auf St. Helena, Truppentransporte unaufhörlich, und die türkische Detailkanzlei traf Vorsorge für die die berittenen Schüzen auf dem Kap der guten Hoffnung, Errichtung der Vervslegsmagazine, und der Aufnahme und Hauptspitäler. Es wurde die Schüzen auf der Insel Ceylon, der hohen Pforte Seitens der vielen im Lande befindlichen Renegaten, welche zumeiſt ljo 9 Bataillone von of altruppen ; zusammen ungefähr 7000 Mann. politische Flüchtlinge sind, auch angerathen, die Glemente der Vertheidigung mit christlic

123 chen Freiwilligen zu vermehren, weil bekanntlich in den Reihen der regulären Aktiv- und der | regulären Reserve-Armee nur Dsmanlis stehen. In kurzer Zeit sammelte sich daher an der Donaus und an der Balkaulinie ein Heer von wenigstens 220,000 Mann, und der Muſchir Omer war in der angenehmen Lage, in jedem Armee-Befehle ſeine Günftlinge zu Feriks (Divisions - General), zu Levas (Brigadier) oder zu Oberken in die vakant gewordenen Stelleu, von denen noch einige unbesezt sind, zu ernennen. Auch die Artilleries und Geniewaffe befindet sich in guten Händen, und wenn auch die Bewaffaung, Ausrüstung und Bekleidung einer Armee , wie fie die forte seit 70 Jahren nicht so zahlreich auf einem Kriegsschauplaze versammelt hatte, Manches zu wünschen übrig läßt, so muß man doch anerkennen, daß diese Streitkraft sin guler Korpsgeift beſeclt. Da überdies in dem jezigen Kriege die zwei Westmächte für die Pforte Partei nehmen, ſo erſcheint er als ein Kampf für das Recht, wurde dadurch popular, und die Pforte schmeichelt sich in dem Gedanken : fle werde mit dem gefürchteten | Gegner bald fertig werden. Seit einigen Tagen bemerkt man aber einige Befürzung im Hauptquartiere zu Biddin. Truppen, deren Aukunft bereits angesagt war. erhielten Gegenbeschl, und müſſen, statt von Sofia nach Widdin zu rüken, ihre Marſchrichtung nach den im Westen der Türkei gelegenen Fjalets nehmen. Die Nachricht von dem auegebrochenen Aufstande der christlichen Bevölkerung in den türkischen Provinzen Schkodra , Menaftir und Janina wirkte auf die an der Donau lagernden Arnauten und Albaneser so allarmirend , daß fie laut thre Entlassung in die Heimath fordern und die Livas Hussein Bei und Soliman Pascha auf diese Hilfstruppen keinen Einfluß mehr haben. Hält man dieſe undisziplinirte Horde zurük , so ist eine Meuterei zu erwarten , und sie geht auf eigene Fauft auseinander ; sollte fie gleichsam zum Schuze des eigenen Herdes in die Heimath gesendet werden , so wird sie auf dem Marsche in den chriftlichen Quartieren sengen und brennen und den ausgebrochenen Bürs gerkrieg fördern. Man ist daher an der Donau mehr auf die Haltung der Griechen, der Serben und Montenegriner, als auf die Bewegungen der durch die ungünstige Jahres zeit an das linke Donau- Ufer gebannte E. russische Armee aufmerksam . Sollte die feinds felige Erh.bung der chriftlichen B.völkerung im Weßten der europäischen Türkei an Be deutung gewinnen, so wäre der äußerste linke Flügel , wo sich die Keratruppen des Omer Pascha befinden, gezwungen, eine rükwärtige Bewegung vorzunehmen , und die Posizion der türkischen Donau- Armee erhielte einen gefährlichern Stoß , als die k. raffische linke FlankensArmee durch das Einlaufen der vereinigten Flotten in das schwarze Meer. Es ist selbstverständlich , daß die kriegerischen Operazionen der zwei_feindlichen Armeen an der Donau zur Stunde eine nur untergeordnete Wichtigkeit haben. Dem Chef des Ingenieur-Korps, General Schilder, ist es gelungen , auf der mittleren in der Donau zwischen Giurgewo und Rustschuk situirten Jusel Radoman eine Batterie aufzu führen und mit Kanonen schweren Kalibers zu armiren , welche nicht nur das Feuer der 36pfündigen Batterie am rechten türkischen Ufer zum Schweigen brachten, sondern auch die bereits beschädigte Flottille zum Ankerlichten zwang, weil sie in Gefahr war, in den Grund gebohrt zu werden. Die Furth befindet sich aber bekanntlich unterhalb von Giurgewo, und wurde bereits vom General Martiney stark befestigt. Da die Türken nicht im Stande find, diesen russischen Brükenkopf zu zerstören, so liegt es in ihrem Plane, die Posizion durch wiederholte Angriffe auf Giurgewo zu schwäs en und zu umgehen , was ihnen nicht so leicht gelingen dürfte. Zur Erfassung der Situazionen diene daher die Nachricht, daß die Ruffen Herren der Furth unterhalb Giur gewo find und die Türken unbegreiflicherweise am jenseitigen Ufer keine Verschanzune gen aufgeführt haben , um einem etwa beabsichtigten Uebergange ernstlichen Widerstand in Weg zu legen. Gs unterliegt keinem Zweifel , daß die Ruffen alle Vorkehrungen getroffen haben, um biefen Uebergang beim Eintreffen der günstigen Jahreszeit zu bewerkstelligen. Das Zentrum der türkischen Armee ist aber schwächer als seine Flanken ; es dürfte leichter durchbrochen werden, als die Zerstörung von Kalafat, und da wir vernehmen, daß von der Donau-Armee Truppen in die rüks und westwärts gelegenen aufrührerischen Fjalets ge= sendet werden müſſen , ſo befindet sich dieselbe augenbliflich in einer nicht mehr so vor theilhaften Lage, wie noch vor acht Tagen.

penkörper einen möglicht billigen Preis zu erzielen , in der k. k. Staatsbrukerei gedrukt und erscheinen in H ften von 3 Märsche. Jeder gewählte Marsch soll nach Maßgabe der Abnahme mit einer Brämie betheilt werden. Alle 18 Märsche werden im Abonne ment für vollständige Militär-Mufik in Partitur für die k. f. Truppenkörper nicht höher als 8 fl. KM. zu stehen kommen. Für das erste Heft wurden die Defilir-Märsche vom Kapellmeister F. Maßak des f. f. Freiherr von 6 49. Linien - Infanterie- Regiments. Ravellmeister B. Zavertal des f.k. Prinz Emil 59. Linien-Infanterie-Regiments und Kapells meister Matuschka, desk. k. Ritter v. Roßbach 40. Linien-Infanterie-Regiments, gewählt. Die Besorgung des Abonnement und Zusendung im Dienstwege an die f. t. Truppen förper übernimmt im Intereſſe des 13bl. Zwekes der f. k. ArmeesKapellmeister Leonhardt. Zu Arab ist der dortige Feftungs-Kommandant . FML . Josef Castellis, Jus haber des Militär-Verdienstkreuzes, Ritter 1. Kl. des parmaisch. Konstantin St. Georg Ordens mit dem Sterne und Ehrenbürger der 1. Freistadt Arað am 16. d. M. gestorben. In Gorz geboren, und ein Militärarztensohn, schwanz er sich durch eigenes Verdienst. von der unterften Stufe empor ; ward im Jahre 1832 Major, 1843 Oberst bes 32. Inf.-Reg , wohnte den französischen und den jüngsten Kriegen in Italien bei, wurde 1848 GM., im folgenden Jahre FMk. und Festungs-Kommandant in Peterwardein und kam später in gleicher Eigenschaft nach Arad , wo er sich durch seine Leutseligkeit die Liebe Aller zu erwerben virstand . Personal-Nachrichten. Ernennungen und Eintheilungen.

Schlitter, Johann v., Oberstlt. des Baron Prohaska Inf.Reg., wird Oberst und, Kommandant daselbst. Prohaska, Georg, Major des vorbenannten Reg., wird Oberstlt. daselbst. Coudenhove, Heinrich Graf, Major des Graf Civalart Uhlanen Reg., wird Oberfilt. bei EH. Ferdinand Marimilian Uhlanen Reg . zu Majoren die Hauptleute und Rittmeister : Wallis, Olivier Graf, des Kaiser Franz Josef Husaren-Reg , bei EH. Ferdinand Maximilian Uhlanen Reg.; Hiefs, Ferdinand , des Ritter von Schönhale Inf. Reg., daselbst ; Truzettel, Wilh. v. des EH. Franz Karl Jaf.Reg., daselbst ; Bechtold , Gail Freiherr, des Erzh. Ferdinand Marimilian Uhlanens Reg., bei Kaiser Franz Josef Husaren-Reg.; Du Mesnil, Adolf, des Graf Civalart Uhlanen Reg., daselbst. Pensionirungen. Reiz . Karl, Oberst und Plazkommandant zu Breßburg , und Wódni ansky , Balen tin Baron, Oberft und Plazkommandant zu Dedenburg, beide mit General majores Charakter und damit verbundenen Pension ; Trost, Wilhelm, Oberst und Kom mandant des Großfürst Konstantin Inf. Reg., auf sein Ansuchen ; Niemez, August, und Babarczy, Enerich v., Oberstlis . des EH. Ferdinand Marimilian Uhlanen-Reg.; Liebler, Filipp , Major des Kaiser Franz Josef Huſare n-Reg. ; die Hauptleute 1. K .: Moga, Ludwig v., Kommandant des Garnisons-Spitals zu Komorn ; Nam bausek, Heinrich, des EH. Rainer Inf. Reg.; Schadek, Anton, des Großfürt Konstantin Inf. Reg.; Jancalef, Emanuel, vom Plaz Kommandant zu Arad ; Petrice k, Rudolf, des Nitter von Schönhals Inf.-N.; Die Oberlieutenants : Koftnapel, Ludwig , des 8. Gend. -Reg.; Khober, Jas Fob Julius, des Graf Nadeßky Husaren-Reg.; Binder Ritter von Degenschild, Michael, des Graf Gyulai Inf.-Neg .; Varaby, Emerich v., dis Großfürst Niko laus von Rußland Husaren-Reg., mit der Vormerkung für eine Friedens -Anstellung ; Fritschay . Alexander, Unterlt. 1. Kl. des Baron Geppert Inf.-Reg . , mit der Vormerfung für eine Friedens-Anstellung.

Das silberne Verdienstkreuz erhielt der Bize Korporal Adam Kailer, des 9. Gendarmerie-Regimente, für die mit eigener Lebensgefahr voll brachte Rettung eines Menschen aus den Flammen, dann der Gemeine Andreas Wolher, des * Am 17. d. wurde bem am 14. zu Frankfurt am Main verstorbenen unangestell Kaiser Franz Josef Husaren-Regiments, welcher bei gleichem Anlaße sich durch ten F. i. Fme. Felir August Peter Josef Freiherr Stregen von Glauburg, ähnliche Aufopferung auezeichnete. Kommandeur des österreichischen Leopold- Ordens, ein sehr glänzendes Leichbegångniß zu Theil. Sämmtliche Offiziere der Bundestruppen schlossen sich dem Zuge an. Der Bers ftorbene war ein ausgezeichneter , intelligenter und in der Armee beliebter Offizier. Auf eine Leistungen als Militär kommen wir in der nächsten Nunimer zurük. Patriotische Gaben. * Die Gründung eines Albums für Defilir - Mårsche der k. f. öfters reichischen Armee" schreitet ihrer Ausführung immer näher. In zwei Brobeprodukzionen, altheilungsweise von sämmtlichen Militär- Musiken der Garnison Wien und nächsten Umgebung , wurden vor einer Versammlung hochgestellter Militäre und einer zahlreichen Bersammlung von Herren Offizieren, 30 Märsche ausgeführt , und von diesen, 18 als besonders geeignet bezeichnet. Diese 18 Mårſche werden, um für die k. k. Trup-

Angekommen in Wien.

But Invaliden-Betheilung am Vermählungsfeste Sr. Apoftolischen Majestät des Kaisers sind der Redakzion mittelst Schreiben aus Verona von den Herren Offizieren der 22 fl. 6 fr. Batterie des 7. Infanterie-Armee -Korps - fl. 20 fr. und von Lieutenant Franz Budislavsky des 4. Art.-Neg. • 22 fl. 26 ft. zusammen | zugekommen, welche unter einem dem Herrn J. B. Jüngling abgeführt wurden.

Raab , v. lich, in Pens., von Temesvar (Hotel-Daum ), 3. Art.-Reg., von Krakau (Rennweger, Art. -Kaserne), Mazzeller, vom 16. JR., von Brünn (Josefstadt Nr. 126), Weiß, vom 60. JR., von Prag (Landstraße Nr. 533). Rittm. Graf Westphalen , vom 9. Husaren .-Reg. , von Brünn (Joſefſtadt, Kav.-Kaſerne). (Am 21. Februar.) Die Hauptleute : v. Kliment, Ka detten-Instituts-Kommandant zu Krakau , von Hainburg Neuhauser, vom 47. Inf.-R., von (Salzgries-Kaſerne), Gmunden (Stadt, gold. Stern), Knappel, vom 25. JR., von Prag (Mariahilf, blauen Bok), ― Preyßler, vom 20. JR., von Pesth (Erdberg Nr. 11).

nach Nimburg. ――――――― Hptm. Wasch, vom 36. Inf.-R., nach Pefth. Rittm . v. Iminyi, in Pens., nach Pesth. (Am 20. Februar. ) Hptm. Kreilmayr , vom 13. JR., nach Pefth. (Am 21. Februar.) Die Majore : von Hoffmann , in Pens., nach Preßburg, Wütsch, vom 1. Genie-Bat., n. Olmüz. - Die Hptlt.: v. Czik, in Penſ., nach Raſyną in Kroazien, Fibich, vom 7. Orz.-Neg., nach Winkovcze, - Sfarda, vom 11. JR., nach Mainz.

(Am 18. Februar. ) Die Oberfilt.: Edler v. Preßen, vom Militär-Pazkommando, aus Udine ( Leopoldſt. , schw. Adler), - Languider, vom GAMSt., von Treviso (Stadt, wilden Mann). ――――― Major Graf Nugent, vom 2. Banal Grenz-Reg., von Petrinia (Stadt, wilden Mann). Die Rittm.: Spies,― vom 8. Uhl -Reg., von Ruma (Stadt, Dreifaltigkeit), Khober, vom 5. HR., von Ofen (Stadt Frankfurt). (Am 19. Februar.) Major Mayer, von der Art.-Akad., Ein Unterlieutenant eines deutschen InfanteriesRes von Besth (Stadt, Frankfurt). - Die Hauptlt.: Fiedler, gimentes, welches sehr vortheilhaft garnisonirt ist , fucht Kirch vom 38. JR., von Prag (Wieden, 3. Kronen), einen Tausch in ein deutsches oder deutschsböhmisches Ins Abgereiset. mayer, vom GOMSt. , von St. Pölten (Teinfaltſtraße fanteriesReg., ber Rang ist vom 1. März 1849, Auskunft Nr. 67), - Baron Knieſtedt, vom 3. JR., von Mailand durch die Redakzion. (Hotel-Daum), - Rittm. Fiedler, vom Armee-Stand, von (Am 18. Februar.) Sptm. Pollak, vom 40. JR., nach Prag (Leopoldst., gold. Lamm). Breßburg. Rittm. von Kostin, som 4. Huſ. -Reg. nach Ein Lieutenant 2. Kl. eined ungarischen Inf. Reg (Am 20. Februar.) Oberst Knoll , vom 38. IN. von Chtaft. mit dem Range von August 1852 fucht einen Lausch mit Linz (Stadt, Frankfurt). Oberstlieut. Bachn , von der (Am 19. Februar.) Oberfit. von Martany , vom 6.elnem Herrn Kameraden eines Hus.Reg., Briefe ersucht Zeugs-Art., von Peßth (Arsenal). — Die Hytlt.: BobáİN., nach Krakau. Major Baron Deynhauser, in Pens., man poste rest. Theresienstadt unter der Chiffre A. K. Cs

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zu Ende d. M. erscheint im Verlage bei Karl Gerold & Sohn :

Allgemeines

militärisches

Organiſazion

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Handbuch.

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J. I.

Hirtenfeld .

Sr. Exzellenz dem k. k. Herrn Feldmarschall-Lieutenant Johann Kempen v. Fichtenstamm, wirklichen geh. Rath, Gouver= neur der Reichs-, Haupt- und Residenzstadt Wien, Chef der obersten Polizeibehörde, General-Inspektor der Gendarmerie zc. c., ehrfurchtsvoll gewidmet. 430 Seiten,

nett broschirt, im Abonnement 2 fl. , im Wege des Buchhandels 2 fl. 30 kr. K. M.

Das Bedürfniß, sich über die militärischen Verhältnisse der europäischen Staaten | zu orientiren, und deren Organisazion kennen zu lernen , kommt wohl so häufig ver, baß die Unternehmung eines allgemeinen militärischen Handbuches ". ers wünscht und zeitgemäß erscheinen dürfte. Der Herausgeber bezwekte nebst der Organisazion jedes einzelnen Heeres, auch eine Art 3 ahresbericht über das Heerwesen aller Staaten in alfabetischer Ord nung zu liefern , und suchte das in den verschiedenen Staats- und Handbüchern, Almas nachen, Militär-Journalen und anderen Werken Enthaltene, nach einer sistematischen Ords nung, zusammenzutragen und in ein übersichtliches Ganzes zu formen. Daß diese Aufgabe, wenn sie genügend gelöst werden sollte, eine riesige war und mancherlei Hinderniſſe beſeitiget werden mußten, erhellet aus dem Gebotenen. Indeffen half der gute Rath und die sehr wirksame Unterfügung hoher Stellen und geneigter Freunde ein Werk fördern, welches der Herausgeber um so mehr zu unternehmen wagte, als er durch seine Stellung manches brauchbare Material in dem von ihm redigirten „ ößterreichischen Soldatenfreund“ niedergelegt fand. Der Inhalt des Handbuches ist in Kürze folgender : Die General-Adjutantur des Monarchen, das Kriegsministerium mit den Unterabtheilungen, die kommandirenden Genes — das Heer mit dem Etat auf Kriegss und Friedensfuß in den rale, die aktiven Generale, -

einzelnen Zusammensezungen, die Eintheilung, Dislokazion, Bewaffnung, Uniformirang, Ergänzung, sodann die im Jahre 1853 ergangenen Vorschriften auf das Ebenbesagte Bezug nehmend, wodurch über die Veränderungen und Fortschritte der einzelnen Armren Bericht erstattet wird. Erfindungen und Verbesserungen im militärischen Gebiete bilden, dens selben Zeitraum umfassend, den zweiten Abschnitt und eine militärische Bibliografie den dritten Abschnitt. Ohne Selbstüberschäzung kann der Verfasser behaupten , daß die in diesem Hand buche vorkommenden Daten über die europäischen Heere , wohl die besten und zuverlässigsten find ; zuverlässig , weil sie beinahe aus allen Staaten dis refte zukamen. In dieser Beziehung kann der Verfasser auch nicht umhin jenen hohen Militärbehörden , Gönnern und Freunden, welche seinem Unternehmen wesentlich förderlich waren , den tiefgefühlten Dank auszudrüken , und bezieht sich dies auf Preußen, Sachsen , Württemberg, Hannover, die beiden Heffen, Baden, Naſſau, auf Frankreich und England , auf Belgien , Schweden , Dänemark und die Niederlanden, auf Parma , Modena und schließlich auf Spanien. Bestellungen wollen an die Verlagshandlung gerichtet werden.

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Mehrseitig geäußerten Wünschen entsprechend, eröffnen wir vom 1. März bis Ende Juni d . J. ein viermonatliches Abonnement auf unser, durch die " Mittheilungen vom Kriegsschaupläze" in lezterer Zeit nicht nur von der vaterländischen, sondern auch von der aus ländischen deutschen, der französischen und englischen Presse, häufig benüztes Blatt, und ersuchen den Betrag auf jene Zeit mit 2 fl. 54 kr. K. M. an unser Komptoir (Wollzeile Nr. 774) franko zu senden.

c

Die russische Armee des Kaukasus.

Die abgesonderte kaukasische Armee hat das Hauptquartier zu Tiflis, und wird aus regulären und irregulären Truppen gebildet. Erftere zählen ohne Reserve im kompleten Kriegsstande 116,000 Köpfe mit 156 Geschüzen. Diese regulären Truppen bestehen aus 3 Infanterie- Divisionen zu 2 Brigaden oder 16 Bataillons, dann ein Scharfschüzen-Bataillon in der Stärke der früher angeführten Korps , 52,260 Köpfe ; aus der Reserve Grenadier-Brigade, 2 Regimenter , jedes zu drei Bataillone oder 6590 Köpfe ; aus 47 Linien-Bataillons, jedes durchschnittlich 1050 Köpfe; aus dem 9. Dragoner-Regimente zu 10 Eskadrons, 1757 Köpfe ; aus der Ar tillerie-Division oder 4 Feld- Artillerie- Brigaden, jede zu 4 Batterien oder 4514 Mann und aus 1 Eappeur-Bataillon, 1048 Köpfe.

Die Ordre de Bataille dieser Armee ist folgende : Ober:Befehlshaber : General-Adjutant, General der Infanterie Fürst Wo ronzoff, Statthalter der kaukasischen Provinzen. Chef des Generalstabes : General-Adjutant, General-Lieutenant Fürft Bar jatinski. Unter- Chef des Generalstabes : General- Major Indrenius . Ober-Quartiermeister : GM. von der Suite des Kaisers Wolff I Dujour-Stabs-Offizier : Oberst Kolossowski. Korps- Stabs -Arzt : Wirklicher Staatsrath Popoff. Chef der Artillerie : General-Lieutenant Brimmer. Chef der Ingenieure : General -Major Hansen I. Feld-Ataman der Kosaken : General-Lieutenant Chr e f ch ts ch a ti z ki. General-Intendant : General-Major Kalustoff. Vorfizender des Auditoriats : General-Major Brusfiloff. General-Kriegs-Auditeur : Hofrath News ki. Ober-Proviantmeister : Oberst Selionka. Zugetheilt : General der Kavallerie Read. General Lieutenant Poltininn. General-Adjutant , General-Lieutenant Fürft Scherwaschidse ( Gouver neur von Abchaften) .. General-Lieutenant Sultan Afamatt Girei. Chruljeff. "! " Baggowut. " General-Major Werewkin. Kazzo - Morgani. " " " "1 Fürst Bektabekoff. " Dschafar Kuli - Aga Bakichanoff. " Kutfaschinski. " " Sfußlow. " " U Dschafar Kuli - Aga. Aslanbeg Luganoff. 13 ?? Kischinski II. "I Baklanow. 17 " An der kaukafiſchen Linie und am ſchwarzen Meere, ftehen in Ver werdung.

Chef des Stabes : General-Major Kanger. Ober-Duartiermeister : Oberst Rudanoffs ti. Dujour-Stabs-Offizier : Oberstlieutenant Maiwalda u. 19. Infanterie - Division : GeneralsLieutenant Koslowski. 1. Brigade : General- Major Linewisch. Inf. Reg Nr. 37, Tenginskisches : Oberst Opots chin inn. " " " 38, Nawaginskisches : Oberst Kämpfert. 2. Brigade: General-Major Jewdokim off. Jäger-Reg. Nr. 37, Stawropolskisches : Oberst Morenz. 38, Kubanisches : Oberst Preobrasch enski. !!!! "

20. Infanterie - Divison : General-Major Baron Wrangel II. 1. Brigade : General-Major Wolkow. Inf.-Reg. Nr. 39, Apscheronsches : Oberft Assejeff. " 40, Daghestanisches : Oberst Broneffski III. 2. Brigade : General- Major Pullo. Jäger-Reg. Nr. 39 „ Fürst Tscherniſchoff, “ Kabardiniſches : Oberst und Flügel Adjutant Baron Nikolai. " 40 " Fürst Woronzoff," Kurinskisches : Oberst !!! Liaschenko. 19. Feld Artillerie-Brigade : Oberst Machinn. Posizions-Batterie Nr. 2. Leichte Batterie Nr. 2 und 3. Gebirgs-Batterie Nr. 3. 20. Feld-Artillerie-Brigade : Oberst Lj ewinn. Posizions-Batterie Nr. 3. Leichte Batterie Nr. 4 und 5. Gebirgs-Batterie Nr. 4. Ein beweglicher Vorraths-Park. Ueber dem Kaukasus und in Daghestan. Kaukasische Reserve- Grenadier-Brigade : General-Major Fürft Ba gration Muchranski. Grenadier-Regiment Nr. 10 "1 Großfürst Konstantin Nikolajes witsch," Grusinisches : General = Major Fürst Orbeliani III. Karabinier-Regiment Nr. 4 „ Großfürst Thronfolger, " Eriwan sches : Oberst Moller. 21. Infanterie- Division : General-Lieutenant Bar. v . Wrangel. 1. Brigade : General-Major Manjukinn. Inf. Reg. Nr. 41 " Fürst von Warschau, “ Schirwansches : Oberst Fürst Wassiltsch if off III. " W 42, Sfamurisches : Oberst Kesseler. 2. Brigade : General-Major Tschapliz. Jäger-Reg. Nr. 41 , Tiflissches : Oberst Fürst Andronikoff I 42, Mingrelisches : Oberst Sserebrjakoff. Kaukasische Grenadier-Artillerie-Brigade : GM. Mischtschenko. Posizions-Batterie Nr. 1 . Leichte Batterie Nr. 1 . Gebirgs-Batterie Nr. 1 und 2 . 21. Feld-Artillerie-Brigade : GM. Schuraffski. Posizions -Batterie Nr. 1 . i Leichte Batterie Nr. 6. Gebirgs-Batterie Nr. 5 und 6 . 1 beweglicher Vorraths-Park. Die gruſiniſchen Linien-Bataillone. 1. Brigade : Oberst Fürst Awaloff. 1. grusinisches Linien-Bataillon : Oberstlieutenant Josselian. 2. detto Oberstlieut. Puischkinn. 3. Detto Oberst Markosoff. 4. detto Oberstlieut. Lukowski I. 5. detto Oberst Lissowski. 6. detto Oberstlieut. Butschkieff. 7. detto Oberstlieut. Ssaginoff. 2. Brigade : General-Major Solo mareff. 8. grusinisches Linien-Bataillon : Oberstlieut. Dudinski. detto 9. Oberst Chowen III. 10.. detto Oberst Kwatkowski 11. detto Oberstlieut. Krufe III. 12. betto Oberst v. Kuhlmann .

126

3. Brigade : General-Major Dalinn. 13. grusinisches Linien-Bataillon : Oberfilt. Worontschenko. delto 14. Oberftit. Kondserfchenski. 15 . detto Oberstlieut. Kunzewitsch. Detto 16 . Oberstlieut. Borgmann II. Detto 17. Major Mischtschenko IV. Detto Oberstlieut. Sfwisstunn.18 .

Dragoner-Regiment eine Reserve Eskadron und das Sappeur-Bataillon ein Reserve-Bataillon zählt, so stellt sich die Stärke dieser Reserve- Truppen auf 15 Bataillone und eine Eskadron, oder 16,000 Mann heraus. Obschon diefe Reserve den bezüglichen Regimentern einverleibt ist, bleibt sie doch in den Stabsquartieren zurük , weil sie die Bestimmung hat, die Dekonomie zu versehen, Konvoi-Bedekungen beizustellen, den Ersaz bei der Kavallerie auszubilden u. f. w. Die zweite Reserve (Sapasni oder Depot- Truppen) , bestimmt Am Littoral des schwarzen Meeres. Kommandeur : Vize-Admiral Sserebrjakoff. zur Ausbildung des Ersazes für die Infanterie , zählt in 15 Bataillons, Chef des Stabes : Oberst Karlhoff. wovon 3 Brigaden zu 4 und 1 Halbbrigade zu 3 Bataillons (leztere für die Linien-Bataillons ), 9780 Köpfe. Dujour- Stabs-Offizier für die Landtruppen : Oberst Mirgorodski. detto Seetruppen : Kapitän 1. Kl . Konkewitsch . Die kaukasische Artillerie ist in der Organisazion jener der Infanterie A

1. Abtheilung der Linien-Bataillone des schwarzen Meeres : General Korps verschieden, und es hat die Grenadier- Artillerie-Brigade 2 schwere, Major Debout. 1 leichte Batterie, jede zu 8 und 1 Gebirgsbatterie zu 12 Geschüzen ; die 1. Bataillon : Oberstlieutenant . Sfusflowski. drei Feldbrigaden haben in den Batterien eine gleiche Anzahl Geschüze und 2. Schulj akowski. besteht die 19. Feldbrigade aus 1 schweren, 8 leichten, die 20. aus einer "1 "/ 3. Major Luiko w II. schweren, 2 leichten und 1 Gebirgsbatterie und die 21. aus 1 schweren, 1 " 4 "1 Lewaschoff. " leichten und 2 Gebirgsbatterien, jede Brigade hat durchschnittlich 850 Köz 2. Abtheilung der Linien-Bataillone des schwarzen Meeres : General- pfe zur Bedienung ; der mobile Reserve-Park zählt 4 Parks zu 382 M.; Major Wagner. endlich ist dem Korps eine Raketen- Batterie beigegeben. 5. Bataillon : Oberstlieutenant Leffen. Die kaukasische Infanterie trägt statt der Helme flache Pelzmüzen 6. " Major Saljello. mit einem spizen Tuchboden, auch hat die Mannschaft einzelne Kochgeschirre, 7. Marski. " "/ während die andere Infanterie mit derlei gemeinschaftlichen, auf 12 Mann 3. Abtheilung der Linien-Bataillone des schwarzen Meeres : General- versehen ist. " Major Mironoff. Wir übergehen nun auf die irregulären Truppen dieses Korps . 8. Bataillon : Oberstlieutenant Kudrewitsch. Sie bestehen aus folgenden Kosaken -Heeren : 9. Korkija. " a) Den Tschernomorischen oder vom schwarzen Meere, "1 10. Kwatkowski. deren Hetman zur Zeit nicht ernannt ist. Chef des Stabes ist der Gene " "1 Swanbei. 11. ral Kucharenko. " "/ 12 . Korfunn. " " Diese Kosaken formiren 12 Regimenter zu Pferd , jedes 850 Köpfe 13. Major Olschewski VI. " in 6 Sotnin ; 9 Bataillons Infanterie, a 4 Kompagnien oder 500 M. 14. Oberstlieutenant Bibikow VI. " (darunter 75 Büchsenschüzen) ; 3 reitende Kosakenbatterien, jede 8 Geschüze 15 . "I Major Winnikoff. und 207 Mann, 1 Fußbatterie Garniſons -Artillerie zu 16 Geschüze und 170 16 . Wiliamowski. " Mann, endlich die in Petersburg kommandirte Leibbrigade-Kosaken- Diviſion 1. Brigade der kaukasischen Linien-Bataillone : Leschtschenko.

General-Major

zu 2 Sotnien und 339 Mann, fohin 74 Sotnien, 9 Bataillone, 4 Bat terien und 15,830 Köpfe. 1. Bataillon : Oberstlieutenant Chróm off. Die Kosaken des schwarzen Meeres sind in 3 Bezirke eingetheilt : in 2. Ruitoff. " " den Tamanskischen ( GM. Mogurokow) , Jekaderinodarschen ( Oberst 3. " Kischinski. 11 Sawadowski II . ) und Zeistischen (Oberst Borsi k off) . 4. Hoße. #1 b) Den kaukasischen Linien kosaken, Hetman GM. Fürst 5. Manajenko. #1 " Jeristoff; 9 Brigaden mit 20 Regimentern zu Pferde , jedes zu 6 Sot 6. " Scherdeff. " nien oder 100 Mann. 2. Brigade der kaukasischen Linien- Bataillone : GM. Forsten. Die 1 Brigade umfaßt das 1. und 2. Kaukasische, 7. Bataillon : Oberst Sankowski. Das 1., " 2. und 3. Labinskische, " 2. "1 8. Oberstlieutenant Ssapun off. "/ "I 3. "/ 1. und 2. Kubanſche, " 9. Oberst Berffenieff. ". 1. und 2. Stawropolische, " 11 4 . "1 Timmermann. 10. "I " 5. 1. und 2. Choperskische, "I " " 11. Nikitin II. " 6. #1 "/ 1. und 2. Wolgaische, " 12. Oberstlieutenant v. Neumann. #1 1. Wladikaukasische, das 2. das Berg- Regiment, " "/ " 7. 13. Rewenski. "I "/ 1. Mosdokische , das 2. Grebenskische und das dritte 8. " " Bei diesem Korps steht. Kislarsche Familien-Regiment. Dragoner- Regiment Nr. 9 Kronprinz von Württemberg“ , Niſchego endlich das 1. und 2. Schunfchunskische. "I 9. "! rodskisches : GM. Fürst Tschawtsch a wad se. 3 reitende Batterien, jede zu 6 sechspfündigen Kanonen und 6 pudigen Einhörner und 207 Mann, ferner Chefs und Kommandeure an der Grenze gegen nicht unterworfene Dharo-Lhesginische und andere Milizen, u . z. 4000 Mann Infanterie und Völker. 6000 Mann Kavallerie. I. An der kaukasischen Linie und am schwarzen Meere. Sonach das Linien-Kosaken-Heer in 120 Sotnien und 3 Batterien, Am Kordon des schwarzen Meeres : vacat.

22,621 Köpfe. (Die halbe Eskadron Leibgarde-Bergvölker zu Petersburg, dann die drei muselmännischen Reiter-Regimenter in Polen, welche 1750 M.

Der rechte Flügel der kaukasischen Linie : General-Major Jewdokim off. Das Zentrum der kaukasischen Linie : General-Major Gramotinn. Wladikawkaskischer Bezirk : General-Major Baron Wrewski II. Der linke Flügel der kaukasischen Linie : General-Major Bar. Wr angel II. II. Am kaspischen Meere. Kommandeur der Truppen : General = Adjutant, General Lieutenant Fürft Argutinski - Dolgorukoff. Für die Geschäfte des Stabes bei diesem Kommando : Oberst Newe roffsti. Dujour -Stabs- Offizier : Major Hanne. Kommando des Bezirks am Sfamur : Oberstlieutenant Klugen III . III. An der Südseite des Kaukasus. Dscharo-Bielokanskischer Bezirk und die Lesghische Linie : General - Lieutenant Fürst Orbeliani II.

zählen, sind nicht eingerechnet.) c) Astrakanische Kosaken, Hetman GM. Wrubel, formiren 1. reitende 3 Regimenter zu Pferd, jedes 6 Sotnien oder 888 Mann., Batterie zu 8 Gefchüzen und 207 Mann, 12 Kalmüken Reiter-Regimenter von der Wolga, jedes 5 Sotnien, dieſe 100 Mann, und 10 Stawropol fche Kompagnien a 100 Mann (drei hievon sind dem Orenburgischen Korps beigegeben) ; im Summa 88 Sotnien, 1 Batterie und 9856 Mann. Weiters find dem kaukasischen Korps von den donischen Kosaken 19 Reiter-Regimenter zu 5 Sotnien, jedes Regiment 844 Mann, und eine reitende Batterie, 297, zuſammen 16,388 Mann beigegeben. Wenn man nach dem Vorausgeschikten die irregulären Truppen der kaukasischen Armee reasumirt , so ergibt sich, nach Abschlag der Deta

Tuſchino-Pſchawo - Chewfurskischer Bezirk : Oberstlieutenant Fürst Ts celotajeff II. Gebirgs Bezirk : Oberst Kasbek. Offentinischer Bezirk : Rittmeister Awaloff.

chirungen, eine Stärke von 65,911 Mann, eingetheilt in 881 Sotnien, 10 Bataillons und 8 Batterien mit 76 Geschüzen, und die Gesammtstärke der Armee mit Einrechnung der regulären Abtheilungen, jedoch mit Aus schluß der Reserven, bet 182,000 Streitbare , in 118 Bataillons , 391

Die erste Reserve der kaukasischen Armee steht entgegen jener der Eskadrons und 24 Feldbatterien mit 232 Geschüzen, wozu noch die 18. anderen Infanterie-Korps in Permanens, in der Stärke der Linie, und da Infanterie-Division mit 18,168 Käpfen und 48 Kanonen zu rechnen jedes Infanterie-Regiment der drei Divisionen ein Reserve- Bataillon , das kommt.

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Allgemeine Bemerkungen über die daten.

Erziehung des Sol: |

(Aus dem Spanischen der „ Revista. ") (Schluß .) III.

Eine militärische Bibliothek für den Offizier und , Lebensbeschreibungen der berühmtesten spanischen Feldherrn von der ältesten bis auf unsere Zeit, ruhmvolle Waffenthaten einfacher Soldaten, um ihre Nachfolger aufzumuntern und ihnen gute Beispiele darzubieten, eine volksthümliche Geschichte Spaniens wären die Bücher, die ich dem Soldaten zum belehrenden Zeitvertreib in die Hand geben würde. See- und Landgeschichten, leichtfaßliche Anleitungen über verschiedene Zweige menschlicher Kenntnisse - kurz Alles, was den Verstand des Soldaten erleuchten, erhöhen und entwikeln könnte, sollte in den Kasernen von Hand zu Hand wandern . Außerdem wünschte ich bestimmte Stunden zur Erholung im Innern der Kasernen festgesezt und das Verlaſſen derselben nur an einem Lage in der Woche : am Sonntage gestattet. Dieser Tag sollte mit der unvermeidlichen Vornahme des Puzens der Effekten begonnen werden, dann würden die Soldaten die heil. Messe and Predigt in der Kaserne hören und ihnen endlich erlaubt sein, zu einer etwas späteren Stunde heimzukehren, damit ihnen dieser Tag um so mehr Vergnügen und Freude gewähre ; außer dem könnten sie an bestimmten Festtagen im Jahre (die Geburtsfeste IJ. MM. z . B.) in die Theater geführt werden u. s. w . Dies wäre auch eines der Mittel, die ich anzuwenden rathen möchte, um den Soldaten zu bilden und zu zerstreuen. IV. Ich erkenne selbst das ganze Gewicht der stürmischen Aufregung an, welche mit der Verpflanzung von Arbeiten ins Innere der Kaserne in der Organisation des Soldatenstandes und in der inneren Leitung des Solda ――― aber doch wage ich sie als die nüzlichste und durch ten entstehen würde dachteste aller Reformen und Neuerungen vorzuschlagen. Jede neue Idee und namentlich wenn sie eine gänzliche Umformung bezwekt ― hat mit fast

Die Reform müßte bei den Kasernen der Soldaten anfangen, denn die Unterkunftsräume, welche die Truppe heute zu Tage beherberg und in die Rie ohne Luft noch Licht eingezwängt wird , verdienen diesen Namen nicht . Licht , Wasser und Buft sind drei wesentliche Eigenschaften einer guten Kaserne; geräumige Schlafräume, eiserne Betten , die von einander genügend abstehen und zwischen denen die nöthigen Risten u. dgl. untergebracht sind ; für die Unteroffiziere dieselbe Ordnung, aber nicht mehr Raum und Unabhän gigkeit, ein großer Hof, Gänge und Korridors zu den Mahlzeiten, wo Tische und Bänke an die Wand nach Sitte der Marine befestigt sein sollten eine schon in den Artilleriekafernen angenommene Einführung die in Betracht der Neinlichkeit und des Anstandes , an welche sich der Soldat gewöhnt, sehr nüzlich ist. Jede gute Kaserne sollte einen Marodensaal für die leichten Unpäßlichkeiten umfassen, wo die Pflege immer besser wäre, des größeren In tereffe wegen, welches die Krankenwärter, Leute derselben Truppe, für ihre Kameraden haben würden ; daher würde auch die Heilung der Krankheiten schneller (dieser Theilnahme und des Eindrukes derselben auf die Leidenden halber) vor sich gehen , dann würde die Sorgfalt und Wachsamkeit der Offi ziere um so wirksamer sein können und vertrautere Beziehungen der Liebe, Anhänglichkeit und Dankbarkeit des wohlgepflegten Kranken zu dem am Fuße unübersteiglichen Schwierigkeiten bei ihrem Inslebentreten zu kämpfen, fie seines Bettes über ihn wachenden Vorgesezten zur Folge haben. Man hat stößt mit Gewohnheiten, den herrschenden Gedanken zusammen und wird ge meiniglich als albern oder utopisch verworfen. Daran liegt nichts : denn auch einen Versuch in dieser Beziehung gemacht ; es wundert mich, daß davon wie der abgestanden und der moralische Entzwek verkannt wurde, den ich angedeu die Organisazion unserer heutigen Heere, welche in älterer Zeit unermeßliche tet habe, auch schien man den hieraus erwachsenden, glänzenden ökonomischen Vortheile gewährte, mußte mit Schwierigkeiten kämpfen, welche nur ein eiser Vortheil zu übersehen, der so viel beitragen würde, die Auslagen für die ner Wille zu besiegen im Stande war : zuerst gelang es Peter dem Großen in den russischen Heeren , dann Mahumed in der Türkei und endlich Mehe Spitäler zu vermindern. ― einschließlich des Regiments- oder Korps med Ali in Egypten dieselbe durchzusezen, und ich betrachte die Verwen Das ganze Offizierskorps Chefs ― sollte einen Trakt oder Pavillon in der Kaserne bewohnen - eine dung der bewaffneten Macht zu militärischen Arbeiten in derselben Beziehung wichtige Maßregel , die nur erwähnt zu werden braucht , um alsogleich ihre zu unserem öffentlichen Geiste - wie die europäische Gleichförmigkeit und ganze einflußreiche Tragweite ins Auge springen zu lassen . Der Ernst der Taktik zu den Staaten jener Zeiten. Die Heere können sich des Geistes ihres Zucht, die Strenge der Pflichten , welchen der Offizier unterworfen lebt, Jahrhunderts nicht erwehren ; eine Wahrheit, die sich erprobt, wenn man die sein Koder, seine besonderen Sazungen, seine Uniform, seine Trennung von Geschichte befragt und an ihrer Hand Schritt für Schritt den Charakter der der Gesellschaft, verleihen ihm eine charakteristische eigenthümliche Wesenheit, öffentlichen Macht verfolgt. welche ihn zwingt sich einzig in seinem Stande Familienbande zu schaffen, In einer vorherrschend industriellen Epoche und nach einem allgemeinen was nur dann erreicht werden kann, wenn Alle wie der Soldat unter dem Frieden von nahezu vierzig Jahren wird es unvermeidlich sein, daß die In selben Dache vereint leben. Ohne die materiellen Vortheile für den Dienst dustrie sich auch in die Sitten des Kriegers einmischt, so daß man endlich zu und den unermeßlichen zu zählen, stets die bewaffnete Gewalt zur Hand zu der Möglichkeit gelangen wird, diese zwei- gemeiniglich für einander widerstre haben, würde dem Offizier ermöglicht in einer Gesellschaft des Luxus und bend gehaltenen Elemente : die Arbeit und das Waffenhandwerk zu Gepränges, in welcher unglütseliger Weise die Achtung nach dem Aufwande verbinden ; der Einfluß derselben auf die Staaten würde zweifelsohne ein er bemessen wird, würdevoller und mit wenigen Opfern auftreten zu können ; erstaunlicher und das große Element einer völligen sozialen Neugestaltung sein. würde in der Vertraulichkeit mit seinen Genossen, in seiner ehrenvollen Lauf- Es muß anerkannt und als unstreitiger Grundsaz aufgestellt werden, daß im bahn mehr Wohlfahrt aber weniger Verdruß finden und den Kummer schmer, wenn im Reiche der Ideen ein wichtiger Gedanke rege wird und in das vermeiden , Nothwendigkeiten nicht befriedigen zu können , die er sich nur Bereich der Ausführung zugelassen zu werden kämpft, er allgemein wüthend angefallen und seiner nicht immer gelingenden Ausrottung nahe gebracht wird. deshalb schafft, weil er sie bei Anderen ſieht. Damit aber das Offizierkorps in seinen Zerstreuungen nicht zu kurz Diese Frage wird nun schon lange erörtert und wird so lange immer wieder käme, müßte ein Erholungsort gegründet werden , der einen Lesesaal, das zur neuen Erörterung zu gelangen wissen , bis ihre Lösung und Verwirkli Kaffeehaus, Spieltische, Billards umfassen und dessen Erhaltung für die ganze chung durchgesezt werden kann; übrigens behaupte ich nicht der Vorkämpfer Körperschaft nicht kostspielig sein könnte, wenn nur einmal die ersten Kosten einer neuen Idee zu sein, denn es ist ja bekannt, daß schon die Römer in durch eine mäßige Subskripzion gedekt sind und mäßige Spielpreise bestimmt Friedenszeiten die bewaffnete Macht zu öffentlichen Arbeiten, zu Bauten von werden. Die Einrichtung eines solchen Erholungsortes müßte einen Heerstraßen mit Vorzug, verwendeten, und daß man in den ersten Regie rungs-Jahren des verständigen König Ludwig Filipp in dem benachbarten Theil der Kasernen - Ausrüstung ausmachen . Als eine zerstreuende Uebung, die aber zugleich unterrichtend wäre, Frankreich -freilich mit geringem Glüfverschiedene Versuche anstellte. -sollte jede Kaserne mit einer gymnastischen Schule , einem Fechtsaale und an Daß sie unfruchtbar blieben, beweist nichts. Die Dampfschiffe eine so junge deren volksthümlichen Kraft anregenden Spielen bedacht werden, um den Sol-` | Erfindung, und was hat der Mensch mit ihnen nicht schon Großes und Be daten in gewissen Stunden des Tages zu zerstreuen und zu verhindern, daß er wunderungswürdiges erfunden und erreicht ! erschienen in ihrer ersten An nicht die Straßen zwek- und ziellos ohne allen Nuzen nach Unterhaltung auflage auch nicht vollendet, sie vervollkommneten sich aber stufenweise und wur und abschlendere, und nicht mehr - wie es jezt an der Tagesordnung ist ――― den deshalb lange Zeit nicht minder bekämpft. _ Gefahr laufe, das Opfer schwerer Krankheiten zu werden. Bei der kolossalen Befestigung von Paris einem mit unglaublicher Bei dem Vorschlage dieser Veränderungen in den Kafernen , die Alle Schnelligkeit vollendeten Werke haben wir das französische Heer mit welch auf einem freistehenden bepflanzten Raume erbaut werden sollen, glaube man einem herrlichen Erfolge arbeiten gesehen ; es muß also nun entweder nicht - weil ich Luft, Licht, Wasser und Reinlichkeit für dieselben verlange angenommen werden, daß die Verwendung des Soldaten zu öffentlichen Ar -daß ich in irgend einer Weise einen gewissen Luxus für angemessen halte, beiten mit der militärischen Organisazion vereinbar sei, ohne daß sie sich ver der mehr um Nichtwisser zu blenden, als aus irgend einem annehmbaren Grund, schlimmert ; oder daß die Pflichten, die Moral und die Würde , der bewaff in vielen Dingen sich Eingang verschafft; nichts davon ! Ich glaube im Gegen neten Macht seine Verwendung zu was immer seiner nächsten Bestimmung frem theile fest, daß es nichts Unmilitärischeres gibt als derlei Flitterwerk und als deren Verrichtungen als unzuläßlich ausschließen . Wird der erste Punkt be Flitterwerk bezeichne ich alles jenes, was eitel und zweklos ist, und was vor jaht, so besteht die Schwierigkeit darin, das Mittel zu finden, ihn ange . ――――― Allem dem militärischen Grufte nicht entspricht. Deshalb halte ich es für meffen zu verwirklichen; oder wenn man sich auf die verunglükten sehr angemessen, daß man durch die Regiments- oder Korpschefs den Lurus Versuche ftüzt und sie als genügende Erfahrung hinnimmt, daher meinen Vor in den Kasernen durchaus nicht dulden laffe , sondern überall wäre dieselbeschlag verwirft, so wird es dann angezeigt sein , den Irrthum, den man be Ordnung einzuführen, die dem Offizier und dem Soldaten nur die gebührende geht, zu beweisen und zu zeigen, daß das einzige Mittel die Lage des Sol Bequemlichkeit zu bieten hätte. daten zu verbessern, doch nur in Annahme meines Vorschlages besteht . In

128 dieser ungeheueren und erhabenen Neuerung

laufen ökonomische Fragen von Die Arbeit ist heute zu Tage geachtet und hat sogar ihren Adel. Die der größten Wichtigkeit mit, welche ich sogleich, wenn auch nur sehr allgemein, Männer der Wissenschaft arbeiten, die Handelsleute desgleichen und haben wir nicht selbst im Heere Soldaten, die für das Heer in den verschiedenen mecha Bezeichnen werde. Die militärische Abrichtung geht namentlich in der Infanterie , mit der ich mich hier vorzüglich beschäftige, schneller vor sich, als man gemeiniglich glaubt; es loftet freilich genug Arbeit dem rohen Bauernjungen die Gewohnheiten der Weide und Bauernhütte abzugewöhnen, und braucht auch viele Beit und Geduld ; es ist die Sache der Zeit ihm den echt militärischen Cha rafter einzuprägen, aber die Handhabung der Waffe an sich lernt sich bald. Der Soldat ist in der Regel in drei Monaten abgerichtet , tritt nun in seine Kompagnie ein und wenn er außer der Periode der Truppenzusammenziehungen etwa wöchentlich an Einem Tag in Kompagnie- und Bataillons-Ererziren geübt würde, so halte ich dies für ihn hinreichend, um immer kampfgeschikt zu bleiben, und es würden ihm fünf Tage in der Woche zur Arbeit und der Sonntag zur Muße erübrigen.

nischen Werkstätten und in rohen Handwerken verwendet werden ? Was thut denn der Schuster in der lezteren Beziehung, und der Artillerist in dem Ar senale ? Aber ohne weiter zu gehen, haben wir ja die Arbeiter-Kompagnie zur Hand, die von der Militär-Administrazion erst jüngst organisirt wurde , und die ein unserem Vorschlage verwandtes Modell abgibt, indem sie auf die wohlthätigste Weise den Gedanken verwirklicht, der zu ihrer Errichtung bewog. Man muß auf gerades Wohl hin geradeso wie den Müffigang, der in der That aller Laster Anfang ist, den Ueberdruß vermeiden ; der Verstand des Soldaten muß beschäftigt, er selbst dem Abscheu und Efel entrissen werden, der ihn jezt verzehrt, er muß angeregt und angeleitet werden, die Vortheile der Arbeit zu begreifen; damit diese acht Jahre, die er seinem Vaterlande widmet, damit dieses Leben voll Jugendkraft und Feuer, das er ihm weiht,

Die größte Offenheit in diesem Ehrenstande einführen, Bequemlichkeit und Wahrheit der Unterjochung und dem Ueberfluß entgegensezen , den Soldaten mit EinemWorte dem Zweke angemessen, froh, zum Frieden wie zum Kriege geeignet machen - wäre schon der erste Vortheil für ihn und würde ihm den Verlust vieler Zeit ersparen. Wer weiß ob wir ihm nicht aus eben dieser lezteren Ursache ein leichter gereinigtes Gewehr und schwarzes Riemen zeug geben könnten ? Wenn man ihm einen kleinen Auszug aus fenem Theile der „Ordenanza, " die ihn begreift zur Aneignung seiner Pflichten zur Hand geben würde, möchte die unnüze Zeit erspart werden, die man jezt dazu ver schwendet, ihm das vorzulesen, was er sich viel schneller aneignen könnte, wenn man ihn nach eigenem Gefallen seine Pflichten lernen ließe, wenn er sich auf der Wacht befindet. Würde er außerdem wöchentlich einmal ererzirt, so wäre dies mehr als hinreichend und gäbe den Vortheil ihn nicht zu langweilen,

sich angemessen verwerthe, damit er sich eines Tages selbstständig erhalten und einen Plaz in der Gesellschaft einnehmen könne. Sein Beruf muß er höht und er selbst erleuchtet werden, um die ganze Erhabenheit seines Stan des zu begreifen, es muß ihm eine anziehende Zukunft zugesagt werden, und das Mittel dieselbe zu erreichen, eben das sein , was ihm gegenwärtig ein Hinderniß scheint. Ist dies vielleicht ein Traum ? Wäre die Ausführung die ses Gedankens gar so schwierig ? Wenn die erhabene Beschüzerin Kolon's , die unsterbliche Isabella

und um dieſe militärische Erziehung zu vollenden, sollte der Soldat die zwei schönsten Monate dauernd der Truppenzusammenziehungen lagern. Erkennt nicht jeder Soldat die Vortheile dieses Systems ? Und weil wir Neuerungen bevorworten, zerstören wir deshalb ? Nichts davon ! Weit entfernt zu zerstören, erkennen wir vielmehr die Nothwendigkeit zu vervollkommnen, und des halb weisen wir auf die Angemessenheit des Lagerlebens hin, das unzweifel haft echt militärisch, der Mittelpunkt, die Schule wahren Soldatenlebens genannt werden muß. Würden diese zwei Monate im Jahre , wenn das Heer in großen Körpern vereinigt und sie fleißig beschäftigt werden , nicht für den Offizier wie für den Soldaten mehr nüzen, als die steife, Tag für Tag wiederholte, fruchtlose, erschlaffende Uebung in der Handhabung der Waffe und der gewöhnlichen Bewegungen ? Ist einmal der militärischen Erziehung der ganze ihr gebührende Vor zug und Aufmerksamkeit zugewendet , so bleiben dann dem Soldaten 5 Lage in der Woche durch acht Monate im Jahre frei ; sagen wir es offen : einer der Gründe, welche der Landmann gegen die lange Dienstzeit des Soldaten anführt, ist, daß man ihm den Sohn aus dem Vaterhause reißt, wenn er ge rade ein Gewerbe zu lernen oder seine Eltern in den Feldarbeiten zu unter ftüzen begonnen hat, und daß er acht Jahre später schon durch sein Alter nicht mehr geeignet ist, wieder vom Neuen zu lernen anzufangen. Ohne uns dabei aufzuhalten, das, was in solchen Aeußerungen Uebertriebenes liegt, zurükzuweisen, da wir die begründete Wahrheit solcher Bemerkungen recht wohl einsehen müssen ; wirft sich aber doch die Frage auf, ob es nicht wahr haft kostbar wäre, diesen Unzukömmlichkeiten abzuhelfen, ja noch mehr thun den Soldaten, den man als Anfänger aus demselben entführte, unterrich teter manchmal, fa als Meister nach seinem Vaterhause heimzuſchiken ? Dies wäre ein großer Fortschritt , so groß, daß es fast sinnlos scheint ihn anzugreifen. Und ich zweifle doch nicht, daß hie und da eine Stimme dagegen ankämpfen wird.

kommnen würde, wenn man ihn mit Vortheil arbeiten, d. H. fünf Tage in der Woche Lohn dafür erhalten ließe; man müßte in den Kasernen wie in den Festungen Werkstätten errichten , aber ohne den natürlichen Werth der Arbeit zu erhöhen, um nicht mit den Taglöhnern in die Schranken zu treten, eine Frage, die an großen Mittelpunkten (wie Paris) schon oft die Oekonomen beschäftigt hat. In diesen Werkstätten würde die ganze Ausrüstung des Sol daten angefertigt , so daß, was man immer im Heere benöthigt, durch das felbe ausgearbeitet wird , wie mit der Herbeischaffung der Bewaffnung schon die Artillerie betraut ist. So würde das Heer dann auch zur Ausbesserung und Errichtung neuer Kasernen und Zimmermanns - Arbeiten , an denen nie Mangel ist, verwendet und dieser beständige und billige Baudienst derart organisirt werden , daß bald Musterkasernen erstehen könnten , zu deren Bau

Mancher wird anführen, daß die erste und unbesiegbare Schwierigkeit die Bresche ist, die ſich der Disziplin öffnet, da aus einer Natur zwei gemacht werden. Ob man vermeiden könne, daß sich der Soldat verschlimmere, wenn man seine Habsucht anregt und ihn durch die Arbeit halb zum Bürger, und durch seine Pflicht halb zum Militär macht ; daß es nicht angemessen ist ihn in einen Arbeiter zu verwandeln, ihn den Waffenrok mit dem Tagelöh nerkittel vertauschen, ihn bald mit marzialiſcher Haltung und klingendem Spiele, bald wieder als Handlanger oder Maurer durch die Straßen ziehen zu lassen - und so würde er am Ende nichts als ein Mensch werden , der um nie ein guter Arbeiter zu werden, ein guter Soldat zu ſein aufgehört hat. Das sind lauter Gründe, die übertrieben wurden und übertrieben wer den, so lang bis ein guter Erfolg dieser neuen Organiſazion ſie beweißt , der zugleich die beste Antwort auf diese Einwürfe sein wird. Wenn man die militärische Erziehung des Soldaten vernachlässigen würde, so wäre ohne Zweifel viel verloren, aber wenn die von mir bezeich nete Zeit vier Monate Zusammenziehungen jedes Jahr und außerdem wo chentlich ein Tag Ererzir-llebungen zur Ausbildung des Soldaten hinreicht, warum sollte der so unterrichtete und ererzirte Mann kein guter Soldat blei ben ? Wenn es unschiklich ist, daß der Soldat arbeitet , so widerlegt sich dies mit ausnehmender Leichtigkeit. Es ist dies vorerst nur die Wirkung der Sit ten, denen man sich jeder Zeit fügen muß.

die Katholische , die Gründerin des stehenden Heeres, es heut wiedersehen würde, möchte sie es erkennen ? Sahen Alba und Farnese, Pescara und Leiva, Espinola und Montemar niemals ihre unbesiegbaren Heere so geordnet und geeint wie die heutigen ? Ich glaube auch noch fest, daß die Erziehung des Soldaten sich vervoll

auch Soldaten der Reserve zu benüzen wären. Gestehe man immerhin die Möglichkeit dieser stufenweiſen Neuerung in den Heeren ein , bedenke man ſie und lege diese Frage besonders befähigten Männern zur Lösung vor ! Wird mit ihr nicht auf einmal eine Unzahl von Fragen gelöst ? Wird dann das Heer auch noch nur das Element des Krieges und der Zerstörung , oder im Gegentheil die bewaffnete Macht der Völker und zugleich das Element des Friedens, der Ordnung und Wohlfahrt sein ? Man könnte eine Kommission aus Offizieren aller Waffen ernennen, welche mit den nöthigen Notizen über die in Frankreich angestellten Versuche und über das viele , was mit Bezug auf Algier über Militär- Kolonien ge schrieben wurde, versehen , die Organiſazion in den Werkstätten in den Fe ftungen sowohl im In- und Auslande prüfen und darüber Bericht erstatten sollte. Durch diese Hindeutung glaube ich eine Pflicht erfüllt zu haben ; es ist nicht meine Hoffnung ein so schweres Problem zu lösen und ich überlasse die Prüfung berufeneren Männern , als ich in meiner Niedrigkeit und be schränkten Wirkungskreiſe bin. Ein praktisches Beispiel will ich nur anführen , um zu zeigen , daß die Möglichkeit vorhanden ist , meinen Vorschlag zu verwirklichen. Die Soldaten in Savannah benüzen ihre Muße dazu, Papier-Zigaretten für die Privat-Fa briken zu machen und gewinnen durch diesen Erwerbszweig ein kleines Ver mögen. Ihre militärische Erziehung ist deßhalb nicht mangelhaft und ſie_er= reichen außerdem auch noch den Vortheil in der heißen Zone , 1700 See meilen von ihrem Vaterlande entfernt, bei den wenigen gesellschaftlichen Ban den, welche sie der verschiedenen Farbe des niedrigen Volkes von Kuba hal ber haben können, nicht vor Langweile zu sterben. Sind einmal das Leben und die Verpflichtungen des Soldaten jener Organisazion , die ich vorschlage , angemessen , so werden die Vorurtheile, die Befürchtungen jener, die zum Waffendienste gerufen werden, und ihrer Fami lien verschwinden , denn ihre Laufbahn bekäme ganz ein anderes Ansehen, 3wek und Zukunft. Die Väter selbst würden ihre Söhne drängen nach ihr zu greifen , denn sie wäre dann unter dem doppelten Gesichtspunkte einer An empfehlung und eines Handwerkes zu betrachten , als Anempfehlung, weil die Söhne nach acht Dienstjahren auf mindere Stellen Anspruch machen könnten , und als Handwerk , weil jeder Einzelne die Zusicherung hätte, sein Handwerk in den Werkstätten der Garnisonen erlernen zu können. Da er seine Bedürfnisse mit seinem Solde defen würde , so könnte er seinen Tagelohn ersparen , um die Frucht seines Fleißes nach Hause bringen zu können und damit die Möglichkeit zu erlangen, sich in seinem Geburtsorte

129 vollkommen einzurichten, zu heirathen und ein geehrter und aus 8jähriger Gewohnheit mäßiger Bürger zu sein.— Eigenſchaften, die er auf seine Nach kommen und die feiner Zucht Anvertrauten vererben würde. Man kann leicht beurtheilen , welchen Einfluß dieß auf den Nimbus und die Volksthümlichkeit des Soldatenstandes hätte. V. Diese flüchtigen Bemerkungen über den Soldaten im Allgemeinen nei

und die zu begehen ihn oftmals ein Gefühl kindlicher Liebe oder eine andere nicht minder edle Regung drängen. Ist es auch gerecht , ſolche Verirrte wie gemeine Verbrecher auf die Festung zu schiken ? Springt Ungleichheit nicht in die Augen ? Flüstert uns nicht das eigene Herz zu , daß es mehr als menschlich ist, militärische Strafhäuser für solche und andere Fälle zu er richten ? Geselle man immerhin Verrätherei , Naub und Mord zu Verräthern, gen sich ihrem Ende zu und nur noch Ein Punkt bleibt mir zu behandeln Mördern und Näubern, aber nicht den Besserung versprechenden Verirrten zu übrig: es ist wahr, daß ich keinen kenne, der wichtiger und einflußreicher wäre, dem gottlosen, grundverdorbenen Verbrecher. und er bildet , so zu sagen, den Schlußßtein meines Vortrages . Ich beziehe Ich habe meine Bemerkungen geschlossen ; die Kinder meiner Wohl mich auf das Militär - Strafverfahren , das unglüklicher Weise fast meinung , die ungenügend, dürftig sein mögen und von denen ich auch nicht unbekannt ist und von dem man besser sagen könnte, daß es bei uns gar nicht anspreche , daß sie alle Erfolg haben sollen; aber ich hoffe und vertraue , daß vorhanden ist. man ihnen wenigstens theilweise Nüzlichkeit und Zeitgemäßheit nicht abspre Die Pflichten des Soldaten sind von so strengem Charakter und die ge- chen wird. Der Endzwek, den ich mir seze ― ich spreche es mit gerechten ringsten Fehler im Soldatenstande von so traurigen Folgen, daß es nothwens Stolze und wahrhafter Genugthuung aus ― ist die Verbesserung und Ver. big war , denselben durch besondere Geseze zu lenken , ihn der 11 Ordenanza" vollkommnung der Lage und Erziehung des Soldaten, des Gegenstandes zu unterwerfen, den Militärkoder nämlich, in dem die Pflichten des Soldaten meiner heißen Liebe und meiner regsten Sorgfalt. und die Strafen für ihre Uebertretung eingetragen sind. Der Soldat ist eine Die stehenden Heere kommen stets nur dort zum Vorschein , wo die künstliche Natur, er begräbt mit Selbstverläugnung alle menschlichen Gefühle Zivilisazion blüht und ihre Vervollkommnung kann uns selbst zum Kompas und reißt sich von den gesellschaftlichen Banden los, um seinem Vaterlande dienen , um die Fortschritte eines Volkes zu bemessen. Aber nie arbeiteten und König zu dienen. alle europäischen Völker mehr als gerade jezt durch hochbegabte Männer Mit diesem Ausspruche erklärt sich auch zugleich, was von dem Solda daran, sie auf die höchste Stufe der Vervollkommnung zu erheben. ten gefordert wird , was er sein muß, daher auch die ganze Filosofie seines Wenn, wie ich in diesen flüchtigen Bemerkungen gesagt habe, man es Rober. Man kann wohl sagen, daß es in dem Soldatenstande kein leich erreichen könnte , daß die Heere im Frieden wie im Kriege eine gleichmäßig tes Vergehen gibt. Von diesem Gesichtspunkte erscheint es natürlich, daß von allen Mitbürgern anerkannte Nüzlichkeit dadurch entfalten würden , daß man die Soldaten in den Straforten nicht mit den gewöhnlichen Verbrechern sie eben so zur Arbeit wie zur Handhabung der Waffen angehalten wären vermiſche, ſondern daß man sie besonderen Militär-Strafhäusern zuweise, wo so müste ihr Einfluß auf die Gesellschaft ein unendlicher, unberechenbarer ihnen der Ausspruch des Gesezes sowohl zur Züchtigung als auch gleichzeitig sein ; er würde ohne Gegenrede eine vollkommen und gründliche gesellschaftliche zur Besserung dienen kann. In einem Orte Menschen, die (nach bürgerlicher Umwälzung hervorbringen. Manche werden , wie ich Verdacht habe , meine Anschauung ihren Fehler in's Auge gefaßt) sich nur leicht , -oftmals aus Un- Vorschläge wenig verführerisch finden und möglicher Weise werden sie diesel Fehler, welche ben für utopisch und zuchtzerstörend beurtheilen. Utopisch ist jeder schöne Ge erfahrenheit, Trunkenheit oder Aufwallung vergangen haben die Ordenanza" im Wiederholungsfalle mit der Festung bestraft mit ganz danfe, den man für unverwirklichbar oder unmöglich hält. Utopisch schien verdorbenen, grundſchlechten Menschen, mit Räubern, Mördern , kurz mit dem auch das Dasein Amerikas vor seiner Entdekung durch den unsterblichen C Auswurfe der Gesellschaft zu gesellen, heißt Jene, welche noch empfindsam und Kolumbus. mit Chrgefühl eintreten, in die Schule des Verbrechens schiken, damit sie die Wenn die Männer mit ranzigen Vorurtheilen einen Trupppenkörper felben ganz verderben und als wahre Verbrecher verlassen. eben so vortrefflicher Soldaten als guter Arbeiter werden wirken sehen , wird Die spanischen Festungen sind die Universitäten , die Hochschulen der aufhören eine Unmöglichkeit , ein Utopien zu sein , was sehr sachverständige Verbrecher , wohin die von dem Engel des Bösen auf seine schlimmen Pfade und erfahrene Männer beantwortet haben und deren Grundsäzen ich mit leben geschleppten Bösewichter wallen , um sich immer mehr und mehr zu vervoll digem Glauben beitrete. Tommnen. Als der würdige Direktor der Infanterie, welcher ich angehörte , seine Die Menschlichkeit , die militärische Ehre und der öffentliche Anstand Aufforderung an die Offiziere zu militärischen Studien und Arbeiten ver bitten zu Gunsten jener unglüflichen Soldaten , damit man sie in den Festun öffentlichte , hatte ich diesen bescheidenen Versuch begonnen. Ohne auf Lob gen nicht mit den gemeinen Verbrechern vermenge. oder Lohn Anspruch zu machen, noch Tadel zu fürchten , biete ich das , was Die Stimme der militärischen Ehre erhebt sich zu Gunsten dieser Un- meine innerste Ueberzeugung ist , mit der innigften Willenskraft meiner Un glüklichen, die nur in dem Eifer der erhabenen Generale des spanischen Heeres zufriedenheit und meines Eifers und dem heißen Wunsche dar, er möge ge und in seinem Ansehen einen Stüzpunkt finden können , daß man militärische fallen und nachsichtige Beachtung finden. Besserungs-Häuser errichte. Wie oftmals wäre es vorzuziehen, sie lieber er schoffen als auf den Festungen zu sehen , wohin man sie zeitweise aus Gnade schift! Vom Kriege. Wer den Werth von 10 bis 50 Realen Münze stiehlt , wird die "

Strafe von 10 Jahren Feftung oder öffentlicher Arbeiten in Spanien oder Hinterlassenes Werk des Generals Karl v. Clausewiz. 2. und 3. Theil . Zweite Auflage.. Amerika erleiden. Wer den Werth von 1 bis 10 Realen stiehlt , wird Berlin, 1853. Ferb. Dümmlers Verlagsbuchhandlung. zur Strafe ſeine Dienstzeit mit öffentlichen Arbeiten oder auf der Festung Bei Gelegenheit des ersten Theiles dieses klassischen Werkes haben wir verbringen." Für Diebstahlsfälle genügen dieſe Paragrafe, die ich angeführt habe, um in den Nummern 55 und 56 des vorjährigen " Soldatenfreundes " , so weit die Nothwendigkeit Militärftrafhäuser zu organisiren , beurtheilen zu lassen ; eine Besprechung überhaupt geboten schien, ein Näheres gesagt. Mit den vor offen gesagt, wenn es ein Vergehen gibt, das am Soldaten mit der äußersten liegenden drei Theilen ist der theoretische Abschnitt desselben geschlossen ; die Strenge bestraft zu werden verdient , so ist es der Diebstahl ; aber man eigentliche kriegsgeschichtliche Abhandlung, welche weitere 7 Theile umfaßt, bedenke , daß auch , ohne gänzlich verdorben zu sein , ein Soldat zu einem scheint jedoch noch keine neue Auflage nothwendig gemacht zu haben und doch Diebstahle verleitet werden kann ; aber wenn er seine Strafzeit auf der Fe wäre dies um so wünschenswerther , als sich die zweite Aus gabe durch schöne ftung überstanden hat , so wird er ſie als ausgemachter Straßenräuber Ausstattung und billigeren Preis auszeichnet. Daß die Schriften dieses gro verlassen. Noch bemitleidenswerther ist der Soldat bei solchen Vergehen, die ßen Denkers in einer zweiten Ausgabe erscheinen mußten, ist beredter und nothwendiger Weise exemplarisch bestraft werden müssen , Deserzion z . B. empfehlender wie jedwede kritische Anzeige.

Armee - Nachrichten.

Desterreich. d. (Nefrolog) Der in seiner Geburtsstadt, Frankfurt am Main , am 14. d. verstorbene FML. Felix Freiherr Stregen von Glauburg , war am 9. August 1788 geboren und ein Zögling der Genie-Akademie. Im 18. Lebensjahr trat er als Korps-Kadet in die Armee und wurde nach Jahresfrist gleich Oberlieutenant. Seine Verwendung in den früheren Kriegen war eine vielseitige und erfolgreiche. So war der Verstorbene im Jahre 1805 unter den blokirten Truppen in Venedig ; 1809 als Hauptmann 1. Klaffe vorerst bei der italienischen Armee, dann im Brükenkopfe vor Preßburg, deffen Heldenmüthige Vertheidigung auch ihm Anerkennung verschaffte. In den Jah-

ren 1813 und 1814 wirkte Stregen mit den verbündeten Engländern in Sizilien, wo er die Zeit über zugetheilt blieb ; er machte mit denselben die Landungen bei Giareggio und Livorno, wohnte den dabei vorgefallenen Ges fechten bei, so wie den Unternehmungen auf Lucca vom ersteren Orte aus. Bei allen diesen Gelegenheiten bethätigte Stregen großen Eifer und persönlichen Muth und ward von dem Hofkriegsrathe für den Leopold-Orden in Antrag gebracht. Da die dießfälligen Verwendungen ohne Erfolg blieben, wurde ihm mindestens die Genugthuung zu Theil : unter die Zahl der einer besonderen Auszeichnung würdigen Offiziere aufgeführt zu werden, was denn auch in der [ Konduitliste angemerkt erschien.

130 In der Friedensepoche war der Verstorbene abwechselnd beim Sappeur. | Donau abgegangene militärisch- wiſſenſchaftliche Kommission erreicht wurden. und Ingenieur-Korps verwendet, beim ersteren als Major vom Dezember Der Vorstand derselben war der bekannte General Prim Graf von Reus, 1828 bis Februar 1833, im April 1886 wurde er Oberst , im Mai welcher von der äußersten Linken der Kortes den Winter in Paris zuzubrin= 1844 GM. und im Juli 1848 Direktor der Genie = Akademie , wo er ingen die Erlaubniß erhalten hat, Früher war er überseeisch angestellt , da einigen Monaten darauf zum FML. vorrükte. Drei Jahre stand Stregen als aber dieß seiner Gesundheit wenig zuträglich war und dieser unruhige Mann Leiter fenem Institute mit ganzer Hingebung vor und gründete sich ein dank der Regierung im Lande jezt eben nicht sehr willkommen sein mag, beschäftigt bares Andenken der Böglinge, aber auch Se. Majestät der Kaiser würdigten man ihn nun mit einer leeren Forschung im Orient und läßt ihn in Pa die lange und gute Dienstleistung des Veteranen, der bei dem Uebertritt inris sich unterhalten. den Ruhestand ( 14. Mai 1851 ), nach beinahe 50 Dienstfahren, mit dem Kom Großbritannien. mandeurkreuze des k. Leopold-Ordens geschmüft wurde. -- Wir haben schon * (Schluß der Edinburgh Review" über die britischen gesagt, daß der Verstorbene ein ausgezeichneter, intelligenter und in der Ar mee beliebter Offizier gewesen, und wiederholen diesen Ausspruch, als Echo aller Derjenigen, welche den Dahingeſchiedenen näher zu kennen Gelegenheit hatten. Württemberg. N. (Stuttgart, 18. Februar .) Im Laufe des kommenden Frühjahrs wird die Kriegsschule in Ludwigsburg dahin erweitert , daß künftig fämmtliche Offiziers = Aspiranten wieder aus derselben hervorgehen , und das Institut der Regiments - Offiziers - Zöglinge als überflüssig aufgehoben wird. Diese Kriegsschule, im Jahre 1848 aufgelassen, stand unter der Oberaufsicht des Generalquartiermeisterstabes und hatte gewöhnlich 20 Zöglinge, welche auf Kosten des Staates erzogen, verpflichtet waren , nach vollendetem 3jähri gen Lehrkurse, sechs Jahre zu dienen. In den Regiments - Offiziers - Schulen wurden fähige und gebildete funge Leute durch 3 Jahre unterrichtet , und kamen mit denjenigen Unteroffizieren, welche sich zu . Offizieren eigneten, all. fährlich im April zur Hauptprüfung auf die Kriegsschule. Von da können die Zöglinge erster Klasse und alle jene, welche sich um Offiziersstellen be werben, an der allgemeinen Korpsprüfung im November jeden Jahres Theil nehmen, ingleichen alle jungen Leute, zwischen 20 und 22 Jahre, welche sich den Kriegswissenschaften widmen, und über die Mittel zu ihrer Equipirung als Offiziere sich auszuweisen vermögen. Um eine Offiziersstelle zu erlangen, muß der Aspirant mindestens von zwei Drittheilen der Prüfungskommiſſions Mitgliedern als fähig erklärt werden , und die 6 ersten haben den nächsten Anspruch zur Beförderung. Schlüßlich folgende Berichtigungen einiger in Ihrem Blatte erschiene nen Nachrichten: 1. Der nunmehrige Kommandant des 1. Infanterie-Regiments ist der Oberfilieutenant Otto Paul v. Seeger, seit 1820 in k . Diensten ; ein geborner Württemberger. Oberflieutenant Friedrich August v. Seeger, früher Stadtkom mandant in Gmün d (nicht Gmund), geboren in Nuzzenmoos in Oester reich, den 1. Juli 1790 starb im verflossenen Jahre als Mitglied des f. Ehren-Invalidenkorps . 2. Der neue Bataillons-Kommandeur des 5. Regiments ist Oberstlieute nant v. Finsterlin ( nicht Finsterlein) . 3. Die k. Leibgarde zu Pferd hat und hatte : leichte Tschakoms von ama ranthrothem Tuche. Spanien. E. Ein königlicher Erlaß vom 24. Jänner verfügt die Versezung des General = Kapitäns von Galizien General-Lieutenants Don Ricardo Shelly mit den bezüglichen Gebühren in den Ruhestand ; ein anderer vom selben Tage ernennt den Generalen Don José Maria Sanz , bisher General-Bri gadier des Hellebardierkorps der Königin, zum General-Kapitän von Galizien und an seine Stelle zum Chef des Hellebardierkorps den Marquis von Carpo Neal, Grand von Spanien. Ein weiterer Erlaß vom 27. Jänner verfügt , daß die Gratifikazion, welche die Truppen an festlichen Lagen erhalten, bei allen Waffengattun gen fünftighin 2 Realen in Münze mit der Bestimmung betragen sollen, zu den übrigen Löhnungsabzügen, die für die Soldaten zurüfgelegt werden , ge schlagen werden. Eine königliche Verfügung vom 28. d. M. befiehlt , daß die Rekruten aus der Proving Galizien nicht eher dieselbe verlassen sollen, bevor nicht ein neuer Befehl ihre Inmarschsezung gebietet. Dieser Anordnung liegt der Umstand zu Grunde , daß diese Provinz sich im Zustande sanitä tischer Beobachtung befindet. Der General Don Manuel Ariz cum erhielt laut königl . Erlaffes vom 31. Jänner die erbetene Genehmigung Ihrer Majestät von dem Amte eines General- Direktors der Kavallerie zurüftreten zu dürfen, und eine Verfügung vom selben Tage bekleidet den Generalen Don Domingo Dulce, den bisherigen zweiten Kommandanten des Distriktes Aragon, mit dieser Würde, Endlich erklärt ein königl. Erlaß vom 2. Fe. bruar, daß die jüngst erwähnte königlicheVerfügung vom 18. Jänner wegen unverweilter Müffehr zu den Truppenkörpern, auf die Generale , Stabs und Oberoffiziere der überseeischen Heere keinen Einfluß habe. In Madrid ist der Oberst Don Frederice Fernandez San Roman aus dem Oriente wieder angelangt, um, wie es scheint , der Regierung über Die Erfolge Bericht zu erstatten, welche durch die vor einigen Monaten an der |

Streitkräfte. ) Was die Konstabler von London und die irische Polizei betrifft, so fragen wir, wo ist das Gesez oder die Autorität , welches dieses Korps verpflichten könnte, mit dem Gewehr auf dem Rüfen an die Küste zu marschiren ? Mit demselben Nechte könnte man die Küfter sämmtlicher Londo ner Kirchen oder die Nachtwächter in eine leichte Infanterie- Brigade ver einigen. General Evans zählt wahrscheinlich darauf , daß diese Polizei mannschaften von London und Irland auf eine gewisse Weise und bis zu einem gewissen Grade Disziplinirt sind. Auch die Eisenbahn- Beamten , die Sprizenleute, die Lohnkutscher bilden Korporazionen, find an ihr Engagement gebunden und gewiſſermaßen von den Behörden abhängig . Weshalb schlägt ―――――――――― Und hat er beachtet, daß der Be General Evans nicht auch diese vor ? ginn eines Krieges die schlechten Leidenschaften entfesselt, die Horde von Miſſe= thätern und Verbrechern aneifert und die Städte gerade in solchen Zeiten doppelten Schuzes bedürfen. Hat er vergessen, daß zur Zeit der Invasion Wilhelms von Oranien London fast in der Gewalt der Räuber und Diebe war , die sich das Ausrüfen der Truppen und den gesezlosen Zustand zu Nuze machten, den die augenblikliche Lähmung und Abwesenheit der Ne Wenn die Konstabler von London bataillonsweise gierung veranlaßte ? ― ausgerüft wären, so wäre London in der Gewalt jener zahllosen Verbrecher, die in dem Dunstkreis großer Städte vegetiren. Es wäre die Frage, ob der Angriff einer feindlichen Armee auf die Hauptstadt oder die gänzliche Entblö ßung derselben von einer rüftigen Polizeigewalt mehr zu fürchten ſein dürfte ? Unserer Ansicht nach dürfte man keinen Konstabler für die Armee ver wenden , der sich nicht selbst zum Eintritt in dieselbe meldet. Griffe ein Feind London an, erhöben sich dann in den Straßen-Barrikaden gegen sein Eindringen, so könnten allerdings die äußerlich militärisirten Konstabler von großem Nuzen sein . Im freien Felde wären sie aber schädlich. Es wird bei einer Invasion auch keinesweges auf eine Vertheidigung Londons ankommen, weil diese unmöglich ist, sondern auf einen Kampf im freien Felde zwischen der Küste und London. Was die irische Polizei betrifft, so sind das freilich fast 12,000 fertige Soldaten, an steten Gebrauch der Waffen, an weite Märsche und Patrouillen und an strenge Disziplin gewöhnt. Sieht man aber, wie viele Verbrechen gegen die öffentliche Sicherheit schon jezt täglich in Irland begangen wer 1 den, obgleich diese 12,000 bewaffnete Polizei- Soldaten fortwährend auf den Beinen und fast allgegenwärtig sind, so fragt sich, was dann wohl aus diesem unglüklichen Lande werden müßte , wenn diese 12,000 Mann nach England übergeschifft oder auch nur auf einem Punkte in Irland selbst.. zu sammengezogen würden ? Auf diese Hilfsmittel des Generals Evans ist also nicht zu rechnen. Sehen wir nun, wie es mit der Yeomanry steht ? Ohne die persönliche Bravheit dieser berittenen Miliz von kleinen Gutsbesizern irgendwie zu bezwei feln, glauben wir doch, daß sie in einem wirklichen Kriege nur eine sehr mittelmäßige Rolle spielen würde. Bei dem Anbau des Landes , namentlich im Süden, also demjenigen Punkte, wo eine Invasion am wahrscheinlichsten ist, wird die Anwendung von Kavalleriemassen geradezu unmöglich. Schon eine gute, lang geschulte Kavallerie würde hier in den überall eingehegten Feldern, Gärten und Gehölzen einen schweren Stand haben, wie vielmehr eine ungeübte, die nur hinderlich werden müßte. Zu gebrauchen ist die Yev = manry nur für den Kosakendienst. Die Kenntniß des Landes, welches die Vep= men auf der Jagd und hinter ihren Meuten nach allen Seiten durchstrichen sind, würde ihnen Gelegenheit geben, in kleinen Trupps feindliche Trans porte zu überfallen, Fourageure und Nachzügler aufzufangen und sonst den Feind zu harzeliren. Eine nur kleine Kolonne geschlossener Infanterie würde ihnen gar bald die Wege weisen , ein Geschüz und geübte Kavallerie aber schwerlich von ihnen bedroht werden. Sehen wir die Sache aber noch etwas genauer an. Als im Jahre 1831 der Aufruhr in Bristol ausbrach, dauerte es gerade 36 Stunden , bis 40 Yeomen aus der nächsten Umgebung in der Stadt erschienen. Nach die sem Beispiel fragt sich, wie viele Eskadrons Yeomanry aus den Grafschaften Durham, Northumberland und Vork wohl in den 8 Tagen, die der Ausschif fung des Feindes an der englischen Küste folgen, in Kent und Suffer sein würden ? So nüzlich die Veomanry in ihrer Art auch ist , so möchten wir doch nicht rathen, sie für den Ernstgebrauch gegen einen unternehmenden und ent schlossenen Feind anwenden zu wollen. Sie hält einen solchen Feind zuver läſſig nicht; auf.

131 Von allen Vorſchlägen des Generals Evans bleibt uns nur noch die det. Aber wir müssen im Lafo, in Süd-Amerika, am Kap , in China und Küstenwache, aber auch diese ist gerade bei einem Invasionskriege auf ihren hundert anderen Punkten Schiffe , stazioniren , die der einzige Schuz gegen Posten nöthiger, als zusammengezogen und in der Reserve einer wirklichen tausendfach überlegene Bevölkerung sind , und reiche Niederlagen des engli Armee. Hunderte von Schiffen mit Kontrebande werden die Bestürzung und schen Welthandels gegen diese bewachen . Ueberall sind zu wenig englische Verwirrung eines Krieges benuzen, um ihre Waarenvorräthe an die Küsten Schiffe, und können eben deswegen nicht entbehrt werden. " zu werfen und dem Lande dadurch mehr Schaden thun, als durch den An griff mit der blanken Waffe. Statt auf die Küstenwache als eine Verstär kung für die Armee zu rechnen, wird man im Gegentheil darauf bedacht sein Tages -Nachrichten. müssen, dieses nüzliche und unentbehrliche Korps in einem Kriege noch zu F. (Wien, 24. Februar,) (Vom Kriegsschau plaze.) Als sich Halim vermehren. Bei allen diesen Kombinazionen ist aber das Wichtigste, die Artillerie, Pascha überzeugt hatte, daß sich die k. ruffische Flottille wegen dem vielen auf der Donau noch ganz außer Acht gelassen. Auch wir wissen nicht genau, über wie viel treibenden Gife in den nächst der Einmündung des Pruths in die Donau bei Rent bes findlichen stark befestigten Hafen zurüfziehen mußte, traf er sofort die Verfügung, die von Feld-Geschüze die Regierung im Falle der Noth gebieten kann. General den Ruffen bei Matschin zerstörten Strandbatterien wieder herzustellen und zu armiren, ― Evans fagt auf die Autorität des Sir Hew Noß gestüzt , 100 Ge- und zwar in der Voraussezung, die Russen werdenihn hieran nicht hindern können. Gleichzei schüze. Sir Hew Roß selbst widerspricht aber dem General Evans und tig fezte er auf mehr wie 60 Ruderböten ein starkes Streifforps an das linke Ufer, zwei rechnet nur 80 heraus ――― nicht eine Kanone mehr. 1 Oberst Chesney, Meilen unterhalb der Furth bei Brailow, welches sich bis auf die Straße von Malauſia vorwagte. Der dort kommandirende russische Oberst Limas cheff jagte die Türken am der diese Frage mit äußerster Sorgfalt untersucht, gibt nur 52 Geschüze ju, 9. d . M. bis an die Stelle zurük, wo sie gelandet waren, und unter dem Schuze der sagt aber dabei, daß die Ausrüstung selbst dieser 52 Geschüze nicht vollstän . Kanonieboote wieder Posto faßten. Mittlerweile erhielten sie Verstärkungen von Mats dig vorhanden sei. Wir glauben, daß Oberst Chesney Recht hat, wenn schin, und nahmen am 10. sofort den Kampf gegen die Russen wieder auf. Zum Schuze es sich um die vollständige Feld- Ausrüstung dieser 52 Geschüze handelt, aber des russischen Brüfenkopfes bei Brailow entfendete General Selwan das poltawskische wir glauben auch, daß General Evans Recht hat , wenn es sich um die Regiment und verstärkte zur Abwehr des Angriffes die dort befindliche Posizionebatterie mögliche Zahl der Geschüze überhaupt handelt, denn in der Noth würde man mit 8 Stük sechspfündigen Kanonen. Der Kampf dauerte mit geringen Unterbrechungen am 11. noch fort, und endete mit dem in Ordnung vollzogenen Rükzuge der Türken. aus den Ställen der Aristokratie, von den Miethsfuhrwerken der Hauptstadt Auf die Nachricht von der Wiederaufnahme der Arbeiten an den Strandbatterien die Pferde, und in den Zeughäusern unserer Häfen das Geschirr und sonstigen bei Matschin entsendete der Kommandeur des 5. Armeekorps, General Lüders , bei sehr Bedarf finden. Was aber mit diesen 100 Geschüzen ohne Artilleristen an- ungünstigem Fahrwasser zwei Dampfboote auf Rekognoszirung aus , welche 15 Boote, mit Mannschaft an Bord, ins Schlepptau nahmen . Als sich diese Flottille der zweis fangen und in den koupirten, überall von Heken, Mauern und Zäunen geten Insel näherte, erwiderte fie lebhaft das auf die Schiffe von Matschin aus gerichtete hinderten Terrains der südlichen Grafschaften anfangen ? ―― wenn man ne= Feuer, und es gelang den Russen, die von den Türken kaum begonnenen Arbeiten an den benbei kaum 6-7000 Mann hat, um sie zu beschüzen oder zu unterstüzen. Strandbatterien wieder zu zerstören. Die Flottille sezte übrigens ihre Bergfahrt nicht Diese 100 Geschüze könnten bei einem Angriff auf London und in guter weiter fort, sondern kehrte in den Hafen zurük. Posizion sehr nüzlich sein. Im Felde ist sie ohne eine starke Armee ― me. Die Beschießung von Giurgewo aus der türkischen Festung Rustschuk dauert fort ; da die wenigsten Bomben das Städtchen erreichen, so ist der Schaden nicht beträchtlich. nigstens 20,000 Mann - hinter sich, mehr eine Laft als eine Waffe. Die Russen haben auf Anordnung des Generals Schilder , nachdem sie die am rechten Zugegeben aber auch, diese nöthigen 20,000 Mann wären mit aller An Ufer ankernde türkische Flottille beinahe vernichtet hatten, noch eine zweite Poftionsbat strengung und Entblößung sonst auf bedrohten Plazen in Irland zusammen terie auf der Insel Radowan errichtet, und schiften sich an, die aus vielen großen und zubringen, wie sind hie mit derselben Schnelligkeit auf einem Punkte zu ver kleineren Boten bestehende türkische Slottille mit glühenden Kugeln zu beschießen, und einigen, mit welcher der Feind an einem ihm beliebigen Plaze seine Trup vollends zu vernichten. Wir hören, daß dieTürken nicht müssig blieben; fie vermochten die Mehrzahl der Schiffe an eine andere Stelle des rechten Users außerhalb der Kanonen pen ausschiffen könnte ? Man überschäzt die Leistungen der Eisenbahnen, schußweite zu bringen, und brachten vier 36pfündige Kanonen in die Batterie, welche die wenn man glaubt, durch diese allein den Zwek erreichen zu können. Wie Insel Radowan mit Erfolg bestreicht. viele Waggons gehören dazu, um nur 1000 Mann Infanterie , 500 Mann Der eisige Sturmwind, welcher ſeit beinahe 9 Tagen an der untern Donau wü Kavallerie oder 25 Geschüze zu transportiren. Jede Eisenbahn hat nur eine thet, läßt auch in der kleinen Walachei feine größeren friegerischen Operazionen zu. In Bids ganz bestimmte Zahl derselben, oder will man etwa vorschlagen , daß auf den bin wire stündlich der Befehl aus Konftantinopel erwartet, ob und welche Truppen nach ersten Allarm die Lokomotiven, Heizer u . f. w. aller Eisenbahnen sich in den aufrührerischen Gjalets entsendet werden sollen. Außer einigen vom Donau-Armees kommando vorgenommenen Dislokazionen Gegenbefehlen an die im Marsche befindlichen London versammeln sollen ? Was würde bei solcher Unterbrechung aus dem Truppen wurde noch kein größeres Korpsund westwärts dirigirt. Man kennt weder die Aus Handel und der sonstigen Verbindung im Lande selbst ? Dergleichen ist leich dehnung der im Epirus und Ober-Albanien ausgebrochenen Revoluzion, noch die vom ter gesagt als ausgeführt, namentlich in England, wo jedes Privatrecht durch Seraskierate zur Bekämpfung der Berschworenen ergriffenen Mittel. Sollten es die Ges die strengsten Geseze geschüzt ist. Man hat die lächerlichsten Vorschläge in fundheiteumstände des Skenderbek gestatten, so dürfte dieser tüchtige Difizier (Jalinski ?) dieser Beziehung gemacht, z. B. sollen 10,000 Mann, die an der Rüfte viel wie 1852 in Bosnien, wo er die Aufständischen von Mostar schlug , abermals berufen werden, ein Kommando in Monastir oder Skutari zu übernehmen . Von der Proklama Leicht von 20,000 Feinden zurükgedrängt sind, in die bereit stehenden Wag- zion der Verschworenen von Arta haben die türkischen Behörden in Bulgarien Gremplare gons der Eisenbahn steigen und sich rasch einige Meilen rüfwärts transpor erhalten und fahnden nach griechischen Emissären. Auch der Kommandant der Pfeudo tiren lassen, um dort eine zweite, dann eben so eine dritte Posizion einzu- Kosaken, Sadik Pascha, wollte einen Aufruf an die katholischen Bosnier durch den Major Verbin ergehen lassen, damit sich diese türkischen Kroaten als Freischaarer um seine Fah nehmen . Auf dergleichen haben wir freilich nichts zu erwiedern. Eines ift richtig. Droht eine Invasion, so muß England seine disponen sammeln und nach Schumla rüfen. Der Ober-Feldherr Omer soll hiezu die Erlaub aus Gründen verweigert haben . nible Kraft bei London zusammenziehen und hier die Nachricht erwarten, In dem Hauptspitale zu Rasgrad auf der Straße zwiſchen Rustſchuk und Schumla welchen Punkt der Feind auswählt , um seine Landung zu bewerkstelligen . find alle Betten belegt und die Sterblichkeit unter den Kranten ist groß. Die Ruhr, Von hier aus können die Eisenbahnen bis zu einem gewiffen Grade nüzlich der Tyfus und der Hospitalsbrand find epidemisch geworden ; lezterer wurde von den Ver sein. Wird der Feind aber nicht schon an der Küste besiegt , so werden die wundeten aus Ruftschuk eingeschleppt. Außer den leider mangelhaft eingerichteten verschiede= Eisenbahnen der Kriegführung eher schädlich als nüzlich werden , denn die nenunterlagsspitälern ist inWiddin ein ambulantes Spital im Werden, welchem derStabsarzt der egyptischen Truppen vorsteht. Man muß sich wundern, daß die Verpflegung der türs zurükweichenden Truppen werden sich an diese natürliche Linien ankleben und fischen Truppen, ungeachtet sie so zahlreich und auf verschiedenen Punkten dielozirt find, dem Feinde auf anderen Punkten freie Hand lassen. ziemlich regelmäßig im Gang erhalten wird. Die Auszahlung des Soldes in klingender Wir haben bis jest weder von der natürlichen Tapferkeit des englischen Münze erleidet, selbst bei den egyptischen Truppen, dann und wann eine Unterbrechung. Volfes, noch von der Seemacht gesprochen, und das sind allerdings zwei unter den lezteren verlautet : daß das nächste egyptische Hilfskontingent nicht in den Boss gewichtige Punkte bei unserer Berechnung der Widerstandskraft. Was die er porus einlaufen, sondern an der albanesischen Küste landen werde. Seit dem die Pivots der ruffischen Zernirungslinie bi Kalafat befestigt sind, wer ftere betrifft, so hat die natürliche Lapferkeit eines Volkes noch nie verhin den Seitens der türkischen Besazung auf dem offenen hiezu ganz ungünstigen Terrain dert, daß das Land von fremden Heeren überschwemmt wurde , wenn diese keine Ausfälle unternommen. gut disziplinirt und militärisch ausgebildet waren, aber die natürliche Ta * Die "Wiener Zeitung" vom 23. d. veröffentlicht nachfolgende A. H. Anordnung, pferkeit hat den Feind schon oft wieder aus dem Lande hinausgeschlagen. Wir glauben, daß unter 1000 Engländer 999 tapfer find, aber wir leben in einer bie unter ben gegenwärtigen Berhältnissen jeden Patrioten mit innigem Dangefühle ers füllen muß : Beit, wo persönliche Lapferkeit, und sei ste die glänzendste, nichts gegen die Bei der Fortdauer der Kriegsereignisse an der süd-öftlichen Grenze der Monarchie, militärische Wissenschaft vermag . Und wenn ganz England aufstünde, sich be waffnete so gut es geht, aber nicht streng disziplinirte Maffen einem diszipli nirten Feinde entgegenstellen kann, so ist eine eklatante Niederlage die uns zweifelhafte Folge. Kein englischer Bauer oder Handwerker versteht mit Feuerwaffen umzugehen. Das lernt sich in einigen Monaten des Kampfes, aber davon ist ja nicht die Nede, sondern von dem Zurüfweisen einer Invas flon. 6 Bataillone Vinzenner Jäger würden 40,000 brave Leute in die Pfanne hauen, wenn sich ein Offizier fände, der unflug genug wäre , folche undisziplinirte Masse dem Feinde entgegenzuführen. Ser Aber dieFlotte ? Sie ist vortrefflich, und wenn wir sie auf dem gerade bedrohten Punkte zusammen haben könnten, so wäre jede Besorgniß ungegrün-

welche noch immer keine nahe Hoffnung friedlicher Ausgleichung gewähren, haben sich Se. f. t. Apostolische Majestät neuerlich veranlaßt gefunden, nebst dem in dem serbischsbanatis schen Kronlande schon aufgestellten Armeekorps von 25,000 Mann und den noch übrigen Reserven im Innern der Monarchie, zur vollen Wahrung der Süd-Ost-Grenze des Reichs noch fernere 25,000 Mann schlagfertig aufzustellen, um selbe dahin zu verwenden, wo es die Umstände erheifchen könnten, und somit jeders zeit Herr zu sein, allen Bewegungen länge der Grenzen Allerhöchftihrer Staaten auf die den jedesmaligen Ereignissen ange meffenste Art zu begegnen." Se. t. t. Majestät → auf diese Weise die Selbstständigkeit Ihres Reiches und dessen theuerste Jutereffen stets gleich bewahrend — wollen jedoch noch immer der Hoffnung nicht entsagen, daß es Allerhöchflihren unermüdlichen und unausgefesten Bemühungen gelingen werbe, bae nach vorausgegangenen so großen und tiefen Erschütterungen Europa fo Noth thuende Werk des Friedens durch die Kraft Ihres Einflußes fördern zu können.

132 und so die Uebel und Drangfale eines Krieges aufhören zu machen, welcher die innerften ten, deren wit Ehrenzeichen gezierte Bruft Zeugniß erprobter Treue und Tapferkeit bot, Bande der Einigkeit aller Staaten zu lokern, und so mit in ſeinen åußersten Folgen sie so harmlos und vergnügt der Freude sich hingeben zu ſehenz ein Vergnügen, das ihnen gleichmäßig mit Unheil zu bedrohen geeignet ist.“ umso mehr zu gönnen war, als fie in ernsten Lagenleben so freudenvoll für den allergnädigsten Monarchen einzustehen wußten, und nun in der ehrenvollen Verwendung den Lohn ihrer * Die F. f. Leibgarde- Gendarmerie veranstaltete am 21. d. M. in den Treue und Hingebung finden. Sälen zum "goldenen Strauß" in der Josefstadt einen geschlossenen Ball, der eben so animirt wie durch hohe Besuche ausgezeichnet war. Das Lanzlokal , mit militärischen * Der Gelehrten Ausschuß des germanischen Nazionalmuseums zu Nürnberg Emblemen sehr finnig dekorirt, faßte kaum die Menge der Theilnehmer. Schon um die hat zur Vertretung bestimmter Wissenschaftsfächer, unter anderen vaterländischen Gelehrs 9. Stunde beehrten Se. Durchlaucht der Herr G. d. K. und Obersthofmeister Fürst Liechs ten, auch den Herrn Feldmarschall-Lieutenant Ritter von Hauslab, für die Geſchichte. tenstein, die Herren FMLts. Ritter v. Gerstner und Baron Reischach die Gesellschaft mit des Kriegswesens, einbezogen. Ihrem hohen Beſuche ; später erſchienen Se. k. Hoheit FML. Prinz Württemberg, der 2. General Adjutant Sr. Maj. FME. Baron Kellner, die Generale Graf Sternberg, Baron Zu Graz starb am 20. d. M. der pensionirte Oberftlieutenant Karl v. Ende Urban, die Adjutanten Sr. Majestät , zahlreiche Herren Stabs- und Oberoffiziere und im 84. Lebensjahre. Er diente zulezt in dem 7. Infanterie-Regimente Baron Prohaska Beamte des fais. Hauses u. dgl. und verweilten inmitten der Hochbeglükten bis zur als Major und Landwehr-Bataillons : Kommandant, und war seit dem Jahre 1832 in der Mitternachtsstunde. Es war ein wohlthuender Anblik : die kräftigen, männlichen Gestals Pension.

Soeben ist

Angekommen in Wien.

erschienen :

(Am 22. Februar.) Oberftlt. Graf Coudenhoven, vom Der ruffisch-türkische 8. UNR., von St. Georgen (Matschakerhof) - Die Hptlt.: Adelmann von Adelinannsfeld , von 1. Infant. -Reg. , von Ankona (Bognergaſſe Nr . 215), - Baron Swieten, vom Kriegs scha u plaz 7. JR., von Bruk a. d. Mur (Leopoldstadt, Schöllerhof). - Die Rittm.: Tempus, vom 4 Huſ.-R., von Pardubiz topografſich ſtrategisch beleuchtet. 82 Seiten stark in groß Oktav, (Mariahilf Nr. 54), Meftrowich, vom 16. Gend.-Reg., ―――― mit einer unübertroffenen geografischen Uebersichts-Karte, von Zara (Josefstadt Nr. 48), Haufer, vom 12. HR., von Verona (ung. Krone). in Umschlag geheftet, Preis 45 kr. 3 mit freier Postversendung nach jedem Orte der Monarchie Preis 1 fl. K.M. (Am 23. Februar.) Die Oberftlt.: v. Penater, vom Neuer, sehr verbesserter Abdruk. von Mares, Die Karte ift 33 3oll lang und umfaßt : Bosnien, die Herzegowina, Montenegro , Serbien , die 3. Art.-Reg., von Olmüz (Hotel-Daum), ― Major Walachei, Bulgarien, den nördlichen Theil von Rumelien , Albanien, Theffalien, die Dardanele vom Genie Stab, von Olmüz (Hetel-Daum). Roppi, vom 3. Sanitäts-Bat. , von Pefth (Leopoldstadt, len , den südlichen Theil von Siebenbürgen , die Moldau, Bessarabien, die Krimm, den Kaukasus, . gold. Lamm). Die Hptlt.: Schwarzenbrunner , vom den nördlichen Theil von Anatolien und Persien. Gradiskaner-Reg. Nr. 8, von Neu-Gradiska (Mariahilf 10500 Exemplare Absaz Nr. 13), - v. Liebenberg, vom 34. Inf.-R , von Olmüz binnen wenigen Wochen, spricht für die Vorzüglichkeit dieses Werkes (Stadt Nr. 901), – v. Hauſer, in Pens., von Preßburg (unz. Krone). J. B. Wallishauffer, (Am 24. Februar.) Hptm. von Kont, vom 50. JR. , Buchhändler und k. f. Hoftheater-Buchdruker in Wien, (28-1) von Debreczin ( Wieden Nr. 343). Rittm. Graf Wurm hoher Markt Nr. 541 , neben dem Kaffeehauſe brandt, vom 8. Kür.-Reg., von Güne (Stadt Nr. 36)

Gefärbte und weißze

Abgereiset. (Am 22. Februar.) Die Majore : Mayer, v. d. Art.-A., nach Olmüz, - Graf Nugent, vom 2. Banal-Grz.-Reg., nach Petrinia. Die Hpilt.: v. Kiment, Kadetten-Infti tute-Kommand. , nach Krakau, ― Bujanovich, vom 50. JR., nach Bistrau. (Am 23. Februar. ) Die Hptlt.: v. Brandis, vom 42. JR., nach Pesth, - Döbler, vom 42. JR., nach Veth, Wolter Edler v. Gewehr, vom 2. GeniesReg. , nach Könige Knappel, gráz, -- Fiedler, vom 38. IR., nach Linz, vom 25. Inf.Reg., nach Verona, ――― Gerstenbrand, vom Baron Kniestedt, vom 3. 3R., GOMSt., nach Brünn, nach Naftadt. - Die Rittmftr.: Graf Westphalen , vom 9. HR., nach Brünn, Fiedler, vom Armee-Stand, nach Prag. (Am 24. Februar.) Oberst Graf Schaffgotsche , Diensts kämmerer bei Sr. f. Hoheit EH. Ludwig, nach Brünn. Major Graf Thun-Hohenstein, vom Armee- Stand, nach Prag. Die Hytlt.: Kammel, vom 18. Jäger-Bat., n. Erlau, von Wolffrom, vom 39. JR., nach Innsbruk.

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der Sache um unseren Lesern gerecht zu werden, weil wir dadurch das eigene Urtheil derselben veranlassen. Die Reihe dieser Aftenstüke beginnt mit dem 14. November 1851 , S. L. H. Es ist in der lezten Zeit wieder viel die Rede von den für Brasilien geworbenen deutschen Truppen gewesen . Die Parteien, wel nachdem am 10. November Oberstlieutenant von der Heyde, auf sein eige che sich dort innerhalb der Truppe gebildet und unzweifelhaft die eigentlichenes Ansuchen vom Dienst suspendirt war , da er erklärt hatte, daß in dem Schuld für das allerdings nicht besonders rühmliche oder erfreuliche Ende Offizierskorps des Infanterie-Bataillons Elemente vorhanden wären , die der ganzen Werbe-Unternehmung tragen, schleudern sich jezt gegenseitig An eine ehrengerichtliche Untersuchung nothwendig machten , wenn das Batails schuldigungen zu, die indeffen nur dazu beitragen, die militärische Welt Eu lon nicht unfähig gemacht werden sollte, die von demselben erwarteten Dienste ropa's auf das Entschiedenste gegen diejenigen einzunehmen , welche aus zu leisten. Gleichzeitig nahm die Deserzion in dem Bataillon auffallend zu. Auf dem Marsche von Santa Luzia nach Coloňia do Sacramento und meist ganz unhaltbaren Ursachen ihre Stellungen in deutschen Armeen ver Paffiren des San Jozéfluffes berief der Hauptmann v. d . Már dem nach ließen, um fern über dem Meere eine raschere Erfüllung ihrer Träume und Hoffnungen zu suchen. Wo diese Ursachen haltbar waren , da ertragen wiß die Offiziere zusammen und ersuchte sie das folgende Schreiben an den fie auch meistens das prüfende Auge des deutschen Offiziers nicht und mit General Conde de Carias zu unterzeichnen : diesem Theile der Uebergetretenen haben wir selbstredend nichts zu schaffen. ,,Euer Erzellenz haben unsern Kommandeur, den Herrn Oberstlieutenant Ihre unruhige Thätigkeit über das Scheitern ihrer Hoffnungen hinaus, v. d. Heyde, auf seinen Wunsch vor ein Kriegsgericht gestellt und denselben macht sich aber gerade neuerdings wieder in allerhand Zeitungs-Artikeln und gleichzeitig vom Dienst suspendirt. Diese Maßregel , die Suspension vom Broschüren bemerklich. Natürlich will man die Schuld von sich ab auf Dienste, nach preußischen Gesezen nicht absolut nothwendig , ist hier im Felde Andere wälzen, auch wohl den Rüktritt in geordnete Verhältnisse sich er nothwendig von den allerbedeutendsten Folgen für das 15. Bataillon begleitet. möglichen. Indeffen dürfte man doch zu ausgiebig an den entscheidenden Sie berührt uns zunächst und ste berührt uns auf das Schmerzlichste und Stellen über die Vorgänge in Brasilien unterrichtet sein, um solche Speku Empfindlichste. Wir sind einzig und allein durch den Umstand, daß der Oberft Lieutenant v. d. Heyde das Kommando über das Bataillon übernahm, bewogen lazionen sich verwirklichen zu sehen. Wir haben von Zeit zu Zeit Nachricht über einzelne Vorgänge und worden in brasilianische Dienste zu treten. Wir sind fest überzeugt , daß der Persönlichkeiten dieses kurzen militärischen Mimo - Drama's in Brasilien gege Oberstlieutenant v. d . Heyde der Einzige unter allen hier in Brasilien anwe ben und hätten mehr geben können, wenn wir die Sache selbst nicht so senden deutschen Offizieren ist , welcher dieß Kommando führen kann . Ohne vollkommen unmilitärisch und unerfreulich gefunden, denn an Mittheilungen ihn wird das Bataillon zu Grunde gehen. Das militärische, in drei blutigen hat es nicht gefehlt, aber wir waren nicht immer im Stande, von hier aus, Feldzügen wohl erworbene Renommée dieses Mannes war unsere hauptsäch das Wahre vom Falschen zu unterscheiden, weil keiner der Mittheilenden lichste Garantie und das Engagement für Brasilien würde in Hamburg nicht über die Interessen der Partei hinaussehen zu wollen als zu können zu Stande gekommen sein , ohne die von Seiten des Oberstlieutenants v . d. schien, der er sich entweder freiwillig und aus gleicher Gesinnung, als durch Heyde erfolgte Uebernahme des Kommandos. " -- Entweder für sonstige, äußerliche Verhältnisse gezwungen angeschlossen. Erzellenz ! Seitdem wir Rio Janeiro verlassen, haben wir mit den aller und gegen von größten Schwierigkeiten nach Außen und nach Innen kämpfen müſſen. Es ist Lemmers von für von der Heyde und gegen Lemmers , oder der Heyde. Von dem was die brasilianische Regierung, der Kriegsminister durch die Thatsachen der vergangenen Zeit bewiesen , und Niemand von uns oder die Generale über die deutschen Truppen denken und urtheilen konnten, zweifelt daran, daß einzig und allein der Oberstlieutenant v. d . Heyde diesen war nie die Rede ; wenn auch alle Parteien endlich zugestehen mußten, daß die Schwierigkeiten gewachsen war. Wenn er gefehlt hat, so tragen diese Schwie deutschen Truppen auf keine Weise den Erwartungen entsprechen, welche die rigkeiten, nicht er, diese Schuld.“ einzig denkbare Ursache ihrer Anwerbung gewesen. Selbst wenn wir alle Exzellenz ! Das 15. Bataillon ist, seitdem es Nio Janeiro verlassen, die abnormen Verhältnisse zugeben, die sowohl bei der Anwerbung, als spå ohne alle vernünftige Instrukzionen über seine Pflichten und seine Stellung in ter in der Stellung zu den eingeborenen brasilianischen Truppen gelegen der brasilianischen Armee geblieben ; daraus sind viele und bedeutende Miß haben mögen, so können wir uns der Gewohnheit militärischen Seins und verständnisse entstanden, welche nicht uns zur Last fallen , welche uns aber be der Standesbedingungen doch nicht so weit entschlagen, die ganze Reihe von denklich geschadet haben. Hierin liegt der Grund der Deserzionen und der undisziplinarischen Vorgängen zu entschuldigen, für welche wir eben jezt vorhandenen allgemeinen Unzufriedenheit im Bataillon; hierin auch der Grund durch uns zugekommenes schriftliches Material erst das rechte Urtheil ges der unerträglichen Geringschäzung , mit welcher wir häufig von den übrigen wonnen. Dieses Material besteht in den genauen Abschriften aller Einga Theilen der brasilianischen Armee behandelt werden. " ben, welche vom Beginne der Streitigkeiten im Offizierskorps des deutschen " Exzellenz ! Wir haben es erfahren , daß Sie uns nur durch die Rap Infanterie-Bataillons kollektiv berathen worden und an die brastalianischen porte des uns als Dolmetscher und Instrukteur für die Sekretaria beigegebe Behörden abgegangen sind . Sie stammen von einem Offizier her, der zu nen Mannes kennen , dieser Mann ist unfähig irgend eine Inftrufzion zu ge der Partei des Obersilieutenants von der Heyde gehörte, mit 11 feiner ben, da er weder den brasilianischen noch den europäischen Dienst kennt ; und Kameraden den brasilianischen Dienst verlassen und gegenwärtig voll Reue er ist von uns verachtet, weil er intriguirt. " über das Erlebte nach Europa zurüfgekommen ist. Obgleich er sich in seis „Erzellenz ! Es handelt sich für uns Alle um unser Lebensschiksal ; wir nen Mittheilungen an uns gegenwärtig frei von den Eindrüfen zeigt, denen wollen ehrliche Soldaten sein , aber nicht zum Spielball schlechter Intriguen er damals, mitten im Treiben und Aufeinanderplazen gegenseitiger Intriguen dienen, und dann sagen wir es Ihnen, ehe es zu spät sein wird, daß der ein unterlegen, so versagen wir uns doch, eine Darstellung der Verhältnisse geschlagene Weg zum sichern Verderben des Bataillons in kurzer Zeit führt. " nach seiner Anschauung zu geben, weil wir auch den leisesten Verdacht ver Dieses Schreiben, über dessen Formlosigkeit und vollkommen militäri meiden wollen, einseitig zu schildern. sche Unhaltbarkeit unter nur irgend geordneten Verhältnissen wohl kaum Da bietet denn eben die Mittheilung der Aktenstüke selbst das Mittel ein Zweifel bei einem unseren militärischen Leser bleibt, - wurde von 12

Die deutschen Soldtruppen in Braſilien *).

*) Wir erachten es als Pflicht, die kais. brasilianische Regierung als den einzigen Nepräsentanten des monarchischen Prinzips in Amerika, gegen die schändlichen Ans fchuldigungen zu vertheidigen, welche gerade jezt von den Demokraten gegen die Die Red. selbe geschleudert werd.n.

Offizieren unterschrieben, während vier, Schütt, Marquardsen, Böckmeier und Delarue die Unterschrift verweigerten. Eine Abschrift wurde nun dem inte rimistischen Bataillons- Kommandeur Major Lemmers mitgetheilt . Gleich darauf ritten die Unterzeichneten zum Oberstlieutenant v. d. Heyde und wurden bei ihrer Rüffehr von dem Major Lemmers wegen Verlassen des

134 Lagers ohne Urlaub, zu 24 Stunden Arreft verurtheilt , der beim nächsten | Ruhetage abzufizen war. Gleichzeitig traf ein Schreiben des Generals Carias ein, in welchem derselbe seine Unzufriedenheit mit dem Bataillon erklärte. Diese Unzufrieden heit gründe sich vorzugsweise auf das Benehmen einiger unfähiger Offiziere und wer daher den Abschied haben wolle, könne, wenn es ihm in Brasilien nicht mehr gefiele, denselben sofort erhalten. Demgemäß ſezten die 12 Unterzeichner der oben mitgetheilten Beschwerde folgendes Abschiedsgesuch auf und richteten es jeder einzeln, aber gleichlau tend, an den fommandirenden General : "Der Unterzeichnete bittet Euer Erzellenz unterthänigst , ihm sobald als möglich den Abschied aus dem Militärdienste Sr. Majestät des Kaisers von Brasilien zu verschaffen. Der Unterzeichnete wagt es , Ihnen diese Bitte zu empfehlen, mit der größten Zuversicht, daß sie erfüllt werde , weil der interimistische Kommandeur des 15. Infanterie Bataillons ten bei ihm in Dienst versammelten Offizieren im Namen Euer Exzellenz die feierliche Erklärung gegeben hat , daß Jeder , der seine Entlassung wünscht , sie erhalten werde. Der Unterzeichnete verlangt diese in der Ueberzeugung, daß er in der Zukunft weder seine Pflicht erfüllen noch mit Ehren dienen kann . " " Gott beschüze Euer Erzellenz ! " Diesem Abschiedsgesuche - auf dem Marsche gegen den Feind folgte zwei Tage darauf zu größerer Deutlichkeit und Vervollständigung noch ein zweites Schreiben. Sämmtliche 12 Offiziere hatten nämlich um 6 Uhr Morgens dem Bataillons-Kommandeur ihre Säbel geſchift, und die ser hatte Abends - ohne sie - das Bataillon wie gewöhnlich exerzirt. Dieses zweite Schreiben lautete : Indem wir Euer Erzellenz durch unsern derzeitigen Kommandeur unser

6½2 11hr , gestüzt , baten wir um unsern Abschied aus Rüksichten gegen uns selbst , weil wir nicht als untüchtige und unwissende Offiziere, die mit ihrem - Doch Dienst den Staat betrügen , gelten wollen. nicht genug ; da unser Herr Kommandant sofort , nachdem wir ihm mündlich angezeigt , wir würden um unsern Abschied einkommen, das Unteroffizierskorps versammelte und dem selben mittheilte, daß mehrere Offiziere das Bataillon verlassen würden , daß er aber aus ihren Reihen tüchtige und würdige Nachfolger wählen werde , so macht dieser Schritt es unserer Ansicht nach vollständig unmöglich , uns als Vorgesezte bei Soldaten und Unteroffizieren zu lassen, welche seit dem geftri gen Tage die Grundlage aller Disziplin, das Bewußtsein nämlich , dem Vor gesezten in Verdienst und Leistungen untergeordnet zu sein , durch das Kom mando des Bataillons genommen ist. " "Wir bitten Euer Erzellenz uns zu verzeihen , wenn wir zu weitläufig geworden, aber Euer Exzellenz möge diesen Fehler Männern zu Gute halten, welche , um sich selbst getreu zu bleiben , die ungewöhnten Lebensverhältnisse, welche Glük verheißend schienen , nicht ohne Bedauern verlassen , und welche ― hoffen , daß welches Urtheil auch über ste gefällt werden möge , Niemand | ſie für leichtsinnige Abenteurer und Undankbare halten wird. Das Schiffal hat nicht gewollt, daß wir hier glüklich werden. " Gott beschüze Euere Erzellenz ! " Bei der Entfernung des Hauptquartiers von dem marſchirenden deut schen Bataillon konnte begreiflich die Antwort des kommandirenden Gene rals nicht so rasch erfolgen und die Zustände im Bataillon mögen allerdings nun unhaltbar und drükend geworden sein. Ob aber selbst diese das fol gende am 3. Dezember abermals kollektiv berathene Schreiben rechtfertigen, mag jeder unserer Leser beurtheilen. ,,Euer Erzellenz wollen geneigen , vorbenannte Offiziere des 15. Ba

Abschiedsgesuch einreichen , glauben wir zugleich unsere Pflicht zu erfüllen, taillons so schleunig als möglich zu entfernen und nach Rio Janeiro zu ſchi wenn wir uns gehorsamst erlauben , diesen Gesuchen die folgende nähere Erken, damit dieselben dort ihr Engagement für den braſilianiſchen Dienst mit Elärung hinzuzufügen : Als wir in Hamburg uns verbindlich machten , unsere der Regierung Sr. Majestät auflösen ." „Auf das feierlich gegebene Wort Euer Erzellenz gestüzt , haben die Dienste dem brasilianischen Staate zu widmen, gingen wir in unsern Gedanken von europäischen Voraussezungen aus und beurtheilten nach diesen den braßi Bittsteller bereits am 15. November um ihren Abschied gebeten . “ lianischen Dienst. " 1/ Seit dieser Zeit sind die genannten zwölf Offiziere des 15. Bataillons faktisch" ihrer respektiven Kommandos enthoben , da das interimistische Batail Wir haben uns getäuscht gesehen, und ist hier nur die Wahl geblieben, entweder in widerwärtigen Dienstverhältnissen reine Kontraktsoldaten zu sein, long- Kommando Nichts mehr durch sie , sondern Alles durch direkten Verkehr oder plöglich und ganz und gar von unserer ganzen Vergangenheit uns los mit den Feldwebeln und einzelnen Leuten besorgt. “ "Bugleich aber haben die Maßregeln des interimistischen Kommandeurs zu sagen ." " Mit dem Augenblik, wo wir Nio Janeiro verließen, ward Jedem von des Bataillons , welche es den genannten zwölf Offizieren unmöglich machen,

uns dieß klar. Da wir es nicht vermocht haben, plözlich und in vier Mona- die Disziplin zu bewahren und ihr Ansehen bei den Soldaten zu behalten, ten Brasilianer zu werden , so blieb uns nur übrig, ehrlich, aber mit Wider- eine Ausdehnung und eine Höhe erreicht, welche es denselben verbietet, länger willen zu dienen, und die Tage bis zum Ablaufe unseres Kontrakts zu zählen. mit Ehre unter dem Major Lemmers zu dienen.“ Durch die im Namen Sr. Erzellenz des kommandirenden Generals von unserm Kommandeur abgegebene Erklärung, daß wir unsern Abschied jederzeit Nun kam sofert der Befehl, daß neun der genannten Offiziere , und erhalten könnten, steht uns ein ehrenhafter Weg zur sofortigen Lösung unseres zwar die Hauptleute v. d. Marwig , v Herzberg , Lieutenants Klaß, Kontraktes offen. " Schmidt, Köhler , Möller , Dau , Klebs und Breidenbauch Wir ergreifen ihn mit Freuden , da es keine Rüksicht für uns gibt, sich nach Colonia do Sacramento begeben und dort nach Rio de Janeiro welche uns abhalten könnte , diesen Weg zu betreten. Unsere Verpflichtungen eingeschifft werden sollten. Die drei Lieutenants v . Razekowski, Amthor gegen den brasilianischen Staat hören auf zu existiren , sobald , wie dieß hier und Kelter , waren in diesem Befehle nicht genannt, da sie aber bisher geschehen , die höchsten Behörden des Staates und des Heeres ihre Einwilli fämmtliche Schritte mit den neun anderen zusammengethan, so forderten auch gung zur Lösung des Kontraktes geben. Unseren Verpflichtungen gegen unsere sie von dem General Fernandez mitentlassen zu werden, was der General Soldaten haben wir, nach dem Urtheil unseres derzeitigen Kommandeurs, uns auch sogleich bewilligte . gegenüber offen ausgesprochen, nicht zu erfüllen verstanden. Und es ist immer Sämmtliche 12 Offiziere erhielten hierauf ihre Gage und wurden nach wünschenswerth , daß Offiziere, welche man für untüchtig oder undisziplinirt hält, den Dienst verlassen. Unsere Verpflichtungen gegen uns selbst und uns ſere Core at er gebieten uns entschieden , nun , da wir es können, unsern Abschied zu verlangen. “ # Unser derzeitiger Kommandeur hat von einem Dienstschreiben , welches

Rio eingeschifft, wo sie ihr Abschiedsgesuch an den Kriegsminister richteten und gleichzeitig um eine Unterstützung baten. Sie erhielten Beides , das Leztere sehr reichlich — so daß sie wiederholt in ebenfalls kollektiv abgefaßi ten Briefen die Großmuth des Kriegsministers priesen. Hier sind wir zu dem eigentlich entscheidenden Dokumente gelangt,

harten Tadel gegen das Bataillon aussprach , Veranlassung genommen , und zwar nachdem dieses Schreiben von mehreren Unteroffizieren und Soldaten mitgetheilt war , dem Offizierskorps dienstlich zu erklären , daß er dasselbe allein oder hauptsächlich für die gewesenen Unordnungen verantwortlich mache, weil die Offiziere in ihrer Gesammtheit ihre Schuldigkeit nicht kannten , oder absichtlich nicht thaten ; und er hat im Namen Euer Exzellenz diese Erklärung mit der andern begleitet , daß uns unser Abschied zugehen würde, wenn wir ihn haben wollten . Auf diese Erklärung, gegeben am 14. November, Abends

welches allerdings nur einseitig und zwar aus dem Standpunkte der nun entlassenen Offiziere die Vorgänge schildert , aber auch ganz abgesehen von dieser Partei-Anschauung einen so tiefen und ausreichenden Blik in den Zu stand des Bataillons gewährt, daß man allerdings sehr klar erkennen lernt, als wie die brasilianischen Generale gar nicht anders handeln konnten , in sonst die Aller, und Offiziere der Loos das fie gehandelt haben und daß diesen traurigen Verhältnissen genannt werden, in Europa ein sehr viel an (Schluß folgt. ) deres gewesen sein würde!

Armee - Nachrichten .

Desterreich.

Nät hen bei den provisorischen neukreirten k. k. Landes -Militär- Rechnungs

Departements mit 1. d. ernannt worden : * Sämmtliche Judicia delegata militaria mixta oder mili 1 taria, find in Folge Allerhöchster Entschließung , nach Enthebung der zuge- Rechnungs-Offizial Franz Handschuh , für das Rechnungs - Departement zu Wien ; theilten Zivil-Näthe und nach Zutheilung eines Major- Auditors in k. k. Landes- Militär- Gerichte umgewandelt worden. Georg Hruby, und Leopold Thum, für das Rechnungs Departement zu Wien , in der Dienstleistung jedoch beim F. F. Armee-Oberkommando . * Aus dem Stande der k. k. Hofkriegsbuchhaltung sind zu Rechnung 8

135 Rechnungs-Offizial Johann Schwarz, für das Rechnungs- Dep. detto Ant. Straßmayer, detto Joh. Pokorny, detto Alois Schebesta, detto Rudolf Dosler, detto Wenzel Kauteky, detto Johann Gaß mann,

zu zu zu zu zu zu zu

Brünn . Graz. Lemberg . Prag. Ofen. Ofen. Agram .

Preußen. * Die frühere Kommandirung von Offizieren in Stelle der abgehen den Ingenieur - Geografen des Generalstabes gegen Gewährung einer Zulage aus den ersparten Gehältern der Lezteren , soll nach königlicher Kabi nets-Ordre vom 17. Januar nicht mehr statt finden. * Die

Vossische Zeitung" bringt folgende Notiz :

","Seit einiger Zeit

ist man in Koblenz in dem Pionnier- Arsenale damit beschäftigt , die ersten der als leichtes Brüten-Material neu konstruirten Halb - Pontons zu erbauen. In der Form von den bis jezt gebräuchlichen Pontons wenig unterschieden , thei= len sich dieselben durch einen Duerschnitt in der Mitte in zwei gleiche Hälf ten, welche, mittelst einer ganz einfachen Vorrichtung an einander geklammert, sodann ein festes Ganzes bilden. Ja dem österreichischen Heere sind der artige Pontons schon seit längerer Zeit im Gebrauche, nur mit dem Un terschiede , daß diesen noch ein sogenanntes Mittelstüf eingefügt wird und sel bige somit aus drei Theilen bestehen. Es beträgt das Gewicht eines ganzen so zusammengesezten Pontons nicht mehr als 10 Zentner , so daß eine jede Hälfte mit der größten Leichtigkeit durch höchstens vier Mann vollkommen bedient und auch bei etwaigem Land Transporte auf jedem Wege leichtlich fortgebracht werden kann. " * Die "Wehr-Zeitung" hat seit Jahren keine Gelegenheit vorübergehen Lassen , wo sie auf die offenbaren Nütschritte in der Pferdezucht in Preußen aufmerksam machen und dringend daran mahnen konnte , daß die Wehrkraft des Landes später diesen Rütschritt am bitterften empfinden dürfte. Eine Broschüre von Bandow mit dem Titel ,,Pferdezucht und Pferderennen" veranlaßt unsere Kollegin die Aufmerksamkeit der Männer wiederholt anzuregen, die im Stande sind , hier helfend einzuschreiten. Herr Bandow gibt folgende statistische Nachrichten : "Während bei allen Thiergattungen in Preußen eine Zunahme in der Zahl ersichtlich , beträgt die Verminderung der Pferde von 1845 bis auf 1849 39,279 Stük, durchschnittlich jährlich 13,039 Stük oder auf die Duadratmeile 7,72 ; von 1849 bis 1852 10,609 Stük , im Durchschnitt alſo jährlich 3536 oder auf die Duadratmeile 2,09 Stüf. Diese Verminderung erscheint um so bedeutender, wenn man erwägt , daß während der Jahre von 1831-1846 die Pferdezucht um 240,102 Stüf zugenommen hatte , d. H. jährlich über 16,000 und auf die Quadratmeile 37 Stüf. "

!

angegebenen Winkel die zugehörigen trigonometrischen Funkzionen des Sinus, Kosinus und der Tangente unmittelbar gibt , woraus sofort durch einfache" Multiplikazion ohne Hinzunahme von logarithmischen Tafeln die entsprechenden™ Stüfe des rechtwinkeligen Dreieks berechnet werden können. Ist beispielsweise zu einer Höhenmessung die Horizontalentfernung des Messenden von dem Hö henpunkte aus einer Karte oder durch Messung bekannt , so ergibt sich durch Multiplikazion dieser Entfernung mit der bei der Messung am Instrument abgelesenen Tangente sogleich die gesuchte Höhe. - Hinsichtlich der Genauig feit, welche durch das Epple'sche Instrument erreicht wird, möge als Anhalts punkt das Resultat dienen, welches der Einsender dieses durch Vergleichung mit dem Theodoliten erhalten hat. Auf eine Horizontalentfernung von 700 Fuß wurde die 165 Fuß betragende Höhe eines Thurmes mit einem sehr guten Theodoliten nur um zwei Bolle genauer, als mit dem Epple'schen Hö henmesser gefunden. Kann man sich mit einem weniger genauen Resultate begnügen, so bietet das Instrument nebenbei die Möglichkeit, auch aus ver hältnißmäßig kleinen Theilen der gegebenen Dreieksseiten die verlangten Stüke zu berechnen. Das Messen der Seiten eines vertikal gedachten rechtwinkeligen Dreieks ist hiernach der Hauptzwel des Instruments ; daneben leistet es indes | sen noch folgende Dienste : Es können nämlich mit demselben Posizionswin tel gemessen werden, bei welchen die Genauigkeit wie mit Handspiegelsertanten erreicht wird, und es kann das Instrument zur Herstellung von Horizontalli nien gebraucht werden, bei welchen die Genauigkeit der bekannten Handnivel lirinstrumente übertroffen wird. Der Gedanke, welcher der Konstrukzion des Epple'schen Instruments zu Grunde liegt, ist unseres Wiſſens ganz neu, die Einrichtung des Instruments eben so sinnreich, als technisch vollendet und die ganze Behandlung desselben so außerordentlich einfach, daß eine Uebung von wenigen Minuten hinreicht, um sogleich die vollkommene Anwendung davon machen zu können . Der Einsender dieses in der " Allg. Milit. Ztg. " zweifelt nicht, daß dieses Instrument woh Iverdiente Anerkennung finden und daß seine so vollkommene praktische Brauch barkeit ihm allgemeine Verbreitung verschaffen wird . Frankreich. Am 1. Jänner d. 3. zählte die französische Flotte zwei Admirale, 11 Vize-Admirale , 20 Kontre- Admirale , 110 Schiffskapitäne erster Klasse, 220 Fregattenkapitäne , 626 Schiffslieutenants. Die beiden Admiräle sind : Baron Noussin , 72 Jahre alt (ist dieser Tage in Paris gestorben) ; Baron Mackau, 65 Jahre alt ; Vize-Admiral Baudin , 69 Jahre alt ; Vize-Admiral Hamelin , 58 Jahre alt. Die FlottenInfanterie hat einen General, 6 Ober sten, 7 Oberstlieutenants, 28 Bataill.-Chefs, 159 Kapitäne, 141 Lieutenants.

Spanien.

E. lleber die Orientalische Frage" und deren Beziehungen zu Spa nien läßt sich die neueste "Revista" wie folgt vernehmen. Ehe wir aber den Auszug mittheilen , wollen wir uns noch einmal auf das Ernsteste Baiern. gegen die Zumuthung verwahren, als ob wir irgendwie mit diesem Blatte in Bezug auf die „Orientalische Frage" eines Sine * Statt den bisherigen Collets erhalten auch die Chevaurlegers n'es wären . Ein so verbreitetes Organ, wie der „ Soldatenfreund " hat Waffenröke, wodurch der Frak nur mehr von der Generalität und den seinem gebildeten Leserkreis gegenüber und der gerechten Anforderungen halber, Offizieren des General quartiermeister- Stabes bei Hoffesten getragen wird. die an ihn, als an das einzige Militär -Organ der weiten Monarchie ge= stellt werden müssen, die große Verpflichtung, seinen Lesern ein getreues Bild von den militärischen Zuständen, von der militärischen Be Württemberg. C urtheilung und Denkweise über die wichtigsten Tagesfragen in allen Län (Ein neuer Höhenmesser.) Allen, die sich mit topografischen dern zu bieten ; es wäre absurd ihm zu grollen , wenn nicht überall jene Aufnahmen für militärische oder andere Zweke zu befassen haben, macht sich Denkweise herrscht, die Oesterreich auszeichnet, und man könnte es hirnver das Bedürfniß geltend, ein möglichst einfaches Instrument zu beſtzen, mittelst brannt nennen, wenn man dem loyal gennten Redakteur dieser Blätter und welchem man in kurzer Zeit und mit hinreichender Genauigkeit Höhen und seinen nicht weniger patriotischen Mitarbeitern die oft nicht zu billigenden ――― wie Horizontalentfernungen, schiefe Linien, Poſizionswinkel sc. messen könne. Eine Gesinnungen fremder Neiche in die Schule schieben möchte große Anzahl von Konstrukzionen ist in dieser Nichtung schon versucht wor es leider nicht selten geschieht. den, ohne ein durchaus befriedigendes Resultat zu geben, und man ist bei Doch nun zu unserem Auszuge : " Schon vor sechs Monaten, ruft die " Revista" aus, mahnten wir an die bevorstehenden Ereignisse, die Europa be Vermessungen, bei welchen nur einige Genauigkeit verlangt wird , stets geno thigt, zum Theodoliten, Meßtischaufsaz oder ähnlichen komplizirteren Inftru drohten und legten die Mittel dar, die wir zwekdienlich erachteten, um Spa menten seine Zuflucht zu nehmen, deren Anwendung und Handhabung aber nien mit einem entsprechend gerüsteten Heere zu versehen , und seine Neu eine gewisse Summe von Kenntnissen erfordert und deren Resultate stets nur tralität Achtung gebietend zu machen oder mit der Wahrscheinlichkeit des mit verhältnißmäßig großem Zeitaufwand herzustellen sind. In vielen Fällen Erfolges fenen Weg einschlagen zu können , den die Umstände fordern würden. " aber steht eben dieser Zeitaufwand in gar keinem Verhältniß zu der Wichtig keit des Resultats, und es ist gewiß höchst wünschenswerth, ein Instrument "Die Zusammenziehung des Heeres in große Divisionen, ihre Ver zu befizen, durch welches für die geringeren, mit unbewaffneten Augen zu erlegung in die drei Marine-Departements, wo es genug Kasernen gibt , und reichenden Entfernungen , Horizontalabſtände , Höhen, Poſizionswinkel mit ge nach Madrid, Toledo, Saragossa und Barcelona, wo wenn auch nicht die no nügender Genauigkeit erhalten werden können. thigen Kasernen, so doch mehr als in anderen Orten die Mittel vorhanden Ein solches Instrument nun hat der Oberlieutenant Epple des königl . sind, die Truppen zu bequartiren , und wo auch die entfallenden Kosten nicht württemb. 5. Inf. Reg., ein Offizier, der ſich mit Vorliebe, Talent und , wie verloren wären, waren diese Mittel ; die besondere strategische Lage dieser der Erfolg zeigt, mit vielem Glüke mit mathematischen Dingen beschäftigt, Punkte, welche bei allen Umständen eine Anhäufung von Truppen und Kriegs. material erfordert, war einstweilen die erste Nothwendigkeit , welche unserer fonftruirt. Das Epple'sche Instrument ist so eingerichtet, daß es durch eine einzige Ansicht nach, der Zustand des Heeres erheischt , das durch seine zerstreute in der Zeit einer Minute herzustellende Meffung zu dem auf einzelne Minuten Dislokazion und Entfernung von seinem eigentlichen Zweke, zu der es die **

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ewigen Visitirungen und leeren Paraden gebracht haben, ohne diese Vorberei | Volk seine frühere Wichtigkeit verloren hat , immer der erste Bürge der tung einen Vergleich mit den übrigen Heeren Europas nicht aushalten könnte, Achtung und des Ansehens von Seite der übrigen Völker und verspricht es die erst jüngst durch Uebungs - Lager vervollkommt wurden und an Kriegsma- noch lange Zeit zu sein, denn troz Allem, was man von internazionalen Rech terial weit reicher bedacht sind. " ten zusammen schreit und worüber wir heute zu Tage in fortschreitender Auf WJezt hat der politische Sturm, der damals nur von weither dröhnte, klärung begriffen sind , ist es gewiß, daß der Schwache jedesmal zulezt dem wenn er sich auch noch nicht in unserer nächsten Nähe erhoben , doch solche Stärkeren weicht und daß, je mehr die Formen sich versüßt haben und die riesige Verhältnisse angenommen, daß er ganz Europa und auch selbst die äußersten und Gewaltmittel in den Hintergrund getreten find , das Opfern Welt in Aufruhr zu sezen droht. " der Gerechtigkeit und die Vernunft vor der Gewalt noch im gebildeten Eu " Die orientalische Frage kann nicht mehr als Streitpunkt Rußlands ropa Plaz greifen ; gezwungen zwischen der Rolle des Opfernden oder gegen die Türkei angesehen werden, sondern als erbitterter Kampf Macht ge des Opfers zu wählen, würden wir uns stets für die Erftere entscheiden.“ gen Macht des Mittags und Westens Europas, gegen den Koloß des Nordens, "Wir haben in Afrika Beleidigungen erfahren, für die wir Genugthuung der Bivilisazion gegen die Varbarei, des konstituzionellen gegen die unumschränkte Gewalt. “

Regierungssistems

In unserer besonderen Stellung haben wir zur einen Seite die Völker, mit denen uns gemeinschaftliche Interessen und Gründe guter Uebereinstim " mung verbinden : die Völker der Quadrupel Allianz; zur ande ren Seite haben wir den Czar, den hartnäkigsten Feind des Thrones unserer Königin und unserer Inftituzionen, den entschiedensten Beschüzer der Familie des Don Karlos, der kein Mittel unversucht ließe, um demselben die Krone des heiligen Ferdinand zuwenden zu können. " Zu diesem großen Kampfe bereitet Rußland zwei Millionen Soldaten, und wenn es auch zu hoffen ist, daß die großen Mittel, über die England und Frankreich verfügen können , die thätige Theilnahme der übrigen Nazio nen entbehrlich machen, so ist es doch eben so wenig unwahrscheinlich, daß die Streitkräfte Aller nothwendig würden, um die ehrgeizigen Anmaßungen des Autokraten zu unterdrüfen und daß unsere Neutralität, so sehr sie uns auch geziemen mag, unbehauptbar sei , denn nie hat man in Spanien etwas Ande res, als das von der Ehre gebotene , für geziemend erachtet ; und welche Truppen halten wir für diesen Fall bereit , daß sie unsere Flagge würdig vertreten ?"

" Wir wissen, daß der traurige Zustand unseres Schazes und die Unzureichendheit unserer Kriegsmarine nicht gestatten auf unsere Kosten ein bedeutendes Korps marschiren zu lassen und zu erhalten, und daß unter solchen Verhältnissen eine gänzliche Zurükhaltung, da die Geldmittel fehlen, vorzuziehen ift, weil wir dann wenigstens dem entgehen, uns lächerlich zu machen, aber unsere natürlichen Alliirten könnten in der Erkenntniß gerade dieser Gründe eben nur das Heer von uns verlangen und alles Uebrige auf sich nehmen. "

nehmen und einen großen von Jahrhunderten gefaßten Gedanken vorbereiten und ausführen müssen : die Zivilisazion der ganzen Küfte des Nordens, Oftens und Westens und unserer Inseln im Golf von Guinea ; wir können keine günstigere und von auswärtigen Einmengungen weniger bedrohte Gelegenheit hoffen, als diese, die uns nöthiget unsere Rüstungen zu vermehren, weil die anderen Nazionen ein Gleiches thun und dieselben in dem Streite, der sich vorbereitet, besezt zu halten. " „Ebenso ziehen die Insel Kuba und der Hafen von Mahon (auf Minorka) feit geraumer Zeit die Aufmerksamkeit der Regierung und der Preffe auf sich, denn da beide Punkte sehr begehrenswerth find, könnten sie leicht, wenn nicht vorgesehen wird, in Gefahr gerathen und deshalb werden auch bestän dig Verstärkungen dahin abgesendet ; aber befinden sich diese Verstärkungen, die nach und nach dahin beordert werden, völlig auf der Höhe der Fortschritte dieser Epoche ? Ist es nicht auch anzumehmen , daß ein fremder Einfall bei der zerstreuten Lage der Truppen dennoch ermöglicht wird ? " "„Wir glauben schon wiederholt bewiesen zu haben, daß bis zu den in neren Verwiklungen, zu denen der Verlauf der nächsten Zukunft Anlaß geben kann, das gegenwärtige Sistem der zerstreuten Vertheilung der Truppe unzu reichend und gefährlich ist, denn durch dieselbe wird Gleichgültigkeit, Klein muth und Saumſeligkeit gewaltthätig in die Truppe verpflanzt, und da zu erwarten steht, daß, wenn der allgemeine Krieg ins Leben tritt, die Flamme der Leidenschaften auflodernd ihren Gipfel erreichen wird , scheint uns kein -Augenblik zu verlieren noch Auslagen zu scheuen und koste es was es wolle ――― um das militärische Element zu beleben und anzufeuern, zu dem man bei dem lezten Aeußersten Zuflucht nehmen muß, um die bedroh ten Interessen des Vaterlandes zu retten. " Zum Schlusse heißt es endlich : " Die neuesten Erlässe der Regierung belehren uns, daß unsere Hoffnungen nicht ungegründet sind ; denn wichtige Befehle über Kasernen und die Organisazion der Reserve beweisen genügend, daß die Regierung der Kriegsausrüstung, dem Geiste unseres Heeres und an deren Dingen die verdiente Aufmerksamkeit zuwendet. Die Ausführung die ser Vorfäze, von denen nur die Furcht vor den Kosten nicht abschreken möge, würden unser Heer auf eine Stufe der Vollkommenheit erheben , von welcher aus es Spanien unter den übrigen Völkern ehrfurchtgebietendes Ansehen verschaffen und in einer vielleicht nicht fernen Zeit großes Unglük und un wiederbringliche Verluste vermeiden könnte ! " (Dieser Ueberblik über die gegen wärtigen Verhältnisse des spanischen Heeres ist von dem königlichen Haupt manne Don Josef Maria Velasco verfaßt.)

,,Könnte Großbritannien sich kompromittiren, wenn es unsere Truppen mit seinem Gelde erhalten würde, wie es ja auch mit denen Oesterreichs in sei nen Kriegen gegen Frankreich that, und wie es immer zu thun gezwungen sein wird, denn seine Mittel übersteigen die Heermacht, über die es gebietet , bei weiten und in diesem ziemlich wahrscheinlichen Falle wäre eine Verweigerung unserer Seits weder rühmlich noch staats klug . " " Ein Korps von 20—30,000 Spanier, welches aufdie Küsten des Orien tes die Erinnerung an die gefürchteten Parteigänger verpflanzen würde, könnte in Kurzem und wie gering auch seine Wirksamkeit wäre , den g'orrei chen Ruf, den in diesen Gegenden unsere Vorfahren erftritten , bewahren und ſein Gewicht durfie an der Wagshale der Geſchike Europen's nicht unbedeu tend werden ; bei der neuerlichen Durchsicht der Verträge von 1815 , die be vorstehend ist, wenn ein allgemeiner Krieg anhebt, würde sich unsere Regie Belgien. C rung beffer durch ihr Armeekorps vertreten sehen und könnte größere Vor -II- Dem belgischen " Annuaire militaire officiel" für 1854 entnehmen theile gewärtigen als durch die einfache Absendung eines Diplomaten. “ "Vielleicht, wenn man den Befehl einem ruhmvollen, bekannten und auch wir die nachfolgenden Angaben über die belgische Armee: bei den Portugiesen beliebten Generalen anvertrauen würde, dürften sich diese, Chef der Armee ift Se . Majestät Georg Christian Friedrich Leopold l., König der Belgier. die gewiß auch ihr Kontingent ftellen würden , mit dem unserigen vereinigen General - Adjutant : General-Lieutenant Baron Priffe. und so wäre ein Achtung gebietendes Heer gebildet , welches außer dem, daß es die Intereffen der Halbinsel in den auf dieselbe bezüglichen Fra Adjutanten. General-Lieutenants : Graf Goblet d'Alviella, Baron Will mar, Graf Forneaur de Cruquenbourg, Brialmont, de Liem, Kriegs gen beffer verträte, auch noch das erste brüderliche Band der iberischen Einheit, die von den wahren Vaterlandsfreunden beider Völker so sehr minister Anoul, Baron Chazal, General-Major Delannoy, Oberst Nenard. erstrebt und fruchtbringend in ihren großartigen und wohlthätigen Erfol gen sein wird. “ Ordonnanz • Offiziere : Oberstlieutenant van der Burgch , Major de Ficquelmont, Hauptleute de Kerchove, Montegnie, Priffe und Graf van der Straten-Ponthoz. Adjutanten des Herzogs von Brabant : Oberstlieutenant d'Hanins de Moerkerke und Oberstlieutenant Baron Goethals. Das Kriegsministerium : Kriegsminister , General-Lieutenant Anoul, Adjutant desselben : Major Selle, vom Guiden- Regiment ; Kabinet desselben : Oberstlieutenant Bouilliart, vom Generalstabe. 1. Diviſion. Sekretariat : Diviſionschef Donies. Personelles : Oberst Sapin, vom 2. Jäger- Reg. zu Fuß. 11 " Sei übrigens der Gedanke der Regierung wie er wolle, mag fie thätigen 2. Artillerie-Material : Oberstlieut. Donny, vom Stabe der Artillerie. " Antheil an den Ereignissen nehmen , welche bevorstehen, oder nicht, die Noth 3. Genie-Material : Oberst Leclercq, vom Stabe des Genie. wendigkeit das Heer in große Divisionen zusammenzuziehen, tritt deßhalb nicht 4. "1 minder dringend und entschieden als das einzige Mittel hervor, um ihm die 5. Kriegsdepot : Oberst Nerenburger , vom Generalstabe. Administrazion : Intendant Servaes. angemessene Schlagfertigkeit zu geben ; denn ohne diese könnten wir auch selbst 6. die Neutralität nur schlecht in dem Falle behaupten, als wir uns entschließen Die Generalität zählt : sollten, te um jedem Preis aufrecht zu erhalten. Die militärische in der aktiven Sekzion 9 General-Lieutenants und 17 General- Majors, 4 " Macht, über die eine Nazion verfügen kann, ist, um so mehr wenn das in der Reserve- Sekzion 2

„Ueberdieß ist bei dem Vorschlag, von dem wir eben sprachen (das Heer nämlich ohne Geldmittel aufzustellen), unſere Meinung, daß wir bei jeder In tervenzion immer mehr Wahrscheinlichkeit des Gewinnens als des Verlierens haben werden ; denn unsere Truppe hat Noth aus der Schwindsucht gezogen zu werden, in der sie jezt stekt, und unsere Offiziere bedürfen der praktischen Schule des großen Krieges, wenn wir wieder einmal wie ehedem in der mi litärischen Welt gelten und Spanien unter den Völkern glänzen soll , welche über das Geschik der Welt entscheiden ."

137 Der Generalstab wird aus 2 Obersten , 4 Oberstlieutenants, 5 Majors, 17 Hauptleuten, 15 Lieutenants und 4 Sous Lieutenants gebildet. Die Intendanz hat außer dem Chef: 1 Intendant 1., 4 Intendan ten 2. Klaffe, 8 Sous-Intendanten 1. und 6 Sous -Intendanten 2. Klaffe zu Mitgliedern. Der Sanitätsdienst der Armee wird durch : 1 General-Inspekteur, 1 Phamacien principal, 1 Veterinär -Inspekteur, 4 Médecins principaur, 4 Pharmaceuten 1. Kl., 11 Veterinärs 1 Kl., 2. W 2. " 9 7 Garnisons-Aerzte, 8 "1 3. W 3. "I 7 " 27 Regiments Aerzte, 18 30 Bataillons-Aerzte 1. Kl., " 2. Kl ., 37 18 Médecins adjoints, ausgeführt. Die Ecole militaire zu Brüffel hat den General- Major Chapelié zum Kommandanten und ein zahlreiches Lehrpersonal. Als Militär-Profefforen fungiren : Oberstlieutenant Lagrange, vom Genie, für Fortifikazion und Kriegskunst, Hauptmann Maréchal, von der Infanterie , für die Militär- Administrazion, Marneffe, vom Genie, für Architektur und Militär-Bauten, Heusschen, von der Artillerie, für die Artillerie und 1/ Liagre, vom Genie, für die Topografie. "/ Die übrigen wissenschaftlichen Disziplinen werden von 9 Zivil-Profeffo ren gelehrt, denen 3 Lehrer zur Seite stehen. Das gesammte Gebiet Belgiens ist in vier Territorial- Diviſionen einge theilt, und zwar : 1. Territorial-Division umfaßt die beiden Flandern, hat ihren Hauptort zu Gent und steht unter Kommando des General-Lieutenants Deys . Unter

10. Linien-Regiment Oberst Gauchin, Stab, 1. und 2. Bat. Antwerpen, 3., 4. und 5. Bat. Mons, Depot Termonde ; Oberst Raikem, zu Tournay, Depot Ath ; 11 . " " Oberst Ramaders, Stab, 3,, 4. Bat. und Depot Aude 12. narde, 1. und 5. Bat. Nieuport, 2. Bat. Courtray und Nieuport. Grenadier-Regiment, Oberst Damman, Stab, 1., 2. und 3. Bat. Brüffel, 4. ind 5. Bat. Antwerpen, Depot Löwen ; zwei Sedentär-Kompagnien, deren 1. zu Aloft, die 2. zu Vilvorde garni fonirt . Kompagnie der enfants de troupe zu Lierre ; Disziplinar-Kompagnie zu Diest. Die gesammte Infanterie zählt 10 Obersten, 22 Oberstlieutenants, 82 Majors, 455 Hauptleute, 451 Lieutenants und 383 Sous-Lieutenants. Die Kavallerie besteht aus folgenden Regimentern : 1. Reg. Jäger zu Pferde, Oberst Ablay, zu Namur, 5. und 6. Eskadron im Lager von Beverloo ; 2. "1 17 " Oberst Hye, zu Mons, 5. und 6. Esk. Tirlemont ; 1. Lancier-Reg., Oberst de Villiers, zu Tournay, 1. und 2. Eskad. Opern, Depot Löwen ; 2. "1 " Oberstlt. Deceyn , zu Brügge, 5. und 6. Esk. Audenarde ; Guiden-Reg., Oberst Berten, zu Brüffel ; 1. Küraffier- Reg., Oberstlieutenant Baudry, zu Gent ; 2. " Oberst Frison , zu Löwen. Die gesammte Kavallerie befizt ein Offizierskorps von 6 Obersten, 8 Oberstlieutenants, 19 Majors, 97 Rittmeister ( davon 41 zweiter Klaffe), 96 Lieutenants und 83 Sous-Lieutenants. Die Gendarmerie (Gensdarmerie nationale) zerfällt analog der Ter

ihm wird Oftflandern vom General -Major Baron van Erp und Westflandern vom General-Major Pletincr befehligt. Kommandanten befinden sich in dieser Division zu Gent , Alost, Audenarde, Termonde, Brügge, Oftende, Nieuport, Opern und Menin . 2. Territorial. Diviſion umfaßt die Provinzen Hennegau und Namur , hat ihren Hauptsiz zu Mons und steht unter General-Lieutenant Brialmont. Unter ihm kommandirt General- Major Croffée die Provinz Hennegau, während der Befehlshaber der Provinz Namur augenbliklich fehlt. Kommandanten befinden sich zu Mons, Tournay, Ath, Charleroy , Namur und Denant. 3. Territorial-Diviſion umfaßt die Provinzen Lüttich, Limburg und Luremburg, hat ihren Hauptsiz zu Lüttich und steht unter General-Lieutenant L'Olivier. Unter ihm befehligt General- Major Raikem die Provinz Lüttich und Oberst Bosch die Provinz Luremburg . Kommandanten befinden sich zu Lüttich , Huy, Hasselt, im Lager von Beverloo und zu Arlon. 4. Territorial- Division umfaßt die Provinzen Brabant und Antwerpen, hat ihren Hauptsiz zu Brüffel und steht unter General-Lieutenant Baron Chazal. Unter ihm befehligt General-Major Baron Jolly die Provinz

ritorial-Diviſionen in 4 Gendarmerie- Diviñonen und hat ein Offizierskorps von 1 Obersten, 1 Oberstlieutenant, 3 Majors, 9 Kapitäns, 9 Lieutenants und 20 Soulieutenants. General-Inspekteur der Artillerie ist der General-Lieutenant de Liem, unter dessen Aufsicht außer der Truppe auch die vier Artillerie- Direkzionen ftehen, in welche das Gebiet in Harmonie mit den Territorial- Divisionen ge theilt ist ; diese Direkzionen haben die Pflichten der Zeugs-Artillerie und zäh len außer Artillerie-Offizieren 8 Gardes d'Artillerie 1., ebenso viele 2. und 3. Klasse zu ihren Mitgliedern . Die technischen Etablissements haben folgende Direktoren : Das Konstrukzions-Arsenal zu Antwerpen den Oberstlieut. Guillaumot, die Geschüzgießerei zu Lüttich, den Oberst Frederir, die Waffenfabrik zu Lüttich, den General-Major Timmerhans, die ryrotechnische Schule zu Lüttich, den Oberstlieut. Delobel. Das 1. Artillerie-Regiment, Oberst du Pont, Stab, 1 , 3. und 4. reitende Batterie und Depot zu Mecheln, 2. reitende Batterie in Brüssel, 1 . Festungsbatterie Charleroy, 2. Festungsbatterie Audenarde, 3. Festungs Batterie Namur, 5. Feftungsbatterie Charleroy, 4. und 6. Festungs Batterie Mons.

Brabant und General -Major Vicomte Nieulant die Provinz Antwerpen. Das 2. Artillerie-Regiment Oberst Lecocq, zu Lüttich, 6. Fußbatterie zu St. Kommandanten befinden sich zu Brüssel, Löwen, Diest, Antwerpen, Me Trond, 8. Festungsbatterie Namur. cheln und Lierre. 3 . Artillerie-Regiment, Oberst Eenens, Stab und Depot provisorisch zu Tour nay, 11. Fußbatterie, 13. und 15. Festungsbatterie Tournay, 10. Fuß Die Infanterie besteht aus folgenden Regimentern. Karabiniers-Regiment, Oberft van Casteel, Stab, 1., 2. und 4. Bataillon zu Batterie Charleroy, 12. Fußbatterie Termonde, 13. Fußbatterie und 17. Brüssel, 3., 5. und 6. Bataillon zu Antwerpen, De Festungsbatterie Gent, 14. Fußbatterie Mons, 14. Feftungsbatterie Nieu port, 16. und 18. Festungsbatterie Oftende. pot zu Mecheln ;

4

2. Jäger-Regiment zu Fuß, Oberst Desart, Stab, 1. und 3. Bataillon zu Antwerpen, 2. Bataillon zu Löwen, 4. Bat . zu Diest, 5. Vat. zu Huh und Dinant, Depot zu Termonde ; zu Fuß, Oberstlieut. Buls, Stab, 1. und 3. Bat. Ant werpen, 2. Bat. Mecheln, 4. und 5. Bat. Charleroy, De pot Lierre. 1. Linien-Regiment, Oberstlieutenant Willems, Stab, 2. und 3. Bat. Lüt tich, 1. Bat. Dinant und Namur, 4. und 5. Bat. Na mur, Depot Hasselt; 2. H Oberstlieutenant Devercy, zu Mons, Depot Namur; " 3. Oberst Lefebvre, zu Mons, Depot Huy ; " Oberst Servaes, Stab, 2. , 3. und 4. Bat. Gent, 1. Bat. Termonde und Aloft, 5. Bat. Termonde , Depot Aloft ; 5. 13 Oberstlieutenant Arend, Stab, 1. und 2. Bat. Gent, 8 . und 5. Bat. Tournay, 4. Bat. zur Hälfte Oftende, zur Hälfte Tournay, Depot Antwerpen ; 6. "1 Oberstlieut. Borremans, zu Charleroy , Depot Mecheln ; -7. Oberstlieut. Weißenbruch, Stab, 1., 4. und 5. Batail11 lon Oftende, 2. und 3. Vat. Brügge und Oftende, Depot Gent ; 8. Oberst Rothermel, zu Namur, Depot Lüttich ; "1 9. 17 Oberstlieut. de Villiers, Stab, 2 , 4. und 5. Bat. zu Lüttich , 1. Bat. Diest , 3. Bat. Arlon und Huy , Depot Antwerpen ;

4 . Artillerie-Regiment, Oberst Soudain de Niederwerth , zu Antwerpen, die 19. Festungsbatterie in den Scheldeforts. Die Pionnier-Kompagnie zu Lüttich, die Militär-Handwerks -Kompagnie zu Antwerpen, die Kompagnie Waffenschmiede (artilleurs armuriers) zu Lüttich, die Division Train, deffen erste Kompagnie zu Lüttich und dessen zweite zu Lüttich und im Lager von Beverloo ftazionirt. Die gesammte Artillerie zählt 8 Obersten, 9 Oberstlieutenants, 17 Ma jors, 83 Hauptleute (davon 21 zweiter Klasse), 74 Lieutenants und 48 Sous-Lieutenants.

ம்

Genie. General-Inspekteur der Fortifikazionen und des Geniekorps ift Generallieutenant Graf Goblet d'Alviella. Analog den 4 Territorial- Di visionen existiren 4 Fortifikazions-Direkzionen, daneben unter Oberfilieutenant Lagrange eine topografische Brigade, die einen Hauptmann und 7 Lieutenants in ihren Reihen zählt. Das Genie · Regiment unter Kommando des Oberstlieutenant Deman garnisonirt zu Gent. Neben der Territorial- Cintheilung besteht auch eine Brigade - Einthei lung der Truppen, die aus der nachfolgenden Zusammenstellung ersichtlich ist : Division . Brigade. Truppe. Kommandeur. Kommandeur. 1. Gen. Borremans 4. Linien -Reg. General Lieut. Deys " ¡ 7. zu Brügge . 1. 12. zu Gent. 2 . Gen. Couffement 5. zu Gent. M

13

12 43 Division.

2.

Kommandeur. Brigade. 1 . Gen. La Coste zu Tournay 2. Gen. Greindl zu Mons. *

Kommandeur.

GL. Brialmont zú Mons.

1.

Gen.-Lieut. L'Olivier 3.

zu Lüttich.

2.

1.

Ka Leichte e Schwer iv .D iv -vall Kav

4.

GL. Baron Chazal zu Brüffel.

Gen. Capiaumont / 10. 3. zu Lüttich. 1. Gen. Dens 9. zu Lüttich.

Gen. Fleury- Duray zu Antwerpen. Gen. van d . Linden

zu Brüssel. Kavallerie. 1.

Gen. Lieut. du Noy zu Löwen.

Gen. Major Lahure prov. zu Brüssel.

Artillerie .

2.

2.

8. 11. 2. 6.

Gen. Ducorrøn zu Namur. Gen. Ablay zu Tournay.

Truppe. Linien-Reg . " " " ·" " "1

"1 "1 "1 "

"P " !! 11

2. Jäger Reg. " " 3. Karabinier-Reg. Grenadier-Reg. § 1. Jäg.-N. z. Pferd 2. " " "1 1. Lancier-Reg. " 2. 17

1.

Guiden-Neg.

2. Oberst Frison zu Löwen .

1. Küraffier-Reg. 2. 11

Artillerie.

1. Gen. Lieut. de Liem zu Brüffel.

2.

Gen. Nahier zu Antwerpen. Gen. Rigano zu Lüttich.

1. Artillerie-Reg. " " 4. 2. " " 8. " "1

Großbritannien. -11- Die neueste Nummer der „Naval and military Gazette " enthält folgende Betrachtungen über das vorgerükte Alter der höheren Offiziere im britischen Dienste : Bei der lezten Adreßdebatte nahm Karl Grey Gelegenheit einen Gegenstand zu berühren, der von der höchsten Wichtigkeit für das Land ist , und namentlich gegenwärtig , am Vorabende eines europäischen Krieges das größte Interesse beansprucht. Der Lord lenkte die Aufmerksamkeit auf das vorgerükte Alter unserer Admirale und Generale und auf die Nachtheile, die für Flotte und Heer daraus hervorgehen müßten, daß daß man die Kommandeure aus Männern entnehmen müßte , deren jüngste Längst die Fünfziger passirt haben. In Theorie mag es parador klingen, wenn man die Offiziere in den unteren Graden außer der Tour befördert und vom Paßfapitän und Oberst aufwärts beim Avancement sich strenge an die Anciennität hält ; dieses System hat aber, gleich allen anderen, seine Vor theile und seine Inkonvenienzen und verschaffte England einen Wolfe, einen Wellington und einen Nelson; damals bestand dieselbe Grenze für die Auswahl, wie jezt, das Feld ist vielleicht ausgedehnter geworden, das Material hat sich aber, wie wir hoffen, nicht verschlechtert. Lord Grey und Napoleon (wir müssen um Verzeihung bitten , daß wir diese Namen als militärische Autoritäten neben einander stellen) behaupten , daß nach Ueberschreitung des 45. Lebensjahres wenig Männer für die angreifenden Dienste des Feldes " geeignet sind , in den oberen Befehlshaberstellen nämlich. Dieser Ausspruch würde die Gesamtliste von dem ältesten Feldmarschall bis zum jüngsten Ge-

verneiden wollten , neuere Beispiele zu zitiren , so würde es uns ein Leichtes sein, Personen zu bezeichnen , die troz ihres Veteranenthums die jugendlichste Fähigkeit und die jugendlichste Energie an den Tag gelegt haben. - Man möge uns nicht mißverstehen ; wir wollen keineswegs als Advokaten des ftumpfen Alters auftreten - möge Anciennität die Regel und Bevorzugung die Ausnahme sein, man umgebe leztere aber mit solchen Maßregeln, die den Mißbrauch verhindern. Hätte die Erfahrung bewiesen , daß die Bevorzugung. stets nach Verdienst statt findet , dann könnte man sich leichter der Vorsichts-, maßregeln entschlagen, aber namentlich in Ländern, in denen das aristokratische Prinzip vorherrscht , machen sich unleugbar nur zu oft ganz andere Einflüsse geltend. Wenn man einen Blik auf die Namen wirft, die die höheren Stel lea in der Armee und Marine bekleiden , so muß man zu dem Schluſſe ge langen , daß entweder die Partheilichkeit Triumphe feiert, oder daß Verdienste und Talente vorzugsweise in einigen wenigen Familien , die nicht zu den wenigst einflußreichsten des Staates gehören, blühen. Mit Rüksicht auf diese Verhältnisse überrascht uns keineswegs die Vorliebe Earl Grey's für das System der Bevorzugung , und wenn er mit Bezug auf seine Amtsführung als Kolonialsekretär die starken Gegner einer Abweichung von der strengen Regel der Anciennität " schildert, so können wir ihm keinen großen Ruhm wegen seiner häufigen Besiegung der entgegenstehenden Hindernisse zuer kennen . Wenn der Auswahl vollkommen freie Hand gelaſſen würde , so dürfte das Ergebniß durchaus kein befriedigendes sein ; der Fehler ist nicht dem beschränktu Felde , sondern der Art und Weise zuzuschrei Wenn die Offiziere ben in der das Privilegium gehandhabt wird. für die höheren Kommandostellen unter den Obersten und Oberstlieutenants gesucht werden müssen , so mag es sein ; dieß ist bereits früher geschehen und wird später geschehen. Aber welche Garantie besteht , daß man die fähigsten und geeignetsten auswählen werde ? Man blike auf die Generale , welche in lezter Zeit den Befehl im Felde geführt haben waren sie stets die geeig netsten unter der großen Zahl , die zur Auswahl standen ? Troz allen Ge schreies nach Reformen, ist der Fortschritt bei uns stets ein äußerst langsamer gewesen Gewohnheiten und eingewurzelte Interessen find allmächtig in der Bewahrung unserer sogenannten „Instituzionen" und wir fürchten , daß von denselben die Armee am wenigsten für Reformen reif ift . Die Zähigkeit, mit der Mißbräuche und Inkonvenienzen festgehalten werden, bedarf keines Bewei ses und doch erregt jedes Abweichen von den Grundsäzen strenger Ancienni tät , jedes Uebergehen einer Persönlichkeit einen Sturm von Nemonstrazionen und Kritiken in der Armee. Warten wir auf bessere Zeiten. Die Admiralität hat unterm 7. Februar Folgendes bekannt gemacht : Da die Lords der Admiralität den Augenblik gekommen glauben, der den periodischen Dienst aller der Personen, die Pensionen für früheren Dienst als Matrosen und Offiziere beziehen, erforderlich macht , so werden dieselben auf gefordert, sich auf irgend einem der fezt in Ausrüstung befindlichen Schiffe zu melden. Die Pensionäre erhalten den Sold und die Kompetenzen nach den neuern Festsezungen für längere Dienstzeit und nach ihrer demnächstigen Wiederentlassung die durch die Gesezgebung normirte Pension. Das Kriegsministerium hat unterm 11. Februar angeordnet : die Köni gin hat die Augmentazion der nachfolgenden Infanterie Regimenter befohlen, die kommandirenden Offiziere haben daher mit allen Die neuen Kräften dahin zu streben, schleunig die neue Stärke zu erreichen. Mannschaften werden bis zum Mannschaften werden bis zum 1. April als überzählig geführt und treten erst an diesem Tage wirklich in den Etat. Das erste Bataillon der Grena dier- Garde wird von 800 auf 1000 Mann gebracht, die sechs übrigen Ba taillone der Fußgarden von 640 auf 800 Mann. ―――― Das 2. , 6. , 15., 59., 60 , 73. Infanterie-Regiment und das erste Bataillon der Riflebrigade aug mentiren sich von 900 zu 1000 Mann. Die folgenden 56 Regimenter wer den von 850 auf 1000 Mann gesezt : das 1. , 3. , 4., 7., 9. , 11., 13. , 14., 16. , 17. , 19. , 21. , 26. , 27., 28. , 30. , 31. , 33 , 34 , 35 , 36. , 38 , 39 , 40 , 41 , 42. , 46. , 47. , 48., 49. , 50. , 54. , 55. , 57 , 58 , 62 , 63 , 65., 66. , 67 , 68 , 69 , 72. , 77. , 79. , 82., 85. , 88., 89. , 90. , 92 , 93 , 95., 97. und 2. Bataillon der Riflebrigade. Die Zusammensezung der Regimenter und die Vertheilung wird wie folgt festgesezt :

neralmajor verdammen. Aber nehmen wir auch an, daß sich unter unseren 300 Generalen , Veteranen von 50 und mehr Jahren , kein einziges Individuum befände, dessen Gesundheit und Kräftigkeit , dessen Talente und Kriegserfahrungen es zu dem Kommando einer Armee, Division oder Brigade empfeh len, so besteht kein Hinderniß, die Auswahl aus der Liste der Obersten und Oberstlieutenants zu treffen und den Erwählten den lokalen Rang beizulegen, den die Umstände mit sich bringen. Das von Lord Grey zitirte Beispiel von Wolfe liefert gerade den Beweis, daß man dem Uebel abhelfen könne ; neben bei glauben wir, daß wir uns keineswegs in einer so schlechten Lage befinden, als man darzustellen versucht. Wir zweifeln , daß das Alter von 45 Jahren dasjenige ist , in welchem die fysischen und geistigen Kräfte der Generale sich ihrem Ende entgegen neigen. Obgleich der Herzog von Wellington in die 6 Kriegskomp., 7 Stabsferg., 30 Serg. , 13 Tamb., 30 Korp ., 750 Gem. 20 " 20 380 " 4 "1 "! 4 Depotkomp ., ― "/ sem Alter seinen glänzendsten Steg gewann und seine kriegerische Laufbahn 50 50 17 950 "1 " "/ " "I beendete , so liegt doch kein Grund zu der Annahme vor , daß er nicht auch 10 Kompagn. , 7 bei später sich darbietender Gelegenheit mit gleichem Erfolge das Schwert geDie Formazion der wirklich ins Feld rükenden Regimenter wird in fe führt haben würde. Napoleon gewann die größten Siege in seinem früheren dem einzelnen Falle speziell festgesezt werden. Das 71. Regiment wird nach Lebensalter , aber seine glänzenden militärischen Eigenschaften traten niemals seiner Ankunft in England von 1200 zu 1000 Mann verringert . Das 12. leuchtender hervor , als in den Feldzügen 1813 und 1814. Wir zweifeln und 31. Regiment verbleiben auf ihrem gegenwärtigen Etat von 1200 M. entschieden , daß die Waage sich zu Gunsten jugendlicher Feldherren nach den und das 5. , 20. , 23. , 37., 44. , 45. , 56. , 76. und 99. Regiment auf dem Lehren der Geschichte neigt. Sannibal, Belisar, Narses, Marlborough, Eugen, von 1000 Mann . Um für die Musik Stellen zu gewinnen, werden von jezt Suworow, Blücher , Radesky und Napier sind nur einige Namen , die wir ab für 600 sich einschiffenden Gemeine nur 580 Garnituren- Bekleidungen und beim ersten Griff in unser Gedächtniß als JÜustrazionen finden , daß große Waffen verabfolgt. So wie die vorstehend angeordneten Augmentazionen be Thaten auch lange nach Ueberschreitung des nun als Grenze bezeichneten Alters endet sind, haben die kommandirenden Offiziere dem Kriegsministerium schleus vollbracht werden können und vollbracht worden ſind. Wenn wir es nicht | nig Meldung zu erstatten. (gez.) G. A. Wetherall.

139 Die Naval and military Gazette" meldet über die Truppen, die nachliche Waffenthat , außer der versuchten Erftürmung von Arta , ist jedoch laut Berichten der Türkei bestimmt sind, das Nachfolgende : Bum Einschiffen sind zunächst im türkischen Hauptquartiere , seitens der Insurgenten nicht ausgeführt worden. Die griechische Bevölkerung von Larissa, Verria und jene des Sandschaks Ober-Albanien vers beordert : halten sich noch ruhig. Vier türkische und zwei egyptische Kriegsschiffe find ſtark be Das 3. Bataillon der Grenadier- Garde, jezt im Tower zu London, mannt im Hafen von Orfani , fünf andere Kriegsschiffe , morunter ein englisches , in das 2. Bataillon der Coldstream-Garde, jezt in Chichifter, Salonichi eingelaufen . Nähere Nachrichten fehlen in Schumla noch immer. bas 1. Bataillon der Füßtlier- Garde, jezt in den Wellington-Kasernen, * Wir haben nach den eingesendeten Ankündigungen wiederholt, und namentlich das 4. Inf. Reg . (King's Own), jezt in Edinburgh, in Nr. 2 unseres Blattes auf die Kunsthufeisen aufmerksam gemacht und geglaubt das 28. jezt in Leeds, "1 der Reiterei nüzlich zu werden. Eine Mittheilung des k. preuß. 2. Dragoner-Regiments bas 33. " (Duke of Wellington's) jezt zu Templemore, aus Landsberg a. d. W. vom 13. Februar in der Wehrzeitung Nr. 576 enthaltend, bes das 50. Templemore, (Queen's Own), jezt zu "1 lehrt uns jedoch vom Gegentheil, denn das bezeichnete Regiment hat sich zwei Stüke der das 77. empfohlenen Kunsteisen kommen lassen und sieht sich nun veranlaßt bekannt zu machen, " jezt in Glasgow. daß die Sache höchst unpraktisch ist. bas 93. " Hochländer, jezt in Plymouth, das 2. Bataillon der Riflebrigade, fezt zu Portsmouth. Die " G. di Parma" meldet : Se. k. Hoheit der Herzog hat mittelst hohem In jedem Bataillon sollen 150 Mann mit Miniébüchsen bewaffnet wer Handschreiben vom 10. und 18. Februar das Großkreuz des Verdienst s Ordens vom den. Die nach der Türkei zu sendenden Batterien erhalten eine Bespannung h. Ludwig dem GM. und Brigadier Baron Moriz Lederer, verliehen und den f . t. Major von 8 Pferden per Geschüz, die Tornister der Mannschaften werden auf be Ritter Karl Schindler vom Regimente Kaiser Jäger zum Ritter erfler Klaffe des St. fanderen Fahrzeugen transportirt, jede Batterie erhält ein Detachement mit Georg- Ordens ernannt. Miniébüchsen Bewaffneter als Bedekung permanent zugetheilt.

Nußland . * (St. Petersburg , 15. Februar.) Die invaliden Generäle, Stabs- und Oberoffiziere mußten bisher ihre Bitten und Ansprüche auf die Unterstüzung der Invalidenstiftung vom 18. August 1814 bis spätestens 1 Jahr , oder wenn sie im Auslande waren 2 Jahre, nachdem sie dienstunfähig geworden , einreichen. War diese Frift verstrichen , so konnten ie ein Recht darauf nur durch Beibringung glaubwürdiger Beweise erlangen, daß diese Verspätung nicht zu vermeiden war. Auf Ersuchen des Komités der Invalidenstiftung hat Se. Majestät der Kaiser diese Bestimmung dahin abzuändern erlaubt , daß die betreffenden Offiziere zur Geltendmachung ihrer Ansprüche an keine bestimmte Zeit gebunden sein sollen Auch für die Aufnahme in die fais. Kriegsschule sind einige Er Teichterungen verstattet worden , indem jezt auch die Söhne einiger bisher dazu nicht berechtigter Chargen in diese Anstalt eintreten fönnen.

Tages-Nachrichten .

de

* Im Verlag von N. Lechner in Wien ist das erste (Februar) Heft des nach folgenden Werkes erschienen : „Post- , Eisenbahn- und Dampff chiff- Kour se Buch. Alfabetische Uebersicht über Abgang und Ankunft der Posten, Eisenbahnen, Dampfschiffe und Messagerien (Stellfahrten), mit ihren Influenzen in Desterreich, Deutsch land und den angrenzenden Ländern, nebst Angabe der Entfernungen, Beförderungszeit, der Passagiertaren, dann der einfachen Telegrafengebühren zwischen Wien und den meisten Telegrafenflazionen des Kontinentes, einem Verzeichnisse der Grtrapost- und Kouriertaren und einer Vergleichungstabelle der verschiedenen Geldwährungen und Meilenmaße. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von Ferdinand Heinzel , f. t. Poftoffizialen im Roursbureau des Handelsministeriums. " In einen kleinen Raum hat der Herr Verfaffer, wie der Titel zeigt, sehr Vieles und was noch mehr, recht Uebersichtliches geliefert. Wir finden alle von einem zu einem andern Orte abgehenden Verkehrsmittel, mit Beifügung der Meilenzahl, der Zeit des Abganges und der Ankunft, so wie der Frachtgebühr in alfabetischer Ordnung angegeben, wodurch der Vortheil erreicht wird , daß der Reisende nicht erst nöthig hat, mehrere Uebersichten nachzuschlagen und sich erst gewissermaßen die einzelnen Wegestreken zusammen zu sezen. Auch die Angabe der Stellfuhren (Message= rien), und der Frachtpreise, so wie bei den Telegrafenstazionen die Telegrafirungsgebühr für eine einfache Depesche nach Wien, ist eine zwekmäßige Beigabe. Der Preis des Hefs tes ist bei der eleganten Ausstattung mit 36 fr. KM. billig gestellt, der ganze Jahrgang auf 9 bis 10 Hefte berechnet, jedoch auf 3 f. firirt. Wir lenken die Aufmerksamkeit unserer Leser auf diese zeitgemäßige Erscheinung hin und können die Nüzlichkeit dieses Kours Buches nur bestätigen.

Se. Exzellenz, unser hochverehrter * (Bologna , den 20. Februar.) Herr Korps-Kommandant , FMe. Graf Degenfeld ist dieser Tage nach Ankona abgereift, um die dortige Garnison und die Festung zu besichtigen. Die übrigen Truppen des Korps find bereits alle vor Se. Exzellenz ausgerüft und wurde die Mannschaft einer in's Detail gehenden Prüfung unterzogen. Bei der allenthalben schönen Witterung, welche nur neulich ein spannhoher Schnee fall unterbrach , werden die Feld- und sonstigen Uebungen mit dem größten Gifer betrie ben, wodurch ein in dem heißen römischen Sommer zu Gute kommender Vorsprung in der Ausbildung gewonnen werden dürfte.

F. (Wien , 28. Februar.) Vom Kriegsschauplaze. Als die neueste Ver fügung, welche der Oberkommandant der k. ruffischen Donau-Armee getroffen, wird die engere Konzentrirung der ruffifchen Streitkräfte bei Frateschti , Kallarasch , Giurgewo und Budeschti bezeichnet. Das Zernirungskorps in der kleinen Walachei und das fünfte verstärkte Infanterie-Korpe des Generals der Infanterie Lüders operiren bekanntlich selbst. ftändig. Was zunächst den General en chef des Ingenieurs-Korpe von Schilder veran= last haben mag, diese militärische Aufstellung zu treffen, ist zwar noch unbekannt . Da fich jedoch in jedem der bezeichneten Divisions-Hauptquartiere die Parks und Trainbri Personal-Nachrichten. gaden befinden, so erscheint dieselbe als die erste Maßregel zur Ergreifung der Offensive, natürlich beim Eintreten einer günstigen Witterung. Es ist selbstverständlich , daß die Ernennungen und Eintheilungen . Brükenköpfe und Donau-Farthen am Ufer der großen Walachei von den Ruffen ver find. armirt Kaliber schwerem von tärkt befest, feit 3 Wochen auch mit Kanonen Haen, Paul Freiherr von, General-Major in Penſionsstand, wird Kommandant des In Der raftlosen Thätigkeit des Artillerie-Divisions - Generals Hallmann und des Kommans validenhauses zu Padua. danten der Park-Brigade Nr. 4 Oberst Schleglow ist es gelungen, die Strandbatterien l, Comund, Oberstlieut., wird Oberst und Regiments-Kommandant ; vor Rufischuk, welche dem befestigten Städtchen Giurgewo vielfachen Schaden zufügten . Dienst Major , wird Oberstlieutenant, und vollständig zum Schweigen zu bringen. Die Flottille wurde schon früher (am 14. Fe Servay, Karl Ritter von,ann, wird Major, sämmtliche des Großfürſt Konstantin Inf. Noſſis, Auguſt, Hauptm bruar) unbrauchbar gemacht. Reg., daselbst. Auch das türkische Flußgeschwader bei Turtukai und Siftowa wurde von den rus kamptner, Josef, Oberstlient . des Baron Sivkovich Inf. Reg., wird Kommandant des schen Posizions-Batterien ― obwohl unbedeutend beschädigt, und diese der Donau 10. Gendarmerie-Reg. Flotte drohende Gefahr veranlaßte den Ferik Halil Pascha zu der Erthellung des Befehls Ivicic, Bafil, Hauptmann des Baron Prohaska Inf.-Reg., wird Major bei EH. Franz an die betreffenden Kommandanten , die Verwendung der Dampfboote und Tschaiken nur Karl Inf. Reg., dagegen zu größeren Unternehmungen nach erhaltener Ordre zu gestatten. Die Matschin gegen Truzettel , Wilhelm von , Major des EH. Franz Karl Inf.-Neg., wird in gleicher über liegende Insel befindet sich nunmehr im Besize der Russen ; es wurde dort eine Eigenschaft zu Baron Prohaska Inf.-Reg . übersezt. Strandbatterie erbaut, und beschüzt von derselben ankern am Ufer Kanonenboote, die von Segenschmidt, Friedrich von, Oberkriegs-Kommiffär 2. Kl., wird Oberkriegs-Kom Zeit zu Zeit die Verschanzungen vor Matschin beschießen. Alle Versuche der Türken, die missfär 1. Kl. Russen aus jener Posizion zu verdrängen , blieben fruchtlos , weil der türkische Komman Lang, Anton, Kriegskommissär , wird Oberkriegs-Kommiſſär 2. Kl. und erster Referent dant von seinem Fluß- Geschwader , welches im Donau-Armee am linken Ufer der großen Insel vor Anker liegt , nicht unterstüzt werden kann. Dem Geschwader Kommandanten FernersinzuOfen. Oberkriegs-Kommissären 2. Kl. die Kriegskommiffäre : 3 wittlinger, Abal dürfte diese Ungeschicklichkeit übel angerechnet werden. Braila wird übrigens vom rechten bert, für Bemberg ; Bublay, Ferdinand, für Mailand ; Rößler, Alois, für (türkischen) Ufer noch immer scharf beschossen. Graz ; Hillmann, Karl, für Verona ; Saßke, Bruno, für Wien; Uebel, In der kleinen Walachei herrscht noch immer tiefe Waffenruhe. Zum zweiten Karl, für Ofen. Male feit Eröffnung des Feldzuges verbreitet sich das Gerücht : es hätten bei Nacht und Wieser, Leopold, Feldkriegs-Kommiffär, wird überzähliger wirklicher Hof- Sekretär mit Nebel zwel russische Streifkorps mit einem Verlufte von 300 Todten und 700 Verwun: Belaffung in seiner gegenwärtigen Anstellung ; Wanjek, Johann , Oberkriegs deten gegen einander kriegerisch operirt. Bis zur Stunde bleibt dieſes Gerücht unbeſtätigt. Kommissär, wird von Lemberg nach Innsbruk übersezt. In Belgrad begingen die Studirenden am fürstlich serbischen Lyzeum vor einis gen Lagen Grzesse. Es wurde von diesen jungen Leuten das bekannte russische Kriegs Pensionirungen. lied abgesungen und anderen türkenfeindlichen Demonstrazionen Ausdruk gegeben. Die Rädelsführer befinden sich beräte in Haft ; dem Vernehmen nach soll das Lyzeum ge= Gyuric, Paul, Oberstlieut. und Kommandant des 10. Gend.Reg.; Senger , Anton schlossen werden. Ritter von, Oberkriegs-Kominiffär 2. Kl.; Abl , Wilhelm. Hauptm. 1. Kl., des Der Aufstand der Griechen in Albanien bildet in Schumla den Gegens EH. Karl Ferdinand Inf. Reg.; Rudics de Almas , Michael v., Oberlt. des Hand die Lag sgespräches. Omer Pascha soll die Fäden einer über Türkisch - Serbien Kaiser Franz Josef Huſ.-Reg.; Naffesberg , Viktor, Oberlieut. der Marine und Bulgarien verzweisten Verschwörung in Händen haben, und Fuad Effendi ist beauf Artillerie. tragt, die betreffende Untersuchung einzuleiten. Die Zuzüge zu den Verschworenen in Arta dauern fort und werden das Insur gentenherr zu einer nicht unbedeutenden Stärke anwachsen machen. Eine größere glük

1

Angekommen in Wien. (Am 25. Februar.) Oberstlieut. d'Antony Edler von Lüzenfeld, vom 16. JR. , v. Brünn (Alservorstadt Nr. 36). Major Gebert, vom 5. Art.-N., von Treviso (Wieden, goldenen Engel). - Die Hpilt.: von Weber , in Pens. von Theresienstadt (Klosterneuburg, in der Schul- Komp), von Mezler, vom 14. JR., von Linz (Roßau, beim Lamm). (Am 26. Februar.) Oberst Baron Post, in Bens., von Major von Mayer, vom Genie: Graz (Wilden Mann). Die Hauptlt. : Stab, von Brünn (Stadt Nr. 357). Hittl, von der Genie- Akademie , von Bruk (Landstraße , ro then Hahn), Pohanka, vom 3. JR. , von Mailand (Hotel Munsch), - Sinn , vom 1. Genie-Bat., von Preßburg (Leopoldstadt, weißen Noß), ―――― Die Rittm.: Werdenberg Lichnowsky, vom 8. H.-Reg., von Wels (Stadt Nr. 138), Dietl, vom böhm. Fuhrweſens- Poſto-Kommando von Prag (Wieden, 3 Kronen). (Am 27. Februar.) Die Hptlt .: Blaudek, vom 1. Ba nal-Grenz-Reg. Nr. 10, von Glina (Wieden Nr. 1031 ), - Frankowis, vom 48. JR., von Troppau (Nazional Hotel) . - Rittm. Wißgrill , vom 9. Huſ. Reg. , von Au Berliz (Jägerzeil Nr. 19). (Am 28. Februar.) Major von Hoffmann , in Pens., von Preßburg (Courrent- Saſſe Nr. 434). - Die Hptlt.: Bondy, vom 25. JN., von Verona (Wieden , 3 Kronen), - Edler v. Grünfeld, vom 43. JR., von Graz ( Stadt, gold. Stern). Abgereiset. (Am 25. Februar.) Herr GM . Vogel, nach Tarnow. Oberst Knoll, vom 38. JR , nach Linz. -- Die Majore Graf Thürheim, vom 7. Drag. Reg., nach Linz, - Baron De Traur, vom GQMSt., nach Laibach. - Hauptm. Kirchmayer vom Jäger-Depot-Bat., nach St. Pölten. Nitty Graf Fa kenhain, von der Leibg. Gend.-Eskadron, nach Felegyhaza. (Am 26. Februar.) Oberfilt. Graf Coudenhoven, vom 8. Uhl.-Neg., nach Preßburg. - Major von Hennoy, in Peus.. nach Preßburg. Die Hptlt.: v. Hreglianovic, v. 2. Grz.-JR., nach Agram, -Winkler, vom 40. JR., n. Brünn . - Rittm. von Koz, vom 11. Uhl.-Reg., nach Misfolz. (Am 28. Februar.) Oberst v. Roller, vom 1. Civalart. Uhl. Reg., nach Preßburg. - Major Baron v. Wildburg, in ens., nach Krakau. - Die Hpilt : Preysler, vom 20. JR., nach Pesth, - v. Hauser, in Pens., nach Preßburg ― v. Schwab, vom 24 Jäger-Bat., nach Brag. - Rittm. Ebenberger, vom 9. Huf.-Reg., nach Austerlig. Vierzehnter Ausweis der bei J. B. Jüngling eingegangenen Gelder zur In , validen =Betheilung am Vermählungsfeste Sr. f. f. Apoft. Majestät. Durch die Löbl. Redakzion des Soldatenfreundes “ von den Herren Offizieren der Batterie des 7. Inf. -Armee Korps 22 fl. 6 fr. Dann vom Lieutenant Franz Budislavsky des 4. Artilleries · 22 fl. 26 fr. Regiments 20 kr. Zusammen Ferner von Sr. Durchlaucht dem Herrn FMk. und Kom mandanten der 4. Armee Edmund Fürsten Schwarzen= berg 5 fl. Von 4. f. f. Gend.-Reg . in Lemberg 1 fl. 40 kr. Vom Juf-Reg. Fürst Lechtenstein 1 fl. Baron Bianchi 2 fl. " Lom Jäger-Bataillon Nr. 6 2 fl. Nr. 12 2 fl. " Nr. 13 1 fl. "7 Vom Uhl-Reg. "Graf Clam 2 fl. Bom Bettauer Invalidenhaus 40 fr. Vom M. S. Beſchäls und Remontirungs .- Departement zu Brünn 2 fl. Vom Militär-Geflüt , zu Ofſiach 1 fl. zu Babolna 2 fl. " " " Vom Podestu zu Triest 2 fl. Vom Bürgermeister Amt zu Groß-Meseritsch 2 fl. zu Kremfier 22 fl. 30 fr. " M Summa 71 fl. 16 fr. Hiezu laut 13. Ausweis · . 5 Dufaten 469 fli 3 fr. Somit bisher rein 5 Dukaten 540 fl. 19 fr Sowohl den P. T. Subskribenten, als besonders dem löbl. Bürgermeisteramt zu Kremfter wird für die thätige in Umlauffezung wärmstens gedankt. Wien, 25. Februar 1854.

Ein Unterlieutenant eines deutschen Infanterie-Re gimentes, welches sehr vortheilhaft garnisonirt ist , fucht einen Tausch in ein deutsches oder deutsch-böhmisches In fanterie-Reg., der Rang ist vom 1. März 1849, Auskunft durch die Redakzion.

140

Auszug aus einem Bestellungsschreiben. Ich kann mit Vergnügen die Mittheilung machen, daß, nachdem mir die Bloksbäder auf einige Zeit im Jahre 1850 von meinem Gichtleiden in den Kniegelenken zeitweise geholfen haben, ich nun, nachdem ich seit vorigem Jahre die englische Patent-Leinwand gebrauche, ganz von allem Schmerz befreit bin, die Kreuzschmerzen, welche durch Hämorrhoidal -Zustände herbeigeführt waren, sind ebenfalls durch diese Leinwand verschwunden, trozdem selbe äußerst hartnäkig waren. Daher bin ich um so dankbarer, als bei der kälteren Jahreszeit die Bäder nicht angewendet werden können, welche im Sommer auch nur veriodenweise mir Linderung verschafften, jezt aber aus vorbesagten Gründen ich selbe nicht benöthige. Peth , am 14. Dezember 1853. Heilmann, Rittmeister, Verwalter der Valero-Kasern, Diese in allen rheumatischen Leiden wirklich probate Gicht Leinwand ist in Paketen mit Gebrauchs-Anweisung zu 1 fl., doppelt stärkere für erschwerte Leiden zu 2 fl. KM., sowie auch das in sämmtlichen F. F. österreichischen Staaten, besonders in Wien rühmlichst bekannte Pariser Universal-Pflaster gegen Hühneraugen, Gefröre, jede Art Wunden, Eiterung, Geschwüre, Nagelentzündungen, Skrofelkrankheiten 2c. In Liegeln mit Gebrauchs -Anweisung zu 20 kr KM. Ist in Wien einzig und allein zu haben in der Apotheke des Herrn Franz Nußböck, zum „ goldenen Elefanten," Spitlberg, Stiftgaffe Nr. 100. In Pesth in der Apotheke des Herrn Szekely, zum „König von Ungarn,“ am neuen Marktplaz. In Ofen in der HofsApotheke des Herrn Grünberg, Festung am Paradeplaz. In Prag in der Droguerie-Handlung des Herrn Karl Koſeyk. Versendungen nach allen Theilen der Monarchie werden gegen frankirte Briefe schnellstens effektuirt. Zeugniß, mittelst welchem ich bestätige, daß meine Frau von der englischen Patent-Leinwand , " zu haben in der Apo theke zum „goldenen Elefanten," Spitlberg, Stiftgaffe Nr. 100 des Herrn Franz Nußböck, Gebrauch gemacht, sozwar, daß sie von ihrem Gliederreißen vollkommen geheilt wurde, wofür sie früher alle möglichen Mittel ans gewendet hatte, daher ich mit Freuden und aus Pflicht dieses Zeugniß zum Nuzen der leidenden Menschheit veröffentliche . Wien, am 8. September 1852. (22-2) Johann Hofbauer, Weißblecher in Gumpendorf bei Wien.

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v. Lemmers auf unbestimmte Zeit beurlaubt, um Erkundigungen über das frühere Leben der dem Bataillon in Pelotas durch den General Grafen von (Schluß.) Carias gegebenen Dolmetscher und Instrukteure ( Oberstlieutenant Knorr und Das in der lezten Nummer genannte entscheidende Dokument ist das Hauptmann Wild) auf Befehl des Major v. Lemmers einzuziehen. Fast das Erpose , welches die in Rio angekommenen 12 Offiziere am 31. Jänner ganze Unter-Offizierskorps der dritten Kompagnie war kurz vor der Ankunft 1852 an den Kriegsminister einreichten. Mag es für, oder besser, gegen sich des Oberstlieutenants durch den Herrn Major v. Lemmers heimlich als Arre stanten nach Rio Grande geschikt ; die Soldaten der 1. , 2. und 3. Kompagnie selbst sprechen. Exposé. (Chrenkreuz, Horrmeyer und Schleier) erhoben laut und dringend Geldforde "Wie Euer Erzellenz bekannt , befinden sich augenbliklich 12 Offiziere rungen der verschiedensten Art an ihre Kapitäne ; dem Major v. Lemmers des 15. Infanterie-Bataillons und der Auditeur desselben Bataillons in Rio war eine sogenannte Kazenmusik gebracht worden, die zweite Kompagnie hatte Janeiro, um direkt mit dem Gouvernement Sr. Majestät des Kaisers in Be unter Waffen mehrfach ausdrüklich den Gehorsam verweigert, hatten den vor treff ihrer erbetenen Verabschiedung verhandeln zu können. Diese Offiziere ihrer Front erschienenen Major v . Lémmers laut der Unwahrheit beschuldigt, find sämmtlich auf ihren Sr. Erzellenz dem kommandirenden General Graf und dieser gab vergebens der Kompagnie sein Ehrenwort. Er wurde nicht v. Carias vorgetragenen Wunsch auf dessen Befehl hier. " gehört. Verkauf gelieferter Gegenstände, bei der ersten Kompagnie sogar mit „In meiner Eigenschaft, als der älteste dieser Offiziere, wage ich es Euer Erlaubniß des Kapitäns, Trunkenheit und grobe Exzesse war bei allen Kom Erzellenz das nachfolgende Erposé gehorsamst im Namen derselben vorzulegen, pagnien an der Tagesordnung ; keine legale Bestrafung für diese Vergehen durch in der zweifachen Absicht, sowohl den , mir durch Herrn Major v . Fegestein den interimischen Kommandeur war verhängt. Dagegen hatte mehrfach der mitgetheilten Befehl Euer Exzellenz zu genügen , als auch um keinen Schritt Herr Major v. Lemmers Leute geschlagen und gegen dieselben den Säbel ge zu unterlaſſen, der geeignet ist, die Ehre und das Interesse der betreffenden zogen, ohne jedoch von der Waffe Gebrauch zu machen . Die Verwirrung, in welcher sich die Administrazion des Bataillons und der Fortgang der planlos Offiziere am richtigen Ort zu wahren . " „ Das nachfolgende Erposé geht von dem Standpunkt aus, daß vollstän angeordneten Arbeiten befand , war unglaublich. Ueber Nichts konnte das dig und ganz genau, eine richtige Schilderung aller einschlagenden Vechält interimistische Kommando Aufklärung geben, wie zum Spott arbeiteten täglich nisse nur durch den Herrn Oberstlieutenant v. d. Heyde gegeben werden mehr als 100 Soldaten an Stiefeln, die das Bataillon nicht erhalten, an könne ; diese Schrift dagegen bei den augenbliklichen Verhältnissen in Abwe neuen Kochkesseln, eine Erfindung des Herrn Major v. Lemmers, die, als sie senheit des Herrn Oberst nothgedrungen von den hier anwesenden Offizieren fertig waren, auf dem ersten Marsche weggeworfen werden mußten, an Patro verfaßt, und eine individuelle Auffassung aller betreffenden Thatsachen und nen, die, als sie fertig, nicht zu gebrauchen waren, und 25 Schneider nähten Verhältnisse enthält. " in mehr als 6 Wochen 17 Zelte, der größte Theil der Arbeiter mußte , als „ Für die Richtigkeit der in nachfolgendem Erposé enthaltenen Anfüh- das Bataillon in den Tagen vom 11. bis 17. August nach Jaguarao beför rungen übernehmen die hier anwesenden Offiziere die volle Verantwortlichkeit. dert wurde , auf Anordnung des Obersten Ribas in Pelotas zurükbleiben, Sie sind im Stande dieselben in allen Stüfen zu beweisen , und wünschen, ohne daß jedoch das Bataillon Früchte von dieser Maßregel gehabt , denn daß von denselben jeder erforderlich erscheinende Gebrauch gemacht werde. " diese Leute sind größtentheils zu Privat-Arbeiten für die Nazionalgarde ver „Die einzelnen Kompagnien des 15. Bataillons haben in vier verschie- wendet. Mit großen Kosten und ohne Plan waren von dem Herrn Major denen Sendungen, einen Zeitraum von ein und einen halben Monat umfas- v. Lemmers wie von den einzelnen Kompagnieführern Anschaffungen aller Art send, Nio verlassen. Das Bataillon als solches , war nicht organisirt, nicht gemacht , Werkstätte eingerichtet und Geräthschaften angekauft, aber nirgends ererzirt und unvollständig ausgerüstet. Außer dem Bataillons- Kommandanten war von dem interimiſtiſchen Bataillons-Kommando eine Kontrolle über dieſe haben in Folge dieser Umstände noch drei andere Offiziere verschiedene Zeit Anſchaffungen geübt, und das Reſultat ist gewesen, daß alle diese kostbaren hindurch das selbstständige Kommando eines Bataillons-Kommandeurs ausge- Maßregeln ohne irgend welchen Nuzen für das Bataillon geblieben sind. Der übt. (Hauptmann v. d. Marwiß in Rio Janeiro, Hauptmann v . Chrenkreuz Gesundheitszustand des Bataillons war befriedigend, und die Verpflegung, in Rio Grande, Major v. Lemmers in Pelotas .)" um welche der Herr Major v. Lemmers fich wirkliche Verdienste erworben, „Am 9. August 1851 war das Bataillon unter dem Befehl seines gut und zwekmäßig eingerichtet. " Oberflieutenants zum ersten Mal in Velotas vereinigt, und in diesem Um„ Dies war der Zustand des Bataillons in Velotas bei der Ankunft des stand die Möglichkeit zum ersten Mal gegeben, dasselbe wirklich zu formiren Oberstlieutenant v. d. Heyde. Das Bataillon war alles Andere, nur kein und dadurch von den großen Gefahren eines immer wechselnden und sich un- schlagfähiger Truppenkörper , und es wurde immer unerläßlicher nothwendig gleichen Kommandos zu sichern. Der Kommandeur glaubte mit Gewißheit der inneren Ausbildung desselben einen angemessenen Zeitraum zu gewähren. darauf rechnen zu dürfen, daß ihm und dem Bataillon in Pelotas die nöthige Hierauf ist vom Oberstlieutenant v. d. Heyde zu verschiedenen Malen drin Zeit und die nöthigen Mittel würden gewährt werden, um diesen Zwek er- gend bei dem Brigadier- Obersten Vincente Paulo Oliveira de Villas Boas, reichen zu können. Beides ist nicht geschehen. Der Kommandeur fand bei dem Divisionär- General Jozé Fernandez dos Santos Pereira , dem General seiner Ankunft in Pelotas (30. Juli) 4 Kompagnien des Bataillons in voll- Grafen v. Carias und auch bei Euer Erzellenz angetragen . Leider immer tändiger Auflösung und Auflehnung gegen die Befehle des Herrn Major v . ohne Erfolg. In demselben zerfahrenen und unorganiſirten Zustande, in wel Lemmers vor. Er ward gezwungen schon am 11. August zwei Tage nach dem chem sich das Bataillon in Rio und Pelotas befunden , mußte es nach JaEintreffen der sechsten Kompagnie das Bataillon durch Wegsendung der ein guarao gehen. Die Schwierigkeiten wurden immer größer , die Mittel zur zelnen Kompagnien nach Jaguarao zu trennen. Er fand in Pelotas die vierte Abhilfe immer geringer, die für das Bataillon aus diesem Zustande hervor Kompagnie auf Anordnung des Herrn Major v. Lemmers und des Komman- gehenden Gefahren immer drohender. Kaum in Jaguarao angekommen, er danten von Pelotas Oberst v. Nibas mit den verschiedensten und umfassend- hielt das Bataillon den Befehl sofort ins Feld zu rüken und auf die dem ften Arbeiten beschäftigt (Klempner , Schuhmacher , Schneider , Schmiede-, General Fernandez gemachten Vorstellungen, daß das Bataillon weder Kar Sattler , Maurer , Zimmermanns- und Pulverarbeit) . Aber er fand Nie touche noch Zelte habe, die Antwort : W Man könne in diesem Lande ohne mand, der ihm über die Ausdehnung und den Zwek dieser Arbeiten, die be- Zelte Krieg führen, und Kartouchen brauche das Bataillon nicht, da dasselbe züglich derselben geschloffenen Kontrakte, eine Auskunft geben konnte. Der ja mit Bajonneten versehen sei ; im Uebrigen sei es ihm, dem General Fer Kommandant der ersten Kompagnie Baron v . Ehrenkreuz war bei der Ankunft nandez vollkommen einerlei , das Bataillon könne thun und lassen was es des Kommandeurs in Pelotas nicht dort gegenwärtig, er war von dem Major wolle, es könne marschiren oder in Jaguarao zurükbleiben, wie dies dem. Die deutschen Soldtruppen in Braſilien.

142 Kommandeur des Bataillons beliebe." In Jaguarao wurden inzwischen die in Pelotas unterbrochenen Arbeiten so weit is nothwendig wieder aufgenommen, von Neuem wurden, wie in Pelotas, Werkstätten eingerichtet, es gelang dem Oberstlieutenant v . d. Heyde in 14 Tagen das Bataillon vollständig mit Schuhen, Zelten und Patronen zu versehen . Am 16. September marschirte Das Bataillon ins Feld. " „ Die in der vorstehenden Auseinandersezung angedeuteten Schwierigkeiten wurden durch andere Umstände, namentlich die Verhältnisse im Offizierskorps des Bataillons selbst ins Unendliche gesteigert. Der Hauptmann Hörrmeyer befand sich schon in Rio Janeiro in Untersuchung, und war dort ohne Veranlassung des Bataillons-Kommando zurükgeblieben. Der Hauptmann Schle ger hatte entfernt werden müssen . Die Kompagnie-Verwaltung des Hauptmann v. Ehrenkreuz hatte die Einleitung einer kriegsgerichtlichen Untersuchung gegen denselben nothwendig gemacht. Der Hauptmann Siber war von dem Bataillons Kommandanten in Untersuchung gezogen, weil der Kommandant der Ansicht war, der Hauptmann Siber bilde und unterhalte eine systematische mit der Disziplin vollkommen unverträgliche Oppofizion gegen alle Maßregeln des Kommandos. Der Lieutenant du Vignau war durch Anklagen mehrerer Offiziere und gerichtlich beschworener Aussagen mehrerer Unteroffiziere des Ehrenwortbruches beschuldigt ; der Lieutenant Born war zweimal von meute risch Untergebenen thätlich beleidigt ; der Lieutenant v. Kahlden ward von dem Bataillons-Kommandanten in Untersuchung gezogen und vom Dienste entfernt, weil angeblich in Europa sein Offizierspatent wegen schlechter Streiche öffent lich für erloschen erklärt worden war ; der Lieutenant Wodelstedt kündigte dem Bataillons-Kommandanten in nakten Worten den Gehorsam auf; der Lieute nant Buschenhagen blieb eigenmächtig als krank in Jaguarao zurük, obgleich der Bataillons-Arzt erklärte, daß er keine Symptome von Krankheit an dem Lieutenant Buschenhagen finden fönne. Es steht uns nicht zu, über alle diese

gestiegen ist), waren anfänglich keine oder nur höchst unzureichende Mittel vorhanden." „ Deni Oberarzt des Bataillons eröffnete der General Fernandez in dieser Veranlassung schon im Anfange des Marsches, daß er nicht dazu da ſei, Kranke zu transportiren, daß er vielmehr den Auftrag habe den Obersten Dio nysius zu schlagen, und das ganze Bataillon war Augenzeuge, als der Gene ral Fernandez am 10. Oktober die mit einem Kranken-Atteste versehenen Kranken des Bataillons eigenhändig mit der Reitpeitsche vor den Karretten prügelte. Später ist für die Fortschaffung der Kranken in mehr als genü gender Weise gesorgt ; wer aber weiß, wie unendlich viel Einfluß die Regel mäßigkeit der Märsche, die Sorge für Verpflegung und für Kranke auf die Haltung und Güte des europäischen Soldaten hat, dem braucht nicht ausein ander gesezt zu werden, daß diese Verhältnisse den allernachtheiligsten Einfluß auf das Bataillon gehabt haben. Alle Vorstellungen und Bitten des Komman deurs in dieser Beziehung sind stets unbeachtet geblieben. Der Soldat fing an zu vergleichen. Die übrigen brasilianischen Bataillone , an und für sich schon mehr an das Klima, die Art der Märsche und die Verpflegung gewöhnt, litten unendlich viel weniger durch diese Uebelstände , während für ihre in weit größerer Zahl vorhandenen Kranken stets Karretten in Ueberfluß da waren . Diese Erfahrungen und Betrachtungen , im Zusammenhang mit der Jedem sich aufdrängenden Wahrnehmung , daß das Bataillon mit Geringschä zung behandelt und vernachlässigt werde, hatten eine allgemeine Unzufriedenheit und Misstimmung, jedes Einzelnen, zur unvermeidlichen Folge , die bei dem gemeinen Soldaten, sobald die Möglichkeit hierzu gegeben war, in Deserzion sich kund gab. Nachdem das Bataillon zu der Armee des General Carias gestoßen war, begab sich der Oberstlieutenant v. d. Heyde seinem Versprechen getreu, zu dem General Carias und bat ihn um Veranlassung der friegege richtlichen Erledigung der zwischen ihm und den in Nio Grande zurükgeblie

Verhältnisse , welche der gerichtlichen Entledigung vorbehalten bleiben müssen, hier ein Urtheil zu fällen, das aber ist gewiß, daß Verhältnisse der angegebenen Art unter den Offizieren eines und desselben Bataillons nicht bestehen können, ohne das Bataillon zu ruiniren, und den Kommandeur als einen Mann ohne Energie erscheinen zu lassen. Ebenso gewiß ist es, daß der Komman deur die Pflicht und das Recht hatte, formell gegen diese Verhältnisse einzu. schreiten. Dies ist von dem Oberstlieutenant v. d. Heyde nach geschehener Der Oberstlieutenant v. d. Meldung an den General Carias geschehen.

nen Offizieren entstandenen Differenzen. Der General, damals in Montevideo, ging auf diese Bitte ein, und verfügte, nachdem er wieder zur Armee gekom men war, nicht nur die vom Oberflieutenant erbetene Untersuchung über sich und die zurükgelassenen Offiziere, sondern lediglich die Untersuchung über das Verfahren des Oberfilieutenants in dieser Angelegenheit. Gleichzeitig suspendirte der General Carias den Oberstlieutenant v. d . Heyde vom Kommando und übertrug dasselbe interimistisch dem Herrn Major v. Lemmers . In dieser Maßregel ist der Wendepunkt für das Schiffal des Bataillons gegeben und

Heyde, der einen Augenblik sogar entschlossen war, vor diesen Schwierigkeiten wir müssen es zum richtigen Verständniß für unerläßlich nothwendig erachten, zurükzuweichen und seinen Abschied zu erbitten , ließ die genannten Offiziere, hier rasch einen Ueberblik über die inneren Triebfedern aller dieser Erschei und außer diesen aus Geſundheitsrükſichten noch den Lieutenant Anker und den nungen zu geben. Es haben viele Ursachen mitgewirkt, den stolzen Muth des europäischen Soldaten hier zu brechen und den Zwek dieser deutschen Er Lieutenant Böhe in Jaguarao zurük. " "I Gleichzeitig aber ertheilte der Oberstlieutenant v. d. Heyde den von pedizion seinem wahren Wesen nach zu vereiteln. Die Stellung und das ihm in Untersuchung gezogenen und suspendirten Offizieren die Versicherung, Ansehen, welches der Soldat und namentlich der Feldsoldat in Europa in allen daß er, so wie er mit dem General Carias im Felde zusammen kommen wer- Kreisen der Gesellschaft genießt, ist von der Stellung und dem Ansehen des de, eine kriegsgerichtliche Untersuchung dieser Verhältnisse veranlassen wolle, hiesigen Soldaten sehr verschieden ; dieser Umstand wird es immer schwierig machen, ein europäisch organisirtes Truppenkorps hier erfolgreich aufzustellen. damit es festgestellt werde, auf welcher Seite das Recht sei. " "Wir bemerken hier ausdrüklich, daß diese Auffassung und Verfahrungs- Wir siad jedoch nach unserer Kenntniß der Sachlage der Meinung , daß bei weise des Oberstlieutenants v. d . Heyde sich vollkommen in Uebereinstimmung der in gewisser Beziehung unter sehr glütlichen Kombinazionen erfolgten Zu mit den preußischen Militärgesezen und europäischen Militärverhältnissen sich sammenstellung des 15. Bataillons diese Schwierigkeit wohl hätte überwunden befindet, wie sehr auch dieselben von der hier gebräuchlichen Art der Erledi werden können, aber es ist vollständig unmöglich, ein äußerlich nach preußi gung solcher Angelegenheiten abweichen mögen. Das Bataillon marschirte am schem Muster formirtes Bataillon mit demselben Erfolge wie in Europa nach 16. von Jaguaras ab und vereinigte sich am 24. mit der Division des Gene- preußischen Kriegsgerichten zu behandeln, wenn nicht die Mittel zu einer rals Fernandez in der Nähe von Serralarga. Mit dieser Division zusammen wirklichen Durchführung dieser Kriegsgeseze und namentlich ihre Strafen ge= marschirte das Bataillon darauf bis zum 23. Oktober, an welchem Tage die geben werden ; diese Mittel haben uns aber in der Provinz Rio Grande do Divisionen des Generals Carías in der Nähe von Santa Lucia erreicht wurden . Sul niemals zu Gebote gestanden, der erwartete Einfluß der preußischen Das Bataillon hatte sich gefreut in dem Gedanken, auf diesem Marsche und Gesezgebung auf Disziplin und Haltung der Truppen hat sich daher auch nicht im Felde unter dem Befehle erfahrener Militäre zu kommen ; das Bataillon bemerklich machen können, diese haben vielmehr darunter leiden müſſen , daß hat keinen Feind gesehen, und der ganze Feldzug hat bis heute nur in einem ein bestimmtes und festes Verfahren nach preußischen Gesezen bei der Lage für Europäer höchst beschwerlichen Marsche bestanden. Die Feldtüchtigkeit des der Dinge nicht durchführbar war. Wenn nun so schon die Disziplin man Bataillons konnte auf diesem Marsche keine Erhöhung finden , die Verpfle- ches zu wünschen übrig lassen mußte, so ward dadurch der Einfluß der man gung, die Einrichtung der Märsche, die Behandlung der Kranken, die ganze gelhaften Verpflegung und Ausrüstung noch bedenklicher , und Zustände wie Aufnahme von Seiten unserer Befehlshaber , das Zusammenleben mit den in Velotas seiner Zeit entstanden , waren wohl geeignet der Disziplin den übrigen brasilianischen Truppentheilen, die hieraus nothwendig entspringenden lezten Rest zu geben. Schon aber haben wir eine Darstellung der Beschaf Vergleichungen sind von unendlich nachtheiligen Folgen für das Bataillon ge- fenheit der unter dem Kommando des Major v. Lemmers damals stehenden wesen. Unsere Leute verstanden es nicht barfuß zu marschiren, es zeigte sich, Kompagnien gegeben. Die dortigen Vorfälle vor der Ankunft des Oberst daß die dem Vataillon gelieferten Stiefel von unglaublich schlechter Beschaf lieutenant sind fast bis zum höchsten Grade militärischer Meuterei gediehen. fenheit waren ; unsere Leute waren in Europa an regelmäßig wiederkehrende Diese Vorfälle aber find hervorgerufen und veranlaßt zum allergrößten Theil Rendezvous auf dem Marsche gewöhnt ; sie waren fast verwöhnt in Bezug durch die vollkommen falsche Behandlung, welche der Major v. Lemmers den auf Verpflegung und Sorge für die Kranken im Felde. Hier haben sie ohne damals unter seinem Befehl stehenden Kompagnien angedeihen ließ. Durch einen Feind zu sehen unter anderem Märsche machen müſſen, die 15 Lage seine Unpräzision im Dienste, seine konfusen planlosen Befehle , sein rohes ohne einen Ruhetag fortgesezt wurden, sie haben diese Märsche ohne die ge- Schimpfen auf das allen unseren Soldaten theure Schleswig- Holstein , durch hörige Fußbekleidung machen müssen ; die Verpflegung während der ganzen sein Schlagen und Schimpfen der Soldaten, durch sein vollständiges Unver Beit, unregelmäßig, beschränkte sich mehrere Tage hindurch während dieser mögen die Truppen angemessen zu beschäftigen , die Offiziere ihren verschiede Märsche auf Fleisch, sogar die Salzlieferungen hörten auf, während gleichzei- nen Dualitäten nach richtig zu verwenden, hat er zum allergrößten Theil die tig an den Handelskarretten, welche die Division begleiteten , für furchtbare bedauerlichen Erzeffe hervorgerufen , welche die Provinz in Besorgniß sezten. Preise Brod, Farina, Salz, kurz Alles was die Kommission nicht für die Dem Oberstlieutenant v. d. Heyde suchte er bei seiner Ankunft alles Vor Truppen liefern konnten, in Ueberfluß vorhanden war. Für die Fortschaf- gefallene als unbedeutende Kleinigkeiten darzustellen , und in der That hat er fung der geringen Anzahl Kranken, welche das Bataillon hatte (in den ersten auch nicht das Geringste gethan, was einer Untersuchung und Bestrafung die 5 Wochen des Marsches selten über 9, während später die Anzahl bedeutend ser Erzesse ähnlich sah . Dem Oberstlieutenant v. d. Heyde ist es durch seine

143 Anstrengung möglich geworden, die Disziplin wieder herzustellen und bis zu seiner am 10. November erfolgten Dispension dieselbe zu erhalten. " " In der, während der Zeit , daß der Major v. Lemmers in Pelotas Fommandirte, cingerissenen Unordnung in der Administrazion des Bataillons, in den Zerwürfnissen in dem Offizierkorps selbst, in der Nichtbeachtung, wel che das Bataillon von Seite der brasilianischen Befehlshaber fand , muß ferner jeder, der Verhältnisse Kundige , große Schwierigkeiten erkennen , welche sich der Aufgabe und des Zwefes des Bataillons · Kommandanten entgegen Atellten. Der Oberstlieutenant von der Heyde, dem das Bataillon vertraute, hatte es vermocht gegen diese Schwierigkeiten anzukämpfen, bis er selbst, einer vor unser aller Augen gegen ihn gesponnenen Intrigue unterlegen ist. " Der General Carias hatte in Pelotas dem Bataillon den Oberst Knorr und Hauptmann Wild als Dolmetscher und Instrukteure zugetheilt. Diese beiden Leute sind in der ganzen Provinz Rio Grande fast Jedermann bekannt, und genießen so allgemein den Ruf Spizbuben zu sein, daß unter uns Reiner ist, der auch nur ein einziges Mal ein entgegengeseztes Urtheil über diese Herren gehört hätte. Der Major v. Lemmers hatte seiner Zeit dem Hauptmann v. Ehrenkreuz sogar beauftragt über die Vergangenheit dieser Her ren authentische Nachrichten einzuziehen. Diese sogenannten Instrukteure hatten das Geldwesen des Bataillons in Händen, und hatten unter dem Ma jor v. Lemmers großen Antheil an den in Pelotas gemachten Bestellungen

ihrer Offiziere auszufragen, er entließ Diebe und Verbrecher gegen die Sub ordinazion aus dem Untersuchungs-Arreft, er behandelte endlich die jest hier anwesenden Offiziere in einer Art und Weise, welche sie gezwungen hat, unter allen Umständen auf ihre Entfernung vom Bataillon zu bestehen. Den Gang dieser rein persönlichen Angelegenheit erlauben wir uns in der nachfolgenden Korrespondenz Euer Erzellenz vorzulegen . Der Gang, den die Dinge nahmen, die ungerecht harte Behandlung des Herrn Oberstlieutenant v. d . Heyde, und die Rüksicht auf unsere eigene Ehre und Stellung veranlaßte uns das fol gende Schreiben direkt an den General Carias einzusenden. "*) Inzwischen hatte der Major v . Lemmers am 14. November den ver sammelten Offizieren erklärt, daß sie Alle zusammen Nichts taugen, und daß er im Namen des Generals Carias Jedem von uns seinen Abschied , wenn er verlangt würde, zusichern könne. Auf diese dienstliche Erklärung gestüzt, ga ben die hier anwesenden Offiziere am 15. November 1851 die folgenden Schreiben und Begleitschreiben bei dem General Carias als Bitte um ihren. Abschied ein. " **) ,,Vor Kolonia angekommen, wo die Armee auf längere Zeit ein Lager bezog, erneuerten wir, auf das Aeußerste gebracht, durch die alle Disziplin untergrabene Maßregeln des Bataillons-Kommandos unsere Bitte in folgendem Schreiben an den General Carias. “ ***) Darauf sind wir auf Befehl des General Carias embarquirt , unter

und unternommenen Arbeiten gehabt. Der Oberst Knorr ist krankheitshalber nicht mit dem Bataillon ins Feld marschirt , und alle offizielle Thätigkeit des Instrukteurs ist während der hauptsächlich in Betracht kommenden Zeit von dem Kapitän Wild allein geübt. Dieser ist angeblich ein Deutscher von Geburt, es ist jedoch ungewiß, da er in der deutschen Sprache weder mündlich noch schriftlich sich auszudrüken versteht ; der Kapitän Wild entwifelt ferner eine vollständige Unkenntniß aller militärischen Verhältnisse und Einrichtungen sowohl europäisch als braßlianisch, so daß in der That nicht leicht ein unfähiger Mensch für diesen Posten gewählt werden konnte. Die Beweise für diese Behauptung sind in unseren Händen, selbstverständlich war es unmöglich, daß ein Mann mit diesen Eigenschaften dem Bataillon irgend ersprießliche Dienste leisten konnte. Auch hat er so viel wir beobachten können, immer nur sein eigenes Interesse, nie das des Bataillons vor Augen gehabt. Seine Stellung war unbedingt von der größten Wichtigkeit , und den gemeinen Nänken dieses übrigens unbedeutenden Menschen ist es zum größten Theil zu zuschreiben, daß das 15. Bataillon der gegenwärtigen Katastrofe zugeführt worden ist. " „Nach den Erfahrungen, die der Oberstlieutenant v. d. Heyde mit dem Herrn Major v. Lemmers und diesen Dolmetschern gemacht hatte, suchte er diese Herren so wenig wie möglich zu verwenden ; dafür haben der Kapitän Wild, und wie wir nach unserer gewissenhaften Ueberzeugung hinzufügen, auch der Major v. Lemmers , den Oberstlieutenant v . d. Heyde bei seinen Vorgesezten in jeder Weise verleumdet, und gegen seine Autorität intriguirt. Daß dies geschehen, hat der General Fernandez felbft den Unterzeichneten er klärt. In Folge dieser Intriguen und Verläumdungen , und allein in Folge

der Vorspiegelung : Man bringe uns nach Rio Janeiro auf das Dampfschiff "/ Pacheto do Sul. " Von diesem aber wurden wir als Gefangene auf die Fregatte „ Konstituzion " abgeliefert, von wo aus wir später , immer als Gefangene auf der Korvette Cariocca" hierher transportirt find. Der zwischen der brasilianischen Regierung und uns abgeschlossene Kontrakt ist nach unserer Ansicht, in einer seiner wesentlichsten Theile von den Militär behörden des braſilianischen Heeres und unter Mitwirkung des Herrn Major v. Lemmers offenbar verlezt. Die Behandlung des Oberstlieutenant von der Heyde, seine Suspension, die nun schon 2 , Monat dauert, find nicht in lleber einstimmung zu bringen mit den Vorschriften der preußischen Geseze, in de nen wir natürlich für unsere Stellung die vorzüglichste Garantie suchen müssen. " „ Der Hauptmann v . d . Marwig ist durch den Major v. Lemmers ohne Angabe eines Grundes und ohne daß eine Untersuchung gegen denselben ein geleitet wäre, auf beleidigende Weise vom Dienste suspendirt. Diese Sus pension, von dem General Fernandez auf eingereichte Beschwerde, aufgehoben, ward durch eine Kontre-Ordre des General Carias wiederum in Kraft gesezt. Der Hauptmann v. d . Marwiz hat weder von dem Major v. Lemmers, noch von dem General Fernandez, noch von dem General Carias , an welche drei er sich persönlich gewandt, eine Auskunft darüber erhalten , warum er sus pendirt sei. Der Major v. Lemmers hat dem Offizierskorps des Bataillons dienstlich erklärt, er wiſſe und habe keinen Grund für die Suspension des Hauptmann v. d. Marwig, er versprach auf Ansuchen des Offizierskorps die geeigneten Schritte in dieser Sache zu ergreifen. Er hat dies Versprechen nicht gehalten und der Hauptmann v. d . Marwig war und blieb suspendirt, ohne sein und des Offizierskorps mit Füßen getretenes Recht zur Anerkennung

derselben, denn weder der General Fernandez noch der General Carias kann bringen zu können. Solche Maßregeln die Jeden gleichmäßig bedrohen, sind ten das Bataillon, um dessen innere Verhältnisse troz vielfach gegebener Ver- mit dem Geist und den Bestimmungen unseres Kontrakts und unserer Geseze anlaſſung ſie ſich nie bekümmert haben, ward die Suspension des Oberstlieu- | nicht in Einklang zu bringen." tenants v. d. Heyde verfügt. Diese Suspension nach preußischen Gesezen nicht Ebenso sehr ist durch unsere Geseze ein Verfahren ausgeschlossen, wie nothwendig und in vorliegendem Falle, den Umständen nach , nach preußischen Lasjenige ist, welches gegen uns angewandt wurde, als man uns hinterliftig Gesezen nicht zu rechtfertigen, ward als nothwendige Folge der hiesigen Mi- und im Widerspruch mit den uns offiziel gegebenen Erklärungen als Gefan litärverhältnisse von dem General Carias bezeichnet. Was es mit derselben fangene auf die Schiffe ladet. Die Ehre und die eigene Achtung sind nach auf sich hatte, geht aber daraus hervor, daß vom 10. November bis 9. Des preußischem Gesez, die ersten Bedingungen für den Offiziersstand, und wir zember, den Tag unserer Abreise, nicht ein einziges Verhör gehalten, nicht ein können nicht da Offizier sein, wo man die Perfonen dieses Standes, wie einziger Schritt gethan ist, um die Sache, derentwillen die Suspension ver- Diebe und gemeine Verbrecher in trügerische Fallen lokt. " fügt war, zu fördern. Diese Suspension foll der Vorläufer eines Kriegsge„ Der Paragraf 5 unseres Kontrakts behält der kaiserlichen Re richtes sein, welches wie Jedermann ſieht, gar nicht mehr abgehalten werden gierung die Befugniß vor, nach Ablauf von zwei Jahren die in Hamburg kann, weil alle Zeugen vom Bataillon entfernt ſind , um deffenwillen aber geworbenen Truppenkörper ganz oder theilweise aufzulösen oder zu beurlauben. dennoch der Oberstlieutenant v. d. Heyde allein und suspendirt in Kolonia zu Und was geschieht im Felde ? Nicht die kaiserliche Regierung , wohl aber der rüfgehalten ist . Nach preußischen Gesezen wird jezt die Abhaltung des kommandirende General löst das Pontonnierkorps auf, löst die Artilleriekorps über den Oberstlieutenant v . d. Heyde kommandirten Kriegsgericht eine Farce auf (eine Maßregel, welche befohlen , später jedoch zurüfgenommen wurde), ſein. " fordert alle diejenigen Leute des 15. Bataillons auf, welche Luft haben bei "„ Sofort nach der Suspension des Oberstlieutenant am 10. November der Kavallerie zu dienen, sich zu melden, und nimmt sie vom Batail= begann unter dem Kommando des Major v. Lemmers ein System, zu deffen lon. Das 15. Bat. war unter dem Kommando des Oberfilieutenant v. d. Durchführung der Major v. Lemmers ſich hergab, obgleich die Mittel dessel- Heyde, bet einiger Unterstüzung Seitens der Behörde, nach unserer Ansicht, ben in der Lüge und in dem Verrath der Kameraden und Landsleute allein auf dem Wege so gut zu werden, als die Art und Weise seiner Zusammen bestehen ; ein System, dem Keiner von uns sich fügen konnte und durfte, dem sezung dies nur zuließ. Jezt aber ist es in Folge der ergriffenen Maßregel sein Ruf als Ehrenmann lieb war. Der Major v. Lemmers betrachtete und eine offenbare Unmöglichkeit geworden, daß das Bataillon jemals für ein nach betrug sich in seinen Handlungen und vielfachen Neden, am 11., 12., 13. europäischem Muster gebildetes werde gelten können. Die totale Zerstörung und 14. November als wenn ihm definitiv und mit den ausgedehntesten Voll- aller Zucht und Ordnung, alles Dienstes , hervorgerufen und befördert durch machten das Kommando des 15. Bataillons verliehen sei. Er sezte öffentlich den Major v. Lemmers, verhindert dies. " die Maßregeln des Oberfilieutenant von der Heyde herab, er bildete sich aus " Der Oberstlieutenant v. d. Heyde trat nach allen Seiten hin offen auf, den Unteroffizieren Witt und Salomonveritsch eine nähere Umgebung, mit de- seinen Offizieren und seinem Bataillon gegenüber war er ihr wirklicher Ver nen er die Korrespondenz und die offiziellen Schritte des Bataillons - Kom mandos berieth, er versprach den Unteroffizieren Avancement , er ließ hinter *) Hier folgt das bereits mitgetheilte erste Schreiben. den Nüken der Kompagniechefs Unteroffiziere und Soldaten zu sich kommen, **) Ebenfalls schon mitgetheilt. um dieselben über dienstliche und außerdienstliche Handlungen und Reden ***) Siehe oben. *

144 treter ; seinen Dienstbehörden gegenüber hat er, wie Euer Exzellenz bekannt | Leute anstellen, welche seine Kommiſſion ihm vorschlug. Der Major v . Lem ift, stets mit Offenheit die Mängel des Bataillons zugegeben , aber auch stets mers schikte sämmtliche Offiziere in Arrest und ererzirte während dessen mit auf Mittel zur Abhilfe gedrungen. Wir wissen wohl, daß er gerade hierdurch Unteroffizieren das Bataillon. Er hat schon kein anderes Mittel mehr sich sich im Felde oft unbequem gezeigt hat, wissen aber auch, daß er gerade das selbst bei diesem Bataillon zu erhalten , als das der pflichtwidrigen Nachſcht. mit seine schwerste Pflicht erfüllte. " Es wird unter seinem Regiment kein Uebelthäter mehr bestraft. Diesen Mann ,,Der Major v. Lemmers dagegen hat nie so gehandelt und wird nie so haben die kaiserlichen Behörden im Felde Alles bewilligt, was er nur ver Handeln. Er muß um sich selbst zu halten, alle Mängel des Bataillons verlangte, er hatte Karretten und Pferde für die Kranken, Geld und Ausrü tuschen, und muß auf der einmal betretenen Bahn des Kontraktbruches und stungssachen für die Soldaten, Abschiedsbewilligungen für die Offiziere , Offi . des Verraths vorwärts gehen. " zierspatente für die Unteroffiziere, kurz Alles was gebraucht wird , um durch Der Oberstlieutenant v. d. Heyde hat dem kaiserlichen Gouvernement äußere Mittel eine künstliche Stellung zu sichern. Der Oberstlieutenant v. d. Heyde hat troz der größten Anstrengung im Felde, nie auch nur das Ge nach seinen Kräften ehrlich, wenn auch vielleicht mangelhaft gedient. " „ An den Major v . Lemmers kann Heer und Staat niemals einen auf ringste für sein Bataillon erhalten können , nicht einmal das Fett der ge= richtigen Diener finden. Und viele Thatsachen ſind es, die dies beweisen. Der schlachteten Ochsen, und hat nie auch nur den zehnten Theil der Machtvoll Major v. Lemmers hat, bis er durch Intriguen das Kommando erlangte, nie kommenheit gehabt und geübt, welche der General Carias dem Major Lem anders als im höchsten Grade verächtlich von der brasilianischen Nazion ge mers zu übertragen für gut befunden hat. " sprochen, die er in berittene und unberittene Schurken eintheilte. Der Major " Wir haben im Vorstehenden so gedrängt als möglich eine wahre Dar v. Lemmers hat zu wiederholten Malen erklärt , daß er fest entschloffen sei stellung der Geschichte des 15. Bataillons, seitdem dasselbe Nio Janeiro ver einer etwaigen Auflösung des Bataillons, mit gewaffneter Hand sich zu wi- laffen, zu geben versucht. Indem wir es wagen dem kaiserlichen Gouverne dersezen. Der Major v. Lemmers hat bis zum Ueberdruße oft erklärt, daß er ment unseren aufrichtigen Dank für die ausgezeichnete Behandlung der deut hier kein anderes Intereffe verfolge , als das der Habsucht und des Geizes. schen Truppen, so lange dieselben in Rio Janeiro sich befanden, auszusprechen, Der Major v. Lemmers hat in einer ihn entehrender Weise eine lügenhafte können wir nicht unterlassen es hier noch ein Mal zu erwähnen, daß wir Anklage wegen Privatschulden gegen Mehrere von uns erhoben. Der Major mit Bedauern aus diesen Dienſtverhältnissen , die so befriedigend zu werden v. Lemmers hat am 30. November den Kapitän Wild einen Schurken ge- schienen, ausscheiden. " „ Euer Exzellenz werden aber nach Durchsicht des Vorstehenden unsere nannt, und es sich selbst als ein hohes Verdienst angerechnet , diesen Mann durch seine Vorstellungen vom Bataillon entfernt zu haben, und hat sich nicht gehorsamste Bitte begründet finden : Daß das kaiserliche Gouvernement in Erfüllung des uns von dem gescheut, schon am 2. Dezember demselben Kapitän Wild für seine segensreiche General Carias gegebenen Versprechens unserer Verabschiedung Thätigkeit im Bataillons-Befehl zu danken . Der Major v. Lemmers hat un kein Hinderniß in den Weg legen möge. " ter der Hand einzelne der jezt hier anwesenden Offiziere (Baczkowski , Am Was bleibt nach diesem Aktenstüke noch zu sagen übrig ? - Die Herren thor, Kelter) das entehrende Anerbieten gemacht , er wolle ihre eingereichten Abschiedsgesuche unterschlagen. Der Major v. Lemmers hat uns wiederholent erklären selbst, daß sie wünschen, von diesem Erposé jeden erforderlichen lich und bis zum lezten Augenblik erklärt, daß er sich wohl hüten werde, ge Gebrauch gemacht zu sehen , und ein solcher Gebrauch scheint denn doch gen uns klagend aufzutreten, da er keinen Grund zur Klage über uns habe, nun, wo unablässig Verdächtigungen gegen die brasilianische Regierung , die und hat sich nicht geschämt auf der anderen Seite unsern von uns erbetenen Generale und die Armee geschleudert werden , wirklich nach gerade erfors und durchgesezten Weggang vom Bataillon als sein Werk und Folge seiner derlich zu werden. Es ist uns sehr gleichgültig, ob Herr v. d. Heyde oder Unzufriedenheit mit uns darzustellen. Der Major v . Lemmers hat unsere Herr v. Lemmers Recht oder Unrecht hat, aber es scheint uns unabweis Stellen jezt mit Unteroffizieren besezt, aber nicht er hat diese Beſezungen vor lich und von allen Seiten zugestanden , daß die geworbene Truppe ihrem genommen, eine aus drei Unteroffizieren bestehende Kommission hat ihm die Zweke nicht entsprach und damit allein haben wir es für die Pflicht der Kandidaten zu den Offizierstellen vorgeschlagen, unter diesen notorisch Schlechte militärischen Presse zu thun. Sine ira et studio haben wir ihr genügt und und gerichtlich Bestrafte. Selbst der Widerspruch des Major v. Lemmers ge fönnen nur wünschen, daß die Angriffe aufhören mögen, um uns nicht zu gen einzelne dieser Ernennungen half ihm Nichts, er mußte gerade die weiterer Widerlegung zu zwingen.

Armee - Nachrichten. einem Pflastersak , keine bedeutende Sicherheit des Schusses gewähren . Und doch will man schnelles Laden bei größter Sicherheit und Genauigkeit des * Se. f. k. Apostolische Majestät haben mit Befehlsschreiben vom 26 . Schuffes . v. M. Allerhöchflihren Bruder Ludwig Viktor, t. f. Hoheit , zum über Frankreich. zähligen Unterlieutenant im dem den Allerhöchsten Namen führenden 3. Dra * Der " Moniteur de la Flotte" widmet dem am 22. v. M. ver goner-Regimente zu ernennen geruht. storbenen Admiral Baron Roussin, Senator, Mitglied der Akademie der Oesterreich.

Wissenschaften , einer der ausgezeichnetsten Seemänner Frankreichs, folgenden Nachruf: Roussin war im Jahre 1793 in Dienst getreten und am 30ften Oktober 1840 zur Würde eines Admirals erhoben worden. Er war geboren am 21. April 1781 , und leistete seine ersten Dienste als Mouffe auf der schwimmenden Batterie la Republique, welche die Rhede von Dün kirchen zu vertheidigen hatte. Im folgenden Jahr, August 1794, kam er auf die Fregatte le Tartu, wo er 28 Monate blieb , und an den Küsten von Norwegen, St. Domingo und in verschiedenen europäischen Meeren kreuzte. Auf dem Linienschiff le Trajan machte er den Kriegszug nach Irland_mit, Die neu zu errichtenden zwei Kavallerie - Regimenter, das 8. Dra nahm auf dem Lugger la Fouine an dem rühmlichen Kampf dieses Schiffes goner und 12. Uhlanen , deren Inhaber unter den heutigen Personalnachrich mit einem Korsaren von Guernsey am 15. Juni 1797 Theil, und trat im ten erscheinen, werden, und zwar das erstere in Dedenburg und das Uhlanen August 1801 als zweiter Befehlshaber auf der Kanonierschaluppe Mars, Regiment in Austerliz aufgestellt. dann Mentor in die erste Division der Mancheflottille unter Kommando des Gegenadmirals Latouche Tréville über. Auf der Korvette la Torche segelte er später nach Martinique, wurde 1803 Schiffsfähnrich aufder Fregatte Preußen Semillante, 1807 zum provisorischen Schiffslieutenant befördert, und am 12. (Wff.) In Preußen wurden neuerer Zeit Versuche mit eier för Juli 1808 in dieser Würde bestätigt. Auf dieser Fregatte wohnte er fünf migen eisernen Kugeln gemacht. Diese Verfuche sollen folgendes Re- Gefechten bei. Auf das Schiff Jena von 14 Koronaden als Unterbefehls fultat gegeben haben : Während eine bleierne Kugel auf 200 Schritt sich am haber versezt, stieß er auf die englische Fregatte la Modeste von 44 Ka= Küraß abplattet , soll die eiserné auf 400 Schritt noch denselben durchſchla- | nonen, und wurde nach einem dritthalbstündigen Nachtkampf gefangen , kam gen. Um diese Versuche vollkommen würdigen zu können , wäre es sehr er jedoch, ausgewechselt, bald nach Ile de France zurük, wo er am 11. Januar wünscht ein Näheres zu erfahren, auf welche Art und Weise die Ladung ge- 1810 als zweiter Kapitän auf der Minerve eingeschifft wurde, am 3. Juli schieht und wie die Gewehre innerlich beschaffen sind . - Die bloße Kugel mit den Schiffen der ostindischen Kompagnie Ceylon , Windham und würde den Lauf in der kürzesten Zeit zu Grunde richten ; mit Pflaster die Aftell, am 20. , 22. und 23. Auguft im großen Hafen von Ile de France Ladung bedeutend langsam gehen ; bei größerem Spielraum , die Kugel in mit den englischen Fregatten Syrius , Magicienne, Nereide und

* Durch die erfolgte Ernennung Sr. Durchlaucht des Herrn FM. Fürsten zu Windischgrät zum 2. Inhaber des neu errichteten 8. Dra goner-Regiments ist der Fürst nunmehr Oberst-Inhaber dieses und des 7. Dragoner-Regiments, eine Auszeichnung, die in der f . k. Armee ―――― Kriegs verhältnisse und Prinzen des A. H. Hauses ausgenommen - nur bei dem FZM. Grafen Anton Mercy und FM. Grafen Lacy vorgekommen ist ; der er stere war gleichzeitig Inhaber des 56. Inf.- und des 7. Grenz-Regiments und FM. Lacy Oberst-Inhaber des 22. Inf. und 2. Inhaber des 1. Kü rassier-Negiments.

145 Iphigenie Kämpfe bestand, in der Kapitulazion von Ile de France begrif fen, nach achtjährigem Dienst in den indischen Meeren auf dem Parlamentär schiff Lord Castlereagh nach Frankreich zurükkam. Im Oktober 1811 erhielt er das Kommando der Fregatte la Gloire, lieferte auf einer drei undfiebenzigtägigen Kreuzfahrt mehrere Gefechte, in welchen er dem Feind einen Schaden zufügte, der auf 5 Mill . Fr. geschäzt wurde. Im März 1814 wurde er wegen einer Auswechslung nach Plymouth geschikt, hernach aus dem selben Grund nach Antwerpen, dann mit russischen Verwundeten nach Riga. Als Befehlshaber der Amazone hatte Rouffin mehrere Sendungen zu volls bringen, und im August 1822 wurde er zum Gegenadmiral ernannt. Als solcher führte er mit einem Geschwader von neun Schiffen eine schwierige Sendung an der Küste von Brasilien aus. Im Jahre 1881 vollbrachte er die That des Einlaufens in den Tajo, und wurde zur Belohnung am 26 . Juli zum Vizeadmiral ernannt. Im folgenden Jahr bekleidete er die Stelle eines Botschafters in Konstantinopel, und dreimal vertraute ihm der König Ludwig Filipp das Portefeuille des Ministeriums an, 4. April 1884, 1 . Mai 1840 und 7. Februar 1843 .

*

N

Nach den amtlichen Quellen betrug am 1. Jänner 1853 der Armee bestand 503,990 Mann, wovon aber nur 376,000 Mann unter den Fah nen und beiläufig 127,000 Mann in der Reserve waren. Von jenen 376,000 Mann waren 305,000 Mann in Frankreich , 171,000 Mann in Afrika. Jezt , wo durch kaiserliche Dekrete nach einander die rüfständigen Hälften der Altersklassen von 1852 , 1851 , 1850 und 1849 einberufen und die Dienstpflichtigen von 1858 sämmtlich eingereiht worden sind, befinden sich nur noch vielleicht 70,000 M. , die rükßtändigen Hälften von 1848 und 1847 , in der Reserve und unter den Fahnen müſſen ſich daher nahezu an 450,000 Mann befinden. Die Zahl der jungen Leute, welche am 1. Jänner das dienstpflichtige Alter von zwanzig Jahren erreicht haben, beträgt in Frank reich über 300,000 jedes Jahr. (Sie war 1850 305,712 und 1851 810,218. ) Hieraus folgt z . B., daß es in Frankreich drei Millionen Män ner zwischen dem Alter von 20 und 30 Jahren gibt.

Belgien. * (Brüssel, 26. Februar. ) Durch königlichen Beschluß vom 24. d . find folgende Generale pensionirt worden : Graf Goblet d'Alviena, Flügel | adjutant des Königs, Staatsminister und Generalinspektor der Befestigungen und des Geniekorps ; Baron Prisse, Generaladjutant des Königs ; Deys, Kommandant der ersten, und Brialmont, Kommandant der zweiten Insan terie Division ; Borremans , Kommandant der ersten Brigade der ersten Infanterie-Diviſion. Niederlande. * (Haag, 23. Februar.) Der zweiten Kammer ist ein Gesezentwurf vorgelegt worden, um den Kriegsetat für das Jahr 1854 um 1,045,270 fl. zu erhöhen. Man hat die Ueberzeugung erlangt, daß man, ohne noch zu außerordentlichen Maßregeln zu schreiten, den Zustand der Armee , wie nie jest ift, verbessern müsse. Zu diesem Zweke sollen 1 ) die Kadres der Unteroffiziere und Korporale bei der Infanterie verstärkt, 2) die in dieſem Jahre aus gehobenen Miliz - Rekruten statt drei Monate acht Monate geübt, 3) das Instruktionsbataillon für Unteroffiziere verstärkt und 4) bei der Kavallerie das reitende Jägerkorps (vom Limburger Kontingent) reorganiſirt und verstärkt werden. Weitere unvorhergesehene Ausgaben werden erfordert für die Komplettirung der Kleidungs- und Armaturmagazine, für | die Errichtung eines Feldlagers in größerem Maßstabe als voriges Jahr, und für die regelmäßige Bewaffnung der verschiedenen Festungen nach den festges stellten Grundsäzen, womit bereits ein Anfang gemacht ist. In der Festung Herzogenbusch werden in diesem Augenblike die Geschüze auf die Wälle gebracht. Zu Brielle ist man eifrig beschäftigt mit der Er richtung einer starken Batterie neben dem Hafendamm , welche die Maas be ftreichen wird; die in dieser Festung liegende Artillerie wird um eine Kom pagnie vermehrt. Kirchenstaat.

2 Eskadronen Dragoner, eine in Bologna, eine in Rom. Zusammen gegen 8000 Mann . Die Gendarmerie soll auf 5000 Mann gebracht werden. Die Guardia nobile für den Vatikan fand sich nach der Restaurazion aus den angeſehenen, gutgesinnten Familien des Landes mit dem früheren Stande wieder zusammen . Da über die Stärke der Truppe nichts Offizielles vorliegt , so ist es schwer, dafür eine Basis zu finden. Die obigen Angaben könnten daher auch unrichtig sein. Die Eintheilung, Montirung und Dressur ist bekanntlich nach franző fischem Fuße. Nur die Offiziers - Distinkzion der Epauletten war für einige Beit den österreichischen Sternen gewichen, soll aber wieder durchgehends ein geführt werden. Mit Ausnahme des Schweizer -Regimentes, auf welches wir später kommen werden, ist keines vollständig ; denn weil der Zuwachs durch frei. willige Anwerbung erzielt werden soll, und der Rekrut die Kapitulazion faft kontraktmäßig auf eine beliebige Zeit - jedoch wenigstens 4 Jahre ――― ein geht, so bleibt die Stärke der Truppe immer schwankend. Die eigentlichen Hinderniſſe der Komplettirung haben aber ihren Grund : in der Nazionalität, in der öffentlichen Meinung, in der historischen Nük erinnerung. Der Italiener ist nicht gerne Soldat. Er liebt die Flügel an den Schultern, und nicht die Kamaschen an den Füßen. Selbst zur Zeit ihrer höchsten Blüte, während der heiligen Liga, bestand die päpstliche Armee be kanntlich aus Fremden und Abenteurern, die das Handwerk verstanden. Und in neuerer Zeit ertrug der Schlüffelsoldat, nach Rottek, den Anblik der gal lischen Schwerter nicht ; " und in unseren Tagen ebenso wenig jenen der öfter reichischen. Da bei diesen Umständen die freiwillige Anwerbung allein den Zufluß an Menschen sichern soll, so geschieht es, daß nur Leute aus der un tersten Volksklasse sich unter das Schild des Mars begeben, wenn denn kein anderes Mittel übrig bleibt, um zu existiren. Die Motive sind daher ganz anderer Natur, als jene, welche in einem bedrängten deutschen Staate Frei korps und Volkstruppen zu seiner Verfügung schaffen. In dem seltenen . Falle, daß hier ein junger Mann von befferer Herkunft die Lust zu den Waf fen bekommt, so zieht er es vor, sich einer fremden Armee zu widmen ; daher auch die Chargen nicht ausschließlich aus jenem besseren Elemente hervorgehen, wie anderswo ―― in welchem sich Bildung und Selbstgefühl vereinen. Die Montirung und Ausrüstung der Mannschaft ist vortrefflich , ihr Aussehen gut. In der Haltung hat sie weder das Getragene, Ansehnliche des österreichischen Soldaten, noch die gefällige Leichtigkeit, welche den Franzosen nachgerühmt wird , und verräth damit Gleichgiltigkeit. Bei der Linie macht die nazionale Aufgeregtheit die Gewehrgriffe bald geläufig. Sonft wird sie wenig ererzirt. Die Jäger unterscheiden sich von derselben nur durch die grünen Auf schläge und solche Pompons. Eine beffere Bewaffnung wartet noch auf die Die ansehn Einführung, obgleich dieselbe allein den Jäger nicht ausmacht.

licheren Leute werden für die Dragoner bestimmt. Sie freuen sich eines guten Rufes, denn die Aufnahme ist durch eine vortheilhafte Konduite be dingt, ungeachtet es bekannt ist, daß die Gefälligkeit der italienischen Behör den die etwaigen Verlegenheiten dieser Art durch ein nachfichtvolles Zeugniß gerne beseitiget. Von den Eskadronen ist bis fezt nur die Hälfte beritten.— Wir kommen auf die Gendarmerie, die ein hinlängliches Ansehen beizt, denn diese Arme der öffentlichen Sicherheit finden allerseits Unterstützung . Men schen, welche lesen und schreiben können , einen unbescholtenen Lebenswandel führen, welche in der Truppe gut gedient haben, bilden dieſen um die Re gierung hochrerdienten Körper. Obschon sich ihre Dienste größtentheils auf das Einfangen der zahlreichen Diebe und Räuber beschränken, so eignet ste die angeborene Lift, und eine eigene Ausfindungsgabe auch zu höheren Auf gaben. In kleinen Parzellen verstreut, mangelt ihnen die Gleichheit im Ge brauch der Waffe, und in ihrem Auftreten ; sie sind daher viel Zivilisten, und ihre reinen guten Elemente insofern gefährdet, daß bei der Eile, womit die vorangedeutete Standeserhöhung betrieben wird, auch Leute von minderer Eignung dazu aufgenommen werden. Die öffentliche Meinung erkennt ihre Brauchbarkeit, und beehrt sie mit dem Wunsche, diese Truppe vermehrt zu wiffen, wofür die andern Waffengattungen aufgelöst werden sollten, und eine: † (Aus dem Nỏ mischen , 23. Februar. * ) Die Reorganisi Großmacht z . B. Oesterreich für beständig um Schuz anzugehen wäre. Stekt rung der römischen Truppe dauert länger, als sich anfangs berechnen nicht eine kleine Koketterie mit den modernen Lieblingsideen dahinter ? Ein ließ, ihre Erfolge wurden nie blühend, und obschon das Mögliche nicht abge durch Kriegsereignisse möglicher Fall würde ihnen den ersehnten Spielraum sprochen werden kann, - sie werden es auch nie sein, so lange es bei dem gewähren. --Im Ganzen findet das Militär bei der Bevölkerung keine Sympathien . fezigen Rekrutensistem bleibt. Bis jezt sind aufgestellt : sich, besonders jezt, nicht ――― garantirt ; daher die fremden Truppen fühlt Sie Bologna, in Stabe dem 1. mit das einheimische Linien-Regimenter, 2 das 2. in Rom, noch lange in dem Lande bleiben dürften, in welchem sie unentbehrlich ſind . 管 1 Schweizer Linien-Regiment mit dem Stabe in Macerata, Bei den Anstrengungen der Regierung, die eigenen auf einen guten 1 Jäger-Bataillon mit dem Stabe in Perugia, 1 Batterie mit 4 Geschüzen in Tolentino, eine in Rom, Fuß zu sezen, treten ihr auch die Erinnerung aus der jüngsten Zeit hinder lich entgegen. Die meisten fungen Leute haben nämlich die Kämpfer für 1 Genie Abtheilung in Rom , den italienischen Schwindel in einem ganz anderen Zustand zurükkehren gese *) Wir bitten den Herrn Korrespondenten mit seinen Berichten fortzufahren. D. R. [ hen, als jenem, wie sie unter Blumenregen und Tücherschwenken ausgezo

146 gen waren, sie haben selbst die von aufgedrungenen Pflichten irregeführten Opfer ausgepfiffen. Solche Eindrüte vergehen nie, bei einer solchen Nazion , welche bei jedem zweiten Wort auf ihr einstige Größe denkt. Diese jungen Leute ent sprechend der Zuversicht, sie für die Reihen der Vaterlandsvertheidiger zu ge winnen, also nur in dem vorerwährten Falle, weil diese schon den Schein ges gen sich haben, der guten Partei gleichgiltig sind, weil sie ihnen Nichts zu verdanken hat, von der entgegengesezten aber wegen der unglüklich ausgefalle nen Verfechtung ihrer Absichten gehaßt werden. Die Errichtung eines 3. einheimischen Regimentes - bei der Unvoll ―――――― ständigkeit der bestehenden dürfte sich daher sehr in die Länge ziehen, und endlich wird denn doch ein Rekrutirungssistem eingeführt werden müssen , wie anderwärts ; es ging davon schon einmal die Nede. Eben so ungünstig fielen die Verhandlungen mit der Schweiz aus, denn weil die Negierung mit gutem Recht die nicht im Kampfe für ihre Sache Verwundeten der zwei Schweizer Regimenter mit Pensionen und Versorgungen zu unterstüzen sich weigerte, so wurde die fernere Werbung in den Kantonen abgeschlagen. Nur durch bedeutende Geldopfer gelang es endlich wieder ein solches Regiment auf zustellen, welches den Kern der militärischen Macht im Lande bildet , bei sei nem Bestande aus Deutschen aller Länder und Franzosen aber auf den aus ſchließlichen Namen " Schweizer - Regiment" keinen Anspruch hat. Ob ein zweites errichtet werden soll, verlautet Nichts. Da die Regierung auf das selbe ücher bauen kann, so ist es im Auge des Volkes ein Dorn, das durch Aufdekung von oft nur aufgebrachten Mängeln der Disziplin für seinen Haß einen Grund vorschüzt, denn ihr Strafgesezbuch enthält zu strenge Artikel, als daß die Disziplin zu häufig außer Acht bleiben könnte. Sie haben tüchtige Offiziere, aus der alten Schule, die sich den Fremden gerne annähern und von ihnen geschäzt werden. Zwischen . leztere und den einheimischen hat sich noch keine Sympathie herausgestellt. Auch die Mannschaften bleiben sich fremd. Mögen diese Zeilen nicht mißdeutet werden, sie enthalten keine sub jektiven Ansichten, sondern die eigenen Geständnisse von Offizieren der bespro chenen Truppe, und die Stimmmehrheit der ausländischen, und zeigen, wie die wohlgemeintesten Absichten der Regierung durch die Bosheit und den Starrfinn der Unterthanen aufgehalten werden. Wer hat dann die Schuld ? Großbritannien. X. (London , 27. Februar.) Militärische Briefe. Wenn die maritimen Rüstungen Großbritanniens gegenüber dem ungewissen Bestande des Weltfriedens in dem Maße fortdauern, wie sie sich seit den Verwik:ungen im Oriente bemerkbar machen , so dürfte England im Falle eines Krieges in der That eine Flotte in die Meere senden, wie eine solche noch nie auf dem Ele | mente gesehen worden und deren Thätigkeit gegen jeden etwaigen Widerstand eine furchtbare und vernichtende sein würde. Die außerordentlichen Vortheile der Schraubendampfer - deren Brauchbarkeit in großen Dimensionen für Kriegszwefe einige Zeit bezweifelt , dann aber auf's glänzendfte konstatirt ―――― wurde werden die englische Marine so zu sagen vom Obersten zum Un terſten kehren und die Anwendung von Segelschiffen in nicht gar langer Zeit gänzlich zurükdrängen. So sind seit dem Monat August v. 3. fünf neue Schraubendampfer vom Stapel gelaufen und armirt worden, deren Geschüzes zabl am Royal George" 120 Brandin am „ Saint-Jean-d'Acre" 101 am „Prinzeß Royal " 91 am " James Watt " 91 ― und am " Crefy" 81 Stüfe beträgt. Ferner hat die königl. Admiralität auf den verschiedenen Werf ten den Bau von sechs neuen Schraubendampfern anbefohlen, an welchen so thätig gearbeitet wurde , daß sie schon im fünftigen Monat vom Stapel lau fen dürften . Diese sechs Schiffe führen die Namen : „Royal Albert" zu 121 ――――― „ Cäsar" zu 91 ――――― " Hannibal " zu 91 ,,Nile" zu 91"1 Ermouth" -zu 91 " Algier" gleichfalls zu 91 , Kanonen. Die höchstgelungenen Manöver des Schraubendampfers "1 Wellington " - ein kolossaler Dreideker ―――― und das größte Schraubendampfschiff der britischen Marine hat die Bau kommiſſion der Admiralität auf den Gedanken gebracht, zwei Schraubendampfer von 500 Fuß Länge und 10,000 Tonnen Gewicht konstruiren zu lassen. Die Geschüzeszahl eines solchen Riesenschiffes wird in 250 Stüfe von schwerem Kaliber - und die Equipage eines jeden Dampfers in 3000 Mann beste: ben. --- Die Rüstungen in den Kriegshäfen werden mit großer Nührigkeit fortgesezt und die aufmerksame Betrachtung der Details derselben läst faft feinen Zweifel mehr übrig , daß sich Großbritannien auf jedw.de Eventualität ernstlich vorbereitet. Die Erweiterungen der Befestigungen vor Portsmouth schreiten rasch vorwärts und die neubeendeten Werke werden sofort armirt. Auf der 17 Platform Promenade" wurde vor einigen Tagen eine neue Batterie von 12 Stük 68pfündigen Geschüzen eingeführt , welche in Verbin dung von vier Flankenbatterien jede zu 12 Stük 48 Pfünder ― den Haupteingang des Hafens bestreichen werden. Zu Woolwich wird sogar in einigen Werkstätten die Nacht hindurch gearbeitet und immense Kriegsvorräthe in den ungeheuren Räumen des Arsenals aufgehäuft . Ein großer Theil der hiesigen militärischen Presse spricht schon ganz

ernsthaft vom Kriege, und erklärt jede weiteren Friedenshoffnungen für eitle Luftgebilde. " Einmal müssen wir doch zum Kampfe mit Rußland kommen " Cand meinen diese Journale ,,das unsere wichtigsten Interessen gefährdet, und so ist es am Besten gleich feft dreinzuschlagen, da uns eben der Anlaß geboten ist. " Die großartigen Rüstungen verleihen auch in der That dieser Phrase eine gewisse Glaubenswürdigkeit und man kann es nicht wegläugnen , daß seit den lezten großen Kontinentalkriegen England feine militärischen Vorbereitungen traf, die mit den gegenwärtigen verglichen werden könnten. So eben geht mir auch die Mittheilung zu , daß der Verwaltung des Artillerie - Arsenals der Auftrag geworden , 2000 Stük Karabiner nach der Methode Minié angefer= tigt ---- zur Vertheilung an die Artillerie-Mannschaften bereit zu halten, und es geht das Gerücht, daß man sämmtliche Artilleristen, die bei der Erve dizions - Armee im Oriente thätig sein werden, mit jener Waffe zu betheilen gesonnen ist. Die Eskadre des Admirals Corry wird in wenigen Tagen in den Gewässern von Spithead fein und eine Avantgarde von 10 Linien schiffen auf das vollständigste armirt , ist schon bereit in die See zu gehen. In Doventport herrscht die größte Thätigkeit in der Mobilistrung und Be waffnung von Kriegsdampfern und Segelschiffen und das dort angehäufte Material soll in Betreff seiner Dimensionen alle Vorstellungen übertreffen. In den hierortigen militärischen Kreiſen ſpricht man viel von den Bedingungen des GL. Lord Raglan , welche derselbe an seine Ernennung zum General en Chef der Erpedizions - Armee geknüpft habe. Er soll sich nämlich nur bereit erklärt haben , das Oberkommando in dem Falle zu übernehmen , wenn die ihm anvertraute Armee wenigstens die Zahl von 20,000 Mann erreiche . Jede andere Minderzahl erklärt er für die zu beabsichtigendem Zweke im Orient als völlig ungenügend und der militärischen Macht Großbritanniens geradezu widersprechend . G. Lord Raglan ――― sezt man ferner hinzu - - sei mit die ser Meinung im Kriegsministerium nach einer längeren Diskussion auch durchgedrungen, und man habe beschlossen ferner 9 Bataillone zur Einschiffung nach der Türkei bereit zu halten. In Betreff der nöthigen Ernennungen für die Leitung der verschiedenen Armee- Abtheilungen und Spezialwaffen in der genannten Erpedizions - Armee ist hier gestern folgende Liste bekannt geworden : General en Chef Lord Naglan. Kommandant der ersten Armee " Diviſion GL. Brown ; Kommandant der zweiten Armee Division Se. königl. Hoheit der GL. Herzog von Cam bridge. Brigade = Kommandanten : die Obersten Bentinck , Eyre , Airey und Sir Collin Cambell. General- Adjutant : Oberst Sullivan . Kommandant der Artillerie : Oberft Cator. Chef der Geniewaffen : Oberst Viktor. Ferner find dem Obersten Cator die Oberstlieutenants Dacres , Bloomfield und Lacke zur Dienstleistung zugewiesen worden . Sämmtliche hier angeführte Ernennungen sind von der „War Offize" einstimmig angenommen und Ihrer Majestät der Königin zur Bestätigung vorgelegt worden . Die jüngste fönigliche Proklamazion vom 18. d. M. , in welcher die Ausfuhr von Waffen, Munizion und Kriegsgeräthschaften aller Art für die Land und Seemacht verboten wird , hat selbst bei denjenigen , die troz der bisher stattgehabten Ereignisse und Vorbereitungen nicht an den Ausbruch des Krie= ges glaubten, die Hoffnung auf eine friedliche Lösung der Dinge gänzlich er= schüttert. Jene gesezlich bedingte königl . Verfügung die Ausfuhr von Waffen u. f. w . kann nämlich nur im Falle eines Krieges d. h. ― Die Dampfschiff= ,,kurz vor dem Ausbruche eines solchen erlassen werden. " uppen nach Erpedizionstr Cefadre , welche in Southampton einen Theil der von 3560 Himalaya“ Schiffen den aus besteht l wird, bringen Konstantinope Tonnen, " Nipon" von 1900 Tonnen, #! Mannilla " von 680 Toanen , „ Ori noco" von 2750 Tonnen und Emu" zu 1630 Tonnen Gewicht. Den Ab ging der Steamer "1 Ripon " , " Mannilla“ , „ Orinico" und „ Emu“ nach ihrem Bestimmungsorte erwartet man hente oder morgen. ―――― In Portsmouth ist gestern eine Ordre der Admiralität eingetroffen, welche die alsogleiche Armirung. und Bereitschaft der beiden Linienschiffe " Neptune " ( 120 Kanonen) und Briefe aus Malta, welche N St. Vincent zu 101 Kanonen anbefiehlt. dortigen Hafen und Eta= dem in auch , daß melden , eingetroffen heute hier blissements die größte militärische Nührigkeit herrsche und alles auf die An kunft der Truppen vorbereitet wird. So beschäftiget man sich dort auch mit

der Anlegung von Magazinen, welche Lebensmittel und Vorräthe für ein Armee Korps von 30,000 Mann fassen sollten. Ebenso ist ein großes Militär Spital in mehreren eigens hiezu gemietheten Gebäuden in der Errichtung be Die Nachricht einiger französischer und deutscher Journale , daß griffen. ― ein Theil der englischen Expedizions- A mee durch Frankreich passiren wird, ist heute von dem Morning Herald" widerlegt , welches Blatt mit Bestimmt heit versichert , daß sich sämmtliche Truppen, die nach dem Oriente bestimmt ſind, direkte zur See dahin begeben werden.

Tages Nachrichten. F (Wien, 3. März. Vom Kriegsschauplaze.) In Widdin wurde die Ernennung des Omer Pascha zum Generalissimus der türkischen Donau und Balfan Armee nicht mit jenem Enthusiasmus aufgenommen , welchen man in Kon=

147 Aantinopel von dieser Regierungs-Maßregel erwartet haben mag. Die Beförderung des gesprochen , an derselben Stelle ein Denkmal aus festeren Materialien aufrichten zu laſs Muschirs zum Bezier, ein Rang, dessen sich seit dem 400jährigen Bestehen des Demanens sen , damit diese Stätte für längere Zeit der Erinnerung an die fern von der Heimath Reiches in der europäischen Türkei nur wenige Renegaten erfreuten, geschah in Folge des in ihrem Berufe verstorb nen Krieger gewahrt bleibe. Da in den dortigen Befizverhälts Sturzes des früheren Kriegsministers Mehemed Pascha, welcher, wie alle Alttürken, ein | niffen keine erheblichen Hindernisse vorliegen, so dürfte, bei den freundlichen Beziehungen Gegner des Omer Pascha ist. Diese Feindschaft datirt sich schon von früherer Zeit her ; zwischen Preußen und Desterreich, der Ausführung jenes den frommen Sinn des Kaisers Ausdruk erhielt sie aber nach der blutigen Affaire von Olteniza. Der Kriegsminister bekundenden Wunsches von der dießseitigen Regierung die bereitwilligste Unterſtüzung zu Mehemed Parcha hatte nämlich im Oktober v. 3. in Erfahrung gebracht, daß die russische Theil werden. " Wie wir weiter vernehmen , ist der Hr FML. und Vize- Gouverneur der Bundess Armee die Brüfenköpfe bei Widdin-Kalafat zu zerstören und den Krieg mit der Anleh nung des rechten Flügels an Serbien in das Innere der Türkei hinüberzuspielen die Abs Feftung Mainz , Freiherr von Mertens mit der Ausführung dieses Allerhöchsten Wil ficht habe. Der Serastier gab sofort den Befehl, Omer Pascha habe von Turtukai und lens beauftragt und durch diese kaiserliche Munifizenz der uns von mehreren löbl. Trup Silitia, diesen vortrefflich befestigten Schwerpunkten, über Diteniza und Kallarasch vors penförpern zugegangene Antrag für die Ausstellung dieses Monumentes Sorge tragen zu zurüfen, um zu verhindern, daß Fürst Gortschakoff seine Reserven an sich ziehe, oder eine wollen, überflüssig geworden. Diversion gegen die klineWalachei unternehme Gleichzeitig wurde der in Widdin selbstständig kommandirende Ismael Pascha angewiesen, den Donau-Uebergang nach Kalafat zu bes * Bufolge Eilaß der hohen Obersten Polizeibehörde vom 9. Jänner d. I. ist die werkstelligen und die zwei Brüfenföpfe rasch zu verschanzen. Denfende Militärs gaben von dem Oberlieutenant-Rechnungsführer Friedrich Ehrenftein der f. f. Gendarmerie zu : daß diese Befehle in Folge eines sehr gut entworfenen Kriegsplanes ausgefertigt General- Inspekzion durch Herausgabe des Gendarmerie-Almanache für 1854 gegründete wurden. Stiftung, aus der alljährlich am Geburtefeste Sr. f. t. apoft. Majestät krüppelhafte Ismael Pascha entledigte sich seines Auftrages auf eine sehr befriedigende Weise . Gendarmen einen Subsistenz- Beitrag von 10 bis 20 fl. erhalten, in's Leben getreten. Omer Pascha hat sich aber aus frategischen Rüksichten von Olteniza zurüfgezogen. Die Mit Hinzurechnung des von dem Gründer erligten Stammkapitals bestand diese Wichtigkeit des Operazionsobjektes Kalafat erhielt inzwischen bei den Russen und Türfen Stiftung am 25. Februar d. 3. in 1400 fl. 5 pet. Obligazionen und 149 fl. in immer größere Anerkennung. Fürst Gottschafoff besezte die kleine Walachei mit 40,000 6.rem Gelde. Mann, und Mehemed Pascha aus Stambul dirigirte türkische Kerntruppen nach Kalas Weitere der Stiftung wollen , Nr. werden fat. Gegen diese Maßregel protestirte Omer Pascha in Schumla ; er meldete sich nach Kassa der Schenkenstraße hohenBeiträge, Obersten welche Pol zeibehörde vordere werden (Stadt,espendet und der 45) bei im der Schlacht bei Esetate, wo sich Ismael, Achmet und Muſtafa Paſcha auszeichneten, krank, Oberkriegs-Kommissariate der Gendarmerie- General- Insp.kzion (ungar. Gardehaus) gegen und war entschloſſen, ſein Kommando niederzulegen . Aber die Parthei der Fremden in Konftatinovel flegte. Mehmed Pascha fiel, und Omer Pascha ist fest Vezier. Es iz georufte Duittungen mit Dank entgegen genommen. daher einleuchtend , daß d.ese Maßregel in Widdin nicht mit großer Befriedigung aufges * Von dem Observazions - Korps an der türkischen Grenze erfahren wir, nommen wurde , wozu der in dem franz. offiz. „ Moniteur“ aufgenommene Privatbrief des neuen Beziers auch ein Schärflein beitrug. Omer Pascha gibt in diesem Berichte die daß die Truppen troz der ungünstigen Jahreszeit und des in jener Gegend herrschenden Stärke der russischen Donau - Armee in allem auf 87,000 Mann an, wovon sich 30 000 Typhus , sich des besten Gesundheitszustandes erfreuen. Ein vortreffliches Präservativs M. in Krajowa, 25,000 M. auf dem Marsche nach Rahowa und 10,000 M. frank befinden mittel besteht darin: sich von dem Genusse des ungesunden Wassers zu enthalten, welches follen ; macht zusammen 65,000 Mann . Dieser neuesten Ordre de bataille zu Folge durch den einheimischenWein ersezt wird ; ingleichen im Gebrauch des guten und billigen hätte Fürft Gortschakoff in Giurgewo, Bukurest, Budeschti , Kallaraſch und Galacz nur Kaffees wo möglich nach jeder Mahlzeit, was denn auch von den Soldaten befolgt wird. 22.000 Mann zur Disposizion. Die Alttürken fragen daher mit Recht : warum geht * Nachdem Se. Erzell. der Herr FM. Graf Radeßky schon früher das von dem der Vezier Omer nicht über die Donau, um diese 22,000 Ruſſen an die Ufer des Pruths Kunst- und Musikalienhändler Fr. Glöggl in Wien herausgegebene Militär- Musí k zu werfen ? Ueber den griechischen Aufstand in Epirus hat man jezt nåhere Daten Album Viribus unitis " als eine zeitgemäße und ermunternde Unternehmung bezeichnet an der unteren Donau. Wie wir schon im lezten Berichte erwähnten , haben die In und die Widmung angenommen hatte , geruhte Hochderselbe bei Gelegenheit der Uebers surgenten noch feine größeren Waffenthaten ausgeführt Bisher handelt es sich noch um sendung des Widmungs - Gremplares an Herrn Glöggt , aus Verona unterm 21. v. M. die Namen der Führer , welche das Insurgentenherr organifiten. Die königl. griechischen das nachfolgende schmeichelhafte Schreiben zu richten : „Euer Wohlgeboren ! Lieutenants Grivas und Karaiskaki haben diese Organiſation mit militärischer Es ist mir angenehm zu erfahren, daß die von Ihnen veranlaßte Herausgabe eines Sachkenntniß vorgenommen. Grivas steht mit 1800 in Karvaſſara und vertheidigt die Engvässe gegen den Pascha von Janina. Unter ihm kommandiren 3ervas , Gas Albums für Militär-Musik in Ihrem ersten Jahrgange vollendet vorliegt , und indem ich cari und Stratas. Karaiskati wurde einstimmig zum Befehlshaber der 3000 Shnen für das übersendete Gremplar desselben meinen verbindlichsten Dank sage , wünsche Insurgenten in Arta ernannt , und belagert die Zitadelle. Unter ihm stehen Kalzo ich Ihrem anerkennenswerthen Streben auch für die Folge , und um so mehr einen güns jalis , Bozzaris , Savellas und der tüchtige Dikonomos. Das Städtchen tigen Erfolg, als über den Gehalt dessen, was Sie lieferten, bereits von Arta befindet sich bekanntlich in den Händen der griechischen Aufrührer. Da sie aber mehreren Seiten günstige Urtheile laut wurden. Empfangen Sie den feine Kanonen haben, so hält sich die Besazung noch immer und der türkische Kommandant Ausdruk meiner besonderen Werthschäzung, womit ich verbleibe Euer Wohlgeboren gehorsamer Derben Aga vermochte sich auf 14 Tage zu verproviantiren . Manolides und Ko Radesky m/p. " kalis machen Front gegen die anrükenden Türken unter dem Befehle von Pizaris aus Almegro, Frossari aus Larissa , welcher Verstärkungen aus Volo erhielt , und Mouslin aus Domoc. In Schumla verbreitete sich ras Gerücht : der k. griechische Es ist uns aufgefallen, daß die „ Triester Zeitung" unsere Original, General Kalergis werde das Oberfommando über das Insurgentenheer übernehmen, Berichte vom Kriegsschauplaze, ohne Quellenangabe nachdrukt. Von und diese Ernennung hätte allerdings eine größece Bedeutung. Ein anderes Gerücht will einem achtungswerthen einheimischen Organe, wie die Triester Zeitung " war wissen: der Kriegsminister Rizza Pascha rathe energisch gegen die Errichtung von was ein solches Verfahren umsoweniger zu erwarten, als sie einen ähnlichen Vor immer für chriftliche Freischaaren im Solde des Sultans. Am Kriegsschauplaze ander weiten Donaulinie hat sich kein be gang wiederholt und jüngst erst in der Nr. 48 vom 28. Februar d. J. merkenswerthes Ereigniß zugetragen. Das schon zweimal unbestätigt geblichene Gerügte, indem der „Ost-Deutschen Post " der Vorwurf gemacht wird , den Ar rücht von dem blutigen Zusammensteße zweier russischer Streifforps vor Kalajat bei Nacht tikel " Grirus " ohne Duellenangabe aufgenommen zu haben. Sonderbarer und Nebel gehört eben nur in den Bereich einer sehr fruchtbaren Korrespondenten-Fan tasie. - Die Verlegung der f. ruffischen Zernirungs -Truppen gegen die nunmehr foliden weise berührt die Triester Zeitung " diesen Umstand in derselben Nummer, in welcher sie unseren Bericht vom Kriegsschauplaze aus dem Blatte Nr. 16. befestigten Pivots wurde ohne Behelligung ausgeführt. Das körperliche Wohlbefinden der an der Donau lagernden Truppen ist in feinem vom 25. Februar, wörtlich ohne die Duelle zu zitiren, abdrukte. Rayon en befriedigendes . Die in jener Gegend ohnehin beispiellos feuchtkalte Witte rung hat in diesem Jahre einen sehr beunruhigenden Charakter angenommen. Der Tifus fordert so zahlreiche Opfer, daß alle Spitäler überfüllt ſind, und keines mehr zur Auf nahme der Kraufen ausreicht. Es gibt keinen einzigen Soldaten, der sich nicht nach Personal-Nachrichten. einer wärmern März- Sonne sehnen würde, damit dem unausstehlich lästigen Bivouak-Le ben ein Ende gemacht und keiegerisch vorgegangen werde. Aus den Vorbereitungen in Ernennungen und Eintheilungen. beiden Hauptquartieren ist zu entnehmen, daß diese Operazionen sehr bald beginnen dürften. Einige Rührigkeit ist auf der Straße von Krajova nach Ostroweni längs des Schyl-Ufers bemerkbar. Der Weg wurde durch Legung von Quer- Baum-Stämmen und Se. Majestät Ferdinand II. König beider Sizilien, wird Oberst und Inhaber des neu zu errichtenden 12. Uhlanen-Reg. und Ausfüllung der Gruben mit Steinen praktikabel gemacht. Die Pontonsbrüken - Equipage befindet sich dort unterwegs ; in Karakal und Amarescht steht unter Eskorte von zwei Lederer, August Freiherr von, FML., zweiter Inhaber dieses Regiments. Kavallerie-Regimentern ein zahlreicher VrtilleriesPark und die im Flußgebiete der Aluta Er,herzog Ferdinand. Erbgroßh. von Toskana, k. H., Oberfilt. des Kaiser Franz Josef Kür. Reg , wird Obeist und Inhaber des neu zu errichtenden 8. Drag.-Reg., und in Erdhölen und Baraken bequartirten russischen Truppen werden gegen den Schyl diris girt, was der Vermuthung Raum gibt : die Ruffen werden ihre Operazionen gegen Ras Windisch gráz, Alfred Fürst, Durchl., FM., zweiter Inhaber dieses Regiments. lafat gleichzeitig mit jenen gegen den Brükenkopf unterhalb Rahowa beginnen, und dort Lederer, Karl Freih. von, FML., wird zweiter Inhaber des König von Preußen 10 . Hus.-Reg. ihren DonausUebergang bewerkstelligen. Liechtenstein, Friedrich Fürst, FML. und Armee-Korps-Kommandant, wird Inhaber des EH. Karl 3. Uhl.-Reg . Schon in der vorjährigen Nr. 62 unseres Blattes haben wir einen Gegenstand berührt , der in der Armee lebhaftes Intereffe hervorrief und auf den nunmehr die Im Dragoner Regiment EH. Ferdinand Erbgroßherzog von Toskana Nr. 8 : Castle de Molineux, Josef, Oberst und Kommandant des Großherzog von Toskana „Preußische Korrespondenz " unterm 27. v. M. mit folgenden Worten zurükkommt : Drag. Reg. Nr. 4, zum Regiments -Kommandanten ; Friedrich von Strome „ In der Nähe von Bensberg , im Kreise Mühlheim , nächſt Kulm , befindet feld, Johann, Major dis Fürst Windischgräz Drag.-Reg. , wird Oberstlt., und fich eine Begräbnißstätte österreichischer Krieger , dort allgemein unter Villata, Guido Ritter von, Rittm. des Graf Hardegg Kür.-Reg., dann Hein, dem Namen „kaiserlicher Kirchhof“ b.kannt. Die Anlage desselben schreibt sich Friedrich, Rittm des Kaiser Franz Josef 6. Uhl.-Reg., werden Majors. som Ente des vorigen Jahrhunderts her, wo mährend der Jahre 1793–1795 in dem damals kurvfälzischen Schlosse zu Bensbe g ein österreichisches Hoſpital errichtet war. Die Im Uhlanen Regiment König Ferdinand beider Sicilien Nr. 12 : Wuffin , Ferdinand, in dem Spital verstorbenen kaiserl. Soldaten , deren Zahl man auf mehrere Hundert Oberstlt. des Kaiser Franz Josef 4. Uhl. Neg., wird Regiments-Kommandant ; Hye, Rudolf von, Major des Graf Clam Uhl.Reg., wird Oberstlieut., und die schäzt , wurden an jener Stelle im Walde beerdigt , welche noch jezt durch ein etwa 7 Rittm. Simbfchen, Eugen Baron, des CH. Johann Dragoner-Reg.; Sturme Fuß hobee, mit Moos bedektes und mit der Jahreszahl 1794 versehenes Kreuz von Eichen feld, Karl Freiherr von, des Graf Wallmoden Uhl.-Reg.; Wendt , Dewald holz bezeichnet wird. Se Majestät der Kaiser von Defterreich , Allerhöchstwelche von Freiherr, des Fürft Schwarzenberg Uhl.-Neg. , werden Majors. dem Dasein dieses Denkmales vor einiger Zeit Kenntniß erhielten und zugleich in Fr fahrung brachten , daß dasselbe der Verwitterung entgegen gehe , habe den Wunſch auss | Im Dragoner-Regiment Großherzog von Toskana Nr. 4 : Malowez, Leopold Freiherr

148 von, Oberflt. des Prinz Karl von Preußen Kür. Reg., wird Oberst und Regis mente-Rommandant, wogegen Solms - Braunfels , Karl Fürst , überzähliger Oberfill. des König von Sachsen Kür. Reg., beim Prinz Karl von Preußen Kür. Reg. in die Wirklichkeit eingebracht wird. Im Uhlanen-Regiment Kaiser Franz Josef Nr. 4 : Piret, Eugen Baron, Major, wird Oberflt. und Kottulinsky, Anton Graf, Rittm. des Graf Clam ühl. Reg., wird Major. Im Uhlanen-Regiment Graf Civalart, von welchem : Du Mesnil, Adolf, Major in gleicher Eigenschaft zu Graf Clam Uhl-Reg. übersezt wird ; Schwarzenberg, Karl Fürst, Rittm. des König Ludwig von Bayern Dragoner-Reg., wird Major. zu überzählige Majors die Ritim .: Königsegg , Alfred Graf, des Großfürst Nikolaus von Rußland Hus.- Reg . und Adjutant bei Sr. Majestät des Kaiser mit Vorbe halt seiner Eintheilung zum Truppendienste ; Wurm brand, Heinrich Graf. des Prinz Karl von Preußen Kür.- Reg., mit der Eintheilung zum Kaiser Franz Josef 6. Uhl.-Reg., von welch leztern ; Neithammer, Eduard, Rittm. quatalis zu Fürst Schwarzenberg Uhl.-Reg. übersezt wird ; Saamen , Friedrich Baron, Nittm. des Graf Ficquelmont Drag.-Reg., wird mit der Funkzion eines Stabs.

Offifier beim 5. Gendarmerie Reg. betraut und daselbst zur Dienstleistung zuges theilt. Das t. t. General Rechnungs - Direktorium hat bei Besezung der im Ver ſonalstande der k. t. Hofkriegebuchhaltung vakant gewordenen Stellen, die Ingrossisten der genannten Hofbuchhaltung : Wilhelm v. Meßerich und Jo sef Mayer, zu Rechnungsoffizialen ; die Akzeffiften Johann Mohl , Johann Scheiringer und Karl Liebel , zu Ingroffiften ; endlich den zugetheilten Fourier Moriz Seitner, und den beeideten Hosbuchhaltungs - Praktikanten Vins zenz Pökl zu Akzeffiften ernannt. Pensionirungen. Meßger, Karl Baron, Major des 5. Gend. -Reg ; Pachner, Anton, Rechnungsof= fizial der Hoffriegsbuchhaltung. Sterbfall. Roth, Josef, Rechnungsoffizial der Hofkriegsbuchhaltung. In den Adelſtand mit dem Ehrenworte „ Edler von" und dem Brådikate „Pontes nuovo" wurde erhoben : Major Anton Terzaghi von Degenfeld Infanterie Regiment Nr. 36.

Angekommen in Wien. (Ani 1. März.) Die Oberste : Graf Künigl, vom 1. JR., von Prag (Alferkaserne), - Adelsberger, vom 1. Ge nic-R , von Krems (Stadt Frankfurt). -- Oberftlt. von Rauber, vom 25. JR., von Padua (Matschakerhof) . —Die Majore : Graf Wartensleben, vom 6. Hus.-R., von Klat tan (Leopoldstadt, gold. Lamm), - v. Eichenfron, vom 23. JR., von Lodi (König von Ungarn) - Hotm. Hutter, v. 49. JR., von St. Pölten (Stadt Frankfurt) . - Die Baron Henneburg, vom 3. Drag.-R., von Prok Rittm nig (Stadt Nr. 922), — Graf Waldek, vom 11. Uhl.-R., Till vem 7. von Dresden (Leovoldstädter -Kajerne ), Hus.-R., aus Mailand (Holzhof-Kafern) , ― Stöhr , vom 9. Huſ.-R., von Auſterliß (Neuſftädterhof), 1 Churfürst, vom 10. Gend.-R., von Tarnow , (Kaiſerin von Defterr.) . (Am 2. März. ) Major Graf Breda , in Pens. , von Graz (Stadt Nr. 323). - Die Hptlt.: Mayr , vom 1. Jäger-Reg., von Wr. -Neustadt (Wieden, gold. Kreuz ), v. Nossenich, vom 46. Inf.-R. , von Brünn (Spiettelberg Nr. 78). - Die Rittm.: Baron Hainburg , vom 5. Kür. Rez., von Dresden (Joſefßlädter-Kaserne), -- Graf Spa nochi, vom 7. Uhl.-Reg., von Innsbruk (Kärnthnerstraße Nr. 903 ). (Am 3. März. ) Oberst Baron v. Stein, von der Art. WaffensInspekzion , von Peth (Stadt , weiß. Wolf) . Die Hvtlt. v. Hafner, in Pens., von Brünn (Leopoldstadt, gold. Lamm), - Raab, vom 3. AR., von Tuln (Renns weser Kaserne), - Mayer vom 49. IN., von Mailand (Wieden, Stadt Dedenburg), - Baron Billersdorf, voin 57. Inf. R., von Prag (Hotel-Daum), Caspary, vom 22. Inf.-R., von Preßburg (Hotel-Daum), - Hauser, in Rittm. Faß Beni., von Großwardein (Hotel-Laum). bender , vom Fuhrweſens-Koips, von Prag (Wollzeile Nr. 776) . Abgereiset.

Auszug aus einem Bestellungsschreiben. Ich kann mit Vergnügen die Mittheilung machen , daß, nachdem mir die Bloksbäder auf einige Zeit im Jahre 1850 von meinem Gichtleiden in den Kniegelenken zeitweise geholfen haben, ich nun, nachdem ich seit vorigem Jahre die englische Patent -Leinwand gebrauche, ganz von allem Schmerz befreit bin, die Kreuzschmerzen , welche durch Hämorrhoidal-Zustände herbeigeführt waren, sind ebenfalls durch diese Leinwand verschwunden, trozdem selbe äußerst hartnäfig waren. Daher bin ich um so dankbarer, als bei der kälteren Jahreszeit die Båder nicht angewendet werden können, welche im Sommer auch nur periodenweise mir Linderung verschafften, jezt aber aus vorbesagten Gründen ich selbe nicht benöthige. Peth , am 14. Dezember 1853 . Heilmann, Rittmeister, Verwalter der Valero -Kasern. Diese in allen rheumatischen Leiden wirklich probate Gicht - Le in wand ist in Paketen mit Gebrauchs-Anweisung zu 1 fl., doppelt stärkere für erschwerte Leiden zu 2 fl. KM., sowie auch das in ſämmtlichen k. k. ößterreichischen Staaten, besonders in Wien rühmlichst bekannte Pariser Universal -Pflaster gegen Hühneraugen, Gefröre, jede Art Wunden, Eiterung, Geschwüre, Nagelentzündungen, Skrøfelkrankheiten 2c. In Liegeln mit Gebrauchs : Anweisung zu 20 kr KM. It in Wien einzig und allein zu haben in der Apotheke des Herrn Franz Nußböck, zum goldenen Elefanten," Spitlberg, Stiftgaffe Nr. 100. In Pesth in der Apothefe des Herrn Szekely, zum " König von Ungarn," am neuen Marktplaz. In Öfen in der Hof-Apotheke des Herrn Grünberg. Festung am Paradeplaz . In Prag in der DrogueriesHandlung des Herrn Karl Koſeyk. Versendungen nach allen Theilen der Monarchie werden gegen frankirte Briefe schnellstens effektuirt. Zeugniß, mittelt welchem ich bestätige, daß meine Frau von der " englischen PatentsLeinwand, " zu haben in der Apo theke zum goldenen Elefanten, " Spitlberg, Stiftgaffe Nr. 100 des Herrn Franz Nußböck, Gebrauch gemacht, sozwar, daß sie von ihrem Gliederreißen vollkommen geheilt wurde, wofür sie früher alle möglichen Mittel ans gewendet hatte, daher ich mit Freuden und aus Pflicht dieses Zeugniß zum Nuzen der leidenden Menschheit veröffentliche . Wien, am 8. September 1852. (22-2) Johann Hofbauer, Weißblecher in Gumpendorf bei Wien.

Anzeige. In Bezug auf die im gediegenen Journal des „ Sols (Am 1. März. ) Oberstlt. Venater, vom 3 Art.Reg., datenfreundes " Nr. 96 vom 30. November 1853 enthals nach Pesth. - Die Hptlt.: Baron Swieten, vom 7. JR., s Sinn, vom Genie 1. R., nach Oltene Pranumerazion -Ankündigung des militärischen Werks nach Klagenfurt, mů , - Neuhauser, vom 47. JR., nach Forli, ――――― Rong, chens unter dem Titel : " Andeutungen zur Selbstausbildung vom 50. JN , nach Venedig, - Babalich, im Armeestand subalterner Offiziere zu Befehlshabern von einem Veteranen " A. Kienreich in nach Temeswar. ――― Die Rittm.: Nevete, vom 5. Drag. macht die gefertigte Buchhandlung des • R. nach Brag , Baron Fleißner, vom 10. Uhl.-R., nach Braz die Mittheilung, daß ſelbes bereits heute an bieden. Pränumeranten abgesendet wird , und zeigt zugleich an, Neuhäusl, ―――――― Wolpel, in Pens., nach Güns. (Am 2. März. ) Oberstlt. Maresch, vom Geniestab, nach daß nach mehrseitigem Wunsche die Pränumerazion für Olmüz. Die Majore : v. Hoffmann , in Pens. , nach die Hrn. Militäre noch bis Ende März bei ihr unter den Breßburg, ― Gebert, vom 5. Art.-R., nach Pesth. --- Die früheren Bedingnissen offen gehalten wird , mit 1. April Hptlt.: Tiller, von der Raketten-Batterie Nr. 13 , nach aber der Laden-Preis von 1 fl. 20 kr. eintritt , wo selbes Beth, Frankowits, vom 48. JR., nach Troppau, - Bar. dann in allen größeren Verlags -Buchhandlungen des In Herberch, vom 45. JR., nach Fiume, --- Hilft , von der und Auslandes bezogen werden kann. Graz, den 1. März 1854. Genie Akab., nach Bruf, Edler v. Grünfeld , vom 43. J. A. Kienreich's Verlagsbachhandlung JR., nach Königgräß. - Die Rittm.: Hauser, vom 12. in Graz Hus. R , nach Verena, ― Mestrovich, vom 16. Gend.R., nach Spalato, -- Wißgrill, vom 9 Hus.-R , nach Austers Aeußerliche lis, Bauer, vom 1. Drag.-N., nach Weffely. (Am 3. März.) Edler v. Antony, vom 16. Inf. Reg. nach Brünn. - Major Mathen, in Penf., nach Press Krankheiten . burg. --- Die Hptlt.: Schadek, vom 18. Inf. Reg. , nach Gründliche Behandlung durch Neupama, Weiß, vom 60 Inf.-R., nach Preßburg, Bobanka, vom 3. Inf. Reg., nach Olmüz. ―― Rittmftr. vieljährige Erfahrung bewährt, род Graf Falkenhayn, von der Garde- Gend., nach München. Karl Amerikanisaje Feidbetten, nur 20 Bfund wiegend, welche zusammengelegt fammt Ueberzug ein Baquet von 20 Zoll Länge und 8 3oll im Durchmesser bilden, in einem Augenblik auseinander gezogen und benuzt werden können, empfehlen Stammer & Breul , Graben Nr. 1145 (26-2)

B. W. Ohligs-Haussmann , k. k. Hof-Waffenfabrikant. Magazin von garantirten Seitenwaffen, Fecht requisiten und Uniformirungs -Waaren. Stadt, tiefen Graben Nr. 165, 1. Stok. Für das k. k. Militär, empfiehlt unterzeichneter eine sich als zwekmäßig bewähr te Reise-Kaffeemaschine (von den Herren k. t. Offi. zieren der Armee auch Marſchmaſchine_ges nannt), da eine solche Maſchine , worin man 1 Stidel Kaffee mit Milch kochen kann , zusammengepakt, sammt Trinkglas und Spiritusflasche, nur eine Größe von 5 Zoll Höhe und 3 Zoll Durchmesser hat.

Franz Rewolt, bürgerl. Spengler, Stadt, Goldschmidtgasse Nr. 604, vis-à-vis der Wache. { (29-2)

Stiasny,

Doktor der Medizin und Chirurgic, emeritirter Ein eleganter und bequemer Sekundar Wundarzt im F. F. allgemeinen Kran Reisewagen kenhauſe, Mitglied der medizinischen Fakultät in Wien, zu verkaufen um 400 f. KM. täglich von 11 bis 4 Uhr. 3u sehen : Landstraße, Anfangs der Hauptstraße im Gasts Stadt, Kärntnerstraße Nr. 1078 (vis- à-vis der Singerstraße) hofe zum goldenen Engel. Auskunft ertheilt aus Gefälligs 2. Stof. Briefe franko. (3) (24-3) (11 ) keit der Gasthof-Inhaber dafelbft.

Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. ―――

Druf von Karl Gerold und Sohn.

Defterreichiſcher

Beitschrift für

Nro. 19 .

Mittwoch,

Soldatenfreund.

militärische

den

8. März

Intereſſen .

1854.

VII.

Jahrgang.

Trscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 fr. , vierteljährig 1 fl. 30 kr. , für die Zustellung in das Haus werdem monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr., halbiährig 4 fl. 20 kr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesenbet erhalten. - Einzelne Blätter 6 fr. K. M. Bränumerazion wird angenommen im Komptoir des „ Soldatenfreundes “ ( Stadt , Wollzeile Nr . 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingesendet werden wollen. Inserate, persönliche Ansichten vertretend , werben zu 4 kr. K. M. bie Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K. M zu berichtigen kommt. - Anonime Beiträge werden nicht berükſichtiget.

Oberst Carriere über die österreichische Armee.

E. Diese schon in Nr. 5 des diesjährigen „ Soldatenfreundes " be rührte fünfBogen starke Broschüre *) liegt seit wenigen Tagen in den öfters reichischen Buchhandlungen auf, und wird nicht verfehlen Aufsehen zu erregen. Referent folgt hier jener Art kritischer Besprechung , die bei guten Werken Leser und Autor gleichzeitig zufriedenstellen , der nämlich : den Autor durch Auszüge seines Werkes für dasselbe sprechen zu lassen ; der Leser wird durch derlei Blumenlesen weit mehr als durch die wärmste Anempfehlung angezogen sich das Buch anzuschaffen, er hat nicht Noth auf den (mitunter einseitigen) Standpunkt des einen oder anderen Bericht erstatters fich zu stellen oder durch denselben nach der Hand in seinen Er wartungen fich täuschen zu laſſen ; der Referent wälzt den oft empfind lichen Autoren gegenüber , jeden Vorwurf von Flüchtigkeit , Parteilichkeit n. dgl. (siehe das Wörterbuch beleidigter Autoren- Eitelkeit , welches wohl mehre Bände stark sein mag) von sich ; der Verleger endlich findet dabei auch, natürlich bei guten Büchern, seine Rechnung " und so wird Allen geholfen ! " Um nach dieser kurzen Abirrung auf das vorliegende Buch zu rüfzukommen, bemerken wir im Vorhinein, daß jene Leser, die im Ganzen recht gesunde (mitunter aber auch einseitige) Ansichten, ein gereiftes, prakti-

monatlicher Aufenthalt auf den großen Routen oder in den Lagern möglich machte, und datiren sich diese vom 25. Oktober 1852 ―― - -." Die Broschüre wird durch: "1 Allgemeine Betrachtungen " eingeleitet. Diese lauten : Die österreichische Armee ist sehr schön . Sie befindet sich in einer der Perioden , wo die Armeen der größten Dinge fähig sind. Sie ist jung, fie ift ruhmvoll über ihre jüngsten Erfolge , sie ist enthusiastisch für ihren Kaiser von 22 Jahren. Der Kaiser kennt und liebt das Waffenhandwerk, er ist immer zu Pferde und , fast noch Kind , hat er den Krieg als Oberst mit der Bravour feines Stammes und der Hinge= bung seines Alters mitgemacht. Es gibt keinen Soldaten, der nicht wüßte, daß der verehrungswürdige Marschall Nadezky genöthigt war , den jungen Obersten auf dem Schlachtfelde zu verweisen , nicht unnüz seine Person Preis zu geben , und ich glaube, daß dieser Verweis dem gegenwärtigen ― Kaiser in dem Geiste seiner Truppen nicht viel geſchadet habe. Die Armee hat alle ihre guten Eigenschaften behalten, sie ist standhaft , ja selbst aus dauernd bis zur Hartnäkigkeit, und entmuthigt selbst in den größten Miß gefchiken nicht; sie ist loyal und erfüllt ihre Aufgabe als eine wahrhaft zivilifirte Macht. Jeder verwundete oder gefangene Feind wird im öfters - Sie hat den größten reichischen Offizier stets einen Beschüzer finden. Theil ihrer Gebrechen verloren ; sie war schwerfällig, fte ist jest so gewandt wie die gewandteste ; ihre Adjastirung früher sehr unbequem für den Mann, denn sie beirrte fast in allen Bewegungen, gehört nun zu den den Bewegungen des Soldaten angemessenſten. 1 Der Oberbefehl war durch die Vorschriften

fches Urtheil und Parteiloftigkeit in demselben suchen wollen , das Werkchen befriedigt aus der Hand legen werden ; ein tieferes Eingehen, beachtenswer the Vorschläge zu etwaigen Neuerungen, oder überhaupt treffende Bemerkungen, schlagende Beweisgründe u. s. f. werden sie aber in demselben nicht finden und in den wenigen Bogen wohl auch schwerlich suchen.

des (Hofkriegs-) Rathes, ohne welche keine große Operazion geschehen durfte, faft unmöglich geworden; das Gewicht der schnell eingebrochenen Ereignisse von 1848 haben den gefunden Sinn zur Wiederaufnahme seiner Rechte genöthigt und die Generale auf ihre eigene Verantwortlichkeit hin fommandirt, welche die einzig wahre, die einzige thatsächliche ist; denn nicht

I.

Dies vorausgeschikt, wollen wir nun möglichst umständlich, ohne eben eine Kammer oder ein Rath (conseil délibérant) sind durch eine Niederlage indiskret zu werden , das Büchlein durchgehen und demselben das Urtheil entehrt, sondern immer nur der General, der diese furchtbare Verantwort des Herrn Verfassers über unsere militärische Zustände ohne eingreifende lichkeit auf sich nehmen wird. " Bemerkungen entnehmen . Jeder unserer Leser - wir stehen ja alle auf Ueber den Abgang der Gleichartigkeit" (homogenéité)beklagt sich demselben Standpunkte -mag sich über das Ganze und die einzelnen Oberst Carriere wie folgt : Die geringe Gleichartigkeit der österreichischen Abtheilungen sein Fachurtheil, auf deffen Richtigkeit wir mit Beruhigung ver Armee ist ein Gebrechen, welches noch lange nicht zu verbessern sein wird. In Frankreich sind die Flammänder, der Bretagne, der Pikarde, der Nor trauen, ziehen. „Ich habe nicht die Anmaßung," heißt es am Schluffe der Vorrede, manne seit Jahrhunderten Franzosen. Sie haben dieselbe Sprache, dieselben die sich um die orientalische Frage und die von Frankreich bis zum Novem Gebräuche (?) , dieselben Geseze. In dem österreichischen Länderverbande ber 1858 getroffenen Maßregeln dreht, " hier ein diplomatisches Werk zu haben der Ungar, der Kroate, der Böhme ihre eigenthümliche_Nazionalität liefern ; ich habe kein Urtheil über die von den übrigen europäischen Nazio bewahrt, ste ist noch lebendig vorhanden, aber die lezten Ereignisse, die Eisen nen in der orientalischen Frage eingenommene Stellung zu fällen ; aber da bahnen, und das unbestreitbare Geschif (l'habileté) der Regierung werden Desterreich sich in dieser Frage besonders intereſſirt befindet, da es einerseits diese Verschmelzung sehr beschleunigen, aus der die ganze Volksmaſſe unge Unterthanen slavischen Ursprunges und griechischen Glaubens befizt und an heuere Vortheile ziehen wird. " "1Die Armee, so verschiedenen Ursprungs, derseits durch seine geografische Lage und durch die Größe seiner BevölkeHierauf heißt es treffend : rung und seine Waffenmacht, jene Kontinental-Nazion ist, der es am ersten kann sich nicht ganz in allen Theilen der provinziellen Nazionalität entschla zusteht eine Invasion zu unterstüzen oder ihr entgegen zu treten , - fo gen ; aber es gibt einen Namen, der sie alle vereint, es ist der des Kai habe ich in den Umständen, in denen wir uns befinden, geglaubt , daß es ſers, des lebendigen und sichtbaren Bildes der großen nazionalen Einheit. vielleicht von einigem Nuzen für uns, besonders für unsere Offiziere sein Daher können die dalmatischen, böhmischen oder tirolischen Soldaten wird, diesen riesigen Länderverband kennen zu lernen , der sich das Kaiser- getrennt und unterſchieden in allen Punkten exp sich selbst gegenseitig haſſen, thum Desterreich nennt, seine Hilfsquellen zu studiren , seine militärischen aber bei dem Namen ihres Kaisers, Königs, Herzogs oder Grafen gehen Einrichtungen und die Organiſazion seiner Armee abzuschäzen . Ob nun sie zusammen zum Besten des Dienstes . Wir erlebten den schlagendsten Freund, wie ich mir zu glauben gefalle, oder selbst Feind, so denke ich, daß Beweis in den furchtbaren Ereignissen von 1848. Ungarn empört, die es für uns ein reelles Interesse ist eine so schöne Armee zu kennen, die be- Hauptstadt in der Gewalt unsinniger und wüthender Rebellen, Italien ſieg ftimmt ist bei der Lösung der Frage, welche uns beschäftiget, keine geringereich, die Monarchie fast zerstört , der Monarch flüchtig in seinen eigenen ――― Rolle zu spielen. Ich theile daher dem Publikum, dem militärischen be- Staaten dies war die Lage ; aber mit dem einstimmigen Rufe : "1 Es fonders, jene Studien und Bemerkungen mit , welche mir ein fünf lebe der Kaiser ! " erhob sich das Heer ganz und vollzählig , es ſezte sich in Bewegung und Alles war gerettet. " Der Herr Oberst kömmt nun auf die „zur Verschmelzung der Volks. *) 3hr Titel lautet : „ Forces militaires de " ses insti tutions et son organisation militaires. Details statistiques par M. ftamme angewandten Maßregeln" zu sprechen. " Um diese wichtige Ver le colonel Carriere, commandeur de l'ordre de la Légion d'Honneur. Paris, schmelzung aller Sprachen und aller Frakzionen der Armee zu beschleuni Librairie militaire. (Décembre 1853.)" gen, " erzählt er, hat die Regierung das Kommando in deutscher Sprache

bei allen Truppen angeordnet. So ist das Deutsche die Militär- Sprache | geworden. Der italienische, serbische oder kroatische Offizier ist gezwungen diese Sprache zu kennen , und der Soldat genöthigt sie zu verstehen. Zu demselben Zweke der Verschmelzung hat sich der Kaiser bemüht, so viele Deutsche Offiziere als möglich in den nicht deutschen Truppen und eben so viele nicht deutsche Offiziere in den deutschen Truppen zu ernennen. Diese Weise führt zweifelsohne eigene Unzukömmlichkeiten, Diskussionen, itunter Duelle(? ) imGefolge, abersie hat auch unbestreitbar allgemeine Vort ile. Sie fördert die Verschmelzung mächtig. Zu diesem Zweke hat die Regierung auch gewisse Gebräuche begünstigt ; so duzen sich die aktiven Öffiziere der österreichischen Armee ―――――――― welche auch ihre Sprache sei - wie

werden, zahlen je nach der Stellung ihrer Familie ( ?) einen Jah resbetrag, der sich von 300-500 Gulden beläuft. Nur allein die Söhne von Militärs zahlen keinen Betrag. " Der Herr Verfasser bemerkt, daß manchmal (1 ) gebildete junge Leute, die ebenfalls durch eine Prüfung ihre Befähigung nachweisen müssen, als Kadetten intreten und " wenn sie auch nicht so stark in ihren Studien find, um in Akademien zu gelangen, so doch eine ganz bemerkenswerthe Bildung befizen. " Auch diese werden Of fiziere und endlich im Kriege nicht selten die Feldwebel, von denen in den lezten Feldzügen nicht weniger als fünfzehn in manchen Regimentern avanzirten ." Auf die " Oberst - Inhaber" übergehend, können wir das über diese

Brüder, wie Kameraden, die an einer innigen Verbindung Theil nehmen, mit einer Art von Freimauerei (?) . Es gibt noch mehres Acehnliches. Wenn einem Offizier ein unverschuldetes Unglük wiederfahren, darf er nur einen Kameraden, den er nicht einmal kennt, ansprechen, und unverzüglich erhält er von Seite Aller, die zu seiner Reise oder zur Befriedigung anderer Bedürfnisse erforderlichen Hilfsmittel . - Durch derlei Hebel ist man dahin

Chrencharge gefällte Urtheil nicht billigen. Er sagt : „ Ein Regiment trägt den Namen seines Oberst- Inhabers und hat zuweilen niemals seine Person gesehen. Bei seinem Tod verliert das Regiment den Namen und so erlischt der Ruhm, den es unter diesem Namen erringen konnte (?) . Ein Regiment, das unter dem Einen Namen sehr gut ist, verliert, wenn es einen anderen erhält, in den eigenen Augen einen Theil seiner moralischen Kraft, feines

gekommen, ein festes Ganzes aus einer Menge verschiedener und oft feinds Vertrauens auf sich selbst und verliert eben so viel im Geiste des Feindes. feliger Elemente su bilden. Durch Geschenke von Pferden, Waffen und Ich will ein einziges Beispiel anführen. In der Schlacht bei Eflingen sah der Freigebigkeiten jeder Art des Kaisers, welche das Ansehen haben , als ob Erzherzog Karl das alte Dragoner- Regiment Latour, das nun Vincent hieß, fie, direkte vom Kaiser selbst dem im Range jüngsten Offiziere gemacht wür schon mehrere Male durch ein tapferes französisches Bataillon zurüfgewors ben, erreichte man, daß der Ruf : „ Es lebe der Kaiser ! " das Losungswortfen werden ; er eilte auf dasselbe zu und feuerte es durch die einfache An für Alle wurde, sich unter seine Fahnen zu schaaren , weil in der That der spielungi an : "Ah, Vincent, Vincent, Ihr seid keine Latour mehr!" Das Kaiser der Wohlthäter jedes Einzelnen ist. Durch die Art, mit der solche Regiment stürzte sich beschämt, bewegt und durch die Erinnerung an den Gaben statthaben, fühlt sich Jeder geehrt ; so fand ich einen einfachen Lieus Namen, der seinen Ruhm ausmachte, enthusiasmirt, auf den Feind und that tenant in Italien, den ich besuchte, stolz, sich in einem mehr als bescheide- seine Pflicht. -Dieses Sistem ist nur mit Namen von Provinzen oder nen Gemache brüstend, mir fagen zu können: „Der Kaiser bezahlt meine großen Männern des Vaterlandes unter der Bedingung möglich , daß die Wohnung ; " bei seiner Miene hätte man geglaubt, daß der Kaiser selbst in Namen unverändert bleiben ; nur Vergehen oder Schwäche sollten ihre Zu Man sieht, daß in der österreichischen Armee nichts eigener Person die Uebereinkunft mit dem Hauseigenthümer getroffen habe.rüknahme bedingen. In Frankreich ist es immer die Verwaltung, die sich zu geben herab Läßt, in Desterreich immer der Kaiser, der gibt. Jede Gnade kömmt vom Throne. " In Bezug der "Rekrutirung " hat sich der Herr Verfasser sogar Details angelegen sein laffen, denn er erzählt uns : Der Wiedereintritt nach dem Abschiede (die Reengagirung) ist sehr häufig in der österreichischen Armee, besonders bei den Ungarn. In manchem Husaren-Regiment (von Haller z . B.) befinden sich Reengagirte in Menge. Die Regierung begün ― ftigt den Wiedereintritt durch eine hohe Löhnung. Es gibt keine Stell 8 vertretung (remplacement) in Desterreich. Jeder Rekrut , der nicht dienen will, zahlt in den Staatsschaz in den Erbstaaten 500 fl . und in Italien 750 fl. Dieſe fiskalische Maßregel ist um so ungerechter, als sie den Kreis oder die Provinz deshalb nicht enthebt, die bestimmte Anzahl Leute zu liefern. Das heißt wahrlich den Reichen auf Kosten des Armen bevorzugen, denn eine größere Anzahl Armer wird dadurch zum Dienste außer ihrer Tour einberufen. Unsere (die französische) Stellvertretung, die übrigens sehr glüklich eingeschränkt werden könnte, hat wenigstens den Vor theil, daß sie die reichen Klassen nur auf ihre eigenen Kosten und zu Gunsten Der armen Klaffen begünstigt , welche jährlich mehr als 25 Millionen (Franks ?) erhalten , die aus der Börse der Reichen in den Beutel der Ar men wandern. " Ueber den " Erfaz der Offiziere " ist der Herr Verfasser nicht

zum Vortheile einer einzigen Klasse geschah, und daß das Talent , gute Verwendung, das wahre Verdienst, sich eben so wie in den demokratischesten Staaten den Weg bahnen können; über alle anderen Rüksichten hat die

Regierung die Bildung gestellt. Man würde es ohne ungerecht zu sein, über diese Bevorzugung nicht tadeln können. In diesem Reiche ist die Bil dung in allen Klaſſen der Bevölkerung nicht so verbreitet , wie in anderen Ländern ; sie ist mehr in den reicheren Klaffen konzentrirt, man muß sie da= her, und sollte es auch absurd erscheinen - nehmen wo man fie findet. Ich wiederhole es, in diesem Sisteme sind nur einzig die Söhne der Mi litärs begünstigt und sicher ist dies das Beste, was die Regierung thun konnte. “ Ueber das „Avanzement" der Offiziere finden wir in zehn Zeilen nichts Neues oder Unrichtiges , gehen also auf das Leben des Soldaten" über. " Der österreichische Soldat erhält täglich anderthalb Pfund Kommißbrod. Dieses Brod, obwohl minder gut als das unfrige," sagt der Verfasser weiter, ist doch von guter Qualität und weit besser als ienes, welches die Masse der Bevölkerung genießt. Der Soldat lebt in der Menage und man muß gestehen, auf eine unzureichende (insuffisante) Weise. Er hält nur eine Mahlzeit im Tage, die kaum einer der zwei Mahlzeiten des französischen Soldaten gleich kommt ; er legt im Durchschnitte 4 Kreuzer in die Menage und der Rest der Löhnung wird zu Ausgaben für die Reiner haltung seiner Effekten oder zum Ankauf von Früchten und anderen Eß ganz genau unterrichtet : „ Dieser ist, " heißt es im Eingange,,,sehr verwikelt, waaren verwendet, welche aber für seine Kraft und Gesundheit nicht eine aber weit entfernt einen ausschließlich aristokratischen Charakter zu haben. zweite Fleisch-Mahlzeit aufwiegen. Die Leute leben in Abtheilungen von Die Regierung wählt hiezu die gebildeten Individuen, ohne Unterschied der 7-9 und ihre Küche wird in fleinen tragbaren Kochöfen bereitet, welche Geburt, sie begünstigt in der That nur die Söhne von Militärs aller den Herd und Rauchfang im Mittelpunkt nach Art der russischen Theekeſſel Klaffen ; daher hindert Nichts, daß der Sohn des gemeinen Soldaten eines haben und nur Holzkohlen verbrauchen. Diese Lebensweise mag dem Staat --Tages Feldmarschall werden könne. Die Soldatenkinder werden cuf des und dem Soldaten theurer kommen, als das wahre gemeinschaftliche Leben Raisers Koften in Schulen dritten und vierten Ranges erzogen und jene in der Maffe ; aber sie bietet auch unwiderlegbare Vortheile dar. Die unter ihnen, welche sich in denselben auszeichnen , steigen in eine höhere Leute kennen und gefallen sich, sie theilen daher die Lasten des Dienstes lie Schule auf einige dieser Kinder kommen in die Akademie und selbst als ber ; die Nahrungsmittel werden immer angemessen warm_genossen,_endlich Offiziere in die wissenschaftlichen Korps. Es ist unmöglich etwas weniger nähert fie diese Lebensweise mehr dem Familienleben, die Soldaten sind um Aristokratisches als diese Verfügung zu finden, aber sie ist eine Freigebigkeit einen Herd herum versammelt und bereiten da oft diese Nichtigkeiten , die und Vorurtheilslosigkeit von gutem Gehalt; denn es wäre eine ebenso ihre Freude ausmachen. Der österreichische Soldat ist geräumig unterge= schlechte Politik mittelmäßige Köpfe, nur darum weil sie Soldatenkinder sind, bracht. Er kann nach Gefallen in gut gelüfteten Zimmern athmen . Er ist zu befördern , als es weise ist ihre Beförderung zu erleichtern, wenn ihr gut und nett gelagert, aber er benuzt keine Matraze, außer im Spitale Verdienst thatsächlich und zweifellos ist ; die ganze soziale Maffe gewinnt oder in gewiffen Dertlichkeiten Italiens, wo diese Geräthschaften von den bei diesem Stand der Dinge ; die Gerechtigkeit und die öffentliche Moral Städten beigestellt werden. “ find befriedigt. - Der größte Theil der Unterlieutenants wird in Folge Auf das Leben des Offiziers * übergehend, wurde sich schon von Prüfungen, welcher sie an einer der Militär-Akademien unterzogen wur- in Nr. 5 dieses Jahrganges mißbilligend geäußert. Wir können also den den, ernannt. Diese Anstalten sind das erhabenste in dem öffentlichen Mi- bezüglichen Abschnitt ohne weitere Bemerkung folgen laffen : „ Der österrei litär-Unterrichte. Aus diesen Akademien gehen selbst die für die wissenschische Offizier lebt nicht in Gemeinschaft. Es gibt keine gemeinsame Tafeln schaftlichen Korps , den Generalstab , die Artillerie und Genietruppen be- nach dem Regimente oder Theilen des Regiments ; der Offizier lebt allein stimmten Individuen hervor , aber sie haben nicht das Monopol , allein oder mit einigen Kameraden seiner Wahl ; es ist felten, vier gemeinschafte Offiziere zu bilden. Jeder österreichische Unterthan hat das Recht aus lich ihr Mittagsmahl einnehmen zu sehen, man sieht sie in Menge nur im -was immer für einer Quelle er auch sein Wissen geschöpft haben mag Kaffeehause oder an anderen öffentlichen Orten vereinigt, wo fte. eine voll die Prüfun verlangen und nur diese Prüfung gibt den An- fommene Zuvorkommenheit gegen einander und gegen Fremde an den Tag spruch auf eine Unterlieutenantsstelle (?). Die jungen Leute, legen. Ohne Zweifel ist diese Art zu leben für jeden Einzelnen weit beque Deren Eltern feine Militärs sind und die in die Akademie aufgenommen mer, aber der militärische Geift, der Regimentsgeift, verlieren dadurch viel

151 von ihrer Gewalt. Das Offizierkorps ist nicht so eng verbunden und auf hat, um diese ungeheure und schwere Maschine zu führen, nur einen Gene der anderen Seite gewinnt auch selbst die Bildung nicht dadurch. Welche ralstabschef - freilich wahr, einen der ausgezeichnetsten Männer des´ mili Funken leuchten manchmal aus den Unterredungen über Manövers, Kriege, Geschichte und Alles jene hervor, was den menschlichen Geift anregt ? Einige unterrichtete Offiziere genügen , um mehrere ihrer weniger belesenen Kameraden zu einer Menge von Dingen anzueifern, die sie bisher gar nicht kann ten und um den Wunsch in ihnen zu erwefen, diese zu studiren. Auch die

tärischen Europas - den Feldmarschall - Lieutenant von Benedek, 1 Gene ralstabs- Obersten als sous-chef, 4 bis 5 Hauptleute und 7 bis 8 Unter offiziere (als Schreiber), und man darf nicht vergessen, daß der größte Theil der Dienstpiecen in zwei Sprachen geschrieben wird. " W Von dem direkten Befehl über die Truppe" erzählt der

schwer seinen Kameraden nach be: Herr Oberst : „ Es gibt in Desterreich Oberst-Inhaber, aber dieser Titel ist treten, und der kalte Empfang der nur ein reiner Ehrentitel, fie haben in gewissen Fällen die Ernennung zu einigen Stellen vorbehalten, und können auch dieses Vorrecht nur mit der Strafe des Schuldtragenden. " wir ganz richtige Ansichten und Genehmigung des Kaisers ausüben. Die Oberft-Kommandanten haben al intereſſante Details, die uns gleichzeitig mit denselben Gegenstand in Frank lein die ganze Autorität , welche sich in denselben konsentrirt, mögen die reich vertraut machen. " Es gibt wenig verheirathete subalterne Offiziere, Befehle welch immer sein. Der Oberft ift das lebendige Gesez : sein Wille aber die Ehen sind im Allgemeinen annehmbar sowohl in Beziehung auf ist souverain und der Gedanke eines Konfliktes könnte keinem seiner Unter die Stellung der Familien als auf das Vermögen. -Die österreichische gebenen kommen." "Man hat sehr glüklich" heißt es im Verfolge, „ das Mittel gefunden Regierung gibt den Witwen keine Pension" (d och denen der im Krie Moral gewinnt dadurch,denn es ist sehr gangenen Fehltritten unter die Augen zu felben ist die erste und häufig die stärkste Ueber das #1 Heirathen" finden

ge gefallener Männer), " aber um ihr Geschif zu sichern, in welch immer Epoche auch der Tod des Gatten fallen mag, fordert sie eine Eins lage von beiläufig 15,000 Franks in den Staatsschaz oder einen Saz mit erster Hypothek von gleichem Werth auf die Güter eines der beiden Verbundenen. Durch diesen Vorgang hindert man den Offizier, oftmals sein Leben als Familienvater mit der gefährlichen Lüge einer Schein-Kauzion oder Schein-Mitgift zu beginnen, die nur auf wenige Augenblike dem Mann des Gesezes vorgewiesen wird und nach dem Kontrakt sogleich wieder in die Kaffe des nächsten Banquiers zurüfwandert, aus der sie zur Zeremonie her

den Oberst lieutenant zum reellen, effektiven, besonderen Dienste zu verwenden, welches den allgemeinen Dienst des Regiments nicht stört und ihn vorzüglich_nüzlich macht. Dieser Stabsoffizier befehligt bei der Infan terie das 1. Bataillon und bei der Kavallerie die Vereinigung der ersten zwei Eskadronen, deshalb hält er auch unseren Oberstlieutenant, der kein Kommando hat, für sehr unglütlich. Es liegt in diesen Dienstverrichtungen eine Ersparung für den Staat und ein großer Vortheil für den Dienst, denn man hat Nichts forcirt, um diesem Stabsoffizier etwas zu thun zu geben." Weiter unten heißt es über die „ Administrazion" : Der Oberst

vorging." (Leider war auch bei uns wenigstens für einige Zeit die Ein lage einer solchen oft vorgekommenen Sche in -Kauzion möglich !) " In Frankreich gewährt der Staat großmüthiger den Witwen eine Pension, wenn ihre Gatten dreißig Dienstjahre zurüfgelegt haben. Diese Pension ist jedoch erwiesener Diaßen unzureichend und schüzt nicht vor Noth. Aber das Schiffal der Witwe ist noch weit beklagenswerther , wenn ihr Gatte vor dieser Zeit stirbt, denn sie hat dann keinen Anspruch auf eine 3 Versorgung und da ste häufig auf eine Schein Kauzion heirathete, nur Elend zu gewärtigen. Das österreichische Sistem hat also unendliche Vor theile über das bei uns (in Frankreich) angewandte, denn es kostet dem Staate Nichts; sichert die Lage der Witwen in allen möglichen Fällen weit beffer, und verringert endlich die Zahl der Heirathen. Strenge genommen, haben die Offiziere, da sie denselben Dienst leisten, auch gleiche Anfprüche auf die Munifizenz ihrer Regierungen ; nun genießen die Verheira theten in Frankreich augenscheinlich mehr als die Ledigen, denn ihre Witwen erhalten Penfionen und faft immer werden ihre Kinder auf Staatskosten erzogen. Man könnte daher diesen lezteren das Recht nicht bestreiten , die Heirathen besser zu organisiren, dieß ist selbst eine Pflicht für denselben im Interesse des Staats und namentlich der Gatten. Die Regierung hat also volle Ursache eine thatsächliche Mitgift durch Niederlegung derselben in die öffentlichen Kassen zu verlangen, und weil das Landesgesez Witwengehalte zu gefteht, liegt es am Tage , daß die Witwe und ihre Familie mit der wirklichen Kauzion und der Staatspension sich in einer sehr erträglichen Lage befinden könnte. Durch diese einfache Einlage würde das Vorhandensein der Kauzion erwiesen, das Gefchik der Familie gesichert und viel Unglük und Elend erspart werden, ohne den Staat ins Mitleid zu ziehen, denn dieß Alles könnte durch eine einfache Veränderung in den Reglements be-

adminiftrirt_sein Regiment, wie er es kommandirt ; er ist allein verant wortlich. Es gibt keinen Administrazione -Nath ; übrigens würde sich das

Gefühl der Disziplin in diesem Lande, der Einführung eines berathenden Körpers in einem Regimente selbst unter dem Vorsize des Mannes wi dersezen, der durch das Gesez bestimmt ist, um jede Berathung zu vermeis den. Man ist überzeugt, daß in diesem Heere jede Kontroverse, so höflich und respektvoll ste auch in der Form sein mag, immer auf der einen Seite die Autorität in der Person des Obersten und auf der anderen Seite die Opposizion in der Person seiner Untergebenen hervorrufen würde und be denkt mit Recht, daß dieß stets eine Gefahr für die Disziplin ift. " Nachdem die Obliegenheiten der Rechnungskanzlei und die innere Dekonomie der Regimenter kurz und richtig geschildert wird, meint der Ver faffer „daß dies Sistem nur einen einzigen aber ungeheuren Fehler trage, den, daß man von Seite des Staates den Mann für die Erhaltung sei ner Effekten nicht zu intereffiren gewußt habe. Man hat in Desterreich und in Preußen, kurz überall außer in Frankreich, die Dauer jedes Gegens standes berechnet und nach dieser Schäzung ausgetheilt , der Art, daß ein nachläßiger Soldat, ein wenig achtsamer Mann, der viel abnüzt , eben so gut und selbst besser behandelt ist , als ein guter und achtsamer. Daher muß man dem Ersteren nach diesem Sisteme entweder Effekten außer der Tour geben oder er entbehrt die wichtigsten Gegenstände, Schuhe z . B. und muß zurükbleiben ; gibt man sie ihm aber, so geschieht dieß gegen jeden Rechts -Begriff; übrigens hat man mich, schreibt der Herr Oberst," (wir be merken jedoch irrthümlich,) , versichert, daß solche Leute, die dadurch dem Staate verschuldet sind, ein oder zwei Jahre länger auf administrativen Befehl dienen müssen." Nun heißt es weiter über die Monturskommissionen sehr rich " werkstelligt werden, da der Soldat, sogar in Bezug auf die Heirath, unter tig : In Oesterreich liefert der Staat der Truppe direkte alles das, was einem ganz besonderen Geseze lebt." (Wir würden dabei der französischen sie bedarf. Zu diesem Zweke sind große Etablissements gegründet, die zus Regierung unvorgreiflichst rathen, die Kauzion auf mindestens 30-40000 gleich Fabriken und Zentral- Magazine bilden. Es gibt deren so beträchtliche, Franks zu fezen; auch in Desterreich scheint unter den jezigen Verhältnissen daß sie mehr befestigten Städten als Magazinen ähnlich sehen ; jenes zu allgemeiner Theuerung der Augenblik nicht mehr ferne zu sein, wo die vor- Stokerau . B. hat Tausende von Zivil- und Militär- Arbeitern, und befizt forgende Regierung zum Besten des Offizieres und seines haus eine zahlreiche Garnison (?). Eine ungeheure Menge von Rohstoffen als lichen Herdes die Kauzionen auf 12,000-24,000 Gulden erhöhen Leder, Tuch, Filz, Stahl u. f. w. ist hier aufgehäuft und die verfertigten dürfte - eine Maßregel, die der denkende , vorurtheilsfreie Militär , fo Gegenstände in solchem Ueberflusse vorhanden, daß eine Armee, die ganz schmerzlich sie auch manchen Einzelnen berühren möchte, nur fegnen könnte. ) nakt das Etablissement betreten würde, wenige Stunden später vollkommen Wir übergehen die nun nach dem Schematismus ziffermäßig angeführte gekleidet, ausgerüstet und mit allen Gegenständen von vorzüglicher Brauch Zahl der Generale und die Eintheilung der Armee, und lassen das barkeit versehen, dasselbe verlassen könnte. Ich habe nicht ein einziges altes Urtheil des Autors über den Generalstab folgen : " Dieses Korps ist Kleidungsstük in dem ganzen Etabliſſement gesehen, was auch in der Meis aus sehr ausgezeichneten Offizieren zusammengesezt, die im Anfange ihrer nung bestärkt, daß ein einmal daraus hervorgegangenes Adjustirungsstük unter Laufbahn, am Besten den Prüfungen in den Akademien entsprochen haben. keinem Vorwande mehr dahin zurükkehrt. Diese schon alte Einrichtung mi 4 Es ist minder zahlreich als in Frankreich und hat ohne Geräusch eine präch- litärischer Menturskommissionen kann theilweise die Schnelligkeit erklären, tige Karte von Ober-Italien verfertigt, die sich sehr ehrenvoll neben der mit welcher die österreichischen Armeen die beträchtlichsten Verlufte erfezt L unsrigen behaupten kann . Es hat die Okkupazion Toskana's, des Kirchen haben. Es ist gewiß, daß, sobald eine Regierung die Mittel zur Verfü staats und eines Theils von Piemonts durch seine Armee benüzt , um die gung hat, ihre zahlreichen Heere zu kleiden, zu bewaffnen und auszurüften, Topografie dieser Länder bis in die kleinsten Details zu studiren, der Art, die größte Schwierigkeit ihrer Aufstellung gehoben ist, denn es geht mit daß alles bis zum geringsten bedekten Weg , bis zum winzigsten Gesträuch diesen Gegenständen wie mit den Pferden ; in gewissem Augenblike könnte vollkommen bekannt ist. Es sei mir erlaubt eine Thatsache anzuführen, die man sich diese selbst mit allem Gold der Welt nicht verschaffen ; man muß besser als alle Raisonnements darthun wird , mit welcher Diskrezion man sich daher lang vorbereiten für diesen gewissen Augenblik vorsehen und unter die Offiziere dieses Korps verwendet und wie einfach das Räderwerk des diesem Gesichtpunkte, muß die Errichtung militärischer Monture - Anstalten Kommandos und der Verwaltung ist. Der Marshall Radezky steht an der die Organisatoren aller Nazionen lebhaft intereffiren und ihr Nachdenken Spize eines Heeres von 100,000 Mann und ist außerdem mit der Obererweken. Die österreichischen Armeen besitzen in sich selbst alle Elemente ften Verwaltung eines Königreiches von 5 Millionen Seelen betraut ; er ihrer Existenz, Erhaltung und Erfolge. Der Staat ist der große Lieferant

136 und Fabrikant. Durch die Artillerie liefert er die Waffen und ihre Muni- | thöricht bei der Disziplin so wie bei jeder anderen Sache, die der einer zion, durch die Monturs- Anstalten forgt er für alle Bedürfnisse des Solda- Nazion bei der anderen einführen zu wollen, mit deren Sitten, Geschichte ten, er bått sein Brod und liefert seine Fourage durch eigene kaiserliche und Gewohnheiten sie im grellften Gegensaze steht. Die neunschwänzige Agenten. Er hat Vorräthe aller Art und verwaltet und bewahrt sie mit Kaze ist in England in Gebrauch, unter dem großen Friedrich wurde die preußische Armee mit dem Stoke geschlagen, die russische Armee erhält die so wenig Kosten als möglich. " In wenigen Zeilen spricht sich der Autor über die Aerzte des österrei- Knute, und darf man daraus etwa schließen, daß diese Heere weniger werth chischen Heeres sehr lobend aus und kömmt dann auf die " Spitäler" .find ? Die Thatsachen liegen vor, sie widersprechen dieser Zumuthung und Die Militär-Spitäler" rühmt er, sind sehr gut gehalten, die Kranken sind die Geschichte hat gerichtet. Die österreichische Armee hat eine strenge darin in jeder Beziehung vorzüglich behandelt. Die Gebäude find weit, Disziplin. Man muß indessen nicht glauben , der Soldat sei schlecht be= luftig und scheinen mir alle Bedingungen ihrer Bestimmung zu erfüllen : handelt ; im Gegentheil wird er von dem Offizier sehr väterlich behandelt, Luft zu jeder Zeit und Wärme im Winter. Sie sind durchgehend mit weit der zu ihm außer Dienst mit der größten Milde spricht und ihn bei jeder Läufigen bepflanzten Hofräumen versehen, manche sogar mit große Bretter Gelegenheit beschüzt; aber weil die Armee zum großen Theile aus noch Baraken, damit sich die Genesenden auch bei schlechtem Wetter ergehen kön rohen (?) Elementen zusammengesezt ist , muß die Disziplin streng sein." Vom " Gebrauche des Stokes" heißt es nun : ,,Der Stof war nen. Die Einrichtung ist beiläufig so wie die unsrige , die Betten haben Matrazen, das Weißzeug ist im Ueberfluß vorhanden, die Küche schien mir sichtlich noch vor kurzer Zeit der Leiter dieser Disziplin. Er machte einen besonders gut und durch eine sehr große Auswahl von Gerichten selbst Theil der unterscheidenden Zeichen des Vorgesezten, der Unteroffiziere und luxuriös." Korporale aus und jeder von ihnen trug ihn am Säbel befestigt. Jezt ist Ueber die "Adjustirung" heißt es: " Dieselbe war zu allen Zei er verschwunden und vor den Augen der Deffentlichkeit hat man ten ein sehr ernster Gegenstand in den stehenden Heeren. Eine Granate, aufgehört de part le règlement die Soldaten mit Stofschlägen zu strafen. eine Rose, ein besonderes Fahnenband haben viele Helden erzeugt. Nach Ich sage mit Vorbedacht: vor den Augen der Deffentlichkeit ; einem militärischen Vergehen oder Unglük , einer vom Feinde genommenen denn ich habe die Ueberzeugung, daß er in der österreichischen Armee noch Fahne z . B. dringt die Wegnahme einer solchen Auszeichnung der Truppe im Gebrauche ist und noch lange im Gebrauche sein wird ; Einführungen die furchtbare Nothwendigkeit auf, sich in den Augen Aller von diesem mo dieser Art können nicht plözlich aufhören, ohne wirkliche Gefahren nach sich ralischen Falle zu erheben und die Geschichte lehrt uns, daß keine Truppe zu ziehen. Daher hat man bei Seite geschafft, was Herabsezendes in den der Kameraden anderer Armeen dies je unterließ. In dem Kriege in Italien ist ein Bataillon, das sich Augen der bürgerlichen Welt und der feine Fahne nehmen ließ, durch den Marschall Radesky des Rechtes ver aran lag ; aber die Sache ist wie ich glaube, geblieben. " luftig erklärt worden, die Czakorose und den Czako selbst bei großen ParaUeber die ,, Disziplin der Offiziere" heißt es : „ Sie ist unter den blank zu tragen ; dieses Bataillon erwartete mit Ungestüm die Gelegen heit sich wieder zu erheben. " ( Der Fall ist uns neu) . " Außer diesem rein moralischen Gesichtspunkt muß die Adjustirung auch die zur Befehligung der Truppen berufenen Männer lebhaft beschäftigen, fie muß nicht allein dem Auge gefällig, sondern vorerst bequem sein, in Nichts die Bewegungen des Soldaten hindern, ihn vor dem Wechsel der Jahreszeit schüzen, mindest kostspielig sein, und so weit es möglich, die verschiedenen Theile derselben Armee einander gleich machen. Von diesen verschiedenen Gesichtspunkten aus befindet sich die österreichische Armee sehr nahe an der Vollkommenheit. Eine einzige Sache ist vielleicht zu tadeln : die geringe Weite der kroatischen und ungarischen Pantalons ; aber dies ist für diese Truppe eine wesentlich nazionale Sitte. " Im Verfolg lobt der Verfasser unsere Waffenröke und"" den Infanterie-Czako als eben so elegant wie bequem, " dagegen erschien ihm der Helm der deutschen Kavallerie ziemlich mittelmäßig und der weiße Mantel derselben von einem zu leichten Tuche " (?). Nicht minder gewann die Uniform des Offiziers feinen Beifall ; von der Feldbinde bemerkt er treffend : „fte koftet wenig und ist von einer ausnehmend hübschen und diftinguirten Wirkung. " Weiter heißt es : Der Offizier erscheint ftets in feiner Uniform, er wird durch sie geehrt und er ehrt sie durch den Adel feines Benehmens und durch den Adel seiner Sitten ; weil er fie aber immer trägt, war es nöthig sie ihm bequem zu machen. Außer Dienst bedekt sich der Offizier mit einer ganz kleinen blauen (?) Müze von vollendetem Geschmak, die nur mit der österreichischen gestikten Rose und diese mit dem Namens buchstaben des Kaisers geziert ist ; diese Müze ist biegsam und läßt sich in der Tasche versorgen. Dem Offizier steht es frei außer Dienst Pantalons nach Geschmal zu tragen (?), aber er bedient sich nur der blauen , weißen ober grauen, je nach der Jahreszeit und dem Klima. Er trägt auch oft ein weißes Gilet, das er durch seinen halb offenen Rok sehen läßt und legt nie seinen Sävel ab , den er unter dem Waffenroke trägt (nicht im Dienste). Dieser einfache und ökonomische Anzug ist doch so auszeich nend, daß es Niemanden in den Sinn kommen würde , sich über die Eigenschaften deffen zu irren, der ihn trägt." Hören wir was der Herr Verfaffer über die Disziplin fagt. Die Meinung eines so erfahrenen Militärs, den eine ehrenvolle langjährige Dienstzeit, weite Reifen und ein scharfer Verstand immerhin zu einem entscheidenden Urtheile berechtigen , verdient nähere Würdigung. „Ohne Disziplin, " beginnt er trefflich, gibt es keine Armee ; sie macht die Stärke derfelben aus. Ein Heer von Helden , aber ohne Disziplin, ist nichts mehr als eine ungeordnete Bande und bestimmt von einigen Bataillons disziplinirterSklaven geschlagen zu werden. Ohne Disziplin gibt es feine Hierarchie, keinen Befehl , keine Einheit mehr, des halb dürfte man auch wenn man die Hälfte einer Armee opfern müßte, um die Disziplin der anderen Hälfte zu er halten, nicht einen Augenblik zögern , dieses Opfer zu vollbringen." (Goldene Worte !) Jede Nazion hat instinktmäßig und überlieferungsweise jene Disziplin angenommen, die ihr am meisten zu fagte. Wir dürfen daher nicht von unserem ausschließlichen Gesichtspunkte die bei den anderen Nazionen angenommenen beurtheilen und vor Allem nicht daraus schließen, daß diese oder jene Armee, die sich prügeln oder peitschen läßt, nicht Muth oder das Gefühl ihres Werthes besize . Es wäre

den Offizieren wohl beobachtet, es herrscht große gegenseitige, so wie auch Achtung für ihre Vorgesezten. Ich weiß nicht, ob in den höchsten Kreisen der Armee der aristokratische Geist die Disziplin nicht beeinträchtiget und die Gleichmäßigkeit der Handhabung hindert, was vielleicht möglich ist ; kann also auf diesem Punkt nicht bestehen, denn er ist zu zarter Natur, als daß man ihn leichthin behandeln sollte. Wenn ein Offizier Schulden hat, wenn sein übles Benehmen notorisch ist, erhält er nach einigen Verweisun gen und selbst, nach einigen Strafen eine Entscheidung höheren Orts, die einer Entlassung, einem halben Solde, Reform u. f. w. bei uns gleich kommt. Wenn dieser Offizier eine niedrige oder entehrende Handlung be gonnen hat, ordnet der Oberst eine Instrukzion an und das Gericht ent scheidet. Glaubt sich der Offizier schlecht gerichtet, so hat er das Recht an ein aus einem anderen Regimente genommenes Gericht zu appelliren, wel ches dann endgültig entscheidet." Was die " Gerechtigkeitspflege" betrifft , so lesen wir : " ,,Es herrscht ein sehr heilsames Vorurtheil in den österreichischen Regimentern = daß der Oberst Herr über das Leben Aller ist , die sein Regiment bilden. Dieses Vorurtheil ist auf einige Gründe gestüzt, denn wenn der Oberst seinen Namen unter irgend ein Urtheil sezt, kann er es auch unverweilt voll ziehen lassen. Daher wird jeder zum Gaffenlaufen, oder zum Tode verur theilte Mann, deffen Sentenz der Oberst gezeichnet, wenige Stunden dars nach gerichtet, wo er sich auch immer befinden mag, in der Garnison , auf dem Marsche und selbst vor dem Feinde. Dieses schnelle Verfahren mag von unseren Gesezgebern getadelt werden, aber man kann über die mächtige Wirkung auf eine halb barbarische (!) Soldateska nicht zweifeln, bei der die Schnelligkeit die Züchtigung die erste Bedingung derselben bleibt." Nun spricht sich der geehrte Herr Verfasser höchst schmeichelhaft über die „ ,,Auditore" aus und fommt,,,da die Menschen von zwei großen Rädern, den Strafen und den Belohnungen geleitet werden, nach den Dis ziplinar- Strafen, nach der unbeugsamen militärischen Gerechtigkeit auf die Auszeichnungen. " Alle militärischen Orden und Ehrenzeichen werden getreu aufgeführt und schließlich " einer der ehrwürdigsten Orden Europa's " , der Marias Theresien - Örden , berührt. Der Herr Verfaffer erzählt die Grün dung , Statuten , Vortheile u. f. w. und nachdem er seine Bewunderung für die unsterbliche Gründerin ausgedrückt hat , schließt er ganz gegen uns sere Ansicht : "Wenn sich einige Orden durch die zu große Ausdehnung verloren haben , die man ihnen gegeben hat , so könnte man den gerade entgegengefeßten Vorwurf dem Maria- Theresien- Orden machen. Er hat die zu den Armeen verhältnißmäßige Entwicklung nicht genommen , man hat mehr als Zurükhaltung , eine Art Geiz (avarice) bei den Ernennun gen vorwalten laffen ; die persönliche Hochachtung für die Ritter kann bei diesem Stande der Dinge nur gewinnen , aber der Orden muß mit einer gewiffen Popularität umkleidet sein und in seiner gegenwärtigen Lage find die Glieder desselben so felten , daß -- abgerechnet die höheren Klassen fie der Nazion und selbst den Soldaten fast fabelhaft erscheinen. Man zählt unter einer Armee von 540,000 Mann : 4 Großkreuze (einschließlich den Kaiser als Großmeister) , 14 Kommandeurs und 43 Ritter. Es bestehen also 61 Glieder des Ordens in der österr. Armee. Theilt man die Ziffer der Armee durch diese Zahl , so wird man finden, daß 1 Ritter auf beiläufig 9000 Mann kommt , eine solche Ziffer ist offenbar zu begrenzt.

100 Dieses Kreuz ist allen Offiziersgraden zugänglich und doch findet man keine Lieutenants und Unterlieutenants darunter, nur 6 Hauptleute, 8 Majors, 6 Oberftlieutenants und 11 Oberste find Ritter desselben , der ganze Rest kommt auf die Generalität. Ich will meine Bemerkungen nicht weiter hinaus erstrecken , ich sehe vom französischen Gesichtspunkte , ich bezeichne was mir anormal erschienen ist. Die Sitten eines Landes , seine Ueber lieferungen geben mir vielleicht Ünrecht, aber ich muß sagen, was ich sehe und wie ich es sebe. "

| Feldegg , Unukich und Rittmeister Baron Scherpon , als Unterlieutenante der Major Baron Füller , GM. Baron Kropfreiter , Hauptmann Baron Fröhlich, Rittmeister Zechowini, Hauptmann Baron Jurkowich ; daß sie mittlerweile vorgerüft, liegt in der Natur der Sache.

Wir schließen mit diesem Abschnitte für heute unsere Auszüge aus die fem interessanten Werkchen. Die Kameraden werden sich überzeugt haben, daß die mitgetheilten Stellen die Denkweise des Autors klar darthun, und Hier ist der Verfasser in großem Irrthum , man zählte an inländis eine tiefere Erörterung von Seite des Referenten um so mehr überflüssig. schen Mitgliedern im Oktober 1852 nicht weniger als 119 derselben. Unter erscheint , als die von unserem Standpunkte nothwendig gewor diesen haben den Orden erhalten, als Oberlieut.: der gegenwärtige FML. dene Bedenken wenn auch nur in der bescheidenen Form eines Frages wurden. angeführt Baron Pirquet, Baron Jezer, Oberstlieut. Baron Pittel, Hauptm. Baron zeichens

Armee - Nachrichten. Desterreich. * (Wien.) Se. k . k. Apoft. Majestät haben mittelst allerhöchsten Be fehlsschreiben vom 1. März d . J. den Feldmarschall-Lieutenant und Truppen Divisionär Josef Fürsten Lobkowi unter Bezeugung der allerhöchsten Zufrie denheit mit seinen eifrigen und entsprechenden Leistungen bei der Truppe, zur Dienstes-Verwendung bei dem Allerhöchsten Hofstaate zu ernennen geruht. * Se. k. k. Apoftolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 17. Februar d. J. den Entwurf zur Adjust irungs - Vorschrift für Generale, Stabs- und Ober - Offiziere mit Folgendem aller höchst zu genehmigen geruht : Den bisher ernannten Generalen bleibt das Tragen des Schnurb a rtes, wenn gleich derselbe nun mehr bei der Land-Armee allgemein vorgeschrieben ist, auch noch ferner hin freigestellt , wie dieß seit dem Jahre 1848 der Fall war. Der Generalität ist das den Stabs- und Oberoffizieren bewilligte Hut S Futteral und den Admiralen, wenn sie sich auf dem Lande befinden, der Federbusch zu tragen nicht gestattet. Den graduirten Feldärzten sind die Offiziers - Distink zionen auf dem Uniformkragen anmit bewilliget. Ebenso wird die für den Ober - Kurschmid Thierarzt zweiter ――――――― Klasse beantragte Adjuftirung genehmigt. Den Mantel für deutsche Kavallerie und Uhlanen erhalten künftig die Stabsdragoner , Stabshornisten , Boten-Jäger zu Pferde , Beſchäl- und Re montirungs-Departement, Fuhrwesen und die Professionisten , welche bei den Truppen beritten gemacht werden ; Pantalon für deutsche Kavallerie : die Jägerstabshornisten , sämmtliche berittene Chargen und die Fahrkanoniere der Artillerie , Fuhrwesen , Stabsdragoner , Boten - Jäger zu Pferde und Stabs horniften ; die Ueberzughose für gesammte Kavallerie außer den genanns ten Truppen auch das Beschäl- und Remontirungs - Departement ; die Halb ftiefel der deutschen Kavallerie und Uhlanen werden auch bei der Artillerie, Genietruppen , Flottillen - Korps , Pionniere , Gendarmerie , Militär- Polizei Wachkorps, Stabsdragoner , Boten = Jäger, Bukowiner Kordons = - Bataillone, Beschäl- und Remontirungs- Departement , dann bei gesammten Professionisten der Armee eingeführt. Den Säbelhandriemen erhalten die Fahrkanoniere der Artillerie, die Polizeiwache zu Pferde , Stabsdragoner , Boten - Jäger zu Pferde , Be schal- und Remontirungs - Departement und Fuhrwesen ; die Patrontasche für Dragoner: die berittenen Chargen der Artillerie und Fuhrwesen , endlich gilt der Mantelsak und das Neitzeug der gesammten Kavallerie auch für Artillerie, Gendarmerie, Polizeiwache zu Pferde, Stabsdragoner , Boten Jäger, Beschäl- und Remontirungs- Departement und Fuhrwesen . Der neu artige vergrößerte Mantelsak hat 27 Zoll in der Länge und 7 % Boll im Durchmesser; bet dem Reitzeug werden die Sattelhäute vergrößert und die Schabraken mit denselben zusammengepast. Zur Vermeidung von Mehraus lagen werden diese veränderten Sorten nur sukzessive verabsolgt. Die Marine - Infanterie hat anstatt der bisherigen 1% Boll breiten Patrontaschen-Niemen, die für Linien - Infanterie vorgeschriebenen zwei Zoll breiten derlei Niemen zu erhalten. Die Offiziers - Adjuftirungs - Vorschrift wird unter einem in Druf gelegt und sammt den dazu gehörigen Abbildungen demnächst hinaus gegeben ; die Mannschaft - Adjust irungs - Vorschrift sammt Zeichnungen aber dann nachgetragen werden , wenn selbe nach den vorstehenden bezüglichen allerhöchsten Bestimmungen berichtiget sein und die Sanfzion Sr. I. f. Apost. Majestät erlangt haben wird.

Deutscher Bund.

und Marinezweke von großer Bedeutung werden kann. Es ist dieß eine Erfindung, in Folge deren sich hier eine Akziengesellschaft zur Fabrikazion komprimirter Gemüse gebildet hat. Die Gesellschaft ist im Besize von beträchtlichen Gartenländereien und hat mit der Gemüse- Ernte des vorigen Jah res die ersten Versuche im Großen gemacht. Die Gemüse werden nach einer Präparazion auf trokenem Wege durch Dampfkraft zu einem Mindest - Volu men zusammengepreßt und so konservirt. Eine Tafel von etwa sechs bis acht Loth enthält das Material zu fünf Porzionen. Soll diese Masse zum Genuß zu bereitet werden, so läßt man sie in einem wohlverschlossenen Gefäß eine halbe Stunde lang in heißem Wasser einweichen , wodurch sie zum früheren Volu men aufschwillt, brüht sie alsdann an und macht sie aus , wie man dieß mit gewöhnlichen frischen Gemüsen zu thun gewohnt ist. Man hat solche Kom primirungen von Schneidebohnen , Wirsigkohl, Frühkohl , Blumenkohl und Nothkohl , Spinat , Mohrrüben , grünen Erbsen , Kohlrabi , Sellerie , Peter --ilie , Kerbel und verschiedenen anderen Kräutern . Wie man vernimmt, hat sich nun der hiesige Agent der Fabrik mit dem Gesuch an den Bund ge wandt, ob derselbe nicht einen Versuch mit jenen getrokneten Gemüsen bet der Truppenverpflegung machen wolle , und dem Vernehmen nach ist demſelben in ſofern ein willfähriger Bescheid geworden , als in der That zu dem angegebenen Zwek in den vier Bundesfeftungen Proben gemacht werden sollen. Die Entscheidung dieser Angelegenheit ist wichtiger , als sie für den ersten Blik scheinen mag, da sie bei günstigem Ausgang auf die Feldkost und die Maffenverpflegung nicht ohne Einfluß bleiben dürfte. Zwar hat das Landesökonomiekollegium in Preußen nach einer Mittheilung der Pr. K. " ein ähnliches Gesuch der Variser Fabrik ihrer hohen Preise wegen ablehnend be schieden , allein es ist wohl anzunehmen, daß die hiesige Fabrik (welche das Geheimniß der Bereitung von der französischen abgekauft hat) , und welche keinen Ein- und Ausgangszoll zu entrichten hat, von den geringeren Arbeits löhnen und günstigeren Einkaufsgelegenheiten abgesehen , die Porzionen zu einem ungleich billigeren Preise wird ablaffen können. Baiern. * Um die Vorschläge der neuen Vorschriften für den Unterricht in den Waffenübungen der Infanterie zu prüfen , und diese dann endgültig Sr. Majestät vorzulegen, ist unter Vorsiz des GL. von Flotow , Kommandeur der 1. Armee-Division zu München, eine Kommission einberufen worden , bei welcher als Mitglied Ge. von Hailbronner , Kommandant der 3. Armee Division in Nürnberg, und die GM. Ritter von Hartmann , Kommandeur der 3. Infanterie $ Brigade in Augsburg , und Freiherr von Stofun fungiren. Schweiz. Der Bundesrath erwählte am 24. Februar den eidgenössischen Obersten Zimmerli in Aarau zum Chef der Zentral - Militärschule in Thun. Herr Zimmerli hat die wichtige Aufgabe , die neue Organiſazion dieser Schule zum ersten Male praktisch anzuwenden. Frankreich.

x. Der Marine Minister hat ein besonderes Organ unter dem Titel: ,,Moniteur de la Flotte" gegründet, welches am 23. Februar in der ersten Nummer erschien. Die im " Soldatenfreund " schon berührte allgemeine Reorganis fazion der Artillerie, erschien im Moniteur vom 16. v. M. Der Be richt des Kriegsministers Marschall St. Arnaud vom 14. ist ein bezeich nendes, sehr umfassendes Aktenstük, kritisirt das Gewesene und Vorhandene, nicht ohne Widersprüche, verwirft das bisher in der französischen Armee be folgte System Gribauvals und theilt die Artillerie in drei Klaffen : die leichte

(Frankfurt a. M. ) In mehreren Blättern wurde bereits auf eine oder berittene, der Kavallerie beigegeben, die Linien- Artillerie, für die In Sache aufmerksam gemacht , die in ihrer weiteren Ausführung für militärische fanterie bestimmt und die Festungs-Artillerie. Bisher bestanden diese dret

154 Gattungen in einem jeden Körper vereiniget und zwar in den 14 , Artillerie. Regimenter b 4 Schwadronen Trains und werden jezt in 16 nummerirte Artillerie-Regimenter (5 Feftungs-Artillerie-, 7 Fuß- und 4 reitende Regi menter Artillerie) und ein Pionnier-Regiment formirt. Ihre Eintheilung ist folgende : Festungs-Artillerie : 1. Regiment in Vincennes, 2. in Besançon, 3. in Mez, 4. in Straßburg, 5. in Grenoble, 6. Pionnier-Regiment in Straß Burg ; Fuß-Artillerie : 7. Regiment Mez, 8. Toulouse, 9. la Fere, 10. Ren nes, 11. Straßburg, 12. Bourges, 13. Besançon ; reitende Artillerie : 14. Reg. in Douai, 15. in Valence, 16. in Toulouse und 17. in Vincennes.

Das kaiserliche Dekret über diese Reorganisazion lautet : Artikel 1. Das Personal der Artillerie besteht fünftig aus : 8 Divi Hions.Generalen und 16 Brigade - Generalen, welche den Generalstab der Waffe bilden, und aus einem besonderen Generalstabe und aus den Artillerietruppen. Art. 2. Der besondere Generalstab der Artillerie wird bestehen aus : 1. Offiziere. 31 Obersten, 33 Oberftlieuts .. 41 Chefs d'Eskadrons (Majors) , 115 Kapitans 1. Kl . , 15 Kapitäne 2. Kl. , 80 Kapitans in Fe ftungen. Busammen 315 . 2. Militär - Beamten. ufseher, 80 Aufseher 1. 50 Kl., 210 Aufseher 2. Kl., 17 Handwerks - Meister, 8 Handwerks -Meister-VorAteher, 19 Handwerks -Vorsteher, 19 Handwerks - Untervorsteher, 130 Hands werfer, 100 Batteriewächter 1. l. , 200 Batteriewächter 2. Kl . Bus. 833. 3. Bivilbeamte. 3 Gießerei Kontroleure 1. l. , 3 betto 2. Al,

Großbritannien. Die Voranschläge des Budgets für das Heer und die Flotte find veröffentlicht und weisen auf das Verwaltungsjahr vom April 1854 ge rechnet, folgende Posten nach : Für die Flotte betragen die Mehr - Ausgaben 1,202,455 Pfd.St.und ist die Flottenbemannung in diesen Vorlagen wie folgt nachgewiesen : 41,000 Ma trosen, 2000 Schiffsjungen, 8000 Seesoldaten im Dienste aufder See, 7500 im Dienste auf dem Lande, 116 Mann im Paketdienste ; Summe 58,500 . - Nr. 1 der Gelderbewilligung betrifft den Sold ; er betrug im eben zu Ende gehen den Verwaltungsjahre 1,736,236 Pfd. St. und ist für's nächste auf 2,192,671 . Pfd. Ct. berechnet (dabei eingerechnet 18,800 Pfo. St. Prämiengelber für geleistete Dienste) . ― Nr. 2, die Ausgabe für Viktualien von 615,426 Pfd. St. auf 870,324 Pfd. St. erhöht. - Nr . 3, Admiralitäts - Verwaltung von 187,245 Pfd. St. auf 138,467 Pfd. St.-Nr. 4, Löhnung der freiwillis gen Küstenwache, dieselbe wie im vorigen Jahre : 50,000 Pfd. St.-Nr. 5, wissenschaftliche Branche von 34,939 Pfd. St. auf 51,722 Pfd . St. erhöht. -Nr. 6, heimische Etablissements von 134,230 Pfb. St. auf 131,451 Pfo. St. reduzirt. ――― Nr. 7, auswärtige Etablissements nur 22,297 Pfd. St. Handwerker.Löhne sind, von 683,648 statt bisher 22.764 Vfb Pfd .. St.-Nr. 8, Pfd. St. auf 883.648 Pfd . St.; Nr. 9, detto außer Landes , von 35,566 Pfd. St. auf 37,259 Pfd. St.; Nr. 10, Vorräthe zum Baue , Ausbeffern und Ausrüstung der Flotte , von 1,023,011 Pfd. St. auf 1,142,782 Bfd. St.; Nr. 11 , für Reparaturen in Häfen, Werften ze , von 256,948 Pfd. St.

8 Waffenfabrikazions-Oberkontroleure, 35 Waffenfabrikazionskontroleure 1. AI., 60 detto 2. KI., 12 Verwaltungsfontroleure 1. Al. , 26 detto 2. R. auf 372.642 Pfd. St. erhöht. Dazu kommen 32,000 Pfd. St. für Arz neien ; 54,000 Pfd . St. (Redukzion = 2774 Pfd. St.) diverse Ausgaben ; Zusammen 147. Art. 3. Die Artillerie ist künftig eingetheilt in Regimenter, Handw. 657,575 Pfd . St. Halbſold (30,000 Redukzion) ; Pensionen : 476,659 Pfd. St. (6475 Pfd. St. Redukzion) ; Zivil - Pensionen : 148,798 Bfd . St.; Komp , Waffenfabrikazions -Komp ., Kanonier-Veteranen- Komp. endlich für Truppen-Transporte : 225,050 Pfo. St. Das macht Alles in Art. 4. Die 17 Artillerie-Regimenter folgen in folgender Ordnung Allem 7,487,948 Pfd. St. gegen 6,288,493 Pfd. St. im gegenwärtigen auf einander : 5 Reg. Fuß-Art., 1 Reg. Art. Pontonniere, 7 Neg. Linien Verwaltungsjahre. Art., 4 Reg. reitende Art. Die Landarmee wird in diesem Jahre einen Zuwachs um 10,694 Art. 4. Ein Reg. Fuß-Art. besteht aus : Dem Stabe, 1 Zug außer Mann erhalten und die Mehrausgaben sind auf nicht mehr denn 262,470 Reihe und Glied, 12 Fußbatt. , 6 Parkbatt., 1 Depotkadre. Art. 6. Das Regiment Artillerie-Pontonniere besteht aus : Dem Stabe, Lft. berechnet. Die Details sind folgende: Die Armee bestand . im eben zu Ende gehenden Verwaltungsjahr aus 102,283 M. (Offiziere eingerechnet), 1 Zug außer Reihe und Glied, 12 Komp. Kanonier- Pontonniere , 4 Komp . und wird auf 112,977 gebracht. Davon zählte die Garde - Kavallerie 1808, Fahikanoniere, 1 Depotkadre. Kavallerie der Linie 7478 Pferde ; Garde zu Fuß : 6478, Linieninfanterie : Art. 7. Ein Linien-Artillerie- Regiment besteht aus : Dem Stabe, 1 die 88,463, westindische Regimenter : 3417, Kolonial-Korps : 5372 , dazu 560 Zug außer Reihe und Glied, 15 fahrenden Batt. , 1 Depotkadre . Mann, die von der ostindischen Kompagnie bezahlt, aber in England verwenYs Art. 8. Ein Regiment reitender Artillerie besteht aus : Dem Stabe , 1 det werden. Von diesen Truppen befanden sich am 1. Jänner d . J. 55,709 Bug außer Reihe und Glied, 8 reitenden Batt., 1 Depotkadre . der Heimat und 33,340 ( abgeseh im Auslan en von de .. (ein Art. 9. Die verschiedenen Kompagnien oder Batterien jedes Regiments M. Löhnun Die in tungsj ehende Verwal g fürs bevorst 288 Lft ahr Indien ist auf) 3,923, haben einen permanenten Kadre. Die Fußbatterien jeder Gattung können nach Zuwachs um 297,505 2ft.) veranschlagt. Davon bezahlen die australischen ben Umständen auf Friedensfuß, auf den Fuß der Zusammenziehung, oder Kolonien 18,000 eft . und die ostindische Kompagnie 936,637 Lft. (für die auf Kriegsfuß gestellt werden. Die Varkbatterien und die Fahr-Kanonier- ihr bewilligten 29,653 M.) Auf die Generalität und den ärztlichen Stab Kompagnien fönnen je nach dem Bedürfniß in zwei Theile getheilt werden, fommen 151,282 ft. ( Nedukzion um 11,575 Lft.) ; auf die öffentlichen De ſo daß aus einer derselben zwei entstehen und dann vollständig auf Kriegsfußpartements : 105,039 ft. (Zuwachs : 6629 st .), auf das Militärfollegium : ergänzt werden. Der zweite Kapitän kommandirt dann die erste Hälfte und Partements : 105,039 Lft. (Zuwachs : 6629 Lft. ), auf das Militärkollegium : der Sekonde-Lieutenant wird ihm zugetheilt. Die zweite Hälfte wird von 17,410 (Zuwachs : 513 Lft.), auf das Militärasyl und die Hibernian Mili dem Premier-Lieutenant kommandirt und ein Offizier zu feiner Unterstützung tary School : 20,756 2ft. (Zuwachs : 2736 Lft.) ; auf das Freiwilligenkorps, bestehend aus 14,293 M. mit 40 Adjutanten und Sergeantmaforen, 88,000Lft. im Augenblike des Bedürfnisses ernannt. Somit sind für den effektiven Dienst ausgesezt : 4,805,920 L. St., das gegen für den nichteffektiven Dienst blos 1,981,566 L. St., was ein Erspar Art. 10. Die Zahl der Handwerkskompagnien bleibt, wie bisher 12. Art. 11. Die Waffenfabrikazions -Kompagnie (für Artillerie = Material) niß von 33,398 L. St. nachweist . Dahin gehören 20,500 L. St. für bes werden bis zur Zahl 5 nach dem Bedürfniß der aktiven Armeen gebildet. willigte Dienstbelohnungen , 46,000 L. St. Armeesold an Stabs-Offiziere, 49,600 L. St. volle Gage für ausgetretene Offiziere, 356,000 L. St. halbe Bis zum Eintritt dieser Nothwendigkeit besteht nur eine solche Kompagnie. Art. 12. Die 5 jezt bestehenden Kanonier- Veteranen-Kompagnien wer- Gagen nebst Nazionen, 33,671 L. Halbſold im Auslande, 115,889 L. St., den einstweilen beibehalten, wie sie gegenwärtig sind. Unser Kriegs-Minister Witwenpenſionen, 75,500 L. St. mildthätige Gehalte ; verjährte Dienstgehalte wird uns die geeigneten Vorschläge für eine beffere Zusammenfezung dieser u . dgl. 38,000 L. Et., Pensionen in Invalidenhäusern 30,694 L. St. , Kompagnien machen, um sie in bessere Verbindung mit den Artillerietruppen außerhalb derselben 1,215,712 L. St. - Es stellt sich aus dieser Berech selbst zu bringen, und namentlich sie für den Aufsichtsdienst des Artillerie- nung das Fazit heraus , daß die Armeekosten von 6,025,016 L. St. auf Materials der Küstenbefestigungen zu verwenden . 6,287,486 L. St. erhöht werden sollen. - Diese Differenz ist, Angesichts der Art. 13. Der Sold und die Naturalverpflegung für den besonderen gegenwärtigen Konftellazion, kaum der Rede werth, aber es sind noch die Vor Generalstab und die Artillerietruppen werden beibehalten, wie se jezt sind . anschläge für das Feldzeugamt im Rüfstande , nicht zu sprechen von den Die Offiziere des Stabes und der Kanonier-Pontonnier-Kompagnien werden außerordentlichen Ausgaben, die mit der Zeit nicht ausbleiben können. wie die Offiziere der Fuß-Artillerie-Regimenter behandelt. Die Park-BatDas Feldzeug amt läßt sich übersichtlich folgendermaßen zusammen terien und die Fahr-Kanonier-Kompagnien in den ersten 6 Regimentern erfassen : halten den Sold der berittenen Artilleristen der Linien-Batterien. Die Offiziere und die Mannschaft des Feldzeugamtes und aller dazu gehörigen Branchen würden 19,266 Mann ausmachen ( 1678 Mann mehr Art. 14. Die Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten des Train de parcs als im vorigen Jahr) . Die Löhnung dieses Bestandtheiles der Armee ist d'Artillerie werden in die Artillerie, und zwar nach Grad und Dienstalter , auf 902,817 Pf. St. berechnet - ein Zuwachs von 95,310 Pf. St.; davon eingereiht. Sie dienen zunächst zur Besezung der Park Batterien und der kommen auf die Kosten der Rekrutirung allein 40,000 Bf. St. das doppelte Fahr-Kanonier Rompagnien, wohin auch die Pferde derselben überzugehen von der Summe , die sie im lezten Jahre in Anspruch nahm . Für Verpfle haben. Die bisherigen 4 Kompagnien des Train des parcs bleiben demnach gung , Kasernenlieferungen , Mäntel und Milizuniformen find 557,176 Bf. aufgelöst. St. ausgesezt ; ein Zuwachs von 183,959 Pf. St. , wovon die Hälfte auf Art. 15. Älle früheren Bestimmungen, die dieser neuen Organisazion die Fourage der Kavallerie- und Artilleriepferde kommt. Für die Bureaus widersprechen , sind hiermit aufgehoben . des Feldzeugamies : 73,719 Pf. St. ( Ersparniß von 250 Pf. St. ) ; für Art. 16. Unser Kriegs - Minister ist mit der Ausführung dieses Befehls Bureaus und Kaserneadienst 281,645 (Ersparniß von 10,012 f. St. ); beauftragt. für Handwerker- und sonstige Arbeiterlöhne in diesen Etablissements : 162,334

155 Pf. St. (Zuwachs um 20,897 Pf. St. ) ; für Vorräthe des Feldzeugamtes und deren Verwendung , aus der Feder des, durch seine militärischen Schriften im Dienst der Land- und Seemacht : 639,552 Pf. St. (267,855 Pf. St. bekannten Oberfilieutenant Strenner, im Druke befinden und demnächst der Deffent = Zuwachs) , davon 100,000 Pi. St. allein für Gewehrfabriken und deren lichkeit übergeben werden. Apparate.

Für Kriegs - Etabliſſements , Gebäude , Reparaturen 2 : 902,821 ' d. (Innsbruf , den 2. März 1854.) Gs drängt mich vom ganzen Herzen Pf. St. (207,166 Pf. St. Zuwachs ) . Für die wissenschaftliche Abtheilung die Mittheilung eines militärischen Festes zu machen, welches gestern den 1. März in 154,368 Pf. St. (Buschlag 27,155 Pi. St.) Endlich für Pensionen und der Hauptstadt unseres Alpenlandes in besonders erhebender Weise gefeiert wurte und was sonst in diese Rubrik fällt : 171,466 Pf. St. Im Ganzen stellt sich einen um se tieferen Gindruk zurükließ , als nicht nur das Militär , sondern auch im wahren Sinne des Wortes beinahe die ganze treue Bevölkerung unserer darüber erfreu= heraus, daß die Regierung für das Feldzeugamt und die zu demselben geten Stadt fich betheiligte ; denn es ist bei ben wakern Tirolern schon zur lieben Sitte ge= hörigen Departements 3,845,878 Pf . St. beansprucht . Im vorigen Jahre worden, nicht aus bloßer neugieriger Echaulust dergleichen öffentlichen Feierlichkeiten des waren die Ausgaben auf 3,953,567 Pf. St. veranschlagt worden ; die Mehr Militärs beizuwohnen , fontern an denselben treren und aufrichtigen Herzens auch den ausgabe betrüge somit 792,311 Pf. St. Stellt man die sämmtlichen Vor- wärmsten Autheil zu nehmen. Die Veranlassung zu dieſem Feste gav die mit dem 1. März d. J. vollfirekte fünf, anschläge, wie sie die Regierung dem Hause vorlegen wird, zusammen, so er gibt sich die folgende Uebersichts-Tabelle : Für die Armee 6,287,486 Pf. St. sigjährige Dienstzeit des Herrn Feldmarschall-Lieutenants und TruppensDivisionärs_Ritter von Roßbach. (262,470 Bf. St. Zuwachs) ; für die Flotte 7,487,948 Pf. St. (1,202,455 Es kann begreiflicher Weise weder meine Abficht sein , noch fühle ich mich befā= Pf. St. Zuwachs) ; für das Feldzeugaut : 3,845,878 Pf. St. (ein Zuwachs higt, hier eine würdige Schilderung der ein halbes Jahrhundert langen ruhmreichen Diensts von 792,311 Pf. St.) Summa der veranschlagten Kosten : 17,621,312 Pf. eit eines in der ganzen Armee gekannten und verehrten Veteranen zu geben, oder den erwor --- in Pfund Sterling. benen Verdiensten und glänzenden Eigenschaften eines ausgezeichneten Mannes würdig St.; Summa der Mehrausgaben : 2,257,236 Rechnung zu tragen , ter raftlos Gutes zu thun und zu fördern bemüht ist. Ich will ja bloß die Festlichkeit beschreiben und glaube , daß es genügen dürfte, hier kurz zu ers wähnen, daß FML. Nitter v. Roßbach als ein 14jähriger Jüngling in die Reihen der Armee trat und seit dem 1. März 1804 dem durchlauchtigsten Kaiserhaus dient , die Tages - Nachrichten. französischen Feldzüge 1805 , 1809 , 1813, 1814, 1815 und 1821 (gegen Neapel) mits * (Wien.) St. k. k. Apoftolische Majestät ist gestern nach München abgereiſt.gemacht , so wie den Kampf gegen Montenegro im Jahre 1838 mitgefochten hat . Sein Wirken in den verhängnißvollen Jahren 1848 und 1849 als Ober-Kommandant der F. (Wien , 7. März.) Vom Kriegsschauplaze . Da sich seit einigen Tiroler -Landes-Vertheidigung ist aus neuerer Zeit eben so gut bekannt, wie sein vortreff Lagen die Witterung günstiger gestaltet hat , wurde vom Ferik Hallil Pascha in Rusts licher Charakter und seine liebenswürdige Persönlichkeit. Mußte schon FML. v. Roßbach schuk dae Aufschlagen des im Dezember v. 3. abgebrochenen Zeltenlagers neuestens aus in dem ersten mitgemachten Feldzuge seine Treue und Tapferkeit mit seinem Blute beste= befohlen. Diese Lagerstreke , welche man von Giurgewo recht gut übersteht , wimmelt gela , so foftete ihm diese in dir ewig denkwürdigen Schlacht von Aspern bei der Retz jezt von arbeitenden Soldaten , welche aus den Ortschaften an der Straße längs des tung seins Hauptmanns, Graf Eugen Wrbna, das linke Auge , welches er durch einen Lom-Fluffes und aus Eeki Dschuma nach Rustschuk gezogen wurden, um unter den Zel- Bajonnet - Stich verlor. Er wurde fråter bei Wagram und auch bei Nieti leicht ten untergebracht zu werden. Seit der lezten Beschießung der türkischen , am rechten verwundet. Außer dem Maria Theresiens und österreichischen Leopold " Ritterkreuz zieren neben Ufer bei Rustschuk ankernden Fahrzeuge , wurde dort die Waffenruhe nicht gestört. Der auch andere hohe Orden , so . nun schon so selten geword.nen Kanonenkreuze Verlust der Mehrzahl dieser Schiffe iſt immerhin empfindlich , weil das Dampfboet die dem $ permanente Verbindung zwischen Rußischuk und Sistowa , ja bis Nikopolis unterhalten wie die Landes Vertheidigungs Medaille die Brust dieses wakeren Ehrenmannes , diffen konnte, wohin bekanntlich von ersterer Feftung kein praktikabler Weg führt , weil die ges thatfräftiges Wirken seit 50 Jahren dem Staate ausschließlich angehört und dadurch bahnte Straße von Widdin nur bis Nikopolis reicht. Die Thalfahrt konnte mit den schon hinlänglich als segenbringend bezeichnet werden dürfte , daß es hier im Lande gang Fahrzeugen an der Donau andererseits bis Turtukai und Silistria , unbehelligt von den und gebe geworden, ihn meistens : Vater Roßbach" zu nennen. Die ganze Garnison hatte zwar beschlossen , in weit glänzenderer Weise ein so russischen Schaarwachen, unternommen werden ; durch die Beschädigung d.s erwähnten Flußgeschwaders, welches im Hafen von Ruftschuf in Sicherheit überwintern wollte , if seltines Fest zu begehen, allein der FML. scheint diese Absicht geahnt , oder Kenntniß daher die Verbindung an der 25 Meilen lagen Donau-Linie zwischen Nikopolis bis Sili vom Vorhaben erhalten zu haben und fo kam es, daß Vater Roßbach's höfliches Verbie Atria bedeutend erschwert worden. ten geehrt und sich bloß auf das beschränkt werden mußte , was unter feinem Umfande GL. Liprandi , Oberkommandant der f. ruff. Zernirunge Cruppen vor Kalafat, unterbleiben durfte. Gestern Vormittag sammelte nämlich unser Herr Truppen - Brigadier , Generals hat sich bisher nicht veranlaßt gefunden, die Heumagazine im Dorfe Tſchupertſchin, welche von den Türfen zurüfgelassen wurder, zu vernichten, in der Voraussicht , er werde solche Major Ritter von kang das ganze Offiziers-Korps aller Waffengattungen der Garnison, später selbst verwenden können. Da sich aber die Türken am 17. v. M. anschikten, solche so wie sämmtliche Militär 2 Beamte , Militär- Geißtlichkeit und die pension rten Herren in den Bereich der Kalafater Verschanzungen zu schaffen, hinderte er sie daran , und ließ Stabs und Oberoffiziere in vollster Parade und verfügte sich zum Herrn FML., um bie Schober anzünden. Einige Landleute , welche den Türken bei der Verladung des dortselbst mit der Aufwartung die Beglükwünschung abzustatten . Heues behilflich sein wollten, wurden gleichzeitig verhaftet. Andire kriegerische Greige Ich bedauere nie mehr die Untreue meines Gedächtniſſes , als eben jezt wieder, weil ich nicht im Stande bin, die ergreifende und gemüthliche Ansprache wortgetreu mit nisse hab.n an der Donau nicht stattgefunden. Fürst Gortschafoff inspizirt die Truppen-Aufst. llungen des unter dem Befehle des zutheilen , welche unser hochverehrter Brigadier an Herrn FML. Roßbach hielt. Es Generals Lüders bei Ibraila und Galacz sich befindlichen Korps, wohin ihm General von waren in der That ungefünftelte aber warme und t'efgefühlte Werte , welche aus dem Schilder vorangegangen war. Lezterer dürfte sich bis nach Ismail und Kilianowa bege Munde eines im Frieden, wie im Kriege hervorragend bewährten jüngern Soldaten und ben. Diese 4 Fehlungen werden in den möglichst besten Vertheidigungsstand gesezt , und Generals in das sichtbar bewegte Gemüth des 50jährigen tapfern Veteranen und vers da bit Galacz ein befestigtes Lager für 20,000 Mann errichtet werden soll , so glaubt | ehrten Kommandanten den unfehlbaren Weg zu seinem Herzen , wie in den unserigen — - den reinßen Wiederhall fanden. man allgemein , die Russen werden sich in jenem Rayon in der Defensive halten , weil aus welchen der General gesprochen hatte die dortige Operazionslinie, we che wie jene der Ruffen in Kaukasus das Meer und die Nach der Aufwartung des Offiziers-Korps empfing der FMP. noch zahlreiche Bes Flotte zur Basis hat , durch die den Türken Seitens der Westmächte gewordene Hilfe | glühwünschunge besuche von Seite der hohen Zivil - Autoritäten , Honoraz oren , Damen nicht ganz sicer ist. und Herren, wie auß im Laufe des Tages die recht gute Stadt - Muſik , ſo wie jone der Fürst Woronzoff soll übrigens bemüht sein, seine aus regulären und irregulären Wiltauer Schüzen - Kompagnie - beide uniformirt - nicht unterließen, dem gefeierten Truppen gebildete abgesonderte Armee im Kaukasus, welche aus 113 Bataillons, 391 Manne ihre Hultigung zu bringen. Eskadrons und 24 Feldbatterien besteht, möglichst zu komplettiren, weil die Rehen dieser Gezen 8 Uhr Abends endlich nahm in der breiten, vom Menschengewühle wogenden Armee sehr gelichtet sind, und ihre Gesammtstärke, die ohne der 13. Infanterie- Div flon Museumsstraße die vortreffliche Regimentsmusik von Den Miguel unter Begleitung_vies in 182,000 Mann bestehen soll, kaum 112,000 Streitbare zählt. Die strategische Lageler Fahnenträger ihre Aufstellung vor der Wohnung des Herrn FML. - Ebenso finns dieser Armee - in der Enge zwiſchen dem Gebirge und dem türkischen Reiche --- ist reich als schön bildeten 22 Träger von Laternen die erste Reihe und hinter den vielfår= keine vortheilhafte, besonders wegen der gefährlichen Nähe des Feindes bei Batum und bigen Gläser war in jeder einzelnen Laterne en Buchstake zu sehen. Gleich noch St. Niklas, welch lezteres Fort die Türken nicht ohne Ruhm behaupten ; die Zufuhren beendeter Aufstellung gewahrte man in der Mitte dieser Träger das transparente Brufts aus dem Innern Rußlands durch das Kaukasus-Gebirge sind auch großen Schwierigkeiten bild des Gefeierten , zwischen Lorbeerkränzen , die von einem Arler getragen wurden und unterworfen, und in so lange dieselben sammt den Verstärkungen in Tifl's nicht einge worin auch die Zahl 50 hell leuchtete — so daß das Ganze nun verständlich oder vielmehr das troffen sein werden, muß Fürst Woronzoff an eine Offensive in Klein-Asten verzichten. durch versinnlicht wurde, weil man ganz deutlich : zur Feier von 50 Dienstjahren“ zu Zum Kommandanten en chef der aſiatiſch türkischen Armee wurde neuestens Zarif Pascha | lesen vermochte. Hinter den Laternenträgern stand die Musik Bande, welche außer der ernannt. Volkshymne noch einige für dieses Fest eigens komponirte Weisen spielte. Den Hinters Der zum Bezier ernannte Omer Pascha inspizirt seit acht Tagen in Gesellschaft | grund gleichsam die Schlußszene der Dekorazion - bildeten die aus Jägern , Ar vieler ihm nun zugetheilten englischen und französischen Offiziere die Donau-Armee in tillerie, Infanterie und Gendarmerie gewählten Fakılträger, die fich so rangirten, daß die ihrer lang gelehnten Aufstellung von Widdin bis Silistria. Die Lobrutſcha wird er lichtstrahlenden Buchstaben R. V. (Vivat Roßbach) erglänzten. Als der Herr FML. in Begleitung des Brigadiers und mehrerer Stabs-Offiziere nicht bereisen, und die Balkanlinie gedenkt er erst Mitte April zu besichtigen. In Saloniki wurden bereits zwei Bataillons Nizams ausgeschifft , und bis 4000 gegen Ende der kleinen Festlichkeit , sich auf die Gaffe herab bemühte , um dem versams Mann , dann 3 Feldbatterien beisammen sein werden, rükt dieses Korps unter dem Be melten Offiziere - Korps seinen Dank in freundlichen Worten für die bewiesene Aufmerks fehle des Zamit Pascha gegen die aufständischen Griechen zur Verstärkung des Pascha samkeit auszudrüfen , erschallte ein wiederholtes : „Lebehoch !" --- zwar in drei verſchies worauf der Fakel von Janina ab ; gleichzeitig werden andere türkische Trappen von Valo nach Larissa diri denen Sprachen, aber gewiß einstimmigen und einhelligen Herzens girt. Der Insurgenten Anführer Erlieutenant Grivas steht noch immer an dem Engpaß zug mit Begleitung der Musik in schöner Ordnung in die Kaserne abrüfte. Hiermit endete die Feier eines Tages vom heitersten Wetter begünstigt , das im Epirus gegen Janina , hatte übrigens bisher kein Gefecht zu bestehen. Karaiskaki - eines Tages, versuchte schon viermal das Kastell von Arta mit stürmender Hand zu nehmen, wurde uns die nachbarlichen Alpen um diese Zeit nur immer vergönnen können der von der Vorsehung so wenigen Sterblichen in gleicher Gesundheitsfülle und körper aber von den daselbst befindlichen 500 Türken jedesmal mit Verlust zurüfgeworfen. licher wie geißiger Röstigkeit zu erleben gestattet ist , deren Vater Roßbach sich erfreut, * Se. t. I. Hoheit der durchlauchtigſte Hr. CH. Albrecht, G. d. K., ist aus | den Gott noch lange erhalten möge ! Ofen und Se. f. t. Hoheit der Hr. EH. Ernst, FML., aus Preßburg hier eingetroffen. * (Salzburg. ) Bad Gastein. Vor Beginn der diesjährigen Babeſaiſon * Am 5. d. wurde das in Preßburg stazionirte Inf.-Reg. Graf Wimpffen halte ich mich sehr verpflichtet meine Herren Kameraden , welche etwa noch an den Folgen der lezten Felbzüge leiden , auf die ausgezeichnete Heilwirkung der Ga= Nr. 22, mit dem Inf. Reg. Großfürft Michael Nr. 26 verwechselt., steiner Båder aufmerksam zu machen und erlaube mir , zum Belege biefür , meine * Dem Vernehmen nach soll sich ein Werk, über die Laktik der Reitere eigene Heilung hiemit zu veröffentlichen.

156 Bei Pered (Juni 1849) erhielt ich einen Gewehrschuß durch den Leib. Die Eins gangsöffnung faft in der Mitte des linken Darmbeines , die Ausgangsöffnung etwa drei Boll unter dem Nabel, im Verlauf des Scußkanals war der Darm verlezt. Ich wurde am Schlachtfeld verbunden, und die durchdringende Schußwunde heilte, so daß ich wieder ben Dienst antreten konnte ; allein in Folge der Anstrengung des Dienstes zu Pferde öffnete sich die Wunde von neuem und es entstand eine Darmfistel, wobei die Fokalstoffe durch die Eingangsöffnung des Schußkanals austraten und heftige Schmerzen verursachten. Drei Jahre litt ich, und drei Jahre trozte meine Wunde den Heilversuchen der geprie fensten Aerzte bis mich mein Geſchik in die Militär - Badeanstalt zu Hof=' gastein brachte, wo ich unter sorgfältiger ärztlicher Ueberwachung und der theilnahme vollen Begegnung des dortigen Kommandanten Herrn Hauptmann Behrend , nach drei Monaten die Heilanstalt geheilt verließ. Seither sind sechs Monate verflossen, ich bia von meiner schweren Wunde hergestellt, fühle mich gesund und erkräftiget. Es erübrigt mir noch die angenehme Pflicht des dort kommandirten Militär Arztes, in Person des Herrn Oberarztes Doktor Neumann , deffen sich mancher Kamerad bei Goito, Kuftozza , Novarra 2c. erinnern wird , zur Ehre der Branche, in welcher er dient, dankbarst zu erwähnen, eines Mannes , der mit durchbildeten Geißt, Adel des Hers zens verbindet, und für dessen glükliches Wirken zum Wohle der leidenden Menschheit ich @in t. f. Stabs- Offizier. gen Segen des Himmels erflehe.

Ruß, Josef von, und Horvath, Johann Freiherr von, GM. und Brigadiere, werden FML. und Truppen-Divisionārs. Bu General - Majors u. Brigadiers wurden ernannt die Oberste : Jellacih, Anton Freiherr von, Kommandant des Graf Wallmoden Uhlanen-Regiments. Ettingshausen, Sigmund von, Kemmandant des 1. Banal 10. Grenz-Reg. Mollinary, Emil von , Kommandant des Brooder Grenz- Reg Habermann , Josef Edler von, Kommandant des Baron Wimpffen Inf. Reg. Knoll, Johaun, Oberst und Kommandant des Graf Haugwiß Inf. Reg., wird Direks tor der Neustädter-Militär-Akademie. Arbter, Ignaz, Oberstlt. des Graf Haugwiß Inf.-Reg., wird Oberst und Kommandant daselbst. Rauber, Josef Freiherr von, Oberfilt. des Wocher Inf. Reg., wird überzähliger Oberſt mit der Eintheilung beim Prinz Albert von Sachsen Inf. Reg. und der Bestims mung als Stadt-Kommandant zu Frankfurt am Main, dagegen hat Hron von Leuchtenberg, zweiter Oberst zar Dienstleistung beim Inf. Reg. Wocher einzurüfen. き Wallon, Defiderius, Oberfilt des GQMSt., wird zweiter Oberst bei Varon Sivkovich Inf. Reg. Domini Conte, Johann, Major des Graf Haugwis Infanterie-Reg. , wird Oberfilt. daselbst. Munch, Karl Freiherr von, Hauptmann des vorbenannten Reg , wird Major daselbst. Kaufmann, Johann, Major des Baron Sivkovich Inf. Reg., wird Oberstlt daselbst. Pittinger, Peter Edler von, Major des Wiener wird Kommandant des Lemberger Artillerie-Zeugs-Verwaltungs-Distriktes und, Thum, Franz. Hauptm. des 4. Art. Reg., wird Major im Wiener ZeugesVerwaltungss Distrikte mit der Bestimmung für den Posten zu Linz.

Personal Nachrichten. Ernennungen und Eintheilungen. Liebler, Karl von, FML., Diviſionår beim 14. Armee-Korps , wird Feftungs-Kommans dant zu Arad. Alemann, Wilhelm Freiherr von, FML., wird auf sein Ansuchen von der Anstelluns als Direktor der Neustädter-Akademie enthoben und zur Uebernahme eines Trups pen-Divisions-Kommando bestimmt.

Pensionirungen. Lettany , Franz, Oberstlt. und Kommandant des Lemberger Zeugs-Verwaltungs-Di friktes, als Oberfter.

Waffen-Juspektion, nach Pesth. - Die Majore Graf Schaff Angekommen in Wien. (Am 4. März.) Oberst Graf Wrbna , vom 10. Uhl. gotsche, vom 2. Uhl. -Reg., nach Vefth, - Neumayer, vom Bei Hermann Geibel in Pesth ist --Reg., von Neuhausel (Stadt Frankfurt). Oberstlieut. 10. Hus.-Reg . , nach Prag. - Die Hptlt.: Mayer, vom erschienen : Kahlert, vom 1. Drag. Reg., von Wessely (Gold. Entej. 49. JR., nach St. Pölten, - von Henneberg - Spiegel, Die Hytlt.: von Ballarini, vom 24. Jäger-Bat., von vom Armee-Stand, nach Schwarzbach, Hüller, vom 49. Louls Napoleon Bonaparte's Prag (Laimgruber_Kaſern) , Efler, vom 4. Inf.-Reg , IR., nach Bruk an der Leitha, von Simon, vom 21. (jezigen Kaisers der Franzosen) von Komorn (b. Werbbezirk von Deutschmeister), von JR., nach Bologna, Strzelecki, vom GOMSt., nach Mohr, vom 1. Jäger-Bat., von Möllersdorf (Nazionals | Pesth, - Reicher, vom 13. JR., nach Agram. - Die Neues System Hotel). --- Die Rittm.: Marimikian Prinz zu Fürstenberg, Rittm,: Graf Henkel-Donnersmark, vom 10. Uhl. -Reg., n. ― ――― Ba= vom 8. Hus.-Reg., von Wels (römiſcher Kaiſer), Prinz Neuhäuſel, von Cserged, in Pens., nach Veßih, für die Feld-Artillerie. zu Fürstenberg, vom 4. Hus.-Reg., von Pardubig (römis ron Henneberg, vom 3. Drag -Neg., nach Proßniz. Resultate der gemachten Versuche nebst An (Am 6. März.) Oberst Baron Rauber von Planken scher Kaiser). gabe und Prüfung oller Einwürfe. Mit Au (Am 5. März.) Major Truzettel von Wiesenfeld , vom stein, vom 11. Inf.= Reg., nach Frankfurt am Main. torisazion des Kriegsministeriums herausgege 7. JN., von Groß-Enzersdorf. Hptm . Baron Num Oberstlt. Kahlert, vom 1. Drag.- Reg. nach Weſſely. merskirch, in Penf., von Linz (Koburgischen Palais) . Hptm von Noßenich, vom 46. Inf. Reg., nach Brünn . ben ; deutsch und mit Anmerkungen (Am 6. März.) Hptm. Urbanek, vom 38. JR. , von (Am 7. März.) Oberst Graf Wrbna, vom 10 Uhl. von einen k. k. Artillerie: Offizier. Baron Henifftein, vom GOM.« Reg., nach Neuhäuſel, Linz (Wieten Nr. 82). Preis 1 fl. 20 kr. KM. (Am 7. März.) Oberst Laiml Nitter von Dedina, in Stabe, nach Verona. Die Hauptleute : Csikan, vom NB. Dieses Werk enthält so viel Neues und An Pens., von Venedig ( Schottenhof). - Oberfilt. Schmidt | GOMSt. , nach Graz, von Mollinovich, vom Waras regendes im Gebiete der Artillerie, daß es nicht allein von Ehrenberg, vom 6. Hus. Reg., von Fulnek (Leopolds dinersKreuzer- Grenz- Reg , nach Bellovar. --- Die Nittm.: für diese Waffe, ſondern für jeden denkenden Offizier fabt, gold. Lamm). - Major Karl Fürst Schwarzenberg , Burggraf, vom 4. Uhl. Reg. , nach Mediasch, ―― Don von großem Interesse sein dürfte und besonders vom 1. Uhl Reg., von Brandeis (Hotel - Munſch). Kriegshaben, vom Armee- Stand , nach Lemberg. wichtig ist der Umstand, daß durch ein soeben Hptm. Sajetovich, vom 1. Grenz-Reg., von Agram (Stadt erlassenes kais. Dekret, diese neue Organisazion der Dreifaltigkeit). Die Rittm.: Graf Türkheim , vom 7. Artillerie für die ganze französische Armee angeord Uhl.-Reg., von München ( Stadt, Frankfurt), Regelsberg. net wurde. vom Garnisons-Auditoriat, von Theresienstadt ( König, v . Auch find stets alle Werke und Karten Ungarn), von Koren, vom 3. Drag. Reg., von Proß über den Kriegsschauplaz, alle k. k. Re nih (Leopoldstadt, gold. Lamm). glements . bei mir vorräthig und werden an jez Abgereiset. den gewünschten Ort verſendet. (Am 4. März.) Oberst Baron von Post, in Pens., n. Prag. - Major v. Mayer, vom Genie-Stab nach Brünn . Hermann Geibel. - Die Hptlt.: Raab, vom 3. Art.-Reg., nach Krakau, - B. W. Ohligs Hauss mann, von Hafner, in Penſ., nach Pefth , Bondy, vom 25. k. k. Hof-Waffenfabrikant. Ein Lieutenant 2. Kl. eines ungarischen In f. Reg. JR., nach Prag, - von Herminenthal, vom 3. JR., nach Mailand. Rittm. Baron Rolshausen, in Pens., nach | Magazin von garantirten Seitenwaffen, Fecht- | mit dem Range vom August 1852 sucht einen Tau sch mit Presburg. requifiten und Uniformirungs -Waaren . Stadt, einem Herrn Kameraden eines Hus.-Reg., Briefe ersucht (Am 5. März ) Oberft Baron v . Stein, von der Art man poste rest. Theresienstadt unter der Chiffre A. K. Cs tiefen Graben Nr. 165, 1. Stok. So eben ist erschienen und bei Karl

Allgemeines

Gerold & Sohn zu beziehen.:

militärisches

Organiſazion

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Handbuch.

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Heere

in Bezug auf Etat , Eintheilung , Dislokazion , Bewaffnung , Ausrüstung , Uniformirung c. x ., und einer militärischen Bibliografie des Jahres 1853. Nach authentischen Mittheilungen und den besten Quellen bearbeitet von I.

Hirtenfeld.

Sr. Erzellenz dem k. k. Feldmarschall-Lieutenant Herrn Johann Kempen v . Fichtenstamm, wirklichen geh. Rath , Chef der obersten Polizeibehörde, Militär-Gouverneur der Reichs -Haupt- und Residenzstadt Wien 2c. ic. , ehrfurchtsvoll gewidmet. Broschirt, 410 Seiten stark,

Preis 2 fl. 30 kr. K. M.

Die bei dem Verfasser dieses Handbuches im Vorhinein pränumerirten und bezahlten Eremplare find den betreffenden Herren bereits zugez sendet worden, die nicht bezahlten besorgt die obige Verlagshandlung. Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld.

Druk von Karl Gerold und Sohn.

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11.

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1854 .

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Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 kr. , vierteljährig 1 fl. 30 kr. , für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 kr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr., halbiährig 4 fl. 20 kr. K. M., um welchen Breis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugeſender erhalten. Einzelne Blätter 6 fr. K. M. Prânumerazion wird angenommen im Komptoir des Soldatenfreundes " (Stadt , Bollzeile Nr. 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingesendet werden wollen . Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K. M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K. M u berichtigen kommt. — Anonime Beiträge werden nicht berüfsichtiget.

" Die Infanterie, " lesen wir weiter, ist sowohl im Einzelnen, als im Ganzen genau unterrichtet. Der Manövrir- Schritt ist zum mindesten ebenso bes II. schleunigt als in unseren Regimentern und die Formazionen geschehen auch so schnell. Ein neues Reglement über die Evoluzionen wurde versucht, ich In dem ersten Artikel haben wir die Ansichten des Herrn Obersten habe dieselben Formazionen wie in unserem Heere wahrgenommen, es hat über die österreichische Armee im Allgemeinen gehört , heute gehen wir auf mir aber geschienen, daß hier mehr Gebrauch von den Doppelkolonnen ge das Urtheil über , das er in bündiger Weise über die verschiedenen macht würde. In der italienischen Armee habe ich nicht eine falsche Waffen abgibt. Bewegung noch solche Manövers gesehen, die einander ohne Grund folgen Von der " Infanterie " wird gerühmt : Sie gewährt einen sehr würden ; jede Bewegung hatte immer ihre logische Folge nach sich. schönen Aublik; ihre Haltung unter den Waffen ist eine echt militärische ; Die Generäle und alle Offiziere waren im Zuge , fie verstanden ihre Auf ihre Unbeweglichkeit nicht mehr von der rein mechanischen Natur, wi man gabe vollkommen, Niemand hatte ein gezwungenes Wefen. Was nun den fte einst den deutschen Truppen vorwarf, obgleich sie die Erfüllung einer wesentlichen Gegenstand der Infanterie, den Marsh, betrifft, bin ich nicht Pflicht anzeigt ; das Stillschweigen wird strenge beobachtet. In dieser, Ar- in der Lage gewesen, ihn aus Erfahrung zu beurtheilen und diese Arten von mee geschicht Alles mit Würde und wenn man für den Kaiser betet , wenn Beobachtungen verlangen beträchtliche Zeit. Ich habe in verschiedenen La Salven zu seiner Ehre abgefeuert werden, bewegt es den Zuschauer zu segern, bei Feldübungen, die Regimenter durch 7 bis 8 Stunden und selbst hen, wie die höchsten Würdenträger gleich den niedersten Soldaten lebhaft länger gut marſchiren und Niemanden zurüklaffen gefehen. Aber nach so die Hand an ihre Czako's führen, das Haupt achtungsvoll beugen und schwachen Erfahrungen kann man nicht über die wirkliche Gefchik während der ganzen Dauer der Salven oder des Gebetes in der vollkomlichkeit in diesem Punkte urtheilen ; ich kann also nur eine rein persönliche mensten Andacht verharren." -- Der Herr Verfasser steht sich zu • einem Ansicht äußern. Ich halte unsere Infanterie im Marsche überragender ; " Rütblit" veranlaßt und findet folgendes Resultat : " Ich habe die öfter die Konstituzion unseres Infanteristen ist von einer mehr trokenen und ener reichischen Armeen in drei von einander sehr entfernten Zeiträumen gefegischen Natur ; er genießt in größerer Menge nahrhaftere Lebensmittel, hat hen; sie haben den folgenden Eindruk in meinem Gedächtniß zurükgelassen. viel Eigenliebe und man kann aus derselben einen großen Vortheil ziehen, Im Jahre 1818 und 1814 war die österreichische Armee alt in ihren Ka- um ihn zum Marsche anzueifern. " dres und in ihrer Truppe, ein großer Theil der Soldaten hatte die Kriege Schließlich kömmt der Herr Oberst auf die leichte Infanterie des Kaiserreiches mitgemacht ; daher war , wenn sie damals einen Fehler zu sprechen : „ Sie besteht aus dem Regimente Kaiser-Jäger aus Tirol und hatte, der Abgang der Jugend. Ich sah dieselbe Armee im J. 1840 25 Jäger-Bataillons. Die einen wie die anderen sind sehr schöne Trup wieder ; die Kadres waren alt geblieben, aber die Truppe war in dem kräf pen. Die Rekrutirung derselben ist gut gewählt. Die Bewaffnung und tigsten Alter ; der Dienst dauerte zu jener Zeit 18 Jahre, und das Durch Equipirung sind dieselben wie in unseren Fuß- Jäger-Bataillons ; endlich ist schnittsalter des Soldaten war 26 Jahre. Endlich sah ich sie um zwölf auch ihre Kleidung im guten Einklang mit dem Dienste, zu welchem sie be Ja , re später, 1852, wieder, und ich habe ihre Physiognomie ganz verän- ftimmt sind und selbst troz der grauen Farbe sehr gefällig (gracieux) . Dieſe dert gefunden ; die Kadres sind jung und kräftig, die Truppe aber gar zu schöne Truppe hat als Typus bei der Organifazion unserer Jäger gedient, jung geworden. Es gibt in ihren Reihen eine sehr große Anzahl noch nicht aber ich glaube, daß diese lezteren fie schon weit überflügelt haben. ― ausgebildeter (formés) Leute ; sie hat ungeheuere Verluste in den lezten Feld- Die österreichischen haben wenn sie gleich ausgesuchte und schlanke Leute find zügen erlitten und war man genöthigt in der Wahl der Leute weniger nicht diese breiten Schultern, diese vorspringende Bruft, diese Kniekehlen schwierig zu sein, weil man eine größere Menge von ihnen nahm. In we von Eisen , diese unausgesezte Thätigkeit, welche unsere Jäger auszeichnen . nigen Jahren wird dieses Gebrechen verschwunden sein, denn man wird die Endlich glaube ich nicht, daß sie den gymnastischen Schritt (pas gymnasti Rekrutirung nicht zu übertreiben (forcer) haben." que) anwenden, denn ich habe ihn nie in der österreichischen Armee gesehen, Hierauf heißt es über den , Dienst " : " Die österreichische Infanterie obschon mir die Gelegenheiten nicht fehlten, ihn angewendet zu sehen, wenn dient gut, aber ihr Garnisonsdienst hat mir ermüdender (plus fatigant) als er überhaupt eristirte. " der unsrige geschienen ; die Ruhe des Soldaten ist weder bei Tag noch bei Auf die Artillerie" übergehend, erklärt der Verfaffer im Eingange Nacht genug bedacht. Ein ganzer Wachpoſten tritt vor einem Major, selbst keine speziellen Kenntnisse in dieser Waffe zu befizen und will fich begnügen, wenn er nicht im Dienste ist und nur vorbei geht , unter die Waffen ; und dieselbe von dem einzigen Gesichtspunkte als Schlachtwaffe ins Auge zu ich habe Grund anzunehmen, daß die Wache auch vollzählig antritt , wenn faffen. "/ Der Schlag der österreichischen Kanoniere unterscheidet sich nicht die Schildwachen aufgeführt werden ; auf diese Art wird eine Plaz oder von dem der Infanterie. Es ist keine Auswahl von Leuten , es gibt keine einfache Polizeiwache ermüdender, als eine Feldwache. " Koloffe unter ihnen. Ich habe Grund anzunehmen, daß man im Allgemei Die Adjustirung der Infanterie" wird als sehr zwekmäßig nen zur Artillerie jene Handarbeiter rekrutirt , deren Verrichtungen einige erkannt, nur findet der Autor : die Patrontasche viel zu groß ; site ist Aehnlichkeit mit der Artillerie haben, denn sie schienen mir zur Handhabung dem Auge mißfällig und deßhalb nicht bequemer." Das # Infanterie von Werkzeugen aller Art geschikt. Die Bespannungs -Pferde sind von Gewehr findet er vom felben Gewicht und Kaliber wie das französische. vollkommener Schönheit, sie haben sogar einen großen Vorzug, schöne Glie "Diese Waffe, " heißt es nach einer richtigen Beschreibung ihrer Abfeuerung, ber, gut gebaute Füße und eine breite Bruft ; fie tragen sich gut, ihr Kopf # hat zahlreiche Proben bestanden ; ste feuert selbst im Wasser, was möglich ist leicht und bei einigen so klein , daß man beim Anblik der Gebiffe dieser aber sehr nuzlos ist ; doch habe ich die Gewißheit erlangt , daß nach dem Pferde glauben könnte, fte seien für Füllen bestimmt. - Man kann ihnen Oberst Carriere über die österreichische Armee.

Ererziren, in dem Augenblik wo man die Leute vortreten läßt , deren Gewehre versagten, sich immer Einige derselben finden , und man genöthigt ist den Schuß mit dem Kugelzieher zu beseitigen. " Vom " Karabiner," mit dem die " Schüzen" jeder Kompagnie bewaffnet sind , kommt er auf diese zu sprechen, lobt ihre Einführung als besonders zwekmäßig und sagt : „ Uebrigens versehen alle Infanterie-Reg. den Tirailleurdienst und diesen vortrefflich; die Offiziere find darin unterrichtet, und die Truppe schmiegt sich den Terrain-Schwierigkeiten gut an. “

einige Gebrechen vorwerfen, aber diese Gebrechen sind für die Eigenthüm lichkeiten ihres Dienstes wahrhafte Tugenden. Sie haben im Allgemeiner einen zu kurzen Hals und zu überladene Schultern. " Das Geschirr wird gelobt und dann treffend gesagt : W Auf den ersten Anblik würde man glauben, die österreichische Artillerie habe seit den Kriegen des Kaiserreiches keinen Fortschritt gemacht ; es sind noch immer dieselben Geschüze, dieselben Lafetten mit zwei Wänden, derselbe schwarzgelbe Anstreich 2c. c. 1c., aber wenn man sie näher betrachtet, findet man beträchtliche Vervollkommnungen.

158 Diese Waffe ist selbst in diesem Augenblike auf dem Wege der Verbesserung | Desterreich mit Sorgfalt gepflegt ; die Einen befizen fie in_elenden Bildern, und des Fortschritte ,; doch nimmt fie Neuerungen nur mit äußerster Vor- elend nur in Bezug auf die Kunst, denn das Gefühl, das sie hervorrief, ge= hört zu den edelsten und ehrwürdigsten - Andere laffen ihnen herrliche ficht an, um nicht genöthigt zu sein wieder zurük zu schreiten. " Ueber die „Beweglichkeit" dieser Waffe lesen wir : In dieser Monur aente errichten ; ein solches hat ein Fürst Liechtenstein aus der Fa Beziehung hat die österreichische Artillerie schon seit langer Zeit wahrhafte milie jener großen Herrn und Helden, zum Ruhme von vier Husaren er Verbesserungen angenommen. Die Geschüze werden nicht mehr durchFuhr- richten laffen, welche ihm das Leben in einem Gemezel gerettet haben , wo wesen (Train.) Soldaten geführt ; die Artillerie bestzt Einheit in ihrem dieser Fürst verwundet und unter seinem Pferde gefangen wurde(?) . Úebris eigenen Dienste und Fahrkanoniere lenken die Pferde. " Im Ver- gens. ist diese Nazion in ihrer Verehrung für die Helden nicht ausschließlich folge heißt es: " So unvernünftig es wäre, der Artillerie ganz allein und das Bildniß Napoleons findet sich überall ; es gibt keine Hütte, der es Evoluzionen im Großen machen zu lassen , ist es doch gewiß , daß diese nicht zur Zierde diente. " Der Herr Verfasser berichtet nun die Eintheilung der österreichischen Uebungen mit großer Genauigkeit und großer Schnelligkeit ausgeführt wer den, und weil ich vor Allem die Erfolge diefer Uebungen sehen wollte, ges Kavallerie in wei so wesentlich von einander verschiedenen Theilen, daß sie wann ich die Ueberzeugung, daß die Artillerie in Defterreich mit einer sel nur das Kommando und das militärische Reglement gemein haben. Leute, tenen Schnelligkeit in Batterien anffährt und feuert. Die Artillerie de Pferde, Bewaffnung, Equipirung, Sprache, Abstammung, Charakter, Alles flirt niemals an der Spize anderer Truppen. Wenn sie sich mit zwei In ist hier verschieden ." fanterie-Regimentera zusammen befindet, defilirt fie zwischen beiden ; wenn Von der deutschen Kavallerie" bemerkt er : „ Die Küraffiere, aber nur ein Infanteries oder Kavallerie-Regiment da ist, wird sie ftets von Dragoner und Chevaurlegers führen diesen Namen und sind in der That diefer bewacht, die dann immer an der Lete und an der Queue der Deutsche oder Böhmen, sowohl Leute und Pferde. Man bilde sich aber Artillerie defilirt. -- Vom nicht speziellen Standpunkte könnte man an der nicht etwa ein, daß die in den Erbftaaten gebornen und den allgemeinen österreichischen Artillerie den Abgang einer portativen Feuerwaffe tadeln ; so Namen „ Deutsche“ führenden Thiere irgend etwas außer dem Namen mit unbequem auch das Tragen desselben sein mag, ist ihr der Karabiner des- jenen abscheulichen Thieren gemein haben, die bei jedem Kriegsgerüchte un halb nicht minder unentbehrlich. Er ist eine Sache der Rettung ; denn fere Regimenter überschwemmen, um hier nach wenigen Monaten entweder wenn die Züge fich verlängern, wenn sie angegriffen werden, vertheidigt die Ausmusterung oder einen Graben zu finden, ohne je einen anderen die Eskorte den an gegriffenen Punkt oft gut, aber alle anderen Punkte Dienst geleistet zu haben, als gewiffenlose Spekulanten zu bereichern. Weit ent bleiben ohne Vertheidigung und es genügt, einige Husaren auf eine entwaff- fernt davon ist das Pferd der Erbstaaten ein sehr schönes und gutes Thier, nete Truppe feuern zu lassen, um sie in Unordnung zu bringen , oder sie voll Kraft und Gelenkheit. Es hat viel Glänzendes, einen prächtigen Wi nieder zu mezeln, um dadurch einen großen Theil der Geschůze zu ver- derrüft, einen schönen Hals . Es wird von den Schriftstellern, die über die lieren. ―――― Dieses i sterreichische System, das sich übrigens dem unsrigen so fen Gegenstand geschrieben haben, als das schönste Pferd der schweren Ka sehr nähert, hat Urizukömmlichkeiten, die ihm gemein find. So sind die auf vallerie bezeichnet . Aber dieses so trillante Pferd ist weit entfernt das zu halten, dem Munizionskaften befindlichen Bediener oder das Geschüz verloren, wenn was es verspricht : seine Bruft ist so enge , seine Flanken zu hoch, seine eine feindliche Kugel ein Rad des Wagens zerschmettert, der sie führt. -Glieder zart und es hat bei weitem nicht den Fond unseres Normanders, Dann will ich bemerken, daß die österreichische Artillerie für alle Felddienste nur diese einzige Gattung Artillerie befizt, wo die Leute entweder auf den Geschüzen oder ihrer Bespannung reitend fortgeschafft werden. Sie entbehrt dieser wesentlich leichten Artillerie, deren Leute wahre Reiter auf guten Pferden sind, die alle Bewegungen jeder Gattung Kavallerie in die schwierigsten Terrains durch alle Hindernisse verfolgen können . " Dis find im Wesentlichen die Bemerkungen des geehrten Herrn Obersten über unsere Artillerie. Wir sind zu offenherzig und in Rüksicht des allgemeinen Besten zu ehrlich und freimüthig, um nicht dem Tadel, dem Bedenken einer so ausgezeichneten und erfahrenen Autorität allenthalben gerne und rükha ltslos beizutreten, wo sich solche Ansichten mit den unferen vertragen. In dem gegebenen Falle aber müssen wir dem

seine Stärke und die Tüchtigkeit seiner Glieder. Das normänische ist nie derbeinig und das österreichische hochbeinig , kurz , das eine fann ein gutes Reitschulpferd werden , das andere ist ein rohes Kriegsroß. Die Husaren sind durchgehends Ungarn oder Siebenbürger, die Uhlanen find Polen. Jede dieser Arten Kavallerie hat die ihrer Nazion und der Natur ihrer Pferde eigenthümlichen Eigenschaften. Die deutsche Kavallerie ist schlank, sowohl Mannschaft als Pferde, fie ist regelmäßig, tüchtig, aber sie ist vielleicht noch etwas zu schwerfällig troz der vom Gesichtspunkte der Beweglichkeit gemach ten Fortschritte. Auch darf man nicht vergessen , daß sich die schwere Ka vallerie während einiger Zeit nicht schnell genug bewegen konnte, ohne namhafte Verluste an ihren Pferden zu erleiden. “ W Der ungarische Husar hat den Husaren aller Staaten zum

Herrn Obersten vidersprechen. Die angedeuteten Gebrechen ( ?) in der Fortschaffung der Bedienungs.Mannschaft betreffend, so liegen diese augenschein lich an der Waffe selbst und könnten bei dem heutigen Stande der Dinge nur mit einer gänzlichen Umformung der Artillerie-Waffe beseitigt werden, was keineswegs zu wünschen ist, weil für den Einen vielleicht zu erreichenden Vortheil das Wie ? verschwingt der Herr Verfasser wahr scheinlich bedeutende Nachtheile eintreten würden. Belangend die Einführung der sogenannten leichten Artillerie, die in der That sich in manchen kleineren Staaten brauchbar erwiesen hat, so wird unsere oberste Armeebehörde und im engeren Kreise die General-Artillerie- Direkzion auf die Errichtung dieser Art von Batterien gewiß ihr Augenmerk gerichtet und fte sorgfältig geprüft haben. Da uns aber über die bevorstehende Aufstellung solcher Batterien nichts bekannt ist , können wir uns mit vollem Vertrauen der Ueberzeugung hingeben , daß ihre Vortheile nicht der Art find, um ihre Errichtung in Oesterreich wünschenswerth oder gar nothwendig zu machen *) . Der geehrte Herr Verfasser behandelt nun weitläufiger die Kavallerie," eine Waffe, in der er sich besonders heimisch fühlt . Im Eingange bemerkt er : „ Die österreichische Kavallerie genießt in Europa eines alten

Typus gedient und wird auch das Vorbild aller zukünftigen Husaren abge ben. Die Ungarn sind auf dem Pferde geboren, sie lieben es, nicht etwa wie man ein nüzliches Hausthier, sondern wie man einen Freund , eine Ges liebte liebt. Man kann einen Husaren ganz allein detachiren ohne sich um sein Pferd zu bekümmern, er wird überall das finden, was es bedarf und der Mann wird oft auf der nakten Erde schlafen, ehe er sein Pferd ohne Streu ließe. Der Husar ist so zu sagen an sein Pferd gefesselt ; er macht wie Centaure einen Theil desselben aus ; er befizt eine große Geschiflichkeit i Sattel die Waffen zu handhaben, hat ein vorzügliches Auge, ein schnelle Entschloffenheit und eine unbestreitbare Bravour. Wenn diese Eigenschaften unter der Leitung junger, gewandter und erleuchteter Offiziere genährt werden, wie es in diesem Augenblike der Fall ist, — müssen sie eine vortreffliche Truppe bilden. P

Rufes und dieser Ruf ist wohl verdient . Es läßt sich darauf nach einigen Generälen und höheren Offizieren schließen , die im Jahre 1809 aus Desterreichs Diensten in die Frankreichs traten und die sich in einer Armee, in der es damale so viele Männer von Verdienst gab, Achtung zu verschaf--fen wußten ; gewiß muß man über die Schule in der sie gebildet worden waren gut urtheilen. ― Ich spreche von einer schon sehr entfernten Periode, aber in dieser Beziehung haben die Ueberlieferungen unzweifelhaf. ten Einfluß auf das gegenwärtige. Nichts läßt sich — namentlich im Mo-ralischen bei der Organisazion von Armeen improviſiren. Die Ueber lieferungen find mehr als Geschichte für ein Regiment, sie sind sein Besiz, fein einziges Erbe, es ist mit Recht stolz auf dieselbe. -Vom größten Herrn bis zum mindesten Bauer herab werden dieſe Ueberlieferungen in

Ich werde keine lange Beschreibung des ungarischen Pferdes liefern ; es ist ohne Vergleich der schönste Zweig der orientalischen Race, die in unser Eu ropa gedrungen. Es ist hübsch, koquet, elegant, nicht hoch, aber gut ge= stellt, seine Lenden sind kurz, fein Schweif gut angebracht ; sein Kopf an muthig, das Auge lebhaft, der Hals leicht, es ist vollblütig, mäßig, uner müdlich, gelenkig, stark und gehorsam. Ich habe kein störrisches ge= sehen." (Unwillkürlich mahnt uns hier die Schilderung des 11 Husaren " an unseren ausgezeichneten Landsknecht. ") Nachdem die Stärke der Kavallerie berührt wird , heißt es : „ Eine Razion für ein Küraffier oder Dragoner- Pferd besteht aus 10 Pfund Heu und 3 Pfund Stroh ; eine Razion für ein leichtes Kavallerie-Pferd aus 8 Pfund Heu und ebenfalls 3 Pfund Stroh. Die Haferrazion ist für alle gleich ; sie besteht in einem Achtel Wiener Mezen , das so

ziemlich sechs starken doppelten Handvoll gleich kömmt. Diese Razion, die den kleinen Pferden genügen kann, ist augenscheinlich für die großen Pferde zu gering; auch widerstehen sie Beschwerden nur wenig und es gibt immer eine große Anzahl abgemagerte darunter. Ohne Zweifel muß diese Razion im Felde und auf Märschen sich ändern, ich glaube aber nicht, daß dieß um vieles geschieht. " Die Pferde werden oft und unausgesezt gewartet und gepflegt , an der einen Seite wacht der Staat, an der anderen das Reglement darüber, *) Wir verweisen her auf den einschlägigen Artikel : Das österreichische Kavallerie und die Mannschaft ihrer Seits bedarf der Beihilfe ihrer Erfahrung, ge mit der reitenden Artillerie anderer Staaten, in Die Red. funden Verstandes und guten Willens, um diese so nüzliche und schwierige ößterr. Militär-Zeitschrift, Jahrgang 1827, vierter Band.

159

Arbeit zu gutem Ende zu führen. Der Staat stellt die Fütteru ng , die fel, um mit einem folgenden und lezten diese kritischen Auszüge zu schließen. Unterkunft und die ärztliche Pflege bei. Die Razion erscheint Auch dieses handelt noch über die Kavallerie, Remontirung u. f. w. und mir für die großen Pferde wie gesagt ungenügend und das Stroh ist für die Gründlichkeit, mit welcher der geehrte Herr Verfaffer diese Waffe behan alle in su geringer Quantität bemeffen. Die Pferde ermangeln ganz lich der delt und seine trefflichen Ansichten lassen uns auf eine besondere Vorlieb.• ´ für Streu, dauernd des Tages , und haben nicht einmal während der Nacht dieselbe schließen, welcher Waffe er früher vielleicht auch angehört haben nrag. genug, die Methode der Trennung der matieres fécales" ist nicht nach efter. (Wir finden den Herrn Obersten in dem vorjährigen ,, Annuaire militaire " reich gedrungen und der Abgang dieses Verfahrens macht die Gerin gheit nicht im aktiven Dienste, und haben augenbliflich keinen alteren Jahrgang der Strohrazion nur noch empfindlicher, der Art, daß troz der Auslagen des Annuairs zur Hand .) des Staates, der in allen Quartiers Schoppen für die Streu errichten ließ, 1 die österreichischen Pferde weit entfernt sind in Bezug auf die Lagerung das Wohlbefinden unserer Truppenpferde zu genießen. - Die Ställe gleichen After und Thielen. ebensowenig den unsrigen, sowohl in Beziehung auf die Lüftung als auf den Boden. Sie haben nicht dieselbe Menge Luft und das Sistem der Gine literarische Kritik zweier Erscheinungen aus der Kriegsgeschidite 1813 und 1814 Staketen, das daselbst in Gebrauch ist, hindert bis zu einem gewiffen Punkte (C. U.) Wenn dem Soldaten, als vor allem dem Manne der That, die Zirkulazion. Ich verstehe hier die Ställe neuester Errichtung nicht mit, welche Se. Majestät erbauen ließen und die wahre Prachtbauten, Pal eine gewiffe Abneigung von Tinte und Feder, ein instinktgemäßes Vermeiden Läfte find, aber dieß ist die Ausnahme. - Der Boden der Stallungen ist von literarischen Kämpfen nur gut gedeutet werden kann , wenn namentlich in Italien mit kleinen spizigen Kieseln gepflastert und die Füsse der schönen die in unserer Armee von jeher bestehende Scheu von journalistischem Wir ungarischen Pferde können sich damit niemals befreunden; in Desterreich ist fen gewiß aus einem höchst richtigen militärischen Gefühle entsprang , und der Boden mit diken Bohlen oder auch mit Lehmerde bedekt und in diesen wir im Allgemeinen nicht sagen können , daß unsere Leistungsfähigkeit deß beiden Fällen sind die Unzukömmlichkeiten des Urins und der Feuchtigkeit halb von der anderer gerne und viel schreibender Armeen zurüfgeblieben ist : für die Pferde dieselben. - Die ärztliche Pflege wird wohl verstan so ist doch andererseits nicht zu läugnen, daß gegenüber der seit einigen Jah den geübt, die Veterinäre halten mehr an die Erfahrung •und Praxis ren so überschwenglich auftretenden militärischen Utopien, die wahre, auf als an theoretische und sistematische Wissenschaft. Sie sind alle in der Praxis und Geschichte sich stüzende Wissenschaft so Manches hätte leisten können ; vor allem aber glauben wir aussprechen zu dürfen, daß es Pflicht Schule zu Wien ausgebildet und erfreuen sich eines guten speziellen Unter richtes . Man sendet in diese Schule eine bestimmte Anzahl gut konduifirter und Ehre gebieten, uns der Geschichte unserer Armee und ihcer Leistungen, Soldaten, die das Hufschmiedhandwerk trieben und schon die Elemente einer des Namens unserer Vorfahren anzunehmen. Wohl wird im Durchschnitte der Werth von deren Leistungen eben ersten Bildung haben. Fast alle Veterinäre find Söhne von Hufschmieden, fte beschlagen selbst vortrefflich und man würde unter ihnen nicht einen Einzigen finden , der sich desselben entziehen wollte, was einige ihrer Standesgenossen in Frankreich für einen ihre Würde verunreinigenden Fle ken halten. In Gegentheil glauben die öfterreichischen , daß dieser vergeb liche Fleken ihren schönsten Antheil ausmache und wiffen ganz gut wie die Vernachläßigung des Fußes die unendliche Mehrzahl der Pferdekrankheiten hervorruft. Die Unterweisungen, die sie von zartester Jugend auf erhalten haben, find in ihrer ganzen Laufbahn von unbestreitbarem Nuzen ; daher fieht man sie auch alle Schmiede- oder chirurgischen Instrumente mit einer Gewandheit handhaben, welche nur eine lange Lebung geben kann. " Nun wird der Gehalt der Veterinärs richtig angegeben und erwähnt, daß sie auch eine sehr einträgliche Zivilpraxis betreiben. Aus diesem Ueber blik" schließt der Herr Verfasser, " sieht man, daß sie um so beträchtlichere pekuniärer Vortheile genießen, als ihre, wenn auch ehrenvolle Stellung, keine Art von Lurus erheischt. Sie haben eine eigene Kleidung und genießen in

nur aus Unwissenheit, aus Unkenntniß der Vorgänge, wie sie wirklich was ren , angegriffen , allein gerade diese Unkenntniß haben doch auch theilweise diejenigen zu verantworten , die im Besitze von Geschichtscuellen und dem die Belehrung Talente fte zu bearbeiten unseren fremdländischen Kamerade vorenthalten, die sie hierin so oft bedürfen. Schreiber dieses zählt sich nicht zu diesen lezteren , er führt meist den Sábel , bis auf Vervollkommnung der Nähmaschine zeitweise die Nadel, äußerst selten die Feder , allein die in so großer Zahl erscheinenden Werke über den Befreiungs-Krieg, welcher in Frankreich und Deutschland jezt so vielfach besprochen wird, haben in ihm den Wunsch rege gemacht, auch von österreichischer Seite die Leistungen unserer Väter vertreten zu sehen , und da erlaubt er sich denn seine gelehrteren und begabteren Kameraden zu dies fem Behufe auf die eben genannten Erzeugniſſe der Militär- Literatur auf merksam zu machen. Die preußische Wehr - Zeitung " hat in Nr. 587 aus Pesth" vom

den Regimentern eine durch ihre Dienste und Aufführung verdiente Ach - 8 . August 1853 und in Nr. 544 von Wachau" her die Kritik über des k. sächs. Herrn Oberſten After : „ Die Schlachten und Gefechte bei Leipzig im tung . “ Ueber das „Beschlagen der Pferde heißt es mit Recht : " Das- Oktober 1813 " begonnen, ein Werk, das in der Zusammenstellung von mit felbe ist in der österreichischen Kavallerie der Gegenstand der angestrengsten unvergleichlichem Fleiße gesammelten Daten jedenfalls ein bedeutendes Ver Pflege, es ist fast ein Kultus . Vom Ersten bis zum Lezten fühlt alle Welt dienst für die Kriegsgeschichte hat, dem, wie schon deffen gegenwärtiger Er die Wichtigkeit desselben ; die Oberste, die Rittmeister überwachen es mit folg beweift , in unserer Literatur- Geschichte ein ehrenvolles Blatt für alle einer strengen und ängstlichen Sorgfalt. Jedes Vergehen an den Verordnun- Zukunft gesichert sein dürfte. Bescheiden hatte mein , wie es scheint , österreichischer Kamerad sich in gen über dieses Kapitel würde strenge gestraft werden, und die Ahndung die Armee-Nachrichten der „Wehr-Zeitung " zurüfgezogen , und wäre so bald für den Offizier könnte selbst bis zur Entsezung gehen. " Schließlich empfiehlt der parteilose, offenherzige Beobachter auch seiner meinen Bliken entgangen, wenn ich nicht gewohnt wäre auch dort FürtreffliHeimischen Armee die bekannten, beim Beschlagen beobachtetenches zu finden ; da ich ihn aber gefunden, so habe ich ihn benüzt und Zeile Vorsichtsmaßregeln" und spricht sich über die Eisen der Pferde , die für Zeile seine werthvollen Ansichten mit meinen Bemerkungen aus des ihm nur bei der deutschen Kavallerie schwer vorkommen, sehr günstig aus. Obersten After Werk verglichen. Er schließt treffend: "I Die Einführungen in dem Stalldienste find fast dies Was zum Lobe des Mannes, der sich mit seiner mühsamen Arbeit so

felben wie bei uns . Nur ein Gebrauch könnte bei unseren Truppen ein geführt werden . Wenn ein Offizier des Regimentes in eine Stallung ein tritt, meldet ihm die Stallwache - welches auch sein Anzug sein mag augenbliflich was es Neues gibt ; diese Einführung zwingt die Stallwachen zu größerer Wachsamkeit. - Uebrigens vernachläßigt die Masse der Mann schaft nie die Pflege ihrer Pferde. Sie haben ihr Gepäk und zumeist ihre Waffen in den Ställen, und verweilen fast den größten Theil des Tages darin, was den doppelten Vortheil hat alle Unfälle zu verhindern und das Pferd an die Berührung mit dem Menschen zu gewöhnen, so daß dasselbe weit entfernt ihn zu fürchten, mit ihm vielmehr wie mit einem Kameraden spielt. Ich glaube daher auch nicht, daß in der ganzen Kavallerie das vor Handen ist, was wir ein böses Pferd" nennen. - Alle Befehle der Welt find kraftlos, wenn der Soldat isolirt ist, es ist daher unumgänglich noth wendig, daß er sein Pferd liebe und es gerne pflege. In dieser Beziehung ist der österreichische Kavallerist - welches auch sein Ursprung sei - vor wurfsfrei. Die Rekrutirung nimmt ihn aus den Pferdeländern , und aus den zu ihrer Besteigung und Pflege am meisten geschaffenen jungen Leuten ; deßhalb iſolirt, wie unter den Augen ihrer Vorgesezten mangelt dem Pferde niemals etwas und der Reitersmann ist stolz, dasselbe in dem best möglich ften Zustande zu seiner Eskadron zurüfzubringen. " Der Eintheilung des Buches folgend , endigen wir den zweiten Arti

vielen Dank von jedem wißbegierigen Soldaten erworben, gesagt werden kann, hat wohl schon Nr. 111 der "/ Wehr- Zeitung" berührt ; es hat über diese Arbeit die militär-literarische Welt Deutschlands ein zu günstiges Ur theil gesprochen , als daß ich mir beimeffen dürfte noch ein besseres darüber zu sagen ; ich erlaube mir nur auf einige Stellen aus Nr. 111 hinzuwei sen, und nebst dem einige Bemerkungen hinzuzufügen, die sich mir im Studio der Geschichte jener Tage stets aufgedrungen , und über welche ich , falls sie unrichtig sind, sehr gerne eine endgiltige Belehrung erwarte. 111 fucht in den Irrthümern , denen After unterliegen mag , denen er nach österreichischer Ueberzeugung und Kenntniß in der Sache auch wirk lich unterliegt, theils Mangel an Wohlwollen gegen die Persönlichkeiten un serer damaligen politischen wie militärischen Führer, theils selbst gegen die Lei stungen unserer Armee , er macht ihm den für einen Kriegsgeschichtsschreiz ber so schwer lastenden Vorwurf der Konjektural- Strategie, er stellt ihm in die für jeden so gefährliche und deshalb so harte Parallele neben Erzher zog Karl und Klausewiß - und da glaube ich -- habe er ihm Unrecht gethan. Der Verfasser der „ Gefechte und Schlachten bei Leipzig " hat ein un schäzbares Material für die Geschichte zum großen Theile neu aufgesucht und aufgefunden, hat bei dieser Sammlung von Originalschriften nebstdem meist nichtösterreichischer Autoren , die Ansichten der Verfaffer der meisten jene

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Zeit berührende Schriftsteller wieder gegeben, und so mitunter Urtheile ge fällt, die mit den von ihm geordneten , verglichenen und in ihrem authenti fchen Werthe erg ründeten Daten selbst nicht übereinstimmen.

so glauben wir wohl daran erinnern zu dürfen, daß Kaiser Franz der eins zige Monarch war, der in dem ganzen Verlaufe des französischen Revolu zionskrieges in feiner politischen Anschauung der Verhältnisse sich stets und Er wollte in seinem Werke kein Urtheil , er wollte nur die Daten zu völlig gleichgeblieben ist , und dürfte eine spätere Geschichte diesem Monar diesem Urtheile liefern, und um diese unsere Anschauung zu bekräftigen, brauchen einst den ungetheilten Ruhm zuerkennen , daß er, wenn auch momen chen wir wohl ein anderes Argument anzuführen , als , daß der fächsische tan durch die materielle Gewalt der Umstände zum Aussezen des Kampfes Oberst bei dem Studium der österreichischen Quellen nach Herausgabe des gezwungen, von den Tendenzen der französischen Revoluzion und dem Genie ersten Bandes der " Schlachten und Gefechte " ein Gnadenzeichen Sr. Maj. das aus ihr hervorgegangen, niemals irregeführt und getäuscht worden. des Kaisers von Oesterreich , einen kaiserlichen Orden erhielt, und gewiß nicht nach Erhalt dieses Ordens die im zweiten Bande namentlich auffal Daß aber der Heros jener Zeit, daß Napoleon den Unterschied zwis lend hervortreter den übelwollenden Urtheile über uns fällen und aussprechen schen jenen beiden Persönlichkeiten deutlich gekannt, hat er wohl selbst am wollte. — Daß er ihm gewordene kaiserliche Lohn für die mühevolle Samm besten bewiesen , als er zu Tilsit Kaiser Alexander schmeichelnd entgegen lung und Zusan menstellung von Daten ein wohlverdienter war, dürfte ihm kam, am Tage nach Austerliz aber dem österreichischen Monarchen mit scheuer wohl Niemand , vielleicht der am wenigsten bestreiten , der in eben den von Ehrfurcht begegnet. After gelieferten Daten und in den Andeutungen, die er über noch aufzufu chende Daten gibt, die Mittel finden , einst ein pragmatisches Urtheil, eine Da nun aber unser unbekannter Freund in Nr. 537 der Wehrs endgiltige Werth bemeffung der Leistungen unserer Väter aufzustellen. Zeitung" , die Nr. 111 , in Verfolg ihrer kritischen Beleuchtung von des Gerade die wiederholt berührte Grundansicht Schwarzenbergs , Napo Herrn Obersten After merkwürdigen Arbeit auf die des k. k. Majoren v. leon mehr von der Elfter und Pleiße weg als gegen diese Defileen zu drü Thielen " der Uebergang über den Rhein der verbündeten Hauptarmee 1814 " ken , dürfte zum Beispiele sich als eine höchst richtige Kombinazion durch die zu sprechen kommt , so wollen wir uns schließlich erlauben, auch hier einige Daten erweisen , die uns Herr Oberst After über die Folgen gibt , denen Bemerkungen zu machen, die, wenn fte auch keineswegs beabsichtigen unsere Napoleon entgegengegangen wäre, wenn er sich genöthigt gesehen hätte, an so hochgeachteten preußischen Kameraden in ihrem gerechten Selbstgefühl die Elbe zurüfzugehen. Gerade , um noch ein Beispiel anzuführen , die anzugreifen , doch bezweken sollen , auf Einzelne der Fakten hinzuweisen, authentischen Berichte der " Schlachten und Gefechte" über die Stofungen, welche Thielen berührt , und die wohl die beste Antwort auf des Herrn welche die verfolgenſollenden Truppen am 19. und 20. in der Gegend von Obersten After Angriffe auf die Feldherrngröße Schwarzenbergs enthalten. Unsere preußischen Kameraden würden gewiß ebenso wie wir selbst ge. Pegau und bei der Brüfe dieses Ortes so unerwartet und schadenbringend aufhielten, gerade diese Nachritten dürften , wenn man ihnen nahe auf den gen die Manen unserer damaligen Führer sich versündigen, wollten wir uns Grund gehen würde , vielleicht den Beweis liefern , daß diese Stokungen, da leidenschaftlich streiten, wo diese so herrlich miteinander gestanden ; allein eine Hauptursache der nicht massenhaften Verfolgung und die Folge von den Angriff abzuwehren , wenn auch nur leise auf das hinzudeuten, was eigenmächtig gewählten und geänderten Marschdisposizionen von Seite nicht der Oberfeldherr geleistet , das werden uns unsere fremdländischen Waffen österreichischer Interfeldherrn waren. Um aber die Wahrscheinlichkeit dieses brüder schon vom Standpunkte der Wissenschaft , der vor Allem an Wahr Umstandes zu begründen , brauchen wir wohl nicht erst auf die bekannten heit liegen muß, gewiß nicht verübeln . Ergebnisse des Süfzuges nach der Schlacht von Dresden, auf die hier und in anderen ähnlichen Fällen eingetretenen Folgen von Eigenmächtigkeiten So sahen wir erstens schon im Beginn des Feldzuges 1814 die kais. hinzuweisen ; Eigenmächtigkeiten, denen mit voller Kommandokraft entgegen ruffischen Garden und Reserven , gegen die Absicht Schwarzenbergs , unter zu treten Fürst Echwarzenberg wohl nicht in der Lage war , und die sein Kommando des Kaisers Alexander den Rhein erst am 13. Januar , somit edler Sinn, sein erhabener Charakter, wenn die Hauptsache, der Hauptzwek 10-14 Tage später , überschreiten , als dieß früher bestimmt war, und nur erreicht war, zur Erhaltung des so nothwendigen Einklanges nach der dürfte dieser Fall allein einen denkwürdigen Beweis liefern , daß Fürst Schwarzenberg auf die nichtösterreichischen Truppen keineswegs mit der Hand ignorirt hat. Was nun die so hart angegriffene Disposizion so bedeutender Reserve Sicherheit zählen und mit ihnen kombiniren konnte, als er es zur möglichst kräfte zwischen der Pleiße und Elster für den 16. Oktober betrifft , so kann energischen Durchführung seiner Operazionsplane gewünscht haben mag. wohl hier auch die Frage aufgeworfen werden , ob die von Kaiser Alexan Wir finden weiterhin in der Brochure des Herrn Majoren v. Thielen der gegen Schwarzenbergs Willen unternommene Aufstellung der kais. russ. Garden und Reserven eine bessere war , und dürfte sich diese Frage das ziemlich klar angedeutet , wie ganz gegen die Absicht des Fürsten Schwar durch am besten lösen , daß wir im Augenblike der Entscheidung die von zenberg , der zur Begründung derselben (Seite 51 ) den Obersten Steigen Schwarzenberg disponirten und aufgestellten österreichischen Reserven früher, tesch an Feldmarschall Blücher ſandte, der preußische Feldherr eine einseitige selbstständige Vorrüfung unternommen, bei dieser Gelegenheit durch die Be bedeutend früher, als die des Kaisers Alexander wirken sahen. Von Vergleichen , welche Herr Oberst After zwischen dem preußischen Führer und dem Oberfeldherrn der Verbündeten anstellt , dürfte wohl selbst der mildeste und partheiloseste österreichische Soldat manches zu entgegnen finden, und wollen wir unter den vielen Daten eben nur auf das Kräftens verhältniß zwischen Marmont und Blücher einerseits und Napoleon und der böhmischen Hauptarmee andererseits am 16. Oktober hinweisen.

wegung Napoleons auf Montievender von seinem preußischen Korps ge trennt, und in das Gefecht von Brienne am 29. Januar verwikelt worden, im Gefecht, das wohl ein äußerst gefährliches Ende hätte nehmen können, fänden wir hier nicht den alten Löwen durch glänzende Tapferkeit , und die ebenso geniale als glükliche Verwendung der ihm von der Hauptarmee hier zur Disposizion stehenden Kavallerie Pahlens am Schlachtfelde das wieder

Es kann natürlich nicht in unserer Tendenz liegen , uns ein endgilti über alle diese Ereignisse beizumessen , das aber zwingt uns, ges Urthe unser österreichisches Soldatenherz zu berühren , daß man Schwarzenbergs schwierige Stellung bei weitem nie gehörig würdigen durfte und daß gerade vom wissenschaftlichen Standpunkte, mit einem kleinen Seitenblike auf die losen Telegrafenlinien, die wohl hierin noch manches Uebel anrichten dürf ten , es von unermeßlichem Werthe sei, jene Epoche wahr zu beschreiben und darzuthun, was der Feldherr hätte leisten können, wenn man ihn hätte ftets kommandiren laffen. ――― Bei Herrscher-Feldherrn , oder solchen , denen ihre Kriegsherrn die nothwendige Gewalt und Autorität einräumen , und diese Gewalt weder faktisch hemmende oder doch sie in ihrer unentbehrlichen Intensivität störende Intriguen nicht dulden, kann man und muß man den Maßstab des Geschehenen, des Benüzens der gegebenen Mittel allein an legen; aber bei solchen , in deren Handlungen entweder die Kriegsherren selbst eingreifen, oder andere eingreifen lassen , läßt sich wohl hauptsächlich nur die Richtigkeit ihrer aufgestellten Ansichten und Tendenzen als Urtheils maßstab anlegen. Ob daher Kaiser Alerander durch sein häufiges Einwir fen auf die Operazionen der Fritzion jenes hundertköpfigen Hauptquar tieres bis zur Ünüberwindlichkeit steigernd, der Koalizion besser gedient, als Kaiser Franz , der den Mann feines Vertrauens auch vertrauensvoll die Zügel der Führung überlassen, möchten wir dahin gestellt sein lassen. Wenn wir aber auch in den " Schlachten und Gefechten" immer und immer wieder Se. Maj. den Kaifer Alerander als den Chef und Leiter der Koalizion voran und den in seiner konsequenten Festhaltung an anerkannte Prinzipien unvergeßlichen Kaiser Franz in den Hintergrund gestellt finden,

gut machend, was er durch übereiltes Vorrüken gefährdet. Wenn wir aber Seite 81 und 82 der Thielen'schen Arbeit sehen, daß nur die wiederholten und dringenden Vorstellungen zweier Korpskoms mandanten der Hauptarmee und des österreichischen Obersten Grafen Latour den Feldmarschall Blücher am 30. bewogen , die Stellung von Trannes nicht aufzugeben und den Rückzug des schlesischen Heeres hinter Bar sur Aube einzustellen, wenn wir die in Folge der stattgehabten Ereignisse nun mehr vom Fürsten Schwarzenberg erlaffenen Dispositionen lesen und in den Resultaten der folgenden Tage deren glänzende Rechtfertigung bewundern müssen , dann kann man uns mindestens für diesen Theil des Feldzuges doch nicht zumuthen , die Feldherrngaben Schwarzenbergs durch die Leis ftungen des FM. Blücher als verdunkelt anzunehmen. Daß Fürst Schwarzenberg , nachdem durch seine Dispositionen für den 1. Februar, wohl namentlich durch die Richtung, die dem Wrede'schen Korps gegeben worden , der Sieg für diesen Tag schon nicht mehr zwei felhaft sein konnte , nunmehr Blücher das Kommando für den Schlachttag übergeben , um , wie er sagt , seinen trefflichen Mitfeldherrn die Unfälle von Brienne durch einen Sieg von Brienne vergessen zu machen", ist wohl das schönste Zeugniß eines durch und durch erhabenen Charakters. Wenn aber dieser Charakter die conditio sine qua non zur Durchfüh rung seiner Aufgabe war, so dürfte eine solche Verleugnung aller Eitel | keit eben nur in dem Gefühle der eigenen Ueberlegenheit Wurzel faffen

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können , eine Ueberlegenheit, die übrigens, wenn wir den Genoffen jener | seiner Nation war , die nach fürchterlichen Leiden mit einer verhältnißmäs Zeit glauben dürfen , Blücher selbst anerkannt und bewundert hat. Big noch nie dagewefenen Anstrengung um Sein und Nichtsein kämpfte, Beide Charaktere übrigens, Schwärzenberg und Blücher , dürften ja wohl unbestreitbar in der Geschichte ihres Gleichen suchen und wenn Blücher mit seiner ungestümen Husarennatur, die so oft im rechten Augenblicke Alles an Alles zu seßen wußte, der getreue Ausdruck der Stimmung

so war Schwarzenberg der echte Vertreter Desterreichs , das , der Ents scheidung sich bewußt, die es nach den Schlachten von Lüßen und Baußen durch seinen Beitritt der Sache der Alliirten gegeben , für das sichere Ge lingen und die Einigkeit unter den Verbündeten einzustehen hatte.

Armee - Nachrichten.

Oesterreich.

ausgeschifft werden und dahin rüfen. In lezterem Golfe befinden sich jezt mehrere türkisch - franzöſiſch - englische Kriegsdampfer, und dann die f. f. F. (Wien, 10. März.) Vom Kriegsschauplaze. In einem öfterreichischen Kriegsschiffe Karolina " und Arthemifta ; " leztere zum Schuze Tagsbefehl des Fürsten Gortschaloff , welcher am 1. März aus Galacz in der österreichischen Angehörigen. Bukurest wieder eingetroffen ist, wird den unterstehenden Truppen bekannt ge Der k. griechische General Rangos und Oberst Stratos haben ihre geben , daß der Fürst Paskiewitsch Eriwansky in der Eigenschaft als Oberbefehlshaber der k. ruſſ. aktiven Armee , die Truppenaufstellungen an der Donau und im Süden des europäischen Rußlands schon in einigen 3-4 Wochen besichtigen werde. Es müssen bis dahin die in Unterlagsorten provisorisch bequartirten Infanterie- Diviſionen die Zeltlager bezogen haben ; die Kavallerie wird in Baraken untergebracht werden , welche nach Art jener fonstruirt sind, die der f. f. FM . Nadepky 1884-36 bei Gallas rate am Langensee errichten ließ. Jedes Lager erhält Feldbefestigungen gleich den bereits bei Budeschti bestehenden , wo der berühmte k. russische General Graf Miloradowitsch vor 46 Jahren sein Hauptquartier hatte. Auch damals wurde ein Donauübergang Seitens der Ruſſen weder forzirt noch vertheidigt ; der Großvezier drang bei Olteniza mit überlegenen Kräften gegen Bukarest vor, wurde aber total geschlagen , worauf auch der Renegat Bairaktar die kleine Walachei über Kalafat-Widdin freiwillig räumte. In einem anderen Tagesbefehl wird der Armee - Intendant Ge neral Battler angewiesen , an die in der Walachei stehenden Truppen. wöchentlich 3 Fleisch-Nazionen ausfolgen zu machen. Bekanntlich erhielt bis her jeder Soldat nur zweimal die Woche eine Fleisch- Porzion. Aus den mittlerweile in Bukurest eingelangten Rapporten geht hervor, daß an der Donaulinie, nur unbedeutende kriegerische Vorfallenheiten gemeldet werden. Zwischen der ruffischen Posizionsbatterie bei Jbraila , und der türkischen Strandbatterie bei Matschin werden Schüsse gewechselt, die beiden Theilen in so weit verderblich sind , als sie vielen ganz tüchtigen Artilleristen das Leben kosten und der errungene Vortheil mit dem Menschenverlust in feinem günstigen Verhältnisse steht. Mussa Pascha von Silistria , Said Pascha von Ruftschuk und Sali Paſcha von Nikopol haben bei dem Eintritt befferen Wetters wieder Truppen an's linke Donau-Ufer geworfen , um von den Kontrakzionen der Russen nähere Kenntniß zu erhalten. Die von den Ruſſen beschädigte, aber nicht zerstörte Donau - Flottille bet Rustschuk wurde von den Türken beinahe vollzählig in die Mündung des Flusses Lom geschleppt, wo sie sorgfältig ausgebeſſert wird ; die Maschine des Dampfers ist unbrauchbar geworden. Auch an der Befestigung von Kalafat wird emsig gearbeitet. Von den in Widdin 1 Kalafat stehenden 34 Bataillonen werden hierzu täglich 600 Mann kommandirt. Die Donau - Insel vor dem Brükenkopfe rechts hat jezt eine starke Redoute und 3 Batterien erhalten ; im Ganzen wurden von Achmet Pascha an den zwei Brükenköpfen 48 schwere Geschüze in Poſizion gebracht, die von 57 Feldgeschüzen verstärkt sind. Seitdem der ruff. Gl. Liprandi die Vorposten näher an seine Schwerpunkte gezogen hat, die von den Ruſſen un unterbrochen eben so feldmäßig befestigt werden , wie jene des Brükenkopfes bei Kalafat von den Türken , finden beinahe jeden zweiten Tag Rekognoszi, rungen der feindlichen Aufstellung hinter den Verschanzungen statt. Während der Promenade werden einige Schüsse gewechselt, worauf die von starke Kavallerie-Abtheilungen begleiteten russ. Batterien wieder ihren Rükzug antreten. Am asiatischen Kriegsschauplaze in Anatolien langen auf dem Seewege über Batum beträchtliche türkische Streitkräfte an, die ohne. Unterbrechung nach Erzerum rüfen. Das Gerücht von der Befezung lezterer Stadt durch die Ruffen ist reinheraus erfunden. Jenes Kriegstheater läuft vom ruff. Fort St. Niklas , welches von den Türken genommen wurde und noch vertheidigt wird, bis an den Ararat. Gegen Erzerum führen von ruſſiſcher Seits zwei Operazionslinien von Tiflis über das Alages- Gebirge , oder über Gumri, immer aber über Kars, welche Festung als der Schlüffel von Anatolien sehr stark verschanzt und nicht ohne großen Menschenverlust und Zeitaufwand zu nehmen wäre. Wir wiederholen es noch einmal, daß Fürst Woronzoff an eine Offensiv Bewe gung, deren Basis der für ihn gefährliche Kaukasus und noch gefährli chere Pontus Euxinus ist, zur Stunde gar nicht denkt. Der Griechenaufstand in Epirus wird immer bedrohlicher. Derbent Aga Frassani, der Kommandant der türkischen Streitkräfte in der Ausdehnung von Valo über ganz Theffalien ist nicht mehr im Stande, Herr der Situazion zu bleiben ; er erwartet sehnlich die Verstärkungen von 4000 Mann, welche unter dem Befehle des Beinel (nicht Bimet) Pascha in Valo

Chargen quittirt und das Kommando der Insurgenten übernommen. Kaler. gis wird erwartet. Das Kastell Arta wird von den Albanesen tapfer vers theidigt und ist gut verproviantirt. In mehreren Ausfällen haben sie den Insurgenten unter Karaiskaki beträchtlichen Schaden zugefügt; 300 Mann wagten sich sogar bis zum Fort Skala de Lauras, wo sie aber von Erlieutes nant Grivas, der sich jezt General nennt, zurüfgeworfen wurden, lezterer steht in Kloster Blacherma. Der Er- Gouverneur von Monastir, Beßim Pascha, wurde zum Gou verneur von Janina und zum Vezir sämmtlicher im westlichen Kriegsschau plaze gelegenen türkischen Streitkräfte ernannt ; er ließ die Engpässe der 5 Brunnen, wo die Insurgentenführer Zervas uud Stratos stehen, refognoszi ren. Der Primat Oikonomos steht in Laka ; die Griechen haben weder Waf fen und Munizion, noch Proviant und Geld-Vorräthe. Preveza an der al banesischen Meerküste wird von den Türken stark befestigt ; ein englisches Kriegsschiff ist bereits im Hafen ; ein öfterreichisches wird erwartet. Aus Bosnien wird uns ein Fall berichtet, der weder überraschen kann noch vereinzelt dasteht; es ist nur ein Beweis mehr von der bedauerns werthen Lage der Christen und von welchem Gesichtspunkte die Türken Recht und Ehrenhaftigkeit betrachten . Der Kaimakam von Bihacs Adem Rudhe Isalise Effendi, ein Muſel mann von seltener Bildung, voll Diensteifer und Rechtsgefühl, ist von seinen unterstehenden Beamten, an deren Spize der berüchtigte Chriftenverfolger und Günstling Omer Paschas, Mujaga Hagyich aus Ribich , beim bosnischen Statthalter Churschid Pascha wegen nachfolgenden Punkten schriftlich geklagt worden : 1. daß er die Räuber mit unerbittlicher Strenge verfolgt und er greifen läßt , und die unter denselben befindlichen österreichischen Unterthanen ausliefert ; 2. daß er ebenfalls mit Strenge darüber wache, daß die Schuld forderungen österreichischer Unterthanen an Türken, von lezteren bezahlt wer den ; 3. daß er die Christen human und freundlich behandelt und so gar chriftliche Geistliche in seiner Gegenwart habe niedersezen laſſen. Der Kaimakam ist in den lezten Tagen des v. M. auf Churſchid Va schas Befehl zur persönlichen Verantwortung nach Serajevo abgegangen und dürfte, wenn ihn nicht ein härteres Loos erwartet, keinesfalls mehr nach Bi hacs zurükkehren, wo er mit Umscht und Energie Ordnung und Recht hand habte, den früher zahllosen Räubereien ein Ende machte, das traurige Loos der Christen erleichterte und mit den k. k. Behörden im besten Einvernehmen wirkte. Preußen. * Einer mühsamen Arbeit hat sich Nr. 75 der „ Wehr-Zeitung “ vom 5. d . unterzogen ; sie gibt eine Uebersichtstabelle der Avancements und Abgangs - Verhältnisse der Offiziere vom stehenden Heere der f. preuß. Armee während der lezten zehn Jahre. Wie bei uns in Oesterreich, so waren auch in Preußen die Jahre 1848 und 1849 die bedeutsamsten, so wohl in Bezug des Zuwachses wie des Abganges an Offizieren . In den zehn Jahren wurden nur 2 Feldmarschälle ernannt und zwei starben, und am 1. Jänner d. 3. zählte das stehende Heer 6314 Offiziere überhaupt, u. z. 1. FM., 14. Generäle, 48 General -Lieutenants, 68 General-Majors, 123. Obersten, 166 Oberst-Lieutenants, 425 Majors, 1484 Hauptleute und Nitt meister, 971 Premier- und 3014 Sefonde-Lieutenants .

Sachsen. (Dresden , am 6. März ) Gestern wurde der Namenstag Sr. Majestät des Königs von der hiesigen Garnison durch große Reveille und zu Mittag durch eine Parade zelebrirt. Zu diesem Zweke waren 4 Bataillone der hiesigen Garnison zu einer Brigade unter Kommando des Generals von Friederici formirt und in halboffener Divisionskolonne auf dem Theaterplaze aufgestellt . Mittags 122 Uhr erschien Se. königl. Hoheit Prinz Johann und nahm in Begleitung der Generalität die Parade ab. Hierauf marschirte die Parade bataillonsweise vom rechten Flügel ab , und defilirte in offener Kolonne nach dem königl. Schloffe zu, auf deffen Balkon Se. Majestät der

163 König mit dem Kriegsminister stand ; fedes Bataillon brachte vor seinem Ab. marsch Sr. Majestät ein Lebehoch, in welches das zahlreiche Offiziers-Korps und Publikum freudigst einstimmte.

Großbritannien.

-II- Unterm 21. Februar hat die Königin die Befehlshaberstel len für den particular service" des Korps vergeben , das vorläufig nach Baden. Malta dirigirt wird, um dann eventuel in der Türkei aufzutreten ; General Lieutenant Fit Roy James Henry Lord Naglan ist hiernach mit dem Range T. (Karlsruhe, 5. März ) Durch höchste Ordre fanden im groß eines General-Kommandeur des Korps, Oberst Henry John William Bentinc Herzoglichen Armee-Korps folgende Personalveränderungen statt : von der Coldstream- Garde, Oberst Sir Colin Campbell auf Halbsold , Oberst Oberst Theodor Hilpert , Kommandeur des 2. Reiter-Regiments, wurde Richard Airey auf Halbsold und Oberst William Eyre vom 73. Infanterie GM. und Kommandant der Bundesfeftung Rastatt ; Oberst Georg Krieg Regiment, kommandiren die Brigaden. von Hochfelden von der Suite, Bevollmächtigter bei der Bundesmilitär Das königliche Artillerie - Regiment, das bisher aus 12 Batail Kommiſſion, erhielt den GM.-Charakter ; Oberst Gustav Kunz, Kommandant der Bundesfeftung Naftatt, wurde zeitlich pensionirt und zur aktiven Suite Ionen Fuß - Artillerie bestand , wird um ein Bataillon vermehrt, außerdem er übersezt ; Oberstlieut. August Hecht , Stabsoffizier des 8., wurde Komman- halten alle bestehenden Kompagnien einen Zuwachs von 21 Kanonieren , so dant des 2 .; Rittmeister Theodor von Baumbach, des 3. , wurde Major daß der Etat jeder derselben 118 Gemeine beträgt. In Folge dieser Aug und Stabsoffizier des 2. und Major Ludwig Freih . von Freist edt, des 2., mentazion ist am 18. Februar zu Woolwich Seitens der Ordnance ein sehr wurde Oberflieut. und Stabsoffizier im 3. Reiter Regimente ; Major Leon- umfangreiches Avancement publizirt worden. hard von Bek, im 3. Infanterie-Regimente, und Wilhelm Freih. Nük von Jede der vorhandenen 22 Sappeur- und Mineur · Kompa Baldenstein, Kommandant des Jäger-Bataillons, wurden Oberstleuts .; end lich ist der Generalstabsarzt Dr. Schinkel dieser Stelle enthoben und Dr. gnien wird um 1 Sergeanten, 1 Korporal, 1 Korporal 2. Klaſſe und 17 Gemeine vermehrt, so daß die Augmentazion dieser Truppengattung im Gan Siegel zum Generalstabsarzten ernannt worden. Seit die Regiments -Formazion eingeführt wurde, bestand die Verwalzen 440 Mann betragen wird. tungs -Organisazion der Regimenter nur provisorisch und ist Bei dem nach der Türkei bestimmten Korps wird Oberstlieute jezt definitiv in der Weise festgesezt worden : daß der Regiments - Kommandeur diese vereiniget in seiner Hand hat, unbeschadet einer angemessenen Selbststän nant Pennefather, gegenwärtig Deputy - Quatermaster- General in Irland , als digkeit der Unterabtheilungen bei Detachirungen in Kriegszeiten. Quartermaster-General fungiren ; den Posten des Adjutant- General wird wahr. scheinlich von den vielen Kandidaten Oberst Sulivan erhalten , Oberst Cator fommandirt die Artillerie, Oberst Victor das Genie ; Oberstlieutenant Das Schwarzburg-Rudolstadt. cris, Oberstlieutenant Bloomfield und Oberstlieutenant Lake von der Artil * (Rudolstadt , 28. Februar. ) Minister von Bertrab hat dem lerie begleiten den Oberst Cator ; Kapitän Wetherall wird die Funkzionen des Landtage auch ein Militärftrafgesezbuch vorgelegt, aus welchem das " G. T. " Deputy Assistant Adjutant- General und Dr. Smith die des Chefs des Mili folgende Hauptpunkte mittheilt : die gemeinen Verbrechen der Militärperso- | tär-Medizinalwesens bekleiden. Generallieutenant Sir George Brown und nen werden von den Zivilgerichten nach den bestehenden allgemeinen Vor- Generalmajor Herzog von Cambridge werden die Divisionen befehligen. Die schriften bestraft. Hingegen gehören Militärverbrechen vor die Militärgerichte, erste Diviſion besteht aus der Brigade der Garden, dem 4., 28., 33., 50. , welche je nach dem Stande des Verbrechers in ein höheres und ein niederes 77. und 93. Infanterie-Regiment und hat eine Stärke von 10,000 Mann ; zerfallen . Neben beiden besteht die Diziplinarstrafgewalt der Dienstvorgesez- | ihr wird außerdem ein Theil Kavallerie und Artillerie beigegeben . Eine be ten. Eine Mitwirkung der Staatsanwaltschaft findet bei den Militärgerichten sondere Kavallerie-Brigade wird aus den Scots Greys, den Karabiniers , dem nicht statt ; jedoch ist bei der Entscheidung über die Thatfrage der gesammte 17. Lancier , 8. und 11. Husaren-Regimente formirt. Oberst Somerset und Inhalt der Akten ohne positive Beweistheorie entscheidend. Endlich gehören Lord Burghersch von der Coldstream- und Kapitän Kingscote von der schotti zu den Strafarten auch die Todesstrafe (durch Erſchießung) und die körper- schen Füsilier- Garde sind als Adjutanten des Lord Raglan ausgewählt. Lord Raglan, der Herzog von Cambridge, so wie die übrigen Offiziere des Stabes liche Züchtigung. werden ſich wahrscheinlich über Paris und Marſeille an ihren Bestimmungs Frankreich. * Der "Moniteur de l'Armée" berichtet über die für den Kriegs ort begeben. schauplaz im Orient bestimmten Rüstungen Folgendes : „ Wir ha An einer anderen Stelle der neuesten Naval and mil. Gaz . " Iesen wir : ben noch nichts gesagt über die Disposizionen, die für die Bildung der nach Die alliirte Armee in der Türkei wird ein eigenthümliches Gepräge zeigen, dem Orient zu sendenden Expedizionearmee getroffen werden. Unsere Leser das die Welt noch nicht gesehen : Muhamedaner, Katholiken und Protestanten werden die uns hierbei auferlegte Zurükhaltung zu würdigen wiſſen . Ehe in einer Sache vereinigt. Wir glauben, daß die türkischen Truppen ihre Jmans alle Maßregeln definitiv beschlossen worden sind, würden wir nichts Bestimm- und Mollahs, die französischen ihre Priester haben werden ; werden die engli tes zu melden haben, und der Art ist nicht die Sprache , die ein in unsere schen Truppen auch von ihren Geistlichen begleitet werden ? Bei der Zuſam Lage verseztes Journal zu führen hat. Wir können indeß schon jezt konstati mensezung des Stabes ist hierauf keine Rüksicht genommen worden, ein Man ren, daß im Augenblik, wo England so beträchtliche Nüftungen macht, Frank- gel, der hoffentlich Beseitigung finden wird. reich seinerseits Maßnahmen trifft, um auf eine seiner würdige Weise die In tereffen derselben Sache zu vertheidigen. Es sind bereits nach den von uns Ein Theil der nach der Türkei designirten Truppen ist ein darüber eingezogenen Erkundigungen mehrere Infanterie- und Kavallerie- Di- geschifft und nimmt die besten Wünsche des Landes mit sich. Wir sind aber visionen organiſirt und zum Einschiffen bereit. Wir wissen im Voraus, mit | halb krank, sagt die „ Naval and military Gazette, " von dem Lärmen, den welchem Glanz unsere Truppen die Ehre der französischen Fahne aufrecht er man in London bei dem Abmarsche der Garden gemacht hat, gerade als wä halten werden , wenn sie so erprobte Männer zu Oberbefehlshabern haben ren sie die einzigen abzusendenden Truppen. Die Garden sind gute Truppen, werden, wie die Generale Canrobert, Bosquet , Forey , d'Allouville, Bouat, aber keineswegs bessere als die Linien-Infanteristen ; in der Heimath, wie in d'Aurelle de Paladines, Dautemarre d'Erville , de Lourmel , Espinasse , de den Kolonien erhalten sie stets die besten Quartiere und genießen außerdem Martimprey, Caffaignolles , Venoy 2c., und wenn die neue Orient- Armee vielfache Vortheile und Gunstbezeugungen , die nur ihnen zugewendet werden. einen berühmten Marschall, deſſen militärische Laufbahn ſich ausschließlich auf Wir sind nicht im Stande, in die überschwenglichen Lobeserhebungen einzu dem Schlachtfelde gebildet hat, dem Feinde gegenüber an ihrer Spize marschi- stimmen, die diesen Bataillonen zu Theil geworden , als wenn sie und ihre ren sehen wird. Fügen wir noch hinzu, daß der Brief des Prinzen Napoleon Offiziere bei der gemächlichen Einschiffung zu Southampton Wunder verrichtet an den Kaiser uns die Gewißheit gibt , daß die Orient-Armee unter ihren hätten und Thaten ganz anderer Art vollführt , als sie Jahr aus Jahr ein Chefs den Prinzen zählen wird , der , an den ersten Stufen des Thrones von den Linientruppen geschehen, wenn sie sich nach Indien oder den Kolo stehend , den Ruhm unserer Truppen theilen und somit Frankreich einen neuen nien begeben. Das Publikum kennt wenig die Pflichten und Mühen der Beweis von seiner Opferungsfähigkeit hat geben wollen. " Linien-Regimenter und wenn vier oder fünf derselben sich vielleicht auf 15 Der WKonstituzionnel " findet sich durch diese Angaben veranlaßt , fol- bis 20 Jahre nach Indien einschiffen, wo sie einen ungleich schwierigeren gende Mittheilungen über die Zusammensezung der Armee des Dienst haben, als das jezt abzusendende Truppenkorps voraussichtlich haben Orients zu geben : Das Expedizionskorps wird nachstehende Truppentheile wird , dann äußert sich kein Enthusiasmus, kein Wort der Anerkennung, keine umfassen : das 6. , 7. , 20. , 26. , 27., 39. und 74. Linien-Regiment ; das 7. aufmunternde Bemerkung ist dann in den Spalten der Tagespreffe zu finden. Leichte Regiment ; fünf Bataillone Fußjäger ; ein Bataillon Zouaves ; ein Die Linien-Regimenter leisten selten in London Dienst, daher bilden die Gar Bataillon eingeborner Schüzen ; 8 Schwadronen afrikanischer Jäger ; 11 Bat- den für die Londoner die Armee . Daß die Garden sich im Felde tapfer schla terien Geschüz. Der Oberbefehlshaber Marschall St. Arnaud wird die gen werden, daran zweifeln wir nicht, denn die Mannschaften ſind die tüch Divisions- Generale Canrobert, Bosquet und Forez als Befehlshaber der In- tigsten und kräftigsten der Armee und ihre Offiziere sind englische Gentlemen, fanterie, d'Allonville als Befehlshaber der Kavallerie und vier Brigade- Ge- was kann man mehr verlangen ? Aber die Linientruppen, find wenn auch nicht • nerale unter sich haben. Oberst Lebeuf befehligt die Artillerie und Oberst so schlanke doch kühne Mannschaften und ihre Offiziere sind ebenfalls britische Ardant das Genie ; Oberst Martimprey ist Chef des Generalstabes . Gentlemen . Garde wie Linie werden sich „ von der rechten Sorte" erweiſen -

150 und beide haben sich mit gleicher Schnelligkeit und gleichem Eifer eingeschifft. Wo Tausende von Bajonneten und Schnertern in einem Geifte geführt werden, da können wir auf Thaten hoffen , die unsere Wangen mit Freude

Personal-Nachrichten.

Ernennungen und Eintheilungen.

umstrahlen müssen. Den Einzelnen wie Allen wünschen wir aufrichtig und Im Generals Quartiermeister - Stabe : Krismanic, Gedeon, Major, wird Herzlich eine kurze und angenehme Fahrt , einen glänzenden Feldzug, entschei. Oberflieut., und Spaczer, Alfons, Hauptm., wird Major daselbst. denden Sieg und reiche Ehren. Möge der Gott der Schlachten mit unseren Höcker, Jakob, Hauptm. des Raketeurkorps, wird Major beim 3. Art.-Reg. Truppen sein ! - So weit die Naval and military Gazette . " Müller, Ludwig, Hptm. des 2. Art.-Reg., wird Major beim 3. Art.-Reg. , beide mit Vorbehalt des Ranges für deren zur Beförderung geeignete Borderleute.

Benfionirungen. Tages - Nachrichten. * Se. k. k. Apoftolische Majestät ist am 8. d. Mittags wohlbehalten in München Brendel, Karl, Oberflieut. des Baron Culoz Inf -Reg., mit Charakter und Benfion eingetroffen. Der Rükkehr des Monarchen in die kais. Residenz wird bis zum 22. d. M. eines Obersten ; Rneißler, Leogebar, Major des Hochs und Deutschmeister JR. entgegengesehen. * Wir berühren heute einen Gegenstand in der Absicht, den verheirathen_t. f. Militärs nüzlich zu werden. Wie alljährlich fand auch am 26. v. Mts . in der Tô ch ter- Erziehungsanstalt der Fräulein Betty und Marie Fröhlich (Stadt, Franziskanerplay) die Talenten-Prüfung der diesem ausgezeichneten Institute anvertrauten Zöglinge statt. Der Erfolg war ein äußerst günstiger und bestärkte das Vertrauen, wels ches diese Anstalt mit Recht genießt , die denn auch Kinder f. k. Offiziere und Be amte unter ihrer Leitung hat. Wem es um einen häuslichen Unterricht, um eine solche Erziehung zu thun ist, dem kann getroft das Fröhlich'sche Mädcheninftitut empfohlen wer den. Es liegt nicht in unserer Tendenz ein Näheres über jene Prüfung zu berichten, in welcher das Ernfte der Bildungsgegenstände mit gelungen vorgetragenen Deklamazionen , Gefang, Musik, Lanz und fremden Sprachen sich finnig einte, doch das Eine möchten wir besonders hervorheben, daß der Jugend als erfte und heiligste Pilicht die Liebe zum Monarchen und zum Vaterlande eingeprägt wird und dießmals in einem sehr gelungenen von dem Oberlehrer der Anstalt verfaßten Gedicht des " Kaisers Brautfahrt" sich manis feftirte, welches von den Eleven innig gefühlt und meisterhaft vorgetragen wurde. * Das Infanterie-Regiment H o ch, urd Deutschmeister wurde in die Refi benz gezogen.

Ordensverleihungen. Das Kommandeur - Kreuz 2. Kl. des kurfürftl. Heffischen Wilhelm - Ordens erhielt : der Oberst Hugo Graf Schaff gotsche, des Fürst Liechtenstein Husas ren-Regiments. Den königl. Hannoveranischen Guelfen - Ordens 4. Kl.: Hauptm . Karl v. Br a nº dis, des König von Hannover Inf. Reg. Das Militär Verdienstkreuz erhielt : Hauptm. 1. Kl. Freiherr v. Ludwigs dorff. des Benedek Inf.-Reg , bei deffen Uebertritt in den Armeestand in Rüksicht der in den lezten Feldzügen freiwillig geleisteten sehr belobten Dienste.

Das silberne Verdienstkreuz erhielt Korporal Cirillo Dnuß, des Fürst Liech= tenftein Infanterie-Regiments, dann Patrouilleführer Daniel Neustädter, und Unterjäger Michael Filtsch, des 23. JägersBataillons in Anerkennung der be= fonderen Hingebung, welche dieselben bei Dämpfung eines in der Pulvermühle zu Kutkovz in Galizien entstandenen Brandes bewiesen, und dadurch drohende weitere Zerförungen verhinderten.

Patriotische Gaben. Den Ausdruk der besondern Allerhöchsten Zufriedenheit wurde bekannt gegeben: dem Oberlieutenant Karl Legze, des 8. Gendarmerie-Regiments, für die Zur Invaliden-Betheilung am Vermählungsfeste Sr. k. t. Apostolischen Majestät mit rascher Entschloffenheit bewirkte vollständige Bewältigung zweier berüchtigter des Kaisers find der Redakzion vom Herrn GM. Freih. v. Paumgartten 5 fl. BN. zugikom Räuber, nebst acht ihrer Genoffen. men, welche unter einem dem Herrn J. B. Jüngling abgeführt wurden.

Angekommen in Wien. (Am 8. Márz.) Oberst v. Födransberg , in Pens., von Brandeis (Alservorstadt Nr. 197) . — Die Hptlt.: v. Hof - von finger, vom GOMSt., von Ofen ( Schottenhof), Geppert, vom 43. JR., von Graz (Stok am Eisen Nr. 875). ――― Rittm. Baron Kast , von Liechtensteiu Uhl., von Linz (Matschakerhof). (Am 9. März.) Die Oberke : Wallon , vom 41. JR., von Semlin (Leopoldstadt, weiß. Roß), - Fink , von der Artillerie-Akademie-Direk., von Olmüz (landſtraße Nr. 284). Oberstlieut. Baron Hammerstein , vom 10. Huf.-R., von Krakau (Stadt Frankfurt). ―――― Major Baron Simbschen, vom 12. Uhl.-R. , aus Weffely (Landstraße , Thierarznei Institut). - Die Hptlt.: Polivka, vom 4. Art.-Reg., von Peterwarbein (Mariahilf Nr. 301 ) , - v. Tappenburg, v. 14. JR., von Graz (Haarmarkt Nr. 646), v. Nainer, vom GQMSt., von Graz ( Stadt, ſchw Hund) (Am 10. März.) Major Graf Wurmbrand , vom 6. Uhl.-R., von Güns (Stadt Nr. 36). Die Hauptleute : v. Nagy, vom GAMSt., von Ofen (Stadt Hamburg), – v. Hannig, vom 53. JR., von Verona (Leopoldst. 650) .

Abgereiset. (Am 8. März.) Die Oberfte : Graf Hodiz, v . 6. Huſ. R., nach Troppau, - Kurzrok , in Pens. , uach Graz. Die Hptlt.: Knauf, vom 54. JR., nach Pesth, - v. Czirko, vom Geniestab, nach Brod, - Löbenstein , in Pens. , nach Neutitschein, ―― Graf Sermage, in Bens. , nach Morawet, Mendelein, vom 22. JR., nach Groz, - Schröder, v. Genie-Stab, nach Klosterbruk. - Rittm. Graf Reßeguier de Miremont, vom Armee- Stand, nach Pesth. (Am 9 März.) Oberstlt. v . Schmidt, vom 6. f.-N. , nach Fulnek. - Die Rittm.: Churfürst , vom 10. Gend. Reg., nach Agram, - Graf Dürkheim, vom 7. Uhl.-R., nach Groß-Kaniza. (Am 10. März.) Die Majore : Fürst Schwarzenberg, -- Kohout vom 1. Uhl.-R. , nach St. Georgen, v. Gichens fron, vom Geniestab, nach Graz. - v. Eichenkron vom 23. JR., nach Graz. Hauptleute Josef und Eduard Rittm. v. Koren, v. Mayer, vom 10. IR., nach Prag. 3. Drag. -Reg., nach Proßniz.

Auszug aus einem Bestellungsschreiben. Ich kann mit Vergnügen die Mittheilung machen, daß, nachdem mir die Bloksbäder auf einige Zeit im Jahre 1850 von meinem Sichtleiden in den Kniegelenken zeitweise geholfen haben, ich nun, nachdem ich seit vorigem Jahre die englische Patent-Leinwand gebrauche, ganz von allem Schmerz befreit bin, die Kreuzschmerzen, welche durch Hämorrhoidal-Zustände herbeigeführt waren, find ebenfalls durch diese Leinwand verschwunden, trozdem ſelbe äußerst hartnäkig waren. Daher bin ich um so dankbarer, als bei der kälteren Jahreszeit die Bäder nicht angewendet werden können, welche im Sommer auch nur periodenweise mir Linderung verschafften, jezt aber aus vorbesagten Gründen ich selbe nicht benöthige. Pefth , am 14. Dezember 1853. Heilmann, Rittmeister, Verwalter der Valero-Kasern. Diese in allen rheumatischen Leiden wirklich probate Gicht - Leinwand ist in Paketen mit Gebrauchs-Anweisung zu 1 fl., doppelt stärkere für erschwerte Leiden zu 2 fl. KM., sowie auch das in sämmtlichen F. E. österreichischen Staaten, besonders in Wien rühmlichst bekannte Pariser Universal-Pflaster gegen Hühneraugen, Gefröre, jede Art Wunden, Eiterung, Geschwüre, Nagelentzündungen, Skrofelkrankheiten sc. In Liegeln mit Gebrauchs-Anweisung zu 20 kr KM. Ift in Wien einzig und allein zu haben in der Apotheke des Herrn Franz Nußböck, zum „ goldenen Elefanten," Spitlberg, Stiftgaffe Nr. 100. In Pesth in der Apotheke des Herrn Szekely, zum „König von Ungarn,“ am neuen Marktplaz. In Ofen in der Hof-Apotheke des Herrn Grünberg, Festung am Paradeplaz. In Prag in der Droguerie-Handlung des Herrn Karl Koscyk. Versendungen nach allen Theilen der Monarchie werden gegen frankirte Briefe schnellstens effektuirt. Zeugniß, mittelst welchem ich bestätige, daß meine Frau von der " englischen PatentsLeinwand , " zu haben in der Apo theke zum goldenen Elefanten," Spitlberg, Stiftgaffe Nr. 100 des Herrn Franz Nußböck, Gebrauch gemacht, sozwar, daß sie von ihrem Gliederreißen vollkommen geheilt wurde, wofür sie früher alle möglichen Mittel ans gewendet hatte, daher ich mit Freuden und aus Pflicht dieses Zeugniß zum Nuzen der leidenden Menschheit veröffentliche , Wien, am 8. September 1852. (22-3) Johann Hofbauer, Weißblecher in Gumpendorf bei Wien.

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Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. ―

Druk von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichischer

Beitschrift für

Nro. 21 .

Soldatenfreund .

militärische

Mittwoch, den 15.

März

Intereſſen .

1854.

VII.

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 fr. , vierteliährig 1 fl. 30 kr., für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. - Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr., halbiährig 4 fl. 20 fr. K. M., um welchen Breis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesendet erhalten. - Einzelne Blätter 6 fr. R. M. Bränumerazion wird angenommen im Komptoir des Soldatenfreundes " (Stadt, Wollzeile Nr . 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in franfirten Briefen eingesendet werden wollen . Inserate, persönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K. M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K. M zu berichtigen kommt. --- Anonime Beiträge werden nicht berücksichtiget.

rung kommen. In dieser Beziehung wird die Revoluzion von 1848 enorme Einschränkungen an den sehr gesezmäßigen aber auch sehr unvernünftigen III. Privilegien gewiffer Theile der österreichischen Monarchie gebracht haben, und die Zentral-Administrazion in ihrem eigenen Volke alle Grundstoffe zur Wir kommen in diesem lezten Abschnitte auf das Urtheil des Herrn Errichtung ihrer Heere finden können ." Wenn wir auch nicht ohne einiges Bedenken diesen Angaben zu vor Verfassers über die Detail : Einrichtungen unseres Heeres . Die "Remontirung " betreffend heißt es : „Ich berühre die Lebens schnell Glauben schenken wollten, so meinen wir wenigstens versichern zu frage der Kavallerie, die vielleicht bedeutendste Frage bei der Organisazion der können, daß die ämtlichen Ausweise der lezten Jahre befriedigender und die Armeen ; eine Frage , von der zum großen Theile die Sicherheit der Reiche österreichische Pferdezucht in ein besseres Licht ftellender lauteten und wohl abhängt, furz, die Frage über die Remontirung . Bisher habe ich nicht | alljährlich troz allem etwa zu erwartendem Verluste glänzender sich heraus aufgehört die österreichische Armee der Art halber loben zu hören , mit der stellen werden. Ohne weitere Bemerkung gibt nun der Herr Oberst die durchschnitt fie diese schwierige und gewichtige Frage gelöst hat. Alle Werke, die ich über diesen Gegenstand gelesen habe , lauten einstimmig in ihren Lobeserhe- lichen Ankaufspreise der Pferde (durch die jüngsten ihm unbekannten bedeu bungen , es ist ein allgemeines Hosianna ; - und sollte ich die Verdam- tenden Aufbesserungen) irrthümlich an und kommt im nächsten Abschnitte auf mungsurtheile Aller auf mich laden, ich werde mir erlauben nicht ihrer An- die ,, Gestüte " zu sprechen : Dieselben sind mit allen Diensteszweigen in ficht, sondern selbst einer gerade entgegengesezten, zu sein. Bei einem Ge- Bezug auf Pferdezucht betraut. Sie find unter dem Befehle eines Gene genstande dieser Art müssen die Erfolge , wenn sie nicht alles sind , minde- ralen, das ganze Personale ist militärisch. Eine Abtheilung dieses Persona stens in sehr ernste Erwägung gezogen werden. Nun gut ! in Desterreich les ist speziell mit den reinen Gestüten betraut und verläßt niemals das, Oberst Carriere über die österreichische Armee.

existirt eine Pferde- Menge von beiläufig zwei und einer halben Million, die was ich die Fabrik der Pferde- Erzeugung " nennen möchte. Diese Anstal weder das Monftre- Pferd , das Elefanten- Pferd des schweren Fuhrwerkes, ten find 5 an der Zahl , 2 in Ungarn (Mezőhegyes und Babolna) , 1 in noch das kleine Pferd unseres Feldbebauers in sich faffen . In Desterreich der Bukowina (Radauz), 1 in Krain (Offiach) und 1 in Kärnthen (Biber). find alle Pferde, ras Alter und die Mängel ausgenommen , zum Militär- Mezőhegyes ist die erste dieser Anstalten . Um eine Idee von ihrer Wichtigs dienste geeignet. Nur eine Administrazion, die auch nur von einem einzigen keit zu geben, muß man bis auf 1809 zurüfgehen. In jener Zeit waren (dem Kriegs-) Ministerium abhängig ist, leitet die ganze Remontirung ; diese die Hilfsquellen des Landes erschöpft ; die Regierung wollte in Mezőhegyes Administrazion besteht aus einem Personalstande von Offizieren , deren Red- das, was ich eine Fabrik im Großen von Militär- Pferden nenne, gründen : • lichkeit und spezielle Kenntnisse nicht in Zweifel gezogen werden können. Ein fie sollte alljährlich 18-20,000 Pferde der Armee liefern. Dieser Gedanke General, deffen Befehle Gesezeskraft haben, der über ein beträchtliches Budget war nicht glüflich, und die Erfolge desselben wurden verderbend . Mezőhegyes und viel Grundeigenthum verfügt, steht an der Spize derselben. Welche Er hat nun, wie alle anderen Gestüte, die Verbesserung der Racen im Lande durch die Einführung guter Hengste zum Zweke. Dieser Antheil der Re folge erzielt man aber mit diesen bewunderungswürdigen Grundstoffen ? " Hierauf lefen wir in dem folgenden Abschnitt : „Desterreich von gierung an dem großen Werke der Racen-Veredlung ist der einzige, welchen Rußland abhängig (tributaire) " als Antwort auf diese Frage : „ Defter sie nehmen soll, denn sie allein ist in der Lage es zu thun ; die Anstrengun reich ist von Rußland abhängig , welches ihm jährlich eine sehr große An- gen Einzelner find fast überall durch Unvermögen niedergehalten. Die zweite Pferde aus der Moldau und der Ukraine liefert , die im Durch Abtheilung des Gestüt-Perſonales ist gleichzeitig mit 2 Diensten betraut , ſie zahl schnitte 50 bis 70 Gulden kosten. Diese übrigens guten und wohl ge- leitet die in den meisten Provinzen zur allgemeinen Beschälung errichteten formten Pferde find so wild, daß man genöthigt ist, sie einige Zeit im Ge- Hengftendepots und ist in zweiter Linie mit dem Ankauf der Kavallerie ftüt von Radauß zu bewahren , einzig nur um sie zu zähmen und an die Remonten betraut. Dieser doppelte Dienst wird mit großer Ueberlegenheit Gegenwart und die Berührung des Menschen zu gewöhnen. Die Eigen und eben so großer Sparsamkeit durch ein Personal von 60 Offizieren und schaften dieser Pferde , ihr niederer Preis und die durch die lezten Kriege 1800 Unteroffizieren oder Soldaten betrieben. Dieses so schwache Personal verursachten Verluste haben die Anzahl dieser Käufe nothwendiger Weise verfügt über 2300 Hengste, und muß mit diesen im Augenblike des Dienstes bis in erhöhen müssen. Im Jahre 1843 hat Radauß bis an 1200 von diesen die kleinsten Orte vertheilt werden. Die Offiziere halten das Register der Pferden gezügelt, 1846 kamen von 5059 Remonten, 362 aus dieser Quelle. PferdeE Statistik im Laufenden und üben eine große Wachsamkeit über diese Kurz, selbst ein dem österreichischen Systeme sehr günstiger Schriftsteller würde Race aus , von der sie so zu sagen „ persönlich alle Individuen“ kennen ; das russische Kontingent zu 15 oder 1800 Pferde auf eine Remontirung diese vollkommene Kenntniß erleichtert namentlich den Kauf, der dadurch in von 6000, die im Jahre 1843 statt hatte, anschlagen. Es ist wahrscheins der Masse statt haben kann ; denn wenn sie , wie in den anderen Ländern, lich, daß die Steigerung dieser Ankäufe in der Fremde, die bei der Erwer- alle Ställe der Monarchie untersuchen müßten, könnten die 60 Offiziere die bung eingeborner Pferde entstandenen Schwierigkeiten in gerader Folge hat ser riesigen Arbeit nicht genügen. Wie ich schon gesagt habe, liefern die Ge-. vermehren müssen , in Folge der in den lezten Kriegen erlittenen Verluste stüte ein sehr schwaches Kontingent direkte zur Remontirung der Armee ; und der höheren im Handel geforderten Preise und wenn Folgerecht fortfuhr, aber fte haben einen größeren Einfluß auf die Zeugung und die gute Dua ist es gewiß , daß dieses Kontingent heute sehr erhöht sein muß , da es lität der für die Armee bestimmten Thiere und man muß gestehen , daß fie ein Viertheil des Effektivstandes der von diesem und vom Standpunkte der Dekonomie, rie obsprüche verdienen, in der günstigsten Epoche 1843 Remontirung ausmachte. Die Gestüte liefern der Remontirung_nur solche welche man ihnen zollte ; sie haben ihr Land mit 2300 bis 2500 Hengsten Pferde ihrer Erzeugung, welche sie nicht für fähig halten, gute Hengste ab- vom besten Blute ausgestattet. " zugeben ; daher ist ihr sogenanntes Kontingent faft Null und in den oben In dem Abschnitte: " Die Pferde aus dem Lande des Regi angeführten Ziffern erscheinen sie nur mit 88 Pferden auf 5 bis 6000 ! mentes genommen" lesen wir : „ Der Vortheil, der darin liegt, Pferde Nach diesem Ueberblik scheint es mir, daß die durch die österreichische Admi aus denselben Ländern zu beziehen, welche dieselben Eigenschaften und selbst nistrazion errungenen Erfolge nicht ganz auf der Höhe der Lobsprüche find, dieselben Fehler befizen , die Beziehungen des Wuchses , der Stärke und die fie allgemein geerntet hat, und ich kann mir diese geringen Erfolge nur Leichtigkeit , welche zwischen dem Reiter und dem Pferde, das er besteigen einerseits durch finanzielle Verlegenheiten und andererseits durch den Wider muß, vorhanden sind , ja selbst endlich die Rekrutirung der Mannschaft ha ftand gewiffer privilegirter Provinzen erklären, welche glauben das Recht zu ben dazu beigetragen, die Remontirung der Regimenter in ihren eigenen Provinzen gerade weil sie von der Regie vornehmen zu lassen. Aber dieß ist nur ein Gebrauch und weil es überall zu den haben alle Verbesserungen zurüfzuweisen

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verschiedenen Diensten taugliche Pferde gift , nimmt man fie, wo man sie , Friedensfuße mit einzig nur französischen (?) Pferden alle Remonten eben findet. Im Allgemeinen remontiren sich die schwere Kavallerie und unserer Kavallerie, Gendarmerie, Artillerie und Fuhrwesentruppen zu lie die Dragoner in Desterreich , Böhmen, Mähren, Schlesien, Krain, Jairien, fern. Dieser Erfolg ist in Frankreich nicht genug gelobt worden , er ver Kärnthen und die leichte Kavallerie in Galizien, Bukowina, Ungarn und diente es sehr zu werden. Aber toch gibt es zwei Dinge , die wir dem Siebenbürgen. Die Gestüte liefern auch , wie ich schon gesagt habe , ein öfterreichischen Systeme entlehnen können : die Eintragung der Pferde-Fort sehr kleines Kontingent, und durch ein Privilegium , das ich mir pflanzung in ein in jeder Ortschaft aufliegendes Register und die auf die nicht erklären kann , ist ein einziges Regiment , das 7. Kü Dawiderhandelnden gesezten Strafen, mit dem der Gendarmerie für die rassier ፡ Regiment ausschließlich mit Gestüt 3 Pferden Wegnahme zugestandener Antheile. Wenn dieses System wohl verstanden beritten." (?) eingeführt wird ― und es könnte schon im Jahre seiner Einführung in Ueber die Pferde - Einkäufe" heißt es nun : Die Pferde Wirksamkeit treten - so würde der Kauf von Remonten sich seines mono werden öffentlich auf verschiedenen Märkten des Landes oder in den durch politischen Charakters entkleiden und für Alle in Thätigkeit treten; Ankündigungen bezeichneten Orten gekauft, wo die Eigenthümer und Händ die Händler würden dabei etwas gewinnen und ich sehe nicht mehr Nebel Ier sich pünktlich einfinden ; also öffentlicher, freier Markt , Kauf von wem in einem solchen Gewinn als in dem durch jeden anderen Handelsmann und wie man ihn will. Diese Pferde werden durch eine von einem höhe gezogenen ; der Züchter dürfte aber dabei noch mehr gewinnen, denn bei der ren Offizier, einem oder zwei Subalternoffiziere, einem Veterinär und einem Art des gegenwärtigen Verkaufes kann er , wenn wir einen Züchter im Kriegskommiffär gebildete Kommission gekauft , welche aus der zweiten Ab Besiße von 10 Pferden annehmen , 3 oder 4 bei der Remontirung ver theilung der Remontirungs-Branche genommen wird. Da ihre Mitglieder kaufen ; aber er bleibt mit den übrigen 6 oder 7 in um so größerer Ver alle Pferde - Nachkommenschaft des Landes kennen , weil sie ihre Erzeugung legenheit, als sie ihm auch die Händler nicht mehr abnehmen , während die Leiten, ist sie vollkommen wie man sieht, ihrer Bestimmung angemessen. Hier Händler, die sehr gut das Unterbringen der Gesammtheit verstehen , jene auf werden die Pferde, nach dem Kaufe, mit dem kaiserlichen Zeichen ver Pferde der Remontirung verkaufen würden, die ihr anstehen, und sich leicht sehen und wenn sie an Truppen derselben Waffe vertheilt werden sollen, der übrigen entäußern könnten. Bei diesem Stande der Dinge hätte der nehmen die geraden Nummern die eine Richtung und die ungeraden die an Staat nur die Abkunft zu überwachen, was leicht geschehen wäre, weil man dere,und werden unverzüglich zu ihren bezüglichenRegimentern abgehend gemacht. sich durch gerichtliches Einvernehmen die authentischesten Zertifikate verschaf Diese Käufe werden so veranstaltet, daß die Pferde bei ihren Truppen im fen könnte. Der Verlust an Pferden in der österreichischen Armee ", schließt Herbste eintreffen können , manchmal geschieht es wohl auch im Frühjahre. der Herr Oberst diesen Abschnitt, wird annäherungsweise und alle Ursachen In Ungarn erfordert die große Ausdehnung des Landes und die Wich mit eingeschlossen, auf 10 Prozente im Jahre angeschlagen. Das Alter ist tigkeit der Pferdezucht, die Thätigkeit noch anderer Kommissionen , deßhalb kein Grund zur Ausmusterung . Es gibt in Reih und Glied Pferde, die werden dort Generäle oder Oberste mit der nöthigen Anzahl Offiziere, Ve 25 (!) Jahre alt sind, und man behält sie nicht etwa aus Mitleiden , son terinäre und Kriegskommissäre zu dieser Amtshandlung beordert." dern darum , weil sie unter die besten gezählt werden, und es ist nicht Nun kömmt der geehrte Herr Verfasser auf die ungeheuren, selten (!!) noch ältere in den ungarischen oder polnischen Regimentern zu durch den Krieg verursachten Pferdeverlufte" zu sprechen finden . Der Wiedererfaz der Pferde hat keine bestimmte Zal , er regelt sich Troz der im lezten Kriege verursachten Verluste, - Verluste, welche nicht nach der Ausmusterung oder anderen Rüksichten , welche das Ministerium durch die Kanone oder die blanke Waffe, sondern durch Ermattung, Ver allein erwägt. Die ausgemusterten Pferde werden dem höchft Bietenden lassenheit und Elend hervorgerufen wurden, troz dieser fabelhaften Verluste, verkauft. " von denen 40,000 durch die verbündeten Ruffen entführte Thiere nur einen Üleber die "I Bewaffnung der Kavallerie" spricht sich der ― sehr kleinen Theil ausmachen, ist das Land Ungarn so günstig zur Autor strenge dahin aus : „ Dieſelbe läßt zu wünschen übrig. Die Feuer Pferdezucht, daß es deren noch immer genug zum Dienstbedarfe bietet, nur waffen sind schwer, wenig bequem und von alter Fabrikazion ; freilich hat find die Preise höher. Es geht daher aus dem dem Gesagten hervor, daß man mir auch Karabiner von neuer Verfertigung gezeigt , die sehr weit der reine Dienst in den Gestüten, jener der Fortpflanzung, wohl verstanden tragen, aber sie haben mir nicht bequemer zu handhaben geschienen, als die Die blanken Waffen sind sehr verschiedenen Ursprungs. Es sind wird und 2400 Vollblut-Hengste liefern den unumstößlichen Beweis , daß älteren. der Staat von den Hilfsquellen des Landes geschikt Vortheil gezogen hat felbft in einem und demselben Regimente Säbeln von englischer Fabrikazion von jenen des Mittelalters, und die fast unfruchtbaren, weiten Streken nüzlich machte , indem er sie in mit verschiedenen Griffen in Gebrauch, Herrliche , so gut und sparsam verwaltete Anstalten verwandelte ; daß das der ganz die Hand bedekt und mit mehren Löchern durchschlagen ist, bis zu ganze Budget der Gestüte und der Einkauf der Pferde für die Armee sich dem sehr leichten Griff mit nur einer Parirffange . Viele Klingen sind schwach nicht über die bescheidene Summe von jährlichen 600,000 Gulden erhebt; à la garde und können leicht springen , fie sind nicht wie die unseren aus daß endlich dieses Beiſpiel in keiner Weise in seiner Wesenheit von Frank geschweift und weit entfernt jenen Charakter der Tüchtigkeit darzubieten , der reich befolgt werden könnte, welches sich (durch den inneren Werth der Län diese auszeichnet ; ich halte sie für schwerer als die unsrigen und für weniger dereien zum Beispiel) in einer ganz anderen Lage befindet, und daß vom gut in der Hand liegend. Uebrigens hat man mir Sabel à la Montmo Gesichtspunkte des Pferde-Einkaufes für die Armee , der Mechanismus der rency gezeigt, aber selbst diese Waffen halte ich nicht für bequemer hand 2. Sekzion der Gestüte wohl organisirt ist und tüchtig fortschreitet, weil zuhaben; sie sind platt (plates) und wenig oder gar nicht ausgeschweift; ich das Korps, welches der Fortpflanzung im Lande vorsteht und sie leitet, weiß nicht, ob die österreichische Kavallerie, besonders die Husaren , welche vorzüglich zum Ankaufe eben dieser Hervorbringung im Intereſſe des Staates weit beffer einhauen (saprent) als stechen, bei dem gleichmäßigen Gebrauch und des Landes geeignet ist. Aber eben so gut geht aus dem Obigen dieser Waffe gut fahren wird ; gewiß ist, daß man mich versicherte, es gäbe hervor, daß der erste, der leitende, Gedanke eine der für ein großes Land in den Arsenalen genug, um die ganze Kavallerie mit solchen Säbeln zu gefährlichsten Meinungen aufkeimen ließ , eine wahrhafte ökonomische und bewaffnen, und daß fie dieselben unverweilt erhalten würde. Endlich ist die politische Häresie, daß es nämlich ohne Gefahr Pferde in der Fremde Lanze am Schafte kürzer als die unsrige, weit davon vollendet zu sein, ihr taufen könnte. Im Gegentheil müssen die Bölkerschaften vollkommen Eisen ist platt, sehr wenig ausgeschweift, und daher der Tüchtigkeit (solidité) überzeugt sein, daß man eben so wenig seine Pferde als sein Pulver, Eisen ermangelnd; auch sie hat etwas mehr als die uns'rige, eine Art sehr schweren oder seine Waffen ohne Gefahr aus der Fremde beziehen kann , denn eisernen Tragringes , der 7 bis 8 Zoll von der Spize befestigt ist , und Was die ein großes Volk wäre in einer Lage bezüglicher und sehr bestimmter Ab welcher den Schwerpunkt der ganzen Waffe gänzlich verändert. hängigkeit, wenn es nicht in sich die ersten Hilfsmittel seiner Vertheidigung Defensiv - Waffen betrifft, so sind die Helme, die eine wenig angenehme hätte. Daher muß man die Frage der Remontirung aus dem Auslande Form haben (?), von geføttenem Leder mit kupfernen Verzierungen und ste nicht auf eine elende Geldfrage zurükführen und wenn Desterreich selbst haben mir nicht darnach geschienen, das Haupt des Reiters wohl zu schüßen ; unentgeldlich Pferde in Rußland fände , wäre dieß nur ein Beweggrund endlich dekt der Küraß nur von vorne. Die österreichische Kavallerie erleidet mehr, sie nicht von dorther zu nehmen. Dieser Fehler ist um so größer, als gegenwärtig außer anderen Veränderungen, von denen ich später reden werde, er mir unnüß erscheint, denn die österreich. Pferde-Hervorbringung ist zum eine in Beziehung auf ihre verschiedenen Waffenarten beträchtliche Umwand Dienstbedarfe ganz ausreichend ; ich glaube selbst , daß mit der Erhöhung lung : alle Chevaurlegers-Regimenter werden in Uhlanen-Regimenter umge wandelt. "/ Die Uhlanen stehen ", wie der Herr Verfasser findet, des Preises das Räthsel gelöst wäre, denn die Preise sind aller Wahrschein seit dem ungarischen Kriege, in dem sie sich gut gehalten lichkeit nach dieselben wie im Jahre 1815 (?) und der bezügliche Werth der haben, in der größten Gunst bei der Armee , im Lande und Pferde hat sich fast überall verdoppelt und er hat auch in Desterreich min wie es scheint beim Kaiser. Das ist eine wahrhafte hart destens empfindlich steigen müssen. " An diese durch die neuesten Allerhöchsten Verordnungen umgestoßenen nå kige Vorliebe ( engouement) , eine wahre Leidenschaft Bemerkungen schließt der Herr Oberst einen Vergleich mit dem für den Uhlanen. " Auf den "I politischen Zwet " dieser Umwandlung der Chevaur französischen Remontirungssystem" , "den wir folgen laſſen : Ohne mich hier über die Remontirung unserer (der französischen) Armee auszusprechen (eine Frage, die ich später behandeln werde) , ist es gewiß, daß wir mit weit geringeren Hilfsquellen als jene, über welche Desterreich verfügen kann, den schon sehr wichtigen Erfolg errungen haben , auf dem

legers- Regimenter in Uhlanen übergehend, heißt es : „ Ich denke nicht, daß die österreichische Regierung , die ihrer Natur nach sehr ernst (serieux) iſt, so ohne Grund vom Weißen zum Grünen, vom Säbel zur Lanze übergeht. Die politischen Männer des Landes haben Vortheile in dieser Umwandlung

167 sehen müssen , und wahrscheinlich gefühlt, daß man von dem öffentlichen Grundsäze in den speziellen Equitazione- Schulen geschöpft haben." Folgege Geiste des Augenblikes von der Gattung hartnäkiger Vorliebe, die herrschte, recht kommt der Herr Verfasser nun auf die " Zentral- Kavallerie Nuzen ziehen mußte, um einen Schritt weiter zu dem großen Gedanken der Schule " ( das Equitazions-Institut). " Dieselbe ist in der Hauptstadt er Verschmelzung der verschiedenen Frakzionen des Heeres machen zu lassen. richtet. Der Kaiser hat für sie die herrlichste Reitschule errich Bis jezt bildeten die Uhlanen vier oder fünf Regimenter, die alle ausschließten lassen , die es gibt ; er feuert die Schüler an und oft beehren Se. lich polnisch waren, die Chevaurlegers bildeten 7 aus den Erbstaaten ge- Majestät und die kais. Familie die Uebungen mit Ihrer Gegenwart. Jedes nommene. Galizien und die Bukowina , welche wohl die Rekrutirung von Regiment sendet eine bestimmte Anzahl Ober- und Unteroffiziere und Solda vier oder fünf eingeborner Regimenter versehen konnten, werden augen- ten in diese Schule; sie bleiben daselbst zwei Jahre. Diese Schule ist in scheinlich die Rekrutirung für eilf nicht aufbringen können ; es wird daher ihrem Stabe und Lehrerpersonale unendlich einfacher als unsere Schule eine Verschmelzung zwischen den beiden Völkerschaften eintreten müssen, weil von Saumur ; ein schlichter Major befehligt sie und hat vier Rittmeister keine von beiden den ganzen Bedarf wird stellen können. Diese Verschmel und einige Lieutenants unter seinem Kommando.- Der Titel Profeffor ist zung wird schnell (prompte) sein und in kurzer Zeit werden die Polen, daselbst unbekannt , einer der Rittmeister leitet das Fechten , die Anderen die besondere Regimenter bildeten, fich ganz natürlich mit der deutschen Be- halten Reitunterricht oder die Theorien über das Reglement ab. Die Be völkerung vermischt finden, und vom politischen Gesichtspunkte aus " , schließt scheidenheit dieser Schule geht so weit , daß man den Schülern sogar die der Herr Verfasser seine Muthmaßungen, " kann man es nicht verhehlen, daß Uniform ihrer Regimenter läßt und fte ganz einfach in der Müze die Grund die gegenwärtige, ihrer Natur nach sehr vergängliche Vorliebe dem Lande säze der hohen Schule in sich aufnehmen. Eine einzige Sache nur wird hier einen wahren Dienst geleistet hat. " reichlich zugemessen (donnée) : die den Pferde-Uebungen gewidmete Zeit, drei Ueber Ausrüstung und Bakung" lesen wir: Nach diesen Stunden im Tage. -Ohne weiter in die Organisazion dieser Schule zu Betrachtungen , die fast politischer Natur sind, fommen wir wieder auf das dringen, " schließt der Herr Oberst, genügt es , sie als bestimmt zu be Technische , und einen zwar sehr niederen , aber doch für die Kavallerie zeichnen : die guten Grundsäze der Equitazion in der Kavallerie zu verbrei sehr wichtigen Gegenstand zurük. Nach der Meinung erfahrener Männer ten und zwar in gleichförmiger Weise ; es ist augenscheinlich, dieser Waffe rührt eine der Ursachen der Sterblichkeit der Pferde von der daß sie den vorgesezten Zwek erreicht hat." Schwere des Pferdegeschirres, der Ausrüstung und Bewaffnung her, welche Eben so freuen wir uns über die individuelle Ausbildung " ein Kavallerie-Pferd in ein wahres Lastihier verwandeln und ihm, besons folgendes Lob zu lesen : " Der österreichische Kavallerist sizt gut zu Pferde. ders bei lebhaften Märschen ein Uebermaß von Fatiguen auferlegen , das Er besteigt es mit einer gewissen Feinheit und man wird ihn nur selten verderbend sein muß. In einer fast humanisten Idee habe ich entde sein Pferd falsch einsprengen oder aus dem Galopp fallen lassen sehen. Er fen wollen, ob man in den fremden Armeen die Mittel gefunden habe, die ist nicht brutal , selbst im Zorne wird man das Intereffe , das er für sein fem traurigen Uebelstande abzuhelfen. Aber ich habe die traurige Ueberzeu- Thier hegt , durchbliken. Bei ihm gibt es keine Säze, keine von den Zü gung, daß man in Desterreich, wie überall sonst, weit davon entfernt war, gelschlägen, welche die Kinnladen (barres) und Kniekehlen zu Grunde rich dieses schwierige Räthsel zu lösen. Der Soldat hat vielen Bedürfnissen zuten , er führt sein Pferd vielmehr durch die Güte als durch die Gewalt ; genügen , er braucht Effekten für sich und sein Pferd , oft selbst Nahrung kurz er ist kühn und handhabt sein Pferd mit Geschiflichkeit. Uebrigens ge für mehrere Tage und da diese Effekten von gröberer Natur sind als in nügt es im Großen manövriren zu sehen, um durch die Art selbst, mit wel Frankreich, sind sie auch schwerer und von beträchtlicherem Umfange , was cher der größte Theil der Bewegungen ausgeführt wird , zu ermeſſen , wie nur noch mehr das Pferd drüft. " stark auch die gemeinen Kavalleristen zu Pferde sein müſſen. — Um eine Idee Nachdem nun der geehrte Herr Verfaſſer die „Zäumung " der Pferde von der Detail- Ausbildung zu geben, brauche ich nur die Art_ans als preiswürdig und nachahmenswerth gelobt hat, kommt er auf die "ISät zuführen , mit welcher die Plänklerschule statt hat , denn diese tel " zu sprechen : „ Die Sättel sind zweierlei Gattung : der französische melpunkt aller Schwierigkeiten für die militärische Equitazion. Ich habe bei Sattel, der in ganz Deutschland der deutsche genannt wird und bei der den Husaren diese Ausbildung verfolgt , denn dieß ist ihre schwache schweren Kavallerie in Gebrauch ist , und der ungarische Sattel. " Er Seite. Bei diesen Uebungen sind die Husaren vollkommen Herren ihrer gibt rem deutschen Sattel, obwohl er eben so schwer und lange ist wie der Pferde, sie haben selbe gut in der Hand und zwischen den Beinen , und französische, vor diesem, seiner besseren Konstrukzion halber, den Vorzug und sind auch ebenso gut Herrn ihrer selbst ; fie benüzten gewandt die Terrain fährt fort: „ Der ungarische Sattel ist derselbe, den wir durch Jahrhunderte verhältnisse um zu rechten Zeit zu feuern. Ihre Karabiner find noch schwe bei unserer leichten Kavallerie in Gebrauch hatten und von dem wir wahr- rer, kürzer und unbequemer als die unsrigen und ungeachtet dieser sehr fühl scheinlich nach Verlauf etlicher Monate im Felde wieder Gebrauch machen baren Unzukömmlichkeiten gibt es wenig im Feuer halsstörrische Pferde; werden ; ein vorzüglich tüchtiger und überall ausbesserungsfähiger Sattel, die, welche einige Schwierigkeiten machen , werden mit der größten Güte aber dessen vorzüglichster Zusaz eine schöne und große Deke ist. In dieser behandelt; durch Liebkofungen und nicht durch die Gewalt wird ihr Wider lezteren Beziehung sind die Ungarn nicht sehr gut versehen , ihre Defe ift stand gebrochen. Die verschiedenen Rallirungen geschehen mit großer Schnel von mittelmäßiger Cualität. " Er erwähnt weiter, daß die ungarischen Reiter ligkeit, die Rechts- und Links- und die halbrechts und halblinks Wendun einen beiläufig einen Fuß langen, runden Pflok aus sehr hartem Holze füh gen leicht. Die Waffen werden mit Schnelligkeit gehandhabt, der Säbel ren, der im Gepäfe nicht zu sehr beirrt und ganz geeignet ist, die Pferde hängt an der Kuppel. Ihre Plänklerschule ist ebenso verwifelt wie die auf jedem Terrain daran zu binden. Er findet die " Schabrake mit Lurus unsrige ; es gibt darin, wie ich glaube, viel zu viele Arten von Rallirungen. ausgestattet ; " die kleinen Effekten der Ausrüstung aber grob und schwer." Ueberall macht der Soldat, heißt es nun treffend, " wo er nur eine Hingegen muß er „ der Pakung Gerechtigkeit widerfahren lassen , sie ist gut Art etwas zu machen kennt, diese immer gut, wenn es aber deren auf die Punkte vertheilt, wo sie am mindestens hinderlich ist, auf die Sei- mehrere gibt, tauchen Zweifel und folglich auch Zögerung auf. Uebrigens ten und rüfwärts nämlich. Bei beiden Arten der Sättel ist die Zügelhand hat der ungarische Husar die Verständniß der Sache, er erräth fte , wenn vollkommen frei und kann so nieder als möglich angelegt werden , da der er sie nicht weiß und seine Plänklerbewegungen vor , rük- und seitwärts Mantel ohne Aermel und von genug feinem Tuche ist, um nur eine geringe werden mit einer seltenen Vollkommenheit ausgeführt." Ueber die "/ Ausbildung der Massen" heißt es : „ Die österreichische Dichte auf dem Theile, die an den Sattel befestigt ist, darzubieten . " Hierauf heißt es sehr anerkennend über die „ Sattel-Gurten" : „ Eine Kavallerie manövrirt gut im Großen, das Kommando ist dabei kurz und wird Sache springt besonders bei der österreichischen Armee in die Augen , die wohl verstanden, das vollkommenste Stillschweigen wird in allen Graden beobach Art nämlich, wie die Gurten angelegt werden. Unter tausend Pferden wird tet . " Doch findet er das „ direkte Kommando zu stark" und meint : „ das man nicht eines finden, dessen Gurten zu weit vorn wären ; die gute Bauart des Kommando eines Obersten ist ungeheuer; es kommt dem eines Divisions - Gene Pferdes, sein geringer Bauch, die Entwiklung seines Widerristes , erleichtern ralen in Frankreich oder in Preußen gleich . Er kommandirt 12,000 bis 15,000 besonders deren Anlegung und hindern sie vorwärts zu rutschen ; das Spiel Pferde. Ungeachtet der großen Schwierigkeiten eines solchen direkten Kommandos der Schultern ist also völlig frei, derBrust- und Schweifriemen sind gut gemacht habe ich nicht einen einzigen diese Charge Bekleidenden seiner Stellung nicht und gut angepaßt. Unter den Veränderungen, welche die Kavallerie erlei gewachsen getroffen und Einige entledigen sich desselben auf sehr bemerkens den wird, ist die Geschirrung nicht vergessen. Die ganze schwere Kavallerie werthe Art. Durch die Organisazion selbst der Kavallerie in (par) große wird den ungarischen Sattel nach Art der Husaren nehmen und auch der Frakzionen ist das Manövriren mit derselben viel schwieriger als in ande Zaum wird für alle verändert." Diese neue Zäumung sezen wir bei un ren Heeren. " Bei den Kavallerie-Mavövern zu Pordenone und Pesth hat seren Lesern als bekannt voraus und erläſſen uns daher die nun folgende im der Herr Oberst die Ueberzeugung geholt , daß mit wenigen Ausnahmen die Ganzen richtige Beschreibung. Bewegungen der österreichischen Kavallerie, der Sache nach, so ziemlich je Der Herr Oberst kommt jezt auf einen Gegenstand allgemeineren In- nen der französischen gleichen. „ Die Desterreicher bemerkt er, manös tereſſes, als die lezt behandelten , auf die "/ Ausbildung" zu sprechen. Im vriren nicht mit zwei Treffen (lignes) ; fie behaupten, daß wenn das erste Eingang rühmt er: !! Die individuelle Ausbildung wie die der Massen ist Treffen durchbrochen ist, es das zweite mit sich reiße. Sie nehmen bei die auf einen hohen Grad der Vollkommenheit in der österreichischen Kavallerie fer Gedankenfolge ganz eigene Disposizionen. Ihr erstes Treffen ist schwach, getrieben. Ueberall gibt es bedekte Reitschulen und große Terrainflächen, einige Eskadronen und etwas Artillerie bilden dasselbe, es ist nur zu falschen wo die Mannschaft und Pferde beständig ererzirt werden. Dieser Unterricht Angriffen bestimmt ; das wahre Schlachtkorps ist das zweite Treffen ,_es_ist wird mit Geschiflichkeit durch Ober- und Unteroffiziere geleitet , die gute zahlreicher, stärker und hat eine viel ausgedehntere Front. Dieses Treffen

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hat seine Flügel durch Regimenter unterstützt, die Eskadronen mit geschloffe- find, bleiben uns nur zwei Wünsche auszusprechen übrig , die sich dem ner oder halb geöffneter Kolonne gebildet haben, welche auf die bedrohten unbefangenen Beurtheiler so wie dem Leser aufdrängen müssen, wenn Punkte zu eilen bereit sind. Diese Maßregel hat mir gut geschienen und er das Werkchen aus der Hand legt. Erstens hätten wir gewünscht, der die Kommandanten der Reserve sind schnell in der Bildung. Durch eine Herr Oberst wäre gründlicher , tiefer eingehender, umfassender geworden, fonderbare Abweichung schreibt dasselbe Reglement, welches vielleicht mit er gab wohl ein fragmentarisches abgerissenes, hie und da etwas detaillir Recht den Marsch hinter dem ersten Treffen als gefährlich für das zweite tes Urtheil ab, überging aber so viele selbstständige Truppenkörper, Anstalten betrachtet, den Rüfzug en échiquier " vor, der noch tausendmal gefährli- (z . B. die Gendarmerie, Genietruppen, das Pionnierforps, die Sanitäts cher und tausendmal verwikelter ist. Uebrigens find die Offiziere darüber bataillons u . f. w., endlich die Unterrichts- Anstalten , Lehrbataillone , den einig, daß dieß ein Fehler des Reglements ſei. " inneren Dienstbetrieb u. f. w.) und Einrichtungen , daß seine Kameraden, Nun lobt der Herr Verfasser den häufigen Gebrauch der nöthigen für die ja das Büchlein nach der Vorrede eigentlich bestimmt ist , mit Fra Doppelkolonnen und schließt: " Unser Reglement hat in dieser Bezie gen und Bitten um Aufklärungen gar nicht fertig werden können ; hätte hung die Doppelkolonne nur in dem ganz besonderen Falle des Zuges durch der Hr. Oberst statt 5 Bogen 15 oder 20 an das Buch gewendet, so würde er ein Defilé vorgeschrieben, und ich glaube, es wäre sehr nüzlich diese Me- bei seiner militärischen Tüchtigkeit ein achtungswerthes, viel zu benüzendes thode bei dem größten Theile der Längen-Formazionen anzuwenden. Es ist Handbuch über eine der wichtigsten Armeen Europa's geliefert haben ; so gewiß, daß jede Formazion, welche sie auch sei, auf diese Art mit doppelter aber sinkt das Werk , das ziemlich vlanlos gearbeitet ist , in die Kategorie Schnelligkeit und mit um die Hälfte verminderter Ermüdung vor sich geht, schnell vergessener ――― Flugschriften , die ein Eintagsleben genießen, als wenn sie auf einem der Flügel gemacht würde. Ich sah bei den unga herab ; kurz der hochtönende Titel : „ Forces militaires del' autriche, ses rischen Husaren diese Doppelkolonne gebrauchen und sie mit großer Voll- institutions et son organisation militaires , Details sta kommenheit durch die Mehrzahl der Oberste leiten. Diese Truppe ist übri- tistiques" entspricht dem Gebotenen durchaus nicht und auch die gens zu Allem geschikt, sie macht Frontmärsche mit 3-4000 Pferden, ohne geübteste Feder wird nicht im Stande sein, auf fünf verschwenderisch be daß ein einziges Pferd vorträte oder ein einziger Reiter zurükbliebe , ohne drukten Bogen den Anforderungen, den man an eine solche Ueberschrift ſtellt, daß irgend ein Unfall (accident) jemals vorfiele ; es ist wahr , daß ihr auch nur halbwegs zu genügen. Um aber gerecht zu sein, muß Manövrirfeld wahrscheinlich das schönste war, das es auf der auch der zweite Wunsch ausgesprochen werden : unsere Armee möge im Welt gibt. Die deutsche Kavallerie manövrirt , dem Wortlaute nach mer einen ebenso vorurtheilsfreien, begabten und fachverständigen Beurtheis ohne Zweifel, gut, aber sie hat mir dieser Ungezwungenheit zu entbehren ler von gleicher Unpartheilichkeit finden und wir könnten dann hoffen, die 瞿 geschienen, welche die Ungarn auszeichnet. Einige Regimenter aus der Um lächerlichen Vorurtheile, die etwa noch im Westen oder Süden über dieselbe gebung von Wien fühlten die Folgen (se ressentaien) des sehr ausge- herrschen mögen, in Kürze zerstreut zu sehen , insbesondere wenn sich ein sprochenen Geschmales des Kaisers für Kriegs-Manövers, und dieser Ge- Nachfolger des Herrn Obersten von Carriere die lohnende Mühe nicht ver fchmak zeichnete sich auf ärgerliche Art an den Seiten ihrer Pferde ab. (?) drießen läßt, weitläufiger und ausführlicher über ein Heer und So ist vom Gesichtspunkte der individuellen und praktischen Ausbildung dessen Einrichtungen zu schreiben, deren fruchtbringende Kenntniß gewiß ver Die österreichische Kavallerie sehr fortgeschritten ; vom Gebreitet zu werden verdient ! fichtspunkte der Evoluzionen im Großen, manövrirt diese Kavallerie troz den Unzufömmlichkeiten eines augenscheinlich zu starken Kommandos , troz Literarisches . eines an Zahl unzureichenden Kadres von Ober- und Unteroffizieren, sehr But und wird geschikt geleitet. " Mit diesem immerhin schmeichelhaften Ausspruche sind wir am Schluffe In der Berliner Buchhandlung von Georg Reimer ist soeben der 1 . des Werkchens angelangt ; der Herr Verfasser gibt seinen Lesern in einem Theil eines Handbuches des Ingenieurdienstes erschienen und der 2 . gewandt zusammengestellten Tableau die Zuſammenſezung und den Stand und lezte Theil wird zu Michaeli d . I. im Druk beendiget sein. Dieses der österreichischen Armee am 25. Oktober ( 1852 ) , erwähnt das sehr treff Werk enthält eine vollständige Inftrukzion für sämmtliche Zweige die Liche" neue Reserve- Gesez, F die wekmäßige" Schöpfung von Depot- Batails fer Waffe , und umfaßt im 1. Theil auf 46 Bogen mit 23 in Folio Stein Ions- und Eskadrons A mit ihren respektiven Etats und berechnet die tafeln die permanente Befestigung . Der 2. Theil, wahrscheinlich 48 Bogen Effektivstärke des Heeres am 1. November ( 1852 ) auf 539,768 Mann mit 16 Steintafeln stark, wird den Festungskrieg , die Feldbefestigung und die technischen Truppen behandeln. und 59,604 Pferde. "Nachdem ich die Beschreibung der österreichischen Heere geliefert Der Zwek dieser ausführlichen Arbeit ist nur der , den jungen Inge habe," schließt er seine Aufzeichnungen,,,bleibt mir nur mehr übrig vonnieuren, denen es ungeachtet einer guten theoretischen Ausbildung noch an ihren Sympathien zu sprechen : denn die Sympathien oder Antipathien Praxis und Kriegserfahrung fehlt, für jede Branche ihrer Dienstobliegenheiten der Heere machen auch einen beträchtlichen Theil ihrer Stärke aus. Nun einen sicheren Rathgeber zur Seite zu stellen. Sie finden in dem Werke alle gut, nachdem was ich beobachten konnte, bin ich zu denken berufen, daß die Dienstzweige genau so behandelt , wie sie bei der Ausführung eingeleitet Sympathien der österreichischen Armee weit entfernt davon find, von ihren werden müssen . Die nöthigen Anweisungen sind durch Zeichnungen, Label Nachbaren im Norden erworben zu sein und selbst abgesehen von der len und Schemas aller Art erleichtert. Es ist daher geeignet, den praktiſchen jüngst ihrer militärischen Eigenliebe durch die lezte russische Intervenzion in Dienst ungemein zu erleichtern. Dagegen hat es durchaus keine Aehnlichkeit dem ungarischen Kriege geschlagenen Wunde, schienen mir die österreichischen mit den sonstigen Lehrbüchern der Ingenieurwissenschaften , welche für den Offiziere eine große Abneigung (répulsion) für die Art und Gattung der Schulunterricht unentbehrlich sind, jedoch selbstverstanden auf die hier behan der russischen Armee auferlegten Disziplin und gegen das zu hegen , was delte rein praktische Seite nicht eingehen können. Das Werk enthält durchaus keine Zitate, keine historischen Beispiele, die Gewohnheiten, Gebräuche und Sitten bei ihnen noch von barbarischen Zeiten (!!) beibehalten haben, und troz einiger alter Vorurtheile (préven tions) gegen uns, gefalle ich mir in dem Glauben, daß sich die Sym pathien eher auf unsere Seite neigen würden. " Es kommt uns nicht zu auf diesen lezten Ausspruch des Herrn Ober ften weiter einzugehen und da wir das Büchlein, in dem er unsere Armee feinen fernen Kameraden bekannt machte, bis zu Ende treu durchgegangen

keine eigenthümliche Einrichtungen gewiffer Staaten. Es ist nur zum Nach schlagen für den praktischen Dienst bestimmt. Jede Aufgabe ist ohne weitere Raisonnements nur von einer einzigen, nämlich der sichersten Art der Auflö sung begleitet. Dadurch ist der Vortrag sehr kurz und bei der großen Aus dehnung des Werks ein großer Reichthum an Material vorhanden. Register aller Art erleichtern das Nachschlagen.

Armee - Nachrichten.

nen Lagerpläzen gegeben . Auch die meisten Kranken und alle Nekonvales genten wurden aus den provisorischen Unterlagsspitälern , welche nicht selten F. (Wien, 14. März.) Vom Kriegsschauplaze. Zuvörderst mitten in den Donau- Sümpfen ſituirt waren, in gesündere Gebirgsdörfer „ ge erwähnen wir des Gerüchtes, welches im türkischen Hauptquartier stark gebracht, wo sie weit früher und sicherer genesen. Bei dieser Gelegenheit darf glaubt wird, daß die Ruffen Vorbereitungen treffen : am 18. März an drei es nicht unerwähnt bleiben : daß es in den bisherigen Türkenkriegen kein Furthen die Donau zu überschreiten . In Bukurest soll dies nicht beabsichtigt Feldherr gewagt hat, einen Donau-Uebergang an das rechte Ufer mit grö werden. Fürst Gortſchakoff , als Stratege rühmlich bekannt, dürfte einen sol- beren Streitkräften vor Ende April zu bewerkstelligen, und zwar eben so aus chen Uebergang nur dann bewerkstelligen, wenn es die kriegerischen Ereignisse, Terrain wie aus Sanitäts -Nükſichten . In unserem lezten Berichte machten wir der bei Matschin, Silistria und 8. B. die Verfolgung eines am walachischen Boden geschlagenen feindlichen Armeekorps, erheischen sollten, und es mithin in taktischer Hinsicht geboten Nikopolis von den Türken an das linke Ufer Anfangs März ausgeführten Sali Paſcha von Nikopolis hatte augenscheinlich die wäre. Veranlassung zu dem obigen Gerüchte hat unzweifelhaft die maffenhaft Streifzüge Erwähnung . ausgeführte Bewegung der k. russischen Streitkräfte nach den ihnen angewiese Absicht, sich der römischen Wälle bei Turnu durch einen Handstreich zu be Desterreich.

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169 mächtigen, später den Brükenkopf zu nehmen, und sich dort zu befestigen . Jene starke Posizion hatte aber General Popoff 1. mit den Jäger-Regimen tern Nr. 15-16 und 2 Batterien erst 3 Lage vor dem Angriffe verstärkt gehabt. Die Türken zogen sich daher eiligst zurük, und zwar über die Donau in die Mündung des Osma- Fluffes. Einige Stunden darauf wurden ihre verlassenen Schiffe von den Russen beschossen und beschädigt. Bekanntlich konnten die russischen Dampfschiffe "/ Pruth " und "Ord i narez," dann mehrere kleinere Kanonenboote erst nach einer mit Menschenverlust vollbrachten Diversion gegen die türkischen Strandbatterien bei Matschin in den Hafen von Galacz und Reni thalabwärts gebracht werden , was jedenfalls von den Ruffen ausgeführt werden mußte , weil ihre Schiffe Ge= fahr liefen, in den Grund gebohrt zu werden . Die Türken hatten dabei den Vortheil, daß ihr eigenes unterhalb der Donau $ Inseln bei Matschin auf einem schlechten Grunde ankerndes Geschwader Luft erhielt und in den Hafen einlaufen konnte. Der vom General Boguschefski abgeschlagene Ueberfall der Türken von Silistria, welche in 3 Kolonnen an das linke Ufer übersezten , und die ruffischen Verschanzungen an der Furth Screbrera durch Umgehung auzugreifen und zu zerstören die Absicht hatten, liefert den Beweis, daß die Russen auf guter Hut find, und die Türken größere Auftrengungen machen müßten, falls ſte auf groß-walachischem Ufer Posto faffen wollte. Ismael Pascha hat Widdin noch nicht verlassen und der Generalissimus Omer Pascha jene Festung noch nicht besichtigt. Ersterer, ein Kaukaster von Geburt, soll ein Kommando in Klein-Asten erhalten ; der betreffende Befehl wird aber noch erwartet. - Am 8. d. M. machten die Russen eine Refo gno8zirung aus der Mitte ihres Zenirungs- Halbkreises vorwärts gegen Ka Iafat und sezten 4 Kanonen schweren Kalibers in Posizion auf weite Distanz. Sie warfen Hohl-Projektile in das Herz der Verschanzungen ; die Kugeln der türkischen Geschüze konnten den Russen nicht schaden. Nach diesem Erperi mente hatte sich das ruffiſche Streifkorps wieder zurükgezogen. Am Schauplaze des griechischen Aufstandes im Epirus ist nichts bemer fenswerthes vorgefallen. In Theffalien hat sich die Aufregung in etwas geIegt. Senet Pascha rükt von Volo nach Larisa vor, um sich mit dem Oberften Fraßari zu vereinigen. In Preveza wurden 2500 türkische Nizam-Trup pen ausgeschifft ; mit 8000 Redifs wird Beßim Pascha , der Gouverneur von Janina, in Parga erwartet. Er ist noch in Konstantinopel, und wartet ftündlich auf baares Geld, denn den ihm gewordenen Auftrag, solches bei den Griechen in Albanien und in Epirus einzutreiben, hat er als mit seiner

Fregatte mit jentem gefeierten Namen zu größerer Zierde zu bezeichnen sei, auch die Verfügung getroffen wurde, daß die zu ihrem Ausbau und zur Aus rüstung erforderlichen Summen in dem Maße aus dem Staatsschaze entnom men werden sollen, als die gesammelten Beiträge, über welche man sich Nech nung zu legen vorbehält, nicht auszureichen vermögen. " "! Se. f . f. Apostolische Majestät geruhten ferners zu bewilligen, daß diese Fregatte in entsprechender Weise und mit besonderer Feierlichkeit der f. f. Marine einzuverleiben sei, wofür das Komité nach gepflogenem Einvernehmen mit dem f. f. Marine- Oberkommando die nöthigen Vorbereitungen treffen, und die Kundmachung des bestimmten Tages veranlaffen wird. " " Ueberdies belebt uns die nicht ungegründete Hoffnung, daß der ergraute Held mit seiner Gegenwart der Feierlichkeit höhere Bedeutung und größeren Glanz verleihen werde. " Während dieses so günstige Uebereinkommen auf diesem Wege bekannt gegeben wird, entspricht das Zentral-Komité einer angenehmen Pflicht, indem es seinen wärmsten Dank den Munizipien, den Körperschaften, und allen jenen würdigen Staatsbürgern Oesterreichs ausdrüft, welche aus allen Theilen des Kaiserthums und fremden Gebieten ihre Beiträge zur Erreichung des vater ländischen Zwekes darbrachten ; vor Allem aber zollen wir freudig unseren Dank dem tapferen Heere, das mit Kraft und Ausdauer die Größe und den Nuhm Oesterreichs aufrecht erhält , und welches aus eigenem Antriebe ſich beeilte das Andenken seines berühmten Feldherrn auch in dieser Weise zu ehren. " " Sein geschichtlicher Name ist von nun an eng verbunden mit der Kriegsmarine seines Vaterlandes ; möge derselbe in der Zukunft segensreich wirken, Leuchte und Vorbild des Eifers, der Tüchtigkeit und des Sieges sein, für die sich entwifelnde Seemacht des Staates. " " Dies ist der heiße Wunsch der Geber, welche durch das gefertigte Ko mité vertreten werden." ,,Vom Zentral-Komité des Kriegsdampfschiffes „ Radesky." Triest, den 28. Februar 1854. Dr. Scrinzi, Präsident ; P. Revoltella ; Ang . Giannicheſt ; Elio de Morpurgo ; H. W. v. Ritter ; Marco Kucchuich ; M. Sartorio ; Lutteroth ; G. B. C. de Nossetti ; Antonio Panfilli. "

Preußen.

* Das " Militär- Wochenblatt " bringt eine allerh. Verordnung, wodurch die Admiralität ermächtiget wird , zur Ausführung der Arbeiten auf den Stellung unausführbar bezeichnet . Der Adjutant des Königs von Griechenland , Oberst Kataraklos , hat Kriegswerften ein militärisch zu organiſtrendes Werftkorps zu bilden. seinen Dienst verlassen, und befindet sich in Mazedonien, um jene Provinz zu * Der GM. Herwarth von Bittenfeld , Kommandeur der 31. Jn insurgiren. Die anderen von uns bereits benannten Insurgentenführer orga nisiren ihre Mannschaft und bereiten sich zur Abnahme der türkischen An fanterie- Brigade , wurde zur vorläufigen Uebernahme des Oberkommandos der Bundestruppen zu Frankfurt a . M. an die Stelle des f. f. GM . Ritter v. griffe vor. Im türkischen Hauptquartier herrscht reges Leben und werden alle Schmerling ernannt. Hannover. Vorkehrungen zu der nun in den ersten Tagen des April erwarteten Ankunft des Sultans getroffen ; der über Adrianopel in Schumla erwartet wird. In * Nachdem beabsichtiget wird, im Herbste dieses Jahres, gleich wie im gleichen haben seit dem Eintritt der günstigeren Witterung die Zuzüge von Freiwilligen zugenommen, denn der der Armee verkündete Firman, worin jeder September 1853 bet den größeren Garnisons - Städten des Landes Manöver Rechtgläubige aufgefordert wird, gegen die Feinde seines Glaubens zu kämaller drei Waffen stattfinden zu lassen , so wurden durch eine f . Generalordre pfen, hat den Fanatismus mächtig gesteigert, mehr noch die bekannt gewor- für den Monat April die gewöhnlichen Waffenübungen der hannoveranischen

dene Hilfe zu Lande Seitens der Engländer und Franzosen . Inzwischen ist Armee abbestellt. Kurbessen. Die Kriegspartei in Konstantinopel bestrebt, den Minister des Auswärtigen, Reschid Pascha, zu stürzen, was bei dem Umstande, wo nicht nur Mehemed * (Personal - Nachrichten.) Oberst Osterwald , Kommandeur Ali Pascha, sondern die meisten Großen dahin arbeiten, nicht ohne Erfolg des 1. Inf. -Neg. Kurfürst, wurde q. t. zum 2. Inf. Reg. Landgraf Wilhelm fein dürfte. Von den irregulären Truppen (Baschi Bozuk) sind vor einiger Zeit, von Hessen versezt ; Oberstlt. von Baumbach, Kommandeur des Füsilier. nach der Auflösung der Armee in Anatolien 1500 Mann durch die Haupt Bataillons, wird interim. Kommandeur des 1. Inf. Reg .; und Oberstlt. von Stadt gezogen und zur Donau-Armee abgegangen. Sie schienen guten Munde , aggregirt dem Generalstab, wurde Kommandeur des Füsilierbataillons. thes und ließen Ausrüstung , Pferde und Waffen nichts zu wünschen übrig, was um so bezeichnender ist, als sie nicht etwa erst in Konstantinopel neu ausgerüstet wurden. Um so auffallender ist es, daß gerade diese Truppen bei den Kämpfen in Aften zuerst die Flucht ergriffen hatten.

* Ueber das Kriegsdampf- Schiff „Radegky “

kommit uns das nach-

folgende Programm des Zentral-Vereines zu : "Das Zentralfomité für das Kriegsschiff Radesky" bringt mit beson derer Befriedigung zur öffentlichen Kenntniß, daß die mit dem glorreichen Namen jenes ruhmgekrönten Kriegers geschmükte Dampffregatte nunmehr auf den Werften Englands ihrer nahen Vollendung entgegen sieht, und daß dies elbe nach den neuesten Sistemen entworfen und ausgeführt , schon im kom menden Frühlinge dem Meere anvertraut, eine Propeller - Maschine von 300 Pferdekraft erhalten wird, endlich 31 Kanonen des stärksten Kalibers zu tra gen bestimmt ist. " Der angestrebte Zwek, welchen das Romité in seinem Programm beTannt gegeben hatte, konnte um so eher erreicht werden, als Se. Majestät unser geliebtester Kaiser und Herr die Allergnädigste Genehmigung zu er. theilen geruhte, in Folge welcher nebst der Bestimmung, daß die genannte

Großbritannien. X. (London, 6. März.) Militärische Briefe. Es kann keinen Augenblik mehr zweifelhaft sein, daß der Krieg gegen Rußland im Lande popu lär geworden und alle Gemüther mit einer Aufregung ergriffen hat , wie ste seit langer Zeit in dem falten berechnenden England nicht mehr herrschte. Die enthusiastischen Demonstrazionen , welche den nach dem Oriente bestimmten Truppen bei ihrem Abmarsche dargebracht wurden , sind als ein unwiderleg. bares Zeugniß anzusehen, daß die Masse der Bevölkerung ohne Unterschied der Schichten, den Krieg will, welcher Wunsch natürlich auch lebhaft von dem Heere erwiedert wird. Man muß Zeuge gewesen sein der stürmischen Volks aklamazionen am „ Trafalgar Square“ und im „ Strand, " welche dort die ab ziehenden Truppen empfing und man wird dann nicht mehr sagen können, daß der Krieg nur von einer gewissen Partei " oder von diesem oder jenem Mi nister befürwortet wird. Es war ein imposantes Schauspiel diese unüber | sehbare Menschenmaffe aus allen Ständen zuſammengesezt in den Straßen und Pläzen, in den Fenstern, auf Balkons, Dächern , Omnibusen und Flakers von den Truppen Abschied nehmen zu sehen . Das Tücherschwenken , Blumenwer

170 fen und Hurrahrufen begleitete die Truppen durch die ganze Stadt bis zu ihren Einschiffungspläzen und glich somit einem wahren militärischen Triumf

lichen Geschüze belästiget wird, und von wo man ohne große Schwierigkeiten -die Flottenabtheilung als Subjekt -die Operazionen zu Land begin

zuge, wie ihn London seit einem halben Jahrhundert nicht gesehen. Am Tra nen könne. Die Besazung Sebaftopels soll dermalen aus 16,000 der ver falgar Square stimnite die Musikbande der brillanten " Goldstream Guards " | schiedenen Waffen bestehen. " - Im Parlamente wird in den nächsten Tagen die hier bekannte militärische Abschiedsmelodie : ,, left the girl behind me. " eine Regierungsbill eingebracht werden, welche die Vermehrung der Miliz, ―――――― (Ich lasse das Mädchen zurük) an , worauf die Lebehochrufe von Seite der ursprünglich auf 80,000 Mann festgesezt , bis zu 120,000 Mann bean Volksmassen auf die britische Armee im donnernden Echo die Luft erfüllten. tragen wird . Zugleich wird auch die Regierung den beiden Häusern den Man umarmte Offiziere und Soldaten , wehte mit Fahnen und Tüchern und Antrag stellen , eine 30,000 Mann starke Miliz in Irland , und eine gab sich solch enthusiastischen Ausbrüchen der Gefühle hin , die man sonst 10,000 Mann starke in Schottland ausheben zu dürfen . Vorgestern ist in dem bekannten englischen Volkspflegma nicht zutrauen dürfte , welch' anschei Portsmouth der Kauffahrer Hamshire " mit Beschlag belegt worden, da der= nendes Extrem aber Denjenigen nicht befremden kann, der den Charakter des selbe mit einer Ladung Dampfmaschinen, Geschüzfugeln, Ketten und Lauen englischen Volkes mitten unter denselben studirt, und sich nicht aus heimlich nach Odessa auslaufen wollte. Ein Detachement von 500 vorurtheilsvollen, befangenen Schriften misgünstiger Autoren, die oft England Mann des 8. Husaren- und 17. Lanciers- Regiments wird als „ Guiden" nie gesehen - ein einseitiges Urtheil über dasselbe gebildet hat. - Daß gleichfalls nach Konstantinopel eingeschifft werden. die Kriegspartei gerade in dem Heere und vorzüglich in der königlichen Ma rine ihre wärmsten Partisane hat, davon geben uns fast täglich die Parla Die supplementären Voranschläge für die Landarmee in diesem mentsverhandlungen Zeugniß, die hier in einem rein konstituzionellen Lande Verwaltungsjahr enthalten folgende Hauptmomente : außer der verlangten Armee- Erhöhung um 10,694 Mann (siehe unsere lezte Nummer) fordert die auch nicht ohne Einfluß auf die Armee bleiben , ja auch in manchen Bezie hungen im innigsten Zusammenhange mit der lezteren stehen. So äußerte Regierung eine weitere Verwehrung der Landmacht um 15,000 M., fich in einer der lezten Sizungen des Unterhauses der Admiral Sir Walcott so daß der Effektivstand derselben auf 127,977 Mann gebracht wird. Der sehr heftig über die Affaire bei Sinope und erklärte ganz offen, daß der Totalzuwachs würde nach diesem Voranschlag aus 55 Offizieren, 1729 Un Augenblik gekommen, wo Europa im Interesse der Freiheit und Zivilisazion teroffizieren und 23,910 Gemeinen bestehen. Die Kosten für die zulezt ge mit den Waffen in der Hand die russischen Gelüste zurükweisen müsse. " Auch forderten 15,000 Mann sind auf 500,000 Pf. St. , der General- und ärzt Sir Charles Napier, der Admiral der Ostseeflotte, ist bekanntlich ein wüthen liche Stab auf 70,000 Vf. St. im auswärtigen Dienst voranschlagt. Rech der Ruſſenfeind , weshalb seine Ernennung zum Befehlshaber jener Flotte net man diese supplementären 570,000 Pf. St. zu den 262,470 Pf. St., keine geringe Demonstrazion gegen Rußland zu nennen ist . Napier obwohl die bereits als Mehrauslagen im Vergleich mit dem vergangenen Jahre ge= 68 Jahre alt, ist noch sehr rüstig und voll Feuer, ein tapferer Soldat, buch. fordert worden sind, so betrüge die Gesammt-Mehrausgabe 832,470 Pf. St., ― stäblich mit Wundern bedekt, ein sehr kenntnißreicher Seemann und was und das Armeebudget wäre jest 6,857,486 Pf. St. ftark , gegen 6,025,016 vielleicht für einen Militär des Kontinents sehr seltsam erscheinen dürfte Pf. St. i. J. 1853. ein ausgezeichneter - Volksredner! - Fast bei allen Anti-Nuſſen-Mee Spanien. tings ließ der alte Seeheld sein rhetorisches Geſchüz gegen Rußland ſpielen und sprach oft Stundenlang mit einem Eifer und einer Leidenschaft, die seine E (Der militärische Aufstand in Saragossa.) Die „ Re vista" berichtet hierüber wie folgt : Schon waren die ersten Seiten unserer Zuhörer zu den stürmischsten Beifallsbezeugungen hinriß . Auf einem ordinä Innern Chronik" auf dem vierten Bogen dieses Heftes (vom 25 Februar ren Stuhle stehend, die linke Hand zwischen den Revers des Nokes und mit der Rechten weit aushebend als gälte es schon d'rein zu schlagen — so schleu d . I. ) gedrukt, als in Madrid die Nachricht von dem Aufstande des Infan derte Sir Napier seine Redeblize unter die Volksmenge, die nicht selten in terie-Regimentes Cordova, der am 20. Februar in Saragossa statt hatte, eins überwiegender Anzahl aus Blousenmänner bestand, unter welchen der Admiral lief. Nachdem die Meuterei erstift und in Folge derselben das ganze Rö eine sehr populäre Figur ist. „ Ja, ja, " schloß er einmal eine seiner Reden, nigreich in Belagerungszustand erklärt war, wurde von dem Kriegsministerium - " glaubt mir, ich verstehe nicht allein Neden zu halten , sondern auch Ka ein königlicher Befehl abgesandt, daß alle Schuldtragenden nach der ganzen Ordenanza" zu richten seien. Bei diesem Stande der Dinge nonen zu richten und abzufeuern." Ginge es nach dem Sinne Napiers , so Strenge der dürfte in Petersburg kein Stein auf dem anderen bleiben ! - Vorgestern hat und da der unwiderrufliche Ausspruch des Gesezes die Namen verschiedener unserer Kameraden bezeichnen wird, müssen wir aus Achtung für das Gesez er nun im Hafen von Portsmouth seine Admiralflagge auf den Schrauben und die heilige Gerechtigkeit der Regierung, wie aus Mitleiden mit dem Un dampfer Princes Royal" zu 91 Geschüzen aufgehißt, indessen wird später glüte der Schuldigen tiefes Schweigen (über die Ursachen dieser Meuterei) hin der " Duke of Wellington, " der bekannte Schraubensteamer von 131 Ka nonen, zu seinem Admiralschiff bestimmt werden. Auch ist nach Portsmouth beobachten. Es sei uns aber gestattet ein Ereigniß zu beklagen, welches , wenn es neuerdings ein Befehl gelangt fernere acht Kriegsdampfer zu armiren , die ebenfalls für das baltische Meer bestimmt sind , wohin eine weit zahlreichere unserer militärischen Zucht, die zu sehr gefestigt ist , als daß sie durch ein Flotte als man anfangs gedachte, abgehen wird. Am vergangenen Mitt einziges verderbliches Beispiel wanken sollte, auch keine schwere Wunde schlägt, woch ist von dem Artillerie-Arsenal zu Woolwich ein Transport von 70,000 doch schon dazu Anlaß gegeben hat , daß vor Freunden und Fremden ihre Geschüzpatronen nach Southampton abgegangen, wo sie zur Verschiffung be Reinheit arg geschmälert wird . Zu gewiß der erleuchteten Festigkeit unserer reit gehalten werden . Ebenso ist in dem genannten Hafen ein Convoi mit sechs Regierung, als daß wir durch das Vorgefallene neue Uebel fürchten sollten, zu vertrauungsvoll in die Großmuth und das gerade Herz unserer erhabenen Millionen Flinter patronen angekommen, welche für die englischen Expedizione Truppen im Oriente bestimmt, demnächst dahin abgehen werden . Einiges königlichen Herrin, als daß wir einen Augenblik an dem Adel und der Nich tigkeit ihrer Eingebungen zweifeln könnten , genug Soldaten , um nicht dies Aufsehen in den militärischen Kreisen macht hier der Bericht des Marine Lieutenants O'Reilly über die Befestigungen van Sebastopol. Dieser Offizier militärische Verbrechen mit ganzer Strenge zu betrachten , wie wir das Un glük der Schuldtragenden auch beklagen mögen ――― hoffen wir troz dem in hat sich nämlich der bekannten Fahrt der englischen Dampffregatte Retribu tion" nach Sebastopol angeschlossen, und den Aufenthalt vor jenem Kriegs Saragossa Vorgefallenen, daß die öffentliche Meinung die Thatsachen abzu hafen dazu benüzt, eine ziemlich genaue Skizze über die Befestigungen und die schäzen wissen wird, und das vergossene Blut das Vergehen einiger weniger militärische Situazion jenes Plazes zu entwerfen, welche nun vor Kurzem von verirrter Individuen unseres Heeres abwaschen wird . Vis die Gerichtshöfe urtheilen und wir ohne jede Ungebührlichkeit wer Konstantinopel aus an die königl . Admiralität gelangt ist. Lieut. O'Reilly Details geben können , beschränken wir uns für heute die zwei mehr den ist in jenem Rapporte der Ansicht, daß Sebastopol von der Seeseite unein nehmbar sei und jeder zu versuchende Angriff mit ungeheueren Verlusten ver ämtlichen Veröffentlichungen mitzutheilen, welche über dieses Ereigniß in der - heißt es in dem Berichte bunden wäre. " Der Zugang zu dem Hafen “ — !! Gaceta" erschienen : ,,wird von einem Kreuzfeuer von 400 Geschüzen bestrichen, welche in sehr „Kriegsministerium . ____ Zirkular Grzellenz : Das Inf. Neg. Cordova in Garni tarken Schartenbatterien mit Granitverkleidung eingeführt sind. Ueberties son zu Saragossa erhob sich, seinen Obersten -- den Brigadier Don Juan Jose de Hore ist der Zugang nach dem Hafen so schmal, daß nur ein Linienschiff auf ein an der Spize- am Morgen des 20. Febr. in dem Rastille von Aljaferia, wo es biquar tet war und militärisch dessen Zugänge und die steinerne Brüke über den Ebro besezt gelänge es einem solchen hielt. Unmittelbar als diese Nachricht zur Kenntniß des General Kapitáns kam , eilte Mal hindurch paſſiren könne, worauf es dann wirklich in den Hafen zu dringen, das Feuer von fünf oder sechs Linien- diefer Würdenträger in die Straßen und sah , daß die Bewegung sich auf einen Theil ſchiffen, darunter drei Dreideker zu ertragen hätte. Der Eingang zu der Bevölkerung ausdehnte, denn Gruppen bewaffneter Bauern säumten nicht sich einzus dem Hafen kann auch noch durch eine Kette gesperrt werden. Ist nun zur finden, und erklärten sich mit den Empörern einverstanden, ja sie begannen sogar in cinis See wenig Aussicht vorhanden ſich des Plazes zu bemächtigen " -- fährt Lieu - gen Häusern die Stabs- und Oberoffiziere, welche in der Richtung ihrer Kasernen eilten, einzuschließen und sie aufzuhalten. Etliche dieser Gruppen wurden zersprengt , da die tenant O'Reilly fort -――― so gestalten sich die Angriffsverhältnisse zu Land Behörde (la autoridad, in die Häuser trang , wo jene zurüfgehalten wurden, ohne daß ――― wesentlich anders . Die Festung Sebastopol ist nämlich in ihrem Nüfen man das Feldgeſchrei und das eigentliche Vorhaben der Ausgestandenen erfuhr. Nachdem hallmondförmig von einer Höhenkette umgeben, welche die Stadt, den Hafen sich der Generalkapitän an die Spize des Restes der Besazung von Saragossa, welcher treu und alle Befestigungen vollkommen beherrscht, und wo merkwürdiger und gehorsam blieb, gestellt hatte, begann er mit Energie im Vereine mit der Zivil -Be Weise von russischer Seite nirgends eine Befestigung angelegt ist. Ungefähr hörde zu wirken. Nachdem die Meuterer an allen Stellungen, die sie vertheidigten, waren angegriffen ſieben Meilen unterhalb Sebastopol gibt es mehrere ganz geeignete Landungs worden, war um sieben Uhr Abends das Regiment Cordova bestegt und in die Flucht ges plaze, wo die Ausschiffung der Angriffstruppen auch nicht von einem feindli schlagen (destrozado) ; der Brigadier Hore todt auf dem Plaze de la Seo, die Bevölkes

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rung ruhig und gedehmüthigt und die Vorhaben der Aufrührer durch die Kraft und Ent schloffenheit vernichtet , mit welcher die Behörden und die Garnison von Saragossa fie angegriffen hatten. Zur bezeichneten Stunde blicben nur wenige Punkte mehr zu besezen und die Stadt folgte gehorsam den Behörden . Die Aufrührerischen haben viele Leichname an den Punkten, welche sie behaupteten und verlaſſen mußten , zurüfgelaſſen. Was ich auf königlichen Befehl E. E. zur eigenen Kenntniß und weiterer Veran laffung mittheile. Gott erhalte E. E. viele Jahre ! Madrid , 22. Februar. Blafer." Der zweite Ministerial- Erlaß lautet wie folgt : - das Werk von Umtrieben, „ E. E. Die militärische Empörung zu Saragoff " die dem Geiste des ſpaniſchen Heeres, welches immer das Opfer finkterer politiſcher Agens ten ist, fremd sind, muß strenge durch Jeden ausgeforscht (espiada) werden, der, ohne das chrenvolle Kleid des spanischen Heeres zu tragen, Theil an derselben genommen und fich vielleicht außer dem Bereiche des unerbittlichen Militärgesezes geglaubt hat. Zu diesem Zweke werden E. E verfügen : 1. Alle Stabsoffiziere, Offiziere, Sergeants und Mannschaft und die Individuen jedes militärischen Institutes , welche an der Empörung des Regimentes Cordova Theil genommen haben, werden unverzüglich nach aller Strenge der „Ordenanza “ abgeurtheilt

Nr.

Nr.

Nr. Nr. Nr. Nr.

und bestraft. 2. Dieselbe Strenge der militärischen Geseze und Strafen werden E. E. an allen mit den Waffen in der Hand ergriffenen Landleuten eintreten laſſen. 3. E. F. und die Militär- Gouverneurs bleiben ftreng für die Ausführung Nr. dieser Verfügung verantwortlich. Auf königlichen Befehl theile ich E. E. dies zur eigenen Kenntniß und weiteren Veranlassung mit ; Gott erhalte E. C. viele Jahre. Madrid, 22. Februar 1854. Bla Nr. ſer. Dem Herrn General von Aragonien ." Wir lassen nun im Auszuge den ämtlichen Bericht folgen, welchen eben

Ferdinand, Adelmann auf Adelmannsfelden und Hohenstadt, Nit. Graf, Oberlts., 3. Hptlt. 2. Kl.; Wurm b, Adolf, Mülldorfer, Adolf, Horaf, Anton, und Seifensieder, Karl, Unterlts. 1. Kl. , z. Oberlts.; Urban, Karl, Unterlt. 2. Kl., z. Unterli. 1. Kl.; Cumme, Berthold, Kadetfeldwebel, z Unterlt. 2. Kl. 2. Kaiser Alexander von Rußland. Buchta, Franz, Hauptm. 2. Kl , z. Hytm . 1. Kl.; Herold v. Stoda, Johann, Oberlieut., zum Hptm. 2. Kl.; Slawik, Eduard, und Teodorovic, Georg, Unterlts. 1. Kl., z. Oberlts. 4. Hoch- und Deutschmeister. Wolf v. Wolffenburg , Eduard , Hptm. 2. Kl., zum Hytm. 1. Kl.; Kühne , Friedrich, Oberlt. , 3. Hptm. 2. Kl.; I wanski, Karl, Unterlt. 1. Kl., zum Oberlt.; Giaccobazzi , August Conte , Kadetfeld webel, zum Unterlt. 2. Kl. 8. EH. Ludwig. Hock, Karl, Hytm. 2. Kl , z. Hptm. 1. Kl.; Hemvel , Karl, Oberlt., zum Hvtm . 2. Kl.; Mattl, Wenzel , Unterlt. 1. Kl., zum Oberlieut. 9. Graf Prokop Hartmann -Klarstein. Buchler , Anton, Unterlt. 1. Kl. , zum Oberlieut. 10. Graf Alois Mazzuchelli. Rath, Anton, Oberlt., z. Hauptm. 2. Kl.; Mül ler, Johann, Unterlt. 1. Kl , z. Oberlt. 14. Großherzog Ludwig III. von Heffen. Aneghofer , Andreas, Unterlt. 1. Kl., 3. Oberlt.; Bennes ch, Friedrich , Unterlt. 1. Kl. des 44. IR. , zum Oberlt.; Danninger, Mathias, Feldwebel, und Moraweb , Johann, erpropr. Feldwes 2. Kl. 17. Brinz Hohenlohe . Giberg zu Warteness, Eichburg und Schwarze horn, Johann Ritter v. , Hptm. 2. Kl. , 3. Hptm. 1. Kl.; Bureß, Adolf, Oberlt., 3. Hptm. 2. Kl. 18. Großfürst Konstantin. Lenk v. Lenkenfels , Karl, und Peking, Anton, Hptlt. 2. Kl. , zu Hptlt. 1. Kl.; Mikulits, Alerander v., und Kühne, An ton, Oberlts., zu Hptlt. 2. Kl.; Zauber, Eduard, und Lagner, Johann, Un

terlts. 1. Kl. , 3. Oberlts. falls die Gaceta" veröffentlichte : Oberlt., 3. Regiments Adjutanten. über den Aufstand in Saragossa Nr. 19. Fürft Karl Schwarzenberg.. Say, Viktor, f, Kriegsministerium. - Aus den von derRegierung " Karl, Unterlt. 1. Kl., 3. Oberlt. erhaltenen Mittheilungen geht hervor, daß um 12 Uhr Mittags am 20. - um welche Nr. 21. Graf Leiningen-Westerburg Hlubutsche Stunde das 1. Bataillon des Regiments Cordova den Marsch nach Pamplona antreten Nr. 24. Herzog von Parma. Kuniewicz v. Sawiki, Karl. Hytm. 2. Kl. , z. Hytm. 1. Kl.z Mahr, Georg, Oberlt. , zum Hptm. 2. Kl.; Felleky, Sigmund v., follte, - das Regiment die Waffen auf den Aufruf seines Kommandanten des Brigas diers Hore, ergriffen und sich im Schlosse von Aljaferia, wo es bequartirt war, in offene Unterlt. 1. Kl., 3. Oberlt. Empörung ausbrach . Hier ließ der aufrührerische Kommandant einen Theil seines Bas Nr. 27. Leopold I. König der Belgier. Kerga, Peter, Hptm. 2. Kl. , zum Hptm. 1. Kl.; Haag, Eduard, Oberlt. , zum Hþtm. 2. Kl.; Schiffkorn, Ferdinand, u. taillons zurük und ließ den anderen Stellung auf der steinernen Brüfe über den Ebro Rouget de Saint - Hermin ,, August, Unterlieuts. 1. Kl., z. Oberlts. nehmen. Zur selben Zeit begannen Züge von Landleuten sich im Kastelle zu verfam meln, welche die Aufständischen mit den Waffenvorräthen des Forts und des Regimentes Nr. 32. Eh. Ferdinand d'Este. Hönl, Josef, Hptm. 2. Kl., 3. Hptm. 1. Kl.; Kros Cordova ausrüsteten. Außerdem lagerten sich andere bewaffnete Gruppen, welche durch nenfels, Adolf Nitter v., Oberlt., z. Hptm. 2. Kl. die Straßen zogen, an den Zugängen in die Kasernen , hielten die Stabs- und anderen Nr. 34. Prinz von Preußen. Willum, Jchann, Hauptm. 2. Kl. , 3. Hytm. 1. Kl.; Kehrer, Franz, Überlt., z. Hptm. 2. Kl.; Bubna v. Litti þ, Ottokar Gf., Offiziere, welche in dieselben eilten, auf und sperrten fle in verschiedene Häuser. Auf die erste Nachricht, welche ihm zukam, stieg der Generalkapitán mit seinen Adjutanten und Pallez, W.nzel, Unterlts. 1. Kl., zu Oberlts. und Generalstabs Offizieren zu Pferde, und befahl die Bildung der GrenadiersRegimenter Nr. 38. Graf Haugwiß. Marno v. Eichenhorst, Wilhelm, und Bundschub, Josef, Hptlt. 2. Kl., 3. Hvilt. 1. Kl.; Garreis , Heinrich, und Haber Borbon, Montesa und der Batterien auf den Salon , den Spazierort bei Santa Engra Friedrich , und cla. Im Vorüberreiten zersprengte er einige Gruppen bewaffueter Landleute und bemäch mann, Heinrich Edler v. , Oberlts., z. Hvtlt. 2. Kl.; Heyß tigte sich verschiedener Häuser, in denen sie mehrere Offiziere eingeschloffen hielten. Ins Rathausky, Albin, Unterlts . 1. Kl. , zu Oberlieuts. zwischen waren die Aufständischen als Herren der zwischen den Thoren del Portillo del Nr. 39. Don Miguel. Knebel v. Treuensch wert, Sigmund, und Thanbock, Gottfried, Spilt. 2. Kl., 3. Hptlt. 1. KI.; Püschel , Anton, und Höhnel, Angel liegenden Fläche in die Stadt durch die leztere der genannten Thore gedrungen and befestigten sich in den Rathhäusern, der Vörse, dem Seminarium, dem erzbischöflichen Ferdinand, Oberlts ., 3. Hptlt. 2. Kl .; Szelf d'Aranyos - Telek , Unterlt. Palaste und in dem ersten Hause der Straße de la Cochilleria. - Darüber unterrichtet, 1. Kl., zum Oberlt. verordnete der militärische Würdenträger eine Uebersicht über alle jene Punkte, die auf Nr. 40. Ritter von Rosbach. Cavriani, Franz Graf, Hptm. 1. Kl., q t. aus zeitlichen Benkonsstande ; Krekovic, Natalis, Unterlt. 1. Kl., 3. Oberlt.; dem Häuſer, einige besezte er gestatteten, Aussicht die genommenen Empörern die von den Baller, Adolf, Unterlt. 2. Kl. , 3. Unterlt. 1. Kl.; Salwicki , Nikodem, welche die Beobachtung aller Bewegungen, die jene vornehmen würden , zuließen. Und fehend, daß die Nacht hereinbrach und die Haltung einiger Landleute zum mindestens Kadetfeldwebel, zum Unterlt. 2. Kl. zweifelhaft war, und sich in Feindseligkeit verwandeln konnte, entschloß er sich den Plaz Nr. 44. EH. Albrecht. Winkler, Johann, und Findeis, Mathias, Unterlts. 1 . de la Seo anzugreifen. Er befahl den Angriff in drei Kolonnen in bestimmten Nich , 3. Oberlieuts. Der Nr. 50.Kl. Fürst Thurn und Taris . Ferenczy de Bodek, Michael, Hptm . 2. Kl. , 3. tungen, unterſtüzt durch die Schüffe einer Abtheilung von der Haubizen-Batterie. Brigadier Hore, der scheinbare Anführer der empörten Macht, zog an der Spize eines Hptm. 1. Kl.; Anthon, Nik., Oberlieut., z. Hptm. 2. Kl.; Guggenberger, starken Haufens bewaffneter Bauern und der Truppe seines Regimentes gegen die Straße Daniel, Unterit . 1. Kl., zu Oberlt. del Pilar, der aus dem von seinem Obersten dem Marquis von Santiago befehligten Nr. 51. EH. Karl Ferdinand. D'Else aur, Jos., Hauptm. 2. Kl., , 3. Hptm., 1. Kl.; Frischherz, Wilhelm, Oberlt., z. Hptm. 2. Kl.; Kovats Stefan Unterlt. Grenadier-Regimente gebildeten Angriffskolonne entgegen. Der Brigadier Hore stürzte fich auf dieselbe, aber durch die Grenadiere übel und mit Herzhaftigkeit empfangen, fielen 1. Kl., zum Oberlt. er und fein Pferd durch viele Kugel durchbohrt zur Erde. Die Truppe, welche er ange: Nr. 53. EH. Leopold. Pauer, Sigmund, Hauptm. 2. Kl., z . Hytm. 1. Kl.; Noch, hereingebrochen Nacht August, Oberlt., 3. Hptm. 2. Kl.; Kallinger v. Aspernkampf, Josef. die da führt hatte, zog sich mit bedeutendem Verluste zurük ; aber war, wurde mit der Bewegung der Kolonnen eingehalten , welchen so wie der übrigen Unterlt. 1. Kl., z. Oberlt.; Emele, Anton, Kadet des Inf -Reg. Nr. 47 , zum Truppen der General die angemessenste Aufstellung anwies, um die Empörer mit dem RI. Unterlt. Morgengrauen wieder anzugreifen. · Bei diesem Stande der Dinge, beiläufig um zwei Nr. 54. Prinz v. Heffen u. b. Rh. Markovits, Georg, Koczicka, Ernst, u. Bou vard, Friedrich Ritter v., Hptlt. 2. Kl., 3. Hptlt. 1. Kl.; Novak, Johann, Uhr Morgens ftellten sich zwei Hauptleute und ein Subaltern-Offizier des Regimentes Cordova und eröffneten, daß das Bataillon von der Brüke seinen Nükzug in wilder Un Kampf, Karl, und Brada, Ferdinand, Oberlts., 3. Hptlt. 2. Kl.; Trailer, ordnung angetreten habe , seit die Abwesenheit des Brigadiers Hore dasselbe befürchten Josef, Winarz, Ludwig, Raab, Karl, Spinler, Erasmus, und Schön, ließ, er ſei gefallen oder gefangen. Die Trupve ſei durch den Oberfilieutenant des Regi Franz, Unterlts. 1. Kl. , z. Oberlts.; Kusevic , Emil , Unterlt . 2. Kl. , zum mentes befehligt, ein zweiter Kommandant (Major) mit Namen Garcia und einige, wenn Unterlt. 1. RI. auch wenige, Offiziere verfolgen die Straße nach Huesca. Beim Morgengrauen drang Nr. 56. Freiherr von Fürstenwärther. Harsch, Hugo Freiherr, Hauptm. 2. Kl., zum Hptm. 1. Kl.; Schönovsky Nitter v. Schönwiese , Adalbert, Oberlieut., der General in die durch die Empörer am verflossenen Nachmittag und Abend besezten Häuser, in einigen derselben fanden sich mehrere Soldaten von Cordova und Landlente, 3. Sptm. 2. Kl.; Orzechowski, Hein., Unterlt. 1. RL, 3. Oberlt. die sich alle ohne Widerstand ergaben. Ein Theil der Jäger-Eskadron von Ballen und Nr. 57. Fürst Felix Jablonowsky. Graf, Moriz, Hptm . 2. Kl . , 3. Hptm. 1. Klasse ; eine andere vom Regimente Montefa verfolgte die Flüchtigen. Zur selben Zeit forderte Roselo, Johann, und Schmidt, Adolf, Oberlts., z. Hplt. 2. Kl.; Fleischer, der General die Uebergabe aller jener, welche in dem Kaftelle von Aljaferia zurükgeblieben Franz, Oberlt., 3. Regiments-Adjutanten ; Hauffen, Paul , Rosenkranz Adolf, und Ohnheiser, Franz. Unterlts. 1. Kl., z . Oberlts.; Oderski, Rus waren, und die sich endlich ergaben, wodurch die Ordnung vollkommen hergestellt wurde. Es ist noch zu bemerken, daß der Brigadier Hore beim Verlaſſen des Kaftelles die zwei dolf, Schena, Josef, und Refich, Johann v., Unterlts. 2. Kl., zu Unterlts 1. Kl.; Kleczenski, Alexander, Feldwebel, und Ahlefeldt- Laur wigen, ersten Kommandanten des Regimentes, einen zweiten und noch 5 Offiziere , die nun fo gleich in Freiheit gesezt wurden , unzugänglich eingesperrt gehalten hatte. Der General Friedrich Graf, Kadetfeldwebel , zu Unterlts. 2. KI. rühmt die treffliche Haltung aller seiner Untergebenen, und verspricht die Details dieser Nr. 58. EH. Stefan. Lechner, Karl, Unterlt. 1. Kl., z. Oberlt. eben so gewichtigen als glüklich geendigten Ereignisse mitzutheilen.“*)

Nazional-Grenz-Infanterie - Regimenter. Nr. 2. Ottochaner. Vlaisavljevic, Daniel, Oberlt., z. Reg.- Adjutanten . Nr. 6. Warasbiner St. Georger. Graffic , Peter , Hptm. 2. Kl., z. Hptm. 1. Kl.; Personal-Nachrichten. Donath, Georg, Oberlt., z . Hptm. 2. Kl.; Redl, Georg , Unterlt. 1. Kl., z. Oberlt.; Scheftak, Stefan, Unterlt. 2. Kl., z. Unterlt. 1. Kl. Ernennungen, Beförderungen , Ueberſezungen . Nr. 9. Peterwardeiner. Radmanovic, Johann, Unterlt. 2. Kl., z. Unterlt. 1. Kl. ; Linien-Infanterie-Regimenter. Petkovic, Baſil, expropr. Feldwebel, z. Unterlt. 2. Kl. Nr. 1. Kaiser Franz Josef. Broßmann , Eduard, Schilleny, Johann, und Jihn, Nr. 11. Zweites Banal. Wasiljevic, Johann, Unterlt. 1. Kl., 3. Oberlt.; Mihos Eduard, Hptlt. 2. Kl., zu Høtlt. 1. Kl.; Neswadba , Johann , Spiller, cinovic, Unterlt. 2. Kl., 3. Unterlt. 1. Kl.; Bradarie, Athanafius, Feldwes :

1

*) Das Infanterie-Regiment Cordova Nr. 10, wurde auf k. Befehl aufgelöst.

bel, 8. Unterlt. 2. Kl. ‫ܘܬܐ‬

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ny, Abalbert, Unterlt. 2. R., . Unterlt.1 . K .; Korff, Emil Freiherr von, Kadet, . Unterlt. 2. Kl. Nr. 8. CH. Ferdinand Marimilian . Müller, Friedrich, Unterlt. 1. Kl., z. Oberlt. z. Feld-Jäger. Tiroler Jäger-Regiment Kaiser Franz Josef. Weiß , Ladislaus , Hauptm . 2. Kl. , jum Frohlich, Heinrich, Kadet, z. Unterlt. 2. Kl. Hytm. 1. Kl.; Steffan elli, Luigi de, Oberlt., 3. Hptm. 2. KI. Nr. 10. Graf Eduard Clam-Gallas. Zietkiewicz, Thomas, 2. Rittm., 3. 1. Nittm.; 11. Bataillon. Escherich, Heinrich, Hytm. 2. Kl., 3. Hptm. 1. K .; Musina, Jos Kopeindl , Johann , und Dabrowski , Heinrich Ritter v. , Oberlts. , zu 2. hann, Oberlt., 1. Hptm . 2. Kl.; Magni, Josef, Unterlt. 1. Kl., zum Oberlt. ; Rittm. ; _Nogulic, Stefan, und Wohlfarthtatten , Franz v , Unterlts. 1. Blenio, Ernst, und Chapuis, Theofil, Unterlts. 2. Kl., 3. Unterlts. 1. Kl.; Kl., 3. Oberits.; Arenberg, Josef Prinz, und Elger v . Frohberg , Emas Parenti, August, expropr. Oberjäger , 3. Unterlt. 2. Kl. nuel, Unterlts. 2. Kl., 3. Unterlts. 1. Kl.; 2 uger , Theodor, Kadetwachtmeißter und Henkels Donnersmark, Arthur Graf, Kadet des 1. Uhl.-Reg., zu Uns terlients. 2. KI. Sanitäts-Bataillons . Artillerie . 1. Bataillon. Neumüller, Leopold Ritter v., Hptm., q. t. vom 3. Bat. 2. Bataillon. Graßberger, Wilhelm, Feldwebel, z. Untrit. 2. Kl. 3. Bataillon. Mayr, Ludwig, Hptm. 2. Kl. , q. t. vom illirisch-banater Grenz- Reg.; Barth, Josef, Hotm. 2. Kl. voin 2. , q. t. z. 3. Art .-Reg.; Banfo we ki, Eduard, Sloninko, Jakob, Unterlt. 1. Kl., . Oberlt.; Hanke, Leopold, Unterit. 2. Unterlt. 1. Kl. vom 4. Art.-Reg., q. t. z. 3. Feft.-Art.-Bat Kl., 3. Unterlt. 1. Kl.; Glöckner , Leopold, Feldwebel, z. Unterlt. 2. Kl. Genie-Waffe. Kavallerie ____ Kürassier- Regimenter. Genies Stab. Nr. 3. König Friedrich August von Sachsen. Schmid, Karl, Unterlt. 1. Kl., 3. Obers lieut.; Blaga y, Ludwig Graf, Unterlt. 1. Kl., q. t. vom 1. Uhl.-Reg. Mayer von Al @ z 0 - Rußbach , Ferdinand , Major und Genie-Direktor zu Prag, Nr. 4. Kaiser Ferdinand. Hildenbrand, William, Oberlt ., 3. Rittm. q. t. nach Brünn, dagegen ; Stelczyk, Gustav, Major und Genie-Direktor zu Nr. 6. Graf Ludwig Wallmoden-Gimborn. Platt, Eduard, Oberit., zum Reg.-Adjut. Brúnn, qt. nach Prag ; Neinle, Michael, Hptm. 1. Kl., von der Genie- Direks zion zu Pola, q. t. zu jener zu Krakau ; Steinißer, Paul Ignaz, Hptm. 1. Kl., von der Genie- Direfzion zu Arad, q. t. in die Genie-Akademie als Profeffor Dragoner- Regimenter. Nr. 1. EH. Johann. Solms- Wildenfels , Magnus Graf, Oberlt., z. Rittm. der Baukunft ; Frieß, Franz, Hvtm. 2. Kl. von der Genies Inspekzion zu Agram, Nr. 3. Kaiser Franz Josef. Ertel v. Krehlau, Franz Freiherr, 2. Rittm. zum 1. q. t. zur Mil -Bauleitung zu Kaschau ; Schneider, Anton, Hptm. 2. Kl. von Rittm.; Rabath, Franz, Oberlt., . 2. Rittm.; Stöhr, Franz , Unterlt. 1. der Genie Direktion zu Karlstadt, q. t . zur GeniesInspekzion zu Agram ; Ku Kl., 3. Oberlt. czuran, Johann von, Oberlt. vom 2. Genie-Reg., q. t. zur Genie- Direkzion zu Verona. Nr. 6. Graf Karl Ludw. Ficquelmont. Gopp old v . Lobsdorf, Karl, 2. Ritim., zum Unters Genie Truppen. , 1. Rittm.; Rudolf, Robert, Oberlt.. . 2. Rittm ; Janatka, Erwin lieut. 1. Kl., . Oberlt.; Pfifterer, Ottofar, 3. Unterit. 2. kl. 2. Genie-Regiment. Mayerhofer, Thomas, Mihalik von Madunyiz, Gustav, Nr. 7. Füst Alfred Windischgräß. Srufa, Karl, 2. Rittm., z 1. Rittm.; Bodi Roszkowski, Julius von , Holzhey , Eduard, Killiches , Viktor , und mann, Ludwig Freiherr, Oberlt. , . 2. Rittm ; Merolt, Heinrich, Ulm, Frz.. Gierster, Josef, Unterlts 1. Kl., zu Oberlts.; Ganshofer, Ludwig, Fils, Windischgrå ß, Robert Fürft, Unterlts. 1. Kl ., z. Oberits .; Geldern, Karl Rudolf, und Koller, Adolf, Unterlts. 2. Kl , zu Unterlis. 1. Kl .; Fischer, Graf, Unterlt. 2. Kl., z. Unterlt. 1. K .; Arenberg , Kail Prinz, und Feſt es Johann, expr. Feldwebel, Kollarz, Anton, Feldwebel, Hütter, Franz, Radets tits, Wenzel Graf, Kadet, z. Unterlts. 2. KI. felow.bel, und Lack, Joſef, Kadetkorporal, zu Unterlts . 2. Kl.

Nr. 14. Illirish-Banater. Bataillon.

Prosch , Ludwig, Iptm. 1. Rl. , q. t. vom 1. Sanitäts

Husaren-Regimenter. Flottillen-Korps. Nr. 6. König Wilhelm von Württemberg. Bodonyi, Johann , Unterlt. 1. Kl., zum Oberlt.; Kalenda, Hermann, Wachtmeister, z . Unterlt. 2. Kl. und Regiments Klauczek, Franz, Hvtm . 2. Kl., 3. Hptm. 1. Kl.; Murgie, Georg, Oberlt. , zum Hptm. 2. Kl.; Wallner, Franz, Unterlt. 1. Kl., 3. Oberlt.; Sadlo, Emanuel, Adjutanten. Nr. 7. Fürst Heinrich von Reuß-Köftriß. Fischer v . Albach , Heinrich , 2. Rittm., und Prennschiß von Schizenau, Ernest, Unterlts. 2. Kl., z. Unterlts. 1. 3. 1. Nittm ; Dullovics, Andreas, Oberlt., 3. 2. Rittm.; Kaß , Joh ., Un Kl.; Matscher, Franz, Korpskadet, und Mikoweß , Josef, Kadelfeldwebel und Lehrer an der Flottillen- Schul-Kompagnie , z . Unterlts. 2. Kl.; Rottic, Jos terlt. 1. Kl., 3. Oberlt. hann Nepomuk, Flottillen-Verwalter, z. Intendanten für die k. k. Flottillen . Nr. 8. Kurfürst Friedrich Wilhelm I. von Hessen-Kaffel, Lichtenberg , Sigm. Graf, Kadet, 3. Unterlt. 2. Kl. Nr. 10. König Wilhelm v. Preußen . Majthenyi, Otto Freiherr , Unterlt. 1. Kl., Plaz-, Spitals- und Transports - Sammelhaus : Kommanden. 3. Oberlt.; Uscienski, Ignaz, Wachtmeister, 3. Unterlt. 2. KI. Peter wardein . Mesmer, Ferdinand , Unterlt. 2. Kl. und Garniſons- Spitales Inspeksions Offizier, zum Unterlt. 1. Pl. Uhlanen-Regimenter. Semlin. Bresnek, Ignaz, Unterlt. 2. Kl. vom Pensionsstande, zum prov. Plaz Unterlieutenant. Nr. 5. Graf Karl Wallmoden-Gimborn . Rigyitski v. Skribestye , Johann, Un terlt. 1. Kl., z . Oberlt.; Mengersen, Auguſt v. , und Konstantin, Aus | Treviso. Zergollern, Franz von, Hptm. 1. Kl. vom Penſionsſtande, z. Trans gust v., Kadetin , 3. Unterlts. 2. Kl. ports-Sammelhaus-Kommandanten. Nr. 6. Kaiser Franz Josef. Wutsch, Anton, Wachtmeister , 3. Unterlt 2. KI. Triest. Seegner, Josef, Unterit. 2. Kl. und Garniſons - Spitals-Inſpezions-Offizier, zum Unterlt. 1. RI. Nr. 7. EH . Karl Ludwig. Leipelt, Koemanos , Unterlt. 1. Kl. , z. Oberlt.; Cſe ſa's

Angekommen in Wien. (Am 10. März.) Major Graf Wurmbrand , vom 6. Uhl.-Reg., von Güns ( Stadt Nr. 36 ). - Die Hpilt.: von Nagy, vom COMSt., von Ofen (Stadt Hamburg), von Hannig, vom 53. JR., von Virona (Leopoldstadt Nr. 650), von Littrow, vom GOMSt., von Prag (Josefstadt Nr. 190) . (Am 11. März ) Oberßlt. Gyuric, in Penf. , von Agram (Landstraße Nr. 358). Die Rittmftr.: Campen , vom Armee-Stand, von Göttingen (Matschakerhof), ――― Baron Frankenstein, vom 3. Uhl.-Reg., von Krakau (Wieden, 3 Kronen). (Am 12. März.) Major von Schonat, von dem Kades ten Inflitut zu Straß, von Graz ( Stadt, wilden Mann ) . ---- Die Hptlt.: Edler von Weißkirch, in Pens., von Ofen (Stadt, weiß. Wolf), Nachodsky Ritter von Neudorf, in Pens , von Prag (zur Nordbahn),´ Kirsch, vom 62. JR. , von Mantua (Matſchakerhof). (Am 13. März.) Die Hptlt.: Adler von Adlerskampf, vom 19. Jäger-Bat., von Brúnn (Laimgrube Kr. 165), - Kirchmayer, vom 16. JR., von Graz (Kaiſerin von Desterreich), von Banicza, vom 40. JR., von Rzezow Vecsey , vom GOMSt., (Wieden, Stadt Dedenburg ), von Spalato (Wieden Nr. 471) . - Rittm. v. Susany, in Pens., von Dedenburg ( Stadt, gold . Stern). (Am 14. März. ) Die Ritim Fischer, vom Fuhrweens-Korps, vom Mailand (Wilden , gold. Kreuz). - Skala, vom Fuhrweſens-Korps, von Mailand (Wieden, gold. Kreuz). Abgereiset. (Am 10. März) . Die Majore : Fürst Karl Schwar zenberg, vom 1. Ühl. -Reg., nach St. Georgen, -- Kohut

von Eichenkron , vom Genie: Stab , nach Graz, - Ro Die hut v. Eichenkron, vom 23. JR., nach Graz. Hvtlt : Josef und Eduard Mayer, vom 10. Inf.R., nach Rittm. von Koren, vom 3. Drag. Reg., nach Prag. Proßniz. (Am 11. März. ) Oberst Fink, von der Artillerie-Akades mie, nach OlmŸz. ― Hptm. von Lightowler, vom 18. JR., nach Josefstadt. Die Rittmar. : Stöhr , vom 9. Hus. - Reg., nach Wischau, Prinz zu Fürstenberg vom 8. Hus -Reg. nach Wels , -- Baron von Kast, vom 9. uhl.-Reg. , nach Krakau . Am 12. März.) Oberst Wallon, vom 41. JR., nach Temeswar. ――― Major Neumeyer, vom 10. Hus.- Reg., nach Nagy -Körös. Die Hptlt.: Baron de Vicq, vom Geo grafen-Korps, nach Dedenburg, - von Hartung, 5 JR , Rittm. von Soeft, vom 4. Kür.-Reg., nach Lemberg. nach Papa. (Am 13. März.) Rittm. Graf Hompesch , von Wall moden Kür., nach Debreczin. (Am 14. März.) Die Oberfilts.: Gf. Pallavicini, vom 4. Hus.-Reg. , nach Prag, --- Baron Hammerstein, vom 10. HR , nach Prag, Die Majore : Baron Simbschen, v. 12 Uhl.-R., nach Dedenburg, Koppi, vom 3. Sanis täts: Bat., nach Peth. ――― Hytm. Steigerhof, in Pens., n. Troppau. Rittm. von Lukatsch, vom Armee-Stand, n. Klein-Kanizsa.

danten in der Woiwodina Graf Coronini 5 fl. Vom FM2. und Divisionår des 1. Kavallerie- Armee-Korps Veigel von Kriegeslohn 2 fl. Sr. Erzell. dem Herrn geh. Rath und hochwürdigsten Grz bischof von Colokia 5 fl. Vom Bürgermeister-Amt zu Effeg 1 fl. zu Königgråz 1 fl. " zu Lemberg 2 fl. " Vom Oguliner Grenz- Inf. Reg. 3 fl. Vom Szluiner detto detto 3 fl. Vom Jäger-Bat. Nr. 8. 1 fl. Nr. 16 2 fl. " " Vom Kaiser Franz Josef Hus-Reg. 2 fl. Vom Fürst Liechtenstein HR. 7 fl. 40 fr. Vom Graf Haller Huſ.-Reg. 1 fl. 40 kr. ab Porto 30 fr. 1 fl. 10 fr. Vom Invaliden - Haus -Kommaudo zu Padua 2 fl. Vom Milt. Gestüt zu Mezőhegyes 3 fl. Vom Beſchäl- und Remontirungs - Depart. in Böhmen 5 fl. in Inner-Defter= " " reich 2 fl. Bom Titler Grenz-Bat. 2 fl. Summa 51 fl. 30 ft. Hieju laut 14. Ausweis • · 5 Dukaten 540 fl. 19 fr. Somit bisher rein 5 Dukaten 591 f. 49 fr. Wien, 4. März 1854.

Fünfzehnter Ausweis Ein Licuterant ein.s böhmischen Infanterie- Regimens der bei J. B. Jüngling eingegangenen Gelder zur In tes, welches sehr vortheilhaft garnisonirt ist , sucht einen validen 3Betheilung am Vermählungsfeste Sr. k . k. Apoft. Lausch in ein deutsches oder deutsch-böhmisches Infanteries Majestät. Reg., der Rang ist vom 1. März 1849 , Auskunft durch | Von Sr. Erzellenz dem Herrn FML. und Korps-Komman- die Redakzion.

Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld.

Druk von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichischer

Beitschrift für

Nro. 22 .

Soldatenfreund .

militärische

Samstag, den 18.

Einladung zur

Pränumerazion

auf das zweite

März

Intereſſen.

VII .

1854.

Quartal

1854

des

Jahrgang.

Soldatenfreundes.

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Quod stagnat putrescit. H. Seit langem haben wir keinen von klarerem Geiste eingegebenen, von mehr nüchterner und warmer Menschenliebe durchwehten und mit der größten Innigkeit in aller Offenheit der Sprache abgefaßten Auffaz gelesen, als den des f.fpanischen Infanterie-Hauptmanns DonCalixto Junquera y Toral, „über die Erziehung des Soldaten, " abgedrukt in deutscher Uebersezung in den Nummern 14, 15 und 16 des "1 österreichischen Soldatenfreundes , von diesjähriger Ausgabe. Wir fühlen uns von der Durchführungsweise der darin niedergelegten Ideen so wohlthuend innerlich angeregt , daß wir nicht umhin können zu glauben, wenigstens als Anerkennung der tiefen Men schenkenntniß und Einsicht des Autors in die Lage des Soldaten, seinen Ideen nicht eine tiefere Begründung eine solche ist kaum möglich sondern eine größere Verallgemeinerung zu geben. Wir denken dies zu er reichen, indem wir den zur Sprache gebrachten Gegenstand der Soldaten Erziehung in Zusammenhang mit der Volksbildung aufzufassen und sistema tisch fortzuführen versuchen und nebstbei einige speziellere Ideen für jene -Erziehung beizubringen uns bemühen. Nicht so innig und warm , weil nicht aus der heiß sprudelnden Duelle des Ursprunges entnommen, wie der Auffaz des geehrten Herrn Verfaffers , sollen die Ideen unseres angestreb ten Versuches mindestens ebenso wohlgemeint sein. Nach richtiger Ordnung und Entwiklung sollte die Volksbildung der zeit so beschaffen sein, daß auf Grundlage derselben das Gebäude der Sol daten- Erziehung und Bildung ohne Schwierigkeit sollte aufgeführt werden können : leider ist das nicht der Fall. Bei dem jezigen Stand der Volks Bildung, wozu das Schulsystem kaum für die bürgerlichen Verhältnisse ge nügend, zudem von lokerer Verbindung zum praktischen Leben ist, kommt in den Soldatenstand meistens eine Großzahl mangelhaft, wenig oder gar nicht unterrichteter Menschen, und nur die höheren Lehrschulen und ähnliche In stitute liefern die Elemente von mehr oder minder wissenschaftlicher Ausbil dung, welche zur Unterweisung und dem Unterricht der ersteren verwendet werden können . Die Aufgabe der Militär- Inſtituzion ist nun , dieſe höchft heterogenen Bestandtheile zu einer geeinigten homogenen Maffe dadurch zu gestalten, daß sie vor Allem die Haltung und den beharrlichen Fortgang jedes Indi viduums auf der moralischen Grundlage lehrt , welche dem Soldatenstande vermöge seiner besondern Bestimmung eigenthümlich ist. Das Hauptpoftus lat aus dem großen Koder aller Moral-Vorschriften ist für diesen Stand die Selbstverläugnung in der Unterordnung eines Jeden unter seine Obern durch alle Grade, als unerläßliche Vorbedingniß des möglichen Bestehens und Zusammenwirkens bei dem auszuübenden Waffenhandwerke eines jeden wie immer zusammengesezten kleineren oder größeren Truppenkörpers. Aus der Selbstverläugnung erwächst dann die moralische Tugend der willigen Selbst aufopferung für das Wohl und die Erhaltung des Staates nach den For Derungen des Militärstandes. Um aber dieses große moralische Resultat zu erzielen, muß das Gemüth des Soldaten, troz der wenigstens anfänglich in seiner Bruft verlezten Gefühle der Abtrennung vom Familien- oder einem andern ihm liebgewordenen Verbande, eines zerstörten angehofften Familienglükes, eines gegen sonst viel beschränkteren Lebensgenußes , dann unge wohnter Pflichten, Strapazen und unter ganz ihm fremden Schiffalsgenoffen, durch einen anderen moralischen Hebel erhoben werden. Diesen Hebel gibt das in jeder Menschenbrust lebende Gefühl der Ehre, bei dem Soldaten zu steigern auf den Punkt, für große Staatszweke sich aufopfern zu sollen und wollen die Pflege und Stärkung dieses Gefühls ist der Gegenstand der militärmoralischen Erziehung des Soldaten.

Die gründlichste Erlernung des Waffenhandwerkes und das Streben, dieses zur möglich größten Fertigkeit zu bringen , ist und bleibt der Haupt zwek des Soldaten vom Beginn bis zu Ende seiner Dienstzeit ; denn nur dadurch ist er im Stande, den Dienst zu leisten, welchen man von ihm for dert ; indeffen hat die Ausbildung darin ihre Grenzen, über welche hinaus kein höherer Grad der praktischen Fertigkeit erreicht werden kann, man also von da an Gefahr läuft, in das Gebiet entweder der langweiligen Alltåg lichkeit oder der nuzloſen Künftelei zu gerathen. Nach unserem Erachten follte daher die von dem bemerkten Zeitpunkte an erübrigende Dienstzeit es versteht sich übrigens in gehöriger Vertheilung auf alle Dienstjahre zur wissenschaftlichen Bildung des Soldaten angewendet werden. Wir rech nen diesfalls die Wiſſenſchaftlichkeit desselben schon selbst von dem Erlers nen der Befehle zumWissen an, d. i. von dem Erlernen des Lesens, Schreis bens, Rechnens und Zeichnens , als der Mittel , um später anderweitige Kenntnisse und selbst Wissenschaften sich aneignen zu können. Wir Betrachten wir einen Augenblik die Lebenslage des Soldaten. haben da einen Menschen vor uns, welchem das Loos geworden ist , die Laufbahn, die er nach Neigung einzuschlagen gesonnen war, abbrechen zu müssen, um sich dem Waffendienst für's Vaterland zu widmen , d. h. wäh rend der betreffenden Dienstzeit , diese z . B. angenommen zu acht Jahren, auf jeden Wink gewärtig zu ſein in dem genannten Dienste verwender zu werden. Diese Disponibilität während der acht meist kraftvollsten Lebens jahre ist, obgleich unerläßlich, abgesehen von der inzwischen stets obschwe benden Eventualität der nothwendigen Selbstaufopferung, ein Opfer an Zeit, ein Verluft für die weitere geistige Entwiklung, der nach aller Gerech tigkeit ersezt werden soll und es auch kann. Worin anderem könnte dieser Ersaz bestehen, als in dem Unterrichte, welchen man dem Soldaten , außer der Belehrung über seine Militärpflichten und jedes Verhalten bei seiner Verwendung im Frieden und Kriege, für das praktiſche Leben in vielen künstlerisch und wissenschaftlichen Richtungen hin ertheilt? Um einen Ueberblik des weiten Feldes zu geben , welches der Mili tår-Inftituzion mit dem Unterrichte sich eröffnet, wollen wir vor Allem das Zeitmaß abstrahiren, welches von der achtjährigen Dienstzeit des Soldaten, unter ftetem Nebenbedacht auf Erholung, Erheiterung und die nothwendi gen gymnaſtiſchen Leibesübungen, für seinen Unterricht verwendet werden kann. Unser Autor fezt die für die Abrichtung des Rekruten bis zur erlang ten Fertigkeit im Waffengebrauch erforderliche Zeit auf drei Monate, und die Zeit, welche der abgerichtete Soldat bei größeren Truppen = Konzentri rungen in Feldübungen und Lagern zubringen muß, jährlich auf vier Mo nate an. Indem wir die erstere Zeit auf sechs Monate vermehren und die zweite Zeitangabe beibehalten, entfallen von den acht Jahren fünf, welche von dem absoluten Waffendienst nicht in Anspruch genommen werden. Die anderen drei Jahre machen gerade die in der f. preußischen Heeresverfass fung vorgeschriebene Dienstzeit in der aktiven Armee aus , und wir könnten darauf fußend die zuvor ermittelten Anfäze von drei und fünf Jahren beibehalten ; nichts desto weniger wollen wir in mehr anderweitigem Betracht die absolut dem Waffendienst und abſolut dem Unterricht zu widmende Zeit gleich, d. i. jede zu vier Jahren annehmen . Was läßt sich innerhalb vier Unterrichtsjahren aus Männern machen , die in militärischer Ordnung und Disziplin erzogen und gehalten, den Nuzen des Unterrichts kennend oder wenigstens bald begreifend , in dem Erlernten das Mittel ihres befferen künftigen Fortkommens sehen ! Wie dankbar wird der Soldat nach vollen deter Dienstzeit von seinem Regiment oder Korps scheiden , das ihm eine nüzliche Schule des Wissens gewesen, das ihn moraliſch und wiſſenſchaftlich

174 höher gestellt, als er es selbst vermochte, ihm zu vielerlei Kenntnissen und fünstlerischen Fertigkeiten verholfen , die er fonft zu erlangen nicht hoffen fonnte, und so mit reichen Zinsen den Zeitverlust ersezt hat, den er für den Dienst des Vaterlandes erlitt! - Der erwachsene Mensch ist für nichts in

jährlichen Pionnier-Uebungen der Infanterie-Mannschaft; es ist damit die Arbeit im Militär- Systeme zur Geltung gekommen, und seither auch Wesent ――― liches darin geleistet worden. Jedes auszuführende Werk hat seinen theo retischen und praktischen Theil ; je mehr man des Theoretischen kennt, desto Der Welt dankbarer, als für eine gute moralische Erziehung und den feiner geschikter ist man für die Praktik von Handarbeiten. Wir meinten also, es sollte die theoretische Belehrung über alle die Arbeiten, welche zu verrichten Lebenslage entsprechenden Unterricht. Es liegt außer unserer Absicht und zum Theil auch außer dem Be- der Soldat dem Obigen zufolge in die Lage kommen kann, vorzüglich aber

reich, einen Plan des Unterrichts zu entwerfen, wir wagen also nur einige über den Weg- und Straßenbau in den allgemeinen Unterricht mit aufge Andeutungen darüber. Bei der Eigenthümlichkeit der österreichischen Monar nommen und so der Unterrichtskurs vervollständiget werden, dessen Grund chie, viel verschiedene Nazionalitäten in sich zu vereinigen, ist es für jede einzüge zu traciren wir oben versucht haben. Welche zahllose Menge nüzlicher zelne Nazionalität ein Bedürfniß, die deutsche Sprache in Rede und Schrift Vorbegriffe und Kenntnisse kämen in solcher Weise unter die Soldaten ! zu erlernen. - Arithmetische und geometrische Kenntnisse sind heut zu Tage Wir halten für die nothwendigsten Handwerker zu den Militär- Ar nahezu unentbehrlich; erstere könnten, nach unserem Dafürhalten , bis einbeiten im Felde den Maurer, Zimmermann, Schmied, Schlosser und Schif schlüßig der Proporzionen und Auflösung der Gleichungen des ersten Gra- fer. Unser Autor will für die Erlernung und lebung der technischen Fer bes, die fezteren nach allen nöthigen Vorbegriffen bis zur Flächen und tigkeiten in den Kasernen einige Lokale zu Werkstätten ; wir finden das nicht Körperberechnung und zu den leichten Aufgaben der Feldmeßkunft fortgenöthig. Mit jeder Jahres- Rekrutirung kommen so viele Individuen der führt werden. Einiges Zeichnen wird den Unterricht noch mehr vervoll- genannten und andern Metiers in den Militärkörper, daß es genügt, jedem ständigen. - Das Wichtigste von allem bleibt die körperstärkende Arbeit für derselben mittelst mehrwochent- oder monatlichen Tagesbeurlaubung zu ge= statten , daß er sein Handwerk bei Zivilmeistern , oder wo die Gelegenheit den Zwek von Konstrukzionen und die technische Uebung des Soldaten. Mit der vollsten Wahrheit sagt unser Autor : " Das dritte und schwer dazu ist, in den Werkstätten der f . f . Artillerie und Geniedirekzionen übe, fte Uebel, welches den Soldaten bekümmert, ist die Einförmigkeit der Uebun- und jedesmal einen Kameraden neben sich darin unterweise. gen, welchen er unterzogen wird und die ihm Efel und Unluft verursacht. " Indem die Militär- Inſtituzion das Element des systematischen Unter In der That, wenn wir die in der Menschennatur liegenden Antriebe ftu richts und der praktischen Arbeit in sich aufnimmt, kommt, nach unserem Da diren, so finden wir nächst dem ersten Triebe seiner Selbsterhaltung den fürhalten, in den Soldatenstand eine neue Thätigkeit und mit ihr frisches unwiderstehlichen Drang nach zusagender Thätigkeit. Den besten Beweis Leben. Die wohlthätige Folge davon wird sein, daß der Landessohn, wel für diese Behauptung gibt die von jedem Erdbewohner gekannte Langeweile, cher, unwissend und ungebildet, von den Thaltiefen und Höhen des Karpa welche, indem sie eine innerliche Beunruhigung, ein Unbehagen ohne irgend then-, Sudeten-, Riesen- und Erzgebirges und von den Alpen durch die denkbarem Anlaß im Menschen hervorbringt, ihn unabläffig an die Befrie Rekrutirung zum Militärdienst hervor- und herabgeholt worden ist, nachdem digung des Thätigkeitstriebes mahnet. Diese anfangs fanfte Mahnerin er seine Pflicht dem Vaterlande abgetragen hat , unterrichtet und belehrt, wirkt bei langer Andauer der Unthätigkeit in Menschen von gesundemKör entweder an seinen heimatlichen Herd zurükkehrt oder in einen anderen ihm per und Geist so mächtig, daß z. B. der Gefangene oft das Leben daran beliebigen Verband eintritt, und auf die eine und andere Weise den Saamen fezt, um wieder thätig sein zu können, und daß der Müffiggänger, troz der der Belehrung und Kenntnisse verträgt, welche die Militär- Inftituzion ver anfcheinlich befriedigenden dauernd aber nie zureichenden Aushilfe der Unter möge der Vielzahl ihrer Entsendlinge über die ganze Monarchie ausstreuet. Haltung, auf den Weg des Lebensüberdrußes, oft des Lasters geräth. Das In diesem Lichte betrachtet kann keine andere Instituzion für die niedere einzige und sicherste Mittel gegen die Langeweile ist die Arbeit ; im Grunde Volksbildung wirksamer ſein. ist sie auch die solideste Unterhaltung. Das bekannte dolce far niente darf Niemanden eine Juuston machen ; der italienische Fachino und Lazzarone ist Ein Besuch in Schamyls Residenz. ein Mensch von geringen Lebensbedürfnissen, für deren Befriedigung er blos den Lohn von einigen Stunden Arbeit benöthigt ; übrigens würde er die (Bericht dis Mosdoker Bürgers, Kaufmanns dritter Gilde Minai Schajew Langeweile des Tages ebenso wenig ertragen als Jemand anderer, hätte er Atarowe über seine Reise nach Dargy:Wedenno, der Residenz Schamyls. nicht das eigenthümliche bewegte Leben auf den italienischen Stadtmärkten 18. und 19, Dezember 1853.) gur Zerstreuung und die ftündlichen Plaudereien mit seinen Standesgenossen In den ersten Tagen des Mai 1848 kam ich mit einem zur Unterhaltung. Es ist die Frage über die nüzliche Verwendung des Militärs zu nach der Veste Wosdwishenskaja , stellte mich dem Obersten, jest großen auszuführenden Werken oft und von vielen Seiten aufgenommen und Behandelt worden, zulezt jedoch ohne definitiver allgemeiner Lösung geblies ben ; auch unser Autor empfiehlt fie und weiset diesfalls auf die großen Bauwerke hin, welche im Alterthume durch die römischen Legionen, in der neuesten Zeit von der französischen Armee, besonders bei der staunenswerth schnell zu Stande gekommenen Befestigung von Paris ausgeführt worden find. Wir sind darüber der Ansicht, daß der Soldat, je nach Umständen, zur Arbeit verwendet werden kann oder soll oder muß. Er kann dazu ver wendet werden, wenn die höheren Rüksichten des Militärdienstes es erlau ben, oder um vermöge der Eile , mit welcher in Friedenszeit ein Militär bauwerk zu Stand zu bringen beabsichtiget wird, das auf die disponiblen Zivil-Arbeitskräfte noch Abgängige zu ersezen ; er soll es, wenn zur Frie denszeit in gefahrvollen Lagen, wie z . B. bei Feuer- und Waſſergefahren die nöthigen Zivil- Arbeitskräfte nichi augenbliklich zur. Hand sein können, oder wenn in langen Standquartieren während des Friedens ihm die Ar beit zum Bedürfniß wird und ihm zur nüzlichen Beschäftigung und Stär fung der Körperkräfte dient. Das leztere war stets bei den Standlagern der römischen Legionen ――― unserer Zeit in jenen der französischen Armee in Afrika der Fall. Er muß zur Arbeit verwendet werden, erstlich im Kriege bei allen im Angesicht des Feindes für den Kriegszwek_auszuführenden Werken, wie bei der Belagerung und Vertheidigung der Festungen , beim Schanzenbau, dem Bau der nothwendigen Straßen und Seitenkommunika zionen zur Kriegs- und Friedenszcit, in allen den Gegenden und Fällen, da keine Zivil-Arbeitskräfte aufgebracht werden können . Dieser Fall trat bei

, des Sohnes Nord . Biene

Militärzuge Generalma

jor Möller- Sakomelski vor , und zeigte ihm meinen Entschluß an, nach der Tschetschna zu gehen, um meine Base Uluchanowa zu sehen , welche im Jahre 1840 zur Zeit eines Einfalls der Tschetschenzen in Mosdok gefangen fortge= führt und später unter die Zahl der Frauen Schamyls aufgenommen worden war. Der Oberst Möller- Sakomelski erlaubte mir mit den Kundschaftern in Verkehr zu treten, und durch sie eröffnete ich einen Briefwechsel anfangs mit den Naibs Duba- Sadulah und Dalchik, sodann durch den Naib Duba mit Schamyl selbst. Die Naibs antworteten mir, daß ehne die Erlaubniß ihres Imams, d. H. Schamyls, ſie ſich der Veste Wosdwishenskaja nicht nähern könnten. Als ich mich aber schriftlich an Schamyl selbst wandte, schikte, drei Lage nach Absendung meines Briefs, der Naib Duba einen Kundschafter an mich, mit der Erklärung im Namen Schamyls, daß von seiner Seite einige vertraute Männer , der Naib Duba selbst, der Liebling und geheime Nath Schamyls, Egie Adschi, der Aelteſte des Dorfs Datschen- Barsa , Masa und Tagir, der Aeltefte des Dorfs Ulaskart, mir entgegen , und zu meiner Beglei tung nach der Residenz des Imams geschikt werden würden . Als man mich wissen ließ, daß die Abgesandten Schamyls sich schon vier Werfte von der Veste Wosdwishenskaja befänden , verabschiedete ich mich von dem Obersten Möller- Sakomelski, der mich noch warnte, zog tschetſchnische Kleider an, nahm eine vollständige Bewaffnung zu mir , ließ mich von zwei gut berittenen Leuten aus dem unterworfenen tschetschnischen Dorfe Utaga be gleiten und verließ mit ihnen die Veste. Einer dieser Begleiter war mein | Kunak (Gastfreund ), der Tschetschenze Sisa. Längs der Schlucht des Argun näherte ich mich den Abgesandten Scha Jämmtlichen Eroberungskriegen der Römer, und abermals bei dem Erobe myls, und als ich denselben auf einen guten Gewehrschuß näher gekommen rungskrieg der Franzosen in Algerien ein. Der ökonome Nuzen der Mi war, beriethen wir uns, wer von uns vorwärts gehen solle. Die unterworfe fitär-Arbeit scheint uns, außer bei sehr belangreichen Beköstigungen, wie die nen Tschetſchenzen wollten nicht weiter gehen , und auf mein Zureden, daß ſie eines Festungsbaues oder anderer Großunternehmungen sind, von geringem mich aus ihrer Hand in die Hände ihrer Glaubensgenossen überliefern und Werthe und oft selbst sehr zweifelhaft zu sein. Im Allgemeinen dürfte im mich mit ihnen bekannt machen sollten, erwiederten meine Führer, daß sie mit Frieben blos die Eile in der Zeit der Verwendung des Militärs zu Ar den Leuten Schamyls in Blutfehde stünden, und deshalb mit ihnen durchaus beiten rechtfertigen . nichts zu thun haben wollten . Auf diese Antwort redete ich ihnen abermals Aus allen dem geht wenigstens hervor, daß der Sold at arbeiten kön zu, und erinnerte sie , daß nach ihrem muselmanischen Gesez der Kunak eher nen müſſe, und mit Nuzen allerlei technische Fertigkeiten befize. - Dank den sterben, als seinen Freund in Gefahr verlassen soll. Sisa ließ sich durch mein seit länger als zwei Dezennien in der österreichischen Armee eingeführten | Zureden überzeugen und beschloß mir zu folgen, mein anderer Begleiter aber

H

175 blieb an Ort und Stelle zurüf . Als ich mit Sisa mich vorsichtig den Abge ordneten Schamyls näherte, und bis auf etwa 50 Klafter zu ihnen hinge kommen war, fragte ich meinen Begleiter, ob er vielleicht einen derselben er fenne. Sisa antwortete, er fenne nur Ginen, den Naib Duba , der sich von den übrigen durch seinen gelben Turban auszeichnete.

In dem Schloß ist nur Ein Thor, und dem Thore gegenüber innerhalb der Befestigung ist ein Thurm mit einem Geschüz zur Vertheidigung des Eingangs. Das Schloß Schamyls ist von zwei Reihen großer in die Erde eingeschlagener aufrechter Balfen umgeben, zwischen denen Steinschutt ein geftampft ist. Etwas rechts von der Befestigung liegt ein besonderes Dorf

„ Seid gegrüßt, Naib Duba !" rief ich laut auf_tschetschnisch, den Naib für die Müriden. Gleichfalls in geringer Entfernung steht ein von Wacht von ferne bewillkommend. "1 Seid gegrüßt, Gast des Herrn ! " antwortete mir posten gehüteter Pulverthurm. Vor der Befestigung liegt ein kleiner Aul, der Naib, und wir näherten uns einander allmählich, beobachteten aber dabei wo hauptsächlich Handwerker wohnen, unter denen sich selbst ein Uhrmacher die äußerste Vorsicht, da wir einen Hinterhalt befürchteten. Als ich mich dem befindet. Aus den Bergen ist mitten in die Befestigung eine Duelle geleitet, Naib bedeutend genähert hatte , sprengte ich vor und strekte ihm die Hand und diese in einem großen Erdbeken gefaßt, welches der Bade-Ort heißt, in entgegen ; wir begrüßten uns beide nach tschetſchnischer Sitte, und dann wur- dem sich hier auch gewöhnlich Menschen und Pferde baden. Aus dem Beken den dieselben Begrüßungen zwischen mir und dem anwesenden Egie Adschi wie- läuft das Wasser in eine schroff abfallende Schlucht nach dem Fluffe Chlilo. In geringer Entfernung von da findet sich auch das Proviantmagazin mit derholt, der einen weißen Turban trug. Nach verschiedenen gegenseitigen Begrüßungen und Glükwünschen erkun Vorräthen von Mais, Weizen und Hirse. Alles dieß wird in großen ause digte sich Egie Adschi, ob ich selbft alsbald zu Schamyl gehen , oder ob ich gehöhlten Fässern aufbewahrt. Nach Dargy-Wedenno kam ich am siebenten Tage Abends und wurde nur ihm durch sie eine Nachricht zukommen lassen wolle. Ich entgegnete, daß Hause Egie Adschi's untergebracht. Am ersten Tage ließ mich Scha dem in ich daß ich ihm keine Nachricht für ihren Anführer mitzugeben hätte, sondern nicht zu sich kommen, weil noch keine Erkundigungen über die Ur noch myl ich daß und wünsche, sehen zu Base, persönlich ihn und seine Gattin, meine Ankunft eingezogen waren, und Schamyl argwöhnte, ich möchte meiner entsache Sie geleiten. zu Imam deshalb die geehrten Naibs bitte, mich zu ihrem besondern Auftrag von den unterworfenen Auls gekommen einem irgend in Nun würden. erfüllen Vergnügen mit Wunsch meinen sie gegneten, daß wandte ich mich zu meinen Begleitern zurük, die schon weit entfernt waren, sein. Solche Erfundigungen wurden drei Tage lang gesammelt, und in dies doch mich noch hören konnten als ich ihnen zurief : " Lebt wohl, kehrt zurük, sen drei Tagen schwebte ich jeden Augenblik zwischen Leben und Tod , well im Fall ungünstiger Gerüchte über mich meine Hinrichtung unvermeidlich ge und bezeugt dem Obersten Möller meine Achtung !" wesen wäre. Uebrigens wurde ich im Effen und Trinken gut gehalten , und gezogen, weit Werft halbe Als ich mit meinen neuen Begleitern eine obwohl ich vor Besorgniß bebte, zeigte ich doch vollkommene Kaltblütigkeit. dieß ; Tschetschenzen vierzehn (Kurgan) Grabhügel sah ich hinter einem hohen war die Bedekung des Naibs, zu der wir nun bald stießen, ich mußte einem Am dritten Tag wurde ich zu Schamyl zum Abendessen eingeladen in ſeln jeben der Reiter die Hand reichen , und mit allen die Begrüßungen austau- Fremdenhaus, wo gewöhnlich diejenigen speisen, die dem Imam nahe stehen. schen, wobei ich sprach : „Ihr jungen Leute, wollt Ihr wirklich mich glüklich Dieses Haus liegt in der Mitte der Festung. Hier nahm man mich nach zu Eurem Anführer bringen ?" --- "Wir werden es versuchen ! " artworteten muselmanischer Sitte freundlich auf. Gegen Ende des Gastmahls gab man die Reiter, entfernten sich etwas und sangen nun mit lauter, betäubender Pillau, und hier bemerkte ich zu meinem Erstaunen, daß alle Gäfte, deren es zwanzig waren, nachdem sie den Pillau gegessen, in Aufregung geriethen, Stimme eine Hymne, die Ilalagla *) heißt. die Stirn runzelten und mich sehr unfreundlich zu betrachten anfingenz finster So sezten wir fröhlich den Weg fort in die Berge, und bald überschritten wir einen Arm des Argun, der sich hier in drei Arme theilt. Auf dem staunend und voll Schreken dachte ich bei mir: hat man mich darum so gut Wege stießen wir häufig auf Maierhöfe feindlicher Tschetschenzen, die hier bewirthet, um mir nachher den Kopf abzuschlagen ? Indeß behielt ich trog " Rutan" heißen . Unser Weg war schlecht, zu Zeiten sehr mühselig , so daß dieser Gedanken meine äußere kaltblütige Saltung bei , schwieg, schaute meine wir größtentheils zu Fuß gehen mußten, da der Weg unaufhörlich bergauf und Tischgenossen an, und beruhigte mich endlich bei den Gedanken : es sei viel bergab oder durch dichten Wald führte. Im Walde stießen wir auf wilde leicht bei ihnen Sitte nach dem Pillau finster zu werden und einander in das Schweine, die hier heerdenweise hauſen, und ſich von der Rinde des Platanen- Ohr zu reden. Ich versuchte mich mit Fragen an meinen Nachbar zu wen Baumes (Tschinar) nähren. Diese wachsen hier in Menge und erreichen den, niemand aber gab mir Antwort. Nach dem Pillau gab man kleine Kuchen aus Maismehl, die sehr gut Das mühseligste von allem war für uns der eine außerordentliche Höhe. waren . Dieß galt als das Deſſert , und während meine Tischge zubereitet konnte ich gehen, Fuß zu alle mußten wir ; Schbut Berg den Uebergang über mich kaum den Berg hinaufschleppen, und mein Pferd führten die mich be- noffen noch immer in einer gewissen Verzagtheit da saßen, bot man mir zum gleitenden Tschetschenzen. Ich vermuthete , und dieß bestätigte sich auch in zweiten Mal von den kleinen Kuchen an ; ich wies sie zurük, mit dem Bemer der Folge, daß man mich nicht ohne Absicht diesen mühseligen Weg führte ; ken ich sei satt, worauf der Gastgeber mir sagte : „ effet, das hat Gure Base man argwohnte, ich wollte die Gegend und die Wege ausfundschaften. Erst Euch zubereitet ! " " Ah," erwiederte ich, " wenn dem so ist, so will ich mit am siebenten Lage erreichten wir das Dorf Datsche-Barsa , wo der Naib Vergnügen effen. " " Ich nahm mir noch eine ziemliche Menge, und trug dem Duba wohnt, in deffen Hause ich über Nacht blieb . Im Hofe des Duar Ueberbringer auf, meiner Base für ihre Mühe zu danken. Während dieser gan tiers bemerkte ich ein einziges Geschüz, vor dem ein Astate als Schildwache zen Zeit sahen meine Tischgenossen wie früher finster aus ; sie fuhren fort mich drohend anzusehen, bis endlich ein junger Müride ins Zimmer trat und fland. Bald nach unserer Ankunft im Nachtlager kamen alle Bewohner des laut einige Worte in der Mundart des Gebirgs sagte. Hierauf änderten die Dorfs in die Wohnung des Naib, darunter auch Egie Adschi und Tschuka, Tischgenossen vollständig ihr Benehmen gegen mich, wandten sich im Gespräch der Vater Duba's ; ſie ſezten ſich im obern Stokwerk des Hauses nieder und an mich, und selbst ihr vornehmster Achund, der neben mir saß , zeigte sich

tranken russischen Thee unter einer offenen Galerie, die sie hier „ Ischardag “ nennen ; wir waren Zeugen des luftigen Verfahrens der Nukers (Diener) des Naib mit dem Schaaren neugieriger Eingeborner, die das Haus erfüllten ; te bewaffneten ſich endlich mit Stöken, schlugen auf die Menge und trieben te fort mit den Worten : "I wer seid Ihr ? was wollt Ihr ? habt Ihr nie Russen gesehen ?" Wir brachten den Abend angenehm in Gesprächen zu ; man gab mir gut zu effen und einen Raum zum Schlafen. Am andern Morgen machten wir uns wieder auf den Weg, zogen über unwegsame Berge , und ſezten in der Nähe von Ulaskart, wo Tagir wohnt , über einen zweiten Arm des Argun. Hier hielten wir uns nicht auf, sondern zogen abermals an einem Berg vorüber und kamen ins Dorf Mchta-jurt, dann ins Dorf Tchik-furt ; jenseits des leztern kamen wir wieder an furchtbare Berge , Wälder, Felsen und Steilabhänge , und alle diese Hindernisse mußten überstiegen werden, bis wir endlich in ein ungeheures Thal kamen , in dessen Mitte das große Dorf Wedenno liegt, rechts aber, vier Werfte oftwärts von dem Dorfe, ſieht man eine kleine etwa sieben Werst im Umfang haltende vierekige Gebirgsöffnung, die rechts von hohen waldigen Bergen , links von einer furchtbaren Schlucht umgeben ist, in deren Grund der Chlilo fließt. Mitten in dieser Deffnung steht man einen flachen Plaz, auf dem sich ein von verschiedenen Gebäuden umgebenes Schloß erhebt . Diese unzugängliche Lokalität heißt Dargy-Wedenno, und ist die Reſidenz Schamyls.

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*) Dieß ist vermuthlich nichts als das verfezerte „la ila ill'allah" mie der obeners wähnte „Adſchi“ ein Hadſchi, und der Name "„Sadula“ das ſchlecht_gesprochen A. d. u. „Saad ullah" ist.

| sehr freundlich. Später erfuhr ich Alles, was mir damals räthselhaft war. Es zeigte sich daß sie meine Base während des Effens in das benachbarte Zimmer geführt, mich ihr durch das Büffetfenster gezeigt, und sie gefragt hatten , ob sie mich kenne. Anfangs erkannte sie mich nicht, und erwiederte den Fragenden : "seid Ihr von Sinnen, das soll mein Bruder sein ? " Dann bat fle aber, daß man mich zum Sprechen veranlasse, und als ich, nichts ahnend, mit dem der mir den Kuchen anbot, sprach, erkannte sie mich an der Stimme, und erklärte dann, ich sei nicht ihr Bruder sondern ihr Vetter ) , was bei ihnen Usukar Kardasch heißt, und endlich nannte sie mich beim Namen . Mein Gesicht, das sich in den acht Jahren unserer Trennung verändert hat , und mein dem der Bergbewohner ähnlicher Anzug konnten allerdings meine Base zum Irrthum veranlassen, und wäre sie nicht auf den Gedanken gekommen meine Stimme zu hören, so hätte man mich für einen keken Betrüger, wo nicht gar für einen Spion genommen, und ich wäre dem Tod nicht entgangen. Nach dem erwähnten Vorfall blieben wir noch lange bei Tisch, und der oberste Mollah oder Achund, Namens Adschioff Kady, sprach freundlich mit mir und forschte mich ſichtlich aus . Nach beendigtem Mahle ging ich in mein Quartier in das Haus Egie Adschi's, wo ich bis zum folgenden Tag blieb. Nun fühlte ich mich bereits zuversichtlicher, und lud Egie Adschi ein mit mir einen Spaziergang im Thale zu machen. Auf diesem Spaziergang kamen wir in den Aul, besuchten alle Handwerker, und da ich die Geschiklichkeit des hiesigen Uhrmachers erproben wollte, trug ich ihm auf ein Glas in meine Uhr *) Im Russischen bezeichnet man Geschwisterkinder mit dem Namen Bruder und Schwester, nur sezt man dazu „ aus der zweiten Generazion “ (dwojurodni) .

176 zu sezen. Er vollzog den Auftrag ganz gut. Aus dem Aul gingen wir halten, und zu welchem Zweke ich eigentlich zu ihm gekommen sei . Ich er nach dem Pulvermagazin und andern Gebäuden , und als wir nach Hause wiederte, daß die Berge wohl gut, aber die Wege so schlecht gewesen, daß, wenn zurükkehrten, erhielten wir bald eine Einladung von Schamyl zum Abendessen. ich sie früher gekannt hätte, ich die Reise nicht unternommen haben würde, Ich glaubte, daß ich dießmal Schamyl beim Essen sehen würde ; aber wiederum daß ich die Erlaubniß zur Reise von unserer Behörde erhalten , und endlich war der Imam nicht gegenwärtig, sondern nur neuangekommene Naibs , ge- daß der einzige Zwek meiner Reise gewesen sei meine Base zu sehen, und zu gen 25 Personen. Nach dem Essen wandte ich mich an den obersten Achund erfahren wie es ihr gehe. Schamyl erkundigte sich nochmals von wem nament mit den Worten : „Wenn ich nicht würdig bin die hohe Person Eures Imams lich ich die Erlaubniß zur Reise in die Tschetschna erhalten hätte. zu sehen, so erlaubt mir wenigftens die Ehre Euch um Eure Verwendung zu Ich war so glüflich, " erwiederte ich, daß Ihr selbst auf meinen Brief bitten, daß ich meine Baſe ſehen kann. " Gott wird's gewähren, daß Ihr sie gestattet habt, daß ich zu Euch komme. " *) sehet, " antwortete der Achund, und dann gingen wir wieder in unsere Duar Hierauf bemerkte Schamyl : „ Ich würde vielen eine solche Erlaubniß tiere. Raum war ich aber im Hause Egie Adschi's angekommen, so erschien geben, nur weiß ich nicht, wer es wagen würde die Reise zu unternehmen . “ ein Sekretär Schamhls, Namen Schimichan, bei meinem Wirth , und über Möge Gott mit Euch sein, " entgegnete ich, meine Reise zu Euch hing gab ihm einen Befehl Schamyls mich sogleich an den Ort zu führen, wo ich von mir ab , meine Abreiſe wird von Eurem Willen und Eurer Gnade meine Baſe ſehen könne. Egie Adschi lud mich ein einen Dolch zu nehmen, abhängen. " nahm selbst ein Gewehr mit sich, und wir begaben uns in die mittlere Veste, | Als Schamyl dieß hörte, lächelte er und sagte : „Nun, es ſei ſo , ich wo die Frauen und die Habe des Imam aufbewahrt werden. Seine zwei glaube aber, daß nicht leicht nieder jemand die Kühnheit haben wird sich zu Frauen wohnen in abgesonderten Behausungen, die in europäischem Geschmal einem solchen Schritt zu entschließen. " mit Balkonen versehen sind. Hierauf that Schamyl Fragen über die Franzosen, über Ungarn, über Am Thor der mittlern Vefte, die man mit der äußern Befestigung nicht unser Heer. Ich entgegnete was ich wußte kurz und deutlich; dann wagte verwechseln darf, trafen wir zwei Müriden als Wache , den einen an der ich es den Imam zu bitten von mir nach unserer Sitte ein Geschenk anzu äußern, den andern an der innern Seite des Thors. Ueberhaupt verabsäumt nehmen. Warum nicht ? " erwiederte Schamyl. Ich zog nun aus dem Schamyl keine Vorsichtsmaßregeln : er geht nie in die Moschee zum Gebet Busen eine goldene Damenuhr, und überreichte sie meiner Base, dann reichte als mitten durch die Müriden, die in zwei Reihen mit gezogenen Säbeln auf ich einen goldenen Chronometer mit einer Rette Schamyl selbst hin. Aber gestellt sind. Im Hofe des Schlosses, oder der mittlern Veste , sah ich vier Schamyl nahm mein Geschenk nicht in die Hand, und meine Base sagte mir, Berggeschüze, und einige ähnliche Geschüze auf den Mauern. ich solle den Chronometer auf den Tacht legen, was ich auch that. Ist es Das Zimmer meiner Base war mit Teppichen geschmüft , und enthielt auch wirklich," fragte Schamyl,,,bei Euch Gewohnheit Geschenke zu geben Stühle und Bettstellen ähnlich den georgischen Tacht. Meine Base kam uns und anzunehmen ? Ich antwortete bejahend. Nun sprach Schamyl noch in Begleitung von sechs Frauen aus einem andern Zimmer entgegen. 3 eine halbe Stunde mit mir in kumykischer Sprache, stand dann auf und ver verbeugte mich gegen sie, und gie Adschi blieb auf der Schwelle an der Thür. ließ das Bimmer. Meine Base entschleierte nun wieder ihr Gesicht. Gegen Meine Base fragte mich nach meiner Gesundheit, dann sezen wir uns auf Abend bewirthete man mich mit Thee, Birnen, Aepfeln und Trauben. Ich die Tacht und auf die Stühle. Nach einigen Minuten ftanden die Begleiterin ftaunte als ich im Monat Mai frische Trauben sah ; meine Base erklärte mir nen meiner Baſe eine nach der andern auf mich zu begrüßen, wobei ihre Gesich aber, daß man hier die vorjährigen Trauben aufzubewahren verstehe bis es ter mit dem Schleier bedekt blieben. Nach Beendigung der gegenseitigen Be wieder neue gebe. grüßungen verbeugten sie sich, und alle verließen das Zimmer , in welchem Nachdem ich bis zum Abend geblieben war, verabschiedeten wir uns von nur ich mit meiner Base und dem mich begleitenden Egie Abschi zurükblieb. meiner Base, und ich ging fort in Begleitung Egie Adschi's, der mir streng Nun bat ich sie in armenischer Sprache ihr Gesicht zu enthüllen, sie antwortete verbot irgend jemand etwas davon zu sagen, daß ich den Imam gesprochen aber auf kumykiſch, daß sie mich wohl verstehe, aber in ihren Antworten sich hätte, und hinzufügte : wenn jemand fragt, so sage bloß , Du habest Deine irren könne, und darum bitte sie mich in fumykischer Sprache zu reden. Dar- Base gesehen ; wenn Du aber von hier fort bist, kannst Du erzählen was Du aus erkannte ich ihre Besorgniß man möchte mich im Verdacht haben ihr willst. " / „Warum das ?" fragte ich. - "Glaubst Du, daß die Curigen PA irgend etwas Geheimes mitzutheilen , und darum erklärte ich sogleich Egie über mich lachen werden ?" Adschi: ich hätte auf armenisch meine Base gebeten ihr Gesicht zu enthüllen; „ Nicht nur werden sie nicht lachen, sondern sie werden Dich todtſchlagen, zugleich wandte ich mich an ihn, daß er seinerseits gleichfalls meine Verwandte wenn Du nur merken läßt, daß Du mit Schamyl zusammengekommen. " berede den Schleier zu entfernen. Egie Adschi trat nahe zu ihr heran und Ich bat Egie Adſchi mir den Sinn dieser Warnung zu erklären, und er sagte in der Mundart der Bergstämme : " Mutter ! Da nach unserer Sitte fagte : " Du hast zweimal mit den Naibs gegeffen , warum hast Du beidemal eine Frau vor niemand als vor ihren Brüdern das Gesicht enthüllen kann, so an dem gemeinsamen Tisch Schamyl nicht gesehen ? Darum weil nach den * nehmet mich als euern füngern Bruder, und erzeigt mir die Liebe und euerm Gesezen unserer Geistlichkeit der Imam nicht mit einem Gjaur an Einem Vetter die Gnade und enthüllt euer Gesicht zum Lohne für die Mühseligkeiten, Lisch sitzen darf. Jezt begreife es wie Du's verstehst , wenn Du aber mit welche unser Gast beim Ueberschreiten dieser Berge ertragen hat, um euch zu heiler Haut davon kommen willst, so halte auf eine Zeitlang Deine Zunge im sehen. " Nach Egie Adschi wiederholte ich nochmals dieselbe Bitte, und meine Baum." Base entschloß sich den Schleier abzunehmen. Nun entfaltete ich auch unser Am andern Tag, den 13. Mai, bat ich um Erlaubniß zur Abreise und Gespräch freier, fie fragte mich nach allen ihren Verwandten, als plöglich wollte mich von meiner Base verabschieden. Statt der Antwort auf meine eine Thür aus dem Vorplaz sich öffnete, meine Baſe ſchnell das Geficht ver Bitte erhielt ich zum Geschenk von Schamyl ein Pferd, das 150 Nubel werth hüllte, und -- Schamyl ins Zimmer eintrat. war, und der Sekretär des Jmam erklärte mir, daß meine Abreise aus der Ich sprang von meinem Siz auf, Egie Adschi küßte ehrfurchtsvoll dem Festung gestattet set, daß ich dreißig Mann als Begleiter erhalten , und der Imam die Hand, als ich aber feinem Beispiel folgen wollte, ließ es Schamyl Naib Dabu den Befehl habe, mich wieder in die Nähe der Festung Wos nicht zu, sezte sich auf einen Lacht, hieß mich gleichfalls ſizen , und fing an dwishenskaja zu bringen . Am Morgen des 14. Mai verließen wir Dargy nach der Gesundheit der Unsrigen zu fragen. Schamyl ist ein stattlicher Wedenno. Ich bat den Naib Dabu einen andern bequemeren Weg einzu Mann von ernster Haltung, mit hellrothen Haaren und großen Augen; auf schlagen, worein er einwilligte, und wir zogen von dem Dorf Wedenno rechts, seinem Gesicht sieht man Sommersproffen , und sein Bart ist roth gefärbt. den Lauf des Chlilo abwärts bis ins Thal von Schalin ; von da stiegen wir Seine Kleidung bestand aus einer dunklen Atlasjake (beschmet) und einem aufwärts nach dem Fluß Argun oberhalb der Veste Wosdwishenskaja , und rothen Tuchmantel , ähnlich denen wie auch andere Personen der höhern nachdem wir den Argun überschritten, kamen wir an die Stelle, wo ich zum mohamedanischen Geistlichkeit fie tragen. Auf dem Kopfe trug er ein fleierstenmal den Naib Duba, Egie Adschi und seine Begleiter getroffen , d. h. nes rothes Feß mit einer großen Duafte , die an der Seite herunterhing . vier Werfte von der Veste Wosdwishenskaja. Mein ganzer Nükweg mochte Früher, als er nach der Moschee ging, hatte ich auf seinem Kopf einen gro- etwa 50 Werste lang sein, so daß ich am Abend desselben Tages, wo ich Dargy-Wedenno verlassen , in der Veste Wosdwishenskaja eintraf. (Ausland.) Ben Turban gesehen. Sobald ich mich als Gaft auf einen Tacht niedergesezt hatte, fragte mich *) Hier ist augenscheinlich eine Lüfe, denn Schamyl wollte natürlich wissen welche Schamyl in gewählten Ausdrüfen, ob ich glüklich angekommen, ob mir der A. b. U. russischen Behörde ihm die Erlaubniß gegeben habe. Weg über ihre Berge gefallen habe, von wêm ich die Erlaubniß zur Reise er

Armee - Nachrichten. neraliffimus Omer Pascha. Es verlautet allgemein : die türkischen Garnisonen der bulgarischen Hafenstädte und Festungen am schwarzen Meere müssen im n F. (Wien , 17. März.) Vom Kriegsschauplaze. Neuesten Nach April 1. 3. nach Zurüklassung eines der Wichtigkeit des Plazes entsprechende rüfen, richten aus Schumla zu Folge, nehmen die dort anwesenden englisch - fran Besazung sämmtliche Kasernen und Lagerpläze räumen und nach Schumla zösischen Offiziere Theil an den Arbeiten in der Detailfanzlei des Ge um den englich-französischen Hilfstruppen Plaz zu machen. Die Lezteren wer= Oesterreich.

177 den sich im Bosporus sammeln und nach Zurüklaſſung einer Brigade von Bessarabien dauern fort und bis zum 1. Mai dürfte die südliche aktive Armee der Reservedivision des französischen Generals Forez und nach Voraussege auf 200,000 Mann gebracht werden, welche eine Ausrüstung hat, wiesie wohl Inng der vereinigten Flotte in Varna ausgeschifft werden , um von der über noch nie ein k. russisches Heer erhielt. 1600 Seemeilen langen Reise aufzuraften und von jenem sehr stark befestigten Se. f. f. Apostolische Majestät haben die Vereinigung der Schwerpunkte die weiteren Operazionen zu beginnen. Es heißt mit vieler

i

Bestimmtheit , daß nur die Reservedivision Forez die Bestimmung habe , Numelien zu besezen und allenfalls die türkische Balkanarmee zu verstärken. An die Donau-Linie sollen keine Hilfstruppen entsendet werden. Marschall Saint Arnaud dürfte es vielmehr von Varna aus direkte auf Odessa abgesehen haben, indem er seinen Rüfen an die im dortigen Meerbusen kreuzende französische Flotte lehnt und den Krieg gegen die am Dniester und Pruth aufgestellten

Konzeptsbranche bei den Militär - Verwaltungs - Behör den, mit dem f. f . Feldkriegskommissariate , vom Feldkriegs Sekretär und Feldkriegs-Kommiffär abwärts, dann die Aufhebung der Konzepts - Adjunkten - Charge und der Feldkriegs Protokol... listen zu genehmigen geruhet. In Folge dieser Allerhöchsten Entschließung wurde die . . feldkriegs russischen Reserven hinüber leitet , während die englisch-egyptische Flotte die kommissariatische Branche reorganisirt und bei den vier t. t. Armeekomman Aufgabe hätte, Sebastopol zu beobachten. Wir überlassen es verständigen den, ein zweiter Oberkriegskommissär und für Graz ein Oberkriegskommis fär weiter Klasse kreirt. Militäre zu diesem Gerede Kommentare zu machen. Die im großartigen Maßstabe begonnenen Feldbefestigungsa rDer Gehalt der Oberkriegskommissäre 1. Klaffe wurde mit 2500 fl., beiten bei Fokschant im äußersten nördlichen Winkel der Walachet , wo fener der 2. Klasse mit 1800 fl . und der der Feldkriegskommissäre mit unter andern ein Lager für 40,000 Mann hergerichtet wird, laffen vermuthen, 1500 fl. und 1200 festgesezt. Die Bezüge der Feldkriegskommissariats - Ad daß die Ruſſen auf den Operazionsplan der Anglo-Franko-Türken vollkom- juukten blieben unverändert. Die Gage der Feldkriegskommiſſariats -Akzeffiften men gefaßt und nicht gesonnen sind , auf die drohende Diversion des Mar- wurde mit 500 fl. und 400 fl . bemeffen. shalls Saint Arnaud die Donaufürſtenthümer zu räumen. Die Oberkriegskommiſſäre treten aus der siebenten in die sechste Weiter erfahren wir aus Shumla , daß die Aufregung unter der Diätenklaffe, ohne Aenderung der Duartierskompetenz. Der für den Frieden bestimmte Stand der f. f. feldkriegskommiffariati Bulgarischen Bevölkerung gefahrdrohend zu werden beginnt. Die zu meist von Ausreißern und von der irregulären Soldateska in Eski Zaara und schen Branche hat für die Zukunft zu bestehen , aus : 9 Oberkriegskommissären 1. Klaffe, Karabad begangenen Erzeffe haben nicht wenig dazu beigetragen. Die Bulgaren 8 Oberkriegskommiffären 2. Klaffe, werden dort zwar von den türkischen Truppen niedergehalten ; es frägt sich 131 Feldkriegskommiſſären 1. Klaffe, aber, auf wie lange ? Die chriftlichen Bewohner von Eski Zaara, Dſchuma und Trnow, welche 30 Feldkriegskommissären 2. Klaſſe, der intelligenteren und reicheren Klaſſe angehören , haben sich mit ihrer Be 87 Feldkriegskommissariats-Adjunkten, und schwerde an Omer Pascha gewendet, wurden aber abgewiesen und - mit einer 29 Feldkriegskommissariats- Akzeffisten. Geldbuße beftraft. Nun wendeten ſie ſich direkte an den Sultan. Die betref fende Schrift ist in dem in Konstantinopel erscheinenden serbischen Journal Preußen. Carigradski Vjestnik " abgedrukt , und zirkulirt in vielen tausend Abbrüfen unter der 2 Mill. betragenden Bevölkerung von Bulgarien und Rumelien. Sonder * Herr Goldschmidt , vormals Tissot in Berlin, unter den Linden barer Weise wurde diese Schrift gleichzeitig mit der Proklamazion der Pri Nr. 52, kündiget in der Wehr-Zeitung " vom 12. d . eine Offizier « Feld maten von Arta unter die Christen ausgetheilt. Die Klagepunkte in diesem menage an, welche wie folgt konftruirt ist : ,,Der Unterzeichnete hat eine Anzahl Feld, Menagen für Offiziere zum Gebrauch merkwürdigen Dokumente sind solcher Natur , daß wir uns enthalten müſſen, im Bivouacq anfertigen laffen, deren jede, auf 6 Personen berechnet , geeignet ist , den fle nnseren Lesern mitzutheilen. entsprechenden Bedürfniffen der Offiziere einer Kompagnie , Eskadron oder Batterie aus In den Ortschaften an der Donau wurde die Ruhe nicht gestört, wozu reichend zu genügen. Der Feldkiffel so wie die anderweitigen Einfäze sc. find von flars das humane Benehmen der Ferifs und der Festungskommandanten nicht wenig kem verzinnten Eisenblech nach einem Mobell gearbeitet , welches bei den franzöfifchen beiträgt. Wir erfahren, daß den Zivil -Arbeitern von Widdin, welche an dem Truppen in Algier fich als zwekmäßig erprobt hat , und bei der Zusammenstellung find Befestigungswerke dort und in Kalafat arbeiten , der Lohn pünktlich ausge nach der Angabe eines höheren Offiziers hier noch einige zeitgemäße Verbesserungen hin zugefügt worden. Die Form des Ganzen entspricht dem preußischen Kochgeschirr , nur zahlt wird. daß die Höhe einen Fuß beträgt und die größte Breite 7 , Boll. In diesem großen Ferner erfahren wir aus Schumla, daß dort der geheime Nath Schelib Fleisch Koch Refsel befinden sich : Eine Fleisch- und eine Gemüseschüssel, eine eiserne Brats Effendi mit einer Spezial-Mission des Sultans an Omer Pascha in Gesell pfanne mit dergleichem Dreifus, 6 Meffer, 6 Gabeln, 6 Ef und Theelöffel, 1 Fleisybeil, schaft von 8 englisch-französischen Offizieren, worunter sich auch der General 1 große zweizinkige Gabel zum Umkehren des Fleisches im Kochfeffel , 1 Suppenkelle , 1 quartiermeister des Marschalls St. Arnaud befand, eingetroffen ist. Aus dem Schaumlöffel, 6 Becher, 6 tiefe Teller, 1 flacher, 1 Kaffeekanne mit Sieb , 1 dergleichen amtlichen Rapporte Omer Pascha's, dto. Schumla 27. Februar geht hervor, Theekanne, 1 Chokoladentopf, 1 Kaffeebose , Theedose, Sukerdose, 1 Salzbehälter, 1 Ges würzbehälter, 1 Spirituslampe und 1 Flasche zum Spiritus. Ein Waschbefen ist außer daß der Generalissimus am 19. März sein Hauptquartier von Schumla nach halb am Feldkessel als Kapsel angebracht. Die Becher find von Zinn, die Löffel von Nuftschukwie im November v. J.- zu verlegen gedenkt. Nach Widdin Neufilber, Messer und Gabeln von gutem Stahl mit Ebenholzgriff und der Preis für das dürfte er erst im April kommen. Die neueste Disposizion, welche der türkische Ganze, welches in Bezug auf Vollständigkeit , Solidität und Dauerhaftigkeit , so wie in Feldherr traf, ist die Verstärkung der Garnison von Matschin um 6000 Bezug auf die zwekmäßige Zusammenstellung der einzelnen Theile nichts zu wünschen Mann. In Shumla befinden sich fezt 1600 Karren, zumeist mit Ochsen be. übrig laffen dürfte, beträgt nur 25 Thlr." Die " Wehr-Zeitung " leitet diese Anzeige sehr günstig ein und sagt : Spannt, darunter 56, welche die Stadt Adrianopel freiwillig auf Kriegsdauer "Wir machen unsere Freunde auf die nachfolgende Anzeige einer Offi beistellte. Dieses echt türkische Fuhrwesen geht gleichzeitig mit dem Hauptquartiere und mit einer Pontonsequipage (?) an die Donau ab. Rustem zier-Feld -Menage aufmerksam, welche ein lange gefühltes Bedürfniß mit Glük Pascha, der neue Gouverneur von Adrianopel , ist dort bereits eingetroffen. zu befriedigen bestimmt scheint. Von kriegserfahrenen Offizieren haben wir Fuad Effendi hat sich nach Volo eingeschifft, um die Funktionen eines außer die anerkennendsten Empfehlungen in Händen, daß die Konstrukzion eine höchst ordentlichen großherrlichen Kommiſſärs zur Beſchwichtigung des Aufstandes | zwekmäßige, der Gebrauch ein leichter und der Nuzen für Feld und Manöver in Epirus zu übernehmen. Die türkischen Verstärkungstruppen belaufen sich ein unzweifelhafter ist. Der Verfertiger hat den Kaufpreis so billig gestellt, fezt auf einige 6000 Mann ; Bußeim Pascha, der Gouverneur von Janina, weil er hofft, bei zahlreich eingehenden Bestellungen durch gleichzeitige Fabri wird noch immer daselbst erwartet. kazion der einzelnen Gegenstände Ersparnisse eintreten zu lassen. Wir empfeh= Der Aufstand gewinnt inzwischen immer mehr an Ausdehnung und er len sein Fabrikat auf das Angelegentlichste und werden späterhin noch einmal strekt sich jezt über Mazedonien, Theffalien, Epirus und Nieder-Albanien. Ge darauf ausführlicher zurükkommen. “ neral Kalergis ist bereits in Griechenland eingetroffen, und dürfte das Ober Diese Feldmenage sollte in der f. f. Armee eines Versuches nicht kommando übernehmen. Außer den von uns bereits am 13. d . gemeldeten entbehren . Gefechten bei Arta und den Pässen der Fünf Brunnen“ ist kein ernsterer Frankreich. Busammenstoß vorgefallen. Bei den von uns gleichsfalls gemeldeten Aus falle von Arta kamen die Albanesen bis über die Landesgrenze des König tt (3usammensezung der französischen Armee des reiches Griechenland, wo sie von dem die Grenztruppen kommandirenden Ober Orients nach dem " Moniteur. ") ften zurüfgetrieben wurden. Die griechische Geistlichkeit predigt bereits den Der Oberbefehlshaber Marschall Saint-Arnaud . Erfter Flügel-Adjutant : Oberst Trochu. Heiligen Krieg. In Montenegro ist alles ruhig . In der kleinen Landeshauptstadt Get Zweiter Flügel-Adjutant :-Oberftlieutenant de Waubert de Genlis. Dritter Flügel-Adjutant : Hauptmann Boyer. tigne haben die Häuptlinge der Czernagora einen Leſeverein gegründet, wo ſie fich, in so lange Waffenruhe herrscht, mit der Lektüre unterhalten. 8 Ordonnanz-Offiziere. Aus Odessa erfahren wir : daß vor dem Kriegshafen Sebastopol der Erster Chef des Generalquartiermeisterstabes : Brigade - General de Mar. timprey, mit 5 Offizieren. französische Dampfer „ Vauban “ mit Depeschen erſchien, dahin aber nicht einlau Bweiter Chef 2c. 2c. Oberstlieutenant Jaras. fen durfte. Es befinden sich dort 10 Linienſchiffe und 42 andere Kriegsfahr Artillerie-Kommandant : Oberst Leboeuf, mit 4 Offizieren, zeuge. Die Zuzüge der Truppen des Korps tes Generals Tscheodajem nach

178 Genie-Kommandant : Oberst Tripier, mit 5 Offizieren. Militär-Intendant Blanchet, mit 6 Beamten. Vorfeher des politisch-topografischen Vureaus : Oberstlieutenant Defaint, mit 5 Offizieren. Felbsuperior: L'Abbé Paraleere. Großprofoß: Guise, Eskadronschef der Gendarmerie mit 2 Offizieren. 1. Division. Kommandant: Divisions - General Ganrobert mit dem entsprechenden Stabe. Diese Division besteht aus dem 7., 20. und 27. Linien-Regimente , dem 1. und 9. Bataillon Fußfäger und dem 1. Zuaven- Regiment. Brigade-Komman danten find die Generale Espinasse und Vinoy. 2. Division. Kommandant : Divisions- General Bosquet mit dem entsprechenden Stabe. Diese Division besteht aus dem 50. und 6. Linien- Regiment, dem 7. leichten. Regimente, dem 3. Suaven-Regimente, dem 3. Bataillon Fußfäger und den afrikanischen Tirailleurs ; die zwei Brigaden stehen unter dem Befehle der Ge nerale D'Autemarre und Bouat. Kommandant der Kavallerie- Brigade, zusammengesezt aus dem 1. u. 4. Regimente der Chaffeurs d'Afrique, ift der General D'Allonville. Reserve korps. Kommandant: Divistons- General Prinz Napoleon. Erster Flügel. Adjutant : Oberst Desmarets mit 7 Offizieren . Die Division besteht aus dem 2. Zuaven-, dem 22. leichten und ersten Marine-Infanterie- Regimente. Jeder Division sind 2 bespannte Batterien, 1 Kompagnie Sappeurs und 1 Gendarmerie- Abtheilung beigegeben. Die Kavallerie-Brigade hat eine Ab theilung Spahis und eine reitende Batterie. Hiezu kommen noch 2 Fuß-, 2½ Park , 1 Kavallerie-, 1 Berg-Reserve Batterie, dann eine Abtheilung Raketeure, 2 Komp. Sappeurs u. s. w. unter dem Befehle des Oberstlieutenants Noujour. Außer dieser Armee, welche unverweilt eingeschifft wird, besteht noch eine Reserve-Diviſion, befehligt vom Divisionsgeneral Forez und bestehend aus dem 19., 26., 39. und 71. Liniens Regimente, 1 Bataillon-Jäger und aus dem Dragoner-Regimente Nr. 6 und Küraffier-Regimente Nr . 6. Die 3 Brigade-Kommandanten sind die Gene rale de Lourmel, d'Aurelle und Caffaignolles . Sehr zahlreich ist das feldärztliche Personale unter dem dirigirenden Stabsarzte Dr. Scrive ; dann fenes der Verpflegs- und Montursbranche, bei deren Ernennung schon jezt auf eine weit größere Armee Rechnung getragen wurde.

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Brigade. General : William Eyre, vom 73. Infanterie - Reg. Adjutant : Lieutenant L. Graham, vom 43. Infanterie -Reg. Brigademajor: Brevetmajor A. Hope, vom 60. Rifle.Reg. Kommandeur der Artillerie : Brigade- General Cator. Kommandeur des Genie : Brigade- General Tylden. Die dem Truppenkorps beigegebenen Batterien haben die folgende Stärke an Mannschaft, Pferden, Geschüzen und Wagen : Kapitän Paynter's Batterie vom 8. Bataillon, zählt 192 Offiziere und Mann, 170 Pferde, 6 Geschüze und 11 Wagen ; Kapitän Fizmayer's Batterie , vom 3. Bataillon, eben so viel ; "D Thomas " " " 3. " " "I Barker's " zählt 192 Offiziere " 11. " " und Mann und 170 Pferde, und soll als Reserve- Batterie das Material einer türkischen Batterie nach der Ankunft am Be stimmungsorte übernehmen ; Anderson's Batterie vom 11. Bataillon, zählt 192 Offiziere 11 und Mann und 200 Pferde ; ste ist als Bedekung für die übrigen Batterien bestimmt und sind ihre Mannschaften mit Minie Büchsen bewaffnet. Außer diesen 5 Fußbatterien geht die reitende Batterie des Kapitän Le vinge mit nach dem Oriente. Die Stelle des als Oberbefehlshaber des Truppenkorps nach der Türket gehenden Lord Naglan, nämlich die des Master- General der Ordnance, wird nicht anderweitig definitiv besezt , sondern vorläufig kommissarisch verwaltet. werden. Das 33. Infanterie- Regiment (Herzog von Wellington) wurde am 1 . März zu Kingstown am Bord des „ Emu “ eines australischen Paketſchiffes nach dem Kriegsschauplaz im Orient eingeschifft, nachdem es wenige Tage zuvor zu Dublin neue Fahnen erhalten hatte. Bei dieser Gelegenheit richtete . Gene | rai-Lieutenant d'Oyly kräftige Worte an die versammelten Mannschaften und sagte unter Anderem : „Ihr seid im Begriffe in den Krieg zu ziehen und werdet die Ehre Eures Vaterlandes auf dem Schlachtfelde zu wahren haben ; mögen dann diese Fahnen, wo immer und wann immer sie im Winde flattern, der Sammelpunkt edler perzen sein, mögen fie stets auch vor dem leisesten Fleke bewahrt bleiben, möget Ihr immer an das treffliche Motto des Her zogs von Wellington, das durch die Gnade der Königin vor Kurzem auch das Euere geworden ist, denken : Virtutis fortuna comes, das Glük ist der Ges noffe der Lapferkeit ! Meine Glükwünsche begleiten Cuch überall hin und ich bin überzeugt, daß Ihr auch fern vom Vaterlande die Disziplin und Manns zucht bewähren werdet, durch die Ihr Euch bis heute ausgezeichnet habt. " ~.~ Alle im vereinigten Königreich stazionirenden Regimenter Infanterie

Durch ein k. Defret vom 1. d . ist eine neue vom Kriegsminister vor gelegte Vorschrift über die Organiſazion und den Dienst der Gendarme haben den Befehl erhalten, sich zum Felddienst bereit zu halten. Das 30 , 41 , 44 , 47. , 49. und 55. Infanterie-Regiment werden von Gibraltar und rie genehmigt worden. Das Defret enthält 645 Artikel und fezt die Or Malta nach der Türkei rüfen . donnanz vom 29. Oktober 1820 außer Wirksamkeit.

* Am 6. d. starb zu London der f. General und Oberst - Inhaber des 2. Garde-Regiments, Nitter des Hoſenband- und Großkreuz des Bath-Ordens -11- Die Militär - Journale Englands sind so ungemein geschäftig im c. 2. Charles William Vane Marquis von Londonderry im 75. Lebens Zusammentragen aller möglichen Details bezüglich des nach der Türkei einzu jahre. Er war im Jahre 1778 geboren, zeichnete sich im Kriege auf der schiffenden Truppenkorps, daß diese Thätigkeit auffallend gegen die Militär vyrenäiſchen Halbinsel durch persönliche Tapferkeit aus , und spielte in den Beitungen Frankreichs und deren absoluten Schweigsamkeit kontrastirt. Der spätern Jahren des Kriegs mit Napoleon als militärischer Agent (z . B. als Naval and Military Gazette" entnehmen wir die nachfolgenden Einzeln Beobachter und Vorwärtsdränger des Königs Bernadotte) eine bemerkenswerthe heiten. Der Stab des Erpedizionskorps wird in folgende Weiſe gebildet : Rolle, war übrigens mehr Haudegen als Kriegsführer . Dasselbe gilt von no Kommandirender General : General Lord Naglan. seinen politischen Leistungen, die ihn lange Zeit fast eben so unpopulär mach ten, wie es ſein Halbbruder, der berühmte und unglükliche Minister Viscount Militär-Sekretär : Oberstlieutenant Steale, von der Coldstream- Garde. Adjutanten : Major Lord Burghersh, Castlereagh gewesen. Er gehörte bekanntlich zur Hochtorypartei, deren Gejn Oberstlieutenant Somerset , von der Coldstream- Garde, nungen und Vorurtheile er bei jeder Gelegenheit mit Leidenschaft verfocht — Kapitän Kingscote, von der schottischen Füßilier-Garde, nöthigenfalls nicht bloß im Parlamente , sondern auch auf der Mensur , wie Lieutenants Hn. Somerset , J. G. Calthorpe, vom 8. Hu er z . B. im Jahre 1840 mit dem Irländer Henry Grattan ein paar (jedoch unschädliche) Kugeln wechselte. Er war eine Zeitlang Gesandter in Wien, faren Regimente. General-Lieutenant : Sir Georg Brown. und sollte in gleicher Eigenschaft nach St. Petersburg abgehen, als das Haus Adjutanten : Kapitän Aler. Macdonell, von der Riflebrigade, der Gemeinen sein Beto einreichte. Indessen machte er auf eigene Hand eine Kapitän E. A. Whitmore, vom 30. Infanterie-Reg. , Reise nach der ruffischen Hauptstadt , und gab nach seiner Rükkehr ein Buch Lieutenant Pearson , vom 7. Infanterie-Reg. heraus, in welchem er für Kaiser Nikolaus und das unbeschränkte Regierungs Generalmajor : Herzog von Cambridge. ſyſtem (d . H. auf dem Kontinent) ſchwärmt. Die gleiche Schwärmerei zeigte Adjutanten : Major J. Macdonald, er in lezter Zeit für Ludwig Napoleon und den 2. Dezember. Mit beiden Kapitän Clifton, von der 7. Dragoner- Garde, Monarchen war er persönlich befreundet, und bekanntlich hatte Abd-el-Kader Oberstlieutenant Ld. Wm. Paulet, der Verwendung besselben größtentheils seine Freiheit zu verdanken . Mehr " Tyrwhitt, von der schott . Füsilier-Garde, ritterlich als klar verständig , und mehr erzentrisch als ritterlich , konnte er Generalmajor Sir Rd. England. gewissermaßen als der lezte der Hochtories " gelten ; denn Graf Winchilsea Brigade-General: J. W. Bentinck, von der Coldstream- Garde. ist nur sein schwächeres Abbild . Der Verstorbene war, vermöge seiner Best Adjutant: Lieutenant H. Byng, von der Coldstream-Garde. zungen und Titel, Beer von England und Irland ; im Oberhaus saß er als Brigademajor: Kapitän F. A. C. Stephenson, von der schottischen Fü - Graf Vane . Seine Erben sind sein Sohn aus erster Che (mit einer Tochter filier-Garde. des Grafen v. Darnley) Viscount Castlereagh, der unter dem Namen Baron Brigade General : Sir Colin Campbell. Stewart (so hieß auch der Verstorbene in seiner Jugend) in's Oberhaus tritt, Adjutant : Kapitän Shadwell, vom 19. Infanterie - Reg. und George Viscount Seaham, sein Sohn aus zweiter The (mit einer Loch Brigademajor : Kapitän Stirling . ter des Sir Harry Tempest) , jezt: Unterhausmitglied für Nord- Durhamshire, Brigade-General : Nichard Airey. (Adjutanten noch nicht bekannt. ) der als Graf Vane einen Siz unter den Beers einnehmen wird. Seine ältefte

Großbritannien.

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Tochter ist die Herzogin von Marlborough. Troz seiner ungeheuern Schulden Bürde erlegen, welche die Durchführung der herrlichen 3bee im Gefolge hatte. Hoffen Erfolge begleitet sein werden, hinterläßt der Marquis ein sehr ansehnliches Vermögen und dabei den Ruf und wünschen wir, daß die " Waifenspenden von demselben en Dichtungen. patriotischen vorhergegangen die wie eines gegen seine Pächter menschenfreundlichen Gutsherrn, was in Irland, wo die Familie hauptsächlich begütert ist, zu den Seltenheiten gehört. * Die f. f. Landwirthschafts- Gesellschaft in Wien , welche auch f. f. Offiziere als Mitglieder zählt, wird am 21. und erforderlichen Falles auch am 22. März 1854 ihre allgemeine Versammlung abhalten. Spanien с Nach dem Programme kommen 13 Gegenstände in Verhandlung. Am ersten Versammlungstage wird im Gesellschaftslokale , Herrngaffe Besprechung statt haben, haben, zu welcher ämtlichen Theile“ jüngsten Revista" entnehmen Abends eine landwirthschaftliche gende E. Daten : Ein königlicher Erlaß vom 14. Februar , der sich auf das VerNr . 30, landwirthschaftliche Besprechung zu welcher Dem „ der , wir fol- Mr. 30, um 5 Uhr Uhr Abends auch Nicht mitglieder der ungehinderten Zutritt haben. gehen des Ungehorsams gründet , dessen sich der GL. Don Leop. Odonell Besprochen werden nachfolgende Gegenstände: a) Wie kann das durch die vorjährige vierte allgemeine Versammlung deut Graf von Lucena gegen die Befehle seiner Regierung, wegen seiner Entfernung nach der Stadt Palma auf den Balearen schuldig machte, verfügt die Streichung icher Bienenwirthe in Wien hervorgerufene 3ntereffe für Bienens aucht, nicht nur erhalten, sondern auch vermehrt werden, und welche sind die zwekmå dieſes hohen Offizieres aus der Ancienitäts- Lifte der Generäle des spanischen Bigften Mittel für die Verbreitung des razionellen Bienenbetriebes? Heeres. Ein anderer königl . Erlaß vom selben Tage, der aber in strengeren Introduzirt durch das Gesellschafts- und Sekzionemitglied Herrn Franz Jos. Kolb. Ausdrüfen abgefaßt ist und die Folgen des Benehmens des GL. Don José de b) Besprechung der Fragen : über ungenügende und mangelhafte Kräfti La Concha beleuchtet, verfügt dieselbe Strafe auch für diesen ungehorsamens ung des Bodens, über den beschränkten Futterbau und die Gepflogenheit, Würdenträger. Ein früheres königliches Dekret vom 31. Jänner hebt die das frisch gepflügte Land fast ausschließlich dem Getreidebau zuzuwenden, dann über uns Wachforps der Zollwächter , Salzhüter und die fliegenden Ronden (las ron- welmäßige und unzulängliche Bodenbearbeitung. c) Ueber die aufgestellten Maschinen und Geräthe. das volantes) von Katalonien auf und vergrößert dafür das Korps der d) Ueber die Kommassazion der Grundstü ke, deren Förderung, die von Karabiniere, welches nun 3680 M. umfassen und fernerhin allein alle jene derselben zu erwartenden Vortheile und gegen selbe bestehende Bedenken. Dienste versehen wird, welche die genannten Korps bisher besorgten . Zugleich * Von Lieutenant Niedwald's Allgemeiner politischen Geografie und wird das Karabinierforps in seiner persönlichen Organisazion, Ausrüstung und Statifttt, mit befonderer Rüksicht für "österreichische Militärs," ist in der thätigen Disziplin vom Kriegsministerium abhängig erklärt. Endlich werden durch einen Verlagshandlung 2. Sommer, die 4. und 5. Lieferung erschienen. Mit dieser Lieferung königl. Befehl vom 9. Februar alle jene Stabs- und Oberoffiziere und an- ist der erste Band, enthaltend die aftronomische, phifische und politische Geografie , dann derer Individuen des Heeres , welche nicht die Ermächtigung erhielten , in die außereuropäischen Welttheile, geschlossen. Ingleichen hat von Schweigerd's „ Desterreichs Helden und Heer Bezug auf den fönigl. Erlaß vom 26. Jänner d. 3. ihren Urlaub zu Ende zu genießen und sich trozdem bis zur nächsten Musterung im März nicht führer“ die 5. Lieferung des 2. Bandes, bis Ludwig von Baden reichend, bei Kauls bei ihren Truppentheilen werden eingefunden haben , als Deserteurs von fuß Witwe, Prandi und Komp., die Presse verlassen.

Mata jockari? pata reg

den Truppen, zu welchen sie gehören , einzugeben sein. Der Stand des spanischen Heeres ift gegenwärtig aftenmäßig folgender : Personal-Nachrichten. Stabs u. Oberoffiz. Mannschaft Summe Pf. u. Mlth. Ernennungen, Beförderungen , Üebersezungen. 148 603 49 554 Garde der Königin 209 61,452 65,079 3627 Gendarmerie. Stehende Infanterie Mellum, Karl, 1. Rittm. aus dem Pensionsstande, q. t. z. 5. Rez. als Dekonomies 38 (?) 1386 1348 ( !!) Reserve 1372 Offizier ; Churfürft, Ignaz, 2. Rittm. vom 4., q . t. zum 10. Reg .; Kos 9524 9134 390 Artillerie linsky, Johann, 2. Rittm. und Personal-Adjutant des General-Inspektors, q. t. 16 999 1080 81 Genie-Truppe zum 1. Regiment ; Schaz, Ludwig, 2. Rittm. vom 8. Reg , q. t. 3. General 7849 9996 953 10,949 Kavallerie Inspektion als Personal Adjutant des General-Inspektors ; Felsenberg, Ales 1801 376 10,493 10,117 rander, Oberlt. des 4. Reg., z. 2. Rittm.; Schupal , Franz, Oberlt. des 5. Bivil-Wache Reg., q. t. j . 8. Reg.; Doskoczill, Josef, Unterlt. des 6. Reg., z. Oberlt. Miliz auf den Kana und ersten Reg.-Adjutanten ; Suchy, Julius , vom 3. Reg., Bazzanella, 375 343 32 rischen Inseln Wilhelm, vom 15. Reg., und Tatarin , Simon, vom 4. Reg., Unterlts zu 11,395 92,633 99,489 Oberlieutenants ; Schima, Johann, Unterlt. 1. Kl. des JR. Nr. 21 , q. t. j. Gesammtsumme : 6856 General-Inspekzion ; Blum, Friedrich, Unterlt. vom 4 , q. t. z . 6 Reg. als Ein königlicher Erlaß vom 2. Februar hat verfügt, daß unter dem Stabs-OffiziersAdjutant zu Dedenburg ; Heeger, Kasimir, Unterlt. des 16. R., Vorstze des Direktors der Infanterie Generalen Cordova eine Kommission zum 2. Regiments-Adjutanten ; Schrötter, Anton, Unterlt. des 3. Reg. , zum aus den in Madrid mit ihren Regimentern garnisonirenden Oberften zu dem 2. Reg. Adjutanten ; Graf, Josef, Unterlt. 2. Kl. vom 4. Art.-Reg., q. t. jum Bweke niedergesezt werde , ein Reglement für die Infanterie aus. 15. Gend. Reg.; Wolf, Johann, Wachtmeister des 4. Reg , 3. Unterlt. zuarbeiten ; es sollen dabei die von den spanischen Generalen schon in's Werk Pab ft, Alois, Kanzlei-Akzesfift bei der General Inspekzion, ist in Zivil - Staatsdienste getreten. gesezten oder doch vorgeschlagenen Neuerungen gegenwärtig gehalten, die Ma Militär-Polizei-Wach Korps. növrir- Systeme der vorgeschrittendsten europäischen Heere zu Nathe gezogen und endlich mit jener Bedachtsamkeit und reiflichen Prüfung vorgegangen wer- Niemes, Franz, Unterlt. 1. Kl. bei der Abtheilung in der Lombardie, z. Oberlieut.; Hackhoffer, Ferdinand, Unterlt. 1. Kl. von der Abtheilung in der Lombardie, den , welche eine Arbeit erfordert , die den durch den heutigen Stand des q. t. zu jener zu Triest ; dagegen Hönnel, Ernst, Unterlt. 1. Kl. von der Ab n hen er der spanisc Kriegswesens bedingten Anforderunge , dem speziellen Charakt theilung zu Triest, q . t . zu jener in der Lombardie ; Labeau, Kontantin , bet der Abtheilung zu Lemberg, und Simpa, Karl, bei der Abtheilung in der Lom Truppen und den übrigen Umständen entsprechen soll , welche bei einem so bardie, Unterlte. 2. Kl. , zu Unterlts. 1. Kl.; Chrzanowski , Karl , Unterlt. wichtigen Gegenstande in Bedacht gezogen werden müssen. Der unermüdlich 2. Kl., von der Abtheilung in Wien, zu jener zu Krakau ; Hußa, Franz, Wacht thätige und mit der Hebung der Infanterie beschäftigte General Cordova will meister des 2. Gend.-R., z. Unterlt. 2. Kl. bei der Abtheil. zu Pesth ; Eisenzov f aber noch weiter gehen und denkt eine ganz neue Taktik für dieselbe nach Johann, Feldwebel bei der Abtheilung in Wien, und Schießling, Ferdinand, den Grundsäzen des General = Kapitäne Marquis von Duero , des Generalen Feldwekel bei der Abtheilung in der Lombardie, zu Unterlts. 2 Kl.; Polaczek, Adolf, Feldwebel, zum Unterlt. 2. Klasse und Kommandanten der Abtheilung zu Rivero und nach eigenen Anschauungen der allerhöchsten Sankzion vor Debreczin. zulegen. Kriegs-Marine . Den Generälen Serrano , Ametler , Zabala , Manzano und Nogueras, Matrosen - Korps und isolirte Offiziere. dann dem Brigadier Namirez Arcas , wurden auf verschiedenen Punkten der Bombelles, Karl Graf, Schiffe Fähnrich, vom Oberlt. des Marine-Inf. Reg. hiezu Monarchie von der Regierung bestimmte Aufenthaltsorte angewiesen. übersezt; Kropp, Wilhelm, Korpskadet, z Fregatten-Fähnrich. Marine : S ch i ff b au - Korps. Romato, Josef, Migotti , Johann , und Schunk , Theodor , Unterlieutenants ju Oberlieutenants . n ichte s . Tage - Nachr Militär-Gestüts- und Remontirungs -Branche. * „Waisen - Spenden" ist der Titel der neuchten Gedichte, welche der uner Mally, Josef, Unterlt. 1. Kl. des Kür. - Neg. Nr. 5, q. t. z. Beschäl- und Remonti rungs- Departement in Galizien. müdliche, patriotische Hr. J. B. Jüngling zum Besten der Offiziers -Waiſen -Anstalt in Dedenburg, der Oeffentlichkeit übergibt. Der Dichter hat, wie unsere Leser wiffen, Feld-Klerus. nicht lange her, durch eine ähnliche Unternehmung jenem Institut die namhafte Summe von mehr den 1000 fl . zugeführt. Da jedoch, wie er in dem Umlaufschreiben richtig be Kovacs, Hyacinth, Dominikaner-Ordenspriester der österreichisch-ungarischen Provinz, 3. Feld-Kaplane des Huf.- Reg. Nr. 6. merkt, die aus Privatmittel zu gründende Anstalt noch vieler kräftiger Unterstü zung bedarf, wenn sie gedeihen foll, " so finden wir diese erneuerte Aufmunterung zum Feld- Aerzte. Wohlthun umsomehr gerechtfertiget, als er mit diesen „ Waisenspenden " den weiteren Zwek verband, der Frau Präsidentin jenes Vereines, Mathilde Gräfin v. Bolza , verehelich Bohm, Jakob, Dr.. Oberarzt 1. Kl. dis 5. Art. -Reg., q. t . zum 18. Feld-Jägerbat. als Chef-Arzt ; Schranka , Eduard, Dr., Oberarzt 1. Kl. des 18. Feld-Jågers ten Zadradnik, so wie dem lieblichen Kranze der verehrten Gründerinnen seine wahre Bat., q. t. zum Militär-Unter- Erziehungshause zu Waizen ; Fazzi, Roman, Dr., Hochachtung zu bezeugen. In der That verdient die genannte Dame, welche nur für Oberarzt 1 Kl. des Militär-Unter-Erziehungshauses zu Waizen, q. t. z. Inf.-Reg . Ihre Schöpfung lebt und wirket, ben wärmsten Dank der Armee, und wir, die wir in Nr. 12 ; Hirschhofer, Marimilian, Dr., Oberarzt 2. Kl. des Inf.-N. Nr. 7, der Lage And zu beurtheilen, welche Schwierigkeiten die Frau Gräfin überwinden mußte, 8. Oberarzt 1. Kl. Atzinger, Karl, Dr., 2 Oberarzt 2. Kl. des JR. Nr. 33 10 um sich ihrem Siele zu nähern, können nicht umhin die Beharrlichkeit und Aufopferung. q. t. nach Brood als Garnisons-Arzt ; de Checco, Johann , Dr., Oberarzt 2 zu rühmen, welche sie an den Tag legte. Ein weniger energischer Charakter wäre der

180 Kl. ber Kriegs-Marine, q. t. zum Garniſons- Spital zu Mantua ; Polak, Mars fus, Dr., Oberarzt 2. Kl. des UhlavensReg. Nr. 4, q. t. zur Kriegs-Marine ; Keresteny, Peter, Dr., Oberarzt 2. Kl. des Uhlanen-Reg. Nr. 2 , qt. zum Inf. Reg. Nr. 62 ; Wolf, Wenzel, Dr., Oberarzt 2. Kl. des Inf.-Reg. Nr. 38, q. t. Jum 8. Feldjägerbat. als Chef-Arzt ; Holz an, Christof, Dr., Oberarzt 2. Kl. des Inf.Reg. Nr. 18, q. t. zum Inf.Reg. Nr. 39 ; Mandelsky , Domi nik, Dr., Oberarzt 2. Kl. des Inf.-Reg. Nr. 44 , q. t. zum Inf.-Reg. Nr. 18 ; Horinek, Alois, Dr., Oberarzt 2. Kl. des Huſaren-Reg. Nr. 4, q. t. zum Kú raffier-Reg. Nr. 4 ; Schuster, Franz, Dr., prov. Oberarzt des Inf. Reg. Nr. 7. zum toirklichen Oberarzt 2. Kl. im Regimente ; Schmidt , Johann , Dr. , prov. Oberarzt bes Inf. Reg. Nr. 47, zum wirklichen Oberarzt 2. Kl. im Regimente ; Pechaczek, Johann, Dr., prov. Oberarzt des Uhlanen-Reg . Nr. 5, zum wirklis chen Oberarzt 2. Kl., im Regimente ; Reder , Albert, Doktor der Medizin und Chirurgie, feldärztl. Aspirant , zum wirkl. Oberarzt 2. Kl. beim Küraffier-Reg. Nr. 5 ; Polnízky , Vinzenz, Dr., prov. Sberarzt des UhlanensReg. Nr. 3, z. wirkl. Oberarzt 2. Kl., im Regimente ; Schabner Edler v. Schönbar , Mo riz, Doktor der Medizin und Chirurgie, feldärztl. Aſpirant , zum prov. Oberarzt beim Husaren Reg. Nr. 4 ; Gröb ner, Franz, Dr., prov. Oberazt des Peterwar deiner Grenz-Inf. Reg. Rr. 9, zum Kontumaz-Arzt beim Rastell- mte zu Profis ceni-Ramen. Auf eigenes Ansuchen aus der feldärztlichen Branche entlassen : Athanas , Konstantin, Oberwundarzt des Uhlanen-Reg. Nr. 11 , mit 15. Februar.

zu Verona ; Josef Niklas, detto zu Ofen ; Josef Monwißer , detto zu Lems berg; Stefan Wanfchura, detto zu Prag ; Anton Skerle, detto zu Brünn ; Johann Skalnik, detto zu Agram ; Karl Lonak, detto zu Temesvar ; Josef Höberth, detto zu Zara ; Anton v. Fillenbaum , detto zu Hermannstadt, und Ignaz Kupez, detto zu Graz. - Der Rechnungs-Rath der k. k. Hofkriegss Buchhaltung Josef Schultner, für das k. k. Landes-Militär-Rechnungs - Depar tement zu Triest. - 3u Rechnungsråthen : die k. k. Feldkriegskommiſſäre : Josef Dönler, für das k. k. Landes-Militär-Nechnungs- Departement zu Brünn, und Johann Hanscarl, detto zu Ofen ; - die f. f Feldkriegskommiffariates Adjunkten : Wenzel Anger, für das f. f. Landes-Militär-Rechnungs - Departement zu Ofen ; Laurenz Pankraz, detto zu Ofen; Ignaz Altmann, detto zu Brünn ; Georg Pesice, detto zu Lemberg ; Alexander Bourcard , detto zu Berona ; Karl Bertele v. Grenadenberg, detto zu Agram; F. Kunze, detto zu Hermannstadt ; Johann Drez, detto zu Wien ; Karl Knall , detto zu Grazz Karl Völkl, detto zu Verona ; Karl Fura, detto zu Verona ; Wenzel Friedt, detto zu Agram ; Josef Graf, detto zu Wien ; Josef Jonas, detto zu Lemberg ; Titus Ludwig , detto zu Temesvar ; Johann Strauhal , detto zu Lemberg ; Wilhelm Rohrmann, detto zu Hermannstadt ; Gottfr. Seibt, detto zu Agram ; Franz Syring, detto zu Lemberg ; Eduard Winter, detto zu Verona ; Franz Selinka, detto zu Prag ; Ludwig Sefto wich , detto zu Prag ; - der Rechnungsführer des k. k. Invalidenhauses zu Wien Josef Kons lechner, detto zu Wien ; der Rechnungsführer des t . f. 25. Inf. Reg. Paul Ventour , detto zu Prag ; der Rechnungsführer des k. k. 30. Inf.-Reg. Karl Wagner, detto zu Ofen ; der Rechnungsführer des f. f. 5. Husaren-Reg. Josef Schmeger, detto zu Temesvor ; der Rechnungsführer des f. f. 12. Grenz-IN. Konstantin Nenadovich, detto zu Temesvar ; der Rechnungsführer des f. f. 52. Linien-Inf. Reg. Josef Haslinger, detto zu Wien, und der pens. f. t. Nech nungsführer Kaspar Huff, detto zu Prag.

Ernennungen. In Folge der provisorischen Regulirung der f. k. Militär Rechnungs - Branche wurden von Seite des hohen k. t. ArmeesOberkommando u Kriegsbuchhal, tern ernannt ; die fais. königl. Feldkriegskommissäre : Josef Rieth , für das f. f. Landes-Militär-Rechnungs- Departement zu Wien ; Franz Almstein, detto

Angekommen in Wien. (Am 15. März.) Oberst von Mertens, vom 19. Jag Bat., von Brünn (Stadt, Schotten-Thor Nr. 107). Die Oberfilte : v. Kamptner, vom 10. Gend. -Reg , von Karlsburg (Bürgerſpital, 3. Hof, 3. Stok 2. Stiege), Baron Wendt, vom 12. Uhl. Reg., von Gyöngyös (Hotels Meifel), - von Hegedüs, vom 5. Hus. Reg. , von Vizenza (Stadt, Jakoberhof Nr. 797), - v. Mayer, vom Genies Stab, von Brünn (Stadt Nr. 357). Die Hauptlt.: Sieber, in Pens., von Steyr ( Gumpendorf Nr. 52), Baron Mayer, vom 5. UR , von Karlstadt (Mariahilf, weiß. Kreuz), - Baron de Gumoens, vom 43. JR., von Persien (großen Johannishof), ― von Bodlewsky , vom GOMSt., von Graz (Wieden Nr. 471), ✔ Reinle, vom | Genie- Stab, von Pola (Wieden , gold. Lamm). - Rittm. | Fürst Windischgräz , vom 10. Huſ. - Reg., von Lemberg (Stadt, Renngaffe , eig. Palais). (Am 16. März.) Oberfilt. Georgi, von der Montures Die Hptm.: von Branche, von Prag (Matsbakerhof). Spies, vom 3. JR., von Eibenschiß (Wieden Nr. 744), - v Klezl, vom 27. JR , von Graz (Stadt Nr. 74) Rittm. Henegan, vom 8. Kür.-Reg., von Lhereften, Atadt (Leopoldstadt, weiß. Roß). (Am 17. März.) Hptm. Baron Lazarini, vom 23. JR.. von Josefstadt (HotelsMeisel). Abgereiset. (Am 15. März. ) Major Graf Wartensleben, vom 6. Hus.Reg., nach Troppau. - Die Hptlt.: v. Tapp, vom 14. JR., nach Tilli, - Adler von Adlerskampf, vom 19. Jäger-Bat., nach Brünn, - Schroeder, vom Genie- Stab, nach Kamenis. (Am 16. März.) Major v. Schonat, von demKadetten Die Hptlt.: Baron Institut zu Straß, nach Graz. ― Pillersdorf, vom 57. JR., nach Tarnow, - Kirchmeyer, vom 16. JR., nach Brünn. - Die Rittm.: Fürst Schön v. Spieß, vom * burg, vom 1. Kür.-Reg., nach Dresden, 8. Uhl Reg., nach Ruma. (Am 17. März.) Die Majore: v. Mayer, vom Genies Stab, nach Komorn, - Graf Szecsen, vom Armee-Stand, nach Besth. - Die Hotlt.: Polivka, vom 2. Art.-Reg., nach Treviso, Bondi, vom 25. JR., nach Neuſohl, v. Lichnowsky , vom 4. JR. , nach Mantua. - Die Rittm.: v. Fiath, vom 7. HR., nach Aka, Steyskal, vom 6. HR., nach Prerau .

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Die Türken und der Türkenkrieg.

M

Nachrichten

vom

Kriegs ſchauplaze

ten des Reiches hatte jeder Eingeborne das Recht, gegen Erlegung einer fleinen Geldsumme, und wenn er zum Kriegsdienste sich verpflichtet, irgend einer Janitscharen-Oda (von 400 Mann) beizutreten . Er kehrte so dann zu seiner bürgerlichen Beschäftigung zurük, genoß den Vortheil eines geringen Soldes an Geld, und täglich Reis zum Lebensunterhalt. Lehen (Timars und Zaims) wurden vorzüglich an den Kern der Reiterei, an die Spahi, vergeben, obgleich es auch belehnte. Janitscharen gab. —“ " Durch Einrichtungen solcher Art war es den Beherrschern der Pforte nicht schwer, Kriege zu führen. Der leztere war sogar nöthig für die in nere Ruhe des Staates, um Tausende der Kampfluftigen, durch Müßig gang im Frieden zu Empörungen geneigt im Kriege zu beschäftigen. Die Türken zogen daher immer zahlreich zu Felde. Soliman drang im 3. 1526 mit 300,000 Mann und 300 Geschüzen nach Ungarn ; und in der Schlacht nächst St. Gotthard am 1. August 1664 ftanden 186,000 Strei ter unter den Befehlen des Groß-Veziers Kiuperli-Ogli. - Was zu ver wundern , so zahlreiche wilde Schaaren kannten einst doch auch die Noth wendigkeit der Mannszucht. Sie waren zwar grausam durch Religionsbes griffe; fie lebten vom Kriege, wie vom friedlichen Erwerb, und waren den noch gehorsam. Erschrekliche Strafen ; Belohnungen, die man auf fremdem Boden leicht geben konnte ; beherzte , erfahrene Führer mit unbedingter Voll macht ; der Großherr meist selbst an der Spize des Heeres : waren starke Hebel, um die Ordnung des lezteren unverlezlich zu bewahren. -~ ,,Auch an inneren Einrichtungen gebrach es damals dem türkischen Heere nicht. Wo die Kindheit der Kunst vieles noch unvollkommen ließ, erfezten sie die mindere Fertigkeit durch Zahl. Ihr plumpes, schwerbeweg

Vor dreißig Jahren hatte der General Freiherr von Valentini das bekannte Werk: Ueber" den Türkenkrieg" der Deffentlichkeit überges ben ; zwei Jahre später erschien in der „ Desterr. Milit. -Zeitschrift“ eine Kritik desselben, die durch Schärfe des Ürtheils, Gründlichkeit und tiefe Auffassung des Gegenstandes, dem verunglükten Werke des Generals Valen tini Werth und Bedeutung gab. Erst durch diese kritische Analyse wurde Valentini's WTürkenkrieg " dasjenige, was der Autor zu geben beabsich tigte. Der Hochintelligente Referent der Defterr. Mit. -Zeitschrift, " zur Stunde eine hervorragende, militärische Autorität, hatte sein Thema so aus. gezeichnet durchgeführt, daß alle zu jener Zeit über die Türken und den Türkenkrieg ausgesprochenen Ansichten noch jezt ihr ungeschmälertes Intereffe behalten haben und erscheint uns also die Veröffentlichung jenes Auffazes unter den gegenwärtigen Verhältnissen sehr angezeigt. Das Werk des Generals Valentini als bekannt voraussezend, wollen wir uns möglichst an das über die Türken im Allgemeinen Gesagte halten und nur, wo es die Deutlichkeit stören möchte, ein Näheres aus Valentini mit einbeziehen. Im ersten Abschnitte des Werkes behandelt der General bekanntlich die Türken vor hundert und mehr Jahren , gibt aber nur ein Bild des politischen Zustandes des osmanischen Reiches am Ende des fie benzehnten Jahrhundertes, und läßt uns die Türken in dieser Periode nicht Deutlich genug erkennen. Hören wir, was der geistreiche Referent der Oesterr. Milit.-Zeitschrift" über diese Periode sagt, um eine richtige Ansicht des Kolosses der osmanischen Kriegsmacht festzustellen : liches Feldgeschüz war zahlreich *) ; und eben so zog eine Menge Handwer " Schon das vierzehnte Jahrhundert ist es, aus deffen Schooße jene ker und Schanzgräber mit dem Heere. Aber nicht genug mit dem, auch die Schaaren keimten, die mit dem Halbmond zweimal unter die Wälle Wiens, selehnte Reiterei war verpflichtet , bei Belagerungs- Arbeiten mitzuwirken, verwüstend in die gesegnetsten Länder drangen. Von der Kafte der Ia Faschinen zu erzeugen, und mit diesen vor dem Sturme die Gräben zú nitscharen, dem Kern der türkischen Kriegsmacht , schon von Murad I. füllen. " im Jahre 1362 aus Chriftenkindern begründet , erwähnt der GM. Va " Mit gleicher Sorgfalt hatten die Türken das Bedürfniß an Pulver, lentini in seinem Werke nichts ; und doch war diese tapfere Miliz , welche Kugeln, und an Arbeitswerkzeugen gedekt. Die langwierigen Belagerungen, die friedliche Beschäftigung des Bürgers, im Kriege rühmlich mit den Waf die sie auszuhalten vermochten ; die Verschwendung , mit welcher fte jede fen vertauscht, ein großer, und der beste Bestandtheil jener Hunderttausende, Gelegenheit nüzten, ihr Geschüz, und sei es auch nur des Knalles wegen, mit denen die Türken am Ende des fiebzehnten Jahrhunderts im Felde er in Wirkung zu sezen ; und endlich die Vorräthe , die man noch in jedem ſchienen ? — Nicht die Zahl allein, auch die Verfassung , der Geist der eroberten Orte fand , find Beweise , wie wenig fie der Gefahr sich unters türkischen Schaaren müffen dargelegt sein, um die Stellungsart der christli ziehen wollten, einen Plaz aus Mangel an Kriegsbedarf zu übergeben.“ chen Heere jener Zeit sich zu erklären . Wer würde sonst dos unbewegliche „ Auch für die Beischaffung der Lebensvorräthe wußten die Türken zu Vierek, welches alle Waffengattungen vereinte, und selbst das Fuhrwerk in forgen, und sie vermieden nur darum die Beschwernisse der regnerischen sich schloß, - wer auch noch die Anwendung der spanischen Reiter, zu ent Jahreszeit, um den Abbruch , den der Einzelne leicht erträgt, nicht einem schuldigen wagen ? - " großen Heere durch erschwerte Verpflegungsart aufzubürben. Sie erschienen " Die Einführung der Janitscharen, als Fuß eines stehenden Heeres, deßhalb erst dann im Felde , bis Getreide und Gras der Fechsung nahten.. gab, in der Art wie es geschah, dem osmanischen Reiche das Mittel, ohne Sie zogen in Winterquartiere, als die Natur im Herbste nichts mehr bot. große Laft im Frieden ein zahlreiches Heer für den Krieg vorzubereiten. Eine solche Verpflegsart hatte wesentliche Mängel ; aber weil die chriftlichen Sie bildete überdies einen fortpflanzenden Stamm für die Ergänzung und Heere diese keineswegs nügten, blieben die Türken sorglos bei dem anges den kriegerischen Geist desHeeres ; denn die Knaben der Janitscharen folg nommenen Verfahren. Die Stätte, welche die Lezteren im Sommer durch ten der Bestimmung ihrer Våter. Mit dem Berufe ihres Lebens vertraut, zogen, glich bei Eintritt des Herbstes der ödesten Wüfte ; der Mangel wurden sie in früher Jugend zum Kriege erzogen. Fertigkeit , um aller zwang fie daher, in ihre Heimath zurük. Ein Winterfeldzug, dem Türken - hätte ge Waffen sich richtig zu bedienen, Gewandtheit des Einzelnen in der Bewe- so fremd, für seine Reiterei, des Beschläges wegen, verderblich gung eines stürmenden, zahlreichen Schwarmes, war der Zwek ihrer Bils wiß zu Gunsten der Christenheit entschieden, wenn er gewagt worden wäre . “ Dung . -Als sie heranwuchsen, und eingetheilt wurden unter die Truppen, *) Die Türken verloren in der Schlacht bei Wien 1683 hundert und flebenzig , bei unter das Fußvolk, die Reiterei , unter die Kanoniere , Bombardiere, Batuschina 1689 acht und neunzig . bei Szlankament 1691 hundert vier und fünfz Minengräber, Waffenschmiede und Fuhrleute, - befoldete man sie, oder sie zig, bei Zenta 1697 hundert und sechzig, bet Beterwardein 1716 hundert fünf erhielten Lehen. Die Hilfsvölker, die Bosnier , Albanier, Moldauer, Wa und siebengig, bei Belgrad 1717 hundert ſechs, und sechzig ; und bei Martinestie In den größeren Städ-,5 EST 1789 fieben und siebenzig Geschüze. lachen und Tataren, wies+ man an die Beute.

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Was insbesondere einer regelmäßigen Verpflegung der türkischen Heere | spanischen Reiter. Wie hätten denn sonst die raschen Bewegungen der Trup hinderlich war, was sie beinahe unausführbar machte, das ist der unges pen ausgeführt werden können ; vorzüglich jene der Reiterei ? - Und über Heuere Troß. Pferde, Kameele und Büffel folgten mit dem Kriegsbedarfe, dieß waren sie ja damals noch gar nicht üblich gegen die Türken . - In mit Lebensmitteln und Schäzen beladen. Für zwanzig Janitscharen trug deffen wiffen wir zum Glüf, daß der vom General Valentini, durch Un ein Kameel die Zelte , Kochteffel, Kaffeekannen und Wasserschläuche ; zehn deutlichkeit des Vortrages, in die Schlacht von St. Gotthard gesezte Vor Janitscharen hatten ein Pakpferd, fünf Spahen desgleichen, und jeder Tatar fall allerdings statt gehabt hat ; daß es jedoch fünf und zwanzig Jahre durfte so viele Pferde halten, als er nur mochte ; aber drei bis vier war später (am 30. August 1689) in der Schlacht bei Batuschina an der Mo bei Jedem die gewöhnliche Zahl. - In dieser schwerfälligen Verfassung rawa war, wo die Janitscharen des Serackiers Arap Bascha mit Aerten legten die Türken ihre Märsche, nach Bequemlichkeit, in einzelnen Haufen die spanischen Reiter vor der österreichischen Stellung , unter dem Prinzen zurüt, wenn nicht die Nähe ihres Gegners fte zur geschlossenen Ordnung Ludwig von Baden, fruchtlos durchhieben ; und daß also Montecucult's zwang. Geschah dieses jedoch, dann marschirten sie unter dem Schuze eines Entwürfe zur Schlacht bei St. Gotthard nicht auf einem Vorfall beruhen sehr großen Vortrabs ; und wollten sie eilen, so nahm die Reiterei einen konnten, der fich erst zutrug, als dieser Feldherr lange nicht mehr war. " " Theil der Janitscharen auf die Krupe der Pferde. Hatte Moncuculi, der nicht über das beste Fußvolk gebot, durch seine „ Die Lagerpläze wählten sie immer an Flüssen, weil Reiterei und Troß Anordnungen zur Schlacht bei St. Gotthard, das gesunkene Vertrauen der ausgedehnte Tränkpläze bedurften ; und im Gefühle ihrer Macht , sicherten christlichen Waffen in sich selbst, wieder gehoben, so war es später von dem fie bis zur Zeit Montecuculis, - wie es General Valentini gleichfalls be Prinzen Ludwig von Baden allerdings verdienstlich , in der Verbesserung Seitdem jedoch die deut der Fechtart gegen die Türken fortzufahren. ― In seinen vortrefflichen Ver merkt, -niemals durch Befestigung ihr Lager. schen Heere fie allenthalben drängten ; seitdem der Halbmond nicht mehr haltungen : Vor, während, und nach der Schlacht, wäre daher der auf Ofens Wällen prangte (1686) , umgaben sie im Jahre 1687 ihr La Antrag : Plänkler aus den Bataillons hervorzuziehen, und bis zu dem er wenn ger zwischen Mohacs und Effegg zum ersten Male mit Gräben, Wällen warteten Anfall den Feind mit einzelnen Schüssen zu unterhalten, "1 ―――― Auch ihre festen Pläze zeigten Geringſchäzung der Kunft. er wirklich ausgeführt werden könnte, nicht geringfügig ; und er bleibt eine und Palissaden. Ein Graben, ein Wall mit kurzen Gesichtslinien, umgab Häufer von Holz " lichtvolle Idee; " nicht für „damals “ allein, wie der Verfasser bemerkt. – in engen Gäffen. Aber in der Besazung lag das unüberwindliche Bollwerk; Was konnte den Muth des Fußvolkes , und seinen Werth in jener Zeit und die Nothwendigkeit eines Entsazes, welcher dem Belagerer immerwäh- mehr erhöhen, als die selbstständige Fechtart des Einzelnen in zerstreuter — gegen einen Gegner, vor dem man fich kurz zuvor in engge renden Abbruch that, war und blieb bei den Türken eine Regel des Krie- Ordnung ? ― Wir nicht sicher hielt, und spanische Reiter vorschob. Reihen schlossenen " ges. „Am Tage einer Schlacht entwikelten fie die einfachsten Grundzüge der rufen die Erfahrungen neuerer Kriege zu Zeugen, ob es nicht ähnlicher Kriegskunft . Sie suchten die Ebenen zum Wahlplaz, um ihrer zahllosen Anordnungen in Vertheidigung der Maffen bedurfte, um den Streiter zu Reiterei die Entscheidung des Treffens zu erleichtern. Sie hielten das Fuß Fuß gegen jenen zu Pferde mit mehr Selbstständigkeit zu Beleben ? - In volk zurüfgezogen in der Mitte, schoben die Reiterei auf beiden Flügeln vor, deffen glauben wir, daß im Kriege gegen die Türken der Gebrauch der um die Stellung ihres Gegners zu umklammern, und hatten angemessene Plänkler nicht statt haben kann. Gegen eine Reiterei , deren Schnelligkeit Haufen in Bereitschaft, um jede Blöße, die sich ihnen darbot, kräftig zu be. und Verwegenheit an das Unglaubliche grenzt ; die es wohl versteht , ihrem nüzen. Zahl, Muth, Standhaftigkeit, und eine überraschende Schnelligkeit Gegner, vor dem eigentlichen Anfall, das Feuer des Gewehres zu entlo ist jeder einzelne Streiter verloren. Statt der Anwendung der der Reiterei, waren auf ihrer Seite, und also der Erfolg fast immer ge fen, Plänkler vor den Viereken, dürften gute Schüzen hinter den Chargen des wiß. — " " Der Türke ist gesund, stark und tapfer. Koftbare, erprobte Waffen, ersten Gliedes, besonders aber die bei der österreichischen Armee in Türken und eble Pferde, find sein Stolz. Er glaubt an ein unvermeidliches Vers kriege schon erprobten Windbüchsenschüzen, zu empfehlen sein. Die hängniß ohne Furcht. Er beobachtet streng die Geseze seines Glaubens, Lestern waren auf den Eken des Vierekes hinter dem Geschüze gestellt, und und kennt für seine ewige Zukunft nichts Verdienstlicheres , als vor dem sollten vorzüglich die vorauseilenden Waghälse der Spahis vom Pferde schießen." (Fortsezung folgt.) Feinde zu fallen.-" "Wir haben es versucht, das türkischeHeer, seine Einrichtungen, seinen Geist, am Ende des siebzehnten Jahrhunderts, so wie es Montecuculi und Andere gründlicher schildern, in flüchtigen Umriffen zu geben ; nicht nur um einen Maßstab für die Verbesserung der Lülen des vorliegenden Werkes zu liefern ; ſondern um, wie es die Absicht war, die Stellungsart chriftlicher Heere jener Zeit einer gerechten Würdigung zu unterziehen. " In den Ebenen Ungarns, bei dem entschiedenen Uebergewicht der 08: manischen Reiterei, bei dem fanatischen Geiste der Janitscharen , mußten die chriftlichen Heere allerdings gegen die ungestümen Anfälle ihrer Gegner fich verwahren ; und die Feldherrn damaliger Zeit erkannten kein gewifferes Mit tel zum Schuze, als die Vermischung aller Waffen, in kleine Abtheilungen neben einander gestellt. -Erft am Ende des Jahrhunderts kamen die spas nischen Reiter, mit welchen sich die deutschen Heere dekten, in Gebrauch; denn man sieht zum ersten Mal die Stellung des Herzogs von Lothringen vor Effegg 1687 mit diesem Hinderniß umgeben." W Die Vermischung der Waffen war im ersten Augenblike auch wirklich ein zwekmäßiges Mittel, um das wechselweise gesunkene Vertrauen zwischen allen Waffengattungen aufs neue zu beleben. General Valentini findet es daher mit Unrecht sonderbar, " daß man in den Schlachtordnungen der Christen, Reiterei und Fußvolk abwechselnd neben einander gestellt sieht. Man muß Montecuculi's Entwurf zur Schlacht bei St. Gotthard (am 1 . August 1664) nur betrachten, um den glänzenden Erfolg des Sieges blos ähnlichen weisen Anordnungen des Feldherrn zuzuschreiben. Die Bataillons standen sechs Mann hoch, und jede Reiterschwadron erhielt Musketierhaufen von 24-30 Mann . Neben jedem Regiment zu Fuß, stand übrigens immer ein Reiter- Regiment im Treffen. Vortrab und Unterstüzung waren eben so gemischt. - So konnte unter dem Schuze der Feuerwaffe, die blanke tapfer fechten, und diese dagegen die Erstere schüzen, wenn die feindliche Reiterei zum Angriff über den Raabfluß kam. TA An zwei Orten stürzten im Laufe der Schlacht feindliche Schaaren auf das linke Ufer des Fluffes , aber sie fanden immer ein zwekmäßiges Gemisch aller Waffen gegen sich. - Sech zig Tausend Desterreicher, Franzosen und Deutſche , schlugen auf diese Art 136,000 Türfen. — “

Blokdeken. с

H. Wir finden im 2. Hefte 34. Bandes des Archivs für die Offiziere des königlich preußischen Artillerie- und Ingenieur-Korps in den „ Reiſebe merkungen eines Artilleristen über Belgien, " nebst seinen im Jahre 1852 da selbst gemachten interessanten Beobachtungen im artilleristischen Fache, eine das Ingenieur-Interesse anregende schägbare Notiz über die Struktur einer zur Erprobung konftruirten Blokhausdeke nach neuen Ideen, auf dem Ererzir und Lagerplaze zu Breskat (ungefähr 2 deutsche Meilen von Antwerpen) und die dagegen gemachten Versuche des Durchschlagens . Schäzbarer noch wäre die Notiz, wenn darin angemerkt wäre, ob die angegebenen Hauptdimensionen von der innern oder äußern Lichtweite oder von dem Mittelabstand zu ver stehen seien. Um dieſe Lüke einigermaßen zu ergänzen und den zuverſichtlichen Ton beibehalten zu können , welcher der einer Nacherzählung von einer be schriebenen Sache ist, wollen wir unter der Abbreviazion m die zu vermuthende Messungsart zwischen Klammern beiſezen. Nach der Angabe des Verfaſſers der Reisebemerkungen war das Blok haus in dem auf obengenanntem Plaze * von Erde errichteten bastionirten Po ligon gebaut , gegen welches alljährlich die Arbeiten der Trancheen und des Batteriebaues geübt und die Ererzir- und Schießübungen abgehalten werden . Die Blokdeke ruhte über einem von Ständern auf Grundschwellen getragenen Oberrahmen und einem Mitteldurchzug , ſo daß der Blokhausraum in zwei Längenfelder getheilt war , wovon jedes Feld 18 Fuß lang (m innere Lichte und belgisches Maß) , 12 Fuß breit war (m äußere Lichte des bezüglichen Oberrahmen und des Durchzugbalkens) = 3,42 Meter. In dem einen Längenfelde war die Blokdeke von auf die Kante geftel ten Bettungsbohlen (m 12 Zoll breit, 3 Zoll dik) in der Art gebildet , daß je zwei mit ihren Breitflächen zusammengelegte Bohlen auf 3 Zoll lichten Abstand hochkantig von einandergestellt und mittelst 3zölliger an jedem Ende und in der Mitte der Bohlenpaare in die leeren Abstände eingeschobener Lei ſten verspannt wurden. Jedes Bohlenpaar stand mit jedem seiner Ende 1 „ Die Zuversicht des österreichischen Feldmarschalls auf die Sicherheit | Fuß lang auf dem Oberrahmen- und Durchzugbalken. seiner Stellung war so groß, daß er keine Verstärkung derselben durchKunſt Das zweite Längenfeld war über dem Oberrahmen mit 3 Meter langen für nöthig hielt, und also auch die Janitscharen nicht nöthig hatten , „ die Lokomotiv-Eiſenbahnſchienen belegt , so daß ſie mit der Sohle aufliegend von spanische Reiterwehr mit Aerten zu öffnen, “ — wie der Verfasser behauptet. " Schiene zu Schiene eben so vielen freien Raum ließen , als die Sohle breit „Vor der österreichischen Schlachtfront bei St. Gotthard standen keine ist. Sie lagen mit den Enden etwa 8 Zoll auf den Rahmen und so auf

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Unterzügen, daß nur je 1Meter ununterstüzt blieben. (Dann mußten nebenher des Oberrahmen- und Mittel -Durchzugbalkens noch zwei andere Durchzüge gelegen sein.) Ueber beiderlei Arten der Tragdeke waren zwei sich kreuzende Faschinen lagen und darauf 1 Meter geftampfte Erde. " Da , so heißt es im Berichte , frühere Versuche (m mit Bomben ohne

Sprengladung) die Fallwirkung schwerer Bomben gegen solche Eindefungen ganz unwirksam erwiesen hatten , so kam es nun darauf an, die Sprengwir fung zu versuchen. Man nahm dazu Bomben von 32 Bentimeter (60pfündige) mit 6½ Pfund Sprengladung , grub die erste über der Mitte der Bohlendeke bis auf die Faschinen ein, bedekte sie wieder leicht mit Erde und sprengte sie. Von den Bohlen war nur Eine in der freiliegenden Mitte eingebrochen, wozu offenbar ein Aft (?) mit beigetragen ; im Uebrigen wurde weder an Ständern noch Unterzügen eine Beschädigung wahrgenommen. " „ Die nun eben so über der Eiſendeke bis auf die Faschinen eingegrabene gesprengte Bombe hatte 4 Schienen in ihrer freiliegenden Mitte etwa 1 3oll durchgebogen ; eine zweite aber im Trichter der vorigen freiliegend gesprengte zeigte durchaus keine Wirkung auf die Schienendeke. " Die erstere Konstrukzionsart der Tragdeke mit Bohlen ist bekanntlich nicht neu , sondern schon vor ungefähr zwei Dezennien in einem der Hefte des Mémorial de l'officier du Génie von dem , wenn uns recht dünkt, damaligen franzöſiſchen Genie-Obersten Senermont veröffentlicht worden. Die zweite Konstrukzionsart mit Eisenbahnschienen ist unstreitig neu und rührt, wie aus den oben erwähnten Reisebemerkungen zu entnehmen ist, von dem f. belgischen Artilleriekapitän Hausmann , sie kann unter einschlägigen Umständen eine nüzliche Anwendbarkeit finden. Indeß ist leicht einzusehen , daß die in oben beschriebener Art bewirkte Sprengung von 3 Bomben über der Blokdeke nicht das Endergebniß deffen ſein konnte , was man mit dem scharfen Versuche zu erheben beabsichtigen mußte. Es liegt zu nahe die Frage , wie würde die Beschädigung in der Tragbeke ausgefallen sein , wenn auf demselben Flek der Sprengwirkung die des Falles der Bomben vorausgegangen wäre ― wie wenn 2 oder 3 Bom

Der | Pulver - Aufbewahrung_momentan hergerichteten Depots vorbehalten. Vortheil größerer Geräumigkeit ermöglichte, daß man oft ein kleineres Blok haus z . B. ein zweitheiliges (mit 2 Längenfeldern) statt eines dreitheiligen erbauen könnte und daß das breitheilige mehr Mannschaft als sonst aufzuneh men fähig wäre. Es könnte hier die auf der Seite 161 der ersten Lieferung des Hand buches für f . f . 8sterreichische Artillerie-Offiziere , Wien 1839 , angeführte Thatsache zum Anhaltspunkt genommen werden , daß bei der Vertheidigung der Zitadelle von Antwerpen im J. 1882 die Blokdeke eines 12' breiten 18' lan gen Mörserstandes von mehreren Bomben getroffen nicht durchgeschlagen wurde ganz dieselben Abmessungen, wie die in Nede stehenden. Allein fürs erste sind mehrere Bomben nicht viele Bomben, sodann mißtrauen wir dieses Bet spiel anzuwenden in so ferne, als wir vollen Grund zur Muthmaßung haben, daß die Blokdeke jenes Mörserstandes in ganz verschiedener Art von der oben besprochenen , und zwar mittelft Unterzüge auf Lragständern mit Strebebügen konftruirt war : dann konnte die Breite von 12 Fuß auch für die innere Lichte der Ständer gelten. Wir haben schon oft bedauert, daß viele schäzbare Angaben über prak tische Versuche und Erfahrungen nicht mit solcher Ausführlich, und Umständ lichkeit hinsichtlich der Konstrukzionen beschrieben sind , daß man die erhaltenen Wirkungen in Vergleich zu Kräften und Widerständen gehörig würdigen könnte . Bei dem in Rede gestellten wichtigen Gegenstande können wir daher nur wün schen , daß das Verbesserliche an Reduits und Blindagen rüfsichtlich der Zeit und Materialersparniß und Fassungsraumes durch umfassende zahlreiche Ver suche bei den alljährlichen Artillerie-Schießübungen erhoben werde. Eine Idee für die Bildung der Blokdeke eines Geschüzstandes in dem Falle, da kein Gehölze von starkem Gevierte vorhanden ist, wäre die der Kon strukzion mit halbkreisförmigen starken Bohlenbögen, welche ungefähr auf 1½ Fuß Mittelabstand von einander gesezt , außen mit 6zölligen Balken belegt, innen mit 2zölligen Bohlen verschallt, die Zwischenräume mit Erde ausgefüllt hätten .

ben auf die nämliche Stelle auftrafen und plazten ? Uebrigens geben ja auch Literatur. die erhobenen Wirkungen , und zwar bei der ersten Bombe das Einbrechen einer Bohle , bei der zweiten die Durchbiegung von 3 oder 4 Schienen un 1 Zoll unter ihrer Geraderichtung für die Widerstandsfähigkeit der Tragdefe Handbuch zur Führung von Remonten und ärarischen Pferde Geleit - Kommanden. Zusammengestellt von Anton Richter, auf die Dauer eben nicht das glänzendste Zeugniß. Da, nach der Berichterstattung, die Fallwirkung schwerer Bomben (ohne 1. k. Oberfourier des Graf Hardegg 7. Küraffier 2 Regiments. Wien. Druk und Lithografie von Eduard Sieger. Sprengladung, wie dieß früher unter Klammern angemerkt worden ist) gegen die beschriebene Tragdeke sich unwirksam erwiesen hatte, so erregte es unser Bei den häufig vorkommenden Absendungen von Remonten-Kommanden Intereffe , die freie Tragweite zu ermitteln , über welche die Bohlen geftreft wird der f. f. Kavallerie das mit 1. November 1853 neu eingetretene Ver J lagen, um so mehr als hier vermöge der beschriebenen Struktur keine Streb- rechnungssystem ein Bedürfniß ; um daher jeden Ober- und Unteroffizier mit büge angebracht sein konnten. Die angegebene Breite des Längenfeldes zu dem neuen System vertraut zu machen und eine Erleichterung zu verschaffen, 12 Fuß auf die innere Licht- und freie Tragweite zu beziehen war rüksichtlich hat der f. k. Oberfourier Nichter das obige Handbuch : enthaltend die der im österreichischen Systeme in solchen Fällen üblichen blos 6 Fuß nicht genaue Belehrung zur Verrechnung sämmtlicher auf einem derlei zulässig ; man mußte also jenes Maß für das der äußern Lichte der Trag- Kommando vorkommenden Gebühren nebst tabelliſcher Uebersicht der hiezu er ftänder halten. Nun ist der Querschnitt der lezteren im Allgemeinen zu 1forderlichen Formularien, verfaßt und dasselbe in lithografirten Parien zur Er Quadratfuß Landesmaß , mithin Antwerpner und Wiener Fußmaß verglichen leichterung des oft des Schreibene weniger kundigen Unteroffiziers heraus zu 11 W. Zoll Duadrat anzunehmen; darnach ergibt sich nun aus den auf gegeben . 8,42 Meter berechnete äußere Lichte die freie Tragweite zu 9 W. Fuß. Der Erfolg war ein günstiger und wurden allein bei der schweren Ka In Anbetracht dieses Maßes der freien Tragweite und des geleisteten vallerie 700 Exemplare abgesezt , ein Beweis , daß des Buches Nüzlichkeit Widerstandes der darnach konstruirten Blokdefe sollte man meinen , daß das ohne aller Anempfehlung anerkannt wurde. österreichische Distanzirungsmaß der Ständer zu 6 Fuß innerer Lichte bei Blok.. Dieß gilt von der eingeleiteten Subskripzion ; wir glauben aber , daß defen der Feldschanzen auf 9 Fuß , bei den Schanzen und Werken in- und eine Verbreitung durch den Buchhandel , im Intereffe der Sache selbst , außerhalb einer Festung auf 8 und mindestens 7 Fuß mit vieler Zuversicht so mehr angezeigt sein wird , als die Nachfrage nach dem fleißig und ver erweitert werden könnte. Die innere Lichtweite zu 6 Fuß bliebe den zur | ständlich bearbeiteten Elaborate oft eintreten dürfte.

Armee - Nachrichten.

Desterreich. F. (Wien, 21. März.) Vom Kriegsschauplaze.) 8 ist nunmehr außer allem Zweifel gestellt, daß die große t . ruffische Operazions- Armee wegen der durch die zwei Westmächte herbeigeführten veränderten Sachlage in vollkommen defensiver Verfassung steht. Die Operazionslinie hat eine Ausdehnung erhalten, welche sich für die defensive Stellung auch am geeignetesten darstellt. Diese ungeheuer ausgedehnte Operazionsbasis erstrekt sich von dem Eisernen Thore in Siebenbürgen längs dem Donaustrome bis zur deffen Mündung und weiter von der ziemlich gegliederten Küfte am schwarzen Meere bis nach Batum und das Arrarat- Gebirge. Während England Riesen schiffe, wie ste noch nie einen englischen Hafen verlassen haben, ausgerüstet hat, um den nordischen Großstaat zur See zu bekämpfen, seine Häfen zu blofiren, seine Schiffe zu vernichten, und das starke granitene Kronstadt in 3 Stunden in einen Schutthaufen zu verwandeln (erfahrene Militärs glauben, daß für Prahler die Distanz vom Beginne einer eingebildeten Waffenthat bis zu ihrer wirklichen Ausführung mehr wie 3 Stunden betrage), und während

Frankreich ein auserlesenes Korps von 80,000 Mann auf den Kriegsschau plaz entsendet, um mit dem Serdar Omer Pascha die Siegeslorbeer zu thei len, stellt Rußland den vereinten Franko - Anglo-Türken eine Armee entgegen wie sie wohl selten auf einem Kriegstheater erschienen ist. Betrachten wir diese Streitkräfte, wie ſie ――― ohne den Reserven, ohne den nachrükenden mobilen Korps in erster Linie stehen . Die Zernirungstruppen vor Kalafat, befehligt vom General-Lieutenant Liprandi bilden in einer Stärke von 42,000 Mann den äußersten rechten Flügel dieser großen Armee, in der großen Walachei stehen 75,000 Mann unter dem persönlichen Befehle des Fürsten Gortsch akoff, welcher sein Hauptquartier in Bukurest hat und nicht so bald mit einem anderen vertauschen dürfte. In dem Rayon zwischen den Mündungen des Sereth und Pruth fteht General Lüders mit 45,000 Mann ; in jenem zwischen dem Pruth und Dniester General Often - Saken mit 60,000 Mann, wovon aber das 6. Infanterie- Korps des Generals Tscheodajem noch am Marſche begriffen ist ; in Volhynien organisirt der Gouverneur von Zitomir, Ge neral Shinelnikoff ein Reservekorps von 30,000 Mann ; alle anderen.

184 mobilen Truppen in der Stärke von 45,000 Mann rüken in Eilmärschen nach Obeffa, Laurien und in die Krimm; im Kau kasus endlich, mit dem Hauptquartiere in Tiflis, wird die Armee unter dem Fürsten Woronzoff mit Ausnahme der Reserven auf 182,000 Streitbare gebracht werden. Hiezu müssen wir noch die 40,000 Mann rechnen, welche in der strategisch richti gen Posizion Fokschan i ein befestigtes Lager beziehen werden und gleich.

| sämmtlichen Kavallerie, in der zur Restringirung festgesezten Anzahl bis auf weiters zu belassen sind, wornach die wegen deren Einbringung, von Seite des hohen E.f. Armee-Oberkommando, erflossenen Bestimmungen außer Wirksam. feit gesezt wurden. Seine F. t. Apoftolische

Majestät haben den Stand und die Gehalte

fam den Schwerpunkt für die Donau- Armee besezt halten, und so hat Ruß der provisorisch organisirten . t. Landes- Militär - Nechnungs - De land in dieser ersten Linie gegen seine von Konstantinopel aus operirendenpartements und der ihnen untergeordneten Rechnungskanzleien mittelst Feinde eine Heeresmacht von einer halben Million vortrefflich ausgerüsteter Allerhöchster Entschließung zu genehmigen und gleichzeitig zu befehlen geruhet, und einererzirter Streiter mit nahe an 700 bespannten Geschüzen aufgestellt. daß für die Beamten der untersten Kategorie die Benennung Akzeffiften Und mit dieser Macht wird Rußland den Angriff seiner Gegner ruhig ab- | anzunehmen ſei. Der künftige Stand des Nechnungs-Perſonales hat sonach zu beſtehen : warten, und den Krieg fedenfalls in die Länge ziehen. Wir zweifeln nicht im mindesten an der erprobten " Tapferkeit der französischen Hilfstruppen und aus 5 Kriegsbuchhaltern mit 1800 fl. nebst dem kompetentenQuartiergelde. 5 detto "1 an dem Feldherrntalente des Serdar Omer Pascha . Es dürfte aber keine " 1600 ft. die betto in 1500 fl. " 2 Rechnungs-Näthen ", leichte Aufgabe sein , Rußland zu demüthigen , und ſeine Truppen 40 wenn sich auch die Heere von Mittel- Eu Steppen zurükzudrängen, außer " 1200 detto fl. " 900 fl. detto ropa gegen die nordische Macht in Bewegung sezen würden, welcher bis jezt "I 30 Rechn. Offizialen " 40 nicht wahrscheinliche Umstand die Sachlage abermals verändern würde. "1 detto 800 fl. " " 60 detto 700 fl . " " Bei den großen Dimensionen , welche der ruffisch-anglo-franko-türkiſche " 79 betto Krieg angenommen hat, kann es baher nicht unsere Aufgabe sein, von jedem " 600 fl. " " 94 detto " 500 fl. unbedeutenden kriegerischen Vorgang Notiz zu nehmen. Inzwischen, da größere " " detto 400 fl. " Operazionen vor 3-4 Wochen kaum beginnen dürften, bemerken wir, daß in 60 Akzeffiften " detto "I 217 Widdin wieder ein recht reges Leben herrscht. Sämmtliche in der Umge " 300 fl. "/ gend in Winterquartieren verlegt geweſenen türk. Truppen wurden dort - wie - in der Stärke von 70,000 Mann konzentrirt. Ismael im November v. J. — Deutscher Bund. Pascha , welcher Widdin noch nicht verließ und seine Division in Kalafat * (Frankfurt.) Nachdem am 14. die Uebergabe des Ober-Komman befehligt, soll zum Kommandanten dieses Ordu ernannt werden , woran wir aber mit Rüksicht auf deſſen Zerwürfniß mit dem Serdar Omer zweifeln. dos und des Stadt - Kommandos in Frankfurt a. M. an den königl. preußi Skenderbek (Graf Jüinski , welchen einige Widdiner Zeitungs- Janitschen GM. Herwarth v . Bittenfeld und den k. k. Obersten Rauber scharen Selim Pascha nennen) befindet sich noch immer krank. Alle disponis v. Plankenstein erfolgt war, begann mit dem 15. die Funkzion der neuen blen Truppen rüken nach Ruftschuk. Achmet Pascha , der Kommandant von Kommandeurs mit dem Abnehmen der preußischen Wachtparade von Seiten Kalafat , beschäftiget seine Leute mit dem Aufwerfen einer dritten Bruft- des Obersten von Plankenstein . Schon am 14. hatten die Offizier-Korps wehre, welche er eben zu armiren begann, als die Arbeiter am 11. d . M. von den sämmtlicher in Frankfurt zu Bundeszweken stehenden Truppen dem k. I. GM. Ruffen aus 4 Kanonen beschossen wurden. Suleiman Beg wurde in die Flanke v. Schmerling , und dem k. preuß. Major v. Deeß ihren Abschiedsbesuch der Ruffen mit 400 Mann Redifs und 200 Reiter, 6 Kanonen beordert, gemacht und steht der Abgang des lezteren demnächst bevor. Zum 1. April worauf sie sich hinter die mit befestigten Schwerpunkten versehene Zernirungs findet nun auch der schon längst angekündigte Truppenwechsel statt und wird linie wieder zurüfzogen . Diese Ausfälle müssen täglich wiederholt werden das 7. f. preußische Jäger - Bataillon , von Düſſeldorf kommend, zu die ſem und kosten den Türken viel Menschenleben. Seit 8 Wochen liegen mehr als | Tage dort erwartet. 600 Verwundete in dem Widdiner Hauptspitale. Preußen. Seit dem Eintreten der etwas günstigen Jahreszeit finden beinahe täg Der kommandirende General des ersten Armee-Korps, zu Königsberg, lich Streifzüge an die zwei Donau - Ufer statt , und zwar entweder auf eigene Faust der Mannschaft, um zu rauben, oder auf Befehl der Obern, General der Kavallerie Graf Friedrich zu Dohna , dem auf sein An um zu refognosziren und neu aufgeführte Strandbatterien zu zerstören , oder suchen der Abschied vom stehenden Heer bewilligt wurde, ist bei dieſem Anlaß endlich, um die Vorposten durch Harzelirungen zu ermüden ." zum Feldmarschall erhoben worden. Er ist in der Reihenfolge der Omer Pascha hat sein Hauptquartier zur Stunde noch in Schumla. preußischen Feldmarschälle der sechzigste. Von diesen 60 find 4 vom gro In seiner Detailkanzlei arbeiten über 30 englisch-französische Offiziere, welche ßen Kurfürsten, 5 vom König Friedrich I., 9 von Friedrich Wilhelm I., von allen topografischen Behelfen Einſicht nehmen und die vorhandenen Situa 21 von Friedrich dem Großen, 4 von Friedrich Wilhelm II., 12 von Fried zionspläne des Kriegsschauplazes kopiren. rich Wilhelm III. und 5 von Sr. Majestät dem jezt regierenden Könige zur - Es ist gegen den Brauch im Kö Mouhlis Pascha (Er-Fürst Stourbza) hatte einen Wortftreit mit einem höchsten Militärwürde erhoben worden. Adjutanten des Serdars und wurde plözlich nach Konstantinopel zurükberufen.nigshause, daß ein preußischer Prinz mit der Feldmarschallswürde bekleidet OmerPascha hat sich wiederholt gegen die Errichtung von christlichen Freischaaren würde. Auch der Sieger von Freiberg, Prinz Heinrich , hielt beim General erklärt und schenkt ihnen wenig Aufmerksamkeit. Seit den lezten Unruhen, der Infanterie inne. Vielleicht um seinetwillen jedoch fand der König Bru — Jezt leben nur welche in Eski Baara, Dschouma und Karnabat vorfielen , verhalten sich die der sich bewogen, keinen neuen Feldmarschall zu ernennen. Graf Dohna. und Paskiewitsch Fürst zwei preußische Feldmarschälle : der Gräco-Slaven wieder stiller. Auch in Serbien ist nichts von Bedeutung vor gefallen. General Knits & an in befindet sich mit der Militär - Kanzlei Schweiz. und der Staatsdrukerei bereits in Krakujevacz und bewacht dort gleichsam das Beken von Novibazar, welches der wichtigste strategische Punkt in der Mitte (Bern , 7. März.) Die schweizerische Armee ist in jüngster Zeit auf der Türkei ist, und Serbien von Montenegro trennt, worauf wir unsere Leser Veranlassung des eidgenössischen Militärdepartements durch zwei intereſſante ganz besonders aufmerksam machen . Wie wir schon in unserem lezten Berichte meldeten, ift der neue Gou und praktische Vervollkommnungen bereichert worden. Den Bemühungen des verneur von Adrianopel Rustem Pascha daselbst eingetroffen. Er hielt so- | Mechanikers Hipp ist es gelungen einen elektrischen Zündapparat fort Revue über die Garnison, welche aus 6600 Nizam-Truppen besteht, und für Minen und einen militärischen Telegrafen auf die einfachste dirigirte diese Streitkräfte sammt 18 Kanonen und 8 Eskadronen Kavallerie Weise herzustellen. Jeder der beiden Apparate ist in einem Kästchen von über Schumla nach Rustschuk in das Zentrum der Donau-Armee, wohin auf 1 Fuß Länge , 5 Zoll Höhe und Breite enthalten , wiegt nur 12 Pfund demselben Wege noch andere Truppen aus Konstantinopel inftruirt werden, und kann von einem Manne überall hin getragen werden . Mit beiden Vor richtungen sind Versuche gemacht worden, die nichts zu wünschen übrig laffen . weil dort die türkische Hauptmacht konzentrirt werden wird. In Epirus, dem Schauplaze der aufständischen Griechen herrscht augen Von jeder Leitung aus, selbst von Orten, wo kein Telegrafen-Bureau besteht, bliflich Waffenruhe. Wegen dem dort beispiellos ftrengen Winter und vielen fann mit dem neuen Apparat telegrafirt werden. In einer Botschaft des Schnee find alle Kommunikazionen unterbrochen. Zwischen den türkischen Trup Bundesrathes an die Bundesversammlung beantragt derselbe , von der Er pen und der Bevölkerung Thessaliens dürfte es früher, wie an einem anderen richtung einer schweizerischen Waffenfabrik zu abftrahiren. Orte zu einem Kampfe kommen. Das Kastell Arta ist noch im Besize der Türken ; Karaiskaki wurde von ihnen schon zweimal geschlagen und bis an die Frankreich. königl. griechische Grenze verfolgt. Rangos und Grivas stehen bei den Eng * (Paris, 5. März.) Vorgestern gegen 5 Uhr begab sich der Kaiser pässen der fünf Brunnen thatenlos wie früher. Das türkische Haupttruppen Korps sammelt sich in Janina und Larissa in aller Ordnung. nach dem Fort Mont-Balerien, wo Uebungen im Brescheschießen stattfanden. Der Kaiser befand sich in Begleitung des Lord de Nos , des * Seine k. k . Apostolische Majestät haben mittelst Allerhöchster Entschlie Gouverneurs des Londoner Towers, des Großmarschalls des Palastes und fung allergnädigst zu befehlen geruht , daß die zweiten Rittmeister der des Marschalls, Oberbefehlshabers des Heeres von Paris. Die in Gegenwart

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185 mehrerer Generale der Artillerie und der Ingenieure gemachten Versuche ge ihrer Längenrichtung durchschnitten waren,' zeigten auch nicht eines eine Galle langen vollkommen ; die seit dem Abend zuvor in Bresche geschossene Mauer oder eine Höhlung. stürzte in dem vorausbestimmten Augenblike, nach der vorausbestimmten An Durch die auf 600 Schritt beschränkte Schußweite vermeidet Oberst zahl von Kanonenschüssen, zusammen . Das seit 10 Jahren erbaute Mauer Timmerhans den hohen unpraktiſchen Aufſaz der Franzosen mit Schieber werk war 8 Metres und 5 Zentimetres (etwas über 10 Fuß) dik und durch und hat dafür nur zwei solide Klappvistre. (Sp . 3tg.) Die mir vorgelegten sehr umfangreichen Schießlisten über Parallel ver zahlreiche Kontreforts unterstüzt. ſuche mit Thouvenin'schen , Minie'schen Büchsen und mit Zündnadelge * In Folge eines f. Dekretes vom 9. März wird ein „ Algier wehren sprachen immer noch etwas zu Gunsten der erstern, doch standen die shes Tirailleur - Regiment" zu zwei Bataillonen , jedes zu neun Minie'schen ihnen sehr wenig nach. Kompagnien gebildet. Alle für die Bataillone der eingebornen Tirailleure Das Geschoß des Zündnadelgewehrs glaubt v. Timmerhans durch gegebenen Bestimmungen 2c. finden auch auf dieſes neu zu formirende Regi Weglassung des Zündspiegels, durch eine zylindrische Form unten und durch ment Anwendung. Die Beförderung zum Unterlieutenant , Lieutenant und Anbringung der Zündpille im Boden des Geschoffes, wodurch natürlich auch Hauptmann findet im Regiment ftatt. Dem Obersten Wimpffen vom 13. der Kammerraum im Laufe erheblich verkürzt ist , wesentlich verbessert zu haben. Linienregiment ist das Kommando übertragen worden. Versuche , gewöhnliche Kugeln aus den drei angegebenen gezogenen Ge Dänemark. wehren zu schießen , im Falle nur solche im Felde für augenbliklichen Bedarf vorhanden, haben immer noch von 200 Schritt an bis 400 Schritt 80 Pro Der durch seine kartografischen Arbeiten bekannte Hauptmann zent mehr Treffer gegeben, als mit solchen Kugeln aus gleichkalibrigen glatten Wegesak hat soeben eine Karte des Kriegsschauplazes in den Gewehren. Donaufürstenthümern vollendet, welche 30 Quadratfuß groß ist. Dieſe Die Gewehrfabrikazion wird in Lüttich von Privaten sehr in's Große Karte ist in Relief gearbeitet und zeigt alle Gebirge, Flüſſe, Städte, Fe- betrieben, namentlich in den Fabriken von Pallifeau , Henry , Simo ftungen 2c.j alle Operazionen der kriegführenden Armeen können durch ben is, die fezt gerade für Nußland sehr bedeutende Lieferungen hatten und in wegliche Figuren dargestellt werden, so daß sich beim Eintreffen neuer Nach welchen auch russische Arbeiter ausgebildet werden. Besonders interessant richten die erforderlichen Veränderungen ausführen lassen ; eine besondere war mir der Betrieb in der Fabrik von Simonis , wo die Läufe auf Karte ftellt das Relief von Kalafat und seinen Umgebungen vor . Die Walzwerken gefertigt werden. Ein etwa 12 Boll langes, 4 Zoll breites, 1 selbe ist in einem öffentlichen Lokal Kopenhagens aufgestellt , zu dem das Boll starkes Stük Eisen wird glühend durch drei Paare Walzen schnell hinter Publikum durch eine geringe Vergütung Zutritt hat. einander durchgehend zur Platine gestrekt. Nach einer zweiten Size läßt man fie durch zwei Walzenpaare , welche thre Längenränder übereinander biegt. Nach einer dritten Size stößt ein Arbeiter den langen Dorn in die Röhre Belgien. und bewirkt , indem er sie durch zwei Paare Walzen läßt , die Schweißung * Unter dem 11. Dezember v. J. ist die Verfügung ergangen, daß der der Naht. Endlich erfolgt die lezte Size, der Lauf wird zwischen zwei ande Mantel in der Garnison um den Tornister geschnallt und auf Märschen und ren Walzenpaaren gerundet , auf die richtige Länge abgeschnitten und zulezt Manövern en bandoulière gerollt getragen wird. auf einer steinernen Unterlage mit einem hölzernen Hammer gerichtet , später Am 14. Dezember theilte der Kriegsminister allen Truppenbefehlshabern | geschliffen und gebohrt. mit, daß nach dem Willen des Königs in Zukunft der militärische Gruß Vier Arbeiter fertigen so täglich 100 Läufe, die auch den sehr geschärf nur in einer Form, durch Anlegen der rechten Hand an die Kopfbedekung, ten Abnahme- Vorschriften des anwesenden russischen Generals genügten. (Schluß folgt.) ausgeführt werden solle und daß demnach die mit Hüten oder Feldmüzen be dekten Offiziere und die mit Feldmüzen bedekten Mannschaften ferner die Griechenland. Kopfbedekung nicht mehr abzunehmen haben, wenn sie einem Vorgesezten den militärischen Gruß erweisen. Durch königl. Dekret von 80. Dezember ist das Kontingent der Die gegenwärtige griechische Armee enthält etatsmäßig folgende Bestand Armee für 1854 auf 70,000 Mann bestimmt worden , während ein ande- theile : A. Reguläre Truppen. I. Infanterie. 2 Bataillone Linien-In res Dekret von demselben Datum das Kriegsbudget für 1854 mit Gefanterie zu 8 Kompagnien und 2 Bataillone Schüzen zu 6 Kompagnien, nehmigung der Kammern auf 83,129,093 Franken 15 Bentimes normirt. im Ganzen 28 Kompagnien mit 118 Offizieren , 346 Unter - Offizieren, 41 Musikern , 88 Trommlern und Hornisten und 8420 Soldaten , zusammen * Den neuesten Hefte des Archive für die Offiziere des k. preußischen Artillerie- und Ingenieur - Korps " entnehmen wir folgende interessante Mit theilung aus den Reisebemerkungen eines Artilleriften über Belgien : (Gewehr- und Geschoß - Fabrikazion .) Die königliche Waffen fabrik in Lüttich, unter der Direkzion des Oberften Limmerhans, beschäf tigt sich nur mit Anfertigung von Handwaffen , Zündhütchen und kupfernen Schlagröhren für die belgische Armee. An Gewehren kann sie jährlich 5000 Stüt liefern, die vortrefflich, aber noch ziemlich ganz nach dem seit 40 Jah ren hier üblichen Verfahren gearbeitet werden. Eine nüzliche Verbefferung ist die Befestigung des Laufes hinten im Schafte mittelst eines soliden Hakens an der Schwanzschraube, Die jezt nur bei einem Theile der belgischen Jäger eingeführte Büchse ift die franzöſiſche ( carabine à tige), doch hat man dem Stifte nur 29 MilTimeter, statt bei der französischen 38 Millimeter , Höhe gegeben , wodurch er weniger leicht verborgen werden kann. Der so verkleinerte Pulverraum geftattet nur fünf Grammes Ladung, die aber auf 600 Schritt noch genügende Perkussionskraft und auf alle Entfernungen bis dahin einen sehr sicheren

4013 Mann. II. Kavallerie. 8 Schwadronen Uhlanen und Dragoner mit 21 Offizieren, 39 Unter- Offizieren , 9 Trompetern und 258 Soldaten , zu fammen 327 Mann. III. Artillerie. 1 Bataillon zu 4 Kompagnien mit 24 Offizieren , 43 Unteroffizieren , 8 Trompetern und 288 Kanonieren , zusam men 363 Mann. Von diesen 4 Kompagnien bedienen die 3 lezten jede eine halbe Batterie Berg - Haubizen , während die erste für den Dienst der Feld Artillerie bestimmt ist. Die Bespannung der Artillerieftüke besteht aus 86 Pferden und 42 Mauleseln . IV. Artillerie-Handwerker. 1 Kompagnie mit 4 Offizieren, 25 Unteroffizieren , 2 Trompetern und 100 Handwerkern , zu ſammen 181 Mann. V. Der Genießtab ist aus 28 Offizieren und 24 Únter Offizieren zusammengesezt. ― B. Irreguläre Truppen. Diese beste hen aus 8 Bataillonen Grenzgarden , zu 4 Kompagnien jedes , im Ganzen mit 124 Offizieren , 240 Unteroffizieren , 64 Hornisten, 1984 Soldaten , zu sammen 2412 Mann . Diese Truppen werden durch freiwillige Anwerbungen ergänzt. Sie können durch eine gleich starke Neserve verstärkt werden, da die Mannschaften 2 Jahre unter den Fahnen und 2 Jahre in der Reserve zu dienen haben. C. Die Gendarmerie wird , nach dem Geseze vom

Schuß gibt. Auf weitere Entfernung als 600 Schritt zu schießen hält man mit Recht für unzwekmäßig. Der Oberst Limmer hans ift für Einführung des Minie'schen Systems, dessen Geschoß er durch Anbringung eines zylindrischen Zapfens in dem Hohlen Zilinder wesentlich verbessert zu haben glaubt. Es macht dieser Bleizapfen die sonst nothwendige Kapsel entbehrlich , hindert ein zu starkes Einftromen des aus der Ladung entrikelten Pulvergases, und so eine zu gewaltsame Ausdehnung oder gar Sprengung der Geschoffe. Um die Geschoffe möglichst gleichartig ausdehnbar , ohne Gruben und Gallen im Innern, überhaupt möglichst homogen zu erhalten , gießt man sie in bronzene Formen, und zwar von der Seite. Durch das leztere vermeidet man die durch das Abkneifen vorn oder hinten immer mangelhafte äußere Form der Geschoffe, die zu Abweichungen in der Flugbahn veranlaßt, während der fezt etwa an einer Seite bleibende kleine Vorsprung in den Zügen bes Nobres beim Schießen selbst ausgeglichen wird. Von mir vorgelegten mehreren hundert so gegoffenen Geschoffe, die in

20. März 1833, nur aus solchen Individuen gebildet , welche schon 4 Jahre ehrenvoll im Heere gedient haben. Sie enthält 110 Fußbrigaden und 15 Reiterbrigaden zu fe 11 Mann , zusammen 48 Offiziere, 188 Fußunteroffi= ziere, 15 Reiterunteroffiziere, 1100 Fuß- Gendarmen und 150 reitende Gendat men, im Ganzen 1446 Mann. Bei der oben gegebenen Uebersicht sind weder das Personal des Gene ralstabes, noch das der militärischen Verwaltung, noch endlich die 4 Letrarchien der Phalanx angeführt , von denen jede aus 400 alten Offizieren der wäh rend des Unabhängigkeitskrieges gebildeten irregulären Korps besteht. Außer dem gehören zur Verwaltung des Kriegs- Departements eine Pulverfabrik zu Erasynos, das Gestüt zu Lirynthos und die Strafanstalt des Forts von Pas lamidi. Nach dem Budget des Jahres 1853 waren für den Unterhalt des Heeres und der zum Kriegs • Departement gehörigen Institute 4,842,081 Drachmen angefezt. Es bedarf kaum der Bemerkung , daß die Gesammtzahl der griechischen Streitkräfte (etwas über 4000 Mann) weder im richtigen Verhältniß zu der

186 Bevölkerung (über 1 Million) steht, noch geeignet erscheint, auf die Entschei- | Fortdauer ihr gewiß im allgemeinen Intereffe zugesichert werden würde , Ersparungen dung der orientalischen Krisis , bei einer etwaigen Betheilung Griechenlands machen und sich dadurch mehr des Lebens freuen. 3m Kriege wäre die Berproviantia an den dortigen Konflikten , einen irgend wie erheblichen Einfluß auszuüben ; rung ungemein erleichtert, weil so viele Pferde bienftuntauglich werben, z. B. würde das Einbeizen des Fleisches der im Treffen gefallenen Pferde dem Sieger wochenlang das doch ist wohl zu beachten , daß die hellenische Bevölkerung im Falle eines wohlfeilfte und, weil Hirschfleisch ähnlich , das schinakhaftefte Ernährungsmittel bereiten, ausbrechenden Krieges gegen die Türkei zahlreiche Schaaren freiwilliger Streiter in das Feld stellen würde, wie in früheren Zeiten.

Tages- Nachrichten.

* Bei Gelegenheit des fünfzigjährigen Dienstjubiläums unseres höchftverehrten Landes-Militärkommandanten, des Herrn FML. Ritter von Roßbach, lesen wir in den "Innsbruker Nachrichten : " am 1. März 1. J. hatte der Kapellmeister des hier garnisonis renden f. k. Infanterie -Reg. Dom Miguel, Hr. A. Rosenkranz, die Ehre, Hochdem selben ein für dieſes militärische Freudenfeft von ihm eigens komponirtes Confiük widmen und bei der Fakelzug- Serenade zum ersten Male zur Aufführung bringen zu dürfen. Dies ser Tage wurde genannter Herr Kavellmeister durch ein freundliches Handbillet des Hrn. Feldmarschall Lieutenants überrascht und auf's Höchste beglüft, worin des hohen Herrn Dank ausgedrüft, und welches mit einem höchft werthvollen Siegelringe mit finns reicher Gravirung belegt war. Zu dieser ebenso ehrens als werthvollen Auszeichnung ist dem genannten Hrn. Kavellmeister jedenfalls zu gratuliren, und wir veröffentlichen diefes für denselben so hocherfreuliche Ereignis um so lieber, als auch unsere Stadt bei vers schiedenen Gelegenheiten schon oft das Vergnügen hatte, die ftets vorzüglichen Produkzioz nen der unter Hrn . Rosenkranz8 Leitung stehenden Regimentsmusik zu hören und fich daran zu ergözen .

das er in Fässern leicht überall mit fich führen könnte ! Wie schnell und leicht wäre das Nachsenden solchen eingebeizten Fleisches, während der Nachtransport der Ochsen so bes schwerlich fällt ! Wie wichtig ist aber eine prompte und gute Ernährung des Soldaten, besonders im Felde, wie oft hat schon in Festungen das Pferdefleisch die trefflichste Auss Hilfe geleistet und den Fall derselben verhindert oder doch hinausgeschoben ! " Man denke ferner baran, daß die Verbreitung des Genusses des Pferdefleisches einen unberechenbaren Einfluß auf die Vermehrung der Pferde haben werde, wie dadurch die Remontirung der Armee erleichtert und die Kosten derselben vermindert würden, wie durch die erleichterte Auswahl die Kavallerie und Artillerie noch an Kraft, Schnelligkeit und Gewandtheit, so weit es auf die Pferde ankommt, gewinnen müßten ; - daß die Einführung dieses Genuss ses nicht auf dem Wege der Nöthigung erfolgen kean, versteht sich bei dem weitverbreiz teten und tiefwurzelnden Vorurtheile von selbst , es wäre aber das in Aussicht ſtehende Ersparniß Aneiferung genug, fich freiwillig dazu zu entschließen, es kame nur darauf an, daß einige Herolde des Wohlgeschmaks und der Nahrhaftigkeit unter die Mannschaft käs men, welche die Erfahrung in eigener Person gemacht haben, und daß dann das Fleisch leicht zugänglich gemacht würde. Ich wäre gern bereit , dreißig Unteroffizieren, in wel Partien zu mir nach Döbling kommandirt, die Annehmlichkeit eines Pferdefleischeffens zu bereiten ! Ich bin überzeugt, daß diese Wenigen vollkommen genügen werden, um in geomes trischer Progreffion Profelyten für diesen Genuß zu werben, und ihn im Militär so schnell Dr. Wildner - Maithstein. zu verbreiten, wie wir es im Zivile sehen.

Personal-Nachrichten. * Wir werden erſucht_dem_militärischen Leſepublikum anzuzeigen , daß von der Brochure des f. franz. Obersten Carriere über die österreich. Armee, eine von einem öfterreichischen Offizier ausgefertigte und mit kurzem Bemerkungen versehene Uebers sejung in Leipzig unter der Preffe ist und daß diese noch vor Ende dieses Monates in Buchhandel erscheinen wird.

* Der 23. März. 1 Im Buch der Thaten ehrt Dich eine Befondre Seite, großer Tag, An dem troz schmählichem Verneine Das alte Recht so schnell ins Reine Gelangte durch den einz'gen Schlag ! Bersprengt die Kette der Empörung Die zu erbrüfen es versucht ! Die Schaar, die durch des Volk's Bethörung Uebt den Bestehenden Zerstörung Ergreift beschämt, entsezt die Flucht. Gebändigt schweigt nun das Gelüfte Bu Atiften, daß der brave Mann Den Schurken als den Bruder küß'te, Das Schwererworb'ne theilen müß'te, Indeß der Faule Nichts gewann. Gottlob ! es droht den zarten Sitten, Dem schönen Brauch kein Untergang, Denn vor des Zügelloſen Schritten

Sind alle Wige abgeschnitten : Es wagt der Welf mehr keinen Fang ! Nun fiel das Loos der Mühescheuen, Und ihres Ueberdrußes Ziel Die Welt nach Mustern zu erneuen, Wie sie just ihren Sinn erfreuen, Und sie zu wechseln, wie ein Spiel Vom Schwerte ift die ew'ge Lehre In frischen Lettern ausgehau'n, Daß in dem menschlichen Verkehre Die Tugend, Tren' und wahre Ghre Allein im festen Stile bau'n ! D'rum zu der Lage fernstem Lichte Trägt die Erinn'rung Deinen Klang, Gebenedeiter Tag der Sichte : Es zollet Dir die Weltgeschichte Der ganzen Menschheit wärmsten Dank! Fr. Laner.

** Wer das vortreffliche Werk des Dr. K. A. Schaab „die Geschichte der Bundesfesting Mainz“ (erschienen im Jahre 1835) gelesen hat, wird gewiß mit uns bedauern, daß diese ruhmvolle Arbeit in ihrer vierten glanzvollsten Periode nur mit Beginne des fortifikatorischen Neubaues, des herrlichen Brüfenkopfes bei Kastel, anfängt und hiermit schließet. Dem Verfaſſer, dieſem hochbetagten unermüdlichen Geschichtefor: scher war es bei anderweiten Arbeiten nicht möglich, fich die Aufgabe zu stellen , auch noch diese vierte Periode (die neueste Festung in ihrem Glanzpunkte) zu beschreiben, und so hat es ſein Sohn Herr Georg Schaab, t. I. pens Hauptmann, unternommen das Supplement zu dem obigen schönen Werke, die vierte Periode, herauszugeben. Dieses Supplement, im Geiste des früheren Werkes gehalten, bezwekt keinesweges Ansichten und Beurtheilungen, Details und spezielle Fortifikazionen zu geben, sondern ausschließlich Thatsachen, welche der Kriegss und Festungsgeschichte im Allgemeinen von Werthe find ; wobei indeß nicht zu übersehen ist, daß diese Ausarbeitung gleichzeitig jeden Offizier einen Wegweiser über das historisch berühmte Ma in z bieten und in jeter Beziehung vollkommen genügen wird.

Ernennungen, Beförderungen , Nebersezungen. Feld-Apotheken-Perſonale. Lugo, Johann, Provisor 2. Kl. beim Militär-Medikamenten- Depot zu Prag, z. Provisor 1. Kl.; Aman, Anton, Senior 1. Kl. bei der Garnisons-Apotheke zu Josefladt, 3. Provisor 2. Kl. und Vorsteher des Militär-Medikamenten- Depote zu Graz ; Roth, Friedrich, Senior 1. Kl. beim Militär-Medikamentens Depot zu Graz, q. t. zur Garnisons- Apotheke zu Josefstadt ; Ratkovszky , Karl v. , Senior 2. Kl. beim Militär-Medikamenten-Depot zu Hermannstadt, z . Senior 1. Kl.; Has mori, Karl, Senior 3. Kl. bei der Garniſons-Apotheke zu Ofen , z. Senſor 2. Kl.; Galle, Franz, Affiftent 1. Kl. beim Militär-Medikamenten-Depot zu Leme berg, Senior 3. Kl. bei jenem zu Prag ; Bartosch, Franz. Affißtent 1. Kl. beim Militär-Medikamenten-Depot zu Brúnn , q. t. zum Militär-Medikamentene Haupt-Depot in Wien, als Expeditor ; Kopaczek , Ignaz, Assistent 2. Kl. bei der Garnisons Apotheke zu Olmüz 3. Aſſiſtenten 1. Kl ; Scharrer , Willibald, Assistent 2. Kl. bei der Garnisons- Apotheke zu Mantua , q. t. zum Militär-Mes dikamenten Depot zu Brünn ; Effenberger , Karl , Feld-Apotheken-Praktikant beim Militär-Medikamenten-Depot zu Verona, z. Affiftenten 2. Kl. bei der Gare nisons-Apotheke zu Mantua. Militär-Justiz-Perſonale. Sandor, Andreas, Gerichts-Aktuar beim Judicio delegato militari zu Zara, zum Höptm. Garnisons Auditor 1. Kl., alldort ; Stiebis , Franz , Hauptmann-Auditor 2. Kl. beim 1. Armeekorpskommando zu Prag, und Grubiczy de Dragon, Rittmeister-Auditor 2. Kl. des Graf Radeßky Huſaren-Reg. , zu Auditoren 1. Kl.; Neuner, Josef, Rittmeister-Auditor 2. Kl . vom 13., q. t. zum 15. Gendarm. Reg. Mairhoffer, Karl v ., überzähliger Rittmeister- Auditor 2. Kl. des Rois ser Franz Josef Huſ.-R., in die Wirkl. eingebracht ; Risbek , Peter , Rittmeisters Auditor 2. Kl. vom 15. q. t. zum 13. Gendarmerie-Reg.; Padevit, Fridolin, Hauptmann-Auditor 3. Kl. des Baron Prohaska Inf.-Reg., z. Hauptmann-Auditor 2. Kl. Bennes ch, Mathias, überzähliger Oberlieut. - Auditor 3. Kl. beim ersten Armeekorpskommando zu Prag, in die Wirklichkeit eingebracht ; Waßhuber, Joz. hann, Dokter der Rechte, supern. Oberlt. Auditor vom 1. Armee Kommando in Wien, q. t. zum 3. Armeekommando zu Ofen. Beim allgemeinen Militär-Appellazions-Gerichte. Castel de Molineux, Moriz, Einreichungs-Protollisten-Adjunkt, zum Einreichungss Protokollisten ; Kletwig, Franz, Registrant, zum Einreichungs - Brotokolliflen. Adjunkten ; Steindl, Johann, Kanzlift, zum Registranten ; Schuller , Parl, und Marekh , Ottokar, Kanzlisten, rüfen in die höhere Gehaltsklasse vor ; Brzezansky, Karl, Atzeffift, zum Ranglisten.,

Monturs Oekonomie- Rechnungs-Personale. Wolf, Karl, Rechnungs- Adjunkt 1. Kl. , zur Monture-Dekonomie-Kommiffion zu Prag bestimmt, bleibt jener zu Brünn , dagegen Szalay, Paul v., Rechnungs-Adjunkt 1. Kl. von der Monturs-Defonomiekommission zu Brünn, q. t. zu jener zu Prog.

* (Ueber die Vortheile der Einführung des Pferdefle i fch » G e nuſſes im Militär.) Wie hoch steht das Pferd seiner äußeren Erscheinung nach über dem dummen, faulen Ochsen, wie viel reiner wird es gehalten als dieser, wie viel Fortifikazions - Rechnungs -Personale. reiner muß sein Getränke und seine Nahrung (Hafers und Grassäfte) als die des leztes ren sein ! Die Vernunft schließt daraus, daß auch das Fleisch des Pferdes viel edler, Lang, Anton, Rechnungs -Assistent 1. Kl. von der Genisdirektion zu Prag , q. t. zu s ner zu Rastatt ; Köplinger , Johann, Rechnungs-Assistent 2. Kl. von der Ges feinfaseriger, saftiger, nahrhafter, wohlschmekender sein müsse , als das des faulen , dum niedirekzion zu Verona, q. t. zu jener in Wien ; Benedikt , Franz, Rechnungs men, unreinen Ochsen ; und die umsichtig angestellte Erfahrung hat auch in und um Affiftent 2. Kl. von der Geniedirekzion in Wien , q. t. zu jener zu Temesvars Wien diesem Schluffe volle Gerechtigkeit angedeihen laffen, denn Alle , die es bisher ges Heidrich, Karl, zeitl. Rechnungs - Assistent von der Geniedirekzion zu Palmanuova, uoffen haben, sind aus Feinden Freunde dieses Fleisches geworden, das eine viel beffere q. t. zu jener zu Verona ; Szarey, Karl, zeitl. Rechnungs-Assistent von der Ges (Hühner ) Suppe gibt, ſelbſt frischgeschlachtet sich mürb ſieden läßt (während unabgeles nicdirekzion zu Ofen, q. t. zu jener zu Prog ; Müller, Franz, Rechnungs-Affi= genes Ochsenfleisch selbst vem gemästeten Ochsen im Sieden härter und härter wird) stent 1. Kl., kommandirt zu Riva, iſt in Zivilſtaatsdienſte getreten. das als Beefsteafs oder Lungenbraten weit über Ochsenfleisch hinausragt, und sich, was beim lezteren nie erreicht werden kann, durch Einbeizen in Essig und Wachholderbeeren Militär-Rechnungs -Personale. bis zur Schmakhaftigkeit des besten Hirschfleisches hinaufsteigern läßt ; das geräuchert den herrlichsten Geschmak und viel mehr Feinheit hat, als geräuchertes Ochsenfleisch, ab Wirkliche Rechnungsführer. Bogner, Alots, zeitl. Rechnungsführers-Adjunkt des Herzog von Parma Inf. Reg., zum wirkt. Rechnungsführer im Reg. 3 Hos gesehen daß die geräucherte Pferdezunge eine selten vorkommende Delikatesse ist. Daß bein, Franz, Hauptm. Rechnungsführer des Baron Sivkovich Inf. Reg., zum fich daher der Genuß des Pferdefleisches im Zivile so schnell Bahn bricht und täglich in Rechnungsführer beim Garnisons- Spital zu Theresienstadt; Janiczek, Johann, größere Kreise dringt, ist sehr begreiflich. Es wäre aber jedem Vaterlandsfreunde ers zeit . Rechnungsführer-Adjunkt des Pionnierkorpe, zum wirft. Rechnungsführer im wünscht, daß dieser Genuß auch im Militår um sich griffe, denn großartig wären die Korpe, Rofolowsky, Josef, zeitl. Rechnungsführer Atjunkt des Großfürft Vortheile, welche für selbes daraus entstehen müßten. Die Mannschaft würde gesün der und fräftiger ernährt , sie würde von ihrer Löhnung , deren ungeschmälerte Konstantin Inf. Reg., zum wirkt. Rechnungsführer beim 1. Feldjägerbat.

187 . zu Theresienstadt ; Ebner, Karl Ritter v. , Fortifikazions Rechnungsführer 2. zu zeitl. Rechnungsführer - Adjunkt en die Fouriere : Komarek, Joſef, Kl.; Galli, Georg, Provisor 1. Kl. und Laboratorius beim Militär-Medikamen von Graf Radesky Husaren-Reg., bei EH. Albrecht Inf.-Neg .; Ritter recte ten-Hauptdepot in Wien. Reichel, Anton, des Invalidenhauses zu Tyrnau , bei Herzog von Parma Inf. Quittirungen. Reg.; Schwatinek , Gottlieb , des König von Württemberg Hus.-Reg., beim Bionnierkorps ; Sedlecki, Josef, vom 1. Art.Reg., beim Großfürst Konstantin Die Oberlieutenants : Aichelburg , Arthur Graf, des Fürst Windischgräz Dragoner Inf.-Reg. Benfionirungen. Regiments, mit Beibehalt des Militär-Charakters , am 16. Jänner ; Canusfio, Julius von, des König von Württemberg 6. Husaren-Regimente, am 31. Dezem Schivny Edler v. St. Aulaire, Karl, Oberft_vom reduzirten Plazkommando zu ber ; Håkelberg - Landau , Rudolf Freiherr, des Graf Clam Gallas Uhlanen Raab, mit 1. Dezember ; die Majore mit 1. Dezember : Kiese wetter Edler Regiments , am 31. Dezember , mit Beibehalt des Militär- Charakters ; Mat v. Wiesenbrunn, Guido, vom aufgelösten Blazkommando zu Briren ; Kre tauſch , Anton , des Herzog zu Nassau Inf.-Regimente, am 16. Jänner , beint mer, Wenzel, vom reduzirten Plazkommando zu Görz ; Plantaf , Anton von, Uebertritt in Zivil - Staatsdienßte ; Muhr , Josef, des Graf Khevenhüller Infans vom reduzirten Plazkommando zu Warasdin ; Störck , Karl Freiherr , vom aufs terie Regts, mit 28. Dezember , beim Uebertritt in Sivil- Staatsdienste ; Mumb gelößten Plazkommando zu Krems ; die Hauptleute 1. Klaffe mit 1. Dezember : von Mühlheim, Heinrich, des Herzog von Parma Infanterie-Regts, mit 8. Jänner, Bianchi, Josef, vom reduzirten Plazkommando zu Ferrara; Blaschke, Franz, beim Uebertritt in Zivil- Staatsdienste ; Ruziczka , Anton, vom Pensionsstande, vom reduzirten Plazkommando zu Triest ; Flach, Wenzel, Transportssammelhaus am 30. September, beim Uebertritte in Zivil Staatsdienße ; Flama v. Freyen Kommandant zu Treviso ; Frasconi - Mozzoni, Eugen Don, vom aufgelösten ftein , Anton , des 22. Feld-Jäger-Bataillons, am 29. Dezember, beim Uebers Plazkommando zu Lodi ; Lanz v. Langenau, Sigmund, vom aufgelößten Plaz tritt in 3ivil = Staatsdienste ; Szechenyi von Sarvary - Fel fö - V i dek, Kommando zu Conegliano ; Menzer, Jakob, vom reduzirten Plazkommando zu Dionyfius, Graf , des Prinz Karl von Baiern Husaren-Regts., am 16. Jänner, Preßburg ; Ornstein , Alexander, vom aufgelößten Plazkommando zu Biftriß ; mit Beibehalt des Militär-Charakters ; Wamboldt - Umstadt , Franz Freiherr, die Rittmeister 2. Klasse : Lanius, Heinrich Graf, vom aufgelößten Plazkommando des Graf Wallmoden Uhlanen Regiments , am 31. Dezember ; Wrazda von zu Pordenone, mit 1. Dezember ; Preußler, Anton (Titular) , vom aufgelößten Kunwald , Joh. Freiherr , des Herzog v Nassau Inf. Regts. , mit 16. Jänner, Plazkommando zu Klagenfurt, mit 5. Jänner als wirklicher 2. Rittmeister ; die beim Uebertritte in Zivil-Staatsdienste. Oberlieutenants mit 1 Jänner : Heinrichmayer , Friedrich, vom aufgelösten Plazkommando zu Zombor ; Lay, Franz , vom aufgelösten Plazkommando zu Cos Die Unterlieutenants erster Klasse : Danner Adolf, des Erzh. Karl Ferdinand Infans terie-Regiments , mit 31. Jänner ; Kiek Franz, des Großherzog von Hessen In droipo ; Schaffer, Anton, vom reduzirten Plazkommando zu Vicenza ; Trus fchan, Andreas, vom aufgelösten Plazkommando zu Baja ; die Unterlieutenants fanterie-Regiments, mit 31. Jänner ; Reymond, Gustav von, des Don Miguel Inf. Reg. mit 22. Jänner beim Uebertritte in Zivil-Staatsdienste ; Rosenberg 2. Rl. mit 1. Sånner : Belrupt, Alexander Graf, vom reduzirten Plazkommando Lipinsky, Rudolf, des Prinz Albert von Sachsen Inf. Reg., am 31. Jänner ; zu Presburg ; Kardos, Josef, vom aufgelösten Plazkommando zu Lugos ; Schett, Franz, des 1. Art.- Reg., mit 31. Jänner ; Starke, Hermann, des Müller, Abam, vom aufgelößten Plazkommando zu Pancsova ; Versbach Rits Fürst Jablonowefy Inf.Reg., mit 15. Jänner ; Eroth a , Ludwig Freiherr von, ter v. Hadamar, Sigmund, vom reduzirten Plazkommando zu Rovigo ; die Un des Baron Geppert Inf.Reg., mit 15. Jänner ; Throwicz, Michael, des Rit terlieutenants 2. Klasse mit 1. Jänner : Gruden , Simon, vom aufgelöften ter von Airoldi Inf.Reg., mit 13. Jänner beim Uebertritt in Zivil-Staatsdienste s Plazkommando zu Krema ; Maurus, Anton, vom reduzirten Plazkommando_zu Widfeld, Josef, des EH. Stefan Inf. Reg., mit 15. Jänner ; Bekely , Lemesvar ; mit 1. Februar : Lara, Josef, Hauptm. Auditor 1. Kl. des 2. Bas Wilhelm, des Baron Turszky Inf. Reg., am 31. Jänner, mit Beibehalt des nal 11. Grenz-Neg.; Neubauer, Andreas, Hauptm.-Auditor 1. Kl . des 2. Bas Militär-Charakters. nal 11. Grenz Reg.; Baumann, Paul, Rechnungsführer des Garnisons Spital 蔡 Vom Warasdiner St. Georger Grenz-Inf. Reg. 3 fl. Angekommen in Wien. und kleineren Feldstechern , welche in Beziehung ihrer Leistung den besten an die Seite geftellt werden können. (Am 18. März.) Oberst Knoll , vom 38. JR. , von Vom Brooder Grenz-Inf. Reg. 3 fl. Die Vergrößerung der kleineren beträgt 12-, der größeren Linz (Wieden, gold. Lamm). Die Hauptlt.: Prelautsch, Vom Gradiskaner Grenz-Inf.Reg. 3 fl. vom 6. JR., von Hainburg (Stadt Dreifaltigkeit), und Vom Romanen Banater Grenz-Inf. Reg. 3 fl. bie 20fach ; die Vergrößerung der Fernröhre beträgt 15 bis 40fach. Die Preise sind aufs billigste gestellt. Patterbauer, vom 2. JR , von Lemberg (Roßau Nr. 146). Vom Likkaner Grenz -Inf. Reg. 3 fl. Die Rittm.: Teschenberg , vom 3. Kür.-R. , von Hers Von Kaiser Franz Josef Kür. 12 fl. 20 kr. J. Stettinger & Komp., zogenburg (Stadt London), und v. Koß, vom 11. Uhl.-R., Von Kaiser Ferdinand Kür. 2 fl. Optiker und Mechaniker, von Miskola (Wieden Nr. 103). Von Prinz Eugen von Savoyen Drag. 2 fl. Wieben, Hauptstraße Nr. 4 , nächst dem Freihause. (Am 19. März.) Oberflieut. Frohberg , in Penf. , von Von Kaiser Franz Josef Uhlanen Nr. 4 2 fl. (42-1) Troppau (Matſchakerhof). — Die Rittm. v. Korytho, v. Vom Depot Bat. von Graf Straffoldo Inf. 1 fl. 40 fr. 12. Uhl. R., von Herzogenburg (Schottenhof) , u. Spurr, Von der Depot-Eskadron von König Württemberg Husaren vom 2. Kür.-R., von Debenburg (Alservorstadt, beim Hirs zu Ujpecs 1 fl. 40 kr. Vom f. t. n. i. Beſchäl- und Remontirungs- Depart. 3 fl. ſchen) . Ganz nen erfundene (Am 20. März.) Die Oberke : Graf Wrbna, vom 10. Vom f. f. galiziſchen Beschäl- und Remontirungs-Departe Uhl.-R., von Neuhäufl (Stadt Nr. 1086), und v. Lobins ment 2 fl. mit dem f. E. ausschl. Privilegium gesicherte und Summa 62 fl. 20 fr. ger, vom 2. Genie-R. , von Krems (Stadt, Dreifaltigkeit). in dem f. f. politechnischen Institut geprüfte 5 Dukaten 591 fl. 49 fr. Major v. Villata, vom 4. Drag.-R., aus Groß-En- | Hiezu laut 15. 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Kür.-R., nach Dedens durch die Redakzion. Johann Mach, Burg. Spenglermeister und Privilegiums ፡ Inhaber in der Feldstecher u. Fernröhre. vom 6. JR. Die Gytlt.: Prelautsch, .) Graf 19. März (Am Stadt, Klostergaffe vis-à-vis bem Bürgerſpital " n., nach Hainburg, vom 51. Nr. 1055, und auf der alten Wieden, Waggaffe Die Gefertigten empfehlen außer den verschiedensten Theresienstadt, ― Eliatschef, vom 4. JR., nach Pesth, Nr. 463 in Wien. (40-2) größeren von Auswahl größere eine Apparaten optischen Rittmstr. Fischer, Mayer, vom 5. JR., nach Lemberg. vom 8. Kür. R., nach Güns. (Am 20. März ) Oberst v. Mertens, vom 19. Jägerbat., nach Brünn. ―― Oberfilt. v. Weffelenyt, in Pens., nach Hadad. - Die Hauptleute : v. vom 3. Reg., Preis : Aufuge Dritte 15,000 nach Eibenschütz, – v. Priwizer, in Benf., nach Debens 36 kr . (Am 21. März.) Die Oberste : Graf Wrbna , vom 10. Uhl.-R., nach Neuhäusel, - von Post, in Pens., n. Graz. Oberftit. Georgi, von der Monturskommiſſion, n . 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Beitschrift für

Nro. 24 .

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Soldatenfreund .

militärische

den 25.

auf das zweite

März

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VII.

1854.

Quartal

1854

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Die Türken und der Türkenkrieg. (Fortsezung.) Im zweiten Abschnitt schildert General Valentini die Türken neue rer Zeit. Rein Krieg, " heißt es, gewährt so alterthümliche Erinnerungen, als der gegen die Türken ; wegen des Schauplazes sowohl, als wegen der Art zu lagern und zu fechten. Auch die Schlachten sehen denen ähnlich, die man im Polybius gezeichnet sieht ; denn die Türken schlagen sich vor ihrer Lager front. In ihrer Blüthenzeit kamen sie immer mit ganzer Macht ; jezt we " nigstens mit der Reiterei. Wird der Schwarm (wie das immer geschieht) zu rüfgeworfen , so gibt der Angriff des Lagers das passendste Bild von einem Kampfe gegen ein Rudel wilder Säue, die man einzufangen trachtet. " " Damals, und später noch, wurden die Janitscharen als die beste leichte Infanterie gerühmt ; aber sie waren nur im koupirten Terrain gefürchtet. Als Leichte Reiterei hat sich die türkische noch bis zur spätern Periode in Achtung erhalten. Das wilde Reiten liegt in der Sitte des Volkes. Es bewährt — sich auch bei der Menge. Ueber Buschwerk, Berge , Felsen, " sagt ein " "1kommt die türkische Reiterei hinweg. Durch die erfahrener Augenzeuge, engsten Fußsteige kommt sie unvermuthet heraus, und fürchtet keine Unordnung, weil sie der Ordnung nicht gewohnt ist . Zwei bis drei Mann kommen voraus ; dann ſind auf ein Mal 5—600 da, und wehe dem Bataillon oder Duarrée, das in Unordnung geräth. "" -

" Das Kriegstalent des Türken überhaupt bewährt sich dadurch , daß er Fußsoldat und Reiter ist. Verliert der Spahi ſein Pferd, so geht er einst weilen zum Fußvolk über, und eben so sezt sich der Janitschar auf das Pferd, welches ihm der Zufall gibt. " ――― " In den Kriegen des achtzehnten Jahrhunderts findet man ein geringe res Mißverhältniß in der Stärke der chriftlichen Heere. 7 Eugen führte den Türken zu Anfang des Krieges 100,000 Mann entgegen . Indessen vermin derte sich, durch Einwirkung des Klima, diese Stärke im Laufe der Feldzüge ; und bis auf die neuestenZeiten herab, haben die christlichen Heere in Schlach ten gegen die Türken selten die Zahl von 30,000 Streitern überstiegen. " " Das heiße Klima, brennende Dürre am Tage, kühle Nächte mit Thau, Mangel an frischem Wasser, brachten Ruhren, Wechsel- und Faulfieber hers bor. Der Verlust der österreichischen Armee in ihrem lezten Türkenkriege durch diese Krankheit grenzt an das Unglaubliche. Auch die Russen haben durch selbe gelitten, doch nie in dem Maße, wie deutsche Armeen . Die Le bensweise des russischen Soldaten, der Genuß saurer Speisen, Vegetabilien, Fische, schüzen gegen die einwirkende Fäulnis. Fleischgenuß ist in jenem Klima offenbar nachtheilig. Die angebliche Schädlichkeit der Früchte ist ein Vorur theil ; nur Unmäßigkeit und Genuß unreifen Obftes waren verderblich." „ Der ruffiſche Soldat ist zwekmäßig gekleidet, und gegen das Klima verwahrt ; sein Mantel und Zelte deken ihn. Kosaken ersezen die Lezteren durch Mäntel von Ziegenhaaren oder Filz (Burke) , die ste über ihre Piken breiten. Der Ueberfluß ihres Geräthes dient ihnen auch zur Lagerstätte statt Stroh, das man auf jenem Schauplaze nicht findet. " „ Lange Standläger eben so, als forcirte Märsche, muß man vermeiden, und wo erstere nöthig sind, z. B. bei Belagerungen , den Soldaten durch zwekmäßige Arbeit in Thätigkeit erhalten. " „Rußland ist der furchtbarste Feind für die Türken in Europa. Das nachtheilige Verhältniß der Lezteren gegen die erstere Macht zeigt sich schon dadurch, daß seit Peter dem Großen die Türken gegen die Ruffen keinen Angriffskrieg führten . Der Krieg vom Jahre 1736-1739 zog die KosakenVölker völlig zu Rußland herüber , und gab deffen Heeren auch in diesem

Punkte ein Uebergewicht. ――――― In Umsicht , Schlauheit und Ausdauer können die Spahi keineswegs mit den Kosaken ſich meffen, und in den wüsten , step penähnlichen Ländern wiſſen die Lezteren, mit scharfen Sinnen zum Theil die Karten zu ersezen, die von jenem Schauplaz mangeln . " Furchtbarer sind die Russen in neuerer Beit den Türken geworden durch Verbesserung ihrer Taktik. Das große Vierek wurde zuerst von ihnen in kleinere zu zwölf Bataillons gebrochen. In der Schlacht am Kugul 1769 hatten die Russen fünf , und in dem Gefechte bei Schumla, am 30. August 3 1774, noch mehrere Viereke gebildet. - Die zwekmäßigsten find jene von 8 Bataillons, mit Pakpferden und dem Fuhrwerk in der Mitte ; deren Einrich tung einer besonderen Beachtung werth ist. In Egypten bildeten die Franzosen in der Staffelordnung Viereke aus Divisionen , und nahmen nicht nur den mitgeführten Bedarf aller Art, sondern auch ihre schwache Reiterei , in den inneren Raum. Das Geschüz stand auf den Eken und dicht vor der Front. Es ist einzusehen , daß leichte Infanterie vor solchen Diviſions - Viereken fechten, und im Falle der Noth auf die nächsten Eken sich zurükziehen muß. ―Die Reiterei steht am zwekmäßigsten in breiter Kolonne, zwischen zwei großen Viereken des Fußvolks , welche ihre Fronte und Flanken bestreichen . Ist sie jedoch zahlreich, oder eine Fuhrwesen-Kolonne marschirt abgesondert von der Armee, so können auch drei kleinere Viereke des Fußvolks jene Kör per defen. " " Es ist nicht zu läugnen, daß die chriftliche Reiterei , weil sie unum gänglich des Schuzes von Batterien und Bataillons- Viereken bedarf, — den Türken gegenüber im Nachtheil steht. Das Kühne, Ueberraschende ihres Ele ments kann sie nicht vollführen. Montecuculi's bekannter Ausspruch : daß die Pike die Königin der Waffen sei, dürfte daher vorzüglich Anwendung finden, und um die Reiterei dennoch in den Stand zu sezen, im Gefühle ihrer Kraft auf die Schwärme der Spahi loszugehen , scheint Folgendes zwekmäßig zu sein. " "/ Vier und zwanzig Schwadronen Reserve-Kavallerie eines Armeekorps können in zwei Treffen zu 10 Schwadronen sich stellen, und jede ihrer Flan ken mit zwei Schwadronen schließen , wodurch ein Reiter - Vierek entsteht. Zwei Batterien und zwei Bataillons deken, auf zwei Eken in der Diagonale, Front, Flanken und Rükseite des Viereks . Der Anfall eines überlegenen Feindes wird stehenden Fußes, und mit vorgelegter Pike erwartet. Hält der Feind nicht aus, dann fallen die vierten Züge des ersten Treffens zum Ver folgen hervor ; das ganze aber folgt im kurzen Trabe " Mit diesem Vorschlage schließt General Valentini den zweiten Abschnitt feines Werkes . Ehe er jedoch zum dritten Abschnitt übergeht , und den Türkenkrieg unserer Zeit betrachtet, hält er eine gedrängte Beschreibung sei nes Schauplazes nicht ohne Intereffe. Er folgt dabei dem Gange des Reisenden, der von Hermannstadt durch den Rothenthurm-Paß , hei dem Städtchen und Kloster Argisch, das mit Weinreben bebaute Vorgebirger. steigt, von wo die steppenartige Ebene der Walachei dem Auge sich öffnet. "Viele Flüsse und Bäche strömen aus dem Hochgebirg der Donau zu ; bei trokener Zeit größten Theils zu durchfahren, bei jedem Regengusse aber aus dem Ufer tretend . Die Gemeinschaft, durch schlechte Brüken und Furten erhalten, ist daher Zufällen unterworfen, und die Wege , auf fettem Boden, sind in der Nässe grundlos. “ "Die ganze Ebene, mit kurzem Eichengestrüpp bewachsen , ist der Aus wuchs jener Wälder, die man der Viehzucht wegen verbrannte. Diese ist in der Walachei, so wie in der Moldau und in Beßarabien, der Haupt-Nahrungs zweig der Bewohner. Aber die Beschaffenheit der Gewässer, aus Podolien und der Bukowina kommend, erzeugt in den leztern Provinzen einen andern Charakter des Bodens. Es ist mit tiefen, von Norden nach Süden parallel

190 laufenden Thälern durchschnitten, und erscheint als eine ebene Weide , ohne durch ; und so wie in der physischen, wirkt auch in der moralischen Welt Strauchwerk. Hier leben die Bewohner herumschweifend in tragbaren Hüt die Zerstörung kaum merkbar. Der kriegerische Ruhm der Türken stand ten, so wie die Walachen in Hütten unter der Erde, die sie jedoch, als halbe stille, als das Gebäude der Janitscharen Kaste riesenhoch anwuchs. Es drohte dem Herrscher, dem Staate, mit Einsturz, und sollte abgetragen Nomaden, auch öfter verwechseln. " „ Die Moldau, weil sie europäischer Kultur am nächsten liegt , weiſet werden. Was unter Mahomed IV. ( 1648-87) zwar angefangen, aber noch die meisten festen Wohnsize auf. Sonst gelten auf Karten der Walachei nicht gelungen war, sezten seine Nachfolger nur allmählig fort. Die Janit nur diejenigen Orte als wahr, die eine Kirche oder ein Kloster zum Kerne scharen, im Frieden ohne Beschäftigung, eine Laft des Staates ; dem Groß befizen. -- Der Akerbau beschränkt sich auf die Pflanzung des türkischen herrn furchtbar, weil er selbst der erste Janitschar sich nennt , und Macht Weizen. Der üppige Graswuchs bringt dagegen Ueberfluß an Heu hervor.und Leben ihrem Willen dankt, wurden planmäßig entnervt. Sichtbar steuer. Jaſſy und Bukarest versammeln die größte Bevölkerung beider Fürstenthümer, ten sie im achtzehnten Jahrhundert ihrem Untergange zu. Aber noch sind und bilden sichtbar den Uebergang von der europäischen zur aſiatiſchen Welt. sie nicht untergegangen *) ." Der größte Reichthum herrscht hier in der Mitte der bittersten Armuth. " „Das Fußvolk des osmanischen Heeres war also damals allerdings im Die Nazional-Walachen und Moldauer sind ein kräftiger Menschen Verfalle ; aber die Reiterei behauptete, wie es General Valentini gleichfalls Wie konnte man unter schlag, in einem ziemlich freien Zustand . Dagegen liegt alle Laft grausamer zugibt, und lebhaft schildert, den alten Ruhm. Willkür auf den Zigeunern . Gefährlich für den Reisenden, und für den diesen, immer noch günstigen Verhältnissen eines Heeres , glauben , deffen wohlhabenden Landbewohner, sind die Arnauten ; freiwillige Kriegsleute, welche Schwärme immer zu werfen, und bei dem Angriffe seines Lager nur den Baschen, den Hospodaren, und oft auch den Bojaren, gegen Sold die die Belustigung einer Sau-Jagd zu üben ?" nen. In Kleidung, Bewaffnung, Sitten und Charakter von den Türken nicht „ Wir wollen auch noch die Geschichte fragen , ob sie Berechtigungen "I viel unterschieden, ſind ſie doch in kriegerischen Eigenschaften weit über sie hierzu gibt. zu sezen." " Im Jahre 1711 umgarnte der Großvezier mit seinen Schaaren „ Die Donau, welche die genannten Provinzen von Bulgarien scheidet, (200,000 Mann), in der Nacht zum 20. Juli, Peter den Ersten am macht es durch Strömung und viele Inseln äußerst schwierig, Schiffbrüfen Pruth **) bei Stanilestie. Den Lestern und sein Heer (40,000 Mann) bleibend zu erhalten . Silistria und Turtukai , wo der Strom nur tausend rettete von der Gefangenschaft nur der Rath eines Weibes ; und er bot Schritte breit ist, wären hierzu die vortheilhaftesten Punkte. Aker ihre Ver willig den Frieden." sicherung ist schwer; denn die bulgarische Fläche überhöhet, mit einem steilen „Wenige Jahre darauf eröffnete Eugen glänzend den Krieg. Er siegte Rande an der Donau, das linke Ufer des Stromes. " am 5. August 1716 über den Großvezier Hali bei Peter wardein, ers "1Am bulgarischen Ufer wechselt ödes Land mit dem üppigsten Weinbau, oberte Tem es war am 13. Oktober, und errang am 16. August 1717 dessen Ertrag unverwüstbar ist. Aber minder begünstigt ist das bulgarische den merkwürdigen Sieg vor Belgrad, die belagerte Festung im Rüfen, welche zwei Tage darauf fiel. " Hochland, das im Sommer Mangel an Trinkwasser leidet. " "Zu den Operazionen längs der Donau sind bewaffnete Fahrzeuge „ Ein Nebenbuhler Eugens im kriegerischen Ruhme, führte 1736 das nöthig. Die Türken konnten sie in ihren festen Pläzen, und die Ruffen am ruffische Heer gegen die Türken. Feldmarschall Münich war die lei Ende des Jahres 1809 im schwarzen Meere erbauen. In allen Türken- tende Seele ausgezeichneter Unternehmungen in der Krimm. Die Linien kriegen war die Donau die wesentlichste Operazionslinie für beide Theile, da vor Perekop wurden am 31. Mai erstürmt ; am 16. Juni drangen die e die Mitführung aller Bedürfnisse erleichtert ; und ihre Eroberung ist Russen nach Koslov, am 28. in die Residenz der krimmischen Chane, demnach, wechselweise , ein natürliches Streben. In dem zulezt geführten nach Bachtschi - Sarai. Auch Kinburn ergab sich , und Azof fiel Kriege war den Russen diese Eroberung beinahe gelungen. " am 1. Juli." In der Kritik heißt es : „ Auch der zweite Abschnitt ist so wenig von "Weniger vorschreitend waren die Unternehmungen Münichs im fol Irrungen frei, daß sie ohne scharfer Prüfung fogar kaum zu übergeben genden Jahre ( 1737) ; nur Otfcha ko w wurde erobert ; und Desterreichs " Fahnen floh das Glük in Bosnien und Serbien. Nissa , zur Uebergabe sind. „ Der Verfasser beginnt den Abschnitt, indem er die Schlachten der Tür aufgefordert, räumten die Türken zwar am 2. August ; aber sie schlugen die fen mit jenen vergleicht, die man im Polybius gezeichnet sieht, und zwar Desterreicher am 28. September am Ausfluß des Timok, und erhielten Niſſa weil die Türken nie anders, als vor ihrer Lagerfront sich schlagen. -Rein am 18. Oktober wieder. Hierdurch war Serbien, so wie durch den Verlust Vergleich könnte das Bild einer Türkenſchlacht unvollständiger zeichnen, als der Schlacht bei Banjaluka am 4. August, auch Bosnien den Oesterreis der gewählte. Er paßt auf alle Schlachten ; denn alle müßten sich gleichen, chern entrissen. " weil alle Heere vor ihrem Lager sich schlagen . — Die Plane des Obersten Am Ende des Monats März 1738 eroberten die Türken, von Alt= Folard zur Geschichte des Polyb sind überdieß am wenigsten geeignet, deut Orsova aus, Mehadia . -Um es ihnen zu entreißen, ſezt sich der Hers liche Begriffe von der Stellung und der Angriffsart der Türken zu geben, zog von Lothringen in den lezten Tagen des Juni-Monats von Lu weil sie auf Schlachten geordneter Heere, und auf kunstgemäßen Angriff und goshely in Bewegung, schlägt die Türken am 4. Juli bei Cornic, und ――― Dieser Vortheil blieb inteffen ohne Vertheidigung fefter Plaze, sich beziehen. Sogar die Ifraeliten , als sie läßt am 9. Mehadia wieder besezen. 1037 Jahre vor Christi Geburt bei Medaba vlözlich von zwei Kriegsheeren, Erfolg . Nach vielen vergeblichen, sich kreuzenden Märschen, war die Ar - Marschall Münich schlug die Tür von Ammonitern und von Syrern, eingeschlossen wurden, läßt Folard mit vie mee am 13. Oktober bei Pancsova. sich Außen, nach ten Fronten fen in zwei Gefechten, am 11. und 19. Juli, an der Kodima und am ler Ordnung in zwei Treffen, mit entgegengesez ftellen ; und so wie er versichert , stand das Fußvolk im großen Phalanx Sovran; allein bereits am 1. September ging er über den Bog zurük. “ „Im nächsten Jahre ( 1739) richtete der Marschall sein Augenmerk auf in der Mitte, und die Reiterei in kleinen Abtheilungen geschlossen auf den Wer daher auf Planen eine Türkenschlacht versinnlicht erbli Chotym. Er ging am 30. Juli bei Sinkovcze über den Dniester, durch Flügeln !! ken will, der suche, statt im Polyb, in Marsiglis und in Keralio's schritt am 17. August die berüchtigten Engwege bei Tschernauka (Perekop), Werken *). - " schlug die Türken in ihrer verschanzten Stellung bei Stavcfany am 28. , "1 Auch das Bild , welches der Verfaſſer von dem Angriff gegen ein und war am 31. Meister von Chotym. Am 14. September waren die Türkenlager gibt, ist eben so wenig richtig, als die Hinweisung auf Folards Ruffen in Jaffy. - Nicht so glütlich war Desterreichs Heer in Serbien. Plane passend ist, um eine Türkenschlacht zu sehen. „Wenn der Schwarm, " sagt der Verfasser, „zurüfgeworfen wird, wie das immer geschieht, so gleicht der Angriff des Lagers dem Kampfe gegen ein Rudel wilder Saue, die man einzufangen trachtet. " — So arg stand es indeſſen noch nicht mit den Türken der neueren Zeit. General Valentini sagt ja gleich hierauf, im Widerspruche, daß alle Relazionen jener und noch späterer Zeit die Janitscharen als die beste leichte Infanterie rühmen, und daß als leichte Reiterei, die türkische bis zur spätern Periode in Achtung sich erhielt. - Woher kas

Bei Groczka am 23. Juli geschlagen, ging es am 25. bei Belgrad über die Save und Donau zurük, und gab diese Feste einer Belagerung Preis, bis der Friede im Zelte des Großveziers am 1. September unterzeichnet war. " „ Dreißig Jahre später ( 1769) befehligte der Feldmarschall Fürst Gal lizin das russische Kriegsheer gegen die Türken. Er begann mit der Er oberung der Linien von Cho tym den Feldzug am 30. April, ging aber gleich wieder über den Dniester zurük. Erneuert rüften die Russen über

men die Siege Eugens, Münichs, Romanzofs, Koburgs, Suwarows, und den Fluß, und obgleich sie am 14. Juli bei Baskifcze siegten, zogen woher Loudons Eroberungen, wenn die Kriegskunft der Türken herabge- fie fich doch wieder am 12. August bei Okopi über den Dniester. funken wäre im achtzehnten Jahrhundert zu der Schilderung des Verfaſ sers ? Könnte die Leztere wahr sein, so müßte sie den Ruhm der Sie Die Red . *) Wir bemerken, daß dieser Artikel im Jahre 1825 erschien . ger entweihen. " **) Schlachten bilden das Geripp der Geschichte der Welt. Immer hat der Krieg " Der Glanz der Völker und ihr Verfall bereiten fich Jahrhunderte hin große Begebenheiten, oder diese den Krieg geboren. Es ist unbillig, daß nicht jedes Schlachtfeld fein Denkmal befizt. Aber noch unbilliger ist es, wenn der Geſchicht schreiber die Spuren der Uberlieferung verwischt. Man lieft nur immer von der Stato militare dell' Imperio ottomano etc.; — del Signore Conte di Marsigli. Schlacht am Pruth-Fluß, welcher über achtzig deutsche Meilen durchströmt. Nie Histoire da la guerre des Russes et des Impériaux contre les Turcs, en 1736-39, par M. de Keralio. hört man den Ort bezeichnen, wo eigentlich jene denkwürdige Begebenheit vorfiel. Beschrieben wird die Fechtart der Türken am besten in Warnerys sämmtlichen Es war am rechten Ufer dieses Flusses, unterhalb Jaſſy, nächſt Huſch, bei Sta. nilestie. Schriften, 6. Theil.

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Muthig gemacht durch die Unentschloffenheit seines Gegners, führte der Großvezier Moldavangi nunmehr seine Schaaren bei Chotym auf das linke Ufer des Flusses , den Russen entgegen. Aber reißende Fluthen zerstören die Brüfe in seinem Rüken, er wird geschlagen, und die Ruffen finden die Feste am 20. September ohne Besazung . Jassy und Bukurest werden ohne Schwertstreich besezt. - Indessen gingen alle diese Vortheile im Monat Mai 1770 verloren; denn bis unter die Wälle Chotyms wurs den die Ruffen gedrängt. ... Noch war hierdurch nicht Alles verloren. Romanzof ſchreitet plözlich zum Angriff. Er schlägt in den lezten Tagen des Juni die Türken am Ausfluß des Kalmazui- Baches in den Pruth*), später am Flusse Larga **), und vertreibt endlich am 1. Auguft mit 25,000 Mann 150,000 Türken aus ihrem verschanzten Lager an der Mündung des Kagul ***). Bender und Brailov werden genommen, und die Moldau fammt der Walachei wieder von den Ruffen besezt. " " Den Feldzug im Jahre 1771 eröffneten die Leztern mit der Wegnahme von Gyurgevo (am 7. März) ; aber nicht lange, so gerieth dieser Plaz durch eine kühne Unternehmung wieder in türkische Gewalt. Alle spätern Gefechte zwischen Russen und Türken, selbst jenes von Bukurest am 30. Oktober, waren von geringer Bedeutung, und obgleich ihr Erfolg wechselnd zwischen beiden Theilen schwankte, so darf man doch sagen, daß Unterneh mungsluft, Gewandtheit und Plan, dießmal auf Seite der Türken waren. Wesentlicher wirkte der Fürst Wasiley Mihalowiz Olgoruczky mit einem ruffischen Heere gegen die Krimm. Er nahm am 14. Juni die Linien von Pereko p, und eroberte später mit Kaffa die ganze Halbinsel. — " "I Die Friedensverhandlungen zu Fokschan und Bukurest 1772, blieben ohne Erfolg. Der Krieg wurde im nächsten Jahre fortgesezt. Marschall Romanz of führte, in der Nacht auf den 24. Juni 1778, bei Braila die Ruffen über die Donau ; aber der Versuch auf Silistria scheiterte an der Entschloffenheit der Besazung, und der Marschall sah sich zum Rüfzuge genöthigt. Einen Engweg bei Kainardi sperrten ihm die Türken am 1. Juli im Rüfen . Mit großem Verlust brachen die Russen die Bahn, und eilten auf das linke Ufer des Stromes . - Erst in der Mitte Otto bers wiederholten sie den mißlungenen Versuch Sie rükten wieder auf das rechte Ufer der Donau, schlugen dieTürken, bemächtigten sich Bazardjiks und rükten vor Varna. Hier fanden indessen ihre Fortschritte ein Ziel. Von den Türken geschlagen, gingen sie wieder über die Donau zurük. “ " Im nächsten Jahre ( 1774) rükte Romanzof mit dem ruffischen Heere, in der Nacht zum 17. Juni , bei Lotorkan (Turtukai) über den Strom. Seine Truppen breiteten sich bis in die Gegend von Varna, und hemmten die Verbindung des Großveziers, welcher bei Dfjumla ( Schumla) fich ver schanzte, mit den festen Pläzen an der Donau. Die Vortheile, welche die Ruffen, durch die glüklichern Gefechte vor Dsjumla am Ende des Juni-Monats errangen, entschieden den Feldzug, und führten am 21. Juni den Frieden zu Kainardgi herbei. ―――― Dreizehn Jahre währte derselbe, bis erneuerte Zwiftigkeiten zwischen Rußland und der Pforte auch Oesterreich in den Streit verwifelten." Noch im Jahre 1787 begannen die Feindseligkeiten zwischen den Türken und Russen vor Kinburn zum Vortheile der Leztern. Aber im folgenden Feldzuge ( 1788) beschränkte sich die russische Landarmee auf die Belagerung von Oczakow. Seit dem 9. Juli stand fie vor dem Plaze ; am 17. Dezember eroberte sie ihn . — Desterreich erklärte in diesem Jahre erst den Krieg ; Sabacz wurde am 23. April genommen. Dubiza und Novi fielen, nach ausgezeichneter Vertheidigung, am 26. Auguft und 3. Oktober in Loudons Hand ; Chotym eroberte Prinz Koburg, gemeinschaft――― lich mit den Ruffen, am 19. September . In den häufigen Gefechten in der Moldau, Walachei und in Kroazien, waren nicht immer die Türken die Besiegten ; entschieden Sieger waren sie im Thale von Mehadia, am 7. August. Ihre Verheerungen wurden jedoch im nächsten Feldzuge (1789 ) geracht. Feldzeugmeister Clerfayt schlug ste gleichfalls bei Mehadia am 28. August. Mittlerweile war Galacz am 1. Mai, Berbir am 9. Juli erobert. Belgrad, Serbiens Bollwerk , fiel am 8. Oktober, und Ben der ergab sich am 15. November. Neu-Orsova allein konnte man nicht bezwingen. Auch im freien Felde unterlagen allenthalben die türkischen Schaaren. Bei Fokschan am 31. Juli, und bei Martinestie am 22 . September geschlagen, flohen sie vor Defterreichern und Ruffen unter Koburg und Suwarow. " "Im nächsten Jahre 1790 ergab sich Neu - Orsova am 16. April ; aber ein Versuch auf Gyurgevo mißglükte. Am 25. Juni werden die Türken bei Kalafat, im Angesichte Widdins, geschlagen, und an Kroaziens Grenze fällt Czettin am 20. Juli , nach hartnäkiger Vertheidigung , in österreichische Gewalt..― Während der Kongreß zu Reichenbach einen Waf *) Der Kalmazuí-Bach mündet gegenüber von Huſch, alſo am linken Ufer, in den Bruth. **) Der Larga-Fluß verliert sich am linken Pruth-Ufer in Sümpfe zwiſchen Fallſchi und Gritscheny. Die Türfen waren am linken Larga-Ufer, vor dem Dorfe Ko tupaikuli, verschanzt. ***) Das türkische Lager Stand südlich Gritschen am linken Ufer des Kagul-Flufſes, oberhalb deffen Mündung in den See, zwischen Waidu und Bulboca.

fenstillstand zwischen der Pforte und Oesterreich herbeiführt, ſezte Rußland thätigft und rühmlich den Krieg fort. Am Kuban wurden die Türken geschlagen ; sie übergaben Kilianowa; und Ismael nimmt Suw a row am 22. Dezember mit stürmender Hand. " — " Den lezten Feldzug dieses 9 Krieges, 1791 , eröffneten die Ruſſen durch

vortheilhafte Gefechte bei Matfchin, und durch die Wegnahme dieses Ortes. Sie trieben bei Babatag 23,000 Türken in die Flucht , und bald darauf (am 10. Juli) erkämpften sie, mit 27,000 Mann gegen 100,000, den rühmlichen Sieg bei Matschin an der Donau. - Am schwarzen Meere eroberten sie Ana pa mit stürmender Gewalt. " " So glänzende Fortschritte blieben indessen ohne Erfolg. Die Früchte des errungenen Lorbeers fonnten die Sieger nicht nüzen. Unberufen vers mittelnde Staaten erwirkten im Anfange des Augusts einen Stillstand der ruffischen Waffen, welcher den Frieden von Jassy am 9. Jänner 1792 her beizog . - Desterreich, von gleichen Verhältnissen gedrungen, schloß früher schon, am 4. August 1791 , den Frieden zu Szistov. " „ Dieß ist eine flüchtige zwar, aber eine gewissenhafte Darstellung der Türkenkriege mit Rußland und Desterreich im achtzehnten Jahrhundert. Die wesentlichsten Ereignisse zwischen den streitenden Heeren find unentſtellt aus der Geschichte gezogen ; und was erblikt man ? Die Türken nicht im mer im freien Felde geschlagen, auch ihre Gegner besiegen, und feste Pläze rühmlich behaupten. ――― Und was nicht zu übergehen ist, wir urtheilen nicht nach türkischen Berichten, weil es keine gibt *) . Ein Volk ohne Geschichte ist aller Rechtfertigung beraubt. "Mancher mit Fir niß überzogene Vorfall ", sagt Bernhorst, " würde in mattem Glanze erschei nen, wenn die Verehrer des großen Propheten nicht zu unwiſſend, zu trág, und zu albern wären, Offizial-Berichte in die Welt zu schifen. " Es wäre zu weitläufig, über die Siege gegen türkische Heere , über den Widerstand, den sie geleistet, in diesen Blättern geschichtliche Belege auf zuzählen. Wir verweisen alle, welche den Angriff eines türkischen Lagers einer Heze gleichachten sollten, auf die ausführliche Geschichte selbst. Nicht tagelanger Anstrengungen allein, es bedurfte oft der Anstrengungen vieler Tage, um türkische Heere aus ihrer Stellung zu verdrängen; und ob sie einfangen sich ließen ohne Widerstand, wie der Verfaſſer glaubt, dieß mögen die Verlufte der Sieger beweisen. " „ Die ausgezeichnete Vertheidigung fester Pläze ist ein Vorzug türkischer Heere, mit dem sie ins Gleichgewicht treten gegen die Ueberlegenheit christs licher Armeen am Tage der Schlacht. Ein Umstand, welcher nähere Be leuchtung verdient. "— U Der Türke vertheidigt in dem Plaze, in welchem er eingeengt ist, nicht den ihm anvertrauten Posten allein; er kämpft hartnäkig für sein Eigen. thum, für Wehrlose, für Weiber und Kinder. Ihm ist jeder Ori fest ge. nug, sobald dieser nur ein Pfand seines Vermögens, oder seiner Neigung bewahrt. Von Seite der Pforte bedarf es also keiner Anstalt , um Festen zu erbauen . In christlichen Staaten sucht der Bürger den Befestigungsent wurf seiner Wohnstatt abzulehnen ; in der Türkei befestigt sich jeder Ort ohne Frage. Der Türke will feiner Brandschazung , keiner Plünderung unterliegen ; er will in offenen Orten keine Hilfsquellen seinem Gegner überlassen, und will auch nicht, daß die Seinigen, mit dem Feinde sich ver: mischen. Er umgibt daher seinen Plaz mindestens mit einem Graben und einer Palissaden -Reihe**) . Dieß ist der Ursprung der unzähligen Palan fen ; denn ein angenommenes Sistem der Befestigung, ein fortschreitend ver beffertes, kennen die Türken nicht. Pläze, die einst in Händen gebildeter Nazionen sich befanden, tragen zwar heute noch die Spuren ihrer Erbauer ; sonst sind die übrigen im einfachsten Umriß, bloß mit Wall und Graben umgeben . In dem türkischen Reiche steht also die Befestigung noch immer auf der tiefsten Stufe der Kunst. Während man allenthalben theoretische Ansichten über die Unbezwingbarkeit eines befestigten Umfanges durch_Mil lionen auszuführen strebte, gab die Pforte allein , für solchen Zwek, keinen ― Piafter. Sie hatte Recht. Ihre Besazungen bedurften es nicht. " Wie unbillig ist es daher, wenn der Verfasser die Belagerer des achtz zehnten Jahrhunderts beschuldigt, "I durch begangene Fehler , oder durch un richtige Ansicht beim ersten Entwurf, alle Belagerungen gegen türkische Plaze über Gebühr verlängert zu haben." Die Belagerer des achtzehn ten Jahrhunderts waren aufgeklärt genug, um die Annäherung gegen einen türkischen Plaz zwekmäßig zu leiten. Sie verstanden ja, künstlichere Befesti gungen mit Erfolg zu belagern . ― Es wäre daher gewiß doppeltes Un recht, alle Schuld auf den Belagerer zu wälzen, wenn er genöthigt war, die Belagerung einer türkischen Feste aufzuheben, zu erneuern, und spät zu *) Wir kennen nur : die Kriege in Bosnien in den Feldzügen 1737, 1738 und 1739, von Kadi Omer Effendi ; übersezt von Dubsky ; und müssen gestehen , daß der Verfasser, abgesehen von der bilderreichen Sprache des Orients, die Begebenheiten nicht übertreibt. - (Hammers klassische Geschichte des „Osmanischen Reiches " erschien in der ersten Auflage bekanntlich erst 1827-1835. Die Red.) **) Hierunter , And nicht Pfähle von bekannter Ausmaß zu verstehen ; der Lürke nimmt Eichenbäume, vom stärksten Durchmesser, hierzu . Das schwerste Geschüz vermag nichte dagegen ; denn vierundzwanzigpfündige Kugeln blieben in diesem Gebälle fteken.

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beenden.

Er verdient den Vorwurf eines mangelhaften Verfahrens eben | so wenig, als der Belagerte eine Schmälerung seines Ruhmes . Wir wie derholen es, türkische Besazungen werden die zwekmäßigsten Annäherungs- | Arbeiten, sie werden die herzhaftesten Belagerer lange Zeit entfernt zu hal ten wiffen, bis sie in der Vertheidigung fich erschöpfen. " " Diese Bemerkungen mögen das Bild des türkischen Kriegsheeres im achtzehnten Jahrhundert vollenden . Sie waren nöthig, um den Türken auch in dem Verhältniß der Vertheidigung zu prüfen. -Seit Peter des Großen Beit sagt General Valentini -- führten die Türken eigentlich noch nie gegen Rußland einen Angriffskrieg." -Wir sezen hinzu , auch gegen Defterreich nicht. Aus diesem Gesichtspunkte betrachtet, war es auch billig, das türkische Kriegsheer vorzüglich in den Leistungen eines Verthei digungskrieges zu sehen, welche in dem zweiten Abschnitt des vorliegenden Werkes unberührt blieben. " (Fortsetzung folgt. )

Die dritte Landwehr-Diviſion des k. k. Regimentes König der Belgier Nr. 27 ( Piret) in den J. 1848 und 1849. (Beitrag zur Geſchichte der österreichischen Regimenter.) Bon Dr. Rudolf Buff, f. 1. Professor in Marburg.

II. *) Mit den in der ersten Abtheilung geschilderten Thaten der Armee des Banus sezen wir unsere Geschichte der Landwehr- Division fort. Vom 23. Dezember 1848 an folgen wir den muthigen Steirern aus dem deutschen Boden weg nach Ungarn, begleiten die rüftige Truppe der Land wehr = Division , die am 23. Dezember mit dem Korps Nugent bei Radkersburg die ungarische Grenze überschritt , und bleiben ihr zur Seite, bis nur mehr ihre lezten Reste - ungebeugt und moralisch ungeschwächt nach hundert freudig ertragener Mühsal den geliebten Boden der Steiermark wieder betraten . Mit stolzer Theilnahme dürfen die steierischen Krieger die unvergeßlichen Worte des Feldmarschall Fürsten Windischgräß auch auf sich beziehen: Die Zeit des Kampfes kann wieder kommen, aber so lange die Armee in ihrem Geiste und ihren Inftituzionen sich gleich bleibt , in so lange steht die Sache unseres allergnädigsten Monarchen und der gesellschaftlichen Ord nung auf unumstößlichen Säulen. " Wie erhabener mögen ihren Enkeln noch diese profetischen Worte dann klingen , wenn längst die feige Aeußerung eines Steirers ▬▬▬▬▬▬ der sich freilich selbst in den Worten malte : " gestern radikal, heute servil" - wenn längst die feige Aeußerung dieses Histrionen vergessen sein wird, der da meinte : Wir wissen nicht, wie heute oder morgen Defter reich zerfällt, dann würde Steiermark kein Herzogthum mehr sein." Am Chrifttage (25. Dezember) bezog die Landwehr-Division die Vor posten bei Körmend. Am 26. rekognoszirte die 6. Kompagnie mit einer Kompagnie Hohenlohe, als Soutien für eine Division Sachsen-Küraffiere, die mit dem Herrn Oberflieutenant Mamula vorwärts ging. Am 29. Dezember besezte die 6. Kompagnie Nagod, während die 5. nach Szala Egerszeg ging. Bald kam die ganze Landwehr-Division unter Major Munzinger von Hohen lohe und die 2 Divistonen dieses lezteren Regimentes aus dem nachbarlichen Krain. Wie es mit den Einquartirungen in Ungarn gestanden habe, kann man bei der Menge der Truppenmärsche , die oft auf einzelne Orte kommen , nur aus dem Umstande ermeffen, daß z. B. Preßburg allein vom 18. Dezember 1848 bis 31. Dezember 1849 einquartirt hatte : 116,149 Offiziere, 1,341,907 Mann, 359,136 Pferde ! Auch das Armeekorps des Herrn Banus war von ungeheuren Anstrengungen, fteten Kämpfen , Mangel am Nothwendigsten, be sonders aber durch Kälte hergenommen. Es ftand am 27. Dezember vor, das des Feldmarschall-Lieutenants Gra Wrbna eine Stunde hinter Raab. Görgen hatte die Straße nach Ofen fen gewonnen. Es würde ein Heldenbuch eigener Art füllen , die Züge von todesmuthiger Ergebung zu schildern, durch welche die Adjutanten des Banus, Graf Hompesch, Anton Freiherr v. Jellachich, Saint Duentin, die Ordonnang Offiziere Thürheim, Horvath, Arthur GrafNugent, bei ihren Rapportritten in das Heerlager des Fürsten Windischgrät, in Kälte, Nacht und Gefahr sich aus zeichneten. Bei einem solchen Ritte wurde der unglükliche Major Baron Hake von den rebellischen Bauern erschlagen. Am Chrifttage brach das erste Armeekorps von Szent Miklos auf, kam am 26. auf Csecseni, schlug in der Nacht eine Schiffbrüle über die Raab, hierauf eine über das Treibeis der Marczal , bei welche Se. Exzellenz der Banus wie der lezte Pionnier selbst Hand anlegte die und Bretter herbeitrug. Am 27. fand er, so schlachtlustig er glühte C schlug der verfolgte und Dafür Schanzen vor Raab vom Feinde verlaffen. Pappenheim des ungarischen Feldzuges, "General Ottinger — mit ſeiner in kei *) Die erste Abtheilung fiehe Nr. 10.

ner Schlacht gesprengten Küraffier- Brigade Hardegg und Wallmoden Görgey's Nachhut bei Babolna und brachte nach 30ftündigem Marsche 700 Gefangene zurük. Nugent's Korps folgte zugleich Schritt für Schritt den Bewegungen des Rebellenführers Perczel, der angeblich mit 15,000 Mann seine Stellung an der Mur verlassen, und sich hinauf gegen Güne gezogen hatte , wo am 22. seine Vorhut mit 5000 Mann und 18 Kanonen von Körmend eintraf. Um die Gegenden von Oedenburg bis Güns zu deken, hatte Feldmarschall-Lieute nant Weiden ein kleines Streifforps unter Oberst Klehe von Wien abgeſen det. Oberstlieutenant Graf Althann, von Wrbna Chevaurlegers, besezte am 28. Dezember von Güne aus Stein am Anger , strafte die Ermordung der 50 Kroaten in Güns , indem er der Stadt eine Kontribuzion von 50,000 Gul den zu Gunsten der Familien der Ermordeten auflegte und stellte dann die unmittelbare Verbindung zwischen dem Korps des Feldzeugmeister Nugent und jenem des Banus her. Am 5. Jänner 1849 bei der grimmigsten Kälte rükte die Hauptarmee des Feldmarschalls Fürsten Windischgräß in Budapest ein, nachdem sie in 13 Tagen, vom 23. Dezember bis 4. Jänner, eilf Märsche zurüfgelegt und die Gefechte bei Babolna, Moor und Tekeny bestanden hatte. Major Fürst Alfred von Windischgräß überbrachte an das kaiserliche Hoflager in Olmüz die Schlüffel der Festung Ofen. Der sogenannte Reichstag hatte sich von Pefth nach Debreczin geflüchtet. Die altgepriesenen steierischen Helden Namen Schwarzenberg und Liechtenstein leuchteten auf diesem kurzen aber blutigen Siegeszuge wieder vor, während im Korps des Feldmarschall-Lieute nants Grafen Schlik, das von Norden herabkam, die mit dem steierischen Bo den so viel verbundenen Namen der Generalstabs-Offiziere Rösgen und Scudier glänzten. Hunger und Kälte schienen für die braven Steirer keine Geltung. zu haben, so bei dem versuchten feindlichen Ueberfalle, so bei der Rekognos zirung unter Mamulas und Leiners rüßtiger Führung gegen Leteny, so ein Paar Tage später bei dem Streifzuge gegen Leteny mit Oberstlieutenant von Gaupp und einer Division Sachsen- Kürassiere. Am 7. Jänner 1849 als die Landwehrdivision, wie eben erwähnt, mit einer Division Sachsentüraffiere unter Oberstlieutenant Gaupp nach Leteny. ging, dekte nie die rechte Flanke des durch Großkanischa marschirenden Korps. und kam bis Netse auf Vorposten. Am selben Tage besezten die Feldmarschall-Lieutenants Graf Wrbna und Fürst Franz Liechtenstein bereits Waizen. Der Banus ging nach Szolnok, die Generale Henzi und Dietrich befestigten Ofen , die Gegenden des Bakonyer Waldes wurden militärisch durchstreift, um sie von den Banden des Medniansky zu säubern. Am 10. Jänner wurde Kanischa ohne Widerstand von den Kai ferlichen besezt . Die Rebellen, welche 5000 Mann stark die kroatische Grenze bedroht hatten , zogen sich gegen Kaposvar zurük. Nugent's zurükgelaffene Garnisonen in Körmend und Szala Egerszeg standen in genauer Verbindung mit den Kommando's, die Oberstlieutenant Graf Althann bei Papa entsendete. Von hoher Wichtigkeit war die Vereinigung des Korps Nugent und Dahlen, die nun in einer Gesammtstärke von 9000 Mann Innerösterreich und Kroa zien nicht mehr entblößt ließen. Ebenso vereinigten sich am 13. Jänner 1849 Oberstlieutenant Graf Althann und Generalstabs-Major Jungbauer in Bapa, und zersprengten die Rebellen unter Medniansky, Vihar und Andor ; während Oberst Horvath die Umgebung von Stuhlweißenburg säuberte , deren Gefin nung mehr als verdächtig war. Die Verhältnisse in Pefth wurden immer ernster, die Stellung der tapferen Generale Csoric und Schulzig immer ge fährlicher, daher erhielt Feldzeugmeister Graf Nugent Befehl , eine Brigade von 3000 Mann, darunter zwei Kompagnien Kärntner und Steirer von Prohaska, vier Kompagnien Krainer Hohenlohe unter Major Munzinger, einem einstigen 3öglinge des Marburger Erziehungshauses, zu entsenden. Die Brigade Dietrich wurde aber noch auf dem Marsche wegen Verstärkung der Feinde ge gen Kapos inftradirt. Auf die Nachricht , Damianich rüfe mit 6000 Mann und 19 Geschüzen --- zu einem Hauptschläge gegen das schwache Zernirungs Korps vor Effegg (unter General Trebersburg), schlug Nugent mit 6000 M., 800 Pferden und 21 Geschüzen schnell den Weg über Babocza dahin ein. In Kanischa blieb die Landwehrdiviſion (während Feldzeugmeister Nugents Korps gegen Effegg 30g) mit einer Division Johann Dragoner in Garnison. Auch hier war die Stellung um so schwieriger, als die Truppen nicht kaſernirt, sondern bei den Bürgern - über deren Gesinnung man nicht immer im Kla ren fein konnte - einquartirt ftanden, sich immer auf Angriffe bereit hielten, und daher der Nuhe, der sie so nöthig bedurften , gänzlich entbehrten. Auf der Seite, von welcher Ueberfälle am meisten zu fürchten waren , auf der Straße nach Fünfkirchen, hatten Hauptmann Leiner und Rittmeister Neubauer (ein Steirer von Erzherzog Johann Dragoner) beständig Vorposten ausgestellt. Die mußterhafte Mannszucht der Truppe gewann ihr bald die allgemeine Ach tung der Kanischaner. Den besten Beweis dafür gab das Ersuchen der städti schen Behörden, die Landwehrdivision möge von General Stillfried zu Kanischa in Garnison gelaffen werden. An ihre Stelle kam in der Folge ein Bataillon Grenzer, das vom Landfturme überfallen wurde. Nach dem Abmarſche der Land wehrdivision blieb von Seiten der Steirer nur der Transportssammelhaus . und Spitalskommandant Oberlieutenant Wezlar mit seinem Schreiber , dem Gefreiten Riese zurük. Die höchste Vorsicht war beständig nothwendig durch die Treulosigkeit, mit welcher anderweitig kaiserliche Truppen von den Nebel

193 Am 3. April war das erste Armeekorps von Ezegled aufgebrochen, um Ien ―― unter der scheinbaren Maske des Uebertrittes gefangen wurden. (So Major v. Pichl, von Nassau, und Lieut. Baron Baum, von Bianchi , am 15. sich mit Schlik, der gegen Hatvan rükte, zu verbinden. Da wurde am 4. die auf der Thurczer Höhe, Oberst Graf Montecuculi, als er krank in Gyöngyös Brigade Raftich, welche die Nachhut bildete, bei Tapio-Bicske eine Meile hinter zurüfgeblieben, durch die Einwohner dieses Ortes, die tapfern Chevaurlegers Secsó von 8000 Ungarn unter Klapka angegriffen. Die Ottochaner warfen unter Baron Baum.) Nicht alle schlugen sich so glüklich durch die Schlingen sich rasch auf die feindlichen Kanonen und verfolgten troz dem Wunsche Na des Verrathes, wie Major Herzmanovsky und Hauptm. Oreskovich, von EH. ftich's, das Gefecht abzubrechen, und zur Vereinigung mit Schlik zu eilen, den Stefan. Kanischa war seit ie gerade für die steirischen Krieger von großer oft Feind mit feuriger Haft gegen Farmas , wo Damjanich die Kaiserlichen mit verhängnißvoller Bedeutung. Im Jahre 1600 wehrten sich die Kanischaner 10,000 Mann frischer Truppen angriff, um sie in die Sümpfe von Tapio zu heldenmüthig durch 44 Tage gegen die anstürmenden Türken, ein Jahr später treiben. Zwei k. Bataillone standen hier in dem gräßlichsten Kartätschenfeuer in türkischer Gewalt drängte hier der Pascha Hafſan Terjaki den EH. Ferdi- und gegen eine 10fache Uebermacht. Die Banderial-Husaren fochten und starben nand mit der 30,000 Mann starken steirischen Armee zurük. In Kanischa als Helden, mit ihrem aus hundert Wunden blutenden Kapitän Gyurkovic fehlte es nicht an mancher Versuchung für die alte steirische Treue. Blühende und Major Baron Riedesel. Bei Isaszeg finden wir die Brigade Naftich den 3 Mädchen, klingendes Geld bildeten die geheimen Werber für die Reihen der Wald / Meilen von Gödöllö besezend im grimmigen Gefechte, in welchem Honveds. „ Tausend Küffe, wenn ich Euch in Honveds -Uniform sehe, “ sprach Ottingers Kavallerie Wunder der Tapferkeit verübte, der Banus , wie gefeit eine ſchmuke Jüdin zu einem ftaatlichen Steirer. „ Gut, die Hälfte voraus“, meinte mitten im Kugelregen hielt, bis durch Schliks Ankunft die Kaiserlichen 30,000 er. Nachdem er sie erhalten, lachte er : „ Die zweite Hälfte erlaß' ich Euch bis Mann zählten, denen unter Görgey die ungarische Hauptarmee mit 52,000 nach dem jüngsten Lage , denn selbst an diesem noch bleibe ich meinem Kaiser Mann gegenüberstand . Es war einer der blutigsten Tage. Ottinger mit Har treu !" Von der stillen Emfigkeit der Steirer im Dienste nur Ein Beispiel. degg Küraffier und Kaiſer Dragoner war im brennenden Dorfe Isaszeg das Der schon mehr erwähnte Gefreite Niese von der Landwehrdiviſion, zu. Ziel des feindlichen Geſchüzes auf 1000 Schritt Nähe . Major Pessics von getheilt beim Spitalkommando, hatte vernommen, daß bei einem Ziegelofen außer den Ottochanern endete als Held . Das Armeekorps marſchirte am 7. April der Stadt zwei Kanonen verstekt wären. Er nahm jede Nacht ein Paar ver- gegen Pesth. Die Nachricht, daß am 12. März Sardinien den Waffenstillstand traute Landsleute, kräftigte sie durch einen guten Imbiß auf seine Kosten und gekündet, daß der Feldmarschall Graf Nadesky am 19. März die Feindselig= leider ohne keiten gegen die Treulosen wieder beginne, daß Piemont die Parole und Turin überklaubte mit ihnen heimlich einige hunderttausend Ziegeln ―― die ersehnten Geſchüze zu finden . Unter den befferen Familien in Kanischa die Losung sei, begeisterte unsere Landsleute auch im Ungarlande. zeichneten sich viele durch die edelste Sorgfalt für die k. k. Truppen aus, ſo : Am 26. April 1849 erhielt Hauptmann Leiner den Befehl, mit der 6. der biedere Partekulier David König, der seine Familie über die Dauer der Kompagnie der Landwehrdiviſion und einigen Windischgräß Chevaurlegers die Kriegswirren nach Steiermark geschikt, dafür aber sein Haus den steirischen Einwohner von Doroszlo zu entwaffnen. Die Steirer benahmen sich mit eben Truppen eingeräumt hatte. Selbes benüzte auch Herr Oberstlieutenant Strei so viel kaltem Muthe, als schlauer Klugheit. Um 3½ Uhr Nachmittag wurde Her, von Piret, als Wohnung und Kanzlei. nach Erdödy, nahe dem Zusammenflusse der Drau und Donau und dem durch Die Garnison in Kanischa wurde beinahe ganz geschwächt am 26. Februar Kämpfe 1552 klassisch gewordenen Boden abmarschirt, wo die Pionniers auf 1849, indem die 5. Kompagnie der Landwehrdiviſion nach Szala Egerszeg, requirirten Fahrzeugen die Truppen über die Donau sezten . Man erfuhr, daß ein Detachement der 6. Kompagnie nach Iharos Bereny, die Dragoner nach eine starke Garniſon in der nahen Stadt Zombor sei , es war die äußerste Effegs, die Division Kinsky nach Dedenburg mußten. - Hauptmann Eduard Vorsicht nöthig . Leiner rükte jedoch mit dem ihm als Dolmetsch beigegebenen v. Gasteiger, von Piret , ein Tiroler , erhielt die 5. Kompagnie und zugleich Oberlieutenant Rebrovic, vom Szluiner Grenz-Regimente, in Doroszlo ein, als im Range der Aeltere das Diviſionskommando. Während der scheinbaren | die Waffen wurden auf die erste Aufforderung fast von Allen gutwillig her Garnisonsruhe der Landwehrdiviſion waren auf dem nahen Kriegsschauplaze gegeben, ja ſogar der Truppe Wein, Erquikung und gutes Nachtquartier an= große Ereignisse vorgefallen. Am Neujahrstage 1849, also den nächsten Mor- getragen ; aber Leiner fand die Freundlichkeit der Einwohner ebenso wenig gen nach der Schlacht bei Moor , trachtete der Banus den Verczel von der Vertrauen erwekend, als die Nähe der Insurgenten in Zombor , er wies da Ofner-Straße abzuschneiden, er vertrieb ihn am 3. von Leteny, obschon Gör- her alle Anträge zurük, behielt die Truppen unter dem Gewehre , nahm die geh nicht weiter als 3 Stunden entfernt war. Der Agitator verschaffte sich Geld Waffen ab, brachte selbe noch in der Nacht über die Donau und stattete dem und Kredit durch die eingezogenen österreichischen Banknoten. Vier ungarische Major Wallon, vom Generalstabe, seinen Bericht ab , der mit dem Armeen unter Görgey, Klapka, Nepassy und Damjanich standen am rechten, schmeichelhafteften Lobe von Seite des Herrn Feldzeugmeisters aufgenommen die anderen drei im Kampfe gegen die kaiserlichen Truppen am linken Donau- wurde. Ufer, Dembinsky ergriff die Öffenſive, Schlik zog sich vor der Uebermacht an Eine gleiche Expedizion zu demselben Zweke führte zu gleicher Zeit mit Fürst Windischgräß bei Kapolna, wo am 26. Februar die blutige Schlacht demselben Glüte die 5. Kompagnie unter Hauptmann Gasteiger gegen Apathin. entbrannte, in der am 27. Nachmittag Schlik nach der heldenmüthigen Er- aus . Das Gelingen solcher einzelner Streifzüge erwekte bei den Steirern um Stürmung von Verpeleth Dembinsky nöthigte, sich drei Meilen weiter bis Re- so mehr Vertrauen zu ihren Anführern, als anderer Seits die Beispiele von ressend zurükzuziehen . Mit März ging es vorwärts den blutigen Weg des Verrath und Gewalt auf dem Boden, auf welchen ste standen, an der Tages eisernen Kampfes. Am 30. März besezte Graf Nugent Fünfkirchen, und traf Ordnung waren, und die Schiksale des Kouriers Hauptmann Graf Erbach ( in. ernste Anstalten zur Bernirung von Essegg . Mező-kövesd von Töltenys meineidigen Husaren aufgefangen) und vieler Am 27. März 1849 brach die Landwehrdiviston auf und wurde über anderer eben keine Geheimnisse waren ; ebenso wenig als die Expedizion einer Lorenz, Pergeny, Istvandi, Sigeth, St. Lorenzen und Siklosch gefah. Kompagnie Prohaska gegen die Parteigänger Palkavics, die auf dem Dampfer ren, von da mittelft Dampfboot zum Hauptquartier des Feldzeugmeisters Ora Hermine mißlang. General Trebersburg hatte sich bereits in der Nacht vom fen Nugent nach Dallya befördert. 30. zum 31. Jänner in 5 Kolonnen stürmend nach einem lebhaften Gefechte. Am 15. März machte im Kriegsrathe zu Pesth der Banus den Vor den Besiz der Vorstädte von Effegg erkämpft und 100 Rebellen gefangen, schlag, er wolle mit Graf Schlik bei Szegedin über die Theiß gehen, um sich wenige Tage später entfloh der ungarische Kommissär Graf Kasimir Bathiany mit dem Korps des General Thodorovic zu vereinen. Dieses Korps, 15,000 mit seiner Familie aus der zernirten Feftung bei Batina über die Donau. Mann stark, wichtig durch seine grenznachbarlichen Elemente für die Steirer, Obrist von Mamula leitete die Angriffs -Arbeiten zur Beschießung der Festung, hatte den schönen Boden zwischen den Römerschanzen der Donau , Theiß und vor der Nugents Korps ( 2200 Mann mit 320 Pferden) stand. Darunter Maros den Ungarn entriffen ―――――― einen wichtigen Landstrich, den der Banus ge 4 Kompagnien Piret, die am 28. Februar zu Schiff über Vukovar, Juok gen die Ungarn sichern und erhalten wollte. Wir treffen im Armeekorps des und dann über Palanka geeilt waren , um das unglüfliche Futak zu retten. Banus die Brigade Raftich und die tapferen Ottochaner und verweilen des Die Maßregeln waren so gut genommen , daß Effegg kapitulirte und am halb ein wenig bei ihren Thaten, weil wir diese Waffenkörper in genauefter 14. Februar die Besazung, 4500 Mann stark mit 614 Geschüzen, 2000 Ztr. Verbindung mit unserer Landwehrdiviſion finden.. Pulver c. die Waffen strekte. (Fortsezung folgt.)

Armee - Nachrichten.

Defterreich. F. (Wien, 24. März.) Vom Kriegs schau plaze. So eben wird in Schumla ein Tagesbefehl, oder eigentlich ein Bulletin del Djeridé aus getheilt , in welchem der anfangs März an der Donau vorgefallenen von uns bereits erwähnten kriegerischen Vorgänge Erwähnung gemacht wird. Es ist selbstverständlich, daß diese ziemlich unbedeutenden Ereignisse in dem Bulletin als eben so viele Siege der Türfen verzeichnet sind. Inzwischen müssen wir gestehen, daß es, wenn wir die zwei russischen Bulletins über dieselben Vor

gänge mit dem türkischen Berichte del Djeridé vergleichen, nicht schwer ist, in der Mitte die Wahrheit zu finden, welche dahin lautet : daß sich keine der beiden kriegführenden Partheien glänzend erreichter Vortheile rühmen kann. Gleichzeitig mit diesem Tagesbefehle , in welchem der Generaliſſimus die bei jenen Vorgängen betheiligt gewesenen Offiziere und Mannschaft belobt, langte in Widdin auch ein Ordonnanz- Offizier an, welcher dem Gouverneur Sami Pascha, das ihm vom Sultan verliehene Großkreuz des Megidié-Ordens über brachte. Der Alttürke Sami Pascha ist ein tüchtiger ganz loyaler Mann, welcher unbeneidet dasteht , von Türken und Serben geachtet wird , weil er,

194 ungeachtet er an den Sazungen des Korans festhält , die Christen mit ausge zeichneter Klugheit behandelt und ein wahrer Freund der Armen ist. In Schumla traf auch der englische General Bourgoyne ein, um von den in der dortigen Militär- Detailkanzlei im Gange begriffenen Arbeiten Ein ſicht zu nehmen und später einige strategisch wichtige Punkte in Rumelien zu besichtigen . Die von uns am 18. d . M. aus Schumla gebrachten Gerüchte über die Aufstellung der englisch-franzöſiſchen Hilfstruppen erhalten in einer Korrespondenz der "1 Allg . Augsburger Ztg. " vom 16. und in direkten Briefen aus Konstantinopel vom 13. d . M. die Bestätigung , jedoch mit der Verſion, daß die französischen Truppen in Ponte piccolo und Varna ausgeschifft und auf dem geraden Wege nach Silistria (über Basardschik ?) vorgeschoben wer den sollen. Es scheinen sonach die franzöſiſchen Generalstabsoffiziere das in einem Wiener Blatte ziemlich treffend berührte Bedenken zu tragen : ihre Streit kräfte von Odessa aus in das Herz von Rußland zu dirigiren . Ferner wird in Schumla der bekannte walachische Ergeneral Georg Maghera , geweſener Panduren-Kommandant, täglich erwartet, um dem Serdar auf Befehl des Sul tans zur Dienstleistung zugewiesen zu werden. Die Bitte des Arslan Pascha (Büstrzonowsky, welcher erst kürzlich vom Kaiser Napoleon 2000 schöne Gewehre zum Geschenke erhielt , um die von ihm geworbenen Freischaaren zu armiren) sich gleichfalls nach Schumla bege ben zu dürfen , wurde abgelehnt ; er geht dieser Tage nach Anatolien zur Armee ab. Klapka, der Fürst Stourdza und andere Flüchtlinge verkehren fleißig mit dem Erseraskier Mehemed Pascha, dem Schwager des Sultans und dem Haupt der Oppoſizion gegen das Ministerium. Am 12. d . M. wurde dieser Erminister vom Sultan mit einem Besuche überrascht, und da dort auch der Scheif-ul- Islam anwesend war, so legt man dieser Visite eine große politi sche Bedeutung bei, welche beiläufig dahin lautet : daß dem Verlangen der Weftmächte wegen der Emanzipazion der Christen in der Türkei kaum entspro chen werden dürfte, weil die Ausleger des Korans der Meinung sind , es wü.den die Türken den diesfälligen Hattiſcherif mit einem allgemeinen Auf stande beantworten. Nach Adrianopel ist eine Kommission mit der Bestimmung abgegangen : sämmtliche in Rumelien und Bulgarien vorhandenen Getreidevorräthe zu vers zeichnen, über den Zustand der Saaten zu berichten und dann, um rükſichtlich der in Eski Zaara, Dschuma und anderen chriftlichen Gemeinden vorgefallenen Exzesse Erhebungen zu pflegen . Man erwartete dieser Lage die Veröffentlichung eines Fermans, daß alle in der Türkei domizilirenden russischen Unterthanen das Land in einer gegebenen Frist zu verlassen hätten. Der lebhaften und dringenden Vorstellung des f . f . österr. Internunzius Baron Bruk soll es gelungen sein, die h. Pforte von diesem für so viele Familien verderbli chen Schritt abzuhalten. Der Aufstand von Epirus verbreitet ſich jezt über den ganzen Pelopon nes ; die Bevölkerung der von Griechen bewohnten Ortschaften ist wie ein Mann aufgestanden, um in den von den Mönchen gepredigten heiligen Krieg auszuziehen. Schon am 22. d . M. erhielten wir die Nachricht, daß die k . griechische Armee nur eine günstige Gelegenheit erwartet, um zu den Insur genten in Maſſa mit Sak und Pak zu übergehen, und zwar unter den Augen des Königs und des vom Sultan nach Athen gesendeten außerordentlichen Gesandten Ali Pascha. Wir nahmen aber Anstand, dieses Gerücht zu ver öffentlichen. Leider sind aber alle Anzeichen vorhanden , um daran zu glau= ben. Der General-Inspektor der könig . Armee Kiczo Tzarellas, ein sehr rei cher angesehener Mann, Mitglied des Senates , der General Hadji Pietro, der königl. Hofmarschall Colocotroni, der Erminister Zaco Milio (sein Bru der?), dann der Vize- Präsident der Deputirten- Kammer Chourmusi und mehr wie hundert Notabilitäten des Königreiches Griechenlands befinden sich bereits in den Reihen der Aufständischen . Die griechischen Freischaaren wachsen ftünd lich zu einer Anzahl, daß die Bekämpfung derselben nicht so leicht sein dürfte. Unter anderen ist nach Theffalien eine vollständig ausgerüstete Batterie von acht 6pfd. Kanonen gebracht worden. Das Gebirgsland von Theffalien ist im Besize der Insurgenten ; in der Ebene und in den festen Pläzen stehen die türkischen Truppen. Der außer ordentliche Pfortenkommiſſär Fuad Effendi befindet sich in Prevesa von Arta vollkommen abgeschnitten und ohne Geld ; die Albanesen, welche im ganzen Ejalet feit 6 Monaten keinen Sold erhielten, kündigen ihm den Gehorsam auf und laufen auseinander , um ihren eigenen Herd in den aufrührischen Provinzen zu vertheidigen. Die Proklamazion an die chriftliche Bevölkerung von Epirus, in welcher Fuad Effendi den zu ihrer Pflicht zurükkehrenden Griechen volle Annestie gewährt, findet keine Beachtung. Wir sind in der Lage , die Ordre de bataille der kleinen Insurgenten schaar nach verläßlichen Daten zu geben. Oberkommandant ist der General Kiczo Tzavellas , welchem sich der General Kalergis angeschlossen hat. Er fteht auf dem Wege zwischen Arta und Prevesa , und ist der türkischen Be sazung dieser Orte gewachsen , weil seine Schaar ( 5000 Mann) täglich ver mehrt, und die seiner Gegner durch Deserzion täglich vermindert wird. Der General Grivas hat nach Befestigung der Engpässe der „ fünf Brun nen" seinen Marsch direkte auf Janina gerichtet ; er steht nur noch zwei Stunden von diesem Plaze entfernt, und verschanzt sich in den Dörfern, deren

aus 500 Albanesen bestehende Garnison die Waffen strekte und ruhig nach General Hadji Pietro kommandirt in Theffalien , und hält Hause ging. Dhomko besezt. Die Generale Nanghos und der Oberst Stratas organisiren die anlan genden Streiter in Epirus und bilden gleichsam die Reserve der Infurgenten, ohne ein Kommando übernommen zu haben. Die von der Besazung des Kastells Arta den Insurgenten unter Ka raiskaki beigebrachte tüchtige Schlappe , deren wir am 18. erwähnten , be ſtätigt ſich. In Montenegro ist noch Alles ruhig ; dagegen ist der türkische Statt halter Churfchid Pascha von Bosnien auf Alles gefaßt; die dort liegenden Streitkräfte bestehen in 9 Bataillons Nizam , 2 Kavallerie-Regimentern und in 3 Batterien , welche er im Falle der Nothwendigkeit mit 20,000 Mann vom Landesaufgebot verstärken würde. In der großen Walachei , wo die Saaten schön stehen , wird von den Russen an der Errichtung der von uns bezeichneten Belten- und Barakenlager fleißig gearbeitet. Deutscher Bund. (Frankfurt a . M. ) Mit vielem Intereſſe wurde hier das von dem Redakteur dieſes Blattes herausgegebene # Allgemeine militärische Handbuch" gelesen , weil es gut ist und einem wahren Bedürfniſſe abhilft . Daß mitunter Unrichtigkeiten unterlaufen konnten , ist wohl natürlich , zumal wenn die aufgenommenen Daten aus Zeitungs- Artikeln entlehnt werden , die bekanntlich immer nur mit vieler Vorsicht benüzt werden sollten. Insbeson dere gilt dieß über die Bundesangelegenheiten, welche in den Jour nalen gewöhnlich ungenau gegeben werden . So verhält es sich z . B. mit dem Reglement der Bundesfe ft u n gen , welches im April v . J. allerdings ausgearbeitet, jedoch keineswegs, wie es hieß, unter besonderer Mitwirkung des Generals von Baur , denn der selbe wohnte den Berathungen gleich den anderen Bevollmächtigten bei , es war aber eine besondere Mitwirkung von seiner Seite umsoweniger möglich, als er zur Zeit nicht stimmführend gewesen. Die Friedensbefazungen nach diesem neuen Reglement sollen in Mainz aus 8000 (bisher 6000) Mann bestehen und Luremburg wie bisher 3000 Breußen und 1000 Luxemburgern (im Handbuch irrthümlich Württembergern) zählen . Was den angeblichen technischen Beirath für die Feftungsbauten betrifft, so existirt ein solcher nicht , und der technische Beirath ist die Militär-Kommission selbst. — Auch ist Seitens Hannover als Militärbevollmächtigter der Oberst Benningsen kommandirt. Frankreich. (Paris , 17. März .) Ueber die Versuche in Brest mit den as phy firenden Kugeln und die Wirkung derselben erzählt ein Augenzeuge solgende Details : In einem Gebäude , das auf einer kleinen Insel in einer solchen Entfernung lag, daß man dasselbe mit einem Kanonenschuſſe leicht er reichen konnte, wurden mehrere Hunde , Kazen und andere Thiere eingeſchloſ sen. Man richtete nun auf das Haus eine Kanone und schoß ein Paar dieser asphysirenden Kugeln ab, die in das Haus eindrangen. Nach einiger Zeit ging man in dasselbe hinein und fand alle Thiere todt. Allein es zeigte sich noch eine andere Wirkung , die noch größeres Staunen erregte. Der Wind hatte den Dampf, der durch die Erplosion der Kugeln entstand , auf die Kanoniere zurüfgeweht , und hatte noch so viele Kraft behalten , daß dieselbe sämmtlich mehr oder weniger davon affigirt und einige sogar ohnmächtig geworden find.

Belgien. -ll- In dem den Kammern vorgelegten Budget figurirt für die Marine für 1854 die Summe von 1,113,832 Franken 67 Centimes , so daß gegen 1853 eine Erhöhung von 106,704 Franken 88 Centimes eingetreten ist. Diese Summe soll zur Armirung der Brigg "1 Duc de Brabant " , zur Ver vollständigung ihres Materials , so wie zum Ankaufe von Lebensmitteln Ver nendung finden. Die Fahrzeuge des Staates bestehen in der Brigg 1/ Duc de Brabant“ und der Goelette " Louise Marie" , außerdem beabsichtigt man drei Paketschiffe | während des Jahres 1854 zu armiren . Für das Personal der Schiffe des Staates werden 237,907 Franken 67 Centimes gefordert. Das Offizierkorps der belgischen Marine zählt 4 Linienschiffskapitäne, 4 Schiffslieutenants erster Klaffe, 8 Schiffsfähnriche , 2 Aspiranten 1. und 3 Aspiranten 2. Klasse. Zum Ausbau und zur Erhaltung des Hafens von Ostende werden 108,050 Franken , zu den gleichen Arbeiten bei Nieuport 45,600 Franken gefor dert , schließlich werden 127,200 Franken für Bauten an der Küste von Blankenberghe beantragt. Spanien. E. Der jüngsten Revista (vom 10. ds . Mts . ) entnehmen wir die fol. genden ämtlichen Nachrichten : Ein königlicher Erlas vom 27. Februar erklärt das Infanterie-Regiment Cordova wegen der in Saragossa vorgefallenen Em

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pörung für aufgelöst und befiehlt die Organiſazion des Regimentes Cuenca, Mit der Flotte gehen unter Generallieutenant Sir Alexander Wood welches am 23. April 1663 errichtet, den 5. Februar 1793 reformirt wurde ford zwei Brigaden nach der Ostsee ; Generalmajor Sir de Lach Evans und und aun Stelle und Nummer des aufgelösten, welches es vertritt, annehmen Generalmajor Sir Richard England gehören zum Stabe dieser Armee- Abthei wird. - Ein föniglicher Erlaß vom 28. Februar verleiht dem General-Ka- lung, Oberst Lord de Ros versieht bei ihr die Funkzionen des Generalquar pitän von Aragon , dem General-Lieutenant Don Felipe Rivero wegen seiner tiermeisters, Oberst Estcourt die des General- Adjutanten . Die bei etwaigen besonderen Dienstleistungen und Verdienste und namentlich wegen der Energie Landungen aus den eingeschifften Truppen und den an Bord befindlichen Ma in der Unterdrüfung des Aufstandes von Saragossa , das Großkreuz des riniers zu bildenden Brigaden werden die Obersten Vennefather, Campbell, (nur Spaniern zugänglichen) heil. Ferdinand-Ordens. Ein anderer Erlaß Lockyer und Goldie kommandiren, während der Oberst Earl von Cardigan die vom selben Tage enthält die Beförderung des Infanterie-Brigadiers Marquis Erpedizion begleitet, um eventuell als Kommandeur der Kavallerie - Brigade de Santiago , Obersten des Grenadier- Regimentes , zum General , in Be- aufzutreten. rüfsichtigung seiner bei derselben Gelegenheit erworbenen Verdienste. In Betreff des für die Türkei bestimmten Erpedizionskorps erwähnen Ende März oder Anfangs April wird neuerlich die unter der Direkzion wir, daß Major C. Dickson, vom 10. Artillerie-Bataillon, neuerdings dem des General Prim zum Studiren des Verlaufes des orientalischen Krieges Stabe des Lord Raglan zugetheilt worden, um als Dolmetscher zu dienen, von der Regierung ernannte Kommission nach Konstantinopel und von dort da er der türkischen Sprache vollständig mächtig ist und deshalb bereits in das türkische Heerlager an den Donauufern abgehen. Wie man versichert, Ibrahim Pascha bei seiner Anwesenheit in England zur Seite gegeben wurde. sind außer den Stabs- und Oberoffizieren , welche bis jezt die Kommission Die spezielle Zuſammenſezung der nach dem Oriente defignirten Batte bilden und zwar der Herren Fernandez San Roman vom Generalstabe , De- rien ergibt sich aus der nachfolgenden Uebersicht: tenrr von der Infanterie und Pita Pizarro von der Kavallerie , auch noch C.Reit. A.Fuß- B.Fuß- E.Fuß . U.Mu- Reser- Sum Stab. Batt. Batt. Batt. Batt. nizions- Batt. ma. die Herren Enrille von der Artillerie und Garies de Marilla von dem Ge Brigade. niekorps zu dem Zweke ernannt, daß alle Waffen der Armee vertreten seien. 1 1 Der Artillerie S Hauptmann Don Joaquin Maria Enrile , der jezt für Brigadegeneral 2 2 ſein Korps nach Berlin abgesandt ist , um dort militärischen Studien obzulie- Oberstlieutenants ――――― 2 2 12 gen , veröffentlichte jüngst eine "1 Militär - Statistik Belgiens , " die Kapitäne 3 2 17 ein ganz vollendetes Werk sein soll , so wie das ebenfalls vor Kurzem von Subalternoffiziere den Ingenieur Offizieren : Don Carlos Ibañez und Don Juan Mode y Eguia Stab 1 2 1 10 6 6 6 herausgegebene Sandbuch des Pontoniers." ,,Wünschen wir den Sergeanten 6 5 34 10 9 8 9 8 53 Verfassern Glük ," ruft die Revista aus , „ ihre Namen der Reihe der durch Gemeine ―――――― 160 151 152 161 142 128 894 ihre Erzeugnisse im In- und Auslande vortheilhaft bekannter spanischer Mi Kanoniere u . Führ. Handwerker 8 6 9 9 18 11 61 litäre beigefellt zu haben. " Summe 8 189 180 189 178 181 160 1085 198 170 170 167 200 Pferde 16 929 c Großbritannien. 6 6 6 6 24 -11 Der neuesten Nummer der „ Naval and military Gazette" entneh Geschüze 11 9 11 11 Munizionswagen 42 men wir die nachfolgenden Nachrichten : 1 1 1 1 2 7 Die Ostsee-Flotte (Baltic Fleet) bestehet aus zwei Divisionen ; die erste Feldschmieden Vorrathswagen 10 1 2 derselben wird aus nachstehenden Schiffen gebildet : Schraubenschiffe : Patronen u. Mu Geschüzen. Mann. ――――― ――――― 36 nizionswagen 36 1100 unter Kapitän Gordon mit der Herzog von Wellington mit 130 Die Geschüze der Fußbatterien bestehen aus 9pfündigen Kanonen und Flagge des Vizeadmiral C. Das Metallgewicht des 9pfündigen Rohres beträgt 24pfündigen Haubizen. Napier, 121 13 Zentner; das Gewicht des Nohres , der Lafette und der mit 32 Schuß Royal George mit 960 unter Kapitän Codrington, beladenen Proze 37 Zentner 5 Pfund. Das Gewicht des 24pfündigen Hau 101 980 St. Jean d'Acre mit unter Kapitän Keppel, 91 820 Princes Royal mit unter Kapitän Lord Clarence bizrohres beträgt 12 Str. , das des Nohres, der Lafette und der mit 24 Wurf beladenen Proze dagegen 37 3tr. 19 Pfd. Die reitende Batterie hat ſtatt Paget, 81 750 Cressy mit zweier 24pfündigen Haubizen nur eine dieses Kalibers und außerdem eine unter Kapitän Warren, Boscawen mit 70 600 unter Rapitän Glanville, 12vfündige Haubize , deren Nohr 6 3tr. 13 Pfd. wiegt , während Nohr, 600 Edinburgh mit unter Kap . Hewlett, mit der Lafette und die mit 36 Wurf beladene Proze ein Gewicht von 37 Zentner Flagge des Conteadmiral Chads, 26 Pfund befizen. Blenheim mit 60 600 Einen beachtenswerthen Gegenstand bringt die „ Naval and military unter Kapitän F. Pelham, 60 600 Hogue mit unter Kapitän W. Ramsay, Gazette" wie folgt zur Sprache : Die Franzosen haben sorgfältig Alles be 600 Ajar mit 58 unter Kapitän Warden . seitigt, was den Engländern Anstoß bieten könnte, und streben mit ganzer Segelschiffe: Kraft dahin, den Beweis zu führen, wie aufrichtig sie die Allianz mit Eng 120 970 Neptun mit unter Kapitän Hutton mit der land meinen . Vei allem Eifer unserer Seits, diesem brüderlichen Entgegen= Flagge desContreadmiralCorry, kommen gerecht zu werden, existirt ein Gegenstand, der sich nur schwierig die 820 90 Prinz Regent unter Kapitän Smith, ser Abficht unterordnen lassen wird . Die Fahnen der meisten unserer Regi 84 750 Monarch mit unter Kapitän Erskine. menter tragen die Namen von Siegen , welche die Eigenliebe unserer tapfern Schraubenschiffe: französischen Alliirten verwunden müſſen. ---- Wahrlich es würde zwekmäßig 51 350 Imperieuse mit unter Kapitän Watson, ſein , wenn die Fahnen bei gemeinschaftlichen Operazionen nicht entfaltet wür 51 530 Euryalus mit den ; diese Maßnahme würde von den tapferen Franzosen hochgeschäzt werden ; unter Kapitän Ramsay, 47 450 Arrogant mit unter Kapitän Velverton, geschieht dieß nicht, so läßt sich nicht voraussehen , welche unangenehme Fol 300 34 Amphion mit unter Kapitän A. S. Key, gen die Nichtbeachtung dieser einfachen Vorsichtsmaßregel herbeiführen kann, Tribune mit 31 300 unter Kap. S. T. Carnegie. denn die heißblütigen Franzosen könnten leicht durch die Erinnerung an durch Räderdampfer: unsere Waffen erlittene Niederlagen früherer Zeiten zu Erzessen verleitet wer 18 Leopard mit 560 den , die die brüderliche Eintracht beider Heere auf das Unangenehmste ge unter Kapitän Gifford, Odin mit 16 560 unter Kapitän F. Scott, fährden müßten . Dieß ist ein delikater Punkt ; wir haben geglaubt ihn zur 16 400 Magicienne mit unter Kapitän . Fischer, Sprache bringen zu müssen und legen ihn in der Hoffnung dem Publikum Valorous mit 16 400 vor, daß der ausgezeichnete kommandirende General Lord Naglan Mittel und unter Kapitän Buckle, 6 Buldog mit 500 Wege finden werde, den geäußerten Befürchtungen vorzubeugen. unter Kap. W. K. Hall, 320 Gorgon mit unter Commodore A. Guming. Die zweite Division besteht aus Schraubenschiffen : Sardinien. Geschüzen. Mann. 91 Casar mit 830 * Aus den Verhandlungen der Turiner Kammer über die Marine unter Kapitän Robb, James Watt mit 91 830 erhellt , daß die Regierung erst die Ergebnisse der Schraubenschiffahrt in den unter Kapitän Elliott, Nile mit 91 830 unter Commodore Martin, großen Seeftaaten abwarten wolle , bevor sie sich zu deren Einführung in 81 780 Majectic mit großem Maßstabe entschließe. - General Lamarmora spricht sich dahin aus, unter Kapitän Hope. Segelschiffe : daß die Marine keine wesentliche Verbesserung erhalten könne, so lange der 120 St. George mit 970 unter Kapitän Tyres, Siz der Kriegsmarine in Genua verbleibe. Er habe wegen der Vorwürfe Waterloo mit 120 970 unter Kapitän Lord F. Kerr, über die Befestigungsarbeiten in Casale keine solche in Svezia vorgenommen St. Vincent mit 101 900 unter Kapitän Scott. und sich bloß auf einige Ausbeſſerungen des Forts Santa Maria beſchränkt.

196 Die Schlacht bei Sinope hätte die Ueberlegenheit der Dampffregatten gegen über den Linienschiffen dargethan. Paixhans habe für die Zukunft bloß die Anwendung der ersteren angerathen. Piemont müſſe jedoch einstweilen abwarten. Er erkannte ferner die Ueberlegenheit der neapolitanischen Marine an Räder Dampfern an, welche, 20 an der Zahl , jedoch nur 6 Kanonen führen , wäh rend der " Karlo Alberto" und " Kario Emanuele" je 50 an Bord haben werden. -- Herr Valerio meint, Piemont könne berufen sein, an einem allgemeinen Kriege Theil zu nehmen, beſize aber nicht wie Neapel genügende Mit tel, um ein Armeekorps von einem Punkte zum andern zu befördern . Der Stand der piemontesischen Marine ist augenbliklich : 4 Fregatten : „ Des Geneys “ (44 Kanonen), „ San Michele " (42), „ Beroldo" - Drei Korvetten : „ Aquila“ ( 18 ), " San Gio Euridice" (32 ). 5 (44), Ro vanni" (32) , " Aurora “ ( 12) . Drei Brigantinen : " Eridano" ( 16) , Tombo" ( 16) , " Daino " (8) . Zwei Gabarren : " Staffetta “ ( 12) , „ Azzar Drei Dampffregatten : Ein Kourierschiff ( 1 ) , „ Telere“. ――――― doso" (8). Karlo Coft tuzione" (10) , Governolo " ( 12) , „ Karlo Alberto " (51 ). ·" Emanuele" im Bau. Drei Dampfbrigantinen : „ Tripoli “ ( 5) , „ Malfatano" (5), „Monzambano " (6) . Drei Postdampfer : „ Gulnara“ (2), „ Ichnusa “ (3), Authion" ( 1). Zusammen 23 Kriegsschiffe.

Rußland . * Wir entnehmen dem !!S. M." folgenden Artikel: "/Die Beklei C dung des russischen Soldaten ist wesentlich auf die Parade berech net und weder seinem Dienste noch dem Klima angemessen . In der Parade kleidung fann er feinen längeren Marsch aushalten, er ist also genöthigt, sei nem schweren Tornister auch noch das Gewicht aller ihn beengenden Kleidunge ftüke hinzuzufügen . Die schweren engen, unten durch Sprungriemen (welche be

des Bukowiner Mil.-Gestüts zu Rabauß, wird Oberft mit Belaffung in dieser seiner Dienstesverwendung ; Welsperg, Richard Graf, Major des Genie-Stabes, wird Oberstlt. und ; Czirka, Albert, Hauptm., wird Major mit der Bestimmung des Lestern als Genie-Direktor in Zara ; Lobinger, Franz, Hotm. Garnisons.Audi tor, wird Major-Auditor mit Vorbehalt des Ranges für seine zur Beförderung geeigneten Borderleute. In Folge der Vereinigung der Konzepts-Branche mit dem k. k. Feldkriegs-Kommiffariate und deffen Reorganisirung, haben nachstehende Ernennungen statt gefunden, und zwar: Diet. k. Feld kriegs - Sekretäre zu f. k. Ober - Krieg s kom mi f f åren : Heinrich Berthold, Johann Faber , Johann Gerzabek , Josef Gråf, Karl Bauer, Johann Kozelich , Franz Heißmann , Peter Podhaisfy, Josef Rengehrod. Diet. t. Hofkonzipisten zu . . Feldkriegskommissären : Josef Ha m² bök, Ignaz Sikora, Josef Kronthal, Josef Stehno, Johann Hampf, Vinzenz Faukal, Josef Koniczek, Kail v. Lukats, Karl Nagy v. S a lantha, Alvis Saar, Karl Júngst, Ant. Let tocha, Josef K er z ko w s k i Johann Sletter, Johann Thaler, Karl Mattelich, Baron Rudolf Sies ber, Johann Nehammer, Johann del Negro, Stefan Laſch. Die Feldkriegskommissariats - Adjunkten zu Feldkriegskommiſſå ren: Franz Hanke, Johann Roskiewiß , Josef Luksich, Wenzel Sche is bal, Karl Nadamlenski , Franz Morwißet. Diet. k. Feld kriegs kon zipisten zu Feld kriegskommiffariais - Ad junkten : Gustav Groß, Franz Zeiske, Anton Rettich , Ignaz Herzog, Gustav Hakel, Ferdinand Groer, Michael Gerstner , Josef Hornung, Karl Werth, Heinrich Fischer, Martin Rumpelmaier, Anton Eure tich, Adalbert Nowotny, Arnold Klamerth, Alois Przi bor sky , Franz Gottlieb, Heinrich Hoffmann, Graf Erdmann Zedwiß , Karl Stuhl reiter, Franz Resch, Alois Schindler, Eduard Parts, Gottfried Kar ger, Karl Nacher, Leopold Wall, Anton Dall Agata, Alfred Harts manu. Pensionirungen.

sonders der Artillerie bei Handhabung des Geschüzes sehr hinderlich sind) an Mainone, Karl von, GM . und Fest. -Kommandant zu Karlsburg, mit Charakter und gespannten Beinkleider werden über den Hüften durch einen Gürtel, ſtatt durch Pension eines Feldmarschall-Lieut.; Fischer, Alois Ritter von, Universal-Kriegs Hosenträger, gehalten, woraus Unterleibsleiden entſpringen , die in der gelben Zahlmeister unter gleichzeitiger Verleihung des Ritterkreuzes von Franz Josefs Gesichtsfarbe der russischen Truppen sich kundgeben. Vergebens haben schon Orden ; Dankelmann, Achilles Freiherr, erster Rittmeister des Graf Civalart Uhl.-Reg.; Hollan, Gußlav, erster Rittm. des König Friedrich Wilhelm von vor einem Menschenalter die Militärärzte auf das Schädliche dieses Drukes Preußen Hus -Reg.; Stojakovich , Xivan, Administrazions-Oberlt . des Graz hingewiesen ; die Regierung berief sich auf den nazionalen Gebrauch des Gür disfaner Grenz-Reg ; Schiffer, Karl, Oberlt. des König Marimilian von Baiern tels . Der russische Bauer ist gewohnt , durch Pelz an Kleidern und Kopfbe Kür. Reg.; Meraviglia S Crivelly. Rudolf Johann Graf, Unterlt. 1. kl. dekungen , durch langes Haar und vollen Bart ſich vor der Kälte zu schüzen. des Kaiser Franz Josef Kür. -Reg.; Christiany, Franz, Unterlt. 2. Kl. des Der ruffische Soldat dagegen hat nur , wenn der Wärmemeſſer unter 10º R. Graf Mazzuchelli Inf.- Reg. Quittirungen. fällt und ausschließlich beim Schildwachdienst einen Pelz ; die übrige Zeit und bei allen anderen Militärdiensten befizt der Gemeine nur den bis an die Anos Die Unterlieutenants zweiter Klaffe : Caic, Kari, des Warastiner Kreuzer Grenz- Reg ., chel reichenden grauen Mantel als Schuz gegen die Kälte , und außer dem mit 15. Jänner ; Filek, Gustav, des Dom Miguel JR., mit 14. Jänner be im Uebers Dienst ist er sogar auf dieses Kleidungsflük allein angewiesen. Ferner wird tritte in Zivil-Staatsdienste ; Harzer, Heinrich, des Fürst Jablonowsky JR., am 31. Jänner ; Kranzberg, Josef Freiherr, des Baron Jellachich Inf. Reg., mit dem Rekruten sein langes Haar beinahe glatt abgeschoren, und er darf es im 31. Jänner ; Rueskäfer Ritter von Wellenthal , Marmilian, des Prinz Dienst nicht wieder über einen halben Zoll wachsen lassen , bei welcher Maß Friedrich Wilhelm von Preußen Inf. Reg., mit 15. Jänner ; Schindler , Leo, regel freilich der so geringe Reinlichkeitstrieb des gemeinen Ruffen mit in des EH. Leopold Inf.-Rea., mit 31 Dezember ; Stainl, Heinrich, des Graf Betracht gekommen sein mag. Auch der Vollbart wird bis auf Schnurr- und Wallmoden Uhl.-Reg. , mit 15. Jånner. schmalen Bakenbart abrasirt. Statt dieser natürlichen Schuzmittel erhält er Ordensverleihungen. die Pikelhaube nach preußischem Muster , welche zwar zwekmäßiger als der frühere schwere Lederczako , aber doch für das Klima nicht ganz geeignet ist ; • Ehrenkreuz 1. Kl. des fürstlich = hohenzollernschen Haus - Ordens erhielt : noch ungenügender ist die kleine schirmlose Tuchmüze, welche im Lager zum Das der Oberflt. im Armee- Stande Giorg Graf Festetics. Ersaze des Helms dient. Wenn man freilich erwägt , daß unter der glühen Das Ritterkreuz des großherzoglich Heffischen Verdienst Ordens Filivy des Großmüthigen: der Major Hektor Baron Holzhausen , des Prinz Waſa Inf. den Sonne Neapels es Grenadier · Régimenter mit ungeheuren Bärenmüzen

Regiments. gibt , so muß man erstaunen, wie wenig noch vernünftige gesundheitsgemäße Ritterkreuz des herzoglich-braunschweigischen Drdens Heinrich des Löwen: Grundsäze in der Bekleidung der Truppen in manchen Staaten zur Geltung Das der Major Hermann Baron Graebe, des EH. Johann Drag.- Reg. gekommen sind. Mit der Pikelhaube ist aber der den Unterleib schüzende Das Ritterkreuz des königl. baierischen Verdienst - Ordens von heil. Michael: Waffenrok ftatt des für die Parade besser geeigneten Frakes noch nicht einge der Hauptm. Friedl, des Herzog von Nassau Inf. Reg., zugetheilt in der Mil. führt worden. Endlich muß noch erwähnt werden , daß die Aushebungen im Sentral Kanzlei. Winter stattfinden, und ſonach der junge Soldat aus dem Sammelplaze , wo Das Ritterkreuz des königl norwegischen Olaf - Ordens : der Hauptm. Eduard von Mingazz 0, des General-Quartiermeiſter-- Stabes, dann er jene plözliche Abänderung seiner ganzen Kleidung sowohl, als seiner an roßen: der Rittmeis z des päpstlichen Ordens Gregor des deren Lebensgewohnheiten erfuhr, sofort einen langen Marsch nach dem Stand Das Ritterkreu fter-Auditor Alois Sir, des Großherzog Toskana Drag. Reg. quartier seines Regiments machen muß, damit seine Deserzion erschwert werde . " Patriotische Gaben. Personal-Nachrichten. Zur Invaliden-Betheilung am Vermählungsta ge Sr. f. k. Apoftclischen Majeftå des Kaisers find der Redaksion vom Herrn Major v. Moese, zu Kamniß in Mähren, Ernennungen und Eintheilungen. Sedelmager, Franz von, FML. aus den Pensionsstande, wird Festungs-Kommandant 3 fl. B. N. • zugekommen, welche unter einem dem Herrn 3. B. Jüngling abgeführt zu Karlsburg ; Herrmann, Martin Ritter von, Oberstlieut. und Kommandant | wurden. ----- Rittm. Teschenberg, vom 3. KR., Gotha, vom 37. JR., von Brüffel (Wieden Nr. 316) . - JR., nach Josefstadt. Angekommen in Wien. nburg. Herzoge nach Major von Horwath, vom 1. HR. , von Güns (Stadt, (Am 24. März.) Major Kelter, vom Garn .-Auditoriat, (Am 22. März.) Oberst Baron Cordon, in Pens., von ung. Krone). -- Die Hptlt.: Mayer, vom 10. JR., nach (Am 24. März.) Rittm. Varga de Balatton Füred, vom 8. nach Linz. Krems (Josefstadt Nr. 209). - Oberstlt. Hye von Hye - Mul Mailand, - Hummel, vom 17. JR., nach Laibach, , von Leopoldstadt, Enns( weiß. Drag.-Reg. Roß), burg, vom 12. UR., von Neuhäuſel ( Stadt Nr. 295) . — Camerlander, von der 6pfd. Fußbatterie Nr. 2, nach Olmüz, Die Majore : Graf Kottulinsky, vom 4. UR., von Neu ler, vom 12. UR., von Retskemet ( Josefstadt Nr. 190) . Urbanek, vom 38. IN , nach Linz. -— Rittm. Helfleisch, häusel (Hotel-Daum), Edler von Pittinger, von der vom 1. Kür.Reg., nach Pesth. Abgereiset. Zeugs-Artillerie, von Linz (Wieden, goldenes Lamm), Bolberit, vom 10 UR., von Neuhäusel ( Stadt Dreifals tigkeit), - Hirsch, vom 29. JN., von Krakau (Stadt, gold. (Am 22. Mat . ) Major Baron Wendt, vom 12. UN., Briefkasten Dr. P. in Marburg : Beide Sendungen Stern). Rittm. Baron Wrede, in Pens., von Graz nach Vesth. Die Hpilt.: Witlaczek , vom 29. IN., n. erhalten, was uns betrifft, ist bereits Gebrauch gemacht, M. B. in Prag : Preßburg, von Baniza, vom 40. JR. , nach Krakau. das Andere pünktlich besorgt worden. (Stadt Dreifaltigkeit) . (Am 23. März.) Oberstlt. Prinz zu Sachsen- Koburgs | (Am 23. März ) Hvtm. Baron Lazarini , vom 23. | Näheres schriftlich. Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ Druf von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichischer

Beitschrift für

Nro. 25 .

Einladung zur

Soldatenfreund .

militärische

Mittwoch, den 29.

Pränumerazion

auf das zweite

März

Interessen.

VII.

1854.

Quartal

1854

des

Jahrgang.

Soldatenfreundes.

Abonnement auf ein Vierteljahr, vom 1. April bis Ende Juni mit portofreier Zustellung 2 fl. 10 kr. K. M, In Wien auf einen Monat 30 kr. KM. - Bestellungen erbitten wir uns franko , Stadt Nr. 774 und baldmöglichst, damit die Zusendung nicht unterbrochen werde. — Die Herren Abonnenten außerhalb des Kaiſerreiches wollen sich an die bezüg lichen löblichen Postämter wenden. Wir machen das nichtmilitäriſche Publikum auf unſere verläßlichen Nachrichten vom Kriegs ſchauplaze aufmerkſam, welche allenthalben mit Beifall aufgenommen werden.

Die Türken und der Türkenkrieg.

ches im August 1788 bei 36,000 Streiter im Banate zählte, erkrankten vom 4. bis 12. dieses Monats, also in neun Tagen, 2661 Mann . Vermin derung der Lageshize wirkte später vortheilhaft auf die Erhaltung der Armee. Gleichfalls in neun Tagen, vom 12. bis 20. September, gingen von 29,000 nur 702 Mann frank in die Spitäler. Weniger litten die österr. Trups Dem Klima dieſer pen in Kroazien, Siebenbürgen und in der Moldau. Provinzen waren fie dauernder gewachsen. " „ Eine wekmäßige Nahrung des Soldaten läßt sich leicht überwas chen ; das Schädliche kann man verbieten ; das Zuträgliche vorschreiben, und geben. So wie an Ordnung, kann man auch an Mäßigkeit den Krieger gewöhnen ; aber dem Mangel muß man vorzubeugen wiffen. - Schwes rer in der Ausführung, als die Sorgfalt für Nahrung des Mannes, ist jene für dessen Bekleidung. Er soll in brennender Hize, unter der Last seiner Waffen und des Gepäkes, leicht athmen, leicht gehen ; des Abends soll er plözlich gegen Näffe und Kühle des Bodens, gegen schädliche Luft, fich vers wahren. Alles, dessen er sich entlediget , um durch die Sandwellen bet Allibunar ungehindert zu schreiten, bedarf er augenbliklich bei dem lezten Strahle der untergehenden Sonne. Der Bewohner an der Theiß ist im Sommer, während der Arbeit im Felde, bloß in Leinen gehüllt . Am Abend dekt ihn der Pelz . - So gemächlich zwar kann man den Krieger nicht kleiden ; aber man suche in der Erleichterung seines Kleides sowohl, als in den Schuze gegen die Rauheit der Nacht, den weisen Mittelweg. - Eine leichte

(Fortsezung.) " General Valentini kommt nun auf einen Gegenstand , der, obgleich wichtig, allgemein noch unentschieden blieb. Ueber Lagerkrankheiten der Heere, ob sie klimatischen Einflüffen, ob der Nahrung, oder Bekleidung zuzumeffen sind, und was gegen ihre Verheerungen vorzubauen ist, hier über fehlt es an Meinungen eben so wenig, als an lehrreichen Schriften. Wir können uns nicht erdreisten, über einen Gegenstand , dessen Entschei dung in das Forum erfahrener Aerzte gehört, ein scharfes Urtheil zu fällen ; wir können nur das Feld der Meinungen erweitern . " " Es scheint offenbar wahr zu sein, was General Valentini sagt : daß nämlich brennende Dürre am Tage, kühle Nächte, und Mangel an frischem Waffer ―― und wir fügen hinzu, so wie überhaupt schneller Temperatur Wechsel, — an der untern Donau Ruhren, Wechsel- und Faulfieber erzeugen ; daß ferner der unmäßige Genuß des Obstes*), leichtfertige Bekleidung, lange Stand läger, forcirte Märsche, Waffenübungen ohne Zwek, die Krankheiten fördern ; und daß dagegen der Genuß saurer Speisen, Vertheilung des Effige - nach ärztli cher Meinung aber vielmehr jene der geistigen Getränke, dann gute Beklei dung, Filzdeken am Boden des Zeltes , und angemessene Thätigkeit , die Fortpflanzung der Lagerkrankheiten lähmen. -Weniger richtig als diese Angaben, scheint die Behauptung des Verfaffers, daß die Fasten und der Genuß der Fische der einwirkenden Fäulnis widerstehen, Fleischgenuß aber offenbar nachtheiligsei. Dieß Leztere widerlegt General von Manstein **), welcher Münichs Feldzüge nicht nur beschrieb, sondern auch mitgemacht hat. Er sagt nämlich : "Eine der vorzüglichsten Ursachen der Krankheiten bei russischen Heeren, ist das fortwährende Fasten , welches der Soldat, nach griechischem Gebrauche, beinahe drei Viertheile des Jahres zu beobachten pflegt." Auch österreichische Feldärzte bestätigen dieß. Nach gemachten Erfahrungen schienen ihnen wenige Nahrungsmittel der Soldaten so schäd. lich, als Fische aus den Sumpfgewässern des Banates ; und heute noch greifen in der österreichischen Militär -Grenze, zur Zeit der griechischen Faften, die Krankheiten mehr als sonst um sich." ―――

Kopfbedekung, Bequemlichkeit des Kleides an Halse, an den Hüften, das Tragen der im österreichischen Heere eingeführten Kittel *) in heißen Tagen, und zwekmäßige Beschuhung einer Seits ; anderer Seits gute, dauerhafte Mäntel, in jedem Falle aber Zelte, wären ausführbare Mittel, zur Erleich terung und zum Schuze des Mannes, im Kriege gegen die Türken. Ein grelles Beispiel wird die Dringlichkeit rechtfertigen, diesem Gegenstand ernsteres Nachdenken zu schenken. " — Die österreichische Hauptarmee zog am 17. August 1788 von Pan ―――――― chova nach Kubin, vier Meilen. Das Fußvolk zählte 2725 Grenadiere, und 11,753 Füseliere. Die Marsch -Rapporte meldeten bei Ersteren 1158, also beinahe die Hälfte, bei Lezteren jedoch nur 249 Mann, als Nachzug

" Das Klima und Witterungs - Verhältnisse sind also die Grundlage der Lagerkrankheiten ; Nahrung und Kleidung befördern, oder hemmen sie. Jede Pflanze bedarf ihres eigenthümlichen Bodens ; fie verkümmert in ungewohnter Luft. Der Mensch allein , als Mensch, ist jedem Himmelsstreich gewachsen. Aber Erziehung, Beruf, Beschäftigung, machen ihn abhängig vom Boden. Der Jäger, der Hirt, der Landmann, der Schiffer, und Fischer, wird allenthalben Nässe und Kühle ertragen. -Der Gewerbsmann, der Gehilfe bei dem einförmigen Gange der Maschinen, wird im Nomadenleben erliegen. - Sogar die bosnischen

ler. Das Mißverhältniß ist außerordentlich. Bei gleicher Bewaffnung, gleichem Gepäk, und zugegeben, daß der große Mann weniger Ausdauer als der kleinere, besizt, und wenn bei beiden Truppenkörpern Ordnung und ―――― Mannszucht gleich streng gehandhabt wurden, mußte man den Grund allerdings in der Bekleidung suchen. Leider sieht man , daß Bärenmüzen, mit Messingblech beschwert,#1 nicht geeignet sind, in heißen Tagen das Haupt des Mannes zu ſchirmen. ,,Allerdings werden die Schuzmittel für die Gesundheit christlicher Heere im Kriege gegen die Türken, - der Nachschub der Lebensvorräthe

Hilfsvölker, welche 1731 zum türkischen Heere gegen Persien stießen, wurden größtentheils durch fremdartiges Klima aufgerieben. - Während der Belagerung Belgrads durch Eugen im Jahre 1717, unterlagen auch Pferde einer anstekenden Krankheit. Von dem, 54,000 Mann starken Heere des russischen Feldmarschalls Münich, starben im Jahre 1736, zwar nicht durch Einflüffe des Klima allein, sondern auch als Folge des Mangels, und unnüzer Anstrengungen, 30,000 Krieger. Bei dem österreichischen Heere, wel

in unfruchtbaren Streken, und die vermehrte Geschüzzahl, welche man zur Bezwingung vieler Befestigungen bedarf, ein unendliches Fuhrwerk erfor dern. Indeffen kann man auf diesem Schauplaze zum Glük, Zugs und Lafts thiere eines unzähligen Troffes ohne Verlegenheit ernähren. Es grenzt an das Unglaubliche, und doch ist es wahr, daß die russische Armee Münichs, im Jahre 1786, während des Feldzuges gegen die Krimm , bei neunzig tausend Wägen in ihrem Gefolge zählte. Sie führten nicht nur Mehl, ste führten was die Natur in Steppen versagt, Waffer **) und Holz. "

*)

Vorzüglich der Melone. Taube sagt mit Recht : daß der Genuß dieser Frucht dem österreichischen Heere in Syrmien mehr Krieger getödtet habe , als der Så Man sehe in Hiezingers Statistik der Militär- Grenze des bel der Türken. österreichischen Kaiserthumes. Memoires historiques, politiques et militaires sur la Russie, par le général de Manstein.

Im lezten Türkenkriege trugen die österreichischen Truppen im Banate an heißen Tagen die Rittel, und löften die Binde vom Halse. Gleich bei Sonnenuntergang zogen fie Mäntel an. **) Durch das Mitführen der Wasserfäffer wurden die Brukschiffe entbehrlich ; denn die Ruffen verstanden, aus Fäffern Brüfen zu bauen.

198 " Wir folgen nunmehr dem General Valentini, zu den Betrachtungen volk in jeder Stellung zu unterstüzen eilt ; deffen Geschüz vorzüglich gegen über den Zustand der Kriegskunft gegen die Türken neuerer Zeit. " alle Reiterangriffe sich wendet, - kann sich jeder Stellungsart gegen die ―― " Es bleibt dahin gestellt, daß in Umsicht, Schlauheit und Ausdauer, Türken bedienen . " bes Es . vermag meſſen Mit dieser Ansicht zu sich soll es nicht gemeint sein, den Gebrauch des Vier Kosaken dem "1 mit keineswegs Spahi der der ist, daß gewiß ; aber entscheiden zu hierüber um Erfahrung, großer ekes, als darf Schuzmittel des Fußvolkes gegen unternehmende Reiterei , wie es - Was der Ver die türkische gänzlich zu entfernen ; keineswegs . Das Vierek, und ist, Kosal keinen Reiter so fürchtet, als den türkischen * ) . faffer über den Gebrauch der Viereke im Kriege gegen die Türken an noch mehr die Massa, wird und muß den vorzüglichsten Plaz in der Stel lungskunst der Heere gegen die Türken behaupten . Aber das Vierek dem gibt, bedarf vor Allem der Ergänzung und Berichtigung. " " Das große Vierek der christlichen Heere war eine Folge der Noth Heere als das einzige Hausmittel vorschreiben in der Gefahr, ―――― es zu wendigkeit, die Treffen der Stellung in ihren Seiten zu verschließen , um verleiten, in jeder Gegend, und früher als es nöthig ist, auf Märschen und der türkischen Reiterei, welche jede Linie im Rüfen umschwärmt, das Ein in allen Lagerungen, sich desselben zu bedienen ; hierdurch endlich das Heer dringen zwischen die Treffen zu verwehren. Der erste Gebrauch der Vier so zu lähmen, daß es den Zeitpunkt gar nicht mehr kennt, um zur Verfol eke fällt in das Ende des siebzehnten Jahrhunderts ; dem achtzehnten ge gung errungener Vortheile aus dem Vierek in eine andere Stellung über. ― hört ihre Verbesserung an. Im Jahre 1687 marschirte der Herzog von zugehen, diese Nachtheile kann man nur heben, wenn man im Türfen Lothringen mit einem großen Viereke des Heeres gegen Effegg, und ließ es kriege, wie im andern, das Heer nach der Eigenthümlichkeit des Bodens Eben diese Eigenthümlichkeit ist auch der passendste mit spanischen Reitern umgeben. Bei Stanileschtie am Vruth ( 1711) ftellt und bewegt. suchte der in die Enge getriebene Czar in Viereken , hinter spanischen Rei tern, Schuz. ――― Dagegen waren später der Markgraf Ludwig von Baden und Prinz Eugen nichts weniger als geneigt, die Beweglichkeit ihrer Heere Durch eine Stellungsart zu lähmen , welche nur für den Zustand der Ver theidigung past. Sie schlugen die Türken , weil sie Meister beweglicher Noch Kräfte waren, und doch vergaß man in der Folge ihre Lehren. im Jahre 1786 bildete die russische Armee, unter dem Feldmarschall Münich, nur ein großes Vierek; im nächsten Feldzuge ( 1787) bildete fie deren schon drei. Auch die Oesterreicher waren durch Hindernisse des Bodens genö thigt, in mehrere kleine Viereke fich zu stellen. Die Armee des Herzogs Von Lothringen zerfiel am 1. Juli 1788 , duf dem Marsche von Slatina nach Fönisch , in Viereke von 8 und 12 Bataillons . - Man weiß, daß bie Ruffen in der Schlacht am Kagul (nicht Kugul) fünf, und in dem Ge fechte bei Schumla, Viereke von 4 oder 6 Bataillons gebildet haben ; aber man wußte bis jezt noch nicht, daß die Schlacht am Kagul im Jahre 1769, Und das Gefecht bei Schumla am 80. August 1774 , also nach dem Schlusse des Friedens von Kainard gi (am 21. Juli), vorfiel. Es ist zu bedauern, daß der Verfasser des Türkenkrieges diese geschichtlichen Wider fprüche, ohne nähere Untersuchung, bei dem Verfasser der Anmerkungen zu Veteranis Feldzugen entlehnte , und daß auf solche Art , Irrthümer über Kriegsereignisse fortgepflanzt werden. Zur Berichtigung dieser Angaben müssen wir daher bemerken, daß die Schlacht am Kagul im Jahre 1770, Und das Gefecht bei Schumla am 30. Juni 1774 stattgehabt hat. " "In dem vorlegten Kriege gegen die Pforte ( 1787-1791 ) behielten die russischen und österreichischen Heere die Stellung in Viereken bei . Sie bildeten fie aus 10, 6, 4 und auch aus einem Bataillon. Dies leztere vor. züglich, und mit Nuzen, bei dem galizischen Armeekorps unter dem General der Kavallerie Prinzen von Koburg . Man erkannte hier die großen Vor züge des Vierefes aus einem Bataillon . Es ist in der schnellsten Zeit gebildet ; és zieht am leichtesten zwischen Terrainhindernissen hindurch ; und felbst der Verlust eines solchen Vierekes ist ohne Folgen für den Gang des Gefechtes 4 ." General Valentini hält die Viereke aus einem Regimente , das ist, aus drei Bataillons, für die natürlichsten, weil sie einen hinlänglichen Raum für die reitenden Offiziere, für Pakpferde und Wägen gestatten. - Wir ―――――― wären jedoch in Bezug auf die leztere Bedingniß anderer Meinung. Nichts ist im Gefechte gefährlicher , als der Troß in der Mitte eines Vierekes. Es Es wird unbeweglich, und läuft Gefahr , noch früher, als es gegen die Reiterei Dienste geleistet, gesprengt und aufgelöset zu werden. Ein unbändiges Pferd, ' ein einziger Schuß, welcher einen Munizionswagen zündet, könnte über das Schiffal des Gefechtes entscheiden. In die Mitte des Vierekes gehört am Tage der Schlacht bloß der Stabsoffizier und der Adjutant auf vertrauten, erprobten Pferden. Alles übrige, Pakpferde und Wägen, sollen unter sichere Bedekung hinter die Armee in eine Wagenburg. •Selbst die Munizionswägen foll man auf eine angemessene Streke zurüf ziehen ; dagegen aber den Vorrath auf der Proze ftets vollständig erhalten. Nur für den Fall der Lagerungen schließen wir uns an die Ansicht des Generals Valentini : nämlich auch das Fuhrwerk u . f. m. in das Vierck auf zunehmen. Man denke sich im Türkenkriege nie zu entfernt vom Feinde ; man lagere immer, wo nicht im Vierek, doch , nach Beschaffenheit des Bodens, immer in geschlossener Figur, und nehme Pakpferde und Fuhrwerk In die Mitte." Es ist keine Folge, daß die großen Viereke hinführo ein drüfendes Attribut der Kriegskunst gegen Türken zu verbleiben haben. Ihre Einfüh rung bei den christlichen Heeren zeigte deutlich die Ueberlegenheit des osma nischen. Montecuculi, Ludwig von Baden, und Eugen, bedienten sich der Viereke nicht. Sie bildeten aus kleinen Abtheilungen eine Art langer Maffen nur 6 Mann hoch, und siegten. Jeder Feldherr, welcher ein enges Band zwischen allen Waffengattungen zu knüpfen weiß ; dessen Reiterei das Fuß *

Eine Darstellung, welche keine Vorzüge des Köfalen überfleht, gefteht dieses sogar zu. (Defterreichiſche militärische Zeitschrift. 9. Heft 1824 ;)

Maßstab, um festzusezen, aus wie viel Bataillons die Viereke zu bestehen ha ben, wenn man schon Willens ist, der großen Viereke sich zu bedienen. Ein Blik über die vorliegenden Hindernisse des Erdreichs muß ihre Breite bestimmen, um mit denselben allenthalben durchzukommen . Wie schon gesagt, find Viereke aus einzelnen Bataillons die beweglichsten ; folglich allenthalben leicht durchzuführen. Zwekmäßig, sogar nothwendig ist es, die Eintheilung des Heeres, die gewohnte Verzweigung des Dienstes , und das schon be stehende Band des wechselweisen Vertrauens , unverändert zu erhalten ; folglich Viereke aus einem Bataillon, aus einem Regimente, einer Brigade oder Division, zu bilden, wie es Loudon im Jahre 1789 that. " „Mit Recht empfiehlt General Valentini, gegen die Türken mehr noch, als gegen jeden anderen Feind, alle taktische Künftelei zu verbannen ; aber • er räumt nun plözlich der türkischen Reiterei ein solches Uebergewicht ein, daß er die feinige keinem Anfalle aussezen will , und ihre Front und Flan ken durch das streichende Feuer von Batterien und Viereken zu sichern ge denkt. Beschämt würde jeder Reiter sich fühlen, wenn man am Tage der Schlacht das Grundprinzip feiner Waffe durch Anordnungen solcher Art zerstören wollte. Die Reiterei, das Bild eines ewigen Angriffs, soll als Kourtine dastehen, vor welcher sich das Feuer der Bollwerke des Fußvolks ―――― kreuzt ! Dies wäre wahrlich taktische Künftelei , deren einzige Wirkung leider darin bestehen würde, die Bedienungsmannschaft des vor den Eken der Reiterkolonne aufgefahrenen Geschüzes niederzuftreken . " „ Der Verfasser wendet nun eine solche Stellungsart bei seinem Ideale eines Armeekorps von vier Divisionen (36 Bataillons, 36 Schwadronen und 12 Batterien) an, und ist der Meinung, daß die Vorschrift über die Fechtart gegen Türken in den Grundsäzen der höheren Kriegs Funst *) ungefähr eben diese Schlachtordnung gibt. — Wir glauben die Sache anders ." "Wir glauben nämlich, daß der Verfasser aus dem erwähnten Werke wohl ungefähr die Schlachtordnung, aber nicht den Geist , der ihr zum Grunde liegt, entlehnte. Denn man findet im Plane (VIII. ) über den Marsch einer Armee , und den Angriff mit Quarrées gegen die Türken, die Reiterei nicht leblos zwischen den Viereken des Fußvol . kes aufgestellt. Sie ist ausdrüklich zu deſſen Unterstüzung bestimmt. - In der Abhandlung von dem Türkenkriege (3. Abschnitt §. 4) heißt es flar : "/ Da die Türken in dem Angriffe allein einige Vortheile für sich haben, so muß dieser nicht abgewartet, immer in der Attaque zuvorgekom men, und der Feind wo möglich zu einer Defensive gezwungen werden. " -Und später : „ Die Kallerie muß en Reserve, dann an den Flügeln rükwärts von denselben, und hinter den Intervallen des Quarrées, vertheilt werden ; nicht um, wie vorhin, den Feind stehenden Fuß es zu erwarten, sondern um die Infanterie zu souteniren, und ihn anzufallen, wenn er zu nahe "1 72 hervordringt, oder Blößen gibt ." " Der Auszug übrigens, welchen der Verfasser von der Grund - Idee des oberwähnten Planes mittheilt, enthält eine Undeutlichkeit , die nicht zu übergehen ist. Er sagt nämlich : „ Die Entfernung von einem Quarrée zum andern beträgt ungefähr 600 Schritte ; denn die vorschriftsmäßige Intervalle zwischen zwei und zwei Bataillons , wenn die Luarrées in Linie aufmarschiren, ist 200-250 Schritt. " — Dies ist irrig. Nur für den vor liegenden Fall, liegt in dem Plane zwischen zwei und zwei Bataillons ein Raum von 200 bis 250 Schritten ; und zwar nur im Lager , und wegen Beschaffenheit des Terrains . Während des Angriffes , wie man im Plane gleichfalls es sieht , gilt dieser Zwischenraum nicht als Gesez. - Jedes Vierek richtet den Marsch nach dem Objekt des Angriffes ; unbekümmert, ob es an die nächsten Viereke etwas sich drängt, oder von ihnen sich ent fernt. Ueberhaupt ist diese, nicht unbedeutende Intervalle ausschließend für die Schlachtordnung gegen die Türken gemeint, in welcher die Reiterei in kleinen Abtheilungen zwischen das Fußvolk gemischt ist. Sonst werden bei der österreichischen Armee vorschriftmäßig zwei und zwei Bataillons *) Grundsäze der höhern Kriegskunft, und Beispiele ihrer zwekmäßigen Anwendung, für die Generale der österreichischer Armee. Wien 1808.

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| reth, Pruth und Dniester. Aus Podolien kommt kein Gewäffer in die genannten Provinzen herab, weil sie der Dniester begrenzet. " Silistria und Lurtukei, sagt General Valentini, find die vor theilhaftesten Punkte zu stehenden Brüfen über die Donau ; aber ihre Behauptung ist schwer, weil das rechte Ufer des Stromes das linke überhöht. — Die Sache ist wahr. Allein es handelt sich weniger darum, wo rufwärts stehende Brüfen errichtet werden können , wenn man schon in Bulgarien kämpft, als um die Kenntniß brauchbarer Punkte zu Brüfen, um vom linken auf das rechte Ufer der Donau überzugehen. - Von Neu-Or sova herab, kennt man die folgenden mit Verlässigkeit : Bei Braova oberhalb der Mündung des Tinof. Eine Stunde ober- und unterhalb Widdin. Die Furt bei Arcer- Palanka. Gleich unterhalb Dfiibra - Palanka. Ob der Mündung des Schyl- Flusses. Bei Islas ober der Aluta-Mündung. Bei Flamunda unterhalb Nikopel. Unterhalb Dschurdschevo ( Giurgevo). Zwischen Tatariga und Silistria. Zwei deutsche Meilen unter Hirsova. Bei Braila. Unterhalb Galacz.

Die asiatischen Türken brachten fte über das ganze osmanische Reich ; denn mit dem Schloffe zu Nikopel am rechten Ufer. auch der bosnische Reiter ist mit der Lanze bewaffnet. ――― Bouqueville (nicht Das Schloß Sistov. Pouquinville), als aufgeforderter Zeuge, entscheidet nichts . Er sagt nur, daß Giurgevo am linken, in Verbindung mit Rustschuk am rech Pechlivan Baba-Bascha, in dem lezten Kriege mit Rußland, einen bulgaris ten Ufer. Das feste Schloß Silistria. schen Völkerstamm, die Chrysaliden, in seinem Gefolge hatte , die mit den, von donischen Kosaken erbeuteten Lanzen sich bewaffneten. - Auf diese Be Jenes zu Hirsova , und Das Schloß zu Braila. " merkung irgend Etwas folgern zu wollen, wäre eben so unrecht, als zu glauben, daß, wenn der Sieger eroberter Waffen sich bedient, er dieselben Noch eine Lüke in dem zweiten Abschnitte des Türkenkrieges ist bes erst einführt. Die Chrysaliden waren gewiß mit der Führung der Lanze ver- merkbar. Im ersten Abschnitte seines Werkes sagt General Valentini, daß traut; wie überhaupt der Türke als Krieger nichts mehr lernt, was er als der Verschanzungs - Gebrauch der Türken in ihre spätere Periode Knabe nicht übte. Wie konnten sie auch mit entschiedenem Vorfällt ; und doch erfahren wir im zweiten nichts mehr darüber. Es ist theil" gegen die donischen Kosaken wirken, wenn sie mit ungewohnter zwekmäßig, das Fehlende zu ergänzen. " Im achtzehnten Jahrhundert bedienten sich die Türken der Verschan Waffe gegen angeborne Fertigkeit gestritten ? - Wie kann der Schüler, als zungen nicht allein zur Sicherung ihres Lagers ; fie eröffneten sogar Lauf Schüler, den Meister besiegen ?" Gegen das russische unter -Durch den Vorschlag : die Reserve-Kavallerie eines Armee-Korps in gräben gegen die Stellung feindlicher Heere. ein längliches Vierek zu stellen, welches zwei, auf entgegengesezten, Eken be Peter dem Erften bei Stanilestie am Pruth, ( 1711 ) zogen sie ausges findliche Bataillons und Batterien nach allen Seiten bestreichen, glaubt dehnte Umfaffungs -Linien. “ General Valentini die Reiterei in den Stand zu fezen, nicht immer nur "I Als sie im Jahre 1716, cm 3. August, dem österreichischen Heere als ein Nebending in der Schlachtordnung zu erscheinen. " Die Reite vor Peterwarde in entgegen zogen, sicherten fie vorerst ihr Lager Furch rei ist so lange kein Nebending am Tage der Schlacht, so lange ihre Be eine Wagenburg, und eröffneten dann des Nachts mit 30,000 Mann Lauf wegungen selbstständig, und angreifend find. So wie sie der Vierefe des gräben gegen die Stellung Eugens ." „Auch im folgenden Jahre ( 1717), als die Türken mit überlegener Fußvolkes bedarf, welche ihrem kurzen Trabe laufend zu folgen haben ; so wie man ihr vorschreibt, daß sie den Anfall des Feindes stehenden Fußes Macht, mit 150,000 Mann , die Belagerungs- Armee von Belgrav abwarten soll, ist, wie wir es schon sagten, ihre Eigenthümlichkeit zerstört. (60,000 Mann) eingeschlossen hatten, warfen sie vor ihrer Fronte Linien auf. " " Im Jahre 1769 verschanzten sie sich außerhalb des Umfanges vor Und gerade mit diesen Anordnungen will der Verfasser der Reiterei das Gefühl der Kraft verleihen, um auf die Schwärme der Spahis loszuge Chotym, und 1789 in der Stellung bei Martinestie. " hen!" Zu den Eigenheiten, welche im achtzehnten Jahrhundert in der Kriegs. C C „Die Schilderung, welche der Generalmajor Valentini , am Schlusse führung der Türken mehr als früher hervortreten, gehört der Gebrauch der des zweiten Abschnittes, von dem Schauplaze des lezten Krieges, von Beß Wachhunde. Wenige Türken zogen ohne dieses Thier ins Feld. Es arabien , von der Moldau und Walachei, entwirft, ist im Ganzen bewacht ihr Eigenthum ; es hindert das unbemerkte Nähen Fremder gegen anziehend und wahr. Einzelnes nur bedarf Berichtigung oder Ergänzung. " das Lager, und ist das Fühlhorn des Einzelnen , wenn er als Feldwache „Nicht bei dem Kloster Argisch, - ſondern fünf deutsche Meilen vorgeschoben ist. Heerdenweise sahen die Russen im Kriege von 1769-1774 abwärts, am Flusse gleichen Namens, bei Pitesti erst, öffnet sich dem die Hunde vor dem Lager der Türken. Sie zerfleischten Alles , was sich Auge die Ebene der Walachei ; und so sind auch hier erst die Abfälle nahte. - Im Jahre 1788 verriethen die Wachhunde in Dubisa die Eröff des Gebirges mit Reben bepflanzt . Wäldern umgeben. "

Bei Argisch ist das Thal eng, und mit nung der Laufgräben gegen den Plaz ; und die Hunde der Vorwachen des auf Agino Berdo gelagerten Entsazes behaupteten einen Umfang , den die -" Eben so irrig ist, daß durch Beßarabien und die Moldau Gewäffer österreichischen Patrouillen nie betreten durften. Noch sinnreicher nüzte die strömen , die aus der Bukowina und aus Podolien kommen. Nur Ga türkische Besazung von Spuß in Montenegro , ihre Hunde. Der öfter lizien und die Bukowina geben der Moldau und Beßarabien den Se- reichische Major Vukassevich, dem 1788 eine der gefahrvollsten Unterneh mungen anvertraut war, beabsichtigte den Ueberfall des Ortes . Ein hab süchtiger Haufe Montenegriner sollte denselben in den Tagen des Bairams Montecuculi bezieht seinen Ausspruch nur auf die Bewaffnung des Fußvol Les mit der Pike. *) Selbst von Hadſchi Chalfa als ein vorzüglicher Punkt für diesen Zwek bezeichnet . Man sehe : Rumeli und Bosna, geografisch beschrieben von Mustafa Ben Abdala **) Micallen aus dem Gebiete der militärischen Wissenschaften ; aus den Jahrgängen. 1811 und 1812 der österreichischen militärischen Zeitschrift. Hadschi Chalfa. Aus dem Türkischen von Josef von Hammer. Wien 1812. **

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lange Lanzen, mit 1 Schuh langen, 1 Zoll breiten dreischneidigen Spizen, deren Stangen nur ein Zoll dik, und also leicht durchzuhauen sind ; einen frummen Säbel, und 1 auch 2 Paar Pistolen. Einige haben lange , sehr Bei Isakcsi *) Ismael und Kilia. " breite Schwerter und Karabiner, Andere Wurfspieße, Wurfpfeile, Streitärte, "Bei dem großen Werthe, welchen General Valentini mit allem Recht Keulen u. dgl.; bei der asiatischen Kavallerie sieht man noch häufig Bogen auf den Besiz des Donau- Stromes legt, vermist man ungern die Aufzäh und Pfeile**) . " — Augenzeugen , welche türkische Truppen gleichfalls gese- lung der festen Pläze, welche den Türken die Behauptung dieses Stro -――― hen, fanden den Spahi mit der Lanze bewaffnet. Nur der Verfaſſer glaubt, mes erleichtern. Zahlreiche Palanken abgerechnet, sind deren zwölf von daß ihr Gebrauch bei der türkischen Reiterei blos versuchsweise eingeleitet Wesenheit : wurde ." Die Insel-Feste Neu - Orsova, mit dem Schloß Elisabeth, auf „Nebst der Keule, ist die Lanze vielleicht die älteste Waffe des Men dem rechten Donau-Ufer. Das Schloß Florentin. schen. Ihr Gebrauch zog mit dem Geschlechte vom Orient zu uns. Die Kosaken, mit den Völkerstämmen der Tartaren nahe verwandt , zum Theil Die Festung Widdin, mit zehn Bollwerken gegen die Landseite. ihre Sproffen, entlehnten, wie es nicht zu bezweifeln ift, die Lanze von ihnen. Die fasemattirte Redoute Tournul auf dem linken, in Verbindung

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(nämlich zwei Regimenter) unter ſich nur auf vier und zwanzig Schritte getrennt. " Im Verfolge seiner Betrachtungen, glaubt der Verfasser, daß die christ liche Reiterei, im Vergleich gegen die übrigen Waffen , den Türken gegen über im Nachtheil steht ; und weil die Lezteren den Säbel mit einer Voll kommenheit zu führen wissen, die schwer zu erreichen ist, ihnen etwas Andes res entgegengesezt, und Montecuculi's bekannter Ausspruch angewen det werden müſſe : daß die Pike nämlich Königin der Waffen sei. -Wir wollen nicht untersuchen, ob im Allgemeinen die Bewaffnung der Reite rei mit Lanzen besondere Vortheile gewähre *) . Der Gegenstand ist viel besprochen, doch unentschieden . Wir wollen nur bemerken , daß, weil der Spahi wirklich die Lanze trägt, die Einführung dieser Waffe bei der christlichen Reiterei, eben nichts Entgegengeseztes zur Bewaffnung des Spahi wäre." „Neu ist daher die Versicherung des Verfaffers, „ daß die Lanze wenig gebräuchlich bei den Türken ist , der Vortheil der Waffe aber von ihnen wahrgenommen wurde, und Versuche damit veranlaßte. " Montecuculi sah die Spahi mit Lanzen bewaffnet. Marsigli bildet diefe Waffe ab. Er unterscheidet fie deutlich vom Wurfspieß und von der Standarte der türkischen Reiterei. - "Die Spahis führen 8 bis 10 Schuh

200 vollführen, an welchen der Türke, von Völlerei betäubt, nicht wachsam ist. Der Anschlag ward indeß verrathen. Die Türken umzäunten gleich darauf den Plaz mit Hürden, schloffen, nebst Schafen, auch Hunde ein, welche die Heerde und Thore bewachten. Spuß entging dem Ueberfalle. " „Auch General Valentini erwähnt im nachfolgenden dritten Abschnitte des Umstandes , daß der Hund vom Türken sehr geachtet sei. In der

mit der neuen Monturs-Wirthschaft vollkommen vertraut zu machen , während die angeschlossenen Formularien , dann der Monturs -Porzionen- Tarif zu allen bei den Unterabtheilungen vorkommenden schriftlichen Manipulazione Arbeiten eine unentbehrliche und gewiß nur sehr wünschenswerthe Beigabe bilden. Durch das Erscheinen dieses in jeder Beziehung empfehlenswerthen Werkchens wird einem höchst dringenden Bedürfnisse Rechnung getragen und

Gegend von Rustſchuk lebten (im Jahre 1811 ) ganze Heerden von Hunden, welche das russische Lager besuchten, und todte Pferde verzehrten. Schwer war so ein Hund zu zivilisiren, doch aber, wenn nicht etwa Mangel an Nahrung war, Niemanden gefährlich. “ „ Also nur unter jener Bedingung nicht gefährlich, unter welcher auch das Raubthier den Menschen schont. " (Fortsezung folgt.)

es läßt sich für dasselbe eine rasche und allgemeine Verbreitung ebenso wie eine günstige Aufnahme um so mehr erwarten, als dasselbe außer den obigen Vortheilen auch den Vorzug beszt, daß es seiner Faffung und seinem Inhalte nach nicht allein für den Unterabtheilungs -Kommandanten und manipulirenden Unteroffizier einen unentbehrlichen verläßlichen Behelf bietet , sondern insbe sonders auch allen jenen empfohlen werden muß, welche sich zu tüchtigen Un ter- und Oberoffizieren heranbilden wollen , oder welche überhaupt mit der Rechnungs-Legung oder Rechnungs-Kontrolle betraut sind.

Literarisches.. Vorschriften über Militärheirathen , zusammengestellt und Im Verlage von L. Sommer in Wien (Stadt, Dorotheergasse Nr. 1108 ) ist unter dem Titel : Monturs - Gebarung und Verrechnung bei erläutert von Martin Damianitsch , k. f. Major-Auditor und Profeffor den Unterabtheilungen der f. f . österr. Armee von B. Da der Auditoriats-Praktikanten Wien bei Braumüller. 8 °. Preis 1 fl. Der maschka, k. k. Kriegskommissär“ ein Werkchen erſchienen, welches auf Herr Verfaſſer behandelt in diesem Werke alle auf die Heirathen der Militär Grundlage der mit 1. März 1. J. auf a. h . Befehl in Wirksamkeit getrete personen, sowohl der Offiziere und Beamten , wie auch der Mannschaft sich nen allgemeinen Monturs - Gebarungs-Inftrukzion mit möglichster Kürze und beziehenden Verordnungen. Im Eingange werden fene Kommandanten oder Klarheit alle jene Vorschriften vollständig in fich faßt , welche rüksichtlich der Militärbehörden vollständig aufgezählt, denen das Recht , die Bewilligung zur Monturs-Wirthschaft für den Unterabtheilungs -Kommandanten sowohl, als auch Verehelichung zu ertheilen zusteht, hierauf die Bedingungen angeführt , unter denen diese Bewilligung gegeben werden kann , und insbesondere alle Vor für den manipulirenden Unteroffizier von wesentlichem Intereſſe ſind. Die Bearbeitung des in Nede stehenden Werkchens geschah in einer schriften, welche die Heirathsfauzion betreffen, unſtändlich erörtert. Die Auf Art , welche jeben Betheiligten der Mühe überhebt, sich selbst aus der allge nahme von jenen Gesezen, welche bestimmen , welche Stempel bei Heirathsan meinen Montursvorschrift jene Daten zusammenzustellen , welche speziell für gelegenheiten zu verwenden und welche Gebühren bei Widmungsurkunden zu die Monture - Wirthschaft den Unterabtheilungen sämmtlicher Truppenkörper entrichten sind, erscheint als eine willkommene Beigabe. In einem Anhange bespricht der Herr Verfasser auch jene Geseze, welche von Belange sind , so zwar, daß es mit Beihilfe dieser bündigen und klaren Zusammenstellung ohne aller Schwierigkeiten möglich ist, sich in sehr kurzer Zeit | hinsichtlich der Dispensen in Chesachen erfloffen sind.

Armee - Nachrichten. Desterreich.

ſie wurden hieran von den Türken nicht ernstlich behindert. Um 1 Uhr Nachmittag sezten sich die ruſſiſchen Kolonnen in Bewegung, und der Marsch dauerte ununterbrochen bis spät in die Nacht, worauf zwischen Gedschid und Matschin ein Bivouak bezogen und Wachtfeuer gemacht wurde. Dieser mit großer Präzision ausgeführte Uebergang fand unter der per sönlichen Leitung des Fürsten Gortschakoff statt. Gleichzeitig begann der | Korpskommandant General Lüders eine zweite Brüke von Galacz auf das rechte sumpffreie Ufer zu schlagen, und übersezte unter Kanonendonner den Strom mit den Jäger- Regimentern Nr. 29, 30 und den Infanterie- Ne gimentern Modlin und Bragasch , nebst Kavallerie und Artillerie. Einer anderen Nachricht zufolge wurde am 24. d. die befestigte Stadt Matschin von den Ruſſen berannt. Mustapha Pascha konzentrirt seine Truppen bei Babadagh, wohin er sie von Karaffu aus dirigirt. Da aber jene Posizion vom Trajanswalle 12 deutsche Meilen entfernt ist, so dürften ihm dort die Ruffen mit Uebermacht zuvorkommen. Von Silistria und Baſardschik mar schiren türkische Bataillone eilig nach Karaffu zur Vertheidigung der Römer schanzen, wo sich die Straße für die Fahrten der Omnibus der Dampfschiff fahrt befindet. Wir haben schon gesagt, daß der Einfluß des Mehmend Ali Pascha im Steigen ist und sein Anhang täglich zunimmt. Die lezten uns zugehenden Nachrichten aus Konstantinopel lauten dahin : daß der Sultan diesem seinem Schwager die Großvezierswürde bereits angetragen, hierbei jedoch die Bedin. gung gestellt habe , sich mit Redschid Pascha einzuverstehen und mit ihm in Uebereinstimmung zu handeln. Die Kalamitäten, welche die Türkei betroffen haben , äußern sich auch in der täglich zunehmenden Steigerung aller Lebens mitteín, die in kurzer Zeit um 60 Prozent gestiegen sind. So sehr sich das amtliche Blatt Mühe gibt, die Bewegung der Griechen als unbedeutend hin zustellen, so ist es doch Thatsache, daß die Aufständischen, selbst in der Haupt stadt, weitverzweigte Verbindungen haben und für ihre Sachen zum mindesten Offiziere zu acquiriren suchen, freilich ohne Erfolg, denn nur einige italienische Emigranten sind bisher dem Nufe gefolgt.

F. (Wien , 28. März.) Vom Kriegsschauplaze. Schon am 10. d. Mts . soll Fürst Gortschakoff die Weisung aus St. Petersburg erhalten haben, sich nicht länger auf die Vertheidigung des "1 genommenen Pfandes “ zu beschränken, sondern die Offensive zu ergreifen, um durch die kais. ruff. Armee am rechten Donau-Ufer jene ſtrategiſchen Punkte zu besezen , welche allenfalls bei dem weiteren kriegerischen Vorgehen am feindlichen Boden zu Pivots dienen könnten . Hiezu gehört unzweifelhaft die Poſizion zwischen Matschin, Isaktscha und Babadagh , weil dieselbe auf den diese drei Orte verbindenden Höhen zu einer Flankenvertheidigung der Walachei vorzüglich geeignet ist, natürlich aber den Benz der strategisch wichtigen Brükenköpfe Braila und Galacz voraussezt, welche Schwerpunkte von den Russen daher auch sehr stark befestiget wurden . In den russisch-türkischen Kriegen des vorigen Jahrhunderts haben die türkischen Feldherren die Dobrudscha jederzeit mit der Hauptmacht besezt und waren auf den Höhen von Babadagh beinahe unüberwindlich . Omer Pascha hat es anders beschlossen. Er warf seine Kerntruppen nach Widdin-Kalafat , wo sie ganz unthätig stehen . Auf die Besezung der Dobrudscha mit beträchtlichen Streitkräften dachte er nicht, ungeachtet diese so wichtige Posizion an der Rükzugslinie der rus fischen Armee , welche in der Walachei steht , liegt , und General Lüders bei Jbraila und Galacz viele Truppen fonzentrirt hatte. Der türkische Oberfeldherr überließ die Vertheidigung dieser für die an der Donau operirenden Armeen so werthvollen Halbinsel dem Mustapha Pascha, stellte aber diesem ganz tüchtigen General nur 10 Bataillons Nizam, 8 Bataillons Redifs , 2600 Baschibosuks und 4000 Reiter, dann 48 Kanonen zur Verfügung. Diese Streitkräfte erwiesen sich zur Behauptung einer so wichtigen Boſizion als unzureichend. Mustapha Pasha ließ zwar am geeigneten Orte jene Verschanzungen, welche die Nussen in früheren Jahren demolirt hatten, weil sie deren Werth erkannten, theilweise wieder ausbessern, doch forderte er mit großer Dringlichkeit Verstärkung an Truppen und Kanonen. Omer Pascha fand sich veranlaßt, vor drei Wochen 6000 Mann dahin zu dirigiren , und dieser Transport hat den Ort der Bestimmung auch erreicht . Die franzöſiſch-engliſchen Generalstabsoffi Se . f. t. Apostolische Majestät haben die Vereinigung der Kaval ziere, welche in Schumla die Vorarbeiten für die Operazionspläne der Hilfs truppen machen, erkannten besser die Wichtigkeit jener Posizion , und ganz ge- ler ie - Depots mit ihren Regimentern anzuordnen geruht. wiß hätte sich das französische Hilfskorps die Besezung der Dobrudſcha zur Dem Vernehmen nach sollen in Dalmazien und Kroazien ersten Aufgabe seines operativen Einschreitens an der Donau gemacht , wenn nicht Rußland die Ausführung dieses Planes vereitelt hätte . Mustapha Pascha Mu nizio ns - Unterstüz ungs- Reserven und Munizione - Feld kann mit seinen wenigen Truppen die Besezung der Halbinsel durch die Ruſſen | Depots aufgestellt werden . schwerlich hindern. Kurhessen. Der Oberst und General-Adjutant Sr. k. Hoheit des Kurfürften, Am 23. d. M. früh schlugen dieselben unter dem Schuze von 24 zwölf pfündigen und 6 achtzehnpfündigen Kanonen eine Pontonsbrüke nach Biragoschem Karl Wilhelm Jeremias von Loßberg, ist zugleich zum interim. 2. Kom Sistem bei Jbraila über die Insel vor Gedschid an das rechte Donau-Ufer ; mandanten der Residenzstadt Kaffel ernannt worden .

201 reits eine Erfahrung vorlag. Die Redukzion der Karte von Caffini, die un ter dem Namen der Carte de Capitaine befannt ist, war bei dem Publikum ungleich beliebter als das große Original. Man sah sich daher veranlaßt, eine Nedukzion der Generalstabskarte zu bewirken, eine Arbeit, die unter Le's tung des General Pelet im Kriegsdepot zur Ausführung kam. Man reduzirte den Maßstab auf ein Viertel und erhielt hierdurch eine allgemeine Karte von Frankreich im Maßstabe von 1 : 320,000 . Dieselbe wird in 32 Blättern voll endet werden , einen Flächenraum von 3 Meter 50 Zentimeter Länge, bei 8 Meter 60 Zentimeter Breite einnehmen und außer einen Theil Englands auch die frenden Gebiete auf den Nord- , Ost- und Südgrenzen umfassen. Die

Frankreich.

-- Der in Stelle des zum Oberbefehlshaber der Armee d'Orient er nannten Saint Arnaud zum Kriegsminister gewählte Graf Jean Baptiste PhiLibert Graf Vaillant ist am 6. Dezember 1790 zu Dijon geboren . Nach dem er die polytechnische Schule besucht hatte, wurde er am 1. Oktober 1809 zum Unterlieutenant des Genieforps an der Schule zu Mez und am 5. April 1811 zum Oberlieutenant des in Danzig detachirten Sappeur-Bataillons ernannt. Am 21. August 1812 zum Kapitän befördert , machte er den Feldzug gegen Rußland bei dem Korps des preußischen Generals Vork , der ihn ungemein schäzte, mit. Als Adjutant des General Haro wohnte er der Kampagne in Sachsen bei , wurde am 30. August 1813 kriegsgefangen , kehrte 1814 nach Frankreich zurük , worauf er neuerdings Adjutant des General Haro zu Paris wurde. Im Jahre 1815 nahm er an den VertheidigungsArbeiten von Paris Theil und wohnte dem Gefechte von Gilly wie den Schlach. ten von Ligny und Waterloo bei. Zum Bataillonschef am 31. Dezember 1826 ernannt , machte er die Erpedizion nach Algier im Jahre 1830 mit ; als Oberstlieutenant, zu welcher Charge er am 30. April 1831 vorrüfte, wohnte er dem Feldzuge in Belgien 1881 und 1882 bei, während welchen er sich bei Gelegenheit der Belagerung der Zitadelle von Antwerpen rühmlich her. vorthat. Darauf wurde er ant 7. Januar 1838 Oberft , am 15. Februar 1833 Generalstabschef des Genie bei der Nordarmee, am 16. März 1834 Kommandeur des 2. Genie-Regiments, am 20. Dezember 1887 FortifikazionsDirektor zu Algier , am 21. Oktober 1888 Maréchal de camp. Bis zum 18. Mai 1839 in Afrika verwendet , übernahm er das Kommando der polytechnischen Schule , und verließ diesen Posten am 12. September 1840 , um den Marschall Dode de la Brunerie bei der Leitung der Befestigungsarbeiten von Paris zu unterstüzen, der ihm den bedeutendsten Theil derselben, die An lagen des rechten Ufers, ſpeziel zuwies. Zum General-Lieutenant am 20. Okto ber 1845 ernannt , wurde er am 8. März 1848 Mitglied der Kommiſſion, die den Auftrag erhielt , alle Fragen bezüglich der Vertheidigung Frankreichs zu prüfen. Am 18. Juni 1848 zum Präsidenten des Fortifikazions -Komités bestimmt, wurde er am 11. Mai 1849 zur Leitung der Belagerung von Rom berufen ; nachdem diese Stadt eingenommen war , verließ er die Armee von Italien, um das Präsidium des Fortifikazions -Komités wieder zu übernehmen. Zur Marschallwürde am 11. Dezember 1851 erhoben, wurde er am 14. Ja nuar 1852 Mitglied des Senats und am 31. Dezember 1852 Großmarschall des Palastes. C

erste Lieferung der reduzirten Karte wurde am Ende des Jahres 1852 voll endet ; se enthält den südlichen Theil Englands , den Kanal , das Blatt von Lille, welches sich von Dünkirchen bis Beauvais und von Laon bis Havre er ftrekt und das Blatt von Paris, welches Beauvais im Norden, Pithiviers im Süden, Montmirail im Often und Abecon im Westen zeigt. Die folgenden Lieferungen sollen möglichst von Jahr zu Jahr folgen , so daß die reduzirte Karte sich bei Beendigung der großen Karte ebenfalls in den Händen des Publi kume befinden wird . Schließlich beabsichtigt man eine neue Redukzion zu veranstalten , die eine portative Karte Frankreichs ergeben foll ; dieses Projekt befindet sich zur Beit in Ueberlegung und wird wahrscheinlich bald in Angriff genommen werden . Der Kupferstich der großen Karte wird von den vorzüglichsten Künstlern wie Barrière, Deluzenne, Carolus, Georges, Cosquin und Anderen vorzüglich ausgeführt und hat sich bei der Industrie-Ausstellung alter Völker zu London die große Medaille zu verſchaffen gewußt. -11- Das unter dem Titel : Le Moniteur de la Flotte, organe des intérêts maritimes de la France neu gegründete Journal erscheint fünfmal monatlich und zwar stets am 3. , 8. , 13. , 18. , 23. und 28. jeden Monats in Folio in etwas niedrigerem aber breiteren Formate wie der WMoniteur de l'Armée. " Als Chef-Redakteur fungirt Robert de Vey , als Gerant A. Dutro. Das jährliche Abonnement beträgt für Paris 28 Franken, das halb jährliche 15 Franken. Der Marine Minister Theodor Ducos hat dem Ne dakteur seinen Beifall zuerkannt und ihm alle geeigneten Mittheilungen aus seinem Departement zugesagt, wie dieß sich aus dem nachfolgenden in der er sten Nummer vom 23. Februar abgedrukten Schreiben desselben ergibt. Dieß Schreiben, aus dem sich der von dem neuen Journale beabsichtigte Zwek er= kennen läßt, lautet : " Das Ziel, das Sie ſich durch Gründung des „ Moniteur de la Flotte, "

-II- Wir haben in Nr . 11 dieser Blätter Nachrichten über die Ge neralstabskarte von Frankreich gegeben, die wir heute durch weitere Notizen vervollständigen . Die geodätischen Operazionen wurden durch mehr als ein Mittel kontrollirt. Außer der 1804 durch den Oberst Henry ge messenen Basis von Ensisheim hatte man die 1823 durch den Oberst Vonne gemessene Basis von Brest , die 1825 durch den Kapitän Delcros gemessene Basis von Air, die 1826 durch den Oberst Brousseaud gemessene Basis von Bordeaur , die im Jahre 1827 durch den Oberst Coraboeuf gemessene Basis von Gourbera unweit Dar. Außerdem wurde durch astronomische Beobachtun gen die Arbeit kontrollirt.

eines speziel dem Studium und der Vertheidigung der maritimen Interessen Frankreichs gewidmeten Journals, vorgesezt, hat im Voraus ein Recht auf meine vollkommene Sympathie ; Sie können daher versichert sein , daß Sie bei mei nem Departement die volle Geneigtheit finden werden , ihre Absichten zu er leichtern. Das Feld , das Sie bestellen wollen , ist ausgedehnt und fruchtbar : Die Reprodukzion aller offiziellen Dokumente meines Departements ; die Erzäh lung der Thatsachen und die Diskussion aller Verhältnisse, die im Zusammenhange mit unserer Seemacht und den Intereſſen des Marine-Personals stehen ; die Be gleitung unserer Seeleute auf ihren fernen Reisen, um selbst den Familien Nach richten und Neuigkeiten über ihre Angehörigen zu liefern , das sind treffliche

Bei den geodätischen Arbeiten wurden von 1818 bis 1830 jährlich 15 bis 20 Offiziere , von 1830 bis 1840 dagegen 6 bis 8 und von 1840 bis 1845 schließlich 4 bis 5 Offiziere benuzt. Sie wurden vollständig durch die Ingenieur-Geografen, selbst nach Verschmelzung dieses Korps mit dem Generalftabe , bewirkt. Die Welt kann sich ein Urtheil über den Eifer und den Erfolg dieser Offiziere bilden, da sie in mehreren Theilen des Mémorial une ter dem Titel : Description géométrique de la France einen Bericht über ihre Arbeiten vorgelegt haben.

Ideen und ich kann mir lebhaft denken , daß Ihre aufopfernde Hingebung für alle Angelegenheiten der Marine Ihnen den gerechten Stolz, si : in Ausführung zu bringen, eingeflößt hat. " Der Redakteur fügt der Mittheilung dieses Schrei bens die Hoffnung hinzu , daß seine Anstrengungen einer so ehrenvollen und wohlwollenden Ermuthigung würdig entsprechen werden und daß er sich glük lich schäzen würde, wenn die Marine einigen Nuzen aus seiner unbegrenzten. Hingebung und ſeinen beſcheidenen Arbeiten ziehen möchte.

C -II- Die Zusammensezung der Armee des Orientes, wie sie Seite 177 dieser Blätter mitgetheilt worden, hat inzwischen mehrere Abänderungen er fahren, so ist namentlich dem Reservekorps des Prinzen Napoleon durch kai serliche Verfügung vom 15. März die Bezeichnung „ dritte Division der Armee des Orientes " beigelegt worden. Dieselbe hat nun folgenden Stab : Kommandeur : Prinz Napoleon, Divisionsgeneral. Adjutanten : Kapitän Ferri Pisani, vom Generalstabe. Kapitän Rour, von der Infanterie. Generalstabschef: Oberst Nesmes - Desmarets . Kommandeur der Artillerie : Eskadronschef Bertrand. Kommandeur des Genie : Bataillonschef Pouzols . Die erste Brigade dieser Division steht unter dem Befehle des Brigade General Graf de Monet und besteht aus : dem 19. Jägerbataillon zu Fuß unter Bataillonschef Caubert, dem 2. Zuaven-Regiment unter Oberst Gler, dem 3. Marine-Infanterie- Neg. unter Oberst Bertin du Chateau. Ein galvanoplastisches Atelier wird gegenwärtig im Kriegsdepot einge Die zweite Brigade kommandirt der Brigade-General Thomas, und be richtet, mittelst deſſen man es möglich zu machen hofft, den Preis der Blätter herabſezen und die nöthigen Korrekturen alljährlich anbringen zu können . steht aus : Vorauszusehen war es , daß eine Karte in so großem Maßstabe nicht dem 20. leichten Infanterie-Reg . unter Oberst Labadie, und dem 22. leichten Infanterie-Reg. unter Oberst Sol. eben eine bedeutende Verbreitung finden würde , da in dieser Beziehung be

Die topografischen Arbeiten begannen gleichfalls im Jahre 1818 ; mit ihnen wurden im Durchschnitt jährlich bis 1825 gegen 18 bis 20 Offiziere beschäftigt. Im Jahre 1825 erhob sich die Zahl derselben auf 36, im Jahre 1830 verdoppelte sie sich und sank bis 1847 nicht unter 55 herab ; die Er eignisse von 1848 ließen sie unter 40 fallen, fie betrug 1858 nur 36 und 1853 sogar nur 25 . Troz der bedeutenden Vortheile , die der großen Karte von Frankreich eigen find, hat man ihr den Vorwurf des zu hohen Preises gemacht. Nech net man aber, daß ein Blatt mindestens zwei bis 4 Jahre zur Triangulirung, 6 Jahre zur Rekognoszirung, 18 Monate zur Redukzion, 4 bis 5 Jahre zur Gravirung erfordert , so eifennt man, daß dasselbe 14 Jahre Arbeit verur facht und daher , das Jahr zu 3000 Franken veranschlagt, 42,000 Franken Koften erheischt, wonach bei einem Abzuge von 2000 Exemplaren, der Preis eines jeden sich auf 21 Franken stellt ; während das Blatt zu 7 Franken ver Lauft wird.

202 Der Division find zwei bespannte Batterien beigegeben, und zwar : die 6. Batterie des 7. bespannten Artillerie-Regiments unter Ra pitän Briant, und

Folgen der erhaltenen Wunde gestorben. Carlo III . wurde den 14. Jänner 1823 geboren ; er trat die Regierung am 24. März 1849 an , und ver mählte sich am 19. Novbr. 1845 mit der Prinzessin Nosny , Schwester des die 6. Batterie des 13. bespannten ‫ اند‬Artillerie-Regiments unter Herzogs von Bordeaux, welche das Unglük hatte , den 20. Febr. 1820 ihren Kapitän Claudet. Vater, den Herzog von Berry, durch Mörderhand zu verlieren. Der Erbpring Robert ist am 9. Juli 1848 geboren. Der verstorbene Herzog war Inhaber Niederlande. des Infanierie-Regimentes Nr . 24 und Oberst des 1. Huſarenregimentes . Sein -II- Einem neuern Dokumente zu Folge bestand die niederländi Mörder wurde noch nicht aufgefunden. sche Kriegs - Marine am 1. Jänner 1854 aus nachfolgenden Schiffen : 2 Linienschiffen 1. Klaffe zu 84. Kanonen, 3 Linienschiffen 2. Kl . zu 74 Kan., Rußland. -11- Der Ober- Inspekteur des Medizinalwesens der Armee, wirklicher 2 Fregatten 1. Kl. zu 60 Kan. , 2 Fregatten 1. Kl. zu 54 Kan. , 1 Dampf Fregatte 1. Kl. zu 51 Kan , 6 Fregatten 2. Kl. zu 44 Kan. , 2 Fregatten geheimer Rath Baronet Sir Willie, ist vor Kurzem zu St. Petersburg 2. Kl. zu 38 Kan., 1 Fregatte 2. Kl. zu 28 Kan., 3 Korvetten zu 28 gestorben. Er war im Jahre 1768 in Schottland geboren, wurde 1814 von Kan., 5 Korvetten zu 26 Kan., 2 Dampfkorvetten zu 18 Kan. , 2 Dampf Georg IV. als Prinz-Regenten zum Nitter geschlagen und darauf auf den transportschiffe zu 22 Kan., 1 Dampftransportschiff zu 12 Kan. , 11 Dampf Wunsch des Kaiser Alexander zum Baronet ernannt. Er besaß ein sehr be transportschiffe zu 6 Kan., 1 Dampitransportschiff zu 5 Kan., 7 Dampf deutendes Vermögen , das er , dem Vernehmen nach , dem Kaiser Nikolaus schooner zu 8 Kan., 7 Schooner zu 1 bis 10 Kanonen, ſchließlich einige laut Testament vererbt hat. Dampfer. * Der Oberbefehlshaber der kaukasischen Armee, General der Infanterie und General Adjutant Fürft Woronzoff, ist auf eigenes Ansuchen auf 6 Großbritannien. -11- In Fortsezung unserer früheren Mittheilungen stellen wir heute Monate beurlaubt und an seiner Statt der General der Kavallerie Nead, bis wiederum die Nachrichten über die britischen Kriegsvorberei- her bei der Hauptarmee des Fürsten von Warschau in Verwendung , ernannt tungen zusammen , die wir in der Nummer der " Naval and military worden. Gazette" vom 18. März niedergelegt finden. Wir erwähnen zunächst der Worte , die der Befehlshaber des Ostseegeschwaders , Admiral Sir Charles Tages- Nachrichten. Napier, dem Mayor und den Aldermen von Portsmouth erwiederte , als diese * Die gefährliche Erkrankung Sr. f. f. Hoheit des Durchl. Herrn FML. Erzher ihm eine Adresse vor seiner Abfahrt überreichten, weil sie nicht mit der Sie. geszuversicht erfüllt sind, von der jeder Brite ergriffen wird , wenn er an die dog Wilhelm, Borfizender bei den Konferenzen der Sefzionschefs des hohen Armes Ober Kommando hat eine zeitweilige Verfügung Allerhöchsten Ortes zur Folge gehabt. hölzernen Mauern Altenglands " denkt. Der Admiral fagte im Laufe seiner Demgemäß wurde Se. Grzellenz der Herr G. d. R. Graf Wratislaw, Kommandant Rede: „Ich versichere , daß ich Alles thun werde, was in meinen Kräften der 1. Armee , interimistisch Vorsteher bei den Konferenzen der Sefzionschefs und der steht, damit die britische Flagge keinen Makel erleidet. Ich weiß es , man G. d. F. Graf Schlick, Kommandant des 2. Armee-Korps, in gleicher Weiſe Kommans erwartet von der Flotte große Dinge , aber man muß seine Hoffnungen und dant der 1. Armee in Wien. Erwartungen nicht zu hoch steigern. Wir gehen keinem gewöhnlichen Feinde * Wer ein sehr gelungenes Porträt Sr. Erzellenz unseres hochverehrten Herrn entgegen, wir haben einen wohl vorbereiteten Feind zu bekämpfen. Ich lebe FM. Grafen Radesky zu befizen wünscht - und welcher Soldat und welcher Pas der Ueberzeugung, daß jeder Offizier und jeder Mann der Flotte seine Pflicht triot wünscht dieß nicht ? - dem empfehlen wir das so eben in Verona erschienene , in ruhmvoll erfüllen wird, zu gleicher Zeit muß ich aber die Warnung ausspres der Aehnlichkeit vollkommen gelungene Bildnis, von dem f. f. Hrn. Lieutenant Josef chen, daß man sich nicht zu hohen Erwartungen überlasse. Die Flotte ist eine af des Baron Fürstenwärther 56. Inf. Rig. ausgeführt, welches alle bisher bekannten überragen ìürfte. Wir begegnen hier dem „hiftorischen ehrwürdigen Schnurs neue, die Kriegführung ist eine neue, es bedarf mancher Erfahrungen, um die Lithografien bart von Novarra. " Die Herren Militärs können dasselbe im Wege der löbl. zweiten beste Art und Weise der Operazionen einer Dampfflotte festzustellen. Das System Sefzion des hohen 2. Armee Kommandos in Verona um 1 fl. M. beziehen. Im der Kriegführung ist gegen früher vollständig verändert, wir wollen alle unsere Kunsthandel ist der Preis auf 1 fl. 20 kr. KM. festgesezt. Ad vocem, der Schnurs Kräfte aufbieten und ich werde mich noch in meiner Todesstunde der Freundlichkeit bart von Rovarro, bringen wir ein liebes Gedichtchen aus der Feder unseres Pa trioten Herrn 3. B. Jungling , welches lautet : erinnern , die mir von den Bewohnern von Portsmuth ſo eben zu Theil ge= worden ist." „ Was peinigt Ihr mit Schnurbart mich, Der Oberstlieutenant For Strangways ist von dem Master Ge Die Haare - schon verlieren sich, --Doch wei! Ihr's durchaus wollt, neral der Ordnanze mit dem Kommando der reitenden Artillerie und der Versprech' ich Euch - nach einer Schlacht Rafetierer des Hilfforps der Türkei beauftragt worden ; derselbe befehligte in Wo neu für uns der Sieg erwacht, der Schlacht bei Leipzig die Raketenbrigade und erhielt auf dem Schlachtfelde Den Bart - Ihr sehen fellt !" den Dank der alliirten Souveräne und mehrere fremde Ordenszeichen. So sprach der Held, den Jeder kennt, Kapitän Nolan , vom 15. Huſaren-Regiment , ist mit Depeschen nach Den felbft der Feind mit Ehrfurcht nennt Konstantinopel gesendet worden und hat den Auftrag erhalten , in der Türkei Weil Edles Er mit Kraft vereint. ――― Der Tag brach an, wo Dest'reichs Heer Pferde für die Kavallerie des Expedizionskorps zu kaufen , zu welchem Zweke Erkämpft den Sieg ----- wie keinen mehr, ihm ein Beamter des Kommiſſariats beigegeben ist. Die Kavallerie des Hilfs In wilder Flucht enteilt der Feind ; forps wird aus 2000 Pferden bestehen ; das 1. Dragoner , 6. Dragoner-, Da fiel Radetzky bei ―― die Bitt' 8. Husaren , 11. Sufaren- , 13. leichte Dragoner , 17. Lanziers- ; 4. Dra Des Heeres - das so ruhmvoll fritt. ---goner- Garde- und 5. Dragoner- Garde- Regiment liefert dazu jedes zwei Schwa ---- Novarra hat den Bart gebracht, dronen zu 250 Mann . Der nun des Marschalls Mund umgibt Die in Malta angekommenen und noch erwarteten Truppen werden zum Den Heer und Volk als Vater liebt, Theil unter Zelten bis zur ihrer neuen Einschiffung lagern müſſen, es werden Weil Thron und Land Er hat bewacht. nämlich untergebracht : ** Wir sind in der Lage mittheilen zu können, daß die unermüdlichen Bestrebuns die 3 Bataillone Garde , zu 850 Maun jedes , in den Forts Manoel und gen der Frau Gräfin Mathilde Bolza , verehelichte Zahradnik, jezt auch Früchte Tigné und in dem Lazaretto, das 28. Regiment zu 850 Mann in den Dörfern Bighi , Salvadore, Zubbar tragen werden. Das durch diese Dame angerigte Institut zur Versorgung mite tellofer Offizierstöchter in Dedenburg ist durch die bisher eingegangenen patrios und Verdalah, tischen Sammlungen so weit gediehen, um nunmehr ins Leben treten zu können und es wird Bomba, Hornwerk Vorta vor dem auf Zelten die Rifles zu 900 Mann unter in einigen Tagen der Konkurs zur Besezung von zwölf Pläzen in der f. f. Armee das 23. und 50. Regiment, zu 1709 Mann in Summe , in dem Dockyard, ausgeschrieben, der bis zum 1. Juli d. J. offen bleibt. Eine dieser Stiftungen entfällt das 98. Regiment zu 850 Mann unter Zelten auf den Navelinen St. Fran auf die großmüthige Spende Ihrer Majestät der Kaiserin Mutter Karolina Augusta, die zweite auf jene Sr. Erzellenz des Herrn Feldmarschalls Grafen Radesky, endlich die zisko und Notre Dame, anderweiten zehn Plåze auf die freiwilligen Beiträge der k. k. Aimee und der Patrioten. das 4. und 77. Regiment , in Summa mit 1700 Mann , unter Zelten bei Die Truppenförper werden über die Qualifikazion der namhaft zu machenden Offizierss St. Klement, und Töchter vom Komité direkte verſtändiget werden. - Je reger fich die Sympathien für dieses herrliche Inftitut herausstellen, desto größer und gedeihlicher wird der Erfolg und das 44. unter Zelten hinter Fort Manoel. wenn wir in dem Momente, wo das Herz jedes Desterreichers ob des freudenvollen Gre eignisses - deo 24. April - höher und mächtiger schlägt , auch auf die Dedenburger Parma. * Stiftung, zur erneuerten warmen Theilnahme hinweisen, glauben wir die beste Gelegenz Die Kunde von dem an der Person Sr. königl. Hoheit des Herzogs heit ergriffen zu haben, das Dedenburger Inßitut dem Wohlwollen aller Menschenfreunde von Parma begangenen meu helmörderischen Attentate hat nicht verfehlt , in nochmals zu empfehlen. allen Kreiſen den größten Abscheu zu erweken. Der Herzog wurde am 26 . * Das wohlgetroffene Portrait des obersten Feldarztes der k. k. öfterreichischen März um 5 Uhr Abends in Parma in der Straße Santa Lucia mit einem Dolchstiche im Unterleibe verwundet, und zwar lebensgefährlich, weil auch der Armee Herrn Hofrathes Dr. Dreyer von Krichuber , zum Vortheile des Witwen und Waisen-Fondes.f. f. Feldärzte, schwarz 1 fl. , kolorirt 2 fl. K. M., ist zu beziehen obere Theil des Magens verlezt ist. -Einer neuesten telegraphischen Depesche durch W. Fallenböck, Doktor der Medizin und Chirurgie in Wien, Alservorstadt, Kinder zu Folge ift Se. königl. Hoheit am 27. d. um 5 Uhr Nachmittags an den Spitalegaffe Nr. 358.

203 * Wir sezen voraus , daß unsere Leser mit den Vorbereitungen zu dem beglükens | Im Inf. Reg. Graf Kinsky : Maschka, Rudolf, Hauptm. des Wocher Inf.-R., wird Major. Ereignisse des 24. April - dem Vermählungstage Sr. t. t. Apoft. Majestät ver traut find , bringen jedoch die Nachricht, daß Se . Crzell. der gefeierte Herr FM. Graf Im Brooder Grenz - Inf. Reg.: Fehlmayer, Josef v., 2. Oberst des Ogulis Radesky aus diesem hocherfreulichen Anlaß in Wien ankommen wird. ner GIR., wird Regiments-Kommandant ; Jasic, Michael, Major, wird Oberft lieut., und Ellg e r, Maximilian, Hauptm. des 1. Banal 10. Grenz -Reg. , wird * Vor einiger Zeit ( in Nr. 8 unseres Blattes) haben wird den merkwürdigen Vor Major. schlag eines Herrn Neiß, wenn auch nur der Sonderbarkeit wegen, mitgetheilt. Heute Im Oguliner Grenz - Inf. Reg.: Kulmer , Friedrich Freiherr v., Oberfilieut. können wir den Pendant hiezu liefern. Wir bitten die Sache keineswegs als Fabel hin des Brooder Grenz-Reg ., wird 2. Oberſt. zunehmen, sie ist ein ausgesprochenes Faktum insofern, als der Besizer des Geheimnisses Im 1. Banal Grenz Inf. Reg.: Bento, Anton Freiherr v., Oberfilieut., wird lebt und dieses an Mann zu bringen sucht. Es handelt sich um nichts geringeres als Oberst und Regiments-Kommandant ; Gyuric, Peter, Major, wird Oberflieut.; der bisherigen Kriegführung eine ganz veränderte Form zu geben. Ein Mechaniker hat Philippovic, Franz v. , suvern. Major des Warasdiner St. Georger GR., nämlich unserer Obersten Militärbehörde ſein großartiges Projekt für Eine Million Gul wird überzähliger Oberstlieut. mit einstweiliger Belaffung in seiner Verwendung den angetragen, ein Projekt, das Pulver und Schießbaumwolle für die Geſchüze beim Armee Oberkommands, und Fleischer , Franz v. , Hauptm. des Brooder GR., wird Major. künftig vollends entbehrlich , die Geschüze selbst sehr mobil machen und die Bedienung auf das Aeußerste beschränken soll. Diese neue Erfindung verspricht an Stelle der obigen Im Uhlanen Reg. Graf Wallmoden : Kirchbach , Ferdinand Freiherr von , kraftentwikelnden , eine Materie, die allenthalben, selbst in Steppenländern, leicht beizus Oberfilt , wird Oberst und Regimentskommandant ; Flu , Julius , Major, wird schaffen wäre , die Geſchüze bedürfen nach diesem Projekte keiner Lasetten , würden nur Oberfilt.; Müller, August, supern. Major des Kaiser Franz Josef 6. Uhlanen 2 Pferde zur Fortbringung und 4 Mann zur Bedienung erfordern und könnten unter Reg., wird überzähliger Überſilieut. mit vorläufiger Belaffung in der Dienstes allen Umständen sicherer gebraucht werden. Das ungefähr wäre die riesige Idee , welche Verwendung beim Armee- Oberkommd., und es wird Wurmbrand, Heinr. Graf, überzähliger Major des Kaiser Franz Josef 6., beim 5. Uhlanen- Regimente in die uns bekannt geworden. Wirklichkeit gebracht ; Buttlar, Adolf Freiherr v., Nittmeister des Graf Wall * Zu Graz verdarb cm 21. d. M. der penſ. Oberftlt. Jos. Oko val s k 4, 66 Jahre alt, moden Uhlanen Reg., wird überzähliger Major bei Kaiser Franz Josef 6. UHL.-R. seiner Zeit in der Artillerie und Kommandant der Feuergewehrfabrik in Stadt Steier. Im Flottillenkorps : Baumrucker, Josef, Hauptm., wird Major mit der Bes Aimmung als Kommandant der Donau-Flottille. Schrott, Wolfgang v , Hauptmann des 1. Banal GIN., ist für eine Majors-Frie densanftellung in Vormerkung genommen worden. Personal-Nachrichten. Kremer, Wenzel, Major im Pensionsstande, wird Plazkommandant in Udine. Pensionirungen . Ernennungen und Eintheilungen. Frischeisen , Karl v. , GM. und Brigadier, auf sein Ansuchen ; Hron v . Beuchs orizzutti, Karl Freiherr v., Oberst und Kommandant des Kaiser Franz Josef 6 . tenburg, Oberst des Wocher IN.; Preßen , Ferdinand Edler v. , Plaz-Oberk Uhlanen-Reg., wird Generalmajor und Brigadier. zu Udine, mit Charakter und Pension eines Obersten ; Pleitner , Ferd., lieut. Radossavlievic, Theodor v., supern. Oberflieut. des Peterward einer Grenz-Reg., des Baron Wimpffen JR , als Oberſtlieut.; die Hauptleute 1. Kl.: Gut Major General-Konsul zu Belgrab, wird überzähliger Oberst im Reg. mit Belaffung auf ter, Eduard, das Baron Sivkovich JR.; Hlebeß, Vitus, des Baron Turezky diesen Posten. JR.; Heller, Karl, des EH . Karl JR., sämmtliche drei mit der Vormerkung Stratimirovic, Georg v , überzähliger Oberstlieut. des Graf Wallmoden Uhlanen für eine Friedensanftellung ; Barany de Debreczen, Peter, des Prinz von 4. Josef lung Franz Kaiser zum Reg., wird berzähliger Oberst mit der Einthei Preußen JR.; Peullic, Gregor, des Warasdiner-Kreuzer GN.; die 1. Rittm . : Uhlanen-Reg. Draslovich, Franz, des Kaiser Nikolaus von Rußland Kürafſier-Reg.; Th als Im Generalquartier meisterftabe: Ruff, August Ritter v., Oberst in der Adolf, des König Friedrich Wilhelm von Preußen Husaren-Reg.; Bar mayer, Kriegsschule, wird in überzähligen Stand übersezt ; Lausch, Michael, Oberstlieut. , cza, Franz, des Prinz Eugen von Savoyen Dragoner-Reg., sämmtliche drei mit wird Oberst; John, Franz Ritter v., Major, wird Oberstlt.; Gallina , Jo der Vormerkung für eine Friedens-Anstellung ; Doskoczil, Vinzenz, des Bez fef, Hauptm ., wird Major. und Remontirungs-Departements in Galizien; Swogetins fy, Anton schåls Oberstlieut. Im Inf. Reg. Baron Wimpffen : Henriquez, Gustav Nitter v., Edler v ., des Prinz Karl von Preußen Kürassier -R ; Salis- Z izero , Heinr. des Romanen Banater GJR., wird Oberst und Regiments-Kommandant; Bach, Graf, 2 Rittm. des EH. Karl Uhlanen -N.; "Ell, Laurenz, Oberlt. des 6. Gend. Georg v., Oberfilt., wird überzähliger Oberst mit der Eintheilung in das Inge Reg.; Markulin , Mathias , Oberlt. des Graf Gyulai JN.. mit der Vormers nieur-Geografenkorps ; Schönfeld , Adolf Ritter v., Major , wird Oberstlieut., fung für eine Frieden 6 -Anstellung ; Zbierzchowski , Adolf, Unterlt. 1. Kl. des und Münch Bellinghausen , Karl Freiherr , Major von Graf Haugwiß Ritter von Airoldi JR.; Poza we c, Martin, Unterlt. 1. Kl . des Warasdiner= Inf.Reg., in gleicher Eigenschaft anher übersezt. Kreuzer GN.; Pließ, Karl, Unterlt. 1. Kl. des EH. Albrecht IN., leztere zwei Im Inf. Reg. Freiherr Culoz : Kovacs , Josef, Major , wird Oberstlieut. ; mit der Vormerkung für eine Friedens -Anstellung. Frankovics, Karl, Hauptm. des Eh. Ernst JR., wird Major. Ordensverleihungen. Im Inf. Reg. Eh . Ernst : Bauer , Ferdinand , Hauptm. des Baron Culoz JR., Das Großkreuz des kaiserlich- österreichischen Leopold - Ordens erhielt : General wird Major. Artillerie-Direktor, Feldzeugmeister Freiherr v. Augustin, bei Anlaß der Vollen Im Inf. Neg. Graf Haugwiz : Erbach, Hlfred Graf, Hauptm . des Baron dung feines 60. Dienstjahres mit Nachsicht der Laren . Wimpffen JR., wird Major. Im Inf. Reg. von Wocher : Piret, Ludwig Freiherr v. , Major des Gf. Kinsky In den Freiherrnſtand murde als Ritter des Stefan-Ordens erhoben : Major-Audi 1 tor Titus Karger. JR., wird Oberfilieut.

(Am 28. März.) Oberflt. Baron Kuhn, vom Genie ner, vom 8 GrenzsReg ., nach Neugradiska. -- Rittmfr. Angekommen in Wien. Korps, nach, Pefth. - Major v . Pittinger, vom Zeugs : | Graf Stomm, vom 1. HR., nach Lankut. (Am 25. März. ) Oberst Baron Mallovez, vom 8. -- Hptm. Schwarzenbrun Drag. Reg., von Güns ( Stadt Frankfurt). Schiffsbau Verw .- Distrikt, nach Lemberg. Hptm. Gamborg, von der Marine, von Trießt (Stadt, g. Ente). - Schiffskapitän Schmidt, von der Marine, von Triest (Stadt, ung. Krone). - Nittm . Baron Rouder, v. Bei L. W. Seidel in Wien , 12. Uhl. -Reg, von Deutsch-Wagram (Zentral- Equitazion). am Graben Nr. 1122 ist zu haben : (Am 26. März.) Die Oberßte : Graf Ingelheim, vom 1. Kür.-R., von Mailand (Stadt Frankfurt), Arbter, vom 38. JR., von Linz (Landstraße Nr. 500 ) . — Oberflt. Die k. k. Militär-Bildungs - Anstalten Wusin, vom 12. Uhl.-Reg., von Klausenburg (König von mit besonderer Rüksicht auf Ungarn). - Die Majore : v. Arnholdt, in Pens., von Verona (Hotel-Daum), - Walter, in Benf., von Prag die Vorschriften für den Eintritt in dieſelben. (Hotel-Daum) , - von Hain, vom 8. Drag.-R., von Kecz Zusammengestellt aus den allerhöchft ſankzionirten Reglements der kewet (Leopoldstadt, gold. Lamm). - Hptm. Poliska, vom 20. JR., von Pesh ( Stadt Nr. 312). Militär - Bildungs - Anstalten. (Am 27. März.) Major Baron Trauttenberg, vom 42. Preis brosch . 24 kr. KM., franko durch die Poft bezogen in allen Theilen der Monarchie 30 kr . KM. ― JR., von Ofen (Rennweg Nr. 542). Die Hptlt.: von Kliment, von Kadeten-Inſtitut zu Krakau, von Krakau ― (Salzgrieskaserne), Unukic von Arodgrad, vom 6. JR., von Tarnow (Nordbahu Gafthof), - Korner, GAMSt., Lehrbuch der Arithmetik Rittm. Rudolf, vom von Krakau ( Stadt Nr. 424). 8. Drag. -Reg., von Littau (Matschkerhof). für den ersten Jahrgang (Am 28. März.) Oberst Fink, von der Art. -Akad von Olmüz (Landstraße Nr. 284) . der k. k. Kadetten Institute Abgereiset. von (Am 25. März . Major Hirsch, vom 29. JR., nach Troppau. Rittm. Baron Wrede. in Pens., xach Graz. Georg Ghilain v. Hembyze, (Am 26. März.) Se. Erzellenz Herr Feldmarschall-Lieut. Major im f. f. 1. Feldjäger-Bataillon, Profeffor der Mathematik und Bhysik in der Neustädter Milită r«Akademie. Oberstlieut. Baron Becsey, in Rajakovih, nach Graz. Preis gebunden in Leinwand 48 kr. KM. Pens, nach Venedig. Die Majore : Bolberich, vom 10. Der zweite Jahrgang ist unter der Presse. UR., nach Neuhäuſel, Truzettl v. Wiese elb, vom 7. JR., nach Venedig. - Hptm. Baron Numerekirch, in In obiger Buchhandlung werden alle für die f. k. Militär-Bildungs-Anstalten erſcheis Pens., nach Linz. nenden Werke ausgegeben, so wie auch die bereits in denselben eingeführten Lehrbücher das (Am 27. März.) Die Oberfle : Laiml von Dedina, in | selbst vorräthig find. L. W. Seidel, Wien im März 1854. Pens., nach Naab, ✔ -Baron Borbirg, tu Pens., nach am Graben Nr. 1122. Debenburg. Hptm. Bar. de Gumoen, vom 43.JR.,n.Königgräz. (48-1 )

204

Briefkaften . W. Capp. — Die Ginsendung können FürHerren k.k. Offiziere, wir nicht benuzen ― Wo. Endlich -erfreut ein find eine beinahe ganz neue vorschriftsmäßige Schabrake, Zeichen zu erhalten. 2 Säbeln und 2 Feldbinden billig zu verkaufen, am Neu Ein Oberlieutenant eines galizischen Inf. Regs. bau, Rittergasse Nr. 206, sechste Stiege, 1. Stof, links mit dem Range vom Oktober 1852, wünscht mit einem die Thür. (36-3) Herrn Kameraden eines Küraffiers, Dragoners oderUhlanen Regiments zu tauschen. Näheres burch die Redakzion. Ein Lientenant 1. Kl. eines böhmischen Infanterie

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Regimentes, welches sehr vortheilhaft oder garnisonirt ist , sucht fanteriesNeg., der Nang ist vom 1. März 1849 , Auskunft durch die Redakzion.

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―― Abendblatt ein halber Bogen. Morgenblatt ein ganzer Bogen, Preis für Wien : Ganzjährig 12 fl., halbjähr. 6 fl., vierteljahr. 3 fl., monatlich 1 fl. Für alle Kronländer : Ganzjähr. 15 fl . 48 kr., halbj. 7fl. 54 kr., viertelj . 3 fl. 57 kr. KM. Die Gratis -Beigabe : Der russisch-türkische

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Karl Stiasny , Doktor der Medizin, und Chirurgie, emeritirter Sekundar Wundarzt im f. f. allgemeinen Krans kenhause, Mitglied der medizinischen Fakultät in Wien, täglich von 11 bis 4 Uhr. Stadt, Kärntnerstraße Nr. 1078 (vis-à-vis berSingerstraße) 2. Stok. Briefe franko. (38) (2)

Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld . — Druk von Karl Gerold und Sohn.

/1 12 Desterreichischer

Beitschrift für

Nro

26 .

Soldatenfreund.

militärische

Samstag, den 1.

April

Intereſſen .

1854.

VII.

Jahrgang.

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Die Türken und der Türkenkrieg. (Fortsezung.) Im dritten Abschnitt behandelt der General Valentini die Türken wie sie jezt sind , jedoch so unglüklich , daß wir statt einer genauen Schilderung derselben nur die Gefechte des (vor-) lezten Krieges zwischen Rusland und der Pforte und einen Entwurf zur Eroberung von Konstan tinopel finden. Wir folgen dem Werke des Generals auszugsweise und knüpfen dann die Bemerkungen unseres Herrn Referenten daran. "Daß die heutigen Türfen, " sagt General Valentini , #1 noch immer dem oben entworfenen Bilde gleichen , und wohl noch Rütschritte gemacht haben, fällt in die Augen , wenn man den lezten Krieg, den ile gegen Ruß land geführt , betrachtet. ― Innere Unruhen hatten schon mehrere Jahre hindurch das osmanische Reich zerrüttet. Paswan - Oglu in Widdin führte offenen Krieg mit der Pforte ; Serbien unter Czerni Georg war eine eigene Kriegsmacht geworden. " Nußland beorderte im Herbste des Jahres 1806 eine Armee unter Michelson in die Moldau und Walachei ; mit Ende des Jahres war Bukureft besezt ). Am linken Donau-Ufer hatten die Türken nur bei Gyurgewo,

erscheint es ungefähr wie die Vogesen bei Kaiserslautern , mit welchen es zu vergleichen sein dürfte. " " Der gewöhnliche Weg der Kouriere nach Konstantinopel führt über Schumla, welches man für die Pforte des Balkans betrachtet. Die Lage dies ſes Ortes ist wichtig und vortheilhaft. Er ist vor einem Vorgebirge des Balkans, mit fteilen Abhängen und dichtem Dornengeftripp , umgeben . Er hat einen Graben , und einen Endwall mit kleinen Thürmen für Schüzen. Schumla, mit 30,000 Einwohnern *), ist der Kern eines verschanzten Lagers längs dem Kamme der umgebenden Höhen ; innerhalb derselben ist hinläng licher Naum für alle Bedürfnisse des Heeres." - Bon Schumla über Bras vodi, Aidos, und Faki nach Konstantinopel sind 48 Meilen. " "1 Eine ruffische Armee würde diesen Weg zu ihrer Operazionslinie in das Herz des osmanischen Reiches erwählen. Früher müßte jedoch das tür fische Heer beim Schumla geschlagen sein, welches durch den Marsch eines Armeekorps von Nikopolis, oder von Ruftschut über Tyrnova gerade nach Adrianopel, erleichtert wäre. -- Tyrnova müßte genommen, Lebensmittel Fütterung auf getragen werden . und drei bis vier Tage über den Balkan

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Seuhaufen, die man in den Gegenden der Viehzucht in Thälern und Feldern findet, können ausbelfen . Die Jahreszeit wäre zu beachten. Der Frühling (April) und Anfang des Sommers, dürften daher am zwekmäßigsten zu einem Lebhaften Feldzuge auf diesem Schauplaz sein. " Braila, und Ismael noch festen Fuß ; am Dniester hatten sie Bender. ,,Adrianopel, welches überrascht werden muß, ist eine große, volfreiche Die Serbier nahmen Belgrad **) , und blieben neutral gegen die Ruffen. " Im Anfange des Jahres 1807 erklärte die Pforte an Rußland und Stadt, mit Mauern und Thürmen. Hier muß gleich Bresche gelegt, und ge an das verbündete England den Krieg. Admiral Dukworth durchschiffte hier. türmt werden. Man kann annehmen , daß der Groß- Vezier von Schumlæ auf die Dardanellen, und lag am 20. Februar vor Konstantinopel. Uebertrie zurüfeilen wird, um dem bedrängten Orte zu helfen. Da muß denn die Armee, bene Forderungen verdoppelten die Vertheidigungsmaßregeln an der Haupt- die ihm gegenüber steht, durch eine umgehende Abtheilung schon Vorsprung 11 Nur Flüchtlinge werden den Schreken nach Konstanti ftadt; nach acht Tagen ging das englische Geschwader ins Mittelmeer zurüt. gewonnen haben. Eine russische Flotte nahm gleich darauf Lemnos und Tenedos. - Bie nopel bringen , den man schnell benuzen muß. Die Hauptarmee muß eine zum Frieden von Tilsit ***) war auf der Donaugrenze eine Art Stillstand . Abtheilung links beordern, um der Küstenpläze, von Varna an , sich zu be= - Im Innern des osmanischen Reiches mehrte sich die Gährung, und endete mächtigen, und mit einer Flottille auf dem schwarzen Meere sich zu verbinden. mit einer Revoluzion †). Mit Mühe brachte der Groß-Vezier 30,000 Mann Die Einnahme der Hafenpläze Misseveria und Burgas ist nothwendig. Der an die Donau ; und ein Waffenstillstand kam durch französische Vermittelung leztere vorzüglich werde zum Entrepot eingerichtet. " Der strategische Aufmarsch, bis zu welchem die Bewegungen der Armee zu Stande." kombinirt werden müßten, dürfte daher sein: " " Erst im Frühling des Jahres 1809 ††), nach vergeblichen Verhande 1. " Eine Abtheilung, und die Flottille bei Burgas. “ lungen, brachen Feindseligkeiten aus. Der russische Vortrab unter General 2. Die Hauptarmee bei Faki ; ihr Vortrab bei Kirkliffi. " Miloradowitsch schlug die Türken bei Slobosea , und schloß Gyurgewo ein. 8. " Ein Seitenkorps bei Adrianopel ; deffen Vortrab bei Badaſchki. " Lebhafter war der Kampf in Serbien. Um die Mitte des August standen In dieser Stellung find einige Lage des ruhigen Besinnens nöthig, um 80,000 Türken vor Belgrad . Dagegen schlugen die Serbier , mit Hilfe des russischen Korps unter General Nenadowitsch die bosnischen Truppen von der in eine neue Linie vorzurüken, in welcher die Flotte vielleicht den Hafen von Mudia einnehmen, und die gesammte Streitkraft zu Lande sich bei Araba Rolubra (eigentlich Kolubara) bis hinter die Drinna zurük. ". Mittlerweile war das russische Heer unter dem Fürften Bagration ober Burga vereinigen, dann aber ohne Zaudern auf Konstantinopel losgehen der Pruth-Mündung bei Galacz Anfangs Auguft über die Donau geschritten, würde. Eine Reserve-Abtheilung muß aber in Adrianopel verbleiben, das and im Nüten der Armee organisiren, und durch Entsendungen Philippopo and im Rüken der Armee organisiren, und durch Entsendungen Philippopo und hatte Isakscha, Tulscha, Matschin und Hirsova genommen . Ismael flet An Siliftria widerstand , und wurde durch 15,000 lis, Lofscha, Sophia u . f. w . erobern." nach mehreren Wochen ttt) . Was Streitkräfte nun die einem lebhaften Invasions Feldzuge zu so " Türken unter Bechlivan Baba Bascha entsezt *) . Nach dem Gefechte bei Ta betrifft, so würde ein thätiger , die Vorurtheile der Vorzeit nicht achtender taricze (oberhalb Siliftria), am 3. November, gingen die Ruffen bei Hirsova Feldherr mit 200,000 Mann die Eroberung der europäischen Türkei , wenn über die Donau, behielten diesen Punkt besezt , und endigten den Feldzug." " " Ein Winterfeldzug in diesem Lande ist nicht leicht. Obgleich die Kälte nicht im ersten, boch gewiß im zweiten Feldzuge vollenden." " Die Hauptarmee, mit dem an der Küste operirenden Korps, soll näm nicht anhält, so übertrifft sie doch oft fene der nördlichen Klimas. Die Dörfer lich 80,000 Mann, find wüste Stellen, die Thäler verschneit oder überschwemmt, und dann alle Adrianopel Seitenkorps gehende auf das 60,000 Mann, unbrauchbar." Wege durchaus 60,000 Mann „ Das Hämusgebirge ist nicht so bedeutend als sein Ruf. Von Ferne und eine Abtheilung an der Donau gleichfalls betragen, welche die Pläze zu erobern haben wird , die von Türken noch be sezt sind. " Den 27. Dezember. Den 13. Dezember 1806. Nie war das osmanische Reich seinem Untergange näher, als amEnde ***) Den 7. Jul: 1807. des Feldzuges 1789. Nichts hinderte das Korps in der Walachei, den Weg †) Den 29. Juni 1807. nach Schumla einzuschlagen ; und den Oesterreichern unter Loudon ftand, nach tt) Den 16. März. der Eroberung von Belgrad, der Weg über Nizza und Sophia nach Adriano Am 26. September 1809. # Im Werke des General Valentini erfährt man eigentlich erft 27 Seiten weiter, daß Bechlivan Baba Baſcha diese Unternehmung führte. *) Nach Haffel nur 20,000 Einwohner. nach Nitter aber 50,000 Einwohner.

206 pel offen. Er ist fahrbar, und führt durch angebautes Land. Der Weg über des Tekte. Baches . Das Gefecht begann, und drükte die Türken unter die Nizza, Sophia und Philippopolis, der nur über 3 weige des Balkans geht, Batterien der Stadt. Eine Umgebung, welche die Ruffen mit 1000 Jägern ift offenbar minder schwierig, als jener über , Tyrnova nach Abrianopel *). -- auf dem rechten Flügel jenseits des Baches gegen die Höhe der Grotten wag Philippopolis wird eine Armee auf ihrem weitern Zuge ernähren können, ten, von welcher man Schumla übersteht, mißlang bei dem ersten Versuche. weil es starken Handel treibt, und die Mariza hier schiffbar wird. “ **) Später, als die Türken die Vertheidigung dieſes Punktes aufgegeben hatten, "Wäre die russische Armee 1810 unter Graf Kaminsky wirklich über ward . er von Russen befezt . Obgleich die Lezteren noch mit 5000 Mann und 100,000 Mann stark gewesen, wie man es angab, so hätte sie die Operazion zwei Kanonen sich verstärkten, konnten sie doch nicht den erneuerten Anfällen auf beiden Linien gegen die Hauptſtadt - ausführen können. Aber es lag -kei der Türken widerstehen . Sie zogen sich zurük. ”~ " Auch am 24. wurde der Streit um den Beftz der Grotten . fortgesezt. neswegs im Zwek, dem Reiche der Türken in Europa ein Ende zu machen . Dies wird aus den Fragmenten und Ansichten hervorgehen , die hier vorge- Seit der entwichenen Nacht waren die Ruffen wieder Meister derselben, und sicherten ihre Stellung durch ein wirksames Feuer der Geschüze. Vergebens legt, und größtentheils im Laufe jenes Krieges niedergeschrieben sind." wagten die Türfen einen Sturm auf die Batterien bei Straza. - Schon öffent ein England war mittlerweile Verhältniß sonderbares ein Durch 11 licher, Frankreich ein heimlicher Alliirter der Pforte geworden. Ruhig stand waren 1800 Ruffen in den Gefechten vor Schumla gefallen , als ihr Obers der Groß- Vezier im verschanzten Lager bei Shumla, aber ftreifende Partheien befehlshaber die blutig behaupteten Höhen zu verlassen befahl, und den Groß — Bei Anbruch des 25. standen keine Russen der Türken erschwerten die Zufuhr den Russen. Nach langer Blokade , nach Vezier auszuhungern beschloß. -denn ein einziger abgeschlagener Sturm fo- auf der Höhe der Grotten ; und noch mehr, am 26. waren fle wieder auf großem Verluste der Ruffen, ――― fiel Braila***) . Ueberhaupt dürfte der Punkt der Städte dem linken Ufer des Tekie- Baches versammelt. Sie begnügten sich, die Straße ftete 7000 Mann, bei dem Dorfe Tschenguel-Kevy zu beseder ― Vertheidigung der einzige fein, in welchem die Türken noch ihre alte Nazio- nach KonstantinopelI bei --so ergreift General Valentini nun selbst das Wort, Gesagte," Das Jeder Lurus. wahrer liegt Bewaffnung ihrer In behaupten. nal-Tapferkeit um das Charakteristische in der türkischen Kriegsführung sein, hinreichend wird und Säbel, Pistolen, einen Paar ein noch mindestens Flinte der führt außer " ben langen, etwas gekrümmten Dolch, der unter dem Namen Kinsal †) wahrzunehmen. Der Groß - Vezier ift von der wilden Menge abhängig . Um Dagegen kann man ihrer Befestigungskunst keine Lob- sein Zelt lagerte Alles wie ein Bienenschwarm ; zum Marsche bricht jeder ibm niemals fehlt. rede halten. Von einer regelmäßigen wissen sie nichts ; auch verstehen sie wes nach Belieben auf, und will ein Anführer sich schlagen, so thut er es auf Der Türke shlägt sich, wenn ihn die Luft treibt, wenn er niger die europäische Befestigung nachzuahmen , als eine natürliche, auf das eigene Hand. Nahgefecht berechnete, anzuwenden. Der Befehlshaber eines Ortes, wenn er Ruhe, Kaffee und Tabak genossen. Am Abend hat sein Kampf ein Ende. mit Uebereinkunft abzieht, findet weder gütige noch billige Richter; denn die Weder besonnene Streiferei , noch Vorpostendienst ist bei ihnen wahrzunehmen ; bohe Pforte pflegt das lingeschif nicht minder, als das Misgeschif zu strafen. und daß fie Reiteret dorthin senden , wo nur Fußvolk etwas leisten kann, So ist es erklärlich, daß jeder Befehlshaber lieber fechten mag für sein Leben zeigt von ihrer gänzlichen Korrupzion als Kriegsvolk. Es ist unbegreiflich, "} wie der Prinz de Ligne an den Janitscharen Leichtigkeit und Gewandtheit im und seine Schäze. " 5111 0Bei keinem türkischen Satrapen traten diese Verhältnisse stärker hervor, einzelnen Gefechte rühmen kann.“ als bei Bosniak Aga in Rustschuk. Seine tapfere Vertheidigung verdarb den. "1 Das Verfahren der Osmanen bei Schumla ist also unter der Kri Muffen den Feldzug im Jahre 1810. Gs ist angemessen, diese Ereignisse tit. Jenes der Ruffen kann ihr unterworfen werden. " ▬▬▬▬▬▬ JI Man hat bemerkt, daß große Feldherren und Sieger über die Türken von einem Augenzeugen zu erfahrentt). Im Monate März ttt) schlugen 8 die Nuffen eine Brüte bei Kasemir über die Donau, und rükten auf die In es minder waren, wenn nie gegen andere Nazionen auftreten mußten. Nur ſel Oftrova *), Der Versuch, auch den rechten Arm des Stromes zu über Montecuculi und Eugen dürften Ausnahmen machen. Umgekehrt ist der Saz schreiten, mislang. Sie blieben blos auf den Benz der Insel eingeschränkt. vielleicht eben so wahr ; und es scheint , daß der ruffische Oberfeldherr Graf Bei Shunla befestigte indeß Köra Jussuf Bascha, der Groß-Vezier, sein La Raminsky sich in diesem Fall befunden habe. Offenbar hat er nach dem Wald ger **). Im Monate Mai (vom 22. bis 25.) gingen 60,000 Ruffen uns gefechte am 24. Juni die Geduld verloren, und beschränkte sich auf eine weit terhalb Hirsova über die Donau . Das Korps Kaminsky's, mit dem Korps läufige Blokade des türkischen Lagers. Indeffen gelangten doch am 7. Juli Markov verstärkt, rüfte gegen Bazardsjik ; General Saß bombardirte , und hundert beladene Kamehle mit Vorräthen aller Art nach Schumla, und nach nahm das schwache Turtukai. Langeron jog auf Siliftria." dem dieses drei Wochen vergeblich eingeschlossen war, zog der größte Theil Erft Anfangs Juni entfendete der Groß-Vezier den unternehmenden des russischen Seeres am 18. Juli zur Belagerung von Rustschuk ; nur ein Bechlivan Baha Bascha mit 5000 Reitern gegen die Ruffen. Aber bald auf Beobachtungs-Korps unter Graf Kaminsky dem Aeltern, blieb bei Tschesmelä, 1 die Vertheidigung von Bazardsfit beschränkt, unterlagen hier die Türken dem auf dem Wege nach Siliftria, zurük. “ Sturme am 3. Juni. Achthundert blieben tobt ; 2000 mit dem Bascha wur " Bei Ruftschuk hatte General Saß noch immer keine vollständige Ein schließung bewirkt. Auch begann er den Angriff am 1. Juli **) fehlerhaft den gefangen." 1 "In der Nacht zum 5. begann Langeron den Angriff gegen Silistria ; gegen die stärkere Seite des Plazes, und in zu großer Entfernung von dems am 10. war der Sturm bereitet. Da übergab Bascha Ilik Oglu den Plaz selben. Nach zwanzig Lagen waren die äußersten Annäherungswerke noch zweihundert Schritte vom Graben des Plazes entfernt. Nichts destoweniger mit 196 Geschüzen, und zog mit 6800 Bewaffneten ab." "General Saß rüfte nunmehr vor Ruftschuk zur Belagerung ; eine Ab wagte General Saß am 21. Jult einen vergeblichen Sturm, bei welchem er theilung des Korps Langeron besezte ohne WiderstandNasgrad ***), und nahm 900 Mann verlor. “ "Nach der Verstärkung, welche der ruffische Oberfelbherr so eben her 1 den Hospodar der Walachei, Kallimachi , gefangen. - Varna , am schwarzen Meere, leistete den Russen Widerstand. Dagegen besezten sie Jenibazar, und beigeführt, betrug die Belagerungs -Armee vor Ruftschut bei 20,000 Mann.Er scheint Willens gewesen zu sein, bald nach seiner Ankunft die Beftürmung begannen die Einschließung des türkischen Lagers." Der Groß-Vezier hatte Waffenstillstand gewünscht ; aber ohne Antwort fehrte ſein Abgeordneter von Bazardsjik zurük. Vier Lage darauf unterhans · delten jedoch die Nussen selbst um Frieden. Uebertriebene Forderungen der Besteren verdrängten indeffen alle Aussicht zur Einigung, und der Groß- Be sier mar entschloffen sich zu schlagen. Am Morgen des 22. Juni zog er mit 10,000 Reitern vor Schumla hinaus, und entfendete gegen Jenibazar , von wo die Russen kamen. Ein unbedeutendes Scharmüzel erfolgte. "

des Plazes zu wiederholen. - Indessen verzögerte sich die Ausführung nicht nur, auch die Annäherungsarbeiten standen stille; und mancherlei blieb bei dem gefährlichen Unternehmen zu bedenken. Die türkische Befazung bestand mindestens aus 10,000 Mann ; der Plaz , größten Theils aus abgesonderten Häusern, war von hohen starken Mauern, oder von Erdwällen umgeben. Auch einige ansehnliche Gebäude, viele Moscheen, und ein festes Schloß konnten für ben fanatischen Muselmann, welchem seine Säufer Zitadellen sind , zur hart

„ Am 28. früh erschienen die Russen unter ihrem Oberfeldherrn Grafen Kaminsky vor Schumla , und nahmen eine Stellung längs dem linken Ufer kadalafil *****. *) Wir werden die Unwahrheit dieser Angabe svåter widerlegen. **) Die Mariza wird erft bei Adrianopel ſchiffbar, doch wird sie von. Philippopolisan mit Flößen befahren. www) Den 3. Dezember 1809. †) So viel wir wissen, heißt dieser Dolch Handſchar. ††) Rélation du siège de Chumla par les Russes en 1810. Gezogen aus den Annales des faits et des sciences militaires, dixième cahier. Paris 1818. tit) Den 14. Eine Insel unterhalb Oreava (Rahova). Gs ist schwer die in Nede stehenden Begebenheiten in einen Ueberblik zu fassen, wenn man sie durch den Vortrag des Seneral Balentini erfährt. Er mengt zwischen den Auszug der einseitigen Relation du siège de Chumla par les Rus ses, en 1810, theils Splitter eigener Bemerkungen, theils den Bericht eines rus fifchen Augenzeugen. Um daher verständlich zu bleiben, verschmelzen wir die ges nauen Angaben des ruffiſchen Berichterstatters mit dem Auszuge der erwähnten Relazion ***) Den 1. Juni.

nätigen Vertheidigung dienen. Es ist daher zu bedauern, daß zehn Tage, bis zum nächsten unglüklichen Sturme, mit nuzlosem Schießen verliefen. So gar dem Layen fällt in die Augen , daß die obere Front am rechten Ufer des Lomm, von den dominirenden nahen Höhen am zwetmäßigsten hätte um faßt werden können. Aber die Kenntnisse des Ingenieurs, dem unglücklicher Weise die Leitung der Arbeiten überlassen war, erstrekten sich nicht weit. " # Indeß war doch ein großer Theil der ruffischen Armee von frohen Hoffnungen beseelt ; und am Tage vor dem Sturm, am 2. August, beritt der Oberfeldherr das Lager, und ermahnte zur Besønnenheit und Ordnung. *) Wir haben schon einmal bemerkt, daß die vielfältige Mischung selbstständiger Aus züge einen Ueberblik jener Begebenheiten stört, welche General Valentini darstellen will. Derselbe Fall fritt bei der Erzählung solcher Ereignisse ein, welche der Ges neral in seinem Werke mit Planen belegt. Jeder der lezteren hat eine Erklärung, welche die Geschichte ergänzt. Warum ist die leztere nicht so umständlich vorges Um daher nicht tragen, daß die lange Erklärung der Plane entbehrlich wird ? gleichfalls der Deutlichkeit zu schaden, werden wir die Angaben, welche den Planen beigefügt find, mit dem Vortrage des General Valentini zuſammenziehen.

207 Vor Tagesanbruch, um vier Uhr am 3., begann der Sturm in fünf Kolonnen . politischen, d. i . ftaatlichen Existenz dieselben Gebiete und Grenzen anzuwei Einige derselben brangen wirklich mittelst Leitern in die Stadt. Aber weissen, schlagender hervor, als in der österreichischen Monarchie," fo mußte unte lich hatte Bosniak Aga seine Kräfte für den entscheidenden Moment gespart. fere Armee 1848 und 1849 in Ungarn in all ihren Abtheilungen diese Er 8 Theils hinter dem Wall in Maffen, theils einzeln verstekt , lauerten die Türfahrung auf praktischem Wege mit dem eigenen Blute erlaufen. Die kaiser 4 fen, und widerstanden dem Angriff. Unberührt wehten ihre Feldzeichen vom lichen Truppen der Hauptarmee hatten bei Kápolna Wunder der : Lapferfeit Walle, und um sieben 11hr zogen sich die Stürmenden zurük. Sie hatten in geübt, der Rüfen der Braven mußte immer durch bedeutende Patrouillen ge drei Stunden 8000 Mann, worunter General Graf Sievers mit 384 Offifichert werden gegen die Guerillas- Banden, die 40 bis 60 Mann stark in 唯美 T zieren, verloren. " großer Menge vom Matra- Gebirge herabfliegen, und gegen Kranke und Wehr Daß Bosniak Aga nach dem abgeschlagenen Sturm keinen Ausfall lose wütheten. Die Unfälle bei Szolnok, und andere konnten den Muth der unternahm, war in seinem politischen Verhältnisse zur Pforte begründet: Er Kaiserlichen nur erhöhen. Sp. Ti Bei einem großen Theile der Mannschaft der Landwehrdiviſion ſteigerte war mehr Verbündeter als Unterthan derselben, und wollte seine Streitkraft ". erhalten. Doch war er keineswege müßig . Bulgarische Einwohner mußten sich daher der Wunsch, das eintönige Garnisonsleben mit der Feldthätigkeit die Lage des russischen Heeres erspähen ; andere den Verkehr mit dem erwar zu vertauschen, ein Wunsch, dem von Oben bald entsprochen wurde... teten Entsaze fördern. Erleichtert wurde dieser Verkehr, als das geschwächte Den Zusammenhang der Begebenheiten im Auge zu behalten , wenden Belagerungskorps die große Insel unterhalb auf der Donau *), wir uns zum ersten Armeekorps, das wir im April in Bivouak bei der fais 3 welche durch zwei Redouten behauptet war, aufgab. Doch ersezte das Talent serlichen Armee am Felde Nakos bei Pesth finden Ottinger und Schlik, der Rosaken die unvollkommene Einschließung . Der wichtigste Bote an den ersterer bei Czinkota gegen Aulich, bestanden manches kühne Vorpostengefecht, Groß-Vezier, mit dem Berichte des Sturmes, wurde aufgefangen. Uebertrie Görgey schlug ſich mit den Brigaden Göz und Jablonowsky und zog endlich ben nachtheilig schilderte Bosniak Aga seine Lage, um den Groß -Vezier zum gegen Komorn. In einem Reitergefechte zwischen den Küraffieren und den the T **** schleunigen Entsaz zu vermögen. " ungarischen Huſaren war Ottinger nahe daran (am 14. April) ein Opfer Die Hoffnungen, zu welchen diese Nachricht berechtigte, wurden am 7. seines Muthes zu werden. Kurz die kleinen Gefechte zwischen den Kaiserlichen, Auguft erhöht, als die Botschaft von dem Siege des Grafen Kaminsky des die 16 : Brigaden stark mit 210 Geschüzen bei Besthstanden , wiederholten Aeltern einlief. In der Stellung bei Tschesmelä hatte ihn am 2. Auguft sich täglich. Aber die Verhältnisse und die Elemente hatten mit gleicher Miß der Groß- Vezier mit 30,000 Mann angegriffen ; aber er wurde geschlagen , gunft gegen diese Braven gewüthet, denen 180,000 Feinde mit allem , was Demungeachtet zog sich das russische Beobachtungskorps , bei eingetretenem Land und Verrath bieten konnten, gegenüber ftanden . Feldzeugmeiſter Welden, der an der Stelle des Fürsten Windischgräß das Kommando übernahm , be Mangel der Lebensbedürfnisse, bis Aflotar zurük. “ 11 Bur Belagerung von Nuftschuk wurde das Korps Langeron von Nas schloß eine Aufstellung der drei ersten Armeekorps von der March bis Effegs, grad herangerufen. Die Ruffen verbrannten diese Stadt , so wie alle Ort so, daß sich der rechte Flügel des ersten Korps an das kaiserliche Zernirungs schaften, welche sie im Nükzuge erreichten. Nur darin kann diese Maßregel Korps bei Peterwardein lehnen sollte ; so treffen wir denn unsere Landwehr Entschuldigung finden, daß fast jeder Ort, mit Wall oder Palissaden umgeben, Diviñon wieder in nächster Verbindung mit dem ersten Armeekorps unter dem eine Belagerung erfordert, wenn türkische Haufen denselben besezen. " Banus. In der Nacht vom 28. auf den 24. April räumten die Kaiserlichen ,,Der ruffische Oberfeldherr wollte den Sammelplaz einer sich bildenden Pefth, zogen über die Schiffbrüte, A defilirten vor dem Banus und Grafen türkischen Macht an der Jantra zerstören. General Kulnef, welcher zu Krasna Schlik, und am frühen Morgen trennten sich die Korps, die so viel Hartes und Tschernawoda die Belagerung von Rustschuk nach der Seite von Ras mit einander getheilt, bis zur Vereinigung in befferen Zeiten. Schlif ging ge= grad**), Thrnova und Nikopolis dekte, sezte sich daher mit 6000 Mann und gen Westen nach Raab, der Banus gegen Süden nach Effegg, Oberst Buffer 20 Kanonen in Bewegung, und fand am 10. Auguft das feindliche Lager hatte bei Karlowig nur mehr 3000 Mann gegen Berczels ganze Macht, Ge bei Bella, auf der Straße nach Tyrnova, verschanzt. Um vier Uhr Nachmit neral Maierhofer zu Semlin 1200, Oberst Mamula -- durch die Trefflich tags kanonirten die Ruffen dasselbe, und drangen mit Jägern in das Gebüsch keit seiner Verschanzungen gedekt, zernirte Beterwardein mit nicht mehr als 1 j vor der feindlichen Stellung ; aber die geschlossenen Schanzen stürmten sie 2000 Mann. Weit und breit war das Land wüft, veröbet , verheert, entrölfert, wo nicht. General Kulnef näherte sich hierauf wieder dem Einschließungsforps auf 2 Meile.". chenlang kamen die Truppen unter kein Dach, hatten, kein anderes Lager, als „Unstreitig fühlten sich die Türken nicht stark genug , und erwarteten den von der Size zerklüfteten Boden, keine andere Labung, als efles Waffer noch mehrere Saufen. Muktar , des berüchtigten Ali Bascha von Janina in den schlammigen Flüſſen ·-- oder aus Zifternen, in welche die Ungarn ihre "I' Sohn, war im Anzuge gegen die Ruffen . Auch versammelten mehrere Ba Todten versenkt hatten. : Cholera und Typhus riffen ihre Opfer schaarenweise hinweg. An der schen ihr Volk oberhalb Rustschuk. Bei Operazionen wählen die Türken 瀛 auf der Linie ihres Zuges eien vortheilhaften Posten, verschanzen sich und Seite féines geliebten Chefs und mit ihm erlag der muthige Steirer Karl erwarten den Angriff. Erfolgt dieser nicht, dann rüfen sie wieder vor, und Laftner, von Zanini Infanterie, dem Typhus, den er sich beim Besuche der verschanzen sich aufs neue. So hatten fich die erwähnten Haufen bis vier Spitäler geholt hatte. Wie arg die Kriegsfurie 1848 und 1849 in dem Meilen oberhalb Ruftschuk, zum Dorfe Battin genähert ; und am 19. Auguft unseligen Ungarn gehaust , zeigen am besten die 节 statistischen Nachrichten von erwartete man hier (wiewohl vergeblich) den Bascha Muktar. Seit diesem 1850, laut welchen die Militärgrenz - Provinzen in Folge des Bürgerkrieges Tage ließ auch Bosniak Aga keine Nacht das Belagerungskorps ungestört, 25,000 Witwen zählten ! tail Unter der Zernirungstruppe vor Peterwardein war nur das 3. und in fener zum 25. wagte er einen bedeutenden Ausfall. " lon Piret vollzählig. In der Festung standen von Seite des Feindes 5000 (Fortsezung folgt). Mann reguläre Infanterie, 7000 bewaffnete Bauern stets in der genauesten Kenntniß alles deffen, was außen vorfiel. Daher ersuchte FZM. Graf Nu Die dritte Landwehr- Division des k. k. Regimentes König gent schon am 12. März um Verstärkung durch die Brigade Palfy, um auch der Belgier Nr. 27 (Piret) in den J. 1848 und 1849. Neusas einschließen zu können. Der 1. April, so wie die nächstfolgenden Lage stehen mit Blut in den (Fortsezung von Nr. 27. ) Annalen des ungarischen Feldzuges geschrieben. Der Banus kämpfte ༄་ helden Die Zeiten trübten sich immer mehr, Fürft Windischgräß, der Marschall | müthig bei Tapio Bicske →→→→ besonders die Brigade Raftic, die nur 743 1 der Kraft hatte das Kommando niedergelegt , die Insurgenten erstürmten Notten stark 24 Stunden ohne Abkochen marſchirt war ; Fürst Liechtenſtein Ofen, das selbst der Heldentod eines Henzi und Alnoch nicht mehr rettete ; lieferte ein glänzendes Reitergefecht bei Hatwan an der Zagyva . Brüfe, der an der schon fast preisgegebenen Donau zog sich der Banus mit seinem Korps | Hauptmann Ritter von Kalchberg- ein Grazer dekte an derselben Brüfe gegen Effegg, wo Feldmarschall-Lieutenant Trebersberg über eine nur schwache mit einer Kompagnie Prohaska 1 den Rükzug. Die Kämpfe bei Gödöllő, Garnison gebot , die aber durch den Befehl zum Einmarsch der 3. Land- Isaszeg, Poroszlo c. gegen die immer wachsende Uebermacht der Feinde wehrdivision Piret um zwei komplette, gut exerzirte' und erprobte Kompagnien die Ende März 120,000 Mann Infanterie, und 11,000 Huſaren zählten, zeig= vermehrt wurde. ten die eiserne Ausdauer der treuen kaiserlichen Truppen. Indes war das dritte Bataillon zu Kamenig bef der Bernirung von Zur Zeit als Christian Göz ( 1783 geboren in Lieben, durch 49 Jahre 4 Peterwardein, bei welcher Gelegenheit sich Hauptmann Leidl beim Zurükdrän- in Kriegsdiensten des Hauses Oesterreich) bei Waizen ritterlich gefallen war gen eines Ausfalls auf das Rühmlichste hervorthat. ( 10. April 1849), jagten Knicanin, Puffer und Stratimirovic die Magyaren Wenn Graf Thun's Worte in der Theorie so wahr und richtig sind wieder aus dem Czaikiften- Distrikte, aber Nadoli, Gospodince, Kac, S. Ivan Nirgend tritt die Unmöglichkeit , den Intereffen der Nazionalität und der lagen in Trümmer, der herrliche Dom von St. Thomas war verwüstet, das alte ehrwürdige Kloster Kovili Karlowiß gegenüber eingeäschert, die Mus *) General Valentini sagt nicht unter welchem Bunkt diese Infel in der Donau mien seiner Heiligen, die Leichen seiner Mönche in seine Brunnen geworfen ! lag ; folglich läßt sich dieselbe weder nennen, noch beiläufig bestimmen. Seit den Albingenser Kriegen hat kein Volk so gelitten, als die Ser **) General Balentini sagt zwar nur, daß Krasna und Tschernawoda nach der Seite ben und doch richtete die energische Proklamazion des Banus (Effegg am 15. von Tyrnova und Nikopolis liegen ; es ist indeffen außer Zweifel , daß Tschernawoda auf dem Wege von Ruftschuf nach Rasgrab leht, und daß taber Mai 1849) ihren gesunkenen Muth wieder auf. Auch für die Landwehr Division flangen die Nachrichten aus der fteirischen Heimath ermuthigend. auch diese Richtung durch General Kulnef gedekt war.

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Major von Dondorf führte am 28. April 1849 aus Graz ein fliegendes Korps ist unser Buch empfehlenswerth , denn er findet mit razionellem Uebergange von 8 Kompagnien des 4. Bataillons Piret, 2 Kompagnien Wimpffen, Alles in der Weise verzeichnet , wie er es nicht bloß theoretisch beibringen, Fußbatterie und 180 Mann Windischgräs Chevaurlegers nach Ungarn, schüch sondern auch praktisch ausführen laſſen muß. terte bie Rebellen ein, versprengte die Raubbanden und fehrte am 11. Mai Von ersprießlichem Nuzen werden die angehängten 12 Pläne schon aus bem Grunde sein, weil in denselben durchgängig nur solche Maßstäbe gewählt wieder nach Graz zurük. In derselben Beit in einer schönen Mainacht finden wir die Landwehr- find , wie sie zur Veranschaulichung des Gesagten mehr als wünschenswerth Diviſion zu Kameniz ale Reserve für das S. Bataillon Viret, das unter den Haupt- sind ; denn den Mangel an entsprechender grafischer Darstellung müssen wir Leuten Saffran und Klestl einen grimmigen Ausfall der Ungarn zurüfschlug. leider manchem, sonst gutgeschriebenem Fachwerke vorwerfen. Unser Buch wird Am nächsten Morgen brachte auch die heftige Beschießung der Umwallungsli. daher sowohl für den Vorgesezten , als auch für den zu unterrichtenden und nie aus der Festung die braven Steirer nicht aus der Ordnung , wohl aber dem Selbststudium obliegenden Lehrling ein nüzliches und brauchbares mili ein grimmiger tükiſcher Feind, der seit 1880 Lager und Städte entvölkert, tärisches Vademecum abgeben und es versteht sich von selbst , daß wir es über Nacht Sieger und Bestegte hinftrekt die Cholera. Während dem Ka bei so bewandten Umständen auch als Hilfsbuch für alle fachlichen Vorträge nonenfeuer am selben Lage raffte sie allein über 100 Mann weg . Es war anempfehlen können. Schließlich wollen wir noch hervorheben , daß der Verfasser mit richti ein schauriger Anblik, die kräftigen kampferprobten Männer , das brechende vorging, als er den Patrouillendienst nach den neuesten Vorschrif Takte gem Auge, die geballte Fauft noch gegen die Feftung gewendet, dem mörderischen Gifte der Seuche wehrlos erliegen zu sehen. Der Bataillons -Kommandant ten behandelte, und wollen nebenbei erwähnen , daß die bezügliche Broschüre Major Freiherr von Lebzeltern verwendete ſich ſogleich beim Korps-Kommando (der Patrouillendienst für sämmtliche f . f. Fußtruppen und Reiterei nach den um Ablösung der steirischen Bernirungstruppen ; schon am nächsten Tage war neuesten Vorschriften) in einem Zeitraume von 4 Monaten 5 Auflagen ers seine Bitte durch Abmarſchbefehl nach Karlowit gewährt - aber schon waren lebte, ein Beweis von dem Werthe dieses Schriftchens. Dasselbe ist in der ber Major Lebzeltern selbst, Hauptmann Luxem, der beim Ausfalle verwun- Verlagshandlung auch in italienischer Uebersezung zu haben und wir gewär dete Oberlieutenant Sonnenstein, der Adjutant Lieutenant Müller 2. nicht tigen demnächst die ungarische Bearbeitung desselben. Nähere Besprechung mehr ―― die Männer der Schlacht -waren ein Opfer der Seuche gewors dieser Broschüre siehe Soldatenfreund vom 26. Jänner 1853 Nr. 8. den. Noch beim Ausmarsch aus dem Lager fielen 20 Mann der Landwehr Die Ausstattung anlangend ist dieselbe bei dem „Felddienst" eine des Ge Division aus Reih und Glied von der Cholera ergriffen. Aber die Kaiserli genstandes vollkommen würdige, ja ſogar elegante, welchen Umstand wir deßhalb chen hielten fest in jedem Sturme. Bei dem mörderischen Ausfalle der Be besonders erwähnen, weil damit der Beweis geliefert ist , daß auch in unsern " terwardeiner Besazung am 29. März 1849 büßten die Ungarn 150 Todte Provinzial- Städten in dieser Beziehung erreicht werden kann , was man sonst und 200 Verwundete ein. Die Rebellen zeigten sich besonders überspannt bloß in der Residenz ausführbar glaubte , ja sogar in einigen Kreisen noch durch die am 27. März erfolgte Ankunft des Perczels und Kafimir Bathyany, gegenwärtig, blos im Auslande, erschwingbar wähnt. die mit Verstärkung in Neusas eingetroffen waren. Sie entließen die noch in der Festung zurükgehaltenen kaiserlichen Offiziere, darunter den früheren Ein ganz praktisches Werfchen des durch seine humanistischen Bestre Kommandanten General Blagoevich, Bahn und Andere. bungen vortheilhaft bekannten Oberkriegskommissärs S. W. Schießler (Fortsezung folgt.) (Nenatus Münster) : " Der erfahrene Rathgeber für Domestiken und Dienst herrschaften , " ( (Wien bei Edlen v. Schmidtbauer u. Holz J. warth,) feffelt das Interesse aller Familien . Man wird vielleicht kopfschüt telnd fragen, was denn ein Rathgeber für Domestiken sc. 2c. mit den mili Literarisches. tärischen Tendenzen für eine Gemeinschaft habe ? Auf den ersten Blik aller Kurzgefaßter Felddienst für Infanterie und Kavallerie dings eine sehr entfernte. Bei näherer Prüfung des Werkchens wird man mit besonderer Berüksichtigung der Lagerung. Zusam aber gewahr, daß der Herr Verfaffer zuvördert die Kultivirung des für die mengestellt von A. B. Gavenda, f. k. Oberlieutenant. Mit 12 Plänen. gesellschaftlichen Verhältnisse der Gegenwart so wichtigen guten Familiengeistes Troppau. Verlag von Ad. Traßler. anstrebt, und schon deshalb verdient es die Beachtung einer jeden für das ihrer Kinder, für ihr ganzes Hauswesen besorgten Hausfrau , weffen Wohl berechnet Standes unseres Allgemeinde große die für Wo. Werke, die find, und daher alle Schichten durchdringen sollen, müssen wir stets mit Vor- Standes fie auch sei, wie nicht minder eines jeden Familienvaters , welcher In dem Vorworte zu durch den Tod der Mutter seinen Kindern verpflichtet ist, Domestiken zu halten. ficht empfangen und mit prüfendem Blike besehen. seinem Werke stellt Verfasser das bedeutungsvolle Wort : Gemeinnüzig. feit an die Spize und gibt uns dadurch den Maßſtab an die Hand, den wir bei der Prüfung seines Buches anzulegen haben. In der That hat der Herr Verfaffer nicht verfehlt, aus der großen Masse und aus dem Chaos des über den Felddienst Gesagten mit anerkennenswerthem Kennerblike dasjenige fürzuwählen , was unser Buch als gemeinnüzig stempelt , und hierin besteht bei ähnlichen Kompilazionen ein vorzügliches Verdienst , ein Verdienst , das wir im vorliegenden Falle bei Weitem höher schäzen , als Originalität der Auffassung. Zwei Symptome sind es vorzüglich, die uns in unserer MilitärLiteratur besonders erfreulich dünken , und die wir auch im gegenwärtigen Werke freudig begrüßen . Wir meinen eben die lobenswerthe Thätigkeit , mit nuzder alles rein Praktische literarisch besprochen , erörtert, erweitert und bringend ausgebeutet wird , so wie auch den Umstand , daß unsere Skribenten der Korrektheit der Sprache und mitunter selbst der Eleganz des Styles nunmehr größere Aufmerksamkeit zuwenden. I Das erfte der beiden Symptome zeigt von dem preiswürdigen Eifer und von der Liebe zu unserem Stande, womit unsere Schriftsteller es sich an ´gelegen sein laffen, die fachliche Intelligenz nach allen Richtungen zu fördern. Das zweite dieser Symptome ist aus dem Grunde um so erfreulicher , als die große Armee mit den Repräsentanten ihrer Geistesthätigkeit aus so vielen und so verschiedenen Völkerstämmen zusammengesezt ist. Wir sehen in dem Walten unseres Militär- Schriftenthums einen deutlichen Beweis deffen, daß die allgemeine Militär- Sprache selbst nach unten hin immer mehr Wurzel faßt. Das gegenwärtige Werk wird bei diesem Umstande und bei seiner Ver dienstlichkeit nicht ermangeln, in weiten militärischen Kreiſen Eingang zu fin den. Alles, was sich über Märsche, Lagerung, Vorpostenausstellung, Patrouil lendienst , Nekognoszirung , Angriff und Vertheidigung u. f. w. u. s. w. in der bezeichneten Sphäre sagen läßt , ist mit Klarheit und Präziston gegeben und in lichtvoller Ordnung und Reihenfolge zusammengestellt. Ohne ermüdet zu werden wird der Lernende , so wie der nur momentaner Orientirung hal ben Nachschlagende Alles in entsprechendem Umfange gelehrt und erörtert fin den , und doch ist wieder andererseits eine Weitschweifigkeit vermieden , die vom Hauptgegenstande ablenkt , und mitunter selbst die Gebärerin der Ideen verwirrung ist. Aber auch für denjenigen, der Uebungen im Felddienste leitet,

Eine gute, redliche und sittliche Hausmagd ist für jede Familie ein wahrer Schaz, und die Pflichten, welche sie zu erfüllen hat, sind eben so wichtig, denn nicht selten muß sie an den Kindern Mutterstelle vertreten, und dieselben für den Eintritt in die Verhältnisse außerhalb des Hauses vorbereiten. Wie nun ein solches Wesen behandelt werden soll , um demſelben das Los zu erleichtern, auf ihren Geift einzuwirken, Religion, Fleiß und Sittlich keit einzupflanzen, hat der Herr Verfasser auf praktisch verständige Weise und in populärer allgemein faßlicher Sprache erschöpfend auseinandergesezt und bleibt im Intereffe der Sache nur zu wünschen , daß das Werk die größte Verbreitung finden möge. ** Es hieße " Eulen nach Athen tragen " , wollten wir uns mit dem die Militärspitäler Verfasser der fürzlich erschienenen Broschüre und die Militärärzte , wie sie nach dem Standpunkte der neuesten Heilprinzipien sein sollen " , in einen wissenschaftlichen Streit einlassen ; auch uns sind die Heilkräfte des frischen Wassers zum min desten eben so gut bekannt, und fürwahr, wir haben sie nie unterschäzt. Wir glau ben daher in Betreff des leitenden Fadens dieser Broschüre genug gesagt zu haben und müssen nur noch einige Worte über die Form erwähnen, in welche Herr J. Erb seine Apologie des kalten Wassers geschmiedet. Dem Titel ent sprechend, unter welchem Erb die jüngste unreife Frucht seiner müßigen Stun den der Oeffentlichkeit übergibt , sollte man voraussezen , derselbe habe doch zum mindesten einige , wenn auch nur profane Kenntnisse von dem Wesen eines Standes und von Einrichtungen , als deren Reformator er sich gar so gerne geberden möchte. Doch finden wir diese nur billige Voraussezung in keiner Zeile, wenn man die zu Anfang gleichsam als Köder hingestellten Zie tate aus Dr. Liljewolch's Schrift ausnimmt, gerechtfertiget. Aber nicht allein diese gänzliche Unkenntniß von Instituten, die der Verfaſſer gar so gerne be geifern möchte, ist es, die uns auffällt ; — deßhalb rufen wir ihm das wohl bekannte, von ihm nur zu wenig gewürdigte : "Sutor ne ultra" zu, — mißbilligen müssen wir die marktschreierische Weise, durch welche derselbe seiner Waare bei einem weitverbreiteten Stande Absaz verschaffen will , nicht bedenkend , daß eine gute Sache sich am Besten von selbst empfiehlt, und daß ihr nichts schädlicher ist , als schamlose , freche Charlatanerie.

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1 Armee

Nachrichten.

Verhältnisse In einem interessanten Lagsbefehl fordert Omer Vascha die Desterreich. F. (Wien, 31. März.) Vom Kriegsschauplaze. Nachträglich Vertheidiger von Kalafat auf, jenen Brüfenkopf bis auf den lezten Mann zu dem von uns am 28. d. gebrachten Berichte über den am 23. d. erfolg zu behaupten. Bekanntlich haben die Bewohner der festen Pläze an der Gee ten Donau-Uebergang der Ruffen erwähnen wir noch: daß derselbe nach einem uns vorliegenden russischen Bulletin vom 23. d. auf drei Punkten bewerkstel füfte des finnischen Meerbusens , besondere Weiber und Kinder Liget wurde. Die Kanonade aus den von uns bezeichneten Geschüzen schweihre Wohnstätten verlassen, um ins Innere des Landes zu übersiedeln und so ren Kalibers wurde schon am 22. eröffnet, und am 23. früh fortgesezt, an die Vertheidigung von Reval , Sweaburg (nach Gibraltar der festeste Plaz welcher sich auch die erste Division der aus 14 Schiffen bestehenden russischen auf dem Erdboden) und der aus rothem franellirten Granit erbauten Insel Donau-Flottille mit 6 Bataillonen an Bord , die von der Landspize von Gid- feftung Kronstadt zu erleichtern . Dasselbe geschah nach ganz verläßlichen Nach zed unterhalb Matschin mit einem Verluste von 20 Todten Besiz nahmen, be- richten aus Odessa auch an der Meeresküste von Bessarabien, Taurien und theiligten. Die Türken leifteten, wie wir es richtig berichtet hatten , keinen der Krimm. Alle Bewohner , welche keine Waffen führen können , verlassen ernstlichen Widerstand, sondern räumten die unterhalb und oberhalb Matschin unter den Auspizien der Regierung freiwillig ihre Heimath, und machen den befindlichen Verschanzungen, an denen sie vier volle Monate gearbeitet hatten, täglich mehr und mehr anwachsenden Vertheidigern Rußlands Plaz. in der Nacht vom 22. auf den 23. in aller Stille. Die russischen Streitkräfte von Kleinasien sammeln sich in Achaltzik.

Bei den obigen 6 Bataillonen befand sich der Ingenieur- General Du Wegen dem im vorigen Herbste für die russischen Waffen so rühmlich been barski, dem ein Bein abgeschoffen wurde. Auf den Schiffen der zweiten deten Feldzuge ist die Armee des Kaukasus von dem größten En Flottillen-Diviſion erfolgte der Uebergang des Generals Lüders mit 6 Bathusiasmus beseelt und bereit neue Kämpfe zu bestehen , welche , wie wir so taillons von Galacz aus, welche ohne einen Schuß zu thunim raschen eben erfahren , mit der Belagerung von Kare beginnen. In der lezteren Marsche die Straße zwischen Matschin und Isaktſchi besezten, und auf den ziemlich starken Bergfeftung, welche Fürst Paskiewitsch 1829 in 24 Stunden Tschaiken der dritten Schiffs-Division mit 18 Bataillonen an Bord überschritt eroberte , und die der Schlüssel von Erzerum ift, kommandirt Guyon (Sur General Uschakoff die Donau oberhalb der Festung Lultscha. Jene Redouten, schid Pascha) ; unter ihm befehligen die Renegaten Breanski und Bystriansk welche Omer Pascha in seinen neuesten Bulletin als überaus stark schildert, als Pascha's und ein Duzend anderer Flüchtlinge als Oberste. Aus dem Nap wurden mit ftürmender Hand, leider mit einem Verluste von 350 Todten porte des Haireddin Pascha , welcher in Gesellschaft der 2 englischen Oberste genommen. Die Türken vertheidigten sich heldenmüthig , und ließen viele Lodte und Verwundete am Plaze ; 11 Kanonen, 51 Offiziere und 100 M. fielen den Ruffen in die Hände. An allen drei Punkten bei Jbraila, Galacz und Tultscha wurden sofort

Andersohn und Green als Pfortenkommissär den Zustand der anatolischen Armee zu untersuchen hatte , geht hervor, daß sich die türkischen Truppen in Kleinaften in dem schlechtesten Zustande befinden . Sie empfingen seit 3 Monaten keinen Lohn ; viele Tausend Ausreißer ftehende Brüfen geſchlagen, worauf das feste Schloß Tultscha dem General bilden verschiedene Guerilla-Banden , die das Land plündern, und Zarif Mu uschakoff nach der von ihm mit glänzender Bravour an der verschanzten Do stapha Pascha, der neu ernannte Seraskier von Anatolien ist nicht im Stande, naufurth ausgeführten Waffenthat die Thore öffnete. Der tapfere General die Ordre de bataille ſeiner indisziplinirten Armee richtig zu verfassen, denn hat am 24. die Dörfer am Beschlep- Gebirge besezt und zwei Kosaken- Eska- | fie soll sich in halber Auflöſung befinden. dronen nach Teliza vorgeschoben ; in diesem lezteren von den Türken ohne Die neuesten Berichte aus Konstantinopel vom 20. d . bestätigen Schwertstreich verlassenen Orte wurde die Vereinigung mit der russischen In diese Nachricht auf eine noch grellere Weise und fügen bei, daß in Trebisonda fanterie-Division des Generals Grafen Anrep , welcher die kleine Feftung und anderen Garnisonsstädten der Typhus täglich 25-30 Soldaten hin Isaktscha vollständig eingeschlossen hat , bewerkstelligt. Auch der etwas feftere wegraffe. Plaz Matschin wurde am 24. - wie wir gleichfalls berichteten ― berannt Der Sultan hat die Emanzipazion der Chriften endlich doch be

und sofort zernirt. Das Hauptquartier des Fürsten Gortschakoff befand sich unterhalb Matschin an jenem Lage in Gretschi, einem Dorfe , welches auf der Straße nach Hirsowa liegt. Bei diesem Dorfe erkämpften die Rufsen im Jahre 1791 , nachdem sie gleichfalls bei Matschin die Donau überschritten hatten , einen großen Sieg, welcher unter die rühmlichsten der ruffiſchen Waf fen gehört ; 100,000 Türken wurden in jenem Jahre (am 10. Juli) von 27,000 Ruffen mit ungeheuerem Verluste in die Flucht geschlagen. Am 24.-25. März, bis zu welchem Tage unsere Nachrichten reichen, waren den von uns bezeichneten Punkten 49 Bataillone Infanterie , 4 Kavalleries Regimenter, 160 Geſchüze mit 4500 Artilleristen und 1 Sappeur Bataillon aufgestellt. Diesen russischen Streitkräften stehen in Babadagh 10,000 Mann, Hirsowa 4000 Mann und am Trajanswalle (Tschernawoda, Karaffu und Ru

schlossen. Wird dieser jedenfalls humane Akt der Pforte Tod oder Leben bringen ? Der Patriach von Konstantinopel muß das Erstere befürchten, denn er läßt jezt noch vor der Publizirung des Fermans alle bei den Erzbischöfen und Kirchengemeinden aushaftenden Geldforderungen mit türkischer Militär Erekuzion eintreiben, und pfändet ſich an Kirchengeräthschaften, Meßgewändern und Bildern, welche ganz unpolitische Maßregel die Gräco - Slaven außer. ordentlich erbittert. Aus Shumla erfahren wir, daß Omer Pascha schon am 14. d . jene Festung verließ und sein Hauptquartier in Ruftschuk bezog. Neuesten Nach richten zu Folge befand er sich am 18. in Siliftria, und es steht zu erwar ten, daß er die Vertheidigung des Trajanswalles in Person leiten werde. Von dem Schauplaze des griechischen Aufstandes haben wir über ein reichliches Material zu verfügen. Das türkische Hauptquartier be findet sich in Prevesa ; es ist dem Busseim Pascha gelungen , 4000 frische Truppen in das Schlöß Arta zu werfen. Die Hauptmacht der Insurgenten unter Zavellas, Karaiskaki und Bozzaris steht in Luros ; Grivas hält noch immer das Schloß St. Dimitri besezt, Zervas und Ziccos haben ihre Auf ftellungen an dem See von Janina. An ein einheitliches Zusammenwirken dieser Kräfte ist nicht zu denken . Grivas verräth das meiste Führertalent. 11m den Marsch der 4000 Türken nach Arta zu verhindern, sendete er den Biccos mit 1000 Mann und den Zervas mit 500 Mann auf die Straße, welche von Saleara nach Arta führt. Kaum sezte sich diese Insurgenten Schaar in Marsch, als Grivas in St. Dimitri von der Garnison aus Janina Langegriffen wurde. Zervas und Ziccos kehrten daher um , und brachten in Verein mit Grivas den Türken eine Schlappe bei. ―――――❘ Benet Pascha hat sich

Atendschi) 16,000 Mann mit kaum 30 Kanonen entgegen. Mustapha Pascha hat sein Hauptquartier in Babadagh. Schon in der früheren Nummer 10 dieser Blätter hatten wir hervor. gehoben, daß die Ruffen, falls sie , troz der Intervenirung der Westmächte, die Offenſive ergreifen sollten , den Feldzugsplan von 1829 befolgen werden, welcher durch die Theilnahme der chriftlichen Bevölkerung natürlich eine an dere Färbung erhält. Jener Feldzug begann mit der Besezung der Dobrud scha und mit der Belagerung der Festungen Matſchin , Hirsowa , mit den Kämpfen an den oben erwähnten Festungen am Römerwalle und mit der Einschließung von Siliftria und Nuftschuk. Der Fall dieser lezten zwei sehr starken Festungen müßte aber jedenfalls erfolgen, bevor ein weiteres kriegeri sches Vorgehen stattfinden könnte , zumal Omer Pascha mit der Hauptmacht bei und in Schumla ein gefährlicher Gegner ift. So weit unsere ziemlich verläßlichen Nachrichten reichen, haben bis zum | mit Ismael Fraffari in Theffalien bereits vereinigt. Die Inſurgenten stehen 25. d . an der Donaulinie weder bei Turtukai , noch bei Ruftschuk, Siftow dort auf dem Gebirge bis zum Olymp, haben aber keinen festen Ort beseßt ." Nikopol und Widdin - Kalafat größere Gefechte stattgefunden. In der ersten Sie erhalten große Verstärkungen. Die wichtigste Nachricht von dort ist : daß Hälfte des Monates erfolgte ein Zuſammenstoß zwischen einem russischen Re der türkische Gesandte Athen bereits verließ und ein Krieg zwischen der Pforte kognoszirungs-Detachement und den irregulären Truppen unter Abdullah Bei, und dem Königreich Griechenland in naher Ausſicht ist. Am Schluffe des Blattes erfahren wir noch folgende neueste Nachrichten. wobei lezterer zwar getödtet , die Russen aber von der Insel bei Oltenizza Drei russische Infanterie-Diviſionen, zwei Kavallerie-Regimenter und 140 Ge an das linke Ufer zurüfgeworfen wurden. In Widdin-Kalafat trifft Jsmael Pascha, welcher denn doch diese Tage schüze, dann zwei Brükenequipagen wurden in Liboreſchti (Kalaraſch) konzentrirt, zum Feldmarschall (Muſchir) ernannt wurde , Vorkehrungen, um in der flei und es wird dort ftündlich der Fürft Gortſchakoff aus Jbraila erwartet , um nen Walachei die Offensive gegen die Ruffen zu ergreifen. Alle vorhandenen auch an dieser Furth (bei Silistria) den Donau-Uebergang zu unternehmen ; Anzeichen sprechen dafür , daß die Rufsen Kalafat nicht angreifen werden ; bis 2. April soll derselbe für gewiß erfolgen. die Zerstörung dieses großen Brüfenkopfes würde ihnen wenigstens den drits * Se. t. f. Apost. Majestät haben zu befehlen geruht, daß das General ten Theil der Zernirungsmannschaft kosten, und ein solcher Verlust stände mit den Vortheilen der Eroberung einer ziemlich erponirten Posizion in keinem | Rechnungs-Direktorium fünftig den Namen „ Oberste Rechnungs - Kon

210 trolls - Behörde" unter dem bisherigen Präsidium , Se . Exzellenz Präsi ftammt. Darum halten wir uns verpflichtet , der Regierung unseren Dank dent Friedrich Graf von Wilczek und V ze-Präsident Hofrath Ritter von für die Erhöhung des Soldes des Infanteriften auszusprechen , können unse Luschin, zu führen habe. Die a. h. Verfügung bedingt übrigens feinerlei ren Wunsch aber nicht zurükhalten, daß diese Erhöhung statt eine provisorische zu sein, eine bleibende werden möge. Ebenso können wir den von dem Ma Abweichung von dem bisher befolgten Sistem. 31 m STARS 1 er Ma rineminifterium getroffenen. Maßregeln zur Berbefferung des Looses bher 1. Se. k. k. Apoftolische Majestät haben den bei der Frau Erzherzogin Eli trofen nur unsere volfte Anerkennung zuwenden , obgleich wir sonst gerade sabeth, f . f. Hoheit, in der Dienstleistung befindlichen GM. Josef Grafen keine Verehrer dieses Ministeriums find, das vor Kurzem von dem " Militaire Chamare zum Obersthofmeister Sr. Barbuv al et Chamare Harbuv Gr. E.. t. Hoheit des Ch. Spectator" der Unfreundlichkeit beschuldigt wurde. A propos Militaire warum hat der Hauptredakteur dieser Zeitschrift bei seiner Karl Ferdinand mit tarfreier Verleihung der geheimen Rathswürde zu er: Spectator w • avt * [r] Abreise nach Ostindien nicht von seinen Lesern Abschied genommen ? Er wird *****] ath af MH. **** nennen geruht. Journal doch wohl faum aus Weltewreden oder aus Redong-Rebo das dirigiren wollen ? Wäre dieß möglich, so würde es gut sein ; unser Kollege würde dann mit einem Fuße in den Niederlanden, mit dem anderen in Java stehen und einen modernen Koloß von Rhodus bilden. Bei der Wahrscheinlichkeit eines europäischen Krieges drängt sich die Frage auf, welche Kriegsmaßregeln wir treffen müssen ? Gine Untersuchung darüber, sollen , kann jezt zu nichts als zu Adjutanten der Oberst Michael Lausch des Generalquartiermeister Stabes ; welche Maßnahmen hätten getroffen werden .1 zum Armeebespannungs-Kommandanten der Major Karl Burggraf des Fuhr Vorwürfen und Beschuldigungen führen, wir laſſen ſie daher bei Seite und fra wesen Korps ; zum Kommandanten der Stabs- Dragoner-Abtheilung, Rittmeis gen : Was muß nun gethan werden ? Wir können feine umfassende Antwort fter Johann Reinle von Hardegg Kúraffier und zum Kommandanten der ertheilen, dazu gehörte eine gründliche Betrachtung , aber einen Punkt wollen Stabs-Infanterie Abtheilung der Hauptmann Vinzenz Fontaine von Fels wir flüchtig andeuten. Werden wir in den Krieg verwifelt, so können wir fézt senbrun von König Hannover Infanterie, beide mit gleichzeitiger Ernennung wenigstens noch nicht voraussagen, wer unser Feind sein wird ; wir können an der zu Majoren; endlich wurde der Oberft Stefan von Mesko , Kommandant Ost- oder an der Süd-, an der Lant- oder Seegrenze angegriffen werden. Jedenfalls des Fürst Taris Infanterie- Regiments, jenem hohen Armee-Kommando zur werden wir aber Limburg augenbliflich räumen müssen , um nicht Truppen auf zuopfern, die wir höchft nöthig haben ; deßwegen erschetut es dringend , tie 285 Dienstleistung zugetheilt. 35 1146 Geschüze , die daselbft feinen Nuzen zu stiften vermögen , schleunig zurüfzuziehen. Preußen. d. Des Königs Majestät haben am 22. März d. J. , dem Geburtstage 752 1 Wir müssen ferner unsere Seehäfen sichern, vorzugsweise den Helder. Wir müssen den nördlichen Theil von Gröningen in Vertheidigungs -Zu des Prinzen von Preußen, f. S. , Höchstdenselben zum General; wir müssen die Ueberzeugung haben, daß die Utrecht'sche Linie sich in sezen stand s, ernennen zu Feldmarschall eines Range dem mit Obersten der Infanterie, geruht. Bekanntlich wird in Preußen den Prinzen des Hauses die Feldmarguter Verfaffung befindet . Das Einberufen von ein Paar Aushebungen würde sehr zwekmäßig sein ; schalls - Würde nicht verliehen , und es wurde im vorliegenden Falle dieser durchlauchtig des Verdienste hohen man hat dieß im Jahre 1848 gethan, dem damals ausgesprochenen Ladel haben Ausweg in Anwendung gebracht , um die J wir stets unsere Bustimmung versagen müffen . ften Prinzen zu würdigen. Sicher ist es , daß diese Maßre Aus Anlaß dieser Ernennung bringt die INWehr Zeitung eine inter- gel Geld foftet und daß dies unnüz ausgegeben werde, wenn es Friede bleibt z effante historische Beleuchtung über die Würde eines General Obersten, wer vermag dieß aber zu profezeihen ? But ift es unbedingt , sich zeitig zu welche in Frankreich unter Franz I. im Jahre 1544 an Jean Sire de Tair rusten, denn der Krieg kann unerwartet weiter um sich greifen. für die Infanterie verliehen, zuerst erscheint. Ein Hauptpunkt bleibt es, für die Kabre zu sorgen . Aus dem Aufrufe an die Unteroffiziere zur Ablegung des Offiziereramens scheint hervorzugehen , daß Sachsen. man die Offiziere vollzählig machen will. Das ist vortrefflich, genügt aber nicht, Ka Der rühmlichst bekannte militärische Schriftsteller Herr Karl Eduard man muß auch für Unteroffiziere und Korporale sorgen. Nehmen wir z . B. Ponit (Pz) , t. sächsischer Hauptmann a. D. und Oberpoftrath in Leipzig, die Infanterie. Der Kader einer Kompagnie ist groß genug, wenn dieser Kader ist mit 1. April in Pension getreten , um ganz der Literatur zu leben . Im komplett bleibt, nicht aber, wenn man davon Detachirungen vornimmt. Deta gegenwärtigen Augenblike ift Herr Vönig mit einer neuen Ausgabe seiner chirungen sind leider nicht zu umgehen , es würde daher gut sein, den Räder „militärischen Briefe " beschäftiget , welche vollends umgearbeitet mit jeder Kompagnie durch Hinzufügung von 2 Sergeanten und 4 bis 6 Korporalen dem ersten Bande bereits erschienen sind . Dem aufmerksamen Leser dieser zu vermehren. Dabei wäre freilich der Mißgriff von 1848 zu vermeiden , in Briefe , welche in wissenschaftlicher Beziehung der Reihe nach gelesen sein welchem Jahre man Alles, reife wie unreife Subjekte , beförderte ; man müßte wollen, kann nicht entgehen, daß der Verfasser bei seinen politisch militärischen vielmehr die neuen Stellen nur besezen , wenn geeignete Individuen vorhan = den sind. Betrachtungen mit einem Fuße immer in der Gegenwart und nächsten Zu Die Frage wegen der Schuttereij ist eine schwierige, denn um ein neues kunft steht , obgleich die Thatsachen der Gegenwart angehören . Pönig hat bisher das Loos der lebenden Genies gehabt : er wurde zu spät oder gar Gesez über dieselbe in Wirksamkeit treten zu laffen, dazu dürfte die Zeit man nicht erkannt und doch ift fein ganzes Handeln und Trachten die Befestigung geln. Etwas könnte man aber wohl thun , indem man die Schuttereif durch des großen Deutschlande . So viel uns bekannt , hat bisher nur ein Artikel die Kader des Heeres üben ließe. Das würde recht gut gehen , wenn man der " Augebürget Allgemeinen Zeitung" aus dem Bosporus , dem hochintelli nur will , denn der Geift unserer Huttere jen ist im Allgemeinen sehr gut. genten Manne theilweise Genugthuung gegeben , indem es darin heißt : „ Pz Für die Artillerie wäre gleichfalls zu sorgen ; diese Waffe hat in unſe ift der Erste gewesen, der die wirkliche Macht des heutigen Deutschlands wie ren Kriegen die wichtigsten Zweke zu erfüllen und bleibt troz häufig verän derholt und eindringlich zur öffentlichen Anerkennung gebracht habe, während derter Organisazionen ftete in einem beklagenswerthen Zustande. es eine sehr üble Gewohnheit der Deutschen ist , sich zu verkleinern und in Man hat uns gefragt , was wir von der neu gegründeten Gesellschaft den Augen der Welt lächerlich zu machen." Und in der That, Eine Million mit dem Namen des metallenen Kreuzes " halten. Bisher haben wir Bajonette vermögen immerhin den Ausschlag zu geben , wenn sie sich ihrer hierüber geschwiegen , da wir die Gesellschaft als einen politischen Klub be Miffion bewußt sind. trachteten, der eine Richtung verfolgte, der wir nicht beiſtimmen ; die Zeit der Errichtung und andere Gründe hatten uns diesen Glauben eingegeben. Neuer Frankreich. (Varis , 25. März.) Ein f. Defret ordnet die Organisazion des Sa- dings find wir zu der Einsicht gelangt, daß unsere Meinung unbegründet ist ; nitätsdienstes der Flotte an ; das ärztliche Versonale hat aus 489 Personen die wiederholten Erklärungen der geachtetften Männer, wie z. B. des Generals zu bestehen, denen ein General-Inspektor mit dem Range eine Kontre-Admi Seelig zu Breda , stellen es außer Zweifel , daß die Politik der Gesellschaft rals und 10,000 Fr. jährlichen Gehaltes vorgesezt ist. Die Doktoren der Me fremd ist, und daß sie keineswegs einen Geist der Feindschaft gegen ein Nach dizin erhalten 3-5000, die Chirurgen 1200 bis 2400 Fr. Gehalt. barvolk, mit dem wir verbündet und befreundet bleiben müssen , zu nähren Ein anderes F. Dekret vermehrt den Stand der Schiffsfähnriche von beabsichtiget. 550 auf 600 . Das hat unsere Sinnesweise gegen das „ metallene Kreuz geändert, Durch 1. Entschließung wurde der Kontre-Admiral Lugeol zum Unter- und veranlaßt uns , dasselbe als ein kräftiges Mittel , den militärischen Geist befehlshaber des Mittelmeergeschwaders an Stelle des Kontre = Admirals Jain unserem Volke, das bessen sehr bedarf, lebendig zu erhalten, zu empfehlen . quinot ernannt, welch Lezterer mit den Funfzionen eines Marine-General- Ma fors von Toulon betraut wurde , ein Amt , das früher der Kontre-Admiral Sardinien. Lugeol versehen hat. E. Ueber die nöthigen Vorkehrungen zu Gunsten der Niederlande. Unteroffiziere lesen wir im " Monitore : " ,, Seit einiger Zeit haben wir -II- In dem Januarhefte des Nieuwe Spectator lefen wir die nach aus einer Quelle, die wir als unzweifelhaft annehmen können, gehört, daß folgenden Notizen von militärischem Interesse : man daran arbeitet die Lage der Unteroffiziere in den Regimentern zu ver Der Nieuwe Spectator" führt nur Oppoſizion gegen alles Verkehrte bessern, was wohl, wie Alle wiffen, auch streng nothwendig ist ; bis nun und Schlechte , er preiſet aber das Gute , ohne Rüksicht darauf, woher es zu wurden jedoch solche Hoffnungen zu unserem Mißvergnügen stets getäuscht ; * Mit A. H. Befehlsschreiben vom 29. März sind beim 3. Armee Kommando in Ungarn ernannt worden : zum Feldgenie.Direktor der GM. und Brigadier Karl von Khaus mit gleichzeitiger Uebersezung zum Genie Stabe; zum ad latus des Feldartillerie- Direktors, der Artillerie- Inspektor ཙ ཏི ཐཱ བྷཱ in Ungarn, Oberst Karl Freiherr von Stein ; zum zweiten General

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aber nach neuen über diesen Gegenstand eingezogenen Erkundigungen haben wofür namhafte Summen zu meist Gold und Silber bahin wanderten. Auch ist dem wir Grund uns mit der Verwirklichung derselben zu schmeicheln und hoffen Beobachter nicht entgangen, daß in den beiden Nachbarländern Ungarn und Siebenbürs dieselbe auch aus vollster Seele ; es wird gut sein einige Bemerkungen in die sen, welche zu den probuftiven gehörten, die Pferdezucht einen allzu harten Stoß erlits ten, indem viele Vater und Mutter-Pferde der Landeszucht theil durch ser Beziehung vorauszusenden, welche, wenn gleich zur Genüge bekannt, nichts und Strapazen im Kriege gefallen, mehr aber von den kaiserlich ruffifchen Truppen, bet weggeführt wurden. geblieben desto weniger unter den jezigen Verhältnissen einen Anstoß zum Vortheile welchen felbft der junge Nachwuchs nicht verschont Dieser allenthalb fühlbaren Verlust könnte in einem - auch hierlandes geregelten dieses wohlverdienten Theiles des Heeres geben könnten. In der That, vom so mehr Beachtung und Würbi Hauptsächlichen Zweke ausgehend, müssen wir gestehen , daß insbesondere der LandessBeschälersWesenben Erfaz finden, was um fo gang verdiente, als beide leicht Fourier in der schlechtesten Lage unter allen Unteroffizieren der Armee ich im Stande waren, felbft den größten Bedarf der f. f. Armee zu deken und hieburch dem befindet. Er hat die völlige Verantwortlichkeit über die ganze Kompagnie. Staate und dem Julande namhafte Summen zu erhalten. B. ein Soldat oder auch eine Charge bei irgend einem Appelle Wenn In welchem fläglichen Zustande die Pferdezucht in den mehrften der nordöstlichen befindet, erhellet daraus , daß auf mehres fehlt, wird er oftmals und in verschiedenen Regimentern, so weit uns bekannt ist, Romitate Ungarne , befondere in Semplin, sich Pert im Standeangeboten --- bei war, nur ein einziges gestraft, denn er hätte den Fehlenden ſich einfinden laſſen oder ihn überwa- tea beigewohnten Märkten, wo viele Lauſend Beseitigung jeder Rigorefität man chen sollen u. f. w. Der Fourier muß überall sein , er muß gewissenhaft heraus zu finden, was im entferntesten auf den orientalischen Schlag hätte schließen föns feine Dienstgeschäfte verrichten, ob er dazu Zeit findet oder nicht , was nicht nen, wie wohl bei vielen die innere nie versiegende Lebenskraft des Drientalen Pferdes fo leicht ist, und wehe, wenn er davon abweicht. Er ist auch verantwortlich anzutreffen war. Daß die Pferdezucht in dieſem ſchönen ziemlich gut bebauten Theile Ungarns für die Pflichten der Korporäle und Sergeanten seiner Kompagnie, welche er aufmerksam überwachen muß , damit der Dienst gut fortschreitet, damit die nichts weniger als im blühenden Zustande fich befindet, dürfte der Grund darin zu suchen sein, daß außer einigen kleinen Züchtereien, welche faum ihren eigenen Bedarf zu beken vollkommenste Nettigkeit und Gleichförmigkeit erhalten werde, und sich die im Stande find, keine namhafte Gestüte sich befinden, welche zur Veredelung des Pferdes Säle immer in Ordnung befinden, derart, daß er das Auge auf allen Seiten Schlages beitragen könnten. haben und überall sein muß, wie wir schon bemerkten ; sonst wird der WHerr Die Erfahrung zeigt, daß jene deutſche Koloniſten vom Banate und Siebenbürgen, Fourier" der Nachläßigkeit und Sorglosigkeit beschuldigt , weil "J irgend ein welche auf Gemeinde-Unkosten Vaterpferde erhalten, einen ganz vorzüglichen Schlag Pferde befizen, die sowohl in der Größe als auch im Baute zu Militär-Remonten die vollste Sergeant oder Korporal etwas vergeffen oder nicht seine ganze Aufmerksam Eignung haben. Wäre demnach nicht in der Möglichkeit gegründet, dahin zu wirken, daß keit auf irgend eine dieser Pflichten gerichtet hat, wofür der Fourier nicht jene größeren Gemeinden, welche nach ihrer Dertlichkeit ohnehin zumeist Pferde halten, felten Verweise von den Vorgesezten oder je nach dem Falle auch Arreststra auf Gemeinde Unkosten zur Zucht geeignete Baterpferde fich anschaffen möchten, wobei fen bekömmt. Wir wollen noch nicht auf die Beschäftigung mit dem Rech freilich höheren Detes die Verfügung getroffen werden müßte, daß: um die Gemeinden vor Uebervortheilungen zu sichern und günstige Resultate zu erzielen -- den Betreffenden nungswesen eingehen, die für den armen Fourier eine so schwere Laft sind, -gegen Entrichtung eines ermäßigten Ankaufs-Preises aus den 屦 F. f. Militär Gestüten daß sie nur schwierig alle mit der nöthigen Kraft ertragen können į; und die die geeigneten Zuchtvferde verabsolgt werden mögen, was nur - ohne Belastung bes ficher hinreicht, um ihn einen guten Theil des Tages in ernster Aufmerksant geschehen keit zu erhalten, welchem er auch noch oft mit einem Theil der Nacht zu Daß diese Anordnung im Balden ihre wohlthätige Wirkung außern würde, bez Hilfe kommen muß und auch hier wehe, wenn er sich vertechnet. Außer darf kaum dec Erwähnung, wohl aber daß jene vor Kurzem der Stadt Nyiregyhacz zu gekommene zur Zucht vollkommen geeigneten zwei Vaterpferde sogleich veräußert wurden, dem, daß er dann selbst gestraft wird, wird auch sein Sak ins Mitleid gezo ein Umstand, der um so weniger zu entschuldigen, als diese Stadt in ‫ ין‬ihren Finanzen wohl -und dies Alles für 20 Centefimi, die er im Tage mehr als ein Ser gen geordnet ist, und mehr als zweitausend Mutterpferde befizt. geant empfängt, welcher 1 Lira abfaßt, während ein Fourier i Lira und 20 Gentesimi erhält ein magerer Lohn für Beide, aber befonders für den Lez * Wir freuen uns berichten zu können , daß Se. l. k. Hoheit der Durchlauchtigste Hr. FML. F. H. Wilhelm , nach einer monatlangen gefährlichen Krankheit auf dem teren." Ohne jedoch weiter einzugehen, denn das Detail wäre zu lang um Wege der Befferung fich b.findet, und der hoffnungslos geglaubte Zustand nunmehr, Gott [1 [ alle diesem Unteroffizier aufgebürdeten Verantwortlichkeiten aufzuzählen, wel. sei Dank ! beseitiget fein dürfte, cher, man muß es sagen, auch nicht ein Mal jene Achtung genießt , die man ein ihm schuldig wäre, denn man macht nicht viel Aufhebens mit ihm Perſonal-Nachrichten. Beweis hiefür ist wohl sein karger Lohn, - überlassen wir dem Urtheile • Lage deffen, der mit offenen Augen steht, und im Falle tft, von der schlechten Ernennungen und Eintheilungen. ‫ןי‬

der Fouriere und dem Mißvergnügen unterrichtet zu sein , das unter ihnen zu GM. die Obersten : Albert Fürst , von Deutschmeister Inf.; Vinzenz Ritter von Fiß , des 2. ArtilleriesRgts., Sefzionschef. bei der General-Artillerie Direkzion herrscht, eine Verbesserung für dieselbe sei es in Bezug auf die Beför Wilh. Ritter von Faber, von Schwarzenberg Uhl.; Georg Edler von Sauer, derung oder ihrer Löhnung bei dieser günstigen Gelegenheit vorzuschlagen, von Liechtenstein Hus. und Josef Freiherr von Smola , des 1. Artillerie Regts., denn dadurch könnte man in den Regimentern gewisse brave junge Fouriere Artillerie-Inspektor für Desterreich, Salzburg und Nordtirol. - in feber Beziehung gute Soldaten sich erhalten, welche sicher sehr gute auftein , Wilh. Freih. , Major und Flügeladjutant beim 3. Armee-Kommando, warde Offiziale würden, und wird man nicht den Schaden haben den Verlust der Oberstlieutenant in seiner Verwendung. felben zu erleiden, da ste unter den gegenwärtigen Verhältnissen fast Alle mit Roppi, Josef, Rajor, Kommandant des 3. Sanitäts - Bat. in Vesth, zum Oberftiteut. Haß den Augenblik erwarten, wo sie ihre militärische Dienstzeit werden zu Wieser , Joh., Hauptm. , von G. H. Karl Jnft., wird überzähliger Major 3Bet Kons ftantin Infanterie mit der Verwendung im Hauptquartier dee Serbisch Banater rüfgelegt haben, um die militärische Laufbahn zu verlassen , da ste ihnen als ; Armee-Korps. Die Vergeltung nur wenig Hoffnungen und einen geringen Lohn bietet. 3 Stabsåriten die Regimentéärzte und Dr. Anton Unger, Chefarzt der Herren Regimentskommandanten wiffen, ob wir die Wahrheit sagen , so wie Genieakademite , Alois Khu , von Miguel Jnftr. und Anton Heimberg , vom 2. Artillerie Regte. ihnen bekannt ist, wie viele junge Unteroffiziere von nicht mittelmäßiger Ge Benfionirungen. schiflichkeit - sowohl Sergeants als Fouriere ihren Abschied seit einigen Jahren bis heute genommen haben; deshalb werden ste so gut wie wir von GR. und Brigadier Johann Ritter von Dreihann, normalmäßig; die Hauptleute : Anton von Mayerle , von Zanini Inftr.; Georg Bogunovich , vom Peters der schlechten jezigen Lage derselben und der firengen Nothwendigkeit überzeugt wardeiner GrenzsReg., beide als zeitlich; Michael Williger, von der Polizei wach Abtheilung in Prag, als realinvalid, und Josef Freiherr Walliſch , von sein, zu deren Besten Vorkehrungen zu treffen.“ Alexander Infanterie ; Abministrazione Oberlt. Sabbas Stefowic, vom Eiffa ner Grenz R.; Unterlt. Theod Merros , von Roßbach IN., zeitlich ; Adam #1 Jakobi, von 66. Karl Inf., diefer lestere mit Oberlts. Charakter , und Johann Tages-Nachrichten Sachel von Kinsky Inf., als halbinvalid mit der Vormerkung für • eine Fries bensanftellung. * Dem Redakteur dieser Blätter find aus Anlaß des von ihm abgefaßten „ All Sterbfälle. 11 gemeinen Militärischen Handbuches " von mehteren Seiten eben so schmeis Bom aktiven Stande. chelhafte als anerkennende Schreiben von hohen und höchsten Personen , wie auch von General-Major ; Franco, Konrad, Kommandant des Invalidenhauſes zu Padua, allbort literarischen Notabilitäten zugekommen, und glaubt derselbe Jenes Sr. königl. Hoheit am 9 Jänner. des Prinzen von Preußen seinen verehrten Lesern mitzutheilen zu follen. Major Auditor : Arzt, Thomas, Referent beim Judicia delegato militare mixto, zu Grag Dieses gnädige Schreiben lautet : allbort am 19. Jänner. Durch die gefällige Uebersendung des von Ihnen herausgegebenen all- Hauptleute 2. Klaffe : Hatter, Josef, vom Inf.Reg. Nr. 6, zu Temeswar, am 16 . gemeinen militärischen Handbuches haben Sie mir eine große Freude bereitet. Jänner ; Marchisetti , Franz , vom Inf. Reg Nr. 57, zu Prag, am 4. Janner; Weidl, Jakob, vom 12. Grenz-Reg. zu Wien, den 1. Janner. Dieß höchst intereffante 20% und wohl unentbehrliche Werk ist mit so großem zu Fleiße und in jeder Beziehung so erschöpfend bearbeitet , daß Ich Mich ver- Die Oberlieutenants : Dadasovic von Bukavina, Michael, des 6. GrenzsReg., Belovar, den 22. Jänner ; Müller, Michael, Administrazione-Oberlt. des 5. pflichtet fühle, Ihnen mit Meinem verbindlichen Dank für dessen Mittheilung, Grenz Reg., zu Panchowa, am 17. Jan.; Szent · Imrey, Stefan v · von der auch Meine vollkommenste Anerkennung, welche dem Werke überdieß wohl in Zeugs-Art., zu Rajovosello, am 19. Jänner ; Utz, Andreas, vom Inf. Reg. Nr. 45, zu Fiume am 22. Jänner ; Weber, Adalbert, vom 6. Gend.-Reg., zu Mis allen Kreisen zu Theil werden wird, hierdurch auszudrüken. folz, am 13. Janner ; Wia mar, Simon, vom Dttochaner GrenzsReg. Nr. 2., 1854. Berlin, den 27. März zu Baloznica am 21. Jänner ; Beininger, Franz, vom Wiener Art. Zeuge Prinz von Preußen . (gez.) Verwaltungs-Distrikte, zu Linz, am 17. Jänner ; Bellinger, Friedrich , vom #1 4. Gent.-Reg., zu Hernowiß, am 3. Jänner. v. Dk. (Aus den Lokayer Bergen.) Die lezten Kriegs- Ereignisse haben war, in Sargethan, tauglichen Pferde für die Armee ganz zu deken , und im Auslande Abhilfe zu suchen,



212 An den Stefansthurm.

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Fins'rer Riese ! Ahn der Thürme ! Gegen Grderschütt'rung, Stürme, Bliz und Kugel wie gefeit, Trozeft du dem Zahn der Zeit. Sah' durch ein Halbtausend Jahre Manches Helden Wiey' und Bahre, Ueberrageft bergeshoch Später Enkel Gräber noch. Sahft die Moslimhord', ihr Wüthen Wilde Thiere überbieten, Rings umher verödet Land, Ströme Blutes, Schutt und Brand. Sah'st die Beft, ein sumpfentkrochen Scheuſal, an die Thüren pochen, Aber auch den Herrn der Welt Zittern dort auf Aſperns Feld. Kreuz und Mond hast du getragen In der Vorzeit ernften Tagen. Eisenhaupt ! der Doppelaar Biemt dir, ob fein Flügelpaar Mitten oft in Wettern ſtche ; Wie du fland in Donnirnähe Auch der Kaiser ; dir gebührt D'rum, daß dich sein Wappen ziert. R. v. Lagusius.

Angekommen in Wien. (Am 29. März. ) • Major Graf Wallis, vom 8. uhl. Die Hptlt.: Weßl, Reg., von Lankut (Hotel-Meißel). vom 1. Gente-Reg., von Ofen (Leopoldstadt weiß. Roß), - Sachs, vom 11. Inf. Reg., von Neuhaus (Laimgrube Nr. 67). --- Die Rittm.: Ludwiger, vom 12. Uhl Reg., Baron Bischofhaaſen, von Retskemet (Equitazion), vom 3. Uhl.-Reg., von Baden (Stadt , wilden Mann). (Am 30. März.) Oberftlt. Piers, in Penf., von Press burg (Stadt, beim groß. Schiff). - Hptm. v. Ebeling, Die vom 48. JR., von Teschen (Stadt Nr. 933). Rittm. Graf Numerskirch, vom 3. Uhl.Reg., von Prag (Riemerstraße Nr. 815), ――― Baron Locella, vom 8. DR., von Groß- Becskerek (König von Ungarn), ― Baron Bechthold, vom 1. HR., von Ruma (Roßau Nr. 309), Baron Enis, vom 4. Hus.-Reg., von Brünn (Kaiſerin von Defterreich). (Am 31. März.) Hptm. Lauba, vom 31. JR., von Preßburg (Alservorstadt Nr. 350). - Die Rittm.: von Radies, vom 12. HR. , von Gräfenberg (Nordbahn Gaft hof), - Stöhr, v 9. HR., von Austerlig (Stadt Neuftabs terhof), - von Longay, vom 11. Huſ.-Reg., von Zolfiew (Landstraße, „Trauniſchen Haus), - Beniska Ritter von Dobroslaw, vom 12. UR., von Pleternica (Leopoldstadt, schw. Abler). Abgereiset. (Am 29. März.) Die Ŏberftlt.: Skudler, vom GOM. -von Frohnberg, in Beni., nach Stabe, nach Linz, Troppau. ―― Major Baron Caballink, von der Kriegs schule, nach Preßburg. Die Hptlt.: Petzelt vom 15. IR,, nach Kaschau, ――― Binder, vom GOMSt ., n. Beth Korner, vom GOMSt., nach • Pefth, - Gatterbauer, vom 2. JR., nach Lemberg. - Rittm. Buchold, vom 12. Gend. R., nach Graz. (Am 30. März.) Oberft Baron Cordon, in Bens., nach Krems. Oberflt. v. Kamptner , vom 10. Gend. Reg. nach Presburg. - Major v. Hegedus, vom 5. HR., nach Bizenza. (Am 31. März.) Se. Exzellenz Herr FML. Graf Stadion, nach Mailand. Oberflt. Languider, vom GOM. Hptm. vom Polifka, vom 20. Stabe, nach Treviso. ― JR., nach Laibach.

Erster Ausweis der zu Gunsten des Dedenburger Offiziers - Walsen - Fr ziehungs- Inſtitutes für „Waisen - Spenden " eingelangten Beträge. Bon der Frau Amalie Friedl für 1 Exemplar 2 fl. Bon der Frau Therese Cßenther für 1 Er. 2 fl. Vom Stadtrath in Melnik in Böhmen : und zwar mit Namen : Kuſchinka für 1 Gr. 1 fl. Jelen für 1 Er. 20 kr. Nahl für 1 Gr. 1 fl Maria Keller für 1 Gr. 1 fl. Josefine Hrdina für 1 Gr. 1 fl. Bauchalva für 1 Gr. 1 fl. Vom Bürgermeister-Amt zu Auscha in Böhmen : und zwar von M. Hirsch Sohn für 1 Gr. 30 fr. Jonni Schwarz für 1 Gr . 20 fr. Josef Schwarz für 1 Gr. 20 fr. Benjamin Schwarz für 1 Gr. 40 fr.

Elias Mahl für 1 Gr. 20 kr. Zimler für 1 Gr. 20 kr. Vom Bürgermeister-Amt zu Böhmisch-Kamniß : und zwar : von Karl Hikisch für 1 Gr. 1 fl. Anton Lensch für 1. Gr. 1 fl. Karl Pompe für 1 Gr. 30 fr. Karl Bellenka 1 Gr. 30 fr. Herr Bürgermeister für 1 Gr. 30 fr. Preuß für 1 Er. 30 fr. Vem Bürgermeister Amt zu Arnau in Böhmen : und zwar: von der Frau Wilhelmine Steffan für 1 Gr. 1 fl. Frau Anna Bek für 1 Er. 1 fl. Frau Franziska Röder für 1 Fr. 1 fl. Frau Anna Wollrab für 1 Gr. 1 fl. Frau Elise Slawik für 1 Gr. 1 fl. Frau Therese Deßtreicher für 1 Ex. 1 fl. Vom Bürgermeister-Amte zu Braunau in Böhmen u. z.: von der Gemahlin des Herrn Bezirks-Hauptmanns Frau Augufte Kraus für 1 Eremplar 1 fl. Frau Marie Paul, Bez. -Ger. dj .-Gattin für 1 Gr. 1 fl. Frau Rosalie Schulz, Bez.-Komm.-Gattin f. 1 Er. 1 fl. Frau Anna Spiska, Gemeinde-Naths- Gattin f. 2 Er. 1 fl. detto Frau M. Polak, f. 1 Gr. 1 fl. Frau Antonie Slavnovsky , Wirthschafts-Raths -Gattin für 1 Gr. 1 Al. Frau Adele Schultes, Med.-Dr.- Gattin für 1 Gr. 1 fl. Frau Karoline Pollak, Oberförfiere- Gattin f 2 Er. 1fl. Frau Albine Komarek, Finanzw. Kommiffärs-Gattin für 1 Gr. 1 fl. Frau M. S. in H. für 1 Gr. 1 fl. Frau Marie S. für 1 Er. 1 fl. Frau C. Walgee, Privatiers- Gattin für 2 Gr. 1 fl. Frau Klara Winterniß für 1 Gr. 1 f. Frau Babette Lauber, Bürgermeisters-Gattin f. 1 Gr. 1 fl. Frau Josefine Werner, Weinhändl.-Gattin f. 1 Gr. 1 fl Frau Albine Eppinger, f. k. Notars- Gattin f. 1 Er. 1 fl. Vom Stadtrath zu Hohenmauth in Böhmen, u. z.: von Frau Anna Hlawacz , BM -Gattin für 1 Gr. 1 fl. Frau Amalie Fleischmann für 1 Gr. 2 fl. Nr. 210 für 1 Gr. 10 fr. Von Peter Ignaz Tuma, Stadt-Dechant f. 1 Gr. 20 fr. Von Kloklin We. für 1 Er. 20 fr. Von Nr. 95 für 1 Ex. 10 kr. Von Krauliks We. für 1 Er. 20 kr. Summa für 52 Eremplare 42 fl. 10 kr. KM. Wien, 24. März 1854. Eine zweite Auflage ist unter der Preffe. 3. B. Jüngling.

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Stiasny,

Desterreichiſcher

Zeitschrift für

militärische

Mittwoch, den

Nro. 27 .

Soldatenfreund .

5.

April

Intereſſen.

1854.

VII.

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 kr. , vierteljährig 1 fl. 30 kr., für die Zustellung in das Haus werben monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. - Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr., halbjährig 4 fl. 20 kr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesenbet Einzelne Blätter 6 tr . R. M. Pränumerazion wird angenommen im Komptoir des "? Soldatenfreundes" (Stadt , Bollzeile Nr. 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in erhalten. frantirten Briefen eingesendet werden wollen . Inserate, persönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K. M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalkge Stempelgebühr von 10 K. M zu berichtigen kommt. - Anonime Beiträge werden nicht berüksichtiget.

Die Türken und der Türkenkrieg. (Fortsezung.) „ Der russische Kommandirende zog jezt die Abtheilung seines Bruders von Siliftria herbei. In drei Tagen legte sie einen beschwerlichen Weg von vierzehn Meilen zurük , und rüfte am 26. früh , 12,000 Mann stark, an Ruftschuk vorüber , zur Avantgarde des Generals Kulnef. Mit dieser ver ftärkt, rekognoszirte Graf Kaminsky der Aeltere am 27. das türkische Lager, welches auf den Höhen vorwärts Battin , durch zusammenhängende Verschan zungen einer Festung glich ; und in der Nacht am 28. ward zum Angriff auf gebrochen. ―― Der gerade Weg von Ruftschuk nach Battin , ist mit tiefen Schluchten durchschnitten ; man wählte daher die Richtung über die Höhen, längs welchen man diese Schluchten umgeht, und rechts läßt, für den Haupttheil des Korps. Als Graf Kaminsky am 28. dem Feinde nahe kam, fand er denselben in zwei verschanzten Lagern, worauf der Angriff in beide Flanken der feindlichen Stellung begann , aber ihr zahlreiches Geschüz, bei hundert Kanonen, konnten die Ruffen nicht mit Vortheil in Wirksamkeit bringen. Die Türken wagten Ausfälle, umschwärmten die ruffischen Viereke, wurden jedoch abgewiesen. Die russische Reiterei folgte schwärmend , ward gleichfalls geworfen und verfolgt. -Den Sturm der Verschanzungen, welche stark schie nen, hielt man für zu gefährlich, und überhaupt waren die Meinungen der russischen Generäle über das, was zu thun sei, getheilt. Der Rüfzug wurde für die Nacht beschlossen. Erschöpft langten die Nuffen am Mittag des 29., nach einem Verluste von 300 Mann, in ihrem Lager wieder an. " „ Der Oberfeldherr war unzufrieden mit der Unternehmung seines Brus ders. Augenbliklich begab er sich zu ihm, befahl dem General Woinow, von Silistria mit 5000 Mann herbeizueilen , und ließ vor der Hand durch die Offiziere seines Generalstabes , unter Bedekung einiger Kosaken-Regimenter, das Bild der feindlichen Stellung entwerfen. Bis zur Ankunft des Woinowschen Korps, wurde Nuftschuk ernster belagert. Es ward nämlich zwischen dem 10. und 14. Auguft die Schiffbrüke von Turtukay heraufgebracht, und eine Meile unterhalb Ruftschuk geschlagen. Hierdurch waren die Unternehmungen der Belagerer auf dem linken Ufer der Donau erleichtert. Sie nüz ten diesen Vortheil, und unternahmen zwischen Slobosea und Ruftschuk, auf der Insel, welche ein schmaler Arm, und die Donau bildet, den Bau mehrerer Werke, um die Festung zu beschießen. Dieß hatte jedoch wenig Erfolg ; und so war, ohne Fortschritte gegen den Plaz, der 4. September angebrochen, an welchem das Korps Woinows erschien. " "Am 6. brachen die Ruffen, 19,000 Mann stark, mit 62 Kanonen *), von ihrem Sammlungsorte Piegos auf, und rükten dem feindlichen Lager bei Battin zu, welches mittlerweile Muktar Bascha durch seine Ankunft auf 30,000 Streiter verstärkte. Graf Kaminsky der Aeltere führte eine Kolonne gerade ftromaufwärts gegen Battin ; der Oberfeldherr aber umging mit dem Hauptforps alle vorwärtigen Schluchten, gegen die rechte Flanke des Feindes, und ließ sonach vor dessen Lager, bis zur Donau hinab, eine Stellung beziehen.Im Zusammenhange mit der Vorrüfung zu Lande , schifften acht russische Kriegsfahrzeuge denjenigen entgegen, mit welchen die Türken auf dem Strome ihre Linke dekten." „ Am 7. früh begann der Angriff. Während die Kolonne des General Kulnef die feindlichen Verschanzungen auf ihrem rechten Flügel umging, sie in Nüken nahm, und die entgegen gekommene Reiterei warf, rükte der Ober feldherr, mit Viereken des Fußvolkes und mit 30 Kanonen, gerade auf den rechten Flügel der Verschanzungen los, und ließ die Kanonade eröffnen. Der *)

Feind antwortete eben so lebhaft mit Geſchüz, und hatte nicht nur die Brust wehr, sondern auch den Graben seiner Werke mit Truppen besezt. " ― " Gleichzeitig mit dem Angriffe des Oberfeldherrn, war fener seines ål tern Bruders auf dem rechten Flügel erfolgt. Drei kleinere Verschanzungen auf dem Abhange gegen die Donau hatte er im Sturme genommen, aber eine der größern war unbezwingbar. Tödtlich verwundet fiel der brave General Jlowoisky vor derselben. --Kulnefs Abtheilung nüzte indessen den errun genen Vortheil ihrer Stellung . Sie griff einen feindlichen Reiterſchwarm im Donau-Thale an, und trieb ihn in die Flucht ; dagegen mißlang ihr Angriff auf eines der zwei noch uneroberten verschanzten Lager ; bereits in dasselbe eingedrungen, wurde sie durch Türken wieder zurükgeworfen. " So trat, in der vierten Nachmittagsstunde, bei dem ruffiſchen Heere ein plözlicher Stillstand ein, welchen einzelne Türfen zu Wagnissen nüzten.— Da ließ der Oberfeldherr den bestimmten Befehl ergehen : um halb 6 Uhr folle von allen Seiten angegriffen werden. Der Angriff auf der Rükſeite solle aber der Hauptangriff ſein, und daselbst müſſe das Lager erstiegen wer den. - Die gewählte Angriffsseite schien die stärkste zu sein ; weshalb auch der Oberfeldherr nach seinem linken Flügel sich begab, um die ihm geschilder ten Schwierigkeiten in Augenschein zu nehmen. Demungeachtet wiederholte er dort den Befehl zum Angriff. " „Um halb sechs Uhr führte General Sabanew *) vier Kolonnen zum Sturm, die steilen Höhen bei Battin hinauf; zwei andere Kolonnen vom äußersten rechten Flügel sezten sich gleichfalls in Bewegung, und ein wohl unterhaltenes Kanonenfeuer unterstüzte das Gefecht. - Vor dem kleinern der verschanzten Lager, gegen die Kolonne des rechten Flügels, ward der Sturm abgeschlagen ; das größere aber von Sabanews Kolonnen erobert, und Muk tar Bascha mit den Albaniern in die Flucht getrieben. Zwei Reiter-Regi menter folgten den Fliehenden, und ließen vom türkischen Fußvolk fast gar nichts entrinnen. Der Lag neigte sich seinem Ende, und noch war ein Lager zu nehmen. Man beschloß, dasselbe am folgenden Lage bloß durch Geſchüz zur Uebergabe zu zwingen. Aber noch ehe der Morgen anbrach, gab Achmet Bascha ſich und 4000 Türken zu Gefangenen. - Die Beute der Sieger war groß ; jede Lagerhütte enthielt Ueberfluß an Proviant , Kleidern, Waf fen, Pferden und Saumthieren. Auch eine Heerde von Kamehlen blieb ihnen zurük. Sie eroberten 14 Kanonen, 178 Fahnen **), einen Theil der Flot tille, und verloren nur 1500 Mann, während die Türken ihren Feldherrn, den Seraskier Kuschanz-Ali, mit 10,000 Streitern, auf dem Plaze ließen. " — » Der Oberfeldherr begab sich mit dem größten Theile seiner slegreichen Truppen wieder zur Belagerung von Ruftschuk ; nur ein schwaches Korps, unter St. Priest, sollte durch Verfolgen die Donau aufwärts die Früchte des Sieges ernten. Es erschien vor dem , nur einen kleinen Marsch vom Schlachtfeld entfernten Sziftov, dessen Besazung, nach einigen Kanonenschüssen und Bombenwürfen, ohne Waffen abzog, 40 Kanonen auf den Wällen , und den Rest der Flottille zurükließ. St. Priest, im Begriffe, nach dem zwei Meilen stromaufwärts entfernten Nikopel zu gehen, wurde vom Oberfeldherrn mit dem Auftrage abgerufen, die eroberte Stadt der Erde gleich zu machen ***). “ ‚ Bosniak Aga hatte am Tage der Schlacht, durch Ausfälle , sich Luft zu machen versucht ; aber seine Truppen fochten nicht mit dem gewöhnlichen Muthe. So fort wurde die Belagerung thätigft betrieben. In der Nacht zum 18. September landete die russische Flottille, 3000 Schritte unterhalb Ruftschuk, auf dem linken Ufer der Donau , erbaute einen Brükenkopf, und hemmte die Gemeinschaft zwischen Giurſchov und Nuftschuk. Der Baſcha des ersteren Plazes ward zur Uebergabe aufgefordert. Aber er antwortete : Giur schov schwimmt noch nicht im Blute. Dagegen machte Bosniak Aga einen

Der russische ämtliche Bericht nennt diesen General Sabanejew . Dieſe Geſchüzzahl gibt der offizielle Bericht. General Valentini klårt jedoch nicht Es versteht sich, daß türkische Fahnen nicht mit jenen der chriftlichen Heere vers auf, wie es kommt, daß bei der erßten, verunglüften Unternehmung gegen Battin glichen werden können. Ein jeder unbedeutende Haufe des türkischen Kriegsvolkes bei 100, und jezt nur 62 Kanonen mitgezogen. Ohne Aufklärung hält man die führt eine Fahne als Feldzeichen. erstere Angabe für übertrieben, weil es auffallend ist , daß 14,000 Mann mit 100,-19,000 nur mit 62 Kanonen wirkten. Auch hat eine Ausrüstung nach | ***) Dieß Leztere erfährt man eigentlich nicht im Zusammenhange mit der Abberufung des Generals St. Priest, sondern abgerissen erst später. — dem erfgenannten Maßstabe, noch bei keinem Heere ein Beiſpiel.



214 Schritt zur Näherung, welche fedoch der Sieger von Battin mit Stolz zurük fties. - Weit entfernt schimpfliche Bedingungen einzugehen , war Bosniak nunmehr entschloffen das Aeußerste zu thun. " " Das Blatt wendete sich ; die Reihe, Vorschläge zu machen, kam nun an den russischen Oberfeldherrn selbst. Nachrichten über Ereignisse im westlis

Korps unter Langeron versammelte sich bei Senteschti am Sobora-Fluß, und der linke Flügel unter General-Lieutenant Woinow bei Obileschte. Das 4. Korps unter Effen III. hatte in Ruftschuk überwintert. In Serbien standen 3000 Mann unter Generalmajor Graf Orurk. " — Im Monate Juni rüfte der neue Groß- Bezier Achmet mit 60,000

chen und nördlichen Europa ließen ihn glauben, daß er den Frieden auf die fer Grenze seines Vaterlandes beschleunigen müffe, und so ließ er unge fäumt dem Groß-Bezier Friedensanträge bringen. Dafür brachten die rus fischen Abgeordneten ihrem " —Feldherrn nur Besorgnisse über die wachsende Macht des Feindes zurük. St. Brieft wurde von seinem Flegreichen Zuge -zurükberufen, und Graf Kaminsky wollte mit Bosniak jezt auf jede Bedin-

Mann und 78 Geschüzen gegen Ruftschuk. Der russische Oberfeldherr ließ hierauf das Korps Langeron am 22. Juni bei Giurschov lagern, und entsen dete ein Kavallerie-Korps unter Woinow, um die Bewegungen des Feindes, der über Nasgrad kam, und sich 1½ Meilen von Rustschuk vor Kadikivi verschanzte, zu beobachten. Um Rustschuk zu schüzen , welches überlegenen Kräften nicht gewachsen war, ging der ruſſiſche Oberfeldherr am 1. Juli über

sung zum Abschluß kommen. Eine der Frauen Bosniaks, welche in Sziftova die Donau und stellte in der Nacht zum 2., eine starke Stunde vorwärts der gefangen worden, schien hierzu Gelegenheit zu bieten ; aber der ftolze Türke Feftung, feine Truppen ( 14,000 Mann) in Schlachtordnung. " Unter Begünstigung eines starken Nebels rükten die Türken am Mor erwiederte, daß es sich nicht zieme, Weiberangelegenheiten einzumischen . Erst am 26. September kam eine Kapitulazion mit den vortheilhaftesten Bedingungen des 2. Juli vor , und es gelang dem General-Lieutenant Woinom erst gen für die Vertheidiger von Ruftschuk und Giurschov zu Stande. " nach einem zweifelhaften Reitergefechte, sie wieder zurüfzutreiben. - In der " Die Nachrichten von der wachsenden Macht des Feindes zeigten sich in der Folge als falsch ; die Nuffen bedauerten was geschehen , denn ihr Heer war durch angekommene Verstärkungen fähig, noch einen Herbstfeldzug zu uns ternehmen. Indeſſen zog Bosniaks Haufe ( 17,000 Seelen) nur langsam ab, und Witterung aller Art hatte schon gewechselt. Man wollte früher die Win terquartiere beziehen, aber auch so früh als möglich den nächsten Feldzug er öffnen. Eine Division verblieb in Ruftschuk ; der Rest des Belagerungskorps rüfte am 21. Oktober bis Terresek (3½ Meile) ; und am 22. eben so weit ――― bis zur Jantra. Den 28. war Ruhetag ). Durch die Märsche am 25. und 26. erreichte die Armee Nikopel. Der Bascha und sein Volk durften**) von hier mit Eigenthum und Waffen abziehen , und mit gleicher Bedingung übernahm der Fürst Wesemsky, der am linken***) Ufer gegen Turnov zog, zwei Tage früher diesen nicht unwichtigen Plaz mit 40 Kanonen. "

Absicht, es zu umgehen, griff der Groß- Vezier am Morgen des 4. das rus fische Korps an. Mit vieler Geſchiklichkeit dekte er, durch ungestüme Anfälle gegen die Mitte und den rechten Flügel, den Hauptangriff gegen den linken . Mit Blizesschnelle ward hier die russische Reiterei in Flanke genommen, und geworfen. Sie litt bedeutenden Verlust , und verlor eine Kanone. Da brachte Kutusow, durch das 7. Jäger-Regiment und durch die Tschauganews kischen Uhlanen, das ungünstige Gefecht zum Stillstand. Der Angriff , wel her nun allenthalben gegen die Türken erfolgte, war so heftig und tapfer, daß sie in Verwirrung ihr verschanztes Lager zu erreichen eilten. - 600

Wakachei, mit dem Hauptquartier in Krajova. Jede der drei Feftungen, NiTopel, Nuftschuk und Silistria, blieb * mit einer Division besezt, über welche General-Lieutenant von Eſſen zu Ruftschuk den Oberbefehl erhielt. " „Schon fezt zeigte sich der Nachtheil des langen Verweilens bei der Räumung von Rustschuk, und der Maßregel, die Befazungen der eroberten Städte frei abziehen zu laffen. Die Heimathlosen wurden in die Nothwen bigkeit gefezt, gleichsam im Felde zu bleiben . Thrnova hatte dem Bosnial Aga die Thore verschlossen ; Plevne, aus welchem Graf Woronzow die Tür fea vertrieben, fand Bosniak leer, und nahm es in Besiz. Der Bascha von Giurschoy, zum Serastier ernannt, fand Aufnahme in Tyrnova ; die Söhne • des Ali Bascha sezten "1sich bei Wrazza, und 1auch Lofscha nahmen die Türken später wieder. Graf St. Brieft sammelte bei Nikopel Truppen, um Loffcha den Türken zu entreißen. Ueberhaupt wollten die Ruffen, zu einer Unterneh-

Siliftria, von dem gegenüber liegenden Slobodzie *), und eine dritte fezte sich in Turnov fest. " " Bei Widdin war indessen am 3. August Ismael-Bey mit 20,000 Türken über die Donau gegangen ; aber weitere Fortschritte desselben wußte General-Lieutenant Saß zu vereiteln. Auch der Groß- Vezier traf Anstal ten zum Uebergang ; und ehe noch die Verstärkungen angelangt waren, welche Kutusow aus der Moldau heranziehen wollte, stand Achmet am linken Ufer r der Donau. In der Nacht zum 9. September landete eine Abtheilung Türfen, eine Stunde oberhalb Giurfchov. Während man diese zwang , sich wieder einzuschiffen, geschah der eigentliche Uebergang, noch höher am Strome , und gelang. Am Mittag des 10. waren bereits 6000 Mann mit 6 Geschüzen am linken Ufer unbezwingbar verschanzt. Drei Angriffe der Ruffen gegen fie mislangen mit einem Verlufte von 500 Todten, 1600 Verwundten, eine Fahne

htung gegen die Bläze im Balkan, 40 Bataillons unter dem Prinzen Eugen von Württemberg bei Nuftschuk vereinen. Indessen schien das Ganze auf einzelne, wenig, zusammenhängende Erpedizionen berechnet. " -Das Verhältniß gegen Frankreich fing schon an, offenbar feindselig sich n Dás zu gestalten . Vier Divisionen von der Moldau Armee wurden nach dem rus Um die Mitte des Januar 1811 fezte St. Priest 1. schen Polen abgerufen. Plevne fand es verlassen : Lofscha nahim ich in Bewegung von Nikopel . ――― Das größere Unternehmen, das dem erft) mit halben (?) Ueberfall. Korps des Prinzen Eugen von Württemberg vorbehalten war, hinderte die rauhefte Witterung. Auch war dem Oberfeldherrn der Befehl zur Räumung Ses rechten Donau-Ufers schon bekannt ; er selbst schwer krank , und Kutusom, fein Nachfolger, erwartet. Nikopel und Silistria wurden geschleift, Nuftschuk aber sollte zum Brüfenkopf dienen. " H Im März hatte General Kutusow den Oberbefehl übernommen , und Anfangs Mai die ruffischen Truppen versammelt. Der rechte Flügel unter dem General-Lieutenant von Saß lagerte bei Krajova ; das beträchtlichste

und Kanone. " General Sabanefew schlug vor, im Schilfe und Gefträuche ཀྱི་ oberhalb dem feindlichen Lager, einen Punkt , den er bereits erforscht, zu verschanzen,

Todte, 900 Verwundete und 6 Pulverwagen ließen sie zurük . Die Nuffen folgten eine Stunde weit, bis zum verschanzten Lager der Türken , und gine gen dann wieder in ihre vorige Stellung zürük . Sie hatten in Allem 800 Mann verloren. " " Kutusow hielt sich zu schwach, um den, mehr als dreimal stärkern Geg „ Ein Zug nach der alten_bulgarischen Hauptstadt †) war noch einla dend, aber der Oberfeldherr wollte von dem einmal gefaßten Plane der Winner, in seiner festen Stellung anzugreifen , und fürchtete für Rustschuk, wel. terquartiere nicht abgehen. Doch hatten vorstreifende Rosaken berichtet, daß am ches eine Besazung von 10,000 Mann , also die Hälfte seiner Streitkraft, Boron- bedurfte. Graf Balkan die Orte Plewne, Loffcha und Selby sich befänden. ――― bedurfte. Er faßte daher den Entschluß, gleich über die Donau zurükzukeh Graf WoronSchon um Mitternacht am 4. Juli begann der Rüfzug ; am 5. war Jow mit einer schwachen Abtheilung würde beordert, die türkischen Ansiedelungen Die Feftungswerke blieben, geräumt, und ein Raub der Flammen . Ruftschuk geStädte drei alle er bereits hatte daselbst zu zerstören. Am 3. November nommen, und 9 Kanonen erobert. Aber die üble Witterung hinderte wei- aus Mangel an Zeit, unversehrt ; ein Umstand, welcher dem Feinde eine Fe ftung in verbesserter Form überließ , die im vorjährigen Feldzuge , in zwei • tere Fortschritte, und er wurde abberufen." * Am 6. November begann der Mirsch der Armee von Nikopel nach Stürmen, und während der Belagerung, den Ruffen über 12,000 Mann ge 1 den Winterquartieren jenseits der Donau. Am 23. hielt der Oberfelbherr foftet hat. Die Türken bezogen ein Lager auf den Höhen unterhalb Ruft nach dem am schut, weld lezteres Bosniak Aga wieder besezte ; die Russen lagerten der welcher Saß, General-Lieutenant . in Bukürest feinen Einzug 3. August gegen Ruftschuk gewagten Sturme, das Kommando in Sertien verlassenen Feste gegenüber, Giurschov zur Linken, wo das Hauptquartier lag. übernahm , bezog, nach beendigtem Feldzuge, Winterquartiere in ber fleinen Eine Abtheilung beobachtete, von Obileschte aus , Turtukay ; eine andere

*) Was am 24. geschah, erfährt man nicht. ****) Durch den Vertrag vom folgenden Tage. General Balentini fagt zwar am rechten üfer augenſch einlich ein Frothum, nach dem Turnov am linken Donau-Ufer liegt. †) Nach Büsching war es Tyrnova. tt) Am 19. Jänner.

und von hier mittelst Geschüz die Verbindung des Feindes mit dem rechten Ufer zu hemmen. Der Oberfeldherr dagegen wollte in der Nacht zum 11 . durch seine Flottle tie Verbauung der Türken am linken Ufer zerstören. Je doch, es gelang nicht . Ungehindert mehrten und befestigten sich die Türken, so, daß am 18. 80,000 Mann mit 50 Kanonen am linken Ufer standen. " 7 der Groß „ Die russischen Verstärkungen langten an, und noch hatte gethan. Eroberung der Walachei Es Bezier nichts Entscheidendes für die war. Bei der Vertheidigung von Brailow hatte das er kein er geglänzt, und galt für einen gebildeten T Türken, der die Vortheile euro päischer Kriegskunst sich anzueignen wußte. Wäre er, bem man kräftigen Charakter nicht absprechen kann, ganz Türke gewesen, so hätte er nicht so " Die lange mit kunstmäßiger Verschan ung seines Lagers fich aufgehalten. 1 [ Ausfälle des Groß-Veziers, die er seit dem 18 September ausführen ließ, hatten insgesammt keinen Erfolg ; aber die fortwährende Befestigung feines Lagers durch vorgeschobene Redouten, konnten die Ruffen nicht hemmen . Erst feit die Lezteren wußten, daß ihr Gegner den rechten Flügel zu durchbrechen zur Absicht habe, erkannten sie das Bedürfniß, auch ihre Stellung zu verschan

*)

Dieſes vis- à- vis trennen ſieben deutſche Meilen !

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zen ; denn erst in der Nacht vom 29. September dekten sie ihren rechten Flügel mit vier Redouten. Wirklich erfolgte hier der Angriff von Seite der Türfen am 2. Oktober mit Ungestüm ; doch wurden sie genöthigt , fich zurükzuziehen. Am folgenden Tage nahmen die Russen vor ihrem äußersten rechten Flügel eine Redoute mit Sturm, welche die Türken in der entwiches nen Nacht erbauten. " ――

Die dritte Landwehr- Division des k. k . Negimentes König der Belgier Nr. 29 (Piret) in den J. 1848 und 1848 P (Fortsejung:)

Nugents ganzes Korps betrug am 9.. April nur mehr 6987 Mann

" Durch seine Generale aufgefordert, entschloß sich endlich Kutusow, ein Infanterie, 581 Kavallerie und 36 Geschüze, von denen nur 21 vollständig Korps nach dem jenseitigen Ufer des Stromes zu senden , welches die dort bespannt, so wie von der Mannschaft nur 2165 vollkommen und 958 gut be befindlichen Türken verjagen, das entblößte Ruftschuk nehmen , und so dem waffnet waren. Gzuha war Kommandant in Peterwardein. Die Ungarn ver Groß- Vezier alle Verbindung nach rükwärts abschneiden sollte. General übten Ende März gräßliche Grausamkeiten bei ihrem Einrüfen in Bombor, Lieutenant Markow mit 8000 Mann wurde zu dieser Unternehmung bestimmt, St. Thomas, Szenta, Ada, Machol sc. Am 14. April rief den Feldmarschall Fürft Windischgräg der allerhöchfte und zog in der Nacht zum 11. Oktober aus dem Lager. Am Tage waren die leichten Truppen zwei Meilen oberhalb Ruftschuk schon übergeschifft, und Befehl vom Oberkommando in Ungarn ab, vier Tage vorher war in Waizen die Rosaken durch die Donau geschwommen. Der Uebergang des größern General Göt so lange Beit Obrist des steirischen Regimentes Piret , wie ritterlich gefallen. Feldzeugmeister Freiherr von Welden Theiles der Abtheilung jedoch , verzögerte die späte Ankunft der Flottille von oben erwähnt ebenfalls den Steirern als Divisionär in Graz durch die herrlichen Anlagen Turnov bis zum 13. Oktober. " Im türkischen Lager ahnte man nichts von einem Angriff ; um so gro am Schloßberge bekannt, erhielt das Oberkommando --- bis zu seiner Ankunft ßer war die Bestürzung bei dem Anmarsch des ruſſiſchen Armee-Korps . Bei führte es provisorisch der Banus. Die nun folgenden Ereignisse laffen, der Hauptgeschichte des ungarischen nahe. ohne Widerstand eroberte Markow das mit Reichthümern angefüllte La ger , aus welchem die Türken nach Rustschuk und gegen Nasgrad flohen. Feldzuges angehörig, sich wohl nur des allgemeinen Verständnisses wegen be Theils aus dem eroberten ( 10 Kanonen, 3 Mortieren), theils aus eigenem rühren . Felbzeugmeister Welden hatte Beth geräumt , wo am 24. April Geschüze, ließ nun General- Lieutenant Markow vom rechten Ufer das Lager Aulich seinen Einzug hielt, am 1. Mai wurde die Intervenzion Rußland's des Groß-Veziers am linken beschießen, welches auch durch 80 Geschůze aus bekannt, bald finden wir Ofen unter Arthur Görgeys Kommando erstürmt, der Stellung des Oberfeldherrn geschah. Das Zwekmäßigste jedoch, der Sturm, finden den Heldentod Henzis und Alnoch's . Lezterer in Steiermark wohl be kannt durch die Thätigkeit, mit welcher er 1888 dem Generalstabe als Haupts erfolgte nicht. Der Groß-Bezier ließ am Nachmittag um einen Waffenstill stand unterhandeln, bis die dunkle Nacht seine Flucht nach Rustschuk barg. mann zugetheilt die Vermessung der unzugänglichen Sulzbach leitete. In der Bascha Tschappan Oglu übernahm hierauf den Oberbefehl im verschanzten Mitte Mai übernahm an der Stelle des erkrankten Feldzeugmeister Baron Lager. Er erwarb sich durch seine Standhaftigkeit den größten Ruhm. Von Welden der Feldzeugmeister Freiherr von Haynau das Armeekommando in allen Seiten beengt, ohne Lebensvorräthe auf Pferdfleisch beschränkt, - ohne Ungarn. Haynau war gleichfalls für die Steirer ein gefeierter Krieger, wel Holz in kalten Nächten, und täglich aus 200 Geschüzen von beiden Ufern, cher 1809 in dem nun steirischen Regimente Kinsky - damals Vogelsang und von der Flottille beschoffen, lehnte Tschappan Oglu die vortheilhafteften unter Obrist Graf Bentheim- Steinfurt in Prag als Hauptmann gedient, spä Anerbietungen ab. Schon hatte er den Plan, sich auf dem linken Flügel ter in Graz als General fungirt, und bei der Zernirung Venedigs sich nicht der Nuffen durchzuschlagen, und der Festung Rustschuk gegenüber auf's Neue bloß durch ehernen Muth , bei der Beschießung von Malghera (Nacht vom durchdacht, als die am 28. Oktober geschlossene Ueber ſich zu verschanzen, 29. zum 30. April 1849) die Bewunderung, sondern durch treue Sorgfalt -einkunft, einen Friedens Kongreß in Giurſchov zu eröffnen, — dem Glende für die Verpflegung der Truppen, den allgemeinen Dant daselbst erworben der 4000 Tapfern ein Ende gab. Sie wurden im Laufe der Unterhandlungen hatte. Sein Vorrüfen in Ungarn wurde durch die russische Infanterie-Divir 2 fton Panutine unterstützt. mit Brot und Holz, und auch mit russischen Aerzten versehen. " Die stark gelichteten Rotten der. Landwehr- Division erhielten Befehl " Ein späterer, am 28. Dezember zwischen dem ruffiſchen Oberfeldherrn und dem Groß-Vezier unterzeichneter Vertrag, wies ihnen , ohne Waffen, Quartiere an der Aluta an. Sollte der Friede zu Stande kommen, so hats ten ste Anspruch auf ihre Waffen, auf 51 Kanonen, und 22 Pulverwagen, die man in dem verschanzten Lager fand . Dieses , wo alle Verwüstungen fichtbar waren, welche der Krieg mit sich führt, bot einen schauderhaften An blik bar. "

über Karlowiß und Beschka nach Surduk zu gehen und auf Vorposten die Donau zu sichern. Eine Halbkompagnie kam nach Neu-Banovze. Jenseits des Waffers standen die Insurgenten. Die Landwehr-Division kam mit 8 Kompagnien des 3. Bataillons nach Salantement, wurde bet Titel am 21. Juni übergeschifft und in ein Bivouak gelegt. Hier trafen einige Steirer unter dem Gefreiten Riese nachträglich ein, Alpenlieder , Vor

„Auch in der kleinen Walachei wurde der Feldzug hizig und mit abs träge wie „ Boch das Haus Oesterreich", der Heldenwunsch von Gastelli 28., wechselndem Glüke geführt . Indeffen hielt General-Lieutenant Saß ehrenvoll Nachrichten aus der Heimath würzten das Nachtlager unter freiem Himmel. seinen Poften. Schon war er wegen den Vorfällen bei Ruftschuk vom Ober Wie---viele Erinnerungen der österreich'schen Heldengeschichte bietet dieser Bo auf welchem 1686 der zweite Sohn des Helden Rüdinger von Starhem feldherrn zum Rüfzug nach Slobodfea beordert, als er dennoch gegen einen den berg --- der Bruder jenes Guido vor Starhemberg , der Effegg so waker vierfachen überlegenen Feind die Vertheidigung nicht nur nicht aufgab, son vertheidigte, ritterlich fiel! dern auch noch denselben zwang, über die Donau ſich zurükzuziehen." ; Bei Titel vereinigte sich im Juni 1849 das ganze Korps des Banus. „Mit den eröffneten Friedensunterhandlungen wurden die Detachements, welche, gleichzeitig mit dem Uebergange des Markowschen Korps , Silistria Von da an hatten die Steirer Gelegenheit, sich unter den Augen des Helden Das Korps des Banus b.stand und Turtukah besezten *), und gegen Schumla und Nasgrad streiften , zurük und ritterlichen Sängers hervorzuthun. aus den 3. und 4. Bataillons, der Grenzregimenter , 4 deutschen Kavallerie berufen, und später alle Truppen in Winterquartiere verlegt. " Im Hauptquartier Kutusowe, zu Bukureft **), sezte man die ange Regimentern, dem 5. Jägers , dem 3. Piret-Bataillon und der 3. Landwehr Am 5. der Banus 5. Juni Juni hielt hielt der knüpften Friedensunterhandlungen so in die Länge fort , daß von russischer Division Piret. Am Banus große Heerschau , Nachts wurde nach Giorgewo abmarſchirt, dann über Gospodinze nach Piros vor Neu Seite, im Februar 1812 , die Feindseligkeiten wieder angefangen wurden. Rußland fühlte indeß nur zu sehr das Bedürfniß des Friedens mit der Pforte, sag. Am 8. Juni wurde dort das Lager bezogen. Am 9. bedrohte selbes der auch am 28. Mai, nachdem Admiral Tschitschagow die Donau - Armée ein ungarisches Entſazkorps, das aber durch Ottingers eiserne Neiterschaar ge= worfen wurde. Am 12. Juni Nachts 11 Uhr brach das ganze Korps unter übernommen, zu Bukarest erfolgte. " „Nach der ersten Bestimmung sollte die Donau-Armee eine Diversion der persönlichen Führung des Banus gegen Neusaß auf. Das 3. Bataillon nach Dalmazien machen, und dort eine ruffische Flotte finden. Allein spätere und die Landwehr- Diviſion Piret waren bei der Brigade des Graf Draskovic Befehle sezten sie noch in die Möglichkeit, an den Berezina mitzuwirken. “ --- in der Diviſion des FML. Dietrich. Als Avantgarde mit einer Diviſion Ban ፡ Wirft man nun einen Blik auf Kutusoms lezten Feldzug gegen die derial-Husaren kam die Landwehr Diviſion in der Nacht vom 8. bei Gospo Türken, so kann diesem Feldherrn reifliches Ueberlegen, und kräf dinze bereits dem Feinde sehr nahe, wurde aber nicht angegriffen. Nach drei beschwerlichen Märſchen durch zerstörte von ihren Einwohnern tiges Handeln, nicht abgesprochen werden. Was er dabei dem Rathe seiner Mitfeldherren dankt, geht aus dem Inhalt der Erzählung hervor ; was verlassene Orte ohne Erquikung, ohne gutes Waffer, selbst ohne Fleisch, ohne ihm aber allein gebührt, das ist die politische (?) Klugheit. - So Salz , kam die Brigade vor Neusag . Mangel an Vorräthen und an geord fonnte denn auch die Leitung der Friedensunterhandlungen mit den Türken neter Verpflegung, insbesondere aber an feldärztlicher Hilfe war der Verbün Niemand zwekmäßiger anvertraut werden, als ihm . " dete der Cholera, der gerade oft die rüftigsten Soldaten als Opfer fielen. Schon am 9. Juni wurde das ganze Armeekorps vlözlich allarmirt, (Fortsezung folgt) . auf das schnellste stand es schlagfertig da und empfing mit Jubel ben all verehrten Ban, der die Reihen durchschritt und sich persönlich von dem frohen Muthe seiner treuen Krieger überzeugte. Die Landwehr-Diviſion unter Haupt mann von Gasteiger war am linken Flügel des ersten Treffens . Die Allar mirung war nur eine zur Täuschung des Feindes unternommene Demonstra= zion und das Lager wurde wieder bezogen. Es geschah erst am 20. Oktober. Erft am 14. Dezember langte Kutuſom von Giurſchov zu Bukarest an. Neufas, eine reiche Stadt am linken Donau-Ufer , gerade dem zernirten

216 Peterwarbein gegenüber , verſah diese feindliche Festung immer mit frischem | das Kleingewehrfeuer, das einzelne Einwohner aus den Häusern auf die Kai serlichen eröffneten, abſchreken. Proviante und vereitelte so die Möglichkeit ihrer Einnahme. Unaufhaltsam stürmte die Landwehr-Diviſion, bis sie den Plaz gegen Der Banus beschloß daher, sich dieses wichtigen Plazes zu bemächtigen. Die 3 Brigaben Draskovic , Gramont und Raftic sollten sich in der Nacht die Donaustraße besezte , während von einer anderen Seite die Brigade Gra vom 11. zum 12. Juni durch einen Handstreich der Stadt bemeistern. Haupt mont mit dem 5. Jäger - Bataillon und einer 6pfündigen Batterie eindrang. mann v. Gasteiger wurde vom Brigadier Graf Draskovic beauftragt , durch Leztere wechselte ein lebhaftes Feuer mit dem feindlichen Brüfenkopfe. Freiwillige aus der 5. Kompagnie die Angriffe -Kolone zu bilden, Hauptmann Die gesammte Brigade Draskovic hatte sich inteffen wieder geordnet Leiner vom Kommandaten des 3. Bataillons Piret Hauptmann Leidl aufge- und Hauptmann Duerlonde vom Generalstabe forderte zur Erftürmung des fordert, sich mit der 6. Landw.-Komp. dem Bataillon anzuschließen. Aber in der | Brüfenkopfes auf. Schon waren manche Tapfere gefallen , aber raftlos folg= Dunkelheit von 8 Sereſſanern geführt, kam Leiner mit der 6. Kompagnie an ten andere von der 6. Kompagnie ihrem Hauptmann Leiner, der die Häuser die 5. und so bildete mit Einstimmung des Brigadiers die ganze 3. Land- | zu erbrechen und zu besezen begann, während Hauptmann Leidl eine Sturm Kolonne aus dem 8. Bataillon Piret und der Landwehr- Division zusammen wehr-Division die freiwillige Sturm-Kolonne. Um 2 Uhr wurde angegriffen ; die feindlichen Posten zurükgedrängt, | stellte. eine Schanze erstürmt und in die Vorstadt eingedrungen , aus der die Lieute Die Zimmerleute Auguft Scherf (der 5.) und Thaller (der 6. Land nants Roderitsch und Hochhauser der Landwehr-Diviſion sogleich Patrouillen in wehr-Kompagnie) zeichneten sich besonders bei Erbrechung eines festen Ge die nächsten Gaffen entsendeten. Die Feinde wechselten einige Schüsse , aber bäudes aus , von dessen Fenstern Leiner den feindlichen Brükenkopf beschießen die Landwehr-Division ging so rasch vorwärts , daß die Ungarn flohen und ließ. Korporal Leitner erschoß den eben loszündenden Kanonier am feindli chen Geschüze , Gemeiner Fink den dazu kommandirenden Offizier. Korporal die Steirer mit ihnen zugleich um 6 Uhr früh in Neusaz eindrangen. Vor wärte im Sturmschritt ging es gegen den Brükenkopf , aber Dunkelheit und Piker und die Gemeinen Rößt und Pluch sprangen von Baum zu Baum sich die zu große Distanz der aufeinander folgenden Abtheilungen der Brigade, in immer dukend, dem feindlichen Brükenkopfe immer näher. Jeder Schuß mußte deren Flanke nun auch der Feind zu feuern begann , Hemmten den raschen treffen. Feldwebel Wagner und der Gemeine Satsch wetteiferten durch Toll. Sturm. kühnheit und Besonnenheit zugleich. Von der Unmöglichkeit überzeugt , ohne Hauptmann Gasteiger schikte einen berittenen Seressaner um Sukkurs Pionier und Laufbrüken die feindliche Schanze ersteigen zu können , zogen ſie zurük. Die halbe Kompagnie unter Lieutenant Koderitsch und Hochhauser sich, fortwährend feuernd, in das von Leiner besezte Haus wieder zurük. ließ sich weder durch den Feind, der Miene zum Ausfalle machte , noch durch (Schluß folgt.)

Armee . Nachrichten. Desterreich.

in dem oben bezeichneten schon in den früheren Türkenkriegen historisch ge wordenen Vierecke angreifen , was übrigens bei der außerordentlich starken

F. (Wien, 4. April. ) Vom Kriegsschauplaze. Die Nachrich Stellung der Türken eine schwere Aufgabe sein dürfte. Der General-Adjutant ten aus den türkischen Sammelpläzen an der unteren Donau erwähnen be Schilder erhielt den Befehl, den Uebergang bei Kallarasch zu leiten und Sie reite der Besezung der Halbinsel Dobrudscha durch die Ruffen und reichen liftria einzuschließen. - Die russischen Generale Chruleff vor Turnu und bis zum 28. März . Mustafa Pascha erhielt die Botschaft von den Vorbereitungen Semeneff von Giurgewo erstatteten über die im März stattgefundenen blutigen der Ruffen zum Donau-Uebergange bereits am 22. v. M. , es wurde ihm Vorgänge an der Donau ihren Bericht nach Bukarest, aus welchem auch her aber auch gemeldet, daß die russische Hauptarmee in der Stärke von 90,000 vorgeht , daß sich in der großen Walachei am linken Ufer keine türkischem --Mann diesen Uebergang auf drei Punkten wie es auch geschah zu bes Streifkorps befinden , weil es die günstigeren Witterungsverhältnisse möglich werkstelligen gedenke , und zwar aus Jbraila, Galacz und Ismail, und daß machen, derlei Streifzüge gehörig zu überwachen. Zu einem Donauübergange die Besazungen von Matschin, Isaktſcha und Lultſcha das operative Vorgehen machen die Türken auf keinem Punkte Vorbereitungen. der Ruffen kaum hindern dürften . Der Kommandant der türkischen Streit Die Pfortenkommissäre, welche den Auftrag hatten, die Getreidevorräthe kräfte hätte allerdings noch die materielle Zeit gehabt, die aus 2500 Mann in Rumelien und Bulgarien aufzunehmen, haben ihre schwierige Arbeit been bestehende Garnison von Babadagh durch, auf der Straße von Karafſu über det. Aus dem betreffenden Berichte geht hervor, daß sich diese Vorräthe als Ramtschi entsendete Truppen zu verstärken ; strategische Rüksichten aber ge unzureichend zur Dekung der Verproviantirung so zahlreicher Truppen im Lande boten das Gegentheil. Mustafa Pascha brachte nämlich in Erfahrung , daß erwiesen ; ja die Kommission ist der unumwundenen Meinung : daß bei dem die Nuffen gleichzeitig Vorbereitungen treffen, aus der Walachei an der Furth augenscheinlichen Mangel, welchen die Bevölkerung an Nahrungsmitteln leidet, bei Kiserdschi zwei Stunden unterhalb Hirsowa über die Donau zu gehen, eine Hungersnoth eintreffen und wegen dem an den Grenzen angeordneten und daß sie nur auf den Befehl hiezu warten. Da die Nuſſen nordöstlich Getreide- Einfuhrverbot kaum abgewendet werden dürfte. von Kallarasch in der Stärke von 60,000 Mann lagern , so mußte Mustafa In Widdin-Kalafat ist kein kriegerisches Ereigniß vorgefallen ; die Nufſen Pascha dieser ihm überbrachten Nachricht vollen Glauben schenken , und hier haben ihre Annäherungsarbeiten gegen den Brükenkopf noch nicht eröffnet. Andererseits macht Achmet Pascha keine Miene, zur Durchbrechung der russi nach seine Disposizionen treffen . Er mußte zuvörderst die Vertheidigung der Anhöhe bei Babadagh auf- schen Zernirungslinie zu schreiten. geben und die dortige Besazungsmannschaft auf der Straße längs der MeeresVon dem Schauplaze des griechischen Aufstandes sind Nachrichten einge küste nach Küstendschi an sich ziehen. Hätte er anders gehandelt, und mit troffen , welche für die Insurgenten nicht ganz günstig lauten. Der Pascha feinen Streitkräften Babadagh besezt, um der rufſiſchen Uebermacht eine Schlacht Busseim von Prevesa schikt sich an, den im Taurus stehenden General Tza anzubieten, so würde er unfehlbar verloren gewesen sein, denn entweder hätte vellas anzugreifen und auf Janina los zu marſchiren . Seitdem das Kastell ihn der Verpendikularstoß der mit dem Uebergange bei Hirsowa ohnehin von Arta eine Verstärkung von 4000 Mann erhielt, wurden die Stadt Arta drohenden Russen auf dem Marſche überrascht oder er würde wohl gar im und Umgegend von den Insurgenten geräumt. Ismael Bei von Larissa macht Rüfen gefaßt und dann vernichtet worden sein. Die Halbinsel Dobrudscha auch seinerseits eine Bewegung gegen Janina , und Zenet Pascha schreitet zur wurde daher von den Türken aus strategischen Gründen ziemlich rasch ge Besezung von Theffalien. Der Insurgenten-General, Grivas, soll die Posizion räumt und der Aufmarsch der Ruſſen auf der Straße von Hirsowa´ und auf ,,St. Dimitri" wieder verlassen, und jene der fünf Brunnen " besezt die Anhöhen von Babadagh erfolgte so schnell , daß die sämmtlichen in den haben. Gefechte haben keine stattgefunden. Aus Konstantinopel wird uns berichtet : daß die Pforte die Er festen Pläzen und Verschanzungen vorräthig gewesenen Kriegsgeräthschaften in die Hände der Russen fielen. - Auch in der Stellung am Trajanswalle richtung einer polnischen Legion bewilliget habe, welche von Frankreich auf fieht sich Mustafa Pascha in der Front von der ruffischen Hauptmacht, und in gerüstet und bewaffnet wird. Zwei Häuptlinge der polnischen Emigrazion der linken Flanke von den zwei Divisionen bei Kallarasch stark bedroht und werden stündlich erwartet, um die Organiſazion dieser Legion einzuleiten. Auch wir erfahren , er dürfte sich in guter Ordnung noch bei Zeiten nach Bas die Weiber haben sich der Pforte zur Verfügung gestellt und das am 20. v. fardschik zurüfziehen. Schon jezt läßt er jeden auf der Straße von Ka M. in der Hauptstadt erfolgte Eintreffen von 800 kurdischen Frauen zu rafſu und Küstendſchi dahin führenden Ort mit Wall und Palissaden umge Pferde, deren Anführerin eine nichts weniger als junge und schöne Dame ist, ben. Gleichzeitig erhielten die Festungs - Kommandanten von Ruftschuk und hat keine geringe Sensazion hervorgerufen . Fanatismus hat diese Amazonen Silistria den Befehl , sich auf die Defensive zu halten. Die disponiblen Streit bestimmt, die heimatlichen Berge zu verlassen und unter die Fahne des Pro fräfte von der Donau - mit Ausnahme der Festungsbesazungen - werden feten zu eilen. von Omer Pascha nach Nasgrad mit dem Pivot von Schumla und nach Se. t. t. Apoftolische Majestät haben die Konstituirung eines Baffardschik mit dem Schwerpunkte von Varna gezogen. Fürst Gortschakoff zieht inzwischen mit vier starken Infanterie- und zwei Hilfs - Bureaus für administrative Organisirungs - Arbei Kavallerie-Divifionen an den Trajanswall und dürfte sofort an die Zerstörung ten bei dem hohen k. k. Armee - Oberkommando anzuordnen und zu deſſen von Karaffu, Tschernawoda und Küstendſchi Hand legen und den Omer Paschal Vorstand den als sehr vortheilhaft bekannten Herrn Hofsekretär Leopold Wie

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fer allergnädigst zu ernennen geruht. Die bei demselben bisher bestandene Organisirungs - Kommission wurde gleichzeitig aufgelöst.

Frankreich.

* Der Kaiser hat am 4. Februar ein Dekret bezüglich der Dolmet Se. t. t. Apoftolische Majestät haben allergnädigst zu befehlen ge- fcher der Armee von Afrika unterzeichnet. Dasselbe scheidet das Korps ruht, daß die zum serbisch-banater Armee-Korps bestimmten Kavallerie-Regi- der Dolmetscher in zwei bestimmte Kategorien , die der Titular - Dolmetscher, menter mit der vollen Zahl von second - Rittmeistern zu verse- beren Kabre wie bisher auf 40, in vier Klassen zerfallend , normirt ist , und in die der Hülfsdolmetscher , deren in zwei Klaffen getheilte Zahl alljährlich Hen sind. nach den Bedürfnissen des Dienstes festgesezt wird. Die wichtigeren Poften In der lezten Nummer ist bezüglich der Notiz über die Oberfte sind den ersteren reservirt , die Stellung der Hilfsdolmetscher wird nur als Rechnungs - Kontrolls - Behörde " eine Berichtigung nothwendig. ein Mittel betrachtet , sich durch die Praxis vervollkommnen zu können . Vorerft wird diese hohe Stelle nicht nur dem Namen , sondern auch dem Bisher war die Organisazion der Dolmetscher der Armee von Afrika wegen Wesen nach geändert , dann ist der Vizepräsident aus Mangel der Schwierigkeit , Kandidaten , die eine französische Erziehung genossen und eines Staatshandbuches dem Gotha'schen Hofkalender gefolgt ― zur Stunde dabei die Sprache und die Sitten der Araber genügend kannten, zu finden, rein eine versuchsweise , in die auch Ausländer und Eingeborene eintreten noch unbesezt. fonnten. Gegenwärtig bestehen die früheren Motive nicht mehr . Die Zahl Preußen. (Berlin , 1. April .) Se. Majestät der König haben folgende Er der Personen, die sich dem Studium der arabischen Sprache widmen, hat sich nennungen vollzogen : Se. königl. Hoheit der Prinz Karl ist zum General- vermehrt , viele Offiziere haben durch die Praxis Geläufigkeit im Sprechen Feldzeugmeister und Chef der Artillerie mit dem Range eines General-Feld- des Arabischen erlangt und können direkt mit den Eingebornen die Details marschalls und Se. königl. Hoheit der Prinz Adalbert , unter Entbindung des laufenden Dienstes verhandeln. Die Mitwirkung von Dolmetschern_ist von der General s Inspekzion der Artillerie, zum Admiral , mit dem Range nur noch an einzelnen Punkten Algeriens bei der Uebersezung wichtiger Do eines Generals der Infanterie ernannt worden. Ferner hat des Königs Ma- kumente und bei der Verhandlung wichtiger Angelegenheiten erforderlich, bei jeftät den Kommandeur der 12. Division, General-Lieutenant von Werder, denen der politische Chef einen Vermittler , der die arabische Sprache gründ gum fommandirenden General des 1. Armeekorps und den General-Lieutenant lich fennt, nöthig hat. Diese neuen Verhältnisse haben es möglich gemacht, v. Hahn, bisherigen Kommandanten der Bundesfeftung Mainz , von dieser die Stellen der Titular E Dolmetscher nur mit Franzosen oder natularisirten Stelle zu entbinden und zum General Inspekteur der Artillerie zu ernennen Franzosen zu besezen und den Ausländern und Eingeborenen nur die Stellen geruht. Dem General - Major Herwarth von Bitten feid , Kommandeur ale Hilfsdolmetscher zu übertragen. ― Da die Dolmetscher durch ihre Amts der 31. Infanterie-Brigade, welcher bisher den Oberbefehl über die Truppenführung oftmals Kenntniß von politischen Maßregeln und militärischen Ope in Frankfurt a. M. geführt hat, ist die Kommandantur von Mainz übertra- razionen erlangen, so ist ihnen ein Eid in folgender Faffung auferlegt : "Ich gen worden und der Generalmajor Graf von Waldersee , diesseitiger Beschwöre Gehorsam der Konstituzion und Treue dem Kaiser, ich schwöre außer vollmächtigter bei der Bundes - Militärkommission , soll den Oberbefehl über dem , die mir zur Uebersezung zugewiesenen Dokumente oder Reden getreu zu verdolmetschen und sie als ein Geheimniß zu bewahren. " die in Frankfurt stehenden Truppen übernehmen. Die Aufnahme in das Dolmetscher-Korps geschieht in Folge eines Kon Das Radetten - Korps ist in der Art erweitert worden, daß künftig kurses, der vor einer von dem Kriegsminister zusammenberufenen Kommiſſion das Hauptinstitut zu Berlin 480 und jede der vier Vorbereitungsanstalten zu Das Vorrüken in eine höhere Klasse wird durch eine mindestens ftattfindet. Potsdam , Bensburg , Culm und Wahlstatt jede 240, im Ganzen 1440 Ra detten faffen soll. Das Alter der Zöglinge in lezteren Kadettenhäusern , welche zweijährige untadelhafte Dienstzeit in der nächst niederen bedingt ; nur bei in Bezug der Klaffen jenen eines Real-Gymnasiums entsprechen, ist zwischen ganz außerordentlichen Diensten kann auf den Antrag des Generalgouverneurs Die Titular-Dolmetscher der Armee 11 und 15, jenes in dem höheren Kadettenhaus zu Berlin zwischen dem 15. von dieser Regel abgewichen werden. und 18. Lebensjahre, und umfaßt dieses die Klaffen Sekunda und Prima, ent werden von dem Kaiser ernannt und können nur nach den Formen der Or= sprechend der Ober- und Untersekunda eines Real- Gymnasiums und eine Klaffe donnanz vom 21. Mai 1886 durch die Prüfungskommission ihres Amtes entsezt werden. Die Hilfsdolmetscher haben diese Garantien nicht und wer Selekta, in der der kriegswissenschaftliche Unterricht ertheilt wird. den gemäß der Erfordernisse des Dienstes durch den Kriegsminister oder mit seiner Genehmigung durch den Generalgouverneur von Algerien ernannt . Baiern. * (München.) Die Generale , welche unlängst zur Berathung eines neuen Waffenübungsreglements hierher berufen wurden , haben Belgien. ihre Aufgabe erledigt und unterliegt das Resultat derselben nunmehr der * Vor einiger Zeit ist der Bericht einer in Frankreich zusammengesezten allerhöchsten Genehmigung. Das neue Reglement enthält, wie man vernimmt, Die Kommis. Kommission veröffentlicht worden , die den Auftrag hatte , die Vortheile und vielfache Vereinfachung und Erleichterung des Ererziziums. lanes der Nachtheile der Reinigung der Wäsche der Truppen mittelst ungsp flon , welcher die Berathung eines Vertheidig Hauptstadt obliegt, ist noch in Thätigkeit und aus hiesigen Generalen zu- Dampf näher zu untersuchen. Das neueste Heft des "1 Journal de l'Armée fammengesezt. Sonderbar genug haben baierische Blätter die in dieser Bezie belge" fnüpft an diesen Bericht einige Mittheilungen , aus denen hervorgeht, hung fürzlich gemachte Mittheilung als eine förmliche Befestigung Münchens daß die Dampfwäsche schon seit längerer Zeit in der belgischen Armee Ein gedeutet , während mit keiner Sylbe davon gesprochen wurde. Wohl beab- gang gefunden hat. Nach derselben wurde das System der Reinigung des fichtigt man, weil das gegenwärtige Zeughaus wegen Anlage der neuen Ma- Leinenzeuges durch Dampf im Jahre 1847 von der in Brüffel garnisoniren. ximiliansstraße abgebrochen werden muß , das neue Zeughaus auf dem foge- ben ersten reitenden Batterie angenommen und , da es sehr vortheilhafte Ne nannten Gasteigberge an die Ausmündung erwähnter Straße zu verlegen und fultate geliefert, auch von den 3 anderen reitenden Batterien des ersten Artillerie. solches zur größeren Sicherheit zu befestigen. Auch liegt die Idee vor , die Regiments zu Mecheln adoptirt. Darauf folgten die Reitschule zu Opern, Befestigungswerke, welche das neue Zeughaus umgeben sollen, in der Art zu das Guiden-Regiment zu Brüffel und das vierte Artillerie-Regiment zu Ant Die erste Anregung der Idee der Benuzung der Dampfwäsche bei erbauen, daß sie nicht allein zu diesem speziellen, sondern auch zu einem wei- werpen. teren Zweke in eintretenden Fällen ausreichen , namentlich, daß vom Gasteig den Truppen ging von dem Militärlazareth zu Brüffel, in dem dieselbe seit berge aus die Stadt und das in der Nähe derselben liegende Terrain be 1846 eingeführt worden, aus, da der Direktor dieses Lazareths, Bauduin , in Reinigung der Wäsche “ durch das erwähnte Verfahren eine herrscht werden kann . Allein deßhalb kann noch nicht von einer Befestigung dem Artikel : iß 75 Prozent erzielt hatte. - Der Beweis der großen beinahe e von ung Ersparn Vergezogen upt auch der in Berath der Stadt die Rede sein, wie überha h le evident geführt ; es wäre nur zu wünschen, daß die demnac ist Vorthei litäten mit weder n n n Eventua gewisse bei Münche ungspla der Stadt theidig Dampfwäsche durch Anlage geeigneter Apparate auch in das Lager von Be dem Einen, noch mit dem Anderen in Zusammenhang zu bringen ist. verloo, das von Braffchaet und das zu errichtende verschanzte Lager von Ant

*

* Die Einführung von Waffenröken bei den Chevaurlegere- werpen verpflanzt würde, da gerade hier bei dem Zusammenströmen größerer Regimentern ist nun von Seiten des F. Kriegsministeriums in der Art Truppenmengen die gewöhnlichen Waschfrauen nicht ausreichen. anbefohlen worden , daß alle Offiziere , Unteroffiziere und Mannschaften bis Niederlande. zum 1. März 1857 mit dem Waffenroke versehen und bis dahin alle Kollets с außer Gebrauch gesezt sein müssen . Ferner sind die Nokkragen an sämmtli -11Unter dem Titel : Naam -en Ranglijst der Officieren van het Konin chen Uniformen aller Waffengattungen des Heeres bis zum 1. Jänner 1855 dahin abzuändern, daß fle, statt wie bisher spizig, in Zukunft abgerundet ge klijke leger der Nederlanden en van Nederlandsch Indiër erscheint seit 22 Jahren zu Gorinchem bei J. Noorduyn alljährlich der holländische Mi tragen werden müſſen. litär - Schematismus, nach deffer. neuestem Jahrgange, dem vor Kur Kurhessen. * Der Oberst von Bardeleben, Brigade-Kommandeur der Kavallerie zem herausgegebenen 23. für 1854 wir die nachfolgenden Notizen über Zu und der charakteristrte General-Major von Haynau, Kriegsminister, sind zusammenfezung, Vertheilung u. f. m. des niederländischen Heeres entnehmen, General 3 Majore ernannt ; dem Oberst von Bardeleben , Kommandanten zu indem wir zunächst die Eigenthümlichkeiten der Naam-en Ranglijst hervorhe ben. Dieselbe ein kleines Bändchen in 12 von 288 Seiten bildend , beginnt Marburg aber der Charakter als General-Major ertheilt worden. し

218 mit einem milttärischen Geschichtskalender , der ausschließlich der holländischen | 82 Offiziere von Gesundheit 1. Kl . mit dem Range als Kapitän, 2. " " " 11 " Kriegsgeschichte gewidmet ist, gibt dann in der unten befolgten Ordnung die 42 " !!# " Bremierlieutenant, ( 3. " " " " einzelnen Zweige des gesammten Militär- Dienstes des europäischen Heeres 50 " " Sefondelieutenant, 3 Apotheker 1. Klaffe mit dem Range als Kapitän, und schließt: mit der Namen- und Rangliste der Landmacht von niederländisch Premierlieutenant, 2. # " " Oft und West-Indien. Bei den einzelnen Namen sind die Anfangsbuchfla 10 " " " Sefondelieutenant, 3. " " " ben der Vornamen angegeben , ein alfabetisches Namensverzeichnis mangelt 13 aber den regimenterweise geordneten Namen sind die Patente der einzelnen 1 Bferbearzt 1. Klaffe mit dem Range als Kapitän, 7 2. " "I 11 " Premierlieutenant, Offiziere beigefügt, außerdem folgt hinter feder Truppengattung und Militär "/ " Sefondelieutenant. 3. " branche ein besonderes Verzeichniß, in welchem die Individuen nach ihrer 8 " "/ " n "/ Zur Heranbildung der Medizinal-Offiziere besteht zu Utrecht die f. Anciennität aufgeführt sind. Die neueren königlichen Befehle sind an den geeigneten Stellen eingefügt ; sämmtliche Böglinge der Militär- Akademie find Rijks Kweekschool voor militaire geneeskundigen , die 13 Lehrer und die namentlich angegeben. Die Orden sind gleichfalls erwähnt, über die Mitglie nachfolgende Anzahl Schüler zählt : der des am 30. April 1815 gestifteten Militär -Wilhelms- Orden ist außer im 4. Studienfahr, im 3. Jahr, im 2. Jahr, im 1. Jahr. •. 9 7 11 9 dem eine besondere Lifte mitgetheilt. Außer dem eben genannten finden wir für die Landmacht 6 6 10 8 die nachfolgenden niederländischen Orden und Ehrenzeichen im Heere : den Lö- für die Marine 10 9 16 18 wen Orden, die silberne Medaille fürJ Ermuthigung zum Waffendienst , die für Ostindien . Medaille für den Krieg auf Java, die jilberne Medaille für Muth und Treue, 24 27 33 35 die bronzene Medaille für Muth und Treue, das metallene Kreuz, die Me 119 Zöglinge. daille für die Zitadelle von Antwerpen, Chrendegen und Ehrensäbel, die gol Die Infanterie hat den Generalmajor Verhorst zum Inspekteur und denen Schnallen für 15 , 20 , 25 , 30 , 35. und 40jährigen ehrenvollen zerfällt in 5 Brigaden, von denen die aktiven Dienst als Offizier und den Orden der Eichenkrone. 1. Generalmajor Huber befehligt, während ihr Hauptquartier sich zu Maast richt befindet ; Oberbefehlshaber des Heeres ift Se. Majestät der König, vorsteht. Klerd Generallieutenant 2 . Generalmajor van Poolsum Booy befehligt , während ihr Hauptquartier deffen militärischem Hause der pensionirte sich zu Herzogenbusch befindet ; Der König hat 1 Oberstlieutenant, 3 Majors, 1 Rittmeister , 1 Kapitän , 1 Premierlieutenant und 1 Lieutenant zur See 1. Klaffe zu dienstthuenden Flü 3. Generalmajor Menningh befehligt, während ihr Hauptquartier sich zu Grős ningen befindet; geladjutanten, außerdem 47 außerordentliche (buitengewone) Adjutanten , die allen Graden der Landmacht und Marine angehören, endlich 4 Premier und 4 . Oberst Oudemans befehligt, während ihr Hauptquartier ſich zu Arnheim befindet ; 2.Sefondelieutenants zu Ordonnanz-Offizieren. Das Kriegsministerium verwaltet der Generalmajor Baron Forst die Reserve-Brigade Generalmajor Duycker, während ihr Hauptquartier ſich ner van Dambenoy, unter ihm : zu Gravenhaag befindet. Das Büreau für personelle und militärische Angelegenheiten der Oberstlieute Die Infanterie wird gebildet durch 1 Regiment Grenadiere und Jäger, nant Walther, dem 9 Offiziere zur Seite; 8 Infanterie-Regimenter, das Instrukzions-Bataillon, das Disziplinar- Depot das Büreau für das Material der Artillerie Oberst de Bruyn, mit 5 Offi und das Kolonial-Werf- Depot. zieren ; Das Regiment Grenadiere und Jäger kommandirt Oberst Baron van Geen ; das Büreau für das Material des Genie Oberstlieutenant van Heurn, mit 4 das 1. Bataillon (Grenadiere) garnisonirt zu Delft, das 2. (Grenadier), Offizieren ; das 3. und 4. (Jäger) zu Gravenhaag, wo sich auch der Stab befindet. das Büreau für Militär-Administrazion Intendant Hardenberg, mit 8 Offi Das 1. Infanterie- Regiment kommandirt Oberst Bifuiffe , die 4 Feldbatail zieren und Beamten. Tone sind zu Maastricht ; das Depot ist zu Utrecht ; Als Chef des topografischen Büreaus fungirt Major Goffie, vom Ge das 2. Infanterie-Regiment kommandirt Oberst Wortmann , die Bataillone ralftabe. ſind : das 1. zu Breskens, eine Kompagnie zu Sluis, eine Komp. zu Ter Die Generalität zählt 1 General der Infanterie, 3 Generallieute Veere, das 2. zu Neuzen, Detachements zu Philippine und Ellewontsdiff, nants, 12 Generalmajors und 21 Obersten . das 3. und 4. zu Vlissingen, eine Kompagnie zu Middelburg, das Depot Der Generalstab hat den Generallieutenant Baron Nepven zum Chef zu Alkmaar, ein Detachement im Helder.

und besteht aus 2 Obersten, 1 Oberflieutenant, 4 Majors, 3 Kapitäns 1 . RI , 3 Rapitäne 2. Kl., 3 Kapitäns 3. Kl. und. 6 Premierlieutenants . Von diesen Offizieren ist Oberst Panhuys , Mitglied der Militärkommiſſion der deutschen Bundesversammlung (duitsche Bondsvergadering) , Der Provinzial- und Festungsstab zählt 4 Obersten, 2 Oberst lieutenants , 11 Majors , 9 Kapitans , 13 Premier und 4 Sefonde Lieute nants, und zwar befinden sich Kommandanten : in Nordbrabant zu Herzogenbusch, Breda, Bergen op Zoom, Grave, Gertrui denburg, Wilhelmstadt; in Geldern zu Nijmwegen, Arnheim, St. Andries ; in Utrecht zu Utrecht; in Ober-Offel zu Gravenhaag ; in Südholland zu Rotterdam, Gorinchem, Helvoetsluis, Wierickerschanz ; in Nordholland zu Amsterdam, Helder, Naarden ; in Seeland zu Vlissingen, Neuzen, Breskens, Fort Bath ; in Friesland zu Gröningen ; in Limburg zu Maastricht und Venlo. Das Personal der Militär - Administrazion besteht aus : 1 Intendanten 1. Klaffe mit Rang ale Oberst, 2 2. "I " " " Oberflieutenant, Unter 2 Unter-Intenbanten 1. Kl. mit Rang als Major, 4 2. " " Kapitän, 8 Kapitän Quartiermeister 1. Klaffe, 7 2. #1 # " ཉ་ • 7 " "/ 30 Premierlieutenant Duartiermeister, 20 Sefondelieutenant-Duartiermeister. Mit der Verwaltung der Bekleidung und Bewaffnung sind außerdem : 1 Major, 10 Kapitäne, 5 Premier und 5 Sekonde-Lieutenants speziel be auftragt. Das Militär - Medizinalwesen begreift folgende Chargen in fich : 1 Inspekteur mit dem Range als Oberst, 3 erfte Offiziere von Gesundheit 1. Kl. mit dem Range als Oberstlt., 3 "! !! 2. " " " " Major, " " "

Das 3. Infanterie-Regiment fommandirt Oberst Baron van Aylva Rengerß; das 1. Bataillon zu Venlo, das 2. und S. , zu Bergen op Zoom , eine Komp. im Fort Bath, das 4. zu Rotterdam, 1 Komp. in Brielle, 1 Komp. in Helvoetsluis, das Depot zu Arnheim, Detachement zu Does☛ burg. Das 4. Infanterie-Regiment kommandirt Oberst van Hoey, die Bataillone ſind : das 1., 2. und 4. zu Herzogenbusch , Detachement zu Crevecoeur, das 3. zu Woerden, Detachement zu Wierickerschanz, das Depot zu Gouda. Das 5. Infanterie-Regiment kommandirt Oberflieutenant de Bock , das erste Bat. zu Gorinchem , Detachement zu Woudrichem, Detachement zu Loes vestein, das 2., 3. und 4. zu Breda, 1 Komp . zu Gertruidenburg, Heus den und Wilhelmstadt, das Depot zu keyben. Das 6. Infanterie-Regiment kommandirt Oberst van Mulken, 1 Bataillon zu Grave, 2. und 4. zu Nifmwegen, 3. zu Maastricht, Depot zu Haarlem. Das 7. Infanterie-Regiment kommandirt Oberst Demolin , 1. und 4. Bat. zu Leeuwarden, 1 Komp. zu Harlingen, 2. Bat. zu Gröningen, 1 Komp. zu Delfzijl, 3. Bat. zu Zwolle, 1 Komp. zu Koevorden u. 1 zu Affen, Depot zu Utrecht. Das 8. Infanterie-Regiment kommandirt Oberst Kamps, 1. Bat. zu Hoorn, 2. zu Leyden, 3. und 4. zu Amsterdam, 1 Komp . zu Naarden, Depot zu Gröningen. Das Instrukzions Bataillon zu Kampen. Ueber dasselbe enthielten Nr. 1 und 2 des laufenden Jahrgangs dieser Blätter nähere Nachrichten. Das allgemeine Disziplinar- Depot zu Medemblick besteht aus zwei Kom pagnien. Das Kolonial-Werf- Depot zu Harderwijk zählt 4 Kompagnien. Das Offizierskorps der gesammten Infanterie zählt 5 Generalmajors, 10 Oberften, 12 Oberstlieutenants, 38 Majors, 77 Rapitäne 1. Klaffe , 74 Kapitäns 2. Kl., 75 Kapitäns 3. Kl. , 294 Premierlieutenants und 184 Se kondelieutenants. Die Kavallerie hat den Generallieutenant Grafen Dumonceau zum Inspekteur und zerfällt in zwei Brigaden, von denen die 1. zu Gravenhaag vom Generalmajor Storm de Grave und die

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2. zu Maastricht vom Generalmajor van Toll befehligt wird. Das 1. Regiment Dragoner kommandirt Oberst Storm de Grave, die erste Eskadron ist zu Venlo, die 2., 3. und das Depot zu Maastricht, vierte Eskadron zu Roermonde. Das 2. Regiment Dragoner befehligt Oberst Merlen, es ist zu Gravenhaag vereinigt. Das 3. Regiment Dragoner kommandirt Oberstlieutenant König, 1. und 2 . Eskadron zu Amfterdam, 3., 4. und Depot zu Haarlem . Das 4. Regiment Dragoner kommandirt Oberst Baron van Heerdt ; es ift zu Deventer vereinigt. Das Regiment Jäger zu Pferde kommandirt Oberstlieutenant Fundter ; eine Eskadron zu Leeuwarden, 2. zu Gröningen. Das Offizierskorps der Kavallerie zählt 1 Generallieutenant, 2 Gene ralmajors, 3 Obersten, 5 Oberstlieutenants, 11 Majors, 13 Rittmeister 1 . Al. , 12 Nittmeister 2. Kl. und 12 Rittmeister 3. Kl., 48 Premier- und 40 Sekonde-Lieutenants. Von diesen sind die Lieutenants Dubois und Door. nind zur Reitschule zu Hannover und Lieutenant Holtius zur preußischen Neitschule in Schwedt kommandirt. (Schluß in der nächsten Nummer. )

in Tolosa, und fah ihn dort zum lezten Male. Kurze Zeit hierauf eilte er nach Oporto, um die königlichen Reste des Verbannten von dort nach der Gruft von Soperga zu bringen. Der junge König Viktor Emanuel wollte den treuen Diener seines Vaters bei sich behalten und bestätigte tha in der Würde eines ersten Adjutanten. Der General Carlo della Marmora faß im Nazional-Parlament von deffen Beginn an , da er unter jene Sena toren des Reiches zählte, die von König Karl Albert gleich nach der Ber öffentlichung des konstituzionellen Statutes ernannt worden waren. Aus Nei- • gung und natürlicher Einfachheit der politiſchen Kämpfe ferne, verstieg er sich nicht in das Gebiet rednerischer Prunksucht und ftimmte im Senate immer, wie es ihm sein Gewissen einflüsterte. Im Jahre 1850 war der Berathung Der Versammlung ein Gesezvorschlag unterbreitet, der ihm nicht zusagte ; bevor er aber sein verneinendes Votum in die Urne niederlegte , bat er um seine Entlassung. Dies zarte Vorgehen wurde durch die Verweigerung der An nahme seines Gesuches belohnt.

Tages-Nachrichten.

S. (Wiener Neustadt , am 2. April. ) Gestern übergab der Herr Major Hermann das Kommando des Militär-Lehrer-Inftituts an den Herrn Hauptmann von Eine sehr wichtige, oft ersehnte Maßregel ist unterm 10. Februar von Andráßy. Vor dem dabei auwesenden Herrn Generalmajor und Brigadier von Cerrini und den Horse Guards in Voraussicht der kriegerischen Begebenheiten, an denen dem neuen Herrn Direktor der hiesigen Militär-Akademie Obersten Knoll wurde von den englische Truppen theilzunehmen berufen ſind, in's Leben gerufen worden , da Schülern dieses Zentral-Instituts eine Produkzion im Fechten und in der Gymnastik ab an diesem Tage eine Verminderung des von dem Infanteristen gehalten. Die überraschende Ausführung lieferte den Beweis , welch ein hoher Grad in zu tragenden Gepäks stattgefunden hat. Nach dem bezüglichen Befehle körperlichen Fertigkeiten felbft mit gedienten Soldaten schon nach einem halbjährigen follen in Zukunft in dem Tornister getragen werden : 2 Paar flanellne un ure zu erreichen ist. Der Herr GeneralsMajor von Cerrini und Oberst Knoll, von der hohen Bedeutung der körperlichen Ausbildung des Soldaten und der militärischen terhosen im Gewicht von 2 Pfund 2 Unzen , 2 flanellne Hemden 2 Pf., Jugend durchbrungen , sprachen sich sehr beifällig über die voll Abwechslung und Leben J 2 Paar Hosen 1 Pf. 11 4. U. , 2 Hemden 2 Pf. 1 U., 2 Paar Strümpfe dargestellten Leistungen der Unteroffiziere dem Herrn Major Hermann , Hauptmann An 9 U., 1 Paar Schuhe 2 Pf. 10 U., 1 Feldmüze 10 u., 1 Baar Handschuhe dráßy und Oberlieutenant Kocziczka gegenüber, aus, welche in ihren bereits entworfenen 2 U. , 1 Bürste 4½ U., 1 Abrechnungsbuch 11, U. , 1 Nähzeug u. f. w. Lehrsystemen , und zwar Erfterer im Gebiete der Fechtfunft und Lezterer auf dem Felde 10 u. , 1 Büchse mit Wichse 7 % , U. und 1 Handtuch 83 U.; -in der razionellen Gymnastik, unverkennbar einer auf der klarßten Erkenntniß baſirten Kon sequenz folgten, und beide Zweige auf eine wiſſenſchaftliche wahrhaft vraftiſche Bildungs Summa schwer 13 Pfund 10½2 Unzen. ――――― Hiezu muß das vom Manne geftufe zu erheben , bestrebt waren . - Zum Schluffe sangen die Unteroffiziere gewählte tragene Gewicht gerechnet werden , und zwar : 1 Tornister im Gewichte von Krieges nnd Marschlieder , welche dieselben nebst sonstigen nothwendigen Gesangsübungen 7 Pfund ½ Unze, 1 Gewehr 10 Pf. 2. U., 1 Bajonnet mit Scheide 1 Pf. unter der Leitung des Herrn Zivil-Professors Auer größtentheils nachjener Ziffernmethode erlers 10 , U., Bandelier und Tasche 5 Pf., 10 u. , 60 scharfe Schuß 5 f. 10 men, welche Oberlieutenant Kocsicsfa auf einer im vorigen Herbst unternommenen Diens U. und der Mantel 5 Pf. 6½ U .; --- in Summa 35 Pf. 7½ U., - dazu tesreife in der Ecole normale de gymnastique zu Joinville für die französische Armee 2 vorgeschrieben fand. die obigen 18 Pf. 10½ U. gibt ein Gesammtgewicht von 49 Pf. 2 u. Außerdem wird für jeden Mann auf Staatskosten ein Gepäk gefahren, das enthält: 1 Jake 1 Bf. 9 ,2 U., 1 Hemd 1 Pf. ½ U., 1 Paar Strümpfe In den Freiherrnstand, als Ritter des Maria Theresien-Ordens wurde erhoben : 4½ U., 1 Handtuch 334 U. und 2 Bürften 8½ U. ſchwer; - in Summa Hauptm. Georg Unukic mit dem Prädikate von „Aradgrad. “ 3 Pfund 10½ Unzen. Großbritannien.

C

Die Naval and military Gazette " spricht bei Mittheilung dieses Sterbfälle. Befehles ihre Freude aus, daß Rasiermesser und Seifnapf aus der Verpa kung des Tornisters fortgeblieben sind und sieht in der Perspektive bereits den von Bom aktiven Stande. ihr aus Gesundheits- und tausend anderen Rüksichten seit langer Zeit gefors Die unterlieutenants 1. Klaſſe : Enätích, Karl, vom Inf Reg . Nr. 60, zu Erlau, am derten Schnurt- und Bakenbart auf den Gesichtern der englischen Infanteri 11. Jänner ; Fail hauer, Anton , vom Inf.Reg. Nr. 5, zu Lemberg am 1. ften üppig wachsen. Jänner ; Millich, Anton, vom 3. Art.-Reg., zu Lemberg , am 25. Jänner ; 3 wettler, Franz, vom Inf. Reg. Nr. 24, zu Kronstadt, am 29. Jänner. Sardinien. Die Unterlieutenants 2. Klasse : Millinovic, Paul, vom Jaf.-Reg. Nr. 19, in Wien am 24. Jänner ; Sulic, Lukas vom 8. Grenz- Reg., am 2. Jänner ; Valentin, E. Am 21. Febr. d . J. ftarb der Marchese Carlo della Marmora, Adalbert, vom 39. Inf.-Reg., zu Dresden, am 8. Jänner. Fürst von Masserano, Senator des Königreiches , Nitter des Ordens der Grundbuchführer : Uzellac, Michael, vom 2. Banal-Grenz-Reg. Nr. 11, zu Petrinia, am 1. Jänner . Annunziata, General -Lieutenant und erster Adjutant des Königs , der treueste Beamter : Schüpp. Peter, Einreichungs-Portokollist des allgemeinen Mil. -Appels MilitärFreund des ihm 5 Jahre früher in die Ewigkeit vorausgegangenen Königs lazions-Gerichtes, zu Wien, am 6 Jänner. Karl Alberts, im 66sten Jahre seines Lebens an einer Lungenkrankheit. Carlo della Marmora war ein trefflicher Mensch , ein tapferer Soldat , ein Vom Pensions stande. aufrichtiger und von innerster Ueberzeugung durchdrungener Katholik, ohne Die Majore :: Radoi Rabotlovic, kovic, Nikolaus, (Titular), Banciswa, (Titular), zu am 27. 27, Jänner ; zu Pancio wa , am jede Kundgebung oder Ausschmüfung . Mit 18 Jahren betrat er die mili- Die Verite, Moriz de, zu Großwardein, am 28. Jänner ; Winkler , Josef, zu tärische Laufbahn als Unterlieutenant im 26. reitenden Jäger-Regimente des Olmúz, am 10. Jånner. französischen Kaiserreiches . Im Jahre 1807 machte er den preußischen Feld Die Hauptleute 1. Klaffe: Battig, Alois, zu Brúnn, am 19. Jänner ; Car apoliti, zug und 1808 den nach der iberischen Halbinsel mit , in denen er tapfer Johann, zu Arbe in Dalmazien, am 1. Jänner ; Förstl, Laurenz, zu Karolinens thal nächst Prag, am 31. Dezember ; Kostic, Prokop, zu Effegg, am 15. Jän. ; Tämpfte und bei Escalona ( 1810) eine Wunde am rechten Knie erhielt, wel Schaupp , Franz, zu Josefstadt, am 8. Jänner ; Schebt , Jakob, zu St. Pöl che ihn für den Rest seines Lebens lahm machte, und ihn zwang den Dienst ten, am 30. Jänner ; Widmann, Karl, zu Gabel am 15. Dezember. A zu verlassen. Aber der Aufruf Napoleons zu den Waffen ( 1813 ) ließ Carlo Hauptmann 2. Kl. Kersting, Adolf, zu Teplit in Böhmen am 5. Jänner. minger, La Marmora nicht länger daheim, troz seiner Wunde eilte er ins Feld, wurde Die Rittmeister 1. Al.: Cerafoli, Albert , zu Dfen am 23. Jänner ; Josef, zu Neslowiß in Mähren am 25 Dezember ; Glaiſa v.Horstenau, im selben Jahre Hauptmann und machte den Feldzug nach Sachsen mit. Hiers Josef, zu Fünfkirchen am 2. Jänner. auf - da die Napoleonischen Kriege zu Ende waren - fehrte La Marmora * s : Mauvillovic, Simon , zu Petroviſello im Grad . GR.Bezirke in die Heimath zurük, trat in die savoische Armee und stieg durch alle Grade Die Oberlieutenant am 15. Dezember ; Miraric , Friedrich, zu Brood am 12. Jänner ; Stein 寶 Bis zum General Lieutenant auf. Nach dem Jahre 1815 wurde er dem Hof brenner, Ignaz, zu Weißwaffer am 23. Dezember. " ftaate Sr. f. H. des Prinzen Carignano beigegeben , welcher dann König Die Unterlieutenants : 3llic, Athan, zu Bavamostie am 16. Jänner ; Kovacevic Karl Albertgesegneten Andenkens(!) wurde und nun begann fene unveränderliche Franz, zu Klokocerno im Warasdiner-Kreuzer Neg.«Bezirke, am 2. Jänner. Ergebenheit von der einen und jenes nie versiegende Wohlwollen von der 07 anderen Seite, welche nur durch den Tod unterbrochen werden konnten. Della Patriotische Gabe. Marmora wurde nacheinander Stallmeister und erster Adjutant des Königs ; er war deffen er im Kriege als Munglütliche Fürft 1849dt, und & muthiger Begleitwurde 1848kt hatte, abgedan l abgesan nt sein der Genera s -Töchter-Institut um ungenanFür men das wollenb rg fr.find Offizieren Herrn Offizier aus on, von in Dedenbu Graz 40 RM der Redaksi welche . zugekom der einem ihn einzuholen und den gesezlichen Akt der Thron- Entsagung aus des Ro- Beftimmung zugeführt worden find. nigs Händen zu erhalten . Er erreichte seinen flüchtigen Herrn und Freund

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Angekommen in Wien. (Am 1. April.) Oberst von Brendl, in Benf., von Lemberg (Stadt, gold. Ente). Hauptm. Oklopfia, in Bens., von Mainz (Hotel-Daum) . (Am 2. April.) Major Baron Coreth, in Bens., von Innsbruk (Stadt Nr. 353). - Die Hptit.: Baron Bours gnignon, vom GOMSt., von Spalato (Stadt Triest), Tamarin, vom Tit. Greuz-Inf.-Bat., von Semlin (Leos poldstadt, schw. Adler) . - Rittm. Graf Khevenhüller, v. Armees Stand, von St. Pölten ( Stadt Nr. 1111). (Um 3. April.) Oberstlt. Graf Soltyk , vom 6. HR., von Troppau (Alservorstadt Nr. 1). ― Die Majore : Franz Thum, von der Artil -Zeugs-Verw ., von Treviso (Stadt Trieft), Michael Thum, vom GOMSt., von Hermannstadt (Stadt Trieft).' - Die Hptlt.: Baron Hauer, vom 60 JR., von Brag (Stadt Dreifaltigkeit), - Bauer, vom 14. JR., von Pesh (Dreifaltigkeit), Thill, vom 25. JR., von Neusohl (ruffischer Hof), Hofbauer, vom 5. Art. -Neg., von Prag (Rennweg Nr. 556). (Am 4. April.) Oberflt. Mestrovitsch, vom 1. JR., von Ankona (deutschen Gardehaus). - Die Majore : Bilko , vom Garnisons-Auditoriat, von Ofen (Wieden nes ben der Kugel), --- Müller, vom 2. Art.-Reg., von Ankona (Josefstadt Nr. 225) . Die Hpilt.: Mayer, vom 49. IN., von St. Pölten (Wieden gold. Lamm), Baron Paßelly, vom Armee-Stand, von Prag (Stadt , wilden Horek, in Pens., von Bresnit (Leopoldstadt, Mann), weiß Ros), ― Baron Zhehovini, vom 2. Art.-R., von Preßburg (Landstraße, rothen Hahn). Abgereiset. (Am 1. April.) Die Oberste : Graf Kurzrok, in Penf., -der Art. Akad., nach Olmüz. von Fink, nach Graz, (Am 2. April ) Die Oberfilts .: Baron Piers, in Bens., nach Preßburg, - v. Wußin, vom 12. UR., nach Auster liz. - Die Majore : Baron de Traur, vom GOMSt., n. Graz, -- Rohut von Eichenkron , Genie Direktor, nach Arad. Die Hptlt.: Sieber, in Pens , nach Steyr, Weißkirch, in Pens., nach Pesth, - Wegl, vom 1. Genie Reg., nach Ofen. (Am 3. April). FML. Baron Ottinger, nach Besth. ―― Major Baron Trauttenberg, vom 42. JR., nach Ofen. ― Rittm. von Korylko, vom 12. UN , nach Außterliz. (Am 4. April.) Oberstlt. v. Urmenyi, vom 1. HR., n . Penth. - Major-Auditor Wachtel, vom Landes-Milit.-Ge richt, nach Lemberg. - Hptm. Kühne, vom 4. JR , nach Ofen. -- Die Rittm.: Baron Bechtold, vom 1. HR., n. Langhut. - Stöhr, vom 9. HR., nach Außterliz.

Achtzehnter Ausweis der bei J. B. Jüngling eingegangenen Gelder zur Jus validen Betheilung am Vermählungsfeste Sr. k. f. Apoft. Majestät. Bon Don Miguel Inf. 2 f . Von Graf Gyulai Inf. 2 fl. Von Graf Nugent Inf. 1 fl. Von Prinz Hohenlohe Inf. 2 fl. Vom 2. Banal Grenz-Reg. 3 fl. Vom EH. Leopold Inf. Depotbat. zu Warasdin 2 fl. Von König Preußen Husaren 40 fr. Von Großfürst Alerander Uhlanen 20_fr. Bom Bürgermeister-Amt zu Erlau 2 fl. detto zu Waizen 2 fl. detto zu Czernowit 1 fl. 10 kr. Vom f . f. Magistrate zu Beterwardein 2 fl. Vom f. f. Badhauskommando zu Karlsbad 2 fl. Vom f. t. Plaskommando zu Klagenfurt 48 kr. detto zu Temesvar 1 fl. 40 fr. Vom t. t. 2. Garnisonsbat. zu Arad 1 fl. Vom Herrn Stabsfeldarzt Dr. Martini in Temesvar 2 fl. Vom Herrn Major v. Möse zu Kamnis in Mähren 3 fl. Bom f . f. Infanterie - Schulkommando zu Klosterneuburg 12 fl. Summa 42 fl. 38 fr. Hiezu laut 17. Ausweis • • 5 Dufaten 673 fl. 49 fr. Somit bisher rein 5 Dukaten 716 fl. 27 fr. Wien, 3. April 1854. Die Kosten für Annonzen , Schreiben u. dgl. erscheinen im nächsten Ausweis, ebenso der Vertheilung in 15 Theile wegen, die Umwechslung der 5 Dukaten in Gold zu Banks noten.

Echte Geld-Diftinkzions- Sterne, das Tuzend zu 2 fl. - fr 1 fl. 48 fr Vom feinsten Silber Goldene Säbelkappel mit Sicherheits-Karabiner 9 ft . 30 fr 6 . 30 fr Leichte auch von 310 Gold Komodkuppel mit rothem Leibriemen 4 fl. 15 fr. • 6 fl. und 9 fl --- fr. Degenkuppel find vorräthig und werden Bestellungen angenommen, an fangs der Mariahilferstraße Nr. 172 in Wien bei Anton Schwarz , Privilegiums-Inhaber.

(53-1)

Neue

Art Bähne

ohne Haken und Klammern (Dents osanores) , Guttapercha - Goldgebisse

und feftfizenbe

Stiftzähne. Nach zehnjährigem Ueben im Ginsezen künstlerischer Zähne ist es mir gelungen, eine Methode zu erfinden, welche den Leidenden folgende wichtige Vortheile gewährt, u. z.: 1 ) Bei ganzen Guttapercha- Gebiffen ist das Ausziehen, Abschneiden oder Abseilen der noch vorhandenen Zähne und Wurzeln von nun an nicht mehr nothwendig und könner diese Gebisse gleich den zweiten Tag nach dem Einsezen. ohne Schmerz getragen werden. 2) Beim Einsezen mehrerer Zähne zuſammen werden wes der Klammern noch Hafen an die benachbarten Zähne ans gebracht, wodurch jeder Schmerz oder Waklichtwerden der lezteren, sowie das Bemerken der Golddrähte um dieselben unmöglich wird. 3) Einzelne Zähne mit Stift werden weder mit Baums wolle, noch mit Kitt, sondern derart befestiget , daß fie jahrelang festfizen, ohne den mindesten Geruch zu verursachen, wodurch das Ausfallen und Verschluken solcher Zähne nie stattfinden kann. Stiftzähne, welche nach bisheriger Methode eingesezt wurden, öfters ausfallen und einen üblen Geruch verursachen, können in geruch lose und festfizende umgewandelt werden. Zur Bequemlichkeit meiner geehrten Pazienten habe ich mein Atelier der Art vervollkommnet, daß ein Stiftzahn in einer Stunde, 6 Zähne in drei Stunden, ein halbes Gebiß in zwei, ein ganzes in 5 Tagen verfertigt werden fann. Wegen Einsezens künstlerischer Zähne und Behandlung aller Mund- und Zahnleiden täglich von 9 bis 1 und von 3 bis 5 Uhr anzutreffen .

Ein Lieutenant 1. Kl. eines böhmischen Infanteries Regimentes, welches sehr vortheilhaft garnisonirt ist , ſucht einen Lausch in ein deutsches oder deutsch-böhmisches Ins Adolf Saks 1 fanterie-Reg., der Nang ist vom 1. März 1849 , Auskunft Doktor der Medizin und Chirurgie, Ein leichter mit Jalousien, Koffern und Va: durch die Redakzion . chen versehener Reiſe-Batard, der übrigens auch Zahnarzt, als Stadt-Wagen benüzt werden kann, ist billig zu vers Briefkasten. J. R. in Prag : bedauern das Eingeſen- in Wien, am Haarmarkt Nr. 486, vis-a-vis der Bårens kaufen : Leopoldstadt, Fuhrmannsgaffe Nr. 477. (46-3) dete nicht benüzen zu können. Apotheke. Eingang vom Lichtenfteg. (50-1)

Offene der

Kriegserklärung

mit der nicht orientalischen Nomantik verbündeten Schuz- und Truzmacht von Humor,

Wiz und Satyre, a I 8

Pränumerazions -Einladung auf die in Wien erscheinende

„Illustrirte Novellenzeitung.“ Zweiter Jahrgang von J. F. Böhringer. Unsere mächtige Feindin, die Langeweile, nimmt eine drohende Gestalt an, und bei der Möglichkeit , daß diese unausstehliche Person noch immer auf Erober rungen ausgehen könnte, sehen wir uns veranlaßt, ihr den Krieg zu erklären, und werden fie zwingen, nicht nur die Fürstenthümer, ſondern auch die Herzogthümer, Königs reiche und Kaiserreiche zu räumen. Allen droht Gefahr, unsere Sache ist eine gemeinsame geworden ! Der Krieg kann und nicht entgehen, denn wir haben die Lacher auf unserer Seite ! - Unser Heer besteht aus 6000 Mann regulären (d. h. wirklichen Abonnenten) und 600,000 Mann irregulären Truppen (d . h. Gratisleser). Die Truppen mårsche dauern fort. Flüchtlinge werden nicht in die Armee aufgenommen, und nur die „Neb ellen“ von Theodor Scheibe dürfen mitkämpfen, weil sie die Eine zigen sind, welche in Defterreich allgemeinen Beifall finden. Die Kriegskosten trägt allein der Briefträger ―――― als Prånumerazionsgelder - in das Redaktions- Bureau. - Blutige Schlachten werden wir vermeiden, und uns nur auf kleine Nekereien beschränken. ― Mit spizen Federn werden wir unsere Feinde angreifen, und nur im höchsten Nothfalle vom groben Geſchú z Gebrauch machen. Die gebliebenen Abonnenten werden wir in unserem Kriegsbulletin nie als einen Verlust_bezeichnen. Die Verwundeten wollen wir durch Schonung verbinden und die Gefangenen haben nur den Prånumerazionsbetrag als Lesegeld zu entrichten. Das Kommando der „boshaften Notizen ,“ „Pifanterien ,“ „teles grafischen Privatdepeschen, “ „bitteren Annon zen," so wie die ganzen Plänklerketten find tüchtigen Anführern anvertraut. Das Gros der Armee, die größer ren humoristischen Auffäze, bleiben ausnahmsweise hinter den Plänklern nicht zurük. - Die berühmten Feldherrn : „Nathfeltoni und Türkenfeþþl" ――― werden mit bewährtem Wiz ihre Gegner schlagen. - Für die Räthseln ist Niemand verantwortlich. Die Situazione pläne für illustrirtes Gemezel entwirft der überall gefürchtete Paſcha Cajetan. Das rilografische Korps ausgezeichneter Männer schneidet Gesichter und sonstige Gegenstände. - Für Jene , die jeden Krieg nur als einen Roman betrachten, ist unser halbes Schlachtfeld eingeräumt. Originals Romane der beliebtesten vaterländischen Romanhelden beginnen hier den Zweis und manchmal auch den Dreikampf. - Für Munizion und Mundvorrath ſorgt der Zeitgeist unseres Jahrhunderts. -- Also auf zum Kampfe, folgt der Fahne des Profeten, der Euch vorhersagt, was geschehen wird, wenn Ihr pränumerirt, und Ihr werdet kommen oder schreiben zum Werbbezirk (Stadt, Wollzeile Nr. 780), allwo Diejenigen in die Reihen der Tapferen geftellt werden, welche"folgendes Handgeld erlegen : Vierteljährige Pränumerazion für Auswärtige mit Postversendung 2 fl., halbjährig 4 fl. und ganzjährig 8 fl. KM.; für Wien vierteljährig 1 fl. KM. — Ber auf ein ganzes Jahr vom 1. April 1854 im Vorhinein abonnirt, erhält die Nummern der ersten drei Monate unseres Journales, welches jeden Sonntag und Donnerstag einen Bogen Bark erſcheint, gratis. Branumerazionsgelder werden franko erbeten, und die Adresse : an die Redakzion der illustrirten Novellenzeitung in Wien" zu stellen ersucht. (52-1) Die Redakzion. Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld.

- Druf von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichischer

Zeitſchrift für

Nro. 28 .

Soldatenfreund.

militärische

Samstag, den

8.

April

Intereſſen.

1854.

VII.

Jahrgang.

Grſcheint jeden Mittwoch und Samſtag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 kr. , vierteliährig 1 fl. 30 kr., für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 kr. K. M. aufgeschlagen. - Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr. , halbiährig 4 fl. 20 kr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesendet erhalten. Einzelne Blätter 6 tr . K. M. Pranumerazion wird angenommen im Komptoir des „ Soldatenfreundes " (Stadt, Bollzeile Nr . 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingesendet werden wollen. Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K. M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K. M au berichtigen tommt. - Anonime Beiträge werden nicht berüksichtiget.

Die Türken und der Türkenkrieg. (Fortsezung.) Die in den vorhergegangenen beiden Nummern aufgenommene Schils derung der Türken wie sie jest sind, ist ein getreuer Auszug des dritten Abschnittes des mehrerwähnten Werkes von General Valentini , und läßt die Erwartungen ganz unbefriediget, denn wir finden statt den " Türken wie fie jezt sind" nur eine Geschichte des (vor) lezten Krieges zwischen Rußland und der Pforte und einen Entwurf zur Eroberung von Konstantinopel. „ Der leztere ist," bemerkt unser geistreiche . Referent, den wir jezt wieder selbstredend einführen, so gewaltsam in die Geschichte des Krieges ver flochten, daß man den Glauben nicht verbannen kann, als habe der Ver faffer diesen Entwurf, so wie den folgenden vierten Abschnitt, zum Haupt ― zwek seiner Arbeit_gewählt. " „Nichts ift schwieriger, als einem Kriegsheere die Bahn seiner Unternehmungen zu bezeichnen ; nichts veränderlicher, als Entwürfe zur Erobe rung Der kleinste Umstand hat Einfluß auf die mühsamste Anstalt. Was man durch Wochen der Ausführung nahe gebracht, wird oft in einer Mi nute vereitelt. Wer sich mit Entwürfen befaßt, bevor ein Heer in feinen Händen ist, bevor ein anderes iha entgegen steht, - wer dem Plane zu einer Schlacht nicht unmittelbar die Schlacht folgen läßt, - der spielt sicher Schach mit sich selbst. - Vorläufig ist diese Bemerkung unser Urtheil über den Kriegsentwurf des Verfaffers , und er würde feines weitern Tadels bedürfen, wenn er ein Resultat militärischer Länderkenntniß , oder wenigstens ein lehrreicher Entwurf nach guten topografischen Quellen wäre. Er ist indessen weder das eine noch das andere, und überhaupt enthält der ganze Abschnitt Irrungen so mancher Art , daß man sie sistemmäßig aus scheiden kann ; und zwar : 1. Irrungen in der Geschichte, 2. in der Topografie des Kriegsschauplazes, und 3. irrige Behauptungen und Anfichten. " " Wir wollen es keineswegs unternehmen, die Geschichte des lezten Krieges zwischen der Pforte und Rußland nach sichern Quellen zu prüfen, und hiernach die Angaben vergleichen, welche der Verfasser als Thatsachen darstellt. Wir nehmen seine Darstellung für wahr, und betrachten sie nur als Geschichte. - Ein unparteiischer Standpunkt, einfacher , faßlicher Vortrag, und flare Uebersicht der Begebenheiten, durch ein zwetmäßiges nein. anderfügen des Geschehenen, sind wohl billige Forderungen an jeden, wel cher die Ereigniffe der Zeit für die Nachwelt sammelt. Obgleich der Verfasser den ersteren Bedingungen größten Theils entspricht, so hat er doch augenscheinlich der leztern viel zu wenig Sorgfalt gewidmet. Diese Bez fchuldigung ist nicht unbillig. Sie rechtfertigt sich überhaupt durch die Noth

einem Male, daß Braila nach langer Blokade überging. Wir haben, der Deulichkeit wegen, nöthig gefunden, gleich hinzu zu fügen , daß es noch vor Ende des Jahres 1809, am 3. Dezember geschah , weil man erst 35 Seiten weiter, und zwar nur zufällig, erfährt, daß Achmet Effendi, Brailov bis zum Spätiahr (?) 1809 auf das ehrenvollste vertheidigte." „Nicht diese Undeutlichkeit allein ist Zeuge des wenigen natürlichen Zusammenhanges in der Geschichte des lezten Krieges zwischen Rußland und der Pforte, wie sie der Verfasser uns erzählt , - es finden sich noch mehrere, noch entscheidendere Beweise für unsere Behauptung. " — "1 Auch Widersprüche zwischen dem ruffischen offiziellen Berichte über die Schlacht bei Battin, und zwischen dem, faft unmittelbar nach derselben, im Feldlager niedergeschriebenen Berichte eines Augenzeugen, klärt der Ver ― Er bemerkt zwar , daß in den Erzählungen eines Augenzeugen die Hauptmomente lebhafter hervortreten , als in amtli chen Berichten, welche was überall geschah, erzählen, und alle Namen nennen müssen. " Demungeachtet findet man in dem Berichte des Augens zeugen einen Hauptmoment, welchen der ämtliche Bericht , obgleich er, was überall geschah, erzählen soll , ganz übergeht. Nach den Angaben des Generalmajor Valentini nämlich , fiel der russische General Illowoisky bei dem Sturme der Verschanzung 1 ; bei einem Sturme, von welchem der offizielle Bericht gänzlich schweigt." " Eben so läßt der Verfasser die Kolonne Kulnefs gegen die Verschans sung 2, der ämtliche Berichterstatter aber, gegen die Verschanzung 1 stür men ; der Erstere ftellt nach abgeschlagenem Sturme die Russen im Thale in Biereken auf der Leztere dagegen zieht fie auf den linken Rand des Tha les von Battin zurük. ― Zu dem entscheidenden Angriff endlich, zum Sturme der beiden großen Verschanzungen, rüfte General Sabanejem zu Folge des Augenzeugen in zwei, zu Folge des Amtsberichtes in vier Kolonnen vor. — Nach dem Erstern unterstüzte der rechte Flügel diesen Angriff nur mit Ge schüz; nach dem Lezteren stürmte man auch dort in zwei Kolonnen, obgleich vergeblich. - Hier übersah der Augenzeuge also einen Hauptmoment, vielleicht den wichtigsten in jedem Gefechte - den Sturm. " "Nach der Schlacht bei Battin, " (7. September 1810) sagt General Valentini, überließ der ruffische Oberfeldherr einem schwachen Korps unter St. Priest, durch Verfolgen die Donau aufwärts, die Früchte Des Sieges zu ernten. " - Indeffen erfährt man nicht, an welchem Tage Szistov in russische Hände fiel, und weiß also auch nicht , ob die Erobe rung dieses Plazes unmittelbare Folge des glänzenden Sieges bei Battin gewesen . Weil dieses jedoch sehr wahrscheinlich ist, so kann man desto we niger glauben, daß Bombenwürfe nöthig waren, um die Besazung von Szistov zur Uebergabe zu zwingen. Ein fliegendes Korps, so schwach, daß es vor dem aufgeforderten Plaze in ein Glied fich ausbreitet," bat sicher - Woher hätte , dasselbe auch in der Eile diese keine Böller mitgeführt.

wendigkeit, alle Bruchstüfe des Originals bei dem Auszuge des 3. Abschnittes in ein Ganzes zu verschmelzen , wenn die Undeutlichkeit des ersteren Geschüze bezogen ? Es ging vom Schlachtfelde bei Battin gegen Sziftov ; entfernte sich also von Ruftschuk, vor welchem Plaze die Ruſſen zwar Böl nicht auch übergehen sollte auf den lezteren. " Die Anmerkungen, welche bei dieser Arbeit nöthig waren , sprechen ler hatten, aber auch bedurften. " fich darüber aus ; ste enthalten zugleich eine genauere Bezeichnung der wich„ lleberhaupt liegt in der zerftükelten Darstellung des Streifzuges uns tigsten Ereignisse, ohne welcher Vieles unverständlich bleibt. In einer Ueber- ter St. Priest, Donau aufwärts, viel Undeutlichkeit. Gleich nach der Schlacht ficht sollen am wenigsten Tag und Jahr der Begebenheiten mangeln, um bei Battin wurde er gegen Szistov entsendet, und nahm diesen Plaz (Seite Dem Gedächtnisse den Stüzpunkt für die Erinnerung nicht zu verrüfen. 133 ) . Im Begriffe, weiter gegen Nikopel zu gehen, wurde er vom Obers Wer würde z. B. nach dem Verfolge der Erzählung des General Valentini feldherrn abgerufen (Seite 184), und zwar in Folge der Nachrichten über nicht glauben, daß Braila erst im Jahre 1810 fiel ; und doch verhält es die wachsende Macht des Groß-Veziers nach der Befiznahme von Ruſtſchuk durch die Ruſſen (Seite 188 und 140) . Vielleicht am 9. September also, fich anders. " war die Abtheilung des General St. Priest vor Sziftov ; am 10. mag fie n des Feldzuges Begebenheite die Kürze in Verfasser hat der "Schon 1809 erzählt, schon beendete er die Geschichte desselben mit dem Rüfzug im Befize der Feste, aber vor dem 24. gewiß noch nicht abgerufen gewesen Seit der Einnahme von Sziftov vergingen alfo vierzehn Tage bis des russischen Heeres bei Hirsova, und man erfährt noch keine Silbe von sein *). Braila ; nicht einmal, daß es eingeschloffen war. Da zwängt er zwischen *) Der Verfasser des Türkenkrieges enthält sich aller nähern Bestimmung der Zeit ; die Geschichte des nächsten Feldzuges ( 1810 ) feinen Eroberungsentwurf; selbst bei wichtigen Begebenheiten. Es ist schwer, aber nöthig , die Tage der Ers wirft endlich Blike auf die politische Lage der kriegführenden Mächte und signiffe zu folgern ; wir versuchten es. Vom Schlachtfelde bei Battin nach Szistov ist nur ein Marsch ; und in der Ere ihrer Bundesgenossen, bei Ausbruch des Feldzuges 1810, und sagt mit

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Dislokazion, Bewaffnung, Ausrüstung , Uniformirung ., zur Rüftehr dieses Korps. Ein Zeitraum , der zureichend gewesen wäre, und eine militärische Bibliografie des Jahres 1853 nach das so nahe liegende Nikopel zu nehmen, weun es im Plane lag. " authentischen Mittheilungen und den besten Quellen be "Dieses nicht unwichtigen Umstandes wird nur deßhalb erwähnt, weil arbeitet von J. Hirtenfeld." man nicht mit dem General Valentini glauben kann, daß St. Priest erst Jeder Militär , der über den Ererzierplaz und die Kompagniekammer durch die späten Nachrichten von Schumla, in seinem Zuge aufgehalten wurde. Es müssen hier eigene Verhältnisse statt gehabt haben, welche die- hinaussieht, findet in diesem Werke den Stoff zu den wichtigsten und tief fen General, wenigstens durch vierzehn Tage , hinderten , die Früchte eingehendsten Betrachtungen, das Material zu einer Beurtheilung der europäi schen Armeen aus dem entscheidendsten Standpunkte, zugleich aber auch das des Sieges bei Battin zu ernten ." Endlich findet sich eine wesentliche Lüfe in der Darstellung des Feld- nüzlichste Aide Memoire, das uns bis jezt vorgekommen ist . Neben dem Be zuges im Jahre 1810 : des Korps in Serbien unter General Lieutenant ſize eines Handbuches über die eigene Armee , der Nang- und Quartierlifte, von Saß wird erst bei dem Zuge in die Winterquartiere gedacht. — Dop dem Militär - Schematismus 2. je nach der Uniform , die der Offizier trägt, pelt unrecht ist es, die Ereignisse in Serbien nicht näher zu berühren , weil gibt es kein Buch, das eine solche Nothwendigkeit für jeden deutschen Militär das dortige Korps nicht nur in Verbindung stand mit jenen vor Ruftschuk, wäre, als dieses. Urtheilen wir nach dem, was der Verfasser über die preu sondern weil es auch seit dem September - Monat erobernd vorging . Es hische Armee gegeben, so müssen wir sagen, daß eine ähnlich vollständige und nahm am 15. Kladova, breitete sich später in der Kraina bis zum Timok übersichtliche Arbeit bisher nicht vorhanden war, und daß hier auf 33 Seiten mehr geleistet ist, als man sonst in dikleisigen Büchern findet. Das gibt uns aus, und hatte am 6. November Gorguschovacz im Befiz. " Mit viel richtigerer Haltung ist der Feldzug des Jahres 1811 be Vertrauen zu dem, was für die übrigen Armeen vorhanden und so weit un schrieben. Er scheint in der Darstellung sehr gelungen, gegen jene des vori sere Kenniß von Rußland, Frankreich, England und den Staaten des deutschen gen Feldzugs . Ein Verdienst, welches General Valentini seinem Freunde, Bundes reicht , ist überall Tüchtiges geboten. dem General Rumel, abtritt. -Mit einfacher Erzählung wird dem Gange Wir sind mit der Empfehlung des Buches sehr bald fertig , wenn wir der Begebenheiten gefolgt ; die wechselweiſen Streitkräfte, die Tage der Eres als ein Aide Memoire, als ein Handbuch zur stets bereiten Antwort für eigniffe, find genau bezeichnet, und wenn auch von dem Korps in Serbien jede organisatorische Frage , als ein Konversazions -Lexikon zum Nachschlagen nicht so viel Erwähnung geschieht, als wünschenswerth ist, so wird sein bei jeder militärischen Unterhaltung bezeichnen. Damit würden wir das Buch Verhalten dennoch in einem flüchtigen, genügenden Umriffe gegeben. - Man aber unter die gewöhnlichen Erscheinungen der Art , wenn auch besser und wünscht, daß die ganze Darstellung des lezten Krieges zwischen der Pforte vollständiger wie diese , verweisen , während es uns gerade darauf ankommt, und Rußland, nach gleichem Maßstab entworfen, und eben so richtig be- seine Brauchbarkeit für eine höhere Anschauung und für einen geisti arbeitet wäre. “ geren Ueberblik zum Gemeingut für deutsche Offiziere zu machen. „Wir müssen am Ende der Bemerkungen über den geschichtlichen Lesen läßt sich das Buch freilich nicht , wie man eben zu lesen pflegt. Werth des dritten Abschnittes eines Umstandes erwähnen, welcher, in Ver- Es muß verarbeitet, es muß bearbeitet, es muß umgearbeitet werden, mit dem bindung mit den schon oft berührten Mängeln, wesentlich beiträgt, Undeuts Bleistift in der Hand, dem Papier für Auszüge und für das Gegenüberftellen lichkeit in die Geschichte zu bringen. Wir verstehen hierunter die wenige der einzelnen Zahlen und Daten zur Hand. Der Bestzer muß es verstehen Sorgfalt, um die Beziehungen des Textes auf die, dem Werke angefügten oder verstehen lernen, ein zweites Buch daraus zu machen , Tabellen zu ent werfen, Vergleichungszahlen neben und übereinander zu stellen , Summen, Plane, in diesen genau und deutlich ersichtlich zu machen. " — Im Allgemeinen gilt es wohl gleich, welche Zeichen man wählt, um geistige wie materielle zu ziehen und die Zahlen zu Gedanken, die Daten zu dasjenige, was nur mit Aufwand von Worten sich sagen läßt , einfach auf Systemen zu gestalten. Wir haben neuerdings in ähnlichen Arbeiten die unendlichen Schwie einem Plane zu bemerken ; Buchstaben oder Ziffern. Demungeachtet hat die Bezeichnung, um anschaulicher zu sein, auch ihre Geseze ; und so wie rigkeiten für dergleichen kennen gelernt, wenn man eben gewissenhaft sein will man bei Anwendung der Ziffern nach der Zahlenordnung fortschreiten soll, und weiß, für welches Publikum man ſchreibt, müſſen daher dem Verfaffer, so verfolge man auch nicht nur die Ordnung des Alfabetes, sondern wähle der auch auf anderem Gebiete, als Redakteur des Oesterreichischen Soldaten - das Zeug auch nach Bedarf mehrere derselben. Bei Schlachten und Belagerungen ift freundes, " in der militärischen Welt vortheilhaft bekannt ist, Das Leztere vorzüglich nöthig, damit, was auf jeder Seite geschah, gleich in niß einer velkommen gelungenen und hoffentlich fährliche Fortsezung finden den Arbeit geben. die Augen springe. " Aber wie gesagt, diese praktische Seite ist für uns Nebensache . Das "1 Von all' diefem bemerkt man nichts in den Planen, welche General Valentini ſeinem Werke beifügt. " (Fortsezung folgt .) geistige Moment und die Möglichkeit der Ueberschau aus höherem Standpunkte liegen uns näher. Und in dieser Beziehung fordern nir zur Benuzung des Buches auf. Es ist seit wir es erhalten, unser tägliches und durch die be vorstehenden kriegerischen Begebenheiten auch ein zwekmäßiges Studium. Wir Hirtenfeld's „ Allgemeines Militärisches Handbuch. “ haben es anfangs oberflächlich durchgesehen, nach einzelnen Daten gesucht, Es würde an Eitelkeit grenzen , wollten wir all die beifälligen Ur Vieles überschlagen, aber bald ist uns die eigentliche Wichtigkeit des Buches theile vaterländischer Journale über das von dem Redakteur dieser Blätter aufgegangen und wir können jedem, der es so lieft und gebraucht, wie wir es "1 herausgegebene H Allgemeine militärische Handbuch in unseren gebrauchen gelernt, einen reichen Schaz an positivem Stoff für Spalten einregistriren, eine Versuchung der wir Zeit unseres literarischen militärisches Wissen versprechen. Wirkens nicht unterlegen sind. Wenn wir trozdem heute eine Ausnahme machen, so geschieht dies in der Absicht unseren Lesern mitzutheilen , wie die ausländische Militär- Jour- Die dritte Landwehr- Diviſion des k. k. Regimentes König nalistik über vaterländische literarische Bestrebungen aburtheilt, wir sagen der Belgier Nr. 27 (Piret) in den J. 1848 und 1849. die ausländische uns entfernter stehende , welche keinerlei Rüksichten in ihrer Anschauung zu beeachten hat. (Schluß.) Die M Preußische Wehr-Zeitung" vom 30. v. M., Nr. 586, kommt Ein Wassergraben tief und breit, durch einen Donau - Arm vor dem Brü in einem ,,Organifazionen " betitelten Leitartikel auf jenes Handbuch zu kenkopfe gebildet, vereitelte den heldenmüthigen Angriff. Der Kampf wurde sprechen und meint wie es eben in so hohem Grade belehrend als interes immer erbitterter. ſant erscheint, gerade auf diese Richtung hin, Vergleiche anstellen zu können. " Die braven Landwehrmänner Pluch und Korporal Leitner (bekannt unter Für diesen Blik aus der Vogelperspektive über das Ganze bietet uns seinen Waffenbrüdern durch Muth , Umscht und Sorgfalt) deften mit ihren eine literarische Erscheinung der lezten Tage ein außerordentlich reiches Mate Leibern ihren dem Geschüze blosgeftellten Hauptmann Leiner , beiden wurde rial und es hat uns seit langer Zeit ein Werk nicht so anhaltend und an die Bruft von Kugeln durchbohrt beide in der Folge, wie durch Gottes Wun regend beschäftigt, als das in Wien bei Karl Gerold erschienene der gerettet und geheilt, beide erhielten die Tapferkeits-Medaille (Leitner lebt Allgemeine militärische Handbuch. Organisazion noch zu Kindberg in Oberfleier, Pluch starb am Typhus in Graz) . Cine Na der europäischen Heere in Bezug auf Etat , Eintheilung, ketenbatterie trachtete die Schiffsbrüke in Brand zu steken, aber von der Fe Jöhlung vom 7. September sagt General Valentini, daß der Rest der feindlichen den mit diesem bei Als bie mit Bosniat Ruffen in die Hände fiel. · Folglich allenfalls am 10. Aga eingeleiteten Unterhandlungen fich zerschlugen, trug der ruffische Oberbefehls haber, bei Gelegenheit der von Szistov-nach Schumla abziehenden Besazung, dem Wenn die Besazung am 11. abjog, so Groß-Vezier Friedensbedingungen an. konnte fie die Streke nach Schumla, 24 Meilen faum vor dem 16. erreicht, und die russische Gesandtschaft, welche über Doman Bazar , also nicht ben kürzesten Weg, zurükging, kaum am 23. dem Oberfeldherrn jene Nachrichten mitgebracht haben, welche ihn bestimmten, das Korps des General St. Prieft allenfalls am 24. zurüfzuziehen.

ftung herüber spielten alle Geschüze so mörderisch, daß durch plazende Bomben und einen Hagel von Granaten viele Häuser in Brand geriethen. Der Banus selbst kam in dichten Kugelregen heiter und ruhig zum Plaze , welchen die Landwehrdivision besezt hielt, lobte die brave Truppe und ermahnte sie zur Ausdauer. Das Bombardement wurde immer heftiger und die Flamme griff nach den Häusern mit solcher Haft weiter, daß befohlen wurde, die Stadt zu räumen . Dies geschah um 4 Uhr Nachmittag. Die Landwehrdiviſion hatte 4 Todte und 14 Verwundete. Nun folgten herzzerreißende Szenen. Dem gefrä figen Feuer der Magyaren, das die Vorstädte Ludwigs. und Nochusthal in Brand geftekt hatte, folgten Schwall für Schwall raubluftige Plünderer aus

223 den Reihen der Insurgenten, ein großer Theil der unglüklichen Städter raffte , ten nur ein Mal leicht verwundet worden zu Neuſat, als er eben eine % die beste Habe zusammen und " trachtete unter dem Schuze der Kaiserlichen Haubize richtete, streifte eine Kartätschenkugel sein Gesicht Trozdem rükte er damals mit der Landwehrdivision nach Kulpina vor. Beis O'Becse traf ihn abzuziehen. eine Granate an beiden Schenkeln, kaum nothdürftig , verbunden, wurde er Wieder Andere strebten durch wilde Verzweiflung blind gegen die wach sende Gefahr ihr Eigenthum aus den Flammen zu holen , überall Heulen, nach Semlin geführt, wo er eben zum Oberlieutenant ernannt, am Sten Fluchen, Jammern, höhnendes Hurrah, abgebrochene Kommandoworte, plazende Juli ftarb. Bomben, dumpfes Krachen der einstürzenden Häuſer. Die Landwehrdiviſion Das Treffen bei O'Becse war ein hartnäkiger Geſchüzkampf, die Artil vermißte nach diesem Gefechte 23 Mann. Lieutenant Koderitsch war leicht ver lerie unter der Direkzion dec Herrn Obersten Pointner zeichnete sich hier vor wundet. Er führte die Nachhut, Honveds versuchten, durch einen Ausfall, ihm | züglich aus, in ihren Reihen wieder Oberlieutenant Kaspar , der am 黎 wesent lichsten zur Zerstörung der Brüfe beitrug. Belobt wurden die Offiziere Leitl, in die Flanke zu kommen, aber eine wohl angebrachte Decharge warf sie zu " rük und Feldwebel Schmidt nahm ihrer noch einige gefangen, so wie der Ge v. Gafteiger, Eberl, Leb von Piret ; die filberne Medaille 1. Kl. erhielt der meine Groß mit dem Bajonnete einen Husaren zwang sich zu ergeben. So Artillerie-Korporal Thomas Nowak, der freiwillig zur Zerstörung der feind. wurde in das Lager zurükgegangen . Vorzüglich ausgezeichnet hatten sich von der lichen Pontons mitwirkte ; die Alberne Medaille 2. Kl der Feldwebel Josef Landwehrdiviſion die Lieutenante Bellſchau und Hochhauser , Feldwebel Tru Loiber, der 3. Landwehrdiviſion, durch deſſen Geſchiklichkeit am rechten Flügel mer, die Korporäle Siebenbrunner, Leitner, Fink, Bienser, Neuhold, Niener, 20 Gefangene gemacht worden, ebenso der Kanonier Franz Oehl und der Pri Hofer, Haß, Labthauser , Bosch, Sommer ; die Gemeinen Pluch, König, Groß, vatdiener Josef Niedermaier, der sich bei der Zerstörung der Schiffbrüte be Büßel. Nach dem Sturne auf Neusaz kam die Landwehrdiviſion in das schwä sonders eifrig bewiesen . Die Brigade Horvath ging nach St. Thomas zurüf, bische Dorf Schoba , in welchem die Ungarn sogar die Bilderrahmen in der wo sie einige Tage im Bivouak blieb. St. Thomas , in deſſen verwüsteter Kirche vertilgt hatten, um den Kaiserlichen kein Feuerungsmaterial zu lassen. Kirche das Offizier und Kanzlei-Duartier von Piret war, sah entsezlich aus. Troz allem Elende bot der improviſirte Markt von geplünderten Nürnberger Der ganze Markt war abgebrannt, kein Mensch zu sehen. Eine Hize von 42º Waaren viel Komisches. Von hier ging es nach Kollman, wo beim Abgange R., Hunger und Heuschreken waren auch hier nicht im Stande, die gute Laune der Steirer zu erschüttern. Bei einem Vorpostendienste führte Korporal aller Lebensmittel zum Glüke zwei schwere Nüftwagen Weißbrod für die Hon veds eintrafen, die von den steirischen Landwehrmännern sogleich gekapert und Nieße die Vedette , in 5 Fuß hohem Grase stürzte er in dunkler Nacht in mit den nachrüfenden Kikindaern getheilt wurden. Leztere wühlten den Boden einen 7 Klafter tiefen Brunnen. Sein dumpfes Nufen (das Waffer mit ſei durch, fanden einen Keller mit Wein und Sliwowiz und labten mit dieser nem faulen Leichengeruche stieg ihm bereits an das Kinn) zog den Korporal willkommenen Beute die fteirischen Waffenbrüder. Grazer , der mit einem Buge Unterstüzung nachgerüft war, herbei. Ist ein Nach dem Sturme auf Neusas rükte Hauptmann Gasteiger zu seinem Steirer da unten, so soll er jodeln ! rief der Korporal, Rieße that es, so gut Bataillon ein, und Hauptmann Leiner wurde Diviſionskommandant. Peterwares ging. Die Gewehrriemen wurden an einander geknüpft, Hauptmann Gas dein war durch den Feind weniger, als durch seine Kasematten stark. Der Ba- fteiger leuchtete mit brennenden Briefschaften dazu , und der muntere Steirer nus hatte gleich bei seiner Ankunft in Effegs den Plan, seine Truppen do wurde - wenn auch durch nochmaligen Sturz beim Reißen der Riemen voll nauabwärts auf Dampfbooten zu befördern, als er aber erfuhr , daß die Un- Wunden, glüllich gerettet. In derselben Zeit waren die Steirer auch von Graz aus unter Major garn das linke Donau-llfer bei Palanka durch Geſchüz besezt hielten, beſchloß er eine Brigade nach Bukin zu entsenden. von Dondorf im Szalader Komitat wieder thätig gewesen. In 14 Tagen Am 19. Mai wurde gegen Peterwardein rekognoszirt. Hier komman säuberte Dondorf mit dem 4. Bataillon Piret unter Major Leiner 28. zwei dirte damals Perczel. Man brachte in Erfahrung , daß die Festung Nachts Komitate von den durch die Nebellen aufgewiegelten Horden. Nach einigen Hin- und Hermärschen am Kanale wurde die Landwehr mur immer von 1500 Mann besezt sei, die übrige Garnison im Neusazer Brüs kenkopfe kampire , daß man immer zwei Stunden brauche, um Morgens die Division mit einer Division des 17. und einer des 24. Jägerbataillons in Abends ausgehängte Brüke herzustellen. In der Festung hatte sich von was ein Bataillon vereint, als aber leztere in das Hauptquartier kam, so traten feren Kaiserlichen, an ihrer Spize die Unteroffiziere Braunstein und Kraue, an ihre Stelle drei Kompagnien Oguliner in das Bataillon. Das 8. Batails der Profoß Kusmanek, der Mitbrükenpächter Herberich 2c. das Komplott ge lon Piret kam nach St. Thomas auf Vorposten, die Landwehrdiviſion aber nach Bildet, mittelst ungefähr 100 Strafarrestanten, meißt Slaven, Veterwardein in Luria- den einzigen bedrohten Punkt zwischen Földvar und St. Thomas — Mamulas Hände zu spielen. Leider wurde am 27. Mai der Anschlag entdekt wo der Feind gegen die Baste der Aufstellung, gegen Titel und Peterwardein und die braven Anstifter des Unternehmens hingerichtet. Ihre Witwen und durchbrechen konnte. Da sich hier auf keine schnelle Unterstüzung rechnen ließ, Waisen sicherte Se. Majestät durch entsprechende Pensionen. Die patriotisch so traf Hauptmann Leiner alle mögliche Vorsicht in der Aufstellung ſeiner Di gesinnten Sträflinge erhielten in der Folge alle die Freiheit *) . vision. Von der Division war nämlich 1 Kompagnie als Reserve beim Fried Als bei dem Rükzuge von Neusaz in das Lager die Landwehrdivision hof, eine halbe Kompagnie Unterstützung auf der Straße, eine halbe› Kompa rastete, trat General Nastich vor selbe, lobte sie in tief ergreifenden Worten gnie als Vorposten aufgelöst, und zwar am Damme gegen St. Thomas, am und schloß mit dem Ausrufe : " Eine solche Truppe ist ein Fels, auf welchen Kanale, wo zwei Fahrzeuge zur Benüzung standen. Ueber den Kanal war Nie der Monarch seinen Thron stellen kann. " Bis 15. Juni hatte der Banus sein mand zu laffen, wer hinüber in einen Gasthof wollte, mußte einen Pas vom Hauptquartier in O'Ker. Bald darauf brach die Landwehrdivision nach Verbacz Brigadekommando haben. Der Richter durfte nur frühere Insaffen hier dulden, auf, bezog wieder die Vorposten und rükte eingetheilt bei der Brigade Hor alle anderen mußte er entfernen . Leiner traf mit Brigadier Oberst Lang die weiteren Vertheidigungsmaß vath am 24. Juni Abends über den Franzenskanal gegen O'Becse am rechten • Theis Ufer, wo sich das Armeekorps in Schlachtordnung aufstellte , und den regeln. Der Kanal schien für einzelne Reiter und Fußgänger passirbar , für Feind gegen die Theiß , warf. Hauptmann Leidl mit dem dritten Bataillon Piret ganze Truppenkörper aber nicht, Brükenbau konnte leicht durch Schüzen ver und Leiner mit der Landwehrdivision rükten in den Ort ein, die 5. Kompagnie eitelt werden ; der Kirchthurm 1. wurde mit Schüzen besezt, der Rüfzug im 2 unter Roderitsch bildete die Plänkler , die 6. die Reserve . Mehrere Feinde Nothfalle gegen St. Thomas bestimmt, wohin auch, so wie nach Földvar im wurden gefangen, der Rüfzug der Ungarn indeß durch eine starke Kavalleries Falle eines Angriffes Ordonnanzen zu entfenden kamen. Die Mauer des Abtheilung gedekt, die selbst Miene machte, die Kaiserlichen noch ein Mal Kirchhofes wurde mit Schießscharten versehen, der Verbandplag in der Kirche anzugreifen. Eine 6pfündige und eine Raketenbatterie schoffen die feindliche bestimmt. Unter Leiner kommandirten hier die Oberlieutenants : Eberl, Heller, Schiffbrüke in Brand. Bei der Rekognozirung trafKorporal Rieße im Walde die Lieutenants : Wagner, Hochhauser und Schmidt. Der Nichter war im Falle einen 80jährigen halbverhungerten Greis, der ihm klagte, daß sein Sohn, der eines Gefechtes mit 30 Bauern in den Friedhof konſignirt zur Besorgung bei den Honveds diene, dreimal mit Kameraden gekommen sei und das Vater von Wein, Waffer, 1 Tragbahren und Wägen . Haus so lange geplündert habe, bis nichts mehr zu plündern war. Auch die Der Herr Brigadier Oberst Lang, vom Generalstabe , sprach, ſich» voll

kommen zufrieden mit Leiner's Anstalten aus, die eine gefährliche Scharte in der Operazionslinie sicherten. Daß auch die Mannschaft die Verfügungen ihres Führes begriff, erfuhr in der Nacht vom 13. zum 14. Juli eine starke feindliche Kavallerie-Patrouille, die zum Rekognosziren angerükt, fich unver» „ Von jeder der großen politischen Parteien Englands wäre ein Mann richteter Sache wieder zurükzog Am 18. Juli war der Banus von Save wie Kossuth längst ausgestoßen worden, wegen der Verlegenheiten, welche die aufgebrochen, um die Magyaren bei Hegyes anzugreifen. Am 15. Juni wurde die Landwehrdivision durch die 9. Division Piret Fehler seines Charakters ihr unvermeidlich bereiten mußten aber in einer nazionalen Partei müssen selbst viel oberflächlichere Talente eine Rolle spielen, abgelöst , die Abtheilungskommandanten zum Oberst Puffer versammelt , um für den nächsten Tag einen Angriff zu besprechen, für welchen die Landwehr obgleich immer zum endlichen Verderben der eigenen Sache. " ) An der Stelle des verwundeten Hauptmann Leidl übernahm Hauptmann Division auf dem rechten, die T Jäger auf dem linken Flügel, die 3. Kompagnie Gasteiger das Kommando des 3. Bataillons Piret. Adolf Koderitsch wurde Oguliner in der ersten Aufstellung in der Mitte , $ das 8. Bataillon in der durch einen Kartätschenschuß schwer verwundet. Er war früher in 11 Gefech zweiten rükwärts bestimmt wurden ; um so in Kolonne vorzurüken. Um vier Uhr wurde in St. Thomas aufgebrochen, bei Verbacz über den Kanal gegan und die ganze Nacht marschirt. Da man auf keinen Feind stieß, ſo ge gen, Siche Soldatenfreund vom 15. September 1849. „Auch eine Episode des un Die Red. wann die Vermuthung Raum, daß der Angriff verrathen sei , aber plözlich garischen. Feldzuges."

Ungarn kämpften Heldenmüthig. (Auch hier zeigte es sich unbegreiflich, wie bei der hochherzigen, tapferen, ungarischen Nazion ein feiger Federheld, so verzau bernd durch das Wort und nur durch das Wort allein wirken konnte ! Sein Urtheil sprach. Niemand treffender, als Graf Thun:

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wurden die Kaiserlichen von der feindlichen Schlachtlinie mit vollem Feuer Bei der Zernirung fant die Landwehr 1 Division auf 14 dienstfähige empfangen. Leiner löfte die 6. Landwehrkompagnie in Plänkler auf , und be- Mann herab , nicht beffer ging es dem 3. Bataillon Piret. Der tapfere ftimmte die 5. als Reserve. Ein heftiges Gewehrfeuer entspann sich, die Jäger Lieutenant Koderitsch starb zu Semlin an seinen Wunden. Aber die Armee bliesen zum Sturme. Zwei Kompagnien Likkaner, eine Division Hardegg Kü befehle des Banus (Sove , 6. Juli 1849 , dann vom 20. Juli 1849 Nr. raſſiere und eine Kavallerie-Batterie eilten zum Sukkurſe herbei, der Banus 2078) , welche wiederholt das verdiente Lob für das muthige Verhalten der sprengte in das vorderste Treffen und forderte durch begeisternde Worte zum Landwehr- Diviſion aussprachen, linderten die Wunden , erleichterten die Noth Sturme auf. Leiner führte das nahe stehende Kikindaer Bataillon zum An- der Kranken, hoben neuerdings den Muth der Kampffähigen. griffe unter fubelndem Zivio der muthigen Kroaten, aber ein heftiges Kar- 1 Treffliche Dichtungen an Graf Draskovic, auf die Vertheilung der Me tätschenfeuer sprengte sie auseinander. Es war nahe bei Fekete Hegyes, wo daillen . zeigten , daß selbst im Kriegsgewühle, im Kampfe mit Noth und mörderisch die Schlacht entbrannte. Das feindliche Geschüz schmetterte ganze Seuchen den Steirern die poetische Ader nicht verstegt sei , so wenig , als Reihen der Kaiserlichen nieder, ein geordneter Rükzug schien die einzige Net die der Theilnahme und des Mitleides. Lezteres bewies sich in der Folgelei tung, da rükte in eiserner Ruhe die kaiserliche Kavallerie vor , stellte sich in ftung, die der Divisions-Befehl des Hauptmannes Leiner vom 2. Juli 1849 Front, bewirkte sogleich, daß der Feind mit Verlust zurükprallte, litt aber fand, in welchem er seine Braven aufforderte, den Subſiſtenz- und Fleiſchbe selbst bedeutend durch das ungarische Geschüz. Hinter ihr sammelte sich rasch trag , der im Ganzen über 500 Gulden betrug , zum Theile für die in den die Infanterie , die Artillerie ftellte sich bei Verbacz auf , die anderen Trup - lezten Gefechten bleſſirten Kameraden zu widmen, den Rest aber für ein klei pen , nachdem sie über den Kanal gegangen waren , bei Kisker. Hier zähltenes Fest bei Vertheilung der Medaillen zu verwenden. Zwei von jeder die Landwehr - Diviſion , welche mit 87 Rotten in das Gefecht gerüft war, Charge per Kompagnie sollen zur Anordnung des Ganzen gewählt werden. kaum mehr die Hälfte , nur 42 Rotten , der Feind hatte aber 12 Batterien Am 6. August fand durch den Brigadier GM. Graf Draskovic die er 2 wirken lassen . Der Banus hatte bei Hegyes den 15,000 Ungarn nur 7000 sehnte Vertheilung der Medaillen statt. Divisions Kommandant Leiner hielt Mann entgegenzustellen. General Nastich hielt die Brüke bei Verbacz so eine kraftvolle Rede , nach welcher der General den Feldwebeln Steirer und lange, bis alle Geschüze hinüber waren. Der Rüfweg war 12 Meilen weit. Leiber, dem Korporalen Leitner, den Gemeinen Pluch und Nöffel die Helden Am 16. zog der Banus gegen Titel , am 18. bei Salankement über brust zierte. die Donau nach Ruma , wo er sein Hauptquartier aufschlug. Der Banus Am 7. August 1849 wiederholte ein Armeebefehl des Herrn FZM. führte sein Korps noch in der Nacht vom 14. zum 15. über die Römer- Baron Jelacic das schon früher den steirischen Truppen und ihren Führern schanzen und ließ nach einem Marsche von 36 Stunden erst bei Kacs lagern . gespendete Lob, sprach insbesondere die höchste Zufriedenheit für die aufopfern Als Leiner nach St. Thomas kam , um einen Konvoi Schlachtvieh zu fassen, den angestrengten Leistungen des Hauptmannes Leiner , der Oberlieutenants war dort bereits das Gerücht verbreitet , der Feind habe bei Verbacz die Heller, Del und Hag lezterer seit langem in Graz erkrankt des Lieu Stellung der Kaiserlichen durchbrochen und leztere würden gegen Titel ver- tenants Caroly und Oberarzt Dr. Petters aus und verlieh zugleich die fil folgt. Leiner sammelte die Zerstreuten und marschirte mit ihnen die ganze berne Tapferkeits- Medaille erster Klasse den Korporälen Raibauer und Nacht fort gegen Titel, während welcher Zeit die Landwehr- Division und das Tatten , zweiter Klasse den Korvorälen Furtner und Weingarten . Bei In der Medaillen 3. Bataillon Piret mittelst Dampfboot nach Vukoviz übergesezt wurden . In Verleihung stimmten die Alpenjänger der Landwehr Titel war das Hauptquartier. Leiner sammelte 33 Rotten und sezte bei Sa Division ihre heimischen Berglieder auf einem benachbarten Hügel an, lankement auf das rechte Ufer , wo er den 17. nach Beschka , den 18. nach und sangen und jubelten so lange , bis sie der Tambour auf Vorposten rief. Karlowig und endlich nach Bukoviz marschirte , wo er sich mit dem Neste Es war ihr lezter gemeinsamer Gesang, denn von nun an lieferte jeder 1 der Landwehr Division und dem 3. Bataillon Piret zum Zernirungs- Korps Tag bei 20 Wägen voll Erkrankte in die Spitäler. Die unvermeidliche Ka des Grafen Draskovic vereinigte. tastrofe der insurgirten Länder und Völker rütte indeß immer näher und Troz Verwirrung und Verrath behielt auch in diesen furchtbaren Tagen näher. Wäre es Klapka im Monat Auguft gelungen, den beabsichtigten Hand die Landwehr = Division ruhige Besonnenheit und Fassung . Gefreiter Nieße, auf eine Eiche gestiegen , begann die feindliche Stellung aufzuzeichnen , ein streich gegen Graz auszuführen , so wären die Folgen für Steiermark uner Trupp Husaren kam heran , Rieße wurde vom Trompeter bemerkt , aber ehe meßlich traurig gewesen. Die klugen Maßregeln, die Fürst Liechtenstein'sche dieser noch Zeit hatte sich gehörig zu erklären, fiel er von dem Schusse eines Burg Riegersburg (unter Major von Tegetthof) militärisch als östliche Vor steierischen Plänklers getroffen vom Roffe , die feindlichen Reiter galopirten wache beſezt zu halten und den Grazer Schloßberg zu befestigen, erwieſen ſich davon und Nieße war gerettet. Während er dem Kampfe von Hegyes , eben allem Jammer- Geschreibsel der feilen Presse zum Troze noch am Schluſſe der fertig mit dem Aufräumen der Lagerrequiſiten , nachrükte , erfuhr er den Un- Katastrofe als äußerst richtig . Kein Krieg beinahe zeigt uns gegen sein Ende eine J fall der Kaiserlichen, kehrte schnell in das verlassene Lager zurük , und sezte solche Reihe von Waffenstrekungen als der österreichische Kampf gegen die den FML. von Kriegern zu rechter Zeit in Kenntniß . Eine Truppe Steirer Revoluzion . Dem Falle Peterwardeins (6. August 1849) folgte Görgey's traf auf eine Schaar schwer verwundeter Kavallerie- Pferde, die einen erbärm- Kapitulazion bei Vilagos ( 13. August) , die Uebergabe von Arad am 16. lichen Anblik gewährten. Troz der eigenen Gefahr bestimmte das Mitleid die August vor dem glänzenden Kaiserfeste , das der Banus am 19. zu Uipecs braven Krieger so lange zu verziehen , bis sie durch Bajonnetstiche den Leiden feierte - auf dieses am 26. Auguft die Uebergabe von Venedig , am 27. der armen Thiere ein Ende gemacht hatten. Gefreꞌter Rieße sammelte nach die von Munkacs. und nach auf dem schaurigen , vom Brande der benachbarten Orte erhellten Nachdem Peterwardein dem angestammten Herrn und Kaiser übergeben Wege 28 Mann der Landwehr - Division , half in den Stallungen eines halb war , erhielten Leiner und Hauptmann Rosari den Befehl , mit den Resten geplünderten Schlosses den Aerzten die vielen Verwundeten von Piret- Infan der Landwehr- Diviſion und des 3. Bataillons Piret nach Steiermark zurükzu terie und Sachsen-Küraſſiere verbinden und fand zufällig den Nüftwagen seiner kehren und dorthin 6 Kompagnien des ungarischen Regimentes Dom Miguel Kompagnie, auf selben etwas Brot und Fleisch, lezteres aber bereits ungenieß zu eskortiren. bar. Viele leere rükkehrende Nüftwägen boten den zerstreuten Steirern Ge Leiner führte 3 Kompagnien davon nach Mürzzuschlag, übergab sie dort * legenheit im raschen Trabe weiter zu fahren bis zum Kanale , auf deffen einem Oberoffiziere der Grenzer und kam am 26. Oktober 1849 nach mannig Brüfe ein furchtbares Durcheinander von Menschen, Pferden, Wägen, Absturz fachen Schiksalen und Erlebnissen wieder in das heimische Graz. rechts und links in das Wasser einen schaurigen Anblik gewährte. Bei einem Gerade einen Monat früher, durch Handbillet vom 26. September 1849, einsamen Kirchlein und Posthause trafen die Landwehrmänner mit ihrem Kom- verlieh Se. Majestät der Kaiser Hauptmann Leiner den Orden der eisernen mandanten Hauptmann Leiner wieder zusammen , der mit dem braven Kor- Krone dritter Klasse , eine Auszeichnung , welcher auch die tapferen Haupt= poral Grazer die Versprengten sammelte und ordnete ; hinter Titel aber Brot leute Leitl und Eduard von Gasteiger vom 3. Bataillon Piret theilhaftig und Löhnung vertheilte. Zwei Gefreite von Piret waren auf dem Rükzuge wurden . in das dreimal geplünderte Haus eines schwäbischen Wirthes gefommen, waren Am 29. September, mit der llebergabe Komorns durch Klavka , endete dort mit Wein gelabt , aber von den Ungarn überrascht , und nach mörderi- so das blutige Drama in Ungarn, die Morgendämmerung brach an für Ruhe, schem Kampfe gefangen worden. Von dem Einen hat man nie wieder gehört, Ordnung und Gesezmäßigkeit. Die Reihen der Landwehr- Diviſion waren völlig aufgelöst , ein Theik der Zweite riß sich troz einer tiefen Kopfwunde los, verbarg sich zwei Tage ohne Nahrung im Stroh , wurde vom schwäbischen Wirthe gefunden , heimlich ge der Mannschaft war krank in Sirmien zurüfgeblieben , andere erlagen noch pflegt und als Bauer verkleidet , in welchem Anzuge er nach 8 Tagen glük später dem Typhus in Graz. Sie hatten sich durchaus würdig des Namens lich seine Kompagnie erreichte. bewiesen, dem sich die tapfern Steirer von Piret bei Fontana fredda , Naab, Die traurige Oertlichkeit forderte bald die kräftigsten Männer als Opfer : Tolentino . erfochten. Wir haben unsere Landwehr-Diviſion zu Kriegslust Koft und Wasser waren so erbärmlich , als es in jener Jahreszeit und unter und Sieg begleitet, wir wollen ihren durch Cholera und Typhus beſiegten zer tenen Umständen sein konnte, die Mannschaft lagerte auf fumpfigen Boden in ftreuten Abtheilungen auch in das Schrekenslager des muthigen Soldaten jämmerlichen Erdlöchern und Strohhütten, wägenweise wurden jeden Tag die in die Spitäler folgen. Kranken weggeführt in Sammelhäuser ohne Lagerstätte , ohne Medikamente, Viele Steirer waren auf Wägen in das Spital nach Effegg gebracht fast ohne Aerzte. Für den Nükzug von Hegyes aber rächte sich der Banus worden . Manche wurden schon als Leichen von den Wägen getragen. In glänzend am 23. Juli bei Vilova und Mosorin. Am 25. Juli zerstörte Einer Nacht starben 9 von Piret in derselben Krankenabtheilung. Die Furcht Mamula die Beterwardeiner- Brüfe durch einen Brander. vor dem Spitale war so groß , daß in einer Nacht 13 Halbrekonvaleszenten

225 von Biret fich heimlich aufmachten , ihre Rüstung zusammenrafften und auf gut Glük ohne Dokumente , ohne allem , der Diviſion nachzukommen versuchten. Sie benüzten einen leeren Ziegelwagen zur Fahrt nach Novigrad. Giner starb unter Weges, die 12 anderen kamen sogleich in das Spital. In Lubrecht, einen Marsch vor Warasdin, mußten die meisten mit dem Transport kommenden , sogleich in das zum Spital hergerichtete Schloß ge bracht werden. Wir danken einem Augenzeugen die Schilderung grauenvoller Scenen der Typhusfantaste. Im 3. Stoke des Schloffes lagen die gefährlichsten Pazienten. Musik , viel Muſik ! jubelte mit brechendem Auge ein Honved ; meine arme Mutter, warum wurde ich Rebell ! jammerte ein zweiter ; zwei

Kroaten sprangen aus den Betten, umschloffen sich fest und stürzten fich aus dem 3. Stoke in die Liefe. Ein alter Krieger der fteirischen Landwehr rich tete sich hoch im Bette auf, klatschte mit den abgezehrten Händen, rief gewaltig : Unser Kaiser soll leben Und die Steirer daneben !

fank zurük und war todt. Von den zugleich nach Graz gefommenen 29 Mann der Landwehr- Division erkrankten fast alle, wurden in das liebliche Honigthal 8 bei Graz verlegt , dort von der Generalität oft besucht und endlich am 20. November 1848 als Patental-Invaliden entlaſſen.

Armee - Nachrichten. Desterreich.

S. Vom Kriegsschauplaze , Ende März. (Die Dobrudš a.) In einigen Artikeln dieser Zeitschrift haben wir die militärische Wichtigkeit der bulgarischen Halbinsel Dobrudsa hervorgehoben, und suchten zu erweisen, daß die russische Armee ihre Offensive mit der Eroberung dieser Halbinsel beginnen müsse ; eintheils schon, um sich vortheilhafter zu baſiren und dadurch dem Feinde nicht Gelegenheit zu bieten, sie über Braila und Galacz auf Fok schan, von ihren Verbindungen mit der Moldau und Bessarabien abzuschneiden . Die neuesten Berichte , welche den Uebergang der Russen bet Braila, Galacz und oberhalb Tultscha meldeten, bestätigen , daß wir in unserer Ansicht nicht geirrt hatten. Durch die oberung der Dobrudša , welche bereits erfolgt sein dürfte, ist den Russen schon ein Thor in der ersten Vertheidigungslinie der Türken - der Donau - geöffnet ; bis an die zweite Vertheidigungsmauer der Balkan - ist nunmehr kein Hinderniß vorhanden, welches das siegreiche Vor Dringen der Ruffen aufhielte. Schon aus der Befestigung von Braila, Galacz *) und Fokschan, welche leztere Stadt gar in ein verschanztes Lager und Depotplaz umgeschaffen wor den, ließ sich erkennen, wie sehr die Ruffen einen Hauptangriff von der Do brudša aus fürchteten, der ihre fernere Existenz in der Walachei in Frage gestellt hätte, und wie sehr sie sich beeilten, durch Befestigung fener so wichs tigen Punkte der Gefahr nach Thunlichkeit auszuweichen. Gewiß hatten die Russen von der Seite der Dobrudša aus Alles zu 墨子 fürchten. Sezen wir den Fall : die anglo- fränkische Armee landete unter dem Schuze einer starken Flotte und mit den für einen Feldzug nöthigen Proviant für die Armee versehen, bei Varna, Balchik, Mangalia und Kostendschi an der Dobrudšaküste. Würde die russische Armee die westliche Walachei bis Buku ― rest nicht sogleich räumen und beim Vordringen der verbündeten Armee gegen Hirsowa, Matschin, Isakscha und Tultscha sofort bis Folschan in die Moldau und nach Bessarabien zurükweichen ? Wir glauben , daß Niemand an diesen Erfolg zweifelte. Man könnte nicht behaupten, daß die englisch s französische Armee auf einer anderen Seite günstigere Chancen zu erwarten hätte. Die Russen hatten dies wohl erwogen gehabt und beschlossen, sich der ihnen so gefährlichen Halbinsel noch vor Ankunft der anglo- fränkischen Armee zu bemächtigen. Wir zweifeln keinen Augenblik , daß ihnen die Eroberung bei der Schwäche des türkischen Korps unter Mustafa Pascha schon geglükt ist, und glauben, dies umsomehr annehmen zu können, als die beiden Korps Lüders und Often- Sacken **) hiezu verwendet worden zu sein scheinen. Gleicher Zeit mit dem Uebergange ward auch eine Konzentrirung von drei russischen Divisionen bei Kalarasch gegenüber von Siliftria eingeleitet. Wenn diese Nachricht wahr ist*** ), wie zu vermuthen steht, so ist sie in Zusammenhang mit der untern Operazion zu nehmen und dahin zu deuten, daß Omer Pascha verhindert werden sollte, dem türkischen Korps in der Dobrudša zu Hilfe zu kommen, und wäre daher von entschiedenen Nuzen. Omer Pascha fände an dem bei Siliftria übergangenen russischen Korps einen hartnäkigen Widerstand, und lezteres könnte nach einer dem Bezier beigebrachten Niederlage, sich nach Nassova, Karafſu und Kostendschi an den Trajanswall wenden, und durch Besezung dieser Orte das Korps Mustafa Paschas zu Niederlegung der Waffen zwingen. Diese Operazion wäre jedoch dem russischen Korps bei Kalarasch nur dann zu empfehlen, wenn es den heranziehenden Verstärkungen Omer Paschas überlegen und des Sieges gewiß wäre, weil im entgegen gesezten Falle ein Rüfzug über die Donau im Angesichte der türkischen Armee und der Festung Silistria alle in der Dobrudša errungenen Vortheile aufs Spiel sezen könnte. Nicht minder entscheidend und jedenfalls minder mit Gefahr verbunden

wäre für dieſes russische Korps ein Uebergang bei Hirsova ; für welchen Falk aber eine Diviſion zur Beobachtung Silistria's bei Kalarasch zurükgelaſſen werden müßte. Nach Erstürmung oder Einschließung Hirsova's könnte der Rest des Korps nach Czernawoda, Karassu und Kostendschi an den Nömerwall marschiren, sich dieser Orte bemächtigen und so dem Korps Mustafa Baschas gleichfalls eine Gefangennahme oder Vernichtung bereiten. Unter allen Umständen ist übrigens der rechte Flügel der türkischen Donau-Armee nunmehr den größten Gefahren ausgesezt und es scheint uns, daß Omer Pascha seinen defensiven Flügel bei Widdin - Kalafat auf Kosten der übrigen Punkte zu sehr verstärkt hatte, wozu ihn die hartnäkigen Kämpfe um Kalafat und der Glaube , daß auf dieser Seite die russische Offensive be ginnen werde, verführt haben mochten. Seine Stellung in Kalafat ist zu sehr exponirt ; - wenn ihm nicht etwa die baldige Ankunft der verbündeten Armee bei Varna aus der Klemme hilft, in die er, zum Theil selbst unverschuldet, durch den so zeitig nicht verhofften Beginn der ruffischen Offensive gerathen ist. Der Eventualitäten sind zu mannigfaltige, um eine fernere Tragweite der russischen Offensive nach der Eroberung der Dobrudša voraussehen zu können. Es ist übrigens möglich und auch wahrscheinlich, daß die Russen, wenn es Omer Pascha gelingt mit seiner Hauptmacht noch zeitig genug in Schumla festen Fuß zu fassen, sich mit der Belagerung Silistria's und der Okkupazion der Dobrudša begnügen werden, deren Küstenpläze und Römerwälle an ge= eigneten Orte befestigt werden müßten. Sollte jedoch das Mißgeschik so mit den Türken sein, daß Omer Pascha mit seinen Verstärkungen sich verspäten oder durch eine Niederlage von Schumla abgedrängt werden sollte , so wäre mit Bestimmtheit anzunehmen, daß die russische Armee nach Rüklaffung eines verhältnißmäßigen Beobachtungskorps vor Silistria, aus der Dobrudša direkte nach Schumla marschiren und das dortige Lager, dessen weitläufige Verschan zungen sich mit einer geringen Zahl nicht vertheidigen lassen , erstürmen wird. Man wird leicht einsehen , welcher Gefahr Varna und beziehungsweise auch Konstantinopel ausgesezt , wenn Schumla und Silistria den russischen Händen anheimgefallen ist. Es hat daher der Vezier Omer Pascha nichts Ciligeres zu thun , als Schumla mit allen disponiblen Kräften zu verstärken und aus dessen verschanztem Lager durch unaus gesezte Streifereien die Russen an der Belagerung von Silistria zu stören, so wie er auch den kleinen Krieg aus Bulgariens Festungen in so lange fortzuführen hätte, bis ihm die englisch französische Armee von Varna aus zu Hilfe käme. F. (Wien, 7. April. ) Wir erfahren, daß die eine Hälfte der „ Ver einigten Flotte " der Westmächte seit 28. März in der Höhe von Varna freuze ; die andere Hälfte hat sich nach Batum und an die tscherkessische Küste bei Suchum Kale und Redut - Kale begeben. Ueber die Ur fache des " Spätaus laufens der Flotte" aus dem Bosporus zirkuli ren verschiedene Gerüchte. Nedschid Vascha soll die Admirale ungeachtet der energischen Vorstellungen des Lord Redkliffs und des in Konstantinopel und bei der türkischen Armee sehr populär gewordenen Generals Baraguey be schworen haben, den Bosporus nicht früher zu verlassen, bis die anglo-fran zösische Hilfs.Streitmacht vor Konstantinopel, wo man einen Aufstand der Muselmänner stündlich befürchtet, eingetroffen sein wird. Der ruffische Admi ral Nachimoff vermochte inzwischen alle in den verschiedenen Forts an der tscherkessischen Küste befindlichen russischen Truppen, welche für einen Poften krieg zu schwach gewesen wären, auf seine Schiffe zu nehmen, und nach Se bastopol zu bringen. Eine englische Schaluppe, welche von einem Kriegedam pfer abgeschikt war, die Sulinamündung zu untersuchen , wurde von den Nuſ sen am 16. März in den Grund gebohrt. Da auch später der Kapitän des Dampfers von den ernsten Vorbereitungen der Ruffen zu einem Donau-Ueber

gange in die Dobrudscha durch die Kriegsspione des Mustafa Pascha von Babadagh Kenntniß erhielt, fuhr er mit verdoppelter Dampfkraft nach_Kon stantinopel zurük, um den Admiralen diese Meldung zu überbringen. Erst dann *) Welche Punkte wir anderswo strategische Brükenköpfe der Dobrudša nannten, um wurden die trägen Anker gelichtet, und seit 26. März kreuzen die Leviathane von jenen Orten aus ihre vorzügliche Offensivwirksamkeit anzudeuten. *) 3ft zu vermuthen, weil die oberhalb Tulticha übergesezte Division Ufchakow zum Korps der neftlichen Seemächte längs dem hohen felfigen Küstenrande im Baſſin des schwarzen Meeres. Often- Sacken gehört. **) Sie bestätigt sich. Die Red. In Varna liegen nur sehr wenig Truppen, kaum 1200 Mann ; Omer

226 Pascha dirigirte auch die Mehrzahl der türkischen Streitkräfte von Schumla die 1., 2., 3., 4., 5. und Depot-Rompagnie zu Utrecht, die 6., 7., 8., 9., theils nach Rasgrad, theils nach Baffardschik ; am 27. März war der türkis 10. und die Kompagnie des Limburg'schen Bundes- Kontingents zu Amers foort. sche Oberkommandant in Turtukai anwesend , kehrte aber noch am nämlichen Tage nach Ruftschuk zurük. Die Demonstrazionen der Ruffen in Giurgewo Das 1. Regiment Fuß-Artillerie kommandirt Oberst Baron Bentinck, 1., 2., vor Rustschut und in Kalarasch vor Siliftria werden im türkischen Haupt 8. Komp. find im Helder, 4., 5., 6. Komp. sind zu Amsterdam mit De quartier nicht als ernstlich gemeint betrachtet . Inzwischen erfahren wir aus tachement zu Naarden, 7. und 8. Komp. zu Gröningen , 9. , 10., 11., einer anderen Duelle, daß die russische Okkupazionearmee in der Dobrudscha 12. und Depotkompagnie zu Delft mit Detachement im Haag. an der Furth unterhalb Hirsowa durch eine Brüte über die Donau mit den Das 2. Regiment Fuß- Artillerie kommandirt Oberst Brade, 1., 2. , 3. komp. zwei starken Divisionen des General -Lieutenants Chrulleff die Verbindung her zu Vlissingen, 4. und 5. Komp. zu Bergen op Zoom, 6. und 7. Komp. gestellt habe. General Lüders erwartet nur die t. ruff. Donau-Flottille, um zu Dordrecht, 8. , 10., 11. und Depot zu Breda, 9. Komp . zu Brielle, sofort Tschernawoda, den befestigten Brüfenkopf des Trajanswalles, zu beren Detachement Helvoetslius. nen, und um dann Naffowa , später Silistria von zwei Seiten anzugreifen. Das 3. Regiment Fuß-Artillerie kommandirt Oberfilieutenant van Deventer ; Wir müssen hier erwähnen , daß in den früheren Türkenkriegen die Mitwir die 1., 2., 3. komp . zu Herzogenbusch, 4., 5., 6. Komp. zu Maastricht, fung einer Kriegsflottille bei der Belagerung der Donau-Feftungen eine sehr 7. und 8. Komp. zu Gorinchem, 9. , 10., 11., 12. und Depot zu unbedeutende war ; sollte es dem General Lüders gelingen , die eine halbe Nijmwegen.

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Stunde vor Siliftria am rechten Donau - Ufer aufgeführten türkischen Strand Das Regiment reitender Artillerie kommandirt Oberstlieutenant Singendonck, batterien zu zerstören, eine Aufgabe, die durch ruffische Geschüze, die am lin 1., 2., 3. komp. und Depot zu Leyden, 4. Komp. im Haag. Een Ufer postirt waren , nicht gelungen ist , so könnte die ruff. Flottille dem Das dem 3. Feftungs - Artillerie - Regiment attachirte Pontonnierkorps festen Schloffe Siliftria, wo sich unter dem Befehle des Mussa Pascha 15,000 garnisonirt zu Zütphen und wird vom Major Stieltjes kommandirt. Türken befinden, einen empfindlichen Schaden verursachen, und die Belagerung des Plazes den Rufsen sehr erleichtern. Das Offizierskorps der Artillerie besteht aus 1 Generallieutenant , 3 Die festen Pläze Siliftria, Baffardschik , Küstendſchü und Varna , vor Generalmajors, 4 Obersten, 8 Oberstlieutenants, 14 Majors, 31 Kapitäns allen aber die " vereinigten Flotten" deken die rechte Flanke der türk. Armee Kl . , 30 Kapitäns 2. Kl. , 30 Kapitäne 3. Kl. , 114 Premier- und 15 so vollkommen, daß Omer Pascha seine ganze Aufmerksamkeit auf Ruſtſchuk, Sekonde-Lieutenants. Zur Artillerie gehören außerdem oder auf Verwirk ichung seines offensiven Operazionsplanes verwenden kann. 7 Magazinmeister 1. Klaffe. 2. 13 Sollte Fürst Gortschakoff den blos taktischen Bewegungen in der Dobrudscha " "1 3. 11 auch ein strategisches Manöver an einer Donau -Furth in der großen Wala " " chei zur Seite stellen, so wird er die türk schen Fefturgen an der Donau, die Armee und die festen Posten ( 17 an der Zahl) am Balkan · Gebirge zu sei Das Genie. Für die Befestigungs-Anlagen bestehen 2 Fortifikazions nem Empfange beffer wie 1828-29 vorbereitet finden. Inspekzionen ; der ersten derselben steht Generalmajor Gey van Pittius , der Es lautet aus Widdin , daß die Truppen- Verschiebungen in der gro- zweiten Oberstlieutenant Merkes van Gendt vor. Der erstere ist zugleich mit ßen Walachei auch in dem Fußgebiete zwischen dem Schyl und der Aluta der Aufsicht über das Mineur- und Sappeur-Bataillon, welches zu Arnheim ftattfinden, augenscheinlich, um die Ablenkung der türk. Truppen nach verschie garnisonirt und von Oberstlieutenant Muschart befehligt wird, beauftragt. denen Richtungen permanent zu erhalten. Seltsamerweise erfahren wir weder Das Offizierskorps des Genie zählt 1 Generalmajor, 2 Obersten , 5 Oberft aus Kalafat noch aus Krajowa bemerkenswerthe Nachrichten ; fast hat es den lieutenants, 5 Majors, 12 Kapitäne 1. Kl., 12 Kapitans 2. Kl., 12 Ka Anschein , als ob beide feindlichen Feldherren , Achmet Vascha hinter seinen pitäne 3. Kl ., 30 Premier-, 9 Sefonde-Lieutenants , außerdem 11 Fortifika Verschanzungen , und General Liprandi im befestigten Feldlager den Gegner | zions- Aufseher 1. Kl., 10 dergleichen 2. Kl . und 14 dergleichen 3. Kl. erwarten, selbst aber nicht offensiv vorgehen wollten. Aus Epirus haben wir keine neueren Berichte. In Prevesa sind aber Die Koninklijke Akademie voor de Zee - en Landmagt, mals bedeutende türkische Streitkräfte ausgeschifft worden ; dem Fuad Effendi die 1828 errichtet und im Jahre 1851 mit dem Institut voor de Marine ver ftehen jezt 9500 Mann zu Gebote ; die Verbindung mit der Besazung von einiget wurde, wird vom Generalmajor van Rappard als Gouverneur gelei Arta ist aufrecht. Der Aufstand greift inzwischen immer mehr um sich; den tet. Ihm stehen zur Seite ein Kommandant in der Person des Majors Insurgenten fehlen aber Waffen, Munizion, Geld und Führer, die einheitlich van Overstraaten und in verschiedenen Funktionen 6 Kapitäne, 4 Lieutenants zu wirken hätten, denn kein Häuptling will von dem anderen Befehle anneh zur See, 10 Premier-Lieutenants der Infanterie, 2 Lieutenants der Ravalle men. Dem General Kalergis will Niemand Gehör geben ; er kehrt nach rie, 6 Premier -Lieutenants der Artillerie, 2 Premier-Lieutenants des Genie, Frankreich zurük. Tzavellas und Grivas machen sich auf einen Postenkrieg be- 3 Offiziere von Gesundheit, 1 Pferdearzt und 12 Lehrer vom Zivil, Am 1. Jänner 1854 befand sich die folgende Anzahl Böglinge in der reit, welcher den Türken viel Blut kosten wird ; Zeinel Pascha hatte im westlichen Theile von Theffalien einen blutigen Zusammenstoß mit den von Chazi Akademie : befehligten Aufständischen, und mußte sich zurükziehen. Es heißt : daß die vier im 4. Studienfahr, im 3.3., im 2.3., im 1.3. 29 20 21 Großmächte England, Frankreich, Oesterreich und Preußen die Insurgenten in Für den Seedienst (Adelborsten) • 1 einer Proklamazion unter Androhung von Zwangsmaßregeln zum Niederlegen für den Schiffsbau • 4 der Waffen auffordern werden. für die Mariniers 18 9 12 7 Baiern. Kadetten für niederl. Infanterie 9 6 3 Kavallerie . 2 " " " 21 23 15 Artillerie 4 S. Die bisher bestandenen Pråbenden des militärischen Max Josef · "1 " " 8 11 3 Ordens wurden mit Allerhöchfter Entschließung vom 14. v. Mts. von 40 Genie · "1 8 10 6 • 7 auf 50 vermehrt. Infanterie "/ ostindisch. " 1 1 2 Kavallerie Niederlande. "1 "1 3 5 Artillerie • "1 " 6 6 Genie 2 (Schluß über den neuen Stand der niederländischen Armee. ) " " " Die Artillerie hat den Generallieutenant Steenberghe zum In 101 85 72 40 spekteur. Die 1. Artillerie Direkzion mit dem Hauptorte Gravenhaag wird vom 298 Böglinge. Generalmajor Meijl befehligt, der gleichzeitig der Geschüzgießerei für brone Das Iuremburgische Kontingent des deutschen Bundes zenes Geschüz zu Gravenhaag vorsteht. In dieser Direkzion befinden sich Ar tillerie-Magazine zu : Dordrecht , Gorinchem , Naarden, Brielle, Amsterdam, Heeres wird vom Oberstlieutenant Mertens fommandirt und besteht aus : Helder, Nijmwegen, Gröningen, Woerden , Doesburg, Helvoetsluis und Wie dem 1. Jägerbataillon zu Echternach unter Befehl des Major Baron de Waha ; ricerschanz. Die 2. Artillerie-Direkzion mit dem Haupt-Orte Breda verwaltet der dem 2. Jägerbataillon zu Diekirch unter Befehl des Major de Vernejoul, 1 Generalmajor Heidenreich ; in derselben bestehen Artillerie-Magazine zu Breda, Kompagnie davon zu Ettelbrüf; Herzogenbusch, Maastricht, Bergen op Zoom, Venlo, Gertruidenburg, Vlissin die Reserve- Abtheilung Infanterie unter Major van Heemskerck, 1 Komp. gen, Grave, Neuzen, Veere, Breskens, Fort Bath, Woudrichem, Loevestein derselben zu Echternach, die anderen zu Diekirch. Das Offizierskorps dieses Kontingents zählt 1 Oberstlieutenant, 3 Ma. und Wilhelmstadt.

36

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Die Artillerie-Werkstatt ( Artillerie Stapel en Constructie Magazijn) zu Delft wird vom Oberstlieutenant van Meurs geleitet ; der Inspekzion der Handwaffen (Inspectie van draagbare wapenen) fteht der Major Gobius vor. Das Regiment Feld - Artillerie kommandirt Oberst de Girard de Mielet Baron van Coehoorn, davon stehen :

fors, 5 Kapitäne 1. Klaffe, 7 Kapitäne 2. Kl. , 9 Premier- und 12 Sekonde Lieutenants. Interessant ist eine der Naam en Ranglijst beigegebenen Labelle über das Alter der Offiziere des niederländischen Heeres ; daraus ergibt sich als mittleres Alter :

227 beim Generalstab, Infant., Kavall., Artill., Genie. die . L. 63 % Jahre, die G. M. 61 Jahre, 553 • 57 583 die Oberften • 57 % 612 57 • 54% • 5223 562 55 % die Oberstlieutenants . 50 5412 54 % • · 47 die Majors . • 536 472 402 45 49 • die Rapitäne . 472 382 852 40 36 die Premierlieutenants • 29 251/4 802 224 26 die Sefondelieutenants Wir schließen hiemit unsere Mittheilungen , indem wir uns ähnliche über das Heer des niederländischen Oft- und Weft-Indiens vorbehalten.

für für für für für für für für

plazes des Krieges zwischen Rußland und der Pforte aus den Jahren 1810 und 1828 beigegeben. Beide Unternehmungen haben bereite, wie wir mit Vergnügen aus den uns ges machten Vorlagen ersehen haben , in und außerhalb Desterreich die wohlverdiente, sehr günftige Aufnahme gefunden ; und so müssen wir uns wohl nur um so mehr gebrungen fühlen, beide Werkchen auch in unseren Kreisen mit Wärme zu empfehlen. * 3u Prag verschieb am 2. April laufenden Jahre der f. f. penfionirte Generals Major Albert Karl Freiherr von Sterndahl, im 79. Jahre seines Alters an wieder holtem Schlagfluße, und ſeine irdische Hülle wurde am 4. mit allen seinem Range gebüh renden Ehren in die Gruft nach Chotiefchan überführt. - Er begann seine militärische Laufbahn 1794 im 11. Linien-Infanterie- Regimente (jezt Prinz Albert von Sachsen), rükte dafelbft bis zum Oberften und Reg mente Kommandanten vor, und wurde nach einer beinahe 43jährigen Dienstzeit als General -Major in den Ruhestand versezt, 1837. Fr hatte alle Feldzüge der französischen Revoluzionekriege mitgemacht , und die lezten 14 Jahre seines Lebens in Prag zugebracht. Er hinterläßt weder Gattin noch Kinder.

Tages- Nachrichten. Personal-Nachrichten. Se Erzellenz der zur Stunde am 1. preuß. Hoflager weilende Herr F3M. Freih. von Heß wurde mit dem im Gefolge b.findlichen Herrn Obersten Ritter von Ernennungen und Eintheilungen. Ruff und dem Hauptmann von Kopfinger des Generalstabes zur königl. Tafel in Charlottenburg gezogen. Berna, David, Rittm. des König von Baiern Drag Reg., erhielt bei seinem Aus tritte aus der Dienſtleiſtung den Majors -Charakter. * Die hinterlassenen Kinder des verstorbenen Artillerie-Hauptmanns Franz Fidler Pensionirungen. wurden in den Adelstand mit dem Prädikate „ von Ifarborn “ erhoben. Nadler, Franz, Major des Großh. v. Heffen JR. zeitl.; Lamatsch von Waffen tein, Franz, 1. Rittm. des Prinz Karl von Baiern Hus.-Reg., mit der Vor * Als Nachtrag zu der Nr. 25 vom 29. v. Mts . bemerken wir in Bezug_des merkung für eine Friedens. Anstellung ; die Hauptlt. 1. Kl.: Kliment, Anton vom Herrn Lieutenant Sak des Baron Fürstenwärther Inf. Reg . herausgegebenen Por von, des EH. Stefan Inf. Reg.; Uherek , Eduard, des 6. Feld 2 Jäger · Bal.; träts Sr. Erzellenz des Herrn FM. Graf Nadeßky, daß dasselbe nicht im Wege der Lichtenthur n, Hermann Freiherr, des Baron Geppert Inf Reg.; die Ober 2. Sefzion des h. 2. Armee-Kommando, sondern beim Herausgeber (dem ers lieutenants : Putilean, Willibald, des Fürst Thurn und Toris JR.; Haber= wähnten Herrn Lieutenant) zu beziehen und alle Bestellungen an ihn zu rich ten find. mann, Josef, Oberlt. des Kaiser Alexander Inf.Reg.; Guthrath und Puch stein, Johann Edler von, dis Baron Heß Inf. Reg .; Köhler, Heinrich , Uns terlt. 1. Kl. des 6. Feld-Jäger-Bataillons. * Wir erhalten zufällig den nachstehenden Brief zu Gesicht, welcher mit dem ersten Ordensverleihungen. Reinertrage der " Waisen-Spenden" dem Komité des Offiziers-Töchter-Institutes zu Dedenburg zugesendet wurde und glauben, nachdem der allbekannte Wohlthätigkeits- Sinn Den großherzoglich toskanischen Militärs Verdienkt - Orden 1. Klaſſe erhielt : Se. Grzellenz Herr Feldmarschall Graf Radetzky, Feldmarschall-Lieut. Fürßt Fried. der Bewohner Desterreichs so wie das Wirken des Vereines darin volle Anerkennung Liechtenstein , und von Hlavaty, General-Major von Nagy , und Josef findet, denselben veröffentlichen zu sollen. Baron Schneider , der Oberst Josef Glåßer, des Genie-Stabes, und Cafile, Anliegend habe ich das Vergnügen den ersten Reinertrag der „Waiſen-Spenden“ mit Einhundert Gulden B N. zu übersenden . Kommandant des großherzogl. von Toskana Drag. R., der Oberfilt. Freiherr von Wenn dieses kleine Unternehmen gute Früchte trägt, so verdanken wir es — nächst Weigelsperg, des EH. Sigismund JR., und Major von Nados , Kom dem Schuze des Allmächtigen - und dem bewährten Wohlthätigkeits -Sinn aller Bes mandant der Art. -Equitazion ; dann eben diesen vorbenannten Orden 2. Klaffe erhielt : Oberst Jakob Marieni , des Mil. -Ingenieur- Geografen-Korps , Anton wohner unseres groß da ſtehenden Defterreichs, beſonders dem guten Saamen den der Bils, des GAMSt., Kasimir Ritter von Thoren, des Pens.-Standes, der so höchft patriotisch denkende Verein so trefflich zu säen wußte, und welchen die obersten Oberflt. Ritter von Löwenthal, des Großfürst Nikolaus von Rußland HR , Rons J. B. Jüngling." Pflegerinen so sorgsam überwachen. Hochachtungsvoll Wien, 4. April 1854. rad Petrasch, des GeniesStabes ; Rittm. Theodor Freih. v. Augustin , des Fürst Liechtenstein UR., und Hptm. Josef Edlir von Mangold, des GOMSt.; * (Literatur.) Abermals sehen wir uns in die Lage verfezt , der und ferner eben diesen vorbenannten Orden 3. Klasse : ber Hytm. Josef Nowak, des CH. Rainer JN.; Restellini, Kommandant der Mailänder Pompier-Koms umsichtigen, mit Geſchmak verbundenen Thätigkeit Herrn Franz Kaisers hier ehrend gedenken zu können. pagnie, und Johann Ritter von Elvert, des 3. Art R.; der Lieut. Friedrich Steinmez, des Graf Kinsky IN , Archivar des mil.-geograf. Institutes Jos Wieder liegen uns zwei in seinem Verlage erschienene Karten vor, welche an Kor hann Marieni. rektheit der Aufnahme, aa 3w.kmäßigkeit und an Eleganz nichts zu wünschen übrig lass sen, nämlich : Das Großkreuz des großherzogl. toskanischen St. Josefs Ordens : Der Feldz 1. Taschen-Reisekarte in Farbendruk von Mitteleuropa, enthaltend alle Dampfschiff , Eis zeugmeisterFreiherr von Auguft in, General der Kavallerie ; Freiherr von Boynes senbahn- und Hauptpoſt-Verbindungen, sowie alle bedeutenden Orte mit Angabe ihrer burg, Feldmarschall-Lieut.; Alex. Prinz zu Württemberg und Graf Nobile, dann der General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers General-Major Bam berg. Merkwürdigkeiten, die vorzüglichsten Naturseltenheiten u. s. w. Gewidmet Sr. Erzels lenz dem k. k. Herrn Feldmarschall-Lieutenant und Armeekorps-Kommandanten Frei Das Großkreuz des herzogl. parmaischen St. Ludwig - Ordens : General-Major herrn Cſorich von Monte-Creto sc. und Brigadier Moriz Freih. von Lederer. 2. Karte der europäischen Türkei und des Gebietes des schwarzen Meeres, enthaltend Das Ritterkreuz 1. Kl. des herzogl. þarmaiſchen Konstantin St. Georgs Ordens: Major Karl Shindler, des Kaiser Jäger Reg. einen großen Theil Klein-Afien, Süd-Rußlands, einen Theil Perfiens und Kaukafiens. Gezeichnet nach der Scheda'schen Karte von Europa von Theodor Schneider. Ges Den königl. hannöverschen Guelphen - Orden 4. Kl.: Rittm. Ludwig . Wagner, des König Württemberg Hus.Reg. widmet Sr. Exzellenz dem Herrn Grafen von Strafſoldo , k. k. wirklicher geheimer Rath und Kämmerer , Statthalter in Steiermark 2c. sc. Den kaiserlich ruffischen St. Stanislaus - Orden 3. Al.: Oberlt. Jakob 2 in ins Der lezteren Karte ist eine gedrängte, sehr gut gefaßte Uebersicht des Schau ger und Ludwig Claus, der Zeugs - Artillerie.

Angekommen in Wien. (Am 5. April ) Oberst Baron Kulmer, vom 3. Grenzs Reg., von Rinkovce (Stadt Nr. 1068). - Oberst Kallert, vom 1. Drag.-Reg. , von Weßely (Leopoldstadt Nr. 708). Die Majore : von Schäfer, in Pension, von Teschen von Szereda, vom 4. HR., von (Stadt, gold. Ente), von Czermak, vom 2. Sa Pardubiz (Stadt London), nitäts-Bat., von Verona (Landstraße Nr. 448). - Die Hptlt.: von Salis Suglio , vom 1. Genie R., von Krems --Graf Logothetty , vom 39. (kleines Lobkoviß Haus), JR., von Innsbruk (NazionalsHotel). ( m 6. März .) Oberstlt. von Andrash, in Penf., von | Preßburg (Matschakerhof) . - Die Hptlt.: Mayr, vom 1. Jäger-R , von Wr -Neustadt (Wieden, gold. Kreuz), - D. Moga, in Pens., von Komorn (Stadt, gold. Stern), -Warzecha, vom 29. JR., von Krakau (Landstraße Nr. 658), - Schwarz, in Penſ., von Vucovar (Thierarznei-Instis tut), - Pokorny, vom 9. JR., von Vrag (Stadt Frank furt). ― Rittm. Dettmer, vom 3. Kür. R., von Miskolz (Stadt, König von Ungarn). D (Am 7. April.) Hvtm. Strzelecky, vom GOMSt. von Ofen (rothen Haus Alservorstadt). Die Rittm.: Maiolo wicz , vom 1. Uhl.-Reg., von St. Georgen (Leopoldstadt, gold. Lamm), Barrn Pleßen, vom 1. UR., von St. Georgen (Leopoldstadt, gold. Lamm), - Wißgrill, vom 9. HR., von Aufterliß (Jågerzeil Nr. 19), Sietkiewicz. v. 10. UN., von Neuhäusel ( Stadt London).

Abgereiset.

Zweiter Ausweis der zu Gunsten des Dedenburger Offiziers ፡ Waisen - Er (Am 5. April.) Oberst Arbter, vom 38. Inf.R., nachziehungs- Institutes für " Waisen Spenden" eingelangten Linz. Major Graf Wurmbrand, vom 5. Uhl.-R., nach Beträge. Graz. - Die Hotlt.: Romer, in Pens., nach Preßburg, - Baron Baselli, vom Armee- Stand , nach Görz, - Bas Bom Bürgermeister Amt zu Rumburg in Böhmen, u. z. von Fr. Leopoldine Müller für 1 Eremplar 1 fl., Fr. ron Bourguignon, vom GOMSt., nach Derenburg. Franziska v. Lenk für 1 Gr. 1 fl., Fr. Pauline Liebiſch Die Rittm.: von Ludviger, vom 12. UR., nach Auſterlig, - Müller, vom 12. UR., nach Außterlig, - von Radice, für 1 Gr. 1 fl., Fr. Eleonore Seibt für 1 Eremp 18., 12. HR., nach Verona. Fr. Vinzenzia Zuchner für 2 Er 1 fl. Vom Gemeinde Vorstand zu Rez in Desterreich, u. z. von (Am 6. April.) Oberflt. von Hye, vom 12. UR., nach Fr. Franziska Ramb für 1 Er. 1 fl., Fr. Franziska Erel für 1 Er. 1 I., Fr. Anna Lamatsch für 1 Er. Austerlig. Die Hpilt.: Mayer, vom 49. JR., nach 1 fl.. Fr. Louise Biegler für 1 Gr. 1 fl., Fr. Anna Cedenburg, Blaudek, vom 1. Grenz. -R., _nach Glina, - Horek, in Pens, nach Zboro. Rittm. Graf Khevens Liebl für 1 Gr. 1 fl., Fr. Eleonora Liebl für 1 Grem plar 1 fl. hüller, vom Armee-Stand, nach St. Pölten. Vom Stadtrath der 1. Kameralstadt Glbeteiniß für 6 Grem plare 2 fl. (Am 7. April.) Die Oberste : v. Ebner, Genie- Inspeks tor, nach St. Pölten, Troft, in Penf., nach Klagenfurt. Vom Bürgermeisteramt zu Beraun in Böhmen , u. z . von ― - Oberstlt. Baron Bretton, in Penſ., nach Zlín, Die Herrn Dechant Liebler für 1 Fr. 20 kr., Herrn W. Majore : Roßig, vom 18. JR., nach Josefstadt, - Filippi Kromic für 1 Gr. 20 kr. , Hrn. M. E. Szadnik für 1 Er. 20 kr., Hrn. C. Wiesenberger für 1 Gr. 20 kr. von der Marine-Art., nach Maria-Zell, Thum, von der Hrn. Franz Meinl, Fabriksdirektor für 1 Gr. 30 fr., Art .-Zeugs-Verw., nach Linz . Die Hptlt von Maiua Hrn. Math. Tichy, Stadtverwalter für 1 Gr. 10 fr. vom Litler Grenz-Inf., nach Titel, - Kral , vom 21. JR., -n. Chrudin, v. Lauba, vom 31. IN., nach Preßburg Vom Gemeinde-Vorstand zu Bleiburg in Kärnthen, u. z. vom Herrn Stefan Maier, Sattlermeister für 1 Gr. Bauer, vom 14. IR., nach Linz. Korvetten-Rapit. 20 kr , Hrn. Josef Graffer , t. k. Labak Verleger für 1 Linien-Schiffs Wißiak, vom MarinesKorps, nach Trieft. Gr. 30 kr., Hrn. Mathias Herko für 1 Gr . 30 kr., Kapitän Fauß vom Marine-Korps nach Trieft.

228 Hrn. Ignaz Graffer, Handelsmann für 1 Gr. 1 fl., Hrn Johann Koraf, Ledermeister für 1 Gr. 40 fr., Hrn. Giuseppe Modile, Capo Muratore für 1 Gr. 1 fl. Vom Bürgermeisteramt zu Hallein in Oberösterreich u. z. von Fr. Cecilia Schgoer für 1 Er. 20 fr. , Fr. Katha rina Rehorovsky für 1 Gr. 20 kr., Fr. Karoline Breys mann für 1 Er. 20 kr., Fr. Anna Gyri für 1 Fr. 20 fr., Fr. Karoline Hottenroth geb. Angerstein für 1 Er. Brodmann für 1 Er. 20 kr. 20

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Der

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Nr . 29.

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1854 .

VII .

Jahrgang.

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Die Türken und der Türkenkrieg. (Fortfezung.) WWir kommen nunmehr zur Berichtigung der Irrungen in der Topografie des Kriegsschauplazes , welchen der Verfasser beschreibt; und beginnen, weil von den Planen seines Werkes früher schon die Rede war, mit Würdigung derselben. Die Skizze des Kriegs . schauplazes enthält die südliche Hälfte der Walachei , und von Bulgarien und Rumili nur so viel, als im Often der großen Straße von Niſſa nach Konstantinopel liegt. General Valentini hält diese Skizze für richtiger, als die meisten vorhandenen, unzuverlässigen Karten, weil sie nur diejenigen Drte nach militärisch richtiger Lage aufnimmt, auf welche es bei den in Rede stehenden Operazionen anfam. " "Es wäre gewagt, die bis jezt über das osmanische Reich erschiene nen Karten vertheidigen zu wollen ; denn die Mehrzahl derselben ist un brauchbar, und nur drei tragen das Gepräge eines wissenschaftlichen Flei Bes *). Der Verfaffer würde indessen sehr irren, wenn er der Meinung wäre, daß es leicht ist, eine Skizze jenes Schauplazes zu liefern, welche die Orte nach militärisch richtiger Lage enthält. " "Wenn der Plan eines Kriegsschauplazes ein genaues Geripp der Gewässer, und eine richtige Darstellung der Höhenzüge enthält , dann ist es möglich, die Orte mit ihren Entfernungen in jene Lage zu bringen, wel che der Natur entspricht , dann können sie erst militärisch rich tig liegen. Weil nun auf dem Plane 1 , welcher dem Werke angefügt ift, in jeder Beziehung Fehler sich finden, so darf man wohl glauben, daß er wenig militärischen Werth enthält. " Die Donau mit ihren Ergießungen ist bei dem kleinen Maßstabe des Planes (auf drei Wiener Zolle 20 deutsche Meilen) viel zu grell be: zeichnet, und die Gewäffer in der Walachei ohne Verhältniß unter sich selbst. " „ Der Ursprung der Marisa in Rumili ist so sehr gegen Westen ge zogen, daß wenn man von Sophia gegen Seres nach Macedonien wollte, dieser Fluß unausweichlich überschritten werden müßte. Aber Reisende wis derlegen es ; fie gelangen füdlich Sophia über hohes Gebirge zu den Ur sprüngen des Strymon. Während dieser in den Meerbusen von Kon teffa mündet, strömt die Mariza, durch die Abfälle des Rilo getrennt, nächst Enos in das ágäische Meer." ― " Nicht weniger falsch, als der Ursprung der Mariza, ist der Lauf des Tundſcha-Flusses ; desjenigen Gewässers nämlich, an welchem auf der Skizze des Kriegsschauplazes das Städtchen Kazanlik gelegen. Nicht vier Metlen oberhalb Adrianopel, sondern gerade hier, nachdem er die große Stadt durch flossen, vereinigt sich der Tundſcha mit der Mariza. “ Auch der Höhenzug ist auf der Skizze irrig ausgedrüft. - Der Hámus erhebt sich an den Ursprüngen des Isker, der Mariza, des Kas raffu und des Strymon; er scheidet die Gewässer , welche der Donau zu fließen, von jenen, welche das ägäische Meer aufnimmt, und endet bei dem Vorgebirge Emineh (Haemi extrema) . Auf der Skizze des Kriegsschaupla ses in dem Werke Dagegen tritt der Hämus **) zwischen der Nissava und dem Zibru hervor, und immer mehr und mehr steigend, endigt er in der

Bucht von Varna. Ganz unrichtig also wird in dem Plane des Kriegs schauplazes jener wichtige Uebergang zwischen Sophia und Bazardschik ver mißt, den man das trajanische Thor nennt, und ebenso unwahr der Hämus bis nach Schumla vorgedrängt. Statt einen steilen Rüken, sieht man zwi schen Sophia und Bazardschif, nur einen sanften Abhang : statt den Füßen des Hämus, welche auf beiden Ufern des Tundſcha bis Adrianopel herab gehen, eine Ebene, und von Araba Burgas bis zu den Dardanellen eine Bergmaffe ohne Zusammenhang. " So wesentliche Mängel in der Darstellung der Erdoberfläche des. Kriegsschauplazes sind gewöhnlich mit andern verbunden. Mehrere Orte stehen nicht auf ihrem Plaze. Bazardschik liegt nicht eine Meile von der Mariza entfernt ; denn diese bespült die Südseite der Stadt, und Phi lippopolis steht auf dem rechten, und nicht auf dem linken Ufer dieses Fluffes. Die Umgegend von Schumla auf der Skizze gleicht nicht dem beigefügten ausführlichen Plane jener Stadt ; und Battin, gleichfalls im Widerspruche mit dem Plane III, ruht in der Skizze unmittelbar an der

Jantra, obgleich dasselbe zwei deutscheMeilen unterhalb der Mündung dieses Thales liegt. Ueberhaupt ist die ganze Streke zwischen Rustschuk und Nikopel auf die unbegreiflichste Weise zusammengedrükt. Aus 12 deutschen Meilen gerader unbestreitbarer Entfernung zwischen beiden Punkten, macht der Verfasser nur sechs. Dieß hat die Folge, daß er den Marsch vom Schlacht. felde bei Battin nach Szistov für einen kleinen Marsch, und die Streke von hier nach Nikopel für zwei Meilen hält . Während auf der Skizze des Kriegsschauplazes von Battin nach Sziftov 1 Meilen, von Sziftov nads Nikovel zwei Meilen ausgewiesen sind, beträgt, nach einer verlässigen Be stimmung, die erstere Streke 82, die leztere 51 % Meilen. Für diese An gabe stimmt die Erzählung des General Valentini felbft; denn er sagt, daß die russische Armee zwei Tage, den 25. und 26. Oktober 1810, bedurfte, um aus dem Thale der Jantra bis Nikopel zu gelangen. Wenn diese Ent fernung statt 63 % nur drei Meilen betragen würde , warum zwei Märsche, ― um sie zu durchziehen ? " "/Die Lage von Senteschty am Sabora- Flusse in der Wala chei, wo im Anfange des J. 1811 das beträchtlichste russische Korps fich sammelte, ist wichtig , um so wichtiger, weil keine Karte diese Drtschaft nennt, weil keine den Sabora - Fluß bezeichnet. Vergebens will man in der Skizze sich belehren ; zwei Orte können für Senteschty , zwei Flüffe für den Sabora gelten. Aber nach welchem Zeichen man auch sieht, es ist falsch. " " Der Sabora · Bach zieht am linken Argis.Ufer, gleichlaufend mit diesem Fluffe, bis Isvorja, wo er in den Argis sich ergießt. Dort, wo der gerade Weg von Bukurest über Kopacsenja nach Giurschov den Sabora Bach durchschneidet, liegt Sentest am linken Ufer, faum zwei Meilen von der Hauptstadt. Also nicht am rechten Argis-Ufer, nicht auf dem Wege nach Slatina, und nicht fünf Meilen von Bukurest entfernt. " "Bei so wesentlichen Gebrechen, die man in dem Plane des Kriegs schauplazes findet, darf man es wohl für überflüffig halten, über die Unter schiede sich zu befremden, die in der Benennung der Orte, zwischen dem Texte der Erzählung und zwischen dem Plane, zahlreich anzutreffen sind . Es muß dem Leser ganz gleichgiltig sein, ob er Tatarei für Tataricze, Lerfe= nek für Terresek, Selva für Selbi halten ; und in Badaschky, was Nie * Der europäische Theil des türkischen Reichs ; von C. G. Reichard. Nürnberg bei mand so nennt, eigentlich den Fleken Eski Baba (auch Babeysky) erkennen bei Friedr. Campe 1816. foll." Carte générale de la Turquie d'Europe etc. par Guillaume de Vaudon „ Mit Vergnügen hätte man die Andeutung der Wälder in einigen court 1818. Streken, ―― vielleicht gerade dort, wo es keine gibt, - erlaffen, und eben Carte générale de la Turquie d'Europe en XV. Feuilles ; dressée sur les materiaux rassemblés par Mr. le Lieutenant-Général Comte Guilleminot fo gerne einige Hunderte Ortszeichen entbehrt, die, ohne Namen, nichts nüzen, aber verwirren." -― etc. etc. par Lapie ; à Paris chez Piquet 1822. **) General Valentini bemerkt zwar richtig, daß Balkan im Türkischen überhaupt "Wir fezen im Allgemeinen voraus, daß der Plan II, zur Uebersicht der einen Gebirgsrüfen bedeute. Dem ungeachtet fagt er nicht nur häufig statt Has Eelagerung von Ruftschuk, auf einer eigenen Aufnahme beruhe, und wollen mue, Balkan, sondern auf der Skizze ist sogar ber Hauptrüfen : Balf an oder daher im Ganzen auf seine Richtigkeit vertrauen. - Demungeachtet drin Håmus überschrieben. Würde er dieses Gebirge den großen Balkan ger' nannt haben, so hätte er den im Lande für dieses Gebirg üblichen Namen gegen fich einige Bemerkungen auf. Die ansehnlichen Gebäude, viele Moscheen, troffen und vorzüglich ein festes Schloß im obern Theile der Stadt, am Donau

230 Ufer, von welchen General Valentini behauptet, daß sie zu hartnäkiger Ver- p Büschings Erdbeschreibung wird vom General Valentini zu Zeugen theidigung benügt werden können, find im Grundrisse des Plazes nicht be- gerufen, um die Fahrbarkeit des erwähnten Weges, und den Reichthum seis sonders ersichtlich gemacht. - Als etwas Besonderes erblift man, daß die ner Umgebungen darzuthun. Aber gleich über seine Beweisstelle hinaus (5. nächste Insel unterhalb Giurschov, mitten im Strome, eigentlich ein Berg ist, Band Seite 396), welche eigentlich nur sagt, daß auf dem Berge Witoscha und daß die große, durch die Ergießungen der Donau gebildete Insel zwischen einige Dörfer sich befinden, -bemerkt man ( Seite 402) die folgende Giurschov und Ruftschuk, steil, und so hoch gegen den ersteren Plaz und Stelle : " Kapuli Derbend, der Thor-Paß, acht Stunden von Tatar - Bas --gegen sein Schloß, abfällt, daß man ihr Innerftes übersehen könnte. Nach fardschify, liegt in Bergen , deren steile Klippen und sehr tiefe Abgründe einem Plane, dem wir unbedingt zu vertrauen Ursache haben, ist die erstere kaum einen Zugang verstatten." Insel nichts als eine ebene Au, und die leztere tief unter dem Rande geleMannert ) ist in der Beschreibung jener Gegend vollständiger, und gen, welcher sich am linken Ufer des Donau- Armes von Slobodzie bis über beseitigt alle Zweifel über ihre Eigenheit. " Zwei große Gebirge," ſagt der Giurschov hinabzieht, so daß man vielmehr von hier die Insel überragt." gelehrte Verfasser, "durchziehen mit mehreren Aesten das innere Land von Der Plan Ill, welcher die Schlacht bei Battin vorstellt, ist nach Thrazien. Die Hauptkette derselben strekt sich aus dem füdlichen Krain Versicherung des General Valentini „ ein Bild , das man nicht besser sehen gegen Süd- Often, trennt Dalmazien von den Gegenden des innern Landes, fann. " ―― Wir waren weit entfernt, es zu bezweifeln, aber wir fanden die zieht sich dann in die nordöstlicheren Gegenden, und heißt längs der Grenze felfigen Gründe und die Schluchten nicht , welche den geraden Weg von zwischen dem westlichen Thrazien und Jülirien , das skardische Gebirg. Die Rustschuk nach Battin durchschneiden, und wegen welchen eine Umgehung größte Höhe und Ausbreitung erreicht es weiter östlich (südlich dem heutis links, in die rechte Seite der türkischen Stellung , nöthig war. Man sieht gen Sophia) , und heißt der Berg Skomius. Er ist hoch ; der Reisende wohl mehrere Thäler , welche zwischen Battin , Ablanof, und noch tiefer, sieht seine mit immerwährendem Schnee bedekten erhabensten Spizen gegen die Donau ausgehen ; aber ihre Ränder sind nicht felfig , und ihre zwischen Sophia und Philippopolis sich zur Seite, unter dem Na Sohle bei zweihundert Schritte breit. - Das Schlachtfeld hat also keines. men Witoscha-Berg und Rulla- Gebirg. ―― Etwas weiter östlich fängt er wegs den Ausdruk beschwerlicher Gangbarkeit , den es doch offenbar tragen an, sich in zwei Hauptäſte , in den Hämus und die Rhodope, zu theilen. foll." Der Hámus ist die nordöstliche Fortsezung des Skomius ; wah WVon Serdika Auf dem Blane IV, 2, fällt die Unähnlichkeit gegen jene Streke gleich res Alpengebirg, hoch und felsig. " Weiter heißt es : in die Augen, welche dieser Plan mit dem von Ruftschuk (1 ) gemein hat. (heute Sophia) reiste man in fünf Tagreisen nach Philippopolis in Thras Es ist dieses die Erdzunge zwischen dem Lom und der Donau, Drei Kups zien. Die ganze Länge des Weges betrug 20 geografische Meilen ; der pen, zum Theil mit Wald bewachsen, bilden dieselbe auf dem leztern , und Weg ging aber großen Theils durch rauhes Gebirg. " nur eine, ohne Wald, auf dem erftern Plane. -Die Verschiedenheit der " Aber auch damit halten wir die Sache noch nicht abgethan . Ein Krümmungen des Lom, jene der Donau- Ufer, und die unnatürliche Darstel militärisches Auge, an Hindernisse gewohnt, urtheilt gewöhnlich nicht streng lung einer fumpfigen Strefe, welche höher liegt als der trofene Boden, über die Beschaffenheit einer Gegend. Was einem Reisenden unüber -windlich scheint, zieht kaum die Aufmerksamkeit des Erstern auf sich. Der fönnte man nur weitläufig erörtern, und geht beffer über sie hinweg." "1 So enden wir die Beurtheilung über die Plane des vorliegenden Bericht eines Militärs ist also in dieser Sache entscheidend. " " Der Weg von Niſſa bis Dragoman vor Sophia ist von so schlech Werkes, und wollen noch die wesentlichen topografischen Irrungen beleuchten, aus welchen der Verfasser seinen Eroberungsentwurf gegen das ter Beschaffenheit, daß er, selbst nach geschehener Verbesserung, für Geschüz faum fahrbar wird. Drei Punkte finden sich in dieser Streke , die man osmanische Reich aufgebaut hat. Wir kehren daher zum Hämus zurük. " 11 Man kann zugeben, daß dieses Gebirge, nach der Behauptung des Paffe nennt, und nächst welchen der Zug eines Heeres ohne Mühe aufge General Valentini, von ferne gefehen, wie der Donnersberg und die Bo halten werden kann. “ „Von Dragoman nach Sophia fährt man leicht, und erblikt hier zur gesen bei Kaiserslautern erscheint. Von dem Standpunkte des Generals also, vielleicht von Rustschuk , schien der Hämus wenigstens 2000 Schuhe Rechten den hohen Witoscha . Zwei warme Bäder liegen an seinem Fuße ; hoch *) ; hoch genug , weil er nach einem Zuge von fünfzehn Meilen ain seinen Scheitel bedekt, zwischen Felsenbroken, ewiger Schnee. Der Weg bis 1 Schteman , strekenweise über felsigen Boden, ist beschwerlich. -} Gewitter Meere endet. " ,,Weniger geneigt kann man sich fühlen, dem Verfasser die Behaup tung zu glauben , daß von Sophia nach Philippopolis leicht zu gelangen, daß überhaupt der Weg über Nizza , Sophia und Philippopolis , der nur über Zweige des Hämus führt, und das Hauptgebirge links läßt, offen bar minder schwierig sei, als jener über Tyrnova nach Adrianopel (§. 23 ) , -und daß endlich von Szistov ein Weg über den Balkan nach Tyrnova zicht (S. 40 ). — Es soll nicht schwer werden, diese durchaus falschen An gaben gründlich zu widerlegen." Der weitere Zug der Julischen Alpen von Fiume scheidet die Ge wässer, welche gegen Norden der Donau, von jenen, welche gegen Süden dem adriatischen , ägäischen und dem Meere von Marmora zugehen. Er heißt, karstartig verworren, in Kroazien die große und kleine Kapella, steigt allmählig durch den Skardus zum Orbelus (Skomius ) hinan, und wird an den Ursprüngen des Isker und des Strymon, wie wir schon sagten, der Hamus. Schon am Orbelus hat er die höchste Höhe erreicht , und fällt fort und fort, bis zur Spize Emineh am schwarzen Meere. Der Orbelus fendet Zweige zwischen die Drina und Morava zur Donau ; zwischen das adriatische und ägäische Meer, zur Südspize von Morea herab . Der Hämus verzweigt sich zwischen der Morava und dem schwarzen Meere an die Do nau, und zwischen diesem Meere, und dem Strymon, an das ägäiſche, und das Meer von Marmora. " " Nach dieser Darstellung des Höhenzuges, den man überschreiten muß, um nach Rumili zu gelangen, führt also der Weg von Nizza nach Philip popolis feineswegs über 3 weige des Hamus , sondern an den höchsten Punkten desselben vorüber. Was der Verfasser nur für einen Gebirgszweig hält, ist demnach der Hauptrüfen selbst; und ließe man seine Ansicht die geltende sein, so müßte die Donau aus dem schwarzen Meere nach ihrer Quelle fich drängen. Eben so klar wird es nun, daß man wohl aus dem Do nauthale über Tyrnova zum Balkan , aber nicht über den Balkan nach Tyrnova gelangt ; denn die Jantra, an welcher Tyrnova liegt , ſtrömt vom Hamus zur Donau herab. " " Wir lassen indeß das Gesagte keineswegs genügen, und sezen noch eine Reihe von Beweisen hierher, welche erhärten, daß der Weg von Sophia über Philippopolis nicht über 3 weige des Hamus führt , und daß er keineswegs weniger beschwerlich ist, als jener über Tyrnova nach Adria nopel. " --*) Der Donnersberg is 2157.96 Wiener Schahe über die Meeresfläche erhoben.

und Stürme sind eine Eigenheit dieser Gegend, und von entsezlicher Art. Ein Sturm zerriß nicht nur die Zelte ; er warf auch beladene Wägen um." "Von Ichteman zieht der Weg über zahlreiche Gewäffer immer auf wärts vor das trajanische Thor (Demir Capi, das eiserne). Er theilt sich am Fuße des Berges. In Felsen gehauen führt links eine Bahn zum Thor, und ist in ihrer Fortsezung nur Saumweg ; rechts führt eine andere in tiefer Schlucht zwischen Felsen, nur für einen Wagen breit, mit grellen Wendungen in eine Ebene der Mariza hinab , wo man zur Rechten das mit Schnee bedekte Rillo- Gebirge **) erblift. " " Obgleich man den Hauptrüken bereits überschritten, sind doch keines wegs alle Hindernisse überwunden ; das beschwerlichste, und in militärischer Beziehung wichtigste, liegt zwischen Jabrowiz und Kisderven vor Bazards fchik. Ueber zwei Stunden zieht der Weg mühsam zwischen Marmorselsen, am rechten Ufer der Marisa hinab, und führt mittels gefährlicher hölzerner Hangbrüfen an; steiler . Felsenwand vorüber. Bei Saram Beif endlich, drei Stunden vor Bazardschik, hat man die Ebene erreicht , in welcher der Saumweg vom trajanischen Thore mit dem beschriebenen Wege sich ver einigt. Minder schwierig zwar, aber doch im schlechten Zustande, führt der weitere Weg bis Adrianopel durch die sumpfige ungesunde Ebene der Reiss felder bei Philippopolis, über unzählige tief eingewaschene Gewässer, durch Gestripp, und über eine sehr beschwerliche Gegend diesseits Hermanli. " " Die Streke zwischen Adrianopel und Philippopolis ist volkreich bewohnt und fruchtbar. Arm, ohne Nahrungsvorräthe ist die Gegend - zwi schen Sophia und Bazardschif. Die Bewohner erzeugen nur ihren Bedarf." " Dies sei über die Beschaffenheit des Weges von Sophia nach Adria nopel genug, und wir wollen des Verfassers Angaben auch dasjenige ent gegen stellen, was von der Straße aus der Gegend zwischen Nikopel und Rustschuk über Tyrnova nach Adrianopel, aus einem militärischen Gesichts punkte bekannt ist. “ 15 Auch in dieser Streke finden sich Spuren der großartigen Werke der Römer. Zwei Stunden vor Tyrnova , bis in diese Stadt , und zwiſchen Drenova und Gablova, verfolgt man die ehemalige Bahn einer römischen Straße. Wägen und leichtes Geschüz gelangen von Ruftschuk bis Gablova ; *)

Geografie der Griechen und Römer. 7. Theil. Bearbeitet von Konrad Mannert, Landshut 1812. **) Nach der Meinung eines Reisenden sollte dieses Gebirge vielleicht richtiger Vrillo (Duells) Gebirge heißen.

231 von hier über den Rüken des Hämus bis Gſanlik (Kafanlik) hinab, bedarf , glied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, welches aus mehreren sehr der Weg einer Herstellung, die ausführbar ist ; aber weiter über Sara, bis schäzbaren Dichtungen das dem Zweke entsprechendfte erſchien . Hebübsche an der Mariza, wo er mit dem von Sophia kommenden fich Wir laffen den Tert hiermit folgen : vereinigt, ist der Weg von keinen besondern Hindernissen unterbrochen. Volkshymn e. Bleibt auch über seine Beschaffenheit noch mancher Wunsch zurük , so find dagegen seine Umgebungen durchaus bewohnt , lachend und fruchtbar. Bei Nach der Melodie von Haydn. Nikobi steht man in der Mitte großer , zum Theil wohlgebauter Dörfer, in einem fleißig beurbarten Boden. Noch jenseits Tyrnova wächst die Rebe, Durch Allerhöchftes Handbillet Seiner k. k . Apoftolischen Majestät vom 27. und bis Gablova hinauf ist jedes Stük des fetten, fruchtbaren Bodens bes März 1854 als authentisch erklärter Tert. nüzt. - Nur drei Stunden bedarf man , um den Rüfen zu erreichen ; nur Gott erhalte, Gott beschüze drei andere, um bei Gsanlik wieder in einem großen, mit Ortschaften befäe Unsern Kaiser, unser Land! Strefe gesegnete eine durch fort so , und sein zu ten, fruchtbaren Thale Mächtig durch des Glaubens Stüze Adrianopel zu erreichen. " Führ' Er uns mit weiser Hand ! "Noch einen Umstand wollen wir berühren, um die Beweise zu schlie Last uns Seiner Bäter Krone des Zug den über Valentini General des Darstellung die gegen Ben, welche Schirmen wider jeden Feind : Hamus, und seine Uebergänge, nothwendig waren. " Innig bleibt mit Habsburgs Throne Die Hauptwege von Ruftschuk führen über Rasgrad , Schumla, Desterreichs Geschil vereint. ; von oder Burgas und Kirk-Kilise Umur-Fakih, Karnabad, Tschali-Kavak, Schumla aus, über Paravadi, Aidos, Umur-Fakih u. s. w. nach Konstan Fromm und bieder, wahr und offen tinopel. Reisende, die der Wägen sich bedienen, - die dort üblichen Lehns Laßt für Recht und Pflicht uns steh'n, wägen sind mit Büffeln bespannt , - wählen nach der türkischen Haupt Last, wenn's gilt, mit frohem Hoffen stadt einen dieser Wege ; und was noch mehr ist, das türkische schwere Ge Muthvoll in den Kampf uns geh'n! schüz, welches für die Donau-Feftungen bestimmt ist, zieht diese Richtung Eingedenk der Lorbeerreiser, jeder andern vor. Sie muß also die beste, und in jedem Falle beffer und Die das Heer so oft sich wand, gangbarer fein, als jene, welche durch das trajanische Thor führt. Bedenkt Gut und Blut für unsern Kaiser, man, daß auf diesen gebräuchlichen Wegen die Streke von Karnabad, über Gut und Blut für's Vaterland ! Fatih gegen Kirk-Kilise, sehr beschwerlich ist ; daß man in derselben über Was des Bürgers Fleiß geschaffen, fteile Höhen, Steine und Felsentrümmer hinweg muß, und daß, nach Ver Schüze treu des Kriegers Kraft; durch Frachtkarren leichter ficherung eines Augenzeugen, in jener Gegend ein Mit des Geistes heit'ren Waffen so kann man sehr leicht die Hinders acht Büffel gezogen werden mußte, Siege Kunst und Wissenschaft! niſſe ermeſſen, die auf den übrigen schlechteren Straßen über den Hämus, Segen sei dem Land beschieden, " sind. also auch auf jener gegen Sophia, anzutreffen Und sein Ruhm dem Segen gleich : (Fortsezung folgt.) Gottes Sonne strahl' in Frieden Auf ein glüklich Defterreich !

Die neue Volkshymne . (Aus der Wiener Zeitung . ) Das Volkslied ist eine fener schönen Gaben des allgemeinen Lebens der Völker , deffen Blüthe stets als charakteristisch bezeichnend angesehen werden Tann für die inneren sittlichen und sozialen Bustände der Gesellschaft. Das Bolkslied umkreist alle Gegenstände wahren , tiefen Gefühles ; es feiert die Liebe, es feiert den Muth, die Treue und Singebung Einzelner und ganzer Nazionen ; in allen Jahrhunderten blieb die Wurzel dieses Triebes unversehrt, zu ftets neuer Blüthe bereit und fähig. Einer der schönsten, erhabensten Gegenstände des Volksliedes ist der Ausdruk der treuen Anhänglichkeit und Hingebung an den Monarchen in allen 7 Prüfungen der Zeit, in guten und trüben Tagen. Desterreich besaß in dieser Beziehung ein Kleinod in dem altbekannten Liede: " Gott erhalte. " Die uns vergeßliche Melodie, welche in dem Herzen eines jeden Desterreichers fort. Flingt, gehört bekanntlich dem großen Josef Haydn an und quoll so warm und wahr aus der Tiefe seines frommen Gemüthes, daß Haydn noch in sei nem hohen Alter mit freudiger Vorliebe auf sie hinblikte. Der ursprüngliche Text ist von dem Dichter Lorenz Leopold Haschka. Dieses Lied und seine Melodie verdankten ihre Entstehung den lezten Jahren des 18. Jahrhunderts und seinen gewaltigen Stürmen. Es erklang zuerst am 12. Februar 1797, hiermit in tiefer banger Noth, als Oesterreich schon manche herbe Stunde bereitet worden war , feiernd und tröstend dem seither in Gott entschlafenen kaiserlichen Landesvater Oesterreichs, Franz 1 , als Gruß und Segensspruch des treuen Landes am Allerhöchsten Geburtstage entgegen. Es war der echte gemüthliche Ausdruk einer guten alten Zeit, welche ihre Tradizionen, ihren Kern auch auf die Gegenwart vererbt hat, und so tiefergreifend war ſein Eindruk, daß es sich von selbst zur allgemeinen Volks Hymne herausbildete. Nach der Thronbesteigung Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand er ſchien eine ebenfalls auf den Namen des Monarchen lautende Volkshymne von Karl v. Holtei, welcher bald eine andere vom Freiherrn v. Zedlig verfaßte folgte. Seit der Thronbesteigung Sr. Majestät unseres allergnädig ften Herrn und Kaisers find verschiedene Versuche mit einem neuen Lert ge macht worden, ohne daß es dem einen oder andern gelungen wäre, unter dem Volke Wurzel zu fassen. Immer mehr stellte sich das Bedürfniß einer sol chen Hymne heraus. • Wir freuen uns mittheilen zu können , daß diese Lüke ausgefüllt und durch die Bestimmung Sr. Majestät (Allerhöchstes Handbillet vom 27. März d. 3.) der Text für die Volkshymne authentisch festgestellt worden ist. Es ist dies das nachstehende Lieb von unserm vaterländischen Dichter Johann Gabriel Seidl, k. 1. Kuſtos am Münz- und Antikenkabinet ,

Laßt uns fest zusammenhalten : In der Eintracht liegt die Macht ; Mit vereinter Kräfte Walten 3 . Wird das Schwerste leicht vollbracht. Last uns Eins durch Brüderbande Gleichem Ziel entgegengeh'n ; Heil dem Kaiser, Heil dem Lande : Desterreich wird ewig steh'n! Busaz strophe mit Beziehung auf die Vermählung Sr. f. t. Apostolischen Majestät zum authentischen Terte der Volkshynine. An des Kaisers Seite waltet, Ihm verwandt durch Stamm und Sinn, Reich an Reiz, der nie veraltet, Uns're holde Kaiferin. Was als Glük zu höchft gepriesen, Ström' auf Sie der Himmel aus : Heil Franz Josef, Heil Elisen, Segen Habsburgs ganzem Haus ! Die einzelnen Strophen des Gedichtes heben, wie ersichtlich, präziſe, ab geschlossene und passende Ideen hervor. So bringt die erfte nebst dem Wie derhalle der unvergeßlichen Worte des „ Gott erhalte" den reinsten Ausdruk des von des Glaubens Macht getragenen monarchischen und dynastischen Ge fühls, welche das Heil , die Größe und Macht Defter reichs unmittelbar ver bunden sehen mit der erhabenen und geheiligten Persönlichkeit des Regenten und deffen Hause. Die zweite Strophe drüft in eben so kräftiger als bescheidener und schlichter Weise das Gefühl der Pflichten des Unterthans in Krieg und Frie den aus, während die dritte den Segnungen des Friedens selbst melodische Klänge weiht. Treffend und zeitgemäß enthält die vierte Strophe eine Erinnerung an den erhabenen Wahlspruch unsers allergnädigsten Herrn und Kaisers : „Mit vereinten Kräften ", - ein Wahlspruch , welcher im Reime der Vergangen heit, in der Blüthe und Frucht der Gegenwart und Zukunft Desterreichs an gehört, somit der lebendigen Verherrlichung durch ein für lange Zeiten be ftimmtes Volkslied in hohem Grade würdig ist im Busammenhange mit dem Wahlspruch eines großen Ahnherrn Sr. Majestät, den feder treue Un terthan von jeher als Herzenswunsch gewählt hat und wählen wird : Austria erit in orbe ultima. Das Lied besteht wie das frühère aus vier Strophen, außerdem ist dem

dann Mit- felben eine fünfte beigegeben, welche sich auf die hohe Vermählungsfeier St.

232 1. k. Apostolischen Majestät bezieht und zu dieser Gelegenheit die erwünschten | Worte geben wird, das erhabene Feft im Liede zu feiern. Somit darf man wohl das wohlgelungene Werk des vaterländischen Dichters als einen schönen Blüthenstrauß bezeichnen , welchen die Muse an einem unvergeßlichen und hoch bedeutungsvollen Tage dem erhabenen kaiserli chen Brautpaare und mit ihm dem weiten Reiche, lebenden und kommenden Geschlechtern als freundliche Morgengabe geweiht hat. Möge es den Wechsel der Zeiten überdauern und allmählig zum Erbgute österreichischer Treue und Hingebung sich gestalten , dem Verständnisse der armen Hütte nahe liegend und gleichzeitig auch des Gebildeten würdig , der treue Ausdruk der Gesin

und Gerechtigkeit gewidmet" und mit einem gelungenen rilografischen Porträt Sr. t. f. Apoftolischen Majestät geschmüft ; - Vorzüge , welche nicht verseh len werden, die Broschüre bei dem billig gestellten Preis ins größere Publi fum einzuführen.

Deutsch und mit kurzen Bemerkungen erläutert und berichtiget von einem f. f. österreichischen Offizier. Nebst dem Porträt Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef. Leipzig . Gustav Remmelmann. 1854. Carriere's Werk ist unsern Lesern in den Nummern 19 bis 21 so um ſtändlich als möglich vorgeführt , auch gesagt worden , was wir im Allgemei nen von demselben halten. Die vorliegende Uebertragung zeichnet sich durch schöne Dikzion und Verständniß des Gegenstandes aus und die vom Ueberse

Soldatenlieder von zwei deutschen Offizieren. Frankfurt am Main. Verlag von Meidinger Sohn und Komp. 1854. „Allen Soldaten und Kriegs - Kameraden gewidmet von Karl Woldemar von Neumann und Heinrich Neder. " Irren wir nicht, so zählen die Sänger zu dem f. baierischen Heere. An trefflichen Soldatenliedern hat es ſeit Gleim bis auf Zedlig , dem begeisterten Dichter österreichischen Waffenruhmes , nicht gefehlt ; nur die Melodien für derlei Lieder blieben uns die Komponisten schuldig. Dadurch wurde bald das schönste und populärste Lied vergeffen , ein unbedeutenderes aber durch glüklich gewählte Melodie in dem Munde der Soldaten für alle Zeiten er halten. Wir meinen also, daß Soldatenlieder eben nicht klassische Dichtungen sein müſſen , um dauernden Anklang zu finden , vielmehr werden natürliche, ungezwungene Weisen bald ein Gemeingut aller Heere. Die vorliegenden " Soldatenlieder" treffen, so möchten wir sagen, den wah ren Ton , sie sind tief gefühlt und aus dem Leben gegriffen, und zählen zu den besten, die uns bisher vorgekommen sind. In drei Abtheilungen gesondert , finden wir : Lieder in Garnison und auf dem Marsche , im Felde , am Wachtfeuer und Lieder der Landsknechte, Romanzen und Balladen , vermischte Gedichte und Franz von Sikingen und Ulrich von Hutten. Um diese Lieder möglichst zu verbreiten, hat der Verleger, in richtigem

zer angefügten Bemerkungen sind dem nicht österreichischen Militär jedenfalls willkommen. Der deutsche Verleger hat das Werkchen sehr splendid ausgestattet, "der tapfern Reggewohnten österreich. k. k. Armee als ein Denkmal öffentlicher Anerkennung des Auslandes , als eine wohlverdiente Huldigung der Wahrheit

Verständniß zu den Forderungen der Zeit, zwei Ausgaben veranstaltet ; eine für die Herren Offiziere in sehr eleganter Ausstattung zu 1 fl. 27 fr. , die zweite für die Soldaten zu nur 3 fr. KM. Leztere enthalten die erfte und zweite Abtheilung, also die Lieder im engeren Sinne des Wortes. Die Aus | ftattung ist eben so schön als korrekt.

nungen, welche die Brust jedes guten Desterreichers zu seinem angeftammten Landesherrn durchdringen!

Literatur. Sein Heerwesen und dessen Desterreichs Militärma cht. militärische Verfassung. Statistische Details von M. Carriere, f. französischen Obersten und Kommandeur des Ordens der Ehrenlegion,

Armee . Nachrichten.

der Donau-Linie wurde bis zum 4. April fein größeres kriegerisches Manö ver vorgenommen ; es scheint , daß beide kriegführenden Theile ihre Truppen F. (Bien, 11. April .) Vom Kriegsschauplaze. Seit dem railliiren und einen Hauptschlag vorbereiten. In Varna sind bereits 12,000 Mann frische Truppen ausgeschifft wor 27. v. M. find aus der großen Walachei keine bemerkenswerthen NachDesterreich.

richten eingetroffen. Die russischen Truppen, welche auf der Heerstraße von den. In Adrianopel wird an dem großen Zeltenlager im Park des alten Fotschani in Bukurest einlangen , begeben sich unverzüglich nach Giurgevo Serails unablässig gearbeitet ; es werden dort 8 Brunnen gegraben. In und Kallarasch. An der untern Donau wurden einige neue Aufnahme- und Sophia sind von den Baschibozuks wieder einige Erzeffe vorgefallen , wie Unterlagsspitäler errichtet, alle transportfähigen Kranken aber in das Haupt- denn überhaupt die Arnauten eine wahre Geißel der übrigens gut gesinnten spital nach Bukurest gebracht. Die Stazion Plejeschti zwischen Fokschani und bulgarischen Bevölkerung sind. Ein Theil des rülständigen Soldes wurde vor Bukurest erhält gleichfalls ein Spital und es wird dort ein großes Trans- einigen Tagen der Donau-Armee-Mannſchaft ausgezahlt. Die von uns am 8. porthaus errichtet. Die an beiden Ufern der untersten Donau gegen die bereits gemeldeten Nachrichten aus dem Epirus erhalten dahin ihre Bestä Sulina-Mündung gelegenen Festungen Galacz, Neni , Jemail , Matschin, tigung : daß die Verbindung zwischen der Besazung von Arta und dem türki Iſaktſcha und Tultscha werden nach einem großartigen Maßstabe befestigt. Ausschen Hauptquartiere des Busseim Pascha in Prevesa noch immer aufrecht be genscheinlich fürchten die Ruſſen einen Angriff der feindlichen Donauflottille, steht, und die Insurgenten auf der dahin führenden Straße wiederholt geschla welche durch die Sulina-Mündung einlaufen könnte ; wir erfahren nämlich : gen wurden, die betreffenden Führer der Aufständischen daher mit einander daß es den Ruſſen bisher nicht gelungen ist, den Strom durch Versenken gro- nicht verkehren. Busseim Pascha marſchirt auf Janina los. Her Steine, und durch das Anbringen verschiedener Hindernisse zu sperren ; die starke Strömung reißt solche künstliche Arbeiten regelmäßig schon in 12 Stun Preußen. den nieder und die Ingenieure sollen es bereits aufgegeben haben, diese unnü zen Arbeiten fortzusezen ; sie begnügen sich nur , die ohnedies permamente * (Berlin.) Des Königs Majestät haben, da der Dienst der Jäger Versandung der Wasserstraße nicht zu beseitigen. Die Truppenmärsche in die Dobrudscha haben aufgehört ; die Nachzüge rükten nur als Besazung in die bigen Festungen ein. Es liegt auf der Hand, daß die in die Dobrudscha bereits einmarschirten drei Infanterie- und eine Kavallerie-Division in jener besonders im Früh jahre sehr ungesunden Halbinsel nicht als Besazung unthätig stehen bleiben werden. Die Aufgabe dieser Operazions - Armee ift unzweideutig, ich so bald

und Schüzen eine leichtere, kleinere und weniger glänzende Kopfbedefung for dert, genehmigt, daß , sobald für genannte Kruppe neue Helme fällig werden, statt dieser Czakots , für welche die Proben bereits ausgegeben, das Garde Jäger- und Garde- Schüzen-Bataillon mit dem weißen Garde- Stern , das 1. , 2., 5. und 6. Jäger-Bataillon mit dem königlichen Namenszuge, das 3., 4., 7. und 8. mit einer Agraffe von Messing beschafft werden sollen. Gleichzei tig haben Allerhöchstdieselben bestimmt, daß der Inspektor der Jäger und Schüzen nicht den zakot tragen, sondern als Ausnahme zur Garde-Jäger Uniform den Helm mit dem Garde- Adler beibehalten, auch den Offizierkorps der einzelnen Bataillone überlassen sein soll , nach ihrer Wahl Czakots von Luch 尊 oder von Leder zu tragen. So ist denn diese schon seit längerer Zeit die ganze Jägerwaffe beschäf tigende Frage erledigt . Nach den Mustern zu urtheilen, sind die neuen Kopf bedekungen geschmakvoll und gefällig . Sie entsprechen dem sächsischen , mek lenburgischen, braunschweigischen 2c. Muster.

als möglich der nach Bassardschik führenden Hauptstraße zu bemächtigen , um den türkischen Feldherrn zu zwingen , seinen äußersten rechten Flügel nach Varna zurüfzuziehen. Bis zum 2. April dauerten die Kämpfe am Brüken kopfe Tschernawora und bei Nassova mit abwechselndem Waffenglüke fort ; wir erfahren aus verläßlicher Duelle, daß die Russen den Trajanswall bis zum 3. April nicht angegriffen hatten. Der äußerste linke russische Flügel steht noch in Babadagh und lehnt sich bis an die Donau . Das Zentrum des Ope razions-Korps ist in Hirsowa und die Spizen reichen bis gegen Tschernawoda. Die 8000 Mann , welche am 1. u. 2. April den Angriff auf Nassova versucht * Ueber die Königs -Revuen dieses Jahres , so wie über die Herbsts hatten, gehören zu den 2 Divisionen , welche bei Kallarasch lagern , und die russische Donau - Flotte zur Disposizion haben. Der Aufmarsch an den Tra Uebungen der Armee- Korps sind, nach der Wehr-Zeitung, " folgende Aller ianswall dürfte in der That erst nach einem an dem groß-walachischen Donau höchste Bestimmung Seiner Majestät des Königs bekannt geworden : Ufer bewerkstelligten neuen Uebergange stattfinden , um die türkische Armee, 1) Das V. und VI. Armee-Korps sollen, jedes für sich , große Herbst Uebungen abhalten, an welchen die Landwehr-Infanterie und Kavallerie die sich auf den zwei Straßen gegen Silistria so eben verschanzt , in der dieser Korps Theil nehmen wird. Die Zusammenziehung der Korps Front anzugreifen und in der Flanke mit dem Aufrollen zu bedrohen. An ↓

233 soll so viel als möglich im Mittelpunkte der Standquartiere der Truppen | ruft so ist es- nicht zu wundern. Die ganze Welt hat seiner vergessen und er ist Die Revista Militar", welcher acht Jahre ununterbrochenen Gr statt finden, und sind behufs Feftfezung der Orte und der Zeit die eingeschlummert. scheinens, wenn nicht entscheidende Stimme , so doch einiges Gewicht bei diesem Gegens näheren Vorschläge zu machen. Hand geben , kann es aussprechen und hat die Verpflichtung dazu. Die „Revista" etörs 2) Für die Uebungen des Garde-Korps hat das GeneralsKommando Vor tert und bewahrt alle Geschehnisse ; fie zergliedert und erwähnt alle Lehren , fie erhält schläge zu machen, die auch auf die Theilnahme der Bataillone des 3 . uneigennügige Erläuterungen von den Militäre aller Klassen, welche sie unterstützen, und Garde-Landwehr-Regiments an den Uebungen des V. und VI. Armee bat daher eine der Genauigkeit sehr nahe Statistik der Leser und Schriftsteller im ivani schen Heere gebildet, ste hat daher ergründen können, welches Streben die Einen und die Korps auszudehnen sind. Andern bewegt ; welcher Geißt sie beseelt ; wie sich zu dem wohlverstandenen militärischer 3) Bei den übrigen Armee-Korps, welche nicht vor Seiner Majestät Revue Geifte der Geist verhält, ben unser Heer heutzutage hat. " haben, sollen die Divisionen allgemein, unter Theilnahme von 12 Fuß „Dieser Geist, dieses Streben schlägt zum Wohle aus, so oft sich zwischen dem Gu= und 4 reitenden Geſchüzen per Division, nach den darüber bestehenden ten und Schlechten die freie Wahl bietet ; so oft man die Freiheit zu handeln den charak Vorschriften, die Landwehr-Infanterie in zusammengezogenen Bataillonen teristischen Instinkten überläßt." „Wir haben , um dieß zu beweisen , nicht viele Beispiele von jenen vorröthig, bei den Stabs-Duartieren, die Landwehr-Kavallerie des 1. und II . Ar welche man als allgemeinen Ausdruk betrachten kann ; noch sind jene, die wir kennen mee-Korps in Regimentern zusammengezogen, die betreffenden Reserve und die unser Urtheil vervollständigt haben , von der Ait, um fie bei dieser Gelegenheit Eskadrons jedoch für sich, die Landwehr-Artillerie, Pionniere und Jäger dem Richterstuhle der Deffentlichkeit zu unterwerfen. - Troz dem wird uns ein neuerlis ches Allen Bekanntes und an sich zu dem Beweise hinreichendes genügen , ob es in unsenach den allgemeinen Bestimmungen ihre Uebungen abhalten. rem Offizierkorps mehr edelmüthige Gefühle gibt oder nicht , als sich mit dieser selbst süchtigen Schule vertragen, welche den Grundsaz ihrer nach dem Positivismus genannten Großbritannien Behre so ausgebreit.t glaubt." Es ist kurze Zeit her , daß der General Direktor der Infanterie dem Gutachten * Das Artilleriekomité ( Board of Ordnance) läßt gegenwärtig für die aller Generale und Offiziere , welche jener Waffe angehören , den Gedanken unterwarf, Armee des Orients zwanzig Transportwagen neuer Erfindung eine Anstalt zu schaffen , welche, durch eine kleine Gabe eines jeden Einzelnen unterhals anfertigen, welche zurzeitweiligen Aufnahme der auf dem Schlacht ten - sich mit der Grziehung und Laufbahn der Offiziers - Söhne, welche , wie es ger felde Verwundeten bestimmt sind. Diese Wagen sind vierrädrig und wohnlich vorkommt , die Laufbahn ihres Vaters verfolgen wollen , zu beschäftigen hätte. dergestalt konstruirt, daß sie auf dem kleinst möglichen Raume wenden können ; Mit diesem Vorschlage verbanden sich Andere , welche Zeit , Ansehen und die Hilfsmittel Anstalt werden entwifeln können, welche alle dahin abzielen die Lage und die Zukunft sie sind mit außerordentlich langen , flarken und elastischen Federn versehen . dr der militärischen Klaffen von weniger Zubuße zu verbessern und ruhiger zu gestalten und Der Raum eines jeden Wagen ist in vier horizontale Abtheilungen von 62 zwischen sich und durch die Laufbahn das Intereffe der Individuen zu verbinden. " Fuß Länge und 2 Fuß Breite eingetheilt. In jeder Abtheilung befindet sich „Der Gedanke bes Generalen Cordova war edel und großmüthig , weil er uneis ein vollständiges tragbares Bett , in welches der Verwundete an dem Orte gennüzig und menschenfreundlich war er war von großem Nuzen für die Waffe , denn selbst, wo er blessirt wurde, gelegt und in den Wagen gebracht wird. Die zu der unermeßlichen Zahl ihrer verheiratheten Offiziere zu sagen : „Es ist Jemand da, Abtheilungen find luftig ; gegen die Sonne und die Nachtlust sind sie durch der sich mit der Erziehung und Laufbahn Eurer Söhne beschäftigt " gilt eben fo viel, alé iene nun blosGedanke mehr n, an daß das sie Waffenh welche andwerk Fensterladen nach venezianischer Art geschüzt und sind mit wasserdichter Leiner nur mit demselb dem en bei Kinder haben, beschäftigten furz bis der ; fich wand überdekt, welche durch Stäbe von leichtem Holz gehalten wird. Jede fragliche Vorschlag war erhaben, weil er dahin abzielte, Zweige des sozialischen Körpers, Abtheilung hat eine Thüre, die in Betracht ihrer Größe auch nöthigenfalls eine Menge von Bejen zu erleuchten und nüzlich zu machen , die fonft der Tod ober das als Tiſch dienen kann, um die erforderlichen Verbände anlegen oder chirur- Unglüf ihrer Eltern von dem mannbaren Alter ohne eine andere Erziehung als die der gische Operazionen vornehmen zu können. Vorne am Wagen ist ein sehr erßen Kinderjahre überrascht werden ließe." „Trozdem daß der Gedanke, wie wir schon sagten, unter allen Gesichtspunkten gut geräumiger Raften, der zur Aufbewahrung von Gefäßen mit Waffer, chirurgi war , ist dies noch fein genügender Grund um sich verwirklichen zu fönnen ; wenn man schen Instrumenten und pharmaceutischen Gegenständen dient. In dem näm auch darauf rechnen konnte, daß Alle ihn auf dieselbe Weise beurtheilen und solcherges lichen Kasten befinden sich gepolsterte Bänke mit Nüklehnen für die Verwun ftalt annehmen würden ; um sich nun dem auszusezen , zurükgewiesen zu werden , bedarf deten, welche ſizend fortgebracht werden können. Diese Wagen können zerlegt man einen gewissen Muth und der Direktor der Jufanterie mußte den Kampf vorhersehen, werden und die einzelnen Theile, aus denen sie bestehen , nehmen , wenn sie welchen sein Vorschlag mit den følgenden oder anderen gleichartigen Bemerkungen eins zugehen haben würde : Werden in den Verein auch Jene eintreten, die nicht verheirathet zusammengelegt find, nur einen verhältnißmäßig kleinen Raum ein, was für find oder keine Kinder zu bekommen hoffen ? Wenn nun diese , wie es sich voraussejen deren , Transport zu Lande oder zu Waffer sehr vortheilhaft ist. läßt, nicht eintreten, werden die Ausgaben nicht die Einnahmen übersteigen ? - Wenn fich disses leztere verwirklicht, werden die, wenn auch geringen Auslagen, welche die Mit glieder gemacht haben , nicht ohne Erfolg noch Schadloshaltung sein ? In den Zeiten, Spanien. in denen der Geißt der Neuerung so häufig den Anschauungskreis der Dinge verändert, E. Ihre Majestät die Königin sollen dem Generalen Prim ein herrliches Pferd zum Geschenke gemacht haben. Auch versicherte man in den lezten Tagen, derselbe sei zum General-Lieutenant befördert worden. ―――――――― Am 13. März starb der General Major Don Rafael Sempere in Coruña und am 14. der Brigadier Don Juan de la Vera, Direktor- Unterinspektor der Ingenieure im Distrikte Estremadura in Madrid , wo er sich auf Urlaub befand. Der leztgenannte hochgestellte Offizier diente seit dem Jahre 1797. " Die " Ordenanzas " des Heeres, erläutert von dem Obersten Vallecillo", 8 Bände ftarf, werden nun, um das tüchtige, umfaffende Werk ter All-

wer will da den Bestand der Anßalt verbürgen , wenn die Macht, unter deren Schuz fle geschaffen wurde, von dem Schauplaze verschwindet ?" ,,Diese Bemerkungen, welche, wenn wir recht berichtet sind , viele gemacht haben, find, wenn man von dem nicht sehr schmeichelhaften Urtheile , das man über den Geist unseres militärischen Geschlechtes gefaßt hat, ausgeht, nicht ganz aus der Luft gegriffen ; einige von ihnen befinden sich in den an den Generalen Cordova von hochgestellten Mis litäre, die er zu Rathe gezogen, gerichteten Meinungs - Aeußerungen niedergelegt; es ist wahr, daß Niemand sie mis der Abficht anbringt , dem Vorschlage ein Hindernis in den Weg zu legen, sondern im Gegentheile die Hemmnisse beklagend, in welchen es zerschellen funn ; aber auf jede Art beweisen fie die unvortheilhafte Idee, die wir von unseren eiges nem militärischen Ge fte im allgemeinen gefaßt haben. " „Der General der Infanterie schäzte trozdem anderer Seits die Wirkung seines Vorschlages und that sogleich den Schritt, die Offizierkorps aller Truppentheile, durch deren Beißteuer die Anstalt gegründet werden sollte , zu berathen. Sein Vertrauen auf den Erfolg war sicher nicht minder groß als sein Bestreben , daß die Stimme der ein zelnen Individuen und Klaffen vollkommen frei und unabhängig abgegeben werde." Der Erfolg hätte in der That bis jezt nicht günstiger sein können , so wie er wegen der Freiwilligkeit der Abstimmung nicht unabhängiger sein könnte. Abgesehen daz von, daß noch verschiedene Korps wegen ihrer Ausbreitung oder anderen Ursachen wegen, die den Vorschlag einschließenden Akten bisher noch nicht zurüksandten, haben schon mehr als 3400 ihre Namen gezeichnet, um Mitglieder zu werden , um die Freiheit zu beweisen, die man haite, sich dem Gedanken des Generalen Cordova anzuschließen oder nicht , föns nen verschiedene Regimenter aufgeführt werden, in welchen der größere Theil der Offiziere sich nicht gezeichnet hat ; als ein Beweis zu Gunsten der edlen Kameradschaft und des militärischen Gefühles, welche dieser Vorschlag gewekt hat, kann man das Beiſpiel jener Vielen hervorheben, welche ohne persönliches Interesse , weil sie weder Kinder haben noch welche hoffen, dennoch beigetreten find. " ,,Und darum gibt es wahrhaft Hinneigung zum Guten und edle Herzen und alle Lugenden in unserem Heere ; aber es läßt diese Eigenschaften nur unter dem Einfluße von Gedanken, welche auch edel und großmüthig find, strahlen ; daraus geht hervor, daß, um den Geist zu erweken, man zu etwas mehr als zu dem bloßen Verstand sprechen muß. und endlich lernen wir daraus - und eben dieß zu beweisen war unser Vorfaz - daß um Selbstverläugnung und Liebe zum Großen, Gerechten und Guten zu finden , man im spanischen Heere nichts weiter nöthig hat, als dem Manne die Hand auf's Herz zu legen und ihm seinen Weg zu zeigen."

gemeinheit zugänglich zu machen, um 86 Realen abgegeben. Ueber den " Geist im spanischen Offizier - Korps " äußert sich die lezte " Revista " (vom 25. März) im Tone der Ueberzeugung und mit edlem Freimuth wie folgt : " Es gibt Wenige, die es niederzuschreiben wagen , aber in dem größten Theile unserer Militärs herrscht durchwegs der Gedanke , daß unser Heer , namentlich in seinen unteren Klaffen, keinen Geist habe. Um so mehr , da dieß Bekenntniß ein wenig hart Elingt , ist es nothwendig es zu machen : man seit voraus, daß unsere Offiziere in dem Waffenhandwerk nicht mehr als ein Mittel ihrer Eristenz sehen , in welchem sich der Mangel an Bequemlichkeit mit der Sicherheit und dem Anstand belohnt ; eine Laufbahn, in der man, für irgend ein kleines Opfer, das man mehr aus der Verbindlichkeit Ach tung einzuflösen , als aus wahrer Liebe für den Ruhm bringt , in kurzer Zeit zu den höchsten Staatsposten gelangen kann , um ihn ganz zu vergessen und sich nur damit zu beschäftigen, das der Geschiflichkeit oder dem Glüfe verdankte Wohlergehen zu genießen. " "In diesem kann etwas Wahrheit enthalten sein ; wir könnten ihr nicht jenen Theil wegnehmen, der dem allgemeinen Charakter der Gesellschaft unserer Zeit angehört ; aber find wir so kleinliche Egoiften, daß wir auf nichts als unsere eigene Persönlichkeit dächten, so gierig nach Glüf, daß wir die Ehren nur als ein Mittel zum Swek anneh men , so heuchlerische Spekulanten , daß wir die Tugenden nur als einen annehmbaren Vorwand schäzen ?“ Strenger als irgend Jemand, wenn wir als Publizisten über unsere Angelegens heiten sprechen , zögern wir nicht zu wiedersprechen : Jemand wird die Schuld haben, wenn heute zu Tage die politischen Tagesfragen in der Armee die des Heeres überwies gen , Jemand wird sie haben , wenn man nur nach Gunft haschet und nicht nach Geles genheiten geizt mit Gefahr zu dienen ; Jemand wird auch verantwortlich sein, wenn die Sardinien. Gewandtheit des Egoismus vergöttert und die Zahl jener Tugenden verachtet wird, welche des Soldaten Herz am meisten veredeln ; aber das will nicht sagen, daß unter uns E. Wir fahren fort, das Wichtigere aus den lezten Nummern des Moni die Reine des militärischen Gefühls und Geißes zu Grunde gegangen find. Wenn er verirrt ist, so ruft ihn auf die rechte Bahn zurük und ihr werdet ihn kräftig und muth tore" mitzutheilen, wie wir dieß kürzlich gethan. Da wir den Sinn des voll erscheinen sehen ; wenn er feine Zeichen seines Daseins gibt, wenn ihr ihn nicht sardinischen Militär-Journals treu wiedergeben , ist es zu bemerken noth

231 wendig, daß dadurch nur die in jenem Staate geltenden Ansichten ausgespro Tages-Nachrichten. chen werden, denn uns und unseren Lesern wird es beispielweise niemals bei * Um die freudige Theilnahme an der bevorstehenden Vermählungsfeier Allerhöchft fallen, das Andenken Karl Alberts ein gesegnetes (?) zu nennen, wie es Sr. t. t. Apoftoliſchen Majestät werkthätig auszudrüken , habea Se Durchlaucht der dem "1 Monitore" beliebte. Herr Franz Josef Fürst v. Dietrichstein - Proskau Leslie, Ritter des Militärs Die lezten Nachrichten lauten : Die Fregatte „ Karlo Alberto", die mit Maria-Thereften-Ordens, den Betrag von Zehntausend Gulden zu Heiratheausstattungen 50 Kanonen besezt und auf Befehl der Regierung von W. und L. Smith für verwaiste, in Dber Defterreich , Nieders Defterreich , Steiers gebaut wurde, lief den Abend des 28. v. M. vom Stapel. Diese Fregatte mark oder Kärnthen domizilirende arme Offizieretochter gew dmet, ist ein schöner Beweis der Schiffsbaukunft und die größte, welche je hier kon welcher Betrag bereits bei dem F. F. Universal-Kriegs-Zahlame übernommen worden ist. Der Abficht des edelmüthigen Gebe 8 entsprechend , wird das Armee Ober ftruirt wurde. Sie wird nach Woolwich geführt, um dort ausgerüstet zu fommando hiervon zehn Heiratheausstattungen, jede zu bem Betrage von Eintau werden. Die Maschinen sind von Stephenson und Kompagnie. send Gulden, an die rüksichtswürdigsten derjenigen Offizierstöchter erfolgen las Der "1 Courier des Alpes " veröffentlicht aus Chambery nachstehenden fen, welche sich längstens bis Ende Dezember 1854 mittelft eines au das Armee schönen Zug sardinischer Offiziere : Am 10. d . M. (März) waren wir Beugen Oberkommando gerichteten schriftlichen Einschreitens um die Betheilung mit einer solchen eines für die Neligion sehr tröstenden Schauspieles, welches beweist, daß der Ausstattung in Kompetenz gefest und ihre Eigenschaft als verwaiste Offizierstöchter, piemontesische Offizier den Muth auf dem Schlachtfelde und die der Religion ferner ihre Mittellosigkeit und ihren moralischen Ledenswandel, sodann das oberwähnte Domizil gehörig nachgewiesen haben werden . schuldige Ehrfurcht zu paaren weiß und nicht an den Abirrungen fener ver Die Verleihung der Ausstattung an die hierzu geeignet Befundenen wird alsbald worfenen Gemüther theilnimmt, welche die heiligen Zeremonien der Kirche nach Verlauf des obangesezten Termines den Betreffenden bekannt gegeben werden. Die Auszahlung des Ausstattungsbetrages fann erst nach geschlossener Che gegen täglich beschimpfen. Die Offiziere des 8. Infanterie Regimentes erfuhren, daß einem schwer erkrankten Kameraden die lezte Wegzehrung gespendet wer. Einsendung des Trauungsscheines an das ArmeesOberkommando angesprochen werden und den sollte und boten sich an, den Gott der Heere zu begleiten und seinen wird über deffen Auftrag bei der dem Aufenthaltsorte der Betheilten zunächst gelegenen Kriegskaffa erfolgen. Baldachin zu tragen . Dieses doppelte Anerbieten wurde mit Eifer angenom Der Vollzug der Trauung muß längstens nach Ablauf eines halben Jahres vom men. Wir waren ergriffen und bewegt das genannte Offizierkorps mit ernster Lage der bekanntgegebenen Verleihung stattfinden, widrigenfalls der Anspruch auf die zue und achtungsvoller Haltung unserer gottesfürchtigen Bevölkerung das Beispiel erkannte Ausstattung als erloschen zu betrachten ist. jenes Geistes geben zu sehen, welcher den größten Theil der ſardiniſchen Ar * Der von uns schon berührte Konkurs zur Aufnahme in die Deden mee auszeichnet. " Frauen, Vereine Anstalt Erziehung und ver In Genua ist am 18. v. M. folgendes Manifest erschienen: "Der waifer mittellofer Tochter f. f. österreichischer Offiziere , erlaffen Munizipalrath will den Nachkommen das glorreiche Andenken der Genuesen am 31. v Mts., lautet: Bufolge hohen ff. Statthalterei- Erlaffes ddo Dedenburg 2. März1.3. , 3. 808-Pr., hat überliefern, welche in den Jahren 1848 und 1849 fämpfend vor dem Feinde blieben, und hat beſchloſſen ihre Namen auf Marmor tafeln zu verewigen. das höchste ft. Militär- und Zivil-Gouvernement für Ungarn mit Grlaß vom 26. Fe Der Sindifus ladet, um diesen Beschluß zu verwirklichen, die Verwandten, bruar 1. 3., 3. 3366 G /677 II , die Ausschreibung eines Konkurses zu der beabsichtigs ten einstweiligen Unterbringung von 3 wolf verwaisten Offizierstöchtern im hiesigen Urs die dieser Stadt angehören, ein, diefolgenden Angaben niederzulegen : Bu fuliner-Klofter gnädigst zu genehmigen befunden. Korps, zu dem er ge name, Name und Abstammung des Gestorbenen. Es wird demnach zu Besezung von Zehn Pläzen , nachdem Ein Stiftungsplaz hörte. - Militärischer Rang. ――― Todestag. Waffenthat , in welcher von Ihrer Majestät der Kaiserin Karolina Augusta, ale Stifterin , und ein Zwels er blieb." ter, von Sr. Erzellenz dem Hrn. k. k. Feldmarschall Grafen v. Na deßky gegründeter Stiftungsploz nach Hochdeſſen Anordnung von Einem f. t. Allerhöchsten Armies Obers Kommando zu befezen ſein wird, der Konkurs bis zum ersten Juli 1. I. hiemit ausges. schrieben. Nußland Alle Diejenigen, welche um Aufnahme ihrer Kinder oder Mündel in die Anstalt Wir entnehmen dem „ S. M. “ folgenden Artikel : „ Wir haben schon nachsuchen, haben ihre gehörig inftruirten Gesuche innerhalb dieser Frist an den obbes unlängst (Soldatenfreund Nr. 42) auf die geringe Sorge hingedeutet , welche nannten Verein gelangen zu laffen, und darin mittelft glaubwürdiger Zeugniffe im Sinne beizubringen: im russischen Heere der Vorbeugung von Krankheiten gewidmet wird; der Vereins.Statuten folgende Nachweisungen 1. Daß der Vater des aufzunehmenden Mädchens k.. österreichischer Offizier im altis • die Wichtigkeit des Gegenstandes läßt uns hier näher die Ursachen betrachten, ven oder Penſionsſtande, oder als solcher verstorben ſei . 2. Daß das aufzunehmende Mädchen das sechste Lebensjahr erreicht und das Zwölfte welche den üblen Gesundheitszustand desselben bedingen. Wir müssen nicht überschritten habe, sowohl körperlich als geistig gefund, und vorschriftsmäßig hierbei auf die Refrutirung zurükgehen. Bekanntlich findet eine wirkliche Kon geimpft ſei. skripzion nur in Finnland und den baltischen Statthalterschaften statt, nachdem Da unter Voraussezung der Erfüllung dieser Bedingungen der höhere Grad der die bei deren Einverleibung zugescherte Befreiung vom Militärdienft aufgeho Dürftigkeit, Hilflosigkeit und Würdigkeit den Vorzug bei der Aufnahme begründet, fo ben worden ist. In allen anderen Provinzen versuchte man niemals, die zum wäre in dieser Hinsicht noch Folgendes glaubwürdig nachzuweisen : 1. Ob das aufzunehmende Mädchen ganz oder nur halb verwaist sei. Heeresdienst tüchtigen Bevölkerungsklassen festzustellen und ordnungsmäßig zur 2. Im Falle der Halbverwaiflheit des Mädchens , das Alter des noch lebenden Vaters Fahne zu berufen . Man begnügt sich mit dem System Peters I. , mit dem oder Mutter. Befehl, wonach abermals so und so viel Köpfe vom Tausend gewisser Bevöl 3. Ob Bater oder Mutter eigenes Vermögen befizen , oder welches hinterlassen haben. ferungsfreise als Rekruten gestellt werden sollen. Sogar die einzige , scheins 4. Die Zahl und das Alter der übrigen Geschwister. bar feststehende Gewohnheit, 3—4 vom Tausend in jedem fünften Jahre aus 5. Ob der Vater in Erfüllung seines Berufes geblieben oder verwundet worden sei. Es wird demnach bei einer größeren Anzahl von Kompetenten die vorzugsweise der militärpflichtigen Bevölkerung einer Provinz auszuheben, ist in den lezten Jahren zuweilen überschritten worden , so daß in einigen Statthalterschaften Berülsichtigung bei Aufnahme einer Waise von der Bedeutung dieser besonderen Qualifi 5 vom Tausend in jedem dritten Jahre als Refruten gestellt werden mußten. Fazione Punkte abhängig gemacht. Auf dem Kouvert sind die Worte : „Aufnahms - Gesuch" anzumerken. Die Gutsherren und Gemeindevorstände bestimmen die Wahl , wornach man Gesuche, welche nicht gehörig dokumentirt, oder nach Ablauf des Konkurs-Termins die Ernährer von Familien und die Schwächlichen dem Gefez nach ausneh eingegangen find, bleiben unberüffichtiget. men soll. In der Hinsicht auf körperliche Gesundheit der Rekruten sind * Es drångt uns bei dieſer Gelegenheit einem Manne die öffentliche Anerkennung jedoch manche niederen Militärärzte, welche kärglich beſoldet ünd, nicht immer frei von anderen Einflüssen , und so kommen in die Linienregimenter , nicht zu sollen, der sich mit raflosem uneigenuüzigen Eifer dem obigen Vereine fördernd und helfend angeschloffen hatte. Wir meinen den f. f. penfionirten Rittmeister Pintir, der in die unter die Augen des Kaisers gestellte Garde, zahlreich Leute, deren als feit vier Jahren mit warmer Nächstenliebe die Vereinssekretärsdienste troz des vorgerüks der entbehrlichsten Arbeiter sich die Gemeinde oder der Gutsherr am liebsten ten Alters unermüdet versah. Leider scheint die Abnahme der Schkräfte seinem warmen entledigt. Eine Tabelle über die Krankenzahl im russischen Heere von 14 Wirken ein Ziel sezen zu wollen, und das Komité müßte das Ausscheiden dieses wakeren Kriegers tief empfinden, wenu es nicht der Hoffnung lebte : daß vielleicht recht bald ein auf einander folgenden Jahren ergibt, daß bei einem Heerbestande von unge fähr 220,000 Mann in keinem Jahre weniger als 80,000 , durchschnittlich anderes von gleichen Gefühlen durchbrungenes Mitglied der Armee feine uneigennuzige aber 130-140,000, in einzelnen Jahren sogar über 160,000 Mann in den Stellung einnehmen würde. * Für das 2. Heft des in der f. f. Staatsdrukerei im Druk begriffenen „"A L=" Lazarethen (wobei jedoch mancher Soldat, wenn auch wegen minder bedeuten der Erkrankung und vorübergehender Dienstunfähigkeit , in einem Jahre wie bums für Defilir . Märsche der f. f. Armee" wurden die Defilir-Mörsche von derholt in der Liste vorkommt und berechnet wird) behandelt worden sind. A. Leonhardt, f. t . Armee Kapellmeister , Wilhelm Tischler, Kapellmeister des Von den Erkrankten pflegten 4 pct. zu sterben. In einem Jahre wurden . f. Fürft Schwarzenberg 19. Infanterie-Regiments und 3 of. Hikl, Kapellmeister des nach den amtlichen Tabellen 2000 Mann an den Folgen von Leibesstrafenf. f. Baron Fürstenwärther 56. Inf. Reg., gewählt. in den Lazarethen behandelt. Unter den Krankheiten stehen an Häufigkeit Kräze und Luftseuche , Augenkrankheiten und Lungenschwindsucht voran ; es Personal-Nachrichten. folgen in wechselndem Verhältniß nach Heimath und Standort der Truppen Ernennungen und Eintheilungen. Wechselfieber, Blutzersezungskrankheiten ( Skorbut) , Typhus 2c. Während man im n chtrussischen Europa gewohnt ist , bei großen Heerschauen den Vergleich urban, Karl Freiherr von, General-Major, übernimmt eine TruppensBrigade, dagegen. zwischen der kräftigen und gesunden Leibesbeschaffenheit der Soldaten und der wird Sauer, Georg Edler von, General-Major, ad latus des Landes-Gendarmerie-Kom mandanten. ammer, Peter, Rittm. des 5. Gend. Reg., wird Major daselbst. Zuschauer zum Vortheil der Ersteren ausfallen zu sehen, findet man das Gegentheil in Rußland, wenn man die Linientruppen mit dën zuſehenden Mu- Defterreicher, Johann, Berpflege-Verwalter, wird Verpflegs-Ober-Verwalter der min= bern Gehalts-Klaffe. ſchiks vergleicht."

235 Saifert, Anton, Feldkriegs-Kommiffär, wird Oberkriegs- Kommiffår 2. rent beim Militär- Gouvernement in Agram .

l. und Refer

Penfionirungen. Kampmüller, Johann von, Major des Eh. Rainer JR.; Kin von Kinthal, Hermann, Major des Graf Hartmann Inf. Reg. zeitl.; Nachovin , Karl Ritter von, Mojor des EH. Karl Ludwig NHL.-R. zeitl.; Brand, Ludwig Ritter von, Hytm. des 21. Feld-Jäger-Bat. und Lang von Langenau , Sigmund, Hptm. des aufgelösten Milit. -Plaz-Kommando zu Conegliano, beibe mit Charakter und Bension eines Majors ; Straſſer, Karl, Verpflegs- Ober-Verwalter unter gleich zeitiger Verleihung des Ritterkreuzes des Franz Josef-Ordens für die mehr als vierzigjährige Dienstleistung ; Naske, Wilhelm, 1. Rittm. des EH. Karl Uhl.: Reg.; bie Hotlt. 1. Kl.: Wallner, Georg von, des aufgelößten Militär-Plaz

Angekommen in Wien . (Am 8. April ) Die Majore : v. Toth, vom 4. Uhl.-R., aus Dedenburg (Wieden, gold. Lamm), - Baron Baffelli, vom 11. Huf.-N., aus Dedenburg (Josefstädter Kaserne). Hptm. Fiebich, vom 7. Grenz-R., aus Vinkovce (Jos sefkadt, Fuhrmannsgaffe Nr. 210). - Rittm. Graf Alberti, Reitlehrer, aus Klosterbruk (Leopoldstädter Kaserne). (Am 9. April.) Oberft Gaſtle, vom 8. Drag.-N. , aus Dedenburg (Landstraße Nr. 500). - OberAlt. Fürft Solms, vom 8. Kür R. , qus Prag (Hotel Munsch). Die Hptlt.: Baron Schönermark, vom 14. JR., aus Linz (Stadt Nr. 482 ), G Bosichlovich , vom 39. JR., aus Trient (Stadt, ung. Krone). (Am 10. April.) Die Majore : Kugstatscher , in Penſ., aus Stry (Leopoldstädter KavalleriesKaserne), ---- Pelikan, von der Marine-Inf., aus Tricft ( Schottenfeld Nr. 110). - De Hptlt.: Milenkovich, vom Gradiskaner Grenz-R., -aus Sarajewo (Alservorstadt Nr. 155), Hermann, von der GeniesAkademie , aus Bruf bei Znaim (Spittelberg Nr. 141). (Am 11. April.) Major Baron Münch, vom 13. JR., aus Linz (Hotel Daum). Mag. Þing• p&täd. pitted.

für 1 G. Obersten v. Rzikowsky 1 fl. für 1 G. Oberfts billigste besorgt. lieut. v. Schmitton 30 kr. f 1 , Oberst v. Rauber Stadt , am Peter , nächst dem Bauernmarkt 608, 1 fl. für 1 E. Major Abendang 30 kr. für 1 G. ptm. vis - a - vis der Wechselftube von J. G. Uffen Türk 1 fl für 1. E. Hptm. Blafits 30 fr. für 1 G. 90 heimer. Oberlt. Baron Raischach 1 fl. für 1 E. Lieut. Graf Waldstein 30 fr. für 1 E. Vom f. t. Militär Plaz-Kommande in Linz, u . z. von J. Exzellenz der Fr. FML.- Gemalin Gräfin Auersperg 2 G. Bei J. F. Kaiſer in Graz ist nachstehende 2 fl. Ihre Durchl. der Frau Fürstin v. Taris 1 E. 2 fl. Karte erschienen und in allen Buch- und Kunst der Frau FML.- Gemalin Baronin Bechtold 1 E. 1 fl. handlungen zu haben, à Plakat 40 kr.. auf Lein der Frau Baronin Rath 1 E. 1 fl. Frau Oberftens Ger malin Emilie Arbter 1 E. 1 fl. Frau Oberflt. Gemalin wand gezogen und in Futteral i fl. KM. Marie Komtesse de Domini 1 E. 1 fl. Frau Majors- Ge malin Helene Elsler 1 E. 1 fl. Hrn. Oberst von Wöber Karte der Oft-See 1 E. 2 fl. Hrn. Oberst von Obermüller 1 E. 1 fl. unter den Namen Richter 1 Gr. 1 fl. und Orlandini 1 Gr. und der angrenzenden Länder Schweden und Nor 30. fr. wegen , Dänemark , das nördliche Deutschland und Bom BürgermeistersAmt der Bergstadt Iglo in Obersns die russischen Provinzen Polen , Kurland, Liefland garn, u. z . von den Frauen Magdalene Trangous 1 E. 2 fl. Louise Mariasy 1 E. 1 fl. Ida Dundas 1 E. 1fl. Efthland, Gouvernement St. Petersburg und Finn Sidonie Prihadny 1 E. 1 fl . der kgl. Krons und Bergland, nebst einer Skizze von England und der Nord küste von Frankreich nach den besten Duellen mit Atadt Iglo 2 E. 1 fl. Vom f. t. Mil.-Plaz-Kommando zu Salzburg u. z. von Benuzung der Scheda'schen Karte von Europa den Frauen : Henriette Paufinger 2 6. 10 fl. Stefanie gezeichnet von Paufinger 1 E. 10 fl. Marie Gräfin Althann 1 C.5 fl. Theodor Schneider. Therese Wolfstein E. 5 fl. Hrn. Jos. Math. Grafen Thun 1 G. 5 fl. Für diesen so bedeutenden Beitrag muß ----44 -> ÷ ÷ ganz besonders gedankt werden. Vom Bürgermeisters Amt zu Chrudim in Böhmen, u. z. von den Herren : Bürgermeister Peska 1 E. 1 fl. Stadt Großer Zeißig. rath Waniek 1 E. 1 A. Stadtrath Salaschek 1 & 1 fl. Unterzeichneter hat die Ehre, ergebenft anzuzeigen, Stadtrath Ritter von Peyersfeld 1 E. 30 kr. Alois daß sein neu eingerichteter , mit Gas beleuchteter Defert 1 E. 30 kr. Fr. Anna Hruschka 1 E. 30 fr. Speise-Garten, in Verbindung mit dem neu erbauten Salon, bereits eröffnet ist. Summa . 109 fl. 24 fr. Was Küche und Keller anbelangt, wird die ſtrengste 8 Ausweis 412 fl. 9 fr. Sorge des Unterzeichneten fein, allen Anforderungen sowohl Mittags als Abends genügend zu entsprechen. 521 . 33 fr. Zusammen bisher Neunter Ausweis Hochzeiten, Tafeln jede Art, werden auf das Vünkt Ab an diversen kleinen Spesen 9 fl. 13 fr. der zu Gunsten des Dedenburger Offiziers - Waiſen - Er lichßte besorgt. 512 fl. 20 fr. Bisher reine Summa . . ziehungs Institutes für W Waisen Spenden " eingelangten Beträge. Franz Burger. 500 fl. find bereits an das Komité abgeführt. Von Frau Rosalie v. Milde, Gemalin des Herrn Major u. bilir bittir bittit pittid p ** BHZ . Þitt 3. B. Jüngling. Wien, am 25. Mai 1854. PolizeisWachkorps-Kommandanten in Mailand 1 E. 2fl.

364

womit das gefertigte . f. priv. Großhandlungshaus dem geehrten Publikum, so wie seinen zahlreichen Geschäftsfreunden bekannt gibt, daß es die Garantie und Ausführung der von Seiner

k.

k.

Apoſtoliſchen Majeſtät

allerhöchft bewilligten großen

Realitäten-

&

Geld-Lotterie

übernommen hat, deren Haupttreffer das Zeinträgliche herrschaftliche

GUT

RIBNIAN

in Böhmen bildet, und wovon ein Theil des Reinertrages dem Fürst Windischgräß Invalidenfonde gewidmet ift.

Diese ungewöhnlich reich ausgestattete Verlosung enthält die

Die schon als zwekmäßigst an erkannten und billigsten neu erfundenen Kochmaſchinen, besonders fürs Feldlas ger anwendbar, worin man in kürzester Zeit nicht nur allein Fleisch sinait und Zuspeise, sondern auch allerhand Braten bereiten kann. Diesels ben sind sehr klein u. können mit Holz oder Kohlen geheizt wer den. Das Stüf kostet 7 l. 30 fr. Riftel jur Emballage 30Fr.

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Jene Herren Kaufleute, Kollektanten 2c. 2c., welche fich gegen eine angemessene Provision mit dem Abfaze der Lose dieser Lotterie befaffen wollen, belieben sich mit ihren diesfälligen Anträgen mündlich oder schriftlich an das gefertigte Großhand Inngshaus zu wenden. ŠKOHOISIOISIOISICHOVÝ KOISIONE101010181019 Spielpläne werden im Komptoir desselben unentgeldlich verabfolgt. Wien, im Mai 1854.

G.

M.

Perissutti ,

f. I. privil. Großhändler , Stadt, Kärntnerstraße Nr. 1049.

(96-1 )

Neue

Art

Bähne

ohne Saken und Klammern (Dents osanores),

üblen Geruch verursachen , können in geruch lose und feftfizende umgewandelt werden. Zur Bequemlichkeit meiner geehrten Pazienten, vorzüglich derjenigen, die nicht in Wien wohnen , habe ich mein Ates lier der Art vervollkommnet, daß ein Stiftzahn in einer Stunde, 6 Zähne in drei Stunden, ein halbesGebiß in awei, ein ganzes in 5 Tagen verfertigt werden kann. Begen Cinfezens fünftlicher Zähne und Behandlung aller Mund- und Zahnleiden täglich von bis 1 und von bie 5 Uhr anzutreffen .

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Adolf Saks, und festfizenbe Doktor der Medizin und Chirurgie, Zahnarzt, in Wien, am Haarmarkt Nr. 486, vis-a-vis der Båren Apotheke. Eingang vom Lichtenfteg. (50-12) Nach zehnjährigem Neben im Ginsezen fünstlicher Dafelbft findet ein geschikter Zahntechniker Zähne ist es mir gelungen, eine Methode zu erfinden, welche Beschäftigung. Den Leibenden folgende wichtige Vortheile gewährt, u. 3.: 1) Bei ganzen Guttapercha- Gebiffen ist das Ausziehen, Aeußerliche Abschneiden oder Abseilen der noch vorhandenen Zähne und Wurzeln von nun an nicht mehr nothwendig und können Krankheiten . diese Gebisse gleich den zweiten Tag nach dem Einsezen chne Schmerz getragen werden . Gründliche Behandlung durch vieljährige Erfahrung bewährt, 2) Beim Einfezen mehrerer Zähne zusammen werden we der Klammern noch Hafen an die benachbarten Zähne an von gebracht, wodurch jeder Schmerz oder Waklichtwerden der lezteren, sowie das Bemerken der Golddrähte um dieselben Karl Stiasny, unmöglich wird. 3 ) Einzelne Zähne mit Stift werden weder mit Baum: Doktor der Medizin und Chirurgic, emeritirter wolle, noch mit Ritt, sondern derart befestiget , daß fie Sekundar: Wundarzt im F. f. allgemeinen Kran jahrelang festfizen, ohne den mindesten Geruch zu verursachen, kenhause, Mitglied der medizinischen Fakultät in Wien, wodurch das Ausfallen und Verschluken solcher Zähne nie stattfinden fann. täglich von 11 bis 4 Uhr. Stiftzähne, welche nach bisheriger Methode Stadt, Kärntnerstraße Nr. 1078 (vis-à-vis derSingerstraße) (38) 2. Stof. Briefe franko. (12) eingesezt wurden, öfters ausfallen und einen

Gründliche und schnelle Heilung äußerlicher Krankheiten

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nach einem ganz eigenen , vielfach erprobten, neuen und schmerzenlosen Heilverfahren, von einem durch vieljährige Privats und Spital Braris vertrauenss würdigen Symöopathen und ehemaligen Sekundärarzt eines F. f. Militärspitales. Ordinazion : Täglich von 12-3 Uhr für Herren. Von 3-4 Uhr für Frauen. Stadt, Hohenmarkt Nr. 514, 1. Stof. Go wird auch durch Korrespondenz behandelt.

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Für Bruchleidende ! De Diätetik, Behandlung & Heilung der Leisten , Schenkel-, Nabel- und Bauchbrüche, mit Anweisung, sich gegen diese oft lebensgefährli chen Gebrechen zu schüzen. Nebst Mittheilung eines neuen für verläß lich gehaltenen Mittels zur gründlichen Hei lung dieser Unterleibsschäden ohne Operazion. Gemeinverständlich dargestellt. Zu haben beim Verfasser : Wien, Hohenniarkt Nr. 514, im 1. Stok , während den Ordinazionsstunden täg lich von 12 bis 4 Uhr Nachmittags Preis 1 fl. K. M. , mit franko Postzusen dung 1 fl. 6 fr. K. M.

Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. —- Druf von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichischer

Beitschrift für

Nro. 46.

Soldatenfreund .

militärische

Samstag, den 10.

Juni

Interessen .

1854 .

VII.

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 fr., viertel ährig 1 fl. 30 kr., für die Zustellung das Haus werben monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. - Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr. , halbjährig 4 fl. 20 fr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt in portofrei zugesendet erhalten. - Einzelne Blätter 6 kr . K. M. Brånumerazion wird angenommen im Komptoir des " Soldatenfreundes" (Stadt , Wollzeile Nr . 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingesendet werden wollen . Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K. M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 R.M ju berichtigen kommt . -- Anonime Beiträge werden nicht berüksichtiget.

Eine Meinung.

litärische, wie gegenwärtig, würden unter den dermaligen Verhältniſſen für die Militär-Literatur der österreichischen Armee, unserer Meinung nach, ge

-1. Wir sind der Expofizion des Urtheils der preußischen Militär-Li | nügen und von eben diesen Verhältnissen gerechtfertigt der doppelten Zaht terat ur-Zeitung über das Wirken des österreichischen Soldatenfreundes, " der k. vreußischen Militär-Zeitschriften und Journale zur Seite gehen. In abgedrukt in deffen Nr. 36, mit gleich großer Theilnahme, wie Viele , ge deffen zweifeln wir, daß eine absolut militärwissenschaftliche „ österreichische folgt und haben besonders die Stelle als Wiederhall der eigenen Ueber Zeitschrift ", ähnlich dem W Archiv für die Offiziere der königlich preußischen zeugung befunden, wo es heißt : Es ist in neuester Zeit mehrfach der Wunsch Artillerie- und Ingenieur-Korps, " auf die Dauer sich gestalten könne, ehe ausgesprochen worden, daß der österr. Soldatenfreund sich neben dem Cha nicht die angeführten Hemmnisse theilweise beseitiget oder ermäßiget wor rakter der Neuigkeit auch ein wissenschaftlich höheres Ziel steken und da den sind. durch die 1848 leider eingegangene österreichische militärische Zeitschrift zu ersezen versuchen möge, oder daß neben dem Soldatenfreunde, wo möglich, die öfterr. militärische Zeitschrift wieder erstehe." Wirklich scheint die Wie Die k. k. österreichische Gendarmerie. deraktivirung einer kriegsgeschichtlichen Zeitschrift, wie die gedachte war, und (Schluß ) die Pflege einer militär-wissenschaftlichen Tendenz entweder in eben der Da wir es aber ausschließlich nur mit der Dienstthätigkeit der Gendar Zeitschrift oder im öfterr. Soldatenfreund für die höhere Wiſſenſchaftlich. keit der Armee auf's höchste angestrebt werden zu sollen . men zu thun haben, so geht unzweifelhaft aus diesen Zahlen hervor, daß die Die Wiederbelebung der österr. militärischen Zeitschrift dürfte in der Wirksamkeit des Inftituts eine in hohem Grade entscheidende für die Konso Rebigirung auf keine erheblichen Hindernisse stoßen , auch diese Zeitschrift lidirung der inneren Verhältnisse des Kaiserstaates genannt werden muß. Die alte Patrimonial-Gerichtsbarkeit und die den Domainen übertras heutzutage mit um so höherem Intereffe aufgenommen werden, als einen theils seit dem J. 1848 eine größere Theilnahme an den militärischen Er: gene Polizeigewalt war vor dem Jahre 1848 allerdings in einem so mangel eignissen herrscht, anderntheils die Gegenwart eine minder beschränkte Be haften Zustande, daß auch ohne den Sturm dieses und des folgenden Jahres eine Abänderung, und namentlich eine Bentralisirung der Sicherheitspolizet, urtheilung derselben zuläßt. Die Emporbringung der wissenschaftlichen Tendenz in der österreichis als unabweisliche Nothwendigkeit erschien. Die Landstreicherei in ihren ver ſchen Militärliteratur hat dagegen mit weit größeren Schwierigkeiten zu schiedensten Stadien ftand damals in voller Blüthe. Wer weiß aber nicht, fämpfen ; es liegen nämlich derzeit noch viel zu viel hindernde Ursachen das es früher nur langsam mit Verbesserungen in Oesterreich vorwärts ging, dem Gelingen des Unternehmens im Wege. Die hauptsächlichsten davon sobald solche Verbesserungen irgendwie gegen ein Prinzip anftießen. Dieses Bedenken hat die endlich wirklich gekommene Gefahr gründlich beseitigt , und find, nach unserer Meinung, folgende : Praxis die für mehr Armee Vorliebe österr. in der allgemeine a) die die Rüksicht, daß das Neue recht gut wäre, wenn es nur das Alte nicht auf= als Theorie, selbst bei den wissenschaftlich technischen Korpswelche Vor höbe, ist nicht mehr zähe genug, um dem Versuche mit dem Neuen, mit Er liebe freilich nicht hindern sollte, in dem Maße mehr praktische Versuche folg entgegentreten zu können . Das Gesez, die Verwaltung, die Absichten der höheren Verwaltungs anzustellen, als man weniger theoretische Forschungen macht, und das Re Behörden bedurften eines fräftigen Armes , um durch alle Schichten der bür fultat der Versuche zeitweise zu veröffentlichen. b) Die unheilvolle Marime, die aus höheren Militärschulen getretenen gerlichen Gesellschaft reichen zu können, und der Beweis liegt vor, daß Oester reich in seiner Gendarmerie fezt einen solchen gefunden hat. Um ihn zu Offiziere des Artilleries, Genie- und Pionnier-Korps während ihrer Dienst zeit blos praktisch, absonderlich die Ingenieure oft mit den gemeinften Bau schaffen, wendete man sich mit richtiger Erkenntniß in militärischer Zeit an die aufnahmen und Beaufsichtigungen zu beschäftigen. Die unfelige Folge das militärische Form, und wie sich das Institut bis jezt im Frieden bewährt, so von ist, daß oft der talentirteste junge Ingenieur- Offizier, 10 bis 12 Jahre dürfte es sich unerwarteter Weise auch im Kriege bewähren, weil alles Ma unausgesezt so verwendet, wir möchten fagen strapazirt , seine wissenschafts terial zu einem militärischen Elitenkorps in ihm vorhanden ist. Die Vortheile der durchaus militärischen Organisazion bestehen darin, liche und besonders in der Mathematik analytische Schärfe , diese größte Zierde eines Ingenieurs, verliert, in der Folgezeit sie nicht mehr gewinnen daß sie von oben bis nach unten in allen ihren Gliedern von einem und kann, und so allmälig für die Wissenschaft verloren zulezt nur noch als Baus demselben Gedanken , einer und derselben Anschauung durchdrungen ist ; da☛ kenner im glüklichsten Falle als Konstrukteur dasteht — höchft selten ein voll. durch erzeugt sich die Regelmäßigkeit, Stätigkeit, Präzision und Gleichförmig, endeter. Fånde der Verlust an Wissenschaftlichkeit einmal bei dem größeren keit ihrer Dienstübung. Schon in ihrer äußeren Erscheinung liegt eine un Theile eines wissenschaftlichen Korps statt , so wäre dessen Verfall außer verkennbare Hindeutung auf die Gleichheit des die verschiedensten Bestand theile der Monarchie umfassenden Gesezes , die Beweglichkeit , welche sie auf Zweifel. c) Der besonders auf dem Ingenieurkorps schwer lastende Druk des❘ ihren Streifzügen entfaltet, ihr Ueberallſein, ihr unvermuthetes Erscheinen an Militär- Dekonomiefiftems, wornach es eine Nothwendigkeit wird, die größte abgelegenen, von sonstigen Organen der öffentlichen Gewalt entweder gar Zahl der Ingenieure bei dem Detail der Bau-Erhaltung vieler alter meistens nicht oder nur selten heimgesuchten Orten , vervielfältigt ihre Wirksamkeit. armseliger Militärgebäude zu verwenden. Bei diesem Sachverhalte sollte, Es liegt auf der Hand, daß, wenn man mit ftabilen an bestimmte Ortsver unseres Dafürhaltens, in nächster Zukunft eine élite d'ingénieurs gebildet hältnisse gebundenen Organen dieselben Wirkungen erzielen wollte, vielleicht die zehnfache Menge derselben im Vergleiche mit der numerischen Stärke der werden, wenn das zuvor angedeutete Uebel nicht eintreten soll. d) Die völlige Absonderung der Artillerie: und Ingenieur- Schule und Gendarmerie nicht hinreichen würde. Nunmehr gibt es keinen noch so verstekten Schlupfwinkel, wo der Ver ihrer praktischen Uebungen. e) Die Hinneigung zum Separatismus aller militär-wissenschaftlichen Korps.

brecher sich vor dem Arme der Gerechtigkeit sicher weiß. Wald und Fels und öde Haide bergen ihn nicht mehr genugsam, seit er weiß, daß er überall.

f) Die viele Verschiedenheit der in der österreichischen Monarchie vers einigten Nazionalitäten. Eine kriegsgeschichtliche, eine über alle Diensteszweige sich verbreitende militärwissenschaftliche Zeitschrift und der österreichische Soldatenfreund " für Auffäze von gemischtem Charakter und alles in der Zeit beachtenswerth mi-

dort bei Tage und bei Nacht von der Wachsamkeit der Braven überrascht werden kann , welche ihr Beruf an seine Fährten fesselt. Andererseits wächst eben in Folge der Unsicherheit des Verbrechers das Gefühl der Sicherheit bei den rechtschaffenen Staatsbürgern ; das Vertrauen zur Macht des Gesezes er höhet und befestiget ſich ; das bloße Daſein der Gendarmerie äußert sich in

366 einer präventiven Wirkung, wodurch zahlreiche Unregelmäßigkeiten und Ueber- | daten ein halbes Jahr praktischer Dienst , und bei Zivilisten oder sonstigem tretungen gewissermaßen im Reime erstift werden. Zuwachs ein ganzes Jahr. Für Unteroffiziere genügt eine dreimonatliche Sehen wir nun, durch welche Mittel es gelungen ist, die k. k. Gendarmerie zu dem zu machen, was sie gegenwärtig unstreitig ist, und hier gibt uns das schon erwähnte provisorisch organische Gesez die Anhaltspunkte. Der Entwurf desselben ist ein Meisterstük und eine von jenen seltenen organisato rischen Erscheinungen, die den Stempel der Dauer an sich tragen und das Experimentiren mit Nachträgen , Aufhellung entstandener Bedenken und Er läuterung früherer Erläuterungen ausschließt. Nach diesem Gesez wird die Gendarmerie ein militärisch organisirter Wachförper und ein Bestandtheil der Armee genannt, genießt somit alle derselben zukommenden Auszeichnungen und ist der Militär - Gerichtsbarkeit (ein

Probezeit, doch ist dabei noch zu bemerken, daß kein Unteroffizier aus der Armee als solcher in die Gendarmerie eintritt , sondern erst Dienst als ge meiner Gendarm thun muß. Diese Probezeit ist nun zur Ausbildung im Ererziren (dies nahrschein lich nur für die aus dem Zivil Eintretenden) für Unterricht im Patrouillen dienst, Ningen, Fechten, Voltigiren, Schwimmen und Schießen, Uebungen in Anfertigung von Berichten und Aufsäzen bestimmt. Außerdem ist aber auch vorgeschrieben, daß der Muth jedes einzelnen Mannes oder seine Fahrlässig keit im Dienst auf die Probe gestellt werden. Wie wir von einem Freunde hören, der kürzlich eine Reise durch Defter

wesentlicher Punkt) unterworfen . Ihre Eintheilung ist in Regimenter, jedes reich gemacht, wird diese ganz speziale Ausbildung während der Probezeit mit großem Eifer betrieben und die Kommandeure halten mit Sorgfalt und zu ungefähr 1000 Mann , bestimmt. Wir haben die Zahl der Regimenter nach den Provinzen in Nr. 580 Strenge darauf, daß in dieser Beziehung nichts versäumt wird . Wir müſſen bereits mitgetheilt, wo auf Seite 3682 die Stärke der Offizierskorps, so wie gestehen, daß bei Anwendung solcher Mittel, wie die garantirte Auswahl beim Ersaz und die Probezeit, so wie deren Verwendung zu einer durchaus fach die Dislokazion und die Namen der Kommandeure angegeben ſind. Dem Regimentskommandeur sind in der Regel noch zwei Stabs-Offi- lichen Ausbildung, es nicht mehr zu verwundern ist, wenn erweislich solche ziere beigegeben. Wahrscheinlich führen diese, bei der weitläuftigen Disloka Resultate erreicht worden ind . Ein Korps , dem solche Vortheile gewährt zion eines Regiments über eine ganze Provinz , ein selbstständiges Unterkom worden sind, muß vortrefflich sein. Die Zeit, in der es entstand, und die mando oder machen Inspekzions-Reisen. Obgleich das Regiment aus Gen- Nothwendigkeit, für die es geschaffen werden mußte, machen die Gewährung darmen zu Pferde und zu Fuß besteht, so ist es doch in Gskadrons, die Eska- so außergewöhnlicher Vorrechte begreiflich. In ruhigen Zeiten würden der dron in zwei selbstständige Flügel , jeter Flügel in mehrere Züge und der gleichen an manchem Widerstand gescheitert sein. Daß es errungen wurde, Zug in mehrere Sekzionen und Korporalschaften getheilt. Die Korporalschaft ist wohl dem Gründer des Ganzen, General Freiherrn Kempen v . Fichten darf nicht unter 5 und nicht über 8 Mann stark sein. Das , was bei der ftamm, zu danken, der sehr wohl erkannt hat, daß im Ersaz und der Spe französischen Gendarmerie eine Brigade genannt wird , heißt in Oesterreich zial- Ausbildung die dauernde Bedeutung der Gendarmerie, wie er sie aufge. ein Posten, und diese Posten müſſen drei Mann stark sein, ein Vierter kann faßt, liegt. Entspricht der Abkommandirte oder zur Probe Eingetretene in der gelegentlich hinzutreten und jeder Posten steht unter einem befehlenden Unter Offizier. Probezeit den Anforderungen nicht , so geht er zum Liniendienst zurük oder Die Ergänzung erfolgt in der Regel und vorzugsweise durch Versezung über. geeigneter Mannschaften aus der Armee in die Gendarmerie. Ausnahmsweise Für die Besezung der Offizierstellen hat der General · Inspektor die können auch Leute aus dem Zivil, ausgediente Militärs, aus der Zollwache Vorschläge zu machen und das Avancement bleibt innerhalb des Gendarmerie Körpers. und den Sicherheitswachen der Gemeinden angenommen werden. Daraus ergibt sich, daß alle Elemente vorhanden, forgfältig vorbereitet Die Dienstzeit ist dieselbe , wie für die Armee, es können jedoch Rapi tulazionen auf mindestens 10 Jahre geschlossen werden. und mit wahrer Liberalität gewährt worden sind, um dieses Korps mit der Zur Aufnahme in die Gendarmerie gehört die Eigenschaft als österrei Zeit zu einem vollkommenen Elitekorps zu machen. Schon jezt gilt es als chischer Unterthan, das Alter zwischen 24-36 Jahren, bei vorzüglichen Ei- solches, und seine Allgegenwart, seine fortwährende Bewegung, sein Einschrei genschaften von Soldaten auch 22–40 Jahren, ein lediger oder kinderloser ten bei jeder Gelegenheit haben die Bevölkerung daran gewöhnt, in ihm ihren Witwerftand und Kenntniß der Landessprache, so wie des Lesens und Schrei- Schuz und ihr Vertrauen bei jedem vorkommenden Falle zu finden . Von Of Auf die Wichtigkeit des Nichtverheirathetseins und der Kenntniß der fizieren der Armee haben wir einwenden hören , daß die Gendarmerie fast zu Landessprache brauchen wir wohl nicht erst besonders hinzuweisen. Während viel Tüchtiges aus der Armee herausziehe . Wie leicht läßt sich dieser Vor seiner Dienstzeit in der Armee darf der Aufzunehmende k- in Disziplinar-Ver- wand aber durch die Thatsache zurükweisen, daß die Armee gerade durch die gehen begangen haben, welches die Besorgniß entstehen läßt , daß er seine Gendarmerie eines unwillkommenen Theiles ihrer Aufgabe enthoben wird, die Pflicht als Gendarm nicht erfüllen könnte. Daß ein Aufzunehmender aus in der Verstärkung der Polizeigewalt oder in der Verwendung zu dieser lag. Nach unserer Ueberzeugung wird die Gendarmerie in Oesterreich , wenn dem Zivil nie eine Strafe wegen entehrender Handlung erduldet haben darf so wie Gesundheit , Gewandtheit , gute Aufführung u . s. w . , versteht sich durch ihre Thätigkeit mit der Zeit die Objekte dieser Thätigkeit vermindert werden, jene Verbindung zwischen der Armee und der Bevölkerung erreichen, von selbst. Der General-Inspektor der Gendarmerie zeigt jedesmal dem Kriegsmi- die in Preußen durch die Bezirksfeldwebel der Landwehrstämme aufrecht er nisterium an, welche Zahl von Mannschaften er zum Ersaz bedarf. Von die halten wird. Das wird sich unmerklich und vielleicht unabsichtlich gestalten. Für den Krieg ist aber das Vorhandensein dieser gediegenen Organisa. sem wird der Bedarf auf die einzelnen Regimenter und Korps vertheilt. Für die entsprechende Auswahl bleiben die Kommandeure der Regimenter und zion von gar nicht zu berechnenden Vortheilen. Ganz davon abgesehen , daß Korps persönlich verantwortlich und kontrolirt der vorgesezte Truppenbri- es 18,000 bereite, bewegliche, findige und entschlossene Männer find, die der gadier dieselbe. Auch ist das Recht für die General-Inspektoren in Aussicht Regierung auf den ersten Wink zu Gebote stehen , - wer denkt dabei nicht gestellt, aus der Zahl der Rekruten (Affentirungspflichtigen) durch einen be- an das Aufgebot der französischen Gendarmerie 1813 durch Napoleon ? — sonders dazu abgeordneten Offizier diejenigen Leute vorweg zu nehmen, welche ist ihr Nuzen für Refrutirung, Nachschub, Ausbildung der Nekruten und Depots, Einberufung der Reſerven, Transport, Train, Etappen, Kourierdienst, vorzugsweise tauglich erſcheinen. Für Diese persönliche Verantwortlichkeit der Truppen -Befehlshaber und das Gegendkundigkeit, Führerdienst u. f. w., u . s. w. gar nicht zu ermessen In des Bedeutung militärische eigentliche die hierin liegt Anschauung unsere Recht dieses Vorwegnehmens ſind zwei vortreffliche Garantien für den stets guten Ersaz. Was unter persönlicher Verantwortlichkeit verstanden wird, zeigt stitutes, und wir glauben vorausschen zu können, daß es sich gerade nach die sen Richtungen hin für die Zukunft segensreich bewähren dürfte. It seine die folgende Bestimmung: "Sollte ein aus der Armee entnommener Gendarm durch seine Auffüh- gegenwärtige Wirksamkeit auch die ungleich glänzendere, weil sie Jedermann rung in der Probezeit Gebrechen an den Tag legen , welche schon bei seinem erkennen und ermessen kann, so fordert sie doch vorzugsweise das Urtheil und früheren Truppenkörper nicht verborgen gewesen sein konnten, oder sollte sich die Anerkennung des Staatsmannes, des Juristen, des Statistikers , der bürs herausstellen, daß er bereits daselbst eine schlechte Auführung gehabt , so ergerlichen Verwaltung heraus . Der Militär aber sieht darin weiter und anders, folgt seine Zurüfversezung auf Kosten fenes Regiments oder selbstständigen als Jene, und eben diese künftige Bedeutung der kaiserl. königl. Gendarmerie Kommandanten, von welchem die Konduitebeschreibung des Mannes zur Zeit machte es uns zur Pflicht, die ganze Erscheinung besonders aus diesem Ge ſeiner Transferirung bestätigt, oder überhaupt , von welchem dessen Gebrechen sichtspunkte aufzufassen . Wenn man so Abgeschlossenes und Erprobtes vor sich sieht, so ist die nicht vorhinein angezeigt worden ist . Von eben demselben ist auch der Mehr ――― Betrag an Löhnung, welche der Mann während der Probezeit bezogen hat, Frage natürlich , wem Gedanke und Ausführung zu verdanken ist ? Da hereinzubringen. " nennt une denn Bericht und öffentliche Stimme den jezigen General-In Bei einer solchen Klausel fällt begreiflich das sonst wohl vorkommende spektor der gesammten f . k . Gendarmerie , den noch ganz vor Kurzem von Wegloben eines Individuums entschieden fort, und während sonst kein Trup seinem dankbar anerkennenden jungen Kaiser in den Freiherrnstand erhobenen penbefehlshaber gern gute Mannschaften weggibt, ――― was wir, nebenbei gesagt, Feldmarschall -Lieutenant und geheimen Nath Johann Kempen v. Fichten auch keinem verdenken und es vorkommenden Falles ganz eben so machen stamm, ein Name, der auch auf dem Felde der geistigen Bestrebungen für würden, - - ist hier ein so zwingender Hebel angelegt , daß der Ersaz gewiß unsern Stand von gutem Klange ist , denn er war einer der besten Mit immer ein musterhafter ist. arbeiter der leider eingegangenen "Oesterreichischen Militär-Zeitschrift, " für Mit der Abkommandirung zur Gendarmerie ist aber noch keineswegs der die er gediegene kriegsgeschichtliche Aufsäze lieferte. Feldmarschall-Lieutenant Uebertritt in dieselbe definitiv festgestellt . Es erfolgt eine Probezeit, bei Sol Baron Kempen v. Fichtenstamm ist gegenwärtig eine der hervorragend .

367 ften Persönlichkeiten unter den Männern, die dem militärischen Befehle und gegen Stuhlweißenburg, nahm diese insurgirte Stadt durch eine gut eingeleis den militärischen Plänen des Kaisers nahe stehen, und haben wir seine Schötete Bewegung, betheiligte sich an der Belagerung der aufständischen Haupt pfung anerkennen müssen, so ist es unseren Lesern gewiß nicht unwillkommen, stadt des Reiches, und an dem siegreichen Treffen bei Schwechat gegen die wenn wir die merkwürdige Laufbahn des verdienstvollen Mannes in einigen Ungarn. Feldmarschall Fürst Windischgrät, der im ersten Wintermonate Worten skizziren . den Felczug gegen Ungarn eröffnete , betraute den zum Feldmarschall -Lieute Er ist zu Pardubiß im Jahre 1793 geboren, wo sein Vater Offizier nant beförderten Kempen mit dem Militär- Distriktskommando von Presburg. war. Die Veranlassung seines Emporkommens zu den hohen Stellen , die er Begreiflich mußte der Feldherr vor Allem darauf Bedacht nehmen, die seiner bekleidete, beruhte daher nicht in auffällig günstigen Lebensverhältnissen , te Operazionsbasts nächst gelegene Stadt und Gegend in starker und sicher Ien ift in der Intelligenz, in dem ernsten Streben des Mannes allein zu suchen . kender Hand zu wissen. Und Kempen rechtfertigte seine Berufung so glän Schon in den frühen Bildungsjahren, in der Neustädter Akademie, überragte zend, daß Feldzeugmeister Haynau in ihm den Mann erkannte, dem er das Kempen durch die Schärfe seines Geistes, durch die männlich ernste Beson Distrikts- oder besser Stadtkommando von Osen und Pesth übergeben durfte, nenheit, mit welcher er selbst die kleinen Beziehungen des Jugendlebens prü als er zum Siegeszuge nach Temesvar sich anschikte. Wir würden den Nah fend auffaßte und entschieden durchführte, seine Mitschüler, die sich seiner Lei- men dieser biografischen Skizze zu sehr erweitern, wollten wir die Schwierig. tung willig unterordneten. Was der Jüngling in der Lehrstube versprach, keiten dieser Stellung erschöpfend schildern. - Drei schwache, in den Schlachten bewahrheitete der Mann . Den 1. März 1809 verließ er die Akademie, trat des Juli 1849 dezimirte Bataillone hatte Kempen zur Verfügung ; zwei als Fähnrich in das 44. Linien-Regiment „ Graf Bellegarde, " rükte am 1. andere Bataillone standen als fast verlorene Posten zu Gran und Stuhlwei Juli desselben Jahres zum Unterlieutenant vor , machte den Feldzug in ßenburg. Und Klapka hatte am 3. August 1849 die okkupirenden Bataillone Deutschland - dem Generalstabe zugetheil: -bei dem vierten Armeekorps vor Komorn erdrükt ; die Verbindung mit Wien war außer Möglichkeit, Naab mit, und wurde bei Dresden , wegen tapfern Benehmens , öffentlich belobt. am rechten Donau-Ufer in Händen des übermächtigen Gegners. - Bu Zum Oberlieutenant im Oktober befördert, war er bei den Vertheidigungs- da- Pesth harrte der Entscheidung an der untern Theiß, Kempen mit seinen Maßregeln der Hauptstadt Böhmens und 1814 abwechselnd bei den Diviſio- Truppen vertrauensvoll nicht minder , jede Stunde bereit , in die Fußtapfen nen " Chasteller" und " Weißenwolf" in Thätigkeit - Am 25. Juli 1815 des hehren Hengy und seiner todesmuthigen Streiter zu treten . Haynau trat Kempen definitiv in den Generalstab , und befand sich erstlich bei dem siegte, und Klapka sah sich wiederholt und nun schließlich auf den Komorner gegen Frankreich bestimmten II. Armeekorps , hierauf bei der Kommission, die Festungs -Rayon gebannt. -- 1849 wurde Kempen zur Organisirung der zur Ergänzung und Berichtigung der großen Cassini'schen Karte berufen war, Gendarmerie in die Residenz berufen und zum General-Inspektor dieses Korps, und zulezt bei dem unter Feldmarschall -Lieutenant Baron Wimpffen gegen später zum Militär- Gouverneur der Reichs - Hauptstadt ernannt. Bei der Baiern befehligten Armeekorps. ――― Die Friedens - Epoche , die mit Napoleon's Gendarmerie bewährte sich das oft dargethane Organisazionstalent in derart Fall eintrat, raubte dem thatenluftigen Offizier die frohe Aussicht der raschen eminenter Weise, daß innerhalb denkbar geringfter Zeit dieses eben so wich und sich lohnenden Erfolge. Doch blieb Kempen , im Jahre 1818 zum tige als wohlthätige Institut in allen Theilen gegliedert seine Wirksamkeit in Hauptmann vorgerüft, noch einige Zeit wissenschaftlich thätig ; so bei der Map- den Provinzen der Monarchie entfallten konnte. Seine Majestät der Kaiser pirung und Triangulirung im Inn-Viertel, und später bei der Grenzberichti lohnte diese ausgezeichneten Verdienste durch den Orden der eisernen Krone 1 . gung dee von Baiern erlangten Landes. Hierauf ward er der praktischen Klasse, nachdem Kempen schon früher das Militär- Verdienstkreuz , die In Dienftverwendung durch seine Uebersezung in das 13. Linien-Regiment "Ba haberstelle des 32. Infanterie - Regiments und die geheime Nathswürde er ron Wimpfen " zugewiesen ; avancirte 1830 zum Major im Peterwardeiner halten hatte. ▬▬▬▬▬▬ Noch war das tief eingreifende Wirken des unermüdeten, Grenz- Regiment, trat in gleicher Stellung zum 8. Infanterie- Regiment " Erz ausdauernden , mit selten en Administrazions - Talenten begabten Feldmarschall. herzog Ludwig " über, empfing noch 1827 den kaiserlich russischen Wladimir Lieutenants nicht zum Kulminazionspunkt gediehen , denn als es sich darunt Orden, und wurde mit dem 1. Jänner 1833 zum Generalkommando - Adju- handelte, die polizeiliche Gewalt des Staates festen und verständigen Händen tanten in Nieder -Oesterreich ernannt. Hier stand er zu Seiten des geistreichen anzuvertrauen, fiel die Wahl ( 1852) auf ihn, und erst jüngst wurde er so damaligen Feldzeugmeisters , jezigen Feldmarschalls Freiherrn von Wimpffen, wohl von Seiner Majestät dem Kaiser von Rußland, wie von Seiner Maje Exzellenz. - Die Obliegenheiten eines Generalfommando- Adjutanten thürm- ftät dem König von Preußen in anerkennender Weise seines hochwichtigen ten sich zu einer, oft selbst die energischeste, beruffreudigste Thätigkeit erdrü- Berufes mit Orden ausgezeichnet. fenden Wucht auf. --- Das Bureau , der Paradeplaz , die Antichambre, der Das ist der Mann, der noch jezt an der Spize des Institutes der k. k. Salon und das Arbeitskabinet des Chefs verzehren die allzuflüchtigen Stunden Gendarmerie steht. Hat er erreicht, daß in so furzer Zeit das von ihm Ge= und verlangen eine Fülle von Geschäftskenntniß , reglementarischen Wissens, schaffene sich schon vollständig bewährt, so können wir nur wünschen , daß er Takt und Umgangsgabe. Und Kempen bewältigte seine Stellung. Noch zur noch lange rüftig und nachhaltig weiter wirken möge. Sein Werk bietet alle Stunde weiß die Erinnerung jene Zeit zu würdigen, die er den schwierigen Garantien für die Dauer, und so ist ihm, wie in der Gegenwart, auch in der Berufspflichten zum Opfer brachte. Er war es, welcher den so wichtigen Un Zukunft die Anerkennung der Sachverständigen gewiß. terricht in leichteren Pionnier, Arbeiten dadurch verallgemeinte, daß die Regi menter der Provinz, Offiziere und Mannschaften in die Hauptstadt abzuordnen hatten, die sich hier zu einem Körper einten, und der Vollführung von Erd Das englische Heerwesen. und Wasserbauten die günstigste Jahreszeit über oblagen. Ein Gedanke, der in seiner Trefflichkeit zündend einschlug , und in allen größeren Garnisonen der Die englischen Berichte aus Gallipolis , wo Gelegenheit geboten ist, Monarchie Anerkennung und Ausbeutung fand . Auch den Sanitäts-Anstalten | die franzöſiſchen und englischen Truppen, wenigstens in Bezug auf das äußere spendete Kempen seine Sorgfalt ; der erkrankte Soldat konnte bei seiner Ansehen , wenn auch nicht auf die Kriegstüchtigkeit mit einander zu verglei Inspizirung offene Klage führen, wenn irgend eine Pflichtverlezung auf seine chen, heben fast einstimmig hervor , wie der englische Soldat zwar eigentlich Pflege und Geſundung hemmend einwirkte. Er wünschte , er forderte dies, im Allgemeinen der stattlichere und schönere Mann sei , nichts desto weniger wodurch er den Beweis lieferte, daß die Weisungen seines Großmeisters Kinsky aber in seiner Erscheinung vermöge seiner un:wekmäßigen und geschmafloſen ihn lebhaft erfüllten . Bekleidung einen weit weniger günstigen Eindruck mache , als sein in dieser Im Jahre 1836 berief die Anerkennung des Kaiſers den Oberstlieute- | Hinsicht bevorzugter Bundesgenosse . Auch die vedantische Strenge des Ga nant Kempen zum Kommando des 8. Infanterie-Regiments, „ Erzherzog maschendienstes , welchem der englische Soldat im Gegensaze zu seinem galli Ludwig, " und man kann die Art, wie der neu ernannte Oberst seine Aufgabe schen Kameraden unterworfen ist, wird nicht unerwähnt gelassen. "Allgemein ", begriff und durchführte, nicht treffender schildern, als den bekannten Aus pruch so schreibt man einem englischen Blatte, "spricht man noch immer von der der Armee anzuführen, welcher jene Regiments -Kommandanten, die Geist und Ueberlegenheit , deren sich die Franzɔſen in mancher Beziehung über uns er Leben, Schärfe und Wohlwollen, je nach dem Gebote der Stunde in den offi freuen. Als die französischen Truppen in Gallipoli landeten , fanden ſie -ziösen und privatlichen Verkehr darlegten, als Kempen's Nacheiferer, z . B. Alles für sich in Bereitschaft gesezt , Nahrungsmittel, Gepäkwagen und als seine Schüler bezeichnete. Das 8. Linien-Regiment ward unter ihm ein alle nothwendigen Bequemlichkeiten , während die Engländer nichts vorräthig wahres Muster- Regiment ; nur in Italien noch betrieb man den Felddienst, fanden. Ferner , wenn ein franzöſiſches Heer in's Feld rüft , so vermeiden die leichten Uebungen, wo an die Stelle der befehligten Masse die Selbststän die Offiziere, so viel wie möglich, dem Soldaten gegenüber jene Plakereien in digkeit des fich bewußten Individuums treten muß, mit solcher Einsicht und Bezug auf die geringsten Details der Kleidung und der äußeren Erscheinung . derart rühmlichem Erfolge, wie in den kleinen Kreisstädten des westlichen In Friedenszeiten mag es ganz gut sein , auf dergleichen Dinge sorgsam zu Mährens, in denen seine Bataillone garnisonirten. Den 27. November 1843 achten ; allein im Kriege , wo an so manche ernstere Dinge zu denken ist, traf Kempen die Ernennung zum Generalmajor und Brigadier in Italien, sollte man nicht zu viel Gewicht darauf legen. Es erscheint wirklich ein welche Eintheilung er aber schon des folgenden Jahres mit der eines Brigade wenig kindisch, wenn ein General- Adjutant, wie kürzlich der Fall gewesen ist, Generals der Militär-Grenze zu Petrinia verwechselte. 1846 hatte er die die Baken- und Kinnbärte der Offiziere auf's Strengste überwacht und gegen schwierige Mission, die türkischen Bosniaken für Grenzverlezung und Raubzüge | jeden Verſuch, einen Schnurbart wachsen zu lassen, wie gegen das scheußlichfte bestrafen zu müssen, ohne hierzu auch nur aufs Dürftigste mit Truppen und Verbrechen wüthet. Die französischen Offiziere haben in dergleichen Sachen einen richtigen Takt , den zu erwerben uns , wie ich fürchte , noch eine lange Material versehen zu ſein. Im Jahre 1848 stand Kempen unter dem Befehl des Banus , rüfte | Lehrzeit koften wird . Ferner , was die Bekleidung angeht , so übertrifft die

368 der französischen Truppen bei Weitem die der englischen an Bequemlichkeit, Dauerhaftigkeit und Geschmak. Jedermaun weiß , daß die Engländer ihren Bundesgenossen in Bezug auf hohen Wuchs überlegen sind ; allein ein englischer Offizier, der einige Tage in Gallipoli zugebracht hat , versichert , dieser Vorzug gehe durch die erbärmliche Uniform vollständig verloren , und ein durch die Straßen schlendernder unbefangener Beobachter werde den Eindruk mit sich nehmen, daß die Franzosen die hübscheren Leute seien . Ein Blik auf

Blik einigermaßen befremdend erscheinen. Es findet aber seine Erklärung zum großen Theil in der eigentlichen Beschaffenheit der englischen Militärverwal tung, der es an einheitlicher Leitung gebricht und die überhaupt eine der ab sonderlichsten Erscheinungen bildet , welche das englische Staatswesen dar bietet. Einen Kriegsminister in dem Sinne des Wortes , wie es in den feft ländischen Staaten gebraucht wird, gibt es in England gar nicht. Zuvörderst ist unter den Männern , welchen die Obhut über das Heerwesen anvertraut

die lezteren zeigt, daß ihre Kleidung nach einem Plane zugeschnitten ist, den ist, der Oberbefehlshaber, Commander -in- Chief, zu nennen , der im Allge Männer entworfen haben, welche die Bedürfnisse des Soldaten kennen, wäh meinen zwar das ist , was sein Name besagt , jedoch das Anomale in seiner rend unsere Leute aussehen , als hätte man sie einer Bande räuberischer und Stellung hat, daß weder Artillerie noch Genie = Korps unter seiner militäri gewiſſenloser Schneider in die Hände geliefert. Das Verdienst und der Ruhm schen Autorität stehen. Die Befugniß , ohne vorherige Zustimmung eines der britischen Armee besteht auch in der That in den Mannschaften selbst, in anderen Regierungs- Departements irgend welche Maßregel zu ergreifen, welche ihrer unbeugsamen Tapferkeit und Ausdauer. Diese läßt sie über alle Män- eine Erhöhung der Ausgaben mit sich bringen würde , steht ihm in keiner gel der Bekleidung , Bewaffnung und Führung triumphiren und wird fie, Weise zu. Es ist die Pflicht einer zweiten Behörde, des Kriegssekretärs, Se mögen die Generale Anfangs noch so viele Böke schießen, am Ende doch sicher cretary at War, die Voranschläge für die Armeeausgaben dem Parlamente zum Siege führen. " Jüngst stürzten bei einer Parade , die am Geburtstage der Königin vorzulegen und dafür Sorge zu tragen , daß die bewilligten Gelder zwekmä Viktoria in London abgehalten wurde und an der weniger als 1000 Mann sig angewandt werden. Er ist es , welcher im Parlamente den Interpellan Theil nahmen , drei Soldaten ohnmächtig zusammen. Da die , welchen dieß ten auf alle Fragen, die sich auf das Militärwesen beziehen , Rede zu stehen widerfuhr, junge, kräftige und wohlgenährte Leute waren und keine drüfende hat. Er befindet sich in dieser Hinsicht in einer wunderlichen Lage, in so Atmosphäre herrschte, so ist es vielleicht keine allzu kühne Annahme, wenn man fern man ihm die Verantwortlichkeit für Dinge aufbürdet , die sich gänzlich der unbequemen engen Kleidung , namentlich der fest zugeschnürten hohen und seinem Einflusse entziehen. Es steht ihm nämlich nicht im Geringsten eine steifen ledernen Halsbinde einen Theil der Schuld an diesem Vorfalle zu Einmischung in die von dem Commander- in - Chief ergriffenen Maßregeln zu, schreibt. Ein Mann ist darum kein tüchtigerer Soldat ", sagt das englische selbst wenn dieselben in ihren Folgen nothwendig zur Vermehrung der Aus Blatt, er zielt nicht richtiger , er marschirt nicht ausdauernder und ist übergaben beitragen sollten , so lange fene Maßregeln nur nicht eine sofortige haupt im Felde nicht besser zu verwenden , weil man ihn beständig in einem Geldauslage bedingen. Zustande erhält , in welchem er stets der Gefahr des Schlagflußes ausgesezt Als dritte Größe in der Militärverwaltung haben wir den General ift. Ueber eine solche Sache darf ein Zivilist eben so zuversichtlich sprechen, Feldzeugmeister, Master General of the Ordnance , zu erwähnen, der in wie alle Feldmarschälle in der Welt. Mit der Soldaten-Kravatte verhält es Bezug auf Artillerie und Genieweſen dieselbe Stellung einnimmt , wie der sich ähnlich, wie mit dem Zopf, der , wie aus Hogarth's Gemälden zu erse Commander-in- Chief für die übrigen Waffengattungen. Wenn wir vor hen, in seinen Tagen unerläßlich für die Garde-Truppen erachtet wurde. Und hin sagten , daß der Kriegssekretär die Kontrole über die Ausgaben für das der Zopf war zudem vergleichsweise noch eine harmlose Thorheit. Denn ab- Heerwesen habe , so müssen wir dieß dahin beschränken , daß er mit allem, gesehen von der Laft , die er seinem Träger verursachte , konnte er kaum stö- was sich auf Kasernen, Waffen, Proviant, Befestigungen und eine Reihe an * rend auf seine Bewegungen einwirken, außer im Falle eines eiligen Rüfzuges, derer Gegenstände bezieht , nichts zu thun hat , dieß vielmehr auch in den wo ein rascher Feind dem Fliehenden hart auf der Ferse war. Aber die Bereich der Thätigkeit des General - Feldzeugmeisters fällt. Von Folgerich Kravatte ! Wir bitten denjenigen unserer Leser , welcher noch etwa Zweifel tigkeit in der Vertheilung der verschiedenen Berufspflichten ist übrigens nicht hinsichtlich der Beschaffenheit dieses Gegenstandes hegen sollte , sein Halstuch die Rede. So wollen wir unter den vielen Anomalien beispielshalber nur fo lange ganz gemüthlich zuzuziehen , bis die Adern an den Schläfen hübsch erwähnen , daß das Feldzeugamt die Mäntel für die Truppen liefert , der blau anschwellen und dann einen tüchtigen Knoten zu schlingen. Ist dieß Oberst des Regiments jedoch die übrigen Kleidungsstüke, so wie daß das Feld geschehen , so möge er einen steif gebundenen Oktavband unter dem Kinn zeugamt zwar für alle übrigen Waffen zu sorgen hat , jedoch nicht für die hineinzwängen und dann zu ererziren anfangen. Ein Paar Augenblike aber Schwerter der Infanterie- Unteroffiziere. Um die Konfusion vollständig zu genügen nicht für das Erperiment ; denn man darf nicht außer Acht laſſen, machen, hat das Schazamt , Board of Treasury , die Pflicht für die Ver daß der Soldat gezwungen ist, dieß Marterwerkzeug zu tragen, so lange er im proviantirung der auf auswärtigen Stazionen befindlichen Truppen zu sorgen, Dienste ist, und dazu noch ein schweres Gewicht an Waffen, Tornister u. f. n . während auch der Kolonialminister, wenigstens was die Kolonial-Truppen an Wir möchten jedoch wetten, daß jeder Gentleman , welcher die oben von uns geht, seinen Theil an der Militär-Verwaltung hat. gegebene Anweisung befolgt und dann in seinem Zimmer bloß zehn Minuten So steht also eine Menge von Behörden unabhängig und selbstständig lang in seinem Schlafrok umherspazirt , mehr als genug daran haben wird . neben einander. Ein englisches Blatt vergleicht diesen Zustand der Dinge Die feftländischen Heere sind so verständig gewesen, ein Bekleidungsstük weg mit jenem amerikanischen Schiffe, auf welchem kein Offizier dem andern un zuwerfen, welches die Freiheit der Bewegung eben so hindert, als es für Ge tergeordnet war, vielmehr jeder auf seinem Posten eigenmächtig herrschte. Als bei einer gewiffen Gelegenheit der auf dem Vorderkastell postirte Offizier sich sundheit und Leben nachtheilig ist " Nach dem Urtheile der nichtmilitärischen Engländer lassen sich an der erlaubte , dem auf dem Hinterdeke befehligenden einen Rathschlag zu erthei Bewaffnung eben so viele Ausstellungen machen , wie an der Bekleidung . len , erwiederte lezterer : " Thun Sie mit Ihrem Theile des Schiffes , was Namentlich hat die Presse es schon seit Jahren gerügt , daß man die in lez- Ihnen beliebt, und lassen Sie mich mit dem meinigen thun , was mir be ter Zeit auf dem Gebiete der Waffenverfertigung gemachten Verbesserungen liebt. " Bald darauf vernahm man ein Geräusch, wie wenn ein schwerer Ge und Erfindungen fast gänzlich außer Acht gelassen hat. Als in anderen genstand in's Wasser falle , ein rasselnder Ton folgte , und das Schiff stand Staaten schon längst Zündnadel- Gewehre und Minié -Büchsen eingeführt wa- plözlich ftille . Als der erstaunte Hinterdek- Offizier fragte, was denn eigentlich ren , trug der britische Infanterist noch immer seine alte schlechte Muskete. Los sei, antwortete der Beherrscher des Vorderkastells : "Ich habe mit meinem Hat England doch auch erst von Rußland gelernt , seine Matrosen mit Colt's Theile des Schiffes gethan , was mir beliebte, und den Anker in die Tiefe gelaffen. Es fällt mir durchaus nicht ein , mich irgendwie in das einmischen Revolvers zu bewaffnen. | zu wollen, was Sie auf Ihrem Hinterdeke treiben . Lassen Sie Sich nur ja Englän= die , wie Volke thatkräftigen und Daß unter einem praktischen (R. 3. ) der , derartige Uebelstände so lange fortwuchern können , mag auf den ersten nicht stören und steuern Sie nur immer ruhig fort !"

Armee - Nachrichten. Oesterreich. F. (Wien , 9. Juni. ) Von den Kriegsschau plazen. Bei dem für Varna verabredet gewesenen Kriegsrathe der englisch - französischen Generale und Admirale , dann einiger türkischen Großwürdenträger , ließ sich Omer Pascha durch den Muschir Ismael Pascha vertreten. Der türkische

anwesenden ottomanischen Minister wiederholt auf, alle in Konstantinopel in träger Unthätigkeit garnisonirenden Truppen , besonders Kavallerie und Ar tillerie , nach Schumla zu dirigiren und für eine gesicherte Verpflegung der am Kriegstheater befindlichen Streitkräfte Sorge zu tragen. Sein Begehren wurde von den am 23. Mai in Konstantinopel wieder eingetroffenen Feld

Feldherr konnte sich dahin nicht persönlich verfügen , weil die Russen an fenen Tagen gegen die Balkanpässe durch starke Streifforps Nekognozirungen unternahmen und ein Angriff zu erwarten war. Die erwähnten Generale begaben sich daher nach Schumla , wo die Konferenz im Hauptquartier des Omer Pascha abgehalten wurde . Der Serdar legte dem Kriegsrathe eine ftrenge Rechtfertigung über sein bisheriges Verfahren ab, und forderte die

herren Lord Naglan und Marschall St. Arnaud auf das kräftigſte unterflüzt. Auf der Straße nach Adrianopel bewegen sich daher seit einigen Tagen Truppen und Wagen mit Proviant , die für Schumla bestimmt sind . Was sich an Unterhaltsmitteln noch in Bulgarien vorfindet, reduzirt sich beinahe auf Null. Es sind zwar überseeische Zufuhren in die türkischen Hafen möglich, aber zu ihrer Weiterschaffung in die verschiedenen und entfernteren Stel

369 ** lungen in und hinter den Balkan werden die Transportmittel kaum zu be schaffen sein. Unter so bewandten Umständen müssen wir daher dem Gerüchte, daß eine direkte Theilnahme der Auxiliartruppen an den Kriegsoperazionen am Balkan oder an der Donau schon nächstens zu erwarten sei, entschieden ent gegentreten. Diese kriegerische Theilnahme dürfte sich auf die Besezung von Varna beschränken ; möglich, Marschall St. Arnaud werde auch eine Division nach Adrianopel vorschieben. Nach verläßlichen Nachrichten aus Gallipoli fehlt es noch zur Stunde an Kavallerie , Artilleriebespannung , Pakpferden und Transportwagen , und es werden noch zwei bis drei Monate vergehen, bis die französische Armee des Orients orerazionsfähig wird vorrüfen können, um den Balkan zu überschreiten und den Nuſſen in der bulgarischen Ebene entgegen zu treten. Leztere haben es daher im Laufe dieses Sommers voraussichtlich nur mit den türkischen Streitkräften Omer Pascha's zu thun, die neuestens auch durch 26.000 Mann Kerntruppen aus Widdin verstärkt werden. Nach den lezten Berichten , die wir aus Schumla erhielten , besteht dem nach die türkische Balkanarmee bei Parawadi , Schumla und Tirnowa, auf einer Streke von 24 deutschen Meilen , aus 106.000 Mann, von welchen 54.000 Mann (das Zentrum) bei Schumla konzentrirt sind , aus 140 Ge schüzen und aus 14.000 Reitern, von denen jedoch 6000 M. ohne Pferde find. Omer Pascha dürfte bei dem Mangel an Proviant und an massenhaft nothwendigen Transportmitteln nicht in der Lage sein, in das offene Feld zu rüfen. Er wird die Ruffen an den Balkanpässen , wo er ihnen bereits 45.000 Mann entgegenstellte, erwarten.

Aus dem Lager bei Schumla erhalten wir von einem fremd herrlichen Offizier einen Brief vom 26. Mai. Er trägt das Gepräge der nüchternen Auffaſſung und Beurtheilung, und verdient veröffentlicht zu werden . Wir übersezen : "1 Mein Herr! Ich habe nicht die Ehre Ihr tüchtiges Journal näher zu kennen, ersehe aber aus den englischen und französischen Blättern, daß Sie den kriegerischen Vorfällen im Orient große Aufmerksamkeit mit Wahrheits liebe shenken ; wenn ich mich mit diesem Schreiben um Aufnahme an Sie wende, so zweifle ich nicht, daß mir, bei der gentilen Art und Weise, welche den Stand ehret, den sie vertreten Willfahrung zu Theil wird, wenngleich meine Ansichten mit den Ihrigen vielleicht nicht ganz übereinstimmen dürften . Einiges aus eigener Anschauung Geschöpfte wird aber Ihrem Leserkreise zweifelsohne nicht unwillkommnen sein. " „Ich übergehe den Empfang bei Omer Pascha und seine Persönlich keit ; diese ist so oft wiedergegeben worden , daß sich wohl nicht viel Neues sagen läßt. Wäre Omer Pascha kein Renegat , so wäre er unbedingt der aufgeklärteste Moslim der Jeztzeit. So sehr er von seinen Soldaten geliebt wird, so sehr haßt ihn aber die alttürkische Partei , weil ſie ihn als Giaur des Verrathes am Vaterlande fähig hält. Omer Pascha hat also einen

Das körperliche Wohlbefinden der türk. Truppen in Kars, nachdem mehre Lausend Mann, worunter 19 europäische Arzte, als Opfer des Hungertyphus gefallen waren , hat sich jezt gebessert. Unter die Mannschaft wurde Geld, Proviant und Montour ausgetheilt. Sollten aber die Russen kriegerisch vorgehen , so wird Kars kaum vertheidigt werden können, denn Zarif Mustafa Pascha, der Kommandant der anatolischen Armee, ist nicht einmal im Stande, ſich defensiv zu verhalten. Der Handel mit den schönen tscherkessischen Mädchen und Knaben auf den türkischen Sklavenmärkten ist nach der Näumung der erwähnten Forts durch die Ruffen blühender wie je , um so mehr, als dieser Handel jezt unter dem Schuze der christlichen Auxiliar-Truppen steht. Die Nachfrage in Konstantinopel nach dieser Waare ist eine allgemeine, und die Popularität der englisch - französischen Seeleviathane , welche die Sklaven

gute Art ledig zu werden . " " Seit Omer Pascha seine Armee bei Schumla konzentrirte, hat er in Konstantinopel an Vertrauen verloren. Man hat ihm den Vorwurf gemacht, daß er bei Beginn der Feindseligkeiten zu wenig energisch und unternehmend war, da die Ruffen unter Gortschakoff auf leichte Weise aus den Fürstenthü mern hinaus zu treiben gewesen wären . Dies mag sein. Die Russen waren in der ersten Zeit numerisch bedeutend unter den Türken und mußten bemüht sein, die eingenommenen Poſizionen zu behaupten. Omer, denselben allerdings überlegen, hatte aber kein kampfgeübtes Heer, wenn auch eines, in welches er großes Vertrauen sezen konnte (?) ; er mußte seine Leute erst an den Krieg gewöhnen, daher die häufigen Scharmüzeln und Plänkeleien, eine Kampfweise, Als die Russen die den Gegner ermüdete und nicht zu Athem kommen ließ

schwierigen Stand und es bedarf einer seltenen Selbstbeherrschung, um dieſen Kabalen nicht zu unterliegen. " "Bei all dem ist es ein wahres Glük für die Türkei in ihren mißlichen Lage einen Omer als General en Chef zu beſtzen, denn ſein Zurüftreten vom Schauplaz wäre der härteste Schlag, der die Pforte treffen könnte, weil Omer Pasha nicht leicht zu ersezen ist. Ich will damit nicht sagen - als Es fragt sich jezt, ob ihn die Russen angreifen werden , was immerhin Feldherr ; die Talente als solcher, in dem Sinne, wie wir uns einen Feld möglich wäre , weil sie den Türken nach dem Falle von Silistria überlegen herrn denken, muß Omer erst beweisen, worauf ich später zurükkomme ; aber sind ; es fragt sich sogar, ob der Fall von Silistria abgewartet werden müsse, in administrativer, in schöpfender Beziehung, hat er in der Türkei keinen Ne ehe der russische Oberfeldherr seine Truppen gegen den Balkan vorrüfen benbuhler; was die Armee zur Stunde ist, und daß sie mehr leistete , als läßt. Nach den Grundsäzen der Strategie sollte man ein entschlossenes Vor- man anfänglich glaubte, ist kein Zweifel, verdankt sie Omer Pascha, der die gehen der Russen erwarten ! Fürst Vaskiewitsch würde nach oder noch vor engherzigen Formen der fatalistischen Osmanli abstreifte und aus den Türken dem Falle von Silistria sehr gerne zu einer Schlacht in der bulgarischen zum mindesten - gefügige Werkzeuge seines Willens heranbildete. Das Ebene die Gelegenheit suchen ; dies mag auch der Grund sein , warum so be wird denn auch von den Soldaten erkannt, und weil Omer für selbe zu sor deutende Kavalleriemassen bereits am bulgarischen Boden stehen und ein grögen versteht, erklärt ſich die Anhänglichkeit an seine Person. “ ßerer Theil des Kosakenheeres nach der Donau dirigirt wird . Aber die Stras "In diesem Momente mag die Armee um und bei Schumla ungefähr tegie steht in ihren höhern Beweggründen in der engsten Wechselwirkung mit 110 bis 120,000 Mann zählen ; ste hat durch die detachirten Besazungen in der Politik , welche ihr kategorisch ein Stillftehen gebietet. Zu dieser Widdin, in der kleinen Walachei, in Nuftschuk und Silistria um 60 bis vielleicht nur scheinbaren. ―――――― Unthätigkeit (wir können uns ja irren) dürfte 70,000 abgenommen, nicht zu gedenken der Gebliebenen, Kranken und - Aus der zwischen Oesterreich und Preußen abgeschlossene Vertrag vor Allem das reißer, denn an lezteren mangelt es bei der Brutalität der Offiziere und bei Meiste beigetragen haben. Dann will es uns bedünken, daß Rußland keinen der Unluft des Osmanen zum Soldaten nicht. Diese Armee ist schlagtüchtig Grund hat , nach schneller Entscheidung des begonnenen Krieges zu streben. in der Masse, aber mit Befehlshabern und Offizieren schlecht versehen , denn Es steht großartig gerüstet da und will vielleicht recht seltsame Entwiklungen was die Intelligenz derselben betrifft, ist solche, nach dem europäischen Grad abwarten , um dann die streitigen Punkte zu einer definitiven Lösung zu messer, leider unter Null. Nur die Artillerie bildet eine anerkennenswerthe bringen. Zur Stunde befindet sich die russische Donauarmee daher politisch Ausnahme. Sie ist der Stolz der Türken und ihrer Waffe gewachsen. Ihr in der Defensive , denn die Belagerung von Silistria ist eigentlich nur ein zunächst folgen die Schüzen - ungefähr 3000 Mann in 4 Bataillonen -sehr blutiger kriegerischer Zeitvertreib. welche mit franzöſiſchen Verkuſſionsgewehren bewaffnet, ganz vorzüglich einge Nach einer auf telegrafischem Wege erhaltenen Mittheilung aus Kala- schult sind und den französischen, österreichischen und anderen europäischen Jä rasch vom 5. Juni schreiten die Annäherungsarbeiten vor Silistria langsam gern nicht nachstehen. Diese und die Artillerie sind dem Feinde die furcht vorwärts ; die Arbeiter stehen in den Trancheen im Wasser ; und barste Waffe , während sich die Infanterie und Kavallerie desselben Rufes doch wurden bereits 24 schwere Geschüze in Batterien gebracht und nicht rühmen kann. Als Beleg hiefür möchte ich die Affaire bei Csetate in mit Brustwehren befestigt, ohne daß es den Türken gelungen wäre , die Erinnerung bringen. Dort ftanden , wenn den russischen Berichten unbedingt Russen hieran zu hindern. Schon dieser Tage wird mit dem Brescheschießen Glauben zu schenken ift , 4 Bataillone Infanterie durch 6 Stunten 10,000 von der Fläche vor dem Fort Abdul Medschid begonnen . Es liegen uns Türken entgegen (dies hat seine Richtigkeit, die Redakzion) ; es war also an mehrere russische und türkische Bulletins über die lezten kriegerischen Vorgänge zunehmen, daß die Russen gänzlich aufgerieben werden sollten ; sie erlitten bei Silistria zur Einsicht vor, die mit den Berichten unserer Korrespondenten große Verluste, aber nicht in dem Verhältnisse , als dies durch eine gut ein in dem grellsten Widerspruche stehen. Wir werden erst später von denselben schulte Truppe hätte erfolgen müffen, ein Beweis der Ungeübtheit der Infan Notiz nehmen. Die Berichte aus Trapezunt und Kars sind aber eben so terie im Zielen und Treffen. " neu als interessant. Die Russen haben nach dem Verluste der zwei festen " Die Nizam-Truppen sind in den blauen Waffenröken gut uniformirt Posizionen Redout Kale und Voti auch das gut befestigt gewesene Uzurihet und zwekmäßig ausgerüstet, te befriedigen das Auge des europaischen Offi geräumt. In diesem Hauptorte von Jmerezien hat Selim Pascha sein Haupt- ziers ; weniger die Landwehr (redif) in ihren blauen Jaken ; am allerwenig quartier verlegt. Desto mehr befestigen sich die Russen in Achaltzik und ften aber die Baschi Boschuks in den fantastischen Kostüms mit langen Ge Kutais. In einem Briefe aus Kars vom 8. Mai verlautet es , der Tscher- wehren und Säbeln ; dieser Auswurf der türkischen Armee, der nur auf Plün feffen-Häurtling Schamyl gedenke ich mit Selim Pascha in Uzurfhet, wo derung bedacht , in ernsten Fällen Verwirrung unter den regulären Truppen sich auch der Fürst Dadian von Migrelien befindet, zu vereinigen (?), um ge- anrichtet, hat in Omer Pascha den rechten Mann gefunden. Die unerhörtefle gen Achaltzik operativ vorzugehen. Strenge wird über diese Freibeuter geübt und Alles angewendet , ihrer auf

schiffe

aus dem Pontus Eurinus nach Stambul eskortiren, ist im Steigen !! | in die Dobrudscha ohne große Hindernisse einrükten, schrie man in Stambul

370 abermals Verrath, und doch konnte der türkische Oberfeldherr nichts Klügeres | thun, als seinen linken Flügel sichern und den rechten Preis geben ; sein Rüfzug auf Schumla, nachdem er die Donaulinie aufgegeben , die Festungen tüchtigen Händen anvertraut, war strategisch gut und spricht deutlich die Absicht aus, den Rufsen auf bulgarischen Boden eine Feldschlacht anzubieten, die denn auch erfolgen dürfte, wenn die Verbündeten in Adrianopel angelangt, ihn unterstüzen. Wenn aber, wie ich höre, diese lezteren ihre Absicht in der Krimm eine Bandung auszuführen , durchsezen , so wird wohl der türkische Oberfeldherr seine verschanzte Stellung bei Schumla nicht verlaſſen dürfen, und was noch schlimmer, nicht einmal Silistria entsezen, welches wohl tapfer aber nicht auf die Dauer vertheidiget werden kann . " So weit das Interessanteste des Briefes, dessen Schluß bekannte Daten berührt, die eine Wiederholung nicht nothwendig machen.

Zu Gräfenberg verschied am 15. v. M. der unan gestellte Feldmarschall-Lieutenant Ignaz Malkowsky Edler v. Damm= walden, nachdem er beinahe ein halbes Jahrhundert dem Kaiser treu gedient hatte. Horazdowiß in Böhmen war sein Geburtsort. Den 8. Oktober 1800 betrat er als Privatkadet bei dem damals bestandenen Tiroler Scharfschüzen Korps die Laufbahn, wurde am 1. November 1801 zu dem damaligen Tiro ler Jäger-Regimente Nr. 64 übersezt , und am 11. November 1805 zum Unterlieutenant bei der vormaligen Vorarlberger Landmiliz befördert. In die ser Eigenschaft am 1. März 1806 zum gedachten Jäger- Regiment , dann am 1. September 1808 zum 7. Feldjägerbataillon transferirt , rükte er bei die ſem Bataillon am 16. Februar 1809 zum Oberlieutenant, am 1. April des selben Jahres zum Kapitän-Lieutenant und noch im nämlichen Jahr am 1. Mai zum Hauptmann vor. Malkowsky hatte sich durch unerschrokenen Muth, regen Diensteifer, ausgebreitete Sachkenntniß und unerschütterliche Treue und Anhänglichkeit an das Kaiſerhaus hervorgethan, die Feldzüge in den Jahren 1800, 1805 , 1809 , 1812, 1813, 1814 und 1815 mitgemacht und seit der d. (Nefrolog.)

Hannover. m. Durch das kürzlich

erfolgte Avancement in der Armee (vergl.

Nr. 44 dieses Blattes) sind auch in den Kommandos der Truppentheile einige Veränderungen vorgefallen. Zu Generalmajors wurden ernannt die Obersten : v. Landesberg, Chef der Kadetten- Anstalt ; Lindemann, Kommandeur der 3. Kavallerie- Brigade in Celle ; v. Dachenhausen, Kommandeur des Garde-Husaren: Regiments in Verden ; A. Poten, Kommandeur der Landes Gendarmerie ; C. Poten, Kommandeur des Husaren-Regiments Königin in Lüneburg ; v. Berger , Kommandeur der 1. Infanterie-Brigade in Hanno, ver; v. Duiftorp, Kommandeur der 3. Infanterie- Brigade in Lüneburg ; und Pfannkuche , Direktor des Armee- Materiales. Dem Obersten & in ſingen, Kommandant in Göttingen , wurde der Generalmajors - Rang ohne Anciennetäts-Datum verliehen. In den Regimentern fand überdies eine Vor rüfung in die Kapitäne und Stabsoffiziers - Chargen statt. Die Eintheilung der Armee ist auf Grundlage dieser Veränderun gen folgende : Infanterie. General- Inspektor : General Hugh Halkett. I. Diviſion in Hannover. 1. Brigade daselbst (Garde- und das Leib-Negí ment, Garde-Jäger- Bataillon) , Kommandeur Generalmajor v. Berger ; 2. Brigade in Celle ( 2. und 3. Infanterie- Regiment, 1. leichtes Ba taillon) Generalmajor v. Ludewig. II. Diviſion in Verden, Kommandeur ad int. Generalmajor v. Jacobi. 3. Brigade in Lüneburg (4. und 5. Infanterie- Regiment , 2. leichtes Bataillon), Generalmajor v. Duistorp ; 4. Brigade in Osnabrük (6 . und 7. Infanterie - Regiment, 3. leichtes Bataillon) , Generalmajor Lütgen. Kavallerie. General-Inspektor : General- Lieutenant v. d. Deken. Divisions- Stabs-Quartier in Hannover . 1. Brigade in Hannover (Garde du Korps und Garde- Küraſſier- Regiment), Generalmajor Graf zu Mün fter; 2. Brigade in Lüneburg (Garde-Husaren , Königin-Huſaren), General-Lieutenant v. Schuehen ; 3. Brigade in Telle (Herzog von Cambridge- und Kronprinz-Dragoner), Generalmajor Lindemann. Artillerie - Brigade: Kommandant Oberst K. F. Müller.

Errichtung des 7. Jägerbataillons bis zu seiner Ernennung zum Hauptmann die Adjutanten-Stelle bekleidet. Schon als Radet erhielt er im Feldzug des Jahres 1800 bei Freisingen und Mösburg Kontufionen an beiden Füßen, und wurde in dem Treffen bei Lambach an der linken Hand verwundet. Am 1. April 1809 hatte er bei Regensburg die Regenbrüfe gestürmt, am folgen Großbritannien. den Lage bei dem Angriff auf die Vorstadt Stadt am Hof , als Kapitän= d. Die Leitung des Kriegswesens in eine Hand vereiniget zu sehen, Lieutenant mit seiner Kompagnie die Passage über die Pfeiler der abgebrann ten Regenbrüke schnell wieder hergestellt, sezte theils auf dieser Kommunika- hat der gegenwärtige Stand der Dinge mehr als je wünschenswerth gemacht, zion, theile mittelst Fahrzeugen über den Fluß, erleichterte durch einen raschen und wenn sich früher blos die Presse dieses Themas bemächtigte, so ist nun Angriff in die rechte Flanke des Feindes den Sturm auf der Hauptstraße, mehr auch das Parlament für die Errichtung eines ordentlichen drang bis an das Thor der Donaubrüke , wo er jedoch durch einen Flinten Kriegsministeriums . In der kürzesten Zeit soll diese Kreirung offi schuß am Halse schwer verwundet, und durch den Sturz auf das Steinpflaster ziell angezeigt werden, nur ist man noch in der Ungewißheit, wer das neue an der Brust beschädigt wurde. Nichts desto weniger focht er am 21. Mai Portefeuille erhalten werde. Einige bezeichnen den Herzog von Newcastle, schon wieder in der Schlacht bei Aspern mit vieler Lapferkeit. In jener Staatssekretär der Kolonien, welch leztere am Lord J. Russell übergehen ſol bei Wagram, wo 5 Kompagnien des Bataillons gefangen genommen wurden, len ; die Vorliebe für Palmerston als künftigen Kriegsherrn scheint sich abge= - gelang es dem Hauptmann Malkowsky durch Muth und militärische Ein- kühlt zu haben, wenngleich man in England gewohnt ist, in ihm den ersten icht seine Kompagnie mit einem geringen Verlust zu retten. Im Verlauf lebenden Staatsmann zu sehen. dieses Feldzuges wurde er bei Thaya mit vielem Erfolg auf Streifkommando entſendet. Indem er ferner alle ranzionirten und versprengten Leute des Ba * Für den Kriegsschauplaz wird in dem Arsenal zu Woolwich ein elek taillons sammelte , gelang es ihm drei Kompagnien aufzustellen, so wie er trischer Telegrafen -Apparat angefertiget, deſſen Einzelntheile auf leich sich auch dadurch ein nicht unwesentliches Verdienst erwarb , daß er nach der ten vierräderigen Wagen gepakt sind, deren jeder eine Duantität Draht für Schlacht bei Wagram das Kommando des Hauptspitals zu Ziftersdorf von zwölf englische Meilen faßt. der nahenden Feindesgefahr benachrichtigte und hiedurch die Nettung des Spitals, der Kaffa, Apotheke und des großen Theiles der Kranken möglich machte. Im Feldzug des österreichischen Auxiliarkorps gegen Rußland im J. Tages-Nachrichten. 1812 leistete Malkowsky bei dem ihm übertragenen Streiffommando ersprieß liche Dienste. Im Jahre 1813 trug er mit seiner Kompagnie wesentlich zur * Se. f. Hoheit, EH. Maxmilian d'Este, Hoch- und Deutschmeißter, geruhte am Defung des Nükzuges von Dresden bei, und wurde hiebei durch einen Schuß 7. d. das innehabende hier stazionirt geweſene 4. Inf. Reg. in Höchsten Augenschein zu in der Brust derart verwundet , daß er bereits für tødt gehalten , aus dem nehmen und gestern die Reise nach Brünn anzutreten. Gefecht gebracht wurde ; hierdurch gehindert an den ferneren kriegerischen Er * Se. t. k. Hoheit, EH. Albrecht, Kommandant der 3. Armee, hat am 6. d. eignissen Theil zu nehmen, war er bemüht auf andere Weise nüzlich zu sein, von Dfen aus eine Truppen Inspeksionsreise in südöstlicher Richtung angetreten. und bearbeitete einen einsichtsvollen Vorschlag zur Bildung von Jägerbataillo * Wir leben in dem Zeitalter der Erfindungen ; eine verdrängt oder ergänzt nen aus Bewohnern der Bukowina. Im Feldzug des Jahres 1815 kämpfte er wieder muthvoll mit und zeichnete sich besonders am 4. Juli bei Chesery die andere ; kaum hat Moores Amerikanische Nähmaschine, die nebenbei bemerkt in im Jura-Gebirge aus. Im Jahre 1820 Major, später Oberflieut. im Batails der Armee täglich gesuchter und beliebter wird, was allerdings dem hiesigen Agenten Hrn . Wittenberger (Mozarthof) zum Verdienst gereicht, die Schneiderwelt in Bewegung ges Ion und 1831 Oberst im Kaiser Jäger-Regimente wohnte Malkowsky mit fest, so droht nunmehr auch den Schuhmachern ein ähnliches ; Herr Busch, Schnhs Auszeichnung dem Feldzug in Neapel 1823 bei , und wurde mit dem Kom- macher in Prag, der auch für die dortige Montours-Dekonomie-Kommission arbeitet, foll mandeurkreuz des ſzilianischen St. Georg- und mit dem Ritterkreuze 1. Kl. eine Maschine erfunden haben, mittelst welcher man binnen einer Viertelstunde ein des parmaischen Konstantin St. Georg-Ordens ausgezeichnet. 1839 zum Paar Stiefel fertig machen kann . * Die erfreulichen Resultate, welche der hochverdiente Armee-Kommendos Registras Generalmajor ernannt, kam er nach Böhmen, dann als Militärkommandant nach Salzburg, wo er 1846 zum Feldmarschall-Lieutenant befördert nach Lem- tor Herr Jüngling durch sein bescheidenes Wirken der Wohlthätigkeit zuführte, haben. berg, 1849 nach der Bukowina versezt wurde. Dem regen Eifer, vor den ihn veranlaßt neuerdings durch eine Sammlung Gedichte : Marienblätter, als Fort Feind zu dienen, folgend, eilte er nach Siebenbürgen, konnte jedoch dem Miß- sezung der " Waisen- Spenden die Mildthätigkeit der Patrioten für einen schönen Zwek gefchife der f. 1. Waffen keine glüklichere Wendung geben. Noch im selben in Anspruch zu nehmen. Herr Jüngling widmet nämlich den Reinertrag dieser Dichtun> Waifen Jahre pensionirt, verlebte er die lezten Tage der Ruhe , vielfältig an seinen gen den verwundeten f. f. Gendarmen oder den Witwen und der Gefallenen. Es wird wohl Niemand die hohe Wichtigkeit und Vortrefflichkeit Bunden leidend in Troppau, und starb im Gräfenberger Bade, wohin er sich eines Institutes verkennen, welches wir so eben in unserem Blatte näher zergliedert hats zur Linderung seiner Leiden begeben hatte.

ten ; dies vorausgesezt muß das uneigennüzige Streben des Herrn Jünglings der wärm

T

371 . 8 Pagen des Herzogs zu Fuß. Fürß Oettingen, Fürst Louis Liechtenstein, Alien Theilnahme und Unterstützung empfohlen werden, an der es übrigens bei der großen Fürst Franz Lobkowiß, Graf Franz Ledebour, Graf Josef Czernin, Graf Desfours, Graf Zahl patriotischer Männer nicht fehlen wird. Schönborn, Baron Zeßner. 2 Knapen des Feldhauptmanns, * Das von dem k. k. Hofbuchhaltungs-Offizial Herri C. A. Naske herausgegebene der Feldhauptmann Graf Karlos Kinsky . Gedenkbuch über die Vermählungsfeierlichkeiten St. f. t. Apostoli 2 Knappen des Komthurs des deutschen Ritterordens, schen Majestät mit Ihrer k. Hoheit, Herzogin Elisabeth in Baiern, dürfte sowohl durch der Komthur des deutschen Ritterordens General Graf Waldstein. die Reichhaltigkeit des Inhaltes als durch die sistematische Aufzählung der Begebenheiten, 2 Knappen des Erblandstallmeisters, wie nicht minder durch die Eleganz der Ausstattung (erschienen bei L. W. Seidl) zu der Erblandstallmeister Graf Friedrich Wallis. den vorzüglichsten dieser Gelegenheitswerke gezählt werden und in jeder Beziehung befrie 2 Knappen des Landeshauptmanns, digen. Außer der Schilderung aller Feierlichkeiten finden wir auch die Aufzählung aller der Landeshauptmann Graf Chriftian Waldstein. Beförderungen, Auszeichnungen und Ordensverleihungen in der Epoche zwischen den 20. Der Herzog von Steiermark : Se. t. t. Hoheit EH. Leopold von Desterreich. bis 30. April , ein Vorzug, den wir bei den vorangegangenen ähnlichen Werken vermißt Se. t. t. Hoheit EH. Josef von Defterreich, Die Herzoge Ferdinand und hatten. ( Prinz Gustav von Sachsen-Weimar-Cisenach. Wilhelm von Baiern : Der Oberfikämmerer Graf Harrach. ** (Das Carroussel in Prag. ) Das prachtvollste und großartizke Feft, Der Obersthofmarschall Fürst Ferdinand Trautmannsdorf. welches der höchße Adel Böhmens je in Prag zu Schau gebracht, war das zu den Em pfangsfeierlichkeiten Ihrer f. t. Apoftolischen Majeftäten in der Graf Waldstein'schen 4 Pagen zu Pferd. Graf Emanuel Waldstein, Graf Emanuel Mittrowsky, ---Graf Anton Thun, Baron Emerich Mecsery. Reitbahn auf der Kleinſeite am 5. d. M. abgehaltene hiſtoriſche Carrouffel. Der Oberststallmeister Fürst Vinzenz Auersperg. Das sehr finnreich nach den geschichtlichen Daten und Abbildungen von 1751 aus Marie Herzogin von Baiern, Braut des Herzogs von Steiermark. geführte Carroussel wurde von Sr. k. k. Hoheit dem Herrn EH. Leopold entworfen, arrangirt und eingeübt ; bei der Ausführung war Hochſelben ein Komité zur Seite, bestehend aus Fürstin Wilhelmine Auersperg, mit 2 Ruapen. 4 Hofdamen und Ihre Knappen. Fürstin Auersperg-Feftetits , Fürstin dem Fürsten Eduard Licchtenſtein, k. k. FML., Fürften Karl Auersperg und Grafen Fried. Taris-Belcredi, Gräfin Waldstein- Schwarzenberg, Gråfin Thun - Salm. Wallis, f. f. Rittmeister. 3 Herren vom Hofftaate des Herzogs von Steiermark. Fürft Das Fest stellte die Vermählung des Herzogs von Steiermark mit Marie Herzogin von Baiern, ―――― und namentlich den großartigen Einzug vor, welcher nach den vorhandes Eduard Liechtenstein, FM ., Graf Oswald Thun, Fürst Vinzenz Auersperg. 2 Herren vom Hofflaate des Herzogs von Baiern. Graf Hugo nen alten Zeichnungen und Beschreibungen bis in die kleinsten Details mit seltener hi ftorischer Treue dargestellt wurde, so zwar, daß selbst das Pferd des Erzherzogs ein schöner Nostiz, Fürst Georg Lobkowiz. 8 Trabanten. großer Schimmel, ― welcher an die flattlichen Pferde der Nitterzeit erinnerte dies 12 Offiziere des rothen Regiments. Prinz Holstein , k. k. Oberft ; felbe Farbe hatte, wie jener Gaul, den der Herzog von Steiermark ſeiner Zeit geritten. Ueberraschend schön und im historisch richtigen Einklange wurde die Graf Wald Fürst Hugo Laris, t . f. Rittm ; Graf Ernst Waldstein, t. k. Rittm.; Wiegrill, f. f. ftein'sche Reitbahn mit den Wappen der mitwirkenden Herren geziert, mit vielen Gas Rittm. Baron Meding, f. 1. Rittm.; Graf d'Orsay, k. k. Rittm.; Baron Jeszenak, kandelabern in demselben Style versehen , und dadurch eine sehr brillante Beleuchtung . . Oberlt.; Fürst Robert Windischgräg, F. f. Oberlt.; Graf Zichy, f. k. Oberlieut.; erzielt. Sehr passend wurden hiezu noch an den Wänden 4 geharnischte Rittergestalten Baron Höning, F. F. Lieut.; Graf Feſtetits, k. . Lieut.; Fürst Arenberg, f. f. Lieut. aufgestellt, welche große Gasfakeln hielten. 8 Neisige zu Pferd. II. Erfte Quadrille. Die Zuscher-Tribunen wie auch die Gallerie, für die ebenfalls im alterthümlichen Noth. Grin. Style kostümirte Musikhande, waren mit rothen Sammt und Gold Ornamenten verziert. Oberst Prinz Schleswig-Holstein, Rittm. Fürst Wrede, In der Mitte der Tribune prangte die reich mit Geld verzierte kais. Hofloge. Rittm. Baron Meding, Oberlt. Graf Grundemann , Leider hatten die Tribunen mehr als ein Drittel des Raumes der ohnedem kleinen Oberlt. Baron Jeszenak, Oberlt. Graf Weftphalen , Reitbahn_eingenommen, ſo daß für die Reiter der Quadrillen bei der geringen Breite Rittm. Wisgrill. Rittm. Graf Hunyady . von 20 Schritten nur 52 Schritte Länge übrig blieben. - Welche Schwierigkeiten eine III. 3 weite Quadrille. derlei kleinere Reitbahn zur Ausführung von Quadrillen mit 16 Reitern mit den viels EH. Leopold, t. t. Hoheit, fach komplizirten Touren darbietet, wird jeder Reiter vom Fach zu beurtheilen wissen EH. Josef, t. f. Hoheit, Rittm. v. Kronfeld, Oberlt. Baron Jeszenak, und doch wurden alle ReitsPiecen sehr gelungen und ohne allen, bei solchen Gelegenheis " Fürst Windischgräs, Oberlt. v. Bogdanovic , ten vorkommenden Störungen, mit seltener Gewandtheit und Ruhe ausgeführt. Lieut. Varon Höning, Einen bleibend imposanten Eindruk rief der großartige, sowohl an der Zahl der " Graf Herberstein, " Graf Festetits, Baron Stauffenberg, " sehr werthvollen schönen Pferde, und deren originellen präziosen Rüstungen als der Reis " Fürst Ahrenberg, ter-Kostüms überaus reiche mit feftlichen Intervallen und Gepränge einher schreitende Ein Fürst Kinsky, Rittm. Graf Waldstein, Lieut. Graf Henkel, zug hervor, wo nebst mehreren schönen Damen , vielen ritterlichen Gestalten und eleganten Rittm Baron Kast. " Fürst Taris. Reitern die lieblichen Gestalten des Herzogs von Steiermark und der Herzogin Marie IV. Kopf - Carroussel. von Baiern besonders das Auge bestachen. Oberst Prinz Schleswig- Holstein, Rittm. Fürst Wrede. schritt zwar zweimal Dieser Einzug mit 153 Mitwirkenden und 103 Pferden - rechts und linke - über die Bahn, aber immer zu kurz für die überraschten Zuseher. Rittm . Baron Meding, Graf Hunyady, Oberlt. Graf Grundemann, Wisgrill, Ein herrliches und schulgerechtes Pferd ritt der Herold des Herzogs, aus dem Oberlt Jeszena Baron k . . Oberlt. Graf Westphalen. Stalle Sr. k. Hoheit des Erzherzogs Leopold, welcher in schönem spanischen Tritt und V. Dritte Quadrille. schulgerecht erhabenen Peſaden dem Einzuge voranging. EH. Leopold, f. f. Hoheit, Statiliche Reitergestalten waren die 18 Reisige zu Pferd, welche unwillkürlich an CH. Josef, f. t. Hoheit, Oberlt. Baron Jeszenak, Rittm. v. Kronfeld, Pappenheims Reiter erinnerten. Oberlt. Fürst Windischgräß, Oberlt. v. Bogdanowic Ihre f. f. Majestäten begrüßten mit freundlichen Lächeln und sichtlicher Ueberras Lieut. Baron Höning, schung den Einzug. Major v. Leyrig, Oberlt. Graf Zichy, Oberlt. Baron Stauffenberg, Es ist nicht möglich die prachtvolle Ausstattung der alterthümlichen Kostüms zu Arenberg Lieut Fürst . , Oberlt. Fürst Kinsky, beschreiben, welche so werthvoll und gediegen gehalten waren, daß dieses Carrouffel füg Rittm. Graf Waldstein , Lieut. Graf enkel, lich auch bei Tageslicht hätte durchgeführt werden können. Rittm. Fürst Taris. Rittm. Baron Kaft. Sehr gelungen wurden ausgeführt die 1. und 2. Quadrille wie auch der mit vies VI. Waffentanz. ler Bravour gerittene Waffentanz. Rittm Fürst Wrebe, Oberst Prinz Schleswig-Holstein, Zum Schluffe ritt noch der ganze Cortige einmal über die Bahn , worauf eine schön Rittm. Baron Meding, Lieut. Graf Henkel, zusammengestellte und die ganze Reitbahn gedrängt ausfüllende Schlußaufstellung genom Oberlt. Baron Jeszenak, Eberlt. Graf Weftphalen, men wurde, welche bis zu dem, unter dem größten Jubel, erfolgten Abgang Ihrer Maje Rittm. Wiegrill. flåten, dauerte. Graf Herberstein, Po Oberlt. Graf Zichy, " Hoch überraschend und originell war die mit einer finnreichen Maſchinerie verbun Fürst Kinsly, Lieut. Graf Festetits, dene Aufstellung der zu flechenden Köpfe zum Kopf-Carrouffel, ·― die wie durch einen Zaus Rittm. v. Kronfeld, " Fürft Arenberg, ber aus dem Sande der Reitschule emporfliegen. Wir können behaupten, daß das Ganze Major v. Leyris, Lieut. Baron Höning . Rittm. Baron Keft. zu dieser festlichen Gelegenheit paffend, harmonisch im rein alterthüml chen Style gehal, VII. ten, so prachtvoll und gelungen war, daß selbst die cxtremste Bekrittlungssucht nichts aus zustellen gefunden hätte. Allgemeiner Einzug und Schluß aufstellung. Noch während der Vorstellung ließen Se. Majestät der Kaiser zum Zeichen des allerhöchsten Wohlgefallens und der Zufriedenheit sämmtliche mitwirkende Mitglieder auf * (Pesth. ) Bei dem zweiten am 3. d. abgehaltenen Wettrennen waren große Preise zu gewinnen. weshalb sich auch eine größere Anzahl von Bewerbern einfand, den 6. d. M. zur kaiserlichen Tafel_laden. ale bei den zwei andern Rennen. Für den I. Preis „Nemzeti dij❝ - - 230 Dukaten Das Programm des Carroussels war : I. Der Einzug. in einem 30 Dukaten werthen Becher - konkurrirten 4 Pferde, von welchen Hrn. von Ein Herold zu Pferd. Ein Bannerträger. Ein Heerpauker , 2 Trompeter zu Pferd. Carters Fuchsflute „ Margarite“ das erste, Graf St. Bathyany's brauner Hengst „ Deer's Killer“ das zweite am Ziele war. Für den U. Preis „ Eraf St. Karolyi-Stakes“ Sechszehn Trompeter zu Pferd . Acht Reifige zu Pferd. 12 Offiziere der berittenen Leibwache : von Leyriz, f. f. Major ; von 5000 fl. KM . - konkurrirten 7 Pferde, unter welchen B. Biel's 4jähriger Fuches von Kronfeld, t. I. Rittmeister ; Graf Hunyady , k. . Nittmeister ; Fürft Wride, f. f . hengst „ Smaragd" den Preis gewann. Das zweite Pferd , Graf Fr. Harrach's 4jähri Rittmeister; Baron Kast, k. . Nittmeister ; Graf Grundemann, f. k. Oberlieutenant ; ger Rapphengst „ Don John" erhielt 500 fl. KM. Bei dem III. „Eszterházy dij “ ge Graf Westphalen, k. k. Überlieutenant ; Graf Herberstein, f. f. Oberlieutenant ; Baron wann unter 5 Mitbewerbern der eben genannte Rapphengst „ Don John" 400, Herrn Stauffenberg, F. f. Oberlieutenant; Fürst Kinsky, f. k. Oberlieutenant ; von Bogdas Edmund v. Horvath's bjährige Braunftute vom Murat aus der Chriftine 100 fl. KM. nowic, f . f. Oberlieutenant ; Graf Henkel, k. k. Lieutenant. IV. Hack Stakes " von sieben Herren geritten, wobei Graf Alexander Károlyis 6jährige 8 Knapen des Adels zu Fuß. Schimmelstute " Brava “ den ersten, Graf Anton Esterhazy's Braun „Red Rover", den - 100 Duf. ranns Der Abel zu Pferde : Baron Riefe, Graf Wratislaw, Baron Aehrenthal, zweiten Preis errang. Bei dem V. „Batthyány-Hunyady- dij " Graf Alb. Nostiz, Graf Dkt. Kinsly, Graf Johann Nostit, Graf Alb. Kaunis, Graf ten 3 Pferde, unter welchen Gr. Jof. Hunyadys 5jährige Schwarzbraunstute „ Galva Erwein Noftis, Graf Franz Salm, Graf Joh, Kineky, Baron Hildprand, Baron Mla nism den ersten, Herrn Thomas Huckles 5jährige Schwarzbraunstute The Nun “ den doto, Ritter v. Weidenheim, Graf Ad. Ledebour, Prinz Louis Rohan, Fürst Karl Auerss zweiten Preis erhielt. Für VI. „Die Peitsche" fanden sich zwei Bewerbec, von denen perg. Fürst Ferdinand Bentheim, Fürft Moriz Lobkowig. Gr. Oktavian Kinsky's 5jährige Lichtbraunstute „Martha“ Siegerin verblieb. 8 Knappen dis Adels zu Fuß. Das dritte und lezte Wettrennen fand am Pfingstmontag statt, und war von

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dem günstigsten Wetter begleitet. Für den I. Preis „Herczeg Liechtenstein Alajos dija" - 600 fl. KM. konkurrirten 3 Pferde , von welchen Graf Josef Hunyady's Rappfute „Cora" den ersten, Graf Oktav. Kinsky's brauner Hengst D'Artagnan den zweiten Preis erhielt. Bei dem II. Preis „ Damen 1 Becher" - 100 Dukaten im Werth schien fortwährend Graf Jos. Hunyady's 5jährige Schwarzbraunftute „Galvanism" Sieger zu werden, bis kurz vor dem Ziele Graf Oktav. Kinsky's Lichtbraunftute „Martha“ derselben zuvorkam und den ersten Preis gewann, während desselben Eigenthümers Braun flute „ Ir.ne“ gänzlich zurükblieb. Zu dem hierauf folgenden III. "Candleute - Rinnen" haben sich fieben Bewerber eingefunden, von welchen 5 bis ans Ziel kamen , 2 unterwegs die Bahn verließen. Im IV. " Berkaufs-Rennen" blieben unter 3 Konkurrenten Sieger : Gr. Jos. Hunyadys Braunftute „ Melody “ und Fürst Aler. Liechtensteins 6jähriger Fuchss Einlage 500 fl. KM. hengst Piano " ; jedes um 600 fl. feil. V. ,,Sweepstakes" unter zwei Bewerbern Gr. Oktav. Kinsky's 4jährige Lichtbraunftute 3eta" Siegerin. VI. ,,Handicap". Mit einem vom Hrn. Gr. Oktav. Kinsky gegebenen Preise für alle Bferde, welche auf der Pesther Bahn 1854 gelaufen aber geschlagen wurden . Dieses Rennen war sehr interessant , indem Hrn. Edmund von Horvath's Pferd unter drei Bes werbern fortwährend das lezte, kurz vor dem Ziele mit einer leichten Anstrengung das erste wurde. Noch interessanter war das VII. Rennen ,,Sándor-dij " - 100 Dukaten zwei englische Meilen, wiederholt, und jedes Mal über 4 Hinderniffe. Beide Male blieb Gr. J. Sternbergs Schimmelſtute „The Daks “ Siegerin. Das erste Mal war Hrn. von Husseys 5jährige schwarze Halbblutstute „ Cathleen ", das zweite Mal Hrn A. von Vates Halbblutbraun W. das zweite am Ziele.

Personal-Nachrichten. Ernennungen und Eintheilungen. Neus, Karl, Unterlt. vom 13. JÑ., q. t. zum 13. Gend.-Reg. Gaudernak, Friedrich, Oberlt. vom 6. Drag.-Reg., und Fuchs, Heinrich, Unterlt. vom 60. JR., q. t. zum 9. Gend. Reg. Hirsch, Stefan, penf. Oberlt., q. t. zur Monturskommission zu Brünn. Walderdorff, Rudolf Graf, Unterlt. vom 13 JR., . Oberlt. beim 23. JR. Mammer v. Mammern, Johann, Unterlt. 1. Kl. im 7. Jågerbat., z. Oberlt. Link, Josef, Unterlt. 1. Kl. vom 7. Jågerbat., 3. Oberlt. beim 19. Bat. Innerhuber, Franz, und Neuchel, Karl, Unterlts. 2. Kl. vom 7. Jågerbat., zu Unterlts. 1. RI. Backer Bennet, Samuel, Kadet-Unterjäger vom 7. Bat., und Steyrer, Johann, Kadet-Unterjäger vom 19. Bat., zu Unterlts. 2. Kl. Chevallier, Josef, Sanitäts-Ueberreiter, z. Waaren-Aufseher beim Kontumaz-Amte zu Brood. 3 akulla, Gabriel, Sanitäts -Ueberreiter zu Zavalje, z. Waaren-Aufseher beim dortigen Kontumaz- Amte. Bervulesko, Nikolaus, Unterlt. 1. Fl. vom 3. Garn.-Bat., z. Oberlt. Karoly, Karl, penſ. Unterlt. 1. Kl., q. t zum 3. Garn. Bat. eingetheilt. Kuffy, Vinzenz. Unterlt. 1. Kl., 3. Oberlt., und Frühbek, Karl, Unterlt. 2. Kl., a Unterlt, 1. Kl. vom 23. Jägerbat.

Nachträge zu dem Monat März.

Pensionirungen. Gendarmerie - Offiziere. Füleky, Gustav von, Oberlt. des 7. Reg.; Kunz, Franz, 2. Rittm. des 11. Reg.; Bollat, Josef, Oberlt. des 1. Reg.; Bibarits, Jakob, 2. Rittm des 5. Reg.; Sarric, Franz, Unterlt. des 16. Reg.; Sauer Edler von Nordendorf, Franz 1. Rittm. des 15. Reg.; sämmtliche mit 1. April. Auditor. Rosenbaum, Adalbert, Hauptmann -Auditor 2. Kl. des 46. Inf. 2 R., mit 16. April.

Rechnungs führer. Weißbach, Franz, Hptm. 1. Rechnungsführer der Monturs- Dekonomie-Kommiſſion zw. Brünn, mit 1. Mai. Fel Apotheken - Beamter. Kunst, Johann, Senior 1. Kl. und Vorsteher des Militär - Medikamenten - Depots zu Lemberg, mit 1. Mai. Ober- Wundärzte. Baffiak , Josef, vom Beschäl- und Remonte Departement in Siebenbürgen zu Dees, mit 16. April ; Habenicht , Michael , vom Kür.-Neg. Nr. 6, mit 1. April ; Spernoga, Thomas, vom Inf. Reg. Nr. 54, mit 16. April. Militär- Beamte. Kraus, Bernhard, Verpflege-Verw., zu Krakau, mit 1. Maiz Raser , Anton, Pro vinzial-Kriegszahlmeister beim 4. Armee Kommando zu Lemberg , mit 1. Mai ; Rinaldi, Franz, Expedits-Direkzions-Adjunkt beim ArmeesOber-Kommando, mit 1. April; Worell, Josef Wilhelm, Berpflege- Verw. und Magazine Rechnungs führer zu Podgorze, mit 1. Mai.

Quittirungen. Die Hauptleute 1. Klaffe : Ludwigsdorff, Wilhelm Freih. von, vom 28. Inf. Reg., mit 15. März mit Beibehaltung des Militär-Charakters ; Wagner, Josef, vom 18. Inf.-Reg., mit 23. März. Hauptmann 2. Kl.: Dutczynski, Wladislaw, vom GOMSt., mit 31. März, beim Uebertritte in Zivil-Staatsdienste. Rittmeister 2. Klaſſe : Rumerskirch, Moriz Graf, vom 3. Uhl.-Reg., mit 31. März mit Beibehaltung des Militär-Charakters. Die Oberlieutenants : Drasenovic von Posertve, Josef, vom 61. Inf. Reg., mit 31. März; Kham, Otto, vom Gradiskaner Grenz- Inf. Reg. Nr. 8, mit 17. März, beim Uebertritte in Zivil-Staatsdienfte ; Kreuzinger , Gotthard , vom 61. Inf. Reg., mit 13. März , beim Uebertritte in Zivil-Staatsdienste ; Obern dorf, Friedrich Graf, vom 12. Hus. -Reg , mit 31. März, mit Beibehaltung des Militär-Charakters ; Uhlrich, Karl, vom 1. Uhl.-Reg.,_mit_ 31. März, beim Uebertritte in die Militär-Rechnungs -Branche; Zappa, Franz , vom 1. Înf.»R , mit 27. Februar, beim Uebertritte in Zivil-Staatsdienste. Die Unterlieutenants 1. Klaſſe : Bißing, Friedrich von, vom 44. Inf. Reg., mit 31. Marz ; Bretfeld von Kronenburg, Anton Freih., vom 54. Inf.-Reg., mit 15. Mar ; Buresch, Rudolf, im Pensionsstande, mit 23. März, beim Ueber tritte in Zivil-Staatsdienste ; Danner, Franz, im Venkonsstande, mit 15. Febr. beim Uebertritte in Zivil-Staatsdienfle ; Harmal, Anton , im Pensionsstande, mit 30. März, beim Uebertritte in Zivil-Staatsdienste ; Klos, Ferdinand , von der Monture-Haupt-Kommiffion zu Stokerau, mit 31. März, beim Uebertritte in die Militär-Rechnungs-Branche ; Lang, Mathias, vom 26. Inf. Reg., mit 26. März, beim Uebertritte in Zivil- Staatsdienste ; Nelson, William, vom 2. Uhl.s Reg. , mit 28. Februar ; Pfeiffer, Karl, vom 15. Inf.Reg., mit 15. März; Braunsberger, Belifar von, vom 62. Inf.-Reg., mit 31. März ; Guadri, Moriz, vom 7. Inf.Reg., mit 31. März ; Ristite, Nikolaus , vom 61. Inf.-R., mit 15. März ; Sarbourg , Wilhelm, vom 16. Inf. Reg., mit 31. Mårz ; Schmidt, Friedrich, vom 33. Inf Reg., mit 31. Dezember, beim Uebertritte in Zivil-Staatsdienfte ; Schrötter, Ludwig Heino von , vom 1. Kür.-Reg., mit 31. März, mit Beibehaltung des Militär-Charakters ; Leufel, Ignaz , vom 31 . Inf. Reg., mit 3. März, beim Uebertritte in Zivil-Staatsdienste ; Turanski de Turik, vom 4. Uhl. Reg., mit 31. März ; Wilemanns, Johann, des 40. Inf. Reg., mit 15. März ; Winduschka, Karl, vom 36. Inf. Reg., mit 30. März , beim Uebertritte in Zivil- Staatsdienste ; Würzburg. Rudolf, Freih. von, vom 2. Drag. Reg ., mit 31. März, mit Beibehaltung des Militär-Charakters ; 3 avomiel, Wenzel, vom 5. GendarmeriesReg., mit 28. Februar, beim Uebers tritte in Zivil-Staatsdienste. Die Unterlieutenants 2. Klasse : Fibich, Anton, vom 12. InfanteriesReg. , mit 15. März ; Kuschland, Alexander Freih., vom 47. Inf. Reg., mit 31. März ; Majanet, Wenzel, vom 1. FeldjägersBat., mit 31. März.

von Graz (Leopoldſtadt, ſchw. Adler). - Die Hauptlt.: Angekommen in Wien. (Am 7. Juni.) Major Loy, vom 5. AN., v Mailand, | Aßenmacher, von 44. JR., von Prag (Hotel-Daum), (Stadt, EH. Karl) . — Die Hptlt.: v. Peneke, vom 32. Seraphin, vom 18. JR., von Semlin (Schaumburgers JR., von Triest (Rennweg Nr. 517. ) - Mauz, in Penſ., grund Nr. 50), - Zimmer, vom 14. JR., von Mailand (Stadt London). ― Rittm. Pukl, vom Fuhrwesenskorps, von Graz (Wieden, Stadt Dedenburg). (Am 8. Juni.) Die Majore : Graf Kornis, in Bens., von Pesth. von Ofen (Leopoldstadt schw. Adler), - Graf Erbach, v. Abgereiset. 26. JR., von Linz (Leopoldstadt, gold. Lamm), - Czers (Am 7. Juni.) Oberftit. von Appel, vom 39. IR., n. mak, vom 23. JR., von Josefstadt ( Stadt, röm. Kaiser). Innsbruk. Major Wilhelm Russel, vom Armeestand, n. - Hptm. Scher, von der Zeugs -Art., von Graz (Wieden, Linz. -· Hytm. Bukmüller, vom 62. JN , nach Ofen. gold. Kreuz). ―― Die Rittm.: von Csanady, in Pens., v. Die Rittmstr : Bar. Schell, vom 1. UR., nach St. Geors Graf Segur, ingen, Prinz zu Hohenlohe, Adjutant Sr. Majestät, nach Ofen (Leopoldstadt, gold. Lamm), Reichenau, ――― Graf Falkenhayn , vom 1. UR., nach St. Pens., v. St. Jången (Matſchalerhof). (Am 9. Juni. ) Major Edler von Kille, vom 3. AR., Georgen. ****

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Krankheiten. durch

vieljährige Erfahrung bewährt, von

Karl

Stiasny,

Doktor der Medizin und Chirurgie, emeritirter Sekundar:Wundarzt im k. t. allgemeinen Kran te hause, Mitglied der medizinischen Fakultät in Wien, täglich von 11 bis 4 Uhr. Stadt, Kärntnerstraße Nr. 1078 (vis -à-vis derSingerstraße) (38) 2. Stof. Briefe franko. (1)

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Großer Zeißig. Unterzeichneter hat die Ehre, ergebenst anzuzeigen, daß sein neu eingerichteter , mit Gas beleuchteter Speise-Garten, in Verbindung mit dem neu erbauten Salon, bereits eröffnet ist. Was Küche und Keller anbelangt, wird die strengste Sorge des Unterzeichneten sein, allen Anforderungen sowohl Mittags als Abends genügend zu entsprechen. Hochzeiten, Tafeln jede Art, werden auf das Pünkts lichte besorgt. Franz Burger. «Þ

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(Am 8. Juni.) Herr Feldmarschall-Lieut . Baron Gos rizzutti, nach Graz. Die Herren General Majors : von Dreihann, nach Ölmüz, ― Baron Smola, nach Linz. -Oberst Baron Kirchbach, vom Wallmoden UN., nach Graz. ――― Die Hptlt. Strak, vom 25. JR., nach Presburg, Dips von Salie Soglio, vom 1. Genie-R., nach Krems, plod, vom 3. AR. , nach Pesih, - Barany, in Pens., n. Gleichenberg. - Schiffs-Lieutenant Pöck, von der Marine, nach Sobolist (Am 9. Juni.) Oberfilt. Pallavicini, vom Armeestand, nach Brag. - Major von Lepkowsky, vom Genie-Korps, nach Theresienstadt. - Hptm. Kornetky, vom 56. JR., n. Wadovice..-- Die Rittm.: Baron Drezy, vom 11. HR., nach Krakau, --- von Michalowsky, in Pens., n. Ischl.

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F.

Prelog

Niederlage, Stadt, Goldschmiedgafſe Nr. 594, erzeugt und hat stets vorräthig : Ungarische und deutsche Militär- & Beamtens - Uniformen. Offiziers - Czako & Uniformkappen zu den billigſten Preisen. Jede auswärtige Bestellung wird schnellstens effektuirt. Die nächsten Preise und Bedingungen werden auf ge neigte Zuschriften bereitwilight ertheilt. (95-2)

Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. - Druk von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichischer

Beitschrift für

Nr . 47 .

Soldatenfreund .

militärische

Mittwoch, den 14.

Juni

Intereſſen .

1854.

VII .

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 fr., vierteliährig 1 fl. 30 kr., für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 kr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr. , halbiäbrig 4 fl. 20 kr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesenber erhalten. - Einzelne Blätter 6 tr. R. M. Bránumerazion wird angenommen im Romptoir des " Soldatenfreundes " ( Stadt, Wollzeile Nr . 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in franfirten Briefen eingesendet werden wollen . Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K. M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 R. zu berichtigen tommt . -- Anonime Beiträge werden nicht berüksichtiget.

Reflexionen über die orientaliſche Frage. (Von einem deutschen Stabsoffizier.) Die gegenwärtige Weltlage, und die durch den russisch- türkischen Krieg, durch die Betheiligung der Westmächte daran, namentlich aber durch den neuesten österreichisch -preußischen Allianzvertrag erzeugte Spannung bei der Stellung von Deutschland und der daraus hervorgehenden Haltung der bieten dem Sol mittleren und fleinen Staaten des deutschen Bundes, daten ein weites Feld zu Reflerionen über die Fortschritte der Zeit , ihre Veränderungen und Einwirkungen auf politische Verhältnisse , so wie auf die wechselnden Begriffe und Erscheinungen im Leben der Völker und Staaten.

nicht rung strie, licher

eine im Verhältniß seines Areals zu der Volkszahl stehende Bevölkes erreicht hat, so wie es auch nicht jene intensive Kräfte durch Indu Volksbildung und politische Erziehung gehoben, befizt, daher bei ganz Stokung der Ausfuhr und des Handels auf den eigenen Konsumo

seiner Produkten angewiesen ist, und den Menschenverlust , die Zerstörung seiner Flotten und Kriegshafen in einem gegen Europa zu führenden Krieg noch viele Jahrzehnte empfinden und in seiner Entwiklung zurüfgehalten, die Antipathien seiner Bevölkerung, troz der Aufſtachlung der religiösen Begeis fterung wohl berüfsichtigen wird. Zwei wichtige Elemente, Feuer und Eis, sonst Antipoden, haben im Jahre 1812 als treue mächtige Alliirte Rußland unterſtüzt. Unter den Einwirkungen der Kälte, des Hungers und des höchsten menschlichen El.ndes erreichten die Trümmer des französischen Heeres den Niemen in der abenteuerlichsten Erscheinung , aber bei aller Auflösung und Wehrlosigkeit nur schwach verfolgt von der siegreichen, von Frost und Fa tiguen im eigenen ganz aufgezehrten Lande aller Subsistenz beraubten, rus fischen Armee, die nicht viel minder Zeit zur Erholung und Reorganistrung bedurfte. Welcher Soldat jener Zeit erinnert sich nicht dieses ewig denk würdigen Feldzuges ? Rußlands Boden war von Feinden befreit , der ungerechte und zum Theil unbesonnen ausgeführte Angriff mit Schmach zurüfgewiesen , ein Friede unter diesen Verhältnissen nach solchen Verlusten vielleicht möglich, ob aber auch für die Dauer ? Ohne weitere Gewaltschritte gegen Deutsch land und besonders gegen Preußen sehr zu bezweifeln ! denn unerträglich lastete das Joch des Eroberers auf Deutschland und im tiefsten Gefühl dies ser Schmach und des Drukes französischen Uebermuthes fand die Vereini gung des Vork'schen Korps mit der russischen Armee statt und rükten beide zu Deutschlands Befreiung gegen die Elbe vereint vor. Ohne in die Geschichte des Feldzuges 1813 eingehen zu wollen,

Immerhin wird auf diesem unermeßlichen Gebiete die Geschichte unser Führer sein, der uns Gesichts- und Standpunkte andeutet , von denen aus wir frappante Ueberblike und Ansichten , in die vielfach verzweigten Situa zionen und Formazionen, oft in den grellsten Kontrasten gewinnen. Die große Sorge der Kabinete heut zu Tage für die Erhaltung der Integrität, der in ihren Grundfesten erschütterten Türkei , besonders aber für das Gleichgewicht der Staaten gegen das erdrükende UebergewichtRuß lands ; die schuzverwandten Gesinnungen für den Halbmond und die bes drohte Zivilisazion, -in welchem Kontraste stehen sie nicht mit den ein ftigen Kämpfen und dem fanatischen Eifer des Mittelalters und seinen Kreuzzügen nach Konstantinopel und dem Orient ? In welchem Kontraste mit dem ewigen Kriege gegen den Erzfeind der Christenheit und mit dem Ringen des Kreuzes mit dem Halbmonde , der mehr als einmal ſein Bans ner auf die Wälle von Wien, der christlichen Hauptstadt, aufgepflanzt hatte ? Und nun auf einmal sehen wir die Nachfolger jener christlichen Kö nige, die fich einstens in Palästina zur Befreiung des heiligen Grabes von den Sarazenen enge verbunden , bald aber in Feindschaft getrennt hatten dürfte es dem Zeitgenossen, einem dabei mitwirkenden alten Soldaten nicht und wieder trennen können, wetteifern in Unterstüzung des zerfallenden und verargt werden, Selbſterlebtes zu besprechen, unparteiisch und ohne Vors auf Eroberung und Religions-Fanatismus gegründeten Reiches des Profe liebe. Der Kraftanstrengung Napoleons war es gelungen , abermals ein ten, voll zarter Sorge bemüht, durch Emanzipazion sein Leben zu fristen, oder vielmehr ihm die Lebenskraft zu entziehen, wodurch es sich so lange neues zahlreiches Heer junger , wenn auch an Kriegserfahrung dem auf erhalten hat, die Lehren des Korans zu philantropischer Toleranz zu un Rußlands Eisfeldern zu Grunde gegangener Soldaten nicht gleichstehend, terdrüfen und vielleicht unter dieser gefährlichen, das Mark seines Organis aufzustellen und mit seinen jungen Bataillonen in den Schlachten von Lüßen mus ergreifenden Operazion, ihn unter dem Messer der Heilkünftler langsam und Baugen, der Mitwirkung und Unterstüzung eigener Kavallerie entbeh verbluten zu laſſen, um dann mit ängstlicher Sorge sich in die Verlassen rend, gegen die ihm überlegene zahlreiche Reiterei der Verbündeten, den schaft zu theilen und zu wachen, daß die nächsten Agnaten und Erbberech Beweis zu liefern, was eine gut geführte brave Infanterie vermag und wel tigten, als die ehemaligen Besizer der Güter des ufurpirten bizantinischen dhe Kraft in der Kolonnen und Quarre Stellung in Führung derselben liegt, wodurch es ihm gelingen konnte folche Erfolge zu erringen. Reiches , die christlich-griechisce Bevölkerung, nicht zugelassen werde. Denn außer den Resultaten der Schlacht von Lüßen, hatte diese Ins Dies in Bezug auf die Integrität. Wenn es unverkennbar ist, daß Rußland einen mächtigen Einfluß auffanterie auch in der blutigen zweitägigen Schlacht von Baußen nicht allein die Politik der Staaten Europa's erreicht hat durch seinen Länderzuwachs Terrain gewonnen und das Schlachtfeld behauptet, sondern auch die ver und der Deutſchland bedrohlichen Ausdehnung gegen Westen bis an die bündeten Gegner gezwungen ihre Stellung zu verlaſſen, und sich vor gånz Weichsel, und durch die Festsezung am Ausfluß der Donau in das schwarze licher Niederlage nach der Oder zurüfzuziehen. Wenn auch für diesen Rükzug ein in der Militär- Sprache bisher un Meer, und daß der Feldzug 1812 die unendliche Stärke seiner defensiven bekannter Ausdruk : des freiwilligen Abbrechens der Schlacht Mittel und die solche noch begünstigenden klimatischen und Terrainverhält gewählt wurde, so waren doch die Reſultate einem Rüfzuge gleich , veran nisse hat kennen gelehrt, daher bei vielen eine große Scheu vor einem An ―――――――――― laßt durch die nachtheiligen Gefechte im Zentrum und durch die Umgehung griffsfrieg erzeugen mußte, in welchem selbst Napoleon so kläglich scheiterte : so ist es doch nicht minder Sache der Erfahrung , daß in dem bezeichneten des rechten verbündeten Flügels und der bedrohten Rükzuglinie, und diesem Feldzuge, wie in früheren, in welchen Rußland als Verbündeter aufgetreten Ausdruke gegenüber konnte französischer Seits, bei dem großen Mangel von war, seine Armeen sehr oft in der ausrüfenden Stärke auf dem Schlacht Kavallerie, das bekannte Sprichwort : "I dem Feinde der sich zurükzieht, muß felde weit hinter den Zahlen der Standes ausweise und Liften zurükgeblieben man eine goldene Brüke bauen, " geltend gemacht werden. Napoleon außer Stande die errungenen Vortheile zu verfolgen, ge= find. Dies war in allen Koalizions-Kriegen der Fall , in welchen Troß schwächt durch den großen Menschenverluft bei Lüzen und Baußen, mußte und Bagage eine große Rolle spielten . Auch bei Eröffnung des jezigen Feldzuges erwies sich dieser erklärliche den bekannten Waffenstilstand schließen und seine Bewegungen einstellen. Von diesem Waffenstillstande datirte sich der Umschwung des Glüks Fall ; denn die Grundbedingungen zu einem Offensiv-Krieg , leichte und schnelle Versammlung großer Truppenmassen, Beweglichkeit und leichte Ver rades zu seinem Nachtheil , da mit dem Kongreß von Prag, mit dem Beis pflegung derselben, mangeln dem großen Rußland, welches bei Weitem noch tritt von Desterreich zur großen Koalizion gegen Frankreich sich das nume...

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rische Uebergewicht auf Seite der Verbündeten lenkte, die Changen und alle und sich möglichst unabhängig vom Auslande und von deffen Systemen des Atrategischen Verhältnisse sich gegen Napoleon gestalteten, der in seiner Auf freien Handels und der Zollschranken zu machen, und dadurch den eigenen ftellung in den Ebenen Sachsens durch die große Armee in Böhmen in Arbeits- und Geldkräften ein großes Feld zu eröffnen. feiner rechten Flanke bedroht, nicht mehr Herr der beiden Elbe- Ufer und War das einstige Kontinentalsystem zu einer Lebensfrage für Eng der Freiheit des Manövrirens beraubt , in die Ebene von Leipzig gedrängt land geword en, wodurch der Krieg wie im Alterthum zwischen Rom und wurde, wo er in unbegreiflicher Verblendung und Starrsinn sich gegen alle Karthago bis zur Vernichtung Napoleons verlängert wurde, und so viele Wahrscheinlichkeit eines günſtigen Erfolges noch immer in Deutschland be Koaliz ionen gegen ihn, den unglütlichen Krieg 1812 gegen Rußland er haupten wollte. zeugte, in welchem deutsches Blut in Strömen floß und Deutschland ver damals Von dem Beitritte Desterreichs zur großen Allianz hing also armte, kehrte es unter veränderter Form wieder in dieser Zolleinigung, so Deutschlands Befreiung und Napoleons Bestegung ab, von Desterreich, wels wie in dem Aufschwung deutscher Industrie durch Gefährdung des englischen ches so lange die Laft des Revoluzionskrieges allein getragen , und in den Absazes seiner Waaren auf deutschen Märkten zurük und dasselbe erblifte Jahren 1805 und 1809 große Opfer für Deutschland gebracht hatte. in diesem Vereine, besonders in der leider nicht zur Verwirklichung gekome Der Erfolg der Völkerschlacht bei Leipzig, der Rheinübergang und der menen Idee einer deutschen Marine das Gespenst des früheren Kontinen blutige Winterfeldzug 1814, Napoleons Abdankung und Verbannung nach talsystemes dem Grabe entstiegen, drohend für Englands Freihandelesystem. Elba, die Verdrängung der Napoleoniden von allen durch ihr Stammes Dasselbe verschmähte bekanntlich keine Mittel um die Erstarkung die haupt errichteten Thronen und die Rükkehr der Bourbonen nach Frankreich, fes Elementes zu hindern und auf dem Festlan de, in Italien, in Ungarn waren die Folgen der großen Koalizion. und selbst in Deutschland durch Revoluzionen auf verschiedene Weise diese Welchen Antheil Rußlands Kaiser Alexander an dieser Rüfkehr , an Einigung zu verhindern. Selbst das kaum als Embry o in das Staaten der Gestaltung Deutschlands und auf dem Wiener Kongreß nahm, ft beleben eingetretene Griechenland, neidig auf deffen Marine und Emporfom kannt. Bei allen Verdiensten Desterreichs an dem glüklichen Ausgang des men, wurde durch Gewaltmaßregeln zu unterdrüfen gesucht , und das stolze Krieges, hatte Rußlands Herrscher nicht gesäumt vorne weg für die Befreiung Albion und das mit ihm verbündete sonst ritterliche Frankreich entblöden feines eigenen Reiches und Deutschlands von französischer Eroberung sich sich nicht gegen das absichtlich beinahe lebensunfähige Hellas die Rolle des durch das Königreich Polen Entschädigung, zuerkennen zu lassen, und durch Wolfes in der Fabel gegen das Lamm zu übernehmen ; es entblödet sich die damit verbundene Vorrüfung bis an die Weichsel , selbst bis in den nicht Griechenland dafür verantwortlich zu machen, daß es bereits in seiner strategisch wichtigen Wirkungsbereich der Oder eine für Deutschland bedroh- Entstehung von den Schuzmächten absichtlich verstümmelt und jeder Kraft liche militärische Aufstellung zu gewinnen. Diese Aufstellung wurde durch entwiflung beraubt , sich selbst überlassen , nach der ihm so nothwendigen diedarauf folgende Wiederkehr Napoleons nach Frankreich, durch dessen Beste Ausdehnung und nach Unabhängigkeit von dem unerträglichen Druke der gung bei Waterloo um so einflußreicher , als Alexander im zweiten Pariser Türken, nach Wiedererlangung jener Provinzen strebt, mit welchen es durch Frieden sich jeder Verkleinerung Frankreichs durch Trennung früherer, von historische Erinnerungen gleiche Abstammung, Religion , Sitten und Volks Deutschland gewaltsam lo@geriffener Provinzen , widersezte und den mysti Charakter seit vielen Jahrhunderten, enge verwandt ist. schen Bund einer heiligen Allianz zur Wahrung eines ewigen Friedens, jum Während die Ländergier , Herrsch und Gewinnsucht Albions sich in Schuze und Aufrechthaltung der Legitimität, gegen die Zukungen und Nach allen Welttheilen auszubreiten sucht, und eifersüchtig auf die ri ffische Marine, wehen der Revoluzion ins Leben rief. besorgt, daß es Rußland gelingen könnte sich in Konstantinopel festzufezen, Von da an war Rußland auf allen europäischen Kongreffen der sogar nach Indien vorzudringen , bietet es Alles auf um Koalizionen dage Schild und Bannerträger der Ordnung und Ruhe, der entschiedene Beschüzer gen zu bilden, -sogar Frankreich, das Jahrhunderte hindurch feindlich_be der Integrität des Besizes und des Rechtes , Feind aller demokratischen kämpfte Frankreich, von der Nothwendigkeit zu überzeugen sich dem übers Theorien und Versuchen zu Neuerungen , unter welch immer für Formen, mächtig sich ausbreitenden Rußland entgegen zu stellen, große Anstrengungen und fein Einfluß auf die Kabinete Europa's und in Deutschland überwiegend für Englands Intereffen, welches sich zu schonen weiß, zu machen, um die und fühlbar ; daher auch der Haß aller auf Umsturz und Reformen drin- russischen Flotten und Häfen, deffen Handel zu vernichten und nachdem es genden Demokraten um so größer, als Desterreich sich seines viele Jahrhun- fich diesen Nebenbuhler vom Halse geschafft hat, mit Frankreichs Hilfe das Berte hindurch auf Süddeutschland behaupteten Einflusses freiwillig begeben, kleine Griechenland zu unterdrüfen und alleinherrschend auf dem Meer, die seiner Geltung entfagt hatte, indem es sich hermetisch abschloß, durch seine Konkurrenz von Frankreich später abzuschütteln, gegenwärtig aber mit allem Absperrung in kommerzieller Beziehung immer mehr von Deutschland trennte Geifer englischer Rohheit und Politik, gegen die deutschen Großmächte los zuziehen, die sich nicht mehr wie früher dazu verstehen wollen , für seine und endlich durch den unter dem überwiegenden Impulse Preußens gebilde ten Zoll- und Handelsverein beinahe aufgehört hatte eine deutsche Macht Handels-Intereffen die Kastanien aus der Gluth, die England angeschürt zu sein , während es die Mündungen der Donau zu besezen den Ruffen hat, zu holen. Nur in der Haltung des einigen Deutschlands , in der Kraft und gelungen war und Deutschlands große Lebens- und Pulsader im Verkehr mit dem Orient dadurch unterbunden wurde. Im bürgerlichen wie im Le- imponirenden Stellung Desterreichs und Preußens , in zweiter Linie unter ben der Staaten aber vererben die Sünde der Väter sich auf die Nachkomftüzt von dem opferwilligen deutschen Bunde , liegt die Zukunft und die men fort. Die Anträge und Kämpfe im deutschen Parlament zu Frankfurt Erhaltung des Gleichgewichtes der Staaten , wenn auch nicht im Interesse der Türkei doch in dem der Zivilisazion , des Fortschrittes und des allges während der Sturmperiode der Revoluzionen sind noch in zu frischem An denken, um nur eine leise Andeutung zu gestatten und Gott sei Dank ! hin das alte Desterreich aber wieder zur vollen Geltung in Deutsch ter uns ; land gekommen. Dagegen schritt Frankreich mit der Rüffehr der Bourbons, unter den Einwirkungen der Karte und der Parteien in endlosen parlamentarischen Kämpfen alle Phasen der Revoluzion , der Verdrängung einer Dynastie, der machiavellistischen Politik eines Bürger-Königthumes bis an die äußer ften Grenzen der sozialen Republik und einer anarchischen Volksherrschaft durch, bis es den klugen Berechnungen des kühnen Neffen Napoleons ge lang , gleich seinem Dheim, das so vieler Revoluzionen müde für eine monarchisch kräftige Regierung geneigte Frankreich, gestüzt auf die öffentliche Meinung und große Erinnerungen, wieder in ein Kaiserreich , mit allen Formen der absoluten Herrschaft umzuwandeln und zu beherrschen . Die Macht der geheimen Verbindungen und der Ideen, hatten in Deutschland die Chimäre eines einheitlichen, auf demokratische Inftituzionen gegründeten deutschen Reiches, und von Seite der Umsturz-Partei die Ver suche dazu veranlaßt, die aber glüklicherweise an dem gefunden Kerne der Nazion Widerstand gefunden , dagegen aber auch die Nothwendigkeit des Bestandes, der Einigkeit und eines festen Verbandes seiner Stämme unter sich, eines festen Anschließens an die beiden Großmächte Oesterreich und Preußen erkennen laffen . Als ein wesentliches Bindemittel erkannte man die Förderung der materiellen Intereffen, des Handels und Verkehrs, eines starken Wehrsystemes und eine das große Ganze des reichen Deutschlands nach Außen sichernde, Ansehen und Geltung unter den Staaten Europas abzwingende Politik. Man war bemüht durch Belebung des Handels, der Industrie und des Austausches der binnenländischen Produkte in einem 70 Millionen umschließenden . Zollverein die intensiven Kräfte zu potenziren

meinen Bestens. Noch schwankt das Kriegsglük und schwebt deffen Waage an der Donau , die von Omer Pascha am rechten Ufer behauptet und a Cheval auf derselben ihm die Freiheit der Bewegung auf beiden Ufern eine kräfti gere Defensive und Vertheidigung des Balkans sichert, mehr als alle Schlachten, parallele Rükzugsmärsche gegen Schumla und Rumelien ihn vertheidigt, besonders, wenn es den Westmächten Ernst ist, sich thätig am Kriege zu be theiligen , gegen Varna und Adrianopel vorzurüfen und die Errungenschaf ten der Ruffen in der Dobrudscha mit dem bereits erlittenen Menschenver lust außer Verhältniß zu sezen. Ein weiteres Vorrüfen Rußlands über den Balkan dürfte daher bei dem österreichisch-preußischen bereits wirksamen Vertrag, troz aller Beharre lichkeit des Kaisers Nikolaus und troz seiner bedeutenden defensiven Ele mente eine faum denkbare Konsequenz, unter den nachtheiligsten strategischen Verhältnissen sein. Im Ueberblike dieser Verhältnisse mit dem freien Urtheil über Ver gangenheit und Zukunft, kann das deutsche Herz, der deutsche Sinn , frei von den Träumen eines einheitlichen ganzen Deutschlands , sich nur freuen, daß es der Weisheit und Thatkraft eines jungen hoffnungsvollen Kaisers von Desterreich , der Klugheit Preußens, bisher gelungen ist, sich von der argliftigen Politik Englands ferne zu halten, Deutschland zur hohen Geltung zu bringen, ihm eine Achtung gebietende Rolle zusichern und den Werth des deutschen Schwertes und Blutes bis zu dem entscheidenden Momente zu steigern . Deutschland ist in seiner Gesammtheit in die Reihe mächtiger Staaten eingeführt, ihm ein Wirkungskreis verschafft , welchen es in seiner 3erriffenheit, so lange es ein heiliges römisches Reich war , nie erreicht hatte. Welcher Deutsche fühlt sich nicht dadurch gehoben ; wo wäre das

375 Soldatenherz, das nicht hoch in der Brust schlägt für Deutschlands Ehre | leuchtender sein werden , te einfacher der Mechanismus in seiner Anlage ift, und Selbstständigkeit und für Anschluß an Desterreichs tapferes Heer ? - und te ständiger die verschiedenen Gebühren an Sold , Montur und Verpfle A. pon S .. .t. gung sind , frei von verschiedenen Modalitäten und Verhältnissen erklärt wer den, und dadurch einer Veränderung und Einflüssen auf die so mannigfaltigen Gebühren vorgebeugt wird , wodurch die Nechnungsführung nur komplizirter, sohin erschwert wird, eine Menge von Schematismen , Tabellen und Rubriken Ueber Militär - Verwaltung und Militär - Beamte. in wucherischer Fülle entsteht und dadurch nothwendig eine größere Zahl von C in dem fünftlichen Bau eingeweihten Rechnungsbeamten mit einem subalter (Vom Auslande eingesendet.) nen Schreiberpersonal erforderlich wird , wodurch gewiß der Gang der Ma Ô In den Nummern 595 und 596 der „ preußischen Wehrzeitung" schine nicht erleichtert, sondern durch subjektive Einwirkungen und verschieden. wurden dem militärischen Publikum , unter Anführung eines Werkes von G. artige Interpretazionen der bestehenden Vorschriften verwifelter wird und Messerschmidt über den preußischen Militär-Haushalt , Auszüge aus lästige Fesseln schmiedet. Ungeachtet dessen besteht in allen Armeen das unabweisliche Bedürfniß, dem Verwaltungs- Reglement für die großherzoglich badischen Trup pen , über die Soldverhältnisse, Verpflegungs- und das in Baden mitgetheilt. Es kann dem Militär nur sehr den Einrichtungen und Verwaltungs - Grundsäzen, in den forps der deutschen Bundesarmee Kenntniß zu erhalten ,

Verwaltungs - System angenehm sein , von verschiedenen Armee um Reflexionen und Vergleiche anzustellen ; besonders wichtig , da das System der Armeeverwaltung, der Geld und Natural-Verpflegung , der Erzeugung, Nachschaffung und Unterhaltung des Materials und der Armee- Bedürfnisse, des Montur- und Remontirungswesens, der Soldbezüge, der Regulirung der Pensionen und der Versorgung untauglich gewordener Offiziere und Soldaten, einen wesentlichen Einfluß auf den Zustand einer Armee, und namentlich eines so viel gliedrigen Gan zen und unter gewissen Präsumzionen und Verhältnissen auch auf die Operazionen im Kriege selbst üben , dieselben erschweren oder erleichtern , und schon im Frieden von dem wesentlichsten Einfluß auf die Schlagfertigkeit, auf den

nach verschiedenen Graden und Rangabstufungen , eigene Militärverwaltungs beamte anzustellen, und fte, theils zum äußern Dienst den Regimentern zur Besorgung des laufenden Geschäftes, des Kassawesens , der Soldzahlung , der Natural-Verpflegung und der Rechnungsführung zuzutheilen , theils le bet den höheren Kommandoftellen als leitende und revidirende Administrativ Beamte zu verwenden , unter den verschiedenen Benennungen von Kommissä ren, Kaffen- und Revisions- Beamten oder in gleicher Eigenschaft als Buch halter u . s. w. bei der Zentral-Verwaltungs-Branche im Kriegsministerium zu beschäftigen. Sie werden mehr oder weniger mit der kombattanten Armee verschmelzt , durch militärische Kleidung und Bewaffnung, durch Ehrenvorzüge und Gleichachtung als nothwendige Hilfsbeamte in das militärische Dienst verhältniß eingeführt, ohne ihnen irgend eine Verpflichtung für den reinen Waffendienst zu einer taktischen oder kriegerischen Thätigkeit durch Waffen oder

Geist der Truppen, auf ihre Verwendung und Erhaltung sind. Sie sind es Befehlsführung aufzuerlegen , oder in die Zahl der Kombattanten einzurech umsomehr , je humaner und nur das Wohl der Einzelnen im Heere berüf- nen, endlich kriegerische Leistungen und die hiezu nöthige Bildung von ihnen sichtigend , die Normen sind , unter welchen jeder neu Cintretende im Ver- zu fordern. Ueber diese Militär-Verwaltungs-Beamte , so wie über ihre Stellung Laufe seiner Dienstzeit, bei einer entsprechenden Konduite erwarten darf, eine wohl geregelte angemessene Verpflegung und Bezahlung, sowohl im Frieden wie in Kriegszeiten zu erhalten , und im Falle der Dienstes.Unfähigkeit von Seite des Staates eine fürsorgliche Entschädigung durch Pension zu finden, während derselbe mit strenger Aufsicht darüber wacht , daß keine Unterschleife oder Verkürzungen in den ausgesprochenen Gebühren des Soldaten stattfinden können, und daß ohne alle veratorische Kontrolle die Komptabilitäts -Verhältnisse geregelt und frei von verlezendem Mißtrauen überwacht werden . Die für den Wirkungskreis des Kriegsministeriums allgemein geltenden Verwaltungsgrundsäze für die großherzoglich badischen Truppen lassen diese Sorge erkennen, so wie das Bestreben, an Ausbildung, Ausrüstung und Führung den übrigen Truppentheilen der Bundesarmee nicht nachzustehen, und unter Fest Haltung dieses Zwekes , mit möglichster Rüksichtsnahme auf gutes Material und die Vorräthe, eine weise Sparsamkeit zu üben und durch Entsagung auf eigenen Betrieb und Regie die bürgerlichen Gewerbe zu begünstigen. Dieß sind im Allgemeinen die Grundsäze der Militär- Verwaltung in Baden , in deren einzelne Kapitel und Paragrafen des Administrativ- Neglements einzugehen oder Vergleiche darüber anzustellen, weit entfernt von der Absicht des Einsenders dieser Zeilen ist, da in dem Kapitel über die speziellen Grundsäze der Militär- Verwaltung, in Bezug auf die Befriedigung der ein zelnen Bedürfnisse , die Motive und deren Berücksichtigung ausführlich ange: geben sind , und kein noch so entfernter Ladel, sondern nur im Allgemeinen Ansichten über Militärverwaltungs- und Rechnungswesen hier ausgesprochen werden sollen, weil man der Ansicht ist, daß die Administrazion eines Heeres, wesentlich in das höhere Gebiet der Kriegskunst , zu dem wissenschaftlichen Theile der Kriegführung und der Heeresbildung reffortirt und ein Gemeingut aller Armeen ift. Nach aller Erfahrung, daß der einfachste Mechanismus, ohne viele sich öfters reibende oder hemmende Bestandtheile, meistens auch der wirksamste ist, und der Ansicht huldigend , daß alle Einrichtungen und Systeme in einer Armee nur allein für den Krieg berechnet und darin ausführbar sein sollten, muß man sich nur unbedingt für die größte Einfachheit in dem Militär-Ver waltungs- und Verpflegungs - Systeme , gegen einen zu komplizirten Mechanismus und eine Rechnungsführung , namentlich gegen das so lästige Form-, Ziffer- und Labellenwesen und gegen eine argwöhnische , das Mißtrauen über all an die Spize stellende Kontrolle und Revision aussprechen ; hierbei den bekannten Spruch erwägen, daß Niemand zweien Herren zugleich und jedem gleich gut dienen könne, daß die Offiziere des reinen Waffendienstes so wenig wie möglich mit einem konplizirten Rechnungs- und Listenwesen belastet , und ihrer eigentlichen Bestimmung nicht entzogen , mit einer Haftung und Verantwortlichkeit für ein Geschäft belegt werden sollen , wofür sie theils keine Kenntnisse, theils keinen Beruf und Neigung, vorzüglich im Felde aber auch nicht die nöthige Zeit und Gelegenheit , sehr oft in ihren Abtheilungen nicht Sie hiezu befähigten Individuen finden, wenn anstrengende Märsche , Gefechte und Schlachten sie derselben beraubt haben. Es kann also nur dankend erkannt werden , wenn in einer Armee be ftimmte Verwaltungs-Reglements und feststehende , jede Willfür und einsei tige Ansichten ausschließende Normen , über Administrazion und Rechnungs führung bestehen, und jedem einzelnen Truppenführer bekannt und um so ein

in der Armee, über ihren Wirkungskreis, über ihre Besoldung, Uniformirung, ihre Dienstesverhältnisse und Verwendung so wie über die Rechnungsführung bei den Abtheilungen, bei den Mittel- und Zentralstellen, enthalten die be merkten Auszüge nichts , weil es natürlich sehr schwierig und weit ausgrei fend gewesen wäre in diese Details sich zu verlieren, und doch wäre es wün schenswerth gewesen a darüber belehrt zu werden , weil den praktischen Soldaten Alles intereſſirt, was auf seinen Stand Bezug hat und ihn veran Laßt

darüber nachzudenken . Ohne die verschiedenen Abtheilungskommandanten einer Armee , beson ders im Felde, mit einer schwierigen Rechnungsstellung und Verantwortlich feit dafür zu belasten, fie in einen Ozean von Tabellen , Listen oder Formu larien untertauchen , um sie stich und kugelfest gegen Angriffe machen zu wollen , nicht um das Haar auf das subtilste zu spalten und dann das Schwert des Damokles über ihren Häuptern daran zu hangen , sondern als ein praktischer im Felde erfahrener Soldat möchte es einzig im Bereiche des Ausführbaren erkannt werden, die Abtheilungskommandanten im Felde für die genaueste Evidenthaltung des Standes ihrer unterhabenden Abtheilungen, und für genaue Aufzeichnung aller und jeder Veränderungen haftbar zu ers klären und die pünktliche Nachweisung über die Empfänge und Verwendung von Geld, Montur und Material aller Art von ihnen zu fordern , besonders die Abschreibung verwendeter oder zu Verlust gegangener Munizion , Armatur und Requisiten. Die Führung dieser Tagesrapporte und Vormerkungen bilden dann die Fundamente für den nicht kombattanten Beamten mit seinen Gehilfen , zur Stellung der periodischen Rechnungen und kann von den Eskadrons- oder Kompagnie Kommandanten mit Hilfe ihrer Wachtmeister und Feldwebels (nöthigenfalls auch ohne dieſe) selbst im Felde gefordert und geleistet werden ; für die Zusammensezung und die Richtigkeit aber bleiben dann einzig diese Beamten verantwortlich und nicht die Offiziere und ihre Gagen ſubſidarisch als Sündenböke haftbar. Je diffiziler die Militär-Rechnungsführung ist , je entfernter die Admi nistrativ-Beamten der kombattanten Armee stehen, sich durch Mißtrauen, durch eine läftige Kontrole und Plakereien ihr entfremden , fe weniger fann es ausbleiben , daß Dissonanzen zwischen der fechtenden und schreibenden Armee entstehen , die bei aller äußeren marzialischen Erscheinung in Uniformirung und Bewaffnung nicht ausgeglichen werden und ein Verhältniß herbeiführen, wie es gewöhnlich zwischen Drängern und Gedrängten, zwischen Begünstigten und Benachtheiligten Plaz greift, und beſonders gerne bei Soldaten sich ein ftellt , die vor Allem gewohnt sind nur den Säbel zum Maßstab zu machen und in ihren Offizieren und Führern im Kriege, die mit ihnen durch gleiche Gefahren Entbehrungen und Erfahrungen enge verbunden sind, die Befehls. haber erkennen, denen sie Gehorsam , hohe Achtung und Anhänglichkeit ſchul dig find ; dagegen aber in viel entfernterer Berührung zu den Administrativ und Militär-Justizbeamten des Heeres stehend , diesen auch , mit Ausnahme des auf dem Schlachtfelde oder in Feldspitälern thätigen ärztlichem Personale, ein geringeres Maß von Achtung und Folgsamkeit schuldig zu sein glauben, da sie nicht durch die Feuertaufe mit ihnen zu einem Bunde vereint sich betrachten.

376 Es ist daher als eine wirksame Maßregel bei einigen Armeen ange | nommen, die Militär-Beamte ale zu dem Offiziersforps gehörig zu betrach ten , ihnen die gleiche Uniform des Regiments zu bestimmen dem sie zugetheilt sind , mit geringer Unterscheidung durch Tragung eines Hutes oder von Knöpfen mit eigenem Gepräge , dabei ihnen den Titel einer Offiziers Charge zu verleihen, wie z. B. Hauptmann-Auditor oder Kapitän Rapporteur, Oberlieutenant-Rechnungsführer oder Offizier-Pageur 2c. , weil dadurch ein mehr kameradschaftlicheres Verhältniß erzeugt, einer Entfremdung und Beidle-

Wir werden mit der Anzeige dieser beiden Handbücher bald zu Ende kommen, weil uns der Name des Verfassers das Beste erwarten läßt . In der That hat die vom Herrn Oberlieutenant Värtl veröffentlichte, in unserem Blatte unterm 7. September 1852 Nr. 108, besprochene erste Ausarbeitung eines Handbuches über „ Dienstmanipulazionsgeschäfte" den Er wartungen der militärischen Welt so genügend entsprochen , daß zur Stunde schon eine dritte Auflage vorbereitet wird. Dieselbe Umsicht und Sachkenntniß findet sich auch in den vorliegenden

bigkeit von Militär- nnd Zivilbeamtung vorgebeugt wird , welche gerne da entsteht, wo die Militär- Beamten außer dem Kreise des Offiziers -Korps ftehend, fremd mit dem Wesen des Militärdienstes sich dem Soldaten theilnams Ios, nur auf ihre Ziffer und Ersparungen reflektirend zeigen. Nur wer diesen , seine Bedürfnisse und Gewohnheiten kennt und liebt ; wer selbst in Feldzügen gedient, ſein Vertrauen und Zuneigung, eine praktische Kenntniß des Ausführbaren in Bezug auf Liften und Rechnungsführung sich angeeignet hat , kann auf Vertrauen , Zuneigung und Hochachtung rechnen, und je einfacher die Verwaltungs -Normen, je klarer die Militär- Strafgeseze und je verständlicher die Vollzugsvorschriften der Militärjuſtiz ſind , je mehr ist die Möglichkeit gegeben aus der Mitte des Offizierkorps, selbst vielleicht aus der Zahl halbinvalider pensionirter Offiziere , welche mit den nöthigen Vorkenntnissen und Neigungen dazu befähigt sind in der Militär-Administrazion oder Justiz , verwendet zu werden dazu auszumitteln.

Zusammenstellungen, wo bei Berüksichtigung der älteren noch in Kraft beste henden Normalien alle neuen Erlässe und Vorschriften aufgenommen wurden, und einerseits einen bequemen und populären Rathgeber in allen bei der Führung der Mannschafts- und ärarischen Gütertransporte , so wie bei den Dienstreisen der Offiziere vorkommenden Wechselfälle, bieten, andererseits aber über die Führung von Pferde-Transporten umfassende Andeutungen geben, daher beide Werke sehr willkommen , das leztere insbesondere für Offiziere des Fuhrwesenkorps, wohl unentbehrlich sein dürfte. Der Inhalt wird genügen um auf die Reichhaltigkeit und Brauchbar keit dieser beiden nett ausgestatteten Handbücher hinzuweisen. Die Vorschriften über Führung von Mannschafts- und ärari schen Güter - Transporten umfassen folgende 19 Abschnitte : 1. Die Benennung und Eintheilung der Transporte, 2. deren Bildung. oder Eintheilung , 3. die Uebernahme , 4. die Erfordernisse an Dokumenten, 5. die Unterkunftsgebühren bei Durchzügen , 6. die Gebühren bei Transpors tirung sowohl einzelner Militär- Individuen als auch ganzer Truppenkörper mittelst der Dampfschiffe und Eisenbahnen , 7. die Diäten und Reisekosten, dann das Ausmaß an Vorspannspferden , 8. die Zulagen, 9. die Vorſpann, 10. die Obliegenheiten der Duartiermacher , 11. die Obliegenheiten während der Transportirung, 12. die Transportirung der feindlichen Kriegsgefangenen, 13. die ärarischen Gütertransporte, 14. die Geldrimessen und Kourier-Reisen, 15. die Verhaltungsregeln für ein auf der Eisenbahn zu transportirendes Regiment , beziehungsweise Transport oder Kommando , 16. die besonderen Vorfallenheiten , 17. die Uebergabe eines Transportes , 18 die Erforderniß Ausweisung und der Empfang des Geldes und der Naturalien , dann die Vertheilung der Gebühren und 19. die Standes- Ausweisung dann Geld und Naturalien-Verrechnung. Dagegen jene über Führung von Pferde- Transporten dann über die Verführung von ärarischen Gütern , 16 Abschnitte enthal tend, u. z .: 1. Bildung und Einleitung eines Pferde-Transportes, 2. die Ueber nahme desselben , 3. die Erforderniß an Dokumenten , 4. den Hufbeschlag,

In allen Zweigen eines Heeres , in der ganzen Organiſazion desselben muß alles in Bezug auf den Krieg berechnet sein. Daher ist es von dem wesentlichsten Nuzen , wenn an der Spize der Armeeverwaltung nicht allein ein hochgestellter General oder Stabsoffizier steht, sondern auch ein hochgebildeter Militär, eingeweiht in die Pläne des Feldherrn und im Hauptquartier der Armee folgend auch im Stande, den Dienst der Administrazion des Requisizions Verpflege · Magazins und Transportwesens , der Zufuhren und Subfiftenz zu leiten und zu überwachen, und zwar in dem Maße erfolgreicher je mehr ihm erfahrene Offiziere in den höheren Verwaltungsposten zur Disposizion stehen , die mit militärischem Takte, Entschlossenheit und Kennt niffen in den Gang der Verwaltung eingreifen und seine Anordnungen pünktlich vollziehen ; denn nur verwandte Kräfte ziehen sich an , während heterogene Stoffe sich nicht zu einem Ganzen verbinden.

Literatur.

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I. Handbuch über die Führung von Mannschafts- und ära rischen Güter - Transporten, dann über die Gebühren bei Dienstreifen einzelner Generale, Stabs- und Ober offiziere und sonstiger Militärparteien. II. Handbuch über die Führung von Pferde - Transporten , dann über die Verführung von ärarischen Gütern. Zu sammengestellt nach den in Wirksamkeit stehenden hohen Anordnungen und Vorschriften von Ferdinand Bärtl , Oberlieutenant im . f. FML. Zanini 16. Infanterie = Regiment. Olmüz , 1854. Druf und Verlag von Franz Slavik.

Pferderequisiten und Koppelzeuge , 5. die Zulagen und Fourage Zubuß, 6. die Unterkunftsgebühren, 7. die Obliegenheiten der Duartiermacher , 8. die Beobachtungen während der Transportirung der Pferde , 9. die Verführung ärarischer Güter , 10. die besonderen Obliegenheiten des Transportführers, 11. die besonderen Vorfallenheiten , 12. die Behandlung der bei Pferden während der Transportirung zu oft vorkommenden Krankheiten , 13. die Pferde- Medikamente , 14. die Uebergabe eines Transportes, 15. von der Er " Ausweisung und dem Empfang des Geldes und der Naturalien, forderniß dann der Vertheilung der Gebühren , und 16 von der Standes- Ausweisung, dann Geld- und Naturalien-Verrechnung.

Armee - Nachrichten. von Varna und Baltschik vor Anker liegen, so mußte er auch Bedacht neh men, daß die feindlichen Feldherrn auf irgend einem Punkte ihre Streitkräfte F. (Wien , 138. Juni. ) Von den Kriegsschaupläzen. Seit entfalten dürften, um durch einen strategischen Aufmarsch die russische Stel dem 2. Juni ist der Kourierwechsel zwischen St. Petersburg, Warschau und lung a cheval der Donau bei Silistria zu paralyfren. Odeſſa mit dem rufſiſchen Hauptquartiere in Kalaraſch und umgekehrt außerWir haben in unserer lezten Nummer (46) darauf hingewiesen , in ordentlich lebhaft. Offenbar handelt es sich in Folge der von Rußland in welcher Wechselwirkung die Politik zu der Strategie steht. Die von den diesem Momente eingehaltenen politischen Defensive um eine neue Ordre de deutschen Mächten neuestens ganz klar gewordene politische Haltung und Bataille für die große russische Armee im Süden. Der Schwerpunkt für das erwartete strategisch - operative Vorgehen der Auxiliartruppen dürften dieselbe ist - und bleibt vielleicht durch längere Zeit ― der Pruth mit den Fürsten Paskiewitsch veranlassen, sich mit seinem Hauptquartiere auf den seinen Befestigungen am linken Ufer , wozu auch die an der unteren Donau von uns bezeichneten Mittelpunkt zu begeben , obschon diese Annahme noch ſituirten festen Pläze gehören. Der Mittelpunkt für diese Aufstellung ist der der Bestättigung bedarf. Fürst Gortschakoff bleibt dann mit der Donaus Rayon bei Jassy mit der Abzweigung längs der Grenze der Bukowina und Armee am bulgarischen Boden stehen , muß aber die Verbindung mit Galiziens , mit der keilartigen Truppen- Vorschiebung a cheval der Donau dem Detachement Uſchakoff, welcher seine Truppen in der Dobrudscha am bei Silistria und in der Dobrudscha und endlich mit der Dislokazion des Donau-Ufer dislozirt hat, aufrecht erhalten. Das Detachement Liprandi steht Detachements Often - Sacken sammt Reserven. Von dem Mittelpivot Jaffy laut Nachrichten vom 8. Juni (telegrafisch) auf der Straße gegen den Tömö müſſen daher die Bewegungen der drei selbstständig operirenden Armeen in scher-Paß aus der gr. Walachei nach Siebenbürgen ; (eine andere Nachricht, Polen, Bulgarien und Süd - Bessarabien (Warschau, Silistria, Okessa) geleitet daß sich ruff. Truppen auf der Straße gegen den rothen Thurmpaß bewegen, werden. Alle Reserven müssen sich am Pruth - wo möglich in der Moldau bedarf der Bestätigung) . Ein längeres Verbleiben des Fürsten Paskiewitsch in -konzentriren ; die Front dieser Aufstellung ist eben so gegen den Westen, dem mitten in Sümpfen gelegenen sehr ungesunden Hauptquartiere zu Kal wie gegen die nicht sehr gegliederte nördliche Seeküste des Pontus Eurinus | larasch war nicht zu erwarten. Die Offiziere seines Generalstabes arbeiten gerichtet. Eine Landung der Auxiliar-Truppen im Busen von Odessa gehört jezt Tag und Nacht an der neuen Ordre de bataille und an den hierauf be nicht in das Bereich der Unmöglichkeiten . Und da dem k . russischen Ober- zugnehmenden Instrukzionen. feldherrn Fürsten Paskiewitsch nicht unbekannt sein kann, daß die HilfstrupUeber die Belagerungsarbeiten vor Silistria (reichen unsere Nachrichten pen in beträchtlicher Stärke in diesem Augenblike auf Schiffen in den Häfen bis zum 9. Juni (telegrafisch). Die Trancheen werden nach den Regeln der Oesterreich.

377 Kunst in dem Maße fortgeführt, daß die damit beschäftigten Leute und ihre Unterstüzung vollkommen gedekt sind. An der Spize der Laufgräben werden jedesmal Redouten errichtet ; es gelingt den Ruffen aber nicht immer , diese Werke zu armiren ; schon dreimal (am 5. , 6. und 8.) wurden jene auf den Weinbergen durch das feindliche Geschüz zerstört. Es ist selbstverständlich, daß die Ausfälle der Türken nur den einzelnen Objekten dieser Arbeiten gelten, die Annäherungsarbeiten erschweren, auf die Belagerung selbst aber ohne weiteren Einfluß sind . Die Sprengung einer größeren Miene dürfte erst in einigen Tagen erfolgen , bis zu welcher Zeit auch ein allgemeiner Sturm auf das Fort Metschidje vorbereitet wird. - Die Besazung soll Man gel an Lebensmitteln und zwar täglich fühlbarer leiden ; die Vertheidigung der Festung wurde bisher rühmlich geleitet und durchgeführt. T. (Odessa, 2. Juni. ) Am 31. Mai starb Kapitän Griffarth, Kommandant der im Hafen von Odeſſa geftrandeten englischen Dampffregatte „Tiger. " Eine russische Kanonenkugel hatte ihm das linke Bein zerſchmet tert; die Mannschaft ergab sich kriegsgefangen. Zu dieser bekannten That sache gebe ich noch folgende Daten. Der General Often Sacken nahm an dem traurigen Loose des verwundeten Seekapitans den innigsten Antheil und war bemüht, ihm die lezten Lebensstunden dadurch weniger unerträglich werden zu lassen, indem er ihn persönlich besuchte, um ihm - dem gefangenen und verwundeten Feinde - seine Achtung zu bezeigen . Auf das Gemüth des seiner Soldatenpflicht zum Opfer gewordenen Kapitäns machte diese Aufmerk samkeit einen fichtlich günstigen Eindruk. Vor seinem Ende ließ der fter bende wakere Seemann die gefangenen englischen Matrosen vor sein Schmer zenlager bescheiden und sprach zu ihnen folgende Worte : Jungens ! Euer Leben verdankt Ihr meiner Wunde, sonst läget Ihr Alle in Stüken am Grunde des Meeres. Lebt wohl und grüßt unser theures England , wenn Ihr es wieder seht! " Nach diesen Worten forderte er ein Glas Limonade, wendete sich um und ftarb. Die Augen der anwesenden Matrosen waren bei dieser Szene feucht und den k. russischen Offizieren pochte ungeftüm das Sol datenherz in der Brust. Der Leichenkondukt fand heute um 3 Uhr Nachmittags mit militärischem Gepränge statt General Often = Sacken mit dem f. russischen Offizierskorps und der dienstfreien Mannschaft und die halbe Bevölkerung Odessa's wohnten dem Leichenbegängnisse bei . Ein k . russisches Bataillon mit der Musikbande rükte in voller Parade aus und gab die üblichen Salven . Unmittelbar hinter dem Sarge gingen die englischen Matrosenes war ein erhebendes Schauſpiel , eine Anerkennung des Verdienstes am Feinde , eine großartige Szene, die dem russischen Volke zur Ehre gereicht! Ein großer österreichischer Dreimaster , aus Triest kommend und dem dortigen Hause Duequisch gehörig , lauft so eben in den Hafen ein für

à la Crispin, die Stulpen damwildfarbig ; die Hand selbst schwarz mit Stahl ― gestikt. Krummer Säbel. Streubüchse (tromblon) am hintern Sattelbaum. Pistolen vier Schuß haltend. Veil, Streitkolben, Ringkragen ; goldene Si hel á la Velleda, von Iſabellenquaften gehalten. Sattel dunkelroth mit Sil ber- und Goldtreffen besezt. Zügel von rothem Marokin. Manchetten an den vier Füßen der Pferde hochroth, schwarz und aprikosenfarbig ; Schwanz schiene von denselben Farben. * Am 7. d Mittags starb zu Paris nach kurzer Krankheit Admiral Baudin, zu dieser höchsten Würde auf dem Sterbebette erhoben. Er hatte beinahe das 70. Lebensjahr erreicht , wohnte in seiner Jugend zwei denkwür digen Gefechten, bei dem der " Semmilante , " wo er den rechten Arm verlor, und dem der Brigg "1 Renard" die er befehligte und war Mitglied des Län genbureaus bei der Pariser Sternwarte. Großbritannien. Die ,,Naval and Military Gazette" spricht in einer Reihe von Ar tikeln ihre Ansicht über den tezigen Stillstand in den Kriegsunterneh mungen aus : „Wir begreifen nicht , daß sich die Minister herbeilassen, im Parlament Interpellazionen wegen Odessa zu beantworten. Statt daß sie das Bombardement von Odeſſa zu entschuldigen suchen, sollten ſie bedauern, daß die Stadt nicht vollständig zerstört worden ist, wie es doch so leicht hätte geschehen können . Es soll uns sehr viel Freude machen, wenn wir hören, daß man es möglich machen wird, den Krieg ohne Beſchädigung von Privat Eigenthum oder von Nicht - Kombattanten zu führen , aber wir sind etwas ungläubig und begreifen nicht , wie es gelingen soll , den Krieg höflich zu machen. Ja , wir bezweifeln den Nugen einer solchen Schonung , denn fte. gleicht uns zu ſehr dem bekannten Manöver, erst blind über einen Haufen Rebellen wegzuschießen, um sie von weiterer Thätlichkeit abzuhalten. Das ist unter allen Umständen das beste Mittel , den Widerstand zu stärken und ein. ungleich blutigeres Resultat herbeizuführen. Nach unserer Ansicht war das Bombardement von Odessa gut und nöthig , um den Feind zu beschädigen. Das ist für uns seine beste und einzig nöthige Entschuldigung."

,,Die Ueberzeugung , daß die Regierung die Sendung der englischen Truppen an die Donau unverantwortlich verzögert , wird in England täglich allgemeiner. Wenige oder eigentlich kein Uneingeweihter kann begreifen , daß die so eilig eingeschifften Truppen beinahe 2 Monate haben in Malta liegen bleiben müssen ? oder weshalb sie jezt in Gallipoli und Skutari liegen , ein | paar Hundert englische Meilen von der Donau , während die Russen doch unzweifelhaft die Donau überschritten haben. Wir wissen sehr wohl , daß man mit allerlei wohlklingenden Nedensarten bei der Hand ist , wenn es darauf ankommt , diese Unthätigkeit zu erklären oder zu entschuldigen, als : die alliirten Truppen sind noch nicht stark genug, ― oder noch nicht voll ――― sie haben keine Kavallerie , die jezt eine seltene Erscheinung, daher auch alle Welt auf den Boulevard rennt, fommen für den • Krieg organiſirt , der Feldzugsplan ist um es zu sehen. Der vereinigten Pontusflotte zum Troze ist heute Morgens Kommandeure sind noch nicht sämmtlich eingetroffen , um 7 Uhr das russische Dampfboot "1 India" mit der Maschine und den noch nicht beschlossen, oder die Verpflegung stößt auf Hindernisse. Aber keiner Dampskeffeln der gestrandeten englischen Fregatte „ Tiger" nach Nikolajeff ab dieser Gründe und Entſchuldigungen ist von der Art , daß man mit nur ge= gegangen. - Sämmtliche englisch · französischen Dampfschiffe kreuzen auf der wöhnlicher Voraussicht ihm nicht hätte begegnen fönnen ; denn daß es so Höhe von Varna , augenscheinlich um das Ausschiffen der Auxiliartruppen kommen würde, wußte Jedermann voraus . zu defen. Das Schlimmste ist, daß die Sachen gegenwärtig zu einem vollständigen Stillstand gekommen sind , sowohl zur See , als zu Lande. Es scheint fast, Hannover. als hätten wir große Flotten und Armeen zusammengebracht , ohne eigentlich m. In den am 7. d. wieder zusammengetretenen Kammern wird auch zu wissen, was man mit ihnen anfangen soll ? und wenn wir Engländer den das Budget zur Berathung kommen . Die für die militärischen Ange Krieg allein führten , so zweifeln wir keinen Augenblik , daß sowohl unsere legenheiten geforderten namhaften Summen werden wohl lebhafte Debat jezt für solche geltenden Freunde als unsere Feinde uns herzlich auslachen ten hervorrufen, ſchlüßlich wird man ſich aber ständischerseits nicht verhehlen würden . Glüklicherweise macht es Frankreich nicht um ein Haar besser. Beide können, daß der Bau einiger Infanterie-Kasernen und die Anschaffung von scheinen das Kriechsystem statt des Kriegssystems angenommen zu haben , um Kriegsmaterial als dringendes Bedürfniß für die Armee gebilligt werden müſſe. mit dem Galopp einer Schneke auf das Schlachtfeld zu eilen . Wenn sie aber endlich dort angekommen sein werden , so zweifeln wir nicht daß man von ihnen hören und die Russen sie fühlen werden. Eine al Frankreich. liirte englische und französische Armee ist zwar nie unser Ideal gewesen, wenn Die Uniform der zum speziellen Dienste des Kaisers und der Kai wir uns ein unwiderstehliches Heer gedacht haben. Einzeln befizen beide Ar serin der Franzosen bestimmten hundert liten garden", wird einer meen alle Eigenschaften, welche sie zu einem gefährlichen Feinde auf dem Mittheilung der "I Modes Parisiennes illustrées " zufolge die nachstehende Schlachtfelde machen, und wenn sie gut gehandhabt, oder nicht gar zu ungleich sein : Die Hundert Garden " werden als gewöhnliche Dienstkleidung eine an Zahl gegen den Feind geführt werden, so haben wir nicht die geringste aprikosenfarbige Rafake (Koller) tragen : schwarzsammtenes Kreuz auf dem Rü Besorgniß, daß sie von den Russen oder von irgend einer andern Armee ge ken und auf der Brust. In Parade dieselbe aprikosenfarbene Kasake , einen schlagen werden könnten. - Aber es ist Zeit, daß ihre moralische Kraft schwarzen Eisenküraß mit einem Medusenhaupte in der Mitte ; die Augen der nicht, länger von dieser zögernden Kriegführung angefressen wird. Nach un Meduse sind zwei Smaragde. Die Beinkleider von schwarzem Sammt. Stulp serer Ansicht müßte sie sobald als möglich en masse in's Feuer geführt stiefeln mit rother Marokineinfassung in der Stulpe. Goldene Sporen mit werden. zwei Rädchen. Helm von Stahl mit einem naften aufstrebenden Dolche als Wir fürchten, daß sowohl Sebastopol als Kronstadt doch wohl zu harte Helmschmuk. Federbusch aus sieben Federn bestehend, die siebente herabhän- Nüſſe für unsere Zähne ſein dürften. Wenn die Ruffen wirklich hinter den gend ; alle sieben sind hochroth, schwarz und aprikosenfarbig und werden von Pruth zurüfgingen, so müßte man Truppen bei Verecop ausschiffen und Se einer Hülse aus Stahl und Silber zusammengehalten. Epauletten von Stahl bastopol regelmäßig zu Lande belagern. Auch für Kronstadt wäre veilleicht mit Sternen in Gold und Silber. Armschienen von Stahl mit Gold und eine Landung auf der Insel selbst das Beste, um die Festung regelrecht anzu Silber. Reitermantel von dunkelrother Seide ; an jedem Ellbogen eine sechs greifen. Dazu würden aber freilich 10,000 Mann und ein vollständiger Bes Zoll lange hervorstehende Spize von Stahl. Schärpe mit den Namenszügen lagerungspark gehören, und in der Ostsee haben wir bis jezt keinen Mann der Kaiſerin und des Kaisers gestikt und mit Adlern in Gold , Silber und Landungstruppen, weil Alles in der Türkei , dort aber bis jezt nicht gebraucht Stahl übersäet. Degengehänge mit kostbaren Steinen bedekt. Handschuhe | worden ist.“

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Tages -Nachrichten . ** ** (Wien.) Ihre f. f. Majestäten waren gestern um 97, Uhr V, M. im besten Wohlfein von Kladrub, bei dem Wächterhause Nr. 162 der Eisenbahn angekommen und festen A. H. Ihre Reise nach Wien ohne Verzug fort. * Indem wir ein neues Verzeichniß der zur Gründung der Erziehungsstif tung für verwaiste mittellose Töchter l. f. Offizere zu Dedenburg eingegan genen Gelbb.träge zur Deffentlichkeit bringen, können wir nicht umhin auf das schöne Ers gebniß hinzuweisen, welches dem Komité durch das erfolgreiche Bemühen der Frau Ges mahlin des Herrn Feldmarschall-Lieutenants von Bordolo und deren Fräulein Löchter Ludmila und Helene zu Theil geworden. Das Komité kann bei Bezeugung seines Lebhaftesten innigsten Dankes an dieſe Damen den Wunsch nicht unterdrüfen : 18 möge dieses schöne Beispiel zahlreiche Nachahmung finden.

* Seine Grzellenz der Herr General der Kavallerie and Remontirungs - Inspektor Heinrich Graf Hardegg ist ehegestern im 76. Lebensjahre in Wien verschieden. Das Leichenbegängniß findet heute statt. Eine biografische Skizze bringen wir in der nächsten Nummer. * Gestern den 13. d. solte zu Bensberg in Rhein-Preußen die feierliche Enthüllung jenee, in den Nr. 18 und 37 dieser Blätter erwähnten Monumentes vor fich gehen, welches Seine k. k. Apoftolische Majestät den dort seit dem Jahre 1794 ruhenden f. f. Kriegern sezen zu laffen geruhten. Das Monument ist im gothischen Style von dem Architekten Schmidt ausgeführt. Der Feierlichkeit wohnte von Seite Desterreichs der Herr Feldmarschall Lieutenant Baron Merten 6, Vize-Gouverneur der Bundesfeftung Mainz und eine Anzahl k. k. Offiziere, von Preußen mehre Abtheilungen königlicher Truppen bei. E. Den neussten, das Datum Ende April tragenden Privatbriefen aus Brasi lien entnehmen wir, daß der ehemalige österreichische Hauptmanu Josef Hörmayer, aus seiner Paulinenruhe nächst Porto Alegre Anfangs April auf Wunsch der Regies rung nach Rio de Janeiro beordert und dort zur Disposizion des Ministeriums den In neren gestellt wurde, welches diesen reich begabten Offizier mit einer Miffion, die ihn in vielleicht nicht zu entfernter Zeit nach Desterreich führen dürfte, betrauen follte. Am 24. versammelte der genannte Offizier, um den Vermählungstag Sr. Majestät des ritters lichen Kaisers auch in weiter Ferne feftlich zu begehen, mehrere in Rio anwesende Defter: reicher, den Hauptmann Vickardt, den Major Grafen Rozwadowsky u. s. w . und den Auditor und ehemaligen Schweizer Stabshauptmann Diethelm in seiner Wohnung am Bai zu einem feierlichen Diner , bei dem auf das Wohl des Allerhöchsten Brautpaares, so wie auf eine glänzende Zukunft des alten, lieben, theueren Defterreich an Siegen und an Ehren reich" mit dem besten Champagner, der aufzutreiben war, die patriotischesten Loafte ausgebracht wurden. Natürlich fehlten die in Brasilien bei allen Festlichkeiten unvermeidlichen „foquetes de rigor" (Raketen) nicht . Es mögen an diesem Jubeltage viel glänzendere und kostspieligere Feste gefeiert worden sein, doch sicher keines, bas treuer, ehrlicher und uneigennüziger gemeint war. ** (Paulovich's Lehrmethode der Geografie.) Die neue originelle Methode des Herrn Conte Paulo vích, k. k. penſ. Hauptmann, welcher in dem Lehr und lernenden Publikum so viel Aufsehen erregt und die mit Recht wichtig zur Ers lernung der Geografie genannt werden kann, ist sowohl in ihrer Einfachheit, ale in ihren großen Vortheilen besonders in Lehranstalten für die Jugend als auch für das reife Alter zur Selbstbelehrung zu empfehlen. Sie läßt nämlich vom Anfang an das komplizirte Wesen, die gezakten Ränder der Länder-Abbildungen weg, hält sich meis ftentheils an den Hauptumriſſen derselben und läßt sie dann ohne Beeinträchtigung ihrer Formen dem Lernenden, in der Gestalt von Gesichtern, thierischen Körpern, Geräthschaf ten sc. erscheinen - 3. B. Europa ftellt einen Helm mit einem zweiköpfigen Adler, Aften das Geficht eines Menschen, Afrika einen Pferdekopf vor u s. w. Auf dieselbe Weise wie man durch die Gestalt allgemein bekannter Gegenstände zu dem eigentlichen Bilde des zu erlernenden Landes gelangt, wird das Gedächtniß durch gleich oer ähn lich klingende uns bekannte Worte (Afsonanzen) zu der eigentlichen geografischen Berennung geführt, z . B. Konstantin mahnt an Konstantinopel , Mohren an Morea ; Martha an Malta, Kandis-Zufer an Candia u. f. w. Aus mehreren Namen werden bann Erzählungen zusammengesezt, mittelst welche nicht allein die geografischen Benens nungen, sondern die Reihe, Lage und oft die Gestalt der Länder, Inseln, Städte sehr finnreich erlernt werden . Bei dieser Unterrichts -Methode wird mehr der Geist als das Gedächtniß des Schülers in Anspruch genommen. Mittelst dieser Vereinfachung der Ideen und zwekmäßig erfonnenen Hilfsmitteln, die ganz für den kindlichen Sinn passen und selbst für den noch so beschränkten Versland zugängig sind , ist es allein möglich großartige Resultate hervorbringen. Die Vortheile dieser Methode find vielfältig, u. z. 1) Der Schüler braucht mittelst derselben nur 24 Lefzionen, um das zu erlernen, was bis jest nach vieljährigem Studium zu erreichen kaum thunlich ist. 2) Das auf diese Art Erlernte ist beinahe nicht mehr zu vergessen möglich. 3) Während man bisher zur Bezeichnung der Lage der Länder, Gebirge, Flüſſe, Städte und einzelnen Bunkte nur die Weltgegenden Nord, Süd, Oft, West nebst den Längens und Breitengraben hatte, ergeben sich durch diese neue Darstellung der Länder mittelst Bilder allgemein bekannter Gestalten dem Lernenden nebst den benannten noch sehr viele Anhaltspunkte. Stellt das zu erlernende Land z. B. einen thierischen Körper vor, so hat man so viele Anhaltspunkte als der Körper bekannte Theile enthält. So bei Asten : das ganze freistehende Gesicht fellt das ge: fammte China mit den zinspflichtigen Staaten vor ; wo liegt das eigentliche Kai serthum China ? Im Kinn des Gefichtes felbst. Wo die Hauptstadt Pecking ? Ganz nahe am Munde. Wo Nanking ? Am Anfange des Kinnes. Wo Kanton ? am uatern Ende des Kinnes. Welche Richtung hat das Khingk-han - Gebirg ? Jene der Wangenlinie u. s. w . Dieß sind nun nicht leicht vergeßliche Hilfsmittel, die dim Schüler das Erlernen ungemein erleichtern , indem wie gesagt , das sonst frembe Land ihm dadurch als ein bekannter Gegenstand erscheint, wo er sich heimisch wie in seinem Zimmer, fühlt. 4) Nur mittelst disser Lehrweise durch Bilder, deren Verhältnisse der Knabe kennt, lernt derselbe am Besten die Lage der Länder bestimmen, und wird approximativ deren Lången und Breitengrade, und so deren klimatiſche Verhältniſſe und Natur- | Erzeugnisse aus dem Kopfe angeben können . 5) Indem er auf solche Weise klar und deutlich in die Gestalt der Erde und der

einzelnen Länder eingeweiht ist, wird eben so leicht als angenehm, mit Erfolg von ihm die Weltgeschichte erlernt werden können . 6) Nach dieser Unterrichts.Methode wird das Lernen spielend leicht und zum Vers gnügen, denn durch das Anschaulichmachen der verschiedenen Länder mittelst befanns ter Gegenstände, welche zuerst einzeln, und dann in mehrfacher Zusammensezung als Patronen geschnitten, auf die leere Mappe aufgestellt werden , und die, je weiter man im Lernen fortschreitet, immer mehr in Unterabtheilungen zerfallen, erhöht fich für das Kind auch noch dadurch seine Freude, daß es mittelst des sazweisen Zusammenfügens der Märchen sich gleichsam die Welt selbst aufbauet, und so, ins dem es früher dem trokenen geografischen Studium scheu auswich, jest nun demfels ben lachend entgegen geht und mit Freuden sogar seine Erholungsstunden dazu anwendet, sich mit diesem angenehmen aber auch lehrreichen Gegenstande zu bes schäftigen . 7) Selbst dem Unglüklichen, des Augenlichtes beraubten, ist nur mittelft dieser Methode möglich, fast genau die Länderkunde beizubringen. Der Verfasser bemerkt sehr richtig , daß übrigens ähnliche Methoden schon in vies len Lehrzweigen angewendet werden. So wird den Kindern das Lesen und Schreiben mittelst Bilder am geschwindesten beigebracht ; die Lehre der Mnemonik (Gedächtnißkunft) fann dergleichen Anknüpfungsmittel gar nicht entbehren. Die Sternkunde bedient fich insbesondere der Bilder in ausgedehntester Weise ; warum sollte man dieselben also nicht bei einer thr verwandten Wissenschaft, der Geografie anwenden, wenn sie so viele Vors theile gewähren ? Troz allen dieſen beim ersten Blik ins Auge fallenden wichtigen Vortheilen wollte der Verfasser seine Lehrmethode dennoch durch unmstößliche Beweise noch triftiger darlegen. Er belehrte deßhalb zwei Mal etliche Knaben aus verschiedenen Anstalten und nach jedes Mal ertheilten 24 anderthalbstündigen Lekzionen wurden in Gegenwart der ersten Geografen, Schul- und Fachmänner der Monarchie Prüfungen abgehalten, deren Res fultate über alle Erwartungen glänzend ausfielen . - Wir wollen übrigens dem Urtheile der dagewesenen Fachmänner nicht vorgreifen und führen ein über die zweite Brüs fung ausgestelltes Gutachten hier an: " Der f. f. Hauptmann in Penfion , Herr Conte Paulovic , ertheilte auf An suchen des Schulvorstandes einigen Böglingen der Wiener Gremial-Handelsschule den geo grafischen Unterricht nach der von ihm erfundenen neuen Methode, und nach vollendeten vierundzwanzig Lefzionen hielt derfelbe in Gegenwart einer zahlreichen Versammlung von Schulmännern im Gebäude zu St. Anna eine zweite öffentliche Prüfung" , deren Resul tate noch glänzender waren, als sich diese bei der ersten erwiesen haben. Die Schüler vermochten nicht nur aus dem Gedächtnisse alle Welttheile, einzelne Länder, Gebirge, Flüsse, nach ihrem Laufe 2c. - ganze Planigloben mit den Hauptgrup pirungen forrekt zu zeichnen , und die geografischen Namen geläufig anzugeben, sondern sie beantworteten ebenfalls aus dem Gedächtnisse genau die von den Anwesenden gestellten Fragen über Reisen von einem gegebenen Punkte eines Welttheils zu einem andern, benannten die Länder, Meere, Gebirge und Flüsse, die sie zu paffiren hätten, und noch mehr, fie bezeichneten approximativ, ohne selbst die von ihnen gezeichnete Karte einzusehen, faſt genau die Gradirung der befragten Länder !! " "Lie erlangte Fertigkeit versezte die Anwesenden in Erstaunen, und gab den Bes weis, daß diese Methode ohne allen Vergleich, die zwekmäßigste , die beste sei , und daß mit der bis jezt vorwaltenden Methore selbst bei Anwendung einer sechsmal längeren Zeit das Ziel zu erreichen nicht möglich sei. “ "„ Wir ersuchen im Interesse des Allgemeinen sämmtliche Schulmänner und Schul freunde, diese Unterrichts-Methode ja nicht zu übergehen und sie ihrem wahren Werthe nach zu würdigen, und sind überzeugt, daß binnen kurzem diese allenthalben eingeführt werden wird, wozu die zuvorkommende Gefälligkeit der Herrn Erfinders in Ertheilung Mehrere Schulmänner.“ näherer Aufschlüsse sehr zu Gunsten spricht. * (Temeswar.) Am 8. d . Nachmittag um 4 Uhr fand auf dem militärischen Friedhofe eine erhebende Feier Statt. Das Offizierkorps des Fürst Schwarzenberg zweiten Uhlanen-Regiments , ließ nämlich ihren in Temeswar geflorbenen Kameraden, Oberlieutenant Ludwig Eraft Baron v. Lentrum-Ertingen, Oberlieutenant Georg v. See bach und Unterlieutenant Ludwig Csaikowsky, zur Erinnerung an ihren ruhmvollen Lod, Denkfeinesezen , welche heute eingesegnet wurden. Am Grabe sprach der fungis rende Geistliche nach der heiligen Handlung eine falbungsvolle Rede, nach welcher von den ausgerükten zwei Kompagnien Dechargen gegeben wurden. Die h. Generalität , die meisten Stabsoffiziere und ein großer Theil des Offiziersforps waren bei der Feierlich feit, die einen Schlußßein zur Erinnerung an die helbenmüthige Vertheidigung Temes ware bildet, anwesend. (Aus der Lombardei, 7. Juni ) Sowohl die Statthalterei als sämmtlis che ProvinzialsDelegazionen und Distriktskommissariate find aufs Eifrigste bemüht, die AH. angeordnete Rekruten-Aushebung möglichst schnell durchzuführen. Anfangs hat dieselbe bei Vielen namentlich aus dem Grunde feinen günftigen Eindruk gemacht , weil man sich diesmal weder durch Erlag der sonst üblichen Geldtare, noch durch Stellung eines Supplenten (die schon seit 1849 wohlweislich aufgehoben wurden ) vom Militär befreien fonnte, und demnach genöthiget war, persönlich der Wehrpflicht zu unterziehen. Allein allmålig nimmt der noch immer hier bei den wohlhabenden Klassen wurzelnde Widerwillen gegen den Militärstand ab, und viele reiche und gebildete Leute ergeben fich in ihr Los, wobei sie freilich, die angenehme Hoffnung bei den jezigen Zeitverhältniffen eine Karriere machen zu können, bedeutend stärkt. Man vernimmt indeffen allgemein die Klage, daß die meisten bis jezt die deutsche Sprache , deren Kenntniß beim Militär zum Avancement zu höheren Graden so unumgänglich nothwendig ist, gänzlich vernachlässigten, weil das Studium derselben nie obligat erklärt wurde, ein Umstand, der gewiß auch der Berücksichtigung unterzogen werden wird . r. (Trief, 9. Juni.) Gestern Mittag hat Se. kaiserl. Hoheit der durchlauch tigste Herr Erzherzog Johann , in Begleitung des Herrn Gouverneurs und Marine Ober Kommandanten Feldzeugmeisters Grafen Wimpffen und AH. deffen Adjutanten, die Fres gatte „Novara“ und Dampffregatte " Volta" mit Allerhöchft seinem Besuche beehrt. Hochderselbe hat beide Schiffe auf das Genaueste besichtigt und verschiedene Frerzizien vornehmen lassen, wobei die Mannschaft Gelegenheit hatte, Proben ihrer Tüchtigkeit abzulegen. Bei seiner Abfahrt vom Bord der "Novara“ Jerschollen unzählige Hurrah's, von den auf den Wandten und Naaen aufgestellten Matrosen ausgebracht, worauf die übliche Kanonenfalve gelöst wurde. Se. kaiserl. Hoheit soll gesonnen fein , dieser Tage eine kleine Seefahrt in Begleitung des Grafen von Meran zu unternehmen. Der neue Schaufeldampfer, den Oesterreich von der türkischen Regierung käuflich an ſich brachte, foll den Namen Ihrer Majeflåt unserer allgeliebten Kaijerin Elisabeth erhalten.

379 Perfonal-Nachrichten. Ernennungen und Eintheilungen. Zu Majors im Militär-Fuhrwesenskorps die ersten Rittmeister : Dürr, Sebastian , des Korps, dann Ty 11, Adalbert, des Fürst Reuß Huſ.-Reg. , und Wohlfeld, Ant., des Graf Ficquelmont Drag.- Reg. Pohlheim, Adolf Graf von, Hauptm. des Kaiser Alexand.r_von Rußland Inf. Reg., zum Major und Kommandanten der Stabs -Inf., und Gröber, Anton, Major aus dem Pensionsstande, zum Kommandanten der Stabs- Dragoner bei der 4. Armee. Eckhardt, Gabriel, Major aus dem Pensionsstande, zum Plaz Kommandanten des auf die Zeit des Bedarfes temponår aufgestellten Militär- Plaz-Kommandos in Mäh risch-Ostrau. Im 25. Jägerbataillon : Kotfchi, Eduard, Hauptm . 2. Kl., zum Hauptm . 1. Kl.; Buchto, Anton, und Frugheri, Franz, Oberlte., zu Hpilt. 2. Kl.; Nacht, mann, Barthol. , Unterlt. 1. Kl., zum Oberlt. Lernski, Karl, Unterlt. 2. Kl. des 1. Grenz-JR. , und Cappan, Filipp, Unterlt. 2. Kl. des 3. Grenz- IR. , q. t. zum 6. Grenz-JR. Peros, Martin, Feldwebel vom 6. Grenz-JR., zum Unterlt. 2. RI. Dubrawo ez, Jakob, Unterlt. 1. Kl., zum Oberlt. beim 2. Sanitätebat. Weißenbrunner, Anton , Unterlt. 2. Kl. vom 3. Sanitätsbat. , zum Unterlieut. 1. Klaffe. Brankowicz, Michael, Feldwebel des 3., zum Unterlt. 2. Kl. beim 2. Sanitätsbat. Gaich, Johann, erpropr. Feldwebel vom 47. JR., zum Unterlt. 2. Kl. beim 14. JR. Niedzwiecki , Ludw., Unterlt. 2. Kl. vom 24. JR., qt. zum 14. Gend. -Reg. Wagner, Leopold. Unterlt. 1. Kl. des 15 , q. t. zum 3. Jägerbat. 3m 15 Jägerbataillon : Peschak, Thomas, Unterlt. 2. Kl., zum Unterlt. 1. Kl., und Dürr, Georg, Kadet-Overjäger, zum Unterlt. 2. Kl. Maz v. Waldabrunn, Alfred , Hptm. 2. Kl. vom 6. Jágerbat., zum Hptm. 1. Kl. Pensionirungen. Lallian, Ignaz von. Oberst und Kommandant des Graf Radeßky Huf.-Reg.; Hoffs mann, Johann Michael, Hytm. 1. Kl. des Plaz-Kommando zu Breßburg , als Major ; Du Rieur de Feyau, Eugen, Hptm. 1. Klaffe des Graf Haugwit Inf. Reg.; Gröger, Anten, Hauptm. 1. Kl. des Graf Leiningen Inf. Reg.; Sittenberger, Alois, Hptm. 1. Kl. des EH. Wilhelm Inf.-Reg., leztere drei mit der Vormirkung für eine Friedens-Anstellung ; Ertel von Krehlau, Rus dolf Freiherr, 1. Rittm. des Graf Civalart Uhl. Reg.; Strandl, Albert Coler von, Hptm. 1. Kl. des Wocher Inf. Reg.; Friedel, Franz, Hptm. 1. Klaffe des Ritter von Roßbach_Inf. -Reg .; Müller, Auguſt, Hptm. 2. Kl. des Dom Miguel Inf. Reg.; die Oberlieutenants : Gabor, Samuel, des Prinz Alexander von Württemberg Hus -Reg., mit der Vormerkung für eine Friedens-Anstellung ; La Croir de Vachin, Johann, der Monturs-Dekonomie-Kommiſſion zu Brünn ; Baumbach, Franz der Monturs Dekonomie-Kommission zu Graz ; Thürin ger, Michael, des Fürst_Schwarzenberg Uht.-Neg ; Wolfram, Johann, Unterlt. 1. Kl. der Monturs-Dekonomie-Kommiſſion zu Graz ; Hanotte, Anton von, Unterlt. 1. Kl. des König von Sachſen Kür. - Reg.; Kunkel, Anton, Un terlieut. des 8. Gend. Rej. Ördensverleihungen. Das goldene Verdienstkreuz mit der Krone erhielt: Oberarzt 2. Klaſſe des 4 Garnison8-Bataillon Josef Kramer, in Averkennung seiner einundsechzig jäh rigen stets belobten Dienstzeit.

Nachträge zu dem Monat März. Sterbfälle. Vom aktiven Stande. Die Oberlieutenants : Letan che, Moriz, vom 12. Feldjäger-Bat., zu Komorn am 21 . März; Savanovic, Andreas, vom 3. Gradiskaner Grenz-Inf.Reg., am 21 . März; Sedlmayer, Emerich von, vom 2. Drag. -Reg., zu Prag am 17. März. Unterlieutenant 1. Klaffe : Schim ann, Johann, vom Peterwardeiner A till. Zeugs-Ver walt. Distrikte, zu Peterwardein. Die Unterlieutenants 2. Kl.: Blainer, Kaspar, vom 3. Festungs -Art. - Bat., zu Besth am 19. März ; Brodtrager, Franz, vom 5. Art.-R. , zu Preßburg am 10. Marz ; Jovic, Michael, vom 32. Inf. Reg., zu Gran am 28. März ; Stas roprasky , Johann , vom 32 Inf. Reg, zu Pesth am 26. März . Militär - Kaplan . Horaf, Franz, Hauskoplan und Religionslehrer am Militär-Unter- Erziehungshause, zu 3naim alldort am 23. März. Feldarzt. Hechenberger, Josef, Oberwundarzt des Ottochaner Grenz - JR., zu Ottochac am 11 . März. Milita : Beamter. Wurnig, Ferdinand , Verpfleg6 -Adjunkt 1. Kl. belm Militär-Gouvernement in Dal: mazien, zu Zara am 25. März. Vom Pensions stande. GM. Donadeo . Franz Cavaliere, (Titular) zu Mailand am 3. März Die Oberfilieutenants : Corniani, Anton, zu Verona am 11. März ; Wiedenhof fer, Josef, zu Gran am 19. März. Die Majors : Marschall, Ludwig Freiherr v., zu Graz am 16. März ; Nemecz ef, Jakob, zu Pancsowa am 12. März ; Renk , Johann, (Titular) zu Fünfkirchen am 19. Märzz Schmidek , Karl , (Titular) zu Nagy-Mihaly im Zempliner Komitate am 11. Februar ; Seufer , Karl, zu Olmüz am 23. März ; Stree bel, Josef, in Wien am 20. März. Die Hauptleute 1. Kl.: Castagnedi , Luigi , zu Verona am 15. Februar ; Long his ni de Canal, Josef, zu Erlou am 14. Jánuer ; Manzani, Josef, vom Insti tutsstande des Invalidinhauses zu Padua , zu Venedig am 10. März ; Moser, Johann, zu Pesth am 20. März ; Vanderschmiße, Josef, vom Institutsstande des Involitenhauses in Wien , alldort am 6. März ; Wolfzettel, Franz, zu Marburg am 10. Februar. Die Hauptleute 2. Kl .: Neubich, Josef, zu Eisenstadt am 10. März ; Pleiner, Thaddāus, zu Linz am 6 Jånner. Die Rittmeister 1. Kl.: Svab y, Laurenz, zu Pefth am 16 März ; Tuſchl, Wenzel, in Wien am 28. März. Die Oberlieutenants : Fessenmayer, Johann, zu Drahowice am 2. März ; Illic, Johann, zu Alibunar am 15. März ; Stojan, Georg (Titular) zu Spina in Siebenbürgen am 10 Dezember 1853 ; Swoboda, Johann, zu Horka in Böhs men am 3. Februar ; Wittanovic, Michael, zu Krenz in Kroazien am 9. Marz; Wißigmann, Franz, zu Bochnia am 25. März. Die Unterlicutenants 1. KI.: Liesko wski, Franz , zu Somerein im Preßburger Ko. mitate am 20. Februar ; Maistorovic , Johann, zu Okucane im Gradiskaner GIR. Bezirke am 6. März ; Papp, Andreas, zu Zlliessalvo in Siebenbürgen am 10. November 1853. Die Unterlieutenants 2. Kl.: Csablaker, Lauren , vom Institutsstande des Filials Invalidenhauses zu Erlau, zu Ofen am 14. März; Dragotta, Johann, zu Brood in Siebenbürgen am· 22. ;; Holcna , Ferdinand, zu Pesth am 31. März.

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Presburg. - Die Heilt. v. Binnerth, vom GOMSt., n. Von Sr. Durchlaucht Fürst Karl Schwarzenberg Angekommen in Wien. Baron Stahrnfeld, in Pens , nach Tyrnau. F3M. 40 fl., von Er. Erzell. Bar. Schaguna (Am 10. Juni ) Oberst Ritter Rodich, vom 46 IN., Pesh, g. n. u. Bischof 20 fl , durch eine von der Frau von Brünn (Stadt, weiß Wolf) - Hptm.-Auditor Un Rittm. Schenk, in Pens, nach Iſchl. Gemalin des Herrn FML. von Bordolo ver (Am 13. Juni.) Die Hptlt.: Graf Thun, vom 1.IN., mann, vom Pionnier Korps, von Prag (Hotel-Daum). -anstalteten kleinen Lotterie eingegangen 84 fl., Stärk, v. 44. JR., nach Prag, Lampuet, Rittm. Graf Grifeo, vom 3. Uhl. Reg., von Traiskirchen nach Verona, in Pens., nach Graz. Die Rittm.: von Ribarits, in durch die Verlosung eines von den Fr. Töchs (Roßau Nr. 286) . - Baron Bothmer, vom 4. Drag.-R., tern des Herrn FME Bordolo, Ludmilla nnd (Am 11. Juni. ) Die Oberfte : Benko, vom 10. Grenz Pens., nach Ofen, Helene gestikten Polsters eingegangen 30 fl., Reg., von Agram (Stadt Frankf.), - Boer de Nagy- Berivo, nach Bologna. vom Herrn Oberkriegs-Kommißfär in Penfion vom 11. JR., von Lemberg (König von Ungarn). ――― Hptm. Fronius 20 fl., von den Herren General-Mas Verzeichniß Bleskaczek, von der Kavallerie-Batterie Nr. 17, von Leoben jor Eisler 25 f., General-Major Kammerer der beim gefertigten Komitě zur Erziehung verwaister mit (Wieden, gold. Kreuz). (Am 12. Junt.) Oberstlt. v. Bunievac, vom 4. Grenzstelloser Lichter k. f. österr. Offiziere eingegangenen Geldbes 5fl., von denHerren Major Schmüß 10fl. , Nitt meißer Hannenheim 5 fl., Hptm. Bar. Kleins träge, als: Reg., von Agram (Brandstadt, beim Stern). - Major Im Monate April 1854. mayern 5 fl., Hptm. von Theil 20 kr., Frau Poppovics, in Pens., von Temesvar (Leopoldstadt, weiß. KM. Die Hptlt.: Kner, vom 30. JR., von Hermanns Vom Herrn v. Jüngling, Expedite-Direktor der Rob). Therese Bajatsch 1 fl., Oberkriegs-Kommiffår fl. fr. ersten Armee, als Reintrag der „Waisens von Müller 5 ft., Major Werner 5 fl., Ma fladt (Stadt Lendon), -- Baron Schweikhardt , vom 6. 200 - v. Barisani, vom Spenden" . jor Täuffer 2 fl., Obeist in Penf. Töpke 3 fl., JR., von Tepliß ( Stadt Nr. 908), Herren Offizieren Gend.Reg. Von den des 4. Major Balas 3 fl. , Oberst Bartels 5 fl., 26. JR., von Karlsbad (Wieden Nr. 1024). 11 45 für das 1. Duartal 1854 Oberst Bausnern 5 fl., Major Knebel 2 fl., (Am 13. Juni. ) Obirst Van der Haydte, vom 2. KR., v. Banat Komlos (Raiserin, v. Desterreich). - Die Mas Von den Herren Offizieren des Bukovinaer 2. Stabsarzt Baril 4 fl., Obuſt__Kiesewetter Kordons Bat., als : Høtm. Hutschenreiter 3 fl., 5 fl.. Oberftlt. Graf Doun 20 f., Fr. Adele jore : Baron Lilien, vom 7.KR , von Marchfeld, (Leo Oberlt. Bauer 1 fl., Unterlt. Fels 1 fl.. Uns poldstadt, gold. Lamm), Sternegg, vom 37. JR., von Ol. Krzisch 4 fl., Fräulein Klodive Adrowski 2 fl. , terlt. Weber 1 fl. , Oberarzt Rosenfeld 1 fl.. Lebzeltern 5., Frau Mathilde von Transchen muz (Josefflädter Glacis Nr. 214) . ――――― Die Hptlt.: Er: Vom Herrn Oberlieut. Amon, des Baron Culoz fels 5 fl., Majors - Gattin Privesur 2 fl., ner, vom 14. Inf. R., von Linz (Hernals Nr. 19), 31. JR. 1854 • pro Hoffmann, v. Flottillen-Korps, v. Oßtiglia (Stadt Nr. 288), Hr. Oberverw. Ullmann 2 fl.. Major Wereszs -- Skalitky, in Pens., von Olmüz ( St. Ulrich Nr. 46) . Vom Herrn Oberlt. Gläser, des Baron Sivko czynski 3 fl , Oberkriegs- Kommiffär Gutenou vich 41. 3. pro 1854 rens. 10 fl., Oberlt. Trojaczynski 2 fl., Ritt Abgereiset. Gyulai Graf 33. des (Am 10. Juni .) Major Gf. Erbach, vom 38. JR. nach Von den Herren Offizieren meister Plazatka 1 fl. , Hptm. Thomas Breier JR. pro April d. J. als Hytm . Steinbauer 2 fl., Fr. Eleonore Dolliak 2 fl , Hr. Oberflt.s Ofen. Die Hptlt.: von Hannig, vom 53. JR. , nach 20 fr., Ponte 1 fl., Biro 1 fl., Lieutenant Auditor Lur 1fl , Major-Auditor Strak 1 fl., Bettau, - Graf Taufkirchen, in Pens., nach Graz, 4 20 Krajaz 1 fl., Lt. Jellonschegg 1 fl. (in Silb.) Mauz, in Penf., nach Graz. -- Graf Segur, vom Arinee Kriegs-Kommiffär Schlesinger 1 fl , Hauptm. H. Albrecht Penneke 5 fl., Nina Kuso einen Dukaten Stand, nach Znaim. - Rittm. Puki, Führwesenkorps n. Von den Herren Offizieren des Feb Jänner, für JR. Depot-Bat. nebst 44. in Gold - Fr. Johanna Nuftler 4 fl., Hr.Ober Brag. 16 45 • bruar und März 1854 ( 6 fl. in Silber) liut. Binder 1 fl. , Gräfin Bertha Beldi (Am 11. Juni ) Eberst v. Mesko, vem 50. IN., nach • 241 50 15 A., Virro 2 fl., Barcsay 2 fl., Amadei Zusammen Ofen. ― Major Czermak, vom 23. JR., nach Lody. 10 fl., Baron Bruckenthal Exzellenz 20 fl., Die Hptlt.: Zerbony, vom 14. JR.,' nach Graz, Affen macher, vom 44. JR. nach Mailand. - Rittm. Drande Im Monate Mai 1854. 3. B. 5 fl., Everjcsy 2 fl., Oberfinanzrath Weidlich 20 fl., pension. Major Fünk 1 fl., Aus Hermannstadt durch Se. Erzellenz dem g. n. u. ler vom 9 HR., nach Hohenmauth. Oberlt. Hoffmann 2 fl., Feldkriegs-Kommiſs Bischof Freih. von Schaguna eingegangen, als : (Am 12. Juni.) Major Graf Pötting, in Bens., nach

380

Kundmachung

fr. 20

womit das gefertigte F. E. priv. Großhandlungshaus dem geehrten Publikum, so wie seinen zahlreichen Geschäftsfreunden bekannt gibt, daß es die Garantie und Ausführung der von

Seiner k.

k.

Apoſtoliſchen

Majeſtät

allerhöchst bewilligten großen

---

55 Realitäten-

&

Geld- Lotterie

---übernommen hat, deren Haupttreffer das einträgliche Herrschaftliche

1 -

GUT

50

RIBNIAN

in Böhmen bildet, und wovon ein Theil des Reinertrages dem Fürst

gräß Windischgr äß

Juvalidenfonde

genidmet ist. -

57

får Sabarra 2 fl. , Plaz-Hptm. Gillis für das Jahr 1854 4 fl., nebi der Erklärung eines fl. gleichen jährlichen Rüklaſſes bis an dessen Les bensende (nebft 1 Dukaten in Gold noch) · 442 Von der Frau Josefine Wahlheim , Beitrag 2 pro 1853 50 Von Fr. Gräfin Csaky-Gfaly Beitrag pro 1854 Vom Herrn Jüngling Expedits-Direktor der 1. Armee als Reinerträgniß der „Waiſen : Spen 300 den" Von den Herren Offizieren des Devote.Bat. Baron Fürstenwårther Nr. 56 für das 2. 4 Duartal 1854 Von der Frau Gräfin Emilie Szecheny gebor. 12 Gräfin Zichy-Feraris pro 1854 Von der Frau Baronin Horng geb. Baronin 2 • Hauer Bom Herrn Klagenfurter Fürft Bischof Lida 10 mánsky Von dem Offizierskorps des 19. Jäger Bat. v . · 18 1. April bis Ende September 1854 Bei der Redaktion des " Soldatenfreundes“ im 93 Jahre 1853 find eingegangen Von den Frauen : Baronin Ensch für 1854 5 fl., Franziska von Jekel 1 fl , N. N. 5 fl., C. L. 1 fl., L. R. 1 A., M. P. 1 fl., Graf Surs ville Hptm. in d . Ar. 2 fl., Oberst Baron Halleg 2 fl , A. S. 1 II , H. G. 1 fl , Hors 25 tense de Galvagni-Milanes 5 fl. Vom hoch. Herrn Bischof Bereich aus Sebenico Vom hoch. Herrn Bischof Aaton Slomschek aus 5 • St. Andrå Bom hoch. Herrn Fürst-Bischof Heinrich Förßter 20 aus Breslau Bom Major Baron Sardagna iu Pension halbe 3 jährig Bom löbl . Regimente Ritter von Schönhals 11 Nr. 29. ?. Quartal 1854 ffizieren des Graf Gyulai Von den Herren 33. JR. als : Hauptm. Steinbauer 20 kr., Ponte 1 f., Biro 1 fl., Lt. Krajach 1 fl., 4 Lt. Jellonschegg 1 d., (in Silber) An jährlich subskribirten Beiträgen pro 1854 eingegangen: Von der Frau Karolina von Kolosvary gebor. Baron Müller 2 fl., von der Frau Aloista Auer Generals Witwe 2 fl., von der Frau Hofrathin Anna von Markus geb. v. Vayda 2 fl , von Frau Julie Sujanski Rittm. Gattin 6 fl., von Fraul. Irene Sujanski 2 fl., von der Fräul. Karoline von Hadary 3 fl., Från . Alexandrine v. Nagy 3 fl. , v. der Frau Leopoldine von Nagh 4 fl., Gräfin Sidonie Allmasy geb. Gräfin Feſtetits 10 fl., Freiin Marie Werklein geb. Gräfin Allmaſy 5 fl , von Herrn v. Schreiber Gustav Appel 43 lat. Sekretär 4 fl. DurchSammlung aus Siebenbürgen eingegangen : Vom Herrn Pauß 1 fl., Schaßberg 5 fl., Früh beck 1 fl., Fanny K. 5 fl., G. F 5 fl., M. B. 2 fl., Nina Rohm 2 fl., Klementine R. v. F. 3 fl., Judithe Molnar 2 fl., Sofie Bin der 2 fl., Jof. Schmidt 2 fl., J. Pechy 2 fl., Stählng 1 fl., Klara Horvath 1 fl., Anton Ed 5 fl., Karl Edy, Kadet 10 fl., Louis de Mariaffy 1 fl. , J. Schußbauer 10 fl ., 60 (jährlich) 1 1 11 Zusammen 93 Im Ganzen demnach 1259 fl. 45 kr. KM. ab 1017

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Offiziere

* k. österreichischen Armee. Verfaßt von Andreas Groftfik, Oberlieutenant in der f. f. Artillerie. Mit 17 lith. Tabellen. Ladenpreis 2 fl. 30 kr. KM., bei frankirter Zusendung pr. Post 3 fl. KM .

Gegenstände. n ature werden auf das schnellste vnd Vom Komité der Erziehungs- Stiftung für Repar verwaifte mittellos. Töchter k k. österr. Offiziere. billigste besorgt. Ferner erschien daselbst in Kommiſſion : Debenburg, am 31. Mat 1854. Stadt , am Peter , nächst dem Bauernmarkt 608, Lehrbuch der Arithmetik für den vis -a- vis der Wechselstube von J. G. Uffen ersten Jahrgang der f. k. Kadetten Institute. Von Aeußerliche 2 90 heimer. Georg Ghilain von Hembyze, Major im k. k. 1. Felds jäger-Bataillon, Professor der Mathematik in der Neu Krankheiten . ftädter Militär-Akademie. Preis geb. 48 kr. KM. Dette für den zweiten Jahrgang geb. 48 kr. KM. Gründliche Behandlung durch vieljährige Erfahrung bewährt, von Die k. k. Militär-Bildungs- Anstal ten mit besonderer Rüksicht auf die Vorschriften für den Karl Stiasny, Eintritt in dieselben. Preis. geb. 24 kr. KM. Medizin und Chirurgic, emeritirtır Sekundar Wundarzt im t.t.allgemeinen Kran B. W. Obligs -Haussm W. Ohligs Ein Trompeter und Flügelhoruift, welcher in -Haussmann ., kenhause, Mitglied der mediziniſchen Fakultät der Eigenschaft als Divisions- und zweiter mit k. k. Hof-Waffenfabrikant. einer Zulage von 10 fl. bereits diente, wünschte wieder bei in Wien, täglich von 11 bis 4 Uhr. Magazin von garantirten Seitenwaffen, Fecht einem Uhlanens oder Husaren -Regiment Dienste zu nehmen. Stadt, Kärntnerstraße Nr. 1078 (vis-à-vis derSingerstraße) | requisiten und Uniformirungs -Waaren. Stadt, Auskunft durch den f. k. Armees Kapellmeister Leonhardt in Wien. (103-1) tiefen Graben Nr. 165, 1. Stok. (2) 2. Stof. Briefe franko. (38) Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. ―――― Druf von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichischer

Beitschrift für

Nro. 48 .

Soldatenfreund .

militärische

Intereſſen .

Samstag, den 17. Juni

Einladung zur

Pränumerazion

auf das

1854.

dritte

Quartal

VII .

Jahrgang.

1854.

Abonnement auf ein Vierteljahr, vom 1. Juli bis Ende September mit portofreier Zustellung 2 fl. 10 kr., auf ein halbes Jahr vom 1. Juli bis Ende Dezember 4fl. 20 kr. KM. — Bestellungen erbitten wir uns franko, Stadt Nr. 774 und baldmöglichst, damit die Zusendung nicht unterbrochen werde. – Die Herren Abonnenten außerhalb des Kaiserreiches wollen sich an die bezüglichen löbl. Poftämter wenden. Wir machen das nichtmilitärische Publikum auf unſere verläßlichen N a chrichten vom Kriegs schauplaze aufmerkſam.

Das

Kommißbrod

für

die

Truppen

der

europäiſchen

Staaten und die chemische Zuſammenſezung der Kleie.

Prozent, und der geringste 4,85. Das französische Brod enthält am mei ften Kleber und das preußische am wenigften. Das französische Brod über trifft überdies die andern im schönen Aussehen , im Geschmak und der

(Von Profeffor Poggiale in Paris ; aus dem „ Journal de Chimie médicale . " Septem berheft 1853.)

Farbe. Da die zur Analyse verwendeten ausländischen Brode schon seit langer Zeit gebaken und daher großentheils ausgetrofnet waren, so berech nete Herr Poggiale später die Nahrhaftigkeit dieser verschiedenen Brode Gegen Ende des Jahres 1850 wurde eine Kommission , deren Mit mittelst ihres Stikstoffgehalts . glied der Verfaffer war , mit der Untersuchung des Kommißbrodes beaufBei mehreren Versuchen wurde das , vorher bei 120 ° C. ( 96 ° R.) ge

tragt, und war daher veranlaßt, Versuche über die Brodbildung anzustellen und sowohl das für die Truppen der verschiedenen europäischen Staaten bestimmte Kommißbrod , als das Brod der Zivilversorgungshäuser von Paris, das Kommißmehl und die käuflichen Mehlsorten zu analyfiren. Die Resultate dieser, ſeit zwei Jahren fortgesezten und ergänzten Untersuchungen bilden den Gegenstand dieser Abhandlung.

troknete Brod in einer Röhre verbrannt und die Verbrennungsprodukte in einer graduirten Gloke gesammelt, welche konzentrirte Aezkalilösung enthielt, um die Kohlensäure vom Stifftoff zu trennen. Statt einer Glasröhre bes nuzte der Verfaffer eine lange kupferne Röhre, welche die Operazion bes quemer und sicherer macht. In die Röhre wurde eine hinreichende Menge doppelt-fohlenfauren Natrons gebracht, um die im Apparat enthaltene Luft

Die ziemlich schwierige Analyse des Brodes wurde mit aller Sorgfalt auf folgende Weise ausgeführt. Das Gewicht der anorganischen Bestandtheile wurde durch Verbren nen einer Quantität Brod im Platintiegel und Abwägen des Rüfstandes bestimmt, welcher gewöhnlich aus kohlenfaurem Kalk, kohlenfaurer Talkerde, schwefelsaurem Kalk, kohlensaurem Kali , Kieselerde, Eisenoryd , Thonerde und Chloriden bestand.

mitzureißen, und nach beendigter Verbrennung allen Stikstoff in die Gloke zu ziehen. Das Volum des Stikstoffs , auf 0° Temperatur und 760 Mil limeter Luftdruk reduzirt, gestattete sein Gewicht zu bestimmen.

Folgende Tabelle enthält das Resultat dieſer Analyfen ; das Kommiße brod der verschiedenen europäischen Staaten ift darin nach seinem Gehalt an stikstoffhaltigen Substanzen und an Stikstoff klaffifizirt. 100 Th. bei 96 ° R. ausge Stikstoffhaltige trokneten Brodes enthalten Die Menge des Waffers wurde durch Austroknen von 50 Grammen Substanzen Brod inem auf 120 ° C. (96 ° R. ) erhizten Luftstrom bestimmt ; das an Stikstoff. berechnet. 2,26 14,69 Austroknen wurde so lange fortgesezt, bis der Rükstand ein konftantes Ge- Kommißbrod von Paris 2,24 wicht zeigte. Das Gewicht der Fettfubftanzen wurde durch Behandlung des W Baden ?? 14,56 2,19 " Piemont " 14,23 völlig ausgetrokneten Brodes im Verdrängungsapparat mit rektifizirtem Aether ermittelt. "1 Belgien 2,08 " 13,52 " Holland . 2,07 " 13,45 Um das Mengenverhältniß des Klebers oder der stikstoffhaltigen Sub " Württemberg 2,06 13,39 " ftanz zu bestimmen, digerirte man das im Wasserbad bei 60 ° C. (48 ° R.) 1,58 " Desterreich " 10,27 ausgetroknete Brod mit Diastas, bis alles Stärkmehl zerstört war ; der " " 1,57 Kleber wurde dann auf einem Tuche gesammelt und nach mehrmaligem Spanien 10,20 " 1,44 " Frankfurt a. M. 9,36 Auswaschen getroknet. Man erhielt so eine im Waffer unlösliche, etwas 1,33 8,73 #1 " Baiern • elastische, durchscheinende, spröde, in Aezkali und in Salpetersäure lösliche Preußen 1,12 7,28 Substanz. Der Kleber vom Weizenbrod hatte eine graulichweiße Farbe, während derjenige von Roggen- und Mangkornbrod eine braune Farbe und Das Mengenverhältniß der ftifftoffhaltigen Substanz wurde berech einen eigenthümlichen Geruch hatte. Manchmal wurde der Kleber von Finet, indem man das Gewicht des gefundenen Stikstoffs mit 6,5 multi brin und dem Pflanzenalbumin mittelst Effigsäure getrennt; da diese Tren- plizirte. Wie man sieht, hat Herr Poggiale bei seinen Analysen hauptsächlich nung aber fein praktisches Intereffe Darbot , so wurde sie nicht bei allen Analysen vorgenommen. Bei vielen Versuchen wurde das Mengenverhält das Mengenverhältniß des Klebers und des Stikstoffs bestimmt ; es wird nämlich heutzutage von den Chemikern und Physiologen angenommen , daß niß der stikstoffhaltigen Substanzen nach ihrem Stikstoffgehalt berechnet. Das Stärkmehl wurde im Zustand von Zufer mittelst weinsteinſauren dem Gehalt an stikstoffhaltiger Substanz die Nahrhaftigkeit des Brodes und des Mehls entspreche. Indessen muß man beim Brod auch die Art seiner Kupferoxydkalis bestimmt. Bei einem andern Versuche bestimmte Herr Poggiale die Menge des Bereitung berüksichtigen ; gewiß ist, daß die kleberreichsten Mehle zur Nah Traubenzukers und des Dertrins dadurch, daß er das in Pulver verwan- rung des Menschen die geeignetsten sind . Der Unterschied zwischen den delte Brod in Waffer maceriren ließ ; die so erhaltene Flüssigkeit enthielt | Mehlen aus Weizen, Roggen, Hafer ic. erklärt sich durch das Mengenver nur Spuren von Albumin. Die Menge des Zukers wurde durch wein- hältniß, vielleicht auch durch die Natur des Klebers, der in seiner Zusam steinsaures Kupferoxydkali bestimmt. Die Kleie wurde auf einem dichten mensezung und in dem Verhältniß seiner Elemente bedeutende Verschieden= beiten darbietet. Sieb gesammelt. Nach obigen Versuchen war es von Interesse , das Verhältniß des Nach dem beschriebenen Verfahren wurden Proben des Kommißbro, des von Belgien, den Niederlanden, Baden, Piemont, Preußen , Frankfurt | Klebers und Stikstoffs im Brod erster und zweiter Qualität der Zivilbåke. am Main, Baiern , Württemberg , Spanien, Defterreich und von Paris rei und der Pariser Versorgungshäuser, sowie in den käuflichen Mehlforten analysirt. zu ermitteln. Aus der von Herrn Poggiale deßhalb angestellten zweiten Wenn man die Resultate dieser Analysen vergleicht , so beträgt der Reihe von Versuchen geht hervor, daß das Kommißbrod und Kommißmehl ) 8,95 an stiffstoffhaltigen Substanzen weniger enthält , als das Brod und Meht größte Gehalt an stikstoffhaltigen Substanzen (Kleber und Eiweißftoff

382 erster Qualität, hingegen mehr als das Brod und Mehl zweiter Qualität. Dieselben Reſultate hatte übrigens Herr Payen mit den Mehlen allein er halten und daraus geschlossen, daß das Kommißmehl nahrhafter sei, als die Mehle zweiter Qualität. In der That enthalten leztere nicht , wie das Kommißmehl, alle Bestandtheile des Getreides, denn sie find die geringeren Sorten, welche man nach Absonderung der Grüze und des feinsten Mehls erhält. Diese, auf unbestreitbaren chemischen Analysen beruhende Ansicht, theilen auch erfahrene Bäker. Wir müssen jedoch beifügen, daß das Kom. mißbrod eine kleine Menge stikstoffhaltiger Substanz enthält, welche nach den Versuchen des Verfaffers nicht affimilirbar ist. Mehrere Kommiffionen überzeugten sich, daß das mit Kommißmehl bereitete Brod nahrhafter ist, als das Brod zweiter Qualität der Zivil

Waffer Traubenzufer unlöslicher Rüfstand

2,55 6,26 11,19

20,00 Die Quantität Traubenzuker , welche durch diese Behandlung mit Dia Atas erhalten wird, gibt genau das Verhältniß von Dertrin , sowie den in der Kleie enthaltenen Traubenzuker. Der Rüfstand besteht offenbar aus Holzstoff, Fettsubstanz und Salzen , deren Gewicht durch direkte Versuche bestimmt wurde. Man findet, daß die Kleie ungefähr 35 Prozent Holz

stoff enthält. ( Die stikstoffhaltige Substanz in derselben Kleie wurde quantitativ bes stimmt und drei Analysen gaben durchschnittlich : • bäkerei. Die Gegner des Kommißbrodes werfen ihm mit Unrecht vor, daß • 2,062 in 100 Kleie Stifftoff es minder nahrhaft sei als das Weißbrod zweiter Qualität. Diese irrige ftifftoffhaltige Substanz • 18,403 Ansicht wurde besonders von der im Jahre 1850 ernannten Kommission Es wird aber nicht aller Stikstoff von einer aſſimilirbaren ſtikſtoffhal. unterſtüzt. tigen Substanz geliefert, wie folgende Versuche beweisen : Chemische Zusammensezung der Kleie. Schon seit meh A. Ein Hund wurde während mehrerer Tage mit einem Gemenge reren Jahren haben sich die Chemiker und Praktiker viel mit der Zusam: von Fleischbrühe und Kleie gefüttert; die gesammelten Erkremente bestunden mensezung , dem Nahrungswerth der Kleie und mit der Rolle beschäftigt, faft gänzlich aus Kleie, welche durch Auswaschen derselben auf einem Sei welche sie bei der Brodbildung spielt. Bekanntlich wird dieses Produkt von densieb leicht abgesondert werden konnte , worauf man dieselbe nacheinander den einen als eine besonders nahrhafte Substanz betrachtet, weil es mehr mit Waffer, Alkohol und Aether auskochte, damit sie keine fremdartige Sub Kleber enthält als der Weizen, von den andern hingegen als ein schädlicher stanz zurükhielt, und sie zulezt bei 120° C. ( 96 ° R.) austrofnete. Bestandtheil des Brodes. Von den leztern wird der Kleie hauptsächlich vor. Diese Kleie gab bei der Analyse : geworfen, daß sie ein beträchtliches Verhältniß von Wasser verschluft und • 1,128 Proz. Stifftoff • zurükhält, daß fie sehr starke Sauerteige erheischt, daß sie dem Brod eine stifftoffhaltige Substanzen . 7,299 braune Farbe und einen fauren Geschmak ertheilt, daß sie dessen Konservi B. Bei einem andern Versuche wurde Kleie analysirt, welche nachein rung verhindert, die Bildung der Keimkörner verschiedener Pilzarten be ander zweien Hunden gegeben worden war, und die bei der Analyse erhal günstigt, endlich für die Ernährung des Menschen ohne Nuzen ist. tenen Zahlen waren ganz identisch . Herr Boggiale unternahm es, diese Widersprüche durch Versuche auf C. Dieselbe Kleie, welche schon durch die Verdauungswege zweier zuhellen Hunde gegangen war, wurde einem Huhn gegeben, und der Stikstoffgehalt Ift der Kleber und Stärkmehlgehalt der Kleie so groß , wie in der blieb unverändert. neuesten Zeit angenommen wurde ? Darf man alles als Nahrungsstoff be Die Versuche sind entscheidend und beweisen, daß die Kleie eine nicht trachten , was durch die Säuren , die Alkalien und die Auflösungsmittel, affimilirbare stikstoffhaltige Substanz enthält, deren Mengenverhältniß 3,516 welche man zur Darstellung der reinen Cellulose anwendet , der Kleie ent Prozent erreicht, und eine affimilirbare stikstoffhaltige Substanz, deren Gewicht zogen wird ? Kann man alle im Mehl enthaltene Kleie ohne Anstand im 9,877 Prozent beträgt. Brod laffen ? Dies waren die Fragen, welche der Verfasser studiren mußte, Dieses Resultat kann nicht befremden. Wenn nämlich der Nahrungs um die verlangten Aufschlüsse liefern zu können. werth im allgemeinen mit dem Mengenverhältniß der in den Nahrungsmit Die Analyse der Kleie von dem zu 15 Prozent gebeutelten Kommiß teln enthaltenen stikstoffhaltigen Substanzen zanimmt, so muß man doch auch mehl ergab folgende Resultate : zugeben, daß nicht alle stikstoffhaltigen Substanzen als den Menschen näh Wasser 12,65 rend betrachtet werden können. So enthalten nach den Versuchen von Payen im kochenden Wasser auflösliche Substanzen 30,82 und Bouffingault das Stroh des Weizens, des Roggens , der Gerfte, des in mit ihrem 20fachen Gewicht Waffer verdünnter Salzsäure lös Hafers, der Erbsen, die Weizenbälge, das Holz 2c. von 2 bis 17 Prozent • 34,87 Stifftoff, • liche Substanzen und doch hat noch niemand behauptet, daß diese Stoffe für den Men in Aezkalilösung von 10 Proz . Kaligehalt lösliche Substanzen 12,74 schen und für alle Thiere nahrhaft seien. Sie widerstehen, wie der Holz unlösliche Cellulose 9,42 ftoff der Kleie, der Wirkung der Verdauungsorgane gewisser Thierspezies . 100,00 D. Wenn man die stärkmehlhaltigen Substanzen der Kleie mittelst Als man die Kleie mehrmals mit den Säuren und den Alkalien be Diastas abtrennt und den Rükstand nach dem Auswaschen mit verdünnter Handelte, betrug die widerstehende Cellulose nur 5,78 statt 9,42 Proz . und Salzsäure behandelt, so findet man, daß 100 Theile Kleie durch ein lange genug bei Anwendung konzentrirter Lösungen betrug der Rükſtand nur noch 4,53 ; dauerndes Kochen 59,563 Traubenzufer geben. Dieser Zuker kann aber nur durch die Umwandlung der Cellulose mittelst Salzsäure entstanden sein. dann schien aber die Cellulose angegriffen zu sein. Da die Kleie nach Einwirkung dieser Auflösungsmittel nur 5,78 ProEs gelang dem Verfaffer sogar, indem er immer fonzentrirtere faure zent Celluloſe zurükläßt, so nimmt man an, daß sie sehr reich an nahrhaften | Flüssigkeiten nacheinander anwandte, zuerst das Dertrin und das Stärkmehl und brodbildenden Substanzen ist, und daß die aufgelösten Stoffe ihren Geziemlich genau abzuscheiden , und dann mit der in der Kleie enthaltenen Cellulose, welche allein Zuker geben kann, Traubenzuker zu bilden. halt an nahrhafter Substanz repräsentiren . Diese Folgerungen, sagt der Verfasser , scheint mir nicht gegründet zu Dagegen wird, wenn man 25 Gramme Kleie mit einer Mischung von sein, weil die wenig zusammenhängende Cellulose, wie diejenige im Innern 200 Grammen Wasser und 7 Grammen rauchender Salzsäure einige Minu des Korns, wie ich mich überzeugt habe, von den Alkalien und den Sauten lang kochen läßt, die Cellulose kaum angegriffen, während das Stärk ren aufgelöst wird, und, wenn ihre Organisazion noch nicht vorgeschritten mehl und der Zuker in Traubenzuker umgewandelt werden . ist, sogar das Wasser sie zertheilt. Ueberdieß enthält der Holzfstoff der Kleie E. Kleie, welche vorher die Verdauungsorgane von Hunden und noch andere, nicht nahrhafte Substanzen, z . B. Farbstoffe, extraktive, harzige, Hühnern paffirt hatte, ließ man einige Minuten lang mit deftillirtem Was schleimige Substanzen 2c., welche aber beim Abscheiden der Cellulose aufgeser kochen, dem auf 15 Theile 1 Theil rauchender Salzsäure zugesezt war ; löst werden. der Rükstand wurde ausgewaschen und der in der filtrirten Flüssigkeit ent Der Verfasser kann in Folge seiner Untersuchungen behaupten , daß haltene Traubenzuker durch weinsteinsaures Kupferorydkali quantitativ bes das Verhältniß der nicht aſſimilirbaren Stoffe in der Kleie ein sehr bestimmt. 100 Theile dieser Kleie verloren 40,501 an Gewicht und liefer deutendes ist. ten 21,258 Traubenzuker. 20 Gramme Kleie von dem zu 15 Prozent gebeutelten Kommißmehl Der Rüfstand dieser Operazion wurde mit Aezkalilösung von 10 wurden in einem Glaskolben von 2 Liter Inhalt gebracht , 1000 Gramme Prozent G halt in der Wärme behandelt, und verlor dadurch 37,552 Pro Wasser zugesezt und die Mischung einige Minuten lang gekocht. Nach ihrem sent an seinem Gewicht. Erkalten wurde 1 Gramm Diastas zugesezt und bei einer Temperatur von Nach diesen beiden Behandlungen erhielt man auf dem Filter eine 60º C. ( 48º R. ) damit in Berührung gelaffen, bis die Flüssigkeit von einer gelblichweiße Substanz, die sich durch Aezkali und durch Salzsäure noch färbte wässerigen Jodlösung nicht mehr blau oder violett gefärbt wurde. Der Rüf- und welche 21,947 Prozent betrug. Aus diesem Versuch geht hervor, daß die nicht verdaute Kleie stand zeigt unter dem Mikroskop nur noch Zellen, theils weiße, theils mehr oder weniger braune , und eine ziemliche Anzahl fettichter , runder, durch noch 80 Prozent nahrhafter Substanz enthalten müßte, scheinender Kügelchen mit dunkelm Rande , von verschiedener Größe, welche wenn man annehmen wollte, daß die von den verdünnten Säuren und Al in Aether löslich sind . Die Stärkmehlkörnchen waren vollständig ver kalien aufgelöften Substanzen assimilirbar sind . schwunden. F. Einem Hunde wurde während vier Tagen ein Gemisch von Fleisch 20 Gramme Kleie gaben bei dieser Behandlung mit Diastas folgende brühe und 56 Grammen Kleie gegeben, die ausgetroknet und mittelst Diaz Resultate : stas von stärkmehlartigen Substanzen befreit war ; die Erkremente wurden.

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forgfältig gesammelt und die Kleie durch wiederholtes Auswaschen auf einem mißbrod, welches mit Mehl bereitet ist, wovon ein Theil noch einmal__ge Seidenstebe von einigen sie begleitenden Substanzen getrennt. Der Rüfstand, mahlen wurde und worin die Kleie mehr zertheilt ist , eine grauere Farbe hernach bei 120° C. (96 ° R.) getroknet, wog 42,053 ; er hatte sonach hat, als das auf gewöhnliche Art bereitete Kommißbrod. Der Vorschlag, durch den Verdauungsaft nur ungefähr 18 Gramme verloren , welche aus die Kleie noch einmal zu mahlen, was überdies kostspielig wäre, wurde auch Kleber und Fettsubstanz beſtunden, und enthielt noch Stifftoff. von der Kommission einstimmig verworfen. Dieser Versuch, mit 100 Grammen gewöhnlicher Kleie wiederholt, gab Die gänzliche Absonderung der nahrhaften Substanz von der Kleie, nahe zu dieselben Resultate. ohne zu große Koften, ist also ein noch zu lösendes Problem, und wohl nur G. Man behandelte 10 Gramme, vorher durch die Verdauungswege auf mechanischem Wege durch Verbesserung der Mahlvorrichtungen zu ers gegangener Kleie, mit 15 Gramme fonzentrirter Schwefelsäure, welche, um reichen. Nach Vers Erhizung zu vermeiden, in kleinen Porzionen zugesezt wurde. lauf von 48 Stunden fezte man dann viel Waffer zu und ließ das Ges misch mehrere Stunden kochen. Nachdem die faure Flüssigkeit mit Kreide Ein Mitt in der Dobrudscha und eine Beſchießung gesättigt worden war, filtrirte man, und mittelst weinsteinfauren Kupferoryd Silistria's. fali's und des Saccharimeters fand man 4,15 Traubenzuker. Ein ähnlicher Versuch, mit reiner Cellulose angestellt, gab 4,17 Traus Die W Times" bringt nachstehende interessante Beschreibung der Neise benzufer mit 10 Gramme Cellulose. eines Korrespondenten zwischen Schumla und Siliftria und einer Beſchießung H. Endlich hat der Verfaffer noch folgende phyſiologiſche Untersuchun des leztern Plazes : " .... Am 4. Mai brachen wir von Schumla auf und ritten nach gen angestellt. Er fütterte zwei Hunde, den einen mit einem Gemenge von Fleisch dem 48 englische Meilen entfernten Kosludjy. Sobald man die 15 englische brühe und Weißbrod erster Cualität ; den andern mit einem Gemenge von Meilen lang in der Richtung von Veni-Bazar sich strekenden Ebenen von Fleischbrühe und Kleie. Die Menge der Fleischbrühe war genau dieselbe ; Schumla pafsirt hat , wird das Land waldiger und erhebt sich in leichten, hinsichtlich des Brodes und der Kleie mußte aber deren Waffergehalt be wellenförmigen Anschwellungen ; Dörfer kommen nur in weitern Distanzen rüffichtigt werden. (Für 138 Theile Brod , welches 38 Prozent Waffer vor und Kosludiy selbst ist nur ein unbedeutender Ort , der ungefähr 1500 enthält, gab man 125 Theile Kleie. ) Der mit dem Kleienbrei gefütterte Einwohner hat und am Fuße einer kleinen Hügelreihe liegt. Am nächsten Tage ritten wir durch reichbewaldetes , aber nur karg be Hund, welcher 5 Kilogr. und 250 Gr. wog , verlor innerhalb acht Tagen 870 Gramme und war so geschwächt, daß dieser Verſuch nicht ohne Gefähr wässertes und wenig bewohntes, größtentheils unkultivirtes Land, bis wir 30 hätte fortgesezt werden können. englische Meilen weiter nach Hadji-Oglu Basardschik gelangten. Wir begeg= Der andere Hund wog 5 Kil. und 240 Gr., und nahm in derselben neten auf diesem Wege langen Bügen von mit Ochsen bespannten Karren ; Beit um 320 Gramme an Gewicht ab. Diese Gewichtabnahme wurde aber unglükliche Bulgaren transportirten in denselben ihre Laren und Penaten, nicht durch die Art, sondern durch die Unzulänglichkeit des Futters veran ihr Gut und ihre gesammte Habe aus der unsicher gewordenen Heimath nach last ; denn dieser Hund fraß mit Widerwillen das ihm gereichte Aequiva Schumla, wo sie Schuz zu finden hofften. lent von Fleischbrühe und Kleie. In Baſardſchik wurden wir in das Hauptquartier Mehemed Pascha's, Als hierauf dem anfangs mit Brod gefütterten Hund Fleischbrühe Kommandanten der Baschi - Bozuks , geführt , an den uns Omer Pascha ein und Kleie gegeben wurde, war das Resultat dasselbe. Empfehlungsschreiben mitgegeben hatte. Der Mann schien und ein feiner Bei einem dritten Verfuch wurde einem Hunde beliebig Kleie und Schlaukopf zu sein und sehr viele gute Lebensart zu befizen ; uns gegenüber Fleischbrühe, einem andern Hund Brod und Fleischbrühe ebenfalls in be benahm er sich sehr höflich Baſardschik ist der lezte vorgeschobene Posten liebiger Menge gegeben. Die Fleiſchbrühe betrug für beide gleich viel. Der der Türken in der Dobrudscha ; in den verlassenen Dörfern der Umgebung erste Hund, welcher 5 Kil. und 360 Gr. wog, verlor in acht Tagen 455 fömmt es namentlich in der Nähe von Karaffu, Rassova , Beilik sc. häufig Gr.; der andere, welcher 4 Kil. und 975 Gr. wog, nahm um 210 Gram mit den Ruffen zu Scharmüzeln zwischen den gegenseitigen Vorposten . Gee men zu. genwärtig liegen daſelbſt an 5—600 Mann regulärer Kavallerie und unge Dieselben Versuche wurden mit Hühnern wiederholt und die Resultate fähr 3000 Baschi - Bozuks , deren größere Hälfte unter Zelten südlich außer. waren gleich; die mit Kleie gefütterten verloren konstant an Gewicht. halb dieser Stadt kampirt, die am äußersten Abhange eines sanften Hügels Aus diesen Thatsachen erhellt, daß die Kleie viel von Cellulose und liegt und auf drei Seiten von ähnlichen Abhängen umgeben ist. Sie bietet ein wahres Bild der Verwüstung dar, da die eine Hälfte vor kaum Monats nicht affimilirbaren Substanzen enthält. Es muß sonach zur Bestimmung des in der Kleie enthaltenen Antheils frist abbrannte, die andere von ihren Bewohnern gänzlich verlassen ist und fich Baschi-Bozufs mit ihren Pferden in die Ruinen einquartirt haben ; nebst nahrhaften Substanz ein anderer Weg eingeschlagen werden. Der Verfasser schritt daher zu einer neuen Analyse, aus welcher her einigen halb verhungerten Hunden und Kazen ſind diese die einzigen lebenden vorgeht, daß die Kleie 44 Prozent affimilirbare Stoffe enthält und 56 Pro Bewohner einer vor Kurzem noch recht hübschen, an 8000 Einwohner zäh lenden Stadt. zent Substanzen, welche nicht zur Ernährung dienen können. Die Baschi Bozuks sind ein Typus wahrhaftiger Kehlabschneider , die Dieses große Verhältniß von Substanzen, welche der Wirkung der Verdauungsorgane widerstehen, rechtfertigt also die Ausscheidung der Kleie den Vorübergehenden stets nur als einen Gegenstand plünderungsluftiger aus dem Mehle und den Verlust bei Beuteln des Mehls . Ueberdies läßt Spekulazion zu betrachten scheinen. Auch an sonstigen sonderbaren und eigen fich nicht läugnen, daß das mit rohem Mehl bereitete Brod im Allgemeinen thümlichen Erscheinungen fehlt es nicht ; als wir zum Beispiel Abends durch braun, schlecht gegangen, von nicht sehr appetitlichem Aussehen, ſaurem Ge die Gaffen gingen , stürzte plözlich eine wild und unheimlich aussehende Ge ftalt aus einem in Ruinen liegenden Hause mit dem Rufe auf uns zu: O schmat und oft schwer verdaulich ist. Geschikte Båter haben beobachtet, daß das Mehl von rohem Weizen ihr Ungläubigen, im Namen Allah's gebt mir zu effen ! Am folgenden Lage gab uns Mehmet Paſcha beim Abſchied eine Abtheilung mehr Waffer verschluft und mehr Brod liefert als das weiße Mehl. Man hat andererseits beobachtet, daß die Kleie 1,240 ihres Gewichtes Waffer Baschi-Bozuke zur Esforte mit ; er meinte , wir würden auf rekognoszirende absorbirt und das Kleienmehl nur 0,998. feindliche Patrouillen stoßen und so der Begleitung bedürfen Wir mochten Das zu 15 Prozent (d. h . mit Absonderung von 15 Prozent Kleie) etwa eine Meile weit geritten sein, als wir zu jenen Erdanhäufungen , Lus gebeutelte Weizenmehl gibt ein sehr gutes und nahrhaftes Kommißbrod . Die muli, kamen, die je 20-30 Fuß hoch und 600-800 Klafter von einander darin zurükgelaffene Kleie ist vielleicht nüzlich, insofern sie die affimilirbaren entfernt, der Gegend ein so eigenthümliches Aussehen geben , den Gelehrten Stoffe länger in den Verdauungsorganen zurüfhält. Nach der Annahme schon zu so vielen Spekulazionen Anlaß geliefert haben und jezt zur Aufstel vieler Physiologen steigt nämlich die Nahrhaftigkeit nicht in geradem Verlung von berittenen Vedetten dienen, wozu ſie ſich gar trefflich eignen. Nun kamen wir durch herrliche, aber wüst und unbenüzt liegende Ebe hältniß mit dem Gehalt der Nahrungsmittel an aſſimilirbaren Bestandthei len, und die nährenden Stoffe müffen, um gut verdaut zu werden, mit sol nen, auf denen alle nur erdenklichen Spuren der Kriegsgräuel, niedergebrannte chen die einen größern Widerstand leisten, gemengt sein. Dieses wäre die und verlassene Dörfer, brache Felder, gänzliche Abwesenheit der Bevölkerung Rolle der Kleie, wenn sie in geeignetem Verhältniß im Kommißbrod ent nur zu sehr ersichtlich waren . Die in diesem Lande als ein sehr werthvolles halten ist. Mit einem zu leichten, die Verdauungswege zu leicht paffiren Eigenthum betrachteten Zifternen waren mit der Gerste vollgestopft , die für den Brode würden kräftige junge Leute der angestrengten Mannschaft nicht das nächste Jahr vorräthig gehalten worden war und verliehen so dem Gan so gut genährt werden , wie mit dem Kommißbrod. Doch wünscht Herr zen einen noch düsteren , melancholischern Anblik. Man sagte uns , daß es in der ganzen Dobrudſcha so und nicht anders aussähe , als wenn ſie ſchon Boggiale eine noch weitere Verminderung des Kleiengehalts . Einige Praktiker haben vorgeschlagen, das Getreide zu mahlen, die lange der Schauplaz eines verwüstenden Feldzuges wäre. Uebrigens sind diese Kleie abzufondern, leztere wieder zu mahlen und dann das Mehl auf den Dörfer nicht vom Feinde, sondern theils auf Befehl Mustafa Pascha's selbst, vorschriftsmäßigen Gehalt zu beuteln ; fte behaupten , daß man durch dieses als er sich aus der Dobrudscha zurüfzog , theils von den Baschi-Bozuks aus Mittel sehr schönes Brod erhalte. Seit einigen Jahren ließ die Kriegs praktischen, ihnen wohl nur allein bekannten Zweken niedergebrannt worden. verwaltung zahlreiche Versuche anstellen, um zu ermitteln, ob es von Nuzen Gegen Abend stießen wir auf mehrere Abtheilungen derselben , die südwärts ſei, die Kleie ein zweitesmal zu mahlen ; dabei ergab sich, daß das Kom. zogen und uns in Kenntniß sezten , daß sie sich nach einem Scharmüzel mit **

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dem Feinde jezt gleich den andern, bereits durch Bairamdere gezogenen Truppen nach diesem Orte begeben. Dort angekommen erhielten wir eine weitere Bestätigung dieser Nachricht von zwei Neitern, die uns verständigten , daß hinter ihnen nur russische Giaurs seien. Während wir mit ihnen sprachen , wurde nach rechts ein gewaltiges Schreien und Johlen gehört ; auf einer der Stadt entgegengesezten Seite ließen sich am Abhange eines Hügels rekognoszirende Kosaken sehen. Gleich darauf sollten wir die Urheber des Schreiens und Heulens von Angesicht zu Angesicht kennen lernen ; aus den Gebüschen brach ein Trupp arabiſcher irregulärer, von einer Rekognoszirung in der Gegend von Karaſſu zu rüffehrender Kavallerie hervor. Sie sahen recht wildschön aus mit ihren dunkeln Gesichtern , schwarzen funkelnden Augen , bunten Kopfbinden und weißen, vom Kopf herabhängenden , weithin flatternden Wolldeken . Einer ihrer Offiziere sagte uns , die Leute seien nun seit 24 Stunden nicht aus dem Sattel gekommen, was sie übrigens nicht im Mindesten veranlaßte , die Kräfte der bereits erschöpften Pferde zu schonen ; im Gegentheil gab es im mer einige, die Wahnsinnigen gleich umher galoppirten , Schwert und Lanze schwangen und dabei ein betäubendes Gebrülle ausstießen. Die Folgen die ses Treibens ließen nicht lange auf sich warten und während der kurzen Zeit unſeres Beiſammenseins mit ihnen, sahen wir zwei der guten kleinen Rößlein todt zusammenstürzen. Beim Einbruch der Nacht wollten wir uns eben anschiken, ein Bivouak aufzuschlagen und im Freien troz eines herabrieſelnden Regens zu übernach ten, als wir vom Obersten des arabischen Regiments eingeladen wurden, in ſeine Hütte zu kommen, eine höchst willkommene Einladung, der wir also gleich Folge leisteten. Nun ward uns Gelegenheit geboten, die wilden Söhne der Wüste in allen nur erdenklichen pittoresken Lagen und Stellungen zu erbliken ; in des Obersten Hütte wurden wir mit echt orientalischer Gast freundlichkeit empfangen , mit Kaffee und Pfeifen bewirthet und sodann in ein verhältnißmäßig reinliches Haus gewiesen , in welchem ein luftiges Feuer brannte, bei deffem Scheine wir unser frugales Mahl mit gewaltigem Appe tite verzehrten . Um nach Silistria zu gelangen, mußten wir Tags darauf, da jeder andere Weg unrathsam war, wieder nach Baſardſchik zurükkehren und in KoortPanari übernachten, wo ein Türke aus der guten alten Türkenzeit uns freundliche Unterkunft gewährte. Das Mahl , das er uns auftischte und bei welchem alle Schüffeln auf einmal aufgetragen wurden , bestand aus Suppe , gebrates nen Enten, gebratenem Lammfleisch , einem Brotkuchen und einer Mehlspeise, die steKabobs nannten, dann noch einer süßen Speise und zu unserm Entſezen - als wir unsere Aufgabe schon zu Ende wähnten ― noch einem gewaltis gen Pilaff. Am 10. Mai erreichten wir endlich Silistria, ohne auf irgend unange nehme Begegnungen gestoßen zu ſein. Bei unserer Ankunft fanden wir Alles in Bereitschaft gegen einen ruffiſchen Angriff. Als Besazung werden nur noch vier Bataillons Infanterie erwartet ; mehr sollen nicht kommen , da

Omer Pascha erklärt hat, mit diesen müsse Silistria stehen oder fallen . Nach dem Eintreffen dieser Truppen wird die Garnison 15,000 Mann zählen ; die Stärke der Russen wird auf 16,000 Mann geschäzt ; sie vollführen ihre Operazionen mit wahrhaft wunderbarer Energie und Thätigkeit und haben auf der Insel Schiblak schon ein recht hübsches Zikzak vollendet, von wo aus sie wahrscheinlich über die Donau sezen werden. Die Türken sind aber ihrer seits auch nicht müßig und haben unter Anleitung eines preußischen Artille rieoffiziers, des bekannten Grach's, dessen Geschiklichkeit die Türken viele ihrer Verbesserungen verdanken, den Plaz bedeutend befefligt. Am 11. um 4 Uhr Nachmittags begann die erwartete Beschießung ; sie wurden augenoliklich von den türk. Batterien auf das lebhaftefte erwidert, drei Stunden lang eifrigft unterhalten und erst um 8 Uhr Abends eingestellt ; die Türken feuerten den lezten Schuß ab. Gleich im Beginn der Beschießung fielen die Bomben hageldicht in den Gaffen und auf den Dächern nieder ; Angst und Schrefer. herrschte aller Orten ; Weiber und Kinder rannten ge ängstigt in den Straßen umher, Schuz und Rettung mit gerungenen Händen suchend ; die männlichen Bewohner brachten eiligst ihre beffere Habe in unter irdische, längst vorbereitete Räume ; als ich und der mich begleitende Freund, ein engl. Offizier, nach der Schengalbastei gingen, waren alle Straßen bereits einsam und verlassen . Bei der Batterie fanden wir den Festungskommandan ten Mussa Pascha, ferner Huſſein Pascha, der von Turtukai her bekannt ist und den Obersten Grach, den oben erwähnten preußischen Instrukzionsoffizier : wir fanden reichliche Gelegenheit, die Geſchiklichkeit der Türken in Bedienung ihrer Geschüze zu bewundern. Namentlich wissen sie mit den Mörsern ganz vortrefflich umzuspringen, die immer inmitten der feindlichen Batterien nieder fielen. Die russischen Geschosse richteten ihrerseits großen Schaden an den Gebäuden und Häusern in der Stadt an. Gegen 5 Uhr Nachmittag wurde eine zweite Kanonade über unsern Kö vfen gehört, nämlich ein heftiges Gewitter ; der später den Himmel in voller Pracht einrahmende Regenbogen schien im offenen Widerspruche mit dem Trei ben der beiden kämpfenden Parteien zu stehen, die unausgesezt nach besten Kräften aufeinander loshämmerten . Namentlich entwikelten die Nussen große Thätigkeit und Energie. Nach dem heißen Kampf am 11. hatten sie am Morgen des 12. bereits eine Batterie mit 4 Kanonen auf der früher von ihnen nicht besezt gewesenen Insel Salhane aufgeführt. Auch den ganzen Vormittag über war die Donau mit Kähnen und Schaluppen bedekt, die Trup pen, Munizion und Proviant nach der Insel brachten. Ein Ueberfahrtsver such an das türkische User wurde jedoch einstweilen nicht gemacht. Die Türken sind ihrer Seits auch nicht müßig und namentlich ist Mussa Pascha ein wahrer Ueberall und Nirgends . Wir haben ihm unsere Dienste für die Zeit der Belagerung angeboten und er hat sie auch angenommen . So eben vernehmen wir, daß eine starke russische Division 12 (englische) Mei len von hier steht ; ſie hat unsere Kavallerie- Vorrosten von Venikoi vertrie ben und 40 Mann derselben getödtet und verwundet ; demnach dürfte ſie Mor gen vor Silistria stehen.

Armee - Nachrichten. Oesterreich. F. (Wien, 16. Juni.) (Vom Kriegsschauplaze. ) Es liegen uns heute mehrere Berichte über die Bewegungen der Auxiliar-Truppen in der Türkei und über die kriegerischen Begebenheiten an der unteren Donau vor, die wir wegen Mangel an Naum nur im Auszuge mittheilen. Die poli tische und ſtrategiſche Haltung der deutschen Mächte ermuthigte die Feldherrn der Auxiliar-Truppen zu dem zweiten Akt der kriegerischen Demonstrazion, nämlich zur Besezung von Varna turch zwei englische Brigaden und durch die Division Canrobert zu schreiten. Das erste Debüt der Hilfsarmee beschränkte ſich bekanntlich zuvörderft auf die Befestigung der Seedefileen bei Gallipoli. An ein rasches Vorgehen bei dem Mangel an Transportmitteln, Proviant, und Kavallerie war nicht zu denken . Und wenn auch diese drei wichtigsten Erfordernisse einer operazionsfähigen Armee herbeigeschafft worden wären, hätten sich die Auxiliar-Truppen aus Gallipoli kaum über Adrianopel vorgewagt, denn die Symptome eines in Bosnien , türkisch Serbien und in den Fürstenthämern Montenegro und Serbien drohenden allgemeinen Aufstandes der Gräco-Slaven hatten sich seit der Revoluzion in Epirus und Theffalien so gehäuft, daß ein operatives Vorgehen im Innern der Türkei sehr gefahrvoll hätte werden können . Wir wollen die Ursachen von dem Nichtausbruche dieses wirklich er warteten Aufstandes nur oberflächlich berühren. In die Convente der Mönche am Berge Achos wurde eine eigene Untersuchungs -Kommiſſion entsendet, weil diese Priester beschuldigt werden, den Aufstand vorbereitet und die Revoluzion im Epirus unterstüzt zu haben. Schon jezt stellt es sich heraus, daß diese religiöse Bewegung unmittelbar von unten hinauf ohne Hinzuthun einer Inspirazion von oben herab hervorgerufen wurde, das heißt : die gräko -slavische Bevölkerung von sechs Millionen Menschen wurde durch kein Revoluzions-Ko-

mité aus London, Paris , noch weniger aus - Petersburg sistematisch zum Aufstande bearbeitet ; ſie verlangt noch heute nur jene bürgerlichen Freiheiten, deren sich andere chriftliche Völker erfreuen. Die Umtriebe des Erfürsten Milosch , die Bewegung der serbischen anti- türkischen und anti - ruſſiſchen liberalen Partei, die erwartete Auflehnung der bosnischen Muselmänner und die Kampfluft der Montenegriner konnte auch deßhalb keine Wurzeln fassen, faſſen, weil sie von jenem ftaatsmännischen Auge strenge überwacht wurde , welches ſchon 1852 von Montenegro eine Katastrofe großmüthig und erfolgreich ab zuwenden wußte. Und dieses Niederhalten der Gräfo = Slaven durch die starke Hand eines loyalen Nachbars ermöglichte den Ausmarsch der Auriliartruppen gegen den Balkan. In Adrianopel ist zum Empfange einer franzöſiſchen Diviſion von dem dortigen sehr thätigen Gouverneur alles Nöthige vorbereitet . Zwölf große Häuser wurden geräumt und für Offizierswohnungen hergerichtet ; eine frühere türkische Kaserne wurde für das franzöſiſche Spital bestimmt und ist bereits mit allen Erfordernissen versehen. In einem chriftlich - slavischen, recht netten Orte bei Adrianopel (die Städtchen in Bulgarien find sauberer und wohnlicher , wie jene in Polen oder Serbien) haus'ten 150 albanesische Baschi Bozouk auf eine gräuliche Weise ; fie plünderten und mißhandelten Männer und Frauen, Mädchen und Knaben, und trieben 80 Kavassen, welche diese unholde zu züchtigen kamen, in die Flucht. Da keine andern Truppen disponibel waren, wurden aus Adrianopel arabische (asiatische) Baschi Bozouk gegen dieselben entsendet. Es kam zum Kampfe und die Albanesen wurden von den edlen Sarazenen gebändigt und, nachdem 20 Todte am Plaze blieben, in Ketten geworfen. Für die Auxiliartruppen wurden in dem der Verfümmerung nahe ge brachten Bulgarien und oberen Rumelien 14.000 Ochsen requirirt - aber nicht bezahlt. Dieses Schlachtvieh wird nach Adrianopel getrieben. Die in

385 Varna ausgeschifften Truppen erhalten ihre Lebensmitteln auf der Wasserstraße. Der Sturm im Pontus Curinus , der bis zum 29. Mai furchtbar wüthete, hat sich seit einigen Tagen gelegt . In dem Dorfe Sulina , welches schon früher halb niedergebrannt wurde, brach am 22. Mai abermals Feuer aus, und legte auch die andere Hälfte der Kornmagazine in Asche . Die ver einigte Pontusflotte liegt noch immer in Varna und Baltschik vor Anker, nur die Diviſion des Admirals Lyons protegirt in Nedut Kale und Batum die Bewegungen des Selim Pascha , welcher aus Ozzurguet (Uzzurghetti) gegen Kutais an der Spize von 16.000 Mann vorrüft. In Varna befinden sich bereits die Generale Skarlett , Canrobert und Naglan ; es dürfte sich am 5. Juni die Anzahl der ausgeschifften Truppen auf 18.000 Mann belaufen , weil bis 2. bereits 9000 Mann ausgeschifft wurden und jene , die vor der Stadt ein Lager beziehen, noch auf den Schiffen sind. In unseren neuesten Berichten aus Bukureft wird die Nachricht von dem Tode des Festungs- Kommandanten Mussa Pascha nicht, dagegen jene des Obersten Graf Orloff, bestätigt , es wird uns aber eine telegraphische Depesche mitgetheilt : Fürst Paskiewitsch habe bei dem lezten von uns berich teten friegerischen Vorgange in der Nähe des Brükenkopfes und einer gegen die Schanze Arab Tabia errichteten russischen Redoute durch eine feindliche Kanonenkugel eine leichte Kontusion erhalten . Er konnte indesen seine Reise in das neue Hauptquartier nach Jaffy fortsezen. Wir bemerken , daß diese moldauische Stadt vom Fürsten Paskiewitsch , wie er noch in Warschau war , zu seinem Hauptquartiere bestimmt worden war, weil von diesem Mittelpunkte, welcher von der Aufstellungslinie Siliftria 82 Meilen, von Kamienez 20 Meilen und von Odessa 22 Meilen abzweigend entfernt ist, die operative Bewegung von 240.000 Mann am zwekmäßigsten geleitet werden kann. Die Bulletins und Berichte aus Bukureft geben noch keine Details über diese neuesten Ereignisse von Silistria.

| G. M. vor. Bestimmt die Brigade des General Raigecourt zu übernehmen, wirkte er in der leichten Division seines Bruders Ignaz mit und wurde nach beendigtem Kampfe Remontirungs- Inspektor der Armee , welcher Stel lung er bis zu seinem Ableben vorstand . Schon 1819 wurde ihm für die eifrige Bemühung , jenen dem Heere

so wichtigen Zweig gehoben zu haben, das Kommandeurkreuz des Leopold-Or dens und am 2. Nov. 1826 das 7. Küraffier - Neg. verliehen. Am 1. Fe bruar 1828 rükte Hardegg zum FML. , 1843 aber zum Generalen der Ka vallerie vor, und war später durch die Verleihung der geheimen Nathswürde und mit dem Großkreuz des herzogl. Erneftinischen Haus-Ordens ausgezeich Einige Zeit vor dem am 11. d. M. Nachts halb ein Uhr er net worden. folgten Ableben in Wien, erfreute sich Hardegg noch der allerhöchsten Gnade durch das zu Theil gewordene Großkreuz des kaiserl. österreichischen Leopold Ordens. Preußen. In Folge neuerdings gemachter Entdekung , daß in mehreren Orten, zum Theil schon seit längerer Beit , nicht wenige Fälle vorgekommen sind, wo es militärpflichtigen jungen Leuten durch Anwendung strafbarer Mittel und unter schuldbarer Betheiligung oder Pflichtvernachlässigung von Beamten , gelungen ist , sich der Erfüllung ihrer Militär- Dienstverpflichtung zu entziehen , was, wie sich in den meisten Fällen herausgestellt hat , nicht möglich gewesen wäre, wenn überall die bestehenden Vorschriften befolgt und in erheblichen Punkten Abweichungen von denselben nicht eingetreten wären, haben sämmtliche f, Regierungen , auf Anlaß einer dieserhalb von dem Mi nifter des Innern erlaffenen Verfügung, in den leztverfloffenen Tagen sämmt lichen Landräthen empfohlen : der Bearbeitung der Ersaz - Aushebungssachen besondere Sorgfalt zu widmen und darauf zu achten, daß das in der Instruk

zion vorgeschriebene Verfahren überall auf das Genaueste beachtet werde. Insbesondere sollen die Landräthe als Zivilvorsitzende bei den Ersaz - Kommis d. (Nekrolog .) Johann Heinrich Graf zu Hardegg - Glaß und ſionsverhandlungen persönlich Antheil nehmen. im Machlande , Gen. d. Kavall., Ritter des Maria-Theresien Großkreuz, des Leopold- und des Sachsen Erneftinischen Haus -Ordens, Oberstmundschenk Hannover. in Niederöst., geheimer Nath, Kämmerer, Remontirungs-Inspektor und Inha ber des 7. Kür.Reg., stammt aus der alten Familie der Prunschenken, welche m. Es soll, wie glaubwürdig versichert wird, beschloffen sein, die bishe im 12. Jahrh. Ministerialen des Herzogs. v Steiermark waren und kam zu Wien am rigen 4 Brigaden Infanterie , deren jede 4 Bataillone Infanterie und 1 14. Mai 1778 zur Welt. leichtes Bataillon à 4 Kompagnien zählt , um ein sechstes Bataillon zu So wie seine sechs Brüder, wählte auch er den Militärstand , und be vermehren. Das neu zu errichtende 6te soll aus den Reserve - Mannschaften, gann die Laufbahn am 1. September 1793 als Unterlieutenant beim dama d. H. den Pflichtigen der lezten Dienstjahre der ganzen Brigade, gebildet ligen Chevaurlegers - Regimente Kinsky Nr. 5 , wo er am 1. Oktober 1795 werden, den Namen Landwehr führen und, so viel man vernehmen konnte, zum Oberlieutenant vorrüfte. Bei dem Sturme auf Gießen ( 16. Septem unter den Befehl eines der Stabsoffiziere der Linie treten. Das Kommando ber 1796) hatte Hardegg aus freiem Antriebe die beiden in Unordnung ge der Kompagnien sollten die Hauptleute 2. Klasse , deren jedes Bataillon 1 brachten Grenadier - Bataillone Candiani und Abfaltern mit einer Abtheilung führt , übernehmen ; dann bestände die Brigade aus 4 Bataillonen oder 2 seines Regiments gegen den dreifach überlegenen Feind degagirt und den Regimentern Linie, 1 leichten und 1 Landwehrbataillon. bereits gefangenen Generalen von Schellenberg nebft vielen Grenadieren wie Beide Sizilien. der befreit. Der ihm für diese That zugesprochene Maria-Theresien -Orden wurde ihm zwar durch eine Kabale entzogen , doch hatte er mindestens in seiner Den Reisebriefen von Eit entnehmen wir aus der " Allg. Milt 3tg . " außertourlichen Beförderung zum Rittmeister ( 16. August 1797) theilweise Genugthuung gefunden. 1799 und 1805 war Hardegg mit dem Regimente über das neapolitanische Heer Folgendes : bei der Armee in Italien und zeichnete sich auch hier vortheilhaft aus, rüfte Die Armee des Königs von Neapel besteht aus zwei, innen und außen am 4. Jänner 1806 zum Major und schon im folgenden Jahre zum Oberst- scharf von einander ſich unterscheidenden Kruppentheilen. Der kleinere , aus Lieutenant bei dem 3. Uhlanen Regimente Erzherzog Karl vor. 1809 focht 4 Infanterie-Regimentern und einem Jägerbataillon, dem 13 , der sogenann derselbe in Deutschland und bewährte auf's Neue seinen Muth und seine ten Schweizerdiviſion bestehend , ist hauptsächtlich nach eigenen Traktaten mit Entschlossenheit. Im Treffen bei Landshut ( 16. April) stand Hardegg mit einzelnen Kantonen aus Schweizern , übrigens aus allen außeritalienischen zwei Gekadronen Uhlanen als Avantgarde bei der Brigade Radesky und Völkern , unter denen seit 1848 und 1849 Deutsche in sehr großer Zahl, attakirte die feindliche Arrierregarde ; durch mehrere Eskadronen unterstüzt, geworben ; der größere Theil wird aus den Königreichen Neapel und Sizi. rüfte er dem Feinde bis Altdorf nach , wo es zu einem bis zum Abend an- lien konſkribirt und ergänzt gegenwärtig das Heer auf einen Stand von 100 dauernden Reitergefechte kam. Nach der Schlacht bei Aspern , in welcher bis 120,000 Mann. FML. Graf Klenau seiner in der Relazion rühmend erwähnt, rükte Hardegg Das Auge bleibt vorerst mit Vergnügen an der großen Propretät der zum Obersten und Kommandanten des Regiments vor (27. Mai), und ern Truppen im Allgemeinen haften , obgleich ihr Anzug noch vollkommen von tete bei Wagram und in den Nüfzugsgefechten bei Hollabrunn und Schön dem neuer Zeit allenthalben in Anwendung gebrachten Waffenroke , und den graben (10. Juli) die rühmlichste Anerkennung des Korps-Kommandanten mit demſelben in Verbindung stehenden Bekleidungs- und Armirungssystemen - Ideen und Idealen abweicht. Die Uniform ist bei der Infanterie noch Felbzeugmeister Fürsten Reuß. In der lezteren Affaire führte er auf dem Rükzuge sein Regiment und Blankenstein - Husaren , unterstüzt von mehreren ganz nach dem altfranzösischen, vor 15 Jahren als höchst elegant anerkannten Geschüzen , mit so umsichtiger Benüzung des Terrains , daß er bald selbst Schnitte : lange, dunkelblaue, roth ausgeschlagene Fraks , rothe Beinkleider, offensiv vorging, bald ſich dem feindlichen Angriffe entzog, dadurch das Vor dann über der Bruft gekreuztes Lederwerk; auch die Garden haben noch den dringen des weit überlegenen Feindes beschränkte und verzögerte, und ohne reich mit weißen oder gelben (bei Offizieren filbernen oder goldenen) Treffen bedeutenden Verlust die den Nüfzug mehr begünstigende Gegend von Igels besezten Rok. Die Mannschaft trägt von Wolle gefertigte , die Offiziere aber goldene dorf bei Untergang der Sonne erreichte. Der so oft verdiente Maria-Theresien-Orden wurde Hardegg nun end oder silberne Franzenepauletten und den in allen größeren italienischen "Ar lich zu Theil. Er trat im Auguft des folgenden Jahres mit Beibehalt des meen , die toskanische ausgenommen , noch eingeführten Ringkragen als Charakters aus der Armee . Als jedoch die großen Kämpfe im Jahre 1813 Dienstzeichen . Als Kofbedekung dient der Gzako. Das Steinschloßgewehr ist im Verschwinden ; bei den Garden ist es be= eingetreten waren , eilte Hardegg freiwillig zur Armee , machte die Schlacht bei Dresden unter dem FML. Prinzen Heſſen-Homburg mit , und wurde zu reits ganz durch das Perkussionsgewehr erfezt. Die Eintheilung der Bataillone ist ganz nach französischer Art mit den Anfang September als supern. Oberst in das 3. Chevaurl.-Reg. O'Reilly eingetheilt. Mit diesem nahm er am 18. Oktober Theil an der Verfolgung Elitenkompagnien an den Flügeln. der Franzosen nach Stöttering , und rükte noch am 26. zum wirklichen Die Mannschaften sind im Durchschnitte ſchöne, schlanke, kräftige, leicht Obersten bei dem 6. Dragoner-Regimente , vor Ablauf des Jahres aber zum und gewandt sich bewegende frische Bursche , welche alle Evoluzionen mit

с

386 Präziſton und sicherer Haltung ausführen , und bei jeder Gelegenheit viele einen niederen, schwarzen Czako. Auch bei ihnen ist das Perfuſſionsgewehr Uebung und Vertrautheit mit ihren Waffen an den Tag legen. bereits ganz eingeführt. ." Die Kafernen an allen strategisch wichtigen, zur Beherrschung der Stadt Ein Regiment Schweizer liegt, mit Jahreswechsel, stets in Sizilien, die und des Hafens in der Hauptstadt Neapel , in den Kaftellen und kleineren anderen drei sind, je nach des Königs Aufenthalt , in Neapel , Kaserta oder Forts vertheilt, sind räumig und gut gehalten. Die Schlafstellen sind alle einem anderen seiner reizend gelegenen, prachtvollen Landaufenthalte, dortfelbft von Eisen und ist die Verpflegung der Mannschaft besonders im Gegenhalt ganz oder theilweise einkasernirt -- in Garnison. zur Nächternheit des Südländers eine opulente zu nennen . Von vieler Schönheit, wenn gleich ihr Anzug nicht praktiſch ſein dürfte, + Die Gardeabtheilungen der Infanterie, Marine und Jäger haben außer find die Jäger des 13. Bataillons, denen nach alle 12 neapolitanischen Jä der Auszeichnung ihrer reicheren Uniform und der Ehre allenthalben im Wech gerabtheilungen gebildet, uniformirt und bewaffnet zum Theil schon sind, dem sel mit den Schweizern die königlichen Valäste und Schlösser bewachen zunächst aber jedenfalls organisirt zu werden die Bestimmung haben. Durch dürfen , keine materiellen Vortheile , d. h. höhere Löhnungsbezüge als die gehends ist die Größe der Jäger zwischen 5 ′ 6 ″ bis 8 " gehalten und zeigt Linie. Die Besoldungen der Offiziere sind im Verhältnisse zum Preise der jeder Einzelne in seinem allerdings für das Auge gefälligen und leichten An Lebensmittel und überhaupt der Beftreitung der Lebsucht und Bedürfnisse des zuge eine sehr große Gewandtheit und Gelenfigkeit, er mag sich in Reihe Einzelnen sogar beffer zu nennen, als die der meisten deutschen Armeen. und Glied, oder in aufgelöster Ordnung vor der Fronte oder allein auf der Die Reiterei : - Husaren, welche als Garde fungiren, Uhlanen , Dra- Straße unter den Waffen oder als Spaziergänger bewegen. goner, Karabiniere und Jäger zu Pferde - im Ganzen 9 Regimenter Der Auswahl zu dem 13. Jägerbataillon wird, - wie es überhaupt ift vortrefflich, fast durchgehends mit inländischen Pferden und lauter Hengsten bei den Jägerbataillonen sein sollte, - eine ganz besondere und jedem klar beritten, deren Mehrzahl Rappen sind. Sie remontirt ſich hauptsächlich aus den Provinzen Neapel , Calabrien und den Abruzzen , nur zu sehr kleinem Theile aus dem Römischen. Ihre Uniformirung ist schön und den Waffengattungen entsprechend ; auch ist die Armirung des Mannes wie des Pferdes zwekmäßig und im guten Stande. Für schlechtes Wetter trägt die Kavallerie weiße, weite, radgeschnittene Mäntel. Die Kavallerie ist im Allgemeinen beweglich , wenn gleich das Reiten der Einzelnen schließen läßt, daß der Reitunterricht durchaus , wie es auch an den einzelnen öffentlichen Reitpläzen sattsam zu sehen, etwas lässig und oberflächlich betrieben wird. Die nach französischem Systeme eingerichtete Artillerie ist in zwei Re

gimenter (1. König, 2. Königin) eingetheilt, aus denen sowohl die Batterien für das Feldgeschüz, als auch die Bedienungsmannschaften für den Festungsbedarf gezogen werden. Das Geschüz , wie die sehr kräftigen und schönen Pferde, welche leztere größtentheils aus dem Römischen gekauft werden, Geſchirr und Art der Bespannung sind in vorzüglichem Zustande , und werden Außer fahrender und auch die Ererzizien mit vieler Präziston ausgeführt. reitender Artillerie (1 Kompagnie den Garden zugetheilt) hat Neapel

an den Tag tretende Aufmerksamkeit gewidmet. Der Anzug besteht in einem niederen, dunklen Czako , auf dem ein niederer , dichter grüner Hahnenfeder busch stekt , ferner einem dunkelgrünen , in die Taille eingeschnittenen einen Boll über die Hüften reichenden Spenzer mit dichten Franzenepauletten und hellgrauen, ziemlich weiten, grün passepoilirten Beinkleidern. Um den Leib tragen fle, über den Spenzer geschnallt , in einem 2 Zoll breiten Ledergurt, welcher auch die Patrontasche trägt, einem Hirschfänger , der an dem Stuzen vermittelst einer Federsperre festgemacht werden kann. Der Stuzen hat, gleich dem der Piemontesen an der unteren Kolbenkappe eine eiserne 4 bis 5 Boll lange Verlängerung . Neuerdings wurden und werden noch Versuche mit dem nach Minie's System verbesserten Schweizerftuzen gemacht , und sollen auch in der ganzen Infanterie, in sämmtlichen Kompagnien , gleichwie in der österreichischen Ar mee 15 bis 20 Mann mit dergleichen gezogenen Gewehren bewaffnet , als Schüzen eingetheilt werden. Die Löhnung der Schweizer ist nicht nur an und für sich höher als die der Landestruppen , sondern es wird auch durch öftere Erneuerung der Monturen dem Einzelnen der Verkauf seiner Kleidungsstüke ermöglicht , wo=

auch noch Bergartillerie , die entweder zum Fahren auf kleinen Lafetten von durch für ihn ein Vortheil entspringt . Ueberdem erhält jeder Mann faft Maulthieren gezogen, oder zerlegt , von Maulthieren getragen wird ; eine jeden Tag 3 Gran (etwa 4 fr. ) aus den Regimentserübrigungen, nachdem er in der Heimath schon 30 Dukati (60 fl. ) Handgeld erhalten. derartige komplette Batterie mit Munizion 2c. bedarf 120 Maulthiere. Die technischen Truppen, sogar die Pompiers find, wie auch der Train Sämmtliche Fußtruppen des Königs von Neapel tragen für schlechtes der Armee, welcher alle Fuhren mit Maulthieren besorgt, in Bataillone for Wetter den bei den Franzosen eingeführten hellgrauen, langen, mit Metall mirt, und lezterer von selten gefundener Propretät. knöpfen besezten anliegenden Kapotrok. Marine, Genie und Generalstab sind sehr zahlreich in den Ranglisten Die in und um Neapel und an der Neapel berührenden Eisenbahnlinie der Armee vertreten, ob aber diese Korps das leisten , was von ihnen mit gelegenen Truppen zu Portizi , Kapua , Kaserta , immerhin eine Anzahl von • allem Rechte gefordert werden kann und muß, dürfte wohl nach so manchem Ge- 40,000 Mann, werden wöchentlich wenigstens einmal unter des Königs spe hörten in Zweifel gezogen werden . Der Südländer im Allgemeinen ist, wie in seizieller Leitung entweder auf dem nahe an der Hauptstadt gelegenen Campo ner Nahrung, auch in seinem Wiſſen genügsam. Wie er nicht nöthig hat, seine ri Marte oder in den Ebenen zwischen Kapua und Kaserta zu größeren Ma Nahrungsmittel anderwärts als auf eigenem Boden zu suchen , der ihm alle növern versammelt , welche der Schweizersoldat " Königskampf" nennt. Bei Bedürfnisse reichlich liefert - so strebt sein Geist auch nicht viel über die diesen Uebungen zeichnet sich lezterer durch die in seinen Reihen herrschende Grenzen seines Landes hinaus. Selbst unter den Reichsten findet man We- Ruhe aus, während in den Landestruppen, besonders in der Kavallerie und nige, welche große Reisen gemacht hätten, und eben so Wenige in den höhe Artillerie unendlich viel Unruhe sichtbar , so wie viel Lärmen und Schreien ren Ständen, deren Wissen weit über den gewöhnlichen Schulunterricht oder hörbar ist. Diese „Königskämpfe“ , allerdings eine gute Uebung für taktiſche die Bedürfnisse und Ansprüche der einfachsten und oberflächlichsten Salonkon- Truppenausbildung, dürften jedoch wenig dazu geschaffen sein , Strategen zu versazion hinausreichte. ――― Die sogenannten wissenschaftlich Gebildeten, ja die bilden, da das Terrain, auf dem die Manöver abgehalten werden, flach und Professoren ersezen ihren Mangel an Kenntnissen und positivem Wissen durch eben wie ein Tisch, nirgends ein Hinderniß von der Breite eines Chauſſеe= einen ungeheueren , den Leser wie den Hörenden ermüdenden Schwall von grabens oder der Höhe eines Maulwurfhügels bietet , daher von einer groß Worten und Phrasen , deren Inhalt im besten Falle ein kompilatorisches artigen Kombinazion oder Phantasie nie ein Zeugniß geben können . Konglomerat schlecht verdauter Lektüre und wenig begriffener Studien ist. Die Von großer Ausdehnung und reichhaltig versehen sind die Arsenale des technischen Korps von Neapel sind , abgerechnet die anderen richtig abgelern Königreichs, sämmtlich in Neapel in den Kastellen vertheilt , und die sämmt ten Kunst- und Handgriffe ohne große Bedeutung. lichen Werkstätten, immerwährend im Gange die Vorräthe für die Land- wie Vollkommen selbstständig und unabhängig von der übrigen Armee , un die Seemacht zu vermehren und nach geprüften Mustern und Modellen zu ver ter ganz anderen Verhältnissen, nach ganz anderem Systeme montirt, ver beffern. köftigt, bezahlt, - nach anderen Reglements deutsch geübt, sowie ererzirt und Von großer und nachhaltiger, mit dem besten Erfolge gekrönter Wich kommandirt, und vom Könige mit ganz besonderer Vorliebe behandelt, stehen tigkeit ifl in Neapel die Sorge, welche nicht bloß dem im Dienste stehenden die Schweizer schon in der Uniform ausgezeichnet da — und sind auch hier, kranken Soldaten gewidmet wird , sondern auch die wahrhaft väterliche Pflege, wie es die Schweizertruppen allenthalben und seit Jahrhunderten bewiesen, welche in den Spitälern und Invalidenhäusern auf den gesunden Inseln die sichersten, verlässigsten, ihrem Herrn, dem sie sich verdungen, treuften und Ischia, Kapri sc. — dem alten schwachen, ausgedienten Soldaten vom Staate aufopferndsten Truppen . Ihre Haltung ist unter allen Verhältnissen sehr ernst und vom Könige gewidmet wird. Wie dieß auch anderwärts — z . B. in und würdig und herrscht auch bei den Uebungen in ihren Reihen große Ruhe Preußen schon seit König Friedrich Wilhelm I. geschicht und in Oesterreich und viele Präzision in Ausführung der Evoluzionen. Die Offiziere müssen nach des jugendlichen Kaisers Befehl jezt eingeführt wurde, werden alle Stel nach den bestehenden Verträgen und Formazionsnormen ohne Ausnahme len von Portieren, Wächtern und Kustoden an königl. Sammlungen , Gebäu Schweizer sein, und ihre Unteroffiziere, größtentheils alte gediente Leute, find den und Gärten, ferner alle Stellen an den Douanen der Eisenbahnen und ebenfalls fast alle aus der Schweiz gebürtig. der Post u. s. w., dann alle untergeordneten Dienerstellen und sogar der La Die Schweizer Infanterie hat drei Monturen, deren gewöhnliche Haus kaien am f. Hofe nur durch ältere brav gedient habende Unteroffiziere der und Abrichtungsmontur in einem dem österreichischen ähnlichen Kittel von Armee besezt, ein Verfahren, das vom entschiedensten Vortheile ist. Es wird Zwilch besteht, in dem sie der großen Hize halber auch gewöhnlich ererziren. dadurch dem Einzelnen eine Versorgung für's Leben über die militärische Dienst Der tägliche Wachanzug besteht in einem Spenzer von weißem Tuche und fähigkeit hinaus geboten , und er dadurch , gleich bei seiner Konskripzion als die Galla-Uniform in einem rothen hellblau ausgelegten Frak mit gelben Soldat , zu Eifer, Fleiß und Gehorsam angeeifert und durch eine solche Aus Epauletten . Immer tragen fie dunkle blaue Beinkleider und als Kopfbedekung sicht aufein ost mehr als gehäbiges Leben immer mehr festgehalten und angespornt.

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Großbritannien.

Im Paduaner Invalidenhaus : Profos Nicolo Fabris, dekorirt mit der filbernen Lapferkeitsmedaille 2. Kl. Wachtmeister Jakob Brain, dekorirt mit der filbernen Tapferkeitsmedaille 1. KĮ. Gemeiner Josef Villa, dekorirt mit den filbernen Lavferkeitsmedaillen 1. und 2. Kl. Im Troppauer Invalidenhaus : Feldwebel Georg Nyereffy, Gefreiter Thomas Lucecfy, und Gemeiner Josef Recor fes, sämmtliche dekorirt mit der filbecnen Tapferkeitsmedaille 2. Kl.

* In der Sizung des Unterhauses am 8. d. machte Lord J. Russell Eröffnungen über die neue Gestaltung des Militär - Departements. Zwei Fragen, sagte er, hätten die Aufmerksamkeit der Regierung in Anspruch genommen ; erstens die Frage , wie die unmittelbare Kriegsleitung in eine kräftigere Hand gelegt werden könne ; die zweite Frage beziehe sich auf die (@ingesendet Stolz Wehrstand ,unbezwi blikt .) Mit auf seinen ichtterlich auf seine verschiedenen untergeordneten Departements zur Regelung des Armeewesens. tapfereD. unerschü Armee, und wahrlic Recht h mit ; einDefterre es Bollwerk voll ngs Bisher stand die Kriegführung unter der unmittelbaren Kontrole des Kolo- licher Tapf.rkeit, voll Treue und Hingebung für Gott, Kaiser und Vaterland, vergist fie nialministers , die Regierung kam jedoch zu der Einſicht , daß ein Minister neben diesen ihren erhabenen Pflichten auch der leidenden Menschheit nie. ――― Den end unter dieser doppelten Laft erliegen und entweder die Kolonien oder denlosen Beispielen rührender Theilnahme für die Leiden ihrer Mitbrüder, mag angerethet Krieg stiefväterlich behandeln müßte. Eine Trennung beider Aemter ist daher nif werden, daß die segensreichen Leistungen des von dem f. f. Primararzte Dr. von Visza Unters Vereine eten tützun s zur osen ausden der höchsten f. f. Irren g derbei ftalt ge anchkeiten beschloffen. Was die Verwaltung der verschiedenen Militär- Departemente heiltgegründ entla ffene Perso n hilfl Persönli nen, der betrifft (auch die Zivil - Departements der Armee genannt , wie das Amt des F. F. Armee durch erfolgten Beitritt als Mitglieder, volle Anerkennung gefunden haben. sogenannten Sekretary - at - War , der die finanziellen Angelegenheiten der * Für die von Herrn 3 B. Jangling Sr. königlichen Hoheit dem durchlauchtigßten Armee unter sich hat), so oll die Oberauficht über dieselben dem fünftigen ,,Secretary of State for the War - Department" anvertraut werden. Diese verschiedenen Departements bestehen vor der Hand fort , da eine plöz liche Reorganisirung oder Amalgamirung derselben in diesem Augenblike große Ungelegenheiten verursachen und die gefährlichsten Zeitverluste zur Folge haben würde. Dem neu zu schaffenden Ministerium bleibe es überlassen, jene Neor ganisirung allmälig und stufenweise vorzunehmen. Auch bleibe das Anftellungsrecht in der Armee in den Händen des Generaliſſimus ( Commandeur in-Chief, jezt Lord Hardinge) ; - so wie es nicht nöthig sei, das Parlament um Sankzion der beschlossenen Trennung der Kolonien vom Kriegsdepartement anzugehen.

Baiern unterthänigst vorgelegten 2 Gremplare des Gedichtchens Sie Max Herzog - in fommt" haben Se. königl. Hoheit 2 Dukaten in Gold einzusenden geruht , welche (mit der Bestimmung für die Armen Wiens) dem Herrn Bürgermeister Dr. Seiller zur nachträglichen Berfügung übermacht worden sind.

Z. (Pefth - Ofen.) Se. f. t. Hoheit der durchlauchtigste Herr Ch. Albrecht, Komman derd.3.inArmee, ungsreis e durch Semlinhatte und trafdant am 7. ein. auf konzentrpassirt Mandve Amder8.Inspizir war großes der hier Ruma irten r Sirmien Truppen, welchem der Fürst von Serbien und in Erkrankung Jezzet Baschas, des Fe= ftungs-Kommandanten von Belgrad, der Miralaj-Bey (Oberft) beiwohnten. Das Mano ver dauerte vom Mittag bis 7 Uhr Abends und fiel zur Höchsten Zufriedenheit aus. Am 9. Morgens 8 Uhr ſezte der Durchlauchtigste Prinz seine Reiſe auf einem Krieges dampfer fort und traf am folgenden Tage in Temeswar ein. Am 11. war Gottesdienst garnisonirenden Truppen unter Kommando des GM. Pode und Parade der in Temesw Die amtliche „ London Gazette“ veröffentlicht ein königliches Dekret hagsky und am 12. wurde ar die Besazung in Lugos inspizirt. Am 13. fezte Se. f. t. und ein darauf bezügliches Zirkular vom Kriegssekretär Herrn Sidney Herbert Hoheit die Reise nach Groß-Becskeret fort. an die Oberften der Regimenter des britischen Heeres , wodurch denselben, welche die Bekleidung und Equipirung der ihnen untergebenen Trup pen zu besorgen haben, eine fire Summe für diese Mühewaltung ausge Personal-Nachrichten. worfen wird, anstatt daß sie bisher bei der Abrechnung eine nach Umständen wech selnde Gewinn-Rate bezogen. Diese Zulage zum Sold beträgt fortan bei einem Ernennungen und Eintheilungen. Obersten der Garde 1000 Pf. St. jährlich , beim ersten Garde-Dragoner Bataillon : Wimmer, Karl, und Susniar, Mathias, Unterlts. 1. Kl., Regiment 800 , bei den übrigen Regimentern 600 bis 450 Pf. St. herab. Im 24. Jäger zu Oberlts.; Wulle, Franz, Mautner , Arnold, und Kurz Ritter von Thurn, Die Equipirungskosten werden dann , nach einer vom Kriegssekretariat zu er Josef, Unterlts. 2. Kl., zu Unterlts . 1. Kl.; Schlemmer, Theodor, und Carl laffenden Norm, feft berechnet. Ueber diese Reform der Uniform, Tornister, berger, Jafob, Kadet-Öberjäger, zu Unterĺts. 2. KI. des Leberzeuges u. f. w. in der englischen Armee enthalten die Zeitungen 3m 8. Jäger-Bataillon : Hobja, Laurenz, Unterlt. 2. Kl., zum Unterlt. 1. Kl.; eine Menge Zuschriften und eigene Rathschläge. Grecci, Dominik, Kadet-Oberjäger, zum Unterit. 2. Kl. Schuster, Kaffian Ritter von, Oberlt. des 3., zum Hptm 2. Kl. im 15. Jäger-Bat. Keller, Johann, Unterlt. 1. Kl. im 3. Jäger-Bat., zum Oberlt. Quitton Quentin, Friedrich, Unterlt. 2. Kl. im 3. Jägerbat , zum Unterlt. 1. Kl . Tages - Nachrichten. Im 11. Grenz-Inf. Reg : Baar, Josef, Hytm. 2. Kl , zum Sptm. 1. Kl.; Nataly, Bernhard, Oberlt., zum Hptm. 2. Kl.; Bielic, Abam , Unterlt. 1. Kl. , zum * (Wien.) Wir geben heute den zwanzigsten und Schluß - Aus we is der bei Oberlt.; Dubicanac, Thomas, Unterlt. 2. Kl., zum Unterlt. 1. Kl.; Schig 3. B. Jüngling eingegangenen Gelder zur Betheilung ausgezeichneter Invaliliden am niar, Ludwig, Kadet, zum Unterlt. 2. Kl. Vermählungsfeste Sr. k. k. Apoftolischen Majestät. 1 fl. fr. 3m 46 Inf. Reg.: Bradt, Johann, und Cfer gö, Karl, Unterlts. 1. Kl., zu Obers Vom 2. Jäger-Bataillon 5 fl. 40 fr. lieute.; Clementschitsch, Gustav, und Tomicic, Markus, Unterlts. 2. Kl., Bom Jllitisch Banater Grenz- Infanterie- Regimente Vom 1. Benal Grenz-Regimente 5 fl. 20 kr. zu Unterlts. 1. Kl.; Swoboda, Rudolf, Kadet-Feldwebel, zum Unterlt. 2. Kl. 2 fl. - kr. Nikl, Franz, Unterlt. 2. Kl. vom 46. Inf.-R., q. t . zum 5. Gend. Reg. Vom 2. Banal Grenz - Regimente (abermals) 3 fl. Vom Warasdiner-Kreuzer Grenz-Regimente kr. Menzer, Jakob, penſ. Hptm. 1. Kl., zum Plaz-Hptm. zu Preßburg. 25 fl. - fr. Martinelli, Peter, Unterlt. 1. Kl. des 4. Garn. Bat., q. t. zur Monturs-Branche. Vom hohem k. k . Zivil- und Militär- Gouvernement in Zara 10 fl. fr. Weber, Theodor, Fourier des 8. Gend. Reg., zum wirkt. Rechnungs ührer, im Reg. Vom Magistrate der Landes-Hauptstatt Herma, ustadt 20 fl. - fr. Treyer, Anton, Rittm.-Auditor des 10., q. t. zum 12. Uhl -Reg. Vom Bürgermeister- Amt der königl. Hauptstadt Pesth 5 l. 40 fr. Hafen richter, Theodor, Oberlt. -Auditor, q. t zum 10. Uhl.-Regiment. Vom Magistrate zu Pancsowa . fr. 1 fl. Von der banat-serbischen Grenz -Baudirekzion Sterbfall. Bom Ficquelmont Dragoner-Reg 2 fl. fr. Heldritt, Craft von , Garde und Rittmeister dann Adjutant der Arcieren - Leibgarde, fr. 4 fl. am 12. d. zu Wien im 65. Lebensjahre. Vom Kaiser Franz Josef Uhlanen- Regimente Nr. 6 4 fl. - fr. Vom Magistrate zu Sschl (abermals) . Summa . • 88 fl. 40 fr. Laut 19. Ausweis 811 fl. 56 fr. Im Druk und Verlag bei Franz Slawik in Olmüz find ſo eben erſchienen, und ſo 900 fl. 36 fr. wohl vom Verleger, als auch im Buchhandel zu beziehen : Zusammen I. Handbuch über die Führung von Mannschafts- und Güters Ab die Spesen der 4. großen Auflage, Druk und Ausstattung 79 fl. 40 kr. transporten, dann über die Gebühren einzelner im Dienste • 12 fl. ―― fr. Lithograf der Schreiben und Papier reisender Militārs. · 13 fl. 56 fr. Schreiber, Porto und Versendungs- Gebühren II. Handbuch über die Führung von Pferde - Transporten und 105 fl. 36 fr. Verführung von ärarischen Gütern durch das k. k. Militär. 795 fl. --- fr. Bleibt rein . Verfaßt von Ferdinand Bärth, f. f. Oberlieutenant. - Preis jedes einzelnen Hand 750 fl. ― fr. buches, broschirt, 14 Drukbogen stark 1 fl. 10 kr. KM. Vertheilt wie unten bemerkt Bleibt Rest 45 fl. - fr. Abnehmer beider Handbücher zahlen nur 1 fl. KM. für jedes. Bei Abnahme von Ueber welchen nach Einlangen der Auskünfte (zu welchem Fonde) verfügt werden wird. 10 Stüken wird ein Frei-Fremplar beigegeben. Das Erscheinen der obenangeführten Handbücher fällt in eine Zeit kriegerischer Betheilt mit je 50 A. per Kopf wurden im Wiener Invalidenhaus : DuasFeldwebel Eduard Haupt , dekorirt mit der filbernen Tapferkeitsmedaille 2 Kl. ; Maßregeln. Truppenmärsche, Mannschafts-, Güters und Pferde-Transporte sowie Dienst, Kanonier Johann Hofmacher, dekorirt mit der goldenen Tapferkeitsmedaille ; reisen einzelner Militärs find an der Tagesordnung. Demgemäß dürfte ein eben so billig anzuschaffendes, als erschöpfend ausgearbeites Korporal Georg Hochrathner, dekorirt mit der filbernen Tapferkeitsmedaille 2. Kl. tes und klar tiliſirtes Werk, welches diese Gegenstände behandelt, und was das Hand 3m Prager Invalidenhaus : buch II anbelangt, nicht blos die bezüglichen Obliegenheiten der Kavallerie, sondern auch Feldwebel Josef Frezik, dekorirt mit der filbernen Lapferkeitsmedaille 2. Kl. Artillerie-Korporal Josef Poslik, dekorirt mit den filbernen Tapferkeitsmedaillen 1. Kl.jene der Artillerie und des Fuhrwesenskorps in sich faßt, - ein Werk, welches im kom und 2. Kl. pendissen Taschenformate einen vollständigen und sistematisch geordneten Leitfaden , wie nicht minder ein bequemes, verständliches und gründliches Nachschlagebuch bildet , und zu Gemeiner Franz Adler, dekorirt mit der silbernen Tapferkeitsmedaille 2. Kl. Im Pettauer Invalidenhaus ; gleich ein faßlicher und authentischer Wegweiser in allen Wechſelfällen des Dienstes ist, Juv. Unterjäger Anton Willfinger, dekorirt mit der filbernen Tapferkeitsmed. 1 Kl . doppelt willkommen sein. Inv. Kanonier Jakob Heidinger, dekorirt mit der filbernen Tapferkeitsmed. 1. KI. Auf Grundlage der allerhöchst erflossenen Verordnungen, Normalien und Dienstes vorschriften enthalten die beiden Handbücher folgende Materien : Inv. Vize Gefreite Josef Ussar , dekorirt mit der filbernen Tapferkeitsmedaille 1. Kl.

388 Handbuch 1. Benennung und Eintheilung der Transporte, Uebernahme, Dokuments | Erforderniffe, Unterkunftsgebühren bei Durchzügen, Gebühren bei Transportirung sowohl einzelner Militärindividuen , als auch ganzer Truppenkörper mittelft der Dampfschiffe und Eisenbahnen , Diäten und Reisekosten, sowie Ausmaß an Vorspannspferden , Zula gen, Vorspann, Obliegenheiten der Quartiermacher, Obliegenheiten während der Transportirung, Transportirung feindlicher Gefangenen, ärarische Gütertransporte, Verhaltuns gen bei Monture- und Armature- Transporten, bei Pulvers und Munizions-Transporten, bei Bersendung ärarischer Güter mittels Eisenbahnen , Gelbrimeffen and Courierreifen, Verhaltungsregeln für ein auf der Eisenbahn zu transportirendes Regiment, beziehungsweise Transport oder Kommando, Anordnung vor der Abfahrt, Abfahrt vom Bahnhofe, Beobachtungen während der Fahrt, Ankunft im Bahnhofe und Bestimmungsorte, besons dere Vorfallenheiten, Uebergabe eines Transportes, Erfordernißausweis, Geld und Natus rati.n-Empfang und Gebühren-Vertheilung, Standesausweis, Gelds und Naturalien-Vers rechnung. Handbuch II. Bildung und Einleitung eines Pferde-Transportes, Uebernahme, Er forderniß an Dokumenten, Huſbeſchlag, Pferderequifiten, Koppelzeug, Zulagen und Fou

Angekommen in Wien. (Am 14. Juni.) Die Majore : Schleiminger, in Penſ., von Stokerau (Hotel-Daum), -- Graf Caboga, vom 3. HR., von Lemberg (Stadt, Bürgerſpital). - Die Haupts leute: Wachs, in Pens., von Mannheim (Leopoldstadt, ſchw. Adler), - von Altvatter, vom Armees Stand, von Prag (Stadt Nr. 1120), Fiedler, vom 43. JR., von Bers gamo (Roßau Nr. 21 ). --- Die Auditore : Gallina, Gar: nisone-Auditor, von Ofen ( Josefstädter Theatergebäude), — Lenk. vom Armee- Stadt, von Graz (Hotel- Daum.) (Am 15. Juni.) Die Majore : Graf Khun, vom 11 . UN., von Krakau (Leopoldstädter Kaſern), Raiser, in Penſ., von Ofen (Leopoldstadt, schwarz. Adler). Die Spilt. v. Bichelt, vom Floltillen-Korps, von Pefth (Stadt London), - v. Schiony, vom 23. JR., von Lodi (Leo poldstadt, gold. Lamm), - Kapunek, vom 8. Grenz R., von NeusGradiska (Leopoldstadt, schw. Adler.) ―― Rittm. Wigleben, vom 12. Uhl.-Reg., von Austerlit (König, von Ungarn.) (Am 16. Juni.) Die Majore : v. Neuwirth, vom Plaz Kommando, von Bergamo (Leopoldstadt, weiß. Roß), Gustav Prinz zu Sachsen-Weimar, vom 60. JR., von Prag (Alserkasern .) - Die Hptlt.: Eckhardt, v. GAMSt., von Agram (Wollzeile Nr. 769), -- Marno, vom 10. JR., von Mailand (Wieden Nr. 456), - v. Ekerkraus, vom Genie-Stabe, von Karlstadt (Krugerstraße Nr. 1013.) Abgereiset. (Am 14. Juni. ) Herr GM . Graf Palfy, nach Pref. burg. - Die Majore : v. Kille, vom 3. AR., n. Graz, von Gegenbauer, in Penſ., nach Graz, - Lazauer, vom 21. JR., n. Chrudim . Die Hpilt.: Schmidt, vom GOMSt., nach Lemberg, - Vivat, vom 33. JR., nach Preßburg. (Am 15. Juni.) Hpim. Hoffmann, vom Flottillen-Korps, n. Besth. - Rittm. Graf Wurmbrand, vom 8. DR., n. Dedenburg. (Am 16. Juni .) Major Loy, vom 5. AR., nach Vesth. - - Hytm. Strobl, vom 5. Jäger-Bat.. nach Freiwaldau . Rittm. Ertel, vom 1. UR., n . Preßburg.

rage-Zubuße, Unterkunftsgebühren, Obliegenheiten der Quartiermacher, Verführung årari scher Güter , beſondere Obliegenheiten des Transportsführers, besondere Vorfallenheiten, Behandlung der gewöhnlich vorkommenden Pferde-Krankheiten, Pferde-Medikamente, Uebergabe des Pferde-Transportes, Erfordernißausweis, Geld und Naturalien-Empfang und Gebühren-Vertheilung , Standesausweis, Geld und Naturalien-Verrechnung, Bei spiele, Formularien. Aus dem Hauptinhalte dürfte die Reichhaltigkeit des Stoffes und die praktiſche Nüglichkeit des Werkes einleuchten, welches gerade jezt einem dringenden und weſentlichen Bedürfnisse aller Militärs, für welche Transporte oder Dienstreisen, wie dieß so häufig der Fall ist, in Aussicht stehen, entgegenkommt. Jeder der die Handbücher in Zweifels fällen zu Rathe zieht, dürfte nicht leicht in Verlegenheit kommen, sondern einen eben so schnellen als gründlichen Aufschluß erhalten. Schlüßlich darf nicht unerwähnt gelaffen werden, daß den Handbüchern eine Samms lung von 40 bis 60 Tabellen und im Detail ausgeführte Rechnungen über Mannſchafts und PferdesTransporte beigegeben find.

Hrn. Gemeinde-Beamten Fortheim 1 G. 20 kr. , Hrn. Gemeinde-Beamten Joh. Mark 1 E. 20 kr., Hrn. Be zirkssekretär Aichberger 1 E. 20 kr., Hrn. Bezirks-Koms miffär Bott 1 E. 20 kr., Hrn. Gemeinde-Beamten Joh. Mark 1 E. 20 kr. Vom k. k. Mil.- Stadt-Kommando in Mailand, u. z. von den Frauen : Gräfin Crenneville-Kinsky 1 G. 10 fl., Nina von Kolbenschlag 1 E. 4 fl., Amalia Grünzweig 1 E. 1 f., Genovefa Schaumburg 1 fl., Fanny Büttner 1 E. 2 fl., von Fuchs 1 E. 2 fl. Sämmtliche Damen von Heß Infanterie : Fr. Karoline von Dobner, geb. Gráfin Lazanzky 1 E. 2 fl., Frau_Louiſe Merkl 18. 1 A., Fr. Amalie Nowotny 1 E. 2 fl., Fr. Luise Bar. Pleßger 1 E. 2 fl , Frau Helene Ullrich 1 @. 2 fl. Die drei Damen vom 14. Gend . -Reg. Frau Emma von Dauber 1 E. 4 fl., Fr. Marie Pasquali 1 E. 2 fl., Fr. Elisabeth Alaidinger 1 E. 2 fl. Beide Damen vom 4. Art. Reg. Fr. Emlie von Kempen von Fichtenstamm 1 E. 5 fl., Fr. Henriette v . Hoffmann geb. von Czermak 1 G. 5 i. Diese beiden Damen von Raketten-Korps Fr. Friderike Glas ßer 1 . 1 fl. Fr. Amalie Schwedar, geb. Uboldi 1 E. 1 fl. 40 kr. Silber oder 2 fl. 5 fr. Vom t . f Fuhrwesen-Korps Fr. Karoline Ehn , geborne von Marienfeld 1 E. 1 Frau Josefine von Vogt, Gemalin des Hrn. Oberstlt des Mailänder Plaz-Kommando , welchem im Namen des In flituts auf das Wärmste für die Verbreitung gedankt wird 1 G. 5 fl. Vom Bürgermeister-Amt_zu Datſchiß in Mähren, u. z. v. Hrn. Karl Frhr. von Dalberg 1 E. 10 fl., Fr. Ch. Freis frau von Dalberg 1 E. 5 fl., Hr. Dr. Johann Hof bauer 1 . 20 kr., Hrn Kunz 1 G. 1 fl., Hrn. Anton Fridrich, Bürgermeister 1 E. 1 fl. Vom t. f. Mil.-Plaz-Kommando in Theresienstadt, u. z. v. Hrn. Rittm. von Kummer 1 E. 1 fl., Hrn. Major von Tobis, der f. f. Art.-Zeugs-Verwaltung 1 6. 2 fl., Hr. Plaz-Oberflt. Edler von Gerber 1 E. 1 fl.

Summa •. 123 fl. 45 fr. Zehnter Ausweis 9. Ausweis 512 fl. 20 fr. der zu Gunsten des Dedenburger Offiziers , Waisen - Er ziehungs -Institutes für „Waisen - Spenden " eingelangten Zusammen bisher 636 fl. 5 fr. Beträge. Ab an kleinen Spesen • 6 fl. 18 fr. Vom f. f. Militär-Plaz-Kommando in Treviso, u. z. vou • 629 fl. 47 fr. Bisher reine Summa den Herren : FMe. Baron Reischach 1 Er. 3 fl. Silb. Abgeführt find indeſſen 600 fl. oder 3 fl. 45 fr., GM. von Berger 1 & 1 . Silber J. B. Jüngling. Wien, am 9. Juni 1854 . obre 1 fl. 15 fr., berfilt. von Demoleky 1 E. 1 fl. Silber oder 1 fl. 15 kr. , Major Zentner 1 E. 1 fl. Sil Ein in militärischen Wissenschaften vollkommen ausges ber oder 1 fl. 15 fr. , Hptm. Kneifel 1 G. 1 l Silber bildeter entspres in einem adeligen Mann oder Säufern plagirt Silber hohen werden. aus Zeugnisse Rheil Rittm. end 6. 1 zu 1 fi 15 , fr . f. 1 ober 1 fl. 15 fr. reellen Werth. Näheres durch die Redak Von Bürgermeisters Amt der kgl. Stadt Losoncz in Ungarn, beweisen deffen (104 -1) zion. u. z. vom Herrn Karl Pinhad 1 . 30 kr., Hr. Josef Vinhack 1 E. 30 kr. , Frau Franziska Schimak 1 Er. 30 kr., Hr. D. Karkalig 1 E. 30 kr., Hr. Stiller 1 6. Zu Verkaufen, 30 fr., Hr. Madaraky 1 E. 30 fr. ein seltenes Eremplar österreich. Militär - Schema: Vom f. t. Mil.-Plaz-Kommando zu Laibach, u. z. v. Hrn. tismus ganz komplet und gut gehalten vom Jahre 1800 Blaz-Hptm. von Lawatſchek 1 E. 1 fl. , von einem Uns bis 1852. Näheres durch die Redakzion. genannten 1 G. 1. fl. Vom Bürgermeister-Amt zu Ketskemet, u. z. von k. k. Hr. Oberlt. in der Armee Veit Maßzanez 1 E. 5 fl., Hrn. F. Prelog Apotheker von Mahlen 1 E. 30 kr., Hrn. Franz Müller Niederlage, Stadt, Goldschmiedgaffe Nr. 594, erzeugt und 1 8. 2 fl., Hrn. Salomon Schweiger 1 E. 2 fl. hat lets vorräthig : Vom Bürgermeiſter-Amt zu Leitmeriß in Böhmen, u. z. v. Herren : Direktor in Hrdny 1 G. 15 kr., Karl Alois Ungarische und deutsche

Ein Trompeter und Flügelhoruist, welcher in der Eigenschaft als Divisions- und zweiter Stabstrompeter mit einer Zulage von 10 fl. bereits diente, wünschte wieder bei einem Uhlanens oder Husaren-Regiment Dienfte zu nehmen. Auskunft durch den k. k. Armee - Kapellmeister Leonhardt in Wien. (103—2)

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Desterreichischer

Beitschrift für

Nro. 49 .

Mittwoch,

Einladung zur

Soldatenfreund .

Interessen .

militärische

den

Pränumerazion

21.

Juni

auf das

1854 .

dritte

Quartal

VII.

Jahrgang.

1854.

Abonnement auf ein Vierteljahr , vom 1. Juli bis Ende September mit portofreier Zustellung 2 fl. 10 kr., auf ein halbes Jahr vom 1. Juli bis Ende Dezember 4 fl. 20 kr. KM. - Bestellungen erbitten wir uns franko, - Die Herren Abonnenten außer Stadt Nr. 774 und baldmöglichst, damit die Zusendung nicht unterbrochen werde. — halb des Kaiserreiches wollen sich an die bezüglichen löbl. Postämter wenden. Wir machen das nichtmilitäriſche Publikum auf unſere verläßlichen Nachrichten vom Kriegsschau plaze aufmerksam.

Der Militär-Journalismus .

. ct Das im Februar d . J. ausgegebene zweite Heft des in Brüffel erscheis nenden Journal de l'Armée belge " bringt den nachfolgenden Artikel, wie es scheint aus der Feder des Genieoffiziers Brialmont, der auch im Auslande durch seine literarischen Leistungen vortheilhaft bekannt ist . Wir haben uns nicht versagen können denselben aus dem Französischen übersezt unserem Leserkreise mitzutheilen. Er lautet: Der Militär-Journalismus ist neueren Datums und hat beinahe den steigenden Zuwachs wie der politische Journalismus gehabt. Bis zur Epoche der französischen Revoluzion lag die Leitung der Angelegenheiten der Regierung und der Armee allein in der Hand einer höheren Macht , die, jeder Kontrolle bar, einzig und allein der Geschichte verantwortlich war. Eine hohe Geburt, die Protekzion eines Ministers, die Gunst eines Abbé genügten oft, um die höchsten militärischen Würden zu erlangen ; das persönliche Verdienst konnte sich nur selten und mit Bestegung tausenderlei Schwierigkeiten Geltung verschaffen. Neben einem Fabert, einem Villars, deren Genie und Muth sie erhoben hatte, erblikte man eine Menge von Marjins, Chamillards, Villerois und Soubises , die nur allein durch die Gunft des Hofes gehalten wurden . Selbst Vauban, das glänzendste Genie des Zeitalters Ludwigs XIV., bedurfte des Beistandes von Mazarin, um aus der Dunkelheit an's Licht zu treten . Damals handelte es sich nicht darum, diese Thatsachen zu besprechen und dar über zu seufzen ; der Herr hatte gesprochen, Louvois oder Madame Pompadour hatten ihr Urtheil gefällt , alles Uebrige war gleichgültig . Man ließ sich schlagen, aber das Herkommen wurde beobachtet und Niemand wagte es , sich zu beklagen. Beim Empfange des beklagenswerthen Urhebers der Niederlage von Ramillies begnügte sich der große König, der dem Prinzen Eugen har ter Weise ein Regiment verweigert hatte, minder strenge gegen den Höfling als gegen den Helden, zu sagen : „ Mein lieber Marschall, in unserem Alter ift man nicht mehr glüflich ! " Ein Mann, der bei der Favoritin und bei dem Beichtvater in Gunft gestanden , konnte kein Unrecht thun. Soubise wurde nach der schmachvollen Niederlage von Roßbach von Ludwig XV. mit Ehrenbezeugungen überhäuft ; Niemand erhob dagegen seine Stimme, der Hof jauchzte ihm vielmehr zu. Erft Guibert wagte es , gegen diese Mißbräuche zu protestiren ; seine Verwegenheit wurde nicht gar zu schlecht aufgenommen, da ihm das Beispiel Friedrich des Großen zu Hilfe kam. Aber bald eröffnete sich für die Freiheit der Dickussion ein weites Feld ; die so lange vernachlässigte französische Armee nahm wiederum ihren natürli chen Rang ein. Die von der Energie der Regierung und dem Enthusias. mus des Volkes getragenen Kriege der Republik veranlaßten eine Menge junger unterrichteter Leute die Laufbahn der Waffen zu erwählen. Die von ihren alten Fesseln befreite Kriegskunst schritt in dieser Epoche mächtig fort, das Kaiserreich erschien und hatte neue Fortschritte im Gefolge es war die Zeit der Kämpfe und gigantischen Arbeiten ; man handelte damals und diskutirte nicht. Nachdem der Krieg beendigt , die französische Armee reduzirt war und die Unthätigkeit der fieberhaften Thätigkeit des Feldlebens folgte, kehrten viele Offiziere an ihren heimathlichen Herd zurük ; viele tunge verdienstvolle Mån ner, die in den Zivilämtern mehr Anregung und Befriedigung zu finden hoff ten, verließen nach und nach den Weg der Schulen und der Kasernen . Das geistige Niveau sank schnell herab ; Indifferenz und Ekel traten an Stelle des Enthusiasmus und der militärische Sinn war sichtlich im Verfall begriffen. Von diesem Zustande betroffen , dachten einige auserwählte Männer auf die Mittel, um der Armee ihre Wichtigkeit und ihren getrübten Glanz wieder zu verschaffen. Sie erkannten sehr bald, daß man zur Erreichung dieses Zwekes

die alten Gewohnheiten verlassen und der Aufregung des Schlachtfeldes die Liebe zur Wissenschaft und zu friedlichen Kämpfen substituiren muſſe. Nur auf diese Weise konnte die Armee ihre Mission erfüllen und ihren Rang in einer Gesellschaft behaupten , bei der Alles nach Bewegung und Fortschritt drängte. Zu den zu Gunsten dieser heilſamen Neakzion vorgeschlagenen Mite teln gehörte auch eins, das einestheils lebhafte Sympathien, andererseits uns besiegbaren Widerstand hervorrief, nämlich die Herausgabe von Journalen mit der speziellen Mission, die Intereffen der Armee zu vertheidigen, die Liebe zur Arbeit anzuregen, und die Entwikelung des Unterrichtes bei den Truppen zu begünstigen. Das im Jahre 1825 durch die Generale Vaudoncourt, Segur und Le couturier gegründete „ Journal des sciences militaires" erfaßte diese Mission trefflich und wurde daher der Gegenstand einer heftigen Polemik. Die Offi ziere des alten Regime , wenigstens diejenigen , die einzig und allein den Zufalle oder ihrer Bravour den Grad verdankten , den sie bekleideten´ und einige Männer neueren Datums, die aber der geänderten Zeit und Situazion keine Rechnung trugen , behaupteten, der Geist der Kontroverse sei unheilvoll für die Armeen und man habe sich zu hüten, den Offizieren Gelegenheit zum Vertrautwerden mit der Feder zu verschaffen. Scheinbar sehr entscheidende Beispiele und Thatsachen mangelten ihnen zur Rechtfertigung dieser Ansichten nicht. " Ihr meint, " riefen sie aus , die Armee bedarf der Journale und schriftstellernder Offiziere ! Beklagenswerther Irrthum ! Haben denn die Solda ten Cäsars , Heinrichs IV. , Karls XII . , Friedrichs und Napoleons die Feder geführt ? Wird man sich besser schlagen, wenn die Handhabung der Waffen und das Studium der Reglements dem literarischen und wissenschaftlichen Lanzenbrechen gewichen ist ? wenn der Offizier aufgehört hat , Mann der That und des Krieges zu sein und dafür Mann des Styles und des Kabinets geworden ist ? Man überlasse diesen elenden Zeitvertreib den Bürgern . Acta non verba, wie die Römer sagten, férir haut et parler bas, wie unsere Alt= vordern sich ausdrükten , das ist's , was sich für den wahren Militär geziemt, das Uebrige existirt nur zum Spiel für Kinder und zur Beluftigung der Pries fter ! Reißet eine Valissade ein, und die Stadt ist genommen ; gründet ein Journal, und der Feind dringt in den Plaz !" Diese, so wie ähnliche Beweisführungen wurden von den Offizieren, die eine gründliche Wissenschaftlichkeit mit der Erkenntniß der Forderungen der Zeit verbanden, zurüfgewiesen. Ihre Meinung stegte und eine dreißigjährige Erfahrung des Volkes , das am schwersten schädlichen Einflüssen widersteht, hat den Beweis geliefert , daß sie bei dieser Diskussion im Rechte waren. Da die so enthusiastische, so lebhafte, so leicht bewegliche französische Armee die Probe des Militär-Journalismus bestanden hat , da diese Armee auch heute noch von einem ausgezeichneten Geiste beseelt, zu allen großen Dingen fähig ift, so dürfte man zu der Erkenntniß gelangen, daß die kälteren und weniger leicht erregbaren Armeen der anderen Länder von einer gleichen Probe nichts zu fürchten haben. Gehen wir weiter und sagen, der Militär-Journalismus ist nicht nur von Gefahren frei , er bietet sogar entschiedene Vortheile dar, die von der Praxis längst klar dargelegt sind . Die Armee kann, wie jede menschliche Instituzion, sich nur erhalten , wenn sie im Fortschreiten begriffen . Wollte man sie von der bürgerlichen Gesellschaft vollständig absondern und fle gleich den Mönchsorden durch unbeugsame Regeln fesseln, so würde man aus ihrem Schooße alle diejenigen verbannen, die die Arbeit, das Leben, die Be wegung lieben und somit die Elemente , welche allein fähig sind, ihr Macht und Ansehen zu verschaffen. Die Krieger Cäsars, Heinrichs IV., Friedrichs und Napoleons hatten keine Journale und brauchten keine ; im Felde bedarf der Soldat keiner Anregungen , jeder Tag bringt ihm eine neue Lehre und führt ihn einen Schritt weiter auf dem Wege zur Vollkommenheit. Abet

390 während des Friedens, inmitten einer Gesellschaft, die ohne Raft fortschreitet und arbeitet, wird die geistige Thätigkeit zur gebieterischen Nothwendigkeit. Nach dem Kampfe muß man zu erhalten streben, man erhält aber nur, indem man fortschreitet. Da der Horizont der bürgerlichen Gesellschaft sich forts dauernd erweitert , so würde man die Zeit und die wahren Intereffen der Armee verkennen , wenn man sich in einen Kreis des Popilius festbannen wollte. Der Offizier , der seinem Berufe genügen will , muß mehr als seine Theorie und seine Reglements kennen. Der Unterricht ist ein Bedürfniß der modernen Armeen , wie die Ritterlichkeit und die Ritterſtte ein Bedürfniß der Armeen des Mittelalters waren . Napoleon fühlte dies so sehr , daß er feine Militärschulen " die Henne mit goldenen Eiern " nannte ; er wußte aus Erfahrung, daß die geistige Arbeit die Ideen erweitert und die Charaktere Aählt. The er der Sieger von Montenotte wurde , war er ein fleißiger Artillerieoffizier gewesen, hatte Cäsar, Herodot, Diodor von Sizilien, Filangieri, Smith und Guibert kommentirt und mit Paoli den Grundriß einer allgemeis nen Geschichte Korsika's entworfen . Die Mehrzahl seiner Generale befand sich in ähnlicher Lager ; Saint- Cyr, Foy, Dumas, Jomini, Lamarque, Velet, Jourdan, Berthier, Nogniat, Suchet, Marmont und der Herzog von Belluno wußten die Feder eben so gut, wie das Schwert zu führen. Villars gehörte zur Akademie der Wissenschaften, und der Sieger von Außterlig hielt es für eine Ehre, Mitglied des Institutes zu sein . Niemals beklagte er sich darüber, daß Offiziere ihre Muße den Studien widmeten, im Gegentheile, er ermuthigte sie dazu. Durch das zu Longwood am 15. April 1821 verfaßte Testament vermachte er dem Oberst Marbot, der eine sehr lebhafte Diskussion mit mehre ren Militärschriftstellern angeknüpft hatte , 100,000 Franken. Ich fordere ihn auf " sagte er, die Feder zur Vertheidigung des Ruhmes der französi schen Armeen und zur Verfolgung der Verläumder und Apoftaten fortzuführen." Man könnte von Napoleon fast sagen, er sei der erste Journalist seiner Beit gewesen und habe eine ausgesprochene Vorliebe für das Pamphlet gehabt Als Jakobiner schrieb er den Brief an Matteo Buttafuoco und le souper de Beaucaire ; als erster Konsul und Kaiser ließ er selten einen Monat vorüber gehen, ohne in dem Moniteur eine Lanze gegen Pitt, Caftlereagh, Liverpool, Canning, die berühmtesten Staatsmänner und gewandtesten Journaliſten Groß . britanniens zu brechen. Dieselbe Thätigkeit , dieselbe Mannigfaltigkeit der Kenntnisse zeichnete die Männer aus, die er zu Vorbildern erkoren. Täsar, Advokat, Tribun und berühmter Literat, schrieb nicht nur Kommentare zu seinen Feldzügen, sondern auch Diatriben gegen die ersten Bürger Roms : Cicero , Pompejus und Cato den Zensor. Friedrich II. philosophe et soldat, Cultivant les beaux arts au sortir des batailles, hatte weder einen weniger umfäffenden Geißt, noch einen weniger erregbaren Charakter als er. Er fertigte mit Voltaire Satyren und Madrigale, trieb mit Clairault Geometrie, mit d'Alembert und Maupertuis Metaphyſik. Man möchte daraus schließen, daß die Sieger von Pharsalus, von Leuthen und von Wagram den Militär - Journalismus nicht verdammt haben würden, wenn ihre Zeiten die Wiege desselben gewesen. Nichts desto weniger hat es Offiziere gegeben , die , obgleich sie keine Schlachten gewonnen, noch selbst Seere geführt, im Namen der Disziplin und der Militär- Instituzionén gegen diese gefährliche Neuerung protestirt haben . Partisane des

" Die Preffe, die Tribüne, die Klubs sind die Gebüsche, hinter denen sich unsere Feinde verbergen ; sie verachten, ste behandeln, wie Johann ohne Furcht die städtischen Milizen auf den Feldern von Othée behandelte , hieße une der Gefahr aussezen, wie die Ritter des Mittelalters, deren Lugenden, Sorg losigkeit und hochfahrende Verachtung wir besäſſen , in den Staub geworfen zu werden. Wie sie, glaubten wir uns unbesieglich, weil wir stark und tapfer find, aber auch wie sie vergäßen wir, daß unsere Rüstungen zwar hieb : und stichfest den Geschossen der neuen Feinde nicht zu widerstehen vermögen. Die treulose Kugel des Arquebuſiers , die berechnete Sprache des Advokaten , die schneidende Feder des Journalisten stehen auf gleicher Linie. Um das Wort zu bekämpfen, bedarf es des Wortes ; um die Feder zu bekämpfen, bedarf es der Feder !" Der Militär-Journalismus ist demnach zur Vertheidigung der Interes sen der Armee erforderlich, wenn die Oekonomisten oder die enragirten Nefor matoren le angreifen ; er ist ferner nothwendig , um die Bildung in die un teren Grade zu tragen, die Studien zu begünstigen, den Sinn für geistige Arbeit zu stärken und der gesammten militärischen Maschine eine intelligente und sichere Leitung zu gewähren . Er liefert denjenigen, die nüzliche Ideen vorzutragen haben, eine schleunige und bequeme Weise der Veröffentlichung , und denjenigen, die sich zu unterrichten wünschen, ein ökonomisches und leich tes Mittel stets au courant ihrer Kunft zu bleiben. Um selbstständige Werke, deren Absaz natürlich ein beſchränkter ist, herauszugeben , muß man einiges Glük haben, denn die Offiziere, die schreiben, haben selten und diefenigen, die nicht arbeiten, haben fast nie Bücher und bekümmern sich wenig um sie. Diese Verhältnisse machen die periodischen Schriften, in denen neue Ideen und in teressante Thatsachen auf die einfachste W.ise für alle Geister und für alle Börsen mundgerecht gemacht werden, so außerordentlich nüzlich. Die Sommitä ten der französischen Armee erfaßten diese Vortheile, als sie im Jahre 1825 das Journal des sciences militaires gründeten. Im folgenden Jahre schufen die Generale Fririon, Haro, d'Houdetot, Lamarque , Pelet, Marbot und Va lazé im Interesse der Armee ein neues Journal, den Spectateur militaire. Sie hatten zu Mitarbeitern Chambray , Bardin, Oudinot, Preval, Bugeaud, Ru migny, Létang, Huguenin, Rogniat, Girardin und Andere , die mit derselben Auszeichnung auf den Schlachtfeldern des Kaiserreiches figurirt hatten, mit der sie jezt in den Spalten eines Journals auftraten. Troz der geringen Geneigtheit der Restaurazion und einiger Truppenchefs hatte der Spectateur militaire einen außerordentlichen Erfolg und trug wesentlich zur Entwikelung der militärischen Wiſſenſchaft und Bildung kei. Neben den alten Generalen machten sich bald einige junge Offiziere bemerklich, wie Ambert, Duvivier, Allard, Belmas, Noguet, Choumara, le Blanc, Oudinot u. s. w . Bald darauf erwuchsen andere Publikazionen gleicher Art. Wir zitiren vorzugsweise das Journal des armes spéciales, daß im Jahre 1884 durch den General Pairhans, den Kapitän Piobert, Morin und mehrere Artillerie- und Genieoffiziere gegründet wurde. Fast alle Staaten Europa's sind diesen Beispielen gefolg , einige dersel ben wenden sogar den Militärjournalen besondere Gunstbeweise zu. In Preu hen und Oesterreich werden sie von den einflußreichsten Personen unterstügt. / Preußische Wehr-Zeitung Die " wird beispielsweise durch einen Hofrath, Vorleser des Königs, dirigirt und zählt zu ihren gewöhnlichen Redakteuren Offiziere, die dem Hofe nahe stehen. Sie wird durch die Truppen-Komman deure empfohlen und genießt, troz dieses Patronates einer sehr großen Frei

Sdweigens und der Unbeweglichkeit halten sie sich im Besiz eines Arcanum, möchten die Armee mit einer chinesischen Mauer umgeben und alle Wege der Zivilisation sperren. Weil sie ohne Talente reuſſirt haben, erklären sie die Wissenschaften als unnöthig, und weil es ihnen, ohne sich lächerlich zu machen, unmöglich wäre, einen Artikel abzufassen, finden sie es ungeeignet, daß ihre Untergebenen ich einen Ruf durch Wirken aufdem Dienste fremden Gebieten erwerben . Da sie nicht mit eigenem Lichte glänzen können , möchten sie alle Anderen im Schatten sehen und stellen als Grundfaz auf: daß der Grad und die Ver-

heit. Wir haben darin mehr als einmal Artikel gefunden, deren kriegerische Kraftfülle (verdeur martiale) die Haare unserer Deputirten und unserer gar des civiques sträuben gemacht hätte . Dieselben Vortheile genießen einige mi litärische Zeitschriften in Frankreich, Deutschland, England, Spanien und Holland, und bisher hat keiner dieser Staaten Grund zur Klage gehabt . Die guten Artikel sind einflußreich und erzeugen eine günstige Wirkung , die schlechten schaden nur ihren Verfassern und den Zeitschriften , die sie aufneh men. Die Oeffentlichkeit trägt die Korrektur und Züchtigung in sich . Auf

wendung allein eine Unterscheidung bei dem Militär hervorrufen. Ihr Vorbild wird durch einen der Offiziere realiſirt, die mit rauher Stimme, mit brüsken Manieren, mit wetterverbranntem Gesichte nur dem Dienste und den Vergnügungen leben, deren Gespräche nur der Kaserne und den Frauen gewidmet sind und die die Journale nur zum Anzünden der Pfeife oder Zigarre gebrauchen. In den Zimmern dieser Militäre findet man Rappiere, Rauchinstrumente, einige kolorirte Bilder, Vögel oder einen gelehrigen Hund, aber keine Bücher. Stolz auf ihre Unwissenheit verachten sie die Männer der Studien und sehen diejenigen über die Schultern an, die die Schwähe best zen, die Feder zu führen und ihren Teint durch Nachtwachen und Arbeiten zu verderben . Ein beklagenswerther Irrthum, den ein belgischer Schriftsteller durch folgende Apologie bezeichnet hat : "I Bald nach Erfindung des Pulvers bemerkten einige Ritter hinter einem Gebüsche mit langen Arquebusen bewaffnete Männer , welche sie ruhig anschlugen. Im Vertrauen auf ihre Rüstungen und auf die Kraft ihres Ar mes spöttelten diese Kriegsmänner : „ Um diese Leute zu bekämpfen, genügen unsere Diener. " Aber plözlich erfolgte eine von einem Blize begleitete Deto nazion und das von einer unbekannten Kraft bewegte Blei der Arquebusen schmetterte die spöttelnden Nitter in den Staub "

einen Verfasser, der reussirt, kommen zwanzig, welche fehlgehen ; daher redu zirt fich die Zahl der Militärschriftsteller in allen Ländern auf einige spezielle Personen . Es ist demnach nicht zu befürchten, daß das journalistische Fieber, wenn es sich der Armee bemächtigt, die Offiziere von ihrem Dienste und der Waffenlaufbahn ablenkt. Stets wird es leichter sein, sich in der Kaserne oder im Salon einen Ruf zu erwerben, als durch literarische und wissenschaftliche Leistungen zu glänzen und nur wenige Offiziere werden ihren Namen durch Versuche kompromittiren, deren Erfolg ftets zweifelhaft ist und bei deren Ver folgung es möglich wird , daß ein General durch einen Lieutenant aus dem Sattel gehoben werden kann . Alle Wege führen, wie das Sprichwort sagt, nicht nach Rom. Die Wahl des bequemften wird stets die Politik der Menge bilden, das Betreten des dornigen und ruhmvollen wird den auserwählten Geistern und Charakteren vorbehalten bleiben. Belgien besaß lange Zeit kein Militär-Journal und die ersten Versuche, ein solches zu schaffen, waren nicht mit Erfolg gekrönt. Unnüz wäre es, den Gründen dieser Thatsachen nachzuforschen ; es genüge zu sagen, daß die Stifter der ersten Militär-Journale Gelegenheit zu der Bemerkung hatten, daß die Vorurtheile gegen die schriftstellernden Offiziere noch von einigen unserer Generale und Truppenkommandeure getheilt wurden. Im J. 1847 machte das

kh 391 beffer inspirirte Kriegsdepartement den Versuch, der Armee ein spezielles Orgen ; sollen fie Erfolg haben, so muß man ñe, namentlich beim Beginne, mit gan zu widmen, eine Kommission wurde gebildet, die Subskripzionen erfolgten einigem Wohlwollen empfangen. Das einzige Mal , als das Kriegsdeparte> zahlreich, das Journal sollte erscheinen, als sich eine Meinungsverschiedenheit ment sich dem Unternehmen günstig zeigte , erreichte die Zahl der Abonne in Bezug auf den Inhalt der ersten eingesendeten Artikel erhob . Man dis- ments auf eine Zeitschrift eine höhere Ziffer. Diese guten Umwandlungen futirte lange Zeit , die Februar-Revoluzion trat ein, die Kommiſſion wurde waren nur von kurzer Dauer, ein Umstand, der wahrlich zu beklagen ist. aufgelöst und ihr Werk blieb troz der zahlreichen Abonnenten in den Kar Wenn ein Journal durch der Armee ergebene Männer redigirt wird, die die tons . - Dieser Ausgang ließ sich erwarten. Ein Militär-Journal , das Be- Behörden achten und ehren, jede neue Idee, die sich in wohlwollender Absicht stand haben soll, muß einer gewissen Freiheit der Thätigkeit genießen, die mit äußert, begünstigen und skrupulös in der Beobachtung der militärischen und der direkten Unterstüzung eines ministeriellen Departemente nicht gut verträg literarischen Formen find , dann sollte man glauben, es sei keine Schwäche, lich ist. Alle Meinungen müssen sich in demselben begegnen fönnen und die keine schlechte That mitzuwirken, es sei dies vielmehr eine ehrenwerthe Hand in ihren Bewegungen ungehemmte Kritik darf sich nur Fesseln. anlegen, wenn lung, die von den Behörden ermuntert werden sollte. Man kann es nicht oft es sich um vollendete Thatsachen, wenn es sich um königliche oder Befehle der genug wiederhol n, der wichtigste Vunkt für eine Armee im Frieden ist , daß Militärbehörden handelt. Wir verlangen entschieden , daß sich ein Journal ie arbeite und fortschreite. Die Unthätigkeit erzeugt die Unluft und führt trenge aller Auffäze enthalte, die das Vertrauen oder die Achtung vor den den Verfail der Militär- Inftituzionen herbei. Die Offiziere , die ihre geifti Militär-Autoritäten schwächen könnten, aber diese Verpflichtung schließt fet gen Kräfte mit nüzlichen Arbeiten kräftigen , beſizen mehr Thatkraft, mehr neswegs die Zulässigkeit aus, dasjenige zu prüfen, was sich noch im Zustande Iniziative, als diejenigen, deren Geist sich mit den Details eines maschinen des Projektes befindet, die Irrthümer, von welcher Seite e herrühren mö mäßigen Dienstes abmüht und die in den weichen Vergnügungen des mate= gen, zu bekämpfen und die Behörden über einzelne Dinge, selbst auf die Ge- riellen Lebens die zum Waffenberufe so nothwendige Energie der Seele und fahr hin, ihnen zu mißfallen, aufzuklären. In dieser Weise faffen wir den Mili- des Körpers einbüßen. Die Männer des Handelns im Kabinet find faft immer tär-Journalismus auf, in dieser Weise wird seine Aufgabe von den Redak die Männer des Handelns auf den Schlachtfeldern. teuren der Journale des Auslandes erkannt. Das im Jahre 1850 gegrün Als das von einer starken Koalizion bedrohte Frankreich genöthigt dete Journal de l'Armée belge hat diesen Weg beschritten, wir wünschen ihm wurde, nach allen Seiten Front zu machen, als es galt, im Zeitraume von hierzu Glük. Mit geringen Hilfsmitteln und ohne Unterstützung entscheidender wenigen Monaten Alles zu schaffen, Soldaten wie Material, da erwählte man Stellen hat es Resultate erzielt , die es befähigen, einen Vergleich mit den zur Ausführung dieser wunderbaren Organiſazion einen bisher wenig bekannten besten Zeitschriften des Auslandes nicht zu scheuen. Nur der Armee ergeben, Mann, einen obskuren, aber unermüdlichen Arbeiter, den das frühere Regime ist es bereits mehrfach gezwungen gewesen, die Eigenliebe Einzelner zu vermißachtet hatte und den die Nevoluzion noch als einfachen Geniekapitån fand : .. lezen und sich in ernste Schwierigkeiten zu verwikeln. Diese Schwierigkeiten den berühmten und edlen Carnot. Durch ernste Studien gestählt und mit ↳4 rühren zum Theil daher, daß man in Belgien sich immer noch den Vortheis einer von den edlen Gefühlen und großen Ideen, welche man aus den His len des Militär-Journalismus verschließt. Man will, sei es aus Vorurtheil , storikern Roms und Athens schöpft, erfüllten Seele, zeigte er sich beim Be sei es aus Absicht, nicht zugeben , daß ein Journal, das keiner Parthei, kei ginne des Sturmes seiner gefährlichen Mission gewachsen. Der Wohlfahrts ner einflußreichen Persönlichkeit angehört, eine nüzliche und selbst nothwendige Ausschuß hatte fein thätigeres und muthigeres Mitglied als ihn. Er arbei Sache sei. Nichts ist indessen leichter , als dieses zu beweisen . Ein Organ, tete 18 Stunden täglich, unterzeichnete im Durchschnitt 300 Briefe und Do welches keine andere Intereſſen, als die der Armee versicht, ist augenscheins fumente, arbeitete während er zu Mittag aß, brachte mehr Nächte in seinem lich allein geeignet, unter allen Verhältnissen energisch die Vertheidigung der Fauteuil als im Bette zu und mußte oftmals seine ernften Beschäftigungen Militär-Instituzionen zu übernehmen. Es wird auch, das einzige von allen unterbrechen, um auf der Tribüne die heroischen Maßregeln zu vertheidigen, Journalen, es wagen, gegen die öffentliche Meinung anzufämpfen, wenn diese die er durch seine Verantwortlichkeit defte. Das ftets über seinem Haupte ſich zeitweise auf Frrwegen befindet, eine Voraussezung, die gestattet ist, da ſchwebende Schwert des Konventes vermehrte seine Gefahren, ohne seine Ener wir Zeuge und Opfer solcher Verirrungen , waren. Es gibt Zeiten , wo das gie oder seinen Patriotismus auch nur im Geringften zu verkümmern. Er zue Volf, diese Stimme Gottes , an die tanzenden Tische, an die industriellen erst wagte es, der unbestrittenen Gewalt von Robespierre und Saint-Juft zu Armeen, an die Budgets von 25 Millionen glaubt. Aber die Rolle eines trozen . Troz der äußeren Schwierigkeiten und des Laumels der demagogi = Militär-Journals darf ſich nicht darauf beschränken , zu solchen Zeiten die ge- schen Leidenschaften gelang es ihm endlich, die Organiſazion der Militärkräfte fährlichen Irrthümer und Täuschungen zu bekämpfen , welchen zu schmeicheln Frankreich zu vollenden, so daß vierzehn Armeen , kampffähig und sieges die übrigen Organe der Oeffentlichkeit Interesse haben , da sie augenbliflich muthig, im Stande waren , an die Grenzen zu rüfen. Dann sezte er sich populär sind. Es muß die Utopien in dem Momente charakterißiren, in wels selbst an die Spize der Kämpfenden und schuf den Massenkrieg, die Tirail chem sie an's Tageslicht treten ; es muß die feindlichen Manöver , ehe fte ge- leurangriffe, die lebhaften Bajonnetattaquen , welche die noch an die methodi wirft haben, aufdeken ; es muß die Unvorsichtigen zurechtweisen, die Verläumschen Regeln der älteren Kriegführung sich anklammernden Generale der Al= der züchtigen, die Feinde entlarven und selbst manche Feindseligkeiten durch die lüirten verwirrten und mit Niederlagen bedrohten . Bei Wattignies that er einfache Drohung einer schleunigen und strengen Represalie verhindern . Es noch mehr, und rettete Frankreich . Von diesem unerwarteten Resultate be muß die Behörden von den wahren Interessen der Armee unterrichten , ihnen troffen, ließ ihn der Konvent unangefochten , als der Wohlfahrtsausschuß an die Aufklärungen vorlegen, die den Ermittelungen entgangen fein sollten, die Reihe kam. „ Achtung vor diesem Manne ! rief Bourdon von dir Dise ihnen in kritischen Momenten zu Hilfe kommen und ihnen Elemente zur aus, er hat den Sieg in unseren Heeren organiſirt ! “ Der Nazionalstolz war Schäzung und Würdigung sowohl der Sachen, als der Individuen vers diesmal stärker als der Haß und der Neid und der Henker zählte einen Kopf weniger auf der Guillotine. schaffen. Es ist fast unmöglich , daß die regelmäßigen Dienstleistungen des geDas waren die Werke des vernachlässigten Geniekapitans , der selbst in wöhnlichen Friedensdienstes die Eigenschaften der Offiziere , welche nur ihnen seiner Waffe zu einer Epoche, in der Frankreich Männer von Genie nicht ge leben, an's Licht bringen. Es bedarf weder des Genies, noch besonderer Kennt brauchte , schlecht behandelt wurde Er war damals nur eine Schreibeseele niffe, um selbst den schwierigsten Erforderniſſen des Friedens zu genügen . Nur und ein armseliger Gelehrter, wie man ihn zu nennen beliebte ; seine Vor durch spezielle Arbeiten können sich hervorragende Talente und Fähigkeiten gesezten betrachteten ihn als einen tadelsüchtigen und verdroffenen, wenn nicht dokumentiren . Wenige Offiziere haben die Mittel, Werke herauszugeben, die, sogar unfähigen Geist, der zur Beförderung wenig geeignet. Die Vortheile namentlich in Belgien, oft mit theueren Opfern verknüpft sind ; wenige Offi- und Gunstbezeugungen wurden damals nur den schönen Salonerscheinungen, ziere haben andererseits die Mittel zum Ankauf ſolcher Werke, die nothwendi- den unermüdlichen Länzern, den schmeichelnden Höflingen und denjenigen Of gerweise einen hohen Preis besitzen. Die Militär- Journale beugen in glüf- fizieren zu Theil, die man zu jener Zeit als die wahren Mousquetaires, heute lichster Methode diesem doppelten Uebelstande vor, sie bieten den Schriftstel- als die wahren Troupiers charakterisirt , Leute, die Spieler, Renommiften, lern ein leichtes Mittel der Veröffentlichung, denjenigen, die von dem Wissen Ignoranten und Eitle sind und ihr Leben in den Kaffées , den Theaters und ihrer Kameraden Nuzen ziehen wollen, ein billiges Mittel zur Bildung dar. noch anderswo verbringen. Die Mehrzahl derselben wurden Obersten und Diese Vortheile haben in Frankreich und Deutschland eine richtige Würdi- Generale, waren vorzüglich und hatten ein treffliches Renommée. Als aber gung gefunden, während mehrere Offiziere durch Artikel in den Militärzeit die Herzoge von Braunschweig und Koburg ſich in Eilmärschen mit Oesterrei= schriften sich einen geehrten Namen und eine ehrenvolle Stellung zu verschaf- chern und Preußen näherten, dachte man nicht an sie, sondern erwählte den fen wußten. In Belgien find dieſe Publikazionen weniger günstig aufgenommißachteten armseligen Gelehrten , denselben , den man ungeeignet befunden men worden, es scheint sogar, daß man sie nur mit Mißgunst betrachtet. Diese hatte, irgend jemals etwas zu werden ! .... Wir zitiren diese Thatsache nur, von Oben stammende Kälte hat natürlicherweise auf die Zwischenstufen cinge- um durch ein schlagendes Beispiel die unwiderlegbare Wahrheit zu erhärten, wirkt und die Entwikelung unserer periodischen Schriften gehemmt. Die die die Erfahrung mehr als einmal bewiesen, die nämlich, daß der Militär, Offiziere, die sie mit nüzlichen Arbeiten versehen konnter, enthielten ſich ihrer dessen physische und moralische Energie durch geistige Arbeiten , die ebenso Beisteuer und die übrigen beeilten sich keineswegs zu abonniren, zum Theil ruhmvoll und ebenso beschwerlich, als die Arbeiten des Krieges sind , gestärkt vielleicht, weil die Artikel nicht vollkommen das Interesse befriedigten, theils und geftählt worden, stets im Momente der Gefahr eine unendliche Ueberle= auch, weil sie ihren Chefs zu mißfallen fürchteten, wenn sie Publikazionen genheit über diejenigen beizen wird, welche ihre Thatkraft durch die Ruhe, unterstüzten, von denen sie wußten, daß sie denselben wenig angenehm waren . ihre Intelligenz durch die Routine , ihre Energie durch Vergnügungen einge= Es geht leider mit militärischen Werken ebenso , wie mit allen anderen Din- büßt haben. Die Offiziere, die am meisten während des Kaiserreichs ge=

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glänzt haben," sagte ein französischer General, " diejenigen, welche die schönste Stelle in der Geschichte behaupten werden , waren nicht die Haudegen, es waren die Männer, welche mit ausgedehnten Kenntnissen eine gründliche Bildung verbanden.“ Es wird den Männern der Studien und den Militärschriftstellern zur unvergänglichen Chre gereichen, als Beispiele und Beschüzer Napoleon, SaintCyr, Haro, Oudinot, Lamarque, Foy, Rogniat, Velet , Chambray , Vaudoncourt, Marmont, Preval, Bugeaud, Pairhans, Numigny und andere Notabilitäten, beispielsweise nur der französischen Armee entnommen , zu haben. Die Zustimmung dieser berühmten Pathen des Militär-Journalismus wird unsere Kollegen für die Feindseligkeiten und Sarcasmen derjenigen entschädigen, die es lieber sehen, daß die Offiziere ihre Pfeife im Billardzimmer rauchen , als daß sie Erzerpte in einem Lesekabinet fertigen sie wird ihnen auch die Kraft verleihen, dem eifersüchtigen, verstekten und deshalb zu fürchtenden Miß

| wollen gewiffer ehrsüchtiger Mittelmäßigkeiten zu trozen, die es zwar bequem finden, einen durch Kameraden gegründeten Ruf auszubeuten, die aber nichts desto weniger mit misgünstigen Bliken auf Männer schauen , die den Muth haben, die Diskussion aufzunehmen und die Oeffentlichkeit zum Richter ihres Werthes zu machen. Man arbeitet schweigsam, unbekannt, fräftig und ent schieben, aber man erreicht keine Erfolge. Männer der Studien, es mag ein Leichtes sein, Euch zu verkleinern und herabzusezen, aber es wird ein Tag erscheinen, der Euch Eueren Rang anweiset und selbst, wenn dieser Lag aus bliebe, so habt Ihr eine Kraft und einen Einfluß , den Euch Niemand zu rauben vermag. Ein Mann trägt seinen Werth in sich, wenn man ihn auch nicht anzuerkennen geneigt ist und wie es neuerdings einer der besten Histo riker Belgiens aussprach : „ Ein gutes Buch ist eine Macht, die keine andere Macht zu zerstören vermag. "

Armee - Nachrichten. fremdländische Offizier, daß der Gesundheitszustand der großherrlichen Truppen in Schumla und auf den Vorhöhen des Balkans nichts zu wünschen übrig F. (Wien, 20. Juni.) (Von den Kriegsschaupläzen. ) Unsere | laffe . Nach einer telegraphischen Depesche aus Orsova vom 20. d. soll ein neuesten auf telegrafischem Wege erhaltenen Nachrichten von der unteren aus 2 Brigaden und 3000 Reitern bestehendes türkisches Streifforps der Donau ( iftria) reichen bis 14. Juni. Es liegen uns 5 Depeschen Balkanarmee von der Division Grotenhjelm bei Tschombasa am 14. d . in die worunter 3 authentische zur Informazion vor. Aus den zwei ersten Gebirge zurükgeworfen worden sein. Die Festung Silistria wird von den Berichten (Kalarasch vom 14. und Bukurest vom 15. Juni) entnehmen wir unter dem Befehle des Mussa Pascha stehenden 15000 Türken mit kriegeri die auch in anderen Depeschen bestätigte Nachricht , daß dem k. ruff. General scher Virtuoſität vertheidigt. Es scheint übrigens im Plane der Russen zu Adjutanten v. Schilder bei einer am 13. vorgenommenen Rekognoszirung der liegeu, die Belagerung dieser Festung nach den Regeln der Kriegskunft mit Belagerungsarbeiten vor Silistria durch einen feindlichen Kanonenschuß , aus möglichster Schonung der Truppen nur so lange fortzusezen, bis der aus Pe dem Fort Metschidie abgefeuert, ein Bein zerschmettert wurde. Er wurde fo- tersburg täglich erwartete Befehl zum Rüfzuge einlangt. fort nach Kalarasch, und zwar unmittelbar auf den Händen der . russischen Der Fürst von Warschau , welcher sich bereits in Jaſſy befindet , und Oberoffiziere, in das Sanitäts-Lokal getragen , und ihm das Bein durch Am- dessen Gesundheitszustand ſich entschieden gebessert hat, kann bei der neuesten putazion abgenommen. Noch auf seinem Schmerzenslager gab dieser als Son- Front der europäischen Armeen gegen Rußland auf keine Offenſive mehr berling bekannte eben so tapfere als geniale Ingenieur-General den Befehl, denken. So viel ist gewiß und muß einem Jeden einleuchten , daß beson an der Stelle , wo in der Nacht vom 12. auf den 13. eine größere Mine ders durch das einheitliche Auftreten der deutschen Großmächte , durch in die Luft gesprengt wurde, die von ihm bereits angeordnete und in den diese Eine welthistorische That , sich alle die unzähligen Verwikelun Angriff genommene Redoute recht bald zu beenden, damit die Arbeiten der gen auflösen müssen , deren Knoten unter anderen Umständen durch dieſes unermüdlich fleißigen sehr angestrengten Mineurs gedekt und nicht unterbro deutsche Alexanderschwert nicht so leicht zu zerhauen wäre. Dem t. russischen chen werden. Feldherrn blieb daher keine Wahl; er mußte auf die Defensive Bedacht neh Auf die Nachricht von der Verwundung des Generals v. Schilder ver- men und die Südarmee auf die festen ( Schwerpunkte des Bruth lehnen. breitete sich in Bukurest , besonders in jenen Kreisen , die sich in der Beur- In Polen selbst stehen bereits folgende Truppen : theilung der kriegerischen Vorgänge auf parthei'schem Standpunkte halten, 1. Das Grenadierkorps ohne Reserven ; 2. die Reserven des I. Infanterie-Korps ; mit Blizesschnelle das Gerücht : die Lärken hätten am 18. Juni um 4 Uhr 3. zwei Divisionen des II. Infanterie-Korps ; Nachmittag gegen die f. ruff. Belagerungsarbeiter einen heftigen Ausfall ge macht und einen großen Sieg erfochten. Es liegen uns aber drei Depe 4. die sämmtlichen Reserven des II. Infanterie-Korps ; schen von Versonen vor, die sich von der Politik und Simpathie fern halten 5. Die Küraſſier- und Uhlanen-Diviſion des Reserve- Kavalleriekorps, dann und nur mit dem militärischen Theile der für die Lesewelt interessanten trie 4 Dragoner-Regimenter, im Ganzen 150.000 Mann Infanterie, 30.000 Mann Kavallerie und 180 Kanonen. gerischen Vorfallenheiten beschäftigen, denen zu Folge am 13. und 14. Juni zwischen den k. russischen und großherrlichen Trup pen vor Siliftria ein größerer Zusammenstoß gar nicht tattgefunden hat. General Schilder hat, wie bisher alle Lage mehrT. (Odessa , 10. Juni . ) Der kommandirende General Baron von mals, am 18. Nachmittags die Trancheen auf der rechten Flanke des russi- Often - Saken ist nicht unbedeutend erkrankt und hat sich zur Erholung schen Benirungskorps, in dem Nayon, wo der Oberst Graf Oppermann mit auf das Landhaus des Generals von Lüders , drei Werste von hier , am feinem Regiment auf Vorposten steht , die Arbeiten besichtigt , bei welcher Meere gelegen , zurüfgezogen. Außer dem zeitweisen Besuche feintlicher Gelegenheit er durch einen Kanonenschuß --- wie eben erwähnt ein Bein Dampfer , welche Erkundigungen über das Befinden ihrer Gefangenen einzie hen, ist es auf der Rhede ziemlich still , desto lebhafter aber in dem bei verloren hat. Ferner entnehmen wir diesen Depeschen, daß die Russen auf der Fläche Odessa aufgeschlagenen Truppenlager , über welches ich Ihnen demnächst vor dem Fort Metschwie täglich an Terrain gewinnen und sich dort, besonders berichten werde. Das Loos der Gefangenen des " Tiger " ist ein wahr. aber am Brütenkopfe so stark befestigt haben, daß ihre Arbeiten von der Fe haft zufriedenstellendes , und die ihnen zu Theil werdende Behandlung über ftungsbesazung nicht leicht zerstört werden können. Diese mit vieler Bestimmt alles Lob . Offiziere und Matrosen werden reichlich mit Geld versehen und heit ausgesprochene Ansicht theilt uns auch der fremdländische Offizier aus bewegen sich frei in der Stadt. Dieß wird denn auch nur in zu auffälliger Schumla mit, von welchem wir in einer der lezten Nummern einen nicht un- Weise benüzt , und sieht man leztere in einem eben nicht sehr empfehlens interessanten Bericht gegeben haben. Der türkische Feldherr Omer Pascha hat werthen Zustande schimpfend und lärmend herumfahren. Am 6. d. betran keinen Auftrag, zum Entsaze der Festung Silistria mit den ihm zur Disposi ken sich die Matrosen in einer Branntweinkneipe zu Tode und schlugen sich zion gestellten Truppen zu schreiten . Die Vortruppen der Balkanarmee stehen dann so gewaltig untereinander, daß herbeieilendes Militär die Trunkenbolde an den Vorhöhen des Hämus in der Stärke von 22,000 Mann gegenüber mit gefälltem Bajonnete zur Besinnung bringen mußte. Einige Kleinruſſen der k. russischen Vorhut , welche der General Grotenhjelm befehligt. Der waren behagliche Zuseher dieser Szene und meinten sichbar vergnügt , wie es Serdar hat diese Aufstellung am 7. Juni besichtigt. Die türkischen Truppen doch Schade gewesen , die Aneinandergekommenen gestört zu haben , da sie aus Widdin haben sich laut Befehl in Trnova zu sammeln und werden nach eben auf dem besten Wege waren , sich gegenseitig todt zu schlagen. Dage Eski-Dschuma dirigirt ; 6000 Mann sind dort bereits eingetroffen und bilden gen sind die auf Ehrenwort_freigelassenen Offiziere ein Muster von Bildung. jezt die linke Flanke der im Felde stehenden Balkanarmee. Diese , so wie die jungen See-Aspiranten werden von den höchsten hiesigen Die Auxiliartruppen sind in der Stärke von 24,000 Mann in Varna Autoritäten auf das Liebreichste behandelt und in die vornehmsten Gesell bereits eingetroffen. Das f. englische Detachement hat die Festung nur be- schaften der Stadt gezogen . Bei der Abends auf der Wasser- Glacis ftattfin rührt, auf der Höhe von Barna zwei Tage unter Belten gelagert und ist so- denden Militär-Musik sieht man diese durchweg schmukten Gentlemans , Arm fort nach Rosludscha (7 Stunden vor Baffardschik) gerüft. Die russischen in Arm mit den russischen Offizieren promeniren. Bezeichnend ist es, daß Truppen haben sich von dort gegen Silistria zurüfgezogen. Die englisch-fran- diese Herren das Bombardement der Stadt ihren Verbündeten in die Schuhe zöfifchen Hilfstruppen operiren daher unter der Protekzion ihrer Flotten selbst schieben wollen, indem sie meinen , sie selbst (die Engländer nämlich) hätten ftändig in der rechten Flankel der Balkanarmee. Weiter schreibt uns der nur mit Bedauern die Richtung der franzöſiſchen Geſchoffe bemerkt (?). Oesterreich.

393 ** Von derselben befreundeten Hand wie in Nr. 39, erhalten wir die Schweiz. folgende Mittheilung aus Odessa. Wenn auch Bekanntes enthaltend , so glauben wir doch den Brief vollinhaltlich geben zu sollen : Der Bundesrath hat beschlossen , die erste Uebungsdiviſton (Ziegler) „ Das Bombardement von Odessa hat sich bald gerächt. Am 30. April (12. Mai) auf den 20., die zweite (Bontems) auf den 13. Auguft einzuberufen. nämlich , strandete eines der schönsten englischen Dampfschiffe, durch einen dichten Nebel irre geleitet, unmittelbar bei einem Lusthause und Garten unseres Bürgermeisters , Herrn Großbritannien. Cortazzi. Unsere Küstenwächter berichteten es , ungeachtet des Nebels (ich begreife nicht, wie sie es bemerken konnten) dem General. Wie ein Bliz liefen Befehle an unsere Ar United Service Gazette " zufolge soll jedes in der Türkei fte * Der tillerie in Odessa und der Umgegend ; fie kam an, während 2 feindliche Boote vorbeigingen, ohne im Nebel etwas zu ahnen. Man forderte die Mannschaft auf , sich zu ergeben , fie hende englische Regiment um 150 Mann verstärkt werden, sobald antworteten aber, da ihre Schiffsbatterien ihnen durch die Lage des Bootes unnüz wurden, die nöthigen Transportschiffe zu ihrer Ueberführung beschafft sind. Die eng burch Brandraketen --- vielleicht hatten die armen Leute auch die Signale nicht sehen können lische Infanterie soll, ftatt ihres jezigen unbequemen Rollets (coatee) , einen -- und so wurden fie im Augenblik von uns gezwungen sich zu ergeben, nachdem der Kapitän ein Bein , ein 16jähriger Offizier beide Beine und 3 Matrosen das Leben ver Waffenrot (frockcoat) erhalten . Das genannte Militär-Journal sagt loren hatten. Während diese fich dort ergaben (6 Werste von hier), suchte sie eine ihrer ausges ferner: " Die Säbel , welche fezt für unsere leichte Kavallerie nach der sezten Boote , als der Nebel fich dort verzog, um das Schiff auf dem Felsen feftfizend Türkei gehen , werden von Sachverständigen viel praktischer gefunden als die und die Mannschaft den Berg hinaufsteigend zu finden. Es wurde einige Zeit von beiden bisherigen. Sie sind leichter , um zwei Zoll länger und der nach dem Mu diefes Bootes verhindern wollte, ihr Dampfschiff in Seiten geschoffen, da die Mannschaft unseren Händen zu sehen, was ihnen jedoch nicht gelang. Da das Schiff auf dem Felsenter des hochschottischen Claymore geformte Griff schüzt die Hand beſſer. Es fest saß, und wir hier keine Kriegsschiffe zu seiner Vertheidigung hatten , so ließ der Geist wirklich zum Erstaunen, meint die United Service Gazette", welche un neral Sacken es in Brand steken, um es nicht in feindliche Hände wieder kommen zu laffen. geheure Massen militärischen Rüstzeugs täglich aus den Vorrathssälen des Am Abend flog ein Theil davon in die Luft , und jest bringt man täglich Kanonen, Boote Londoner Tower nach der Türkei verschifft werden. " und allerlei dazu gehörige Effekten in unsern Hafen. Auf dem Dampfschiffe befanden sich 25 junge Leute aus Englands ersten Familien , theils sind es Kinder von 14 Jahren, Sardinien. denen man eine Kampagne zum Unterricht machen ließ. Der russische General ließ sie alle mit Schonung und Achtung, ja ihrem Range gemäß behandeln. E. Wie der "Monitore" schreibt , hat der König den General-Major Kaum war der englische Admiral benachrichtigt, so schikte er zwei Dampfschiffe mit großen weißen Flaggen (diesmal waren sie höflicher). Man fezte ein Boot , abermals mit Ritter Angelo Campana zum Oberkommandanten der Nazional - Miliz in Parlamentärflagge ins Meer , und bat um Erlaubniß, den Gefangenen offene Briefe zu Turin ernannt. ― Die Armee geht mit den beifällig aufgenommenen Ge schiken. Der General bewilligte es, und ließ sich nur die Antwort der jungen Leute und danken um, dem jüngst verstorbenen Generalen Bava, "1 der Zierde des pie den Bericht des Kapitäns vorlesen. Alle schrieben mit hoher Achtung und inniger Dank barkeit für die unerwartet eble, großmüthige und großartige Behandlung, die ihnen zu montesischen Heeres " ein Denkmal zu sezen. Der Oberst und Kommandant Theil geworden. Alle find lustig und fingen, sie wohnen in der Quarantäne. Hier der Pompiers in Chambery Ritter George starb am 18. Mai, allgemein be vermuthet man, daß der Kaiſer alle jungen Seekadeten zurükgibt, denn ſie ſind ja Kinder. trauert nach einer langen Krankheit. Auch einer der, wie der liebe " Moni Was die Offiziere und Matrosen betrifft , so werden sie wohl zurückgehalten werden, da tore" meint , tapferen Soldaten der Unabhängigkeit Italiens und bes un man ihrer in England zu sehr bedarf. In keinem Falle wird unser lieber Kaiser anders garischen Krieges " ist weniger auf Erden. Der Oberst (?) Alexander Monti, als Er selbst sein, d. h. großartig handeln, und nicht Böses mit Bösem vergelten ! Die gescheiterte Fregatte war es gerade gewesen , die uns am 10. (22 ) April be- der erst kürzlich zum Direktor der Strafanstalten in Oneglia ernannt wor schoffen hatte. Der Kapitän, der une am Osterfeste seine Raketen zuschikte (ein Franzose) den war, ging nämlich am 27. v. M. in das andere Leben über, um dort büste mit dem Leben, und der Engländer, der uns mit bombardirte, verlor jezt ein Bein seine irdischen Irrthümer zu bereuen . - (ift wie bekannt daran gestorben, und mit militärischen Ehren beerdigt worden. Anm . der Red.) und sieht sich gezwungen Rußlands Großmuth zu rühmen. Rußland. Auch waren die 2 Parlamentärschiffe diesmal sogar höflich genug , die russische * Flagge unweit der Parlamentärflagge über der englischen wehen zu lassen; sie wissen (St. Petersburg , 8. Juni. ) Die durch Manifest vom 9. Mai daher sehr gut, was man thun muß, wenn man keine Kugeln erzwingen will, wie es bei dem ersten Schiffe der Fall war. Es war weltbekannt, daß die Herren sich vorgenommen angeordnete Rekrutenaus hebung scheint manchen Schwierigkeiten zu hatten, Odessa zu bombardiren, sei es auch nur, um den Türken für Sinope Sand in die begegnen, wie sich aus den Verordnungen schließen läßt, die nachträglich zum Augen zu freuen ; es ward also ein Vorwand gesucht. Daß man sich je nach Sebaftos Zweke der Beschleunigung dieser Nekrutirung erlassen werden. Da die be pol wagt, wo unsere ganze Flotte des schwarzen Meeres in der Bucht liegt , glaubt man treffende Aushebung eine außerordentliche ist , so kann bei derselben nach hier nicht ; denn um zur Flotte zu gelangen, muß man bei einer Batterie von 3600 (?) Ran. kaiserlicher Genehmigung von dem üblichen Reglement mehrfach abgewichen - (wohl eine Null zuviel ! Anm. der Red.) - oder viel mehr, mitten durch. Unsere werden. Besonders sind diesmal den Rekrutirungskommiffionen bedeutsame Admiralität in Nikolajeff ist, wie man ſagt, auch uneinnehmbar.“ Vollmachten ertheilt worden , so daß sie nach eigenem Ermessen die Aushe bung durch Losung oder nach der Reihefolge vornehmen laſſen , unter den Preußen. Leuten von 20-87 Jahren auswählen , aus einzelnen Bezirken mehr als Mit a. h. Verordnung wurde die Uniformirung der See die angeordnete Zahl ausheben und andere Anordnungen treffen können, offiziere in folgender Art festgestellt. Die gestikte Uniform der zur Beschleunigung der Aushebung. Mit der Bildung des Marine - Freiwilligenkorps wird rüftig Admirale besteht aus einem dunkelblauen Noke , weiß gefüttert , schwedische Aufschläge. Die Stikerei auf Kragen und Aufschlägen , das goldene Achsel fortgeschritten : Nach offiziellen Berichten haben sich 6590 Freiwillige gemel band und die schwarz und silberne Raupe auf der Schulter ist wie bei den det und sind von dieſen bis zum 23. v. M. 4194 angenommen worden . Generalen der Landarmee. Dunkelblaue, bei großen Hoffesten weiße Kasimir Das Reglement für dieses Korps ist vor einigen Tagen veröffentlicht worden. Beinkleider mit Goldstreifen ; goldgerändeter Hut. Der Frak für die Ad Es steht unter einem Admiral, dem ein Stab zugefellt ist. Ein Oberoffizier, mirale gleich fenem der Seeoffiziere, nur ist derselbe mit Goldtreffen um den unter dem wieder vier Subaltern - Offiziere stehen , befehligt jede einzelne Aufschlag versehen und haben die goldenen Epauletts dike , lose, brillantirte Kompagnie. Der mit der Leitung des Baues der neuen Kanonenboote -betraut Bouillons, im Spiegel den filbernen Anker und Adler nebst Krone darüber. - Die Ueberröfe haben keine Epauletts, dafür als Unterscheidungszeichen gewesene General Issakof, Mitglied des Ingenieurkorps für den Marine auf den Schultern die für die entsprechenden Offiziersgrade bei den Husaren bau, ist auf einer Inspekzionsreiſe in Finnland in den lezten Tagen des abge= wichenen Monats gestorben. vorgeschriebenen Achselschnüre. Auf den Mäzen ist die preußische Nazional Kokarde aus schwarzem Sammet mit filbergestiktem Rande. Sachfen.

Tages-Nachrichten.

* Für die dießjährigen Herbftübungen vom 6. September bis * (Wien.) Ueber den Beſuch Ihrer k k. Majeftäten in dem kais. Gestüthofe 6. Oktober ist bereits die höhere Anordnung ergangen : Die Infanterie wird Kladrub bei Prelauc in Böhmen am 12. d. heißt es in der " Wiener Zeitung“ : Bald brigadenweise ihre Uebungen halten , und zwar die Leibbrigade ( 13 bis 16 nach der Ankunft wurden die 3utpferde vorgeführt. Die allgemeinfie, ungetheil Bataillons) zwischen Löbau und Herrnhut , die 2. Brigade (5 bis 8 Bat. ) tefte Bewunderung begrüßte das seltene Schauspiel, gleich anziehend für den Kenner wie wir bei Haynichen , die 3. ( 9 bis 12 Bat.) bei Nossen und die Jäger-Brigade für den Laien, als die edlen herrlichen Thiere erschienen, die zum großen Theile bei Leipzig, während die 1. Infanterie-Brigade (1 bis 4 Bat .) zur Dienst- führen es an, weil Defterreich mit Stolz auf das ganze Etablissement hinweisen darf leistung in der Residenz verbleibt. Reiterei und Artillerie halten die Uebun ihres Gleichen kaum mehr in den europäischen Gestüten haben. Sowohl die durch zweis hundertjährigen Bestand zur einheimischen gewordene Originals (andalufiſche) , als die ein gen bei den bezüglichen Garnisonsorten. geführte (englische) Race waren durch eine Reihe von Prachteremplaren vertreten , von denen hier nur die wundervollen Hengste „Murat “ , „ Old-England, " »Jung-Scrivenson " und „Generaliffimus Italia“ 2c. hervorgehoben sein mögen, mit der Hindeutung, daß die Belgien. eingeführte Race vorzugsweise für Staatszüge verwendet wird, wie sie vom Lage des feierlichen Einzugs 3hrer Majestät der Kaiserin noch in allgemeiner Erinnerung sein wer * Das heuer bei Beverlo abgehalten werdende Lager wird weit den. In dem Fohlenhofe „Franzenshof“ zogen die kostbaren 1 , 2 und 3jährigen Fob ftärker als die früheren ausfallen , indem 19 Bataillone Infanterie, 24 8. len, die fich rudelweise im großen Hofe tummeiter, durch ihre Leichtigkeit, ihr Ebenmaß und ihre Schönheit gleichfalls die höchste Bewunderung auf sich. kadrons Kavallerie und 6 Batterien beigezogen werden.

391 So endete nach Mittag in würdiger Weise ein Fest, welches wir ein Verbrüdes Se. f. f. Apoftolische Majeftät, Allerhöchßwelche die gesammte Besichtigung mit Kennerauge vorgenommen und jedes Detail einer eingehenden Prüfung unterzogen hatten, rungsfest zwischen österreichischen und preußischen Truppen nennen möchten. Die fremden Gäste nahmen noch ein Frühßtük im Bensberger Schloffe ein und fuh geruhten wiederholt Ihre hohe Zufriedenheit und Anerkennung Sr. Erzellens dem Herrn FML. Grafen Grünne, dessen Energie und Sachkenntniß das Land den in wenigen ren dann nach Brühl , wo General von Schack Erzellenz ein Festmahl von 80 Gedeken im (R. 3.) Jahren erreichten außerordentlichen Aufschwung und Flor der kaiserlichen Geflüte , eines Schloffe veranstaltet hatte. so überaus wichtigen und in naher Zukunft unendlich ersprießlichen Zweiges der Nazio nal-Defonomie, verdankt, wie dem Herrn Geflüts-Inspektor Rittmeister Plazer allers gnädigst auszudrüken. Der über 40 Jahre dienende Geflütsmeister Spaleny wurde Wohlthätigkeits-Angelegenheiten. von Sr. Majef åt durch die Verleihung des goldenen Verdienßkreuzes mit der Krone huld

voll ausgezeichnet.

Wir freuen uns den Lesern unseres Blattes mittheilen zu können, daß die von uns besprochenen „Votiv 3 eilen " von Franz Josef Schaffer, deren Reinertrag dem Baufonbe der projektirten Votivkirche zugeführt wird, fich der lebhaftesten Theilnahme er: freuen, so daß nicht nur bereits ein Betrag von 100 fl. KM. abgeführt werden konnte, sondern auch die nöthig gewordene zweite Auflage in raſchem Abnehmen begriffen ift. * (Die Einweihung des Denkmals zu Bensberg.) Der zwei Meis len weite Weg von Deuß nach Bensberg schien am 13. Juni d. J. Morgens zu einer Bädtischen Promenade geworden zu sein, auf der nicht blos zahlreiche Wagen rollten, fondern auch Spaziergänger in Menge die ganze Streke wohlgemuth zurüflegten. Und doch war Bensberg nicht einmal das Endziel; denn von hier aus hatte man noch etwa 10 Minuten bis zu dem kaiserlichen Kirchhofe zu gehen, auf dein die im Jahre 1794 im Schlosse zu Bensberg am Lazareth-Fieber gestorbenen Defterreicher beerdigt wurden. Es waren Verwundete, welche nach den Vorfällen von Jemappes, Aldenhoven und anderen } Treffen jener Zeit dorthin gebracht worden. Nachdem man den Berg auf dem Gladbas Herwege hinabgestiegen, führt ein anderer etwas rechts ab ins Gebüsch, auf den Beerbis gungsplaz. Es ist eine kahle Waldstelle, die sich nach der einen Seite hin zu einem Hügel erhebt, wo sich das neue Monument befindet. Vor demselben war ein schwarzbes hängter Traueraltor aufgeschlagen. Das Monument besteht aus einer gothiſchen, oben in ein Kreuz auslaufenden Säule, von eisernem Gitterwerk umgeben. Die einfachen In schriften lauten, vorn : „Ruhestätte österreichischer Krieger 1794," hinten: „Errichtet 1854. Franz Josef, Kaiser von Defterreich." An der rechten Seite befindet sich der Doppeladler mit dem kaiserlichen Wappen, links ein Wappen mit Militär-Emblemen. Hinter dieſem neuen Monumente zeigt sich das alte vermoderte Holzkreuz mit der Jahress zahl 1794 und mit einem friſchen Immortellenkranze geſchmükt. Gegen 10 Uhr traf das Militår nebst den Gästen ein und bildete ein Quaree um den Plaz. Die österreichischen Gäste waren ; der Feldmarschall-Lieutenant Baron von Mertens, Vize-Gouverneur von Mainz ; General Ritter von Schmerling, 3 Stabes und 14 Offiziere und 24 Mann vem Feldwibil abwärts, von den verschiedensten Waffengats tungen und den Besazungen ven Rastatt, Ulm, Frankfurt a. M. und Mainz entnommen ; zulest ein Feldkaplan. Bon preußischer Seite trafen ein : General Lieutenant v. Schack, die General-Majore Engels, Stadtkommandant von Köln, von Kapphengst, v. Cranach. sämmtliche Stabeoffiziere und sehr viele Offiziere der Besazung von Köln, ein Bataillon Infanterie, zusammengesezt aus Kompagnien des 17. , 30. und 33. Regiments, mit Mu fikkorps, eine Schwadron Küraffiere vom 8. Regiment mit Musikkorps, eine Batterie Artillerie mit vier Geschüzen und Musikkorps, eine Kompagnie Veteranen, die Böglinge des Radettenkorps zu Bensberg ; von Zivilpersonen : der Regierungspräsident von Köln, von Möller, der Ortsbürgermeister von Beusberg. Gleichzeitig war erschienen der Benss berg-Gladbacher Gesang-Verein, verstärkt durch kölnische Sänger. Die Feierlichkeit wurde damit eröffnet, daß der General von Schack dem Gouver= neur von Mainz laut erklärte : kaum habe Se. Majestät der König von Breußen von der Absicht Sr. Majestät des Kaisers von Defterreich, hier ein Denkmal zu errichten, Kunde erhalten, als er beschlossen, demselben den Plaz zu übergeben, einen feierlichen Trauergots tesdienst anzuordnen und Plaz und Denkmal der Obhut des jedesmaligen Direktors des Radettenhauses in B.nsberg zu überantworten. Er übergebe Beides somit im Namen seines königlichen Herrn an Se. k. k. Apostolische Majestät hier vertreten durch ihn, den Feldmarschall-Lieutenant Baron von Mertens, und fordere ihn auf, die Feierlichkeiten be ginnen zu lassen. Der Angeredete nahm das Geschenk mit gefühlten Worten des Dans fes entgegen. Der Pfarrer von Bensberg begann nun unter dem Gesange des Vereins die feiers liche Einsegnung des Monuments und hielt eine Rede, in welcher er im Eingange unter Hindeutung auf die allgemeine Theilnahme zeigte, wie sehr brave Krieger, die ihre Pflicht thun, Ehre und Anerkennung finden. Im Andenken der Bensberger hätten die Gestorbes nen fortgelebt ; indeß würde auch dieses mit der Zeit erloschen sein . Doch Gott beschloß es anders ; er ließ den jungen Herrscher von Defterreich von dieſem Ruheplaze vernehs men, und nun ziere ihn dieser schöne und chriftliche Denkstein, der ihr Gedächtniß den spätesten Zeiten erhalten werde und der heute eine so zahlreiche und glänzende Versamm lung herbeigeführt habe. Er empfahl hierauf Plaz und Denkmal den Bensbergern und ichloß mit einem Gebete für die Verstorbenen. Hierauf zelebrirte er die muſikaliſche Feld meſſe, adminiſtrirt von acht Geiftlichen, darunter mehrere Domgeiftliche von Köln . Der Chor bewährte hierbei wieder den hohen Standpunkt, welchen die Sangeskunft am Rheine, selbst an kleineren Orten, einnimmt. Nach Beendigung dieser Feierlichkeit hielt der öfterreichiſche Feldkaplan eine Dank rede, worin er den Wunsch ausdrükte, daß sich die Sympathien erhalten möchten , welche fich hier so schön unter den Kriegern Preußens und Desterreichs bekundeten , zweier Staaten, von denen wesentlich die Ruhe und der Friede Deutschlands abhange. Drei Gewehrfalven und der Donner der Geſchüze ſchienen am Schluße die Erfüllung dieses Wunsches bekräftigen zu wollen. Der Domarchitekt Schmidt, welcher das Monument entwarf, überreichte darauf den Schlüssel zu demselben dem General von Schack, dieser übergab ihn dem Repräsen tanten Sr. Majestät des Kaiſers von Defterreich und Lezterer überantwortete ihn dem Direktor des Kadettenhauses. Dann schloß das Feft mit einer kurzen Parade und In vizirung der anwesenden preußischen Truvven, wobei der Oberst Haenke vom 30. Regiz ment fommandirte, während sämmtliche Muftkkorvs die öfterreichische NazionalsHymne spielten.

T

* Se. f. f. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Albrecht, Kommandant dir 3. Armee, ist am 15. d. nach Ofen rüfgefehrt, und begibt sich über Preßburg an die ungarische Grenze, um Ihre f. f. Majestäten, Allerhöchft welche dieser Tage die Reise noch Ungarn antreten, ehrfurchtsvollſt zu empfangen.

Seit dem in Nr. 14 des „ Soldatenfreundes" vom 31. Jänner 1852 enthaltenen Ausweise, laut welchem für die von der Frau Gräfin Oldofredi Hager zum Besten tes Hilfsvereins für die Witwen und Waisen der im jüngsten Bürgerkriege gebliebenen süds flawischen und romanischen Grenz- und Nazionalwehrmänner herausgegebenen 1 Gelben 1034 fl. 9 fr. Blätter" im Ganzen erzielt wurden find nachträglich noch beim Vereine ſelbst eingegangen, von Sr. Exzellenz 20 fl. -- fr. dein Herrn Feldmarschall-Lieutenant Grafen von Clam-Gallas . Sr. Durchlaucht Karl Wilhelm Fürst von Auersperg, Herzog zu Gotts fr. 10 fl. schee auf Wlaschin • Durch die von dem Herrn Hauptmann und Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers Fröhlich Freiherrn v. Salionze, gütight eingeleitete Sub skripzion gingen ein : Vom f. f. Kaiser Franz Josef 1. Inf. Reg. zu Venedig 27 fl. 30 fr. 7 fl. 30 fr. Bom f. 1. Prinz Hohenlohe Infanterie-Regimente Vom f. f. 5. Feftungs-Artillerie-Bataillon in Venedig · 1 fl. 15 kr. 1 f. 15 fr. Vom f. k. 5. Garniſons-Bataillon 37 fl. 30 ft. vom 3. Armeekorps-Kommanto zu Beth durch den Herin Fildkriegss 4 fl. ·· fr. Kommissär Schönfeld 1105 fl. 39 fr. Busammen Ferner, bei der Rebakzion des „ Soldatenfreundes “ nachträglich für eins 98 fl. 24 fr. zeln abgesezte Eremplare 24 fl. - fr. Im Wege des Buchhandels • 1228 f. 3 fr. Sonach im Ganzen Von dieser Einnahme wurden an Druk, Buchbinder und sonstigen Spes sen laut obenerwähntem Ausweise in Nr. 14 vom 31. Jänner 1852 577 fl. - fr. des "Soldatenfreundes“ verwendet • hiezu an neuerdings von der Redakzion gemachten Aus 39 fl. 26 fr lagen laut beigebrachten Noten . 23 fl. 54 fr. und die dem Hilfsverein selbst erwachsenen Unfosten 640 fl. 20 -fr. Somit verbleibt als Reinertrag

587 fl. 43 fr.

worüber die Belege den respekt. Mitgliedern im Redakzions-Bureau zur Ginsicht bereit liegen. Nachdem übrigens die Redafzion die noch übrigen Gremplare der gesammten Auflage dem Hilfsvereine zustellte , so find von jezt an die " Gelben Blätter " fe: diglich im Geschäftslokale des Vereines : im F. F. Finanzministerial : Gebäude, Johannesgaſſe Nr. 971 zu haben, worauf wir alle Mens schenfreunde und Liebhaber der schönen Literatur aufmerksam zu ma chen uns erlauben . Preis : 1 fl. 15 kr., elegant gebunden 2 fl. 30 kr. K. M. Die Redakzion des „ österreichischen Soldatenfreundes.“

Personal-Nachrichten. Ernennungen und Eintheilungen. Gondrecourt, Leopold Graf, Major und Korps-Adjutant beim 1. Infanterie-Armee= Korps, zum Oberfilt. mit einstweiliger Belaffung in dieser Dienstes-Verwendung. Se. Hoheit Prinz zu Sachsen - Weimar - Gisenach , Hptm. des Prinz Gustav Wasa Inf. Reg., zum überzähligen Major bei Graf Gyulai Inf.-Reg. Herzfeld, Ignaz, Doktor, Regimentsarzt, Garnisonsarzt zu Königgräß, zum Stabs Arzt. Zu Unterlieutenants 2. Kl. die Zöglinge der Neustädter Akademie : Effatky, Ron= stantin, Droffa, Heinrich Edler von, Wieser, Friedrich, d'Elvert , Alfred, Lehmann, Moriz Ritter von, Bitner, Anton, Kalmucki, Alfred Nitter v., Wurmb, Dekar v. , Navarini, Oktavius, Seracsin , Theodor, Czech v. Czechenherz, Emanuel, Weißmann, Franz, Handel , Friedrich Freih. v.. Podkoníak, Johann, Sedlniz ky, Stanislaus Freiherr v , Keil, Vinzenz , Schoberlechner, Vinzenz, Schaffner, Andreas, Leicht Edler v. Leich tenthurm, Ferdinand, Koppich. Johann, Weiß, Ludwig , Maurer von Maurerethal, Kafimir, Piskatzek, Karl, Peneke, Karl, Cordier von Löwenhaupt, Josef, Mettikosch, Gabriel, Turruk, Anton, Lop_us zanski, Heinrich Nitter v., Arz von Wasegg, Anton Graf, Drezy , Emil Freiherr v., Hahn, Karl Edmund, Treutler von Ohnaker , Friedr. , Hele ler, Johann Emil, Schindler, Viktor, Neu, Ludwig Freiherr v., Maurer von Maurer sthal, Karl, Tronner, Richard, Reiche von Theuerecht, Wilhelm, Arter, Alexander Edler von, Fromm, Rudolf, Latterer v. Lin tenburg, Adolf, Kinsky v. Tettau, Arthur Graf, Mayer, Adolf, Jan ko, Wilhelm Edler v. , Mattaſſich, Franz, Siebeneicher, Adolf Edler v. , Schmidt von Silberburg, Ferdinand, und Deuschinger Edler v. Lis monshöhe , Karl. Bu Unterlieutenants 2. Kl. in der Genie-Truppe die austretenden Zöglinge aus dem 6. Jahrganje : Peche, Karl Ritter von, Schweizer, Georg v., Kornezke, Ferdinand, Berzeviczy . Egid v., Ripp, Karl, Ambrozy, Emil, Polzer, Julius Ritter v. , Lucki , Leo , Staudigl , Edm. , Martin , Ludwig, Ruef, August, Heimpel, Karl, Rudzinski, Alfred v., Trost , Anton , Bobrow ski, Ignaz Graf, Groß, Maximilian, und Herold, Karl. Ferners zu unterlieutenants 2. Kl. in der Linie die Genie-Zöglinge : Wenz, Josef, Krieger, Friedrich , Paderni, Cäsar, Wolski, Thimotheus v.. Ryle ki,

I 395 Wraze Penfionirungen. Jakob Edler v., Wrzeszcy, Adolf, Bialobrzeski, Ludwig v. , feld v. Slegimfeld, Emil, Kotowski , Mircislaus v., Deesi, Josef von, dann Karolyi, Lud. Edl. v., lezterer mit der Eintheilung zum Kaiser Franz Josef Die Hauptleute 1. Kl.: Chapui, Markus, der Montars-Dekonomie-Kommiſſion zu 4. Uhlanen Reg. Graz ; Bauer, Anton, des Baron Heß JR.; Samper , Antor, des Baron Geppert JR.; Albeck , Julius Ritter v. , des Prinz Friedrich Wilhelm von Rajakovic, Franz, pens. Hauptmann 1. Klaffe , q. t zum 52. Infanterie-Regimente Preußen JR., mit der Vormerkung für eine Friedens-Anstellung ; die Hauptleute wieder eingetheilt. 2. Kl.: Schaffer, Dominik, der Monturs-Dekonomie-Kommiſſion zu Graz i Martinides, Emerich von , Unterlieutenant 1. Klaffe des 34. Infanterie-Regiments, in Sivilstaatsdienste getreten. Ropesty, Karl, von derselben Kommiſſion ; Zimanyi, Julius, des König von Hannover JR.; Rath, Friedrich v., Oberlt. des EH. Karl Uhl.-R. ; Marenzi, Anton Freiherr, Oberlieutenant, und Kravani, Franz, Unterlieutenant 2. Klanzher, Andreas, Unterlt. 1. Kl. des Prinz Hohenlohe JR. , mit der Vor Kl. vom 20., q. t. zum 9. Jägerbataillon. merkung für eine Friedens Anstellung ; Palkovics, Stefan v. , Unterlt. 1. Masky, Anton, Unterlieutenant 1. Kläſſe, zum Oberlieutenant ; Marchini , Eduard, Kl. des Graf Coronini JR.; Kovacs , Ludwig , Unterlt. 2. Kl. des Baron Unterlieutenant 2. Kl , zum Unterlieutenant 1. Kl. vom 9. Bat., und Scherz, Turszky JR. Ludwig, erpropr. berjäger , zum Unterlieutenant 2. Klaſſe beim 20. Jägerbat. Ordensverleihungen. Stifter, Wenzel, vom 18. Jägerbataillon, und Mai , Wilhelm , vom 6. Jägerbatail. Unterlieute. 2. Kl., zu Unterlts. 1. Kl. Hradyl, Johann, Oberjäger vom 6. Bat., und Merz, Oswald, Kadet-Oberjäger vom Den kaiserl österreichischen Orden der eisernen Krone 3. Klaſſe mit Nachsicht der Laren erhtalt der Oberfelaktige ár und öfovomiſche Referent beim ersten 18. Bat., zu unterlis. 2. Kl. Armeekommando Friedrich Miami 5. Pittel, August Freiherr, Unterlieutenant 1. Kloffe vom 18., q. t . zum 6. Jägerbat.

14 themeg a Angekommen in Wien. (Am 17. Juni.) Oberst v. Elbenstein, vom 3. Art… R., von Graz (Leopoldstadt , weiß. Ros). - Die Hauptleute : Baron Lederer, vom 9. JR., von Maros -Vasarhely (Stadt Nr. 895), und Eiberg, vom 44. JR., von Mailand (Wies den, Stadt Dedenburg) . - Rittm. Turek, in Pens. , von Berona (Wieden, gold. Kreuz). (Am 18. Juni.) Die Hotlt.: Fischer , vom GOMSt., von Hermannstadt (Leopoldstadt , gold. Lamm) , und Edler v. Schwarzer, von der Wiener Polizeiwache, von Lemberg (Floriangaffe). Die Rittm.: Graf Falkenhayn, vom 10. Hus.-R., von Breszia (Stadt Nr. 933), und Graf Szes csery, vom 10. Hus.-R., aus Dedenburg (Stadt Franks.). (Am 19. Juni.) Oberst Baron Dlauhowesky , vom 2. Uhl R., von Ofen ( Stadt, gold. Ente). - Die Sptlt.: v. Henzi, vom 14. Jägerbat., von Linz (Landstraße, roth. Hahn), --- Hauska, vom 8. Aufnahme- Spital , von Proße nig (Alservorstadt Nr. 124), und Weidlich , vom 46. JR. , von Brünn (König von Ungarn).

(Am 20. Juni.) Die Majore : Graf Stollberg, tom 7. Uhl.-R., von Ofen (Hotel Daum), und Ritter v. Ezetſch, Die dom 33. JR., aus Varese (Stadt Frankfurt) . Hpilt.: Bordolo , vom 33. IN , von Vareſe (Stadt Frank furt), - Maurer, vom 22. JR. , von Preßburg (Jäger jeil Nr. 532), v. Döring, im Armeeftand, von Prag (Stadt Trief), und Nefsinich , vom 46. JR. , von Brünn (Spitlberg Nr. 87). - Die Rittm.: v. Unkrechtberg, in Pens., von Korneuburg (Leopoldstadt, weiß. Roß), -- Bar. Ertl, in Pens., von Preßburg (Wieden Nr. 547), und von Fabry, vom 5. Hus.-R., von Vizenza (Wieden, goldenes Lainm). Abgereiset.

Vom Bürgermeister-Amt zu Kremsier in Mähren , welches noch jede Sammlung mit åchter Humanität zu unters Aizen bemüht war , und zwar von Herrn Justizrath Wagner 1 E. 1 fl. , Frau Mandelblüh 1 E. 1 fl., Frau Pippal 1 E. 1 fl. , Frau' Eleonore Emminger 1 E. 2 fl., Fr. Anna Urban 1 G. 1 fl., Fr. Anna Weiß 1 E. 1 fl., Fr. Rosa 1 G. 6 kr., Herr Dr. Harraßovsky 1 G. 5 fl., Hr. Ph . Raynoſchef 1 E. 1 fl., Hr. Joh Heß 1 E. 1 fl., Hr. Med. Dr. Schweißer 1 G. 1 fl ., Hr. Med. Dr. Trarl 1 G. 1 fl. Vom Bürgermeister - Amt zu Asch in Böhmen 6 E. 3 fl. 42 fr Bom Bürgermeister-Amt zu Hainburg in Desterreich, u. 3. von Herrn Bürgermeister M. W. Schloß 5 E. 5 fl., Hr. Josef Stingeder 1 E. 1 fl , Fr. Thereſe Hofmeister 16. 1 fl. Fr. Thereſe Simatiſch 1 E. 30 kr. , Fr. Aloifia Staubacher 1 E. 1 fl Vom Bürgermeister-Amt zu Jungbunzlau in Böhmen u. 3. von Herrn Bürgermeister - Stellvertreter Vinz. Nucziczka 1. 20 kr., Frau Josefine Enge ! 1 G. 20 fr., Fr. Jo : ſefine Köhrichin 1 E. 15 fr., Hr. V. Franz Parezf 1 C. 15 kr., Hr. Andreas Hnik 1 E. 15 fr., Josef Madiera 1 G. 15 fr Vom t . 1. Militár Blaz-Kommando zu Górz u. z . von Fr. Josefine Gräfin Mistruzi 1 G. 2 fl. , Me. Gemahlin Walb. Freiin v. Sivkovich 1 E. 2 Fr. Majors-Gat tin Ichanna Baschatti 1 E. 1 fl., Fr. Majors-Gattin Josefine Paine 1 G. 1 fl., Hr. FMe. Ritter v. Appel in Penfion 1 G. 1 fl., Hr. Hptm. in Penkton Johann v. Roeder 1 G. 2 fl.

Vom BürgermeistersAmt Horcziß in Böhmen u. z . von Fr. Claire Heller 1 E. 1 fl., Fr. Helene Simon 1 E. 1 fl., Fr. Eva Hirsch 1 G. 1 fl. , Fr. Amalie Mauthner 1 E. 1 A., Fr. Katharina Pokorny 1 E. 1 fl., Fr. Eva Feuers stein 1 G. 1 fl. Vom Bürgermeister Amt zu Laun in Böhmen u. z. von Hrn. Karl Zirkler, Stadtraths- Sekretär 1 E. 40 fr. Hr. Hira Franz, Kunstmühlbefizer 1 G. 40 fr., Hr. Friedrich With Sefera, Apotheker 1 E. 40 kr. Summa 48 fl. 58 fr. Hierzu laut 10. Ausweis 629 fl. 47 fr. 678 l. 45 fr. Zusammen bisher . I B. Jüngling. Wien, am 13. Juni 1854.

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(Am 17. Juni.) Hr. Feldmarschall-Lt . Graf Cavriani, nach Bologna. - Major Graf Kornis, in Penſ. , nach Ofen. - Hytm. Wachs, in Bens., nach Vened.g. - Ritts meister Sacher, vom 8. Kür. R., nach Brag. „ Wanderer. " (Am 18. Juni.) Herr Feldmarschall-Lieutenant Freiherr v. Reischach, nach Venedig. -. Die Hptlt.: Baron Beck, von der Marine, nach Szobotikt, und Baron Schweikhardt, vom 4. JR., nach Komorn . -- Rittm. v. Mallzahn, vom 6. Kür. R , nach Karlsbad. (Am 19. Juni.) Oberst Ritter v. Ebner, Genie-Inspeks tor, nach St. Pölten. - Oberstlieuts : Bar. Fleckhammer, vom 2. Genie:Reg., nach Krems, und Bar. Weffelenyi in Pens, nach Hadad. ― Major v. Pfrenger , vom 2. Uhl.. Reg., nach Iſchl. - Hytm. Schritter , im Pensionsstande, nach Presburg . (Am 20. Juni. ) Hr FML. v . Melzer , nach Kekeb. Hr. FME. v. Haradauer, nach Krakau. ― Die Hauptlt.: von Bogdany, in Venf., nach Rechniß, - Schlag, vom 2. Art.-Reg., nach Prag, ― von Marno, vom 2. JR., nach Przemist, - v Medel, vom 41. JR., nach Czerno wiz. Die Rittm.: Baron Wizleben , vom 12. Uhl.. Reg., nach Austerliß, und Korst, vom 5. Drag.-R. , nach Szegedín.

Eilfter Ausweis der zu Gunsten des Dedenburger Offiziers-Waisen-Crzies hungs-Institutes für „WaiseneSvenden" eingelangten Bes träge. Vom Hr. Bürgermeister Johann Kober zu Chlumez 1 E. 2 fl .

Morgen- und Abendblatt . Preis für alle Kronländer : für 8 Monate 8 fl. 57 fr., 4 Monate 5 f. 16 fr. , 6 Monate 7 f. 54 fr. Für Wien : für 3 Monate 3 fl., 4 Monate 4 fl. , 6 Monate 6 fl. CM. Mit Rücksicht auf die in nächster Aussicht stehenden Operationen auf dem Kriegsschau plaze in Südosten , und unserm Versprechen gemäß, lassen wir eine genaue detaillirte Karte nach den beften Quellen anfertigen, welche die Moldau mit den angrenzenden Lån dern : Siebenbürgen, Oftgalizien, P dolien, Volhynien, Bessarab.en und die Walachei sammt der Dobrudscha umfaßt, und werden dieselbe nach ihrer Vollendung unsern Herren Abonnen ten gratis zusenden. Längftens bis 10. Juli erscheint eine Broschüre unter dem Titel: Die Resultate des ersten Kriegsjahres, in welcher der Gang der Ereignisse fett dem Einmarsch der Ruffen in die Donaufürftenthümer am 4. Juli 1858 bis jezt übersichtlich dargestellt und mit Bezug auf ihre zutageliegenden Er gebnisse beleuchtet wird . Wir werden selbe fogleich nach dem Erscheinen unsern Herren Abon nenten gratis übermitteln . Alen mit 1. Juli auf 6 Monate neu eintretenden Herren Abonnenten wird die ,,Karte des Kriegsschauplaßes in der Ostsee mit Detailfarten der Kriegshäfen von Kronstadt (fammt Petersburg) und Reval, " ferner die ,,Uebersichts- und Detailkar ten des Kriegsſchauplaßes in Europa und Afien“ gratis verabfolgt. Wir haben die Einleitung getroffen, daß die wichtigsten politischen Nachrichten (nicht Gerüchte und Vermuthungen) dem Wanderer direkte auf telegraphischen Wege so schnell ats möglich zugefendet werden. 107-1 Redaktion und Verlag des Wanderer, Stadt, Dorotheergaffe Nr. 1108 .

396 Im Verlage von Karl Höckner in Dresden erschien so eben und ist durch Karl Gerold und Sohn in Wien , Stefansplaz Nr. 625 , so wie alle anderen womit das gefertigte k . . priv. Großhandlungshaus dem gechrten Publikum, so wie seinen zahlreichen Buchhandlungen zu beziehen : Geschäftsfreunden bekannt gibt, daß es die Garantie und Ausführung der von Das gezogene Infanteriegewehr . Kurze Darstellung der Waffensysteme der Neuzeit Seiner k. k. Apoſtoliſchen Majeſtät und ihrer Anwendung in den Armeen Europa's von allerhöchft bewilligten großen

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1854 .

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VII.

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1854.

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14. nicht einmal ein Vorangriff zur wahren Belagerung der Festung ge schehen war. Die Festung ist nicht zernirt, die Wege von Schumla und Turtukai r.) Es liegen uns detaillirte Berichte vom 11. und 14. Juni aus dem den Belagerten zugänglich. Es fommen durch diese Straßen Suffurse, Lager bei Silistria vor. Sie geben folgende Einzelnheiten über den Gang welche die Ruffen nicht zu verhindern ſuchen. der Operazionen vor dieser Festung. Die Arbeiten bezweften vorerst eine Attake gegen eine türkische vor Vom 5. auf den 6. Juni fuchten die Türken vergebens und auf alle geschobene Redoute , die in der Nacht vom 28. auf den 29. Mai , ohne mögliche Weise die Arbeiten zu stören. Es wurde allenthalben geplänfelt, Befehl, von kriegsluftigen jungen Führern erfolglos ' gestürmt, den andern Tag aber eingenommen wurde. zu einem wichtigeren Zusammenstoß kam es aber nicht. Am 8. nahm die türkische Kavallerie eine Aufstellung in der Schlucht Im Uebrigen beschränken sich die Arbeiten auf ein ziemlich laues linke an dem Fort Abdul Medjid , fie mußte aber vor den Kartätschen Vorgehen gegen das äußerste Fort der linken Flanke der Türken. Wer des Feldmarschalls Fürsten Paskiewitsch Kriegsmanier, insbes schüssen der Inselbatterien , ohne etwas unternehmen zu können , sich zu, rüfziehen. sondere gegen türkisde Festungen, kennt , der kann den Schluß ziehen , daß In der Nacht vom 9. auf den 10. ließen die Ruffen zwei Minen ec dem Feldherrn mit der Belagerung Silistria's nicht Ernst gewesen; sprengen, welche eine Bastion des äußersten linken türkischen Forts bedeus vielmehr mag es seine Absicht gewesen sein , durch einen Scheinangriff mit tend beschädigten. Um die durch die Explosion entstandenen Trichter zu so bedeutenden Streitkräften Omer Pascha zu bestimmen , der bedrohten besezen , rüfte der Gegner rasch vor. Es entstand ein nächtliches Schars Fefte zu Hilfe zu eilen. Der russische Feldherr mag gehofft haben, die muzel. Die Türken wurden mit einem Verluste von 200 Mann zurüf türkische Armee in die Ebene zu lofen, um ihr im offenen Felde eine geschlagen. Die Rufsen ihrerseits hatten 65 Todte und 100 Bleffirte. Schlacht liefern zu können. Am 9. wurde unter persönlicher Führung des Feldmarschalls Fürsten Diese Hipothese stimmt auch vielmehr mit dem übrigen Operazions von Warschau eine forzirte Rekognoszirung mit 24 Bataill. unternommen, plan des russischen Feldherrn_zuſammen. Wenn nicht aller Schein trügt , so geht dieser ganze Plan mehr auf in der Absicht, die Außenwerke des Plazes in Augenschein zu nehmen. Das Detachement des Generals Chruleff, welches einen der einen Defensiv als einen Offensiv- Krieg hinaus. Wege von Schumla beobachtete, während zwei Nebenwege immer Die politische und militärische Stellung seines Vaterlandes von einem frei blieben , machte zugleich eine Demonstrazion gegen das Dorf höheren Standpunkte_auffassend und entschlossen , den übertriebenen Illusionen seiner Landsleute nicht zu schmeicheln , hat der greise Feld Kalagetri. Chruleff stieß auf eine feindliche Kavallerie - Abtheilung , warf fie mit herr mit der ihm eigenthümlichen Kriegsmanier durch bestimmte Weisen Verlust, nahm zwei Standarten und 10 Gefangene. schon den von ihm zu befolgenden Plan kühn und rüfsichtslos gezeichnet. Während dies auf dem linken Flügel sich zutrug , fezte der Feldmars Das Zurükweichen bis zur Aluta, die Feststellung in der Moldau und schall seine Rekognoszirung ungestört unter dem Feuer der Batterien des am Pruth in Voraussicht der österreichischen Militäraufstellung in der Bu Forts Abdul Medjid fort. Da ereignete es sich , daß eine Kanonenkugel, kowina und in Siebenbürgen, bezeichneten deutlich die Konzentricungs die neben ihm in die Erde schlug, ihm in der rechten Hüfte eine Kontusion absichten des russischen Feldherrn , und einen vorgefaßten, beschlossenen versezte. Anfänglich schien sie unbedeutend . Der greise Feldherr be strategischen Rüfzug . gnügte sich sein Pferd zu wechseln , doch bald mußte er seinen Wagen bes Daß bei so gestalteter Sachlage geg n Silistria operirt wurde, muß fteigen. Er kehrte jedoch erst Abends nach Kalarasch zurük ; hier aber be mehr als eine Konzession der öffentlichen Meinung in Rußland angesehen Aimmten ihn die dringenden Bitten der Aerzte zu ernften Mitteln zu greifen. werden . —— Daß es dem russischen Feldmarschall nicht Ernst gewesen mit der Die Hüfte , ein Theil des Rükens und das rechte Bein waren beinahe gelähmt. Den 11. Juni besserte sich der Zustand des Feldmarschalls , jedoch Einnahme einer Feftung , die nach vierzehn Tagen hätte wieder geräumt wurden Ruhe und Pflege für unumgänglich erachtet. Der Fürst entschloß werden müssen, unterliegt keinem Zweifel ; daß der russische Feldherr einige fich nach Jiffy führen zu lassen. Er übergab das Kommando dem Fürsten Vortheile mag darin gesehen haben, wo möglich noch vor seinem Rüfzuge Gortschatoff. der türkischen Armee eine tüchtige Schlappe in offenem Felde zu versezen, Vollkommen eingeweiht in die Ideen seines Chefs hat der neue dies ist leicht erklärlich. Kommandirende mit der ihm gewohnten Thätigkeit und Unermüdlichkeit Omer Pascha und seine Rathgeber mögen dies erkannt haben und sind in ihren Posizionen in Schumla und des Balkans ruhig geblieben. die von der Lage gebotenen Operazionen fortgesezt. Am 13. hatte General Schilder bei der gegenseitigen lebhaften Ka Unterdessen hat sich die Sachlage anders gestaltet. Die Chancen , die nonade das Unglük , von einer Kanonenkugel so getroffen zu werden , daß türkische und vielleicht die Armee der Alliirten zu schlagen, welche vor einigen eine Amputazion im Oberschenkel als nöthig erachtet wurde. Wochen erwünscht gewesen wären , haben sich zur Stunde geändert. Weitere Fakta liegen nicht vor. General Chruleff, der das Obser Bei der jezigen militärischen Haltung Desterreichs kann ein Sieg den vazionsforps kommandirt, hatte keine Gefechte zu bestehen gehabt. Ruffen keinen Vortheil , eine Niederlage aber bei bloßgestelltem Rüfzuge In den übrigen Posizio en war auch nichts von Bedeutung vorge: verderblich werden. fallen. Die Türfen in der kleinen Walachei hatten sich nach Kalafat zu Die österreichischen Streitkräfte von Czernowiß aus zwischen rüfgezogen und schikten nur Patrouillen nach Krajowa. Sereth und Pruth , von Siebenbürgen aus durch ten Ditos oder General Liprandi war am 14. noch in Slatina. Tömöscher Pas operirend, schnitten den Russen den Rüfzug ab. Das bei solchen Umständen von einer Festsezung, einer Aufstellung So weit die offiziellen bestimmten Nachrichten. Wie steht es an der Donau ? f

Faffen wir diese Nachrichten zusammen , so sehen wir , daß bis zum | vor Silistria nicht die Rede sein kann , daß sogar eine rüfgängige Bewe

398 gung der russischen Armee von der Aluta auf die Argis - Linie, wie bereits gemeldet worden , stattfindet , dies ist im Bereich der Wahrschein lichkeit; nur stimmen wir nicht mit andern Zeitungen über die Ursache dieses Rükganges. Nicht die türkischen Waffen, nicht die alliirten Truppen ſind es, die diesen Erfolg errungen : Defterreichs Heere sind es, welche der Ohnmacht der anderen abhelfen. Und dürften wir als Soldat einen Wunsch äußern , so wäre es der , daß die Macht Desterreichs , sobald sie ihre Interessen gewahrt wissen wird , den strategischen Rüfzug des -alten und treuen Freundes als den ersten Schritt zu einem ehrenhaften politischen Frieden mächtig und eben so erfolgreich unterstüzen möge.

bei einer derselben 600 Familien mit 5000 Stük Vich, welche die Perser weggeschleppt hatten, befreite und wieder zurükbrachte. Im Jahre 1827 zum Befehlshaber dieser Armee ernannt , eröffnete Paskiewitsch den Feldzug am 12. ( 25.) Mai mit der Einnahme des Klo: sters Etschmiadzine, überschritt hierauf die Bergkette von Bezobdal und Ak zibul, und belagerte die Festung Abbas-Abad , wobei zu bemerken ist, daß die russische Armee mit feinem Belagerungsgeschüze versehen war. - Vor dieser Festung beschäftiget , erfuhren die Russen , daß Abbas Mirza mit 16,000 Mann zu deren Entsaze heranrüfe ; Paskiewitsch, ohne die Belage rung aufzuheben, übersezte mit einem Theile seiner Armee den Araras, griff den Feind in seiner vortheilhaften Stellung an und verfolgte ihn bis Djewan Bulak. Der Prinz Abbas Mirza, welcher die persischen Truppen in Per son befehligte, entging nur wie durch ein Wunder der Gefangenschaft , da Aus Persien. ihm während des Gefechtes seine Flinte aus den Händen gewunden worden. war. Dieser Sieg nöthigte die Belagerten unter dem Emir Sarder Me Wir erhalten Mittheilungen aus Teheran vom 28. April d. J., wel hemet, einen Eidam des Schah , sich den Ruffen auf Gnade zu ergeben. Am 15. (27 ) September wurde die Festung Sardar-Abad belagert, 1 che eine Rüstung der Perser in Aussicht stellen. 10,000 Mann reguläre Truppen und 20,000 Irreguläre werden an den Araras Fluß mit dem welche von Haffan Khan, einem der gewandtesten persischen Generale ver Hauptquartier in Tauris zusammengezogen, und während der Landstrich theidiget wurde. Nach hartnätigem Standhalten versuchten die Belagerten, zwischen der türkischen Grenze und dem Urumija (Schahi) See , mit den nachdem die russische Artillerie schon Bresche geschossen hatte , in der Nacht größeren Ortschaften Dilman und Urumija von Truppen entblößt wird, sich durchzuschlagen, wurden aber größtentheile niedergehauen , mit Aus follen diese vorerst in Choi , Marand und Ahar konzentrirt werden und nahme des Hassan Khan und eines kleinen Häuschens, welchem es gelang dann gegen den Araras vorrüken. Da nun dieses Gewässer die Grenz zu entwischen. Die Festung wurde hierauf von den Ruffen besezt , fte be scheide Rußlands und Perstens bildet, so hat es den Anschein , als wolle nüzten die durch den Sieg bei Djewan und den Fall der Festung Sardar Persien nach mehr denn 26 Jahren wieder einmal gegen den nördlichen Abad unter dem Feinde entstandene Verwirrung, und rükten gegen Eriwan Nachbar auftreten; eine unter den gegenwärtigen Verhältnissen wohl ge : vor, welches am 25. September (7. Oktober) eingeschlossen wurde, und rechtfertigte Annahme. nachdem die Laufgräben am 27. September (9. Oktober) eröffnet worden Wenn wir dies zugeben, wird es auch angezeigt sein, auf den lezten waren, fiel auch dieser wichtige Plaz nach einer 6tägigen Belagerung den Krieg der Perser gegen Rußland einen Blik zu werfen, so wie die militä Ruffen in die Hände. Bald nach der Uebergabe von Eriwan folgte nach einander die Ein rischen Zustände Persiens und die Schlagfertigkeit der Truppen zu betrach ten ; leztere find unsern Leser durch frühere Mittheilungen bekannt, und nahme von Tauris, der alten persischen Hauptstadt, und der bisher für un erwähnen wir nebenbei der Artikel in unserem Blatte vom 11. Mai 1852 bezwinglich gehaltenen Festungen Choi und Alandjak , wodurch die Erobe Nr. 57, vom 7. und 9. Oktober 1852 Nr. 121 und 122, vom 17., 21 . rung von ganz Aderbidjan erleichtert wurde. und 24. Dezember 1853 Nr. 101 , 102 und 103 , endlich den heute auf Diese Erfolge der russischen Waffen nöthigten Abbas Mirza, um Frie den zu bitten. Die Unterhandlungen wurden am 5. ( 17.) November zu genommenen, sämmtliche von berechtigten Federn ausgegangen. Die Geschichte sagt uns Folgendes : Dei-Karghan eröffnet, verlängerten sich aber bis zum Jänner 1828. Weil Im Jahre 1811 hatten die Perser durch Frankreich veranlaßt , den jedoch die Perser ermuthigt durch die Hoffnung auf einen tevorstehenden Russen den Krieg erklärt, unterlagen aber den lezteren und mußten in dem Krieg Rußlands mit der Pforte immer neue Schwierigkeiten erhoben , und Waffenstillstand von 1812, der zwei Jahre darnach durch den Frieden von deshalb die Unterhandlungen zu keinem befriedigenden Abschluffe gebracht Tiflis bestätiget wurde, Dhagestan, die Khanschaften Kuba, Schirvan, Baku werden konnten, wurde der Waffenstillstand aufgehoben und die Feindselig Sulian, Talischah, Gandſa u. s. w. an Rußland abtreten, den Rechten auf keiten begannen vom Neuen. Karthli, Kachethi, Imereti, Gurien, Mingrelien und Abchasien entsagen und Die Perser mochten glauben, daß die Ruſſen den Feldzug nicht mit die russische Kriegsflagge auf dem kaspischen Meere zulaſſen. ten im Winter beginnen werden ; sie überschritten jedoch bei einer Kälte Seit dieser Zeit war Friede zwischen beiden Staaten , einige Grenz von 15 Graden die Gebirge von Kuflanku, welche selbst im Sommer für strettigkeiten abgerechnet , welche aber ein stetes gegenseitiges Mißtrauen ungangbar gehalten wurden. Die Einnahme von Urmia, Maraga, und wachhielten. der Festung Arbedil, welche durch die Söhne des Abbas Mirza vertheidigt Als Kaiser Nikolaus den Thron bestieg, sandte er den General Men- wurde, waren die ersten Erfolge der russischen Armee, und am 7. ( 19.) zikoff an den Schach, um demselben seinen Regierungsantritt bekannt zu Jänner war Paskiewitsch schon mit der Spize seiner Truppen zu Turk geben, und Unterhandlungen zur Beilegung der streitigen Punkte zu eröff- mantchai, auf der Straße nach Teheran, der Residenz des Schah. Dieses nen. Fürst Menzikoff wurde mit allen Ehren eines Gesandten einer be: schnelle Vordringen erschrekte den alten Feth -Ali so sehr, daß er gleich, ohne freundeten Macht empfangen, während jedoch unter der Hand Kriegevor- feinen Sohn (der die Seele der Regierungsgeschäfte war) davon zu ver. fehrun gen betrieben wurden. ständigen, aus seinen vertrautesten Hofleuten Bevollmächtigte an die Ruſſen, Unerwartet brach der versische Thronerbe Mirza, einer der aufgeklärtes um Frieden zu bitten, sandte ; dieser wurde auch bald darauf, am 10. ( 22. ) ſten und tapfersten Anführer seines Landes, an der Spize einer bedeutenden Februar zu Turkmantchai unterzeichnet. -- In Folge dessen trat Persien Macht, geführt von Offizieren der ostindischen Kompagnie in Georgien ein, die Provinzen Eriwan und Nakitchewan an Rußland ab , und verpflichtete und überschwemmte die Provinzen, während Fürst Menzikoff als Gefangener sich, die Kriegskosten mit 20 Millionen Silberrubeln zu zahlen. zurüfbehalten wurde. Was also die Perser zu erwarten hätten, liegt auf der Hand, und General Jermaloff, welcher die in Georgien längs der ganzen Linie wenn ihnen auch die gegenwärtige Verlegenheit Rußlands zu Guten käme, des Kaukasus aufgestellten russischen Truppen befehligte, konnte keine so so bliebe der Erfolg immer nur ein momentaner. bedeutende Macht zusammenziehen, um die Offensive zu ergreifen, und er. hielt auf sein Ansuchen, zur Seite den General Grafen Paskiewitsch , wel. cher am 22. Auguft (3. September) 1826 zum Armee-Korpskommandanten Die Tugenden und Eigenſchaften des Soldaten. ernannt, schon Anfangs September nach Tiflis ging, und mit einem Korps III. von 4000 Mann gegen Elisabetpol vorrükte. Am 13. ( 25. ) September C erfuhr er, daß Mirza mit 15,000 Mann regulärer Infanterie und 20,000 Mann irregulärer Truppen, theils Infanterie, theils Kavallerie den Fluß Ueber den Muth im Allgemeinen. Kuraktschei übersezt habe , um sein kleines Detachement anzugreifen. Pas E. Wenn es wahr ist , daß es keine gleichbedeutenden Worte in den fiewitsch war feinen Augenblik unschlüßig ; statt den Feind zu erwarten, Sprachen gibt, ist es doch nicht minder wahr , daß der Unterschied , welcher ging er ihm entgegen, griff ihn 7 Werste von Elisabetpol an , und erfocht die Bedeutung eines Wortes in einen anderen gewöhnlich als synonim be. einen zwar blutigen aber glänzenden Sieg, wobei er dem Gegner mehr als trachteten auszeichnet oft so gering ist , daß es ausnehmend schwierig wird 1100 Gefangene nebst mehreren Kanonen und Fahnen abnahm. Der Ge ihn aufzufinden . neral übersezte ohne Aufenthalt den Araras, verfolgte den Feind und zwang So oft aber ein Begriff durch zwei von einander in Etwas verschiedene ihn, alle Provinzen, in die er eingefallen war, zu räumen. Ausdrüke gegeben werden kann , die im gewöhnlichen Leben oft mit einander General Jermaloff durch die Vertreibung des Feindes vom russischen unbeschadet der Deutlichkeit verwechselt werden können , fordert es stets der Boden zufrieden gestellt, ließ das weitere siegreiche Vordringen einstellen und Ernst und das Gewicht der militärischen Sprache, daß in einem sol beschränkte sich auf die Defensive. Der Winter verstich in Unthätigkeit, chen Falle dieß streng passende Wort nicht nur vorzugsweise , sondern auch ausgenommen einige kleinere Streifereien , welche General-Lieutenant Pas ausschließlich jedes anderen verwandten angewendet werde. Kiewitsch im Monate November auf dem feindlichen Gebiete unternahm, und Muth, Tapferkeit , Beherztheit , Kühnheit , Bravour , unerschrokenheit,

399 Entschlossenheit , Kaltblütigkeit , Geistesgegenwart sind z. V. Worte , welche strenge genommen nichts als verschiedene Abarten dessen ausdrüfen, nas man im Allgemeinen mit dem Worte Muth ausdrüft. Diese verschiedenen Worte werden folglich im gewöhnlichen Sprechen häufig für einander gebraucht. Aber dieß darf in der militärischen Sprache nicht statthaben. Um sich davon zu überzeugen, genügt die Bemerkung , daß oft selbst die Ehre sich an dem Unterschied betheiligt befinden kann , welchen diese Worte selbst vor Hersezen. Dieß vorangeschikt , sagen wir , daß es die Haltung des Mannes im Angesichte der Gefahr , der er furchtlos die Stirne bietet , ist , welche man Muth nennt. Das Vertrauen auf seine Kräfte , indem er gewiß hofft den Widerstand überwinden und der Gefahr entgehen zu können , gibt daher Muth. Ein geschlagenes Herr ist muthlos , es hat kein Vertrauen auf seine Kräfte , aber es erhält einen Theil seines Muthes wieder, wenn es Verstärkung erhält ; der Ueberwinder hat Muth bekommen zu neuen Unter nehmungen , denn der erfochtene Sieg hat ihm das Gefühl seiner Kräfte ge geben und ihn mit neuem Vertrauen auf dieselben belebt. Hingegen ist Tapferkeit das Ertragen der Uebel , die die Menschen am meisten zu scheuen pflegen. Es gehört eine große Tapferkeit dazu mit ten in einem Kanonenfeuer sich zu halten , ohne weder zu rasch vorzugehen

wegenheit hat etwas Zündenderes man , gestatte mir diesen Ausdruk etwas ungestümeres als der einfache Muth und die einfache Tapferkeit. Daher begleitet sie nicht immer die Handlungen , welche man durch diese lezten zwei Worte bezeichnet. Die Verwegenheit verbindet sich aber häufiger mit den Thaten, welche die Tapferkeit oder andere Gattungen des Muthes bestimmen und hervorbringen. Verwegen ist derjenige , der die Gefahr verachtet, weil er sie zu gering achtet. Die Größe der Gefahr hängt aber nicht blos von der Größe des Uebels ab , dem man sich aussezt , sondern auch von dem geringeren Grade der Wahrscheinlichkeit , daß man ihr entgehen werde. Der Gegensaz der Kühnheit und der Verwegenheit ist die Furcht. Die zu große und zu lebhafte Vorstellung der Gefahr macht den Men schen furchtsam. Wem z. B. der Aberglaube die Einbildungskraft mit Bildern von Gespenstern erfüllt hat, der fürchtet sich, wenn er in der Mitz ternachtsstunde an einem öden Orte allein ist ; er stellt ſich tausend gräßliche Bilder vor, die ihn in Furcht sezen und diese Vorstellungen machen ihn furchtsam. Die Furchtsamkeit ist also der Kühnheit und Verwegenheit ent gegengesezt ; der Kühne und Verwegene verachtet die Gefahr , es sei , daß er e nicht kennt, oder nicht wahrnimmt, oder sie für kein unbesiegbares Uebel hält ; der Furchtsame steht aber überall Gefahren, und seine Einbildungskraft vergrößert sie ihm noch . Der Muth, welcher sich bei gefährlicher Gelegenheit erweist, heißt Herz

noch zurüfzuweichen . Der Wuthige greift an, der Tapfere weicht nicht. Die Tapferkeit erwartet so zu sagen die Gefahr , welche der Muth heraus fordert. Die Haltung eines Anführers vor und während der Schlacht zeigt seinen Muth. Das Benehmen eines Soldaten im Feuer des Gefechtes be weiset seine Tapferkeit. (Daher war Se . Majestät Franz Josef I. , unser Kaiser und Herr, bei Cuftozza, Naab u. f. w. muthig, die Fuhrwesens- Gemeine Scheder bei Szolnok , Haider bei Isaszeg und Wagner bei Tetting tapfer.) Doch nimmt man das Wort Muth manchmal in einer weit ausge dehnteren Bedeutung . Es ist dieß dann der Fall, wenn es angewendet wird, um die Haltung des Mannes , von der wir gesprochen haben , selbst zu bedeuten, während diese als eine Gewohnheit, als eine dem Individuum, dem wir sie beilegen, eigenthümliche Eigenschaft betrachtet werden muß. Dieser lezteren Ausdehnung Folge gebend, nennt man Bürgermuth jene schöne Eigenschaft, welche unglüflicherweise nur zu selten, besonders in unseren Tagen war , te stellt die bürgerliche Behörde auf die Höhe des Ehrenvollsten in Beziehung auf die großherzigen Gefühle unter den militäri schen Anführern. Aber man wendet diesen Beisaz nicht bei dem Worte Tapferkeit an, denn man sagt nicht „ Bürgertapferkeit. " Dieser Unterschied entspringt vielleicht daraus , daß man das Wort Tapferkeit vorzugsweise für eine entschlossene Handlung, wie wir schon be merkt haben, annimmt , durch welche der Muth ſich beurkundet und geltend macht. Der Gegensaz des Muthes im Sinne einer festen Haltung , wenn sie im Angesichte der Gefahr unmöglich wird, heißt Feigheit. Der Gegensaz des Muthesim Sinne als Eigenschaft des mit Muth ――――― begabten Mannes und auch der Tapferkeit ist die Muthlosigkeit. Die Feigheit und bis zu einem gewissen Punkte auch die Muthlosigkeit er zeugen Zögern und halten das rasche Handeln auf. Feigheit und Muthlosigkeit find also dem Muthe entgegengesezt und entspringen aus dem Bewußtsein der eigenen Schwäche , das den Feigen und Muthlosen hindert, der Gefahr entgegen zu gehen . Dem ehrliebenden Manne gibt sein Chrgefühl Muth , der Feige kann selbst durch die unvermeidlichße Schande nicht dahingebracht werden , der Gefahr in's Gesicht zu sehen , er legt durch seine Kleinmüthigkeit das Bewußtsein seiner Nichtswürdigkeit ab. Man verbindet daher mit dem Worte Feigheit den Begriff von Schwäche, Kleinmüthigkeit, Trägheit. Die Feigheit ist daher dem Muthe und auch der Tapferkeit entgegengesezt und entsteht sowohl aus einer unmännlichen Scheu vor den Gefahren, als daraus , daß der Feige aus weibischer Weichlichkeit, um seine Haut zu schonen , von seinen Kräften feinen Gebrauch macht und zu jeder Anstrengung träge ist. Dem Muthlosen fehlt es auch an Muth, allein der Zustand der Muthlosigkeit ist weder so dauernd, daß er den Cha rakter der Menschen ausmachte , noch entspringt er aus den der Feigheit angebornen verächtlichen Quellen. Der Muthigste kann also muthlos wer den, wenn er gegen unübersteigliche Hindernisse und immer neuen Widerstand alle seine Kräfte erschöpft hat und zulezt an einem glüklichen Ausgange seines Kampses verzweifeln muß. Die Uebertreibung des Muthes nennt man Kühnheit und man kann den-

haftigkeit; denn zu gefährlichen Unternehmungen , wenn sie glüklich aus ! geführt werden sollen, gehört schneller Entschluß ohne langes Bedenken der Gefahr und des bevorstehenden Rebels , verbunden mit kräftigen Handlungen, die durch keine Furcht gelähmt werden ; diese Eigenschaft ist die Herzhaftig : keit. Herzhaft ist also derjenige, der nicht gewohnt ist, sich zu fürchten ;: beherzt hingegen auch der, den nur in diesem entscheidenden Augenblife die Furcht verläßt , ob er gleich gewöhnlich nicht herzhaft ist. Selbst ein · furchtsames Weib kann durch eine heftige Leidenschaft auf eine kurze Zeit be . herzt werden , ob sie gleich von Natur nicht herzhaft ist. In einem Sturme zur See kann die Verzweiflung einen Menschen , der von Natur nicht herzhaft ist, beherzt machen. Beherzt zeigt daher bloß das furchtlose Handeln an, herzhaft aber die gewohnte Gemüthseigenschaft der Furchtlosigkeit. Hierin liegt wohl der Grund, warum der Herzhafte die Furcht , der Beherzte den Schreken überwindet. Der Herzhafteste kann nämlich auch einen augen bliklichen Shreken empfinden ; wenn er ſich aber ermannt , so geht er wieder 1 beherzt dem Tode entgegen . Charlotte Corday , so herzhaft sie war, erblaßte bei dem Anblike von den Zurüstungen zu ihrem nahen Lode auf dem Richtplaze , als man ihr den Hals entblößte ; der Gedanke aber , daß der ge- : ringste Beweis von Furcht ihr schimpflich sein würde, machte ſie ſo beherzt, • daß sie zu den Umstehenden sagte : „Wenn ich erblasse , so ist es nicht vor Bailly , der Maire von Paris in den La Furcht, sondern aus Scham. " gen , wo gute Menschen noch an das Glük der franzöſiſchen Zukunft glaubten, stand vor der Schrekensregierung ebenfalls vom Tode verurtheilt mit männ licher Festigkeit vor der Guillotine. " Du zitterst, Bailly , " sprach ein Sand külotte zu dem vor dem Schaffote harrenden Greis ; - „ vor Kälte, " ant wortete dieser beherzt. Man kann sagen , daß die Gattung der Handlungen und Demonstrazio nen es ist, welche den Unterschied zwischen der Hèrzhaftigkeit und der Beherzt heit ausmacht. In den Fällen, in denen der Muth Beherztheit heißt, nimmt sie dann, wenn sie allen Schwierigkeiten Rechnung trägt, zu welchem ein kräfti gerer Widerstand im Kampfe anreizt, den Namen Bravour an. Ist aber die Größe einer Gefahr eine solche , daß man sie für fähig halten muß, selbst die Festigkeit eines Herzhaften aus dem Geleise zu bringen, so heißt die Bravour dann unerschrokenheit. Das ohne Zögern und Schwanken bestimmte Verhalten des Soldaten

ſelben Namen auch der Uebertreibung der Tapferkeit geben. Die Kühnheit entsteht aus der Verachtung der Gefahr und des Widerstandes überhaupt, indem man sie , es sei aus welchen Gränden immer, für gering hält. Die Kühnheit kann daher auch oft aus der Unbekanntschaft mit der Gefahr entstehen. Ein junger Soldat wagt oftmals kühnere Unternehmungen, weil er die das mit verbundenen Gefahren nicht kennt. Die plözlichen Aeußerungen des Muthes , wenn sie sich oft von Seite desselben Individiums erneuern und wiederholen , sezen gewöhnlich in ihm eine Anlage dazu voraus und bewachen seine Verwegenheit. Die Ver

genschaften, welche in diesem Versuche unter verschiedenen besonderen Titeln hehandelt werden. Wir haben gesagt, daß in der ausgedehnteflen Bedeutung das Wort Muth die feste und sichere Haltung des Mannes im Angesichte der Gefahr. ausdrüft , unabhängig von allen zufälligen Modifikazionen , die geeignet sind, durch irgend eine besondere Bedingung die Haltung , über die wir spre

gegen eine drohende und unvorhergesehene Gefahr , die herannaht, heißt Ent schlossenheit. Bestimmt er dieses Verhalten aber auf eine Weise , welche voraussezt, daß die Ruhe des entschlossenen Mannes keine Aufregung gegenüber der Um stände, welche ihn in der Ausführung seines Vorhabens hätten aufhalten sollen, empfunden hat, so nennt man einen solchen Zustand Kaltblütigkeit. : Zur Kaltblütigkeit gehört auch die Geistesgegenwart , durch welche ein Mann in allen Umständen und besonders im Augenblike der Gefahr unvor gesehen eine Haltung anzunehmen weiß und bewahrt , womit er den Uebrigen imponirt und die seiner Vernunft die ganze Freiheit zu handeln läßt : eine, für den Krieger außerordentlich kostbare Eigenschaft. Der Muth, der lange hindurch währt , heißt Langmuth. Die Lang muth einigt sich mit der Charakterfestigkeit , mit der Geduld und anderen Ei

| chen, aufzuregen. Indem wir den Muth vom ersten Gesichtspunkte behandelten, glauben wir nun bei der großen Frage anhalten zu müssen, ob der Mensch noch seiner

400 instinktmäßigen Gemüthsbeschaffenheit betrachtet, unter die Wesen muthiger Art oder unter fene, die eine furchtsame Natur haben, gerechnet werden müsse. Diese Frage vom Standpunkte der Filosofie betrachtet, hat verschiedene Lösungen er halten. Da fie die Filosofen als problematisch betrachten könnten , sollten die Soldaten nicht ein gleiches thun ? Wir sind vom Gegentheil überzeugt. In der That, wenn es für die Soldaten zweifelhaft wäre , daß der

Mensch im Allgemeinen gesprochen, ein furchtsames Wesen sei , warum würde dann so viel Sorgfalt, warum so viele Mühewaltung, warum würden so viele Mitteln nur zu dem Zweke angewendet, um ihn vor der Furcht zu schüzen, ihn mit der Idee der Gefahr bekannt zu machen, und ihn in gewiffer Weise über die Furcht vor dem Tode zu erheben . Jedem, der aufmerksam über die Frage, die wir zu behandeln versuchen, nachſinnt, muß es einleuchten, daß im Militärstande, in dem der Muth die erfte der Eigenschaften , welche nothwendig sind, um die Pflichten desselben zu erfüllen , man glauben dürfte den natürlichen Anlagen des Menschen in feiner ursprünglichen Haltung im Angesichte der Gefahr mißtrauen zu müssen, und folglich den Muth nicht als eine angeborene, wohl aber b.8 zu einem gewiffen Punkte als eine angeeignete Eigenschaft zu betrachten. Wenn wir nun so denken , würden da die Soldaten nicht in Irrthum verfallen sein ? würden sie dann noch nicht die wahren natürlichen Anlagen des menschlichen Geschlechtes erkannt haben ? Wir sind weit davon entfernt dieß zu glauben. In der That, man frage die Geschichte , man suche in das In nere des Menschenherzen zu dringen, und welche werden die Erfolge dieser Nachforschungen und vor Allem die lezteren sein ? Was berichten die Rei senden, welche die Sitten der Bewohner jener entlegenen Regionen beobach tet haben , in denen ste zum ersten Male anlangten ? Welcher Lärm und Hilferuf, welche Haft zu fliehen von Seite der erschrekten Völkerschaften bei der Ankunft der Fremdlinge , die selbst von der Wirkung ihrer Erscheinung ganz betroffen waren? Und wenn irgend ein besonderer Fall von der Allgemeinheit dieser Beweis- Gründe eine Ausnahme macht , erkennt man dann nicht gleich, daß dieß die Frucht eines gewiffen Grades der Zivilisazion sei, welcher zu den furcht baren Wilden gedrungen sei und die der menschlichen Natur eigenen Nei gungen , die Angst vor der Gefahr und den Hang zur Entfernung von dersel ben , ihnen auf ihr rechtes Maß zurükgeführt und gemäßiget habe. Wenn man die Geschichte der alten Völker zu Rathe zieht , was findet man in diesen ? Nom opfert der Furcht. Was würden diese Opfer von Seite eines Volkes bedeuten, das durch seinen Muth zum Triumphiren über das Weltall und zu deſſen Unterjochung bestimmt war, wenn sie nicht beweisen sollten , daß Rom in seiner Weisheit erkannt hatte, ohne die Hilfe der den religiösen Ideen eingeprägten Inftituzionen würde man nur zu schwer das Mittel gefunden haben , die gefährlichen Wirkungen der furchtbaren Natur des Menschen zu vermeiden . Wie viele andere Zeugenschaften wäre es uns nicht ein leichtes nach jener Rom's aufzuführen ? Aber wenn man in einer Nede über den Muth Rom angeführt hat , find alle anderen Zeugnisse überflüssig. Zichen wir uns jezt lieber in das Innere des Gewiffens eines Ehren mannes zurük. Appelliren wir auf dieses Tribunal, deffen Gewalt und Giltigkeit fein Geschöpf des menschlichen Geschlechtes leugnen kann. Welche Fingerzeige werden wir aus dieser Duelle ziehen , welche Anleitung wird uns diese An frage geben ? Fragen wir unsere braven Landsleute selbst : Wo würden wir deren Würdigere finden, auf deren Wort und das Zeugniß ihrer Eifahrung mehr geglaubt werden darf ? - Diese Wakeren werden nicht verfehlen , uns zu sagen , daß bei dem ersten kriegerischen Vorgang, an dem sie Theil ge nommen haben , diese für sie neue Lage von einer gewiffen Bewegung der Unruhe begleitet war, von welcher ſie ſich nicht Nechenschaft ablegen konnten, aber welche nicht zu empfinden oder gleich zu bannen ihnen unmöglich war. Nach allem Gesagten scheint es unbestreitbar , daß der Mensch für ein von Natur aus furchtsames Wesen angesehen werden müsse ; und die Soldas ten mögen dieß ebenfalls im Allgemeinen anerkannt haben. Aber wie erklärt man es sich nach Allem dem , daß in unseren politischen Gesellschaften der Muth eine Stellung einnimmt , welche vorauszusezen scheint, daß namentlich und hauptsächlich dieser Eigenschaft das menschliche Geschlecht seine Hoheit über alle übrigen Thier- Geschlechter , welche die Erde bevölkern und bestimmt zu sein scheinen, uns deren Besiz firettig zu machen, schuldet ? Dies ist der Gegenstand einer zweiten Frage , welche nur die Folge der ersten ist und deren Lösung wir wieder aus derselben folgern. Der Trieb unserer Natur leitet uns unwiderstehlich dahin, unserer eige nen Erhaltung den größten Werth beizulegen. Nun rührt das Gefühl, wel Hes der Ausdruk dieses Triebes ist, von der Angst, von der Gefahr her. Die Angst von der Gefahr ist daher nichts anderes als der Ausdruk der die nothwendige Wirkung des Erhaltungstriebes. Aber die Angst vo der Gefahr begründet das, was man Furcht nennt. Im gewöhnlichen Ver lauf der Dinge muß die Furcht daher als die Schirmwache unserer persön lichen Existenz betrachtet werden . Wenn die Gefahr eine wirkliche ist , wenn

die Furcht nicht länger dauert als die Gefahr selbst, wenn ſte gewisse Gren zen nicht überschreitet, so würde die Furcht nichts an sich haben , was nicht dem Drängen der Natur und den ursprünglichen Rathschlägen des Erhaltungs triebes angemessen wäre. Aber wenn die Gefahr keine wirkliche ist, verwan delt sich die Furcht in Feigheit. Wenn die Furcht sich grundlos über die Gefahr hinauserstrekt , so heißt dieser moralische Fehler des Menschen, Furchtsamkeit. Die Feigheit, die Furchtsamkeit und bis zu einem gewissen Grade auch ― wir haben es schon gesagt -- geeignet, im Menschen, schon oben gesagt tie Furcht, sind der von ihnen ergriffen ist, und handeln soll , eine Zögerung hervorzubrin gen, welche das Handeln aufhält, verzögert oder hindert. Dieser Zustand des Zögerns ist sichtlich ein Zustand der Schwäche, deffen Unzukömmlichkeiten die Vernunft zu beweisen nicht zögert. Aber indem sie diese Unzukömmlichkeiten entschleiert , zeigt sie auch das Heilmittel, das sie in die Eingebungen jenes Triebes pflanzt , der den Menschen im Augenblike der Gefahr an den Menschen bindet , den Trieb der Vergesellschaftung nämlich. der Stärke über Kraft , und Diese Gesellung ist eine Quelle die aus der Gesellung entstandene Macht und Kraft gebärt im Menschen ein Gefühl der Sicherheit , welches dahin abzielt den Einfluß der natürlichen Furchtsamkeit zu schwächen und endlich ganz zu entfernen. Die Sicherheit , welche sich im Angesichte der Gefahr darthut , nennt man aber Muth. Dieß ist meine unvergreifliche Denkweise über diesen Gegenstand ; und ich glaube auch nicht, daß man dem Muthe des Menschen einen vernünftiges ren und einfacheren Ursprung beilegen könne. Dieß festgestellt , fügen wir hinzu , daß, sobald die Menschen sich ein ander genähert haben, ein Gefühl der Sicherheit aus dieser Annäherung ent springt ; von diesem Augenblike an fühlen sie sich muthiger, von diesem Au genblife haben sie eine noch festere Haltung in der Kriegskunst und ihren Gefahren erlangt. Sobald die Menschen sich vereinigt haben , wählen ſie ſich balb ein Haupt. Von diesem Augenblike an find die Grundzüge des Heeres gebildet. Man muß die Annahme daher als feinen Irrthum verwerfen, daß man , um die natürliche Furchtsamkeit der menschlichen Natur in Muth zu verwandeln, Inftituzionen einführen mußte , die geeignet waren , den Hang seiner Natur zu unterdrüfen . Hier können nun wir fragen, welche sind diese Einrichtungen ? Diese neue Frage glauben wir nun als Schluß dieses Versuches sagen zu müſſen. Der beständige Umgang mit Tapfern macht tapfer. " Will der Staat wirklich ein Heer, will er es so, wie es sein soll, um dieses Namens würdig zu sein, so möge er die Annäherung der Tapfern zu den Lapfern ermuntern, jie hervorrufen und befestigen. Der Mittel, diesen Zwek zu erreichen , gibt es viele. Aber namentlich ein hervorragendes ist es , deffen Erfolge die schnellsten und augenscheinlichsten sind . Wir meinen die Erziehung.

Literatur

‫ما‬

Handbuch für Unteroffiziere und Kanoniere der schwei zerischen Artillerie. Von einem schweizerischen Artillerie-Offi= zier. Basel 1854. Verlag der Schabeliz'schen Buchhandlung. Wenngleich der eigentliche Zwek dieses Werkes dahin geht, dem einhei mischen Artilleristen einen Leiter für die Privatstudien an die Hand zu geben, und bei den Instrukzionen die Zeit für das Theoretische zu ersparen, so bietet doch die Mannigfaltigkeit des Inhaltes, die Reichhaltigkeit des Stoffes, wel Hen der Herr Verfasser (wenn wir nicht irren der eidgenössische Artillerie Stabsmajor L. Schädler) auf Grundlage der bekannten ausgezeichnetsten Schriften über Artillerie-Wissenschaften mit gründlicher Sachkenntniß zu be arbeiten verstanden, auch dem Fachmann anderer Heere einen sehr willkommenen Anlaß, Vergleiche in der verwandten Waffe anzustellen, wie denn auch die Or ganisazion der schweizerischen Artillerie in diesem Werke, bis in die kleinsten Details durchgeführt erscheint. Wenn also wie gesagt das Handbuch jeden Artilleriften zu empfehlen sein möchte, so finden sich auch Gegenstände vor , die jeden Soldaten interes siren und ist dies insbesondere der dritte Abschnitt der ersten Abtheilung, welcher über die Feld , Dienst $ und Unterscheidungszeichen der verschiedenen Waffengattungen der eidgenössischen Armee handelt. Wir überlassen es den Fachmännern Vergleiche anzustellen , und führen unseren Lesern den dritten Abschnitt als Probe vor : Das allgemeine Feldzeichen aller im aktiven Dienste der Eid. genossenschaft ftehenden Militärpersonen ist ein rothes Armband mit weißem | Kreuz am linken Oberarm getragen. Für die eidgenössischen Obersten : Eine Schärpe von Seide mit weiß und rothen Streifen, an deren beiden Enden sich eine Duafte be findet mit einem eidgenössischen Kreuze von Silber. Sie wird um den Leib getragen .

401 Der Fouriere: Eine Gold- oder Silberborde hinter jedem Aermel Für die Stabs - Adjutanten : Eine Schleife von rother Seide mit weißer Seide durcwirkt, an den herunterhängenden Enden silberne Fran aufschlage und eine gleiche am Oberarme. Der Wachtmeister: Eine Gold- oder Silber borde hinter jebem fen oder Bouillons je nach dem Grade, am linken Oberarme getragen. Für die Artillerie- und Kavallerie . Offiziere : die Mermelaufschlage. Der Oberfeuerwerker bei der Artillerie: Eine goldene Neiterpatrontasche. Für die Offiziere der sämmtlichen Fußtruppen, mit Borde hinter jedem Aermelaufschlage, und eine von Gold geftifte Granate Ausschluß jedoch der unberittenen Artillerie : Der Ringkragen an jedem Oberarme. Der Korporale : Zwei gelb oder weiß wollene Borden hinter jedem von weißem oder gelbem Metall je nach der Farbe der Knöpfe, in der Mitte Mermelaufschlage. desselben ein weißes eidgenössisches Kreuz, von goldenen Strahlen umgeben. Der Feuerwerker, der Kanonier- und Tra ingefreiten : Die Unterscheidungszeichen der Offiziere des Generalstabes, Gine einfache gelb wollene Borde hinter jedem Aermelaufschlage. des Genie- und Artilleriestabes sind für den Oberbefehlshaber : 2 Der Krankenwärter erster Klasse : Zwei weiße fameelhårene goldene Epauletten mit Bouillons, das Band mit einer Stikerei, einem eidgenös Lizen auf beiden Seiten des Kragens. Der Krankenwärter zweiter Klaffe : fischen Kreuz und drei sechsekigen Sternen von massivem Silber verziert. Für die eidgenössischen Obersten : Gleiche Epauletten, jedoch Eine solche Lize wie oben. Der Frater: Wie der Krankenwärter zweiter Klasse. ohne Sternen . Der Profosen : Eine weiße wollene Vorde um die Aermelaufs Für die eidgenössischen Oberstlieutenante : Zwei Epau letten mit goldenen Band und silbernen Bouillons ohne Stikerei und Kreuz.schläge. Alle vorerwähnten Borden sind nach der Farbe der Knöpfe. Für die eidgenössischen Majore: Zwei goldene Epauletten Bei der Artillerie und Kavallerie folgen die Borden der Nichtung der mit Fransen. Für die Hauptleute : Gine goldene Epaulette mit Fransen und Aermelaufschläge und laufen in einer 2½ 3oll langen Spize aus. eine Kontre-Epaulette ; erstere wird auf der linken, und von Denen , die Ad Abzeichen der Arbeiter und Spielleute. jutantendienste thun, auf der rechten Schulter getrage.1. Die Abzeichen der Arbeiter bestehen aus den betreffenden Hand Für die Oberlieutenante : Gleiche Epauletten und gleich getra gen, wie die Hauptleute, aber mit einem rothen Streifen in der Mitte des wertszeichen von scharlachrothem Tuch auf beiden Oberarmen getragen , bet der Kavallerie von karmoijinrothem Tuch. Bandes . Diejenigen der Tambouren der Infanterie , der Park Für die ersten Unterlieutenants : Gleiche Epauletten und gleich getras Artillerie und der Genietruppen : In Schwalbenneßtern von rothem gen, wie die Hauptleute, mit zwei rothen Streifen. Für die zweiten Unterlieutenants : Epauletten wie für die Hauptleute mit Tuch mit blauen Borden und rothen Fransen. Der Trompeter der Jäger : In gleichen Schwalbennestern mit zwei rothen Streifen , die aber weiter von einander entfernt ſind, als bei grünen Borben und Fransen. nts. den ersten Unterlieutena Der Trompeter der Scharfschüzen : In Schwalbennestern von Die Nangbezeichnung für die Nichtkombattanten . Für die Beamten mit Oberstenrang : Einfassung des Rokkra schwarzem Luch mit gelb eingefaßten dunkelgrünen Borden und Fransen . Der Trompeter der Artillerie : In einer orangengelben ka gens mit einer 9 Linien breiten Gold- oder Silberborde und längs dem Kragenvorstoß ein gleichartiges Kordon, nebst je drei fünfftrahligen Sternchen meelhärenen Borbirung um den Kragen und die Aermelaufschläge. Der Trompeter der Kavallerie : Wie jene der Artillerie, nur von vergoldetem Metall . Für die Beamten mit Oberstlieutenanterang : Gleiche von weißem Kameelhaar. Einfassung des Kragens und zwei Sternchen. Für die Beamten mit Majorsrang : Gleiche Einfassung des

Abzeichen der verschiedenen Waffen arten. Für die Genietruppen : Rother Pompon mit schwarzer Flamme, Kragens und ein Sternchen. N. Für die Beamten mit Hauptmannsrang : Cinfaffung des Epauletten von rother Wolle. Für die Artillerie : Rother Pompon mit rother Flamme, pau Nokkragens längs dem Vorstoß, mit einem goldenen oder silbernen Kordon, letten von rother Wolle. jedoch ohne Borden, und drei Sternchen. Für die Kavallerie : Achselbänder von weißmetallenen Schuppen Für die Beamten mit Oberlieutenants rang : Gleiche Ein mit karmoijinrothem Tuch gefüttert. fassung des Kragens und zwei Sternchen. Für die Scharfschüzen : Grüner Pompon mit grüner Flamme. Für die Beamten mit unterlieutenants rang : Gleiche Ein Für die Infanterie beim Stabe : Weißer Pompon mit weißer fassung und ein Sternchen. Diese Unterscheidungszeichen werden auch auf dem Ueberroke getragen Flamme. Für die beiden Jägerkompagnien : Grüner Pompon und grüne Flamme. und sind stets von der Farbe der Knöpfe. Für die erste Füsilierkompagnie : Weißer Pompon und rothe Flamme. Unterscheidungszeichen der Offiziere der verschiedenen Für die zweite Füßilierkompagnie : Schwarzer Pompon und rothe Waffenarten . Der Bataillons - Kommandanten : Eine silberne Epaulette mit Flamme. Für die dritte Füßilierkompagnie : Gelber Pompon und rothe Flamme. Bouillon auf der linken, die Kontre- Epauleite auf der rechten Schulter ge= Für die vierte Füsilierkompagnie : Hellblauer Pompon und rothe Flamme. tragen. Der Majore der Infanterie : Zwei silberne Epauletten mit Bei der zweiten Jägerkompagnie ist die Schlaufe der Flamme gelb, bei allen übrigen Kompagnien von der Farbe der Flamme. Fransen. Der Aidemajore der Infanterie : Eine filberne Epaulette mit Anmerkung. Alle Offiziere des eidgenössischen Stabes tragen dun Fransen auf der rechten, die Kontre- Epaulette auf der linken Schulter getra felgrüne Uniform, Kragen, Aufschläge, Vorstoß und Streifen wie folgt : gen, mit oder ohne Streifen auf derselben je nach dem Grad. Die Offiziere des Generalstabes : Kragen , Aufschläge , Vorstoß und Der Duartiermeister, der Hauptleute und übrigen Of Streifen farmoisinroth. Die Offiziere des Geniestabes : Kragen und Aufschläge von schwarzem fiziere: Gleiche Epauletten auf der linken, die Kontre- Epaulette auf der rechten Schulter getragen, je nach der Farbe der Knöpfe , mit oder ohne Sammt, Streifen von schwarzem Luch. Die Offiziere des Artilleriestabes : Kragen und Aufschläge von schwarzem Streifen, je nach dem Rang. Sammt, Vorstoß und Streifen von rothem Scharlach. Unterscheidungszeichen der Unteroffiziere. Die Offiziere des Justizstabes : Kragen, Aufschläge, Vorstoß und Strei Der Adjutantunteroffizier : Zwei goldene oder silberne Kon fen von orangenfarbigem Luch. tre-Epauletten, je nach der Farbe der Knöpfe. Die Offiziere des Kommissariats - Stabes : Kragen, Aufschläge, Vorstoß Der Stabsfouriere : Eine doppelte Silberborde, quer auf jedem und Streifen von hellblauem Luch. Oberarme. Die Offiziere des Gesundheitsstabes, die Korpsärzte und die Korpspferd Der Tambourmajore : Zwei silberne Borden quer hinter den. tragen fornblumenblaue Uniform, Kragen, Aufschläge 2c. von schwarzem Aerzte Aermelaufschlägen , auf den Schultern Schwalbennester nebst Zunge von rothem Tuche mit Silberbördchen eingefaßt. Um den Kragen und längs dem Vors Sammt, leztere von schwarzem Tuch. Die Stabssekretäre tragen gleiche Uniform wie die Offiziere des Genes floß an den Aermelaufschlägen eine Linie breite Silberborde. Der Waffenunteroffiziere : Eine Silberborde quer hinter jedem ralstabes , Kragen , Aufschläge von gleichem Tuch, jedoch keine Epauletten Aermelaufschlage, zwei übereinanderliegende Flinten von rothem Tuche an halter.

jedem Oberarm. Der Wagenmeister : Eine Silberborde wie der Waffenunteroffi zier und ein 4 Linien breites Silberbördchen um den Kragen. Der Feldweibel : Zwei goldene oder Alberne Borden hinter jedem Mermelaufschlage.

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Armee - Nachrichten. Desterreich.

sie wohl gewachsen sind , Desterreichs *).

sondern wegen der politisch strategischen Haltung

F (Wien , 23. Juni . ) ( Von den Kriegsschaupläzen.) Wir erhalten heute folgenden Brief aus Schumla vom 13. Juni : Die Division T. (Odessa, 13. Juni.) Die Gefangenen des „ Tigers " ſollten, und des Herzogs von Cambridge, und die erste französische Division find in Varna zwar der Lieutenant nach St. Petersburg , die Midsipmänner nach Moskau bereits eingetroffen; die dritte franzöſiſche Diviſion wird dort erwartet und die und die Matrosen nach Rjäsan gebracht werden . Indeffen hatte die vereis zweite Division hat sich am 7. Juni aus dem Lager von Bulahir nach Adria- nigte Flotte ein Kauffahrteischiff im schwarzen Meere gefapert , welches 8 nopel in Marsch gesezt ; ihr folgte das 4. Jäger-Regiment und am 9. rükten Offiziere und 167 russische Soldaten aus einem von den Nussen in Asten die beiden Brigaden dieser Diviſion nach. Die Kavallerie-Brigadé, befehligt verlassenen Fort zu retten suchte, und werden nun die englischen Gefangenen vom General Caffaignolles, bestehend aus dem 6. Dragoner und 6. Küraffier mit diesen lezteren ausgewechselt. Der Akt selbst aber dieser Tage vor sich Regimente , befindet sich, so wie der Artillerie = Park , auf dem Marsche nach gehen. Schumla. Es muß hier bemerkt werden, daß eine Brigade der Division Can * (Wien ) Das hohe Armee -Oberkommando hat mittelst Zirkular robert in Burgas lagert. Als die Nachricht von dem zu Silistria am 2. Juni Verordnung vom 1. Juni 1854 , Nr. 2255, betreffend den Gebrauch von erfolgten Heldentode des Mussa Pascha in Schumla eintraf, wurde nicht Ki Dienst- Siegel aus Anlaß eines vorgekommenen Falles, daß sich eines Dienst rikli Pascha , wie es nach Bukarester Briefen heißt, sondern der tapfere Rafat Siegels mit dem f. k. Adler, welchem der Name und Charakter des Betref Pascha zum Kommandanten von Silistria ernannt. Gleichzeitig wurde der aus fenden als Umschrift beigefügt war , bedient wurde, zur Hintanhaltung von Syrien bekannte Seiram Pascha an der Spize von 30,000 Mann gegen Si Mißbräuchen die bestehenden Vorschriften in Erinnerung gebracht, wornach die listria beordert, um die Bewegungen der rusüschen Belagerungsarmee von den Umschriften der Dienst- Siegel nur in Benennung der bezüglichen Stellen Vorhöhen des Balkans zu beobachten. Dem Generalissimus Omer Pascha | bestehen dürfen. soll wiederholt gemeldet worden sein, daß die Nussen schon seit den 7. Juni * Seine f. f. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entſchlie ihr schweres Geschü; vom bulgarischen Boden auf das walachische Ufer zu ――― Dieser Korrespondent aus Schumla will erfahren ßung, ddo. Prag am 5. Juni 1854, die temporäre Aufstellung eines Militär transportiren beginnen . haben, daß die Auxiliar-Truppen unter persönlicher Anführung des Marschalls Plazkommando's in Mährisch - Ostrau für die Zeit des Bedarfs zu ge St. Arnaud und unter Mitwirkung der Flotte eine Landung auf der Halb - nehmigen geruht. Insel Krimm zu unternehmen gedenken, um dort ein russisches Pfand in Be Preußen schlag zu nehmen . 200 Transportsschiffe werden in Varna und Valtschik be * Der kürzlich verstorbene General von Scharnhorst hat eine reit gehalten. Landkarten 2 Sammlung hinterlassen , die man zu den vollständigsten Unsere aus Bukarest mit der Landpost hier eingetroffene Briefe vom und bedeutendsten zählt, welche existiren, und deren Werth auf 30,000 Thlr. 16. Juni bestätigen und ergänzen die Nachricht von der Verwundung des geschäzt wird . C Sachsen. Generals von Schilder, welcher sich am 15. d . einer zweiten Amputazion un terziehen mußte , weil sich am Stumpf des Schenkels der Brand einstellte. Wenn bei der veränderten Organisazion der königlich sächsischen Armee In diesem Briefe wird abermals erwähnt, General Schilder habe diese Ver- im Jahre 1849, schreibt man der "1 Allg. Militär-Zeitung ", durch die Bil wundung bei einer Besichtigung der Trancheen erhalten ; ein Ausfall der Tür- dung eines wissenschaftlichen Generalstabes im Allgemeinen schon ken habe, so heißt es in diesem Briefe, am 13. d . bei Silistria gar nicht statt- einem fühlbaren Bedürfnisse abgeholfen und eine Lüke aufgefüllt worden ist, gefunden (wohl aber ein Ausfall eines zänkischen Zeitungs- Janitscharen auf so übt dieses Institut abgesehen von seiner dienstlichen Wirksamkeit den Vericht eines harmlosen Korrespondenten) ; die Kanonade von beiden Seiten auch in so mancher anderen Beziehung einen unverkennbar wohlthätigen Ein soll übrigens an jenem Tage heftig gewesen sein. Am 16. Juni soll aus fluß auf das Wesen und den Fortschritt der Armee. Nächstdem , daß dem St. Petersburg dem Fürsten Gortschakoff die Weisung zugekommen sein, seine intelligenten , strebsamen und privatfleißigen jungen Offiziere durch dasselbe` Truppen so in die Verfassung zu sezen , daß er nach erhaltenem Befehl so- die Perspektive zu einer neuen, so ehrenvollen Laufbahn eröffnet und in Folge gleich den Nükmarsch an den Pruth mit dem ganzen Belagerungskorps an- des Wechsels mit den Mitgliedern des Generalstabes und den auf Zeit da treten könne. Weiter erfahren wir, auch Omer Pascha habe die Informazion hin kommandirten Offizieren, die höhere kriegswissenschaftliche Bildung in den erhalten, im Falle des Nükzuges der Russen hinter den Pruth in die große Offizierskorps mehr und mehr verallgemeinert wird ; so hat sich auch die Füg Walachei nicht taktisch aufzumarschiren, und zwar aus Rüksicht gegen Oester- lichkeit herausgestellt, für befähigte junge Offiziere der Infanterie und Rei reich, welches kraft eines neuesten Vertrages mit der Pforte die Donaufürsten- terei eine Fortbildungsschule beim Generalstabe in Wirksamkeit treten zu thümer mit f. f. Truppen besezen würde. lassen. Nachdem in dem leztverflossenen Jahre der Versuch hierzu mit dem Aus politischen und strategischen Gründen müſſe - so heißt es - günstigsten Erfolge gemacht worden ist , haben laut kriegsministerieller Desterreich auf die Räumung der Donaufürstenthümer durch die Nuffen und Verordnung -die Begründung einer bleibenden Fortbildungsschule auf die Nichtbesezung dieser Länder durch die Türken dringen , und das Ge und das dießfallsige Regulativ die Allerhöchste Bestätigung erhalten. Der gentheil als einen Akt der Feindseligkeit gegen sich ansehen. Kurz man soll 12 Jahr dauernde Lehrkursus beginnt den 1. November d. J. in Bukarest als bestimmte Nachricht erfahren haben : die Donau fürsten Der Chef des Generalstabes ist mit der Kommandoführung der Fort thümer würden durch diese Besezung für neutral erklärt bildungsschule, so wie mit den Detaillanordnungen für den Studienplan be Sollte dies eintreffen , so wäre der Kriegsschauplaz sehr bald ein auftragt. Die Zahl der theilnehmenden Offiziere hat man auf 5 bis 6 bei werden. anderer', wobei Omer Pascha am meisten gewänne , denn er würde seines der Infanterie, und 2 bis 3 bei der Reiterei festgesezt. Die von den Brigadiers, resp . Regimentskommandanten vorzuschlagen Gegners auf leichte Weise los werden, und der Territorialbestand der Pforte an der Donau wäre gesichert. Die Anglo-Franken könnten sich dann in der den Offiziere sollen sich bei praktischer Brauchbarkeit auf demjenigen Stand Krimm mit den Russen herumraufen ! punkte der wissenschaftlichen Ausbildung befinden , der für die Austrittsprü Unsere Briefe aus Kars reichen bis 28. Mai. Die Russen waren noch fung aus der Kriegsschule festgestellt ist. Die Entscheidung, welche der an immer im Lager bei Alexandropol. Zarif Pascha befand sich in Sabatan ; gezeigten Offiziere in die Fortbildungsschule zu befehligen sind , erfolgt durch das türkische Heer wird von Krankheiten dezimirt und leidet Mangel an das Kriegsministerium . Proviant und Geld ; die ungarischen und polnischen Renegaten liegen einan Der Studienplan umfaßt zwei theoretische und einen praktiſchen der in den Haaren und der Churschid Pascha ( Guyon) kann die Zwistigkeiten Kursus ; die ersteren sind auf die beiden Winterhalbjahre, der leztere auf das kaum beilegen. Sommerhalbjahr berechnet. Die theoretischen Vorträge werden sich in der Hauptsache auf fol Die Admirale der verbündeten Flotte im schwarzen Meere haben alle Gegenstände, als : Mathematik, Zeichnen und Aufnehmen, Waffenlehre, gende es , heißt Donau-Mündungen in Blokade- Zustand erklärt. Es geschehe dies Taktik und Kriegsgeschichte erstreken, die praktischen Uebun Befestigungskunst, abzuschneiden. Zufuhren die Russen den in dem bezüglichen Dokumente, um Ferner heißt es in diesem Briefe aus Schumla , daß die Russen vor Silistria gen während des Sommerhalbjahres aber in Aufnehmen in allen Beziehun nur noch 40,000 Mann stark sein sollen. Die Division Chruleff soll neue- gen , Munizionßanfertigung , Ererziren mit Geschüz , Schießen und Werfen, Einschießen von Gewehren , Theilnahme an den Uebungen der Pionier- und stens Donau abwärts nach Galacz eingeschifft worden sein. In Schumla ist man der Ansicht, die Russen werden schon dieser Tage Pontonierabtheilung, Detailrekognoszirungen und Besichtigung einiger Schlacht ihren Off niv-Plan aufgeben und sich von Silistria zurüfziehen ; denn was felder bestehen. könnten sie gewinnen, wenn sie diese Festung erobern würden ? Im türkischen Frankreich. * Unlängst ward der älteste Veteran der französischen Armee , David Hauptquartiere weiß man es recht gut, daß ſich die Ruſſen bei Silistria rein nur noch für die militärische Waffenehre schlagen , mithin um des moralischen Ge Harmand , gegenwärtig 104 Jahre alt , auf Befehl des Kaisers in das winnes halber. Und wenn ſie ſich ja zurükziehen , so würde es wahrlich nicht Die Red. aus Furcht vor den anglo - franko türkischen Streitkräften geschehen, denen *) Wir verweisen auf unseren ersten Artikel im heutigen Blatte.

403 Invaliden Hotel aufgenommen. Er trat unter Ludwig XV. in Dienst und | 1813 in de preuß. Armee1 und kämpfte unter deren Fahnen bis zum zweiten Pariser machte alle französischen Kriege bis nach der Schlacht von Waterloo mit. Frieden. Er trug aus seinen Feldzügen 43 Wunden davon , ist aber noch jezt gesund * (r. Trieft , 19. Juni.) Gestern Mittags ist St. Exzellenz der Herr Feldzeug und rüstig. meister und Marine-Oberkommandant Graf Wimpffen sammt Familie in Begleitung des General Carbuccia hat den Befehl über die zwei nach dem Orient Fregatten Kapitäne Wüllersdorf und Marine Artillerie Oberstlieutenannts Libert , am Bord der f. f. Dampfjacht Seemöve nach Venedig abgereift, nachdem er kurz zuvor noch bestimmten Regimenter der Fremdenlegion erhalten . Der " Moniteur de l'Armee" veröffentlicht die organischen Dekrete be bie Fregatte Novara mit seinem höchst freundlichen Besuche erfreute und daselbst den züglich der Hundert Garden", welche übrigens , die 12 Offiziere un- Gottesdienste in zahlreichem Gefolge beigewohnt hatte. Bei seinem Abgehen vom Bord der erwähnten Fregatte wurde Se. Exzellenz mit gerechnet , aus 187 Gemeinen und Unteroffizieren bestehen werden ; sämmt den üblichen Hurrah-Rufen der Mannschaft und einer Salve von 17 Kanonenschüssen liche Gemeine derselben wird man aus gedienten Unteroffizieren der Linien begrüßt , welch' leztere durch das Hafenwachschiff Brigg Pilades in angemessener Weise Kavallerie auswählen, und ſie ſind deßhalb der militärischen Begrüßung ge erwiedert wurden. Gestern Nachts ging die Fregatte Novara unter Segel rach England. Am Bord gen Unteroffiziere entbunden. befinden sich außer der kompleten Bemannung, auch noch die Passagiere, Fregatte dieser und , , d'Hautpoul aber Marseille von Lagers des Der Oberbefehlsh welche für die Dampffregatte Radetzky und Elisabeth ihre Bestimmung haben. Außer der Generalstab werden ihr Hauptquartier zu Air haben. Nach einem Toulo- diesen gehen dieser Tage ein Korvettenfapitán, ein Fregattenlieutenant und ein Schiffe ner Blatte wird der fünften Diviston bald eine sechste , die schon in Bereitfähnrich nebst einem Administraziousbeamten, zwei Maschinenmeistern und 6 Unteroffis zieren über Land nach England. Der Neft der, zur unumgänglich nöthigen Bemannung schaft ist, nach dem Orient folgen . der neu angekauften Schiffe , erforderlichen Offiziere und Mannschaft wird noch mittelst des alsbald von hier abgehenden englischen Postdampfers nachgesendet werden. Griechenland. Auf diese Art ist sehr vielen Individuen unserer Kriegs-Marine Gelegenheit ge= E. Dieser Staat kann , schreibt der Spectateur militaire ", für so boten, ihre Erfahrungen in einem Lande zu erweit.rn und auszubreiten, welches in ma unmächtig man ihn auch heute halten mag , doch 40,000 Mann auf den ritimer Beziehung wohl am höchsten steht. Kriegsfuß sezen. Die Gesammtsumme der regulären und irregulären Truppen, * Da die magnetische Deklinazion im adriat. Meere seit dem Jahre 1820 wie sie in Nr. 23 dieses Blattes aufgeführt erscheinen, beträgt 9072 Mann nicht bestimmt wurde, die Lage des magnetischen Meridians aber seitdem bedeutend ob Der Unterricht und die Disziplin der regulären Truppen stehen auf weicht , wodurch auch die Seefahrt unsicher wird, so hat das Armee-Oberkommando eine der Höhe der europäischen Heere und diese regulären Truppen selbst verbes Grpedizion im adriatischen Meere zur Bestimmung der magnetischen Deflinazion an möge vielen Punkten angeordnet und die Ausführung derselben dem Direktor der f. f. fern immerfort bedeutend die Bedingungen ihrer eigenthümlichen Organi lichst Bentralanstalt für Meteorologie und Grdmagnetismus , Herrn Dr. G. Kreil angetragen, fazion. die er bereitwilligst übernahm und mittelst Bewilligung des Herrn Ministers des Unter Griechenland kann zu diesem Effektenstande 20,000 mobilifirte Einrichte fich sofort nach Triest begab. Die Erpedizion ist auf drei Monate festgesezt, nach geborne und mehr als 7000 beurlaubte des Heeres fügen , ohne zu einer deren Beendigung der Bericht über die Resultate dem Minifterium vorgelegt werden Aushebung in Maffa die Zuflucht zu nehmen, welche die Anzahl des Heeres wird. Außer diesen Untersuchungen werden auch noch andere Messungen und Untersuchun gen, so weit es die Zeit zulassen wird, ausgeführt. verdreifachen würde. Persien.

દ E. Mit Rüksicht auf die jezigen Verhältnisse Persiens wird es nicht ohne Interesse sein, das Heer in dem gegenwärtigen Augenblike näher ken. nen zu lernen. Dem Spectateur militaire " zufolge theilt sich dasselbe in reguläre und irreguläre Truppen . Die reguläre Infanterie formirt 82 Regimenter , welche ie aus 10 Kompagnien, jede zu 100 Mann bestehen , nämlich 1 Grenadier , 1 Jäger- und 8 Füsilier-Kompagnien ; und ein solches Regiment hat mit den Unteroffizieren u s. w. eine Stärke von 1218 Mann . Es beträgt also die reguläre Infanterie der 82 Regimenter 99,876 Mann und die irreguläre Infanterie darf auf 80,000 Mann angeschlagen werden ; die ganze kriegsfä hige persische Infanterie kann auf 179,876 Mann gerechnet werden . Außer derselben gibt es auch noch eine mit der Vertheidigung bestimmter Lokalitäten betraute Garde. Die reguläre Kavallerie besteht aus dem Garde-Korps mit 10,000 Mann und die irregulären Korps mögen an 190,000 Mann sicher stark sein, daher ist die ganze verfische Kavallerie 200,000 Mann ftark. Die Ziffer von 200,000 Pf. wird übertrieben erscheinen, wenn man die geringe Bevölkerung Perstens in Anschlag bringt ; aber man wird ihre Genauigkeit eingestehen müssen, wenn man sich erinnert, daß sich in Persien die Kavallerie mit der größten Leichtigkeit rekrutirt , und daß eben so wenig wie der Un gar, sich auch der Perser jemals geweigert hat, in der Kavallerie zu dienen, weil dieser Dienst im Einklang mit seinen Gewohnheiten und Neigungen steht. Was die Artillerie betrifft , so gibt es in Perjien keine anderen als Kavallerie- und Dromedar - Batterien . Die ersteren versehen den Dienst der Fußbatterien. Sie zählt im Ganzen 3 Regimenter, jedes zu acht Kom pagnien ; diese formiren 27 Batterien mit 8420 Mann und 4300 Pferden. Außerdem besteht eine Reserve von 600 Pferden , so daß die Bespannung 4900 Pferde stark ift. Die Batterien bestehen aus 18-, 12 , 9 , 6: und 3. pfündigen Kanonen und 24- und 12pfündigen Haubizen. Außerdem gibt es bei ihnen auch 36- und 24 -pfündige Kanonen, welche als Belagerungs - Geschüz dienen und Haubizen , welche denselben Kaliber wie die 12pfündigen Kanonen haben. Die Artillerie ist auf englische Art be= spannt und hat alle neuerlich eingeführten Fortschritte angenommen.

Tages Nachrichten. * Am 22. d. fltorb der FM ?. in Penſion , Alois Pfers mann v. Eichthal, Großkreuz des k. Stanislaus- und Ritter 4. Kl. des Wladimir-Ordens. dann 2. Inhaber * des Fürst von Warschau 37. Inf. Reg . Seine Beerdigung findet morgen Nachmittage 2 Uhr auf dem Mazleinsdorfer-Friedhof statt. * Noch lebt ein Kampfgenoffe jener Krieger , deren Ruhestätte bei Bensberg Se. f. t. Avost. Majestät so eben zu schmüken geruhten. Es ist dieß der jezige k preuß. Major außer Diensten Freih. von Wolfis Metternich , der troz seiner 79 Jahre noch gesund und rüftig zu Xanten am Niederrhein ubizirt. Er hatte als k. I. Offizier an allen Gefechten_jener Zeit Theil genommen und ſah sich durch schwere Verwundung vers anlaßt, noch vor Beendigung jenes Krieges auszutreten. Nach seiner Genesung trat er

Personal-Nachrichten. Ernennungen und Eintheilungen. Seß, Freiherr von, F3M., Chef des Generalstabes, wird mit dem Oberkommando der 3. und 4. Armee betraut. Schlick, Graf, G. d . K., wird Kommandant der 4. Armer. Barrot, v., FML.,་ wird Kommandant des 2. Infanterie-Armeekorps, beide provisorisch. Clam : Gallas , Graf, FML., wird Kommandant des 2. Kavallerie-Armeekorps. sorich, Freiherr, FML., Korpskommandant, wird Kommandant der 1. Armee in Wien. Roßbach, Ritter von, FM ., erhält das Kommando des 3. Armeekorps in Graz. 2iechtenstein, Eduard Fürst, FML., jenes des 1. Infanterie Armeekorps in Prag. diffe 3 ad interim. Simbfchen, Ferdinand Freiherr, FM ., erhält das Reserve-Truppen-Kommando des 2. Infanteries Armeekorps. Schobeln , Ritter von, GM. , wird ad latus desselben. Als Organe beim Oberkommando der 3. und 4. Armee werden ers nannt : Oberfl. Graf Gallenberg, vom 3. Drag. -Reg., zum Obersten und 2. General-Adjutanten, (die Stelle des ersten General-Adjutanten bleibt unbe fezt, dagegen wird FME Freih. v. Kellner , General- Adjutant Sr. f. f. Apoft . Majestät für die höheren Gestionen dieses Nefforts in das Hauptquartier je nes Oberkommando deligirt) ; — FML. Ritter v. Hauslab zum Feldartilleries Direktor, Oberst Rudolf Roßbacher des GOM.-St zur Leitung der Ge schäfte der Operazione-Kanzlei ; Hytm. Ernst v. Grefselsberg , vom 49. Inf.: und Nittmeister Leopold Fischer, vom 2. Drag. -Reg. , zu Majors und Flügel Aojutanten. Nagy , v , GM. im GQN..St , erhält die operativen Geschäftsbehandlungen bei der 2. Sefz'on des Armee - Oberkommandos , in Abſein und Verhinderung des F3M. Heß , und Fligely, von , Generalstabs- Oberst und Direktor des militär. geog. Institutes die gleiche Dienstes wirksamkeit in der a. H. Militär-Zentra'-Kanzlei, mit Beibehal tung der gedachten Direkzion. Ivanovich v. Colinenfieg, Oberst des 9. Grenz -Reg . , wird GM. und Festungskom mandant in Altgradista. Für das Hauptquartier der 4. Armee werden ernannt : GM. Sókcsevics zum ersten, und Major Korps- Adjutant Freih. von Egkh, mit der Beförderung zum zweiten General-Adjutanten ; FML. Jof. Singer zum Chef des Gen.- Stab. GM. Josef Freiherr Smola, zum Feld-Art-.; Oberst Julius v. Wurmb, zum Feld-Genie-Direktor ; FML. Friedrich Teuchert, für das Armee- Generalfom mando ; dann außer dem beim bisherigen Interims-Kommando der vierten Armee in Dienstleistung befindlichen Major Grafen Pappenheim, der Rittmeister Theodor Freiherr v. Augustin, vom 9 Uhl.-Reg , lezterer mit der Beförderung z. Major, zu Flügel-Adjutanten. Benkiser, Karl Ritter, Major des 10. Gendarmerie-Reg., wird Oberstlt. mit Vorbe halt des Ranges für seine Vorderleute. Lobkowit, Josef Fürst, Feldmarschall-Lieutenant, Obersthofmeißer Ihrer Majestät der Kaiserin, zum General-Remontirungs-Inspelter. Thurn Taxis , Hannibal Fürst, General der Kavallerie, Kapitän der Trabanten Leibgarde und Hofburgwache, zum Obersthofmeister IhrerMajestät der Kaiſerin. Fürstenberg, Friedrich Landgraf, General der Kavallerie, Stadt- und Feßungskom mandaut in Brag, zum Kapitän der Traban-ten -Leibgarde und Hofburgwache. Fiedler, Josef Edler von, Feldmarschall-Lieutenant in Disponibilität, zum Stadt und Feftungskommandanten in Prag. Dauber, Friedrich von, Oberklieutenant und Kommandant des 14 Gendarmeries Res giments, zum Oberst daselbst. Lallian, Vinzenz von, Oberfilieutenant des 5 , zum provisor. Kommandanten des 17. Gendarmerie Reg.

404 Rosenzweig , Ferdinand Ritter von , Major des 4., zum Oberfilieutenant und Koms mandanten des 18. Gendarmerie-Reg. SerbanGriebrich ,Major bem, eum Überflieutenant und Kommandanten dee 19. Gendarmerie-Reg. Fracanzani, Johann Nobile de , Rittmeißter des 9. Gendarmerie-Regiments , zum Major daselbst. Mit den Stabsoffiziers Funkzionen find betraut worden, die Rittmeister : Mestrovic, Andreas, des 16. beim 1. Gendarmerie-Reg.; Nettwall , Jakob, die 8. beim 18. GendarmeriesReg.; Schwarzer, Karl v., des 6. beim 10. Gendarmerie-Reg. Krisler, Josef, als Stabsoffizier fungirender Rittmeister, wird vom 10. zum 19. Gendarmerie-Reg. überſezt. Im Prinz Albert von Sachsen JN. Nr. 11 : Wöber, August Freiherr v , Hptm. des Benedek JR., zum Major. Im Graf Degenfeld JR. Nr. 36 : Terzaght, Anton, Major , zum Oberfilt., und Schewis, Alois, Hytm., zum Major. Im Prinz Emil von Heſſen SR. Nr. 54 : Widenmann, Heinrich, Hptm. des Baron Schönhals JR., zum Major. Im König Friedrich Wilhelm von Preußen Husaren-Reg. Nr. 10 : Müller - Klings por, Hermann Freiherr, Rittmeister des Reg., und Fratriesevits , Ig. v., Rittmeister des Graf Wallmeden Küiaffir-Reg., zu Majoren. Im Graf Civalart Uhlanen Reg. Nr. 1 : Bellegarde , Augußt Graf, Nittm. des 12. Uhlanen Reg., zum Majer. Messey de Bielle, Gustav Graf, Major des 1. Uhlanen - Reg. , wird zur Dienstleis ftung dem Generalmajor und Brigadier Sr. kaiserl. Hoheit Herrn EH. Rainer zugetheilt, und im Reg. überzählig geführt. Saamen, Anton Freiherr von, Major des Prinz Emil von Heffen JR., wird in gleis cher Eigenschaft zu Schönhale JR. übersezt. Breifler von Tannenwald, Friedrich, Major aus dem zeitlichen Pensionsstande, unter deffin Wiedereintheilung in die Aktivität zum Reserve-Bataillonskommandans ten des 2 Artillerie Reg. Hauptleute : Zu Majors Urbanez, Anton, der Zeugs Artillerie, daselbst ; Grøftsik, Andreas, und Novak, Ignaz, des 1. ArtilleriesReg ., dafelbft ; Cermak, Anton, des 3. im 1. Artillerie-Reg. Herle , Johann Ritter von, des 5. Artillerie-Reg., daselbst. Mayer, Josef, des Raketeur-Korps, daselbst. Gaßmayer, Alois, des 2. im 1. ArtilleriesReg. Lang, Johann, des 8. Feftungs - Artillerie- Bataillons, im 3. ArtilleriesReg. Beranek, Johann, des 2. im 1. Artillerie-Reg. Geum, Johann, des 5. im 3. Artillerie Reg. Stumm, Johann, des Pionnierkorps, daselbst. Zur Dienstleistung im Hauptquartier der 4. Armee wurden ernannt : Gombosz, Ladislaus v., pens. Oberfilt., zum Oberst, dann Gayer von Gayersfeld, Anton, Hptm. des Baron Heß IN. Ebeling von Dünkirchen, Hptm. des EH. Ernst IN. Jüftel von Brensheim, Anton, Hytm. des Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen JR., zu Majers, sämmtliche im Armee-Stande. Baber, Nikolaus, Hptm. des Hoch- und Deutschmeister JR. , wird für eine Majors Friedens-Anstellung in Vormerkung genommen. Ostermann, Graft Edler von, pens. Rittmeister, erhielt nachträglich den Majors- Cha rafter ad honores. Skrbensky, Karl Freiherr von, Rittmeister 2. Kl. der Garde-Gendarmerie , wird bei König beider Sizilien Uhlanen- Reg. Nr. 12 engetheilt. Skrbensky, Filipp Freiherr von, Rittmeister 2. Kl. des vorgenannten Uhlanen - Reg., wird zur Garde- Gendarmerie übersezt. Wilfing, Josef, führender Wachtmeister der Garde-Gendarmerie , zum Unterlieutenant daselbst. Martinelli, Peter, Unterlieut. 1. Kl. des 4. Garniſons- Bat. , q. t. zur Monture: Branche. Rotter Edler von Rotterfeld, Johann, Rechnungs -Offizial des Wiener Invalidens Hauses, zum Rechnungsführer beim 18. GendarmeriesReg. zu Preßburg. Weber, Theodor, Fourier des 8. Gendarmerie-Reg ., zum Rechnungsführer im Reg. Bichler, Josef, Auditoriats-Praktikant , zum Oberlieutenant-Auditor beim 3. Armees Kommando. Eggermann, Johann, Auditoriats-Praktikant, zum Oberlieutenant-Auditor beim 3. Armeekommando.

| Renner, Karl von, Auditoriats: Praktikant, zum Oberlieutenant-Auditor beim 3. Grenzs Boglies, Gouard, Unterlieut. bes 15. JR. , zum Oberlieutenant-Aubitor beim 3. IN. Langer, Emanuel, Anditoriats - Praktikant, zum Oberlieutenant-Auditor beim 19. JR. Amon, Rudolf, Hptm-Auditor des 19. JR., zum GarnisonssAuditor in Wien. Bu Regiments Aerzten 1. Klaffe, jene 2. Klasse : Rußwurm, Emanuel, Doktor, Aufseher d. feldärztl. Böglinge. Pokorny, Anton, Doktor, des 5. HusarensReg. Friepes, Wenzel, Doftor, des 27. Infanterie-Reg. Clement, Franz, Doktor, des 47. Infanterie-Reg. Kremla, Franz, Doktor, des 34. Infanterie-Reg. , und Mayer, Franz , Doktor, des 56. Infanterie-Reg. Zu Regimentsärzten 2. Klaffe, die Oberärzte 1. Klaffe: Wreßnig, Josef, Doktor, vom 7. Inf.-Reg., beim 5. Küraffier-Reg. Bucha, Franz, Doktor, vom 1. Sanitätsbat., beim 1. Dragoner-Reg. Frisch, Anton, Doktor, vom Wiener Garnisons, Spita!, beim 62. JR. Gröschl, Anton, Doktor, vom Wiener Garnisons Spital, beim 46. IN. Mahr, Peter, Doktor, vom 10. JR., beim 35. JR. Dornauer, Johann, vom 1. Bukowiner Kordonsbat. , beim 30 JN., und Schebesta, Alexander, Doktor, vom 1. Genie-Reg., beim Armee- Gen.-Kommbo. Rustler, Josef, Doftor, Regimentsarzt vom 30. JR., q. t. zum Earnisons-Spital zu Temesvar als Chefarzt. Bittner, Georg, Fischer, Karl, Banerini, Franz, und Hungerbychler, Jos fef, 2. Rittm. des Fuhrwesenskorps, zu 1. Rittm. Im 11. Grenz Reg.: Baar, Josef, Hptm. 2. Kl , z. Hptm. 1. Kl.; Nataly, Berns hard, Oberlt., . Hptm. 2. Kl.; Bielic, Adam, Unterlt. 1. Kl., z. Überlt.z Dubicanac, Thomas, Unterlt. 2. Kl., 3. Unterlt. 1. Kl., und Shign ia r, Ludwig, Kadet, 3. Unterlt. 2. Kl. Penfionirungen. Ditter, Filipp v., und Ornstein, Alex., Hptit., erhalten bei der definitiven Ueber nahme in den Ruhestand den Charakter und die Pension eines Majors. Angioli, Leopold, Major des Pionnierkorps ; Geiling , Johann , Hytm. 1. Kl. des Wocher JR., mit Majors Charakter ad honores ; Prohaska , Jaroslaus Freis herr von, Major des Prinz Albert von Sachſen JR.; Busan , Alexander von, Major des Schönhale JR.; Lama, Karl Ritter von , Major des König Friedr. Wilhelm von Preußen Husaren- Reg.; Kornetki, Julius, Hptm. 1. Kl. des Baron Fürstenwärther JN.; Josita de Branyitska, Nikclaus Freiherr, 1. Rittmeister des Kaiser Franz Josef 4. UhlanensReg ; Jhasz de Ihaszy Josef, Oberlieutenant des Großfürst Michael von Rußland JR. Quittirungen. Bencsik v. Füzes - Megyer et Tapio - Györgye , Franz, Unterlt. 1. KI. des 1. Husaren-Reg., mit Beibehaltung des Militär-Charakters. Ordensverleihungen. Das AGroßkreuz des toskanischen St. Stefan - Ordens : FM. Fürst Windisch gräß, Durchlaucht. Das Ehren- Groß - Komthur- Kreuz des oldenburgischen Haus- und Vers dienst -Ordens : GM. v. Kudriaffsky. Den Stern zum Kommandeurkreuz des Baden'schen Zähringer Löwen-Ordens : GM. Hoffmann. Das goldene Offizierskreuz des griechischen Erlöser - Ordens : Oberfilieut. Johann v. Buschek, des Triester Territorial-Jågerbat. Den kaiserl. russischen St. Annen - Orden 2. Klasse : Rittmeister Pulz , vom 11 . Uhlanen- Reg. Das Ritterkreuz des påbfl. St. Georg - Ordens : Hptm. Freih. v. Knobloă des Genie stabes , und jenes des Silveſter - Ordens ; Oberlt. Zeiner des 5. Festungs-Artillerie-Bataillons und Reg.-Arzt Dr. Wotypka des 4. Art Reg. Das Ritter kreuz des Kaiser Franz ፡ Josef- Ordens erhielt : pens. Diſtrikts. Oberkriegs-Kommiffär Michael Nagy. Das goldene Verdienst mit der Kronet: Oberarzt Doktor Johann Hoffs mann, gegenwärtig in der Dienstleistung beim Garnisons-Spital zu Trieft.

Das silberne Verdienstkreuz : der Patrouillenführer Vizekorporal Mathias Koch, des 3. Sanitätsbataillons, für seine hervorragende Thätigkeit und Vers wendung im Spitalsdienste.

Angekommen in Wien. Hoffmann, in Pens., von Preßburg ( Wieden Nr. 816). Kapellmeisters.Stelle (Am 21. Juni.) Eberstlt. Ritter v. Edlinger, vom 5. Hptm. v. Hollaky, vom 46. JR., von Brünn ( Stadt, röm. zu besezen . Art. R., von Treviso (Wieren, Stadt Dedenburg). Die Raiser). Die Rittm.: Bar. Skribensky, von der Gardes Für das f. f. Erbgroßherzog von Toskana 8. Dragoners Majore : Graf Messey, vom 1. Uhl.-R., aus St. Georgen Gend., von Austerliß (ung. Gardegebäude) , und v. Rudies, (EH. Albrecht Palais ), und Edler v. Nebraca, vom 8. im Penſ.-ſtand, von Therefiopel ( Stadt Nr. 852). Regiment, deffen Stab sich in Sedenburg befindet, wird ein GrenzsN., von Baugar (Leopoldstadt , Dianabad). - Die Kavelmeister gesucht, der diesem Poften in jeder Beziehung Abgereiset. (Am 21. Juni.) Hr. FML. v. Haradauer, nach Kra vollkommen gewachsen ist. Hptlt.: Dangl, vom 26. JR. , von Udine (Laimgrube Nr. 32), - Binder, vom 44. JR , von Mailand (Wieden, | kau. - Hr. FML. v. Melzer, nach Kefed. — Die Oberfte : Derselbe erhält monatlich 60 fl. Gage, freies Duartier Stadt Trief), und Lindenhoffer , vom 59. JR., von Enns Baron Benko, vom 1. Banal GN., nach Agram, und v. und die Uniform. Major von Zur Ansdaffung von Instrumenten und Musikalien , so (Landstraße Nr. 363). 2 Ritim . Edler v. Spieß, vom 8. Pavelic, vom 14. GR., nach Weißkirchen. Sternegg, vom 37. JR. , nach Werscheß. Hytm. Kner, wie zur Anwerbung von musikkundigen Individuen , werden Uhl.-R., von Ruma ( Stadt Dreifaltigkeit). (Am 22. Juni. ) Obert Baron Sebottendorf , vom 46. vom 30 JR., nach Karlsbad. -- Die Rittm.: Bar. Bersihm die nöthigen Geldmittel in vollkommen genügenden JR., von Bünn ( Brandſtadt, bl_Stern ) . - Major von lichingen, vom 2. KR., nach Raab, - Hauf, in Bens., Maßstabe zur Verfügung gestellt werden. Derselbe wird vorläufig nur provisorisch aufgenommen, Fr.schenschlager, vom 1. Kür. R. , von Ofen ( Stadt, ung . nach Prag, und v. Janda, vom 3. Armeekorps , n Graz. (Am 22. Juni.) Se. Durchlaucht Herr FM. Fürst Wins | wenn er jedoch in einem entsprechenden Zeitraume die ges Krone). ― Die Hvtlt.: Prasch nger, vom 48. JR., von - Hr. GM. v. Kaminsky, nach nügende Probe über seine Leistungsfähigkeit abgelegt hat, Dedenburg (Mariahilf, gold. Kreuz), und Hilte, vom Genie: dischgräß, nach Graz. Stab, von Znaim (Leopoldst Nr. 550). Die Rittmstr.: Ofen. - Major GrofKhuen, vom 11. Uhl.-R., u. Hptm. wird er definitiv aufgenommen , und erhält eine Erriche Hüttinger, vom Fuhrw.-Korps, ven Prag (Michbäurischen Mauer, vom 22 JR., nach Preßburg. - Rittmir. Un tungs- Prämie von Ein Hundert Gulden. Bewerber um diese Stelle wollen sich persönlich oder Grund 35), und von Baumann, in Pens., von Salz krechtsberg, in Penf., nach Linz. (Am 23. Juni ) Major v. Hervath, vom 1. Huf N. nach schriftlich unter Beibringung ihrer Attestate entweder die burg (Stadt Nr. 538). (Am 23. Jun . ) Oberstlt. Wussin, vom 12. Uhl. -Reg., | Lankut. --- Die Hauptlt.: Nefsinich , vom 46 IN. , nach rekte an das Regiraents- Kommando in Oedenburg, oder an den f. k. Herrn Militäre und Grenz-Agenten A. Groh von Austerlit ( Matschaferhof). → Die Majore: Baron Brünn, und Ekard, vom G. D. M. St., nach Agram. mann in Wien, Stadt, Kärnthnerstraße Nr. 967 verwenden. Ripperda, in Penf., von Osen (Landstraße Nr. 341 ) , und | Rittm. Hüttinger, vom Fuhrw -Korps, nach Pekh. Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. -

Druk von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichischer

Beitschrift für

Nro. 51 .

Soldatenfreund.

militärische

Mittwoch, den 28.

Einladung zur

Pränumerazion

Juni

auf das

Intereſſen .

1854.

dritte

Quartal

VII.

Jahrgang.

1854.

Abonnement auf ein Vierteljahr , vom 1. Juli bis Ende September mit portofreier Zuſtellung 2 fl. 10 kr., auf ein halbes Jahr vom 1. Juli bis Ende Dezember 4 fl. 20 kr. KM. — Bestellungen erbitten wir uns franko, Stadt Nr. 774 und baldmöglichst, damit die Zusendung nicht unterbrochen werde. – Die Herren Abonnenten außer halb des Kaiserreiches wollen sich an die bezüglichen löbl. Poſtämter wenden. Wir machen das nichtmilitärische Publikum auf unſere verläßlichen Nachrichten vom Kriegsſch a u plaze aufmerkſam.

Die Militär-Journalistik in der orientalischen Frage.

Rußlands neue Aufstellung. r. Es liegen uns detaillirte Berichte vom 19. d. M. aus dem

Lager

bei Silistria vor. Ungeachtet der wiederholten Verneinungen anderer Blät ter ist es doch nun eine ausgemachte Thatsache, daß die sogenannten Riesenkämpfe vor dieser Festung nur im Hirngespinnste schlecht unterrichteter Berichterstatter stattgefunden haben. Es ist bewiesen, daß die Verwundung des Generals Schilder nur bei einer Besichtigung der Batterien stattgefunden hat. Am Tage unseres Berichtes fühlte sich der greise General besser. Leider ist seither auf telegrafischem Wege die Nachricht eingetroffen, daß er seinen Wunden erlegen ist. Graf Orloff ſoll hingegen außer Gefahr sein. Was die Verwundungen des Fürsten Gortsch akoff und des Generals Lüders betrifft , so gehören ie in das Bereich der Zeitungsenten . Am Tage der Absendung des Berichtes wußte man vor Silistria noch nichts von einem Rüfzuge. Jedoch scheinen anderen Ortes eingegangene telegrafische Depeschen vollkommen die in unserem Blatte vom 24. d. im ersten Artikel gegebenen Andeutungen zu bestätigen . Wenn wir uns nicht irren, so ist schon General Lüders mit seinem Korps auf seiner rükgängigen Bewegung über Tschernawoda hinaus. Der Belagerungs-Park wird auf Schiffen der Donau herunter nach Ibraila transportirt. General Liprandi wurde von Slatina in Bukarest erwartet,

Wenn wir keinen Augenblik gezweifelt haben , daß die deutsche mili tärische Presse und die militärischen Autoren überhaupt, die orientalische Frage frei von hemmenden Einflüssen, vom unpartheiischen Standpunkte aufnehmen und verfolgen werden, und diese Ueberzeugung nunmehr nach Jahresfrist ge rechtfertiget erscheint , so waren wir ebenso wenig in Zweifel , daß Lettere, wenn sie ihre Ansichten in politischen Blättern niederzulegen für gut fanden, mehr oder weniger derBekrittelung Jener sich aussezen mußten, welche vermeinen, berechtigt zu sein , über militärisch-politische Fragen in lezter Justanz abzu sprechen. Um nur auf ein Beispiel hinzuweisen , haben wir einen Artikel ――― unseres waferen und geistreichen Pz in der "/ Allgem. 3tg . " Nr. 126 er schienen in einem Wiener Blatt vom 20. d. Mts . der Art kommentirt gefunden, daß man überrascht sein mußte, wie sich Touristen und Korrespon denten bemühen , um jeden Preis ihre militärischen Erfahrungen geltend zu machen und praktische Soldaten eines Bessern zu belehren. Vergleicht man die beiden Artikel , so kommt man zur Ueberzeugung , daß der Widdiner Korrespondent des Wiener Blattes, Herrn Pz gar nicht verstanden und seinen Auffaß nur oberflächlich gelesen habe; als enragirter Turkophile - sieht und dieß hat ihn ver der Widdiner in Herrn Pz einen Ruffenfreund blendet. Ohne in die Details der fraglichen Ansichten tiefer einzugehen, bemerken

und sollte die Avantgarde des Danenberg'schen Korps gegen Fokshany zu wir , daß Pz im Eingange seines Artikels in der Allgemeinen Zeitung" allerdings bemerkt habe, wie dem russischen Feldherrn von Anfang her die bilden.

Der Rest der Armee sollte in einigen Tagen nachfolgen. — Die Armee ist moralisch und materiell im besten Zustande. Alles folgte mit Freude und Hingebung den weisen Anordnungen des von seiner Kontuston schon beinahe hergestellten Feldmarschalls Fürsten von Warschau. Alle Stimmen der Armee, selbst diejenigen , die ein übertriebenes Selbstgefühl zu offensiven Operationen trieb, erkennen jezt, welch richtiger Takt die Eingebungen des Fürsten v. Warschau leitete, als er mit Widerwillen, kann man sagen, die Armee vor Silistria konzentrirte. Wenig Tage noch, und Rußlands neue militärische Aufste Uung wird sich klar entwickeln. Nähere Details über ihre Dislokation sind wir in dem Augenblicke nicht im Stande zu geben. Das aber steht fest, daß Rußland außer den aktiven fünf Infanteriekorps noch die Reserven dieser Korps zu 24 Bataillons für jedes Korps und außerdem 2 Divisionen des Grenadierkorps, das Kürassier- und das Dragoner Kavalleriekorps in seine neue Aufstellung zusammen gezogen haben wird. In dieser Verfassung kann es nach links und nach rechts Front machen, und sogar durch

Hände gebunden waren und es bis heute noch sind. Ebenso hat Pz die Vorzüge eines Vorgehens über Widdin und Sophia nach Adrianopel ´er kannt und hauptsächlich der Serben wegen. Weil diese Operazion aber politisch unmöglich war , mußte das , was ursprünglich in dieser Richtung von den Ruffen angebahnt worden war , im Sinne einer großartigen Demonstrazion benuzt werden. Das Vordringen gegen den Balkan , d. h. mit der ganzen Masse und in der Absicht ihn zu überschreiten , hat Pz be fanntlich von dem Falle der Festungen Silistria , Turtukai und Rustschuk abhängig gemacht , und die Hilfsleistung der Franzosen und Engländer sogar noch stärker angeschlagen, als sie sich seitdem gezeigt hat. Ebenso hat Pz den ganzen südlichen Kriegsschauplaz im Auge gehabt und die Rüksicht auf die Krimm und Kleinaften als Grund für die Räumung der kleinen Walachei angegeben, wodurch die Streitkräfte an der Donau mehr konzentrirt werden konnten. Der " Widdiner Korrespondent " scheint aber ganz übersehen zu haben, daß das Vorgehen der Türken in der kleinen Walachei ein faux pas gewesen ist, der voraussichtlich nur Kontremärsche zur Folge haben konnte

schnelle Ersezung der Sacken'schen Truppen in Odessa, diese zur Unterstü- und auch wirklich gehabt hat. zung seiner Truppen in de Krimm , falls eine Attaque dorthin stattfinden So viel zur Berichtigung jenes Ausfalles, und nun übergehen wir auf das eigentliche Thema. sollte, gebrauchen. Sind diese Vorbereitungen Anzeichen eines erneuerten unvermeidlichen Krieges ? wir glauben es nicht. Kraft erzeugt Selbstvertrauen. Selbstvertrauen aber erzeugt Ruhe und diese gibt klare Einsicht in die Verhältniffe. Rußland , eben weil es sich stark fühlen wird , muß mit Ruhe die Entwiflung abwarten, welche seine Operazion hervorbringen wird ; dadurch aber muß es auch Anderen Vertrauen einflößen , und darin liegt eine Bürgschaft für die mögliche freundliche Ausgleichung der jezigen Krisis.

Mit Befriedigung ersehen wir, daß auch das ,,Journal de l'armée belge," sich jene nüchterne Anschauung der Dinge im Oriente zu wahren verstand, welche ein Militär- Journal charakterisirt. Es ist hier so wenig wie in den deutschen militärischen Blättern übelberathene Partheilichkeit oder Befangen heit zur Schau getragen, Bedingnisse, welche wir in der spanischen „ Revista militar" vom Anbeginn leider vermiffen mußten. Wenn französische und englische Blätter einerseits , wenn russische andererseits ihre Tendenz unter den obwaltenden Verhältnissen verrüften, und einen Ton anschlugen, welcher der Militärjournalistik wenig ziemet, so kam dieß nicht unerwartet, - bleibt aber immerhin, vom Gesichtspunkte des Soldaten, eine ärgerliche Wahr nehmung. Wir , die wir an unseren Gegnern das Verdienst anzuerkennen niemals gezögert haben, sehen nicht ab , wohin das Schmähen und Herab

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sezen der beiderseitigen Armeen führen soll. Zu einer rascheren Entschei- | dung der schwebenden Frage wahrlich nicht! Wo ist die Ritterlichkeit, die ehedem Norm für die Bewegungen auf militärischem Gebiete war ? Welche maßlose Heftigkeit , welche brutale Ausdrufsweise kennzeichnen jezt diese Militär- Journale, wenn sie in ihren Leaders oder Premiers von Rußland, oder umgekehrt, zu sprechen haben.

zion mit Sympathien und Enthusiasmus, befinden sich in der Türkei doch nur 60-65,000 Franzosen und Engländer. Und was thun fie ? - Sie erholen sich, lagern, befezen mit einer Division Konstantinopel , mit einer andern Varna , mit einer dritten vielleicht Adrianopel , und Marschall St. Arnaud macht sich zum Oberbefehlshaber. Um weitere Details dieser Art zu geben , müßte man sie genauer ken

John Bull war immer ein unangenehmer Gefelle , seine Waffe meist die Borerfaust, aber der Franke von einst führte seinen Degen, und präsentirte fich als Gegner mit gewinnbringender Liebenswürdigkeit. Daß die politischen Blätter ihre Polemik aus dem Parterre der Boulevard- Theater beziehen, wo feit Monaten ein erbitterter Kampf gegen die Kosaken von Publikum und Schauspielern geführt wird , kann uns nicht überraschen. Von der Seite her sind wir's gewohnt , aber die Blätter , welche Gentlemans in Waffen vertreten, sollten Bedenken tragen, den Ton des ernsten gewichtigen Wortes mit den ekligen Schrei des Fischmarktes zu umtauschen. Es gab leider eine Zeit, wo Preußen unserem Kaiserstaate feindlich gegenüber stand. WehrZeitung" und " Soldatenfreund " waren den friegsbereiten Heeren zur Verfü gung gestellt. Wir können mit Stolz auf die Mäßigung, auf die besonnene Haltung zurüftlifen, die wir und jene an der Spree damals beobachteten. Der Krieg am Balkan kann unerschöpflichen Stoff in kriegsgeschichtlicher Beziehung bieten, die unausweichliche Polemik mag sich daran hinan ranken , aber sie führe keine andere Waffe als die von ihren milit . Lefern hoffentlich gebilligte. Diese aber kämpfen mit dem Degen, nicht mit der Keule. Nächst Rußland erfreuen sich zeitweilig auch die beiden deutschen Großmächte der westmächtlichen Püffe. Wenn sich ein französisches offizielles Journal begierig stellt zu erfahren , welche Generale wir an die Spize unserer Armeen im möglichen europäischen Kriege zu berufen haben werden, so dürfte seine Neugier zur Stunde die wünschenswerthefte Befriedigung ge funden haben. Die Armeen haben ihre Kommandeurs und Generalstab be kommen, und zwar Namen, die das höchste Vertrauen nicht allein des Sol daten , auch des Landes genießen , deren Ruhm nicht etwa von einer ge lungenen Razzia gegen ein Häuflein Kabylen, sondern von Schlachten , die Europa's Ländergebiet umstalteten, herrührt. Noch waren wir nicht genöthigt, französische Truppen uns zu erbitten, um die Dinge am Pruth und an der Weichsel ins alte Geleise zu bringen. Umsomehr überrascht es , daß die ,,Revista militar," wenn auch aus Grundsaß gegen Rußland, loyal genug bleibt, und dem Gegner Gerechtigkeit widerfahren läßt , die Mißgriffe ihrer Freunde aber ungescheut tadelt. In dieser Beziehung hat uns ein Artikel aus der leßten Nummer dieses spani schen Militärblattes in Verwunderung gesezt , den wir unseren Leser mit theilen zu müssen glauben : Bir sind also in der Türkei. Pascha Omer soll mit zirka 90,000 Mann regulärer Truppen die Donaulinie vertheidigen, hat diese Masse aber nicht in einem Lager beisammen , sondern in Kalafat, Silistria, Ruftschuk, Nikopoli sc. zerstreut. Von den bedeutenden Garnisonen dieser Plaze Silistria allein soll 17,000 Mann haben - abgesehen , muß er auch noch

nen, als es für uns der Fall ist. Das ist aber gewiß, die Alliirten thun keinen Schritt, um die Donaulinie zu retten und Pascha Omer irgendwie erfolgreich zu unterstüzen . Wenn ihre ganze Aufgabe nur darin bestehen soll, die Hauptstadt und einige Küstenpläze der Türkei zu besezen , so gefte= hen wir aufrichtig, daß solche Zweke den Lärm nicht rechtfertigen, den man von ihrer Hilfe gemacht, und daß es nicht nöthig gewesen wäre, kaiserliche Prinzen von Frankreich und königliche Prinzen von England an die Spize dieser ausruhenden Truppen zu stellen. Unsere Anschauungen sind vielleicht etwas strenge, aber wir sind nicht die ersten, die sie geäußert. Wenn es so fortgeht, werden die Ruſſen Silistria und Ruftschuk neh men, die Donaulinie gewinnen und damit vollkommen genug gethan haben, um die Kapagne des ersten Jahres glorreich für sie zu beendigen. Die Befezung von Varna durch die Alliirten hat nur dann eine Be deutung, wenn von dort aus offensiv gegen die Ruffen an der Donau vor gegangen wird, oder wenn die Ruffen jezt schon gegen den Balkan vorge hen wollten. Wenn 20 Meilen Entfernung zwischen Varna und Silistria die Gründe sind, daß die Alliirten nichts zum Entsaz der lezteren, so schwer bedrohten Festung unternehmen, so werden diese 20 Meilen fünftig wahr lich kein Hinderniß sein , daß die Russen vor Varna erscheinen, und was das Loos jeder belagerten Festung endlich ist - weiß jeder Soldat. Was sollen wir aber über die Operazionen der furchtbaren Flotten fagen (esa terrible armada), die das baltische und schwarze Meer bedeken ? und mit dem laut ausgesprochenen Vorsaje auf dem Kriegstheater erschie nen sind , keinen Hafen unzerstört , kein russisches Schiff unvernichtet zu laffen.

Korps zur Verbindung dieser Pläze untereinander und mit seiner Haupts Armee aufgestellt haben. Sind in Kalafat wirklich 30,000 Mann, wie es in den Berichten heißt, so dürfte die Hauptmacht Pascha Omer's bei Schumla fich auf eine sehr geringe Zahl regulärer Truppen belaufen und dafür die Masse der irregulären Truppen ein schlechter Ersaz sein. Die Ruffen werden Pascha Omer und Schumla nicht eher angreifen, bis fie Eiliftria, Rustschuk und Nikopoli genommen haben, denn sie bedür fen beim weiteren Borgehen einer solchen festen Basis, das heißt, sie wer den ihn nicht eher angreifen, bis er seine vereinzelten Kräfte zusammenge zogen hat, dann aber gewiß, denn der Angriff in offener Feldschlacht gibt ihnen fast Gewißheit des Erfolges. Die Frage ist in der That kizlig. Hat Paſcha Omer wirklich nicht genug Truppen, um selbst anzugreifen, und da er Silistria nicht zu entsezen fucht, so scheint dies der Fall zu sein ; so ist der endliche Fall Silistrias, und nach diesem auch der anderen Pläze an der Donau fast unvermeidlich . Ist aber die Donaulinie faktiſch in den Händen der Russen, so wird der türkischen Armee nur ein Verzweiflungskampf übrig bleiben . Und die französischen und englischen Auxiliartruppen ? ---- Ja, wer uns das sagen könnte ! - Frankreich und England haben ihre besten Truppen

Hand wird es keinen Seekrieg geben, weil eine der kriegführenden Parteier, und zwar Kaiser Nikolaus, ihn mit vieler Klugheit nicht führen will. Krieg gibt es in der Ostsee nur, wenn Schweden sich gegen Rußland er klärt und dadurch Frankreich das Kriegstheater nach Finnland verlegen kann. Das wäre Krieg. Was wir bis jezt gesehen, ist aber kein Krieg, und wenn Oesterreich nicht mit seiner ganzen Kraft auf die Seite der West mächte tritt, werden wir auch keinen eigentlichen Krieg zu sehen bekommen. Fast dasselbe muß man vom schwarzen Meere sagen . Das Bombar dement von Odessa ist wahrlich keine Kriegsthat , die sogenannte Heraus | forderung von Sebastopol ein Spaß ohne eigentliche Pointe, denn die alliir ten Admirale werden sich doch nicht im Ernst einbilden , daß die russischen Schiffe die sicheren Häfen verlaſſen könnten , um dis unsichere Kriegsspiel mit ihnen zu spielen. Wir sind weit entfernt , die Erfolge zu läugnen, welche die alliirte Flotte wirklich im schwarzen Meere gehabt. Die Hauptsache ist, daß sie es vor der Hand beherrschen und die rufſiſchen Landheere in der Dobrud scha und an der Donau auf dem Qui vive halten, weil sie möglicherweise jeden Augenblik ihnen Truppen in die linke Flanke . werfen können. Aber das Alles ist keine Entscheidung . Eine solche würde vielleicht näher gerüft,

eingeschifft, fie unter das Kommando ihrer besten Generale gestellt, und jest ftehen sie mit Gewehr beim Fuß, um der Vernichtung der türkischen Armee zuzusehen, befestigen sich selbst . hinter Wällen und Mauern , während die Wälle und Mauern der Armee, welcher ſie Beißtand leisten wollen , unter den Schlägen des Feindes fallen. Ein solches Verfahren hätte man nicht von den Nazionen erwarten follen, die es auf sich genommen, das Recht der Welt aufrecht zu erhalten, und noch weniger von Armeen, die sich selbst zur Erzwingung des Uebergewichts ihrer Nazion bestimmt halten.

wenn es gelänge, die Tscherkessen so stark zusammenzubringen , daß sie in die Krimm einfallen und dort die Russen bekämpfen. Aber auch dies steht wohl noch in sehr weiter Aussicht und verändert in nichts den Saz , daß vor der Hand das eigentliche Kriegstheater an der Donau , und nur an der Donau liegt, und daß alle bis jest dort zusammengezogenen Truppen zu schwach sind , um nach dem Falle von Silistria die russischen Heere in ihrem Vordringen aufzuhalten . Unterdeffen dient die Zeit dem Feinde. Die Zeit ist der Hauptfeind

Was ist denn eigentlich bis jezt von ihnen geleistet worden ? Nach allen den Ankündigungen von Wahl der Lagerplaze , Kommiffionen, Truppenein theilungen, Wechsel der Kommandirenden von Gallipoli, Konstantinopel und Varna, nach allen den glänzenden Empfangs-Feierlichkeiten , aller Ostenta

Für die Lähmung der russischen Streitkräfte sind wir allerdings (wir stehen mit unserer Neigung und Gesinnung auf Seiten der Westmächte und identifiziren unsere Wünsche mit den ihrigen) den Flotten Dank schuldig. Aber von alle dem, was man vorher so pomphaft in den Zeitungen ange= kündigt, wird nach unserer Ueberzeugung nichts geschehen. Es hieß : Kron stadt, Sebastopol und Reval follten genommen werden. Admiral Napier wollte bis in die Newa eindringen und mit seinen Bomben wo möglich selbst den Palast des Czaren in Brand steken. Statt deffen wird man sehen, wie höchstens einige Forts an den Küsten bombardirt und einige Handels schiffe weggenommen werden. Man wird die Einwohner der Küsten in Unruhe und Schrek versezen , und auch das nur , um die Ungeduld des Publikums in Frankreich und England zu beschwichtigen. Für den Krieg ſelbſt aber bedeutet das Alles nicht das Geringste , denn die eigentlichen selbst Defensiv- Verhältnisse Rußlands werden dadurch nicht berührt. Vor der

für Alles, was Geldopfer fordert, wie sie von den Engländern und Fran zofen, beides reiche und industrielle Nazionen, gebracht werden müssen , und Geldopfer sind die schlimmsten Feinde für den Enthusiasmus, mit dem beide Nazionen die türkische Frage zu der ihrigen gemacht haben. Dieselbe Zeit ist aber auch der Freund und Alliirte des Czaren, der nicht nöthig hat, von

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seinen Kammern die Erlaubniß zur Fortsezung des Krieges zu erbitten und der den Augenblik genau kennt, wo das Eis seiner Winter die feindlichen Flotten von seinen Küsten entfernen wird. Unsere Beurtheilung der orientalischen Frage, in so weit sie die Krieg führung betrifft, muß also eine ungünstige sein und wird es so lange blei ben, bis die Alliirten andere Kriegspläne befolgen und vor allen Dingen genügende Streitkräfte auf das Kriegstheater bringen . Ohne Anspruch an Unfehlbarkeit unserer Voraussagungen machen zu wollen, müssen wir dem Ausgange des so geführten Krieges ein schlechtes Prognostikon stellen. Es sollte uns freuen, wenn wir uns geirrt haben. "

beweiset dies auch die auf dem Titelblatt unten abgedrukte Notiz, daß die nächsten Lieferungen u. A. Plane von Odessa, Varna, Schumla, Wiborg, der Duna-Mündung u. s. w . enthalten werden . Die politischen Verhältnisse sind darin konzise nacheinander aufgeführt und mit Ruhe beurtheilt, die geografischen, statistisch und militärischen genü gend ersichtlich gemacht. Der Verfasser des 162 Oktavseiten starken Werkchens b), versehen mit

einer für die Uebersicht ganz brauchbaren Karte des Kriegsschauplazes in der Ostsee mit den Planen der Kriegshäfen von Kronstadt und Reval auf einem Blatte ―――― faßt in seiner Einleitung : Bedeutung des Kampfes" die orienta lische Streitfache von jenen Gesichtspunkten auf, welche für die Erhaltung und weitere Entwiflung des höheren europäischen Kulturzustandes gegenüber der ihm von Osten her drohenden Gefahren zu nehmen sind, und sezt dann die Literatur. Lage aller in dieser Angelegenheit zunächst betheiligten Staaten auseinander. Diese Auseinandersezung enthält für die Darstellung der Befähigung an dem I. Zur Tagesliteratur der orientalischen Frage. bevorstehenden großen Völkerkampfe, in acht Hauptabschnitten, nebst der Schil. derung der Ländergebiete, Volkscharaktere, Kulturgrade und Staats -Interessen, H. Zweifelsohne gehören hierzu die wissenschaftlichen Bestrebungen in die statistischen Angaben über die Machtstellung und Streitkraft von der Türkei, den vielen Gelegenheitsschriften, welche die orientalische Frage und der dar- Rußland, Griechenland, Großbritannien mit dem indo-britischen Neich nebst über entstandene gegenwärtige Krieg veranlaßt hat und voraussichtlich noch Afghanistan und Versien, von Deutschland, mit Oesterreich, Preußen, die deut veranlassen wird. Es liegen uns in diesem Augenblike folgende fünf Werkschen Bundesstaaten , von Frankreich , Skandinavien , dieses Dänemark und chen, blos in deutscher Sprahe, vor : Schweden enthaltend, endlich von Nordamerika. a) Der Krieg gegen Rußland im Jahre 1854 - nach den Be Auf den Zwek der gedachten Darstellung sich beschränkend hat der Ver richten von Augenzeugen und andern zuverlässigen Quellen. Mit Kar faffer eben sowohl die Mittheilung der dem gegenwärtigen Kampfe vorange. ten, Plänen und sonstigen artistischen Beigaben . gangenen diplomatischen Verhandlungen als die Erzählung der aus Zeitungen Erste Lieferung mit einer Karte der Hafen von Helsingfors, ohnehin ziemlich allgemein bekannten bisherigen Kriegsbegebenheiten unterlas fen. Die staatlichen und politischen, die geografischen , statistisch und militäri Reval, Sewastopol. Leipzig. Avenarius und Mendelssohn , 1854. Das Werk erscheint in Lieferungen von 4-5 Drukbogen. Preis schen Verhältnisse sind es, welche hierin ausschließlich und befriedigend gewürdiget werden. einer Lieferung 10 Ngr. Das Werkchen c) in 136 Oktavseiten und mit den oben angezeigten. 3 b) Machtstellung und Streitkraft der im gegenwärtigen und zwei Planen , beschreibt größtentheils die Länder und Staats Karten europäisch - orientalischen Kampfe betheiligten Staaten. Verhältnisse der Türkei, und zwar : 1. in statistischer und gouvernementaler Nebst einer großen Karte Skandinaviens und der Ostsee und zwei Beziehung , insbesondere , dann 2. in topografischer Hinsicht die Provinzen Numelien (die Hauptstadt Konstantinopel sehr umständlich) , Mazedonien, Spezialkarten der Hafen von Kronstadt und Reval. Wien, 1854. Verlag, Druk und Papier von Leopold Sommer, Stadt, Theffalien, Bulgarien, Albanien, Bosnien, 3. in topografisch und militärischer Dorotheergasse Nr. 1108 . Hinsicht Serbien, Moldau, Walachei und Montenegro, 4. in Bezug auf Eigen. c) Der russisch - türkische Krieg und der Kriegsschauplaz thümlichkeit und Wichtigkeit für die Türkei und Rußland das schwarze Meer, in politischer, örtlicher und militärischer Beziehung - den Bosporus und die Dardanellen . Es sind darin 5. die strategischen Ver mit 5 Jllustrazionen : hältnisse der ruffisch- türkischen Grenze erwogen und 6. der Hergang der ob 1. Ansicht der Stadt Konftantinopel vom Hafen aus. schwebenden Differenz und die seitherigen Vorfälle des Krieges erzählt. 2. Karte der europäischen Türkei. Das Werkchen zeichnet sich hauptsächlich in geografischer, hier und da 3. Plan von Konstantinopel und dessen Vorstädten. auch historischer Beziehung und durch die mehreren Juustrazionen aus. Die 4. Karte von dem südlichen Theile des europäischen Rußlands. Beschreibungen Konstantinopels, des Bosporus und der Dardanellen sind an 5. Karte des Bosporus und der Umgebung. ziehend und genügend detaillirt , der Ansichtsplan der Hauptstadt und die - Hartleben's Verlags - Erpedizion . Karte des Bosporus ganz zufriedenstellend ; nur ist der Grundplan Konstantino Pefth, Wien und Leipzig 1854. Ausdruke. Die zwei Karten der europäiſchen Türkei mattem Ausdruke. von etwas d) Die türkischen Nachbarländer an der Südostgrenze pels pels von etwas mattem Desterreichs: Serbien , Bosnien , Türkisch - Kroazien, und des südlichen Rußlands sind gegenüber des ausführlichen geografischen Herzogowina und Montenegro. Textes von etwas zu kleinem Maßstabe, die erstere überdies in der Gebirgs Ausführliche Darstellung der Lage , Beschaffenheit des Bodens, der zeichnung ungenügend, jedoch beide diese Mängel in Betracht der sonst größer Straßen, der Orte, der Bevölkerung und der Geschichte dieser Länder, entfallenen Kosten des Werkchens zu entschuldigen. so wie ihrer Bedeutung für den gegenwärtigen russisch-türkischen Krieg, Die Gelegenheitsschrift sub d) über die obengenannten südslavischen und einer genauen Uebersichtskarte. Länder in 64 Oktavſeiten und mit der betreffenden Landkarte ist durchgehend Pesth, Wien und Leipzig. Hartleben's Verlags- Erpedizion. 1854. geografischen und geschichtlichen Inhaltes mit militärischer Würdigung jedes e) Der russisch - türkische Krieg in Europa und Asien bis Landgebietes in Bezug auf den dermaligen Krieg. Wir finden dieselbe zeit auf den gegenwärtigen Standpunkt. gemäß, weil die in geografisch- und historischer Beziehung darin beschriebenen Mit einer Uebersichts- und zwei Detailkarten des Kriegsschauplazes | Länder im übrigen Europa allgemein noch wenig bekannt sind und derzeit in in Europa und Aften. der nächsten Wirkungsphäre des Krieges liegen ; wir finden sie schäzenswerth Wien, 1854. Verlag , Druf und Papier von Leopold Sommer, in so ferne, weil die darin enthaltenen Notizen leicht von einem Autor her rühren dürften, welcher die gedachten Länder vielentheils aus eigener Berei Stadt, Dorotheergaffe Nr. 1108. - mindestens deuten dahin die Angaben der verschiedensten Orts Alle diese Werkchen sind je nach der mannigfaltig nüanzirten Auffassung kennt nach Wegestunden - sodann mit der Geschichte und den Ge entfernungen Abder oder behandeln zu diese Art der nach Frage, orientalischen sung der ficht, neue Gesichtspunkte darüber aufzustellen , im Inhalte sehr verschieden fühlen jener Völker vertraut ist. Die Landkarte ist deutlich gezeichnet und und nur in der Tendenz übereinstimmend , die Zeitfrage und die Ereignisse wenn auch die Anzeigen darauf, wegen Kleinheit des Maßstabes, dem um des daraus hervorgegangenen Krieges, auf Grundlage geografischer Kenntnisse ständlicheren geografischen Terte nicht aller Orten entsprechend vorhanden sind, und Erwägungen über die Länder der kriegführenden Mächte sowohl, als der so erscheint dieſe Unzulänglichkeit mit dem zuvor angeführten Entſchuldigungs anderen am Kriege zunächst betheiligten Völker darzustellen , wie dies die grunde gerechtfertiget. Die Gelegenheitsschrift sub e), eine Gratis =- Beigabe zu Nr. 97 bes Beigabe von Karten oder Planen bei jedem Werkchen beweiset. Uebrigens ſind in allen Werkchen durchgängig die statistischen und militärischen — in " Wanderers ift 50 Oktavseiten stark, mit einer ganz genügenden Karte des mehreren die politischen und staatlichen Verhältnisse ins Auge gefaßt ; nur drei zusammenhängenden Länderſtriches vom Westgeftade des adriatischen Meeres bis zum östlichen Ufer des kaspischen See's, ferner mit 2 auf demselben Blatte derselben geben die Relazion der bisherigen Kriegsvorfälle. Das Werkchen a) , dessen vorliegende erste Lieferung , 72 Oktavseiten abgedrukten Karten der europäischen Türkei und der türkisch-armenischen dann stark, die obengenannten drei Plane auf einem Blatte abgedrukt enthält, und | rufſiſch - kaukaſſchen Länder ausgestattet ; außerdem sind dabei 2 Kartenskizzen die Kriegs-Ereignisse zuerst auf dem aſiatiſchen, dann europäischen Kriegsschau- vom Kriegsschauplaze in der Walachei und Ostsee. Dieselbe faßt die politie plaze nach den Affairen bei Oltenizza und Cetate bis zu den ersten Unterneh- sche Veranlassung und Verwiklung der orientalischen Frage bis zum Ausbruch mungen des kaiserlich russischen Ingenieur- Generals Schilder und der Ernen- des Krieges, die Nozionen der zu wiffen nöthigen geografischen Beschaffenheit nung des türkischen Befehlhabers Omer Pascha zum Vezir erzählt , auch die beider Kriegsschaupläze in Europa und Asien, nebst den statistischen Angaben Katastrofe im Hafen von Sinope beschreibt, ist unverkennbar nach dem Plane der einander gegenüber stehenden Streitkräfte zu Wasser und zu Land, ſodann weiterer Fortsezung gemäß der längeren Dauer des Krieges angelegt : es die Erzählung der bisherigen Kriegsereignisse in gedrängter Kürze zuſammen .

408 Sie empfiehlt sich durch eben diese bündige Kürze und durch die obenerwähn ten 3 Kartenstüfe auf einem Blatt , gleich dienlich für die Uebersicht wie das allgemeinere Detail. Zum Schlusse glauben wir die Ansicht äußern zu können, daß jedes der besprochenen 5 Werkchen sein Verdienst habe, und das Lesepublikum an feinem einen Fehlgriff machen werde. Diejenigen darunter, welche die politischen Verhältnisse der Streitfrage berühren , urtheilen darunter mit Ruhe ; außer dem empfehlen sich die 8 ersten Werkchen durch die Reichhaltigkeit des Stof

hältnisse ergänzende Vorschriften und Aenderungen hervorrufen mußten , liegt

II.

mit den erläuternden Paragrafen. Die Verlagshandlung glaubt mit Recht, und das geben wir nach dem Vorliegenden gerne zu , durch diese Zusammen sezung praktischen Nuzen erzielt zu haben und verspricht demnächst das Di ä ten Normale vom Jahre 1807 fammt Nachträgen (ein integrirender

auf der Hand. Diese, mit dem Urterte vereiniget, find also um so erwünsch. ter , als das Vorspannsnormale wenig verbreitet , häufig zu Rathe gezogen werden muß. Sind nun die Ergänzungen den hohen Vorschriften getreu ge geben , worauf es schlüßlich bei Rompilazionen aus sankzionirten Normalien allein ankommt , so ist die Brauchbarkeit eines solchen Handbuches außer Zweifel gesezt und wird seine Abnehmer finden. Das Werkchen bringt auf 56 Duartseiten in vier Artikeln die Norma fee, besonders das sub b) zum Behuf höherer Beurtheilung der gegenwärtigen lien von der Vorspann im Frieden , von jener im Lager und von der kritischen Zeitlage, die zwei andern durch eine dem beschränkteren Stoffe an im Kriege, dann die Vorschriften über Postpferde , gedungene Fuhren, Wasserfahrten , über die Benüzung der Eisenbahnen gemessene Kürze. und Dampfschiffe und die über Legung der Reisepartikularien Die freiwillige Theilnahme der Serben und Kroaten an den vier lezten österreichisch - türkischen Kriegen ; dargestellt in einer Sammlung gleichzeitiger geschichtlicher Urkunden. Wien, 1854. Ked und Pierer.

Der Zwek dieses Sammelwerkes geht dahin , den Deutschen in Erinne Theil des Vorspannsnormales) folgen zu laſſen . rung zu bringen , daß die Südslaven mit den Deutschen auf den Schlachtfel dern stets vereinigt waren, und daß sie auch in friedlichen Verhältnissen ver IV . Aus dem Hauptquartiere und Feldleben des Vaters einigt bleiben mögen. Radesky. Szenen und Erzählungen aus den Feldzügen der f. f. Der Drang der Slaven nach Freiheit und Erlangung persönlicher Rechte österr. Armee in Italien in den Jahren 1848 und 1849. Von Dr. im Staate, führte sie unter das Panier Defterreichs, dem sie treu und redlich bis in die jüngste Zeit dienten ; und man kann es, wie der Verfasser sagt , als F. J. A. Schneidawind , Professor der Geschichte am k. bairischen Grundsaz ihrer Politik annehmen : „ daß sie mit Oesterreich in den innigst Lyceum zu Aschaffenburg, Ritter mehrer Orden c. sc. Stuttgart. Druk freundschaftlichen Beziehungen stehen. " Dieß zugegeben , ist also ihre Theil und Verlag von Eduard Hallberger . 1854. nahme an den Türkenkriegen wohl mehr eine gebotene denn eine freiwil Der gelehrte Professor ist uns als Verfasser : "/ Das Buch vom Erzherzog li je gewesen. Das Werk bringt über diese lezten Kriege von 1683 bis 1699 , von Karl" vortheilhaft bekannt. Wie er über „ Vater Nadeßky " so schön ge 1716 bis 1719, von 1737 bis 1739 und 1788 bis 1790 urkundliche Beschrieben und die herrlichen Züge des getreuen Bildes einer so großen geschicht Lege ohne Kommentar mit großem Fleiß gesammelt, und ist in dem gegenwär- lichen Erscheinung und einer durch sie herangebildeten und geleiteten Armee tigen Augenblike eine Schrift zu rechter Zeit. Was die deutsche Literatur so wahrheitsgetreu zur Anschauung gebracht -- dies wird dem Werke zwei über jene Kriege aufzuweisen hatte , wurde mit lobenswerther Umsicht be- felsohne eine weite Verbreitung sichern. Die Erzählung des Dr. Schneida nuzt , umſomehr müssen wir bedauern , daß der Sammler die "1 österreichisch wind gründet sich auf gewichtige Autoritäten , auf Augenzeugen und authen militärische Zeitschrift," welche namentlich den lezten Türkenkrieg mit histori tische Quellen, und wurden die Werke eines Schönhals, Pimodan, Hakländer, scher Treue beleuchtete, unberüfsichtigt gelassen, und sich lediglich an die Re- Willisen, Ferrero, Bava, Mailath, Strak, Mahl- Schedl, Thurn u . m. A. zu lazionen der Wiener Zeitung gehalten hat, die denn doch, wie dieß nicht an | Rathe gezogen . Der Verfasser hat es verstanden, aus der Masse des Vor handenen das Beste herauszuheben, dieses in anziehender Sprache vorzutragen dere möglich, in der Folge manche Berichtigung gefunden haben. und den Leser für seine dankenswerthe Arbeit zu gewinnen. In dem kompres III. Das Vorspannsnormale vom Jahre 1782, sammt allen bis zu gedrukten, 214 Seiten starken Werke, wird man allerdings Bekanntes finden, Ende des Jahres 1853 nachgefolgten und noch in Geltung stehenden aber das Bekannte nimmt unser vollstes Interesse in Anspruch und zwingt Vorschriften. Ein Handbuch , dem Geseztexte getreu zusammengestellt, uns das Buch , einmal angefangen , zu Ende zu lesen : gewiß die beste Em für anweisende, verrechnende und censurirende Militär-Beamte. Wien , pfehlung für ein Werk ähnlicher Tendenz. Wem nicht Mittel und Gelegen heit geboten sind, all' die oben zitirten Werke über „ Vater Radesky " sich anzu 1854. Sollingers Witwe. Daß seit dem Erscheinen des Vorspannsnormales die eingetretenen Ver schaffen, dem wird Schneidawind ausreichenden Ersaz bieten .

Armee - Nachrichten. Desterreich. F. (Wien , 27. Juni. ) (Von dem Kriegsschauplaze. ) Außer den von uns bereits zweimal angedeuteten Truppenverschiebungen von der Argislinie in der großen Walachei gegen jene des Pruths, wußte man in Bukarest von keiner anderen kriegerischen Begebenheit etwas zu erzählen. Auch der Rüfmarsch des k. russischen Operazionskorps vom bulgarischen Boden in die große Walachei hat vor einigen Tagen begonnen. Die wenigen Flatter minen vor dem Fort Medschidie wurden am 19. d. noch entladen , ohne den geringsten Shaden zu verursachen. Sofort haben sich die Vorposten auf ihre befestigten Unterstüzungspivots zurüfgezogen , worauf die Redouten ihrer Geschüze entkleidet wurden. Es ist offenbar, daß der zum Festungskommandanten von Silistria neu ernannte Giritli Pascha die Russen an den taktischen Bewegungen zur Gewinnung des ihnen angewiesenen Nayons nicht hindern kann, denn er ist wohl im Stande mit seinen 15,000 Mann eine Festung , wie Silistria zu vertheidigen, aber nicht den Ruffen im Felde entgegen zu treten. Das türkische Beobachtungskorps auf den Vorhöhen des Balkans lagert in der Stärke von 26,000 Mann im Freien, und hat, wie wir bereits aus authentischer Duelle erfahren haben, keinen Auftrag, gegen die Donau vorzurüfen . Ein solches operatives Vorgehen wäre gerade die erwünschte Gelegenheit für die Russen gewesen , sich mit den Türken im offenen Felde zu messen . Die Division Canrobert in Varna hat den Marsch nach Paravadu auch noch nicht angetreten, denn die Auxiliartruppen sind zur Stunde noch nicht operazionsfähig, weil die türkischen Behörden ihren Forderungen an Vorspann und Proviant auch mit dem besten Willen nicht entsprechen konnten . Und doch schmeichelt man sich in Westeuropa mit dem Gedanken : Nußlands Wider standskraft wäre an den Mauern von Silistria gebrochen und ihr Nükzug eine Wirkung der Nähe des anglo-französischen Korps. Auch heute müssen wir von unserem objektiven militärischen Standpunkte aus wie früher behaup-

ten : Die Ruſſen mußten wegen der politischen Haltung Oesterreichs, ihren Kriegsplan , direkt an den Balkan vorzugehen, ändern , und in Folge dessen dauern die Truppenmärsche an beide Ufer des Pruths ununterbrochen fort. Schon in 14 Tagen , innerhalb deren die große Walachei von den Nuſſen geräumt sein dürfte, werden wir in der Lage sein, die neue Ordre de ba taille in diese Blätter zu liefern.

Preußen. Allgemein nird es bedauert , daß der zu Ems am 13. d. verstorbene k . General von Scharnhorst keine Memoiren hinterlaſſen. Der Verftor bene hatte die Waffe seines berühmten Vaters, die Artillerie, frühzeitig zu seiner Bestimmung gewählt und im preußischen Heere seine ersten Dienste gethan. Als Napoleons Herrschaft drüfend auf Europa laftete und viele Offiziere ſich nach Nußland und andern Gegenden wandten, wie Graf Dohna und v. Clausewiß (nach Rußland), v. Willisen und v . Pfuhl (nach Oefter= reich) , v. Grolman und v. Hirschfeld (nach Spanien) , ging auch v . Scharn horst nach der pyrenäischen Halbinsel und theilte hier in der Artillerie des ausschließlich aus Deutschen formirten Truppenkorps der " King's German Legion" mit den Briten den Ruhm jener glorreichen Feldzüge unter Wel lington, zu dessen Leichenbegängniß Se. Maj. der König vor zwei Jahren ihn und den General v . Nostiz als Repräsentanten der preußischen Armee deputirte. Zunächst stand Scharnhorst unter dem ausgezeichneten Führer der Artillerie, dem noch lebenden, später hannoveriſchen General Hartmann . Der Verlust eines Auges, das freilich mit einer Pension nach britischem Gebrauch entschädigt wurde , war für ihn eine dauernde Folge des spanischen Heer lebens . Den Schluß der Kriege machte er wieder im vaterländischen Heer und namentlich noch die Schlacht von Belle Alliance mit . In der hinterlaſ senen Landkartensammlung, von uns bereits erwähnt , ist vorzüglich die pyre | näische Halbinsel vertreten. *

409 с * Wir hatten Gelegenheit, schreibt die Wehr Btg. " , einem interessanten chen General- und Spezialkarten, sowie Plänen und Ansichten der Küsten, Versuche beizuwohnen, welchen der Schwimmlehrer Anders auf seiner Pri- Rheden, Häfen und Festungen des Kriegstheaters ausgestattet ist , vorzüglich vatanstalt in Posen in Gegenwart Seiner Erzellenz des komandiren den Gene- zu einem sehr schäzbaren Hilfsmittel für alle diejenigen, welche ben Operaz rals, des Divisions-Kommandeurs und Komandanten und vieler Offiziere aus zionen der kriegführenden Mächte und den Phasen des orientalischen Kriegs überhaupt folgen wollen. Für die Bearbeitung dieses gehaltvollen Werkes, führte. Anders hatte sich nämlich die Aufgabe gestellt, einen Soldaten, wel welches mit den vielen eben Herauskommenden ephemeren Erscheinungen gar cher nicht schwimmen konnte, nur mit Hilfe seines Gepäks über die Warthe nicht in Vergleich gebracht werden kann , sind vornd mlich die im Jahre 1820 ausgeführten Arbeiten des Kapitäne Gautier über die Topografie des schwar zu sezen. Das Verfahren war hierbei folgendes : Der vollständig gepakte Torni zen Meeres, dann diejenigen des Chevalier Taibout de Marigny ( 1830) und inkluſive Mantel wurde in einen Beutel von wasserdichter Leinwand ge- des Kapitäns Baudin ( 1846) und endlich die lezte Ausgabe des ,,Pilote de la fter ftekt, ſo daß die darin befindlichen Gegenstände nicht Waffer ziehen konnten, mer noire" vom Chevalier de Marigny ( zu Odeſſa 1850 erschienen) benuzt mithin auf demselben schwimmen und dadurch den Mann, welcher dasselbe um und verglichen worden. (AMZ. ) Spanien. hat, tragen. Damit derselbe aber nicht das Gleichgewicht verliert und nach vorn überfällt, wird das Kochgeschirr mittelst eines Bandes vor der Brust be E. Auch dieses Land hat, wie wir der neuesten "Revista " entnehmen, festigt. Das gewöhnliche Kochgeschirr hat aber nicht genug Volumen , daher sein " Armee- Verordnungs -Blatt, " nämlich das " bolet in oficial del ejerci auch nicht genug Tragkraft, um dem Gepäk das Gleichgewicht zu halten. Herr to, " in welches alle vom Kriegsministerium ergangenen Verordnungen auf Anders konftruirt dasselbe wie folgt : In dem gewöhnlichen Kochgeschirr genommen werden und das monatlich einmal erscheint. Mit dem März I. J. fizt ein zweites, faft ebenso großes, was mit seinem offenen Ende in das hat das Kriegsministerium selbst den Verlag und die Herausgabe dieser Hefte Erste hineingeschoben und im vorstehenden Gebrauchsfalle so weit als möglich übernommen. Seitdem die schöne Jahreszeit wieder hereingebrochen ist, herausgezogen wird, so daß beide zusammen ein mit Luft gefülltes, verschlosse wird die Garnison von Madrid fleißig mit weiten Uebungsmärschen beschäf nes Gefäß von ungefähr 18 Zoll Länge bilden . In dem zweiten Gefäß be tigt. - General Prim lag in Konstantinopel 12 Tage frank und erfreute sich findet sich ein Trinkgeschirr von demselben Metall, was ebenfalls aus zwei in während dieser Beit der schmeichelhaftesten Auszeichnungen von Seite des einandergeschobenen Stüken besteht und Flasche und Glas repräsentirt. Dies Sultans wie auch der hohen türkischen Würdenträger und Anführer der ver wird ebenfalls so wie die beiden leeren Kochgeschirre ineinandergeschoben und bündeten Heere. In den ersten Tagen der Krankheit sandte ihm der Sultan so zur Vermehrung des Volumens auf der konveren Seite des großen Koch einen prächtigen Ehrensäbel, der Griff desselben mit Brillanten besät , und geschirrs befestigt. Das Gewehr wird wagerecht am Tornister angebunden drei andere minder reiche, deren Gehängringe und Spizen aber auch von Gold und durch Korkpfrorfen verschloffen. waren, für jeden seiner Stabsoffiziere San Roman, Dentenre und Pita, wel. Der so ausgerüstete Mann, welcher übrigens im Dienstanzuge im Waf che die Kommission des verflossenen Jahres bildeten . fenrok und Helm war, sprang vom Kahn ins Waſſer und schwamm nun , ge= Die spanische Seemacht besteht gegenwärtig aus 393 Fahrzeugen aller tragen von seinem Gepät und vom Strom getrieben, mehrere Hundert Schritte Klassen und Dimensionen, die mit 1231 Kanonen und 258 Mörfern bewaff die Warthe hinunter, bis er mittelst einer Leine ans Land gezogen wurde. net sind ; die Dampfschiffe haben zusammen die Kraft von 9972. Pferden und Das Wasser ging ihm ungefähr bis zum dritten Knopf von oben , er konnte bie Transportschiffe tragen die Laft von 5784 Tonnen ( 1 tonelada gleich die Hände frei bewegen und fühlte sich vollkommen sicher. Nachdem er ans 20 Zentner) . Diese Gesammtstärke vertheilt sich folgendermaßen : Land gestiegen, ergab sich, daß alle im Tornister befindlichen Gegenstände in 1 ) Der aktive Dienst : 1 Linienſchiff (Segelschiff) ; 14 Fregatten klusive Munizion vollkommen troken und das Gewehr schußfähig war. (3 Segel-, 6 Dampf- und 5 Transportschiffe) ; 7 Korvetten (6 Segel- und Anders will auf diesen Erfahrungen fortbauen und hofft seine Waffer. Dampfschiff) ; 14 Brigantinen ( 9 Segel , 4 Dampf- und 1 Transports transportmittel so weit zu vervollkommnen, daß er auch Fahrzeuge 2c. über schiff) ; 3 Brigantin-Goeletten (2 Segel- und 1 Segeltransportsschiff) ; 4 Flüsse sezt. Brigantinen-Barken (Transportsschiffe) ; 5 Segelbote, 5 Segel-Goeletten, Wenn nun zwar die Sache in der Theorie nicht neu, da schon die Alten 8 Segel - Pailebots, 2 Schleppschiffe (lugres), 1 Kutter, 40 Felufen , 4 Se bekanntlich mittelst aufgeblasener Ziegenschläuche über Flüsse sezten, so war es gel- und 17 kleinere Dampfschiffe und etliche 240 fleinere Segelfahrzeuge ; doch ein überraschendes Manöver. daher im Ganzen 36 größere Schiffe, 72 kleinere Segelschiffe, 17 kleinere Für Kriegezweke dürfte es allerdings in dieser Weise vorläufig ohne Dampfschiffe und 240 fleinere Fahrzeuge. Nuzen bleiben, da die Kochgeschirre zu klein und nicht füglich vergrößert wers 2 ) Passiver Dienst : 1 Linien ( Segel-) Schiff ; 1 Segel- Fregatte ; 3 den können, da die Laft dadurch zu sehr vermehrt und die Kosten . nicht im Segel- Brigantinen ; 1 Segel -Brigantin - Goelette ; 2 Segel-Goeletten ; 2 Verhältniß zu dem doch nur untergeordneten Zweke ständen, wozu noch die Pailebots . Im Ganzen 5 größere und 6 kleinere Segelschiffe. Beschaffung und der Transport der wasserdichten Leinwand kommt . 3) In den Arsenalen in der Erbauung oder Ausrüstung begriffen : zwei Indeß ist die Sache immer der Beachtung werth und gibt einen Fin Linien- (Segel-) Schiffe ; 5 Fregatten ( 1 Segel- und 4 Schraubenfregatten) ; gerzeig, wie der Einzelne sich im Felde helfen kann, wenn er nothgedrungen 5 Korvetten ( 1 Segel- und 4 Dampfkorvetten) ; 1 Segel- Brigantin , zwei ein tiefes Wasser passiren muß. Schrauben-Goeletten und 2 kleinere Dampfer. Im Ganzen 13 größere Baiern. Schiffe und 4 kleinere Dampf- und Schraubenschiffe. * Das neue Reglement für die Artillerie ist auch ausgear. C beitet. Auch dieſes wird demnächst praktiſchen Prüfungen unterworfen. && Portugal. dürfte eine Reform, resp . Verbesserung der taktischen Bewegungen aller Heeres 3u Anfang dieses Jahres zählte die Armee im effektiven r. Bu abtheilungen bevorstehen. Namentlich wird auf Schnelligkeit der Formazion geschloffener Stellungen , sowie Entwikelung derselben gesehen und daher mög Stande, einschließig der Offiziere : 35 Köpfe Im großen Generalstabe licht leichte Beweglichkeit der einzelnen Truppenkörper zu erzielen gesucht. 366 " Geniestab und ein Geniebataillon 1559 3 Artillerie-Regimenter . Hannover. 2387 "1 Lanziersund 6 Regimenter Jäger Pferde zu mit dem Depot d . Bekanntlich hatte das f. Garde - Jäger - Bataillon am 22. De- 2 4295 " 9 Jägerbataillons à 8 Rompagnien zember v. J. zu Hannover die 50jährige Jubelfeier des Stiftungstages be 1 Grenadier- und 17 Linieninfanterie - Regimenter , jedes zu gangen. Um diese durch die Großmuth Sr. Maj. des Königs ins Leben ge 2 Bataillons, dieses zu 4 Feld- und 1 Depot - Kompagnie 11931 H rufene Feier in fteter Erinnerung zu erhalten, hat Herr C. G. Otto Nieper • 19673 Köpfe. Zusammen im Februar d. J. ein Fest album (in Kommiffion der Hahn'schen Hofbuch handlung) herausgegeben und dasselbe dem Offiziers-Korps des k. Garde-Jä Ferner 3376 Mann Veteranen, 405 disponible Offiziere und ein Telegrafen korps 259 Mann stark. ger - Bataillons in kameradschaftlicher Verehrung gewidmet. Dieses Album Es soll indeffen das Heer zählen : mit 2 schönen Lithografien geziert, bringt eine kurze Geschichte des Bataillons, im Kriege im Frieden welches aus dem bestandenen 1. und 2. leichten Bataillon der deutschen Legion 28 28 Köpfe hervorgegangen, auf Spaniens und Frankreichs Gefilden, dann schließlich bei Großer Generalstab 467 700 " Waterloo sich seine blutigen Lorbeeren pflükte. Peninsula, Waterloo und Genie 2707 4098 # Verta del Pozzo find die schönsten Erinnerungszeichen , welche auf das Garde- Artillerie 4676 " 3508 Kavallerie Jäger-Bataillon übergegangen sind. 18738 40401 " Jäger und Infanterie "1

Zusammen • 25448 und 49903 Köpfe. Frankreich * Der Herausgeber des ,,Journal de sciences militaires" und Verleger militärischer Werke J. Corréard zu Paris , hat soeben eine gegenwärtig sehr Großbritannien. interessante Schrift unter dem Titel : ,,Guide maritime et stratégique dans la * (London , 22. Juni . ) Das erste von den 6. Dampf - Kano mer noire la mer d'Azof et sur le théatre de la guerre en Orient" ver- nenbooten , welche die Admiralität für die Ostseeflotte bauen läßt, ist ge öffentlicht (Preis : 30 Fr.) . Es eignet sich dieses Buch, welches mit zahlrei- ftern vom Stapel gelaffen worden. Es sind kaum sechs Wochen, daß der

410 Bau des Kiels in Angriff genommen wurde und nach Verlauf von weiteren 8 Wochen dürfte das halbe Duzend fix und fertig sein. Diese Boote werden ein langes Pivot- Geschüz und Breitſeit-Kanonen führen, ihr Lonnengehalt 476 , ihre Länge 160 Fuß, größte Breite 25 Fuß 4 Boll, ihre Maschinen te von 160 Pferdekraft und dabei sollen sie nicht tiefer als 11 Fuß 8 Boll ins Waffer gehen. Sie werden der Anlage nach zu den solidesten und schnell ften Schiffen der Flotte gehören. Der Seemann am Themseufer hat schon einen poetischen Namen für sie erfunden ; er nennt sie die Schwalben des

| und so sah sich die Regierung gezwungen , dem Kaiser Bericht darüber abzu ftatten , worauf dieser dem dirigirenden Senat den Ukas zugehen ließ, bei dieser Rekrutenaushebung diejenigen Vorschriften in Anwendung zu bringen, welche für eventuelle außerordentliche Rekrutirungen erlaffen worden sind. Es ist hiernach die gewöhnliche elfte Reihefolge aus Mangel an Leuten zwanzige jährigen Alters in eine außerordentliche in so fern umgewandelt, als, wie aus dem Reglement hervorgeht , auf dem Lande die Altersklassen bis zum 35. Jahre, und in Städten und Fleken selbst bis zum Alter von 37 Jahren zur Ergänzung des Ausfalls in der Zahl der 20jährigen Nekruten herange Ostsee-Geschwaders. * Der Brief eines englischen See- Offiziers von der baltischen Flotte zogen werden sollen. Der Großruffe , welchen diese elfte Reihenfolge trifft, an die Redakzion der ,,Naval and Military Gazette" lautet wörtlich: ift gewöhnlich im 25. Jahre verheiratet , und beszt Familie und Hausstand. Sie haben sehr malerische Beschreibungen unseres Angriffs gegen Hans Auch unverheiratet ist er dem Kriegsstand abhold und folgt überhaupt der goe Udd am 22. und 23. Mai, aus Kopenhagen datirt, gebracht. Der An Fahne nur mit Gewalt. Sie können darnach beurtheilen, welchen Eindruk griff war geschikt, aber leider erfolglos. W Sekla " (Kapitän Hall) und " Arro unter der großrussischen Bevölkerung diese neue Konsequenz des Krieges für gant" (Kapitän Velverton) näherten sich zuerst den feindlichen Werken. Als die orthodore Kirche machen wird. Ein großer Theil der Großruffen sieht fie aber in den Schußbereich kamen, wurden sie beide beschädigt und ver- ohnehin den Bestrebungen der Staatskirche mit gleichgiltigen Augen zu, da Loren fünf Mann. Dann ging der „Dragon" vor, aber in kurzer Zeit hatte er nur äußerlich derselben angehört. Ich erinnere an die zahlreichen Seften er 17 Schüsse im Rumpf und einen Mann todt. Endlich kam die Magi- der Starowerzen, Duchaborzen und Roskolniken , welche leztere troz der blu cienne" , legte sich auf 2200 Yards vor die Werke und machte einige recht tigsten Verfolgungen bis fezt nicht auszurotten waren, während die beiden gute Artillerie Ererzizien (made some very pretty gunnery-practice). Die erftgenannten nur formell fener Kirche einverleibt worden sind , welche Peter I. Russen waren nicht lässig und erwiderten genau jeden Schuß, den sie von der durch das Ausgehenlassen des Patriarchats im Kaiserthum zu einem wesent . Magicienne" erhielten, ihre Kugeln reichten aber nicht so weit, sondern fielen lich dem Staate dienstbaren Institute umschuf. Das oben erwähnte Regle beinahe 60 Yards vor der Magicienne " ins Wasser. ment zur Beschleunigung “ (wie es im Original heißt) der außerordentlichen Am 24. hieß es, Admiral Napier wollte nun bald etwas Ernstliches elften Reihefolge ist vor sechs Tagen erschienen, aber bereits in alle betref= unternehmen, denn das Gefühl wird in der ganzen Flotte täglich lebendiger, fenden Provinzen an die Gouvernements , Militär- und Bezirksbehörden, an daß wir bis jezt zu wenig oder vielleicht zu viel gethan haben. " die Schaz · und Domänenkammern zur sofortigen Vollziehung versendet. Dieſe * Nach den amtlichen Berichten, welche dem „Board of Health " vorgelegt Eile kündet keineswegs friedliche Disposizionen an ; bei solchen hätte man worden, sind im 12jährigen Kriege Englands von 1815 an rüfwärts 19,716 diese ins Fleisch der Großrussen einschneidende Maßregel mindestens, wenn Mann getöstet worden, also 899 jährlich , wovon 733 in der Armee , 196 nicht sistirt , so doch in ihren Wirkungen auf den Bestand der Familien und in der Flotte ; 79,709 Mann verwundet, also 3623 jährlich , wovon 3150 Wirthschaften gemildert. Erklärlich werden nun auch die überall veranstal in der Armee, 472 in der Flotte. In den einzelnen größeren Schlachten teten Sammlungen zum Besten der hinterbliebenen „ Familien “, wenn man war der Verlust der britischen Truppen : Waterloo 1771 Todte, 5892 Ver- bedenkt, daß deren Versorger nicht einmal ein Alter von 37 Jahren vor der wundete ; Salamanka 388 Todte, 2714 Verwundete ; Nil 218 Todte, 677 Rekrutenpresse schüzt. ― In Folge der Aufforderung von Freiwilligen zum Verwundete ; Kopenhagen 254 Todte, 689 Verwundete; Baroffa 202 Todte, 1040 Verwundete. Nach einer Berechnung Sir Richard Hennegans, Chefs des Trains der vereinigten Armee unter Wellington , wurden in der Schlacht von Bittoria 3,675,000 Musketenschüsse von den Engländern gegen den Feind gefeuert , von welchen 8000 Mann getödtet oder verwundet wur

Eintritt in die zur Vertheidigung der finnischen Küsten bestimmte „See rüftung " (Opoltschenie) haben sich nach offiziellen Angaben 6590 Mann gemeltet , von denen 4194 Mann tauglich befunden und den drei Kamerad, schaften (Druschinis) einverleibt wurden. * Die seit einer Reihe von Jahren im Gange befindlichen Fortifika zionsarbeiten, welche zum Zwek haben , die Zitadelle von Warschau mit einer Kette detachirter Forts zu umgeben und die ganze Umgegend dieser kleinen Festung in einen befestigten Plaz zu verwandeln, find in diesem Jahre mit großer Thätigkeit betrieben worden; foeben wird ein Fort am Ende der Zakroczymer Straße beendigt, und um den Zugang zu demselben zu schüzen, wurden die zunächst gelegenen Häuser dieser Straße zur Abtragung angekauft. Alle diese Festungswerke sichern jedoch nur die nördlich von Warschau außer balb der Stadt gelegene Zitadelle , während Warschau an den drei anderen Seiten ganz offen und unvertheidigt ist.

den, so daß auf 459 Schüsse nur 1 Opfer kam, welche Zahl aber noch zu hoch ist, da ein Theil der Tödtungen oder Verwundungen den Kanonen zu zuschreiben ist von welchen 90 Stük durchschnittlich jedes 73 Schüſſe feuer ten. Die Kavallerie wurde an diesem Tage nur wenig verwundet. In den 41 Monaten des spanischen Krieges starben 24,930 Gemeine an Krankheiten, und nur 8999 wurden auf dem Schlachtfelde getödtet oder starben in Folge der Verwundungen. Im ganzen Kriege starben jährlich an Krankheit : Gemeine 42 Proc., Offiziere 6,6 Proc ; durch den Kampf: Gemeine 11,9 Proc. , Offiziere 3,7 Proc. In den 4 Schlachten : Talavera , Salamanka, Vittoria und Waterloo fielen von den Offizieren 3,9 Proc. , von den Ge meinen 2,11 Proc . * Die offizielle "London Gazette" veröffentlicht die bereits vor eini Tages- Nachrichten. ger Zeit angekündigte Beförderungsliste der Armee und füllt damit mehrere Spalten. Wir erwähnen daraus blos, daß der Herzog von Cambridge vom * Ueber die Enthüllung des Monumentes zu Bensberg erhalten General-Major zum General-Lieutenant avancirt, daß die General-Lieutenants wir folgenden Bericht : Der Herr Feldmarschall-Lieutenant und Vize-Gouverneur der Bundesfeftung Mainz, Brown, Lord Seaton, Lord Westmoreland, Lord R glan, Viscount Hardinge and Sir W. Gomur mit 42 Anderen zu wirklichen Generalen ernannt sind. Freiherr von Mertens , führte persönlich die Deputazion ; ihm zur Seite waren der Herr General-Major und Präses der Bundes -Militär-Kommiſſion Ritter von Schmerz ling , Plazoberflieutenant von Mainz , Alois Heiter , Oberstlieutenant Freiherr von Rußland. Dumoulin vom 8. Artillerie-Festungs -Bataillon, Major Karl Pirner von Preußen * Durch Ukas vom 17. Mai ift eine Reorganisation der Medi Infanterie Nr. 34, Gouvernements Adjutant, und Friedrich GrafRohde von Benedek Ins zinal verwaltung für die Marine angeordnet worden. Für dieses fanterie , 8 Hauptleute und Rittmeister, 5 subalterne Offiziere, 1 Feldkaplan , 6 Feld Reffort ist im Marineminifterium ein besonderes Departement eingerichtet webel und Wachtmeister, 6 Korporale, 6 Gefreite und 6 Gemeine nebst zwei mit dem Mainzer Kasern-Aufseher, worder, an deffen Spize ein eigener Direktor gestellt ist , dem zwei General Kanonen-Kreuze geschmükte Veteranen aus dem Stande der einschließlich der Herren Generäle im Ganzen 46 Köpfe, sämmtlich den österreichischen Stabsärzte als Gehilfen beigegeben sind , und zwar der Eine für die Flotte Garnisonen von Mainz und Frankfurt , Rastatt und Ulm, und zwar allen in den genann des baltischen, der Andere für die des schwarzen Meeres. Zum Direktor ist ten Garnisonen vertretenen Truppen entnommen , bildeten die zu vorerwähntem Zweke der bisherige Marine - Generalstabsarzt , wirkl. Staatsrath Mend , ernannt, angeordnete Deputazion. Samstag den 11. Juni Nachmittags 3 Uhr landete die große dieser Deputirten der Stadt Köln gegenüber bei Deus, am rechten Rheinsufer ; zum Generalstabsarzt bei der baltischen Flotte der wirkliche Staatsrath Haus Mehrzahl -fie war auf reich beflaggtem Boote gefahren und hatte unter Weges sowohl die Brüke Staatsrath wirkliche Meeres der schwarzen des Flotte der rowig und bei als euch die Landungs-Blaze zu Koblenz und die Landungs-Plaze zu Bonn in reichea Riber. Fahnen-Schmuk gesehen. Durch den Kommandanten der Stadt und Festung Köln Herrn * (St. Petersburg , 9. Juni. ) Es ist bereis auf den ungeheueren General -Major von Engels unter Musik und Lebehochrufen mit freundlicher Anrede Aufwand an Menschen für den gegenwärtigen Krieg aufmerksam gemacht als willkommene Gäste Sr. Majestät des Königs von Preußen empfangen , ward die Des worden. Bekanntlich hat der Kaiser am 23. April den seiner Zeit mitgeputazion durch die zahllos versammelte Menge nach dem Hotel Bellevue geleitet. Im vollsten Sinne des Wortes waren wir Gäfte des Königs. theilten Nekrutenukas in Betreff der gewöhnlichen elften Reihefolge für die Mehrere preußische Unteroffiziere sorgten für Bewirthung und Begleitung unserer öftliche Hälfte des Reiches erlassen. Auch wird erinnerlich sein, daß seitdem Mannschaften ; die Offiziere der Deputazion aber fanden im Garten tes Hotels sehr zahl ein zweiter Ufas erschien , in welchem Bestimmungen für eventuelle ver- reiche Gesellschaft aus dem königlichen preußischen Offizier Korps . Die Herren Generäle der Deputazion nebst unmittelbarem Gefolge landeten Abends stärkte" und " außerordentliche " Rekrutirungen enthalten waren , mit Nachlaß am Zollmaß und am vorschriftsmäßigen Alter für die zur Aushebung heran- 9 Uhr am Kölner Ufer. Sie wurden mit entsprechend höhern Ehren empfangen und gezogenen Klaffen. Es hat sich nun herausgestellt , daß auch die oben er- ebenfalls nach dem Hotel Bellevue geleitet. Montage den 12. Juni Vormittags 10 Uhr trat die Deputazion die Reihe der gewöhnlichen " Rekrutirung nicht mehr die er Aufwartungen an. Zu Mittag fand sich dieselbe bei der Parade ein. Hierauf folgte in wähnte elfte Reihefolge der förderliche Anzahl Rekruten im Alter von 20 Jahren zu liefern vermag corpore cinfchließlich sämmtlicher Mannschaft, Besichtigung die berühmten Domes. Co

411 dann Besichtigung des Fort Nr. 10 und Diner bei Herrn von Moeller, Präsidenten und Heere zu gemeinsamen Ziele berufen die Ordnung Gottes und die Ordnung der der königlichen Regierung. Die Besichtigung der Forts Nr. 5 und Nr. 6 und Besuch einer Welt zu erhalten und durchzuführen, wie das Heer bewahre was die Kirche pflege u. f. w. Der Abschied von Herrn General Lieutenant von Schack und von der königl. preuß. Bersammlung von Civil und Militär in öffentlichem Garten füllte den Abend. Dienstag den 13. Juni ward das auf der Ruhestätte österreichischer Garnison zu Köln war ein äußerst freundlicher und herzlicher. - Der Abschied von Krieger nächst Bensberg durch Se. Apoßoliſche Majestät unsern Allergnädigßen Köln selbst erfolgte Mittwoch den 14. Juni um 6 1hr Morgens unter ähnlichen Gh renbezeugungen wie die sonntäglicheAnkunft. Raiser gestiftete Denkmal festlich geweiht. Die Erlebnisse der vorbeschriebenen Lage, die all ergnädigste Fürsorge Sr. Apost. Bensberg liegt anderthalb bis zwei Fahrstunden oftwärts von Deuß am westlichen Abfall der dortigen Gebirge . Ein vormals furfürstliches Jagdschloß, deffen Grundgestalt Majestät zu Ehren der in fernen Landen längst verstorbenen Krieger, die Aufnahme, des Hufeisen, sehr geräumig und in ausgezeichnet schöner und gesunder Lage frönet die die Ehren und die königl. Gastfreundschaft, welche der bezüglichen allerhöchst angeordnes Ruppe, an deren Hängen die Häuser von Bensberg zerstreut liegen. Dieses Schloß zu ten Deputazion zu Theil geworden ; die wahrhaft kameradschaftliche Haltung des fönigl. Bensberg diente in den Jahren 1793, 94, 95 als Hauptspital für die Operazions - Linie preußischen Heeres, die offene Theilnahme eines ansehnlichen Theiles der Bevölkerung Köln-Aachen-Belgien der kaiserlichen Heere. Seit ungefähr zwei Jahrzehnden wird das und alle die gewichtigen Eindrüfe, welche an diese Erlebnisse sich knüpfen ; werden jedem Mitgliede der nach Köln oder Bensberg gesendeten Deputazion unvergeßlich sein und felbe als königlich preußisches Kadetten-Haus benüzt. Unmittelbar hinter und neben dem Schlosse bedeken mächtige Waldungen alle Höhen bleiben. und Hänge, und in diesem Walde liegen die Gebeine der vor sechzig Jahren zu Bensberg verstorbenen kaiserlichen Krieger. * Von_dem_vaterländischen Werke : „ Desterreichs Helden und Heers Ein aus Stämmen roh gezimmertes Kreuz im Schatten heher Föhren stehend und führer , dessen Verfaffer Herr C. A Schweigerd neuestens mit dem Verdiensts bei 2000 Schritte weit vom Schlosse entfernt und die an diesem Kreuze rankende Grins freuze des herzoglich Sachsen Erneftinischen Hausordens ausgezeichnet wurde, ist des nerung der Bensberger hatte sich bis auf unsere Tage erhalten. Dem Kreuze nun und 2. Bandes 8. Lieferung erschienen. Sie bringt das Porträt des Siegers von Kollin, der Erinnerung drohte jezt baldiger Untergang. Ein Offizier des Kadetten-Hauses nahm FM. Grafen Daun , den Schluß der Biografie Guido Grafen Star hemberg , nach fich des merschen Kreuzes an, und mittelst der preußischen Wehrzeitung erhielt das Gou Arneths vortrefflichem Geschichtswerke und jene des FM. Hans Karl Grafen von Thüngen. vernement in Mainz die erste Kenntniß von der dortigen Begräbnißstätte. Se. Apostolische Majestät unser Allergnädigster Kaiser unter vollſter Zustimmung Sr. Maj. des Königs von Preußen geruhte nun jenes Gouvernement zur Errichtung * Unsere Mittheilung aus Odessa (Nr. 49 vom 21. d . M.) über die Behand eines dauerhaften Denkmals zn ermächtigen, und königlichem Befehle zu Folge , ist alle lung der gefangenen englischen Offiziere wird von gewiffer Seite in Zweifel gezogen fernere Sorge für das neu errichtete Denkmal dem jeweiligen Chef des Kadettenhauses und zu berichtigen gesucht : „ daß das gute Einvernehmen mit den russischen Offizieren zu Bensberg übertragen, das neue Denkmal in der Dom-Bau-Werkstätte zu Köln aus nicht bestehe , vielmehr die Gefangenen ihre Duartiere felten verlassen, weil man ihnen Dom-Bau- Stein und nach Dom-Bau - Art gefertigt, steht nunmehr an der nämlichen russische Wachen zur Begleitung beigeben wollte." Stelle des Bensberger Waldis, an welcher bisher das hölzerne Kreuz gestanden. Die noch Hierauf entgegnen wir : daß die Gefangenen auf besondere Verwendung des österreichischen Konsuls sich vom Anbeginne ter rüfsichtsvollsten Behandlung Seitens haltbaren Neste des Kreuzes aber find dem Denkmal ganz nahe wieder aufgerichtet. Der Haupt- Körper des neuen Denkmals ist ein vierkantiges Prisma von etwa der russischen Behörden zu erfreuen hatten , und daß die Offiziere auf Ehrenwort ent 3 Fuß Seite und 6 Fuß Höhe. Das Prisma ruht auf entsprechend erweitertem Grunde laffen , unbeschränkte Freiheit in dem zugewiesenen Rayon genießen. Würde der Tadler vertraut sein, von etwa 2 Fuß Höhe, mit Tuffsteinen in Moosfüllung umschlichtet. Ueber jeder Seite mit dem Kriegsrecht und Kriegsgebrauch ― nur entfernt ― des Hauvt-Körpers erhebt sich ein steiler Giebel und über den Giebel die Thurm-Pyras so müßte er wissen , daß gefangene auf Ehrenwort freigelassene Offiziers niemals unter mide, deren Spize in ein steinernes Kreuz ausläuft, die Höhe des Ganzen mißt bei 15 Dedekung gestellt werden. Fuß. Ein Geländer aus Gußeisen umschließt den Sokel. Die Vorderseite des Denemals trägt die Inschrift : * Dem unermüdlichen Wohlthäter der Invaliden aus der lezten Kriegsepoche, Herrn Franz Anton Danninger wurde an seinem Namenstage eine eben so zarte als Ruhestätte österreichischer Krieger 1794. “ Die Nük eite des Denkmals : rührende Aufmerksamkeit zu Theil. In der Abendstunde versammelte sich eine größere " Errichtet durch Kaiser Franz Josef I. von Anzahl invalider Soldaten, welche durch Danningers Bemühungen vollständig gekleidet und versorgt wurden, zumeist Krüppeln, entweder des Augenlichtes, der Beine oder der Hände bes Desterreich 1854." Die dritte Seite zeigt das kaiserliche Wappen. Die vierte Seite : Helin , Schild raubt in der Wohnung des braven Mannes , und überreichten ihm als Ausfluß des tiefften Dankes für die rastlose Sorge in Linderung ihrer Leiden , den einfachen aber und Schwert nibst gestürzter Fakel. Um 10 Uhr Vormittags begann die Feier der Einweihung. Hinter dem Denk herzlichen Glükwunsch : Gott segne Sie ! " begleitet von Blumen und Obst. Auch wir male ftanden bei 200 Veteranen der Rhein-Lande, welche freiwillig zu dieser Feier fich rufen : Gott segne den braven Mann und erhalte ihn lauge zum Wohle seiner Schuz eingestellt ; mehrere derselben waren mit dem Kanonen - Kreuz , viele mit dem eisernen befohlenen . Kreuze und sonstigen Meraillen ceschmükt. Alle standen im ersten und zweiten Jahrzehend dieses Jahrhunderts unter den Waffen. Zur linken Seite des Denkmals standen die bei * Se. Exzellenz der Herr FM. Graf Radeßky ift am 20. d. mit Gefolge von derseitigen Herrn Generäle und hinter denselben die Mannschaft der österreichischen De Verona über Mantua nach Parma und von da über Modena ins Römische zur Inspi vutazion ; zur rechten Seite des Deukmals die Offiziere der österreichischen Deputazionirung des 8 Armeekorps abgereift, und ward schon am 25. wieder in Verona zurüf nebst zahlreichen Vertretern der königl. pr.ußischen Offizier-Korps ; und hinter derselben erwartet. das föniglich preyßische Kadetten-Koips von Bensberg. Für das IV. Hest des in der f. k . Staatsdrukerei im Druk begriffenen "„Al In einiger Entfernung vor dem Denkmale stand ein fönigl. preußisches Infanterie Bataillon und hinter demselben eine königl . preußische Küraffiers Schwadron. Eine Strefe bums für Defilir . Märsche der f. f. österr. Armee" wurden die Defilir weit seitaarts , eine Waldblöße benügend , hatte sich die königl. preußische Feld-Batterie Mårsche von Ioh. Jedliczka , Kapellmeister im f. f. 4. Jäger-Bataillon ; Flo rian PospisHill , Kapellmeister des f. f. Friedrich Wilhelm König von Preußen poflirt. Ein zahlreiches Publikum drängte ſich ringsum sowohl unter als auch auf den 10 Husaren-Regiments ; Karl Leibold , Kapellmeister des k. k. Fürst v. Warschau 37. Inf. Reg. gewählt. Hochstämmigen Bäumen. Herr General-Lieutenant von Schack , vor wenigen Jahren Kommandant der Bundeefeftung Mainz und seither Divisions = Kommandeur zu Köln, eröffnete die Feier mittelt fräftiger Anrede. Personal-Nachrichten. Bezügliche Antwort ertheilte der Herr Feldmarschall - Lieutenant Freiherr von Mertens. Ernennungen und Eintheilungen. Sofort hielt der Pfarrer von Bensberg durch den Herra Kardinal-Erzbischof von Köln hiezu deligirt, die Stufen des Denkmals , vor welchem ein feldmäßiger Altar auf Stanovsky, Friedrich, Doktor, beim Militär- Unter-Erziehungshause zu Bergamo ; geschlagen , als Kanzel kenüzend , die entsprechende Feld - Predigt , welcher das Seelens Teller, Heinrich, Doktor, vom 13. Infanterie-Regimente ; Bacca , Paul, Dr., Amt folgte. vom Tiroler Jäger- Regimente ; Kozeluh , Gerhard , Doktor, von der Kriegs Den Schluß bildete die Rede des österreichischen Feld-Kaplans und die dreimalige Marine; Schimek, Theodor, Doftor, beim Militär-Unters Erziehungshause zu Salve der Infanterie und Artillerie. Es war Mittag vorüber als die Truppen und SzamossUjvar ; Prosek, Peter, Doktor, beim 3. Jägerbataillon ; Hader, Mathias , beim 1. Artillerie-Regimente , Oberärzte 2. Klaſſ”, zu Oberärzten 1. die Raditten außirhalb dis Waldes auf gebahnter Straße teflirten. Klaffe. Die Eintracht die beiden hier vertretenen Monarchen und Heere spiegelte sich in jedem Wort und jeder G.berte. Bu solcher gemeinsamen Feier war der Zeitpunkt Dubovsky. Karl, Doktor, provif. Oberarzt beim Feldspitale, zum wirklichen Oberarzte 2. Klaffe. ein garz außergewöhnlich günstiger. Und die Theilname des Volkes war um so reger und aufrichtiger, als in diesen Landen die kaiserlichen Banner und Werbungen noch keis Baiser, Josef, Unterlieutenant 1. Klaſſe vom 4. Infanterie-Regimente, ist in Zivils Staatsdienste getreten. neswegs vergessen und namentlich seit neuchter Zeit auf unsern allergnädigsten Kaiser Bukovics de Kis - Alacska, Karl, Unterlt. 2. Kl. des 24. Jägerbat., zum Unterlt. und seine Heere freudige Hoffnung und Zuversicht sich gründen . Der kaiserlichen Feier folgte die Besichtigung des Schloffis zu Bensberg , die 1. Kl. beim 2. Dragoner-Reg. Rükkehr nach Köln und die große Tafel beim Herra General-Lieutenant von Schack im [ Leschak, Anton, Kadet-Unterjäger, zum Unterlieutenant zweiter Klaſſe beim 24. Jäger Bataillon. königl. Schlosse zu Brühl. Dieses Schloß zu Brühl , zwiſchen Köln und Bonn an der Eisenbahn geleger, Raz, Simon, Unterlieutenant 1. Klaſſe, zum Oberlieutenant ; Grammont, Hein and zwar insbesondere deffen innere Anordnung und Delorozion á la Louis XV. ift das rich Freiherr, Unterlieutenant 2. Klasse, zum Unterlieutenant 1. Klaffe ; Mas rim, Georg, und Naubitschek, Franz, Kadetfelwebels , zu Unterlieutenants 2. Brachtvollste unter allen vormals churfürstlichen Schlöſſfern am Rheine, auch durch des Königs Serge vortrefflich in Stand gehalten. Die Rede Sr. Eminenz des Herrn Klasse im 46. Inf.Reg. Kardinal-Erzbischof von Köln , bei der Tafel zu Brühl gesprochen, zeichnete sich durch Travinie, Mathias, und Dodig, Georg, Hauptleute 2. Klasse, zu Hauptleuten 1. Gediegenheit der Gedanken und des Ausdrukes, durch Feinheit der Wendungen und durch Klaffe , und Bauer, Josef, Kadetfeldwebel, zum Unterlieutenant 2. Klaſſe im 5. Grenz-Inf. Reg. Reinheit der Sprache vor allen anderen Reden mächtig aus. In wie ferne Kirche

Angekommen, in Wien.. pert Inf , von Bergamo, und Schniffer, in Pension, von (Am 24. Juni.) Herr Feldmarschall-Lieutenant Graf Preßburg (Nordbahnhof). Kichnowsky, von Verona (Kaiſerin von Defterreich). (Am 25. Juni.) Major v. Herle, vom 5. Art.-Reg., - Die Hauptlt.: Oberst Boron Wimpffen , von Benedek Inf., von Bistrit von Ofen (Leopoldstadt, gold. Lamm). in Siebenbürgen (Leopoldstadt, ruff. Hof). Major Graf v Reich, in Penf., von Salzburg (Landstraße, rotheu ser, im Pensionsstand, von Ofen (Leopoldstadt , Stadt Hahn), und von Riedler, vem Kaiser Jäger Reg., von Ver Hamburg). ― Die Hptit.: Baron Lichtenthurm , von Geps rona (Stadt Nr. 1111). Die Rittm.: Schwarzer, vom

10. Genb.-Reg., von Erlau (Stadt Nr. 924), fund Ste ger, in Pens., von Kremfier (Laimgrube, weiß. Wolf). (Am 26. Juni.) Oberst Graf Seldern, vom 7. KR., von Groß-Enzersdorf (Klepperstallungen). - Major Graf Jenison, Adjutant Sr. f. Hoheit Prinz Emil von Heſſen, von Darmstadt (Stadt, röm. Kaiſer). -- Hauptm. Baron Fürth, vom 23. JR., von Lodi (Wieden , Stadt Dedens

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burg) . - Die Rittm.: v. Boros , vrm 6. Huſ.-R. , von von Troppau (Stadt, ung. Krone), - Ja ger , in ben ,‫ י‬, Prag (Leopoldstadt, ſchw. Adler), von Großwardein (Landstraße Nr. 98 3), - Kant, vom 5. HR., von Vizenza (Landstraße , gold.. Engel), - Träger, vom 2. KR., von Körmend (Leopoldstadt, weiß. Roß). (Am 27 Juni.) Die Oberste : oon Bach, vom Inges nieur Geografenkorps , von Dedenburg , und- Saigiczek, vom Oberfilieut. 9. HR., von Pardubiß (Matschakerhof). nt Baron Egth , Korps-Adjuta , von Brünn (röm. Kaiser). Major Angioli, vom Pionnie rkorps, von Klosterneus burg. ――― Die Hauptlt.: v. Skalizky, vom 54. JN., von Kolowrat, vom 16 . Mauer (St. Ulrich Nr. 46), und Graf ―― Rittm. Ronner, JR., von Treviso (Heumarkt-Kaserne). vom 2. Drag.-Reg., von Brandeis. Abgereiset. (Am 24. Juni.) Se. Durchlaucht Herr FM. Fürst Windischgrät, nach Gastein. --- St. Erz. Hr. FML. Bar. Oberftlt. Hoffer, in Pens., Simbschen, nach Przemisl . nach Pesth. ―――――― Major v. Nebracea, vom 8. GrenzsReg . Die Hpilt.: v. Csebaz, in Pension, nach nach Brod. Kapunek, vom Gradiskaner GR. , nach Linz, u. Raab, Bordolo , vom 33. JR., nach (Am 25. Juni .) Hr . GM. Freiherr v. Maroicic, nach Agram. - Oberst Baron Sebottendorf , vom 46. JNeg , nach Ofen. -- Oberstlt. Wuffin, vom 12. Uhl.-R., nach Hptm. Bar. Lederer, vom 9. JR., nach Mas Austerliß. ros-Vasarhely. - Die Rittm.: Fabry, vom 5. Hus.-R., nach Karlsbad , unb v. Baumann, in Pens. , nach Salz burg. (Am 26. Juni.) Oberst Boer de Nagy, von Prinz Albert von Sachſen Inf., nach Neuhaus. -- Major von Csetsch, vom 33. JN , nach Karlsbad. ― Hauptm. Weid= lich, vom 46. JR., nach Olmúz . ― Rittm. Wolf, vom Fuhrwesenskorps, nach Pesth. (Am 27. Juni.) Hr. GM. von Karger , nach Brünn. Oberst Freiherr Wimpffen , vom 28. JR., nach Prag. Die Rittm.: Boros, vom 6. HR., nach Hullein, Bar. Skrybensky, vom 12. Úhl. -Reg ., nach Austerlitz . und Ba ron Oldershausen, vom 7. Kür.-R., nach Leopoldau.

Eingegangene

1. Ausweis . Beträge zu Gunsten verwundeter Gendarmen.

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Bei J. F. Kaiſer in Graz ist zu haben : Diensttausch von wird gesucht mit einem Oberbeamten der Militär Adminis Arazion . Näheres Wien, unter Adreſſe A. Z. poste restante. Galizien, 18 kr. (111-1) Nachstehende Planketten find nach der neuen Vorschrift ftets vorräthig : Verpflegs -Rechnungen, 16" hoch, 20" 20 breit, à Buch 30 kr., welche nach derselben Nummer zu F. Prelog bestellen sind, wie die Regimenter vom allerhöchsten Aerer erhalten haben, 1 Buch Grundbuchblätter 40 fr., Urlaubs Niederlage, Stadt, Goldschmiedgaffe Nr. 594, erzeugt und Pässe 48 fr. , Urlaubs-Zetteln 30 fr. , Marsch -Routen für hat stets vorräthig : Transportführende, wie auch für Einzelne 40 kr. , Stand Ungaris che und deutsche und Diensttafeln mit der Rubrik Grundbuchſtand mit und ohne Fuhr- und Pakwesen 1 fl. Militär- & Beamtens - Uniformen . Konduite Liften für die Herren Ober-Offiziere , Unters

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Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. ―― Druk von Karl Gerold und Sohn.

I

Oesterreichischer

Zeitschrift für

Nr . 52 .

Samstag,

Soldatenfreund .

militärische

den

1.

Juli

Interessen .

1854.

VII.

Jahrgang.

Grscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 kr., vierteljährig 1 fl. 30 kr. , für die Zustellung in das Haus werten monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr. , halbjährig 4 fl. 20 tr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesendet erhalten. Einzelne Blätter 6 kr. K. M. Branumerazion wird angenommen im Komptoir des " Soldatenfreundes (Stadt, Wollzeile Nr . 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefe――――u eingesendet werden wollen . Inserate, persönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K.M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 &.. zu berichtigen kommt. Anonime Beiträge werden nicht berükſichtiget.

Zum Militär-Journalismus . -11

Bezüglich des in Nr. 49 des Soldatenfreundes" erschienenen Artikels unter dem obigen Titel erlauben wir uns, in Anerkennung der Leis ftungen des Journals de l'Armée belge einige unmaßgebliche Ergänzungen. Diese Abhandlung, aus der Feder des rühmlich bekannten GeniesOffis ziers Brialmont gefloffen, enthält nicht nur viel Wahres und Richtiges in Bezug auf alle Armeen, sondern auch die wichtige Vertheidigung der durch Schriften im Frieden bekannt, ja berühmt gewordener Militärs, gegen das Vorurtheil, daß ein Schreiber nur die Feder, und nicht das Schwert mit Kraft und Erfolg zu führen im Stande sei , daher die Feder einem echten Mili tär nicht zieme. Der belgische Kamerad nennt aus der ältesten und neuesten Zeit viele Männer , die Schwert und Feder mit unsterblichem Ruhme zu führen vers ftanden. Auch wir in Desterreich haben solche Männer aufzuweisen : Feldmar schall Graf Lacy - obgleich als tapferer Heerführer nicht glüklich -- hat uns den ersten Entwurf zu den vortrefflichen Disziplinar- und Exerzir Reglement der Armee im Geiste des 18. Jahrhunderts hinterlassen , wo von das Dienst- und das Generals -Reglement, dann die Kriegs- Artikel jest noch in voller Geltung sind, während sein Frerzir-Reglement allen später heraus gegebenen diesfälligen Vorschriften zur Grundlage diente, und nur der Form nach abgeändert und vereinfacht der unverbrüchliche Leit faden bei allen Abänderungen und Neuerungen blieb. Was hat Kinsky Ruhm- und Heilvolles als Truppenführer, als un fterblicher Direktor der Neustädter Militär- Akademie, endlich in seinen hin terlassenen Schriften geleistet ! Was ein Erzherzog Karl, ein De Ligne, Zach, Radesky, Rothkirch und so viele andere auf dem Schlachtfelde sowohl als in schriftlichen Ausarbeitungen, belehrenden Unterrichtsbüchern und frag mentarischen Auffäzen! Man muß den talentlosen aber ehrenhaften tapfern Militär das hohe Verdienst lassen, daß sie durch Thatkraft und Muth Vieles errungen, was manche andere sogenannte militärisch ausgebildete Feldherrn nicht bewirkt haben. Das beweist aber noch nichts gegen das in seinen Wirkungen un berechenbare doppelte Verdienst Derjenigen, die sich nach ihren im Kriege vollführten Thaten, im Frieden durch ihre - alle die im Kriege vorkom menden Verhältnisse und Ergebnisse analyfirenden und beleuchtenden Schrif ―― ten mit großem Erfolge hervorgethan haben, also nicht auf ihren erwor benen Lorbeern mit Selbstzufriedenheit unthätig ausruhen, und hinreichende Genugthuung in den vollbrachten Thaten finden. Es ist allerdings wahr, daß ein natürlicher scharfer Ueberblik im Kriege fich in allen Verhältnissen zurechtfindet. Es ist auch wahr, daß ein min deres Kraftgenie durch allzu tiefes Grübeln und Studium der in Schriften entwifelten militärischen Aufgaben dahin gebracht werden könne , in vorkommenden Fällen, im Felde rasch und selbstständig zu handeln , den durch häufiges Studium militärischer Schriften im Frieden herangewachsenen Wald von Kriegsereignissen , der unzähligen Bäume wegen nicht zu sehen , und niemals klar zu erkennen. Es ist aber auch wahr und erprobt , daß nicht jeder unwissend bleibende , wenngleidh sonst tapfere Truppenführer das angeborene Talent habe, Truppen in allen vorkommenden ihm ganz fremd bleibenden Verhältnissen, zwekmäßig und mit Umsicht zu leiten. Es gibt nur wenig solche eminente Talente mit Entschloffenheit und Kaltblütigkeit gepaart. Das Studium der Kriegskunft ist für den wissenschaftlich auszubil denden technischen Militär, nach welchem derselbe in seinem Fache sich zu benehmen haben wird , unbedingt nothwendig . Davon kann also in der vorliegenden Frage nicht die Rede sein. Wir wollen, in Bezug auf den obzitirten Artikel, unmittelbar nur den Linienoffizier, den Truppenführer im freien Felde vor Augen haben . Bei diesem soll das Studium der Kriegskunst nicht zu einer einft ab

zulegenden Prüfung aus dem Detail des Erlernten in dem Augenblik die nen, wenn im Kriege die tapfere Bruft sich dem Schuß und Stich mit Todesverachtung entgegenstellt, und der heldenmüthige Führer seine Trup pen dem Feinde entgegenführt . Es soll aber den Verstand des Truppen führers allmählig vorbereitet, und darauf aufmerksam gemacht haben , um was es sich in der Führung der Truppe angriffs- und vertheidigungsweise eigentlich handelt, also nicht allein um kühnes Anrennen gegen die Waffe des Gegners, sondern vor Allem um unbefangene richtige Beurtheilung sei ner und der eigenen Stellung in dem vorliegenden Terrain , - der Vor und Nachtheile desselben , der hieraus zu erkennenden Mittel , den Feind entweder mit entschiedenem Vortheil auf der Stelle anzugreifen , oder ihn aus seiner günstigen Aufstellung weg zu manövriren. Hievon durch gewisse Vorbereitungskenntnisse unterrichtet zu sein, kann dem Linien- Offizier der Infanterie und der Reiterei, jedem für den Wir fungsfreis auf dem seiner Waffe entsprechenden Terrain , nur von dem größten Vortheile sein. Allein der Linien - Offizier, der sich mit der materiellen Abrichtung des gemeinen Mannes, und mit der vollkommenen Kenntniß aller Reglements Vorschriften sowohl für Disziplinar als Waffendienst mit voller Hinge bung befaffen muß, und nach Verlauf der damit zugebrachten Stunden zu ermüdet ist, zu sehr der Erholung bedarf, wird sich in den endlich freien Augenbliken nicht leicht dem Studium der höheren Taktik und Strategie, in trokenen difen Unterrichtsbüchern weihen, um aus dieser Lektüre die Nor men für die künftigen Aufgaben seiner Bestimmung im Kriege herauszuho nicht ganz klar aufgefaßt, in vorkommenden Fällen len, Normen, die ihn der erforderlichen Ausführung , in der Wahl des Schrittes der zu thun ift, vielleicht nur beirren. Für den Linien -Offizier sind daher kompendiöse nicht kostspielige Brow schüren, und insbesondere der Journalismus in freien Stunden das beste,: ja selbst gern gesuchte Auskunftsmittel zur Belehrung über so Manches, was dem Militär theoretisch zu wissen nöthig ist. Derlei Broschüren und die Journale behandeln diese Materien ohne ermüdender weit ausholender sistematischer Reihenfolge, theils in kurzen bún digen Grundsäzen und auf der Hand liegender Darstellung, theils in ge schichtlichen Erzählungen von Begebenheiten der Art , daß die darin enthal tenen Fehler, durch die Thatsache anschaulich gemacht, und das Kluge, Ge= schikte, und Verdienstliche lichter vor das Auge treten. Nicht minder nüzlich kann der Journalismus den nöthig erachteten, 1 in Betrachtung und zur Beurtheilung gezogenen Reformen oder neuen Ent würfen werden, wovon selbst bei der anfänglich strengsten Geheimhaltung, endlich zur Zeit der praktischen Proben des Einzuführenden, immer so viel transpirirt, daß das den betreffenden Fall für sein zuständiges Fach ge eignet haltende Journal , sich eine Analyse darüber in so lange erlauben darf, bis der Gegenstand noch nicht als höchsten Orts sankzionirt, gesezlich angenommen ist. Ist die Sankzion und Annahme des Projektes einmal | ausgesprochen, würde das Journal sich gerechten Tadel zuziehen, auch dann noch darüber erfolglos zu kritteln , und etwa unbedingte Folgeleistungen zu beirren. So lange aber das Projekt nicht angenommen, und in der Berathung ist, find die Gedanken darüber ein gemeinsames Gut , und deren öffentliche Mittheilung kann vielleicht auf Manches noch zur rechten Zeit aufmerksam machen, was durch schiefe oder mangelhafte Sachlage den dießfalls berufe nen kompetenten Richtern entgangen sein dürfte. Jedenfalls wird es sich immer darum handeln , daß der betreffende Artikel nicht weitschweifig sei, und ―――- wie man zu sagen pflegt , den Nagel auf den Kopf treffe ; dann kann allegorisch auch beim Journaliſten des Motto gelten : Ferir haut, parler bas, " ein Spruch, der allenthalben seine Anwendung findet. Hiezu gehört aber, daß der Verfasser klaren Verstand, gründliche Ansichten und genaue Kenntniß des Gegenstandes befize, Den er vor die Oeffentlichkeit bringt.

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Daß hiezu in militärischen Angelegenheiten nur Militärs berufen find, Das 41. Infanterie-Regiment Baron Sivkowich in den welchen Grades fie auch sein mögen, liegt nahe ; dazu gehört militärische Jahren 1848–1849 . Vorbildung und Erfahrung, welch leztere nicht blos in langer Dienstzeit, sondern unmittelbar in der Geiftesfähigkeit richtig zu urtheilen, und klar bis G. Dieses Regiment , welches seit seiner Errichtung im Jahre 1701 immer unter die ausgezeichneten der F. F. Armee gezählt wurde, und sich un auf den Grund zu blifen, beruht.

Es gibt Menschen die nie Erfahrungen machen , welche nüzlich sind ter dem Namen Bender besondern Ruhm erworben hatte , erneuerte und und Vortheile schaffen können, ihre Seele ist nicht des Rüfftrahles fähig, bethätigte diesen so wohlverdienten Nuf in den verhängnißvollen Jahren 1848 der das Erlebte nach seinem richtigen Gehalt , gleichsam wie in und 1849 durch die bewiesene unerschütterliche Treue, Lapferkeit und Ausdauer. einem gut geschliffenen Spiegel, fortdauernd zeigt. Andere hingegen dürfen Im Jahre 1888 wurde dasselbe zum ersten Mal aus Ezernowiß nach einmal auf etwas aufmerksam gemacht werden , um es in vollem Umfange aus dem wahren Gesichtspunkte aufzufaffen. Die lezteren sind es, in deren Geifte Erfahrungen und Sachkenntniß gedeihen. Diese lezteren sind aber nicht allein zum Handeln in entscheidenden Augenbliken, aus welchen ihr Ruhm hervorgeht, sondern auch in der Folge zur belehrenden Analyse sols cher Handlungen berufen, und es ist nicht einzusehen, wie Militärs, weil fie Schriftsteller find, von denjenigen ihrer Waffengefährten oder Vorgesezten zu tadeln sein könnten, die zwar das Schwert sehr gut führen, denen aber die Erkenntniß der Motive fehlt, warum sie diese oder jene Unterneh mung erfaßt, und glüklich durchgeführt haben ; daher eine solche Unterneh: mung wohl als Thatsache hochgeschäzt und verewigt bleibt, aber nicht durch mitgetheilte und raiſonnirte Zergliederung der daraus gefolgerten Grundsäze, für auszubildende Nachahmung immer noch zurükwirkend , von unfehlbar gutem Erfolge sein kann. Es werden die Namen der Helden, die nur das Schwert zu führen wußten, allerdings in der Geschichte nicht erlöschen , die Namen derjenigen aber , die nebstdem die wissenschaftliche Kenntniß ihrer Leistungen in fich tragen, und diese der militärischen Mit- und Nach welt belehrend mitzutheilen fähig sind, werden noch weit achtbarer sein, und keineswegs eine Rüge von Seite der Ersteren verdienen, die da glauben besser zu thun, nach vollbrachten Thaten müffig auf ihren Lorbeern zu ruhen, und - die Nachahmung weiterhin auf gut Glük und günstigen Zufall ihren tapferen Nachfolgern überlaffend meinen acta non verba zieme dem wahren Militär.

Siebenbürgen beordert, aber nach einem sechswöchentlichen Aufenthalt in diesem Lande wieder nach Galizien zurükgezogen. Es bezog dann vereint mit einem Bataillon von Herzog von Parma Infanterie Nr. 24 die Kontrakzion bei Stanislau, und erhielt die besondere Belobung Seiner königlichen Hoheit des weiland Herrn Erzherzog Ferdinand, damaligen Zivil- und Militär- Gouver neure von Galizien. Im Monat März 1884 wurde dasselbe zum zweiten Mal nach Siebenbürgen berufen, und blieb durch 14 Jahre in dieser Provinz. Am 3. April 1845 starb zu Klauſenburg nach einem 14tägigen Kran fenlager der damalige Oberst und Regiments-Kommandant Franz Soutter allgemein betrauert. Ein militärisches Denkmal, welches ihm die Liebe und Dankbarkeit des Offizierskorps sezen ließ, verewigt sein Andenken. Am 6. September 1847 sollte das Regiment nach Temesvar abrüfen, wohin auch das zweite Bataillon unter Kommando des Major v. Anthoine aus Karlsburg ſich in Marſch ſezte. Der Stab und das erste Bataillon soll ten am 5. November, den Tag vor dem Einrüfen des Regiments Erzherzog Karl Ferdinand, eben dahin aufbrechen . Gegen diese hohe Anordnung machte der Landes - Gouverneur Josef Graf Teleki Vorstellungen, und es kam die Weiſung diesen Abmarsch erst im Früh. jahr 1848 anzutreten. Am 10. November 1847 wurde der seit dem 5. September 1847 er öffnet gewesene Landtag durch den königlichen Kommissär Feldmarschall-Lieute nant Baron Buchner geschlossen . Hiebei war der Oberst und Regiments Kommandant Baren Wernhardt, der Oberstlieutenant von Legay mit dem

Was verdanken wir aus früherer Zeit den geschichtlichen Weisungen Offiziers-Korps des 1. Bataillons im Ständesaal anwesend. eines Friedrich des Großen, was den schriftlichen Belehrungen eines ErzAm 29. November erhielt das Regiment folgende General Kommando herzogs Karl in seiner Geschichte des Feldzuges 1796 und in den darauf Verordnung : " „ Es gereicht mir zum Vergnügen dem Regimente über das fich beziehenden aufgestellten strategischen Grundsäzen ? - Was seinem im echt militärische und brave Benehmen der Mannschaft des 1. Feldbataillons = Jahre 1804 der Armee herausgegebenen Abrichtungs- und Ererzir Regle- während der ganzen Dauer des Landtags, so wie auch über die bei der Pro ment ? -- Was den Unterrichtsbüchern über Feldfortifikazion und Elemen- dukzion im Bataillon - obschon der größte Theil der Leute aus Rekruten bewiesene Gewandtheit und Präziſton bei Ausführung aller Evo tartaktik eines Zach , eines Tielke, eines Schels ; - Was dem praktischen bestand Unterrichte im Felde, und den Auffäzen in der militärischen Zeitschrift eines luzionen, und endlich über die mußterhafte Ruhe in Reihe und Glied, so Rothkirch und so vieler anderer militärischen österreichischen Schriftsteller auf wie die schöne, ungezwungene, militärische Haltung, meine volle Zufriedenheit dem Felde der Taktik, dann in lezter Zeit den geschichtlichen Werken eines zu bezeugen, und hiebei gleichzeitig dem Herrn Obersten undRegiments-Kom Welden, Schönhals, Ramming , und so vielseitigen Artikeln in den Fragmandanten für die erfolgreiche zwekmäßige Leitung des Regiments, dem Herrn menten des gegenwärtigen Journals von einer Reihe unschäzbarer Verfasser Bataillons-Kommandanten (Oberfilieutenant von Legay ) und übrigen Offizieren Was endlich und ganz besonders den Ausarbeitungen des Feld für ihre Bemühungen, dann der gesammten Mannschaft vom Feldwebel ab. geliefert ! marschalls Grafen Radezky über Bewegungen und Manövriren mit größe- wärts, für ihren guten Willen und militärischen Geist meine Anerkennung ren Armeekörpern und zwar vorzüglich in Bezug auf Reiterei, die in mit dem Beifügen auszusprechen , daß ich diesen vorzüglichen Zustand des großen Körpern so schwer zu führen und zu handhaben ist , und bei der Regiments bei Vorlage der diesseitigen Truppen-Relazionen, dem hohen Hof Schnelligkeit ihrer Bewegungen fich nur zu leicht in Knäule verwikelt , die kriegsrathe zur Kenntniß zu bringen, nicht ermangeln werde. Das Regiment

fie alles selbstständigen wirksamen Ertrages ihrer Waffe , und also ihrer er giebigen Schlagfertigkeit berauben ! Darum stimmen wir insbesondere mit dem folgenden Saze aus dem zitirten Artikel des Journal de l'Armée belge überein, der zu wahr, zu wichs tig ist, um ihn hier nicht wörtlich zu wiederholen : Wenn ein Journal durch der Armee ergebene Männer redigirt wird, „ die die Behörden achten und ehren,, jede neue Idee, die fich in wohlwol " lender Abficht äußert , begünstigen und skrupulös in der Beobachtung der militärischen und literarischen Formen find, dann sollte man glauben , es "fei keine Schwäche, keine schlechte That mitzuwirken , es sei dies vielmehr

hat diese meine Zufriedenheit im Befehle öffentlich bekannt zu machen, und sämmtliche Individuen aufzufordern mit gleichem Eifer zur stets fortschreiten ― Her den Ausbildung der Truppe auch in der Folge thätigst mitzuwirken. mannstadt, am 20. November 1847. - Buchner m. p. FML. " Vom 17. Jänner 1848 angefangen erfolgte die von den Ständen auf dem Landtage bewilligte Rekrutenftellung von 4000 Mann für die siebenbürgischen Regimenter. Jedermann glaubte, daß hiebei Widersezlichkeiten vorkommen würden, indem schon viele Jahre keine derlei Stellung stattgefunden hatte ; indeß ging Alles wider Erwarten anftandlos vorüber. Endlich sollte der Abmarsch des Stabes und 1. Feld-Bataillons am 30.

"eine ehrenwerthe Handlung, die Anerkennung verdient, und von den Be- März erfolgen . Da aber der Landes- Gouverneur erneuert das Ansuchen um "hörden ermuntert werden sollte. Man kann es nicht oft genug wiederhos die fernere Belaffung stellte, indem die Gährung im Lande am Lage lag, "len, der wichtigste Punkt für eine Armee im Frieden ist, daß sie arbeite daher diese verläßliche Truppe unentbehrlich wäre, so erging am 24. März und fortschreite. Die Unthätigkeit erzeugt die Unluft und führt den Vereine erneuerte hobe Anordnung, welche den Abmarsch bis auf weiters fiftirte; "fall der militärischen Inftituzionen herbei. Die Offiziere, die ihre geistigen dennoch erfolgte dieser oft anbefohlene Abmarsch am 11. April, wenngleich Kräfte mit nüzlichen Arbeiten Stählen, befizen mehr Thatkraft , mehr in Klausenburg Niemand daran glauben wollte, unter Begleitung des Oberst Iniziative als diejenigen, deren Geist sich blos nur mit den Details eines Fidler mit dem Offiziers-Korps von Erzherzog Karl Ferdinand Infanterie, " maschinenmäßigen Dienstes abmüht, und die nachher in den weichen Ver- und der herrlichen Feldmusik dieses schönen Regiments. Eine große Anzahl aus der Bevölkerung gab dem abrüfenden Ba. " gnügungen des materiellen Lebens die zum Waffenberufe so nöthige Ener-

" gie der Seele und des Körpers einbüßen. Die Männer des Han "delns im Kabinet sind fast immer die Männer des Han"belns auf den Schlachtfeldern . " Heilig sei das Andenken eines Carnot , eines Feldmarschalls Fürft Karl, und eines Ministers Fürst Felix Schwarzenberg. Sie waren Man ner des Kabinets und auf dem Schlachtfelde, Männer der That.

taillon das Geleite und ließ sich durch den in Strömen fallenden Regen nicht abhalten. Am 18. April gegen eilf Uhr Vormittags wurde zu Karlsburg in der unteren Stadt eingerüft, und das Bataillon von dem Festungs -Kommandanten General-Major von Horak besichtigt . Das Offiziers-Korps ward am Rasttag von dem nun verstorbenen Bi Jeder Soldat erhielt /2 Pfund Fleisch schof Kovats zur Lafel geladen

und eine halbe Maaß sehr guten Wein. Der Marsch wurde am 15. fortgesezt und am 21. bei Kozawiza die Grenze nach dem Banate überschritten. Dicht an derselben noch auf sieben

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bürgischen Boden wurde die Fronte gegen dieses Land aufmarschirt, die Gewehre in Pyramiden gesezt, und sowohl die Offiziers als auch die Mann · schaft mit einem Frühstük, von dem Oberst und Regimente Kommandanten Baron Wernhardt bewirthet. Nach Beendigung desselben wurde von der Höhe herab dem Lande Siebenbürgen ein Lebewohl zugerufen. Ein ewiges Lebewohl für viele, denn eine Anzahl Offiziere und über 23 der Mannschaft sahen, als das Regiment nach hergestelltem Frieden im Jahre 1849 dahin zurüf ――― kehrte, dieß Land nicht wieder, sie schlafen in treuer Erfüllung ihrer Pflicht auf verschiedenen Stellen des Banate, so wie vor, und zu Arad , die meisten aber auf Temesvars Wällen dem Ruhme geweiht! Die Mannschaft , unter welcher beinahe die Hälfte Rekruten war, mar ſchirte vortrefflich ohne im geringsten zu marodiren, sehr oft, ja beinahe im mer den Obersten sammt dem Offizierskorps an der Spize des Bataillons. Kriegsmusik, Gesang der Soldaten und allgemeine Fröhlichkeit waren die Begleiter dieser Märsche. Es hieß, daß das Regiment nicht zu Temes var verkleiben , sondern nach sehr kurzem Aufenthalt dortselbst zur Armee nach Italien, dem sehnlichsten Wunsche Aller berufen werden würde, welchen Wunsch erfüllt zu sehen um so mehr Hoffnung gegeben wurde , als am 24. April in der Marsch-Stazion Bozur der Befehl anlangte , sich auf den

den mit dem raftlosesten, die vollste Anerkennung verdienenden Diensteifer, wie nicht minder der Mannschaft für die ganz tadellose Aufführung und ausgezeichnete echt militärische Haltung derselben während ihrer 14jährigen Dienstleistung im Generalate, meine vollste Zufriedenheit im Namen des allerhöchsten Diens ftes mit der Versicherung auszusprechen, daß ich dieses in jeder Beziehung vorzügliche Regiment mit wahrem Bedauern aus dem Lande entlassen haben würde, wenn ich nicht in der vollsten Ueberzeugung eine Entschädigung fände, daß diese ausgezeichnete Truppe überall des besten Rufes sich erfreuen , und unter den gegenwärtigen Verhältnissen vielleicht bald Gelegenheit finden werde, ihre Thätigkeit auf die ruhmvollste Weise zu bethätigen. - Wie sehr dieses vorzügliche Regiment selbst im Lande beliebt gewesen sei, und welch besonde res Vertrauen die höchste Provinzialbehörde demselben geschenkt hatte, bewie sen genügend die eifrigen Bemühungen des Herrn Landes-Gouverneurs, diese ausgezeichnete Truppe während der gegenwärtigen so allgemeinen politischen Bewegung hierlands behalten zu können, welchem jedoch der k. t. hohe Hof friegsrath aus militärischen Rüksichten ohnmöglich zu willfahren vermochte. Puchner m. p., F. M. L.“ Am 6 Juni erhielt das Regiment den Befehl zur alsogleichen Errich tung eines Kriegsreserve-Bataillons von sechs Kompagnien alles vorzubereiten, Kriegsstand, ein Hundert achtzig Mann die Kompagnie mit vollzähligen und die hiezu nöthigen Offiziers und Chargen unverweilt nach Czernowiz abs Chargen zu sezen, so wie die dritte Division des dritten Bataillons und der zuſchiken . Am 13. Juni traf der erste Ergänzungs -Transport auf den Kriegsstand, Landwehr aufzustellen. In dieser Marsch- Stazion wurden die Röhre der unter Führung des Oberlieutenants Waller , aus 448 Köpfen, beim Regi Feldwebels, die Stöke der Unteroffiziere abgelegt. Bei dem Einmarsch zu Lugos kam dem Regimente der mit seiner Eska mente ein. Am 20. Juni rüfte das seit 28. April zu Groß-Kikinda und an der dron daselbst stazionirte Nittmeister Graf Weffelenyi mit dem Offizierskorps, einigen Unteroffiziers und Husaren, so wie auch eine zahllose Volksmenge, Theiß detachirt gewesene zweite Bataillon, nachdem sich solches ohne Befehl von dem schon damals allem Anschein nach der Revoluzion sehr geneigten meistens Romanen, entgegen. Am 26. April, am Nafttag, langte mittelft Estafette der Befehl an, daß der Obersten Kiß, welchem es zugetheilt war, getrennt hatte, wieder in Temesvar Regiments- Stab sammt dem Bataillon schon am 27. zu Temesvar einzurüfen | ein. Als Zeichen brüderlicher Kriegergesinnungen marschirte demselben das habe, und zu diesem Behuf den ersten Marsch bis Kisetto zu Fuß, die beiden erste Bataillon, der General v . Mengen und Oberst Baron Wernhardt an andern Märsche aber zu Wagen zu bewerkstelligen haben werde . der Spize, gegen die Mechalla entgegen , bei welchem Ort sich beide Batail Man zweifelte um so mehr an der Möglichkeit der Aufbringung so lons mit militärischen Honneurs empfingen, sodann mit Erlaubniß des Briga vieler Pferdewagen in so kurzer Zeit, da bisher sehr viele mit Ochsen be diers die Gewehre in Pyramiden ſezten, und gegenseitig auf das freudigste spannte Wagen als Vorspann vom Lande beigestellt worden waren , indeß und herzlichste bewillkommneten. Unter Kriegsmusik wurde sodann in die Fe wurden die Reitpferde der Stabsoffiziere und der Adjutanten noch in der ftung einmarschirt . Nacht vorausgesendet. Das Erstaunen war daher sehr groß, als bei der An Am 23. exerzirten beide Bataillone wieder zum ersten Mal im Regi= kunft zu Risetto gegen 300 Wagen, alle mit sehr guten und schönen Pferden mente, welches seit dem Lager bei Hermannstadt im Jahre 1845 nicht mehr bespannt, in Bereitschaft standen , auf welchen , nachdem die Mannschaft auf geschehen war. Die in Folge der März- Revoluzion eingeführte Nazionalgarde , welche offener Straße das für selbe herbeigebrachte Effen in Eile verzehrt hatte, auf gafeffen, und im schnellsten Trabb nach Nekas abgefahren wurde. seit einigen Wochen den Wachtdienst verschiedener , aber unbedentender Bosten Aldort angekommen stand schon eine gleiche Anzahl vortrefflich bespann mit der Garnison versah, wurde vom Regimente wieder gänzlich abgelöft. Das dritte Bataillon Baron Rukavina Infanterie Nr. 61 war inzwi ter Wagen in eben so großer Ordnung als zu Kifetto aufgefahren, auf welche schen zu Wagen nach Werset abgegangen, um gegen die angeblich serbischen bei einem furchtbaren Donnerwetter nach Temesvar weiter gefahren wurde. Um 5 Uhr Nachmittag am Jagdwalde , außerhalb der Vorstadt Fabrik Anführer verwendet zu werden. Eben am 23. Juni war dem Regimente der Befehl des ungarischen angelangt, trafen wir den Major von Anthoine mit vielen. Offizieren, Unters offizieren und Mannschaften des 2. Bataillons, welche zur Bewillkommnung Kriegsministeriums, unter welches leider zu fener verhängnißvollen Zeit alle angekommen waren. Diesen folgte darauf der General- Brigadier von Mengen. in Ungarn und deren Nebenländer dislozirten deutschen Truppen auch gestellt Nach auf dem Paradeplaz bewerkstelligtem Aufmarsch geschah die Besichtigung waren, zugekommen, den Eid auf die Konstituzion zu leisten. The diese Eidesleistung mit den beiden Bataillons vor sich gehen sollte, des Bataillons durch den kommandirenden General Baron Piret ; dasselbe wurde wegen seiner schönen Haltung ( es hatte auf dem ganzen Marsch von Klausen wurde das Offiziers-Korps versammelt und dienstlich um seine Meinung und Entschluß befragt, - hiebei erklärte Oberstlieutenant von Legay, als der Erfte burg bis Temesvar blos zwei Kranke zurükgelaffen) besonders belobt. befragt, daß, da er Sr. Majestät dem Kaiser den Eid der Treue geleistet, und allerhöchft derselbe auch blos anbefohlen habe , in den Fahneneid die Worte : Die Konstituzion zu beſchüzen " einzuschalten, er auf keinen Fall den jezt geforderten Eid leisten könne noch würde. Oberfilieutenant von Anthoine unterstüzte denselben auf das kräftigste, welchem das ganze Offiziers-Korps nachfolgte, daher es auch hierbei sein Verbleiben hatte, und vom Regimente keine Eidesleistung mehr gefordert worden ist. (Fortsezung folgt.)

Schon beim Einmarsch fielen die zahlreichen Koffuth -Bärte, derlei Hüte und Trikolor-Federn auf denselben auf. Die schlechte Gesinnung vieler , wovon ein großer Theil nicht Temesvarer, sondern Adelige vom Lande und auch Fremde gewesen sein mochten , blikte überall durch, wenngleich anscheinende Freundlichkeit gegen jeden Einzelnen des Regiments zur Schau getragen wurde, denn dieses Gesindel vermeinte das Regiment für seine fträflichen Zweke zu gewinnen. Nun waren die beiden Bataillone vereint, aber diese Freude des Wieder sehens dauerte nur eine Nacht , denn schon am 28. sehr früh marschirte das 2. Bataillon unter Kommando seines Majors wegen angeblich ausgebrochener Unruhen eiligst nach Groß-Kikinda an die Theiß. In diesem Jahr wurde bekanntlich das allerhöchste Geburtsfest Sr. Ma jestät Kaiser Ferdinands nicht am 19. sondern am 30. April begangen. Dieß war die erste Parade , welche das 1. Bataillon in dieser Festung mitmachte, und sich dabei die vollste Zufriedenheit des kommandirenden Gene ralen erwarb.

Geschichte des (t. preußischen) 24. Infanterie - Regimentes. Von Franz von Zychlinski , Hauptmann im 24. Infanterie - Regiment. Erster Theil. 1813 , 1814, 1815. Berlin , 1854. Mittler's Sorti ments-Buchhandlung.

Einige Tage nach dieser stattgehabten großen Ausrüfung erhielt das Regiment folgende Buschrift des fommandirenden Herrn Generalen in Sie benbürgen : An "P. 608. den f. f. Herrn Oberst und Kommandanten des Infanterie - Regiments Baron Sivkovich Stefan Freiherrn von Wernhardt. Hermannstadt am 21. ― April 1848. Bei dem erfolgten Abmarsch des unter Euer Hochwohlgeboren Kommando stehenden Regiments aus dem hierländigen Generalate fühle ich mich zu der angenehmen Pflicht berufen , sowohl Euer Hochwohlgeboren für die in jedem Anbetracht an den Tag gelegte mußterhafte Leitung desselben, als auch dem ganzen Offiziers- Korps für den bewährten guten Geißt , verbun-

(H.) Eine Regimentsgeschichte ist , dachten wir , als wir das Buch zur Hand nahmen , allerdings ein das betreffende Regiment ehrendes ihm stets theures Andenken - insbesondere diese des k. preußischen Infanterie - Regi ments der Erinnerung wegen an die Großthaten in dem Völkerkampfe der Jahre 1813, 1814 und 15 ―xxxd kann wohl auch dem Historiker hier und da für die Aufhellung einzelner Umstände in den Gefechten und Schlachten will kommen , jedoch nicht von allgemeinem Intereffe sein ; so dachten wir , weil wir nichts anders als eine minuziose Aufzählung der Waffenthaten des ge nannten Regiments erwarteten . Die von dem Verfaffer im Eingange des Buches angekündigte höhere Absicht hat uns aber bald enttäuscht; es foll

Literatur.

416 nämlich hiernach das Gebilde der Militär- Disziplin, vereint mit dem soon belle alliance im Jahre 1815 besonders befriediget . Wenn der Verfaſſer Jeit dem großen Kurfürsten kräftig angeregten und unter dem großen König in seinen Betrachtungen , Seite 155 und folgend , im Unwillen über die Friedrich II. mächtig entwikelten altbrandenburgischen Soldatengeist , darge- Schläge , welche das schleische Heer , in Folge seiner Isolirung von der ftellt in den vielen Kämpfen und Schiksalen des 24. Infanterie-Regiments, Hauptarmee durch Napoleon in der ersten Hälfte Februar 1814 erlitt , und abermals zeigen, wie der schon längst zum Geist des ganzen preußischen Heeres es zum Rükzug über die Marne und Aisne bis nach Laon nöthigten , über gewordene altbrandenburgische kriegerische Sinn der Träger der Geschike des die dießfällige Anordnung aus dem großen Hauptquartier sich etwas hart preußischen Staates sei . Die Geschichte dieses Regimentes in den obigen ausspricht , so kann diese Härte des Urtheils ebenso der Wohlmeinung für drei Kriegsjahren soll allenthalben darthun, daß Kriegerfinn, Bildungsstreben die gute Sache zugeschrieben , wie dessen Milderung von der Zeit abgewartet und Bildsamkeit die Grundzüge des preußischen Heeres und Volkes und zu werden. Indem der Verfaffer der Erzählung der Kriegs- Ereignisse abschnitts gleich die Hebel seien, womit das kleine Kurfürstenthum Brandenburg sich zum Königreich und zum europäischen Großftaat erhoben hat. weise immer die Darstellung der militär-moralischen Haltung sowohl bei den Der Autor beginnt seine Geschichte mit der Erzählung der Umstände, | Truppen als ihren Führern zur Seite gehen läßt , so erscheinen auf der der Art und Weise , unter welchen und wie nach und nach die 8 Bataillone Bühne dieser abtheiligen Darstellung fast alle die höheren militärischen Nota: im Jahre 1813 formirt wurden, welche später das 24. Infanterie-Regiment bilitäten , unter deren Wirken die Handlung des damaligen erften Kriegs bildeten. Keine denkbare Schilderung, scheint uns, kann, nebst dem damaligen Drama's ſich abgespielt hat. Die hohen militärischen Eigenschaften und edlen deutschen Volks-Aufschwung, die Erschöpfung und zugleich neue Kraftanstren Charakterzüge Des Führers des preußischen ersten Armeekorps in jener Zeit, gung Preußens, nachdem es sich den Euryalus- Armen Napoleons entwunden, des General-Lieutenants von York , ſind zu bekannt , als daß der Verfaffer mit größerer Wahrheit und Ruhe anschaulich machen als diese Erzählung, eine Skizze davon hätte entwerfen sollen , indeffen hat er ihm ein bleibendes und in so weit greift die Regiments - Geschichte schon einigermaßen in das Denkmal mit der Veröffentlichung der Ansprache gesezt, womit der General Gebiet des allgemeinen Intereſſes ein. Das darin entworfene Bild der un- Lieutenant, zu einer andern Bestimmung abberufen , am 7. Juli 1814 von endlichen Bemühungen und Sorgen der Bataillons = Organisatoren , um aus Arlon aus im Luremburgischen von seinem Armeekorps Abschied nimmt. den kleinen Stämmen weniger gedienter Ober- , Unteroffiziere und Mann erschließt sich darin die sonst eiserne Bruft dieses Befehlshabers und es ents schaften Truppenkörper von 600 bis 700 Köpfen zu schaffen , bei der allge- strömen ihr drangvoll die innersten Herzensgefühle mit einer Innigkeit und Wärme, meinen Schwäche der Staatskaffen, der Verpflegungs-, Montur- und Waffen- welche eben so den hohen Werth des Mannes , wie seine Liebe zu allen sei Vorräthe te lebendig zu machen, bei der dringendsten Eile allmälig zu be- nen Braven bezeugen . Eine sehr ausführliche , interessante und lehrreiche kleiden, zu bewaffnen und nothdürftigst im Waffen- und Felddienste zu in Schilderung hingegen gibt der Verfasser in dem Bilde eines Mannes von sel ftruiren und zu üben , wird in der fernsten Zukunft noch Zeugniß geben von tener Geistes- und Charakterstärke, des Majors von Laurens, welcher das der edlen Hingebung und der begeistertften Aufopferung der damaligen Offi- 2. oder Füßiller-Bataillon formirt und das aus 3 Bataillonen geeinigte 24. ziere der preußischen Armee für die Nettung des Vaterlandes . Sehr lehr Infanterie- Regiment während aller drei Kriegsjahre als Chef vor dem Feind reich ist übrigens die Relazion der gedachten Bataillonsformirungen in Be- kommandirt hat. In dem Bilde dieses Mannes sind aufs schärfste ausge treff der vielen und vielen Vorfälle und Beobachtungen, welche an sich unbe- prägt die Züge des preußischen Armeegeiſtes , welcher im Jahre 1813 Wur deutend scheinend für das Ganze des Organisirungs - Geschäfts höchst wesent zel gefaßt hat und seitdem fortan erstarkend bis zur gegenwärtigen Höhe er lich sind. wachsen ist. Ueber den historischen Grund der Entstehung der 3 Bataillone des Alles bisher Besprochene ist in dem Geschichtswerke nach reichhaltigen 24. Infanterie - Regiments , über der moralischen Basis der von den damali- Ideen, richtigem Urtheile, vieler Dienstkenntniß im Frieden und Krieg, flüssig gen Offizieren ausgezeichnet geübten militärischen Tugenden und des dadurch und lebendig so geschrieben , wie es in hohem Maße befriedigt. Der Ver in die Truppen gekommenen militärischen Geistes führt der Autor sein Ge: fasser ist übrigens allen Völkerstämmen des preußischen Staates gerecht wor ſchichtswerk aus , das , nach den gleichen Tendenzen für die tüchtige Waffen- den, indem er nicht nur in den Personalnotizen die Namen, Geburtsjahre und führung und Moralbildung des Soldaten bearbeitet , vom Anfange bis zu Orte, die frühere Militär-Karriere aller der Offiziere angibt , welche bei der Ende mit flets gesteigerter Antheilnahme gelesen wird . Wir sind der Anſicht, | Errichtung jedes der 3 Bataillone eingetreten sind , und diese Notizen im der Autor habe seinem Werke keine breitere und ſolidere Basis geben können, Laufe der Kriegsjahre mit noch zwei ähnlichen Verzeichnissen vervollständiget, um es auf den Standpunkt des allgemeinen Intereſſes zu erheben. Die kriegs sondern auch noch nach jeder glänzenden Waffenthat alle Individuen bis zum geschichtlichen Thaten des Regiments oder einzelner Bataillone desselben sind Gemeinen herab namhaft macht , welche sich dabei ausgezeichnet haben und da theils nach den ursprünglich vorhanden geweſenen oder erst gesammelten belohnt worden ſind. Nachdem wir die Einrichtung und Durchführungsart des vorliegenden Bestandes- und Rangslisten , Divisions- , Brigade. und Regimentsbefehlen und aus den geführten Tagebüchern mit großer Pünktlichkeit in sehr lebendi Werkes , wie uns dünkt, anschaulich genug gemacht haben , schließen wir mit ger Schilderung erzählt . In lezterer Beziehung haben uns die Beschrei der Bemerkung, es habe zwar der Autor einen dankbaren Stoff , der Stoff bung des Angriffs, der Erflürmung und Behauptung von Möckern durch das aber auch seinen schäzenswerthen Bearbeiter gefunden , und sehen dem Er 24. Infanterie-Regiment in der Schlacht bei Leipzig im Jahre 1818 , deffen scheinen des zweiten Theiles mit Vergnügen entgegen . Antheil an der Schlacht bei Paris im Jahre 1814 , sodann bei Ligny und

Armee

Nachrichten.

Desterreich * (Wien.) Se. Erzellenz der Herr Feldzeugmeister Freiherr v. Heß, Oberkommandant der dritten und vierten Armee, hat unterm 25. Juni nach folgenden Armee befehl erlaſſen : " Seine Majestät der Kaiser haben mittelst Allerhöchster Entschließung vom 21. Juni allergnädigst geruht, mich mit dem Oberkommando der an den öftlichen Grenzen Ihres Reiches aufgestellten dritten und vierten Armee zu betrauen. Indem ich dies Allergnädigste Vertrauen meines Kaisers und Herrn durch die unbegrenztefte Hingebung für Allerhöchstdessen Person und Dienst zu verdienen, so wie geleitet durch die Erfahrungen eines beinahe fünfzigjährigen vielbewegten Soldatenlebens nach meinen Kräften zu bethätigen suchen werde, baue ich zugleich mit der vollsten Zuversicht auf den alten unverstegbaren Geist, der unsere Armee von jeber beseelte auf jenen Geist der Disziplin, der Ordnung, Tapferkeit und Aufopferung , welche den österreichischen Solda ten und Offizier ſo rühmlich auszeichnen, so wie auf die Intelligenz und muthvolle Ausdauer in ihren Pflichten sämmtlicher höheren Führer, vor Allem aber auf die vorzügliche Leitung ihrer Truppen von Seite der Herren Armeeund Armee-Korpskommandanten, die ich mit unbegrenztem Vertrauen an der Spize derselben sehe, so wie ich überzeugt bin, daß Sie als 1 langjährige und vielbewährte Waffen- und Kampfgenossen mir gewiß auch in jeder Lage treu und werkthätig zur Seite stehen werden."

Als wir in Juni 1852 die biografische Skizze des Herrn Feldzeugmei sters in unserem „ Militär-Konversazions-Lerikon, " 3. Band , Seite 177 nie derschrieben, sagten wir am Schlusse derselben : Möge ihn die Vorsehung , die sichtbar mit den Ge fiten unseres Staates waltet , noch lange uns erhalten, möge er in fünftigen Kriegsepochen dem hohen kaiserli chen Feldherrn das werden , was er Nadesky war !" Und in der That, wir waren kein schlechter Profet. Innerhalb der Frist von zwei Jahren sollte unsere Andeutung in Erfüllung gehen . Wenn wir jezt diese Skizze Seiner Erzellenz wieder geben , entſprechen wir zweifelsohne dem allgemeinen Wunſche. Feldzeugmeister Heinrich Freiherr v. Heß, Großkreuz des t. österr. | Leopold- , Kommandeur des Maria-Theresien-Ordens , Militär-Verdienstkreuz, | General - Quartiermeister Seiner Majestät des Kaiſers und Königs und der Armee, geheimer Nath, Inhaber des 49. Infanterie-Regiments sc. , einer im 16. Jahrhunderte geadelten Familie angehörig, ist im Jahre 1788 zu Wien geboren, trat am 25. Dezember 1805 bei dem Infanterie- Reg. Ignaz Gyulai Nr. 60 als Fähnrich ein und war während des Friedens beim Ge neralstabe in Zutheilung, wo er 1806 zur trigonometriſchen Aufnahme der Ums gebung Wiens , 1807 und 1808 zur Vermessung Ungarns verwendet wurde. 1 Mit 16. Jänner 1809 zum Oberlieutenant im Generalquartiermeisterstabe befördert, bot der erneuerte Krieg mit Frankreich Gelegenheit, seine Wefähi gung, ſeine perſönliche Tapferkeit ´glänzend zu bewähren . Im Schlachtberichte

417 von Deutsch-Wagram bewies die namentliche Erwähnung , daß Oberlieutenant [ res 1848 als Chef des Generalstabes der Armee in Italien auf wohlbe Heß die Beachtung des hohen Heerführers erregt habe. Noch im selben Jahre kannte Gefilde an die Seite seines Meisters, des ergrauten Feldmarschalls. Wer rüfte er mit der Transferirung zum Regimente EH. Karl jum Kapitänlieute in jenen Tagen des Rükzuges von Mailand und des ersten Aufenthaltes in nant vor, blieb aber in Verwendung des Generalstabes, war bei Verfassung Verona vor und kurz nach dem Treffen bei Luzia in den Reihen der Armee des Kriegsjournals, an der Ausarbeitung der Armee- Dislokazion und Edirung stand , muß sich erinnern , wie arg eine der unerläßlichsten Bedingungen der von Memoiren der Landesbeschreibung thätig. Der 1. April 1813 rief ihn Kriegführung, die möglichste Geheimhaltung vorbereiteter Maßregeln vernach als Hauptmann in den Generalstab, in welcher Stellung er die folgenden Feld- lässiget ward , und , sagen wir , vernachlässiget ward in einem Lande, dessen züge bei der Armee in Deutschland mitmachte, und an der Seite des FML . ureigene Bewohner so gut , ja noch mehr unsere Feinde waren , denn die, Grafen Bubna zu einer diplomatischen Sendung nach Dresden bestimmt wurde. welche mit der Waffe in der Hand im Solde des Sardenfürsten gegen uns In der Relazion der Schlacht bei Leipzig geschah seiner ehrenroll Erwähnung, stritten. Das änderte sich , da FML . Heß der Gneisenau unseres Heeres und in Anerkennung dessen empfing Hauptmann Heß das Nitterkreuz des E. wurde. Heß entwarf nach Eintreffen des Nugent'schen Korps fenen kühnen österr. Leopold-Ordens und den k. ruff. Wladimir-Orden 4. Klaſſe. 1814 Plan zu dem raschen Marsche nach Mantua, Curtatone und Vicenza. Die befand sich Heß in Thätigkeit bei ter leichten Division des FML. Grafen Bubna, Ableitung der sardinischen Armee von Verona war der eine, Umgebung ihrer und auch hier ernteten seine ausgezeichneten Dienste in den Gefechten bei Verschanzungen in der Linie des Mincio mittelst Durchbrechung des äußersten Genf, St. Julien und Lyon volle Würdigung durch die Verleihung des Rit- rechten Flügels des Heeres und des schwächsten Schanzenpunktes war der. terkreuzes vom . preuß. Militär -Verdienst- und k . sardinischen St. Mauri. zweite, endlich Bestegung des Feindes - oder freies Spiel, um im Gegen tius-Lazarus-Orden . Im Feldzuge 1815 stand Heß im großen Hauptquar- falle wieder nach rükwärts mit Erlangung eines Vorsprunges operiren zu Ueberliftung des Gegners, wenn, ihn zu tiere, rüfte mit 16. Juli desselben Jahres zum Major im Korps vor und können - mit anderen Worten ward nach Beendigung der Kriegswirren dem Zentral -Kriegs - Bureau zugeschlagen Unmöglichkeit wäre , war der dritte Hauptzwek der Bewegung der wiesen. Mit 1. Juli 1817 erfolgte seine Uebersezung zum 27. , zwei Jahre Armee nach Mantua. Der Marschall vermochte in Folge dieses Planes nach ſpäter zum 33. Inf. -Reg., in welchem derselbe 1822 zum Oberstlieutenant Sprengung der feindlichen Linie am Curtatone zwar seiyen Zwek, den Feind ernannt, und mit der Stelle eines Militär-Kommissärs der Okkupazions - Trup- zu schlagen , aus höheren Gründen , die meist in den Zuständen des Reiches pen, mit dem Size zu Turin, bekleidet wurde. Am 8. April 1829 beför- und der Reſidenz zu suchen, nicht zu vollführen ; dagegen gelang es vollkom= derte ihn der Monarch zum Oberst und Kommandanten des 2. Kaiser Alexan- men, den Gegner den Nükmarſch zu verbergen, bei Mantua den Mincio, bei der Inf.-Neg., und berief ihn 1831 , in Befolgung des Nathes des EH. Karl, | Legnago die Etsch wieder zu überschreiten, hierauf nach Vicenza zu marſchi mit der Uebersezung in den Generalstab zum General Quartiermeister des ren , diesen Plaz zu besiegen , das Venezianische von den päpstlichen Trups mobilen Armee-Korps in Oberitalien. Der Erzherzog, sein hoher Gönner, pen mittelst Konvenzion zu befreien, und dann ohne Nuhe und Naft dennoch hatte auch in dieser Wahl die glükliche, ja unbedingt nöthige Eigenschaft des wieder an jenem Tage in Verona einzutreffen , an welchem der Sarde ſeinen Feldherrn, die angemessene Verwendung der verfügbaren Intelligenz, bewährt schon besiegten Bundesgenossen mittelft einer Bewegung gegen die Etsch und In welche Schule ging der geistreiche, von dem Geschike zu thatenreichem Le- eines schwachen Versuches , den Fluß unterhalb Verona zu überschreiten , zu ben berufene, im kräftigsten Mannesalter (damals zählte Heß nur 43 Jahre) Hilfe eilen wollte , was aber durch die Nachricht von dem Wiedererscheinen stehende Oberst ! Graf Radesky wurde sein Lehrer. Italien seine Studir- der k. Armee als verspätet vereitelt wurde. Der Heldenmarschall nannte stube. Hier, wo dem pedantischen Drillſiſtem das in der Residenz und den unter den Namen aller Kriegsgefährten , welche sich durch Einsicht , Muth Provinzen mit unbegreiflicher Liebe gegen jeden höheren Schwung im mili- und Entschlossenheit bei dieser Operazion in die Ehre getheilt haben , den tärischen Gebiete gepflegt wurde, aufs Unerbittlichste der Krieg erklärt ward, Chef seines Generalstabes obenan. Bei den Kriegsbegebenheiten vom 18. Juni durch Erläffe, welche den Tagsbefehl in den Rang der Literatur erhoben, wo bis 9. August 1848 hatte F. M. L. Heß nach einer genauen Nekognos Grift, Humanität, liebevolle Sorge den Befehlshaber zum angebeteten Vater, zirung der feindlichen Stellung den großartigen Plan zu der rein offensiven das Band der hier wie nirgends innig gehegten Kameradschaft die Truppen Bewegung vorgelegt, in Befolgung dessen des Feindes Zentrum durchbrochen, zur Familie umwandelten, - hier säete Heß, was in den Tagen von Cu- die Sarden in einem dreitägigen Kampfe bei Eustozza geschlagen und in steter —— Atozza und Novara so reiche Ernte trug . Der Entwurf einer neuen Feld- Verfolgung über die Grenzen des österreichischen Gebietes zurüfgeworfen und Manövrir- Instrukzion für die Infanterie, Kavallerie und Artillerie nach wurden. Der Kaiser anerkannte das Verdienst des Generals durch die Ver den Andeutungen Radesky's war sein erstes Werk. Damit die Theorie in leihung des Ritterkreuzes vom Thereſen - Orden. Bei Kündigung des Waf das Blut des Heeres dringe, konzentrirte man die Truppen jährlich während | fenstillstandes Seitens der Sarden im März 1849 unterlegte Heß den Ent der sommerlichen Zeit in eigenen Uebungslagern, und sah einerseits bei den wurf jenes fünftägigen Feldzuges , der in den Annalen der Kriegsgeschichte Feldübungen auf die Bildung tüchtiger Tirailleurs, anderseits bot man den unter die außerordentlichen Werke der größten Kriegsmeister gezählt werden - Die Worte Nadegky's , herrlich und wahr wie Alles , was Stabs- und Oberoffizieren Gelegenheit, ihre Leute im Geifte der erhaltenen wird. Instrukzion anzuführen. Im Herbste schlossen die vereinzelten Waffenübungen mit der großen Kontrakzion — Kaiser-Revue würden wir sie jezt nennen der ganzen italienischen Armee, welcher die ersten Militär- Notabilitäten des Auslandes beiwohnten, und neben der Bewunderung, die e -wir nennen hier nur den Kommandanten der Marken, den preußischen General Wrangel ― der Ausbildung der Manövrirtüchtigkeit des Heeres zollten, auch voll des Beifalles waren über die herzliche, alles gewinnende Aufnahme und Be— gegnung, die Radesky seinen Gästen bereitete. Im Jahre 1884 erhielt Oberst Heß das Kommandeurkreuz des herz. parmaischen Konstantin St. Georg-Ordens, ward am 8. Mai desselben Jahres zum General-Major und Brigadier in Mähren ernannt, empfing 1835 das Kommandeurkreuz des k. sardinischen St. Mauritius- und des päpstlichen Ordens vom heil. Gregor, 1839 das Ritterkreuz des päpstlichen Christus- und des ottomanischen Verdienst-Ordens, und sah sich unter 15. September 1840 mit der Leitung der Geschäfte des General-Quartiermeister- Stabes, als Nachfolger Rothkirche, beauftragt. Im darauffolgenden Jahre empfing Heß aus Anlaß seiner die Inspizirung des deutschen Bundestruppen-Kontingentes betreffenden Entsendung, wozu ihn nebst den hohen geistigen Eigenschaften seine gewinnende Persönlich keit besonders befähigte, den f. preuß. rothen Adler-Orden 2. Klaffe mit dem Sterne, das Großkreuz des k. baierischen St. Michael-, des k. württembergischen Friedrich-, des großherz. hessischen Filipp-Ordens, dann das Kommandeurkreuz 1. Klaffe des f. hannov. Guelfen -Ordens , - Nükgekehrt vermählte fich GM. Hef - bereits Witwer einer im Jahre 1826 geschloffenen, im Jahre 1828 durch den Tod gelößten Ehe, mit der Tochter seines Vetters, des damaligen Appellazions -Präsidenten Freiherrn von Seß ---- mit Maria Annen Freiin von Diller, der zweiten Tochter seiner Schwester, Antonia Frei 1041 überreichte GM. Heß frau von Diller, geborne von Heß. Im Jahre das Glüfwünschschreiben seines Kaisers in die Hände des S zur Regierung , ge langten Sultans Abdul Medschid und erhielt bei dieser Gelegenheit den tür Fischen Verdienst-Orden höherer Klaffe. Am 3. Februar 1842 zum FML. mit Beibehalt feiner Anstellung befördert, verlieh ihm die Gnabe des Monar Hen das 49. Inf -Reg. und stellte ihn im Mai des verhängnißvollen Jah

dieser Liebling des Geſchikes spricht , in seinem Berichte über diesen Feldzug, lauten : H In voller Anerkennung der gediegenen Dienstleistung der wirkenden, Glieder meines Hauptquartiers nenne ich von selben vor Allen meinen Ges མ་ neral-Quartiermeister Feldmarschall - Lieutenant Heß. Diesem - ich bezeuge es hiermit vom ganzen Herzen -gebührt der bei weitem größte Antheil an den Erfolgen, die die Waffen des Kaisers in dem lezten Feldzuge errungen haben. Alle Verhältnisse mit klarem Auge überschauend , den rechten Zeit punkt schnell erkennend und rasch benüzend stets den höchsten Zwek vor Augen , hatte er mein volles Vertrauen , und ich führte - ihn an der. Seite ――― die Armee zum gewiffen Sieg ; das Heer wußte dies und legte. " Nach der Schlacht bei Novara übersandte der Kaiser dem F. M. L. die In fignien des Großkreuzes vom Leopold-Orden, laut Antrages des Ordens-Ka- s pitele erhielt er das Kommandeurkreuz des Maria-Theresien-Ordens, fast alle Souveräne Europa's , insbesondere der Kaiser aller Neußen , schmükten , ihn mit ihren Dekorazionen ; er wurde zum Feldzeugmeister, zum Chef des Ge. neralstabes der gesammten kaiserlichen Armeen ernannt und in den Freiherrn stand des Reiches erhoben.

* Vom 1.

Juli

angefangen erhalten die

Marine - Korps - Ka•¸

detten, in Folge A. H. Befehlsschreiben vom 20. v. M., die monatliche Gage statt 18 mit fünf und zwanzig Gulden K. M. und eine tägliche Brod porzion, dann vom 1. November als monatlichen Service / Klafter hartes Holz und 1/2 Pfund Unschlittkerzen.

r. (Wien.) (Vom Kriegsschauplaze.) Die bestimmten Nach richten über die neuesten Bewegungen der ruſſiſchen Donau- Armee find folgende : Am 21. Juni erging vom FM. Fürsten r. Warschau an den komman. direnden Fürsten Gottschakoff der Befehl , mit den um Silistria konzentrirten ! Truppen vom rechten auf das linke Donau-Ufer sich 3 zurükzuziehen. Zugleich follten die übrigen Truppenkörper eine analoge rüfgängige Bewegung ma

418 den, und sich vorerst hinter der Argislinie aufstellen, um dann langsam sich gegen | deren Lager verunglimpft wird, ganz bestimmt Kenntniß erhielt , nicht die Fokschan und die Szereth-Linie zu bewegen. vielleicht alleinige Ursache von der Räumung der Walachei und eventuell Laut einer gestern früh eingelangten telegrafischen Depesche war am 26. der der Moldau ift ? Wird lezteres Fürstenthum durch die Ruffen geräumt wer Uebergang der ruff. Armee vom rechten auf das linke Donau- Ufer in größter Ord- den, so tritt unzweifelhaft ein europäischer Kongreß zusammen , um den Frie nung und ohne den geringsten Verluft bewerkstelligt worden. Die türk Truppen den zu verhandeln . haben nicht einmal gewagt sich vor der Arrieregarde zu zeigen , um sie zu Preußen. beunruhigen. -- Fünftausend bulgarische Familien, welche die Unterdrüfungen, denen se preisgegeben sind, nicht mehr ertragen wollten , haben zugleich mit Unsere Heer es einrichtung gestattet, so wird aus Berlin ge der ruffischen Armee ihren heimatlichen Boden verlassen, und werden in Ruß schrieben, eine Mobil machung bis auf den lezten möglichen Augenblik zu Land eine Zufluchtsstätte suchen. Die übrigen Truppenkörper werden ihre Be- verschieben, zumal seit sechs Jahren ununterbrochen alle Vorbereitungen ge wegungen mit dem nämlichen Erfolg vollführen. Das Detachement von troffen sind, um im Fall des Bedürfnisses auch in Bezug auf das Kriegsma Giurgewo, welches den 11. Juni einen Versuch der Feinde, über die Donau terial in voller Bereitschaft dazustehen. Was aber die Mannschaft betrifft, so zu kommen, zurüfgeschlagen hat , hatte den Türken die Luft benommen ist Preußen nicht in die Nothwendigkeit gesezt erst junge Soldaten zu den ―――― noch einen derartigen Versuch zu machen. General Soimonoff wird unge- Waffen heranzuziehen, und mit aller Anstrengung deren Ausbildung zu be ftört seine Verbindung mit der übrigen Armee bewerkstelligen . Liprandi schleunigen . Während gerade jezt bei den andern Armeen refrutirt werden scheint seinerseits schon der ihm bestimmten neuen Aufstellung in ungestörter muß, um in Kriegsstärke auf dem Kampfplaz zu erscheinen, werden in Preußen Ordnung und Ruhe sich zu nähern . Nimmt man aber die Größe des zu ausererzirte Mannschaften zu den Fahnen gerufen. Fremde Militärs, welche durchlaufenden Landstrichs in Betracht, so wird man einsehen, daß noch einige zu verschiedenen Zeiten die preußische Armee gesehen, haben wiederholt aus Beit verstreichen wird , bevor die russische Armee sich in der ihr bestimmten gesprochen, daß sie zu jung sei . Im Frieden ist das wahr, aber es tritt hier neuen Aufstellung vollkommen deploirt haben wird . die bemerkenswerthe Erscheinung zu Tage, daß mit der Mobilmachung die Was mit dem nun unbesezten Lande geschehen wird , ist hier nicht der preußische Armee, fast um ein Jahrzehent des Mannesalters älter wird, wäh Ort zu untersuchen. Eine können wir nur zuversichtlich voraussagen, nämlich rend Armeen die im Frieden durch längere Dienstzeit älter aussehen, durch so daß das Schlachtgetümmel auf diesem Kriegsschauplaze auf einige Zeit ver umfassende Rekrutirungen sehr viel fünger werden. Ob eine Armee im Frie -flummen und einer faktischen Waffenruhe Plaz machen wird. Sollten die den eine junge oder eine alte ist, dürfte auf den eigentlichen Zwek, für den Türken den Ruffen auch ins Land folgen und vielleicht aus Oftentazion Bu- sie bestimmt ist, nicht von wesentlichem Einfluß sein. Ob sie dagegen bei einem karest besezen , so wird der Umstand , daß kein Donaufluß sie mehr von den ausbrechenden Krieg weniger geübte Elemente in sich aufnimmt , oder , wie Ruffen trennt und keine Festungsmauern ſie ſchüzen, ihnen die Lust benehmen, das preußische Landwehr- und Reserveßstem ſie mit sich bringt, durch die Auf ihre Offensiv . Operazionen bis in die Nähe der russischen Schlachtlinie ausnahme des diensterfahrenen reiferen Mannes alters sich kräftigt, bleibt eine an zudehnen. Auch mögen bis dahin andere Hindernisse sich einem Vorgehen dere Frage. Preußen hat im Jahr 1850 bewiesen, daß es nicht zu rekrutiren der Türken entgegenstellen. In unserem nächsten Blatte werden wir die Vor- braucht, um in drei Wochen ein schlagfertiges Heer von 300,000 Mann im theile der neuen Aufstellung Rußlands in politiſcher wie militärischer Nüksicht | Felde und in den Festungen aufzustellen. Sollte eine noch ernstere Wendung näher ins Auge faffen. der Dinge es erfordern, so wird unter Benuzung der inzwischen gewonnenen Erfahrungen die volle Instandsezung der Wehrkraft jezt sicherlich nicht mehr Der Zeit in Anspruch nehmen F. (Wien , 30. Juni. ) (Von dem Kriegsf cha u plaze.) . Hannover. taktische Abmarsch der Ruffen aus der gr. Walachei geht divisionsweise vor sich. Die Truppen von Giurgewo und in den Stazionen an dem unteren Argie haben sich in Budeschti 5 Stunden bei Bukarest zu sammeln und die * Nach einer erschienenen Generalordre soll im September d. 3. für Nachhut zu bilden. Die anderen Streitkräfte , wozu auch die Divisionen das große Herbstmanöver ein Lager bei Limmer zusammengezogen werden. Chruleff und Bawloff gehören , befinden sich bereits auf dem Marsche in die Die Zahl der dort versammelten Truppen, in Verbindung mit der hiesigen Moldau ; sie halten regelmäßig Rafttäge. Das Gros des Detachements Lü Garnison, wird sich auf etwa 7000 Mann belaufen. vers hat nach Zerstörung des Brükenkopfes unterhalb Silistria die operative In der " Weser Ztg . " wird dem seit einiger Zeit umlaufenden Gerücht Bewegung auf der Straße gegen Tschernawoda , die Division Grotenhjelm über Veränderungen, die im hannover'schen Militärwesen beabsichtigt sein sollen, widersprochen. Zugleich glaubt das Blatt versichern zu können , daß über Berchetkoi nach Karafſu, beide in die Dobrudscha angetreten . Die strategische Wichtigkeit dieses Fürstenthumes , welches Bessarabien vom Kriegsministerium nicht entfernt Maßregeln vorgenommen sind , die auf von Siebenbürgen und der Bukowina trennt , ist in einem Augenblike , in eine Vermehrung oder Abänderung in der Formazion der Armee auch nur im welchem die f. ruff. Donau-Armee eine neue Front- und Flanken- Aufstellung geringsten schließen ließen . vorzunehmen hat, so einleuchtend, daß man in militärischen Kreiſen der festen Frankreich Ueberzeugung lebt : die Strategie werde diesmal über die Politik den Sieg * davon tragen, das heißt : die Moldau werde, wie wir einer telegrafischen De (Paris, 23. Juni. ) Wo sich ein paar so tüchtige Völker wie Bri pesche entnehmen, nur bedingungsweise geräumt werden . Ueber die Aufstellung ten und Franzosen zu einem gemeinsamen Unternehmen vereinigen, da muß GARD dieser so bedeutenden Armee erwarten wir wie wir es schon in der lezten die Gemeinsamkeit selbst ihre Resultate zur Folge haben. Das Fremdartige Nummer ankündigten, - erst in einigen Tagen die Ordre de bataille. Auch des Alliirten wird im Anfang abstoßen und vielleicht sogar lächerlich scheinen, die Auxiliartruppen find in Varna noch nicht vollzählig ausgeschifft worden ; wenn aber die Erfahrung lehrt, daß manches davon praktisch sei, dann wird fie lagern in der ziemlich kultivirten Umgegend und beziehen ihren Proviant der Reiz der Nachahmung sich einstellen. So geht es den alliirten Truppen auf der Wasserstraße. Die Division Cambridge hat im Ganzen nur 200 im Orient, und das J. des Debats behauptet heute : in der englischen Preffe Pafpferde und Saumthiere auftreiben können , woraus wahrlich nicht auf grenze die Bewunderung des französischen Soldatenwesens beinahe an Nai Offensiv-Operazionen geschlossen werden kann , die man jezt ganz dem Omer vetät. Wohl habe der Herzog von Wellington mit Recht von den Franzosen Bascha, welcher den unabhängigen Oberbefehl über die sämmtlichen türkischen gesagt, sie seien das bivouakirende Volk par excellence, überall , wo sie hin Streitkräfte behält, überlassen mußte. Die Anglo- Franken triumfiren übri: kämen, fühlten ſie ſich zu Hause, und darauf zum Theil beruhe ihr militäri gene über die russische moralische Niederlage - wie man die verfehlte Bescher Werth. Der englische Soldat, eben vielleicht weil er viel mehr an Haus --Lagerung von Silistria nennt und schreiben den Sieg nur ausschließlich und Heimath hängt, fühlt sich mehr in der Fremde. Wenn er ins Feld zieht, ſich ſelbft zu, ohne zu bedenken, daß sie ihre kriegerische Freude nur der Hal- möchte er seinen Regenschirm und seine Frau mitnehmen. Der militär-bü tung der Türken und der Loyalität eines starken Nachbars der leztern zu reaukratische Mechanismus in den französischen Heeren schafft ihnen in der verdanken haben. Fremde große Bequemlichkeit. Beim Landen in Gallipoli wurde durch ihre Den am 14. Juni vollzogenen Abschluß einer Konvenzion zwischen Divisionskanzlei sogleich festgesezt, wie die fremden Münzen gegen einander Desterreich und der Pforte rüksichtlich der Besezung der Donau -Fürstenthümer ausgewechselt werden, und ein Tarif für Lebensmittel ausgeschrieben. Die begrüßen wir als ein historisches Ereignis. Der Zeitpunkt, wann der Eins Engländer waren völlig auf sich angewiesen, wußten nicht wo aus noch ein, marsch der k. k. Truppen stattfinden wird, ist noch nicht festgesezt , inzwischen und konnten sich keine Lebensmittel verschaffen. Die Franzosen hatten in Al ift ja unsere herrliche Armee zur Stunde bereits kampfbereit und auch ope- gerien rasch gelernt ihre Rüstung dem Klima anzupassen , der Brite dagegen razionsfähig. Der Pariser "1Moniteur " vom 27. Juni bringt aber machte bisher selbst der indischen Sonne keine Ronzeffionen an Schnallen eine auch hiesigen Blättern mitgetheilte Depesche, des Inhalts : General Co- und Knöpfen. Aber ihr Zusammenleben mit den Franzosen werde wahrscheinlich ronini (in Semlin) ift bereit, mit zwei Divisionen die Donau (sic) zu über dem zähen Erhaltungsprinzip in der britischen Armee eine wohlthätige Lehre schreiten und wird (doch nicht über Serbien und Konstantinopel ?) gegen Bu geben. Merkwürdig ist schon, daß in der lezten Zeit in England , der Hei kurest marschiren u. f. w. Wir müssen diese Depesche zu dem Faszikel jener mat der Bartseifen und Nasirmesser, der Schnurrbart zu graſſiren, und der über die Riesenkämpfe bei Siliftria legen. Fragen müssen wir aber jeden Pöbelabscheu vor ungeschorenen Lippen sich zu milbern beginnt . Die Franzosen denkenden Leser, ob dieser Vertrag, von deffen Abschlusse der greise . ruffi- famen bequem gekleidet, in orientalischem Schritt in Gallipoli an, und bei sche Feldherr, der auch E. f. österreichischer Feldmarschall ist und bei jedem dem ersten Manöver geschah es, daß von einer englischen Kompagnie à 90 Soldaten in defto achtungswertheren Ansehen steht, je mehr er in einem an Mann nur 20 Mann wieber in tüchtigem Zustande einrükten, während die

419 andern vor 30sen fehlte unn öthiges den ganzen So schreibt

Erschöpfung die Glieder verlassen mußten. Auf Seite der Fran Personal-Nachrichten. aber kein Mann. Und woher sei dieß gekommen ? Weil sie fein Ernennunge n und Eintheilungen. Gepak zu schleppen, keine Halsbinde, feine Hosenstege, kurz 3 immer, Auzust, Hauptm. Auditor des JR. GH. von Heffen Nr. 14, zum Major Auditor . Schnürapparat des englischen Soldaten nicht zu ertragen hatten. Storch, Ignaz, Sekzionsrath, zum Hofrath und Vorstand der 4. Abtheilung der dritten man der „ Allg . Ztg. " Sefzion des Armee-Oberkommando. Aust, Vinzenz, Hofsekretär, zum Hofrath und Vorstand der 1. Abtheilung dieser Sekzion . Portugal. Maroevic, Markus, Hptm 1. Kl. vom 5., q. t. zum 17. Jågerbat. Gra zl, Emerich, Hptm. 2. Kl. des 17., z. Hptm. 1. Kl. beim 5. Jägerbat. * (Lissabon, 10. Juni. ) Das amtliche Blatt veröffentlicht ein von Schmidt, Adolf, Oberlt. des 5., . Hptm. 2. Kl. beim 17. Jägerbat. den Kammern gebilligtes königliches Dekret, wonach dem Marineminister ein Straus, Karl, Unterlt. 1. Kl. des 17. Jågerbat., 3. Oberlt. außerordentlicher Kredit' bis zum Betrage von sechs Contos de Reis eröffnet Prisling er, Johann, Unterlt. 2. Kl. des 5. Jägerbat. , 3. Unterlt. 1. Kl. wird, zur Besoldung oder Gratifikazion der Offiziere oder Kadetten Wappler, Alerander, Kadet-Oberjäger des 17., 3. Unterlt. 2. Kl. beim 5. Jägerbat. Ebner, Rudolf Ritter v., Hptm. 2. Kl., z. Hptm. 1. K., and Breßler, Anton, der portugiesischen Marine, die mit Autorisazion der Regierung Oberlt. des 2. GeniesReg ., z. Hptm. 2. Kl. im Geniestabe. einen dreijährigen Dienst an Bord der verbündeten englischen und französischen Koska, Franz, Hptm. 2. Kl. vom Ofner Artillerie-Zeugsverwaltungs- Distrikte, zum Sptm. 1. Kl. Flotten nehmen wollen . Diefenigen Offiziere , die von den Kommandanten der vereinigten Flotten als zum Avancement geeignet bezeichnet werden, sol 2 öz v. Treuenhort, Friedrich, Oberlt. der Feuergewehr-Fabrik, z. Hptm. 2. Kl. beim Karlsburger Artillerie-Zeugsverwaltungs-Distrikte. len auch befördert werden. Honl, Josef, Unterlieut 1. Kl. des Innsbruker Artillerie-Zeugsverwaltungs-Diftriftes, 3. Oberlt. bei der Feuergewehrfabrik. Wiese, Karl, Unterlt. 1. Kl. des Prager, zum Oberlt. beim Venezianer Distr. Eder, Josef, Unterlt. 1. Kl. der Feuergewehrfabrik, q. t. zum Innsbruker Distr. Richter, Robert, und Lilscher, Franz, Oberlts. des 2. Genie-Reg. , und Scheer, Tages - Nachrichten. August, Oberlt. des 1. Genie-Reg., q. t. zum Genie Stabe * (Wien.) 3u Gunsten der vom Rittmeister 2 Rechnungsführer Ehrenstein 3aiser, Josef, Unterlt. 1. Kl. des 4. JR., in Zivilstaatsdienße getreten. der Gendarmerie GeneraleInspekzion gegründeten Stiftung, aus der alljährlich Benda, Franz, Unterlt. 2. Kl., 3. Unterlt. 1. Kl.; Steinmacher, August, Unterlt. am Geburtsfeste Sr. Majestät des Kaisers krüppelhafte Gendarmen einen nam 2. Kl.. Bataillons -Adjutanten, und Zollerndorf, Leopold Ritter v., Kadets Oberjäger, z . Unterlt. 2. Kl. im 25. Jägerbat. haften Unterstützungsbeitrag von 10 bis 20 fl. erhalten, find neuerdings sehr namhafte Pensionirungen Spenden eingeflossen. Nach dem lezten Ausweise vom 26. Juni bestand die Stiftung in 5400 fl. in 5ptoz. Obligazionen und in 141 fl. 31 kr. im baaren Gelde. Weitere Hannekart, Franz Ritter, GM. und Direktor des Kriegsarchivs, als F. M. L.; Beiträge für diese der allgemeinften Theilnahme im hohen Grade würdige Stiftung wers Brauniper v. Braunthal , Franz, Hofrath beim Armee-Oberkommando ; den bei der Kaffe der h. Obersten Polizeibehörde (Stadt, vordere Schenkenstraße Nr. 44) Florio, Anton, Schiffsfähnrich der f. f. Kriegs-Marine ; die Hauptlt. 1. Kl.: Filiewicz, Nikolaus, vom 41. IN.; Franchi, Johann, und Kufseniz, und im ObersKriegskommissariat der Gendarmeries General-Inspekzion (ungarisches Gardes haus) gegen gedrukte Quittungen mit Dank entgegengenommen . Josef, vom 48. JR., und Kühne, Ferdinand, vom 32. JR. Czarren, Nikolaus, Hptm. des Romanen-Banater GR., wird für eine Friedens - An ftellung in Vormerkung genommen. Das neubegründete Militär- Hospital in Karlsbad ist nunmehr unter Dach gebracht. Von Außen werden bereits die Gerüste abgenommen und das GeWalt er, Ludwig, zeitl. vens. Major, wird in den definitiven Ruheßland mit der Vors bäude gewährt einen imponirenden Anblik. Jezt wird an den inneren Herstellungen merkung für eine Friedensanftellung versezt. gearbeitet. Sterbfälle. Bomo v. Weierthal, Ferdinand, Blazmajor in Verona , am 26.; Niepenhoff D . * (Innsbruk, 25. Juni ) Durch die Beförderung des Herrn Oberflen Baron Hellvoor, Ludwig, pens. GM. zu Gran, am 21 ; Alerander Eberan v. Eberhorst, vens. Oberst zu Fiume, am 23. April ; Josef Freiherr v. Gori, von Martinich zum Generalmajor verliert unser vaterländisches Regiment i Kom General Baron von Simic, pens. Oberflieutenante, dann Johann Guerci, tutti, mandanten, welcher 38 Jahre diesem Regimente anarhört.. ; Stefan 4.-5. om und Marav. na Martinich wird dieser Tage unsere Stadt verlaffen, um an seinen neuen Bestimmungovci fich zu begeben. Der Magiftrat unserer Kronlandshauptstadt hat in gerechter Würdigung der Berdienste des Herrn Obersten und nunmehrigen Generals um das Regiment, wie In den Freiherrnstand als Ritter des Maria Thereften - Ordens wurde erhoben : Oberst Vever vom 51. Infanterie Regiment. um die Stadt eine Dankadresse an ihn erlassen.

v. Schildknecht 1 . 40 kr. , Fr. Viktoria Kohutt 1 E. Angekommen in Wien. Zwölfter Ausweis 30 fr., Fr. Marie Schindler, Lieutenants-Witwe sammt (Am 28. Juni.) Se. Erzellenz Herr G. d . K. Graf der zu Gunsten des Dedenburger Offiziers-Waisen-Erzie Frl. Tochter 1 E. 2 fl. , Fr. Marie v. Ehrenberg 1 E. Ficquelmont, von Venedig. - Se. Erz. Herr FME.Bar. hungs-Institutes für „ Waisen-Spenden“ eingelangten Be 1 fl., Hr. v. Ehrenberg, Oberstlieutenant in Penfion 1 E. Csorich, von Graz. S.Erz. Hr. FML. v. Martini, von träge. 1 fl., Hr. Kunze, Güterdirektor in Penſion 1 E. 1 fl., Hr. Neapel. -- Die Majore : Maltiz, vom 1. Drag.-R , von Valentin Knopp 1 E. 2 fl., Hr. Franz G. 1 E. 1 fl. Körmend (Stadt 1142), und Greipel, vom 14. Gend.-R., Vom Bürgermeister S Amt zu Hirschberg in Böhmen , und zwar von Frau Josefa Hannisch 1 E. 1 fl., Fr. Josefine vom Mailand (Stadt Nr. 610). - Die Hauptlt.: Pe= 47 fl. 8 tr. Summa Wünsche 1 E. 1 fl . , Fr. Eleonore Tiez 1 @. 40 kr., tyondy, vom 50. JR., von Temesvar (Leopoldstadt, gold. · 678 fl. 45 fr. Hierzu laut 11. Ausweis Fr. Klara Pelka , 1 E. 20 kr . , Fr. Barbara Mrzina, Lamm), und Koller, vom 3 Art.-R., von Graz (Ober Bürgermeistersgattin 2 6. 1 fl. 725 f. 53 fr. meidlinger Kaserne) . ―― Die Rittmstr.: Baron Jeszenak, Zusammen bisher vom 1. Huf R., aus Pesth (Equit :zion) , und Balian, Vom Bürgermeister Johann Schabel zu Oberhollabrunn 7 A. 40 fr. Ab Spesen 1 @. 3 fl. vom 7. Uhl.-R., von Fünfkirchen (Leopoldstadt, ruſ. Hof). 718 . 13 fr. Somit bisher rein , und Mähren in Hohenstadt zu (Am 29. Juni.) Die Majore : Nowak, von der Art. Bom Bürgermeister-Amt 700 fl. find dem Komité zugestellt. zwar vom Herrn Bürgermeister Emanuel Hönig 1 0. Akademie, von Olmüz ( Stadt Frankfurt), und Bekeffy , v. Wien, am 21. Juni 1854. 3. B. Jüngling. 30 kr., Hr. I W. Kunz 1 E. 20 kr., Hr. Albert Wink 6. Genb.-R. , von Peth (Leopoldstadt, gold. Lamm) . Rittm. Thaler, vom Beschål-Departement, bon 3naim ler 1 . 20 fr. , Hr. Johann Kropaczek 1 E. 20 fr., Hr. D. M. 1 E. 30 fr., Hr. Wölhelm 1 E. 30 kr. (Stadt, gold. Stern). 3 (Am 30. Juni.) Herr FML. v. Zitta , von Gleichens Vom t . f. Militär-Plaz-Kommando in Sara, und zwar von Die so berühmten von Gefertigten wieder neu Herrn des Festungs berg. - Herr GM. v. Hoffmann, von Steiermark (Stadt verbesserten Nr. 497). ――――― Hptr. Scharinger, vom 14. JR. , von Tes Artillerie-Bataillons 1 E. 2 fl., Hr. Hauptmann Josef Philipp, desselben Bataillons , 1 1 Hr. Ober mesvar (Stadt, ungar. Krone). ――――― Rittm. Graf Lazansky, Noſtbraten Maſchinen , fl.. in Pens., von Prag (Stadt Nr. 852) . lieutenant Karl Naak, desselben Bataillons , 18. 1 ft. Hr. Artillerie-Major Hruschka 1 E. 2 fl. , Hr. Ingenieur- welche fürs Feldlager, so wie auch für jede Haushaltung Abgereiset. Oberst v. Dierzer 1 E. 2 fl., Hr. Ingenieur-Oberlieute sehr verwendbar find, wo man auch andere Braten in 2 (Am 28. Juni.) Major Wißiak, vom Marine Korps, nach London. - Die Hötlt.: Bary , vom Marine-Korps, nant Kailich 1 G. 1 fl. bis 3 Minuten mit einem Bogen Papier, Spiritus ober n. London, -- Lindenhoffer, vom 59. JR., nach Enns, Vom Bürgermeister-Amt zu Haida in Böhmen , und zwar sonstigem Feuer sehr geschmakvoll bereiten kann, koftet das - mit einem Knebel Ritter von, vom 39. JR., nach Ofen, Zerboni unter Bezeichnung Hoffmann 1 E. 1 fl., J. Voglsang | Stük sammt Spiritusschale 2 fl. KM., dann di Sposetti, vom 14. JR., nach Graz. - Die Rittm.: sen. 1 . 1 fl. , Anton Hölzel 1 E. 10 fr., Bergner getriebenen Blechteller, Esbestek und Spiritusflasche vas Steger, vom Gendarmerie-Korps, nach Kremfier, Ron 1 E. 30 f: .,་ Althammer 1 E. 1 fl., Johann Egermann Stük 3 fl. 10 kr., das Kiftel zur Enballage 20 kr., zu haben. ner, vom 2. DR., nach Ekartſau, ―――― Anday, von Stabes in mehreren renommirten Galanterie - Waaren-Handlungen 1 . 1 fl. Drag., nach Besth. Vom Bürgermeister-Amt zu Aufſig in Böhmen , _und_zwar und bei von Herrn P. F. Weis , Katechet 1 E. 1 fl. , Hr. P. (Am 29. Junt.) Die Hptlt.: Ritter von Schallham Johann Mach, mer, in Penf., nach Salzburg, Schriffer, in Penſ., n. Anton Demuth, Kaplan 1 E. 48 kr. , Hr. Vinzenz Köh Spenglermeister und Privilegiums Inhaber in der Stadt, Brünn , ler 1 E. 1 fl., Fr. Therese Smolka, Bürgersgattin 1 G. Kloftergaffe vis-à-vis dem Bürgerspital Nr. 1055 und auf Györgye de Diacona, vom 34. Inf. -Reg. , n. Olmüz, 1 fl., Hr. Hauptmann Rietsch 1 G. 1 fl. , Hr. Karl Skalitky, vom 54. JR., nach Olmüz, - von der alten Wieden, Waggaffe Nr. 463 in Wien . Barisani, vom 26. JR., nach Ofen. - Rittm. Träger, Wanie, Bräuermeister in Schrekenstein 1 E. 1 fl. (115-1) vom 2. KR., nach Littau. Vom Bürgermeister-Amt zu Waidhofen a. d . Thaya , und zwar vom Herin Bürgermeister Höberth , 4 E. 4 fl., (Am 30. Juni.) Herr General-Major von Sauer, n. Preßburg . Fr. Franziska Quereser 1 E. 1 fl. , Fr. Anna Hauer Oberst Graf Alcaini, in Penf., n . Tepliß. Diensttausch Oberstlieutenant von Kallik, vom GOMSt., n . Pesth. 1 . 1 fl. Vom Bürgermeister-Amt zu Fulnek in Mähren, und zwar wird gesucht mit einem Oberbeamten der Militär-Adininis Die Rittm.: Schulpe, vom 1. DR., nach Krakau, von Frau Maria Schneider , Güter- Direktors- Gattin | frazion. Näheres Wien, unter Adresse A. Z. poste restante. von Janicsary, vom Armeestand, nach Pesth. Rittmeis Ber-Auditor Dowalil, in Pens., n. Linz. (111-2) 1 E. 2 fl., Fr. Franziska v Luz 1 E. 1 fl., Fr. Emilie

412

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Krems : Apoth A. Menzinger, Toni V. Slabyhoudek, Steinamanger : F. Temrel u. Agram: Apoth. Grat. Mihic, Gitschin : JosefFried, Quaustadt . Fr Stenner, und Opoono : Ad . J. Stuheedky, Julius Pachhofer, Arad: Tedeschi und Zufowits. Gmunden Gefehlskauer , Hoffmann und Konopasek, Papa : Josef Bermüller u . Ed . Steyr : J. F. Gschaider, Baja : Johann Klenang, Gr.Caniſcha : M. W. Weliſch, Lancut : Apoth. Ant. Swoboda , Tschepen, Strakonit : Joh. Sedleßky, Beneschau : Prokop Wania, Großwardein : Math. Huzella, Laibach : Alois Kaiſell, Padua: Ant. Spinelli, Szegedin : Josef Sujan, Bielis: Apoth. Aler. Stanko, und Anton Janky, Leitmeris : Michitſch u. Sohn, Pancsowa : J. Huber, Tarnopol : Markus Schlifka, Bochnia : P. Niedzielski, Gr. Becskerek : J. D Pyrra, Leipnik : Alois Schimke . Pardubit : Joh. B. Horina, Tarnow : Josef Jahn, Bologna: Frat. Rutini, Graz: Apoth. 3. Purgleitner, Lemberg : W. Willmann , Pest : Apoth. Josef zekely, Temesvar : Jeney u. Solquir, Brigen : R. A. Thaler, tefan Küttel, Linz : Apoth . A. Hofstätter u . Pils Güns: 4 Teschen : E. F. Schröder, en : Apoth. Ed . Kaiſer, Botzen : J. A. Thaler, Gyöngyö : 01. Kociannovich, Ernest Vielguth, Trient : Carlo Zambra, Pilgram : A. C. Eypert, Brünn : Josef Bodendorffer, Hermannstadt : J. F. Zöhrer, Lugos : Jos. Arnold u. Anton Pisek : Apoth. Josef Stozky, Trie : Apot Ant. Zampi st h. eri u. Brüg : Josef Haberzettel, Horazdiowicz : E. Pascher, Schießler, Sigm . Weinberger, Prag : W. J. Löschner, Budweis : Vinzenz Brandtner, Jarošlau : Ignaz Bajan, Mailand : Pietro Viscardi, Preßburg : Dion . Weinstabl . Troppau : Apoth. F. Brunner, Cilli : Joh. M. Patriarch, Innsbruck : J. A. Möst, Mantua : G. Bressanelli , Przemysl : Ed. Machalsky , Tyrnau : Jos. Keßely , Czernowit : Ignaz Schnirch u. Iglau : Apoth. Karl Heller, Marburg : 3. Tauchmann , Raab : Ed. Unschuld, Venedig : G. Taraghetta, Th. Zachariasiewicz, Josefstadt : E. J. Traxler, Maria-Zell : F. L. Kratky, Radkersburg : J.A.Weißinger, Veröcze : 3. Demetrovich, Debreczin : Apoth. R. V. Ka Jungbunzlan : K. Sommer, Maros- Vasarhely : D. Fo Reichenberg: Ap. L. Ehrlich, Versch et : Joh. Karnap, roly und Josef Czanak, Kaschau : Ed . Eschwig , garasy, Nied: Josef Schäringer, Villach : Mathias Fürst, Karlsbad : A. F. Seifert, Drofendorf: Ferd. Schmall, Meseritsch : A. C. Hromatka, Rosenau : Ant. Feymann, Bukovar : Theod. Stanits, Everies : Ignaz Zsemberg , Klagenfurt : Apoth. A Beinig, Miskolcz : 3. B. Zahr, Rzeszow: Ignaz Schalter, Warasdin : S. A. Tauschek, Effegg : Apoth. Josef Horning, Klattau : Apoth. A. Firbas, Mohacz Andr. Kögl, Saaz: Apoth. Ludwig Kaiser, Warnsdorf: 3. A. Wähner, Feldkirch : Paul Deisböck, Klausenburg : Apoth . Gebr. Neusas: Johann Sterio. Salzburg : Apoth. J. Hinter- Wels : Apoth. F. Vielguth, Feldsberg : Ed . Kreuzig, Wolff, huber. Neuſohl : C. Damay, Weszprim : Mich. Hafner. Florenz : Heimann u . Komp., Komotau : J. Seidl's Witwe, Neustadtl a. W.: W. Freund, Semlin : A. D. Jvannovicz . Wr.-Neustadt : Em.Priborsky, Freiberg : (Mähr. ) A. G.Hinze , Kolomea : S. Wieselberg, Neutitschein : Dom. Marcus , St. Pölten : Apoth. v. Grim- Zasmuk : Leop. Frengl , Königgräz : Joh. Kucera, Friedek : Georg Pokorny. Oedenburg : Apoth. Rupprecht , __burg , Znaim : Apoth A. Glasner, Fünfkirchen : Anton Adler und Krakau : Josef Bartl, Ofen : Hof Apote . F.Grünberg , Schäßburg : 3. B. Misselbacher , Zombor : G. Michailovits . Karl Berger, Kremfier : Josef Lasnausky, Olmüß : Fr. Schiesel und Ap. Stanislau : Apoth . J. Tomanek, Die obigen, durch ihren Werth im Publikum so gut renommirten Artikel sind in den vorstehend verzeichneten Städten bei Niemand anders als bei den hier namhaft gemachten resp. Herren Depoſitären echt zu haben. Bei J. F. Kaiser in Graz ist zu haben : | nungsführer, Büchsenmacher, Schmiede ; Superarbitrirungss fr., Schußtafeln mit 2 und 3 3ielpunkten in 8. Militär › Marsch Karte von Liften 40 40 fr.. größere in 4. 48 fr. Niederlage, Stadt, Goldschmiedgasse Nr. 594, erzeugt und Programme find zu bestellen in S. oder in 4 Musik Galizien, 18 kr. hat stets vorräthig : Nachstehende Planketten find nach der neuen Vorschrift schwarz oder mit Golddruk, außer oben genannte find noch Ungarische und deutsche Verpflegs - Rechnungen, 16" hoch, 20 " viele andere vorräthig. ftete vorräthig (112—1) Nummer zu breit, à Buch 30 kr., welche nach Militär- & Beamtens - Uniformen, bestellen sind, wie die Regimenter vom allerhöchsten Aerer Kapellmeister Stelle- Gesuch. erhalten haben, 1 Buch Grundbuchblätter 40 " Urlaubs Ein routinirter Militär -Kap. llmeister , welcher Familiens Offiziers - Czako & Uniformkappen äffe 48 ft. , Urlaubs -Zetteln 30 fr. , Marsch-Routen für Verhältnisse halber feine bisherige Stelle aufgab wünscht , Transportführende, wie auch für Einzelne 40 fr. , Stand wieder zu den billigsten Preisen. in dieser Eigenschaft plazirt zu werden. Neber seine und Dienstafeln mit der Rubrik Grundbuchstand mit und Leistungen als Kapellmeister , sowie als Künstler liegen die Jede auswärtige Bestellung wird schnellstens effektuirt. ohne Fuhr- und Pakwefen 1 fl besten Zeugnisse zur Einsendung bereit. Die nächsten Preise und Bedingungen werden auf ge= Konduite Liften für die Herren Ober-Offiziere , Unters Die Adresse beliebe man gefälligst unter der Chiffre H. bereitwilligft ertheilt. (95-4) neigte Zuschriften Rech Auditore , Aerzte, Gemeine, für Offiziere, wie auch K. poste restante nach Grottan in Böhmen zu stellen. Druf von Karl G rold und Sohn. Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. -

F. Prelog

Desterreichiſcher

Beitschrift für

Nro. 53.

Soldatenfreund.

militärische

Mittwoch, den

5.

Juli

Interessen .

1854.

VII .

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen . Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 fr ., vierteljährig 1 f. 30 kr. , für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. - Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr., halbjährig 4 fl. 20 fr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugefender erhalten. - Ginzelne Blätter 6 tr . R. M. Bränumerazion wird angenommen im Komptoir des " Soldatenfreundes ( Stadt , Wollzeile Sir . 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in franfirten Briefen eingefendet werden wollen . Inserate, versönliche Ansichten -vertretend , werden zu fr. K.M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K.M. au berichtigen fommt. Anonime Beiträge werden nicht berüfsichtiget.

Die strategische Lage. " r. Es gibt Momente, wo die Politik zur Strategie wird. Die Fragen treten aus dem Bereich der leider zu oft nicht leiden schaftsfreien politischen Spefulazionen in das der militärischen Anschauungen. Das militärische Schachbrett ersezt den grünen Tisch dann nicht ohne Vors theil und mancher politische Knoten, der unauflösbar schien , entwifelte sich, ohne mit dem Säbel durchgehauen werden zu müssen , durch die Macht einfacher strategischer Kombinazionen. Die gegenwärtige Krisis mag wohl jezt auf einen solchen Wende punkt gekommen sein. Zwei Fakta beherrschen die gegenwärtige Lage. Diese Fakta find : erstens der Rüfzug der Ruffen aus der Walachei und ihre Aufstellung am Szereth : Fluffe, und zweitens die militärische Auf ftellung Desterreichs und die nächste Besezung des evakuirten Landes durch österreichische Truppen.

des Feldmarschalls Fürsten von Warschau kennt, der wird wohl begreifen daß derartige Kombinazionen ihm nicht fremd find. Wenn er nichts destoweniger auf der Szereth- Linie seine Aufstellung nimmt , so mag das eine andere Bedeutung haben. Daß der russische Feldherr von den Ab fichten Oesterreichs , die Walachei zu befezen , und den Unterbandlungen, die deßwegen mit der Pforte gepflogen wurden , unterrichtet gewesen , un terliegt wohl keinem Zweifel. Er mag wohl aber eingesehen haben , daß durch die Evakuazion der Walachei Defterreichs Sonderintereffen und zu gleich die Deutschlands , dem Wortlaute der Konvenzion vom 20. April gemäß, sichergestellt werden. Die Sondecintereffen Desterreichs , indem durch den Rüfzug der Ruffen und das Dazwischentreten der österreichischen Armee faktisch der Krieg auf diesem Theater aufhört, folglich die Integrität und Unabhängigkeit der europäischen Türkei nicht mehr bedroht und dadurch die für Desterreich schädlichen Folgen der Kriegsbegebenheiten beseitigt werden. Die Intereffen Deutschlands , indem der Krieg , in engere Grenzen

Betrachten wir diese beiden Fakta in der wahren Bedeutung , die sie gebannt , nicht mehr in einen allgemeinen ausarten fann ; zugleich aber auch durch die Befezung der Walachei die Beschiffung der wichtigen Waffer wirklich haben, und nicht in der, die man ihnen beilegen möchte. Fangen wir zuerst mit dem Rükzuge der Ruffen aus der Walachei | ftraße der Donau sichergestellt wird . und mit ihrer Aufstellung am Szereth- Fluffe an. Erklärlich mag es auch sein , daß Rußland die wohl nicht ganz un Wir haben schon früher gesagt, daß diese Operazion eine Seitens des gegründete Meinung hegt, daß bei dem jezigen Stand der Angelegenheiten Feldmarschalls Fürsten voa Warschau längst beschloffene und vorberei die Unabhängigkeit und Integrität des ottomanischen Reiches nicht so un tete war. bedingt durch den isolir en Rüfzug der Ruffen gewahrt ist , wie man es Die Begebenheiten geben unserer Behauptung Recht. Am 23. Juni behauptet, und daß die Stellung der russischen Streitkräfte in der Moldau, erhält Fürst Gortschakoff den Befehl, die Belagerung Silistria's aufzuheben, Desterreich gerade in den Stand seze , im Namen Deutschlands vermittelnd am 25. Juni ist diese Operazion bewerkstelligt. zwischen die friegführenden Parteien zu treten, und durch das Uebergewicht Welche auch die Aktivität des Fürsten Gortſchafoff und der Eifer und seines Schwertes die Sachen im Sinne der Wiederherstellung eines ehren die Hingebung des russischen Heeres fein mögen , immer würde eine der haften Friedens, der Erhaltung der Türkei und der Wahrung der Inter artig in größter Ordnung und ohne irgend auch den kleinsten Verlust an effen Deutschlands zu entscheiden . Ist die dadurch Desterreich gemachte Stellung eine vortheilhafte , muß Menschen und Material vollzogene Operazion an das Bereich der Unmög lichkeiten grenzen , wenn nicht Einleitungen und Vorbereitungen dazu schon es, auf die Gefahr eines Krieges hin , mit den Waffen in der Hand, die längstens getroffen worden wären. völlige, unbedingte Räumung des türkischen Gebiets verlangen, und Das Nämliche kann von dem Zurükgehen der übrigen isolirten Des kann es hoffen, dadurch vielleicht moralische und materielle Vortheile zu er tachements gesagt werden. langen, dies werden wir in unseren nächsten Auffäßen betrachten. Jeder Militär weiß, was es heißt, seit einem Jahre bezogene Stand quartiere zu verlassen. Wir wiederholen es also , der so schnelle und in G folcher Ordnung vollführte Rükzug der Ruffen aus der Walachei würde an Die Kriegs-Marine Frankreichs. Unmöglichkeit grenzen , wenn er nicht vorbereitet und eingeleitet ge wesen wäre. H. L. Den Lesern des " Soldatenfreundes " dürfte im gegenwärtigen Dieser Umstand gibt der ruffischen Operazion ihre wahre Bedeutung . Augenblike eine mehr umständliche Darstellung der Seemacht Frankreichs Sie ist ein vorgefaßtes Aufgeben jeder Offensive und das Eingehen nicht unwillkommen sein ; der nachfolgende Auffaz hat den Zwek diesem Be dürfnisse nach Kräften zu genügen. in ein defensives System. A. Zentral- Verwaltung. Rußland gibt den thatsächlichsten Beweis der Wahrheit seiner früheren Diese leitet ein Minister (gegenwärtig Ducos), der nach Umständen wiederholten Erklärungen , die Integrität und Unabhängigkeit des osma entweder der Admiralität oder der höheren Zivil-Administrazion entnommen nischen Reiches nicht antasten zu wollen. Zugleich zieht es sich auf die Szereth 2 Linie zurüf. Ist das eine wird ; ihm unterstehen außerdem noch alle überseeischen Bestzungen mit Aus gegen Defterreich gerichtete feindselige Stellung ? Wir glauben es nicht.nahme Algeriens . - Sein Generalstab besteht aus 1 Admiral, 1 Ka Die Stellung am Szereth- Fluffe , der kein militärisches Hinderniß ist, mit pitän und 2 Lieutenanten. - Dem Minister zur Seite und unter seinem dem Pruth im Rüken, ist eine schlechte defensive Aufstellung ; um desto Vorsize steht ein technischer Rath, Admiralitäts S Rath genannt , be weniger aber fann es eine offensive sein. - Die Stellung fann mit stehend aus 4 Admiralen, 2 Kapitänen, 1 Schiffsbau- Direktor, 1 Schiffs Aufwand von Kräften, der Ehre aber nicht des militärischen Vortheils bau- Ingenieur, 1 General-Kommissär , 1 Kontrollor. wegen, vielleicht mit Erfolg vertheidigt werden , aber zum Ausgangspunkt Das Ministerium zerfällt in: aggressiver Operazionen kann fte nicht dienen. Das Kabinet des Ministers unter einem Admiral, Würde Rußland eine Desterreich gegenüber feindliche Haltung an vier Direktionen : des Personals, des Materiales , der Kolonien und der Komptabilität, nehmen wollen, so würde es nicht nur die Szereth = Linie, sondern sogar die · 911 Pruth - Linie aufgeben. Es würde die Dniester Linie beziehen. Sich mit die Abtheilung der Invaliden, ſeinem Flügel an Thrasgel und Bender lehnend und gehörige Truppen die General - Kontrolle und gegen etwaigen Angriff dort konzentrirend , würde es die übrigen Truppens 5 General - Inspekzionen : der Schiffbauten , der Wasserbauten, des maffen anders nördlicher und vortheilhafter verwenden können . Sanitäts-Wefens, des Artillerie-Materiales, und der Marine-Infanterie. Wer die thatsächlich bewiesenen militärischen Konzevzionsfähigkeiten

422 Dem Minifterium sind ferners attachirt :

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nochmehr aber seit den bekannten Ereignissen im Oriente im Jahre 1840 , Der Marinebau - Rath bestehend aus 2 Admiralen, 2 Kapitänen, dem verwendet Frankreich sehr bedeutende Summen auf seine Kriegs- Marine . General- Direktor der Schiffbauten, 4 Schiffbau- Ingenieuren, dem Ge. 1886 waren es nur 682 Mia . Fr., 1850 104/10 Mill. Fr. 1851 1062 1841 waren es schon 124/10 neral-Inspektor der Wasserbauten und dem General- Inspektor des Ar. " " 1846 136 1852 1172/10 tillerie-Materials nebst einem Bataillons- Chef dieser Waffe. " " 1847 153 1858 1172/10 Das General - Depot der Karten und Pläne unter einem Ad " " miral. 148 10 1848 1854 118/10 " " 1849 124/10 Die Kommission für die Invaliden, und endlich "! Die vorstehenden Ziffern geben bis zum Jahre 1850 die wirklich ge die Kommiffion für die Vervollkommnung des Unterrich tes in der Marine - Schule. machten Ausgaben, vom Jahre 1851 an aber nur die Vor-Anschläge, di Ueberdies besteht im Staats-Rathe eine eigene Sekzion für Marines namentlich im laufenden Jahre wohl weit hinter der Wirklichkeit zurükblei (und Kriegs ) Angelegenheiten. ben werden, auch find unter diesen Zahlen die Kolonial- Ausgaben mit jährs Die Anzahl der im Minifterium angestellten Beamten sc. beträgt unges lichen 20-22 Mill. Fr. begriffen. fähr 280 Individuen. Solche bedeutende Mittel haben es der Marine-Verwaltung möglich gemacht, die früher ziemlich herabgekommene Seemacht Frankreichs auf eine n B. Provinzial - Verwaltung. hohe Achtung gebietenden Stand zu bringen . Die Korrespondenz - Berichte Die See-Küften-Departements des Landes find in 5 Hauptbezirke oder aller öffentlichen Blätter über den Zustand der gegenwärtig im baltischen Präfefturen eingetheilt, die wieder in 12 Unterbezirke und 58 und schwarzen Meere operirenden Eskadren sezen dies außer allen Zweifel . Quartiere der Marine- Inskripzion zerfallen. Jedem Hauptbezirke steht G. Das Material. ein Präfekt aus der Admiralität vor, dem das nöthige Personal an Schiffs I. Kriegs - Schiffe. Eine t. Ordonnanz vom 22. Novbr. 1846 Offizieren, Ingenieuren, Kontrolloren, Kommiſſären und Verpflegs -Beamten hat, auf den Bericht einer Kommission, welche mehrere Jahre lang mit der zur Verwaltung beigegeben ist. Ausarbeitung einer zeitgemäßen Reorganisazion des gesammten Marinew esens Nachstehende Tabelle gibt die Uebersicht der maritimen Eintheilung Frankreichs beschäftigt gewesen war, den Normalbestand des Material es an Frankreichs, nebst den in jedem Bezirke befindlichen Kriegshäfen 1. und 2 . Schiffen für den Frieden wie folgt festgestellt : Klaffe. a) Segel-Schiffe : Linien- Schiffe 1. Ranges von 110-120 K. 10 Unter 10 Haupt 2. Kriegshäfen 92-100 " " " 15 3. 84-90 " " Quartiere. 1. Klaffe. 2. Klasse. Bezirke. 80 " 4. 70 5 "1 " 12 3 Cherbourg Dunquerque, Havre, Cherbourg 1. 5260 15 ‫ן‬ ‫ו‬ " Fregatten " St. Servan, 2 8 Brest Breft 2. 44--- 50 " 20 " Lorient 7 Nantes, 2 Lorient 32-40 " 15 3. " " 18 Bordeaux, Bayonne, 3 Rochefort Rochefort --- 30 " 20 261. Klaſſe Korvetten " 13 2 Toulon Marseille, Bastia, Toulon - 24 " 20 2. 14 " 1 " 5 8. 58 Im 1 Ganzen 12 1 16- 20 "/ 30 Briggs " "/ 8-12 2 . 11 20 " 11 C. Kriegs- Marines Material- Fabriken und Werkstätten. 26 " 30 Leichte Schiffe Stüfgießereien bestehen zu Ruelle (Charente) und Et . Ger 16 Transports-Schiffe von 600 Tonnen vais (Isére) zusammen mit einer jährlichen Produkzions-Fähigkeit von 226 Summa der Segelschiffe 900 Geschüzen. Projektil · Fabriken sind zu Charleville und Mezieres . Eine Kan. Pf. Kr. Pf. Kr. Fabrit für Ankerketten und andere Eisenbestandtheile besteht zu Gue= 20 450-600 -30 10 mit 6000 rigny nächst La-Chauffade. Eine Dampf- Maschinen - Fabrik zub) Dampf- Schiffe : Fregatten von 8--12 20 mit 9000 Korvetten 1. Kl. 320-400 Indret, eine großartige Muster- Anstalt, wie es nur wenige gibt und die 2. 4-6 20 mit 6000 220-300 11 Dampf-Maschinen von den größten Dimensionen in größter Vollkommenheit Avisos 1. "1 160-200 30 mit 5700 erzeugt. Gegenwärtig sind daselbst 1 Maschine zu 1200 und 4 Maschinen 30-120 2. " 20 mit 2100 zu 900 Pferdekraft_in_Konstrukzion , welche für die im Bau befindlichen Schwimmende Batt. 400-500 40-50 2 mit 800 Dampf-Linien- Schiffe : Bretagne, Arcole, Redoutable, Imperial und Nan Summe der Dampfschiffe 102 mit 29600 tes bestimmt find. Doch liefert diese Anstalt nicht alle der Marine noth

wendigen Maschinen, viele, ja die meisten, werden von der Privat-Industrie beigestellt, welche derlei Fabriken zu Paris, Creuzot, Nantes, Havre, Rouen, Bitchweiler, La Ciotat, Arras, Granville u. a. D. hat , die sehr preiswür dige Produkte zu liefern im Stande sind. Arsenale und Schiffswerften mit allen nöthigen Werkstätten und Magazinen befinden sich in den Kriegshäfen 1. Klaſſe, dann zu Dunquerque, Havre, St. Servan, Nantes, Bordeaur und Bayonne. D. Unterrichts- Anstalten und Bibliotheken bestehen: Zu Brest auf dem „Borda" für See- Offiziere.

Von dem vorstehend angeführten Friedens- Etat per 328 Schiffen 2c. sollten 16 Linienschiffe und 10 Fregatten der Segel-Marine zu 22/24 der Vollendung auf den Werften verbleiben, der Rest aber stets flott erhalten werden ; auf den Werften sollte überdies eine Kriegs - Reserve von | Linienschiffen und Fregatten in einer durch das jeweilige Bedürfniß beding ten variablen Anzahl im Stadium von 144 der Vollendung in Bereitschaft gesezt werden.

"1 Paris (Winter-Kars) und Lorient (Sommer-Kurs) für Schiffbau-In genieure. " Toulon für Feuerwerker. " Lorient für die Artillerie. -#1 Breft und Toulon auf Kriegsschiffen für Matrosen -Kanoniere. 41 Brest, Rochefort und Toulon Handwerker- Schulen. 11 Brest (2), Toulon und Cherbourg Schulen für Schiffsjungen. " Cherbourg, Brest, Lorient, Rochefort und Toulon Divisionsschulen für die Linien-Equipagen - endlic in 43 See Pläzen nautische Schulen. Bibliotheken bestehen zu Paris, Cherbourg, Erest, Rochefort und Toulon je 2 und in Lorient 1 , im Ganzen 11. Endlich zu Paris ein sehenswerthes Marine-Museum. E. Justiz . Es bestehen 5 ständige Marine - Gerichte in den 5 Hauptkriegs Häfen, jedes mit einem Bericht-Erstatter und einem Schreiber ; das eigent liche Richter Personal wird von Fall zu Fall von den organisirten Marine Korps beigestellt das Verfahren beruht auf dem Anklage-Prozeß und ist öffentlich. F. Budget (Mittel und Wege). Seit dem Jahre 1836, als die üble Laune des Präsidenten der N. A. V. Staaten (Jackson) Frankreich beinahe zum Kriege gezwungen hätte,!

Zur Herstellung dieses Normal- Etats hatten die Kammern einen außer ordentlichen auf 7 Jahre zu vertheilenden Kredit von 60 Millionen Franks bewilliget. Die Grundsäze, welche von der oben erwähnten Organiſazions- Kom mission für die Konstrukzion und Ausrüstung der Kriegsflotte in Antrag gebracht und seitdem in ihrer Wesenheit auch befolgt worden find, find in Kurzem folgende : 1. Beibehaltung der Segelschiffe mit der Modifikazion , daß auf den größeren Gattungen derselben von der Korvette aufwärts , eine Dampf Maschine nach dem Schraubensysteme als Auxiliarkraft zu inftalliren sei, um mittelst derselben bei Windstille eine Schnelligkeit von wenigstens 8-10 Knoten in der Stunde erzielen zu können (batimens mixtes). Für Linien Schiffe waren zu diesem Zweke Maschinen von 450-500 Pferdekraft, für Fregatten von 250 Pf. Kr. und für Korvetten von 120 Pf. Kr. als hin reichend anerkannt worden. 2. Erbauung zweier Klaſſen von eigentlichen Dampfschiffen, u . z . : 1. Klasse für das Gefecht. a) Linienschiffe und Fregatten mit einer mächtigen Artillerie (größten. theils Bombenkanonen) in den Flanken, und daher zum Flanken gefecht bestimmt. b) Korvetten größerer Art mit stark bewaffnetem Vorder- und Hin tertheile. 2. Klaffe. Transports. und Miſſions- Schiffe. Korvetten kleinerer Art und Aviso's mit schwacher Artillerie bestimmt

423

A

zum Truppen-Transporte und zu allen jenen Miffionen, wo Schnel ligkeit erfordert wird. 3. Erbauung von schwimmenden Dampfbatterien zur Küsten-Verthei digung. Gegenwärtiger Material- Bestand der Flotte. Nach dem Annuaire de la Marine vom Jahre 1852 , dem lezten, wel cher noch den Material-Bestand der Flotte gegeben hat, war deren wirk licher Etat am 1. Jänner 1852 folgender : a) Segelschiffe : Linienschiffe 1. Ranges, 7 wovon im Bau 1 13 9 46 2. " " 3. 10 20 "I "/ 4. 6 "1 "1 5 17 1 . "I " Fregatten 2. 24 10 57 " " 16 3 3. "/ 14 4 Korvetten 1. Klaffe " 2. 17 31 !! " 1. 24 " Briggs " 18 42 2. " # 44 Leichte Schiffe " 32 " Transports- Schiffe

Spize der berüchtigte Abas Vukovich fland , daß das Regiment den geforder ten Eid nicht leisten wolle , daher zu ihren verbrecherischen Zweken nicht be reit war, fing fie es furchtbar zu haffen an, und arbeitete an der Entfernung desselben, ja man äußerte sogar, daß man es angreifen und mit Gewalt aus der Festung jagen wolle ; doch hatten die Maulhelden nie den Muth diese ihre verbrecherische Drohung auszuführen, auch wäre sie - obgleich ein gro ßer Theil des Regiments krank im Spitale lag -mit blutigen Köpfen zu rüfgewiesen worden. Durch gutgesinnte und treue Bürger erfuhr das Regiment Alles , was die Revoluzions-Helden vorhatten. Den 3. Juli langte der zweite Ergänzungs -Transport von 524 Mann auf Wagen, unter Führung des Oberlieutenants v. Dobiecki vor Temesvar an, wurde eben auch von allen Stabsoffizieren besichtiget , und rükte sodann unter dem Schall der Regimentsmusik in die Festung ein . Nachdem das Regiments- Kommando im Namen des gesammten Offiziers Korps, dem seine Lage inmitten der Nevoluzions-Helden - welche täglich mehr anwuchsen ――― unheimlich, ja unerträglich wurde, bei dem Kriegs - Mi

nifterium zu Wien bittlich um die Versezung des Regiments auf den Kriegs schauplaz nach Italien eingeschritten war, kam von dieser hohen Stelle dto. Wien, am 11. Juni , folgender Erlaß an das Banater General-Komi mando : „Obschon der lobenswerthe gute Geift, welcher aus der in dem Be Summe 252 wovon im Bau 46 richt P. 718 vom 2. dieses Monats vorgetragenen Bitte des Offizierskorps der beiden Feld - Bataillons von Baron Sivkovich Infanterie spricht, auch bei 1 mit 960 Pf. Kr. wovon im Bau b) Dampfschiffe : Linienschiffe den übrigen bis nun in denen verschiedenen Ländern als Garnisonen verblie Fregatten 20 mit 9580 " 11 benen f . k. Truppen besteht, so ist dem obgedachten Regimente doch die hier. Korvetten 1. KI. mit 3440 3 "1 "/ ortige volle Anerkennung der dadurch bethätigten so ehrenvollen Gesinnung 2. " 31 22 mit 5360 "I "1 mit der Versicherung bekannt zu geben, daß es dem Kriegsministerium zur "P Aviso's 1. KI. 32 mit 5412 " besondern Befriedigung gereichen werde , bei eintretender Thunlichkeit dem 60 2 . "1 28 mit 2570 "1 H braven Regimente die gewünschte Bestimmung vor den Feind zuwenden zu Summe 112 mit 27322 Pf. Kr. wovon im Bau 7 fönnen. Wien am 11. Juni 1848. Graf Latour m. p . " 27sten durch das Banater Diese hohe Verbeschiedung wurde. Unter den oben aufgeführten Segelschiffen gab es damals nur 8, die General-Kommando dem Regimente bekannt gegeben , und dasselbe sah mit mit einer Auxiliar- Dampf Maschine versehen waren, und zwar: wahrer Sehnsucht der Verwirklichung dieser Vertröftung , jedoch der später 1 Linienschiff von 120 Kan. mit einer Maschine von 140 Pferdekraft. erfolgten Verhältnisse wegen , vergeblich entgegen. " 100 Detto 540 "1 "/ Am 6. Juli marschiite der Chargen-Kadre für das neu zu errichtende 90 2 "1 !! mit Maschinen von 900 " "1 Kriegs- Reserve-Bataillon unter Führung des Oberlieutenants Reindl nach 36 " " mit einer Maschine von 220 1 Fregatte "/ Czernowig ab. 2 Korvetten mit Maschinen von 240 Pferdekraft. Am 12. Juli wurden gegen 180 von der Revoluzions-Partei mit dem 1 Aviso mit einer Maschine von 30 Pferdekraft. Namen Rebellen belegte sogenannte Servianer , worunter sehr viele Grenzer 100 von jenes Kanonen, 120 von Linienschiff das Doch waren hievon Kanonen und eines von 90 Kanonen noch in der Transformazion bez ich befanden , welche bei Werset gefangen worden waren , von ungarischen Nazionalgarden , unter den grausamsten und unmenschlichsten Behandlungen griffen. Unter den Dampfern befanden sich : 1 (der Napoleon) von 960 Pf. nach Temesvar eingebracht. Die Unmenschen hatten diese Unglütlichen wie Kr., 2 (der Mogador und der Jsly) von 650 Pf. Kr. , 2 von 540 , 16 Rälber gebunden auf die Wägen geworfen , und sie so bei einer furchtbaren von 450, 7 von 400, 2 von 320, 6 von 300, 1 von 260, 15 von 220, Size unter fortwährenden Mißhandlungen und Schlägen, und ohne ihnen einen Trunk Wasser zu verabreichen , den langen Weg geführt , sodann in feuchte, 6 von 200 und der Rest unter 200 Pferdekraft. Die Gesammtzahl aller Schiffe betrug demnach am 1. Jänner 1852 finstere, seit langer Zeit nicht geöffnete Kasematten geworfen, ohne ihnen 364 (wovon 53 auf den Werften) mit einer Gesammt-Dampfkraft von auch nur die geringste Erleichterung ihrer Leiden zu gewähren. Ueber dieses grausame Benehmen war die Garnison mit Recht sehr 29,352 Pferden. Seit dieser Zeit hat aber die neue k. Regierung dem Schiffbau einen aufgebracht , nicht minder über die Hinrichtung der eben auch bei Werset ganz ungewöhnlichen Impuls gegeben ; von den am 1. Jänner 1852 im gefangenen zwei Anführer aus der Grenze, Stanimirovic und Koic , die sich Bau gewesenen 20 Linienschiffen sind bis auf den heutigen Tag nicht wein dem mit beiden abgehaltenen Verhöre sehr anerkennenswerth vertheidigten, niger als 14 vom Stapel gelaufen und 3 weitere werden in Kurzem nach aber von den Revoluzionären dennoch durch Mehrheit der Stimmen zu folgen. Die Konstruksion von Dampfschiffen größter Art nach dem Muster Lode verurtheilt wurden, welches Urtheil auch vollzogen wurde. des Napoleon, " dann die Transformazion der vorhandenen Linienschiffe Bei diesem Ereignisse zeigte sich die Feigheit der Revoluzions -Helden in nach dem gemischten Systeme wurde mit dem größten Eifer betrieben , wie auffallender Weise ; denn als eine Stimme urplözlich, wahrscheinlich aus Muth dies aus einem Berichte des Marine · Ministers an den Kaiser vom 18. willen rief: Die Serben kommen, nahmen alle 2000 wohlbewaffnete Nazio Oktober 1853 hervorgeht, welcher sagt , daß Frankreich) 6 Dampf-Linien- nalgarden, von panischem Schrek ergriffen , die Flucht , und rissen die Tau schiffe im Bau und 9 Segel - Linienschiffe in Transformazion begriffen habe, sende der Zuseher mit sich fort. von denen die ersteren im Laufe des Jahres 1854, die lezteren aber schon Es war nur zu beklagen, daß dieser Ruf etwas zu ſpåt erſcholl, denn 1853 vom Stapel gelassen werden sollen. -Frankreich wird daher bins sonst wären die beiden Unglüflichen sicher in der allgemeinen Verwirrung nen Kurzem 7 Dampf-Linienschiffe größter Art und 13 gemischte Linienschiffe in See haben, die sich kühn den englischen an die Seite stellen kön nen ― beiläufig werde hier noch erwähnt , daß die neueren Linienschiffe gemischter Art durchaus Dampfmaschinen von 650 Pferdekraft erhalten, folglich weit stärkere als es früher üblich war. ―― Seit dem oben zitirten Berichte hat die Marine-Verwaltung die Erbauung von noch mehreren Dampf-Linienschiffen, welche die Namen der vornehmsten Städte des Reis ches erhalten werden, dann von 4 Dampffregatten größter Art jede zu 800 Pferdekraft angeordnet, welche leztere die Namen " Eugenie, " " Foudre, "

gerettet worden. In Folge hoher Präßdial - Anordnung mußte das Regiment 4 Kom= pagnien des 1. Feld. Bataillons un'er Kommando des Oberstlieutenants von Legay auf Wägen zur Unterstützung des Obersten Baron Blomberg nach

Werses absenden. Da das ungarische Kriegsministerium zu jener Zeit noch für gesezlich galt, so mußte, obwohl mit großem Widerwillen gehorcht werden , obgleich Auch schon Mancher die eigentlichen Bestrebungen jener Partei durchblikte. Oberstlieutenant v. Legay war Einer von jenen Vorurtheilsfreien , und trug seine treue Anhänglichkeit an die kaiserliche Sache bei seiner Ankunft zu Wer „ Imperieuse“ und „ Souveraine " bekommen sollen. ( Schluß folgt.) set offen zur Schau , weßhalb er den Umsturzmännern ein Dorn im Auge blieb, die denn auch schon damals nach seinem Leben trachteten. Treue Juy . Das 41. Infanterie-Regiment Baron Sivkowich in den rer ließen den Oberstlieutenant durch seinen Sohn, der auch als Offizier im Ba taillon diente, warnen, fa in der Nacht nicht auszugehen, da man ihn ale Jahren 1848-1849. Ungarfeind erschießen wolle, welche Drohungen er aber verachtete.

Am 16. Juli traf der dritte und lezte Ergänzungs - Transport auf dem (Fortsetzung.) Sobald die Revoluzions-Partei in Erfahrung brachte, die sowohl in der Kriegsstand unter Führung des Oberlieutenants Hailig zu Temesvar ein. Festung als auch in den Vorstädten stark vertreten war , und an deren Oberst Baron Blomberg, der mit dem Bataillon Sivkovich , 2 Eskadro *

424 nen Uhlanen und einer halben Batterie die Stadt Weißkirchen in der Grenze besezt hatte, ging mit seinen Truppen ins Lager bei Vracovgai , und von da Ende Juli nach Werset zurüf. 1 1 Am 1. August kam eine Deputazion aus Weißkirchen zu . Werset an und bat den Obersten Baron Blomberg sehr dringend um Schuz und Hilfe gegen eine auf dem Loqua- Gebirge versammelte Räuberschaar, welche die Stadt zu plündern und zu verbrennen gedroht habe. Oberst Blomberg sendete den Oberstlieutenant v. Legay mit seinem Bataillon und zwei Kompagnien vom dritten Bataillon Baron Rukavina Infanterie , einer Eskadron Schwar 1 zenberg Uhlanen fammt drei Kanonen mit dem Auftrage dahin ab, die L Stadt Bu hüzen und die Räuber zu vertreiben. 1 Am 2. August 2 Uhr früh wurde die Stadt , nachdem selbe früher durch abgesandte Patrouillen durchsucht und leer gefunden worden war, be sezt, und nachdem die Mannschaft mit einem Frühstük von Seite der Bürger erquift worden war, sogleich mit vier Kompagnien und einem Korporal mit 10 Uhlanen zur Aufhebung der Räuber nach der Loqua abgerükt . Dieser Erpedizion hatte sich eine große Anzahl mit Stuzen bewaffneter Bürger, dann die Landwehr Weißkirchens angeschlossen. Die Disposizion war so gut getroffen , daß, wenn sie befolgt worden wäre, alle, oder doch der größte Theil dieser angeblichen Näuber gefangen | werden mußten. Die beiden Seiten-Kolonnen wurden aber von ihren beihabenden Weiß firchner Führer, die eine bis jenseits ins Donauthal hinabgeführt und verlor 5 Stunden Beit, die andere, blos aus einem Bug unter Kommando des Lieu tenants Albert v. Legay bestehend, führte eben auch ein Bürger Weißkirchens aus Ungeſchik mitten in das Lager der angeblichen Räuber, wo sie auf ein Mal mit einem Hagel von Kugeln begrüßt, mehrere brave Leute verlor, und sich, da sie nur mehr einige 15 Mann stark war, mit einem schwer verwun deten Unteroffizier mit vieler Noth retten konnte. Von der mittleren Kolonne wurde ein Bürgerschüze erschoffen und drei Mann von Sivkovich in dem hin aufführenden Hohlwege schwer blessirt. Da die Seitenkolonnen nicht zur rechten Zeit auf ihren Punkten an griffen , auch der kurze Zeit nach diesem Ereigniß mit seiner ganzen Diviſion zu den Rebellen übergegangene Hauptmann Kraus, von Rukavina dritten Ba taillon, seinen angewiesenen Poften vermuthlich aus Böswilligkeit verließ und eigenmächtig den Berg herabkam , so bestand der ganze Erfolg nur in 14 Gefangenen, hievon einige schwer verwundet. Erst gegen Nachmittag kam die Kolonne, bei welcher Oberlieutenant Schwarzmann verwundet ward, aus dem Donauthale herauf, alle angeblichen Räuber waren ins höchste Gebirge verschwunden. Diese Kolonne brachte die Leichen der Soldaten und der Bür gerschüzen mit sich nach Weißkirchen. Nun erfuhr man, was man schon lange geahnet und auch oft besprochen hatte, daß nämlich auf der Loqua und auf allen andern Punkten sich keine Näuber, sondern der kaiserlichen Sache treu ergebene Grenzer mit zu Hilfe gerufenen Serben sich befanden, welche die Weißkirchner schriftlich aufgefordert hatten, die Sache der Ungarn zu verlassen . Daher die Drohung von Jenen gegen diese Stadt, welche zu jener Zeit entweder kossuthisch gesinnt war oder den Stand der Dinge nicht klar erkannt haben mag. Den 3. August erhielt Oberstlieutenant v. Legay ein Paket deutsch ge drukter Aufrufe , an die kaiserlichen Truppen von den Grenzern zugesendet, ja die Sache der Ungarn nicht mehr zu verfechten , sondern mit ihnen die Sache Seiner Majestät zu vertheidigen. Jezt war die Sache klar und diese Aufrufe wurden theils an das Bataillon vertheilt, so wie auch einige hievon mit der dringenden Bitte um die Abberufung von dieser läftigen Detachirung an das Regimentskommando in Temesvar , ingleichen an den Obersten Baron Blomberg nach Werset eingesendet. Am 6. August verließ das Bataillon Weißkirchen und rükte nach Wer ses ein. Bu gleicher Zeit traf der Befehl des ungarischen Obersten Riß daselbst ein , daß Oberst Baron Blomberg und das Bataillon Sivkovich zu ihm nach Groß-Becskerek zu rüken habe. Weder Oberstlieutenant v . Legay und sein braves Offizierskorps, noch die Mannschaft hatten aber die Luft hiezu, und es wurde einstimmig beschlossen , den Obersten Baron Wernhardt nochmals um die schleunige Einberufung zu bitten , indem das Bataillon auf keinen Fall zu den Ungarn nach Becskerek gehen, sondern, wenn keine Einberufung käme, es möge hieraus entstehen was da wolle, auf eigene Fauft anstatt nach Groß Becskerek geraden Wegs nach Temesvar marschiren werde. Gerade den Tag vor dem anbefohlenen Abmarsch zum ungarischen Ober ften Riß kam der Oberlieutenant Feczkovski um 2 Uhr Nachts als Kourier aus Temesvar bei dem Oberstlieutenant v. Legay an, und brachte den schrift lichen Befehl, zur augenbliklichen Einrüfung nach dieser Festung. Dieser mit Jubel aufgenommene Befehl wurde dem Oberst Baron Blomberg dienstlich mitgetheilt, und auch noch am nämlichen Tage nach Morawih abmarschirt. Für diese treue Anhänglichkeit an die kaiserlichen Sache hatten die

erkannte Sache mehr ziehen, indem der nämliche gute Geißt der Anhänglichkeit und der Treue für die kaiserliche Sache auch bei ihnen herrschte . Auch diese verließen in Kurzem Wersez und zogen gegen Arad herauf, von wo aus sie später in die Festung rükten. Am 12. zu Mittag rüfte der Oberstlieutenant v. Legay sammt dem Bataillon zu Temesvar ein, und brachte seine Blefſirten und Kranken mit. Der Krankenstand betrug um selbe Zeit, der so überaus großen Size wegen, beim Regimente Sivkovich allein über 800 Mann. Am 23. Auguft wurde zu Ehren der Siege der österreichischen Armee in Italien eine Kirchenparade im Freien abgehalten. Die Hize war schon um 9 Uhr früh so groß, daß mehrere Mann in Reihe und Glied zusammenſanken. 32 Gradst N. war den ganzen Sommer hindurch die Temperatur, und dabei hatte es nur einige Mal unbedeutend geregnet. Nicht lange nach Einrüfung des ersten Bataillons aus Werset marschirte das neunte Bataillon ungarischer Honveds , zwar nur kompagnieweise, mit ihren rothen Kappen und theilweise halb nakt, durch die Festung, da es nach Werset abrükte. Die ganze Garnison äußerte großes Mißfallen hierüber , daher in der Folge keine ungarischen Honved-Truppen mehr durch die Festung ziehen durf ten, und den Biharer Huſaren, die auch durchziehen wollten, die Thore ge sperrt wurden. Allgemein war der Glaube, daß sich die vielen Kranken gegen Ende Auguft, durch Nachlassen der so gefährlichen Fieber vermindern würden, doch anstatt der gehofften Abnahme wüthete dasselbe mit gleicher Stärke fort , so daß zu befürchten stand , das Regiment würde , wenn es so fortginge, in Kurzem gar keine Dienste mehr zu leisten im Stande sein, 400 Mann waren bereits gestorben und über 1000 Mann lagen schwer krank in den Spitälern. Mit wahrer Sehnsucht " wurde daher von der noch gesunden Hälfte einer andern Bestimmung entgegen gesehen . Endlich kam gegen Ende September 1848 vom ungarischen , ia Ein verständnisse mit dem österreichischen Kriegsministerium , der Befehl zu Te mesvar an, daß das Regiment durch den Stab und das 2. Bataillon des ſie benbürgischen Infanterie- Regiments Graf Leiningen Nr . 31 abgelöst werden würde, und am 4. Oktober als am Tage des Einmarsches dieses Stabes fammt Bataillon nach Galizien abzurüfen haben werde. Diese Bestimmung war, obwohl sie nicht der früher vorgetragenen Bitte entsprach, dem Regimente dennoch erwünscht, allein die so erwartete höchft eischütternde Nachricht von der auf der Pesther Kettenbrüke vorgefallenen Ermordung des Königlichen Kommissäre Feldmarschall-Lieutenants Graf Bamberg änderte die Sache, da Alles einsah, daß jezt in dieser gefährlichen Lage diese wichtige Festung von dem Regimente nicht verlassen werden könne. Es versammelte daher der Oberstlieutenant v. Legay das Offizierskorpé des Regiments auf ihren Wunsch, indem sie ihn durch die beiden Hauptleute Kunich von Sonnenburg und Pöschl hiezu auffordern ließen, und es wurde ein stimmig beschloſſen, jezt auf keinen Fall aus der Festung zu marſchiren, die dadurch in die große Gefahr käme, den nun offen als Feinde des Kaisers ge genüberstehenden Ungarn mit all ihren Kriegsvorräthen in die Hände zu fallen . Dieser gefaßte Beschluß wurde von Allen unterschrieben, und auch noch mündlich an Eidesstatt bekräftiget. Nun wurde dieser Entschluß des Offiziers = Korps, welches noch beisammen blieb, durch den Oberstlieutenant, dem Obersten und Regimentskom mandanten Baron Wernhardt mündlich überbracht. Derselbe verfügte sich zu dem kommandirenden Generalen Baron Piret, und eröffnete ihm, daß das Re giment am 4. nicht ausmarschiren, und die Festung Seiner Majestät dem Kaiser erhalten wolle und werde, und daß dasselbe eher bis auf den lezten Mann fallen wolle, als diesen pflichtgemäßen Entschluß zu ändern. Der anbefohlene Ausmarsch unterblieb, und die Festung entging einer großen Gefahr, denn so wie die Garnison Veron die damals nur aus dem Regi mente Baron Sivkovich und einer schwachen Diviſton von Baron Rukavina Infanterie bestand - später erfuhr, hatten die Umsturzmänner schon Hone ved- Truppen in der Nähe in Bereitschaft, um solche nach dem Abmarsche des Regiments schnell besezen zu lassen. Als die Revoluzions -Partei erfuhr, daß das Negiment Baron Sivkovich nicht, wie anbefohlen worden war, ausmarschire, und hiedurch ihre gemachten Pläne vereitelte, wurde sie wüthend, und äußerte laut, daß es doch entfernt werden würde.

Da das Regiment diese Aeußerungen durch gutgesinnte Menschen er fuhr, so wurden alle Maßregeln getroffen, um, wenn etwa die vielen in der Festung befindlichen Kossuthianer, vereint mit der Nazionalgarde einen Angriff - wie gedroht wurde - gegen dasselbe gewagt hätten, um Temesvar in ihre Hände zu bringen, einen solchen zurük zu treiben. Allein ihre Pläne schei terten an der Treue und Vorsicht des braven Regiments, welches auch die von Pefth aus anbefohlene Aufstekung der ungarischen Trikolor-Fahnen über Revoluzions-Männer zu Pefth den Oberflieutenant von Legay des Todes seinen Kasernen nie geduldet hatte, sondern im Gegentheil eine große ſchwarz würdig erklärt, welches auch in der deutschen Vefther Zeitung jener Zeit ge gelbe Fahne über den Siebenbürger Kasernthurm aufstekte. standen hatte . Als die Helden der Revoluzion sahen, daß das Regiment Baron Siv Als die braven Uhlanen von Fürst Schwarzenberg das Bataillon Sivkovich mit felsenfefter Treue an seinen Kaiser und Herrn hing, daher für fle fovih abrüfen sahen, wollten auch diese feinen Säbel für die schon schlecht verloren sei, warfen selbe ihre Blite auf das am 4. einrüfen sollende zweite

425 Bataillon Graf Leiningen Infanterie Nr. 31 , welches als siebenbürgisches --so hofften fie - ihre Sache auf jeden Fall ergreifen werde. Da aber dieses nach erfolgtem Einrüken vor der Hauptwache aufmar schirt, seine Fahne daselbst abgab, schnitten die in großer Anzahl verſammel ten Revoluzionären lange Gesichter und schlichen davon . Dies Bataillon, an beffen Spize der Oberst Christian Graf Leiningen und Oberfilieutenant v. Stankovich standen, blieb der kaiserlichen Sache und ihrem geleisteten Fahnen-Eid treu ergeben, welche Treue dasselbe schon wäh rend des langen Marsches aus Galizien nach Lemesvar bewiesen hatte, indem es mitten durch von der Revoluzion aufgeftachelte Komitate marschirend, gegen

Nicht nur diesen großen Ort entwaffnete der gedachte Oberflieutenant mit Schnelligkeit , sondern auch ohne einen Auftrag hiezu gehabt zu haben, das bedeutende Dorf Klein-Beschenova, und brachte nicht nur den bezeichneten Pfarrer , sondern auch noch den als verdächtig bezeichneten, von den Landleu ten selbst angegebenen Postmeister , und einen andern ehemaligen Kameral Beamten, dann mehr als 600 Stüf Feuergewehre, Flinten, Pistolen, Säbel, Spieße , Trommeln , Fahnen und dergleichen, ohne einen Mann hiebei ver. loren zu haben , nach Temesvar ein , obgleich der Rebell Nagy- Sandor zu Billiet in der Nähe war. Gleich hierauf am 27. Oktober früh 5 Uhr wurde wieder eine andere

Expedizion, eben auch von 500 Mann Infanterie, sammt 2 Eskadrons Uhla. nen und einer halben Batterie zur Besezung von Lugos - welches sich für die Ungarn erklärt hatte, - und Eröffnung der Verbindung mit Siebenbür gen, unter dem Kommando des Major von Anthoine dahin in Marsch gesezt. Diese Unternehmung gelang auch vollkommen , denn die Nazionalgarde ――― unter welcher sich sehr viele Juden befanden ―――――― nahm , als gelangt war, die Garnison ihre Erklärung vom 10. Oktober gegeben hatte, sie von diesem Anmarsch hörte, die Flucht. Das Depot von Hannover-Husaren indem sich solche ohnerachtet der an selbe ge- wurde aufgehoben, und nach Temesvar eingebracht. die Nazionalgarde am 12. Atellten Aufforderung, der kaiserlichen Sache nicht als Vertheidiger anschließen (Fortsezung folgt.) wollte -- vollständig durch Allarmirung der ganzen Garnison entwaffnet wurde 1 bei welcher Allarmirung eine Eskadron des Uhlanen-Regiments Fürst Schwarzenberg, welche aber auch in die Festung gezogen worden war, durch Literatur. feine imponirende Haltung viel mitwirkte - nahmen alle diese verdächtigen alle angewandten Verführungen taub, und öfters unter nicht geringen Gefahren seinen Marsch fortsezend , mit Rüklaffung eines Kommandos von 150 Mann, als Verstärkung in der Festung Arad, endlich am 4. Oktober Temesvar glütlich erreichte, allno es die besten Dienste verrichtete, und später vereint mit seinen Waffenbrüdern diese Feftung heldenmüthig vertheidigen half. Als das kaiserliche Manifest vom 3. Oftober 1848 zu Temesvar an

Gefichter nach allen Richtungen hin die Flucht. Unter dieſen die berüchtigten Bilder aus dem Lieutenantsleben, im Jahre 1816 gezeichnet von Sabbas, Vukovich, Kulierer, Winkler und mehrere andere. Rudolf von Uthmann, Lieutenant im königlich preußischen 7. Infans Die Festung wurde in Belagerungsstand erklärt , auch die gefangenen terie-Regimente ; geblieben den 30. April 1848 im Gefechte bei Mi Grenzer und Serben , so wie andere Landleute, die ihre Söhne nicht für die roslaw, herausgegeben zum Besten des Unterstüzungsfonts für Unterofs Ungarn abstellen wollten und deßhalb gefangen gehalten wurden freigelassen, fiziere und Soldaten des 7. Infanterie-Regiments. Duartformat, Ber lin 1854. Mittler's Sortimentsbuchhandlung . 1 Thlr. 5 Ngr. und die Ersteren nothdürftig gekleidet und verpflegt. Die auf den verschiedenen öffentlichen Gebäuden aufgefteft gewesenen Trikolor-Fahnen verschwanden, indem solche von den aus den Vorstädten, mit Die vorliegende Veröffentlichung möchten wir, selbst wenn sie minder Erlaubniß des Festungs- Kommando in die Stadt gekommenen, treu der_kais. humoristisch und zur Heiterkeit reizend wäre, als sie es in der That iſt, ſchon Sache anhängenden Jüyrer herabgerissen , und überall durch kaiserliche Fah darum zeitgemäß, " nach einem beliebten Ausdruk, nennen, weil einem frischen nen ersezt worden. Dieser Wechsel geschah unter dem Schall der Kriegsmusik Soldatenherzen, das zur rechten Stunde gerne ein halbes Stündchen lacht , in und dem Jubel dieser den ungarischen Bestrebungen feindlich entgegen stehen unserer gallsüchtigen, trüben und gewitterschweren Zeit jede anständige Gele= den Nazionalität. genheit zu gründlicher Heiterkeit und Entfaltung der Aerger und Verdruß ge Am 20. Oktober kam es von Engelsbrunn nächſt der Festung Arad zum runzelten Stirne hoch willkommen sein muß . Und Gelegenheit zu aufrich) ersten Mal zum Gefechte mit den Rebellen. Hiebei fielen auf kaiserlicher gem, herzlichem Lachen bieten diese lebenswahren, aus der Wirklichkeit mit Seite 2 Offiziere und 14 Uhlanen, dann 3 Mann von einer unter Kommando glüklicher Hand gegriffenen Zeichnungen in Fülle. Die Einquartirung, das des Oberlieutenants Schwarzmann mitverwendeten Abtheilung des Regiments Wachstuben-, Garnisons- und Manöverleben, die Differenzen mit dem edlen, Baron Sivkovich. wohlmeinenden Obersten, einem barschen alten Haudegen, die unvermeidliche Noch in der Nacht nach dem Einlaufen dieser Nachricht , vom 20. auf Gläubigerviste am 1. des Monats und endlich das Schlußbild , den armen den 21. Oktober, ging unter Kommando des Oberstlieutenants von Sztankovics Lieutenant als „ Landwehr-Kompagnicführer" mit 7 unerwachsenen Kindern im eine zusammengesezte Kolonne der Garnison, zur etwa nöthigen Aufnahme der häuslichen Elend verkümmert, aber noch immer seinem König enthusiastisch zu Uhlanen nach Vinga ab, rükte aber schon des andern Lages nach Entwaffnung gethan darstellend, so wie die übrigen Bilder, sind mit vollendeter bis ins Detail meisterhafter Kenntniß der Verhältnisse und Menschen und mit leichter von Orzidorf wieder in die Festung ein. Hierauf wurde am 24. Oktober früh um 4 Uhr eine erneuerte Expedis zion von 500 Mann Infanterie von Graf Leiningen und Nomanen- Grenzern, dann eines Zuges Uhlanen sammt einer Haubize, unter Kommando des Oberst Lieutenants von Legay zur Entwaffnung von dem auf der Straße nach Szege din gelegenen großen Orte Klein-Beczkerek , und wo möglicher Einbringung des dortigen sehr revoluzionär g.jinnten Pfarrers , abgesendet.

Hand gegeben. Trübt etwas die durch diese Bilder erregte Heiterkeit, so mag es der Gedanke sein, daß der launige Verfasser derselben schon sechs Jahre dem Dienste seines Königs durch den Tod entrissen und der Griffel, mit dem er seine Musestunden erheiterte, verloren ist. Der den Bildern vorangehende Text ist mit jenem gesunden Humor geschrieben, zu dem ein aufmerksameres Betrachten derselben jeden gerne Lachenden begeistern muß.

Armee - Nachricht e n.

Defterreich.

Handstreich gesichert ist. Die anglo-franzöſiſche Flottille müßte die Sulina Mündung paſsſiren und die Bergfahrt unter dem Feuer der ruffischen Strand F. (Wien, 4. Juli. ) Von den Kriegsschaupläzen. Die k . batterien bei Tultscha und Iſaktſchi, dann Kartal (mithin auf beiden Ufern) russische Division Soimonoff ralliert sich in Budeschti, um den Rükzug der bis Reni fortſezen. Donau-Armee über den Szereth zu deken ; das Detachement Liprandi bleibt Ferner verlautet es in Bukurest, es seien in Kustendschi, einer Hafenſtadt in der Militärftazion Plojeſchti so lange stehen, bis die Nachhut der Diviſion an der Küste der Dobrudscha, die in Varna in Garnison geweſenen 2000 Soimonoff in Nimnik, auf der Straße von Bukureft nach Fokschany, einge- Egyptier und 3500 Türken bereits ausgeschifft worden, um ſich mit dem über troffen sein wird, worauf General Liprandi mit dem Gros seines Korps den Trajanswall rüfenden aus 36,000 M. bestehenden Hauptkorps zu vers gleichfalls nachzurüken hat.. Es sind dies eben nur militärische Vorsichtsmaß einigen und gegen die Anhöhen bei Babadagh kriegerisch vorzugehen. Dieſe regeln, wie ie für eine jede im Rütmarsche begriffene Armee getroffen wer- Nachricht stimmt mit jener, die wir aus Schumla erhalten , ziemlich überein. den müssen. Eine Division hat sich längs dem linken Donau-Üfer nach Die Balkan- Armee soll in voller Stärke gegen die Donau herabmarſchiren Jbraila und Galacz zurükgezogen . Erstere Festung liegt am walachiſchen , und in Siliftria und Ruftschuk Stellung nehmen. Von einer Ueberschreitung leztere am moldauischen Donau-Ufer, zu deren Räumung die Ruffen bisher der Donau an diesen Punkten, Seitens der Türken, kann nach dem überein keine Vorkehrungen machen, vielmehr verlautet es als bestimmte Nachricht, gekommenen Kriegsplane der Oberfeldherrn keine Rede sein, weil die Donau daß diese Festungen, so wie fene in der Dobrudſcha am rechten Ufer (Mat- fürstenthümer durch andere Truppen besezt werden. In Nuftschuk wer. schin, Isaktscha, Tultſcha, Hirsova) in guten Vertheidigungsstand gesezt werden Vorbereitungen zum Empfange des türkischen, franzöſiſchen, engliſchen den. Mit Mit dieser Nachricht verbreitet sich in Bukurest auch das Gerücht und des Oberfeldherrn einer vierten Großmacht getroffen. Das Gerücht : eine Abtheilung der im Pontus kreuzenden Schuzflotte werde den Eingang in die Truppen dieser lezteren Macht wären bereits in die die Donau-Mündungen forciren und zur Zerstörung der ruſſiſchen Donauflottille große Walachei eingerüft , muß als verfrüht bezeichnet schreiten. Leztere sammelt ſich in der Mündung des Pruths in die Donau bei werden. Die strategisch ausgeführte Näumung der Walachei durch die Nuſ Reni, wo sie durch trefflich fituirte Strandbatterien vor einem feindlichen sen ist zur Thatsache geworden.

426 Wir erfahren aus guter Quelle , daß Fürst Paskiewitsch den Befehl -die Moldau zu räumen, oder die Posizionen derselben zu vertheidigen -bis zur Stunde aus Petersburg noch erwartet. Aus Varna kömmt uns die Nachricht zu : daß die Division Napoleon

res die völlige Vereinigung ter Herzogthümer Anhalt- Dessau und Anhalt Köthen zu einem Herzogthume Anhalt- Desſſau - Köthen " stattgefunden hat, ist jezt auch die organische Vereinigung der seither getrennt bestan= denen beiden Bundeskontingente unter einem Kommando mittelst

daselbst eingetroffen ist. Ein französischer Dampfer aus Redut Kale, der auch ·1 Trapezunt berührte, bringt Briefe aus Kars Kate vom 10. d. Es fand bis zu jenem Tage fein feindlicher Zusammenstoß zwischen den Russen und Türken ftatt. Von einem operativen Vorgehen des Tscherkessenhäuptlings Schamyl auf Tiflis wußte man nichts ; er soll zwar in der Verfaſſung sein , gegen die Küstenpunkte zu rüfen, nicht aber auf Tiflis loszumarschiren. Der Aufstand in Theffalien ist noch immer nicht gedämpft ; es finden von Zeit zu Zeit sehr blutige Kämpfe zwischen den türkischen Truppen und Insurgenten Statt; nach einer telegraphischen Nachricht aus Athen, 25. Juni über Triest wurden Erstere

höchfter Ordre vom 28. v . M. öffentlich bekannt gemacht worden. Das ge fammte herzoglich anhalt-dessau- köthenfche Bundeskontingent wird hinfort unter dem Kommando des Obersten Stockmarr aus einem und einem halben Batail lon mit sechs Kompagnien bestehen, wovon vier unter dem Major Zabeler in Dessau und zwei unter dem Major Freiherrn von Heimrod vorläufig in Kö then garnisoniren. Gleichzeitig ist der bisherige Kommandeur des nun auf gehobenen köthenschen Truppenkörpers, Oberstlieutenant von Davier „unter gnädigstem Vorbehalt anderweiter Verwendung " zum Oberst befördert und zur Disposizion gestellt worden. Eine aus dieser Vereinigung nothwendig

abermals geschlagen. In Bosnien , Herzegowina und Montenegro herrscht Ruhe. In ersterem Ejalet liegen nur noch 3 Nizam- und 4 Redifs.Bataillone. In Bihacz garnisonirt ein Bataillon Nizam in der Stärke von 800 Mann. Die Mannschaft ift elend equipirt ; es sind darunter 16 magyarische Unteroffiziere, welche, da sie von der erlassenen Amnestie nie etwas erfuhren , den mahomedanischen Glauben annahmen.

hervorfließende Maßnahme ist ebenso die unterm 12. erlassene höchste Verord nung , wonach die anhalt-köthensche Kriegskommission aufgehoben wird, und die derselben bisher obgelegenen Geschäfte, überhaupt deren Befugnisse und Ver pflichtungen dem Kommando des vereinigten Kontingentes übertragen werden.

Frankreich. # Nach dem Militärkalender zählt die französische Armee gegenwärtig 328 Bataillone Linien - Infanterie, 30 Bataillone leichte Infan Preußen. d. Die „ Wehr - Zeitung hat mit dem 1. Juli d. I. , nach sechsterie , 373 Schwadronen Kavallerie , 232 Batterien Artillerie (die 1892 Feld. jährigem ehrenvollen Bestehen , zu erscheinen aufgehört . " Sie geht, " heißt es oder Posizionegeſchüze bespannen oder bedienen können ) , 16 Kompagnien Pon in dem Abschied von den Freunden ,,,so ungeheißen , als sie unge toniere, 54 Kompagnien Mineurs und Sappeurs , 11 Handwerker und $40 rufen fam." So viel wir wissen , war ein Mangel an Unterstützung weder Train- Kompagnien . Hierunter find 20,000 Mann Gendarmerie (wovon 13,000 Seitens der Abonnenten noch der Mitarbeiter, - zählte sie der Lesteren doch beritten), die in außerordentlichen Fällen ebenfalls Militärdienste leisten können, Die Ursache : es waren tiefer lie nicht mit eingerechnet . Auch ist zu bemerken, daß die Marine-Infanterie , ob über 630 und der ersteren bei 1500. gende Gründe, welche die Redakzion bestimmten , ihr blühendes , erfolgreiches wohl sie zur orientalischen Armee ihr Kontingent geliefert hat, nicht zur Land Wenn ñe daran ihrem Interesse armee, sondern zur Flotte gerechnet wird . Die Hauptveränderungen , die seit Unternehmen freiwillig fallen zu lassen.

Rechnung getragen , so hat sie dem militärischen Publikum einen schlechten dem 2. Dezember stattgefunden haben, sind : die Errichtung 10 neuer Schüzen Dienst erwiesen , das mit Recht und schmerzlich den Verlust empfinden wird. | Bataillone , um ein besseres Verhältniß zwischen der schweren und leichten In Wir fommen auf diesen Gegenstand zurüt. fanterie herzustellen : die Errichtung einer sechsten Schwadron bei allen Ka vallerie-Regimentern, was einer Vermehrung um 60 Schwadronen gleichkommt, Baiern. die regimenterweise Scheidung der Artillerie in reitende , fahrende und Bela Sr. (München 28. Juni.) Se. Majestät der König hat mittelst gerunge-Artillerie ; endlich die Wiederherstellung der Kaisergarde. Im Gan geftern publizirtem Armeebefehl, datirt Hohenschwangau am 25. Juni , Sr. f.zen ist die Armee seit dem 2. Dezember 1851 um 31 Bataillone und 60 Hoheit dem Prinzen von Preußen , General-Oberst der Infanterie, das Schwadronen vermehrt worden. Großkreuz und dem k. Obersten von der Lann das Nitterfreuz des Mili Niederlande. tär Max-Josef- Ordens verliehen. An Inländer wurde dieser am 1. Jänner * Es ist nun entschieden , daß die Armee neue Kopfbedekungen 1806 durch Erhebung des vorigen Militär- Ehrenzeichens gestiftete Orden - und zwar Tſchakos nach franzöſiſchem Muster erhält , so wie einige gesezlich der zur Belohnung solcher Kriegsthaten ertheilt wird , welche mit Einsicht, genehmigte Aenderungen im Heerwesen. Geistesgegenwart und Tapferkeit, aus freiem Antriebe und mit Lebensgefahr zum Nuzen und Nuhme des A. H. Dienstes ausgeführt worden sind seit Rußland. dem Jahre 1814 nicht verliehen, wenn gleich ihn Ausländer, wie z. B. das (St. Petersburg, 21. Juni. ) Die Regierung hat für die Se Großkreuz desselben der FM. Radesky, das Ritterkreuz Se . f. k. Hoheit gel- und Ruderflotte Bestimmungen erlassen, die als vorläu E. H. Albrecht und Oberstleut. Fürst Emerich Thurn und Taris , in lezter fige " Maßregel, wie es im Protokolle des Senats heißt, den Offizieren der Zeit erhalten hatten. Mit dem Orden der jezt in der F. Armee, 1 Groß- Flotte die nöthigen Mittel an die Hand geben soll, sich während der besag freuz (Se. Majestät König Ludwig, ) 23 Ritter und 1 Chren-Ritter (Obersten Manövers dem Range entsprechend zu verpflegen. Demnach sind für baurath Freiherr von Pechmann, früher Hauptmann) zählt, sind Pensionen Offiziere der Segel- wie der Ruderflotte sogenannte „ Tischgelder" auf das und besondere Vorzüge , so wie geftiftete Unterstützungsbeiträge für Kinder Budget gebracht worden, die sie während der Uebungen beziehen werden . Au von Ordensmitglieder Derselbe zählt zur Stunde sowohl im ßer den eigentlichen Flotten- Offizieren , vom Chef der Flotte (zweier Divi In wie in Auklande 6 Großkreuze (die obbenannten , dann den Fürsten Rionen) an, welcher 1500 Silberrubel, bis zum Führer eines Kononenbootes von Warschau und 2 französische General-Leutenants), 16 Kommandeurs und oder einer Jolle, der 78 Silberrubel erhält, sind noch mit einbegriffen : die 112 Nitter. In der österreichischen Armee sind mit dem Ritterkreuz dekorirt : Kommandeure des Hafens Aftrachan und der kaspischen Flottille (während der Se. f. f. Hoheit E. H. Albrecht, G. d . K. Freiherr von Böhm, FZM. Freih . Zeit des Kreuzens im kaspischen Meere) ; der Anführer an den persischen von Geppert, FML . Graf Woyna, Graf Schlotheim, Oberst Freiherrn von Küsten im Meerbusen von Astrabad kreuzenden Schiffe ; die Anführer der Trach, Oberflieutenant Karl Graf Schullenburg und Fürst Thurn und Taris , Kreuzer zum Schuze der Fischerei im kaspischen Meere ; die Anführer der Major Freih. Schweiger und Thielen, und der f . E. geheime Rath Friedrich Staats-Transportschiffe bei Astrachan, Ochoßt , im öftlichen Ocean u. s. w . Für die ersten sechs Monate im Jahre werden die Tischgelder sogleich beim Egon Landgraf zu Fürstenberg. Mit demselben Armeebefehl wurden befördert : zum GM.: der Oberst Beginne der Fahrten ausbezahlt, für die folgende Zeit monatlich. Josef von Pöllath von 2. Art. - Reg , zum Obersten der Oberstlieut. Xaver Nach den vor zwei Jahren entdekten Veruntreuungen am Invaliden Hamel vom 3. Artillerie- Regimente, dann 5 Mafore zu Oberstlieutenanten, fond im Betrage von 1 Million hat sich Se . Majestät der Kaiser bewogen 8 Hauptleute zu Majoren, 17 Hauptleute 2. Klaffe zu Hauptleuten 1. Klasse, gefunden, eine alljährliche Neviſion der Kaffenbücher anzuordnen und der Ober 17 Oberlieutenants zu Rittmeister und Hauptleuten 2. Klaſſe und 21 Unter rechnungskammer die Prüfung der Rechenschaftsberichte zu übertragen. Ge Heutenants zu Oberlieutenants . Oberstlieutenant Friedrich Spek, dem Vor genwärtig haben die für dieſen Fond bestimmten freiwilligen oder demselben stande für das Maschinenwesen bei der Zeughaus-Haupt- Direkzion zugetheilt, überwiesenen Beiträge die Arbeiten der Rechnungsabtheilung des Komités zur wurde als Oberst charakterisirt ; endlich Se.. Hoheit Herzog Ludwig in Verwaltung des Invalidenfonds so sehr gesteigert, daß man die Beamtenzahl Baiern, Major des 4. zum 1. Chevaurlegers- Regt. übersezt. vermehren und einen Addizional- Etat Sr. Majestät zur Bestätigung vorlegen mußte. Beides ist bewilligt worden . Braunschweig. ** (Braunschweig, 26. Juni. ) Hier werden jezt Versuche mit einem Perfien. * Ueber Erpedizionen ; Equipirung, Sold, Gesundheits aus der Effener Fabrik von Krupp hervorgegangenen Geschüze, aus Guß stahl erzeugt, einer 12. pfd . Granatkanone, die für Kartätschen und Schrepnell zustand, Rekrutirung und Eigenschaften des persischen Sol schüsse besonders wichtig zu werden scheint. Falls sich das Geschüz bewährt, daten ; der Autorität der Chefs , berichtet der Oberst Colombari soll, wie die " D. R. 3 " wissen will, die Einführung für die herzogliche Ar Folgendes : tillerie die Aussicht stehen. Wenn sich die persische Negierung über eine Erpedizion entschieden hat, Anhalt-Dessau-Köthen. ſo bezeichnet ſie auf dem der betreffenden Grenze zunächst gelegenen Punkt (Aus Anhalt, 17. Juni. ) Nachdem bereits zu Anfang dieses Jah- | einen Ort, wohin alle Truppen sich begeben müssen ; diese Vorhaben sind ge=

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wöhnlich mit einem solchen Geheimniß umgeben, daß die Personen, welche sich vor, daß ſie ſich verstümmeln, wie dieß die Fellahs (Bauern) in Egypten thurr am Hofe befinden, die Absichten der Regierung erst in dem Augenblike kennen um der Konskripzion zu entgehen. lernen, wo man im Begriffe fleht, den Feldzug zu eröffnen . Wenn die OberDer Perser bestzt eine außerordentliche Bravour ; unbekümmert um die ften den Befehl erhalten, sich auf den Versammlungspunkt der Truppen zu begeben, so wird denselben eine Summe übermittelt, welche sie unter die Soldaten vertheilen müssen. Bei Ankunft der lezteren im Lager ist die Regie: rung verpflichtet, denselben ihren ganzen rüffländigen Sold, oft von mehreren Jahren her, auszuzahlen . Außer seinem Sold erhält jeder Soldat 1 Loman (12 Franken) zum Ankauf eines Laftthiers. Gewöhnlich vereinigen sich mehrere Leute zu diesem Zwek und kaufen ein Maulthier, einen Gel oder ein Kameel, welches ihre Bagage trägt und das sie selbst abwechselnd besteigen.

Gefahr, geschlagen oder Sieger, ift er immer gleicher Stimmung . Diese In differenz ist die Folge des Nomadenlebens, an welches er gewöhnt ist. Von allen Seiten von einem weiten Horizont umgeben, richtet er sein Belt, an dem Orte auf wo es ihm gefällt . Wird er davon verjagt, so transportirt er das selbe etwas weiter, gräbt eine Rinne, un fein Feld zu bewässern und richtet sich von Neuem mit seinen Heerden ein, zum Voraus darauf rachte, itch sei nen Rükzug zu sichern . Seine großen Fehler sind, halsstarrig und diebisch zu sein. In lezterer Beziehung ist seine Geschiflichkeit der Art, daß er beinahe

Nach jeder Inspizirung tauscht man die beschädigten Waffen aus oder läßt e repariren und händigt einem jeden Mann 14 Saipkrans ( 17 Franken) ein, um sich eine lederne astrachanische Müze und ein Paar Halbftiefel von gelbem Leder anzukaufen ; die übrige Kleidung des regulären Infanteristen, welche der Staat liefert, besteht aus einer Jake von rothem oder blauem Tuch, Beinkleidern von weißer Leinwand und einem Mantel von grobem Tuche. Den „ Alkaluk" (wattirte Wefte), sowie das Hemd muß ſich der Soldat auf eigene Kosten beschaffen. Sobald einmal die Truppen equipirt und auf den Marsche sind, wissen ste, daß sie nichts weiter zu erwarten haben , als was sie durch Marodiren oder Plünderungen , die ihnen erlaubt sind , bekommen können. Von dem bemerkten Augenblik an bis zum Ende des Feldzugs erhält der Solbat keinen Sold ; man gibt ihm nur seine Brodrazion, die er theil

ungreifbar ist und selbst den Panduren überbietet, deffen Ruf doch schon seit langer Zeit gemacht ist. Die persischen Soldaten, stolz auf ihre Gefchiflichkeit, rühmen sich selbst ihrer Streiche ; auch lieben sie sehr die Unterhaltung über diesen Gegenstand und lachen über den Dupirten. Ihre Hartnätigkeit, den Diebstahl nicht einzugestehen, überschreitet alle Grenzen . Es ist nicht selten, daß sie sich eher unter Stokßtreichen tödten laſſen, als den gestohlenen Gegen stand wieder herauszugeben. Es kam vor, daß einer derselben Diamanten ents wendet hatte ; Versprechungen des Pardons konnten denselben nicht bestimmen

weise gegen Käse, Fleisch u. s. w. eintauschen kann. Zuweilen kommt es vor, daß der Oberst oder General en Chef Hämmel unter die Truppen ver theilen läßt. Die persischen Soldaten, welche außerordentlich mäßig sind, legen mit Leichtigkeit 15 Lieues täglich zurük und sind sehr selten frank ; gleichsam durch einen bizarren Kontraft gehen sie indessen von einer beinahe vollständigen Enthaltsamkeit zu einer großen Gefräßigkeit über, ohne daß nachtheilige Fol. gen entstehen. Es kam vor, daß Soldaten, welche während ganzer Monate nur auf die Nahrung von Brod und Klee beschränkt waren, eine enorme Duan tität Fleisch verzehrten, sobald ſie Gelegenheit dazu fanden . Dergleichen Er zeffe nehmen ihnen momentan alle Energie und während der Dauer ihrer mühsamen Verdauung bleiben sie ausgestrekt in der Sonne liegen, unfähig zu irgend einem Dienste. Dieß veranlaßte auch einen persischen Großwürdenträ ger zu der Aeußerung, daß die persischen Soldaten dieselbe Natur wie die zur Bewachung der Dörfer in Persien bestimmten Hunde hätten , welche ruhig

die Thatsache einzugestehen und er starb unter den Stokßtreichen, die er auf die Fußsohlen empfing, indem er seine Unschuld betheuerte. Man fand dann die Diamanten in seinem Munde. Der Oberst, der für seine Leute verantwortlich ist, hat das Recht, ste

schlagen zu laffen, felbft bis auf den Lod . Aber es ist wohl selten, daß er von diesem Recht einen Mißbrauch macht ; denn wenn derselbe Ungerechtigkei ten begeht, so reißen die Soldaten die Fahne vor seinem Zelte aus und for dern mit lauter Stimme ſeine Absezung, welche die Regierung ihnen niemals in diesem Falle verweigert. U den Obersten den ihnen unerläßlichen mora lischen Einfluß zu bewahren, wählt die Regierung dieselben immer unter den Chefs des Tribus, aus welchem sich das Regiment rekrutirt. Macht sich einer derselben eines schweren Vergehens gegen die königliche Autorität schuldig, fo ersezt man ihn durch einen anderen, aus derselben Familie gewählten Oberft. Auf diese Art haben die Soldaten immer einen Chef, für welchen ſie Vor liebe befizen und man kann gewiß sein, daß der neu angekommene in, entges, gengesezten Sinne seines Vorgängers handeln wird, in Folge des unversöhn lichen Haffes, der sehr oft, selbst unter Brüdern, aus der in Verſen herr ― schenden Polygamie entspringt. Man kann annehmen, daß die persische Armee eine Stärke von 125,000 einschliefen, wenn sie wohl genährt würden, und nur dann gute Wache hiel Mann Infanterie, reguläre und irreguläre 200,000 Mann Reiter, 4000 M. reguläre Artillerie (das Korps des Zembureks und Raketiere mit eingeschlos ten, wenn sie hungrig seien. Nach den Mittheilungen des Dr. Maroty , welcher 1836 die perische sen) repräsentirt. Hierzu kommen noch 10,000 Pferde und 8000 Dromedare Expedizion gegen Revenduz als Chefarzt begleitete, ist die Konstituzion der für den Dienst der Artillerie, nebst weiter einer großen Anzahl von Laftthie Perser und Türken sehr verschieden. Derselbe, welcher von 1827 bis 1884 ren für den Transport der Lebensmittel. Chefarzt in türkischen Diensten war, versichert, daß in den Militärspitälern zu Konstantinopel gewöhnlich der vierte Theil eines jeden Bataillons gewesen, während in Bersen die Zahl der Kranken auf 1000 Mann nur 17 betragen Tages - Nachrichten . habe. Derselbe schrieb diesen Unterschied vor Allem der Trokenheit der Luft * (Wien.) Se. k. k. Apostolische Majestät haben die Reorganisazion der Ars in Persien, der Beständigkeit der Jahreszeiten daselbst , sodann auch der Ge tillerie anzuordnen geruht. Indem wir darauf später zurüfkommen , bemerken wit wohnheit der Verſer zu, stets unter Zelten zu leben, welcher Umstand in einem wolf derselben und ein heute : daß die bisherigen fünf Feld Artillerie-Regimenter auf zwölf solchen Klima für die Gesundheit sehr günstig ist. In ganz Persien gibt es Küftenartillerie-Regiment erhöht, daß die bestandenen Feftungs-Bataillone aufgelöst wur nur fünf Kasernen, davon drei in Teheran und zwei in Tebriz. Die Truppen den uns aus den Raketeur-Korps ein Raketeur Regiment errichtet wurde ; die Komman bewohnen dieselben nur sehr selten während der drei Wintermonate und kam danten für diese Regimenter sind bereits ernannt. piren den übrigen Theil des Jahres . Im Uebrigen ist dieser Umstand eben: Se. f. f . Hoheit, der durchlauchtigste Herr Erzherzog Karl Ferdinand , fo günstig für die Pferde, wie für die Menschen. Zur Unterstützung dieser Kommandant des 10. Armeekorps, war am 27. Juni in Ezernowiz eingetroffen, und trat Behauptung glauben wir anführen zu müssen, daß der General Marey-Monge, am folgenden Tage eine Inspizirungsreise in die südlichen Theile der Bukowina an. früher Kommandirender in Algerien, in einem Artikel über die arabische Pferdes raçe erwähnt, daß die Araber der Ansicht sind, die freie Luft wäre der Stä : fe Der in der A. H. Zentral-Kanzlei Sr f . t. Apostolischen Majestät kommandirte Artillerie-Oberst Ritter von Branttem ist zum GM. und Direktor des Artillerie und Lebendigkeit der Pferde wie der Menschen sehr günstig . „ Das Zelt" Arsenals in Wien und der Oberflt. Fisch meister vom Artillerie - Stabe zur Leitung sagt derselbe ―――― „gewährt Schuz vor der Sonne, dem Regen und vor dem des Baues dieses Arsenals ernannt worden. Beschauen ; aber der Araber schließt es nicht wie wir. Er läßt mit Absicht einen weiten Zwischenraum zwischen dem unteren Theil des Zeltes und dem * Se. Erzellenz der Oberkommandant der 3. und 4. Armee, Hr. FZM. Boron eß, ist in Begleitung Sr. f. f. Hoheit des Eurchlauchtigsten Herrn EH. Albrecht, Boden, die Luft hat dadurch immer eine freie Vaffage . " Dieses Leben in freier Luft wird ein gebieterisches Bedürfniß für diejenigen Menschen, welche Kommandant der 3. Armee, von hier über Pefth zur Inspizirung der Truppen nach Semlin, und Se. Grzellenz der Herr Gdk. Graf Slik, Kommandant der 4. A mee daran gewöhnt sind, und man konnte oft persische Soldaten sehen, welche nach Prag abgereiset. während weniger strengen Wintern die Kälte des Zeltes dem Aufenthalt in den Wohnungen vorzogen, wo es ihnen an Luft mangelte. Sei es nun , daß * (Prag.) Am 25. Juni 1854 starb vlözlich im Schloffe von Aujezd im Vilsner man die Ursache hiervon der Reinheit und der Trokenheit der Luft, hygienis Kreise Christof Graf Dohalsky von Doh alis und Borzek, f. f. penfionirter Ma schen Ursachen oder dem Leben in Lagern zuschreibt, so ist es Thatsache , daß for ad honores im 68. Jahre seines Alters. Er hatte im 2. Drag. Reg. König von Baiern vom Kadetten bis zum Rittmeister und Eskadrons-Kommandanten über 30 Jahre die Zahl der Kranken in der perſiſchen Armee niemals so groß war, daß man gedient, und lebte ſeit 1835 abwechselnd zu Prag und Marienbad, im lezter: Orte wäh nothwendig gehabt hätte, regelmäßig Ambulanzen für die Truppen einzurichten. rend des Sommers als Bade-Inspektor. Er wurde auf dem Luschkauer Friedhofe zur Die Perser ind von großer Statur und robust ; le haben eine breite Ende bestattet. und intelligente Stirne und find unläugbar die schönste Raçe kaukasischen * Die Stadt und Festung Olm üß beging am 2. d . M. die 96. Jahresfeier der Stammes. Wenn man Leute gerade so zufällig nimmt, so findet man selten heldenmüthigen Vertheidigung unter F3 M. Marschall gegen Friedrich den Großen. Se. welche die unter 1,72 Meter Größe haben. Selbst in den Städten sieht man Exzellenz der Herr Festungsgouverneur , G. d. K. Baron Böhm nahm die hierbei ausge wenig Wiggeftaltungen . Von Natur kriegerisch, werden nie gerne Soldaten rükten Schüzen nnd Bürgerkorps in Augenschein, und beehrte sie mit einer huldreichen und geht deshalb die Rekrutirung ohne irgend welches Hinderniß nicht allein Ansprache. Nachmittags begann das Kaiserschießen. für die Meiterei und Artillerie - welde, wie schon erwähnt, aus Freimilli Es kommt kein Beispiel gen bestehen - sowie für die Infanterie vor sich .

428 Personal-Nachrichten. Ernennungen und Eintheilungen . Hoheit der Herzog Wilhelm von Braunschweig, zum Obersten Inhaber bes vakanten 7. Kür. Reg. Eberle, Georg, Feldmarschall-Lieut. und Genie-Inspektor in Galizien, zum Stadt- und Feftungs-Kommandanten zu Krakau. Die General-Majore : Doffen, Anton, Militär- Distrikts - Kommandant in Ungarn ; Thun, Karl Graf, und Gordon, Rajetan Freiherr von, zu Feldmarschall-Lieus tenants, Erfterer mit Belafſung in seiner Anstellung, die beiden andern mit der Bestimmung zu Truppen-Diviſionåren. Shonat, Karl von, Major des Pensionsstandes, wird bei der Monturs - Haupt - Kom mission in Stokerau ´und, Schleiminger, Joſef, Major des Penfionsstandes, wird bei der Monturs-Kommission in Graz eingetheilt. Levelt, Johann, vom 1. Art.-Reg. , Cieglewicz, Anton, vom 4. Art. -Reg ., und Orlich, Mathias, vom 4. Art. -Reg., Hauptlt. 2. Kl., zu Hptlt. 1. Kl.; Furt huber, Josef, von der Art.-Akad . , Slawek, Chriftof, vom 7. Art.-Bat., Czar, Johann, vom 1., beim 4. Art.-Reg , und Gugg, Franz, vom 5., beim 3. Art. Reg., Oberlituts., zu Hauptlt. 2. Kl.; Fauska, Anton, vom 1.. beim 7. Fest = Bataillon ; Hemmelmayer, Simon, vom 3. Feft.-Bat., beim 5. Act. Reg. ; Schirmböck, Johann, von Raketeur korvss Gutbier Anton , vom 3. AR.; Veith, Johann, von der Zeugs-Art .; Neubauer, Franz, vom Raketeurkorps Nohr, Franz, vom 6. Feft. Art. Bat.; Katona, Alexander von, vom 4., beim 1. Art. Reg.; Bergmann, Josef, vom 5. Art Reg.; Zierler, Johann, vom 3. Art.-Reg., Peche, Heinrich, vom 5. Art.-Reg. , und Richbock, Sigmund, vom 8., beim 4. Feft.-Art. -Bat., Unterlt. 1. Kl., zu Oberlts. Bund, Karl, Unterlt. 1. Kl. in Penflonsstande, zum Plaz- Unterlt. in Wien. Pripa, Isak, Unterlt. aus dem Pensionsstande, wurde zum 4. Garnisons Bataillon eingetheilt. Kuch, Mathias, Unterlt. im Fuhrweſen-Korps, q. t. zum 11. UHL.-Reg. Wotruba, Josef, Hptm. 2. Kl. vom Vionnier-Korps, und Cudič, Nikolaus von, Hptm. 2. Kl., des 10. Grenz-Inf. -Reg., zu Hptlt. 1. Fl. Marella, Markus, Oberjäger des 11. Bat., zum Unterlt. 2. Kl. 3aiser, Josef, Unterlt. 1. Kl. des 4. Inf.-N. , ist in Zivil-Staatsdienste getreten . Sr.

in Wien. (Am 1. Juli.) Die Spilt.: Bekellich, vom 48. 38. , von Dedenburg (Nordbahnhof), — v. Urban, vom 2. JR. , von Prag (Hotel Wandl), - Quadrio, vom 43. JN., ». Bergamo (Wieden, Stadt Dedenburg), ---- Jahn, inPens., von Fünfkirchen (Landstraße Nr. 517). --- Rittm. Baron Hennet, vom 6. Huſ… R., von Troppau (Mariahilf, Stadt Dedenburg). (Am 2. Juli. ) Die Majore : Varon Ebner, vom Ges niesStabe, von Znaim (Stadt Frankfurt), v. Auer, v. 2. Gend. Reg., von Prag ( Stadt Dreifaltigkeit), -- Bar. Geusau, vom Armeeftand, von Engelstein (Wieden Nr. 26), --- von Neumayer, in Peus., von Czernowiß ( StadtNr.575), Wohlfeld , vom Fuhrwesen-Korps, von Thereftopel (Wieden, gold. Kreuz). ― - Hptm. Bruk, vom Genie Stab, von Krems (Leopoldstadt, weiß. Roß) (Am 3. Juli). Oberst Baron Jablonsky, vom 14. JR., von Linz (Matschakerhof). - Die Majore: von Augustin. vom 9. UN., von Podgorze (Wieden, Heugaffe Nr. 103), Magdonald, i. Pens, v. Görz (Dreifaltigkeit). Hptm von Malter, vom 44. JR., von Mailand (Leopoldfladt, Glefanten). --- Nittm. Schmalbauch, vom Fuhrwesenkorps, von Berona ( Stadt London). (Am 4. Juli.) Oberst v. Zattsek, vom 9. HR., von Oberfill. von Mares, von Pardubiz (Gend.-Kaſern), der Genie-Direkzion, von Olmüz ( Gasthof Nordbahn). Hptm. Nosin 4), vom 46. Inf. Reg. , von Brünn (Spittel berg Nr. 87) . Abgereiset. (Am 1. Juli.) Die Majore : Graf Bellegarde, vom 1 . UR., nach Krakau, -- Malti , vom 1 DR., nach Deden= burg. v. Neuwirth, Plaz-Kommandant, nach Bergamo. Hptm. Pottyondy, vom 50. Inf.-R., nach Trevise. Rittm. Jäger, in Penf., nach Prag. (Am 2. Juli.) Se. Exzellenz Herr FML. Graf Lich nowsky, nach Löpliz - Die Oberste : Bach, vom Ing. Geog.-Korps, nach Dedenburg, v. Neznar, in Penſ., n. D. Gmunden, -- v. Poppovics, in Penf., nach Olmüz, Novak, von der Herle, vom 5. Art.-Reg., nach Pesh, ― Art #kademie, nach Olmüz. (An 3. Juli.) Die Majore : Beleffy, vom 6. Gend. , Reg , nach Penh, -- Bzezina, in Penſ., nach Ofen. Die pilt.: v. Altvatter, in Pens., nach Prag, ――― Hiltl, vora Henie-Stab, nach Mailand, Jahn, in Penf., nach Rittm . v. Lufats, vom Armeestand, nach Dun L Földvar. Marienbad. (A 4. Juli. ) Die Majore : Bibra, in Pens., nach Hauptm . Preßburg, Müller, in Pens, nach Linz. Die Rittm.: Scharinger, vom 14 JR. nach Linz. Söllin Graf Falkenhayn, vom 10. HR., nach Krakau, ger, in Bens., nach Rohitsch. Diensttausch wird gesucht mit einem Oberbeamten der Militär- Adminis Arazion. Näheres Wien, unter Adreffe A. Z. poste restante. (111-3)

Neues Neu

Fuchs, Leopold, Kadetfeldwebel des 52. Inf.-Reg., zum Unterlt. 2. Kl. beim 34. IN . N Sergie, Daniel, Unterlt. 1. Kl. des. 17. Inf.R., zum Oberlt. Rudolf, Wenzel, Unterlt. 1. Kl. des 5. Jäger-Bat., zum Oberlt. Uebersezungen. Bellegishanin, Johann, Major des 9. , zum 12 , und Wagner, Friedrich, Mas for deo 12., q. 1. zuin 9. Gent.-Reg. Benfionirungen Degenfeld, Gustav Graf, General-Major auf sein Ansuchen. Buirette, Theodor Freiherr von, Oberft des Generalquartiermeister-Stabes mit der Vormerkung für eine Friedens-Anstellung ; Kloß, Ignaz, Major der Monturss Haupt-Kommiffion ; Noe, Josef, Hptm. 1. Kl. der Feuergewehr-Fabrik ; 2ütti chan, Adolf Johann von, 1. Nittm. des Kaijer Franz Josef Uhl. Reg. Nr. 4 Quittirungen. Spiller, Karl, Unterlt. 2. Kl. des 11. Jäger-Bat. Thürheim, Ludwig Graf, Major des Fürft Windischgräß 7. Drag. Reg., mit Beibe halt seines bekleidenden Militärs-Charakters.

Ju den Freiherrnstand als Ritter des Maria Theresien-Ordens wurde erhoben : FMK. Heinrich von Roßbach , Kommandant ad int. des 3. Armeekorps. Das silberne Verdienst kreuz erhielt Korvoral Moriz Stumpf. des . 5. Gend. Reg. für die mit eigener Lebensgefahr vollbrachte Rettung eines Menſchen ans den Flammen. Patriotische Gaben. Zu Gunsten des Dedenburger ffiziers-Löchter-Inſtituts find der Redakzion von dem löbl. Baron Prohaska Infanterie-Reg. nachstehende Beträge als Rükläffe vom No vember 1853 bis Juni 1854 übersandt worden und zwar von Herren Hpilt.: Saremba -1 fl. 20 kr., Swieten 1 fl. 30 kr., Wolf 1 fl. 20 kr., Kastenholz 1 fl. 20 kr. Die Hees ren Oberlieutenants : Negroni 1 fl. 20 fr., Schußmann 40 fr., Marocutti 1 fl. 20 kr. Die Herren Lieutenants : Cantilli 1 fl. 20 kr., Huber 1 fl. 20 fr., Philipv 1 fl. 20 fr., König 1 fl. 20 fr. Zuſammen 14 fl. 10 kr. KM., welcher Betrag der Bestimmung zuges führt worden ist.

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Druk von Karl Gerold und Sohn.

T

Desterreichischer

Beitschrift für

No.54 .

Soldatenfreund .

militärische

Samstag, den

8.

Juli

Intereſſen.

1854.

VII.

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 fr ., vierteljährig 1 fl. 30 kr., für die Zustellung in das Haus werden monatlich tr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige vierteljährig 2 fl . 10 kr. , halbjährig 4 fl. 20 kr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesendet erhalten. - Einzelne Blätter 6 tr . A. M. Brânumerazion wird angenommen im Romptoir des Soldatenfreundes" ( Stadt, Wollzeite Nr. 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in franfirten Briefen eingefendet werden wollen . Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K.M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K.M. zu berichtigen fommt . - Anonime Beiträge werden nicht berükſichtiget.

Zur Situazion und Nachrichten von den Kriegsschaupläzen.

welches 35.000 Mann an der Zahl war , nachdem es 13 Kanonen, 35 Standarten und seine drei Lager eingebüßt und einen großen Verlust an Todten erlitten, vollständig auseinandergesprengt war. Da wahrscheinlich dieses türkische Heer bestimmt gewesen sein mag,

davon gemischter Art .find

r. Der „ Soldatenfreund " , wie jeder ehrliche Desterreicher, muß einen bei Achalzik vorbei durch den Engpaß von Bordjom länge der Kura gegen Krieg zwischen Desterreich und Rußland für ein Unglük halten. Er glaubt, Tiflis vorzudringen, und so die längst besprochene, mit Schamyl kombinirte daß man kein ehrenhaftes Mittel unversucht lassen dürfe , um ein solches Operazion auszuführen , so hat der durch die Rufsen erfochtene Sieg eine Unglük abzuwenden. Die aufgeregten Leidenschaften zu beschwichtigen, in sehr große Bedeutung für die Unversehrtheit der russischen transkaukasischen dem man ihnen ein nüchternes Urtheil entgegenstellt, ist eines dieser Mittel. Besizungen. Dieser Grundgedanke leitet den „ Soldatenfreund ". Er war beslissen , die mi litärischen und politischen Verhältnisse in unparteiischer Weise aufzufassen . Die Kriegs-Marine Frankreichs. Da er übrigens militärische Nachrichten nicht erfinden konnte, so hat er natürlich authentische Berichte über die Kriegsoperazionen von mehreren (Schluß.) Seiten sich zu verschaffen gesucht. Mit der Zusammenstellung und der In Folge der früher besprochenen Thätigkeit der Marine- Verwaltung Auffassungsweise ha fich ader Niemand befaßt, wie die Redakzion dieses hatte die Flotte zu Anfang des laufenden Jahres folgenden Stand : Blattes. Wir fahren somit fort : a) Segelschiffe. Nachrichten vom Kriegsschauplaze zufolge findet die rüfgängige Be Linienfchiffe 1. Ranges 9 2 mit 790 Pf.Kr. wegung der russischen Armee langsamer statt , als man es früher vermuthet 2. 14 7 " 4440 " 53 mit 5096 K. hatte. 3. 19 17 2200 # Die verschiedenen Korps haben , wie es scheint, vorerst an der Jalo, 4. 11! " miga Pofizion genommen . 1. H Fregatten Der linke Flügel, Lüders, bei Hirsowa ; das Zentrum , Dannenberg, 2. 58 mit 3955 K. " bei Urzyczeny ; der rechte Flügel, Liprandt, bei Plojesty. 3. 16) " 220 " # Bei dieser achtunggebietenden Stellung der Armee fand die Fort Korvetten 39 868 R. " 240 " " schaffung des Materials und der fünftaufend bulgarischen Familien, Leichte Schiffe 101 1066 " " 30 " bie mit ihrem Hab und Gut nach Rußland übersiedeln , obgleich beschwer 39 788 " Transport- Schiffe ― " lich , doch ihren geregelten und ungestörten Gang . Die Türken hatten " 11773 Summe 290 18 mit 7920Pf.Kr. nirgends einen Versuch gemacht, die Donau zu überschreiten. 7 Linienschiffe b) Dampfschiffe. Wie sich die Lage weiter gestalten, ob und wie bald eine fer 20 Fregatten nere rüfgängige Bewegung der verschiedenen Korps bis an die Szereth mit 32,350 Pf. Kr. Korvetten 30 Linie stattfinden würde, von wem und wann das von den ruſſiſchen Truppen 64 Avisos verlaffene Gebiet besezt werden möchte , schien man nach den Berichten aus Summe 121 dem cusfischen Hauptquartier nicht in Erfahrung gebracht zu haben. II. Schiffbau - Material und Ausrüstungs - Gegen stå n Dies ist jedoch natürlich , indem die Entscheidung über diesen Punkt

23

von der Antwort des russischen Kabinets auf die lezten österreichischen Vorschläge abhängen mag . Es ist also auch nicht hier der Plaz zu vor eiligen Betrachtungen über die weisen Maßnahmen unserer Regierung. Das Eine wiederholen wir aber , daß die strategischen Aufstellungen der beiden Mächte ihnen entschiedene Vortheile im Falle einer friedlichen Ausgleichung bieten. Von den andern Kriegsschaupläzen erfährt man Folgendes : Am 29. Juni hatte sich die Flotte des Admirals Napier , 40 Segel ftark, Kronstadt genähert. Am 30. näherten sich einige Dampffregatten der Einfahrt zwischen der finnischen Küfte und Kronstadt. Diese Einfahrt ist gewöhnlich wegen des kleinen Wasserstandes selbst für kleinere Schiffe ganz unfahrbar. Ein Nordwestwind hatte aber , wie es oft im finnischen Meer busen der Fall ist , den Wasserstand so erhöht , daß die feindlichen Schiffe, diesen Umstand benüzend, nicht unbedeutend in die Einfahrt vordringen konnten. Obgleich sie so ziemlich in die Schußlinie gekommen waren , so ift dennoch von beiden Seiten kein Schuß gefallen. Rusfischer Seits begnügt man sich an diesem Tage für etwaigen noch erhöhten Wasserstand die Verthei Digungsmaßregeln zu treffen. Nachdem die englischen Schiffe einige Sondirungen vorgenommen hatten, kehrten sie zu dem Gros der Flotte zurük. Den andern Tag erschien Napier mit allen seinen Schiffen vor Kron. ſtadt ſelbft ; doch scheint bis zum geftrigen Tage fein Angriff unternommen worden zu ſein.

de. Hievon wird in den Arsenalen ein mehrjähriger Borrath in Bereit schaft gehalten ; die Marine -Verwaltung hatte im Jahre 1846 auch für diesen Zweig einen Normal-Bestand entworfen , der von den Kammern ge nehmigt und zu deffen Kompletirung ein außerordentlicher Kredit von 33 Millionen Franks bewilliget wurde. Die vornehmsten Artikel dieses Nor mal-Vorrathes sind : Jahre Schiffbau-Holz c. c. 266000 Stéres ( 1 Stére = 27 Kub . Schuh) auf 3-5 25000 Stüfe Masten 2c. 2c. " 10-30 25000 Stüfe Stangen 2c. 20. 5 " 3 | Eisen 2c. 2c. 208000 M. Ct. ( 1 M. Ct. = 200 Zoll Pf.) " 29400 " Kupfer 2c. 20. " 15000 2 Blei c. c. 15000 3 " Nägel von Eisen 6000 # 3 " Nägel von Kupfer " 30000 Hanf 1% 2 2100000 Métres ( 1 Métre = 3 Schuh) Segelleinen 15000 M. Ct. 1 " Spagat 300000 Métres Fahnenstoffe 12 " 24000 M. Ct. 2 Bech, Theer c. 8000 " 1 Fetten " 72000 Tonnen ( 1 Tonne = 20 Zoll Ct.) # 2/3 100 Steinkohle Vorstehende Material-Vorräthe so wie jene an Geschüzen , Handwas fen, Projektilen, Pulver u. a. Ausrüstungsgegenständen sind dermalen mit

Detaillirte Berichte über einen vom russischen General Andronikoff antelft des oben erwähnten außerordentlichen Kredits, den man auf 7 Jahre der Grenze Guriens über Selim Pascha erfochtenen Sieg fehlen noch zur vertheilt hatte, und anderer Mittel faft komplet. Es dürfte hier der schiklichste Ort sein von der Ausrüstung der fran Stunde. Die telegrafische Depesche sagt mur : daß das türkische Heer,

430 zösischen Kriegsschiffe mit Geschüzen zu sprechen. Schon im Jahre 1824 hatte man befchloffen die früher zahlreichen Geschüz-Kaliber wenigstens für die größeren Kriegsschiffe von der Korvette aufwärts auf ein einziges zu beschränken ; man entschied sich für den 30 - Pfünder als demjenigen, der der fifischen Kraft der französischen Matrofen nicht zu viel zumuthet ; nur für die kleinern Schiffe find noch einige geringere Kaliber beibehalten worden ; überdies hatte man die Einführung der Bomben- oder Granat-Kano nen (Pairhans) als eine höchst wichtige Neuerung entschieden. Die jezt üblichen Kaliber sind daher folgende : 30pfd. lange Kanonen von Bronze Detto 30pfd. kurze für sämmtliche Schiffe größter Art 30pfb. Karronaden von Eisen 80pfd. Bomben- oder Granat-Kanon. von der Korvette aufwärts. detto 30pfd. nn 24pfd. Karronaden von Eisen Detto 18pfd. für die Schiffe kleinerer Art. 12pfd. kurze Kanonen von Bronze ļ Dermalen ist der Gesammt-Bedarf an Geschüzen der beibehaltenen

Die Pflanzschule desselben ist die Handels . Marine ; ohne einer zahlreichen Handelsflotte mit ausgedehnter Schiffahrt ist eine große tüchtige Kriegs flotte eine bare Unmöglichkeit. - Frankreich benöthiget zur vollständigen Aus rüstung seiner Kriegsflotte nach dem Normal- Etat von 328 Kriegsschiffen nicht weniger als 96,380 Mann vom Kapitän bis zum Schiffsjungen, und zwar : Individuen . An Offizieren und Beamten der organisirten Korps 4684 An Offizieren der Marine - Inskripzion 11678 An Matrosen der Marine- Inskripzion 246888 An Leuten der allgemeinen Konskripzion für die Linien - Equipa gen, der Artillerie und Infanterie 1 / 23469 An Schiffsjungen . 8496 An Mechanikern und Heijern 1670

Dampfer .

Schiffe

leich S. chiffe

coo rvetten cKo ∞

Fregatten

Linienschiffe

Summe

Summe 96380 J. Auf diesen nothwendigen von den Reglements festgesezten Personal Bestand sind vorhanden : 1. Organisirte Korps . Kaliber (ungefähr 15000 Stüke) vollständig bedekt. a) Die Schiffs - Offizïère mit einem Normal.Kadre von Admira Ien Die Ausrüstung der verschiedenen Schiffs : Klaffen 2 und im Kriege 3 mit Geschüzen ist durch eine k. Ordonnanz vom 1. Februar 1837 wie folgt 10 Vize-Admiralen geregelt worden : Kontre-Admiralen 20 Kanonen Benennung 100 Linienschiffs-Kapitänen Karronaden Granat Kan. der furze lange 230 Fregatten-Kapitänen Schiffe 30pfb. 24pfd . 18pfb . 80pfb. 30pft. 5 30pfo. 650 Linienschiffe -Lieutenants 16 88 120 4 30 Linienschiffe 1. Rang. 32 600 Linienschiffs-Fähnrichen 2. 30 28 34 4 4 100 "I 200 Aspiranten 1. Klaſſe 32 3. 24 26 4 4 90 " Summe 1822 18 4. 4 80 24 30 4 "1 Dazu ein Reserve - Kadre vou Vize-Admiralen ( 1852 7) und 26 2 60 28 4 "1 Fregatten 1. 2. 18 28 4 50 Kontre- Admiralen ( 1852 12) , ferners " 3. 14 22 Aspiranten 2. Klaſſe in unbestimmter Anzahl (gewöhnlich 100 bis 4 40 24 30 120) und endlich Korvetten 1. Klaſſe 2. 20 Volontäre 1. und 2. Klaſſe, die unter den Kapitänen und Offi. 24 4 17 18 zieren der Handels -Marine nach dem jeweiligen Bedarf rekrutirt werden. Briggs 2 20 1. " Transport- Schiffe 18 b) Schiffsbau - Ingenieure mit einem Normal-Kadre von 22 4 General Inspektoren 1 20. 20. 20. Direktoren 110 Individuen. 9 Die Bewaffnung der Dampfer besteht zum größern Theile in Bom. 100 30pfündigen Ka Ingenieucen langen Theile in kleinern bens oder Granat-Kanonen, zum Eleven in variabler Anzahl . noner. 18 c) Ingenieurs - Hydrograf e 8 (für die Küſtenaufnahme) III. Wirkliche jährliche Ausrüstungen in Frieden. Zum d) Ingenieurs des ponts et chaussées (vom Mini Schuze des Handels, der Fischereien und der Kolonien , zu Miſſionen, zu 16 ſterium der öffentlichen Arbeiten zugetheilt) · Truppen - Transporten , dann zu einer Observazions -Eskadre , endlich als 561 . Chirurgen Apotheker Aerzte e) , , Reserve in den eigenen Häfen wurden in den lezten Jahren 12-15 Lis f) Kontrollore , Kommissäre , Verwaltungs . nienschiffe, 30-36 Fregatten, 30-36 Korvetten, 60-65 leichte Schiffe, 1011 Rechnungs- und Verpfleg8- Branche und 20-25 Transporte, im Ganzen also 150-170 Kriegsschiffe 2c. 2c., · Geistliche 13 Schiffs g) mit einer Besazung von 30-35,000 Mann ausgerüstet, und davon die 62 h) Professoren der verschiedenen Lehr- Anstalten Stazionen in der Levante , von Tunis , von Algier , an den Küsten 298 i) Die Hafen - Gendarmerie, 17 Offiziere u . 281 M. Italiens, Spaniens, in den Antillen, im Golf von Mexiko, in Brasilien, k) Die Artillerie in 23 Artillerie- und 6 Arbeiterkorps, La-Plata, Cayenne, im ſtillen Ocean, den Marquisen, den Gesellschafts -Inseln, Neufoundland, Jsland, Bourbon, China und Neuseeland bestritten. Außer mit 1 General, 25 Stabs-, 162 Oberoffizieren und 3295 M. 3483 1) Die Infanterie in 3 Regimenter à 40 Kompagnien den stazioniren in jedem der Kriegshäfen eine Reserve von einigen Schif fen, in Toulon aber eine größere Observazions - Eskadre, welche mit 1 Gene., 48 Stabs- , 443 Oberoffizieren u . 11859 M. 12351 Köpfe. m) Die Linien - Equipagen in 5 Divisionen, und zwar für jeden leztere in den Sommer - Monaten in See geht , um Offiziere und Mann ſchaft in allen taktischen Evoluzionen einzuüben . der 5 See-Präfekturen eine , mit 180 permanenten Kompagnien , 7 Depot-Kompagnien (Brest und Toulon je 2, Cherbourg, Lorient und Im gegenwärtigen Augenblike hat Frankreich außer seinen gewöhnli chen Schiffs Stazionen , die überdies zum Theile namhaft verstärkt worden Rochefort je eine) und so vielen provisorischen Kompagnien als für ſind, 5 bedeutende Eskadren von nachfolgender Stärke in See : die jeweiligen Ausrüstungen nöthig sind . ― Ueberdies noch 2 Kom pagnien Matrosen Kanoniere, 4 Kompagnien Schiff sju n gen (Brest 2, Toulon and Cherbourg) und 2 Kompagnien Heizer und Mechaniker für die Dampf-Marine. Jede der permanenten

939

oder provisorischen Kompagnien der Linien- Equipagen_hat_inkluſive Chargen eine Stärke von 103 Mann, darunter 60 wirkliche Matrosen der Marine-Juskripzion und 26 Mann der allgemeinen Konskripzion (Aprentis-Marins), dieselben sind zur Bemannung der auszurüftenden Kriegsschiffe bestimmt, und es werden auf jedem derselben so viele Kompagnien einbarquirt , als deſſen Rang erfordert. n) Das Korps der Matrosen - Unteroffiziere, eine Schöpfung der gegenwärtigen Regierung mit einem Stande von 1760 Mann. 0) Eine Disziplin - Kompagnie von variabler Stärke. II. Die Marine H Inskripzion . Diese ist eine Schöpfung Lud wig XIV. ( 1683) und umfaßt sämmtliche wirkliche Seeleute bis zum 50. Jahre, die von hiezu eigens aufgestellten Behörden in besondern Matrikeln eingetragen und fortwährend in Evidenz erhalten werden. Sie liefert die

9 10 3 Im baltischen Meere 31 mit 1266 K. wovon 12 15 29 "1 1610 " Im schwarzen Meere 16 "1 Im griechischen Archipel --14 "1 146 " 10 "/ ―― Transport- Div. in 17 " 17 Reserve-Eskadre Toulon 14 14 " 1890 " 11 8 Summe 38 29 17 21 105 63 Die Eskadren a―d find dermalen vollständig , die Reserve - Eskadre aber in Ausrüstung begriffen . -- Die Transports - Division ist im Stande auf ein Mal 12,000 Mann aufzunehmen und an jeden beliebigen Punkt -zu transportiren die eingeschifften Equipagen betrugen im Oktober 1853 bereits 56,000 Mann, jezt aber 60 und 70,000 Manu. reglementmäßigen der Schiffbesazungen mittelst einer regelmäßigen jähr. H. Das Personal. Der weitaus wichtigste Theil einer Kriegs lichen Aushebung, deren Größe sich nach den Bedürfnissen des Dienstes flotte, der nicht mit Geld allein wie das Material, sondern nebstbei nur mit richtet. Die Stärke der in den Matrikeln verzeichneten See-Mannschaft nachhaltigem Zeit- Aufwande beigeschafft werden kann, ist das Personal. bis zum 50. Jahre belief sich: a) b) c) d) e)

431 1825 1830 1835 1840 1845 1848 1853

auf 94611 Mann , worunter 11287 Profeffionisten . 10653 96245 " " " 11122 f # 99580 " 11 11752 W D 110458 " " 12810 125272 " "1 " 13641 138134 11 "/ 11 W ? 152565 " " " In dem Stande vom Jahre 1848 befanden sich : Kapitäne, Patrone, Piloten 11711 Mann, 5566 # Offiziere • 64231 " Matrosen in 3 Klaffen 25613 Novizen "1 17372 " Jungen 13641 "! Professionisten Summe 138134 Mann.

Das 41. Infanterie-Regiment Baron Sivkowich in den Jahren 1848-1849.

(Forthejung.) Am 3. November wurden über jedes der drei Thore der Festung schwarzgelbe Fahnen aufgestekt. In der Festung wurde das Standrecht publizirt, dann mehrere kleinere und größere Detachements nach verschiedenen Richtungen ausgesendet, theils um die Umgebungen zu entwaffnen als auch zu andern Zweken. Hiebei gab es auf mehreren Punkten auf beiden Seiten Todte und Vertvundete. Ein fleines Kommando von 20 Mann des Regiments Baron Sivkovich mit 10 Uhlanen, vom Oberlieutenant Appel befehligt, wurde am 6. November zu Klein-Jecza plözlich von dem Insurgenten Nagy Sandor überfallen ; doch gelang es dem Oberlieutenant mit 8 Mann nach tapferer Gegenwehr fich glüklich durchzuschlagen , während ein Uhlanen : Korporal und fünf Mann von Es versteht sich übrigens von selbst, daß der Staat von dieser sehr Sivkovich Infanterie, die sich im Hause des Richters vertheidigten und nich namhaften Anzahl wirklicher Seeleute höchstens die Hälfte oder 3 für die als Gefangene ergeben wollten, von den ins Haus eingedrungenen Ungarn Kriegsmarine in Anspruch nehmen könnte , weil man die Handelsmarine von welchen auch Mancher fiel, niedergemacht wurden. Alle andern Uhlanen, so wie auch 7 Mann von Sivkovich wurden ver im Besize der ihr nöthigen Matrosen unbedingt belaſſen muß ; im äußersten Nothfalle würde jedoch eine nicht geringe anzuschlagende Hilfe in den über sprengt, und gelangten die meisten später in die Feftung. 50 Jahre alten Seeleuten ( 1845 28476) und selbst in den Invaliden und Da die Garnison durch die Krankheiten schon große Verluste erlitten Bensionisten ( 1845 11155 ) gefunden werden können . --- Die Marine- In- hatte, so beschloß der Kriegsrath und das Vertheidigungskomité eine Aushe skripzion befizt eine eigene Pensions- und Unterstüzungs - Kaffe, bung von Hilfsmannschaft auf die Dauer von 6 Monaten zu bewerkstelligen, die unter Aufsicht des Staates verwaltet, hauptsächlich aus Sold-Rükläffen und es wurden einige Tausend Mann in allen fenen von den Feinden noch gebildet wird ; sie dient dazu alten oder verstümmelten Seeleuten und ihren nicht besezten Ortschaften ausgehoben, und den Truppen zugetheilt. Diese Leute, aus Schwaben, Romanen und Serben bestehend, waren bis Witwen und Kindern Pensionen und Unterſtüzungen zu sichern ; ihr Ein auf wenige Ausnahmen treu und brav, machten im strengsten Winter man kommen beträgt jährlich die namhafte Summe von 9-10 Mill. Fr. II. Stärke der Bemannung der französischen Kriegs- chen Kriegszug mit, und hatten sich überhaupt in jeder Hinsicht sehr verdient gemacht, so wie bei der spätern Vertheidigung der Festung das Ihrige redlich Schiffe. 1. Segelschiffe: Linienschiffe zählen je nach dem Range 677-1087 M. beigetragen, und bei allen Gelegenheiten Muth und Entschlossenheit gezeigt. - 513 M. 326Lippa an der Maros , wohin sich nach Entwaffnung der Nazionalgarde Fregatten . Korvetten 110- 228 M. zu Temesvar, und nach Bekanntwerdung des kaiserlichen Manifeftes vom 3. 92--- 113 M. Oktober 1848 die Häupter der Banater Revoluzionsmänner sammt einen Briggs -74 M. Theil ihres Anhangs geflüchtet hatten da man leider zu Temesvar per 61 Leichte Schiffe 45154 M. säumt hatte, sie zur rechten Zeit festzunehmen, welches sehr leicht hätte be Transporte ―――――500-600 m . wirkt werden fönnen mußte genommen und dieser Herd der Umfturzpartei, wo Dampfer : 2. M. | Linienschiffe 350 400 M. auf das unermüdlichste zu Gunsten der Revoluzion gearbeitet wurde , zerstört Fregatten 180 M. werden. 120 Korvetten Es gingen daher zu diesem Zweke zwei Expedizionen , und zwar die Aviso's 36 80 M. An Die folgende Uebersicht der Besajung eines Linienschiffes, einer Fregatte und eine von Temesvar am 9. November unter Kommando des Major v. thoine mit vier Kompagnien vom Regimente Baron Sivkovich Infanterie, einer deren von dienen dazu , möge Range ersten vom sämmtlich Korvette, einer Eskadron Fürst Schwarzenberg Uhlanen sammt einer Batterie, dann die an Elementen ein Bild zu geben : dere von Lugos unter Kommando des Major Eisler , vom Nomanen-Banater Korvet ten Linienschiffe Fregatten Grenz-Regimente mit einigen Kompagnien desselben, und aufgebotenem Land 1. Ranges. 1. Ranges . 1. Klaffe. fturm dahin ab . 6 15 9 Offiziere Die Ungarn wurden von zwei Seiten angegriffen und nach einem 8 4 18 Aspiranten großer Stab 5 2 ziemlich starken Widerstand über den Marosfluß gejagt. 4 Aerzte 1 1 Der von diesem zusammengesezten Bataillon des Regiments Baron Siy 1 Kommis 8 7 fovich erlittene Verlust bei diesem Gefechte belief sich auf 6 Todte und 21 8 Kleiner Stab Verwundete Unter den lezteren befand sich der Lieutenant Skriniar. 22 89 43 Matrosen -Unteroffiziere Der bei dieser Gelegenheit aufgebotene Landsturm bewies sich als plün 2 4 7 Fouriere 721 derungssüchtig und seig, mußte daher als unbrauchbar nach Hause entlassen 307 122 Matrosen der Inskripzion werden. 91 39 Matrosen der allgem. Konskripzion 169 Den 17. November verließ unter dem Kommando des Obersten und 12 21 39 Jungen 17 11 Regimentskommandanten Baron Wernhardt eine andere noch bedeutendere Ex Verpflege und anderes Personal 50 4 pedizion, aus zwei Bataillons Sivkovich, jedes zu vier Kompagnien - da ₤ 228 513 Summe 1087 mit Major Anthoine detachirt waren --- dann 50 Mann von Baron Nuka J. Hafenbauten. Außer dem Personal und Material hat die Marine-Verwaltung auch vina Infanterie 3. Bataillon , unter dem Befehl des Lieutenants Weinberger, der Erweiterung und Verbesserung seiner Kriegshäfen eine sehr erfolgreiche sammt 3 Eskadronen Uhlanen und einer Fußbatterie die Festung Temesvar, um nach geschehener Vereinigung mit dem von Lippa rükkehrenden Major Aufmerksamkeit gewidmet, besonders zu erwähnen find : Anthoine, den Feind auch zu Billiet anzugreifen, von dort zu vertreiben, 1. Der Damm und das Arsenal von Cherbourg . Der Damm, ein wahres Riesenwerk, wurde 1784 begonnen und zu Ende des und so viel Haber als nur möglich aus dem dortigen großen Schüttboden einzubringen. vorigen Jahres vollendet. Bis 1792 waren darauf_31 Mill. Fr. , von Diese spät Nachmittag aus Temesvar abgerükte Erpedizion kam gegen 1792-1814 72 Mill. Fr., 1815-1841 11 Mill . Fr. und seitdem noch Abend vor St. Andras einem sehr großen Kameraldorf -- zwei Stunden 18 Mill. Fr., im Ganzen alfo 67½ Mill . Fr. verwendet worden ;für das von der Feftung gelegen, an, flellte zwei Kompagnien als Vorposten aus und neue noch nicht beendete Arsenal find 26 Mill . Fr. bestimmt. 2. Der Hafen von Toulon, für reffen Erweiterung und Aus, quartirte sodann die gesammte Mannschaft, aber sehr enge zusammen, in die näheren Häuſer, mit dem Befehle ein, daß ſich Niemand ausziehe, und jeder baggerung im Jahre 1841 13 % ,2 Mill. Fr. bestimmt worden find. seine Waffe neben sich in Bereitschaft halte. Die Batterie wurde auf den 3. Der Hafen von Bendres, der mittelft eines Kredites von Plaz des Dorfes aufgeführt und eine hinlängliche Bedekung beigegeben. 212 Mill. Fr. zu einem Zufluchts-Hafen eingerichtet wird 2. 2. ic. Die Nacht verging ruhig, aber am 18. früh, ungefähr un 5 Uhr, erschien Nicht minder große Ausgaben sind in der neueren Zeit, besonders seit Nagy Sandor, seine Infanterie aufWägen, mit einer Eskadron Hannover Husaren dem Jahre 1841, für die Befestigungs-Arbeiten in den Kriegshäfen, dann und einigen Geschüzen vor diesem Orte, griff die ausgestellten Vorposten an , der übrigen wichtigeren Küften- Punkte gemacht worden ; doch gehen diese und warf mehrere Granaten in dasselbe, die theilweise zündeten. Die schon in nicht die Marine-, sondern die Kriegsverwaltung an. eine Gaffe gegen die alldort aufgestellte 9. Kompagnie unter Befehl des Hauptmann Domin eingedrungenen Ungarn plänkelten mit solcher, die ihre Stellung ftandhaft vertheidigte. Die gesammte Truppe war auf dieses Schie hen mit Blizesschnelle versammelt. Die Gegner warteten aber den Angriff, ** ኣነ

432 welcher von zwei Seiten gegen selbe aus dem Dorfe hervorgebrochen gesche- mittel- als auch Munizione-Transport unter starker Bedekung mit der Wei Maros zu wer hen sollte, nicht ab, sondern hatten bereits auf den zahlreichen beihabenden sung zuzusenden, die feindlichen Truppen über die Wagen die Flucht gegen Beschenowa ergriffen, und konnten nicht mehr ein fen, und sodann den Konvoi glüklich in die Festung gelangen zu machen. Zum Führer dieser wichtigen Erpedizion wurde Generalmajor Christian geholt werden. Sie ließen einen Todten und zwei schwer Verwundete zurük. Die 9. Kompagnie hatte, da solche bei ihrer Vertheidigung gut gedekt Graf Leiningen bestimmt, und selbem folgende Truppen beigegeben : Das 1 . gestanden, blos 2 Mann mit leichten Streifschüssen verwundet , und die 2., welche zu Hilfe kam, 1 Todten. Nun ließ Oberst Baron Wernhardt nach Orzidorf vorrüfen und jenseits dieses Orts das Lager beziehen. Das wohlhabende Dorf lieferte hinlängliche Lebensmittel für die gesammte Mannschaft , und auch Holz und Fourage mit dem besten Willen. Am 19. geschah zu Orzidorf die Vereinigung mit der von Lippa gegen Mittag angelangten Kolonne, und nach dem Abeffen wurde nach Merzidorf marschirt, alldort gelagert, und am 20. gegen Knes abgerüft. Schon nahe an diesen Ort angekommen, erfuhr der Oberst, daß eine große Abtheilung von Nagy Sandor's Landstürmern mit einer Eskadron Husaren im Dorfe gefrüh ftükt hatten, und nun im vollen Rükzuge gegen Groß St. Miklos begriffen wären. Oberflieutenant v. Legay wurde sogleich mit seinem Bataillon , einer Diviſion Fürft Schwarzenberg Uhlanen, unter Kommando des Rittmeisters v. Mengen, dann einer halben Batterie rechts gegen die Straße nach St. Mi flos detachirt. Es gelang den Uhlanen, als solche der Infanterie vorauseilend, hinter den Weingärten hervorkommend, von den in wilder Flucht begriffenen Ungarn die lezten Wagen, - da ſelbe alle im strengsten Lauf ihrer leichten einzuholen, und 23 derselben gefangen zu und guten Pferde davoneilten, nehmen, von welchen, weil sie sich zur Wehre sezten, mehr als die Hälfte

Bataillon von Sivkovich Infanterie unter dem Kommando des Oberflieutenant v . Legay, das zweite Bataillon Graf Leiningen (Culoz) unter Kommando des Hauptmann v. Melzer , zwei Kompagnien der Romanen-Banater Grenzer (als Verstärkung nach Arad bestimmt), 4 Eskadronen Fürst Schwarzenberg Uhlanen unter Kommando des Obersten Baron Blomberg. An Artillerie nar eine Fuß und eine Kavallerie- Batterie beigegeben , wozu ein Theil der Be dienungs-Mannschaft erst spät Abends im Lager bei Pilis, aus Dalmazien an gelangt war, die vor Begierde brannte, sich mit dem Feinde zu meſſen. Die Avantgarde dieser Erpedizion führte Major Schiffner v. Schiffensee, von Fürst Schwarzenberg Uhlanen . Auch aus Siebenbürgen war dem Versprechen des Feldmarschall -Lieute nant Puchner zu Folge, eine Hilfskolonne zu diesem Zwek in Anmarsch. Am 13. Dezember 1848 kam, kurz als die Temesvarer Kolonne das Lager bei Alios bezogen hatte, der Oberlieutenant Verschner von Erzherzog Mar Chevaurlegers mit einem Zug und einigen jungen Siebenbürger Roma nen -Kosaken zu Alios an, und meldete dem General Graf Leiningen die An kunst und nahe Lagerung der Siebenbürger Kolonne. Am 14. früh ging der Marsch nach Engelsbrunn an die Maros in der Nähe Arads. Es war ein gegenseitiger herrlicher Anblik , als sich die beiden Kolon nen in ihrem Waffenschmuke und der prachtvoll ftrahlenden Dezember- Sonne schwer verwundet wurden . Als sich Oberst Baron Wernhardt, welcher mit der Hauptkolonne mit im gegenseitigen Anmarsche zur Vereinigung unweit Engelsbrunn erblikten. Die unter Kommando des Oberflieutenants Berger , von Baron Bian ten durch das sehr große Dorf gezogen war, mit dem Oberstlieutenant v. Les gay vereint hatte , und vom Feinde nichts mehr zu sehen war , wurde die Hi, anrükende Kolonne bestand aus teilen dieses Regiments, dann eben aus Hälfte der Expedizionskolonne unter Major v. Anthoine unter den Waffen Abtheilungen von Erzherzog Karl Ferdinand Infanterie, dem ersten Romanen behalten, die andere Hälfte aber zur Herbeischaffung von Lebensbedürfnissen, Grenz - Regimente und einer Eskadron Mar Chevaurlegers sammt einer Fuß wie auch zur eigenen Mittags- Einquartirung mit dem Auftrag kompagnieweise Batterie , mit 1300 Landstürmern . Sogleich nach geschehener Vereinigung der beiden Kolonnen bei Engels in das große Dorf abgesendet, bei einem entstehenden Allarm zur Verstärkung brunn, wurde zum Angriff geschritten, die Infanterie in geschlossene Divisions herbeizueilen. Hälfte aufgestellten der t Kaum war diese Disposizion zur Ausführung gebracht , so entstand Al Kolonnen, die Artillerie an der Tete, die Kavallerie am linken Flügel, gegen Jarm , denn die Ungarn kehrten in der Absicht zurük, die nach ihrer Meinung 500 Schritte vorgerüft, dann in 11 Diviſions-Kolonnen in einer Linie, ſich im Dorfe bequem gelagerte Erpedizion zu überfallen, wurden aber mit den aufgestellt. Die als Verstärkung nach der Festung Arad bestimmte Grenz - Division zwei bespannt gebliebenen Batterien wafer empfangen, so daß sie augenbliklich stehen blieben, und sogleich von ihrem begonnenen Angriff abließen , als sie stand mit dem Konvoi rükwärts derselben. Hinter den Uhlanen postirte sich die Eskadron von Mar Chevaurlegers die unter den Waffen stehenden Truppen-Abtheilungen erblikten. Von allen Seiten strömten die im Dorfe geweſenen Kompagnien sammt unter Rittmeister Graf Alberti und neben ſelber links vom Bataillon Sivko Reiter herbei, allein der Feind war schon im vollen Rüfzug . Der Verlust vich ein Zug treu gebliebener Szekler Husaren romanischer Nazion. bestand nur in einem Kanonenpferd, der des Feindes in mehreren Gefallenen . Die Ungarn hatten St. Miklos stark besezt , und waren auch ziemlich Die Vorposten wurden ausgestellt , und auf dem Plaz , wo die Erpedi gut verschanzt , jedoch konnte man ihre Geschüze deutlich ausnehmen. zion stand, gelageri . Dem Feind wurden Uhlanen-Patrouillen nachgesendet, Noch war auf kaiserlicher Seite kein Schuß gefallen , als plözlich die Un sodann Holz, Stroh und Lebensmittel in Lager geschafft. garn aus ihren Batterien das Feuer eröffneten. Nun aber fingen auf Befehl Die Nächte waren schon sehr empfindlich kalt, allein da hinlänglich Stroh des General Graf Leiningen die drei in einer Linie aufgestellten Batterien ein und Holz vorhanden , die Mannschaft auch mit Lebensmitteln gut versehen furchtbares Feuer , sowohl gegen die feindlichen Verschanzungen und Geschüze, war, so wurden diese für die große Anzahl junger Soldaten so ungewöhnli als auch gegen den Ort , und die darin befindlichen Truppen an , daß es in Hen Anstrengungen mit Leichtigkeit ertragen, und es ergaben sich bei den vie Kurzem an fünf Orten zu brennen anfing. Die 250 mit Mundvorrath und Munizion schwer beladenen Wagen stane Ten ausgeführten Erpedizionen immer weit weniger Kranke als in dem stabi den unter Kommando des Major Berger v . der Pleiße bei Engelsbrunn in len Dienst der Festung, Am 21. früh wurde aufgebrochen und durch Knes gegen Billiet gerüft . Bereitschaft, um nach Vertreibung des Feindes sogleich in die Feftung gelangen Da man den Feind in diesen großen Ort vermuthete, wurde sich auf Kano- zu können . nenschußweite vor selben in Schlachtordnung aufgestellt , und Patrouillen zur Nach dem Avanziren der Batterien rüften alle eilf Diviſions-Kolonnen, Rekognozirung abgeschikt . Als solche mit der Meldung zurükkamen , daß die durch Oberstlieutenant v. Legay als dem ältesten Stabsoffizier kommandirt, Feinde beim Vernehmen des Kanonendonners von Knes noch in der Nacht gleichzeitig gegen das brennende St. Miklos vor. Dieß Feuer währte eine Zeit lang fort ; die feindlichen gut gedekten die Flucht ergriffen hätten (die Ungarn waren bei Annäherung der Truppen. theils noch in der Nacht, so schnell entflohen, daß eine große Menge ihrer Geschüze erwiderten ſolches , ohne jedoch Schaden anzurichten , denn ſie ſchofſen Bagage zurükblieb, welche den in eigener Kleidung dienenden Grenzern über meist zu kurz oder zu hoch, und durch die Intervallen der aufgestellten Kolonnen. laſſen wurden), wurde jenseits des Ortes gegen Temesvar zu , ein Mittags Nun ließ General Graf Leiningen , der ungefähr sechzig Schritte vor der Lager bezogen. Es wurde sehr viel Haber für die Feftung requirirt, und Rachmittag nach Klein-Beczkerek gerüft, alldort mit der Fronte gegen Billiet gelagert, und am 22. November gegen Mittag mit einem zu Billiet gefange nen Honved-Hauptmann und jenen 23 bei Knes gefangenen Landstürmern, unter Zulauf der ganzen Bevölkerung zu Temesvar eingerükt. Um Requisizionen zu veranstalten, entsendete man am 27. und 30. No vember mehrere Kommandos, die Schlachtvieh, Pferde , Getreide, Haber und auch Wein in Menge einbrachten . Am 10. Dezember früh halb 9 Uhr fand eine große Kirchenparade im Freien statt, die zugleich eine Seelenmesse für alle in den verschiedenen Ge fechten Gefallenen war. Die 7 Meilen von Temesvar an dem Marosfluß gelegene Feftung Arad war bereits seit einiger Zeit von den Ungarn eingeſchloſſen und förmlich be lagert, ja auch schon ein Mal jedoch vergeblich bestürmt worden. Nachdem großer Mangel an Lebensmitteln alldort eingetreten war , und der Fall der Festung zu befürchten stand, beschloß der Kriegsrath zu Temes var, derselben aus ihrer Bedrängniß zu helfen , und einen ergiebigen Lebens

Fronte der geschloffenen Kolonnen nahe an den drei Batterien im Kugelregen zu Pferde hielt , die Sturm-Kolonnen vorrüfen , aber die Feinde hielten den muthigen Anmarsch der Abtheilungen von Baron Bianchi , Erzherzog Karl Ferdinand, den 1. Romanen und Chevaurlegere, welche nachfolgten, nicht aus, sondern verließen eiligst ihre vortheilhafte Stellung . Erst mitten im Orte St. Miklos versuchten sie einigen , jedoch vergeblichen Widerstand, zu leisten. Mittlerweile wurde dieser Ort unter persönlicher Führung des General Graf Leiningen von den Uhlanen, dem 1. Bataillon Sivkovich mit zwei Bat terien in seiner rechten Flanke, umgangen. Die Feinde zogen sich mit Verlust von mehreren Todten gegen die Brüfe von Saderlak zurüf , und die Flucht von St. Miklos , durch Reu Arad wurde um so allgemeiner , als auch die Garnison der Festung , durch das anhaltende und immer näher kommende Schießen zu einen Ausfall veran laßt wurde. (Fortsezung folgt . )

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Armee - Nachrichten. Desterreich.

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hen und südöstlichen Grenze des Reiches , und einer Armee-Aufstellung in Galizien , die Bezirke der dritten und vierten Armee , des 2. und 12. Ar meekorps, geräumt werden, so hat die Militärbehörde in Ungarn „ Reserv e Truppenkommando der dritten Armee", jene in Galizien "Re serve Truppenkommando der vierten Armee", die in Mähren und Schlesien " Reserve - Truppenkommando des zweiten Infan " terie Armeekorps ", endlich jene in Siebenbürgen die Benennung „Re serve " Truppenkommando des zwölften Infanterieforps " an= zunehmen .

(Wien ) Das hohe k. k . Armee-Oberkommando hat die Erfolg Taffung der Gratisgage in dem Betrage einer einmonatlichen Gage nach dem Friedens fuße auch für jene Individuen bewilligt , welche während ihrer Beorderung ins Feld , aus dem Feuergewehrstande zu Offizieren avanzirten und den Equipirungsbeitrag ihres Truppenkörpers oder ihrer Brauche erhalten haben. Obschon der Zwek der Gratisgage fein anderer ist , als den Empfänger in die Lage zu sezen , die Kosten der zur Dienstleistung im Felde nach seiner wirklich bekleidenden Charge , erforderlichen Equipirung d . (Wien.) Am 5. d. verlor die Armee einen wissenschaftlich gebil leichter anzuschaffen und der Equipirungsbeitrag beinahe desselben Zwekes deten Offizier, den pensionirten Hauptmann Felix Freisauff Ritter von wegen geschaffen worden ist , so würde man dem ersten Anscheine nach versucht Neudegg, Ritter des kais. österr. Leopold, und des parmaischen Ludwig sein zu glauben , daß eine anomale Verfügung getroffen worden sei , indem Ordens. Er stammte von einer von Kaiser Ferdinand II. im Jahre 1681 man eines und desselben Grundes wegen eine doppelte Verausgabung bewil. geadelten österreichischen Familie und war zu Bellovar am 10. Februar 1799 geboren. Sein Vater, Oberstlieutenant im Oguliner Grenz-Regimente, über ligt hat. Da jedoch der Equipirungsbeitrag eine fire Gebühr ist , die sich der wachte die erste Erziehung des Knaben, welche er in Ogulin und Karlstadt Größe nach blos nach den verschiedenen Truppenkörpern richtet , bei welchen erhielt. Im Jahre 1810 kam der Verstorbene in die Militär- Akademie zu das betreffende Individuum dient , und bei den gegenwärtigen Verhältnissen Wiener Neustadt und verließ dieselbe, als einer der Vorzüglichsten, im Herbste zur vollkommenen Adjustirung nicht mehr ausreicht ; überdieß der Equipi- des Jahres 1818 als Unterlieutenant, mit der Eintheilung in das Pionnier rungsbeitrag nicht die feldmäßige Adfußtirung zum Zweke hat ; | korps und mit der Bestimmung, die Professur der historischen Wiſſenſchaften so liegen unverkennbar hierin jene Motive , welche das hohe Armee- Oberkom an der Pionnierkorps - Schule zu Korneuburg zu übernehmen , in welcher Ei mando zur obigen allerdings von den Bestimmungen der Traktaments-Vor- genschaft er bis zum Jahre 1825 biieb . Hierauf wählte ihn der damalige schrift - wornach alle zu Offizieren beförderten Unteroffiziere und Kadeten, Oberste im Generalquartiermeister- Stabe Fallon, Zentraldirektor der sämmtli wenn sie den Equipirungsbeitrag erhalten haben , von dem Empfange der en militärischen und Katastral vermeſſungs-Arbeiten, durch seltene Talente , wie Gratisgage ausgeschlossen waren - abweichenden Verfügung veranlaßt haben auch durch die umfassendsten Kenntnisse ausgezeichnet, um in diesem Zweige, mochten, welche Verfügung aber , da sie als ein theilweiser Ersaz jener Stra- namentlich aber in dem astronomischen Theile desselben, verwendet zu werden . pazen , denen der Soldat im Felde ausgesezt ist , betrachtet werden kann, mit Nach dem Tode Fallons ( 1828 ) wurde dem Lieutenant Freisauff der höchft. Dank anerkannt werden muß , indem sie auf die Vorsorge der administrativen ehrende Nuf, bei dem Unterrichte und bei der Erziehung der Söhne des un Behörden zurüfschließen läßt. sterblichen Erzherzogs Karl mitzuwirken -- ein Nuf, von dessen hoher Be. Bei dieser Gelegenheit , wo für das 2. , 3. , 4. , 9. und 12. Armee deutung wohl Niemand mehr durchdrungen sein konnte, als er, der außer dem Er Korps , die Gratiêgage von Sr. k. k. Apoftolischen Majestät bewil- ' ziehungsgeschäfte auch noch den Unterricht in den mathematischen und histori ligt worden ist , und in dem Augenblike , wo der Uebertritt der k. F. Armee schen Fächern bei den vier Prinzen leitete, und beim Eintritte in diesen Wir über die Grenzen , somit der Eintritt in die Kriegsgebühr bevorsteht , dürfte kungskreis, vom Erzherzoge zum Oberlieutenant in dessen Infanteric - Negi es nicht ohne Interesse sein , jene Bestimmungen in Erinnerung zu bringen, mente befördert, zwei Jahre später ( 1831 ) aber durch die Gnade des Kai welche auf die Erfolglassung der Gratisgage von Einfluß ſind , u. z.: sers, mit lebergehung des Kapitän !ieutenantsgrades, zum wirklichen Haupt Die während des Feldzuges zuwachsenden Offiziere kön manne bei Graf Haugwiß Infanterie außer der Tour eingetheilt wurde. Im nen dieselbe ohne weitere Genehmigung , auf einen , vom k . k. Felokriegs Jahre 1838 sah sich Freisauff durch ein, von Jahr zu Jahr zunehm´ndes Le berleiden veranlaßt, eine Anstellung zu verlassen , welcher er seine besten Kräfte Kommissariate gefertigten Entwurfe erhalten. Jene zum Bezuge der Gratisgage überhaupt berechtigten Individuen, gewidmet hatte, um in Karlsbad Linderung der Leiden zu suchen ; und als ihm welche im Laufe des Gratis gage - Jahres zur Armee beor dieses nicht gelang, trat die Nothwendigkeit ein, die Pensionirung anzusuchen. dert werden , wenn selbe in der Zwischenzeit (vom Lage der als Wailand Se. Majestät Kaiser Franz bezeugte ihm die Zufriedenheit über seine lerhöchsten Bewilligung , bis zu ihrem Abrüken ins Feld) besör Verdienste durch die Verleihung des Leopold -Ordens, und der Erzherzog Karl dert wurden , haben die Gratis gage in jenem Gage- Ausmaße zu erhalten, beließ ihm die, während der Dienstleistung bezogene Zulage, als Pension , die welches ihnen zur Zeit der so gestaltigen Beorderung wirklich ihn in die Lage sezte, vollkommen sorgenfrei den Studien fernerhin obzulie gen . Für seine wiſſenſchaftlichen Bestrebungen und Leistungen wurde ihm, vom gebührte. Wenn Truppenkörper oder Individuen aus anderen Provinzen Herzog von Parma, der St. Ludwigs- Orden verliehen. Freisauff war ein zur Armee beordert werden , so gebührt ihnen die Gratisgage immer gründlich wissenschaftlich gebildeter Militär, dessen Studien und Elaborate, die nur nach dem Verpflegsfuße jenes Landes , in welchem ſe ſich zur Zeit der ich größtentheils auf mathematiſche, militärische, technologiſche und Eisenbahn Beorderung befinden. Gegenstände beziehen, verdiente Würdigung fanden, und viele durch den Druk Bei anhaltendem Kriege wird dieselbe vor Eröffnung jeder Kampagne veröffentlicht worden ſind. Wir führen hier folgende an : Elementar - Unter nur wieder dergestalt erfolgt , daß jeder nach der Charge, welche er am Lagericht in der mathematischen Geografie , sehr populär , Wien 1827 ; neues ber allerhöchsten Bewilligung bekleidet , darauf Anspruch hat. Ein Planetarium ; die Beschreibung der von ihm erfundenen Ektypografie für Nachtrag auf einen später erlangten höheren Charakter findet nicht Blinde ; das ektypografische Bilderwörterbuch für Blinde ; die Beschreibung ftatt. der von ihm erfundenen Luftzirkulazions-Defen ; Beschreibung der von ihm er Wenn Truppen ins Feld beordert werden und die Gratisgage erhal fundenen selbstwirkenden Abhange -Vorrichtung für Dampf- und Eisenbahnwa ten , aber noch vor dem Ausmarsche Gegenbefehl erhalten , so gebührt gen ; mehrere Aufsäze über Torfgewinnung und Torfheizung für den häusli ienen Individuen die Gratisgage , welche nachweisen , daß sie sich bereits chen Gebrauch wie für Lokomotive ; seine Telegrafie ; über das von ihm erfun equipirt haben. Desgleichen behalten jene Offiziere die Gratisgage , welche im dene fortschreitende Bewegungsprinzip für Dampf- und Eisenbahnwa Felde gestanden , aber ohne ihr Verschulden zur Garnison , zur Reserve oder gen auf ebenen und geneigten Bahnen, mittelst deffen Anwendung die Kon zum Hausstande rüktransferirt werden. kurrenz-Lokomotive „ Bavaria “ bei den auf der Semmeringer Bergbahn ge. Ausgeschlossen sind von dem Bezuge der Gratis gage: machten Probefahrten den ersten Preis von 20,000 Stük Dukaten im Jahre 1851 a) Die k. k. Kadeten , weil sie vom Aerar gekleidet werden. gewann, und wo es sich bei der erhobenen Einsprache nicht um die allerdings b) Ale zu Offizieren beförderten Individuen , welche früher noch nicht im namhafte Prämie, ſondern um den Ruhm Oesterreichs handelte. Ein langes, Militärdienste gestanden ſind. schmerzenvolles Krankenlager endete die jahrelangen Leiden , die schon durch einige Zeit seine Geistesthätigkeit gehemmt hatten. Wir sind dem Verstorbenen näher gestanden und haben Gelegenheit ges * Se. f. f. Apostolische Majestät haben anzuordnen geruht , daß, wenn J ganze Korps oder Armeen mit ihren Kommandanten aus den Bezirken , in habt, seine seltenen Geistesgaben , gepaart mit großer Bescheidenheit und Hers denen ste garnisoniren , abrüfen oder sich für einen Ausmarsch konzentriren, zensgüte, kennen zu lernen . 3ft sein Verlust für die Wissenschaft kein gerin ohne durch eine andere Armee oder ein anderes Korps ersezt zu werden , die ger, so ist er um so empfindlicher den Freunden und Verehrern, deren er nicht rüfbleibende Behörde Reserve - Truppenkommando" derjenigen Armee wenige zählte . ober desjenigen Korps zu benennen ist , welche oder welches eben den Bezirk F. Wien , 7. Juli . (Von den Kriegsschaupläzen.) Alle fran verläßt oder sich zum Ausmarsche konzentrirt. Die Militär-Gouvernements behalten jedoch ihre Benennung unverändert.zösischen und englischen Hilfstruppen konzentriren sich über Konftantinopel in Da nun bei der bevorstehenden Truppen-Konzentrirung an der südli. Varna und über Adrianopel in Burgas . Gallipoli ist vom Militär gang

434 entblößt ; es besteht dort nur ein starkes Wachkommando. Der Herzog von | Cambridge langte am 21. , Prinz Napoleon am 28. und Lord Raglan mit dem Marschall St. Arnaud am 24. in Varna an . Die Hilfstruppen find auf der Operazionsstraße Aladin - Dewno - Parawadu aufgestellt. Leztere ziemlich wichtige Militärstazion ist von der Riflebrigade des Generals Braun besezt und unterhält die Verbindung mit den auf den Höhen von Schumla

Hadſchi Petro von den Türken aufs Haupt geſchlagen ; der Aufſtand in Theſſalien ist wie jener in Epirus als gedämpft zu betrachten.

* Einer Mittheilung unseres T.- Korrespondenten aus Odeſſa vom 29. Juni entnehmen wir, außer den bereits im Abendblatt der Wiener Zei tung vom 5. d. gebrachten Nachrichten, welche lauten: „Von den 16 Geſchüzßtüken, mit welchen die bei Odeſſa geflrandete englische Fres lagernden Truppen der türkischen Balkanarmee. Die Stärke der anglo-galli schen Armee beträgt zur Stunde 54.000 Mann in und bei Varna und gatte Tiger" armirt war, wurden die meisten, jedoch beschädigt, aus dem Waffer gejo= gen und auf dem Molo des Pratikahafens niedergelegt. Nur die beiden Nohre der Boin 16.000 Mann auf dem Marsche von Adrianopel nach Burgas am schwarzen binkanouen (Pairhans) blieben unverschrt und erwarten noch immer der Montirung, um Meere. Wie wir aus sicherer Quelle erfahren , wird diese Armee um 15.000 aufgestellt zu werden. Die Befestigungen der Stadt bestehen aus 6 Batterien zu je 6 oder 8 36pfünd. Mann englischer und 40.000 Mann franzöſiſcher Truppen innerhalb der Monate Juli und August verstärkt werden Vor dem Beginne des Winters Kanonen. Nur die am Quarantaine-Molo befindliche Batterie zählt 16 Etüle nebit mittlern Batterie befinden. dürfte diese Armee von 130.000 Mann weder in Bulgarien noch in der wei Bombenk.selv , von denen andere zwei fich auch bei der ― und nur eine Batterie Fünf Batterien bestreichen den Golf von Odessa in Kreuzfeuer --Die Depots und Magazine für die tft der voll.n See zugewendet. Drei dieser Batterien liegen auf den nur mehrere Schuh Krimm operazionsfähig dastehen. Truppen in Varna befinden sich im Süden der Stadt, und sind mit Proviant über dem Wasserspiegel sich erhebenden Molcs . Eine auf der Terraffe am Abhange der und Fourage reichlich auf 6 Wochen versehen. Diese Armee beizt aber keine Hochstevve zur See. Die Uebrigen aber liegen auf dem Hochplateau von Dorsa selbst. Die Brustwehren sind aus weichem Saudßtein, von Anßen mit Balken aus wei entsprechende Artillerie und hat so gut wie gar keinen Train, kann ſich daher chem Holze bekleidet, erbaut. Neben jeder Batterie befindet sich ein gemauerker Ofen, von ihren Magazinen nicht trennen. um die Kugeln glühend zu machen. Die zwei Oberfeldherren der Hilfstruppen find aber bemüht , mit Hilfe Die Artillerie-Mannschaft wurde theils von Kiew, theils von Chotim und Bender 3 der türkischen Behörden zu dem mitgebrachten eigenen Armee Fuhrwerk noch requirirt" folgendes : der General en chef Often Saken hat sich von seiner wenigstens 18.000 Vakthiere anzuschaffen . Wie wir hören, werden sich Kom missäre in die türkischen Ejalets und in die benachbarten Provinzen begeben, Krankheit erholt, man sprach von seiner Ernennung als Oberbefehlshaber der und den Ankauf der Pferde und Maulthiere besorgen . Wenn es den Feld kaukaſiſchen Armee ; die gefangenen englischen Offiziere und Matrosen werden Herren gelingt, diese Bedürftigkeit für ihre Armee zu befriedigen , werden sie kopfweise ausgewechselt ; die bei Odeſſa konzentrirten Truppen rüfen gegen eine wichtige administrative Aufgabe gelöst haben und erst dann kann von den Dniester. einer größeren strategischen Operazion an der Donau oder in der Krimm die Preußen. Rede sein. Als der k. rufſiſche Marschall Münich zur Eroberung der Halb* Seine Majestät der Kaiser von Oesterreich haben aus Anlaß der insel Krimm anrüfte, hatte er für eine Armee von 50.000 Streitern einen Einweihung des Monumentes bei Bensberg die hierbei vorzugsweise bethei Train von 90.000 Pakthieren aufgeboten . Dies ist dem Marschall St. [ ligten Personen durch Auszeichnungen geehrt ; und zwar erhielten : der Oberst Arnaud sehr wohl bekannt , und er sorgt für die Beschaffung eines Trains Henke, der die Parade der zur Feierlichkeit ausgerüften königl. preuß. Trup mit vieler Energie. Zuvörderst muß aber die Organisazion der Heeresein- pen kommandirte, das Kommandeurkreuz des Ordens der eisernen Krone ; der richtung vollendet sein, und erst dann kann an ein kombinirtes Unternehmen Major v. Reinhard, Kommandant des Kadettenhauses zu Bensberg , das Nit Der Flotte und der Landarmee gedacht werden , denn bis zur Stunde trägt terkreuz des Leopold- Ordens ; der Dombau -Architekt Schmidt, der das Denfmal das strategische Verhalten der englisch - französischen Armee einen rein defen ausgeführt, das Ritterkreuz des Franz Josefs- Ordens und der Pfarrer Schrö fiven Charakter. Nach einem Briefe aus Galacz vom 27. Juni ſind in dem der, von Bensberg, der die kirchlichen Funkzionen abgehalten, einen kostbaren dortigen Hafen 23 leere Schiffe durch die Sulinamündung eingelaufen ; e Brillant-Ring mit der Allerhöchsten Namens- Chiffre. fordern aber für die neue Waarenladung eine so hohe Fracht , daß sich kein * Der einzige Sohn des alten Ziethen," Domherr zu Halberstadt, Kaufmann derselben bedienen will. Die Kapitäne dieser Schiffe erzählen Rittmeister und Landrath a. D. Graf Friedrich Emil v. Zie then , Ritter einstimmig daß die Sulinamündung durch die Schiffe der Schuzflotte am des schwarzen Adler- Ordens, ist am 29. Juni im 89. Lebensjahre gestorben . Tage der Einfahrt nicht blokirt war ; drei Dampfer kreuzen nur auf der In seine Wiege legte ihm Friedrich der Große das Offizierspatent. Mit ihm Höhe von Sulina , um zu verhindern , daß beladene Schiffe donau-aufwärts | stirbt die evangeliſche im Jahre 1840 in den Grafenstand erhobene Linie auf fahren ; die nicht befrachteten Schiffe , oder die donau = abwärts fahrenden, Wustrau aus . Hannover. werden nicht belästigt. * In Jbraila und Galacz langen ununterbrochen russische Truppen an, " (Hannover , 26. Juni ) Wie ich erfahre, schreibt man der „ALg. die sich vom bulgarisch-walachischen Boden zurüfziehen und die fammt dem 3tg . ", hat die für Militärfachen niedergesezte Abtheilung des ständischen Kriegsmateriale gegen den Pruth die Marsch- Nichtung nehmen. Die große Finanz - Ausſchuſſes aus den Mittheilungen des Kriegsministeriums die Ueber russische Operazions- Armee bewegt sich auf der Heerstraße von Bukarest nach zeugung gewonnen, daß das zur Ausrüstung unserer Armee erforderliche Ma Fokschany. Nach den getroffenen Disposizionen dürfte die Walachei bis gegen terial nicht in gehöriger Anzahl und Eigenſchaft vorhanden sei , und ſich für 20. D. M. von den Ruffen geräumt sein. Es ist bemerkenswerth, daß seit die Bewilligung von 250.000 Thirn. zur Anschaffung von Ersazvorräthen dem Eintreffen des Fürsten Paskiewitsch an der Donau auch nicht ein einzi erklärt. Mit dieser Summe will nämlich die Regierung , welche das Ger ger Ergänzungs- oder Truppentransport aus der Moldau an den unteren sammtbedürfniß auf mehr als eine Million Thaler anschlägt , für das im Kriegsscha vlaz enisendet wurde, was gewiß hätte geschehen müssen, wenn der nächsten Rechnungsjahr anzuschaffende nothwendigste Material ausreichen. Wei russische Feldherr den Plan gehabt hätte, gegen die Balkanpässe kriegerisch tere 100.000 Thlr. hat die Regierung aus Landesmitteln als Zuſchuß zur Aus dem Briefe eines deutschen Offiziers aue Varna entneh Einrichtung von drei Infanterie- Kasernements in Anspruch genommen; diesen vorzugehen. men wir, daß sich die englisch-französisch- türkische Flotten noch immer in den Antrag hat der Sonderausschuß abgelehnt , an die eben erwährte Bewilli Gewässern von Baltſchik und Kavarna befinden, mit Ausnahme von 5 Dam gung auch die Bedingung geknüpft , daß von fezt an alljährlich neben dem pfern, welche an der tscherkesſiſchen Küfte kreuzen . Eine dieser Dampffregat Hauptbudget auch das Budget des Kriegsministeriums im Detail den Ständen ten, welche am 25. in Varna einlief, üb.rbrachte dem Marschall St. Arnaud zur Bewilligung in so weit vorgelegt werde, als es die im Jahre 1833 ver die Nachricht : daß die an drei Stellen lagernde türk. Armee unter dem Be einbarten Regulative überschreiten wird . fehle des Selim Pascha von den russischen Truppen aus Achaltzik unter An Herzogthum Waldeck. (Waldeck, 27. Juni. ) Die Regierung hat eine Verordnung erlaſ führung des Generals Andronikoff am 16. Juni angegriffen und vollkommen vernichtet wurde ; die Zelte, die Bagage und alles Geschüz fiel in die Hände sen, nach welcher junge Männer vom 17. bis 27. Lebensjahre nur dann der Russen * ) . — Auf der Höhe von Sebastopol fand ein Seegefecht zwi einen Auswanderungspaß erhalten sollen, wenn die obwaltenden Umstände die schen zwei engl. franz. Dampfern und 5 russischen Kriegsschiffen statt. Der Annahme rechtfertigen, daß die Auswanderung nicht hauptsächlich erfolgt , um Fall an und für sich ist unbedeutend ; aber er beweist, daß Admiral Hamelin sich dem Militärdienste zu entziehen. Militärpersionen, auch wenn sie nur Unrecht hatte , als er behauptete : daß die Ruſſen nicht wagen , aus dem noch zur Reserve gehören, können nur nach Entlassung aus dem Militärdienſte Es scheint , daß die russischen See einen Auswanderungspaß erhalten. Hafen ins schwarze Meer einzulaufen. Frankreich offiziere nur die günstige Gelegenheit abwarten wollen , um von Zeit zu * Zahlreiche Ernennungen haben für die verschiedenen Regimenter der Zelt aus ihrem steinernen Verfteke über einzelne feindliche Kriegs- oder Trans portschiffe herzufallen und sie zu vernichten . Dieser Fall hat die zwei anglo Raisergarde , so wie im Generalstab der einzelnen Korps der Nord- Armee franz. Admirale zu der Vorsicht veranlaßt, daß von jezt an die Dampfer mit ftattgefunden. -Auf Verfügung des Kriege ministeriums werden jezt bei der Poft oder mit hohen Personen an Bord nicht mehr einzeln, sondern stets in sämmtlichen Waffengattungen der Armee freiwillige Engagements angenom. Dreien den unheimlichen Vontus Curinus zu befahren haben . men, und den Dienstpflichtigen von der Altersklasse 1853 ist vorzeitiger Ein Nach Briefen aus Athen vom 30. Juni wurde der Insurgentenführer tritt gestattet. Am 1. Juni hatte die orientalische Armee der Franzosen bloß 2½ pCt. Kranke (die Truppen in Gallipoli , die noch nicht so lange dort find , freilich *) Nicht zu verwechſeln mit einer Affaire vom 8. d. bei Usurgeti, deren Details -- Der Mar ver ruffische Invalide " bringt. In Bezug der Niederlage vom 16. b. verweisen 5 pCt. ), die der Engländer dagegen mehr, man sagt 20 pCt. Die Red. wir auf unseren Eingangsartikel. ſchall St. Arnaud hat die Formazion der Infanterie bei der orientaliſchen

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Armee in zwei statt in drei Gliedern befohlen . Bei der Quarré-Bildung, | Hölscher, Franz, Oberst des 4. Fed . Art. -Bat. , zum Kommandanten des 3. Art.-N Wilsdorf, Franz, des 2. die gegen die zahlreiche russische Kavallerie roraussichtlich oft in Anwendung 3u Obersten und Regiments-Kommandanten die Oberflts. für das neue 9. Art. -Reg .; Eschenbacher, Josef Ritter von, des 1. Feft. kommen wird , treten zwei Züge (Pelotons) hintereinander , so daß sie also Art. Bat. , für das neue 4. Artillerie.-Reg .; Walluschek von Wallfeld, vier Mann hoch stattfindet. Emanuel, des 4., für das neue 1. Art.-Reg., und Müller von Sturmthal, Eduard, des Raketeur- Korps, für das Raketeur-Reg. Zu Oberflt. und Regiments-Kommandanten die Majors : Stark, Adolf Edler von, des Schweden und Norwegen. 2. für das neue 8. Art. -Reg.; Puschner, Franz, des 5. Fest -Art. -Bat., für das (Stokholm, 27. Juni. ) Einer außerordentlichen Heerſchau auf der Küsten-Art. -Reg.; Wiltschgo , Rudolf, des 3., für das neue 11. Art.Reg. ; Insel Gottland folgt nach einem kurzen Zeitraume ein zweitägiges großes Ravarra, Anton, tes Raketeur-Korps, für das neue 6. Art.-Reg.; Pitter, See und Landmanöver, an welchem sämmtliche schwedische Waffengattungen, Christcf, des 3. für das neue 10. Art.-Reg.; Schwenk Edler von Rhe ins dorf, Karl, des 1. für das neuz 2. Art. -Reg.; Nickel, Franz, des 4. für das ein Detachement norwegischer Jäger, so wie das seit der Rükkehr von Gott neue 5. Art.-Rez . land hier konzentrirte Dampf- und Scheerenflotten- Geschwader, aus_Kanonen= Jollen und Sloops bestehend, Theil nehmen werden. Diese Kriegsübung ver- Schmidt, August Ritter von, Obert des 5. Art.-Neg., zum Sefzione-Chef bei der Gez netal-Artillerie- Direkzion mit deſſen Einreihung in den Stab der Artillerie. spricht von um so größerem Interesse zu sein, als bei dieser Gelegenheit neue åhr. Josef, Oberftit., zum Oberften mit Belaffung in seiner Anstellung als Kommans dant der Zeugs-Art . Wassertransport und Landungsversuche für schwere Waffengattungen (Artille rie und Kavallerie) geprüft werden sollen . Dem glänzenden militärischen Truka, Franz Ritter von, Oberßit. des 1. Art.-Reg , zum Obersten im Stabe der Artiller.e. Schauspiele werden heute, nebst Ihrer Majestät der Königin und der Kron Dumoulin, Ludwig Freih. von, Oberflt. des 8. Fest.-Art -Bat., zum Obersten und prinzessin, die Chefs des Generalstabes und der Kriegs- und Marinedeparte Feftunge-Art.-Direktor in Mainz, dann ments, so wie der größere Theil des diplomatischen Korps beiwohnen. Die Buch , Franz, Oberftit. Direktor der Gewehr-Fabrik, zum Obersten mit Belafſung in dieser Dienstes-Verwendung. Einschiffung erfolgte gestern unter dem Kommando des Herzogs von Ostgott land, welcher den Oberbefehl über das kombinirte Geschwader führt, in be 3u Oberfilts . die Majors : Nitsche Ritter von Wallwehr, August, Kommantant des Olmüzer, und Lequard, Josef, Kommandant des Ofner Zeugs -Verwaltungs fter Ordnung. Distrikts, mit Belaffung in ihren gegenwärtigen Anstellungen ; Neperzeny, Johann, des 7. Fest. Art. Bat., deffen Bestimmung noch nachfolgen wird, Retts Tages -Nachrichten . ner von Kettenau, Johann, des 6. Fest.-Art. -Bat., mit der Eintheilung zum Küsten-Art.-Reg., und Fisch meist er, Johann , der Zeugs-Art. unter Einreihung * Se. Exzellenz der Kommandant der 1. Armée, FML. Baron Csorich , ist aus in den Stab der Artillerie, und mit der Bestimmung zur Leitung des Arsenale Baues in Wien . Graz hier eingetroffen, St. Er ,ellenz der G. d. k. Graf Schlick , Kommandant der 4. Armee, von hier, und der FML. Teuchert , Vorstand des 4. Armee-General-Kommanto, Raimund Langer, Hptm. 1. Kl. des Geniestabes, q. t . zum 1. Genie-Reg. von Brúnn nach Lemberg abgereiset. Karl Schmidt, Gustav v. Lilienheim , Gustav Hackenberg , Karl Nestroy, Heinrich Turna u, und Hetnrich Nittner, Unterlts. 1. Kl. im 1. Genie-Reg., * Seine Erzellenz der Herr Feldmarschall Graf von Radepky, Zivil- und Mi zu Oberlts. litär-Gouverneur des lombardisch-venezianischen Königreiches, haben den k. f. Hofbuch Michael Kleindienst, Daniel Mayerhofer, Franz Kostruch, Alois Hain, haltungs-Offizialen A. C. Naske für die Uebersendung des von dieſem verfaßten und Eduard Pessiak, Karl Wahlberg, Eugen Melnißky, August Müller, hierorts im Berlage von W. Seidel erschienenen „Gedenkbuches über die Anton Naredi, Ludwig Schrimps, Johann v. Herrensch wand, Karl v. allerhöchsten Vermählungsfeierlichkeiten“ , ein schmeichelhaftes Dank Balicki, Albrecht Ritter v. Brechler, Wilfried v . Pistor, Alexander von Schreiben zusenden lassen Gleiche Auszeichnungen wurden dem genannten Herrn Hofbuch, Filaferro, Unterlts. 2. Kl. im 1. Genie-Reg ., zu Unterlts. 1. Kl. haltungs-Beamten von den beiden Obersthofmeistern J. JI Majestäten, den durchlauchtigsten Im 2. Genie Reg.: Adam Peisker, Hotm. 1. Kl , q. t . vom Genie-Stabe. H. H. Fürsten Karl Liechtenstein und Thurn - Taris, dann von Sr. Exzellenz Ladislaus Ritter v. Rozwadowski, Leopold Weeger, Eugen v. Viszolyi , Karl dem Herrn Minister des Innern, Doktor Alexander Freih. von Bach zu Theil. Lubach, des 1. Genie:Reg. , Josef Maloyer, Hugo Bilin, des 1 Reg. , August Arnold, des 1 Reg. , Franz Konschel, Unterlts. 1. Kl., zu Oberlts, In der Winterreitschule des F. F. Militärgestütes zu Mezőhegyes Johann Hannak, Leopold Hauser, Karl Lizer, Julius Knoll, Ludwig Ne us b.findet sich unter den Skeleten vorzüglicher Pferde auch das eines Pferdes, das durch bauer, Kornel Nylski, Johann Paſeiki, Ludwig Tlaskal, Karl Baron seinen ehemaligen B.fizer eine gewisse historische Berühmtheit erlangte. Es war dies der de Vaux, Felix Nitter v. Netrebsky, Hugo Hartmann, Friedrich Beer 14 Fauft und 2 Zoll hohe Fliegenschimmel Fajo um, Original-Araberhengst , Leibroß des Nitter v. Baier, Unterlts . 2. Kl., zu Unterlts. 1. Kl. französischen Kaisers Napoleon 1. Der Fajoum wurde von dem berühmten Feldherrn Ignaz Gylef, Unterlt. 1. Kl. vom 6. Hus. -Reg., q. t zum 6. Gendarmeric -Reg. in den meisten Bataillen, auch in Rußland, geritten und hatte eine merkbare Narbe einer erhaltenen Schußwunde am Halse . Als Napoleon von Moskau mittelst Post eilends Bei der f. f. Hofkriegsbuchhaltung. Zu Nechnungsräthen : die Rechnungs of nach Frankreich zurükkehrte, lief der Fajoum sechs Poſtſazionen an seinen Reisewagen ges fiziale dieser Hofbuchhaltung, Alois Stelzer, und Friedrich Drobni k ; zu bunden chue Futter und Trunk. Im Jahre 1815 wurde er durch das Armeekorps Sr. Rechnungso ffizialen : die Ingrossisten dieser Hofbuchhaltung : Ferdinand f . f. Hoheit des Herrn Erzherzog Ferdinand in Frankreich erbeutet, und aus dem Kramer, Synaz Lenz, Adam Ott, Ludwig Edler von Drabek, Engelbert Depot La Rosiere zu dem niederösterreichischen Beschäldepartement, und am 22. Jänner Christ. Dick, Josef Schott, Karl Schuh, Moriz Hummel, Hieronymus 1816 von dort nach Mezöhegyes gebracht. Von drei von ihm gezeugten Pferden ist Vogt, Josef Brukner, Eduard Oppenheim, Joh. Evang. Haasey, Kari eine zur Zucht bereits untaugliche Stute noch am Leben. Das edie Thier magerte ſehr Schuß, Ludwig Büchler, Moriz Schön n, Johann Hubschmann, Fried. ab, obwohl es sonst frisch war und verendete am 25. März 1817 Steinebach, und Ignaz Ferenda ; --- zu Ingrossiſten : die Akzeffiften der genannten Hofbuchhaltung : Moriz Meißt, Karl Budis chowsky, Franz * Dem Komité des Erziehungs- Institutes für mittellose Offiziers Stumm, Alois Czerny, Kaspar Longin, Johann Fischer, Michael Pa Töchter zu Dedenburg sind von der großmüthigen Schenkung Ihrer Majestät der ter, Ferdinand Göbl, Rudolf Hein, Johann Röſe, Josef Dinges, Johann Kaiſerin Elisabeth, welche dem Kronlande Ungarn zugewiesen wurde, 625 Ål . KM . Weinberger, Franz Mühlen, Franz Hlawaty , Karl Dem a r, Thomas ausgefolgt worden, eine Gnade, welche beweiset, daß auch A. H. Ihre Majeſtät an das Rolleczek, Josef Bukowsky , Karl von Schwamberg, und Alois Achhammer ; wohlthätige Unternehmen großmüthig zu denken geruhten. Weiters hat Ihre Majestät zu Akzessisten : der k. k. Feldapotheken-Afſißent Anton die Kaiserin Mutter, den ersten Plaz der durch A. H. Dieſelbe gegründeten Stif Buresch , der Rechnungs Adjunkt J. Hößig ; ferner die unbesoldeten Prak tung in dieſem Inſtitute, der Tochter Marie des Lieutenants Raaber zu beſezen gez tifanten der mehrerwähnten Hofbuchhaltung : Michael Binder, Ignaz Glaß ruht, und ist dadurch der erste Schritt zu der in Aussicht gestellten Wirksamkeit dieſes ner, Gebhard Hinderegger , Viktor Eisenmayer, Anton Riegler, Justituts geschehen. Wir werden nicht ermüden darauf hinzuweisen, daß von den sehr Karl Zimmermann (zulezt Kanzlei Praktikant der f. E. obersten Rech zahlreichen Aspiranten nur eine geringe Zahl Berükfichtigung finden kann, und daß auch nungs-Kontrolls-Behörde), Alexander Helm, Johann Burghardt, Sigismund ferrer dieſer pre/swürdigen Anſtalt milde Beiträge nicht versagt werden mögen. von Ribice, u. Michael Sedelmayer ; dann die zugetheilten f. k Fouriere : Johann Schöner, Eduard Pohl, Sylvester Schimeczek, Johann Ruß woaid, Franz Broll, Adam Czvetkovic, Johann Walter, Edm. Schwehla In die für ihre dermaligen und der Literat W. Terebelsky. Personal-Nachrichten. Dienstespoten allerhöchft ſißemisirten höheren Gehalts ſtus Ernennungen und Eintheilungen. fen rükten vor : Die Rechnungsräthe : Josef Oberriedmüller. Parrot, Jakob von, FML., z . 2. Inhaber des Kür. R. Herzog von Braunschweig, und und Friedrich Porgthal ; die Rechnungsoffiziale : Josef Anderer, Mertens, Karl Freih. von, FML., zum zweiten Inhaber des Fürst von Warschau Josef Haslauer, Filipp Lukasch, Eduard Pfeifferer, Karl Edler von Inf. Reg. Reinisch, Franz Lichtensteiner, Franz Sommer, Karl Wolfbeis, Blumencron, Robert Freih. von, Oberft und Kommandant des Romanen-Banater Ferdinand Fenzl, Josef Urbas, Wilhelm Hoff, Franz Dohnel, Anton Grenz-Reg , zum General-Major und Brigadier. Kerzendorfer, Ed . Aumüller, Karl Sedlaczek, Johann Wallner, Ferners zu General-Majors und Artillerie-Brigadiers die Oberfle : Pittinger, Joh. Vinzenz Dlauhy, Anton Eder, Cyrill Ziwny, Ignaz Lesch e. Friedrich Ritter von, des 4. Art.-Reg .; Niemeß von Elbenstein, Wenzel, Kommans Traub, Clemens Petsch, Josef Leidl, Johann Loß. Franz Tiller, Mas dant des 3. Art.-Reg.; Hofbauer von Bauernfeld, Wilhelm , Kommans thias Prohaska,-Johann Nev. Zaoralet, Josef von Kermpotich, und dant des 2. Art .-Reg .; De Brucq, Johann, des Raketeur-Korps ; Stein, Josef Ethofer; -die Ingrossist en : Josef Buchinger, Ludwig Be= Karl Freih. von, des 2. Art.-Reg .; Ruker, Josef, Kommandant des 4. Art.-R., nefch, Karl Schall mayer, Alois Uherek, Ignaz Koffer, Anton Ans und Pichler, Alois, des 1. Art . Reg.; Fink, Anton, des 1. Art.-Reg. Diref= cisczesky, Filipp Ha as, Karl Eichmann, Kaspar Bayer, Eduard No tor der Art.-Akad. in Olmüz, dann Branttem, Josef von, des 2. Art.-Reg. ju wotny, Eduard Krüpl, Ferdinand Augmüller, Gottfried Wagenknecht, getheilt in der Militär-Zentral-Kanzlei, vorlegter mit Belaffung in seiner Anstel wez, Johann Alois Hauch, Chriftof Gruber, Anton Friedl, Franz Lisbo lung, der leztere mit der Bestimmung als Direktor des Art.sArsenals in Wien, die Akzeffis Mazinger, Rudolf Holzinger, und Franz Strunz ; und Alle mit Vorbehalt des Ranges für deren Vorderleute im Armee-Range. ften : Johann Moßner, Viktor Starz, Ferdinand Angermayer, Josef Daras, Friedrich von , Oberft und Kommandant des 1. , übernimmt das Kommando des Habiesch, Mathias Gollinger, Johann Winkler, Martin Bichal, -neuen 7. Art.- Reg. Alfred Hauch, Alois Raßmann, Karl Kronberger, Johann Boden Mayer von Sonnenberg, Joh., Oberst und Kommandant des 5., übernimmt das stein, Johann Drel von Löwenstein, Josef Welzel, Leopold Gill, Flo Kommando des neuen 12. Art.-Reg. rian 3 eller, Anton Vogel, Heinrich Hermann, und Josef Kollroß.

436 Angekommen in Wien. (Am 5. Juli.) Die Majore : von Thom, vom GQMSt., ven Ofen (Mödling Nr. 7), - von Capi, v. Plaz-Kom Die Hptlt.: wende, von Prag (Hinterbrühl Nr. 11 ) . Prochaska, - vom 2. Gene-Reg., von Krems (Roßau, weiß. Lamm) Graf Stubik, vom 26. JR., von Ofen (Leo peldstadt, Nordbahn) (Am 6. Juli. ) Oberflt. v. Bajzath, in Vens , v. Bas den (Königkv. Ungarn) . Die Majore: v. Gaier, Korps Adjutant von der 4. Armer, v. St. Pölten (Roßau, Vären) | Baron Borberg, om 21. JR.. von Wartenberg (Lev poltstadt, weiß. Ros). Hytm. Byland, vom 2. AR., von Prag (Alſerkoſerne).

Wit kaiserl. königl. Allerh

(Am 7. Juli.) Die Majore : Brand, in Penſ. , v. Richt (Hotel-Wandl), - v. Kin, in Bens., von Troppau (Wies den, Kreuz). - Die Hpilt. Fellner, in Pens., von Graz Hoffmann, vom 2. AR., v. Prag (Wieden, 3 Kronen), (Wieden, Gußhaus). Abgereiset. (Am 5 Juli.) Oberst v. Jablonsky, vom 14. JR., n. Die Majore : v. Magdonald in Bens., n. Linz, Graz. Baron Balembini, vom 38. JR., nach Ling. Bring Sachſen-Weimar, vom 33. JR., nach Lieferstein - Hytm. Hollaky, vom 46. JR., nach Brünn . (Am 6. Juli. ) Herr GM . Graf Menusdorf, n . Gro Oberflt. v. Mares, Genic-Direktor, nach Olmüz. def.

Privilegium und königl. preuß .

Die Majore : Vagon, in Pens., nach Presburg, B Maltig , vom 2. KR., nach Krakau. ――― Rittm. Ballian, v. | 7. NR., nach Teschen. (Am 7. Juli.) Oberft v. Brodorotti, in Penf, nach Presburg. ― Die Majore: Graf Caboga, vom 3. HR., nach Lemberg, -- Graf Caboga, vom 2. JR., nach Lems Hytm . Nofinich, v. 46. JR. , n . Olmüz . berg. 2 Stük franzöf. Fernröhre, äußerst elegant und erprobt, find das erste zum Umhängen im Lederfutteral und Baumschraube um 17 fl. , und das kleis nere um 11 fl. KM. zu verkaufen in der Erpedizion des Soldatenfreundes, Wollzeile .

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-- Truf von Karl Gerold und Sohn Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. —

Desterreichischer

Beitſchrift

Nro. 55.

für

Soldatenfreund.

militärische

Mittwoch, den

12.

Juli

Intereſſen .

1854.

VII.

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Bien monatlich 30 fr . , vierteljährig 1 fl. 30 kr., für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. -- Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr. , halbiährig 4 fl. 20 fr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugeſenbet erhalten. - Einzelne Blätter 6 kr . K. M. Brånumerazion wird angenommen im Komptoir des Soldatenfreundes (Stadt , Wollzeite Nr . 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in rantirten Briefen eingesendet werden wollen . Inserate, persönliche Ansichten vertretend , werben zu 4 kr. K.M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K.M zu berichtigen kommt. Anonime Beiträge werden nicht berüksichtiget.

Zur Situazion und Nachrichten von den Kriegsschaupläzen.

wehrfeuer eröffnete und der 13. Artilleriebrigade Theil des Detachements , Ionnen unter Kommando

unmittelbar darauf die leichte Batterie Nr. 1 von ihr Feuer eröffnete. Gleichzeitig warf sich ein großer durch das waldige Terrain begünstigt, in zwei Ko der General - Majors v . Brunner und v. Maidel

r. Wir haben in unserm lezten Berichte gesehen, daß das russische auf die linke türkische Flanke. Das unerwartete Erscheinen der russischen Donauheer vorläufig an der Jalomiga eine Aufstellung genommen , welche Kolonnen brachte den Feind in Verwirrung , indeffen verlor er keine Zeit, ihm den doppelten Vortheil bietet , entweder durch eine konzentrische Be sich wieder festzusezen und vermochte es, seinen linken Flügel zu verstärken . wegung sich in kurzer Zeit zusammenzuziehen, oder auch, wenn es die Um Darauf nahm er den Kampf mit großer Hartnätigkeit und Erbitterung auf. stände erheischen sollten, von Urzyczeny aus mit kompakter Masse eine nach Ein erneuerter Angriff zwang die Türken zur Flucht. Das Holzdikicht be wahrte allein die Flüchtigen vor weiterer Verfolgung , welche aber noch drüfliche Bewegung nach vorwärts zu machen. Auf diese zweite Alternative mußte man russischer Seits natürlich ge sechs Werfte weit fortgesezt wurde. Indessen drang die gurische Miliz nach, faßt sein, so lange die verschiedenen noch vorgeschobenen detachirten bis die lezten Neste des geschlagenen Armeekorps sich vollständig durch die Korps ihre rüfgängige Bewegung nicht vollzogen , um in die allgemeine Wälder zerstreut hatten. Im ersten Augenblik war es unmöglich , selbst an Posizion aufgenommen zu werden. Eine Gegenbewegung der türkischen näherungsweise zu bestimmen , wie viele Tausend Mann die Türken auf dem Armee, sei es um den Rüfzug dieser Korps zu erschweren , oder in Folge Schlachtfelde gelassen oder an Verwundeten gehabt haben ; aber der Fürst einer weiteren offensiven Kombinazion, mußte sie herbeiführen. Andronnikoff versichert, daß man dies ganze türkische Armeekorps als vollständig Dieser Fall scheint nach einer gestern angelangten telegrafischen De vernichtet betrachten darf. Drei Feldlager mit Allem , was sie enthielten, die 13 Kanonen, 35 Fahnen und Standarten und eine ungeheure Menge von Waffen pesche vom 9. dieses Monats eingetreten zu sein. Nachdem General Seimonoff mit seinem Detachement die Posizionen fielen in die Hände der Sieger. Der Verlust der Ruffen ist noch nicht genau bei iurgiewo geräumt , find die Türken in beträchtlicher Anzahl dort ein bekannt. Nach der Meldung des General-Lieutenants Fürsten Andronnikos ist die Anzahl der Todten und Verwundeten , obgleich beträchtlich , doch bei 48 gerüft und haben auf dem linken Donauufer Posto gefaßt. Weitere Nachrichten , welche aber noch der Bestätigung bedürfen, Weitem nicht so groß, als man es nach einer so entscheidenden Schlacht hätte sagen, daß in Folge dieser Unternehmung der Türken das Gros der rus vermuthen sollen. " Ueber die vereinigte Flotte vor Kronstadt liegen feine neueren B fischen Truppen eine Bewegung von Urzyczeny über Bukarest vorwärts in richte vor. der Richtung nach Giurgiewo gemacht hat. Dies würde darauf hindeuten, daß das türkische Heer mit größeren Die preußische Wehr-Zeitung Maffen über die Donau gerüft, und daß der russische Heerführer in dieſem Falle in eiser paffenden Stellung ihnen entgegentreten und mit ihnen den d. Dieses tüchtige Militär- Journal hat bekanntlich, nach sechsjähris Kampf anzunehmen gesonnen wäre. Diese Bewegungen wären also nicht ohne Bedeutung und wir er gem ehrenvollen Streben, seit 1. Juli d. 3. zu erscheinen aufgehört. Den Grund zu dem freiwilligen Abtreten finden wir in dem an warten mit Spannung ihre Bestätigung . Auf jeden Fall erscheinen fie aber als rein militärischer Mur. die "Freunde" gerichteten "/ Abschiede" ausgesprochen, wo es heißt : Die Frage, ob wir bei Wiederkehr ruhiger Zeiten und inmitten geord Sie mit der politischen Lage des Augenbliks und mit den Unterhand lungen, von denen gesprochen wird, in Verbindung zu bringen , wäre um so unthunlicher, als die Entfernungen eine vorläufige Verständigung als unmöglich erscheinen lassen. So weit die Nachrichten vom europäischen Kriegsschauplaze. Was die Ereignisse in der asiatischen Türkei betrifft, so bestätigen die Nachrichten aus Konstantinopel vom 30. Juni vollkommen die Angabe von der vollständigen Niederlage der türkischen Armee unter Selim Pafcha, welcher selbst dabei lebensgefährlich verwundet worden. Zur weiteren Verständigung dieser Begebenheiten laffen wir hier den in St. Petersburg vorläufig erschienenen Bericht folgen : " Der General . Lieutenant Fürst Andronnikoff unternahm von Ouft Lokhenitskalé eine feindliche Bewegung in der Richtung von Ozourgheti mit 11 Bataillonen Infanterie, 2 Kompagnien Sappeurs , 12 Geschüzen und einigen Sotnien Miliz von Georgien , Imeretien und Gurien. Diese Bewe gung wurde durch das Hochwasser des Soupfluffes verzögert, über welchen erst eine Brüke geschlagen werden mußte ; dies erforderte zwei Tage Zeit. Die Türken begannen auf die Nachricht von der Annäherung der Ruffen ihren Nükzug anzutreten und räumten das gurische Territorium mit solcher Haft, daß fie in Ozourgheti nicht nur ihre Proviantbestände , sondern auch ihre Kranken im Stich ließen. Am 4. ( 16.) Juni holte Fürst Andronnikoff, indem er ſeinen Marsch verfolgte, die Türken in einer befestigten Posizion jenseits des kleinen Fluffes Tscholok (an der äußersten Grenze Guriens und des Sandjaks von Kobouleti) ein. Zwanzig Bataillone regulärer Truppen mit 13 Geschüzen und 14.000 Mann Milizen standen auf diesem Punkte in Schlachtordnung unter dem Kommando des Muschirs Selim Basha. Der Kampf begann gegen 4 Uhr Morgens auf der rechten Flanke der Türken , wo die gurische Miliz das Ges

neter Zustände überhaupt noch ein Recht hatten, zu erscheinen, war für uns keine neue. Wir haben sie uns wiederholt gestellt und uns gesagt , daß der wissenschaftliche, der rein militärische Theil unserer Bestrebungen auch von anderen achtungswerthen und länger als wir beßtehenden militärischen Zeit schriften wahrgenommen werden kann und daß er genügend wahrgenommen wurde, ehe wir entstanden. Wir haben uns und unseren Lesern gesagt, daß die eigentlichen Objekte dee Kampfes, den wir begonnen, nicht mehr äußerlich und namentlich nicht mehr massenhaft erkennbar sind. Wir haben unsern Zweifel und unsere Befürchtung ausgesprochen , ob die Unabhängigkeit, welche wir uns in mannigfach zerrissenen Verhältnissen bewahrt , auf die Dauer möglich sei ?" „Als Antwort auf unsere Fragen erhielten wir von denen , deren Mei nung wir ehren, keine Gründe, sondern nur die Mahnung , die Bresche nicht zu verlassen , wenn sie auch für den Augenblik durch Ausfüllung sturmfrei geworden scheine, sondern Wache zu halten gegen den nächsten Anfall, damit wir dann nicht erst gerufen werden müßten und nicht erst wieder zu erstehen brauchten. Diese Mahnung war mehr eine Gefühle, als eine Verstandessache. Wir waren uns gegenseitig eine Gewohnheit und als solche auch über das äußere Bedürfniß hinaus eine Nothwendigkeit des Gebens und Empfangens geworden. Wo das Gefühl der Anhänglichkeit ſprach, mußte das Gefühl der Dankbarkeit antworten. Wir fuhren troz unserer ehrlich ausgesprochenen Zwei fel fort und machten aus der Freiwilligkeit einen Dienst. " "Hatten wir aber den Wunsch der Freunde drei Jahre länger erfüllt, als unser eigenes Erkennen dies rechtfertigte , so mußten wir uns endlich ernster fragen : ob die bloße Gewohnheit und Behaglichkeit des Zusammen lebens allein auch jezt noch maßgebend für unsere Arbeit sein darf?" " Unsere Haupt-Aufgabe ist in der That gelöst . Faffen wir kurz und

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ohne allen rhetorischen Schmuk zusammen, was wir als Haupt-Aufgabe er | beigetreten . Unsere Listen, in denen, mit Ausnahme von Württemberg , alle deutschen Staaten vertreten sind, weisen über 600 Offiziere nach, die je nach kannt, um auch unsere Freunde von ihrer Lösung zu überzeugen. “ " Wir wollten das Recht des Soldatenthums auf eine ehrenvolle, nicht ihrer Befähigung und ihrer augenblitlichen Anregung uns während der ver blos geduldete Eristenz zunächst der Revoluzion, dann aber allen seinen Fein gangenen sechs Jahre literarisch unterstüzt haben, und die Verbreitung bis in den gegenüber verfechten " Kreise, Drte und Gemeinschaften, an die wir beim Entstehen wahrlich kaum So weit dies schriftstellerisch zu behandeln war, ist der Erfolg für uns gedacht, läßt uns mit Freudigkeit wiederholen , daß keinerlei äußere Veranlas gewesen. Die prinzipiellen Gegner des Soldatenthums schweigen oder finden ſung unser Handeln bestimmt, sondern die Motive desselben, durchaus und nur, doch, falls sie sich noch mit jezt ziemlich abgestandenen Redensarten verneh innerlicher, geistiger und moralischer Natur find." men laffen, nur in solchen Kreiſen Gehör und hin und wieder auch wohl "Sehen wir auf das Geleistete zurük , so brauchen wir uns deſſen nicht noch Beifall, die entweder unzurechnungsfähig oder jedenfalls einflußlos find. zu schämen. Wir wissen freilich am Besten, welche Mühe es gekostet, welcher Würde und Bedeutung des Standes laufen in den Tagen des herandrohenden Opfer es bedurft, um die mit der Form einer Zeitschrift verknüpften Arbei Sturmes und der nahen Aussicht auf kriegerische Thätigkeit keine Gefahr, mis ten zu bewältigen , und wir finden vielleicht bei denen , welche empfangen, kannt und unterschäzt zu werden ; eher liegt die Gefahr jezt im Gegentheil. " nicht dieselbe Anerkennung als bei denen, welche uns geholfen. Daß aber diese "Wir wollten die geistige , moralische Stellung und Bedeutung des täglich und täglich wiederkehrende Aufgabe ohne all das bei Zeitungen unverz Standes den sämmtlichen Genossen zum lebendigsten Bewußtsein bringen, weil meidliche Beiwerk von Geld , Ankündigung , Partei , Interesse , Abhängigkeit die Schmach der Zeit dazu angethan schien, auch unter den Beften einige, von Personen u. s. w. möglich war, das ist unsere herzlichste Freude. " wenigstens in einzelnen Punkten zweifelhaft zu machen, weil es darauf ankam , In der That hat die Wehr-Zeitung " sich dessen nicht zu schämen, auszuharren, den Degen nicht zu zerbrechen und in der Tagespresse wenig was sie geleistet. Daß fie aber Tüchtiges leisten konnte, lag, abgesehen von ftens eine Stimme zu befizen , die sich nicht scheute, die Ueberzeugung von der umsichtigen Leitung des Blattes, in den Kräften , welche sich geistig an den Sonderheiten und Nothwendigkeiten des Standes öffentlich auszusprechen . " dem Untern ehmen betheiligten . Während der sechs Jahre ihres Bestehens # „Die unreinen Elemente innerhalb des Standes sind ausgeschieden und wurde fie im Ganze von 687 Personen durch Einsendung von Artikeln n nagen nur noch in ohnmächtigem Grimm an der Feffel, die sie von soldati ader Korres pondenzen unterstüzt , eine Zahl, die kaum bei einem anderen scher Gemeinschaft fernhält. Die Gesinnung ist überall gekräftigt, das Be Militär-Journal vorkom men mag, oder vorkommen dürfte. wußtsein mit einer Frische und Nachhaltigkeit zurükgekehrt , die feines Stü Außer 28 Personen vom Zivilstande, waren alle Mitarbeiter Militärs, zene, keiner Anregung mehr bedarf , das Ganze wohlgeordnet, elastisch und und zwar 545 Preußische, 7 f . f. Desterreichische, 5 k. Sächsische, 1 Baie : zuverlässig." rischer, 8 Hannoversche (kein Württembergischer), 3 Badische, 6 Meklen Was kann da noch gesagt werden , wo schon geschehen ist ?" burg- Schwerinsche, 2 Meklenburg - Streliz'sche, 2 Oldenburgische, 1 Sachsen " Ganz kürzlich erst mußten wir schreiben : Man fühlt es der ganzen Weimar-Eisenach'sche, 4 großherzoglich Heffische, 1 Kurhessischer, 1 Sachsen Weltlage an, daß das Wort immer ohnmächtiger, die Feder immer wirkungs- Koburg - Gothaischer, 1 Nassauischer, 3 Anhalt- Dessau'sche , 2 Anhalt- Bern Joser und die That immer näher an uns herangerüft wird, “ und wahrlich, burg'sche, 1 Sachsen-Meining'scher , 3 Braunschweigische, 1 Schwarzburg das ist nicht allein auf die politischen Verhältnisse des Augenbliks zu Sonderhausischer, 1 Fürst Waldek'scher, 2 Hanseatische, 3 Russische, 3 Bra beziehen, es gilt auch für die staatlichen , die sozialen und die Ver- silianische, 2 Belgische, 1 Schwedischer und 5 ehemals Schleswig -Holstei hältnisse des Standes. " nische. Bezeichnend bleibt es, daß das Blatt offizieller" Mittheilan " Die Förderung im Technischen des Handwerks , so wie Sammlung , Sich gen, zur Aufnahme bestimmt, sich nie zu erfreuen hatte. War dieses vom tung und Verarbeitung des Historischen und Statistischen war uns stets nur Uebel, so war es nicht weniger ein Vortheil , die angestrebte Selbstständig ein beiläufiges Augenmerk. " feit und Unabhängigkeit unter allen Verhältnissen zu bewahren . Die Ach Müssen wir daher die Haupt-Aufgabe für gelöst halten, so haben diese tung des Blattes stand im Auslande wie im Inlande in gleicher Höhe und Rüksichten kein Recht mehr auf ausschließliche Beachtung, da sowohl journa uns insbesondere war , die Wehr- Zeitung" eine liebe, trauliche Kollegin ge liftisch, als in größerem literarischen Maßstabe früher ausreichend dafür ges wefen. Vom Anbeginn und selbst in der Epoche bedrohlicher Zerwürfnisse, than worden ist und auch in Zukunft ohne uns gethan werden kann. " hatte sie neben den eigenen, auch die Intereffen der f. t. Armee ehrenvoll H Wir fühlen , daß man unsere Gründe vielleicht nicht überall gelten gewahrt, und zu feiner Zeit die ein Militärblatt kennzeichnende Ritterlich Lassen wird , und es ist unser Stolz , dies in dem Augenblik annehmen zu feit aus dem Auge verloren. Wir verdanken ihr manchen intereſſanten Ar Fönnen, wo wir abtreten, so wie dieses Abtreten auch die Entschuldigung sein tikel aus und über Desterreich, Artikel, welche unter anderen Umständen mag, daß wir diesem Stolze Worte leihen. Wir wissen und haben mannig wohl nie zur Veröffentlichung gekommen wären. fachen Beweis, daß unser Aufhören bei allen denen, die bisher mit uns ge In dem Bewußtsein nüzlich und erfolgreich gewirkt zu haben, ſagt wirkt, oder denen unser Wirken lieb geworden war , mit Bedauern vernom unsere Kollegin ihren Freunden -Lebe wohl! sie geht, nachdem sie ihre men werden wird. Ist doch auf das noch unbestimmte Gerücht hin , daß wir Miſſio männli ch vollbracht ungeheißen " wie fte ungerufen" ges. n enden würden, mannigfache Aufforderung an uns ergangen, den gefaßten Ent fommen. schluß zu ändern und von Autoritäten die Versicherung hinzugefügt worden, Möge sich jedes Militär-Journal in dem scheidenden Augenblike ein daß auch jezt die "Wehr-Zeitung" noch Früchte trage, die ungern vermißt ähnliches, zum Troste und zur Beruhigung, fagen können. werden würden . Dem Ehrenvollen dieser Anfragen und Versicherungen ge Zum Schluffe löset die Redakzion der Wehr-Zeitung" noch eine genüber müssen wir aber' r die Frage an uns selbst stellen : ist dieser Gewinn Verpflichtung ab. Es betrifft die Frage über die Anzeige erschienener mis 4 der Arbeit werth, mit der er erkauft wird ?" litärischer Werke. Beim besten Willen konnte sie allen Einsendungen nicht I. Und diese Frage müffen wir vereinen." Rechnung tragen, und so hatte sich der Vorrath an neuen Werken derma " Es ist Reiner unter uns, der für die militärische Schriftstellerei mehr ßen gehäuft, daß fie abstehen mußte, ihn auch in kurzer Besprechung zu be # als seine Mußestunden verwenden konnte, aber es ist auch Reiner , der sie wältigen ; eine Entfagung, die um so schmerzlicher fiel , da so vieles Tüch nicht freudig und vor allen Dingen, ohne jeden, auch den kleinsten materiel tige und Beachtenswerthe darunter lag. Indem die Redakzion für das len Vortheil an den Kampf gesezt hätte, so lange es galt , ein deutlich er Vertrauen den Verfassern dankt , will fie mindestens versuchen , durch die die Kraft stählte. Das Anzeige der Werke, mit der ste ihre Empfehlung verbindet, einen Beweis fanntes Ziel zu erreichen, so lange der Widerstand 1, 1 Alles geht in unruhiger und auffordernder Beit, geht , weil man sich vollstän der Achtung zu geben, und bemerkt ausdrütlich , daß die folgenden Werke. dige Unabhängigkeit bewahren kann , geht , so lange der Befehl die ganze für wahrhaft anempfehlenswerth gehalten werden. Kraft noch nicht wiedergefunden hat, um die Diskussion neben sich überflüssig Darunter finden sich von österreichischen Autoren folgende : und unstatthaft zu machen. Aber es geht nicht mehr, wenn - wie Gott sei Anton Ritter v. Schallhammer, kriegerische Ereignisse im Herzogthum Dank! fezt ↓ diese Bedingungen nach und nach weggefallen sind, wenn die Salzburg in den Jahren 1800, 1805 und 1809. Salzburg, 1858, in Objekte, gegen und für die man arbeitet, in nebelhafte Ungewißheit verschwim Kommission der Mayr 'schen Buchhandlung. men, wenn man fast noch mehr fühlt als sieht, daß man wohl überflüssig ge Emanuel Krtshed, der italienische und ungarische Krieg 1848-1849. ř worden sein könnte." Im Auszuge aus den besten Werken. Mit 6 Plänen . Olmüz 1853, bei 41. vielleicht Rames Ja, wenn nach kürzlich erfahrenem Beispiele Eduard Hölzel. raden in Folge von " Anfragen " einer Verantwortung ausgesezt werden fönn Marimirian v. Riedwald , allgemeine politische Geografie und Stati ten, die wir entschlossen und nach jeder Vorschrift des Gesezes bereit waren, ftit, mit besonderer Rüksicht für österreichische Militärs. Wien , 1854, allein zu tragen, so verneint nicht allein die kühle Abwägung zwischen Arbeit Verlag von L. Sommer. und Nuzen, sondern Gewissen und Gesinnung die Frage, welche liebe Andeutungen für die Selbstausbildung der Herren subalternen Offiziere zu Freunde an uns stellten, oder das größere Publikum weiterhin noch an uns Befehlshabern. Von einem Veteranen . Graz , 1854 , bei Josef A. ftellen könnte. " Rienreich. 11 „Darum zunächst unsern Dank den Lesern , die uns durch ihre Theil . Theodor Andres, Handbuch zum Brüfenbau im Felde. Nebst 9 Tafeln nahme getragen und die vom ersten Augenblik bis heute, zulezt sogar auffäl mit 182 Abbildungen . Olmüz, 1852, Verlag von Eduard Hölzel. lig, fich gemehrt haben . Herzlichen Dank dann den Freunden , die mit uns gearbeitet; auch ihrer sind immer neue bis zur heutigen Nummer noch uns

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Das 41. Infanterie-Regiment Baron Sivkowich in den war, abrüfte. Der Kampf dauerte ziemlich lange, doch wurde es genommen, und foftete dem Bataillon 4 Lobte und 12 Verwundete, unter den leztern Jahren 848-1949. der tapfere Major v. Anthoine, den eine Kartätschenkugel sehr schwer 黏 an Schenkel verlezte, welche Verwundung sein Leben viele Monate lang in große (Fortsezung.) 11 Der 1300 M. starke romaniſche Landfturm, welchen die Siebenbürger Ko Ionne mitbrachte, wurde 6los in einer langen Linie demonstrative aufgestellt, und ziemlich außer Geschüz - Ertrag verwendet. An der Orzidorfer Straße angelangt, erhielt der Oberstlieutenant v. Le gay , der sein Bataillon , unerachtet es über Sturzfelder ging , zum ununter brochenen Vorrüfen angeeifert hatte , durch den Lieutenant Grafen Bergando den mündlichen Befehl des General Graf Leiningen , zur Defung derselben mit dem Bataillon bis zum Erhalt eines andern Befehls Halt zu machen. Die Ungarn zogen sich, nirgend Stich haltend , gegen die Maros zurüf, an deren jenseitigem Ufer sie mehrere Zwölspfünder stehen hatten, welche ihre Brüfe bei Saderlak vertheidigten. Während dieses Stillftebens des Bataillons brachten einige uhlanen eilf gefangene kaiserliche Kanoniere aus dem von den Ungarn verlassenen St. Millos , welche auf Befragen aussagten, daß sie sämmtlich im Augenblik des so schnellen in Flucht ausgearteten Rüfzugs der Ungarn , wo sie wider ihren Willen seit dem Ausmarsche aus Besth dienen mußten, zu ihrem recht mäßigen kaiserlichen Herrn rüfgefehrt wären , und daß jie während des statts gehabten Gefechts vorsäzlich so geschoffen hätten , um fa keinen ihrer kaiserlichen Kameraden zu treffen , obgleich die ungarischen Offiziere mit gezogenen Säbel neben ihnen gestanden , und anbefohlen hatten gut zu zielen. > Auch

Gefahr sezte, so daß allgemein an sein Aufkommen gezweifelt wurde. Die Feinde flüchteten gegen Werses. Oberst Baron Wernhardt wurde nach dieser Einnahme vom Temesvarer

Kriegsrathe zum Dua-Brigadier in Karansebes ernannt, indem der General Ap pel pensionirt worden war, und übergab auf die Zeit seiner Abwesenheit das Regiments-Kommando an den Oberfilieutenant v . Begay. Den 21. Dezemb. war dem gedachten Oberstlieutenant folgende Buschrift fammt Brigadebefehl, der alsogleich dem Bataillon verlautbart wurde , zus gefommen : " An Se. Hochwohlgeboren den k. k. Herrn Oberstlieutenant und Ba taillons-Kommandanten v. Legay. ― Temesvar am 21. Dezember 1848. Mit der vollsten Anerkennung der tüchtigen Führung Ihrer Abtheilung bei dem Entsaz von Arad, verbinde ich meinen Dank für das mir geschenkte Ver trauen, und bitte mitfolgende paar Worte der unterstehenden Abtheilung in meinem Namen bekannt zu geben. -- Graf Leiningen m. p., GM. " 1 Brigade Befehl. Den 21. Dezember 1848. Tapfere Kameraden ! Die.

Disziplin , Bravour und der herrliche Geist , der Euch beseelt , hat es mir möglich gemacht, einen eben so ehrenvollen als wichtigen Auftrag im vollsten Arad ist erhalten , ein frecher Feind empfindlich ge Umfang auszuführen. Nehmt meinen herzlichsten Dank für das Vertrauen, das Ihr mir züchtigt. sagten selbe, daß noch mehrere Kanoniere eintreffen werden , welches sich auch geschenkt, für die mußterhafte Haltung, die Ihr bewährt habt. - Es ist mein bewahrheitete , denn gegen Abend waren noch ihrer acht über den Maros größter Stolz Euer Führer gewesen zu sein, mein innigfter Wunsch, bald wie der an Eurer Spize dem Feind entgegen treten zu können. - Graf Leinin Fluß herübergekommen. Endlich nachdem das Bataillon gegen eine Viertelstunde in der größten gen m . p. , GM." Am 27. Dezember 1848 war das zweite Bataillon mit den zu Ungeduld an der Straße gestanden hatte, kam der Lieutenant Baron Uraka, vom General Grafen Leiningen gesendet mit dem mündlichen Befehl an, daß Bogschan und Lugos detachirt geweſenen Truppen-Abtheilungen wieder in die das Bataillon Sivkovich schnell vorzurüken habe. An den lezten Häusern von Festung zurükgekehrt. Am 28. Abends um 5 Uhr wurde der Kriegsrath plözlich berufen und Neu-Arad angelangt , erhielt es den Befehl die Mühlhäuser an der Maros - in welchen sich noch viele Ungarn befanden, zu reinigen. Diese Anord der Beschluß gefaßt, dem im Siebenbürgen schwer bedrängten Feldmarschall nung ließ Oberstlieutenant v. Legay von der S. und 5. Kompagnie ausfüh Lieutenant Baron Puchner auf sein dringendes Ersuchen, das erste Bataillon ren, wobei viele Feinde niedergemacht und 45 Gefangene eingebracht wurden. Sivkovich, 2 Kompagnien Grenzer, 1 Cskadron Fürst Schwarzenberg Uhla Bei diesem Gefechte verlor das Bataillon den Oberlieutenant Heilig , einen nen, sammt einer halben Fuß- und einer halben Raketen- Batterie zu Hilfe ausgezeichneten und liebenswürdigen Offizier , welcher von einer Flintenkugel zu senden. Hiervon kam es jedoch am 29. ab , da Temesvar in keiner gerin geren Gefahr schwebte. getroffen fiel und allgemein bedauert wurde, so wie sechs schwer Blefſirte. Der große Krankenstand der Garnison nahm un diese Beit in etwas Hätten die Gegner einen Begriff vom Zielen gehabt, so wäre der Ver luft ein sehr großer gewesen , aber sie überschoffen Alles, indem selbe ihre ab, auch die Sterblichkeit hatte sich gemindert. Da aber die Nekonvaleszenten Gewehre aufs Geradewohl losdrükten. Brav Sivkovich ! Ich bin mit Euch nicht vollkommen hergestellt waren , sich auch des anhaltend strengen Dienstes sehr zufrieden ! " rief General Graf Leiningen, als derselbe nach Beendigung wegen nicht leicht schonen konnten, so brachen die gefährlichen Fieber durch. des Gefechtes an selbes kam, und den Oberflieutenant den Auftrag gab, die die ununterbrochenen Anstrengungen mit verdoppelter Bösartigkeit erneuert Vorposten auszustellen und die linke Flanke von Neu- Arad zu defen , und aus, und rieben während der später eingetretenen Belagerung mehr als die Hälfte der Garniſon auf. dann mit den Uhlanen und Geschüz nach diesen Ort abrükte. Den 16. Februar 1849 wurde bei Gelegenheit des Entsazes von Arad, Drei Tage und Nächte blieb das Bataillon Sivkovich nahe Feind, nur durch die Maros getrennt auf Vorposten stehen ; der Feind hatte welche unter dem Befehle des Feldmarschall-Lieutenants v. Gläser mit den ganz in der Nähe eine Brüfe, nelche von mehreren 12-Pfündern vertheidigt Bataillons Graf Leiningen und Baron Rukavina, einigen Eskadronen Uhlanen ward, die unaufhörlich herüber feuerten. Auch plänkelte derselbe ununter- und der nöthigen Artillerie aus Temesvar, dann mehreren Bataillons mit Bat terien vom österreichisch serbischen Korps unter General Thodorovich bewerk brochen fort. " In Neu-Arad hatten die Ungarn große Vorräthe von Sturmleitern, ftelligt wurde, auch das dort befindliche starke Kommando, von Sivkovich In Flößen, Faschinen sc. sc. verfertigt und alles in dem sehr großen Hof des fanterie, unter Befehl des Oberlieutenant Sigmann und Lieutenant Rohmann, gräflich Zelinskischen Hauses aufgehäuft . Alle diese Vorräthe zu einem beab- durch ein neues unter Befehl des Oberlieutenant von Dietrich und Lieutenant fichtigten zweiten Sturm auf die Festung wurden zerschlagen und zum Ver- Zurakovski stehendes Kommando von 100 Mann , welches auf Wägen dahin brennen in die um Neu- Arad befindlichen Lager geführt. abgeschift worden war , abgelöst. Früher noch befanden sich Oberlieutenant Den 17. Dezember Nachmittags 2 Uhr, als die Festung mit allen auf Schwarzmann und Lieutenant Wittas daselbst. Das abgelöste Kommando längere Zeit berechneten Lebensmitteln, so wie auch mit einigen 60pfündigen hatte in Arad 46 Mann an Gefallenen , Verwundeten , Kranken und Gestor Mörsern und 24-Pfündern aus Temesvar hinlänglich versehen worden war, benen verloren. Am 20. Februar 1849 brach unter Rommando des General-Major Graf wurde der Rükmarsch dahin angetreten, nachdem früher in der Stille aus den Lagern abgerüft und sodann erst die am Wasser stehenden Vedetten und Feld Leiningen ein Streif-Korps , auf längere Zeit , aus Lemeswar gegen Sieben bürgen und den Marosfluß auf. wachen eingezogen und den Truppen angeschlossen worden waren. Außerhalb Neu- Arad sammelte sich die ganze Temesvarer Kolonne und Dasselbe bestand aus dem ersten Bataillon Sivkovich, unter Kommando marſchirte noch an diesem Tag über Dreispiß , Vinga und Orzidorf, wo ste seines Oberstlieutenants, den vier Kompagnien des ersten Bataillons von Zanini jenseits dieses Ortes an der Ezarda (Wirthshaus) auf der Straße nach Le- Infanterie , unter Kommando des Hauptmann Masburg , einer Diviſion Fürft mesvar bei eingetretener sehr starker Kälte lagerte, und am 18. früh gegen Schwarzenberg Uhlanen , unter dem Befehl des Oberstlieutenants von Schiff 10 Uhr mit 158 gefangenen Ungarn und zwei eroberten langen Haubizen, ner , sammt einer Kayallerie- und einer Fuß- Batterie , so wie auch ½ Bat unter Zulauf der Bevölkerung in die Festung einrüfte, und vor der Hauptterie fongrevischer Raketen , die Ersteren unter Kommando des Oberlieutenants. wache vor dem Festungskommandanten Feldmarschall-Lieutenant Baron Nuka- Carlon und Lieutenants Pichler , die Lestern unter Oberlieutenant Stefan. vina defilirte. Zu Lugos und Facset stießen unter Befehl des Major Eisler noch einige Die Siebenbürger Kolonne zog wieder über Lippa dahin zurük. Kompagnien Romanen - Banater Grenzer und eine große Anzahl Landesschüzen, Der Verlust der Expedizions -Truppen war , da der Zwek vollkommen dann einige von Grenzartilleristen bediente Kanonen zum Korps. Auf den Höhen der Uebergänge von Facset nach dem Marosthale wur erreicht worden, ein unbedeutender . Jener der Ungarn dagegen war größer, denn die meisten Gefallenen gehörten ihnen an. den kleine Lager bezogen , so wie der Marosfluß durch einige gut aufgestellte Am 19. Dezember 2 Uhr Nachmittags mußte Oberst Baron Wernhardt und verschanzte Batterien und mit einer zusammengesezten, mit Kammerbüchsen mit dem zweiten Bataillon Baron Sivkovich unter dem Befehl des Majors bewaffneten auserlesenen Kompagnie bei Valliemare beſezt , deßgleichen auch LI } Anthoine, einer halben Eskadron Uhlanen sammt einer halben Batterie eiligft Kapolnas, Bürkes und Kapriora. nach Lugos aufbrechen , von wo derselbe durch Grenzer und 1 , Eskadron Der Feind , welcher Truppen nach Siebenbürgen senden wollte , rüfte Uhlanen verstärkt zur Einnahme von Bogschan, das durch die Ungarn besezt in der That am 5. März auf der jenseits der Maros hart an diesem Fluffe **

440 fortlaufenden Straße mit einer sowohl aus Infanterie als Kavallerie und Geschüz bestehenden Kolonne, von Alt - Arad kommend , heran, wurde aber, worauf derfelbe nicht gefaßt war , von den in Jägergraben gut poftirten Schüzen und den drei Raketen Geschüzen so gut empfangen , daß er mit ziemlichem Verlust augenbliklich umkehrte.h Zwei Wochen lang behauptete General Graf Leiningen diese vortheil hafte Stellung , und ließ keine ungarische Truppe auf diesen Punkt nach Sie benbürgen durchbrechen. Die Ungarn , nachdem sie viele Leute eingebüßt hatten , zogen sich auf die Abhänge des bis nahe an das Wasser reichenden Gebirges , und in das gut gedekte Dorf Soborcstn , so wie auch hinter das Schloß zurük , und such ten sich in diesen Stellungen zu behaupten. General Graf Leiningen wollte te jenseits angreifen , die Truppen brannten vor Begierde und Kampfluft , allein das zur Herstellung einer Brüke nöthige Materiale fehlte, und mußte das Projekt aufgegeben werden. Spätere Ereignisse machten den Rüfzug des Korps nothwendig , nachdem der Rebellenführer Bem nach dem Treffen bei Biski , und den spätern Rükzug der kaiserlichen Truppen in die Walachei , durch das eiserne Thor mit 20,000 Mann ins Banat eingedrungen war. Der dießseitige Verlust an Mannschaft , außer den in den Spitälern zu Facset und Lugos Verstorbenen war unbedeutend , und bestand nur in einigen Todten und Verwundeten . An

Hallen der Geschichte, dem hier kaleidoskopartig die Bilder von Lüzen, Ben tha, Aspern, Temesvar und des jüngsten italienischen Krieges in ftofflicher Hinsicht anregend und stärkend sich entrollen , ganz abgesehen von dem poeti schen Werthe der Gedichte, die formgelungen, auch durch Gedankenwendungen, Gefühlemomente und dekorativen Schmuk einer bald ehernkräftigen , bald die thirambisch schwungvollen Sprache feffeln und befriedigen. Möge der Ernst der Situazion kein Hemmniß diesem anerkennenswerthen Streben werden. -Zur Probe wählen wir für unsere Freunde aus dem uns vorliegenden Manuskripte

Artilleriepferden waren mehrere , und zwar bei einer Gelegenheit , zwei durch 6 eine Kanonenkugel gefallen , ohne, daß der auf dem Einen izende funge Banater Schwabe , der das Geschüz führte , verlezt worden wäre. Ueberhaupt hatten die jungen schwabischen Bauerburschen , welche den größten Theil der fünf ausgerüsteten Batterien führten , bei allen Gelegenheiten großen Muth und Geistesgegenwart bewiesen. Das Bergschloß Dewa , welches die hart an dem Marosfluß nach dem Banat führende Straße sperrt , wurde noch vor Ankunft der Ungarn von einer Kompagnie Zanini Infanterie mit einer kleinen Abtheilung vom Regiment Sivkovich , unter Kommando des Oberlieutenant Kodich besezt . Im Schloß befanden sich drei Kanonen , Munizion und Mundvorrath auf längere Beit; das Uebel war , daß nur eine Cisterne bestand , daher sich der OberLieutenant, der die Straße sehr gut vertheidigte , aus Mangel an Wasser als friegsgefangen ergeben mußte. Der Gefreite Dawidian von Baron Sivkovich Infanterie wurde vom besagten Oberlieutenant mündlich in Geheim mit der Ueberbringung dieser Nachricht nach Temeswar betraut , und dieser brave Soldat hatte sich auch unter großen Gefahren und Mühseligkeiten mitten durch die vielen feindli chen Truppen durchgeschlagen , und seine Sendung erfüllt.

Und wie die grauen Wolfen im Sonnengold zergeh'n, Sieht man : zwei mächt'ge Heere, die ――― kampfbereitet steh'n.

Die goldene Lapferkeits -Medaille war ihm für diese That bestimmt ; aber sowohl er , wie so manche Andere , denen gleiche Ehrenzeichen für ihr tapferes Benehmen zugedacht waren , erlebten nicht den Tag der Verleihung, indem sie den Tod fürs Vaterland in der Festung Temeswar fanden . 7141 (Schluß folgt. )

Füßen. (1632.) Es liegt auf Lügens Feldern der Nebel trüb und schwer, Als ob er festgewachsen am Haidekraute wär', Schon ruft die neunte Stunde des Thurm's metallner Mund, Und noch in graue Schleier, hüllt ſich der Haidegrund . So scheu von einer Leiche man hebt den Trauerflor : So leise zieht die Sonne das Nebeltuch empor ; —

Vor Lüßen weitgedehnet, - liegt trozend : „Wallenstein, " Das Heer, durch ihn geschaffen , kann lenken - Er allein, Sein Wille: ist die Schraube ; sein Name : ist der Niet ; Sein Arm : die Eisenherzen ― magnetisch - mit sich zieht! und Friedland gegenüber, Held Gustav Adolf steht, Die Augen : roll Begeisterung, die Lippen voll Gebet, Noch jung - doch kampferprobet, bis jezt : noch unbesiegt, ――――― und Ruhm mit gold'nen Schwingen, um seine Fahnen fliegt. Durch seiner Krieger Reihen geht finster : Wallenstein, Mit geisterhaftem Schweigen, das Antliz wie von Stein, Wern nur sein Volk ihn schauet, und seiner Augen Glüh'n Soll es sich schon dem Tode, entgegenstürzen --- kühn!

!

Doch Gustav Adolf : feurig, zu ſeinen Schweden spricht, Und mahnt an ihren Glauben, mahnt sie an ihre Pflicht, An ihrer Heimath Erde, die unter Schnee fezt ruht, An Deutschlands grünen Boden, den roth gefärbt ihr Blut! Und beide Kriegermaffen, die Stirn ' an Stirne steh'n Sie fühlen: Mit scharfer Sichel, wird hier der Tod heut' mäh'n, Hier steigt aus blut'ger Urne, die Zukunft Deutschlands vor, Und aufgerissen gähnet, des Krieg's gewaltig Thor !! -

Ein Soldaten:Brevier. P. Unter den Namen der wenigen Männer , die in unserer finsteren sorgenschweren Zeit ihren besseren Theil noch manchmal einen Klang der Saiten abgewinnen können, macht sich seit Kurzem auch der unseres waferen Kameraden Lieutenant Weil (als Dichter unter dem Namen Josef Weilen in der Oeffentlichkeit bekannt) , vom 4. Infanterie-Regimente Deutschmeister, vortheilhaft bemerkbar . Zu verschiedenen Malen fanden die Kinder seiner Muse in zeitschriftlichen Besprechungen die freundlichste Würdigung. Jezt, wo die friedliebende Austria von der ſo unerwartet als unerwünschten Gestaltung der Ereignisse zum Schwerte zu langen genöthiget ist , hat Weil den glütlichen zeitgemäßen Gedanken gefaßt, dem Ränzlein des unftät wandern ken österreichischen Kriegers ein Buch der Stärkung und Erhebung anzubieten, wie es beffer und entsprechender den vielen Stunden des müssigen Zuwartens und Lungerne nimmermehr zur Abhilfe kommen kann. Sollen wir dieses Werkchens näher charakterisiren, so möchten wir es eine erweiterte Nachahmung der Bedlis'schen " Todtenkränze " nennen. Der Ziflus beginnt mit einem einleitenden Gedicht : „ Ritter und Lands knechte, " worin der Dichter durch die nothwendige Abfertigung des früh mittelalterlichen Kampfwesens sich den Boden für seine Gestaltung gewinnt. Der Frundsberger " eröffnet nun den eigentlichen Reigen, ihm folgen in chronologischer Ordnung der „ Schellenberger ," "Tilly ," "Pap penheim," " Sport " (dieses epische Gedicht kennen wir bereits aus dem Frühlings-Album , wo es sich abgedrukt findet und unter die frischeften Ge dichte dieser Sammlung zählt) , „ Montecuculi," " Prinz Eugen, " "Lou don , " " Trenk, “ „ Erzherzog Karl , “ „ Haynau “ und „ Nadeß k y. “ Immer hat der geschichtskundige Sänger mit Verständniß und Glük den Brennpunkt der Wirksamkeit seines Helden firirt , und durch die gelun genfte Gruppirung der Staffage mit der Persönlichkeit auch die Zeit geschil. dert. Angenehmer wüßten wir für den Laien geradezu keinen Pfad in die

Zu Halle auf dem Markte, von Lügen meilenweit, Steht Pappenheim ! ſein Volk hat , ſich plündernd rings zerstreut, Da sprengt zu ihm ein Bote, ein Blatt in seiner Hand, D'rauf steht : Heut' hält bei Lüßen, der Schwede endlich Stand ! -

Hält Stand ?! " Ein Freudenjauchzen sich feiner Bruft entringt, Und schmetternd die Trompete den Jubel weiter flingt, Acht Regimenter Reiter versammelt er im Nu, ―― Das Fußvolk bleibt zurüke, und Lüßen fliegen sie zu ! Aufwirbelnd den Staub der Straße, der Chor der Reiter hinjagt Ein Hufschlag löst den andern rasch ab im donnernden Lakt, Die funkelnden Waffen raffeln, Trompeten schmettern : Luft Dazwischen immer ein Jauchzen aus fröhlicher Reiterbruft. Voran den hezenden Neitern der kühne Pappenheim sprengt, Sein Haar fliegt wild im Sturme, ſein Mantel flatternd hängt, Schweiß trieft von seinen Loken, der Huf des Pferdes brennt, Im Sattel hoch gehoben, den Sturm er überrennt ! Des Himmels flammend Auge, ſenkt sich nach Westen schon, Und näher hört man -- näher des Schlachtfeld's Donnerton, Dazwischen knattern Salven, wie rafselnder Hagelschlag Schon sieht man Lüzen im Brande, und zum Abend neigt sich der 1 — Tag ! — Und wilder immer wilder, der Pappenheim hinsprengt, Ihm ist Kanonendonner : ein Ruf, der mahnt und drängt, Die röthlich funkelnde Flamme, durch Lüzens qualmenden Brand, Erscheint dem kühnen Helden, wie ihn anwinkende Hand !

441 Empfiehlt dem Herrn die Seele, ſein Land -- sein Weib - ſein Haus, Und neigt das Haupt das bleiche, und haucht sein Leben aus.

Doch auf dem Feld von Lügen hält schon der Tod sein Fest, Schon ringen dort die Heere im Raume eng gepreßt, Schon hat des Schweden Linke die Rechte Friedland's bedrängt Sein erstes Treffen zersprenget, wie Pulver Felsen sprengt ! ―――

Da tritt, ein Kriegsgott, zürnend aus dichtem Pulver- Gewölk, Der Friedland ; -winkt zum Sturme, heran ein frisches Volk, Vorreißt das zweite Treffen, des Feldherrn zürnender Blik, Dies faßt die regenden Schweden , und schnellt ſle mächtig zurük! -und blutend, den Weg des Sieges , zurük der Schwede geht, Heiß athmen beide Heere , und die Schlacht ! ie steht ! Da fliegt den Seinen zu Hilfe, der Schwedenkönig herbei, Doch schneller als Er : die Seinen, trifft ihn ――― das tödtende Blei ! ――――

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Sein Pferd, des Neiters ledig, jagt hin besprizt mit Blut, Aufrast im Schwedenheere, die Furie der Wuth, Wer mag sein Leben achten, wo Königsleben schwand : Und Grimm durchtobt die Reihen, wie Sturm durchbläst den Brand! Vorftürzen laut brüllend die Schweden und Wuth ringt jezt mit Kraft, Es feiert das Nohr das heiße , doch schmetternd schlägt der Schaft, Und Mann an Mann wird gestritten, Aug bohrt in Aug' sich ein , Und auseinander fallen zerschmettert Friedlands Neih'n . Es löst sich Maſſe um Maſſe, zerstäubet nach und nach, Auffliegen die Pulverwagen mit Bliz und Donnergekrach, Die fallenden Leichen schlagen, noch stürmende Schaaren zur Leich' Es fliehen vom zitternden Boden die Krieger shrekenbleich ! „Aus ist's, " haucht eisig Friedland, verhüllend sein Gesicht ! -Da — plözlich - durchs Schlachtenlärmen Trompetenschmettern bricht, Ansausen acht Regimenter mit Jubel und Siegespracht, Der Pappenheim ift's und die Seinen , und neu beginnt die Schlacht.

Bei Der Und Ob

Lügen aber raset in seines Zornes Gewalt, Pappenheim, und donnert der Flucht entgegen sein "Salt," ordnet neu die Massen und führt zum Sturm sie vor, tausendfach entgegen, der Tod ihm grinft aus dem Rohr!

Und Und Den Sich

siegt - und fast die Schweden mit zwiefach schneidigem Schwert, fubelt - und sieggehoben sein Herz nur Eines begehrt ; Schwedenkönig zu finden, in seinem fliehenden Heer, ihm gegenüber zu stellen und messen : Wehr mit Wehr.

Wo kämpft der König ?! " Nuft er in Siegesfreudigkeit, Er fragt nach einem Todten - der Tod gibt ihm Bescheid ---Und faßt zwet glühende Kugeln ― die er ins Herz ihm schlägt, Und Pappenheim sinkt vom Pferde, - ein Reiter weg ihn trägt. Trägt ihn zu einem Rasen, dort stirbt der wunde Held, Hört sterbend : Gustav Adolf lieg' todt auf selbem Feld : #Und ist der König gestorben ――――― so sterb' ich gerne auch ;" ―― Den Mund voll Freudenlächeln, entschwebt der lezte Hauch ! Um beide Heldenleichen legt sich das Abendroth ! Darunter liegen so friedlich, die oft so wild sich bedroht, Doch um die großen Todten erklirrt noch kämpfende Wehr, Wie Felsen schlägt am Felsen, so schlägt noch Heer auf Heer. Nur Nacht und Nebel trennet, die grimmigen Schaaren zulezt, Und sezt ein Ziel dem Würgen, dem Wuth kein Ziel gesezt Nur zögernd scheiden die Heere ___ und wenden oft sich zurük, — Sich zeigend die blutigen Waffen, sich messend mit höhnendem Blik.

Vom Schlachtfeld wenige Schritte, geftüzt auf einen Stein, Liegt sterbend, Gustav Adolf, bei ihm der Page sein,

Und Und Und Als

beide rufen : „ Viktoria ! “ - Mein war der Sieg der Schlacht ! beide schwinden endlich, im Schoß, der bergenden Nacht, wieder auf Lüzen's Feldern liegt Nebel trüb und schwer ob er festgewachsen am Haidekraute wär !

Armee - Nachrichten. Oesterreich. F Wien , 11. Juli. (Vom Kriegsschauplaze.) Es liegen uns heute Briefe aus Varna und Schumla vor , denen zu Folge die Truppen der Alliirten im vollen taktischen Aufmarsche längs der Linie Varna , Aladin, Dewno, Varawady begriffen sind . Französisch-englische Truppen, verstärkt durch zum Pionnier-Dienste abgerichtete Infanteristen, machten nach großen Anstren gungen den Weg von Varna bis Dewno für schweres und leichtes Fuhrwerk vollkommen praktikabl ; 3000 türkische Soldaten wurden zu einer gleichen Weg verbesserung der Streke von Schumla bis Dewno kommandirt. Auf dieser neu hergestellten Heerstraße herrscht jezt reges Leben . Jeder Tag bringt aus Kon ftantinopel und Burgas neue Verstärkungen an Truppen, Pferden, Geſchüzen und Material aller Art, welche im Hafen von Varna debarkirt werden, dort einige Lage raften und alsbald in die Linie Varna - Schumla abrüken, um den nach kommenden Bataillons wieder Plaz zu machen. Neuestens wurde dort nebst einer vortrefflich berittenen Kavallerie einige Artillerie, eine Anzahl Pakthiere, große Pulvervorräthe und eine sehr bedeutende Menge von Schanzgeräths schaften ausgeschifft. Der Gesundheitszustand der Truppen ift befriedigend das Aussehen dieser aus 56,000 Mann bestehenden Armee respek tabl, was bei einer allenfallstigen Offensivbewegung gegen irgend ein Operazionsobjekt auch ruffischerseits sehr in Anschlag gebracht werden wird. Alle in Dewno-Parawady liegenden englischen Truppen (die aus 6 Bataillons bestehende Rifle-Brigade des Generals Braun , 4 Infanterie- Regimenter , das 17. Banciers-, 8. Husaren und 5. Dragoner-Regiment nebst 6 gut bespannten Batterien) haben bereits eine Vorwärtsbewegung auf der Straße gegen Bassardschik ausgeführt. Die bulgarischen Landleute halten nach alt- slavischer Art ihre Häuser für die Fremdlinge offen und theilen mit ihnen die kargen Nahrungsmittel, über welche sie noch zu verfügen haben . Die Anglo-Franken bezahlen aber Alles baar und sind augenscheinlich befliffen , den Bulgaren eine gute Meinung von dem Zwek der Intervenzion der Auxiliartruppen beizu bringen. Leider zu spät. Unsere, schon vor 8 Tagen gebrachte , von einigen ultra-türkischen Organen bezweifelte Nachricht wegen der Auswanderung bul garischer Familien nach Besarabien , findet volle Bestätigung . Ein dumpfer Unfriede herrscht unter der slavischen Gesammtbevölkerung von Bulgarien, Türkisch-Serbien und Bosnien ; die Kaimakams geben sich zwar viele Mühe dieser hart bedrükten Christen begreiflich zu machen , daß schon nächstens ein

Ferman des Sultans die Sazungen des Korans (?) zu ihren Gunsten ändern, und ihre von der Kriegsfurie noch unerträglicher gewordene Lage verbes fern werde. -Aber vergebens wie vor einigen Jahren die Bevölkerung Bosniens es für ein Gläk anſah , nach öfterreichisch Kroazien und Serbien aus zuwandern , halten es auch die Bulgaren als Gewinn , ihre verwüsteten Felder und von den Baschibozouks entweihten Herde zu verlassen und auszuwandern . Omer Pascha erließ gegen diese Luft ein strenges Verbot , und in Eskidſchuma wurden Geißtliche und viele angesehene Bulgaren verhaftet. Auf die Auxiliartruppen macht jedoch der knechtische Zustand dieser sla vischen Chriften , die beispiellose Strenge der türkischen Machthaber und die Rohheit der Baschibozouks einen sehr ungünstigen Eindruk. In einem dritten Briefe aus Varna wird der von uns nach einer tele grafischen Depesche gemeldete Sieg, welchen der Fürst Andronnikoff am 16. Juni über die türkischen Streitkräfte des Selim Pascha in Guriel davon trug, noch einmal bestätigt. Der türkische General hatte den Auftrag , längs der Kura nach Gori vorzurüken, um sich mit den Tscherkessen zu vereinigen , lez teren Waffen, Munizion und Geld zu überbringen und gemeinschaftlich mit Schamyl gegen Tiflis vorzurüken . Er wurde aber total geschlagen und sämmtliche Vorräthe fielen den Russen in die Hände. Aus einer neuesten telegrafischen Depesche mit Nachrichten aus Schumla vom 4. Juli entnehmen wir : daß ſich dort die anglo-französischen Feldherrn mit ihren Stabs- Chefs befinden, um in Gemeinschaft mit den General- Stabs Offizieren einer 4. Großmacht Nüksprache zu pflegen und um den Opera ziousplan für dieses Jahr definitiv zu berathen. Ueben den Plan selbst konn ten unsere Berichterstatter natürlich nichts Näheres erfahren. d. Am 8. d. starb in Wien der wirkliche geheime Nath und Kämmerer, Ritter des militärischen Maria-Theresien-Ordens 2c. 2c. , Franz Josef Fürst von Dietrichstein Proskau - Leslie , in dem hohen Alter von 88 Jah ren . Wenn auch seit einem halben Jahrhunderte aus der Reihe der f. f. Armee geschieden , wird er nichts destoweniger als tapferer und intelligenter Offizier in den Annalen ihrer Geschichte fortleben , und wir weisen in raschen Zügen auf seine Leistungen hin. Der Fürst war den 28. April 1767 geboren , und nach einer ſorg. fältige. Erziehung schon im 20. Lebensjahre Oberlieutenant im Genieforps . Am 16. März 1788 zum Hauptmann im Generalstabe befördert , zeichnete

442 er ich im folgenden Jahre bei der Belagerung von Berbir so riemlich aus, der

wilden verwegenen Jagd. "

Die Geschichte des berühmten Freitorps ift

daß der große Loudon ihn unter denjenigen nannte , welche sehr eifrige Auf merksamkeit, vielen Beobachtungsgeift und einen rühmlichen Trieb an den Lag gelegt hatten , die bei dieser Belagerung gesammelten Erfahrungen zum ferneren Dienste des Vaterlandes geltend zu machen. Am 24. September 1789 zum Major im Genieforps ernannt , kam der Fürst im Jänner 1790 als Oberstlieutenant und Flügeladjutant in das Hauptquartier , ward aber im Sept. 1790 wieder in das Korps zurükversezt . Im Feldzug 1793 führte er freiwillig den Sturm auf das große Hornwerk von Valenciennes (am 25. Juli) mit Muth und Entschlossenheit an. Er war einer der ersten , welche

für die nächste Zeit auch die Geschichte Vetersdorffs , ter namentlich in dem Gefecht von Zarenthin am 18. und 19. September 1818 Gelegenheit hatte als Kommandant der Vorhut Wallmodens mit kaum 2000 Mann sich gegen 6000 Mann unter dem Marschall Davouft glänzend hervorzuthun ; sein König lohnte ihn für diese Waffenthat mit dem eisernen Kreuz. Im Januar 1814 wurde er zu der Person des Kurprinzen von Heffen kommandirt , um die hes fischen Truppen neu zu organisiren , und in dieser Stellung blieb er , bis eine Wunde , die er in einem übrigens unbedeutenden Gefecht erhalten , ihn für längere Zeit von den Kriegsereignissen fern hielt. Er wurde später Kommans

es erstiegen , und durch seinen Muth und seine Thätigkeit zur Behauptung dieses Werkes das Meifte beitrugen. Feldmarschall Prinz Coburg nannte ihn in der Relazion unter den Ausgezeichneten. Am 8. August überbrachte er die Nachricht von der Einnahme von Valenciennes an das kaiserliche Hoffas ger , und erhielt für seine großen Verdienste das Ritterkreuz des militärischen Maria-Theresien. Ordens außer Kapitel . Hierauf zeichnete er sich bei Quesnoi aus , wo er in der Nacht vom 10. auf den 11. September nebst der Vers

deur des 25. Infanterie-Regiments , 1815 Oberstlieutenant und Kommandant von Memel , 1820 Oberst , 1827 Kommandant von Pillau , 1834 General Major , 1887 Kommandant von Thorn , und trat endlich 1842 , nachdem er zuvor noch sein 50jähriges Dienstjubiläum gefeiert , als General-Lieutenant in den wohlverdienten Ruheßland. Mit ihm ist einer der besten Männer aus Preußens schwerster Zeit gestorben.

bindung des in der abgewichenen Nacht begonnenen Kommunikazions- Ganges von der zweiten zur dritten Parallele , die ganze dritte Vararelle mit den

Sardinien. * Erft fürzlich in der Nr. 24 haben wir den Stand der sardiniſchen Flotte gebracht. Dieser hat sich in Etwas geändert und besteht die Seemacht auf Grundlage des den Kammern vorgelegten Budgets für 1854 aus 22 Kriegsfahrzeugen, von denen 12 Segelschiffe, worunter 4 Fregatten , 10 Dampfer, worunter gleichfalls 4 Fregatten sind, die zusammen 400 Kano nen führen. Außerdem sind 9 Kanonenboote, jedes mit 2 Kanonen, vorhan den, und werden in dem Reservepark der Marine 466 Geschüze verwahrt.

abgängigen Kommunikazionen , zusammen in einer Weite von 520 Klaftern an neuer Transchenarbeit , anzeichnete , und unter seiner Leitung innerhalb 24 Stunden auf 5 Schuh Breite und 3½ Schuh Tiefe ausheben ließ. Eben so hatte er am 6. Oktober bei der Vertheidigung der Posten Cense d'enbas und Gense Naimont , dann bei Maubeuge die vorzüglichsten Dienste geleistet, rüfte am 15. Mai 1794 zum Obersten , und den 28. Dezember 1796 zum General-Major im Korps vor , besorgte 1797 und 1798 die diplomatischen Geschäfte beim kaiserlich-russischen Höfe zu Vetersburg und schloß mit den franzöfifchen General La Horie am 15. Juli 1800 den Waffenstillstands Vertrag des Feldzeugmeisters von Kray mit dem französischen General en Chef Moreau ab. Dietrichstein , welcher im Jahre 1790 zum f. f. wirklichen Käm merer ernannt worden , quittirte am 19. Mai 1801 mit Verzichtleistung auf ſeine Militärcharge , die Dienste und folgte seinem Vater Johann Karl im Majorate, wurde 1809 geheimer Rath , bekleidete längere Zeit die Stelle eines Obersthofmeisters beim . H. Franz von Modena , so wie er bis zum Wiener Frieden ( 1809) als t. f. Hoffommiffär fungirte. Später lebte er in stiller Zurüfgezogenheit nur der Kunst , der Wissenschaft und dem Wohl thun , und bethätigte das Leztere bei vielen Anlässen auf wahrhaft fürstliche Weise ! --

Tages -Nachrichten. * Am 6. Juli 1. 3. farb zu Prag im 77. Lebensjahre der F. f. pensioni te Oberstlicutenant Johann Wattek nach längerem Krankenlager an Entfräftung. Et begann seine militärische Laufbahn als Kadet im Bombardier-Korps, diente vom Fähnrich bis zum Oberflieutenant in 4 LiniensInfanterie- Regimentern (GH. Karl, Stein, Hes und Fürstenwärther) und machte die Feldzüge gegen Frankreich mit. Nach einer beinahe 46jährigen Dienstzeit im Jahre 1837 in den Ruhestand mit einer Personalzulage vers fest, lebte er zu Prag. Er hinterläßt eine Witwe, 3 Söhne und 2 Töchter.

* (Graz, 8. Juli. ) Unter den vielen Veränderungen, welche jezt in der kaiserl Armee vorkamen , verloren wir aus unserer Mitte den mehr als verehrten Herrn Korpss Kommandanten, Seine Exzellenz Feldmarschall-Lieutenant Freiherrn Eforich von Monte Greto. Obirohl wir noch glüklich unter hochdeſſen Befehlen stehen, bedauern wir den Preußen. noch mit wahrlich tiefster Empfindung, daß seine Person von uns geschieden sei, -- von * Auf den Vortrag des Kriegsministers ist von Sr. Majestät dem Kö nige unterm 8. v . M. bestimmt worden , daß in die zweite Klasse des Sol. uns , seiner nächsten Untergebenen, wovon Jeder ohne Ausnahme fich flets freute, wenn er persönlich etwas vorzutragen, wenn er eine Truppe vorzuführen hatte, ja wohl selbst wenn datenstandes versezte Gefreite der Landwehr- und Trainstämme, er ben hoben gütigen Herrn nur begegnete. - Von Sr. f . f. Apoftolischen Majestät wenn sie den Stämmen aus dem aktiven Dienststande der Linien -Regimenter, berufen, das in Wien refidirende 1. Armee-Kommando zu übernehmen, eilten Se. Erz. mit Ausnahme der Gardetruppen und der Jäger , überwiesen worden sind, zur unverweilten Befolgung des allerhöchsten Befehles. Kurz darauf wieder in Graz ihren früheren Truppentheilen zurüfgegeben , wenn sie aber den Stämmen auf eingetroffen, ordnete Hochberselbe eine Ausrüfung der ganzen Befazung in veller Parade an. Es war am 4. Juli 1854, wo das durch einige Tage früher sehr veränderlich gewes anderem Wege, fet ſei es als Ersazrekruten oder durch freiwilliges Engagement fene Wetter mit dem schönsten Morgen verhieß, das Streben zu frönen, womit jeder zugewachsen , oder aus den Gardetruppen und den Jägern hervorgegangen kommandant bemüht war, mit seiner Truppe möglichst stark auszurüken, und auch das find, in die besonderen Abtheilungen der kombinirten Reserve-Bataillone ein durch zu zeigen, wie vom Erften bis zum Lezten seiner Untergeordneten im II. Armees gestellt werden sollen. Nach erlittener Feftungsstrafe , mit welcher die Ver Korps Jeder wahre Achtung und Anhänglichkeit für den von Graz scheidenden Feldherrn -- Um 8 Uhr war die ganze Truppe aufgestellt. Se. Exzellenz erschienen in Bes sezung in die zweite Klaffe des Soldatenstandes nicht verbunden ist , treten fühlte. gleitung Sr. kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs Heinrich mit zahlreicher Suite der nicht Gefreite beider Kategorien zu ihren Stämmen wieder zurük. in die Reihen getretenen Generale, Stabs- und Oberoffiziere auf der großen Glacis, wo * Eine bekannte Persönlichkeit , der k. G. L. außer Dienst Friedrich unter Befehligung Sr. Hoheit des Herrn General-Majors Prinzen Alexander v. Heffen von Petersdorff, ist 78fährig , in stiller ländlicher Zurüfgezogenheit in in konzentrirter Aufstellung harrten der Nähe von Colberg , kürzlich verschieden . Einer alten hannoveranischen 3 Bataillons von Großherzog von Hessen Infanterie Nr. 14, 1 Depot-Bataillon von König von Belgien Infanterie Nr. 27, Familie entsproffen , trat Petersdorff schon im Knabenalter in den kurhanno das 13. Jäger-Bataillon, verischen Militärdienst , und blieb darin bis zum Jahr 1803 , bis zur Aufs 1 Artilleries und 1 Infanterie-Schulkompagnie, lösung der hannoverischen Armee. Er warb alsdann eine Kompagnie für die 1/ Sanitäts-Kompagnie, englisch-deutsche Legion , überließ aber deren Führung seinem älteren Bruder 4 der 6-psd. Batterien, 2 der 12-pfb. Batterien. und trat selbst in preußische Dienste . Während des Feldzugs von 1806 gehörte Seine Erzellenz ritten sammt Suite die 4 Treffen der brillant aussehenden Truppe er als Premierlieutenant dem Blücher'schen Korps an , und ging nach der der schönen Kapitulazion von Lübek nach Pommern . Dort traf ihn Schills Aufforderung ab, berief zu sich vor der Lete alle Stabs und Oberoffiziere aus den Reihen beffer zu rieger, hielt dann eine Abschiedsrede voll der ihm gewohnten herablaſſenden ſich mit ihm zur Bildung eines Freikorps zu vereinigen ; er entsprach ihr und -herzlichen Ausdruke des Dankes und der Anerkennung, welche uns Alle tief hatte nun Gelegenheit , als Brigadier des Korps , namentlich sein Talent für rührte, und in uns den lebhaften Wunsch nur stärken konnte, aber von ihm geleitet und militärische Organiſazion geltend zu machen. Die persönliche Bravour , welche befehliget auch vor irgend einem Feinde unserer Pflicht für den Kaiser und den Staat zu Hierauf fand die sehr gelungene Defilitung ftatt. -- Am 5. empfingen er in dem Gefecht von Naugard bewiesen, brachte ihm den Orden pour le entsprechen. Se. Exzellenz die Aufwartung des ganzen Effiziers-Korps unter Vorführung des Herrn mérite. Im Jahr 1807 wurde er nach England gesandt , um Unterstützung Feldmarschall-Lieutenants Graf Caftiglioni. Auch bei dieser Gelegenheit wiederholte der an Waffen und Munizion für das bedrängte Colberg und gleichzeitig engli hohe Herr die rührendsten Aeußerungen an sämmtliche Untergebene. - Am 6. Abends schen Beistand für eine größere Kriegsunternehmung zu vermitteln , welche vereinten sich die Herrn Generale, Stabs- und mehrere Oberoffiziere vor der Hauptwache, Blücher von Pommern aus beabsichtigte. Die Verhandlungen hatten Erfolg, wo die 2 hiesigen Militär-Banden zusammenkamen ; und von da ging nun ein feierlicher aber der Friede von Tilsit trat dazwischen . Nach der Auflösung des Schill'schen Fakelzug mit so vereinter Mufif zur Wohnung des neuen ― Herrn Armee Kommandanten, wo herrliche Kriegs-Komposizionen vorgetragen wurden. Heute endlich waren beim Korps wurde Petersdorff als Kapitän ins Leibregiment versezt. Im Jahr Abgehen des Morgen-Trains nach Wien sämmtliche Herrn Chefs der Besazung mit vielen 1812 nahm er , da das Leibregiment einen Theil des gegen Rußland bestimm Offizieren im Bahnhofe wieder beisammen, um den hohen Herrn bei kriegerischer Musik ten preußischen Hilfskorps bildete , und da er früher seinem Bruder das Ver den Waggon besteigen zu sehen ; wobei wir Alle ihm Lebe wohl ! herzlich wünschten, auf sprechen gegeben, nie im Bunde mit Frankreich zu fechten , seinen Abschied, daß er noch recht lange in guter, kräftiger Gesundheit, wie bisher, seine lorbeerreiche im Jahr 1813 aber , nach der entschiedenen Wendung der Dinge trat er als Dienstleistung zum Nuzen für den Staat, zum Wohlergehen der ihm anvertrauten Trups Major wieder ein , nachdem er schon einige Wochen früher mit seinem Freunde, pen fortsezen könne. dem Major v . Lüzow , die königliche Genehmigung zur Bildung eines Frei H. (Fünfkirchen, 4. Juli. ) Am 1. d. beging hier das Depot-Bataillon des forps erhalten hatte : Lügow war der Chef , Petersdorff der Kommandeur | EH. Franz Karl 52. Linien-Infanterie-Regiments das Feft der Fahnen weihe.

413 Vor 9 Uhr Früh rükte dasselbe unter dem Kommando des Majoren Johann Mo- Druk allmählig zur stärktea Kraft gesteigert werden, d . i.: langsam und schnell freiſen, litor vor der Domkirche aus, wo auch der, nun hier in Pension libende Herr General unterliegt keinen Zufälligkeiten oder unvorhergesehenen Reparaturen, bewegt sich leicht und Major Anton Weiler von Weißlerche , dieses Regiments ehemaliger Oberst und Rom gleichförmig, ölt sich selbst und gehorcht der schwachen Hand eines Kindes. Die Maschine besteht aus drei Theilen, welche von allen Seiten geschlossen, ein mandant, nebft ben aktiven und venfionirten Herren Stabs- und Oberoffizieren so wie die Ganzes von 5 Länge und 6" Zoll Breite bilden . Bei der Bereitung des Betriebsstof Notabilitäten des Zivilstandes erſchienen waren. Nach vorläufiger Besichtigung der Truppe wurde durch den hochwürdigsten Herrn frs kann so fürgegangen werden, daß das Geheimniß Jahrhunderte lang, in denFamilien ohne besorgen zu müssen, daß ein damit Domherr von Daroczy das feierliche Hochamt zelebrirt, dann von dem hochwürdigsten der Gesellschaft für sich bewahrt werden kann, - solches verrathen, oder an andere Staaten Fünfkirchner Herrn Bischof ven Girk eine entsprechende Rede in der ungarischen Sprache betrautes Individuum durch Treulosigkeit abgehalten, und der feierliche Aft der Weihe vollzogen. Die Fahne war mit einem kos zur persönlichen Bereicherung verkaufen könnte. Eben so wenig wäre es möglich die baren Bande, einem Geschenke Ihrer F. F. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Kompoſizion durch Versuche der Analyse erforschen zu wollen, weil die mechanische Vor - daß Hildegarde, welche die Fahnenmutterstelle huldreichst anzunehmen geruhte und durch die richtung an den Kammern schon in solcher Voraussetzung derart beschaffen if, Maschine der Bewegung durch nur unausweichlich Stoff hineinbeförderte Gemalin des Herrn Statthaltereirathes und Komitatsvorstandes für Varanya, von Esch, der einmal unver: und unmöglich der Hand oder dem Auge geborne vou Röver, Enkelin der Frau Baronin Prandau vertreten wurde , geschmüft. verbraucht werden kann und muß – ― Sehr eigenthümlich ist der glüfliche Umstand, Hierauf fand vor dem Dome ter solenne Akt des Nageleinschlagens statt, nach dessen Bes flüchtigt nahe gebracht werden kann . das heißt - man daß die Ausübung der Anzahl der Pferdekraft -- unabhängig ist endigung der Bataillons-Kommandant kräftige Worte an die Truppe richtete. Zum Schluffe des Te Deums ertheilte der hochwürdige Herr Bischof dem aufges kann einen mit Steinkohlen , Baksteinen oder sonst wie immer belasteten Wagen, welcher mit einer Maschine von 12 Pferdekraft versehen ist, folgender Weise wirken lassen, mit ftellien Bataillon den heiligen Segen. Nachmittags schloß des Tages Feier ein vom Offiziers Korps des Regiments vers 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 oder 12 Pferdekraft, so daß der beladene Wagen in - einmal leer mit einer anstaltetes Mahl, wozu nebst allen hier anwesenden aktiven, auch ein Theil der hier in der Ebene mit 6, und Hügel an mit 12 Pferdekraft gehend Pension lebe Den Offiziere, so wie mehrere Zivil-Notabilitātev, die Stellvertreterin der oder 2 Pferdekraft zurükkehrt, um seine neue Ladung aufzunehmen. Nachdem das frühere Modell zur Befriedigung entsprochen hatte, und die Uebers hohen Fahnen Mutter, und von jeder Charge vom Feldwebel abwärts 2 Mann geladen waren. Der Mannschaft wurden vom Offiziers-Korrs 150 fl , vom Herrn Bischof von zeugung vor Augen lag, daß eine solche Betriebsmaschine von vier Pferdekraft im Ge Girk, vom Herrn Statthaltereirath von Cseh, vom Herrn Bürgermeister von Nagy, vom wicht 5 Zentner sammt Stoff, die Pflugschar im harten Erdreich, wie den größten konis Herrn Stuhlrichter von Bogyai, Geskenke an Wein, und von der Frau Batonin von shen Luft - Ballon fräftig gegen jeden Wind treiben muß ; bewarb sich der Erfinder Prandau 60 fl. KM. verabreicht. im April 1848 um ein Privilegium zur fabriksmäßigen Anfertigung solcher Betriebsma Nicht unerwähnt können wir laſſen, daß über Veranlassung des Bataillons-Kom- schinen und bewies, daß deren Einführung in der österreichischen Monarchie zur See mit mandanten bei dieſem militärischen Feste eine Anzahl neu ausgehobener noch unadjustics nahe an 6000 Hand.lsschiffen, und auf den 200 schiffbaren Flüſſen ein jeder durchſchnitt ter Rekruten zugezogen wurde, welde sich freuten, Zeuge einer Feier des Soldaten seinlich von hundert Fahrzeugen beschifft angenommen, dann in bestehenden mehr als 15,000 Fabriken und über 500,000 Werkslätten die Staatseinkünfte gering gerechnet um einige zu können, um in vorhinein begeistert zu werden für die Erfüllung der Pflichten in ihrem Millionen Gulden vermehren dürfte. neuen Stande. Dos Wiener Zentralskomité für die Londoner Welt-Ausstellung verwendete fich * (Semlin, 3. Juli.) Heute nach 8 Uhr brachte ein Kriegsdampfer Se. Er auf Ansuchen der Familie des Erfinders bei dem hohen ff. Ministerium, womit ihm die zellenz den Herrn Feldzeugmeister Baron Heß. Se. f. Hoheit den durchlauchtigsten Hrn. Erbauung eines neuen, dem in den 1848ger Jahren verlustigten ähnlichen MaſchinsModelles EH. Albrecht, Se. Erzellenz den Hrn . FML. Grafen Coronin i, welcher dem Hrn . für die Londoner Industrie-Ausstellung ermöglichet werden wolle, und wurde dec Fran Oberkommandirenden und Sr. kaiserl. Hoheit zur Begrüßung entgegen gefahren war | Maria V. (gib ven Komleft) mit H. Erlaß des f. f. öfterr. Ministeriums von 28. und andere Generäle, unter welchem die „ Temesvarer Zeitung " die Herren FML. Graf April 1851, Zahl 3078, die Verleihung eines f. k. Sterreichischen Privilegiums in Aus Paar, GM. Baron Cordon, und Sofcfevite nennt, nach Neuſaß . Um 4 , ficht geftellt. Nachdem jedoch die Erlangung deffelben zufolge lezterfloffenen österr. Pri Uhr Nachmittag trafen die hohen Herrschaften in Semlin ein. Der Kriegsdampfer, der vilegien-Normales, durch Erlag der Tare bedingt ist, und der Eigenthümer dieser Erfin fie am Bord hatte, fuhr voraus, ihm folgten zwei k k. Kriegsschiffe. Am Ufer wurden dung eben aus diesem Grunde, zur Erlangung eines ausschließlichen Privilegiums und zur fle von der Generalität und dem Offiziersforps en pleine parade empfangen. Eine Vollendung eines sogleich brauchbaren, für die Industrie-Ausstellung zu Brüffel noch hers Ch enfompagnie vom deutschbanater Grenz-InfanteriesRegimente, am Ufer der Donau zustellenden Modell-Wagens für Straßen, einen Theilnehmer wünscht , so werden Indus aufgestellt, wurde von dem Hra. Felbzeugmeister gemustert. Nach der Vorstellung des Arielle Fabrikantea, Bergwirkes, Schiffs Eigenthümer j Gilwagen Befizer und andere Offizierskorps und der Staatsbeamten begab man sich_in_das_Konſulatsgebäude, wo kurz Unternehmungsfähige höflichst aufgefordert, ſich hieran zu ihrem Vortheil betheiliger zu darauf der englische und französische Generalkonsul Viccmte Fonblanc und de Ser wollen. Die Maschine zu einem kleinen Modellwagen kostet 400 Thlr., für eine Kalesche gur erschienen, um Se. Hoheit und den Herrn Feldzeugmeister zu begrüßen . Herr oder Omnibus 1000 Thlr., für einen Fourgon mit 40 Zentner Ladung 1500 Thlr. Münd Alera Simics, serbischer Miniſter des Aeußern, von Seite der Fürsten von Serbien | liche Besprechung über die näheren Bedingniſſe Jägerzeile Nr. 532 in der Trafik, wo auch Pläne und Modelle eingesehen werden können . und der Minalaj-Beg von jener des Pascha's begrüßten die hohen Herrschaften . * (Die neu entdekte Betriebsmaschine ohne Feuer des J. von K-y aus Breßburg). ( Eingesendet.) Der Eigenthümer dieſer vielleicht Epoche Personal-Nachrichten. kommen, und wird, sobald sich ein Theilnehmer zur Befreitung der Auslagen für die Ernennungen und Eintheilungen. Vollendung der Maschine findet, ein ausschließliches Privilegium für die österreichische Koller, Alerander Freih., Oberst, Kommandant des Graf Haller Huf.-R., übernimmt Monarchie wie auch später für den Kontinent nehmen. Daß diese, schon zu Ende des das Kommando des Graf Rabeßfy Hus. Reg . vorig. J. in hiesigen Blättern besprochene Entdekung, ihrer Wohlfeilheit, geringen Ges Zichy, Albert Graf, Oberfilt. des Fürst Reuß Huſ.-Reg., zum Oberst und Kommandant wichtes, und Bauart wegen, wonach die Maschine unter jedem Wagen für Straßen und des Graf Haller Hus.-Reg. auf Pflüge anzubringen iſt -- für den Verkehr, Transport und Landwirthschaft von gros Taaffe, Karl Graf, Major des Fürst Reuß Hus.-R., zum Oberftlt. dafelbft -fem Vortheil sein dürfte, if aus dem Plan und den Modellen leicht zu beurtheilen, Thun, Konstantin Graf, Rittm. des zulezt erwähnten Hus-Reg., zum überzähligen wenn anders die chemische Triebkraft der Dampfkraft gleich kömmt. Bei dem bereits dem Major mit Belaffung in der Dienstleistung beim Ar mee Korps-Kommandanten FML. Sr. kais. Hoheit dem GH. Karl Ferdinand, und Staate gemachten Anerbieten haben die bescheidenen Ansprüche des Eigenthümers sich dar auf beschräuft, die Stoffe der Triebkraft 15 Jahre hindurch als sein Geheimniß bewahren Greiner, Gustav, Rittmeister des König von Preußen Hus.-Reg , zum Major bein zu dürfen. Da in der lezten Zeit mehrere Anfragen, darunter von hochgestellten Militärs, Fürst Reuß Hus. Reg. über die Konstrukzion der . Maſchine dem Eigenthümer zukamen --- so glauben wir uns Schmidt, Franz, Major des Kaiser Franz Josef Drag.- Reg., zum Oberfilt., und fern Freunden eine mit der, in den Händen der Werfte-Oberverwaltung der f. f. priv. Korren, August, Rittm., zum Major im besagten Drag.Reg. Donau-Dampfschifffahrt befindliche - gleichlautende Beschreibung mittheilen zu sollen. Würth von Hartmühl , August , Hauptmann des Prinz von Preußen Inf.Reg. Diese Entbefung der neuen Triebfraft ohne Feuer ist nicht das Ergebniß 18 Jahre. zum Korpe-Adjutanten beim 2. Inf. -Armee-Korps in der gegenwärtigen Charge. langer mühevollen Forschung, sondern die des Zufalles. Petricsevic, Ferdinand, Hauptm. des illirisch-banater Grenz-J.-R., zum Grenz Sef Aus einer unwillkürlich geschehenen Mischung bekannter chemischer Körper bildete zions Chef beim Militär-Gouvernement zu Temesvar. fich nämlich eine Substanz, welche in zusammengepreßtem Zustand, die gewünschte Eigens Swoboda, Vinzenz. Garnisons-Kavlan zu Prag, zum Feld- Superior bei der 4. Ar schaft der Selbstentwifelung des Gases ohne Einwirkung chemischer Verwandtschaft dar: mee in Galizien. -Reg . Ludwig die Regimentsârste : Hemvl , Karl, Dr. bese auf und wie diese arasdiner Kreuzer Grenz R.; Oswald, Johann, wöhnlichen Straßen mit entsprechender Schnelligkeit und Sicherheit fortbewegt Neugebauer, Josef. Dr. des werden können, mit dem Vorzug vor Dampfmaschinen, da die bei Damyskesseln vorhans Dr. des Kaiser Franz Josef Kür.-Reg.; Woty v ka, Alerander, Dr. des 4. Art. Reg. ; dene Gefahr beseitiget ist. Wank, Peter, Dr. des Graf Gyulai Inf.Reg.; Flögel , Josef, Dr. des Szlainer Die Aufchaffungskosten dieses (chemischen) Betriebstoffes bieten im Vergleich mit Grenz Reg. dem Brennmaterial für Dampfmaschinen, welche per Stunde durchschnittlich 15 Zentner Wasdenycy, Paul, Hauptm. des deutsch-banater GrenzsReg. , wird für eine Ma jors-Friedens-Anstellung vorgemerkt. Steinfohlen befter Gattung bedürfen (à 3entner 46 fr. KM.), eine Ersparniß, welche auch in Beziehung auf den Raum, welcher gewonnen wird, nicht ohne Bedeutung ist; Czerny, Anton, Kadetfeldwebel vom 58. JN., z . Unterlt. 2. Kl. beim 40. JR. Unterlt. 2. KI. denn während ein Dampfer zu einer Reise über den Ozean (13 Tage) zum wenigsten Dobric, Stefan, Feldwebel, vom 10. GIR., auf 4680 < Bentner Kohlen Raum erfordert, genügen von dem chemischen Betriebsstoff Im 46. JR.: Hufnagel, Franz, Oberlt., j . Hytm. 2. l.; Linnert, Johann, Unt terlt. 1. Kl., . Oberlt.; Zürchauer, Friedrich, Unterlt. 2. Kl. z. Ünterlt. 1 . (22 Pfund auf die Stunde) 68 3t. oder 3% , Tonnen. Das Gewicht dieser Betriebsmaschine ohne Feuer verhält sich zu dem einer 1. R .; Simunic, Georg, und Beranek, Rudolf, Kadetfeldwebele; zu Unter: lients. 2. KI. Dampfmaschine , wie 1 zu 12. Bei lezterer werden auf eine Pferdekraft zwölf Zentner Gifen gerechnet, während die Maschine ohne Feuer für eine Pferdekraft einschlüßlich den Baumann, Anton, Kadetfeldwebel vom 62. JR., 3. Unterlt. 2. Kl. beim 29. JR Betriebsstoff nur einen Zentner wiegt, bei erhöhtem Druk noch weniger. - Während Im Pionnierkorps : Grafern, Johann Edler v., Hauptm. 2. Kl., z. Hauptm. 1. K12: diefemnach eine Dampfmaschine von 40 Pferdekraft 480 bis 500 3entner wiegt, wird das Schneider, Anton, und Welschan, Franz, Oberlts . , zu Hauptlt. 2. Klaſſe : Gewicht der andern ohne Feuer von gleicher Pferdekraft, keine 50 Zentner betragen. Valmagini, Franz v., Eichinger, Leopold, Wagner, Adalbert , Karlo: Diese Maschine ist so glüklich vereinfacht, und mit den Gesezen des Baues und wa, Adolf v. , und Leysek , Johann, Unterlts. 1. Kl , zu Oberlts.; Sweb o der Naturwissenschaft übereinstimmend, baß fie ihrer Wohlfeilheit wegen für das praktis da, Ignaz, Lenk, Rudolf Freiherr, Döpfner, Gustav Edler v • und Mayer, www sche Leben von großem Nuzen sein wird. So können z. B. Feuersprizen augenbliklich Ludwig, Unterlts. 2. Kl.; Hermann, Josef, Unterlt. 2. Kl. vom 26. Inf. R ; von ihrem Standpunkte aus, ohne einer Minute Zeitverluft, nach ihrer Bestimmung Emmel, Alois, und Bides kuty, Aladar v , Unterlis. 2. Kl. , zu Unterlieu eilen , wo man dieselbe Maschine, welche die Räder trieb, zum Löschen wirken läßt. tenants 1. Kl ; Siegel, Ifidor, Kadetfeldwebel, z. Unterlt. 2. KI. Sie ist an jedem Wagen für gewöhnliche Straßen unter dem Kasten Palkay, Peter, Kadetfeldwebel vom 33. JR., zum Unterlt. 2. Kl. beim 31. JR. anbringbar, kann bei ihrer Berrichtung je nach dem Willen des Lenkers, vom schwächsten ' Chu dich, Nikolaus, Hvtm. 2. Kl. vom 10. GÍN., z . Hptm. 1. Kl.

444 Penfionirungen. Pafch, Johann, Oberfilt. des Herzog Nassau Inf.-R. als Oberft ; Schwab, Leonhard, Titular,Major und Grenz- Sefzione-Chef beim Militär-Gouvernement in Temesvar, mit Charakter und Pension eines Oberflt.; Boronkay , Paul, Oberlieut des Fürst von Warschau Inf. Reg., mit der Vorwerkung für eine Friedens-Anstellung Meißner, Julius, 1. Rittm. des Fürst Karl Liechtenstein Uhl.-Neg.; Belles garde, Heinrich Graf, 1. Rittm. des Graf Clam-Gallas Uhl.Reg .; Spach holz, Friedrich, Unterlt. 1. Kl. des Kaiser Jäger-Reg. 3 Berbanic, Gregor, Unterlt. 2. Kl. des ËH. Leopold Inf.Reg. Ordensverleihungen. Den königl. preuß. rothen Adler - Orden 1. Kl.: FML. Josef Fürft Lobkowiz. Das Großkreuz des päpflichen Bius - Ordens : FML. Auguft Graf Degen feld, und Karl Graf Cavriani. Den fais. russischen St. Ann en - Orden 1. Kl.: FML. Johann Baron Horvath. Das Großkreuz des päpstlichen St. Gregor- Ordens : GM. Ant. Gf. Hoyoª. Das Kommandeur - Kreuz des päpstlichen St. Gregors Ordens: die Oberften und Kommandanten Alois Graf Künigl, von Kaiser Franz Josef Inf. Reg.; Friedrich von Brandenstein, des Graf Leiningen Inf. Reg., und Johann Graf Castiglioni von Graf Kinski Jnf.- Reg. Den kais. russischen St. Annen - Orden 2. Kl. in Brillanten : Oberst und Kom mandant des Graf Jellachich Inf.-Reg. Gabriel von Nodich. Den kats. russischen St. Annen - Orden 2. IKI. mit der Krone : Die Obersten des Generalquartiermeister Stabes Karl von Regen und Kornelius Hahn, dann der Oberst und Kommandant des Fürst Schwarzenberg Inf.Reg., Emerich Baron Baszthory. Das Offiziere- Kreuz des fönigl. griechischen Erlöser Ordens mit der gold.

Angekommen in Wien. (Vom 8. bis 10. Juli.) Se. Exzellenz Herr FML. Baron Cordon, (Stadt, Spiegelgaſſe Nr. 1097) . - Sr. Exzellenz Herr General der Kavallerie Graf Lichtenberg, von Pefth (Stadt, große Schulerstraße Nr. 852). - Hr. GM. Ritter von Schobeln, v. Alt- Gradiska (Stadt Frank furt) . - Oberst Ladislaus von Gombos, vom 4. Armee Oberstlt. Kommando, von Ofen (König von Ungarn) . Martini, vom 3. Gend.-Reg., von Jnnsbruk (Stadt, Kron gaffe Nr. 927) . - Die Majore: Stoß, in Pens., von Gasmayer, vom Troppau (Stadt, heil. Dreifaltigkeit), 1. AR., v. Pesth (Alservorstadt, am Alserbache Nr. 239), Mathievic, Kommandant zu Lissa, von Ofen (Stadt, Schneider, in Pins , von weiß. Wolf) . - Die Hptlt. Prag (Josefstädter Kasern), ―― Uchöfer, in Pens., v. Prag Wallner, vom 58. Inf. Reg., von (Wieten Nr. 812), Bologna (Wieden, Stadt Triest). - Liebich, vom 26.JR., Nicbauer, vom von Udine (Mariahilf, gold. Kreuz), Großh. Hessen 14. JR., von Graz (Landstraße Nr. 135), Müller, vom König Hannover 42. JR., von Pefth (Ho: tel-Daum), - Engelberg, vom Geppert Inf.. von Civitale Edler von Barbaro, vom 16. (Leopoldstadt, weiß. Roß), IN , von Pesth (Wieden, 3 Kronen). - Die Rittmeister : Graf Wallie, vom Großh. Toskana 4. DR., von Bologna (Jägerzeile Nr. 53), - Büchold, vom 12. Gend. -Reg., v. Graz (Stadt, wilden Mann), - von Ratas, vom Kaiser Sachsen Kür. Nr. 3, von Ofen ( Stadt weiß. Wolf) . (Am 11. Juli.) Die Oberste : Grof Kurzrok, in Pens., von Graz (Hotel-Daum), -- Ritter von Eschenbacher, vom Oberstlieut. 4. Art.-Reg., von Olmüz (Matschakerhof). Ritter von Nitsche, vom 4. AR., von Olmüz (Matschakers Die Majore: Miesz, in Pens., von Hermannstadt hof). (HotelsWandel), - Beronek, vom 1. AR., ven Bologna Benedek, von Thurn und (Landstraße, 1other Hahn), Taris Nr. 61 , von Venedig (Stadt Trieft) . - Die Hotit. von Sznesznißfy, in Bens., von Breßburg (Brand: Stadt gold. Stern), - Peneke, vom Michael Inf. Nr. 26, von Franzensbad (Hotel Wandel). — - Die Rittm.: Kang, vom 5. HR., von Lundenburg (Landstraße, rother Hahn), -- Graf Gorezen , vom Kaiser Kür. Nr . 1, vou Ezegled (König von Ungarn).

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Krone : der Fregattenkapitán Josef von Pölt , und der Linien- Schiffs -Lieutenant Richard Barry. ? Kommandeurkreuz des päpstlichen St. Gregor Ordens : Oberst Guido Freiherr No chepine, des Großherzog von Toskana Drag. Reg. Komthurfreuz 2. Kl. des f. ſachſ. Albrecht - Ordens : Oberfilt. und Flú gel-Adjutant Karl Baron Borberg, und Major Alfred Graf Königsegg. Kommandeurkreuz des päpstlichen Silvester Ordens : Oberfilt. Joh. v. Kettner, des Küsten-Art.-Reg ; Major Friedrich Menninger , Komman dant des 9. Jägerbat , und Plazhauptmann Biegler , dann Militär-Verpflege= Verwalter Karl Dell Acqua. Ritterkreuz des päpfil. St. Gregor 3 Ordens : die Hauptleute Johann Za pletal, Moriz Reiter und Eduard Broßmann, des Kaiser Franz Josef Inf. Reg.; Julius Schmigoz , des 9. Jägerkat.; Josef Rißkamm und Eduard Suchanek, des Graf Leiningen JR.; dann die Oberlts . Friedr. Baron Metternich, und Franz Göscht , des Kaiser Franz Josef JN. fais. ruff. St. Annen - Orden 3. Kl.: Hptm. Georg Walz, des EH. Franz Ferdinand d'Efe JR., und die Oberlts. Gouard Muffetich und Rudolf Baron Rech bach, des Kaiser Franz Josef IN. Ritterkreuz des herzogl. Sachsen-Ernestiniſchen Haus - Ordens : Oberlieut. Eduard Fürst Leiningen, der Garde-Gendarmerie.

In den Freiherrnstand wurde erhoben : FML. Paul Ritter v. Airoldi , Oberlieut. der Arzieren-Leibgarde. Die k. k. Kämmererswürde erhielt : Rittmstr. Graf Le do chow s ki , im Armees Stand.

durchlaucht. EH. Franz Karl, nach Amstetten, ― Freiherr Ächt importirte von Fürstenwärther, vom Geniestab, nach Hainstetten, Greipel, vom 14. Gend. Reg., nach Pesth. Havanna - Cigarren Hauptmann Braun, vom 49. JR., nach Mailand. Rittmtr. Baron So eben erhielt ich eine neue Sendung Cigarren von Gorup, in Pens., nach Gloggniß. Havanna, sehr schöne Waare, welche ich zum Preise von 18 Rthr. vreuß. Crt pr. Mille ablassen kann . Probevirs 2. Verzeichniß. telkitchen á 4½ Rthr. werden, damit man sich von der Eingegangene Beträge zu Gunsten verwundeter f. f. Güte der Tigarren überzeugen kanu, gerne abgegeben. Gendarmen. Der Betrag wird per Postverschluß entnommen . Bei geft. Von der f. f. Bezirks-Hauptmannschaft in St. Pölten 3 . Aufträgen aus den f. f. österr. Staaten bittet man den Von der ff. Bezirks-Hauptmannschaft zu Kirchdorf 5 Betrag (für / Kitchen 9 fl. Banknoten) beizufügen, da Von dem f. f. Bezirks-Gericht zu Leonfelden u. 3. v. Hrn . nach dorthin fein Poftverschluß bewilligt wird. Bez.-Richter Johann Wagner 30 kr ., Hrn. Bez.- Adjunkt Bu gleicher Zeit erlaube ich mir die Herren Eduard von Feil 30 fr., Hrn Grundbuchführer Johann Raucher auf vollständige Probekiftchen von Zierler 30 fr., Hrn . Steuereinnehmer Johann Haider 250 Stük in 10 verschiedenen Sorten á 5 30 fr., Hrn. Bej . Kauzlikt Rudolf Dreftl 30 kr., Herrn Rthr. preuß. Crt oder 10 fl. Banknoten per Kastner, bürgl. Lebzelter 30 fr. Kiftchen aufmerksam zu machen , es wird das Vom hochwürdigen Stift Klosterneuburg 2 fl. durch Jedem die Gelegenheit geboten nach ſeiz Vom f. f. Bezirks-Amt Groß St. Miklos im Banat 5 A. nem Geschmak zu wählen . Vom f. f. Bezirks-Gericht Langenlo: s 1 fl 120-1) Georg E. Rey, in Hamburg. Vem f. f. Bez.-Amt zu Török-Kanizsa im Banat u. z.: v. ( Hrn. Gutsbefizer Andr. v. Tallian 30 fr., Fr. v. Tallian Die so berühmten von Gefertigten wieder nen (Wilhelmine) 30 kr. , Hrn Bez. Amts-Aktuar Mischkos verbesserten vits 30 fr , Hrn Bez -Kanzlift Predicts 30 kr., Herrn f. f. Major von Bauer 30 fr., Hrn. k. f. Major Nitter Roſtbraten Maſchinen, Schulpe 30 fr., Hrn. v. Lukats 30 fr , Fr. Katharine Lufate 30 kr., Hrn. Johann Rankovits 30 kr., Herrn welche fürs Feldlager, so wie auch für jede Haushaltun sehr verwendbar sind, wo man auch andere Braten in Gabriel Okanovits 30 kr . 3 Vom f . f. Bez . Gericht zu Seitenftädten u. 3 : v. hochw. bis 3 Minuten mit einem Bogen Papier, Spiritus ode2 Hrn. Prälaten P. Ströhmer 2 fl. sonstigem Feuer sehr geschmakvoll bereiten kann, kosten dasr Stük sammt Spiritusschale 2 fl. KM., dann - mit einem Vom k. f. Steuer-Amt 1 fl. Von f. f. Herrn Notar D. Lammarsch 30 fr. getriebenen Blechteller, Esbeek und Sviritusflasche das Vom f. t. Inf. Reg. Herzog Parma Nr. 24 u. z.: von Stüf 3 fl. 10 kr. , das Kiftel zur Enballage 20 fr. Sie find den Herren: Lieutenants Schramm, Lauter, Boriano, zu haben in mehreren renommirten Galanterie Waaren Maler, Klein und Hawelka 3 fl. Handlungen und bei Von königl Stadt-Gemeinde- Gericht zu Sereth in der Bus Johann Mach, lowina 5 . Von Sr. Erzellenz dem f. k. Herrn FML. und Korpskom. Spenglermeister und Privilegiums-Inhaber in der Stadt, mandanten zu Semlin Grafen Coroninis Cronberg 5 fl. Klostergaffe vis-à-vis dem Bürgerspital Nr. 1055 und auf der alten Wieden, Waggaffe Nr. 463 in Wien . Von f. f . Stühlrichter-Amt zu Skaliz in Ungarn 3 fl. 30 Summa 43 laut 1. Verzeichniß 40 fl. 30 kr. Zusammen 84 fl. Fr. Aug. Sacher, Wien, 3. Juli 1854. J. B. Jüngling. Juwelier und Goldarbeiter, Ein Hauptmann 1. Klaffe eines mobil gemachten uns garischen Infanterie- Regimente, mit dem Range vom Nos verfertigt alle in- und ausländischen vember 1849 , wünscht einen Tausch zu einem andern In fanteriesRegiment. Näheres durch die Redakzion. Orden

Abgereiset. (Am 8. Juli. ) Oberst Graf Neupperg, vom 2. DR., nach Krakau - Hptm. Spaczek, in Pens., nach Graz. (Am 9. Juli ) Oberfl-Auditor von Nowotny, n . Tor nicz. - Oberflt. von Kaan, in Pens, nach Presburg. Die Majore : Graf Seldern, vom Armee- Stand, n. Melf, - Hußenis, vom Geniestab, nach Graz, - Brandl, in Bens , nach Hainburg, Neumayer, in Penſ., nach Preß burg. -- Die Hytlt.: Pechar, vom Geppert Inf. Nr. 43, nach Brünn, - Dworaczek, vom Wasa Infant., n. Hohes nau, Heckel, vom EH. Franz Ferdinand d'Este nach Ofen. Die Rittm.: Graf Zierotin, vom Armeestand, n . Dimiz, -- Schmalzbauer, vom Fuhrwesens-Korps, nach Brünn. (Am 10. Juli.) Hptm. von Kraus- Elislago, vom EH. Rainer Nr . 59, nach Mantua. – Rittmeister Bar. Stabl, B. W. Ohligs - Haussmann, vom 6. DR., k. k. Hof-Waffenfabrikant. (Am 11. Juli.) Oberst Graf Coudenhove, in Penſ., n . Lin . - Die Oberstwachtmatr.: von Kalbrunner, vom 1. Magazin von garantirten Seitenwaffen , Fecht, Freiherr von Ebner, vom Genießtab, n requifiten und Uniformirungs - Waaren. Stadt, KR. , n. Befih, Bruf, - Baron Diller, Adjutant Sr. f. k. Hoheit des tiefen Graben Nr. 165 , 1. Stok.

in allen beliebigen Größen, welche ftets vorräthig zu haben sind, und empfiehlt zugleich seine neuesten Gold , Juwelen, und Silber Gegenstände. Reparaturen werden auf das schnellste und billigste besorgt.

Stadt , am Peter , nächst dem Bauernmarkt 608, vis - a - vis der Wechselftube von J. G. Uffens 90 heimer. 71 8

Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. - Druf von Karl Gerold und Sohn.

Deſterreichiſcher

Beitschrift für

Samstag ,

Nr . 56.

Soldatenfreund.

militärische

den

Interessen .

15. Juli 1854. 15.

VII.

Jahrgang.

Erscheint jeben Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Bien monatlich 30 kr., vierteljährig 1 fl. 30 kr., für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. - Für Auswärtige viertel jährig 2 fl. 10 kr. , halbiährig 4 fl. 20 fr. R. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesendet erhalten. Einzelne Blätter 6 kr . K. M. Pranumerazien wird angenommen im Komptoir des " Soldatenfreundes " (Stadt , Wellzeile Mr 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingesendet werden wollen. Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K.M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 au berichtigen tommt. ――― Anonime Beiträge werden nicht berüksichtiget.

Ein höherer Offizier mit 7 Husaren blieben todt, einige Wagen Vers wundeter wurden später von den Ungarn hinweggeführt. Auch auf der Straße von Gyarmatta hatten die Feinde sich der Festung und Nachrichten von den Kriegsschaupläzen. genähert, wurden aber durch die 18. und 24-Pfünder aus der Bastion Nr. 9 r. Unsere neuesten Nachrichten vom Kriegsschauplaze es sind te zum Rükzuge genöthigt. ―――― legrafische Depeschen aus Bukarest vom 13. D. Um Gefangene zu machen , durch welche man etwas Näheres von des bestätigen, was wir d. M. vorausgefagt , daß die Aufstellung der ruffischen Truppen an der Jalomiga Feindes Absichten in Erfahrung bringen könnte , so wie auch um feindliche eine rein militärische Bedeutung habe, hervorgerufen durch die Bewegungen | Kouriere aufzuheben , wurde der Lieutenant Marin mit 25 unternehmenden der türkischen Armee. Soldaten des Regiments Sivkovich als Hinterhalt in den Mosnizer Wald beordert. Es gelang dieſem fungen Offizier in der Nacht vom 27. auf den Wir resumiren aus diesen Berichten folgende Thatsachen : Zur Situazion

Am 7. d. zeigten sich die Türken in größeren Maffen auf dem rechten 28. April einen Kourier mit wichtigen Papieren, und wie man sagte 6000 fl. Donauufer bei Ruftschuk ; am folgenden Tage räumte die ruffische Avant Konv.-Münze ſammt beihabenden Hayduken gefangen zu nehmen und in die garde Giurgiewo , welches die Türken befesten. Diese hatten sich in der Festung einzubringen. Am 3. Mai geschah unter dem Kommando des Obersten Baron Blom Stadt verschlossen und machten keinen Versuch, weiter ins Land und gegen Bukarest vorzudringen. Im lezteren Falle würde die Aufstellung der Ruffen | berg ein Ausfall, bei welchen vier Kompagnien von Sivkovich unter Befehl darauf hindeuten, daß sie jedes Vordringen zu verhindern gesonnen wären. des Hauptmanns Kreyßern, vi'r Eskadronen Uhlanen mit acht Geschüzen und Bulletins über die stattgehabten Gefechte liegen bis zur Stunde nicht vor, der halben Raketten-Batterie gegen die Mechalla und den Bega-Kanal ver wendet wurden . doch haben wir aus anderweitigen Nachrichten einige Details in der heu Ein zweiter Ausfall, bestehend aus vier Kompagnien Zanini Infanterie tigen Nummer gebracht und verweisen auf die Armee-Nachrichten . unter Befehl des Hauptmann Masburg, mit zwei Eskadronen Uhlanen , das Ganze unter Kommando des Major Baron Thüngen , von Schwarzenberg Das 41. Infanterie-Regiment Baron Sivkowich in den Uhlanen, aber ohne Geschüz ging länge den Maierhöfen vor. Der Feind, welcher mehrere Bataillons sammt einigen Batterien ent Jahren 848-1949. wifelte , erlitt einigen Verlust durch das gut bediente Geschüz . Diesseits (Schluß.) war bei diesen Ausfällen Niemand gefallen . Am 4. Mai Abends sprengten gegen 30 tollkühne Hufaren, wahrschein General Graf Leiningen zog sich über Facset nach Lugos bis Risetto, dann wieder vorwärts und nahm in dem Dorfe Reppet nach einem forzirten lich im trunkenen Zustande, bis ganz nahe an den Bega- Kanal, der sich hier Nachtmarsch einen Oberlieutenant mit 26 Husaren, die daselbst auf Vorposten auf der Südseite vor dem verschanzten Lager hinzog, heran. Indessen waren ſie auf den ersten Kanonenschuß, der einen Husaren und sein Pferd zusam gestanden, sammt ihren Pferden gefangen. Einige Tage später mußte er sich aber, um nicht von der Festung ab geschnitten zu werden, näher gegen diese ziehen , und endlich , als Bem den Plaz bedrohte, und auch von Arad die Ungarn anrükten, durch den Mosnizer Wald bis unter die Kanonen der Festung retiriren . Noch war die Verbindung nach dem Süden offen , daher alle in der Feftung befindlichen Gefangenen , hierunter auch 23 Offiziere, nach Pancsowa abgeführt wurden ; dieselben wurden , obwohl die Feinde schon sehr nahe stan den , auch glüflich durchgebracht. Die Eskorte konnte aber nicht mehr zurük gelangen. Am 27., den vorlezten Tag der offenen Verbindung, langte die Verord nung zu Temesvar an, daß Oberst Baron Wernhardt zum Generalmajor und Brigadier, Oberstlieutenant von Legay zum Oberst und Regiments -Komman danten , dann die Majors Kopistinski und Anthoine , beide zu Oberstlieute nante, ersterer mit Beibelassung des Grenadier-Bataillons, befördert wurden. Das erste Bataillon mußte Hauptmann Kreyßern übernehmen , indem Oberstlieutenant von Anthoine an seiner bei Bogschan erhaltenen schweren Wunde noch immer lebensgefährlich darnieder lag . Das zweite Bataillon kommandirte seit eben dieser Verwundung Hauptmann Böschl . Um diese Zeit langte Oberstlieutenant Dorafſille , mit ungefähr 800 Mann Rekruten (Reserve-Division von Erzherzog Karl Ferdinand Infante rie), aus der Walachei kommend, über Karansebes und Lugos noch glüklich in Temesvar an, welch bedeutender Zuwachs den beiden Regimentern Leiningen und Rukavina zur Dienstleistung zugetheilt wurde. Am 27. April zeigten sich die ersten feindlichen Truppen in der Um gebung der Festung. Am 28. und 29. fielen die ersten Schüsse aus den schweren Geschüzen von den Wällen Temesvars . Auch wurde aus dem verschanzten Lager ein Ausfall von zwei Eskadronen Fürst Schwarzenberg Uhlanen mit 4 Geschüzen gegen die aus dem Mosnizer Wald hervorbrechenden Ungarn gemacht. Hier bei hatte sich Lieutenant Büchler, von der Artillerie, sammt seiner Mann schaft durch Bravour und gutes Schießen ausgezeichnet.

menriß, eben so schnell wieder verschwunden. 1 Am 14. Mai zerstörten die Ungarn die Wasserleitung , indem fte die hölzernen Nöhren zerhieben. Den 12. Mai früh um 2 Uhr fiel die Brigade Graf Letningen und zwar auf beiden Seiten des Bega-Kanals gegen das ungarische Lager vor Freydorf aus. Diese Unternehmung leitete der General persönlich, und es hieß : daß die Feinde den größten Theil ihrer Streitkräfte gegen General Thodorovich nach dem Süden hinabgezogen hätten. Man glaubte den Feind zu überfallen, welches aber nicht gelang, da er auf den Ausfall, der ihm durch Anhänger aus der Festung signalisirt worden sein mußte , vorbereitet war. Vom zweiten Bataillon Sivkovich wurde eine Diviſion als Lirailleurs aufgelöst, welche die ungarischen Plänkler in Respekt hielten. General Graf Leiningen befand sich lange bei dieser Tirailleur- Kette, ehe er sich zur Leitung des Gefechtes an einem antern Punkt, mehr dem Bega Kanal zu, begab. Die große, an dem Kanal gestandene holländische Windmühle , welche den Ungarn als Observatorium diente, wurde von dem ersten Bataillon, nach dem es die Feinde von dort vertrieben hatte, angezündet und verbrannt. Ober lieutenant Sigmann und Lieutenant Symainski hatten sich bei dieser Unter nehmung sehr hervorgethan, ersterer wäre hiebei beinahe verbrannt. Während den verschiedenen Gefechts -Momenten ersah Oberst v. Legay, daß die etwas zu weit sich vorgewagte halbe Raketten - Batterie unter Oberlieutenant Stefan in großer Gefahr war , von anrükenden Huſaren ge nommen zu werden. Mit Blizesschnelle sendete er seinen beihabenden Regiments = Adjutanten Oberlieutenant Leiser an die etwas rüfwärts gestandene Uhlanen-Diviſion des Oberfilieutenants von Schiffner, um diese Na fetten zu retten, welches auch augenbliklich durch schnelle Vorrükung und At taquen vollführt wurde. Auch wurde eine aus Freydorf anrükende starke feindliche Kolonne Infanterie, welche unter dem unaufhörlichen Nufe „ elöre " und theilweisen Abschießen ihrer Gewehre immer näher heranrüfte, von dem zweiten Bataillon Sivkovich mit dem Bajonnet , und von den Uhlanen mit

446 Am 18. Mai wurde der funge hoffnungsvolle Lieutenant Thochofer, von den Viken empfangen und ein großer Theil niedergemacht. Der Neft flüchtete Baron Rukavina Infanterie dritten Bataillon, durch ein Stüf zu früh zer mit Mühe zurük. Ein Haufe ungarischer Landsturm, der sich beinahe in der Gefechtslinie sprungenen Granate im verschanzten Lager tödtlich getroffen, so daß er leider der Brigade befand und ganz ftille ftand , verdankte seine Rettung dem Jrr einige Minuten darauf ftarb. Nun zog sich Alles in die Kasematten und den untern bombenfesten thume, daß er für kaiserliche Romanen-Banater Grenzer gehalten wurde, die eben auch in eigener Kleidung in der Festung Dienste thaten , daher derselbe unangegriffen blieb . Erft als er sich wendete und gegen die Ungarn zulief, wurde dieser Irrthum - aber zu spät ! erkannt. Nach einem zweistündigen Kampfe wurde der Rüfmarsch langsam und kämpfend gegen die Vorstadt Josefstadt und durch solche nach der Festung angetreten. Die Ungarn verfolgten sehr vorsichtig und nur bis an den äußersten Umfang der Josefstadt.

Theil der Siebenbürger Kaserne , die Bewohner der Stadt in ihre Keller zurük, worin auch Alles durch die lange Belagerung, die eigentlich jezt ihren Anfang genommen hatte, verbleiben mußte. Das Einwerfen von Granaten, denen in einigen Tagen auch Bomben

Dieser Ausfall foftete 18 Todte und 34 Verwundete, unter lezteren einige Offiziere vom Regiment Sivkovich, darunter den Hauptmann Appel. Einem jungen Kanonier wurden in dem Augenblik, als er die einge führte Patrone ansezte, durch eine feindliche Kanonenkugel beide Arme abge riffen, der Unglüfliche wurde hergestellt und lebt zur Stunde im Invali denhause. Die Uhlanen verloren 7 Mann und 13 Pferde. Der Verlust der Un garn betrug mehrere Hundert Mann.

1000 Personen zum Wiener Thor hinaus den Ungarn zu. Aus Vorsicht war die ganze Garnison unter den Waffen . Die Ungarn durften sich der Festung auf die Entfernung von 500 Schritten nicht nahen. Nach erfolgter Auswan derung begannen die Feindseligkeiten von Seiten der Belagerer mit verdop pelten Kräften, und das Bombardement wurde jezt noch heftiger und schrek. licher. Ja einmal wurde von Seite der Ungarn 14 Tage und Nächte mit Einwerfen der Bomben fortgefahren. Die tapfere heroische Besazung ließ sich hiedurch in ihrer ehrenvollen Pflicht nicht irre machen, und als der ungarische Kommandant die Festung zur Uebergabe aufforderte, wurde diese schriftliche Aufforderung gar nicht an genommen, sondern uneröffnet zurüfgesendet. So ging es fort bis tas Elend auf das Höchste gestiegen und noch im mer kein Entsaz erschienen war. In dieser höchft bedenklichen Lage, als die Kranken in den Spitälern schon keine Unterkunft mehr hatten, da sie des unaufhörlichen Bombardements wegen in die Souterrains gelegt werden mußten, wo die Sterblichkeit wegen. schlechter Luft außerordentlich zunahm und Mangel an Naum entstand , den Aushilfsſpitälern aber viele Kranke erschlagen wurden, bat Oberst von Legay den Feldmarschall-Lieutenant und Festungskommandanten Baron Rutas vina, einen sehr braven, vertrauten, unternehmenden und treuen Mann als verstell ten Deſerteur zum Feinde auszusenden , der , wie dieser Oberst sagte, sicher gute Nachrichten bringen, und dadurch den Muth der noch geſunden Besazung neu beleben und zum Ausharren bis zum endlichen , bald anzuhoffenden Ente saz fäftig machen würde. So wie der Oberst die Erlaubniß hiezu erhalten hatte , entsendete er sogleich den Gefreiten Josef Blassek, und zwar wie sich dieser erbeten hatte, mit voller Rüstung, um den Feind glauben zu machen , er sei vom Posten desertirt. Alles war so gut veranstaltet, daß mehrere Schildwachen von den näch

Als das erste Bataillon Sivkovich auf seinen Poften nach der Vorstadt Fabrique zurükkehrte, fand es die Ungarn bereits bis zur walachischen Kirche eingedrungen ; sie wurden aber von einigen Kompagnien augenbliklich hins ausgeworfen. Es war vorauszusehen, daß diese große Vorstadt, die auf allen Seiten offen und zugänglich war, bei einem ernstlichen Angriff der Ungarn verloren gehen müsse, indem nicht Ein, sondern 6 bis 8 Bataillons mit dem nöthigen Geschüz zu deren Vertheidigung nothwendig gewesen wären. Am 14. Mai Nachmittags 2 Uhr machte ein Theil des dritten Batail lons Bar. Rukavina Inf., unter Befehl des Hauptmanns Junker, einen Aus fall gegen die Mechalla , es wurden durch alle beihabenden Zimmerleute der Festung die vielen Bäume, welche den Kanonieren die Aussicht nahmen, so wie das Anschleichen der feindlichen Schüzen begünstigten , umzuhauen an gefangen, welches die Feinde nach Möglichkeit zu verhindern suchten , daher diese von den beiden Bastions 7 und 8 stark mit schwerem Geschü; beschossen wurden. Aber zu gleicher Zeit machten die Ungarn einen Angriff auf die wie schon gesagt sehr schwach besezte, daher leicht anzugreifende Vorstadt Fabrique, die von 10,000 zur Hälfte schlechtgesinnter Menschen bewohnt war . Das Bataillon Sivkovich wurde von verschiedenen Seiten mit Heftigkeit an gegriffen, öfters umgangen, in Nüken genommen und konnte sich nur mit Mühe und dem Verlust manches tapferen Mannes nach dem verschanzten Lager zurüfziehen . In diesem Lager wurden die von den verschiedenen Punkten zurükziehender Truppentheile des Bataillons gesammelt, und sodann durch den Obersten Sztankowice (als dienstthuender General- Stabs- Chef) und den Obersten und Regiments fommandanten von Legay, so wie die übrigen aus der Festung gekommenen Truppen zur Vertheidigung desselben aufgestellt. Der Verlust des ersten Bataillons Sivkovich bei dem Gefechte um den Beſiz der Vorstadt Fabrique bestand, nach dienstlichen Eingaben, in 21 Ges fallenen und 9 Verwundeten .

folgten, wurde immer heftiger und anhaltender, die dadurch in der Stadt ans gerichteten Berstörungen wahrhaft furchtbar. Die Belagerer erlaubten mit Bewilligung ihres Kriegsministeriums die Auswanderung aller jener Familien und Personen, welche es wünschten , und es wanderten am 2. Juli gegen

| sten Außenwerken nach ſelben glüklicherweise ohne Erfolg schossen. Als der Oberst in die Festung rükkehrte, kam man ihm mit der schon ailenthalben verbreiteten Nachricht entgegen, daß so eben ein Mann seines unterhabenden Regiments zum Feinde übergangen sei, welches bei Baron Sivkovich unter die unerhörten Fälle gehörte, und während der Belagerung nicht vorgekom men war. Diese Aeußerungen waren dem Obersten sehr lieb zu vernehmen, denn sie zeigten , daß Niemand eine Ahnung von dem wahren Zwek dieser Deserzion hatte. Am 4. Juli Nachmittags gegen 5 Uhr, den sechsten Tag seiner Hinaus sendung kam der Gefreite Blaffek, bloshäuptig und barfuß, nur mit einem leis Viele Leute, die in den Gärten von den eingedrungenen Ungarn um- nenen Kittel bekleidet, so wie derselbe in den feindlichen Verschanzungen als rungen und zur Ergebung aufgefordert worden waren, retteten sich, indem | Pionnier gearbeitet hatte und von dort entsprungen war, im schnellsten Laufe, fie ins Wasser des Holz- Kanals sprangen , und obgleich ihnen das Wasser unter mehrmaligen Nachschießen der Ungarn glüklich bei den kaiserlichen Ve= detten vor der Peter wardeiner Verpalifſadirung an, und wurde in die Festung bis an die Schultern reichte, dennoch glüklich entkamen. „ Das ist Nach dem Verlust dieser Vorstadt war die Festung, da die anderen geführt, wo derselbe durch Oberst Sztankovice vernommen wurde. Vorstädte schon längere Zeit in den Händen der Ungarn sich befanden, gänz ja mein Blaffek ! " rief Oberst von Legay bei seinem Anblik, worüber Alles erstaunte, denn man hielt selben für einen ungarischen Deserteur , bis allen lich eingeschlossen, und die Beschießung nahm bald hierauf ihren Anfang. Am 15. früh fingen die Ungarn ihr Feuer gegen das verschanzte Lager Anwesenden dieser Irrthum benommen wurde, indem der Oberst von Legay mit Heftigkeit, sowohl aus dem kleinen Gewehr der vorgeschobenen in Gräben die durch ihm mit Bewilligung des Festungskommandanten veranstaltete geheime und hinter dem Kameralholz (welches kurz darauf angezündet und gänzlich Hinaussendung zum Feinde erklärte. „ Die Ruſſen ind mit 170,000 Mann bereits in Ungarn und Sieben verbrannt wurde) aufgestellten Truppen , wie auch mit den beihabenden Ge ſchüzen an. Aus diesem verschanzten Lager wurde lebhaft geantwortet, hiebei bürgen , Feldzeugmeister Haynau mit einer großen Armee von der oberen ereignete sich ein großes Unglük ; denn mitten im Gefechte hatten die Kano Donau, der Banus von Kroazien mit 40,000 Mann von Süden her im An niere einen Munizione farren um frische Patronen nach der Festung abgeschikt, marsch. Die Feinde ganz muthlos, Kossuth auf der Flucht von Debreczin nach und die lezten 15 Stük herausgenommen, auf die Erde gelegt und mit einem Szegedin oder gar nach Arad begriffen. “ Dies waren die troftvollen , alle Mantel bedekt ; während dem Feuer der Haubize und Kanone fingen aber Vertheidiger, so wie die gutgesinnten Bürger neu belebenden Nachrichten. " Arad sei aus Hunger gefallen , die Ungarn halten diese Festung stark dieselben Feuer und tödteten den erst vor wenigen Monaten aus der Neustädter Akademie zum Regimente zugewachsenen Lieutenant Leopold v. Legay und den besezt, wollten auch Temesvar noch vor Ankunft der kaiserlichen Armee er= Oberlieutenant Reinöhl von Graf Leiningen Infanterie ; sechs Kanoniere obern und deshalb solche diese Nacht mit 32 Mörser bombardiren , um sie zur Uebergabe zu zwingen . " wurden durch dieselben lebensgefährlich verwundet. Es wurde daher zur Verhinderung dieses Bombardements ein Ausfall Vom 15. bis 17. wurde unausgesezt geplänfelt, an 18. früh um halb 5 Uh aber die Festung zum ersten Mal von der Josefstadt aus mit Grana zur Vernagelung der feindlichen Mörser, unter der Wegzeigung des Gefreiten ten beworfen, die nicht unbedeutenden Schaden anrichteten. Die Furcht und Blaſſek in der Nacht am 5. Juli beschlossen und auch durch sechs schwache der Schreken der Bewohner war sehr groß , doch schon nach zwei Stunden Kompagnien Sivkovich, unter Kommando des Major Vöscht, dann einigen hörte das Feuer der Belagerer, durch die Batterien der Festung zum Schwei Kompagnien von Graf Leiningen, unter Befehl des Hauptmann Melzer , mit gen gebrat, gänzlich auf. großer Tapferkeit ausgeführt, wobei viele Mörser vernagelt wurden .

147 Der bei dieser Kriegs hat erlittene Verlust war empfindlich und groß, er bestand beim Bataillon Sivkovich allein in einen Gefallenen dann drei sehr schwer Verwundeten, und einen gefangenen Offizier, in 62 Gefallenen und meistens schwer Verwundeten vom Feldwebel abwärts, indem sich die Ungarn auf mancher Punkten wie Verzweifelte gewehrt hatten. Der Gefreite Josef Blassek erhielt die große ilberne Tapferkeits -Medaille, dann noch 50 fl. KM. als Geschenk für seine n.it großer Gefahr der bedrängten Festung geleisteten Dienste . Das Regiments-Kommando ernannte

fung entgegen, um so mehr als man schon gegen drei Wochen von Pferde fleisch lebte, indem nur noch gegen 30 Stük Schlachtochsen 24 für die Kranken vorhanden waren. Die Oberften vom Tag hatten, indem sie diese Spitäler tåg lich visitiren mußten, einen sehr schweren gefährlichen Dienst, denn jeder war lieber auf die Wälle und in die Außenwerke unter Bombenregen und Kar tätschensausen gegangen, als in diese Spitäler --- und doch thaten sie ihre Pflicht auch in diesem so wichtigen Punkte. Gegen 220 Pferde gingen, indem sie entweder erfchoffen oder verwun

ihn zum Korporal, auch wurden ihm von dem Offizier- Korps der Besazung so wie von manchen treu und gutgesinnten Bewohnern namhafte Geldgeschenke überreicht. Indeß hörte das Bombardement nicht auf, da die Ungarn ihre Mörser bald durch andere ersezten. Nebstdem schoffen sie viel mit 24 - Psünder, die großen Schaden thaten. + Die Festungsgeschüze antworteten aber ununterbrochen, dabei brannte es oft an verschiedenen Stellen, welche Feuer nur mit vieler Mühe und To descerachtung, mit Verlust manch braren Mannes gelöscht werden konnten, und wobei sich die Feuerlösch-Kompagnie mit den Zimmerleuten der Garnkson, unter den Befehlen des Oberlieutenants Mansberg, von Schwarzenberg Uhla nen, und Seymann, von Graf Leiningen Infanterie, sehr auszeichneten .. Wenn alle (man behauptete 16,000) Bomben der Belagerer bis in die Stadt gelangt und nicht zur Hälfte als zu kurz getrieben, in die Gräben der Feftungswerke gefallen wären, würde Temesvar eine Ruine geworden sein . Aber auch so sah es furchtbar aus, da alle Häuser beschädigt waren, und ganze Gaffen mit kleineren Häusern in Schutthaufen zusammen geschlagen und geschoffen wurden . Ganz besonders hergenommen waren einige Rir chen, das Kloster der barmherzigen Brüder, das Militärſpital, die Kasernen - hierunter die Siebenbürger - das Zeughaus und sehr viele Privathäus ser. Ein besonderes Glük hatte die im Siebenbürger Rafernhof stehende PferdeMahlmühle, denn obgleich 17 Bomben um selbe herumfielen , so traf doch keine das Werk selbst, und sie mahlte Tag und Nacht ununterbrochen fort. Um diese Zeit versuchten die Ungarn beinahe täglich Abends um halb 10 Uhr Angriffe auf das verschanzte Lager unter einem Hagel von kleinen Gewehrschüssen, welche aber immer abgewiesen wurden. Einmal drangen sie bis an die Palissadirung des Siebenbürger Außenwerkes, wurden aber durch den Hauptmann Mez , von Baron Rukavina Infanterie , der solches besezt hielt, zurüfgeschlagen . Am 24. wurde der in Folge eines Falls von einem Festungswerke verstorbene Feldmarschall-Lieutenant von Gläser in der Stille von einerKom pagnie Sivkovich begleitet, auf der Envelopp : begraben , allwo der Begräb nißplaz der Festung war. Am 25. Nachts wurde die Veterwardeiner Valiſſadirung von den Be lagerern plözlich angegriffen, der selbe mit 90 Mann vom Regimente Baron

det wurden, während der Vertheidigung zu Grunde, die zum größten Theil verzehrt worden sind. Weit mehr Pferde wären noch gefallen, wenn man solche nicht jedesmal bei dem ersten Bombenwurf von ihren Pflöken (denn sie

Sivkovich besezt haltende Oberlieutenant Wittas hatte sich aber auf das Tapferste daselbst vertheidigt, welches Zeugniß ihm der in dieser Nacht die Inspekzion haltende, und gerade alldort anwesend gewesene Oberstlieutenant Doraffille, von Erzherzog Karl Ferdinand , mit Vergnügen ertheilte. Die gegenseitige Beschießung währte mit geringen Unterbrechungen fort. Mehrere Aufforderungen zur llebergabe wurden abgewiesen . Mehrmal entzün deten sich Granaten und hergerichtete Rollbomben durch das unaufhörliche Feuer auf den Wällen, welche großes Unglük über die Festung hätten bringen können, wenn nicht mit Lebensgefahr schnelle Hilfe geleistet worden wäre. Auch wurde ein Ausfall gegen die Mörser-Batterie der neuen Welt an geordnet und mit sechs Kompagnien Baron Rukavina unter dem Major Schifter vollführt. Es sollen einige derselben vernagelt worden sein, aber der dabei erlittene Verlust war sehr groß, denn er bestand in den Lieutenant Mede, der gefallen, sammt 67 Mann an Todten, Verwundeten und Vermißten. Ungeachtet der so bedenklichen Lage, in welcher sich die Festung befand, famen doch nach und nach verschiedene ungarische Deserteurs, Lauter Romanen, in selbe an , von welcher besonders die lezten gute Nachrichten brachten, die fene des Korporal Blaffek vollkommen bestätigten, und mit noch günstigeren vermehrten, indem sie aussagten, daß Kossuth zu Arad sei und die kaiserliche Armee vereint mit einer ruffischen Division Szegedin eingenommen habe. Die Anfangs Auguft auf den Wällen und in den Außenwerken aufge ftellten Schildwachen berichteten , daß ſie in der Gegend von Szegedin Kas nonendonner vernahmen ; Niemand wollte daran glauben, um so weniger als am fünften abermals ein feindlicher Parlamentär erschien, und die Festung zur Uebergabe dahin aufforderte, daß der Kommandant in Berüfsichtigung der von dem Feinde anerkannten tapfern Vertheidigung die Kapitulazionspunkte selbst angeben könne, die alle gewährt werden würden . Diese Zumuthung wurde wie alle früheren mit Unnillen abgewiesen. Am 7. erschien wieder ein Ueberläufer, der die Aussagen der früheren wegen endlicher Annäherung des Entsazes gleichfalls bestätigte. Am 8. war es Vormittags ganz ruhig, Nachmittags aber gewahrte man von dem Observatorium der Festung mehrere schwere Geschüze mit Karren gegen Arad abfahren.

standen alle im Freien) losgemacht, und laufen gelaffen hätte. Endlich am 9. August des frühen Morgens meldeten die Schildwachen auf den Wällen, daß man deutlich Kanonendonner von Billiet her vernehme.

Alles eilte daher und horchte mit Freude den dumpfen Schlägen zu, die gegen 10 Uhr immer näher kamen und heftiger wurden, so daß der Jubel über den nahen Entsaz allgemein wurde. Um Mittag sah man von den Wällen, wie die Ungarn Tausende von Wägen gegen Lugos zurüksandten, und daß eine förmliche Schlacht unter den Mauern von Temesvar geliefert werde. Man sah auch den Rauch des Ge schüzfeuers . Nachmittags wurde ein Ausfall beschlossen und durch die Uhlanen mit zwei Kompagnien Graf Leiningen, zwei Kompagnien Sivkovich und zwei von Baron Rukavina sammt einer Kavallerie-Batterie unter dem Oberst Ba ron Blomberg zum Wiener Thor unternommen . Die Bastionen Nr. 1 und 9 hatten mit ihren schweren Geschüzen vollauf zu thun, um die aus der Vorstadt Fabrique in den Nüken der Ausgefallenen vorbrechen wollenden Ungarn hievon abzuhalten. Gegen Abend ging dieser Ausfall nach der Festung zurük, und brachte einige eroberte Munizione karren mit. Der Verlust der Truppen betrug zwei verwundete Offiziere, wovon einer (Lieutenant Weiler) starb , dann 14 Mann nebst einigen Pferden. Als es schon ziemlich dunkel wurde, kam ein Reiter an das äußere Git ter vor dem Wiener Thor, und meldete sich auf den Anruf des aufgestellten Wachtpostens als Rittmeister Baron Simbschen, von Kaiser Uhlanen , indem er bemerkte, daß die kaiserliche Armee in der Nähe sei. In der That erschien auch nicht lange darauf Feldzeugmeister und Armee- Oberkommandant Baron Haynau mit dem Regiment Kaiser Uhlanen, dann einer Division Kaiser Kü rassier , dem Regiment Liechtenstein Chevaurlegers , einem russischen Jäger Bataillon, sammt einer österreichischen und einer russischen Batterie, und nun war allenthalben maßloser Jubel. Erst in der Nacht zogen sich die Ungarn aus der Josefstadt und den Maierhöfen über die Fabrique zurüf. Am 10. früh 9 Uhr besichtigte der Feldzeugmeister in Begleitung des Festungskommandanten die Refte der braven Garnison. Er war sehr er staunt dieselbe so zusammengeschmolzen zu finden , dann hielt er eine fräftige Rede an diese wakeren Ueberbleibsel von der bei Anfang der Belagerung über 8000 Mann stark gewesenen Besazung, die mit einem dreimaligen Vivat für Seine Majestät beantwortet wurde. Die Ungarn flüchteten gegen Lugos und wurden sogleich stark verfolgt, wozu auch das Regiment Fürst Schwarzenberg Uhlanen, das noch gegen 600 Pferde stark war, beigezogen ward . Die Infanterie der Besazung wurde , um den Neft zu retten, in die Vorstädte und auch auf die nächsten Ortschaften, dagegen aber frische Trup . pen in die Festung gelegt ; die Spitäler geräumt , und die transportablen Kranken in neu eingerichtete Spitäler in die Josefstadt und Vorstadt Fabri que untergebracht, der großen Sterblichkeit wurde dadurch Einhalt gethan. Die a Leben gebliebenen Hilfssoldaten, welche treu und tapfer mit der heldenmüthigen Garnison gekämpft hatten, wurden auf Fürbitte des Obersten von Legay, so wie es ihnen versprochen war, augenbliklich auf das Ehren vollste mit Zertifikaten in ihre Heimat entlassen. Der Verlust des Regiments Baron Sivkovich war ein ungeheuerer , er betrug über 2500 Mann, wovon über 2000 an Krankheiten und der Cho lera verstarben . Von den Offizieren blieben todt : Oberlieutenant Heilig , am 14. De zember 1848 bei Arad ; Oberlieutenant Naschtavin , am 5. Juli 1849 bei dem Ausfall vor Temesvar ; Lieutenant Leopold v. Legay, am 15. Mai 1849 im verschanzten Lager. Verwundet wurden : Oberstlieutenant v. Anthoine , am 23. Dezember

1848 bei Bozschan ; die Hauptleute Schwarzmann, am 5. Juli 1849 , und Appel, am 12. Mai 1849 vor Temesvar ; die Oberlieutenants Skriniar , am 11. November 1848 bei Lippa , und Della Torre , am 12. Mai 1849 vor Temesvar ; die Lieutenants : Hosbein und Tausch , am 5. Juli 1849 vor Temesvar ; bei den Bataillonen in Siebenbürgen wurden verwundet : Major Kunich bei Viski , die Hauptleute : Beder bei Hermannstadt , Waller bei Nyerges, und Raab bei Hermannstadt ; die Oberlieutenants : Steibl bei Her mannstadt, und Inba bei Stolzenburg. An der Cholera verstorben zu Le Die Krankheiten in den überfüllten Spitälern wütheten fürchterlich, mesvar : Major Pöscht , Oberlieutenant Nachner , die Lieutenants : Rubschüß, viele Aerzte waren gestorben ; Alles ſah sehnsuchtsvoll einer endlichen Erlö Knaffel und Geisler , alle zu Ende der Belagerung ; am Typhus dagegen :

448 Hauptmann Scheuba, Oberlieutenant Sigmann, die Regiments-Kapläne : Ka- | nend ſind diesfalls die Bestimmungen über die Ehrengerichte und die für hu manistische Zweke , als da ſind : das Offiziers-Tiſchgeld zur Erhaltung gemeins besch und Rollschüßi. Das Regiment erhielt am 22. Auguft den Befehl, noch am selben Lage schaftlicher Speiſe, Anstalten , das Unterrichtsgeld für Unteroffiziere und Sol nach Siebenbürgen abzurüken und wurde Nachmittags um 3 Uhr mit 1200 daten , der Fond zur Offiziers-Unterstützung , das Medizingeld für Frau und Kinder, Kinderpflegegeld und Kinder- Schulgeld, die Unterstüzung der bedürftigen neu affentirten Honveds in seinen Reiben, der Marsch dahin angetreten. In der zweiten Hälfte des Monats November 1849 kam dem Regi- Familien zum Dienste einberufener Reserve- und Landwehr-Mannschaften sc. Was die Waffen betrifft , ist das gewöhnliche preußische Verkuſſions, mentskommando ein Armeebefehl ddo . Pesth am 4. November 1849 zu, welcher die vom Regimente während der 107tägigen Belagerung ben iesene Treue, Ausdauer und Tapferkeit von Obersten v. Legah abwärts anerkennend belobte, und zugleich sagte : „daß diese so ehrende Belobung unter einem der gesamm ten dritten Armee bekannt gegeben werde. "

Literatur.

Infanteriegewehr ausführlich beschrieben und im Ganzen wie in den einzelnen Bestandtheilen von Lauf und Schloß in 15 dem Terte beigedrukten Holz.. schnitt-Zeichnungen versinnlicht ; die Behandlung des Gewehre , so wie die Zerlegung · und Zusammensezungsart des Schlosses ist mit den dabei nō thigen Beobachtungen umständlich erklärt, Die königlich älteren drei Orden des schwarzen und rothen Adlers und pour le mérite, dann die fünf neueren , darunter der jüngste der königliche. Hausorden , von Hohenzollern vom 23. August 1851 , sind mit der Veran

Heerwesen und Infanteriedienst der königlich preußischen lassung und Zeit ihrer Stiftung , in ihren Widmungen und Distinkzionszeichen . Armee. Von A. von Wisleben, Major à la suite des Kaiser kurz und bündig dargestellt. Die Instituzion der Landwehr , ihre Verbindung zum stehenden Heere, Franz Grenadier-Regiments und interimistischer Kommandeur des herzoglich Sachsen-Koburg - Gothaischen Infanterie- Regiments. - Vierte ihre jährliche Waffenübung und endliche Aufstellung im Kriege, ist in Preu» vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 76 in den Text eingedrukten Holzſchnitten und vier lithografirten Tafeln. Berlin , Verlag bei C. Grobe, 1854. H. Die preußische Heeres-Verfassung hat unter dem höchftseligen König Friedrich Wilhelm III. seit dem Jahre 1808 eine totale Umstaltung erfahren und eine ganz eigenthümliche Neugestaltung angenommen , so daß alle europäischen Staaten dieser auf höchft potenzirte Wehrhaftigkeit , durchgängige Heeres- und Volksbildung, dann Staatsökonomie berechnete Gestaltung , einer großartigen Schöpfung reindeutschen Sinnes und Geistes nach den Bedürfnissen der Neuzeit , ihre volle Aufmerksamkeit zuwandten. Der Hauptumriß und die Skelett-Gliederung des neuen Systemes ist zwar vom Jahre 1816 an theils durch deut che , theils ausländische Literaten allmälig weiter bekannt - indessen die innere Organiſazion und die Ineinander-Ordnung alles Details noch lange vermißt worden. Der geehrte Verfasser des hier vorliegenden Werkes hat diesem Bedürfniß einer genauen Kenntniß darüber im Jahre 1845 durch die Herausgabe seiner " Grundzüge des Heerwesens und des Infanteriedienstes " schon einigermaßen mit der zweiten und dritten Auflage von stets erweitertem Inhalt gesteigert mehr - und jezt mit der vierten Auflage so ganz lich abgeholfen , daß sein Werk nicht nur das militärische Intereffe der königs lich preußischen Offiziere , wie der Verfaffer es in dem Vorworte als Wunsch ausspricht , sondern der Offiziere aller Armeen befriedigen wird. Diese vierte Auflage gibt den detaillirtesten Abriß des jezigen preußi schen Heerwesens und Infanteriedienstes , und stellet damit die im Jahre 1808 auf Allerhöchstem Befehl von den erleuchtetsten Militärs begonnene und seither fortgesezt vervollständigte Neu-Organisirung des Heeres in ihrer Volle... Für die Begründung der Einzelndarstellungen sind an der Spize fedes Abschnittes Datum und Jahr der über die betreffenden Gegenstände zeitweise erfloffenen Allerhöchsten Kabinets- Ordres und hohen Kriegsministerial-Erlässe oder Dienstverordnungen , dann die schriftstellerischen verschiedenen Duellen angeführt , woraus der Verfasser geschöpft hat ; die jüngsten Erläuterungs-Ordres und Erlässe reichen bis inklusive das Jahr 1858 , also bis zur neuesten Zeit. Unter den mehrfachen Gesichtspunkten , welche ber den Inhalt des vor liegenden Buches genommen werden können , springt derjenige am dominirend ften hervor, der uns zeigt , daß Preußen auf Grund seiner für Kriegstüch tigkeit und militärische Bildung gessaffenen Heeres- Einrichtung seit beiläufig 25 Jahren eine Machtstellung und Höhe der Militärbildung entwifelt , dann im Staatshaushalte eine Festigkeit gewonnen hat , welche Freunde und Geg ner desselben bewundern . Ein Buch , wie das vorliegende , welches alle von dem Hauptumriſſe umfaßten Theile bis zur feinsten Ausgliederung der gedach ten Heeres- Einrichtung ausführt , kann also nur sehr willkommen und schäzens werth genannt werden. Das Werk besteht aus zwei Teilen , jeder Theil aus Abtheilungen und jede dieſer aus Abschnitten. Die erste Abtheilung des ersten Theils behan delt alles das , was wir im allgemeinsten Ausdruk die Gliederung einer Ar mee nennen ; — die zweite Abtheilung dus Militär-Unterrichts-, Medizinal , Gerichts-, Oekonomie ( voll systemisirter Gebühren- Bemessungen) und Versor gungswesen - die dritte Abtheilung das die Waffen , die vierte die Orden

Ben auf eine dem Staatshaushalte und dem Bildungsleben des Volkes so entsprechend eigenthümliche Art ins Leben getreten , daß man den Abſchnitt, welchen der Verfasser unter dem Titel Anhang" den besondern Verhältnissen der Landwehr des ersten und zweiten Aufgebotes widmet , mit vieler Befrie digung durchliest. In dem zweiten Theile des Buches wird in der ersten Abtheilung der ― innere Dienst in der zweiten der Garnisondienst , in der dritten das Erer= zier Reglement , in der vierten der Felddienst und im schließlichen Anhange die Abfaffung von Dienstschreiben gelehrt. In der ersten Abtheilung sind nach der Grundbedingniß des militäri schen Geistes , der Subordinazion und Disziplin , alle die Militärpflichten: auseinander gesezt , welche jedes Individuum im Verbande der Kompagnie,

als erster takuscher Einheit , vom Hauptmann abwärts bis zum Gemeinen zu erfüllen hat , und die Einzelnheiten der diesfälligen Dienstordnung vorgezeich net. Die vielen Belehrungen hierin faffen auch die der nöthigen Vorsicht bei der Pulver Arbeit , und deffen Transport auf gewöhnlichen Wegen oder Straßen , auf Chauffeen , Eisenbahnen und zu Wasser , dann die Anleitung zur Aufertigung der Taschen- Munizion für das preußische Perkuſſions- Gewehr in sich , leztere durch fünf Holzſchnitt-Figuren versinnlicht. Die Vorschriften über die gedachten Pulver- Transporte sind wegen ihrer Ausführlichkeit sehr beachtenswerth . Der Abschnitt von der Ausbildung zum Dienste , darunter hervortretend die Unterweisung zu den Schießübungen (wobei die Holzschnitt zeichnung der Kugelbahn) macht den Schluß der ersten Abtheilung. Die zweite Abtheilung über den Garaisondienst enthält die Verhaltungen in allen den Fällen , da die militärisch ausgebildete Mannschaft im Garnison und besonders Wachdienste für die Aufrechthaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung handelnd auftritt. Obgleich die meisten solcher Vorschriften auch in den Reglements anderer Armeen sich vorfinden , so find doch mehrere der selben neu ; die Modalitäten der Uebung jedes dienstlichen Aktes sind von den entsprechenden Kommandowörtern begleitet , allenthalben umständlich angeführt. In der dritten Abtheilung, dem Ererzier- Reglement, sind alle die erleich terten Weiſen der Bewegung in Neiy ' und Glied und die Vereinfachungen der Evoluzion- und Formazionen erläutert , welche seit 1816 in Gang und seither bei mehreren Armeen in Uebung gekommen , auch schon in dem neuen Frerzier Reglement der österreichischen Armee aufgenommen sind. Ungeachtet deſſen hat das königlich preußische Reglement , wie es der Verfaffer mit allen Komman dowörtern vorträgt und in 45 Holzschnitten zwischen dem Texte veranschauli chet , sein nazional Eigenthümliches , das des Studiums werth ist. Auf den lezten vier Seiten des Vortrages sind die Notensäze für die verschiedenen Kom. mando- Signale abgedrukt. Das Nämliche kann von dem Felddienst in der vierten Abtheilung gesagt. werden , deſſen ausführlichem Texte auf 92 Oktavseiten vier lithografirte La feln eingeschalten beigegeben sind. Die erste theilweis kolorirte Tafel weiset, wie das Vorblatt eines Cahier von Vorlegeblättern für die Terrain-Zeichnung, die üblichen Anzeigearten aller militärisch wichtigen Gegenstände auf dem Ler --rain , zum Verständniß oder sogenannten Lesen von Karten und Planen — die zweite Tafel gibt die Uebersicht der Sicherheits-Maßregeln einer marſchirenden Kolonne mit Avantgarde , Kolonne , Artieregarde und den sogenannten Sei ― betreffende und endiget mit einem Anhang der besondern Verhältnisse der tenläufern die dritte Tafel das Lager für ein Regiment Infanterie , darun Landwehr. ter in geometrischer Ansicht die Zeichnung eines Lieutenants, Hauptmanns- und Wenn gleich , wie es natürlich ist , die Bestimmungen aller Verhältnisse Stabsoffizier-Zeltes und des sogenannten Gewehr.Mantels, dann dreier Hütten, und Umstände des Heerwesens in personell- und materieller Hinsicht nach dem einer kegelförmigen, einer drei und vierekigten für die Mannschaft — schließ neuen preußischen Systeme mit jenen in den Reglements und Werken feld- lich die vierte das Freilager (Bivouak) eines Bataillons. Der zunächst folgende kriegskommiffariatischen Wissens anderer europäischer Armeen vielfache Ana- den Durchschnitt eines Kochloches im Bivouak darstellende Holzschnitt und schon logien haben , so treten doch darin augenfällig besonders hervor die Tendenzen viele frühere Erläuterungen scheinen uns das Streben des Verfassers zu bewei nach erweiterter Humanisirung , Verallgemeinerung der Kenntnisse und gesellisen , die Gegenstände des praktischen Gebrauchs oft bis zur minuziosen Klei ger Vereinigung. Die genannten Tendenzen finden vorzugsweise ihren Aus- nigkeit zu erschöpfen. druk in den im ersten Theile abgehandelten Bestimmungen über das UnterEs kommt in dieser Abtheilung , wie es die Natur der Sache mit ſich richts-, Gerichts- und Oekonomie- oder Verwaltungswesen. Besonders rezeich. bringt, allerdings auch vieles vor , was in den Reglements der andern Armeen

419 enthalten oder aus den zahlreich erschienenen Werkchen über den Felddienst |Nuzbare darin ist , nebst mehreren Inftrukzionen , durch 25 Stüf Formula bekannt ist , aber auch nicht wenig Neues und Gutes , und zwar in Folge des rien und rubrizirte Liften vertreten. Die unter Nr. XXVI. damit verbun= Fortganges der Zeit , der militärwissenschaftlichen Fortschritte und der Vervoll- dene Vorschrift zu dem Verfahren , die Gewehrschäfte zu beizen - unter tommnung der Waffen , insbesondere des leichten Verkussions . (Bündnadel) XXVII. Rosten der Mobilmachung von 1850 unter XXVIII . Pflege und Gewehrs , womit mehrere preußische Truppenkörper bewaffnet sind , und worüber Wartung der Pferde inklusive Anleitung zum Hufbeschlag - unter XXIX. der Verfaſſer, wegen dessen weiter und sicherer Treffähigkeit, auf Seite 459 Behandlung franker Pferde endlich unter XXX. der Vergleichs - Ausweis sagt : Man hält die mit Zündnadelgewehren bewaffneten Truppen einer der Maße , Gewichte und Münzen in den verschiedenen Ländern sind kurze mehr als dreifachen Ueberzahl anderer mit glatten Gewehre versehenen In- werthvolle Beiträge. fanterie überlegen . " Die Angaben von den Eigenschaften dieses Gewehres Nach Anführung des blos in allgemeinen Umriſſen angezeigten Inhalts sind um so schäzenswerther , als dessen Konstrukzionsweise noch länger ein in dem vorliegenden 562 Oktavseiten starken Werke fönnen unsere Freunde -Geheimniß bleiben dürfte. Im Rebenten und lezten Abschnitte der vierten deffen Werthmaß leicht bestimmen . Offenbar tritt darin zuerst die Bemühung Abtheilung des Titels von den im Felde vorkommenden Arbeiten " sind , unter des Autors hervor , mit exakter Durcharbeitung des Stoffes etwas Gediege= Beigabe der Holzschnittzeichnung eines Grabenprofils und dessen Inhaltsnes , übrigens möglichst Vollständiges zu liefern , sodann dessen ausgebreitete, Berechnung, dann sieben anderer Figuren , die dem Infanteriecffizier nothwen- gründliche Dienstkenntniß und Erfahrung im Heerwesen und dessen Admini digsten Kenntnisse von der Feldverschanzung , Instandsezung der Dörfer zur frazion. Wir halten daher das Werk als braves Kompendium vom Fache für den königlich preußischen Offizier ebenso in hohem Maße nüzlich , wie für Vertheidigung x . in möglichster Kürze abgehandelt. Der Anhang erweft schon mit dem Titel „ über die Abfaffung von Dienst den fremden Militär höchft intereſſant, und bemerken schließlich, daß die Aus schreiben " die Vorstellungen , welche man in allen Armeen davon hat ; das flattung desselben eine sehr empfehlende ift.

Armée - Nachrichten.

Desterreich.

Bulletins vor.

Inzwischen erfahren wir : daß

die Streitkräfte der Generale

F. (Wien , 12. Juli. ) Vom Kriegsschauplaze. Nach Briefen und telegrafischen Nachrichten von der Donau, aus Varna und Konstantinopel haben die anglo-franko- türkischen Streitkräfte am europäischen und asiatischen Kriegsschauplaze die Offensive ergriffen. Am 3. Juli verließen die zwei öfterreichischen Schiffe „ Graf Waldstein " und "Metimno" den Hafen von Galacz, passirten ohne Anstand die Sulina-Mündung und warfen in der Bucht oberhalb von Varna die Anker, wo zwei Tage früher die österreichischen Schiffe " Graf Hartig, " "Fucine, " " Antal, " W Idomeneo " und " Cosmopolita " englisch-französische Truppen und Waffen, dann Munizion ausgeschifft hatten. Aus dem Schreiben eines Seekapitäns entnehmen wir, daß die schon einmal stark beschädigten und wiederholt ausgebesserten russischen Strandbatterien der SulinaMündung und der Küstenstreke bis Odessa von fünf anglo-französischen Dampfern beschossen und zerstört worden sind. Gegen die russ. Donau- Feftungen wurde Seitens der Pontus-Flotte noch keine Operazion unternom men, weil die Nufsen Herrn an beiden Ufern sind , und ein solches kriegerisches Unternehmen von einer starken Landarmee am Boden der Dobrudscha unterstüzt werden müßte. Es unterliegt aber keinen Zweifel mehr, daß die Flotten-Abtheilung des Contre-Admirals Bruat mit 7000 Mann am Bord in diesem Augenblik gegen irgend ein Objekt an der Küste der Krimm oder Tscherkessiens operirt, um sich dort festzusezen. Diesem Detachement würde

Soimonoff und Pawlow noch am 9. d. bedeutend verstärkt wurden , und das Gros der russichen Operazions - Armee unter persönlicher Anführung des Für ften Gortschakoff gegen die Donau -Furthen Giurgiero und Olteniza heran rüfte. In Konstantinopel verlautet es als bestimmte Nachricht : Die k. f. öfter reichischen Truppen werden laut des zwischen Oesterreich und der Türkei zu Stande gekommenen Vertrages nicht früher in die Donaufürstenthümer ein rüfen , bis ein Waffenstillstand zwischen den kriegsführenden Parteien abge= schlossen sein wird. Nach einer anderen Verston soll dieser Waffenstillstand augenbliklich auf die Operazionen der Landheere an der Donau später auch auf die Bewegungen zur See und in Asten ausgedehnt werden. In Varna und Schumla weiß man nichts von einem Waffenstillstande ; eben so wenig konnten wir über die Betheiligung der Auxiliartruppen an der Affaire bei Giurgiewo etwas Näheres erfahren . Der Weg zwischen Varna und Schumla ift hergestellt. Am 3. d. wurde mit der Errichtung eines elektro-magneti schen Telegrafen zwischen Varna und Schumla , deffen Linie über Adrianopel nach Stambul ausgedehnt werden soll , begonnen. Die Kisten mit den Ap paraten wurden in Varna bereits ausgeschifft. Der Gesundheitszustand der Auxiliartruppen ist befriedigend ; die türkische Balkan- und Donau- Armee leidet am Typhus. obgleich Der Aufstand in Epirus und Thessalien ist nun vollständig ―

dann nach glütlich bewerkstelligter Besizergreifung des betreffenden Operazionspunktes ein größeres Korps der Auxiliar-Truppen folgen und die weitere Offensive ergreifen. Die oben benannten österr. Schiffe nebft vielen anderen Fahrzeugen werden behufs der Truppen- und Waffen.Einschiffung in Varna zurükbehalten. Ob die Expedizion gegen die Festung Sebastopol oder gegen

nach sehr blutigen Kämpfen unterdrüft worden . Es fragt sich : Wäre den türkischen Truppen ein Gleiches gelungen, wenn sich an diesem Aufstande Montenegro, Bosnien und Serbien betheiligt hätten ? Daß dies Leztere nicht: geschehen , hat die Pforte nur einzig und allein der bewaffneten Loyalität Oesterreichs zu danken. Die türkischen Minister forberten : der König von

Anapa ausgerüstet wurde, konnten unsere Berichterstatter nicht erfahren ; sicher Griechenland habe seinen ganzen Einfluß geltend zu machen, um den Aufstand aber ist es, daß eine Division des Gegenadmirals Lyons auf der Höhe von in Theffalien und im Epirus und die Sympathien für die hart bedrükten Anapa kreuzt, um die Operazion des Admirals Bruat zu deken. Gräko - Slaven im eigenen Lande niederzuhalten. Bekanntlich konnte dies der Uebereinstimmend mit der Korrespondenz des „Wiener Lloyd " wird uns königlich griechischen Regierung nicht ganz gelingen , worauf der König ge aus Schumla berichtet : in dem von uns erwähnten, dort am 4. d. abgehals zwungen wurde , das Minifterium zu entlassen. Die fezigen Minister sind tenen Kriegsrathe der anglo-franko türkischen Feldherrn wäre beschloffen wor- noch türkischer als Neschid Pascha selbst ; die schieben die neueste Revoluzion den , Omer Pascha habe mit seiner Balkanarmee gegen das im Rüfzuge be in Epirus den in Griechenland lebenden Deutschen in die Schuhe und dringen griffene russische Donauheer einen größeren Offensivstoß auszuführen , und am auf deren Entfernung ad locum origini . Sonderbarerweise wird diese Re walachischen Boden mit der Anlehnung an die Furthen von Ruftschuk und gierungsmaßregel nur von einigen Zeitungsorganen in Konstantinopel , die Sistow mit entsprechenden Kräften Posto zu faffen , um eine Ablenkung der täglich ein Schimpflexikon für den griechischen königlichen Hof in ihren Spal ruſſiſchen Truppen vom Dniester gegen den Pruth und Szereth zu veranlaffen, ten etabliren , bevorwortet. Württemberg. und den Angriff auf Sebastopol zu erleichtern . Die Dimensionen des russisch * Stallmeister Majestät des Königs, Oberst von Hamel, hat Der Sr. türkischen Kriegstheaters find allerdings so großartig , daß man an solche Kombinazionen glauben kann . Der Offensivschlag gegen die schwache Brigade , vor längerer Zeit ein mechanisches Pferd erfunden, deffen Zwek dahin geht, Soimonoff, welche als abgesondertes Detachement die Bewegungen der Türken dem Reiter einen soliden Siz, eine elegante und geschmeidige Haltung und an der Donau zu beobachten hatte , ift in so ferne gelungen , weil Omer eine gute Hand zu geben . Die Vorzüge dieser Erfindung wurden kürzlich im Pascha mit vieler Naschheit von den zwei Donauinseln Mokan und Radunan Moniteur de l'armee ausführlich besprochen. Neuestens hat der Oberst ein Besiz ergriff, und an vier verschiedenen Stellen des linken Donauufers Trup- Erfindungspatent auf mechanische Sattelstege zur Verhinderung pen auf Ruderbooten übersezte , und die vier russischen Bataillons, zwei Sot des Satteldrufes auf fünf Jahre erhalten. Sachsen Altenburg. nien Kosaken und zwei Batterien durch Besezung der nach Frateschti führenden Straße abschnitt. Der Kampf zwischen 20,000 Türfen und 4000 Nuffen H. (Altenburg , 11. Juli.) Nur nachdem ich die Versicherung vor um den Beſiz dieser Straße dauerte , nachdem auch Giurgiewo von Ismael ausgeschikt habe, daß wir auch hier uns dem Herrn Verfasser des „ Allge Pascha genommen worden war , eilf volle Stunden . General Soimonoff meinen Milit. Handbuche " zu lebhafteftem Danke verpflichtet fühlen schlug sich mit bedeutendem Verluste durch , worauf der mit 5000 Mann für die ebenso mühevolle als sorgfältige und gründliche Bearbeitung der Or auf dem Schlachtfelde angekommene General Chrules , dem ein Arm abges ganiſazion der europäischen Heere, will ich mir erlauben, bezüglich der in er schoffen wurde , dem weiteren kriegerischen Vorgehen der Türken Einhalt machte. wähntem Werke über die diesseitigen Verhältnisse gemachten Angaben einige Ueber diesen blutigen Zusammenstoß liegen uns nicht weniger als acht Notizen mitzutheilen, die bei der in Aussicht gestellten nächsten Auflage des einander widersprechende Privatberichte , aber keine ruſſiſchen oder türkischen | „ Handbuchs " vielleicht Berükſichtigung verdienen.

450 Ein General - Adjutant existirt nicht , Flügel- Adjutant ist der Major | legium soll im Palazzo Cenci zu Rom eröffnet werden . Die Zöglinge à la suite und Kammerherr v . Seebach. würden gegen ein Jahrgeld aufgenommen werden und fönnten nach einem Das Militär - Kollegium ist seit 1851 aufgehoben . Die Verwaltung vierjährigen Unterrichte als Unterlieutenants in die Truppe treten .. ift in die Hände des Kommandeurs (Oberst v. Diederichs) gelegt, der direkt terricht würde alle drei Waffen umfassen. Die Sache könnte so übel nicht dem Kriegsherrn verantwortlich ist, resp. dem Minister, Geheimrath v. Larisch. | ausfallen, aber Gott weiß, meint der Turiner Monitore," ob sie ins Leben ge Die Stärke des Kontingents beträgt 1474 Mann ; Reserve und Erfzt wird . Man fürchtet, daß es anstatt eines militärischen Kollegiums eine sazmannschaft sind einrangirt. Außerdem sind noch 784 ausgebildete Leute Art Seminarium für die Kleriker werden dürfte. Da der Unterricht, den ge= `vorhanden, aus denen nöthigenfalls Ersaz geleistet werden kann . genwärtig die Kadetten erhalten, ausschließlich religiös ist, indem sie den Hauptkontingent und Reserve sind also schon im Frieden für den Tag faft immer in der Kirche mit geistlichen Uebungen verbringen und sich · Kriegsfuß in ein Regiment zu zwei Füßilier Bataillonen formirt , jedes Ba nie mit militärischen Uebungen befassen, so könnte man glauben, daß diese zum taillon zu 4 Kompagnien, jede Kompagnie zu 4 Offizieren, 12 Unteroffizieren, Soldatenstande bestimmten Jünglinge in der Zukunft eher den Sprengwedel 4 Spielleuten und 161 Soldaten. Je zwei Kompagnien haben einen Chi als das Schwert zu führen bestimmt seien. rurgen und einen Chirurgen - Gehilfen. Toskana Der Regimenteftab besteht aus 1 Obersten als Kommandeur , 1 Adju E. In Kurzem wird das neue Schüzen- (Bersagliere-) Bataillon (f. un tanten, I Duartiermeister, 1 Auditeur, 1 Arzt, 1 Büchsenmacher und 1 Wafer Blatt Nr. 41 ) ausgerüstet sein, welches erst jüngst durch ein großherzogl. Dekret genmeister, der den Train führt, 1 Geistlichen und 1 Profoß. errichtet wurde. Ein österreichischer Hauptmann wurde in dies Bataillon ge= Der Präsenzstand , der stets kasernirt ist , beträgt außer den Unteroffi nommen und hat die Organisazion desselben zu regeln ; die Uniform , welche zieren und Spielleuten, die stets vollzählig anwesend , per Kompagnie durch es tragen wird, ist grau und fast so wie die der Tiroler Schüzen. schnittlich 42 Mann . Feste Präsenzzeit 13 Monate und dann jährlich ein Rußland. Monat zu einer größeren Uebung , so daß tie aktive Dienstzeit der Füßliere Ein kaiserlicher Befehl ordnet sämmtlichen Offizieren an, ihre Mån 16 18 Monate beträgt. tel nach Schnitt und Farbe der gewöhnlichen Soldaten Mäntel einzurichten, Der Waffenrok hat schwarze Aufschläge mit gelben (sogenannten) Garde vermuthlich um das Erkennen der Offiziere vor dem Feinde zu verhindern, Lizen. Das Lederzeug ist schwarz. Bewaffnung der Füfiliere : Bafonnet und sie in dieser Weise einigermaßen vor dem feintlichen Feuer zu schonen. flinte und Faschinenmesser ; der Unteroffiziere : Dornbüchse und Hirschfänger. Stellvertretung ist nicht gestattet. Dienstzeit 7 Jahre , hiervon 3 in der Reserve. Die Einstellung erfolgt mit dem 20. Jahre. Tages -Nachrichten. Die Nangirung des Kontingents ift dreigliederig . Das Reglement das königlich preußische. Den Kriegsartikeln sind die königlich preußischen zu * (Wien.) Se . Hoheit der hier weilende Herzog Wilhelm von Braunschweig Grunde gelegt . beehrte dieser Tag den General-Agenten der amerikaniſchen Nähmaschine, Hirru Wits Das Offizier 1 Eramen wird in Berlin abgeleistet , und gelten dafür die teuberg, mit einem Besuch und sprachen sich über die Leistungen der Maschine sehr beis fällig aus. Sofort beschloffen Se. Hoheit diese Maschine auch in Hochihrer Brigade töniglich preußischen Bestimmungen. einzuführen und luden Herrn Wittenberg nach Braunschweig ein Diesem Rufe wird der Für die Offiziere besteht das 25jährige Dienfreuz. Für Unteroffiziere Benannte zu Ende Auguß d. J. folgen und die Anwendung der Maſchine beim herzoglichen und Mannschaften bei 6- , 9- oder 15jähriger Dienstzeit eine eiserne, ilberne Militär lehren. oder goldene Dienstauszeichnung. * Das k. k. Plaz kommando in Wien hat am 13. d. M. die innegehabten Diese Bemerkungen dürften ungefähr Das sein , wovon ich geglaubt att hyanische habe Mittheilung machen zu müssen. Die Angaben Ihres Handbuches, welche Lokalitäten im Liguorianer Klostergebäude geräumt und das fürflich Haus (Lowelstraße Nr. 15 nächst dem Frauzensthore) bezogen, wo fünftig die Amtshand ich unerwähnt gelassen, sind richtig. lungen gepflegen werden. Naſſau Se . H. der Herzog Adolf hat unterm 22. Juni Höchstseinen Bru * „ Die „Neue Salzburger Zeitung" bringt folgenden Nefrolog : Heinrich Ebers der, den Prinzen Nikolaus von Nassau , zum Hauptmann à la suite des hard, Freiherr von Welling, aus einem altadeligen Geschlechte entsproffen, war Sohn des in herzoglich württemberg ſchen Diensten stehenden Döerßlicutenants Hanns Der junge Prinz hat während eines beinahe zwei der Generalstabes ernannt. Freiherrn von Welling und diffen Gattin, einer Freiin v. Zeeh. Bar. Heinrich von Wels jährigen Aufenthaltes in Nordamerika , den Antillen und Mexiko , wo er als ling wurde den 29. Aug. 1772 in Württemberg zu Oberinzing, einem Eute fines Vas ſupernumerärer k. k. öfterr . Oberlieutenant im 18. Jägerbataillon sich auf ters geboten. -- Wenige Jahre später zegen sich die Eltern nach Ludwigsburg, wo Hein Im 12. Jahre kam er durch die Gnade des Herz gehalten, Gelegenheit gehabt , die militärischen Instituzionen jener Staaten rich den ersten Unterricht erhielt. rg6 Karl, welch r große Vorliebe für den Vater hatte, in die vom Herzog gegrün auf das Gründlichste kennen zu lernen und namentlich über den höchst be schwerlichen Grenzdienst der im fernsten Westen stazionirten Kruppen der ver bite Kar 18schule, berühmt durch ihre Zöylinge, Fredrich Schiller, Josef Koch, Stretcher u. A. einigten Staaten aus eigener Anschauung interessante Notizen an Ort und Der Herzog liß in der Karlsakademie fünf Brüder Welling auf seine Kosten ers Stelle gesammelt . - Von nicht minderem Interesse , wenn auch militärischziehen. Alle fünf Brüder wählten, ihrer Neigung felgend, den Soldatenstand , erhielten weniger lehrreich, war ein längerer Besuch kei dem berühmten Diktator Santa also auch die für diesen Stand nöthige Ausbildung. ――― Heinrich wandte sich mit allem Während Heins Anna, welcher sich in Aufmerksamkeiten gegen den Prinzen überbot und dem Cifer der Mathematik zu, welde er fort und fert mit Liebe pflegte. rich in der Akademie war, ſtarben ſeine Eltern. Als er das 18. Jahr zurüfgelegt felben Gelegenheit gab, die im Werden begriffene Organisazion seiner Truppen hatte, machte ihm ein öfterreichischer Oberst das Anerbieten, ihn in sein Regiment aufzus ―― Ein längerer Aufenthalt auf der Insel Kuba, nehmen. Dem Herzog Karl war aber die Sache nicht genehm , er verweigerte Baron und deren Werth zu prüfen. so wie in den größeren Garnisonen Kanada's , verschaffte dem Prinzen nicht Heinrich Welling den Austritt, was diesem, wie die Verhältnisse damals flanden, großen nur die Bekanntschaft der betreffenden spanischen und englischen Generalkapis Nachtheil brachte. - Im 19. Jahre erlaubte ihm der Herzog endlich, sich für Desterreich - In Güneburg, damals Defterreich gehöriz, wurde Heinrich von täne und Gouverneure , sondern auch durch deren freundliche Vermittlung die affentiren zu laſſen. Welling vom Kriegskommiſſår von Stregen - Vater des hier noch im freundlichen_An Kenntnißnahme militärischer Einrichtungen bis in die geringsten Details. denken lebenden, nunmehr verstorbenen FML. von Stregen aufgenommen, und als Kadet Frankreich in das Regiment de Vaur eingetheilt. Seine Beförderung zum Offizier erfolgte bald. * In Toulon wurden am 1. d. im Beisein zahlreicher Zuschauer Er Die Feldzüge zu Ende des vorigen Jahrhunderts machte er als Fähnrich mit. perimente mit den neuen Kongreve'schen Raketen gemacht, die auf der Toulo In den Zwischenjahren bis 1805 war er bei der Werbung in Sachsen (Vogtland), Würt ner Marine-Feuerwerkerſchule für die Flotte angefertigt worden ånd . Das temberg und Frankfurt angestellt. 1895 bis 1809 zog er wiederum ins Feld, wo er bes Ergebniß soll alles , was man seit dreißig Jahren, wo man die Tragweite die fondere in Tirol seine Verwendung, und auch Gelegenh it fand, fich auszuzeichnen. In Zeit erhielt das Regiment de Baur den Namen Alt -Lattermann, welches später ses Brandgeschosses zu vervollkommnen sucht, in Frankreich gesehen hat, über dieser aufgelöst wurde. Nun Hauptmann, wurde Baron Heinrich von Welling auf Verlan troffen haben. Während man früher zu Toulon und anderswo nie über 3000 gen des Inhabers dem Regiment Nr. 49 Baron Kerpen " zugetheilt. 1813 nahm der bis 3500 Meter hinauskam, erreichte man dießmal eine Entfernung von 4000 Inhab.r, welcher eine Stelle im Hoffriegsrath begleitete, ihn als Adjutanten zu sich ; bis 4300 Meter (mehr als eine Stunde Wegs) -- ein Umstand, der den in bald darauf legte Baron Kerpen die Stelle nieder und Heinrich rükte zum Regimente ein. Den lezten franzöfifchen Feldzug machte Heinrich von Welling auch zum den Häfen von Kronstadt und Sebastopol eingeschlossenen russischen Kriegsschif. Theil mit. Oft unwohl, felbft krank, war er gezwungen, den Dienst zu verlaſſen, und um fen sehr beschwerlich werden kann. So wenigstens versichert die Sentinelle feine Pintonirung anzusuchen. In der Zeit, wo die fremden Fürsten ihre Unterthanen, Toulonnaise. welche in Desterreichs Militärdienste ftanden, reklamirten, wurde auch Bar . Heinrich Wels * (Paris, 9. Juli ) Die Gesezsammlung bringt ein Dekret vom ling vom Könige Friedrich von Württemberg aufgefordert, zurükzukehren, mit dem Bemers 24. Juni, das die Bildung eines provisorischen leichten Kavalleriekorps " un- fen, daß er im Falle der Nichtbefolgung dieses Befehles seines Vermögens verlustig er. würde. schrieb selbst nicht an den König und zudrükte seinindem Bedauern den Befehlen ter dem Namen Corps de Spahis d'Orient autoriirt, welches je nach den klärt seinesHeinrich Herrn und Königs Folge leiften können, öfters er dieaus, Umständen bis auf 8 Regimenter gebracht, aber auch reduzirt und wieder ganz reichische Fahne - der er Treue geschworen - - nie verlassen toürde ; was sein klei aufgehoben werden kann . Jedes Regiment wird von einem Oberft-Lieutenant nes Vermögen anbelange, müsse er sich dem unterwerfen, was der König darüber verfü befehligt sein und 4 Schwadronen zählen . Dieses Korps soll aus ,,Eingegen werde. König Friedrich, dem man nicht immer den Namen des " Gütigen " beilegen bornen" gebildet werden , worunter wahrscheinlich die Baschi-Bozuks verstan- fonnte, ließ hier Gnade für Recht ergehen, und ertheilte ihm unbedingt die Grlaubniß zu bleiben. 1820, nach dem Rüktritt aus dem Dienst, verheirathete fich Baron Welling mit den sind. der Tochter des Doktor Med. Wenger und lebte mehrere Jahre in Wien. Als einem Kirchenflaat. großen Freunde der Natur behagte es ihm in der Residenz- Stadt nicht lange, und zog es E. Das bereits in Nr. 45 dieser Blätter erwähnte militärische Kol- ihn fort nach den Bergen und der herzlichen Gegend von Salzburg . Salzburg hatte ihn

440 immer als ein willkommener reizender Aufenthalt angeloft ; er war schon früher in Garnison hier gelegen ; und er wählte es nunmehr zu seinem beständigen Wohnorte. Gebils deten Geiftes und an Thätigkeit gewchut, war er auch in sein.r Zurüfgezogenheit immer beschäftigt, und nebst Mathematik kultivirte er besonders Kriegsgeschichte , Geografie und Statistik. Außerdem widmete er fortwährend einen Theil seiner Muße der Literatur und deutschen Poesie, für welche er große Vorliebe und ein ausgezeichnet gutes Gedächtniß bis in sein Alter bewahrt hatte. Fromm, rechtlich, fittenrein im firengster Sinne des Wortes, war von Jugend an sein ganzes Wesen : Einfachheit, Wärme des Gemüths und innige Liebe für die Seinen zeichneten seinen edlen Charakter one ; fiets war er nur bemüht, Friede und Freude zu bieten, seinen Angehörigen das Leben zu verschönern . Seine schweren Leiden trug er mit Gott ergebenem Sinn . Wahrscheinlich der Lezte derKarl8; ſchüler ift er auch der Lezte von 13 Geſchw stern, der Leste seines Hauses. Von den in der Karls-Akademie erzogenen sechs Brüdern war Einer in württembergischen, Einer in preußischen und vier in öuerreichischen Diensten. Baron Heinrich von Welling genoß in Salzburg durch die Biderkeit seines Charakters und die echt humane Bildung seines Herzens die Achtung und Liebe Aller, die ihn fannten, und mit allgemeiner Betrübniß wurde die Nachricht seines am 16 v. M. er folgten HinsSeidens auch in weiteren Kreisen aufgenommen. Friede seiner Aſche !

Verhältnisse marches Grenzhaus ſich x ſchwerbetroffenen Momente, rühmlich hervorgehoven zu werden verdient. Zu Mittag war zur Verherrlichung des Tages durch das Offizierekorps ein Diner von 80 Gedeken vorbereitet, bei welchem der hochwürdigste Herr Bischof auf das Wohl Sr. Majestät unseres erhabenen Monarchen einen Loaft ausbrachte, bei welchen durch die anwesende Geistlichkeit eine aus dem bekannten Dichter-Talente dieses Herrn Bischofs entsproffene und für diesen Moment eigends gewidmete Hymne abgesungen, hierauf noch ein zweiter Toaßt für das Wohl Sr. Erzellenz des Herra FML. Grafen Coronini und ein dritter auf das Wohl des Bataillons durch den eröfterten Herrn Bischof vollbracht wurde. Am folgenden Morgen früh 4 Uhr war das Bataillon zum Abmarsche geft.lt. Die Einbarkirung erfolgte auf die zur Weiterbeförderung mittelft eines Kriegsdampfers vorbereiteten Schleppichiffe unter zahllosen Thränen der rükbleibenden Verwandten und unter marchen herzergreifenden Szenen, die nicht beschrieben, und nur von Denjenigen. in ihrem vellen Umfange aufgefaßt werden können, welche die eigenthümlichen Verhältnisse des Grenz- Soldaten kennen und zu würdigen wiffen. Die Braven durchbrachen mit Mühe die am Landungsplaze versammelte Menschen. menge und gewaltsem entrissen sie sich den herzlichen Umarmungen ihrer Båter, Mütter, Weiber und Kinder, um dem Befehle ihres Kaisers und Herrn zu folgen. - Daß sie als * (Alt - Orsova, 6. Juli ) Se. Exzellenz Feldzeugmeister Freiherr von Heß, tapfere Soldaten muthig und treu ihre neue Fahne mit Lorbeern zu schmüfen wiffen werder, wird die Folge lehren. Oberkommandant der 3. und 4. Armee, find gestern Nachmittags 3 Uhr mit dem Kriegs dampfer Albrecht, dem noch ein anderer Kriegsdampfer folgte, hier angelangt. Im Ge R. (Verona.) Am 6. d. M. hat Se. Erzellenz der Herr FM. Graf Radezky folge Sr. Grzellenz befanden sich Se. kais. Hoheit rer durchlauchtigste Herr Grzherzog eine Inspizirungsreise zum 5. Armeekorps in der Lombardei angetreten , die Reife ging Albrecht, Militär- und Zivilgouverneur von Ungarn, Kommandant der 3. Armee ; ferner über Cremona, Biacenza, Bavia, nach Mailand ; von dort auf die verschiedenen Konzens Se. Exzellenz der Herr Feldmarschall -Lieutenant, Militär- und Zivilgouverneur der serbi trirungspläje, dann nach Como, Lodi, Bergamo, Brescia, endlich über Salo nach Riva, schen Woiwodschaft und des temeser Banate, Graf Coronini, und mehre andere hohe Ge über Roveredo nach Trient und zuruf nach Verona, wo der Herr Feldmarschall am 17. nerale. Nachdem Se. Erzellenz am Landungsplaze bei der Dampfschifffahrts- Agentie ans d. M. tüferwartet wird. Land gestiegen, inspizirte Hochderselbe die aufgestellte Ehren-Kompagnie, und ließ sie vors bet defiliren, wornach sich der Herr Oberkommandant mit der Suite zu Fuß auf den Erer: zierplaz begaben, um dort das eben hier anwesende konzentrirte 13. Grenz - Regiment zu besichtigen. Nach mehren ausgeführten militärischen Evoluzionen hatte das genannte Personal-Nachrichten. Regiment die Ehre, vor Sr. Erzellenz in halben Divisionen vorbei zu defiliren , worauf Ernennungen und Eintheilungen . es unter flingendem Spiele in feine Bequartirung abrüfte. Se. Exzellenz geruhten ge: 3m General quartiermeister-Stabe : Languid er, Josef, Oberstlt., zum Oberst; Weber, gen den bisherigen Obersten Regiments -Kommandanten, Baron Blumenf on, welcher vor Anton, Major, zum Oberftlt.; Bartels Ritter von Bartberg , Eduard, etlichen Tagen zum Generalmajor befördert wurde, und der mit der feierlichen Vorfüh Hptm., zum Major. rung des Regimentes das Kommando desselben beschloß, wiederholt seine vollste Zufrieden. Im Herzog zu Nassau Inf. Reg.: Karger, Karl, Major , zum Oberflt.; Hanus, heit hinsichtlich des Regimentes, und dies sowohl in Bezug auf Adjußtirung, militäriſche Karl, Hptm., fam Major. Haltung, als auch auf die Manövrirfähigkeit und Präziſion der ausgeführten taktiſchen Bewegungen auszusprechen, welches um so mehr deffen vollster Zufriedenheit sich zu ers Im Peterwardeiner Grenz-Inf. Reg.: Lurszky, Josef Ritter, Oberfilt., zum Obersten und Regimente-Kommandanten ; Zastavnikovic, Michael, Major, zum Oberſt freuen hatte, da es bekannt ist, wie eine Grenz Truppe, die der zweifachen Bestimmung lieutenant ; Berks , Lothar Ritter von, Major des 2. Banal Grenz-Reg., q. t. des Landmannes und Soldaten zu obliegen hat, nicht wie andere Truppen-Körper in lån anher übersezt. gerer Kasernirung in militärischer Beziehung eingeschult werden kann, hier also der offen Im Romanen Banater Grenz-Reg.: Bey mann, Jchann, Oberfilt. des Titler Grenz kundige militärische Geist und das Bewußtsein der Bestimmung zu Tage getreten ist. Bataillon, zum Obersten und Regiments-Kommandanten . Nach der erwähnten Revue verfügten sich Se Erzellenz ſammt Suite zu Wagen nach dim ewig denkwürdigen Ort über den Bach Cserna, wo die h. ungarische Krone fammt Im Litler Grenz- Bataillon : Pachmann, Johann, Major, zum Oberfilt. und Batails lons-Kommandanten, dann Lattas , Peter, Hptm. des Oguliner Grenz-Inf.-R., Infignien durch vier Jahre in der Erde verborgen gewesen war. So weit die „Temes zum Major. varer Zig. " Am 6. d. um 10 Uhr feste Se. Erzelling der Oberkommandant die Infrizirungs Im 2. Banal-Grenz -Inf. - Reg.: Koffier, Anton, Hptm. des Peterwardeiner Grenzs reise über Mehadia und Caransebes nach Siebenbürgen fort und traf om 8. tn Her Inf. Reg., zum Major. mannstadt ein. Im Fürst Windischgräß Drag. Reg.: Lipka, Rudolf Ritter von, Rittm., zum Major. 2. (Titel.) Das im Jahre 1764 noch den verheerenden Türkenkriegen aus der Faulhaber, Johann , Major- Auditor, zum Oberstlieutenant-Auditor. bestandenen Theiß-Maroscher Landesmiliz errichtete jaikien $ Grenz - Batails Naske, Wilhelm, pensionirter Ritim. erhielt den Charakter und Vension eines Majors. lon wurde zufolge der in neuerer Zeit in Anwendung gebrachten Donau -Dampfschiff Budisavljevic, Johann v., Hptm. 2. Kl. des 1. GJR., z . Hptm. 1. Kl. Fahrt im Jahre 1852 seiner vieljährigen Dienstleistung als Czaiken-Flottille entheben Neuerer, Eduard, Unterlt. 2. Kl. des 3. GIR., q. t. zum 24. JR. Rukavina, Leopold, Unterlt. 2. Kl. des 9. GIR., q. t. zum Militär-Fuhrw.-Korps. und in ein Grenz -Infanterie - Bataillon umgestaltet. Dem zufolge bildel es seit 1. August 1852 einen taktischen Grenz - Infante In der Artillerie : Fausta . Anton, vom 1. beim 7. Fest. Bat.; Hemmelmayer, Simon, vom 3. Fest. Bat beim 3. Reg.; Schirm böck, Johann, beim Raketeur rie -Körper, und erhielt seit dem Bestehen dies.8 zur Grenze beigezogenen Bezirkes Korps ; Gutbier, Anton, beim 3. Art.-Reg.; Veith, Johann, bei der Zeugs zum ersten Mal die Bestimmung, in seiner ganzen Stärke als GrenzsInfanterie-Batail Art.; Neubauer, Franz, beim Raketeurkorps ; Nohr, Franz, beim 6. Feſt.s lon ins Feld zu cüfen, wobei es am 25. Juni in seine Abtheilung abzurüfen angewieſen wurde. Bat.; Katona, Alerander v., vom 4. beim 1. Reg.; Bergmann, Josef, beim 5. Reg. 3ierler, Johann, beim 3. Reg .; Peche, Heinrich, beim 5. Reg., Am Tage vor dem Abmarsche des Feldbataillons, d. i . am 24. d. , erfolgte der Kichböck, Sigmund, vom 8. beim 4. Fest. Bat., Unterlts. 1. Kl., zu Oberlts. feierliche Aft der Fahnenweihe, welcher durch den gr. n. unirt. Bacser Herrn Diözes san-Bischof Platon Athanaczkovics vollbracht und durch die persönliche Gegenwart Sr. Fuchs, Leopold, Kadetfel: webel des 52. JR., 3. Unterlt. 2. Kl. beim 34. JR. Exzellenz des Herrn Militär und Zivil-Gouverneurs und serbisch-banater Armeekorps. Ellerich, Josef, Hptm. 1. Kl. des 13. JR., als 1. Rittm. zum 2. Gend. Reg. Kommandanten Feldmarschall-Lieutenant Grafen Coronini, und des Herrn General Bris Valentic, Anton, Unterlt. 1. Kl . des 1. GIR., und Markovac, Franz, Unterlt. 2. Kl. des 2. GJR. , q. t. zum 11. GJR. gadiers v. Sokcſevits verherrlicht wurde . Morgens 7 Uhr war hiezu das Lataillon in se'ner vollen Stärke ausgerüft, und Lehne, Gustav, Unterlt. 2. Kl. vom 10. JR , q. t. zum 15. Gend.-Reg. Tausende von Zuschauern, größtentheils Verwandte der zum Ausmarsche bestimmte Krieger Stegu, Josef, Unterlt. 2. Kl. vom 17. JR., q. t. zum 11. Gind.-Reg. waren Zeuge dieses solennen Aftes. - Leider konnte wegen eingetretenem Regenwetter Dobric, Stefan, Feldwebel vom 10. GIR , 3. Unterlt. 2. Kl. diese militärische Handlung nicht im Freien begangen, es mußte der Akt in der gr. n. un. Reftellis , Mathias, pens. Unterlt. 1. Kl. , . Plaz-Unterlt. zu Como. Bund, Karl, pens. Unterlt. 1. Kl., 3. Plaz-Unterlt. in Wien. Pfarrkirche vollzogen werden. Nach Beendigung der kirchlichen Zeremonien hielt der hochwürdigste Herr Bischof Lauber, Josef, Dr. , Oberarzt des Ponnierkorps, q. t zum Garn .- Spital zu Komorn . Pensionirungen. an die vor der Kirche aufgestellten Krieger ene eindringende, kräftige Rede, wobei er sie zur Tapferkeit und zur unverbrüchlichen Treue für das allerhöchste Kaiserhaus aufforderte. Die Hptlt. 1. Klasse : Fur, Eduard, des 23. Feld-Jäger -Bataillons mit der Vormer ―― Hierauf wurde durch den Herrn Bataillonskommandanten dem Bataillon die Fahne kung für eine Friedens-Anstellung ; Kis, Ludwig, des Prinz von Preußen Inf. Reg.; Vetterl von Wildenbrunn, Franz, des EH. Albrecht Inf. Reg.; übergeben, und der Gid der Treue abgenommen. die Oberlts.: Hoch , Johann , des Zeugs- Art. -Verwaltungs- Distrikts zu Olmüz ; Zum Schluss machte noch Se. Erzellenz der Herr FML. Gcaf Coronini in einer Kirndorfer, Franz, des Militär-Fuhrweſens-Korps ; Priestersberg, Gus inhaltreichen Ansprache die Aufforderung, wienach Sr. k. k. Apoftolische Majestät, unser stav, des 8. Feld- Jäger-Bat , mit der Vormerkung für eine Friedens-Anstellung ; Allergnädigster Kaiser and Herr vom Bataillon mit Zuversicht erwarte , daß es das in Plott, Laurenz, Unterlt. 1. Kl des Graf Leiningen Inf. - Reg., mit der Vormer selbes gesezte Vertrauen vollkommen zu rechtfertigen bestrebt und mit vollster Treue und fung für eine Friedens- Anstellung. Hingebung den hohen Auforderungen des Dienstes entsprechen werde. -- Um 11 Uhr kehrte Se . Grzellenz wieder mittelst Dampfschiff_noch Semlin zurük , und das Bataillon paſſirte vor dem Herrn General-Brigadier von Sokcsevits die Revision , bei welcher nicht | Das silberne Verdienstkreuz wurde dem Gendarmen Ladislaus Kiß des 5. Gene eine Bitte, weder von den dienenten und zum Ausmarsche bestimmten Kriegern, noch darmeriesNeg. für die während eines verheerenden Brandes mit eigener Lebensge durch deren Verwandte vorgebracht wurde, was bei diesem , die häuslichen und Familiens fahr bewirkte Rettung dreier Menschenleben verlichen.

Angekommen in Wien. 2 (Am 12. Juli. ) Oberfilt v. Alth, vom Graf Gyulai Inf. Reg. Nr. 33, von Cremona (Stadt Frankfurt) Die Hauptleutet.: Millenkovic, vom Graf Tursky Inf. Nr. 62, von Rohitsch (Alservorstadt Nr. 155) , - von

Baravalle, vom 14. JR , von Graz (Neulerchenfeld, Fi lial-Invalidenhaus). (Am 13. Juli. ) Die Rittm.: Ruzizka, vom 18. GendSatts Reg , von Innsbruk ( Stefansplaz, beim Stern), ler, vom Fuhrwesen-Korps, von Mailand (Wieden, bei der 1 Weintraube).

(Am 14. Juli. ) Oberst v. Kirschner, vom Genie- Stab, Major Aiz von Hermannstadt (Wieden, gold. Lamm ). chinger, in Bens., von Kreme (Brondstadt, beim Stern ).Hptm. Borzaga, vom Raketen-Reg., von Prag (Wieden). - Die Rittm. Sipeki d'Paks , vom 12. HR. , von Ves rona (Leopoldstadt, beim Lamm),

452 Abgereiſet.

(Am 12. Juli.) Herr Generalmajor Ritter von Schobeln, nach Brünn. - Die Majore: Tour, in Penf., nach Bruk a. vom d. Leiths. — Stolz, Benf ,--nach Troppau, - Zimmer, v. Neumayer, nach tuOfen, Auditoriate, De Hptlt.: Baron Mundy , in Venf., nach Karlsbad. in Bens., nach Prögliß, ... Kallina, vom 3. Armee-Korps Kommando, nach Graz. Rittm Graf Wallis, von 4. Drag. Reg. nach Siebenbürgen. ― Lieut. Prinz Oito zu | Salm, vom 22. Inf-R., n Breßburg. (Am 13. Juli. ) Die Majore : Wohlfeld vom Fuhre Graf Schönborn, vom Ars wesen Korps, nach Brünn, Die Hpilt. v. Tunkler, v. mee-Stand, nach München.

Genie-Stab, nach Bruk bei Znaim, -- Engelsberg, com 45. JR., nach Brünn. (Am 14. Juli.) Herr GM. v Sokcſevits, uach_2 m² berg. - Ob.rflt. Freih. v Weßeleuvi, in Vinſ. , n . Ro z. v. Die Majore : Mederer, 34. Enge: JR. , ſtein, r . Dien, Var . -- Beranef, Geuſau, vom ArmeeStand,v.nach vom 1. Artillerie-Reg., nach Brúnn . Die Hytlt.: Pe= neke, vom 26. JR , nach Udine, - Müller vom 42. JR., nach Veſth. - Die Rittm.: v . Karas, v Sachie: KR. - Rittm. Auditor Gábl, vom 7. UR , nach Nyeregyhaza, nach Sal,barg.

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Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. ―

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I

1 "

Desterreichischer

Beitschrift für

militärische

Mittwoch, den

Nr . 57 .

Soldatenfreund .

19.

Juli

Intereſſen .

1854.

VII .

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Logen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 kr ., vierteljährig 1 fl. 30 kr. , für die Zustellung in das Haus werben monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 fr., halbjahrig 4 fl. 20 fr. R. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesenber erhalten. --- Einzelne Blätter 6 tr. R. M. Bránumerazion wird angenommen im Komptoir des Soldatenfreundes ( Stadt, Bollzeile Nr. 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingesendet werden wollen. Inserate, persönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K.M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jetesmalige Stempelgebühr von 10 3. zu berichtigen kommt . ― Anonime Beiträge werden nicht berükfichtiget.

Zur Situazion und Nachrichten von den Kriegsschaupläzen.

Gymnastik und Bajonnetfechten. Handbuch zur Anweisung 000. Wir haben in dem Werke des Soldaten in der Gymnastik und im Bajonnetfechten" *),

r. Der Sommer verstreicht und die Kriegsbegebenheiten bleiben überall ein recht praktisch gehaltenes Buch vor uns, und wer auch nicht Alles und weit hinter den Erwartungen der außerordentlichen allerseits gemachten gerade so wie angegeben für den Soldaten im Allgemeinen nothwendig Vorbereitungen. hält, wird doch im Einzelnen Gelegenheit genugfinden davon Nuzen zu In der Ostsee hat die englisch- französische Flotte , nachdem sie einige ziehen. Wir gehören nämlich auch zu denjenigen, die an keinem, auch dem Tage vor Kronstadt zugebracht, sich wieder zurüfgezogen. Wird die Ankunft unbehilflichsten Menschen verzweifeln ihn zu einem vollkommen brauchbaren der französischen Divifion Baraguay d'Hilliers, und der Ruderflottille den Soldaten heranzubilden , wenn auch gewisse Körperanlagen und Nazional Operazionen mehr Nachdruk und eine neue Wendung geben ? Wir glauben gewohnheiten Diesem und Jenem mehr hinderlich als förderlich wären. So es nicht. Die Landungstruppen der Alliirten, wenn sie auch zahlreich genug . B. würden nebenbei geübte Hals- und Armbiegungen gewiß allen find, um mit Erfolg eine Landung zu bewerkstelligen, werden doch besonders denen nicht schaden , welche ein steifes Genik und schwere Arme haben ; bei eintretender schlechter Witterung sich nicht im Stande sehen , den er- Biegungen des Leibes jenen, die all ihr Lebtag das Rükgrad nur in einer oberten Punkt gegen die russische Ücbermacht, die ihnen entgegengestellt wer- Weise krümmten. den kann, den Winter hindurch zu behaupten. Der Hauptnuzen aller gymnaſtiſchen Uebungen ließe sich in der kür Welcher wird übrigens der von den Franzosen ausgewählte Lan dungspunkt sein ? Wird es einer auf den Alland-Inseln, auf der finnischen oder auf der liefländischen Küfte sein ? Wird vielleicht das zur Zeit der Juli Revoluzion oft besprochene Projekt, bei Polangen zu landen, um von diesem Punkte aus auf Nußland feindliche Elemente zu wirken suchen, jest im Aus führung gebracht werden ? Dies bleibt dahingestellt. Auf einen Irrthum, der fich in vielen Berichten neulich eingeschlichen, müssen wir hier aufmerksam machen. Man hat vom Erscheinen einiger Kriegsschiffe an der Mündung der Dwina gesprochen, und hat irrthümlich dabei Archangel und die Dwi na, die im weißen Meere mündet, gemeint, während diese Operazion den Meerbusen von Riga betrifft. Die vereinigte Flotte im schwarzen Meere hat auch seit dem Angriff auf Odessa keine Operazion von Bedeutung unternommen . — Zeigt die Einschiffung der Division Bruat den Beginn irgend einer wichtigeren Un ternehmung ? Es ist zu bezweifeln, da diese Division nicht zahlreich genug ift. Es müßte nur sein, daß sie durch Detachirung eines bedeutenden Korps von den in Varna gelandeten Truppen unterstüzt werden würde . Dies führt uns auf den Stand der Angelegenheiten auf dem Kriegs schauplaze an der Donau. Detaillirte offizielle Berichte über die Vorfälle in Giurgewo fehlen bis jezt gänzlich. -- Es liegen, wie wir schon früher ge sagt, weder türkische noch ruffische Bulletins vor. Wir halten uns also an die schon gegebenen Fakta , die dahin lauten, daß nachdem die Ruffen am 7ten Giurgewo verlaffen , die Türken es befest, und fo, mit ziemlich starken Maffen sich auf dem linken Donau-Ufer festgesezt. Ein Theil des russischen Dannenberg'schen Korps ist ihnen entgegengerüft und hat in der Gegend von Frateschti Bofizion genommen. Ueber diese neue Aufstellung der russischen Armee müssen wir das wiederholen, was wir früher gesagt. Sie steht in keiner Verbindung mit den jest statthabenden Verhandlungen. Zwei Gedanken mögen den russischen Kommandirenden geleitet haben : Erstens auf einem selbstgewählten und be kannten Terrain wo möglich eine entscheidende Schlacht zu liefern ; zweitens diese Posizion zu behaupten , um nicht durch ein völliges Aufgeben jeder Bafis zu einer offenfiven Operazion den türkischen und alliirten Truppen die Möglichkeit zu geben, bedeutende Streitkräfte für irgend eine Operazion, sei es gegen die Krimm oder das füdliche Ufer des schwarzen Meeres deta chiren und verwenden zu können . Was den Kriegsschauplaß in Asten betrifft , so nehmen die Operazio nen daselbst auch nicht den Umfang, den man ihnen zu geben gefonnen war. Die Kombinirung der See- und Landoperazionen der Türken mit denen Schamyls scheint sowohl an dem Mißtrauen der Bergvölker gegen alles Fremde, als an Terrain-Schwierigkeiten, ohne irgend ein Zuthun rufſiſcher seits schon scheitern zu müssen. Nach direkten Nachrichten von denllfern des Alazau scheint bis jezt Schamyl sich dort nirgends gezeigt zu haben.

jeften Zeit wohl dadurch zur Geltung bringen , wenn man sich die junge Mannschaft zur leichteren und schnelleren Erlernung der taktischen Bewegun gen und Uebungen gleichsam fallweise präparirte, wodurch sich das Noth wendige dieser Vorbereitungs -Uebungen sowohl für die Gesammtheit, als die einzelnen , schwerer Nachzubringenden , gleichsam von selbst herausstellen würde. Wer da aus Erfahrung weiß, wie oft von einer kleinen taktischen

Hilfe das Gelingen eines ganzen Manövers abhängig werden kann , wird unserer Meinung beipflichten , daß aus einer Maffe guter Dinge sich nicht so absolut das Nothwendige vom Nüzlichen scheiden läßt, und doch ist heut zu Tage für die volle unentbehrliche Ausbildung des Soldaten kaum für das Nothwendige die ruhige Zeit vorhanden. Nie also war es wichtiger als jezt mit Zeit , Kraft und Luft wirth schaftlich umzugehen, denn Gehorsam, Pflichtgefühl , Eifer und guter Wille allein reicht nicht immer aus in der gegebenen Zeit gewiffe unumgänglich nöthige Fertigkeiten zu erlangen , wenn man nicht den hiezu geeignetsten Weg einschlägt. Um nicht mißverstanden zu werden dürften noch einige Worte erforderlich sein. Sobald die Schule für Einzelne und Mehrere zuſammen', alſo das eigentlich Formelle durchgemacht ist kömmt das eigentlich We fentliche, für die lebendige That. Daß dies in fteter Uebung und vor zugsweise in jener Form wie man es braucht und brauchen wird, geschehe, ist doch gewiß unter allen Umständen gerechtfertigt und zum Glüf auch möglich. Die Vorschriften und Reglements aller Heere liefern die Belege. Es bedarf nur feftes Beharren bei Durchführung der maßgebenden | Grundsäze, und der Erfolg ist gesichert. Der Verfasser des vorliegenden, wie uns scheint durch und durch prak tischen Werkes zeigt in diefen Ergebnissen seines dienstlichen Wirkens eine große Uebereinstimmung mit dem schon im Jahre 1887 gedrukten Werke des Referenten **). Wir werden weiter unten Gelegenheit finden, dies durch einige Anführungen näher darzuthun. Das Handbuch des Kameraden Linsingen zerfällt in zwei Hälften : die Gymnastik und das Bajonnetfechten. Der Gymnastik 1. Abtheilung bilden die vorbereitenden Uebun gen , denen in der 2. Abtheilung die eigentlichen gymnastischen

*) Von Alfons von Linsingen, Premier Lieutenant im k hannoveraniſchen ersten leichten Bataillon , mit 30 Abbildungen auf 5 lithografirten Tafeln, Hannover, Hahn'sche Hosbuchhandlung , 1854. **) Das Infanterie Bataillon auf Kriegsdauer, oder Gedanken über die einfachste und schnellste Ausbildung eines neu errichteten Infanterie-Bataillons für Dienst und Kampf. Von J. M. Gugzenberger , f. f. Hauptmann im Jäger-Regimente Rais fer. Mit 6 Kupfertafeln . Wien , 1837. Verlag von J. G. Heubner.

454 Uebungen für die weitere Ausbildung des Soldaten fol | eine effektvolle Geschwindigkeit nach dem bekannten Sprichworte eben auch gen, dazu auch das Schwimmen gehört. noch keine Hererei ist. Uebrigens vermissen wir in dem sonst ganz vollständigen Handbuch Die 1. Abtheilung des Bajonnetfechtens begreift die Schule gegen Infanterie und Kavallerie , die 2. Abtheilung das Ball. beim Kontrafechten der Infanterie jede Anweisung für das Gefecht , mit stoßen, die 3. Abtheilung die Lehre des Kontrafechtens gegen und gegen Säbel oder Degen, und doch ist diese Fertigkeit den . . öfter den Infanteristen , und die 4. Abtheilung das praktische Verhals reichischen Offizieren in dem Nachtkampfe bei Volta am 26. Juli 1848 ten des Infanteristen gegen den einzelnen mit Säbel oder sehr zu statten gekommen. Lanze bewaffneten Reiter. Ueber die Leistungsfähigkeit des Kontrafechtens zeigte eben dieses groß Wir heben vor allem Andern den erst Seite 71 vorkommenden Ab- artige nächtliche Handgefecht ein gewiß sehr merkwürdiges Beispiel , indem schnitt: Betreibung des gymnastischen Unterrichts , und Seite der Oberjäger Rainer, des f. f. Tiroler Jäger-Regiments , mit vier Jägern 103 die Grundzüge und Betreibung des Bajonnetfecht: inmitten von 60 bis 70 durch das Bajonnet getödteten Piemontesen ge funden wurde. unterrichtes hervor. Die praktische Gewandtheit aller Einzelnen zeigt sich durch leichtere Die Wichtigkeit des Bajonnetkampfes dürfte wohl noch folgende Be und schnellere Ueberwindung der bei Truppenbewegungen im Großen vor trachtungen rechtfertigen : Der Erfolg eines Kampfes mit Handwaffen beruht, die Zufälligkeiten kommenden Schwierigkeiten und Hindernisse, und alle Hilfsmittel für fol genreiche Ergebnisse der eigentlichen Massengymnastik sind sehr schäzens abgerechnet, wohl einzig auf der Zuversicht der Kämpfenden. Zuversicht werthe Beiträge für diesen so wichtigen und lange noch nicht so gewürdig erwächst nur aus dem Vertrauen auf sich und seine Waffe. Ver ten und systematisch ausgebildeten Theil der Manövrirkunft, als er es vertrauen auf sich wird nur dann nicht getäuscht werden, wenn man die Fer tigkeit in der Handhabung in jenem Grade befizt , daß man im Augenblike dient, und bei der heutigen Art der Kriegführung erheiſcht. der Anwendung auch gleichsam unbewußt und ohne viel nachdenken zu Ueber das Bajonnetsechten sprach sich Referent also schon im Jahre müſſen, jeder zufälligen oder absichtlichen Wendung des Handkampfes ge wachsen bleibt. 1887 wie folgt aus : Die nothwendige Schnelligkeit der Bewegungen bedingt den kürzesten "/ Das Bajonnet -Gefecht in Angriff und Vertheidigung kann jedenfalls nur als Einzelngefecht betrachtet werden , wenn auch ganze Abtheilungen Weg zum Ziele, folglich auch die einfachsten mechanischen Vorgänge , und „Bajonnet-Angriffe machen. Jeder Mann findet im Handgemenge immer einen dies um so mehr als jeder Zeitverlust hier nothwendig auch Kraftverluft „ oder auch mehrere Gegner, mit denen er vorerst fertig geworden sein muß, ift. Jede Kraftäußerung muß aber stets einen möglichst sicheren Stüzpunkt " ehe er mit anderen anbindet. Dies ist beim Gefecht mit dem Bajonnet als haben ; ohne Gleichgewicht des ganzen Körpers in jeder Lage ist ein solches "Hauptgrundsaz zu betrachten, dessen Festhaltung über jedes Zuviel und Zu jedoch nicht erreichbar , mithin darf auch dieses unentbehrliche Gleichgewicht wenig der Uebungen den sichersten Mittelweg bei Unterrichtung und An durch die Art der Bewegung nur so kurz und so wenig als möglich un ,,wendung wird finden lassen. " terbrochen bleiben. Der Ausfall auf der Stelle und im Laufe gegen In Man bedenke nun noch eine lange ziemlich schwere Waffe , die immer fanterie , der Schlag auf die Nase des Pferdes , das Aus möglichst weit nach außen gestrekt, oder um zu schüzen in ziemlich großem "beugen auf eine oder die andere Seite und der schnell fol Raume bewegt werden muß, wobei der Körper seinen Standpunkt meistens "gende Stoß gegen den einzeln ansprengenden Reiter, wie auch noch mit verändert, und man wird zugestehen müssen , daß beim Bas die ausgiebige De kung , das Ausweichen und der sichere Nach jonnetkampf jede Vereinfachung ein wahrer Gewian , und wenn man wirk stoß gegen den Lanzenreiter werden genügen. " liche, praktische Erfolge in Aussicht haben, also Zuversicht erzielen will, " Die Sicherheit des Ausfalls wird durch richtigen Blik und kurzen eine unumgängliche Nothwendigkeit wird. „ Stoß, der Nachdruk desselben durch die Festigkeit des Stüzpunktes, also des Man hat die Grundsäze der Fechtkunst mit der kurzen Stoßwaffe auf ,,stehenden Fußes, bedingt. Der Ausfall soll demnach nicht von ermüdenden das Bajonnetfechten angewendet , und auch das vorliegende Handbuch sagt " Vorbereitungen schon im Reime geschwächt werden. Die Biegsamkeit der ( Seite 108), daß die „ Bajonnetfechtlehre aus der Fehtkunst hervorgeht, und Gelenke erprobt sich am besten durch blizähnliche Schnelligkeit im Augen da das Gewehr eine Stoßwaffe ist, so sind es besonders die Grundsäze des blife des Bedarfs. " „ Stoß- (Floret=) Fechtens, die hier zur Anwendung kommen . “ " ,,Jedes zwangvolle Verharren in irgend einer Stellung macht steif. #1. " Die Schwere der Waffe bedingt wiederum die einfachsten Grundbewe gungen, und da zur Ausbildung des Infanteriften oft nur kurze Zeit er 1 Bei dem Bajonnetgefecht in der Kriegsanwendung wird wohl am seltenften übrigt werden kann , so muß der Unterricht auf das Einfachste, unbedingt 41 schulgerechte Regelmäßigkeit zu erwarten sein ; also darf diese nur begrün den und anleiten, nicht die Zeit und Luft verzehren. " "Nothwendige, beschränkt werden , und der Zwek desselben nur dahin gehen, die zum Angriffe und zur Vertheidigung nöthigen einfachen Stöße und Va " Eine springfederartige Rührigkeit, die stets überrascht , bietet zugleich die meisten Ruhepunkte , also auch die längste Kampffähigkeit dar, und be ,raden, wie sie der schwer bepakte, vom Marsche ermüdete Infanterist auszu führen vermag, zu lehren. Alle Bewegungen und Fechtkünfte, die im Ernst günstigt das Wichtigste : den Feind zu errathen , ohne von ihm durchschaut zu sein." gefechte nicht wirksam anzubringen, dabei nuzlos und zeitraubend sind, müſſen W Gegen Reiter ist diese Forderung noch unerläßlicher , da, außer einem aus dem Unterrichte hinwegfallen und die Anwendung des Erlernten, das langsam ausweichenden, kreisförmigen Rüfwärtslauf im selten vorkommenden " Kontrafechten, zur Hauptsache erhoben werden.“ " Standgefecht, der Fußfechter den rasch ansprengenden, und im Vorbeisausen Die Grundregeln für das Bajonnetfechten überhaupt und das Kon angreifenden Reiter ruhig erwarten, und erst im lezten Augenblike die Nase trafechten insbesondere hat man durch die Aehnlichkeit mit dem Stoßs des Pferdes treffen, sich selbst aber durch Wegspringen vor dem Niederreiten fechten motivirt ; wenn man die Sache aber etwas näher betrachtet , zeigt und dem Siebe schüzen , und zugleich dem Neiter durch einen treffenden sich im Gegentheile die Zahl der Verschiedenheiten noch größer. 3. B. ,,Nachstoß den Anfall vergelten muß. " Beim Stoßfechten: Beim Bajonnetfechten : # Das ist viel auf ein Mal ! Gegen den Lanzenreiter kömmt noch die weitreichende Lanze in Berüfsichtigung, welche erst beseitigt sein muß, ehe man. Schwere, lange Waffe. Leichte, kurze Waffe. "ihm an den Leib kommen fann. " Freie Führung mit einer Hand. Tragung mit zwei Händen und " Die Gewehrhaltung gegen Fußfechter wird demnach die Dekung Unterstüzung mit Hüfte und Schenkel. nach oben und unten gleichmäßig zu begünstigen haben, gegen den Säbel Gleichgewicht der Stellung mit sehr Gleichgewicht der Stellung mit ma des Reiters den Obertheil des Körpers , und gegen die Lanze wo möglich geöffneten Füßen und ganz geöffne. ßig geöffneten Füßen und beinahe ,,die eine Seite - die linke -- ganz deken , um stets durch eine und ten Armen. geschlossenen Armen. ,,die nämliche Parade nach oben die Lanze aufzufangen , und nach Mittelstellung zwischen hoch und Stellung um am leichtesten die unten wegzuschlagen, daß bei einem hier so schnell zu vollführenden Nach tief, weil die Waffe nicht schwer ist, schwere Waffe handzuhaben, also am stoß die Bajonnetspize zu Hand sein und bleiben muß, scheint keiner Andeu also die Schnelligkeit der Bewegung wenigsten zu ermüden , folglich ohne "tung zu bedürfen . " immer als Hauptsache erscheint und oder mit der geringsten Biegung des des Knies. Der Herr Verfasser des Handbuchs legt gleichfalls den größten Werth aus dem Mittelpunkt der Kreiswir auf eine sehr zwanglose Stellung, und den Waffengebrauch nach dem Auge, kung erfolgt. nämlich durch das Kontrafechten , Infanterie gegen Infanterie . An einer Vorgehen und Rüfzug (auch schon Vorrüfung und Zurüfgehen mit Gefechtsübung gegen den Reiter , auch nur annäherungsweise dem Ernst konvenzionell) nur auf kurze Entfer dem Gewehr kann nur auf natur der Wirklichkeit entsprechend, scheint der Herr Verfasser fast zu verzweifeln, nung, mit Beibehaltung der Stellung, gemäße Weise mit Kraft und Aus : und gerade für diesen , eben so wichtigen wie kizlichen Punkt für beide folglich beginnt das Vor- und Zu dauer geschehen , wie es der Herr Waffengattungen denken wir uns denn doch auch noch einen rüfschreiten sogar naturwidrig , Verfasser des Handbuchs auch (Seite genügenden Ausweg als möglich , weil es am Ende eigentlich nämlich mit dem bereits vorgeschrit= 88) furz und deutlich vorschreibt. doch nur auf eine sicherstellende und sichertreffende Ges tenen Fuße. schwindigkeit im entscheidenden Augenblik ankömmt , und Und so weiter noch manches Andere.

455 Druk, Papier und Ausstattung des Handbuches sind tadellos ; nur überzeugt, daß ich in kurzer Zeit auf ein Dorf oder mindestens auf ein ein vermißte Referent bei dem ihm vorliegenden Exemplar die fünfte lithogra zelnes Haus stoßen würde , dessen Gaftlichkeit ich ansprechen könnte. Mit 19 Jahren -- dieß war das Alter , das ich damals hatte - zeigt sich die firte Tafel. Aussicht auf ein schlechtes Nachtlager der Einbildungskraft nie anders als unter der verführerischen Gestalt eines romantischen Abenteuers. Es ist das Unbekannte mit seinem unwiderstehlichen Zauber , das Unbekannte , diese For Die Erzählung des Majors. schung und Dual jedes Alters , welches uns in der Kindheit die Mägen

Nach dem Franzöſiſchen des Marquis Foudras vom Oberlieutenant Julius Ebersberg . unserer Hanswurfte und später die Herzen unserer Freunde brechen läßt , um in die Geheimnisse der Einen und der Anderen zu bringen ; das Unbekannte, Der Major zog den Kragen seines Mantels über die Ohren, die Blume, die nur vor dem Aufbrechen duftet und welche wir schon in dem denn der Wind , welcher vom Atlas wehte , war beißend ; dann stopfte er Augenblik welk finden , indem ſie unter der trügerischen Gluth unserer Wünsche Langsam seine Pfeife , auf welche der hinter ihm aufrecht stehende Spahi eine erblüht. Während der ersten Stunde meines nächtlichen Marsches schien mein Kohle legte , und nachdem er seine zwei Ellbogen auf die nach arabischer Pferd meine eigene Sorglosigkeit zu theilen , und bewies mir seine Gleichge Sitte gekreuzten Knie geftüzt hatte , begann er mit folgenden Worten : Wenn man die Departementsstraß : verfolgt , welche von Villeneuve d'Agen nach Bergerac führt , so gewahrt man zur Rechten , etwas außerhalb der kleinen Stadt Montflanquin ein enges und kurzes Thal , deffen Ausgang durch einen Berg von freundlichem wenn gleich wildem Aussehen geschlossen zu sein scheint. Der Weg , der am Fuße dieses Berges sich hinzieht , schlängelt sich durch Wiesen von augenscheinlicher Fruchtbarkeit und begleitet einen Bach , der melodisch auf immer glänzenden Kieseln dahin murmelt, sei es, Sommers Hize des des Sommers die Hize daß die daß die Welle sie wie ein Silbertuch deft, sei es, daß sie auf ihrem Bette von Goldsand troken lassen. Weiden und Haselgebüsch wachsen hie und da am Uferrande und beschatten einen Rasen , auf dem die Wiesenzeitlose manchmal neben dem Himmelsschlüssel blüht , denn in diesem kleinen Flekchen bevorzugter Erde sind die Herbste oft lang und das Frühjahr kommt immer frühzeitig. Die Hügel , welche das Thal bilden , und der Berg, welcher dasselbe auf einem seiner Ausgänge zu schließen scheint , find mit

stimmtheit, indem es kräftige Säze machte , so oft ein Bliz die Straße vor ihm beleuchtete ; aber bald wurden seine Sprünge schwerfälliger und minder häufig ; sein feuriges Ausgreifen , anscheinend immer dasselbe , schien den geheimen Wunsch zu verrathen , ein Ziel , welches ein Ruheort wäre , zu erreichen ; und endlich lehrten mich zwei oder drei Fehltritte , schnell durch etliche Augenblike rascheren Ausgreifens geführt , einsehen, daß mein armes Thier erschöpft und nicht mehr so vollkommen mit meiner Unbekümmertheit Dauernd dieser Zwischenbegebenheiten einverstanden sei. unsere Lage sei. Lage einverstanden um um unsere wurde der Regen , der sich Anfangs nur als ein sehr erträgliches Nebelfallen eingestellt hatte , zum wahren Plazregen und ich fing nun auch meinerseits um so ernsthafter zu bedauern an , nicht früher angehalten zu haben, als ich nunmehr fürchtete , es nicht mehr, wenn es unvermeidlich würde , thun zu ein Fall, der einzutreten nicht mehr lange zögern könnte. fönnen Die Nacht war düster , der Himmel so umwölkt , daß man es für leicht

einem hohen Wald von Eichen bedekt , auf welchem das Auge von Zeit zu Zeit Hütten entdekt , deren Anblik nichts Trauriges hat , denn mit Ausnahme einer einzigen bietet keine derselben iene Spuren von Verfall , welche einen Gedanken an das elende Dasein der Wesen , die ste bewohnen , einflößen. Am Horizont und am Gipfel des Berges , von dem wir gesprochen haben, zeichnet sich eine Reihe von Felsen mit unregelmäßigen und bizarren Gestal ten , auf dem glänzenden Azur des Himmels ab , oder verschwimmt an neb lichten Tagen in den Wolken. Wenn man diese Felsen mit etwas andauern der Aufmerksamkeit betrachtet , glaubt man nach Verlauf einiger Augenblike zu bemerken , daß ihre Unregelmäßigkeit durch eingestürztes und ausgezaktes Mauerwerk hervorgebracht oder mindestens erhöht wird , und wenn man sich mehr nähert , erkennt man , ohne sich mehr täuschen zu fönnen , Deffnungen , welche in einer mehr oder minder entfernten Zeit Thore und Fenster gewesen sein mußten. Ein steiler , wenn gleich im Zifzak angelegter Fußsteig führt aus der Tiefe des Thales in Mitten dieser Ruinen und an den Fuß der

hätte halten können , die Wolken mit den Fingerspizen zu berühren und die Blize , welche , einander fast ununterbrochen folgend , vorübergehendes Licht in die Dunkelheit warfen , blendeten meine Augen auf eine dem Wunsche die Gegend zu übersehen wenig günstige Weise. Es blieb mir daher nur mehr die wenig schmeichelnde Aussicht eines lächerlichen Bivauks auf dem schmuzi gen und friedsamen Boden des Vaterlandes , als ein unbewegliches Licht in einiger Entfernung von mir nach Rechts zu aufblizte. Ich richtete meine Blife auf diese Seite und zu meiner großen Befriedigung erkannte ich mit Sicherheit , daß dieses Licht von den Flammen eines Herdes , um welchen herum sich mehrere Schatten in Menschengestalt unbeweglich gelagert hatten, herrühre ; es war ein Haus , dessen glütlicher Weise offen stehende Thüre mir erlaubt hatte den tröstlichen Leuchtthurm zu erbliken , gegen welche ich mich alsogleich mit dem Vertrauen meines Alters und mit der Entschlossenheit meines schönen Standes in Bewegung ſezte. Das Heulen des Windes , das Rollen des Donners , das Fallen des

Felsen , mit welchen sie durch die mächtige , unermüdliche und launenreiche Hand der Zeit verbunden scheinen. Doch ist kaum ein Jahrhundert verflossen , daß an der Stelle dieser Trümmer eine alte feudale und gaftliche Behausung stand , deren Schwelle sich eben so weit für die Armen wie für die Reichen , für die Landleute des Bezirkes wie für die Edelleute der Proving öffnete. Jene , welche eine Ein ladung dahin berief , und Jene , welche Gott hingeführt hatte , waren gleich gut aufgenommen und wenn sie auch derselbe Tisch nicht mehr wie in den früheren Zeiten einfacherer Sitten und Gebräuche vereinigte , so empfing fie doch dasselbe Lächeln bei ihrer Ankunft und die nämlichen Wünsche begleite ten sie bei ihrem Scheiden ; so wenigstens erzählt heute zu Tage die Ueber lieferung , diese zögernde menschliche Gerechtigkeit , welche ftets nur Schatten tröstet und rechtfertigt. Im September 1819 verließ ich Montauban , wo zwei Eskadronen meines Regimentes in Garnison ftanden, um ein halbes Jahr bei meiner Fa

Regens , welcher auf den Boden wie Hagelschauer auffiel , das Geplätscher der kleinen , schnell in reißende Waldströme gesammelten Wassermengen waren

Ursache , daß ich bis zur Schwelle des Hauses gelangte , ohne daß der Trab meines Pferdes und das Geräusch meines Säbels Nachricht von meiner An näherung gegeben hatten , sogar genöthigt wiederholt zu rufen , um mich hör bar zu machen , und fragte mich eben, ob ich nicht vielleicht das Spielzeug einer Erscheinung sei , als ich zu meiner großen Freude einen von den Schat ten , welche den Herd umgaben , sich regen , langsam erheben und ich muß sagen mit geringer Bereitwilligkeit zu meinem Empfange herbeikommen sah; dann fragte mich eine schwache und verdrießliche Mannsstimme wer ich sei und was ich wolle. Ich bin Offizier im Dienste des Königs von Frankreich und verlange Gastfreundschaft , antwortete ich. Wenn ich ungelegen bin , werde ich, sobald das Wetter etwas nachläßt, weiterreisen. Wenn Sie nicht weiter fortkommen können, sagte der Mann , der mich milie zuzubringen ; ich reifte allein und zu Pferde , und machte meiner Laune gefragt hatte, steht es Ihnen frei einzutreten, um ins Trokene zu kommen ; und der Kraft meines Thieres folgend , lange und kurze Tagreisen und ließ aber wir haben Ihnen kein Bett anzubieten und Ihr Pferd wird unter dem mich manchmal zur Wahl meines Nachtlagers durch den unbedeutendsten Be Schoppen schlecht daran sein, denn es regnet in denselben wie auf die Heer weggrund verleiten: Bald war es eine reizende Landschaft , die mir gefiel, ftraße. manchmal und noch öfter , ein anmuthiges Gesichtchen , dessen heitere Züge Obwohl in diesem Empfange nicht viel Einladendes lag, hatte ich doch mir einen guten Empfang zu versprechen schienen. Die Launen der Jugend während dieser Worte des Mannes abgesessen und sah mich alsogleich von find veränderlich wie die Wogen des Meeres oder die Wolken des Himmels sieben oder acht Wesen beiderlei Geschlechtes umgeben, unter welchen es Kin und zahlreich wie die Blätter des Waldes. Eine Blume , die sich beugt und der jeder Größe zu geben schien ; eine einzige Person, es war ein Weib, hatte zu sagen scheint : " Pflüke mich ! " ein Sonnenstrahl, der an der Schwelle den Herd nicht verlassen. Alle Welt beobachtete ein vollkommenes Stillschwei eines Hauses spielt, das blonde Lokenhaar, das an einem Fenster hinter einem gen und betrachtete mich neugierig bei dem doppelten Lichte des Feuers und Gehänge schlingender Pflanzen schimmert , genügen um einen Wunsch entste der Blize. hen zu lassen , der im nächsten Augenblik ein fester Wille wird. Dann scheint Jakob, nahm der Mann, der bis nun zu allein gesprochen hatte, wieder ein Ort herrlich; hättet Ihr ihn aber den Abend vorher durchschritten oder das Wort, zünde das Wachslicht an und führe den Herrn in den Schoppen ; kehrtet Ihr den nächsten Morgen zurük , so wäre der Reiz entweder entreiße Stroh vou Dach, um für das Pferd Streu zu bereitens schwunden oder er würde noch gar nicht vorhanden sein und Ihr würdet mit Einer von den Knaben , der sich um mich herumdrängte, trat in das Gleichgültigkeit, vielleicht mit Widerwillen , vorüberziehen. Haus ; ich hörte ihn einen Schrank oder einen Schenktisch öffnen, sah ihn sich Eines Tages , an dem ich später als gewöhnlich aufgebrochen war und dann gegen den Herd neigen und bald kam er wieder heraus , in der Hand mich längst der Straße nichts angezogen hatte , fand ich mich auf einmal von ein Stük Wachsferze haltend, deren in das Wachs vergrabener Docht nicht schlechtem Wetter und der Nacht überrascht. Weder das Eine noch die An mehr Helle verbreitete, als ein in der Tiefe eines dichten Nasens verborgener dere beschäftigten mich Anfangs viel und ich fezte meinen Weg heiter fort, Leuchtwurm.

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Der Knabe kehrte die Kerze zu Boden und drehte sie nach allen Winds

Die Kinder ließen sich diese Einladung nicht ein zweites Mal wieder

gegenden, um ihr ein Bischen mehr Leben zu geben. Als er endlich damit zum Biele gekommen war , näherte er sich mir, bemächtigte sich des Bügels meines Pferdes, den ich bisher um den Arm geschlungen hatte, und trat um die Ele des Hauses herum unter eine Art angebautes Schirmdach , aus den Zweigen wilden Ginsters gemacht , durch welche sich der Wind und Regen ohne Schwierigkeit Eingang verschafften. Die einzige solide Seite dieses Flikwerkes war die Mauer des Hauses, das ihm zum Stüzpunkt diente. Diese Mauer trug eine schlechte Leiter , die der Länge nach auf zwei eiserne Haken gestüzt und derart geneigt war , um

holen , sie schienen sie mit einer Ungeduld, die ziemlich zu betrachten war, erwartet zu haben. Sie kamen eines nach dem anderen streng nach dem Alter in den Topf zu greifen und eilten dann, Hände und Mund gefüllt, wieder auf ihre Pläze. Ihr seid jezt Straßenwächter , wie mir mein Freund Jakob gesagt hat, redete ich den Großvater an , der ich neben mich gesezt hatte , gleichsam um

als Futterraufe zu dienen. Der Instinkt meines Pferdes ließ es den Kopf nach dieser Seite wenden und während ich es abzäumte, strengte sich der kleine Knabe, der seine Wachskerze, so wie einen Pferde-Pfahl in den feuchten Boden des Schoppens geftekt hatte, nach Kräften an, mit beiden Händen Dachfroh herabzureißen. Als er eine genügende Menge zu seinen Füßen liegen hatte, suchte ich ein paar Händevoll aus derselben, die ich in die Naufe warf, und breitete den Rest unter den mageren Leib meines armen Bayard, der mit ergebungsreichen Blik die Vorbereitungen zu seinem spärlichen Abendmahle und zu seinem sehr bäurischen Lager betrachtete. Wie heißt denn diese Gegend ? fragte ich meinen improvifirten Gnoom. Das verlorene Thal, mein Herr, antwortete er, seine Kerze wieder auf nehmend. Ist es ein Dorf? Das Dorf ist weiter gegen die Seite von Caftillionez zu , hier ist nichts als unser Haus . Mein Großvater ist Wächter auf der Heerstraße Nummer 144. Hast Du keinen Vater mehr ? Gott sei Dank, wir haben ihn noch, mein guter Herr ; er ist Korporal im ersten Infanterie- Regimente der königlichen Garde. Ah, ich bin sehr froh im Hause eines Soldaten zu sein , antwortete ich dem Rinde mit einer Miene der Zufriedenheit, die nichts gemachtes an sich hatte. Auch mein Großvater ist Soldat gewesen , entgegnete das Kind mit einer Art Stolz, mein Bruder Ludwig ist es schon und ich werde es, sobald ich das Alter dazu habe . Aber wollen Sie nicht zum Feuer kommen , um Sich zu trofnen? fuhr er fort. Und indem er diese Worte sprach , betrachtete er mit einer gewiffen Unruhe seine Wachskerze , welche sichtlich immer kürzer wurde, vom Winde verzehrt, der ihre Flamme heftig flakern ließ. Ich begriff, daß Jakob Furcht hatte gescholten zu werden und folgte ihm . Als wir in die Hütte eintraten fand ich sie von einem Feuer erleuch tet, das hingereicht hätte einen Ochsen zu braten und sah alle ihre Bewohner, welche wetteiferten in den Herd Zweige von Ginster und Farnkraut zu wer fen, die , obwohl sie grün waren , doch mit einer wunderbaren Schnelligkeit Feuer fingen. Es war mir daher, Dank diesem Ueberfluß von Helle leicht, von den Räumlichkeiten und den Gesichtern meiner Wirthe Kenntniß zu be kommen. Die Hütte war geräumig , aber alles zeigte in derselben die bis zur Entblößung herabgekommene Armuth an. Einige Stühle oder kaum zuge= hauene Holzblöfe , drei oder vier Betten , wahre Marterlager ohne Matrazen und Vorhänge , ein schwankender Tisch und eine wurmstichige Truhe bildeten die Einrichtung. In einer Eke des Herdes enthielt ein ungeheuerer kupfer ner Topf rauchende Erdäpfel , welche die um den Herd sizenden Kinder mit ihen hungrigen Augen verschlangen. Dieser Topf war fast das einzige den Bliken sichtbare Küchengeräthe und da es keine Thüre gab , als die durch welche ich eingetreten war , urtheilte ich, daß das Gemach , in dem ich mich befand , die ganze Behausung und der Topf das ganze Geräthe der armen Familie war , welche mir Gastfreundschaft gewährte. Mit einiger Aufmerksamkeit zählte ich acht Personen in dieser ungeheu ren Höhle , den Großvater , die Mutter und sechs Kinder. Alle Gesichter waren blaß , traurig und stolz ; sie trugen den Stempel des Elends, aber nicht fenen der Entwürdigung , welcher diesem fast immer folgt und ohne mir über diesen Eindruk Rechenschaft zu geben , fühlte ich mich plözlich von einem tiefen und achtungsvollen Mitleid für diese Familie

ergriffen. Ich sprach einige Worte der Entschuldigung und der Dankbarkeit für die Unordnung , die ich verursachte und für den Dienst , der mir erwiesen wurde , dann nahm ich einen von den Holzblöken, welchen mir eines der Kinder abtrat und machte mire am Herd bequem. Wollen Sie mit uns zu Nacht effen , Herr Offizier , sagte mir der Großvater, indem er mit der einen Hand seine Leinenmüze abzog und mit der anderen auf den rauchenden Topf zeigte. Wo Nichts für acht ist , findet sich auch genug für neun. Diese Kartoffel scheinen ausgezeichnet , antwortete ich , mit der Hand in den Topf mit einer Genugthuung greifend , welche durchaus aufrichtig war. Essen Sie so viel Sie wollen , sagte nun das Weib ihrerseits ; denn wir haben Nichts als dieß Ihnen anzubieten ; glüklicher Weise ist die Ernte dieses Jahr gut gewesen: Nun , Kinder , fuhr ste fort , beeilt Euch Euer Abendblot einzunehmen , denn es ist Zeit schlafen zu gehen .

bei unserem mäßigen Male die Rolle des Hausherrn zu übernehmen. ist eine sehr mühselige Beschäftigung. Im Winter manchmal , mein Herr ! antwortete er mir mit ergebenem Tone. Aber im Sommer it's eine gute Arbeit ; man hat sein Lagewerk ganz vorgezeichnet und wenn man es nur gut verrichtet , kommt Niemand Einen zu quälen ; man hat keinen Herrn , man wird regelmäßig bezahlt , ein armer Arbeiter kann sich nichts Beſſeres wünſchen. Die melancholische Würde , mit welcher diese lezten Worten gesprochen worden waren , ließ mich die Augen erheben und mein Blik traf das traurige und stolze Antliz meines Wirthes , das aus dem düsteren durch die Mauer der Hütte gebildeten Hintergrunde hervortrat , denn seitdem das Abendeſſen begon. nen hatte, wurde das Feuer vernachlässiget und die herrliche Beleuchtung war ein Halbdunkel geworden ; aber troz dieses Umstandes verwunderte mich die Gestalt des alten Straßenwächters lebhafter als bisher und der Eindruk, den sie auf mich hervorbrachte , bannte auf meine Lippen die gewöhnliche Phrase , durch welche ich der Rühmung einer Beschäftigung antworten wollte, die ich immer als die niederste von allen jenen betrachtet hatte , über welche mein Unterlieutenants- Dünkel mir gestattet hatte nachzudenken . In diesem Augenblike warf eines der Kinder auf die rothe Asche des Herdes einige Zweige, welche unverzüglich Feuer fingen und die Hütte erglänzte bald in neuer und flüchtiger Helle , so vorübergehend diese auch war , so ließ sie mir doch Zeit ein Schauspiel zu betrachten , das mich wie eine Erscheinung berührte. Hinter dem Straßenwächter und etwas über seinem Haupte sah ich zu erst ein Gesicht , mit welchem das meines Gastfreundes eine staunenswerthe Aehnlichkeit zu haben schien, als dann das Licht mehr lebhaft wurde, glaubte ich die Uniform eines Generals zu unterscheiden, ähnlich jenen, welche aufden Bildnissen von Personen des 17. Jahrhunderts zu sehen sind. Diese Uniform war durch ein blaues Ordensband der Duere nach durchschnitten. Ich hatte nicht Beit mehr davon zu sehen, denn die Flamme erblich eben so schnell als ie aufgelodert hatte und fast eben so bald blieb meinen Augen nichts mehr sichtbar, als die um den Herd gelagerten Kinder und der einige Schritte von ihnen entfernt stehende Großvater. Verrichtet Euer Gebet, Kinder, und geht schlafen ; es scheint mir, Ihr seid diesen Abend länger aufgeblieben , als gewöhnlich. Es entstand eine Bewegung um mich , welche mir anzeigte , daß dieser väterlichen Aufforderung gehorcht werde ; aber ich sah nichts deutlich außer ein kleines Mädchen von sieben oder acht Jahren, welches in den an meine Seite gerükten Topf zu sehen kam und sich wie ein troftloser Schatten zurüf zog, als sie entdekt hatte, daß er leer war. Ich begriff mit Schmerz, daß ich ohne Zweifel die Ursache dieser Trau rigkeit war und ohne die Furcht, die armen Leute, welche mit mir ihr dürf tiges Abendmahl getheilt hatten, zu beleidigen , hätte ich mich im selben Au. genblik wieder auf den Weg gemacht. Eine Zeit lang, deren Dauer ich nicht angeben könnte , herrschte ein so tiefes Schweigen, daß man hätte meinen fönnen, es wäre die Wirkung einer Das stillschweigenden Uebereinkunft zwischen mir und meinen Gastfreunden. Feuer war gänzlich erloschen, die Bewegung, welche ich gehört hatte, war unmerklich wie der Bendel einer Häng-Uhr , die flehen geblieben ist, ver ftummt, Allee trug daher bei, den Eindruk, den ich erhalten hatte, zu erhöhen, und Nichts hinderte mich, den Gedanken, den er in meinem Geifte erw elt hatte, mich zu überlassen . (Fortsezung folgt. )

Literatur. Geschichte der hannover'schen Truppen in Griechenland 1685-1689. Zugleich als Beitrag zur Geschichte der Türkenkriege. Nach archivalischen Duellen von Alexander Schwende, Premierlieutenant im königl. Hannover'schen 2. Infanterie-Regimente. Hannover, Hahn'ſche Hofbuchhandlung 1854 . 1. Die Kriegsbegebenheiten der vorliegenden Geschichte fallen bekanntlich in jenen wichtigen Zeitabschnitt, wo die Macht der Türken, nach ihrer Nie derlage im Jahre 1683 vor dem belagerten Wien durch das Entsazheer deut scher und polnischer Hilfsvölker, unter dem Herzog Karl von Lothringen und dem Polenkönig Johann Sobieski, einerseits auf dem Kriegsschauplaze in lin -| garn andererseis, anlässig des Bündnisses vom Jahre 1684 der Republik Venedig mit dem Papste, dem Maltheser-Orden, den Herzogen von Toskana Bei und -Mailand, auf der griechischen Halbinsel Morea bekämpft wurde. dem damaligen stets regen Kriegs- Eifer der deutschen Völker, besonders der Hannoveraner, Brandenburger, Sachsen, Hessen, Württemberger 2. gegen den

157 Erbfeind der Christenheit, war es der reichen Nepublik ein Leichtes, deutsche Streitkräfte in Sold zu nehmen, um mit diesen und im Verein mit den ita lienischen Bundesgenossen und dalmatischen Slavonier das ihr seit 180 Jahren von den Türken entrissene unvergeßliche Morea wieder zu gewinnen . Was die hannover'schen Truppen von der anfänglichen Stärke in der Heimath (2600 Mann in 3 Regimentern) nach zweimal erhaltenen Verstär kungen aus dem Vaterlande, bei der Eroberung von Morea und bei der ver geblichen Unternehmung auf Negroponte vom Jahre 1685 bis 1689 geleistet und gelitten, ist der Gegenstand der in Rede stehenden Geschichte. Das nach Originalakten des hannover'schen Kriegsarchivs und nach ges achteten andern Duellen (wie die Geschichte des osmanischen Reiches durch Josef von Hammer, die österr. militärische Zeitschrift, die Geschichte von Pfi fter, Garzoni 2c.) bearbeitete kriegsgeschichtliche Werk, enthält wie jede Wahr heit getreue Schilderung, viel Lehrreiches und gewährt dem Geschichtskenner reichhaltigen Stof zum Betracht und Vergleich des mannigfachen Wechsels der Zeit und Völkerschiffale. Der Verfasser mußte allerdings zu deffen Bearbei tung patriotisch angeregt sein, da die Einnahme von Koron, der Sieg über die Türfen bei Calamata , die Eroberung dreier anderer kleiner Festen im Jahre 1685 die Einnahme von Navarin, Modon, Napoli di Romania und der Sieg bei Argos im Jahre 1686 der Sieg bei Patras und die Einnahme von Patras und Athen im Jahre 1687 ― endlich die äußerst be schwerliche dreimonatliche, obgleich vergebliche Belagerung von Negroponte sehr glänzende Waffenthaten sind, wo bei allen die Hannoveraner ausgezeichneten Antheil nahmen. Von den im Jahre 1685 mit 2600 Mann ausmarschirten , im Jahre ――― 1686 mit 1700 im J. 1687 mit 500 Mann verstärkten drei Regimens tern, also von 4800 Mann kamen nur mehr bei 1400 Mann und von dem im Jahre 1687 gebildeten 4. oder neuen Regimente von beiläufig 1400 M. nach Aufhebung der Belagerung Negropontes nur noch 200 M. in ihr Va. terland zurük - so sehr hatte binnen 4 Jahren das Schwert des Feindes und die Pest unter den Truppen gewüthet.

Unter dem Titel „Anlagen " folgen dem Schlusse des Geschichtswerkes, nebst einem Plane, noch 6 Beigaben verschiedenen Inhalte, und zwar : 1. Vertrag des Herzogs Ernst August (von Braunschweig -Lüneburg ) mit der Republik Venedig 1684. (Originale) - im italienischen Tert mit deut scher Uebersezung. II. Besoldungsliste der hannover'schen Truppen 1685 . III. Jene von 1686 . IV. Verzeichniß der hannover'schen Offiziere in Griechenland -- d. i. während der 4 Kriegsjahre unter Angabe der zeitweisen Beförderung, Ver wundung und des Todes eines großen Theils derselben. V. Ererzizir, so wir auf der Insel Lido vor Venedig in Gegenwart Ihrer fürstl. Durchlaucht und vieler Nobles und anderer Zuschauer gehalten, ein Original - Aktenstük von den verschiedenen Kommando und Tempo's des damaligen Gewehr- Crerzirens . VI. Brief des Prinz Maximilian Wilhelm (Sohnes des regierenden Her zogs Ernst August) an Se. Hoh. den früheren Generalkapitän (späteren Doge) Morosini von Venedig über den Stand der Belagerungsarbeiten vor Negro ponte am 11. September 1688 , in französischer Sprache. Der Plan enthält auf Einem Blatte die Situazion von Koron und Na voli di Romania mit Anzeige der Belagerungs- und Verschanzungs-Arbeiten nebst ihrer Beschreibung - bie ordres de bataille im Jahre 1686 unb1687, die leztere umgeben von spanischen Reitern - die Schlachten bei Calamata, Argos und Patras nebst Beschreibung der ordres de bataille hierbei. Der Autor hat mit dieser Arbeit der Geschichte über die Türkenkriege einen sehr werthvollen Beitrag von bisher unbekannten Details geliefert, dem vaterländischen Waffenruhme ein bleibendes Ehrendenkmal gesezt und jedem Freunde der Kriegsgeschichte eine belehrende Lektüre von anziehender Erzäh lungsweise an die Hand gegeben. Wir zweifeln nicht, daß ein solches Verdienst die allgemeine Anerken nung finden werde.

Armee - Nachrichten. Rich schon vor 14 Tagen das Gerücht verbreitete , die kombinirte Pontusflotte werde zur Vernichtung sämmtlicher Batterien in Odessa schreiten. Inzwischen F. (Wien , 18. Juli. ) Vom Kriegsschauplaze. Bis zur Stunde entnehmen wir einem Briefe aus Odeſſa vom 8. Juli , daß die ganze Flotte haben wir keine Berichte über die weiteren kriegerischen Vorgänge an der am 7. bei Luftdorf in öftlicher Richtung unter Segel gegangen war. Die Oesterreich.

untern Donau bei Giurgiewo erhalten. Die zwei feindlichen Heere stehen Korkbojen wurden russischerseits weggenommen. Briefe aus Sebastopol mel ſich in einer ziemlich gleichen Stärke ( 60-70 Tausend Mann) entgegen. den, daß bis zum 1. Juli kein einziges feindliches Schiff auf der Höhe er Der rechte und linke Flügel der russischen Armee blieb in seiner Aufstellung schienen war. Es unterliegt aber keinem Zweifel mehr, daß eine flarke Flot an der Jalomita stehen. Nur das Zentrum wurde über Bukurest vorgescho- tenabtheilung die Halbinsel Krimm umschifft und mehr wie vorher ein Her ben, und das Hauptquartier des Fürsten Gortschakoff befindet sich in Pietrilu ; vorsegeln der russischen Flotte aus Sebastopol zu verhindern sucht , während die Vorhut, von welcher die Brigade Soimonoff abgelöst wurde, steht vor das Gros der Flotte nach Konstantinopel zurükfegelt. Die Division des Ad Frateschti. Nach hier eingetroffenen telegrafischen Nachrichten aus Bukurest mirals Lyons kreuzt, wie wir meldeten, auf der Höhe von Anapa. In Varna vom 15. besteht das Gros der russischen Operazionearmee zumeist aus frischen war bereits das Gerücht verbreitet, daß der französische Admiral Bruat in den Truppen, d. h . aus jenen Streitkräften, die bei Silistria nicht verwendet Eingang des Busens von Noworoſſusk eingedrungen ist und beim Monte worden waren. Der russische Feldherr zieht nicht die Reserven des 3. Korps Nako Anker geworfen hat . aus der Moldau zur Hauptarmee, wie man glaubte, und man kann annehmen, Jener Ankergrund ist bei einer Tiefe von 150 englischen Fuß der beste daß in diesem Moment die große Walachei von keiner größern Streitkraft be längs der tscherkesischen Küste. Die Ausschiffung der 7000 Landtruppen foll sezt ist, wie im Mai dieses Jahres . Das Hauptkorps des Fürsten Gortscha bereits begonnen haben. Die Aufgabe dieses Detachements wäre, die Festung toff hat die Straße von Bukurest nach Frateschte in kompakter Masse besezt ; Noworoſſusk zu nehmen , das Fort Rajewski zu stürmen und auf der Land Im zweiten Treffen steht das Dragoner-Korps mit Kavallerie = Batterien ; die feite gegen Anapa vorzugehen , gegen welche ziemlich wichtige Feftung die Ambulanz befindet sich in Kalibas, ebenso das sämmtliche Gepäk am linken Flotte gleichzeitig von der Seeseite zu operiren hätte . Die nächste Post aus Konstantinopel muß die Bestätigung dieser Nachricht bringen. Ufer der Ardisch ; diese Stellung ist eine defenfive. Von freundlicher Hand erhielten wir Briefe aus Ruftschuk vom 10. d., Das b. Armee-Ober-Kommando hat aus Anlaß der vorwaltenden aus welchen wir erfahren , daß sich an der Donau keine englisch- franzöñſchen Hilfstruppen befinden. Die Brigade Braun , welche bis zum 4. d. in Para- Verhältnisse bewilliget, daß zeitliche Fouriers - Aspiranten auf die wadu lagerte, ist in Schumla eingerükt , woselbst sich auch der Herzog von Zeit des Bedarfs assentirt werden dürfen, und werden diese bei der bevorste Cambridge befindet. Der Marschall St. Arnaud ist daselbst schon früher ein- | henden definitiven Organiſirung der Rechnungsbranche, wenn sie ihre Qualis getroffen. Lord Raglan blieb in Varna zurük. Die vereinte Pontusflotte, fikazion und gute Verwendung erweisen, bleibend angestellt werden, da in Zu welche im Hafen von Varna und Baltschik vor Anker lag, kreuzt seit dem kunft die Militär-Rechnungsbranche durch Eleven ergänzt wird, für welche 4. d. im Busen von Odessa. 5 Dampfer derselben zerstörten, wie wir in dieselben Aufnahmebewilligungen und Gebühren, wie für die Posteleven festge= unferem lezten Blatte berichteten , die russischen Strandbatterien längs der fezt sind . Preußen. Küste von der Sulinamündung bis zur Festung Akjerman am Ausflusse des (Berlin, 7. Juli .) Der "1 St.-Anz. " enthält folgenden Allerhöch Dniesters. Diese 5 Dampffregatten erschienen am 6. im Hafen von Odessa ; die große Flotte warf die Anker in der Stärke von 58 Segeln in der Nähe sten Erlaß, betreffend die Genehmigung des Organisazions- Negle von Afjerman bei dem Fleken Luftdorf. Alsogleich wurden in Odessa die ments für die Marinestazione C Kommandos : " Auf den Bericht Batterien in Bereitschaft gesezt und überall dampften die Oefen für die Glüh der Admiralität vom 1. Mai c. erthe le Jch hierdurch dem hierbei zurüker kugeln . Die 5 Dampfer entfernten sich aber in der Richtung gegen Lustdorf, folgenden Organisazione -Neglement für die Marinestazions -Kommandos meine Der gegenwärtige Erlaß ist nebst dem von Mir genehmigten nachdem sie vorher auf 3 Punkten in der Entfernung einer halben deutschen Gen.hmigung . Meile von der Küfte große Korkbojen an einer Ankerkette in das Meer ge Reglement durch die Gesezsammlung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen . Sanssouci, 28. Juni 1854. Friedrich Wilhelm . v. Manteuffel . An die worfen halten. Die Korfboje schwimmt, an der Kette befestigt , auf der Oberfläche und Admiralität. " - Das Organisazions - Neglement umfaßt in 9 Titeln 62 Pa dient als Signal zur Aufstellung der Kriegsschiffe. Die Handelsstadt Odessa | ragrafen . Danach werden die Küsten Preußens und Oldenburgs, leztere in war daher auf ein neues Bombardement gefaßt. Merkwürdig ist dabei , daß Bezug auf den, nach dem Staatsvertrage vom 20. Juli 1853 von Preußen

458 zu gewährenden See- und Küstenſchuz , in zwei Marirestazionen der Nordsee getheilt. Die Ostseestazion umfaßt alle preußischen Häfen und Küßten der Ostsee. Zur Nordseestazion gehört das preußische Gebiet an der Nordsee, so wie die oldenburgische Küste. Großherzogthum Hessen. * (Darmstadt, 30. Juni. ) Auf Allerhöchsten Befehl Sr. f. H. des

Sardinien. E. Die Militärliteratur fängt sich, wie der Monitore berichtet, wieder zu regen an. Von der " Militär-Geschichte Piemonts " , die den Grafen Ale= rander Saluzzo zum Verfasser hat, ist das zweite Heft erschienen und eben erscheint ein anderes von einem piemonteſiſchen Offiziere Herausgegebenes Werk : " Statistische Winke über die Einrichtung der leichten Infanterie der bedeutend= Großherzogs wird die Löhnung der Unteroffiziere der Linientruppen ften Armeen Europa's und über die bei denselben in Gebrauch stehenden gezo= --vom 1. f. M. an um zwei Kreuzer täglich per Mann erhöht. Nach genen Gewehr-Läufe " die Preffe verlassen . Fleißig ausgeführte kolorirte Figuren dem neuen Löhnungsetat bezieht nun der Unteradjutant der Reiterei täglich in den Uniformen aller fremden Heere werden demselben beigegeben und jedenfalls 52 fr. , der der Infanterie und Fußartillerie 50 kr. ; ferner der Oberwachtmeister von Intereffe, so wie das ganze Werk , dem weitläufigen Programme zufolge, der Reiterei, der reitenden und Train- Artillerie 37 kr.; der Oberfeldwebel von militärischer Wichtigkeit sein, wenn Irrthümer und Unrichtigkeiten ver der Pionniere, der Fußartillerie und Infanterie 35 fr.; der Standartenfüh- mieden wurden. - Ein "Handbuch über die Konstrukzion und Erhaltung der rer der Reiterei 34 und der Fahnenträger der Infanterie 30 kr.; der Bri tragbaren Feuer , so wie der blanken Waffen, zum Nuzen der Unteroffiziere und gade- und Regimentsstabsfourier 35 fr.; der Stabstrompeter der Retterei Korporale" vom Kapitän G. G. M , Lehrer an der Militärschule zu Ivrea, 36 fr .; der Regimentstambour und der Musikmeister 31 kr.; der Wachtmeis ist eben daselbst erschienen und zeigt, daß auch dieser immerhin nothwendige fter der Reiterei, der reitenden und Train-Artillerie 27 fr.; der Feldwebel Zweig der Militär-Literatur der bei uns in Desterreich vielleicht überreich der Pionnierkompagnie und Fußartillerie 25 kr., der Infanterie 23 fr.; der vertreten ist, in Italien endlich bedacht wird . Da das vollkommenste und bes Hautboist 1. Kl. der Infanterie 27 kr .; der Trompeter 1. Kl. der Reiterei, deutendste Werk, das bisher über die Technologie der Feuergewehre vorhan reitenden und TrainsArtillerie 26 kr.; der Korporal der Reiterei, reitenden den ist - wir meinen das des Franzosen Panot- nicht jedermann zu Dienst und Train-Artillerie 23 kr., derjenige der Pionnierkompagnie und Fußartil sein kann und außerdem die Einführungen einer jeden Armee besondere Di lerie 21 kr., der Infanterie 19 fr.; der Bataillonstambour nach sechsjähriger reftiven nöthig machen, scheinen solche billige und leichtfaßliche Schriften im Dienstzeit 23 kr. , nach zwölfjähriger Diengzeit 26 fr.; der Trompeter 2. Kl . mer von Nuzen. der Neiterei 22 und 17 kr , der reitenden und Train-Artillerie 22 kr.; der Für die Leva 1833 finden sich im Königreiche 51109 Stellungs -Pflich Hautboist 2. Kl. der Infanterie 19 kr .; der Vizekorporal der Reiterei, reistige vor ; doch werden davon nur 12000 aufgehoben und diese wieder in 2 tenden und Train-Artillerie 17 kr., der der Fußartillerie 14 kr. (AM3 ) Kategorien getheilt , und zwar die Stellungspflichtigen der 1. Klasse werden 9000 und diejenigen der 2. Klasse 3000 Mann umfassen. Schweiz. Die Stellungspflichtigen der Leva 1832, und zwar nur jene der 2. с auch beiläufig 3000 Mann - haben am 25. Juli in allen * Für das heurige Jahr waren folgende Militärschulen geneh Kategorie migt worden : jenen Hauptorten der Provinzen, in denen sie rekrutirt wurden, einzutreffen, Zentral militärschule vom 9. Juli bis 9. September in Thu. werden dann zu einer vierzigtägigen Uebung in den Waffen, Belehrung und Instruktorenschule der Spezialwaffen vom 5. bis 14. März in Dieziplin in verschiedene Garnisonsorte vertheilt und nach Ablauf dieser Zeit hun . wieder in ihre Heimath zurükgesendet. Genie. Pontonniers : Rekrutenschule vom 21. Mai bis 1. Juli Wie verlautet werden im heurigen Herbste 4 Truppen- Lager bezogen, in in Thun, Wiederholungskurs vom 3. zum 14. Juli in Brugg ; Sappeurs : welchen auch die Konskribirten einberufen werden. Man nennt folgende Ge Rekrutenschule vom 26. März bis 6. Mat in Thun, Wiederholungskurs vom genden : Savoyen, San Maurizio, Alessandria und die Insel Sardinien. 5. bis 17. März in Bellinzona, vom 17. bis 28. Juli in Zürich. Artillerie. Rekrutenschule vom 19. März bis 29. April in Zürich, vom 26. März bis 6. Mai in Thun, vom 30. April bis 10 Mai in Aarau, Tages -Nachrichten. vom 14. Mai bis 24. Juni in Bière , vom 4. Juni bis 15. Juli in Ko * (Wien.) Das Ergebniß der ron Sr. f. k. Aroßoliſchen Majestät unterm Iombier, vom 30. Juli bis 9. September in St. Gallen, und Parkartillerie Rekrutenſchule vom 27. August bis 7. Oktober in Luzern ; Wiederholungs 15. Mai d. J. mittelst Allerhöchßten Handschreibens an Se. Erzellenz den Herrn Mini fer des Innern angeordneten neuen Rekrutirung von 95,000 Mann ist nach den kurse vom 1. bis 12. und vom 15. bis 26. Mai in Zürich, vom 12. bis 23. vorliegenden Berichten ein hocherfreuliches, indem auf dieses Kontingent bis zum 16. d. M. Juni und 25. September bis 6. Oktober in Aarau, vom 26. Juni bis 7. bereits 93,949 Mann abgestellt worden sind. Wenn man bedenkt, daß seit Gilaß des Juli in Bière , vom 17. bis 22. Juli in Colombier, vom 11. bis 22. Sep. Allerhöchsten Befehls kaum zwei Monate verflossen find, diese Rekrutirung die zweite seit tember in Thun, vom 11. bis 29. September in St. Gallen, vom 9. bis 14 . Jahresfrist ist und gänzlich unvermuthet und zu einer Zeit vorgenommen werden mußte, wo die Militärvflichtigen oft sehr weit von ihrem Heimatsorte dem Erwerbe nachgehen, Oktober in Luzern. so ist das erzielte Resultat ein wahrhaft außerordentliches zu nennen, und nur durch bas Kavallerie. Remonten (Dragoner und Guiden) vom 31. März vereinte eifrige Bestreben der Behörden und Gemeinde Organe, so wie durch die in gleis bis 10. April in Aarau, vom 28. April bis 8. Mai in Thun, vom 6. bis chem Maße noch selten bewährte Bereitwilligkeit der Stellungspflichtigen hat es erreicht 15. Juli in Bière, vom 21. bis 31. Juli in Winterthur ; Rekrutenschule v. werden können. Der geringe noch fehlende Rift des Kontingents dürfte inzwischen gleichs 26. März bis 6. Mai in Winterthur, vom 21. Mai bis 1. Juli in Thun, falls bereits verschwunden oder bedeutend gemindert und somit der kaiserliche Befehl im (Wiener 3tg ) vom 9. Juli bis 19. August in Bière, vom 27. Auguft bis 7. Oktober in vollen Umfange erfüllt sein. Aa in April 22. bis skurse 10. vom für Dragoner Aarau ; Wiederholung * Se. Erzellenz der Herr Genera! der Kav: llerie und Kommandant der 4. Armee rau, vom 8. bis 10. Mai in Thun, vom 31. Juli bis 12. Auguft in Wins Graf Schlik ift am 12. d. über Krafau in Lembers mit Gefolge eingetroffen. Am terthur; Wiederholungskurse für Guiden vom 1. bis 4. Mai in Liestal, 13. war große Tafel bei Sr. k. k. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Karl vom 9. bis 12. Mai in Colombier, vom 18. bis 21. Juli in Genf, vom Ludwig. 26. bis 29. September in Bellinzona. * Der heutigen Nummer des „ Soldatenfreundes " liegt für Wien eine Probe Scharfschüzen. Aspirantenschule vom 16. bis 29. Juli in Thun; anfündigung des feit 1. Jänner d. 3. erscheinenden Kouriers aller Gifens Rekrutenschule vom 2. bis 29. April in Luzern, vom 7. Mai bis 3. Juni bahns und Dampfschiffahrten" bei. Diese für alle Stände, also auch für das in Zürich, vom 11. Juni bis 8. Juli in Chur, vom 30. Juli bis 26. Au- löbl. f. f. Militär , sowie für die gesammte Geschäfte und Handelswelt, und für alle gust in Thun, vom 3. bis 30. September in Moudon ; Wiederholungskurse Gaft- und Kaffeehauser unentbehrliche Zeitschrift , enthält sämmtliche spezielle Fahrords vom 3. bis 14. April in Larau und Zürich, vom 17. bis 28. April in Lu nungen aller Eisenbahnens und Dampfschiffahrten in der österreichischen Monarchie und teren Verbindungen mit dem Auslande auf eine Weise zusammengestellt , daß durch selbe zern und Thurgau (?), vom 1. bis 12. Mai in Bellinzona und Appenzell jedes andere Kursbuch entbehrlich gemacht ist. Außerdem, daß in derselben die Fahrords A. Rh. (?), vom 22. Mai bis 2. Juni in Bière, vom 29. Mai bis 9. Juni nungen von Wien aus nach allen Richtungen und zurük in Verbindung mit den verschies in Chur, vom 12. bis 23. Juni in Schwyz, vom 19. bis 30. Juni in Co- denen Bahnen derart zusammengestellt sind, daß daraus der Abgang der Züge von jeder Iombier, vom 10. bis 21. Juli in Sarnen. Stazion zu ersehen ist, enthält sie auch noch die einzelnen Fahrpreise für Personen und Die neudekretirten Wiederholungskurse für Scharfschüzen sind also dies die Preise für das Gilgut und das Reisegepäk, welche lestere in keinem der erschienenen Kursbücher ersichtlich gemacht sind. Durch außererdentliche Wohlfeilheit (1 f. ganzjäh Jahr vertheilt auf die Kantone : Aargau, Zürich, Luzern, Thurgau, Teffin, rig, 30 fr. halbjährig), elegante Ausstattung und die Bequemlichkeit , fie in der Taſche Appenzell, Waadt, Graubünden, Schwyz, Neuenburg und Obwalden. tragen zu können, empfiehlt fi diese Zeitschrift noch besonders. Die eidg . Räthe haben Fr. 60,000 für die Zentralmilitärſchule in Thun * Der Dichter der " Votiv - Zeilen", Finanz-Landes- Direkzions-Konzipift Herr bewilligt. Franz Josef Schaffer erhielt nachfolgendes ehrende Schreiben : Großbritannien. Echönbrunn, 12. Juli 1854. * Die neue niformirung der englischen Linien- Infanterie-Negi Guer Hochwohlgeboren ! menter soll endlich beschlossen sein. Der rothe Rok mit doppelter Reihe von Seine kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Ferdinand Mar haben Knöpfen tritt an die Stelle des Fraks, Epauletten für den gemeinen Mann die zu Gunsten des Botiv- Kirchenbaues herausgegebenen Votiv-Zeilen" gnädigst anzu= fallen weg ; Beinkleider blau ; ftatt des Czako eine Art Pikelhaube aus Filz nehmen und mich in Berufsichtigung des so überaus loyalen Zwekes zu beauftragen gez mit Verzierungen aus Neulber. Bei den Jägern sollen alle Metallstüfe ruht, Guer Hochwohlgeboren Höchst Seinen wärmsten Dank und Anerkennung bekannt zu geben. Indem ich mich dieses äußerst angenehmen Auftrages mit wahrem Vergnügen der Uniform aus Bronce bestehen, Artillerie und Garde aber die alte Klei- hiermit zu entledigen die Ehre hate, verbleibe ich in aufrichtiger Hochachtung, Euer Hoch Dung einstweilen noch beibehalten. wohlgeborin ergebenster Diener Seb. Scherzenlechner , erzherzoglicher Sekretär.

459 * (Wien.) ( Fin neues Zerstörungsmittel zur See.) Die Pariser | das Grerzizium der Kavall.rie, und hernach jenes der gesammten zum 5. Armeekorps Beitungen waren kürzlich überschwänglich in Bewunderung der Versuche, welche der Kom gehörigen Artillerie. Alles rükte ia größter Parade aus. Nachdem die Produkzion einer mandant des Louvre, Hr. St. Vifter, im Beisein der ersten militärischen Notabilitäten Abtheilung zu Ende war, wurde in geöffneten Kolonnen in halben Diviſionen defilirts mit einer im Waffer brennbaren Flüssigkeit anstellte. Er versenkte eine mit dieser Flüss 9 Alles ging obne Unfall von Statten, und der hochverchrte Feldmarschall äußerte wieder. keit gefüllte Glaskugel in das Baſſin des Palais-Royal und d´eſes Kand plözlich in hellen holt seine vollkommene Zufriedenheit. Flammen. Ganz Paris träumt jezt von der federleichten Zerstörung aller feindlichen Der 88jährige sehr rüstige Feldherr faß bei 4 , Stunden zu Pferde, ohne abzu Flotten, und es ist nichts natürlicher, als daß die Erfindung in tiefs Geheimniß g.hüllt | ſizen, und ritt mehrmals die Fronten in Galovy ab. Die Mannschaft erhielt auf Befehl wird. Der Dr. Ragsky, Vorstand des chemischen Laboratoriums an der geologischen dis Marschalls zwei Nafttage. Heute früh begab sich Hochderselbe nach Barlassina , wo Reichsanstalt in Wien, der sich in seiner früheren Stellung als Profeffor an einer milis die Brigade Lilia ausrükt ; sodann geht der Marschall nach Como, u. s. w. Wie ich tärischen Lehranstalt häufig mit der Anwendung der Chemie auf die Kriegskunst beschäf | höre hat derselbe unter anderem auch das hiesige k. f. Garnisons-Spital unangesagt mit tigt hat, wurde durch die französische Emphase angeregt, seinerseits Versuche zu machen. seinem Besuche beehrt. Täglich war beim Marschall große Tafel und Musik. Abends Er führte sie in einer Wochenversammlung des niederösterreichischen Gewerbvereins aus im Garten der sogenannten Villa Reale, wo der Feldmarschall stets abfteigt , versammel und leitete fte mit der bescheidenen Bemerkung ein, wie erst die Ausführung im Großen, ten fich um den angebeteten Feldherrn Offiziere und Soldaten, welchen er ohne Unters die außer seinem Bereiche liege, die Thatsache über die Wirksamkeit feststellen werde, wie schied freundlich die Hand drükte ; und als derselbe sich endlich in seine inneren Gemächer man aber nach aller Wahrscheinlichkeit auf dem von ihm eingeschlagenen Wege in den zurükzog, rief derselbe Allen ein sehr vernehmliches, kraftvolles und recht (herzliches „ Gott Besiz eines furchtbaren Zerstörungsmittels von Echiffen gelangen dürfte. Aus diesem erhalte Euch !" zu.l Grunde mache er die Versammlung mit seinem Erperimente bekannt, damit die Induſtriels Noch im Laufe dieses Monats sollen die üblichen Truppen-Konzentrazionen bei len vielleicht zur weiteren Ausbeutung seiner Methode aufgemuntert würden. Es sei ja Semma beginnen. Die Regimenter, welche am Schweizer Kordon waren, sind bereits in auch der fein Militär gewesen, welcher das Schießrulver e:fand. Nun nahm Dr. Ragsky ihre früheren Garnisonen eingerükt. Nach dem Aussehen der Soldaten zu urtheilen, eine Glaskugel mit offenem Halse, von der Größe eines gewöhnlichen Ballons, warf sie muß der Gesundheitszustand derselben ein vortrefflicher sein, was übriger einen sprechen in einen mit Wasser gefüllten Bottich, und in demselben Augenblike flammte die Ober den Beweis von der nahrhaften Verpflegung, von dec Reinlichkeit und von der nicht fläche zur allgemeinen Grheiterung lichterloh auf und brannte durch einige Minuten mit übermäßigen Beschäftigung oder ungewöhnlichen Anstrengung des Militärs liefert. gleicher Intensität fort. Herr Ragsfy erklärte zugleich ohne Rüfhalt sein Verfahren, Die Rekrutenaushebung ist bald auch hier zu Ende. Leider mußten heuer in Mais welches in der Füllung einer Kugel aus Glas oder Blech mit Steindl und einem Küs | land verhältnißmäßig sehr viele Konskribirte als feldkriegsdienst u ntauglich erklärt gelchen von Kalium bist ht. Diese Materien entzünden sich bei der Berührung mit dem werden. Waffer, und während das Kalium den Zünder bildet, überträgt das Steinöl die Ver Den Militärvflichtigen in der Lombardie und Venedig, welche als Erpropriis-Ka brennung auf andere Zündkoffe, zu welchen man die billigsten Materialien, wie Bech, detten eintreten wollen, ist die bisher verlangte Bedingung, die Kenntniß der deutschen Theer 1. dergl. verwenden kann und von deren Beimengung die Dauer oder Steigerung Sprache, erlassen worden. Das Avancement zum Offizier ist jedoch nur bei erlangter des Feuers abhängt. Ein Gran Kalium im Werthe von 1 kr . und ein Pfund Steinöl Kenntniß dieser Sprache möglich. um 54 fr. genügen, um eine Wassermenge von 10 Quadratfuß Flächenraum länger als eine Minute in Flammen zu erhalten. Personal:Nachrichten. * (Innsbruk.) Zur freundlichen Erinnerung an den Namenstag des bereits in Graz an den neuen Bestimmungsort eingetroffenen FML. Heinrich Freiherrn v. Roß Ernennungen und Eintheilungen. bach, Erzellenz, gab am 12. d . M. der Herr Oberst von Kaiserjäger, Friedrich von Halloy ein mit vielen und sehr niedlichen Besten ausgestattetes Fest schießen auf dem Berg Czerny, Anton Kadetfeldwebel vom 58. JR., 3. Unterlt. 2. Kl. b.im 40 JR. Lehne, Gustav, Unterlt. 2. Kl. vom 10 JR., qt . zum 15. Gend. Reg . Isel, dem Lieblingsplaze des Hrn Feldmarschall-Lieutenants. Stegu, Josef, Unterlt. 2. Kl. vom 17. JR., q. t. zum 11. Gend. Reg. * Die Stadt Preßburg fand am 10. Juli in der L.ßte ihrer Gäste einen ihr unvers Walles, Alexander, Feldwebel vom 32. JR. , 3. Unterlt. 2. Kl beim 52. JR. geflichen Veteranen aus den Tagen der französischen Invasion und der Belagerung der Landerer v. Riegsee, Karl, und Jureczek, Johann, Oberlts. der Zeugs- Art., zu Hytlt. 2. Kl. Stadt von 1809, Se. Erzellenz den nunmehr siebenundachtzigjährigen Fl. Friedrich Freiherrn v. Bianchi, der in den gedachten Tagen als Kommandant der in Breßburg Auge, Anton, Kadetfeldwebel vom 47. JR., 3. Unterlt. 2. Kl. beim 17. IN. zusammengezogenen k. k. österreichischen Truppen die militärischen Operaz onen gegen den Gylef, Inaz, Unterlt. 1. Kl. des 6. Hus.-Reg., q t. zum 6. Gend.-Reg. Feind mit umsicht und Energie geleitet, welche wir in Nr. 69 und f. f. vom Jahre Postel, Julius, Unterlt. 2. Kl. vom 21. JR., in Zivilstaatsdienste getreten. 1852 unseres Blattes ausführlich mitgetheilt. Der Herr Bürgermeister Kampfmül Reidl, Johann, Feldwebel vom 45. JR. , z . Unterlt. 2. Kl. im Reg. ler besuchte den hohen Gaft mit einem Kreise von Bürgern, die den Herrn Feldmarschalls Im 2. Jägerbataillon : Jarosch, Albert, Unterlt. 2. Kl., 3. Unterlt 1. Kl., und Has Lieutenant in diesen Tagen der Gefahr dienfteifright unterstüzt und ihm in diesem Dienste benicht, Karl, Kadet-Unterjäger , 3. Unterlt. 2. Kl. für ihren Kaiser und König treu aushorrend zur Seite geftanden. Se. Grzellenz nahm Polivka Edler v. Treuensee, Adolf, Hptm. 1. Kl. des 20. JR., q. t. zum 11 . Gend-Neg. den Besuch mit herzlicher Freude auf, und die Lebhaftigkeit der Erinnerungen bis auf einzelne Namen fast ein Ha bjahrhundert zurük bewies, daß ihm die Zeit bisher eben so Stellwag v. Carion, Karl, Dr., prov . Oberarzt des Wiener Garn Spitals ; Pas cu, Vasil, Dr., prov. Oberarzt des 38. JR., zum 9. GJX , und Puchar, 30 wenig als damals die Franzosen angehabt. fef, Dr. , prov. Oberarzt des 4 IN., zu wirkl. Oberärzten 2. Kl. A (Mailand, 11. Juli.) Am 8 d . Nachmittags beehrte Seine Erzellenz der Elama, Franz, Dr., Oberarzt des 2. JR., q. t. zum ersten Bukowiner Grenz-Kordon Bataillon . Herr F.ldmarschall Graf von Radetzky Mailand mit seinem Besuche. Montag früh um Pensionirungen. 5 Uhr rüften die beiden Truppendivifionen Stadion und Melzer zu einem taktischen Mas növer in Feuer aus, welches auf dem Kaftellplaze abgehalten ward. Gleich darauf folgte | Malovic, Stefan, Oberlieutenant-Rechnungsführer des 3. GJN.

Olmüz. -- Oberstlt. von Nitsche, von der Zeugs -Art , nach Angekommen in Wien . (Am 15. Juli.) Oberst Hofmogel in Pens., von Linz Olmaz. Die Majore : Friſchenschlager, vom Kaiser Kür. (Stadt, gold. Stern). wady Major Fratricsevics, vom 10. nach Ezegled, - Gayer von Gaiersfeld , von der 4. Armee, HR , von Pesth (Leopoldstadt, gold. Lamm). Rittmtr. nach Lemberg. - Hptm. Kirchmeier, vom Jäger-Depot-B., Auditor v. Regelsberg vom Auditoriat, von Theresienstadt nach St. Pölten. ― Die Rittm.: Sipeky d'Paks, vom 12. (Stadt, König von Ungarn) HR., nach Tyrnau, -- Buchold, vom 12. Gend . Reg., n. (Am 16. Juli. ) Oberst von Walouschek, vom 1. AR. , Gray. von Prag (Stadt, ung. Krone). - Die Majore : v. Hu: (Am 16. Juli.) Die Majore : Greipel, vom 14. Gend. gelmann, v. 55. IN , v. Budweis (Wieden, gold . Kreuz), Neg., nach Mailand, - Baron Prohaska, in Pens., nach Stumm, v. PionniersKorps, v . Klosterneuburg ( Stadt, Mainz. -― Die Hytlt.: Blaſchfi, vom 48. JR., n. Sem ― Dreifaltigkeit), Prosche, vom Jäger-Korps, von Pavia, lin, - Schneider in Bens.. nach Krakau. --- Hotm.-Aud. (König von Ungarn). - Die Hpilt.: Benincasa , vom 4 Jüttner, vom Auditoriat, nach Großwardein . Rittmtr. JR., von Pesth (Wieden Nr. 636) , - von Drasenovich, | Ruzitschka, vom 18. Gend.-Reg , nach Preßburg. vom 23 JR., von Lodi (Wieden, 3 Kronen). (Am 17. Juli.) Major v. Aichinger, in Pens., n. Graz. (Am 17. Juli.) Die Majore : Baron Wimmer, vom 1. - Die Hptlt.: Moßig, * vom Genie- Stab, n. Florenz, UN., von Preßburg (Russischen Hof), von Martini, v. Moßig, vom Geniestab, nach Pola. 1. GeniesReg., von Krems (Stadt Frankfurt), -- Mayer, (Am 18. Juli. ) Die Majore : v. Martini, vom 1. Ge niestab, nach Ofen, - Ritter v. Neuwirth, vom Plaz-Koms vom Rafeteur-Reg., von Ferrara (Stadt, gold. Stern) , Hirschfeld, in Penſionsstand, von Linz ( Stadt, Dreifaltige | mando, nach Bergamo, -- Baron Wimmer, vom 1. UN.. feit) . - Die Hptlt.: Pfahler, vom Jäger-Depot-Bat., v nach Vösing, - Benedek, vom 50. IN., nach Szegedin. Cattaro (Leopoldstadt, schw. Adler), - Riß, in Pens., von Die Hytlt.: Paier, vom 48. JR., nach Bilig, ――― Niebauer, Olmüz (Stadt, gold. Ente). vom 14. JR., nach Linz - v. Szneszrizky, in Peus , n. (Am 18. Juli. ) Die Majore : Lang , v . 3. AN.. von Presburg. Prag (Stadt, ung. Krone), - Groftik, vom 1. AR., von Prag (Stadt, ung . Krone). Die Hotlt.: Schöffl, von Dreizehnter Ausweis der Monture-Branche, von Ofen (Stadt Nr. 578), der zu Gunsten des Oedenburger Offiziers- Waisen-Erzie Thomuß, vom 46. JR., von Kremsier (Stadt, weiß . Wolf) . hungs-Institutes für „ Waisen- Spenden" eing elangten Bez Die Nittm.: Dulowit, vom 7. HR., von Mailand träge. (Landstraße schw. Bok), - Schreiner, vom 11. HR., von Vom Bürgermeister- Amt der königl. Freistadt Guns in Un Tarnopol (Nazional-Hotel) , - Suchodolsky, in Pens., v. garn, u . z. von der Fr. Baronin v . Mesko, f. f. FM. Kaschau (Leopoldstädter Kasern), — Nitter v. Frankenbusch, Witwe 1 E. 2 fl., Fr. Charlotte Boros 1 G. 2 fl., Transports Sammelhaus - Kommandant, von Prag (Leo Fr. Rosina Frailer 1 E. 2 fl., Fr. Josefine Szalay de poldstadt, schw. Adler.). Bubna 2 E. 4 fl., Hr. Franz Chernel 1 G. 2 fl. Abgereiset. Vom Bürgermeister- Amt und respekt. Gemeinde Teltsch in (Am 15. Juli.) Herr General-Major Ritter von Burlo, Mähren 6 E. 3 fl. nach Semlin. - Oberst v. Eschenbacher, vom 4. AR., n . Vom Bürgermeister-Amt zu Morchenstern in Böhmen, u . z.

von der Fr. Anna Weiskopf, Arzte-Gattin 1 G. 20 kr., Fr. Amalie Luke, Kaufmanns-Gattin 1 E. 20 kr., Hr. Ed. Neumann 1 G. 20 kr., Hr. Lehrer Vorbach 1 E. 20 fr , Hr. Kaplan Knobloch 1 G. 30 kr., von der Ges meinde-Verwaltung 1 G. 30 fr. Vom Bürgermeister-Amt zu Zwittau in Mähren u. z . von der Frau Wilhelmine Gåbeler 1 E. 2 fl., Fr. Therese Blodig 1 E. 2 fl., Fr. Julie Ulihro 1 E. 2 Al., Frau Julie Horas 1 E. 2 fl., Fr. Mathilde Tampes 1 E. 2 ft. Fr. Filippine Schindler 1 E. 2 fl. Vom Bürgerm.-Amt zu Reichenberg in Vöhmen 12 E. 2 fl. Vom t. F. GH. Karl Uhl. -Reg. Nr. 3 u. 3. vom Herrn Obersten Graf Vetter 1 E. 1 fl., Hr. Rittmftr. Graf Dorsay 1 E. 1 A., Hr. Rittmftr. Graf Piatti 1 6.1 fl. Hr. Oberlt. Graf Salis 1 G. 1 fl., Herr Lieut. Fürst Brancovano 1 E. 1 fl. , Herr Lieut. Graf Sittingen 1 G. 1 fl. Vom t. t . Militär-Kommunitäts -Magiftrat zu Weißkirchen im Banat (mit weiterer Zusicherung) 6 E. 6 fl. Vom Bürgermeister-Amt zu Klattau in Böhmen u. z. von der Frau Gräfin Therese Meraviglia 1 E. 1 fl., Frau Aloista Hruska 1 G. 20 kr., Fr. Stransky 2 E. 30 kr., Hr. Mil. Verpflegs-Adjunkten Capp 1 G. 30 fr., Herr Ritter von Hueber, Lieut. in der Armee 1 E. 1 fl. Vom f. f. Mil . -Plaz -Kommando zu Fiume (wie immer höchst the lnehmend) 12 E. 15 fl. Vom Bürgermeister-Amt der königl. Bergstadt Neusohl in Ungarn 6. 5 fl. Vom Bürgerm.-Amt zu Murau in Steiermark 6 G. 2 H. Summa 68 fl. 40 fr. 718 fl. 13 fr. Hierzu laut 12. Ausweis . Zusammen bisher 786 f. 53 fr. Ab Spesen • 5 fl. 14 fr. Somit bisher rein 781 fl. 39 fr. Wien, am 27. Juni 1854. 3. B. Jüngling .

460

mula 5., Hrn. Major Gouverneur Adjutant Adjunkt Hochenburger 30 kr., Hrn. Bezirkss v. Mayer 1 fl., Hrn. Hytm. Kanzlei-Direktor Grundbuchführer - Subft. Ainspinner 30 fr., von Leiner 1 fl., Hrn. Maj.- Auditor Sieß 1 fl., fl. fr. Hrn. Diurnist Mitlöhner 30 fr., Hrn. Offizial 9 Hrn. Stabsarzt Dr. Mallat 1 fl. Burgay 30 fr., Hrn. Fabrifs-Verwalter Puße 5 30 fr., Hrn. Gemeinderath Pichler 30 kr , Hrn. fl. fr. Vom f. f. Bezirks-Amt zu Neu -Arad im Banat 5 nebft weiterer Bestellung auf 30 Exemplare mit Diurnist Taucher 30 kr. dem Beisaze, daß selbes bereitwilligst diese Ge Von der f. f. Bezirks-Hauptmannſchaft zu Brünn legenheit ergreife , um den Braven der f. k. u. 3. vom Hrn. Bürgermeister zu Somniß 30 kr., Gendarmerie die wohlverdiente allgemeine An Hrn Bürgermeister zu Tischnowiß 30 kr. , Hrn. fl. fr. erkennung und Dankbarkeit zu bezeugen. 5 Rudolf Hoschef in Tischnowit 4 fl.. 3 3 - Vom . f. Bezirks- Gericht zu Namiest in Mähren Von der f. f. Bezirke Hauptmannschaft Klagenfurt Von der f. f. Bezirks - Hauptmannschaft Jaszbe= u. z. v. Hrn . Bez. Dechant Hollub 1 fl., Hrn. reny in Ungarn Fabriks Direktor Zurhelle 2 fl., Hrn. Mechani 5 Vom f. f. Bezirks-Amt Lippa im Banat . fer Biewanger 30 kr., Hrn. Forstmeister Do, Vom f. f. Bezirks-Amt Ruma im Banat biasch 30 fr., Hrn. Notar 3asmeta 30 fr., 30 Von der f. t . Bråtur zu Lefina in Dalmazien Hrn. Bez.-Richter Kromay 30 kr., Fr. Guts 5 Vom f. f. Bezirks-Amt zu Neufaz pächters-Gattin in Mohelna Wilhelmine Em Vom f. f. Bezirks:Amt zu Baja 7 minger 2 fl. • Lom t. t. Kameral-Mandatariat zu Gurahu Summa 77 mora in der Bukowina, u. z. v. Hrn. Kame= Laut 2. Ausweis 84 ralsMandatar Reisich 30 kr., Hrn. Kamerale 161 Zusammen Pfarrer baumeister Humbert 30 fr., von Hrn. Bereznicky 30 kr., Hrn. Haupt-Amts - Kontro Hiervon ab : 2000 Gremplare Sezen, Druken, Pa lor Deafonovits 30 kr., Hrn. gr. or. Pfarrer pier und Adjustiren 85 fl. Mandrilla 30 fr. , Hrn. Oberförster Rose 30 kr., Ginige besondere Einbände mit Coldschnitt 12 fl. Hrn. Postmeister Ginsel 30 kr., Hrn Finanz Lithografie der Einladungsschreiben, Subs Wach Ober-Kommissär Grohmann 30 fr., Hrn. skripzions-Bögen und Duittung fammt 5 -Väkermeister Horwarth 30 kr., Herrn latein. Pavier 25 fl. 5 ― Pfarrer Kaleczinski 30 kr. 3 fl. Rommissions-Gange und Kleinigkeiten • 1 30 Vom t. f. Bezirks -Amt zu Fürstenfeld, u. z. v. 1 125 Hrn. Bezirke-Kommissär Hanschig 30 kr., Hrn. Somit einstweilen reiner Ret . 36 Steuereinnehmer Vuschnigg 30 kr., Hrn. Bez.= Wien, 10. Juli 1854. 3. B. Jüngling . Richter Köffer 30 kr , Hrn. Bezirks- Gerichts

3. Ausweis der zu Gunsten verwundeter f. f. Gendarmen eingegange, nen Beträge für „Marien-Blätter. "

10

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Bom f. t. Bezirks-Amt_Friesach in Kärnthen, u. 3. vom k. k. Herrn Steuereinnehmer Wartwes ger 30 fr., v. f. k. Hr. Bezirks Richter Prot mann 30 fr., f. f. Hr. Bezirks-Gerichts-Ad junft Rader 30 fr., f. f. Herrn Bezirks-Kom= miffär Schiffermüller 1 fl., Hr. J. G. Jeretin, Gemeinderath und Hausbefizer 30 fr.. Vom t. t. Bezirks-Amt zu Maria Thereſiopel im Banat, u. z. vom Herrn Almaſer, Gemeinde Borstand 1 fl., Hrn. Baimaker detto 1 fl., Hrn. Pacserer detto 30 fr., Hrn . Sandorer detto 30 fr., C. Santaverer detto 30 kr., Hrn. D. Moravißår detto 30 kr.. Kunbajaer detto 1 fl. Vom f. f. Bezirks - Gericht zu Wolkersdorf_in Nieder-Defterr., u . z. ron der Frau Häuſcher, BeamtenesWitwe 30 fr., v. k. f. Hrn . Grund= buchführer Ochler 30 kr., f. f. Hrn. Bezirkse Gerichts-Adjunkt Winhofer 30 kr., f. f. Hrn. Postmeister Schuster 30 kr., f. f. Hrn. Stras Ben-Inspektor Springer 30 kr., f f. Hrn. No tar Dr. Schuchan 30 kr.. Hrn. Pfarrer Köller 30 kr., Hrn. Seifenfleder Fritsch 30 kr., Hrn. Fleischhauer Fröhlich 30 kr., Hrn. Apotheker Dan. Zweigel 30 fr. • Von der f. t. Bezirks-Hauptmannschaft Waidho fen an der Thaya in Nied. -Defterreich . . Bom t. f. Militäre und Zivil- Gouvernement in Zaro, u. z. v. Sr. Erzellenz dem Hrn. Gous verneurs Stellvertreter FMt. Baron Mam

Gründliche und schnelle Heilung Feld-

oder

Lagerküchen,

äußerlicher

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Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. -

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Druk von Karl Gerold und Sohn.

1

Desterreichischer

Beitschrift für

Nro. 58 .

Soldatenfreund.

militärische

Samstag , den 22.

Juli

Interessen .

1854.

VII.

Jahrgang.

Grscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 kr., vierteljährig 1 fl. 30 kr., für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 tr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige viertel jährig 2 fl. 10 kr., halbiährig 4 fl. 20 kr. R. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesenbet erhalten. - Einzelne Blätter 6 kr . K. M. Prånumerazion wird angenommen im Komptoir des Soldatenfreundes ( Stadt , Wollzeile Nr. 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in franfirten Briefen eingesendet werden wollen . Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werben zu 4 kr. K.M. die Vetitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K.M au berichtigen kommt. - Anonime Beiträge werden nicht berükſichtiget.

Zur Situazion und Nachrichten von den Kriegsschauplä zen.

Aussagen der Gefangenen gegründeten Berichte des General - Lieutenants Soimonoff hatten die Türken einen Verluft von mehr als 5000 Mann ers litten. Alle ihre Versuche auf dem linken Ufer festen Fuß zu faffen , wur

den vereitelt. Mehr als 40 Bataillone waren im Feuer gewesen. Omer r. In den Stellungen der beiderseitigen Armeen an der untern Donau Pascha, welcher mit einem zahlreichen Gefolge in Ruftschuf angekommen hat sich bis zur Stunde nichts geändert ; dagegen sind wir in der Lage war , hatte in Person befehligt. Vierzehn Stunden lang behaupteten 12 % Meile) über die Affaire bei Giurgewo Folgendes aus Bukurest vom 12 d. ruffische Bataillone mit großerLapferkeit ihre bis auf 9 Werft ( 11 mitzutheilen : ausgedehnten Stellungen. Ihr Verlust war begreiflicherweise sehr bedeu „ Am 6. Juli begab sich der Fürst Gortschakoff aus Maga nach tend und erftrekt ſich bis auf 800 Todte und Verwundete." "Da General Soimonoff sich von der großen Uebermacht seines Bukurest, um am folgenden Tage dem feierlichen Gottesdienst bei Gelegen heit des Geburtsfestes seines Monarchen beizuwohnen. Umstände bewogen Gegners überzeugte, der auch nach Antritt der Dunkelheit fortfuhr frische Maffen auf die Insel herüberzuschaffen, und von der Mißlichkeit , die Ver ihn bald darauf sein Hauptquartier nach Bukureft zu verlegen." M Vom 22. Juni an hatten nämlich starke Truppenzusammenziehungentheidigung einer so ausgedehnten Posizion erzwingen zu wollen, verließ er Seitens der Türken bei Ruftschuk statt gefunden, vorerst aus Schumla, und turgewo in der Nacht vom 7. auf den 8. Juli und ließ seine Truppen nach dem 27. auch von der untern Donau. Einige auf das linke Ufer ge auf den Anhöhen von Frateschti , ungefähr 1½ Meilen von dort, eine flüchtete Bulgaren sagten aus, daß bis zum 3. Juli schon 30-40,000 M. Stellung einnehmen. " regulärer Truppen , worunter bis 10,000 Egypsier sich dort konzentrirt „Die Gefangenen , deren Anzahl sich auf 19 beläuft , unter denen hatten. " 1 Offizier , versichern , daß an diesem blutigen Tage die Ruffen 45.000 ་་ An dem leztgenannten Tage eröffneten die Türken ein ziemlich leb. Mann gegen sich gehabt haben, und daß diese von vier franzöſiſchen höhern haftes Feuer aus ihren Festungs- und Ufer - Batterien, ohne namhaften Offizieren befehligt worden seien , welche bald nach Beginn der Schlacht ihren Tod gefunden hatten. " Erfolg, nur ein Mann wurde getödtet und zwei kontuftonirt. Am folgen "1 Ehe ich meinen Brief schließe , kann ich nicht umhin zweier Nach den Morgen konnte man aus den Bewegungen der Türken und aus dem Erscheinen eines Dampfschiffes und vieler kleiner Fahrzeuge schließen , daß richten zu erwähnen, welche die Wiener Preffe" sich von hier und von der de ein Theil der En Vorbereitungen zu einem Ueberfall gemacht wurden ; der Chef des Des untern Donau mittheilen läßt. Nach der Erften tachements, General-Lieutenant Soimonoff, traf die nöthigen Vorsichtsmaß gelhardt'schen Brigade bei ihrem Rükzuge von Silistria in der Gegend zwischen Ezernawoda und Raffowa durch ein türkisches Truppenkorps ab regeln. " „Am 5. Juli um 3 Uhr Morgens näherten sich in der That 13 türkische geschnitten und über deren Schiffal ist man noch in Ungewißheit. Der Fahrzeuge der Insel Mokan , welche Giurgewo gegenüber liegt und fast den andere Korrespondent erzählt, Mehemed Pascha mit 25.000 Mann hätte in ganzen Winter hindurch von den Türken besezt gewesen war. Sie okkupir der Nähe von Karaffu Stellung genommen, um das von Silistria dahin ten einen Theil derselben und ihre Stuzer begannen die russischen Battes abziehende Korps des Generals Grotenhjelm zu empnoen , welches sich rien zu beschießen. Durch das Feuer dieser lezteren wurden fünf von den auch bei dem ersten Zusammenstoß aufgelöst habe. Um solche Dinge be türkischen Böten beschädigt und gezwungen mit ihrer Mannschaft auf das Haupten und sie reproduziren zu können , muß man über die Art, wie die rechte Ufer zurükzukehren ; vier andere verloren ihre Masten und auch das Belagerung von Silistria aufgehoben wurde , in der vollkommensten Un Dampfschiff wurde in das bei Ruftschuk sich in die Donau ergießende Flüß wissenheit sein : alle dort befindlichen Truppen kehrten über die Brüfe auf chen Lom gebracht. Bei dieser Gelegenheit hatten die Russen 3 Todte und das linke Donauufer zurüf , und es war weder Engelhardt nach Czerna 6 Verwundete, und später während der Kanonade, die den ganzen Tag woda, noch Grotenhjelm nach Karaffu gegangen ; der fromme Wunsch des fortdauerte, zwei Todte, unter denen der Artillerie-Kapitän Arzibaschek, und Korrespondenten , sie vernichtet zu sehen , konnte also nicht in Erfüllung 4 Verwundete, " gehen." Wenn wir unbefangen diese Vorfälle ins Auge faffen, so drängt sich „ Am 7. Juli eröffneten die Türken aus der Festung und aus der unterdessen auf der Insel Mokan aufgeführten Batterie ein sehr heftiges die Frage auf : Hat Omer Pascha die mit so bedeutenden Opfern ausge Feuer, unter deffen Schuze Truppen auf die Insel Radoman herübergesezt führte Forcirung des Donauüberganges und Besezung des befestigten wurden. Zwei Bataillone des Tomskischen Jäger-Regiments griffen tapfer Städtchens Giurgewo in Folge des mit den Feldherren der Hilfstruppen an und gelangten von einer Posizion zur andern bis an die Spize der Jn am 8. - 4. d. beschlossenen Kriegsplanes unternommen ? Und was ist sel, wobei der dort kommandirende General-Lieutenant Chruleff in den Arm der Zwek dieses Operazionsplanes ? Will etwa Omer Pascha mit den verwundet wurde. Gleichzeitig fezten die Türken bedeutende Massen ihrer Ruffen um den Besiz der Winterquartiere für seine Streitkräfte kämpfen ? Infanterie auf der Insel Mokan aus, und zum Theil auch auf dem linken Andererseits fragt es sich : Was konnte den f. russischen Feldherrn veran Ufer, von wo sie jedoch von dem Kolimanschen Jäger: Regiment delogirt laffen, das erponirte Giurgewo mit verhältnismäßig nur schwachen Kräf wurden. Hier zurükgeschlagen warfen fie fich wieder auf die Insel Rado ten militärisch besezt zu halten ? Es soll uns freuen, wenn diese blutigen man und den Umfang derselben benuzend, ließen sie eine große Anzahl Trups Ereignisse, deren Motive nicht recht klar sind , für den einen oder den an deren kriegführenden Theil einen Erfolg haben werden , und wenn wir pen landen; sie suchten alsbald die ruffischen Jäger zu umzingeln, was je doch nicht gelang. Vom frühen Morgen an, bis zum Untergang der Sonne, nicht in die Lage kommen müßten : die Affaire von Giurgewo eine troft lose strategische Kombinazion zu nennen . dauerte auf dieser Insel ein blutiger Kampf fort , welcher öfters in Hand gemenge ausartete. Zu wederholten Malen wurden die Türken bis zu ihren Booten geworfen : um die Fliehenden aufzuhalten, beschoffen sie die eigenen Truppen mit Kartätschen von dem Dampfschiffe und den Kano. nierbooten. " Die Kriegs , Marine Großbritanniens. " russische Artillerie , die sich auf dem der Insel gegenüberliegen H. L. Ein früherer Artikel hat den Lesern des „ Soldatenfreunde s “ den Ufer aufgepflanzt hatte , versenkte , unerachtet des mörderischen Feuers aus der Festung und von der Flottille , 15 türkische Fahrzeuge mit ihren den gegenwärtigen Bestand der Kriegsmarine Frankreichs geschildert , der Landungstruppen und beschädigte das Dampfschiff. Nach dem auf die vorliegende wird sich mit jener Großbritanniens beschäftigen, wobei aus

462 drüflich bemerkt werden muß, daß der Verfaffer hier wie früher nur als Militär-Statistiker und feineswegs als Techniker referirt. A. Zentral Verwaltung. Diese leitet, nachdem die Stelle des Lord Groß- Admirals schon seit vielen Jahren nicht besezt ist, der erste Lord der Admiralität (ge genwärtig S. J. Graham) unter Mitwirkung der übrigen Mitglieder dieses obersten Marine-Kollegiums ; es ist dieses , also nicht blos (wie in Frank reich und anderwärts) ein technischer Rath, sondern eine wirklich adminiftri rende oder vielmehr leitende Behörde.

für den Elementar- Unterricht der im Dienste stehenden See- Mannschaft. Hieher gehört noch das k. Observatorium zu Greenwich, welches unter Einem auch mit der Prüfung der Chronometer beauftragt ist.

Die Admiralität besteht außer dem ersten Lord aus 3 Admi Der ralen, 2 Kapitänen, 2 Sekretären und 46 Clerks (Zivilbeamten) . selben ist attachirt : Das hydrografische und Hafen - Departement unter einem Admiral, und einem Ingenieur-Kapitän. Die Zentral-Verwaltung theilt sich in folgende Departements : 1. Das Schiffs 1 Departement unter einem Kapitän. 2. Das Rechnungs - Departement. 3. Das Verwaltungs - Departement. 4. Das Verpflegs- und Transports- Departement.

und läßt gewisse Gegenstände seiner Gerichtsbarkeit durch delegirte Vize Admirale beforgen, zu welchem Behufe die Küften Englands in 20, Schott lands in 2 und Irlands in 4 Bezirke eingetheilt find, deren jeder unter der

E. Justiz . Diese wird von dem hohen Admiralitäts- Gerichts- Hofe ausgeübt, deffen Präsident der Lord- Groß, Admiral und in dessen Ermange lung ein von der Admiralität delegirter Admiral ift. Dieser Gerichtshof unterhält Agenten in allen wichtigeren Seepläzen (gegenwärtig an 15)

Jurisdikzion eines Viz Admirals steht. Irland hat ein eigenes Admira litas gericht, welches aber von jenem zu London refſortirt. — Alle Pri sen Angelegenheiten gehören vor das Forum des Admiralitäts - Ge -richtes. Für Militär-Vergehen werden von Fall zu Fall an Ort und Stelle Kriegsgerichte eingesezt .

F. Budget (Mittel und Wege). Großbritannien verwendet, wie zu erwarten, jährlich höchst bedeutende Summen aufseine Kriegsmarine. So 5. Das Sanitäts - Departement, und Für die Marine Für das Feldzeug-Amt. 6. das Ingenieur- und Bau - Departement. 1816 9/10 Mill. Pfd . St. Pfd. St. 2710 : noch Dazu kommen 12/1 Mill. 1821 6/10 detto detto 0 Das Marine Truppen- Amt, deffen Vorsteher der General-Adju 1826 65/10 detto detto 1 110 tant ist, und 1510 detto 1831 57/10 detto das Matrosen - Registrirungs- Amt, eine Schöpfung der Neuzeit detto 1836 42/10 detto 14/10 und wahrscheinlich Vorläufer einer Art Marine-Konskripzion nach 1841 65/10 detto 18/10 detto dem Vorbilde Frankreichs. 1846 78/10 Detto 24/10 detto B. Unter Behörden . 22/10 1851-58 10 / detto detto Als solche bestehen in den Kriegshäfen 1. Klaffe zu Portsmouth, 2510 detto 1852 6/10 detto Plymouth (oder Devonport), Woolwich und Chatam , dann 2. Klasse zu ( 1 Pfund St. nach gegenwärtigem Kurse ungefähr 12½ fl. BN. ) Sheernes, Deptford, Pembroke und Deal eigene Hafen- Aemter, deren Chef zu Portsmouth ein Admiral, zu Woolwich ein Kommodore und in Für das laufende Jahr 1854 dürften die eigentlichen Marine- Aus den übrigen Häsen, mit Ausnahme Deals , ein Kapitän ist ; an lezterem gaben, nach den Bewilligungen des Parlamentes zu schließen, wohl auf 9 Orte wird diese Stelle nur von einem Clerk versehen. Diesen Hafen-Kom mandanten ist übrigens für die verschiedenen Verwaltungszweige das nöthige bis 10 Mill. Pf. St. steigen. Zu den vorstehenden Zahlen ist zu bemerken, daß dieselben durchaus Personal an Offizieren und Beamten beigegeben. reelen den Aufwand darstellen und daß jene für das Felozeugamt nur zum Eigene Verpfleg8 Aemter find zu Portsmouth , Plymouth, Deptford und Cork ; zu ihren Obliegenheiten gehört auch der Transports fleineren Theile die Marine betreffen.

gen Werkstätten sind zu Portsmouth, Plymouth, Woolwich, Chatam, Sheer neß, Deptford und Pembroke. Dampf Maschinen - Werkstätten zu Woolwich, Portsmouth und Plymouth ; doch wird der größte Theil des Erforderniffes an neuen Maschinen von den eben so zahlreichen als großartigen Landes -Fabriken beigestellt. Das Artillerie- Material liefert das große Arsenal zu Wool. wich ; es besteht hier eine Stükgießerei für Bronze- Geschüze (der Ber darf an eisernen Geschüzen, so wie an Projektilen wird von Privat-Fabri fen oder aus Schweden bezogen) mit einer jährlichen Produkzionsfähigkeit von 385 Stüfen ; ein Pulver , Munizio ns- und Feuerwerks Körper 8 Atelier , wo auch die bekannten Kongreve'schen Raketen er. zeugt werden ; eine Lafetten- und Wagenfabrik , ein Artille rie Park (mit 20-25,000 Geschüzen 2c. 2c. und 3-4 Millionen Pro jektilen als Reserve - Vorrath) , ein Genie . Amt und eine Maga zins s Verwaltung mit sehr ausgedehnten Magazinen. Die Anzahl der in diesen Etablissements beschäftigten Arbeiter beträgt gewöhnlich 2500 bis 3000 Individuen . - Beiläufig sei jedoch bemerkt, daß die vorgenannten

G. Das Material.

Die englischen Kriegsschiffe find durchaus aus bestem Materiale ſolid und gut gebaut ; doch soll nach dem Urtheile von Sachverständigen die Form Manches zu wünschen übrig laffen ; man gibt in dieser Beziehung den fran Die Ausrüstungs- Ge zösischen und amerikanischen Schiffen den Vorzug. genstände sind in Beziehung auf Qualität und Zwekmäßigkeit tadellos, alle Erfindungen und Verbefferungen im Seewesen , fie mögen wo immer gemacht werden, kommen ohne Rüksicht auf Nazional-Vorurtheile und Un kösten schleunigst zur Anwendung , es wird mit einem Worte Nichts ver fäumt was dazu beitragen kann, Großbritannien seinen Rang als erste See macht der Welt zu erhalten. Die Zahl der vorhandenen diensttauglichen Kriegsschiffe ist sehr be deutend. Die Navy - Lift vom 1. April 1854 führt deren nicht weniger als 491 auf, die fich auf folgende Art klaſſifiziren : Dampf

Schrauben-Dampfer.

Segelschiffe. Ueberhaupt. Im Bau.

Von 131 R. 120 , 110 " " 100 90 " 80 " 70 " 60 " 50 " 40 " 30 " 20 " 10 " Unter 10 "

3.

K.

10 1200 3 348 723 7 5 450 23 1884 22 1622 3 180 31 1550 41 1736 110 23 575 55 751

Ueberhaupt.

313

Dienst, für welchen überdies noch besondere Agenten zu Liverpool und Leith aufgestellt sind. Marine- Spaler find zu Plymouth , Haslar und Deal, Ma roden -Anstalten zu Woolwich und Chatam ; außerdem Schiffs- Spitäler nach Bedarf. C. Marine R Arsenale, Schiffswerften , Werkstätten. Arsenale mit Schiffswerften und allen zur Austüftung nöthis

3. R -2 240 3 2 232 ――― -- 2 ―― 13 3 240 1 --- 1 3 180 4 4 200 9 1 --- 4 7 -13 3.

K. 131 360 201 1176 80 70 240 452 46 128 149 193

Vf.Kr. 700 1700 1400 6600 400 350 1800 3960 3 0 1530 2520 2572

Im Bau.

3. 1 1 4

K. Pf.K.

Schiffe.

Rad-Dampfer. Ueberhaupt. JmBau -- Ar 3. K. Vf.K. 3. PƒK.

120 800 ww 100 800 360 2400

333

Artillerie-Anstalten nicht unmittelbar zur Marine-Verwaltung gehören ; fte -ftehen vielmehr unter dem Feldzeug - Amte (Ordnance), welches wie be: 7 350 3200 kannt eine der Land: und Seemacht gemeinschaftliche Inftituzion ist, unter hat. Budget eigenes ihr und steht General) dem Feldzeugmeister (MasterDie übrigen Bedürfnisse der Marine- Verwaltung werden fast aus 60 1150 3 71 1760 3 32 200 2 7 112 3170 schließlich von der Privat-Industrie bezogen. D. Unterrichts - Anstalten 2c. ________ 17 102 2522 2 268 49 16 110 72 335 19074 ein Marine - Kollegi An folchen bestehen : zu Portsmout - 1 ――― -- 31 26 120 -3816 1 600 um h hne für die Bildung von Schiffs Offizieren und Ingenieure , ebendaselbst eine n , dann zu Greenwic eine nautisch Schule Sum. 301 11397 14 1092 77 3328 26534 20 1038 8660 113 518 27820 1 600 S mathema h e tische chule , so wie der im Dienste Gesammt-Etat 491 Kr . Sch . 2c. 2c. mit 15248 K. u . 54354 Pf. Kr ., worunter für die Kinder des hiesigen Marine - Invalidenh auſes 35 detto mit 2130 K. u. 9260 detto im Bau. Schießs ftehenden Seeleute, endlich zu Woolwich eine praktisc chule he aller Art klassifizire sich nach der 190 Dampfschif Die aufgeführt ' tüchtiger Matrosen -Kanoniere . für die Heranbil n fe en dung 1: Stärke ihrer Maschinen auf folgende Art : unterhält der Staat ein Korps von Instrukt Ueber oren

453

Rad Schrauben Dampfer. Dampfer. 3. Pf. Kr. 3. Pf. Kr. 800 1 1600 Von 800 Pf. Kr. 2 700 700 1 " 1250 2 6020 10 600 " 4295 1580 8 500 " 3 9500 12 5027 28 400 " 3780 14 11 4554 300 " 6480 2114 27 9. 200 " 720 37 4672 7 100 " 742 520 12 11 Unter 100 " 77 26534 113 27820 Summe

Summe 3. Bf. Kr. 2400 8 700 1 -7270 12 5875 11 35 14527 25 8334 8594 36 5392 44 1262 23

Hievon im Bau.

lend, welche der Pinsel Vandermeulen's verewigt hat. Die Haltung dieses Manues war würdig ohne hochmüthig und traurig, ohne niedergeschlagen zu

3. Pf.Kr. sein. Die Aehnlichkeit, welche ich einige Augenblike früher zu bemerken glaubte, 2 1600 war so augenscheinlich , so vollkommen , daß ich es nicht über mich brachte, -- davon gegen meinen Wirth zu schweigen, welcher mir aber nichts antwortete. 7 4200 Dieses Bildniß ist sehr schön, fuhr ich fort. ―――― ―――― Finden Sie es, antwortete er, ich verstehe mich durchaus nicht darauf. 7 2800 Und er wandte sich gegen die Thüre zu, indem er seine Kerze so drehte, 1 350 baß das Bild im Schatten blieb. Es schien mit nun erwiesen, daß ihm die ◄ - ser Gegenstand peinlich war und ich faßte den Entschluß nie mehr auf so ge 2 200 rabe Weise darauf zurüf zu kommen. 2 110 Wir gingen hinaus , aber bevor wir noch den Schoppen erreicht haben, 190 54354 21 9260 löschte ein Wind- und Regenstoß das Wachslicht aus, und wir waren geno Unter den verzeichneten Rad-Dampfern befindet sich Einer der „ Bée " thigt wieder umzukehren. Sie können nicht abreisen , sagte mir der Straßenwächter ; das Wetter von 10 Pferdekraft, bei dem man versuchsweise gleichzeitig das Schrauben und Rad.System in Anwendung gebracht hat ; es soll dies den Vortheil wüthet noch mit seiner ganzen Kraft. Es ist für Sie am angemessensten hier gewähren bei eintretender Störung des einen Mechanismus den anderen beim Herd bis zum Tagesanbruch zu bleiben. In Ihrem Alter , Herr Offi. zier, schläft man überall. anwenden zu können und somit das Schiff dienstbar zu erhalten . Ich hätte Euch schon um das gebeten, was Ihr die Güte habt mir an Ob sich in der gegebenen Dampfer-Liste auch jene zur Küsten-Verthei digung bestimmten Dampf - Wachschiffe (Steam-Guard-Ships) befinden, zutragen, wenn ich nicht gefürchtet hätte Euch zu stören , antwortete ich. Man stört nur die Leute, die halbarm sind , entgegnete er mit einem Deren Konstrukzion die Admiralität im Jahre 1845 angeordnet hatte , kann Lächeln, das ihm die erhabenste Ergebung aufbrütte. Meine einzige Befüm mit Bestimmtheit nicht angegeben werden ; die oben zitirte „ Navy - Lift" läßt den Referenten hierüber in Zweifel. Man hatte hiezu 4 ältere Linien merniß in diesem Augenblik ist, daß Sie übel daran sein werden, aber eine 爨 schiffe von 72 Kanonen und 4 derlei Fregatten von 44 Kanonen bestimmt, Nacht ist bald verflossen. Ich werde Ihnen Gesellschaft leisten , wenn Sie Die man zuerst rastren d. h. zu Blokschiffen umftalten ließ. Die Linien wollen. Ich nehme es mit Dankbarkeit an. schiffe erhielten dann eine Dampfmaschine nach dem Schrauben- Systeme von Wenn es so ist , fuhr er fort , so werde ich Holz holen , um Sie nicht 450 Pferdekraft (um eine Schnelligkeit von 6 Knoten in der Stunde zu erzielen) und wurden als Fregatten aufgetakelt, den Fregatten gab man zu stören, wenn Sie eingeschlafen sein werden. Er ging in der That hinaus und kehrte wenige Augenblike darauf zu eine solche von 575 Pferdekraft (um 9 Knoten in der Stunde zu erzielen), unter der Last einer ungeheueren. Menge von Ginsterzweigen, gebeugt rük, und ließ fie als Korvetten 1. Klasse auftakeln ; an Geschüzen endlich er die mir trokner schienen, als jene, welche wir bis zu diesem Augenblike ge hielten : brannt hatten. Er warf einige derselben auf den fast schon kalten Herd, ich Die Linienschiffe 48 St. 68pfd. Granat-Kanonen, hüllte mich in meinen Mantel und mit Hilfe der Ermüdung dauerte es nicht 2 " 112 " Bomben-Kanonen, 6 "1 32 " Carronaden. lange, bis ich von einer unbestimmten Betäubung in tiefen Schlaf verfiel. Nach einer Weile, deren Dauer ich zuerst nicht genau abschäzen konnte, Kan Gra 68 , one 20 natn Fregatt "1 Die en "/ 112 # Bomben-Kanonen , wurde ich auf einmal aus meinem Schlafe durch eine außerordentliche Helle 2 " geriffen, welche meinen Augen einen lebhaften Schmerz verursachten , obgleich 32 " Carronaden . 4 " meine Augenlider noch vollkommen geschlossen waren. Im ersten Augen. die Daß derlei Schiffe, die wahre schwimmende Batterien sind , für Küften Vertheidigung große Vortheile gewähren müssen, ist selbst für den blike glaubte ich, das Wetter der verflossenen Nacht dauere noch fort und es fei ein Bliz gewesen, der mir die Blendung, an der ich litt, verursacht hatte, Laien klar und macht daher jede weitere Erörterung überflüssig. aber bald kam ich aus meinem Irrthum zu mir und erkannte, daß das Licht, (Schluß folgt. ) in dem die Hütte wie gebadet war, von den ersten Strahlen der Sonne her rühre, die gerade vor der offenen Thüre der Hütte meines Wirthes aufging. Ihre glänzende Helle zerstörte im selben Augenblike die durch meinen Die Erzählung des Majors. gefunden Schlaf erzeugte Betäubung. Die Begebenheiten des vorigen Abends stellten sich in meinem Geiste ohne Bögern mit ihren kleinsten Einzelheiten (Fortsezung.) Ich war aus meiner Träumerei durch die Stimme des alten Straßen ein und maschinenmäßig ſuchten meine Blike das Bildniß , welches etliche wächters gerissen, der, als ob er zu ſich ſelbſt ſpräche, ſagte : Sie müſſen nun Stunden früher meine Neugierde so lebhaft angeregt hatte. Dasselbe war verschwunden, aber seine frühere Gegenwart wurde durch Alle schlafen gegangen sein ; ich will das Feuer wieder anmachen , und auch die Kerze anzünden ; -- meine Schwiegertochter wird nichts davon erfahren. den Zustand der Mauer bezeugt, die in einem Raume von fünf Fuß weniger Ich habe nicht kalt und das Licht würde mich am Schlafen hindern, als überall sonst verraucht und minder geschwärzt war. antwortete ich, als ob diese . Worte an mich gerichtet gewesen wären. Ich Ich begriff den Zwek dieser Entfernung, man hatte augenscheinlich die bitte, macht nichts mehr für mich , ich habe Euch nur zu sehr schon in Un sen so natürlichen Vorwand zu fragen, auf welche man ohne Zweifel nicht antworten wollte, entfernen wollen. ordnung versezt. Die Kälte wird Sie am Morgen überkommen und dann muß man ja Ich zog meine Uhr , ſie wies auf 7 , und da ich allein in der Hütte auch in den Schoppen sehen, um zu wiffen, ob Ihr Pferd Nichts von Nöthen war, schloß ich daraus, daß mein Wirth an seiner Arbeit auf die Landstraße, die Kinder auf den Weg nach der Schule seien, und ihre Mutter sich um die hat und sich ruhig verhält. ――― Es hat sich nicht geregt ; ich hörte wenigstens nichts. Aber sehen wir arme Behausung herum beschäftige. dochnach demselben, fügte ich sogleich bei, denn ich werde dabei das Wetter prüIch trat an die Schwelle der Hütte und gewann die Ueberzeugung, daß fen, wenn es minder: düster ist , will ich meinen Weg fortsezen. In welcher meine lezte Voraussezung richtig gewesen war, denn ich erblikte in geringer Entfernung befindet sich das nächste Dorf , auf der Hauptstraße , wohlver- Entfernung die Schwiegertochter des Straßenwächters . Sie hielt mit viel ftanden ? Mühe am Ende eines Strikes eine Biege mit hängenden Eutern , um welche Dreiviertel Meilen von hier beiläufig , entgegnete mein Wirth ; aber herum zwei schwarz und weiß geflekte Zieglein sprangen, in ihren Spielen bevor Sie dahin gelangen, fuhr er nach einem Augenblik des Zögerns fort, durch das kleine Mädchen , das ich gestern gesehen und den füngsten ihrer indem er seiner Stimme einen schmerzlicheren Ausdruk gab , als sie bisher Brüder, aufgemuntert. Dieses Bild durch eine hertiche Sonne beschienen, hatte Anmuth und gehabt hatte , bevor Sie dahin gelangen , werden Sie ein Gasthaus finden, von dem die Wahrheit mir gebietet Ihnen zu sagen, daß Sie daselbst besser fast Poesie. Das Weib beobachtete , wenn sie auch das bei den Bäuerinnen daran sein werden als bei mir . gewöhnliche Alter der Schönheit schon überschritten hatte, in ihren Bewegun Während er sprach, hatte er die Kerze angezündet und da ihr flakern gen eine Würde, die mich lebhaft verwunderte ; die Kinder , welche mir am · des Licht von Neuem das Innere der Hütte erleuchtete, konnte ich mich über- Abend , um den Herd gelagert , traurig geschienen hatten , waren nun, zeugen, daß alle Liegerstätten besezt waren und ich errieth, daß man das Feuer sich am Tageslicht freuend, lebhaft und munter ; dann verursachte mir die hatte ausgehen laſſen, damit sich das Weib und die Kinder zur Ruhe bege Landschaft, die ich zum ersten Male sah und die ich Euch im Eingange mei ben konnten , ohne durch meine Gegenwart gestört zu sein. Ich hatte nicht ner Erzählung beschrieben habe, eine süße Ueberraschung ; ich hatte mir , ich Zeit mich von dieser geiftvollen Eingebung dürftiger Scham rühren zu laffen, weiß eben nicht warum, die magere Vegetazion der Sologne auf den dürren denn meine Aufmerksamkeit war von Neuem durch den Gegenstand angezogen, Hügeln des Limouſin zu finden eingebildet und traf nun die Fruchtbarkeit der der ste schon einmal gefesselt hatte. Limagne in einem Winkel Arkadiens. . Es war ein herrliches Bildniß in Lebensgröße, einen Mann von beiläu Der Himmel, durch den Sturm der vorhergegangenen Nacht gesäubert, fig vierzig Jahren, in einer jener Uniform der Armee-Kommandanten darstel- war von einer wunderbaren Reinheit ; das Wiesengrün hatte, noch feucht, seine

464 Frühlingsfrische wieder erlangt, ein belebender Windzug verleitete die Blätter der hie und da zerstreuten Eichen und Birken zu jenem harmonischen Geflü fter, welches die Sprache ihrer Zweige zu sein scheint. In der Entfernung wühlten Pflüge den Boden auf, welchen ganze Schaaren von zahmen Tauben, das gewöhnliche Geleite des Seemannes , mit der Spize ihrer glänzenden Flügel berührten , Heerden stiegen langsam die bewachsenen Böschungen der Kreuzwege herab und Hähne mit fliegendem Schweife und zerzaustem Gefieder galoppirten in den gezäunten Feldern her um, ale suchten sie einen Ausgang. In diesem Augenblike erblikte mich das Weib ; ſie grüßte mich mit der Hand freundlich, dann rief te mir zu : Herr Offizier , sehen Sie nach Ihrem Pferde ; ich glaube, daß es frant ift.

kob hinter sich auf dem Pferde zur großen Zufriedenheit des wakeren Jungen mitgenommen. Mein armer Bayard war entschieden rehe, aber der Aderlaß von diesem Morgen hatte die Entwiklung der Krankheit aufgehalten, und mittelft einiger sehr einfacher Vorsichtsmaßregel und einer ftrengen Diät mußte er in eini gen Lagen im Stande sein, seinen Weg fortzusezen, so sagte mir mindestens der Mann der Kunst in um so dunkleren Worten , als sie die Anmaßung hatten sehr gelehrt zu sein. Ich bezahlte diese unnüzen Phrasen über Ges bühr und der Aeskulap schlug wieder den Weg nach seinem Dorfe ein, indem er mich versicherte, daß er immer, wenn ich seiner bedürfen sollte, zu meinem Dienste stehen werde. Kurz darauf langte der kleine Réné an, einen Schiebkarren geleitend,

Ich machte nur einen Sprung nach dem Schoppen, wo mir die traurige Neuigkeit durch den ersten Blik, den ich auf meinem Gefährten warf, bestätiget wurde : Bayard war rehe. Die Nasenlöcher weit geöffnet und heiß, mit mühsamen Athmen und zitternden Beinen betrachtete er den Eingang des Schoppens, mit einem an flagenden Blike, als wollte er mir sagen, daß ich sehr gezögert habe, ihn zu besuchen. Das Weib war mir gefolgt, nachdem sie den beiden Kindern den Strik der Ziege anvertraut hatte. Warum haben Sie mich nicht früher benachrichtiget ? fragte ich sie mit dem Tone des Vorwurfes . Mein Vater hat gesagt, daß es nicht nöthig wäre vor der Ankunft des Thierarztes, den Jakob holen gegangen ist . Er hat Ihrem Thiere Blut ge nommen und versichert, daß vier oder fünf Tage der Ruhe hinreichen werden, um es wieder herzustellen . Ich sah den Hals Bayards an und entdekte auf denselben ein sehr fünftlich geknüpftes Büschel seiner Haar, welches mir bewies, daß mein Wirth während meines Schlafes Alles, was Noth war, gethan hatte. Ich richtete warme Dankesworte an seine Schwiegertochter und bat fte mir zu sagen, ob ich in dem nächsten Dorfe oder in einem der Häuser , die ich in einiger Entfernung gewahrte, Aufnahme für die Zeit , die ich in dieser Gegend verbringen müffe, finden würde.

der mit Stroh, Gerstenmehl, einige Bündel wohlriechendes Heu, um daraus Säfchen zu machen , und zwei Scheffel schwarzen und glänzenden Hafers brachte. Der Mann, der den Karren zog, vergaß mir nicht zu sagen , daß

Mann aber ist nicht avancirt, fügte sie mit einem Seufzer hinzu ; wir haben kein | 1 Glük in unserer Familie. Und doch haben Sie auch Ihren ältesten Sohn, wie mir Jakob gestern Abend sagte, Soldat werden laffen. Warum ließen Sie ihn nicht befreien, ich glaube , daß die Konskripzion nicht den Sohn nimmt, deffen Vater unter den Fahnen steht. Mein Sohn hat nicht bei der Konskripzion gelost, entgegnete lebhaft meine Wirthin ; das ist für die Feigen gut. Ah ! er hat sich freiwillig gestellt. Ohne Zweifel, wie sein Vater und sein Großvater und wie sich alle meine anderen Söhne stellen werden, sobald sie das Alter dazu haben . Was sollten denn die armen Kinder thun, wenn sie nicht Soldaten würden ? Ah! Sie müssen mir Einen davon für mein Regiment geben , Jakob zum Beispiel.

bahnen einſchlagen zu laſſen ? Der Soldatenstand ist ohne die Möglichkeit der Beförderung der traurigste von allen. Was machen, wenn das Alter kommt, in dem man ihn verlassen muß ? Man tritt ins Invalidenhaus ein , was ich nicht hube thun können, weil der liebe Gott meinem Sohne eine zahlreiche Familie geschenkt hat , die ich durch meine Arbeit ernähren muß. Ich wollte meine Fragen fortsezen, als das Weib erschien um uns zu ſagen, daß das Frühſtük bereit ſel. Der Straßenwächter zog seine Weste, die er zur Arbeit abgelegt hatte, wieder an und wir traten in die Hütte. Der Topf, mit rauchenden Kartoffeln gefüllt, war, wie den verfloffenen Abend, in Permanenz am Herde. Ganz an der Seite war mit einem groben aber weißen Linnen ein Tisch gedekt ; auf diesem Tische lag ein großes Stük Roggenbrod, vier Hühner - Eier ohne Umstände einfach auf das Liſchtuch ge= legt, und eine kleine hölzerne Büchse, die etwas Salz von schauderhaft grauer Farbe enthielt , ein Haufe frischer Nüsse und ein Geschirr aus röthlichem Thone bis zum Rande mit schäumender Milch gefüllt. Die Kinder sezten sich um den Topf herum, die Mutter blieb stehen, der Großvater und ich nahmen an dem Seiten- Tische Plaz. Die Eier waren frisch geſotten, die Milch köftlich, das Brod ſehr er träglich, wenn auch für den Schlund etwas rauh ; ich hielt wahrhaftig ein

sein Herr Alles was mein Pferd nicht verzehren würde , wieder zurükzuneh= men gedenke. Der Schoppen war bald gekehrt ; man stellte die Nahrungsmittel in einen seiner Eken ; eine dichte Streu erhob sich unter dem abgemagerten Leibe meines Bayard und ein mit Kleienwasser gefüllter Kübel wurde vor ihn hin . gestellt. Dieser Kübel war von dem Pächter ausgeliehen worden - mein Wirth hat für Alles gesorgt. Bald kehrte auch dieser, von zweien seiner Enkel gefolgt, zurük . Alle drei trugen auf ihren Köpfen ungeheuere Bündel von Ginster und Farnkraut. Ich habe ihnen gesagt zu welchem Gebrauche man sie bestimmte . Ich bleibe bei Euch, sagte ich zu dem Straßenwächter , ihm die Hand reichend ; ich danke Euch von ganzem Herzen für das, was Ihr für mich ge= than habt. Das ist nicht der Rede werth , Herr Lieutenant , antwortete er , mir kräftig den Arm schüttelnd. Wenn Sie zufrieden sind , bin ich es auch. Schnell , Kinder, fuhr er munter fort , zur Arbeit , damit wir bald wissen, ob wir genug Ginster haben um alle diese Löcher zu verstopfen ; dies schöne Thier soll nicht kalt haben. Die Kinder ließen sich den Befehl ihres Großvaters nicht zweimal Wollen Sie uns denn verlassen ? rief sie mit fragendem Lone. Es ist wiederholen. In einem Augenblik waren die Bündel zerrissen und auf dem Boden ausgestreut, und Jeder machte sich nach seinen Kräften und dem Grade wahr, Sie sind bei uns sehr schlecht untergebracht ! fügte sie traurig hinzu. Ich würde gerne bleiben, wenn ich sicher wäre, Sie nicht zu stören, und seiner Verstandesentwiflung an die Arbeit. Die Kleinsten suchten die Zweige Sie mir versprechen wollten, keine außerordentlichen Ausgaben für mich wät aus, die Aelteren bereiteten die Verflechtung vor , der alte Großvater sezte Alles ins Werk. rend meines Aufenthaltes zu machen. Während dieser Arbeit betrachtete ich mit besonderer Sorgfalt diesen Oh, wir werden Ihnen das gerne versprechen, antwortete fie mit einem melancholischen Lächeln, und auch nicht Mühe haben unser Wort zu halten. fleinen Familienstamm und fragte mich , ob er wohl für die Armuth, in der Ich fönnte in der Nachbarschaft Alles kaufen was ich für mein Pferd er lebte, geboren sei. Der edle Anstand des Oberhauptes verwunderte mich nicht sehr, denn ich wußte, daß er lange Zeit gedient habe, aber jener seiner brauche, Stroh für ſein Lager, Gerstenmehl für ſein Kleienwaſſer. Das Alles wird schon besorgt, unterbrach mich das Weib. Jakob ift Enkel, den nichts erklärte, verursachte mir ein Erstaunen, das jeden Augenblik den Thierarzt holen gegangen ; Réné , mein zweiter Knabe , eilte eben nach wuchs . Ihre bäuerische und unkorrekte Sprache batte nichts Gemeines ; ihre dem Maierhofe des Vater Noël, von wo er Ihnen Futter bringen wird ; einfachen und fast wilden Manieren waren durch eine Würde veredelt, nelche die Anderen sind mit dem Vater auf dem Berge, mit Abschneiden von Gin die Erziehung niemals in einem so zarten Alter verleiht. Sie waren blaß fter und von frischem Fainkraut beschäftigt , um den Schoppen schließen und und ein wenig aufgeschossen, aber sie schienen stark, geschikt und von ausneh mendem Eifer in Allem was ſie unterna men . um Ihnen an der Seite Ihres Pferdes ein Lager bereiten zu können. Ah, wahrhaftig ! das ist zu viel Güte ! rief ich aus. Was, Sie haben Ihr hart da eine recht schöne Familie , sagte ich zu meinem Wirth in einem Augenblik, in dem wir allein waren. Alles dies auf sich genommen, während ich schlief wie Es sind brave Kinder , antwortete er mir , der König wird an ihnen Wie man in Ihrem Alter schläft, Herr Offizier, unterbrach sie mich von Neuem. fünf gute Soldaten haben , ohne ihren Vater und ihren ältesten Bruder zu Aber unterrichten Sie mich wenigstens , wem ich für diese so einsichts zählen. volle und ich möchte fast sagen, liebevolle Sorgfalt heißen Dank schuldig bin? Es läßt sich hoffen, daß wenigstens Einer von ihnen Offizier werde. Mein Schwiegervater nennt sich Boismorand ; bevor er Straßenwächter Das ist unmöglich ; le können weder schreiben noch lesen, und wir sind wurde , diente er im 17. Dragoner - Regimente als Unteroffizier , er hat zu arm, um es sie lehren zu laſſen. 31 Jahre gedient , bevor er diesen schönen Nang bekleidete. Mein armer Aber denkt Ihr denn nicht , daß es vortheilhafter wäre, sie andere Lauf

Er hat mich schon darum gebeten, antwortete fie mit einer Bewegung ftolzer Genugthuung. Aber ich höre den Trott eines Pferdes, das ist sicher der Thierarzt. Wir traten aus dem Schoppen, wo wir die Unterredung , die ich jezt erzählte, gehabt hatten, und erblikten einen Reiter, der eben an der Thüre der Hütte den Fuß auf die Erde sezte . Es war der Thierarzt, er hatte Ja-

465 herrliches Mahl und beurkundete meine Dankbarkeit und Zufriedenheit dar- | gewinnende Miene und er habe Unrecht gehabt, das Bild wegzunehmen . Ich wette, daß wir es bei unserer Nüffehr an seiner Stelle finden werden . über. Wenn es so ist, werde ich Deinem Ratbe folgen. Sie sind nicht schwer zu befriedigen, mein Lieutenant, ſagte der alte Zwei Stunden später legte ich meine Jagdbeute auf den wurmftichigen Straßenwächter ; und meiner Treu , das trifft sich glüklich , denn wir haben Das Bild hing an der Mauer. (Fortsezung folgt.) Ihnen nichts Besseres zu geben, während Sie bei uns sein werden . Wenn Tisch der Hütte nieder. Sie jezt Hunger zum Mittagsmahle holen wollen, so durchspüren Sie etwas die Landschaft mit dieser hübschen Doppelflinte, welche Sie gestern am Sat telbogen hängend mitbrachten. Jakob wird Sie auf die guten Stellen füh ren und ich verspreche uns einen wahren Fürstenbraten zum Abendessen ; ich sehe es Ihrem Auge an, daß Sie ein vortrefflicher Schüze sind . Das hieß mich damals an meiner schwächsten Seite paken . Ich war daher fast noch im selben Augenblik auf den Beinen , in weniger als zehn Minuten war meine Flinte in Ordnung gesezt und ich trug eine mit allen nöthigen Geräthschaften ausgestattete Waidtasche, welche einen Theil meines Gepikes ausmachte, auf den Schultern. Ich fing meine Jagd fünf und zwanzig Schritte vor der Hütte entfernt an, denn auf dem ersten Felde, das wir durchkreuzten , flog eine Rette von Rothhühner vor mir auf. Ich verfolgte nie, ließ noch mehre andere aufflie gen, ich schoß, fehlte, traf und nach 6 Stunden ununterbrochenen Wanderns und Vergnügens befand ich mich am Fuße der Felsen und der Ruinen , von denen ich Euch im Anfange meiner Erzählung gesprochen habe. Dies ist ein altes Schloß, was ich da oben sehe , sagte ich zu meinem Wildaufftöberer Jakob. Ja, Herr Lieutenant. Wie nennt man es in der Landſchaft ? Boismorand. Boismorand ! Ist das nicht auch der Name , den Ihr traget ? Gewiß, mein Herr, dies ist unser Name ; antwortete Jakob mit etwas ftolzer Lebhaftigkeit. Diese Steine und diese Felsen heißen so wie wir. Und wem gehören nie ? Niemanden oder uns, wie Sie wollen. Ich begreife Dich nicht, Jakob ? Das ist doch sehr klar, Herr Offizier. Dieser unbebaute Berg und diese Trümmer sind unser Eigenthum ; wir thuen nichts damit, aber wir dulden nicht, daß man sich ihrer bemächtige, das ist die ganze Geschichte. Und das Bildniß, das ich gestern in Eurem Hause gesehen habe, gehört es auch Euch ? Was dies betrifft, so müssen Sie meinen Großvater darum befragen. Du weißt es also nicht ? Jakob betrachtete mich fest und antwortete nichts. Ich dachte, daß Dein Großvater nicht wünsche über dieses Bild gefragt zu werden, weil er es während meines Schlafes wegnehmen ließ. Nun gut, wenn er nicht darüber sprechen will, müffen wir thun wie er. Du hast Recht , Jakob , und dieser Nükhalt geräth Dir zur größten Chre. Hören Sie , Herr Offizier , wenn Sie ganz einfach meinen Großvater fragen, welches Bewandtniß es mit jenem Bildnisse hat , so bin ich sicher, daß er es Ihnen sagen wird , es ist eine schöne Geschichte, glauben Sie mir. Ich werde es heute Abend thun, wenn Du mich versicherßt, daß meine Wisbegierde ihm nicht unangenehm sein wird. Ich hörte , daß er diesen Morgen sagte , Sie haben eine sehr herz.

Literatur. Geschichte der f. k. österreichischen Armee , ihrer Heranbildung und Organisazion, so wie ihrer Schiksale , Thaten und Feldzüge, von der frühesten bis auf die neueste Zeit. Von Dr. Hermann Meynert. III. Band. Geschichte des Heerwesens und der Heeresverfassung in der österreichischen Monarchie während des dreißigjährigen Krieges und bis zum Tode Kaiser Leopolds 1. Auf Kosten des Verfassers . Wien, 1854. In Kommission bei Karl Gerold und Sohn . Mit Bezug auf Nr. 102 dieſer Blätter vom Jahre 1853 , wo das Er scheinen des ersten und zweiten Bandes der vorliegenden Geschichte angezeigt wurde, kommen wir heute auf den neuesten (dritten) Band zurük. Mit derselben Gründlichkeit und Ausführlichkeit , mit gleicher unermüd licher Quellenforschung, insoferne diese nur immer zugänglich erscheint, finden wir auch diesen Band in allen seinen Kapiteln durchgeführt, gehoben durch die bekannte ansprechende Dikzion unseres vieljährigen Freundes und früheren Mitredakteurs, deffen literarisches tüchtiges Streben erst kürzlich von Seiner Majestät dem Könige von Hannover mit der großen goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft, am blauen Bande, gewürdiget wurde . Der 3. Band behandelt im ersten Hauptstük die Zeit des dreißigjä h rigen Krieges und ist dasselbe in fünf Kapitel getheilt. Das erste Ka pitel bringt uns einen Ueberblit des Heerwesens in anderen Staaten Euro pa's auf jene Zeit Bezug nehmend ; das zweite : die Aufbringung der kaiser lichen Truppen ; das dritte : die verschiedenen Waffengattungen im kaiserlichen Heer ; das vierte : Defterreichs nunmehr stehendes Heer, seine Zusammensezung und Verfassung ; das fünfte endlich : die Feld- und Marschordnung , taktische Verhältnisse, Heerverpflegung und Kriegführung . Das zweite Hauptstük reicht bis zum Tode Kaiser Leopold's I. ( 1705 ) und bringt im ersten Kapitel: das Heerwesen in anderen Staaten Europa's ; im zweiten : die Auf bringung und Ergänzung der österreichischen Armee; im dritten : die Stärke, Eintheilung und Waffengattungen ; im vierten : das Verwaltungssystem , Sold, Ausrüstung und Verpflegung ; im fünften : die Kriegführung, Angriff und Vertheidigung, takti che Verhältnisse 2. 2 .; endlich im sechsten : den Gelft des Heeres, Sazung und Rechtspflege. Wenn schon das Quellenftudium bei diesem Werke volle Würdigung ver dient, so wird man anderseits in der zwekmäßigen Eintheilung und der Be arbeitung des Stoffes, den Mann nicht genug schäzen lönnen, der dieſe schwierige Aufgabe nach allen Seiten gelungen zu lösen verstanden hatte. Sehen wir also ab von geringfügigen das Wesentliche nicht beirrenden Fehlern und wünschen wir vielmehr, daß nicht nur die Armee , sondern jeder Desterreicher sich in den Bestz des Werkes seze, eines Werkes , was obendrein noch die schöne Bestimmung hat , den Reinertrag den fünf Invalidenfonds abzuwerfen. Fast möchten wir fürchten , daß die bisherige Theilnahme den ftrebsamen Verfasser kaum in die Lage gesezt haben wird , die Kosten dieser

| mühsamen Arbeit zu deken

Armee - Nachrichten.

* (Wien ) Wir bringen heute das A. H. ſankzionirte Organisazione - Statut der f. k. Feld artillerie. Sie wird gebildet : 1. Aus der General Direkzion . Diese ist mit der Zentral-Lei tung beauftragt , und zerfällt in 6 Abtheilungen, von welcher je drei Einem Sefzionschef unterstehen. Die I. Abtheilung verfeht die organiſchen Angeles genheiten, Personalien, Pferdewesen und allgemeinen Dienst ; die II . das Wis senschaftliche, Projekte, Erfindungen und Schulwesen ; die III . das Judiziale, die IV. die gesammte Ausrüstung, Gebahrung mit den Artillerie- Vorräthen, Ge wehr- und Waffenwesen ; die V. Pulver- und Salpeterwesen , die VI. die öko nomisch-politischen Angelegenheiten ; als Hilfsämter bestehen das Expedit und die Registratur. Die General-Direkzion ist als technisch-administrative Artil lerie-Behörde dem Armee- Oberkommando untergeordnet. Zur Pflege und Vervollkommung des Artilleriewesens und der Wissen schaften ist : II. Das Artillerie- Komité zusammengesezt. Dieses besteht aus 1 General als Präses, 1 Oberflen ad latus, 3 Stabsoffizieren, 5 Hauptleuten und 10 Subaltern-Offizieren, dann Unteroffizieren und Gemeinen. Dieses Komité hat alle auf die Waffe bezugnehmenden Erfahrungen , Versuche , Verbeſſerungen 1. 2. zu verfolgen, alle Instrukzionen, Lehrbücher, Vorschriften ic. zu

entwerfen, und enthält das Archiv, die Bibliothek, Modellen- Sammlung , das chemische Laboratorium, die Lithografie. Das Komité ist an die Seite der Di rekzion gestellt, dieser aber im Dienstgange untergeordnet ; alle wichtigeren An träge desselben werden im Original an die Militär-Zentralkanzlei geleitet. II. Feld = Artillerie Direkzionen bestehen bei der 1., 2 und 3. Armee mit dem Size im Armee-Hauptquartiere. Diesen unterstehen alle Artillerie-Behörden, Truppen und Etablissements im Bereiche der ihnen un tergeordneten Brigaden, so wie den leztern die sämmtliche ftabile und mobile Artillerie ihres Bezirkes . Bei der 4. Armee werden die Funkzionen dieser Direkzion von dem Brigade-Kommando in Lemberg versehen. Außerdem be stehen Artillerie - Brigade -Kommanden in Prag, Lemberg, Wien, Graz, Pefth, Verona und Trieft. IV. Artillerie . Stab. Hiezu gehören alle Generale, dann jene Stabs- und Oberoffiziere, welche theils auf sistemisirten Posten, theils aus be sonderen Dienst-Anlässen außerhalb der Artillerie-Truppe angestellt sind. Der Stab zählt im Frieden : den General Direktor , die Feld-Direktoren , den Präses des Komité, die Sekzionschefs und Brigadiere, den Arsenal-Direktor, den Feftungs- Direktor in Mainz ; im Ganzen 16 Generäle ; 1 Oberst ad latus. beim Komité, 1 Oberst als General- Direkzions-Adjutant, 6 Oberflieutenants (hievon 8 bei der General-Direkzion und 3 beim Komité), 1 Major als Ar | tillerie- Ausrüstungs -Direktor in Ulm, 1 Major-Auditor, dann 3 Feld-Artil | lerie-Direkzions-Adjutanten, 9 Hauptleute bei der General- Direkzion, 5 bei

J

Oesterreich.

466 dem Komité, 7 Brigade-, 2 sonstige Adjutanten, 5 Subaltern -Offiziere bei der Direkzion, 10 beim Komité, 3 bei den Feld-Artillerie- Direkzionen, dann 124 Mann vom Feuerwerker ab. V. Feld · Artillerie - Truppen. Diese formiren : 12 Feld , 1 Küsten- und 1 Raketeur-Regiment. Jedes Feld : Regiment hat im Frieden : 1 Regimentsstab, 1 Urlauber- Evidenthaltung, 4 sechspfünd . Fuß-, 4 Ra vallerie , 3 zwölfpfünd . Fußbatterien zu 8 Geschüzen und 3 Kompagnien. Jm Kriege : 1 Regimentsstab, 1 Urlauber-Evidenthaltung, 1 Prozento- Abtheilung, 4 sechspfd. Fuß-, 6 Kavallerie-, 3 zwölf-pfünd. Fuß- und 1 lange Haubize Batterie zu 8 Geſchüzen, dann jedes der Regimenter Nr. 2, 9 und 10 fünf und ein jedes der übrigen 9 Regimenter vier Komp . Im Frieden hat 2010 Röpfe, 365 Pferde, fedes Regiment Jm Kriege die Regimenter : 1 , 3., 4., 5., 6. , 7, 8, 11 , 12 febes 3898 Röpfe, 2281 Pferde, jene Nr. 2. , 9. und 10. jebes 4124 Röpfe, 2281 Pferde. Das Küsten- Regiment besteht im Frieden aus dem Stabe , der

Urlauber-Evidenthaltung und 3 Bataillons à 4 Kompagnien, im Kriege hat jedes Bataillon 5 Kompagnien. Die Stärke ist im Frieden 1859, im Kriege 8441 Röpfe. Das Raketeur- Regiment formirt im Frieden : 1 Regimentsstab, • 1 Urlauber-Evidenthaltung, 18 Batterien zu 8 Wurstfahrzeugen und 2 Rom pagnien, im Kriege : 20 Batterien zu 8 Wurstfahrzeugen und 3 Kompagnien . Der Friedensstand ist 2108 Köpfe und 484 Pferde , der Kriegsstand 3865 Köpfe und 2466 Pferde. Die Stabsorte der Regimenter sind folgende : Feldregimenter : Nr. 1 Brag, 2 Olmüz, 3 Graz , 4 Lemberg, 5 Mantua, 6 und 7 Verona, 8 Mantua, 9 Wien, 10 und 11 Pesth - Ofen, 12 R · Hermannstadt. Raketeur-Regiment : Wiener Neustadt. Küsten Regiment in Triest, mit den 3 Bataillons zu Triest, Venedig und Zara.

gewesene Expedizion gegen Anapa oder an einen anderen Punkt der tscher kesischen Küste nicht abgehen. Die Resultate des vom Fürsten Andronikoff erfochtenen Sieges erweisen sich demnach als glänzend . Einem anderen Be richte entnehmen wir , daß sich die in Kars stehenden Streitkräfte (30,000 Mann) des Zarif Mustapha Pascha in besserer Verfassung wie früher befin den sollen und noch keinen Angriff Seitens der Russen abzuwehren hatten, -diesen Angriff aber ftündlich erwarten. Die zwei Fregatten „ Samson " und " Highflyer, " welche auf der Höhe von Redut Kale und Sukum Kale kreuzen , machen auf die Schiffe , welche mit georgischen Mädchen und Knaben für die türkischen Harems Handel treiben , unabläſſig Jagd. Diese zwei Festen wur den von englisch-französischen Pionieren wieder in guten Vertheidigungsstand gesezt. Am Schlusse des Blattes erhalten wir noch Einsicht von einem Rap port des Generals Bosquet , welcher mit seiner Diviston den Marsch von Gallipoli über Adrianopel nach Burgas in verhältnißmäßig sehr kurzer Zeit und beinahe ohne Maroden zurüflegte . Der Bericht über diesen Marsch ist eben so interessant als belehrend. Es wird darin der chriftlich-slavischen Bevölkerung der Ortschaften , durch welche die französischen Truppen passirten , besonders lobend erwähnt. Ein sonstiges bemerkenswerthes Ereigniß am Kriegsschauplaze wurde uns nicht gemeldet.

** (Wien , 21. Juli ) (Vom Kriegsschaur laze . ) Es liegen uns zwei Briefe vor, welche über den am 3. - 4 . d. in Varna abgehaltenen Kriegsrath der anglo- turko -franzöſiſchen Feldherrn Näheres bringen . Sie bestätigen die von uns schon früher gebrachte Nachricht von dem Abmarsche des Gros der Balkanarmee an die Donaulinie bis auf 8000 Mann, welche unter dem Befehl des Fais Pascha in Schumla blieben, und erwähnen , daß Omer Pascha am 4. d. dem Manöver der englischen Truppen in Dewno beiwohnte und daß am 5. eine französische Division vor ihm in Feuer exerzite Die

T. (Odessa , 9. Juli. ) Unheimliche Ruhe lagert auf unserer Stadt ; die Ungläubigen, die bisher an einen Krieg gezweifelt , schneiden jezt lange Gesichter. Tausend Gerüchte erregen die ungegründetsten Besorgnisse. In diese Monotonie brachte das am 7. d. gefeierte Geburtsfest Sr. Majestät des Kaisers einige Abwechslung. Die Garnison , 9000 Mann , stand unter den Waffen ; die um Odessa zusammengezogenen Truppen , 25,000 Mann rükten zur Feldmesse aus . In der Dobrudscha steht zur Stunde noch immer die Division Utschakoff. In der aktiven Armee werden stündlich große Verän= derungen erwartet. Um die niedergedrükre Stimmung zu vermehren , gehen im Volfe und in den unteren Graden der Armee die wunderbarsten Gerüchte umher. Ich habe wiederholt auf die humane Behandlung der kriegsgefan genen Engländer hingewiesen und muß heute berichten , daß ihre Aufführung dieser Behandlung nicht entspricht Unter mehreren Fällen nur einen, der zweifelsohne die Runde entstellt in allen Journalen machen wird. Einem Matrosen kam es in den Sinn zu entfliehen . Er ließ sich bei dem Fenster des Hauses , welches den Gefangenen zum Aufenthalt bestimmt war , zur

Kontrakzion der in den oberen Donaufeftungen als Besazung gewefenen Trup . pen mit dem bisher selbstständig operirenden Korps aus Widdin-Kalafat fand in Rustschuk schon in der zweiten Hälfte Juni statt. Ferner wurde in Varna beschlossen, daß die bisher der türkischen Armee brigadeweise zugetheilten egyp tischen Streitkräfte fich gleichfalls in Ruftschuk zu sammeln und zwei Divisio-

Straße hinab , wurde aber von der Wache zurükgewiesen. Der Engländer hob nun aus und fing zu boren an ; der Russe mit dieser Herausforderung unbekannt, wehrte ich so gut es ging , und als endlich der Gefangene ihn einen fräftigen Schlag versezte , schwand die Geduld und der Soldat bohrte dem zudringlichen Gegner das Bajonnet in die Wade. So geringfügig nun

nen zu formiren habe. 68 stellt sich zulezt heraus , daß man den Offizieren die Wunde im ersten Augenblike schien , ſo verſchied doch der Matrose in des egyptischen Hilfskorps, welche sich unter Ibrahim Pascha in den Schlach einigen Tagen. ten von Roniah und Nisib gegen die Türken so sehr hervorgethan haben, Die Zuzüge auf den Kriegsschauplaz dauern ununterbrochen fort. Auch nicht recht traute. Da sich aber diese Truppen bisher in allen Gefechten , be die Krimm ist mit Truppen überfüllt. Auf die Sympathien der Tartaren sonders bei Oltenizza, Czetate, Tultscha und neuestens bei Giurgewo unstrei tig die rühmlichsten Verdienste erworben hatten, wurden sie wie es auch der ausdrüfliche Wunsch des Vizekönigs von Egypten war, als tüchtige Kom battanten in ein eigenes Korps zusammengestellt. Wir entnehmen übrigens dem Schreiben eines Offiziers aus Nuftschuk : daß die egyptischen Brigaden am 7. d. bei Giurgewo auf der Insel Mokan volle 13 Stunden im heißesten Gefechte gestanden und große Verluste er litten haben. Dieser Truppe , welche nach französischer Art einererzirt ist, wurde die von einem preußischen Offizier befehligte Artillerie beigegeben und Omer Pascha leitete von dort aus den weiteren Angriff auf Giurgewo. Der

türkische Feldherr traf erst am 6. d . in Ruftschuk ein und zwar in Beglei tung von 20 bis 30 Offizieren der Hilfstruppen. " Sämmtliche auf der Wasserstraße nach Varna gebrachten englisch fran zösischen Truppen lagern, mit Ausnahme der von der Schiffsabtheilung des Admirals Bruat dort ausgeschifften und auch verbliebenen 9000 Mann, in Dewno, Parawady und Schumla. Der Marshall St. Arnaud fand sich veranlaßt, alle in den westlichen Seehäfen des schwarzen Meeres dislozirten türkischen Truppen an die tscher kessische und anatolische Küfte zur Verstärkung der aſiatiſch- türkischen Armee zu dirigiren und zwar an Bord der schon früher gemietheten Transportschiffe, die von 5 Dampfern begleitet dahin abgingen. Die Nachrichten , welche wir über die der türkischen Armee am astatischen Kriegsschauplaze Seitens der Russen beigebrachten Niederlagen schon früher berichtet hatten , trafen in Varna gerade am Tage der von den Feldherren abgehaltenen Konferenz ein. Besonders überraschend war ein Rapport des Admirals Lyons, dahin lautend : daß die Tscherkessen mit den Türken zur Bekämpfung der Rufsen in keine Verbindung treten wollen und daß überhaupt die Bergvölker mit einander in permanenter Fehde leben . Admiral Lyons weiß nichts von einem Anrüfen des Tscherkessenhäuptlings Schamyl gegen Tiflis , wohl aber von einem Auseinandergehen sämmtlicher unter dem Befehle des Selim Pascha gewesenen türkischen Streitkräfte . Unter diesen Umständen konnte die Seitens der Hilfstruppen beabsichtigt

dürfen unsere Gegner nicht rechnen , denn diese sind mit der bisherigen Ver ſie unaufgefordert sich waltung und dem materiellen Wohl so zufrieden , daß sie erboten haben , ein Reiter- Regiment zu stellen und auf die Dauer des Krie ges aus Eigenem zu erhalten. Preußen. * (Berlin.) Als ein zeitgemäßes Unternehmen wird das mit Ge nehmigung der k. und städtischen Unterrichtsbehörden hier jezt in das Leben gerufene Institut zur Vorbereitung für die Prüfung zum eins jährigen Militärdienste begrüßt, welches der durch seine Schriften bekannte Lehrer der franzöſiſchen Sprache und Literatur an der hiesigen k. Neal schule , Prof. Herrmann, mit seinen Kollegen, dem Dr. Münchhoff und dem Mathematiker Buchter gegründet hat. Bei der Tüchtigkeit und praktischen Erfahrung dieser Männer und bei dem glüklich angelegten Plane zur Errei chung der Zweke des Instituts , läßt sich gewiß der g nstigste Erfolg erwarten . Hervorgehoben hierbei sei ur die zweifache Erscheinung, daß einerseits die Zahl der jungen Leute, welche sich zum einjährigen Militärdienste melden, fortwährend im Wachsen ist, und daß andererseits die bei weitem größere Zahl wegen mangelhafter Vorbereitung bisher die Prüfung nicht bestand und deßhalb zurükgewiesen werden mußte.

* (Berlin , 19. Juli. ) Se. Majestät der König hat den General Feldmarschall und Oberstkämmerer Grafen zu Dohna zum Kanzler des hoben Ordens vom schwarzen Adler zu ernennen geruht . In Hinsicht der Veränderungen in der Ausrüstung und Beklei dung der Husaren-Regimenter sollen nun definitive Bestimmungen ergangen sein . Das neue Gepäk wird vorläufig bei dem Garde- , dem 2. , 3. , 6. , 7. , 10. und 11. Regimente eingeführt , die Arbeiten sind in Angriff genom men und dürften sich bald ihrer Vollendung nähern. Was die Bekleidung betrifft , so ist entschieden , daß die Husaren-Regimenter auf den mehrfach geäußerten Wunsch derselben die Pelze in Form von Pelz -Attilas beibehalten, dieselben sollen so eingerichtet sein , daß sie im Winter über die fezigen Attis las gezogen werden können , dagegen sollen die schwereren Aermel-Mäntel

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467 wegfallen und leichtere Radmäntel ohne Aermel , nur mit Aermelloch , welche bis unters Knie reichen , an deren Stelle treten.

Wer von uns wird zurükbleiben, wo es sich um die heiligsten Intereffen dis Va= terlandes handelt ?

Schweiz. * Wir haben ein Versäumniß nachzuholen. Aus der Maffa von Gelegenheitsschriften, d . Aus Anlaß, wo die Bundesversammlung die Errichtung einer Lehran anläss der Allerh. Vermählungsfeierlichkeiten, möchten wir unter anderen auch auf das ig ftalt für die technischen Wissenschaften mit dem Size in Zürich be: 31lustri rte Gedenkbuch, herausgegeben von Fr. Freih. Tschudy von Glarus, schlossen hat, zweifelt die Militär-Zeitschrift, welche zu Basel erscheint, nicht, hinweisen. Dasselbe ist mit minuziosir Genauigkeit durchgeführt , und wird zweifelsohne daß aus dieser Schule für die Artillerie und das Geniewesen tüchtige Offi die schönste Erinnerung an das erhabenste Fest für ewige Zeiten wach erhalten. Zudem ift der halbe Reinertrag zum Ankauf und Bertheilung von Brod für die Armen Wiens ziere gewonnen werden. Sie wünscht aber, daß in den Lehrsälen dieser Schule bestimmt, daher die möglichste Verbreitung dieses Buches auch aus Humanitäterüffichten auch die Militärw.senschaften im weitesten Sinne des Wortes ihre Pflege fin zu wünschen. Schlüßlich können wir nicht unerwähnt laffen, daß Se. f. k. Apostolische den möchten , und meint : der Bundesrath möge den militärischen Wissenschafs Majes tät ein Cremplar rieses Werkes hu breicht anzunehmen und dem Herausgeber den ten im Politechnikum einen gebührenden Rang anweisen ; er möge 1 oder 2 Allerhöchsten Dank aussprechen zu lassen geruht haben. Lehrer derselben anstellen, wobei namentlich gehofft wird, daß derjenige Dozent (Kronstadt , 15. Juli. ) Am 11. d. hatte das 9 Armeekorps die Ehre, vor der Züricher'schen Hochschule, der jezt schon dorten militärische Vorlesungen Sr. Grzellenz dem Armee-Oberkommandanten F3M. Freiherrn von Heß und Sr. f. mit großem Beifall und Erfolg hält, nicht vergessen werde. Hoheit dem Kommandanten der 3. Armee G. d. K. Erzherzog Albrecht zur großen Revue auszurüten , welche zur beſondern Zufriedenheit, jedoch unter einem furchtbaren Frankreich. Gewitter entete. Mittags war große Tafel. Die Armee jubelt über die Allerhöchsten * Marine minist (Paris, 15. Juli) . Der er verlangt in einem Berichte Anordnungen , welche ihr so hochausgezeichnete Führer an die Spize ftellte ! Bei Gelegens an den Kaiser wegen der durch die Nothwendigkeit des Krieges bedingten heit der Vorstellung des Offiziereforps hielt Se. Grzellenz eine vielfagende , kräftige Ans Seerüftungen einen außerordentlichen Kredit von 55,405,000 Fr. In rede ; Hochderselbe hob namentlich hervor , daß, wenn auch der Ruhm und das Ansehen Folge der eventuellen Bewilligung dieses Betrages würde ich das Marine der Armee sowohl itim der Kriege wie entsprin im Frieden erhalten werden nmuß, ver en Tapferke Truppen gen , Ordnunaus die Diszipli und welche g nicht budget für 1854 auf die Summe von 174,286,000 Fr. ftellen ; im Vermibewährt nder Heb.1 für das Ansehen des Heeres find ; und wurden die Herren Offiziere freunds gleiche aber mit dem von der Deputirtenkammer im Jahre 1847 dem Ma- lichst aufgefordert in dieser Richtung einzuwirken. Se. Erzellen sagten ferner : „Ich rineministerium bewilligten ordentlichen und außerordentlichen Kredit von bin höchft beglükt durch die Stellung , mit welche mich unser Allergnädigster Herr und 158,093,000 Fr. diesen blos für den Frieden nöthigen Betrag nur um 16 Raiser ausgezeichnet , Se. Majestät haben mich mit treuen und würdigen Generalen ums Mill. Fr. übersteigen. Ein im " Moniteur" publizirtes f. Defret bewilligt geben, und so fönnen wir beruhigt dem entgegensehen , was uns erwartet." Ein bons nerndes Hoch der Offiziere zeigte, daß Se. Erzellenz vom Herzen zum Herzen gesp ochen. dem Marineminifter die verlangte Summe, deren Regulirung nachträglich vom Am 12. geruhten Se k. Hoheit der Erzherzog Albrecht in Begleitung des Korpe= gesezgebenden Körper abverlangt werden wird. Kommandanten FML. Grafen Schaffgotsche , Erzellenz , des Herrn FML. Diviſionär Durch kais. Entschließung vom 3. d . wurde zum Oberkommandanten des Baron Horvath , des Tömöser Paß Kommandanten General von Khauß diesen in unserer Expedizionskorps im baltischen Meere der Divisions general Baraguay d'Hilliers Nähe befindlichen Baß za infviziren und den Korporal Swrzeef von Parma -Infans und zu Kommandanten der zwei Infanterie-Brigaden die Generale Hugues ferie mit drei Dukaten in Gold zu beschenken. Dieser Unteroffizier war bekanntl ich bei und Gresy ernannt ; durch kais. Entschließung vom 8. d . And ferner an die der Grenz-Cſardake Predial als Wache gestanden , und hatte die Fragen eines kais.rlich russischen Generals über Stärke , Stellung der Truppen 2c. 2c. dahin beantwortet , daß Stelle des Generals Varaguay zum Kommandanten des ersten Armeekorps er als k. k. ößterreichischer Soldat derlei Auskünfte nicht ertheilen werde. der Divisions- General Graf Schramm und an die Stelle der Generale Hu An demselben Tage find die hohen Generale zur weitern Truppeninspizirung nach gues und Gresy zu Brigadieren bei der 1. und 2. Diviſion die Generale Li Maros-Vasarhely abgereiset; von dort begibt sich Se. Exzellenz der Oberkommandant niers und Geraudon ernannt worden. Der General La Chaise ist zum Rom nach Czernowig und Limberg ; Se. f. f. Hoheit aber hierher zurük, und in wenigen Las mando der Departements Dise, Seine und Marne, dann Aube, welche die gen in das Hauptquartier nach Hermannstadt. Che Se. Erzellenz den Reisewagen bestieg, rief Er dem Cortege zu : „ Leben Sie wohl ! meine Herren , wir sehen uns in sehr kurzer neue Subdivision der 1. Militär -Division bilden, und der General Jamin Zeit wieder. " zum Kommando der Departements Vonne, Cure und Loire, dann Loiret, welche Im Nu verschwand er unseren Bliken unter dem Hochrufen des versammelten Publikums und der Volkshymne auf dem hiesigen schlechten Pflaster zum Hermannståde die 3. neue Subdivision der 1. Militär- Diviſion bilden, berufen worden. ter-Thore hinaus. Sie wissen in Wien jedenfalls mehr als wir hier an der äußersten Grenze der Toskana. * Monarchie. Indiffen bemerke ich daß schon bei Bucseft entlang der Siebenbürger-Grenze, (Florenz, 14. Juli. ) Der " Monit . Toec. " veröffentlicht nachste Rofaken als Vorposten aufgestellt: sind, daß man une in der Walachei mit offenen Armen henden Erlaß des großherzoglichen Hofsekretariats : erwartet , und daß die Heeresmaffen der Ruffen sich gegen die Bukowina zu konzentriren „ Se. k. Hoheit der Großherzog hat den Wunsch der Luccheſſchen Jüng linge, zur Dienstleistung bei Seiner erlauchten Person bei der Ehrengarde in Luca zugelassen zu werden, mit Vergnügen entgegengenommen und mit aller Personal- Nachrichten. höchstem Erlasse dem Vorschlag des dortigen Kommandanten die dießfällige Ernennungen und Eintheilungen. Zustimmung gegeben ; die Zahl der Garden mit dem Honorärrang von Uns terlieutenants ist auf 18 vermehrt worden. " Im 12. Grenz- Infanterie-Regimente : Schmidt , Ferdinand , und Dimitrievic, Emanuel, Hptlt. 2 Kl., zu Hpilt. 1. Kl.; Eichberger, Adolf , Oberlieut., z. Hptm. 2. Kl.; Kuzmanovic, Georg, Unterlt. 1. Kl., z. Oberlt.; Nemcsek, Tages - Nachrichten. Michael, Unterlt. 2. Kl., 3. Unterlt. 1. Kl.: Fiffesch an , Prokop, Feldwebel , z. Unterlt. 2. RI. G. ( Das Nazional - Anlehen .) Indem wir voraussezen, daß das kaisers Buchler, Anton, Oberlt. des 9. JR., q. t. zur Monturekommiſſion zu Jaroslau. liche Patent vom 26. Juni d. J. über dieses Anlehen unseren Lesern b.kannt ist, sprechen Im 2. Jägerbataillon : Jarosch, Albert, Unterlt. 2. Kl., 3. Unterlt. 1. Kl., und Has wir die innerste Ueberzeugung von der hohen und allgemein fortdauernden Nüzlichkeit banicht, Korl, Kadet-Unterjäger , z. Unterlt. 2. Kl. desselben sowohl für die Gegenwart wie für die Zukunft aus, und glauben nur an die, löß v. Treuenhort, Friedrich, Hptm. 2. Kl. vom Karlsburger, q. t. zum Lembers jedem Desterreich er heilige Quelle desselben mahnen zu sollen, um nicht ger Art. Zeugverwaltungs-Distr. viel Worte für die wärmste und kräftigste Betheiligung nöthig zu haben. Hofmann, Georg, Oberlt. des 2. Art.-R. , z . Hptm. 2. Kl. bei der Zeugs-Art. Mit dem Nazionalanlehen ist der dringend wichtige und erhabene Zwek verkunden . Im Pionnier-Korpe : Walln er, Viktor, Hptm. 2. Kl., 3. Hptm. 1. Kl.; Bolzano wie nur dadurch herbeigeführte das Silber-Agio verschwinden zu machen, und die von Kronstadt, Friedrich, Oberlt. , 3. Hptm. 2. Kl.; Reymond , Moriz ein Alp lastende Theuerung zu beseitigen . Es wird das Heil des Staates begründen, Ritter von, Unterlt. 1. Kl., z. Oberli .; Stefan y, Otto, Unterlt. 2. Kl., z. Unterlt. 1. RI. und einem Jeden, der sich daran betheiliget, einen beispiellos lohnenden Gewinn versichern. Chegestern haben die Subskripzionen begonnen ; mit Stolz sehen wir, daß Unser Im Marine-Inf. Reg.: Wenedikter, Ferdinand, Unterlt. 2. KI., zum Unterlt. 1.Kl.; erhabener perr und Kaiser diese mit 1,200,000 Gulden bei der f . f. priv. Köchert, Ludwig, Kadetfeldwebel , zum Unterlt. 2. Kl. Nazionalbank allergnädigst zu eröffnen geruht haben. Scaramella, Johann , Unterlt. 2. Kl. des 13. JR. , q. t . z . 13. Gend.-R.

Angekommen in Wien.

(Am 19. Juli. ) Hptm. Binder, v. EH. Albrecht Inf. Nr. 44, von Mailand (Wieden, Stadt Triest). (Am 20. Juli.) Die Oberflt.: Severus, vom 2. Gend. R., v. Modena (Wieden, Stadt Dedenburg), ――― Schwand ner, in Pens., von Lundenburg (Leopoldstadt, weiß Roß) . Die Hptlt.: Bondziak, vom Dom Miguel Inf. Nr.39 ., 6 von Debreczin (Leopoldst., weiß. Roß), ―― Kalmer, von der Pets Zeugs Art., von Venedig (Wieden, gold. Kreuz), ― tenkoffer, vom 22. Jäger-R., von Ofen (Währing Nr.274) . (Am 21. Juli. ) Major Ebner, vom Geniestab, von James Klosterbruk (Stadt Frankfurt ). -- Die Hptlt.: Bartl, in Pens., von Klagenfurt (Wieden Nr. 744) , - Grünner, vom Ingenieur-Geografen-Korps, von Szegedin (Leopoldst. , | weiß. Roß)., Rodina, von 4. Garn. Bat., von Sebe 33

nico (Stadt, gold. Ente), - v. Bujanovich, vom Thurn und Taris Inf. Nr. 50, von Venedig (Nazional-Hotel). Abgereiset. (Am 19. Juli.) Se. Exzellenz Herr FML. Baron Cor: Die Oberste : von Scudier , vom don, nach Krakau. GQMSt., nach Wr.-Neustadt, Hofmogel, in Pens., n. Brünn. ―――― Major Hirschfeld, in Bens., nach Linz. (Am 20. Juli.) Oberst Walluschek von Wallfeld, vom 1. Art.-Reg., nach Prag. -- Major Graf Starzenski, im Armeestand, nach Krakau. - Hvim. Thomuz, v. Jellachich Inf. Nr. 46, n . Pesth. Die Rittm.: Schreiner, vom 11. Hus.-Reg , nach Dedenburg, - Graf Gorcih, vom 1. KR., nach Pesth. (Am 21. Juli.) Se. Erzellenz Herr FML. Baron Roßs bach, nach Graz. - Oberftit. von Alth, vom Gyulai If., Nr. 33, nach Beth. Die Majere : v. Stahly, in Pens. ,

nach_Pesth, - Lang, vom 3. ArtilleriesReg ., nach Prag, Groffik, vom 1. AR., nach Prag, v. Eichenkron, v. Rittmstr. von Dulovits, vom 7. 23. JR., ་ n. Krakau . ― Hus.-Reg. Vierzehnter Ausweis der zu Gunsten des Dedenburger Offiziers-Waisen-Erzie hungs-Institutes für „ Waisen Spenden" eingelangten Bes träge. Vom Bürgermeister der k. Bergstadt Schemnitz, in Ungarn, u. z. v. Hrn. Johann Plank 1 E. 20 fr., Fr. Hedwig Plank 1 E. 20 kr. , Hr. Karl Valkovits Ger.-Ad. 1 E. 20 fr., von der k. Bergstadt Schemniß 3 E. 2 fl. Vom f. f. Mil.-Stazione-Kommando in Kreme 1 E. 1 fl Vom t. f. Infanterie-Reg. Kaiser Franz Josef Nr. 1, wels ches stets besonders theilnehmend des Institutes gedenkt,

468 u. z. v. Hrn . Oberßt A. K. 1 E. 5 ., Frau Majore Gemahlin Therese Ringthann 1 E. 5 fl., Fr. Majores Gemahlin Eleonore v. Tomka 1 E. 2 fl., Fr. Hauptm. Gattin Luigia de Seidl 1 E. 2 fl., Fr Hauptmanns Gattin Marie Berghofer 1 E. 2 fl., Fr. Hptm. -Gattin Josefine Lestinger 1 E. 2 fl., Fr. Hvtm.-Gattin Cecilie Czermak 1 G. 2 fl., Fr. Hþtm.-G. Broſche 1 E. 2 fl., Fr. Hotm.-Gattin Christine Jihn 1 E. 2 fl., Hrn . Hauptm . 2. S. 1 6. 2 f., Fr. Oberlt. : Gattin Therese Gzifan 1 G. 2 fl., Fr. Oberlt.- Gattin Iba Pokels 1 6.2 Bom Bürgermeister-Amt zu Nikolsburg in Mähren, u. z. v. Hrn. Lahner 1 E. 1 fl., Rath Sipfi 1 G. 30 fr. Hrn. Lebwohl 1 8. 1 f., Hrn. Jos. Kowaschofsky 1 G. 30 kr., Hrn. Franz Eberle 1'8 . 30 fr., Hrn. Karl Rupp 1 G. 1 fl., Hrn. Peter Man dial 1 G. 1 d. Bom Bürgerm. Amt der k . Freistadt Klausenburg 2. 1 f. Bon der Frau Plaz-Majors- Gemalin Edelka von Borhof zu Ofen 1 E. 1 fl. Mit kaiſerl. königl. Allerh

Summa 41 f. 30 fr. Hierzu laut 13. Ausweis . 781 fl. 39 fr. Zusammen bisher 823 l. 9 fr. Ab Spesen 8 fl. 27 kr. Somit bisher rein 814 f 42 fr. 800 fl. find abgeführt. Wien, am 8. Juni 1854. J. B. Jüngling .

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Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. --- Druf von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichischer

Beitschrift für

Nro. 59 .

Soldatenfreund .

militärische

Mittwoch, den

26.

Juli

Intereſſen .

1854 .

VII.

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Bien monatlich 30 kr ., vierteljährig 1 fl. 30 kr. , für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige viertel jährig 2 fl. 10 kr. , halbjährig 4 fl. 20 kr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten bas Blatt portofrei zugesendet erhalten. - Einzelne Blätter 6 tr . A. M. Bränumerazion wird angenommen im Komptoir des Soldatenfreundes ( Stadt , Wollzeile Nr . 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingesendet werden wollen . Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu tr. K.M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K.M ju berichtigen fommt. - Anonime Beiträge werden nicht berükſichtiget.

C Oderberg eine deutsche Bundes-Festung.

sucht, ein deutsches Volk zu sein, während jene nur - preußisch sein will. In Desterreich weiß man von solcher Arroganz nichts ; denn je größer der

x. In der ersten Auflage der Schrift : „ Die Eisenbahnen und ihre Be nuzung als militärische Operazions-Linien ", (Adorf 1842, von Pz.) haben wir vor Jahren eine strategische Beleuchtung des öftlichen preußisch- östers reichischen Eisenbahnnezes gelesen, in welcher S. 296 folgende merkwürdige Stelle vorkommt : " Bei dieser Gel genheit können wir den stillen Wunsch nicht unter drüfen, daß Oderberg in eine Festung verwandelt und durch ein vers schanztes Lager verstärkt werde , um diesen Haupteingang in die öfter: reichischen Staaten wirksamer vertheidigen zu können, da Olmüz viel zu ent fernt liegt und mehr als Waffenplaz von Mähren zu betrachten ist. Man ] wolle nicht übersehen, daß die russische Regierung die Vollendung der gro ßen Eisenbahn von Warschau nach Oswieczin (8 Meilen öftlich von Oder berg) mit Eifer betreibt , und wohl einmal geneigt sein könnte sich dersel ben im Kriege zu bedienen, wenn die Angelegenheiten der euro päischen Türkei einen Bruch zwischen diesen beiden Haupt mächten veranlassen sollten. Die in der bezeichneten Lüfe zu er richtende (erbauende) Festung könnte zu einer Art Bundes -Festung (erho ben) werden, zum Unterpfande eines dauerhaften Schuz- und Tru zbündnisses gegen Rußland. “ In der neuesten voriges Jahr erschienenen, -dem gegenwärtigen Stande des Eisenbahnwesens angepaßten und vielfach bereicherten -- Auflage dieser Schrift hat zwar der genannte Verfasser , seiner Gewohnheit gemäß, die nächste Zukunft abermals ins Auge gefaßt und manche zu beherzigende An deutung gegeben, die Befestigung von Oderberg aber nicht wieder angeregt, vielmehr bei Beleuchtung des ostdeutschen Eisenbahunezes unter Anderem (S. 282) gesagt: daß uns von Rußland her keine Gefahr drohe, indem Raiser Nikolaus Kraft mit Mäßigung vereine und seine Vergrößerungs politik auf eine andere Richtung angewiesen sei. Das Leztere soll nicht be zweifelt werden. Wenn aber Desterreich triftige Gründe haben sollte, die fer Vergrößerungspolitik sich zu widersezen, dann ist es auch nicht gegen die Gefahr eines Angriffs in der Richtung auf Oderberg geschüzt, weil die russischen Hauptmassen sich wahrscheinlich um das leicht zugängliche Galizien gruppiren werden, und die Warschauer Eisenbahn die Mittel zu überraschen den Operazionen liefert. Hätte der genannte Verfaffer bei Umarbeitung jener wichtigen Schrift ahnen können, welche bedenkliche Wendung die orien talisch. Frage dermalen genommen hat und was bei ihrer Entscheidung auf dem Spiele steht, er würde gewiß nicht unterlassen haben , die Befestigung Dderbergs wiederholt und eindringlicher zu bevorworten. Ob das verschanzte Lager unter den Schuz der Festungswerke gestellt, oder etwas weiter rük wärts vorgelegt werde wo das Terrain in sanitärischer Beziehung günsti ger ist -- dünft uns gleichgültig, wenn nur das Lager geräumig genug ist, die Aufstellung von Lokomotiven und Waggons für eine Reserve-Division 8 ermöglichen . In einem Kriege zwischen Defterreich und Rußland ist Oderberg der Schlüsselpunkt, zugleich aber auch der Vereinigungspunkt für die mährischen, schlesischen und galizischen Schienenwege. Daß das Schuz- und Truzbündniß zwischen Desterreich und Preußen einer Festung als llnterpfand bedürfe, glauben wir nicht und würden auf ein solches Unterpfand auch keinen großen Werth legen. Wenn man in Preußen ein Verständniß für vaterländische Geschichte hat, und der Erfah rungen von 1806-1812 eingedenk ist, die nur eine natürliche Folge der

Hochmuth, je näher und tiefer der Fall. Auch Desterreich hat im vorigen Jahrhundert seine Hochmuthsperioden gehabt, aus den nachtheiligen Folgen aber gute Lehren gezogen. Jest weiß es was es will und vermag, was es erstreben kann, wird und muß. Ob die altpreußische Partei in ihrer politi schen Afterklugheit dabei die Nase rümpft, oder sich hinter den Ohren krazt, wenn ihr von anderer Seite wieder einmal das verhängnißvolle 8 u spät! " in die Ohren geruft werden sollte das wird den Gang der Geschichte nicht aufhalten. Aber sollte Oberberg nicht eine deutsche Bundesfeftung werden ? Deutschland, das geeinigte, muß als europäische Großmacht die Front nach allen Seiten kehren. Wäre Rendsburg iezt eine deutsche Bundesfeftung, wir könnten im Norden mit weniger Mißbehagen in die Zukunft blifen. Der Märzrausch von 1848 und die darauf folgende lahme Kriegführung in Schleswig mit ihren Früchten werden uns noch lange an die damaligen politischen Fehlgriffe erinnern, aus welchen zunächst Rußland, dann England und Frankreich die größten Vortheile zu ziehen verstanden haben.

Die Kriegs .Marine Großbritanniens.

(Schluß.) Im verflossenen Frühjahre hat die Admiralität unter Berüfsichtigung der Natur der Seeküsten auf dem nördlichen Kriegs -Schauplaze die Er bauung von 20-30 Dampf-Kanonen-Booten mit geringem Tiefgange, jedes von 100-160 Pferdekraft und 3-7 K. angeordnet , die noch heuer in Aktivität kommen follen. Eines, der „ Wrangel, " angeblich von 160 Pferde kraft und 7 Kanonen ist unlängst vom Stapel gelaufen und in Ausrüstung begriffen . Um jedoch dem Mangel an derlei unentbehrlichen Fahrzeugen augenbliklich abzuh lfen, hat man mehrere der vorhandenen kleinen Dampf Schiffe, die in der " Navy - List " ohne Kanonen aufgeführt sind, proviso . risch als Kanonenböote ausrüften laffen und sie dem Admiral Napier beis gegeben, es scheint aber nicht, daß das Experiment gelungen ist, denn man flagt, abgesehen von anderen Gebrechen, daß ihr Tiefgang noch immer zu groß sei. Die oben aufgeführte Schiffs - Liste enthält ungeachtet ihrer Reichhal tigkeit doch bei Weitem noch nicht alle schwimmenden Kriegsmittel, über die Großbritannien im Fall eines ernsten Krieges verfügen könnte ; es kommen dazu noch : 1 ) Ein nicht unbedeutender Theil der im Hafendienste stehenden

Schiffe ( 118 an Zahl) und die dermalen als Wachschiffe ( 19), Kasernen, Spitäler, Gefängnisse, Kapellen, Magazine u . f. w . verwendet werden. 2 ) Die von f. Lieutenants fommandirten 47 Zoll-Wachschiffe, worunter einige Dampfer. 3) Die Flottille der ostindischen Kompagnie : 30-36 Schiffe, wor unter 20-25 Dampfer. 4) Wenigstens 150-200 Dampfschiffe größerer Art der vorzüglich ften Dampfschiffahrts - Gesellschaften, auf deren Requisizion gegen angemessene Entschädigung die Regierung Rechte hat und für welche das gesammte Kriegs- Ausrüstungs- Materiale in Woolwich vorräthig sein soll. Wirkliche Ausrüstungen. In gewöhnlichen Zeiten rüstet Großbritannien zum Schuze seiner fehlerhaften Politik von 1795-1805 gewesen sind, muß man endlich ein Kolonien, seines Handels und seiner Fischereien zu Missionen x . 20 bis gesehen haben, daß Preußens Zukunft als deutsche Großmacht nur durch eigenes 25 Linienschiffe , 30-35 Fregatten , 50-60 Korvetten und 90-100 Zusammengehen mit Oesterreich „ dem unverwüstlichen" und mit dem übri leichtere Schiffe mit einer Bemannung von 40-45,000 Mann aus , wor gen Deutschland gesichert ist, daß es aber durch Separatbündnisse und bin unter 100-120 Dampfer begriffen sind. Diese 190-200 Kriegsschiffe sc. Dende Verträge mit nichtdeutschen Mächten im hohen Grade gefährdet vertheilen sich über den ganzen Erdkreis und gewähren seinen Bürgern Schuz 4 werden kann. Was die altpreußische Partei durch ihre Organe darüber und seinem Namen Achtung und Einfluß. — Außer diesen vollkommen aus faselt, ist nicht die Ansicht des preußischen Volks , welches seine Ehre darin gerüsteten Schiffen hält man aber noch in den Kriegshäfen 1. Klaſſe eine

470 Dampfschiffe u. z.: Reserve von 30-35 Linienschiffen in Hafen - Bereitschaft (ad2 "1 vanced in ordinary), welche nur zum Theile gerüstet sind, aber eintretenden Schraubenschiffe : Linienschiffe 161 " und 950 Pferdekraft, Korvetten 3 " Falles in wenigen Wochen in See gehen können . ―― Gegenwärtig find 49 " 750 " nicht weniger als 261 Kriegsschiffe ausgerüstet oder in Ausrüstung begrifs Summe 5 "1 210 1700 " "1 fen und es scheint, daß diese Anzahl ungeachtet des Bundes mit Frankreich Rad-Schiffe : von 800 Pf. Kr. 1 21 800 H "/ " noch vermehrt werden soll. 500 2 " 28 1075 n " " Die nachfolgende Uebersicht gibt zuerst den Etat der überhaupt 400 " 56 4 "1 1677 !! ausgerüsteten Schiffe, dann jenen der auf den beiden Kriegs 300 4 " 16 1398 " " " Schaupläzen verwendeten Eskadren und endlich jenen der in 200 6 " 27 1400 " "1 " den Häfen Englands stazionirten disponiblen Kriegs ፡ Reserve 100 8 160 " " " " nach ihrem jüngsten Bestande, Etats, die sich freilich von einem Augenblike Unter 100 1 "1 5 " 40 " "1 zum anderen ändern aber immerhin genügen, um dem Leser einen Maßstab Summa der Rad-Dampfer 19 "1 161 6550 " " für die Stärke der aufgebotenen und in Thätigkeit gesezten Kriegsmittel zu Summa aller Schiffe der Mittelmeer-Flotte : 37 mit 1314 Kanonen geben. und 8250 Pferdekraft. Dampf Schiffe. 3. Zur Kriegs - Reserve in den Häfen Großbritanniens. Summe. Segelschiffe. Schrauben-Dampfer. Rad-Dampfer. 10 mit 951 Ran. Segelschiffe : Linienschiffe 2 " 92 R. 3. Pf.Kr. 3. K. " R. 3. Pf.R. Fregatten 3. K. Pf.Kr. Von 131 K. -700 1 131 Korvetten 1 "1 26 700 1 131 " 120 " 900 6 720 2 240 14 " 8 960 50 900 Leichte Schiffe " ―― ―― 1 116 ――― 110 # 1 116 Summe 27 " 1119 " 3 307 1 101 100 " 600 4 408 600 Dampfschiffe und zwar : 4 360 9 816 4200 • 90 " 13 1176 4 "1 370 4200 Schraubenschiffe : Linienschiffe "/ und 1800 Pferdekraft, 80 " 5 416 1 80 400 400 6 496 63 930 Fregat ten 2 " I "/ "1 5 362 1 70 " 70 350 350 6 432 Korvetten 6 " 118 1670 " / " -― 60 " ― 4 240 1800 4 240 1800 25 800 Leichte Schiffe 5 " " 50 " 6 300 2 102 760 8 402 760 Sum me 17 576 5200 " " 1 40 " 9 376 46 360 "1 10 422 360 Rad- Schiffe von 500 Pf. Kr. 1 " 6 500 --- 4 128 1530 " " 30 " 4 128 1530 3 "1 400 14 1330 " 20 H 10 255 4 " " 89 1370 3 71 1760 17 415 3130 300 1 6 350 19 254 11 161 2372 6 98 2970 36 513 5342 " 10 " " "1 200 14 4 980 " " 86 2412 61 290 16198 109 558 18610 Unter 10 " 33 182 15 " 100 11 "1 8 1340 ― . "1 " 17 1 120 16 " 1750 34 1870 Ohne Unter 100 " 4 " 180 3 " " Summe 118 3648 57 2290 17874 86 459 22678 261 6397 40552 Summe 24 " 61 4680 "I " Die Dampfer klassifiziren fich nach der Stärke der Maschinen in Summe aller Schiffe der Reserve : 68 mit 1756 Kanonen und 9880 Schiffe von 800 Pferdekraft 1 mit Pferdekraft. 800 Pferdekraft, 700 1 " 700 " !! H. Das Personal. 5 " 600 3070 Großbritannien unterhält ein sehr zahlreiches Personal an Offizieren " " 500 11 "1 5875 und Beamten , womit es ohne Schwierigkeit in kürzester Zeit die Stäbe " " 27 "1 11307 400 seiner ganzen Flotte bestreiten könnte ; minder leicht dürfte es jedoch wer " "I 21 " zur 300 7048 den den Bedarf an den hiezu erforderlichen Matrofen aufzutreiben ― " 11 30 " 200 7194 Bemannung der vorhandenen 490 Kriegsschiffe find wenigstens 150,000 " " 100 31 "/ " 3738 Mann nöthig und diese zu finden, ist selbst in dem matrosenreichen England " Unter 100 " 16 " 820 keine Kleinigkeit, wo nicht eine Unmöglichkeit, wenn man die Handelsflotte " nicht desorganisiren will. Bisher hatte man nur zwei Mittel um die Equis Summen 143 " 40552 Von den vorstehenden im gegenwärtigen Anzahl Kriegschiffe gehören :

Augenblike

ausgerüsteten pagen zu bilden. Die Werbung , die sich für die normalen Ausrüstun gen als hinlänglich erwiesen hat, dann die Presse (zu welcher die Be willigung des Parlamentes nöthig ist), wenn sehr zahlreiche Ausrüstungen, 1. Zur Ostsee - Flotte *) . wie zur Zeit der napoleonischen Kriege, nothwendig waren. Ob das leztere 6 mit 574 Kanonen, Segelschiffe : Linienschiffe Auskunftsmittel auch jezt noch praktikabel wäre, dürfte sehr zu bezweifeln 42 Fregatten 1 " !! sein. Die Regierung scheint dies auch eingesehen zu haben und deshalb 1 "1 Korvetten 24 "1 (Spitalschiff) beabsichtigen eine regelmäßige Aushebung mittelft Einführung einer der Leichte Schiffe 1 " "1 französischen Marine-Konskripzion nahe kommenden Maßregel ins Leben zu Summe 9 mit 640 Kanonen. rufen. Die Errichtung des Matrosen = Registrirungs - Am Dampfschiffe und zwar : tes deutet darauf hin. Schraubenschiffe : Linienschiffe 15 mit 1229 Kan. und 6960 Pferdekraft, I. Organisirte Korps nach dem Stande vom 1. April 1854. 3 " 111 " 960 Fregatten "1 Korvetten 58 " 4 H 762 1. Stäbe , Beamte c. " Leichte Schiffe 2 " 16 " a) Schiffs - Offiziere : 800 " Halbſold: Pensions Aktiv. Normal. EffektivSumme 24 mit 1414 Kan. und 9482 Pferdekraft. Kadre. Stand. Stand. Stand. Stand. Rad-Schiffe von 500 Pf. K. 5 mit 62 Kan. und 2740 " 1 Flotten-Admirale ▬▬▬▬▬▬▬▬▬ 1 1 400 3 " 38 H 1200 " " 21 34 21 6 Flaggen-Admirale 7 300 6 1 "/ 320 # " " 27 41 Vize-Admirale 27 12 2 200 3 18 800 "1 "1 " " Kontre-Admirale 51 207 51 31 125 100 19 W 8 " " 888 " 350 220 652 252 Kapitäne 180 Summe 20 mit 143 Kan. und 5948 Pferdekraft. Kommandeurs 1082 450 236 } 505 341 Summe aller Schiffe der Ostsee-Flotte : 53 mit 2197 Kanonen und Lieutenants 1952 1022 1200 915 15 15430 Pferdekraft. 119 Masters 1. Klaſſe 432 313 2. Zur Mittelmeer - Flotte. Mates 315 309 6 Segelschiffe : Linienschiffe 8 mit 788 Kan. Masters 2. Klaffe 157 157 2 "1 100 " Fregatten b) Ingenieure 96 94 2 Korvetten 2 "1 45 " c) Sanitäts -Personal 895 845 50 2 " 10 leichte Schiffe "1 d) Beamte 708 113 376 219 Summe 14 " 943 " 128 e) Geistliche 62 66 69 68 *) Von der Offee Flotte find in der lezten Zeit einige kleinere Schiffe in das weiße f) Instruktoren Meer detachirt worden. Außerdem Kadetten in unbestimmter Anzahl.

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2. Truppen . a) Infanterie : 110 Kompagnien , wovon 29 Kompagnien in Portsmouth und je 27 in Plymouth, Chatam und Woolwich. b) Artillerie : 12 Kompagnien in Portsmouth . Stand dieser Truppen : Effektiv. Aftiv. Halbfold. Pension . ― 1 1 Generale 1 29 62 32 Stabs-Offiziere 257 703 72 .374 Oberoffiziere ---36 36 Stabs-Parteien Ferners ungefähr 12,000 Mann vom Sergeant abwärts . 8. Die Küstenwehre (Coast - Guards) mit einem Offizier-Kadre von : 2 Kapitäns - General- Kontrollors Schiffs-Offiziere aus dem Halb 56 Kommandeurs - Inspekteurs fold- und 8 Lieutenants-Inspekteurs Pensionsstande. 196 Lieutenants Die Mannschaft gehört 42 Mastres 1. Klaſſe ebenderselben 8 Mastres 2. Klasse Kategorie an. 8 Lieutenants von den Marine- Truppen ( Infanterie, Artillerie) , und 48 sonstige Offiziere. 4. Küsten - Freiwilligen (R. N. Coast - Volunteers) in 6 Divisionen mit einem Kapitán-Superintendent als Chef, dann für jede Division einen Kapitän, einen Arzt und einen Zahlmeister als stehen der Kadre. H. Schiffs 8 Equipagen. Die Art wie diese gebildet werden und mit welchen Schwierigkeiten man dabei zu kämpfen hat, ist schon oben angedeutet worden.

Die Erzählung des Majors . (Fortsezung.) Es liegt wenig daran, was nun geschah, es genüge Euch zu wiſſen, daß ich nach dem Abendessen an der Seite meines Wirtyes an der Schwelle seis ner Hütte saß und er also zu mir sprach: Weil Sie mich denn versichern, daß Ihr Interesse nicht das einer ge wöhnlichen Neugierde ist, so hören Sie mich : Das Bildniß, welches Sie gestern Abends, als Sie es in einer dürftigen Hütte gewahrt hatten, in Er ftaunen sezte, ist das meines Großvaters, des Grafen von Bois morand, General-Lieutenants der Heere des Königs, Ritters seiner Orden, Gouverneur für Seine Majestät in den Landstrichen von Saintonge und Aunis im Jahre 1728, nach einem dreijährigen Aufenthalte in einem Jr: renhause im Elende gestorben . Hier , sagte der Major , machte mein Wirth eine Pause, als wenn er nöthig hätte, sich von der durch dieſen Nükblik auf die Vergangenheit seiner Familie erregten Bewegung zu erholen ; aber er faßte sich schnell wieder und fuhr mit festerer Stimme fort , ohne Zweifel um mir zu beweisen, daß, wenn ihn das Unglük heimgesucht hatte, er auch die Stärke in ſich fühle es zu ertragen. Wir sind von einem ganz militärischen Stamme, sagte er, und bie zum Ende des eilsten Jahrhunderts, der Epoche, bis zu welcher wir mittelst authen tischer Dokumente hinaufsteigen können, gibt es kein Beispiel, daß ein Bois : morand nicht den Degen geführt habe. In der Schlacht von Moncontour waren neun in der protestantischen Armee und zwölf in den katholischen Reihen. Ein Boismorand wurde vor den Füßen Ludwig des Heiligen ge tödtet, nachdem er drei Sarazenen in den Staub gestrekt hatte ; ein Anderer erhielt fünfzehn Wunden an der Brust und Seite , als er den Körper des Königs Johann in dem großen Unglüke bet Poitiers defte. Drei Brüder unseres Namens und sieben ihrer Söhne erhielten nie ein anderes Grab als das traurige Schlachtfeld von Erech . Während der sechszig Kriegsjahre unter der Regierung Ludwig des Vierzehnten war unsere Familie, die im Jahre 1648 fünf durch dreizehn männliche Abkömmlinge vertretene. Aefte zählte, bei der Thronbesteigung Ludwig XV. auf die einzige Person meines Großvaters zusammengeschmolzen und keiner derselben war in seinem Bette gestorben. Auch hatte der Marschall von Villars die Gewohnheit nach jeder Schlacht sein Verzeichniß der vornehmen Gefallenen stets mit den Worten zu schlieBen: Wenn ich Einen Eurer Majestät anzuführen vergaß, so muß es höchstens ein Boismorand ſein, denn dieſe findet man stets überall, wo es gute Hiebe auszutheilen und zu erhalten gibt. Als daher , mein Lieutenant , Philipp von Orleans im Jahre 1715 die Leitung des Staatsruders als Regent des Königreiches übernahm, war unser Haus nur mehr durch meinen Großvater vertreten, damals zweiter Oberst der französischen Garden, obwohl er erst 24 Jahre zählte. Schön, geistvoll, unterrichtet, in der ganzen Armee als einer der Unerschrokensten unter den Lapfersten bekannt , beim Hofe durch die Reinheit seiner Sitten geachtet, der Gunft der Prinzen genießend, obwohl er dieselbe durch keine Erniedrigung des Charakters erkauft hatte, im Besize eines groBen Vermögens, hatte er sich außerdem eben mit einem erhabenen Hause durch

seine Verheirathung mit einem herrlichen Wesen, von der er zärtlich gelieb war und die er anbetete, verbunden. Ein Jahr verfloß für ihn in dem Genuße des vollkommensten Glükes, welches dem Menschen auf dieser Erde zu fühlen gestattet sein mag. Mit

seiner schönen und theueren Gefährtin in fenem Schloffe zurüfgezogen , deſſen unförmliche Trümmer Sie heute durchirrt haben , erst seit einigen Wochen Vater, schien er die ehrgeizigen Träunie seiner Jugend vergessen zu haben, als ein Brief des Regenten selbst ihm ins Gedächtniß rief, daß er als Edel mann und als Soldat Pflichten zu erfüllen habe. Der Prinz endete den Brief mit einer dringenden Einladung, das Regiment der Garden einzuholen und in der kürzesten Frist am Hofe wieder zu erscheinen. Mein Großvater fühlte weder Anhänglichkeit noch Achtung für Philipp von Orleans. Die schändliche Ausschweifung der Sitten dieses unwürdigen Neffen eines unserer größten Könige, seine strafbaren Gefälligkeiten für die englische Regierung , deren beleidigende Unterstützung er um den Preis der Würde Frankreichs kaufte, seine cynische Verachtung der edlen Ueberlieferungen von der alten Ehre unseres Adels, die frevelnde Ueberzeugung, die er bei allen Gelegenheiten zum Besten gab, dieß Alles, was noch nicht schon ver. Fauft sei, doch käuflich wäre, hatten meinem Großvater zu dem von ihm ge faßten Entschluß bewogen, so lange dies von ihm abhängen würde , entfernt vom Mittelpunkte aller dieser häßlichen Laster zu leben . Aber Philipp stellte die königliche Machtvollkommenheit dar ; im Namen dieſer durch die Unterneh mungen der legitimen Prinzen bedrohten Machtvollkommenheit, forderte er die Unterstützung aller starken Arme und die Hingebung aller treuen Herzen ; nun zögerte der Graf von Boismorand nicht mehr und am 1. Jänner 1717 cr schien er beim Empfange des jungen Königs in Gegenwart des lasterhaften Regenten, der dieser Feierlichkeit beiwohnte. Sobald ihn dieser hatte eintreten gesehen, kam er ihn mit aller seiner verführerischen Anmuth entgegen , die er so schlau anzunehmen wußte, wenn er sich anschikte Jemanden zu verderben. Er dankte ihm mit einem würdigen und warmen Ergusse von Freundschaftsworten für seine Eile seinen Wünschen nachzukommen und nannte ihm dem Könige in den zart schmeichelndsten Ausdrüken . Am nächsten Morgen erhielt mein Großvater die Einladung zum Abend eſſen beim Prinzen . Der Kammerherr des Hauses , der sie brachte , hatte Sorge dauernd der Unterhaltung die anderen Geladenen , die er auch zu bit ten hatte , zu nennen. Diese Namen, lauter achtbare , ließen Herrn von Boismorand begreifen, daß es ſich für ihn nicht darum handle, einer Orgie beizuwohnen, und er war von dieser Gunft gerührt, in welcher er eine seinent Charakter erwiesene Huldigung und eine Art von Achtung für die wohlbe kannte Freiheit seiner Sitten sah. Beim Abendessen hatte Philipp von Orleans nur für den jungen Ober ften Aufmerksamkeiten. Bei Tische sezte er ihn zu seiner Rechten , nach dem Mahle zog er ihn in eine Eke und sprach ihm mit einem Vertrauen , das fast zur Hingebung wurde, von seiner leidenschaftlichen Ergebenheit für den jungen König, von seiner beständigen Sorgfalt für die Interessen des Staates, von seinem lebhaften Wunsche die Achtung der Biedermänner , auf welche er sich von nun an stüzen wolle, zu erlangen und , um ihm gleich im selben Augenblik einen Beweis von der Aufrichtigkeit dieses Wunsches zu geben, bat er meinen Großvater, ihn durch seine Rathschläge zu unterstüzen and ihn (dies war der Ausdruk, deſſen er sich bediente) durch seine Freundschaft volksthüm lich zu machen. Der Scharfsinn der rechtschaffensten Geister hat , welcher auch übrigens ihr Verstand sei mag, eine schwache Seite, die sie oft im Stiche läßt. Mein Großvater verlor zwar nicht mit einem Schlage sein ganzes Mißtrauen , aber er sagte sich, daß dasselbe vielleicht doch nur ein Vorurtheil wäre und daß er es während einiger Zeit einschlummern laſſen müſſe, um mit mehr Unpartei lichkeit und Nuhe zu prüfen, was an dieſen plözlichen Wünschen und unver hofften Veränderungen aufrichtig gemeint sein könne. Sei es, daß der Regent während etlicher Wochen sich die Mühe nahm zu heucheln, sei es , daß er sich in einem jener Augenblike der Ermüdung am Lafter befand, welche Versuchen zur Nükkehr zur Tugend gleichen, sei es, daß mein Großvater zu viel Geradjinn hatte, um einen Menschen zu durchschauen, der sich die Mühe gab ihn zu betrügen, um ihn dann verführen zu können, kurz, wie dem auch immer sei , er glaubte am Ende, Philipp von Orleans sei ein treuer und verständiger Hüter der souveränen Machtvollkommenheit und er widmete sich offen seiner Unterstützung . Zuerst zum Infanterie Brigadier, dann zum General-Lieutenant und Inspektor der Küsten des Ozeans ernannt, wurde er nach Verlauf eines Jahres zur mächtigen Würde eines Gouverneurs der Landstriche von Saintonge und Aunis erhoben und laut als bei der ersten Ernennung der Ritter des heiligen Geistordens mitinbegriffen genannt. Der Graf von Boismorand war - selbst wenn er es nicht als eine gebieterische Pflicht betrachtet hätte, in den Augen der Oeffentlichkeit und des einer Hofes diese großen und schnellen Gunstbezeugungen zu rechtfertigen İ von den Männern voll Gewissen und Thätigkeit , welche nie ihren Unterge benen die Ausführung dessen übertragen , was durch sie selbst erfüllt werden muß. Als Gouverneur der Proving betrachtete er die Anwesenheit in der ſelben als eine heilige Verpflichtung , um daselbst die Machtvollkommenheit

472 des Königs lieben und segnen zu lehren ; als Inspektor der Küsten des Ozeans ging nie eine Jahreszeit zu Ende , ohne daß er selbst das ganze Geftade von La Rochelle bis nach Brest , sowohl um die Vertheidigungsarbeiten anzuordnen, als auch um die Ausführung seiner Befehle zu überwachen , be reift hätte. Daraus ging hervor , daß sein Erscheinen am Hofe nur selten und von kurzer Dauer war und daß er sehr oft gar nicht wußte , was an demselben vorging. Die Dinge blieben in diesem Stande bis zum Jahre 1725 , als mein Großvater zur Feier der Nitter des heiligen Geiftordens nach Paris kam ; seine Gemalin , welche sich fast nie von La Rochelle entfernte, begleitete ihn und wurde dem jungen , ſeit kurzer Zeit volljährigen | Könige vorgestellt. Von diesem Augenblik an gerechnet wurde am Hofe von nichts Anderem als von der schönen Frau von Boismorand gesprochen. In Chantilly bei dem Herrn Herzog, im Palais Royal bei dem Regenten war ste die Zierde aller Feste, der Gegenstand aller Huldigungen , und obgleich sie nur mit der äußersten Zurükhaltung den Ritterdienst ihrer zahlreichen Verehrer hinnahm, so war ihr Leben doch bald völlig verwandelt. Ihr Gatte beunruhigte sich nicht über die Veränderung ihrer Existenz , welche er als eine nothwendige Folge der Pflichten seines Nanges und eine der Lasten seiner hohen Stellung betrachtete. Vollkommen sicher des Herzens seiner Lebensgefährtin , wie alle erhabenen Naturen, vertrauungsvoll bis zur Leichtgläubigkeit , freute er sich mit jener strahlenden Heiterkeit aller höheren Seelen an den Erfolgen meiner Großmutter und bekämpfte oft ihre Nükhaltung durch eine Zerstreuung , die fie mehr , als sie es wollte , ihrem inneren Glüf entriß. Er mußte Paris wegen einer seiner Inspekzionsreisen verlassen und Frau von Boismorand wollte ihn folgen. Er widersezte sich diesem Wunsche aus dem übrigens sehr vernünftigen Grunde, daß die Jahreszeit sehr strenge sei und seine Abwesenheit nicht von langer Dauer sein werde. Meine Großmutter bestand auf ihrem Wunsch; fie schien so trostlos über diese Abreise , so unruhig über die Verlassenheit , in welcher er fle ließ , daß ihr Gemal vielleicht nachgegeben hätte, als mein Vater, ihr einziges Kind , plözlich in einen um so beunru higendern Zustand von Schwachheit verfiel , als er unerklärlich war. Man konnte also nicht mehr daran denken zusammen abzureisen , und mein Groß vater verließ Paris allein. Seine Inspekzion verlängerte sich mehr als gewöhnlich. Philipp von Orleans, bei der Großjährigkeit des Königs erster Minister geworden, war auf einmal von einem schönen Eifer für die Versezung unserer Küften in Vertheidigungsstand ergriffen worden, und jede Woche brachte ein von ihm gesandter Kourier meinem Großvater neue Anordnungen und den förmlichen Befehl , die Ausführung derselben niemanden Andern zu vertrauen. Monate versloffen so, ohne daß der Graf von Boismorand einen Urlaub auf acht Tage, um sich nach Varis zu begeben , erhalten konnte. Seine Gemalin drang in ihn zurükzukehren, mit einer Heftigkeit , welche alle Anzeichen einer

Eines Tages erhielt mein Großvater die Erlaubniß nach Paris zurük zukehren, wann es ihm gutdünke ; er war ersezt. Dieses Mal war es nicht der Prinz, der ihm mit eigener Hand schrieb ; er hatte dieses Geschäft dem elenden Kardinal Dubois übertragen . Seit einigen Wochen waren die Briefe seiner Frau seltener , kürzer, denn sie beklagte sich nicht mehr ; aber sie starb unterdeffen dahin und als Herr von Boismorand in Paris anlangte, hatten die Aerzte erklärt, es bleibe keine Hoffnung mehr ! Der Graf reichte die Entlaſſung von allen ſeinen Aemtern ein, er ſchwor ſeiner Gefährtin , daß er von nun an nur mehr für sie leben werde ; ſie dankte ihm mit einem süßen Lächeln , aber im Grunde des Herzens sagte sie sich , daß dies neue Glüf , das man ihr versprach , nicht mehr von langer Dauer sein werde. In der That hauchte sie einen Monat beiläufig nach der Nükkehr ihres Gemals, als der Herbstwind die ersten welken Blätter im Kreise herumdrehte, an dem trostlosen Busen des Grafen ihre Seele aus , Worte der Verzeihung für Verfolger, die sie nicht nannte , flüsternd, und Gott bittend , auch ihr zu verzeihen . Der Schmerz meines Großvaters sezte sein Leben in Gefahr und griff seine bis nunzu so herrlichen Verstandeskräfte empfindlich an . Doch kämpfte er mit Kraft, um das Leben , das ihm entschlüpfte , wieder zu faffen, denn noch blieben ihm schwere Pflichten zu erfüllen ; sein einziger Sohn zählte erft fünf Jahre , sein Vermögen aber war in Unordnung , weil er dem Könige als großer Herr gedient hatte; er begriff, daß er leben mußte , um über der Erziehung des Einen zu wachen und an der Herstellung des Anderen zu arbeiten . $ Es war in der unglüksvollen Zeit , in der das System Law's alle Köpfe verrüfte ; mein unglüklicher Großvater hatte die traurige Gelegenheit, den abenteuernden Geldmann bei dem Herzog von Orleans zu treffen und sich von ihm verführen zu laſſen. Er verkaufte einen Theil seiner Güter , verpfändete den anderen , um fich klingende Münze zu verschaffen , und stürzte sich in den Abgrund der Spekulazion mit der Kühnheit eines ohne Rettung troftlosen Herzens und mit der verhängnißvollen Hartnäkigkeit eines geſchwächten Gehirns. In weniger als einem Jahre war er vollkommen zu Grunde gerichtet. Von Allem, was er seit seiner Heirat besaß , und dies war beträchtlich, denn alles Vermögen der verschiedenen erloschenen Zweige des Hauses waren in das ſeinige geflossen, blieb ihm nichts mehr als das ungeheure Schloß, deffen zerbrökelte und geborstene Mauern diese Höhen frönen. Es blieb ihm nurmehr Ein Mittel übrig , um ehrenhaft zu leben : es war das, wieder Dienste zu nehmen ; mein Großvater schrieb an den Herzog von Orleans, um ihn um eine beſondere Audienz zu bitten. Die Antwort des Prinzen ließ nicht auf sich warten. Er gab meinem Großvater für den nämlichen Abend ein Stelldichein in seinen kleinen Ge mächern. Sein Brief zeugte unter Anderem von dem aufrichtigen Bedauern, die indirekte Ursache an seinem Ruine zu sein und von dem lebhaften Wunſche der Gutmachung . Philipp von Orlean hatte nüchtern geschrieben . Zur bestimmten Stunde begab sich der Graf von Boismorand ins Pa lais Royal, und nicht ohne ein schmerzliches Gefühl der Schande trat er in diese Mauern, deren bloßer Anblik schon die Herzen von Biedermännern mit Efel erfüllte.

seltenen Angst trug. Die Briefe, welche sie ihm schrieb , zeugten nicht allein von einer großen Beängstigung des Geistes , sie verriethen auch eine tiefe Trauer des Herzens . Einer derselben ließ sogar die gebieterische Nothwen digkeit einer schnellen Rükkehr durchbliken, denn er endigte sich so : „Ludwig, ich beschwöre Sie auf den Knien, kehren Sie ohne Zögern zu mir zurük und müßten Sie auch deßhalb allen ihren Aemtern entsagen ; ich leide, ich bin unglüklich! - Ich möchte mit Ihnen nach La Rochelle zurükkehren oder allein mit meinem Sohne nach Boismorand gehen. " Ein Kammerdiener führte ihn in einen Salon und verließ ihn, indem Zwei Stunden , nachdem er diese lezte Botschaft erhalten hatte, stieg mein Großvater in eine Postchaise und , einen Courier voraus , flog er nach er ihm sagte, er wolle den Prinzen benachrichtigen, der eben , wie er vorgab, Paris. mit Staatsgeschäften beschäftigt sei. In Rennes holte ihn, während er Pferde wechselte , ein Gesandter des Eine Stunde versloß und Niemand erschien . Mein Großvater, der uns Prinz- Ministers ein . Philipp von Orleans machte einen lezten Aufruf an die eine genaue Erzählung jenes schreklichen Abends hinterlaffen hat , glaubte, Ergebenheit und an die Vaterlandsliebe meines Großvaters, indem er ihn im der Kammerdiener habe ihn vergessen und der Prinz erwarte ihn vielleicht. Namen des Königs bat , ſich unverzüglich nach England mit einer geheimen Er öffnete eine Thüre , durchſchritt ein Gemach, dann noch ein anderes und Sendung von der höchsten Wichtigkeit zu begeben. Es handelte sich dabei schritt so fort, ohne sich aufzuhalten, bis lärmendes Gelächter und verworrene um nichts weniger als um die Ehre und das Heil des Staates und man Stimmen zu seinen Ohren gelangten ; dann blieb er stehen, um zu überlegen, war der Zustimmung des Grafen so sicher , daß man ihn unterrichtete , ein was er thun solle. Staatsschiff erwarte ihn in Saint-Malo. Diese lezte Abwesenheit sollte und Plözlich erwekte sein Name, in bestimmter Weise ausgesprochen , ſeine konnte überdies sich nicht über etwa vierzehn Tage erstreken. Aufmerksamkeit. Seine erste Bewegung war sich zurüfzuziehen , aber er fand Herr von Boismorand schlug den Nükweg ein, aber bevor er dieses nicht mehr die Kraft hiezu ; seine Füße hingen wider Willen an dem Teppich lezte Opfer brachte, schrieb er seiner Frau und dem Prinzen, um ihnen sei des Gemaches ; es schien ihm, als ob ihn eine übernatürliche , seinen Willen nen Entschluß mitzutheilen, nach Vollführung dieser lezten Sendung in das überragende Gewalt troz des Gefühls der Zartheit , welches ihm sagte, daß Privatleben zurükzukehren und dasselbe nur im Falle eines Krieges zu ver- seine Neugierde strafbar sei, zurükhielte. laſſen. Eine Nachschrift, dem Briefe an die Gräfin beigefügt, bevollmächtigte In den Schall der Stimmen und des Gelächters miſchte ſich das Zu fie, die Befehle für ihre baldige und bestimmte Niederlaſſung in Boismorand | sammenklingen von Gläsern und das Geräuſch von Silbergeſchirr. Philipp zu geben. von Orleans war nicht mit Staatsgeschäften beschäftigt , er aß zu Abend mit Diese Abwesenheit, welche nur eine oder zwei Wochen dauern sollte, seinen Wüftlingen, seinen Maitreffen, mit seiner Tochter und den Liebhabern Dauerte vier Monate. Neue Schwierigkeiten wuchsen jeden Tag an, während derselben. Mein Großvater bedekte sich das Gesicht mit beiden Händen und machte in derselben Zeit wichtigere Resultate hinter dem Dunkel und der Ungewiß heit der Verhandlungen auftauchten . Die Unterhandlungen bei solchen Kon einige Schritte nach rükwärts, um sich zu entfernen. Sein Name, von Neuem junkturen verlaſſen, hätte das Schlachtfeld vor dem Ende der Schlacht räumen ausgesprochen , führte ihn an den Plaz zurük , den er eben verlassen hatte ind so die ganze Frucht der verflossenen Opfer verloren geheißen. Der Graf und, beherrscht von einem unbesiegbaren Verhängniß , trieb er die Unklugheit von Boismorand hatte es mit Schmerz eingesehen und sich dahin ergeben, mit so weit , seine Wange an die dünne Zwischenwand zu legen, die ihn von Muth bis zum Ende auszuharren. dem Schauplaze der Orgie trennte.

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Einige Frasen die er auffing , gaben ihm die traurige Gewißheit , daß er es war, der für den Augenblik die Kosten der Unterhaltung dieser Glenden Er glaubte , daß man über das Zugrundegehen seines Vermögens trug. lache und war tief entrüstet . Aber bald verschwand diese Entrüftung , um einem unbeschreiblichen Gefühle des Schrekens Plaz zu machen . Es war nicht nur sein Name, den man im Munde führte , sondern auch der seiner Lebensgefährtin, die er immer beweinte. Die Frau , die er mit Leidenschaft geliebt hatte , diente einem Haufen Verworfener zum Gelächter , der Name , welchen er wie den einer Heiligen verehrte , wurde bei den schmuzigen Saturnalien einer Orgie befleft! Eine stammelnde , weinselige Weiberstimme rief mit Ungeduld : Nun, rasch , Bérail , erzähle uns das. Bleibe , mein Vater! Aber denke doch , daß ihr armer Mann mich erwartet und daß ich mit ihm weinen muß , entgegnete eine andere Stimme, welche die Philipp von Orleans war. Wirst Du sprechen , Bérail , sagte die Weiberstimme. Wenn Du nur fünf Minuten zögerft , werfe ich Dir dieses Glas an den Kopf, nachdem ich es geleert habe , wohlverstanden . Beeile Dich ihr zu gehorchen , Bérail , denn sie würde es nicht bei den Worten bewenden laſſen . Weil Sie es denn durchaus wollen , gnädigster Herr - denn es geht doch Sie an! Und dieser elende Bérail begann so , als wenn er seine Worte insbes sondere mehr an den Prinzen , als an die anderen Gäste richtete : Diese Ge

rechtigkeit muß man Ihnen wiederfahren laffen , gnädigster Herr , daß , wenn Sie auch nicht immer große Sorge für die Ehre Frankreichs und die Ihrer Hut anvertraute Zukunft des Reiches getragen haben , Sie sich doch minde stens mit Ihrem Vergnügen mit einem Eifer und einem Verständniß beschäf Das Verdienst , als Wit tigt haben , denen Ihre Freunde huldigen müssen. wer , Waise oder Hagestolz , war manchmal durch Sie in den Schatten gelas sen worden , aber beim Himmel ! wie entschädigten Sie sich dafür für die Mittelmäßigkeit , wenn diese eine hübsche Tochter , eine schöne Frau oder eine angenehme Schwester hatte , denn der Grad der Verwandtschaft war Ihnen gleichgültig. Mit dem Grafen von Boismorand waren Sie glüflicher als gewöhnlich , denn Sie haben mit einem Schlage einen Ihrer Gnaden wahr. haft würdigen Mann reißend schnell zu Ehren befördern und eine andere Person am Hofe behalten können , die Sie durchaus nicht auf ihren Gütern wissen wollten. Doch gestehen Sie , daß Sie Mühe gehabt haben Ihre Zweke zu erreichen und daß der Vortheil nur ein geringer war. Ja , Prinzessin, ja , meine Herren , Seine königliche Hoheit sind nicht in den gemeinen Feh ler verfallen , zu den höchsten Würden des Königreiches und des Hofes einen Edelmann zu erheben einzig und allein darum, weil er Talente und Tugen den besaß ; das , was Ihn bewog , war die Liebe , die reine Liebe , die wahre Liebe , die Liebe der Helden Scudery's und de la Calprenède's. Seine Gnaden , der Regent , dieser Flatterfinn , dieser Verführer , dieser Kouliſſen freund hat wie ein blöder Page für Frau von Boismorand geseufzt. Hier fiel ein ungeheures Gelächter dem Erzähler ins Wort , welcher durch einige Augenblike nicht im Stande war , seine Erzählung wieder auf zunehmen. (Fortfezung folgt.)

Armee - Nachrichten. Defterreich.

garei herrschende Sumpffieber. Brod und Wein wird den Truppen in guter Dualität verabreicht und diese Sorgfalt, welche Seitens der Feldherren jedem

** (Wien, 25. Juli .) (Vom Kriegs scha u plaze. ) In den neue einzelnen Soldaten geschenkt wird, ist Ursache, daß wider alles Erwarten der ften Kriegsbulletins des türkischen Oberfeldherrn aus Schumla vom 9. d. Gesundheitszustand der Armee ein vortrefflicher ist. wird der von uns am 18. d. in der Nummer 56, einer türkischen Quelle Neuesten Nachrichten zufolge hat Omer Pascha nach Paraipani nur eine entnommene und von dem ruſſiſchen Bulletin aus Bukurest vom 12. d. ziem Diviſion (9000 Mann) vorgeschoben und hält die Insel Mokan besezt. Die lich übereinstimmend ergänzte Bericht über die blutigen vom 22. Juni bis Russen stehen auf den Anhöhen bei Frateschti in der Stärke von 8000 M. zum 7. Juli stattgehabten Kämpfe um die zwei Donau- Inseln Mokan und und haben ihren rechten Flügel nach Slobodſeja an die Donau vorrüfen ge Raduman bestätigt. Die Division Soimonoff hatte sich bekanntlich aus fenen macht, wo sie sich auf einer Insel verschanzen. Posizionen zurüfgezogen und später auch Giurgewo geräumt , worauf sich die Während in Bosnien , Herzegowina , Priſewendi und Albanien vollkom türkischen Streitfräfte, bestehend aus dem abgesonderten Korps, welches in der mene Ruhe herrscht , erfahren wir die bereits bekannte Thatsache , daß in kleinen Walachei gegen die Russen Widerstand leistete , dann aus den gleich Montenegro Berwürfnisse eingetreten sind , welche den Theil Montenegros, falls selbständig operirenden Garnisonstruppen aus Ruftschuk und Rasgrad, der sich Berda (d . H. Gebirge) nennt , wahrscheinlich losreißen werden. auf Befehl Omer Baschas schon Anfangs Juni in Sistow, Lowdscha und Eski Unzwekmäßige Behandlung von Seite des Senates und des Fürften scheinen Dschuma vereinigten, um nach Umständen das Operazions -Objekt Ruftschuk, vorzüglich dieses unangenehme Ereigniß herbeigeführt zu haben. Der Fürft auf deffen Belagerung durch die Ruffen Omer Pascha gefaßt sein mußte , zu ist mit mehreren tausend Mann nach Berda gerüft, um es in Unterwürfigkeit vertheidigen und zu deken, gleichzeitig aber, um bei dem beabsichtigten Entsaze zu erhalten. Es steht zu fürchten , daß es hierbei zu unangenehmen Verwik Silistrias mitzuwirken und die Bewegungen der Ruffen gegen die Hämus lungen kommen könnte , namentlich wenn die Türken den Verdianern zu Hilfe eilen sollten , was bei der bekannten Gesinnung des Osman Pascha von Al ftraßen zu beobachten. Diese Daten entnahmen wir einem in türk. Diensten stehenden Offizier , banien nicht zu den Unmöglichkeiten gehört. Man glaubt sogar , daß dieser welcher seinem Berichte eine ziemlich genaue Ordre de bataille beifügte und I Pascha bei dem ganzen Zerwürfniſſe die Hand im Spiele habe. Ein Dritt ausdrüklich erwähnte, daß an den Kämpfen vom 22. Juni bis 7. Juli bis theil Montenegros würde dann eingebüßt sein. Uebrigens haben sich ſchon auf einige wenige fremdländische Offiziere auch nicht ein einziger Mann einmal die Berdianer den Türken unterworfen gehabt , sich aber dann wie der Auxiliar-Truppen Theil nahm, daß es mithin nur türkisch-egyptische Sol der , wenn wir nicht irren, vor zwanzig Jahren an Montenegro geſchloſſen. — daten waren, die rüfsichtlich des erlangten Waffenerfolges auf das Lob ihres (Neueste Nachrichten besagen indeß daß die Nuhe in der Berda wieder her Herrn und Sultans Anspruch haben. Falsche Türkenfreunde machten aber in gestellt sei. ) verschiedenen deutschen, franz . und englischen Blättern den Osmanen dieses Lob ftreitig. So hat der " Wanderer" die bestimmte Behauptung unseres T. (Odessa , 14. Juli. ) Es scheint nachgerade, daß sich die Thätig Korrespondenten, daß bis zur Stunde an der Donau keine Auxi- keit der Verbündeten einzig und allein auf unsere Stadt beschränken wollte. liar = Truppen friegerisch operiren, förmlich Lügen gestraft und Drei Dampffregatten ( 1 französische und & englische) waren gestern Morgens gleichsam die Frage spöttisch aufgeworfen : Hätten die Türken Giurgewo be in die Bucht eingelaufen ohne die Parlamentärflagge aufzuhiffen , und hatten ſezen können, wenn sie von den Hilfstruppen nicht vorwärts getrieben wor eine Tour um die Küstenbatterien gemacht. Um 9 Uhr schluzen sie den den wären ? Manche sogenannte türkenfreundlichen Berichte alla Guyon und Nükweg ein und blieben vor dem Rumpfe des " Tigers" in Schlachtordnung ; Konsorten werden in den Hauptquartieren zu Schumla und Varna als Pas die ranzionirten Matrosen mögen die Nachricht überbracht haben , daß sich hier quille auf die Türken bezeichnet. Nicht ohne Grund haben sich Omer Pascha mit Herausnahme der Maschine beschäftigt werde , was die 3 Dampfer veran und Marschall St. Arnaud bewogen gefunden, die fahrenden Zeitungskorrespon- laßte diesen Vorsaz zu verhindern und die Maschine zu zerstören. In dem denten aus den Lagern ihrer Truppen zu entfernen . Der Arm dieser Feld- Momente, wo sich die Schiffe aufzustellen begannen , waren 5 Kähne mit Ar herrn reicht aber nur bis an die Grenzen des türkischen Gebietes und so beitern an der besagten Stelle. Sie senkten die Boote mit Wasser und rette müſſen ſle noch fernerhin auf derlei Pasquille gefaßt sein ; z. B. auf die ten sich in die Felsenhöhlen. Kaum war dieß geschehen , als auch die Kano Vernichtung ganzer russischer Armeekorps durch eine Handvoll Türken u . s. w. nade von der Breitſeite der vordersten Fregatte eröffnet wurde. Aus der Sicher ist es, daß derlei zusammengestoppelte, lügenhafte Berichte in die be- Stadt eilte alsbald eine leichte Batterie mit 4 Geſchüzen und einige Infan terie an Ort und Stelle und nahm das Feuer der Fregatten auf , welche sich treffenden Blätter nur aus eigenthümlichen Zweken etablirt werden. Dem Briefe eines öfterr. Seefapitäne aus Varna entnehmen wir, daß dann aus dem Bereiche der Küstengeschüze zogen und durch ihre Pairhans den in dieser Seeftazion ein außerordentlich bewegtes Militärleben herrscht. Rumpf des Tigers " vollständig in den Grund bohrten. Es mögen an 1000 Ein feindlicher Die Auriliartruppen lagern in vollzähliger Stärke bei den Ortschaften Schüsse gefallen sein ; die Garnison hatte 4 Verwundete. längs der Straße von Varna nach Schumla. Die Verproviantirung der Mas Dampfer scheint von der Küstenbatterie beschädigt worden zu sein , denn er gazine ist beendet. Leztere ſind reichlich auch mit Zuker und Kaffee versehen, zog sich nach einer vollen Ladung eiligst aus der Schußweite und blieb dort bekanntlich ein Präſervativmittel gegen das an der Donau und in der Bul- | paſſiv stehen , indeß die Bewegung auf dem Verdeke eine ungewöhnliche wurde.

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Nach beendeter Kanonade schwenkten die Fregatten nach West und ein dreimaliges Hurrah der Matrosen ertönte zum Ufer , welches der gaffenden Volksmenge Anlaß zur eigenthümlichen Entgegnung gab. Rüksichtlich der Ranzionirten muß ich nachtragen, daß ruffischerseits 150 Mann meift Griechen von dem Balaklavischen Volontär-Bataillon, dann 17 Personen, welche sich auf den gekaperter Schiffen befunden hatten, ane

| Artilleriesystem mit besonderer Rüksicht auf die neuesten Veränderungen in Frankreich , - Hr. Hauptmann Karl Ryhiner , Zwek und Aufgabe der leich ten Truppen , - Hr. Major Aug. Burckhardt , über Reserven in taktischer Beziehung , ――― Hr. Bataillonsarzt Dr. A. Frey , über unsere Feldspitäler und Ambulanzen , Hr. Hauptmann Alf. Von der Mühll , über Brüfen gefechte , - Hr. Stabsmajor Bachofen , über Dorfgefechte , ― Hr. Major

Land gesezt wurden. Da 6 Offiziere und 20 Matrosen vom "Tiger" zurükbehal- Hs. Wieland , Relazion eines Treffen aus der neuern Zeit seit 1815 nach ten werden mußten, so fand bezüglich der Freilassung eine Losung statt. der Wahl des Referenten , ―― Hr. Major Rud. Burckhardt , Relazion eines Im Allgemeinen hatten sich die Engländer mit den Ruffen bald bekannt Treffen aus der Napoleon'schen Zeit nach der Wahl des Referenten. Dieses reichhaltige Programm füllt jedoch die Winterfizungen , die regel gemacht ; Erstere waren in vielen Häusern gerne gesehen und freundlich aufgenommen, ein englischer Offizier tritt sogar in ein der reichsten Mädchen Odeſſa's.

Chebündniß mit einem mäßig all vierzehn Tage am Samstag stattfinden , nicht aus , da absichtlich einige Vereinsabende zur Besprechung augenbliklich interessanter Gegenstände frei behalten worden ſind . Es sollte uns freuen , wenn wir im Falle wären , ähnliches von ande (Wien.) Behufs der gesicherten Verpflegung der Truppen im Felde ist vom h Armee-Oberkommando unterm 16. folgende vorläufige ren Sekzionen berichten zu können und erbitten uns darüber gefällige Mit theilungen. Von Zürich wissen wir , daß im lezten Winter sowohl die ma Norm erlassen worden : Die Fußtruppen haben auf vier Lage das Brod (3 oder 2 Tage Brod, 1 oder 2 Tage Zwiebak), dann auf vier Tage Tabak und fünf Loth Salz per Kopf zu tragen . Außerdem ist für jeden Zug Salz auf vier Tage zum Menage-Abkochen mitzuführen , womit der oberste Kessel des Keffelkreuzes ausgefüllt wird. Einen gleichen Vorrath führt auch die Kavallerie mit Ein schluß der Fourage auf vier Lage, und überdieß 10 Loth Salz pr. Kopf, weil bei der Kavallerie die Unterbringung des Salzes im Refsel nicht thunlich ist. Die zum Agiren bestimmte Kavallerie ist nur mit zweitägiger Fourage zu belaften. Den Zwiebak hat der Soldat nur beim Mangel an Brod zu verzehren. Mit Salz und Tabak ſind die Truppen im Felde regelmäßig zu ver pflegen. Der Mittrieb des Schlachtviehes bei den in vorderster Linie stehenden Truppen ist auf einen viertägigen, nach zwei Tagen immer zu ergänzen. den Vorrath zu beschränken. Jedes Armee Korps und das Hauptquartier erhalten bewegliche Kolon nen-Verpflege-Magazine mit den erforderlichen Wägen zur Transportirung des Bedarfes an Brod, Zwiebak, Kochmehl, Neis und anderer Gemüse, an Salz, Tabak, Hafer u. z . für erstere auf sechs und für das Hauptquartier auf vier Lage. Beim Ausmarsche hat jeder Truppenkörper einen eigenen Fleischhauer unter eigens festgesezten Bedingungen aufzunehmen. Preußen.

* Des Königs-Majestät haben unterm 29. v. M. verordnet : daß bei der Allgemeinen Kriegsschule der Lehrkurs künftig u. z . schon in diesem Jahre statt am 15., am 1. Oktober zu eröffnen, und statt am 15., am 1. Juli zu schließen ist. Die Dienstreise der an dieser Schule kommandirten Offiziere hat heuer unter Leitung des Majors von Klausewiz, vom großen Generalstab, am 17. d . begonnen und erstrekt sich auf die Gegend von Köpe nik, Taßdorf und Umgegend, auf Münchenberg, Frankfurt an der Oder, Nep pen, Droffen, Zielenzig. Das Kommando besteht aus 2 Majors, 2 Haupt leuten, 35 Lieutenants und 39 Diener. Die diesjährige Rang- und Quartier = Liste der k . preußischen Armee und Marine, nebst den Anziennitäts- Listen der Generale und Stabs offiziere, ist so eben bei Mittler und Sohn in Berlin erschienen . Ob sie die wiederholt gerügten Mängel beseitiget haben wird, können wir erst bei Durch ficht des zu gewärtigenden Eremplares sagen. Nassau * Der Gesezentwurf für die Allgemeine Kriegsschule (vergl. Soldatenfreund Nr . 44 v . 3. Juni d. J.) ist in der Sizung der vereinigten Kammern am 1. d. M. mit einigen Aenderungen mit 13 gegen 9 Stimmen angenommen werden . Schweiz . * Die militärische Zeitschrift berichtet wie folgt : Uns liegt ein Zirkular vor , das uns der Mittheilung an unsere Kameraden würdig erscheint ; die Sekzion Basel obiger Gesellschaft hat unter der Leitung ihres thätigen Präsidenten , Hrn. eidg. Oberstl. Rud . Varavicini, beſchloſſen , alljährlich vor Beginn ihrer Wintersizungen ein Programm aufzustellen und eine Anzahl ihrer Mitglieder zu bezeichnen , die über bestimmte militärische Gegenstände zu referiren haben. Uns liegt nun das Programm für den Winter 1854-1855 vor , welches folgende Arbeiten nachweist : Hr. Kommandant Hindenlang , über das neue Infanterie- Crerzirreglement , ―― Hr. Oberstl. Kern , Referat über die Feldübungen der Division Ziegler , Hr. Stabshauptmann Nud. Merian , Referat über die Feldübungen der DiHr. Oberstl. N. Paravicini , über das Verhältniß des vision Bontems , Generalstabes zu den verschiedenen Waffengattungen , - Hr. Oberlieut. Me rian , über die Wünschbarkeit und die Grenze der Vereinfachungen in unserm

thematisch-militärische Gesellschaft , als auch die Sekzion der schweizerischen Militärgesellschaft regelmäßig alle vierzehn Tage ihre Sizungen hatten , wobei namentlich die Vereinfachungen des Ererzirreglements der Infanterie zur Sprache kamen und lebhaft diskutirt wurden .

Tages - Nachrichten. * (Wien.) Bei dem umfangreichen Brande, welcher am 24. d . Abends 8 Uhr im Schottenhofe in der Stadt auf einem Dachboden ausgebrochen war , und erft um 1 Uhr beroältiget werden konnte , erſchienen Se. Majestät unser Allergnädigster Herr und Raiser schon gegen 10 Uhr Nachts vin Larenburg auf dem Brandplaze und verweil ten dort bis 1 Uhr nach Mitternacht durch A. H. Ihre Gegenwart zur raftlosen Thätig keit aller bei der Bewältigung des Feurs beschäftigten Organe mächtig beitrogend. * (Wien.) Wenn wir heute die Aufmerksamkeit unserer Freunde cuf die bei Pichlers Witwe und Sohn erschienenen Kinder- Lieder von Ludwig Gottfried Neu mann, Ministerial-Offizial beim f. f. Unterrichts- Minifterium , lenken, so erfüllen wir als " Soldatenfreund" eine Art Pflicht, denn wir sind per se in Kinderfreund, und die Kinder, die heranreifenden Geschlechter, sichern uns die künftige Rekrutirung, den Gegen= ftand unserer Freundschaft. Aus reiner und kindlicher Seele geflessen find diese Lieder gewiß empfehlenswerth und würden sich, meinen wir, als Prämienbuch für die jüngsten Zöglinge der Untererziehungshäuser recht gut eignen . Um zu zeigen, wie gut der Vers faffer den Kinderton zu treffen verstanden, laffen wir das Liedchen Seite 21 folgen : Für Knaben, welche schon gut ererziren können. Der Beste, der ist General, Soldatenspiel ist unsre Luft, Trara, Trara, Trara ! Trara, Trara, Trara ! Der Stärkste unser Korporal, Kopf in die Höh ! heraus die Brust ! Trara, Trara, Trara ! Trara, Trara, Trara! und gleichen Schritt geht's Mann für Mann, Wir Andern thun das Uns're auch, So ist es ja Soldatenbrauch, Wenn Jeder gut marschiren kann, Trara, Trara ! Trera, Trara ! Das ist Soldatenbrauch ! Rest gut marſchiren kann ! * Der erste Kammerherr Sr. Majestät des Kaisers Napoleon, Graf Baciochi, bes, auftragt dem Vize-König von Egypten das Großkreuz der Ghrenlegion zu überbringens ist hier eingetroffen und erwartet nunmehr, da mittlerweile der Tod des Vize-Königs be fannt geworden, die weitern Weisungen aus Paris. * (Fürst Woronz off in Karlsbad .) Die „ Oft - Deutſche Poft“ brachte fürzlich einen sehr verlezenden Korrespondenz 8 Artikel aus Karlsbad über den dort an wesenden Fürsten, der nicht verfehlen konnte allgemeine Judignazion hervorzurufen. Es ging diese begreifliche Entrüstung so weit, daß ein alter Soldat" zur Feder greifen und sich in der „Bohemia " Luft machen mußte : Irren wir nicht , so kommt die Ents gegnung von jener hochverehrten Persönlichkeit, welche nicht nur als Soldat, sondern auch auf dem Gebiete der Literatur bekannt und vielgenannt wird. Wir meinen den biedern „Landsknecht, “ der auch unser Blatt, mit manchem gediegenen Artikel beschenkte In dieser Beziehung verdient die Entgegnung nachhaltig gelesen und verbreitet zu werden. Sie lautet : „ Verehrtester Herr Redakteur ! In der Nummer 154 Ihres geschäzten Blattes finden wir einen der „ Ostdeutschen Bost" entlehnten (aber mit Takt gemilderten) Korrespondenz Artikel aus Karlsbad, welcher das ganze hiesige Publikum , namentlich aber das militärische , mit wahrer Indignazion erfüllt hat. Als vor einigen Jahren einer unserer hochgefeierten Feldherren von rohen Pöbel fäuften insultirt wurde, wäre es begreiflich gewesen, wenn Mancher von uns mit bitterem Unmuth auf die Landsleute der Frevler, die einen unserer Helden beschimpft hatten, blikte, wenn er fle eben auf seinem Wege begegnete ; daß damals nicht mehr geschah, ist nur der bewunderungswürdigen Disziplin, der Mäßigung und dem Anstandsgefühle zuzuschreis ben, welche in dem Berreichischen Heere und im Publikum überhaupt vorherrschen. Und doch konnte jeder Gebildete eine, wie gesagt, von rohen Vöbelsäuften vollzogene Miffe that mit vollem Recht als eine ihm ganz fremde Sache betrachten, und jede ihm dabei zugedachte Solidarität von sich auf das Bestimmteste und Nachdrüklichste abweisen. Wenn aber eine ähnliche Verlezung des Gastrechtes mittelst der Feder der Jours nalistik stattfindet, so fällt deren Schmach auch auf den gebildeten Theil der Nazion zurük, und es ist daher Pflicht, dagegen auf das Feierlichste nach Kräften zu protestiren ! Was soll das Ausland, was soll der ehrenhaft fühlende Theil des Publikums dazu sagen, wenn es in öffentlichen Blättern eine hochgeftellte, wirklich historische Persönlich keit, einen greisen Kriegeshelden, der hieher kam, um Ruhe nach langjährigen Anstren der dabei gungen des Geistes, Heilung für den müden, kranken Körper zu suchen, Niemand beleidigt, Niemand verlegt hat, durch einen in schlechtem Wiz und erbärmlicher Haltung wirklich ausgezeichneten Artikel verunglimpft fieht ! Der „ wizige " Korrespondent verspottet den greisen Feldherrn, weil er alt und gebrechlich" ist und einen " schlecht zus

475 Um die 3. Nachmittagsstunde endlich führte ihn und seine gleich ausgezeichnete geknöpften Rok " trägt, den „ auch ein Dorfschneider hätte zuschneiden können ; " er bes merkt sehr scharffichtig dabei, daß besagte Persönlichkeit „ in fünfzehn Jahren sich verán Lebensgefährtin das ganze Offizierkorps der hier garnisonirenden verschiedenen Artilleries dert habe," das heißt älter geworden sei. Diese seltene , aber unbeftreitbare und sehr Branchen zu einem auserlesenen Mahle, wo im Kreise echter Kameradschaft und ungebun gründliche Bemerkung ist das einzige Richtige im ganzen Artikel und kann auch nicht in dener Gemüthlichkeit frohe Stunden aus dem Becher der Zeit sprudelten, und auf Alles Abrede gestellt werden. Da in Folge dessen der Korrespondent an der Befähigung der bes was dem öfterreichischen Krieger werth und heilig ist. begeisterte Loafte ertönten. In der gegenwärtigen Epoche wichtiger Ereignisse, wo Gedanken und Gefühle nur sprochenen Persönlichkeit zum Feldherrn zweifelt, so glauben wir, daß er nach seinen An fichten das Ideal dazu wohl in der Figur eines Regimentstambours finden dürfte, das von reellen Dingen gefeffelt werden, und nur ein großartiger Maßstab an die menschli gegen Cafar, Prinz Gugen und der große Friedrich seinem Spott nicht entgehen würden, chen Leistungen gelegt wird, kann sich unser forschendes Auge an feinem Bilde mit dem ra auch fie eben keine Athleten Gestalten gewesen sein sollen Wir aber gestehen offen alleinigen Glanze der Rahme begnügen, sondern nur dann vor ihm zufrieden , erho herzig, daß wir unsererseits sehr zweifeln, daß der Korrespondent berufen sei, den Werth ben und gerührt stehen, wenn die Leinwand selbst wahrhaft schöne , interessante - So ist es auch mit den Dienfljahren, wo die Zahl „fünfzig“ zwar eines Feldherrn zu erkennen und zu beurtheilen, da er denselben nach seinen äußeren Gestalten zeigt. Eigenschaften bemißt, welche mehr einen guten Haueknecht, als einen Generalen bezeichnen. eine goldene Rahme bildet, bei denen aber doch nur die- Tugenden und die Thaten, die Daß Alter nicht die Kriegsfortuna von sich wegscheuche, könnte der wizige Korres fie ausfüllen, das eigentliche werthvolle Bild erzeugen. Zu wissen, daß in dem halben Jahrhunderte nichts, als unwandelbare Treue und spondent auch aus der neueren Geschichte lernen, wenn er etwa die alte nicht gelernt - raftloſer unermüdlicher Eifer, wahrhaft feus hat. Die frischeften grünen, die üppigsten Siegeslorbeern hat in unserer Zeit der Hingebung für den Allerhöchsten Dienst, Festig= rige Begeisterung für den Monarchen und Sein Allerdurchlauchtigstes Haue, Sieg in weiße Loken geflochten ! pünktlichste Pflichterfüllung nach allen Richtungen, echt militärischer und ka Seit jeher aber hat die Sucht, das Alter und fifische Gebrechen zu verspotten und keit, zur Zielscheibe wohlfeilen Hohnes zu machen, eine gewisse Klaffe hoffnungsvoller Jünglinge meradschaftlicher Sinn, Biederkeit und Gemüthlichkeit in harmonischen Gruppen liegen bezeichnet, welche mit Koth und Schlamm den Vorübergehenden um so lieber besprizen, zu sehen, daß der Gefeierte in allen Epochen seines Dienens die hohe Zufriedenheit seiz je anftändiger er ihnen vorkommt ! ner Vorgesezten erworben, und jederzeit mit ihrem Dienſtes-Vertrauen beehrt ward ; In wie fern der besagte Korrespondenz-Artikel nicht allein dem moralischen Ge daß er alle Kriege, vom Jahre 1805 bis in die neueste Zeit mit Auszeichnung mitge= fühle, sondern auch den materiellen Interessen der Karlsbader Einwohnerschaft zusagen macht ; am 20. Oktober 1805 zur Bedienungsmannschaft jener 2 Gestüze gehört hat, mag, beweist der allgemein sich aussprechende Unwille derselben, der aus dem ganz rich welche durch ihre Kühnheit Seine . . Hoheit , den durchlauchtigsten Herrn Erzherzog tigen Gefühle ausgeht, daß ein Badeort en Asyl für alle Leiden , ein Ort sein soll , wo Ferdinand und die Operazions-Kaſſa vor feindlicher Gefangenschaft retteten ; - daß er der Geist Ruhe, der Körper Heilung ungeflört sucht und findet. Wie kann dieß aber 1815 mit der Kavallerie-Batterie Nr. 5 bei Auronne und dann bei St. Andre in Frank der Fall sein, wenn jeder unberufene Skribler dur hämische Angriffe die höchsten, um reich sich rühmlich hervorgethan, und besonders bei lezterer Veste mit bloß 4 Kavalleries so mehr die unbedeutendsten Persönlichkeiten, wenn er eben dazu Luft hat , gefährdet ?! Haubizen gegen 19 feindliche Geschüze volle 13 Stunden einen fiegreichen Kampf be -Wir hatten gehofft, daß diese Zeiten vorüber find. Wir hatten gemeint, daß Presse und | ftanden ; Daß er im Jahre 1849 das vom Helden:Marschall in ihn gesezte Vertrauen durch Journalistik bereits jenen Grad von Gediegenheit erreicht hätten, welche besser als jedes Preßgesez die Ruhe und Sicherheit des Privatlebens und der Persönlichkeit beschirmen schnellste und zwekmäßigste Armirung der wieder eroberten Festung Peschiera zum Behufe follte. Wir bedauern, wenn dieß eine Täuſchung ſeiu sollte. Jedenfalls ist es traurig, einer allfälligen neuen Belagerung zur vollsten Anerkennung gerechtfertigt , dann mit wenn derlei die Abwesenheit des Herzens und Geiftes beurfundende, jeden Ankland verles Uebernahme der Artillerie- Güter in Venedig und später, 1851, mit der neuen Armirung zende Produkte aus den Federn unserer Literaten hervorgehen ; nech trauriger, wenn ges Veronas betraut gewesen. Endlich daß er auch im Laufe der rorjährigen und heurigen Ereignisse in den diegene Journale ihren einen Blaz in ih.en Spalten gewähren am traurigsten für une, welche dem Auslande gegenüber die Solidarität solcher Erbärmlichkeiten theilen und mont.negrinischen und türkischen Grenz- ländern im Fache des dalmatinischen Artillerie darüber erröthen müſſen! Wesens, sehr wesentliche, vorzügliche Dienste mit jugendlicher Rührigkeit leiſtete und noch Sie mögen überzeugt sein, Hr. Redakteur, daß diese meine Stimme keine vereins leistet. All ' das ist es, was sämmtliche Zeugen des hier besprochenen Festes mit wahrer zelte hier in Karlsbad, ſondern die bei weitem überragende, ja faßt allgemeine ist. Ich kann segar hinzusczen, daß, wenn derselben hier Worte gegeben werden, dieses lediglich Verehrung für den Jubelgreis erfüllt, und bei öffentlicher Anerkennung dieser Verdienste auf vielfältiges Ansuchen und wiederholt gerichtete Aufforderung der bedeutendsten hiesigen durch die hohe f. t. General-Artillerie- Direkzion und durch Seine Exzellenz den Herrn Feldmarschall-Lieutenant Freiherrn v. Mamula , die Herzen der Anwesenden mit Nührung ſowohl ins als ausländischen Persönlichkeiten geschehen ist. Ein alter Soldat." Mit aller Hochachtung überzog. ―――― Vor solchem Lebensbilde weilt auch mitten im Drange ereignißreicher Zeit gerne und hochachtungsvoll unser Auge, und wir hegen die wohlthuende feste Ueberzeu Einer telegr. Mittheilung aus Verona, 22. Juli, zu Folge ist in Parma gung, daß unser angebeteter Kaiser und Herr , in angestammter Gewohnheit die Ver eine meute ausgebrochen Von den Dächern und Fenstern wurde auf die Truppen jährung aus dem Koder der Verdienste gestrichen zu sehen wbity das feltene Kreuz mit dem gefeuert. Das F. F. Militär behielt auf allen Bunkten die Oberhand. Die parmesanischen vielbedeutenden goldenen Adler dem braven Major von Hruschka anheſten ließ, um seiner ihn aus Vielen leichter zu erkennen, und bei der Truvven hielten sich gut . Eine weitere Depesche aus Verona vom 23. meldet, daß keine desto sicherer eingedenk zu bleiben, fernere beunruhigende Anzeige vorliegt. In Viazenza vollkommene Ruhe. Die Emeute erften sich ergebenden Möglichkeit die tugendhafte Konsequenz eines halben Jahrhundertes Nichts röthet schöner und beglükender die Abendlands brach am 22. d. M. Früh 9 Uhr aus ; um 10 Uhr war das Militär Meister an allen in kaiserlicher Huld zu lohnen. Punkten. Wie es scheint, wurde nach 10 Uhr ein neuer verzweifelter Versuch gemacht, schaft eines rechtschaffenenen Lebens, als die Gnade und Anerkennung des Herrn , dem So wünschen wir denn aus vollem der um 1 Uhr mit Geschüzanwendung niedergehalten werden mußte. Die Citadelle wurde wir begeistert unser ganzes Leben geweiht haben ! von den f. f. Truppen besezt, welche zur Vorbeugung jeder Eventualität einige Verstars Herzen dem verehrten Veteranen einen ſo ſchönen, glüklichen Aband. fungen erhalten haben. Vom 3. Bataillon Kaiserjäger wurden Hauptmann_Stefanelli und 5 Jäger verwundet. Personal-Nachrichten. # (3ara. ) Am 7 d. M. fand hier zu Zara eine jener seltenen und rüstenz den Feierlichkeiten statt, bei welchen nur Wenigen Zeuge zu sein , noch Wenigern aber als Gegenstand des Festes zu erscheinen gegönnt ist. Ernennungen und Eintheilungen. Der Herr Major Franz Edler von Hruschka , Kommandant des Dalmas Gerlach, Franz, Hotm. des H rzeg von Parma Inf.-N., zum überzähligen Major bei CH. Ludwig Inf. Reg. tiner Artillerie - 3eug 6 - Verwaltungs - Dißt rikts , vollendete an diesem Lage sein 50. Dienstjahr. Die für Majors-Friedens - Anstellungen vorgemerkten Hauptleute : Kainz, Johann, des Nachdim am Abende vorher die Kapelle de f. f. Linien - Infanterie - Regiments Kaiser Franz Josef Inf. Reg., zum Plaz-Major in Mailand ; Kloyber , Jojef Prinz Hohenlohe dem Jubilar ihre heitern Grüße, und am Morgen des Festtages felbft von, des Pionnier- Korpe, zum Plaz Major in Mantua. das ganze Offizierkorps der Garnison in deffen Wohnung seine Wünsche dargebracht Leng, Anton, Oberkriegs -Kommiſſär 2. Kl., rükt in die 1. Gehaltsklaffe vor. hatte, fand die Betheilung des Gefeierten mit dem Dienßzeichen 2. Klasse flatt. Kozeluh, Johann, Bauer, Karl, und Podhaisy , Veter von, Titular-Oberkriegs Kommiſſår 2. Klaſſe, zu wirkliche , und Schmidt, Friedrich, Feldkriegs -Kom Seine Erzellenz, der Herr Gouverneurs - Stellvertreter Feldmarschall - Lieutenant Freiherr von Mamula, versammelle zu diesem Behuse sämmtliche hier anwesende Herrn miffär, zum Oberkriegs-Kommissär 2. Klasse. Generale, Stabs- und Oberoffiziere, und reichte das vielbedeutende Kreuz dem Liefers | Hunyad y de Kethely, Koloman Graf, Rittmeister des Großfürft Nikokaus HR., griffenen mit folgenden Worten: zum Flügel-Adjutanten bei Sr. Majestät dem Kaiser. Mein lieber Freund ! Ich spreche Dich hier als solchen an , wie ich Dich vor John, Antor, Major des Graf Kinsky Inj -Reg , wird beim 1. Gendarmerie-Reg z = 30 Jahren als Kameraden und Subaltern-Offizier in Sizilien und Neapel begrüßte, getheilt. und wie ich Dich schon damals als einen, wegen Biederkeit von seinen Kameraden, wes Uebersezungen. gen vorzüglicher tapferer Dienstes -Verwendung von seinen Vorgesezten, allgemein hochges Mehoffer, Josef von, Major des 14 Gend. Reg., q. t. zu Graf Kinsky Inf.-R. schäzten und geliebten Mann kennen gelernt und angesprochen habe. Es macht mir Penfionirungen . das größte Vergnügen, daß gerade ich es bin, der vom Geschike bestimmt ward, Dir das D'e Hytlt . 1. Klaſſe : Krolikiewicz de Rozec, Ignaz, des Herzog Barma JR.; von Seiner Majestät geßlistete Dienstzeichen an die Brust zu heften . Ich wünsche, daß Malicki, Ferdinand, des Baron Culo ; Inf.-Reg. ; die 1. Rittmeister : Laurent, noch lange dieses Zeichen Deine tapfere und treue Bruft ziere , und daß Du noch viele Franz, des Fürft Windischgräß Drag. R.; Naber, Gottfried, des Graf Wallmos Jahre dem durchlauchtigsten Kaiserhause, wie bisher ausgezeichnete Dienste leisten mögest." den Kür. Reg ; die 2. Rittmeister : Wallis, Josef Graf, des EH. Karl UR. z Hierauf wurde ein höchst ehrender, die Verdienste des Herrn Majors von Hruschka Gombocz, Franz, des Prinz Karl von Baiern HR. als 1. Rittm.; Schnei auf das gnädigste anerkennender, eigens zu diesem Feste ihm zugesandter Erlaß der hohen farth, Jakob, Oberlieut. und Inspekzions-Offizier im Garnisons, Spital zu Inne f. f. General-Artillerie: Tirekzion öffentlich vorgelesen, und vom Major von Hruschka eine bruk als Hytm. 2. Kl .; Nolletschek, Franz, Unterit. 1. Kl. des Hoch- und tiefempfundene Antwortrede gehalten ; dann empfing der Gefeierte die Glükwünsche und Deutschmeißter JR., mit Oberlt. Charakter ; Stahl, Wenzel, Unterlt 2. Klaffe theilnehmenden Håndedrüke aller Anwesenden, und wurde wieder in seine Wohnung zurük des Garniſons - Spital zu Venedig ; Troyer, Jakob, Unterlt. 1 Klaſſe des Prinz geleitet. Hohenlohe Inf. Reg.

Angekommen in Wien .

(Am 22. Juli. ) Major von Sjöts, vom 50. JR., v. Venedig (Wieden, gold. Kreuz). - Hvtm. Liebich, vom 26. JR., von Ofen (Wieden, 3 Kronen). (Am 23. Juli.) Hvtm. von Walter, vom 1 Genie R., ron Kreme (Stadt , gold. Ente). (Am 24. Juli.) Die Majore : Ritter von Lama , vom

Armeestand von Zolkiew (Wieden, Stadt Dedenburg), von Bedöcs, in Pens , von Dedenburg ( Stadt, weiß. Wolf) , - Hptm. Keil, vom Genießtab, von Brood (Stadt, Mon : tonuova Palais). — Rittm. von Susany, vom 7. KR., von Czernowiz (Brandſtadt, gold. Stern). (Am 25. Juli.) Die Hptlt.: Kriſtinus, vom ArtillerieHerliska, in slab, von Pesth (Leopoldstadt, weiß. Rof), Pens., von Brünn (Brandstadt, gold. Stern), ――― Konz v.

Gyertyanos, vom 50. JR., von Görz (Wieden, gold nes | Kreuz.) Abgereiset. (Am 22 Juli.) Major von Fratricevics, vom 10. HR., nach Lemberg. - Die Hptlt.: Bondziak, vom 39. JR., | nach Linz, - von Millenkovich, vom 62. Inf. Reg , nach Breszia, - Novak de Hunyad, vom 9. Greuz-Reg., nach. Mitrowiz.

476 (Am 23. Juli.) Die Majore : von Hugelmann , som Englische Schirting - Hemden,_das_Stük zu fl. 10 kr., das Duzend zu 24 fl., in der 55. JR., nach Monza, von Greßlberg, Flügeladjutant, Wäschhandlung zur kleinen Pariſerin, am Gra nach Lemberg. (Am 24. Juli. ) Oberflt. Schwandtner, in Pens., nach ben Nr. 1120, Ek der Dorotheergaſſe zu bes kommen. Hptm. Namer, in Pens, nach Brünn. (118-1) Lundenburg. Rittm. v. Cappellini, vom Armeestand, nach Prag. (Am 25. Juli.) Hptm. von Baravalle, vom 14. IN , Gründliche und schnelle Heilung nach Graz. Regiments-Arzt Dr. Nagy, n . Königgräs.

Briefkasten. -s in Besth. Wohl richtig und wich tig - aber zur Stunde nicht angezeigt. Ein Oberlieutenant eines in Italien stazionirten Husuren-Reg . sucht einen Tausch in welch immer Infan terie-Regiment, sein Rang ist vom Oktober 1852. Dem Regiment steht ein schönes Avancement offen. Anträge franko an die Redakzion.

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Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. - Druf von Karl Gerold und Sohn.

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Zur Situazion

und Nachrichten von den Kriegsschaupläzen . r. Nicht der Wille der europäischen Machthaber, nicht voraus berech nete politische Kombinazionen , sondern das in der jezigen Krisis waltende Fatum hat es mit sich gebracht , daß das Waffengetöse beinahe auf allen Kriegsschaupläzen in dem Augenblike verstummt ist, als ein neuer Versuch zu Unterhandlungen gemacht wird . - Nur aus dem fernen Aften schallt, freilich noch nicht offiziell bestätigt, aber doch mit bestimmten , bezeichnenden Details , die Kunde von einem neuen durch die Russen über die Armee des Kurschid Pascha (Guyon) erfochtenen glänzenden Sieges. General Andronikoff ist wieder der Held dieses neuen Tages , der für die Stellung der türkischen Macht in Asien entscheidend sein soll. Wir verweisen auf den Inhalt eines von uns aus Odessa erhaltenen Briefes , den wir weiter unten mittheilen. Bezeichnend mag es sein , daß die türkische Macht gerade auf ihrem eigentlichen einheimischen Terrain sich so wenig lebensfähig zeigt , während Rußland gerade dort, wo in jeder Hinsicht die größten Hindernisse zu über winden sind, sich am tüchtigsten bewährt. Was auch für Folgerungen aus diesem Umstande für die Zukunft gezogen werden könnten , auf die jezige Krisis, oder wenigstens auf die jezige Phase der Krisis können die Beges benheiten in Aften keinen besondern Einfluß üben. Die künftigen Ergeb niffe im Norden wie im Süden , an der Ostsee wie im schwarzen Meere, in der Krimm und an der Donau werden die nachhaltigsten sein. Die jezige anscheinende Ruhe birgt von allen Seiten gemachte neue Vorbe reitungen und Anstrengungen. In der Ostsee ist das Landungsheer zu der vereinigten Flotte ge: Das künftige stoßen. Die Seeflotten haben sich als unzureichend gezeigt. Unternehmen wird also ein kombinirtes fein. Zu gleicher Zeit hat aber, wie verlautet, Rußland Zeit genug gehabt , im Norden so viele Kräfte zu konzentriren, daß es , ungeachtet der neuen drohenden Gefahr eines Lan dungsversuches, einen Theil derselben entbehren und ihm eine andere füd lichere Bestimmung geben kann. Aber im Süden besonders nehmen die gegenseitigen Stellungen der verschiedenen dabei betheiligten Mächte eine großartige, bezeichnende Ent faltung . Zwar ist auf diesem Kriegstheater nichts Neues vorgefallen . Wir geben weiter unten einen uns zugekommenen Brief, der einige inter effante Einzelnheiten enthält. Wir können uns auch nur darüber freuen ! Gefechte wie die bei Giurgewo, wo Türken und Russen mit gleicher aber nuzloser Tapferkeit kämpften, die ersten nach Berichten aus Konstantinopel 7: bis 8000 Mann eingebüßt, die Ruffen nach näheren Angaben bis 1800 Todte und Verwundete hatten, find bedauernswerthe Opfer an Menschen Weniger auffallend aber entscheidender sind die mit dem Gros leben. der betheiligten Heere vollzogenen Manövers , welche zum Komplement der politischen Negoziazionen dienen. Lehrreich und interessant würde eine wei tere Auseinandersezung derselben sein. Doch ist der Augenblik dazu noch nicht gekommen. Es wird genügen hier anzugeben, daß Silistria , Czernowig und Ki scheneff die drei Punkte find, die für den Augenblik unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen müssen. Nach uns zugekommenen Nachrichten soll dieser leztere Punkt als das Zentrum der fünftigen Operazionen rer russischen Streitkräfte im südlichen Rußland angesehen werden. Die Gouverneurs der angrenzenden Gouvernements sollen angewiesen sein das Möglichſte zu thun, um ein schnelles Einführen der Ernten zu erzielen , damit für den Lebensbedarf von dreihundert Tausend Mann gesorgt werden kann . An dererseits werden auch imposante Maffen auf den anderen bezeichneten Punk ten entfaltet. Daß bei solcher Sachlage , und wenn die jezt geführten Un terhandlungen zu keinem Ziele führen , die Krisis durch bloße militärische Demonstrazionen und strategische Kombinazionen gelöst werde, wäre wohl zu

wünschen, aber grenzt, möchten wir sagen, in das Bereich des Unmöglichen Im Gegentheil steht es zu befürchten, daß bei so großen sich entgegenstehen den Massen die Kriegsbegebenheiten auch von nachdrüklicher und entscheidender Natur auf allen Kriegstheatern sein werden. Deshalb find wir der Meinung, daß man den glüklichen Zufall, der eine Unterbrechung der Kriegs Operazionen mit einem neuen Unterhandlungs- Versuch zusammen fallen ließ, auch allerseits und auf jede mögliche Art ausbeuten muß, bevor man den neuen entscheidenden Kampf wieder ausbrechen läßt.

Die Erzählung des Majors . (Fortsezung.) Du verläumdest mich, Bérail , fuhr der Prinz fort , beschämt bei einer fast anständigen Liebe auf frischer That ertappt worden zu sein. Geduld , gnädigster Herr , ich werde Ihren Ruf in einem Augenblik wieder herstellen. Man muß nur nach der Ordnung vorgehen. Was, Philipp, Du bist verliebt gewesen, sagte eine Frauenstimme, die

selbe, die schon gesprochen hatte, bevor Bérail begonnen hatte , die Geschichte zu erzählen, die von ihm gefordert worden war. Er lügt ! schrie der Prinz, mit der Fauft mehr heiter als zornig auf den Tisch schlagend. Ich wäre dessen wohl fähig um Ihnen zu gefallen, gnädigster Herr, aber noch einmal Geduld, gleich wird die Wahrheit so häßlich sein, daß selbst Sie nichts Besseres wünschen werden. Wenn Nocé nicht gar so betrunken wäre , fuhr Philipp von Orleans fort, so würde er uns recht sagen, wie die Dinge sich zugetragen haben. Nocé, Nocé ! und Philipp erhob das Tischtuch, um unter den Tisch zu sehen, sage doch Bérail, daß er lügt, wenn er behauptet, ich sei in Frau von Bois morand verliebt gewesen. Ein dumpfes Grunzen antwortete allein auf die Anrede des Prinzen, welcher verdrießlich fortfuhr : Der Tölpel ist nach der vierten Flasche zu Nichts mehr gut , ich werde ihn sicherlich nicht mehr einladen mit uns zu Abend zu essen. Fahre fort, Bérail, sagte die Frau , und trachte, daß Deine Geschichte etwas unterhaltender wird. Sie wird es werden , aber, ich bitte, unterbrechen Sie mich nicht. Also der gnädigste Herr war verliebt, fuhr Bérail mit dem Lone eines Mannes fort, der erzählt ; während zwei Monate waren es nur schwermüthige Seufzer, verzweifelte Blike, achtungsvolle und keusch leidenschaftliche, fast zarte Worte, förmliche Versicherungen, daß man Nichts verlange , daß man nach Nichts als nach einer zärtlichen Freundschaft entbrenne ; es war zum Todtlachen, Verzeihung gnädigster Herr ! aber eines schönen Morgens entwischte Ihnen die Geduld, die Rolle, die Sie spielten, erschien so wie sie war, d. h. sehr lächerlich und sehr dumm für einen Mann Ihrer Art und Sie thaten mir die Ehre an , mich zu Nathe zu ziehen. Dieses Mal spricht der Tollkopf wahr ! rief Philipp ; ich erinnere mich an diesen Umstand. Sie erzeigten mir die Ehre mich über die Aufrichtigkeit der Tugend der Frau von Boismorand zu Nathe zu ziehen ; Sie konnten an dieselbe nicht glauben und ich glaubte an dieselbe, weil ich ein klein wenig minder verderbt bin, als Sie, obgleich auch ich noch ein großer Taugenichts bin. Ich sagte Ihnen was ich dachte, und es wurde unter uns übereingekommen, daß, weil die anständigen Mittel nicht durchdrangen , die „ anderen “ wahrscheinlich wirksamer sein würben. Frau von Boismorand wollte ihrem Gemahl folgen, welcher um Befehlen, die Sie ihm gegeben hatten, zu gehorchen, abreifte. Die erste Sache zu thun war sie zurüfzuhalten. Sie richteten ein kleines Gebet an die Göttin der List und des Betruges , die würdige Schuzpatronin , die Ihnen so oft schon hilfreich beistand, und der einzige Sohn Jhres Günftlings, des Grafen von Boismorand, ein kleiner Engel mit weißen und rothen Wan

478 gen, mit blühendem Aussehen, hatte auf einmal der aufgeklärten Wachsamkeit | seiner Mutter nöthig . In zwei Tagen war er mager und blaß wie der Erftgeborne des verstorbenen Herrn Herzogs von Bourgogne geworden und die Gräfin fonnte nicht mehr daran denken abzureisen. Einmal sich selbst über-

Deine Ahnen zu umgürten, ein Gewehr und sei auf dieses Wenn Gott gewollt hätte, daß ich fortlebe, mein Sohn, so Beispiel gegeben, aber an der Art, mit welcher Du mich daß Du mich verstehst und dies erhebt und tröstet nich im

laffen verrichteten Sie, da es Ihnen geschadet hätte, wenn sie unglüklich geblieben wäre, ein zweites Geber und das Kind erlangte wieder seine Gesund heit, dem Anscheine nach durch die Mühewaltung Ihres Arztes gerettet. Dann fingen Ihre Zudringlichkeiten vom Neuen an, gnädigster Herr ! Sie forderten etwas Dankbarkeit in der Hoffnung viel zu bekommen, und Sie wurden in dieser Rechnung noch einmal betrogen. Merger bemächtigte sich Jhrer ; die Liebe machte dem Haße Plaz ; eine Verschwörung wurde gegen die Kühne gesponnen, welche Ihnen widerstand, und eines Abends wurde Frau von Boismorand in dieses Gemach, auf dieſes Sofa getragen ――― Du solltest zum Mindesten sagen, daß man nicht gezwungen war, ihr Gewalt anzuthun, um sie zu bestimmen, hieher zu kommen, unterbrach ihn der Bring

Du eines Tages Kinder haft, so müssen auch sie Soldaten werden und das selbe will ich auch von den Kindern Deiner Kinder. Hängt Euch Alle an dieſen alten Boden des Vaterlandes, welchen selbst Jene vertheidigen müſſen, denen er die Nahrung versagt. Verkaufe das Schloß nicht, welches Deinen Namen trägt, die paar Tausend Livres, welche Dir diese Steine einbringen würden, wären doch kein Vermögen und ihre verlassenen Mauern , so lang noch ein einziger Ziegel festhält, werden hingegen ein nüzliches Andenken sein. Wenn Du nicht bei der Armee weilst, so wohne im Angesichte dersels ben in irgend einer Hütte und stärke Dich durch ihren Anblik . Habe nicht den albernen Stolz Dein Vaterland zu verlassen , weil Deine Stellung in demselben eine untergeordnete ist. Hier wird man Dich doch immer am meis ften achten, wenn Du würdig bift, geachtet zu werden. Nun möge Gott über Dich wachen, mein Kind ! Er ließ mir die Gnade angedeihen , mir genug Verstand wiederzugeben, um Dich zu sprechen, wie ich es vor meinem Tode mußte, Er wird vielleicht Acht haben auf das lezte Gebet, das ich an ihn richte ! ― - Der Graf von Boismorand starb einige Minuten nachher. Am nächsten Morgen begleitete ihn sein Sohn zu der gemeinschaftlichen Grube, in die alle Irrsinnigen von Bicêtre geworfen wurden. Die, welche ihn vor beigehen sahen , bemerkten, daß sein Antliz verzweifelt war , sein Blik aber eine außerordentliche Festigkeit hatte. Vom Friedhof zurükgekehrt ; sagte er zu dem Manne, der bei ihm geblieben war : Führet mich nach Boismorand, wir werden die Hütte des Wächters bewohnen . —— Es ist dieselbe, in der Sie heute sind, Herr Offizier, fuhr mein Wirth fort. Hier hielt der Major an ; er hatte mehr als anderthalb Stunden gez sprochen, ohne daß seine an seiner Seite rings um das Bivouakfeuer herum zenden Kameraden ihn unterbrochen hatten . Seine Pfeife war ausgelöscht, das Lagerfeuer erblichen, nichts hatte den Erzähler und seinen Zuhörerkreis ihren Eindrüfen entreißen können. " Auf Ehre, Major, " sagte der Kapitän Langallerie vom 3. leichten Regimente, ich bin noch durch Nichts in meinem Leben so gespannt worden, wie durch Ihre Geschichte. Diese Boismorands erscheinen mir in ihrer Hütte viel größer, als nanche Fürsten in ihren Palästen . " Ich gäbe die arabische Stute, die ich gestern eingefangen habe , um Einen derselben kennen zu lernen, " rief der Lieutenant Saint- Cerny, von den Chasseurs d'Afriques. ,,Sie können Sich dieses Vergnügen billiger verschaffen," sagte der Major. " Boismorand, " fuhr er die Stimme erhebend fort , haben Sie die Gefälligkeit, mir Ihr Befehlsbuch zu bringen. " Einige Männer waren unter den Mastirbäumen , wenige Schritte von dem Feuer der Offiziere, gelagert, Einer derselben erhob sich und ging gerade auf den Major zu. "1 Meine Herren, " fuhr dieser fort, „ ich habe die Ehre Ihnen den Gra fen von Boismorand, Brigadier- Fourier bei den Spahis von Konstantine vor zustellen, unter welchen auch seine beiden jüngeren Brüder als gemeine Reiter dienen ; sie sind der Nest von den sechs Kindern in der Hütte des Straßen wächters , aber diese werden auch in zwei Jahren das Epaulette tragen, oder ich werde die meinigen in die Tasche steken." Bei dem Namen Boismorand hatten sich alle Blife auf den Neuange

Sie schlief so gut, gnädigster Herr, Dank jenem Puder, welches ihr Haarfräusler angewendet hatte, um sie zuzurichten. Nun gut, diese ganze, so bewunderungswürdig berechnete Angelegenheit führte zu Nichts, denn als Frau von Boismorand hier ohne Vertheidigung anlangte, ohne daß es einige ihrer Freunde möglich gewesen wäre ihr zu Hilfe zu kommen, waren Euere königliche Hoheit in einem solchen Zustande der Trunkenheit , daß Sie wohl gar nichts von dem herrlichen Beſuche, den Sie empfingen, ahnten , und als die Gräfin mit Tagesanbruch erwachte, sah sie vier Schritte von sich entfernt nur eine träge Fleischmasse, welche wie die größte Orgelpfeife von Notre Dame schnarrte.

nicht minder stolz . hätte ich Dir dies anhörst, sehe ich, Sterben. Wenn

Er macht es nie anders , sagte die Frauenstimme. Und ist dies die ganze Geschichte ? Nein, Prinzessin, Frau von Boismorand war rein geblieben , aber es schien Ihrem erhabenen Vater unterhaltend sie glauben zu lassen , daß sie entehrt, geschändet sei. Auf ihr Geschrei im Augenblik erwacht und auf den Beinen, fand der gnädigste Herr seine Geistesgegenwart wieder , die ihn nie, ſelbst nicht in der größten Trunkenheit im Stiche läßt und er machte der armen Frau eine so außerordentliche Erzählung von der Nacht , welche sie eben verbracht hatte, daß ſie ſich in ihrem Gewissen verpflichtet glaubte aus Schmerz drei Monate später zu sterben ! Und eine solche Thörin hast Du lieben können, Philipp ! rief die Frauen stimme. Ah, Du hattest wohl recht zu sagen, daß Gott, als er den Men schen geschaffen hatte , etwas Koth nahm, um die Seele der Fürsten und der Lakeyen zu machen ! *) Dieser abscheuliche Wiz, fuhr mein Wirth fort , hatte die Elenden , die ihn anhörten, noch nicht lachen gemacht, als mein armer Großvater in ihrer Mitte wie ein Gespenst erschien . Gerade auf Philipp von Orleans zuschrei tend, sagte er ihm Alles, was Entrüstung und Schmerz einer edlen und füh lenden Seele eingeben können. Vérail, der elende Mitschuldige an diesen schreflichen Ränken wollte das Wort nehmen, aber mein Großvater schleuderte ihm seinen Handschuh ins Geſicht. Philipp von Orleans stammelte einige Worte des Bedauerns, etliche Dienst- Anerbietungen, aber der Mann , dessen Leben er unwiderbringlich zertrümmert hatte, warf ihm einen Blik der Verachtung zu und verließ als Irrsinniger das Schloß, daß er nur als ein Unglüklicher betreten hatte. Drei Jahre später starb mein Vater zu Bicêtre. Bevor er in den To deskampf verfiel, kehrte ihm die Vernunft zurük und er konnte seinen Sohn kommenen geheftet, und nach der Vorstellung richteten ſich alle Hände nach zu ſegnen verlangen, welchen ein alter Diener des Hauses bei sich behal derselben Seite, die entfernteren Offiziere erhoben sich, um diesen Beweis der ten hatte. Sympathie dem edlen Schüzling des Majors zu geben. Das Kind, welches erst acht Jahre zählte ( Sie wissen , Herr Offizier, Jakob von Boismorand empfing diese Beweise von Achtung und Wohl daß es mein Vater war) , war mit einer bemerkenswerthen Frühreife begabt. wollen mit einem beſcheidenen Anstande, in welchem die Würde des Edelman Das Unglük hatte die glüklichen Fähigkeiten seiner Seele und seines Geistes nes unter der Achtung des im Grade Untergeordneten erſchien. entwikelt ; die Nothwendigkeit sich selbst zu genügen, hatte ihm eine ungeEs war ein schöner junger Mann von zwei oder vier und zwanzig wöhnliche Energie verliehen. Mein Großvater, seinen Sohn so sehend , ur- Jahren, mit einer hohen und ruhigen Stirn, mit einem stolzen und melan theilte, daß er ihm einen Theil der Umstände, welche ihn so früh zur Waise cholischen Blike und brauner Gesichtsfarbe mit jener belebenden Blässe, welche machten, enthüllen könne und beauftragte den Mann, der ihn erzog, ihm den ein Anzeichen von Energie ist. Ein kleiner schwarzer Schnurbart zierte seine Rest später zu sagen. Folgendermaßen endete er die Worte, die er an den Oberlippe ohne den Ausdruk seines Mundes zu verschleiern, und seine bieg selben richtete, bevor er ihm für immer Lebewohl ! sagte . Mein Vater hat same und nervige Taille zeichnete ſich auf dem weißen, um den Körper ge nie mir überliefert , der jüngste meiner Söhne hat sie schon in sein Herz geschmiegten Burnus ab. prägt : Ich sterbe, verzeihend, mein theures Kind, und die Verzeihung im Er sprach einige Augenblike mit den . Offizieren , welche ihn empfangen Herzen sollst Du leben. Vergiß das Löse, das man uns angethan hat, oder, hatten, dann begab er sich wieder zu seinen unter den Maßtirbäumen liegenden wenn Du Dich an dasselbe erinnert, so sei es deshalb, um Jene zu bekla- Kameraden. sen, welche sich desselben schuldig gemacht haben. Ich lasse Dich darbend mit „Major, haben Sie viele Leute wie dieser unter Ihren Spahis ? " fragte einem großen Namen zurük , ein anderes Elend zu ertragen, mein armes der Kapitän Langallerie. „Noch zwei, seine Brüder gleichen ihm auf außerordentliche Weise. Sie Kind ! Aber laffe Dich nicht beugen ! Denke an das, was Du bist, ohne Dich gegen das Schiksal zu erzürnen, welches Dich aller Wahrscheinlichkeit nach zu haben sich freiwillig vor drei Monaten anwerben lassen und ich erwarte nur einem dunklen Dasein verurtheilt. Wir waren von einem ritterlichen Stam ein Scharmüzel, um sie dem Obersten als Brigadiers (Korporals) vorzuschla= me, ftelle Dir vor, wir seien aus einer Soldatenfamilie, Du wirst dabei nicht gen. Jezt, meine Herren, will ich, wenn Sie erlauben , meine Erzählung verlieren. Wenn Du zwanzig Jahre alt sein wirst, nimm, wenn Du zu uns wieder aufnehmen . Die Nacht schreitet ror, ein weißlichter Schimmer steigt im bekannt, zu verlassen sein wirst um die Gunft zu erlangen ein Schwert, wie Often auf; wenn der Feind sich zeitlich erhebt , würde ich nicht mehr Zeit haben zu endigen und diesen Abend wäre es mir vielleicht nicht möglich fortzufahren Omar, wenn Du meine Pfeife angezündeft hat , gib ſie mir. “ Bekanntlich einige Worte des laßterhaften Orleans.

479 Omar, die Ordonnanz des Majors , war ein Spahi aus Goneffe , des einen türkischen Namen angenommen hatte, weil er fagen gehört, unter den Mameluken des Kaisers Napoleon so. Sitte gewesen sei.

Ich glaubte zu Hause bleiben zu müssen , um meinen Vater und meine

daß dies Mutter durch Arbeit zu ernähren, mein Vater willigte aber nicht darein und Meine ich gestehe, daß es für mich auch ein großes Opfer gewesen wäre

Omar machte seinem Gebieter die Pfeife, in der Aloeblätter mit Lattan vermengt, brannten, und der Major fuhr fort : " Sie wissen, meine Herren, daß immer noch mein Wirth, der Straßenwächter das Wort führt. Ich hatte mich wohl gehütet ihn zu unterbrechen , wie Sie Sich wohl denken können und Er ist es, den Sie aus meinem Munde reden hören werden " : Mein Vater, Herr Offizier, blieb in dem Wächterhäuechen , indem Sie

arme Mutter ftab, während man über die Wahl des Regimentes, in dem ich Dienste nehmen sollte, berathschlagte. Nun suchte der Vater seine Aufnahme in das Invalidenhaus gegen Rüklaß seiner kleinen Abschiedslöhnung an, und indem er sich nach Paris begab, ließ er mich in Vendôme beim Regimente Schomburg Dragoner anwerben . Ich blieb ein und dreißig Jahre in demselben, mein Offizier, und Sie

mich heute sehen, bis zu dem Alter von achtzehn Jahren , treu den erhabenen können glauben, daß ich schrekliche Tage zu verleben hatte. Als Edelmann Belehrungen meines Großvaters hat er das Schloß nicht verkaufen wollen, sah ich die Monarchie fallen, als königlich Gesinnter mußte ich einer Republik von dem er traurig Stein auf Stein fallen sah und dessen Thüren sich aus dienen , die meinen König zum Schaffot, geführt hatte. Als unsere Offiziere den Angeln drehten , je mehr die Feuchtigkeit und der Roft das Eisen und Holz verzehrten. Sein Führer war todt, er hatte die Dienstanerbietungen einiger alter Freunde seiner Familie nicht angenommen, sondern erwartete das Alter um Soldat zu werden und dieſes Alter kam endlich. Das Regiment Austrasien kam in Garnison nach Bordeaur ; mein Vater stellte sich dem Obersten vor : Du willst Dich anwerben lassen ? fragte ihn dieser. Dejer vertrauliche Ton machte meinem Vater das Blut ins Gesicht steigen, und oft hat er mir erzählt, daß dieser Augenblik einer der peinlich ften seines, wie Sie sehen werden, ohnedies beschwerlichen Lebens, gewesen sei. Ja, ich will Dienst nehmen, antwortete er stolz ; aber ich habe ihn noch nicht genommen, und selbst wenn ich Soldat sein werde ―

auswanderten um treu zu bleiben, mußte ich fortfahren zu dienen, denn ein Soldat gibt seine Entlaffung nicht ein und für mich wäre die Auswanderung Deserzion gewese.1. Ich schloß die Augen vor all den Schreken, die da mals in unserem unglüklichen Frankreich verübt wurden ; mein Vaterland war auf den Schlachtfeldern ; ich hatte meine Fahne zu dem Symbol der Macht erwählt, welcher ich diente. Als das Genie eines großen Feldherrn den Thron wieder aufgerichtet hatte, wünschte ich mir Glük, fest auf meinem Plaze ge blieben zu sein, denn ich war Zeuge von vielen Wundern. Napoleon fannte mich und hatte mir eines Tages sein eigenes Chrenkreuz auf dem Schlacht feld von Wagram gegeben. Dann war ich Adjutant-Unteroffizier geworden. Ich habe das Epaulette getragen, so wie Sie mich hier sehe 1 und obgleich ich jezt Riesel auf der Heerstraße zerschlage ! Mit meinem Abschieds - Gehalte, mi: dem Kreuze und mit meiner Arbeit verdiene ich jährlich 600 Franks,

Wie heißen Sie ? entgegnete der Oberft. Boismorand. Boismorand ! Wiren Sie ein Verwandter des Grafen von Boismorand, mit welchen wir acht hier leben, ohne zu rechnen, daß man auch von Zeit des ehemaligen General-Lieutenants der Armeen des Königs und Gouverneurs zu Zeit etwas meinem Sohne , der Korporal im ersten Garde-Regiment ist der Landstriche von Saintonge und Aunis ? und meinem Enkel Ludwig , schiken muß, der als Schiffsjunge am Bord des " heiligen Peters " seit einem Jahre dient. Ich bin sein Sohn. Hier, meine Herren, fuhr der Major fort , unterbrach ich den Straßen Sein Sohn ! Ich nehme Sie an und auch die Sorge für Ihre Beför

derung auf mich. Suchen Sie von mir aus den Major auf, ich werde ihn Jhrethalben bei der Parade sprechen. Der Oberst war der alte Graf von Villefort , ein vortrefflicher Mann, der auch wirklich meinen Vater lieb gewann und ihn sehr schnell zum Ser geant beförderte. Aber unglüklicher Weise wurde er in dem ersten Feldzuge, den sein Schüzling mit ihm machte , getödtet und durch jenen elenden Bérail ersezt, der nach einer langen Ungnade, welche die Gerechtigkeit des Königs Ludwig XV. nie hätte aufhören lassen sollen , wieder Dienste nahm . Bérail trug das Andenken von dem Handschuhe meines Großvaters noch an der Wange. Als er erfuhr, daß dessen Sohn unter seinen Befehlen stehe, dachte er mit der Freude der Feiglinge, daß er sich nun rächen könne. Mein Vater wollte sich in ein anderes Regiment überſezen laſſen, aber sein Oberst wider sezte sich demselben ; er glaubte, daß durch die Verdopplung seines Eifers der üble Wille seines Vorgesezten ausgeglichen werden würde. ----- er sollte auch diese Täuschung verlieren. Ein System von Quälereien wurde gegen den armen Sergeant Boismorand ins Werk gesezt. Man erzürnte, beleidigte ihn, er war stolz, heftig, für Ungerechtigkeit empfänglich , man ließ ihm aber so grobe Unbilden ertragen, daß ihm endlich die Geduld ausging . Eines Tages antwortete er, als ihn der Oberst mit Worten herabgesezt hatte , mit mehr Lebhaftigkeit, als die milit. Zucht gestattete und er wurde seiner Charge entsezt. Gemeiner Grenadier geworden, nahm er ohne zu murren diese Strenge des Schiksals an und fuhr fort das Beispiel des Regimentes durch seine gute Haltung während des Friedens und seine Unerschrokenheit im Kriege zu sein . Der Sieg von Neu-Breisach, die Schlacht von Fontenoy, jene von Lawfeld , Mahon, La Corse, Gibraltar sahen ihn Wunder von Tapferfeit vollbringen Die ganze Armee kannte den Grenadier Boismorand und konnte nicht begrei fen, daß er gemeiner Soldat blieb. Aber Sie wissen , mein Offizier, daß, wenn ein Unglük dauert, die Gleichgültigen endlich glauben, es sei verdient ; wenn eine Ungerechtigkeit sich in die Länge zieht und man müde ist sie außer ordentlich zu finden, sagt man endlich : dahinter muß doch etwas steken ! Dies war die Geschichte meines armen Vaters . Während mehrerer Jahre erstaunte man, ihn nicht Offizier werden zu sehen, und später konnte man nicht ohne Mühe glauben, daß er Korporal geworden sei. Man nannte ihn ja stets den Grenadier Boismorand, den guten , braven, bescheidenen Grenadier Bois . morand, warum das äntern ? Mein Vater hatte von Zeit zu Zeit Urlaub , den er dann immer in unſerer Hütte verbrachte. Während einem derselben hatte er sich verheirathet und ich wurde nach einem anderen geboren. Noch ganz jung nannte man mich nur den kleinen Soldaten. Ich hatte einen hölzernen Säbel , eine Pi Atole aus ausgehöhltem Hollunder ; ich war ein Lärmer und Stänker, von allen Knaben meines Alters gefürchtet, das entzükte meinen Vater. Bei jedem seiner Urlaube, wenn er mich größer fand und mich auf seine Arme nahm, um mich bequemer betrachten zu können, tröstete ihn die Thräne , die längst feiner gefurchten Wange auf seinen grau werdenden Schnurbart herabrann, über alle seine zu Wasser gewordenen Hoffnungen. Aber er alterte , er war mit Wunden bedekt, van Husten, die er sich in den Wäldern der Guiana ge holt hatte, gequält, er wurde genöthigt seinen Abschied zu nehmen. Ich hatte eben damals mein achtzehntes Jahr erreicht.

wächter, um ihm zu bemerken, daß er über die Einzelnheiten seines Solda. tenlebens sehr wortfarg gewesen sei, und bat ihn mir einige derselben zum Besten zu geben . Was könnte ich Ihnen von mir sagen, das man nicht auch von all n alten Soldaten meiner Zeit jagt ? Ich habe Kanada mit Montcolm, Indien mit Suffren, Egypten mit Kleber und ganz Europa mit Napoleon gesehen . Wie kurz Sie Sich faffen ? Und Ihre Wunden ? Sie sind in meinen Konduiten verzeichnet , wenn ich sie zufällig nach zählen wollte, könnte ich noch ein Paar mehr angeben. Herr von Boismorand, sagte ich zu meinem Wirthe , ihm achtungsvoll die Hand drükend, versprechen Sie mir die Gunft zu gewähren, um die ich Sie bitten werde. Von ganzem Herzen, rief er. Wenn Ihr Enkel Jakob Dienste nehmen wird , schifen Sie ihn mir ; ich werde ihn in mein Regiment eintreten laſſen und ihn von meinem Ober sten für meine Eskadron erbitten. Mein Offizier, das ist abgemacht. Wenn ich zu jener Zeit nicht mehr auf dieser Welt bin und das ist mehr als wahrscheinlich, so wird Sie Jakob aufsuchen. Später wird es mir auch möglich sein, mich um die Anderen zu füm mern, fuhr ich fort, oh, wenn i nur etwas beitragen könnte , die Strenge des Geschikes für sie zu mildern. Daran läßt sich nicht denken. Wir sind zu zahlreich heut zu Tage unser bester Beschüzer wird die Kanone sein ; sie bringt oft noch schwierigere Angelegenheiten in Ordnung. Mein Wirth sprach diese lezten Worte mit einer Mischung von Sorglosig. keit und Melancholie, die mir das Herz zusammenpreßten ; dann erhob er sich und wir traten wieder in die Hütte ein, wo meine Augen schnell das be= rühmte Bild suchten. Da man sich meinethalben in Auslagen versezt hatte , stand eine Kerze auf dem Schenktisch ; mein Wirth nahm sie und, sie über sein Haupt erhe bend, beleuchtete er vollkommen das Bildniß seines unglüflichen Großvaters . Ich erinnere mich nicht je eine so schöne, so edle und freimüthige Ge ftalt gesehen zu haben, wie die, welche ich nun vor Augen hatte . Indem ich fie betrachtete, rief ich mir alle Leiden dieses Mannes ins Gedächtniß und mein Antliz zeigte es ohne Zweifel, denn mein Wirth sagte : Sie haben Recht, er ist sehr unglüklich gewesen, wer könnte sich hier beklagen , wo ſein Unglük bekannt ist ? Wie kostbar muß Ihnen das Bildniß sein ? Oh, ja, es ist es. Eines Tages in meiner ersten Kindheit war mein Vater bei der Armee, wir hatten kein Brod, meine Mutter wollte das Bild aber nicht verkaufen, und sie war doch nur eine arme Bäuerin . Und ist das Alles, was Ihnen von Ihrem ehemaligen Glanze blieb ? Alles, sagte er mit Gleichgültigkeit, denn ich rechne die Pergamentrollen nicht, welche in diesem Tische liegen ; wir lesen ste niemals . Wenn Sie Sich morgen damit unterhalten wollen , fie durchzusehen , werden Sie vielleicht Dinge darin finden, die Sie intereffiren werden . (Fortsezung folgt.)

480 Literatur.

Die am Schluffe beigegebenen 5 Tafeln enthalten kleine Situazionsplane, um nach der jeweiligen günſtig oder ungünftigen Gestaltung des Terrains die motivirte Art der Verposten- Ausstellung mit Vedetten ( Doppelpoften), Feldwa Der Felddienst der leichten Infanterie nach ihrer neuen Beschen und Reserven oder Replis, die motivirte flüchtige Befestigungsweise der waffnung. Von S. von Förster , königl . preuß. Hauptmann im Feldwachen-Poſizionen, das umſichtige Vorgehen der Patrouillen und die Ein vierten Jäger-Bataillon. Mit 57 lithografirten Zeichnungen und 5 richtung eines Dorfes zur Vertheidigung darauf zu zeigen und zu besprechen. Planen auf 19 Tafeln. Berlin, Verlag von C. Grobe 1854. In Betracht der erhöhten Ausbildung, welchen der Felddienst in der neuesten Beit erlangt hat, und in Hinsicht auf das offenbare Streben des Autors, in ſeinem Buche über diesen Dienst noch möglichst viel von ander 1. Der Feldbienft oder der Inbegriff alles in der untern Dienstessphäre weitig nüzlichen Kenntnissen and Fertigkeiten aufzunehmen, finden wir das im Kriege zu Leiftenden beruht auf Grundlehren der Vernunft und Erfah selbe, als durchaus praktisches Handbuch von dem Felddienst der leichten In rung, welche bei allen europäischen Heeren gleich, nur in verschiedenem Detail | fanterie, allgemein und beftens zu empfehlen. und, nach bedeutenden Fortschritten der Zeit, mannigfach abgeändert ausge führt werden. Durch das in der jüngsten Beit viel vervollkommnete Infan teriegewehr mit Bajonnet, durch die gegen ehedem viel mehr erweiterte Ge brauchsweise desselben als Schuß- und Stoßwaffe, durch die bessere gymna- | Handbuch der reinen und politiſchen Geografie , mit beson derer Rüksicht auf militärische Wichtigkeit. Zum Ge Alische Ausbildung des Soldaten und die neuen Kriegs- Erfahrungen ist der brauche für die Regiments-Kadettenschule der f. t. österreichischen Armee, Felddienst, als kleiner Krieg, weit werkthätiger und wichtiger geworden, so verfaßt von Josef Sláma Ritter von Freyenstein , Hauptmann erster daß Anleitungen darüber immer noch erwünscht sein müssen , obgleich ihr Thema in unserm Jahrhunderte schon vielfach behandelt worden ist. Klaffe im löblichen f. f. 16. Linien-Infanterie- Regimente. Brünn, 1854. Verlag von Buschak et Irrgang. Das Buch des Verfaffers über den genannten Gegenstand unterscheidet sich diesfalls auch wesentlich von allen uns bekannten früheren Anleitungen ; es zerfällt in 2 Hauptabtheilungen, deren erfte -- a) die Lehren über die Aufstellung und Führung einer Tirailleur-Kette - b) die Bildung des Sol1. Wie jedes erscheinende wiſſenſchaftliche Werk ein Zeichen mehr ist daten zum Schüzen — c) die Anweisungen zum Bafonnetfechten, zum Gehen, auf der Bahn des Bildungsstrebens , so ist es das hier gebotene Handbuch Marschiren, Laufen, Springen und Schwimmen enthält ――― sodann in der der Geografie für die Regiments - Kadettenschulen der kt . österreichischen zweiten Abtheilung den Dienst im Felde lehrt. Armee. Unseres Wiffens wurde die Geografie in den f. f. Militärschulen Der vorstehende Prospektus zeigt schon, daß das Buch addizionell zum bisher entweder nach verschiedenen geografischen Werken oder nach Vorträgen Unterricht des Felddienstes noch alles das umfaffe, was zur praktischen der betreffenden Profefforen gelehrt. Die Einen sind ohne Rüksicht auf das Bildung des Rekruten zum tüchtigen Soldaten früher erfordert wird. Das | militärische Interesse , die Andern nach individuellen Ansichten und Ordnungs erfte und zweite Kapitel der 1. Abtheilung sind nach dem Ererzir-Reglement, weisen des Stoffes bearbeitet , somit das geografische Studium bis jezt unsy tenes mit den Kommandowörtern, ziemlich ausführlich geschrieben, besonders stematisch betrieben worden ; ein System finden wir zuerst in dem vorliegen= das zweite über die Schießübungen, wobei zudem die in 6 Figuren versinn den Werke. lichte Idee eines ebenso zwekmäßigen als wohlfeilen Kugelfängers auf dem Das Handbuch der Militär- Geografie von Europa von C. A. Freiherrn Schießplaz alle Beachtung verdient. Der Ausweis der zu deffen Bau erfor von Malchus , königl . württembergischen Finanz- Präsidenten a. D. , erschienen derlichen Materialien ist ein willkommener Beitrag, wovon wir jedoch bemerken in Heidelberg und Leipzig in der neuen akademischen Buchhandlung von Karl müssen, daß die Berechnung darüber auf Seite 43 einer Berichtigung bedürfe, Groos und in Wien bei Karl Gerold 1832 , daß dem militärischen Publi indem der für den 12 Fuß langen, 10 F. hohen, 2 F. diken Mittelförper des fum hinlänglich bekannt ist , und nach unserer Meinung , in seiner Art noch Kugelfängers berechnete körperliche Inhalt zu 2880 Kubiffuß viel zu groß ist unübertroffen dasteht , eignet sich zwar , bei einem reichen Besiz von guten und nur der Annahme entspräche, daß jener Körper, statt 12 Fuß, 12 Ru- Spezialkarten vorzüglich zur höheren Ausbildung im geografischen Wiffen . then lang wäre, was aber wieder mit dem weitern Verfolg der Rechnung Allein dasselbe behandelt, dem Titel gemäß , blos unsern Erdtheil und nimmt nicht zusammenstimmt. Auch scheint uns die angenommene Volumens · Ver Umgang von der mathematischen Geografie , als der unentbehrlichen Grund minderung von den für ein Schok zu 60 Stük 3 Fuß langer 1 Fuß Durch- lage des geografischen Elementar-Unterrichts. Unser Autor lehrt die mathematische Geografie in genügender Ausführ messer Faschinen berechneten 120 auf blos 30 Kubikfuß im komprimirten Zu ftande zu groß, indem schon die Verminderung auf die Hälfte eine starke An lichkeit für das Bildungssystem der f. f . Regimentsschulen , zu dem die Mi nahme wäre. litärgeografie Europa's in reichhaltiger die der andern vier Erdtheile nach Von den militär-gymnaftiſchen Uebungen im dritten Kapitel ist das solcher Fülle , wie es im Kompendium und nach Maß des den Gegenständen Bajonnetfechten nach dem Reglement mit allen Kommandowörtern und mit anklebenden wissenschaftlichen Interesses den Militär aller Grade befriedigen versinnlichter Darstellung der verschiedenen Poñzion- und Bewegungsarten in kaun ; es leuchtet dieß aus der Bearbeitungsweise des Buches selbst hervor. 13 Grund- und 8 Aufriß-Zeichnungen sehr umständlich gelehrt - die Gym. Nach dem Vortrage der mathematischen Geografie als Einleitung , behan☛ nastik im Laufen und Springen, die Uebungen für die Ausdauer im Mar delt der Verfaſſer im ersten Theile zunächst die fisische Beschaffenheit des Erd schiren und die des Schwimmens sind blos allgemein durchgeführt. Sichtlich körpers , sodann die politische Geografie Europa's in orografischer Beziehung -war es nicht die Absicht des Verfassers, den Schwimm- Unterricht ausführlich mit Durchforschung der auf unserm Erdtheil unterscheidbaren 11 mit jenen zu behandeln, indem er die vorzüglichsten Schriftsteller vom Fache namhaft auf Spizbergen , Jsland und den azorischen Inseln zusammen 14 Gebirgssy macht ; indeſſen ſind die in ſeinem Buche gegebenen Anleitungen über die verftemen , ferner in hidrografischer Hinsicht mit Durchforschung der 9 Meeres schiedenen Arten des Schwimmens und der Sprünge ins Waffer, veranschau- gebiete in und um Europa , welche alle Gewäffer des Festlandes aufnehmen . licht durch 5 Zeichnungen der Lage und Stellung des menschlichen Körpers In ethnografischem Bezuge enthält das vierte Kapitel Alles , was von der hierbei, doch so weit genügend, daß man darnach richtige allgemeine Vorstel- Bevölkerung , Industrie , Kultur und den Regierungs - Verfassungen zu wiſſen Iungen gewinnen kann. wichtig ist. Jezt erst folgen die Detail- Beschreibungen der Verfassungs- und Die Kenntniß des Dienstes im Felde, abgehandelt in der zweiten Ab Landesbeschaffenheit, dann Einrichtungen der 14 Einzelnstaaten Europa's mit theilung des Buches, und zwar des Dienstes auf Märsche und Vorposten, in ihren zugehörigen Ländern und Gebieten , davon der deutsche Bund , unge Lagern und Kantonnements, bei der Vertheidigungs- Instandsezung, bei dem rechnet Oesterreich , allein 34 enthält. Sind die militär-geografischen Inter Angriff und der Vertheidigung fester Posten ist, wie schon angedeutet, derma effen schon bei der Schilderung der verschiedenen Gebirgssysteme mit der An len Gemeingut aller europäischen Heere , daher die vorliegende Abhandlung gabe der vorzüglichsten Landeskommunikazionen und Pässe theilweiſe berükſich in der Hauptsache nur bereits Gekanntes zu liefern vermag. In Sache des tigt worden , so finden sie bei den leztgedachten speziellen Beschreibungen ihre Details aber, wie ebenfalls schon bemerkt wurde, kann dieselbe, wegen der volle Befriedigung in der Aufzählung der Kanal- und Flußschifffahrten , der aus dem Voll-Inhalt des Buches sprechenden praktischen Erfahrung des Autors Eisenbahnen und Telegrafenlinien , der Land- und Seemacht , der Festungen, und seiner umständlichen , gründlichen Belehrungsweise, zu den gediegenen Kriegshäfen , Arsenale 2c. aller Einzelnstaaten. Die Topografie ist wohlver. neuen Traktaten über den Felddienst der leichten Infanterie gezählt werden. standenermaßen auf das Konziseste und solche Dertlichkeiten zusammengezogen, Eine Eigenthümlichkeit hierin ist es , daß bei dem Vortrag über den Dienst woran sich die Erinnerung wichtiger kriegerischer Ereignisse knüpft. der Feldwachen, rüfwärts der gegen den Feind ausgesezten Vedetten, zugleich Die für die Geografie Europa's angenommene vorstehende Abtheilung die flüchtige Befestigung ihrer Plazirungsstellen mittelst Feldverschanzung - und Durchführungsweise ist auch bei der geografischen Abhandlung der andern und so bei fenem über den Lagerdienst der Bau eines Feldbakofens von Rei- vier Erdtheile beibehalten worden , und so stellt sich das im militär-geogra= i und Lehm, der Bau einer Wasserkläre, Strohhütte 2c , sonach das Mili- fischen Relief gearbeitete Werk unsers Autors als einheitliches Ganz : dar. — tärische mit dem Technischen abgehandelt und durch Zeichnungen auf 3 Planen Der Vollinhalt des 2. Theils hiervon ist der ausführlicheren geografischen anschaulich gemacht ist. Sehr eindringlich empfiehlt der Verfasser deshalb Beschreibung des österreichischen Kaiserstaates gewidmet. auf Seite 185 und 186 die jährlichen Uebungen der Pionnier-Arbeiten in Indem wir nach Durchlesung des vorliegenden Buches auf die von dem der Armee. Verfasser in der Vorrede ausgesprochenen Ansichten und Grundsäze und das

481 damit vorgelegte Programm feiner militär-geografischen Lehrmethode zurükbliken, gestehen wir , derselbe habe darin die ersteren vollständig verwirklichend, das leztere gänzlich in Ausführung gebracht. Eine gewisse Meisterschaft über den gewählten Stoff, ein fleißiges Bemühen , ein richtiges Herausbeben und bündiges Durchführen des in jedem geografischen Gebiete Wissenswerthesten haben

Armee

den Verfasser in der Bearbeitung so glüklich geleitet , daß sein Buch , unserm Urtheile nach , ein gelungenes Werk zu nennen ist , und nicht nur der Wid mung als Lehrbuch für die k. k. Regiments-Kadettenschulen , sondern , wie gesagt , den Wünschen aller Militärs entsprechen wird , welche die Geografie nicht zum Fachstudium machen.

Nachrichten.

Desterreich. ** (Wien, 28. Juli. ) ( Vom Kriegsschauplaze.) Wir erhalten aus Jaffy und Odeſſa die gleichzeitige Nachricht, daß die Zivil- Gouverneure der ruffischen Provinzen Bessarabien, Podolien und Cherson den allerhöchsten Auftrag erhalten haben, dahin zu sorgen, daß die diesjährigen Saaten eiligst eingebracht werden. Diese Maßregel erklärt sich durch die weiters getroffene Verfügung , nach welchen jene 3 Provinzen in Kürze eine Armee von 800,000 Mann aufnehmen sollen. Es sind bereits die Anordnungen erlaffen worden, um die Konzentrirung aller Armeekorps in dieser Gegend zu bewerkstelligen, wodurch weiters die Verbindung mit der Krimm und dem Kaukasus herge stellt wird. Die Krimm ist mit ausreichenden Truppen versehen und gegen jebe Eventualität gesichert. Das Zentrum der Operazionslinie der gesammten russischen Armeen ift die Stadt Kischeneff am Pruth.

Bezeichnung : daß der Nayon für diese Ordre de bataille zwischen dem 45 und 50 ° N. B. und dem 25 und 50º D. L gelegen ist. Z. ( ratesti , den

19. Juli.)

Nachdem sich die Truppen des

Soimonoff'schen Detachements bis hieher , ungefähr eine Meile von Giurgewo, zurüfgezogen , hat sich auf dem hiesigen Kriegsschauplaze nichts bemerkenswer thes zugetragen. Dieser Punkt ist den Türken ohne Schwertstreich überlas fen , und sie scheinen sich jezt diesseits befestigen zu wollen. Seit dem 13. d. M. ist der Fürst Gortschakoff mit seinem Stabe hier. Am 17. machte er mit zwei Uhlanen-Regimentern in eigener Person eine Refognoscirung : der Feind richtete seine besondere Aufmerksamkeit auf die zahlreiche Suite , die ihn um gab , und beschoß dieselbe aus seinen Batterien , wobei der Kosaken-Hetman Graf Orloff- Demiffoff und drei andere Personen leicht kontusionirt wurden. In den leztverfloffenen Tagen ist den Engländern eine kleine Widers wärtigkeit arrivirt. Die Umgegend der Sulina- Mündung ist bekanntlich , als ** (Wien, 28. Juli.) Wir sind heute in der Lage, über die auf dem vollkommen unhaltbar , gänzlich verlassen. Drei englische Dampfschiffe hatten ruffisch- türkischen Kriegsschauplaze aufgestellten Truppenmaffen die folgende unweit des dortigen Ufers die Anfer geworfen , und eine mit Offizieren stark besezte Schaluppe näherte sich dem Lande, wo sich, im Schilfe verborgen, eine Ordre de bataille mitzutheilen. Das Hauptquartier der zwei englisch - franzöſiſchen Feldherrn und die Patrouille von 20 Mann griechischer Volontairs befand. Kaum war die Stabsftazion für die Pontus-Flotte ist in Varna. Das englische Hilfskorps Embarkazion auf Schußweite herangekommen , so eröffneten die Griechen ein ift, wie wir schon einmal erwähnten, in den Ortschaften länge der Straße lebhaftes Flintenfeuer , in Folge deffen alle darauf befindlichen Versonen , mit von Dewno, Parawadu und Shumla aufgestellt. Die französischen Auxiliars | Ausnahme einer einzigen , getödtet oder verwundet wurden, so daß das Boot Truppen halten die Straße von Varna nach Bodbaschi und Aidos (Burgas) nicht mehr regiert werden konnte. Sobald man dieses von den Dampfschif. besezt. Diese Aufstellung ist offenbar darauf berechnet, daß den englisch- fran- fen gesehen hatte , wurden mehrere große Böte mit ungefähr 300 Mann ab zösischen Truppen der Schuz ihrer Grosflotte auch nicht einen Augenblik ent geschikt. Die Volontairs warteten sie ab , beschoffen die Mannschaft und als zogen bleibe. Man kann mit Sicherheit annehmen , daß die Operazioneob- dieſe endlich landete, zogen sie sich unversehrt in dem hohen Schilf zurük , ohne jekte für diese Streitkraft nicht an der Donau oder in der großen Walachei einen Mann verloren zu haben. Sie geben die Zahl der getödteten Engläne fituirt sind. Der russisch-türkische Krieg hat bereits so großartige Dimensionen der auf 60 an. angenommen, daß für die Auxiliar-Truppen ganz andere strategisch wichtige In meinem lezten Berichte habe ich des Umstandes erwähnt , daß in Punkte zum Angriffe und zur Vertheidigung vorgezeichnet sind. der Affaire auf der Insel Radoman , am 7. Juli , einigen französischen Offi Zum Angriffe : die Küstenstreke am schwarzen Meere von der Suzieren besondere Kommandos anvertraut waren. Unter diesen befand sich ein lina-Mündung bis Odessa und Cherson, dann die Halbinsel Krimm mit ihren Engländer , der Kapitän Arnold's. In seiner Brieftasche , die verschiedene wichtigen Seeftazionen, endlich die Festungen Anapa und Noworoſſuk, die zwei Notizen enthielt , fanden sich auch mehrere Visitenkarten bekannter Personen . Schlüsseln von Tscherkessien, welche jedenfalls in die Hände der Auxiliartrup- Kurze Aufschriften auf diesen Karten empfehlen den Inhaber sehr angele pen kommen müffen, wenn eine permanente Verbindung mit dem tscherkessischen gentlich. Häuptlinge Schamyl hergestellt und unterhalten werden soll ; zur Vers theidigung: die von den Ruffen neuerdings bedrohten Küstenpunkte von T. (Odessa, 17. Juli . ) Bis zur Stunde waren in Odeſſa keine irre Suchum Kale bis Batum, wo die türkischen Streitkräfte neuestens sehr empfind gulären asiatischen Truppen, wie dieß in den früheren Kriegen der Fall ge= liche Niederlagen erlitten haben. Es wurden zu diesem Behufe am 15. d. wesen, angekommen ; fezt aber sollen mehrere Regimenter Baschkiren und fünf Dampffregatten und zwanzig Transportsschiffe mit 8000 Mann und 3 Uralsche Kosaken hierher in Marsch gesezt worden sein . Ueberhaupt waren ausgerüsteten Batterien am Bord von Varna nach Gunie in die Mündung die bisherigen Verstärkungen der Armee keine außerordentlichen. Was ge. des Fluffes Tschoroksu (unterhalb Batum) entsendet. schah, war nur die Einberufung der Verabschiedeten und die gewöhnliche par Gleichzeitig langten daselbst 3000 Nizam- Truppen mit 15 Geschüzen zielle Rekrutenstellung. Sollte also eine Vermehrung nothwendig werden, so von Trapezunt an, um gemeinschaftlich gegen die von Achalzik operirenden kann eine einzige außerordentliche Rekrutirung an 500,000 Mann unter die Ruffen vorzurüken. Wir erfahren, daß der in Kars kommandirende Pascha Fahnen bringen, eine Behauptung, die in dem vorherrschenden guten Geiſt nicht (Guyon) mit 15,000 Mann in Ardagan an dem Flusse Kur die Verbin nur der Eingebornen, sondern auch der naturalisirten Deutschen und der Tar dung mit diesen frischen türkischen Streitkräften, und mit den Trümmern des tiren begründet ist. An der Herausnahme der Dampfmaschine des " Tigers " wird nun, troz von den Russen versprengten Korps des Selim Pascha herstellte. Es verlautet aber, obwohl als noch nicht bestätigte Nachricht , daß der der fürzlich erfolgten Störung , mit verdoppelter Anstrengung gearbeitet, und russische Generallieutenant Fürst Andronikoff diese im Aufmarsche begriffenen steht die Gewinnung derselben in baldiger Aussicht . Die große Anzahl ab. Streitkräfte total geschlagen haben soll . Wir müssen bei dieser Gelegenheit geschossener feindlicher Kugeln kommt der lieben Jugend hier sehr zu statten, erwähnen, daß sich unter den ämmtlichen Stabs- und Oberoffizieren der türki da das Militär- Gouvernement für jede abgelieferte Kugel einen halben Sil schen kleinasiatischen Armee eine allgemeine Entrüftung gegen die Anmaßun ber-Rubel bezahlt. Indessen erhält sich das Gerücht : Odessa werde demnächst gen des Guyon kund gibt. wieder von den kombinirten Flotten heimgesucht werden. Die zurüfgebliebe. Die türkische Balkanarmee lagert auf den Anhöhen von Schumla auf nen 6 Offiziere des "1 Tigers " sind die Herren Addingbon, Wilkinson, Sque den Straßen gegen Bulanyk, Seklik und Bular, und zwar in der Stärke von domor, Lowlece, Kwin und Dilem. 70,000 Mann . Ein 30,000 Mann starkes Detachement vereinigte sich, wie Es geht die Sage, daß Fürst Andronikoff, der Held in Asien , einen wir es schon früher nach offiziellen türkischen Quellen berichtet hatten , mit neuen vollständigen Sieg über Churschid Pascha ( Guyon) erfochten habe . dem kleinwalachischen Korps in Ruftschuk, wo es sich jezt noch vollzählig Die türkische Armee soll als aufgelöst zu betrachten sein, und die Ruſſen befindet. Am walachischen Boden in Giurgewo stehen nur 9000 Mann und können ungehindert ihre Offensive fortsezen. beobachten eine defensive Haltung. Aus Sebastopol schreibt man, daß die Flotte den Hafen nicht verlaſ= Das ruſſiſche Observazionskorps in Frateschti ist nicht viel stärker. Das sen und nur einzelne Eskadren freuzen an der Küste, um des Gegners Be Hauptquartier des General Dannenberg befindet sich in Bukurest ; die Streit wegungen zu überwachen. Man ist dort gegen einen Angriff vorgesehen . In fräfte seines Korps unterhalten mit den Truppen des General Lüders in dem Nikolajew sind die Admiralitätswerften raftlos beschäftiget die Seemacht befestigten Lager bei Slobodſeja die Verbindung, und da ſich das Detachement im schwarzen Meere zu vermehren und werden neuerdings 4 Fregatten und des General Lieutenants Liprandi auf dem Marsche gegen die Ufer des Sze mehrere Korvetten gebaut und ausgerüstet. Für eine der ersteren ist die Ma reth befindet, können wir die Stellung, welche die f . russische Operazions schine des " Tigers " bestimmt. Ueberhaupt ist seit einiger Zeit eine bedeutende Armee in diesem Augenblike einnimmt, nicht besser versinnlichen als mit der Vermehrung und Vereinigung der Seemacht Rußlands in diesem Meere be=

482 merkt worden. Nicht nur daß alle Krondampfer, welche bisher zum Paffagierdienst verwendet, nunmehr zum Krieg zweke beigezogen wurden , so wird auch ununterbrochen an neuen Kriegsschiffen gearbeitet . Preußen. (Berlin, 25. Juli. ) Die „preuß. Korrespondenz" bringt folgende

der Flotte, so empfiehlt Herr Jefferson Davis in seinem (übermäßig langen) Jahresberichte eine Vermehrung der Armee. Der gegenwärtige Bestand der selben auf dem Papiere ist 13,821 Mann, in Wirklichkeit aber nur 10,417, wovon 8,378 mit dem Schuze der Grenzen betraut sind. Während eines Zeitraumes von 45 Jahren hat sich die Armee der Ver einigten Staaten (Friedensbestand) noch nicht ganz um 4,000 Mann vermehrt, Mittheilung: Um die Kriegsbereitschaft der Armee zu erhöhen, haben Se . Maj. der während in derselben Zeit die Bevölkerungszahl um 18 Millionen Seelen, der König durch allerhöchste Ordre vom 20. d. M. befohlen, daß die sämmtlichen Ka- Flächenraum des Landes um eine Million Quadratmeilen anwuchs , die Länge vallerie-Regimenter des stehenden Heeres auf die Kriegsstärke von 602 Mann der hiesigen Indianergrenze sich von 1000 Meilen im Jahre 1808 auf mehr und Pferden, das Regiment Garde du Korps auf die von 611 Mann und als 3000 Meilen hob, und gleichzeitig die von der Armee zu schüzenden Ver Pferden gesezt, und daß die sämmtlichen Batterien der 9 Artillerie- Regimen- kehrsstraßen durch Indianergebiete 4000 Meilen betragen. Durch die Er ter an Bespannung und Bedienung auf die Kriegsstärke kompletirt werden. werbung von Teras, Neu- Meriko und Kalifornien hat sich die amerikanische In Folge davon sind in diesen Tagen die betreffenden Ausführungs - Ordres Indianerbevölkerung von 240,000 auf 400,000 Köpfe vermehrt und zwar uns Weisungen von den Ministerien des Krieges und des Innern an die sind die neuhinzugekommenen Stämme fast sämmtlich wilde , räuberiſche Bar Fönigl. General Kommandos und an die königl. Oberpräsidien ergangen. So baren. Unter solchen Umständen hält es hier Davis für angemessen, minde viel wir in dieser Beziehung erfahren, soll die Einziehung der Kompletirungs- ftens noch ein Regiment Dragoner und 2 Regimenter Scharfschüzen einzurich mannschaften aus dem Beurlaubtenstande und die Gestellung der Pferde nachten, ſo daß dann der Aktivstand der Armee 15,528 M beträge und gerade wei Maßgabe der zur Zeit geltenden Repartizionen bewerkstelligt, eine übergroße ser Steigerung auf 17,418 Mann gebracht werden könnte. Es wird fernêr Eile dabei aber vermieden werden und demgemäß eine Unterbrechung der zur die Einrichtung eines neuen Sappeur- und Pionnierkorps anempfohlen. Zeit noch stattfindenden Schießübungen der Artillerie nicht stattfinden. Auch Was die Thätigkeit der Armee im lezten Jahre betrifft , so bestand fie werden die betreffenden Truppentheile nicht mobil gemacht und treten daher zumeist in Bekämpfung der Indianer. Die Abtheilung am Rio Grande mußte auch nicht auf den Feldetat. Die Kompletirung derselben auf die Kriegsstärke bedeutend vermehrt werden, da dort nicht bloß das amerikanische Gebiet, son ist nur als eine Etatsveränderung im Sinne des Geloverpflegungs - Reglements dern auch die merikanischen Grenzstaaten gegen die Räubereien der Nothhäute der Truppen im Frieden zu betrachten, demgemäß alle für den Frieden gel- zu schüzen ſind . In Nüksicht hierauf ist in der Nähe von El Paso eine starke tenden Vorschriften in Betreff der Verpflegung, Unterbringung der Bekleidungs- militärische Poſizion errichtet worden. abfindung in Anwendung bleiben. Die Kompletirung der Batterien an MannIm Territorium von Neu-Meriko kamen verhältnißmäßig wenige und schaften erstrekt sich auf sämmtliche Avancirte, Gefreite und Kanoniere, ein- unbedeutende Indianer-Unruhen vor ; um so erheblicher in Kalifornien und schließlich der Kurschmiede und Sattler. In wie fern eine kompletirung der Oregon, wo durch die dichtere Ansiedelung des Landes die früher zerstreut und Offizierkorps der Artillerie-Regimenter eintreten soll, ist weiterer Bestimmung machtlos herumstreifenden Indianerstämme zu größeren und gefährlicheren Mas vorbehalten. Die Zahl der im Frieden vorhandenen Asistenzärzte eines Arsen zusammengedrängt worden ſind. Es ist amtlich festgestellt , daß in den Scharmüzeln im nördlichen Ka tillerie-Regiments soll vorläufig nicht vermehrt werden. " Baiern. lifornien schon über 100 Weiße und mehrere hundert Indianer gefallen (er, * Zu Augsburg verstarb am 22. t . M. im 78. Lebensjahre der pen mordet) worden sind. Die dort stehende Armee - Abtheilung war viel zu ſionirte GM. Friedrich Ritter von Fuchs, seiner Zeit Kommandeur des 4 . schwach, um Bedeutendes leisten zu können und mußte daher vom Kriegsmi Chevaurlegers-Reg . König und einer der tüchtigsten Reiter-Offiziere des baierischen nifterium eine ansehnliche Verstärkung derselben angeordnet werden . Noch ehe Heeres. Er war Ritter des Ordens der baierischen Krone, des Ehrenkreuzes diese ankam, war es indessen dem General Lane gelungen , mit Hilfe einer vom Ludwigs -Orden, der franzöſiſchen Ehrenlegion und Kommandeur des rus rasch zusammengeraften Freiwilligen- Armee die gefährlichsten Indianer (am fischen St. Annen -Ordens in Brillanten. Schurkenflusse) zur Abschließung eines Friedensvertrages zu zwingen. Es ist die Absicht des Ministeriums, eine ganze Armeebrigade in Kalifornien und Belgien * Mit k. Erlaſſe vom 20. d. M. sind Ihre k. Hoheiten der Herzog von Oregon zu stazioniren . — Um die vom lezten Kongresse dem Kriegsminis Brabant zum Obersten bei der Infanterie und der Graf von Flandern sterium aufgetragene Uebersedelung der Seminolen aus Florida nach dem We zum Obersten bei der Kavallerie ernannt worden . ften zu bewerkstelligen, find 9 Kompagnien Artillerie nach der Halbinsel ge= d . Der Redakteur des „Journal de l'Armée Belge" Hauptmann Van schift worden, um den beabsichtigten Zwek röthigenfalls mit Gewalt durch : develde vom Grenadier-Regiment, gibt in einer neuen Broschüre " Notice sur zufezen. Rüksichtlich der gegen die Indianer anzuwendenden Verfahrungsweise la Mer Baltique " über das geografische und fortifikatorische Rundgemälde der H Ostseeländer sehr interessante Notizen . Es heißt darin : Die Erfahrung und hält Herr Davis es für angemessen, nicht wie früher viele vereinzelte fleine die fortgesezte Untersuchung lehrt , daß die Schifffahrt auf der Ostsee nur fünf Posten, sondern große Truppenföiper mitten in die Gebiete derselben zu le Monate im Jahr offen und auch in dieser Jahreszeit von Schwierigkeiten gen, um sie durch die gewisse Aussicht auf eine wirksame Züchtigung von ihren begleitet ist; daß der finnische Meerbusen nur befahrbar ist unter dem Schuz Räubereien und Gewaltthaten abzuhalten . Die Zusammenlegung der kleinen der Leuchtthürme , der Piloten und Baken , welche die russische Regierung all Posten würde sowohl für Erhaltung der Disziplin und Steigerung der Kraft der Armee, als zur Verringerung der Ausgaben von großem Nuzen sein. jährlich nach dem Eisgang auslegen läßt ; daß die Handelshäfen Rußlands mit Ausnahme Riga's , eines Hafens , der sich tiefer in's Land zuräfzieht — Die Rekrutirung hatte im lezten Jahre nicht so guten Erfolg, wie frü nur von geringer Bedeutung sind ; daß zwei ( Sweaborg und Kronstadt) unter her . Namentlich wohl in Folge der gesteigerten Arbeitspreise finden sich den drei (der dritte ist Reval) großen Kriegshäfen Finnlands gesichert wurden weniger diensttaugliche Leute bereit, in die Armee einzutreten oder darin zu gegen die Angriffe aller Flottengeschwader der Welt , daß diese unverwundba- verbleiben und die Deserzionen nehmen von Jahr zu Jahr in fast beunruhi ren Häfen groß und weit genug sind für die Aufnahme sämmtlicher Flotten- gender Weise zu. Um diesen Uebelständen abzuhelfen , bringt Herr Davis divifionen Rußlands , daß die Hauptstadt Petersburg , auf der Land- und drei Maßregeln in Vorschlag : 1. Eine Erhöhung der Löhnung des Soldaten, Seeseite gegen Ueberrumpelung gesichert , mit einer geringeren Streitmacht, 2. Soldzulage für jeden weitern fünfjährigen Termin , während deſſen ein als mit 150,000 Mann nicht angegriffen werden könnte , und endlich , daß gedienter Soldat in der Armee verbleibt und 3 daß den Unteroffizieren Aus die Inselgruppen von Aland und Deſel ſieben Monate lang durch die Eis- licht auf Beförderung mindestens zum Sekonde-Lieutenant eröffnet werde. fläche mit dem Festland verbunden bleiben , während dieses Zeitraums also Die erste Maßregel wird noch besonders durch den Umstand unterstüzt, Okkupazionstruppen , welche die Inseln etwa bewachen wollten , den Angriffen daß in neuerer Zeit der Werth des Geldes ein geringerer geworden ist , als der Ruſſen eben so preisgegeben wären , als hätte man sie auf den Küsten zu der Zeit, wo die jezt bestehenden Löhnungssäze angenommen wurden, so Finnlands selbst zurükgelassen . Was die russische Flotte betrifft , so wird ste mit der Sold eigentlich jezt niedriger ist als früher. wahrscheinlich den Kampf nicht annehmen , auch jeden Zusammenstoß vermei Der zweite Vorschlag wird dahin spezifizirt, daß in Zukunft jeder Sol. den , wenn nicht etwa die Westmächte ihre Kräfte theilen sollten ; möglicher weise würden dann die Nussen das Glük der Waffen entscheiden lassen , und es würde ein Treffen sich entspinnen. Aber wenn die ungeheuere Flotte Englands und Frankreichs weder die großen Kriegshäfen vernichten , noch das russische Geschwader zum Kampf zwingen könnte , was foll sie dann thun in der Ostsee ? Etwa ein paar Strandiester oder ein paar kleine Handelshäfen

dat, der sich Einen Monat nach Ablauf seiner Dienstzeit wieder auf 5 Jahre anwerben láßt, eine monatliche Zulage von 2 Dollars , für den dritten und folgenden Termin noch 1 Dollar monatlich mehr erhalten soll. ftimmung müßte auch auf alle diejenigen Soldaten angewendet werden, die ge genwärtig bereits in ihrem zweiten (oder folgenden) Diensttermin stehen, so wie Der dritte Vorschlag, auf die Soldaten aus dem merikanischen Kriege. R

in Brand schießen ? Der Vernichtungs- und Ausrottungsfrieg liegt außerhalb der darauf abzielt, den Soldaten Luft und Eifer zu ihrem Berufe zu geben unserer Kriegsfitte , würde zu feinem Resultat führen und großer Nazionen und sie durch Hoffnung auf Avancement zum Offizier anzuspornen, empfiehlt unwürdig sein sich so von selbst , daß darüber keine weitere Bemerkung zu machen ist . Um Vereinigte Staaten von Nord-Amerika die Tüchtigkeit des Offizierekorps zu sichern, empfiehlt Herr Davis die Aus. 0. (New · York im Mai. * ) Wie der Marineminister eine Verstärkung

*)

Um unseren Freunden unsere Hochachtung zu bezeugen, haben wir nun auch überz

ferische Korrespondenten gewonnen, u . z .: in Nord - Amerika und in Brasilien . Die Red.

483 rangirung und Venfionirung der alten nicht mehr recht rüßtigen und taugli | In der Artillerie zu Oberflieutenants die Majore : Treudl, Franz, dis 4. für das neue 7. Feld-Artillerie-Reg.; Stegmüller, Josef v , des 3. für das neue 4. Felds chen Offiziere, so wie eine Erhöhung des Soldes der Offiziere im Verhältniß Artillerie-Reg.; Reder, Franz, vom Stabe der Artillerie, Vorstand der 5. Ab zu der seit Feststellung der jezigen Gehaltshöhe eingetretenen Verringerung theilung der GeneralsArtilleriesDirekzion, mit Belaffung in dieser Eintheilung und des Geldwerthes. — Bessere Kasernirung der Truvpen, Vermehrung der Na Verwendung ; Rusterholzer, Ignaz, des 2. Artillerie Reg., mit der Bestimmung als ad latus des Präses vom Artillerie Komité und Eintheilung in den Stab ber zionen für die als Handwerker und Arbeiter beschäftigten Soldaten c. c . Artillerie; Häusler, Ignaz, des 5. für das neue 11. Feld-ArtilleriesReg.; Pes werden in Vorschlag gebracht. cher, Josef, der Zeugs-Artillerie, für das Artillerie-Komité mit der Eintheilung in Der Wirksamkeit der Militär-Akademie zu Westpoint (Staat New-York) den Stab ter Artillerie ; Werner , Moriz, des 5. für das neue 12 Feld-Artille zollt Herr Davis hohe Anerkennung . Um sie zu erhöhen, beantragt er eine rie Reg.; Kunert Edler v. Kunertsfeld , Josef, vom Artillerie Stabe, Ar tillerie Ausrüstungs Direktor zu Ulm, in dieser Eigenschaft und mit Belaffung im Verlängerung des akademischen Kursus auf 5 Jahre, da bei den geringen Stabe; Lenk v. Wolfsberg, Wilhelm Freiherr, vom Artillerie- Stabe , Vors Anforderungen, welche an aufzunehmende Kadetten gestellt nerden, die bis stand der 2. Abtheilung der General-Artillerie-Direksion, für das Artillerie-Ko: herige Dauer des Lehrkursus nicht hinreichend ist, um die Schüler auf dieje abisch, Josef, vom Artillerie-Stabe, Vorstand der 4. Abtheilung der mité; nige Stufe der allgemeinen und technischen Bildung zu erheben, deren sie für General-Artillerie-Direkzion , mit der Bestimmung als GeneralsArtilleriesDireks ihren fünftigen Beruf bedürfen. gions Adjutant und Vorstand der 1. Abtheilung bei dieser Stelle ; Konrad, Jo hann, des 3. für das neue 9. Feld-Art. -Reg.; Pöschl , Karl, des 3. für das Sehr warm vertheidigt der Minister die Anlegung tüchtiger Grenz- und neue 2. Feld-Art .-Reg .; Kille, Franz Edlir v., tes 4. für das neue 5 Feld Küstenfeftungswerke, die durch die neuesten Erfindungen auf dem Gebiete der Art.Reg., dann Nadosy de Nadas , Alexander, aus dem Armeeſtande, in die Kriegsführung (Pairhans-Kanonen, Kriegsdampfschiffe) nicht bloß nicht über Artillerie eingetheilter Major, Kommandant des Artillerie- Equitazions- Inſtitutes. flüssig, sondern im Gegentheil eine unabweisliche Nothwendigkeit geworden in dieser Anstellung. ―― Zu Majoren die Hauptleute : Oschtzabal Goler von seien. Fast die ganze zweite Hälfte des Berichtes ist einer vergleichenden Zu Miraberg, Anton, des 1. Art.-Reg., für den Wiener Art. Zeugs-Verw.-Distr. 3. sammenstellung aller bisheriger Ergebnisse der zur Erforschung einer Eisen Hartung, Karl, des 2. für das neue 6. Feld-Art. Reg. Rohm Edler von Reichsheim, Johann, Kommandant der Artillerie- Schulfompagnie in Wien, bahnroute nach dem stillen Meere geschikten Ervedizionen gewidmet. für das neue 9. Feld- Art.- Reg.; Purschka Ludwig , vom Stade der Artillerie, Als Beförderungsmittel auf den großen Prairien westlich vom Miſſiſſippi in demselben als Vorstand der 2. Abtheilung der General Artillerie- Direkzion ; wird von Herr Davis das Kameel empfohlen und ersucht er den Kongres Fischer, Johann, des 4., und Guth, Karl, des 8. Fest. Art.-Bat., beide für das um Bewilligung der nöt igen Geldmittel zur Ueberſtedelung dieses Thieres Küsten-Art.-Neg ; Linpoch, Josef, der Zeugs Art. , für das neue 3. Feld-Art. nach Amerika. ―――― Reg mit der zutheilung beim Artilleriekomité ; Schlag , Wilhelm , des 2. für das neue 5. Feld-AN.; Thiel, Friedrich, des 1. für das neue 8. Feld-Art.- N.; Kostelsky, Franz, des 1. für das neue 7. Feld-Art.- Reg.; Walter , Franz, Tages -Nachrichten. vom Stabe der Artillerie, in demselben als Vorstand der 4. Abtheilung der Ge neral-Artillerie-Direkzion ; Huber v. Nordenstern, Ludwig, des 2. für das * (Wien.) Im Bezug der in Parma ausgebrochenen meute bringt die Wiener Zeitung " Folgendes : neue 1. Feld-Art.-Reg .; Walluschek v. Wallfeld, Friedrich, des 1. für das Schon am 21. d. M. veclautete in Parma das Gerücht von einer in der Stadt, neue 5. Feld-AR. in Piazenza und anderen Punkten Italiens bevorstehenden revoluzionären Schilderhebung. Kaffanízky, Stefan v., Hptm. 1. Kl. des Ritter v. Schönhals JR. , wird für eine Majors Friedens- Anstellung in Vormerkung genommen. Die nöthigen Vorſichtsmaßregeln wurden getroffen. Am 22. machten sich in der Stadt am frühen Morgen die Symptome einer Be An der mediziniſch-chirurgischen Josefe- Akademie : Engel, Josef, Dr. , gegenwärtiger wegung bemerkbar, gegen 9 Uhr wurde eine Patrouille in Vorgo delle Kolonne, ferner Profeffor an der Prager Universität, für das Lehrfach der deskriptiven Anatomie bei dem Kaffeehaus Ravazzoni in der Hauptstraße der f. f. Hauptmann Steffanelli und des Menschen, zum wirklichen Profeffor ; Ettingshausen , Konstantin , Dr., gegenwärtigen Reichs- Geologen, für das Lehrfach der Botanik und Mineralogie, später der k. k. Major Köih mit Steinen und Gewehrschüssen angegriffen. Sofort wurde das Kastell, die Porta S. Micheli besezt und die noch verbleibenden zum provisorischen Profeffor; Schneider, Franz, Dr , gegenwärtiger Profeſſor der chirurgischen Vorbereitungs Wissenschaften an dem Institute der seldärztlichen k. k. Truppen wie die herzoglich-parmeſaniſchen_fanden sich auf dem Allarmplaze ein. Die Rivoluzionare besezten rasch die Fenster und Dächer der Häuser und richteten Zöglinge, für das Lehrfach der Chemie zum wirklichen Professor ; Bernatzik, von dort ihren Angriff auf das sich zeigende Militär, welches feinerseits zur energiſchen Wenzel, Dr., Oberarzt des Fürft Schwarzenberg JR. und gegenwärtigen Supplens ten an dem Zastitute der feldärztlichen Zöglinge, für das Lehrfach der theoretischen Unterdrüfung der Emeute mit Anwendung der Geschüze schritt. Um 10 Uhr waren die braven Truppen Meister aller von den Revcluzionären besezten Punkte, ebenso wurden Medizin zum provisorischen Professor ; Hauschka, Dominik, Dr., Regimentsarzt sämmtliche größere Plaze und Gaſſen besezt. Wie schon mitgetheilt , ſind Hauptmann des Graf Gyulai JR., gegenwärtigen Supplenten am Institute der feldärztlichen Steffanelli und 5 Mann vom 3. Kaiser Jäger- Bataillon verwundet worden. Die pars Böglinge, für das Lehrfach der praktischen Medizin zum proviscrischen Profefforz meſanischen Truppen halten 1 Hauptmann, 1 Lieutenant und 2 Mann an Verwundeten Chiari, Johann, Dr , gegenwärtigen Profeffor an der Prager Universität, für Dank dem schlechten Schießen der Revoluzionäre , die ihrerseits ziemlich viel Todte und das Lehrfach der theoretischen und praktischen Geburtshilfe zum wirklichen Prof.; Verwundete hatten. Ehren, Andreas, Dr., Oberarzt des Wiener Garnisons -Hauptspitals , bisherigen Supplenten der L. hrkanzel der Anatomie, dann Frisch, Anton, Dr., Regimentsarzt Bis Nachmittag 2 Uhr war die Ruhe vollkommen hergestellt und zur Verhütung des Baron Turezly JR., bisherigen Supplenten der Lehrkanzel der Geburtshilfe, jeder neuen Unordnung, in welchem Umfange sich eine solche zu erheben wagen sollte, find erhielten bei ihrem Zurüftritte zum Zeichen der allerhöchsten Zufriedenheit mit alle zwekdienlichen Maßregeln getroffen . Ihre . H. heit die Herzogin Regentin befindet sich in Salo, wohin eine halbe ihren Leistungen des goldene Verdienstkreuz mit der Krone. Kompagnie f. f. Jäger disponirt wurde. Sperro, Nikolaus, Hptm. 2. Kl., des 1. Grenz-Inf. R., zum Hptm . 1. Kl. Beim 2. JR.: Kocziczka, Franz, Oberlt. des 10. Inf.-R. , zum Hptm. 2. Kl.; Das $ * Der „ Militär Schematismus des österreichischen Kaiserthumes für das niczek, Wilhelm, Kadet des 14. Jäg.-Bat. , . Unterlt. 2. Kl. Jahr 1854" hat so eben die Presse verlassen . Auf den Stand vom 30. April d. J. Beim 23. Jäg . Bat.: Meld, Frans, Unterlt. 1. Kl., zum Oberlt.; Wellmann, Eus abgeschlossen, wurden die in den Monaten Mai und Juni vorgefallenen Veränderungen, gen, Unterlt. 2. Kl., zum Unterlt. 1. Kl .; Wieser, Heinrich, Oberjäger, zum Unterlt. 2. KI. deren Berichtigung der fortschreitende Druk noch zulicß, betreffenden Ortes aufgenommen Die Veränderungen des Drukes reichen bis zum 1. Juli d. J. Zu Oberlts.: Marquet, Franz Foler von, Unterlicut. vom 6. Gind.-Reg.; Hodet, Eduard, Unterlt. des 1. Gend R.g. * Dem Herrn E. I Kinderfreund ist von Seite Sr. Erzellen , des k. k. Feld marschall-Lieutenants und Chef der obersten Polizei-Behörde Freiherrn v. Kempen, 3m Titler Grenz-Inf.-Bat.: Millutino v, Andreas, Unterlt. 2 Kl., z . Unterlt. 1 . Kl., und Savin, Jakob, Feldwebel, zum Unterlt. 2. Kl. nachstehendes ehrenvolle Schreiben zugefommen : Kelv. Fületinz, Paul, Kadet- Oberjäger vom 25. Bataillon , z . Unterlt. 2. Klaſſe „Wien am 16. Juli 1854. beim 12. JN. Für die gütige Uebersendung eines Eremplares Ihres neuesten literarischen Werkes, betitelt : Interessantes Portfolio zur Belehrung und Unterhaltung für die reifere Ju Im 46. JR.: Boynger, Friedrich, und Krippel , Johann, Unterlicuts . 1. Kl., 316 Oberlts.; Haniken, Eugen Ritter v , Unterlt. 2. K1 , 3. Natelt. 1. FI., u d gend,“ faze ich Euerer Hochwohlgeboren in voller Würdigung der gemeinnüzigen, religiö, Krainik, Jchann, Kadetfeldwebel, zum Unterlt. 2. Kl. ſen und patriotischen Tendenz desselben, verbindlichsten Dank. Kempen, FML. An Seine Uebersezungen. t. zu Fürst des Herrn Karl Josef Kinderfreund. Beſizer der k. f. goldenen Zivil-Verdienst-Medaille, Fischer, Alexander Freiherr, Oberfilt. des Graf Haller Huſaren-Reg., Reuß Husaren-Reg . Hochwohlgeboren. “ Laaffe, Karl Graf, Oberstlieut. des Fürft Neuß Husaren-Reg. , q. t zum Graf Haller Husaren-Reg. Personal-Nachrichten. Pensionirungen. Ernennungen und Eintheilungen. Keil, Johann v., Plazhauptmann in Brood, mit Charakter und Penſion eines Majors ; Wussin , Ferdinand, Oberflieut. , Kommandant des König Ferdinand beider Sizilien Koch Edler v. Pleißwehr, Heinrich, Hptm. 1. Kl. des Baron Prohaska JR., Uhlanen-Neg. , zum Obersten. mit Majors-Charakter ad honores.

Angekommen in Wien . (Am 26. Juli.) Die Majore : von Gibel, vom Prinz Preußen Inf. Nr. 34, von Olmüz (Mariahilf, gold. Kreuz), v. Kletzel, in Benf., von Graz (Stadt, gold. Stern), Baquehm, in Pens , von Brag ( Stadt Nr. 895), Arnold, in Pens., von Krems (Josefstadt, in der Apotheke beim Theater). -- Die Hptlt.: Kußenig, in Penf., von Olmüz (Jägerzeile, Nordbahn), - Utsch, vom 47. JR., von Forly (Laimgrube Nr. 164), Soppe, vom Plaz Kommando, von Mürzzuschlag (Wieben Nr. 1), von Horodieki, vom 55. JR. von Temesvar (Leopoldstadt, rus. Hof). Die Rittm.: Nettwall, vom 18. Gend.-R., von

Preßburg (Leopoldstadt, Nordbahn). Sacher, vom 8. KR., von Elbetciniz (Stadt, wilden Mann). (Am_27. Juli.) Se. Durchlaucht Herr FZM . Fürßt Thurn-Taris, von Mürzzuschlag. Major v. Szerdai, v . 4. HR., von Lugos (Stadt London). - Die Hytlt. : Biedermann, in Bens., von Freudenthal (Stadt Nr. 845), Bergarn, vom Tyrnauer Invalidenhaus, von Tyrnau (Alts Lerchenfeld Nr. 235), ―――― v. Czigler, vom 32. JN , von Ofen (Stadt, wild. Mann) . — Die Rittm.: v. Dulovite, vom 7. HR., von Lundenburg (Landstraße, schw. Bok), Pokorny , in Pens., von Theresienstadt (Neu - Arsenal 12. Hof 2 Stok).

(Am 28. Juli.) Se. Erz. Herr k. k. österr. Gesandte Graf Esterhazy, von Ischl. - Oberst v . Wußin, vom 12. | UR., von Außterliz (König v. Ungarn). - Major Beligie | schanim, vom 12. Gend.-R., von Temesvar (Stadt, Mat | schakerhof). - Die Hytlt.: Güllich, vom Flottillen-Korps, von Klosterneuburg ( Schwarzspanier Haus), — Pregler, vom 33. JR., von Stuhlweißenburg (Leopoldft. schw. Adler) . Abgereiset. (Am 26. Juli.) Oberf Baron Reisner, in Penſ , nach Bruf. Die Hptlt. v . Woller, vom 1. Genie R., nach Krems, - Rodina, vom 4. Gera.-B., nach Graz, -· Grü› ner, vom Geograf.-Korps, nach Lemberg, - Kristianus,

a

484

vom Art.-Stab, nach Klosterbruk. - Kramer, in Penfion, Das Musik -Adress-Bureau - v. Rees, vom GQMSt., nach Böfing. nach Hofgastein, des J. A. Beutel , Professor am Conserva Rittm v. Szallopek, in Pens. , n. Pesth. (Am 27. Juli.) Hr. GM. von Döpfner, nach Gastein . torium, Wien, Laimgrube Nr. 28 , - Oberft von Gombos, vom Armeeft., nach Lemberg. ist in der Lage sofort 3 ausgezeichnete Kapellme iMa Oberstlt. v . Severus vom 2. Gend.R., nach Prag. ster, 2 Solo - Flügelhornbläser, mehre Tromjor v. Klepel, in Pens., nach Pesth. -- Die Hptlt.: Soppe peter und Euphonisten zu empfehlen. v. Horodisky, vom Plaz-Kommando, nach Mürzzuschlag,

zu haben in mehreren renommirten Galanterie : Waaren Handlungen und bei Johann Mach, Spenglermeister und Privilegiums - Inhaber in der Stadt, Klostergaffe vis-à-vis dem Bürgerſpital Nr. 1055 und auf der alten Wieden. Waggaffe Nr . 463 in Wien .

Kis, in Venf., nach Di Die so berühmten von Gefertigten wieder neu nach Lemberg, nevom 55. JR. ,ner, von der Mari Art, n. Trieſt. müz, - Point verbesserten (Am 28. Jult.) Hr. GM. Hablitschek, nach St. Pölten. -Die Majore : Gaßmayer, vom 2. ÄR., nach Lemberg. Noftbraten Maschinen, Hptm . Pfahler, v. Szerdai, vom 4. HR., nach Lugos. welche fürs Feldlager, so wie auch für jede Haushaltung som 15. Jåg Bat., n. Freistadt. sehr verwendbar sind, wo man auch andere Braten in 2 B. W. Ohligs - Haussmann, Ein Oberlieutenant eines in Italien stazionirten bis 3 Minuten mit einem Bogen Papier, Spiritus oder k. k. Hof-Waffenfabrikant. sonstigem Feuer sehr geschmakvoll bereiten kann, koften das Husuren-Reg. sucht einen Tausch in welch immer Infan mit einem Magazin von garantirten Seitenwaffen, Fecht terie-Regiment, sein Rang ist vom Oktober 1852. Dem Stük ſammt Spiritusſchale 2 fl. KM., dann Regiment steht ein schönes Avancement offen. Anträge getriebenen Blechteller, Esbektek und Sviritusflasche das requisiten und Uniformirungs -Waaren. Stadt, Stüf 3 fl. 10 fr., das Kiftel zur Enballage 20 fr. Sie find tiefen Graben Nr. 165, 1. Stok. franko an die Redakzion. BICIK

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Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld.

Drut von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichischer

Beitschrift für

No. 61 .

Soldatenfreund .

militärische

Mittwoch, den 2.

Auguſt

Interessen .

1854 .

VII. Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 kr. , vierteljährig 1 f. 30 kr. , für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 kr. K. M. aufgeschlagen. - Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr., halbiährig 4 fl . 20 kr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesendet erhalten. Einzelne Blätter 6 fr . K. M. Pränumerazion wird angenommen im Komptoir des Soldatenfreundes ( Stadt , Wollzeile Nr . 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingefendet werden wollen . Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K.M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 AM au berichtigen kommt . - Anonime Beiträge werden nicht berücksichtiget.

― minder befriedigend ist, nach unse mehr etwas zu wünschen übrig lassen rem Ermessen, die äußerliche Erscheinung der Militärkasernen als öffentli cher Gebäude. Man hat allen Grund anzunehmen, daß in jeder Zeit, da sich einmal und Nachrichten von den Kriegsschauplä zen. ein Urtheil über den architektischen Effekt der Bauwerke gebildet hatte, die öffentliche Meinung in ihrem Verlangen nach erhabenen Bauwerken, weniger r. Direkte Nachrichten vom Kriegsschauplaze an der Donau , welche Pracht und Prunk, als vielmehr jenen ausdruksvollen und großartigen Effekt bis zum 26. Abends reichen , bestätigen die von uns gegebene Nachricht, gewünscht habe, welchen, unter der Großzahl und ziemlich eintönigen Aehn daß seit den Gefechten vom 7. und 8. Juli auf der Insel zwischen Rust- lichkeit des Aussehens der Privathäuser, Gebäude anderer Bestimmung na schuk und Giurgewo auf der ganzen Linie nichts vorgefallen , was den mentlich öffentliche, wie Dikafterialgebäude, Kirchen, Paläste, Universitäten 2c. Namen eines Gefechtes verdient hätte. zu machen vermögen. Vereinigte sich bei diesen Bauwerken noch wohlver Den 16. Juli hatte der Fürst Gortschakoff in Person mit zwei Kasstandener Prunk, so war der Effekt erhöht und der allgemeine Wunsch um vallerieregimentern eine Rekognoszirung der türkischen Posizionen vorge- so befriedigter ; allein ungeachtet dessen war der Prunk immer nur unwe nommen. Die Truppen selbst ließ der Kommandirende außer Schußweitesentlich und eine bloße Zugabe. Jedes öffentliche Gebäude hat seine besondere Bestimmung und ents stehen, und rükte bloß mit seinem Stabe so nahe wie möglich zu der tür kischen Aufstellung. Die Türken eröffneten ein ziemlich lebhaftes Feuer, sprechende Einrichtung ; dieser gemäß soll auch sein äußerliches Ansehen, seine doch ohne der Suite Schaden zu verursachen , denn von den zahlreich An Fisiognomie, gestaltet sein. Woran liegt es nun, daß, mit Ausnahme der wesenden hatten nur der Graf Orloff ፡ Demidoff und der Generalmajor Kirchen, mehrere öffentliche Gebäude insbesondere aber die Kasernen keine Butourlin leichte Kontusionen erhalten. Eigenthümlichkeit zeigen und in nichts von großen Privathäusern, Fabriksgebäu Den 21. Juli erwiderten die Türken den Besuch der Russen mit den u. dgl. sich unterscheiden ? Offenbar an der Verkümmerung der den einem Gegenbesuch und machten ihrerseits eine Rekognoszirung. Ihre vor Fenstern vermöge Größe der innern Räume gebührenden Breite der Deffnung , derste Kolonne überschritt nicht die Linie der Vorposten, so daß die Reserve und das wieder an der ziemlich allgemeinen Scheu der Bau - Ingenieure, eine Fensteröffnung leicht anders, als nach dem bauästhetisch angenommenen pikete auf ihren Posten verweilen konnten. von 1 : 2 der Breite zur Höhe auszuführen . Gesezt, ein Mann Verhältniß an Türken, die , daß hervor Im Allgemeinen geht aus ren Berichten der Zahl von 40 bis 50 Tausend Mann, ihre Posizion zwischen Giurgewo fchaftszimmer erfordere vermöge seiner Breite und Tiefe eine Fensterbreite und Slobodzeja innehalten . Sie haben nahe vom ersten dieser Orte einen von 7 Fuß ; da kann denn das zuvor erwähnte Verhältniß nicht angewens großen und ziemlich starken Brüfenkopf aufgeworfen , aber bis jezt keine det werden, weil darnach die Fensterhöhe zu 14 ' ausfiele , das Zimmer Brüfe, sondern bedienen sich zum Uebergange des Fluffes einer Masse von aber z . B. nur 13′ Höhe hat. Ehe man nun das gepriesene Verhältniß Barken. Fremde Truppen waren bis zum Eingange des lezten Berichtes aufgibt, behilft man sich und bringt zwei Fenster an , jedes 8 ' breit 7' hoch - damit wird aber das starke eigenthümliche Gepräge , welches die nicht zugegen. Zur Situazion

Man vermuthete im russischen Lager , daß Omer Pascha die Vollführung des schon oft angekündigten Rüfzugs des russischen Heeres hinter den Szereth erwarte , um schleunigst Bukarest zu befezen. Ob die Anwefenheit einiger aus dem Jahre 1848 bekannter walachischer Persönlichkeiten in jeinem Lager mit diesem Plane in Verbindung steht , ob man ihn mit Waffengewalt zu verwirklichen versuchen wird, bleibt dahingestellt. Für jezt steht es fest, daß kein einziger Schritt noch dazu geschehen, und daß die Bewegungen , die der russische Kommandirende mit seinen Truppen vollführt, durch andere Umstände bedingt und vielleicht den Türken fogar unbekannt sind. Uebrigens ist von einer gedrükten Stimmung in den Reihen der russischen Armee keine Rede. C

Frontseiten oder Façaden der Kasernen.

H. Der rege Sinn für die Aesthetik der Baukunst hat in dem 19. Jahrhundert, da ein weit verbreiteter Wohlstand allenthalben die Mittel bie tet, staunenswerth viele schöne und mitunter großartige Bauwerke in allen Verzweigungs-Richtungen des Baufaches geschaffen, von den Palästen und großen Prachtgebäuden angefangen, welche den nazionalen Wohlstand und die Pflege der Wissenschaften und Künfte beurkunden, durch alle Abstufungen der öffentlichen und Privat- Gebäude bis herab zum Atelier des Industriellen. Im Ueberblik dieser Stufenleiter läßt sich im allgemeinen sagen , daß die neuen monumentalen Werke mit den schönen gleichartigen Mustern der Vor zeit wetteifern, die Zivil- Staatsgebäude, ihren früheren Mustern gegenüber, zwar ein minder großartiges immer aber würdiges Ansehen haben, die Pri vatgebäude in ihrer simmetrisch und ornamentalen äußern Ausstattung kaum

Kaserne mit 6 bis 7' breiten 8 bis 9 ' hohen Fensteröffnungen als solche charakterisiren würde, geopfert und das Ansehen ihrer Frontseiten sinft zu dem von großen Privatgebäuden und Etablissements herunter. Man hat noch ein anderes Auskunftsmittel, das der gepaarten oder Doppelfenster, im 1 vorliegenden Falle jedes einzelne Fenster abermals 3 , breit 7 hoch, und glaubt damit zwei Zweke erreicht, nämlich das obige Verhältniß beobachtet und die volle Deffnungsweite von 7' in Effekt gestellt zu haben. Indes sen entspricht der Erfolg der Erwartung nicht. Die Schönheit einer Façade beruht, nach unserm Dafürhalten, in der dem Aug und Urtheile des Menschen zusagenden Harmonie der Hauptbe standtheile des Gebildes, nämlich der einfassenden Theile, der Mauern, und der eingefaßten Räume, der Thore und Fenster äußerst mannigfach ver schieden je nach Bestimmung und Einrichtung der Gebäude. Die wichtigste Beobachtung für das Erzielen einer solchen Harmonie ist die der richtigen Wahl der Größe, Wahl der Plazirung und Gestaltung der Deffnungen. Wir betrachten eine Façade mit Doppelfenstern obiger Dimensionen und nehmen, da ihre Größe annähernd genügend, ihre Plazirung auf der Mittellinie der tiefen einzelnen Mannschaftszimmer richtig ist, hauptsächlich die Gestaltung derselben ins Auge und bemerken darüber Folgendes : Das Doppelfenster kann als Deffnung nicht für ein einheitliches Ganze angese hen werden aus dem Grunde, weil es, in der Gesammtgruppe genommen, feine Mittellinie - rüksichtlich jedes Fensters der Gruppe aber zwei Mit tellinien hat. Die Mittellinie der Gruppe fällt auf den entweder gemauert oder steinernen Zwischenschaft, ist also keine Mittellinie der Oeffnung selbst ; dennoch fordert die Aesthetik der Baukunft daselbst absolut eine Deffnung. Ist demnach ein Doppelfenster, an und für sich betrachtet, schon ohne Ein heit und unharmonisch, so läßt sich mit seiner Anwendung keine Harmonie in den Façaden hervorbringen ; fie verdrängen die vouen Oeffnungen, welche allein dem Gebäude ein charakteristisches Ansehen geben können und sind an ihrer Stelle Zwittergestalten . - Welchem kritischen unbejangenen Auge ha

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ben nicht solche im Ausdruk unsichere so zu sagen schillernde Façaden mißfallen ? Die Zivil-Baumeister fühlten das Mißfällige der Doppelfenster seit fangem und stellten ihre breiten Fensteröffnungen dreitheilig in verschiedenen von Tischler-Arbeit ausgeführten gefälligen Formen dar. Die behandelte Fensteröffnung war oft, wie z. B. bei einem nahezu quadratigen Umriß, bauästhetisch ungefällig, sie machte sich jedoch zufolge der vorerwähnten Behandlung angenehm aussehend und als große Deffnung effektvoll geltend . Es wird hier nebenher bemerkt , daß der Effekt weit geringer ist, wenn die Dreitheilung in gemauert oder steinernen Zwischenschäften dargestellt ist,

zielt man ohne Künftelei und vielen Kosten einen großen architektonischen Effekt, und alle vorerwähnten Schwierigkeiten und Nachtheile werden be seitiget. Die an der Straßenlinie zu erbauente Abschlußmauer des Vorho= fes erhält das Hauptportale und kann in diesem und nebenher rechts und links, nach dem Beispiel der neuen Kasernen in Brüffel, auf das bezeich nendste für den Charakter und Gebrauch der Kaserne ausgestattet werden . Das ist es, was in den Grund- und Aufriß-Zeichnungen der vorgenannten Kaserne (siehe die Besprechung darüber in Nr. 152 und 153 des österrei chischen Soldatenfreundes “ vom J. 1852 ) uns besonders angesprochen hat. Bei eben dieser Kaserne sind die 3 Haupttrakte von allen 4 Umfangs,

weil damit abermals die große Deffnung zerstüft erscheint. Uebrigens wird das obigermaßen dreitheilig gebildete Fenster beim Zivilbaue nur sehr ausnahmsweise angewendet. Nach unserm Erachten ist die wohlverstandene Größe und Gestaltung der Fensteröffnung die Grundnorm für die Charakterbildung jedes Gebäu

seiten des Rechtekes , worauf sie steht, zurüfgezogen. Eine solche allseitige Zurüfziehung kann in Rüksicht auf die nothwendige Geräumigkeit des gro Ben Hofes nicht allgemein empfohlen werden - wir haben sie auch nurfür

des. Nimmt man die Fenstergröße zu 3-4 ′ Breite 6-7 Höhe , so ist das für ein Privathaus, nimmt man sie zu 5-6 ' Breite 8-9 ' Höhe, so ist es schon nicht mehr für Privat- sondern öffentliche Gebäude minderen Belanges, wie Kasernen 2c.; und so progreffiv auf- oder abwärts findet sich in der Fenstergröße die Norm zur Gestaltung des Gebildes , welches ein Gebäude entweder für Prunk und Pracht oder für jeden andern 3 rek ver

so wird das Portale der Hof-Abschlußmauer in steinernen Pfeilern mit Ei sengittern -- für den ernsten Charakter aber im fortifikatorischen Ausdruke carzustellen sein, wie das leztere auch bei der neuen Kaserne in Brüſſel der Fall ist. Der Erbauer der Kaserne in Brüssel hat, wie aus den Aufrißplanen

möge seiner besondern Widmungsart und inneren Struktur darstellen soll : diese Größe gehörig angewendet, werden auch die Kasernen ihre einheitliche Vertheidigungszwefe allein können eigenthümliche Fisiognomie erhalten. diesfalls viel verschiedene Gestaltungen nothwendig machen und zwar bis zu dem Grade, daß z . B. die Frontseite einer Defenfions-Kaserne nichts anders als eine in mehreren Etagen frennelirte Mauer darstellen wird. Es ist ferner ziemlich allgemein gebräuchlich, die Hauptfronte und an dere Außenseiten der Kasernen an die Linien der Straßen und Pláze vorzusezen, wo die Kasernen ihre Lage haben. Wir finden für diesen Gebrauch feinen andern rechtfertigenden Grund, als den Bedacht auf die Defonomie des Raumes für den innern Hof, und dieser Grund ist allerdings maßges bend da, wo nicht viel Raum vorhanden ist. Allein bei Kasernpläzen von großem Areale, wo also große Kasernen zu stehen kommen, dürfte eine Modififazion dieser Situirungsweise wenigstens an den Hauptfrontseiten in vie len Hinji.hten von Nuzen sein, deren die wichtigsten nachstehend aufgezählt werden.

Eine höchstens zwei Hauptfronten oder Façaden uträglich gedacht. Will und fann man dem Kaferngebäude den heitern Charakter geben,

seines Entwurfes ersichtlich ist, den Lichtöffnungen durchaus gepaarte Fen ster gegeben, um mit dieser Gestaltung in Verein mit vorspringenden 8efigten schlanken Thürmen, von Mauerzinnen auf Tragsteinen überkrönt, und mit einer die Machiconli Konstrukzion vorstellenden Hauptgesimſung dem Ge bäude den mittelalterlichen Charakter zu geben , den er ihm für den pit toresken Effekt geben wollte. Jedes einzelne Fenster einer Doppelgruppe ift dabei über der Zwiſchensäule halbkreisförmig geendiget und die ganze Gruppe obenauf, wie bei einer Tiare, mit einem Facettbande gleichsam zur Einigung umzogen. — Abgesehen von dem Umstande des Baustils würden wir auch hier geeinigte große Fensteröffnungen ausdrufsvoller und bauästhetischer finden. Mit großen geeinigten Fenstern und der beschriebenen Zurüfziehung eines oder zweier Theile der Façade, ja nach Maß ihrer Länge, werden die Kasern-Fronten, gemäß der Anordnungsweise ihrer innern Räume, da von das Mannschaftszimmer auf den doppelten Belag stets die Grund-Ein heit bleibt, nach unserm Urtheile einen eigenthümlichen kräftigen Charakter bekommen, wie er auf keine andere Weise erzielt werden kann. Mit den gewöhnlichen Fenstergrößen von 32 Fuß Breite 7 Höhe und dem . nähernd, sehen die Kasernen, selbst die französische S. Francesco in Mai land nicht ausgenommen, welche doch mehrere große Deffaungen hat, von einiger Ferne betrachtet wie getupfte Fingerhüte, gleich den älteren Fabriks gebäuden aus.

Eine Kaserne foll, nach unserm Urtheile, schon in der Grund -Anlage den reservirten ernsten Charakter zeigen, welcher aus dem Umstande hervor geht, daß der Soldat an den Tags -Begebenheiten des Geschäftslebens sich nicht zu betheiligen hat : diesen Charakter verliert fie, wenn man sie beson ders an vollbelebten Straßen in die Linie der Zivilgebäude sezt und alle Fenster gegen die Straße glozen läßt. -Sodann ist die Aufgabe, der lan gen Fronte einer Kaserne ein oder zwei ihrem Charakter entsprechende Por Die Erzählung des Majors . fale zu geben, nicht leicht und eine Aufgate, deren allgemeine befriedigende Lösung ohne verhältnißmäßig großen Kosten bis jezt noch nicht geglüft ist. (Fortsezung.) Der Grund davón liegt darin, daß man der großen Mauerwerks -Maſſe der Fronte nur im starken Risalit durch den kräftigsten Ausdruk des SäuienAm Morgen, meine Herren, fuhr der Major fort, war mein Pferd von oder Schwibbogen - Baues zu ebener Erde und einer ausdruks- seiner Krankheit hergestellt und ich entschloß mich meinen Wirth_am_Nach vollen Lesenenstellung darüber imponiren kann. Dennoch wird es nur selten gelingen, den nach Lage, Länge und Höhe des Kaserngebäudes wünschenswerth starken Effekt hervorzubringen. Der Effekt schwacher Risalite ist höchst unbedeutend, und jeder Risalit wegen der eingehenden Winkel bezüglich der Reinlichkeit unzukömmlich). In großen Städten, wo die Stra Ben oft nicht breit, die Häuser gewöhnlich hoch sind, haben die an den Straßenlinien stehenden Kaserntrakte weniger Licht und würden in dem Maße mehr haben, als sie von jenen Linien zurük versezt worden wåren. - Bei der Lage der Kasernfronten an den Straßenlinien hat man es nicht in seiner Macht, den Zimmern oft eine günstigere Weltgegendseite zu verschaffen als die Baulinien z . B. gegen Norden oder Westen darbies ten, während es bei den von jenen Linien zurükgezogenen Trakten leichte ftens geschehen kann, indem man die Gänge nach eben diesen Seiten, die Zimmer, also nach den entgegengesezten günstigeren Seiten hier nach Süden oder Often verlegt. Es ließen sich noch mehr andere Jukonvenienzen von der Stellung der Kasernen an den Straßenlinien aufzählen , doch sind der angeführten bereits genug, um die Zwekmäßigkeit einer Modifikazion zu begründen. Es ist oft ein Gegenstand unserer Betrachtung gewesen , daß unter hundert Portalen von Häusern , Palästen, öffentlichen Gebäuden 2. kaum Eines den großartigen Eindruk auf uns machte, wie ein architektonisch ge staltetes Portale in einer freistehenden Hof-Abschlußmauer. Die Ursache ist, weil ein solches Portale, unabhängig von der Mauerwerks -Maſſe des da hinter stehenden Gebäudes, sich leicht zu einem einigen in allen Theilen pro porzionirten Ganzen gestalten läßt, dabei, als Vordergrundsstüf, das wenn gleich oft einfache jedoch gut geordnete Hintergrunds Gebilde interessanter erscheinen macht. Zieht man daher nach diesem Gedanken je nach der Länge entweder den Mitteltheil oder zwei angemessen gewählte Theile einer Fronte auf die Tiefe eines mehr oder minder schmalen Hofraumes zurük, so er

mittag zu verlaffen, obwohl ich bedauerte, mich von ihnen zu trennen. sie hatten sich in Kosten versezt um mich besser zu bewirthen ; ich fühlte, daß sie von mir nichts annehmen würden, ich konnte daher nur einen zarten Weg einschlagen, das heißt mich entfernen. Unser Abschied war kurz. Der alte Boismorand fühlte, daß er mich nicht wieder sehen würde und ich sagte mir, daß in diesem Hause noch viele Sachen zu erfahren wären . Es wurde abgemacht, daß es mich Jakob wiſſen laffen solle, sobald der Augenblik, in den Militär dienst einzutreten , gekommen sein würde . Hier machte der Major eine neue Pauſe. „Wie, Sie sind zu Ende , " riefen alle seine Gefährten , oh, das ist zu kurz. " „Nein, meine Herren, ich bin noch nicht ganz fertig. " Und der Major fuhr fort : Im nächsten Monat März, vom Urlaub rüf kehrend, schlug ich wieder den Weg zur Hütte des Straßenwächters ein ; es war am Morgen, denn ich wollte den wakeren Leuten nicht die Verlegenheit bereiten, mich für eine Nacht zu beherbergen , und ich wünschte doch lebhaft, einige Stunden mit ihnen zu verbringen. Von Weitem bemerkte ich die Mutter und die sechs Kinder an der Schwelle der Hütte ; ste schienen mich zu erkennen, aber nichts desto weniger antwortete Niemand von ihnen den Zei chen freudiger Begrüßung , die ich ihnen zuſandte . Der Gedanke an irgend ein Unglük stellte sich plözlich meinem Gedanken dar und ich beschleunigte den Gang meines Pferdes. Als ich zehn Schritte von der Hütte entfernt war , trennte ich Jakob von der Gruppe um mir entgegen zu kommen. Ich strekte ihm die Hand entgegen und sah, daß er die Augen voll Thränen hatte. Im Namen des Himmels, mein Freund , was gibt es ? fragte ich ihn. Mein armer Großvater liegt im Sterben, antwortete mir Jakob ſchluch zend, er beichtet in diesem Augenblik und deshalb ſind wir nicht bei ihm.

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487 Ich bin troftlos über das, wat Sie mir sagen, und will meinen Weg | freuz hing an einem kleinen Neftchen verblichenen Bandes an der Mauer, an fortsezen, denn ich bin sicher, daß ich Sie jezt sehr stören würde. der Seite des Kranfenlagers, ich schloß daß dieses das ihm am Schlachttage Im Gegentheil, im Gegentheil, mein Herr, entgegnete Jake lebhaft von Wagram vom Kaiser gegebene Kreuz sei. Was das Bild des General mich an der Hand faffend . Der gute Gott sendet Sie ! Wenn Etwas meinen Lieutenant Grafen von Boismorand betrifft , so war es immer an derselben Großvater trösten kann, seinen Sohn , den wir nicht Zeit gehabt haben zu Stelle. benachrichtigen , nicht zu umarmen , so wird es sicher Ihr Anblik sein. Mein Lieutenant, ich grüße Sie, sagte mir der alte Boismorand , seine spricht ohne Unterlaß von Ihnen, er sagt uns täglich, daß Sie auf der Nük zitternde Hand an die Stirn erhebend, um mich auf Soldatenart zu bewill kehr zum Regiment hier vorbeikommen werden und den ganzen Winter bat kommen. Ich nihm diese Hand und drükte sie mit Achtung und Tauer an Sie mein Herz. er am Schoppen gearbeitet, damit Ihr Pferd beffere Unterkunft findet . Sie leiden sehr ? fragte ich ihn. werden sehen, es ist nun ein ganzer Stall mit einem Boden und Heu auf Aber nein ; ich erftife ein wenig , das ist Alles . Und das ist doch so demselben. Während der kleinen Unterredung mit Jakob hatten sich alle Kinder einfach, der Tod und ich - wir kennen uns schon lange, daß er mich als nach einander genähert , die Mutter hatte sich auch zu ihnen gesellt , so daß Freund behandeln will. mich nun die ganze Familie umgab. Man wiederholte mir noch, daß der alte Wir wollen hoffen, daß dieser Besuch, den er Ihnen macht , nicht sein Boismorand meine Gegenwart hoffe und wünsche und bestätigte mir seine lezter sein wird . Mein Lieutenant , meine Rechnung ist beglichen . Ich habe nur mehr rührende Sorgfalt, um Bayard beffere Unterkunft für den Fall zu verschaffen, daß ich ihm einen zweiten Besuch machen würde. meine Marschroute zu nehmen ; der Herr Pfarrer versprach sie mir eben, in Sie denken wohl , meine Herren, daß meine Rührung wahrhaft war, dem er mir sagte, daß ich ganz ruhig abmarschiren könne, er bürgte für die als ich diese Einzelnheiten vernahm und daß ich sie nicht zu verhehlen suchte ; Reise. Diese Heiterkeit , die aber keines von den Anzeichen der Sorglosigkeit ich fühlte mich mit einem Male so traurig, daß ich mich inmitten dieser troſt hatte, bewegte mich ins Tieffte der Seele und mein Antlig verrieth meine losen Familie vollkommen an meinem Plaze glauben konnte. Ich stieg daher ab und Jakob nahm mein Pferd, wie er es sechs Mo Bewegung. Hören Sie, fuhr der Alte fort, ich kann mich auch wahrhaft gar nicht nate früher gethan hatte. Ich werde jezt nicht in den Schoppen gehen, sagte er, denn wenn mein Großvater den Schritt eines Pferdes hören würde, ohne unterrichtet zu sein, so würde ihm dies eine große Bewegung verursachen , denn er möchte wohl errathen, daß sie es sind. Du hast Recht, Jakob, sagte die Mutter, von der verständigen Voraus ficht ihres Sohnes gerührt. Wenn der Herr Pfarrer uns rufen wird, werde ich ihm ins Ohr flüstern Deinen Großvater vorzubereiten und das Uebrige wird ganz von selbst gehen. Einige Augenblike vergingen, während welcher man mich von der Krank heit des alten Boismorand unterrichtete. Sie hatte erst vor fünf Tagen in Foige einer durch einen jähen Witterungswechsel verursachten Verfühlung be gonnen. Der arme Straßenwächter war durch und durch in Schweiß gebadet, ein einiger Plazregen überraschte ihn, er kehrte mit dem Fieber heim und der am nächsten Morgen gerufene Arzt hatte erklärt, daß eine Brustentzündung im Spiele wäre und daß es für diesen durch Kriegsmühsale und harte Ar beit abgenüzten Körper keine Hoffnung mehr gäbe. Haben Sie an Ihren Mann geschrieben sich einen Urlaub zu erwirken, um den lezten Segen seines Vaters zu erhalten ? fragte ich das Weib , das mir diese Einzelnheiten erzählte . Ich habe ihm geschrieben, aber ein armer Soldat , wie er, kann nicht den Postwagen nehmen, um schneller bei uns zu sein. Er wird zu Fuß kom men und erst dann anlangen , wenn Alles lang vorbei sein wird. Das ist sehr traurig, mein Herr, nicht wahr, und was soll erst aus mir und meinen sechs Kindern werden, von denen nicht eines stark genug ist um zu arbeiten, ohne zu bedenken, daß wenn Eines schon erwachsen wäre, es sich sogleich an werben ließe. Richten Sie ein Gesuch an die Frau Herzogin von Angouleme oder an den Herrn Grafen von Artois, ich bin sicher, daß Sie von ihnen etwas aus wirken werden , und Sie wissen , fügte ich hinzu , daß es keine Schande ist, den Schuz dieser hohen Personen anzuflehen. Der Herr Pfarrer hat es mir schon gesagt, aber wie soll ich es ein leiten ? Ich werde es Ihnen sagen und es auf mich nehmen, Ihr Gesuch durch Jemanden besorgen zu laffen, der es mit größtem Vergnügen unterstüzen wird. In diesem Augenblike öffnete sich die Thüre der Hütte und ein guter, alter Briefter machte den Kindern ein Zeichen, daß sie eintreten könnten. Ihre Mutter sagte ihm einige Worte mit leiser Stimme und er kehrte zu sei nem Kranken zurük. Er erschien bald wieder und ging auf mich zu. Ich war noch immer Jakob zur Seite, welcher mein Pferd am Zügel hielt. Herr Offizier, sagte mir der Priester, der arme Kranke ist von Ihrer Anwesenheit unterrichtet und beauftragt mich Ihnen zu sagen , daß er sehr erfreut sein wird Sie zu sehen. Ihr Besuch hat ihn nicht im geringsten überrascht, er behauptet Sie alle Lage seit dem 20. erwartet zu haben. Wir hatten, ich glaube den 26. Der gute Pfarrer grüßte mich, indem er mir sagte, daß er in einer halben Stunde wiederkehren würde, um den Kranken die heiligen Sterbesakramente zu bringen und ich ging zur Hütte, während Jakob meinen Bayard in den so gaftlich für ihn hergerichteten Schoppen führte. Der alte Boismorand war auf seinem Seffel, den Kopf durch ein Kissen unterstützt, wenn man diesen Namen einem Sak aus weißer Leinwand , mit Stroh vollgestopft, geben kann. Eine alte Dragonermüze, deren halb leinene und halb ſilberne Quaßte den militärischen Nang des Sterbenden anzeigte, be dekte seine schon mit dem Schweiß des Todeskampfes bedekte Stirne und ließ etliche Büschel glänzender und feiner weißer Haare hervorquellen. Ein Ehren

beklagen. Mein Großvater ist in Bicetre gestorben, mein Vater hat im In validenhaus geendet, ich aber schlafe in meinem Bette , umgeben von meiner Familie, einen Freund am Kopfkissen, ein ; es geht entschieden besser mit den Boismorands . Wenn ich nur meinen Sohn, den Korporal, und meinen Enkel, den Schiffsjungen, noch umarmen könnte, so würde ich nichts bedauern . und eine Thräne floß langsam die Wange des Greises herab, deffen Mund noch den lächelnden Ausdruk der Ergebung behielt. Haben Sie etwas Ihrem Sohne sagen zu lassen ? fragte ich. Ich werde gerne eine Botschaft an ihn übernehmen. Mein Regiment marschirt am 10. April nach Maubeuge ab, und wird in der Umgebung von Paris vorbeiziehen, wo das erste Garde-Regiment Dienst hat. Ich danke , mein Lieutenant. Zu dieser Zeit wird mein Sohn ohne Zweifel hier sein, da mein Tod seine Gegenwart unausweichlich machen wird. Bei dem Worte Tod fingen die Frau und die Kinder, die sich noch im Hintergrund hielten, bitter zu weinen an. Wie, Jhr weinet, weil ich Euch sage, daß Euer Vater fommen wird. Das ist nicht freundlich gegen ihn gehandelt, meine Kinder. Geht nur ein wenig spazieren ; das wird Euch gut thun und ich habe dem Lieutenant etwas zu erzählen. Das Schluchzen hörte auf und Alle gingen hinaus. Nun zog der Alte ein großes Paket unter seinem Kopfpolster aus Stroh hervor und sagte mir : Da ist ein Brief für den König von Frankreich, Ich habe ihn vor mehr als einem Jahre für den Fall geschrieben , der sich heute ereignet. Sie werden mir sagen, ob er gut ist. Davon bin ich im Vorhinein überzeugt . Sehen Sie, fuhr er fort, man muß sich keine Vorspiegelungen machen ; mit mir stirbt auch mein Abschieds- Gehalt , die Pension meines Kreuzes und mein Arbeitslohn. Daher sagte ich zu mir selbst : Was wird dann aus diesent Weib und ihren sechs Kindern ! Boismorants können Soldaten, aber sie dür fen keine Bettler sein. Deßhalb will ich früher als ich sterbe, für sie betteln, aber nur einen König werde ich um ein Almosen bitten , tamit der Anstand nicht leidet. Nun, an einem Sonntage , nachdem sie Alle spazieren gegangen. waren, habe ich diesen Brief geschrieben und in seine Umhüllung noch zwei andere gleiten lassen, welche ich in meinem alten Tisch herum kramend fand. Hier ist vorerst der meinige. Und der alte Boismorand zog ein viermal gefaltetes Papier, das er mir einhändigte , aus einer großen Umhüllung : Lesen Sie ihn mir ganz laut, wenn es Ihnen gefällig ist ; wir werden besser urtheilen können, ob er gut ift. Ich las, meine Herren, und habe seitdem den Inhalt dieses Schreibens nicht vergessen. Es ist mir daher möglich Ihnen denselben treu wiederzuge ben. Ich beginne natürlich mit dem Briefe an den König : " Sire! Ludwig Jakob von Boismorand, alter Adjutant-Unteroffizier im 17. Dragoner- Regimente, ehemals Schomberg Dragoner, gegenwärtig verab schiedet und Straßenwächter auf der Route von Castillonez nach Villeneuve d'Agen Nr. 144, hat die Ehre Eurer Majestät auseinander zu sezen : Daß er an dem Tage , an dem es Gott gefallen wird ihn zu ſich zu rufen, eine Schwiegertochter und sechs Enkel in einem unmündigen Alter ganz ohne Hilfsmittel zurüklaſſen wird, da er sie jezt durch seine Arbeit und durch seine Abschieds- und Legionärs -Pension, die mit ihn erloschen, ernährt. Der Vater dieser sechs Kinder ist in den Diensten Eurer Majestät im ersten Regiment Ihrer Garden. Er hat noch ein ebentes Kind, aber dies kümmert uns Gott sei Dank nicht. Es ist in der Eigenschaft als Schiffs junge am Bord des Königsschiffes „ der heilige Veter " sehr gut untergebracht . Sire, es sind nun baid hundert Jahre, daß wir arm ſind und wir haben nie um Etwas gebeten. Ich bitte Eure Majestät Erbarmen mit einer Fa

488 milie zu haben, deren Vorfahren stets treu Frankreich und dem Hause Bour - - Jakob von Boismorand. " bon gedient haben. Dieses so würdige und so einfache Gesuch rührte mich bis zu Thränen und meine Bewegung wuchs noch, als ich die zwei Briefe gelesen hatte, welche der Sterbende zu dem ſeinigen legte und von denen er nicht ein Wort sagte. Der erste lautete : " Herr von Boismorand , mein Freund , ich schreibe Ihnen diesen Brief um Ihnen meine ganze Zufriedenheit über die schöne Haltung auszudrüfen, die Sie bei der Belagerung von Amiens bewiesen

Ich nahm die Mutter der Kinder bei Seite um ihr zu sagen, daß mir ihr Schwiegervater einen an den König gerichteten Brief übergeben habe und sie der Sorgfalt zu versichern , die ich anwenden würde um denselben an seine Adresse gelaffen zu lassen, so wie um sie über mein Bestreben denselben fräftig anzuempfehlen, zu beruhigen. Aber wenn die Antwort auf sich warten läßt ? antwortete sie mit einem Blike, in dem sich Dankbarkeit und Angst vereint ausdrüften . Sie haben Mittel um geduldig warten zu können , Ihr armer Schwie.

haben und von der mir Herr von Rosny eben Bericht erstattet. Ich bitte Sie mir zu sagen, was ich Ihnen angenehmes thun kann, um so große Dienste wie die Ihrigen zu belohnen und ich versichere Sie , daß ich immer sein werde, Herrn von Boismorand, Ihr sehr guter Freund Heinrich. Aus Fontaine bleau am 28. März. " Ich gehe zum zweiten Brief über : „Herr von Boismorand , Herr von Villeroy hat uns diesen Morgen

gervater hat durch zehn Jahre eine genügende Summe erspart, um sie Alle durch ein Jahr nach seinem Tode zu erhalten. Und ich habe ihn oft der Härte und des Geizes angeschuldiget. O, wie fträflich bin ich! Er entbehrte für uns ! Wir wurden durch die Ankunft des Pfarrers unterbrochen , welcher sich, seinen Kirchenvater, der in einer roth gefärbten Laterne eine Kerze trug, voran, und von einem Chorknaben gefolgt , der von Zeit zu Zeit ein

eine Liste der den eben erledigten Poften des zweiten Obersten der französischen kleines Glöfchen mit einem weitklingenden und düsteren Schalle rührte, näherte. Einige Bauern , durch dieses Glökchen benachrichtiget, verließen ihre Garden Ansprechenden, vorgelegt. Wir haben in derselben Ihren Namen nicht gefunden, aber da er in Unser Gedächtniß geprägt ist, hat er sich der Erste Pflüge und liefen querfeld das kleine Geleite zu vermehren , das, bis es zur Unserem Gedanken gezeigt . Wir haben Sie daher zu diesen Vertrauensposten Hütte fam, auf etwa zwanzig Personen angewachsen war. Jene, die nicht mehr in dieselbe eintreten konnten , blieben auf der ernannt, dessen Patent Ihnen unverzüglich gestellt werden wird. Da die ge genwär igen Beilen keinen anderen Zwek haben , so bitten Wir Gott , Heir Schwelle niedergekniet. Das Wetter war herrlich und die Sonne badete das von Boismorand , Sie in seiner heiligen und würdigen Hut zu behalten. Zimmer des Kranken in Glanz. Ich wars die Augen auf das Bildniß des Grafen von Boismorand, es Ludwig. Aus Versailles , den 22. Juli 1715. " Am Rande dieses Briefes stand blos : !! Dieser Boismorand war mein strahlte. Die Stikereien an dem Gewande hatten das Ansehen von Gold ; der heilige Geiſt- Orden blizte auf der linken Brust, als wenn er in Diaman Großvater. " ten ausgelegt wäre ; der Blik des Mannes hatte Leben, seine Stirne Gedan Glauben Sie, daß es so gut ist ? fragte mich der Alte. Meine Thränen antworteten früher als ich, antwortete ich. Wenn der ken, seine ganze Gestalt Adel , wie ihn alle große Herrn des Jahrhunderts König diesen Brief liest , wird er gerührt sein, zweifeln wir nicht daran, und Ludwig XIV. haben mußten. Aber diese herrliche Erscheinung verschwand oder erblich zum mindesten, ich sehe vor drei Jahren Ihren Sohn als Offizier wie mich. Das ist unmöglich ! sagte der alte Boismorand seine Stimme dämpfend ; als mein Blik sich von ihr abwendend, die Wirklichkeit traf. Ich durchschritt das Dasein dieser zwei Männer , und sagte mir, daß er kann kaum lesen. wenn der Eine derselben unglüklicher gewesen war , der Andere sich dafür So mag er es lernen . stärker erwiesen hat, denn er hatte das Unglüf ertragen, in dem er sich der Das ist schwierig, sehen Sie. Wenn ich ihn sehe, werde ich ihn dazu antreiben . Sie bevollmächtigen Gebrauch der Vernunft bewahrte, mittelst welcher er schließen konnte , wie sehr schmerzhaft das unverdiente Elend zu ertragen sei. mich dazu, nicht wahr ? Dieser Greis, auf einem Strohlager, von allen den augenscheinlichsten Sicher; aber dieser Brief Diesen Brief nehme ich auf mich. Er wird dem König zu eigenen Han den vor vierzehn Tagen übergeben sein. Dank Ihnen , werde ich nun ganz in Frieden sterben ! rief der alte Soldat, seine gefalteten Hände gegen Himmel erhebend. Ich wußte wohl, daß mir der gute Gott irgend eine Hilfe senden werde , aber ich wagte nicht zu hoffen, daß sie mir durch einen Freund gespendet würde. Weil Sie mich mit diesem Titel beehren , müssen Sie mir auch die Freiheit vergeben, die ich mir nun nehmen werde. Das ist schon geschehen. Nehmen Sie die Dienstwilligkeit eines Kameraden an ; mein Vater hat

Beweisen des Elendes umgeben, aufgerichtet, schien mir ebenso groß, ebenso flolz als der schöne große Herr der Vertraulichkeiten von Marly. Die unförmliche, geflikte Dragoner -Müze schien mir neben dem goldftro zenden herrlichen Roke durchaus nicht lächerlich. Das kleine Ehrenkreuz an dem verblaßten Bande ftrahlten auch , wie der heilige Geift-Orden war es der Preis vergoffenen Blutes . Die Hand aufs Herz , meine Herren , diese Familie stellte sich mir in diesem Augenblik nicht als untergegangen und verfallen dar ; ich sah sie im Gegentheile groß und hielt mich an ihrer Seite für einen Emporkömmling. Der alte Soldat starb, ein süßes Lächeln auf seinen Lippen , ein kleines

meine Unterlieutenantsbörse wohl gefüllt, theilen wir ; Ihre Hälfte wird ein Darleihen sein, das ich Ihnen mache. Sie würden nicht glauben, meine Herren, welche innere Vein mich ers füllte, als ich dieses Anerbieten machte. Der Gedanke, dies edle Herz belei digen zu können, quälte mich ; ich kannte es noch nicht ganz. Boismorand nahm meine Hand und drüfte ste zärtlich in den ſeinigen. Ich würde Ihr Anerbieten beglükt annehmen, sagte er, wenn ich überhaupt im Falle wäre es thun zu müssen ; aber ich will Ihnen beweisen , daß dem nicht so ist. Seit zehn Jahren den Fall, der sich heute ereignen wird , vor:

Kreuz von Holz, das man in seine gefalteten Hände gelegt hatte, betrachtend . Zwei Tage später geleitete ich ihn zu seiner lezten Behausung ; mehr als drei Tausend Landleute, auf mehrere Meilen in der Runde herzugeeilt, folgten der Leiche. Der König erhielt den Brief, den ich zu besorgen auf mich genommen hatte, und gewährte der Frau des Korporals Boismorands , den Seine Ma jestät dem Obersten des ersten Regimentes seiner Garde anempfehlen ließen, eine Pension von 1500 Franks aus seiner Kaſſe. (Forsezung folgt. )

hersehend, habe ich allen den Meinen bittere Entbehrungen auferlegt, um ihnen etwas nach meinem Tode zu hinterlassen. Es sind tausend Franks in diesem Strohlager, fuhr er fort, das ist mehr als sie brauchen um ein Jahr zu leben, und vor Ablauf dieses Jahres wird ihnen der König, ich bin deffen

Literatur .

II. In Nr. 51 des diesjährigen österr. Soldatenfreundes find , aus Anlaß gewiß, zu Hilfe kommen. Aber wenn ich auch Ihren Antrag ablehne, danke ich der orientalichsen Frage , fünf erschienene Gelegenheitsschriften zur Sprache Ihnen doch nicht minder, daß Sie mich so geachtet haben ihn mir anzubieten, gebracht worden ; seither sind zwei nachgefolgt, die uns gegenwärtig vorliegen denn dies sagte mir, daß Sie mich nicht von albernen Stolz beherrscht hal und zwar : ten. Nun, fuhr er nach einer Pause von etlichen Sekunden und ohne meine a) Der Kaukasus , seine Völkerschaften , deren Kämpfe sc., Hand auszulassen fort, es ist ausgemacht, Sie werden dem König den Brief nebst einer Charakteristik Schamyl's . Mit einer genauen Karte. Preis übergeben lassen und meinen Enkel Jakob und jene seiner Brüder, die in Ihr 48 fr. Wien 1854. Druf und Verlag von J. B. Wallishauſſer. Regiment eintreten, in freundlichen Schuz nehmen. Jezt, mein Offizier, will b) Der Kriegsschauplaz an der Donau , am schwarzen ――― ich Gott für die Gnade danken , Sie mir gesandt zu haben, und dann Meere und an der Oft se e. Mit drei Karten. Wien 1854 . wird, wie Sie wissen, der Herr Pfarrer gleich hier sein. Druk und Verlag von J. B. Wallish ausser. Preis 48 fr. Ich ging hinaus und hatte es auch wahrlich nöthig, denn das gefaßte Das 88 Oktavseiten starke Werkchen a ist in der ersten Abtheilung Wesen und die Schlichtheit dieses Mannes machten mir in dem Maße , als geografischen, in der zweiten historischen Inhaltes ; erst die dritte enthält die ſie mich mit Bewunderung erfüllten, den Gedanken an sein nahes Ende nur Charakterschilderung Schamyl's . Wer ein Freund der Länder- und Völker noch peinlicher. Mein Geist hatte sich diesen Uebergang vom Leben zum Lode kunde ist und sich gerne Mühe gibt , auf der beiliegenden guten, nur wegen stets als eine schrekliche Sache vorgestellt und ein heftiger Todes kampf würde des großen Länderftrichs zwischen dem schwarzen und kaspischen Meere viel sicher einen geringeren Eindruk auf mich gemacht haben, als diese Sanftmuth und oft klein beschriebenen Karte die Namen der verschiedenen Völkerschaften gegenüber dem Unglüke mit unveränderlicher Ruhe im Angesichte des Hin- und ihre Wohnsize, die Namen der Gebirge , Flüsse und Ortschaften aufzu überscheidens gepaart. suchen , wird in dem geografischen Texte volle Befriedigung finden für den Ich fand die ganze Familie an der Thüre der Hütte gruppirt , wie ich Wunsch einer genaueren Kenntniß des Kaukasus - Gebirges . ie bei meinem Anlangen von Weiten gewahrt hatte. Der historische Theil behandelt hauptsächlich die seit ungefähr 200

489 Jahren, d. i. seit dem Kontakt der Kaufaner mit den Ruffen stets wichtige und jezt son bedeutungsvoll gewordene Geschichte der kaukasischen Völker. Die Charakterschilderung Schamyl's läuft durch die Erzählung seiner kriegerischen Thaten seit dem Jahre 1837 bis zur neuesten Zeit, da RussischKaukasten unter das Gouvernement des kais. russischen General Adjutanten Fürsten Woronzoff gestellt ist. Geografisch gründlich, hiſtoriſch intereſſant geſchrieben, dürfte das Werk chen eine vielseitige Abnahme finden. Das Werfchen b, 76 Oktavseiten stark, ist nach Schlagwörtern, be züglich vorzugsweise der gegenwärtig in Ruf gekommenen Orte , Städte, Fe ftungen , Kriegshäfen und Ereignisse auf in der Ostsee, an der Donau, im schwarzen von sehr mannigfaltigem Inhalt. Dasselbe litärische , statistische , geschichtliche Notizen in sich , und eignet sich hauptsächlich für

den jezigen vier Kriegsschaupläzen Meere und in Asien bearbeitet, faßt geo- und ethnografische , mi. und mitunter politische Ansichten ein Auskunftsbuch zur dermaligen

Zeitungs- Lektüre. Der geografische Stoff ift der bei weitem vorherrschendste darin und reichhaltig zu nennen hinsichtlich der wichtigsten Punkte in und an der Oftseite, gerade einem Gebiete , das dem größeren Theile des Publikums noch ziemlich fremd sein dürfte. Die darüber beigelegte Karte ist rein ge zeichnet, sehr deutlich und, was selten angetroffen wird, dem Terte genau ent ſprechend beschrieben. Außer dieſer ſind noch zwei andere Karten beigegeben, nämlich die rein gezeichnete, klein und vielbeschriebene Karte der europäischen Türkei, dann dieselbe Karte vom Kaukasus und Armenien, welche dem Werk chen a beiliegt. Besonders in geografischer Hinſicht lɩhrreich und mit drei guten Land karten ausgestattet ist das Werkchen b, ein recht dienlicher Behelf für Jeder mann, welcher an den Zeitereignissen wissenschaftlich Theil nimmt. In Betracht dessen , was in beiden Werkchen geboten wird , kann der Preis eines jeden zu 48 kr . K. M. billig genannt werden .

Armee - Nachrichten. Desterreich. (Wien, 1. Auguft .) (Von dem Kriegsschauplaze. ) Laut den neuesten aus Frateschti hier eingetroffenen Nachrichten vom 28. Juli ift an der unteren Donau kein kriegerisches Ereigniß von Bedeutung vorgefallen . Das russische auf den Anhöhen bei Balanoja aufgestellte Detachement beschränkt sich nur auf eine strenge Beobachtung der Bewegungen , welche die türkischen Streitkräfte von Ruftschuf und Sistowa aus unternehmen. Der kommandirende Pascha des abgesonderten türkischen Donauforps hat seit dem am 7. Juli ausgeführten Offensivstoße auf die ruffiche Lesazung der Inseln Mokan und Nadowan keine größere Demonstrazion gegen die Ruffen am was lachischen Boden unternommen . Er ergriff Besiz von dem geräumten befestigten Städtchen Giurgewo und stellte gegen Frateschti seine Vorposten aus . Seitdem wird von beiden feindlichen sich gegenüberstehenden Truppen fleißig refognoszirt. Schon in unserem lezten Berichte haben wir angedeutet, daß die große russische Armee zur Aenderung ihre Ordre de bataille und selbst verständlich ihres bisherigen Kriegsplanes nächstens schreiten dürfte . Damit die Truppenmärsche in die betreffenden neuen Aufstellungs - Rayons ungehindert vor sich gehen können, muß noch durch einige Zeit ( 14 Tage) die Argislinie und das Flußgebiet der unteren Jalomiga durch vorgeschobene De tachements besezt bleiben. Es liegt uns keinerlei Bericht vor, daß Seitens der Türken auf dieſe Poſizionen ein Angriff flatt gefunden hätte. Eben so wenig fonnten wir in Erfahrung bringen, ob die Russen, was schwer zu glau den ist, gegen das Objekt Giurgewo zur Wiedereroberung der Inseln Mokan und Nadowan kriegerisch vorzugehen die Absicht haben. Viel intereſſans ter für unsere Leser ist die neue russische Ordre de bataille. Die russischen

Die französischen Truppen lagern noch insgesammt auf dem . bei Varna. bewaldeten, malerischen Höhenzuge bei Varna, und zwar zunächst an dem See. Die erste Division unter General Forest links von ihr auf schönem Wiesen grunde, die zweite und dritte Division unter den General- Lieutenants Bosquet und Napoleon und weiter vor die vierte Division unter General Canrobert ; die fünfte Diviſion ist in der Stärke von 10.000 Mann in Burgas aus Gal lipoli und Adrianopel eingetroffen. Diese Truppen sind daher zunächst be= stimmt, an der großen Erpedizion gegen Sebastopol Theil zu nehmen . Zur Ergänzung der Ordre de bataille des türkischen Donaukorps in Rustschuk- Giurgevo bemerken wir , daß sich daselbst außer dem von Kalafat dort eingetroffenen kleinwalachiſchen Detachements , das rumeliſche Armee Korps unter Costun Pascha und dann die aus 6 Bataillonen Nizam, 1 Ne= giment Kavallerie und 2 Batterien von 16 Geschüzen bestehende Diviſion der Balkan-Armee unter dem Befehle des Beiram Pascha (englische Eroberst Lance) befinden. Lezterer war es , der die russischen Verschanzungen auf der Mokaninsel mit stürmender Hand eroberte und später Giurgewo besezte , bei welcher Affaire der englische Kapitän Arnolds und der englische Ingenieur Lieutenant Burke verwundet den Nuſſen in die Hände fielen, aber gleich dar auf starben. Preußen. * Der " Staats-Anzeiger " enthält einen königlichen Erlaß vom 7. Juli, durch welchen das Organiſazions- Reglement für das Personal der Marine genehmigt wird. Dasselbe zerfällt in folgende Abschnitte : 1. Das Marine-Versonal im Allgemeinen, die beiden ersten Paragrafen. §. 1. Das Personal der königlichen Marine begreift in sich : a) das See Offiziers und Kadettenkorps, b) das Matrosenkorps, c) das Dek-Offizier- Per

Streitkräfte der großen Operazions -Armee haben ihren Zentralpunkt in Ki= | sonale , d) das Werftkorps , e) das Seebataillon , f) die Marine- Stabswache, schenew ; ihre Reserven sammeln sich in Mohilew am Dniester. Die Entfer- g) das Lazareth- Gehilfen-Perſonal, h) die Marine-Ingenieure, i) die Marine nung von Kischenew nach Galacz an der Donau , nach Odeſſa am schwarzen Verwaltungs- Beamten, k) die Marine- Geistlichen, 1) die Marine-Auditore, Meere, nach Czernowiß am Pruth beträgt je 15 geografische Meilen . Auf m) die Marine-Aerzte. diese drei Punkte soll nunmehr Fürst Gortschakoff laut einem ihm durch den §. 2. Das Versonal der Marine theilt sich in See-Leute, wozu Seeoffi Flügel- Adjutanten Adlerburg aus Petersburg zugekommenen kais. Befehle ziere und Kadetten , Steuerleute, Feuerwerker, Bootsleute und Matrosen ge seine vollste Aufmerksamkeit wenden. hören, und in Nicht - Seeleute, wozu alle übrigen Personen gerechnet werden. Ferner haben zwei im englischen Parlamente vorgekommene Aeußeran II. Das Seeoffizier und Kadettenkorps. Dasselbe begreift folgende gen ein hohes militärisches Interesse , nämlich : daß nach einem in London Chargen in ſich : 1) Admiral (mit Generals-Rang), eingetroffenen Rapporte die zwei russischen Festungen Kronstadt und Sweaborg für uneinnehmbar erflärt werden , und daß Sebastopol durch die vereinte 2) Vize-Admiral (mit General-Lieutenants -Rang), 3) Kontre-Admiral (mit General- Majors - Ranz), Pontusflotte erobert werden müsse. Von diesem Vorhaben sind daher die Nussen einerseits und die englisch - franzöſiſchen Hilfstruppen in der Türkei 4) Kapitän zur See (mit Obersten-Nang), andererseits genau unterrichtet . Leztere haben ihre Stellung in und um 5) Korvetten-Kapitän (mit Majors Rang), Varna und rüsten sich seit 2 Monaten zu ihrem Unternehmen . Es ist dies 6) Lieutenant zur See 1 Klaffe (mit Hauptmanns- Rang), gleichsam der lezte Trumpf, welchen die anglo französischen Feldherren unter 7) Lieutenant zur See 2. Klaffe (mit Premier-Lieute . - Rang) , Anhoffung einer ausgiebigen kriegerischen Diversion ihrer Verbündeten an der 8) See-Kadet 1. Klaffe (mit Sefonde-Lieutenants.Nang), Donau und an den transsilvaniſchen Alpen noch in diesem Jahre auszuspielen 9) See-Kadet 2. Klaffe (mit Porte-épée-Fähnrichs - Rang), gedenken . Sollte dieser große Offensivschlag gelingen , würde dem russischen 10) Volontär-Kadet. Reiche eine tiefe Wunde geschlagen werden ; müßte jedoch die Pontusflotte Um als Volontär-Kadet eintreten zu können , ist erforderlich : a) ein Le aus dem schwarzen Meere in den Bosporus unverrichteter Sache zurükkehren, bensalter höchstens 15 Jahren, b) körperliche Tüchtigkeit, c) genügender Aus wäre dies für die Hilfstruppen eine noch größere moralische Niederlage, als fall der wissenschaftlichen Prüfung . der Rükzug der Truppen von Silistria. III. Das Matrosenforps mit den drei Unter-Abtheilungen : Allgemeine Nach einem Briefe aus Varna vom 17. d. hat zwei Tage zuvor Lord Bestimmungen, Matrosen-Kompagnien, Schiffsjungen-Kompagnien. Raglan die Stazionen, in welchen die englischen Truppen bequartirt sind, be IV. Det-Offizier Personal . Sierher gehören Def-Offiziere 1. Klaffe : Der ſichtigt. Die Avantgarde besteht aus der ersten Division des Generals Sir Obersteuer-Mann, der Oberfeuerwerker, der Ober-Bootsmann , der Ober Georg Broon und lagert noch immer in Jasitege, dem Knotenpunkte auf den Maschinist, der Obermeister ; Dek- Offiziere 2. Klaffe: der Steuermann, der Straßen nach Schumla, Silistria und Ruftschuk ; die zweite Division unter Feuerwerker, der Bootsmann, der Maschinist, der Meister. General Evans besezte am 12. - 14 . die Posizion am Dewno- See ; die dritte Division unter dem Befehl des Herzogs von Cambridge war schon am 6. Das Militär-Wochenblatt vom 29. v. M. bringt ein größeres Avan Juli von Varna nach Aladin aufgebrochen ; die vierte Division unter Genes cement im Heere. Es wurden zu General · Lieutenants befördert, die ral Adams liegt mit der Depotkompagnie sämmtlicher Regimenter im Lager G. M. v. Reizen stein , Bevollmächtigter bei der Bundes -Milit. -Kommiſ

Katlan g de

490 ñon in Frankfurt a. M., v. Linger , Inspekteur der 3. Artill . -Inspekzion, v. Blehwe , Komdr. der 2. Divif., Fürst zu Hohenzollern - Hechin. gen Soh., Chef des 7. Landw. Regts., v. Schlegell , Romdr. der 8. Di vision. Weitere zu Generalmajoren 22 Obersten , zu Obersten 26 Oberst Lieutenante, und zu Oberstlieutenanten 46 Majore

Baden.

16 Korvetten und Briggs à 22-20 Kanonen, dann viele kleine Küstenboote . An Dampfschiffen : 11 Fregatten à 300 Pferdefraft mit 10 Geschüzen, 4 Korvetten à 200-180 Pferdekraft mit 6 Geschüzen , 9 kleinere Schiffe von 160 bis 20 Pferdekraft. Das Marine-Infanterie- Regiment zu 2. Bataillons ist wie die Infanterie organisirt , während das Matrosen- Korps im Verhältni ß der Nothwendigkeit aufgestellt wird. Rußland.

* Durch A. H. Ordre vom 24. Juli ist das großherzogl. Invaliden Korps von Kißlau nach Schwezingen verlegt worden.

Die vom Kaiser Alexander im Jahr 1810 gewährte Befreiung Finn lands von der Unterhaltung eines Nazionalheeres (Indelt Armée = einge theilte Armee) ist unlängst durch ein kaiserliches Manifest vom 28. Juni Frankreich . d. J. aufgehoben worden . Seit 1809 wurde nur noch eine Wachenabgabe * Nach dem „Moniteur" ist die Nordarmee, welche sich in den vier Laerlegt ; jezt aber sollen vorläufig zwei Schüzenbataillone , jedes von 600 Mann, gern bei Boulogne bildet , in folgender Weise organisirt : Erftes Korps , Di- von den dazu verpflichteten Bauern (rotehallarne = die größeren bäuerlichen visions-General Graf Schramm ; 1. Infanteriedivision , General Renault ; Grundbesizer , auf deren Eigenthum eine solche Leistung haftete) in Abo und 1. Brigade , General de Liniers ; 2. Brigade , General Chapuis . 2. Infan- Bjöneborg , sowie auch in Wasa und Uleaborgs Lehn wieder errichtet werden, teriedivision , General Courtigis ; 1. Brigade , General de Geraudon ; 2. Bri- und zwar so , daß zwei " Roten " einen Mann stellen. Hiernach tritt nun gade , General d'Erea. Kavalleriedivision , General de Grammont ; 1. Bri- an die Stelle einer Geldabgabe für die Anwerbung von Truppen in Finn gabe , General L. J. F. Esterhazy ; 2. Brigade , General de Forton. land eine persönliche Kriegsdienstleistung. In der Motivirung dieser tiefein Zweites Korps , Divisionsgeneral Guesviller ; 1. Infanteriedivision , General schneidenden Maßregel beruft sich der Kaiser u. A. darauf, daß Finnland de Borrelli ; 1. Brigade , General 2. V. de Noue ;. Brigade , General während eines 45jährigen Friedens nebst einer ungestörten Entwikelung der Fririon. 2. Infantericdiviſion , General Ladmirault ; 1. Brigade , General geistigen und materiellen Kräfte einen dort unbekannten Wohlstand erreicht Ladislas Esterhazy ; 2. Brigade , General de Leyriz. Kavalleriedivision , Ge- hat. " Außerdem hat der faiserliche Senat in Finnland durch Bekanntma neral Reyau ; 1. Brigade , General Genestet de Planhol ; 2. Brigade , Ge- chung vom 27. Juni verordnet , daß die Kosten für die erste Equipirung und neral Gaudin de Villaine. Drittes Korps (Reserve) . Divisions general | Bewaffnung der Unteroffiziere und Gemeinen bei gedachten zwei Bataillonen Carrelet. Infanteriediviſion , General Lafontaine. 1. Brigade , General Duchausson; 2. Brigade , General Liour. Kavalleriedivision , General Grand . 1. Brigade , General Armand de Noue ; 2. Brigade , General Ney de la Moskowa. Gleichzeitig zeigt der "Moniteur de l'Armee " von 26. Juli an , daß sämmtliche Truppen dieses Lagers nächstens dort beisammen sein werden. Zu denselben gehöre auch ein Theil der Armee von Paris und der ersten Militär division ; beide seien aber trozdem in Folge der Errichtung der kaiserlichen Garde zahlreicher , als vor einigen Wochen , da zu Vinzennes die Besazung ver stärkt und zu Versailles nicht vermindert worden ist. Der " Moniteur de l'Armee" scheint die vorstehende Notiz nicht ohne Absicht zu geben , da aller hand Anzeichen darauf hindeuten, daß die revoluzionäre Partei in Paris und die geheimen Gesellschaften durch die Vorgänge in Spanien bedeutend aufge regt worden sind. Dasselbe Blatt erklärt die Zeitungsangaben über die beab sichtigte Errichtung eines Lagers bei Biarit für unbegründet. Die wenigen Truppen daselbst sind blos für den Ehrendienst bei dem kaiserlichen Paare und für den Ordonnanzdienst zwischen Biariz und Bayonne bestimmt.

nebst dem Unterhalte aller zum Dienste berufenen Nazionaltruppen aus den öffentlichen Mitteln Finnlands bestritten werden sollen . Nach dem „ Kawkas “ hat Se . Majestät der Kaiser Nikolaus auf Vor ftellung des Kriegsministers zu entscheiden geruht , daß der im Kaukaſus an gestellte Staatsrath und Kammerjunker Graf Sfollogub sich mit der Zusam menstellung einer Geschichte des gegenwärtigen Krieges mit der Türkei in Klein -Asien zu beschäftigen und demnach bei den Detachements von Gurien und Achalsik und bei dem aktiven Korps des General: Lieutenants Fürsten Bebutoff aufzuhalten habe.

Tages-Nachrichten. * (Wien.) Se. k. k. Apostolische Majestät haben das von dem _penfionirten Hauptmann Anton Ritter v. Schallhammer verfaßte und überreichte Werk : Kries gerische Ereignisse im Herzogthume Salzburg , in den Jahren 1800, 1805 und 1809 , allergnädigst entgegen zu nehmen gerubt.

* (Wien.) Ueber die meute in Parma bringt nun auch das dortige Journal folgenden Bericht : Bis Freitag den 21. Juli früh waren wiederholte Gerüchte im Umlaufe, daß am folgenden Tage eine revoluzionåre Bewegung stattfinden werde. Die erfahrenen Bürger schenkten denselben keinen Glauben , oder suchten abzurathen . Dies * (London , 24. Juli.) Die Revoluzion zu Gunsten der Bärte im felben Brüchte veranlaßten auch die Regierung , vorläufige Verfügungen zur schnellen englischen Heere hat gestegt. Vor einigen Tagen ist von London aus ein Unterdrüfung einer Unordnung zu treffen . Da die Schlechtgesinnten das Café Barsellini Befehl ergangen, welcher den Soldaten im Orient gestattet , einen Schnur in der Straße von S. Benedetto und das Café Ravazzoni in der Hauptstraße S. Mi Hele zu ihren Versammlungsorten gewählt hatten , so vereinigten fie fich allmälig_daselbst bart, und wenn es ihnen beliebt, auch einen Kinnbart zu tragen . am Sonnabend in den Frühstunden . Die Truppen , welche schon die Stadt durchstreiften, begaben sich in jene Richtungen . Da die Aufwiegler einige Feuerwaffen abschoffen , so Beide Sizilien. erwiderten die Truppen und es gelang , jene zu zerstreuen , einige zu verhaften und sich der Waffen und der revoluzionåren Abzeichen , welche sie hatten, zu bemächtigen. Da der † (Aus dem Nömischen.) In der Nummer 48 haben Sie nach Widerstand am Café Navazzoni stärker war als im S. Benedetto und dort die Thüren Reisebriefen der "Allg . Milit . 3tg. " einige sehr interessante Daten über das verschlossen und verbarrikadirt wurden, so war es nöthig , nach der Aufforderung, dieselben en , Gebrauch vom schweren Geschüze zu machen . In den Haupttheilen der Stadt f . neapolitanische Heer gebracht , welche ich rüksichtlich des Etats zw zu öffn ar die militärische Macht entfaltet. Zahlreiche und häufige Patrouillen durchzogen die ergänzen mich beeile. Straßen, und viele andere Verhaftungen erfolgten . Die geringe Zahl der Rebellen zeigt Die aktive Armee besteht a) aus Infanterie : 2 Garde-Infanterie- flar, daß die Stadt keinen Theil an dem Aufstandsversuch nahm , die Straßen waren und 1 Garde-Jäger -Regiment , 1 Karabinier , 13 neapolitanische , 4 Schweiz vielmehr bald leer ; allein selbst wenn derselbe eine größere Ausdehnung erlangt hätte, zer-Infanterie -Regimenter , 12 neapolitanische und 1 Schweizer -Jäger -Batail- so bewiesen der Muth, die unerschrokenheit und die Treue der Truppen genugsam , daß die Ion, 1 Pionier und 1 Pontonier -Bataillon ; fedes Regiment zählt 2 Batail. Regierung sicher auf sie rechnen darf. Das allgemein gefühlte Bedauern und die Vors würfe über den Vorfall treten um so lebhafter bei dem Gedanken hervor , so empfindlich Ione, dieses 6 Kompagnien , und jedes Bataillon überdieß eine Depot-Romeine Regierung beunruhigt zu haben, welche nur bahin firebt , die Gemüther zu erheben pagnie , zusammen 57 Bataillone . Der Etat jeder Kompagnie ist auf 4 Of und das Gemeinwohl flufenweise zu fördern . Um halb 1 Uhr war Alles ruhig , und dann fiziere , 14 Unteroffiziere und 146 Gemeine festgesezt , daher die gesammte war eine Proklamazion erlassen , welche zur Beruhigung der Guten die Unterdrüfung der Elenden und den trengsten Belagerungszustand anordnete, welchem zufolge die Vereinis Infanterie 56,088 Köpfe zählt . b) Kavallerie : 2 Regimenter Garde -Husaren , 1 Regiment Karabi gung von drei Personen verboten war , und die Patrouillen die Straßen durchzogen. Einige Flintens n ; eine sehr unvorsic se fiele e Neugierde trieb Einige, die Fenster nier , 3 Regimenter Dragoner , 2 Regimenter Uhlanen , 1 Regiment Jäger zu öffnen, als chüs Soldaten unten marschirhtig sie die en hörten, welche gerade von den Fenstern zu Pferd . Jedes Regiment hat 5 Eskadrons und jede Eskadron 4 Offiziere, und Dächern aus feindliche Handlungen zu fürchten hatten. Die Verwirrung, das Ger 18 Unteroffiziere , 3 Trompeter , 105 berittene und 22 unberittene Gemeine tümmel, der Schreken und die gewöhnlichen Folgen ähnlicher unseiiger Vorfälle verur. dann 126 Dienstpferde , so daß sämmtliche 45 Eskadrons eine Stärke von sachten Schaden, Verwundungen und die Todtung auch unschuldiger Personen . So viel jezt als gewiß bekannt ist, verloren 10 Menschen das Leben , 7 sind verwundet ; die Zahl 6840 Köpfen und 5670 Dienstpferde nachweisen . Verhafteten beiief ſich gestern auf 84 , allein die Nachsuchungen und Verhaftungen c) Artillerie: 2 Regimenter oder 38 Kompagnien in der Stärke der dauern fort." der Infanterie 6232 Köpfe. Ein Infanterie-Regiment zählt zwar ausnahmsweise um ein Bataillon * (Wien, 1. Auguft .) Ter Gründer des Unterstüzunge-Vereines für verftüm mehr , dagegen existirt das Jägerbataillon Nr. 4 nicht , und wird durch das melte F. f. österreichische Krieger, Herr Franz Anton Danninger hat von einem 73jäh rigen Invaliden und Veteranen aus den Jahren 1797, 1813 und 1848 das nachstehende überzählige Infanterie -Bataillon ersezt. Schreiben erhalten, welches wir deßhalb hiermit der Oeffentlichkeit übergeben, weil dem Die Seemacht belangend , so zählt man zur Stunde an Segelschif innigen Danke für die unseren ergrauten und verstümmelten Kriegern gewordene Hilfe fen : 2 Linienschiffe (Monarca und Vesuvio) à 84 , 4 Fregaiten à 50-46 , auf eine eben so einfache als rührende Weise Ausdruk gegeben wird, und zu erwarten ist, Großbritannien.

491 daß gedachter Menschenfreund in seiner edlen Werkthätigkeit noch ferner kräftigt unters | Mayer v. Alſo - Nußbach, Ferdinand, Major, Genies und Befestigungs-Bau-Direk tor zu Komorn, dann ftüzt werden wird. "An Romano, August v., Major und Genie-Direktor zu Piacenza, zum Oberfilt. mit Be laffung in dieser Anstellung. den Wohlgeboren Herrn Franz Anton Danninger, Bürger Wiens 2c . 2c. Hall in Tirol. Dosa v. Makfalva , Anton , und Kaisersheimb , Franz v . , Hauptleute , zu Majors, Ersterer mit der Bestimmung als Geniedirektor in Karlsburg , lezterer Euer Wohlgebohren ! als Geniedirektor in Triest. Fast außer mir war ich vor Feeude und Ueberraschung, als gerade den Tag der allerhöchs ften Vermählung Seiner Majestät die Unterstützung von edlen Spendern durch Ihre Güte Straßer, Alexander, Hptm. des König von Hannover JR., zum überzähligen Major bei Hoch- und Deutschmeißter ZN. und Gnade eingelangt war, wir waren gerade auf dem Wege in die nahegelegene Wall fahrtskirche Alsam , um für das durchlauchtigste Kaiserpaar, Glük und Segen von Gott Wolter Ecler von Gewehr, Ernst, Hytm. des 1. Genie-Reg., zum Kommandanten des 1. Genie Lehr-Bat., vorläufig in seiner gegenwärtigen Gharge. zu erflehen. Ich wiederhole nun nochmals meinen innigsten Dank für die großen Wohlthaten, Zu Hof Sekretären beim Armee- Oberkommando , die Oberkriegs,Kommiffäre 2. Klafſe : Rößler, Alois, und Hillmann, Karl, und die Titular-Oberkriegs-Kommiſſäre welche ich bei meiner Anwesenheit in Wien durch das Streben des Komité erlangt habe, 2. Klasse : Gerzabek, Josef, Heißmann , und Faber , Johann, dann der und kann nur nochmals ein Vergelts Gott ! aus der Ferne zurufen. Feldkriegskommiſſår Glommer, Josef Ritter v., und Schulz, Wilhelm. Euer Wohlgeboren was auch immer der Himmel über uns verhängen wird , kann unser Eines nicht thun, als täglich Gott bitten , daß er Desterreichs Ruhe und Chre zu überzähligen wirklichen Hof-Sekretären die Feldkriegskommissäre : Hübner, Rudolf, und Damaschka , Wilhelm , mit Belaffung in ihren gegenwärtigen Anftels nicht zu Schanden werden laſſen, sondern flegend ! ſiegend ! alle seine Feinde vernichte; hätte ich noch Kraft, mit Freude würde ich nochmals in die Reihe der tapferen Solda lungs-Posten. ten mich drängen und mit Stolz rufen, jür Gott, Kaiser und Vaterland ! Ihr dankschuldig Im 23. Jäger-Bataillon : Oldershausen, August Baron, Hptm. 2. Kl , z. Hptm . 1 . fter Josef Stolz, Invalid und Veteran aus den Jahren 1797, 1813, 1848, silberne Kl.; Schlossa rek, Josef, Oberlt., z. Hptm. 2. Kl.; Wendel , Adolf, Une Medaille , 73 Jahre alt." terlt. 1. Kl. , 3. Oberlt.; Gohn , Eduard , Unterlt. 2. Kl. 1 8 Unterlt. 1. Kl.; Fabini, Friedrich, Kadet, z. Unterlt. 2. Kl. * Die Lieder von der neuen Tafelrunde. Liederkranz auf Defters In der Gendarmerie : Tillemann, Franz, vom 4. Reg., Kollenstein , Albin, vom reiche neueste Heldenzeit von Karl Hugo Roßler. Prag und Leipzig, 1854, Hübners 6. Reg., und Churfürst, Ignaz, vom 10. Reg., 2. Nittmeister, zu 1. Rittm Buchhandlung. 96 Seiten in 12. Prachtauflage. Ladenpreis 40 fr. Kossanovic, Nikolaus, vom 10. Reg., Scharapatka, Josef, vom 12. R., Wir haben der Lieder von der neuen Tafelrunde bereits bei Besprechung des La und Alnon, Alois, vom 3. Reg., Oberlts., zu 2. Rittm ; Maschek, Karl, schenbuches Libußa für das Jahr 1854 , aus welchem sie besonders abgedrukt wurden, vom 4. Rez., Mayer, An reas, vom 13. Reg .; Nestroy , Ferdinand , vom 5. in (Nr. 95 des Soldatenfreundes 1853) auf so auszeichnende Weise erwähnt, daß Reg., Leschinger, Anton, vom 1. Reg., und Szilagyi, Josef, vom 6. R., wir zu deren Empfehlung in poetischer Hinsicht wenig mehr zu sagen haben. Der Herz Unterlts., zu Oberlts. ausgeber hat das Büchlein der heldenmüthigen Armee Desterreich gewids Weiß mahr, Michael, Kaffa-Offizial von Großwardein, q. t. nach Lemberg. met und den Ertrag desselben dem neubegründeten Militärbadehospital in Karlsbad bestimmt. Przihoda, Eduard, Kassakanzlist, z. Kaffa-Offizial. Innerer Werth, Ausstattung und Widmung des Ertrages , Alles vereinigtsich also hier, Suk, Wenzel, Rechnungs - Adjunkt 1. Kl. der MontursDekonomie-Hauptkommiſſion, zum um dem vorliegenden Liederkranz die größte Verbreitung zu wünschen und wohl auch zu Kassakanzlisten beim Provinzial-Kriegszahlamte zu Lemberg. fichern. Wir können nicht umhin, dem von dem Verfasser beabsichtigten Zweke einige Hazuto, Franz, Dr., Oberarzt des 30. JR., zum Kontumazdirektor zu Bodzau in Sie Worte zu widmen. Das Karlsbader Militärhoſpital ſteht zwar nach fünfjährigen schwe benbürgen . ren Mühen seiner vier Gründer der Hauptmasse nach außerlich fertig und eingedekt ha. Neumayer, Josef, Auditcriats-Praktikant, zum Oberlieutenant - Auditor beim 10. Allein das Wichtigste, die zwekmäßige Einrichtung des Innern, ist zur Stunde noch ein Grenz -Inf. Reg. frommer Wunsch ! die großartige Anlage des Hospitals hat die verhältnißmäßig reichen Mittel, welche die Wehlthätigkeit spendete, frühzeitig erschöpft ; soll nicht ein Penfionirungen. ärmliches Junere dem imponirenden Aeußern widersprechen, soll nicht die beste Zeit für das Heil des Institutes verloren gehen, so bedarf es noch vieler Liebesgaben edelmüthiger Richter, Johann, Oberst des Graf Nugent JR., Adjutant beim Feldmarschall Freih. von Wimpffen, mit Generalmajors-Charafter ad honores. Soldaten und Menschenfreunde. Wir sind überzeugt, daß diese Andeutung allein geni gen würde, dem Büchlein einen reichlichen und raſchen Abjaz zuzuwenden, wenn es dens jelben auch nicht in so hohem Grade ſeinem innern Werthe nach verdienen würde , als Ordensverleihungen. es wirklich der Fall ist.

Das Komthurkreuz des königlich baierischen Verdienst - Ordens vom Heiligen Michael : Generalmajor Anton Schwarzl. Das Ritterkreuz des Verdienst - Ordens der königlich baierischen Krone : Perſonal-Nachrichten. Oberflt. August Müller, des Graf Wallmoden Uhlanen-Reg. Den großherzoglich toskaniſchen Militär - Verdienft - Orden 2. Kl.: Oberflieut. Ernennungen und Eintheilungen. Baron Hauser , des Kaiser Jäger-Reg Martini y. No sedo, Josef Freiherr, Generalmajor und Brigadier , wird auf sein Das Kommandeurkreuz des papftlichen St. Sylvester - Ordens : Major Johann v. Fröhlich, des Kaiser Franz Josef JR. Ansuchen zur Herstellung seiner leidenden Geſundheit in die Disponibilität gesezt. Neipperg, Erwin Graf, Oberst und Kommandant des König Ludwig von Baiern Den königlich preußischen rothen Adlers Orden 4. Kl.: Hauptm. Johann Weigl, des EH. Karl Ferdinand JR. Dragoner-Reg., zum Generalmajor und Brigadier. Lobinger, Karl, Oberst und Kommandant des 2. Genie-Nea. , bei gleichzeitiger Ueber: Das Ritterkreuz des h rzoglich Sachsen-Grnestinischen Haus - Ordens : Rittm. Roderich Graf Solms, des Großfürft Alexander Uhlanen-Reg. fezung zum Genie- Stabe, zum Genie- Inspektor in Mähren und Schlesien zu Brünn. Das Ritterkreuz des föniglich schwedischen Schwerts Ordens : Oberlieut. Graf Wolkenstein, des Kaiser Nikolaus von Rußland Küraſſier-Reg. Corti , Franz Conte , Oberst und Genie-Inspektor zu Graz, zum Genie- Inspektor zu Lemberg. Das Ritterkreuz des königlich fizilianischen Ordens Franz I : Stabsarzt Dr. Ritter v. Steinmaßler. Wermann, Franz, Oberflt. und Kommandant des 1. Genie-Lehrbat. , zum Obersten und Kommandanten des 2. Genie- Reg Haan, Leopold Freiherr, Oberstlt. des Geniestabes, Genisdirektor in Wien , zum Ober ften und Genie-Inspektor für Steiermark, Kärnthen, Tirol und Vorarlberg Das silberne Verdienstkreuz erhielt : Wachtmeister Karl Ro , des 14. Gendar zu Graz. merie Regiments.

Angekommen in Wien.

(Am 1. Aug.) Majer Maschka, vom 47. JR , vo: Padua , in Penf., nach Prag. Die Hptlt.: Schöffel, von der (Leopoldstadt, weiß. Rose). - Hptm. Glaser, vom 57. JR., Ofner Mouture-Kommission, nach Prag, und Wermann, (Am 29. Juli.) Oberflt. v. Osmolski, vom 50. IN., von Königgräz (König von Ungern). vom Geniestab, nach Alt-Gradiska. von Ofen (Alservorstadt Nr. 363) . Die Majore : Kaiser in Pens., von Treviso (Wieden, Lamm), Baren Mir Abgereiset. bach, in Bens., von Fünfkirchen ( Stadt, wilden Mann). (Am 29. Juli.) Die Hauptleute: Utsch, vom 47. JR., Die Hptlt.: Cybultz, von dir Art. -Akademie, von Olmüz Fünfzehnter Ausweis (Landstraße, Auguſtiner-Hauptſchule), - Reiter, vom 1. JR., nach Preßburg, und Herliczka, in Pens. , nach Brünn . ― Wermann, vom Genießtab, Die Rittmeister : Sacher, vom 8. Kúraffier-Regimente, nach der zu Gunsten des Dedenburger Offiziers-Waisen-Erzie von Ankona (Matschakerhof), Salzburg und Netwal, vom 18. Gend. Reg., n. Preßburg. hungs -Institutes für „ Waisen- Spenden" eingelangten Bez von Königgräß (Römiſcher Kaiſer). träge. (Am 30. Juli.) Oberflt. Kamptner, vom 10. Gend. (Am 30. Juli.) Oberst Wuffin, vom 12. Uhlanen-Reg., --Die Majore : v. Gibel , vom 34. JR., Vom Bürgermeister-Amt zu Fürstenfeld in Steiermark, u. Reg. von Baden (Bürgerſpital) . Major Langlachner, nach Außterliz. in Pens , von Graz ( Lieden, weiß. Lamm). Hauptm. nach Olmüz, - Arnold, in Pens., nach Krems, und von 3. von Fr. Marie Fischer 1 E. 1 fl., Fr. Marie Hor Hartlieb, vom 2. Art.-R., von Bruk (Alservorstadt Nr. 316) . Appel, in Pens., nach Littau. ―― Die Hauptlt.: Güllich , . 2 fl., ſchiz 1 E. 1 fl., Fr. Natalie von Globig 1 vom Flottillenkorps, nach Pefth, und Keil, vom Geniestab, Fr. Louise Köffer 1 E. 1 fl., Fr. Helene Hohenburger (Am 31 Juli.) Major v. Fedrigoni, vem 15. Gend. nach Pistian. 1 E. 1 fl., Fr. Cezilie Wollegger 1 E. 1 fl. Die Hptlt.: Reg., von Venedig (Mödlinger Mühle). Vom f. f. Militär-Plaz -Kommando zu Peterwardein, u. z. v. Airoldi, vom 23. JN., von Lodi (Wieden, gold. Kreuz) , (Am 31. Juli.) Hptm. v. Ecker, von der Geniedirekzion, von Hrn. Mil.- Verpflegsverw . Rosner 1 E. 1 fl., Hrn. -- Piazza, vom 43. JR., v. Brúnn (Tuchlauben Nr. 554), nach Lemberg. -- Rittm . v. Saghi, in Pens., n. Preßburz Mil. Verpflegs-Vdjunkt Martial Dits 1 . 1 fl., Herrn Horezfy, von der Zeugs-Art. , aus Verona (Wieden, Plaz-Lieutenant Hittwer und Rittm. Bōmus 1 E. 1 fl., Stadt Triest), ――― Wisoko, vom 23. JN. , von JosefЯadt (Am 1. August. ) Die Obersten : Baron Berberg , in Fortifikazions - Rechnungsführer Magdich 1E. 1 fl., Hrn. (Gumvendorf Nr. 528) , - Schmidt, in Pens., von Hain- | Vens. , nach Pardubiß, und v. Schmidt, von der General Hrn. Fortifik. Assistenten Gregic 1 E. 1 fl., Hrn. For ―――― Oberflieut burg (Leopoldstadt, schw. Adler). ArtilleriesDirekzion, nach Rohitsch. . Uhlig, tifikazions-Assistenten Sunkovsky 1 §. 1 fl.

492 Vom Bürgermstr.-Amt zu Klößterle in Böhmen, durch bes sondere Umsicht des Hrn. Bürgermeisters ungeachtet der vielen Unterstützungen an die Nothleidenden der dortigen Feldoder Lagerküchen, v der Fr. Therese Hillardt Wirthschafts Umgegend, u. Großmann Antonie Fr. 1 fl 1 C. Direktors-Gattin . besonders für's Militär, GütersDirek.-Gattin 1 G. 1 fl., Fr. Elise Herthan, Forsts für 2, 4 oder 6 Personen auf 4 Speisen eingerichtet, wegen des kleinen Umfangs leicht transpor meisters Gattin 1 G. 1 f., Fr. Chriftine Weiner 1.tabel im Felde und auf Reisen sammt den dazu gehörigen Teller, Schüsseln, Salz und Pfefferbüchse 1 f., Fr. Marie Gerstner Postmstr. Gattin 1 E. 1 fl., Fr. Anna Schrammek 1 6. 1 fl., Fr. Anna Großmann Gläser 2c., besonders empfehlungswerth und zu den billigsten Preisen sind zu haben in der 1. E. 1 fl , Fr. Marie Neumann 1 E. 1 ., Fr. Ka Metallwaaren- und Lampen Niederlage roline List Kaufmanns -Gattin 1 E. 1 fl., Fr. Wilhel deg mine Melzer Bürgerm.-Gattin 1 &. 1 fl. Felix Piatkowski in Lemberg, Vom Magistrat zu Feldkirch in Vorarlberg 6 E. 2 f. Stadt, Krakauer- Gaffe Nr. 67 Vom Magiftrat der kgl Freistadt Kaschau, u. z. von der Briefe werden nur markirte angenommen . (121-3) dortigen Kafino- Gesellschaft 1 E. 1 fl., von der Stadt Kaschau 4 E. 4 fl., Herrn Baron Christian Roß 1 G. 4 fl. Als Regiments -Schneider Vom Magistrat der Stadt Krummau 6 E. 2 fl. ſucht ein Mann in besten Jahren, kinderlos, seinem Fache Vom Stadtrath zu Kuttenberg in Böhmen, u. z. v. Hrn. vollkommen gewachsen, um jeder Anforderung zu entsprechen, Bürgermstr. Holl 1 G. 1 f., Hrn. Dr. Stamm 1 . entweder bei der Infanterie over Kavallerie plazirt zu wer. 1 fl., Hrn. Grz-Dechant Verzim 1 6. 1 fl., Hrn I. C. den. Näheres durch die Redakzion dieses Blattes. Bräuer und Söhne Fabriks-Befizer 1 E. 1 fl., Herru Schofulan 1 E. 1 fl., einer Ungenannten 1 6. 1 fl., Hrn. Hartmann 1 E. 30 kr., Herrn Klemens Czapek B. W. Ohligs - Haussmann, 1 . 30 fr. Gründlich Heilung schnelle und e k. k. 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Nebst Mittheilung eines neuen für verläß Herrn Steuer-Einnehmer Beer 30 kr., Herrn Aufträgen aus den k. k. öfterr. Staaten bittet man den lich gehaltenen Mittels zur gründlichen Hei Steuer-Amts-Offizial Wittmann 30 kr , Herrn Betrag (für Kiflichen 9 fl. Banknoten) beizufügen, da lung dieser Unterleibsschäden ohne Operazion. Revierförster Schmidl 30 fr. , Herren Gebrüder nach vorthin kein Poſtvorschuß bewilligt wird. Gemeinverständlich dargestellt. 5 Rußegger 30 fr. Zu gleicher Zeit erlaube ich mir die Herren 1 30 Zu haben beim Verfasser : Wien, Hohenniarkt Nr. 514, Bom f. 13. Gendarmerie- Regiment Raucher auf vollständige Probekischen von im 1 Stok , während den Ordinazionsstunden tåge 250 Stük in 10 verschiedenen Sorten á 5 Bon d. k. k. Bezirks-Erpoſ. Dernegg in Krain, u. z. lich von 12 bis 4 Uhr Nachmittags von Hrn. Bezirks-Kommissär Joh. Bum 30 kr., Rthr. preuß. Crt oder 10 fl. Banknoten per . 1 Preis 1 fl. K. M. , mit franko Postzusen Hrn. Aushilfs-Beamtin Samsa 30 kr. . Kiftchen aufmerksam zu machen , es wird das 1 dung fl. 6 fr. K. M. Von der f. f. Bezirks-Hauptmannſchaft Bregenz durch Jedem die Gelegenheit geboten nach ſei Von d. f. f. Bezirks- Gericht zu Haslach in Obers nem Geschmak zu wählen . >00- დან Desterreich, u. z. von Hrn. Bezirksrichter Hauer (120-4) Georg E. Rey, in Hamburg. 30 kr., Hrn. Gerichts-Adjunkt Dunkler 30 kr., Hrn. Steuer-Ginnehmer Baumann 30 fr , Hrn. Englische Schirting - Hemden, das Stü zu Pfarrer Baumgårtlinger 30 kr., Hrn. Med. und Anzeige. 2 fl. 10 kr., das Duzend zu 24 fl., - in der Chir. Doktor Franz 30 kr. , vom Domin . Gutes Die ganz neue ſeit zwei Jahren bekannte elastische Wäschhandlung zur kleinen Pariserin , am Graz 3 30 Traue befizer zu Lichten, & Filser 1 fl. r - Armbänder für k. k. Offiziere sind ausschlies ben Nr. 1120, Ek der Dorotheergasse zu bez Bon d. t. t. Bezirks- Erpofitur zu Neß in Nieders Bend nur in dem kommen. (118-3) Desterreich, u. 8. v. Hrn. Bez. Kommiffär Rits ter v. Hoch 30 kr., Hrn. 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Militär, ausschließend Wovon vorläufig 100 fl. abgeführt ſind . Spenglermeister und Privilegiums-Inhaber in der Stadt, nur mit Uniform-Arbeiten beschäftigte. ( 117—1) Klostergaffe vis-à-vis dem Bürgerspital Nr. 1055 und auf Wien, 14. Juli 1854. 3. B. Jüngling. der alten Wieden, Waggaffe Nr. 463 in Wien. Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. -

Druk von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichischer

Beitschrift für

No. 62 .

Soldatenfreund.

militärische

Samstag, den 5.

August

Intereſſen.

1854 .

VII .

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Logen. Abonnementsbedingungen für Bien monatlich 30 kr., vierteljährig 1 fl. 30 kr., für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 tr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige viertel jährig 2 fl. 10 kr. , halbjährig 4 fl. 20 fr. R. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesendet erhalten. -- Einzelne Blätter 6 fr. K. M. Bränumerazion wird angenommen im Komptoir des " Soldatenfreundes " (Stadt , Bollzeile Nr . 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingesendet werden wollen. Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K.M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K. au berichtigen kommt . Anonime Beiträge werden nicht berüksichtiget.

Zur Situazion

Die Gebühren der k. k. Armee.

und Nachrichten von den Kriegsschaupläzen.

d. Das Erscheinen eines Werkes, welches diese Aufgabe löset, muß um fo freudiger begrüßt werden, als seit dem Jahre 1844 in diesem Fache keine systematische Darstellung erschienen ist und diese als veraltet und durch die im Jahre 1851 Allerhöchst sankzionirte Gebühren Regulirung der Armee, außer Wirksamkeit gesezt, nur mehr als Beitrag zur Geschichte des Gebüh renwesens der Armee betrachtet werden kann. Abgesehen von diesem Momente, erhält dieses, bei Karl Gerold und Sohn verlegte Handbuch, zusammengesezt von berufener Hand auf Grund lage der bestehenden Normen und Verordnungen , in dem gegenwärtigen Augenblike, wo einige Heeres-Abtheilungen im Bereitschaftsstande fich bes finden, doppelt großen Werth , nachdem die mit der Anweisung und Ver rechnung der Gebühren Beschäftigten sich daraus vollen Raths erholen können, da auch die auf die Gebühr der mobilifirten Truppen Bezug neh menden besonders hervorragenden Vorschriften in einem eigenen Anhange behandelt wurden. Dieses Handbuch enthält in bündiger Kürze all' jene Normen, welche seit der Gebühren Regulirung erschienen sind und bringt diese mit den älteren noch in Wirksamkeit stehenden Vorschriften derart in Verbindung, daß Jedem die Gebühren sowohl der einzelnen Chargen als auch der Mannschaft zur vollen Anschauung gelangen . Das Werk selbst theilt sich in zwei Theile ; in dem ersten sind die

r. Die zufällige Waffenruhe, welche die jezt geführten politischen Un terhandlungen begleitet, ist unseres Wissens seit unserem lezten Berichte auf keinem der Kriegsschaupläze durch irgend ein wichtiges Kriegs- Ereigniß ge ftört worden. In der Ostsee haben sich die vereinigten Flotten mit Ueberwindung großer Schwierigkeiten den Alands - Inseln genähert. Auch sind die kleineren Dampfböte gegen die kleine russische Feste weiter vorgerüft. - Die Nachricht von einem stattgehabten Angriff war aber voreilig und hat sich in feiner Weise noch bestätigt . Wir würden in diesem Umstande mehr als einen Zufall erbliken, wir hätten gerne daraus den Schluß gezogen, daß man, wenn nicht durch einen förmlichen Waffenstillstand, doch durch eine faktische Waffenruhe Sen so leichs ten und dünnen Faden der Unterhandlungen vor jedem Zerreißen bewahren will, wenn nicht das Zögern seit Beginn der Feindseligkeiten, das Auf treten und die Bewegungen der Oftfeeflotten bezeichnet hätte. Im schwarzen Meere scheinen sich zwar Ereignisse vorzubereiten. Eine Abtheilung der vereinten Flotte foll von Baltschik abgegangen sein, um eine Rekognoszirung an den Küsten der Krimm vorzunehmen. Landungs truppen und Generale sollen die Expedizion begleiten. Doch erfahren wir auch andererseits , daß die Russen nicht unvorbereitet auf diesem Punkte find und daß zu den zahlreichen in der Krimm schon stazionirten Truppen noch frische Truppen aus dem Innern Rußlands gestoßen sind . Somit ist nicht abzusehen, daß die beabsichtigte Demonstrazion etwas Entscheidendes zu Tage fördert. Am wichtigsten bleiben vorerst die Ereignisse auf dem Kriegsschauplaze der unteren Donau.

thatkräftig beweisen dürfte.

Nummer der näheren Beleuchtung unterziehen. Für heute konnten wir nicht umhin, auf dasselbe | machen.

aufmerksam

zu

Militärisches aus Schweden und Norwegen. Die " Allg. Militär-3tg. " theilt einen Auszug aus dem Jahresbericht mit, welchen der Sefretär der k. Akademie der Kriegswissenschaften am 12. November 1853 erstattet hat. Das Wesentlichste besteht in den Hauptab schnitten: Organisazion, Kriegskunst, Artillerie, Befestigungs kunst und Topografie.. Organisazion. Im Laufe der Jahre 1850 und 1851 nahm man im schwedischen Kriegs wesen die wichtige Bestimmung an, welche einem bei uns längst eingesehenen Organisazionemangel abhalf, nämlich : die geordnete Vertheilung der Beväring zu den Stammtruppen, mittelst Anweisung bestimmter Bezirke für die zu jedem Regimente oder Korps gehörige Beväringsmannschaft und deren Vertheilung auch zu den geworbenen Regimentern, sowie zur Ar tillerie und Kavallerie, ――― eine Verfügung, welche in Folge der verwikelten Beschaffenheit unseres Eintheilungswerkes (Indeltaſiſtemes) mit manchen Schwie rigkeiten verbunden war. Nachdem das neue Rotirungswerk in Jemtland von den Stän den angenommen worden, wurde das in die genannte Proving verlegte, aus 8 Kompagnien bestehende Feldik gerregiment zu einem Feldia gerkorps von vier Kompagnien mit neuem Etat organisirt , wobei auch das Jägerkorps zu Pferde eine neue Organiſazion und

WYK taja" bejješkauppaa

Nach den allerseits erhaltenen Nachrichten wird jezt die von uns früher schon ausführlich besprochene rükgängige konzentrische Bewegung der ruffischen Streitkräfte in Ausführung gebracht. Es liegen uns telegrafische Depeschen aus dem ruf fischen Hauptquartier vor , welche bis zum 30. Juli Abends reichen. Aus ihrem Inhalt geht hervor , daß das russische Heer den 29. sich auf Iellawa zurüfgezogen und dort Posto gefaßt hat. Die Türken hatten sich während der ganzen Bewegung nicht gezeigt und keinen Versuch gemacht, die Bewegungen der russischen Arrieregarde zu beobachten oder zu beunruhigen . Den 30. war das Hauptquartier noch in Jellawa ; man sprach aber allgemein in demselben von einer weiteren rükgängigen Bewegung über Bukarest gegen Urzycheny an den folgenden Tagen. Die nächsten Berichte werden uns über die Bedeutung dieser Bewegungen aufklären . So wie früher , so scheinen auch jezt strategische Rüksichten, die mit den Unterhandlungen in keinerlei Verbindung stehen , den russischen Ober feldherrn zu leiten. ――――― Solche Rüksichten mögen auch seine künftigen Opes razionen bestimmen. Wir sehen also auch mit Spannung den künftigen Operazionen for wohl Omer Pascha's als der alliirten Truppen entgegen und es wird sich in Bålde zeigen, ob diese lezteren im Stande sein werden , ihre Posizionen bei Varna und Bazardfik zu verlaffen, um mit vereinten Kräften der russ fischen Armee nachzuziehen und vielleicht in den Ebenen der Walachei eine offene Schlacht zu liefern. Daß man im russischen Lager sich dieser Hoffnung hingibt, ist ziemlich natürlich. Die russische Armee , mit Hingebung den Weisungen ihres er probten Chefs folgend, wird mit Freuden den Tag einer offenen Feldschlacht begrüßen - welche ihre durch politische Rüksichten gelähmte Wirksamkeit

Normen, in eigenen Abschnitten behandelt, der zweite bietet die siffermäßige, auf jeden Truppenkörper und jede Branche Bezug nehmende Nachweisung der Gebühren dar . Wir können dieses Werk nicht nur als eine zeitgemäße, sondern auch als eine höchst nüzliche Erscheinung unbedingt empfehlen und sind überzeugt, daß Niemand dasselbe unbefriedigt aus der Hand legen wird , zumal fich manche diverse Anschauungen über die Gebührlichkeit irgend eines Bezuges fund gegeben haben, welche nur in der durch besondere Verhältnisse hervor gerufenen und nicht selten, ohne Berüfsichtigung einschlägiger Erläffe, isolir ten Interpratazion ihren Grund finden. Das Detail dieses Handbuches werden wir in einer der nächſten

491 einen neuen Etat

erhielt.

Die überzähligen Chargen wurden zur Uebung | Reglement festgestellt. -

Die Mannschaften der Garde und die Leib

zum West-Norrlands -Bevärings- Bataillon detachirt , welches eine besondere grenadiere erhielten Faschinenmesser. Zusammenfezung erhalten soll, da die Zugänge solches erlauben. Bei der schwedischen Reiterei wurde " die Königin der Waffe " die Das feldärztliche Korps hat eine veränderte Organisa Lanze wieder eingeführt. In Uebereinstimmung mit dem bei verschiedenen zion erhalten, indem die Bataillonsärzte in zwei Klaffen, eine erste und eine ausländischen Reitereien bestehenden Verhältniß hat man für den Anfang nur zweite, mit verschiedenen Gehaltsbezügen eingetheilt wurden, von welchen fünf das erste Glied der Leibgarde zu Pferd damit bewaffnet und nebenbei dieſe Regimenter und Korps 1 Bataillonsarzt erster, ein Regiment 1 zweiter, drei- Waff , zur Uebung damit, den beiden Dragonerkorps zugetheilt. Zur Unter undzwanzig Regimenter 1 erster und 1 zweiter, endlich vier Regimenter 1 erweisung in derem Gebrauch wurde bei den Uebungen ein Vorschlag versuchs fter und 2 zweiter Klasse erhielten. weise angewendet. Ein Komité war gebildet worden, um die Fechtübun Bereits im Monat Februar 1850 war ein Komité gebildet worden, um gen zu Pferde anzuordnen und nachdem man die dänische Hiebfechts die Zwekmäßigkeit eines seit 1849 in der norwegischen Armee eingeführten Methode geprüft hatte, war eine Instrukzion für die Führung Trainwagens zu untersuchen, welcher zu dem sogenannten Prozenüstem des Säbels angenommen worden. mit 4 gleich hohen Rädern und einer Rifte auf dem Vorderwagen gehört und Im Sommer 1853 war zu Ljungby das größte Kavallerie - La zusammen 1000 Lispfund wiegt. Dieses Modell wurde im Jahre 1851 mit ger aufgeschlagen gewesen, welches Schweden seit mehreren Jahren gesehen, einigen geringen Veränderungen und mit verschiedener innerer Einrichtung nämlich für die drei Schonen'schen Kavallerie-Regimenter, Smalands-Husaren auch für die schwedische Armee angenommen, und zwar je nachdem dasselbe Regiment und vier reitende Halbbatterien. als Stabs-, Kompagnie , Verband- oder Munizionswagen dienen soll . Der von der Kriegsverwaltung mehrerer Länder angenommene Gebrauch, jeweilige Gerät ist so vertheilt, daß es ohne Schwierigkeit auch auf Paksättel Offiziere zu den Uebungen großer Armeen abzusenden, gelegt werden kann, im Falle ausnahmsweise der Train auf dem Rüfen von wurde auch im Sommer 1853 von unserer Kriegsbehörde angenommen und Pferden fortgeschafft werden müßte. Von diesen Wagen sollen im Ganzen entsendete Offiziere haben in Frankreich und Rußland den Feldmanővern da 550 angeschafft werden und zwar 460 für die Infanterie, 80 für die Ka selbst beigewohnt. Dergleichen jährliche Reisen müssen gute Früchte für un vallerie und 10 in Reserve . Ju Zusammenhang damit ist eine neue Train fere Kriegsbildung ergeben. Artillerie. ordnung für die Infanterie und Kavallerie festgestellt worden . Durch die in dem Jahre 1851 versammelt gewesenen Reichsstände wur Bei zweien unserer Artillerie-Regimenter haben während der schon er den Verbesserungen der Gehalte und Löhnungen der höheren und niederen wähnten beiden Jahre Versuchsschießen mit einer 12pfündigen Kanone, Chargen der Artillerie-Regimenter bewilligt, so daß diese nun dieselben Be- 12 pfündigen Kugeln und 2 Pfd. Ladung, sowie mit einer 12 pfündigen Gra züge genießen, wie die Garderegimenter zu Fuß. Nach vorgenommener nähe nutkanone, 12pfündigen Kugeln und 2 Pfd. Ladung, zu dem Zwek flattge rer Vertheilung erhielten die drei Artillerie -Regimenter und das Feuerwerker- funden, sowohl Schußtabellen für diese beiden Geſchüze aufzustellen , als auch korps neue Stat8 . Ferner wurden neue Passevolans - Kontrakte die Wirkung des Feuers derselben zu untersuchen. und Bekleidungsreglements für die Artillerie und die Garde Bei der Artillerieschule schoß man mit Siemen'schen Granatfartätschen regimenter festgestellt ; Gothlands Nazional- Beväring erhielt einen neuen und gebrauchte dabei einen vom Obersten Freiherrn von Wrede erfundenen Zünder. Man weiß, daß der Zwek der Granatkartätschen ist, den Schuß zu Etat und Wermlands Regiment ein neues Ablöhnungs - Eintheilungswerk. In Bezug auf die zur Anregung gekommene Frage wegen der Art der sammenzuhalten, so daß die Granate nicht früher als ganz nahe vor dem Unterhaltung der Gewehre bei den In delta rotirten Regimen Ziel springt, sowie daß die Schwierigkeit, diesen Zwek zu erreichen , in der tern, ist verordnet worden, daß in dem Maße als die Gewehr- Passerolans sicheren Bestimmung des Sprengungsaugenbliks durch die sogenannte Tempi . aufhört, die Unterhaltung der Gewehre bei diesen Regimentern auf Rechnung rung des Zünders besteht. Die bis jezt gebrauchte Art hat die Ungelegenheit der Krone geschehen, sowie daß jedes Regiment mit einer Anzahl Reserve gehabt, daß sie auf unsicheren Handgriffen beruhte und deßhalb ungleich und gewehre versehen werden soll, welche zum mindestens 10 der Nummerstärke verschieden ausfiel . Diese Ungelegenheit aber wird durch die von dem Frei desselben zu entsprechen hat. herrn von Wrede erfundene Tempirung szange vermieden , welche, nach In Folge der während der lezten Jahre bedeutend verbesserten Stellung dem die Zange einmal für die gewünschte Zeit ( Flugzeit) gestellt ist, eine der Wadstena - Invalid en kasse haben die Mittel erlaubt, daß sowohl fehlerhafte Tempirung unmöglich macht, gleich leicht in der Dunkelheit wie am die gegenwärtigen Pensionäre der 3. und 4. Klasse, als auch die künftighin Tage geht und die Tempirung in die Hand des Offiziers legt. zu beabschiedenden Korporale und Mannschaften in die nächst höhere Klasse Im Winter 1852 auf 1853 war das schwedische Artillerie - Ko als die übergehen können, in welche sie eigentlich nach den bisher geltenden mité zusammenberufen gewesen . Außer wichtigen Organisazions fra Vorschriften einzutreten und Beträge zu beziehen hätten . gen, welche Gegenstand der Erwägungen des Komité's waren, wurde auch Obwohl nicht gerade zur Armee gehörig, muß doch das neue am Schlusse ein vollständiger Ausrüstungs- und Pakordnungsplan, sowie eine des Jahres 1851 errichtete Weg- und Wasserbautorps hier genannt Lagerordnung ausgearbeitet, welche bei einer vollständig ausgerüsteten 6 Psünd werden, sowohl wegen seiner militärischen Organisazion, als wegen des wich- ner Feldbatterie bei dem im Sommer 1853 auf dem Ladugardsgärdet statt tigen Zusammenhangs, den dessen Beschäftigung mit dem Kriegswesen hat. -findenden Lager versucht wurden. Nach dem hierüber abgestatteten Bericht schei Es bleibt nun noch zu erwähnen, daß in Norwegen auf Befehl des nen die aufgestellten Pläne wenig zu wünschen übrig zu laſſen . Königs ein vollständiger Vorschlag zur Organisazion der Armee Die auf Geschüze angewendete Joee, an der Kammer zu la. den, hat bei uns in Schweden eine neue Anwendung gefunden. Im Laufe daselbst ausgearbeitet wurde. des Jahres 1853 wurde eine nach dem Sistem des Freiherrn von Wahren Kriegskunst . In unserem abgelegenen Land erlauben uns nicht die Mittel, an der dorf eingerichtete 24pfündige Granatkanone , zur Festungs - Armirung bestimmt Spize euer und kostspieliger Versuche zu gehen : aber ist irgend etwas von nach festgestellter Konstrukzion , in der Geschüzgießerei von Aker angefertigt . der Vernunft und der Erfahrung erkannt, so brauchen wir auch nicht die lez Lafette und Laufschwellen von Gußeisen unterliegen gegenwärtig einem Probe ten zu sein, die es annehmen, und so weit unsere geringen Mittel erlauben, schießen. Ihre Konstrukzion ist hauptsächlich in Uebereinstimmung mit derje nigen der 7zölligen Bombenkanone, mit einigen vom Lieutenant Fries vor folgen wir der Entwiflung der Kriegskunst. Alle unsere Infanteriekorps, mit Ausnahme von Leibregiments Grenadierkorps, sowie dem Dal- und Westmannland- Regiment, sind nun mit Perfufftonsgewehren versehen. Auch Gothland's Nazional - Beväring hat von der beim vorlezten Reichstag zur Veränderung von Steinschloßge wehren bewilligten Summe von 50,000 Rthlrn. % ( 10,000 Rthlr.) erhalten und konnte dieselbe hiernach im Frühjahre 1852 mit 3000 Perkussionsgewehren versehen werden. Von Seiten des Generalfeldzeugmei fteramtes war die Abgabe eines Gutachtens über die Zwekmäßigkeit eines durch die Kriegsverwaltung von Amerika bezogenen Gewehres eingefordert worden, das nach dem in lezterer Zeit so sehr gerühmten Maynard's chen Vorschlag eingerichtet war, welcher erlauben soll, daß der Soldat auf ein mal die Zündungsmittel für 60 Schuß einlegen könne, wonachdenn die etwas schwer greifbaren Zündhütchen unnöthig und die Ladung um 6 Tempo ver mindert würde.

geschlagenen Veränderungen, die vornämlich in einer um 2º vermehrten Nei gung der Bahn der Laufschwellen besteht, wodurch diese kürzer gemacht und die Lafette leichter zum Wall gebracht werden kann, sowie in einer Tieferlegung des Schwerpunktes der Lafette, wodurch eine vermehrte Stetigkeit gewonnen wird . Ebenso find 7zöllige Bombenkanonen , welche an der Kammer geladen werden - für 12pfündige Ladung -- mit Lafetten und Laufschwellen zu Afer bestellt ; ferner wird eine 7zöllige leichte, an der Kammer ladbare Bombenka

none für 6 Pfd. Ladung behufs Versuchsschießen gegossen werden, sobald de ren Konstrukzion festgestellt ist. Nachdem die Konstrukzion zu einem gußeisernen Blok für den 9zölligen leichten Mörser festgestellt worden, ist ein solcher zu Hellefors in Ausführung genommen worden ; derselbe befindet sich gegenwärtig unter Besichtigung. Der Blok wiegt 6 Schiffspfund und ist mit den Seitenflüken und den Niegeln in einem Stük gegossen. Während der Uebungen der Artillerieſchule im Sommer Die zu Karl Gustavs stadt mit Gefchik geleitete Gewehrfabri 1852 versuchte man mit vielem Erfolg bei Bomben den vom belgischen Haupt kazion hat erlaubt, den Preis der zu Husqvarna angefertigten Gewehre auf mann Splingard erfundenen Zünder. Durch Wegnahme einer in der Saz 20 Rthlr. 40 Schill. Bko . herabzusezen, so daß man hoffen kann, die Stände röhre selbst angebrachten kupfernen Fütterung und des Korkringes, womit die des Reichs würden schwerlich für ein Eingehen der einzigen der Krone gehö. Sazröhre in die umschließende hölzerne Röhre befestigt wird , hat eine nicht rigen Gewehrfabrik stimmen. unbedeutende Vereinfachung in der Anfertigung stattgefunden. Diese Verein. Für die Scharfschüzen der Armee wurde im Jahre 1852 einfachung konnte in Betracht der großen Härte und Festigkeit, mit der die Saz

495 hülsen in einer vom Oberfeuerwerker Lindeberg erfundenen *** Maschine gerollt ,sowie ein doppelter Draht von Venersborg nach Helsingborg , ferner 30,000 Rthlr. für die Leitung des Drahtes durch den Sund nach Helsingör inbe werden, versucht werden . Bei derselben Gelegenheit versuchte man mit einem 7zölligen Mörser griffen. Die jährlichen Kosten des Telegrafenwesens belaufen sich auf 30,000 ein Nicochettiren, eine Anwendung, welche früher in Schweden in großem An- Rthlr. Die großen Vortheile , welche diese wunderbaren Verbindungen für sehen stand, wie dieß Ehrensvärd's Nicochett-Mörier zeigt. Daß diefes kol das Allgemeine , wie für den Einzelnen haben , entsprechen ganz wohl diesen spielige Feuer vortrefflich ausfiel, braucht nicht erwähnt zu werden. Mit Kosten und die auf der kurzen Upsala-Linie gemachte Erfahrung hat gezeigt, unseren neuen Mörsern kann dieses Feuer im Allgemeinen doch nicht bewerkAtelligt werden, ohne daß die Bloklafette auf eine geneigte Ebene (bei dem Versuch ein feilförmiger Schemel) gestellt würde, um die erforderliche niedrige Elevazion zu erhalten. Eine von dem Franzosen Thomas vorgeschlagene Art der zwekmäßigen Behandlung des Gußstahls wurde zu Eskilstuna versucht. Der durch das Aufspringen des großen Pulverhauses bei Loudden ent standene bedeutende Pulververluft hat eine vermehrte Pulverfabrikazion von 300 bis 900 Zentner zu Kloster auf Rechnung der Krone veranlaßt. Durch den für den Bedarf der Bulvermühle entstandenen Salpeter-Mangel sind im Jahre 1852 11,000 und im Jahre 1853 12,000 Lispsund roher Salpeter von ausländischen Orten bezogen worden. Bu Karlsten ist ein neues Pulverhaus erbaut worden ; zwei andere wers den bei Warholm und eins bei Chriſtianstadt angelegt. Befestigungs kunst. Die Arbeiten an den wenigen befestigten Vertheidigungspunkten Schwes dens schritten während der vorgenannten Jahre nach Maßgabe der geringen Voranschläge vorwärts , die zu denselben angewiesen waren. Zu Karlsborg vollendete man die bombenfeste Kaserne bis zu 2 5 ihrer Größe. Zu War holm wurde hauptsächlich an der Ebenung des inneren Festungsplanes gear beitet , sowie die westliche Linie der Zitadelle aufgeführt , wodurch dieselbe vollendet ist mit Ausnahme der inneren Einrichtung. Auf dem Karlsten, deffen Hauptbefestigung nun beendet und armirt ist , hat zur Bestreichung der südlichen Einfahrt durch niedriges Feuer die Anlage eines Werkes stattgefunden, das aus zwei Vertheidigungsthürmen besteht , von welchen der kleinere voll ständig fertig und zum Theil mit 7zölligen Bombenkanonen armirt , und vom größeren der untere Stok aufgeführt und überwölbt , sowie die Verbindungs mauer zwischen beiden zur Armirung vollendet ist. In den Scheeren bei Karlskrona wurden die Versenkungen in der größeren der westlichen Einfahr ten , dem Djupaſund , fortgesezt , und zwar so weit , daß noch von der dazu bestimmten Steinmasse zu versenken übrig bleibt. Auf Enholmen , außen vor Slitö , auf Gothland , haben Befestigungsarbeiten begonnen , um zwei Fasemattirte Batterien aufzuführen . Die Schleifung der Festung Christian ftadt , die Ausfüllung der Wallgräben , sowie die Vollendung zweier neuen Ausfahrtswege , ist um so viel vorgeschritten , als dieß mittelst der Festungs gefangenen , welche diese Arbeit verrichten , geschehen konnte. Topografie. Während der zwei leztverflossenen Jahre schritten die topografischen Ar. beiten in Schweden auf folgende Art vor. Die Ausdehnung des großen schwedischen Dreiekenezes wurde in den nördlichen Theilen der Provinz Wermland durch Auswahl von Dreiekspunkten und Winkelbestimmungen aufwärts bis Fryksdalen fortgesezt . Die Schwie rigkeiten vermindern sich , je mehr man den unbebauten Gegenden und den Finnmarken näher kommt. Die Wälder sind verschwunden , die Thäler weiter, die Berge höher , selbst bis zu 18,000 (schwed. ) Fuß über dem Meeresspiegel. Man hofft auf diesem Weg die lange gewünschte Vereinigung mit dem nor wegischen Nez bei Kongsvinger zu gewinnen , sowie das Nez länge der Fel senrüfen und gegen Dalarne auszudehnen . Meßtisch- Aufnahmen geschahen in Nyköpings-Län und 25 Quadratmeilen 50000 Maßstab wurden auf die Karte gebracht. Verschiedene Offiziere der Armee haben in den Instrukzionsabtheilungen der betreffenden Jahre Un terricht in diesem Zweige des Geschäftes erhalten. Durch Winterarbeiten vorbereitete Rahmenkarten - Zusammensezungen geschahen in Kronbergs und Malmö-Län ; diese wurden vollendet. Die Landschaftskarte über Dalsland ist bis zur Zeichnung fertig ; der Stich der Karte von Bohuslän in zwei Blättern naht seiner Vollendung. Von der Karte der Umgebung von Stockholm im Maßstabe 20000 1 in neun Blättern , sind nur noch die zwei lezten im Stich zurük. Vom Chef des topografischen Korps wurde der Vorschlag zu einer Lelegrafenlinie durch die mittleren und südlichen Theile Schwedens , sowie deren Verbindung mit Dänemark aufgestellt. Dieselbe soll von Stockholm über Upſala nach Enköping , Westeras , Köping gehen , dann daselbst der Eisenbahn nach Svarta folgen , hierauf öftlich um Skagern nach Mariestadt , Lidköping, Venersborg längs den Götha- Elf nach Göteborg , sowie dann durch Halland nach Helsingborg und Malmö gehen . Von Venersborg soll über Uddevalla ein Draht nach der norwegischen Grenze am Wege nach Frederikshall laufen. Mit Ausnahme der Eisenbahnlinie und der Streke längs der Götha- Elf sollen die Leitungen überall der Nichtung der Landstraßen folgen. Von dieser Linie ist der Theil nach Upsala bereits vollendet und der Benüzung übergeben ; derselbe hat ungefähr 14,000 Rthlr. gekostet. Die ganze Linie soll , den bereits fertigen Theil ausgenommen , nur 200,000 Rthlr. kosten ; hierin sind indeffen auch 40,000 Rthlr. für die Linie nach der norwegischen Grenze,

daß die Telegrafirung sich selbst bezahlt. Ja , es sind sichere Anzeigen vor handen , daß, wenn der Staat fürseine Korrespondenzen bezahlen müßte, die Anlagekosten der großen Linie sich nach einer gewissen Anzahl Jahre bezahlen würden. Die lappländische Gradmessung ist unter Berechnung. In dem leztab gegebenen Bericht ist die Verbindung derselben mit der großen russischen erwähnt , ſowie , daß dadurch ein Meredianbogen von 25 ° von Jemail (Braila) an der Donau bis nach Hammerfest am Eismeer , vom größten Gewicht für die mathematische Bestimmung der Figur der Erde , gemessen wurde . Pro feffor Struve , nach dessen Plan die Dreieksmessung durch Finnland geschieht, hat bei einer Vergleichung zwischen der russischen Messung und den vom Pro feffor Selander mitgetheilten Angaben gefunden , daß die bis fezt angenoms * mene Erdabplattung bedeutend größer , sowie daß der Mittel-Meridiangrad um ganze 10 Toisen länger ist , als die älteren Gradmessungen ergeben. Dieses stimmt auch mit der Vergleichung zwischen den rusüschen Messungen und den englischen in Ostindien überein. Als man von der bei uleaborg gemessenen Basis zu der bei Ober-Tornea gemessenen rechnete , blieb der Un terschied zwischen der Rechnung und der Messung nur 2 Boll , welches die Zuverlässigkeit der Messungen beweist. Bei den südlichen und nördlichen End punkten des großen Dreieksnezes , bei Ismail und bei Hammerfest werden zwei Denksteine zu Ehren JJ. MM. des Kaisers von Rußland und des Königs von Schweden eirichtet , welche die Ausführung dieser großen Arbeit beför dert haben. Die Erzählung des Majors .

(Fortsetzung.) Nun, meine Herren, wollen wir uns mit diesem Boismorand und sei nem ältesten Sohne, dem Schiffsjungen am Bord des nheiligen Peters" be schäftigen. Ich bitte Sie nur mehr auf eine Stunde um Ihre Aufmerksamkeit. "Wir würden Ihnen gerne mehr gewähren ! " riefen einstimmig alle um das Bivouakfeuer gelagerten Offiziere. Dieses Wohlwollen ermuthigt mich und ich fahre fort. " Omar, noch eine Pfeife." Als der Major seine Pfeife aus den Händen Omar's genommen hatte, erhob er sich, strekte sich als ob er seinen Gliedern etwas mehr Gelenkigkeit geben wollte, die durch die Feuchtigkeit des Bodens, auf welchen er seit drei Stunden gesessen war und durch die Frische der Nacht erschlafft waren ; dann ging er auf einige Entfernung hinaus, um fern von dem Knistern seines Bi vouakfeuers und von den lauten Gesprächen der unter den Maftiróäumen ge= lagerten Männer zu horchen , ob ihm der Morgennind nicht etwas von jenem unbestimmten Geräusche zuwehe, in nelchem die erfahrenen Soldaten die Anzeichen eines nahen Angriffes von Seite des Feindes erkennen . Er hörte aber nur den scharfen Schrei der Schakale, die um das kleine Lager kreiften und das furchtbare Gebrüll eines Löwen, der die ersten Strei fen des Morgenrothes von den Höhen der Abhänge des Atlas begrüßte . Ein Reiter als Vedette verhielt sich einige Schritte vom Major unbe weglich ; in ein undurchdringliches Dikicht von Aloen und riesigen Disteln verborgen , bemerkte man nur die Spize feines Turbans und die Mündung seines arabischen Gewehres , welches in dem Halbdunkel der Dämmerung glänzte. Der Major näherte sich diesem Manne, zwischen seinen Zähnen die Fan fare des Korps der Spahis pfeifend , um nicht für einen kundschaftenden Beduinen gehalten zu werden . , Ah, sind Sie es, Boismorand, " sagte der Major mit leiser Stimme, als er nahe genug war um die Züge des Vorposten haltenden Reiters zu erkennen. „ Ja, Herr Major, " antwortete der Spahi im hellen Tone ; " ich bin eben hier in zweiter Linie aufgestellt worden mit der Ablösung von 4 Stun den ; und mein Bruder steht als verlorener Posten unter den großen Stein Eichen, welche Sie dort unten sehen. Das ist nicht gerecht , Herr Major, ihm den gefährlichsten Posten gegeben zu haben, denn ich bin der Aeltere. " " Aber Sie sind mit ihm am selben Tage ins Korps getreten, abſcheuli cher Eifersüchtiger. Uebrigens seid Alle zwei ruhig, denn es wird heute für alle Welt Kugeln geben. René, Sie und Heinrich müſſen heute Abend Un teroffiziere und Euer ältester Bruder Jakob muß Quartiermeister sein . Aber keine Thorheiten, meine Kinder ! " fügte der Major mit väterlich bewegtem Tone hinzu, und schlug den Weg zum Bivouak ein, wo man ihn mit lebhaf ter Ungeduld erwartete. Major , Major , wie lange laffen Sie uns noch seufzen ? " sagte der Kapitän Langallerie. " Sehen Sie nur, der Feind braucht uns nur anzugrei= fen und Sie müssen den Schluß Ihrer Erzählung auf diesen Abend verschie

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ben. Sie sind uns noch die Geschichte des Korporals der königlichen Garde, | weit davon. Ein alter andalusischer Bauer, der auf einem Eſel die Heerstraße und dann jene des kleinen Schiffstungen am Bord des " heiligen Peters " quer überritt, sagte mir, daß ich, bevor ich nach dieser Stadt käme, die Venta (Wirthshaus) von Alcolea finden würde, wo ich sehr gut die Nacht zubrin chuldig." Ich werde Zeit haben, Ihnen alle beide zu erzählen, " entgegnete der gen könnte, und er zeigte mir mit dem Finger die rothe Bedachung eines Major seinen Plaz neben dem Feuer wieder einnehmend . Ich machte so Gebäudes, das ich nicht bemerkt hatte, weil es gerade zwischen mir und jenem eben eine kleine Runde bei den Vorposten, Alles ist vollkommen ruhig ; aber Theile des Horizonts gelegen war, wo bisher der Himmel so flammenroth wiffen Sie, wer uns bewacht, meine Herren ?" gestrahlt hatte, daß meine Augen es nicht gewagt hatten diese Nichtung zu also nehmen. ,,Nein, nein," erwiederten auf einmal drei oder vier Offiziere ; Ich erreichte die Venta ; eine an der Thüre stehende Schildwache und . fagen Sie es uns schnell, denn Sie haben die Gabe uns neugierig zu machen etwa zehn an die Mauer gelehnte Gewehre lehrten mich , daß ich in dieſem wie alte Weiber. " "Wohlan meine Herren, unsere beiden am meisten vorgeschobenen Feld Nachtlager, dessen Anblik übrigens nichts Anziehendes hatte, zahlreiche Gesell wachen sind zwei Boismorand , die beiden jüngeren Brüder des Brigadier schaft finden werde. Bei dem Geräusche der Schritte unserer Pferde kamen sieben oder acht Fouriers, den ich die Ehre gehabt habe Ihnen diese Nacht vorzustellen. " Bravo, Bravo, wenn sie ihre Wacht abgethan haben, wollen wir ihnen den Morgentrunk mit altem Rhum reichen, " riefen die Offiziere. Ich bin zu Ihrem Befehle, meine Herren, " fuhr der Major fort. "Wir hören. " In diesem Augenblike bemerkte der Major, daß sein Zuhörerkreis durch einen alten Sergeant der Infanterie, der achtungsvoll hinter ihm stand, ver mehrt worden war. ,,Vergebung, Herr Major, " sagte dieser, indem er die rechte Hand an dem Schirm seines Käppchens erhob; " aber ich habe gehört, daß Sie vom ersten Infanterie-Regimente der königlichen Garde sprachen und glaubte, ich könne mir die Freiheit nehmen, zuzuhören. " " Haben Sie in diesem Regimente gedient ? " fragte ihn der Major. "Ich hatte diese Ehre vom Jahre 1815 bis zum Jahre 1830 , Herr Major. " " Also haben Sie bei demselben den Korporal Boismorand gekannt ? "

Grenadiere von der königlichen Garde aus der Venta und gingen mir entge gen um mich zu fragen, ob ich das Gros der Division sehr weiter hinter mir gelaffen hätte ; alle diese Leute gehörten zum ersten Regimente. Sie sagten mir, daß sie die Vorhut des Hauptkorps bildeten und daß sie ein Detachement von den Truppen Riego's hatten aus der Venta fagen müssen . Bei diesem Scharmüzel waren ihr Sergeant-Major und ihr Sergeant getödtet worden und sie waren nur mehr durch einen Korporal befehligt , der in die, sem Augenblik beschäftigt sei , zwei Gefangene in einem der Säle der Venta zu verhören. Ich stieg ab und übergab mein Pferd an meinen Husaren, dann trat ich in die Venta. Alles war hier in einer pittoresken und dramatischen Unordnung, welche mir die Erzählung der Grenadiere erklärte. Eine Gruppe bleicher Weiber mit aufgelöstem Haar hielt sich im Hintergrunde ; ein Mann, den ich schnell als den Wirth erkannte, schoß geschäftig herum ohne mit dieser linkischen Lebhaf tigkeit, welche die Furcht und ein unreines Bewußtsein verleihen, etwas aus zurichten ; vor einem wurmstichigen Tische auf einer hölzernen Bank ſizend, suchte ein Grenadier-Korporal zwei entwaffnete spanische Soldaten zu verste= hen und übersezte ihre Worte einem Tambour, welcher sie, vor seiner Trom mel knieend, die ihm als Schreibpult diente, niederschrieb ; der Boden war von Trümmern von Fayence bedekt, unter welchen ich Stüfe von jenen Am phoren aus röthlicher Erde erkannte , deren man sich in Spanien bedient, um das Wasser frisch zu erhalten. In einem düsteren Theile des Saales ruhten zwei Leichname , bedekt mit der Uniform der königlichen Garde, neben einan der ; es waren der bei dem Angriffe auf die Venta getödtete Sergeant- Major und der Sergeant.

er war mein bester Freund, " Boismorand ! " rief der alte Sergeant , ich werde ihn so lange betrauern, als ich lebe. " Und er fuhr mit der Kehr seite seines Aermels über die Augen, um eine Thräne zu troknen . Nehmen Sie Plaz unter uns Sergeant, " sagten zwei von den um das Feuer ſizenden Offizieren , indem sie hart an einander rükten , um ein Flekchen in der Runde, von der sie einen Theil ausmachten , frei zu machen. Der Sergeant schlüpfte auf dasselbe, einige Worte der Dankbarkeit murmelnd und der Major fuhr , nachdem er noch einmal gehorcht hatte, um sich zu überzeugen, daß Alles ruhig sei, fort : Es war im Jahre 1823, im Monat Juli während des Feldzuges ge gen die spanische Revoluzion. Ich war bei dem kleinen aber ruhmvollen Kampfe von Logrono verwundet worden und holte eben , von meinem Diener Als ich eintrat, erhob sich der Korporal und kam mir entgegen . Es gefolgt, mein Regiment ein, welches gegen Andalusten vorwärts zog, als Vor- war ein Mann von fünf bis acht und dreißig Jahren, von stolzer und hage hut jener schwachen, aber durch den Prinzen Generalissimus unter dem Be- rer Gestalt, mit einer militärischen Haltung in ihrer edelsten Weise ; sein lin fehle des tapferen Grafen von Bourmont so geschikt auf Kadir geworfenen fer Arm trug zwei Lizen und auf seiner Brust glänzte das Ehrenkreuz. Division. Ich war damals Kapitän und entzükt, endlich eine Gelegenheit zu Mein Kapitän, sagte er, wir haben uns mit Waffengewalt dieses Wirths finden, die während des Friedens errungenen Epauletten zu verdienen. Es hauses bemächtigen müssen, welches ein Detachement der Truppen des Generals fei mir erlaubt, meine Herren, bei dieser Gelegenheit dieser französischen Armee, Niego in Besiz hatte. Wir waren darauf nicht gefaßt , weil ein Kavallerie welche Spanien unter der weißen Fahne durchzog , gerecht zu werden . Der Regiment, ich glaube das Ihrige, vor uns marſchirt. Ich habe das Unglük Liberalismus machte sich auf ihre Kosten in den Zeitungen lustig , aber die gehabt meinen Sergeant Major und meinen Sergeant zu verlieren. Hier ist Geschichte wird gerechter sein. Sie wird bezeugen, daß unsere Soldaten über mein Bericht, den ich dem Obersten sende ; wollen Sie die Güte haben von all, wo sie den Feind trafen, einen Muth und eine Disziplin zeigten, die über demselben Kenntniß zu nehmen, bevor ich ihn unterzeichne. jedes Lob erhaben sind. Sie wird von jenen jungen Offizieren , welche die Der Korporal begehrte das Papier , auf welchem der Tambour schrieb Restaurazion aus den Kollegien genommen hat und welche die Achtung der und überreichte es mir. Dieser Bericht war lakonisch, aber mit einer Klar alten Generäle des Kaiserreiches nach den ersten Schüssen zu gewinnen wußheit und Gewähltheit der Ausdrüke abgefaßt, die wirklich merkwürdig waren . ten, zu erzählen haben, und daher die Spöttereien einer immer ihren Patriotismus Jch zollte dem Korporal meinen vollen Beifall. Er ist also gut, mein Kapitän ? sagte er. rühmenden Partei, die aber den Schmerz, den ihr die Erfolge unserer Waffen Er könnte nicht besser sein, war meine Antwort. verursachten, doch nicht verhehlen konnte, auf ihr rechtes Maß zurükführen. Er nahm nun die Feder, und ein Knie erhebend um einen Stüzpunkt re. Offizie gut sehr ! alle " riefen Sehr gut, " Es war also im Juli 1823, fuhr der Major fort , eine Rauchwolke in zu haben, fing er an denselben zu unterzeichnen. Ich sah bald, daß seine die Lüfte sendend. Es konnte zwischen halb acht und acht Uhr Abends sein, Schrift nicht auf der Höhe seines Styles stand ; die drei ersten Buchstaben, die denn die Sonne ging am Horizont der weiten Ebenen Andalusiens unter. Die er mühsam hingemacht hatte, schienen mir wahrhaft grotesk ; es war das Lageshize war furchtbar gewesen ; ich hatte zwölf Meilen gemacht ohne ein Wort : Von. Haus, um mich auszuruhen, ohne einen Baum zu finden, um mich für zehn Er machte nun ein großes B mit unendlicher Mühe und nach und nach Minuten in den Schatten zu stellen. Mein Pferd und das meines Husaren sezte er gut und schlecht die Buchstaben bei , welche den Namen Boismorand fonnten nicht mehr weiter, und wir hatten noch zwei spanische Meilen zu ma bildeten. chen, um Cordova zu erreichen, wo ich mein Regiment zu erreichen hoffte, das Boismorand ! rief ich; Sie sind ohne Zweifel der Mann, den ich suche als Vorhut, wie ich Ihnen gesagt habe, marschirte. Den verflossenen Abend Boismorand, der Sohn des Straßenwächters, nicht wahr ? hatte ich die schwere Kavallerie hinter mir gelassen, die der General Borde Ja, mein Kapitän, antwortete er mit einem Lone bescheidener Ueber soulle, den man damals den tapferen und treuen Bordesoulle nannte, befch raschung, welcher sein Erstaunen zeigte von Jemanden gesucht zu sein . Ich reichte ihm die Hand, die er mit Achtung und Wärme drükte. ligte, und diesen Morgen hatte ich die Infanterie der Garde getroffen , bei der sich das erste Regiment befand, in welchem der Korporal Boismorand Ich habe Ihren armen Vater gut gekannt, sagte ich, um seine Ungewiß diente. Ich hatte mich nach ihm , die Reihen dahin reitend , erkundigt, aber heit kurz zu beenden, und selbst seinen lezten Augenbliken beigewohnt , und ―――― obwohl mir seine Anwesenheit beim Regimente durch mehrere seiner Kamera I re Frau und Ihre prächtigen Kinder auch. Ah, sagte er nun ; - so sind Sie der Lieutenant von G.; mein Sohn den versichert worden war, konnte ich ihn doch nicht auffinden . Die Einen sagten, er wäre bei der Bagage- Bedekung, die Anderen behaupteten, er mars Jakob muß in Ihrem Regimente Dienste nehmen . So ist es, wie geht es meinem Freunde Jakob ? schire als Duartiermacher der Kolonne voraus ; bei dem Ungewissen dieser Gut, mein Kapitän ? und seinen zwei Brüdern auch, ohne den Schiffs= Auskünfte hatte ich es denn aufgegeben ihn zu sehen und mich im kleinen jungen zu rechnen, von dem ich, seit der Krieg begonnen hat, keine Nachrich Trab auf den Weg gemacht, in der Hoffnung Cordova zu erreichen. Mit Sonnenuntergang, ich habe es Ihnen schon gesagt, war ich noch ten mehr habe.

497 Und Ihre drei anderen Kinder und Ihre Frau ? Todt, mein Kapitän! Todt ?

rufend, konnte ich nicht umhin, in die Hände zu klatschen; mir war als lese ich eine lebendige Seite aus ter Iliade. Als wir befreit waren, hatte er acht Bajonnetstöße in der Brust und im Gesichte und wollte doch nicht auf

Alle vier in derselben Woche während eines meiner Urlaube. Hierauf den Verbandplaz gehen, aus Furcht zum Gepäke der Armee zurükgesandt zu wer gab ich die anderen drei, die mir noch blieben, zum Pfarrer des Dorfes ; diese den. Er folgte also seinem Regimente nach Cadir und ich erfuhr, daß er bei zum mindesten werden unterrichtet und können Offiziere werden. Ich werde der Wegnahme von Trocadero getödtet wurde, aber ich konnte durchaus keine Einzelnheiten über seinen Tod erfahren. Was seinen Sohn , den Schiffsjun vielleicht eines Tages unter ihrem Befehle stehen. Sie können Sich nicht vorstellen, meine Herren , mit welcher Einfach- gen am Bord des heiligen Peters " betrifft " Verzeihen Sie, Herr Major, " unterbrach ihn der alte Sergeant , der heit mir dies erzählt wurde. Ich glaubte den alten Boismorand selbst zu unter den Offizieren Plaz genommen hatte ; „ aber ich kann Ihnen meiner Hören ; dieser Stamm war und ist noch immer das Ideal des Unglüts. Ich drükte dem Korporalen Boismorand meine Theilnahme an den seits das Ende des Korporals Boismorand erzählen , in meinen Armen hat Verlusten aus, die er erlitten hatte, dann erneuerten wir unsere wechselseitigen er den lezten Seufzer ausgehaucht. “ "Sprechen Sie, sprechen Sie," rief der Major und der ganze Kreis Verbindlichkeiten , er seine Söhne in meinem Regimente Dienste nehmen zu Lassen, so bald sie das Alter hiezu erreicht hätten und ich, sie zu schüzen und von Offizieren einstimmig. Der Sergeant hustete nach Art aller furchtsamen Redner, welche zum zu leiten, als ob ste meine eigenen Söhne wären . Wir kamen mehrmals auf diesen Gegenstand zurük, denn wir wurden ersten Male öffentlich auftreten, dann drehte er den Kopf nach rechts und jeden Augenblik durch Auftritte unterbrochen, welche in der Venta statt hat nach links, als wenn er seinen Hals aus dem Kragen der Uniform befreien ten. Zwei königlich gesinnte Freiwillige waren dahin gekommen und hatten wollte, und endlich sprach er mit dem Tone eines Schülers , der eine Auf die zwei Gefangenen der revoluzionären Truppen ermorden wollen ; wir fag gabe her sagt : Damals waren wir bis aufs Kinn im Waffer , gerade in Mitten des ten die königlich gesinnten Freiwilligen fort. Nach ihrer Entfernung hatten fich unsere Gefangenen das Messer in der Hand auf den Wirth gestürzt, ihn tiefen Grabens, welcher die Festung von den den Abend vorher genommenen als Spion behandelnd ; man mußte die zwei Konstituzionellen knebeln. Wäh Außenwerken trennt. Drei Schritte vor mir marschirte der Korporal Boismo rend der Nacht hatten wir mehrere Angriffe zurüfzuwerfen , und während rand, das Gewehr mit einer seiner Hände in die Luft erhoben, seinen Feuer eines derselben hatte ich Gelegenheit die Kaltblütigkeit und unerschrokenheit stahl zwischen die Zähne eingeklemmt. Seine andere Hand trug ein Stük von einer Palissade, an dessen Ende er ein weißes Schnupftuch befestiget hatte. des Korporals Boismorand zu bewundern. Die Gefangenen, welche wir bewachten, waren der Sekretär und der Ein junger Kapitän vom 84. Linien - Regimente rükte ihm zu nahe, aber Flügel-Adjutant Niego'e . Als gemeine Soldaten verkleidet hatte man ile nach Boismorand verlor seine Distanz nicht und gewann selbst etwas. Wir mars der Venta von Alcolea gesandt, um von Weitem den Vorbeizug der französischirten langsam und schweigend , weil es sich um einen Ueberfall handelte, schenKolonnen zu bemerken und von ihrer numerischen Stärke Bericht zu erstat- bis die vorgeschobenen Feldwachen, die uns bemerkt hatten , feuerten ; nun ten. Der Wirth, königlich gesinnt oder nicht , hatte sie dem ersten französi waren keine Vorsichtsmaßregeln mehr zu beobachten. Boismorand stieß den schen Detachement, das er auf der Straße vcrüberziehen sah , angezeigt und Schrei : Es lebe der König ! wie das Gebrülle eines Löwen wiederhallend dieses Detachement hatte , nachdem es die Spanier aus der Venta gejagt aus und stürzte sich auf die Bresche , von mir und dem Kapitän vom 34sten hatte, den Sekretär und den Flügel- Adjutanten gefangen genommen, ohne die Regimente gefolgt. Die vier ersten Feinde , die sich zeigten , wurden durch sein Bajonnet Wichtigkeit dieses Fanges zu ahnen, die erst später bekannt wurde. Aber Niego wollte, durch die Flüchtigen von dem Verluste in die durchstochen und er gelangte heil und unbeschädigt bis auf die Bresche hinauf, Kenntniß gesezt, den er erlitten hatte, Nache nehmen und während der Nacht auf welche er seine improvifirte Fahne pflanzte. Die Jubelrufe seiner noc im Graben befindlichen Kameraden begrüßten dieses Siegeszeichen . Ein Du wurden, wie ich Ihnen sagte, mehrere Angriffe auf die Venta gerichtet. Der lezte hatte ganz den Charakter einer regelmäßigen Belagerung, und zend spanischer Soldaten stürzten herzu um sie herunter zu werfen , Bo18m0 wenn die Kolonnen-Tête der franz. Division mit Tagesanbruch nicht erschienen rand wartete ihren Angriff ab. Dreimal entrissen ihm die Spanier seine wäre, wären wir ohne Rettung verloren gewesen. Der Korporal Boismo Fahne, dreimal pflanzte sie Boismorand wieder auf. Bei dem lezten Male rand hatte mir seit dem ersten Scharmüzel das Kommando übergeben , aber ergriffen die Feinde die Flucht , aber Boismorand konnte sie nicht verfolgen. eigentlich war er es doch, der Alles beständig leitete. Wir waren dreizehn, Er war in die Knie gesunken ; ich glaubte vorerst, daß er Gott danke , der mich und meinen Husaren mit eingerechnet, und die Venta war von einem Erfte auf der Bresche gewesen zu sein, denn wir nannten ihn den Heiligen im Re Bataillon Infanterie belagert. Boismorand hatte die Hälfte unserer Mann giment, aber ta sah ich ihn ſich nach rükwärts beugen. Ich lief auf ihn zu schaft auf die verschiedenen Ausgänge des Gebäudes postirt und sechs Mann um ihn zu stüzen, und seinen Körper in meine Arme nehmend, fühlte ich den zurükbehalten, mit denen er jeden Augenblik Ausfälle auf die Angreifer machte. Griff eines Säbels, der ihm durch und durch gegangen war. Er rief: Es Bei jedem derselben wollte ich ihm folgen , aber er widersezte sich , indem er lebe der König ! und starb. So, Herr Major, hat der Korporal Boismorand mir darstellte, daß es meine Pflicht als Kommandant des Plazes wäre , den geendet. selben nicht zu verlassen. Da stellte ich mich denn an ein Fenster und war „ Er war eines solchen Endes sehr würdig ! " rief der Lieutenant Saint Zeuge der Wunder von Tapferkeit dieses Helden , der nichts von seiner Hal Gerny mit dem Tone des Enthusiasmus. Und sein Sohn , der Schiff8 tung zu erwarten hatte, da seine Unwissenheit ihm jede Hoffnung auf Beför- | junge ?« derung untersagte und er auch schon das Kreuz hatte. Zehnmal , zwanzigmal " Er hat ihn um nichts zu beneiden , wie Sie gleich sehen werden, " vielleicht sah ich ihn sich wie einen Löwen auf die feindlichen Reihen stürzen entgegnete der Major ; aber ich werde kurz sein, denn die Sonne wird bald und sie zwingen zurükzuweichen. Ein Säbelhieb hatte seine Grenadiermüze am Horizont erscheinen, und ich glaube , daß wir gut thun werden zu Pferde gespalten, er bemerkte es nicht einmal ; und ich konnte bei dem Leuchten des zu steigen und Sie, meine Herren von der Infanterie, zu den Waffen zu grei Gewehrfeuers seine Stirne betrachten, von der der erhabendste Heldenmuth fen." (Schluß folgt. ) strahlte. Als er aus der Venta stürzte, ein kräftiges : Es lebe der König !

Armee - Nachrichten. Desterreich. ** (Wien, 4. Auguft. ) (Von dem Kriegsschauplaze. ) Omer Pascha befindet sich seit dem 16. Juli in seinem alten Hauptquartiere zu Rustschuk. Zu den bereits dort befindlichen türkischen Streitkräften , deren wir in unserem lezten Blatte näher erwähnten, hatte er von der Balkan-Armee noch 2 Kavallerie-Regimenter und 4 Batterien zu 8 Kanonen an sich gezogen. Er gab fofort den Befehl die von den Russen auf den 2 Donau- Inseln gegen Rustschuk aufgeführten Verschanzungen zu zerstören und besichtigte hierauf am walachiſchen Ufer Giurgevo und Sloboseja. In lezterem Orte wurde ein Brüfenkopf errichtet und ein Zeltenlager für die Truppen befestigt. Die Fuh ren und Handlanger mußten vom bulgarischen Boden requirirt werden ; denn die walachische Bevölkerung jenes Rayons ist in das Innere des Landes ausgewandert. Ein Gleiches gilt von den Bewohnern der Stadt Giurgevo. Von 8000 Menschen blieben dort kaum 400 zurük. Und sie hatten nicht ganz Unrecht vor den Türken zu fliehen ; denn die arabischen Freiwilligen und die

von Kalafat noch herbekannten Baschi Bozuks unter Mahomed Bey plünder ten ohne Unterschied über 200 Häuſer vollständig aus. Omer Pascha fand sich zwar veranlaßt, diesen Räubereien durch die Nizam-Truppen Einhalt zu thun und die Bewohner der walachischen Provinz Wlaschka in einer Prokla mazion zu beruhigen . Die Landbewohner trauen aber den Versicherungen des türkischen Generaliſſimus , daß ihnen weder an Körver noch an Eigenthum ein Schaden zugefügt werde, aus dem ganz einfachen Grunde nicht , weil es den türkischen Offizieren mit der regulären Mannschaft bisher nicht gelungen ist. die Naublust der albanesischen und aſiatiſchen Horden zu zügeln . Bei der am 16. Juli durch den General -Adjutanten Fürsten Gortſcha koff vorgekommenen Rekognoszirung der türkischen Aufstellungen auf den be waldeten Anhöhen von Frateschti war auf türkischer Seite auch Omer Paſca zugegen . Der türkische Feldherr machte am 21. mit einem regulären Ka vallerie- Regimente und einigen Eskadronen berittener Baschi Bozuks in Be gleitung des Pascha Ismael des Jüngern, des Hafſan und Beiram Pascha, dann des Jskender Beg eine ähnliche Nekognoszirung gegen Kalugereni und traf

493

den Tag barauf die Verfügung, daß 60,000 Mann vom bulgarischen auf den walachischen Boden über die Donau gingen. Da der zum Festungskommandeur von Siliftria ernannte Said Pascha eine ähnliche Diversion gegen Oltenizza unternahm, mußte der rufſiſche Oberfeldherr eingesehen haben, daß die Verbindung so bedeutender Streitkräfte seine Rüfzugslinie an der Argis bedro Dem aus St. Petersburg erhaltenen Befehle gemäß, hat er so fort die Vorkehrungen getroffen, die Truppen der Donau-Armee auf die ihm angewiesenen Punkte zurüfzuziehen. Das Gros des Hauptforps bewegte sich am linken Ufer der Argis nach Budeschti, wo ein Tag Raft gehalten wurde, dann Obleschti, hierauf nach Slobodfeja an die Jalomizza. Das kleinere Detachement, bestehend aus Kavallerie und Artillerie, marschirt auf der Straße nach Bukurest. Neuesten Nachrichten zufolge , befand sich der Fürst Gore tschafoff am 31. Juli in Urſitſcheny, wo er sich 3 Tage aufzuhalten gedenkt. Der Rüfzug der Ruffen fand nach allen Regeln der Taktik statt. Die 2 in der Arrieregarde befindlichen Kosaken-Regimenter haten am 27. und 28. nur unbedeutende Gefechte mit den Reitern des Jskender Beg zu bestehen. Unsere neuesten Nachrichten aus Varna reichen nur bis 24. Juli. Zwei Lage zuvor ging die französische Division Canrobert in der Stärke von 12,000 Mann und die erste Division des englischen Generals Sir Georg Brown in der Stärke von 5000 Mann an Bord der in Bereitschaft gewe. ſenen Schiffe, um die von uns schon besprochene Expedizion gegen Anapa zu unternehmen. Auf der Höhe jener russischen Festung kreuzt schon durch längere Zeit die Flottendivision des Contre = Admirals Lyons und es unterliegt feinem Zweifel, daß der Plan , nach welchem die Feftung Anapa genommen werden soll, ein wohlüberdachter sei. Wir entnehmen übrigens einem zweiten Briefe aus Varna, daß die Expedizion der ruſſiſchen Festung Feodosia in der Krimm gelte. Die nächste Post muß über dieses kriegerische Unternehmen nähere Daten bringen.

Agile ", „Amazone", "1 Andromache " , ,,Amphytrite", " Adler ", „ Astuta", " , " Bocchese", " Brenta", " Ceres " , " Diana", " Becate", Bacchus ", "„ Aspis "“ , „ Bacchus Helene " ," " Furiosa" , " Iris " , " Laibach " , " Lampreda", "Leda ", „Leggera ", " Linca " , " Modesta “ , „ Morlacco “ , „ Najade “ , „ Pallas“, „ Valma“ , „ Schwalbe“ , „ Zara". ・ Achtzehn " Salona“, „ Schlange ", " Sibylle“ , „ Sirene “ , „ Fuchs " , Con Kanonenboote, je zu 4 Kanonen : " Callige" , " Calypso", " Concordia", "„Con= „ Danä ", " Didon “ , „ Fulminante " , " Galatea" , "Gelosa " , " Medusa ", ", stanza "/ "Merope ", " Pandora ", " Proserpina", " Stella" , " Tartara" , " Tremenda" Vienese". Fünf Schoonerbriggs zu 4 Kanonen : " Bravo ", " Veruda" , Chamäleon"," " Delphin", " Dromedar“, „ Fidus " . Neun Trabakel und eilf " Custozza" mit 6 , „ Lucia “ mit 7 , „ Volta" mit 6 , „ Elisabeth" : Dampfer "/ ( im Bau) mit 6 , „Taurus“ mit 5 , " Achilles " mit 4 , „ Curtatone" mit 4, „Henzi “ mit 4 , „ Vulcan" mit 4, „ Alnoch “ mit 2 Kanonen, und die Dampf yacht " Seemöve ". Die österreichische Kriegsmarine besaß demnach am Schluffe des verflossenen Jahres 104 Schiffe und Fahrzeuge mit zusammen 781 Ra nonen, wovon 1 Propellerfregatte, 1 Propellerkorvette, 1 Goelette und 1 Dampfer im Bau begriffen waren .

Preußen. Für die diesjährigen großen Manöver in Schlesien sind bereits die Anordnungen erlassen worden. Sie beginnen am 20. d . M. und findet das eine in der Umgegend von Liegniz, das andere bei Kanth statt. Se. Maje ftät der König wird zur Abhaltung derselben direkte aus Putbus eintreffen. Frankreich * In der Feuerwerkerschule zu Mez ist es fezt angeblich gelungen, mit Kongreve'schen Raketen von 9 Zentimeter Durchmesser und 1 Meter 10 Zens timeter Länge (3 Zoll etwas über 3 Fuß) auf 5600 Meter d. h. fast andert halb Stunde weit , zu feuern, wobei das mörderische Geschoß faft 5 Fuß tief in den Boden eindrang . Die mittlere Abweichung vom Zielpunkte betrug nicht mehr als 75 Meter ( etwa 240 Fuf) . Man glaubt es mit stärkern Raketen bis auf zwei Stunden weit zu bringen .

In den drei festen Schlössern Anapa, Rajevski und Noworoſſuk sollen 20,000 Mann Ruſſen in Garnison liegen. Da ste aber durch die russische Flotte nicht protegirt werden können , so ist zu vermuthen, daß ſie ſich im schlimmsten Falle hinter den Kuban nach Kopit zurüfziehen können. Die Halb Insel Krimm wird sicherem Vernehmen nach von 60-70,000 Mann verthei * Das " Journal des Debats " bringt einen Artikel, worin die Schwie digt. An den betreffenden Defenſions - Objekten wurde durch volle dreißig Jahre ununterbrochen gearbeitet , was uns zu der Vermuthung veranlaßt, rigkeiten aufgezählt werden, welche die vereinigte Flotte bei ihrem Vordringen daß die am 22. Juli von Varna abgegangene Expedizion jener Halbinsel nicht von Kronstadt gegen die Alandsinseln zu überwinden hatte. Unter Anderem gelten fönne. heißt es: " Die Seekarten find so mangelhaft , wie man es sich nicht einmal Nachdem es einzelnen aus dem Hafen von Sebastopol auf Kreuzung vorstellen kann ; Inseln mit dem schönsten Waldwuchs sind darin gar nicht ausgesendeten Kriegsschiffen gelungen war , 4 türkische Kauffahrteischiffe in angegeben , was soll wan erst sagen von den Sandbänken , Furthen , Felsen Grund zu bohren , erschien am 19. verflossenen Monats in der Nähe von u . f. w. , die unter dem Meere liegen , deren Kenntniß für den Seemann Sinope abermals ein russischer Dampfer, hißte die österreichische Flagge auf, noch viel wichtiger ist. Man mußte die ganze Fahrt nur mit der Sonde in verbrannte 2 mit Kohlen befrachtete Kauffahrteischiffe und kehrte nach Seba der Hand machen, und es geschah sehr oft, daß man plözlich von der tiefften flopol zurük. Vier englische Dampffregatten wachten auf ihn Jagd , konnten Stelle auf eine Sandbank fließ. ihn jedoch nicht mehr erreichen. Da auch die Poftschiffe zwischen Batum und Nur durch eine unermüdliche Aufmerksamkeit und Umsicht gelang es Varna von den russischen Dampfern viel belästigt werden , leben viele Kauf den beiden Flotten an die Alandsinseln zu gelangen , wo sich alsogleich die fahrer im Hafen von Varna in Angst. kleineren Schiffe in die engen Fahrwässer gegen Bomarsund zu hasartirten, Auch die Cholera ist unter der französisch- englischen Besazung verhees während Admiral Plumridge mit einer zahlreichen Abtheilung die nördlichen rend aufgetreten. Vom 16. bis 24. Juli sind der Krankheit über 200 Mann und nordöstlichen Küsten des Archipels blokirte. erlegen. Bei Abgang des Briefes aus Varna gestaltete sich der schon am Eine Privatkorrespondenz des Moniteur de la Flotte" aus der Bucht 23. ausgebrochene Seefturm zu einem wahren Orkane und man war für die von Barosund, 13. Juli, gibt interessante Details über die Rekognozirung gegen Anapa abgegangene Expedizion in einiger Besorgniß. der vereinigten Geschwader vor Kronstadt : Die französische Flotte blieb Die bekannte Intrigue in Konftantinopel , welche den tapfern französi nach ihrer Ankunft nur 8 Tage vor Barosund liegen. Am 22. Juni um schen General Baraguay aus dem diplomatischen Felde zu verdrängen ver: 9 Uhr Morgens verließ der größere Theil der vereinigten Geschwader unter mochte, umftrift neuestens auch den Marschall St. Arnaud . Man sprach in dem Befehle der Admirale Napier und Deschènes das gefährliche Fahrwaſſer Varna allgemein von dessen bevorstehender Abberufung. der Bucht und schlug die Nichtung nach Kronstadt ein. Das Expedizions In Albanien und Thessalien treiben sich nach Abgang der türki chen korps bestand aus 18 Linienschiffen, wovon 12 Schraubenschiffe, aus 8 Fre Nizam-Truppen abermals griechische Freizügler und Albanesenschaaren herum. gatten, 3 Korvetten und mehreren Aviſo's , sämmtlich Dampfer ; 10 andere Ihre Anführer sind die bekannten Pigari und Fraffari , welche bisher Oberste Linienschiffe der Geschwader, wovon 2 Schraubenschiffe, blieben unter Admiral in türkischen Diensten waren und nun der Fahne des Aufruhrs angehören. Corry auf ihren Ankern liegen, um sich, Barosund schüzend , gegen Helſing Die Bezirke , deren Bevölkerung sich gegen die Herrschaft der Pforte erhob, fors zu wenden. Nach einer Fahrt von 40 Stunden kam das Geschwader erstreken sich bis gegen Rumelien hin und könnten sich leicht in das übrige vor der kleinen Insel Seskaer, 38 Meilen von Kronstadt entfernt, an. Wäh Albanien und nach Türkisch- Serbien ausbreiten. rend zwei Tagen bereitete man sich auf die Eventualität eines Kampfes mit der russischen Flotte vor , der man entgegenfuhr. Montag , am 24. Juni, * Der österreichischen „Marinezeitschrift " entnehmen wir folgende Ueber- hatte die Flotte bereits um 3 Uhr Morgens die Anfer gelichtet, und seate sicht des Standes der österreichischen Marine am Schlusse des Jahres 1853 , ihren Weg bis tief in den Golf von Finnland mit voller Dampfkraft fort. deren Ziffern und Angaben das beste und überzeugendste Bild des regen Bald gaben die Admirale das Zeichen zum allgemeinen Kampfe . Fortschreitens in dieser Beziehung darbieten. Die österreichische Marine be Schon gewahrte man den Leuchtthurm, der ſich auf der westlichen Land ſaß in jenem Zeitpunkte sechs Fregatten : „ Schwarzenberg " mit 60 ; "1 Bello- zunge der Insel erhebt , auf der Kronstadt ſich befindet. Der Golf wurde na" mit 50 ; "Novara " mit 42 ; "Venus " mit 32 ; „Nadeßky " (im Bau) immer enger, die Ufer desselben rükten stets mehr zusammen. Schon wurde mit 31 und „ Juno “ , Kaſernfregatte , mit 10 Kanonen ; sechs Korvetten : die Stadt selbst dem Auge ſichtbar . Auf Befehl des Admirals Parseval „Karolina" mit 24 ; Diana " mit 24 ; Leipzig" mit 20 ; "1 Minerva" mit stekte der Aviso " Souffleur " zwei Reihen Signale auf, fuhr von einem 14 ; "Titania " mit 12 Kanonen ; eine sechste mit 22 Kanonen war begonnen Ende des Zwischenraumes zwischen den zwei Linien, welche die Flotte gebildet, und im Bau begriffen. Sieben Briggs : Montecuccoli " , " Orestes " , " Pilas zum andern hinab, und kündigte derselben an, daß im Often 30 Segel sichtbar des “ , „ Pola “ , „ Triest“ , „ Triston “ , „ Huſſar “ , jede zu 16 Kanonen. Fünf geworden . In diesem Augenblik verfügt sich Sir Ch. Napier an Bord des Goeletten Elisabeth " mit 12 , „ Phönix" mit 12 , „ Arethusa" mit 10 , „ Inflexible " . Noch ist die Stellung der russischen Schiffe unbekannt, von „ Artemisia “ mit 10 , " Saida" (im Bau) mit 6 Kanonen. Zwei Prame : denen man nur die Maßten gesehen. Sie können außerhalb ihres Hafens „Mongibello“ und „Vesuv", jeder zu 12 Kanonen. Ein Bombardierschiff : aufgestellt sein, bereit zum Kampfe , und in diesem Falle ist man entschlossen Saetta" mit 10 Kanonen. Vier und dreißig Penichen , jede zu 3 Kanonen : sie anzugreifen. Nach der Ansicht der beiden Admirale war der Kampf also

499 ganz nahe bevorstehend , aber die Umstände sollten ihre Erwartung täuschen . | Gärten und vorbereitete Maueröffnungen geflüchtet, Bei dieser Gelegenheit gelang es Die Signale verkündigten bald, daß die russischen Schiffe tief im Hafen hinter jedoch eines der Haupträdelsführer Namens Barilla habhaft zu werden, welcher von ihren furchtbaren Linien von Batterien und Festungen lagen. Man zählte einem Jäger vom Dache geschoffen und obgleich übel zugerichtet, noch lebend eingebracht werden konnte. 20 Linienschiffe ; die Entfernung betrug nur 8 Seemeilen, allein die Wasser Während sich dies im Borgo delle Colonne zutrug, hatte sich ein Geplänkel in der tiese gestattete unseren Linienschiffen nicht weiter vorzubringen . Die Flotte Strada Macftra bei dem berüchtigten CaféRavazzone, dem Bersammlungsorte der Leiter löfte ihre Kolonnen auf und man warf die Anker aus, eine Duerftellung des Aufstandes, entsponnen. In der Nähe dieses Kaffeehauses war kurz vorher Haupts über den Golf hin einnehmend. Acht Tage wartete man auf das Auslaufen mann Stefanelli von Kaiserjäger, als er zu seiner Truppe eilte, von mehreren mit Dolchen Bewaffneten angefallen worden. Es gelang ihm jedoch, nach: der russischen Flotte : man hoffte, sie werde den Kampf anbieten. Während dem er einen der Angreiser schwer verwundet hatte, sich Luft zu machen ; er wurde aber 48 Stunden wehte eine ihr günstige Oftbrise , allein vergebens . Eine Linie durch einen Steinwurf und einen Schrottschuß ganz leicht verwundet. In Folge dieses Vorfalls hatte sich das vorerwähnte Geplänkel entsponnen , wels Dampffregatten stazionirte Tag und Nacht im Angesichte der feindlichen Forts, die Bewegungen im Hafen überwachend . Die Admirale beſchloſſen , ſich dem ches aber bei dem Widerstande, den die Insurgenten auf diesem Punkte leisteten , bald Plaze allein zu nähern, um die Zugänge und die Möglichkeit eines Angriffs ernster wurde, indem die anrüfenden Truppen aus dem Hause, in welchem sich das Café Ravazzone befindet, sowohl als von den anfloßenden Häusern mit einem Hagel von zu erforschen. Kronstadt ist nur auf einer Seite nahbar ; es ist das Fahrs Steinen, Pistolen und Gewehrschüssen empfangen wurden. Um einem nuglofen Blutver wasser, an dem die drei Häfen liegen . Dieses Fahrwasser kann nur auf einer gießen vorzubeugen, brang Major Röth darauf , daß zwei parmaische Geschüze , welche geringen Breite beschifft werden , die 3 - 5 Brassen Tiefe bietet. Eine ganz in der Nähe bei der Hauptwache flanden, gegen das Café Ravazzone ins Feuer ges einzige Stelle in der Nähe des Kauffahrteihafens und unter der Bastion sezt werden. Dies wirkte. Nach 10 over 12 Schüssen fingen die Zuſurgenten an ihre Menzikoff ist 8 Braffen tief, aber um dahin zu gelangen , muß man die Schlupfwinkel zu raumen. Die Jäger rükten nun schnell vor, drangen gewaltsam in das Kaffeehaus, lonnten aber nur mehr zweier Aufständiger habhaft werden, da die Anderen Schwierigkeiten eines für Kriegsschiffe unfahrbaren Wassers , wenn sie nicht sich über die Dächer und durch in den Nebenhäusern angebrachte Deffnungen geflüchtet eigene dazu hergerichtet sind, und das Kreuzfeuer der granitenen Forts über hatten. Nach diesem Kampfe, der bald nach zehn Uhr Vormittage flattfand, fonnte der wunden haben. Die Nothwendigkeit , ein Schiff nach dem andern defiliren Aufstand als vollkommen niedergeworfen betrachtet werden, indem die Insurgenten der maßen eingeschüchtert waren, daß , geringfügige Plånkeleien in entfernten Stadttheilen zu laſſen, würde also durch kein befriedigendes Resultat aufgewogen werden . abgerechnet, nichts Ernstliches wehr vorfiel. Daß der Aufstand ein allgemein vorbereiteter war, geht aus dem Umstande Großbritannien. hervor, daß auf den Dächern jener Häuser, bei welchen die Truppen muthmaßlich vorbeis maschiren mußten, Steine und Dachziegel angesammelt waren, um das Militär zü be * Die Bartfrage in der Armee ist nun durch eine am 27. Juli werfen. vom Kriegsministerium erlassene Ordre dahin entschieden worden, daß die Die schnelle Unterdrüfung der bewaffneten Erhebung ist dem energischen Ginschreis gesammte Armee, auch die im Lande stazionirten Truppen, Schnurbärte ten der Truppenführer, ganz besondere aber des Majors Koth zu danken. Durch die tragen dürfen. Doch muß ein bartfreier Raum von zwei Zoll zwischen Bas schon in aller Früh ausgesendeten Batrouillen hat er jedenfalls den beabsichtigten Bau Barrikaden zu verhindern gewußt, so wie die, auf sein bestimmtes Begehren erfolgte kenbart und Mundwinkel bleiben. Kinn, Unterlippe und Obertheil des Hal von Geschüzanwendung die Sache schnell zur Entscheidung gebracht hat. ses bis zur Kravatte müssen ebenfalls glatt rajirt sein.

Die parmaischen Truppen haben sich beim Kampfe mit unerschrokenheit und Hin gebung bethe.ligt, was um so mehr Anerkennung verdient, als konstatirt ist, daß viele Verführungsversuche flattgefunden hatten, und die Anführer auf den Abfall des ganzen 2. Bataillons rechnen wollten. Nur zwei Mann dieses Bataillons , welche sich schon Tags vorher aus der Kaserne entfernten, haben sich der Bewegung angeschlossen. Dieselben Tages - Nachrichten. wurden jedoch während des Kampfes eingebracht und schon Tags darauf am 23 stand * (Wien.) Se. . . Apoftolische Majestät haben nachstehendes Allerhöchstes rechtlich_erschoffen. Das tapfere Benehmen der Truppen, insbesondere der Jäger , ist über alles Lob Handschreiben an den Generalen der Kavallerie, Grafen Wratislaw zu erloffen geruht : erhaben. „Lieber Graf Wratislaw ! Sie vollenden heute Ihr fünfzigstes Diensjahr ; dies veranlaßt Mich Ihnen Der Verlust ist im Verhältniß des ſo nachtheiligen Straßenkampfes sehr gering, zu wünschen zu dem Bewußtsein, mit dem Sie auf eine Laufbahn zurükbliken, die Ihnen und selbst unter den Verwundeten find nur der parmaische Lieutenant außer Dienst Mar einen so ehrenvollen Plaz einräumt unter Meinen treuesten bewährtesten Dienern, unter tini der fich übrigens nur zufällig auf der Straße befand und einen Schuß in die Meinen tapfersten Soldaten, unter den ritterlichsten Führern- Meiner braven Armer ; - rechte Hüfte erhielt, dann der Jager Valerio Filippi, der durch den Fuß geschossen 1 veranlaßt Mich, Mir zu wünschen, daß Mir diese Ihre vortrefflichen Dienste noch wurde, als erheblich blefsirt zu betrachten. Alle anderen Wunden find kaum der Erwäh lange erhalten bleiben, für die Ich Ihnen Meine dankbare Anerkennung und aufrichtige nung werth, die Leute sind auch nicht in das Spital gebracht worden. Ueber den Verlust der Aufständigen ist bisher nur bekannt, daß 10 todt geblieben, Wohlgeneigtheit mit Vergnügen wiederhole. Wien , 1. August 1854. 7 bis 10 verwundet worden sind. 身 Franz Josef m. p. “ Wir lassen schließlich die Namen der bei dem Aufstand Verwundeten folgen , und * Sr. Majestät Fregatte „ Novarra “ war am 16. v. M. in Gibraltar angelangt. zwar vom dritten Bataillon des Kaiser-JägersRegiments : Hauptmann Luigi de Stefa nelli burch einen Schrottschuß und Steinwurf; Unterjäger Siegfried Samm, Patrouil * Unseren bisherigen Mittheilungen über die Emeute in Parma können wir lenführer Giovanni Minalti, Jäger Giovanni Bernardinelli , alle drei durch Steinwürfe jezt die nachstehende vollständige Schilderung aus Parma 26. Juli, der „ Wiener Zeitung“ | sehr leicht, Jäger Martin Güns, Josef Tennewein, Angello Martinelli und Stefano Par entlehnt, folgen lassen : quin durch Schrottschüsse leicht und Valerio Filippi durch einen Kugelschuß im Fuß schwer ver Am 21. Juli Abends 7 Uhr erhielt der Kommandant des hier garnisonirenden wundet. Von den herzoglich parmeſaniſchen Truppen wurde der Unterlieutenant Efraun dritten Kaiserjäger-Bataillons, Major Köth, Nachricht, es werde am folgenden Tag in Martini durch einen Kugelschuß in der Hüfte schwer, der Feldwebel Carlo Colombi Parma, Piacenza, Bologna und anderen Städten Italiens ein bewaffneter Aufstand gleichfalls durch einen Kugelschuß aber nur leicht verwundet. ausbrechen Obgleich solche allarmirende Gerüchte oftmals ausgestreut waren, so versäumte Major Koth doch nicht, verschärfte Sicherheitsmaßregeln anzuordnen. In der Nacht vom 21. auf den 22. erhielt Major Röth endlich von Seite des Personal-Nachrichten. versammelten parma'ſchen Ministerrathes die offizielle Mittheilung, daß ein Aufstand zu besorgen sei, und zugleich das Ersuchen, die Truppen von drei Uhr Morgens an in voller Ernennungen und Eintheilungen. Bereitschaft zu halten. Nachdem Major Köth dies verfügt, mit dem parmaischen Truppenkommandanten Obersten Curtarelli über die Allarmdisposizion sich verständigt und einen vermehrten Im 14. Jäger-Bataillon : Mraczek, Thomas, Unterlt . 2. Kl., z. Unterlt. 1. Kl.; Ha benicht, Karl, Unterit. 2. Kl. des 2., q. t. anher. Patrouillengang angeordnet hatte, begab er sich auf einen in der Nähe der Serviskas ferne gelegenen Punkt, um das Treiben in dem gewöhnlich belebtesten Theile der Stadt Roßler, Jakob, Pelzl, Heinrich, Unterlts. 2. Kl. des 6., 3. Unterlts. 2. Kl. beim 18. Jäger-Bataillon. beobachten und hiernach rechtzeitig seine Disposizionen treffen zu können . Die Nacht verging ruhig. Des Morgens wurden wie gewöhnlich die Kaufläden Kannegießer, Josef, Radet des 6. Jäg.-B , z. Unterit. 2. Kl. geöffnet, und außer einem etwas regeren Leben waren feine verdächtigen Symptome bezerowski, Karl, Aichinger, Johann v., Petrossi, Ferdinand , Kadetkorporals, Wiethe, Josef, Kerporal ; Pull, Julius, Kaulta, Theodor von, C i ch u l e f y, merkbar, bis um 9 Uhr plözlich die Kaufläden geſchloſſen wurden.´ In diesem Augenblike Peter, Kadetkorporals dis Pionnier-Korps, z. Unterlts. 2. Kl. ging auch schon die Meldung ein, es sei in der Richtung von Caffa di Detenzione ein Schuß gefallen und in der Nähe dieses Gebäudes ein Zivilist mit blutendem Rovfe lau Bome ausky, Konstantin, Kadetfeldwebel beim 58. JR., 3. Unterlt 2. Kl. beim 24. Juf.Regiment . fend gesehen worden. Gleich darauf wurde gemeldet, ößerreichische und parmaische Pa Offiziale der neuen Art. - Regimenter : Groß, Karl, vom 2. Fest. -Art. -Bat . , Renungstrouillen seien im Borgo della Colonne mit Steinen beworfen und aus den Häusern sei 3. neuen 1. Art.-R.; Fischer, Jos., vem 1. Art.-Reg., zum neuen 2. Art. -N .; auf dieselben geschoffen worden, worauf sich dort ein ziemlich ernſter Kampf entſponnen Hoffmann, Karl, Rechnungs -Afzefſift des Landes-Milit.-Rechnungs-Departement habe. Nun wurde augenbliklich Allarm geblasen, die Truppen auf die im Voraus be: zu Graz, zum Offizial beim neuen 3. Art. Reg.; Martinkovic, Josef, vom ftimmten Allarmpläge disponirt und eine halbe Kompagnie Jäger nebst zwei Geſchüzen 1. Fest.-Art.-Bat., zum neuen 4. Art. Reg.; Hoffmann, Johann, von der nach Sala (dem Sommeraufenthalte der Frau Herzogin Negentin) detachirt, um die dort Zeugs Art , zum reuen 5. Art.Reg.; Linder, Peter, vom 4. Feft.-Art. -Bat., schon zum Schuze Ihrer königlichen Hoheit aufgestellten parmaischen Truppen zu vers zum neuen 6. Art.-Reg.; Jarner, Johann, vom 4. AR. , z. neuen 7. Art .R.; stärken Khu, Maximilian, Rechnungs -Akzessist des Landes-Mil. - Rechnunge- Depart. inWien, Zur Unterstüzung der in den Kampf verwikellen Patrouillen , wurde sofort eine zum Offiziale beim neuen 8. Art.-Reg.; Wach a, Ignaz, vom 2. Art .-Reg., beim Division parmaischer Infanterie und die zwölfte Kompagnie Kaiserjäger entsendet und neuen 9. Art.-Reg.; Dehl, Anton, vom 5. Art.Reg., beim neuen 10. Art.-R.; während erstere die Insurgenten aus dem Borgo trieben, drang die Jagerkompagnie in Lenz, Johann, vom 4. Art.Reg. , beim neuen 11. Art.-Reg.; Passardy von die dort befindliche Finanzwachkaserne und arretitte mehrere Finanzsoldaten, die sich theils Pellert und Aranyos, Kail, Fourier des 48. Inf.-R , 3. Offizialen beim am Aufstande betheiligt, theils ihre Waffen den Insurgenten abgetreten hatten. Hierauf neuen 12. Art.-Reg. wurden noch mehrere 'andere Häuſer, aus welchen geschoffen oder Steine geworfen wurs den, durchsucht und einige Verhaftungen vorgenommen. Die größere Zahl der in jenen Häusern befindlich geweſenen Insurgenten hatte sich aber bereits durch die rükwärtigen

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Patriotischer Wunſch für den 18. August 18 5 4. Von J. B. J. Franz Josef ruft! - o höret All' auf Ihn ! Gin Kaiser ist es ohne Seines Gleichen, Sein Streben all', Sein unablässig Müh'n Ift Volks wohl nur - in Seinen weiten Reichen. Noch deutet nicht auf blut'gen Kampf und Krieg Die große Macht-Entfaltung seiner Heere, Doch gilt es einft, - ift ſicher auch der Sieg Verbürgt durch Seiner Schaaren Treu und Ehre ! Vereinten Muths bedarf's, vereinter Kraft, Soll unsers Kaisers großes Werk gelingen, Die Industrie - so Bölker Reichthum schafft Auf eine nie geahnte Höh' zu bringen. Und wie Er ritterlich nach Außen sorgt, -- mit Umficht Er nach Innen, Sorgt ――― ohne Hehl Er fagt : Was voll Vertrau'n dem Staat 3hr borgt Macht Ehre Euch, und Silber rüfgewinnen. Das Silber hat durch trübe schwere Zeit Beinah' fich ganz aus Desterreich verloren, Seitdem hat unsre Börse weit und breit Die Kinder Kurs und Agio“ geboren ;

Angekommen in Wien. (Am 2. Auguft.) Oberft Besozzi, vom Genie-Stab, von Mailand (Stadt, ung. Krone). - Major Bibra, in Pens., Die Hptlt : von von Presburg (Wieden, gold. Lamm). Mühlwerth, vom 43. JR., von Brünn (Motſchakerhof), 19 Schlega, von der Zeugs-Art., von Graz (Arsenal), - von Neuhauser, vom Genießtab, von Bruk (Stadt Nr. 1115), Loschan, vom Art.-Stab, von Budweis (Wieden, gold. Kreuz). (Am 3. Auguft.) Oberft v. Wermann, vom 2. Genies Oberstlt. v. Meyer, Reg., von Krems (Hotel-Daum). vom Geniestab, von Komorn (Jägerzeile Nr. 54). - Die Majore : Kalbfleich, vom Raket. - R., von Neuſtadt (Wieden, Lamm), - Baron Saamen, vom 29. JR , von Siebenz bürgen (Alserkasern Nr. 202). ――― Hptm. v. Edwehr, vom 1. GeniesReg., von Krems (Stadt, goldene Ente) . (Am 4. August.) Die Hptlt.: Pißingen, vom 7 JR., von Benedig (Matschakerhof), — v. Tegethow, vom 22. IR , von Graz (Stadt Trieft), -- Bordolo, vom 33. JR., von Lemberg (Stadt Frankfurt), - Cybuß, von der Art. Akademie, von Olmüz (Landstraße, rothen Hahn). Abgereiset. (Am 2. Auguft). Die Rittm.: Millenkovich, vom 8. Gend. Reg., nach Hermannstadt, ―――― Baron Varicourt, in Benf., nach Deutsch-Altenburg. __ Schiffs-Lieut . Graf Mis chaeli, vom Marine-Korps, nach Pesth. (Am 3. August. ) Sc. Erzell. Herr G. d. K. v. Kreß, nach Gastein. -- Herr FM . Melzer, nach Mailand. ――― Die Majore: Maschka, vom 47. JN , nach Postelberg, Febr goni, vom 15 Gend.- , nach Marienbad,von Fürstenwärther, vom Geniestab, nach Hainstetten. Sptin. Reiter, vom 1. Inf.-N., nach Tepliß. (Am 4. Auguft.) Major Capri, vom Plaz-Kommando, nach Prag. Sechszehnter Ausweis der zu Gunsten des Dedenburger Offiziers-Waiſen-Erzie hungs-Institutes für "Waisen-Spenden" eingelangten Bes träge. Vom Magiftrat der königlichen Stadt Groß-Kanischa, u. z. von Hrn. Stadt-Richter Szeg 1 E. 2 fl., Hrn. Stuhl richter Adjunkt Bucefo 1. 1 fl., Hrn. Stuhlrichter Amts Aftuar Szobovits 1 E. 1 f., Hrn. Stadt-Kämmerer Botfi 1. 30 kr., Hrn. Magistrate Rath Sanveber 1 6. 1 fl., Hrn. Straßer 1 G. 40 kr. , Hrn. Magistrates Gespan Ignaz Michel 1 E. 1 fl., Hrn . Heinrich Wittens dorfer 1 G. 5 fl., Hrn. S. W. Gutmann 1 E. 1 fl. Bom Bürgermeisters Amt der landesfürfil. Stadt Zwettl, u. a von der Stadtgemeinde 1 G. 2 fl., von der Frau Haunsteiner, Gattin 1 Hrn . Dr. Günther 1 6. 30 kr. , Hrn. Oberlieut. 3eiller 1 G. 30 kr., Fr. Rathi Epfelthaler 1 E. 30 kr., Hrn. Josef Pohn 1 E. 20 fr. Vom Bürgermeister-Amt der königl. Freistadt Laus , u. 3. vom Herrn Bez. Hptm. Zahradka 1 . 40 fr., Herrn Staats. Anwalt Berndorf 1 G. 1 fl., Hrn. Bez. Kom miffår kochmüller 1 G. 30 ft., Hrn. Steuer-Inspektor Sallak 1 6. 1 fl., Hrn. Fabrikant Michel Florian 16. 1 l , Hrn. Bürgermftr. Jakob Florian 1 E. 1 fl. Bom Bürgermeister Amt zu Moldauthein 6 G. 1 fl. Bom Stadtrath Neubistrig in Böhmen 6 6. 2 fl. Bom Bürgermeister-Amt zu Kunſtadt in Mähren, u. z. v.

Sie wuchsen immer mehr und mehr heran, Bestahlen Arm ' und Reich' ohn' alles Schonen, D'rum wendet Defterreichs Kraft ein Mittel an Damit fie länger nicht im Lande wohnen ; Der Plan ist edel, wahrhaft groß und schön, Des Baues fefter Grund ift : Volks - Vertrauen , Nur ― wo sich innig Fürft und Volk versteh'n Läßt sich auf solchem Grunde ſicer bauen. Es naht ein Tag, so Den zur Welt gebracht Der Defl'reich hob ― und höher noch wird heben, Der stets für Jedes Seiner Völker wacht ; Mocht' wolfenlos Er oft den Tag erleben ! Wir aber eilen - nach dem Wunsch des Herrn Ein scheinbar Opfer freudig darzubringen , Ein Darleh'n gibt dem Staal' ja Jeder gern Woohn' Verlust — die Ehr' ist zu erringen. - nah und ferne an! D'rum hört mich Alle -Gewinn bringt sicher Jedem solch' ein Borgen, Und Reich wie Arm betheile sich daran, Dann darf den Nothstand Niemand wohl beforgen. Die Sprache die ich führ', ist offen ― wahr ! Vereinte Kraft wird Defl'reich hoch erheben, Und nimmer droht dem Kaiserreich Gefahr Wo Fürst und Volk nur Eins für's And're leben !

der Frau Leopoldine Gräfin Coudenhofen, t. k. Oberstenss Gemalin 2 E. 5 fl., Frl. Klara v. Bolza, k. k.. Majors: Waise 1 G. 1 fl., Fr. Leopoldine Baronin Honrichs ges borne Gräfin Mittrovsky 2 E. 4 fl. Vom Bürgermeister - Amt der Stadt Tetschen in Böhmen 6 . 3 fl. 50 fr. Vom Bürgermeister-Amt der Stadt Leschen in Schlesien, u. z. v. Hrn. Bürgermeister Dr. Kluki 1 E. 2 fl. , Hrn. Gemeinde-Rath Georg Prutek 1 E. 2 fl , Hrn. Dechant Josef Paduch 1 G. 1 fl., Krischke 1 E. 1 fl. Summa • 45 fl. 30 fr. laut 15 Ausweis 860 fl. 42 fr. 906 f. 12 fr. Zusammen Hiervon ab für Schreiben, Poft, 3. Auflage · 45 fl. 38 fr. und sonstige Speſen Somit rein 860 fl. 34 fr. Wien, 22. Juli 1854. J. B. Jüngling.

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B. W. Ohligs - Haussmann , Als Regiments- Schneider k. k. Hof-Waffenfabrikant. sucht ein Mann in besten Jahren, kinderlos, seinem Fache vollkommen gewachsen, um jeder Anforderung zu entsprechen, Magazin von garantirten Seitenwaffen, Fecht entweder bei der Infanterie oder Kavallerie plazirt zu wer. requisiten und Uniformirungs - Waaren. Stadt, den. Näheres durch die Redakzion disses Blattes. tiefen Graben Nr. 163, 1. Stof.

Kundmachung. Die besonders günstige Aufnahme, derer sich die durch das gefertigte k. f. privilegirte Großhand lungshaus garantirte große Realitäten: und Geld-Lotterie gleich nach ihrem Erscheinen zu erfreuen hatte, und der sich in Folge dessen täglich lebhafter zeigende Begehr nach Losen, sest das selbe in die angenehme Lage die erfte Ziehung statt am 11. angekündet, schon

Januar

1855, wie ursprünglich

am nächſtkommenden 4. November unwiderruflich vornehmen zu laffen. Indem das Großhandlungshaus diesen günstigen Umstand dem geehrten Publikum , ſo wie seinen zahlreichen Geschäftsfreunden hiermit zur Kenntniß bringt, macht dasselbe zugleich auf den be fonderen Vortheil aufmerksam, welchen diese Lotterie darbietet, daß der Befizer von 4 Lofen (b. i. von jeder der 4 Klaffen ein Los) eilfmal spielt, und zwar 3mal in der ., d. i. in der Vor Ziehung, 3mal in der 2., d. i. in der Silber-Los - Separat-Ziehung, 1mal in der 3., d. i. in der Gold-Los -Separat-Ziehung, und 4mal in der Haupt- und Schluß -Ziehung, in welcher der große Treffer von 200,000 fl. gewonnen wird. Diese 4 Lose kosten zusammen 22 fl. in Banknoten, spielen wie gesagt 11mal und müf fen mindestens 15 f. W. W. zurükgewinnen. Wer sich in den Befiz von 4 solchen Losen sezen will, wolle fich

beeilen, weil die Gold Lose, wovon laut Spielplan nur eine geringe Anzahl ausgefertigt worden ist, in Kürze vergriffen sein werden. Wer die Auslage von 22 fl. für 4 solche Lose scheuet, der wolle fich 1 Los der I. und Los der II. Klasse kaufen, beide zusammen kosten nur 6 fl, ――― eine diefer beiden Klaf sen muß in der Vor-Ziehung gezogen werden, und man spielt sohin damit 4mal, nämlich in der 1. Ziehung, in der 2. Ziehung und mal in der Haupt- und Schluß- Ziehung, in welcher , wie oben gesagt, der große Treffer von 200,000 fl. gewonnen wird. Wien, am 1. August 1854 . G.

M.

Perissutti ,

f. f. privil. Großhändler , Stadt , Kärntnerstraße Nr. 1049, im 1. Stof. Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. --- Druf von Karl Gerold und Sohn.

Deſterreichiſcher

Beitschrift für

Nro. 63.

Mittwoch,

Soldatenfreund.

militärische

den

9.

August

Intereſſen.

1854.

VII.

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 kr ., vierteljährig 1 fl. 30 kr., für die Zustellung in das Haus werben monatlich 6 kr. K. M. aufgeschlagen. - Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr. , halbiährig 4 fl. 20 Fr. R. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesenber erhalten. - Einzelne Blätter 6 tr. R. M. Prânumerazion wird angenommen im Komptoir des Soldatenfreundes ( Stadt , Wollzeile Nr . 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingefendet werden wollen . Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werben zu 4 kr. K.M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 R. au berichtigen kommt. - Anonime Beiträge werden nicht berükſichtiget.

Berichtigung zur "Geschichte des Infanterie-Regiments | nant Naftachin (später vor dem Feinde geblieben) und Lieutenant Schmidt, die Palissaden wegräumend, im Handgemenge stürmend in die Batterie und Baron Sivkovich Nr. 41." eroberten die dort befindlichen Kanonen ; ferner hat sich auch Feldwebel Ros Es hat sich unter meinen Freunden das Gerücht verbreitet , als sei manovits, der schwer verwundet die Mannschaft noch zum Sturm aneiferte, ich der Verfasser der im öfterr Soldatenfreunde von Nr. 52-56 veröffent sehr hervorgethan. Besonders hervorzuheben ist dabei der Umstand , daß Oberst Baron lichten Geschichte des Infanterie-Regiments Baron Sivkovich Nr. 41. Indem ich auf das Bestimmteste die Autorschaft dieser Schrift ablehne, bin ich zugleich dadurch veranlaßt, sowohl Irriges theilweise zu berichtigen als auch auf solche Stellen aufmerksam zu machen, die der Verfaffer in ungenügender Weise schilderte, während die wichtigsten Momente nicht er schöpfend behandelt und häufig geringfügigen Ereignissen eine unverdiente Sorgfalt gewidmet wurde. Der Raum dieser Schrift gestattet nicht alle die Begebenheiten in chro nologischer Ordnung aufzuführen, und ich beschränke mich blos die Aufmerk. samkeit des mit diesen Vorfallenheiten weniger bekannten Lesers auf jene zu leiten, die dem Zweke dieser Zeilen entsprechen. Ich beginne daher gleich mit der Expedizion des Obersten Baron Wernhardt, die zu den schönsten Waffenthaten des Regiments in jenem Zeitraum gezählt zu werden verdient, und über die der Verfasser mit einer unverantwortlichen Oberflächlichkeit hinausging . Oberst Baron Wernhardt wurde am 19. Dezember 1848 aus der Feftung Temesvar mit dem Auftrage nach Lugos beordnet, diefen für die Verbindung mit Siebenbürgen und der Militärgrenze so wichtigen Ört ge gen feindliche Angriffe zu behaupten. Nebst dem 2. Bataillon Sivkovich waren ihm noch 1 Division Schwar zenberg Uhlanen, 1 sechspfünd. Fußbatterie, 2 Raketeur-Piecen und die uns ter dem Kommando des Major Eisler stehenden 5 Kompagnien des Ro manen-Banater Grenz- Regimentes mit ihren Grenz-Kanonen und ein paar hundert Plajaschen (beffer bewaffneter und organisirter Landfturm) zur Disposizion geftellt.

Wernhardt dieses in seinen Folgen wichtige Unternehmen ohne dazu erhal tenen Befehl ausführte, und ein Erlaß des Temesvarer Kriegsrathes dem Obersten und der Truppe vorläufig die vollste Anerkennung aussprach und das Resultat dieser Expedizion als ein Glänzendes bezeichnete. Dieser Waffenthat wurde auch im Armee-Bulletin die verdiente Aner kennung gezollt. Von dem Allen macht der Verfasser der sogenannten Regimentsges schichte keine Erwähnung, nennt überhaupt die Namen von Offizieren des Regiments öfters bei unbedeutenden Anläffen , verschweigt aber meistens die, welche sich durch persönliche Tapferkeit auszeichneten. Eines ebenfalls sehr glüklichen Erfolges hatte sich die früher stattge fundene Befiznahme des für die Operazionen im Banate sehr wichtigen Or tes Lugos unter Anführung des Majors Anthoine zu erfreuen , der dieses Unternehmen am 27. Oktober 1848 mit einem zusammengesezten Bataillon Infanterie (darunter 1 Division Sivkovic)), einer ½ Fußbatterie und 2 Eskadronen Schwarzenberg Uhlanen vollführte. Er vertrieb nämlich die Insurgenten , löfte die Komitats-Regierung auf, sezte die kaiserliche ein, belegte alle Kaffen mit Beschlag , nahm ein auf 130 Wägen verpaktes Husaren- Depot, welches nach Groß-Becskerek hätte abgeführt werden sollen, nebst dazugehöriger Mannschaft und Pferde gefangen, entwaffnete die Bevölkerung, wobet 3000 Stük verschiedener Ge wehre und eine nicht unbedeutende Quantität Munizion in Beschlag ge nommen wurde, stellte die Verbindung mit Siebenbürgen und der Militär grenze her, und rükte, 3 Kompagnien Romanen-Banater mit ihren Ka In Lugos angelangt, beschloß Oberst Baron Wernhardt auf eigene nonen und 1 Eskadron Schwarzenberg Uhlanen als Besazung in Lugos Verantwortung und ohne vorher einen weitern Befehl abzuwarten, die vom zurüklaſſend nach 5tägiger Abwesenheit in Temesvar ein. zweiten Einer sehr gelungenen Expedizion dieses Majors, mit 5 Kom Feinde besezten Bergstädte des Kraßoër Komitates anzugreifen , und rükte pagnien Infanterie, darunter 1 Division Sivkovich, 1 % zu diesem Zweke am 23. Dezember in 3 Kolonnen vor. , Eskadron Schwar Am 24. um 9 Uhr früh begann der Angriff auf Deutsch-Bogfan, zenberg Uhlanen und einer 6-pfd. Fußbatterie, gegen Lippa, wurde in dem Walachisch-Bogfan und Reschiza und wurde in so vollständiger Art durch Auffaze gleichfalls wenig Aufmerksamkeit geschenkt. geführt, daß schon im Laufe des Nachmittags jedes der 3 Orte genommen Das Gefecht dafelbft währte 2 Tage, erst am 13. November Abends und der überlegene Feind, mit bedeutendem Verluste an Todten und Ver konnte Lippa, unter Mitwirkung des mit seiner Kolonne von Lugos an rükenden Majors Eißler nach hartnäkiger Gegenwehr und einem heftigen wundeten, überall zurüfgedrängt war. Die Wichtigkeit dieses siegreichen Gefechtes wird wesentlich dadurch be- Straßenkampfe genommen werden. gründet, daß bei der Einnahme von Deutsch-Bogsan und Reschiza_nicht Die aus Lippa geworfenen Insurgenten flüchteten mit einem empfind nur allein 7 Kanonen nebft 2 Munizions -Karren erobert, dann ein bedeulichen Verluste über Radna nach Alt-Arad und der Eindruk, welchen diese tender Vorrath an Gewehren und Munizion erbeutet wurden, und endlich Niederlage hervorbrachte, war ein so mächtiger, daß alle in St. Miklos und in Bogfan ein Artillerie-Laboratorium und in Reschiza die Stükbohreret in Neu-Arad befindlichen, feindlichen Truppen, die zum Zernirungs -Korps der unsere Hände fiel, sondern in Folge deffen am folgenden Tage Dognaska Festung Arad gehörten, schleunigst das linke Maros-Ufer verließen , wo besezt und bald darauf auch Orawiza und Száßka von den Insurgenten durch die Besazung dieser Festung Gelegenheit fand sich selbst aus den näch geräumt, somit in ein paar Tagen das ganze Kraßoer Komitat vom Feinde, ften Ortschaften für einige Zeit zu verproviantiren. Des Nacht Gefechtes bei St András am 17. November 1848 wird der sich nach Werschiß und Weißkirchen zurüfzog, befreit. Nicht minder erwähnenswerth sind die einzelnen Details dieses Ge wohl Erwähnung gethan, doch der Umstand, daß sich Oberst Baron Wern fechtes. hardt im entscheidenden Augenblike an die Spize zweier Kompagnien stellte Nachdem Major von Anthoine in dem Augenblike schwer verwundet, und den schon eingedrungenen überlegenen Feind entschloffen entgegeneilte fiel, als er das 2. Bataillon in Angriffs-Kolonnen formirt gegen Bogfan und zurükwies und hierbei nicht nur allein Hauptmann Domin , sondern im heftigsten Kartätschenfeuer_mit_der ihn stets auszeichnenden Bravour auch Hauptmann Breck zum glüklichen Ausgang des Gefechtes wesentlich vorführte, eilte unser tapferer Oberft Baron Wernhardt zu dem von seinem beitrugen, wird in gewohnter Weise des Verfaffers übergangen. Der Feind kam in die größte Unordnung, das Streifkorps Nagy -San Führer beraubten Bataillon und erftürmte an der Spize deffen, die Solda ten zu neuer Kampfluft belebend und über eine vom Feinde zerstörte Brüfe dors flüchtete à la debandade und so endete der beabsichtigte nächtliche fletternd, untern dem begeisternden Rufe es lebe der Kaiser" den gut ver Ueberfall mit seiner eigenen Niederlage. Jene aufopfernd schöne That von 4 Soldaten des Regiments, welche schanzten und stark besezten Bergort. Bei dieser Erstürmung der Verschanzungen von Bogfan, die der Feind unter dem Kommando ihres Korporalen Wafil Litwinczek, Gefangenschaft anfangs harmäkig vertheidigte, drangen Oberlieutenant Gutter, Oberlieute- | verſchmähend, fich lieber dem Tode weihten und in heldenmüthiger Verthei

502 digung eines Hauses dem Feinde einen Verluft von 17 Mann beibrachten, ist leider auf eine Art geschildert, die weit hinter den Anforderungen zurük. bleibt, welche die Ehre dieser Braven an die Darstellungsgabe des Verfass fers einer Regimentsgeschichte zu stellen berechtigt wäre. Bei der Besprechung eines Ausfalls aus der Festung Temesvar in der Nacht vom 4. auf den 5. Juli 1849 unter Kommando des Majors

der Donau in Wien einen großen Schiffsbauplaz einzurichten und eigene Kriegsschiffe für diesen Fluß zu bauen. Unter Josef I. gerieth die Sache wieder in's Stofen . Karl VI. aber griff den Plan 1715 von Neuem auf. Der Schiffsbauplaz befand sich im Prater in der Gegend des heutigen Feuer werksplazes, gegen die Schwimmschule zu. Zwei Schiffsbaumeister , Daniel Davids aus England und Friedrich Gerson aus Hamburg , wurden eigens

Pöschl wird die Tapferkeit der Truppe im Allgemeinen anerkannt, doch fehlt der wesentliche Umstand, daß bei der Erftürmung von feindlichen Mörserbatterien, Oberlieutenant Naftachin an der Spize einer Kompagnie der Erfte in eine diefer Batterien eindrang , und dort im Handgemenge einen ruhmvollen Tod fand, wobei sich auch Lieutenant Tausch auszeichnete und verwundet wurde.

dazu verschrieben, im Prater selbst und im Wienerwalde große Bäume gefällt und eifrigst gearbeitet , so daß bereits Anfangs April 1716 das erste der Schiffe mit 60 Kanonen und in kurzer Zeit ein zweites fertig war, welche am 15. Mai mit großer Feierlichkeit vom Stapel gelassen wurden. Zwei Monate später waren sieben dieser Roloffe vollendet und wurden am 15. Jali von dem Wiener Bischofe Grafen von Kollonitsch im Beisein des päpstlichen.

Derlei tapfere Thaten zieren die Geschichte eines Regiments , es ist Pflicht die Namen dieser Offiziere und Soldaten zu nennen, um fie zum aneifernden Beispiele den Nachkommen aufzubewahren. Dagegen verweilt der Verfasser mit besonderer Vorliebe bei der Ent: waffnung von Klein- Becskerek. Sollte der Verfasser durch den Zusaz " ohne einen Mann zu verlies ren" dem Leser die Meinung aufdringen wollen, als habe dort ein Gefecht stattgefunden? ― wirklich eine sonderbare Argumentazion. Es liegt die Vermuthung sehr nahe, der Verfaffer habe dem damaligen Kommandanten der Expedizion mit der Ausschmükung einer vollführten ein fachen Entwaffnung von Bauern eine Schmeichelei zu machen gewährt, und war dieß wirklich dessen Absicht, so hat er um so sicherer seinen Zwek ver fehlt, als jeder Ehrenmann eine so vorliegende Lobhudelei mit Unwillen zu rüfweisen wird.

Nunzius, aller Würdenträger und einer ungeheuren Menge Volks geweiht, wobei sie die Namen St. Maria, Elisabeth , Leopold , Josef, Karl , Stefan und Franziskus erhielten. Als der Bischof den Segen gesprochen hatte, erhoben die Matrosen ein lautes Hussah , die Geschüze der Schiffe wurden dreimal abgebrannt , wobei die am Ufer aufgestellte Stadtguardia die Salven erwiederte und bald hier auf fuhren drei der Schiffe nach Beterwardein ab. Die Größe dieser Fahr. zeuge muß jedenfalls bedeutend gewesen sein , da von den meisten derselben

Es ist gewiß ein unstreitbares Verdienst, eine sich darbietende Gelegen heit zu einer hervorragenden That, mit Geist, Umsicht und Entschlossenheit zu benüzen, aber in diese Gelegenheit zu kommen ist Glük, das natürli cherweise nicht Jedem zu Theil werden kann. Die Armee zählt sehr viele Brave in ihren Reihen , deren Namen nur aus dem Grunde nicht bekannt wurden, weil sie nicht in die glükliche Lage kamen ihre Fähigkeiten geltend zu machen, ohne darum die Verdienste jener zu schmälern, die vom Geschif begünstigt, sich Auszeichnungen erwarben. Auch das unbedeutende Scharmüzel an der Logua ist nicht richtig geschildert und könnte, wenn es der Mühe werth wäre, berichtigt werden. Endlich läßt der Titel „ das Regiment Sivkovich in den Jahren 1848 und 1849 auch ruhmvolle Thaten der in Siebenbürgen detachirten Bataillone des Regiments erwarten, welche in so vielen heißen Kämpfen zur Vermehrung der Lorbeeren ihres Regimentes treulich beitrugen. Der Verfasser hätte hiebei Gelegenheit gefunden, Offiziere wie Major Kunich, Hauptmann Raab, Erlach, Waller u. a. m. zu nennen, deren Ver dienste selbst durch allerhöchste Auszeichnungen gewürdigt wurden. Daß der Verfasser die Gelegenheit, wo ich den Arm verlor, verschweigt, mag ich recht gerne verschmerzen, indem mich mein Kaiser mit dem Leo polds-Orden hiefür belohnte, und ich erwähne dieses Umstandes gewiß nicht aus gekränkter Eigenliebe, sondern um einen Beweis mehr für die gerügte Partheilichkeit des Verfassers anzuführen . Zu beklagen ist es schlüßlich, daß die Geschichte des Regiments feine würdigere, über alle Partheilichkeit erhabene Feder gefunden, die mit rich tigem Takte in der Auswahl der Begebenheiten die Eignung verbindet, die ruhavollen Thaten des Regimentes auf eine entsprechendere Weise der Deffentlichkeit zu überliefern . Ein invalider Offizier dieses Regiments.

koftete nach amtlichen Quellen die für jene Zeit sehr beträchtliche Summe von 473,416 Gulden. Ueber die Dienste, welche diese Fahrzeuge geleistet haben, ist keine Nach richt aufbewahrt. Wahrscheinlich mochten dieselben aber von nicht hohem

die Länge 133, die Breite 30 Schuh und darüber betrug , und sie 40 , 50 und mehr Kanonen führten. Der erste Kapitän , unter deffen Befehl die Schiffe abgingen, hieß Peter Schwendimann. Bis 10. Juni 1717 waren abermals drei Schiffe fertig, die vom Dom propfte Breitenbücher geweiht wurden und die Namen Kapistran, Thereña und Eugen erhielten . Die Erbauung und Ausrüstung dieser zehn Schiffe

Belange sein, denn im Bau von Kriegsschiffen trat ein Stillstand von vollen 20 Jahren ein und erst 1787 wurden neuerdings vier große Schiffe erbaut, zu deren Leitung Matrosen aus Hamburg , Genua und Liverpool angeworben wurden. Diese vier Schiffe , deren größtes 40 , die übrigen 36 Kanonen zählten , wurden einem Admirale unterstellt, am 1. Juli von dem nunmeh rigen Erzbischofe Grafen Kollonitsch geweiht und erhielten die Namen : der Adler, zu Ehren der unbeflekten Empfängniß ; der Löwe , zu Ehren des hei " ligen Leopold ; das Meer Roß, zu Ehren des heil. Josef, und der Wasser mann, zu Ehren des Erzengels Michael . Am Abend desselben Tages be suchten der Kaiser, die Kaiserin und die Erzherzoginnen die Schiffe , wohnten verschiedenen Manövern bei und theilten an das Schiffsvolk 600 Dukaten aus . Den 4. Juli fuhren diese vier Kriegsschiffe unter dem Donner der Kanonen nach Belgrad ab , kamen jedoch nicht weiter als an den untern Theil des Praters, wo sie auf den Sandbänken izen blieben und ungeachtet aller Bemühungen nicht mehr flott gemacht werden konnten. Man sah sich hierdurch genöthigt , die fremden Schiffsleute zu entlassen und die Flottille mit einheimischen Matrosen zu bemannen , welche der Schiff fahrt auf der Donau kundig waren ; deffenungeachtet aber blieb eines der Kriegsschiffe kurz darauf wieder auf einer Sandbank bei Preßburg steken und mußte daselbst volle 3 Wochen einen kläglichen Beweis der Unzwekmäßigkeit solcher kolossaler Fahrzeuge auf dem an Untiefen so reichen Donauftrome liefern. Dise lezten mißlichen Erfahrungen sezten auch dem Baue von derlei Schiffen mit dem Tode Kaiser Karls VI. für immer ein Ende , und im Zu sammenhange damit erhielt das Schiffsarsenal im Elend und das Schiffszeug magazin des Schlosserhofes auf der Seilerstätte veränderte Bestimmungen, so wie auch die Arbeiten der Handwerksleute auf der Seilerstätte zu diesem Zwek ihr Ende erreichten.

Kriegsschiffe auf der Donau*). Die Erzählung des Majors . Daß die Donau schon in früher Zeit neben den Handelsfahrzeugen auch Kriegsschiffe trug, wird nicht nur von Pater Fuhrmann u. A. schon aus der (Schluß.) Römerzeit nachgewiesen, sondern ist bei dem Laufe dieses Flusses, welcher die Mein Regiment war während der Belagerung von Cadir, welche unser natürlichste Straße gegen und für den Erbfeind der Christenheit nach seinem Ramerad, der Sergeant uns eben meiner Treu ! sehr gut erzählt hat, zu Eindringen in Europa bot, leicht erklärlich. In Wien bestand daher seit den Chiclana kantonirt. Wir unterhielten uns nicht sehr , und wenn nicht einige Lagen Kaiser Friedrichs IV. das Fluß-Streitschiff-Arsenal , von welchem noch Bomben, während des Ererzirens , in unsere Reihen gefallen wären , hätten heutzutage die großen überwölbten Magazine bestehen , deren ganzer Bau un wir auch nicht die geringste Zerftreuung gehabt. Unser einziges Vergnügen verkennbar die einstigen Schiffswerften zeigt. In diesen wurden die Barbo war am Meeres-Ufer spaziren zu gehen und das französische Geschwader, wel . sonst Fahrzeuge wehrfähigen die wie und , Naffarn Bregantinen, ten, Fuften, ches den Plaz blokirte, seine Evoluzionen machen zu sehen. Eines Nachmit hießen, ausgerüstet. tags bemerkten wir eine kleine Schaluppe, welche sich von den schwarzen Sei Schon unmittelbar nach dem Entsaze Wiens 1683 hatte man den Plan ten des heiligen Peters " losmachte. Als sie flott war, stieg ein Mensch gefaßt, bei den glüflichen Erfolgen der kaiserlichen Waffen den Kriegsschau von kleiner Gestalt im Gewande eines Matrosen in dieselbe und die Schaluppe plaz in die Länder des Sultans selbst zu versezen und demselben wo nicht gewann bald bas Weite , auf ein anderes Schiff zusteuernd , das in einiger Alles, doch einen Theil des Gebietes zu entreißen , welches seit einer Reihe Entfernung vor Anker lag. Sie wurde ohne Zweifel von dem Plaz aus be von mehr als zweihundert Jahren glüfliche Kämpfe dem Halbmonde unter merkt, denn mehrere Fahrzeuge machten sich zu ihrer Verfolgung auf. Die worfen hatten. Zu diesem Zweke erließ Kaiſer Leopold I. den Befehl , an Schaluppe vermied sie während einiger Zeit mit vielem Glük , aber endlich wurde sie eingeholt und war fast schon genommen , als wir sie in die Luft *) Aus „ Schimmer's „ altem Wien." Wir geben diesen Artikel als Ergänzung des von uns in Nr. 58 des Jahres 1852 unter der Aufschrift : „Kriegsflottillen fliegen sahen. Am nächsten Morgen famen einige Offiziere des " heiligen Veters " ins Die Red. auf der Donau" gebrachten ähnlichen Auffazes .

503 Kaffeehaus nach Chiclana ; wir fragten ſie über die Begebenheit des verflossenen Abends. Das war einer unserer Schiffe jungen, der sich in die Luft sprengte, ein braver Knabe, meiner Treu ! antworteten die Offiziere. Der Kontre- Admiral hatte einen wichtigen Befehl zu übersenden ; er glaubte , daß ein Knabe min der verdächtig scheinen werde , als ein oder mehrere Männer , und betraute den kleinen armen Teufel damit , ihm bei seinem Kopf empfehlend , jich die Depesche nicht wegnehmen zu lassen . Was thut unser Schiffejunge ? er rollte, ohne etwas zu sagen, ein Faß Vulver in die Schaluppe und stekte es unter die feinen beiden Rudern am nächsten befindliche Bank; als er sich im Augen blike gefangen sah, stekte er es in Brand .

Gatten annehmen wird, den ich ihr vorschlagen werde, und ich will ihr nun einen vorschlagen . " " Ist es ein Offizier meines Regimentes, mein Lieutenant ? " fragte der

funge Brigadier-Fourier mit einer Naivetät, welche bei dieser Vorbereitung ganz außerordentlich schien. Gehen Sie," rief Saint-Cerny, ich sehe, daß Sie mich nicht begrei fen werden, wenn ich Ihnen nicht, wie man gemeiniglich sagt, die Punkte aufs I mache. Herr von Boismorand , ich biete Ihnen die Hand meiner Schwester an. " aber ich darf sie nicht Die Hand ihrer Schwester, mein Lieutenant, annehmen ; bedenken Sie doch, daß mein ganzes Vermögen in Nichts als in

Und wie hieß dieser Schiffsjunge ? fragte ich die Seeoffiziere mit einer furchtbaren Herzensangst. Ludwig von Boismorand, er war der Sohn eines zu Grunde gegangenen Edelmannes. In diesem Augenblike ertönte ein Gewehrschuß bei den Vorposten und die Stimme einer Wache ließ den Ruf vernehmen : Zu den Waffen. " "Zu Pferde ! Zu Pferde ! " rief der Major aufspringend. Der Gewehrschuß grollte noch in den tiefen Schluchten des Atlas und die Echos hatten kaum den Ruf: „ Zu den Waffen ! " zu wiederholen aufge hört, als die Eskadron Spahis schon zu Pferde saß und das leichte Infante rie-Bataillon, bereit vorzurüken, vor seinen Gewehr-Pyramiden stand.

diesem besteht, " und Boismorand zeigte mit der Hand auf den Säbel, der an seiner Seite hing. Ich finde Sie reicher , als mich, " entgegnete Saint- Cerny lebhaft. " Aus Intereffe und Stolz will ich Sie zu meinem Schwager. " „Mein Lieutenant, ich bitte, laſſen Sie mich überlegen, ―― ich verdiene " nicht " Meine Schwester ist achtzehn Jahre alt, " unterbrach ihn Saint-Cerny. Denken Sie doch, daß ich nur ein Soldat bin." " Sie ist schön. " Daß ich als Soldat leben und sterben muß. " " Fromm, gut, gei flvoll," fuhr Saint-Cerny fort , welcher seiner Idee

Dieses kleine Korps, von der Hauptarmee detachirt um einige nicht un terworfene Stämme zu beobachten, war unter dem Befehle des Majors von G. Jm Bivouak seit versloffenen Abend wissen wir wie die Nacht den Offi zieren, die dabei waren, verflossen ist. Unter diesen Offizieren befand sich auch der Graf von Saint- Cerny, Unterlieutenant bei den Chasseurs d'Afrique, von dem kommandirenden Gene ralen gesendet, um ihm über die Operazionen der kleinen Expedizionefolonne Bericht zu erstatten . Saint- Cerny gehörte einer reichen und bedeutenden Fa milie des Artois an . Waise seit seiner zartesten Kindheit hatte er eine vier Jahre jüngere Schwester, welche er liebte, als wenn er auf sie alle jene Zu neigung übertragen hätte, deren ihm das Schiksal beraubt hatte. Wir haben gesagt, daß die Kavallerie aufgeseffen war und die Infanterie hinter den Pyramiden stand. Die Feldwache , welche abgefeuert und den Ruf: "Zu den Waffen ! " gethan hatte, kehrte im Galopp zurük ; ein anderer Reiter begleitete sie; diese zwei Männer waren die jungen Boismorands. Der jüngere ritt gerade auf den Major zu und kündete ihm an, daß er einige arabische Infanteristen in dem Gebüsch um ihn herumkriechen gesehen habe, als ob sie ihn überfallen wollten ; daß er dann, sich auf das Bivouak zurüfziehend, losgefeuert habe der Belehrung folgend , die man ihm bei dem Beziehen der Wache gegeben hatte. " Es ist gut," sagte der Major. „ Meine Herren Kapitäne, " fuhr er fort die Stimme derart erhebend, daß er von beiden Truppen vernommen wers den konnte , " wollen Sie Sich um mich versammeln ; ich wünsche Sie zu Rathe zu ziehen, bevor ich dem Feinde entgegen gehe. Herr von Saint Cerny, während dieser Zeit werden Sie mit etwa zehn Mann eine Rekognos zirung veranstalten. Fourier Boismorand, bezeichnen Sie die Leute , welche Sie unter den Befehl des Lieutenant Saint-Cerny stellen werden . " Die Kapitäne versammelten sich um den Mafor und das Detachement der zehn Mann machte sich im kleinen Tra auf den Weg. An der Spize ritten nebeneinander Saint - Cerny and Boismorand , dessen beide Brüder hierauf folgten. „Herr von Boismorand, " sagte der junge Unterlieutenant zu dem Fous rier, wollen Sie mich zu Ihrem Waffenbruder ? " "1 Mein Lieutenant, dies ist eine große Ehre , die Sie mir anthun, " antwortete Boismorand ſich verbeugend. "! Es ist eine große, die ich suche, " unterbrach ihn der Graf von Saint Cerny mit einem tief bewegten Tone. "1 Ich kenne die Geschichte Ihrer Familie und würde mich eben so glüklich schäzen, als ich stolz darauf wäre, unter Ihre Freunde zu gehören. " Jakob von Boismorand neigte sich von Neuem und sein Antliz drükte eine lebhafte und füße Bewegung aus. „Ich würde noch mehr wünschen, “ fügte Saint- Cerny hinzu, "Noch mehr, mein Lieutenant ? Es sind viele Jahre , daß die Boismo rands nur mehr ihre Freundschaft zu geben haben, und doch verlangt sie Niemand von ihnen.

folgte, ohne auf die Einwürfe Boismorands Acht zu haben. „Hören Sie, mein Lieutenant-" " Sagen Sie: mein Freund, " fiel ihm Saint- Cerny ins Wort. "Hören Sie, mein Freund, ich nehme mit Glük und Dankbarkeit. Ihr Oh, verzeihen Sie mir, Anerbieten an, aber nur mit einer Bedingung. daß ich so zu Ihnen spreche." "1 Eine Bedingung ? Welche ?" "Ich werde, wenn ich auch Ihr Schwager werde , den Dienst nicht verlassen . “ „ Das ist unmöglich, Boismorand ; meine Schwester ist eine Waise, und an dem Tage, an dem sie das Kloster verläßt um zu heiraten , wird sie die Stüze ihres Gatten nothwendig haben. " "Ich hatte also Recht zu sagen, daß ich dies Glük nicht verdienen, daß ich es nicht annehmen kann." " Aber warum diese Hartnäkigkeit eine Laufbahn zu verfolgen, deren Sie nicht mehr nöthig haben werden . " "Weil mein Urgroßvater zu meinem Großvater gesagt hat : „Wenn Du eines Tages Kinder hast, so sollen fie Soldaten werden, und so will ich es auch von den Kindern Deiner Kinder. " " Ihre zwei Brüder werden im Dienste bleiben. " "1 Wer wird mir für sie bürgen, wenn ich aufgehört habe Ihnen ein gutes Beispiel zu geben ? Sie werden sich vielleicht auch verheiraten wollen und da sie nicht eine so edle Hand, wie die Ihrige finden werden, um sie zu erheben, weiß Gott, was sie thun und was aus ihnen werden würde. Graf von Saint- Cerny, in der Lage, in die uns das Schiffal versezt hat, kann uns die geringste Abirrung in die Schande fallen lassen . Es gibt kein Beispiel, daß ein Boismorand nicht den Degen getragen habe und ich werde nicht das mit anfangen ein solches zu geben ." Aber ich schlage Ihnen die Wiederherstellung Ihres Hauses vor," rief

Saint-Cerny mit einem Ausdruk , indem sich Bewunderung mit Verdruß vermischte. Ueberlegen Sie, Boismorand. " "Ich habe Sie auch gebeten, mich überlegen zu lassen. Ich werde meine Brüder noch heute zu Rathe ziehen. Verzeihen Sie mir so wenig Rührung für so viele Großmuth zu zeigen, aber man muß so rauh sein um arm zu bleiben, ohne sich zu erniedrigen . " ,,Nun gut, thun Sie, was Sie wollen , Boismorand , aber welche auch Ihre Entscheidung sein mag, schwören wir uns vereint zu bleiben. " " Bis zum Tode ! " rief der funge Brigadier-Fourier, die Hand auf sein Herz legend. Während dieser Ergießung zweier einander bisher unbekannter Seelen hatte die kleine Patrouille nicht aufgehört zu marſchiren und ihre beiden An führer hatten sich oft unterbrochen um zu prüfen was auf der Landschaft vorgehe. Alles ſchien in vollkommener Ruhe. So weit als das Auge drin gen konnte, gewahrte man in den Gebüschen, welche die Ebene bedekten, kein lebendes Wesen. Wenn der Feind gekommen war, mußte er sich wieder zu rüfgezogen haben. „Heinrich, " sagte der Brigadier-Fourier, ſich zu seinem jüngsten Bruder Ich habe eine Schwester," sagte Saint-Cerny mit ausgesprochener Ab sichtlichkeit. wendend, der unmittelbar hinter ihm folgte, WDu wirst einen falschen Allarm ,,Auch ich hatte eine," antwortete Jakob von Boismorand mit Trau gemacht haben. Ich rathe Dir ein anderes Mal etwas besser zu schauen. Schakale, die durch das Gebüsch laufen, sind keine Beduinen ." rigkeit ; aber minder glüklich als Sie, habe ich sie verloren . " " Wir sind Waisen, meine Schwester und ich." " Glaubst Du, mein Bruder, daß dies der Zahn eines Schakals ift?" 11 Wir sind es auch, ich und meine Brüder. " sagte Heinrich von Boismorand und zog aus seinem Burnuß seinen rechten „Ich will Ihnen nur sagen, " erwiederte Saint- Cerny mit einer Lebhaf Arm hervor , an deſſen Ende die Hand , von einer Kugel am Gelenk zer= tigkeit, welche an Ungeduld grenzte, " daß wir vollkommen Herrn unserer schmettert, hing . Heinrich, mein Bruder !" rief Jakob von Boismorand . Handlungen sind und daß meine Schwester in mich ein Vertrauen ohne Gren zen hat; ich bin zum Beispiel sicher , daß sie ohne Zögern die Hand des n Es ist nichts , ich wollte Dir nur zeigen , daß ich ein gutes Auge **

504 habe. Der Schuß, den ich gethan habe, ist mit jenem zusammengefallen , den ich im selben Augenblik erhalten, daher Dein Irrthum ; es waren drei Ara ber, welche die Flucht ergriffen haben." Warum haben Sie das nicht dem Major gesagt ?" fragte der Lieute nant Saint-Cerny . "Ich habe ihm versichert, daß ich spionirenbe Feinde gesehen habe , es war nicht nothwendig ihm mehr zu sagen. Hätte er meine Verwundung ge sehen, so würde er mich ins Spital nach Algier gesandt haben und ich habe es mir in den Kopf gesezt heute Abend Brigadier zu sein. " Jakob von Boismorand schwieg still, aber zwei große Thränen rollten Langsam seine Wangen entlang herab. Saint-Cerny neigte sich zu seinem Ohre : " Da ist schon Einer, " sagte er ihm, der gute Beispiele nicht mehr nöthig hat. " " Das ist wahr, aber er gibt deren, und das ist in unserer wechselseiti gen Stellung durchaus dasselbe. " "Ihr seid nur Stolze alle mitsammen, " murmelte Saint-Cerny. Jakob von Boismorand betrachtete ihn mit Erstaunen , er hatte niemals über den Stolz nachgedacht und dachte nicht, welchen zu befizen. " Das ist möglich," sagte er mit Milde. "Mein Lieutenant , - mein Freund," verbesserte er, da er Saint- Cerny die Stirne runzeln sah, befeh Ten Sie doch meinem Bruder ins Lager zurükzukehren um sich verbinden zu laffen ; wenn ich es ihm sage , wird er mir nicht gehorchen , deſſen bin ich sicher. "Ich habe schon daran gedacht, aber das würde vielleicht nicht sehr klug sein, ein Mann allein und ohne Vertheidigung. Ich möchte wetten, daß die Spizbuben die nach ihm gefeuert haben, etwas von hier entfernt irgend wo in den Gebüschen platt auf dem Bauche liegen. Es ist besser alle zuſammen zurükzukehren, was ich zu thun gedenke, so bald wir diese Art Hohlweg, den ich da unten sehe, durchsucht haben werden. Von zehn Hinterhalten der Ara ber haben neun diese Gestalt. Nähern wir uns ftille. " Die Patrouille kam in einigen Minuten nahe an den Hohlweg und machte Halt um zu horchen. Jakob von Boismorand kehrte ſich auf seinem Pferde um als wenn er hinter sich sehen wollte. "René," sagte er zu dem Aelteren seiner zwei jüngeren Brüder , " lade Dein Gewehr, laß Deinen Vatagan am Gelenke niederhängen und reite bis zu jenem Hügel, von dem Deine Blike wahrscheinlich bis in die Tiefe des Hohl weges dringen können . " René entblößte seinen Vatagan, deſſen Quafte er über die Fauft zog, bann, nachdem er das Zündkraut untersucht hatte , lud er das Gewehr und sprengte im Galopp davon. Es waren beiläufig vierzig Schritte zurüfzulegen , um den Fuß des Hügels zu erreichen und etwa das Doppelte, um auf den höchsten Punkt des selben zu gelangen. Im Augenblike , wo er anfing denselben zu erklimmen , erschienen drei arabiſche Reiter auf dem Gipfel, und stürzten sich mit aller Schnelligkeit ihrer Pferde auf ihn. René von Boimorand hielt ein und feuerte ab ; der Araber, welcher der erste ritt, fiel ; der junge Spahi schleuderte sein Gewehr weg und stürzte sich auf die Anderen, den Vatagan in der Fauft. Jakob von Boismorand und der Lieutenant Saint- Cerny eilten zu sei ner Unterstützung herbei ; andere Araber erschienen am Gipfel des Hügels ; - der Feind hatte den Hohlweg besezt. René hielt kühn den Anprall der zwei Neiter aus. Mit der Kaltblü tigkeit und dem Geſchike eines alten Soldaten traf er den ersten mit einem Hieb mit der Spize in die Brust, dann wandte er sich, um den Anderen mit der Schneide anzugreifen und war so glüklich ihm das Gelenk in dem Augen blik abzuhauen, in dem er eben selbst gespalten werden sollte. " Zurük! Burük ! " schrie Lieutenant Saint - Cerny mit schmetternder Stimme. „Wir sind nicht zahlreich genug und müſſen das Detachement be nachrichtigen." Der Hügel bedekte sich mit Reitern ; Infanteristen kamen aus dem Hohlweg in Maſſe hervor, es wäre eine Thorheit gewesen , diese Menge von Feinden anzugreifen und, wie der Lieutenant Saint-Cerny gesagt hatte, man mußte verhindern, daß das Detachement überfallen werde. Die Spahis zerstreuten sich in der Richtung des Bivouaks der vorigen Nacht; eine Wolke Araber folgte ihnen, ohne sie aber zu sehr zu drängen, denn auch sie glaubten in einen Hinterhalt gefallen zu sein . Der Schuß René von Boismorand hatte das Lager in Bewegung ge bracht ; das Detachement hatte sich in Marsch gesezt, die Infanterie in Quarré's vorrüfend, und die Eskadron der Spahis als Tirailleurs auf beiden Flügeln zerstreut. Diese zwei kleinen Truppen bildeten nicht mehr als ein Ganzes von fünfhundert fünfzig bis sechshundert Mann und hatten es nun mit vier Tau end zu thun, von denen die Hälfte jener Infanterie angehörte , welche die Bulletins der afrikanischen Armee die reguläre Abd- el-Kader's nannten . Ein Stellvertreter des Emirs befehligte sie. Saint-Cerny machte dem Major einen schleunigen Bericht über das was

geschehen war. Er sagte ihm die Verwundung Heinrichs von Boismorand und die ruhige Unerschrokenheit seines Bruders. Das Kleingewehrfeuer be gleitete seine lezten Worte. Es kann nicht meine Absicht sein, den Kampf, der diesem Zusammen stoße folgte, in allen seinen Einzelnheiten zu ſchildern. Die franzöſiſchen Sol baten entwikelten in demselben jene verständige und ruhige Bravour, von der fle seit dem Tage so viele Beweise gegeben haben, an dem fie der alte Kö nig Karl X. fandte, um die Frankreich angethane Beleidigung auf dieſem ge= fürchteten Boden zu rächen, der seit den unbezwingbaren römischen Legionen keine fiegreichen Truppen mehr gesehen hatte. Wir wollen nur sagen, daß die Erbitterung des Angriffes entsezlich und der Heldenmuth der Vertheidigung erhaben war. Während das Infanterie-Bataillon in Duarré geformt, unbe weglich die Dechargen der arabischen Kavallerie empfing, durchbrach die Eska dron der Spahis, bald in der Linie bald als Tirailleurs, im Maße als dieſe fich formirten, die tiefen Maffen der regulären Infanteristen des Emirs. Doch der Sieg war unentschieden, der Verlust der Franzosen beträchtlich, die Mu nizion fing an ihnen auszugehen. Später kämpften die Franzosen nicht mehr für den Sieg , sondern für eine ruhmvolle Niederlage. Der Stellvertreter Abd-el-Kader's vereinigte alle seine Streitkräfte um sie auf das geschwächte Duarré zu werfen, in deffen Mitte sich der Major aufhielt, dessen unerschrokene Stirn die Bafonnetspizen überragte. Die Eskadron der Spahis war auf vierzig Mann zusammengeschmolzen und der Lieutenant Saint- Cerny kommandirte sie, denn alle anderen Kavalle rie-Offiziere waren schon todt und kampfunfähig. Jakob von Boismorand blieb an seiner Seite ; er und seine zwei Brüder hatten troz Wundern der Tapferkeit keine neuen Wunden erhalten, Heinrich fühlte die feinige nicht . Wenn dieser Schwarm Reiter sich auf die Flanken des Quarré wirft, während die Infanterie dasselbe in der Front angreifen wird, ist Alles ver loren, " sagte der Lieutenant Saint-Cerny zum Brigadier-Fourier. " Man muß sie angreifen, " meinte dieser. „Ich dachte schon daran, aber das ist eine verzweifelte Anstrengung, wir dürfen es uns nicht verhehlen. " " Glauben Sie das etwas Anderes zu thun wäre, " fragte Boismorand. W Nein." " Dann darf nicht mehr gezögert werden." Nun gut, mein theuerer Boismorand, nehmen Sie zwanzig Mann mit sich und suchen Sie diese Hunde umzugehen, während ich sie mit den zwan zig anderen in der Front angreifen werde. Ich behalte Ihre zwei Brüder bei mir, " fügte Saint-Cerny hinzu, „man darf niemals alle seine Eier in denselben Korb legen. " Auf Wiedersehen und Glük auf! " riefen die neuen Freunde, sich die Hand drüfend, nachdem sie ihre zwei Detachement gebildet hatten. Das, welches Jakob von Boismorand befehligte, sezte sich zuerst in Be wegung. Es war ausgemacht worden, daß, sobald er hinter einem kleinen Wäld Hen von Steineichen, welches seine Bewegungen dem Feinde verhehlte , vers schwunden wäre, Saint- Cerny mit seinen Leuten angreifen würde. Der doppelte Angriff hatte statt, wie verabredet worden war, und die Erfolge desselben waren außerordentlich. Die zwischen zwei Angriffe einge zwängten Araber glaubten an das Anlangen einer Verstärkung von Seite der Franzosen und begannen zu weichen ; nach einem Handgemenge von einer hal ben Stunde zerstreuten fie sich, die Infanterie verlassend , welche nun ihrer seits auch bald den Rüfzug ergriff. Saint-Cerny ließ Vergatterung blasen, von seinen zwanzig Mann kamen nur mehr acht zurük. Er ritt auf den Theil des Schlachtfeldes vor , den der Feind geräumt hatte, und fand die Leichname Nene's und Heinrichs, mit Wunden bedekt . " Was wird ihr armer Bruder sagen ? " dachte Saint- Cerny . U Ah , ich muß durchaus der ſeinige werden. " Das durch Jakob befehligte Detachement verfolgte die Flüchtigen , denn er war es, der den Rükzug des Feindes entschieden hatte. Saint-Cerny sandte einen Reiter ab, um ihn zurüfzurufen , dann begab

er sich zum Major, dem er den ruhmvollen Tod der beiden jungen Boismo rands und die Absicht ankündigte, seine Schwester dem lezten dieses Hauses zur Frau zu geben. Als sie noch mit einander sprachen, sprengte eine Schaar feindlicher Ara ber an der Front des ruhend unter den Waffen befindlichen Bataillons vor über. Ah !" rief der Major mit Schmerz, - "Lieutenant Saint-Cerny, es gibt keine Boismorands mehr ! " Einer dieser Araber trug ein abgehauenes Haupt triumfirend auf der Spize seines Vatagans. Dieses Haupt gehörte Jakob von Boismorand.

505

Armee - Nachrichten. tapferer und blutiger Gegenwehr den so überlegenen Angriffsmitteln der alliir ten Armada unterliegen möge, ist wohl voraus zu sehen. Die Beſezung dieses Punktes und selbst ein weiterer Angriff auf Abo , würde die Lage Finnlands und dadurch die Stellung Nußlands im Norden wenig gefährden. Was die Operazionen im schwarzen Meere betrifft, so mögen wohl die Türken und ihre Alliirten durch die rükgängige Bewegung des russischen Do nau-Heeres in die Möglichkeit versezt werden, größere Detachirungen zu Er pedizionen an den ruſſiſchen Küften zu machen. Rußland scheint aber auf den wichtigsten Punkten nicht unvorbereitet zu sein.

Oesterreich. * (Wien ) (Ober - Kommando - Befehl Sr. Exzetlenz des Herrn FZM. Freiherrn von Heß, ddo . Wien, 3. August d. J. ) Bei meiner vollendeten Besichtigung der beiden unter meinem Ober Kommando stehenden Armeen habe ich mich von dem vortrefflichen, in allen · Theilen schlagfertigen Zustande sämmtlicher Truppen und Armee Zweige, welche ich zu mustern Gelegenheit hatte, persönlich überzeugt, und gebe hier mit sowohl den Herren Armee und Armeekorps -Kommandanten, so wie allen übrigen Generalen und Truppen-Kommandanten meine vollfte Anerkennung über ihre eben so ausgezeichneten, als erfolgreichen Leistungen mit dem Be

merken kund, daß ich selbe zur A. H. Kenntniß Seiner Majestät des Kai sers gebracht, und A. H. Derselbe mich zu beauftragen geruht haben, allen hö heren Führern der Armeen, allen Kommandanten und Offizieren für diese Leistun gen seinen Dank, - der braven Truppe aber seine A. H. Befriedigung für ihr musterhaftes, klagloses Benehmen gegenüber den Landesbehörden und dem Landvolke zu wissen zu geben. Eben so haben Seine Majestät die raftlosen Bemühungen der höheren, so wie der gesammten Adjutantur des Generalquartiermeister Stabes und Genie-Korps und bei lezteren, die Leistungen der Bauten der zu befestigen anbefohlenen Pläze , und endlich auch die Thätigkeit der Sanitäts- Branche mit A. H. Wohlgefallen zur Kenntniß genommen . “

* Aus anderweiten Quellen erfahren wir Folgendes : Ueber den Gang der englisch-französischen Flotten- und Truppen- Expedizionen unter dem Be fehle der Generäle Canrobert und Brown liegen une aus Varna folgende Nachrichten vor : Das Gros der Auxiliar-Truppen ist schlagfertig. Sämmt liche in Baltschik, Varna und Burgas im Hafen vor Anker liegende Dampfer wurden geheizt, die Mannschaft der Kriegs- und Transportsſchiffe ist am Bord konfignirt. Es wird nur das Signal abgewartet, um der bereits am 22ften Juli abgesegelten Flotten- und Truppen- Erpedizion nachzufolgen. Die Zu ſammenstellung des englisch - französischen General-Quartiermeisterstabes, vor | Allem aber die bisher ausgezeichneten Leistungen der zwei Feldherren Mar schall St. Arnaud und Lord Raglan sind Bürge dafür, daß der betreffende Kriegsplan reiflich erwogen wurde und mit der den englisch-französischen Trup pen gegebenen Energie und Tapferkeit ausgeführt werden wird. Dem Gros

* (Wien.) Laut Zirkular- Verordnung vom 28. Juli 1854, Nr. 5148 , der Pontusflotte und der Auxiliar-Truppen wird acht Tage später eine Flot. haben Seine f. f. Apoftolische Majestät mit Allerhöchster Entschließung vom ten-Abtheilung mit Proviant und Geräthschaften aus Konstantinopel folgen. 21. Juli 1854 für die Vormeister der Artillerie-Truppen die Einführung Der Kampf um die Halbinsel Krimm wird daher ein erbitterter Kampf wollener Anhängschnüre von der Egalisirungsfarbe, jedoch ohne Duaften, zum werden und dürfte das Schiffal des Feldzugs von 1854 entscheiden. Der Behufe der Befestigung, leichteren Handhabung und Schonung der Geschüz Angriff und die Vertheidigung wird durch Streitkräfte ausgeführt werden , die Aufsäze während der Geschüz- Bedienung, Allergnädigst zu bewilligen geruht. auf dem Schlachtfelde einander ebenbürtig sind. Die Stärke der anglo-franko. türkischen Truppen beträgt 80 bis 90,000 Mann ; fene der russischen Trup (Wien, 8. Auguft.) (Vom Kriegsschauplaze.) Wir sind pen besteht aus 24,000 Mann , die als Garnison in Sebastopol stehen , aus dieses Mal, wir gestehen es offen, nicht besser unterrichtet, wie andere Bericht 8 Detachements à 4 bis 5000 Mann, welche die Küstenpunkte der Krimm erstatter, aber wenn nicht alle Anzeichen trügen , so bereitet sich am Kriegs | besezt halten , und dann aus zwei abgesonderten selbstständig operirenden flie genden Korps in Karasubazar und Simferopol im Innern der Halbinsel in schauplaze an der Donau ein wichtiges Greigniß vor. Es steht fest, daß das früher bei Fratescht aufgestellte Gros der kai der Stärke von 30,000 Mann , in Allem daher aus 94,000 Mann. --- Die serlich russischen Armee, nachdem es Bukarest am 2. verlassen , sich nicht mit einem Rüfzuge auf die früher an der Jalomiga angenommene Stellung bes gnügen wird, sondern daß es eine weitere rüfgängige Bewegung gegen Buseo und Fokschan antreten möchte. Bugleich würde der linke Flügel unter General Lüders von Kalarasch, wo er bis jezt seine Stellung inne gehabt, gegen Braila rüfen. Aber neben diesen zwei Bewegungen , welche die von uns früher be

sprochene Konzentrirung der russischen Streitkräfte am Szereth andeuten würde , erfahren wir aus zwar noch nicht offiziell bestätigten, aber doch zu verlässig scheinenden Nachrichten, daß der rechte Flügel der rusischen Armee unter dem General adjutanten Baron Saken Vorkehrungen trifft , welche auf ein nicht langes Verbleiben in sein en jezigen Stellungen in der Moldau hindeuten mögen. Wenn wir diese Andeutungen mit den Vorbereitungen , die zum Ueber gange des Pruthes, und auch von Disposizionen zum Empfange von nahm haften Truppen in Bessarabien gemacht werden, in Verbindung bringen, fo fönnen wir daraus den beinahe sicheren Schluß ziehen , daß die jezige Be wegung der russischen Armee eine allgemeinere, entscheidendere sein werde. Sollte diese unsere Vermuthung in Erfüllung gehen, so wird die Trag weite und Bedeutung dieses Ereignisses nicht lange auf sich warten lassen. Wir müssen uns hier blos mit einigen Andeutungen in strategischer Hinsicht begnügen. Wenn man den ganzen Verlauf der Begebenheiten seit dem Einmarsche

der Ruffen in die Fürstenthümer betrachtet , so sieht man , daß Rußland, welches man als den angreifenden Theil zu betrachten gewohnt war, durch den politischen Umschwung der Dinge nach und nach der angegrif. fene Theil geworden ist. Die Stellung seiner Donauarmee wurde dadurch eine gefährliche , strategisch unmögliche. Würde eine Aufstellung am Szereth diese Lage entschieden verbessern ? Gewiß nicht ! Der Szereth selbst ist kein militärisches Hinderniß . Er bietet nicht einmal eine sichere Aufstellung für das Zentrum der russischen Streitkräfte, noch viel weniger aber würde ihr rechter Flügel hinter derselben geschüzt, wirken können . Tritt also Nußland, wie Alles vermuthen läßt, in eine defensive Stellung, so zeigen strategische und andere Vortheile die Pruthlinie als die einzunehmende an. Wir erwarten mit Ungeduld, die Erfüllung der von uns gehegten Vermuthungen. Wie sich unterdeß die Operazionen auf den anderen Kriegstheatern gestalten, ist, unter solchen Umständen, weniger wichtig. In der Ostsee scheint ein Angriff auf Bomarsund als bevorstehend. Daß das kleine kaſemattirte aber nur eine geringe Garniſon faffende Fort nach

Operazion gegen die Krimm nimmt natürlich die Aufmerksamkeit nicht etwa nur von Konstantinopel , sondern von der ganzen Militärwelt in Anspruch. Alles , was in diesem Momente am Balkan und an der Donau vor sich geht, hat daher nur ein sekundäres Interesse. Der größte Theil der Balkanarmee ist gegen die Donau herabmarschirt, faßt auf dem walachischen Boden Posto und beobachtet die Bewegungen der sich zurükziehenden ruſſiſchen Truppen . Es liegt uns keinerlei Bericht vor, daß außerdem bei den Rekognoszi rungen am 16. und 22. Juli stattgehabten Scharmüzeln ſpäter andere Ge fechte vorgefallen wären. Die auf dem Marsche befindlichen Truppen beider Theile leiden aber außerordentlich an Sonnenbrand und am Sumpffieber. Omer Pascha läßt seine Kranken aus Giurgiewo und Nuftschuk nach Rasgrad transportiren, wo der Krankenstand bereits eine Höhe von 4000 Mann ers reicht hat. Neuesten Nachrichten aus Bukarest zufolge befindet sich das Hauptquar, tier des General Adjutanten Lüders in Galacz , des Oberkommandirenden Fürsten Gortschakoff in Urschitſeni und jenes des GL. Liprandi in Fokschani. Es wird wiederholt bestätigt , daß die kais. ruff. Truppen in der Moldau aus Zentral-Rußland keine Verstärkungen erhalten, weil leztere den südlichen Armeezweigen nach Odessa und Nikolajew zugewiesen wurden, im Gegentheil erhalten wir die Nachricht : daß sich die Truppentheile des 6. Korps aus der Moldau zurükziehen und der General Often-Saken sein Hauptquartier von Jassy nach Kischenew verlegt. Am Schluffe des Blattes kömmt uns noch ein Bericht zu, daß der alte Reiter- General Halim-Pascha an der Spize der türkischen Avant- Garde seinen Einzug nach Bukurest unter dem Jubel der Bevölkerung hält.

Preußen. * Se. Majestät der König haben mittelst Allerhöchfter Kabinets - Ordre vom 20. Juli 1854 zu bestimmen geruht, daß für die unter der Bezeichnung "Königliche Ordonnanzen “ zur Allerhöchsten besonderen Dispoſizion stehenden Unteroffiziere der Kavallerie wieder die frühere Bezeichnung „ Leib- Gendar merie" gelten soll. * General-Major Graf Waldersee wurde zum Kriegsminister er nannt. Die angeordneten Herbstübungen des VI. Armee-Korps in Schlesen wurden sistirt. Baiern. ** Die neuere Befestigung , wie sie in Köln , Coblenz , Germersheim, Ingolstadt , Ulm und Naſtadt von den deutschen Ingenieuren angewendet

506 wurde , hat bisher in ihrem Detail , ungeachtet der vielen Kontroversen , doch noch nicht die öffentliche Erörterung im größeren , militärischen Publikum gefunden , wie es bei der Wichtigkeit der Sache wohl wünschenswerth wäre ; Denn um über die Idee und Leitung einer guten und ehrenvollen Vertheidi gung einer Festung neuerer Art mit sich in's Klare zu kommen , dürfte es noch nicht hinreichend sein , die Geschichte möglichst vieler Belagerungen anderer Festungen zu wissen und studirt zu haben , sondern man muß vielmehr alle thre Eigenthümlichkeiten genau erfassen und ihre Wehrfähigkeit gegenüber dem Angriffe bei dem gegenwärtigen hohen Standpunkte der Ausbildung der Artillerie sowohl , als der technischen Truppen und übrigen Waffen wohl in Betrachtung ziehen. Diesen Zwek nun möchte der französische Ingenieur-Hauptmann A. Mangin in seiner Denkschrift über die Polygonal-Befestigung , wie sie seit 1815 in Deutschland angewendet wurde , nach dem Ausspruche authentischer Männer erfüllt haben , indem , obgleich der Autor im Allgemeinen als Gegner dieser Befestigungsart auftritt , von manchem Vorurtheile befangen und sichtlich bemüht ist bei seinen Landsleuten den Werth dieses Systems zu verringern, doch noch nichts Gründlicheres in Beurtheilung derselben erschienen sein dürfte. Mangin sagt in seinem Vorworte , daß er dies Werkchen nur aus der Ursache verfaßte , um unter den Offizieren der französischen Armee die Kenntniß der Eigenthümlichkeiten dieses neuen Befestigungs.Systems zu verbreiten , da ste bei dem ersten Schritte über die Grenzen diesen neuen Festungen begegnen werden. Seine Absicht hat er auch vollkommen erreicht , das Werk machte im In- und Auslande viel Aufsehen , und wenn er auch dadurch bei uns Deutschen das Vertrauen auf dieses System nicht schwächen konnte , so ift dieser Schrift gewiß eine große Wichtigkeit nicht abzusprechen , die auch in einer Kritik der Allgemeinen Militär-Zeitung vom März 1853 gebührend anerkannt wurde.

Systeme mit verhältnismäßig kleineren Abmessungen eingerichtet, und von etwas leichterem Materiale gefertigt. Statt des Bidons dient für die näm liche Rochkameradschaft von 8 Mann ein zweiter Kessel , dem Kochkeffel ganz gleich, der also im Falle des Bedürfnisses ebenfalls zum Kochen gebraucht werden kann. Beide Kessel sind wegen der gleichzeitigen Verwendbarkeit als Wassergefäß mit Ausgußröhren versehen. Jeder Kessel faßt genau sechszehn Schoppen_heffisches Maß, so daß also Koch- und Wassergeschirr auf jeden Mann 2 Schoppen ergeben . Der Kefsel wiegt im Mittel 2,6 Pfd., also etwa 1 Pfd . weniger, als der französische Reffel und etwa 0,25 Pfd . mehr als der Bidon. Ein Tiegel wiegt 1,25 Pfd., oder 0,25 Pfd. weniger als das französische Kafferol. Anstatt auf 15 Mann, wie seither, wird nunmehr auf 16 Mann 1 Beil und 1 Menagesak gerechnet. Die für 16 Mann erforder lichen vier Tiegel und der Menagesak, werden ohne Wechsel die 4 Keſſel und das Beil mit Wechsel unter 11 Mann zu tragen sein. Die Verpa kung auf dem Tornister bleibt unverändert.

(AMB. )

Frankreich.

* Vor Kurzem lasen wir in den Blättern die Ergebnisse der mit den verbesserten kongrevischen Raketen angestellten Versuche. Es war dies eine Indiskrezion der bezüglichen Journale , die da geheim gehaltene Experimente rüfsichtslos der Oeffentlichkeit übergaben . Der Kriegsminister sah sich veran laßt eine strenge Weisung gegen jedwede Publikazion zu erlassen, welche die Resultate über Vervollkommnung der Angriffsmittel bespricht. Spanien.

E. Ein sehr interessantes militär-wissenschaftliches Werk ist das "Exa Auch in dem Archive für die Offiziere der königlich preußischen Artil men comparado del estado actual del arte de fortificar " ( Vergleichende lerie- und Ingenieur-Korps wurde in dem 2. Hefte des heurigen Jahrganges Prüfung des gegenwärtigen Standes der Befestigungskunft) von dem Briga diese Schrift auszugsweise zu übersezen begonnen. — dier-Obersten bei der Kommission des Genie-Regimentes Don José Herrera Die Bedeutsamkeit also , die man allgemein dieſer Denkschrift beilegt, sowie derselbe Grund , der den Verfaffer bewog , hiedurch den Militären seiner Armee nüzlich zu sein , vermochten den k. bairischen Hauptmann F. SaintSymon dies Werkchen zu übersezen , diese Beurtheilung und damit zugleich das System selbst in größeren Kreisen des deutschen militärischen Publikums und dadurch vielleicht Gelegenheit zu bieten, sich für eine fräftige Vertheidigung vorzubereiten ; denn da jeder Offizier hiebei mitzuwirken berufen ist , so dürfte die Nothwendigkeit , daß auch jeder mit den Eigen thümlichkeiten dieses Systems genau bekannt sein müsse , nicht zu bestreiten sein. Da jedoch die Herausgabe dieser Schrift , welche 9 bis 10 Drukbogen nebft 4 Plänen umfaffen wird , mit nicht geringen Unkosten verbunden ist, ſo erscheint es räthlich , vorerst eine Subskripzion zu eröffnen , und ist der Preis des Werkes , wenn nicht eine größere Theilnahme noch eine Ermäßis gung ermöglichen sollte , auf 2 fl. 36 kr. rhein. festgesezt , welcher Betrag zur Erleichterung der Anschaffung 1 Monat nach Empfang des Werkes portofrei an den erwähnten Herrn Hauptmann eingesendet werden wolle. Um über den Inhalt des Werkchens einige Uebersicht zu geben , folgt das Inhaltsverzeichniß : 1. Umriß der Polygonal-Befestigung. 2. Beurtheilung der Eigenthümlichkeiten der Polygonal- Befestigung als der einfachsten Umrißform. 3. Beurtheilung der Eigenthümlichkeiten desselben Systems mit inneren Abschnitten. 4. Beurtheilung der Eigenthümlichkeiten desselben Systems , verstärkt durch eine Kontregarde . 5. Beurtheilung einiger neuen Anordnungen , welche bei dem bastionirten Systeme angewendet wurden ( Befestigung von Verona durch die Defter reicher). 6. Die detachirten Forts des Polygonal- Systems . 7. Runde Thürme als Reduits. 8. Runde Forts . Maximiliansthürme. 9. Runde , isolirt stehende Forts. 10. Algemeine Zuſammenstellung. 11. Vergleichende Note der Baukosten des neuen und alten Systems. 12. Vergleich über die Wirkungen des Rikoschetschusses auf eine detachirte Mauer nach Karnot , und auf einen bekleideten Erdwall . 13. Von der Ansicht , welche die deutschen Ingenieure heut zu Tage von der Polygonal-Befestigung haben. Großherzogthum Heſſen. * (Darmstadt, 30. Juli. ) Ein seit einiger Zeit von den Schü zenkompagnien der hiesigen Infanterie- Brigade erprobtes System von klei neren Kochgeschirren ist unlängst durch Erlaß großherzoglichen KriegsMinisteriums, vorerst für sämmtliche Schüzenkompagnien der großherzoglichen Infanterie definitiv eingeführt worden. Bei diesem Feldkochgeschirrsystem ist der Kochfeel nebft 2 Tiegeln für 8 Mann bemessen, nach dem französischen

Garcia. Es ist eine analyßirende Beweisführung von der großen Nähe zur Vervollkommnung , in der sich die Befestigungskunst in der alten Zeit des Ursprungs des Bastion- Systemes vor den durch die Ingenieure der neuesten Zeit eingeführten unendlichen Reformen befand. Dieses mit bewunderungs würdigem Fleiße ausgearbeite Werk umfaßt in einem schönen Bande von 340 Seiten und 6 großen Kupfertafeln drei Theile. Im ersten werden die durch die fezigen berühmtesten Ingenieure zu dem Zweke den Werth_der For tifikazion in dem Grade , den ihr gegenwärtiger Verfall und ihre Wichtigkeit erfordert , zu heben , vorgeschlagenen oder angenommenen Reformen zergliedert und verglichen ; es wird dadurch nicht nur bewiesen , daß diese Reformen zur Erreichung des beabsichtigten Zwekes ungenügend waren , sondern auch daß se in der Vervollkommnung der Kunst einen größeren Abweg verursacht haben, als der war , auf dem man sich in der ersten Epoche und beim Ursprung des Bastionsystems befand. Im zweiten Theile wird die Nothwendigkeit dar gethan , die Fortifikazions -Wiſſenſchaft auf ausgedehntere Baſen als die jezigen zu stüzen und mehr abwechselnde Methoden , als die bis jezt vorgeschlagenen anzunehmen , um ihre Erhebung bis auf den entsprechenden Grad zu errei chen ; es werden auch die neuen Vorschläge oder Daten berührt , welche nach der Ansicht des Verfaſſers das allgemeine Problem der Fortifikazion ernstlich lösen müssen ; und nun kommen die neuen Maximen und Grundsäze an die Reihe , welche mit den spärlichen , heute zu Tage feststehend Angenommenen vereinigt , alle zur Erhebung der Vertheidigung auf die gewünschte Stärke tauglichen Mittel umfassen. Im dritten Theile hat der Verfasser das ſchwie rige Problem über die Anwendung und Verbindung dieser Grundsäze durch ein neues System - das dritte seiner Erfindung - gelöst, welches fähig ist die Kraft der Vertheidigung mit der großen Macht und zerstörenden Thätig feit des modernen Angriffes in ein gleiches Verhältniß zu sezen ; zur ſelben Zeit erwachsen durch dasselbe System sehr bedeutende Ersparniſſe bei den enor men Kosten , welche in der Jeztzeit die Erbauung von Festungen verursacht ! Dieser kurze Inhalts - Auszug zeigt wohl zur Genüge , daß dieses Werk fort schreitenden Genie- Offizieren Manches zu denken geben dürfte und es erscheint deßhalb eine Uebersezung desselben ― wenn schon nicht ins Deutsche so doch in das allüberall gangbare Franzöſiſche um so mehr gerathen , als der wohlbekannte Name des Herrn Verfaffer füglich erwarten läßt , daß keine hohlen Theorien , sondern eine wohl durchdachte und erprobte also ausführbare Praris geboten wurden. Eine nähere Analysis der in diesem sehr verdienst lichen Werke ausgesprochenen tiefen Ansichten und Vorschläge wäre ein nei denswerther Vorwurf für militärische Fach - Journale , wie z. B. für das schä zenewerthe " Archiv für die Offiziere der k. preußischen Artillerie- und Inge nieur-Korps, " dann für das „Journal des Armes speciales " für das „ Journal des Scinies militaires" u . f. w. Aber selbst der „ Soldatenfreund " wird es sich von seinem allgemeinen Standpunkt aus nicht versagen , einzelne der inter effantesten Abschnitte in Bälde zu geben . Der erleuchtete Chef des königlichen spanischen Geniekorps , der General-Kapitän Don Antonio Remon Zarco del Valle hat die Widmung dieses trefflichen Werkes angenommen und durch diese dem gelehrten Verfasser erwiesene Auszeichnung auch dem Lesepublikum gegenüber für den hohen und dauernden Werth der interessanten Arbeit gebürgt.

507 Ebenso liegt uns ein Bericht über die am 18. und 19. Dezember 1853 in der Zentral-Bildungs- Anstalt des königlichen Geniekorps zu Guadalajara in Anwesenheit des Kriegsministers vorgenommenen Schlußübungen der praf tischen Schule vor , und es erhellt aus demselben , daß die Schüler dieser Anstalt in allen Wissenschaftszweigen die erfreulichsten Fortschritte gemacht haben. Viele derselben erhielten Prämien, welche in den filbernen Emblemen ihrer Waffe bestehen und auf dem Uniformrok getragen werden dürfen ; die Bibliothek dieser glänzend ausgestatteten Anftalt zählt 5980 Bände, die bemer fenswertheften älteren und neuen militärischen Werke, die für die Genie-Waffe Intereſſe haben, umfassend ; darunter befinden ſch 86 , dessen Verfaſſer Offi ziere des königlich spanischen Offizierskorps ſind , und 17 dieser Werke wurden von diesen Offizieren in den lezten 11 Jahren veröffentlicht ―― ein sehr gün ftiges Zeugniß für das Fortschreiten in der Wissenschaft der königlich spanis schen Genie- Offiziere . Rußland.

* Die Hauptbestrebungen der Russen in Polen seit dem Jahre 1881 find dahin gegangen , eine unangreifbare Schöpfung ins Leben zu rufen , deren Festigkeit Napoleon selbst erkannt und als die vortheilhaftefte für die Bafirung der russischen Kriegsmacht im Westen zwischen Preußen und Oesterreich bezeich net hat , nämlich das große strategische Vierek zwischen den Flüssen Bug, Wieprz, Weichsel und Narew , die gleichsam vier Kourtinen bilden mit den theils neu angelegten Feftungen Iwangorod , Alexander-Zitadelle , theils älte ren , aber erweiterten , wie 3amose und dem sehr bedeutenden und außerordentlich starken Waffenplaz und Festung Modlin (Nowogeorgiewsk) . Zwei Brüfen , zwischen Warschau und Praga und zwischen der Zitadelle und dem rechten Ufer, mit einem starken Brükenkopfe vermitteln die Verbindung beider Ufer, die auf dem Strome zwischen der Alerander-Zitadelle und dem linken Weichsel-Ufer in Warschau und der Festung Modlin , auf dem rechten der Mündung der Narew , außerdem durch eine Kanonenboot-Flottille vertheidigt wird. In lezter Zeit wurde in Warschau auch mit der längst projektirten Anlage von Außenwerken auf dem Glacis nach der Stadt hin , wie nach Pulfow , dicht neben der Zitadelle nach Potok zu , vorgegangen.

| schließlich für Militär eingerichtet, da uns kein ähnliches, so gut und prompt geführt, bekannt ist und wünschen vom Herzen, daß die löbl. Uniform-Kommiſſionen sich von der Wahrheit überzeugen mögen.

* Aus Dedenburg, 30. Juni, erhalten wir den Ausweis des beim Komité zur Gründung einer Erziehungs- Anstalt für verwaifle mittellose Töchter von f. f. Offi zieren mit Ende März verbliebenen und durch fernere Zuflüsse mit Ende Juni 1854 ver bleibenden Kassastandes : Mit Ende März 1854 war Kafſfareft verblieben………. 39908 fl. 21 fr. Hiezu kommen : die vom 1. April bis Ende Juni 1854, durch freiwillige Beiträge und an Interessen eingegangenen .... ... 3484 fl. 59 fr. Summa ... 43393 fl. 20 , fr. hievon wurden an Inseratgebühren der "Wiener Zeitung " dann pro 1852, 1853 und 1854 dem " Soldatenfreunde " an Drukkosten - endlich für Protokolle und und Brånumerazion für selben Schreibmaterialien verausgabt .... fr. ... 105 fl. 48 43287 fl. 32. fr. .. Verbleibt demnach mit Ende Juni 1854 Kaſſarest .... Dieses Kapital besteht und zwar : — fr. 3n 35 Stüf 5% Staatsschuldverschreibungen im Werthe von ..... 19900 fl. 14400 fl.. - fr. Bei der Dedenburger Sparkassa zu 5 % angelegt Bei der f. f. Universal Depofiten -Berwaltung befinden sich in Staate laut Depositenschein· schuldverschreibungen, dann barem Gelde hinterlegt.. 8782 fl. 45 % fr. In barem Gelde in der Kaffe 204 Al. 47 fr. 43287 fl. 32. ft. Zusammen.... Hiezu noch ferner : 2 Stük Graf Waldstein'sche Lose im Nennwerthe von 20 fl.. 40 fl. 20 fl. 1 Stük Fürst Windischgräß'sches Los ....... Indem man sich beehrt, den gegenwärtigen Ausweis zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, fühlt sich das unterzeichnete Romité verpflichtet, für die bisherige Theilnahme zu danken und zur Förderung dieses Institute um fernere gütige Beiträge zu bitten. Das Komité der Erziehungs -Stiftung für verwaiſte mittelloſe Töchter von f. k. Offizieren.

Personal-Nachrichten.

Ernennungen und Eintheilungen. Tages -Nachrichten. * (Wien.) Von dem biografischen Werke : „ Oesterreichs Helden und Heerführer," ist des zweiten Bandes neunte Lieferung erschienen. Sie bringt die Lebensbeschreibung des f. f. Feldmarschalls Sigmund Joachim Grafen von Trauts mannsdorf, Friedrich August, Kurfückten von Sachsen, und Eugen , Prinzen von Savoyen, daun das Portrait des Feldmarschalls Baron Lo u do u . * Zu Ehren Seiner Hoheit des regierenden Herzogs von Nassau hatte che gestern früh eine Parade der hiesigen Garnison auf dem Glacis statt. Seine f. f. Apo stolische Majestät waren hiebei erschienen ; Allerhöchstihm zur Seite der hohe Gast in der Inhabers-Uniform des 15. Infanterie- Regiments.

Ramberg, Georg Freiherr, FMe., wird aus dem Pensions in den Disponibilitätss Stand übersezt. Zu Generalmajors die Obersten : Burdina v. Löwenkampf, Franz, General - Ad jutant der ersten Armee, und Dragollovic v. Drachenburg, Johann, des Saluiner Grenz -Infanterie- Regiments, ersterer mit vorläufiger Belassung in der gegenwärtigen Dienstes-Verwendung, lezterer als wirklicher Brigadier der zus lezt ad interim befehligten Brigade. Wallis, Josef Graf, Rittmeister des Großherzog von Toskana DragonersRegiments, wird dem Feldmarschall-Lieutenant und Truppen- Divisionär Sr. kaiserlichen Hoheit Herrn Erzherzog Ernst zur Dienstleistung zugetheilt, und ist in dieser Eigenschaft im gedachten Dragoner-Regimente überzählig zu führen. Im Flottiйlenkorps : Mikoweg, Josef. Kalli woda, Johann, Pietsch, Karl, und Wruß, Stefan, Unterlts. 2. Kl., z. Unter!ts . 1. Kl.; Klöckner, Karl Kadet Korporal, Breiß, Josef, Feldwebei, Prar v. Bärenthal , Thomas, Kadet Korporal, Mitlacher, Alfred, Korps-Kadet, Schmidt, Bernhard, Korporal, und Blumauer, Alois, Kadet-Korporal, zu Unterlts . 2. Kl . Hann bed, Karl, Unterlt. 1. Kl. des 7. , 8. Oberlt. beim 19. Jägerbat. Medweschegg, Josef, und Rau, Heinrich, Unterlts . 2. Kl. , zu Unterlts. 1. Kl. im 19. Jågerbat . Mürzel v . Mürzthal, Franz, Kadet, 3. Unterlt. 2. Kl . im 19. Jägerbat. Kocziczka Franz, Oberlieut. vom 10. JR. , z. Hptm. 2. Kl. b.¡m 2. JR. Penfionirungen. Die Hauptleute 1. Kl .: Ziegler, Peter Ritter v., des Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen JR.; Hubka, Alois, und Holzer , Florian, beide von Graf Mazzu chelli JR., ersterer mit der Vormerkung für eine Friedensanstellung ; Semrad, Michael, des Kaiſer Jäger-Reg.; Schöffl, Franz, Hauptm. 2. Kl. der Monturss Dekonomie Koumission zu Altosen ; Seracevic, Adolf, Oberlieut. des Großher zog von Hessen JR.; Schmidt v . Silberburg , Karl, Unterlt. 1. Kl. des Baron Turszky JR.; Siegel, Andreas, Unterlt. 2. Kl. des Erzherzog Ludwig Inf. Reg.

* Vor nicht langer Zeit haben wir von der gut aſſortirten Militär-Kravattens Fabrik und Wäsche-Anflalt der Frau Anna Binder Erwähnung gemacht, in Folge deſſen Sie gemachten und ausgeführten Aufträge der Herren Offiziere, sowohl im Preis als in der Qualität äußerst zufrieden gestellt haben. Durch mehrmaliges Besuchen hatten wir die Gelegenheit die vortreffliche Einrich tung zu kennen, wodurch für die im Felde stehenden Truppen alles Mögliche in Wäsch gattung vorräthig gehalten wird, was ein Off ¸ier nur immer bedürfen kann . So find zum Beispiel : Hemden von Leinwand à 8, 6, 5, 4, fl. 20 fr. gefärbte feiner Gattung 2 fl. 20 fr. " von weißem Monapalen 2 fl. bis 2 fl. 12 fr. " Unterhosen, deutscher Schnitt 2 fl., 1 fl. 48 kr. 1 fl. 30 fr. ungarischer Schnitt 2 fl., 1 fl. 45 kr. Zwirns und baumwollene Fußsoken, Handtücher, Leintücher, Saktücher zu allen Preifen vorräthig. Es ist zu wünschen, daß die Herren Offiziere bei den betreffenden Uniform - Kom missionen, besonders diejenigen, welche im Felde stehen, den Antrag zur Anschaffung der so nothwendigen Wäsche zur Ausführung bringen, da fie sonst in die Lage kommen könn ten, entweder gar keine zu bekommen , oder schlechte Waare um einen sehr theueren In den Freiherrnstand als Kommandeur des Leopold-Ordens wurde erhoben : GM . Josef Bamberg , General-Adjutant Sr. Majestät und Chef der III. und IV. Preis an Ort und Stelle kaufen zu müſſen. Sefzion des Armee-Ober-Kommando. Wir reden gerne ein gutes Wort dem Geſchäft der Anna Binder, welches aus

Angekommen in Wien.

ling, in Vens., von Güns (Rennweg Nr. 555). Hptm . meister : Baron Gramont von Linthal, vom 5. Uhl.-N., n. Hauser, in Pens., von Temesvar (Leopoldstadt, weißes Peth, - v. Suchodolsky, in Pens, nach Miskolz. (Am 6. August.) Oberst Graf Kuczrock, in Vens., n. (Am 5. Auguft. ) Oberk von Lobinger vom 2. Genies Roß). Reg., von Krems (Stadt, Dreifaltigkeit). — Die Hptlt.: Hauptm.-Auditor Friedrich, vom Garniſons- Au (Am 7. Auguft. ) Hptm. von Kopfinger, vom 16. JR ., Iſchl. Rittm. Baron Maltzahn, v. ditoriat, nach Marburg. von Stubenrauch, von 45. JR., von Vinkovce (Leopold von Graz (Landstraße Nr. 519) . ---6. KR., n. Ischl. ftadt, weiß. Ros), Hoffmann, vom 32. JR., von Ve nedig (Stadt, ung Krone), Edler von Würth, vom (Am 7. Auguft. ) Major Kalbfleisch, vom Nafeteur Fras 18. JR., von Hermannstadt (Stadt Nr. 102) , Regiment, nach Lemberg. - Die Hptlt.: Dittmann, vom Abgereiset. 9. AR., nach Kuttenberg, - Bordolo, vom 33. JN., n. koni Mazzoni, in Pens , von Mailand (Josefstadt Nr 321 ), ――――――― Wachs, in Bens., von Venedig (Wieden, drei Kronen), (Am 5. Auguft. ) Se . Erzellenz der Herr FZM. Graf | Mailand. Mayer, v. Geniestab, v. Mailand (Alte WiedenNr.891 ) . Thurn Valle- Sassina, nach Graz. - Hr. GM. von Pi (Am 8. August.) Se. Frz. Hr. FML. Baron Kempen, ―――― Oberfilt. Kampt- | nach Mürzzuschlag. - Oberst Graf Schafgotsch, vom 1. Rittm. Lang, vom Fuhrwesenkorps, v. Mailand (Laim tinger, vom GOMSt., nach Graz. ner, vom 10. Gend.-N , nach Agram. Die Hptlt.: HR., nach Lemberg. - Die Hptlt.: von Brany, in Pens., grube, weiß. Kreuz). -- von nach Dedenburg, - Mühlwerth, vom 43. Inf.-R., nach Ritter von Hartlieb, vom 3 AR., nach Stokerau, (Am 6. August .) Oberst Ritter von Rzehak, in Pens., von Olmüz (Landstraße, rothen Hahn). -- Oberftlt. Ebes Schönowsky, vom 56. JR., nach Krakau. ―― Die Ritt Brünn . - Rittm. Baron Haan, in Pens., n. Gars.

508 Vom . f. 9. Gend. -Reg. in Temesvar Diurnist Bavle 30 fr., Hrn. Steuereinnehmer fl. fr. 5fl. -fr. Luria 30 kr., Herrn Steuer-Amts-Kontrollor | Bom f. L. Kreis-Amt zu Schärding in Oberöster reich . 2 Pauri 30 kr., Hrn . Hafen-Amts-Agenten Vac Vom t. f. Bez.- Gericht zu Planina in Krain, u. chetti 30 kr., Hrn. Pfar. Dr. Ramadan 30 kr., 3. v. Hrn. Steuereinnehmer Pink 30 kr., Hrn. Hrn. Kommunal- Sekretär Horvath 30 kr., Hrn. Realit. Befizer Math. Korren 30 fr., Herrn Gutsbefizer de Bouda 30 kr., Hrn. Kaufmann Realit. $ Befizer und Bürgermeister Karl Thos Boglißich 30 fr. michis 30 fr., Herrn Bezirks Richter Gertefer Bom f. 1. BezirkssGericht Lembach in Oberöster 30 fr. 2 reich, u. 3. v. Hrn. Bez.-Nichter Haala 30 fr., Bom f. f . Hrn. Bezirks-Hauptmann Georg Spel Hrn. Bez. -Ger. Adj. Gartner 30 kr., Hrn. Bez. 5 zu Auspit in Mähren Ger. Kanzlist Rößler 30 kr., Hrn. Kooperator Bom f. f. Bezirks- Amt Zombor im Banat, u. z. Waldburger 30 kr., Fr. Hausbefizerin Marie vom Hrn. Bezirks-Vorstand und den Gemeins Johanniter 30 kr., Frau Hausbefizerin Hannas den : Bezdan, Kolluth, Gakowa, Stanisic, Nem> • 3 berger 30 fr. Militics, Csopopla, Kernpaja, NeusSzivaß und Vom f. f. 15. Gend. -Reg. 1 30 Stapar . • 5 Summa • 46 10 Vom t. t. Bez. Amt zu Spittal in Kärnthen . 1 30 • Laut 5. Ausweis 128 30 Von der f. k. Prätur zu Ragusa in Dalmazien, Somit bisher reiner Rest • 174 40 u. 3. v. Hrn . Prät.-Admftr. Agazzi 30 fr., Hrn. Distr. Chir. Dr. Pactrin 30 kr., Herrn Wien, 25. Juli 1854. 3. B. Jüngling.

51

6. Ausweis der zu Gunsten verwundeter f. 1. Gendarmen eingeganges nen Beträge für „Marien-Blätter." Von der f. f. Eber Gespannschaft und dem für fl. kr. Wohlthätigkeits-Sweke stets sehr bereitwilligen • 10 Stabt Magiftrat zu Fiume . Vom f. t. Bezirks Amt zu Bogschan im Banat, x. 3. vom Hrn. Bez.-Vorstand Filipp Bann 30 fr., Herrn Bez Adjunkt Paul von Samso 30 kr., Hrn. Bez. Adjunkt Anton Aparnik 30 kr., Hrn. Bez. Aktuar Nik. Buday 30 kr., Hrn . Major Mutics 40 kr., Hrn. Pfarrer Nikolaus Varety 30 kr., Hrn. Handelsmann Anton Blaschuhy 30 fr., Hrn. Verw. ¡Arnold Hoffmann 30 kr., Hrn. Steuereinnehmer Johann Swoboda 30 kr., Hrn. Steuer-Kontrollor Demel. Nyiga 30 fr., 5 10 Bon der f. f. Pråtur zu Budua in Dalmazien, u. z. von Herrn Pråtor Franz Lettis 30 fr., Hrn. Lieut. des 16. Gendarmerie-Reg. Boßinsky 1 30 fr. •

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Olmük : Fr. Schiekel und Ap . Steinamanger : F. Tempel u Fünfkirchen : Anton Adler und Kremsier : Josef Lasnausky, Karl Berger, Krems : Apoth A. Menzinger, Julius Pachhofer, Franz P. Slabyhoudek, Gitschin : Josef Fried, Steyr : J. F. Gschaider, Kronstadt: Fr. Stenner, und Opocno : Ad. J. Skuhersky, Gmunden : Josef Haas, Hoffmann und Konopasek, Papa : Josef Bermüller u. Ed. Strakonit : Joh. Sedlezky, Gran : C. Josef Bierbrauer, Laibach : Alois Kaiſell, Tschepen, Szegedin : Josef Sujan, Gr.Canischa : M. W. Welisch, Lancut Apoth. Ant. Swoboda, Padua : Ant. Spinelli, Tarnopol : Markus Schliffa, Großwardein : Math. Huzella , Leipnik : Alois Schimke, Tarnow : Josef Jahn, Panchowa : 3. Huber, und Anton Janky, Leitmeris : Michitsch u . Sohn, Pardubit : Joh. B. Horina, Temesvar : Jeney u . Solquir, Gr. Becskerek : J. D. Pyrra, Lemberg : W. Willmann, Pest : Apoth. Josef Szekely, Teschen : E. F. Schröder, Trient : Carlo Zambra , Graz : Apoth . J. Purgleitner, Linz : Apoth. A. Hofstätter u. Pilgram : A. C. Expert, Kütte Stef Apot Güns: . l, an Ernest Vielguth, Triest : Apoth. Ant. Zampieri u. Pilsen : Apoth. Ed. Kalser, Sigm . Weinberger, Gyöngyös : os. Kociannovich, Lugos : Jos. Arnold u. Anton Pisek : Apoth. Josef Stopky, Schießler, Troppau : Apoth. F. Brunner, Hermannstadt : I. F. Zöhrer, Prag : W. J. Löschner, Mailand : Pietro Viscardi , Preßburg : Dion. Weinstabl, Tyrnau : Jos. Reßely, Horazdiowicz : E. Pascher, Mantua : G. Breſſanelli, Jaroslau : Ignaz Bajan, Venedig : Giuseppe Taraghetta, Przemysl: Ed. Machalsky, Raab : Ed. Unschuld, Innsbruck : J. A. Möst, Veröcze: 3. Demetrovich, Marburg : I. Tauchmann , Iglau : Apoth. Karl Heller, Maria-Zell : F. L. Kratky, Radkersburg : J.A. Weißinger, Verschet : Joh. Karnap, Josefstadt : E. 3. Traxler, M.-Vasarhely : D. Fogarasy, Reichenberg : Ap. L. Ehrlich, Villach : Mathias Fürst, Vukovar : Theod. Stanits, Kaschau : Ed. Eschwig , Meseritsch : A. C. Hromatka , Ried : Josef Schäringer, Warasdin : S. A. Tauschek, Karlsbad : A. F. Seifert , Miskolcz : J. B. Zahr, Rosenau: Ant . Feymann , Warnsdorf : J. A. Wähner, Rzeszow : 38. Schaitter. Klagenfurt : Apoth . A Beinig , Mohacz : Andr. Kögl, Saaz: Apoth. Ludwig Kaiser, Wels : Apoth. F. Vielguth, Klattau : Apoth . A. Firbas , Neuſat : Johann Sterio, Klausenburg : Ap . Gebr.Wolff, Neuſohl : C. Damay, Salzburg: Ap . J. Hinterhuber, Weszprim : Mich. Hafner. Kolomea : S. Wieselberg , Neustadtl a. W.: W. Freund, Semlin: Joannovich&Petrovich, Wr.-Neustadt : Em.Priborsky, Komotau : J. Seidl's Witwe, Nentitschein : Dom. Marcus, St. Pölten: Apoth.v.Grimburg, Zasmuk : Leop . Frengt, Dedenburg : Apoth. Rupprecht , Schäßburg : 3. B. Misselbacher, Znaim: Apoth A. Glasner, Königgräz : Joh. Kucera , Krakau : Josef Bartl, Ofen: Hof-Apoth. F.Grünberg, Stanislau : Apot.3. Tomanek, Zombor : G. Michailovits.

Die obigen, durch ihren Werth im Publikum so gut renommirten Artikel find in den vorſtehend verzeichneten Städten bei Niemand anders als bei den hier namhaft gemachten resp. Herren Depoſitären echt zu haben. Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. - Druf von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichischer

Beitschrift für

Nro. 64.

Samstag,

Soldatenfreund .

militärische

den

12.

Auguſt

Intereſſen .

1854 .

VII .

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und--Samstag in einem ganzen Bogen . Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 kr ., vierteljährig 1 fl. 30 kr. , für die Zustellung in das Haus werden monatlich 6 kr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige viertel jährig 2 fl. 10 kr. , halbiährig 4 fl. 20 tr. R. M., um welchen Breie die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugefender erhalten. Einzelne Blätter 6 kr . 8. M. Brânumerazion wird angenommen im Komptoir des P Soldatenfreundes ( Stadt , Bollzeile Nr 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in franlirten Briefen eingesendet werden wollen . Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K.M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 R. zu berichtigen tommt . -- Anonime Beiträge werden nicht berükſichtiget.

Während die zwekmäßigen Anordnungen der Blokade in Detail bes sprochen werden und der Umsicht des Hauptmanns Grafen Somfich , des Kaum haben wir auf das Erscheinen dieses Werkes hingewiesen, als Ingenieurkorps, alle Anerkennung gezolt wird, sagt das Tagebuch : uns aus Ungarn von kompetenter Fider eine weitere Anempfehlung des "/Mit der Thätigkeit, welche den Oberstlieutenant von Reißenfels charak selben zugeht. „terifirte, hat derselbe vor Kufstein Alles geleistet, was ihm die sehr beschränk Da wir nicht ermüden , einen nüzlichen Gegenstand zu erörtern, so "ten Mittel nur immer gestatteten und sich auch hier , so wie überhaupt in wollen wir auch jene Stimme der Oeffentlichkeit übergeben . „seinem ganzen Leben, die Achtung seiner Vorgesezten und Untergebenen, als Man schreibt uns : Soldat, so wie auch als Mensch zu erwerben gewußt. " Die Gebühren der k. k . Armee , nach den hierüber erfloffenen Hauptmann Baron Welling wurde am 4. Mai , als sich die feindli Vorschriften , von Johann Koffer , Ingrossisten der t. k. Hofkriegs chen Streitkräfte dem Lande Tirol näherten, zur Besezung der Päffe Thurn buchhaltung , sistematisch dargestellt , bieten für jeden mit der Anweisung, und Sacharang am rechten Inn-Ufer beordert. Der Schüzen-Major Sie Verrechnung und Kontrole Beschäftigten ein so lebhaftes Intereffe, daß die berer stand mit den Tirolern in Ebs. Erscheinung dieses Werkes nur als eine höchst erfreuliche bezeichnet werden. Am 12. Mai erfolgte die Vorrüfung der baierischen Armee- Division kann, um so mehr, als die Gebühr mancher Bezüge nicht selten zum ftrei Deroy gegen Kufstein , gleichzeitig wurden auch die Päffe , doch erfolglos, tigen Fragepunkte sowohl für den Bezugsberechtigten als auch den Anwei angegriffen. Das Vordringen der feindlichen Hauptkolonne im Innthale und senden geworden und man sich deshalb gar häufig an eine höhere, wenn die gleichzeitig erhaltene Nachricht, daß der Paß Strub, auf der Straße nach nicht an die höchste Instanz wenden mußte. Tag nach langem Kampfe in Feindes Diesen Umstand hat der kompetente Verfaffer , wie aus deffen Vor Salzburg, den vorhergegangenen Hauptmann Baron Welling auch auf Hände fiel, nöthigten endlich den rede hervorgeht, bei der Ausführung dieses Operates wohl ins Auge ges feinen Rüfzug bedacht zu sein , da schon Munizione und Mangel an Le faßt und mit der sehr zeitgemäßen Veröffentlichung desselben, einem jeden bensmitteln fühlbar wurde. Vom Feinde auf dem Fuße verfolgt , räumte Individuum der f . f . Armee einen sehr angenehmen Dienst erwiesen , der er nun die beiden Päffe und schlug , da eine ausgesandte Patrouille den für die erst kürzlich ins Leben gerufenen k. k. Militär- Rechnungs- Depars Rüfzug des Oberstlieutenants von Kufftein gegen Wörgl meldete , an eine tements um so größeren Werth erhält, als dieselben nicht mit allzu umfaß Vereinigung mit ihm aber nicht mehr zu denken war , noch in der Nacht reichen Normaliensammlungen versehen find. Durch dieses Handbuch wird den Weg über Walchsee gegen St. Johann ein. In ersterem Orte brachte dem Bedürfnisse theilweise begegnet , da der Verfaffer nicht nur die Ge er in Erfahrung, daß der Feind bereits über St. Johann auf der Juns bühren im Frieden , in der Bereitschaft und im Kriege ziffermäßig nach bruker Straße vorgerüft sei und mußte bei Fortsezung des eingeschlagenen weiset , sondern auch die bezüglichen Allerhöchsten Entschließungen und Weges befürchten , mit seiner schwachen Kompagnie von der feindlichen hohen Erläſſe zitirt, welche der zur Nachhut aufgehoben zu werden . ten, wodurch das Werk auch auf einen höhern Grad von Brauchbarkeit Dieses bestimmte ihn am 13. Mai, dem Tage des Gefechtes bei Wörgl, Anspruch machen kann. mit Tagesanbruch seinen Marsch wieder rükwärts , bis eine Stunde vom Allerdings wäre es wünschenswerth gewesen , wenn der Ver. Orte Niederndorf zu nehmen , sich sodann aber links zu wenden und im faffer gleichzeitig auch das Bequartirungs - Patent mit den nachträge Hochgebirge seine Rettung zu suchen . Er nahm nun den Weg über den lichen Verordnungen behandelt hätte, da dasselbe bezüglich des Bedürfnisses Buchberg, die Dora und die Kaiser-Alpe auf den Stadtberg bei Kufftein, mit dem besprochenen Werke auf gleicher Höhe stehen dürfte und wir hoffen, auf deffen Gipfel er das Bivouak bezog. Am 14. fezte er den Weg über daß derselbe mit der Herausgabe der Gebühren der f . F. Armee feine lite den Gölferberg fort , ftieg in das Thal von Söll hinab , wo es ihm ge rarische Thätigkeit nicht geschloffen haben wird. Jedenfalls bietet dasselbe im Vereine mit der bei Leopold Sommer lang unbemerkt vom Feinde die Poftstraße zu übersezen und sich in das Brixenthal nach Hopfgarten zu wenden. erschienenen , von dem nunmehrigen Herrn Hofsekretär Wilhelm Da Hier erst wurde er von dem Vordringen des Feindes auf Schwaz maschka umfassend behandelten Monturs- Gebahrungs - Inftrukzion , so wie unterrichtet. Es blteb ihm nun kein anderer Ausweg, als durch das Hoch lung en e veröffentlicht Reif mit dem durch die Sollinger'sch Verlagshand gebirg eine Vereinigung mit den Seinigen noch zu ermöglichen. Den 15. Normale hinreichendes Materiale, um über die Gebühren . Ansprüche außer erreichte er Allbach, zog den 16. über den Kogelberg und fenkte sich in das Zweifel gesezt werden zu können , ein Umstand , deſſen man nur dankend Zillerthal hinunter , nahm den Weg über Zell nach Mayrhofen, den 17. erwähnen fann. über Lanerbach nach Hinter- Dur am Fuße des Durer-Joches. Am 18. Mai Morgens 2 Uhr brach er wieder auf; im tiefen Schnee, Die Gebühren der k. k. Armee.

2. us dem Tagebuche des Hauptmanns Baron Welling ) vom Jahre 1809.

Am 18. April des Jahres 1809 rüfte Oberftlieutenant von Reißen fels des Infanterie -Regiments De Vaur Nr. 45 , mit vier Kompagnien, 520 Mann stark, von Wörgl in Tirol gegen die Festung Kufstein vor,

Der mit jedem Schritte einbrach, erreichte er den Höhenpunkt des Alpenüber gangs um 6 Uhr und stieß in Stafflach auf die Avantgarde seines Korps, Das bereits sich auf den Brenner zurüfzog , Abends mit seinem sehr gelich. teten Häuflein. Das Tagebuch fährt nun weiters wörtlich fort : " Auf dem Nachtmarsche vom 18. zum 19., als gerade meine Kom „ pagnie an dem Posthause auf dem Brenner vorbeizog, ließ Generalmajor

dem einzigen festen Punkte, der nach der Schilderhebung Tirols noch in den Händen der Baiern war.

Baron Boul herabsagen , daß ein Paar Offiziere zu ihm ins Haus kommen "follten, ich traf daselbst den Generalen in heftigem Gespräche mit dem Sand

Vom Hauptmann Anton Ritter von Schallhammer.

Die Rattenberger und Kizbücheler Landes- Schüzenkompagnie kamenwirthe zu seiner Verstärkung, während die Aufgebote der nächsten Gerichte zur Beofers W Feinde ſezung der Eingangs-Pässe zur Rechten und Linken des Innthales aufgestellt wurden . „äußerte *) Geftorben am 16. Juni d. J. zu Salzburg. vom 15. Juli . J.

Siehe „ Soldatenfreund" Nr. 56

und einem seiner Gefährten . Ich glaube es war Speckbacher, als Adjutant (?) . Beide proteftirten gegen unseren Abmarsch , der dem vollends das Land preisgebe .... Mit ganz besonderer Heftigkeit sich Hofers Gefährte. Auf des Generalen Hinweisung auf seine In „ftrufzionen verlangte man diese zu sehen und erklärte in Vorhinein, daß jede # Ordre derart, die nicht unmittelbar von Seiner kaiserlichen Hoheit dem "Erzherzoge Johann - ein Name, der von den Tirolern stets mit Ausdrüfen

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„der höchsten Achtung begleitet war - käme , gar keine Gültigkeit haben , lerie wieder zurüfgedrängt. Ich rüfte zu ihrer Unterstüzung vor und verlor "könne und dürfe. Da General Boul durch Vorzeigung der Befehle auch " unter den Todten meinen Oberlieutenant Baron Haller , der gerade eine hierauf befriedigend antwortete , wurden sie von dem Begleiter des Sand feindliche Haubize nehmen wollte. Ohne großen Erfolg wurde fort geplänkelt. wirthes geradezu für unterschoben, und unser fernere Nükzug mit Gewalt zu Um 2 Uhr Nachmittags kam der Oberflieutenant und billigte meine An " verhindern und Uns feindlich zu behandeln erklärt. Des Generalen Verleordnungen. Er mochte eine Stunde lang den Gang des Gefechtes von hier genheit war nicht geringe, der sich bereits an allen Vernunftsgründen er aus beobachtet haben , als wir die Vortheile der unsrigen bei Wilten "schöpfte. Ich machte mich endlich an den Sandwirth selbst , deffen ganze "/deutlich erblikten. Bald darauf drang der Feind in das Dorf Ambras, was "Miene bei seinem ungeheueren Barte eine gewisse Sanftmuth des Charakters ,,ich noch von den Tirolern besezt glaubte. Ich beorderte nun den Oberlieu ,,verrieth, die Zutrauen einflößte und dessen Aeußerungen , soweit ich zuhörte, " tenant Kohl mit der halben 13. Kompagnie dahin, der es auch sogleich wies "immer in den Grenzen der Bescheidenheit blieben. Mancherlei Vorstellungen, "/ der vom Feinde säuberte , wegen Munizions - Mangel aber das feindliche ,,besonders die, daß ihm, da er selbst seit 1796 das Kriegshandwerk treibe,,Plänklerfeuer nur schwach erwidern konnte. Unterhandlungen mit dem "doch auch bekannt sein müsse, wie beim Militär jedem mündlichen oder Feinde stellten gegen Abend das Feuer und die Feindseligkeiten ganz ein. " "1schriftlichen Befehle seiner höheren Behörde ―――― ohne zu untersuchen In der Nacht zog der Feind von Innsbruf ab und Tirol war zum #1schnelle Folge gegeben werden müsse, drangen endlich durch und Hofer selbst zweiten Mal gerettet. - Dem Hauptmann Baron Welling gebührt das "beschwichtigte seinen Gefährten . Eie versprachen unsere weitere Bewegung Verdienst , durch Beschäftigung des feindlichen linken Flügels denselben in ,,auf feine Art zu stören, nur verlangten sie zur eigenen Vertheidigung des der Ebene von Innsbruk festgehalten und dadurch verhindert zu haben, daß " Brenners ein Paar Kanonen , in welches Begehren auch der General zur er mit selben sein Zentrum verstärke, das bereits in die Ebene zurüfgewor ,,Vermeidung größeren Uebels einwilligte. Nach dem Abzuge kam bald wie fen warde, er daher wesentlich zum Siege des Tages beitrug. der eine Gegen-Ordre, wir kehrten daher wieder um, und besezten die kaum Heinrich Freiherr von Welling wurde 1772 in Württemberg gebo verlassene Posizion von Neuem. Die zweklosen Märsche und Kontremärsche ren , trat 1791 in das f. f. Infanterie-Regiment De Vaur Nr. 45 als 41den 18., 19. und 20. Mai von der Posizion auf dem Brenner bis Ster- Kadet ein, wurde 1793 Fähnrich, 1794 Unterlieutenant, 1797 Oberlieu ,,zing, zurük, dann wieder bis Schabs und auf den Brenner, brachten tenant und 1809 Kapitän - Lieutenant und wirklicher Hauptmann. Bei Auf " unserer ohnedem damals ziemlich kritischen Lage feinen Nuzen und ermüde lösung des 45. Linien - Infanterie- Regiments 1810 wurde er bei Baron „ten und entmuthigten nur den Mann . “ Kerpen 49 Linien- Infanterie - Regiment eingetheilt , von wo er im Jahre In dem Wirthshause auf dem Brenner, wo General Boul erneuert sein 1819 frankheitshalber in Pension trat. Am 16. Juni d. 3. starb er zu Hauptquartier aufschlug — dicht hinter der Posizion - waren den Abend Salzburg im 82. Lebensjahre . " des 22. Mai alle Bataillons-Kommandanten, jeder mit zwei Hauptleuten, "1,desgleichen Oberstlieutenant Baron Taxis und der Kommandant der Artil lerie, zu einem Kriegsrathe beschieden . " Memoiren und militärische Korrespondenz des Königs Es folgt nun eine Tercain-Beschreibung der Posizion auf dem Bren Josef. ner und seiner Vertheidigungsmittel und Kräfte. Im Ganzen waren 2000 Veröffentlicht, geordnet erläutert von und A. du Caffe , Flügel-Adjutant des Prinzen Mann Militär und eine geringe Anzahl Landesvertheidiger aufgestellt. Während nun die Befehle zur Vertheidigung der Posizion gegeben Jérôme Napoleon. (Paris , 1853. Perrotin Buchhändler. 6-8 Bände im Ganzen.) wurden und man dem feindlichen Angriffe mit nächstem Morgen entgegen Die ersten vier Bände. fah, geschah statt felben unerwartet der Abzug des französischen Marschalls Lefebre von Innsbruk nach Desterreich mit der größeren Hälfte seines (Nach dem „ Spectateur militaire " vom Oberlieutenant E.) Armeekorps . Als man denselben am 24. erfahren hatte, wurde sogleich Der erste Band führt die Ueberschrift : „ Die Gestalt Josefs war an eine Vorrüfung gegen Innsbruk angeordnet. Die Offensive begann am Den Gewohnheiten seines Lebens 25. Mai. Da Hauptmann Baron Welling den Vortrab des unter Oberstlieu muthig und seine Manieren vornehm . tenant Reißenfels vorrükenden rechten Flügels führte, so folgen wir seiner und der Weise zufolge , mit der er seinen Hof hielt , hätte man ihn für einen König von altem Stamme gehalten ; aber seine methodische und an eigenen Geschichts- Erzählung. " Mein Weg ging über Ellbogen. Mein Auftrag war die Gegend über Bemerkungen reiche Konversazion zeigte eine Gewandtheit des Wortes und „ Lans, Aldrans und Ambras zu durchstreifen, hauptsächlich zu erfahren ob das eine Menschenkenntniß an , welche man nur am Bufen der Gleichheit er "Schloß Ambras vom Feinde besezt sei , indeß mein Oberlieutenant mit der wirbt. " Diese Veröffentlichung verspricht durch ihren Titel der Geschichte neue "halben Kompagnie in gleicher Absicht gegen Ampas und den Jnu vorzu# rüfen habe. ――― Gleich vor Ambras stießen wir auf ein feindliches Kom- und höchst interessante Dokumente ; die Quelle, aus welcher sie hervorgehen, " mando , das bereits mit dem Zug Salzburger Jäger unter Oberlieutenant | verbürgt deren Echtheit. Josef Napoleon Bonaparte , Prinz von Must ― Schütterer meiner Vorhut plänkelte. Ich ließ halten um Leztere zu unter- gnano (am 18. Februar 1818 geboren, ift der älteste Sohn des Prinzen „ftüzen, doch der mit Macht herabfltürzende Negen machte dem Feuer bald ein von Canino und Musignano, ältester Sohn Lucian Bonaparte's), durch seine Mutter ältester Enkel des Königs Josef ――――― war deren Bewahrer ; er vertraute "Ende. " Das Gefecht wurde nun auf der ganzen Linie abgebrochen und sich fie dem Kapitän du Caffe an, welcher aus Geschmaksrichtung zu dem Stu von uns in die frühere Aufstellung zurüfgezogen. Da man sich durch die dium der Kriegewiss.nschaft und Kriegsgeschichte hingezogen , es auf sich Rekognoszirung am 25. von der Stärke des Feindes überzeugte , so war, nahm, dieselben in Ordnung zu bringen und sie mit den nöthigen Erläute um eine Entscheidung herbeizuführen , die Verstärkung der eigenen Streit rungen zu beleuchten, um die Thatsachen zu erklären, sie zu kommentiren, ――― kräfte unumgänglich nöthig. So wie das erste Mal, führte der Haupt- die historische Wahrheit aufzusuchen , die in den wichtigsten denselben Ge mann Baron Welling auch beim Angriffe vom 29. Mai die Avantgarde genstand behandelnden Werken vermißten Auslassungen oder enthaltenen des rechten Flügels, diese bestand aus einem Zug Salzburger Jäger unter Fehler einzubringen und zu bekämpfen. Die geistigen Erzeugnisse welche die Oberlieutenant Schütterer, einem schwachen Zug Hohenzollern Chevaurlegers Militär-Literatur diesem Offizier verdankt, lassen keinen Zweifel über , daß und einigen Kompagnien Tiroler Schüzen und Landsturm, unter dem Ober- er diese Arbeit gewissenhaft zu Ende bringen wird. Der erste Band enthält eine historische Notiz über Josef Bonaparte, lieutenant Leis, von Hohenlohe-Bartenstein Infanterie, dann seiner eigenen Division bei 160 Mann stark und zwei 3pfündigen Kanonen . Das ein durch diesen Prinzen geschriebenes historisches Fragment und den Brief wechsel der beiden Brüder Napoleon und Josef, von 1795 bis zum Anfang Tagebuch sagt : " Die mir mündlich ertheilte Instrukzion war : bis Schloß Ambras vor des Jahres 1806. „zurüken , solches zu besezen oder mit Gewalt zu nehmen , links unter den Die folgenden Bände begreifen die Geschichte des neapolitanischen " Paßberg die Verbindung mit dem Zentrum zu erhalten, so auch rechts gegen Krieges und der Regierung Josefs in diesem Theile Italiens, gefolgt von " Ampas auszudehnen, mit der eigenen Division aber, gedekt auf der Anhöhe seinem Briefwechsel mit dem Kaiser , seinem Bruder ; die Geschichte des " ober dem Schlosse aufzustellen . Herr Oberstlieutenant Reißenfels folgte auf spanischen Krieges von 1808-1813 und dieser neuen Regierung Josefs, " der Ellbogener Straße. Das Schloß Ambras war vom Feinde nicht besezt. gefolgt von seinem Briefwechsel mit Napoleon ; einen Auszug des Feldzuges "1 Im Zentrum entbrannte die Schlacht. Wir konnten das Schlachtfeld und 1814, die Ereignisse von Paris und den Briefwechsel Josefs, Generallieute „ die feindliche Aufstellung übersehen. Die in der Ebene mit der Front gegen nants des Kaiserreichs mit Napoleon ; den Briefwechsel Josefs mit seinem " das Schloß aufgestellte feindliche Kolonne war gerade im Begriffe eine Bruder im Jahre 1815 , seine Abreise nach Amerika , seinen Aufenthalt " Vorrüfung rechts gegen den Berg Jsel auszuführen, als ich die Wichtigkeit in der neuen Welt bis zur Revoluzion des Jahres 1830 , endlich die Auf „einsah, sie an der Stelle festzubannen und gegen meine Instrukzion offensiv zählung der zahlreichen Schritte Josefs zu Gunsten des Herzogs von Reich „ aufzutreten. Ich rükte vor und ließ mit einer Kompagnie Tiroler Schüzen stadt in jener Epoche und feinen Briefwechsel mit einer großen Menge „ das Dorf Ambras am Fuße des Schloßberges besezen. Diese vollzogene wichtiger Personen bis zu seinem Tode im Jahre 1844. ,,Vorrüfung hatte schnell den gewünschten Erfolg . Der Feind machte wieder Eine geschichtliche Skizze mit Eleganz und ohne lebertreibung der "1Front gegen mich und eröffnete das Geschüzfeuer. Die Tiroler wagten sich Talente und der Eigenschaften geschrieben, welche den König Josef auszeich # aus dem Dorfe in die Ebene vor, wurden jedoch von der feindlichen Kavals neten, schildert die vorzüglichsten Thaten seiner politischen und militärischen

511 Laufbahn und mit Treue seinen Charakter. Sein Leben, " sagt der Kapitán du Caffe, war ein beständiges Opfern für seine Familie, für seinen Bruder, für den Ruhm des Namens, den er trug. Wenn er nur seinen Geschmak, seine Neigungen zu Rathe gezogen hätte, würde er einfach , unbekannt, als ein wahrer Filosof mehr im Glüfe feines Gleichen als im Glanze eines großen Ruhmes beneidet gelebt haben ; er hätte sich dem Studium der Wissenschaften, für welche er von Jugend an einen unwider stehlichen Hang zeigte, überlassen. Aber gegen seinen Willen und aus Freunds

nach dem Siege von Aufterlig erhielt er den Oberbefehl über eine zur Ein nahme des Königreiches Neapel, zu deffen König ihn der Kaiser ernannt hatte, bestimmte Armee. Er hielt am 25. Februar feinen Einzug in Neapel und wurde daselbst gut aufgenommen. Er ließ es sich angelegen sein, Alles zu organisiren, er war an seine Völker anhänglich geworden, wie diese ihm sich anhänglich gezeigt hatten, als die Anforderungen der Politik seines Bru ders ihn den Thron Neapels für jenen Madrids zu verlaffen geboten. reiste Josef "1 Um die Mitte 1808, " sagt der Verfasser der Skizze , schaft für Napoleon seit dem Alter von sechs oder sieben und zwanzig Jah nach Bajonne ab und bald trat er in Spanien ein, um das Diadem Karl ren in den Wirbel politischer Angelegenheiten geschleudert , ergab er fich des Vierten aufs Haupt zu drüken. Noch niemals war er aufgefordert wor darein, eine Stellung anzunehmen, welche der nach eigener Wahl erkohre den, den Ideen Napoleons ein so großes Opfer zu bringen. Die Böswil nen völlig entgegen war. " ligkeit, mit welchen ihn die Völkerschaften empfingen, sobald er den Fuß in Josef Bonaparte wurde am 7. Jänner 1768 zu Corte geboren. Sein die baskischen Provinzen gesezt hatte, die Intriguen, welche man hatte an Vater Karl Bonaparte war im Jahre 1777 zum Deputirten der korsikani wenden müssen, um zwei schwachen Monarchen die Entsagung der Krone schen Staaten nach Paris ernannt worden , Josef folgte ihm nach Frank ihrer Ahnen zu entreißen, widerftritten feinem Geradsinne , seiner Hochher reich und wurde im Kollegium zu Autun untergebracht. Im Jahre 1784 zigkeit, seinen edlen Gefühlen. Er sprach sich darüber muthvoll gegen sei kehrte er mit seinem Vater wieder nach Corsika zurük und begleitete ihn innen Bruder aus . Während der Dauer seiner Regierung hielt er es, stets der Folge nach Montpellier, wo er am 24. Februar des folgenden Jahres von der innigsten Ergebenheit für Napoleon, für die Interessen seiner Fa das Unglük hatte, ihn zu verlieren. Seine Absicht war in den Militärdienst milie Beweise gebend, für einen Ehrenpunkt den Kaiser von Nichts in Un zu treten, aber da sein Vater auf dem Sterbebette den Wunsch gezeigt hatte, wissenheit zu lassen. Mehrere Male bezeugte er den Wunsch, Völker, welche ihn eine andere Laufbahn wählen zu sehen, so gehorchte er seinem Willen ihn zurükstießen, und deren politischer Fanatismus ihnen nicht gestaltete und begab sich im Jahre 1787 nach Pisa , wo er die Vorlesungen an der seine löblichen Absichten zu begreifen und zu schäzen , nicht zu regieren. " berühmten Universität dieser Stadt hörte und im Juni 1788 als Advokat Nach der Schlacht von Vittoria ( 21. Juni 1813) kehrte Josef nach bei dem Oberrathe in Bastia angenommen wurde. Paris zurük, wo er den Titel eines französischen Prinzen wieder annahm. Im Jahre 1791 zum Abgeordneten des Distrikts von Ajaccio zur Das Jahr 1814 ist der Zeitraum, über welchen der Verfaffer zum Versammlung gewählt, welche den Schwur auf die vom Könige am 14ten Voraus die meisten Einzelnheiten gegeben hat, weil er in der Stizze eine September angenommene Verfassung leisten sollte, sprach er die Schlußrede, Thatsache erklären zu müſſen geglaubt hat, welche Josef durch einige Ge auf welche der durch alle Vertreter Corsikas in die Hände des Generalen schichtsschreiber bitter vorgeworfen wurde, nämlich das Verlassen der Haupt Paolo, des Vorfizenden der Versammlungen , geleistete Eid folgte. Diese stadt am 30 März (dem Tage der Schlacht von Paris) , nachdem er den Rede, welche in den Beilagen enthalten ist, athmet erhabene Gefühle und Nazionalgarden den Tag zuvor in einer Proklamazion zugerufen hatte : „Ich zeigte frühreife Anlagen Josef Bonaparte's für politische Angelegenheiten. bleibe bei Euch ! Bewaffnen wir uns um diese Stadt zu vertheidigen ! " Die Familie Bonaparte blieb Frankreich treu, als im Mai des Jah- Diese eigenthümliche Haltung Josefs erklärt sich , dem Verfasser zu Folge, res 1793 eine Insurrekzion in Corsika entbrannte. Sie sah sich selbst ver- durch den Entschluß des Regentschaftsrathes , welcher einstimmig entschieden folgt und flüchtete nach La Valette bei Toulon . In dem von seiner Hand hatte die Regierung nach Chartres und von dort an die Loire zu verlegen. geschriebenen historischen Fragmente bringt Josef auch das Zertifikat des Als aber am 30. Mittags Josef die Marschälle Herzog von Treviso und Bürgerrechtes vom 3. September 1793, welches seiner Familie durch den Herzog von Ragusa bevollmächtigte zu kapituliren , wenn sie ihre Stellun Prokuraturs- Syndikus von Ajaccio ausgestellt wurde. Dieses sonderbare gen nicht mehr halten könnten , war kein Zweifel an dem Ausgang der Aftenstük endigt folgendermaßen : "1 Erklärt außerdem , daß diese aus zehn Schlacht mehr denkbar. Und doch verließen der Prinz und die Minister Individuen, welche vielen Kredit auf der Insel hatten , bestehende Familie Paris nicht vor vier Uhr Abends, als sie nämlich unterrichtet wurden, daß des größten Vermögens im Departement genießt und sich heute zu Tage der Feind schon Saint- Denis befezt hielte und eben die Seine überschritte auf dem Festlande der Republik befindet. " und ihnen daher die Straße nach Chartres zu schließen drohe. Josef begab sich zuerst nach Paris, wo er zur kurz verweilte . Im Nach der Abdanfung von Fontainebleau zog sich Josef in die Schweiz Monat August war Toulon den Verbündeten übergeben worden , er ging zurük ; hier blieb er bis zum 19. März 1815, an welchem Tage er die nach Marseille, wurde zuerst als Bataillonschef beim Generalstabe Cartau Rüffehr seines Bruders nach Grenoble erfuhr. Er beeilte sich den Often fe's angestellt und wohnte dem Angriffe des Korps Brun bei, wo er leicht Frankreichs zu durcheilen und fich nach Paris zu wenden, wo er am 22 . verwundet wurde. In der Folge wurde er erwählt in Marseille die Amts desselben Monats anlangte. Als die Schlacht von Waterloo die Hoffnun wirksamkeit eines Kriegskommiffärs bis zur Einnahme von Toulon ( 19. gen der Familie des Kaisers zerstört hatte, ging er nach Amerika und ließ Dezember 1793) zu bekleiden, wo dieselbe aufhörte. sich in Pointe-Breeze, nahe bei Bordentown im Staate New-York nieder. Im Jahre 1794 machte er eine sehr reiche Heirath zu Marseille *) . Er nahm den Namen Graf v. Survilliers an und führte ein ruhiges Da Die ganze Familie war während einiger Zeit in dieser Stadt vereinigt, den sein in einer schönen Bestzung, welche ihm gestattet wurde an den Ufern Augenblik erwartend wieder nach Corsika zurükzukehren. Er verbrachte das Jahr des Delaware anzukaufen, er beschäftigte sich damit Gutes zu thun und die 1795 in Genua, und begleitete seinen Bruder zum Beginne des berühmtenFeld- Papiere zu ordnen, die ihm zur Zusammenfezung seiner Memoiren dienen zuges 1796. Von dieser Epoche bis zum Jahre 1804 vollbrachte er, zum sollten. Da er im Juli 1832 die Versicherung erhalten hatte, daß er in Obersten des 4. Linien-Infanterie-Regimentes ernannt , mehrere wichtige London Pässe nach Desterreich finden würde, verließ er, sagt der Verfasser der Sendungen. Im April 1797 wurde er zum Mitgliede des Rathes der Skizze , die gaftlichen Geftade der neuen Welt, um felbft zu dem Sohne Fünfhundert von dem Departement Liamone erwählt. Im selben Jahre seines Bruders zu eilen, ein Sklave der Pflicht bis zur lezten Periode zum Gesandten in Rom ernannt, befand er sich am 28. Dezember in der seines Lebens ! An dem Tage, an welchem er Amerika verließ, hauchte sein ewigen Stadt, zur Zeit des Volksaufstandes, in dem der General Duphot an Neffe im Schlosse zu Schönbrunn feinen lezten Seufzer aus . Josef ließ seiner Seite getödtet wurde. Die Haltung, die er bei diesem Umstande ein- fich nun in Florenz nieder, wo er am 28. Juli 1844 ftarb. nahm, verschaffte ihm die Lobeserhebungen der Regierung . Er verließ Rom, Alles, was Josef von seiner Hand hinterlassen hat, beschränkt sich auf nahm im Rathe der Fünfhundert seinen Plaz ein, und nach dem Feldzuge ein kurzes historisches Fragment und auf Berichtigungen von Werfen , wel des Jahres 1800 vertraute ihm der erste Konsul die schwierigen Sendun- che über die Ereignisse, an welchen er so großen Theil genommen hatte, gen an, die Friedensverträge zu Morfontaine (30. September 1800), von veröffentlicht worden sind . Diese Widerlegungen werden in den anderen Lunneville ( 9. Februar 1801 ) und von Amiens (25. März 1802) zu ver- Bänden Aufnahme finden. handeln. (Josef war verschloffen , schlau , und mit den politischen KunstIn dem historischen Fragmente ergeht sich Josef ein Breites über die griffen noch aus seiner Advokatenlaufbahn her, wohl bekannt ; daher fehlte Familie Bonaparte, über seine ersten Lebensjahre, und über die Napoleons, es ihm bei solchen Gelegenheiten nicht sich geltend zu machen.) Die Ge- welcher ihm dem Alter nach sehr nahe stand. Diese wenig bekannten Ein schichte dieser Friedensverträge und der hierauf bezügliche Briefwechsel | zelnheiten sind voll Intereſſe und in einem einfachen, natürlichen und anhäng lichen Tone geschrieben. Buonaparte oder Bonaparte ist derselbe Name ; werden Gegenstand einer anderweitigen Veröffentlichung sein. Josef machte den Feldzug des Jahres 1805 mit seinem Regimente in ten lettres-patentes vom 13. September 1771 , welche die Anerkennung nicht mit, er blieb als Stellvertreter Napoleons in Paris . Einige Tage der Akte bringen, durch welche die Familie Bonaparte in Florenz - eine der ältesten Toskana's - erklärt, daß sie denselben Ursprung wie die Karl *) Napoleon, der damals eben in Ungnade vegetirte, sah sich voll Kummer genöthigt Bonapartes hat - schrieb dieser leztere seinen Namen mit Auslaffung des u, feinen Thätigkeitsbrang in sich selbst zu verschließen ; Hemmnisse und Schwierigkeis damit die französische Aussprache denselben Laut wie die italienische Aus ten trieben ihm zum Sweifel an feine Bukunft und er war dazumal von den Hins sprache hervorbringe. Napoleon ist dieser Regel beigetreten , sobald sein dernissen, die sich ihm auf dem politischen Schauplaze aufthürmten , so ermüdet, daß Name Berühmtheit zu erlangen angefangen hat. Die Genealogie, welche ihn endlich die Süßigkeit und Ruhe des Privatlebens lokte und er, als er von die ser Heirath hörte, in die Worte ausbrach: " Was ist dieser Schelm von Josef doch fich in den Beilagen befindet, steigt bis zum Jahre 1220 hinauf, wo ein Bonaparte als Ghibelline aus Florenz verbannt wurde. Im Jahre 1270 glüflich !"

512 war Curtado Bonaparte Ritter des goldenen Sporns . Von 1648 bis 1760 | der revoluzionäre Kampf geworfen hatte. Die beiden Brüder waren noch wurden nacheinander Sebastian , Karl , Josef , Sebastian, Josef Bonaparte offen erklärte Republikaner . Napoleon war noch nicht gezwungen den For zu den Vorständen der Alten der Stadt Ajaccio ernannt. Karl Bonaparte derungen der Regierung nachzugeben ; daher enthüllt sich sein wahrer Cha. war der Sohn des Einen von ihnen. rakter, die Güte seines Herzens , die Zärtlichkeit für seine Brüder in jeder Als Napoleon im Jahre 1786 als Artillerie-Lieutenant aus der Mi- Zeile seiner Briefe. Diese vollkommen gerechte Bemerkung ist auf alle an litärschule in Paris hervorging, nachdem er früher in jener zu Brienne ge- zuwenden, welche im Laufe des Jahres 1795 geschrieben wurden und die wesen war, verbrachte er einen Semester in Corsika. Der Anblik des felben sind zahlreich. " Landes gefiel ihm, " sagt Josef. " Seine Gewohnheiten waren die eines Am 24. Juni 1795. - "Ich habe für Ludwig keinen Plaz in einem ftrebsamen und lernbegierigen jungen Mannes ; aber er weit entfernt von Artillerie-Regimente erlangen können ; da ich übrigens in Betracht ziehe, daß dem, wie ihn die Memoirenschreiber darstellen. Damals war er ein leier erst 16 Jahre alt ist, so lasse ich ihn nach Châlons gehen , wo er seine denschaftlicher Bewunderer Jean Jacque's , ein Liebhaber der Meisterwerke Prüfung ablegen und in einem Jahre Offizier sein wird." Corneille's, Racine's, Voltaire's, welche wir täglich deklamirten. Er hatte 25. Juni. -- Desiree (die Schwägerin Josefs, welche später Madame die Werke Plutarchs, Platon's , Cicero's, Kornelius Nepos , Titus Livius Bernadotte wurde) ersuchte mich um mein Portrait ; ich laffe es für sie an in französischen Uebersezungen, dann jene von Montaigne, Montesquien und fertigen, Du wirst es ihr geben, wenn sie es noch wünscht, ſonſt magst Du Raynal gesammelt. Er unterhielt einen Briefwechsel mit diesem lezteren es für Dich behalten. In welche Ereignisse Dich auch das Glüf_betten Schriftsteller und fandte ihm einen Versuch über die Revoluzionen in Cor: mag, so weißt Du wohl , mein Freund , daß Du feinen besseren Freund fika, welcher an Mirabeau mitgetheilt wurde. " Josef erinnert sich mehr als haben kannst, der Dir theurer ist und aufrichtiger Dein Glüf wünscht. " einmal in dem Briefe Raynal's die Worte gelesen zu haben : "Herr von 20. Auguft. ―― Ich bin in diesem Augenblike bei dem topografischen Mirabeau hat in diesem kleinen Versuche Züge bemerkt, welche ein Genie Bureau in dem Wohlfahrts -Ausschusse zur Direkzion der Heere an der ersten Ranges bezeichnen. Er ladet den jungen Verfasser ein, sich nach Pa ris zu begeben. Man weiß, daß Napoleon schon frühzeitig das Urtheil der Rachwelt im Auge hatte; er hat es in dem sehr bekannten Briefe ausgesprochen, den er, Egypten verlassend, an Kleber richtete. ( Gewohnt den Lohn für die Mühsale und Arbeiten des Lebens und der Meinung derNachwelt zu sehen, verlasse ich Egypten mit dem größten Leidwesen." 22. Au gust 1799.) Sein Herz klopfte bei dem Gedanken an eine große und edle That, welche sie zu schäzen wissen würde. " Ich wollte meine Nachwelt fein, " sagte er eines Tages zu Josef im Jahre 1789, und dem beiwohnen, was ein Dichter, etwa wie der große Corneille, mich fühlen, denken und sagen. ließe. "

Stelle Carnots zugetheilt. Wenn ich bitte, werde ich es durchsezen in die Türkei als Artillerie- General, von der Regierung mit einem guten Gehalte und dem sehr schmeichelhaften Titel eines Gesandten kommandirt zu werden, um die Artillerie des Großherrn zu organisiren ; ich werde Dich zum Kon sul ernennen laffen ; willst Du in diesem Falle eine Befizung kaufen ?" 5. September . -- " Der Ausschuß hat gedacht , es wäre unmöglich, daß ich Frankreich verlasse, so lange der Krieg dauert ; ich werde in die Artillerie wieder eingetheilt und wahrscheinlich werde ich fort im Ausschusse bleiben. " 6. September. - "Ich schreibe an Deine Frau ; ich bin mit Ludwig sehr zufrieden ; er entspricht meinen Hoffnungen und der Erwartung, die Man findet in dem historischen Bruchstüfe ebenfalls Andeutungen über ich auf ihn gesezt habe ; er ist ein guter Junge, aber auch nach meiner die Freunde der Familie und namentlich über den Generalen Paolo, wel. Art : Wärme, Geist, Gesundheit, Talent, genauen Haushalt, Güte, er ver -- Du weißt, mein Freund, daß ich nur durch das Vergnügen cher in den Wirrnissen Corsika's eine große Rolle gespielt hat. Die Re- einigt Alles. welches ich den Meinigen bereite ; wenn meine Hoffnungen von jenem Menschen, lebe, die welche Umständen erzählt, Brumaire mit ist voluzion des 18. werden, welches mich in meinen Unternehmungen nie ver unterstüzt Glüke Das kennzeichnen. , meisterlich haben die an derselben Theil genommen historische Bruchstük Josefs endet mit seinem Einzuge in Neapel am 15. läßt, so werde ich Euch glüklich machen und Euere Wünsche erfüllen können. " Der Briefwechsel enthält nur eine geringe Anzahl Briefe aus den Februar 1806. Als er es im Jahre 1830 schrieb, war Napoleon auf dem Felsen St. Helena gestorben. Es wiederstrebte seinem schönen Charakter die Jahre 1796, 97, 98, 99 und 1800. Die folgenden Jahre, während wel Erzählung von Ereignissen fortzufezen, welche er, wie z . B. den spanischen chen Josef hervorragende Sendungen erfüllte, und mit den bedeutendsten Krieg, nicht gebilligt hatte. " Es schien ihm, daß er durch das Aufdeken Persönlichkeiten seiner Zeit in Verkehr kam, find reicher an Urkunden, wel feiner Nichtübereinstimmung in vielen Punkten mit dem Menschen , den er che der Geschichte angehören. Man freut sich in denselben neue Beweise am meisten in der Welt geliebt hatte, mit einem in Folge unerhörter Uns von dem gemäßigten Charakter dieses Prinzen im Augenblike der höchsten glüfsfälle ins Grab gestiegenen Menschen - eine tadelnswerthe Handlung Gunst und zur selben Zeit von der Ergebenheit für seinen Bruder und von der Achtung zu finden, die er in der Meinung der bedeutendsten Menschen begehen würde." Der Briefwechsel macht den größten Theil des ersten Bandes aus genoß. Im Jahre 1808 schrieb er an Napoleon, der ihn gegen seinen Wil und gibt dem historischen Bruchstüke an Interesse nichts nach. Er beginnt len zum Kanzler des Senats machen wollte: " Die Zuneigung , die Du am 23. Mai 1795 und nimmt am 8. Jänner 1806, am Tage der Abreise ( vous) mir bezeight, macht mich wahrhaftig unglüklich, aber sie findet mich Josef von Paris, um sich an die Spize der Armee zu stellen , welche ihm unerschütterlich ; ich verlaſſe mich auf das Bewußtsein meiner Pflicht ; es ist das Königreich Neapel erobern sollte, sein Ende. Der Kapitän du Caffe mir nicht gestattet zu überlegen. Wenn das Unglük Frankreichs will , daß schift der Mittheilung dieser Korrespondenz die folgenden Bemerkungen Du das Festland verlaſſest (Anspielungen auf die Expedizion nach England), so werde ich die Verpflichtung auf mich nehmen , die gefährlichsten Aemter, voraus : "In dem Augenblike , wo die in diesem Werke enthaltene Reihe von die es Dir gefallen wird mir anzuvertrauen, zu behaupten. Ich werde, Briefen beginnt, welche Napoleon an seinen ältesten Bruder richtete, befand was Du willst, fein, Mitglied der Regierung, designirter Nachfolger, fich dieser in Marseille ; er hatte daselbst Fräulein Julie Klary geheirathet nichts wird mich erschreken, obwohl ich nichts wünsche." Im Jahre und bereitete sich vor, Frankreich zu verlassen, um sich nach Genua zu beges 1804 hielt sich Herr von Lafayette durch die Freundschaft, welche ihm Josef ben. Napoleon, Brigade-General der Artillerie, hatte schon einen gewissen stets bewiesen hatte, ermächtigt, ihn zu bitten, von dem Kaiser einige Worte Ruf erlangt. Er war in der Lage seiner Familie und seinen Freunden zu erlangen, welche den Hof von Madrid beſtimmen würden, die Abtretung wichtige Dienste zu leisten ; er sparte nichts um der Einen wie der Anderen Florida's an die vereinigten Staaten von Nordamerika zu billigen. Die nüzlich zu sein. Die politischen Angelegenheiten beschäftigten ihn auch sehr Abtretung hatte erft viel später statt. Der Briefwechsel des Jahres 1805 lebhaft. Man war damals in einem Augenblike des Ueberganges . Frank insbesondere erhält ein lebhaftes Intereſſe durch die großen Ereignisse, wel reich begann aus der schreklichen Bedrängniß hervorzugehen , in welche es | che in diesem Jahre statthatten. (Fortſezung folgt.)

Armee - Nachrichten.

Oesterreich. * (Wien, 11. Aug. ) ( Vom Kriegs s ch a u plaze) . Im Laufe dieser Tage wurden folgende telegrafische Depeschen in Umlauf gesezt : " Die Auxiliartruppen manövriren bereits an der Donau und halten die Halbinsel Dobruischa hesezt ; Odeſſa ſei von den engl. franz . Feldherrn für ihre Heere zum Winterquar tiere auserkoren ; die Seefefte Sebastopol wurde von der Pontusflotte und den Landungstruppen der Alliirten bombardirt und gestürmt , und leztere erlitten eine große Niederlage u . f. w." Bis zur Stunde erweisen sich diese Nachrichten als unbestätigt. Die Wahrheit ist , daß die Generale Canrobert und Brown , welche mit einer Flotten-Abtheilung einige strategisch wich tigere Punkte an der Küste der Halbinsel Krimm und Tscherkesjien rekognos .

zirt hatten , am 27. Juli nach Varna wieder zurükkehrten. Seit ihrer Nük kunft werden die Vorbereitungen zu der großen Erpedizion noch lebhafter be trieben. Bis zum 1. August waren nach Burgas und Varna zu diesem Be huf über 40 Flachboote in Begleitung der türkischen Eskadre aus dem Bos vorus abgesendet. Die türkische Dampffregatte Taif," welche Buyukdere am 31. Juli verließ , überbrachte diese Nachricht am 2. Auguft dem in Varna befindlichen Marschall St. Arnaud. In dem Lager der Alliirten richtet die Cholera noch immer große Ver Heerungen an, vom 20. -31 . Juli ſind der Krankheit bei 300 Mann erlegen. Die neuesten Zeitungen und Briefe aus Konstantinopel erwähnen nun der Thatsache von einer wiederholten Expedizion der englischen Dampfer ,, Spitfire " und „ Vesuvius " gegen die Donaumündung. Das Dorf Sulina wurde

513 bis auf die Kirche völlig zerßört. Es befand sich dort keine ruſſiſche Beſazung ; jene Poſizion wurde nur von einigen gräco-slavischen Freiwilligen ver theidigt , welche bei dem Herannahen der gelandeten Mannschaft ihren Rük zug gegen Tultſchkow antraten. ―― Die in der Donaumündung befindlichen Schiffe wurden von dem englischen Dampfer „ Vesuv " angehalten und nach Balt schif eskortirt. Den 24 österreichischen Kauffahrern wurde zwar die freie -Fahrt gestattet. Die andern walachischen , sardinischen und holländischen Schiffe erwarten ihr weiteres Schiksal in Konstantinopel. Der russische Vize- Admiral Nachimoff bleibt seinerseits auch nicht müffig im Hafen von Sebastopol, er sendet noch immer von Zeit zu Beit einzelne Dampfer bis gegen die kleinen afatischen Küsten , und zwar zum Schreken aller Kauffahrer, die sich bisher zu sehr auf den Schuz der alliirten Flotte verlassen hatten, sich aber vollkommen getäuscht sehen. Der französische Marschall hat in einem Tagesbefehle seine unterfte henden Truppen in Kenntniß gesezt, daß er schon nächstens die längst erwar. tete Offensive gegen die russischen Streitkräfte ergreifen werde. Auch heute erfahren wir nach verläßlichen Briefen aus Varna, daß diese Expedizion nicht gegen die Halbinsel Krimm gerichtet ist. In dem französischen Hauptquar tiere ist ein Adjutant des Schamyl mit 40 tscherkessischen Häuptlingen aus Konstantinopel eingetroffen , welche diese Erpedizion begleiten werden . Sie werden am Bord der Dampffregatte des englischen Contre Admirals Lyons eingeschifft werden. Die englisch- französischen Genieoffiziere machen aus dem Anapa ist das Objekt, gegen neuesten Kriegsplane gar kein Geheimniß : welches die engliſch - franzöſiſchen Auxiliartruppen im Vereine mit ihrer Flotte operativ vorgehen werden , um von dort aus eine permanente Verbindung mit den Tscherkessen herzustellen , wozu die erwähnten 40 tscherkesischen Häuptlinge das Ihrige beitragen sollen." Neueste Nachrichten bestätigen den von uns bereits gemeldeten Einzug Halim Pascha's in Bukurest.

| zu entschuldigen wäre, wenn er mit ſeiner schönen und zahlreichen Armee die 50,000 franken Ruffen, welche die Fürstenthümer besezt hielten, binnen vierzehn Tagen nicht aus der Walachei jage. Omer Pascha kannte die kritische Lage der Ruffen und es machte fich Niemand in der Türkei eine Jußton in dieser Beziehung. Warum nun die zahlreichen muſelmännischen Phalanre nichts Ernstliches gegen ihre kranken, spärlich vertheilten und entmuthigten Feinde unternommen, ist die Frage ? Die Pforte wußte, daß die russische Armee sich im Innern des Reiches befand und daß das von der Haupt-Armee getrennte Korps des Fürsten Gortschatoff von allen Seiten angreifbar war . Die Pforte hatte genaue Berichte über die numerische Stärke der russischen Truppen und konnte wohlfeilen Kaufes über ihre Feinde flegen . Sie glaubte sich auch ihrer Sache sicher und in den Straßen und Kaffeehäusern sagte man sich laut, daß nicht allein Besarabien und die Fürstenthümer, sondern auch die Krimm und die in Rußland transkau kasisch genannten Provinzen erobert werden würden. Der Seraskier Mehemed Ali-Pascha vertheilte, vor der Karte des russischen Reiches ſizend, unter seine Anhänger die Rußland abgenommenen Provinzen und bezeichnete die künfti gen Gouverneure der Krimm, Neu-Rußlands und Georgiens . Die Einbildungs kraft der Türken erhizte sich bei dem Gedanken der numerischen Ueberlegen heit ihrer Armeen und, da sie vier Muselmänner einem Ruffen entgegen ftellen fonnten, waren sie ihres Erfolges sicher. Rußland, seit dem Beginne des Krieges durch Gründe der Politik genöthigt, sich auf die Defensive zu be schränken, hat überall dem Feinde die Stirne geboten. Es ist ihm gelungen die strategiſchen Stellungen in den Fürstenthümern und in der Dobrutſcha zu behaupten und wenn es einige Punkte an der Donau oder auch auf der öst | lichen Küste des schwarzen Meeres opfern mußte, rührte dies nicht von den Erfolgen der Osmanen her. Die von der Pforte ausgegangene Kriegserklärung legte der türkischen Regierung die Pflicht auf, die Russen aus den Fürstenthümern zu vertreiben. W. (Varna, Ende Juli. ) (Rükblike auf die Kriegführung Die Stellung der Lezteren machte diese Unternehmung leicht. Das Fünftel an der Donau.) Die Journale in Frankreich, England und Deutschland der von dem Fürsten Gortschakoff befehligten Truppen war krank in den Spi And in ihren Lobeserhebungen über die Bravour der Türken nicht müde ge tälern, der Rest befand sich zerstreut zwischen Braila, Giurgewo , Krajova, worden und haben den Krieg an der Donau als einen glorreichen für die türki Bukurest und anderen Punkten. Der russische kommandirende General hätte schen Waffen darzustellen gesucht. Auch ich stehe nicht an, die Tapferkeit der niemals 30,000 Mann auf einem Punkte vereinigen können, während Omer ottomaniſchen Truppen zu bezeugen, und laſſe namentlich den egyptischen Sol. Pascha mit 150,000 Mann Herr des Angriffs blieb. Oftmals haben die daten, ob ihres glänzenden Muthes und ihrer Ausdauer, volle Gerechtigkeit Türken, jedoch vergeblich , versucht die Donau zu überschreiten. widerfahren, zumal ich diese Truppen schon früher zu bewundern Gelegenheit Die Schlacht von Oltenizza, welche für eine Kraftanstrengung der Tür hatte. Wenn ich aber vom Gesichtspunkte der Ottomanen urtheilen soll, kann ken gehalten wurde, um auf Bukurest zu marschiren, hat für sie, wenn auch ich dem Erfolge des Krieges an der Donau feine Bewunderung zollen. glüklich geschlagen, keinen Erfolg gehabt. Dieser Kampf war vielmehr ein Man muß, so wie ich, von den großartigen Anstrengungen unterrichtet zwekloser und hat sich Omer Pascha, den ersten Schneefall, der eben eins sein, welche die Türken gemacht hatten, um flegreich aus diesem Kampfe her trat zum Vorwand nehmend, nachdem er die Brüken zerstört hatte , welche vorzugehen ; man muß den allgemeinen Enthusiasmus gesehen haben, welcher Turtukay und Oltenizza verband, bald auf das rechte Donau-Ufer und dann der Bewaffnung der Nazion vorautgegangen war ; man muß die Leidenschaften mit seiner ganzen Armee nach Rasgrad und Schumla zurüfgezogen , wo er zu erwägen in der Lage gewesen sein, mit welcher jeder Muselmann die Waf acht Monate unthätig blieb. Dieselbe Saumseligkeit hat die Operazionen fen ergriff, um gegen den verhaßten Feind zu ziehen ; man muß, wie gesagt, der Türken in der kleinen Walachei bezeichnet. 35,000 Türken, die in Wid dies Alles an Ort und Stelle miterlebt haben, um zur Ueberzeugung zu ge din und Kalafat eingeſchloſſen waren, hatten den Generalen Fischbach, welcher langen, daß die Resultate dieses Krieges weit hinter den Erwartungen der sich mit 10,000 Mann in Krajova befand, niemals angegriffen, der, entfernt wie er vom Neste der russischen Armee war , leicht zu vernichten gewesen Pforte zurüfgeblieben sind. Alle Hilfsquellen des ottomanischen Kaiserreiches wurden in wenigen wäre. Bei der Affaire von Csetate waren die Türken bekanntlich fünf Monaten verzehrt, ohne irgend einen Ersaz für dieſe außergewöhnlichen Opfer mal stärker als ihre Feinde. Trozdem haben sie 6 Kanonen verloren und geboten zu haben. Die Armee Omer Paschas, in der Stärke von 150,000 sich dann hinter die Verschanzungen von Kalafat zurükgezogen, aus welchen Mann, darunter mehr als zwei Drittheile regulärer Truppen , hatte nichts ie erst in dem Augenblike debouchirten, in welchem Omer Pascha das Armee Entscheidendes gegen einen Feind unternommen, der numerisch viel schwächer Korps, welches Widdin besezte, nach Schumla beorderte. Später als das von dem Fürsten Gortschakoff befehligte Armee-Korps gewesen und in minder günstigen Verhältnissen gestanden. Dieß vorausge schift, möchte ich behaupten , daß wenn die europäiſche Journalistik weniger Verstärkungen erhalten hatte, sahen wir die Ruſſen die Donau ohne Schwie rigkeit überschreiten. Am 23. März erschienen sie in der Dobrutſcha an partheilich wäre, sie Omer Pascha eher zu tadeln als zu loben hätte. Sie erlauben mir ein gedrängtes Resumé der Vorfallenheiten hier zu mehreren Punkten und bemächtigen sich der Festungen dieses Landes ; Mustafa fammenzufassen : Pascha, der zu Babadagh 30,000 Mann kommandirte, war genöthigt sich hin Im Monat Oktober 1853 hatten die Türken an der Donau und dem ter den Wall von Trajan zurükzuziehen und mit der Balkan- Armee zu Balkan entlang eine Armee von 150,000 Mann, durch eine herrliche Artille- | vereinigen. Omer Pascha wohnte als Zuschauer diesem Rükzuge bei und un rie unterstüzt. Diese Armee auf europäische Weise seit nahe an dreißig Jah geachtet der Balkan- Armee, ungeachtet der 30,000 Mann, welche ihm Mu ren gebildet, besaß eine gute Infanterie, ihre jüngst aus Frankreich gekom- stafa Pascha zuführte , ungeachtet der Garnison von Varna, welche damals menen Waffen waren vorzüglich, und der Geist der Truppe ließ Nichts zu 15,000 Mann zählte, gab er kein Lebenszeichen. In der Furcht die Kette wünschen übrig. Zu dieser Zeit ich kann mich auf die Meinung aller des Hämus zu entblößen, wagte er nicht gegen die Donau vorzugehen und Jener berufen , die sich dazumal zu Konftantinopel befanden - fannte die die mehr als 100,000 Mann starke türkische Armee ließ die Russen unge Sicherheit der Muselmänner keine Grenzen ; von dem Seraskier Mehemed straft die Bulgarei verheeren ; diese benüzten die Unthätigkeit der Türken Ali-Pascha bis zu dem lezten Lastträger herab hielt sich jeder Türke unbestegs und führten neue Verstärkungen der unteren Donau zu . Und doch war bis bar, denn er sah unzählige von einem marzialischen Geiste beseelte Soldaten Ende April nur das Korps des Generalen Lüders auf dem rechten Ufer des an sich vorüberziehen und der kommandirende General dieser Armee , schrieb Flusses, das Gros der Armee aber hatte noch nicht das Ufer überschritten ; aus seinem Hauptquartiere, daß er des Sieges sicher sei, da seine Armee drei- der Fürst Gortschakoff wartete, daß das 5. Armee-Korps sich dem Bereiche mal stärker als die der Russen wäre, daß sie alle strategischen Stellungen be- von Basardzik nähere, aber Omer Pascha, obwohl zweimal stärker als Lüders, sezt halte, daß fie die Donau unter dem Schuze von zehn Festungen übers ging ihm nicht zu Leibe und ließ ihn in kleinen Märschen nach Rassova ge schreiten könne, während das ruſſiſche Armee-Korps, seit drei Monaten in den langen, ohne sein Vordringen zu beunruhigen. Inzwischen Linderte nichts ungefunden Ebenen der Walachei stazionirt, durch Krankheiten dezimirt und eine kräftige Demonstrazion von seiner Seite gegen das russische Korps, wel auf einer weiten Fläche zerstreut, einem Angriffe nicht widerstehen werde. ches die Dobrutscha besezt hielt . Der Monat Mai hatte lange begonnen und Omer Pascha hatte nicht Unrecht ; seine Meinung wurde überdieß durch die der Marschall Paskiewitsch zögerte noch immer die Donau zu überschreiten und aller Militärs bekräftiget , welche damals in Konstantinopel sich aufhielten Silistria von der Landseite einzuschließen . Lüders blieb sechs Wochen den und ich habe den Generalen Prim laut sagen gehört, daß Omer Pascha nicht Angriffen der Türken ausgesezt, doch die Unentschiedenheit der lezteren rettete

511 thn ; 40,000 Ruffen bewegten sich unter den Augen der doppelt stärkeren fonds entfremdeten Summen wieder zu ersezen und die Mittel zu den Bun deszwefen wieder flüssig zu machen. In Folge davon konnte denn auch der Türken, ohne durch dieselben beunruhigt zu werden. Endlich übersezten die Russen die Donau bei Turtukai derart , daß am Ausbau der Bundesfeftungen Ulm und Rastatt von der Bundesversammlung 12. Mai die Belagerungsarbeiten von Silistria beginnen und 2 Diviſionen | festgestellt werden : es wurde zu dem Ende die Summe von 1,878,000 fl Infanterie und 1 Division Kavallerie sich auf der Straße von Rasgrad feft- bewilligt. sezen konnten , um die Bewegungen der türkischen Armee zu beobachten . Wäh Frankreich. rend dieser Operazionen , welche mit großen Zeitverlust verknüpft waren, ver * In einer Zeitung von Boulogne finden wir folgende Notizen über lor Omer Pascha mehrere günstige Gelegenheiten , um mit seinen Maffen auf das dortige Lager : Die Arbeiten gehen erstaunlich rasch vor sich ; die ganze die detachirten Korps der russischen Armee zu stürzen ; seine Thätigkeit be weite Ebene westlich von Boulogne bedekt sich täglich mit mehr und mehr schränkte sich darauf, so viele Truppen als möglich um sich zu versammeln . Zelten und Baraken. Die lezteren werden sehr solide gebaut und gleichen Gegen die Mitte des Maimonates führte ihm Halim Pascha 26,000 Mann ganz den Häusern der dortigen Landleute. Bis zum 7. muß aber auch Alles aus der kleinen Walachei zu , so daß zu jener Zeit der linke Flügel , das so weit fertig sein, daß die Vorübungen beginnen können ; immer neue Regi Zentrum und der rechte Flügel der ottomanischen Armee , die Garnison von menter treffen ein ; die meisten Soldaten sind freilich bis jezt noch in den Varna miteinbegriffen , sich auf 150,000 Mann belaufen konnte. Diese Zif- umherliegenden Dörfern einquartirt. Die Lage ist vortrefflich, die Luft frisch, fer überragte um 60,000 Mann die russische Ende Mai auf dem rechten Krankheiten sind nicht zu befürchten. Die ganz nach vorn gegen Norden hin Donauufer postirte Armee. Omer Bascha war außerdem im Vortheil der ver liegenden Dünen von Equihem werden bereits geebnet und mit einem fleinen bindenden Stellungen , er konnte seine Truppen , nach Nothwendigkeit , grup- Wall umgeben, dort wird das Zelt des Kaisers errichtet werden und diefeni piren , während die Ruffen von Tultscha und Isaktscha bis unter die Kanonen gen seines Stabes. Schon bilden sich lange Straßen zwischen den Buraken von Silistria zerfreut standen. Trozdem erklärt Omer Pascha nicht im Stande entlang und die einzelnen kleinen Soldatenwohnungen sind mit Gärtchen oder zu sein , etwas gegen sie zu unternehmen und läßt seinen Feinden volle Frei- buntausgelegten Steinfiguren geschmükt, die Offiziere laſſen ein Theater errich= heit sich zu bewegen. Anfangs Juni vereinigten die Russen um Silistria eine ten, mehrere große Tanzsäle hat man bereits erbaut. Der Kaiser wird am Armee von 60,000 Mann. Aber diese Armee war nicht allein beschäftigt 9. oder 11. erwartet, aber nur auf einen oder zwei Tage zur Inspekzion . die Lagerarbeiten auszuführen , sie war auch genöthigt , die Türfen , die ihnen Bis 4. d . werden die lezten Regimenter, welche die Pariser Garnison von außen nah kommen konnten , zu beobachten und Widerstand zu leisten. zum Lager von Boulogne liefert, abmarschiren und der Marschall Magnan Sie behauptete ihr Terrain , schlug die Ausfälle der Türken ab und bot durch dann nur noch zwei Divisionen Infanterie, eine Division Reiterei, sechs Bat einen vollen Monat den folgenden Streitkräften die Stirne : Omer Pascha terien Artillerie, sodann das Guiden-Regiment, ein Gendarmerie · Regiment zu Schumla mit 68,000 Mann und 140 Feuerschlünden ; 15,000 Türken als von zwei Bataillonen, das Bataillon Feuerlöschmänner und ein Bataillon nebst Garnison in Silistria ; eine ottomanische Division in Nuftschuk und 40,000 | drei Schwadronen Pariser Schuzwache, im Ganzen etwa 30,000 Mann un ter sich haben. Bald wird indessen die in voller Bildung begriffene Kaiser= Mann zwischen Paravadi und Tirnowa. Die am 19. Mai begonnene Belagerung von Siliftria endete am 23. Juni garde, die in und um Paris Kasernirungen beziehen wird, die Armee von durch den Nüfzug der Ruffen . Während diesen 35 Tagen behauptete die von Paris noch um ein Bedeutendes verstärkt haben. — General Nenard ist in allen Seiten bedrohte russische Armee ihre Stellungen, ohne einen Schritt zu dem hohen Alter von 85 Jahren gestorben . Er hatte die Expedizion nach weichen. Man wirst ihr vor , mehrere unglükliche Stürme unternommen zu Egypten mitgemacht und sich dort bei der Belagerung von St. Jean d'Acre haben ; doch die Tüchtigkeit besteht bei einer Belagerung nicht in den Erfol und bei dem Aufstand in Cairo ausgezeichnet, er hatte später auf fast allen gen der Angriffe , fie liegt vielmehr in der Kunst die Ausfälle zurüfzuwerfen ; Schlachtfeldern Europa's gefochten und trat erst nach den Ereigniſſen von alle Ausfälle der Türken wurden aber mit Erfolg zurükgeworfen und darum 1814 in den Ruhestand. sind die Nussen bis zum lezten Augenblike Herren ihres Terrains geblieben . Da eine Belagerung von der Zeit abhängt , so wäre Eiliftria 14 Tage späe * Der "1 Moniteur de l'Armee " vom 6. d. gibt die definitive Befehls ter gefallen . Wir möchten Omer Pascha fragen , wie er als Herr so beträcht haberliste des Nordlagers , an deren Spize es heißt : " Lager - Komman ticher Maffen , ein Zuschauer bei dem Gemezel der Seinigen bleiben konnte, dant Se. Majestät der Kaiser" , mit dem Divisions · General Rolin als Ges ohne Silistria zu entsezen ? neralstabs Chef. Die drei Armeekorps, deren jedes aus zwei Divisionen In Nicht die Türken , sondern die von Oesterreich angenommene Haltung, fanterie und einer Division Kavallerie besteht , stehen unter den Generalen die überhaupt troz Engländer und Franzosen in diesem Kriege die ausschla= | Graf Schramm , Gues - Viller und Carrelet. Die gesammte Infanterie macht gende bleibt , und eine bewunderungswerthe Politik bezeugt , war es , welche 6 Bataillone Schüzen und 24 Regimenter , die gesammte Kavallerie 12 Re die Aufhebung der Belagerung von Silistria veranlaßte , auch bestreite ich den gimenter aus . Die Uebungen finden in drei Perioden statt : bis zum 15 . Türken das Recht sich als siegreich zu betrachten. Die Türken haben sich hinter August brigaden- und divisionsweise, dann bis zum 1. September armeekorps ihren Mauern sehr tapfer vertheidiget. Doch gedekt durch Parapets und in offe weise, und dann bis zur Aufhebung des Lagers im Ganzen . ner Feldschlacht zu streiten, ist wohl nicht ein und dasselbe. So lange der Feind da ist , so lange er sich nicht außerhalb des Bereiches der Angriffe zu Moldau und Walachei. rüfzieht , so lange er sein Terrain , so wie er es sich von Anfang her genom. * (Bukurest, 19. ( 31 ) Juli. ) Das Minifterium des Innern macht men , behauptet, so lange die Belagerungs - Arbeiten, wenn auch langsam , doch bekannt, daß das Militärdepartement dasselbe benachrichtigt hat, daß fortwäh vorschreiten _ _ _ _ _ _ _ _ so lange ist nicht der Belagerte , sondern der Belagerer fieg rend Geldforderungen von verschiedenen Leuten für Sachen einlaufen, welche reich. Und dieß war , man wird es wohl zugestehen müssen , vor Silistria dieselben an Militärs aus den untein Chargen auf Borg gegeben haben wol der Fall , denn ohne das Dazwischentreten Desterreichs wären die Türken ganz len . Da diese Chargen alles Nothwendige vom Regiment befommen, fo er gewiß unterlegen . sucht dies Departement, daß man öffentlich bekannt mache, daß von nun an Uebrigens glaubten sie so wenig an den Rükzug der Russen , daß im Niemand mehr denselben Sachen oder bares Geld auf Abzahlung gebe, er= ersten Augenblike ihre Armee an eine Verfolgung gar nicht dachte. Nachdem ftens um in Zukunft diesen Unannehmlichkeiten auszuweichen und zweitens der Nüfzug erwiesen war , verflossen noch zwei Wochen ehe Omer Pascha weil ihr Sold nicht hinreichend ist, um auch noch Schulden abzahlen zu kön etwas gegen das linke Donauufer unternahm . Am 23. Juni war kein Russe nen. Das Ministerium des Innern bringt diese Aufforderungen des Militär vor Silifiria , und erst am 7. Juli hatten die Türken , 40,000 Mann stark, departements zur öffentlichen Kenntniß mit dem Bemerken, daß wer immer den Generalen Soimonoff in Giurgewo angegriffen . nach dieser Kundmachung noch etwas einem Militär aus den untern Chargen Nachdem Türken und Ruffen hier bedeutende Verluste erlitten hatten, borgt, es sich selbst zuzuschreiben hat, wenn er einen Verlust erleidet, indem verließ General Soimonoff Giurgewo ohne beunruhigt zu werden und zog sich er keinen Anspruch auf Schadenersaz zu machen das Recht hat. gegen Frateschti zurük. Sein Korps hätte aber nach den Regeln des Krie ges von den Türken entweder gefangen genommen oder vernichtet werden müſſen. Tages - Nachrichten . Aus all diesem läßt sich also kein nachhaltiger Erfolg der Türken heraus. * (Wien.) Se. f. f. Apostolische Majestät sind ehegestern den 10. d. M. Abends finden, ich meine kein Sieg, der entscheidend zu nennen wäre , und was zu ihrem Gunsten ausfiel, muß nur dem befreundeten großmüthigen Nachbar im von Schönbrunn nach Ischl abgereift. Westen zugeschrieben werden. * Auf Allerhöchste Anordnung wurde für wailand Se. Majestät Friedrich Deutscher Bund. August, König von Sachsen, Allerhöchstwelcher am 9. d. auf dem Wege von Innsbruk (Frankfurt, 4. August. ) Die gestrige Sizung der Bundesver nach Pisthal durch einen Sturz aus dem Wagen verunglükte, die Hoftrauer am 11. d. ſammlung war um deßwillen von großer Bedeutung, weil in derselben der angezogen und ist durch Sieben Wochen mit einer Abwechslung, nämlich durch die ersten Ausbau der Bundesfeftungen Ulm und Rastatt beschlossen worden drei Wochen di. bis 31. d . M. die tiefe, dann durch vier Wochen d. i. bis 28. Sep ift. Inmitten der großen politischen Wirren der Gegenwart ist die Bundes tember, die mindere, zu tragen. versammlung eifrigft bemüht gewesen, in den durch die Ereignisse von 1848 * Wir lesen in der „Prager Zeitung : " Der Bildhauer Herr Emanuel Mar hat bis 1850 gestörten Bundeshaushalt die nothwendige Ordnung zurüfzuführen so eben eine Statuette Sr. Grz. des FM. Grafen Radesky aus karratischem Marmor und es ist dem allseitigen Bestreben geglüft, die den verschiedenen Bundes- vollendet, die Ihre Majestät die Kaiser in bei Allerhöchftihrer Anwesenheit in Prag

515 nand Mumb v. Mühlheim ; Baron Bianchi Nr. 55 : der Major Hieronymus zu bestellen geruhten. Sie ist nach der Natur in Monza modellirt worden, wo sich Herr Conte Dldofredi ; Fürst Jablonowski Nr. 57 : der Oberftlt. Meangyia Mar im Jahre 1849 durch trei Wochen aufgehalten hat und zeichnet sich durch ihre le und Prinz Wafa Nr . 60 : der Major Alois Kozell. benswahre Auffassung, charakterifiische Haltung und feine Detailausführung aus. Der greise Marschall hält in seiner Rechten als Emblem seiner weltgeschichtlichen Großthaten zu Majors bei den Inf. Reg.; Kaiser Alexander Nr. 2 : der Hptm . Josef Perle ; Hoch- und Deutschmeiſter Nr. 4 : der Hptm. Leopold Mayerhofer v. Grün eine Landkarte, auf welcher alle die Orte verzeichnet sind, die er durch seine Siege ver bühl, des Infant. -Reg. König von Hannover Nr. 42 ; Fürst Liechtenstein Nr. 5 : herrlicht hat ; die Linke füst er auf ein Mauerwerk. ――― Es ist nun definitiv beſchloſſen, daß das Standbild des Grafen Rudolf Kolloredo, Grandpriors der Maltheſerrit der Hptm. Karl v. Wohlleben ; Graf Coronini Nr. 6 : der Hptm. Josef Ri ter und tapferen Vertheidigers der Stadt Prag im Jahre 1648, in der hiesigen Binger ; EH. Ludwig Nr. 8 : der Hytm. Felix v. Bäumen, des Inf. Reg. Ritter von Schönhals Nr. 29 ; Graf Hartmann Nr. 9 : der Hptm. Ant. Ja ní ří serkirche über der Gruft aufgestellt werde, in welcher die Leiche des Helden beigesezt ist . des Inf.-R. CH. Ludwig Nr. 8 ; EH. Wilh. Nr. 12 : der Hptm. Jos Obauer Das Standbild ist ein Meisterwerk in jeder Beziehung ; es ist nach einem Porträt des als überzählig, und der Hptm. Emil Graf Beckers zu Westerstetten des Feldmarschalls aus der Familiengallerie der Grafen Kolloredo in Opokno in einem ges Inf.-R. Fürst von Warschau Nr. 37 ; Baron Wimpffen Nr. 13 : der Hauptm. schichtlich und lebenstreuen Stil gearbeitet und imponirt besonders durch den kräſtigen Gesichtsausdruk und seine heroiſche Gesammthaltung. Franz Bierfeldner; Herzog zu Nassau Nr. 15 : der Hptm. Wilhelm v. Har tenberg des Inf. Reg. Graf Nugent Nr. 30 ; Zanini Nr. 16 : der Hptm. Dos P. (Wiener Neustadt , 9. August 1854). Das k. k. Militär-Lehrer-Inſtitut, minik Piazza des Inf. Reg. Baron Geppert Nr. 43 ; Prinz Hohenlohe Nr. 17 : der Hptm. Alexander Pfaffenberg ; Großfürst Konstantin Nr. 18 : der Hptm. bestehend aus einer Pädagogen- und Fechter-Abtheilung zur Bildung von Lehrern der in Karl Saffin; Fürst Schwarzenberg Nr. 19 : der Hptm . Bernhard Berna Erziehungshäusern und Schulkompagnien vorkommenden wissenschaftlichen Gegenstände , der Fechtkunst und Gymnastik, hat heute die Enthüllung des Porträts Seiner Majestät unseres czek, des Inf. R. Prinz Wasa Nr. 60 ; Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen Allergnädigsten Kaisers und Herin in der feierlichsten Weise begangen. Nr. 20 : der Hptm . Stefan Pelt farszky ; Baron Airoldi Nr. 23 : der Hptm. Der im Waffenschmuf erglänzende Fechtfall enthält das lebensgroße Bildniß Seiner August Fau des IN. Großfürst Michael Nr. 26 ; Herzog von Parma Nr. 24 : der Hptm . Anton Sucho mel ; Großfürst Michael Nr. 26 : der Hauptm. Franz Majestät , welches durch Kriegswaffen aus dem k. k. Armaturs-Zeughauſe in der ſinnigſteu Weise geschmükt worden . Brzesina v. Birkenhain des JR Baron Airoldi Nr. 23 ; König der Um 8 Uhr früh versammelte sich das löbliche Offizierskorps der Garnison und Lelgier Nr 27 : der Hptm. Karl Leop. Walter ; Ritter v. Schönhals Nr. 29 : fämmtliche Honorazioren Neustadts , um durch ihre Anwesenheit den feierlichen Akt der der Hptm. Kal Karatsonyi von Hodos des JR. Graf Hartmann Nr. 9 ; Enthüllung zu verherrlichen. Graf Nugent Nr. 30 : der Hptm. Johann von Lövly des Inf.-R. Herzog zu Der Herr Interims-Kommandant des Lehrer-Instituts Hauptmann Franz Kocziczka Naſſau Nr. 15 ; Prinz von Preußen Nr. 34 : der Hauptm. Franz Ritter von Rumpler des JR. EH. Franz Karl Nr. 52 ; Graf Khevenhüller Nr. 35 : der vom Infanterie-Regiment Kaiser Alexander Nr. 2 hielt an die Frequentanten des Înſti tuts eine angemessene Ansprache , welche wir hier folgen laſſen : Hytm. Joh. David ; Graf Degenfeld Nr. 36 : der Hptm. Ant. von Böhm ; ten ! „Frequentan Dom Miguel Nr. 39 : der Hptm. Demeter Neskovits ; Bar. Roßbach Nr.40 : Am 10. Juni vorigen Jahres wurde unserem neugegründeten Institute die Allers der Hptm. Leop . Paulich ich des Inf.-Reg. Baron Sivkovich Nr 41 ; Baron höchste Ehre zu Theil , von Seiner Majestät dem Kaiser zum Erstenmal besichtiget und Sivkovich Nr. 41 : der Hptm. Wilhelm Freih. v. Baillon des JR. Baron geprüft zu werden. Noßbach Nr. 40 ; König von Hannover Nr. 42: der Hptm. August Wallnd Bald darauf erhielt das Inſtitut das Bildniß unſeres Allergnädigsten Kaiſers und fer des IN. Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 ; Bar. Geppert Nr. 43 : der Hptm. Herrn , um beim Anblik der erhabenen Züge des Monarchen unsere Soldatenherzen stets Gustav Adolf Rehm des JR. Zanini Nr. 16 ; Graf Jellachich Nr. 46 : der mit höherer Begeisterung erfüllen zu können. Hptm. Anton Baron Kleugen ; Fürst Thurn und Taris Nr. 50 : der Hptmann Zur würdevollen Enthüllung desselben und zum bleibenden Andenken an den ersten Karl Schwaiger, als überzählig ; EH. Karl Ferdinand Nr. 51 : der Hptm . Besuch Seiner Majestät , wurde das Allerhöchste Geschenk nach unseren schwachen Kräften Johann Zuccarolli ; EH. Franz Karl Nr. 52 : der Hptm. Kasimir Gin geziert und gleichzeitig der Zentralfichtsaal der Armee , in einer das Waffenhandwerk towt v. Dziewialtowski, dis JR. Prinz von Preußen Nr. 34 ; Prinz bezeichnenden Weise ausgestattet. Emil von Hessen Nr. 54 : der Hptm. Johann Jonak Edler v. Freienwald ; Höchst geehrt durch die Anwesenheit solch hoher und lieber Waffengefährten und Baron Bianchi Nr. 55 : der Hptm. Bergou ; dann der Hvtm. Anton Edler v. verdienstvoller Diener des Staates , fühle ich mich verpflichtet , Sie am Vorabende Ihrer Moulholand, des JR. CH. Albrecht Nr. 44 ; Fürst Jablonowski Nr. 57 : Thätigkeit aufzufordern , den ausgezeichneten Beruf des Lehrers stets in seiner vollen Be der Hptm. Theodor Nitter Leth v. Lethenau, und Prinz Wasa Nr. 60 : der deutung zu erfaſſen , der militärischen Jugend und den Soldaten unserer glorreichen Ar Hptm. Vinzenz Dobrowollny, des JR. Fürft Schwarzenberg Nr. 19. mee als musterhaftes Beispiel wahrhaft militärischen Bewußtseins , voranzuleuchten , und Hptm. Auditor Franz Juttner, zum Major-Auditor. unserem Institute, in welchem Kunst und Wissenschaft gepflogen wird , Ehre zu machen Dem Grenz-Baudirektor in der kroatisch-slavonischen Militärgrenze Anton Mallina , und das Ansehen desselben zu heben. Dadurch werden Sie sich als dankbare Söhne rich v. Silbergrund, den Oberstencharakter. des Vaterlandes und als würdige Soldaten unseres allergnädigsten Kaisers und Herrn Der beim dritten Armeekommando zugetheilte Oberst Stefan v. Mesko , des Inf. Reg. erweisen , für den wir Alle mit feuriger Begeisterung leben und sterben !" Fürst Thurn und Taris Nr. 50, rúkte zur Uebernahme des Regiments -Komman Hierauf wurde unter Musikbegleitung und Völlerschüſſen die Volkshymne abgesungen dos ein. und nach stürmischen Hochs für Ihre Allerhöchsten Majestäten , Rappier- und Säbel- Im Infanterie-Regimente Prinz von Preußen Nr. 34 wurden befördert : Zu Hptlt. 1 Kl. Assaut gefochten. die Hptlt. 2. Klasse : Karl Müller , Stefan von Molnar, Karl Myß, Mi Das Militär-Lehrer-Institut ist eines der herrlichsten und segensvollsten der neueren lutin Poppo vits, Emil Koppi, und Friedrich von Villecz ; zu Hauptlt. Unterrichts-Anstalten , dessen glänzende Erfolge sich nach einem zweijährigen Bestehen 2. Klasse , die Oberlieutenants : Josef Niemez, Johann von Lapavicza, bereits die vollſte Anerkennung und Würdigung in der k. k. Armee und theilweise auch Inhabers-Adjutant , Franz 3 immermann , Anton Trummer beim Armees schon im Aus.ande erworb n haben. Dier-Kommando , Ernst Nürnberger , Friedrich Smettana , und Michl Swoboda; Zu Oberlts., die Unterlts. 1 Klasse : Heinrich Poiger vom Inf. Rig. Nr. 13, Josef Koch, Josef Karger, Heinrich Kucharz, Stanislaus von Personal-Nachrichten. Marokany, Friedrich Zalanofsky, Adolf Ritter von Pittony, und Karl Smetal vom Inf. Reg . Nr . 16 ; zu Unterlts 1. Kl., die Unterlis. 2. Kl.: Ernennungen und Eintheilungen . Norbert von Gintowi, Ladislaus Buday, Johann Ritter von Bruchmann, Zu Grenadier - Bataillons - Kommandanten werden ernannt : Bei den Karl Schiller, Zacharias Urez de Margin a, Albert Ehreiber, Eduard Infanterie-Regimentern Kaiser Alexander Nr. 2 : der Oberstlt. Ferdinand Heris Baron Barco, Zeno Graf Welfersheimb, Karl Stadler, und Leonhard tes: Hoch- und Deuts$meiſter Nr. 4 : der Oberſilt. Johaun Plo cl ; Fürft Wespera ; zu Unterlts 2. Klaſſe , die Kadetten : Alexander von Zavay, Ste Eduard Liechtenstein Nr. 5 : der Major Thomas Edler von Sternfeld ; Graf fan von Pechy, Leopold Fuchs, Johann Jüngling, Eduard Elz , Josef Coronini Nr. 6 : der Major Heinrich Graf Andlau ; Baron Prohaska Nr. 7 : Müller, Ferdinand Koppel, Feldwebel Ludw. Zilz, Vinzenz Szelekofsky , der Hptm. Hubert Wagner mit der Beförderung zum Major ; Erzherzog Lud Franz Santschek, Feldwebel Albert Haak, die Kadetten Kornelius Kadet wig Nr. 8 : der Major Karl Leschke ; Graf Hartmann Nr. 9 : der Major Ja Riedel, Alfons Papp, Josef Pfoff, Robert Riegel, und Demeter Mi Fob Sied ; Erzher , og Wilhelm Nr. 12 : der Oberstlt. Leopold von Kreyssernz chailovits. Baron Wimpfen Nc . 13 : der Major Josef Herrmann ; Herzog zu Nassau Nr. 15 : der Oberst!t. Karl Karger ; Zanini Nr. 16 : der Major Karl Freiherr Im 45. JR.: Pipellic, Ignaz, Hptm. 2. Kl., z . Hytm . 1. Kl ; Merten , Karl, Cattanei ; Prinz Hohenlohe Nr. 17 : der Major Josef Bukovsky ; Großs Oberlt., 3. Hptm. 2. Kl.; Weczernik, Josef, und Giacco mini, Pius, Un fürft Konstantin Nr. 18 : der Major Viktor Graf Fries ; Karl Fürst Schwarz terlts. 1. Kl., z . Oberlts ; Hönig, Johann, und Niemeczek, Ferdinand, Un terlts. 2. Kl , zu Unterlts. 1. RI. zenberg Nr. 19 : der Major Daniel Petrich ; Prinz Friedrich Wilhelm von Breußen Nr. 20: der Major Gustav Arndt ; Graf Wimpffen Nr. 22 : der Gottlob, Ferdinand, Unterlt. 1. Kl. des 19. Jägerbat., z . Oberlt. Hauptmann Josef Roth mit der Beförderung zum Major ; Baron Airoldi Nr.23 : Dies caw, Otto, Unterlt. 2. Kl . des 7. Jágerbat., 3. Unterlt. 1. Kl. der Major Josef Czermak; Herzog von Parma Nr. 24 : der Oberflt. Peter Burian, Franz, Kadet-Oberjäger des 7. Jägerbat., . Unterlt. 2. Kl. Kōllō; Großfürst Michael Nr. 26 : der Major Alfred Graf Erbach - Für Pilat, Anton, Kadet-Korporal des 55. JR. , 3. Unterlt. 2. Kl. beim 41. JR. fenau; König der Belgier Nr. 27 : der Major Franz Bischinsky ; Ritter Babic Ignaz, Hytm . 2. Kl. des 13. Grenz-IR., 3. Hptm. 1. Kl. von Schönhals Nr. 29 : der Major Karl Berg v. Falkenberg; Graf Nus Im 8. Jägerbat.: Lukas, Friedrich, Unterlt. 1. Kl ., 3. Oberlt.; Mann, Wilhelm, gent Nr. 30 : der zweite Oberst Wladimir Graf Daun ; Baron Culoz Nr. 31 : Unterlt. 2. Kl., 3. Unterlt. 1. Kl., und Schöffel, Josef , expropr. Oberjäger, der Oberstlt. Josif Kovats ; Erzherzog Franz Ferdinand d'Este Nr. 32 : der 3. Unterlt. 2. KI. Major Lothar Graf Rothkirch ; Prinz von Preußen Nr. 34 : der Major Alr. Swoboda, Franz, Oberlt. vom 36. JR., z . Hpim. 2. Kl. Samoly de Szef ; Graf Khevenhüller Nr. 35 : der Oberft't. Rudolf Ertel Schenis, Sylvester, Unterlt. 2. Kl. des 20. Jägerbat., z. Unterlt. 1. Kl. von Seau; Graf Degenfeld Nr. 36 : der Oberstlt. Anton von Terzaghi , Fürft Meichenitsch, Josef, Feuerwerker dis Küsten-Artillerie- Reg., 3. Unterlt. 2. Kl. beim von Warschau Nr. 37 : der Oberstlt. Leopold Prinz zu Sachsen - Koburg ; 4. Grenz-IN. Baron Roßbach Nr. 40 : der Major Ignaz Edler v. Gnobois ; Baron Sivko Mossegger, Alerander, Hauptm. 2. Kl. des 55. JR., als 2. Rittmeister zum 10. Gend. Reg. vich Nr. 41 : der Major Paul Breck ; König von Hannover Nr . 42 : der Mas jor Heinrich Schröder ; Baron Geppert Nr. 43 : der Major Alexander Graf Im 11 Grenz- Infanterie -Reg.: Thodorovic, Emil, Hauptm. 2. Kl. , zum Hauptm. 1. Kl.; Jova nic, Pane, und Baic , Adam, Unterlicuts. 2. Kl , zu Unterlts. Attems ; Erzherzog Albrecht Nr. 44 : der zweite Oberst Anton v. Demuth ; 1. Kl.; Schlott, Franz, Kadet, und Gyuric, Mathias, Feldwebel , zu Unter Graf Jellachich Nr. 46 : der Major Karl Bayrhammer ; Erzherzog Ernst lients. 2. KI. Nr. 48 : der Major Johann Vagyon ; Fürst Thurn und Taris Nr. 50 : der Major Ottokar Freiherr von Prohaska ; Erzherzog Karl Ferdinand Nr. 51 ; Benfionirungen. der Oberstlt. Julius Pildner v. Steinburg ; Erzherzog Franz Karl Nr. 52 : Der Major Franz Vukowich des JR. Baron Bianchi Nr. 55 , als Oberstlt.; dann der Major Josef Grobois ; Prinz Emil von Heſſen Nr. 54 : der Major Ferdis der Major Rudolf Maschka , des JR. Graf Kinsky Nr. 47.

516 Angekommen in Wien. (Am 9. Auguft.) Rittm. von Knorek, in Penf., von Szegezarb (Hizing Nr. 207).Hptm. Auditor Jüttner, vom Garnisons-Auditoriat, von Großwardein (Brandstadt, gold. Stern). - Hptm. Grüß, vom 61. JR., v. Bologna Tee (Stadt, wilden Mann). dievuse - mine (Am 10. Auguft. ) Die Hptlt.: Kreuzer, von der Zeuge Art., von Pesth (Landstraße, schw. Bok), - Göttlich, vom 4. AR., von Graz (Rennweger Kasern). Rittm. Büs

Als Regiments - Schneider Englische Schirting ↓ Hemden, das Stük zu 1 fl. 54 kr., nebst aller Gattungen Leinwäs sucht ein Mann in besten Jahren, kinderlos, feinem Fache fche, zu haben in der Leinwäschhandlung zur vollkommen gewachsen, um jeder Anforderung zu entsprechen, kleinen Pariserin, am Graben , Ek der Doro entweder bei der Infanterie oder Kavallerie plazirt zu wer theergaffe. ANTES DE ANDATHUND (131-1) den. Näheres durch die Redakzion dieses Blattes. co bo cuccon Aecht importirte Gründliche und schnelle Heilung Havanna-Cigarren äußerlicher Krankheiten und So eben erhi lt ich eine neue Sendung Elgarren von Havanna, sehr schöne Waare, welche ich zum Preise von deren Folgen, 18 Rthr. preuß. Ert pr. Mille ablaſſen kann. Probevirs telfischen á 4 , Rthr. werden, damit man sich von der nach einem ganz eigenen , vielfach erprobten, neuen Güte ter Cigarren überzeugen kann, gerne abgegeben. und schmerzenlosen Heilverfahren, von einem durch Der Betrag wird per Posvorschuß entnommen . Bei gefl. vieljährige Privats und Spital Praris vertrauenss Aufträgen aus den f. k. öfterr. Staaten bittet man den würdigen Hymöopathen und ehemaligen Sekundärarzt Betrag (für / Kitchen 9 fl. Banknoten) beizufügen, da eines f. f. Militärspitales . Ordinazion : Täglich nach dorthin kein Postvorschuß bewilligt wird. von 12-3 Uhr für Herren. Von 3-4 Uhr für Zu gleicher Zeit erlaube ich mir die Herren Frauen. Stadt, Hohenmarkt Nr. 514, 1. Stof. Ge Raucher auf vollständige Probekißtchen von wird auch durch Korrespondenz behandelt. 250 Stük in 10 verschiedenen Sorten á 5

chold, vom 12. Gend. R., von Graz (Stadt, wild. Mann) . (Am 11. Auguft.) von in von Marburg (Hotel-Weißel). - Major Baron Wimmer, v. Die Hptlt.: Vi 1. UR. , von Preßburg (ruff. Hof). scher, vom 48. JR., von Teschen (Schottenfeld Nr. 187), Moga, in Pens., ven Preßburg (Brandfladt, gold. Hptm.Auditor Kopezky, vom 1. Inf. Armee Stern). Die Korpe Kommando, von Prag (Stadt Nr. 876). Rittmftr.: Graf Cebrian, vom Armeestand, von Füllek, (Stadt Nr. 1016), - von Grill, in Bens., von Krems (Stadt, Dreifaltigkeit.) may RETUR Abgereiset. (Am 9. Auguft.) Oberflt. Mayer, vom Geniestab, nach Rthr. preuß. Crt oder 10 fl. Banknoten per Komorn. - Major Baron Seldern, in Bens., n. Ischl, Kiftchen aufmerksam zu machen, es wird das - Die Hptlt.: v. Neuhauser, vom Geniestab, nach Klein Für Bruchleidende ! D durch Jedem die Gelegenheit geboten nach sei 1 Bruf, - Glafer, vom 57. JR., nach Königgräs , BaDiätetik , Behandlung & Heilung nem Geschmak zu wählen. rany de Debrezen, in Bens., nach Olmüz. der ( 120-5 ) Georg E. Rey, in Hamburg. (Am 10. Auguft.) Die Oberste : Freih. von Haan, vom Leisten , Schenkels, Nabel- und Genießtab, nach Graz, von Rzehaf, in Bens., nach Dimiz. 11 Die Oberfilt.: Seiff, in Pens., n. Lambach, -Bauchbrüche, von Martini, von 13. Gend.-R., n. Innsbruk. - Die mit Anweisung, fich gegen diese oft lebensgefährli Hptlt.: Rubif, in Pens., nach Linz, Freißler, vom 2. chen Gebrechen zu schüzen. Neues Etabliſſement. Armee-Korps-Kommande, nach Brünn, - Mayer, von der Nebst Mittheilung eines neuen für verläß GeniesDirefzion , nach Brünn. lich gehaltenen Mittels zur gründlichen Hei (Am 11. Auguft.) Oberfilt. Graf Soltyf, vom 6 HR., lung dieser Unterleibsschäden ohne Operazion. nach Neuhaus. - Die Majore : Baron Mirbach, in Pen Ignaz Kollmann , nur Gemeinverständlich dargestellt. fion, nach Fünfkirchen, Graf Wurmbrand, vom 5.UN., Zu haben beim Verfasser : Wien, Hohenmarkt Nr. 514, nach Lemberg. Die Hptlt.: v. Würth, vom 18. JR., Uniformen- Schneider, im 1. Stof , während den Ordinazionsstunden tägs Knaiyer, von der Zeugs-Art. , nach Bud nach Friedau, hat sein Gewölbe Herrengasse am Ef der lich von 12 bis 4 Uhr Nachmittags Rittm. Schöpfer, in Pens., n . Agram. weis. Landhausgasse Nr. 31 , in der Nähe des Preis 1 fl. K. M. , mit franko Postzusen 2 f. f. Landes-Militär- Kommando-Gebäudes. dung fl. 6 fr. K. . Die 5pCt. Interessen der Dampfs Derselbe empfiehlt sich den P. T. hochverehrten Ag 8888 Wasch- Anstalten Akzien Interims : f. t. Militär sowie den f. f. 3ivil-Beamten mit scheine können vorläufig und zwar nach §. 2 befter und vorschriftsmäßiger Anfertigung aller Sor: Für die Herren des prov. wirksamen Statuten-Entwurfes für die ten Uniformen um so mehr, als er durch 14 Jahre Zeit vom 3. Dezember 1853 , als dem Tage praktischer Regiments Uniform-Schneider Kavallerie-Offiziere, war, und sich sowohl während dieser Zeit, wie nach des Konstituirungs - Beschlusses der Gesellschaft, oder empfehlen weiße wasserdichte Gummislleberzieher in reicher seinem Austritte aus dem f. f. Militär, ausschließend dem respektiven späteren Erlagstage bis Ende Auswahl. nur mit Uniform -Arbeiten beschäftigte . (117-2) Stammer & Breul, Juni 1. 3. gegen Vorweisung der Original-In Graben Nr. 1145.. *8 terimsscheine bei dem f. f. priv. Großhand Iungshause J. G. SHuller und Komp. am Hof Nr. 329 erhoben werden. Eben daselbst werden noch fortwäh Kundmach end Akzien 3eichnungen gegen die ung. 00 tatutenmäßige, ratenweise Einzahlung à 125 fl. auf obige Unternehmung an Die besonders günstige Aufnahme, derer sich die durch das gefertigte f. f. privilegirte Großhande lungshaus garantirte große Realitäten: und Geld-Lotterie gleich nach ihrem Erscheinen genommen. Wien, am 26. Juli 1854. zu erfreuen hatte, und der sich in Folge deffen täglich lebhafter zeigende Begehr nach Losen, sezt das felbe in die angenehme Lage die erste Ziehung statt am 11. Januar 1855, wie ursprünglich Von der Direkzion der f. f. priv . Dampf-Wasch- und Bleichanstalten angekündet, schon

Afzien-Gesellschaft. (Zentralbureau , Stadt , Haarmarkt Nr. 641 , 2. Stok, Thür Nr. 6). (132-1)

am

nächstkommenden 4. November unwiderruflich vornehmen zu lassen. Indem das Großhandlungshaus diesen günstigen Umstand dem geehrten Publikum , so wie seinen zahlreichen Geschäftsfreunden hiermit zur Kenntniß bringt, macht dasselbe zugleich auf den be und Rostbraten sonderen Vortheil aufmerksam, welchen diese Lotterie darbietet, daß der Befizer von 4 Losen (d. i. von jeder der 4 Klaffen ein Los) eilfmal spielt, und zwar 3mal in der 1 , d. i . in der Vor Maschinen, GollaschZiehung, 3mal in der 2., d. i. in der Silber-Los - Separat-Ziehung, 1mal in der 3., d. i. in der auf Spiritus , in großer Auswahl von 1 fl. 12 fr. bie Gold-Los - Separat-Ziehung, und 4mal in der Haupt- und Schluß-Ziehung, in welcher der große 1 l. 36 fr. wie auch 2 Gattungen Reise- Theemaschi Treffer von 200,000 fl gewonnen wird. nen sammt Rhumflasche v. 6 fl. 30 fr. bis 7 ft. 30 fr. KM. zu haben bei Diese 4 Lose fosten zusammen 22 fl . in Banknoten, spielen wie gesagt 11mal und müs J. Puntschert, sen mindestens 15 f. W. W. zurükgewinnen. bürgl. Spångler, Stadt Grünangergaffe Nr. 833. Wer sich in den Befiz von 4 solchen Losen sezen will, wolle fich beeilen, weil die Gold-Lose, wovon laut Spielplan nur eine geringe Anzahl ausgefertigt worden ist, in Kürze vergriffen sein werden. Wer die Auslage von 22 fl. für 4 solche Lose scheuet, der wolle sich) Los der I. und 1 Los der II. Klaffe kaufen, beide zusammen kosten nur 6 fl, eine dieser beiden Klas sen muß in der Vor- Ziehung gezogen werden, und man spielt sohin damit 4mal, nämlich in der 1. Ziehung, in der 2. Ziehung und mal in der Haupt- und Schluß Ziehung, in welcher, wie B.

W. Ohligs - Haussmann, oben gefagt , der große Treffer von 200,000 fl. gewonnen wird. Wien, am 1. August 1854. k. k. Hof-Waffenfabrikant. Magazin von garantirten Seitenwaffen, Fecht G. M. Perissutti , requifiten und Uniformirungs - Waaren. Stadt, f. f. privil. Großhändler , Stadt , Kärntnerstraße Nr. 1049, im 1. Stof. tiefen Graben Nr. 165, 1. Stok. Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. - Druf von Karl Gerold und Sohn. 1

Desterreichischer

Beitschrift für

militärische

Mittwoch, den

Nr . 65 .

Soldatenfreund.

16.

Intereſſen .

Auguſt

1854.

VII.

Jahrgang .

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Bien monatlich 30 fr ., vierteljährig 1 f. 30 kr., für die Zustellung in das Hane werden monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr. , halbjährig 4 fl. 20 tr. R. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesenbet Einzelne Blätter 6 fr. K. M. Brånumerazion wird angenommen im Komptoir des • Soldatenfreundes (Stadt , Bollzeile Nr. 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in feantirten Briefen eingefenbet werben wollen. Inserate, persönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K.M. die Betitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K. au berichtigen kommt . Anonime Beiträge werden nicht berücksichtiget.

Am

18.

August

1854 .

Tag ! Es füllt mit heil'gem Weben Heut Dein Strahl der Völker Brust,

Und der Völkertrene Triebe

Höher will ihr Herz sich heben, Deiner Gabe stolz bewußt ;

Den der Kranz der Völkerliebe

Ranken um den Thron fich hin,

Ihre Liebe schwingt zur Sonne

Hoch umwölbt als Baldachin. Vierzig Millionen Seelen

Josua's geweihten Stab : ,,Steh am Himmel , Tag der Wonne!

Rufen: Herr! Zieh Du voran ! " Keine fragt: Wohin ? - denn fehlen

Tag, der uns den Kaiser gab !"

Läßt sich nicht auf Deiner Bahn.

Deft'reichs Völker , fromme Beter,

Dir und Deinem treuen Heere

Rufen heute Preis dem Herrn, Dank dem edelsten der Väter,

Deft'reichs Glük und Deft'reichs Ehre

Dank der Mütter Kron' und Stern, Die den Heldensohn erzogen,

Welcher der bewegten Welt, Auf des Zeitmeer's hohlen Wogen, Ward zum Steuermann bestellt. Silberberg.

Wies ja Gott den rechten Pfad,

Sind die Früchte Deiner Saat. Segen allen Deinen Schritten ! Wenn ein Volf mit Inbrunst fleht, Hört der Himmel feine Bitten, Heil Dir und Elisabeth! Karl Hugo Rößler.

Der Maître topographique. ,,à force de forger ou devient forgeron. " In den Kriegen der neueren Zeit, in welchen man nicht mehr ohne Logistik, Zeitberechnung und genauer Rüksicht auf das Gelände , auf Sem ――― man operirt ausreicht, und dem Feinde auf das Ungewiffe entgegengehen darf, auch sich nicht allein auf die Tapferkeit und numerische Anzahl der Truppen verlassen soll, um durch diese unvorsichtige Leichtfertigkeit, bedeutenden Nachtheilensich auszusezen ; dünkt es uns angezeigt, diesen Mangel, wenn er sich in Armeen wirklich vorfindet , einer unmaßgeblichen Besprechung zu un terziehen. Wir müssen von Vorne herein bemerken , daß wir ohne im entfernte fren, Anderes in Schatten stellen zu wollen , bei Durchsichtung der Feld züge neuerer Zeit, in feinem Haupt-Quartier das Ressort der Operazionen anbelangend, bisher eine so geregelte, logisch geistige Maschine und ihrer Handhabung gefunden haben, wie in dem Haupt-Quartier der großen Armee des Kaisers Napoleon I. Der Mann, welcher als Haupt-Triebrad in diesem Reffort mit aller Bescheidenheit hervorleuchtete , war der Maître topogra phique, General Baron Bacler d'Alb. Er war ausgerüstet mit einer in jeder Beziehung umfassenden Lånmilitärischen Zwek anbelangend ;; er derkenntniß , vorzugsweise den kannte durch seine Reisen alle europäischen Schlachtfelder , strategischen Objekte und Operazions-Linien, die taftischen , wichtigen Stellungen , Flußund Gebirgs-Uebergänge, Defiléen 2 . Durch diese Kenntniß wurde er selbst bis in das kleinste Detail mit Allem bewandert, was zum Angriff und zur Vertheidigung in den betreffen den Kriegsländern zum Vortheil dienen konnte. Die Evidenthaltung der Stellungen der französischen Armeen hielt er ftets in solcher Ordnung, daß mit jedem Tage , wenn Napoleon die Karte begehrte, ― was oft des Tages 3-4 Mal geschah, - war es nun im

C Fragen des Kaisers nicht nur beantwortet , sondern auch gleichzeitig ohne Zögern auf die Punkte in der Karte erklärend hinwies ; was nicht selten den Kaiser, so wie die Umgebung in Erstaunen fezte. Wir haben bereits erwähnt , durch welchen Fleiß und Thätigkeit es dieser General zu solcher Meisterschaft brachte, glauben aber, daß es ihm nur darum gelang, weil er sich nur allein rein mit dieser großen Aufgabe befaßte, und sich nicht nebenbei mit anderen zeitvergeudenden Gegenständen abgab, die den Geift absorbirt und das ihm zu seinem Geschäfte vorzüglich wichtige Gedächtniß gestört hätten. Um es in einer Sache zur Meisterschaft zu bringen, wissen wir ja fattsam, daß man sich nur ausschließlich mit dieser Einen hingebend beſchäf- tigen muß.

Auf diese Wahrheit weisen uns alle anderen Künste, Wissenschaften und Handwerke hin , denn z . B. wird ein Mathematiker schwerlich ein -Opern-Kompositeur oder Balletmeister , ein Kunstreiter schwerlich ein berühmter Historienmaler und ein Orgelbauer gewiß kein Brüken-Baumei fter werden können 2c. c. Um wie viel störender müssen zeitversplitternde Beschäftigungen auf den wirken, der sich dem Kriegsgeschäfte widmet , welches wir hier bespre chen, wozu Denken, Erwägen, Beschließen in Anspruch genommen wird. Man verdenke es mir nicht , wenn ich das Erstaunen anführe , was mich oft befiel, wenn ich sonst ausgezeichnete Militärs bei Stikrahmen oder strikend fand , oder fie die edle Zeit mit botanischen Spielereien, Papier Schnizeleien u. dgl . vergeuden sah. Hätte Bacler d'Alb seine Zeit mit derlei Spielereien zugebracht, würde er nimmermehr das geworden sein, was er war. Wir lassen hier seine kurze Biografie aus dem Werke : ,,Biographie des célébrités militaires des armées de terre et de mer par Mons. M. C. Mullié. " im Original folgen , welche dasjenige ergänzen kann , was wir bereits über ihn angeführt haben. ,,Bacler d'Alb Louis Albert Guislain, Baron , né le 21. Octobre 1781 Freien, oder in einer Wohnung - Bacler d'Alb schon wußte, was dem à St. -Pol (Pas de Calais). Pintre et ingénieur géographe, il s'occupait de l'étude des arts lors Kaiser zu wissen nothwendig war, und nach schneller Ausbreitung der be treffenden Karte des Kriegsschauplazes, mit der genauesten Geläufigkeit alle que la révolution éclata . Il s'enrôla et devint bientôt capitaine d'artillerie

518 pendant le siège de Toulon. Bonaparte, durant les campagnes d'Italie, l'attacha à son état-major en qualité de directeur du bureau topographique, puis des chefs des ingénieurs-géographe il fut chargé, après la paix, de former, de dresser la carte de l'Italie, en cinquante- quatres feuilles. Devenu général de brigade, il fut nommé en 1815 chef du dépôt général de la guerre , mais la restauration lui enleva cette place et Bacler d'Alb se

mazion muß ins Italienische übersezt und in allen Städten und Kreuzftra ßen des Königreiches angeschlagen werden. Wenn eine gewisse Anzahl Großer oder anderer Persönlichkeiten Dich beunruhigen follte , so sende fie nach Frankreich und nimm an, daß ich Dir zu diesem Zweke Befehle zu gesandt habe. Keine halben Maßregeln, keine Schwäche ! Ich will, daß mein Blut eben so lange in Neapel regiere, wie es in Frankreich herrschen wird.

retira à Sèvres, ou il se livra de nouveau à la culture des arts ; il s'oc- Das Königreich Neapel ist mir nothwendig." cupa de la litographie et fit plusieurs publications qui popularisèrent cette Von allen Regierungen des Festlandes hatte sich seit 1793 keine précieuse découverte. feindseliger für die Republik gezeigt, als die von Neapel. Im Jahre 1805 Bacler mourut à Sèvres, le 12. Septembre 1824 âgé de 14 ans. hatte Ferdinand IV. zur Zeit der dritten Koalizion, troz dem Abschlusse Parmi ses oevres d'art, on doit citer plusieurs ouvrages litographiques eines Traktates mit dem Kaiser, in dem der König sich am 21. September sur la Suisse, l'Espagne et surtout deux tableaux , la bataille d'Arcôle et verpflichtete, die Neutralität in dem neuen Kriege zu beobachten , am 26. la veille d'Austerlitz auxquelles il avait assisté. Le premier de ses ta Oftober zu Wien die Ratifikazionen eines neuen Traktates (siehe Colleta bleaux se voyait a Trianon et le second dans la galerie de Diane à Paris. " Geschichte des Königreiches Neapel " 2. Band , Seite 334, Paris 1835 ) Comme cartographe, Bacler d'Alb est au premier rang ; il a publié, dans ausgewechselt , durch welchen Neapel zur Koalizion gehörte und am 19 . le Mémorial topographique plusieurs dissertations sur la gravure des car November hatte der König im Hafen der Hauptstadt mit Freundschafts tes ; il a formé les artistes du dépôt de la guerre qui ont gravé de si ad bezeugungen ein englisch-russisches 22,000 Mann starkes Armeekorps , das mirables cartes. C'est lui qui a fait prévaloir la projection horizontale sur von dem russischen Generalen Lasch befehligt wurde, empfangen. l'ancienne methode perspective. " Bei der Nachricht von der Verlegung des Neutralitäts - Vertrages er Ein so fähiger Maître topographique , wie wir ihn an Bacler d'Alb nannte der Kaiser den Generalen Saint-Cyr zum kommandirenden Generalen vollkommen finden, dünkt uns sowohl im Frieden wie im Kriege der höch der gegen die Engländer und Ruffen verbündeten Armee und befahl ihm in ften Person des Monarchen oder dem General en Chef der Armee nahe den päpstlichen Staaten zur Dekung Italiens Stellung zu faffen. Der General Saint-Cyr erhielt diefen Befehl am 16. Dezember und am näch stehend, von einflußreicher Wichtigkeit. Bei der Wahl desselben mag es einleuchtend sein , daß nur seine sten Morgen fezte er seine Truppen in Bewegung ; am 26. langten die Eigenschaften und Kenntnisse zu dieser Stelle maßgebend_sein können, und ersten Kolonnen in Pesaro am adriatiſchen Meere an , von wo ste auf der Straße von Tolentino nach Rom Fuß faßten. Seit dem ersten dem Gene keineswegs die Charge oder das Korps, in welchem er sich befindet. Bei der jezigen numerischen Größe der Armeen , welche in einem ralen Saint-Cyr gegebenen Befehle war der Friede von Preßburg unter Staate getrennt aufzutreten bestimmt sind , ist es im Kriege für jede zeichnet worden und den Tag darauf hatte der Kaiser in Schönbrunn die dieser operirenden Armeen zwekentsprechender, bei jeder ein Feldarchiv auf- Proklamazion an die Armee verfaßt, welche Ferdinand IV. entthronte. Als zustellen, welches mit den nöthigen topografischen und statistischen Werken, fie niedergeschrieben war, behielt er sie noch zurük (Brief vom 18. Februar) . dann den besten Karten, Plänen und kriegsgeschichtlichen Werken des. Entschloffen die Stärke der Armec , welche das Königreich Neapel besezen jenigen Landes betheilt sein müßte, gegen welches, oder in welchem die be follte, bis auf 40,000 Mann zu erhöhen, hatte er das Kommando über ftimmte Armee zu operiren hätte, um sowohl den Armee-, als Korps- und dieselbe dem Marschall_Mafféna , mit Saint- Cyr unter seinen Befehlen, vertraut. Aber da der Leztere keine Nachricht von dieser Verfügung erhielt, Kolonnen-Kommandanten die nöthigen Behelfe beistellen zu können. Das Materiale wäre auf Anordnung des Maître topographique vom reifte er nach Paris ab , nachdem er das Kommando in Spoleto an den Kriegsarchiv den Feldarchiven zu erfolgen, und käme nach der Gebrauchs- | Marschall übergeben hatte. Auf den Befehl vom 28. Dezember , welcher nahme wieder dorthin abzuführen . den Herzog von Rivoli zum kommandirenden Generalen ernannt hatte, In jeder Armee wäre demnach im Hauptquartier ein Feldarchivar_zu folgte ein kaiserlicher Erlaß vom 3. Jänner 1806, welcher Seiner kaiserlichen ernennen, welcher ausschließlich sich nur mit dieser Funkzion zu befassen Hoheit dem Prinzen Josef die Würde eines Divisions - Generalen verlieh hätte. und ihn beim Oberbefehle der Armee in Neapel zum Stellvertreter (lieute Da dieser Wirkungskreis in das Ressort des Generalquartiermeister nant) des Kaisers ernannte. Der erste Brief dieser Korrespondenz ist ein Schreiben des Kaisers Stabes gehört, so wären diese Feldarchivare wohl aus diesem Korps selbst, oder aus dem Ingenieur- Geografenkorps fürzuwählen, wenn sich hiezu nicht an seinen Bruder, aus München vom 12. Jänner, indem er ihm sagt : „ Du in anderen Abtheilungen befähigtere Offiziere fänden , wo dann auch hier wirst nahe an 40,000 Mann haben, die Du in drei Korps theilen kannst; bei ihrer Wahl nicht die Charge oder der Körper, in dem sie bereits dienen, der Marschall Masséna wird das stärkste, der General Saint- Cyr ein an deres und der General Reynier das kleinste haben, das eine Division von´ maßgebend sein dürfte. Die Wahl des Maître topographique hinge selbstverständlich von dem 6000 Mann, guten Reserve- Truppen, bilden wird. Halte Dich an den Ge Monarchen ab. neralen Reynier ; er ist kalt, aber er ist unter den Dreien am meisten fähig Die Auswahl der dritten oder vierten Feldarchivare aber wäre , vom einen guten Feldzugsplan zu entwerfen und Dir einen guten Rath zu ge Maître topographique, im Einverständniß mit dem Chef des Generalquar ben. In Deiner Lage besteht die Kunst darin, Jeden von den Dreien glau tiermeisterftabes zu bestimmen. ――― Da wir hier nur skizziren , so ergehen ben zu machen, daß er gleichmäßig im selben Maße wie die anderen beiden wir uns zum Schluffe nicht weiter in den Nuzen, welchen die Creirung der Dein Vertrauen befize. " besagten Stellen den operirenden Armeen bringen müßte , und überlassen dies Es war dem Prinzen Josef sehr schwer , unter den drei Generalen, dem Urtheile der intelligenten Militärs . welche seinem unmittelbaren Befehle unterstanden , ein gerechtes Gleichge. Strenner, f. f. Oberstlieutenant. wicht eintreten zu laffen . Von Albano im Angesichte Roms schrieb er am 31. Jänner, wie folgt, dem Kaiser : "Ich habe dem Marschall Masséna fast die ganze Armee gelaffen und doch habe ich mich überzeugt , daß er , indem Memoiren

und militärische Korreſpondenz des Josef.

Königs

(Fortsezung.) Der zweite, dritte und vierte Band, deren Veröffentlichung rasch auf einander gefolgt ist, sind der Eroberung des Königreiches Neapel, der Re gierung des Prinzen Josef über diesen Theil Italiens und seiner Erhebung auf den Thron Spaniens gewidmet . Sie sind in mehrere Bücher getheilt, deren jedes von den hierauf bezüglichen Briefen seiner Korrespondenz begleis tet ist. Diese Briefe, welche einen großen Plaz in jedem Bande einnehmen, breiten neues Licht über diese Ereignisse aus , schließen wichtige militärische Betrachtungen in sich und sind für die Geschichte kostbar. Im zweiten Bande beginnt der Verfasser nach einer kurzen Einleitung mit der Proklamazion vom 27. Dezember 1805 , welche die Absezung der Dynastie Neapels aussprach. Wir sehen früher in der Korrespondenz, daß der Kaiser lange zögerte diese Proklamazion zu veröffentlichen. Ich wollte nicht," sagt er zu seinem Bruder (in dem Briefe vom 24. Jänner 1806) hineinfezen, daß Du nach Neapel gingest, ohue überzeugt zu sein, daß Du Dich hinbegäbest. Sie wird morgen im # Moniteur" gedrukt und allen Höfen mitgetheilt werden. Dies genügt um Dir zu sagen, daß der Stamm der Könige von Neapel aufgehört hat zu regieren . Meine Prokla-

er das Zentrum kommandirte, während der General Reynier und ein an derer Divisions.General die beiden Flügel befehligten, ein Opfer zu brin gen glaubte. Heute aber ist das Alles geordnet und ich kann den Herrn Marschall Masséna nur loben . “ In dieser Epoche war die Armee noch nicht ganz vereinigt ; ſte zählte erst 28,657 Mann von allen Waffengattungen , nämlich der rechte Flügel unter dem Befehle des Generalen Reynier 7470 Mann , das Zentrum un ter dem Befehle Mafféna's 15,662 und der durch den Generalen Lecchi fommandirte linke Flügel 5525 Mann, lauter Italiener. Der Chef des Generalstabes war Cesar Berthier, Bruder des Prinzen von Neufchatel, deſſen Fähigkeiten zu befizen er aber weit entfernt war. "I Möge fich Herr Cesar Berthier, schrieb der Kaiſer in dem Briefe vom 9. Februar, " die Mühe geben Standes- Eingaben ordnungsmäßig mit der Artillerie, den Pferden 2c. zu verfaffen und mir keine Resumes senden, die nichtssagend find . Die Standorte und Verhältnisse der Armeen sind für mich die angenehmsten Un terhaltungswerke meiner Bibliothek und jene , die ich in Augenbliken der Ermüdung mit dem größten Vergnügen lese. " Die Generale des englisch-russischen Armeekorps erhielten zu Neapel am 12. Jänner die Nachricht von der Schlacht bei Austerlig und von dem Waffenstillstand, welcher die Folge derselben war ; sie hielten einen Kriegsrath, in dem fie die Frage verhandelten, ob fie versuchen sollten sich an der Grenze

519 des Königreiches bis zum Anlangen son Verstärkungen zu halten , welche das ganze Königreich aus ; es ist durchaus nicht erschöpft, Du haft Gold sie in die Lage versezen würden , der französischen Armee einen ernsten Wi- überall, weil Du überall veräußerte Lehen und Steuern findest. Hüte Dich Derftand entgegen zu sezen. Dieser Vorschlag wurde von den russischen diese Mißbräuche der alten Regierung zu bestätigen u. s. w. " Offizieren als zu kühn bekämpft. Sir John Stuart, als Kommandant der Am 24. Februar richtete Josef eine neue Proklamazion an die Ein englischen Truppen , entgegnete , daß fie als Militärs nicht aus eigenem wohner, gab der Armee eine neue Organisazion, und bezeugte ihr in einem Antriebe dieses schöne Land und ein Volk verlassen könnten, das sie durch Tagesbefehle seine Zufriedenheit über die Dienste, die sie geleistet hatte. Die Armee war, wie früher in drei Korps getheilt ; aber das erste ihre Anwesenheit in eine schlimme Lage versezt hatten , daß sie im Königreiche bis zum Anlangen überlegener französischer Truppen bleiben und sich dann nach Kalabrien zurüfziehen sollten, wo sie an einen Hafen des Meeres geftüst, die Befehle ihrer Regierungen erwarten könnten . Der Kriegsrath vertagte sich , am nächsten Morgen wies der General Lasch einen Befehl seines Monarchen vor, welcher ihm gebot den Widerstand gegen die Franzosen auf ugeben und seine Truppen nach Corfu einschiffen zu laffen, was unverzüglich zu Pouzzulos geschah. Die englischen Truppen marschirten nach Gaëta, aber da der Gouverneur dieses Plazes, der keinen Befehl von sei nem Hofe hatte, fich weigerte, fie aufzunehmen , kehrten sie wieder zurük und gewannen auf abgelegenen Straßen, weil sie fürchteten in Neapel von den Lazzaronis beschimpft zu werden, den Hafen von Caftellamare , wo sie fid) am 19. nach Sizilien einschifften. Der König reiste am 23. Jänner nach Palermo ab , die Königin am 11. Februar ; der Erbprinz und sein Bruder zogen fich mit 16 oder 18,000 Mann Truppen nach Kalabrien zurük, nachdem sie einen Regentschaftsrath ernannt hatten. Von dem Abmarsche der feindlichen Armeen nicht unterrichtet, hatte der Kaiser seinem Bruder ausdrüklich befohlen , seine Kräfte nicht zu thei len, seine drei Armeekorps nach Neapel so disponirt zu dirigiren , daß fie fich eines Tages auf demselben Schlachtfelde vereinigen würden. " Die Hauptsache, " schrieb er, „ist Neapel zu nehmen. Ift Neapel genommen, so wird Alles fallen und eine Proving , die früher nicht durch zwei Regimen ter unterworfen worden wäre, wird es dann durch eine Kompagnie sein. Zu Neapel angekommen, ist die erste Sache , die Du zu thun haben wirst, aller Welt ihre Anstellungen zu erhalten, unmittelbar darauf eine allgemeine Entwaffnung auszuführen , endlich ein gutes Polizeiministerium einzufezen, aus Neapel alle Fremden zu jagen und alle englischen Waaren , die sich im Königreiche finden, wegnehmen zu lassen, was Dir große Hilfsquellen ver schaffen wird . Hauptsächlich verliere nicht einen Augenblik, nicht eine Stunde, um zu trachten Sizilien wegzunehmen . Viele Dinge werden in diesem ersten Augenblike leicht sein, die später viel schwieriger wären. " Die Breite der Meerenge beträgt an den einander am nächsten gegenüber befindlichen Punk ten nicht mehr als 3600 Metres . Die Truppenbewegung begann am 8. Februar. Der rechte Flügel und das Zentrum marschirten allein in derselben Höhe, der rechte Flügel auf der Straße von Terracina , das Zentrum auf der Straße von Rom nach San Germano über Ferentino und Ceprano. Der linke Flügel fammelte sich zu Rieti , 60 Kilometers beiläufig nord-nord- öftlich von Rom, und marschirte gegen Aquila in den jenseitigen Abruzzen , die Apeninnen im Paffe von Antrodocco überschreitend ; von Aquila ging er nach Sulmona, von wo er sich über Cafteldi Sangro und Venafro mit dem Zentrum in Verbindung sezen konnte. Am 12. hatte der Prinz sein Hauptquartier zu Teano in der Nähe von Capua. Am 13. empfing er die Deputirten der Regentschaft , mit welchen er die Uebergabe von Gaëta , Kapua , Peskara und Neapel unterzeichnete. Der Gouverneur von Gaëta weigerte sich dem Befehle der Regentschaft zu gehorchen. Kapua und Peskara und die vier Forts von Neapel öffneten aber ihre Thore der Armee. Die Armee nahm am 14. Beftz von Neapel und Josef hielt am 15. mit Masséna an der Spize der Division Reynier und Verdier seinen Einzug. Er wurde von allen Klaffen der Bevölkerung gut empfangen, veröffentlichte die Proklamazion von Schönbrunn, und wohnte im königlichen Palaste , wohin die verschiedenen Behörden kamen , um ihn als Statthalter des Kaisers anzuerkennen. Man hatte in Kapua 2500 Mann gefangen genommen . Josef ge währte ihnen die Freiheit, wogegen er das von ihnen unterzeichnete Gelöb nis entgegen nahm, nicht mehr gegen Frankreich zu dienen . Viele von ihnen begehrten Dienste nehmen zu wollen . Außer den Forts von Neapel besezte man mehrere wichtige Punkte des Golfes, besonders die Inseln Capri, Ischia und Procida . Der Finanzzustand verursachte dem Prinzen Josef die größte Beunruhigung . Er hatte in den Kaffen nichts gefunden ; das Land war er schöpft, die Armee war barfuß, und seit dem 4. Februar schuldete er ihr 2,457,125 Franks . In dieser Lage bat Josef den Kaiser ihn nicht zu verlaffen und ihm die Mittel zu geben sich aus dem Zustande, in den er durch die Noth gerathen war, in welcher man die Armeen gelassen hatte, heraus. zuhelfen. Der Kaiser schikte ihm vorerst nicht mehr als 500,000 Franks in Gold, und schrieb ihm : „ Du kannst keinen Mangel mehr an Geld haben. Laffe Neapel entwaffnen und lege der Stadt eine Kontribuzion von zehn Millionen Franks auf; man wird sie ohne Schwierigkeit zahlen. " Josef, welcher für die Kosten einer ersten Einrichtung und der Ervedizion nach Kalabrien zu sorgen hatte, erneuerte feine Bitten mit Dringlichkeit. Man antwortete ihm : „ Schreibe eine Kontribuzion von dreißig Millionen für

war unter dem unmittelbaren Befehle des Marschalls Masséna , das zweite unter dem des Generalen Duhesme und das dritte unter dem des Genera len Reynier. Das erste Korps war 15,631 Mann starf, nämlich 12,273 Mann Infanterie, 3168 Mann Kavallerie und 190 Mann Artillerie, wel che 13 Feuerschlünde bedienten. Es war mit der Bewachung von Neapel, mit der Vertheidigung des Golfes und damit betraut, später Gaëta zu be lagern. Das zweite Korps zählte 10,129 Mann in zwei Divisionen , die eine (Infanterie) in den Abruzzen , die andere (Kavallerie) zum großen Theile in La Pouille. Anfangs März erhielt der General Saint-Cyr, wel cher zur Armee zurükgesandt worden war, den Befehl, das Kommando des zweiten Korps zu übernehmen und sein Hauptquartier in Chieli in den Abruzzen aufzuschlagen. Der General Duhesme wurde damals mit einem Theile der Infanterie- Divifion detachirt, um die Operazionen des zur Er pedizion nach Kalabrien bestimmten dritten Korps zu unterstüzen , welches nur 12,629 Mann zählte, nämlich 11,485 Mann Infanterie , 984 Mann Kavallerie und 196 Mann Artillerie, welche 12 Feuerschlünde , darunter 6 Berggeschüze, bedienten. In seinem Tagsbefehle an die Armee wünschte Josef den Soldaten Glük zu dem guten Geifte, der unter ihnen herrschte und versprach sich mit allen ihren Bedürfniffen zu beschäftigen ; zur selben Zeit erneuerte das Ver bot 1. den Mittagstisch von den Einwohnern zu verlangen und 2. neapo litanische Pferde zu behalten. Seine Proklamazion an die Einwohner schloß er mit diesen Worten : Gemäß meinen Versprechungen find Eure Behörden eingesezt geblieben, ich habe für den Ersaz Jener , die Euch verlassen haben , Sorge getragen . Ich werde Euch keine Kricgskontribuzion auferlegen und nicht dulden , daß Euere Gabe in irgend einer Weise verlezt werde ; kurz es wird von Euch allein abhängen, den Krieg nur dem Namen nach gekannt zu haben. " Der Kaiser billigte weder den Tagsbefehl noch die Proklamazion. Er wie derholte seinem Bruder , daß er eine starke Kriegssteuer ausschreiben müſſe und daß man die Völker nicht durch Schmeicheleien gewinne. Es lag nicht in dem Charakter Josefs ein anderes System zu befolgen, als das, welches er angenommen hatte. Da er versprochen hatte, von dem Rechte des Krie ges nicht Gebrauch zu machen, wollte er sein Versprechen halten. Er suchte daher nicht in einer dem Volfe läftigen Kontribuzion das eingebildete Mittel gegen den Finanzmangel ; aber er erkannte die Möglichkeit mit Hilfe der Zeit etwas Augenscheinlicheres und Dauerhafteres zu finden , nämlich durch die Abstellung der Mißbräuche, über welche sich das Volk zu beklagen hatte. Kalabrien ist in drei Provinzen getheilt ; das diesseitige Kalabrien im Norden, deſſen Hauptstadt Koſenza ist ; das erste jenseitige Kalabrien im Süden mit dem Hauptorte Reggio und das zweite jenseitige Kalabrien, zwischen den beiden anderen gelegen, mit dem Hauptorte Catanzaro . Die Provinz ist in ihrer ganzen Länge durch die Apeninnen durchschnitten. Im Jahre 1806 gab es nur einen einzigen Weg zur Verbindung der drei Ka labrien mit der Hauptstadt des Königreiches und dieser Weg war für Wäs gen erst 25 Meilen vor Neapel fahrbar. Dieser Weg , welcher heute eine Fahrstraße ist, durchschneidet das Apeninnengebirge am Paß Campo-Tenese, welcher ein breites Plateau darbietet, auf das man von jeder Seite nur durch ein Defilée gelangen kann. Von Campo- Tenese steigt er nachCastro villari und führt nach dem 90 Meilen von Neapel entfernten Cosenza. Dreizehn Meilen von Cosenza, bei Scigliano theilt sich der Weg in zwei Aefte, ein kleiner Ausläufer führt nach Catanzaro in den Golf von Squil lase ; der andere führt nach Reggio und durchschneidet Nicastro , Maida, Monteleone, Rosarno, Palmi oder Seminara und Scilla. Reggio ift beis läufig 140 Meilen von Neapel entfernt. Die neapolitanische Armee , mit welcher sich der königliche Erbprinz nach Kalabrien zurüfgezogen hatte, war in zwei Armeekorps getheilt ; das eine von 8000 Mann unterstand dem Marschall von Rosenheim ; das an dere von 10,000 Mann war unter dem Befehle des Generallieutenants Roger de Damas . Der Erftere sollte Kalabrien gegen die von La Pouille kommende franzöftsche Armee vertheidigen ; der General Roger de Damas hatte im Campo s Tenese Stellung genommen und daselbst drei Redouten aufgeführt. Am 9. März in dieser festen Stellung durch den Generalen Reynier angegriffen, wurde er völlig geschlagen ; von seinem ganzen Korps rettete er nicht mehr als beiläufig 1200 Mann und 200 Pferde. Von dies fem Mißgeſchike unterrichtet, eilte der Marschall von Rosenheim Cosenza zu gewinnen, wo er früher als der General Reynier, der seine Trippen erft am 13. beisammen hatte, anlangte. Der französische General, welcher Eile hat Scylla zu erreichen , um wenn es möglich wäre , den Uebergang über die Meerenge zu unternehmen , ließ nur eine schwache Nachhut in Cosenza zurük und verfolgte seinen Marsch . Am 20. März mit der Kavallerie am

520 Ateilen rechten Ufer des Fiumare angelangt , von dem aus man die ganze | Meerenge von Messina beherrscht, bemerkte er die Transportsschiffe , welche die neapolitanischen Truppen nach Sizilien übersezten ; die Engländer hatten die Artillerie der Küstenbatterien , die Fischerbarken und Alles was in den Schlössern und öffentlichen Gebäuden von Reggio , Scylla und anderen Orten vorhanden war, mitgenommen. Man konnte nicht daran denken die Expedizion nach Sizilien zu unternehmen. Der General Reynier besezte Reggio und Scylla und ließ sich zwischen diesen beiden Städten, in Campo nieder, um in der Lage zu sein, alle Bewegungen des Feindes zu überwachen, deffen Abfahrtspunkt Messina war. Er stellte die Division Verdier nach Monteleone, den passendsten Punkt , um seine Verbindungen mit Cofenza und Cantazaro zu unterhalten. Kaum hatte er diese Verfügungen getroffen, als Anfänge von einer Insurrekzion sich in Kalabrien zeigten, wel che ihn nöthigten, den Generalen Verdier mit zwei Bataillonen nach Cos senza zu senden. Am 3. April reiste Josef mit einer Eskorte von 1000 ausgesuchten Leuten ab, um Calabrien zu besuchen und sich mit eigenen Augen zu über. zeugen, daß die Expedizion nach Sizilien, welche ihn unternehmen zu sehen fein Bruder so sehr wünschte , in diesem Augenblik unmöglich wäre. Er verfolgte die Straße, welche schon der General Reynier durchzogen hatte, und wurde überall mit Zeichen einer Zufriedenheit empfangen , welche , am Lande zum Mindesten, mehr geheuchelt als wahrhaft war , wie die Erfahrung gelehrt hat. Am 13. April erhielt er zu Scigliano das kaiserliche Dekret, welches die Krone beider Sizilien auf sein Haupt sezte. Dieses vom 31. März datirte Dekret war ihm seit langer Zeit von seinem Bruder und von dem Staatsrath Miot verkündet worden, welcher in den ersten Tagen des März in Neapel angelangt war und ihm die folgenden Worte Sie werden abreisen, um meinen Bruder des Kaiſers mitgetheilt hatte : einzuholen ; Sie werden ihm sagen, daß ich ihn zum König von Neapel machen werde, daß er Großwahlherr (Grand electeur) bleiben, daß sich nichts in seinen Beziehungen zu Frankreich ändern werde. Er wird begreifen, daß weder Zögern noch Schwanken am Plaze ist ; wenn er sich weigert , würde ich mich genöthigt sehen, die Krone von Neapel auf ein anderes Haupt zu sezen. Josef muß wohl bedenken, daß alle Gefühle der Zuneigung ge= genwärtig den Staatsgründen weichen. Ich kann nur Jene als Verwandte anerkennen, die mir dienen. Nicht an den Namen Bonaparte hängt meine Familie, wohl aber an den Namen Napoleon. Ich kann heute zu Tage nur Jene lieben, aus denen ich Etwas mache und die meinen Plänen die nen. Mag er denn, weil es ſein muß , alle seine Bande , alle ſeine Bezie - aber das heißt hungen der Kinderjahre u. s. w . zu vergessen wissen, nichts in Neapel sein, Sizilien muß erobert werden u. f. w. Sie haben verstanden. Ich kann keine Verwandten mehr in der Dunkelheit haben. Jene, die sich nicht mit mir erheben , würde ich nicht mehr als zu meiner Familie gehörig betrachten können. Ich mache aus dieser eine Familie von Königen, die sich durch ein föderatives System verbinden werden."

klamazionen, unter anderen auch die Verwahrung des alten Königs (Koch, Memoiren Masséna's 3. Band, S. 410) gegen die Usurpazion seines Rei ches zu verbreiten . Er versorgte auch mehrere Male Gaëta mit Lebens mitteln. Unterrichtet, daß der General Reynier genöthigt worden war, seine Kräfte zu theilen, entschloß sich Sir John Stuart, welcher 7-8000 Mann guter um Messino zusammengezogener englischer Truppen befehligte , mit 5000 Mann in die Bucht von Santa Eufemia zwischen die zwei franzöft schen Hauptkorps, aber dem einen näher als dem anderen , hinabzusteigen. Er dachte, daß er es nur mit 4000 Mann zu thun haben, daß er sie schla gen würde, wenn sie ihm die Stirne bieten sollten und daß er dann gegen Reggio marschiren, das Schloß Scylla in die Luft sprengen und alle Vor: bereitungen zur Expedizion nach Eizilien vereiteln könnte, sollte sich aber das französische Heer zurükziehen, so wollte er deffen Depots zerstören und sich hierauf wieder einschiffen ; dies war sein Plan (siehe Oberst John J. Jones ,,Journal of sieges," 2. Auflage, London 1827, 2. Band, Seite 222) . Die Einschiffung der Truppen hatte am 28. Juni in Melazzo außer der Gesichtsweite der Küsten Kalabriens statt ; aber die Fortschaffung der von einer Fregatte und einer Korvette eskortirten Konvois fonnte dem aufmerk samen Auge des Generalen Reynier nicht entschlüpfen. Er signalirte ihn am 29. und 30. und da er nicht zweifeln konnte, daß die Expedizion gegen die Bay Santa- Eufemia gerichtet sei, entschloß er sich so viele Truppen, als ihm zusammenzubringen möglich sein würde , gegen diesen Punkt marschiren und in Reggio, Scylla und Torpea nur Detachements zurükzulaffen. Sein um mehrere zur Verfolgung der insurgirten Banden verwendete mobilen Kolonnen geschmälertes Armeekorps, konnte ihm nur 5150 Mann Infans terie, 150 Mann Kavallerie und eine leichte Batterie mit vier Geſchüzen bieten . Am 3. Juli versammelte er den größten Theil derselben auf dem linken Ufer des Amato , bei Maïda, wo das Feldlazareth errichtet wurde. Die Stellung, die er behauptete, war fest , sie beherrschte das andere User und dekte die Straße von Monteleone. (Schluß folgt.)

Josef fezte seine Reise fort, berührte Monteleone und begab sich nach Palmi an dem Gestade des tyrrhenischen Meeres, am Eingang der Meerenge von Messina , wo er die Wahrheit der Berichte des Generalen Reynier wegen Mangel eines jeden Behelfes um die Expedizion_nach Sizilien zu wagen anerkannte. Er verfolgte bei seiner Rükkehr die Küste des jonischen Meeres, berührte Catanzaro, Crotone, Caffano und begab sich nach Tarent, wo er verweilte. Am 5. Mai verließ er diese Stadt, durchschnitt Bafilicate und Pouille , überall von denselben Freudenbezeugungen wie in Kalabrien empfangen, und übernachtete am 10. Mai im Schloffe Caserta. Am nächften Morgen, der ein Sonntag war, hielt er seinen feierlichen Einzug in Neapel, hörte ein Te Deum, und begab sich in den Palast , wo ihm eine Abordnung des Senates einen Beschluß desselben übergab , der ihn auf den Thron erhob. Die Anrede, welche der Senator Roederer bei dieser Gelegenheit an ihn richtete, erſchien dem Kaiser, der an die beredte Sprache eines Fontanes und Regnault de Saint Jean d'Angely's gewöhnt war, derart geiftesarm, daß er fie, wie er sagte, nicht in den "1 Moniteur " sezen laffen konnte . Josef's Antwort darauf mißfiel gleichfalls dem Kaiser , der am 3. Juni ſeinem Bruder schrieb : „Ich lese auch in Deiner Rede Phrasen, welche Du mir erlauben wirft schlecht zu finden. Du vergleichst die Anhänglichkeit der Franzosen an mich mit jener der Neapolitaner zu Dir ; das kömmt wie ein Epigramm heraus . Welche Liebe willst Du denn, daß ein Volk, für das Du nichts gethan hast, unter dem Du durch das Eroberungsrecht mit 40 oder 50,000 Fremden weilst, für Dich habe ?“ In einem anderen Briefe empfiehlt er ihm sich nicht durch die Demonstrazionen der Neapolitaner berauschen zu lassen. Während man nur mit Paraden und Festen in der Hauptstadt beschäfkreuzte Sydney Smith in dem Golfe. Am 12. Mai bemächtigte war, tigt er sich der Insel Capri, wo man nur ein schwaches Truppendetachement gelaffen hatte ; er landete an der Seite von Baïa, doch ohne beträchtlichen Erfolg ; aber bei einer Landung , die er in Maffa , an dem östlichen Ende des Golfes ins Werk sezte, führte er mehrere mit Artillerie beladene Transportsschiffe mit sich. Während des Monats Juni fuhr er fort an verschiedenen Punkten der Küfte häufige Landungen auszuführen und Geld, Pro-

Literatur . 1 : Inftrukzion über die Büchse der preußischen Jäger und Schüzen. Fünfte vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 24 in den Tert eingedrukten Holzschnitten. Ber lin, Verlag von C. Grobe. 1854 . Wenn ein Werk wie das vorliegende 5 starke Auflagen erlebt, so spricht diese Nummer so empfehlend über dasselbe, daß jede weitere Gutheißung der Kritik eigentlich überflüßig erscheint . Sie mag höchstens dazu dienen zur Be kanntmachung eines solchen Werkchens in noch weiteren Kreisen das Ihrige nach Pflicht beizutragen, deßhalb sei bemerkt, daß auf den 38 Seiten des vorliegenden Büchleins der Gegenstand desselben, die Büchse der preußischen und das will viel sagen. Jäger und Schüzen, erschöpfend behandelt ist Zwanzig kleine Abschnitte handeln von der Munizion, ihren Bestandtheilen, Bereitung, Wirkung u. f. w. 18 Abschnitte erklären die Konstrukzion der Büchse auf das Deutlichste, in 10 Abschnitten wird faßlich von der Instand haltung der Büchse gesprochen ; 16 Abschnitte erklären das Schießen mit der selben trefflich und 16 andere beschäftigen sich mit den (so wichtigen) Nepa raturen einer Büchse, - kurz eine gedrängte Inhaltsanzeige ist auch zugleich die beste Empfehlung für das sehr leichtfaßlich und verständlich geschriebene Büchlein. II. Kurzer Abriß der Schiffs artillerie. Von Fredy Bostel. mann, Flotten-Offizier. Stade, Verlag von Friedrich Steudel 1851 . Die Schiffsartillerie ist bekanntlich die Wiſſenſchaft, durch deren Studium sich hauptsächlich der See-Offizier zum Flotten-Offizier ausbilden muß . Aehn. lich wie durch das in einem Staate bestimmte Armirungssistem die Anlage der ganzen Flotte bedingt wird, oder besser bedingt werden sollte, ähnlich be dingt die Kenntniß der Artilleriewiſſenſchaft den Werth des Flotten - Offi ziers als solchen. Ebendeßhalb erscheint dieselbe neben der praktischen und theoretischen Navigazion und neben der See-Taktik als unerläßliche Grundlage der Studien eines angehenden Flotten- Offiziers . Das vorliegende Büchlein muß also um so mehr zwekmäßig genannt werden, als die vielen ausländischen (englischen und amerikaniſchen, franzöſiſchen, dänischen und holländischen) Werke dieser Art, ſo vortrefflich ſie auch an sich sein mögen, doch vielen, fremder wenigstens des technischen Ausdrukes derselben - unkundigen Sprachen Offizieren gar nicht oder höchstens nur in meist nicht zusagenden Uebersezun gen zugänglich sind. Das vorliegende Werkchen ist so leicht, faßlich und vers ständlich geschrieben, um selbst denjenigen zu dienen, welchen jegliche Begriffe dieser Wissenschaft noch fehlen, aber es ist auch zugleich so anregend gehalten, um den willenskräftigen Schüler durch eigenes Nachdenken weiter zu führen. Die dem Werkchen angehängten zehn Tafeln über die Dimensionen, Gewicht und Schußkraft der engliſchen, französischen und amerikanischen Geschüze und Geschosse sind nach den authentischesten Duellen zusammengestellt und sämmt | lich auf übereinstimmendes Maß in Gewicht ( auf en gliſches) reduzirt, um die

521 unmittelbare Vergleichung zu ermöglichen, kurz das Werkchen hat so viele Vor- | Muſikchören bestehende Mängel hervor. Wir unsererseits können seiner An züge, daß es See-Offiziere sehr befriedigt aus der Hand legen werden. sicht nur beipflichten, wenn er die Behauptung aufstellt, daß es sehr viele Kirchenchöre gibt, wo theils unzwekmäßige Kompoſizionen, theils unzulängliche III. Allgemeine Kirchenmusiklehre von J. F. Kloß. Wien, Kunstmittel den Gottesdienst eher entwürdigen , als verherrlichen. Es wird in diesem Buche freilich nur von den Zivilmusikhören in Städten und auf Verlag von J. B. Wallish außer. Pr. 56 fr. Schon die Bezeichnung allgemeine Kirchenmusiklehre" deus tet darauf hin, daß der Inhalt dieses Buches nicht allein für angehende Chorregenten, Schulmänner oder Geistliche, denen die Obsorge für diesen Zweig vorzugsweise anheimfällt, sondern für einen Jeden von Interesse sein muß, der in entfernterer Beziehung zu diesem Gegenstande steht. Unter die Obliegenheiten unserer Regimentskapelmeister gehört in neue rer Zeit auch die Fürsorge, zur Belebung des Gesanges bei dem Militärgot tesdienste. Ein Buch, welches sich zur Aufgabe macht, die Grundsäze und Wahrheiten, welche uns mit dem Wesen der Kirchenmusik überhaupt , inskefondere aber mit dem Zweke und der Beschaffenheit, sowie mit der Einführung und Entwiklung bekannt machen und zugleich die Mittel zur Förderung und Vervollkommung an die Hand geben ; ein Buch, welches dem religiösen Volksgesange überhaupt eine so umfassende Aufmerksamkeit schenkt ; ein Buch endlich, das in seinen Gesangsbeilagen eine so schöne Form des Meßgottesdienstes entwifelt, wird gewiß von keinem Kapellmeister unserer RegimentsChöre ohne Intereſſe und praktiſcher Nuzanwendung bei Seite gelegt werden. Der Verfasser dieses Buches widmet dem gegenwärtigen Zustande unserer Kirchenmusik einen ganzen Abschnitt und hebt mit seltener Umsicht viele bei unsern

dem Lande gesprochen . Allein die Erfahrung lehrte uns, daß auch bei dem militärischen Gottesdienste so manche Mißbräuche in dieser Beziehung eintra= ten , die nun allerdings dadurch behoben ſind, daß überhaupt keine Muſkſtüke vorgetragen werden dürfen. Ferner haben wir wahrgenommen, daß Jahr aus Jahr ein fortwährend Ein und dasselbe Lied unter Begleitung der Musikkapelle gesungen wird, was eine offenbare Monotonie hervorbringen muß. - Herr Klos begegnet nun in seinem Buche diesen Mängeln dadurch, daß er eine größere Abwechslung in den Meßgesängen empfiehlt und zugleich den Vorschlag macht, einzelne Theile der Messe lediglich durch 4ftimmigen Männergesang zu verherrlichen sowie er auch die Art und Weise angibt, wie dieses am leichtesten zu erzielen sei ; was bei dem k. k. Militär jedenfalls auch mit gutem Erfolge zur Anwendung ge= bracht werden könnte , indem mit Bestimmtheit anzunehmen ist, daß bei jedem Regimente, oft bei jedem einzelnen Bataillon eine große Anzahl von ſtimmfähi gen Männern sich vorfindet. Wir können daher dieses theoretische und äfthe tische_ſowie in praktischer Beziehung höchft anerkennungswerthe Werk un fern Regimentskapellen bestens empfehlen. Die Ausstattung des Buches ist solid, der Notendruk vorzüglich rein und korrekt.

Armee - Nachrichten. **

Desterreich. (Wien.) Mittelft Zirkular- Verordnung von 9. August 1854 Nr. 1110, wurde wegen Behandlung fremder Kriegsschiffe in den österreichischen Häfen Folgendes angeordnet. Nachdem zufolge Allerhöchster Entschließung Sr. k. k. Apostolischen Majestät vom 6. Mai 1854 die Bucht von Cattaro zum Kriegshafen erklärt worden ist, so wird , nach gepflogenem Einvernehmen mit den f. t. Ministerien des Aeußern, des Innern und des Handels , im Nachhange zu dem mit Allerhöchster Entschließung von 28. Dezember 1849 sanktionirten , mit dem Kriegs-Ministerial-Neſkripte von 26. Jänner 1850 M. K. N. 170 und 693 und Reichs-Gesez und Regierungsblatt vom Jahre 1850 , kundgemachten Reglement über die Zulassung und Behandlung fremder Kriegsschiffe in den 1. t. österreichischen Häfen Nachfolgendes bestimmt : Erstens. Die Bucht von Cattaro , und zwar von beiden Landspizen Punta d'Oftro und Punta d'Arza (auch Punta Xaniza genannt) welche die Einfahrts-Linie bezeichnen , bis nach Cattaro , mit Einſchluß aller Neben buchten und Ankerpläze , wird als Kriegshafen erklärt. Kein fremdes Kriegsschiff darf in der Regel die genannte Linie von Punta d'Ostro und Punta d'Arza (Xaniga) überschreiten, um in die innern Gewäſſer zu gelangen . Nur bei dringender Schiffsgefahr in Folge von Elementar- Ereignissen (relache-forcée) ist das Einlaufen einzelnen Kriegsschiffen fremder Flaggen zugestanden , in welchem Falle diese zunächst Megline und Porto-Rose zu ankern , und nöthigenfalls die Anweisung eines Ankerplazes durch die Lokal Hafen- Behörden abzuwarten haben. Nach der Ankerung wird der Kommandant des eingelaufenen fremden Kriegsschiffes das Hafen-Amt in Megline von seiner Ankunft und der Ursache des Einlaufens , und dieses das Plaz-Kommando in Castelnuovo in die Kennt niß sezen. Zweitens. Der Aufenthalt , welcher durch dringende Schiffsgefahr veran= laßt wurde , ist nur so lange gestattet , als es die Witterungs - Verhältnisse und der Zustand der Schiffe bedingen . Bezüglich dieses Lezteren wird der Kommandant des fremden Kriegsschiffes , wenn ſolches einen derartigen Schaden erlitten hätte , um nicht ohne Gefahr auslaufen zu können , dem f. f. Kommandanten von Castelnuovo die Zeit bekannt geben , welche zur Herstellung dieses beschädigten Kriegsschiffes erforderlich ist. Sollte aber dieser Aufenthalt , den Fall ausgenommen , wo die Ausbes serung des Schiffes erwiesenermaßen innerhalb des Termines von sieben Tagen nicht vollendet werden könnte , aus anderen Gründen über diese Frist hinaus verlängert werden wollen , so hätte der Kommandant des Kriegsschif fes fremder Flagge denjenigen Maßregeln sich zu fügen , welche von den hö heren Behörden , auf die gemachte Meldung hin , nach den obwaltenden Um ftånden angeordnet wurden. Drittens. Jene Vorschriften , welche für die Rhede von Triest , eins schließig der Bucht von Muggia und die sonstigen nicht als Kriegshäfen aus geschiedenen öfterreichiſchen Häfen gegeben worden find , und in den Abfäzen b, c, d, e, f, bes S. 2. des obzitirten Reglements enthalten find , gelten auch für diesen Kriegshafen. Viertens. Die hier in den Bunkten 2 und 3 gegebenen Vorschriften gelten auch für die Kriegshäfen von Pola und Lissa.

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(Wien, 15. Auguft .) (Vom Kriegsschauplaze .) Die vers schiedenen Briefe und Berichte, die wir von den Kriegsschaupläzen in Europa erhalten, sprechen von keinen erwähnungswerthen Begebenheiten. Da jest ein elektriſcher Telegraf zwischen hier und St. Petersburg eriflirt, in der ruffischen Hauptstadt man aber ftündlich über die Bewegungen der Oft Seeflotten Nachrichten erhält, so werden die daselbst vorzufallenden Ereignisse uns auf diesem Wege schneller bekannt werden, wie früher über Schweden und Hamburg. Wie wir weiter unten sehen werden , liegen uns telegrafische Nachrich ten vom 14. d. M. aus St. Petersburg vor. Es ist demnach klar, daß bis zu diesem Tage auf den Alans - Inseln und gegen Bomarsund nichts von Bedeutung unternommen worden war. Ueber die Bewegungen der vereinigten Flotten im schwarzen Meere und diejenigen der Auxiliar-Armee, herrscht noch das nämliche Dunkel. Unterdeß vollzieht die russische Donau- Armee in langsamen Märschen ihre rükgängige Bewegung. Wie bald sie vollendet sein wird, ob die Armee gleich von Galacz aus über den Pruth zieht, ist um so weniger zu bestimmen, als Anhaltspunkte über ihre künftige Dislozirung an diesem Fluffe und an der Donau bis zur Stunde fehlen. Wie ihre Aufstellung auch ausfallen mag, gewiß ist es , daß die ruffi sche Armee, nachdem sie das Kriegstheater in den Fürstenthümern, welches ihre Wirksamkeit lähmte , verlassen , jezt eine imposantere , ihr mehr Spielraum bietende, obwohl defenſive Stellung einnehmen wird. In wie fern dieſe ihre neue Poſizion auf die politischen Verhältnisse eine Nükwirkung ausüben mag, ist nicht zu erörtern, so lang über die künftige Besezung der Fürstenthümer nichts thatsächliches vorliegt. Eine telegrafische Depesche aus Petersburg vom 14. d . M., die gestern hier eingetroffen , bringt die Nachricht von einem neuen in Asien durch die Ruffen erfochtenen Siege. General Wrangel hat am 1. August an der Spize des bei Erivan auf gestellten Detachements das türkische Korps, welches die Posizionen von Bajazed inne hatte, vollkommen besiegt. Vier Geschüze , 17 Fahnen und 2 Lager waren die Trophäen dieses Sieges . 3000 Türken blieben auf dem Schlachtfeld . Gen.-Lieut. Wrangel besezte hierauf die Stadt Bajazed, deſſen Bewohner ihm eine Deputazion entgegengesandt mit der Bitte , fie von den Bedrükun gen der Türken zu befreien. Bajazed meist von Armeniern bewohnt, ist die Hauptstadt Türkiſch3 Armeniens . Sie wurde im vorigen türkischen Kriege von den Ruffen besezt, und hatte im Jahre 1829 eine Belagerung gegen den Pascha von Mus zu bestehen. Die kleine russische Garnison widerstand nicht nur während einer Woche in 8 Feldschanzen und einigen befestigten Gebäuden den heftigen An griffen des zehnfach überlegenen 25,000 Mann zählenden Feindes , sondern griff ihn auch nachträglich an , und zwang ihn zu einem eiligen Rükzug. Generallieutenant Panutine , der einen Theil der Garnison kommandirte, obgleich schon am Anfang der Belagerung verwundet , trug am meisten zum glänzenden Erfolge dieser Waffenthat bei , und legte ſo den Grundstein zu dem Waffenruhme, den er nachher in den Schlachten zu Pereb , Komorn , Szegedin und Temeswar in Waffenbrüderſchaft mit der österreichischen Armee erkämpfte. II (Wien, 15. Aug.) Zuvörderst müſſen wir erwähnen, daß die engl.Franz

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Staatemänner in ihren ämtlichen Depeschen und von der Tribune herab eben so, wie die ausgezeichnetsten und hervorragendften Militärs Europas, endlich sämmt liche westeuropäische Journale den neuestens ausgeführten strategischen Bewegungen der f. f. österr. Oftarmee unter dem Oberkommando Seiner Erzellenz des F. 3. M. Freiherrn von Heß die vollste Anerkennung zollen . Wir fühlten uns bisher nicht berufen , über die weiſen Anordnungen des k. k. Oberkom . mandos , deren Geheimhaltung jedem österreichischen Staatsbürger zur Pflicht geworden ist , und über die eben so rasche als bewunderungswerthe Ausführung der Befehle Seiner k . f . Apostolischen Majestät des Kaisers auch nur die leisefte Andeutung zu machen . Da jedoch das Siegel des öffentlichen Geheimnisses zur Ehre unseres schönen Oesterreichs vor den Augen von Europa erbrochen aufliegt, sei es auch uns gestattet, es nach allen Seiten hin zu bes ftätigen , daß an der Oftgrenze unserer Monarchie eine vortrefflich ausgerüs ftete , zahlreiche, bis zum Enthusiasmus kampfesmuthige Armee in einer in den Annalen unserer Kriegsgeschichte beisp ellos farzen Zeit , ohne allem Ge

mee ohne von irgend einem europäischen Nebenbuhler künftighin behindert zu werden ; indessen ist der Haß der türkischen Befehlshaber gegen fene Gattung Anführer so groß, daß sie selbst Churschid Pascha schon lange beseitiget haben würden, wenn nicht der englische Gesandte zu Konftantinopel der warme Be schüzer desselben wäre, und so dürfte es nach wie vor beim Alten verbleiben : D. h. Guyon wird unbeschränkt über die Truppen in jener Gegend gebieten. C † (Wien). Wenn wir aller Orten das Zwekmäßige und Praktiſche, wo es vorkömmt, stets bereitwillig auerkennen und würdigen, so freut es uns besonders, wenn das Heimische auch auswärts als zwefgemäß und praktisch an erkannt und in Anwendung gezogen wird. Seit der neuen Organisirung unserer Armee und Militär - Mu siten wurde auch Allerhöchsten Orte die Ausführung von Trommel treichen zur Musik beim Defiliren angeordnet. Die Wahl dieser Streiche war nicht gleichgültig. Denn wollte man

räusche zusammengezogen wurde, eine herrliche Armee, die vollkommen geeig den alten ordinären Marsch der Tamboure , der unseres Wissens in Breußen net ist, das Schwert in die Wagschale der orientalischen Frage entschei und Rußland beim Defiliren von den Tambouren zur Musik geschlagen wird, beibehalten , so hatte dieß zwei Nachtheile. bend zu legen. Erstens markiren die Tamboure in diesem Marsche alle Schritte, schla Schon in dem zweiten von uns veröffentlichten Armeebefehl des Höchft kommandirenden F. 3. M. Baron v. Heß vom 3. d. wurde nicht nur der gen somit fortwährend , und deken dadurch die Musik zu stark. vortrefflichen Haltung aller Truppen , sondern auch des klaglosen Benehmens Zweitens enthält dieser genannte ordinäre Marsch eine Figur , welche der Landbevölkerung , welche die Bequartirung unserer Soldaten zu tragen ihn füglich nur auf die gerade Taftart anwenden läßt , und somit die so leb hat, lobende Erwähnung gemacht. Am gestrigen Tage hat sich Seine Er haft wogenden Sechsachteltakte ganz ausschließt. Von Seite unseres f. f. zellenz der General en Chef in sein Hauptquartier an die Ostgrenze definitiv Armee-Kapellmeister Leonhardt wurde daher ein Trommelstreich für diesen begeben , um von dort aus die weiteren Befehle Seiner Apostolischen Maje Zwek entworfen , der eben gerade dadurch, daß er nicht fortwährend alle Schritte markirt , den Auftritt des linken Fußes um so kräftiger hervorhebt ; stät an der Spize unserer Armee zur Ausführung zu bringen. Nach Briefen aus Ruftschuk befindet sich nunmehr auch der größere Theil dadurch auch die Musik nicht zu stark dekt , und überdieß für den nicht mu der Balkanarmee am walachischen Boden. Bis zur Stunde wurden weder ſikaliſchen Mann den wichtigen Anhaltspunkt bietet , daß er gleich weiß , daß bei Rustschuk noch bei Turtukai- Silistria Pontone- Brüfen geschlagen ; die der öfters einzeln wiederkehrende Ruker , den linken Fuß bedeutet ; somit dem Truppen werden über die Donau auf Tschaiken und Booten überschifft. So Manne jeden Zweifel benimmt , ob mit dem linken oder rechten Fuß aufzu weit unsere Nachrichten reichen , befand sich das Hauptquartier des Omer treten ist. Außerdem hat dieser Trommelstreich aber noch den Vortheil , daß er Pascha am 8. d . noch in Ruftschuf. Er traf von dort aus seine Anordnungen für die militärische Poſizion der türkischen Armee derart , daß die Vor. ebensowohl zur geraden Taktart des Alla breve und 2 4 - als auch zu dem posten derselben bis an das rechte Ufer der Jalomiga vorgeschoben werden. Takte geschlagen werden kann . Diese Aufstellung erachtet der türkische Feldherr als von der Strategie geboNach brieflichen Mittheilungen aus Berlin hat nun dieser Trommel ten. Wir haben guten Grund anzunehmen , daß durch diese neueste Posizion streich , der sich bereits bei uns in so vielen Truppenkonzentrirungen als prák der Türfen eine sehr wesentliche Differenz in der Ordre de bataille jämmtli- tisch erwiesen , auch dort von Seite der höchsten Personen die Aufmerk cher gegen die russischen Armee aufgestellten Truppen veranlassen dürfte , fühsamkeit auf sich gezogen , und auf Allerhöchsten Befehl wurde derselbe bereits Ien uns übrigens nicht berufen , die politische Seite des türkischen Einmar bei drei großen Paraden , zulezt bei Anwesenheit Sr. Majestät des Königs sches nach Bukarest zu beleuchten. Die kais. russischen Heere sammeln sich von Portugal , beim Defiliren zur Musik geschlagen , und von Sr. Majestät an den beiden Ufern des untern Dniester. Das Hauptquartier des General dem König befohlen , denselben bei allen Paraden und zu allen Märschen Adjutanten Gortschakoff wird , wie wir schon früher erwähnten , in Kischenew , auszuführen. Ebenso wurde auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers von Rußland bei jenes des Generals Often- Sacken in Mohilew aufgeschlagen. Der Feldmar ſchall Fürst Paskiewitsch hat sich von seinem Unwohlsein vollkommen erholt, Allerhöchstdessen Anwesenheit im heurigen Frühjahr zu Potsdam bei Gelegens und ist in Warschau wieder eingetroffen . heit der Frühjahrs-Parade , wo auch diese Trommelstreiche geschlagen wurden, Von dort aus soll er sich schon nächstens nach Süd - Rußland begeben, durch Allerhöchihrem Adjutanten zu einem Marsche die österreichischen (Leon um das Oberkommando der russischen Armee abermals zu übernehmen (?) . Wir hardt'schen) Trommelstreiche durch Herrn Kapellmeister Christos des königlich erfahren aus guter Quelle, daß sich nunmehr die Garden und Reserven aus preußischen Kaiser Franz Garde-Regiment in Abschrift nach Rußland verlangt. Weiter entnehmen wir aus demſelben Schreiben , daß der von unserem Zentral-Rußland gegen die südlichen Grenzen des Reiches in Bewegung ge = sezt haben . Das große Rosakenheer sammelt sich in Wosnessensk . Gleichzei- Armee-Kapellmeister Herrn Leonhardt komponirte Alexander-Marsch , über tig treffen am aſiatiſchen Kriegsschauplaze zur Verstärkung der russischen fau- welchen Seine Majestät der König zu äußern geruhten , daß dies der beste kafischen Armee arsehnliche Truppentheile ein, und man kann annehmen, daß Marsch sei, den Höchstdieselben seit langer Zeit gehört hätten , von Se. Ma Nußland in diesem Moment alle seine Streitkräfte auf den bedrohten Punkten jestät zum königlich preußischen Armee- Marsch bestimmt wurde , so wie daß konzentrirt. Am meisten gefährdet ist die russische Posizion in der Krimm Se. fönigliche Hoheit der Prinz von Preußen bei wiederholten Morgenmu und an der tscherkessischen Küste. Auf außerordentlichem Wege kömmt uns die iken denselben zur Aufführung verlangte. Cam Nachricht aus Varna zu, daß der Angriff auf diese russischen Vosizionen sei tens der Hilfstruppen mit 90,000 Mann stattfinden wird. Der betreffende Preußen. * In Nr. 51 unseres Blattes haben wir einen Bericht über den in Operazionsplan wird als ein Dienstgeheimniß bewahrt. Wir erfahren nur, daß die Pontusflotte der Alliirten getheilt wird. Der Admiral Dundas wird der Anders'schen Schwimmschule in Posen gemachten Versuch gebracht, der noch seiner den Hafen von Sebastopol blokiren und die russische Flotte beob von Berlin aus in der "1 Schlesischen Zeitung " berichtiget wird . Hiernach ist achten. Der Admiral Hamelin mit den Divisionen Lyons und Bruat und das Verfahren , wodurch ein Soldat in den Stand gesezt wurde , mit Sak sämmtlichen türkisch- egyptischen Kriegsschiffen wird die große Erpedizion be- und Pat tiefes Wasser zu paſſiren , ohne dazu eine Hand zu rühren , genauer gleiten und in das Asowsche Meer eindringen, um dort die russischen Küsten- folgendermaßen beschrieben : „ Der vollständig gepakte Tornister inkl . Mantel Forts zu zerstören . Schon in der nächsten Nummer werden wir in der Lage wurde in einen Beutel von wasserdichter Leinwand gestekt , ſo daß die darin sein, aus verläßlichen Duellen über dieses höchst wichtige kriegerische Unterneh- befindlichen Gegenstände nicht Wasser ziehen konnten , mithin auf demselben men Daten mitzutheilen . Bis zur Stunde ist uns kein größeres Greigniß schwimmen und dadurch den Mann tragen. Damit derselbe aber nicht das Gleichgewicht verliert und nach vorn überfällt , wird das Kochgeschirr mittelst am Kriegsschauplaze bekannt . Unsere neuesten Nachrichten aus Konstantinopel bringen Folgen des : Das klägliche Ende der anatolischen Armee konnte nicht verfehlen gegen die in derselben thätig gewesenen Renegaten Seitens der türkischen Befehlshaber die Eifersucht wach zu rufen , und war es insbesondere auf den Ferik Ferhad Pascha (Stein) abgesehen, der nebenbei bemerkt selbst dem Churshid Pascha (Guyon) gefährlich zu werden drohte . Ferhad Pascha drang auf eine kriegsrechtliche Untersuchung, die denn auch in der osmanischen Hauptstadt eingeleitet wurde. Troz Kabalen und Verläumdungen wurde er freigesprochen und sollte wieder ein Kommando bei der Armee in Asien übernehmen, wel ches er jedoch entschieden ablehnte . Dadurch hat aber Churschid Vascha das erreicht, was er schon lange angestrebt : die ausschließliche Leitung jener Ar-

eines Bandes vor der Brust befestigt. Dasselbe ist indeß, um des Gleich gewichts willen , das bei seinem gewöhnlichen geringen Volumen gefährdet wäre , abgeändert konstruirt. In dem gewöhnlichen Geschirr ſizt ein zweites, fast ebenso großes , das mit seinem offenen Ende in das erste hineingeschoben und im Gebrauchsfalle so weit als möglich herausgezogen wird , so daß beide zusammen ein mit Luft gefülltes verschlossenes Gefäß von 18 Zoll Länge bilden . In dem zweiten Gefäß befindet sich ein Trinkgeschirr von demselben Metall , das ebenfalls aus zwei ineinandergeschobenen Stüken besteht. Dieß wird , wie die beiden leeren Kochgeschirre , ineinandergeschoben und zur Ver mehrung des Volumens auf der konveren Seite des großen Kochgeschirres befestigt. Das Gewehr wird wagerecht am Tornister angebunden und durch

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Korkpfropfen verschlossen . Der also Ausgerüstete sprang vom Boot in's Waſſer Tages-Nachrichten. und schwamm mit dem Strome etwa 100 Schritt , worauf man ihn mit Leis * (Wien ) Se. k. k. Apoftoliſche Majestät haben mit A. H. Entschließung ddo. Die militärischen Inspizienten waren mit dem Gelingen Schönbrunn am 10. d. M. Allergnädigst zu genehmigen geruht , daß der Eigenthümer nen an's Land zog . des von Seiten des Kriegsministeriums angeordneten Versuchs vollständig and Rebatteur dieser Zeitschrift, 3. Hirtenfeld, das ihm verliehene Ritterkreuz 3. Kl. des k. dänischen Danebrog Ordens und den f. preußischen Rothen Adler Orden zufrieden ." 4. Kl. annehmen und tragen dürfe. Ueber der Eingangsthür zum fönigl . Bankgebäude in Berlin sieht * Gestern ist Se. Erzellenz der Herr FZM. Baron Heß , Oberkommandant der man eine aus schlesischem Marmor gefertigte zirka 1½ Fuß hohe und 2/2 3. und 4. Armee, von hier mit Gefolge in das Hauptquartier nach der Bukowina abges Fuß lange kürzlich aufgestellte Tafel , auf welcher folgende roth gefärbte Jn. reiset. schrift eingegraben : Grenadier Theiffen vom Kaiser Franz Grenadier-Regiment , aus dem Kreise Cochem , Regier-Be zirk Coblenz , fiel hier durch Meuchelmord als erstes Opfer der Revolte in

Personal-Nachrichten.

Ernennungen und Eintheilungen.

Berlin den 18. März 1848 is Erfüllung seiner Pflicht als treuer Soldat. Fabro, Gottlieb, Oberfilt. des Ill :riſch-Banater 14. Grenz-Reg. , zum Plaz- Komman König Friedrich Wilhelm IV. " danten zu Semlin, und es wird Sein Andenken ehrt Philippovich, Franz von , überzähliger Oberstlt. des 1. Banal 10., zum 14 Grenz Reg. in gleicher Eigenschaft übersezt. Nassau. Papp, Karl von, Major des Illirisch Banater 14. Grenz. Reg., zum Oberflt. daselbst. · (Wiesbaden , 7. Auguft .) Nach dem neuesten Verordnungsblatte ist 3vichi ch, Moria von, Hauptmann des 14. Grenz-Reg. , zum Major beim Nomanens der bisherige Chef des Kriegsdepartements , General-Major Freiherr v. Ha Banater 13. Grenz.-Reg . deln , zum General-Adjutanten Sr. Hoheit des Herzogs und Chef der Mi Georgivic, Georg, Hauptm. des Deutsch-Banater 12. Grenz-Reg., zum Major beim Illirisch-Banater 14. Grenz Reg. litärkanzlei , der Flügel- Adjutant Major v. Ziemiecki zum Bureau-Chef, der Singer von Wallmoor , Wilhelm, penfionirte: Major , erhielt nachträglich den Oberst Hergenhahn zum Chef des Kriegsdepartements ernannt worden . Das Oberstlt. Charakter und Pension. felbe Verordnungsblatt enthält die bereits bekannte Verordnung , die Neors Dworasch ef, Josef, Dr. dirigirender Stabsarzt 1. Kl., zum Stellvertreter des Ober ganiſazion der Kriegsschule betreffend , wonach die frühere Kadettenschule mit ften Feld-Arztes beim Armee-Ober-Kommando. Bärtl, Josef, Dr. dirigirender Stabsarzt 2. Kl., rütt in die 1. Klaffe vor. einigen Abänderungen wieder hergestellt ist. Hassinger, Johann, Dr., Stabsarzt, zum dirigirenden Stabsarzt 2. Kl. beim 1. Ars mee-Kommando. Frankreich. Dworsky , Josef, Dr. , Regimentsarzt des EH. Franz Ferdinand d'Este Inf.-Reg., z * Aus der Geſchichte der Feldzüge der Nuſſen und Oesterreicher an der Stabsarzt. niederen Donau ist es bekannt , daß das Klima und die Unkultur dieser Land chsenheimer, Jesef, Dr., Regimentsarzt des 9. AR., z . Stabsarzt . fstriche den ausländischen Heeren von jeher mehr Opfer gekostet hat , als das Seidl, Josef, Kaplan des Wiener Garnis. Hauptspital , zum Feld-Superior für Kroazien, Slavonien und Dalmazien zu Agram. Schwert des Krieges . Bei der Wichtigkeit dieser Verhältnisse ist , auf Veran sepy de Bars Boghe, Daniel, penfionirter Titular-Oberst, rüft aus der 2. in die laffung der Regierung , von dem Ausschuß für Kriegsheilkunde eine "1 Anwei 1. Klaffe und fung für die Aerzte des Heeres im Morgenlande " bearbeitet worden , welche Wollmar, Franz, pensionirter Oberst aus der 3. , in die 2. Kl. der Eliſabeth -Therefien= in der „ Gazette des Hopitaur " abgedrukt ist. Es ſind darin auch die Ver Stiftung vor, dann hältnisse von Konstantinopel berüfsichtigt und das Klima dieser Stadt ist nicht Siegler von Eberswald, Heinrich Freih., venflonirter G. erhält eine derlei ers Tedigte Stiftung 3. Klaffe. gerade als mild bezeichnet. Der Winter beginnt daselbst im Januar und ist zu wirklichen Marine-Kadetten nachbenannte Zöglinge der Marine Akademie : Fidler ungen ränder nde sweise aturve net, 3u vorzug durch rasche und bedeute bezeich Temper von Isarborn, Julius, Wurmb, Julius, Giberti, Friedrich, Fayenz, welche nicht selten in wenigen Stunden 16 ° R. betragen . Die Ursache da Heinrich, Ga al de Gyula, Eulen, Seemann, Karl, Grancich, Peter, Paulucci, Hamilkar Marquis, Walterskirchen , Richard Freiherr von, von ist der in der Lage der Stadt begründete rasche Wechsel zwischen sübli Dubsky, Erwin Graf, Rauscher, Heinrich, Müller von Müllenau, cher und nördlicher Windrichtung . Dennoch wird es selten kälter als 5—6 ° Stipperger, Bernhard, La Motte, Franz Freih. von, Almstein, Karl, N. , und es friert nie bei windstillem Wetter. Das Frühjahr ist meistens August, Ofenheimer, Anton, Palefe, Emil, Stecher, Friedrich und 3 i chy, ang , heiße tro die Ueberg beginnt ohne Mai Mitte Von und unftät. feucht Stefan Graf. kene Jahreszeit und dauert bis nach der Sommersonnenwende . Von diesem Rech Wilhelm, Ropp , Karl, Schmidt, Joſef, Sommer, Ernst, Bohr Mathias, ferhauer, Hermann , und Hartmann, Eduard, Feuerwerker der Zeugs Schuf Zeitpunkte an ist die Hize gemäßigt durch die Nordwinde , welche regelmäßig Artillerie, zu Unterlts. 2. Kl. in derselben. von 10 Uhr Morgens bis Sonnenuntergang wehen und der Wärmemeffer fteigt nicht über 24° R. Der Herbst ist kühl , stürmisch und nebelig. In Faß1, Hugo , Unterlt. 1. Kl beim 13. Jäger-Bat., zum Oberlt. au ptig, Eduard, Unterlt. 2. Kl. beim 1. Jäger Reg, . Unterlt. 1. Kl . Rumelien , Bulgarien und den Fürstenthümern ist die Kälte viel heftiger und Siegert, Franz, Kadet-Oberjäger beim 13. Jäg. Bat., zum Unterlt. 2. Kl. fteigt auf 16-20° R.; ausgedehnte Wälder von Nadelhölzern , Eichen und Penfionirungen. Buchen bedeken die Abhänge der Berge und umschließen nicht selten Sümpfe, Die Hauptleute 1. Klaffe : Kraus, Adam, der Monture Dekonomie-Kommiffion zu Alt Ofen ; Wallner, Josef, des EH. Stefan Inf -R.; Stech, Peter, des Vring besonders in der Walachei . Im Juli und August steigt die Hize auf 35º, die Wasa Inf.-R.; Emmernann, Franz, des EH. Sigismund Inf.-Reg.; Mar Nächte aber sind kalt und feucht . Um diese Zeit erhebt sich durch die Schnee tini, Alerander, des 2. Banal-Grenz-Reg., alle vier mit der Vormerkung für schmelze die Donau über ihre Ufer; tie Ueberbleibsel der kurz dauernden eine Friedens-Anstellung ; Kaszaniczky de Nagy - Selmecz, Stefan , des Ueberschwemmung gehen unter den Einflüssen einer Hize von 30° im Schatten Ritter von Schönhals Inf. Reg. unter Aufrechthaltung seiner Vormerkung für rasch in Verwesung über und hauchen tödtliche Miasmen aus. Dann treten. eine Majors Friedens- Anstellung ; Weiß. Gabriel, des EH. Albrecht Inf. Reg ; Van Swieten, Friedrich Freih., des Baron Prohaska Inf -Reg.; Noe, Nu Gallen- und Wechselfieber , Lungen- und Hirnentzündungen , Rothlaufformen dolf, Hauptm. 2. Kl. des Ritter von Schönhals Inf.-R.; Wassiliki, Johann, und die Ruhr auf. Unterlt. 1. Kl. des Illirisch-Banater Grenz-Reg ; Mentasti, Dominik, Unterlt. Großbritannien . 1. Kl. des Zanini Inf.Reg. mit der Vormerkung für eine Friedens-Anstellung ; * Die militärische Angelegenheit des Tags ist die Veränderung die Unterits. 2. Klasse : Richter Wilhelm, des EH. Karl Inf.-Reg.; Mayr der britischen Uniform. Prinz Albert nimmt sich mit Eifer der Sache hofen, Karl von, des EH. Leopold Inf.-R.; Szentpetery, Alexander von, des König von Preußen Huſ.-Reg. an und verkehrt viel darüber mit der Generalität . Die Muster wurden Sr. Ordensverleihungen. f. Soh. gezeigt , ehe sie Ihrer Majestät vorgelegt wurden. Seitdem wurde: Ritterkreuz des öfterr. kais. Leopold Ordens : Oberftlt. Wilhelm Freih. eine zur Probe neu uniformirte Anzahl Soldaten Sr. k . Hoheit und dem Das Lenk von Wolfsberg, vom Artillerie-Stabe, in Anerkennung der Verdienste, Prinzen von Wales vorgestellt . Die neue Uniform der leichten Infanterie welche fich derselbe um die Vervollkommnung des Schieß-Materiales zu Kriegszwe= fen erworben hat. soll aus einem kurzen Waffenrok bestehen , und zwar nicht von rother , son dern von grauer Farbe, mit eben solchen Beinkleidern. Für das Auge wird Den österr. kais. Orden der eisernen Krone dritter Klaffe : Unterlt. Filipp Lovenz der Zeugs-Art., für die zur Verbesserung der Feuergewehre mit befriedigendem Er fie freilich dadurch nicht gewinnen, aber weniger eine Scheibe für den Feind folge gemachten Versuche und Entdekungen. abgeben. An die Stelle des Mantels tritt eine Art Umwurf. Die wich Militär - Verdienkreuz : Major Adolf Kōth, des Kaiser Jäger-Reg. für tigste Reform trifft aber den bisher höchft ungeschlachten Tornifter. Wäh. Das Auszeichnung bei der zu Parma ausgebrochenen Emeute. rend der Infanterist bisher an Flinte und Gepäk 68 Pfund zu schleppen Das silberne Verdienstkreuz : der Korporal Johann Urban des König von hatte, soll ihm diese Laft auf 28 Pfund erleichtert werden. Hannover Inf. Reg. für die Entschloffenheit bei Verfolgung dreier Deserteure von der Disziplinar-Kompagnie zu Komorn, wobet derselbe schwer verwundet wurde, dann Dänemark. Gendarm Andreas Wanyi des 6. Gend. -Reg., welcher dieſe drei Deſerteure mit (Rendsburg , 5. Auguft. ) Heute über acht Tage wird eine öffent Anwendung der Waffen zu Stande brachte. liche Lizitazion über die Demolirung des Altstädter Walles vom Schleswiger Thor S bis zur Bastion " Holstein " und * der Wälle auf " Schnitters Giland ," Patriotische Gaben. nebft ben damit in Verbindung stehenden Arbeiten , abgehalten werden. Die Der Redakzion ſind von den Herrn Major Grafen Schönborn zu Gunsten verwun so vielfach besprochenen Demolirungsarbeiten werden also doch noch im Laufe deter oder krüppelhaft werdender f. f. Gendarmen 10 f . K. M. übergeben worden, welche der Bestimmung bereits zugeführt worden find. des Sommers nach einer längeren Pause wieder fortgesezt werden.

524 Angekommen in Wien. von Mödling (Garniſon Mödling). - - Die Heilt.: Mayer, Anzeige. (Um 12. Auguft.) Oberft von Tauber, vom 14.-Gend. -vom 1. JR., von Wiener Neustadt (Wieden, gold. Kreuz), Die Benetke, vom 57. JR , von Hermannstadt (Spittels Reg., von Mailand (Stadt, römischer Kaiser). Die ganz neue seit zwei Jahren bekannte elastische ― Graf Wallis, vom 39. JR., von Inns Oberfilt.: von Schönfeld, vom 13. JR., von Udine ( Stadt | berg Nr. 18), Trauer- Armbänder für . f. Offiziere find ausschlies röm . Kaiser), Rusterholzer , vom Art. - Stab, von Biz | bruk (Mariahilf Nr. 213). Bend nur in dem Die Majore: Noth, v. Abgereiset. friz (Stadt, róm. Kaiser). (Am 12. Auguft.) Oberfilt. von Bacsak, in Bens., n. k. E. Hof Trauer: 22. Inf.-R., von Stanislau (Ober-Döbling Nr. 182), Waarenmagazin v.Oschtzabal, von der Art. Verw., von Pilsno (Wieden, Stöfl). Gmunden. - Die Majore : Bacquehem, in Pens., nach Baron Saamen, vom 29. JR., nach Krakau ; (Am 13. Auguft. ) Oberfilt. Oreskovich , in Pens., von Kremfter, des Franz Nowotny, Major v. Pre | Rittmftr. , Graf Cebrian, vom Armee - Stand, n. Füllef. Karansebes (Leopoldßadt, weiß. Rof) . Graben, Ef der obern Bräunerstraße Nr. 1144 zu haben. (Am 13. Auguft.) Major Petrics, vom 19. JR., nach nadovic, vom 13. Grenz-Reg. , von Hatkeg (Alservorstadt, Hptm. Vischer, vom 48. JR. , n. Le: beim Hirschen). - Hptm. Pascotini , vom 22. JR., von Mürzzuschlag. schen. - Die Rittmftr.: Büchold, vom 12. Gend. Reg. Noftbraten- und Stanislau (Wieden, Stadt Trieft). -― Scharapatka, vom 6. Gend.-R., nach Pefth, (Am 14. Auguft.) Major von Ebner, vom Genie- Etab nach Graz, Gollasch-Maſchinen , von Bruk a. d . Thaya (Stadt Frankfurt). Die Hytlt. : - von Grill, in Pens., nach Krems. Geißner, vom 5. Art.-Reg., von Maria-Zell, (Gasthaus auf Spiritus , in großer Auswahl von 1 fl. 12 fr. bis Stöfl), von Kronenberg, vom 51. JR., von Gleichens Englische Schirting - Hemden, das Stür zu 1 l. 36 fr. wie auch 2 Gattungen Reise-Theemaschi berg (Stadt, Nr. 646), --- Leypold, vom 7. AR., von 1 fl. 54 kr., nebst aller Gattungen Leinwänen sammt Rhumflaſche v. 6 fl. 30 kr. bis 7 ft. 30 ft. KM. Berona (Landstraße, rothen Hahn), Sierowathka, vom sche , zu haben in der Leinwäschhandlung zur zu haben bei kleinen Pariſerin, am Graben , Ek der Doro 7. AR , von Verona (Landstraße Nr 18). J. Puntschert , (Am 15. Auguft.) Major Schupp, vom 13. Jäger-B ,, | theergaſſe. (131-1) bürgl. Spångler, Stadt Grünangergaffe Nr. 833. Mit kaiserl. königi. Allerh

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Deſterreichiſcher

Beitschrift für

Nr . 66 .

Soldatenfreund .

militärische

Samstag, den

19.

Intereſſen .

Auguſt

1854.

VII .

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für Wien monatlich 30 fr ., vierteljährig 1 f. 30 kr. , für die Zußtellung in das Haus werden monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. - Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr. , halbiährig 4 fl. 20 kr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugeſenbet erhalten. - Einzelne Blätter 6 tr . R. M. Brânumerazion wird angenommen im Komptoir des Soldatenfreundes (Stadt , Bollzeile Nr. 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Briefen eingefendet werden wollen . Inserate, persönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K.M. die Betitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 R. u berichtigen kommt.-― Anonime Beiträge werden nicht berüksichtiget.

с Das verschanzte Lager bei Rastatt und Boulogne.

das Lager bei

geografischen Lage ersichtlich. Sie ist die einzige Feftung auf der über 40 Meilen langen Rheinthalebene von der Schweizergrenze bis an den un teren Main, welche in ihrer ganzen Länge von einer Eisenbahn durchschnit ten wird , und einen Kriegsschauplaz darbietet , deffen Gewinn für den

Pz. Es scheint nunmehr unwiderruflich beschloffen zu sein , daß die Feind eben so wichtig ist, als seine Behauptung für uns ; fie liegt dem aus wichtige Bundesfeftung Rastatt ohne verschanztes Lager bleiben soll. Wenn springenden Winkel gegenüber, welchen die französische Grenze mit Rhein es fich nur darum handelte , die Anlage desselben bis zum vollständigen baiern bildet. Von Raftatt aufwärts wird die westliche Grenze Deutsch Ausbau der Festungen Ulm und Rastatt zu vertagen , so würde dagegen | lands zwar durch den Rhein geschüzt ; doch wird man sich immer mehr mit nichts zu erinnern und nur zu beklagen sein, daß man mit Vollendung die dem Gedanken vertraut machen müſſen, daß die jährlich zunehmende Dampf ser beiden Hauptstüzpunkte für die Vertheidigungsoperazionen in Süddeutschschifffahrt das Ueberschreiten des Rheines sehr erleichtert, und auch der land so lange gejögert hat. Nach übereinstimmenden Berichten scheint aber | Brükenschlag schneller als sonst zu bewirken ist. Alle frühere Kriegserfah die im vorigen Jahre ernannte Spezialkommission über das früher_bean- rungen am Rheine sind daher für die Vertheidigungsoperazionen nicht mehr tragte verschanzte Lager bei Rastatt sich abfällig ausgesprochen zu haben. maßgebend, und man muß den dortigen Kriegsschauplaz jest mit anderen Dadurch ist diese Angelegenheit in eine neue Phaſe getreten und der öffent- Augen betrachten. Ist nun Rastatt unzweifelhaft dem ersten Angriffe bloßgestellt , wäre lichen Besprechung wieder anheim gefallen. nur, um die Besazung vollständig zu neutralisiren, so haben wir auch es Febei Lager verschanzter Nuzen Ganz allgemein betrachtet, ist der ftungen, die bei Ausbruch eines Krieges mit dem Nachbarstaat den ersten zwar die Genugthuung , daß die Festung nach allen Seiten vollkommen Stoß auszuhalten haben, kein unbestrittener. Es ließen sich also für die sturmfrei ist und die Besazung, auch wenn sie nicht die volle Kriegsstärke Ablehnung dieses Verstärkungsmittels bei Rastatt mancherlei haltbare Gründe hat, sich wochenlang gegen Uebermacht behaupten kann. Damit würde sie geltend machen, so lange man die Sache aus dem rein fortifikatorischen aber doch nur einen sehr kleinen Theil ihrer Bestimmung erfüllt haben. Gesichtspunkte betrachtete und den strategischen als Nebensache behandelte. Die strategische Wichtigkeit Rastatts beruht hauptsächlich in ihrer vortheil Eine Feftung nämlich, deren Besazung nicht stark genug ist , dem Feinde haften Flankenftellung gegen den bei Straßburg übergegangenen und die Eroberung des verschanzten Lagers ftreitig zu machen, wird ohne ein gegen das obere Donau- und Nekargebiet vorrüfenden Feind. Eine Flan solches leichter zu vertheidigen sein, als wenn der Feind in dem verschanz- kenstellung erhält ihren Werth aber erst durch die zu ermöglichende Flan - elektromagnetische ge= ten Lager fich festgesezt hat , wodurch er eine Stellung erlangt, die unter fenwirkung, welche man nur zu oft für eine Umständen den Entsaz sehr erschweren kann. Solche und ähnliche Gründe halten hat ; sie wird daher durch die Truppenmasse bedingt , die man mögen wohl die Ablehnung veranlaßt haben. Allein diese Gründe ftüzen gegen die bedrohte feindliche Flanke oder Verbindungslinie taktisch ver fich auf Voraussezungen verschiedener Art, die wohl eine nähere Beleuch- wenden kann. Hiermit find wir bis zu dem Standpunkt vorgedrungen, von tung verdienen. Der Kürze halber mögen hier nur die beiden wichtigsten welchem sich beffer beurtheilen läßt , ob Rastatt eines verschanzten Lagers erörtert werden : die Ausdehnung des verschanzten Lagers und die bedarf oder nicht. Die Vertheidigung einer Festung wird nur dann vom besten Erfolge Stärke der anfänglich verwendbaren Vertheidigungskräfte. insbesondere deren Offiziere Im vorigen Sommer hat man uns an Ort und Stelle versichert, fein, wenn alle einzelne Truppenförper Es würde daher wenig Men daß das verschanzte Lager bei Rastatt, dem ursprünglichen Antrage gemäß, die übertragene Rolle gut einstudirt haben. zur Aufnahme von 80,000 Mann eingerichtet werden solle. Ueber die Anschen- und Kriegerkenntniß beurkunden , wenn man die Besazung einer Fes lage und Begrenzung desselben sowohl, wie über die projektirte Beschaffen- ftung wie eine arithmetische Größe behandeln und zur Vertheidigung der heit der selbstständigen Schuzwerke, wurden uns vertrauliche Mittheilungen einzelnen Werke nur proporzionell vertheilen wollte. Jedenfalls ist es prak gemacht, über welche wir, da alle darauf bezüglichen Fragen und Antwor- tisch-zwekmäßiger, die eigentlichen Vertheidiger der Werke von denjenigen ten nur im patriotischen und wissenschaftlichen Interesse geschehen, die größte Truppenkörpern zu sondern , welche außerhalb der Festung verwendet Verschwiegenheit zu beobachten uns zur Pflicht gemacht haben. Am geeig- werden sollen. Für diese Anordnung spricht noch der Umstand , daß die neten Orte sprachen wir uns darüber aus, daß die große Ausdehnung des lezteren voraussichtlich erst nach und nach als Verstärkung eintreffen werden. Lagers den fortifikatorischen und strategischen Verhältnissen der Festung Ra- Da nun Rastatt ein Sammel- und Stüzpunkt für die Streitkräfte in der ftatt nicht zu entsprechen scheine, und suchten die Besorgniß zu widerlegen, Rheinebene sein soll , muß man auch auf das gute Unterbringen der all daß diese Festung ohne verschanztes Lager allen Werth verliere. In dieser målig eintreffenden Verstärkungen Bedacht nehmen. Die Festung selbst kann Beziehung dürften folglich unsere Ansichten mit den Ansichten der Spezial- aber ohne Nachtheil für die Gesundheitsverhältnisse nicht viel über 10,000 kommiſſion übereinstimmen. Aber zwischen einem so ausgedehnten verschanz- Mann beherbergen. Schon dies scheint die Anlage eines verschanzten La ten Lager und dem gänzlichen Wegfall eines derartigen Verstärkungsmittels gers nothwendig zu machen. Es gibt aber dafür noch triftigere Gründe . Dem gebildeten Offizier kann unmöglich entgangen sein, daß die stra= liegt noch ein weites Feld , und in einer so wichtigen Angelegenheit mag man sich wohl vorsehen, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten. Rü tegische Wirksamkeit der Festungen durch ihre Verbindung mit Eisenbahnen fen wir also der Frage etwas näher auf den Leib. eine viel ausgedehntere geworden ist. Die bisher maßgebend gewesenen Kein deutscher Militär wird so voreilig sein, aus der jezigen Kriegs Grundsäze für die fortifikatorische Anlage einer Grenzfeftung bedürfen stellung zwischen den Westmächten und Rußland ----- denn die Pforte tritt daher einer neuen Prüfung und resp. Berichtigung. Die Aufgabe : mit immer mehr in den Hintergrund - folgern zu wollen, daß Deutschland verhältnißmäßig wenig Truppen sich eine zeitlang auch gegen Uebermacht keinen Angriff von Frankreich zu gewärtigen habe. Selbst der gewiegtefte behaupten zu können , wird zwar auch ferner fortifikatorisch gelöst werden Staatsmann vermag nicht zu beurtheilen, was in den geheimnißvollen Fal müssen, ist aber nicht mehr die hauptsächlichste. ten des französischen Kriegsmantels verborgen liegt, und nur des günftigen Schon vor Erfindung der Eisenbahnen und Lokomotiven ist man in Augenbliks harrt, wo längst gehegte Pläne zur Ausführung kommen sollen. ganz Europa bemüht gewesen, den Festungen durch Vermehrung der selbst Festungen werden übrigens nicht für vorübergehende Kriegszweke erbaut, ständigen vorliegenden Werke ein sogenanntes offensives Element beizufügen. fie sollen einen bleibenden Werth ' haben und möglichst viele strategische Die militärische Benuzung der Eisenbahnen muß aber nothwendig dahin Zweke erfüllen. führen, daß das Feld der Fortifikazion in dieser Beziehung noch beſſer kul Die strategische Wichtigkeit der Feftung Rastatt ist schon aus ihrer tivirt wird ; denn die Eisenbahnen gewähren den doppelten Vortheil , die

526 Besazung bedrohter Feftungen schnell verstärken, starke Besazungen nicht | Memoiren und militärische Korrespondenz des Königs bedrohter Festungen hingegen anderwärts verwenden zu können. Josef. Heutigen Tags ist wohl die Annahme gerechtfertigt, daß der fünftige (Schluß.) Einfluß der Eisenbahnen auf den Gang der großen Operazionen nicht mehr Der Feind war am 1. Juli ans Land gestiegen ; er hatte die Tage bezweifelt wird, auch würde ein solcher Zweifler sich dem Verdachte aus

sezen, daß er von dem, was die Eisenbahnen hinsichtlich massenhafter Trup des 2. und 3. Juli dazu angewendet, feine Lebensmittel und Approvisio . pentransporte in den lezten fünf Jahren bereits geleistet haben, und was nirungen ans Land zu bringen, die Vorbereitungen zu seinem Marsche zu in Frankreich, Rußland, Defterreich, Preußen und anderen Ländern von den treffen und eine Verschanzung aufzuwerfen, um seine Einschiffung im Falle Regierungen angeordnet worden ist, um diese militärischen Leistungen noch eines Mißglükens zu begünstigen. Am Abend des 3. schob er seine Pi zu vergrößern, gar keine Notiz genommen hätte. Sobald man quets in die Ebene langs den Ufern des Amato vor und rekognoszirte die aber mittelft Dampfkraft auf Eisenbahnen einen Truppenkörper an den Bivouaks der französischen Truppen. Nach seinen eigenen Berichten war Drt seiner Bestimmung in so vielen Stunden befördern kann , als er auf er nur 4800 durch 6 Feld- und 8 Berggeschüze unterstüzte Mann Infan der Landstraße Tagemärsche brauchen würde, ist die Benuzung eines so terie stark, ohne einer einzigen Eskadron Kavallerie. Der General Reynier, schnellen Bewegungsmittels zur Beschleunigung der Operazionen über welcher dachte, daß er mit seinen Truppen, die sich oft ausgezeichnet hatten, all selbstverständlich, wo man sich deffen überhaupt bedienen kann. Da aber die Aussicht habe, die Engländer durch einen kräftigen Angriff zu schlagen, die Eisenbahnen nur verbesserte Kunststraßen sind, die ihren Werth erst durch befahl , daß man vor Tagesanbruch dem Feinde entgegen gehen und ihn das Vorhandensein der dazu gehörigen und ganz eigenthümlichen Trans- ohne Gewehrschuß überfallen werde. Da das 42. Regiment erst am 4ten portmittel erhalten, so folgt daraus, daß diese Transportmittel unter fiche- um 6 Uhr Morgens anlangte, begann die Bewegung erst um 8 Uhr. Die ren Schuz gebracht werden müssen, weil man nicht immer vorher wiffen Engländer marschirten seit dem Morgen in Kolonnen und hatten eine offene kann, wann, in welcher Richtung und zu welchem Zweke ihre Verwendung Ebene von beiläufig 10 Kilometres vor sich, um uns anzugreifen ; der Ge neral Reynier, der sie von seiner beherrschenden Höhe übersah, gab Befehl nöthig wird. Dieser Fall tritt in sehr augenscheinlicher Weise auf der badischen ihnen entgegen zu gehen, und sich links in Schlachtordnung auf das Regi Rheinthalebene ein, wodurch wir für das verschanzte Lager bei Rastatt einen ment zur Rechten zu formiren, sobald man den Amato überschritten haben würde. (Wir entnehmen diese Angaben faft wörtlich dem Berichte, welchen neuen Bestimmungsgrund gewinnen. So lange keine Eisenbahn durch das Kinzigthal nach dem oberen der Kommandant der Artillerie des Generalen Reynier vor 25 Jahren als Spectateur militaire" einrüfen ließ. Nekar- und Donauthale führt, müffen bei einem feindlichen Einfalle in Augenzeuge in den vierten Band des Oberbaden die dortigen Eisenbahntransportmittel unter den Schuz der Fe- Derselbe weicht in den Einzelnheiten von dem Berichte des Generalen ― selbst, der in der Korrespondenz, 3. Band, Seite 370 nachgelesen werden ftung Rastatt gestellt werden , da ihre Abführung in füdlicher Richtung kann , ab. So z. B. läßt er das 42. Regiment nicht in die Linie rüken, hn vollendet bereits Bodensee zum bis Oberrheinba wenn auch die badische Dieses an was die Truppen, welche Reynier dem Obersten Stuart entgegensezte , auf aus mehrfachen Gründen nicht zulässig erscheint fein sollte fich sehr kostbare Material würde zwar bei Mannheim und Heidelberg, 4000 Mann verringert. ) Das erste leichte Infanterie-Regiment feste folg oder auch auf der Bruchsal- Stuttgarter Verbindungsbahn jedenfalls eben lich von dem rechten Ufer auf das linke über und befand sich zuerst in der so sicher untergebracht sein, dann aber nicht zu Militärtransporten von Schlachtlinie. An seine Rechte sollte das polnische Regiment vorrüfen. Rastatt ab verwendet werden können , wenn die durch das Murgthal anrü- Die Artillerie kam dann und hierauf das Schweizers und das 23. leichte kenden Verstärkungen offensive Demonstrazionen in südlicher oder vielleicht Infanterie- Regiment. Die englischen Kolonnen hielten, um sich in Schlacht, auch nördlicher Richtung zulässig machen. Handelte es sich hierbei bloß ordnung zu entwikeln, und man sah die beiden kleinen Armeen , von dem um den Zeitverlust, so wäre es kaum der Rede werth , wenn die dazu Feuer ihrer Tirailleurs gedekt, sich gleichzeitig mit Kaltblütigkeit und Ge erforderlichen Lokomotivzüge von entfernteren Stazionen abgehen müßten, nauigkeit in Schlachtordnung stellen. Aber ohne zu warten bis das fran um in Rastatt Truppen zu einer Fahrt nach Renchen 2c. aufzunehmen . zösische zweite Treffen formirt war, marschirte der General Compère , wel Man muß dabei auch den Fall im Auge haben , daß französische Streif- cher den linken Flügel befehligte, den Befehl des kommandirenden Genera forps bei Lauterburg über den Rhein gesezt worden sind , um die Eisen- len buchstäblich ausführend, im Sturmschritte, mit gefälltem Bajonnete an bahnverbindung zwischen Rastatt und Bruchsal zu unterbrechen. Das Lez- der Spize des 1. Regimentes gegen den Feind. Der rechte Flügel der tere kann aber nur verhütet werden , wenn von Rastatt ab mobile Kolon- Engländer, der auf eine gute Schußweite Halt machte, schoß auf das erste nen die Eisenbahn befahren und dieselbe gegen feindliche Zerstörungsversuche Regiment, und machte dadurch nahe an die Hälfte der Soldaten und 27 schüzen , was , so weit die Kräfte reichen , auch in südlicher Richtung zu Offiziere kampfunfähig ; der General Compère , welcher am Arm verwun geschehen haben würde. In Bezug auf den militärischen Schuz dieser wich- det wurde, blieb auf dem Schlachtfelde. Diese Decharge hielt das erste tigen Eisenbahn scheint es daher nothwendig , Rastatt zu einer Hauptsta- Regiment nur wenig auf, es schloß seine Reihen im Augenblik wieder und ging unverzüglich im Sturmschritte mit den Polen weiter, welche in dieſem zion einzurichten. Die früher so beschränkten Ansichten über die militärische Benuzung Augenblike in die Schlachtlinie rüften ; aber eine zweite Decharge zerstörte der Eisenbahnen haben aber zur Folge gehabt , daß der badische Schienen- faft Alles, was vom rechten Flügelbataillon des ersten Regimentes blieb weg nicht in die Feftung Rastatt hinein , sondern außerhalb in wirksamfter und brachte die beiden so unklug in den Kampf verwikelten Bataillone in Kanonenschußweite an der Ostseite auf einem Damme fortgeführt worden Unordnung. Dies war das Werk eines Augenblikes . Der Feind rüfte vor, aber ift , dessen sich der Gegner zu einer gedekten Stellung bedienen kann , die zugleich auch das Murgthal absperrt. Dadurch ist der Bahnhof fern von das Feuer der französischen Artillerie und das Einrüken der Schweizer der Stadt in eine völlig freie Ebene zu liegen gekommen. Ein nachtheili und des 28. leichten Regimentes hielten ihn zurük. Es fand kein weite geres Zusammentreffen von Lokalverhältnissen läßt sich kaum denken ! Diesem res Handgemenge mehr statt. Der Feind hat den französischen Verlust der auf schon vielfach gerügten Uebelftande wäre zwar durch eine Korrekzion der dem Schlachtfelde Zurüfgelassenen auf 700 Todte oder Verwundete angeschla Bahn abzuhelfen , wie durch Verlegung des Bahnhofs innerhalb der beiden gen, was nicht übertrieben scheint, und auf beiläufig 1000 Gefangene, was füdöstlichen Forts . Aber der dazu geeignete Raum , welcher gegenwärtig sehr übertrieben sein kann. Der General Reynier hatte nur 5300 Mann nur von unbedeutenden Häusern besezt ist , wird in Kriegszeiten wohl zu zusammenbringen können und zog fich mit 4800, darunter 300 Verwundete, anderen militärischen Zweken verwendet werden müssen und dürfte höchstens zurük. Die Engländer hatten nach ihrem Bericht nur 1 Kapitän und 44 zur Aufnahme von Maschinengebäuden zu bestimmen sein. Sollen über Soldaten an Todten und 11 Offiziere und 271 Soldaten an Verwundeten. Dieser schwere Schlag, in dem Augenblik, wo sich Gaëta noch hielt, haupt die bereits zum Schuz der Eisenbahn im Festungsbereich angelegten Lünetten nicht überflüssig werden , so scheint es am zwekmäßigsten , den hatte die fast gänzliche Entblößung Kalabriens von Truppen nach sich und Bahnhof an seiner bisherigen Stelle zu laſſen , denselben aber durch ein entzündete dort mit größerer Wuth als jemals das Feuer der Insurrekzion . verschanztes Lager einzuschließen. Ein Flügel-Adjutant des Königs Josef, der sich beim Generalen Reynier Dieses Lager , welches zugleich die Bestimmung erhalten kann , den befand, brachte die Nachricht davon nach Neapel. Der König konnte dem Ausgang des Murgthals zu deken , braucht aber nur auf 20,000 Mann Generalen den Befehl zukommen lassen, sich auf Caffano zurükzuziehen , er berechnet zu sein , und muß mit einer Besazung von 6-8000 Mann so nahm diese Route, nach seiner Niederlage durch das Thal des Amato auf lange Widerstand zu leisten vermögen , bis die Entsaztruppen heranrüken, Catanzaro zurüfgehend. Der Feind verfolgte die Armee nicht. Sir John Stuart führte das welche fich der Eisenbahn doch wenigstens bis Bruchsal werden bedienen können. Auf solche Weise dürften die Vortheile und Nachtheile eines ver Vorhaben aus , das wir erwähnt haben. Eine Brigade begab sich nach schanzten Lagers bei Rastatt dergestalt auszugleichen sein , daß die Vortheile Monteleone, dem Hauptdepot der französischen Armee in Kalabrien, machte überwiegen. (Schluß folgt.) dort einige Hundert Gefangene, und bemächtigte sich der Bagagen und Ap provifionirungen, die dort gesammelt lagen. Dieselbe Brigade wurde beauf tragt unter dem Befehle des Obersten Oswald, die Belagerung des Schlof ses Scylla vorzunehmen, wo sich auf Befehl des Generalen Reynier der Chef des Geniebataillons Michel mit seinen Sappeurs, 40 Mann Artillerie

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Ganzen 250 Mann, pen vom Lande aus auf einem großen Theile ihrer Höhen gesehen wurden und deren Schießscharten aus Mauerwerk waren, bald die Vortheile seiner eingeschloffen hatte. Das Schloß Schllo, am Eingange der Meerenge von Messina gele- Beherrschung. Mit seinem tiefen Verständniß fällte der Kaiser nach der Bes gen, ist auf einem Felsen, der ins Meer hinausragt, erbaut und stellt eine lagerung folgendes Urtheil : „Nachdem ich die Profile von Gaëta mit Auf fleine Halbinsel dar, die mit der Feste durch eine enge Landzuge verbunden merksamkeit gelesen habe, glaube ich, daß es ein zu schlechter Plaz ist, um ift, hinter welcher sich gegen Norden die Stadt Scylla befindet. Dieser Fels ihn zu halten. Ein Plaz, den man in Bresche schießt, bevor man den be ift 68 Metres über die Meeresfläche erhaben, er hat zu seiner Rechten, das dekten Weg genommen hat und dessen Bresche gangbar ist, ohne den Gra ist ein schlechter heißt gegen Often, eine von einem Gestade begrenzte Bucht, in welcher die ben zu überschreiten und die Kontreskarpe zu sprengen vom 24. Juli. ) Josefs jenen auf Antwort als Auguft 8. Schiffe manchmal gezwungen sind, Anker zu werfen, um in der Meerenge Plaz. " (Brief vom der Häupts auch welchen unter stark, Mann 6200 war Garnison Die das ; abschüßig steil Lucht die ist Often im ; einen Schiffbruch zu vermeiden Schloß Scylla war durch das Erdbeben des Jahres 1783 stark beschädigt ling der Banditen Fra Diavolo fich befand, der den Pla, verließ und spä= und seither noch nicht ausgebessert worden. Die Zifterne war zum Theile ter den Lohn seiner Thaten erntete. Seine hauptsächliche Stärke bestand verschüttet ; die erste Sorge des Kommandanten Michel war aus derselben in zwei Kompagnien leichter Artillerie und einem Detachement Küsten - Ar die Trümmer ziehen und Wasser in dieselbe bringen zu lassen, welches durch tillerie, welche thätig die 126 Feuerschlünde , welche der Plaz spielen ließ,

und 2 Kompagnien des 23. leichten Regimentes, im

Maulthiere geschafft wurde . Bevor er sich in das Schloß zurüfzog, ließ er die vorzüglichsten Bewohner der Stadt versammeln und erhielt von ihnen einige Hundert Dukaten, mit denen er 5 Ochsen, 58 Hammel und zwei kleine Tonnen Wein kaufte. Das Fort war mit 40,000 Porzionen Zwibak versehen, aber die Zifterne enthielt nur 14,790 Litres Wasser. Das Schloß besteht aus kasemattirten, terraffenförmig gedekten Gebäuden, deren sehr dife Mauern zwei Laufgräben umgeben. Der Kommandant Michel ließ vor dem Thore einen Wall mit Trofenfteinen aufwerfen und ftellte zwei Geschüze und zwei alte Mörser, die sich in dem Schloffe fanden, als Batterie auf. Am 7. war das Hospital- Schiff, genannt der Planter", der englischen Erpedizion, das 116 Verwundete an Bord hatte, genöthigt, in der Bucht zu ankern und strich bei den ersten Kanonenschüssen , die gegen dasselbe gerichtet wurden, seine Flagge. Der Kommandant Michel gab Die Verwundeten auf Ehrenwort los, der H Planter" trug ste nach Sizilien und tehrte dann zurük.

bedienten. Der Gouverneur war der Prinz von Heffen- Philippsthal , ein waferer und entschlossener Mann, der aber nach dem Zeugnisse der Englan der ― das übrigens verdächtig ist, weil sie in schlechtem Einverständnisse nichts von der Kunft, eine Festung zu vertheidigen, vers mit ihm waren ― stand, Niemanden anhörte. Er verschwendete unzeitig seine Munizion, und verdarb bald seine Artillerie, da er den Dienst eines Bombardiers versah und das Verdienst der Vertheidigung eher nach der Zahl der abgefeuerten Schüsse als nach der Wirkung, die sie hervorbrachten, abwog. Im seltsamen Gegensaz festen die Belagerer ihre Arbeiten mit einer ungewöhnlichen Kalts blütigkeit und Unerschrokenheit fort, ohne einen Kanonenschuß zu thun, be vor fie an den Fuß des Glacis gelangt waren ; aber dann bestürmten fie den Plaz mit einer zahlreichen Artillerie, der er nicht antworten fonnte. Die lezte Periode der Belagerung, welche die schwierigste ist, bot keine Fährlich keiten dar und durch ihre militärische Ueberlegenheit machten sich die Fran sofen in wenigen Wochen zu Meistern einer Feftung, welche man mit dem Namen des " kleinen Gibraltar" beehrte. (Jones, obiges Werk , S. 286.)

Am 8. erschienen die kalabrischen Bauern vor dem Fort. Am 12.vollbrachte der Oberst Dewald die Einschließung desselben mit seiner Brigade , zwei 12pfündigen Geschüzen, einer 5½zölligen Haubize und einigen Berggeschü Am 24. Februar rekognoszirte der General Vallongue, welcher die zen. Zu Ingenieurs hatte er den Kapitän Jones (der Verfasser der Ta- Genietruppen bei der neapolitanischen Armee befehligte, sehr geschikt den gebuchblätter) und den Lieutenant Lewis , einen ausgezeichneten Offizier, Plaz. Am 1. März beschied ihn der Marschall Masséna zu sich in Neapel, heute zu Tage Oberst und noch im Dienste. um mit dem Artillerie- Generalen und dem betreffenden Kommiffär die vor Es ist hier nicht der Ort in die Einzelnheiten der schönen Vertheidi- zunehmenden Operazionen und die anzuwendenden Mittel zu besprechen, gung des Kommandanten Michel einzugehen , welchen die Engländer als welche die Uebergabe von Gaëta herbeizuführen geeignet wären. Die Vor einen Offizier " of much service and character" (von vieler Dienstkenntniß schläge des Genie- Generalen, der zur Belagerung 50 großkalibrige Feuer und Charakter) bezeichnen. Er nahm erst am 23. Juli, als er kein Wasser schlünde und wenigstens 4000 Mann Infanterie forderte, wurden angenoms mehr hatte, die Uebergabe an, die ihm großmüthig von dem Obersten Ds- men. Die Meinungen waren über die Frage des Bombardements getheilt. wald unter der Bedingung angetragen wurde, mit der ganzen Besazung des Der Genie- General wünschte, daß diese Demonstrazion impoſant ſei und Forts nach Frankreich gebracht zu werden. mit zwei Batterien, die eine mit drei Mörsern und zwei 24pfündigen Ge Das Schloß Reggio, wohin fich 200 Mann aus freiem Antriebe geschüzen auf dem Quai von Caftellone , und die andere mit 15 Geschüzen flüchtet hatten , übergab sich zur selben Zeit. (Ein Brief des Kaisers im (darunter 4 Mörsern) auf dem Berge Atrating, welcher 700 Metres von 3. Bande, S. 166 bringt, daß die 680 Mann starke franz . Garnison Reggio's dem Plaze entfernt und beiläufig von der Höhe seiner Befestigungen ist, in Genua anlangte. Diese Zahl ist irrthümlich. Der englische Bericht gibt geschehe. Aber um diese 15 Feuerschlünde zusammen zu bringen , brauchte an allen Orten nur 200 an) . Etwas später ergab sich die Garnison von man mindestens 14 Tage, während man in 7-8 Tagen auf dem Quai der Cotrone, zu Waffer und zu Land gedrängt , gleichfalls. Der Feind behielt Vorstadt eine Batterie von 8-10 Geschüzen haben konnte, mit welchen diesen Plaz nicht. man die Schaluppen entfernen, den Hafen verbrennen und die Stadt be= Der dritte Band umfaßt die Ereignisse des Jahres 1806 und jene schießen könnte. Dieses Mittel, durch welches man einige Tage gewann, des Jahres 1807 bis zum 19. September. Der Verfasser hat der Bela- und dem Anlangen von Verstärkung zuvorkam , schien den anderen Raths gerung von Gaëta ein besonderes Kapitel gewidmet, dieselbe wurde schon Mitgliedern genügen zu müssen, wenn man noch Einverständniß im Plaze in den Memoiren des Marschalls Masséna sehr gut behandelt ; der Kapi- hinzurechnete, auf welche der General Lacour, der Kommandant der Bela tan Du Caffe hat einige neue Einzelnheiten hinzugefügt. Die beiden Be- gerungstruppen , rechnen zu können sich einbildete. Die Beschießung hatte richte ftüzen sich auf die Rapporte der Kommandanten der Artillerie und am 21. März ohne Erfolg statt ; man erneuerte den Versuch , ebenfalls Genietruppen und besonders auf das Tagebuch , welches der Chef des Ge- ohne Erfolg, am 5. April. Von diesem Augenblike entsagte man demselben. niestabes, der Gen. Nempde im J. 1808 redigirte. Die Stadt Gaëta iſt am Man hatte am 9. März die Trancheen mit 40 Mann Infanterie und Fuße eines hohen Berges, auf einer Halbinsel erbaut, deren enge Land- 36 Sappeurs eröffnet. Man fuhr fort bis zum 15. Mai zu den Arbei zunge durch einige Fortifikazionsfronten in gerader Linie und mit mehreren ten nur Detachements von 40, 60, 120, höchstens 230 Mann und 120 Feuerständen vertheidigt wird. Auf der linken Seite im Angesichte des Mee- Sappeurs zu verwenden. Während einiger Zeit stand nur ein einziges res befindet sich die ausgedehnte Vorstadt Castellone , deren Debouché von Regiment (das 62. ) vor dem Plaze . Am 15. Mai , als der Feind seinen dem Glacis des Walles, der das einzige Thor des Plazes auf die Land- dritten Ausfall, der sein lezter war, machte , bestand das Belagerungskorps fronten deft, nicht sehr entfernt ist. Auf der Rechten find Gärten und ein aus nicht mehr als 4000 Mann , Artillerie und Genietruppen mit ins Sandgestade. Auf jeder Seite befindet sich eine Bucht, jene zur Rechten begriffen . heißt Serapis . Zur Linken erweitert sich die Küste und bildet den großen In den ersten Tagen des Juli waren die Trancheen zur Rechten bis Golf, welchem die Stadt den Namen leiht . Zwischen der Vorstadt und 120 Metres an den Winkeln des bedekten Weges und auf der Linken bis dem Geftade von Serapis befindet sich der Berg Atratina, und näher dem zu 80 Metres aufgeworfen worden. Es war unmöglich sich dem Plaze Plaze der Monte- Secco, niederer als der erstere, über den lezteren müssen mehr zu nähern, so lange sein Feuern noch nicht ganz aufgehört hatte. die erste und zweite Parallele gehen, um die Laufgräben von der Linken Man machte in der Nacht vom 10. auf den 11. Juli einen Versuch , der und Rechten zu verbinden. Die Möglichkeit von mehreren Seiten bestrichen den Franzosen in einem Augenblike auf einem einzigen Punkte 8 Todte und zu werden und die steinige Natur des Bodens machten die Arbeiten schwie- 40 Verwundete koftete. Es hatte eine beträchtliche Zeit gekostet , bis man rig ; der Mangel an Arbeitskräften und Belagerungs- Artillerie verlängerte aus den italienischen Feftungen die Feuerschlünde und Munizion hatte kom die Dauer derselben. Auf der rechten steilen Flanke des Monte- Secco war men laffen, welche die Belagerung erforderte. Endlich donnern am 7. Juli man genöthigt der Tranchee 4 Metres 30 Umfang in herbeigebrachter Erde 19 Strandbatterien mit 90 Feuerschlünden und eine bewegliche Batterie zu geben, man ließ oft die Mine spielen, sei es , um das Erdreich zu öff- mit vier 12pfündigen Geschüzen und zwei sechszölligen Haubizen auf ein nen, sei es, um die Häuser in der Vorstadt bei einigen Batterienständen um 3 Uhr 40 Minuten Morgene vom König gegebenes Zeichen gegen den zu demoliren. Aber als die in guter Erde solid erbauten Angriffsbatterien Plaz. Ein Artilleriekampf entwifelt fich, in welcher die Belagerung troz bewaffnet waren und zu schießen begannen, verlor der Plaz, dessen Eskar- der Unterftüzung, welche eine feindliche aus 3 Linienschiffen, 4 Fregatten,

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bat den König um die nöthigen Verstär Er bat 20 Kanonenschaluppen und 8 Bombarden bestehende Flotte dem Plaze leideten und Kranken. Er ftet, nach Verlauf einiger Stunden die Oberhand behält. kungen, um sich zum Meister der fünf Küstenpunkte zu machen, in deren Die folgenden Nächte, vom 7. auf den 8. , vom 8. auf den 9. , vom Beftz der Feind nahe war. Maratea bei Lauria, Amantea nicht weit von 9. auf den 10., und vom 10. auf den 11. verbeſſert man die tagüber beschä- | Cosenza, die Schlöffer von Scylla, Reggio und Cotrone. Im Monat Des digten Batterien, und vervollkommt man die zwei Metres von den be- gember beauftragte er den Generalen Lamarque Maratea und den General beften Wegen gezogene zweite Parallele . Die Werke, welche gewählt wur- Verdier Amantea zu schließen und reiste am 21. nach Neapel ab. Maratea ben, um Bresche geschossen zu werden, sind die Bresche genannte Baftion, kapitulirte am 1. Jänner 1807, zwölf Tage nach Eröffnung der Laufgrä durch welche die Defterreicher Gaëta im Jahre 1707 nahmen und die lezte ben. Amatea warfzwei Stürme zurük und kapitulirte erst am 13. Februar, Bastion zur Linken, von Außen des Plazes gerechnet. Die Breschen waren nachdem es eine Belagerung von 38 Tagen ausgehalten hatte, über welche geschoffen, aber man mußte noch das Feuer fortsezen, um fie gangbar zu man bedauern muß keine näheren Einzelnheiten zu haben. Zu Ende des Jahres 1806 sandte der König den Stand der fran machen und den Eintritt zu erleichtern. Der Prinz von Hessen , welcher auf den Batterien verwundet worden war, befand sich nicht mehr im Blaze. zösischen und der italienischen Armee an den Kaiser. Die Zahl der Schlag Am 18. um 3 Uhr Nachmittag pflanzte der Feind weiße Fahnen auf und fertigen betrug nicht mehr als 30,000 Mann. Die Offiziere hatten sett am 19. zogen die Truppen durch die Breschen , welche die Kanonen eröff der Schlacht von Aufterlig keine Beförderung mehr erfahren und bewiesen ihre Entmuthigung durch wiederholte Bitten zur großen Armee abzugehen . net hatten, in Gaëta ein. Als Josef dem Kaiser die Kapitulazion sandte , schrieb er ihm : Die Man schuldete den Truppen 4 Millionen, das Doppelte den Lieferanten ; so Geniewaffe hat in sehr ausgezeichneter Weise gedient . Auch die Artillerie hatte der König für die Armee allein einen Ausfall von zwölf Millionen . hat sich sehr gut gehalten. Die Grenadiere, Voltigeurs und der Rest der Er bat den Kaiser um ein Anleihen von zehn Millionen , welche er ein Jahr Belagerungs-Armee waren über die Kapitulazion, welche dem Sturm zu nach dem Frieden zurükzahlen würde und um die Aushilfe von einer all vorgekommen ist, ungeduldig. Der Herr Marschall Masséna hat bei dieser monatlich zu zahlenden Million . Er erneuerte diese Bitten in den ersten Monaten des Jahres 1807, Operazion seine gewöhnliche Hartnäkigkeit und Thätigkeit an den Tag ge stellte dem Kaiser vor, daß das Land hermetisch verschlossen und der Han legt. Der Erfolg hat seine Angriffe gekrönt. " Es war Zeit, daß die Belagerung endigte ; Gaëta schloß 10,000 M. del, der seinen Reichthum ausmachte, Nichts wäre ; daß baar Geld dem Lande in seine Mauern, während Kalabrien durch Banden aufgestandener Bauern, völlig mangle, daß es ganz und gar unmöglich wäre , die Angelegenheiten Räuber, und zur Meuterei und Plünderung aufgelegter Bösewichter durch ohne eine außerordentliche und möglichst baldige Unterstüzung ihren Fort zogen wurde. Am 19. Juli und die darauf folgenden Tage ließ Josef in gang nehmen zu lassen. Der Kaiser, welcher damals an der Spize seiner demselben Maße, als die Belagerungstruppen fich Neapel näherten, fene auf Heere in Polen stand, und welchem der Krieg, feinem Geständnisse zufolge, brechen, die in der Hauptstadt standen und stellte sie unter den Befehl des ein ungeheueres Geld kostete, und dessen Häfen und Küsten gleichfalls ges Marschalls Masséna, mit dem Auftrage , eine neue Eroberung Kalabriens, sperrt waren, sandte seinem Bruder nur eine Million, die Alles war, was die schwieriger als die erste war, zu unternehmen und diese Gegend zu be- ihm von seinem kleinen Schaze aus Turin blieb und gab Befehl ihm durch ruhigen. Diese Erpedizion wurde von dem Generalen Koch in den Me- feden der Monate April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober moiren des Marschalls umfassend erzählt ; der Kapitän Du Caffe verweist und November je 500,000 Franks zu senden. Zu dieser Unterstüzung fügte den Leser auf dieſes interessante Werk (eine der wichtigsten militärischen Er- er die Zusendung von 6000 Mann von den Depots der neapolitanischen scheinungen, die seit Langem veröffentlicht wurden) und auf den Briefwech- Armec, wohl bewaffnet und gut ausgerüstet und kündigte ihm an, daß an dere 3000 am 15. April abgehen würden. fel Josefs, welcher die Berichte der Generale enthält. Josef war befriedigt ; er erhielt Alles was er hoffen konnte ; er ver Der Marschall verließ Neapel am 1. Auguft und errichtete am 4. sein Hauptquartier in Lorenzo, 34 Meilen von der Hauptstadt. Vor der Absicherte den Kaiser, daß er die Verlegenheit überwinden werde und ent reise hatte er den auf die Grenze von La Pouille zurüfgezogenen Genera sprach dem Vertrauen eines Bruders, der für ihn ein Vater geworden war. len Verdier unterrichtet, daß er gegen den Lagonegro marschire, wo er am Die durch die Errichtung einer Garde, welche ihm der Kaiser seit dem 5. eintreffen werde und ihn eingeladen, sich in dieser Nichtung zu nähern, ohne sich aber bloszustellen. Die durch den Generalen Gardanne befehligte Vorhut hatte den Befehl fich gerade an den Lagonegro und der General Mernet sich nach Sapri im Golfe von Policaftro zu begeben. Zu Lagonegro angekommen, ließ der Marschall daselbst ein königliches Dekret veröffentlichen, welches Kalabrien in Belagerungszustand versezte. Er verließ e8 am 8. bei Tagesanbruch mit beiläufig 6000 Mann, die seine ganze Armee ausmachten und befand sich vor Mittag vor Lauria, wo die Sturmgloke ſeit drei Stunden heulte. Die Straßen und Häuser der unteren Stadt waren verbarrikadirt und mit Aufständischen angefüllt, die auf die Truppen feuerten. Es gab kein anderes Mittel fie aus denselben zu vertreiben als Feuer anzulegen. Ich kann Eurer Majestät nicht verhehlen (Brief vom 9. August), daß unser Sieg wahrhaft schrekliche Folgen hatte ; das Feuer verheerte einen großen Theil der Stadt und es geschahen Ausartungen, die es unmöglich ist im Rausche des Sieges zu verhüten. Aber indem ich über diese betrübenden Vorfälle seufze, läßt es sich nicht verhehlen, daß sie ein heilsames Beispiel sind und ich habe mich von heute an überzeugen können , daß fie ein dem Aufruhr zugefügter schreklicher Schlag waren. " Das war wahr. Der Marschall langte am 11. in Caftrovillari an ; der General Rey nier (siehe Seite 105 des dritten Bandes, den interessanten Bericht über den Marsch, den er von Catanzaro nach Cassano machte, wo er am 3. Auguft anlangte), kam von Caffano um sich mit ihm zu berathen. Erschlug hierauf sein Hauptquartier zu Cosenza auf, wo er bis zum 4. September blieb. In diesem Zeitraume fanden mehrere Erpedizionen statt , welche wir übergehen. Für den Augenblik über die Versuche der Insurgirten in dem diesseitigen Kalabrien beruhigt, ließ der Marschall den Generalen Verdier zu Cosenza und begab sich in das jenseitige Kalabrien. " Scigliano und

Beginne seiner Regierung gerathen hatte, vermehrten Ausgaben hatten sich andererseits durch die Abreise mehrerer Generale zur Armee und durch den Abmarsch von zehn der sechzehn Kavallerie-Regimenter, welche früher in dem Königreiche stazionirt gewesen waren, vermindert. Alle Generale , die ihm blieben , Cesar Berthier ausgenommen, den sein Name allein begün ftigte, waren von ihm gewählt und machten seine Regierung beliebt . Er lobte häufig in den Briefen an seinen Bruder den Marschall Jourdan, die Generale Reynier, Partouneaux, Donzelot, Lamarque, Saligny und Mau rice Mathieu, so wie seine Minister Roederer und Dumas , gegen welche der Kaiser eingenommen war. Der König, ausnehmend gut und gerecht, maß dem Grundsaze eine große Wichtigkeit bei, stets nur wakere Männer, in die er völliges Vertrauen haben konnte , anzustellen. In dieser Be " ziehung, schrieb er , sagen mir Donzelot und Lamarque besonders zu. Glauben Sie, Sire, daß ich hier hundert Meilen von den Abruzzen die Lo beserhebungen über den Generalen Partouneaur vernehme. Der General Reynier ist in Kalabrien in demselben Falle. " Auch war das Land , von der großen Menge Räuber, welche der Feind in dasselbe gebracht hatte, gereinigt, ruhig ; und der Geist der Bewohner war so gut, als man ihn vernünftiger Weise bei dem Zustande Europa's und bei der besonderen Lage, in der sie sich befanden, hoffen konnte . Es gab wohl immer noch Landun gen von Parteigängern , aber sie wurden überall zurüfgeworfen. Die be trächlichste fand gegen den 20. Mai herum statt. Der Prinz von Hessen Philippsthal (derselbe, welcher Gaëta vertheidigt hatte), landete bei Reggio mit 4 bis 5000 Mann, darunter 500 Reiter und marschirte gegen Mileto . Der General Reynier griff ihn am 28. mit dem 23., 29 , 52. Linien- und mit dem 9. Jäger-Regiment an und vernichtete sein Armeekorps vollständig . Der General Abbé verfolgte die Reste desselben bis nach Reggio, wo er am 31. einzog. Zur selben Zeit fiel Cotrone , das einen Augenblik ohne

Nicastro empfingen uns mit Vergnügen ; aber besonders in Monteleone zeigte fich die Freude über unsere Rükkunft mit mehr als bloßer Lebhaftig keit. Die ganze Bevölkerung ging , den Klerus an der Spize, uns entgegen. " Der Krieg in Kalabrien war der Krieg der Armen gegen die Reichen. Der Marschall schlug sein Hauptquartier in Monteleone auf, mit dem Generalen Reynier neben sich in Mileto, als Gouverneur des jenseiti. gen Kalabriens. Die Verbindung zwischen Mileto und Cosenza war durch Truppen der Generale Mernet und Gardanne (der Erfte zu Scigliano, der Zweite zu Nicastro) aufrecht erhalten. Der Marschall verfügte damals über nicht mehr als acht Tausend Mann nach Abzug der Verwun-

Garnison gelassen wurde, in die Gewalt der Räuber; das Volk stand auf und öffnete seine Thüren den Banden, die man im Vorhinein davon unter richtet hatte. Die Engländer gaben ihnen einige schwerkalibrige Geſchüze, derart, daß man die Trancheen vor der Stadt eröffnen mußte, um sich zum Herrn derselben zu machen. Am 2. Juni lagerte das Detachement, welche die Garnison daselbst bilden sollte, da es nicht einmarschiren konnte, auf Schußweite vor Cotrone und begann dessen Absperrung . Am 10ten wurde es durch eine Kompagnie Grenadiere verstärkt . Am 13. begab sich der General Reynier in Person dahin , rekognoszirte den Plaz und befahl die Angriffsarbeiten. Am 11. Juli am Abend vor dem Tage, an dem die Belagerer an die Mauern herangekommen, die Minen legen wollten , er«

529 reichte die Garnison, eine dunkle Nacht benüzend, die englischen Barken und , sten Montemajor, des neapolitanischen Geniekorps mit dem Kapitán Lemut überließ die Stadt ihrem unglüklichen Geschike. Es erschien , nach dem und dem Lieutenant Duillard unter seinen Befehlen kommandirt. Am 31. De Briefe des Generalen Reynier vom 20. Juli, daß der Prinz von Heffen bei der aus 300 Soldaten und 500 Räubern bestehenden Garnison war. ―― Am 4. Juli drei Tage vor der Unterzeichnung des Tilfiter Frie. dens, schrieb der Kaiser an Josef, daß ihm Kattaro and Korfu zurükgegeben werden würden, daß er aber über diese Klauseln tiefes Schweigen be. wahren und zu Tarent oder Otrante unter dem Vorwande, diese zwei Pläze in Stand zu fezen, ein Truppenforps von 4000 aller Waffengattungen unter dem Generalen Cesar Berthier * ) versammeln solle, um im ersten Augenblike nach Korfu gehen zu können, ohne daß die Engländer eine Ahnung davon hätten. Josef befolgte die Befehle des Kaisers mit der strengsten Genauigkeit. Ein erster Konvoi, der 1500 Mann mit dem Generalen Cardenau trug, ging von Otrante am 17. August ab und langte am 20. in Korfu an ; der zweite, bei dem sich der kommandirende General und sein Generalstab befand, schiffte in der Nacht vom 22. auf den 23. nach Korfu.

zember sezten sich die Truppen in 3 Kolonnen in Marsch , die Brigaden vor sich herjagend. Jene zur Rechten verfolgte den gewöhnlichen Weg nach Scylla , welcher die Ravins von Solano durchschneidet ; jene des Zentrums verfolgte die Straße, die aufgeworfen worden war und lagerte auf dem Berge Melia (in den Briefen 3annoni's " Selle de Melia genannt) ; jene zur Linken wurde auf Sah Stefano dirigirt, um Reggio zu beobachten. Die Kolonne des Zentrums hatte zwei Wege gangbar zu machen ; fenen von Campo , welcher keine Schwierigkeiten darbot und jenen von Scylla , in einer eben so langen und reißenden Senkung als die Neigung des Kontre forts von Aspromonte bestehend. Der erste wurde am 18. Jänner geen digt , der zweite konnte es erst am 7. Februar werden. Sie hatten einen gemeinschaftlichen Theil, nämlich eine lange und enge Bergkante, welche Aspromonte mit dem Berge Melia verband. Am 10. Jänner begann die Artillerie jedes Belagerungsgeſchüz an

Ein einziges Schiff wurde weggenommen, auf dem sich der Oberst des 6. den Lafetten-Einschnitten hinaufzuziehen, den je 8 Paar Ochsen vorgespannt Linien-Regimentes und eine Kompagnie desselben befand . Der Kaiser waren. Am 29. ließ sich der kommandirende General in Campo nieder, schrieb seinem Bruder, daß die Insel Korfu keinen Theil des Königreiches ausmachen werde, aber daß seine Absicht sei , die Truppen , welche daselbst find, einen Theil der Armee von Neapel bilden zu lassen, und daß der Rönig alle nöthigen Maßregeln für ihren Sold und für die Bezahlung der Kriegs- und Mundvorräthe treffen möge. Wir kommen nun schließlich auf jenen Theil des vierten Bandes zu sprechen, der vom 20. September 1807 bis zum 8. Juli 1808 reicht. Während dieses ganzen Zeitraumes war das Königreich ruhig. Der Kaiser hatte eine Reihe von Briefen an seinen Bruder geschrieben , um ihn zu drängen sich der Schlösser Reggio und Scylla zu bemächtigen , welche den Engländern zu Landungspunkten in Kalabrien dienten. Wir haben weiter oben gesagt, daß der General Stuart sich bei seiner Expedizion vorgenommen habe, das Schloß Scylla in die Luft zu sprengen. Seine Ingenieure brachten ihn von diesem Projekte ab, indem sie ihm bemerkbar machten, daß der Felsen, auf dem das Schloß stand, gegen rükwärts durch eine zirkels artige Form einen gewissen Raum (dieser Raum ift dem ähnlich, welcher von einem runden Thurme zwischen den zwei Vertheidigungslinien, welche feine Tangenten find, existirt) sicher ftelle, der durch das Feuer der Belage rer nur von der Distanz von 7-800 Metres getroffen werden kann ; daß man daher auf dem Felsen folglich eine Verbindungstreppe anbringen Fönnte, welche gestatten würde, die Garnison sobald man wollte , zurüfzuziehen. Er war dann der Ansicht das Kaftell zu erhalten und in Verthei bigungszustand zu fezen. Dieses feste Schloß hatte übrigens vom mariti men Gesichtspunkte eine große Wichtigkeit der Bucht halber, die sich unter seinen Kanonen befindet. Der König hatte nicht außer Acht gelaffen, die nöthigen Maßregeln zu treffen, um dem Feinde die Schlösser Reggio und Scylla wegnehmen zu können ; aber die Ausführung forderte einen Transport schwerer Artillerie auf eine Entfernung von 140 Meilen, theilweise zu Meer , theilweise zu Lande; beide Wege waren gleich schwierig : der Meerweg , weil man Ka. nonenboote und Küstenbatterien haben mußte , um die Konvois zu schüzen ; der Landweg, weil man in einem bergigen Lande erst eine der Artillerie fahrbare Straße eröffnen mußte. Die zur Belagerung bestimmten Feuer

und beauftragte den General Cavaignac mit dem Befehle über die Belage rung von Reggio , mit der man begann . In der Nacht vom 30. auf den 31. sperrte man die Stadt , ein 24Pfünder eröffnete die Barrikaden und man drang ein. Da das Fort durch die Stadt beherrscht war , ging der Kommandant auf Unterhandlungen ein , um eine ehrenvolle Kapitulazion

zu erreichen. Sie wurde am 2. Februar um 3 Uhr Morgens unterzeichnet. Der erste Artikel sagte, daß das Schloß den französischen Truppen überge ben werde. Die Artikel 6 und 7 gestatteten den unter der Garnison befind lichen Sizilianern und einigen fremden Offizieren nach Sizilien gegen ihr Ehrenwort zurükzukehren , nicht eher gegen die Truppen des Kaisers und seiner Verbündeten zu dienen, als bis zu ihrem Austausch gegen die in Palermo festgehaltenen französischen Gefangenen. Der König wurde, durch das Vergessen seines Namens in der Kapitulazion , sehr gereizt , ein Ver geffen , welches bei der Scylla's nicht verbessert wurde. Der Kaiser theilte die Empfindungen seines Bruders und schrieb ihm : „ Ich bin über die Ka pitulazion des Generalen Reynier entrüftet. Wegen eines ähnlichen Um standes habe ich den Marschall Brune bei Seite gesezt. Ich bin über die Klaufeln der Kapitulazion nicht minder unzufrieden. Warum die Sizilianer nach Sizilien zurükkehren laffen ? Warum diese Mittheilungen und Parla mentirungen ? Du darfst fie nicht dulden. " Die Unzufriedenheit des Königs hinderte ihn nicht dem Generalen Reynier zum Zeichen seiner Zufrieden heit mit deffen Dienstleistungen , eine Pension von 16,000 Frks . auf das große Buch der öffentlichen Schuld Neapels auszusezen , als dieser General im März 1808 das Königreich verließ. Erft am 6. Februar begann man die Geschüze von der Höhe von 600 Metres bis zum Tranchee- Depot vor Scylla nieder zu lassen , wobei man 40 aus dem Dienste getretene Leute für jedes Geschüs anwandte, um fte aufzuhalten. Die englischen Ingenieure hatten nicht allein das Schloß, sondern auch die Stadt Scylla, deren Bewohner verjagt worden waren, in vortrefflichen Vertheidigungszustand gesezt. Sie hatten die Straßen ver barrikadirt, zwei Kirchen und ein Kloster verschanzt. Die Ausfallstreppe war rechts und links von Mauern vertheidigt , welche hinderten sich der selben längst den Ufern des Meeres zu nähern. In der Nacht vom 7. oder 8. beginnt man 3 Batterien zu bauen. Die schlünde bestanden in vier 24psündigen , sechs 6pfündigen Geschüzen, in zwei Waffen theilen sich in die Arbeit , die Voltigeurs bemächtigen sich des zwei 93ölligen, zwei 6zölligen Mörsern und in zwei Haubizen. Im Laufe des Jänners wurden sie ausgeschifft, die einen bei Pezzo, unterhalb Mon Konvents der Kapuziner (rechts an der Stadt im Angesicht des Schloffes teleone, die anderen bei Gioja, ein Scylla nächst gelegener Punkt. In Be gelegen). folg der Befehle, welcher der General Reynier vom König erhalten hatte, In der Nacht vom 8. auf den 9. nähert sich eine Kompagnie Volti eröffnete er eine Straße, um die Artillerie von Monteleone nach Seminara, geurs von 12 durch 2 Offiziere geführten Sappeurs begleitet, im Laufschritte welches nur 20 Kilometres von Scylla entfernt ist, zu bringen ; aber zwei den ersten Häusern, wo die Sappeure Durchgänge zur Rechten und zur Linken tiefe und eskarpirte Ravins , welche in diesem Zwischenraume zu paffiren der Straße öffnen ; man fährt mit diesem Systeme die folgenden Nächte waren , ließen daran verzweifeln , eine Kommunikazion für die Artillerie fort, und am 11. ist man völlig Herr der Stadt. Man hatte auch eine Herstellen zu können. Der kommandirende General befahl sie durch das 4. und eine 5. Batterie begonnen, diese leztere, um das Schloß Bresche zu Ueberschreiten eines Kontreforts von Aspromonte zu umgehen , welches mit schießen. Die ersten Batterien eröffnen ihr Feuer am 11., das Fort ant Waldung bedekt und mehr als 700 Metres über der Meeresfläche erhaben wortet zuerst mit 7 Geschüzen ; am 13. feuert es nur mehr aus 3 Geſchü war. Er selbst zeichnete die Straße vor. Am 10. Dezember wurde sie zen. Sobald die Artillerie ihre Batterien vollendet und sie bewaffnet, über durch die arbeitenden Landleute eröffnet und endlich durch die Genietruppen schreitet die Gentetruppe geschüzt den Graben der Bastion zur Linken des vollendet. Auf dem Aspromonte sollte sie sich spalten , ein Zweig hinter Schloffes und zur selben Zeit werden die Mauern angegriffen , welche die dem Berge Melia vorbeiziehen, und nach Campo, von da nach Reggio, der Ausfallstreppe fichern. Am 15. beschießt die Artillerie das Schloß mit 5 Geschüzen, 4 24Pfünder und 1 16Pfünder. Am 17. um 11 Uhr Morgens andere aber in missendem Falle nach Schlla herabführen. Ende Dezember erhielt der General Reynier eine Verstärkung an Trup, fommen 30 fleine bewaffnete Barken vom Leuchthurme , stellen sich außer halb der Tragweite des Feuergewehres auf und halten sich um die Gar pen , über welche er als ein Beobachtungskorps verfügte , um die Opera nison des Forts aufzunehmen troz des Kartätschenfeuers der vor den Ka , gionen zu deken , die er unternehmen wollte. Die zu beiden Belagerungen puzinern aufgestellten Batterie. Eine einzige wurde in den Grund gebohrt, bestimmten Truppen betrugen 4855 Mann , darunter 300 Reiter , 107 Ar mehrere wurden nur gestreift. Man traf in dem Fort Magazine mit Zwi tilleriften und 140 Mann Genietruppen . Diese Waffe wurde von dem Ober bak, gesalzenem Fleisch , Pulver und 21 Geschüzen. *) Cefar Berthier betrug sich in Korfu, wie er es in Neapel gehalten hatte. Er Nun, Herr von Reggio und Scylla , beschäftigte sich der König mit machte so viele unbedachte in der Korrespondenz mitgetheilte Handlungen, daß der Expedizion nach Sizilien. alles war im Monat März bereit um fie man ihm einen Nachfolger geben mußte, welcher der General Donzelot war, vom zu versuchen , als man in Neapel erfuhr , daß die englische Flotte in dem Kaiſer beſtimmt, um den Gouverneur im Lodesfalle zu erſezen.

530 mittelländischen Meere vermehrt worden und daß zahlreiche Verstärkungen aus England in Palermo und Messina angelangt waren. Das ganze Intereffe des Kaisers richtete sich in dieser Epoche auf Korfu. Er schrieb an Josef am 7. Februar : „Korfu ist dergestalt wichtig für mich , daß sein Verlust ein trauriger Schlag für meine Pläne wäre ; das adriatische Meer wäre geschlossen u. f. w. " Am 8. schrieb er ihm :

welche im Besize von durch Konzessionen oder authentische Urtheile erlang ten Rechten waren , bekamen entsprechende Entschädigungen ; das Recht des Erbheimfalles an den Staat , welches die Erben außerhalb des 3. Grades verkürzte , wurde abgeschafft. Einige geistliche Orden wurden unterdrükt u. f. w. u. s. w. In den ersten Tagen des Mai wurden die Ereignisse zu Aranjuez,

„ Du mußt Korfu für wichtiger als Sizilien betrachten. Sizilien ist eine beantwortete und bekannte Frage, aber Korfu ist hingegen eine durchaus unbekannte. " Die Korrespondenz ist mit Befehlen angefüllt um Korfu zu verproviantiren , die dortige Garnison mit 6000 Mann zu vermehren und Geld hinzusenden. Eine beträchtliche Flotte verließ Toulon am 10. Februar , um die Ausführung dieses wichtigen Planes zu unterstüzen. Am 21. März hielt der Staatsrath eine Sizung , in welcher der Graf von Melito (Miot) eine Auseinandersezung aller Verbesserungen vor. las , welche im Königreich durch den König vorgenommen worden waren . Wir bedauern, daß der Verfasser dieses wichtige Dokument nicht vorliegen hatte, ohne Zweifel würde er es in diesem Falle als einen Zusaz zu den Memoiren mitgetheilt haben. Unter diese Verbefferungen muß man die Abschaffung des Feudalsystems mit seinem ganzen Gefolge von herrischen Gerichtsbarkeiten , Knechtschaften und Privilegien rechnen. Indem er das Joch brach, welches seine Völker drükte , wurde Josef gegen die Indivis Duen , zu deren Gunsten er jüngst eingesezt worden war , gerecht. Jene,

die Versammlung der spanischen Prinzen in Bayonne zu Neapel bekannt. Am 22. Mai erfuhr man die Abreise des Königs nach Frankreich und es wurde bekannt , daß er die Weisung habe , sich unverzüglich nach Bayonne zu begeben , das Kommando der Armee dem Marschall Jourdan und die Regentschaft , wem er wolle zu übertragen. Man schloß daraus wie na türlich , daß er schleunigst auf den Thron Spaniens gerufen würde. Am 2. Juli erhielt der Staatsrath die Mittheilung der durch den Dieses konstituzionelle Statut König dem Lande gegebenen Konstituzion . war theilweise auf das Frankreichs , theilweise auf jene des Königreiches Italien gefußt. Am 21. erhielt man die vom 8. Juli datirte Abdankung des Königs. Er wurde fast von der Mehrzeit seiner Unterthanen bedauert. So weit reichen die bemerkenswerthesten in den ersten 4 Bänden die fer Memoiren mitgetheilten Ereignisse jener ewig denkwürdigen Periode ; über die Mittheilungen der folgenden Bände wird der " Soldatenfreund" seiner Zeit Bericht zu erstatten nicht ermangeln .

Armee - Nachrichten.

Desterreich.

wovon sich 20 in Varna befinden . Es verlautet als bestimmte Nachricht, daß die Tscherkessen die kriegerischen Unternehmungen der Anglo-Franko - Türken Wien , 18. Auguft. ( Vom Kriegsschauplaze .) Unfere an ihrer Seeküste und gegen Tiflis nur dann mit 50,000 unterstüzen werden, Nachrichten , insoweit sie auf Neuheit Anspruch haben , sind ziemlich ohne wenn die Unabhängigkeit von Tscherkessien seitens dieser drei Mächte dem Bedeutung. In Konstantinopel , Varna und Baltſchik ist man noch immer | Schamyl Bey garantirt werden wird. Naib Effendi hat unumwunden erklärt, mit den Vorbereitungen zu dem großen Schlage " gegen irgend ein daß russische Agenten im Lager des Schamyl Bey sehr wichtige Unterhand. russisches Operazionsobjekt auf der Halbinsel Krimm oder auf der tscherlessi lungen angeknüpft hätten , und daß sich die Tscherkessen für jenen kriegfüh ſchen Küfte beschäftigt. Die Militärwelt ist mit Recht auf dieſes kriegerische renden Theil entscheiden werden , welcher ihrem Lande größere Garantie bie Unternehmen der Türken und ihrer Alliirten spannend aufmerksam. Die tet. Diese freie Sprache der schlauen Tscherkessen macht viel Aufsehen in Rüstungen zu Wasser und zu Land hierzu sind bereits beendet. Auf einigen Stambul und Varna . Transportschiffen befindet sich ein reichlicher Vorrath an Materialien zur alsoIn dem türkischen Hauptquartiere zu Ruftschuk befinden sich jezt viele gleichen Errichtung von Feldbefestigungen auf dem Punkte der Seeküste , wo englisch- französische Genieoffiziere , welche die Pläne ausarbeiten, nach denen die Landung der Truppen bewerkstelligt wird. Der englische Admiral Lyons | am walachischen Ufer bei den besten Donaufurthen Brükenköpfe errichtet wer befand sich am 5. August mit ſeinem Linienschiffe Agamemnon und 3 Dam- den sollen. Die Leitung dieser Arbeiten wurde dem französischen Obersten pfern im Bosporus, und übernahm die in dem türkischen Seearsenale bereit Dieu, dem Major Kuczkowski, dann den Obersten Grach und Bluhm anver gehaltenen Flachboote und das andere für die erwähnte Expedizion vorhan traut. Die Balkanarmee ist jezt zum größten Theile in fene Stazionen an dene Material, und segel e nach Varna ab. In dem dortigen Hafen wurde die Donau herabmarschirt, welche sie im Herbfte 1853 besezt hielt. Das bei ziemlich stürmischer See mit Hilfe jener Flachboote ein gelungener Lan- klein-walachische Korps ist bis an die Argislinie vorgerükt ; Halim Paſcha dungsversuch gemacht ; auch 300 Pferde wurden auf einer über diese Boote hat sein Hauptquartier in Bukarest, wo auch Omer Pascha erwartet wird. rasch improvifirten langen Brüke ohne Schwierigkeit auf festes Land gebracht, Der türkische Generalissimus hat ein wahres Soldatenglük. Seit Eröffnung des russisch-türkischen Krieges 1853-1854 war Omer Pascha noch in kei ein Experiment, welches in der That ſehr erfreulich ist. auf keinem Schlachtfelde . Er traf seine Anordnungen weit Inzwischen kehrten nach Varna auch jene Truppen zurük, welche über nem Feuer ― Küstendschi in das Innere der Dobrudscha operativ hätten vorgehen sollen. von dem Donner der Geschüze in Schumla. Zu der von dem spanischen Bei einem Scharmüzel, welches zwischen diesem Detachement und einer russi General Grafen Prim, dann vom Mahmud Pascha und dem bekannten J8 schen Streifpatrouille am 29. Juli stattfand , wurde der französische Oberst kender Beg geleiteten blutigen Affaire bei Oltenizza kam er post festum, und Dubreuil verwundet. Bekanntlich hatte der französische General Yusuf den tie kriegerischen Vorgänge bei Kalajat, Czetate unter Ismael Pascha , in der Auftrag, mit den von ihm neu organisirten Baschi Bozuk gegen die Anhöhen Dobrudscha unter Mustapha Pascha, bei der Vertheidigung von Silistria unter von Babadagh vorzudringen . Dieser Vorhut hätte dann die Division des Muſſa Pascha und neuestens unter Halim Pascha bei Giurgewo wurden, wie Generallieutenants Bosquet und das zweite rumelische Korps des Mustapha bekannt, nicht unter den Augen des türkischen Feldherrn ausgeführt. Pascha zu folgen gehabt , um Hirsowa und Matschin , später Jbraila und In den betreffenden Rapporten dieser Pascha's heißt es ausdrüklich : Galacz zu besezen und gegen die russischen Streitkräfte am Pruth zu operiren . daß sie als Kommandanten abgesonderter Detachements selbstständig gehandelt Dieser Kriegsplan steht in Wechselwirkung mit den erwartet gewesenen Ope- haben. Dies ändert an der Sache übrigens nichts : die Pascha's hatten auf razionen am oberen Pruth und Dniester , und soll , da die Näumung der dem Felde der Ehre tapfer und glüklich gekämpft, und - Omer Pascha hat Donaupfänder soeben stattfindet , erst dann zur Ausführung kommen , wenn den Ruhm, die Perle aller türkischen Befizungen die große Walachei die Besezung der Moldau durch eine vierte Macht nicht auf friedliche mit seinen Truppen im Triumphe eilig zu besezen. Es wäre nur zu wünschen, Weise erfolgt. Der russische Generallieutenant Lüders hält übrigens die daß die k . . österreichische Handelswelt aus Folge dieser improviſirten Be moldauische Donaufeftung Galacz als das Pivot , welches den Nükzug der sezung durch Türken recht große materielle Vortheile zöge ! russischen Operazionsarmee dekt, mit 2 Diviſionen besezt. Die ruſſiſche Do * nauflottille wurde aus dem Pruthhafen bei Reni nach jenem von Jemail (Wien ) Se. Majestät der König von Vortugal ist gestern Abends gebracht, ein Zeichen , daß Galacz vielleicht nach Schleifung der alten und 6 Uhr mittelft Separattrain auf der Nordbahn von Prag hier eingetroffen. neuen Befestigungswerke dennoch geräumt werden dürfte. Am Bahnhofe war eine Grenadier-Kompagnie des Infanterie- Regimentes General Bosquet erwartet daher die weiteren Befehle zum kriegerischen Prinz Wasa aufgefteilt . Zum Empfange daselbst fand sich Se. Erzellenz der Vorgehen an die untere Donau noch ab. In einem Armeebefehle des Mar- Herr Gouverneur FML. Baron Kempen und Se . Erzellenz der Herr FML. schalls St. Arnaud wurden die engliſch-franzöſiſchen Truppenkommandanten | Baron Cſorich ein ; alle übrigen Generale , Stabs- und Oberoffiziere der angewiesen : am 8. ihre Lagerzelte abzubrechen und sich an Bord der Schiffe Garnison erwarteten Se. Majestät am innern Burgplaze , wo a. h . derselbe zu begeben. Da aber die asiatische Brechruhr , sowohl unter den Landsolda- | das Absteigquartier nahm. Große Hoffnungen knüpfen sich an die Person ten , als unter den Matrosen große Verheerungen angerichtet hat , und dieses jugendlichen Fürsten. Einem Geschlechte durch seinen Vater verwandt, der Mannschaft krank darniederlag , mußte die Erpedizion aufgeschoben werden . das dem Throne der meerbeherrschenden Nazion so nahe steht , könnte er aus Den Gegenstand des Lagergespräches in Varna bildet noch immer die ersehen sein , ein vielbewegtes, durch und durch krankes Land zu befrieden. Mission des Mehmed Emir , bekannt unter dem Namen Naib Effendi , eines Spaniens Armee liefert in diesem Augenblik durch die maßlose Verblendung tscherkessischen Abgesandten des Schamyl an der Spize von 50 Häuptlingen, der berufensten Führer das entsezliche Schauspiel einer an die besten Zeiten

531 der Prätorianer erinnernden Zügelloßigkeit. An Oesterreichs Heere kann der Tages -Nachrichten. ' funge Monarch , der nachbarliche Regent jenes unglütlichen Landes , all' die * (Wien.) WegenGeburtsfestes der eingetretenen ungünstigen mußte gestern die Tugenden und Vorzüge ersehen , die uns über Sturm und Brandung hinweg zur Feier angeordnete kirchliche des allerhöchsten Revue Witterung und öffentliche Berez groß und stark gemacht haben. monie unterbleiben, und trat an die Stelle derselben eine Kirchenparade, welche in den Preußen. Räumen der Alſerkaferne vou der Garnison um 8 Uhr Morgens abgehalten wurde. * Am 2. Auguft, Mittags von 12 Uhr ab, feierte das f. medizi * Wir geben durch das nachfolgende Gedichtchen unſeren Gefühlen zu dem erhas nisch-chirurgische Friedrich-Wilhelms-Institut und die k. medizinisch - ch is benen 18. Auguft Sprache : Der Invalide. rurgische Akademie für das Militär in dem großen Konferenzsaale Es fist ein alter Invalid Der eine brachte Luft und Glük, des Instituts den 60. Stiftungstag des Instituts und den 44. der Aka Der and're Schmerz und Leid. Ja seiner Brüder Neih'n, demie, in Gegenwart Ihrer Erzellenz des Generals der Infanterie von Se Legt den Kalender vor sich auf Da plözlich heitert sich sein Blif, lasinsky, des Generallieutenants von Reiher, des Generalmajors von Britt Und schauet finnend drein ; Sein Auge firahlt voll Luft, Die alten Kriegers Auge trifft Und wie die Tag' und Monden d'rin wig und vieler höheren Stabsoffiziere des Kriegsministeriums und der Gar Den achtzehnten August ; Erschaut des Alten Blik, nison, mehrere Räthe aus dem Minifterium des Krieges und des Ministeriums Und seine Hände faltet er Bringt Manches aus vergangner Zeit der geistlichen 2. Medizinal-Angelegenheiten, vieler Zivil- und Militärärzte, Jezt fromm, wie zum Gebet, Erinn'rung ihm zurük. so wie anderer Gönner und Freunde der Anstalten. In Abwesenheit des An jenem Tag', Die Blike kehrt er himmelwärts jezt, spricht Schwur ich den Fahneneid, Und seine Lippe fleht : Generalstabsarztes Dr. Grimm, welcher Se. Majestät den König auf einer Du bist von allen Tagen wohl Gin rüft'ger, kräft'ger Bursche noch Reise nach München begleitet, eröffnete der Generalarzt Dr. Elsholz die Der schönste immerdar, Vor längst entschwund'ner Zeit. Feierlichkeit mit einer Anrede . Weil du es warst, der uns zum Heil An dem zog ich zum ersten Mal Sachsen. Den Kaiser einst gebar. Mit frischem Muth hinaus Für Gott und Fürst und Vaterland D! segne Gott, durch deine Macht * (Dresden , am 15. Auguft .) Se. Majestät der König hat untern Den ritterlichen Herrn, Zum heißen, blut'gen Strauß ; Laß Strahlen Ihm in vollster Pracht Der Tag hier ward gefeiert einft 10. Auguft folgenden Tagsbefehl an die Armee erlassen : „Nach erfolgten Mit lautern Jubelſang, Des Glütes Segensstern . Ableben Unsers vielgeliebten Herrn Brades , des Königs Friedrich August Weil unser Heer durch Gottes Hilf' Schent' Seinen Fahnen stets den Sieg Majestät , haben Wir beſchloſſen , Uns zum Chef der Leib- Infanterie-Brigade Den schönsten Sieg erranz . Und segne, was Er schafft, und des Garde-Regiments zu erklären . Auch geruhen Wir anzubefehlen , daß Laf Seiner Lande Wohl erblühn An diesem Tage schlug mein Herz In namenloser Luft, Herr, durch vereinte Kraft ; das 2. Reiter-Regiment Unsern bisher geführten Namen ablege, und bis auf Da schmükte mir des Kaisers ' Huld Laß Deinen Engel aller Zeit Desgleichen befehlen Wir an , daß die erste Weiteres ohne Chef verbleibe. Mit einem Kreuz die Brust ; Mit unser'm Herrscher sein, Infanterie-Brigade von fezt an den Namen Kronprinz zu führen habe. " Laß' an Elisabethens Seit' An jenem schieb ich alt und schwach Des höchsten Glük's Ihn freu'n ! — Aus meiner Brüder Reih'n, Nassau. Und zog, von meinem Herrn versorgt, Und der ergrauten Krieger Fleh'n с Ins Haus der Ruhe ein ; Empor zum Himmel bringt, Und von der Lippe andachtsvoll Und manches Tages denkt er noch In der Organisazion der oberen Militär bebörden Das „Gott erhalte" klingt. Aus längst vergang'ner Zeit, haben sich unterm 26. Juli folgende Veränderungen ergeben: J. N. Höl $1. Die oberste Militärbehörde ist das Oberkommando der Truppen, wel gehörigen Ge dahin Die persönlich führt. stets Hoheit Herzog der ches Se. * (Verona , 12. Auguft.) Durch die Ankündigung der Gebühren der schäfte werden in der Militärkanzlei bearbeitet, an deren Spize als Chef ein t . 1. Armee in Nr. 62 Ihres sehr achtbaren Journals wurde ich veranlaßt, mich un Generaladjutant steht. gefäumt in den Befiz dieses Werkes zu sezen ; theils weil es für den Fachmann sowohl, Außer dem Chef der Militärkanzlei besteht dieselbe aus einem Büreau ale für die bezugsberechtigen Militäre ein Bedürfniß ist, theils weil es ein besonderes chef, welcher in Verhinderungsfällen den Generaladjutanten zu vertreten hat, Intereffe bietet, die Leistungsfähigkeit eines Mannes zu beurtheilen, der sich eine so den Flügeladjutanten S. H. des Herzogs und den Offizieren des General große Aufgabe geftellt hat. Wollen Sie daher in den Spalten Ihres Blattes Nachstehendes freundlichst auf stabes . nehmen, da es die gerechte Würdigung jener Leistungen ist, die das bezeichnete Werk her Dem Oberkommando unmittelbar untergeordnet ind : 1 ) das Brigade vorgerufen haben. Die Gebühren der k. k. Armee, sistematisch dargestellt und herausgegeben von Jo kommando, 2) das Kriegsdepartement (beide als unter sich koordinirt), 3) die -Militärschule und 4) die ständige Prüfungskommiſſion . — Alle an das Ober hann Koffer, f. f. Hofkriegsbuchhaltungs-Beamten, find mit einer solchen Fachkenntniß, kommando zu erstattenden Vorträge gehen durch die Militärkanzlei, in welcher Klarheit und Genauigkeit verfaßt, daß Jedermann sich hierin zurechtfinden und barnach mit Sicherheit Amt handeln kann. auch die organisatorischen und reglementarischen Bestimmungen ausgearbeitet Wer die Bedeutung des Ausdrukes mit Sicherheit Amt zu handeln werden . versteht, wird auch den Werth erkennen, welchen ein solches Handbuch hat und der sich Das Brigadekommando leitet die Ausbildung der Truppen, und über um so mehr potenzirt, als man nicht selten über gar manchen Gebührsbezug nicht mit wacht die Disziplin, sowie den inneren Dienst. Zu seinem Geschäftsfreie ge völliger Bestimmtheit entscheiden konnte. Wenngleich diesem Handbuch nicht jene Tragfähigkeit zugemuthet werden kann, über hören alle Anträge wegen Anstellung oder Entlassung von Offiziere sowohl alle Vorkommnisse Bescheid zu thun ; so ist es doch vollkommen geeignet in den meisten mit als ohne Pension, wegen Ertheilung von Belohnungen und Ehrenzeichen und wichtigsten Fällen einen sicheren Anhaltspunkt zu geben. und wegen Ernennung von Bataillonsrechnern und Fahnenträgern . Man kann daher dieses Unternehmen, welches offenbar mit unendlicher Mühe vers Der Geschäftkreis der Kriegsdepartements erstrekt sich auf die Begut- bunden war und einem so tief gefühlten Bedürfnisse Rechnung trägt, nur loben; daher achtung des jährlichen Ergänzungskontingents, der Entlassungsgesuche der im es auch wohl kaum einem Zweifel unterliegen dürfte, daß das verdienstvolle Wirken dies Militärdienst stehenden konskripzionspflichtigen Mannschaft, der Anträge auf fes Beamten nicht nur in der Deffentlichkeit, sondern auch hohen Orte Anerkennung fin den wird. Bewilligung von Pensionen an dienstuntaugliche Militärindividuen, die AufBesonders praktisch und gelungen ist die Eintheilung des Werkes, wodurch nicht ficht über die Militärgerichtsbarkeit, die Aufsicht über die Offiziers- und Unnur Fachmänner, sondern auch Laien, auf den ersten Blik das Gesuchte mit bündiger teroffiziers -Witwen- und Waisenkaffe, über die Aufstellung und Vollziehung Kürze dargelegt und mit solcher Sicherheit erörtert wird, daß alle Gebührszweifel schwin des Militär-Erigenzetats und über die Führung der Inventarien aller Mili den und Bemänglungen wie Rechnungsprozesse beinahe unmöglich werben. Bemanglung ! dieſes für die Armee so verhängnißvolle Wort . wird durch ein täranstalten. so praktisches Handbuch beinahe ganz beseitigt und dadurch jeder vor Schaden bewahrt. Ferner gehören in seinen Geschäftskreis die Anträge auf Ertheilung der Wer alio in Gebührssachen ficher gehen will, der trage dieses Buch mit sich ins Feld, Heirathserlaubniß an Offiziere und Unteroffiziere, die Anträge auf Ernennung aufs Meer, in die Bereitschaft, für Alles ist vorgedacht. Nicht unerwähnt kann gelass und Entlassung der Verwaltungsoffiziere, der Hospital- und Kasernenverwals fen werden, daß die Gebühren aller Militär-Branchen hierin auf das Genaueste darge= stellt sind und zwar in einer Weise, wie sie bisher in keinem ähnlichen Werke vorzufin= ter, sowie des Zeugwarts . den find. Das Personal des Kriegsdepartements besteht aus einem Chef und 4 Das Roffer'sche Hilfsbuch muß daher mit aufrichtiger Freude begrüßt werden Referenten, sowie dem nöthigen Registratur- und Kanzleipersonal. Dem und es ist zu wünschen, daß es in den weitesten Kreisen seine Verbreitung finde. Kriegsdepartement untergeordnet find die Zeughaus- und Verwaltungskom miſſion, ſowie die Kasernen- und Hospitalverwaltungen. (M. d . S. ) G. G. (Uhnow in Galizien, 1. Angust 1854. ) Das hier seit zwei Monaten dislozirt gewesene f. f. Militär , nämlich die 2. Feldkompagnie des löblichen G. H. Wils helm 12. Infanterie-Regiments, hat gestern unsere Stadt verlassen. Die Einwohner Hamburg. und ihre Vertreter , nicht minder die ganze Umgebung halten es für ihre angenehmste Man schreibt der „Wes. 3tg. " aus Hamburg, 1. August : "Un Pflicht, dieser Kompagnie die vollste Anerkennung für das ausgezeichnete und musterhafte ser Senat dürfte mit der Vermehrung des hiesigen Kontingents, Benehmen in jeder Hinsicht auszudrüfen , welches dieselbe unter ihrem geachteten Kom der neuen Matrikel gemäß, nicht mehr lange zögern, denn mit Bestimmtheit mandanten Hauptmann Sabliak und den beiden Lieutenants Griot und Liubojemski , be verlautet, daß wir in Zukunft (die freilich noch etwas auf sich warten laffen züglich des lobenswerthen Verhaltens bewiesen hat. Wiederholt sendet man der braven kann) 2 Bataillone Infanterie, 2 Schwadronen Kavallerie und eine halbe Rompagnie so wie ihrem bindern Kommandanten und den liebenswürdigen Offizieren ein herzliches Lebewohl mit der Bitte nach , uns am Solokija-Flusse im freundlichen Anden Batterie Artillerie haben werden. Seit geraumer Zeit fehlt uns leztere Waf ten so zu erhalten , als wir uns an dieses in jeder Beziehung ausgezeichnete Korps mit fengattung ganz." achtungsvoller Theilnahme jederzeit erinnern werden.

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Personal-Nachrichten. Ernennungen und Eintheilungen.

Inf. Reg., zum 6. Art.-Reg.; Dr. Josef Mach, vom 16. Inf. Reg., zum 7. Art.-R.; Dr. Karl Hampe is, vom 57. Inf. R. , zum 8. Art..Reg.; Dr. Franz Weber, vom 5. Art.-Reg., zum 10 Art. -Reg.; Dr. Vinzenz Walter, vom 43. JR., zum 11. Art. Reg.; Dr. Anton Neumann, vom 14. JR., zum 12. Art.-Reg.; Dr. Ignaz Korda, vom 7. Inf.Reg., zum Küsten-Art.-Reg.; Dr. Emanuel Roftwurm, zum Raketen Reg. Im 45. Inf. Reg.: Szóts, Franz, und Suffic. Anton von, Auersperg . Anton Graf, Hauptlt. 2. zu Hauptleute 1. Kl.; Schmelzer Karl, Bovio, Cåsar, und Beutler, Ferdinand von, Oberlts., zu Sptlt. 2. Kl.

Im Gente-Stab : Kuhe, Franz, und Keil, Heinrich, Hpilt. 2. Kl., zu Hptlt. 1. Kl. Morbißer, Franz, Oberlt. im GeniesStab, und Gos, Mathias, Oberlt. im 1. Ges niesReg., zu Spilt. 2. Kl.; Kostersiz, Josef, Oberlt. des 1. Genie-Reg., q. t. zum Genie Stab. Die Regiments Aerzte der Artillerie : Dr. Karl Richter, vom 1. Hus. Reg., zum 2. Art. R.; Dr. Karl Gernath, vom 42. Inf.-R., zum 4. Art -Reg.; Dr. Anton Pokorny, vom 5. Huſ.-R., zum 5. Art -R.; Dr. Franz Maier, vom 56. kann er, Filipp, Oberlt. beim 2. San.-Bat ., als Inspekzions-Offizier zum Feldſpitale

Angekommen in Wien. (Am 16. Auguft). Oberst v. Radocaj, in Pens., von Warasdin (Schottenhof). -- Die Hptlt.: Lewinsky, vom 56. JR., von Karlsbad (Mölkerhof), - Neubert, in Pen Pokorny, flon, v. Br. Reustadt (Jägerzeil, Nordbahn), (Wieden, gold. von .) Die Majore: 48. 17. Auguft vom Gjetsch, vom 33. 38., (Am von Teplig (ung. Krone), - Gyurich, in Benf., v. Leps liz (Nazional Hotel). ―― Graf Bißingen, vom 33. JR., Hptm. v. Dimüz (Stadt, Singerstraße deutsches Haus). Baniza, vom 9. Jåger-Bat., von Bologna (Stadt Franks furt). (Am 18. Auguft.) Die Hptlt.: Stern, vom 26. JR., Demel, vom 4. von Krakau (Landstraße, zum Stern), Graf AR. , von Graz (Leopoldstadt, schw. Elefant), Bolza, vom Blaz Kommando, von Debenburg (Stadt,

Kundmach

ung.

Die besonders günstige Aufnahme, derer sich die durch das gefertigte f. f. privilegirte Großhand lungshaus garantirte große Mealitäten und Geld-Lotterie gleich nach ihrem Erscheinen u erfreuen hatte, und der sich in Folge dessen täglich lebhafter zeigende Begehr nach Losen, fezt das selbe in die angenehme Lage die erste Ziehung statt am 11. Januar 1855, wie ursprünglich angekündet, schon

am nächſtkommenden 4. November unwiderruflich vornehmen zu laffen. Indem das Großhandlungshaus diesen günstigen Umstand dem geehrten Publikum , ſo wie feinen zahlreichen Geschäftsfreunden hiermit zur Kenntniß bringt, macht dasselbe zugleich auf den be sonderen Vortheil aufmerksam, welchen diese Lotterie darbietet, daß der Befizer von 4 Losen (d. i. Haarmark Nr. 646). Abgereiset. mal in der 1., d. i . in der Vor von jeder der 4 Klaſſen ein Los) eilfmal spielt, und zwar mal in der 3., d. i. in der (Am 16. Auguft.) Herr GM. Graf Neippers, nach Ziehung, 3mal in der 2., d. i. in der Silber-Los - Separat-Ziehung, Besh). Major Auditore Mathe, nach Teps Ziehung, Schlußin welcher der große Die : von und Hauptg, 4mal der und in Gold-Los-Separat-Ziehun lis, - Baron Karger, vom Gouvernement zu Agram, n. Treffer von 200,000 fl. gewonnen wird. Gastein. ――― Hpim. Raab, vom 6. JR., n. Neusaz. (Am 17. Auguft.) Oberst Tschebulz, in Bens., nach Diese 4 Lose kosten zusammen 22 fl. in Banknoten, spielen wie gesagt 11mal und müſ Haimburg. Major von Mumb. vom 54. JR., n. Olfen mindestens 15 fl. W. W. zurükgewinnen. ―― Rittmir. Justian, in Pens., nach Linz. můz. Wer sich in den Befiz von 4 solchen Losen sezen will, wolle fich (Am 18. Auguft.) Herr GM. von Kaballini n, Preß -burg. Die Majore : Arming, vom 14. 3N., nach Billi, beeilen, weil die Gold- Lose, wovon laut Spielplan nur eine geringe St. Pölten. Graf Geldern, in Pens., Anzahl ausgefertigt worden ist, in Kürze vergriffen sein werden. Rittmeister Sirowatka , vom 9. AR. , n. Bancfowa. Wer die Auslage von 22 fl. für 4 solche Lose scheuet, der wolle sich 1 Los der I. und Baron Maltzahn, vom 6. KR., n. Meklenburg. 1 Los der II. Klasse kaufen, beide zusammen kosten nur 6 fl., - eine dieſer beiden Klaf Siebzehnter Ausweis sen muß in der Vor-Ziehung gezogen werden, und man spielt sohin damit 4mal, nämlich in der mal in der Haupt- und Schluß Ziehung, in welcher, wie der zu Gunsten des Dedenburger Offiziers-Waisen-Grzies1. Ziehung, in der 2. Ziehung und hungs Institutes für " Waisen- Spenden" eingelangten Bes oben gesagt, der große Treffer von 200,000 fl. gewonnen wird. träge. Wien, am 1. August 1854. Vom . . 9. Husaren-Regt. Fürst Liechtenstein 10 &. 7 f. 30 fr. G. M. Perissutti , Vom Bürgermeister- Amt zu Pardubiz 6 E. 4 fl. privil. Großhändler , Stadt, Kärntnerstraße Nr. 1049, im 1. Stof. E. f. Vom Hrn. Bürgermeister v. Zwierschüß in Vöslau 16. 30 fr. Vom t. f. Militär-Plaz-Kommando zu Ragusa , u. z. von Frau Marie v. Zamboni , Plaz - Oberstlicut. - Gemahlin Bei Eduard Heinrich Mayer in Leipzig ift 1 E. 2 fl. , Hrn. Hauptmann v. Meß der k . k. Zeugs erschienen und in Wien zu haben bei Karl Gerold & Wohl zu beachten ! Berwaltungs-Artillerie 1 G. 1 f. Sohn, Stefansplaz Nr. 625 : Anton Pospischil, Der großartigste Beitrag lief unter der sehr umsichtigen Illustrirte Einleitung des Hrn. D. B. Richter Johann v. Albrichs bürgerl. Schwertfeger, am Schulhofe Nr. 415, empfiehlt feld aus Kronstadt in Siebenbürgen für 42 E. mit 41 f. sein wohlausgestattetes Lager von allen Gattungen sehr Soldaten - Dibliothek 30 fr. ein, wofür sowohl diesem würdigen Hrn. Vorstand eleganten und billigen Offiziers- Säbeln, so wie Des ale sämmtlich hier aufgeführten Damen um so mehr gen und Säbeln für deutsche und ungarische Staatss für Krieg und Frieden. beamte. wärmstens gedankt wird , als die gegenwärtigen Chancen Herausgegeben unter Mitwirkung mehrer Offi den Bedarf eines Offizierstöchter-Bildungsinstitutes mehr ziere und anerkannter Militärschriftsteller denn je fühlbar gemacht haben. - Mit 1 fl. pr. Erem von plare erscheinen verzeichnet : Die Damen Justine v. Scho Dr. H. Tietzen. beln geb. Wächter , Friederike Myſz geb. v. Brünebach, Neues Etablissement. Katharine Fabricius geb. Pauli , Johanna v. Clofius Zweite Lieferung. Inhalt: Die englische Ostseeflotte. - Skizzen aus · geb. Reich , Wilhelmine Tartler geb. v. Schobeln , Julie v. Albrichsfeld , Leontine Schneider geb. Schoffer, Louise der Völkerschlacht bei Leipzig, II. Möckern, Connewiß und Ignaz Kollmenn, Beldi geh. Chrestels , Josefine v. Greifing geb. Befers, Lindenau. w - Friedrich von Wrangel. ― Die Manöver nur Julie Heßheimer geb. Schnell , Johanna Szabadi geb. bei Berlin im September 1853. - Feldmarschall Radezky. Heßheimer, Amalie Bömches , Johanna Dik geb. Nuß Grundzüge zu einer Elementartaktik für die Infanterie Uniformen-Schneider, Das Manöver bei Dlmüz im Herbst bacher , Julie Birst geb. Tartler , Frida Porr geb. (Fortsezung). hat sein Gewölbe Herrengasse am Ef der Kamner, Amalie Herrmanftädter geb. Gröhl , Friederike 1853 II. Die Uebungen. ――― Eine Warnung für Lieferan= Landhausgaffe Nr. 31 , in der Nähe des Moderne Helden. Ein Soldatenspaziergang . Remenik , geb. Clomp , Julie Hornung geb. Bogner, ten. f. f. Landes-Militär- Kommando- Gebäudes. Amalie Filtsch geb. Fronius, Charlotte Boyer geb. Sees Mit zahlreichen Illustrazionen. wald , Julie v. Miller geb. Paul , Amalie Schmidt, Derselbe empfiehlt sich den P. T. hochverehrten Preis 20 kr. Clomp, Sara Friederike Schmidt, Friederike Bachmaier, f. t. Militär sowie den f. f. Zivil-Beamten mit Das erste Heft mit eben so reichem und gediegenem In Katharine Clomp, Eleftera Zlatko , Ellena Diamandi, bester und vorschriftsmäßiger Anfertigung aller Sor Katharine Schneider, Charlotte v. Brennerberg , Karo- halt ist zu gleichem Preise noch vorräthig . ten Uniformen um so mehr, als er durch 14 Jahre Die verehrlichen Subskribenten auf dieſes für jeden Sol line v. Sallmen , Josefine v. Miller geb. v . Engetter, praktischer Regiments Uniform-Schneider war, und sich sowohl während dieser Zeit, wie nach Anna Rudolf-Orgidan, Agapi Demeter geb. Minko, Ma daten und Soldatenfreund höchst interessante Werk ver rie Kirchner geb. Ambtmann , Johanna Schied , Marie Pflichten sich zur Abnahme eines Bandes von 10 Liefes seinem Austritte aus dem k. k. Militär, ausschließend (133-1) v. Greifing, Elise Dik geb. v. Molnár, Therese Germány, rungen à 20 fr. nur mit Uniform -Arbeiten beschäftigte. (117-2) Marie Groß geb. Czekely, Wilhelmine Chrestels geb. Bei ches, dann mit 30 kr. Martha Schreiber. Maitrank-Eſſenz • 56 30 Summa . Zur Erheiterung des Gemüths und Belebung der Ner Englische Schirting Hemden, das Stü : zu 864 34 ven ein Flacon sammt Gebrauchs ፡ Anweisung um 1 fl. 54 fr., nebst aller Gattungen Leinwäs Laut 17. Ausweis 917 Somit bisher reiner Rest 4 24 fr. KM., fets frisch zu haben in der Niederlage mous sche , zu haben in der Leinwäschhandlung zur 900 fl. find abgeführt. fizender Getränke des Ignaz Schoffer, Bürgerspital, kleinen Pariſerin, am Graben , Ek der Doro neben BilletensVerkaufs-Lokale des Wiener Theaters. Wien, 25. Juli 1854. 3. B. Jüngling. (131-3) theergaſſe.

Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. - Druf von Karl Gerold und Sohn.

Desterreichischer

Beitschrift für

Nr . 67 .

Soldatenfreund .

militärische

Mittwoch, den

23.

Interessen .

Auguſt

1854 .

VII .

Jahrgang.

Erscheint jeden Mittwoch und Samstag in einem ganzen Bogen. Abonnementsbedingungen für W ten monatlich 30 tr., viertel jährig 1 fl. 30 kr. , für die Zustellung in das Haus werben monatlich 6 fr. K. M. aufgeschlagen. Für Auswärtige vierteljährig 2 fl. 10 kr. , halbjährig 4 fl. 20 fr. K. M., um welchen Preis die Herrn Abonnenten das Blatt portofrei zugesendet erhalten. Einzelne Blätter 6 fr . K. M. Bränumerazion wird angenommen im Komptoir des · Soldatenfreundee (Stabt , Wellzeile Nr 774) , wohin von auswärtigen Herren die Beträge in fanlirten Briefen eingefendet werden wollen . Inserate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K.M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 R.M u berichtigen tommt . — Anonime Beiträge werden nicht berükſichtiget.

Eineſtrategiſche Betrachtung über die Kriegslage im Often. | warten, und das find dieselben Truppen, welche jezt angeblich die Krimmer obern sollen.. #

So lange ein starkes russisches Heer an der Donau stand , und ein eben so starkes österreichisches Heer in seiner rechten Flanke und im Rüken hatte, welches ihm jedes weitere Vorgehen untersagte , würden Landungs Versuche der Westmächte in Bessarabien und der Krimm einen Sinn gehabt haben. Jezt aber , wo Rußlands gewaltige Streitmaffen in der dortigen Gegend konzentrirt sind, die Jahreszeit auch viel zu weit vorgerüft ist, um einer Landung in der Krimm einigen Erfolg zu versprechen, wird Niemand Die Kämpfe zwischen Russen und Türken an der unteren Donau ernstlich glauben , daß die gegenwärtigen Bestrebungen der Westmächte im haben die Aufmerksamkeit der Zeitungsleser bisher so ausschließlich auf sich schwarzen Meere die Krimm noch zum Zielpunkte haben könnten. Dagegen gezogen, daß sie das , was sich inzwischen an der Ostgrenze der aftatifchen können sämmtliche Truppen, die auf 80,000 Mann anzuschlagen sind , noch Türkei zugetragen, nur einer vorübergehenden Beachtung würdigten. Zwar vor Beginn der Stürme bei Batum ausgeschifft werden, und sind dieselben auch nicht im Augenblike ganz operazionsfähig , so dürfte doch schon ihre hatte Mancher von Schamyl's Auftreten an der Grenze Georgiens wun derbare Erfolge erwartet. Nachdem sich aber nichts dergleichen vernehmen Gegenwart viel dazu beitragen, den gesunkenen Muth der Osmanen wieder zu beleben und Schamyl zu neuer Thätigkeit anzuspornen. Inzwiſchen kann ließ, kam die dortige Kriegführung bald wieder in Vergessenheit. Gegenwärtig beschäftigt der Rüfzug der Ruffen aus der Walachei und auch das englisch-ostindische Heer so weit sich genähert haben, daß es zum Moldau, wie die angekündigte Landung der Franzosen und Engländer auf nächsten Frühjahr im Stande ist, in die beginnenden Offenfiv.Operazionen der Halbinsel Krimm, alle Gemüther, und Mancher ist leichtgläubig genug wirksam einzugreifen. Ob Rusland im Stande sein werde, den in Transkaukaften zu erwar das Ende des orientalischen Krieges noch im Laufe dieses Jahres zu er warten. Uns will jedoch bedünken , daß wir uns noch bei der Einleitung tenden Angriffen rechtzeitig mit Nachdruk zu begegnen, können wir nicht befinden; denn Rußland kann ohne sehr erhebliche Nachtheile für seine euro beurtheilen. Bei der äußerst schwierigen Verbindung mit diesem politisch so überaus wichtigen Kriegsschauplaze, noch dazu bei eintretendem Winter, päische Machtstellung iezt keinen Frieden schließen , und wer deffen nach haltige Kriegskräfte kennt, der wird sich auch sagen müſſen, daß es noch gar möchten wir das aber fast bezweifeln. teine Ursache hat das Schwert wieder in die Scheide zu steken und sich Unter solchen Umständen scheint uns die Räumung der Donaufürften überwunden zu erklären. thümer eine Maßregel zu sein, die nicht ausschließlich durch den strategischen In der Räumung der Donaufürstenthümer können wir nichts weiter Druk der österreichischen Heeresmacht , sondern nicht minder auch durch die erbliken , als einen jener strategischen Schachzüge , wie sie bei allen in so besorglichen Blike auf Kleinasien veranlaßt worden ist, wo Rußlands großem Maßstabe geführten Kriegen nicht selten vorkommen . In Et. Pes Krieg gegen die hohe Pforte und die Weftmächte am sichersten zur Ent tersburg hat man sich unmöglich verhehlen können , daß ein längeres Ver scheidung gebracht, und ein Konflikt mit Deutschland am leichtesten vermie weilen des Donauheeres in diesen Ländern mit großen Gefahren verbunden den werden kann. Die Stellung Deutschlands zu den kriegführenden Mäch war, und schließlich zu einem förmlichen Bruche mit Deutschland führen ten wird dadurch eine beffer geordnete, und zögert man nicht zu lange mit mußte. Aber der politische Werth dieses Schrittes verliert gegenwärtig alle Bereithaltung und theilweiser aufstellung einer angemessenen Streitmacht, Wichtigkeit, weil er um einige Monate zu spät gethan worden ist, um als dann wird die Erreichung eines befriedigenden Ausgangspunktes nicht mehr ein Opfer angesehen werden zu können , das der Liebe zum Frieden ges in eine nebelhafte Ferne gerüft sein. Wer aber feine Truppen auf dem bracht werden sollte. Zwar ist hierdurch der augenblikliche kriegerische Friedensfuße läßt, darf sich schließlich nicht verwundern, wenn seine Stim Konflikt mit Deutschland vermieden worden , die politischen Spannungen me von zu leichtem Gewicht befunden wird. In der Politik gilt nur bleiben aber unverändert, so lange Rußland nicht auf seine Schuzherrschaft der Stärke trozig Recht ;" so war es ftets und wird es auch immer blei über die Donaufürstenthümer verzichtet. Das ist und bleibt der unvermeid ben. Wer Eisen schmieden will, darf nicht warten bis es kalt gewor liche Ausgangspunkt, und Deutschland für welches Desterreich jezt nur den ist. Wie leicht durch das zu späte Erkennen und Ausführen deffen, was der Vorkampfer it, weil die übrigen deutschen Bundesmächte ihre Truppen ――――― auf dem Friedensfuße gelaffen haben wird über lang oder kurz seine Noth thut, ganze Völker in große Gefahr kommen können , haben die lezten ganzen Streitkräfte aufbieten müssen, um diesen Ausgangspunkt zu erreichen sieben Jahre wiederholt wahrnehmen lassen. Sollte das nicht endlich vor und nach allen Seiten hin gehörig zu sichern. ſichtiger machen ? Wohl mag in St. Petersburg das Aufgeben dieses Schuzrechtes welches nach unserem Dafürhalten durch die ungerechtfertigte Besezung der Das verſchanzte Lager bei Raſtatt und das Lager bei ― Boulogne. Donaufürstenthümer im vorigen Jahre bereits verwirkt ist als ein gro Bes Opfer angesehen werden. Nach Lage der Sache hat man aber , info (Schluß.) fern nicht ganz unerwartete politische Ereignisse eintreten, nur die Wahl Pz. Es ist eine sich oft wiederholende Wahrnehmung, daß diejenigen Kriegsereignisse, welche am stärksten in die Augen fallen, für die wichtigsten und entscheidendsten gehalten werden , während die wirklichen Lenker des Krieges die Entscheidung anderswo vorzubereiten suchen und es daher nicht ungern sehen , wenn die Blike der vielen Beobachter von dem entscheiden den Punkte absehen, oder ihm wenigstens eine ganz geringe Aufmerksam feit widmen.

entweder die Donaufürstenthümer oder die transkaukasischen Beſtzungen und damit den ganzen Einfluß auf Kleinaften und Persien aufzugeben. Unter Umständen kann sogar Beides verloren gehen. Bis jest find die transkaukasischen Bestzungen Rußlands wenig ges fährdet gewesen ; die Ruffen haben sogar mehrere glänzende Siege erfochten, und die kombinirten Operazionen des türkischen Feldherrn mit dem Tscher teffenhäuptling gänzlich vereitelt. Die Sachen können aber dort bald eine wesentliche Aenderung erleiden. Die Gerüchte von der Annäherung eines englisch-oftindischen Heeres gewinnen jest mehr Glaubwürdigkeit. Das plösliche Erscheinen eines englisch französischen Heeres bet Erzerum und Kars steht aber noch früher zu er

Zu der Zeit, als der gänzliche Wegfall des Rastatter Lagers kommis farisch beschlossen worden sein mag, war von der Errichtung eines franzö fischen Standlagers an der Nordseeküste von Boulogne noch gar nicht die Rede. Seitdem hat diese politisch-strategische Fata morgana unseren nord deutschen Strategen viel zu denken gegeben, und der deutsche Michel, wel cher war ein merkwürdiges Gedächtniß für die früher empfangenen fran zöfifchen Rippenstöße und Fußtritte hat, der eigenen Kraft sich aber gar nicht bewußt werden will, oder, wenn er einmal im „freiheitskriegerischen “ llebermuth von den eigenen Heldenthaten spricht , den Mund gleich so voll nimmt, daß man ihn fragen möchte : warum er damals die Franzosen (wie Mancher heute die Ruffen ! ) nicht gleich mit Haut und Haar verspeist

534 babe --- blift mit ängstlicher Besorgniß nach jenem Geftade , von woher der weiland große Napoleon vor einem halben Jahrhundert in Eilmärschen angezogen kam, nach Verlauf weniger Monate die ganze füdliche Hälfte Deutschlands, einschließlich Defterreichs, bestet zu seinen Füßen liegen, und im nächsten Jahre die nördliche Hälfte diesem demüthigenden Beispiele fol gen sah, obgleich die Russen Desterreichs und Preußens Verbündete waren, aber freilich immer zu spát famen. Es würde weder an der Zeit noch am Orte sein, auf die Ursachen jener betrübenden Ereignisse hier näher einzugehen. Wir begnügen uns da her mit der fummarischen Bemerkung, daß jenes siegreiche Heer, durch vor ausgegangene zwölfjährige fast ununterbrochene Kämpfe mit allen europäis schen Heeren, zu einer mußterhaften Tüchtigkeit gelangt war, die alle seine Gegner in den Genitiv ftellte, und von dem größten Feldherrn des Jahr hunderts, welcher in seiner Perfon zugleich die höchste politische Gewalt vereinigte, mit feltener Kunstfertigkeit gehandhabt und verwendet wurde. Kurzsichtigkeit und Uebereilung des österreichischen, wie später des preußischen Feldherrn ; Verspätigung und Schwäche der ruffischen Hilfstruppen ; Eifersüchteleien der verbündeten Heerführer und politische Verblendungen verschiedener Art führten eine Niederlage nach der anderen herbei, bis endlich Napoleon über alle seine Gegner triumphirte und sich zum thatsächlichen Beherrscher Deutschlands machte. Ein vergleichender Blik auf die gegenwärtigen Verhältnisse muß selbst dem bescheidensten Deutschen die Ueberzeugung beibringen , daß eine Wiederholung jener französischen Siegeszüge geradezu unmöglich geworden ist. Frankreich und Deutschland scheinen vielmehr die Rollen gewechselt zu haben , und wenn Ersteres noch einen Vorzug hat, so ist es der des einheitlichen Willens in der obersten Leitung. Dieser Vorzug begünstigt zwar überraschende Unternehmungen im großen Stil, fichert aber weder den Nachdruk, noch kann er Mißgriffe der Unterfeldherrn verhüten, denen die gereifte Erfahrung ihrer glüklichen Vorgänger keineswegs zur Seite steht. Eine Ausführung des Vergleichs liegt nicht in unserer Absicht. Doch wolle man berüfsichtigen, daß 1805 der Rhein die nordöstliche, die Eisch die südöstliche Grenze des französischen Kaiserreichs bildete, daß Napoleon I. ganz Italien, die Schweiz und die Niederlande thatsächlich beherrschte. Bei den heutigen Grenzen Frankreichs würde das Standlager bei Boulogne, wenn auch dort wieder 120,000 Mann vereinigt werden soll. ten, zu einem Kriegszuge nach Deutschland kein glüklich gewählter Anfangs: punkt sein, insofern nicht Belgien und Dänemark mit Frankreich fest vers bündet sind und auch das Bündniß mit England fortbesteht. An derglei chen französischen Sympathien darf aber wohl gezweifelt werden. Der Marsch eines französischen Heeres die belgische Grenze entlang an den Rhein würde alle Vortheile der Ueberraschung entbehren . Der erste feind liche Akt müßte also die militärische Besezung Belgiens sein, der ohne Zuftimmung Englands gar nicht vollzogen werden kann. Leistet aber das Königreich Belgien ernsten Widerstand und wird es dabei, wie man voraus . sezen darf, vom Königreich der Niederlande nachdrüflich unterstützt , dann dürften mehrere Wochen vergehen , bevor dieser Widerstand überwältigt ist. Was der deutsche Bund als Nachbar in dieser Zwischenzeit voraussichtlich thun werde, übergehen wir hier mit Stillschweigen. Im Gegentheil mag angenommen werden, daß das belgische Heer geschlagen und entwaffnet, und das ganze viel verzweigte Eisenbahnnez mit seinem Transportmaterial der Benuzung des französischen Feldherrn überlassen worden sei. Das wäre ohne Zweifel ein glüflicher Anfang für denselben , welcher das französische Invasionsheer schnell bis an den Niederrhein bringen würde. Ab er was dann ? Eine Ueberschreitung des Niederrheines ist ungleich schwieriger, als die

Es leuchtet ein, daß Frankreich unter solchen Umständen zu einer Of fenfivoperazion gegen Norddeutschland wenigftens 300,000 Mann verwen den muß, denn es darf Belgien nicht unbesezt im Rüfen lassen, und würde zur Dekung der rechten Flanke an der unteren Mofel ebenfalls ein starkes Korps aufzustellen haben. Damit ist aber der Auswand an operativen Streitkräften noch nicht beftritten. Die geografischen Grenzen lassen sich be kanntlich nicht verkürzen, und wer dieselben in offensiver Absicht irgendwo überschreitet, hat ſelbſtverſtändlich dafür zu sorgen, daß der Gegner auf an deren Punkten nicht etwas Aehnliches thut. Nach unserer Ansicht würde ein Ueberschreiten des Niederrheines ein sehr gewagtes Unternehmen blei ben, so lange nicht das deutsche Beobachtungsheer , welches wahrscheinlich zwischen den Feftungen Luxemburg, Landau und Mainz aufgestellt fein " würde, zum Rüfzuge hintern den Rhein genöthigt worden ist. Möglicher weise könnte dasselbe durch Ueberschreitung des Rheines zwischen Straßburg und Lauterburg zurüf manöverirt werden. Dazu würden aber wohl andere 100,000 Franzosen erforderlich sein. Wir bezweifeln keineswegs, daß Frankreich eine solche Truppenmacht und selbst eine noch stärkere in das Feld zu stellen vermag . Seine Grenzen sind aber damit noch nicht gedekt, während Deutschlands maſſenhafte Streitkräfte noch lange nicht in Das hauptsächlichste Hinders volle Wirksamkeit getreten find. niß für ein offensives Vorgehen der Franzosen in Nord deutschland ist in Italien zu suchen. So lange die französischen Heeresmaffen nur die Rheinlinie von Ba fel bis zur Mündung bedrohen und ihre Hauptstärke im Norden operirt, braucht kein österreichischer Soldat die Hand zu rühren, und es würde hins reichen, ein österreichisches Beobachtungsheer von 60,000 Mann in Vorarl berg aufzustellen . Wenn also Oesterreich, diffen Heeresmacht mindestens eben so stark und eben so tüchtig ist, als die französische, den Offensivstoß im nördlichen Deutschland mit einem dergleichen im südlichen Frankreich bes antworten wollte, dann würde Frankreichs Spiel um so gewagter sein, weil feine verwundbarsten Theile im Süden liegen. Der erste kriegerische Akt würde darin bestehen , Sardinien entweder für das deutsche Interesse zu gewinnen , oder zu unterwerfen. Sardiniens Streitmacht kommt der von Belgien ziemlich gleich. Seine Theilnahme ani einem Kriege gegen Frankreich könnte für Lezteres sehr nachtheilige Folgen haben. Sein Widerstand gegen Desterreich , ohne eine namhafte Unter ftüzung Frankreichs, läßt sich aber nach Wochen berechnen , wenn auch die Gebirgsfeitungen an der französischen Grenze länger vertheidigt werden sollten. Es fragt sich aber , ob Frankreich noch Truppen genug erübrigen werde, um die Unterwerfung Sardiniens verhindern zu können. Der zweite Aft wäre ein Einfall in das südliche Frankreich , dessen erschütternde Wir fung den Offensivstoß gegen Norddeutschland vollständig pariren dürfte. Belgien würde zwar voraussichtlich etwas früher von den Franzosen un terworfen sein , als Sardinien von den Desterreichern. Bevor aber die Franzosen den Niederrhein überschritten haben , stehen die Oesterreicher je denfalls fiegreich an der französischen Südgrenze. Aus diesen Gründen halten wir es für höchft unwahrscheinlich , daß Frankreich — selbst wenn es im Bunde mit England bleibt eventuell den abenteuerlichen Gedanken haben könnte, ſein Kriegsglük in Norddeutſchs land zu versuchen und das Herz des eigenen Landes den gewaltigen Stößen Desterreichs bloßzustellen. Wenn Frankreich jemals wieder einen | Angriff auf Deutſchland unternehmen sollte, muß es den Hauptstoß gegen Süddeutschland richten und mit einer energiſeen Offensive in Ober italien in Verbindung bringen. Alle maßgebende Verhältnisse weisen gebies terisch darauf hin. Ein Kriegsschauplaß ist kein Schachbrett , auf welchem men seine Angriffe beliebig kombiniren kann . Gebirgsrüfen und große Wafferlinien, Heerstraßen und Eisenbahnen schreiben unabänderlich vor , in

des Mittelrheines; auch würden sich fämmtliche Dampfschiffe dort wohl in welchen Richtungen große Streitwaffen mit Leichtigkeit vorgeschoben und der Gewalt des Vertheidigers befinden, da er Zeit genug hat , sich ihrer welche Operazionefelber mit verhältnißmäßig geringem Aufwand an Streits zu bemächtigen. Bevor die Franzosen sich anschiken könnten, den Rhein zu fräften befezt und behauptet werden können. Die strategischen Kombina überschreiten, was ohne vorgängige Eroberung der Festung Köln kaum denfionen werden sich also darauf beschränken müssen , die einzelnen Theile des bar ist, werden ihnen auf dem rechten Ufer zwischen Wesel und Ehrenbreit ganzen Operazionsplanes gut aneinander zu fügen. Nur das Eine steht ftein wenigstens 150,000 Preußen kampfbereit gegenüberstehen. Der fran - feft, daß große Entscheidungsschlachten nur in ebenen, überall leicht zugäng jöfische Feldherr hat daher wenig Aussicht, diese starke strategische Barriere lichen egenden geliefert werden können , daß aber Offensivstöße nur dann zu durchbrechen und in Norddeutschland vorzubringen, wenn nicht gleichzeitig entscheidend werden, wenn sie gegen den Schwerpunkt der feindlichen ein anderes franzöftſches (oder englisches) Heer von Schleswig aus eine Macht gerichtet sind. fräftige Flankenoperazion unternimmt. Aber Lezteres würde bald auf an= Die Rheinthalebene zwiſchen Freiburg und Frankfurt a. M. ist das dere 100,000 Preußen stoßen, und da man in neuester Zeit wiederholt die wichtigste Verbindungsglied zwischen unserem südlichsten und nördlichsten Erfahrung gemacht hat, daß der Schiffstransport von Pferden mit großen | Kriegsschauplaz ; ste muß also unter allen Umständen der Gewalt des Schwierigkeiten und Verlusten verbunden ist, wird das feindliche aus Feindes entzogen bleiben, damit er die Freiheit unserer strategischen Bewe Schleswig vorrüfende Heer an Kavallerie und Artillerie verhältnismäßig so gungen und di: Konzentrirung unserer Streitkräfte auf beliebigen Punkten schwach bleiben , daß es sich von der Eider nicht weit wird entfernen nicht hindern könne. Die Feftung Rastatt liegt auf der Mitte dieſer dürfe . langen Thalebene , und ihre ftrategische Bestimmung ist so vielseitiger Art, Wie außerordentlich günstig das norddeutsche Eisenbahnnez verzweigt daß ihr auch die Mittel nicht fehlen dürfen , ihren strategischen Einfluß ist, um jeden Flankenangriff von Schleswig her nachdrüklich abzuweisen, durch Truppenentsendungen in dieser oder jener Richtung geltend zu machen. wollen wir nur nebenbei bemerken, auch sonst die Benuzung der Eisenbah Dies gibt ihr den Charakter eines großen Sammelplazes , bei welchem der nen zu unseren nordwestlichen Vertheidigungsoperazionen nicht weiter in Zuwachs und Abgang an Streitkräften einem häufigen Wechsel unterworfen Betracht zi.hen. bleibt. Eine große Festung würde diesem Zweke nicht so gut entsprechen,

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als eine kleinere, welcher ein verschanztes Lager zur Seite steht. Hoffen lange die Armee am Rheine nur allein gegen das Mißgeschik zu kämpfen wir also , daß die angeregte Frage von der hohen Bundes Militärkommifs hatte, hatte der General Rapp nicht nöthig ihr jene Disziplin aufzuerlegen, fion noch einmal in Erwägung gezogen werde. (Allg. Mil. Ztg ) die er oft mit Rauhheit auflastete. Unterdeffen entwikelte der königliche Prinz von Württemberg 70,000 Mann vor dem Plaze, und da er sich schmeichelte sich durch den bloßen An blik dieser Entwiklung zum Herrn desselben zu machen , ließ er Rapp auffor Der General Garnison. dern, ihm die Thore Straßburg's zu öffnen . Er sandte den Generalen Vac (Militärisch. Erzählung, nach Touchard-Lafoſſe vom Überlieut. Julius Ebersberg .) quant in der Eigenschaft als Parlamentär zu dem kommandirenden Generalen. W Mein Herr," antwortete der Flügel- Adjutant des Raisers , indem er Offizier mit einem hinlänglich verächtlichen Blike maß, „auf was fremden den Napoleon erschien , war Durch die homerische Epopõe, deren Achilles der Zeitraum der hundert Tage der Nachwelt, selbst in Mitten gleichzeitiger für Thaten oder auf den Ruf was für eines Sieges gestüzt , schmeichelt sich Wunder , glänzend. Dieser Verbannte, welcher auf einer fliegenden Wolfe, denn Ihr königlicher Prinz das Recht erlangt zu haben, dem Vertheidiger ohne daß diese den mindesten Sturm in ſich barg, von der Insel Elba zurük- | von Danzig eine Kapitulazion aufzuerlegen." Herr Graf," entgegnete der Deutsche, " Seine königliche Hoheit hat sich gebracht zu sein scheint, dieſe ſechshundert Grenadiere, welche ihre Seele bis

auf die Höhe der größten Seele der neuen Zeit schwingen, diese ganze Na nicht das Recht eines Siegers anzumaßen gedacht. " Und er hat gut damit gethan, " entgegnete der französische General mit zion, die sich das heroische Vertrauen des erhabenen Mannes einimpfen ließ, einem bitteren Lächeln, die Tage von Hagenau und Weißenburg hätten ihn Hoff durch die, Armee, dieſe über ihre zerrissenen Adler niedergeschlagene nung und Nache mächtig, sich in dem ungeheuren Kreise aufrichtet, den 120,000 glänzend Lügen gestraft. " „ Nur, “ erwiederte der Württemberger sich in die Lippen beißend , „ läßt fremde Bajonnete um sie bilden, diese ganze Epiſode mit einem Worte über königl. Hoheit Sie im Namen des Königs von FrankreichLudwig XVIII . Seine Einfluße dem unter Mühe die nur Dichter der läßt der Einbildungskraft einer Poesie der Handlungen , welche die Einbildungskraft nicht mehr ver einladen, ihm Straßburg zu übergeben. " "Es ist wahr, General, " sagte der französische Kommandant mit einem schönern könnte, zu schreiben. Bei diesem riesenhaften Ereigniß umkleidet sich Alles mit den Formen diesmal sehr gezwungenen Lächeln, es ist wahr, daß Sie mit einer ungeheu des Wunders ; das gemeine Leben besteht nicht mehr ; das Programm vom ren weißen Armschiene geziert sind, und eine Delorazion der Lilie von bes Maifelde hat die Erinnerungen und den Enthusiasmus der Föderazionen er merkenswerther Größe tragen ; aber ich habe eine zu gute Meinung von dem wekt, die man bei der Morgenröthe der Revoluzion feierte ; die Marseillaise, Geifte des Königs, um zu glauben, daß ihm der Gedanke gekommen sei mir " Ça ira, " das " Veillons au Salut de l'Empire, " haben in die erstaunten durch eine feindlichen Offizier auftragen zu laſſen, die Thore einer französischen das „ Ohren der Franzosen geklungen, die noch gestern durch die verengten Ketten Festung zu öffnen. Sagen Sie daher, ich bitte Sie, dem Prinzen von Würt des alten Regiments zusammengedrüft waren, nachdem sie, es ist wahr, glor. temberg, daß ich Straßburg nicht eher übergeben werde, als bis meine Sol reicher ein Gleiches durch die vergoldeten Feffeln eines modernen Despotis daten österreichische Schenkel gespeist haben werden, wie jene die ich in Dan mus gelitten hatten. Der Kaiſer ſchten dauernd seiner zehnmonatlichen Verzig befehligte, ruffische gegessen haben. “ bannung von der an seinem Kissen izenden Unglüke göttin den heilsamen Der Parlamentär zog sich zurük ganz leise sagend : „Welch' ein Eiſen Ratherhalten zu haben , die unumschränkte Gewalt in die Duellen einer freſſer." Volksthümlichkeit, die er zu sehr mißkannt hatte, zu tauchen ; die Freiheit Als die etwas sehr soldatische Antwort des Grafen Napp in den Sa und die Gleichheit wurden von Neuem in seinen Broklamazionen angerufen. Ions der Tuilerien die Runde machte, fing der ganze restaurirte Hof zu zit» Gäsar wollte fernerhin die Republik regieren , ohne sie zu unterjochen. Die tern an. Helden von Austerlit, von Wagram und von der Moskowa sagten sich : „ Wir " Sire, " rief eine edle Dame, die man ehemals in enger Vertraulichkeit Teilen auch, wie fene edlen Phalanre, die bei Jemappes und Fleurus siegten, mit dem rohen Elsaffer gesehen hatte, " diese würdigen Anhänger des korsischen # ür dieses Vaterland zu ſiegen, das er gehoben zu haben so stolz war. - Die Wehrwolfes find im Stande uns zu verzehren . Bänder erbleichen im Knopfloche unter der Sonne einer Hofgunft ; die Bür "Oh, dies wohl nicht, " entgegnete der König mit seinem einschneidenden gerkronen erneuen sich auf den Schlachtfeldern , und sieht man sie auf der Lächeln, „ſo ſehr man ſie auch für Wehrwölfe halten mag, würden sie sich doch Stirne der Krieger immer grün, so geschieht es durch Thaten , sie verdienen Gewissensviffe daraus machen, so hübsche Hühnchen wie Sie ganz zu zerbeißen, deren stets neue. Wir werden also eine edle Sendung zu erfüllen haben ; ich weiß übrigens von guter Seite, daß Napp, ein ebenso loyaler Mann, als unsere Lorbeeren werden fernerhin nicht dazu dienen , die Verzierungen des er rauh ist, stets nur den Feinden Frankreichs schreklich und unseren wahren Thrones zu umkleiden, sondern den Altar des Vaterlands zu schmüken —— Intereffen ergeben ist. Hören Sie, meine Damen, was man mir lezthin über Dies sagten sich im Jahre 1815 die Gefährten Napoleons , von einer diesen, ich gestehe es, ein wenig schlecht gezähmten Bären erzählt hat : Der Hoffnung gewiegt , die ne zwar bald verlieren sollten , aber mit welcher der Prinz von Württemberg ließ in der lezten Woche den ehrwürdigen Pfarrer marziale Aufschwung dieser Wakeren nicht absterben durfte. Und um sich Wendenheim in ſein Hauptquartier kommen. Kennen Sie, fragt er ihn, den Generalen Rapp ? würdig zu machen an dem großartigen Drama Theil zu nehmen , welches auf Ja, gnädiger Herr. dem militärischen Schauplaze begann, fühlte jeder Krieger , General , Offizier Möchten Sie Sich mit einer Sendung zu ihm begeben ? oder Soldat , daß eine außerordentliche Menge Muth und Verstand ſeinem Herzen und Geifte entkeimen müssen ; deshalb befand sich auch während dieses Gewiß , wenn Sie nichts gegen die Interessen meines Landes ent= dreimonatlichen Kampfes kein einziger gemeiner" Mann in den Reihen des hält. Nun gut , sagen Sie ihm , wenn er Straßburg für den König von Heers ; so sehr ist es wahr, daß bei einem großherzigen Volke große Erschei lüfsgüter und Ehren auf ihn nieder nungen aus großen Verhältnissen entstehen können. Frankreich ausliefern will , wird es Wenn der Krieg sich 1815 verlängert hätte und die nazionalen Kräfte auf den Kampfplaz getreten wären, hätte man vielleicht siebzehn Tausend An führer aus den siebzehn Tausend Soldaten machen können , welche der un erschütterliche Rapp im Elsaß befehligte ; denn ein Tag genügt um zu bewei sen, daß sich ganz vollkommene Marschälle unter den einfachen Unteroffizieren befänden ; - aber die durch den Addizional- Artikel der Konstituzionen des

regnen. Bring, entgegnete trofen der Pfarrer, Eure königliche Hoheit begeht in diesem Augenblike einen doppelten Fehler ; der kommandirende General der Rhein-Armee ist ein Elsaffer , d . h. ein guter Franzose ; niemals wird er darin willigen, sein militärisches Leben zu entehren , und ich bin ein ebenso guter Elsasser als er ; ich bitte Eure königliche Hoheit einen Anderen mit Kaiserreiches, deren Tert das Andenken Benjamin Konstants verblaßte , ent einer solchen Sendung zu betrauen, wie sehr ich auch zweifeln muß , ob Sie täuschten Maſſen ließen den wieder erblühenden Enthuſiasmus der ſchönen (! ) im Elsaß den Boten, den Sie brauchen, finden werden . " revoluzionären Jahre verrauchen. Und als das Büllerin der Unglüke von Welche Kühnheit, " rief die edle Dame, welche diesen Ausruf für sehr Waterloo in den Reihen der Rheinarmee erscholl, fühlte Rapp, der 70,000 politisch hielt. " Sie wollen ohne Zweifel von der Kühnheit des Herzogs von Würt Mann Desterreicher, Ruffen, Württemberger, Badenser u. s. w. vor sich hatte, daß er seine Kräfte zusammenziehen und sich gegen den verzweifelten Muth Stemberg sprechen, " entgegnete Ludwig XVIII. gewichtig . In der That, ich seiner Truppen noch mehr als gegen die feindlichen Reihen , die Bürgschaft finde sie groß, die Voraussezung gewagt zu haben, daß ich den Kommandant eines festen Plazes verschaffen müſſe. Er schloß sich in Straßburg ein. einer österreichischen Armee beauftragen würde, eine unserer Festungen zu be Wenn man an die Erbitterung dieser armen Soldaten denkt , die mit fezen. -Wenn es Zeit sein wird, daß Rapp meine Befehle empfange, einem Schlage der herben und doch föstlichen Genugthuung beraubt wurden, werde ich sie ihm direkte zukommen laffen, " die Erniedrigung des vorhergegangenen Jahres zu rächen , wenn man sich eine Zum Unglük ergriff der König mit großer Unklugheit die direkte Ini gerechte Vorstellung von dem quälenden Verdruß dieser wakeren Soldaten macht, ziative bei dem elsaffischen Generalen, und dieser fand sich in eine sehr kriti welche die schmeichelhaften, wenn gleich blutigen Ausüchten des Militärglükes sche Lage versezt. Seine Majestät ließ ihm durch ihren Kriegsminister Be fich entreißen sahen , kann man sich nur verwundern , daß so viele in die fehl geben, die Rheinarmee zu beurlauben, und Mann für Mann einzeln Mauern eines festen Blazes eingezwängten Leidenschaften nicht die Wälle geld- und waffenlos heimzuschiken . Zur selben Zeit wurde diesem komman durchbrochen haben. Das Gefühl der Pflicht mäßigte wohl diese furchtbare direnden Generalen befohlen, 10,000 aus dem Arsenal von Straßburg ge= Gährung, dieses donnernde Pulver, das man beleidigten Stolz nennt , und so nommene Gewehre russischen Generalen auszuliefern .

536 Als der Flügel- Adjutant Napoleons diesen doppelten Befehl erhielt, beland er sich gerade mit den seinen Generalstab bildenden Offizieren bei Tische. Napp war heftig ; ein fürchterlicher Fauſtſchlag, den er dem unschuldigen Tische versezte, machte das Geschirr und die Gläser, mit den derselbe bes laden war, zittern ; man sah voraus, daß ein arger Sturm losbrechen, werde. In der That behandelte der General nach einem schnarrenden Donnerwetter von Kernflüchen Ludwig XVIII. ohne Rüksicht auf die souveraine Majestät wie ein altes Plappermaul und man kann sich denken , daß bei diesem Ausbruche übelſter Laune der arme Kriegsminister noch weit weniger geschont wurde. " Es muß aber doch gehorcht werden," sagte der Graf, nachdem Alles , was er an entzündbaren Zornstoffen im Hirn hatte, erschöpft war, „ ich kann mich nicht des Aufruhrs gegen diese verdammte , schlangenartige Monarchie, welche uns wieder über den Hals gekommen ist, schuldig machen; das Schlimmste ist, daß ich nun genöthigt bin mit den Verbündeten wegen dieser Gewehrübergabe, die die Hölle verschlingen soll, in Korrespondenz zu treten. " "„ Es ist zu fürchten, mein General, daß dies einen schlechten Eindruk auf den Geist der Soldaten hervorbringen wird, " meinte ein Generalstabs Offizier. " Gottes Donner, ich weiß es wohl, aber was wollen Sie, daß ich thun ſoll ?" „Man kann zum mindesten im Geheimen handeln, " sagte ein Adjutant, der bei den Zornausbrüchen des Generals gewöhnlich besänftigend einwirkte. "Ja," fuhr der andere Sprecher fort , eine Art Angstkopf, der selten die Dinge von ihrer guten und schönen Seite sah , „ Geheimniß und Geschik lichkeit können dieſen Transport von Feuerzewehren ins feindliche Lager de fen ; aber die Geschichte mit der Beurlaubung scheint mir von unübersteigli cher Schwierigkeit. " Rapp hatte es schon gefühlt ; man schuldete der Armee mehr als eine

Million und die militärischen Kassen waren leer. Wie konnte man schon sehr erzürnte, sehr zur Empörung geneigte Leute entlassen , ohne ihnen Brod für einen mehr oder minder langen Heimweg zu sichern ? Der General er fannte die Unmöglichkeit eines solchen Mittels ; der Hof hatte diese Ver fügung für sehr flug gehalten, sie war im Gegentheile so gefährlich als möglich, wenn auch der Soldat waffenlos fortgeschikt werden sollte, denn Alles wird in der Hand des unzufriedenen und hungerigen Menschen zur Waffe. " Kommandant, " sagte der Graf, sich zu dem Eskadronschef Marnier, seinem ersten Adjutanten wendend, der während der Belagerung von Danzig hohe Fähigkeiten und große Entschloffenheit gezeigt hatte, " reifen Sie im Augenblik nach Paris ab, fliegen Sie, richten Sie, wenn es sein muß, zwanzig Postpferde zu Grunde , und bringen Sie mir in vier Lagen entweder Geld oder Gegenbefehle, welche die Beurlaubung des Heeres unter so bekla genswerthen Bedingungen aufheben." Marnier bewies bei dieser schwierigen Gelegenheit thätiges Verständniß und eine Lebhaftigkeit im Bitten, welche zum Unglüke theilweise an dem ge bieterischesten aller Hindernisse - am Mangel an Hilftquellen scheiterte. Troz den wärmsten Vorstellungen konnte er nur eine Summe von 400,000 Franks erhalten. Die Armee hatte während der Abwesenheit dieses Offiziers durch ihr gewitterschweres Gemurre begreiflich gemacht, daß sie keine halben Auszahlungen annehmen würde und der Kommandant brachte nur die Hälfte des derTruppe schuldigen Geldes ; ſeine Nükkehr bestärkte das Drohende der Gefahr. Der kommandirende General fuchte ein Anleihen zu eröffnen ; aber die in der neuen Ordnung der Dinge noch schlecht ſizenden Regierungen finden wenig Leiher ; die Straßburger begehrten eine Hipothek von ihrem Landsmanne. Es gab Tabakniederlagen in Straßburg, aber der Minister , der ein finanzieller Formenmann vor Allem anderen war, weigerte sich, sie als Bürg schaft berzugeben. Doch fügten die Zivilbehörden noch 160,000 Franks zu der durch den Kommandanten Marnier gebrachten Summe ; der kommandirende General verfügte daher in Allem über 560,000 Franks. Von nun an sah er voraus, daß der Militär- Aufstand, der schon seit mehreren Tagen gährte, nicht werde unterdrüft werden können. Napp suchte zum mindesten mit seiner gewöhnlichen Festigkeit ein Mittel, den bedauerlichsten Ausbrüchen zuvorzukommen, - aber der Aufruhr schritt schneller als seine Vorsichtsmaßregeln vor und enthüllte sich auf eine völlig unerwartete Weise . Hiemit beginnt das Drama von Straßburg, das sehr würdig ist in den militärischen Jahr büchern zu glänzen, sowohl wegen der Seltsamkeit der Einzelnheiten, als auch wegen der Entwiklung der klugen Vorkehrungen und weisen Maßregeln, wel che eine Klaſſe von Menschen traf, von der man weit entfernt ſein mußte, sie zu erwarten. Am 2. September gegen 8 Uhr Morgens versammelten sich etwa 60 fubalterne Offiziere verschiedener Regimenter in einer der Bastionen des Pla zes ; hier wurde ein Beschluß gefaßt und ein Vorschlag berathen , dem Befehle zur Beurlaubung, aber auf besondere Bedingungen zu gehorchen, von denen man sich versprach nicht abzuweichen. Es hieß darin : 1. Die Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten werden erst dann die Armee verlassen, sobald sie Alles, was man ihnen schuldig ist, ausbezahlt erhal ten haben werden. 2. Sie werden Alle am selben Tage, Waffen , Bagage und 50 Patronen ein Jeder mit sich nehmend, abgehen.

So war der Handschuh dem Hofe, der die Beurlaubung gebot, und der Disziplin hingeworfen, welche versuchen wollte diesen Befehl anders als durch : die Erfüllung der in der Bastion ausgemachten Bedingungen auszuführen. Als diese Art Manifest fertig war, handelte es sich darum, die Mittheilung davon dem kommandirenden Generalen zu machen und dies war ein schwie riger Punkt. Die berathenden Offiziere wußte:: , daß der General Rapp selbst nicht in den gebieterischesten Umständen die Gewohnheit hatte, mit seinem Willen unterhandeln zu laſſen ; er hatte es füngst erst mit der dem württem bergischen Parlamentär gegebenen Antwort und durch die Ankündigung eines Salairs österreichischer Schenkel bewiesen . Der General befand sich, von einem leichten Unwohlsein ergriffen , im Bade, als die Verschworenen bei dem Valaste, den er bewohnte, anlangten ; er konnte unmöglich 60 Personen in einem Badekabinete empfangen , man mußte daher eine Abordnung von fünf Offizieren wählen, um vor ihn gelaſ= sen zu werden. Die hiezu Bestimmten wurden wenig beneidet , doch fanden sich vier Graubärte, ehemalige Sergeants, und ein Lieutenant , früher Advo katenschreiber, welche diese delikate Sendung annahmen. "Mein General," sagte der Redner mit fefter Stimme, der Befehl zur Beurlaubung, der Ihnen aus Paris zugekommen ist , ist nicht allein unbillig, er ist sogar nicht zu entschuldigen. Wir werden durch eineRegierung beimge schift, die uns haßt, die uns unsere Ergebenheit für den Kaiser nachtragen wird ; wenn wir diesem Befehl gehorchen , würden wir den Preis unferes Muthes, des Blutes, das wir vergoffen haben, verlieren, und wir wollen ihn nicht verlieren. Hier ist die Auseinandersezung der Bedingungen, ohne deren Erfüllung wir die Beurlaubung nicht annehmen werden." „Was, meine Herren, Bedingungen ! " schrie der General, in seiner Ba dewanne eine Bewegung machend, welche die Devutazion mit Wasser übergoß, ,,mir Bedingungen !" „Ja, Herr Graf, " entgegnete der Redner , Bedingungen, weil man uns in die Nothwendigkeit versezt deren aufzuerlegen. " "Deren aufzuerlegen ! " brach der gebieterische Rapp mit donnernder Stimme los und erhob sich wüthend aus seinem Bade ; mit funkelndem Aug und zorniger Hand entriß er das Papier den Händen des ehemaligen Advo katerschreibers und nunmehrigen Wortführers des Aufruhres und erschien vor den Offizieren in dem akademischesten und unschuldigsten aller Kostüme. Der furchtbare Ausdruk, der blizende Blik, die purpurne Gesichtsfarbe des Generals, die galvaniſche Thätigkeit seiner athletischen Muskeln imponir ten der Abgesandtschaft, sie zog sich eingeschüchtert, verwirrt zurük und die Offiziere eilten ihre verschiedenen Regimenter von dem schlechten Empfang, der ihnen eben gemacht worden war, zu unterrichten . Fünfhundert Unteroffiziere erwarteten in einer Versammlung die Ant wort des Generalen, die sie wohl vorhersahen, um einen energischen Entschluß zu faffen, da fie bei dem gegenwärtigen Vorfalle des Waffenhandwerkes ihre Bezüge unmöglich verlieren konnten. Als sie von dem, was vorgegangen war, unterrichtet waren, nahm einer von ihnen, ein Sergeant vom 7. leichten Ins fanterie-Regiment, ein lebhafter entschloffener Mann, der sein Mundwerk zu gebrauchen wußte, das Wort und sprach : "Wir wußten im Vorhinein, daß ein Mann von dem Schlage des Ge neralen Rapp nicht leicht einzuschüchtern sein würde ; und ich denke selbst, wir würden bei einem zweiten solchen Schritte nicht glüklicher ſein als Sie, mein Herr. ―― Der General ist schwierig zu behandeln und gibt nicht gerne nach ; doch daran liegt nichts, wir müssen es noch einmal versuchen, und dann, im Sturmschritte und die Waffen in der Hand vorwärts !" "Zum Palaft des Generalen , zum Palaft des Generalen ! " schrien ein stimmig zwei hundert Stimmen. Und die Unter-Offiziere stellten sich bald in dem Hofe des Palastes, den der kommandirende General bewohnte, in Schlacht ordnung auf. Ein Adjutant, der durch die Fenster diese tumultuariſche Ver sammlung bemerkt hatte, fam herab um den Grund derselben zu erfahren. " Was wollt Ihr ? " fragte er.

"1Wir werden uns mit Ihnen in keine Erklärungen einlaffen, " antwor teten mehrere Unteroffiziere. # Wer ist der Anführer der Truppe ? " fragte der Adjutant weiter. "Keiner und Alle ! " entgegneten die Soldaten . "Habt Ihr die Folgen der Disziplinverlegung, deren Ihr Euch schul dig macht, erwogen ? " rief der Adjutant mit starker Stimme. " Geld ! Geld !" antworteten wirr durcheinander Hunderte von Stimmen ; wir wollen Alles bezahlt erhalten, was man uns schuldig ist, denn das ist gerecht ; wir sind in unserem Rechte ; fordere man keine Disziplin mehr vom Soldaten, wenn man ihn um das betrügt, was ihm gebührt. " Der Oberst Schneider, Chef des Generalstabes, hatte sich zu dem Ad jutanten des Generalen gesellt, ohne daß seine Vorstellungen beffer aufgenom men worden wären. „ Geld ! Geld ! " hatte man auf alle seine Ermahnungen zur Nükkehr der Disziplin und Subordinazion geschrien, und Drohungen, beleidigende Bei namen für den Generalen, der sich zu zeigen weigerte, wurden in das Ges schrei dieser empörten Truppe gemengt . Endlich verließ sie den Hof des Palastes, nachdem sie sich verabredet hatte auf dem Waffenplaze wieder zu sammenzukommen. (Fortsezung folgt. )

537 Literatur.

Igen über das Etats-, Kaffen-, Zahlungs-, Liquitazions- und Rechnungswesen unter eigenen Titeln abgehandelt. Dieses bildet, so möchten wir sagen den ersten Theil des uns vorlie Reglement über die Geld Serpflegung der I preußischen Armee im Kriege. Berlin 1854. Mittler's Cortiments genden Werkes , dem sich die ziffermäßige Nachweisung über die Verpflegung Buchhandlung. der Armee im Kriege , so wie einige auf die Gleichförmigkeit des Rechnungs * Dieses von Sr. Maj. dem Könige von Preußen genehmigte Regle dienstes abzielende Formularien von Fassungs- und Verrechnungsdokumenten, ment , welches die Geldverpflegung der königl. Armee im Kriege zum Gegen endlich die königl. Verordnung über das Verfahren bei eintretender Mobil ftande hat , umfaßt alle hierauf einschlägigen Erläſſe und Bestimmungen , und machung der Armee , zur Herbeischaffung der Pferde durch Landeslieferung in bildet mit seinen Beilagen ein für sich bestehendes vollständiges Ganzes, das systematischer Reihenfolge anschließen. In dem am Schlusse dieses Werkes in seinem richtigen und zwekmäßigen Arrangement Jedermann vollkommenen befindlichen Anhange werden die Bestimmungen über die immobilen Truppen, Militärbehörden und Administrazionen u . z. in zwei Theilen abgehandelt. Aufschluß gibt über das Wesen der Armee-Verpflegung. Der erste Theil bespricht die allgemeinen Bestimmungen über Formazion, Es enthält in ſeinen fünf Abschnitten , die allgemeinen Bestim mungen bezüglich der Mobilmachung, des mobilen Zustandes und Garnisonsverhältniß , Auflöſung und Zurükführung auf die Friedensformazion, der Demobilmachung , sodann die Bestimmungen über die Kriegsüber die Beihilfe zur Selbstbeischaffung von Reitpferden , und über das ausrüstungs - Gelder u z. a) über die Ausrüstungsgegenstände, b) über Equipirungsgeld , so wie die Ordonnanzen über die laufenden Kompetenzen, die Gewährung und Nüfgewährung der Ausrüstungsgegenstände für Offiziere über die Etatsfonds und extraordinären Ausgaben , endlich über das Etats und Beamte ; ferner gibt es die Erlässe über die laufenden Kom- und Kaffenwesen. petenzen, welche unter den Titeln : Gehalt , Löhnung und Zulagen , Etats Der zweite Theil hat die Verpflegung der Kriegs- Erſaz -Transporte zum fonds , extraordinäre Ausgaben behandelt erscheinen ; weiters die außeror Gegenstande und enthält auch Formularien über die nothwendigen Verrech dentlichen Bewilligungen für Unterstüzungen , Vorschüsse , zur Er nungs-Dokumente. Aus dieser in gedrängtefter Kürze gegebenen Uebersicht wird es unseren leichterung des Uebergangs in das Friedensverhältniß , Besoldung der Rechn nungsleger , Remunerirung der Hilfsarbeiter bei den Intendanture , Verpfle- Lesern nicht entgehen , daß dieses Werk vollkommen geeignet ist, Jedermann gung feindlicher Offiziere , so wie Bewilligungen an Offiziere , welche in den nöthigen Aufschluß zu geben ; daher es auch keinem Zweifel unterliegt, Kriegsgefangenschaft gerathen sind ; endlich werden auch die Bestimmun- daß es sich in kürzester Zeit überall Eingang verschaffen wird.

Armee - Nachrichten. Oesterreich.

(Warschau , 20. Auguft.) ( Vom Kriegsschauplaze. ) So eben erhalten wir von Tiflis die offizielle Kunde von einem neuen durch die Nuſſen in Añen erfochtenen glänzenden Siege. Sie wissen schon, daß Fürft Bebutoff mit seinem bei Alexandropol (Gumri) konzentrirten Detachement vor kurzer Zeit in der Nichtung nach Kars vorgerükt war. Die bei dieser Festung zusammengezogene türkische Armee war ihm ihrerseits entgegengezogen. Die zwei Armeen standen einige Tage einander gegenüber, ohne daß es zu einem ernsten Ereignisse gekommen wäre. Starke Regengüsse schienen die beiderseitigen Operazionen gelähmt zu haben. Wir wissen nicht, von welcher Seite bei eingetretener schöner Witterung die Offenſive ergriffen worden in, das steht aber fest, daß Fürst Bebutoff die ihm gegenüber gestandene 60.000 Mann zählende anatolische Armee total geschlagen hat. 15 Kanonen, das ganze Lager des Feindes , eine große Menge Waffen und Munizion und 2300 Gefangene, worunter 84 Stabs- und Oberoffiziere, waren die Trophäen des Tages . 3000 Türken blieben auf dem Schlachtfelde. Die Ueberrefte der türkischen Armee flüchteten eiligst nach Kars. Die näHeren Details über diesen Sieg werden seine Wichtigkeit zeigen. Ob er den Fall der Festung Kars selbst nach sich ziehen wird , werden wir bald erfahren. ―― Wie dem auch sei , wenn wir die Begebenheiten auf dem aſiatiſchen Kriegsschauplaze zusammenfassen , so sehen wir , daß die russische Armee am Kaukasus die ihr gestellte Aufgabe auf eine glänzende Weise gelöst hat. Irregeleitet durch parteiische und meist unwissende Berichterstatter, welche ihre Hoffnungen an die Stelle der Wirklichkeit sezten, war die öffentliche Meinung in Europa auf eine im Kaukasus für Nußland verderbliche Wendung der Dinge vorbereitet. Die unglaublichsten , durch Naturhindernisse unmöglichsten militärischen Kombinazionen wurden als solche dargestellt , die den Fall der russischen Herrschaft in Transkaukasten herbeiführen sollten. Die durch die Pforte und ihre Alliirten auf diesem Kriegsschauplaze entfaltete politiſche Thätigkeit , die gemachten militärischen Anstrengungen schienen der Erfüllung der gehegten ſanguiniſchen Hoffnungen um so mehr

der Offee gezeigt und welche durch den strategischen Rüfzug der Donau armee am Pruth unangreifbar wird. Nach Nachrichten vom 13. d . Mts . aus Fokschan war das Gros der Armee dort konzentrirt und es wurden Vorbereitungen zu den weiteren rük gängigen Bewegungen getroffen, die zur Stunde wohl als vollendet angesehen werden können. Die Einnahme Bomarsunds , die , obgleich wahrscheinlich , noch nicht offiziell bestätigt ist , wird diese Stellung Rußlands nicht gefährden. Auch entspricht sie als Waffenthat um so weniger den Hoffnungen der vereinigten Armada, als, wenn wir gut unterrichtet sind , dem in Bomarsund kommandi renden ruffischen General Bodisco höheren Ortes der Befehl soll zugegangen sein, sobald die Vertheidigung als unmöglich ſich erweisen sollte , nuzloses Blutvergießen zu vermeiden *) .

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(Wien , 22. Auguft. ) Die neuesten taktischen Bewegungen, welche die k. ruff. Armee auszuführen im Begriffe ist, bildet noch immer den aus schließlichen Gegenstand der Aufmerksamkeit für die Militär-Welt. Es un terliegt wohl keinem Zweifel mehr, daß die russischen Streitkräfte zwischen dem Pruth und Dniester mit dem rechten Flügel in Chotym, dem Zentrum in Kiſchenef und dem linken Flügel in Ismail, wo sich auch die Donauflot tille befindet, eine augenbliklich defensive Aufstellung theils schon genommen haben, theils in dieselbe aufmarschiren. Die Kavalleriekorps sammeln sich be kanntlich in Wosnessensk am Bug ; wie wenig übrigens Rußland von den mitteleuropäischen Staaten befürchten zu sollen glaubte , ist der Beweis, daß zur Verstärkung der kaukasischen Armee auf dem asiatischen Kriegsschauplaz von Don und der Wolga 42 gut ausgerüstete Rosaken-Regimenter und alle dort in Bereitschaft geweſenen Infanterie-Reserven schon im Frühjahre 1854 dirigirt wurden, welche dort auch zum Theile bereits eingetroffen find . An dererseits haben sich in Anatolien auch die Türken ansehnlich verstärkt. Das Oberkommando soll an Klapka übertragen worden sein, ein noch nicht bestä tigtes Gerücht. Noch im Monate Juli d . J. war die k. russische Armee an der Donau in der Offensive und das abgesonderte kaukasische Korps in der Defenſive. Se.tdem wurde der Kriegsplan geändert ; die Donau -Ar zieht sich zurük Wahrscheinlichkeit zu verleihen, als die kaukasisch russische Armee für die ihr und die drei abgesonderten Detachements gehen in Klein-Asien operativ vor gestellte Aufgabe an Zahl nicht stark genug erschien. Aber die Begebenhei- wärts . Eine Ordre de bataille diefer in der Defensive und Offensive befinds ten haben alle diese Kombinazionen zu Schanden gemacht. Geftählt in fort lichen Streitkräfte liegt uns nicht vor, und dürfte bei den eigenthümlichen währenden Kämpfen und von einſichtsvollen , kühnen, mit den Landesverhält» | Verhältnissen, in welchen Rußland zu den europäiſchen Staaten steht , Ver niffen vertrauten Führern geführt, die ihre Wirksamkeit durch keine politischen hältnisse, welche dem In- und Auslande als öffentliches Geheimniß aus Nüfſichten gelähmt sahen , hat die rufſiſch- kaukasische Armee nicht nur dem Rüksichten der Klugheit nicht kundgegeben werden dürften, auch nicht so bald andringenden Feinde die Spize geboten , sondern ist fezt auch zur Offensive bekannt gegeben werden. Die meiste Aufmerksamkeit in diesem Momente verdient der äußerste übergegangen. Nach einander hat Andronikoff die rechte Flanke der türkischen Armee, Wrangel die linke bei Bajazid, endlich 'jezt Bebutoff das Haupt- und linke Flügel der Donau-Armee in Galacz, Jömail und Kilia, theils weil er Zentralkorps total geschlagen , während zu gleicher Zeit Tchewtschewadze den *) Nach unserer schlichten Anschauung wäre das gänzliche Aufgeben eines dergestalt auf die Alaſanlinie mit seinen verheerenden Horden rükenden Schamyl in haltlosen Punktes noch vor Beginn des Angriffes viel zwekdienlicher gewesen. * seine Bergschluchten zurüktrieb . Durch diese Ereignisse können die Begeben 100 Kanonen, 2000 G.fangene opfert man nicht ſo leicht, abgeſehen davon, daß heiten auf dem Kriegsschauplaze in Aften eine den gehegten Hoffnungen ent der ruhmlose Fall einer rasch eroberten Feste englischen und französischen Blättern gegengesezte Bedeutung erhalten . Jedenfalls geben sie der Stellung Nuß nur Anlaß bietet, fich in Fanfaronaden über einen in seiner Machtentwiklung noch Anm. der Red. lands die Sicherheit , welche es an den Küften des schwarzen Meeres und gar nicht gewürdigten Gegner zu ' ergehen.

538 dem eigentlichen Kriegsschauplaze am nächsten liegt, theils weil er immer an- Se . Majestät der Kaiser hier eintreffen. Muthmaßlich wird dann unsere sehnlicher verstärkt wird. Durch diese strategische Aufstellung erreicht der E. Garnison Gelegenheit haben , sich Sr. Majestät im Waffenschmuke zu präsen ruffisch Feldherr einen doppelten Vortheil : der Nükzug des Groß der Armee tiren , was bis nun durch die unleidlichste Witterung vereitelt wurde. über den Pruth wird gedekt und eine größere Operazion der türkischen Trup , pen gegen die Jalomiga und Szereth-Linie paralisirt. Preußen Omer Pascha scheint dies auch sehr wohl zu begreifen. Er hat zwar * Das so bewährt erfundene Organisazions- und Instrukzions - Talent der das sogenannte kleinwalachische Korps des waferen Halim Bascha , bekannt königl . Artillerie- Offiziere in Konstantinopel hat in weiteren Kreisen Wünſche durch dessen in Mesopotamien ausgeführten Nüfzug , der in der Kriegsge nach ihrem Besiz rege gemacht. Bereits sind mit Allerhöchster Genehmigung · schichte als meisterhaft verzeichnet ist , an die Argislinie und Bukarest vorge ein Feldwebel und ein Sergeant der Garde- Artillerie nach Aegypten abgereift, schoben , ein Manöver , welches aus politischen Nüksichten vielleicht hätte un um auf Verlangen des Vizekönigs bei der Armee desselben als Instrukteure terbleiben sollen, aus Gründen der Strategie aber angeordnet werden mußte, zu dienen. Es ist ihnen von der dortigen Regierung ein namhafter Gehalt, aber das Gros der Balkan- und Donauarmee hat seine Schwerpunkte noch sowie nach sechsjähriger Dienstzeit eine bedeutende Pension man sagt: zur Stunde in Ruftschuk und Silistria , mit der Reserve in Nasgrad und 600 Thaler jährlich - bewilligt worden. In der königl. Kanonen- Gießerei am Kupfergraben hat man im Laufe Schumla, eine Stellung, die nicht verlassen werden kann, denn eine operative Vorn- hme der türkischen Streitkräfte des linken Flügels an die Szereth- dieses Jahres auch den Versuch gemacht , Glofen zu gießen . Elihu Burrit, linie würde ein Hervorbrechen des in Jemail konzentrirten russischen Korps die Friedenstaube , wird durch diese Notiz gewiß einer Minute froh werden. ermöglichen, welches, in ein fliegendes Detachement formirt, am bulgarischen und seibischen Boden ebenso die Auxiliar als die türkischen Truppen alar Großbritannien. * miren könnte. Es liegen uns zwar abermals aus Varna Briefe vor , welche (Greenhith, 15. Auguft. ) Vorgestern ist die kaiserlich öfterrei der gerechtfertigten Unthätigkeit Omer Pascha's eine andere Auslegung zuchische Fregatte Novara," nach einer 28tägigen Reise von Gibraltar hier geben beslissen sind, doch wir nehmen diesmal hiervon nur Notiz in jenem zu Anker gegangen. Dieses Schiff ist am 21. Juli 5 Uhr Morgens von Sinne, der von dem betreffenden Referenten nicht beabsichtigt wurde.. der Rhede von Gibraltar unter Segel gegangen und steuerte Anfangs bei Die andern Nachrichten aus Varna enthalten keine Neuigkeit von Be- ziemlich steifer Nordbriese bis auf die Höhe von Cadir , von wo sie jedoch deutung . Marschall St. Arnaud hat - wie neueſtens der türkische Ober- 16 Tage lang , theils Windstille , theils mäßig konträre Briese traf. Dennoch feldherr zu Bukarest durch den tüchtigen Zadik Pascha (ein Pole) - zwei freuzte dieselbe den Ozean aufwärts und bei später etwas günstigerem Winde, . Maßregeln getroffen : einige fahrende Zeitungskorrespondenten , die von dort lief nie am 10. August Abends bereits in den Kanal la Manche ein und e ankerte am 12. Abends um 8 Uhr in der Nähe es Leuchtschiffes The Lon ausgewiesen wurden, und rüfsichtlich der Verhaltungsregeln für Aerzte , " ist übri funde und Kranke wegen der Cholera. Diese furchtbare Krankheit gue" an der Einfahrt in die Themse. gens in Varna im Abnehmen ; der Muth der Truppen ist ungebrochen und Am 13. Morgens um 9 Uhr beim Beginne der Fluth wurde die k. k. feder Soldat erwartet mit Ungeduld den Tag des Aufbruchs zur großen Er Fregatte durch den Schleppdampfer " Goliath" die Themse aufwärts remor pedizion. Die Vorbereitungen hiezu sind beendet und aus der Großartigkeit quirt . Bei Sheernes , wo das englische Linienschiff „ Queen" or Anker lag, derselben kann allerdings schon jezt auf einen glüklichen Erfolg geschloffen salutirte die österreichische Fregatte dem auf dem Linienschiffe befindlichen werden. Vize-Admiral mit den vorschriftsmäßigen 15 Schüssen, welche vom Bord des Linienschiffes sogleich erwiedert wurden. * (Von der Ostsee) . Bomarsund auf den Alandsinseln ist gefallen. Die Propeller-Fregatte „ Radesky , " für welche die "I Novara " die Equi The wir ein Wort über diese zweifelsohne bedeutendste Waffenthat der ver page überbrachte, ist gegenwärtig in Dogg und sie dürfte kaum vor vier Wo bündeten Heere sprechen , wollen wir doch die näheren Berichte beider Be chen zur Reise nach Triest segelfertig sein. Die Dampffregatte „ Elisabeth " theiligten abwarten. Die genommenen Werke und gewiß nicht dem Werthe dagegen dürfte schon in den nächsten Lagen zum Auslaufen bereit ſein. der Posizion angemessen gewesen , ein paar Schanzen , ein Thurm u. s. w. Wenn es sich aber bestätigt, daß 100 Kanonen und 2000 Gefangene in die Hände der Sieger fielen , und zwar nach verhältnißmäßig kurzer Gegenwehr Tages -Nachrichten. dann ---- nun dann und unbedeutendem Verluste auf beiden Seiten fiel¸n , reihen wir dieses Geschehniß in die nicht eben geringe Zahl von Belegen, * (Temesvar, 11. Auguft.) Gestern Vormittag wurde in der Domkirche zum die uns die jüngste Kriegsperiode nicht immer erwünscht aber erwartet für Gedächtnisse an die während der Belagerung der Festung Lemesvar Gefallenen ein feier das Urtheil geliefert hat , welches wir über Rußlands Kriegführung in Ungarn liches Requiem abgehalten, dem fämmtliche Zivil- und Militär-Behörden beiwohnten. 1849 zu gewinnen Gelegenheit hatten. Hoffen wir , daß die nächste Danzi. Nach abgehaltenem Requiem begab sich eine Division Militär auf den Begräbnißplag ger Depesche oder doch ein unabhängiges nordisches Blatt uns dee Beff.ren zwischen den Schanzen, woselbst die Ruhestätten eingesegnet und drei Salven gegeben wurden. Hierauf verfügte sich die h. Generalität nebst den übrigen Anwesenden in die davon unterrichten werden , wie russische Tapferkeit und rusßischer Opfermuth, Gruft zur Ruhestätte des ruhmvollen Helden Nukaviva, um in stiller Andacht den Ges wenn auch vergeblich doch rühmlich für den Kriegsherrn geftritten habe , und schiedenen zu ehren. wie Viele von den 2000 Gefangenen verwundet in die Hände des überstarken * (Klosterbruk bei Znaim .) Der 18. Auguft war wieder ein Freudentag Gegners fielen . für die Genie-Akademie zu Klosterbruk. Schon bei der Tagesrevaille verkündeten die 36linge mit dem Donner ihrer Geschüze den B.wohnern Znaim's bas Geburtsfest St * Das Abendblatt der gestrigen Wiener Zeitung " bringt folgende hoch, Majestät unseres allergnädigsten Ein Hochamt. begleitet vom Geſange der Schüler, trug ihre Gebete zum Throne wichtige Nachricht : Der Einmarsch der kaiserlich österreichischen Truppen in die Donaufürstenthümer hat mit jenem in die Walachei zwischen dem 20. und des Allmächtigen. Die Momente der heiligen Handlung wurden durch die Gewehrs und 22. d. M. begonnen. Die Division Macchio rüfte mit ihren beiden Briga. Geschüzsalven bezeichnet und mit dem Gesange der Volkshymne schloß die heilige Handlung. den von Hermannstadt, General-Major Burlo aber mit seiner Brigade von Mittags vereinigte der Akademie- Direktor Feldmarschall-Lieutenant von Trattnern Kronstadt aus in das Land ein. Der Korpskommandant FML. Graf Coronini, bei einem Diner von 60 Gereken die Offiziere, Profisforen und die Chefs der Zivil- und welcher von Sr. Majestät unter dem Befehl des Oberkommandos der 3. und Militär-Autoritäten von Znaim, bei welchem der vom Herrn Feldmarschall-Lieutenant auf 4. Armee zum Kommandanten sämmtlicher kaiserlicher Besazungstruppen in das Wohl Seiner Majestät gebrachte Toast von enthusiastischem Lebehoch begrüßt wurde, den Fürstenthümern ernannt ist, leitet die Bewegungen des ganzen Einmarsches in welchem die Salven der Akademie- Geschüze einstimmten. Wir hatten bei diesem Anlaſſe Gelegenheit den Ehrensaal zu bewundern, in deſſen seines Korps, und während er mit den beiden Brigaden Schwarzl und Burlo Ete die von Seiner Majestät der Akademie geschenkte Fahne mit dem herrlichen von selbst nach Bukarest marschirt , woselbst er den 5. September einzur: fen ge Ihrer kaiserlichen Hoheit der durchlauchtigsten Erzherzogin Sofie espendeten Bande denkt, hat er die Brigade Jellacic unter dem FML. Macchio zur Besezung rrangte. Das in Lebensgröße strahlende Bild Seiner Majestät ist mit 59 Portraits der kleinen Walachei direkte nach Krajowa dirigirt, wo selbe schon den 2. Ser hier erzogener Generale umgeben . In dem aufliegenden Verzeichnisse fanden wir die tember eintreffen wird. Die genannten 3 Brigaden werden unter dem spe Namen der Generale : Baur, Bianchi, Bonomo, Bourgeon, Braida, Braffeur, Caboga, Chavanne, Cordon, d'Aspre, De Traur, Donadeo, Engelhart, Fürstenberg, Fron, Gori ziellen Kommando des FML. Baron Alleman in der Walachei verbleiben, autti, Greifinger, Haggenmüller, Halouziere, Hlavaty, Hannenfart, Hengi, Jablonsky, während FML. Graf Coronini nach dem bestimmt zugesicherten Abzuge des Sablonowely, Khevenhüller, Kolowrat , Körber, Kuffeniß, Kussevich, Laimi, Lebzeltern, russischen Heeres aus der Moldau mit anderen 3 Brigaden seines Armeekorps Ledochovsky, Lichnovsky, Mamula, drei Morzin's, Nobile, Nugent, Philippovich, Bergen, nnter dem FML. Graf Paar später auch dieses Fürstenthum besezen und dann Schaaffgotsche, Scholl, Simbschen, Stregen, Stürmer, Schwarzleitner, Teyber, Tratt einen Aufenthalt abwechselnd in den beiden Hauptstädten derselben nehmen wird. nern, Bukaffevich, Weißkirch, Wernhart, Wolter, Wükefeld, Zitta, Bocchi. In diesem Verzeichnisse ist auch angedeutet, daß noch zu erwarten find die Vor traits der Generale : Bellegarde, Bechthold, Bolza, Devour, Doffen, Draskovich, Dreis (Wien ) Se. Majestät der König von Portugal und sein Bruder hann, Eberle, Ebner, Henikstein, Hohenbruk, Jellachich, Khauß, Klehe, Karl Körber, der Herr Herzog von Oporto begeben sich heute in Begleitung Sr. f. t. Ho Lauer, Karl Lederer, Melczer, Lichtenberg, Martony, Magdich, Martoniz, Müllner, Pers heit des Herrn Erzherzog Ferdinand Mar über Linz nach Ischl , um Ihren glas, Pod, Bott, Pflügl , Rath, Sallaba, Segur, Karl Simbichen, Vasques. Vogel, Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin , dann den zur Zeit dort weilenden Wengersfy, Weiß, Wojczikovski, Zimmer, Ziefk u. i w. , dann werden 100 Portraits diesen Saal schmüfen und welch ein Spern wird dieser Anblik für die Jugend sein! Eltern Sr. Majeſtät einen mehrtägigen Besuch abzustatten . Von Iſchl wird In der Vorhalle des Saales fahen wir die vor einigen Monaten aufgerichtete der König wieder nach Wien rükkehren , und gleichzeitig dürfte dann auch | Denkplatte zur Erinnerung der im Jahre 1809 gefallenen Hauptleute Hermann und

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Hensel, und der zu ihrem Andenken gesündeten Stiftung . Wir glauben jedem Soldaten eine willkommene Gabe zu bringen, wenn wir die wahrhaft goldenen Worte dieses Denks Steins er anführen. Sie lauten: Johann Hermann von Hermannsdorf, Hauptmann im k. k. Ingenieur - Corps. Geboren zu Prag in Böhmen den 30. November 1781. Geblieben zu Predil in Kärnthen den 18. Mai 1809. Und Friedrich Hensel , Hauptmann im k. k. Ingenieur-Corps. Geboren zu Kronstadt in Siebenbürgen den 13. August 1781. Geblieben zu Malborghetto in Kärnthen den 17. Mai 1809. Beide in heldenmüthiger Selbst erbetener Vertheidigung Unvollendeter Schanzen Gegen wiederholt abgeschlagene Angriffe Eines hundertfach überlegenen Feindes.

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Helden der Vorzeit gleich Fielen zwei edle Krieger Hermann und Hensel Jünglinge beide Einst Zöglinge dieser Anstalt Freiwillige Opfer für Fürst und Vaterland. Ein Denkmal beschlossen die Waffenbrüder Nicht des Künstlers Ruhm Die herrliche That verewigend Nicht zu den Wolken prahlend gethürmt Segenreicher dauernder Zweier Knaben Sprossen der bewundernden Gefährten, Oeffnet durch grossmüthige Gabe Mit einheitlichem Sinn dargebracht Sich der Pfad zum Ruhm Dessen Gipfel jene erklimmten .

Hollusca, Theodor, von der Ini Schulfompagnie zu Klosterneuburg, bem 7. Inf. Reg. Zu Regimentsärzten 1. Kl., jene 2 Kl .: Rohm, Josef, Dr., vom Garnisonsſpital zu Hermannstadt ; Janesa, Ignaz, Dr. , vom 14. GJR .; Hildebrand , Franz, Dr., vom Garniſons- Spital zu Trieft ; Klezl, Iſidor, Dr., vom 22. JN. Ordensverleihungen. Das Senator - Großkreuz des herzoglich parmaischen Konstantin St. Georgs Ordens : FML. Fürßt Felir Jablonowsky. Das Komthurs Kreuz 2. Kl. des großherzoglich_fachsen-w.imarschen Ordene vom weißen Falken : Oberſt Gustav Baron Wezlar, Kommandant des Prinz Wafa JR. Das Komthurs Kreuz 2. Kl . des königlich fächsischen Albrecht - Ordens : der Obirfilt. Johann Ritter v. Löwenthal, des Großfürft Nikolaus von Rußland Husaren Reg. Den föniglich preußischen rothen Adler- Orden 1. Kl.: Oberlieut. des Amerſtandes Franz Graf Thun - H o h en ft ein. Das silberne Verdienffrenz mit der Krone : der Gendarme Josef Kluker, des 2. Gendarmerie-Regiments, in Anerkennung der mit eigener Lebensgefahr be÷ wiften Rettung von acht Menschenleben von dem Tode des Ertrinlens. Der Ausdruk der Allerhöchsten Zufriedenheit wurde tem Vize-Korporal Karl Nödl dann den Gendarmen Gecrg Kleiner und F. anz Rößler, welch . ſich bei demselben Anlasse auszeichneten , b.fannt gegeb. n.

Heitere Wendung in ernſter Sache. Der Salon," eine gediegene schönwissenschaftliche Wochenschrift , enthält in dem 32. Hefte unter dem Titel : „ Gerupfte Enten" ene ganz gesunde humoristische Blumens lefe der Lügenchronik des russisch-türkisch-weflmächtl chen Krieges. Da wir vermuthen, daß ein guter Theil unserer Leser nicht in der Lage ist , Einsicht von jenem Blatte zu neh men, so wollen wir in für uns paſſender Kürze einiges daraus entlehnen. Vielleicht fühlt sich dieser oder jener bewogen , in zu erwartender oder wenigstens jezt zu erringens der Zeit einer friedlicheren Gestaltung Notiz von der Zeitschrift zu nehmen , was uns in zweif cher Beziehung sehr erfreuen würde „Kugeln und Lettern werden aus Blei gegossen ; darin mag es liegen , daß unsere Presse so kriegsluftig ist , und jeder Journaliſt die Feder wie eine glimmende Lunte schwingt. Es ist keinem zu verdenken , wenn er im Eifer der Parteinahre ein klein wenig in die Rolle des Fallstaff fällt , und von Jünglinge wo Ihr seid einer Schaar in "D Steifleinen " flunkert, die er in die Pfanne gehauen hat, und für seine Fanden die Tod geweihten das Licht sogenannten Feinde großmüthig eine Messe lesen läßt , die noch gesundes Leibes unter Das zur Höhe Sie führte, den Lebenden wandeln. Wir wollen uns von Rußland gewiß keinen Zobelpelz verdienen, wenk wir einigen Enten , " die auf seine Rechnung im Fahrwasser der Zeitungspresse Ihnen strebet nach ! schwammen , die bunten Federn ausrupfen ; wir wollen auch nicht in den Geruch der Erreichen könnt Ibr sie, Wunderthätigkeit gelangen , wenn wir einige Todte wieder zum Leben erweken , die den Uebertreffen nicht. Champagner und die Trüffelpaßteten nicht abzuschwören brauchen , wenn sie anders mehr möchte. ▲ (Mailand, 18. Auguft .) Heute um 8 Uhr rükte die Garnison in voller Rubel befizen , als Mancher verdienen Dem Fürsten Vaskiewitsch haben die Blätter fast so arg mitgespielt , als die` Parade aus Um 9 Uhr erschien in der Domkirche, wo sich indeß sämmtliche Autoritas Poeten des kaiserlichen Zirkus oder der Beulevardtheater in Paris. Jedermann wird ten zum Hochamte und Te Deum in der Gala-Uniform versammelt hatten, S. Grzellen begreifen , daß ein Soldat nicht gerne an einer spießbürgerlichen Krankheit stirbt, und der Herr Militär-Gouverneur, Felbzeugme ster Graf Gyulai, gefolgt von mehreren Genes es vorzieht , von einer raschen Musketenkugel als von den Billen und Pulvern unferer ralen und vielen Stabs- und Oberoffizieren . Nach Beendigung des feierlichen Gottes: Allöopathie oder Hahnemanie weggerafft zu werden. Die Presse gestattete ihm nicht dienstes, welcher von deu übl chen Salven begleitet war, defilirten sämmtliche Truppen dea ehrlichen Soldater tod auf dem Schlachtfelde , sondern warf ihn auf das Kranken vor Seiner Erzellenz auf dem Burgplaze Auch dieemal versammelten sich an einem lager, nachdem er sich den Typhus durch eine Indigestion in Folge von Tafelfreuden ges geeigneten Punkte viele Beamte in Uniform, um das präzise Vorbeidefiliren unserer un holt haben solte. Sie mochte nun billiger Weise eingesehen haben , daß sich ein solches vergleichlichen Truppen mit anzustaunen . Das Aussehen der Mannschaft verrieth den Absterben für einen Feldherra dieser Qualität nicht schite , ftellte ihn als Halbrekonva besten Gesundheitszustand . Die Adjaßtirung und Haltung war auch beim löbl. lombar: leszenten in das Schlad tgetümmel und verwundete ihn eliche Male ; da er aber ein ie -Regimen ts sehr erth, dischen LirieusInfanter EH.neAlbrecht was tie um Rcf-nte:: so mehr Babes Leben hatte, dem nicht beizukommen ist , vernichtete man ihn moralisch , indem e Aufmerk samkeit erregen r auch die allgemei beifällig44. mußte, alslobensw darunte man ihn halbgelähmt mit der Ungnade ſeines Kaiſers belastet in das Erit ſchikte , und der lezten Aushebung sich befanden welche in wenigen Wochen wirklich Erfaunliches es war ein halbes Wunder , daß man ihn nicht in Sibirien internirte ! Verwundung e z General leisteten. Herren sind Die bei Sein heute r Erzellen Ritter dem Herrn von Burger, unserem hochverehrtesten Statthalter zur Tafel geladenz und im Lager beid Lähmung mußten nicht so arg gewesen sein, da der Krüvpel schon nach vierzehn Somma gibt heute Seine Erzellenz der Herr FeldmarfallsSicutenant Graf Stadion Tagen den Fuß wieder im Steigbügel hatte , und auch die kaiserliche Ungnade muß nicht dem Offizierskorps eine große Tafel Das Geburtsfest unseres allergnädigsten Kaisers so gewitterschwer sein, da stark von seiner erneuerten Uebernahme des Oberbefehls verlautet. Der General Lüders kam ebenso schlimm weg . Es liegt eine elgene Malice darin, und Herrn wird überhaupt heute in allen Orten dieses Kro: laudes auf das feierliche daß sie ihn erst auf dem Krankenbette hinsiechen ließen , bevor sie ihm das Unterfinn begangen. wegschoffen. Kaum war dieser Fehler revarirt , so ließ man ihn hintereinander einige Mate sterben , während doch für jeden anderen Christenmenschen einmaliges Sterben mehr als genug ist. Da ihm nun wie der mithischen Hidra immer wieder ein neuer Personal -Nachrichten. Kopf nachwuchs , ſo ließ man den lezten gegen eine Ordre des Kaisers verstoßen , was eine Abberufung vom Kommando zur Folge hatte. Die neuesten Nachrichten melden jedoch, Ernennungen und Eintheilungen.. daß er nach wie vor sein Acmeekorps führe. Worowansky , Josef, und Zedtwiß Hieronymus Graf, Hauptleute des Pionnier Den General Anrep hat die Pets vor einigen Wod), u zam Selbimócort gemacht, der sich in einem Anfall von Schwermuth eine Kugel durch den Kopf jagte , darüber Korps, zu Majoren. Koneczny. Joachim Ritter v., Sptm. des Pionnierkorrs, komrat für eine Majors-Frie sich seine Frau , die in Ki fingen zur Kur verweilt , höhlich betrübte , was sie nun bes reut, weil sie einen Brief aus Bukarest erhielt , indem ihr der Erschoffene sein bestes . dens Austellung in Vormerkung. Kuftreba, Andreas v , Hpim. 1. Kl. in Penfion, erhielt nachträglich den Majors- Cha | Wohlsein meldet. rafter und damit verbundene Pension. Den General Chruleff ließ man an einer Armabnahme sterben , und machte den Im Pionnierkorps : Swoboda, Johann, Unterlt. 1. Kl., z Oberlt.; Petermand , Chirurgen brotlos , der die Operazion leitete. Und doch hielten seine zwei gesunden Theodor, Unterlt. 2. Kl., z. Unterlt. 1. Kl.; Perin , Emil v., Kadetkorporal, 3. Hände das Blatt , das ihn mit diesem trøstvollen Geſchike beschenkte. Unterlt. 2. KI. Auch der General Engelhard hat nach der Breffe das Zeitliche gesegnet, nachdem In der Mouturebranche : Pokorny, Anton Hytm. 2. Kl. zu Stokerau, . Hptm. 1. sein und Grotenhjelm's Korps respektive Brigade gänzlich versprengt wurden. Generale Kl.; Laboure , Johann , Überlt . zu Venedig, z. Syém. 2. Kl . zu Ast-Ofen ; und Truppen erfreuen sich eines Wohlergehene , das nur durch zeitliches Kriegsmalheur 3ottl, Karl, Unterlt. 1. Kl. und Adjutant bei der Gen. Monture -Inspekz., zum | und Schwierigkeit eines auszuführenden regelrechten Rü'zuges geschmälert wird. Niemand Oberlt.; Kunert, Josef, Unterlt. 2. Kl . und Adjutant zu Stoferau , 3 Unters verliert gerne auch nur Ein Auge , wenn schon die Blende einem Soldaten gar nicht lieut. 1. Kl. und Departements- Offizier ; Kamer , Peter, Feldwebel des 7. JR. , | übel läßt. Der General-Adjutant Graf Orloff hat nun dies Unglük gehabt , das die Preffe dahin vergrößerte , daß sie ihn sofort , an beiden Augen erblinden , nachdem sie ihn 3. Unterſt. 2. Kl. und Adjutant zu Stoferau. Fedrigoni, Julius v.. 1. Rittm. des 3. Uhl.-R., q. t. zum §. Gend.-R.' schon einige Male tödlich verwunden ließ. Er hat faktiſch mit dem Verluste Eines Minkowis. Anton Ritter v., Hptm. 2. Kl. dis 11. JR. , als 2. Kittm. zum 1. Auges seinem Vaterlande und seiner Pfl cht ein Opfer gebracht , und es wäre nur zu Gend. Reg. wünschen , daß er das geſunde Eine nicht auch noch zudrüfe , wenn er irgend eine Unge Zu Regimentsärzten 2. Kl. die Oberärzte und Doktoren : Leffer. Wenzel, vom 8. rechtigkeit in Rußland sprießen sieht , der er vielleicht durch seinen mächtigen Einfluß beim 57. JR.; Poch, Leopold, vom 2. Sanitätsbat. beim 33. JN.; Aestleit Einhalt thun könnte. ner, Hermann, vom 3. Sanitátebat. beim 42. JN.; " egwoda , Franz, vom Da wären also einige entfiederte Enten ; wir haben bei dieser Arbeit so viel Fes Garnisonsspital zu Mantua, beim 56. JR.; Tragfeil , Eberhard, beim 16. 3 .; dern gewonnen , daß wir ein Kopfkissen für die Preffe ftopfen könnten , die gerne auf Adler, Josef, vom 37. IN. beim 1. Huf. R ; Bernstein, Salomon, vom 44. dem Shre liegt , wenn es sich darum handelt , die Wahrheit unter jeder Bedingung zu IN. beim 5. Huſ.-N.z Wittenbauer, Ferdinand, vom Rak.-R.beim 14. IR. ; | hören."

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540 Von der f. f. Bez. Hauptmannschaft Neunkirchen fl. fr. . 1 30 in Desterreich • 5 Von der f. k. Bezirks -Hauptmannſchaft Bruk Von der k. f. Bez.-Hauptmannſchaft Scheibbs, n. z. v. Hrn. Bez. Hauptmann 1 f. 30 kr., Hrn. Bez.Arzt Dr. Raab 30 kr. , von der Gemeinde Scheibe 30 kr. 2 30 Von der f. f. Brz . · Hauptmannschaft Zwettl in Defterreich • Von der k. k. Bez. Hauptmannschaft Linz Vom t. k. Bez.- Gericht zu Poggstall in Desterr., u. v. Hrn. Bez Richter Kammerer 30 kr., 1 Hru. Bez. Einzelne Blätter 6 fr. K. M. Bränumerazion wird angenommen im Komptoir des " Soldatenfreundes " ( Stadt, Bollzeile Nt 774), wohin von auswärtigen Herren die Beträge in frantirten Brie fe n eingefendet werden wollen . Inferate, versönliche Ansichten vertretend , werden zu 4 kr. K.M. die Petitzeile berechnet, wobei noch die jedesmalige Stempelgebühr von 10 K. Ju berichtigen kommt . - Anonime Beiträge werden nicht berüffichtiget.

Der Adler. Am Horizonte fich die Wolken ballen Zu schwarzen Massen, die sich fest verschlingen Und näher stets das Ungewitter bringen Schon hört man in der Fern' die Donner schallen . Da richtet sich in ew'gen Felsenhallen Empor der Adler, spreitend seine Schwingen ; Er läßt nach Ost und West die Blike dringen Und stolz im Sturme das Gefieder wallen. Noch haret er ruhig auf dem Felsensize In Majestät, indeß die Forste zittern, Gefesselt hält er, doch bereit die Blize. „Sein Ziel, wenn er sich hebt ? "

Welch müßig Fragen !

Hauptstadt Cherson und ihr Gebiet lagen an der südwestlichen Küfte ; der Staat bildete in der Gestalt einer Halbinsel oder eines großen flachen Vor gebirges zwischen dem nördlichen Hafen von Ktenus (später Akjar, Achtiar, jezt Sebastopol) und dem südlichen Hafen, jezt Balaklawa, einen Winkel und enthielt in der westlichen Landspize, dem gegenwärtigen Vorgebirge Fa nary, den alten furchtbaren Tempel der taurischen Diana. Lange Zeit behaup teten die Einwohner ihre Unabhängigkeit ; erst als die Macht der Scythen im mer mehr wuchs, suchten sie den Schuz des großen Königs Mithridates, dess sen Feldherr Diophantus die Stadt Eupatorium nach dem Namen des Mithridates stiftete, und dort zur Sicherheit eines bedeutenden Salzsees eine Festung anlegte. Mit der Zeit wurde dieser Freistaat der mächtigste auf der ganzen Halbinsel und erhielt von den nachchriftlichen römischen Kaisern die Befreiung von allen Abgaben. Unter Kaiser Konstantin († 387) erhielten ie Freiheitsbriefe für ihre Schiffe . Die Hauptstadt wurde nach und nach als eine Grenzstadt des byzantinischen Reiches angesehen . Im 9. Jahrhundert waren die Chersoniten schon längst Chriften ; 839 n. Chr. wurde ihre Haupt stadt der Siz eines Metropoliten . Nachdem Wladimir d. Gr. von Rußland

Des Adlers Flug fann selbst bei Ungewittern, auf seinem Raubzuge 988 diese Stadt eingenommen hatte , ließ er sich hier taufen . Bald darauf gab Wladimir aber diese Stadt wieder zurük, obgleich Die Wolken theilend , nur zur Sonne tragen. Franz Josef Schaffer. ſie als das Haupt aller südlichen Seepläze in der Krimm von hoher Wichtigs feit war. Als die Tataren im 18. Jahrhundert eindrangen , gerieth Cherson Die Krim m. in Verfall und Kaffa erlangte durch den Handel mit den Genuesen Bedeu tung. Im Jahre 1578 standen noch die Mauern und ansehnliche Thürme Die Ereignisse, welche fich auf dieser Halbinsel entwikeln, find so sehr der großen Stadt Cherson ; Bauart und Umfang zeugten von großer Pracht. in den Vordergrund' getreten, daß Alles, was über dieselbe erscheint, mit Im Jahre 1794 fand man noch schöne Mauern und unschäzbare Bildhauer arbeiten aus dem griechischen Alterthume, welches Alles aber die Nuffen in Intereffe ergriffen wird. Eine bei Gustav Remmelmann in Leipzig (Herr Remmelmann hat wahrhaft stumpfsinniger Barbarei zerstörten. Zum Bau von Achtiar (später fich in lezter Beit als Verleger mehrerer dem Bedürfnisse und der Epoche Sebastopol) wurden selbst die Quadersteine bis auf den Grund ab- und Rechnung tragende Schriften vortheilhaft bekannt gemacht , und auch das ausgebrochen. Das Innere der Stadt enthält einen Schutt, der noch unglaubliche militärische Publikum zu Dank verpflichtet) erschienene Broschüre, wenn auch architektonische Schäze enthalten muß. Die ganze Halbinsel ist so sehr mit nur 32 Seiten stark, macht uns mit der Geschichte und der geografisch Alterthümern angefüllt, daß man mit jedem Schritte auf den Boden eines Statistischen Beschreibung dieses Landes bekannt , eines Landes, wo zur alten Gebäudes oder Thurmes stößt. " " Den im Alterthume großen Kornreichthum der taurischen Halbinsel, Stunde der Kampf am heftigsten entbrannt ist, und wo jeder Tag Vorfal lenheiten von der größten Tragweite für Europa bringen wird und brin gen muß. Ueber die Krimm haben wir außer einigen größeren aber älteren Werken, eigentlich nichts Näheres, und das Land und seine Bewohner lagen uns so ziemlich ferne und ungekannt, trozdem es der Garten Ruß lands und das Bollwerk seiner Macht gegen Süden und Südosten bildet. In dem ersten Alschnitt der vorliegenden Beschreibung wird uns die Geschichte der Krimm vorgeführt. Wir entnehmen derselben Folgendes : " Die Krimm führte in der alten Welt den Namen Chersonesus Taurica, die taurische Halbinsel, und war Hauptsiz des alten wahrscheinlich kimmerischen Berg volfes der Laurier. Seit der Einwanderung der Scythen, oder späterhin, zogen sie sich in die südlichsten Berge zurük und wurden als Seeräuber furchtbar, welche die schiffbrüchigen Ausländer ihrer Diana an dem Vorgebirge Partrenion opfer ten. Der tatarische Ausdruk Ada, Insel, so wie eine Sage des Alterthums, besonders aber die Beschaffenheit des salzigen Bodens der Landenge , welche die Krimm mit dem Festlande verbindet, machen es sehr wahrscheinlich , daß diese früher eine Insel gewesen sei. Diese älteste , vorchriftliche , Geschichte der taurischen Halbinsel hängt mit der der Krimmerier zusammen und ihrer vermuthlichen Ueberreste, der Laurier. Hierzu kamen später, seit dem 6. Jahr hundert v . Chr., eingewanderte Griechen und noch andere Völkerschaften, de ren Zahl im Anfange der christlichen Zeitrechnung 34 gewesen sein soll, wel che bis zu ihrer Einverleibung mit dem römischen Reiche kleine, selbstständige Staaten bildeten. Die besten Hafenftädte und fast alle Hauptstädte lagen im Gebiete der bosporanischen Könige und der kleinen Republik Chersones ( Cher sonesus Heracleotica oder rachea), von den Ruffen später Korsun genannt. Dieser kleine Freistaat war der wichtigste auf der ganzen Halbinsel. Die

der anfangs den Griechen, später den Römern zu Gute kam , soll man den alten nun ausgestorbenen Einwohnern zu verdanken gehabt haben, welche vor= zugsweise Landbebauer" genannt wurden. Das Klima scheint auch kälter gewesen zu sein , als jezt, was man daraus ersehen kann, daß der Bosporus zufror, und daß man die Weinstöke im Winter mit Erde bedekte. " „Nachdem die Einwohner der Krimm sich durch die Reihe der Jahr hunderte hindurch eine größere oder geringere Selbstständigkeit zu erhalten ge wußt hatten, geschah es am Schlusse des vergangenen Jahrhunderts, daß Ruß Land seinen längst gehegten Plan zu ihrer Eroberung in das Werk zu sezen wußte. Durch den Frieden, welchen Rußland zu Kutschuk Kainardge am 10. Juli 1774 mit der Türkei abschloß, erledigte sich die türkische Oberherrs schaft über die Krimm und es wurde ein Zweig von der Familie der Khans, der als Gefangener und Geißel zu Petersburg gewesen war, Sahin Guerai, auf den Thron der Krimm gesezt . Dies war der erste Schritt zum Um sturz dieses Reiches . Von dem Augenblike seiner Thronbesteigung an hörte der russische Minister in der Krimm, ein bekanntes Werkzeug Potemkins, nicht mehr auf, die Tataren gegen den Khan aufzuhezen , Gährungen zu veranstalten, die Unzufriedenen durch Geld zu gewinnen und das Volk zu Empörungen aufzuwiegeln . Zugleich wußte er den Khan zu lauter solchen Handlungen zu bestimmen, welche ihn seinen Unterthanen verhaßt machen mußten. Durch große Bedrüfungen und unerschwingliche Steuern flieg der Haß gegen den Khan immermehr. Eine furchtbare Empörung brach aus ; der Khan flüchtete und ließ sich bereden, russische Truppen zu seinem Beistande herbei zu rufen. Dieses hatte man beabsichtigt. Die Ruſſen rükten in das Herz der Krimm ein, verurtheilten , unter dem Vorwande der Bestrafung, alle diejenigen zum Lode , die ihnen gefährlich werden konnten , und fezten sich in Besiz aller festen Pläze. Der Khan kehrte zurük und ließ in Gegenwart der ruſſiſchen

686 Truppen seine vornehmsten Edelleute steinigen. Dem getäuschten Khan und seinen noch mehr getäuschten Unterthanen gingen aber endlich die Augen auf. Sie gaben sich zwar fezt alle Mühe, um eine in ihren Folgen so äußerst ver derbliche Verbindung wieder aufzuheben ; es war aber zu spät. Der Khan befand sich als ein Gefangener in der Mitte der russichen Armee. Man machte ihm den Vorschlag , die Krone der Krimm niederzulegen, allen An sprüchen auf dieselbe zu entsagen , die Halbinsel zu verlassen , und durch seine Unterschrift zu bekennen , daß alle Mitglieder seiner Familie ihrer Erbrechte auf den Thron der Krimm für immer verluftig wären. Der Khan empfing diesen unerhörten Vorschlag mit Unwillen und Erstaunen. Man eröffnete ihm aber , daß er keineswegs seiner Würde und ihres Glanzes beraubt werde, sondern blot in Zukunft in Petersburg seine Residenz aufschlagen sollte ; dort sollte er einen weit prächtigeren und glänzenderen Hof haben, als in der Krimm; er sollte einen Jahrgehalt von 100,000 Rubeln bekommen und mit Geschenken überhäuft werden. Der Khan erkannte die Schlinge, in die er gefallen war, aber es blieb ihm kein Mittel , sich daraus zu befreien . Er

Die Polizei war dahinter gekommen , daß der Wein, den man dem Soldaten und Arbeiter für vier Sous die Flasche vorſezte , eben nichts andes res als eine Tinktur von rothem Färbeholz sei, die Polizei ließ sich die Ge legenheit nicht entschlüpfen, und that das Möglichste, um sich populär zu machen. Kommissionen durchstreiften die Duartiere, prüften jedes Faß, ja stachen selbst die Bouteillen auf, und wehe dem Weinhändler , bei dem man eine Spur von gefälschter Waare vorfand. All sein Vorrath wurde über das Trottoir ausgegoffen, und der Arbeiter hatte seine Freude an diesen Erekuzionen, ließ sich seinen Wein doppelt gut schnieken, da er nun eine Art Garantie für seine Echtheit besaß. Dem Kaffee aber erging es kaum besser als dem Wein. Die Polizei wollte entdekt haben , daß in den Millionen Taffen , welche

täglich in Paris ausgeschänkt werden, viel mehr Surrogat als wirkliche Mot kabohnen zu finden wären. Es ist aber auch kein Wunder, wenn ein Pariser Cafétier zu außer Mitteln seine Zuflucht nimmt, welche auf Verwohlfeilung des Ge= ordentlichen nun und , beharren zu Weigerung seiner , auf genug Festigkeit besaß aber schritt man zur Gewalt. Der Khan wurde nach Kaluga gebracht , damals tränkes hinzielen. Die Miethe für ein Rafé von mäßiger Größe auf den beliebteren Bou noch ein elendes Dorf an der Okka , und 1000 Werfte oder 150 Meilen von Petersburg entfernt. Von hier aus durfte er sich unter keinem Vor- levards beträgt zwischen dreißig und vierzig tausend Franken. Ein Café am Boulevard der Italiener, das gegen eine frequente Straße wande entfernen . Da ihm nun auch sein Jahresgehalt nicht ausgezahlt und Feine einzige der ihm gemachten Bedingungen erfüllt wurde, so drang er end. halbe Fronte macht, zahlt -man hat es mir an Ort und Stelle versichert, lich darauf, daß er nach Petersburg gebracht würde. Allein dieses wurde ihm 36,000 Franken Miethe. Sechs und dreißig Tausend Franken wollen verdient sein. auch abgeschlagen. In einem Anfalle von Verzweiflung erklärte er, daß man The sie hereingebracht werden, müssen einige hundert Tausend Lassen ihn an die Türken ausliefern sollte ; diese würden, da ſein Tod einmal be. schlossen sei, ihm wenigstens das Recht nicht versagen, die Art desselben selbst ausgeschänkt werden. und ein Café hat hundert, die mit ihm rivalistren. zu wählen. Die Ruſſen waren grausam genug , dieses von der Verzweiflung wie z . B. Die Cafés, welche zumeist von Deutschen besucht werden ausgepreßte Verlangen zu erfüllen . Sie ließen den Khan sofort über die aber kei zählen " türkische Grenze bringen, wo er gefangen genommen und bald darauf auf der das Café Dänemark" in der Nähe des Palais Noyal, neswegs zu den eleganten. Insel Rhodus enthauptet wurde." Man findet da das Verzeichniß der in Paris lebenden Deutschen - ein „ Auf diese Weise kamen die Ruſſen in den Besitz der Krimm im Monat April 1783. Sie fingen an, das Land zu verwüften, die Bäume umzuhauen, ziemlich difes Adressenbuch -die Kölnische und die Allgemeine Augsburger. Die Leute, welche da aus- und eingehen , sehen ziemlich verkommen aus. die Häuser der Einwohner niederzureißen , die Wasserleitungen zu zerstören Doch es ist Zeit, daß wir wieder in das Lager zurükkehren . und die Einwohner zu plündern. " Das Estaminet zum Admiral faßt eine luftige Gesellschaft. "Was die Krimm damals war, ersehen wir aus den Berichten von Au Für das Wort Estaminet hat der Deutsche keinen Ausdruk, der den Bes genzeugen, welche noch in dem gegenwärtigen Jahrhundert sie bereiften. Das Vermögen der vornehmen Tartaren besteht hauptsächlich in Rindvich und in griff genau wiedergeben würde weil ihm das Objekt fehlt. Im Estaminet finden sich die Leute aus dem Volk zusammen , Soldaten Pferden. Man sieht davon in den Steppen Heerden von mehreren tausend Stüken , die nicht selten das Eigenthum eines einzigen Mannes sind. Unter und Arbeiter illustriren es gleichmäßig . Sie finden da Wein, Kaffee, Bier und wornach sonst ihr wenig leferer diesen zahlreichen Viehheerden bemerkt man auch hunderte von Kameelen, die dort weit größer sind, als anderswo. Die Tartaren gebrauchen dieselben haupt Gaumen ein Gelüste trägt. Die Estaminets in ihrer ganzen Glorie kann man jedoch nur in Antwer sächlich um ihre vierrädrigen, bedekten und unter dem Namen Madschari be tannten Wagen, worin sich ihre ganze Familie und ihre sämmtlichen Geräth pen sehen, wo das Schiffsvolk dieselben bevölkern. Antwerpen ist überhaupt in mehr als einer Hinsicht eine intereſſante schaften befinden , durch dieselben fortziehen zu lassen. Die tatarischen Edel leute sind vorzüglich gute Reiter , und steigen selten zu Pferde , ohne ganz Stadt und es verlohnt sich, wenn man den kleinen Ausflug von St. Omer bewaffnet zu sein. Sie bekennen sich zur muhamedanischen Religion und dahin unternimmt. Antwerpen ist Belgiens erste Festung und durch die glänzende Verthei beobachten dieselben Gebräuche, wie die Türken. Die Kleidung der Tataren, besonders der Vornehmeren, ist einfach und schlicht. Einen tatarischen Gro digung in den dreißiger Jahren hinlänglich bekannt. Der belgische Soldat hat ungefähr seit Jahresfrist sich in manchem Uni Ben sieht man selten anders , als in einem Kleide von ganz gewöhnlichem Luche , mit einer grauen wollenen Müze und gelben Stiefeln von gewöhn formstüfe der österreichischen Adjustirung genähert , doch ist dem Infanteristen lichem Leder. Diese Kleidung war in früheren Zeiten weit prächtiger und der lange Nok, der bis an die Knöchel herabwallt, geblieben. Dieser dunkelblaue Rok ist bei einer nur halbwegs schlanken Gestalt glänzender ; gegenwärtig aber würde es unklug und gefährlich sein, wenn man sich in kostbaren Kleidern zeigen wollte , da diese doch nur eine Beute der außerordentlich kleidsam . Rosaken werden würden . " Er weitet sich oben gegen die Epauletten hin bedeutend aus, und fält „Nachdem Nußland alle Eigenthümlichkeiten der verschiedenen Naziona dann gegen die Taille zu ganz knapp zusammen. Wer groß ist , erscheint in litäten zu verwischen, und alle Einwohner , so weit möglich, zu ruffi diesem Roke noch größer. Die zwei schönsten Regimenter der belgischen Armee liegen in Brüſſel. fiziren gesucht hatte, dachte es nur daran, die auf die eben geschilderte Weise Sie gehören der Reiterei an, und ich hatte Gelegenheit, sie im August erlangte Halbinsel für seine Zweke zu befestigen und sich die Herrschaft über das schwarze Meer zu sichern. Schon Katharina II. sah die ungeheure Wich 1853 bei Gelegenheit der Vermählung Ihrer f. k. Hoheit der Erzherzogin tigkeit der Krimm und namentlich ihrer von der Natur so herrlich ausgestat Marie Henriette mit dem Kronprinzen von Belgien zu sehen. Das Guiden-Regiment , mit seinen imposanten , bärenbemüzten Leuten teten Häfen ein. Die Bay von Achtiar, welchem Orte die Russen den Na men Sebastopol beilegten , ward nach und nach, und besonders unter der Regierung Nikolaus I., in den gegenwärtigen Welthafen verwandelt , welcher den größten und schönsten Theil der mit ungeheuren Opfern geschaffenen rus fischen Flotte bergen sollte. Es können in diesem Hafen die Flotten der ganzen Welt liegen ; auch die daneben befindlichen Häfen haben eine Wasser tiefe von fast 30 Fuß, so daß man überall guten Ankergrund findet. " (Schluß folgt.)

auf prächtigen, ganz gleichen Pferden, stand neben dem Lanzier- Regiment auf dem place royal vor dem Valaste des Königs. Das Guiden-Regiment behandeln die Brüffeler insbesonders mit einer

gewissen auszeichnenden Vorliebe und nennen es ihr Elitenkorps. Wenn man zu dem Arsenal von Antwerpen gelangen will , so muß man die wohlbefestigte Scheldestadt fast ihrer ganzen Länge nach durchschreiten. Prächtig ist der Neubau der Börse. Die Welt hat keine zweite Börse , die mit der - freilich noch nicht ganz ausgebauten - Antwerpner rivalisiren könnte. Als es vor einigen Jahren den reichen Handelsherren von Antwerpen in Das Lager bei St. Omer. ihren morschen Börſebau hinein zu regnen begann, beschlossen sie ein Gebäude aufzuführen, das der Ewigkeit trozen und keinerlei Reparaturen bedürfen, das (Schluß des IV. Abschnittes .) Wo man auch in Paris außerhalb der Hauptlinien gehen mochte , stieß selbst als altes Eisen " noch gelten sollte. man auf dunkle Seen, welche eigenthümlich rochen. Und, ñehe da, sie bauten die neue Börse ganz von Eisen. Bei näherer Beaugenscheinigung erwiesen sich diese rothen Sümpfe, wel Ein wahrer Wunderbau ist's ! che, was die Ausdünstung anlangt mit den pontinischen wetteifern konnten , Schlanke Säulen erheben sich in zierlicher Zeichnung zu einer Höhe, in als ausgegossene Weinmassen . welche sie das Auge kaum verfolgen kann .

687 Eine im reizenden Arabeskenwerk prangende Kuppel fängt sie oben auf, Das große Baffin, zu dem man nun bald kömmt, birgt Hunderte von und einigt sie zu einem Riesenbogen. Schiffen, die insgesammt Seeschiffe und der Mehrzahl nach Dreimaster sind. In der Kuppel hängen noch die Gerüste, aber die Beglasung ist bereits Der Anblik dieser ungeheuren Flotte mit ihren tausend Maften , ihren zehntausend Flaggen und Fähnchen , deren jedes Schiff über fünfzig hat, fertig. Da die Ruppel faft nur aus Glas besteht, durch welches sich das roth- ihrem Wikel- und Hängewerk ist unbeschreiblich. angestrichene Eisen nur wie ein dünnes Geäder hindurchzieht , so ist vollkom Die ganze Welt ist durch ihre Segelrepräsentanten in diesem Bassin ver mene Tageshelle in dem ungeheueren Naume. In der Halle , welche das treten. Zentrum umgibt, werden Schreibpulte für die Kaufleute errichtet, und damit Dort bläht sich die Flagge Amerifas mit den 26 Sternen im blauen auch die Kunst nicht leer ausgehe, Gemälde aufgehängt. Felde. Hier wallt Frankreichs Trikolore. Obwohl an dem Tag, da wir uns in Antwerpen befanden, ein Sonntag Namen, wie Marie Luise, Graf Szapary mahnen an die Heimat. angeschrieben steht im Kalender, herrschte doch das regste Handelsleben in den Das stereotype Motto aller englischen Schiffe : Domine dirige nos " zeigt uns jenem Winkel John Bull. Straßen. Die Läden ſind den ganzen Tag über geöffnet , und da ein starker Men Aber auf allen Schiffen, die in unseren Gesichtskreis einschlagen, ist die schenstrom durch die Straßen hinwallt, so ist der Verkehr und Umsaz natür Phrase zu lesen: Ladung nach Amerika! lich stärker als an gewöhnlichen Tagen. An dem Gemäuer einer Kirche , an der wir vorbeigehen , kleben unge Nur das lezte Wort ist verschieden interpretirt. heuere Anschlagszetteln, welche das 375ste Jubelfest der heiligen Maria, der Hier heißt es nach Boston, dort nach New-York oder Baltimore. Schuzfrau von Antwerpen, ankündigen. Tausende von Andächtigen strömen Jeder dieser Riesensegler entführt der deutschen Erde einige Tausend Unbesonnener , die in der Regel ein Opfer eigennüziger Verführung sind. dieser Kirche zu. Ich winde mich mit Mühe durch diesen Menschenstrom , da ertönt das Wenn man in Antwerpen aus dem Waggon steigt, so steht man sich wundervolle Glokenspiel von der Kathedrale von Antwerpen. alsbald von deutschen Landsleuten umgeben und mit der Frage begrüßt : Vom zartesten Piano singt sich die choralartige Melodie in das gewal "Wollen Sie nach Amerika ?" tigste Forte hinein, und drein klingen immer im tiefen Baß die Töne der Wie man diese Frage verneint, so hat man auch die Gunst dieser Seelen verkäufer verscherzt . Gloken, die geläutet werden . Und so braust der reizende Gesang , der von einer solchen Intensität ist, Ich wollte nur , alle diejenigen , welche in unserem schönen und reichen daß man ihn überall hört, man möge sich in welchem Theile der Stadt immer Desterreich wirklich unbegreiflicher Weise am Auswanderungsfieber laboriren, befinden, wohl eine Viertelstunde hin. kämen nach Antwerpen, oder bestiegen ein Auswandererschiff am Rhein. Das Wir treten in den Dom, dessen Thurm von ausgezeichneter Schlankheit Elend, das sie hier zu sehen bekämen , und davon ich vielleicht später einige ist, und der in seinen sämmtlichen Fronten prächtige Goldmalereien zeigt. Züge entrollen werde, würde sie gewiß von ihrem unſeligen Vorhaben ab Gleich beim Eingang finden wir einige Tausend Stühle zu einem regel bringen, und man würde die herzzerreißende Vhrase in den Beitungen : „ Am so vielten find wieder so und so viel Familien hier durch nach Amerika ge= losen Haufen aufgethürmt. Wer in die Kirche eintritt und ſizen will , der nimmt sich einfach den gangen, " seltener begegnen . ersten besten Stuhl gegen Erlag eines Sous weg, und trägt ihn dahin, wo er Der Gedanke an die armen, verblendeten Leute stimmt so traurig , daß man nicht leicht wieder in den Humor hinein kömmt. Plaz zu nehmen gesonnen ist. Solche Niederlagen von Rohrstühlen finden sich in allen Kirchen Bels Und so will ich denn das Nächstemal erzählen, wie lustig es im Estaminet giens und Frankreichs. beim Admiral im Lager bei Boulogne zuging . Selbst in der Notredamekirche von Paris hängt ein Tarif , welcher be sagt, daß ein Stuhl bei gewöhnlichen Messen einen , bei Hochämtern zwei Sous koste. Literatur. Wenn man, um nach dem Arsenal zu kommen, die lange Neustraße ent Lang geht, so kommt man in das Proletarierviertel. Ereignisse und Betrachtungen während der Verwendung Hier steht man sich mit einem Schlage außerhalb des Bereiches des der großherzoglich hessischen Armee - Divison in den Stadtlebens. Jahren 1848 und 1849. In brieflichen Mittheilungen von A. Kleine, niedrige Häuser umfangen uns, in den Straßen wimmelt es von Kehres , Hauptm. im großh . heff. 3. Infanterie-Regimente , Nitter des -Kindern, davon jedoch kein einziges baarfüßig ist. großh. hessischen Ludwigs-Ordens 1. Klasse . Worms, 1855 bei Nahke, Alle haben Holzschuhe an , und wie das so durcheinander rennt and IV. 304. gr. 8. wimmelt, so gibt es ein Geflapper , daß man sein eigen Wort nicht verste hen würde. x. Der Herr Verfasser, durch seine,, Kameraden- Gespräche " der militärischen Eine bürgerliche Tracht mit Hut und Nok ist etwas , das man in die Welt bereits vortheilhaft bekannt, gibt uns hier in achtundzwanzig Briefen sem Viertel selten zu Gesicht bekömmt, und das daher von Klein und Groß ein lebendiges Bild der damaligen Verhältnisse im mittleren Rheinthale bis angeftaunt wird. an die Schweizergrenze hinauf. Diese Briefe waren ursprünglich an einen Hier hat nur die blaue Blouse das Bürgerrecht. Gesinnungsgenossen gerichtet und nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt, sind Ein Höflerladen schließt sich an den anderen, in den Straßen tummeln aber später gesammelt, durch Benuzung anderer brieflicher Mittheilungen 2c. sich Schaaren von Hühnern, Enten und Gänsen herum. vervollständigt und zum Druke vorbereitet worden, um die Lüken der über die Indem man diese Linie in gerader Richtung verfolgt, kommt man zu Ereignisse in Hessen und Baden erschienenen Drufschriften auszufüllen . Soviel der berühmten Zitadelle von Antwerpen . über die Entstehung der vorliegenden Schrift, die wir als einen wertvollen Mächtige Befestigungen dehnen sich diesseits und jenseits des Schelde Beitrag zur Geschichte jener verhängnißvollen Zeit mit Freuden begrüßen, stromes aus, und auf den gegen den Fluß vorgeschobenen Werken stehen die namentlich aber unseren österreichischen Kameraden empfehlen, welche damals in Italien und Ungarn zu sehr beschäftigt waren, um den Ereignissen am Posten. Diese Gegend ist eine Stadt der Kaſernen . In langen Linien ziehen sich die einförmigen Bauten hin, und die Stra Mittelrhein viel Aufmerksamkeit schenken zu können. Ben wimmeln voll Soldaten. Auf den Inhalt speziell einzugehen ist nicht unsere Absicht . Bemerken Die Schildwache , welche vor dem Arsenal steht, hindert Niemanden müssen wir aber , daß der Herr Verfasser sich nicht auf die Darstellung der wichtigsten revoluzionären Momente beschränkt, ſondern auch auf ihren Ursprung einzutreten. Riesenmörser fallen uns in's Auge, Kanonen von nie geahnter Länge, zurükgeht und dabei einen sicheren politischen Takt zu erkennen gibt , an wel Berge von Kugeln aller Größen thürmen sich vor uns auf, und in Reihen chem jedes deutsche und gutmonarchisch gesinnte Soldatenherz sich erwärmen zu fünfzig Stüken nebeneinander stehen die Geschüze da. Nur wo solche Gesinnungen in einem Offizierkorps vorherrschen , und Man sieht Kugeln von jedem Kaliber zu Hügeln aufgeschichtet , die hö. dieses die Mühe nicht scheut seinen Untergebenen ähnliche Gesinnungen einzu Heren Lagen drüfen so stark auf die untersten Reihen, daß die unmittelbar am flößen , kann der Landesherr bei allen inneren und äußeren politischen Krisen mit Boden ruhenden Kugeln in das Erdreich hineingewachsen erscheinen. Zuversicht auf seine Truppen zählen. Die großherzoglich hessischen Truppen, Gras umwuchert sie, und nur die obere Wölbung ist tief verrostet zu an welchen die politischen Wühler ihre Verführungskünfte vielfach versuchten, schauen. haben in einer Zeit allgemeiner politischer Begriffsverwirrung thatsächlich ge Offiziere von der Artillerie leiten das Aufpaken einiger Geſchüze, die zur zeigt, welch großes Unheil von einem Lande abgewendet werden kann , wenn Wegführung bestimmt ſind. der Soldat unter allen Umständen, namentlich aber in zweifelhaften Fällen, Man sieht die eisernen Röhre vorsorglich in Stroh eingewikelt auf höl- den unbedingtesten militärischen Gehorsam leistet , und lieber auf zeitweilig zernem Gebälle liegen, während das Lafetten- und Räderwerk in eigenen Wä- ihm zuerkannte Rechte verzichtet als seiner Dienstpflicht untreu wird ; wäre gen unterbracht wird. es auch nur in unbedeutend scheinenden Nebendingen. Hätte es damals in Die Zitadelle von Antwerpen schüzt gleichsam den ganzen Handelsreich- Hessen so übel gestanden als in Baden , wir würden ungleich Schlimmeres erlebt haben. An Hessens Grenzen brachen sich die Wogen der von allen thum Belgiens.

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688 Sei'ten heranrütenden Revoluzion, die auch im Innern des Landes ihre Mitver schwornen hatte, und dies verdankt man hauptsächlich der unerschütterlichen Faltung der Truppen und ihrer braven Führer. Man blike daher nicht mit Doornehmer Geringschäzung auf die kleineren deutschen Bundeskontingente. -Charakterfestigkeit und Gesinnungstreue stehen höher als die Kopfzahl. Das entschiedene Auftreten einer zwar kleinen aber tüchtigen Kriegerschaar imponirt Dem Gegner mehr, als ein Reichthum an Pikelhauben und Zündnadelgewehren, mit welchem man zur Unzeit prahlt, zur rechten Zeit aber sich nicht • entschließen kann, zum allgemeinen Besten davon Gebrauch zu machen. Auch der preußische Feldzug in Baden kränkelte an dieser Unentschlossenheit. Nach den Erfahrungen von 1848 mußte man die heimtükische Niederträchtigkeit der Umsturzpartet längst erkannt haben, und nachdem 1849 zu ihrer Bekämpfung eine so bedeutende Heeresmacht aufgeboten worden war, hätte man sie mit einem Schlage vernichten sollen, wozu Defterreich von Vorarlberg her brüderlich die mitwirkende Hand bot. Aber Preußen wollte diesen Ruhm nicht mit Defterreich theilen. In Folge davon blieb den Schurken der Rüfzug in die Schweiz offen, wo ſie ihr verderbliches Spiel ungestört fortsezen konnten, und auch die Italiener zu neuen Schilderhebungen reizten. Eine tiefe Beschämung muß sich fedes deutschen Vaterlandsfreundes bemächtigen, wenn er auf die damaligen Erlebnisse zurükblikt und dabei wahrnimmt, daß eine kleine aber gut organisirte Gesellschaft politischer Schwärmer und Hazardspieler, gefolgt von einer großen Schaar arbeitscheuer und daher raubluftiger Menschen, durch ein lächerliches Phrasenspiel mit Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, deffen Sinn sie selbst nicht verstanden, die Autorität so vieler Obrigkeiten lähmen und vernichten konnten. Man ist daher dem

Herrn Verfasser zu großem Danke verpflichtet, daß er viele der revoluzionären Aufrufe an Soldaten durch Reprodukzion der Vergessenheit zu entziehen sucht. Diese Aktenstüke können als Spiegel der Erkenntniß dienen, der den gut müthigen und leichtgläubigen Deutschen an die Folgen seiner damaligen Schwäche erinnert. Damit aber auch das Komische nicht fehlen möge , wird S. 172 ein, angeblich von sämmtlichen Frauen und Jungfrauen des König reichs Württemberg an die deutschen Krieger gerichteter Brief abgedrukt , in welchem lezteren mit Entziehung aller fünftigen Gunstbezeigungen gedroht wird, wenn sie ihre Hand mit dem Blute ihrer deutschen Mitbürger befleken sollten. Hätte man diese heroischen Schönen Württembergs in Reih und Glied aufstellen können, es würde gewiß keines langen Suchens bedurft haben, um unter Sieben die Häßlichste herauszufinden. Was der Schrift in unseren Augen einen besonderen Werth verleiht und ihre Verbreitung in weiten Kreisen wünschen läßt , das sind die einge ftreuten Betrachtungen über militärische Verhältnisse und Einrichtungen, in welchen sich soldatischer Freimuth mit gründlicher Bildung und Sachkennt niß gepaart kund gibt. Wir bitten den Leser diese Betrachtungen ja nicht_zu überschlagen, sie vielmehr mit Aufmerksamkeit zu lesen , sollte er auch nicht alle Ansichten des Verfassers theilen. Bei einer neuen Ausgabe werden manche Drukfehler zu berichtigen sein, z. B. Seite 26 Zeile 5 von oben "niederlegen" statt widerlegen ; Seite 43 3 18 von oben " gang " statt ganz ; Seite 92 3. 9 von unten „ nim mer" statt immer. Wir fönnten deren noch mehrere anführen. Die Aus stattung des Buches ist lobenswerth.

Armee - Nachrichten. Aus dem Bosporus langten diese bedeutenden Verstärkungen mit den Dampfern ཟIndus " u. "Egyptus " in Balaklawa an ; darunter befanden sich auch (Wien.) Das hohe Armee Oberkommando hat mittelst Zirkular diftinguirte englische Stabsoffiziere , als die Oberfte Fizroi, Rowan, Carleton, Verordnung vom 19. Oktober 1854 die Vergütung der Verpflegung der Morris , Euston und Melestr. Die bereits nach der Krimm abgegangenen. Militär-Mannschaft auf dem Durchzuge im Verwaltungs - Jahre 1855 folgen Transporte weisen 20,000 Mann Linientruppen, 7000 Mann Kavallerie und dermaßen für einen Tag bestimmt : 2000 Mann Genietruppen aus , darunter befinden sich auch die Reserven aus. in Niederösterreich mit 9 kr. KM., Gallipoli. Zwei Detachements aus dem Pyräus und aus Nom, welche sich in Oberösterreich ob der Enns mit 6 fr. KM., bekanntlich auf dem Kriegsfuße befinden , werden in der Stärke von 12,000 in Salzburg mit 7 kr. KM., Mann im Bosporus erwartet und die Reserve der Pontischen Expedizions = in Steiermark mit 7 Armee bilden. Die Stellung der Alliirten ist daher nicht kompromittirt, wie kr. KM., man von mancher Seite glauben machen will. Es frägt sich nun : welche in Tirol mit 9 fr. KM., in Böhmen mit 7 fr. KM., Mitteln stehen augenbliklich dem neuestens zum selbstständigen Oberkomman danten der Land- und Seemacht in der Krimm ernannten Admiral Fürsten in Mähren mit 7 fr. KM., Mentschikoff zu Gebote , um die Plane der Alliirten zu hintertreiben ? Die in Schlesten mit 7½2 fr. KM. , in Krain mit 6 fr. KM., Truppentheile, welche den Ifthmus von Perekop bereits passirt haben, gehören. in Kärnthen mit 6 3 kr. KM., dem 4. , 5. und 6. Armeekorps , dann dem Kosakenheere an, und mögen be reits eine Stärke von 35,000 Mann erreicht haben. in dem Küstenlande sammt Triest mit 8 fr. KM., Diese Streitkräfte sammeln sich in dem befestigten Lager bei Baktschi in Dalmazien mit 4½ fr KM., Sarai und halten mit den nördlichen Forts von Sebastopol die Verbindung in dem lombardischen Königreiche mit 9 fr. KM., in dem Verwaltungs - Gebiete der Statthalterei zu Lemberg mit 6 kr. KM., aufrecht. Es wird uns versichert , daß von dort aus , und nicht aus den in dem Verwaltungs- Gebiete der Landes-Regierung zu Krakau mit 7 kr . KM., Forts, die Belästigung der Alliirten beinahe täglich erfolgt. Ein 8000 Mann starkes , mit gut ausgerüsteter Artillerie versehenes Kosakenkorps hatte sogar in der Bukowina mit 6 kr. KM., (für dieſe drei jedoch nur vom 1. November 1854 bis Ende April 1855 ) ; die Kühnheit, von den westlichen Gebirgen gegen die Anhöhen von Balaklawa in dem Verwaltungs- Gebiete der Statthalterei- Abtheilungen Ungarns zu Ofen, vorzudringen, wurde dort aber zurükgedrängt. Beweis genug, wie vorsichtig Preßburg und Dedenburg mit 6 fr . und für die Abtheilung zu Kaschau die Alliirten handelten , daß sie diese Posizion , so wie jene von Chersones und Großwardein mit 5 kr. KM., feldmäßig befestiget haben. Durch diese Vorgänge wurde die Belagerung in der serbischen Woiwodschaft und dem Temeser Banat mit 6 fr. KM., des südlichen Festungstheils in die Länge gezogen , und während den Vorbe fr . reitungen hiezu blieben die Russen auch nicht müssig ; sie haben den südlich in Kroazien und Slavonien mit Ausnahme der Militär- Grenze mit 5 und in Siebenbürgen mit 5 kr. KM. zwischen der Stadt und den Ruinen von Chersones situirten Kirchhof stark befestigt und durch diese allerdings improviſirten Verschanzungen die Alliirten Wien, 27. Oktober. (Vom südlichen Kriegsschauplaze. ) Die von gezwungen, nur Schritt für Schritt vorzugehen . den Kauffahrern so gefürchteten bösen Wetter im Pontus Eurinus haben sich Das Bombardement seitens der pontischen Armee und Flotte begann leider schon eingestellt ; dadurch ist die Verbindung zwischen Konstantinopel, am 17. d . M. und wurde mit geringer Unterbrechung bis 21. d . fortgesezt, Varna und der taurischen Halbinsel außerordentlich erschwert; selbst die Virok ohne so versichern die fragmentarischen Depeschen aus dem russischen De kaphen langen verspätet und beschädigt in dem Hafen ihrer Bestimmung an . fensiv- Lager ――― den Festungswerken erheblichen Schaden zuzufügen. Am ersten Bekanntlich erwarten die russischen Oberoffiziere, welche mit der Vertheidigung Tage fiel der Chef des Admiralitätsstabes, Korniloff, mit 500 Mann bei der von Sebastopol beauftragt ſind, von den in dieser Jahreszeit gewöhnlich ein Vertheidigung des erwähnten Friedhofes ; ein Verlust, der uns für ein Bom tretenden Seeftürmen viele Vortheile für ihre militärische Situazion ; denn, bardement auffällig erscheint, und wahrscheinlich mit einem gleichzeitig erfolg= wenn das Element , welches den Alliirten zur Basis für ihre Operazionen ten Zuſammenstoß in Verbindung stehen dürfte, worüber spätere Mittheilun dient, den Ruſſen die Möglichkeit böte , gegen die Pontus- Expedizion aus der gen zu gewärtigen sind . Defensive in die Offensive überzugehen , und die Invasions-Armee aus dem Wir bemerken , daß die Chefs der Pontus - Erpedizion noch keine offi wasserreichen Flußgebiete der Tschernaja in die befestigte Stellung am Cap ziellen Berichte nach Konstantinopel gesendet haben , und unzweifelhaft erst Chersones und Balaklawa zu drängen , wäre allerdings für die Alliirten eine einen Erfolg erkämpfen wollen , um hierüber zu rapportiren. Ferner erfah große Gefahr vorhanden. Aus unseren Berichten geht aber hervor, daß dieren wir , daß Seitens des englischen Korps schon am 18. d. M. der Batte

Desterreich.

selben auf eine solche Eventualität gefaßt sind. Ihre Magazine in der Cher- riebau zum Brescheschießen ermöglicht war , und sofort in Angriff genommen fones und Balaklawa-Bucht sind mit Proviant für 100,000 Mann reichlich wurde. auf 6 Wochen versehen , und noch immer werden frische Truppen und Vor Aus Konstantinopel kommt uns die Nachricht zu , daß der Mu räthe dahin dirigirt. Mustapha schir Ismail Pascha nach Anatolien bereits abgegangen ist. -

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Zarif Pascha organiſirt inzwischen seine Armee mit möglichster Beschleuni- | gung ; er verfügt über 60 Kanonen ; seine Kavallerie mußte er aufs Land verlegen, weil die Räubereien zu ſehr überhand nehmen ; ein gleiches wird | uns auch aus Rumelien berichtet. Die verwegenen Banditen wagten sich bis in das englische Gesandtschaftshotel und raubten an baarem Gelde 80,000 Piaster , was nicht wenig die Bevölkerung von Stambul allarmirt. -Der Kourier von Erzerum versichert, daß die Russen den größten Theil an Waa-

und vermögen bei dem besten Willen und dem emfigsten Forschen zum Troze derselben auch nicht eine interessante Notiz zu entnehmen , die etwa ausge nommen : daß der Redakteur des ,,Monitore" Krida und sich aus dem Staube gemacht hat. Sonst lauter Uebersezungen und ganz gehaltlose Raisonnements. Der " Soldatenfreund " füllt mit guten Uebersezungen seiner werthvollen Bes richte vom Kriegsschauplaze auch regelmäßig einige Spalten dieser , wie aller deutschen und auswärtigen Beitungen.

ren , die bei der Razzia in Bajazid in ihre Hände fielen, den Eigenthümern zurükerstatteten. General Bebutoff hat seine Stellung in Gumri wieder ein genommen und bewegt sich gegen Kars . Unserem lezten Briefe aus Odessa entnehmen wir noch, daß der Erzbischof Innozenz aus Sebastopol zurükgekehrt ist, wohin er sich bekannt. lich begeben hatte, um die Truppen zum bevorstehenden Kampfe anzueifern. Seit der Gründung Odessa's waren noch niemals so viele und so verschiedene Truppenförper wie zur Stunde konzentrirt. Keines von den Re gimentern erregte aber so viel Aufsehen und hinterließ so unangenehme Erin nerungen, wie ein kürzlich durchmarschirtes Ural'sches Rosaken-Regiment mit

Tages - Nachrichten. * (Wien.) Die vaterländischen Instrumentenmacher können immerhin auf ihra Grzeugnisse sich etwas zu Gute thun, denn ihre Blasinstrumente find nunmehr auch bei den spanischen Militär - Muſik banden eingeführt. Das Jahr 1848 brachte österreichische und spanische Truppen in der Romagna zusammen. Die herrliche Harmoniefülle der kaiserlichen Musikbanden, welche die Spanier zum ersten Male hörten, bewog das 12. spanische Jäger-Bataillon Baza, seine Musikbande ganz nach öfterreichis fchem Vorti'd zu reorganisiren, wozu die Inftrumente aus Wien bestellt wurden. Als die Jäger von Baza nach Sranien zurükkehrten, konnten die übrigen Regimenter deren schöne Militär-Mufif nicht genug bewundern und die betreffenden Kommandanten mit dem Offizierkorps beschlossen, auf eigene Kosten ihre Militärmusik eben so einzurichten . Als Hr. Debrauz im Juli 1853 den spanischen Präsidio von Ceuta an der Nordküste von Afrika besuchte, ließ der Militär- Gouverneur dieses Plazes absichtlich die Musikbande eines dort in Garnison liegenden Infanterie-Regiments vor ihm spielen, um zu zeigen, daß ste durchgehens mit Instrumenten versehen war, welche den Namen des Wiener Instrumen tenmachers Theodor Hell trugen. In Barcelona, Kadir, Korunna und Madrid traf Hr. Debrauz Musikbanden, welche theils Instrumente von Hrn. Theodor Hell, theils von Hrn. Gerweny in Königgráz hatten.

den langen Bärten und den verwilderten Gesichtern. Ihre Anwesenheit schien eben nicht zur Sicherheit der Stadt beigetragen zu haben , denn man erzählte sich allerhand Wegelagerer = Historien in der nächsten Umgebung der Stadt von diesen Söhnen der Wüste. Frankreich. * Der „ Moniteur de la Flotte" bringt einen technischen Artikel über die in London und Paris vielbesprochene Frage , wie der Eingang in den durch die Versenkung von fünf Linienschiffen verrammelten Hafen von Sebastopol wieder geöffnet werden könne. Der Eingang in den Sund hat laut diesem * Ein ehrenhafter Kollege, Herr J. S. Ebersberg, Eigenthümer und Redak Blatte 8-10 Faden (40-50 Fuß) Tiefe ; ein Linienschiff mist gewöhnlich teur des österr. Buschauers ", Besizer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone und 25 Fuß im Wasser und eben so viel über demselben ; die versenkten Schiffe müssen daher ziemlich bis unter die Oberfläche des Wasserspiegels reichen. Ist zwischen den einzelnen Fahrzeugen nun der zum Durchgange eines Schif fes nöthige Raum nicht gelassen, so bleibt nichts Anderes zu thun übrig, als den Eingang in den Sund durch Vernichtung des künstlichen Dammes zu er zwingen. Die durch die versenkter fünf Linienschiffe und zwei Fregatten dar gestellte Masse wird auf 21,700 Tonnen oder 21,700,000 Kilogramme ge schäzt. In solchen Fällen pflegt man zur Mine seine Zuflucht zu nehmen Die trefflichen Erfolge, welche auf diesem Wege neuerdings erft in Cherbourg, Brest, Lorient, Toulon u. s. w . erzielt wurden, sind zwar bekannt, der „ Mo niteur de la Flotte" hält es aber für zeitgemäß , auch auf die glänzenden Resultate hinzuweisen, welche Oberst Pasley vor zehn Jahren erzielte. Der genannte englische Ingenieur sprengte eine Brigg und einen Schooner, die den Eingang in den Hafen von Gravesend an der Themse erschwerten, und das Linienschiff „ Royal George", das 1789 auf der Rhede von Spithead untergegangen war, in die Luft. Pasley bediente sich der Ladungen von 20, 118, 1000 und 1100 Kilogr. Die von 20 Kilogr. waren in Blechfässern, die von 118 Kilogr . in Cylindern von Schmiedeeisen , die in einem Kegel ausliefen, eingeschlossen. An den Enden waren zwei Oeffnungen angebracht : die eine zum Einlassen des Pulvers , die andere, um eine Nöhre mit der Zündladung aufzunehmen. Die starken Ladungen von 1000 und 1100 Kilogr . waren bald in eine Bleiröhre, die in einer Holzröhre ftak, eingeschlossen, bald in eine wasserdichte Holzröhre, welche mit an einander gelötheten Bleistangen bedekt wurde, um welche wiederum eine Hülle von Latten gelegt und ein altes Tau gewunden war. In die zylindrische Hülle war ein rundes Loch

des f. preuß. rothen Adler-Ordens 4. Kl ., dann der F. Hannov. goldenen Medaille für Kunft und Wissenschaft am Bande u. f. w. ift geßern früh 1 '/, Uhr nach kurzem Kran kinlager verschieden. Er war ein streng rechtlicher konsequenten Charakter, ein für Mon arch und Vaterland begeisterter Patriot und diente der guten ehrlichen Sache mit aufs epfernder Hingebung.

Erst in der Nr. 98 des Soldatenfreundes vom Jahre 1853 wurde das Ers scheinen der Blätter 11, 17, 25 und 27 der Spezialfarte des Kurfürstenthums Heffen angezeigt , und schon gibt sich wieder die erfreuliche Gelegenheit, eine neuerliche Fort fezung derselben ankündigen zu können ; es find nämlich die Blätter Nr. 10, 13, 18, 26, 28, 29, 33 der oben bemerkten Karte, nach der eigenen Aufnahme der kurfürstlichen Lan desverfassung gezeichnet, erschienen, und fehlen somit zur Kompletirung des Werkes noch 14 Blätter, deren Veröffentlichung nach dem nur lobend anzuerkennenden Eifer des Dis rettors des topografischen Institutes keineswegs lange auf fich wird warten lassen. Es wäre nur unnüze Wiederholung , wollte man auf die Vorzüglichkeit dieser Karte neuer dings aufmerksam machen ; die Zeichnung ist in den lezterschienenen Blättern ebenso rein und korrekt, wie in den früheren , doch würde man wohl dem Blatte Nr. 18 den Preis unter den jezigen, bezüglich der Darstellung des zerrissenen Terrains , wie dem Nr. 26 in Hinsicht auf das Flachland zugestehen müſſen. Die Preise der Blätter, deren Höhe und Breite, dann das Maßverhältniß sind aus Nr. 117 des Soldatenfreundes vom Jahre 1852 bereits bekannt. Bb.

* Die Ansprache, welche der k. k. Oberste Feldarzt Hofrath Ritter Dr. Dreyer bei Eröffnung der restaurirten medizinisch - chirurgischen Josefs - Akades mie am 23. d. M. gehalten hat, verdient die nachhaltigste Würdigung und Veröffent= lichung. Sie lautete: " Es war am 7. November 1785, als der erste Oberft -Feldarzt der österreichischen Armee, der f. k. Hofrath, Leib- und Ober- Stabschirurgus, Reichsritter Alexander von Brambilla, die von Sr. Majestät weiland Kaiser Josef II. gegründete medizinisch chirurgische Militär-Akademie in dem damals neu aufgeführten Akademiegebäude vor einer angebracht, das zu der Zündröhre führte, die eine Pulverladung von 85 Gram glänzenden Versammlung , welcher die höchsten Militär- und Zivil-Autoritäten beiwohnten, men enthielt, an welche das Feuer gebracht werden sollte. Vor zehn Jahren mit einer feierlichen Rede eröffnete. Nach einem Zeitraume von 39 Jahren, nämlich am 6. November 1824, hat sich war die Anwendung der Elektrizität zu solchen Zweken noch bei weitem nicht so üblich, doch gelang es Pasley , mit einer Daniell'schen Batterie von zehn in den ehrwürdigen Hallen dieses Gebäudes ein ähnliches Feft wiederholt, indem der daz malige Oberste Feldarzt der Armee, Hofrath Dr. Johann Nepomuk Isfordink , für Flaschen von 053 Höhe und 009 Durchmesser und kupfernen Leitdrähten von die mit Allerhöchster Entschließung weiland Sr. Majestät Kaiser Franz 1. vom 27. 5 Millimeter Durchmesser in einer Entfernung von 152 Meter einen Platin: Oktober 1822 restaurirte und erweiterte medizinisch-chirurgische Josefs-Akademie eine feiers draht sofort glühend zu machen und mit demselben das Pulver zu entzünden. liche Gröffnungsrede hielt. Die Versenkung der Ladungen ins Meer und deren wirksame Anlegung ist Dieser erhabenen Feierlichkeit habe auch ich als ein an die Akademie neu einberu Sache der Taucher. Da nun das Meer im Hafen von Sebastopol in der fener Schüler beigewohnt, und ich zähle dieselbe zu den wichtigsten Momenten meines Lebens. Regel still ist, so haben die Taucher bei Legung der Ladungen leichtes Spiel. Damals konnte ich jedoch nicht im Entfernteſten ahnen, daß es einst meine Auf Sollte die Sprengung auch nicht auf den ersten Versuch den Damm vernich gabe sein werde, an einer zweiten Restaurazion der Josefs- Akademie werkthätig mitzuwir ten, so werden sie doch einige Breschen machen , welche die späteren Arbeiten fen, und daß mir nach Verlauf von drei Dezennien das Glük und die hohe Ghre zu Theil wesentlich erleichtern ; die Strömung wird nachhelfen und den Tauchern bei werden solle, in diesen Räumen, welche St. Majestät unser allergnädigster Kaiser und Bergung der Kanonen und des übrigen versenkten Materials fördernd zu Herr seinem treuen und topferen Heere nunmehr wieder geschenkt haben, mit einer so hoch ansehnlichen, hochgelehrten und hochgeehrten Versammlung die dritte Eröffnungsfeier der Statten kommen . Schließlich bemerkt der „Moniteur de la Flotte" , man erlauchten Josefina zu begeben. Ich meines Theiles will jeden historischen Rükblik vermeiden und auch nicht erörs habe gerade in England und Frankreich in dieser Wissenschaft während der lezten Jahre so bedeutende Fortschritte gemacht , daß man hoffen dürfe, die tern, wie es gekommen sei, daß die Josefs Akademie diese drei wichtigen Phasen durch Säuberung der Einfahrt in den Hafen von Sebastopol werde die Kräfte des machen mußte. Es genügt mir, die Versicherung aussprechen zu können, daß die Akademie in ihren Marine und Geniewesens der beiden Mächte nicht übersteigen . verschiedenen Metamorphosen immer der allseitigen Entwiklung der medizinisch-chirurgischen * Frankreich hat seinen ältesten General verloren. Graf Theodor de Wissenschaft, welche sie repräsentirt, so wie der jeweiligen Gestaltung der f. f. öfter Lameth, Brigade- General a. D. , ist, 99 Jahre alt, auf dem Schloße Bu reichischen Armee, für welche fie bestimmt ist, redlich gefolgt sei. Wie jede menschliche Instituzion, welche auf wahren und vernunftsgemäßen Prin. sagny gestorben. zipien beruht und die Bestimmung hat einem wirklichen Bedürfnisse abzuhelfen , aus dem Sardinien. Kampfe der Zeit und der Verhältnisse flete fiegreich und gekräftigt hervorgehen muß, so E. Nichts unerquiflicher als eine italienische " militärische auch mit der Josefs-Akademie der Fall. Zeitung". Wir haben 41 Nummern einer solchen neuen Zeitung , der war es Diese -- von dem erhabenen Schöpfergeifte Kaiser Josef II . errich tet, durch weiland Sr. Majestät Kaiſer Franz 1. erweitert - tritt nun durch die ,,gazzetta militare" vor uns, die an die Stelle des „ Monitore" getreten ift,

690 Gnade unseres ritterlichen Kaisers und Herin Franz Josef des Ersten, verjüngt Personal-Nachrichten. und erfräftigt, mit wahrhaft kaiserlicher Munifizenz ausgestattet , in einer zeitgemäßen Umstaltung in's Leben Ernennungen und Eintheilungen. Kein Staat der Welt hat zur Bildung ſeiner Feldärzte eine ſo vollständige und in jeder Beziehung wahrhaft kaiserliche Anstalt, als unser schönes, großes Desterreich ! Ljubo evic, Daniel Edler von , Major des Warasdiner St. Georger Grenz-Reg., zum Deerftit. Ein Blik auf das neue Reglement, welches von Sr. k . k. Apostolischen Majestät für die restaurirte Josefs-Akademie sankzionirt worden ist, liefert den sprechendsten Beweis Knezevic, Emanuel, Hptm. des Ottochaner Grenz-Reg., zum Major. für das eben Gesagte. Dreyer, Josef, Major des Militärfuhrwesenskorps, zum Landes-Posto-Kommandanten in Galizien. Diesem Reglement liegt vor Allem die Idee zu Grunde , daß das Wesen eines wahren Feldarztes stets aus zwei Elementen bestehen müsse, nämlich aus dem ärztlich-wis- | Liebich, Wenzel, Hptm. des Großfürst Michael JR , für eine Majors-Friedens-Anftel senschaftlichen und dem militärischen. lung in Vormerfung genommen. Beiden Faktoren wird hinfür an der Josefs Akademie gehörig Rechnung getragen ; Welk, Ferdinand, Oberlt. des 1. Genie: R. , q. t . zum GeniesStabe. denn während die Zöglinge eine gründliche und umfassende Bildung in dem Gesammtges Klima, Mathias, Hointes, Georg, Pultar, Vinzenz, und Hild , Franz, Unterlts. biete des medizinisch- chirurgischen Wissens, und zwar jeweilig nach dem neuesten Stands 1. Kl. des 1. Genie-Reg. , zu Oberits. punkte und in Uebereinstimmung mit dem an den übrigen Universitäten der Monarchie Roßner, Josef Freiherr, Unterlt. 2. Kl. d.s 2 , 3. Unterlt. 1. Kl . beim 1. Genie - Reg. geltenden Studienplane erhalten, ist die ganze Einrichtung des Institute so getroffen, Fürer, Eduard, Unterlt. 2. Kl. tes 1. GeniesReg., 3. Unterlt 1. Fl. daß dieselben für ihren Beruf in einem edlen und echt militärischen Geiste herangebildet Dober, Franz, Insp -Feldwebel der Neustädter Militär-Akademie, . Unterlt. 2. Kl. werden. beim 27. JR. Für alle wissenschaftlichen Behelse, so wie für die Verpflegung, Uniformirung und Enzenberg, Alfred Graf, Unterlt. 1. Kl., 3. Oberlt. beim 3. Drag Reg. Unterkunft der Zöglinge ist mit kaiserlicher Freig.bigkeit gesorgt. Deym, Ifidor Graf , Unterlt. 1. Kl. des 19. JR.. q. t . zum 3. Drag. Reg. Tie neue Schöpfung ist ihres erh-benen ritteilichen Urhebers würdig, und es liegt Kovacevic, Wechmet, und Petkovic, Basil, Unterlts. 2. Kl vom 9., q. t. zum nun an uns, das schöne Werk dem kaiserlichen Willen gemäß in's Leben einzuführen. 12. Grenz-IN. Daß dies in der würdigsten und vollkommensten Weise gesch hen werde, dafür bürs 3m 5. Jägerbat.: Hauer, Friedrich, Oberlt., z . Hptm. 2. Kl , und Schargon , Jos gen die Namen und der bereits erprobte Gehalt jener Männer, welche als die unmittel hann, Unterlt. 1. Kl., z . Oberlt. baren Leiter und als Lehrer an die Akademie berufen worden sind . Wanka, Alfred, Unterlt. 1 Kl , z . Oberlt. des 17. Sågerbat. vereinten mit Aufgabe und " erfaffen schönen Wichtigkeit ihrer die werden Sie Wondraczek, Hermann, Unterlt. 2. Kl., z. Unterlt . 1. Kl. des 5. Jägerbat. Kräften“ zum ſegenereichen Gedeihen des Ganzen wirken . Goll, Ferdinand, Kadet-Oberjäger d. 17 , . Unterlt. 2. Kl. beim 5. Jägerbat. Die Richtung, welche Sie, meine Herren ! der Akademie bei ihrem nunmehrigen 3m Pionnierkorps : Hollub, Franz, und Kreiser, Karl, Unterlts. 1. Kl , zu Ober Wiederaufleben ertheilen und der Geist, welchen Sie bei der praktischen Durchführung in licuts.; Hainz, Anton, und Dörfler, Josef , Unterlis . 2. Kl., zu Unterlts. 1. den akademischen Organismus bringen, beide sind maßgebend für alle Zukunft. Kl.; Jacquemot, Ludwig, und Giersig, Josef, Kadetfeldwebels, zu Unters Sehen Sie zu, daß alles gut werde, und daß die praktische Ausführung den ers Leute. 2. KI. habenen kaiserlichen Absichten entspr che! Benfionirungen. erhabenen edlen einem Wissenschaft, in die daß Augen, vor stets Halten Sie sich Brudermann, Andreas, Premier-Rittm. des Großfürst Alerander Uhlanen-Reg., mit Geiste getrieben, das ei entliche Lebensprinzip der Akademie bleiben müſſe. Majors-Charakter ad honores ; Mikulits, Philipp Ritter v ., Hptm. 1. Kl. des Vor Allem aber bitte ich Sie , in Ihrem wissenschaftlichen Streben und beim 20. Jägerbat.; Steinhoffer Ritter v. Felsenstein, Anton , Hytm. 1. KL. Unterrichte stets dahin zu wirken, daß die einzelnen Doktrinen des gesammten mediziniſch: des Graf Kinsky JR. , mt der Vormerkung für eine Friedens-Anstellung ; Ras chirurgiſchen Wiſſens nicht ſeparatıſtiſch einhergehen und im gegenseitigen Kampfe begrifs dics, Stefan v., 2. Rittm. des Graf Haller Husaren-Reg.; Siegl, Anton, fen , divergirende Richtungen verfolgen ; sondern daß sich dieselben gegenseitig unter: Oberlt. des Militärfuhrwesenskorps ; Zollmann v. Zollerndorf, Alois, Un tüzen und erleuchten, und daß ſie ſich zu einem gefunden organischen Ganzen vereinigen ; terlt. 1. Kl. des Kaiser Franz Josef JR. denn die Wissenschaft, als der Ausdruk der Wahrheit, muß einfach sein und Gin lebendiges Staudacher, Anton, Dr., Regimentsarzt 2. Kl . des EH. Leopold JR.; Lux, Ras Ganzes bilden. fail, Ober-Wundarzt res Herzog zu Nassau JR.; Faust , Franz , Rittm. Nech Eine Lehranstalt, welcher dieses harmonische Ineinandergreifen der einzelnen Lehr nungsführer des 14. Gend. -R.; Lampl , Karl , Fortifikazions Rechnungsführer zweige manget, kann nimmer gedeihen. - Dacum beschwöre ich Sie, an der nunmehr bei der Genie- Direkzion zu Alt- Gradiska. neu in's Leben tretenden Akademie die Einhelt der re als einen heiligen Grundfaz fest Sterbfälle. zu halten ! Böser, Ferd., Hptm.- Garn.-Aud., in lezter Zeit beurlaubt, zu Wien am 26. Septbr.j Dann werden die Erfolge Ihrer wissenschaftlichen Leistungen groß sein und es kann Witwiska, Josef, pens. Hptm. zu Kaschau am 20., und Seidel , Heinrich, der Josefs-Akademie die Achtung und Anerkennung der wissenschaftlichen Welt unmöglich Lieut. von Airoldi Inf. zu Bologna am 21. August d. J.; Schoke, Albert, Uns entgehen ! terlt. von Baron Prohaska Inf. Nr. 7. zu Venedig am 29. Sept. d. J. Außer dem Geiste des reinen und einheitlichen wiſſenſchaftlichen Forschens wollen Ordensverleihungen wir jedoch unserer Schule noch eine andere Weihe aufdrüfen, eine Weihe, welche jeder Den königl. preuß. rothen Adler- Orden 2. Kl. erhielten die Generalmajors : ärztlichen Bildungsanstalt vor Allem Noth thut — es ist dies dir Geift der wahren Ferdinand Freiherr Mayerhofer v . Grünbü hl und Alois Pichler. Humanität, ohne welche die Wirksamkeit eines Arztes nimmer gedeihlich sein kann. Das Komthurkreuz 1. Kl. des königl. ſächſ. Albrecht-Oidens : GM. Adolf Nitter Pflanzen Sie, meine Herren, dieſen Geiſt tief in die Herzen Ihrer Schüler, damit von Lang. denselben, an der Schule wie im Leben, der kranke Mitmensch nicht blos als ein Ebjekt Das Kommandeurkreuz des påpftl. St. Gregor-Ordens : Oberßilt. Heinrich Freih. des wiff nschaftlichen Forschens und Experimentirens erscheine, ſondern daß er ihnen ein Hauser, des Kaiser Jäger- Neg. geheiligter Tempel Gottes sei, den sie mit wahrhaft chriftlicher Liebe umfangen. Das Komthurkreuz 2. Kl . des königl. sächs. Albrecht-Ordens : Major und Adjut. Die Spitäler müssen im wahren Sinne des Wortes Humanitäts-Anstalten , und Sr. Raj. des Kaisers Ferdinand Graf Clemens St. Julien. der Arzt muß stets der Freund , der Trößter, der Wohlthäter seiner Kranken sein. Den königl. preuß . rothen Adler - Orden 3. Kl.: Major Karl Pirner, des Pring Wenn die restaurirte Josefs-Akademie auf den erhabenen Grundpfeilern der Wissens von Preußen JR. schaft, der Humanität und des militärischen Geiftes beruht ; wenn von nun an ihre Lei Denselben Orden 4. Kl.: Hotm. Eugen Kopfinger v . Trebinau, des GOMSt. , --- dann wird Aungen aus einem harmonischen Vereine dieser schönen Trias hervorgehen : die Oberlts.: Rudolf Balduin, des Baron Fürstenwärther JR. , und Franz dann muß sie die herrlichsten Früchte bringen ! Drahorad, dis 1. Art. Neg., dann Verpflegs- Verw. Sebastian Niegelhofer. Die Akademie wird zur Förderung der ärztlichen Wissenschaft und Kunst im All Das Ritterkreuz 1. Kl . des herzoglich parmaischen Konstantin St. Georg-Ordens gemeinen wesentlich beitragen ; namentlich aber wird sie für das Feld, Sanitätswesen zu Hpim. Garn. Aud . Alfred Krauß. allen Zeiten den reichsten Born des Gedeihens und der zeitgemäßen Gestaltung abgeben. hervorgeben , welche ausgebildete Aerzte vollkommen Hörsälen werden Aus ihren den Namen tüchtiger Feldärzte in jeder Beziehung verdienen. Die silberne Tapferkeits- Medaille 1. Kl. erhielt : Vize-Korporal Jakob Gruz Diese Männer werden ftolz darauf sein, der großen und tavferen österreichischen ber, des 10. Gend.-Neg.; dann das silberne Verdienstkreuz der bei dem Armee anzugehören, - das Heer wird sie sicherlich ols ebenbürtige Brüder aufnehmen vorbenannten Gend -Reg. zugetheilte Augußkt Klimsch, beide in Anerkennung der und sie werden sich ihrem beschwerlichen gefah vollen Berufe mit Lust und Liebe hingeben. bei Bekämpfung eines bedeu.enden Räuber-Ueberfalles bewiesenen Unficht und bes Auf diesem Wege muß die feldärztliche Branche in Oesterreich dem höchsten Grade sondern Entschloffenheit. ihrer Ve vollkommung entgegen gehen und auch die Armee wird mit allen Anforderungen, welche sie an ihre Feldärzte zu machen berechtigt ist, vollkommen zufrieden geſtellt ſein. Personal Nachrichten vom Juli d. I. Noch in den spätesten Zeiten werden dann unsere Nachkommen, so wie wir in die fem feierlichen Momente ausrufen : Linien-Infanterie-Regimenter. „Dank dem hohen u d gnädigsten Reſtaurator der Joſefs- Akademie !“ „Dank dem ritterlichen Kaiser „Franz Josef dem Erften ! " Nr. 12. EH. Wilhelm . Holsmay , Emerich v , Todorovic , Nikolaus, und Vog L, * Aus Galizien wird uns geschrieben : Die bisherige Gepflogenheit in der Guſtav, Şvilt. 2. Kl., zu Hpilt. 1. Kl .; König v . Kronburg , Joſef Freih., Schmidt, Karl, Strobel, Josef, Jaksic, Baſilius, Fritsch, Joſef, und Sicherstellung der Lie erungen von Artikeln zur Verpflegung der k. k. Truppen hat Se. Erzellenz den Heirn Oberkommandanten der 3 und 4. Armee nicht zufrieden gestellt, Csortan. Olimpio, Oberlts., zu Hpilt. 2. Kl .; Wielgoß , Franz , Oberlt., und eine gänzliche Umg staltung derselben herbeige ührt. Bekanntlich haben bisher ledig zum Regiments-Adjutanten ; Fischer v. See , Auguft, Seefranz, Ferdinand, Salomon, Josef, Krystynski, Alvert , Skodnik , Rudolf, Antunovic, lich die spekulativen Israeliten durch allerlei Kniffe und Illusionen in den Befiz dieser Lieferungen fich gesezt und nur ihren Vortheil im Auge behalten. Das durchdringende Veter, Griot, Philipp, Pürfer, Eduard, Lichtenberg, Anton, Schwarze bef, Otto, und Kromer, Johann, Unterlts. 1. Kl., zu Oberlts.; Anderle, Auge Sr. Grzellenz hat sofort diesen Krebsschaden für Armee und Land erkannt, und nun weiden Gemeinden und Gutsbefizer in die Vortheile einbezogen , die zweifelsohne Adolf, Stöger, Paulin, Bergmann, Marimilian , Slawik, Ferdinand, Bus resch, Johann, Rubiszewski, Heinrich, Thalmaier , Franz, Draskos gewiffenbaiter als ihre Vorgänger zu Werke gehen weiden. Der Eisenbahnbau und die fortifkatorischen Arbeiten an verschiedenen Punkten des Landes schreiten rasch von vic, Franz, Brauneder, Johann, Sauczek, Emanuel, Lubojewski, Mis chael, Schilhawski, Josef, Sauer, Benedikt, Glumpler, Johann, und Statten und haben das Gute, daß sie , zumeist durch Soldaten gefördert , diese in voller Thätigkeit erhalten. Dadurch hat ſich auch der früher bedenklich gewordene Krankenſtand Flor, Johann, Unterlts. 2. Kl., zu Unterlts. 1. Kl .; Sontag, Karl, Mare bedeutend gemindert und erscheint jezt den Verhältnissen angemessen. Trozdem , daß im chardt, Alerander, und Moroffany, Wilhelm v., Kadetfeldwebels, Kelt v. Sommer die Kranken zu den Gefunden wie 1 zu 12 sich verhielten , war die Sterblich Fületinez, Paul, Kadet-Oberjäger des 25. Jägerbat., Rottar, Georg, Ě. E. feit eine unbedeutende , da keine epidemischen Erscheinungen auftraten . Heute ist das Kadetfeldwebel, Penther, Gustav, Galußka, Johann, Weiß , Wenzel Verhältniß der Krankheiten so regelmäßig , daß fie füglich gar nicht auffallen können. Grimm, Ignaz, Schmußer, Josef, und Franic, Josef, Feldw.bels, Kern,

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Nr. Nr.

Nr. Nr.

Severin, Schotolla, Josef, und Pechy, Julius v., Kadetfeldwebels, Wiss locki, Vinzenz v., Habowski, Johann, Krziwanet, Karl, Rittner, Jus lius, und Lerch, Karl, Kadetfeldwebels, 3ie linski, Ladislaus Ritter v., Kadet, zu Unterlte. ?. RI. 13. Freiherr Marimilian von Wimpffen. Mörlein, Dominik, Oberlt. des Kaiser Jäger Rig., 3. Hptm. 2. Kl. 14. Großherzog Ludwig von Hessen. Mayern, Franz, Unterlt. 1. Kl., . Oberlt. ; Holzba , Johann, Unterlt. 2. Kl., 3. Unterit. 1. Kl.; Schaumburg, Friedrich, Radetfeldwebel, z . Unterit. 2. Kl. 15. Herzog Adolf zu Nassau. Negedly, August, Hptm. 1. Kl., q. t. vem Graf Hartmann JN. anher. 16. Peter 3anini. Ballan, Friedrich, Garlik Ritter v. Dioppo, Karl , und Treich, Peter, Hauptlt. 2. Kl., zu Hytlt. 1. Kl.; Petvaidic, Anton, Do macz , Wilhelm, und Dudic, Paul, Oberlts., zu Spilt. 2. Kl.; Hösch, Josef, Pospis chil, Theophil, Bruzek, Ferdinand, 3 eugner, Alexander, 3 opi, Peter, Marinoni, Alois, und Miksch, Josef, Unterlts. 1. Kl , zu Oberlts.; Dallwig, Ludwig Freiherr, Wi vpert, Hugo, Bruta, Josef, Ludik, Fers dinand, Bosch an, Auguft, Seidl, Johann, Madl, Alois, Kranke, Abolf, Ballan, Johann, Puppavac, Gabriel, Schöller, Ernst Edler v., Luds wig, Eduard, Locke, Huberth, Semmler, Johann, La ßlo, Bela v., Mucha, Wilhelm, Para vicini, Julius v , Rozbeck, Konrad, und Wagmeister, Jos sef, Unterlis. 2. Kl., zu Unterlts. 1. R .; Toiffl , Karl, Kadetfeldwebel, Fuhr mann, Anton , exprepr. Feldwebel, Gallina, Karl, t. f. Radet, 3 anchi, Jof., Feldwebel, Schmeer, Georg, Kadetfeldwebel, Widmar, Peter, erpropr. Feld. webel, Ludwig, Julius, Radetfeldwebel, Griszelic, Ernst, erpropr. Feldwer bel. Kellner, Friedrich, Kadetfeldw.bel, Wibiral, Josef, Kadet, Beschors ner, Friedrich, ervr. Feldwebel, Reisinger , Joh , Karetfeldwebel, Sprine ger, Moris erpropr. Feldwebel, Huze, Hermann Edler v., Hartmann, Alfons, Vetrovan, Adam v., und Werner, Franz, Kadetten, Burmann, Friedrich, Feidwebel, Mandler, Josef, und Holynski, Apolonius, Kadetten , zu Unters leuts. 2. RI.

Angekommen in Wien. Am 25. Oft.) Oberstlt. Mayer v. Alßzo Roßbach , v.. GeniesKorps, von München (Stadt Nr. 357.) - Hptm. Ballav, vom 16. JR., von Graz (Mariahilf, blauer Bok.) Die Rittm.: Dietl, vom Fuhrw.-Korps. von Mautern (Wieden, 3 Kronen). - v. Krause, vom Gent.-Reg., von Gastein (Nazional,Hotel). (Am 26. Oft.) Hptm. von Seidl, vom 1. JN., von Rittmftr. von Panz, vom 1 . Ankona (Matschakerhof) . UR., von Nimburg (Landstr., rothen Hahn). (Am 27. Oft.) Major Reithamer, vom 2. UR., von Dolina (Hotel Wandel). Hotm. Drechsler, vom 1. GeniesR., von Krems (Laimgrube Nr. 14) . Abgereiset. (Am 25. Dft.) Die Oberste : Mesto, vom 50. JR., — nach Krajova, v. Stratimirovic, vom 4. UReg., nach Lemberg. - Rittmstr. Hajek, vom 2. Gend.-R., nach Brag. (Am 26. Okt. ) Major Bekeffy, vom 6. Gend . Reg., nach Pesth. - Die Hvilt.: von Niesner, vom Don Mis guel Jnf. Nr. 39, nach Fiume, Schweiger, vom 3. JR., nach Mailand. (Am 27. Oft.) Oberst Baron Schirnding, General-Ad jutant. nach Agram. — Rittm. Fischer, vom Preuß. Kür., nach Przewarsk. Ein Hauptmann 1. Kl. eines ungarischen Infanteries Regimentes mit dem Range vom Dezember 1851 , wünscht einen Tausch zu einem deutschen oder slavischen Inf. Reg. oder Jäger 3 Bataillon. Näheres bei Herrn f. f. Militärs Agenten Grohmann, Wien, Kärnthnerstraße Nr. 967. Ein Hauptmann 2. Kl. eines ungarischen Inf. Reg , Rang Juli 1854, sucht in ein deutsches, italienisches oder galizisches Regiment , zu tauschen. Näheres frankirt an das Komptoir dieser Zeitung.

Bei J.

XX BINDER .

ANNA

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Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur J. Hirtenfeld. -

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Die Krim m.

C

(Schluß.) Was die geografisch - statistische Beschreibung betrifft, so liegt diese Halbinsel in Europas . wärmerer Zone zwischen 44° 30' bis 46° Breite, und zählt mit der im Norden derselben liegenden krimmischen Steppe Nogai, dem Lande der tschernomorskischen Kosaken und der Insel Taman 1541 Quadratmeilen mit etwa 400,000 Einwohnern , wovon die Hälfte Tataren find. In Bezug der Orografie lesen wir in der berührten Bro : schüre : „Die Krimm stößt im Osten an das Åsower Meer , und wird auf die ser Seite durch die Meerenge von Jenikale von der Halbinsel Fanagoria und dem Lande der tschernomorskischen Kosaken geschieden ; im Norden zieht sich das faule Meer oder der Siwash, ein Busen des Asower Meeres , den die schmale Landenge von Arabat von jener trennt, bis zur Landenge von Pere top hin , dem einzigen Ringe , der die Halbinsel an das Festland Europa fchlingt ; im Nordwesten fluthet gegen diesen Ifthmus der nach ihm benannte Busen ; die übrigen Theile des Landes bespült das schwarze Meer. Es hat eine äußerst sonderbare Gestalt : seine mit Bergen , fleinen Ebenen und Tha Jern angefüllte Oberfläche strekt nach Osten einen sehr langen Arm, die Halb insel Kertsch, im Westen einen ähnlichen , doch nicht so weit vordringenden Arm, den Tarchanskri Kut, aus, und endigt im Mittelpunkte mit einer ftum pfen Spize . Ihre mehr als 4000 Fuß hohen Berge find längs der ganzen südwestlichen Küste, an welcher das Meer sehr tief ist, fast senkrecht abgeschnit ten, fallen gegen Norden stufenweise und zulezt unmerklich ab, und verlieren sich in sanften Abhängen in die große Ebene , welche nur wenig über dem

hohen, kalten und noch spät im Mai mit Schnee bedekten Alpenflächen , von den Lataren Jaila genannt, nordwärts gegen das steil abgesezte Kalklager sen ken . Die Wasserschluchten fallen von diesen höchsten Nüken des Gebirgs all. gemein auf eine Seite nordwärts, oder gegen Nordwest und Nordost , auf der andern füdwärts. Alles ist hohes Flözgebirge , theils Kalkfels, theils Sand schiefer oder Thonlager, theils Wacke und selten Serpentin . Die höchste Kuppe ist der Tschatyrdag, der so ziemlich in der Mitte auffteigt und eine der ent züfendsten Aussichten über die Insel verbreitet ; seine Höhe übersteigt 4714 Fuß über Akmetschet und etwa 4800 Fuß über dem Meere. Temirdschi ist fast eben so hoch und bildet mit dem Tschathrdagh das reizende Thal von Alupka. Im Nordost des Landes breitet sich der Asower Busen des schwarzen Meeres aus , der mit demselben durch die Meerenge von Jenikale zusammenhängt . Er bildet an der Küste der Halbinsel den Siwasch oder das faule Meer, welches bei Perekop anfängt , sich bis Arabat erftrekt und durch die Enge von Jenitschi seinen Ausfluß in den Asower Busen hat , von welchem es die äußerst schmale Landzunge von Arabat, eigentlich nur ein von der Natur aufgeworfener Sanddamm, der von der Meerenge Jenitschi bis an die Feste Arabat Einzieht, trennt. Dieses Meer hat den Namen „ faul “ von seinen übelriechenden Ausdünstungen, mit welchen der Isthmus von Perekop ganz erfüllt ist , wenn der Wind von dorther weht . Die Winde von dem Asowschen Meere füllen es mit Wasser, dahingegen bei entgegengeseztem Winde vom Lande her das Wasser auf 10 Werfte zurüftritt. " " Im Nordwesten bildet das schwarze Meer den weiten Busen von Pere fop ; außerdem findet man noch mehrere kleine Buchten, besonders auf der Westseite der Halbinsel , die gute Hafen bilden . “ Wir übergehen die hydrografische Beschaffenheit der Halbinsel, fie

zählt nur unbedeutende Küftenflüsse , ihre Industrie , Naturprodukte u. dgl. Spiegel des Meeres erhaben ist und den größten Theil der Oberfläche ein nimmt. Der Salgir theilt das Land in zwei faft gleiche Theile, wovon der und bemerken von ihren Bewohnern Folgendes : nordwestliche die Salzsteppe , der südwestliche das Gebirge ausmacht. "1 Laurien wird von einer Menge verschiedener Völkerflämme bewohnt, beiden durch den Salgir getrennten Landstriche haben an Klima , Boden und worunter 1. Tataren, die Hauptnazion, die nur einen Stamm ausmacht, ob Naturprodukten einen merklichen Unterschied. Der Nordwesten bildet eine fie gleich mehr oder weniger mit osmanischem Geblüte vermischt sein mag. Die völlige mit sparsamen Gründen und Vertiefungen gewellete Ebene oder Steppe, Tataren, die schon im Anfange dieses Jahrhunderts gegen 150,000 Röpfe bes deren Boden von verschiedener Beschaffenheit, doch größtentheils in dem zwi: trugen, bilden gewiß fezt 2 der Gesammtbevölkerung. Sie sind ein achtungs schen Perekop und Koslof auslaufenden Winkel Tarchanskoi Kut sandig oder werthes Volk, das auch jezt noch weit hochherziger als der gemeine Russe er ein mit Lehm gebundener Sand ist. Strichweise ist es eine dürre, der kaspi scheint, und dessen gute Eigenschaften die Fehler seiner orientalischen Erzie= schen ähnliche, salzhafte Lehmsteppe, einem Seeschlamme gleichend, welche sich hung weit überwiegen. Er liebt Prunk in Kleidung und Tisch, trägt sich unmerklich gegen die Salzseen senkt. Ueberhaupt ist der Nordwesten ganz dem gern polnisch, bekennt sich zum Islam und hat eine zahlreiche Geistlichkeit, äußerst kalten Nordwinde blosgestellt, dessen Gewalt nirgends ein Hügel , ein aber auch Schulen, worin Lesen, Schreiben, Rechnen, Religion und die ara Wald, kaum ein Baum hemmt Dafür beizt er die Salzquellen, die Duelle bische Sprache gelehrt wird. 2. Die Nogaier, ein tatarischer Volksstamm, seiner Wohlhabenheit , und strichweise ist der Boden so mit Mineral durch der die große taurische Steppe, jezt nicht mehr als Nomade, sondern in festen drungen, daß blos Salzpflanzen daselbst wachsen, die jedoch für das Pferd, Wohnungen einnimmt. Sie wohnen in Dörfern, bauen Mais , Hirse und Das zweibukelige Kameel , das Rindvieh und selbst für das breitgeschwänzte Gerste. Ihre Weiber sind äußerst arbeitsam, spinnen Wolle, Baumwolle und Schaf ein nahrhaftes und beliebtes Futter abgeben. Auch wuchs des salzigen Garn ; verfertigen grobe Zeuge für das Hauswesen und zur Bekleidung ; sie Bodens ungeachtet doch so vieles Korn , daß die Krimm den Namen der machen Butter, die einen Hauptausfuhrartikel bildet und in rohen Biegenhäu ten versendet wird. 3. Russen, die in die von der Krone und Edelleuten Kornkammer des schwarzen Meeres erhielt und verdiente. " " Der südöstliche Theil macht die Alpengegend der Krimm aus. Der angested Iten Dörfer versezt sind, theils aber auch Kosaken, die in einem eig reizendste Theil der Halbinsel, die herrlichen Klimate der Griechen , zwar mit nen Gebiete zwischen dem schwarzen Meer, dem Kuban und Ingul wohnen. hohen, himmelansteigenden Bergen bedekt , aber auch mit wunderschönen Ge Eie sind ein Ueberreft der Saporoger, welche 1791 jenes Land für ihre in genden abwechselnd, mit den schönen Baumarten und in den Thälern mit einem dem Türkenkriege bewiesene Treue und Tapferkeit erhalten haben. 4. Ko Blumenteppich bedekt. Das Gebirge bildet den südlichen , gleichsam abgebro Ionisten, in großer Zahl, unter ihnen auch die aus Preußen hergezogenen chenen Rand und erstrekt sich von Balaklawa bis nahe an Feodosia in einer Mennoniten. 5. Griechen, meistens in den Städten und in den ſchö Länge von beinahe 150 Werften bei einer ungleichen Breite, die im mittle nen Thälern der Südostküste . 6. Armenier , als Handelsleute in den ren Abstande am größten , gegen die beiden Endrunkte aber abnehmend ist. " Städten und nur in geringer Zahl . 7. Juden , theils als Handelsleute in !! Seiner allgemeinen Beschaffenheit nach besteht dasselbe aus Nüken und den Städten, theils in dem Judenorte Tschufutkale. 8. 3igeuner , über Krümmen, die sich faft nach dem Striche der Flözlager richten , durch breite all mit eben den Beschäftigungen, wie in dem übrigen Europa ; hier und da bestellen sie für die Tataren das Feld. " und schmale Thäler sehr zerrissen und zertheilt, an der Südseite wie mit Stu fen abgesezt und felfig, gegen die nördlichen Striche des Kompasses aber mehr "Die Mehrheit der Einwohner, die Tataren und Nogaier, bekennen sich sanft verflachend find . Die ganze Masse des Gebirgs erhebt sich gleicher zum Jslam. Die tatarische Geistlichkeit auf der Halbinsel besteht aus dem Maße gegen Süden am meisten und macht länge der Südküßte eine wenig Mufti zu Sebastopol, der Generalsrang hat und von der Krone seinen Ge unterbrochene Kette von ungeheuren Felsenabsäzen, die sich oben landwärts mit halt genießt. Die niedere Geistlichkeit sind die Kadis in den Städten und

694 Dörfern, die unter dem Mufti stehen. Die Unterhaltung der Priester wird bei den Türken hauptsächlich aus dem Zehnten von dem Erträge der Feld. früchte bestritten. - Die Ruffen, Kleinrussen und Kosaken bekennen sich mit einigen Kolonisten zur griechischen Kirche, deren Oberhaupt der Erzbischof von Jekatorinoslaw ist, der in Laurien einen Vikar, den Bischof von Feodosia und Marinpol und überhaupt 110 Kirchspiele hat. " Die Krimm ist in folgende Kreise getheilt : a) Akhmetschet oder Simferopol, der reichste und fruchtbarste Theil mit den Städten : Akhmetschet oder Simferopol , Hauptstadt, Siz des Gouverneurs und der Oberbehörden, mit 15,000 Einwohnern; Baf tschisarai , frühere Residenz der Khans, 10,000 Einwohnern ; Akjar oder Sewastopol, seit 1797 Kriegs , seit 1821 Freihafen , 4000 Ein wohnern, Siz der Admiralität, Seehospital, Schiffemagazine. (Plan und eine nähere Beschreibung dieser Feftung haben wir in Nr. 78 und 88 ge bracht und lassen in der nächsten Nummer ein Weiteres über die Befestigungen folgen.) Balaklawa, Hafenstadt , 2000 Einwohnern ; Tschufut - Ka Ie, 2000 Einwohnern, karaitische Juden. b) Kreis Kaffa oder Feodofia, mit der gleichnamigen Hauptstadt an einem weiten Busen des schwarzen Meeree, der einen schönen Hafen bildet. Früher 80,000 jest 6000 Einwohner, Freihafen, Hauptstapelplaz der Krimm , Zitadelle , fleis nes Fort, Karafubazar, 6000 Einwohner. ― Kertsch am Meere,

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Grundriß der Geschichte des Kriegswesens . Ein Hilfsbuch für das Studium der Kriegsgeschichte von Gustav von Berneck , t. pr. Rittmeister und Mitglied der Ober- Militär- Examinazions -Kommiſſion, Lehrer am Berliner Kadettenhauſe und an der vereinigten Artillerie- und Ingenieur - Schule. Berlin 1854. Verlag von J. Strikker. (Voffiſche Sort.-Buchhandlung.) H. Wir haben da ein Werk seltenen Inhaltes , hervorgegangen aus dem Gedanken, das Kriegswesen aller berühmt gewordenen Völker und Reiche nach den sukzessiven Epochen der allmäligen Vervollkommnung desselben von der ersten historischen Vorzeit bis zu unseren Tagen kurz und in ſcharf ge= zeichneten Zügen zu schildern. Der geehrte Verfasser reihet diese Epochen in folgende Uebericht :

4000 Einwohner, Freihafen, Zitadelle, Stapelplaz für den Handel mit den 1. Das Alterthum. 1. Kriegswesen der Orientalen (Aegypter , Inder, Aſſy Tscherkessen und Kaukastern ; Wosspor an der Meerenge Tamar , 500 rier , Babylonier , Meder, Phönizjer , Karier , Hebräer und Perser). Einwohner, Kastell, Aufbewahrungsort der Alterthümer, welche sich in dem 2. Kriegswesen der Griechen und Macedonier. 3. Kriegswesen der Römer. Grabhügel des Mithridates befanden ; Arabat , Festung am Anfang der Erdzunge zwischen dem Siwasch und dem faulen Meere, Vielek von be- II. Das Mittelalter, vom Ende des vierten bis zur zweiten Hälfte des sech Uebergangs- Periode. zehnten Jahrhunderts. 1. Völkerwanderung . Hauenen Kalksteinen aufgeführt mit 7 Baftionen ; c) Kreis Koslow oder 2. Früheres Mittelalter bis zum Schluß der Kreuzzüge. Ende des Eupatoria mit der gleichnamigen Hauptstadt, befestigt auf einer Erd 13. Jahrhunderts . 3. Späteres Mittelalter bis zu den italienischen zunge am schwarzen Meere, 5000 Einwohner , und d) Kreis Perekop, mit der gleichnamigen Hauptstadt auf der 14 Meile breiten Landenge, Kriegen am Schluffe des 15. Jahrhunderts . 4. Die Zeit der italieni welche die Krimm mit dem Festlande verbindet , 1800 Einwohner , starfe schen Kriege und Karl's V. Uebergangsperiode. Verschanzungen. In der Krimm befinden sich neun deutsche Ansiedelungen mit 1800 Einwohnern . Die im Norden der Krimm liegende krimmische und nogaische Steppe von räuberischen meist mohamedanischen Tataren bewohnt , wird in die Kreise Dles chki und Orjähow getheilt, und zählt unter ande ren die Stadt Oleschki (Aerschki) am Dnepr mit Zitadelle und 1500 Einwohnern , dann die Festung Kinburn , auf einer Landspize an der Mündung des Dnepr. Der dritte Abschnitt des Werkchens beschreibt die bekannte Bes a zung der Halbinsel durch die Weft mächte im September 1854 und der Anhang bringt eine Uebersicht der Streitkräfte auf Kriegsfuß der am orientalischen Kriege betheiligten Mächte , nach welcher fich folgendes Ergebniß herausstellt : Rußland zählt : 1,154,000 Mann, mit 2250 Geschüzen, 186 Kriegs schiffe mit 9000 Geſchüzen. Türkei : 457,680 Mann mit 360 Geschüzen, und 77 Schiffe mit 3000 Geschüzen. England : 230,182 Mann mit 120 Geſchüzen, ohne das ostindische Heer, und 371 Schiffe mit 15,234 Geschüzen. Frankreich : 567,000 Mann mit 1182 Geſchüzen, und 411 Schiffe mit 11,773 Kanonen, dann Desterreich: 593,000 Mann mit 1140 Geschüzen, und 104 Schiffe mit 781 Kanonen . Eine Uebersichtskarte der Krimm ist zur besseren Werkchen beigeheftet.

Orientirung dem

Da wir von Karten über diesen Kriegsschauplaz sprechen , so können wir nicht umhin, auf die "1 Spezialkarte der Krimm, " entworfen und gezeichnet von F. Handtke, Glogau, Flemmings Verlag (Wien, bei A. Leykam, f. k. Hoflithograf und Kunsthändler) in vier Blättern aufmerksam zu machen. Diese schöne, mit Fleiß und großer Korrektheit ausgeführte Karte ist im Maßstabe der natürlichen Größe von 1 : 350,000 nach der militärisch-topografischen Karte der Krimm bearbeitet , welche unter Leitung des Generalmajors Muchim vom russischen Generalstabe aufgenommen und in 10 Blättern im Maßstabe von 1 : 170,000 im militärisch-topografischen Depot zu St. Petersburg gestochen worden ist , und nach dem in diesem Jahre in Paris erschienenen Guide maritime et strategique dans la mer noire par Corréard. Sichtliche Sorgfalt der Arbeit und Reinheit des Stiches empfehlen die Karte. Troz allen aufgenommenen Verkehrswegen, von der leicht passirbaren Hauptstraße für jede Truppengattung , Geschüz und Bagage, bis zu den Fußwegen über Gebirgsrüken , auf denen man nur zu Pferde auf den dortigen daran gewöhnten derlei Thieren gelangen kann ―――― troz der Verzeichnung der kleinsten Dertlichkeiten ist der Deutlichkeit nicht im entferntesten Abbruch gethan und diese Verzeichnung geht so weit, daß wir alle bedeutenden Schlösser, Klöfter, Meiereien und Wirthshäuser auffinden können. Das dritte Blatt bringt den Grundriß und die Ansicht des viel genannten Sewastopol, dann den Maßstab in deutschen, See , englischen

III. Die neuere Zeit bis zur erften französischen Revoluzion 1789. 1. Die Zeit der niederländischen Kriege, zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts. 2. Der dreißigjährige Krieg und die Schwedenzeit bis zum Frieden von Oliva 1660. 3. Die Zeit des franzöſiſchen Uebergewichts . bis 1740. 4. Die Zeit Friedrichs des Großen. IV. Die neueste Zeit von der ersten französischen Revoluzion bis auf unſere Lage. 1. Die Revoluzionskriege und die Zeit Napoleons bis 1815 . 2. Die Zeit seit 1815. Offen gesagt , hat uns das Buch schon mit den in der Einleitung aus gedrüften Gedanken angesprochen und vollends mit seinem historischen Inhalte eingenommen. Aus den vielen erakten Unterscheidungen und Definizionen in der Einleitung erkennen wir den für den gewählten Stoff berufenen Schrift steller, und erfreuen uns nur allein schon der Definizion der Strategie als Wissenschaft der höheren Kriegsleitung , weil damit, unserer Meinung nach, den bisherigen vielen Versuchen einer genügenden kurzen Definirung darüber ein endliches Ziel gesezt ist. Jedem Freunde der Geschichte des Alterthums kann die hierin enthal tene Darstellung des damaligen Kriegswesens nur höchft erwünſcht ſein ; denn erst mit der Kenntniß der militärischen kommt Licht und Verständniß in alle anderen Verhältnisse jener fernen Zeit, wie dieß einst mit den jezigen in der späten Zukunft der Fall sein wird. Die Bemühung und Gabe des Verfassers, die vielen zerstreuten Angaben in den alten Historikern und Klaſſikern in Betreff des Kriegswesens unter sich in Zusammenhang und in Verbindung mit den entsprechenden Zeiträumen zu bringen , oft auch Lüken der Geschichte mit wahrscheinlichen Muthmaßungen zu ergänzen , und so seine Schilderung dem Faden des Zeitlaufes getreu fortzuführen , haben dem Inhalte der ersten Periode einen eigenthümlichen Reiz verliehen. Die Schilderung wird hier Geschichte, und die Kürze des Style deren Zierbe. Diese Kürze findet sich dann im ganzen Inhalte des Buches und macht die scharfe Zeichnung , welche wir gleich Eingangs angemeldet haben. Wie sehr der Verfasser die Schwierigkeiten fühlte, den Geist des Kriegs wesens aus den dem Alterthume zunächst nachgefolgten Zeiträumen zu erheben, zugleich aber auch es verstand, diesen richtig aufzufassen und zu durchbliken, glauben wir am besten aus dem Anfangs- und Schlußsaze seiner diesfälligen Uebersicht der zweiten Periode, das ist des Mittelalters vom 5. bis 16. Jahr hundert zu entnehmen , indem er auf Seite 52 sagt : „Klar und einfach ist ― die Gruppirung für die Geschichte des Kriegswesens im Alterthume wie viel schwieriger die Aufgabe in den ringenden viel verschlungenen Gestaltungen des Mittelalters ! " und auf Seite 56 mit den Worten schließt : " Der Krieg ward (zulezt nämlich) zur bloßen Landverheerung, zum ritterlichen Spiel oder gar, wie bei den Condottieri Italiens , zur gewinnsüchtigen Spekulazion ohne allem Ernst. Mit der Gewalt des Schießpulvers erst begann die durchgreifende Reform, welche die neue Zeit vollendete. " Es fiele schwer, unter den vier Schilderungen, entsprechend den eben so vielen Epochen der zweiten Periode nach dem obigen Prospekte , Eine bevorz zugend herauszuheben ; denn Alles darin erinnert an Tacitus Feder, und zwar in noch gedrungenerem Style, gerade wie dieser für eine viel umfaſſende

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Geschichte und besonders bei Schilderung solcher Zustände der geeignetste ist, französischen sozialen Umschwung hervorgegangene Kriegs-Lableau die mächtige welche, wie die Gebilde des in Nede ftehenden Zeitraumes anfänglich ganz- Wirkung äußern, derer die Mitwelt sich bewußt ist. Da der Verfasser die Fähigkeit und Ausdauer hatte , die Beschaffenheit später und lange noch theilweis unbestimmte Umriffe und Formen hatten. Uebrigens hat jede Schilderung ihr eigenthümlich Anziehendes , und das nach Maß des Stoffes zur Theilnahme an den Gestaltungen , welche in den verschiedenen Epochen ſich emporrangen, dann allmälig mehr entwifelt, in einans der greifend und bedeutungsvoll wurden, d . i. unserer Zeit näher herangerüft kommen. Dem reichhaltigeren Stoffe folgt ebenmäßig stets ein ausführlicherer Tert der Darstellung. Konnte der Verfaſſer ſchon in den zwei lezten Epochen der zweiten Periode manches Detail ziemlich umständlich abhandeln , so eröffneten ihm die Greignisse der dritten Periode vollends ein weites Feld hiefür ; nachdem das Kriegswesen mittlerweile in ganz Europa nach Erfindung des Pulvers durch Einführung der Feuerwaffen und der daraus sich gestaltenden stehenden Heere einen genaueren Zusammenhang und allmälig mehr Konsistenz mittelst der Disziplin angenommen hatte. Die Art der Heeresbildung, der Bekleidung, Bewaffnung, Verpflegung und Kriegsübung , die taktischen Aufstellungen und Bewegungen , die Kampf- , Ordnungs- und Leitungsweise des Heeres in

des Kriegswesens von der äußerst dunklen Zeit des fünften Jahrhunderts durch alle folgenden bis zu unsern Tagen so gründlich und preiswürdig nachzuwei fen , wie es geschehen ist , kann es für Niemand zweifelhaft sein , daß der Zustand des Kriegswesens der neuesten Zeit in der vierten und legten Periode. mit aller Vollständigkeit geschildert set. Sind die früheren Schilderungen vermöge der ausgebreitetsten Kenntniß des Verfassers in der Völkers und de

Schlachten treten schon in der dieses Zeitraumnes ersten Epoche in bestimmten Umriffen, und fortan nach Anleitung der bereits entstandenen Kriegswiſſenſchaft vervollkommnet, in stets larerem Lichte hervor, bis zur vierten Epoche, verherrlichet durch das Feldherrntalent König Friedrich des Großen von Preußen und seine Kriegsthaten. Die Schilderung der jeweiligen Infanterie. und Kavallerie-Taktik des Feld , Festungs- und See-Krieges , der sukzessiven Fortschritte im Artillerie und Ingenieur-Fache ist hier schon von so hohem Intereffe, daß dieses nur noch gesteigert werden konnte durch die staunenswerthen Erfolge der französischen Revoluzionskriege im lezten Dezennium des vorigen --- und der großen Kriegführung Napoleon Bonaparte zu Anfang des gegen wärtigen Jahrhunderts. Der Verfasser hat, unseres Erachtens , nach richtiger Unterscheidung die militärischen Bestrebungen zur Entwiklung während nahe dreier Jahrhunderte der dritten Periode mit der Krieges- Laufbahn König Friedrich des Großen abgegrenzt, weil eben die Großthaten des Königs auf dieser Bahn wie Zei chen des erreichten Zieles und errungene Preise der unzähligen früheren Bemühungen erglänzen. Erst nach dieser erhabenen Szene konnte das aus dem

Inhalt des vorliegenden Buches und die vielen Schwierigkeiten und Mühen der Bearbeitung desselben zugleich mit dem Nuzen erwägen, welchen das Buch für das Studium jeder Kriegs-, Völker-, Staaten- und Weltgeschichte gewährt, so glauben wir es mit vollem Rechte jenen Originalwerken beizählen zu kön nen , welche zeitweise die eine oder andere Gestaltung in den Einrichtungen der Reiche der nächsten wie fernsten Vergangenheit zur klaren Anschauung gebracht haben. Ist dieser Nuzen im Allgemeinen höchst schäzbar , so ist er unverkenntlich vom größten Werthe für das Studium der Kriegsgeschichte. Ganz wahr ist und an seinem Plaze der Anfangsgedanke in dem Vorworte zum Buche, da es heißt : „Kein Studium ist für den Offizier in seinem Be rufe wichtiger, als das der Kriegsgeschichte. Wenn es aber wahrhaft fruchte bringend sein soll, so muß ihm eine gründliche Kenntniß der übrigen Kriegs wissenschaften zur Basis dienen . Die Kriegsgeschichte gibt dann der militäris schen Bildung erst die Krone. " Anstrebend diese Bildung ehren wir in hohem Grade mit dem Verfaffer sein Werk, und können es Gleichgesinnten nicht genugsam empfehlen.

ren Kriegsgeschichte, vermöge seiner treffenden Auffassung des Geistes der zeits weiligen Krirgführungsart und wegen des sachgemäßen, sehr konzisen Styles schon ausgezeichnet , so tritt bei der Darstellung der vierten Periode noch die gereifte Einsicht und Beurtheilung desselben nach den großen Prinzipien der Kriegswissenschaft zu Tage, welche erst in der neueren Beriode Wurzel gefaßt und seither in schnellem Wuchse zur gegenwärtigen Höhe gediehen ift. -Hätten wir den schriftstellerischen Beruf des Autors nicht schon im Anfange aus anderen Kriterien entnommen, so würden wir ihn hier erkannt haben. Indem wir nun am Schlusse den gediegenen und klassisch geschriebenen

Armee - Nachrichte n. Oesterreich. (Wien, 31. Oktober.) (Vom südlichen Kriegsschau plaze . ) Wir haben heute direkte briefliche Nachrichten aus der Krimm, welche bis zum 20. d. reichen. Sie dienen einigermaßen zum Verständniß der bisher bekannt gewordenen telegrafischen Depeschen aus Warschau und Paris, freilich in einer Art, welche uns die unbedingte Glaubwürdigkeit entweder dieser Nachrichten, oder der Depeschen bezweifeln läßt . ― Wir beginnen mit den

französische Schiffe von hohem Bord beschädigt ; Admiral Hamelin , welcher mit der Pontusflotte noch eine große Aufgabe zu erfüllen hat , entschloß sich daher , nur gegen die Batterien des Duarantäne- Forts das Beschießen aus seinen Bombarden , konvergirend mit den französischen Landbatterien, fortzusezen, gegen die russische Flotte aber die Geschosse aus 90Pfündern auf weite Di stanz zu schleudern ; das heißt : er mußte sich zur Schonung der Schiffe von der Bucht entfernen. Sonderbarerweise blieben die russischen Kriegsschiffe unbeweglich stehen,

ruffischen offiziellen Berichten, welche die Vorfälle bei Sebastopol in folgen- und nur diesem Umstande ist es zuzuschreiben, daß die russische Flotte allein der Weise melden : mehre Hundert Todte und Verwundete zählt. Einen ähnlichen Verluft haben Am 16. d. waren die Alliirten in die von uns bereits bezeichnete Pas die Russen bei Vertheidigung der Küstenbatterien erlitten. Vize-Admiral rallele auf / Meile vor Sebastopol gerükt ; die erſte engliſche Diviſion nahm | Korniloff wurde bekanntlich an jenem Tage von einer 90pfündigen Kanonen Stellung auf den Abhängen im Tschernaja - Thale, und bemächtigte sich des kugel auf dem Theaterplaze zerschmettert ; neben ihm fielen sechs der ersten, Wasserleitungs - Tunnels, wodurch der Besazung das Trinkwasser abgeschnitten Staabsoffiziere und mehr wie 500 Mann in wenigen Stunden todt nieder. wurde, nachdem schon am 14. seitens des französischen Belagerungekorps die Die Russen geben daher den Verluft nach offiziellen Berichten auf viele Hun beiden äußersten Forts auf entfernte Distanz wenn auch ohne dert Todte an, sie behaupten aber auch : daß die Verbündeten an jenem Tage, Energie - beschossen worden waren. In der Nacht vom 16. auf den 17. keine Erfolge feierten , und einen gleich großen Verlust erleiden mußten, was wurde Seitens der Belagerten ein Ausfall auf die Poſizion der Alliirten an wir um so weniger bezweifeln , als die Alliirten ihrerseits bisher von keinen der Tschernaja Njeka unternommen ; die englische Division mußte sich mit Vortheilen berichteten. einem Verluste von 150 Todten, Verwundeten und Gefangenen auf ihre Am 18. wurden vom Fürsten Mentschikoff Eilboten nach Perekop ents Reserven zurüfziehen, worauf die Russen auch ihrerseits hinter die Verschan sendet , damit der Rest des Dannenberg'schen Korps ungesäumt auf Wägen, zungen der nördlichen Forts zurükmarschirten . die aus Bessarabien dort eingetroffen ſein mußten, nach Baktschi- Sarai abrüke. Das erste größere Bombardement, wenn auch nicht durchgreifend , hatte An demselben Lage wurden auch in Balaklawa für die Verbündeten Verstär am 16. d . M. , mithin gleich nach dem Vorrüfen in die nähere Parallele, kungstruppen und Pferde , dann eine Heerde von 1300 Ochsen ausgeschifft. begonnen , und an demselben Tage wurden durch die schweren türkischen Ge- Einer Ko aken = Abtheilung ist es gelungen , einen kühnen Coup auszuführen, schüze 6 Kanonen der ruſſiſchen Batterie Nr. 10 demontirt , welche jedoch in diese Ochsen auf den Anhöhen bei Balaklawa den Alliirten abzujagen, die der Nacht vom 16. auf den 17. während des Ausfalles durch neue Geschüze 240 Mann französische Eskorte aufzuheben und die Ochsentreiber (Bulgaren) ersezt wurden. Dieser Ausfall gegen die Posizion der englischen Division an an Ort und Stelle nieder zu machen. der Tschernaja war übrigens von keiner Bedeutung , denn mit Tagesanbruch Die Vorfälle des 23. bringt unser Warschauer Korrespondent und be des 17. eröffneten die Verbündeten von der Land- und Seeseite gleichzeitig merken wir mit Bezug auf General Liprandis Unternehmung von 25. mit der größten Heftigkeit die Beschießung. Einige hundert Geschüze der d. Folgendes : Land- und Schiffsbatterien überschütteten die südliche Stadt mit einem mörWährend der " Moniteur de la flotte" prophezeit, daß am 20. oder 25. derischen Eisenregen und der Donner machte die Erde beben. Bis Otschakow Oktober die Fahnen der Alliirten von den Wällen Sebastopols wehen werden, wurde derselbe deutlich vernommen . Die Flotte der Aliirten näherte sich in scheint der Gang der Ereignisse diesen Hoffnungen nicht zu entsprechen. Eine Schlachtordnung dem Eingange der Bucht von Sebastopol , wo sie von der Depesche aus Kischenew vom 29. d. M. meldet : Den 25. Oktober hat Ge= russischen Flotte ( 12 Linienschiffen und 9 Dampfern) und von mehr als neral Liprandi das detachirte Lager der Engländer angegriffen und die 4 Re 1000 Stüf Rüftengeschüzen erwartet wurde, die ein furchtbares Feuer ununter- douten, die es dekten, genommen ; 11 Kanonen find in unsere Hände gefallen. brochen unterhielten. Gleich im Beginne des Gefechtes wurden drei englisch- Bu gleicher Beit geschah ein starker Kavallerieangriff. Die Engländer haben **

696 beinahe die Hälfte ihrer leichten Kavallerie eingebüßt. Lord Cardigan , der | fte befehligte , konnte sich nur mit Mühe retten. Diese Depesche ist wichtig . Sie beweist, daß der Fürst Mentschikoff seine Verstärkungen erhalten hat und nunmehr von seiner abwartenden Stellung zur Offensive überzugehen anfängt. Wie natürlich mußte er sein Hauptaugenmerk auf die Stellung der Engländer richten. Sie bildet so zu sagen den Schlüffel der ganzen Posizion. Ein erfolgreiches Vorgehen der Russen auf diesem Punkte ist nicht nur der Fort sezung der Belagerung auf der östlichen Seite hinderlich, sondern bedroht auch die Kommunikazionen der ganzen Armee der Alliirten mit Balaklawa. Wir würden uns also nicht wundern , wenn die nächsten beiderseitigen Operazionen den Angriff und die Behauptung der wichtigen Stellung zum Ziele haben werden. Doch jedenfalls erleidet die Fortsezung der Belagerungsarbeiten einen neuen Aufschub , was bei der vorgerükten Jahreszeit für die Ruffen kein ge ringer Vortheil ift.

A (Warschau , den 28. Oktober. ) Bei einer Belagerung ist es schwer, ohne Spezialpläne und ohne detaillirte Berichte richtige und stichhal tige Vermuthungen über den möglichen Fortgang zu fällen. Wir enthalten uns deren um so eher, als wir gesehen haben, daß die feindlicherseits gemach. ten Konfekturen , welche nicht nur auf die Eröffnung der Trancheen , sondern sogar auf die Einnahme der Festung Bezug hatten , bis fezt von den Bege benheiten Lügen gestraft wurden. Wir können uns aber nicht verwehren, aus den bekannten Thatsachen einen Schluß auf die allgemeine Lage zu zie hen. Er lautet dahin , daß mit jedem Tage die Lage als eine für Rußland günstigere sich zeigt. Die schweren Folgen des Fehlers , den der selige St. Arnaud gemacht hat, indem er nicht die Straße von Sympheropol zu besezen und dem Fürsten Mentschikoff seine Verbindung mit Perekop abzuschneiden suchte , und die Umsicht , mit welcher der rusische Feldherr diesen Fehler zu benüzen gewußt hat , treten mehr und mehr ans Licht. Die russische Armee zieht ungehindert Verstärkungen an sich ; durch ihre Aufstellung paralisirt sie einen bedeutenden Theil der Kräfte der belagernden Korps . Schwärme von Rosaken beunruhigen sie ohne Unterlaß und halten sie immer in Athem. Natürlich wurden die Belagerungsarbeiten dadurch sowohl als durch das Feuer der russischen Artillerie und besonders durch die männliche Entschloffenheit der Garnison bedeutend erschwert. Als endlich am 17. d . M. die Tranchee, unterftüzt von der Mitwirkung der alliirten Flotte eröffnet wurde , hat der Erfolg lange nicht den gehegten Hoffnungen entsprochen. Wir haben von einem in die Luft gesprengten Fort , von einer auf der englischen Angriffeseite ge-

tant zum größeren Schuze von dessen Person, im anstoßenden Zimmer ſein Bett aufschlagen. Jede Depesche , welche des Nachts für den Kaiser anlangt , muß dem dienstthuenden Adjutanten zugestellt werden. Niemand, wer es auch im mer sei, darf bis in das Gemach des Adjutanten dringen, zu welchem Zweke derselbe die Thüre von innen durch einen Niegel zu versorgen hat. Er hat in dem Zimmer vor dem eigenen die Person, welche ihn sprechen , oder ihm etwas übergeben will, zu empfangen und nach Abfertigung derselben den Nie gel hinter sich wieder vorzuschieben, damit ihm in sein oder des Kaisers Ge mach Niemand folgen könne. Sodann wekt er durch Klopfen an der Thüre den Kaiser, um ihm das betreffende Stük zu überreichen. Der Adjutant kann auch die Personen, welche den Kaiser sprechen wol len, bei demselben einführen, sei es nun, daß er sich in den großen oder in den inneren Gemächern befindet, jedoch nur dann, wenn er zu diesem Umstande vom Kaiser selbst berechtiget wurde. Wenn der Kaiser in Begleitung eines Militärpiquets ausfährt und zwei Wagen verlangte, hat der Adjutant mit dem dienstthuenden Kämmerer int zweiten Wagen Plaz zu nehmen. Wenn der diensthabende Adjutant zu Pferde den Wagen des Kaisers begleitet, hat er sich auf einer der Seiten des Wagens zu halten, damit er ftets die mündlichen Befehle des Kaisers empfangen könne ; stets aber muß er den Offizieren im Dienste der k . Person die ihnen gebührende Ghrenpläze überlaſſen. Bei Revuen und großen Manövern haben die Adjutanten voraus zu reiten ; jener vom Tage aber hält sich in einer Entfernung von zehn Schrit ten von der Person des Kaisers.

Der " Spectateur militaire " bringt in seinem neuesten Hefte ( 15. Of tober) ein " Tagebuch der Vertheidigung der im Mai und Juni d . J. durch die Russen belagerten Festung Silistria “ . Es ist dies die beinahe wörtliche Mittheilung des Rapports, welchen. der Bataillonschef im Genieforps D. de Villers , Ordonnanzoffizier des Mar schalls St. Arnaud, nach den an Ort und Stelle eingezogenen Erkundigungen, Nachrichten und Aufnahmen bearbeitete. Nach derselben zählte die Garnison , - die Besazung der Vorwerke mit eingeschlossen -- anfangs über 12,000, später ungefähr 15,000 Mann ; die ganze Armirung hätte in 124 Geſchüzen in den zehn detachirten bestanden , von denen der größere Theil - 74 Forts vertheilt war , sonach 50 auf die eigentliche Festung kamen. Das Medjidié , zwischen der Straße von Rasgrad und machten Bresche sprechen hören. Im Bereiche des Möglichen wäre es wohl größte Außenwerk ny hatte 25, die übrigen zwischen 3 - 8 Geschüze . Außer gewesen , aber Faktum ist , daß bis zum Datum der eingegangenen Berichte, Schumla gelegen und diese reichen bis zum 23. , nichts derart vorgefallen war. Thatsache ist, einer kleinen Kasematte, zunächst dem Thore von Stambul, welche dem Kom daß, wenn die Befestigungswerke nicht ohne Schaden geblieben sind, wenn die mandanten Muſſa Pascha zur Wohnung diente, befand sich kein bombenfreies russische Garnison ziemliche Verluste an Todten und Verwundeten , und unter Gewölbe im ganzen Plaz. Die Einwohner gruben sich Höhlen unter ihren andern den des ausgezeichneten, vielleicht unersezlichen Korniloffs zu bedauern | Häusern , und auf einem der Pläze richtete man eine Art geblendeter Silo's hat , die Alliirten ihrerseits schon am 17. und 18. viel erheblichere erlitten her , welches der Zufluchtsort der türkischen Frauen während der ganzen Be haben. Mehrere Schiffe , unter anderen „Retribution“ und „ Agamemnon “, lagerung war. Die Nuſſen, welche seit dem 11. Mai die Festung vom linken sollen stark beschädigt sein , der Verlust auf der englischen Eskadre sich auf | Ufer bedrohten und beschoſſen und am 15. auch auf dem rechten Ufer erschie 90 Todte und 200 Verwundete belaufen . Ueber die Verluste der französischen | nen, richteten ―― nachdem sie am 19. die erste, am 22. die zweite Parallele Eskadre und die der Landtruppen fehlen noch die Berichte. Doch dieß trägt erbaut, ihre Angriffe hauptsächlich gegen die Oftseite der eigentlichen Feftung wenig zur Sache bei, ausgemacht bleibt es, daß das Bombardement richt den und die auf dieser Seite befindlichen Vorwerke Djermen-Tabia, Velanli-Tabia Die Festung ist beinahe unversehrt , die Garni- und Arab-Tabia, welch' beide leztere während der Belagerung von den Alba versprochenen Effekt gehabt. son muthiger aus diesem Kampf hervorgegangen. Dieß hat sie auch durch nesen durch eine Tranchee mit einander verbunden wurden. Die Festung war erneuerte und erfolgreiche Ausfälle bewiesen. In einem derselben rükten die überhaupt nur bis zur Straße von Schumla zernirt ; alles westlich derselben ruſſiſchen Matrosen , die den westlichen Theerfaken nicht nachstehen , auf die gelegene Land befand sich in den Händen der Türken, welche diesen Strich franzöſiſchen Batterien , drangen in ſie ein und vernagelten acht Mörser und durch einige Tausend Baſchi- Bozuk's beſezt hielten, denen der Wald von Deli eilf Kanonen. So weit mein heutiger Bericht . Im Kriege hängt so viel von Ormen einen gesicherten Rükzug darbot. Arab-Tabia, ein einfaches, an der unvorhergesehenen Zufällen ab , daß ich mich nicht erkühnen will , irgend eine Kehle offenes Erdwerk von schwachem Profil, war mit 6 Feldgeschüzen (Acht Meinung über den endlichen Ausgang auszusprechen . Eine Bemerkung erlau- pfündern ) und 1 kleinen Mörser armirt und hatte eine Besazung von 3170 ben Sie mir noch. Man hat viel von morschem Gebäude mit Bezug auf Nuß- Mann, die zum Theil in den Seitentrancheen 2. verwendet war. Vier Minen land gesprochen und geschr