Preußische Agrargesellschaft im Wandel: Wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Transformationsprozesse von 1763 bis 1847 9783666359880, 3525359888, 9783525359884

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Preußische Agrargesellschaft im Wandel: Wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Transformationsprozesse von 1763 bis 1847
 9783666359880, 3525359888, 9783525359884

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Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 33

KRITISCHE STUDIEN ZUR GESCHICHTSWISSENSCHAFT

Herausgegeben von Helmut Berding, Jürgen Kocka, Hans-Ulrich Wehler

Band 33 Hanna Schissler Preußische Agrargesellschaft im Wandel

G Ö T T I N G E N · V A N D E N H O E C K & R U P R E C H T • 1978

Preußische Agrargesellschaft im Wandel Wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Transformationsprozesse von 1763 bis 1847

von HANNA SCHISSLER

GÖTTINGEN · VANDENHOECK & RUPRECHT • 1978

CIP -Kurztitelaufnahme Schissler,

der Deutschen

Bibliothek

Hanna:

Preussische Agrarges ellschaft im Wandel : wirtschaftl., gesellschaftl. u. polit. Transformationsprozesse von 1763-1847/von Hanna Schissler. - Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1978. (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft ; Bd. 33) ISBN 3-525-35988-8

©Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1978. - Printed in Germany. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus auf foto- oder akustomechanischem Wege zu vervielfältigen. - Satz: Tutte Druckerei GmbH, Salzweg-Passau. - Druck und Einband: Hubert & Co., Göttingen.

Für Esther und Eva

Inhalt

Vorwort Einleitung: Untersuchungsgegenstände und Erkenntnisziel Erster Teil: Theoretische Probleme einer Untersuchung von gesellschaftlichem Wandel 1. Theorien gesellschaftlicher Entwicklung 1.1 Modernisierungstheorien und Marxistische Entwicklungstheorien . . . 1.2 Ansätze einer modernen Gesellschaftsgeschichte 1.3 Erkenntnisinteressen und Problemorientierungen 1.4 Periodisierungskriterien 2. Der Agrarsektor als komplexes Teilsystem der Gesellschaft 2.1 Ein Modell der Transformation agrarischer Gesellschaften 2.2 Zur Bedeutung des Agrarsektors für die wirtschaftliche Entwicklung 2.2.1 Agrarsektor und Vorbedingungen der Industrialisierung 2.2.2 Das Protoindustrialisierungsmodell 2.3 Zur Analyse der sozialen Schichtung 2.4 Zum Problem politischer Reformen

Zweiter Teil: Die preußische Agrargesellschaft vor den Reformen von 1807 3. Das politisch-soziale System in Preußen um 1800 3.1 Der politische Kompromiß zwischen Krone und Adel im 18. Jahrhundert 3.2 Die Haltung der Bürokratie gegenüber dem Reformversuch von 1798 3.3 Die Konservierung der ländlichen Sozialordnung durch das von 1794 4. Die Kommerzialisierung der Landwirtschaft 4.1 Getreideexporte und Preisentwicklung 4.2 Das Verhältnis zwischen Stadt und Land und die Differenzierung der agrarischen Produzenten 4.3 Die Beziehungen zwischen Gutsbesitzern und Bauern im System der Gutswirtschaft 4.4 Restriktive Bedingungen der Wandlungsfähigkeit der ländlichen Sozialordnung vor 1806/07

5. Die Schichtung der ländlichen Gesellschaft um 1800 5.1 Daten zum Bevölkerungswachstum, zur Beschäftigungsstruktur, zur Besitz- und Einkommensverteilung 5.2 Differenzierung und sozioökonomische Lage der sozialen Schichten 5.2.1 Der gutsbesitzende Adel 5.2.2 DiePächter 5.2.3 Die Bauern 5.2.4 Die ländlichen Unterschichten 5.3 Ergebnisse des zweiten Teils

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Dritter Teil: Die Bedeutung der Reformen für die Transformation der Agrargesellschaft

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6. Die Agrarreformen auf den Domänen und den Privatgütern 6.1 Etappen der Agrarreformen und ihre allgemeine Bedeutung für die sozioökonomische und politische Entwicklung Preußens 6.2 Statistische Daten zu den Ergebnissen der Agrarreformen 6.3 Die Agrarreformen im Beziehungsgeflecht endogener und exogener Faktoren 7. Die Agrarreformen im Konfliktfeld gesellschaftlicher Interessen 7.1 Planungs- und Entscheidungsprozesse in den Agrarreformen nach 1807 7.2 Der Widerstand der Gutsbesitzer: ö k o n o m i s c h e Interessenpolitik und ständische Opposition 8. Neuer Herrschaftskompromiß und politische Restriktionen eines evolutionären .Weges des sozialen Wandels 8.1 Die Dialektik von Konflikt und Kompromiß zwischen Gutsbesitzern und Reformbürokratie 8.2 Probleme des Reformismus und des Legalitätsprinzips in den Agrarreformen

Vierter Teil: Agrarwirtschaft und ländliche Gesellschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 9. Der 9.1 9.2 9.3

Durchbruch des Agrarkapitalismus Merkmale einer kapitalistischen Landwirtschaft Agrarkonjunktur und Agrarkrise Die landwirtschaftliche Produktions- und Produktivitätsentwicklung und das Verhältnis der Landwirtschaft zum Kapitalmarkt 10. Die sozialen Klassen auf dem Lande nach den Reformen 10.1 Daten zur Bevölkerungsentwicklung, Berufsgliederung, Besitzund Einkommensverteilung 8

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106 106 109 113 115 115 123 130 130 135

145 145 146 148 153 159 159

10.2 Die soziale Verschmelzung und die ständischen Privilegien der neuen Gutsbesitzerklasse

164

10.3 Gutsherrliches Unternehmertum und bäuerliche Wettbewerbsnachteile

168

10.4 Ungleiche Chancen der Gutsbesitzer und Landarbeiter auf dem Arbeitsmarkt

173

10.5 Kapitalistische Umwandlung der Arbeitsverhältnisse, Abstiegsprozesse und Pauperismus auf dem Land 11. Ausblick und Zusammenfassung

177 185

11.1 Das Verhältnis von agrarischer Entwicklung und Industrialisierung in Preußen-Deutschland im 19. Jahrhundert

185

11.2 Vergleichende Perspektiven zur englischen, französischen, russischen und japanischen Entwicklung

187

11.3 Überlegungen zu den Chancen einer Demokratisierung der preußisch-deutschen Gesellschaft im 19. Jahrhundert 11.4 Zusammenfassung der Ergebnisse

190 195

Abkürzungsverzeichnis

202

Anmerkungen

204

Quellen- und Literaturverzeichnis

259

Personenregister

279

Sachregister

280

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Vorwort

Das vorliegende Buch ist die leicht überarbeitete Fassung einer 1977 von der Fakultät für Geschichtswissenschaft an der Universität Bielefeld angenommenen Dissertation. Der Anstoß zu dieser Arbeit ging von Problemstellungen, Hypothesen und Entwicklungsmodellen aus, die der historischen und sozialwissenschaftlichen Forschung in den letzten Jahrzehnten eine Reihe von interessanten und produktiven Anregungen vermittelt haben. So hat beispielsweise die Rezeption der Modernisierungstheorien dazu geführt, daß Bewegungsursachen und -abläufe von gesellschaftlichen Formationen über längere Zeiträume hinweg wieder stärker ins Blickfeld der Forschung gerückt wurden, nachdem sie insbesondere in der Geschichtswissenschaft, zum Teil aber auch in den Sozialwissenschaften lange Zeit vernachlässigt worden waren. Fragen nach den Wechselwirkungen von Wirtschaft, Politik und Sozialstruktur in gesellschaftlichen Systemen sowie nach den Antriebskräften, nach Richtung und Ziel des Geschichtsverlaufs erfordern eine Problemsicht, die sich der Schwierigkeiten der Vermittlung von systematischen Entwicklungs- und Gesellschaftsmodellen mit der historischen Empirie bewußt ist. Die vorliegende Studie ist ein Versuch, diese Vermittlungsprobleme auch unter Bedingungen in Angriff zu nehmen, unter denen eine theoretisch und empirisch gleichermaßen zufriedenstellende Lösung wegen der Unzulänglichkeit der theoretischen Erforschung der historischen Zusammenhänge noch unvollkommen bleiben muß. Die Geschichtswissenschaft verhält sich gegenüber den theoretischen und empirischen Problemen einer «Gesellschaftsgeschichte» noch immer - und oft schon wieder - außerordentlich abstinent und zumeist sogar schroff ablehnend. So erklärt es sich auch, daß für den Versuch, den Wandel der preußischen Agrargesellschaft zu beschreiben und zu analysieren, kaum Vorbilder bereit standen. Ausnahmen sind die Arbeiten von Wilhelm Abel, Otto Büsch, Reinhart Koselleck und Hans Rosenberg sowie die außerordentlich mutige und anregende, wenn auch nicht unproblematische vergleichende Untersuchung von Barrington Moore. Sie haben ein äußerst konventionelles Geschichtsbild des hier behandelten Zeitraums und Sachgegenstandes der preußischen Geschichte zu revidieren geholfen. In der vorliegenden Studie wird versucht, diese produktiven Ansätze fortzuführen und sie gezielt in Richtung auf eine moderne Gesellschaftsgeschichte hin zu formulieren. Bei meinem Interesse an Gesellschaftsgeschichte versteht sich eine pointierte Distanzierung von historistischen Interpretationen der preußischen Geschichte und besonders der Reformzeit von selbst. 11

Für produktive Anregungen, zahlreiche Hinweise und praktische Hilfen danke ich Hans-Ulrich Wehler, der die Arbeit betreut hat. Reinhart Koselleck hat durch methodische und wissenschaftstheoretische Einwände dazu beigetragen, daß die Hauptthesen und zentralen Interpretationsgesichtspunkte in dieser Arbeit schärfer gesehen und herausgearbeitet werden konnten. Mein Dank gilt auch Hans Rosenberg, der in einer entscheidenden Phase der Konzipierung durch ermutigende Kritik und den Zwang zu gedanklicher Präzision maßgeblichen Einfluß auf meine Arbeit genommen hat. Für Anregungen und Kritik danke ich außerdem den Teilnehmern des Bielefelder sozial- und wirtschaftshistorischen Kolloquiums, insbesondere Heidrun Homburg, Jürgen Kocka, Josef Mooser und Heinz Reif. Während eines Studienjahres an der University of California in Berkeley, USA, haben Maura Kealey, Jonathan Knudson und Reginald Zelnik Teile des Manuskripts gelesen und Vorschläge zur Verbesserung gemacht. Helmut Berding war bei der Drucklegung behilflich. Meinem Mann danke ich für die Geduld und Ermutigung, mit der er diese Arbeit begleitet hat. Schließlich sei meiner Mutter gedankt, die in schwierigen Arbeitsphasen praktisch geholfen hat, daß dieses Buch fertig werden konnte. Ottobrunn bei München, Mai 1978

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Hanna Schissler

Einleitung

Untersuchungsgegenstände und Erkenntnisziel

Diese Arbeit untersucht systematisch und empirisch Aspekte von Politik, Ökonomie und sozialer Schichtung in der agrarischen Gesellschaft Preußens zwischen 1763 und 1846/47. Die Untersuchungsgegenstände sind: der Wandel von der kommerzialisierten zur kapitalistischen Landwirtschaft in den östlichen Provinzen Preußens; Differenzierungsprozesse in der ländlichen sozialen Schichtung, insbesondere die Entwicklung einer Gutsbesitzerschicht, deren ökonomische Existenz bereits weitgehend durch Marktbedingungen geprägt war, zu einer Klasse moderner Agrarunternehmer und der Wandel des Systems der landwirtschaftlichen Arbeit von feudal gebundener bäuerlicher Fronarbeit zu Formen kapitalistischer Lohnarbeit; schließlich die Bedeutung der Reformperiode für die Landwirtschaft und die ländlichen Schichten und Klassen sowie generell für sozioökonomische Entwicklungspotentiale und den Wandel politischer Herrschaft innerhalb der preußischen Gesellschaft. Erkenntnisziel der Arbeit ist es, Transformationsprozesse in der agrarischen Gesellschaft Preußens in diesem Zeitraum in ihren politischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen darzustellen. Damit soll gleichzeitig versucht werden, in diesem wichtigen Teilsystem der preußischen Gesellschaft, dem Agrarsektor, funktionale und kausale Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen agrarkonjunktureller Entwicklung, Reformpolitik und Veränderungen in der sozialen Schichtung aufzuzeigen. Für die Transformation der ländlichen Gesellschaft in Preußen stellt die hier behandelte Zeitspanne eine Einheit dar1, ökonomisch ist sie geprägt von dem starken Kommerzialisierungsschub seit dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, kriegsbedingten Störungen der Agrarproduktion und der Agrarexporte seit 1806 sowie der schweren Uberproduktionskrise der zwanziger Jahre. In der gesamten Zeitspanne vollzog sich die Umstellung von den traditionalen Bewirtschaftungsmethoden auf eine rationell betriebene, profitorientierte kapitalistische Landwirtschaft des 19. Jahrhunderts. Am Ende dieser Zeitspanne hatte die Landwirtschaft die Anpassungsschwierigkeiten ihrer Produktionsstruktur: sowohl die konjunkturbedingten als auch die durch die Agrarreformen vor und nach 1807 verursachten, im wesentlichen überwunden und endgültig den Schritt von der kommerzialisierten zur kapitalistischen Landwirtschaft vollzogen. Parallel zu dieser Entwicklung des agrarwirtschaftlichen Sektors vollzogen 13

sich wichtige Differenzierungen im agrargesellschaftlichen Schichtungsgefüge. Von einer vorwiegend durch ständische Merkmale geprägten Gesellschaft mit bereits deutlich vorhandenen Ansätzen sozialer Klassenbildung (v.a. in der Entwicklung der Gutsbesitzerschicht und der unterbäuerlichen Schichten) entwickelte sich die ländliche Gesellschaft im Verlauf dieser Zeitspanne zu einer durch Besitz bzw. Nicht-Besitz von Land und Produktionsmitteln gekennzeichneten Klassengesellschaft, die jedoch noch weitgehend von ständischen Merkmalen überlagert war. Die Versuche, die ökonomischen und sozialen Entwicklungsprozesse auf dem Land zu steuern, sind ein wesentliches Merkmal der Agrarreformen, die bereits im 18. Jahrhundert auf den königlichen Domänen und - allerdings nur mit geringem Erfolg - auch auf den privaten Gütern einsetzten. Die Reformperiode spielte eine wichtige Rolle im Prozeß der Transformation der agrarischen Gesellschaft, nicht nur weil in ihr der Versuch unternommen wurde, diesen Prozeß aktiv voranzutreiben, sondern auch, weil Wandlungen des Systems der politischen Herrschaft selber mit diesem Transformationsprozeß einhergingen. Methodisch ist diese Arbeit an einem unten noch zu explizierenden Verständnis von «Gesellschaftsgeschichte» orientiert. Als Handlungsträger werden die sozialen Klassen, Schichten und Eliten untersucht, und zwar als Subjekte und Objekte kurzfristig identifizierbarer politischer Ereignisabläufe und langfristig wirkender Herrschafts- und Machtkonstellationen, als die Betroffenen von gleichsam naturereignishaft erlebten Konjunkturen und säkularem Wandel. In der Orientierung an relativ globalen Entwicklungslinien, langfristigen Prozessen bzw. kurzfristigen Ereignissen, die aber strukturellen Wandel entweder auslösten oder signalisierten, und an kollektiven Handlungsträgern, liegt auch eine Grenze dieser Arbeit: Einzelne politische Akteure treten kaum ins Blickfeld; zwar wird ihre Rolle im historischen Prozeß nicht geleugnet, aber Personen und ihre Handlungen erscheinen in diesem Ansatz nur als Exponenten größerer sozialer Einheiten oder des Handlungsspektrums - wie z.B. Stein und Hardenberg als Mitglieder der Reformbürokratie oder Bülow und Marwitz als Angehörige der Gutsbesitzerklasse, als wirtschaftliche Interessenpolitiker oder ständische Opponenten. Als Mangel mag man es auch empfinden, daß der Bereich der Ideologien und der symbolischen Interaktion so wenig berücksichtigt wird und daß dieser Bereich, wo er auftaucht, streng funktionalisiert, d.h. auf die Zusammenhänge mit den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen hin befragt wird. Diese Vernachlässigung ist zum einen pragmatischer Natur, zum anderen steckt in ihr eine bewußte und beabsichtigte Distanzierung von einer Historiographie über die Reformära, die den Bereich des kulturellen Kontextes und des programmatischen Selbstverständnisses der Reformer überbetont hat. Ohne daß damit ein grundsätzliches Urteil über den Stellenwert der kulturellen Interaktion in der Analyse gesellschaftlicher Prozesse beabsichtigt wäre, spielt bei dieser Entscheidung doch, wenn man so will, ein 14

materialistisches Vorverständnis> eine Rolle, nämlich die Vermutung, daß die Bereiche Wirtschaft, Gesellschaft und Politik bei langfristigen gesellschaftlichen Transformationen ein größeres Schwergewicht besitzen als die kulturellen Verständigungen, in denen der Wandel wahrgenommen und interpretiert wird, auch wenn diese zumeist individuelles Handeln unmittelbarer motivieren als wirtschaftliche Interessen und soziale Klassenlagen, und auch durchaus in der Lage sind, historischen Wandel bewußtseinsmäßig zu antizipieren. Gerade bei der Behandlung der Reformära wird die Abhängigkeit kultureller Interpretationen, Zielproklamationen und Absichtsbekundungen von ganz anderen Kräften, nämlich von Wirtschaftslagen, exogenen Faktoren, Kriegen und internen Machtkämpfen sowie ihre Relativierung durch eben diese Kräfte deutlich. Dem methodischen Ansatz in dieser Arbeit liegt eine Vorentscheidung darüber zugrunde, was in der Geschichte besonders erklärungsbedürftig ist; nämlich (1) die Komplexität gesellschaftlicher Systeme und ihres Wandels, (2) historische Entwicklungen auch in ihren langfristigen Abläufen und (3) kausale und funktionale Zusammenhänge zwischen Ereignissen, Handlungen, überindividuellen Prozessen und historischen Konstellationen. Es wird versucht, die historische Darstellung mit Aspekten einer systematischen Analyse zu verknüpfen. Beides ist nicht immer unmittelbar aufeinander beziehbar. Eine gewisse Spannung zwischen beiden Ebenen bleibt bestehen, was v.a. im Auseinanderklaffen des intentionalen Handelns, der langfristigen Wirkungen, der kausalen Folgen und der funktionalen Beziehungen bei den Agrarreformen deutlich werden wird. So fragwürdig es ist, gegenüber der Geschichte eine N o r m zu errichten, unter der die Vergangenheit nachträglich als defizient erscheint, so wenig ist es möglich, Kriterien für die Beurteilung des politisch Möglichen und wirtschaftlich Nützlichen nur aus dem Horizont der Zeitgenossen zu entnehmen. Zwischen dieser Scylla der Teleologie und der Charybdis des Historismus einen Pfad zu finden, auf dem sich die Komplexität der agrarischen Transformationsprozesse in Preußen in ihren sozialen, politischen und wirtschaftlichen Dimensionen erschließen läßt, und trotzdem Handlungsalternativen und Folgeprobleme von wirtschaftlicher Macht und politischen Kräftekonstellationen kritisch aufgewiesen werden können, ist das Ziel dieser Arbeit. Aus pragmatischen Gründen und aus systematischen Erwägungen beschränkt sich diese Arbeit auf die Untersuchung der ostelbischen Provinzen Preußens. Wegen der relativ größeren Homogenität der agrarischen Strukturen und der ununterbrochenen territorialen Zugehörigkeit zum preußischen Staat eignen sich die östlichen Provinzen in erster Linie zur Untersuchung von agrarischen Transformationsprozessen. Die Beschränkung auf die östlichen Provinzen dient somit dem Zweck dieser Arbeit. Völlige Stringenz in der Begrenzung des Territorismus läßt sich jedoch in dieser Zeit nicht durchhalten, da während der und nach den napoleonischen Kriegen ständig große Veränderungen der Gebietszugehörigkeit stattgefunden haben (v.a. die Ge15

bietsgewinne Preußens durch die polnischen Teilungen, dann der Verlust Südpreußens und Neuostpreußens nach 1806 sowie der Gewinn der Provinzen Posen und Sachsen 1815). Dieser Tatbestand mindert sehr die Vergleichbarkeit v.a. der statistischen Aussagen. D a dieses Problem nicht lösbar ist, bleibt keine andere Wahl, als jeweils daraus resultierende Begrenzungen offenzulegen, im übrigen aber im Hinblick auf die verfügbaren Informationen pragmatisch zu verfahren. Die westlichen Provinzen werden explizit aus der Untersuchung ausgeschlossen, weil sich einerseits ihre agrarische und soziale Struktur stark von der der östlichen Provinzen unterschied, und weil andererseits das politische System (v.a. die Gutsherrschaft, das Recht und die Verwaltung) nach ganz anderen Regeln funktionierte. Wo gelegentlich doch Mitteilungen über die westlichen Provinzen einfließen, stören sie entweder den Gang der Darstellung nicht, oder sie können als Kontrastfall dienen. Das Quellenmaterial für diese Arbeit besteht - außer den gedruckten Quellen zur Reformzeit - aus zeitgenössischen Statistiken, den Veröffentlichungen und Periodika des Statistischen Büros in Berlin sowie aus der zeitgenössischen Literatur, die sich intensiv mit den Problemen des agrarischen Wandels und der Reformen im Agrarsektor auseinandergesetzt hat. Quantifizierende Aussagen sind für die Zeit vor 1850 unsicher: Nicht ohne Grund deckt das Werk von W. G . Hoffmann zum Wachstum der deutschen Wirtschaft erst die Zeit nach 1850 genauer ab 2 . Kriege, territoriale Zersplitterung und zahlreiche Gebietsveränderungen zur Zeit Napoleons und des Wiener Kongresses wirkten darauf hin, daß statistische Daten - abgesehen von den damit ohnehin verbundenen Problemen der Kategorisierung und der Zählung - für diese Zeit äußerst unzuverlässig sind. Von allen Statistiken der deutschen Staaten gehören die preußischen zwar immer noch zu den besten, aber auch hier herrscht beispielsweise für den Zeitraum von 1800 bis 1816 große Unsicherheit, so daß bis heute alle Forscher notgedrungen auf die unzuverlässigen Zahlen des zeitgenössischen Statistikers Leopold Krug zurückgreifen und diese dann gelegentlich durch Vergleiche und Erwägungen über ihre Wahrscheinlichkeit zu modifizieren versuchen 3 . Daraus folgt, daß Zahlen in dieser Arbeit oft eher illustrativen Charakter besitzen, ein Anspruch auf statistische Genauigkeit kann dagegen nur selten erhoben werden. D a sich an mehr als einer Stelle das Problem stellen wird, daß das empirische Wissen nicht ausreicht, um Thesen hinreichend direkt zu stützen, wird sich häufig die Situation ergeben, daß die empirischen Lücken auf indirektem Wege, durch hypothetische Erklärungsmodelle, die Analogieschlüsse erlauben, geschlossen werden müssen 4 . So lange diesem Verfahren nicht empirische Gegenbeispiele entgegenstehen, ist es nicht nur legitim, sondern bleibt es vorerst die einzige Möglichkeit überhaupt, um zu erklärungskräftigen Aussagen zu gelangen. Dem Erkenntnisziel dieser Arbeit entsprechend nehmen Überlegungen zu theoretischen und empirischen Problemen, die durch die Untersuchung von 16

gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen und historischen Prozessen über längere Zeiträume hinweg aufgeworfen werden, sowie die Diskussion und Darstellung von einigen für die «Gesellschaftsgeschichte» verwendbaren Modellen und historischen Theorien, einen größeren Raum ein, als dies in vergleichbaren historischen Arbeiten bisher üblich war. Der erste Teil ist diesen Überlegungen gewidmet. Kapitel 1 behandelt verschiedene Entwicklungstheorien sowie einige Probleme einer modernen Gesellschaftsgeschichte. Fragestellungen und Problemorientierungen dieser Arbeit werden unter der Perspektive der sich wandelnden Erkenntnisinteressen diskutiert. Die Gegenstandswahl wird begründet, Kriterien für die Periodisierung werden erörtert. In Kapitel 2 wird ein idealtypisches Modell der Transformation agrarischer Gesellschaften entwickelt, anschließend werden einige für die Untersuchung von gesellschaftlichen Teilbereichen geeignete Theorieansätze und Modelle diskutiert. Die Spannung zwischen einer dynamischen Entwicklung im sozioökonomischen Sektor und der Stagnation im politischen Bereich kennzeichnet die preußische Agrargesellschaft seit dem Kommerzialisierungsschub im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts bis zum Zusammenbruch von 1806 und dem Beginn der Reformen seit 1807. Im zweiten Teil der Arbeit werden Entwicklungspotentiale und Restriktionen der Wandlungsfähigkeit der agrarischen Gesellschaft Preußens untersucht. Kapitel 3 behandelt die Stabilitätsbedingungen des politisch-sozialen Systems, die durch den Kompromiß zwischen Krone und Adel im 18. Jahrhundert begründet worden sind sowie die Ursachen für das Scheitern von Versuchen, vor 1806/7 die ländliche Wirtschaftsund Sozialordnung im Bereich der Rittergüter zu reformieren. Im dritten Teil geht es um die Bedeutung, die den Agrarreformen im Prozeß der Transformation der ländlichen Gesellschaft zukommt. Kapitel 6 gibt einen Überblick über den Inhalt und Ablauf sowie einige statistische Daten zu den Ergebnissen der Agrarreformen auf den Domänen und den Rittergütern. Darüber hinaus werden die historischen Rahmenbedingungen, unter denen die Agrarreformen in Angriff genommen und durchgeführt worden sind, erörtert. In Kapitel 7 werden die Entscheidungsprozesse, die Widerstände, mithin die politischen und ökonomischen Konflikte und Machtkämpfe, die im Verlauf der Planung und Durchführung der Agrarreformen nach 1807 zum Ausbruch kamen, dargestellt und ihre Bedeutung für die Realisierung der Reformen, ja für den Wandel der politischen Herrschaft überhaupt behandelt. Die Dialektik von Konflikt und Kompromiß zwischen Reformbürokratie und Gutsbesitzern, den beiden Hauptkontrahenten im Kampf um die Reformen, und die immanenten Restriktionen eines reformerischen Weges des sozialen Wandels, die sich an den Wirkungen des Legalitätsprinzips verdeutlichen lassen, sind Gegenstand des 8. Kapitels. Der vierte Teil behandelt agrarwirtschaftliche und soziale Entwicklungsprozesse in der durch Krieg, Zusammenbruch, Reformpolitik und Konjunkturlage veränderten sozioökonomischen Konstellation. Der Durchbruch des 2

Schissler, Agrargesellschaft

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Agrarkapitalismus, wie er sich v.a. an der landwirtschaftlichen Produktionsund Produktivitätsentwicklung ablesen läßt sowie die Agrarkrise der zwanziger Jahre sind Gegenstand des 9. Kapitels. In Kapitel 10 wird der Prozeß der Klassenbildung und der Wandel in der sozioökonomischen Beziehung der sozialen Klassen auf dem Land zueinander beschrieben. Das Schlußkapitel gibt außer einer Zusammenfassung der Ergebnisse einen Ausblick auf den Zusammenhang zwischen agrarwirtschaftlichem Wachstum und beginnender Industrialisierung sowie auf das Verhältnis der sozialen Klassen auf dem Land zur Revolution von 1848.

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Erster Teil

Theoretische Probleme einer Untersuchung von gesellschaftlichem Wandel

1. Theorien gesellschaftlicher Entwicklung Die gegenwärtige Geschichtswissenschaft in der Bundesrepublik verhält sich gegenüber dem Anspruch, historische Wandlungsprozesse umfassender Art, die sich über einen längeren Zeitraum hinweg erstrecken, in den Griff zu bekommen, im allgemeinen noch immer äußerst abstinent 5 . Wo solche Versuche von historisch interessierten Sozialwissenschaftlern unternommen wurden, wich die anfängliche Faszination schnell einer Resignation vor den Problemen, die solche Darstellungen historischer Wandlungsprozesse aufwerfen, in denen Zusammenhänge von ökonomischen, politischen und sozialen Entwicklungslinien über einen längeren Zeitraum hinweg aufgezeigt werden. Ein Beispiel hierfür ist die Reaktion auf Barrington Moores Ländervergleich über die 10 weiterentwickelt worden. In einigen systematischen Überlegungen zu einer modernen Gesellschaftsgeschichte 1 1 sind in der Geschichtswissenschaft die Probleme der Entwicklung komplexer Gesellschaften aufgegriffen worden.

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1.1 Modernisierungstheorien und marxistische Entwicklungstheorien Nach 1945 im Zusammenhang mit der Problematik der Entwicklungsländer vor allem in den Vereinigten Staaten entstanden, haben die Modernisierungstheorien, die zahlreiche Ansätze der Entwicklungssoziologie aus dem 19. Jahrhundert aufgenommen und weitergeführt haben, seitdem mit dem Versprechen beeindruckt, globale Erklärungsmuster für die Entwicklung ganzer Gesellschaften bereitzustellen. Sie haben das in zweifacher Form getan: Entweder haben sie eine oder mehrere kritische Variablen (wie z . B . Industrialisierung, Mobilisierung, Bürokratisierung, Urbanisierung, Partizipation oder ) zum Angelpunkt des Modemiserungsprozesses gemacht, oder sie haben die Modernisierung als säkularen Prozeß, als die Gesellschaften aufgehen, und die empirisch völlig unzulänglichen Vorstellungen von Traditionalität lassen den Nutzen der Verwendung von Modernisierungstheorien auf einer metatheoretischen Vermutungen vorgelagerten Ebene als fragwürdig erscheinen 18 . Vage Vorstellungen eines tiefgreifenden Wandels substituierten die empirische Analyse nur dunkel erahnter Transformationsprozesse, hat einer ihrer schärfsten Kritiker den Modernisierungstheorien vorgeworfen 19 . In der dichotomischen Aufspaltung des Entwicklungsprozesses wird dieser nur mehr von seinem Endzustand, der her definiert, die Traditionalität erscheint lediglich als Residualkategorie. Die Festlegung auf evolutionären Wandel und das Modell einer stabilen, integrierten Gesellschaft wird immun gegenüber alternativen Entwicklungsvarianten und gegenüber einer Realität von Gesellschaft, die sich nicht ohne weiteres in die Dichotomien von traditionalen und modernen Strukturmerkmalen sowie in ein evolutionistisches Schema pressen läßt 20 . Daher scheint es, daß die Modernisierungstheorien gerade für die entscheidende Phase des Vorgangs der Modernisierung, für den Prozeß sowohl der sozialen, politischen und ökonomischen Transformation gegenwärtiger Gesellschaften als auch für die historische Entwicklung der letzten 200 Jahre, deren Erklärung ihr eigentliches Ziel ist, kein angemessenes Kategoriengerüst 21

zur Verfügung stellen können, weil sie primär Zustände beschreiben und Merkmale aufführen, die per definitionem dem modernen Gesellschaftstypus zugeschrieben werden, von dessen Zielbestimmung her der Entwicklungsprozeß zurückprojiziert wird. Von den nützlichen Anregungen für Gegenstandswahl und Problemorientierungen, die die Modernisierungstheorien in reicher Auswahl bereitstellen, einmal abgesehen, müssen Historiker und Sozialwissenschaftler, die an der Entwicklungsgeschichte von Gesellschaften oder gesellschaftlicher Teilbereiche interessiert sind, offenbar auf andere theoretische Überlegungen zurückgreifen, um ihren komplexen Gegenstand definieren und strukturieren zu können. Hier bieten sich zunächst marxistische und neomarxistische Entwicklungstheorien als Alternative an. Die Marxsche Entwicklungstheorie selber unterscheidet sich von den Modernisierungstheorien hauptsächlich dadurch, daß sie einerseits die Bewegungskräfte des Geschichtsablaufs anders bestimmt als diese, sowie andererseits dadurch, daß sie die Ökonomie als der Art und Weise, wie in einer Gesellschaft das System von Arbeit und Distribution (was Herrschaftsverhältnisse einschließt) organisiert ist, als das konstituierende Element der Gesellschaft ansieht. Wie die Modernisierungstheorien geht sie von der Annahme aus, daß es einen gerichteten Verlauf in der Geschichte gibt, dem Fortschritt innewohnt. Die historische Stufenlehre, in der Gesellschaften nach ihrer Produktionsweise unterschieden werden, umschließt die wesentlichen Elemente der Marxschen Entwicklungstheorie, nämlich Vorstellungen über den immanenten Bewegungsablauf, die Antriebskräfte und die Zielbestimmtheit des Geschichtsprozesses. Die Produktionsweise ist durch die Kombination von Arbeit und technisch-organisatorischem Wissen (Produktivkräfte) gekennzeichnet sowie durch soziale Institutionen, in denen die Produktivkräfte organisiert sind und in denen über den Zugang zu Ressourcen, die Verteilung der Produktionsmittel und der Produkte entschieden wird (Produktionsverhältnisse). Im marxistischen Entwicklungsmodell führt die antike über die feudale und die kapitalistische zur sozialistischen und schließlich zur kommunistischen Gesellschaft. Das fundamentale Merkmal der Produktionsweisen in den historisch realisierten Gesellschaften ist die Klassenspaltung, d.h. die Trennung derjenigen, die über die Produktionsmittel und Herrschaftsinstrumente verfügen von denen, die als Sklaven, Leibeigene, Fronpflichtige oder freie Lohnarbeiter Mehrprodukt und Mehrwert erarbeiten. Ausbeutung und Klassenspaltung sollen erst im Sozialismus und Kommunismus überwunden und aufgehoben werden. Nicht höhere gesellschaftliche Komplexität oder immanente Differenzierungsprozesse wie bei den Modernisierungstheorien sind in der marxistischen Entwicklungstheorie die bewegenden Kräfte in der Geschichte, sondern die Spannung zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen: Erfüllen die Produktionsverhältnisse ihre Funktion nicht mehr, die darin besteht, daß sie einen institutionellen Rahmen bereitstellen, in dem sich die 22

Produktivkräfte entfalten können, so werden sie zu Fesseln für jene. Die Kämpfe der unterdrückten gegen die herrschenden Klassen führen dazu, daß Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse auf einer neuen, fortschrittlicheren Stufe der gesellschaftlichen Entwicklung wieder in ein ausgeglichenes Verhältnis gelangen. Dort, wo die marxistische Entwicklungstheorie konkreter ausgeführt worden ist, wie beim Ubergang vom Feudalismus zum Kapitalismus, hat der Marxismus nicht nur seine größten empirischen Leistungen erbracht, sondern auch, wie etwa mit dem Begriff der ursprünglichen Akkumulation) 2 1 , anregende historische Abstraktionen entwickelt. Ebenso leitet das Problem einer Adäquanz und wechselseitigen Stimulation von wirtschaftlichem Handeln, sozialer Organisation, politischer Herrschaft und handlungsleitenden Bewußtseinsformen, das dem Begriff der Spannung zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen zugrundeliegt, zu interessanter empirischer und theoretischer Diskussion an 2 2 - vorausgesetzt, dieses Verhältnis wird von festgelegten Inhalten freigehalten, was der Marxismus allerdings v.a. in seinen dogmatischen Versionen - nicht tut, weil er die Beziehung zwischen Basis und Uberbau letztlich deterministisch konstruiert 2 3 . Die Marxsche Entwicklungstheorie enthält inhaltliche Festlegungen und formale Mängel, die äußerst problematisch sind. Die Teleologie der Entwicklungsgeschichte der Menschheit, wie sie der historischen Stufenlehre zugrunde liegt, ist weder zwingend noch akzeptabel. Hier sprengt die Vermischung von Entwicklungstheorie und Heilserwartung den methodischen Kontext wissenschaftlich möglicher und sinnvoller Aussagen. Die kausalen Ursachen für historischen Fortschritt oder neutraler: für die Bewegung in der Geschichte sind bei der Frage des Widerspruchs zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen zu eindeutig in dem Sinn entschieden, daß die Produktionsverhältnisse in Fesseln der Produktivkräfte umschlagen. Die Beziehungen sind jedoch komplexer. Die den Geschichtsprozeß vorantreibenden Kräfte können in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen entstehen: Wissenszuwachs (Erfindungen) kann ebenso dazu führen, daß das Verhältnis zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen in einen Spannungsbezug gerät, wie Konflikte in der sozialen Organisation der Arbeit, Verteilungsprobleme, Herrschaftsmechanismen oder auch bestimmte Bewußtseinsstrukturen. Empirisch fragwürdig ist ebenfalls die Rolle von Klassenkämpfen in der Geschichte, weil gesellschaftliche Entwicklungen auch ohne Konflikte stattgefunden und Klassenkämpfe nicht immer gesellschaftliche Veränderungen nach sich gezogen haben, schon gar nicht unbedingt immer im Sinne des konstruierten historischen Fortschritts. In einer Rekonstruktion des Historischen Materialismus» ist neuerdings versucht worden, Ansätze der marxistischen Entwicklungstheorie weiterzuführen und gleichzeitig deren Schwächen, in der Hauptsache den methodischen Dogmatismus sowie bestimmte Kausalitätsannahmen, zu vermeiden. Indem die analytische Kategorie des instrumentellen Handelns (Arbeit) 23

durch die der Kommunikation ergänzt wird 24 , kann verhindert werden, daß sämtliche Aspekte des menschlichen Handelns dem Bereich der Arbeit, von dem diese ihre Impulse erhalten, zugeordnet werden. Damit wird eine - systematisch zwar nicht zwingende, de facto aber bestehende - Vorentscheidung der marxistischen Entwicklungstheorie relativiert. Mit der Annahme, daß sich menschliches Handeln nicht nur oder hauptsächlich durch Arbeit konstituiert, wie sie dem Marxschen Begriff der Produktionsweise zugrunde liegt, sondern daß Menschen eine kommunikative Kompetenz entwickelt haben, mit der sie auf Veränderungen im Bereich des instrumenteilen Handelns zwar reagieren, das kommunikative Handeln aber einer eigenen Logik folgt 25 , wird die kausale Konstruktion von Ursachen und Folgen in der historischen Entwicklung aufgelöst. In welcher Weise sich Arbeit und Kommunikation zu Bewegungskräften im historischen Prozeß verbinden, bleibt vorerst offen. Wird in diesem Rekonstruktionsversuch die marxistische Entwicklungstheorie von einigen falsifizierbaren inhaltlichen Festlegungen und methodischen Mängeln befreit, so wird doch ihre optimistische Zielprojektion explizit aufrechterhalten26. bleibt auch in dieser Rekonstruktion des Historischen Materialismus Bewegungsrichtung und Zweck der Geschichte. und werden jedoch sowohl abstrakter als auch unspezifischer und damit variabler konzipiert als die Idee einer kommunistischen Zukunftsgesellschaft. Eine Entwicklungstheorie, die den Anspruch erhebt, eine Rekonstruktion der menschlichen Gattungsgeschichte> zu leisten, steht vor großen theoretischen und empirischen Schwierigkeiten: Sie muß einerseits hinreichend allgemein sein, um einen Entwicklungsprozeß beschreiben zu können, in dem die historische Zeit, aus der überhaupt Uberlieferungen stammen, nur eine relativ kurze Zeitspanne einnimmt; und sie muß andererseits hinreichend konkret sein, um überhaupt historische Fragestellungen noch anleiten zu können. Die Flucht in die gesellschaftlichen Organisationsprinzipien>27 vermindert den niedrigen Grad historischer Sättigung in dieser Theorie noch weiter. Zwar vermittelt dieser Ansatz durchaus metatheoretische Problemorientierungen. Die kategoriale Vermittlung seiner Begriffe ist jedoch für den an Entwicklungstheorie interessierten Historiker und Sozialwissenschaftler kaum mehr möglich, weil dessen Aufgabe einerseits nicht darin aufgeht, historische Formationen mit den Kategorien Arbeit und Kommunikation zu analysieren, und sich andererseits nicht darauf beschränkt. Auf diesem Abstraktionsniveau verkleinern sich überdies die Unterschiede zum Neoevolutionismus28, als dessen Alternative sich diese Entwicklungstheorie doch versteht. Der Historiker kann Gesellschaften weder als in einem globalen Evolutionsprozeß angesiedelt konzipieren, noch kann er sie als durch Lernfortschritte sich einen besonderen Platz in der Hierarchie der Stände erhielt. D e r Marxsche Klassenbegriff, soweit er die Klassenposition als Verfügung bzw. Nicht-Verfügung über die Produktionsmittel definiert, ist nur bedingt tauglich, Schichtungsmerkmale des agrarischen Sektors zu beschreiben. Sein systematischer Vorteil ist, daß er die Position in der Ö k o n o m i e z u m zentralen Kriterium macht. Seine Begrenzung liegt darin, daß er demgegenüber andere Stratifikationsmerkmale vernachlässigt. Durch Weber ist der Klassenbegriff definitorisch ausgeweitet und auf die Beschreibung einer G r u p p e von Menschen ausgedehnt worden, die sich hinsichtlich der «Güterversorgung, der äußeren Lebensstellung und des inneren Lebensschicksals» in der gleichen Lage befinden 4 2 . Diese definitorische Ausweitung, die dann bei Lenski dazu führt, daß der Klassenbegriff zum generalisierten Begriff der Stratifikationsanlyse überhaupt wird 4 ', überwindet zwar die Marxsche Eingrenzung auf die Position im System der Produktion, der Klassenbegriff wird aber zugleich auch unspezifischer. O h n e daß damit notwendig die Konsequenz gezogen werden muß, im Sinne von Marx die ökonomische Position ins Zentrum der Schichtungsanalyse überhaupt zu rücken, scheint die Marxsche Definition des Klassenbe45

griffs, die sich streng auf die Position im Produktionssektor bezieht, analytisch trennschärfer als der ausgeweitete Klassenbegriff bei Weber und Lenski zu sein. Er soll deshalb hier in der restriktiven Definition bevorzugt und, soweit er sich angesichts der historischen Komplexität durchhalten läßt, benutzt werden. - Der Begriff Stand soll, auch wenn er weit entfernt von eindeutiger Klarheit seiner Bestimmung ist, im Sinne der oben gegebenen Definition, im Sinne eines unspezifischen generalisierten Oberbegriffs gebraucht werden. Die Verfügung über Ressourcen und Produktionsmittel und mithin die Position im Produktionsprozeß sind zentrale Merkmale auch der ständischen Position. Anders als in der klassengesellschaftlichen Schichtung werden die ökonomischen Chancen jedoch nicht marktwirtschaftlich geregelt, sondern - in Ubereinstimmung mit politischen und sozialen Statusmerkmalen - rechtlich festgelegt. Ein Problem für die klare Verwendung der Begriffe Stand und Klasse im Zeitraum von 1763 bis 1846/47 in der preußischen Agrargesellschaft liegt darin, daß zahlreiche ständische und klassengesellschaftliche Merkmale sowohl zu Anfang wie am Ende des Untersuchungszeitraums vorhanden waren und sich stark überlagerten. Der Wandel der sozialen Schichtung in der Zeitspanne von 1763 bis 1846/47 in Preußen war komplexer, als daß er mit dem Schlagwort: Von der Stände- zur Klassengesellschaft treffend bezeichnet werden könnte. Historische Gesellschaften sind, ob es sich um ihre Produktionsstruktur, ihr politisches System oder ihre Stratifikation handelt, immer Konglomerate, die sich viel eher einem und einem interpretiert w o r d e n 2 y . D i e Entmachtung des schwachen Königs und der groß angelegte Zugriff auf die Herrschaftsposition des Adels mit den Agrarreformen, dem Gendarmerieedikt, das sich politisch als nicht durchführbar erwies und der angekündigten A u f h e b u n g der adligen Steuerprivilegien rechtfertigt diese Bezeichnung, obwohl die Machtvollkommenheit des bürokratischen Absolutismus durch zahlreiche Faktoren eingeschränkt war und bald wieder versiegte. Die Reformbürokratie schwächte sich zum einen selber durch ihre andauernden internen Machtkämpfe; z u m anderen mußte sie bereits ab 1812 an vielen Stellen dem massiven direkten Widerstand des noch immer mächtigen Adels und der Gutsbesitzer weichen. Schließlich lebte zeitweise auch die Koalition zwischen M o narchie und Adel wieder auf und setzte dem Reformbeamtentum Grenzen 3 0 . Das Ergebnis der Reformzeit - seit Hardenbergs T o d - hat man so als «die

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bürokratische Monarchie im Bunde mit dem junkerlichen Klasseninteresse» bezeichnen k ö n n e n " .

7.2 Der Widerstand der Gutsbesitzer: ökonomische Interessenpolitik und ständische Opposition Der gutsbesitzende Adel empfand die Agrarreformen ebenso wie die angekündigte Steuer- und Verwaltungsreform als Frontalangriff auf seine ökonomische Position und politischen Vorrechte 3 2 . Tatsächlich waren zeitweilig starke Worte zu hören, die die Furcht des Adels und der Gutsbesitzer plausibel machen. Die bürgerliche Kritik an den Standesvorrechten des Adels, dem Mißbrauch der Landschaften für die Spekulationsgeschäfte der Gutsbesitzer, der Bevorzugung des Adels in Militär und Verwaltung erhielt nach der Französischen Revolution auch in Preußen mächtigen Auftrieb. Nach der Niederlage gegen Napoleon kam die Kritik voll zum Durchbruch. Der Adel wehrte sich auf allen Ebenen erbittert gegen den drohenden oder tatsächlichen Verlust seiner Vorrechte. Er organisierte sich in Adelsreunionen und Kreiskränzchen oder benutzte die ständischen und Landschafts-Institutionen, um seinen Interessen den nötigen Nachdruck zu verleihen. Die schlesische Adelsreunion hatte die Ziele ihrer Wirksamkeit so bestimmt: Sie wollte zur moralischen Kräftigung des Adels beitragen, das patriarchalische Verhältnis zwischen Gutsherren und Bauern wiederbeleben, die öffentliche Meinung allmählich an das «bestimmtere Hervortreten des Adels an der Spitze der Nation» gewöhnen und auf die Verbesserung des materiellen Wohlstandes des Adels hinwirken 3 '. Dieses Programm, das nach 1815 verkündet wurde, zeigte bereits ein gemäßigtes Stadium des adligen Widerstandes. Anfangs war dieser wesentlich heftiger: Man werde das neue Gesetz so wenig lieben, «als der Knabe die Rute küssen wird, welche ihn soeben unschuldig gestraft hat», ließ der schlesische Landschaftsdirektor v. Crauss nach dem Erlaß des Oktoberedikts Stein wissen· 14 . Der Ausspruch, «lieber noch drei verlorene Auerstädter Schlachten als ein Oktoberedikt» 3 5 , zeigte die in den Gewerbetabellen auf, wobei jedoch nicht zwischen dem landwirtschaftlichen und dem industriell-gewerblichen Betriebszweig unterschieden wird 18 . Der Anteil der Kleinstellenbesitzer, also der Häusler, Büdner und Eigenkätner, läßt sich aus den Gütertabellen ermitteln. In der Jahrhundertmitte gab es ca. 17000 Güter über 600 Morgen, die in der Regel den landtagsfähigen Besitz des privilegierten Gutsbesitzes umschlossen, 14000 Güter zwischen 300 und 600 Morgen, die von Köllmern und Großbauern besessen wurden, annähernd 400000 Güter zwischen 30 und 300 Morgen, die Vollbauern gehörten, ca. 570000 Güter zwischen 5 und 30 Morgen im Besitz von Kossäten und kleineren Halbbauern sowie fast 100000 Kleinstellen, die von Häuslern, Büdnern und Eigenkätnern besessen oder von Insten und Gärtnern genutzt wurden 1 9 . Die Provinz Preußen hatte einen hohen Anteil an großen Gütern und wegen des köllmischen Besitzes - auch einen hohen Anteil an großem Mittelbesitz (300 bis 600 Morgen). In Pommern und Posen herrschte der große Gutsbesitz vor. Besonders hoch war auch der Anteil des Latifundienbesitzes in Oberschlesien. Daneben war in Schlesien insgesamt der Prozentsatz des Kleinbesitzes sehr hoch. Der pommersche Regierungsbezirk Stralsund und der oberschlesische Regierungsbezirk Oppeln wiesen die höchste Besitzkonzentration auf. In Brandenburg war die Besitzverteilung relativ ausgeglichen. In den Provinzen Sachsen und Westfalen war der bäuerliche Mittelbesitz und der Kleinstellenbesitz stark ausgeprägt, in der Rheinprovinz dominierte der Kleinstellenbesitz 20 . 11

Schissler, Agrargesellschaft

161

Zu Beginn der sechziger Jahre machte der Anteil der großen Güter über 600 Morgen ca. 60%, derjenige der großen und mittleren spannfähigen Bauerngüter 35% und der Kleinstellenbesitz 5 % der gesamten landwirtschaftlichen Fläche aus; d. h. der Großgrundbesitz mit 1,5% der Besitzer besaß über die Hälfte des landwirtschaftlich genutzten Landes, 37,6% der Besitzer (Köllmer und spannfähige Bauern) besaßen ca. ein Drittel und in den Rest von 5% des Bodens teilten sich 60,9% der Besitzer (Kossäten, kleine Halbbauern und Kleinstelleninhaber) 21 . Nach einer anderen Quelle umfaßte der Großgrundbesitz über 600 Morgen 1852 in Pommern 62%, in Preußen 38%, in Posen 55%, in Sachsen 27%, in Westfalen 15% und in der Rheinprovinz 21% der Gesamtfläche 2 2 . Das jährliche Gesamteinkommen der Landwirtschaft von ca. 660 Mill. Talern verteilte sich in der Weise auf die Güterbesitzer und die ländlichen Arbeiter, daß die großen Güter über 600 Morgen 45 Mill. Taler, die spannfähigen Besitzungen unter 600 Morgen 250, die kleinen Eigentümer 150 und die Pächter sowie höheren und niederen Wirtschaftsbeamten 20 Mill. Taler an Einkommen erzielten, die Tagelöhner und Arbeiter 115 und das Gesinde 80 Mill. Taler erwarben 2 3 . Die größten Einkommen aus Grundbesitz wurden in Schlesien und Posen erzielt, wo es 38 bzw. 25 Güter mit einem jährlichen Einkommen über 8000 Tal er gab (gegenüber 15 solcher Güter in Brandenburg, 13 in Sachsen, 12 in Westfalen, 11 im Rheinland, 10 in Preußen und 8 in Pommern) 2 4 . Die Landwirtschaft insgesamt zahlte jährlich ca. 20 Mill.Taler an Handwerker, Versicherer etc.; der gleiche Betrag wurde jährlich etwa für Produktionsmittel (landwirtschaftliche Geräte, Baumaterialien usw.) ausgegeben; 100 Mill. Taler flössen als Zinsen in die Hände der Hypothekeninhaber und 22 Mill, mußten jährlich an Grund- und Gebäudesteuern aufgebracht werden 2 5 . Die vom landwirtschaftlichen Gesamteinkommen übrigbleibende Summe von rund 500 Mill. Talern verteilte sich auf die Lebenshaltungskosten der agrarischen Bevölkerung, die Gewinne und, davon abgezweigt, die Kapitalbildung, die für Reinvestitionen in der Landwirtschaft oder Investitionen in anderen Wirtschaftssektoren zur Verfügung standen. Da der jeweilige Prozentanteil der Verteilung auf die einzelnen Größen nicht zu ermitteln ist, lassen sich daraus leider keine weiterreichenden Schlüsse ziehen. Während ca. 50% der Bevölkerung in der Landwirtschaft beschäftigt waren, lebten in der Jahrhundertmitte immer noch ca. 72 % der Bevölkerung auf dem Lande und nur 2 8 % in den Städten 2 6 . Die Ursache für diese Differenz zwischen dem Anteil der zwar auf dem Lande, aber nicht von der Landwirtschaft lebenden Bevölkerung liegt im ländlichen Bevölkerungsstau der Jahrhundertmitte: Der Arbeitskräftebedarf der Landwirtschaft war seit den dreißiger Jahren gesättigt. Das Bevölkerungswachstum hatte innerhalb weniger Jahre die offenen Stellen aufgefüllt. Die Industrie war jedoch noch nicht so weit entwickelt, daß sie das überschüssige Arbeitskräftepotential hätte aufnehmen können. Unterbeschäftigung und Arbeitslosigkeit auf dem Lande 162

waren die Folge 2 7 . In der hohen Wachstumsrate der Dorfgewerbe, wie sie für Ostpreußen belegt wurde, spiegelt sich dieser Tatbestand ebenso wider wie im Entstehen industrieller Zonen am Rande agrarischer Wachstumsgebiete (die Textilgebiete der Lausitz, die mittelschlesischen Industrieregionen) und im Wachstum industriell-gewerblicher Wirtschaftszweige in der unmittelbaren Nähe der größeren Städte (Berlin, Breslau, Frankfurt, Stettin, Königsberg) 2 8 . Für die nur nebengewerblich in der Landwirtschaft Beschäftigten war eine industriell-gewerbliche Tätigkeit zur Zeit um die Jahrhundertmitte eine Uberlebensfrage, weil die Arbeitsmöglichkeiten in der Landwirtschaft schlecht und die Löhne viel zu niedrig waren, um den Lebensunterhalt zu bestreiten 29 . Das reichlich vorhandene und billige Arbeitskräftepotential führte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer Ausdehnung der Gewerbe aufs Land 3 0 . Oft in Heimarbeit betriebene Woll- und Leinenproduktion waren, wenn man von den typischen landwirtschaftlichen Nebenerwerbszweigen einmal absieht, die Hauptzweige der ländlichen Gewerbe, die sich v. a. in Schlesien zu Zentren protoindustrieller Tätigkeit ausweiteten. Die Berufszählung von 1837 führte in Schlesien über 12000 Personen auf, die die Leinenweberei hauptberuflich - und in der Provinz Preußen fast 100000 Personen, die sie nebenberuflich betrieben. Zentren für die Wollverarbeitung gab es in Brandenburg, Schlesien, Preußen, Sachsen und im Rheinland, wobei auffällt, daß in der Provinz Preußen wieder der Anteil der nebenberuflich Tätigen in diesem Erwerbszweig besonders groß war 3 1 . Das Korrelat des ländlichen Bevölkerungsstaus in der Jahrhundertmitte war das relativ langsamere Anwachsen der Städte. Ursachen dafür lagen ebenso in den unzureichenden Erwerbsmöglichkeiten in den Städten vor dem Beginn der Industrialisierung wie in der harten Konkurrenz, die die ländlichen den städtischen Gewerben machten 3 2 . Die Ubersetzung der Handwerke und Gewerbe in den Städten 33 verstärkte ihrerseits wieder den Zug der gewerblichen Produktion aufs Land. Obwohl die Landwirtschaft um die Jahrhundertmitte längst nicht mehr in der Lage war, die auf dem Lande lebende Bevölkerung zu beschäftigen und obwohl Gewerbe und Handwerk in die Dörfer drängten, waren die Bedingungen für eine protoindustrielle Entwicklung im preußischen Osten nicht günstig. Eine Lösung des agrarischen Arbeitskräfteüberschusses lag unter den Gegebenheiten einer vorindustriellen Gesellschaft in erster Linie in der protoindustriellen Tätigkeit der ländlichen Bevölkerung, die ihren Lebensunterhalt nur noch teilweise bzw. überhaupt nicht mehr in der Landwirtschaft verdienen konnte. Die Ursachen dafür, daß es außer in Schlesien kaum zu einer - anderen europäischen Regionen vergleichbaren - protoindustriellen Entwicklung gekommen ist, waren eng mit dem agrarischen Charakter Ostebliens selber verknüpft. Hier sind in der Hauptsache zwei Faktoren wichtig. An erster Stelle ist die Gutsherrschaft selber zu nennen, die es verhindert 163

hat, daß Protoindustrien in den Gebieten, in denen Erbuntertänigkeit und Fronpflicht stark ausgeprägt waren, haben Fuß fassen können 3 4 . Offenbar waren ein Minimum an Freizügigkeit und ein gewisses Maß an Verfügung über die eigene Arbeitskraft Voraussetzung dafür, daß die ländliche Bevölkerung sich industriell-gewerblicher Tätigkeit zuwenden konnte. Außer in einigen Gegenden Schlesiens, in denen die Gutsbesitzer die protoindustrielle Tätigkeit ihrer Erbuntertanen förderten 35 , tendierten die ostelbischen Gutsbesitzer jedoch dazu, die bäuerlichen Arbeitskräfte in den eigenen landwirtschaftlichen Betrieb einzubinden. Da die Kommerzialisierung der ostelbischen Landwirtschaft Arbeitskräfte und Kapital absorbierte, fehlten diese dem industriell-gewerblichen Sektor bzw. wurden ihm wieder entzogen. So haben selbst in Schlesien die kommerzialisierte Landwirtschaft und die staatlich geschützten Kreditanstalten die Kapitalakkumulation des protoindustriellen Heimgewerbes ernstlich behindert, was eine der Hauptursachen für den späteren Niedergang der schlesischen Heimindustrie war 3 6 . Ein Händler oder Kaufmann, der im Leinengewerbe zu Geld gekommen war, zog es häufig vor, sein Kapital in der Landwirtschaft zu investieren oder in Grundstückskäufen anzulegen. Das soziale Prestige eines Gutsbesitzers war ungleich höher als das eines Leinenhändlers oder Verleger-Kaufmanns. Aber nicht nur das Streben nach Prestigegewinn verleitete den Händler oder Verleger dazu, Kapital umzudisponieren, die florierende Landwirtschaft bot v. a. in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hohe und sichere Einkünfte. Die Konkurrenz zwischen der kommerzialisierten Landwirtschaft und der Protoindustrie um Kapital, Arbeitskräfte und Unternehmertalente beeinträchtigte in Schlesien die Entwicklung der Heimindustrie und behinderte v. a. die seit den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts dringend notwendige Anpassung an industriekapitalistische Bedingungen.

10.2 Die soziale Verschmelzung und die ständischen Privilegien der neuen Gutsbesitzerklasse Die Agrarreformen und die agrarkonjunkturelle Entwicklung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts haben die Umwandlung der bereits weithin kommerzialisierten, jedoch noch ständisch gebundenen Schicht überwiegend adliger Gutsbesitzer in eine Klasse adliger und bürgerlicher Agrarkapitalisten beschleunigt 3 7 . Dieser Prozeß verlief nicht ohne Widerstände und nicht ohne Reibungsverluste für die Gutsbesitzer ab. Seit 1807 konnte jedermann Gutsbesitzer werden, der über genügend Kapital verfügte, um ein Landgut zu erwerben. Damit war, ökonomisch gesehen, die Grundlage für die Umwandlung eines rechtlich abgesicherten Standes, der in geburtsständischen Kategorien definiert wurde, zu einer an wirt164

schaftlichen Kriterien sich ausweisenden ökonomischen Klasse gelegt. Politisch blieb die neue Klasse der Gutsbesitzer in ein System von Rechten und Privilegien eingebunden, in dem sie weiterhin als politischer Stand Herrschaftsbefugnisse mit dem Staat teilte und weitreichende Vorrechte genoß. Weder hatten die Reformen es vermocht, die staatliche Gewalt auf dem Lande zu monopolisieren, noch war die allgemeine Staatsbürgerschaft - beides erklärte und aus der absolutistischen Tradition übernommene Ziele der Reformer - durchgesetzt worden, so daß die Gutsbesitzer zu einer auch ökonomisch weiterhin privilegierten Klasse mit ausgeprägt ständischen Merkmalen im politischen Bereich wurden. Die politischen Standesmerkmale waren lediglich auf die Klasse als Ganzes ausgedehnt und mithin, indem sie nicht mehr am Standesmerkmal adliger Geburt hingen, «demokratisiert* worden. Die Herrschaftsrechte der Gutsbesitzer: die Polizeigewalt, die Gerichtsbarkeit in erster Instanz, das Patronatsrecht, die Kreis- und Landtagsfähigkeit waren hinfort lediglich an das Kriterium des Besitzes gebunden 3 8 . Die Kriege, die Agrarkrise und der Zusammenbruch des Gütermarktes hatten den Besitzwechsel, der innerhalb weniger Jahre einen Schub bürgerlicher Kapitalisten, ehemalige Pächter, Kaufleute, gelegentlich auch Staatsbeamte zu Gutsbesitzern machte, beschleunigt. Sozial bleiben die adligen Gutsbesitzer jedoch weiterhin tonangebend. Sie hielten an ihrem Lebensstil, an ihren sozialen und politischen Orientierungsmustern fest und konnten diese oft innerhalb weniger Jahre, spätestens aber in der nachfolgenden Generation, auf die ökonomisch oft fortschrittlicheren und erfolgreicheren bürgerlichen Gutsbesitzer übertragen 3 9 . In der ökonomisch offenen Klasse hat es der Adel vermocht, auf politischem und sozialem Gebiet seine aristokratisch-ständischen Einstellungen, Wertemuster und Handlungsweisen zum integrativen Angelpunkt der verbürgerlichten Gutsbesitzerklasse insgesamt zu machen 4 0 . Bei der Entwicklung zu einer Klasse moderner Agrarkapitalisten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts treten zwei Merkmalskomplexe besonders hervor: Zum einen die große unternehmerische Leistung der Gutsbesitzer, ihre überaus effektive und den Zeitbedingungen jeweils angepaßte Umwandlung von patriarchalischen zu landwirtschaftlichen Arbeitgebern; zum anderen: die Widerstände gegen diesen Transformationsprozeß der eigenen Klasse, die mit der staatlich bewirkten Konservierung des politischen Sonderstatus der Gutsbesitzer sowie ihren objektiven ökonomischen Erfolgen das Sozialprofil dieser Klasse in den vierziger Jahren bestimmten. Die gesamte erste Hälfte des 19. Jahrhunderts ist durch ein starkes Vordringen bürgerlicher Gutsbesitzer gekennzeichnet, wobei der Besitzwechsel sich in den Jahren der napoleonischen Kriege und der Agrarkrise häufte. Ursachen für die schnelle Zunahme bürgerlicher Gutsbesitzer lagen (a) in der Uberschuldung des gutsbesitzenden Adels, die mit dem Zusammenbruch des Gütermarktes nach der Jahrhundertwende trotz der staatlichen Indulte zu zahlreichen Zwangsversteigerungen geführt hatte; (b) in der Legalisierung 165

der Güterverkäufe durch das Oktoberedikt und (c) im Verkauf staatlicher Domänen. Man hat geschätzt, daß im gesamten Zeitraum ca. ein Drittel adliger Gutsbesitzer durch bürgerliche verdrängt worden ist. Von den insgesamt 12339 Rittergütern im preußischen Staat sollen sich 1856 nur noch 7023 in adligem Besitz befunden haben 4 1 . In Schlesien, wo sich der gutsbesitzende Adel jedoch besser als in den anderen Provinzen gehalten hat 42 , sollen 4 0 % des adligen Gutsbesitzes in bürgerliche Hände übergegangen sein, in Ostpreußen allein in den zwanziger Jahren 80% der Güter ihre Besitzer gewechselt haben; das scheint jedoch stark übertrieben 4 3 . Die Zahl der Zwangsversteigerungen war in den Provinzen unterschiedlich groß: Besonders hoch war sie in dem vom Krieg am stärksten betroffenen Ostpreußen. Dort haben bis 1829 von 888 in der assoziierten Gütern 510 ihre Besitzer gewechselt, davon ca. die Hälfte durch Zwangsversteigerungen. In Posen sind zwischen 1821 und 1828 172 Güter zwangsversteigert worden, in Pommern befand sich während der Agrarkrise etwa ein Drittel der Güter unter der Zwangsverwaltung der 44. Von 256 Besitzwechseln in Ost- und Westpreußen zwischen 1829 und 1831 waren 111 Zwangsversteigerungen. Zwischen 1835 und 1864 sind in den Provinzen Kur- und Neumark, Ostpreußen, Pommern, Posen, Schlesien, Sachsen und Westfalen 1347 Güter zwangsversteigert worden, das sind etwa 9 % der Gesamtgüterzahl 4 5 . Gegenüber der Zahl von 14404 freiwilligen Verkäufen im gleichen Zeitraum scheint die Zahl der Zwangsversteigerungen jedoch gering. Wie die unfreiwilligen Verkäufe die bedrängte Lage und die Not des gutsbesitzenden Adels demonstrieren, so verweist die große Zahl der freiwilligen Verkäufe auf die Kapitalkraft bürgerlicher Käufer, die in den Gutsbesitz drängten 4 6 . Der Verkauf von Staatsdomänen war eine weitere Quelle für den Zuwachs der Gutsbesitzerklasse. Die Finanznot nach dem verlorenen Krieg hatte den preußischen Staat 1808 dazu veranlaßt, seinen Domänenbesitz auf dem Wege des privaten Verkaufs zu verkleinern. In den folgenden Jahren konnten Domänen zu niedrigsten Preisen und zu äußerst günstigen Bedingungen erworben werden. Der Staat nahm auch Lieferscheine und Staatsschuldscheine in Zahlung. Kritische zeitgenössische und spätere Beobachter sprachen von einer Verschleuderung der Staatsgüter. In Ostpreußen sind auf diese Weise ca. ein Drittel der Domäenen verkauft worden. Mehr als die Hälfte der Käufer waren ehemalige Domänenpächter. An zweiter Stelle standen Gutsbesitzer, an dritter Staatsbeamte und schließlich an vierter Stelle Kaufleute und Kriegsgewinnler 4 7 . Die Gutspreise waren so niedrig, daß Güter nicht selten mit einem Kapital, das nur ein Zehntel des taxierten Gutswerts betrug, erworben werden konnten 4 8 . Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts war für die Gutsbesitzerklasse insgesamt eine Zeit starker Aufstiegs- und Abstiegsmobilität. Weder vorher noch nachher waren die Chancen für ein kapitalkräftiges Bürgertum, sich in den Gutsbesitz einzukaufen, so günstig. Und zu keiner Zeit wurden so viele alt166

eingesessene adlige Familien aus dem Gutsbesitz verdrängt 4 9 . Die genaue Herkunft der neuen bürgerlichen Gutsbesitzer ist noch weithin ungeklärt. Nur so viel steht fest, daß ehemalige Domänen- und Rittergutspächter, die in der vorangegangenen Zeit günstiger Agrarkonjunktur hohe Gewinne hatten erzielen können, einen besonders großen Anteil ausgemacht haben. Die adligen Gutsbesitzer waren besorgt über ihren Besitzschwund und den damit einhergehenden Verlust an Prestige und Macht: Daß sich bürgerliche Emporkömmlinge, Kriegsgewinnler und sogar auch Juden in den Gutsbesitzerstand einkaufen konnten, versetzte dem adligen Selbstbewußtsein, das sich in seiner Herrenstellung unangefochten glaubte, einen schweren Stoß. Die Bürgerlichen seien dazu da, die Amtleute, Pächter, Verwalter und Schreiber der adligen Gutsherren zu sein, nicht aber selber Gutsbesitzer zu werden, schrieb 1807 ein eifriger Vorkämpfer seines Standes 5 0 . Besonderen Anstoß erregte es bei den adligen Gutsbesitzern, daß die politischen Rechte, jene vormals an der persönlichen Standschaft haftenden Herrschaftsbefugnisse, nun einem aufstrebenden, ehrgeizigen Bürgertum zugänglich sein sollten, das über nichts weiter als über die Geldmittel verfügte, um eine Barriere zu überspringen, die nach Meinung der adligen Gutsbesitzer mit Geld allein nicht zu nehmen sein sollte 5 1 . Die Mißstände der Verwaltung und Gerichtsbarkeit auf dem Land waren ein vielfach beklagter Tatbestand, bei dem sich das Steckenbleiben der Verwaltungsreformen besonders bemerkbar machte 5 2 . Patrimonialgerichtsbarkeit, Polizeigewalt und Patronat sowie die zahlreichen politischen Privilegien, v. a. der eximierte Gerichtsstand der Gutsbesitzer, sicherten diesen weitreichende Verfügungsgewalten im Alltag der ländlichen Bevölkerung, die die Mechanismen der freien Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt z . T . außer Kraft zu setzen in der Lage waren und die ökonomischen Vorteile der Gutsbesitzer gegenüber der ökonomisch abhängigen ländlichen Bevölkerung herrschaftsmäßig absicherten 53 . Als «Dislokation einer politisch herrschenden Klasse über das Land» hat Max Weber die Gutsbetriebe bezeichnet, und Schmoller sah in der Möglichkeit, obrigkeitliche Gewalt für den eigenen wirtschaftlichen Vorteil zu nutzen, das entscheidende Merkmal der Klassenherrschaft der Gutsbesitzer 5 4 . Der Widerstand gegen die der Entwicklung des Kapitalismus in der Landwirtschaft bezeichnet worden 8 0 . Da die ökonomischen Vorteile der Reformen in der Hauptsache auf Seiten der Gutsbesitzer lagen, diese darüber hinaus als einzige soziale Gruppe in den 172

Genuß direkter staatlicher Unterstützungen gelangten - es sei nur an das Retablissement der Provinz Ostpreußen durch den Oberpräsidenten Theodor v. Schön erinnert 8 1 sie eine Vielzahl von wirtschaftlichen Privilegien behielten, die ihnen den Übergang ins kapitalistische Zeitalter erleichterten 82 und zusätzlich die Produktionsstruktur den Großgrundbesitz begünstigte, ist es kaum verwunderlich, daß die Gutsbesitzer in erster Linie die Träger des agrarökonomischen Fortschritts waren, den die Landwirtschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durchmachte. Obwohl der Verfall der Kornpreise sich für den Großgrundbesitz katastrophal auswirkte 8 3 und die durch die Reformen erzwungene Umstellung der Wirtschaften die Betriebe belastete, hatten die Gutsbesitzer als Klasse doch zahlreiche Vorteile, aus denen heraus es plausibel wird, warum gerade sie die Träger des agrarökonomischen Fortschritts waren: Seit Jahrzehnten an die Marktproduktion gewöhnt, konnten sie sich auch den Gesetzen des Marktes besser als die Bauern anpassen. Die Rationalisierung der Betriebsweise und der Übergang zur profitversprechenden Schafzucht sind dafür nur Beispiele. Die vielfältigen Rechte, die ihnen noch auf Jahrzehnte bäuerliche Abgaben und Arbeitsleistungen sicherten, kennzeichnen dabei ihre privilegierte Lage ebenso wie die dem Großbetrieb günstige Produktionsstruktur der Landwirtschaft. Ein weiterer und vielleicht der wichtigste Aktivposten, der für die Gutsbesitzer positiv zu Buche schlug, war, daß der Uberfluß an landwirtschaftlichen Arbeitskräften, der sich als Folge des Bevölkerungszuwachses seit den dreißiger Jahren bemerkbar machte, als der landwirtschaftliche Aufschwung Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre einsetzte, ständig für genügend Arbeitskräfte sorgte und das Lohnniveau niedrig hielt 8 4 .

10.4 Ungleiche Chancen der Gutsbesitzer und Landarbeiter auf dem Arbeitsmarkt Auf den großen Gütern, auf denen im Zuge der Agrarreformen die Fronarbeit durch freie Lohnarbeit ersetzt werden mußte, wurden innerhalb kurzer Zeit mehr landwirtschaftliche Arbeitskräfte benötigt. Das Spitzenwachstum der Bevölkerung in den zwanziger Jahren verwandelte jedoch in kurzer Zeit den Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitskräften in einen Uberfluß 8 5 . Der explosionsartige Zuwachs der Bevölkerungsschichten unterhalb der Bauern: der Kätner, Büdner, Insten, Häusler und Einlieger, aus denen sich die ländliche Arbeiterklasse formierte, erklärt diese Bewegung. In den ersten Jahren der Umstellung der Betriebe war der Arbeiterbedarf noch so groß, daß landwirtschaftliche Arbeitskräfte angeworben wurden 8 6 . Trotz der hohen natürlichen Zuwachsraten beruhte bis 1834 der Bevölkerungszuwachs der östlichen Provinzen noch zu einem Teil auf Wanderungsgewinnen 8 7 . 173

Im Hinblick auf die Entwicklung der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte können im 19. Jahrhundert in Preußen deutlich drei Phasen unterschieden werden 88 : Der Arbeitermangel der Kriegs- und Nachkriegsjahre wich innerhalb kurzer Zeit einem Arbeiterüberfluß, der besonders in den vierziger Jahren aufgrund des ländlichen Bevölkerungsstaus zu Unterbeschäftigung, Arbeitslosigkeit und den damit zusammenhängenden sozialen Folgen führte. Nur allmählich konnten der Straßen- und der Eisenbahnbau den Arbeitskräfteüberfluß auf dem Lande vermindern 89 . Mit dem Einsetzen der Industrialisierung in der Jahrhundertmitte kehrte sich der Arbeiterstrom, der im ersten Drittel des Jahrhunderts noch von West nach Ost verlief, um, und die große Ost-West-Binnenwanderung setzte ein 9 0 . Diese führte dann im letzten Viertel des Jahrhunderts zur bekannten Landflucht aus den Ostprovinzen, die durch die landwirtschaftlichen Arbeitgeber noch zusätzlich provoziert wurde, indem billige saisonale Wanderarbeiter aus Polen und Rußland das sowieso schon niedrige Lohnniveau der deutschen Landarbeiter weiter drückten. Das Abwandern deutscher Arbeiterfamilien in die Industriegebiete des Westens rief einen empfindlichen Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitskräften hervor, der seinerseits wieder den Einsatz ausländischer Saisonarbeiter verstärkte 91 . Man kann offenbar davon ausgehen, daß im zweiten Jahrzehnt die Löhne der ländlichen Arbeiter, die in der gesamten ersten Jahrhunderthälfte auf einem sehr niedrigen Niveau lagen, leicht gestiegen sind 92 . Dafür gibt es im wesentlichen drei Gründe: Die Ablösung der Frondienste führte, wenn auch nicht direkt zu einem empfindlichen Mangel, so doch regional zu einer gewissen Knappheit der Arbeitskräfte (zeitgenössische Zeugnisse widersprechen sich in diesem Punkt); die sinkenden Getreidepreise erhöhten vorübergehend die Kaufkraft der Konsumenten und damit den realen Wert der Löhne, auch wo ihr nominaler Wert gleich geblieben ist; und schließlich mußten die Löhne in dem Moment ansteigen, in dem die Fronarbeit den Preis der freien Arbeit nicht mehr drückte 93 . Demgegenüber stand der Zeitraum von ca. 1830 bis 1850 ganz im Zeichen sinkender Löhne der landwirtschaftlichen Arbeiter: Nach den schlimmsten Jahren der Agrarkrise öffnete sich die Schere weit zugunsten der Agrarprodukte und zuungunsten der Löhne 9 4 . Ebenso begann der Oberfluß an Arbeitskräften auf die Löhne zu drücken. Beides wirkte sich sowohl auf die realen wie auf die nominalen Löhne aus. Damit entstand in den dreißiger und vierziger Jahren eine Situation, in der die landwirtschaftlichen Arbeitgeber die Arbeitsbedingungen und die Löhne diktieren und ständig unter einem Uberangebot an Arbeitskräften auswählen konnten. Die Umstellung auf eine unter kapitalistischen Rentabilitätsgesichtspunkten betriebene Produktion vollzog sich mithin in einer für die Gutsbesitzer ausgesprochen günstigen Situation: Gerade in den Jahren, in denen den Gutsbesitzern aus verschiedenen Gründen der Zugang zum Kapitalmarkt erschwert war, konnten die Gutswirtschaften arbeitskräfteintensiv und mit 174

niedrigsten Lohnkosten wirtschaften. D e r kapitalistische Aufschwung der Gutswirtschaften in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts beruhte darauf, daß die f ü r den landwirtschaftlichen Betrieb nötigen Ressourcen rentabel genutzt wurden: Der Boden wurde rationell und intensiv bewirtschaftet, Kapital wurde produktiv verwertet, und die billig angebotene Arbeitskraft konnte v. a. nach 1830 extensiv genutzt werden. Wie sich die für die Gutsbesitzer vorteilhafte Entwicklung des Arbeitsmarktes f ü r die Landarbeiter auswirkte, läßt sich leicht vorstellen: Zu einem großen Teil beruhte der Aufschwung der Landwirtschaft auf der produktiven Leistung der Landarbeiter. Das Auseinanderklaffen der agrarischen P r o d u k tenpreise und der Löhne, das in den dreißiger und vierziger Jahren die N o t der besitzlosen ländlichen Bevölkerung ständig vermehrte, führte dazu, daß der Anteil der Landarbeiter am landwirtschaftlichen Fortschritt zwar groß war, am landwirtschaftlichen Aufschwung aber nicht nur stark zurückblieb, sondern, bedingt durch den Bevölkerungsstau auf dem Lande und daraus resultierenden Lebensbedingungen, die die Arbeiter zwangen, auch die niedrigsten Löhne und schlechtesten Arbeitsverhältnisse zu akzeptieren, sich auch absolut verschlechterte. Wie niedrig das Lohnniveau um die Jahrhundertmitte gewesen sein muß, läßt sich daran ermessen, daß seit der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre bis ca. 1870, also in den Jahren, in denen Eisenbahnbau und Industrien anfingen, Arbeitskräfte in großem U m f a n g aufzusaugen, die landwirtschaftlichen Löhne um 50 bis 100% anstiegen 9 5 . U m die Mitte des Jahrhunderts betrug der durchschnittliche Barlohn f ü r männliches Gesinde 24 bis 40 Taler pro Jahr, für weibliches Gesinde 12 bis 24 Taler. H i n z u kam ein Naturalienanteil im Wert von 4 bis 15 Talern 9 6 . Der durchschnittliche Bedarf einer fünfköpfigen Arbeiterfamilie wurde in der ersten offiziellen Erhebung über die Lage der Landarbeiter, die 1848 das Landesökonomiekollegium durchführte, auf 115 Taler im Jahr errechnet, wobei die von den landwirtschaftlichen Vereinen mitgeteilten Sätze ein starkes Gefälle von O s t nach West aufwiesen und zwischen 71 Talern im Regierungsbezirk G u m b i n n e n und 204 Talern im Regierungsbezirk Koblenz streuten 9 7 . Häufig blieb das reale Einkommen der ländlichen Arbeiter hinter dem Bedarfssatz zurück: Aus Schlesien wird berichtet, daß eine ländliche Arbeiterfamilie nur 60 bis 80 Taler im Jahr verdienen konnte, während der Bedarf offiziell auf 140 Taler geschätzt wurde 9 8 . Bei günstigstem Preisniveau für agrarische Produkte ist ein absolutes Existenzminimum von 80 Talern errechnet worden 9 9 . D e r landwirtschaftliche Aufschwung auf Kosten der besitzlosen und landarmen Bevölkerung ist außer durch das sinkende Lohnniveau auch durch den niedrigen Konsumstandard der ländlichen Bevölkerung ermöglicht worden: Der umfangreiche Getreideexport sei nur deshalb möglich, schrieb der Agarö k o n o m Schubert 1848, «weil die Volksmasse das Getreide sich abhungert» und die Kartoffeln z u m Hauptnahrungsmittel geworden seien 1 0 0 . Aus der Beobachtung der ländlichen Arbeitsverhältnisse um die Jahrhun175

dertmitte ist Rodbertus zu dem Schluß gelangt, daß «wenn der Verkehr in Bezug auf die Verteilung des Nationalprodukts sich selbst überlassen bleibt, gewisse, mit der Entwicklung der Gesellschaft verbundene Verhältnisse bewirken, daß bei steigender Produktivität der gesellschaftlichen Arbeit der Lohn der arbeitenden Klassen ein immer kleinerer Teil des Nationalprodukts wird» 101 . Diese für die Gutsbesitzer günstige Situation prägte die Gestaltung der landwirtschaftlichen Arbeitsverhältnisse im Sinne einer möglichst vorteilhaften Nutzung der Arbeitskraft und ermöglichte den Gutsbesitzern die flexible Anpassung an die sich wandelnden Bedingungen des Arbeitsmarktes. Bereits 1813 empfahl ein den neuen Gesetzen kapitalistischer Rentabilität aufgeschlossener Gutsbesitzer seinen Kollegen: Man suche so viel als möglich, sich die Arbeit durch Instleute zu schaffen, denen ihr Unterhalt mehr in Land und Naturalien angewiesen wird, u n d daher gewöhnlich n u r ein niedrigerer Tagelohn in barem Gelde stipuliert werden darf. Der Vorteil einer Bezahlung in Naturalien bei einem Staate, dessen Getreidepreise so schwankend sind, liegt am Tage . . . 1 0 2 .

Die Gründung von «durchdachten und konsequent durchgeführten Vereinen der Landeigentümer . . . zur billigen Herunterdrückung des unverhältnismäßig hohen Gesinde-, Tage- und Handwerkerlohnes» wurde den Gutsbesitzern 1825 empfohlen 103 . Sogar Thaer riet, um die Agrarkrise zu überwinden, neben allgemeinen Rationalisierungsmaßnahmen dazu, die Löhne der landwirtschaftlichen Arbeiter zu senken 104 . Von den bereits erwähnten schlesischen Kreiskränzchen wird berichtet, daß sie ihre Zusammenkünfte auch dazu benutzten, um Lohnabsprachen zu treffen. Aus Ostpreußen ist ähnliches bekannt geworden. Gelegentlich griffen Gutsbesitzer auch zu direkten Maßnahmen des Arbeitskampfes und setzten die Arbeit so lange aus, bis die Not die Arbeiter zwang, die niedrigen Lohnsätze zu akzeptieren 105 . Die Forderung des Oktoberedikts, daß jeder den höchstmöglichen Preis für seine Arbeit erzielen können sollte, stieß bei den unorganisierten landwirtschaftlichen Arbeitern sehr bald auf das Kartell der sich ihres gewandelten Status als landwirtschaftliche Arbeitgeber bewußten Gutsbesitzer. Es scheint durchaus nicht selten vorgekommen zu sein, daß Gutsbesitzer ihre Arbeiter bestraften, indem sie ihnen den Lohn vorenthielten. Auch sind Arbeiter gezwungen worden, die nicht marktgängigen Produkte der Gutswirtschaft, gelegentlich sogar Branntwein, statt des ihnen zustehenden Barlohns zu akzeptieren. Ein einigermaßen befriedigender Schutz vor solchen erpresserischen Lohnzahlungen ist in Preußen erst 1878 und 1891 gesetzlich eingeführt worden 1 0 6 . Gutsbesitzer haben, als die Getreidepreise niedrig standen, Geldlöhne willkürlich in Naturallöhne verwandelt 107 . Als sich die Zeiten änderten, und im Getreideverkauf wieder hohe Preise erzielt werden konnten, setzte die umgekehrte Bewegung ein: Die Landanteile, deren freie Nutzung Teil der 176

Arbeitskontrakte mit den Gutstagelöhnern waren, wurden reduziert und die Natural- und Deputatanteile am Lohn zurückgedrängt. Damit wurden die ländlichen Arbeiter gezwungen, die agrarischen Produkte zu kaufen, gerade als diese im Preis wieder anzogen 1 0 8 . O b w o h l die ständige Bedrohung, bei unliebsamem Verhalten durch einen Arbeitssuchenden ersetzt zu werden, in den Jahrzehnten des Arbeiterüberflusses disziplinierend auf die ländlichen Arbeiter gewirkt haben muß, und obgleich die Gesindeordnung von 1810 den Gutsbesitzern noch weitreichende direkte Zwangsmittel gegenüber ihrem Gesinde beließ - die Landarbeiter waren diesen Zwangsmitteln dagegen nicht ausgesetzt - und im übrigen die gutsherrlichen Herrschaftsrechte eine effektive Kontrolle des Alltags der ländlichen Bevölkerung sicherten 1 0 9 , waren die Gutsbesitzer doch ständig bestrebt, ihre Verfügungsgewalt auszudehnen, um die ländliche Arbeiterschaft zu disziplinieren. 1834 stellten die preußischen Provinzialstände bei der Regierung den Antrag, das Züchtigungsrecht auf dem Lande wieder in vollem U m f a n g herzustellen. Dieser Antrag w u r d e jedoch mit dem Hinweis auf die gerade beim Militär abgeschaffte Prügelstrafe abgelehnt. Dagegen konnten die landwirtschaftlichen Arbeitgeber 1854 einen doppelten Erfolg verbuchen: Wer sich «hartnäckigen Ungehorsam» und «Widerspenstigkeit gegen die Befehle der Herrschaft» zuschulden k o m m e n ließ oder ungesetzmäßig den Dienst verließ, konnte mit einer Geldsumme bis zu 15 Taler belegt oder mit einer dreitägigen H a f t bestraft werden. Das gleiche Jahr brachte auch das Koalitionsverbot für ländliche Arbeiter. Beide Gesetze waren bis 1918 in Kraft 1 1 0 .

10.5 Kapitalistische U m w a n d l u n g der Arbeitsverhältnisse, Abstiegsprozesse und Pauperismus auf dem Land Die Lage der ländlichen Arbeiter in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war hauptsächlich bestimmt (a) durch den Übergangscharakter der landwirtschaftlichen Arbeitsverhältnisse, die ihren kapitalistischen Charakter erst nach und nach in voller Schärfe enthüllten und (b) durch das Bevölkerungswachstum, das die Lebens- und Arbeitschancen der Arbeiterklasse insgesamt verminderte und - bis die Industrialisierung das auf dem Lande herangewachsene Arbeitskräftereservoir aufnehmen konnte - zwangsläufig eine Abstiegsmobilität zur Folge hatte. Das auf Deputatanteilen, Landnutzung, Natural- und Anteilsentlöhnung beruhende Arbeitsverhältnis, wie es bei den ostpreußischen Insten und den schlesischen Dresch- und Lohngärtnern am stärksten ausgeprägt war, entwickelte sich nach den Agrarreformen zum typischen Arbeitsverhältnis der ostelbischen Landwirtschaft. In einer erst unvollkommen in das geld- u n d marktwirtschaftliche System integrierten Wirtschaft scheint es eine für die 12

Schissler, A g r a r g e s e l l s c h a f t

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Gutswirtschaften und die ländlichen Arbeiter vorteilhafte Lösung gewesen zu sein. Die Verhältnisse der Gutstagelöhner erscheinen wie eine Neuauflage des lassitischen Verhältnisses im Kleinen, nur mit dem Unterschied, daß sie auf einem freien Arbeitsvertrag zwischen Arbeitgeber und landwirtschaftlichem Arbeiter beruhten und jederzeit vom Gutsbesitzer abgeändert oder gewandelten Bedingungen angepaßt werden konnten. Als ein «Produkt des Feudalismus, dem es entstammte, und des Kapitalismus, in den es hineinwuchs», ist der Ubergangscharakter des Insten- und Lohngärtnerverhältnisses treffend bezeichnet worden 1 1 1 . Den Insten gehe es häufig besser als den ehemals lassitischen Bauern, und es komme gar nicht selten vor, daß Bauern, die die hohe Abgabenlast, die durch die Regulierung und die neuen Steuern auf ihren Höfen ruhten, nicht mehr tragen könnten, ihren Hof aufgäben und eine Instenstelle auf einem Gut annähmen, berichtete Haxthausen 1839 aus der Provinz Preußen 1 1 2 . Aber auch umgekehrt ist es häufiger vorgekommen, daß eine Instenfamilie nach einigen Jahren so viel Geld gespart hatte, daß sie eine Bauernstelle erwerben konnte. Kontraktlich gebunden war auch das Gesinde, das einen festen Jahreslohn und festgesetzte Deputate erhielt 1 1 3 . Neben den kontraktlich gebundenen Deputatarbeitern gab es die sogenannten Arbeiter, die nicht im Gutsbezirk wohnten und keine Deputate erhielten. Ihr Lohn bestand entweder nur aus Bargeld oder aus Bargeld und einem Naturalienanteil. Während der Arbeitslohn bei den Büdnern, Eigenkätnern und Häuslern die Einkünfte aus ihrem eigenen kleinen Besitz aufbesserte, waren die besitzlosen Einlieger vollständig vom Lohnerwerb abhängig 1 1 4 . Die Gutstagelöhner waren die am besten gestellte und am stärksten gesicherte Gruppe innerhalb der vielfältig differenzierten ländlichen Arbeiterklasse. Die Art ihres Arbeitsverhältnisses begründete eine starke Interessenidentität ijiit den Gutsbesitzern, weil durch die Anteilsvergütung (Weiderechte, Landnutzung und Dreschanteil) die Gutstagelöhner unmittelbar am Gewinn des Gutsbetriebs beteiligt waren 1 1 5 . Die «Bewirtschaftung des Gutsareals auf gemeinsamen Gedeih und Verderb» 1 1 6 war für die Guts wirtschaften jedoch nur so lange rentabel, wie (a) die Getreidepreise niedrig standen, so daß eine Entlohnung in Naturalien vorteilhafter war als in Bargeld, (b) durch Regulierungen und Separationen Land im Uberfluß vorhanden war und (c) ein neues, die Frondienste der Bauern ablösendes Arbeitskräftepotential erst gewonnen werden mußte. In dem Maße, wie sich diese Bedingungen umkehrten bzw. im letzten Punkt erfüllten, wurde das auf der Interessenidentität zwischen Gutsbesitzern und Gutstagelöhnern beruhende Arbeitsverhältnis für die Gutswirtschaften unrentabel. Seit den vierziger Jahren wurden die Kontrakte entsprechend den gewandelten Bedingungen abgeändert: Die Landnutzung der Gutstagelöhner ging stetig zurück, die Deputate wurden allmählich durch reine Geldentlöhnung ersetzt und die Anteilsvergütung fiel vollständig fort 1 1 7 . Nur wenige Gutsbesitzer gaben offen zu, daß die geänderten Gewinn178

chancen in der Landwirtschaft die Ursache waren, wenn die Arbeitskontrakte der Gutstagelöhner abgeändert wurden und ihre Landnutzung reduziert wurde: Indes leuchtet es wohl ein, daß ein solches Verhältnis [das Instenverhältnis, H . Sch.] nur da fortbestehen kann, wo Mangel an Betriebskapital oder Intelligenz den Wirt verhindern, seine Flächen selber zu benutzen 1 1 8 .

Häufiger wurde dieses Vorgehen damit begründet, daß die Gutstagelöhner nicht in der Lage seien, eine eigene Wirtschaft zu führen, weil sie unordentlich und verschwenderisch seien 1 1 9 . Ein hoher Anteil an Naturalien und Deputaten gegenüber einem niedrigen Bargeldanteil am Gesamtlohn blieb jedoch praktisch im ganzen 19. Jahrhundert typisch für die Landarbeiterverhältnisse der östlichen Provinzen. 1849 betrug der Naturalien- und Deputatanteil am Gesamtlohn in Ostpreußen 8 9 , 2 % , in Brandenburg 76,2%, dagegen in der Provinz Sachsen nur 3 5 , 6 % . In Ostpreußen hat sich der Naturalienanteil bis zum Ersten Weltkrieg nur geringfügig vermindert. In Brandenburg ist er unter 5 0 % gesunken, in Pommern machte er immer noch 68,3 % aus. In Schlesien und der Provinz Sachsen hatte sein Anteil am Gesamtlohn mit 1 7 , 7 % , bzw. 1 4 , 7 % nur noch geringe Bedeutung 1 2 0 . Die idealtypischen Bedingungen des kapitalistischen Arbeitsverhältnisses 1 2 1 waren mithin in der Jahrhundertmitte erst unvollkommen erfüllt: Die Trennung der unmittelbaren Produzenten von ihren Produktionsmitteln war noch keineswegs vollständig vollzogen. Eine besitzlose «Nur-Lohnarbeiterschaft» war höchstens in den Einliegern vorhanden 1 2 2 . Die «entschlossene kapitalistische Wirtschaftsgesinnung» (Sombart), bei der ausschließlich das Erwerbsprinzip und ökonomischer Rationalismus die Gestaltung des Arbeitsverhältnisses bestimmt, war durch patriarchalische Züge vielfältig überlagert 1 2 3 . Die Anteils- und Deputatvergütung der Gutstagelöhner durchbrach das Prinzip, wonach der Arbeitsvertrag nur die «zu vollbringende Arbeitsleistung» des Arbeiters umschließt 1 2 4 . Auch die Bedingungen, daß sich «ebenbürtige Warenbesitzer», «juristisch gleiche Personen» auf dem Arbeitsmarkt gegenübertreten und daß das Arbeitsverhältnis andere Abhängigkeitsverhältnisse als die des freien Warentauschs ausschließt, waren nur höchst bruchstückhaft erfüllt, solange der Gutsbesitzer obrigkeitliche Funktionen gegenüber den ländlichen Arbeitern wahrnahm und diese in direktem Sinn für seine eigenen ökonomischen Interessen instrumentalisieren konnte. Die Arbeiter waren keineswegs immer «freie Eigentümer» ihrer Arbeitskraft, denn - soweit sie als Kleinbauern und Kleinstellenbesitzer von der Regulierung ausgeschlossen worden waren- waren sie bis in die Mitte des Jahrhunderts dazu verpflichtet, den Gutsbesitzern Frondienste zu leisten. Der Subsistenzcharakter der Eigenwirtschaft bei Häuslern und Eigenkätnern, die ihre Arbeitskraft nur dann verkauften, wenn ihre eigenen Einkünfte nicht hinreichten, unterminiert teilweise die von Marx genannte Bedingung kapitali-

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stischer Lohnarbeit, nach der der Arbeiter aufgrund seiner Lebensumstände und seiner Besitzlosigkeit gezwungen ist, seine Arbeitskraft auf dem Markt feilzubieten 125 . Der graduelle Ubergang zu freien Lohnarbeitsverhältnissen erleichterte den Gutswirtschaften den Verzicht auf die bäuerlichen Frondienste. Der privatrechtliche Charakter der Arbeitsverträge gestattete es dabei den Gutsbesitzern jederzeit, die kapitalistischen Züge des Arbeitsverhältnisses nach ihrem Belieben zu verstärken und die -ständischen Merkmale zurückzudrängen. In dem Maße, wie kapitalistische Züge in den Arbeitsverhältnissen stärker hervortraten, vereinheitlichten sich auch die Arbeitsbedingungen der ländlichen Arbeiterschaft; v. a. entfiel die Aufspaltung der Arbeiterschaft in eine Gruppe mit gleichem Interesse an der Marktpreisbildung für Agrarprodukte wie die Gutsbesitzer (Gutstagelöhner) und eine davon scharf unterschiedene mit reinem Konsumentenstatus ( entließen, sind heute besiedelt. Ein vergleichbares Ventil fehlt den Ländern der «Dritten Welt>. Heute ist zudem sowohl die Wohlstandsdiskrepanz als auch der technische Abstand gegenüber den «Nachzüglern» größer geworden. Der Imperialismus hat außerdem für die politische wie die wirtschaftliche Situation der Länder der «Dritten Welt> Ausgangslagen geschaffen, die den Vergleich mit europäischen Entwicklungsmustern erschweren. K. Borchardt, Europas Wirtschaftsgeschichte - ein Modell für Entwicklungsländer? Stuttgart 1967, jetzt auch in: R. Braun u.a. (Hg.), Gesellschaft in der industriellen Revolution, Köln 1973, S. 343-66; S. Kuznets, Underdeveloped Countries and the Preindustrial Phase in the Advanced Countries: An Attempt at Comparison, in: A. N. Agarwala u. S. P. Singh (Hg.), The Economics of Underdevelopment, Ν . Y. 1963, S. 135-53; Β. E. Supple, Economic History and Economic Underdevelopment, in: CJEPS, Bd. 27, 1961, S. 406-78; Μ. M. Postan, Agricultural Problems of Underdeveloped Countries in the Light of European Agrarian History, in: Deuxieme Conference Internationale d' Histoire Economique, Paris 1965, S. 9-24. Ein generell höheres ökonomisches Entwicklungsniveau scheint auch die Ausgangssituation in Japan bestimmt zu haben, vgl. J. I. Nakamura, Agricultural Production and the Economic Development of Japan 1873—1922, Princeton 1966. 54 Zur vergleichenden Methode und ihren theoretischen Implikationen vgl. W. H . Sewell, Marc Bloch and the Logic of Comparative History, in: H T , Bd. 6, 1967, S. 208 ff., hier S. 214. 55 Eine ausführliche Diskussion der «langen Wellen» in der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftsgeschichte bei Rosenberg, Depression, S. 1 ff. 56 Ebd., S. 30-57; vgl. auch Wehler, Theorieprobleme, S. 87 ff. 57 Vgl. die kritischen Bemerkungen Rosenbergs selber im Vorwort zur Neuauflage seines Buches von 1976, sowie R. Spree, Die Wachstumszyklen der deutschen Wirtschaft von 1840 bis 1880, Berlin 1977, S. 12 f. und Kocka, Theorien, S. 25 f.; eingehend werden die Probleme des Bewegungsrhythmus der deutschen Wirtschaft, ihrer Gesetzmäßigkeiten, Trends, Brüche und Irregularitäten von K. Borchardt diskutiert: Wirtschaftliches Wachstum und Wechsellagen 1800-1914, in: H . Aubinu. W. Zorn (Hg.), Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 2, Stuttgart 1976, S. 198 ff.; Wandlungen des Konjunkturphänomens in denletzten hundert Jahren, in: Sitzungsberichtl/1976 der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, München 1976; Trend, Zyklus, Strukturbrüche, Zufälle. Was bestimmt die deutsche Wirtschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts? in: VSWG, Bd. 64, 1977, S. 145 ff.

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Anmerkungen

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58 Außer Rosenbergs Arbeit selber z.B.: H . - U . Wehler, Bismarck und der Imperialismus, Köln 1972 3 ; J . Kocka, Unternehmensverwaltung und Angestelltenschaft am Beispiel Siemens 1847-1914. Zum Verhältnis von Kapitalismus und Bürokratie in der deutschen Industrialisierung, Stuttgart 1969 und Η. A. Winkler (Hg.), Organisierter Kapitalismus. Voraussetzungen und Anfänge, Göttingen 1974. 59 Abel, Agrarkrisen, S. 13 f. 60 «In universalgeschichtlicher Perspektive gesehen bedeutet die langfristige der industrialisierten Volkswirtschaft den revolutionären Bruch mit der ökonomischen Bewegungsstruktur der vorindustriellen Vergangenheit». Ebd., S. 13. Vgl. auch Abel, Agrarkrisen, S. 243 ff., bes. S. 267 ff. Siehe auch unten S. 185-87. 61 Rosenberg, Depression, S. 13: «Die Aufeinanderfolge lang fristiger Trendperioden der Wirtschaftslage bedeutet nur noch eine Beschleunigung oder Verlangsamung des Wachstums, jedoch nicht mehr eine Unterbrechung seiner säkularen Kontinuität im Gegensatz zu den langen Wechsellagen der nichtindustrialisierten Wirtschaft».

2,

Kapitel

1 Eine anschauliche Beschreibung der europäischen Agrargesellschaften im 18. Jahrhundert liefert E. Hobsbawm, Europäische Revolutionen, Zürich 1962, S. 23 ff. und 289 ff. Eine systematischere Merkmalsbeschreibung von agrarischen Gesellschaften befindet sich bei G. E. Lenski, Macht und Privileg, Frankfurt 1973, S. 256 ff. 2 Vgl. zum Folgenden Abel, Agrarkrisen, S. 14 ff. 3 In Preußen wurde 1717 der adlige Gutsbesitz allodifiziert und die dem Landesherrn gegenüber bestehenden feudalen Verpflichtungen in eine Geldabgabe, das Lehnspferdegeld, umgewandelt. 4 Vgl. die idealtypische Beschreibung in F. Quesnays Tableau Economique, in: A. Oncken (Hg.), Oeuvres economiques et philosophiques de Francois Quesnay, Frankfurt 1888 (Neudruck 1965), S. 305 ff.; vgl. auch Lenski, S. 296 f. und 355 ff. 5 Ebd., S. 310 ff. 6 Ebd., S. 384 f. 7 Habermas, Technik, S. 66 ff.; Lenski, S. 283. 8 Vgl. E. Klein, Der Bauernaufstand in Schlesien im Februar 1811, in: ZfG, Bd. 3, 1955, S. 42 f.; G. Becker, Antifeudale Petitionen preußischer Bauern vom März 1848, in: ZfG, Bd. 16,1968, S. 182; H. Bleiber, Bauern und Landarbeiter in der bürgerlich-demokratischen Revolution von 1848/49, in: ZfG, Bd. 17, 1969, S. 301 f.; E. Hobsbawm, Sozialrebellen, Neuwied 1971. Am stärksten waren diese Konflikt- und Verhaltensmuster bei den zahlreichen Bauernrebellionen in Rußland seit dem 17. Jahrhundert ausgeprägt. Vgl. P. Avrich, Russian Rebels 1600-1800, Ν. Υ. 1972; R. Mousnier, Peasant Uprisings in Seventeenth Century France, Russia, and China, Ν. Y. 1970, S. 153 ff.; G. T. Robinson, Rural Rassia under the old Regime, (Berkeley 1932), Ν. Y. 1969, S. 1 ff.; J. Blum, Lord and Peasant in Russia, Princeton 1961, S. 168 ff. und 536 ff. 9 Dazu ausführlich S. 146 ff. 10 Vgl. unten S. 59 ff. und S. 145 ff. 11 Vgl. zu dem zwischen agrarischer und industrieller Gesellschaft: Abel, Agrarkonjunkturen, S. 267 ff.; vgl. auch unten S. 185 ff. 12 Dazu: Koselleck, S. 23 f f . ; U . - J . Heuer, Allgemeines Landrecht und Klassenkampf, Berlin 1960; G. Birtsch, Zur sozialen und politischen Rolle des deutschen, vornehmlich des preußischen Adels am Ende des 18. Jahrhunderts, in: R. Vierhaus (Hg.), Der Adel vor der Revolution, Göttingen 1971, S. 82 ff.; H. Conrad, Deutsche Rechtsgeschichte, Bd. 2, Karlsruhe 1966, S. 387 ff. 13 Zum Konzept der relativen Deprivation vgl. W. G. Runciman, Relative Deprivation and Social Justice, Berkeley 1966, S. 3-54. 14 Vgl. hierzu etwa: M. Boserup, Agrarian Structure and Take-off, in: W. W. Rostow (Hg.), The Economics of Take-off into Sustained Growth, London 1963, S. 201-24; dt. in: R. Braun 14

Schissler, Agrargesellschaft

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Anmerkungen

zu Seite 39—40

u.a. (Hg.), Industrielle Revolution, Köln 1972, S. 309-30; S. Kuznets, Die wirtschaftlichen Vorbedingungen der Industrialisierung, in: ebd., S. 17-34; W. S. Nicholls, The Place of Agriculture in Economic Development, in: C. Eicher u. L. Witt (Hg.), Agriculture in Economic Development, Ν. Y. 1964, S. 11-44; W. W. Rostow, Stadien wirtschaftlichen Wachstums, Göttingen 19672, S. 18 ff. und 33-53; siehe auch zum Verhältnis von agrarischer und industrieller Revolution: P. Bairoch, Agriculture and the Industrial Revolution 1700-1914, FEHE Bd. 3, London 1973, S. 452-506. 15 M. W. Flinn, Origins of the Industrial Revolution, London 1966; Bairoch, Agriculture; explizit mit Rostows Stadienmodell setzen sich auseinander: F. Buttler, Entwicklungsstufen in wirtschaftspolitischer Sicht unter besonderer Berücksichtigung ihrer Anwendbarkeit auf unterentwickelte Volkswirtschaften, Göttingen 1969; W. Fischer, ökonomische und soziologische Aspekte der frühen Industrialisierung. Stand und Aufgaben der Forschung, in: ders., Wirtschafts- und sozialgeschichtliche Probleme, S. 1-20; H . Rosovsky, The Take-off into Sustained Controversy, in: JEH, Bd. 25, 1965, S. 271-75; A. Gerschenkron, Economic Backwardness in Historical Perspective, Cambridge 1962, S. 5-30; dt. in: R. Braun u.a., Industrielle Revolution, S. 59-78; ders., Reflections on the Concept of of Modern Industrialization, in: ders., Backwardness, S. 31-51; ders., The Typology of Industrial Development as a Tool of Analysis, in: ders., Continuity in History and other Essays, Cambridge 1968, S. 77-97; ders., The Early Phases of Industrialization in Russia and their Relationship to the Historical Study of Economic Growth, in: B. Supple (Hg.), The Experience of Economic Growth, Ν . Y. 1963, S. 52-67; S. Kuznets, Notes on the Take-off, in: Rostow, Economics, S. 22-41; ders., Vorbedingungen: «Nur durch die direkte Berücksichtigung der nichtökonomischen Voraussetzungen der Industrialisierung kann der Bezugsrahmen verdeutlicht werden, innerhalb dessen die genannten Vorbedingungen formuliert wurden». S. 34. 16 Siehe Anm. 14. 17 Vgl. auch unten S. 187-90. 18 Vgl. R. Tilly, Das Wachstumsparadigma und die europäische Industrialisierunggeschichte, Rezension von C. Cipolla (Hg.), Fontana Economic History of Europe, 4 Bde., London 1972/74, in: GG, Bd. 3, 1977, S. 92 ff.; seit neuestem: P. Kriedte, u.a., Industrialisierung vor der Industrialisierung, Göttingen 1977; darin v.a. auch: H. Kisch, Die Textilgewerbe in Schlesien und im Rheinland: eine vergleichende Studie zur Industrialisierung, bes. S. 374 ff.; vgl. auch den guten Forschungsüberblick von R. Boch, Zur Entwicklung der Forschungsansätze zur ProtoIndustrialisierung, Staatsexamensarbeit, Ms. Bielefeld 1977; programmatisch ist das Forschungskonzept der Protoindustrialisierung vorgestellt und in die Debatte geworfen worden von F. F. Mendels, Proto-Industrialization: The First Phase of the Industrialization, in: JEH, Bd. 32, 1972, S. 241-61 ;C. u. R. Tilly, An Agenda for European Economic History in the 197os, in: JEH, Bd. 31, 1971, S. 184-98. Vgl. zum Problem der Protoindustrialisierung auch den Literaturbericht von H. Medick, Bevölkerungsentwicklung, Familienstruktur und Proto-Industrialisierung, in: Sowi, Bd. 3, 1974, S. 33 ff. 19 Einige auf regionaler Ebene durchgeführte Untersuchungen zur Protoindustrialisierung sind: M. Barkhausen, Staatliche Wirtschaftslenkung und freies Unternehmertum im westdeutschen und nord- und südniederländischen Raum bei der Entstehung der neuzeitlichen Industrie im 18. Jahrhundert, in: VSWG, Bd. 45, 1958, S. 168-241; E. Schremmer, Standortausweitung der Warenproduktion im langfristigen Wirtschaftswachstum. Zur Stadt - Land-Arbeitsteilung im Gewerbe des 18. Jahrhundets, in: VSWG, Bd. 59, 1972, S. 1—40; ders., Agrarverfassung und Wirtschaftsstruktur, in: ZAA, Bd. 20, 1972, S. 42 ff.; J. de Vries, The Dutch Rural Economy in the Golden Age, 1500-1700, New Haven 1974; R. Braun, Industrialisierung und Volksleben, Zürich 1960; ders., Sozialer und kultureller Wandel in einem ländlichen Industriegebiet im 19. und 20. Jahrhundert, Zürich 1965; F. Mendels, Landwirtschaft und bäuerliches Gewerbe in Flandern im 18. Jahrhundert, in: Kriedte, S. 325-49; ders., Proto-Industrialization; Kisch; demnächst: J. Mooser, Bäuerliche Gesellschaftim Zeitalter der Revolution 1789-1848. Zur Sozialgeschichte des politischen Verhaltens ländlicher Unterschichten im östlichen Westfalen, Diss. Bielefeld 1978. 20 Den besten empirischen wie systematischen Uberblick über die Protoindustrialisierung

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Anmerkungen

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40-45

bietet zur Zeit das Buch von Krieche; vgl. hier: P. Kriedte, Genesis, agrarischer Kontext und Weltmarktbedingungen, in: ebd., S. 36 ff. 21 Der folgende Merkmalskatalog stützt sich im wesentlichen auf die Herausarbeitung der protoindustriellen Produktions- und Existenzweise bei Kriedte u.a. 22 Siehe oben S. 34 ff. 23 Vgl. v.a. H . Medick, Die proto-industrielle Familienwirtschaft, in: Kriedte, S. 90 ff. 24 Ders., Strukturen und Funktion der Bevölkerungsentwicklung im protoindustriellen System, ebd., S. 155 ff.; siehe auch ders., The Proto-industrial Family-Economy: The Structural Function of Household and Family during the Transition from Peasant Society to Industrial Capitalism, in: SH, Bd. 1, 1976, S. 301 ff.; W. Fischer, Rural Industrialization and Population Change, in: CSSH, Bd. 15, 1973, S. 158-70. 25 Vgl. J. Schlumbohm, Produktionsverhältnisse - Produktivkräfte - Krisen in der ProtoIndustrialisierung, in: Kriedte, bes. S. 210 ff. 26 P. Kriedte, Die Proto-Industrialisierung zwischen Industrialisierung und De-Industrialisierung, in: ders., S. 272 ff. 27 Vgl. den Uberblick über die früheren Arbeiten zur heimgewerblichen Produktion und zur ländlichen Industrie in der Einleitung bei Kriedte, S. 13 ff. 28 S. Pollard, Industrialization and the European Economy, in: EHR, Bd. 26, 1973, S. 636-48; ders., European Economic Integration, London 1974; 29 Ein Beispiel hierfür ist etwa das belgisch-nordfranzösische Industriegebiet. 30 «Der Glaube an die industrielle Revolution ist unter uns so verbreitet und zählebig, daß wir ihn als das Hauptdogma und eingefahrene Interesse europäischer Wirtschaftshistoriker bezeichnen können». C. u. R. Tilly, Agenda, S. 186, siehe auch S. 187; E. L. Jones u. S. J. Woolf, The Historical Role of Agrarian Change in Economic Development, in: dies. (Hg.), Agrarian Change and Economic Development, London 1969, S. 14. 31 Vgl. zum Folgenden bes. Kriedte, S. 39 ff.; E. L. Jones, Agricultural Origins of Industry, in: PP, Bd. 40, 1968, S. 58-71; J. de Vries, The Economy of Europe in an Age of Crisis, 1600-1750, Cambridge 1976, S. 84 ff. 32 Vgl. Abel, Agrarkrisen, S. 152 ff. 33 Jones, Agricultural Origins, S. 69: « . . . sie gleiten in die ländliche Industrie über»; vgl. auch ders. (Hg.), Agriculture and Economic Growth in England 1650-1815, London 1967, S. 36—46, wo dieser regionale Differenzierungsprozeß für England beschrieben wird. 34 C. u. R. Tilly, Agenda, S. 189. 35 Vgl. etwa: R. Bendix u. S. M. Lipset (Hg.), Class, Status and Power, Ν . Υ. 1966 2 ; dies. (Hg.), Social Structure and Mobility in Economic Development, Chicago 1966; dies., Social Mobility in Industrial Society, Berkeley 1964; R. Dahrendorf, Class and Class Conflict in Industrial Society, Stanford 1959; Μ. M. Tumin (Hg.), Readings in Social Stratification, Englewood Cliffs, 1970; J. A. Jackson (Hg.), Social Stratification, Cambridge 1968, darin v.a.: W. G. Runciman, Class, Status and Power? S. 25-61; ders., Towards a Theory of Social Stratification, in: F. Parkin (Hg.), The Social Analysis of Class Structure, London 1974, S. 55-97, dort weitere umfangreiche Literatur. 36 Eine Ausnahme ist Lenski. Wenig ergiebig für den Zweck dieser Arbeit: R. Mousnier, Les hierarchies sociales de 1450 ä nos jours, Paris 1969 und S. Ossowski, Die Klassenstruktur im sozialen Bewußtsein, Neuwied 1962. 37 Runciman, Class; ders., Theory, S. 56; Lenski, S. 109 f. und 116; M. Weber, Wirtschaft und Gesellschaft, 1. Halbband, Köln 1966, S. 223 ff. 38 Runciman, Class, S. 54. 39 B. Barber, Social Stratification, Ν . Υ. 1957, S. 51 f. 40 Lenski, S. 113 f. 41 Weber, S. 227. 42 Ebd., S. 223. 43 definiert Lenski als: «eine Summation von Personen innerhalb einer Gesellschaft, die sich im Hinblick auf Macht, Privilegien oder Prestige in einer ähnlichen Position befinden», S. 109; a . a . O . als den gemeinsamen Zugang zu wichtigen Ressourcen eröffnend, S. 373.

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Anmerkungen

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46-52

44 Weber, S. 2 2 6 ; Lenski, S. 41. Mit diesem Denkmodell versucht Lenski, die Dichotomisierung der funktionalistischen Schichtungstheoretiker zu überwinden und ein methodisches Werkzeug zu gewinnen, das es erlaubt, den Prozeßcharakter in der Entwicklung der sozialen Schichtung in den Griff zu b e k o m m e n . 45 D e r Begriff der ständischen Klasse> hat nichts mit dem Gebrauch dieses Begriffes durch Lenin zu tun, sondern wird ausschließlich in der hier gegebenen Definition verwendet. 46 Siehe dazu unten S. 54.

j.

Kapitel

1 R . Stadelmann (Hg.), Preußens Könige in ihrer Tätigkeit fürdie Landeskultur, 4. T . : Friedrich Wilhelm I I I . , Leipzig 1887, S. 212. 2 Zur D o m ä n e n r e f o r m vgl. unten S. 106 ff. 3 G . F . Knapp, Die Bauernbefreiung und der Ursprung der Landarbeiter in den älteren Teilen Preußens, Bd. 2, Leipzig 1927 2 , S. 107. 4 Gärtner und Häusler waren Gruppen innerhalb der unterbäuerlichen Schicht, die bereits teilweise auf Lohnarbeit angewiesen waren, weil sie entweder nur geringes Gartenland besaßen, von dem sie sich nicht hinreichend ernähren konnten oder, wie die Häusler, völlig landlos waren. 5 Stadelmann, Preußens Könige, S. 217 f., auch S. 2 1 9 - 2 1 . 6 Dies im Unterschied zur herkömmlichen Interpretation dieser Kabinettsordre von 1798, aus der häufig der generelle Reformwille des preußischen Staates herausgelesen worden ist. Zahlreiche Autoren haben die Kontinuität der Reformbemühungen vor 1807 und der R e f o r m e n nach 1807 mit dem Ziel betont, zu zeigen, daß die im preußischen Staat des 18. Jahrhunderts bereits angelegt war und daß die Agrarreformen nach 1807 von den Königen des 18. Jahrhunderts schon gewollt waren. Vgl. etwa: O . Hintze, Preußische Reformbestrebungen vor 1806) in: ders., Regierung und Verwaltung, G e s . A b h . Bd. 3, Göttingen 1967, S. 5 0 4 - 2 9 ; G . Schmoller, D e r Kampf des preußischen Königtums um die Erhaltung des Bauernstandes, in: Sch. J b . , Bd. 12, 1888, S. 2 4 7 ; H . Heffter, D i e deutsche Selbstverwaltung im 19. Jahrhundert, Stuttgart 1969 2 , S. 68 ff. und 88; G . Ipsen, Die preußische Bauernbefreiung als Landesausbau, in: W . Köllmann u. P. Marschalck (Hg.), Bevölkerungsgeschichte, Köln 1972, S. 155; M . Rumler, D i e Bestrebungen zur Befreiung der Privatbauern in Preußen, in: F B P G , B d . 33, 1921, S. 1 7 9 - 9 2 ; B d . 34, 1922, S. 1 - 2 4 und S. 2 6 5 - 9 6 ; B d . 37, 1925, S. 7 3 - 6 ; K. Thiede, D i e Staats- und Wirtschaftsauffassung des Freiherrn vom Stein, Jena 1 9 2 7 , S . 138 ff. u n d H . v. Borcke-Stargordt, Zur preußischen Gesetzgebung der Reformzeit, in: Mensch und Staat in R e c h t und Geschichte, Fs. H . Kraus, Kitzingen 1954, S. 307 ff.; siehe auch unten A n m . 33. Ein U b e r b l i c k über die Agrargesetze vor 1807 findet sich in: A . Lette u. L . R ö n n e , Die Landeskulturgesetzgebung des Preußischen Staates, Bd. 1, Berlin 1853, S. L X X I ff. 7 Zum Folgenden vgl. O . Hintze, Geist und Epochen der preußischen Geschichte, in: ders., Regierung und Verwaltung, S. 9 f f . ; ders., D i e Hohenzollern und der Adel, ebd., S. 39 und 46; F . Meinecke, Das Zeitalter der deutschen Erhebung ( 1 7 9 5 - 1 8 1 5 ) , Göttingen 1963 7 , S. 1 4 - 2 7 , v.a. 17 f. und 2 2 - 5 ; Büsch, Militärsystem; H . v. B o r c h , Obrigkeit und Widerstand, Tübingen 1954, S. 135 f . ; C . Jantke, D e r staatliche Sinn der Bodenständigkeit des preußischen Adels in der E p o che der preußischen Großmachtenfaltung, Bruchsal 1935, S. 3 - 5 und 11; F . L . Carsten, D i e E n t stehung des Junkertums, in: R . Dietrich ( H g . ) , Preußen, Berlin 1964, S. 73; W . C o n z e ( H g . ) , Quellen zur Geschichte der deutschen Bauernbefreiung, Göttingen 1957, Einleitung, S. 12. 8 Wurde jedoch in Ausnahmefällen Bürgerlichen der E r w e r b eines Gutes gestattet, war der bürgerliche Gutsbesitzer gemäß Verordnung vom 18. Februar 1775 von Sitz- und Stimmrecht auf Kreis- und Landtagen ausgeschlossen; er hatte sich den Beschlüssen der adligen Mitglieder zu unterwerfen; weder durfte er die Patrimonialgerichtsbarkeit noch das Patronat ausüben; im T o desfall wurden eventuell vorhandene adlige Erben vor bürgerlichen Erben bevorzugt. Vgl. L . Krug, Geschichte der staatswirtschaftlichen Gesetzgebung im preußischen Staat, B d . 1, Berlin 1808, S. 2 2 . ; Lette u. Rönne, S. L X X I . 9 H . Jessen, Das landwirtschaftliche Kreditwesen, Wiesbaden 1962, S. 3 3 f f . ; H . Mauer, Das

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Anmerkungen zu Seite

52-55

landwirtschaftliche Kreditwesen in Preußen, Straßburg 1907; M . W e y e r m a n n , Zur Geschichte des Immobiliarkreditwesens in Preußen, Karlsruhe 1910, S. 74 ff.; Jantke, S . 2 7 ; s i e h e a u c h S . 8 2 f f . 10 Siehe dazu H . Rosen berg, T h e Rise of the J u n k e r s in Brandenburg-Prussia, 1410-1653, in: A H R , Bd. 49, 1943, S. 228 ff.; bes. 240 11 Vgl. dazu unten S. 66 ff. 12 Büsch, Militärsystem, S. 161 und 166; Meinecke, Zeitalter, S. 48. 13 G . C z y b u l k a , Die Lage der ländlichen Klassen Ostdeutschlands im 18. J a h r h u n d e r t , Braunschweig 1949, S. 14 f.; Rosenberg, Junkers, S. 232. 14 Büsch, Militärsystem; Ipsen, Bauernbefreiung, S. 154; C z y b u l k a , S. 76 ff.; K. Böhme, Gutsherrlich-bäuerliche Verhältnisse in O s t p r e u ß e n w ä h r e n d der R e f o r m z e i t 1770 bis 1830, Leipzig 1902, S. 7 f.; J. Ziekursch, H u n d e r t Jahre schlesische Agrargeschichte v o m H u b e r t u s burger Frieden bis z u m Abschluß der Bauernbefrieung, Breslau 1927 2 , S. 158 f.; F. H ä r t u n g , D e r aufgeklärte Absolutismus, in: ders., Staatsbildende Kräfte der Neuzeit, Berlin 1961, S. 165; M. Philippson, Geschichte des Preußischen Staatswesens v o m T o d e Friedrichs des G r o ß e n bis zu den Befreiungskriegen, Bd. 1, Leipzig 1880, S. 1 u. 18. 15 Das ist die H a u p t t h e s e in dem Buch von Klein, R e f o r m . 16 Die Kontinuität des politischen Kompromisses, in d e m nach 1806/7 lediglich die absolute Monarchie d u r c h die absolute Bürokratie ersetzt wurde, ist eine der H a u p t t h e s e n von Rosenberg, Bureaucracy, v. a. S. 226 f. 17 Vgl. z u m Folgenden Stadelmann, Preußens Könige, S. 25 ff. u . 212 ff.; Rumler, Bd. 34, S. 1 - 2 4 u. 2 6 5 - 9 6 ; H i n t z e , R e f o r m b e s t r e b u n g e n , S. 509 f.; eine knappe Z u s a m m e n f a s s u n g gibt auch E. R. H u b e r , Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Bd. 1, Stuttgart 195 7 2 , S. 185 f. 18 Vgl. die Mißerfolgskette bei Knapp, Bauernbefreiung, Bd. 1, S . 1 1 5 f f . u. Bd. 2, S. 2 7 f f . 19 In den U r b a r i e n wurden die Verpflichtungen der Bauern gegenüber den Gutsbesitzern niedergelegt, v.a. die Anzahl der Diensttage. In Gebieten, in denen in der Regel ungemessene Dienste vorherrschten, war das ein Fortschritt, weil d a d u r c h Rechtssicherheit und Schutz vor gutsherrlicher Willkür f ü r die Bauern geschaffen w u r d e . Vgl. zu den U r b a r i e n b e s t i m m u n g e n Lette u. R ö n n e , S. L X X V f. 20 Zu den Bauernaufständen in Sachsen vgl. G . Franz (Hg.), Quellen zur Geschichte des deutschen Bauernstandes in der Neuzeit, D a r m s t a d t 1963, S. 318 ff. In Schlesien hielten die U n ruhen seit 1779 mehr oder weniger an. Vgl. Rumler, Bd. 33, S. 189; Ziekursch, S. 191 ff., 202 ff., 226 ff., 241 ff.; Lehmann, Stein, Bd. 2, S. 51 f.; W. Görlitz, Die J u n k e r . Adel u n d Bauern im deutschen Osten, G ü c k s b u r g 1964 3 , S. 141 f.; H . Bleiber, Zwischen R e f o r m und Revolution, Berlin 1966, S. 135 ff.; Klein, R e f o r m , S. 140 ff.; zu den Verhältnissen in O s t p r e u ß e n vgl. Knapp, Bd. 1, S. 123 ff. und C z y b u l k a , S. 84 ff. 21 Stadelmann, Preußens Könige, S. 4 1 - 5 ; vgl. auch Rumler, Bd. 34, S. 271 f. 22 M ä n n e r also, die in den R e f o r m e n nach 1807 eine aktive Rolle gespielt haben. 23 Die Kabinettsordre erwähnt diese ausdrücklich als ein M o t i v ihrer Absichten. 24 C o n z e , Quellen, S. 43 ff., 63 ff., 76 f.; Franz, Quellen, S. 311 f. 25 Stadelmann, Preußens Könige, S. 38 f.: «Wir sind zu diesem Beschluß g e k o m m e n , nicht weil die Untertänigkeit hier schärfer ist als in anderen Provinzen u n d Ländern, sondern weil hierdurch bei Unseren Einsassen Liebe z u m Eigentum u n d zur O r d n u n g erweckt werden und das Glück der größeren Volksklasse in der Folge auch das des Gutsbesitzers selbst sein muß»; vgl. auch die A n t w o r t Friedrich Wilhelms III. an die westpreußischen Deputierten, S. 221 f. 26 Ebd., S. 46; zur Reaktion des Generaldirektoriums auch Lehmann, Stein, Bd. 2, S. 60 f. 27 Stadelmann, Preußens Könige, S. 45 ff., bes. S. 46 u. 48; Rumler, Bd. 34, S. 291 ff. 28 D a ß dem Staat Nachteile erwüchsen, bestritt aber nicht n u r die Gesetzeskommission, sondern bezweifelten auch durchgängig später die R e f o r m e r . 29 Das gab auch Schroetter in seinem Gutachten, das im großen und ganzen zumindest ein Bewußtsein der Problematik der bestehenden Zustände widerspiegelt, zu bedenken, Stadelmann, Preußens Könige, S. 32 f. Dieses A r g u m e n t ist o h n e Zweifel - wie o b e n erwähnt u n d bei Büsch, Militärsystem, ausführlich belegt - z u t r e f f e n d u n d verweist auf den engen Z u s a m m e n hang zwischen preußischem Militärstaat u n d ländlicher Sozialordnung. Erst der militärische Z u s a m m e n b r u c h 1806/7 machte den Weg f ü r R e f o r m e n im Agrarbereich frei.

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Anmerkungen zu Seite 55—57 30 Stadelmann, Preußens Könige, S. 45. Dieses A r g u m e n t ist eine direkte Panikreaktion auf die Französische Revolution. D a r ü b e r hinaus diente es - v.a. bei H o y m - aber auch als D r o h g e bärde, u m u n e r w ü n s c h t e Schritte der Regierung zu verhindern. 31 Siehe d a z u unten S. 135 ff. 32 Siehe dazu unten S. 115 ff. 33 Diese These wird z.B. von H i n t z e favorisiert, vgl. R e f o r m b e s t r e b u n g e n , S. 508; ebenso Rumler, Bd. 37, S. 7 3 - 6 ; Thiede, S. 138 ff.; H e f f t e r , S. 68 ff. u. 88; Treitschke, 1. Bd., S. 270; M . Lehmann, Knesebeck u n d Schön, Leipzig 1875, S. 105 f.: «Das Edikt v o m 9. O k t o b e r 1807 verd a n k t seinen U r s p r u n g nicht einem plötzlichen unvermittelten von außen gegebenen Impuls, es ist der Schlußstein einer stetigen, auf d e m B o d e n des preußischen Staates vollzogenen Entwicklung . . .»; Ipsen, Bauernbefreiung, S. 155: «Es w a r d e r letzte, der entscheidende Schritt auf d e m Weg, den die preußische Krone seit h u n d e r t J a h r e n ging, daß sie den Z u s a m m e n b r u c h von 1806 mit dem Gesetz der Bauernbefreiung beantwortete . . .» Ähnlich auch F. Lütge, Geschichte der deutschen Agrarverfassung vom f r ü h e n Mittelalter bis z u m 19. J a h r h u n d e r t , Stuttgart 1967 2 , S. 225. Vgl. auch oben A n m . 6. Gegen die Kontinuitätsthese ist mit F. H ä r t u n g e i n z u w e n d e n : «Keiner der aufgeklärten hat ernstlich den Versuch gemacht, die K o n s e q u e n z e n der aufgeklärten Staatslehre zu ziehen u n d die als h e m m e n d e m p f u n d e n e n Schranken der bestehenden Gesellschaftsordnung zu d u r c h b r e c h e n oder auch n u r beiseite zu schieben. Selbst bei den beschlossenen u n d befohlenen R e f o r m e n ließen es die meisten Fürsten an d e m nötigen N a c h d r u c k mangeln», Absolutismus, S. 169. 34 Siehe dazu unten S. 115 tf. 35 Siehe unten S. 59 ff. u . 78 ff. 36 Koselleck, S. 23 ff. 37 Darauf weist Koselleck an vielen Stellen hin, vgl. etwa S. 24 f., 32 f., 44, 143 ff. 38 E b d . , S. 137. 39 Zu einer umfassenden Interpretation des Allgemeinen Landrechts im Verhältnis z u r ländlichen Sozialordnung vgl. Koselleck, S. 134-40 und 143—49. Die generell progressive T e n d e n z des Landrechts war in den die ländliche Sozial- u n d Wirtschaftsverfassung betreffenden Paragraphen am schwächsten ausgeprägt, - w e n n auch hier, wie Koselleck meint, v o r h a n d e n : «Das Landrecht hatte die ländliche Sozial- u n d Wirtschaftsverfassung fast u n b e r ü h r t gelassen, seine potentiellen Bestimmungen verwiesen auf eine R e f o r m in der Z u k u n f t » . (S. 487). — Das scheint jedoch fraglich zu sein und geht auch in keiner Weise aus Kosellecks A u s f ü h r u n g e n ü b e r das Verhältnis des Landrechts z u r ländlichen Sozial- u n d Wirtschaftsverfassung hervor (vgl. etwa S. 137). - Die ländliche Sozialordnung w u r d e vielmehr in einem M o m e n t durch Rechtssatzungen konserviert, in d e m sie gerade danach strebte, sich aus den ständischen Fesseln zu lösen: «Die Kodifikation der herrschaftlichen u n d der bäuerlichen Rechte u n d Pflichten war . . . gerade in dem Augenblick beendet, als die wirtschaftliche Gesamtlage auf eine Ä n d e r u n g drängte. Es ist ein Zeugnis f ü r die Stärke der ländlichen H e r r s c h a f t s o r d n u n g , daß dort, w o eine R e f o r m am dringendsten und durch U n r u h e n herausgefordert wurde, das Landrecht in die Vorgegebenheiten resignierte» (ebd.). Vgl. auch die Kritik H e u e r s : Das neue Recht w a r «ein P r o d u k t des untergehenden preußischen Feudalsystems. Es spiegelte den D r u c k von unten . . . Es war keine echte, die bürgerliche Gesetzlichkeit ausdrückende Kodifikation, wohl aber ihr Vorbote» (S. 273). D i e wesentlichen Merkmale dieses Rechtssystems, nämlich Rechtsunsicherheit, Rechtszersplitterung, Eingriffe höherer Instanzen in schwebende Verfahren, königliche Machtsprüche, ungeklärte Zuständigkeiten und die direkte Sicherung des a u ß e r ö k o n o m i s c h e n Zwanges> der G u t s herren bestanden auch weiterhin. 40 Vgl. Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten von 1794, hg. von H . H a t t e n h a u er, F r a n k f u r t 1970, 2. Teil, 9. Titel: V o n den Pflichten u n d Rechten des Adelsstandes, § 1; § 18; §§ 3 4 - 4 4 ; § 46; § 50; § 51. 7. Titel: V o m Bauernstande, §§ 14-16; § 91 ff. (Bauernschutz, U n t e r tänigkeit); § 185 ff. (Gesindedienstpflicht); § 227 ff. (Züchtigungsrecht); §§ 308-471 (Regelung der Dienste). In einem P u b l i k a n d u m v o m September 1794 war gleichzeitig folgendes bekannt gemacht w o r d e n : «So k ö n n e n u n d werden S. K. Majestät den G u t s h e r r s c h a f t e n die von ihren U n t e r t a n e n zu f o r d e r n habende Hofedienste, die ihr Eigentum sind, die sie rechtmäßig e r w o r b e n haben u n d deren sie z u r F o r t s e t z u n g ihrer Wirtschaften nicht entbehren k ö n n e n , n u n u n d n i m -

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Anmerkungen

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mermehr durch einen Machtspruch entziehen oder die Gutsherrschaften nie nötigen, auf diesen Dienst Verzicht zu tun oder dieselben wider ihren Willen in Dienstgelder zu verwandeln»; in: N C C B d . 9, S. 2397. 41 C . G . Svarez, Vorträge über R e c h t und Staat, hg. von H . Conrad u. G . Kleinheyer, O p l a den 1960, S. 122. 42 « D e r Bauer besitzt also, wenn wir auf den ersten Ursprung zurückgehen, einen Teil von dem Eigentume des Edelmanns auf den G r u n d eines Kontrakts, vermöge dessen er gegen den G e n u ß dieser Vorteile die Tragung gewisser Lasten übernommen hat». E b d . , S. 123. 43 Ebd., S. 121. 44 E b d . 45 E b d . , S. 124. «Wehe dem Regenten, dessen Land in einen so tiefen Verfall gerät, daß ihm, um den Staat selbst zu konservieren, kein anderes Mittel übrigbleibt, als die Vorrechte und Privilegia ganzer Klassen seiner Staatsbürger anzutasten. Dies ist der eigentliche Zeitpunkt der R e v o lution, dergleichen wir in Frankreich erlebt haben» (ebd., S. 123 f.).

4.

Kapitel

1 Abel, Agrarkrisen, S. 113 ff. u. 182 f f . ; ders., Massenarmut und Hungerkrisen im vorindustriellen Europa, H a m b u r g 1974, S. 43 ff. u. 258 ff. 2 A . Meitzen, D e r Boden und die landwirtschaftlichen Verhältnisse des preußischen Staates, 8 B d e . , Berlin 1 8 6 8 - 1 9 0 8 , Bd. 3, S. 2 7 0 ; W . Naude, Die Getreidehandelspolitik der europäischen Staaten vom 13. bis zum 18. Jahrhundert, Acta Borussica: Getreidehandelspolitik B d . 1, Berlin 1896, S. 3 7 9 ; A . Skalweit, Die Getreidehandelspolitik und Kriegsmagazinverwaltung Preußens 1 7 5 6 - 1 8 0 6 , Acta Borussica: Getreidehandelspolitik Bd. 4, Berlin 1931, S. 5 8 3 ; W . Abel, D i e drei Epochen der deutschen Agrargeschichte, H a n n o v e r 1962, S. 73 f . ; Rosenberg, Junkers, S. 233 f f . ; K . Wiedenfeld, D i e Organisation des deutschen Getreidehandels und die Getreidepreisbildung im 19. Jahrhundert, in: S c h . J b . , B d . 24, 1900, S. 623 ff.; A n o n y m , Die Getreidepreise in Deutschland seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts, in: V S D R , Bd. 44, 1935, Η . 1, S. 277, 2 8 4 ; R . Stein, D i e Umwandlung der Agrarverfassung Ostpreußens, Bd. 1, J e n a 1918, S. 518. 3 1773 wurden aus Königsberg, Elbing und Stettin 3846 Last Weizen und 1 0 1 6 3 Last Roggen ausgeführt. (1 Last = 60 Scheffel; 1 Scheffel = ca. 41 kg). 1784 waren die Werte auf 18128 und 4 3 2 7 9 gestiegen, Meitzen, Bd. 3, S. 310. Zwischen 1793 und 1799 sind durchschnittlich allein 4 6 0 0 0 Wispel Weizen aus Königsberg, D a n z i g und Elbing exportiert worden, Skalweit, S. 584. (1 Wispel = 24 Scheffel). Im Durchschnitt der sieben J a h r e vor 1800 wurden aus dem Danziger Hafen 63 191 Wispel Weizen, 4 0 6 5 7 Wispel Roggen, 7 2 5 6 Wispel Gerste und 1 622 Wispel H a f e r ausgeführt, wobei 6 0 0 0 0 Wispel Weizen und 4 0 0 0 0 Wispel Roggen einen Gesamtwert von ca. 4,6 bis 4,7 Mill. Reichstalern hatten, ebd., S. 569. N a c h G . Hassel, Statistischer U m r i ß der sämtlichen Staaten in Hinblick ihrer G r ö ß e , Bevölkerung, Kulturverhältnisse, Handlung, Finanzund Militärverfassung und ihrer außereuropäischen Besitzungen, 1. Heft, Braunschweig 1805, S. 24, hat sich bis 1800 der jährliche Gesamtwert des Getreideexports auf ca. 10 Mill. Taler gesteigert. Zur Getreideausfuhr nach England zwischen 1789 und 1803 vgl. G . Gülich, Geschichtliche Darstellung des Handels, der Gewerbe und des Ackerbaus, 5 Bde., J e n a 1 8 3 0 - 4 5 , B d . 2, S. 312 f. D i e Weizenausfuhr allein aus Königsberg betrug nach Gülich im Durchschnitt der J a h r e 1795 bis 1799 bereits 5 0 8 9 Last, die Roggenausfuhr 1 0 2 9 2 Last. 1800 und 1801 steigerte sich die Weizenausfuhr auf 7 806 bzw. 7 5 8 1 Last beim Roggen und ging in den nächsten beiden Jahren auf 4 096 und 2 867 Last zurück. Gülich, Tabellarische Ubersichten zur geschichtlichen Darstellung des Handels, J e n a 1 8 3 0 - 4 5 , B d . 1, S. 88. Vermutlich haben die Werte jedoch weit höher gelegen. Gülich neigte zur Untertreibung der Exportziffern. Vgl. zur Tendenz, die Exportwerte herunterzuspielen bei deutschen zeitgenössischen Autoren allgemein M . Kutz, Deutschlands Außenhandel von der Französischen Revolution bis zur Gründung des Zollvereins, Wiesbaden 1974, S. 16 ff., S. 19, A n m . 26; S. 43, A n m . 147. H . W . Finck v. Finckenstein nennt für die Zeit von 1791 und 1805 folgende Getreideexportmengen, die ebenfalls das sprunghafte Ansteigen um die J a h r hundertwende zeigen:

215

Anmerkungen

zu Seite 59—61

1 7 9 1 - 1 7 9 5 : 6 4 3 5 t. 1 7 9 6 - 1 8 0 0 : 7 7 2 1 t. 1 8 0 0 - 1 8 0 5 : 11 582 t. D i e Getreidewirtschaft Preußens von 1 8 0 0 - 1 9 3 0 , Berlin 1934, S. 18. F ü r 1795/96 gibt C . F . W . v. Dieterici, D e r Volkswohlstand im preußsichen Staate, Berlin 1846, S. 34, einen Talerwert von 1 0 9 0 9 6 7 für Weizen und 7 1 1 6 6 für Roggen für die Mehrausfuhr an (einschließlich Zwischenhandel und Transit). D e n Gesamtausfuhrwert (Dieterici nennt nur die Mehrausfuhr) beziffert O . Behre, Geschichte der Statistik in Brandenburg-Preußen, Berlin 1905, S. 356 für dasselbe J a h r auf 2 830 368 Taler bei Weizen und 865 929 Taler für Roggen. D e n Wert der Getreideexporte aus den deutschen N o r d - und Ostseehäfen, an dem Preußen maßgeblich beteiligt war und der zum überwiegenden Teil nach England ging, hat K u t z völlig neu berechnet. In den Jahren 1800 und 1801 sind demnach für 6 9 0 4 8 000, b z w . für 6 0 8 2 1 0 0 0 Pfund Sterling Getreide exportiert worden, S. 296. 4 Abel, Agrarkrisen, S. 196, 2 0 7 . Vgl. auch Ipsen, Bauernbefreiung, S. 156: «In Preußen fand das britische Industriesystem den ersten Partner». 5 Hassel, S. 2 4 . Z u m Exportvolumen Kutz, S. 41 f . ; vgl. auch die Gesamtexportwerte für Preußen ab 1787 in Tabelle 13, ebd., S. 286 und die Getreideexportwerte für Deutschland, T a belle 23, ebd., S. 2 9 6 . 6 Koselleck, S. 124 ff. u. 132 ff. F ü r eine städtische Wirtschaftsregion vgl. Büsch, G e w e r b e ; ders., Industrialisierung und Gewerbe. 7 Henning, Wirtschaftsstruktur, S. 117 f f . ; 121. D i e gewerbliche Produktion für den Export war in diesen agrarischen Provinzen um 1800 so gut wie unerheblich, wie der Vergleich zeigt: In Westpreußen wurden gewerbliche G ü t e r für den E x p o r t in einem W e r t von ca. 0,11 Talern, in Ostpreußen und P o m m e r n von 0,2 Talern pro K o p f der Bevölkerung in einem Jahr produziert. In Sachsen wurden demgegenüber für ca. 3 Taler, in der Grafschaft Ravensburg für fast 10 Taler und im H e r z o g t u m B e r g sogar für mehr als 11 Taler pro K o p f und J a h r an Gewerbeprodukten exportiert, vgl. auch K . Borchardt, Regionale Wachstumsdifferenzierung in Deutschland im 19. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung des O s t - W e s t - G e f ä l l e s , in: W . Abel, u.a. (Hg.), Wirtschaft, Geschichte und Wirtschaftsgeschichte, Fs. F . Lütge, Stuttgart 1966, S. 3 3 6 . 8 Gülich (Tabellarische Ubersichten, B d . 1, S. 23) teilt folgende Durchschnittspreise für mecklenburgischen und märkischen Weizen mit (jeweils Couranttaler pro H a m b u r g e r Last): 1791

98 1/3

1800

221

1/6

1792 1793 1794

94 2 / 3

1801

103 1/6 106 3 / 4

1802 1803

233 171

1/3 3/4

2 0 0 1/6

1804 1805

171 175

3/4

1795

1/3 180 3 / 4 149 1/3 251 11/12 99 1/3 1806 1807 186 1/6 103 1/12 1799 140 2 / 3 E r betont, daß ein «an sich unbedeutendes V o l u m e n » auf eine Erhöhung der Kornpreise hingewirkt habe, Geschichtliche Darstellung, B d . 4, S. 343 f. Z u m Zusammenhang zwischen E x p o r ten und Getreidepreisen auch Stein, B d . 1, S. 5 2 0 f . ; vgl. auch die Beschreibung der Getreidepreisentwicklung in: V S D R , B d . 44, S. 284, 2 8 8 und die Indexziffern der Getreidepreise für Deutschland (die von den preußischen Preisen im Trend nicht abweichen) ab 1792, S. 2 9 0 . Zur Getreidepreisentwicklung ebenfalls D . Saalfeld, Produktivität und Intensität der Landwirtschaft in Deutschland und angrenzenden Gebieten um 1800, in: Z A A , B d . 15, 1967, S. 166 f. 1796 1797 1798

9 V S D R , B d . 44, S. 292 u. 2 9 6 . 10 Behre, S. 2 7 7 . 11 Saalfeld, Bauern Wirtschaft und Gutsbetrieb in der vorindustriellen Zeit, Stuttgart 1960, S. 149, schätzt die Ertragssteigerung seit dem 16. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert auf 2 0 % (vor der technischen Revolutionierung der landwirtschaftlichen Produktion). Zu den agrarökonomischen Fortschritten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts insgesamt: W . Abel, Geschichte der deutschen Landwirtschaft bis zum 19. Jahrhundert, Stuttgart 1967 2 , S. 274 f f . ; T h . v. d.

216

Anmerkungen

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Goltz, Geschichte der deutschen Landwirtschaft, Bd. 1, Berlin 1902, S. 319ff.; F. Lenz, Agrarlehre und Agrarpolitik der deutschen Romantik, Berlin 1912, S. 3 ff. 12 G. Schröder-Lembke, Die Hausväterliteratur als agrargeschichtliche Quelle, in: ZAA, Bd. 1, 1953, S. 109 ff. 13 So erhöhten sich von 1740 bis 1805 die Güterpreise in Schlesien von 100 auf 325 (Indexeinheiten), in Brandenburg von 100 auf 494, in Schleswig-Holstein zum Vergleich von 100 auf 410; die Pachtzinsen stiegen teilweise auf das Dreifache. Abel, Landwirtschaft, S. 331. Die genaue Entwicklung der Güterpreise für Schlesien und Brandenburg sieht wie folgt aus:

1740-1760 1761-1770 1771-1780 1781-1790 1791-1800 1801-1805

Schlesien

Brandenburg

100 117 121 158 203 325

100 158 183 205 326 494

Der Sprung seit 1781 fällt in die Augen. Siehe auch Abel, Agrarkrisen, S. 197 ff. 14 Ziekursch, S. 155. 15 Siehe dazu unten S. 78 ff. 16 Siehe dazu unten S. 82 ff. 17 W. Naude, Die brandenburgisch-preußische Getreidehandelspolitik von 1713 bis 1803, in: Sch. Jb., Bd. 29, 1905, S. 161 ff. 18 Behre, S. 277. Die genaue Entwicklung der Preis-Mengen-Relation sieht so aus: Für eine Mark Feinsilber kaufte man

1653-1752 1766-1775 1776-1785 1786-1795 1796-1805

Scheffel Weizen

Scheffel Roggen

10,07 7,42 9,57 7,69 5,13

14,12 10,10 12,68 10,45 7,14

Diese Schere in der Preisentwicklung und mithin in den Einkommenslagen wird graphisch bei Saalfeld, Produktivität, S. 167 dargestellt im Auseinanderklaffen von Roggenpreisen und Löhnen. Siehe auch Abel, Agrarkrisen, S. 182 ff. 19 Skalweit, S. 203; vgl. zu den Folgen hoher Getreidepreise für Stadt und Land auch Abel, Massenarmut (1974), S. 264 ff. 20 Skalweit, S. 605 ff.; vgl. auch W. Abel, Die Lage in der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft um 1800, in: F. Lütge (Hg.), Die wirtschaftliche Situation in Deutschland und Österreich um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, Stuttgart 1964, S. 248 f. 21 Biedermann, S. 266; vgl. S. 395 f. seine Beschreibung, wie sich das Ausschlagen der Getreidepreise auf die Konsumenten auswirkte. 22 Nach statistischen Untersuchungen war in Deutschland die Gegenbewegung von Ernten und Getreidepreisen bis 1883 wirksam. VSDR, Bd. 44, S. 276. Vgl. ebd. auch die Beschreibung des Verhältnisses von Erntemenge und Preisgestaltung von 1795 bis 1846. 23 Naude, Brandenburgisch-preußische Getreidehandelspolitik, S. 183 f.

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Anmerkungen

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24 Wie weit auch Bauern am Getreideexport aus den preußischen Ostseeprovinzen beteiligt waren, ist noch immer nicht hinreichend bekannt. Während man über die Marktverflechtungen und Handelsbeziehungen im Bereich der Nordsee und des Baltikums - soweit Bauern daran beteiligt waren —, einige Informationen besitzt, ist man für die preußischen Provinzen noch immer auf Vermutungen, vage Annahmen und Rückschlüsse aufgrund anderer Informationen angewiesen. Vgl. z.B. H . Kellenbenz, Bäuerliche Unternehmertätigkeit im Bereich der N o r d - und O s t see vom Hochmittelalter bis zum Ausgang der neueren Zeit, in: VSWG, Bd. 49, 1962, S. 1 ff. U m die Marktverflechtung großer Güter zu demonstrieren, sei hier als Beispiel die Ausfuhrentwicklung der Angerappschen Güter in Ostpreußen für sechs Jahre mitgeteilt. Die A u s f u h r ü b e r schüsse an Getreide und Ochsen entwickelten sich auf diesem den Farenheids gehörenden G ü terkomplex wie folgt: 1796 2360 Taler 1799 2829 Taler 1797 2639 Taler 1800 4414 Taler 1798 2945 Taler 1801 7485 Taler In den Werten für 1800 und 1801 zeigen sich der E x p o r t b o o m und die hohen Getreidepreise dieser Jahre. Böhme, S. 58. 25 W. Abel hat die Auswirkungen kurzfristiger Preisbewegungen infolge von Ernteschwankungen als Tendenz der «Gegenbewegung der Naturalerträge und Gelderlöse» beschrieben. Diese ist abhängig von der G r ö ß e eines landwirtschaftlichen Betriebes. Je größer ein Betrieb ist, umso stärker wirkt sich die Gegenbewegung der Erträge und der Gewinne aus. Je kleiner ein Betrieb hingegen ist, umso größer ist die Tendenz zu einer gleichlaufenden Bewegung der Gewinne mit den Ernteerträgen. Der Unterschied ist durch den Marktanteil und den Eigenverzehr der Betriebe bedingt. Eine Analyse der Preisbildung und Gewinnspannen bei kurzfristigen Schwankungen der Ernteerträge hat Abel erstmals u n t e r n o m m e n in: Wirtschaftliche Wechsellagen, in: BL, N F Bd. 21, Berlin 1936, S. 1-23. Wieder aufgenommen wurde dieses Problem von ihm in: Agrarkrisen, S. 22 ff.; vgl. auch ders., Massenarmut, 1974, S. 275 f. 26 Außer den hohen Preisen, die eine Folge der natürlichen Verknappung und der Verkaufsquoten waren, schlugen für die großen Güter zusätzlich auch noch die Dienste der Bauern positiv zu Buche, wie A. Thaer treffend beobachtet hat: « . . . ihre Ursache [der hohen Getreideprei-

Drei H ö f e A, B, C . Normalernte (Getreidepreis 20,-)

Ernte Eigenverbrauch Verkauf Gelderlös

Β 500 dz 300 dz 200 dz 4000,—

A 250 dz 200 dz 50 dz 1000,—

c 1000 dz 400 dz 600 dz 12000,—

Mißernte ( - 2 0 % , Getriedepreis 36,-)

Ernte Eigenverbrauch Verkauf Gelderlös

A 200 dz 200 dz

Β 400 d z 300 dz 100 dz 3600,—

C 800 dz 400 dz 400 dz 14400,—

Gute Ernte ( + 2 0 % , Getriedepreis 12,-)

Ernte Eigenverbrauch Verkauf Gelderlös

218

A 300 dz 200 dz 100 dz 1200,—

Β 600 dz 300 dz 300 dz 3600,—

C 1200 dz 400 dz 800 dz 9600,—

Anmerkungen zu Seite 65—67 se, H . S c h . ] lag vorzüglich in einer sehr geringen Produktion. Daher bereicherten sich eigentlich auch nur solche Landwirte, welche Naturaldienste hatten, folglich alles was sie produzierten, wirklich verkaufen konnten; sie waren für solche Landwirte ungünstig, welche keine Naturaldienste hatten und welche, indem sie nicht mehr wie jene produzierten, fast ihre ganze Produktion - in Natura - zur Unterhaltung der Wirtschaft verwenden mußten, folglich sehr wenig zum Verkauf übrig blieb». Bemerkungen über Naturaldienstleistungen, über die Wirtschaftskosten überhaupt und besonders über die Produktionskosten des Getreides, in: A F L , B d . 1, 1811, S. 596. 27 Die unterschiedlichen Auswirkungen der Ernteschwankungen auf den Erlös bei großen und kleinen Betrieben hat Abel eindrücklich an einem konstruierten Zahlenbeispiel illustriert. E r untersuchte die Erträge von drei H ö f e n unterschiedlicher G r ö ß e und die Auswirkungen einer Normalernte, einer Mißernte und einer guten Ernte auf die Preisbildung. Dabei hat er die von King beobachtete Ernte-Preis-Relation zugrunde gelegt. (Siehe Tabelle S. 2 1 8 ) Abel, Wechsellagen, S. 7 f. D e r Eigenverzehr wurde bei allen drei H ö f e n als unelastisch angen o m m e n . Während dem kleinen H o f Α bei einer Mißernte von 2 0 % nichts mehr zum Verkauf übrig bleibt und der Gelderlös sich bei dem mittleren H o f von den 4 0 0 0 , - , die er bei einer normalen Ernte erzielen würde, auf 3 6 0 0 , - v e r m i n d e r t , man aber hier bereits sieht, daß der geringere Verkaufsüberschuß durch hohe Preise kompensiert wird, wirkt sich die Preissteigerung bei dem großen H o f C trotz verminderten Ertrages sogar absolut in einer E r h ö h u n g des Gelderlöses von 1 2 0 0 0 , - auf 14 4 0 0 , - aus. Eine gute Ernte hingegen läßt dem kleinen H o f einen Uberschuß, für den er, wenn auch zu geringerem Preis als in einem Normaljahr, einen höheren Gelderlös erzielen kann, nämlich 1 2 0 0 , - statt 1 0 0 0 , - in einem N o r m a l j a h r . D e r kleine Betrieb profitiert also in jedem Fall von guten Ernten, während eine Mißernte ihn der Gefahr aussetzt, selber nicht genug zu haben. 28 Gülich, Darstellung, B d . 2, S. 489 f. 29 E b d . , S. 338 f. 30 J . Blum, T h e Condition of the European Peasantry on the Eve of Emancipation, in: J M H , B d . 46, 1974, S. 417. 31 F. L . Carsten, D i e Entstehung Preußens, Köln 1968, S. 123 ff. 32 «Das gutsherrlich-bäuerliche Verhältnis ist seinem innersten Sinne nach ein Arbeitsverhältnis, das besondere Arbeitsverhältnis jener Zeit für den landwirtschaftlichen G r o ß b e t r i e b » ; Knapp, B d . 1, S. 2 0 ; vgl. auch J . Nichtweiß, Zur Frage der zweiten Leibeigenschaft und des sogenannten preußischen Weges der Entwicklung des Kapitalismus in der Landwirtschaft O s t deutschlands, in: Z f G , B d . 1, 1953, S. 696. 33 Knapp, B d . 1, S. 38 f f . ; Ipsen, Bauernbefreiung, S. 156; Czybulka, S. 15; Lehmann, Stein, Bd. 1, S. 2 0 7 ; Stein, B d . 1, S. 2 7 3 ; Nichtweiß, S. 710 f . ; generell zur rechtlichen Lage der Bauern und den provinziellen Unterschieden in Preußen: L e t t e / R ö n n e , B d . 1, S. X V - L X X . 34 Vgl. die Beschreibung dieses Prozesses für das 16. Jahrhundert bei Rosenberg, Junkers, S. 231 f. Als Expropriation faßten nach Knapp, B d . 1, S. 39, auch die zeitgenössischen Juristen den Vorgang der ständigen Verschlechterung der bäuerlichen Rechtslage auf. Als Usurpation k ö n nen diejenigen Vorgänge aufgefaßt werden, in denen obrigkeitliche Rechte, v.a. die Gerichtsherrschaft, von den Gutsherren für private Zwecke ausgebeutet wurden. Rosenberg, ebd.; auch: L . Buhl, D i e Herrschaft des Geburts- und Bodenprivilegiums in Preußen, Mannheim 1844, S. 3 3 . T . Freiherr v. d. Goltz, D i e ländliche Arbeiterklasse und der preußische Staat, J e n a 1893, S. 190 bezweifelte denn auch zu Recht, daß der viel gerühmte Patriarchalismus in der Beziehung zwischen Gutsherren und Untertanen mehr als eine Verschleierungsideologie war, als er schrieb: «Wenn man die Schriften von Landwirten und Kameralisten aus dem vorigen und dem Anfang dieses Jahrhunderts liest, wenn man die Urteile der preußischen Könige und Staatsmänner aus derselben Zeit kennt, so ist es unmöglich anzunehmen, daß zwischen den Gutsherren und U n tertanen ein patriarchalisches Verhältnis bestanden habe, d.h. auf der einen Seite eine milde väterliche, auf der anderen Seite eine treue kindliche Gesinnung vorhanden gewesen sei». 35 Eine genaue Beschreibung der Erbuntertänigkeit findet sich bei J . H . G . v. Justi, Abhandlungen von der Vollkommenheit der Landwirtschaft und der höchsten Kultur der Länder, U l m

219

Anmerkungen

zu Seite 67—69

1761, S. 23 ff. (teilweise abgedruckt bei Franz, Quellen, S. 2 3 5 f.), und bei C . F . Beneckendorf, ö k o n o m i a Forensis, B d . 5, 1779 (teilweise abgedruckt ebd., S . 275). 36 D a z u Rumler, B d . 33, S. 3 2 7 - 6 7 . 37 Das bestätigt unter vielen anderen auch der zeitgenössische Ö k o n o m F . B . W e b e r ( Ü b e r den Zustand der Landwirtschaft in den preußischen Staaten und ihre Reformen, Leipzig 1808, S. 73), der sich intensiv mit den sozialen Problemen der agrarischen Gesellschaft beschäftigt hat. Eine sechstägige Beanspruchung der bäuerlichen Arbeitskraft galt allemal in solchen Gegenden, in denen die landwirtschaftliche Bevölkerung sozial besonders schwach war und schlechte B e sitzrechte vorherrschten, wie etwa in Oberschlesien, w o der Vollbauer sechs Tage zu arbeiten hatte, an denen er entweder mit vier Pferden Gespanndienst oder mit drei oder vier Personen Handdienste zu leisten hatte. Bei den Gärtnern variierte die Belastung zwischen wenigstens sechs Tagen Männerarbeit und höchstens sechs Tagen M ä n n e r - und Frauenarbeit. Vgl. Schück, Materialien zur Beurteilung der Erfolge des Regulierungs-Edikts vom 14. September 1811 und der Verordnung vom 13. Juli 1827, in: Z L K , B d . 2, 1849, S. 74. Anschaulich im Hinblick auf die Arbeitsbelastung der Bauern auch: C z y b u l k a , S. 83; Knapp, Bd. 1, S. 67 ff.; G . Aubin, Zur G e schichte des gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisses in Ostpreußen von der Gründung des O r densstaates bis zur Steinschen R e f o r m , Leipzig 1911, S. 168; Ziekursch, S. 86; Biedermann, S. 243. 38 Czybulka, S. 32 ff.; H . - H . Müller, Märkische Landwirtschaft vor den Agrarreformen von 1807, Potsdam 1967, S. 131 ff.; ders., D o m ä n e n und Domänenpächter in Brandenburg-Preußen im 18. Jahrhundert, in: J W G , 1965, T . 4, S. 165: «Die Domänengüter repräsentierten am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts, von einigen fortschrittlich bewirtschafteten Rittergütern abgesehen, den unter den herrschenden gesellschaftlichen Verhältnissen überhaupt möglichen Höchststand der landwirtschaftlichen Produktion». Vgl. auch ders., D e r agrarische F o r t schritt und die Bauern in Brandenburg vor den R e f o r m e n von 1807, in: Z f G , B d . 1 2 , 1 9 6 4 , S. 637. Z u r Frage, welchen Anteil Gutsbesitzer und Pächter am landwirtschaftlichen Aufschwung hatten, siehe auch unten S. 87 ff. 39 M . F . v. Bassewitz, Die Kurmark Brandenburg, Leipzig 1847, S. 4 2 8 f f . ; Schmoller, Kampf des Königtums, S. 248 f . ; Aubin, S. 189; Lehmann, Stein, B d . 2, S. 319 f f . ; Knapp, Bd. 1, S. 81 ff.; Koselleck, S. 140 ff.; Lütge, Agrarverfassung, S. 2 2 7 ff. Zu den R e f o r m e n auf den D o mänen vor 1807 siehe auch unten S. 106 ff. 40 Czybulka, S. 18 f. 41 Ziekursch, S. 78; K. Spies, Gutsherr und Untertan in der Mittelmark Brandenburg zu B e ginn der Bauernbefreiung, Berlin 1972. 42 Carsten, Preußen, S. 129 f. 43 Knapp, B d . 1, S. 115 ff. 44 Vgl. Ziekursch, S. 196 ff. D o r t auch sein Fazit über Rolle und Person H o y m s : «Wenn der K ö n i g ihm als neuem Provinzialminister in seiner Instruktion befahl, mit den R e f o r m e n zur Verbesserung der schrecklichen Lage des polnisch-schlesischen Landvolks fortzufahren, den Bauernschutz in ganz Schlesien aufrecht zu halten, die Befolgung aller Erlasse der Verwaltungsbehörden seitens der Rittergutsbesitzer zu erzwingen, aber «mit dem Adel im Lande auf eine ganz bescheidene Art und . . . niemals grob umzugehen und zu verfahren*, so hielt H o y m sich hauptsächlich an das letzte G e b o t » . 45 E b d . , S. 209 ff. u. 264 f. 4 6 N C C Bd, 8, S. 199 ff. 47 D i e Diskussion um die «zweite Leibeigenschaft* im 18. Jahrhundert hat sich in der D D R auf das Problem des feudalen oder kapitalistischen Charakters der Gutsherrschaft und Gutswirtschaft zugespitzt. In der v.a. von J . Kuczynski bezogenen Position wird die Ansicht vertreten, daß die «zweite Leibeigenschaft* eine Zunahme feudaler Ausbeutungsformen aufwies und daß, solange noch unfreie Arbeit bestanden habe, man nicht v o m kapitalistischen Charakter des gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisses sprechen könne. Kuczynski hat überdies noch die subsistenzwirtschaftlichen Züge der Gutswirtschaft betont, die ebenfalls die Bezeichnung kapitalistisch verböten. Demgegenüber hat J . Nichtweiß die sehr viel differenziertere und abgewogenere Position vertreten, daß man die feudalen Züge nicht überschätzen dürfe, daß vielmehr gegen

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Anmerkungen

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69-73

Ende des Jahrhunderts ein starker Abbau der feudalen Elemente in der Gutswirtschaft konstatiert werden könne. In den Marktverflechtungen, dem Fortschritt der Produktionsmethoden und im landwirtschaftlichen Unternehmertum deuteten sich unverkennbar kapitalistische Elemente an. Einzig die persönliche Unfreiheit der Bauern und der daraus abgeleitete Arbeitszwang sei noch ein Relikt feudaler Produktionsverhältnisse. Nichtweiß, Zweite Leibeigenschaft; ders., Antwort an J. Kuczynski, in: ZfG, Bd. 2, 1954, S. 471 ff.; J. Kuczynski, Zum Aufsatz von J. Nichtweiß über die zweite Leibeigenschaft, in: ebd., S. 467ff.; vgl. auch H . - H . Müller, Bauern, Pächter und Adel im alten Preußen, in: JWG, 1966, Τ. 1, S. 259 f. Die Position von Nichtweiß ist prägnant zusammengefaßtin seiner Antwort an Kuczynski, ebd., S. 472: «Man darf in der zweiten Leibeigenschaft nicht nur die Verstärkung der feudalen Ausbeutungsformen und Abhängigkeitsverhältnisse sehen, sondern muß darin auch das Neue sehen: die Anpassung der Gutswirtschaft an die neuen ökonomischen Bedingungen, an den sich in Westeuropa und in verschiedenen Gegenden Deutschlands entwickelnden Kapitalismus, die natürlich vor sich geht auf der Basis der feudalen Produktionsweise, aber gleichzeitig zur Zersetzung der Naturalwirtschaft, zur Vernichtung der selbständigen Bauernwirtschaften, zur Durchbrechung der alten erstarrten Wirtschaftsmethoden in der Landwirtschaft führt. Die Gutswirtschaft ist also keinesfalls «eine Rückkehr zu den alten Wirtschaftsformen, zum Feudalismus, sondern sie schafft Voraussetzungen für die Entwicklung des Kapitalismus in der Landwirtschaft.» 48 F. Buchholz, Gemälde des gesellschaftlichen Zustandes im Königreich Preußen, Bd. 1, Berlin 1808, S. 30. 49 So sind um 1806 ca. 10% des Rittergutsbesitzes in bürgerlicher Hand gewesen. Zahlreiche Beispiele für Verkäufe, Verpachtungen und Vererbpachtungen von Rittergutsbesitz bei F. Martiny, Die Adelsfrage in Preußen vor 1806 als politisches und soziales Problem, Stuttgart 1938, S. 34 ff.; Müller, Landwirtschaft, S. 114 ff., 121 f., 140 f.; ders., Fortschritt, S. 642 ff.; ders., Bauern, Pächter, S. 259 ff. Siehe dazu auch unten S. 75. 50 Ch. J. Kraus, Gutachten über die Aufhebung der Privatuntertänigkeit in Ost- und Westpreußen, in: ders., Vermischte Schriften, Τ. 1, hg. von H. v. Auerswald, Königsberg 1808, S. 175-202, z.T. auch abgedruckt bei Conze, Quellen, S. 6 6 - 7 5 ; Weber, Landwirtschaft, S. 70 ff.; Biedermann, S. 241 ff. 51 Büsch, Militärsystem, S. 144 f.; Carsten, Junkertum, S. 73; Ziekursch, S. 274; Czybulka, S. 30, und das knappe Fazit bei W. Mager: «In der absoluten Monarchie standen wirtschaftliches Wachstum und Sozialstruktur miteinander im Widerstreit». Absolutistische Wirtschaftsförderung, in: Sowi, Bd. 3, 1974, S. 7. 52 Stein, Bd. 1, S. 300. Insten waren kontraktlich gebundene Arbeiter, den Lohngärtnern in Schlesien vergleichbar. Zahlreiche Beispiele privater Bauernbefreiungen bei Martiny, S. 58 ff. 53 Thaer, Naturaldienstleistungen, S. 608.

j.

Kapitel

1 W. Köllmann u.a., Bevölkerungs-Ploetz Bd. 4, Bevölkerung und Raum in Neuerer und Neuester Zeit, Würzburg 1965 3 , S. 19. 2 Behre, S. 408. 3 Absolut von 275 000 auf 324 000 in den Städten und von 1 127 000 auf 1 580 000 auf dem Lande, Ziekursch, S. 60. 4 L. Krug, Abriß der neuesten Statistik des preußischen Staats, Halle 1805 2 , S. 12-15. Krug nimmt dabei absolut wesentlich höhere Zahlen an, nämlich 9.3 Mill. Einwohner, wovon 7 Mill, auf dem Lande und 2,3 Mill, in den Städten lebten. Die im Bevölkerungs-Ploetz angegebenen Zahlen stützen sich auf die bei Behre, Tabelle 5, S. 456-61 mitgeteilten Berechnungen aus dem Geheimen Staatsarchiv und dem Archiv des Königlich Statistischen Bureaus in Berlin. 5 Biedermann, S. 392. 6 Bevölkerungs-Ploetz, S. 24. 7 Nach Neuberechnungen der Krugschen Zahlen durch Henning, Wirtschaftsstruktur, S. 155.

221

Anmerkungen

zu Seite 73 —74

8 F ü r einige preußische Gebiete teilt Henning, ebd., S. 129 die folgenden geschätzten Zahlen mit:

Primärer

Sekundärer

Tertiärer

Sektor

Sektor

Sektor

Litauen

87,1

8,8

Schievelbein-Dramburg (Hinterkreise der N e u m a r k )

75,2

16,3

4,1 7,5

Uckermark Kleve

67,5 66,2

19,2 20,3

13,3 13,5

Magdeburg

61,0

25,0

14,0

Südstarkenburg (1777)

61,6

12,2

Minden

49,4

26,2 41,5

Berg

25,3

59,5

9,1 15,2

9 Vgl. die Literatur zur Protoindustrialisierung; v.a. Kriedte u.a.; Braun über die Schweiz; Mendels über Flandern; Jones über England. Siehe oben S. 4 0 ff. 10 Hassel, S. 17. 11 A. Skalweit, Das D o r f h a n d w e r k vor Aufhebung des Städtezwangs, Frankfurt 1942, S. 42 ff.; G . Schmoller, Z u r Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert, Halle 1870, S. 261 ; H . Kellenbenz, Rural Industries in the West from the E n d of the Middle Ages to the Eighteenth Centruy, in: P . Earle ( H g . ) , Essays in European E c o n o m i c H i s t o r y 1 5 0 0 - 1 8 0 0 , O x f o r d 1974, S. 58 ff. Die Gewerbefreiheit legalisierte praktisch nur einen bereits seit längerem bestehenden Zustand; Skalweit, S. 71. 12 W . Fischer, Das deutsche Handwerk in der Frühphase der Industrialisierung, in: ders., Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung, Göttingen 1972, S. 3 2 2 . 13 Κ. Η . Kaufhold, Das preußische H a n d w e r k in der Zeit der Frühindustrialisierung, in: W . Fischer ( H g . ) , Beiträge zu Wirtschaftswachstum und Wirtschaftsstruktur im 16. und 19. J a h r hundert, Berlin 1971, S. 183; ders., Umfang und Gliederung des deutschen Handwerks um 1800, in: W . Abel u.a., Handwerksgeschichte in neuer Sicht, Göttingen 1970, S. 44 ff., 52 f. In Deutschland östlich der E l b e «herrschte, von wenigen ganz ausgeprägten ländlichen Berufen abgesehen, das städtische Handwerk vor, und man kann sagen, daß in diesem R a u m die landläufige Vorstellung von der D o m i n a n z des städtischen Handwerks ihre stärkste Bestätigung fand». (S. 57). «Hier hatte sich also das alte Modell der weitgehenden Arbeitsteilung von Land und Stadt noch recht rein erhalten» (S. 53). 14 Errechnet aus den bei Hassel, S. 9 angegebenen Zahlen. Krug, Abriß, S. 2 4 gibt nur 25 000 adlige Familien für Neuostpreußen an. Im übrigen stimmen seine Zahlen mit denen von Hassel überein. Vgl. auch Czybulka, S. 63, der meint, der Adel habe in keiner Provinz 1 % überschritten und z . T . wesentlich darunter gelegen. 15 Errechnet aus Hassel. 16 Krug, Abriß, S. 33, 34 f. u. 38. 17 Besitz von Stiftern war v.a. in Schlesien verbreitet. D o r t befand sich 1 7 % des Landes im Besitz geistlicher Grundherrschaften, Czybulka, S. 62. 18 G . Dähne, D i e wirtschaftlichen Verhältnissein Preußen vor und in den Befreiungskriegen unter besonderer Berücksichtigung der Landwirtschaft, Berlin 1928, S . 99 f. Zu den Schwierigkeiten, den Landanteil des Adels genau abzuschätzen, vgl. L . Krug, Betrachtungen über den N a tionalreichtum des preußischen Staates und über den Wohlstand seiner Bewohner, B d . 1, Berlin 1805, S. 357. 19 Eine Aufstellung des prozentualen Anteils am Gesamtland und der Zahl der D o m ä n e n ä m ter gibt Krug, ebd., S. 332 ff. Danach war der Anteil der D o m ä n e n und Staatsforsten im

222

Anmerkungen

zu Seite

74-77

Prozent des Gesamtlandes Ostpreußischen Kammerdepartement Litauischen Departement Herzogtum Magdeburg Marienwerder Departement Bromberger Departement Posener Departement Kalischer Departement Warschauer Departement Bialystocker Departement Plozker Departement Schlesien Neumark Pommern Kurmark Halberstadt und Hohenstein

1477% 17V4% 974% 17V6% 16 2 /s% 67e%

10

%

877% 142/s% 67io% 47»% 14%% 7'/s% 137s% 127ä%

(58 (64 (36 (42 (20 (41 (28 (31 (53 (23 (28 (25 (42 (61 (29

Domänenämter) Domänenämter) Domänenämter) Domänenämter) Domänenämter) Domänenämter) Domänenämter) Domänenämter) Domänenämter) Domänenämter) Domänenämter) Domänenämter) Domänenämter) Domänenämter) Domänenämter)

20 Czybulka, S. 37; Müller, Domänen, S. 152 f . ; R . Koser, Geschichte Friedrichs des G r o ßen, Bd. 2, Stuttgart 1925 7 , S. 90. 21 Koselleck, S. 81 f. Die Berechnungsgrundlage wird jedoch nicht klar. 22 Stein, Bd. 1, S. 291. 23 Die Prozentanteile sind errechnet aus der Auszählung der Dörfer bei Ziekursch, S. 65. Von den 4970 Dörfern, die es in Schlesien am Ende des 18. Jahrhunderts gab, waren zwei völlig frei, d.h. ohne irgendeine Grund- oder Gutsherrschaft über sich. D i e restlichen verteilten sich wie folgt: 337,5 gehörten dem Staat ( = 7 % ) 257,5 gehörten den Städten ( = 5 % ) 847,5 gehörten den geistlichen Grundherren ( = 1 7 % ) 3525,5 gehörten den Privaten, in der Regel Adligen ( = 7 1 % ) . Siehe ebd., S. 67 f., und Czybulka, S. 62 f. 24 Martiny, S. 9. 25 Krug, Gesetzgebung, S. 22, 30. Siehe auch oben S. 57. 26 Ebd., S. 33. Dabei liegt der Wert der in bürgerlichem Besitz befindlichen Güter zwischen 1 % und 2 , 5 % niedriger als der Prozentanteil an der Anzahl der in bürgerlichen Besitz übergegangenen Güter, wie sie hier mitgeteilt werden. 27 Ziekursch, S. 66. 28 Martiny, S. 9. 29 Ebd., S. 114. 30 Ebd., S. 37. 31 Ebd., S. 65. 32 Krug, Gesetzgebung, S. 154. 33 Siehe S. 204 Anm. 3. 34 Krug, Nationalreichtum, Bd. 1, S. 224 u. 277. Der mit 126 Mill. Talern angegebene Einzelposten , in dem die Erträge des landwirtschaftlichen Anbaus zusammengefaßt sind (S. 100), gliedert sich wie folgt (Siehe Tabelle S. 224): Ebd., S. 214 f. An dieser Aufstellung läßt sich wieder die Verdichtung agrarischer und gewerblicher Provinzen ablesen. Siehe auch das bei Behre, S. 350 f. 35 Krug, Nationalreichtum, Bd. 1, S. 394. D e r Unterschied im Posten für die in Tabelle 2 und 3 fällt auf, er ist auf Ungenauigkeiten beim Autor selber zurückzufüh-

223

Anmerkungen

Weizen Roggen Gerste Hafer Hülsenfrüchte Buchweizen Kartoffeln Leinsaat Rübsaat Hopfen Tabak Krapp Zichorien Kümmel Zusammen

zu Seite 77

(in 1000 Talern) 15 550 46900 17067 15050 7924 1715 11 358 8729 979 171 697 237 240 26 126643

Davon beträgt der reine Ertrag 50,6 Mill. Taler, ebd. Das Nationaleinkommen der gliedert sich nach Provinzen auf: Schlesien 3 059256 Taler Grafschaft Mark 518 850 Berlin 398870 Magdeburg 361365 Kurmärkischen Städte 291 004 ohne Berlin Kleve 241 705 Neumark 194924 Tecklenburg u. Lingen 180948 Posener Departement 177341 Halberstadt und Hohenstein 142579 Ostfriesland 65 848 Minden u. Ravensberg 65680 Marienwerder Departement 54003 Litauisches Departement 31 992 Ostpreußisches Departement 27024 Pommersches Departement 21279 Kurmark (plattes Land) 19 895 Warschauer Departement 10650 Kalischer Departement 3 550 Bromberger Departement 740 Zusammen extrapoliert auf das Gesamtgebiet Preußens

5 867 503 6333000

ren. Da Tabelle 2 von Krug aus Tabelle 1 errechnet wurde, geht aus dem Zusammenhang hervor, daß sich in Tabelle 2 auf die im sekundären Sektor Tätigen bezieht. An anderer Stelle faßt Krug jedoch unter Meister, Handwerksgesellen, Schäfer, Hirten, Häusler, Einlieger, Kötter und Gesinde zusammen, also außer den Meistern und Handwerksgesellen solche Gruppen, deren Anteile am Sozialprodukt in den Berechnungen von Tabelle 2 im primären Sektor bzw. bei den in der Landwirtschaft Beschäftigten auftauchen müßten.

224

Anmerkungen zu Seite

77-79

Die D i f f e r e n z des Betrages f ü r die in den Tabellen 2 u n d 3 bleibt als offenes P r o b l e m bestehen, u n d es ist m e h r als wahrscheinlich, daß sie eine Folge der inkonsistenten Krugschen Begriffsdefinition ist. 36 A. F . Riedel, D e r brandenburgisch-preußische Staatshaushalt in den beiden letzten Jahrhunderten, Berlin 1866, S. 234 f., u. Behre, S. 107. 37 D e r genaue Besteuerungsplan sah so aus:

Zahl der Familien 8 12 30 60 4000 6 000 7000 282900 400000 700000

E i n k o m m e n in Talern

Besteuerung in %

Vermuteter Ertrag in Talern

40000 30000 20000 10000 1000 800 600 300 200 100

30 25 20 15 10 7 4 3 2 1

96000 90000 120000 90000 400000 336 000 168000 2546100 160000 700000

Zusammen

6146100

Stein, Briefe und amtliche Schriften, Bd. 2/1, S. 276. 38 Weber, Landwirtschaft, S. 74 f. 39 Ziekursch, S. 22 ff. u. 4 0 2 - 7 . 40 Ein kullmischer M o r g e n = ca. 0,66 ha. 41 B ö h m e , S. 59; Stein, Bd. 1, S. 232. 42 Krug, Nationalreichtum, Bd. 2, S. 404 ff. 43 Das G u t Paulwiz in Schlesien erzielte 1754 10000 Taler, 1794 20000, 1800 46 000 Taler, m u ß t e aber im gleichen J a h r f ü r 30000 Taler verkauft w e r d e n . Das G u t Rosnig in Schlesien w u r d e 1771 f ü r 20 000Taler, 1780 für 22000 Taler erstanden; 1796 wurden 94000 Taler und 1799 100000 Taler f ü r das G u t gezahlt (!). Das G u t Bauschwiz in Schlesien kostete 1785 21 000 Taler, 1794 35 000 Taler und 1799 65 000 Taler. K r u g e b d . ; Einzelbeispiele auch bei Ziekursch, S. 12 ff. u n d im A n h a n g S. 402 ff., wie bei Stein, Bd. 1, S. 530 ff. Siehe auch die Tabelle der Preissteigerungen bei Abel, Landwirtschaft, S. 331: Danach stiegen die Güterpreise nach Indexziffern in Schlesien u n d B r a n d e n b u r g wie folgt:

1740-1760 1761-1770 1771-1780 1781-1790 1791-1800 1800-1805

Schlesien

Brandenburg

100 117 121 158 203 325

100 158 183 205 326 494

44 Krug, Nationalreichtum, Bd. 1, S. 359. D e r G ü t e r w e r t der fehlenden Provinzen wird auf 24 Mill. Taler extrapoliert. 45 Je eins in N e u o s t p r e u ß e n u n d Westpreußen, zwei in der Kurmark, drei in Südpreußen und sieben in Schlesien.

15

Schissier, Agrargesellschaft

225

Anmerkungen zu Seite

79-84

46 J e eins in Westpreußen, P o m m e r n und der Neumark, vier in Neuostpreußen, acht in Südpreußen und zwölf in Schlesien. 4 7 Krug, Nationalreichtum, B d . 2, S. 4 1 0 ff. 48 A. Kern, Beiträge zur Agrargeschichte Ostpreußens, in: F B P G , Bd. 14, 1901, S. 180 f. 49 W . Abel, D i e landwirtschaftlichen Großbetriebe Deutschlands, in: Premiere Conference Internationale d'Histoire E c o n o m i q u e , Paris 1960, S. 3 1 1 - 1 9 . 50 N a c h C z y b u l k a , S. 59. 51 E b d . , S. 76 u. 82; Stein, Bd. 1, S. 2 2 7 ff. 52 Bei einer Befragung 1753 hielt in Schlesien nur ein einziger Landrat den Handel mit Untertanen, d.h. den Verkauf von Bauern und deren Familien ohne das dazugehörende Bauernland für widerrechtlich. G ö r l i t z , Junker, S. 105; Ziekursch, S. 98 ff. N o c h 1787 war es in einem oberschlesischen Kreis vorgekommen, daß 44 Untertanen verkauft worden waren. Ein Beobachter berichtete: «Ungern verließen diese Menschen ihre alten Wohnungen, in den Betten mußte man sie aufgreifen, auf den Wagen anbinden, und so wurden sie an den O r t ihrer künftigen Bestimmung transportiert». Zit. bei Ziekursch, S. 101. 53 Ebd., S. 1 7 0 - 8 5 . 54 R . K r z y m o w s k i , Geschichte der deutschen Landwirtschaft, Berlin 1961 3 , S. 181. Zum Folgenden v.a. Weyermann, S. 74 f f . ; Mauer; W . v. Brünneck, D i e Pfandbriefsysteme der preußischen Landschaften, Berlin 1910; Jantke, S. 27; Görlitz, Junker, S. 126 ff. 55 1777 auf die Kur- und Neumark, 1781 auf P o m m e r n und Westpreußen und 1788 auf O s t preußen. 56 Davon entfielen auf Schlesien 24,2, auf Westpreußen 9,9, auf Ostpreußen 9,0, auf P o m mern 6,8 und auf die K u r - und Neumarkt 3,8 Mill. Taler, Mauer, S. 21. 57 Weyermann, S. 148 ff. 58 In der K u r - und N e u m a r k und in Westpreußen konnten sich die Gutsbesitzer jeweils bis zur Hälfte des Taxwertes ihres Gutes verschulden; in P o m m e r n und Ostpreußen sogar bis zu zwei Drittel; in Schlesien rechtlich nur bis zur Hälfte, de facto aber auch zu zwei Drittel, Mauer, S. 5. 59 Weyermann, S. 94 ff. Vgl. auch die Analyse F . B . Webers, Handbuch der staats wirtschaftlichen Statistik und Verwaltungskunde der Preußischen Monarchie, Breslau 1840, S. 339: « D e r Wert der Landgüter aller Art im preußischen Staat war zwar in der T a t in den letzten 10 bis 15 Jahren vor 1806 weit größer als späterhin nach den beiden Kriegen . . . Allein der Hauptgrund davon lag nicht eigentlich in höherem Ertrage, sondern teils im mindern Wirtschaftsaufwand, teils in dauernder H ö h e der Getreidepreise, teils ganz hauptsächlich in einer allzu großen K o n kurrenz von Käufern, die nur auf übertriebener Spekulation, oftmals wahrer Schwindelei im G ü terhandel und auf einer ungemäßigten Sucht des Adels nach Güterbesitz beruhte.» 60 Vgl. die Tabelle bei Koselleck, S. 672 f. 61 Vgl. unten S. 86 f. 62 Ein Beispiel aus Ostpreußen ist der Gütererwerb der Farenheids: D e r Kriegsrat J o h a n n Friedrich Wilhelm Farenheid war 1773 durch Erbschaft in den Besitz der Angerappschen Güter gelangt. Bis 1804 kaufte er neun Güter bzw. Güterkomplexe hinzu. V o n den 278 köllmischen Gütern, die bis 1793 von adligen Gutsbesitzern ausgekauft worden sind, befanden sich mehrere auch im Besitz dieser Familie, Stein, B d . 1, S. 2 3 2 ; Mauer, S. 76. 63 Siehe oben A n m . 42. 64 Buchholz, S. 82. 65 E b d . , S. 122. Vgl. auch S. 9 0 : «Im preußischen Staate nahm die Armut in eben dem Maße zu, in welchem das fehlerhafte Kreditsystem, wodurch der Adel gerettet werden sollte, die B e dürfnisse erster Notwendigkeit verteuerte und den Geldwert herabsetzte.» 66 Weber, Landwirtschaft, S. 2 0 f., 24. W e b e r bezog seine Kritik allerdings nicht nur auf die soziale Differenzierung innerhalb des guts besitzenden Adels, sondern auf die preußische Bevölkerung insgesamt. E r hielt es für höchst bedenklich, daß zu seiner Zeit (1808) ein Drittel der B e völkerung ohne eigenen Landbesitz in den Städten lebte. 67 Vgl. oben S. 75. 68 H . Mauer, Die private Kapitalanlage in Preußen während des 18. Jahrhunderts. M a n n -

226

Anmerkungen

zu Seite

84—89

heim 1921, S. 96. Martiny, S. 30 f. weist explizit darauf hin, daß die privaten Hypotheken den mit Abstand größten Teil der Verschuldung der Rittergüter in der Kurmark ausmachten; die unkündbaren Pfandbriefe machten demgegenüber nur 7,9% der Gesamtverschuldung aus. 69 A.Thaer, Einleitung zur Kenntnis der englischen Landwirtschaft, Bd. 1, Hannover 1801 2 , S. 701. Seine Empfehlung lautete: «Gelegenheit, Landwirtschaft zu treiben, würde einen schleunigen Abzug machen»; S. 702. 70 Davon allein 135 in Schlesien, 92 in Ostpreußen und Litauen, 53 in Westpreußen und 57 in Pommern. In Magdeburg wurden dazu im Vergleich nur sechs, in Halberstadt nur zwei, in Münster nur fünf und in Kleve/Mark gar nur ein Rittergut verkauft, Meitzen, Bd. 3, S. 412. 71 Ebd. 72 Ebd., S. 108. 73 Görlitz, Junker, S. 151; Stein, Bd. 1, S. 233. 74 Görlitz, ebd. 75 Ebd.; Stein, Bd. 1, S. 231 f.; Czybulka, S. 66. 76 Ziekursch, S. 11. 77 C. H. Hagen, Uber das Agrargesetz und die Anwendbarkeit desselben, Königsberg 1814, S. 53 f. 78 Ebd. und G. F. Knapp, Einführung in einige Hauptgebiete der Nationalökonomie, München 1925, S. 85. Solch verarmten Kleinadel gab es verstreut auch in einigen Gebieten Pommerns und im Süden und Südosten Ostpreußens, Czybulka, S. 11 u. 68 f. 79 Ziekursch, S. 59. 80 Martiny, S. 65 ff. Nach Koselleck (S. 80 f.) überstieg die Zahl der adligen Familien selbst ohne die polnischen Provinzen die Zahl der ritterlichen Besitzeinheiten um etwa das Dreifache. Zur Anzahl der adligen Rittergüter und Besitzeinheiten vor der Reform: Ebd., Anhang 1, S. 672 f. 81 Durch die dominierende Position des adligen Gutsbesitzerstandes in den Hintergrund gedrängt, sind die Pächter erst in den letzten Jahren wieder ins Blickfeld der historischen Forschung getreten. Neben den Domänenpächtern sind die zahlreichen Pächter privater Güter in ihrer Bedeutung erkannt worden. Damit ist zugleich die These, daß der gutsbesitzende Adel in Preußen seine Güter im wesentlichen selber bewirtschaftete sowie daß ausschließlich er der Träger des agrarökonomischen Fortschritts war, korrigiert und modfiziert worden. Vgl. v.a. die Arbeiten von Müller, Landwirtschaft, S. 109 ff., 115,131 ff. ;ders., Domänen, S. 165;ders., Bauern, Pächter, S. 176; ders., Fortschritt, S. 637; ders., Wirtschaftshistorische und agrarökonomische Preisaufgaben der deutschen Akademien der Wissenschaften im 18. Jahrhundert, in: J W G , 1972, Τ. 1, S. 204; ders. u. H . Kubitschek, Reformen und industrielle Revolution, in: J W G , 1965, T. 2, S. 198 f.; siehe auch Czybulka, S. 35. Nach Koselleck S. 82 lebten in Preußen um 1800 ca. ein Viertel der Adligen nicht mehr auf ihren Gütern, die folglich von Verwaltern oder Pächtern bewirtschaftet werden mußten. Eine Sozialgeschichte der Pächter, in der genaueres über Rekrutierung, Wirtschaftsweise, Finanzkraft mitgeteilt würde, steht jedoch noch immer aus. 82 Müller, Bauern, Pächter; ders., Landwirtschaft, S. 114, 121 f. 83 Ders., Domänen, S. 175. 84 Ebd., S. 192; ders., Landwirtschaft, S. 116; Czybulka, S. 36. 85 Siehe oben S. 74. 86 Buchholz, S. 38. 87 Müller, Domänen, S. 187. 88 F. Schmalz, Über Pachtungen, in: AdA, Bd. 7, 1808, S. 453. 89 H. Czerwinski, Die Befreiung der Bauern auf den ost- und westpreußischen Domänen, Diss. Königsberg 1910, S. 27 f., 34 ff., 38 f. 90 Ebd., S. 45 ff.; Müller, Landwirtschaft, S. 131 ff., 139 f. 91 Buchholz, S. 47, 51; siehe auch Müller, Landwirtschaft, S. 118 ff. 92 Vollborth, Über die hohen Verpachtungen der Güter als seinsollende Ursache der jetzigen Teuerung, in: AdA, Bd. 1, 1805, S. 378; zahlreiche weitere Belege bei Müller. 93 Ders., Landwirtschaft, S. 136 ff., bes. 139 f u. 140 f. 94 Biedermann, S. 245.

227

Anmerkungen

zu Seite 89—94

95 E b d . , S. 167. 96 Vgl. auch Ziekurschs Kritik der Gerichtsbarkeit und Verwaltung auf dem Lande, S. 121 ff. und sein kritisches Fazit: «mit Leichtigkeit konnten die Gutsherren bei Streitigkeiten über wirtschaftliche Angelegenheiten die staatliche Autorität zu ihren Gunsten in die Waagschale werfen». 97 Bassewitz, S. 16: «Die Rittergutsbesitzer vertraten die übrigen Stände des platten Landes in allen land- und kreisständischen Angelegenheiten»; vgl. auch S. 160 f. 98 Justizrat Schäffer in Pleß 1804, zit. bei Ziekursch, S. 157. 99 Das veranlaßte Ziekursch (S. 69) im H i n b l i c k auf Schlesien zu der kritischen Bemerkung, «daß ein Hinweis auf die Rechtssatzungen erst dann zur Erkenntnis der bestehenden Zustände beitragen kann, wenn zugleich der Beweis geliefert wird, daß jene Satzungen beachtet und durchgeführt, aber nicht in Vergessenheit geraten oder auf dem Papier stehen geblieben waren». 100 Zum Folgenden: Bassewitz, S. 21 f f . ; A. Skalweit, Benekendorfs O e c o n o m i a Forensis, in: Z A A , B d . 1, 1953, S. 50 ff.; Rumler, Bd. 33, S. 3 2 7 - 6 7 ; G o l t z , Arbeiterklasse, S. 24 f f . ; Müller, Landwirtschaft, S. 28 ff. 101 Krug, Abriß, S. 34. 102 Ziekursch, S. 78 ff. 103 Zit. bei Rumler, Bd. 33, S. 349. 104 E b d . , S. 346. 105 Mauer, Kreditwesen, S. 29. 106 Franz, Quellen, S. 311 f . ; Kraus, Gutachten, S. 70 ff. 107 Mauer, Kreditwesen, S. 30. 108 Stadelmann, Preußens Könige, S. 251 f. 109 G . Winter ( H g . ) , D i e Reorganisation des Preußischen Staates unter Stein und Hardenberg, Leipzig 1931, S. 129 f. 110 Ziekursch, S. 86 f. N o c h 1811 berichteten Sack und Schuckmann aus Oberschlesien, daß Gutsbesitzer dadurch eine optimale Ausnutzung der bäuerlichen Arbeitspflichten zu erreichen suchten, daß sie die Tage halbierten. Klein, R e f o r m , S. 146. 111 F . M e u s e l ( H g . ) , Friedrich August Ludwig von der Marwitz, 3 Bde., Berlin 1 9 0 8 - 1 3 , B d . 2/2, S. 233 ff.; F. W . v. Oertzen, Junker, Berlin 1939, S. 27 f. 112 Stein, B d . 1, S. 508 f. 113 E b d . ; vgl. auch Ziekursch, S. 119 f. A u f den im Besitz der D ö n h o f f befindlichen Friedrichsteiner Gütern machten die Einnahmen aus Bier- und Branntweinbrennerei unmittelbar nach den Getreideverkäufen den höchsten Gewinnposten aus. M . Gräfin D ö n h o f f , Entstehung und Bewirtschaftung eines ostdeutschen Großbetriebes, Diss. Basel 1935, S. 101. 114 Wie groß diese Belastung war, soll hier demonstriert werden: Für ein dienstfreies B a u erngut in Schlesien hat Krug für 1803 eine Ertrags- und Belastungsrechnung mitgeteilt. Das Bauerngut nahm ein:

Reichstaler

Groschen

V o n 4 Scheffel Aussaat an Weizen

12

18

Von 35 Scheffel Aussaat an Roggen V o n 1 Scheffel Leinsamen (eigener Bedarf) V o n 7 Scheffel Gerste (eigener Bedarf)

80

20

Von 8 Metzen Erbsen (eigener Bedarf) V o n 32 Scheffel Hafer (eigener Bedarf) V o n 45 Schafen

-

-

-

-

-

-

-

-

30

-

V o n Garten- und Wiesennutzung

-

-

V o n 4 Nutzkühen

-

-

129

20

228

Anmerkungen

zu Seite

94-97

Degemgegenüber betrugen die jährlichen Abgaben und Ausgaben: Reichstaler

Groschen

Königliche Steuern (monatlich 2 R t r . 29 G r )

35

18

Herrschaftlicher Erbzins

6

25

Dienst- und Hühnergeld

3

Dreidinggeld Salzgeld

1

20 5

7 2

Gemeinde- und Schulgeld

20 20

Gesindelohn

38

Für den Schmied F ü r den Stellmacher und Riemer

10

-

8

-

Schornsteinfeger und Kollektengeld B ö t t c h e r und sonstiges

-

16

-

1 115

-

4

Von diesem Gut, auf dem der Bauer dem Gutsherrn keinerlei Dienste zu leisten hatte, verblieb also ein reiner Ertrag von 14 Reichstalern und 16 Silbergroschen; Krug, Nationalreichtum, Bd. 2, S. 468 ff. W i e mag es da erst den Scharwerksbauern ergangen sein, etwa den dreizehn Bauern der Stargordtschen Wirtschaft in Hinterpommern, die täglich mit einem Knecht, einer Magd und vollem Gespann zum Dienst kommen mußten? H . G r a f v. Borcke, Beschreibung der Stargordtschen Wirtschaft in Hinterpommern, 1779, in: Franz, Quellen, S. 276 ff. 115 F . - W . Henning, Bauernwirtschaft und Bauerneinkommen in Ostpreußen im 18. J a h r hundert, Stuttgart 1969. Zur Variation der Arbeitsbelastung bei den preußischen Bauern vgl. J . v. J o r d a n - R o z w a d o w s k i , D i e Bauern des 18. Jahrhunderts und ihre Herren im Lichte der neuesten deutschen Forschungen, in: J N S , 3. F . , Bd. 20, 1900, S. 3 4 7 ff. 116 Henning, Bauernwirtschaft, S. 233 f . ; ders., Dienste und Abgaben der Bauern im 18. Jahrhundert, Stuttgart 1969, S. 9 ff. 117 Aubin, S. 169. 118 Czybulka, S. 43 f. « V o n hier aus gesehen gewinnen auch die vielgerühmten Hilfsmaßnahmen des Staates in Krisenzeiten ein anderes Gesicht. D i e Niederschlagung der Steuerrückstände, die Gewährung von Steuerfreiheit bei Brandschäden oder Neubauten, die Berücksichtigung von Unglücksfällen wie Viehseuchen und Mißernten waren bitter notwendig, um den völligen Zusammenbruch dieser ausgebeuteten Schicht zu verhindern, von deren Arbeitsertrag der Staatsapparat zu einem beträchtlichen Teil sein Leben fristete.» 119 A. Lips, Deutschlands Nationalökonomie, Gießen 1830, S. 65. 120 R . Grabower, D i e preußischen Steuern vor und nach den Befreiungskriegen, Berlin 1932, S. 133. 121 Lips, Nationalökonomie, S. 57. 122 R . Rosdolsky, T h e Distribution of the Agrarian Product in Feudalism, in: J E H , Bd. 11, 1951, S. 2 4 7 - 6 5 . 123 Ich schließe mich hier Rosdolskys Argumentation an, die auch die Berechnungsweise der bäuerlichen Belastung durch Henning in Frage stellt. Henning rechnet die gesamte bäuerliche Belastung auf Geldwerte um. Dabei wird nicht deutlich, wie der gemeinsame Geldwert-Nenner zustande k o m m t . 124 R o s d o l s k y , S. 2 5 5 f. 125 Bassewitz, S. 215. 126 B ö h m e , S. 8 ff. 127 Philippson, Bd. 1, S. 449. 128 Müller, Landwirtschaft, S. 121 f f . ; ders., Fortschritt, S. 6 4 2 ; H . Harnisch, Bauernein-

229

Anmerkungen

zu Seite

97-100

kommen, feudale Ausbeutung und agrarischer Fortschritt in der M a r k Brandenburg, in: J W G , 1970, Τ . 1, S. 191 ff. Zur Einkommensentwicklung der Bauern vgl. Henning, Bauern Wirtschaft; und ders., Dienste; sowie die zustimmende Rezension durch R . Berthold, Die Lage der Bauern im 18. Jahrhundert und die bäuerlichen E i n k o m m e n , in: J W G , 1970, Τ . 1, S. 185 ff. 129 Diese These wird heute generell gegenüber den früheren Arbeiten von Knapp und G o l t z vertreten, die noch sehr dezidiert der Ansicht waren, daß das Entstehen der ländlichen U n t e r schichten auf die Auflösung der Ständeordnung mit dem O k t o b e r e d i k t zurückzuführen und auch erst von diesem Zeitpunkt an zu beobachten sei. Vgl. Knapp; G o l t z , Arbeiterklasse; ders., Landwirtschaft, Bd. 2, S. 190 ff. D a ß die Differenzierung der dörflichen sozialen Schichtung bis zum Spätmittelalter zurückreicht, hat W . A. B o e l c k e für die Oberlausitz gezeigt: Wandlungen der dörflichen Sozialstruktur während Mittelalter und Neuzeit, in: W e g e und Forschungen der Agrargeschichte, F s . G . Franz, Frankfurt 1967, S. 80 ff. Zur Konservierung der ländlichen Sozialordnung durch das Allgemeine Landrecht, siehe oben S. 5 7 f f . Allgemein zur Entwicklung der unterbäuerlichen Schichten in Deutschland: G . Franz, Geschichte des deutschen Bauernstandes vom frühen Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert, Stuttgart 1970, S. 2 1 4 f f . ; H . - L . Schmidt, D i e soziale Lage der Landbevölkerung im 18. Jahrhundert sowie Probleme ihrer U m gestaltung, Diss. Berlin 1965; J . Peters, Ostelbische Landarmut - Sozialökonomisches über landlose und landarme Agrarproduzenten im Spätfeudalismus, in: J W G , 1967, T . 3 , S. 2 5 5 f f . 130 Bassewitz, S. 2 1 ; Skalweit, O e c o n o m i a Forensis, S. 53 f. 131 Weber, Landwirtschaft, S. 74 f. U b e r L ö h n e in Ostpreußen, die sehr differenziert waren im Hinblick auf Naturalienanteile, regionale Besonderheiten sowie den jeweiligen Status der Empfänger, vgl. Kern, S. 187 u. 214 ff. 132 Ziekurseh, S. 259. 133 Kraus, Gutachten, S. 195 ff. 134 Thaer, Grundsätze, S. 102. 135 A . Neumann, D i e Bewegung der Löhne der ländlichen Arbeiter im Zusammenhang mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Königreich Preußen gegenwärtigen U m fangs vom Ausgang des 18. Jahrhunderts bis 1850, Berlin 1911, S. 120. 136 Bei der Untersuchung der Friedrichsteiner G ü t e r war denn auch einer der Hauptgründe für die günstige G e w i n n - K o s t e n - R e l a t i o n in der Zeit zwischen 1763 und 1806 «das sehr niedrige L o h n k o n t o » . D ö n h o f f , S. 98 f. 137 Krug, Nationalreichtum, B d . 1, S. 459 u. 472 ff. 138 Müller, Landwirtschaft, S. 80; ders., D i e Entwicklung der Anbauverhältnissein der märkischen Landwirtschaft vor den Agrarreformen von 1807, in: J W G , 1964, Τ . 1, S. 239. 139 Aubin, S. 158 f. 140 Stein, B d . 1, S. 300. Hierzu kamen noch die auf dem Lande lebenden Handwerker, die Böttcher, Bäcker, Drechsler, Färber, Feldscher, Leineweber, Müller, Maurer, Radmacher, Schlosser und Schneider, die zusammen noch einmal 1903 Personen ausmachten. Vgl. auch E i n zelnachrichten über die soziale Schichtung auf ostpreußischen Gütern und in D ö r f e r n bei B ö h me, S. 25 u. 43 f. 141 E b d . , S. 357 ff. ; F . K . Riemann, Ackerbau und Viehhaltung im vorindustriellen Deutschland, Kitzingen 1953, S. 99. 142 Bevölkerungs-Ploetz, S. 19 und J . v. Braun, D i e ostdeutsche Wirtschaft in ihrer vorindustriellen Entwicklung, in: Das östliche Deutschland, hg. vom Göttinger Arbeitskreis, W ü r z b u r g 1959, S. 625. 143 Ziekurseh, S. 76. a = Zahlen für 1767; b = Zahlen für 1778. F ü r Sachsen ist die gleiche

Bauern bäuerliches Gesinde Gärtner u. Häusler

230

1550

1750

1843

50% 13% 4,5%

26% 7%

14% 4%

30%

47%

Anmerkungen zu Seite

100-105

T e n d e n z in der Differenzierung der ländlichen Bevölkerung von K. Blaschke, Zur Bevölkerungsgeschichte Sachsens v o r der industriellen Revolution, in: Beiträge z u r Deutschen W i r t schafts- und Sozialgeschichte, Berlin 1962, S. 149, untersucht w o r d e n . D e r T r e n d z u r Z u n a h m e der ländlichen Unterschichten setzt sich bis zur Mitte des 19. J a h r h u n d e r t s fort, wie die Tabelle zeigt (Siehe Tabelle S. 230 unten). Siehe auch W . Fischer, der Industrialisierung in Deutschland, in: ders., Wirtschaft u n d Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung, Göttingen 1972, S. 467. Vergleichend f ü r andere europäische Regionen Β. H . Slicher van Bath, T h e Agrarian H i s t o r y of W e stern E u r o p e A. D . 500-1850, L o n d o n 1963, S. 310 ff. 144 Braun, S. 615 u. Kisch, S. 355. 145 E b d . , S. 356. 146 D a n e b e n in der K u r - und N e u m a r k 41 517, in den westlichen Teilen Preußens 20293 u n d 36951 in den übrigen P r o v i n z e n . Braun, S. 615. 147 Vgl. dazu D . Hilger, Fabrik, in: O . B r u n n e r u.a. (Hg.), Geschichtliche G r u n d b e g r i f f e Bd. 2, Stuttgart 1975, S. 233 ff. 148 Kisch, S. 356 f. 149 Vgl. L. Brentano, U b e r den grundherrlichen C h a r a k t e r des hausindustriellen Leinengewerbes in Schlesien, in: ZSW, Bd. 1, 1893, S. 318 ff.; vgl. auch Kisch, S. 351 f. 150 Ebd., S. 352 ff. 151 E b d . , S. 356. 152 E b d . , S. 354. 153 Vgl. z u m Kaufsystem: J. Schlumbohm, Produktionsverhältnisse - Produktivkräfte Krisen in der Proto-Industrialisierung, in: Kriedte, S. 202 ff. 154 Kisch, S. 383. 155 Z u m Verlagssystem ausführlich S c h l u m b o h m , S. 210 ff.

Anmerkungen

zu Teil j

1 D i e preußischen Agrarreformen sind von den H i s t o r i k e r n unter verschiedensten Aspekren betrachtet u n d sehr unterschiedlich beurteilt w o r d e n . Kontrovers sind v.a. die Frage der politischen Kontinuität, der sozialpolitischen Implikationen u n d der ö k o n o m i s c h e n Bedingungen und Folgen der A g r a r r e f o r m e n . a) D e r Kontinuitätsthese, mit der die A g r a r r e f o r m e n nach 1807 als Verlängerung der Agrarpolitik des 18. Jahrhunderts interpretiert w o r d e n sind (vgl. die Literatur o b e n S . 2 1 2 u n d S . 2 1 4 A n m . 6 und 33), läuft häufig der Vorwurf parallel, die A g r a r r e f o r m e n nach 1807 hätten, da sie den Bauernschutz aufgaben, wichtige Prinzipien der Agrarpolitik des 18. J a h r h u n d e r t s verletzt. Gelegentlich finden sich beide A r g u m e n t e nebeneinander bei demselben A u t o r , bei Schmoller, Kampf des Königtums, S. 245 ff., sogar im selben Aufsatz. Diese letztlich moralisch argumentierende Interpretation, in der den A g r a r r e f o r m e n nach 1807, weil sie die Absichten der Könige des 18. J a h r h u n d e r t s eingelöst hätten, entweder eine höhere Legitimation erteilt wird oder umgekehrt: in denen sie als an eben diesen Prinzipien erscheinen, wird häufig durch personalistische Überlegungen weitergeführt: Problematische Aspekte der A g r a r r e f o r m e n nach 1807, wie die A u f h e b u n g des Bauernschutzes, die gutsbesitzerfreundliche Entschädigungsregelung u.a. werden der der Steinschen Absichten d u r c h H a r d e n b e r g zugeschrieben. Vgl. Schmoller, e b d . ; L e h m a n n , Stein, Bd. 3, S. 83 ff.; W . Treue, Wirtschafts- u n d Sozialgeschichte Deutschlands im 19. J a h r h u n d e r t , in: B. G e b h a r d t , H a n d b u c h der Deutschen Geschichte, Bd. 3, Stuttgart 1970 9 , S. 384 ff. u.v.a. A u c h die heftig geführte, in ihrer Sprengkraft heute k a u m m e h r einsehbare Kontroverse zwischen E. v. Meier u n d M. L e h m a n n , die in der H a u p t s a c h e d a r u m ging, ob Stein ein Anhänger der Französischen Revolution war und die französischen Prinzipien auf Preußen übertragen habe - eine Kontroverse, die sich jedoch nicht zentral an der Agrarpolitik e n t z ü n d e t e - , gehört zu dieser Richtung personalistischer und moralisierender Geschichtsschreibung. Lehmann, Stein; E. v. Meier, Französische Einflüsse auf die Staats- u n d Rechtsentwicklung Preußens im 19. J a h r h u n d e r t , Bd. 2, Leipzig 1908, S. 274 ff., 407 ff.; M. Lehmann, D i e

231

Anmerkungen

zu Seite 105

preußische R e f o r m von 1808 und die Französische Revolution, in: P J , 1908; E . v. Meier, D e r Minister vom Stein, die französische Revolution und der preußische Adel, Leipzig 1908. D i e jüngere Literatur hat diese Problemstellungen der älteren Geschichtsschreibung zugunsten o b jektivierenden Ansätze zurückgedrängt, mit denen die Agrarreformen als Einleitung der liberalen Wirtschaftsgesellschaft, als staatlich bewirkter , als legal durchgeführte Sozialrevolution interpretiert oder auf ihren Zusammenhang mit militärischen und politischen Zielen befragt worden sind. Vgl. Lütge, Agrarverfassung, S. 201 f f . ; ders., Deutsche Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Berlin 1966 3 , S. 436 f f . ; ders., Bauernbefreiung, in: H S W , B d . 1, T ü b i n gen 1956, S. 658 ff.; Ipsen, Bauernbefreiung, S. 154 ff.; C o n z e , Quellen, Einleitung; Koselleck, S. 4 8 7 ff.; Klein, R e f o r m , S. 127 ff. b) Knapp, der besonders an den sozialpolitischen Folgen der Agrarreformen interessiert war, vertrat die These, daß ein Teil der Bauern, denen die Hauptlast bei den Regulierungen und A b l ö sungen aufgebürdet worden sei und die ö k o n o m i s c h und privatrechtlich den stärkeren G u t s b e sitzern ausgeliefert worden seien, ökonomisch nicht mehr bestehen konnten. Als unmittelbare Folge der Agrarreformen wurden die selbständigen Bauern dezimiert, ein umfangreiches Landproletariat entstand. Damit wurde zwar den Gutsbesitzern in der Frage der Arbeitsverfassung entgegengekommen, die schädlichen sozialpolitischen Folgen wurden jedoch als Landbesitzkonzentration, Landflucht, Fehlen eines bäuerlichen Mittelstandes, Proletarisierung der Landbevölkerung und die alljährliche Flut von ausländischen Wanderarbeitern in der zweiten Jahrhunderthälfte deutlich. Conrad hat demgegenüber die Agrargesetze positiv bewertet: D a der Großgrundbesitz der Träger des ö k o n o m i s c h e n Fortschritts war, mußten, wie er meinte, die R e formen v.a. die wirtschaftliche Umstellung für die Gutsbesitzer erleichtern und die Interessen des Gutsbesitzes wahrnehmen. Dabei war es ö k o n o m i s c h rational, daß der Gutsbesitz erweitert wurde und ihm durch die Regulierungskonditionen die notwendigen Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt wurden. D a ß infolge der Agrarreformen viele Bauern eingingen, lag ebenso in der Rationalität der ökonomischen Entwicklung wie das Entstehen der Landarbeiterschaft. Vgl. J . Conrad, Grundriß zum Studium der politischen Ö k o n o m i e , B d . 2, Jena 1910, S. 41 ff.; in der Tradition Conrads auch Ipsen, Bauernbefreiung, S. 157; verdecktauch Lütge, U b e r die Auswirkungen der Bauernbefreiung in Deutschland, in: ders., Studien zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Stuttgart 1963, S. 203 f . : Die Rentabilität der Landwirtschaft insgesamt sei bei den Agrarreformen mit dem Interesse an der Erhaltung eines lebensfähigen Bauernstandes kollidiert. D i e R e f o r m e r hätten sich für ersteres und damit für die Interessen der Gutsbesitzer entschieden. Die unterschiedliche Bewertung der Agrarreformen durch Knapp und Conrad ist in der F o r schung häufig aufgegriffen und variiert worden, wobei die Kontroversen sich praktisch immer auf die bereits von Knapp und Conrad vorgetragenen Argumente zurückführen lassen. Eine gute Zusammenfassung der Positionen, die in der Literatur in der Frage des «historischen Unrechts» an den Bauern vertreten worden sind, findet sich bei G . Moll, D i e kapitalistische Bauernbefreiung im Klosteramt Dobbertin, R o s t o c k 1968, S. 13 ff. c) In der ökonomischen Bewertung der Agrarreformen treten v.a. die Differenzen zwischen der Geschichtswissenschaft in der D D R und in der Bundesrepublik zutage: Während Lütge, C o n z e , Ipsen, Koselleck u.a. die These vertreten, daß mit den Agrarreformen die liberale Wirtschaftsgesellschaft eingeleitet worden sei, und die Agrarreformen - wenn auch mit sozialen K o sten verbunden - in einem langwierigen Prozeß doch ökonomisch erfolgreich waren, sehen die D D R - H i s t o r i k e r die Agrarreformen in einem anderen theoretischen Beziehungsgeflecht: Sie interpretieren die Agrarreformen als (notwendige) Reaktion auf den bereits vor 1806/7 weiter fortgeschrittenen Entwicklungsstand der Produktivkräfte, der die feudalen Produktionsverhältnisse zu sprengen drohte. Die Agrarreformen hätten die Produktionsverhältnisse auf eine neue Grundlage gestellt und seien, da sie die ursprüngliche Akkumulation vorangetrieben hätten, ein wichtiger Schritt beim D u r c h b r u c h des Kapitalismus in der Landwirtschaft gewesen. D e r «preußische Weg> (Lenin) der Entwicklung der Landwirtschaft liege im lang anhaltenden Ubergangscharakter der Landwirtschaft von der feudalen zur kapitalistischen Produktionsweise. E r sei der Preis für die ökonomische Sicherung der gutsherrlichen Wirtschaft und habe bei der bäuerlichen Bevölkerung zu hohen sozialen Kosten geführt. H . Paul, Zur Frage der Ubereinstimmung der Produktionsverhältnisse mit dem Charakter der Produktivkräfte beim Ubergang vom Feuda-

232

Anmerkungen

zw Seite

105-109

lismus zum Kapitalismus in der Landwirtschaft Preußens, Diss. Leipzig 1957, S. 4 ff., 63 ff., 454 f.; H. Mottek, Wirtschaftsgeschichte Deutschlands, Bd. 2, Berlin 1973, S. 18 ff.; Müller, Landwirtschaft; G. Moll, Kapitalistische Bauernbefreiung und industrielle Revolution. Zur Rolle des «Loskaufst, in: JWG, 1972, Τ. 1, S. 269 ff.; ders., Dobbertin, S. 9 ff.; H. Bleiber, Zur Problematik des preußischen Weges der Entwicklung des Kapitalismus in der Landwirtschaft, in: ZfG, Bd. 13, 1965, S. 57 ff.; R. Berthold, u.a., Der preußische Weg der Landwirtschaft und neuere westdeutsche Forschungen, in: JWG, 1970, T. 4, S. 259 ff.; J. Kuczynski, Zur Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus Bd. 10: Zur politökonomischen Ideologie in Deutschland vor 1850 und andere Studien, Berlin 1960, S. 59 ff. 2 Vgl. auch Lehmann, Stein, Bd. 2, S. 272 ff.; Ritter, S. 214 ff.; Simon, S. 88 ff.; Huber, S. 183 ff.; Lütge, Agrarverfassung, S.201 ff.; Klein, Reform,S. 127ff.;Stein, Bd. 2, S. 89ff.;Ziekursch, S. 277 ff. 3 Das hat meist nur dazu geführt, daß die angeblichen Verfälschungen der Hardenbergschen Gesetzgebung gegenüber den höher legitimierten Absichten Steins angeprangert wurden, vgl. oben Anm. 1.

6.

Kapitel

1 Stadelmann, Preußens Könige, S. 83 ff., 230 f., 271 f., 292 ff., 301 ff., 318 f., 323 f.; Knapp, Bd. 1, S. 81 ff. 2 Siehe unten S. 109 f. 3 Preußische Gesetzsammlung (GS) 1807, Nr. 16; Knapp, Bd. 1, S. 126 ff.; Bd. 2, S. 147 ff. 4 Für Ost-, Westpreußen und Litauen GS 1808, Nr. 26; für Schlesien GS 1809, Nr. 75; für Pommern und die Marken GS 1810, Nr. 100; vgl. auch Knapp, Bd. 1, S. 139 ff.; Bd. 2, S. 197 ff. 5 Bei den Bauern mit schlechteren Besitzrechten, die, um dienstfreie Eigentümer ihrer Stellen zu werden, i.d.R. einen Teil ihres Landes (ein Drittel oder die Hälfte, je nach Besitzrecht) an die Gutsherren abtreten mußten, sprach man von Regulierungen. Bei den Bauern mit den besseren Besitzrechten - Erbzins, Erbpacht und Eigentum bei denen lediglich die Dienste kapitalisiert wurden, sprach man von Ablösungen. 6 Knapp, Bd. 1, S. 161 ff., 184 ff.; Bd. 2, S. 225 ff., 353 ff. 7 Ebd., Bd. 1, S. 201 ff. 8 Vgl. auch die Zusammenfassung der Auswirkungen der Agrarreformen auf die sozialen Schichten bei Koselleck, S. 555 ff.; siehe unten S. 164-85. 9 Siehe dazu unten S. 130-35. 10 H. Harnisch, Statistische Untersuchungen zum Verlauf der kapitalistischen Agrarreformen in den preußischen Ostprovinzen (1811 bis 1869), in: JWG, 1974, T. 4, S. 159 f., 163 f., Tab. VII, S. 170 f.; D. Saalfeld, Zur Frage des bäuerlichen Landverlustes im Zusammenhang mit den preußischen Agrarreformen, in: ZAA, Bd. 11, 1963, S. 163 ff.; Jordan, S. 40; H. Mauer, Das Schicksal der erledigten Bauernhöfe in den östlichen Provinzen Preußens zur Zeit der Bauernbefreiung, in: FBPG, Bd. 24, 1911, S. 249. Zu diesem Abschnitt vgl. außerdem die offiziellen Erhebungen: Die Resultate der bis Ende 1848 ausgeführten Regulierungen, Ablösungen und Gemeinheitsteilungen, in: Meitzen, Bd. 4, S. 273-303; und: Veränderungen, welche die spannfähigen bäuerlichen Nahrungen in den sechs östlichen Provinzen der preußischen Monarchie und in der Provinz Westfalen durch die Bodenbewegung während des Zeitraums von 1816 bis Ende 1859 nach Ausweis der im Jahre 1860 aufgenommenen Matrikeln erlitten haben. Eine Denkschrift, bearbeitet im Ministerium für die landwirtschaftlichen Angelegenheiten, in: ZKPSB, Bd. 5, 1865, S. 1-25; außerdem: JSPS, 1. Jg., 1863, S. 170 f.; Meitzen, Bd. 1, S. 433; K. L. Hering, Uber die agrarische Gesetzgebung in Preußen, Berlin 1837; G. v. Viebahn, Statistik des zollvereinten und nördlichen Deutschland, Bd. 2, Berlin 1862, S. 575-86; A. v. Miaskowski, Zur Geschichte der neueren Veränderungen in der Verteilung des deutschen Grundeigentums, in: Sch. Jb., Bd. 6, 1882, S. 1171-1222; Knapp, Bd. 1, S. 256-73; Schmoller, Kampf des Königtums; J. v. d. Goltz, Auswirkungen der Stein-Hardenbergschen Agrarreformen im Laufe des 19. Jahrhunderts, Diss. Göttingen 1936, S. 66 ff., 99; Goltz, Landwirtschaft, Bd. 2, S. 155 f.; Lütge, Agrar233

Anmerkungen

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109-112

Verfassung, S . 2 4 5 ; ders., Auswirkungen, S. 2 0 5 f . ; Koselleck, S . 494 f., 4 9 8 f f . ; Berthold, u.a., Preußischer W e g ; zur D o m ä n e n r e f o r m siehe: K . Brase, D e r Einfluß der Bauernbefreiung auf die Belastung der Scharwerksbauern in Ostpreußen, Diss. Göttingen 1967; Czerwinski; Lehmann, Stein, Bd. 2, S. 318 f., 326 f . ; Koselleck, S. 140 f. Schwierigkeiten, die statistischen Ergebnisse der Agrarreformen zu ermitteln, liegen außer in der Ungenauigkeit vieler verfügbarer Zahlen an der häufig bestehenden Unvergleichbarkeit der Zahlen untereinander sowie daran, daß viele F a k t o ren, wie etwa der Besitz Wechsel, nicht eindeutig auf die Agrarreformen zurückgeführt werden können, sondern zu einem großen Teil unmittelbare wie mittelbare Folgen des Krieges und der Agrarkrise oder auch Folge der Güterspekulationen waren. W e n n diese Vorbehalte, die einer Statistik der Agrarreformen entgegengebracht werden müssen und die alle Berechnungen zu Schätzungen machen, berücksichtigt werden, läßt sich dennoch ein Eindruck der G r ö ß e n v e r hältnisse und der Folgen der R e f o r m e n vermitteln; dabei wird versucht, die zahlenmäßigen E r gebnisse so weit wie möglich auf vergleichbare G r ö ß e n zu bringen. 11 Saalfeld, Frage, S. 170; Koselleck, S. 498 f. 12 O . H i n t z e , Die Hohenzollern und ihr Werk, Berlin 1916 8 , S. 427; Treitschke, B d . 1, S. 2 7 2 ; Lehmann, Stein, Bd. 2, S. 326 f. 13 Koselleck, S. 140 f . ; Czerwinski, S. 44, 51 f. 14 Brase, S. 141 ff.; vgl. auch Stein, Bd. 3, S. 7 f f . ; V . Gropp, D e r Einfluß der Agrarreform des beginnenden 19. Jahrhunderts auf H ö h e und Zusammensetzung der preußischen Staatseinkünfte, Berlin 1967. 15 Lehmann, Stein, Bd. 2, S. 318 f . ; Ritter, S. 233 f. 16 Knapp, B d . 2, S. 195. 17 Meitzen, Bd. 1 , S . 433 u. B d . 4, S. 302 f . ; Harnisch, U n t e r s u c h u n g e n ^ . 155; Koselleck, S. 494 f., A n m . 29. 18 Z K P S B , Bd. 5, 1865, S. 4. 19 Hering, S. 112 f. 20 N a c h Extrapolationen und Schätzungen von Knapp, B d . 1, S. 263 ff. 21 Meitzen, B d . 1, S. 433 u. B d . 4, S. 302 f. 22 Berthold u.a., Preußischer Weg, S. 2 8 6 . Die abenteuerliche Berechnung von E . Langelüddecke, Zum Grundsatz der Entschädigung und des Loskaufs bei den Eigentumsregulierungen und Dienstablösungen der ostelbischen Bauern Preußens im 19. Jahrhundert, in: Z f G , Bd. 8, 1960, S. 8 9 0 - 9 0 8 , der behauptet, fast 72 % (!) der Bauern seien vor 1850 von den R e f o r m e n ausgeschlossen worden, beruht auf einer falsch wiedergegebenen Zahl von Meitzen. Danach sollen angeblich nur 4 5 4 4 0 Bauern reguliert worden sein. Tatsächlich nennt Meitzen jedoch die sehr viel höhere Zahl von 7 0 5 7 9 bis 1850 regulierten Eigentümern, so daß Langelüddecke ein völlig verzerrtes Bild zeichnet. 23 Schmoller, Kampf des Königtums, S. 2 5 3 . 24 Hering, S. 112 f. 25 Stein, Bd. 3, S. 159; Harnisch, Untersuchungen, S. 155. 26 J . D . G . Rumpf, Die preußische Monarchie in Hinsicht ihrer B e w o h n e r und ihres N a t i o nalreichtums, Berlin 1825, S. 130. 27 Harnisch, Untersuchungen, S. 157; Knapp, B d . 1, S. 2 6 6 f. 28 E b d . 2 9 Bleiber, R e f o r m . S. 53 f. Danach sollen bis 1848 nur 5 5 6 0 Regulierungen und 95 014 A b l ö sungen vorgenommen worden sein und danach 7 5 0 0 Regulierungen und 3 6 6 4 7 9 Ablösungen. 3 0 Z K P S B , B d . 5, 1865, S. 5; Miaskowski, S. 1207. 31 F ü r die Erhebung von 1848 sind neuerdings Zweifel erhoben worden. Harnisch, Untersuchungen, S. 162, vertritt die Meinung, daß unter dem Eindruck der Revolution die bäuerlichen Landverluste heruntergespielt worden seien; vgl. seine Neuberechnungen ebd. 32 Koselleck, S. 5 0 0 . 33 34 35 über

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Z K P S B , B d . 5, 1865, S. 5; Miaskowski, S. 1208 f. Siehe oben A n m . 31. Mauer, Schicksal, S. 2 5 5 ; Harnisch, Untersuchungen, S. 159 f f . ; genaue Nachweisungen die Verluste von Bauernland an den Gutsbesitz in der Provinz Ostpreußen (insgesamt ca.

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112-121

1,2 Mill. Morgen) bei Stein, Bd. 3, S. 261 f f . ; über Fehlerquellen der offiziellen Statistik ebd., S. 283 ff. 36 Jordan, S. 2 8 . 37 G o l t z , Auswirkungen, S. 66 hat die Meinung vertreten, daß man mindestens von 6 % bäuerlichen Landverlusts ausgehen müsse. 38 Brase, S. 146 f. 39 Saalfeld, Frage, S. 166 u. 171; Koselleck, S. 503 f. 40 Siehe oben S. 109 f. 41 Abel, Agrarkrisen, S. 205 ff. 42 So v.a. in Österreich 1781, in Dänemark 1788, in Schleswig-Holstein 1797, in Baden 1783, in Frankreich 1789 und im neu gegründeten H e r z o g t u m Warschau 1806. Vgl. auch C o n z e , Quellen, S. 54 f f . ; Franz, Quellen, S. 2 8 7 f f . ; Lehmann, Stein, Bd. 2, S. 2 9 0 . 43 Kraus, Gutachten; A . Thaer, Grundsätze der rationellen Landwirtschaft, 4 Bde., Berlin 1 8 0 9 — 1 8 1 2 J . C h . Wöllner, Preisschrift wegen der eigentümlichen Besitzungen der Bauern, Berlin 1768; Ü b e r die Abstellung der Handdienste, Braunschweig 1771; C h . A . W i c h m a n n , U b e r die natürlichsten Mittel, die Frondienste bei K a m m e r - und Rittergütern ohne Nachteil der Grundherrn aufzuheben, Leipzig 1795; C . D . Hüllmann, Historische und staatswirtschaftliche Untersuchungen über die Naturaldienste der Gutsuntertanen, Berlin 1803; J . F . Meyer, U b e r Herrendienste und deren Aufhebung, Celle 1803; Keine Erbuntertänigkeit, Königsberg 1808. 44 Klein, R e f o r m , S. 24, 130 ff.

/.

Kapitel

1 Siehe oben S. 50 ff. 2 Die wichtigsten sind: Steins Nassauer Denkschrift, in: Stein, Briefe, B d . 2 / 1 , S. 3 8 0 f f . ; Hardenbergs und Altensteins Rigaer Denkschriften, in: Winter, Reorganisation, S. 302 ff., 364 f f . ; Steins «Politisches Testament», in: Stein, Briefe, B d . 2/2, S. 988 ff. 3 Knapp, B d . 1, S. 126 ff., B d . 2, S. 147 ff. 4 Meusel, B d . 1, S. X X X I I . 5 Winter, Reorganisation, S. 396. 6 Lehmann, Stein, B d . 1, S. 2 1 5 . 7 S o Altenstein in: Winter, Reorganisation, S. 4 0 9 . 8 E b d . , S. 317. 9 Knapp, B d . 2, S. 174 f. 10 E b d . , B d . 1, S. 126 f f . ; B d . 2, S. 147 ff. 11 O d e r wie Koselleck das Selbstverständnis der Bürokratie beschrieben hat: « D e n Weltplan erkennend und ihn vorantreibend», S. 160. 12 Die folgenden Überlegungen schließen sich eng an einen Aufsatz von M . Landau an: D e c i sion T h e o r y and Comparative Public Administration, in: C P S , B d . 1, 1968, S. 1 7 5 - 9 5 . 13 Vgl. die Beschreibung des T y p s von Verwaltungshandeln und politischer Planung bei C h . E . Lindblom, T h e Science of Muddling Through, i n : P A R , 1959,dt. jetzt: Inkrementalismus: D i e Lehre vom in: W . - D . N a r r u . C . O f f e ( H g . ) , Wohlfahrtsstaat und Massenloyalität, Köln 1975, S. 1 6 1 - 7 7 . 14 Einzelheiten bei Knapp. 15 Vgl. auch W . Steffens, Hardenberg und die ständische Opposition 1810/11, Leipzig 1907. 16 Winter, Reorganisation, S. 396. 17 O k t o b e r e d i k t : Vorbemerkung. 18 D . Gerhard u. W . N o r w i n (Hg.), Die Briefe Barthold G e o r g Niebuhrs, B d . 2, Berlin 1929, S. 81; Ranke, Denkwürdigkeiten des Staatskanzlers Fürsten von Hardenberg, B d . 4, Leipzig 1877, S. 2 3 7 ff. 19 Besonders bei Stein waren Rücktrittsdrohungen ein beliebtes Mittel, um D r u c k auf den König auszuüben und damit seine Ziele zu erreichen. Allgemein zum Folgenden: Rosenberg, Bureaucracy, S. 205 f.

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Anmerkungen

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121-124

2 0 Vgl. zahlreiche Beispiele bei Winter, Reorganisation und Stein, Briefe, B d . 2. Siehe auch Ritter, S. 288, 355 f.; R . C . Raack, T h e Fall of Stein, C a m b r i d g e l 9 6 5 ; ders., When Plans Fail: Small G r o u p Behavior and Decision-making in the Conspiracy of 1808 in G e r m a n y , in: J C R , Bd. 14, 1970, S. 3 ff. 21 Niebuhr, Briefe, Bd. 2, S. 92. 22 F. Rühl ( H g . ) , Briefe und Aktenstücke zur Geschichte Preußens unter Friedrich Wilhelm I I I . , vorzugsweise aus dem Nachlaß von F . A. v. Stägemann, Bd. 1, Leipzig 1899, S. 152; Ranke, Denkwürdigkeiten, B d . 4, S. 2 3 9 f f . ; Klein, R e f o r m , S. 150. 23 D e r von den Franzosen abgefangene Brief, der eine wichtige Rolle bei Steins Sturz gespielt hat, war an Wittgenstein gerichtet, Stein, Briefe, B d . 2 / 2 , S. 817 f. In einem früheren Brief an Wittgenstein hieß es: «Ich rechne auf E w . D u r c h l . Beistand und die mir zugesagte kräftige und einsichtsvolle Unterstützung» (ebd., S. 750). 24 Vgl. die Auseinandersetzung um die Kabinettsregierung zwischen Stein und Hardenberg auf der einen Seite und B e y m e auf der anderen Seite, aus der klar hervorgeht, wie stark die sachliche Kontroverse von persönlichen Machtambitionen Steins und Hardenbergs überlagert war; Stein, Briefe, B d . 2 / 1 , S. 312 ff.; Ranke, Denkwürdigkeiten, Bd. 4, S. 98 ff., S. 402 ff., 447 ff. Zur Beurteilung von B e y m e vgl. auch Hintze, Reformbestrebungen, S. 507 f., Ritter, S. 168 ff.; L . Dehio, Eine Reformdenkschrift Beymes aus dem Sommer 1806, in: F B P G , B d . 38, 1926, S. 3 2 1 - 3 8 . D e h i o spricht «von den gehässigen Vorurteilen, mit denen die R e f o r m e r der Person begegneten, als sie das A m t bekämpften» und gelangt zu der Schlußfolgerung: «man [wird] sich fragen, ob nicht die, die in ihm einen Gegner aus der U m g e b u n g des Monarchen zu verdrängen meinten, in Wahrheit sich eines einflußreichen Helfers beraubten» (ebd., S. 330). 25 Knapp, Bd. 2, S. 168. 26 Stein, Briefe, B d 2 / 2 , S. 898 f., 920. 27 Vgl. F . v. Raumers einflußreiche halboffizielle Position in den Jahren 1 8 1 0 / 1 1 ; ders., L e benserinnerungen und Briefwechsel, 1. T . , Leipzig 1861, S. 102 f., 108. 28 Ranke, Denkwürdigkeiten, B d . 4, S. 230 f. 29 Kehr, S. 31 ff.; Rosenberg, Bureaucracy, S. 202 f f . ; W . R . Fann, T h e Consolidation of B u reaucratic Absolutism in Prussia, 1 8 1 7 - 1 8 2 7 , Diss. Berkeley 1965; Heffter, S. 86, 207 f . ; der Sache nach, wobei allerdings der Akzent auf dem Sieg des Verwaltungsbeamtentums gegenüber dem Justizbeamtentum liegt, auch bei Hintze, Geist, S. 1 ff., bes. 21 ff.; ders., Preußens E n t wicklung zum Rechtsstaat, in: ders., Ges. A b h . , B d . 3, S. 9 7 f f . , v.a. 141 ff.; ders., Das preußische Staatsministerium im 19. Jahrhundert, in: ebd., S. 530 ff., v.a. 536 f f . ; ders., Hohenzollern, S. 436 f., 442 ff.; vgl. ebenfalls Koselleck, S. 163 ff. 30 Heffter, S. 112. 31 E b d . , S. 2 0 7 . 32 Allgemein zur Opposition gegen die Agrarreformen: Steffens, S. 91 ff.; U . Wiese, Z u r Opposition des ostelbischen Grundadels gegen die agraren Reformmaßnahmen 1 8 0 7 - 1 8 1 1 , Diss. Heidelberg 1935; Lenz, S. 16 f f . ; Koselleck, S. 3 0 5 f f . ; A. Lewy, Zur Genesis der heutigen agrarischen Ideen in Preußen, Stuttgart 1898. 33 Zit. bei Buhl, S. 26 ff. Auf dem Wiener Kongreß traten Adelsgruppen auf, die laut Klage darüber führten, daß ihr Vermögen geschmälert worden und der Adel daher nicht mehr im Stand sei, «noch ferner den Glanz der H ö f e zu unterhalten und sein Vermögen zu Ehren der Fürsten zu verzehren» (zit. ebd., S. 24). 34 Stein, Briefe, Bd. 2 / 2 , S. 900. 35 Weitere Beiträge und Nachträge zu den Papieren des Ministers und Burggrafen von M a rienburg T h e o d o r von Schön, Berlin 1881, S. 51; auch: W . Görlitz, Stein, Frankfurt 1949, S. 203. 36 Meusel, Bd. 2/2, S. 2 8 9 ; E . v. B ü l o w - C u m m e r o w , D i e Verwaltung des Fürsten Hardenberg, Zerbst 1821, S. 88 ff. 37 Winter, Reorganisation, S. 144. 38 Wenn auch R . Steins Interpretation (Bd. 2, S. 117) des radikalen Reformwillens der B ü r o kratie überzogen scheint: «Das Streben der R e f o r m e r an der Spitze des Staates zielte unverkennbar darauf ab, den Großgrundbesitz aller im Laufe der Jahrhunderte verliehenen, erkauften und erschlichenen Vorrechte zu entkleiden, überhaupt alle privaten Gewalten im Staate zu vernich-

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Anmerkungen

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124-127

ten und die Staatsautorität auf einer Gemeinschaft gleichberechtigter Individuen zu errichten.» 39 Knapp, Bd. 2, S. 157 ff., 207 ff., 2 7 0 f f . ; A . Bezzenberger, Aktenstücke des Provinzial-Archivs in Königsberg aus den Jahren 1 7 8 6 - 1 8 2 0 betreffend die Verwaltung und Verfassung O s t preußens, Königsberg 1 8 9 8 ; Meusel, Bd. 2 / 1 , S. 167 f f . ; B d . 2 / 2 , S. 1 ff. 40 Meusel, Bd. 1, S. 534 f . ; Görlitz, Junker, S. 193; Wiese, S. 3 8 . 41 J . Ziekursch, Eine bürgerliche Stimme aus Schlesien über die R e f o r m des preußischen Staates nach dem Tilsiter Frieden, in: P J , B d . 127, 1907, S. 433 f f . ; Koselleck, S. 200. Es gab jedoch auch 1808 im Adel Befürworter der Agrarreformen, die sehr wohl erkannten, daß die R e formen für die Gutsbesitzer große Vorteile enthielten. U b e r das O k t o b e r e d i k t schrieb ein anonymer adliger Gutsbesitzer: «Ich teile durchaus nicht die schon geäußerte Besorgnis mancher unseres Standes, daß dieses Edikt ihm nachteilig werden, vielleicht seine allmähliche Erlöschung sogar bewirken könne. Ich sehe vielmehr nur eine in diesen Zeitumständen höchste notwendige landesväterliche Vorsorge für den Adel darin, dessen Vermögen allein im Grundeigentum besteht. Fiele, wie sonst sehr zu besorgen steht, wenigstens der öffentlichen Meinung nach, der Kapitalwert desselben beträchtlich herab, so würde das Vermögen des bei weitem größeren Teils des Adels bald negativ werden, und es folglich um dessen staatsbürgerliche Existenz getan sein. Durch die, vermöge des Edikts, notwendig vermehrte K o n k u r r e n z der Käufer wird der wahre Wert des Grundeigentums erhalten und dem angessenen Adel durch die Veräußerung eines Teils ein Hilfsmittel zur Erhaltung des anderen Teils an die Hand gegeben», und: «Die Bedingungen aufgehobener oder aufzuhebender Erbuntertänigkeit wird jeder Gutsherr gern eingehen» (AdA, B d . 7, 1808, S. 195, 220). Vgl. überhaupt die Diskussion in Thaers , in der sowohl Befürworter wie Gegner der Agrarreformen zu W o r t kamen: Briefwechsel über das Königlich Preußische Edikt, den erleichterten Besitz und den freien Gebrauch des Grundeigentums, sowie die persönlichen Verhältnisse der Landbewohner betreffend, ebd., B d . 7, 1808, S. 1 8 5 - 2 5 8 ; Gutachten über das Edikt vom 9. O k t o b e r 1807, in besonderer Hinsicht auf Schlesien, ebd., S. 4 9 9 - 5 3 5 ; Einige Gedanken über Hofedienste, e b d . ; S. 4 0 8 - 2 0 ; A . Biernacki, Ü b e r die Aufhebung der Naturaldienste, ebd., Bd. 8, 1808, S. 3 4 7 - 8 4 ; Gebel, Bemerkungen über das Edikt vom 9ten O k t o b e r 1807, den erleichterten Besitz und den freien Gebrauch des Grundeigentums betreffend. D e r Generallandschaft von Schlesien am 8ten M ä r z 1808 vorgetragen, ebd., Bd. 9, 1809, S. 1 8 7 - 2 0 9 ; Thaer, U b e r agrarische Gesetzgebung oder über die Mittel, welche der Staat anwenden kann, die Landwirtschaft zu heben, in: A F L , B d . 1 , 1 8 1 1 , S. 2 3 7 - 8 0 ; ders., U b e r die neue agrarische Gesetzgebung des preußischen Staats in Rücksicht auf Hinterpommern, ebd., B d . 3, 1812, S. 5 4 0 - 6 2 ; ders., Bemerkungen über Naturaldienstleistungen, ebd., S. 595 ff. Weitere befürwortende und ablehnende Äußerungen von Zeitgenossen: Verlieren oder gewinnen die Gutsbesitzer des Preußischen Staates durch die Edikte v o m 14. September 1811. Eine bescheidene Untersuchung, Berlin 1811; An meine Mitbürger über das Edikt, welches im königlich preußischen Staat die künftigen Verhältnisse zwischen den Gutsherren und Bauern feststellt. V o n einem preußischen Patrioten, Berlin 1811; Hagen, Agrargesetz; J . E. D . Zimmermann, U b e r die Eigentumsverleihung der B a u e r n - H ö f e in dem preußischen Staate, Berlin 1819; U n p a r teiische freimütige Ansichten eines Landwirts über die Folgen des Edikts vom 14. September 1811 und dessen Deklaration vom 29. Mai 1816, für Oberschlesien insbesondere den Kreisendes rechten Oderufers, Breslau 1824. 42 Wiese, S. 45 ff. 43 Stein, B d . 3, S. 116 f f . ; siehe auch unten S. 130. 44 Knapp, B d . 1, S. 130 f . ; Lehmann, Stein, B d . 2, S. 340 ff. 45 Siehe unten S. 137 ff., bes. 140 ff. 46 Ziekursch, Agrargeschichte, S. 285 ff. 47 E b d . , S. 2 9 3 ; Görlitz, Junker, S. 186. 48 Ziekursch, Agrargeschichte, S. 293. Siehe unten S . 1 7 6 . 49 Ziekursch, Agrargeschichte, S. 316 f . ; Klein, R e f o r m , S. 140 f f . ; vgl. auch die Resonanz der schlesischen Aufstände in: Stein, Briefe, B d . 2 / 2 , S. 808, 840 f., 848 f., 861. 50 Knapp, B d . 2, S. 265 ff. 51 E . v . B ü l o w - C u m m e r o w , Ein Punkt auf's I oder Belehrung über die Schrift: Die Verwaltung des Staatskanzlers Fürsten von Hardenberg, Leipzig 1821, S. 4 9 ; vgl. auch die Biographie

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Anmerkungen

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127-132

dieses bis zur Revolution von 1848 die Interessen seiner Klasse verfechtenden Gutsbesitzers: E . Krauss, Ernst von B ü l o w - C u m m e r o w , ein konservativer Landwirt und Politiker des 19. J a h r hunderts, Berlin 1937. 52 B ü l o w - C u m m e r o w , Punkt auf's I; ders., Verwaltung; ders., U b e r die Mittel zur Erhaltung der Grundbesitzer, Berlin 1814. 53 Ders., Verwaltung, S. 53. 54 Martiny, S. 5 3 ; Mauer, S. 11. 55 Ritter, S. 275 f f . ; Mauer, S. 8 f f . ; Lehmann, Stein, B d . 2, S. 183 ff. 56 Meusel, B d . 1, S. 523 ff.; B d . 2/1, S. 135 ff.; O . Schönbeck, D e r kurmärkische Landtag von 1809, in: F B P G , B d . 20, 1907, S. 1 ff. 57 Koselleck, S. 183. 58 Niebuhr, Briefe, B d . 2, S. 52. 59 Beispiele bei Stein, Briefe, B d . 2 / 2 , S . 550, 571, 555 f., 604 f., 773 ff., 818 ff., 936 f. 60 «Die Opposition erscheint als der K a m p f einer durch gleiche berufliche Interessen z u sammengeschlossenen, wirtschaftlich privilegierten Schicht um ihre materiellen Vorrechte». Wiese, S. 44. « D e r nie ausgefochtene K a m p f um die politische Macht wird zum Streite für den wirtschaftlichen Vorteil, in dem die politischen Parteien und Traditionen schließlich nur als M i t tel zur Erreichung wirtschaftlicher Zwecke dienen». Lenz, S. 70. 61 1822 in der Beratung des Staatsministeriums, zit. bei Koselleck, S. 5 0 8 . 62 Stein, Bd. 3, S. 311 f f . ; Görlitz, Junker, S. 2 0 9 ; Mauer, Kreditwesen, S. 83 ff.; Weyermann, S. 155. 63 Franz, Quellen, S. 3 5 9 f . ; Stein, Bd. 2, S. 1 7 5 f f . , vgl. auch die Bewertung von Lehmann, Stein, B d . 2, S. 3 4 0 : «Ein derartiges Gesetz hatte fast von dem M o m e n t , da der Gedanke der Bauernbefreiung auftauchte, den Widersachern und halben Freunden der R e f o r m als Korrektiv vorgeschwebt, das, ebenso notwendig wie unfehlbar, den Großgrundbesitzern billige Arbeiter gewährleisten und ein Abströmen der Landbevölkerung in die Städte verhindern würde». 64 Interessant ist dabei die liberalistische Argumentation Auerwalds, dem die Ausarbeitung der Gesindeordnung in Ostpreußen oblag: «Die Dienstboten gehören zu derjenigen Volksklasse, deren ganzer Reichtum aus einem gesunden K ö r p e r besteht. Aus diesem Kapital müssen sie sich ihren Lebensunterhalt erwerben, und aus diesem Kapitel den möglichst höchsten Ertrag zu ziehen, soll man die armen Dienstboten hindern, während alle wohlhabenderen Volksklassen sich einer nur wenig beschränkten Gewerbefreiheit erfreuen? D e m Wohlhabenden steht es frei, sein Kapital auf jedes beliebige Gewerbe anzulegen; er hat die Wahl zwischen verschiedenen Arten der G e w e r b e . D e s Dienstboten einzige Erwerbsquelle besteht in seiner H ä n d e Arbeit; um leben zu können, muß er dienen, und es kann nichts härter sein, als noch festzusetzen, für welchen Preis er dienen soll», zit. bei Stein, B d . 2, S. 176 f. 65 Stein, B d . 3, S. 31, 121 ff., 134 ff. 66 Weyermann, S. 160 f. 67 Stein, B d . 3, S. 115 ff. 68 Rosenberg, Bureaucracy, S. 2 2 2 . 69 Buhl, S. 115.

8.

Kapitel

1 Vgl. auch die Beurteilung von Hardenbergs Reformpolitik durch Lehmann, Stein, B d . 3, S. 93: «Wie sehr er auch im Einzelnen fehlgegriffen haben mag, als ganzes betrachtet, waren seine Zugeständnisse der Preis, um den er sich selbst in seiner Stellung behauptete und einen immerhin recht ansehnlichen Teil seiner Reformen unter D a c h und Fach brachte. In diesem scheinbar so monarchischen Preußen entwickelte die Aristokratie überrachsende Kräfte: den ersten R e formminister half sie stürzen, den zweiten brachte sie um die Hälfte seines Erfolges.» 2 Ziekursch, Agrargeschichte, S. 317. Vgl. auch unten die Diskussion von möglichen Alternativen zu den Agrarreformen, S. 135 ff. 3 Rosenberg, Bureaucracy, S. 2 2 2 ; Kehr, S. 39 ff. In diesem Sinn ist auch Kehrs Äußerung zu verstehen: «Von 1807 bis 1812 wurden die Grundlagen eines Zustandes gelegt, erschüttert und

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132-138

wieder ausgeglichen, den m a n als feste Allianz gegenüber allen Unbeteiligten und als schärfsten Kampf zwischen den Alliierten an jedem P u n k t e möglicher B e r ü h r u n g bezeichnen kann», S. 39. 4 Einzelheiten bei K n a p p . 5 Ziekursch, Agrargeschichte, S. 282 ff. 6 Knapp, Bd. 1, S. 129; Bd. 2, S. 158. 7 Stein, Briefe, Bd. 2/2, S. 482. 8 Siehe oben S. 129. 9 Stein, Briefe, Bd. 2/2, S. 717 ff. 10 Rühl, Briefe, Bd. 3, S. 609-11. 11 E b d . , S. 611. 12 E. W . Mayer, Das Retablissement O s t - und Westpreußens unter M i t w i r k u n g und Leitung T h . v. Schöns, Jena 1916, S. 43 ff., 68 ff., 77 f f . ; Stein, Bd. 3, S. 134 ff. 13 Vgl. C . Bornhak, Geschichte des Preußischen Verwaltungsrechts, Bd. 3, Berlin 1886, S. 11: «Wie schon einmal u n t e r d e m alten Regimente teilten jetzt Beamtentum u n d G r o ß g r u n d b e sitz die G e w a l t untereinander.» 14 Vgl. auch die Überlegungen von J. Kocka z u r Agententheorie in der D D R - G e s c h i c h t s schreibung: Preußischer Staat u n d Modernisierung im V o r m ä r z : Marxistisch-leninistische Interpretationen u n d ihre Probleme, in: H . - U . Wehler (Hg.), Sozialgeschichte H e u t e . Fs. H . R o senberg, Göttingen 1974, S. 2 1 1 - 2 7 . 15 C o n r a d , Ipsen, G o l t z . Siehe oben S. 232. 16 Hering, S. 1 2 9 f . ; Weber, Landwirtschaft, S. 20 f f . ; s i e h e auch die in A n m . 4 1 , S . 237aufgef ü h r t e Literatur aus Thaers Annalen sowie A n m . 25 in diesem Kapitel. 17 Borcke-Stargordt, S. 318 ff.; v.a. die D e n k s c h r i f t des Generalfeldmarschalls v. Moltke über die aus d e m Jahre 1832, ebd., S. 325 ff. 18 Vgl. Knapp, Bd. 2, S. 157 ff., 270 ff. und die Schriften B ü l o w - C u m m e r o w s . 19 Knapp, Bd. 2, S. 227. 20 E b d . , S. 233. D e r erste, von einer Regierungskommission, der auch R a u m e r angehörte, ausgearbeitete Entwurf sah für die erblichen Lassiten v o r : «Das O b e r e i g e n t u m des G u t s h e r r n wird hiermit o h n e alle Entschädigung von Seiten der Verpflichteten aufgehoben und ihnen dagegen vom Staate die Verpflichtung für die Staats- u n d Kommunallasten der vorherigen U n t e r t a nen zu haften, von jetzt an erlassen», ebd., S. 244, siehe auch S. 239; vgl. ebenfalls Raumer, S. 125 f. 21 Stein, Briefe, Bd. 2/2, S. 842 f. 22 F. T . Merkel, Beitrag zur U n t e r s u c h u n g über die Zulässigkeit und den N u t z e n der gänzlichen D i s m e m b r a t i o n adliger G ü t e r in Schlesien, Breslau 1803; Graf Magni, Beurteilung einer Schrift: Ü b e r die Zulässigkeit u n d N u t z e n der gänzlichen D i s m e m b r a t i o n adliger Güter in Schlesien u n d G e d a n k e n über den wahren, den sowohl mittel- wie unmittelbaren Schaden u n d die Unzulässigkeit dieser Dismembrationen, Breslau 1803 (beide sind gegen D i s m e m b r a t i o n e n ) ; M. v. Poser, Die Schrift des H . Merkel ü b e r die Zulässigkeit der D i s m e m b r a t i o n adliger G ü t e r in Schlesien, nach d e m Geschäftsleben und den Verhältnissen betrachtet, in welchen wir uns einmal befinden, Glogau 1803; Apologie der G ü t e r - D i s m e m b r a t i o n , wie sie in der allerhöchsten Deklaration vom J a h r 1787 nachgegeben u n d empfohlen ist, Breslau 1803; Patriotisch freimütige G e d a n k e n über die gegenwärtigen Verhältnisse der Gutsbesitzer und das landschaftliche Kreditsystem, Breslau 1804; Mein Gutachten über die D i s m e m b r a t i o n der Landgüter, veranlaßt d u r c h die neulich erschienenen G e d a n k e n über die Schrift des H . Merkel, Breslau 1804; Ü b e r die A n wendbarkeit der D i s m e m b r a t i o n bei adligen G ü t e r n , Kämmerei, V o r w e r k e n und D o m ä n e n , Glogau 1805 (die letztgenannten Veröffentlichungen sprechen sich alle f ü r Dismembrationen aus). 23 Weber, Landwirtschaft, S. 20, 31 f., 106 ff. 24 W i c h m a n n , S. 174 f., 178-206. 25 Gutachten ü b e r das Edikt vom 9. O k t o b e r 1807, in: A d A , Bd. 8, 1808, S. 505 ff.; Ü b e r das Zerstückeln der größeren Landgüter in kleinere N a h r u n g e n und ü b e r den Einfluß desselben auf den U b e r s c h u ß der P r o d u k t i o n . In besonderer Hinsicht auf die Kurmark, in: A d A , Bd. 4, 1806,

239

Anmerkungen

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138-141

S. 1 - 3 4 ; Reflexionen durch den vorhergehenden Aufsatz veranlaßt von Thaer, ebd., S. 3 5 - 8 1 . Hering, S. 130; P. F . Reichensperger, D i e Agrarfrage, Trier 1847, S. 75 ff., 102 ff. 26 Beispiele aus der Kurmark bei Martiny, S. 36, 6 0 und Müller, Landwirtschaft, S. 122; über Dismembrationen in Schlesien: Ziekursch, Agrargeschichte, S. 221 ff., 273 f f . ; Knapp, B d . 2, S. 137 ff.; K r z y m o w s k i , S. 181 f . ; G . Dessmann, G e s c h i c h t e der schlesischen Agrarverfassung, Straßburg 1904, S. 151 ff. 2 7 Ziekrusch, Agrargeschichte, S. 221 ff. 28 E b d . , S. 225. 29 E b d . , zit. S. 223. 30 E b d . , zit. S. 2 7 5 . 31 E b d . , S. 2 7 4 . 32 C . v. R o t t e c k u. C . Welcker, Staatslexikon, B d . 2, 1835 1 , S. 563. 33 Stein, Briefe, B d . 2 / 2 , S. 775. 34 A d A , B d . 9, 1809, S. 191 f. 35 Stein, Briefe, B d . 2 / 2 , S. 774: «Ich habe mich aus der preußischen Geschichte und Verfassung überzeugt, daß die Bauernhöfe, sie mochten zu den D o m ä n e n oder zu Privatbesitzungen gehören, ursprünglich erblich an die Bauern verliehen waren und daß nur in späteren Zeiten ein tadelhafter Mißbrauch, dem keine Verjährung die gesetzliche Sanktion verschaffen konnte, die Rechte der Bauern unterdrückt und ihr E r b r e c h t in einen der Willkür des Grundherrn preisgegebenen Zeitbesitz verwandelt habe.» 36 B ü l o w - C u m m e r o w , Mittel, S. 11. 37 Beispiele bei Knapp, Bd. 2, S. 175 ff. 38 Stein, Briefe, Bd. 2 / 2 , S. 6 0 5 . ( K o n z e p t von Schön). 39 Sowohl den Anspruch auf Wahrung der Eigentumsrichte wie auf volle Entschädigung konnte der gutsbesitzende Adel mit dem Landrecht begründen. Vgl. Koselleck, S. 318 f . ; «Der Adel konnte sich in der Reformzeit auf Rechte berufen, die ihm ein Dutzend Jahre zuvor vom Staat ausdrücklich bestätigt worden waren» (ebd., S. 137); vgl. auch Lehmann, Stein, Bd. 2, S. 333. 40 Weber, Landwirtschaft, S. 186. 41 Einzelheiten bei Knapp. 42 Hering geißelt die zynische Ironie, die in der Regelung der Normaljahre lag, weil sie - außer daß sie in offenem Widerspruch zur früheren preußischen Gesetzgebung stand - den G u t s besitzer, der seine Bauern erhalten hatte, damit bestrafte, daß ihm nur noch die Normalentschädigung der Hälfte bzw. eines Drittels des Bauernlandes zustehe, während der Gutsbesitzer, der seine Bauern gelegt habe, ungestraft in den Besitz des ganzen H o f e s gelangt sei: Diese Regelung «erläßt nicht nur die Strafe, sondern belohnt die straffällige Handlung, indem sie die G r u n d stücke eines in jener friedlichen, glücklicheren Zeit erledigten Bauernhofes dem Gutsherrn über die Normalentschädigung zueignete, zur Demütigung für den biederen, rechtlichen Gutsbesitzer, der seine Bauern erhalten . . . hatte, und sich nun mit der Normalentschädigung begnügen muß» (S. 113 f.). 43 Κ . A . v. Kamptz, U b e r das gutsherrliche Verhältnis in den preußischen Staaten, in: J P G R R , B d . 34, 1829, S. 2 7 6 . 44 E b d . , S. 239. «Es ist in Wahrheit ein großer Grad von Unbekanntschaft mit unserer G e setzgebung erforderlich, um behaupten zu können, sie habe das zwischen den Gutsherren und ihren Hintersassen bestehende Verhältnis, welches die O b e r s t e Justizbehörde der M o n a r c h i e mit R e c h t nennt, aufgelöset und dadurch den wahren W e r t des, dem Bauernstande verliehenen, denkwürdigen und wahrhaft königlichen Geschenks der persönlichen Freiheit und des Grundeigentums . . . ebenso bedeutend vermindert, als mit Vernichtung wohlerworbener Rechte verbunden . . . D i e Preußische Gesetzgebung ist auch hier, wie überall, dem Grundsatz treu geblieben, bestehende Verfassungen und darauf gegründete R e c h t e und Verhältnisse zu achten und zu erhalten, und nur ihre Ausübung zwar nach den richtig aufgefaßten Bedürfnissen des Staats und des bürgerlichen Lebens, allein im G e i ste der Staatsverfassung selbst, und in Ubereinstimmung mit derselben, die angemessene R i c h tung zu geben» (ebd., S. 463 f.).

240

Anmerkungen

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141—150

45 E . F . Klein, Ü b e r die gesetzliche und richterliche Begünstigung des Bauernstandes, in: A G R P S , Bd. 24, 1802, S. 174. 46 E b d . , Nachtrag von 1808, S. 52 f. 47 Koselleck hat überzeugend die Probleme aufgezeigt, die es bereitete, eine «soziale R e v o l u tionierung in legalen F o r m e n » durchzuführen, S. 32 f., 47, 137, 144, 159, 318 f., 494. 48 Niebuhr, Briefe, Bd. 2, S. 191; zu den Bauernunruhen vgl: Klein, Bauernaufstand, S. 2 9 ff. 49 Siehe oben S. 132. 50 Franz, Quellen, S. 389. 51 Niebuhr, Briefe, B d . 2, S. 180. 52 Hering, S. 99 f. 53 Vgl. S. 2 3 2 . 54 So die gut belegte These von Klein, R e f o r m .

9.

Kapitel

1 D i e folgenden Überlegungen lehnen sich in lockerer Weise an die oben diskutierten M o delle von R o s t o w , Kuznets und Boserup an. Vgl. oben S. 38 ff. Dabei wurde aber hier versucht, den starren Schematismus des Rostowschen Modells aufzulösen, es stärker zu differenzieren und bereits in die idealtypische Konstruktion der Merkmale einer kapitalistischen Landwirtschaft so viel an historischer Erfahrung einfließen zu lassen, daß es mit Nutzen für die preußische Entwicklung verwandt werden kann. Z u m kapitalistischen Arbeitsverhältnis siehe v . a . : Marx, Kapital, B d . 1, S. 181 ff. (Kauf und Verkauf der Arbeitskraft); S. 741 ff. ( D i e sogenannte ursprüngliche Akkumulation); ders., Grundrisse der Kritik der Politischen Ö k o n o m i e , Berlin 1953, S. 202 f f . ; M . Weber, Wirtschaftsgeschichte, München 1923, S. 2 4 0 ; W . Sombart, D e r moderne Kapitalismus, B d . 2 / 2 , Leipzig 1902, S. 811 f. (Das rationale Schema des kapitalistischproletarischen Arbeitsverhältnisses). 2 Abel, Agrarkrisen, S. 2 0 5 ff.; W . W . R o s t o w , Business Cycles, Harvests and Politics 1 7 9 0 - 1 8 5 0 , in: J E H , B d . 1, 1941, S. 2 0 8 . 3 B . Brockhage, Zur Entwicklung des preußisch-deutschen Kapitalexports 1 8 1 7 - 4 0 , Leipzig 1910, S. 37 ff., 59 ff.; Abel, Agrarkrisen, S. 2 0 9 . 4 In den Hafenstädten hatten sie 2 8 % , in den Binnenstädten 2 3 % , Abel, Agrarkrisen, S. 2 1 1 . 5 E . Engel, D i e Getreidepreise, die Ernteerträge und der Getreidehandel im Preußischen Staate, in: Z K P S B , B d . 1, 1861, S. 2 4 9 - 8 9 . 6 B . Földes, D i e Getreidepreise im 19. Jahrhundert, in: J N S , 3. F . , Bd. 2 9 , 1 9 0 5 , bes. S. 498 ff. 7 Getreidepreisnotierungen auch im J S P S , 2. J g . , 1867, S. 117 ff. und bei Meitzen, B d . 2, S. 213 u. Bd. 3, S. 358 f., 424 f. 8 Siehe S. 64 f. Vgl. auch die Diskussion der unterschiedlichen Auswirkungen des Preisverfalls auf die verschiedenen agrarischen Klassen in: L . Krug (Hg.), Staatswirtschaftliche Anzeigen. M i t vorzüglichem Bezug auf den preußischen Staat, Bd. 1, 1826, S. 283 f . ; ebenso die zugespitzte Formulierung von C . Jentsch, Die Agrarkrisis, Leipzig 1899, S. 34: «Die Krisis war keine •>

y

11,4 27,2 45,4 28,6 13,9

Meitzen, Bd. 3, S. 1 0 8 - 1 8 u. 1 9 2 - 2 1 1 ; vgl. auch J o r d a n , S. 23 ff. 73 Stein, B d . 3, S. 122; Jordan, S. 50 ff.; Koselleck, S. 501 u. 5 2 0 f.; über das Auskaufen der Bauern nach 1850 vgl. Lette, S. 142 ff. D i e staatliche Kreditpolitik hat in der Literatur scharfe Urteile provoziert. Vgl. die Stellungnahmen der drei erstgenannten Autoren: «Es ist, als ob der Staat durch die O r d n u n g der Kreditverhältnisse das Bauernlegen hätte erzwingen wollen» ( J o r dan, S. 52). « D e r Staat zwang den Bauer durch die Reformgesetze in das geldwirtschaftliche System hinein, versagte ihm aber die Befugnis, sich der mit diesem System verknüpften Einrichtungen zu bedienen» (Stein, B d . 3, S. 389). « D e r Bauer blieb bei seiner kostspieligen Umstellung auf eine Privatwirtschaft vom Staat ungeschützt. D e r Staat war auch hier liberaler, als er es sich hätte leisten dürfen» (Koselleck, S. 501). 74 Dazu ausführlich Koselleck, S. 525 ff. 75 Lips, Nationalökonomie, S. 66. 76 Allgemeiner Anzeiger, N r . 268, 1826, zit. ebd., S. 65 f. 77 Stein, Bd. 3, S. 122, 3 8 9 ; B ö h m e , S. 70; N e u m a n n , S. 1 4 6 ; dies., Lohngestaltung auf dem Lande im Zusammenhang mit agrarischen Entwicklungen, in: Sch. J b . , B d . 38, 1914, S. 371. 78 Eine ausführliche Aufzählung solcher überhängenden Feudalrechte befindet sich bei Bleiber, R e f o r m , S. 31 ff.; ebenso bei Ziekursch, Agrargeschichte, S. 305 f. 79 Jordan, S. 34 ff., 36, 41 f f . ; in Schlesien waren die Laudemien die drückendste Last für die Bauern. Diese Abgaben, die im Falle von Besitzwechseln (Verkauf, Vererbung) an den Gutsbesitzer zu zahlen waren, behinderten ernstlich die Mobilität des bäuerlichen Grundbesitzes; Ziekursch, Agrargeschichte, S. 369; Bleiber, R e f o r m , S. 3 3 ; Koselleck, S. 502. 80 «Abgesehen von den Vorteilen, die sich aus dem landwirtschaftlichen G r o ß b e t r i e b für die J u n k e r ergaben, waren es . . . gerade die bäuerlichen Loskaufgelder für feudale Verpflichtungen, die die ökonomischen Positionen der Rittergutsbesitzer stärkten, den Bauern dagegen die M o dernisierung ihrer Wirtschaft außerordentlich erschwerten oder gar unmöglich machten.» « D e r Mangel an finanziellen Mitteln in den Händen der Bauern war die allgemein verbreitete Folge des sogenannten preußischen Weges der kapitalistischen Entwicklung in der Landwirtschaft.» Bleiber, R e f o r m , S. 24, 2 9 ; vgl. auch S. 138 ff. 81 M a y e r ; Stein, B d . 3, S. 134 f f . ; Koselleck, S. 509 f.

252

Anmerkungen zu Seite 173 — 176 82 Vgl. Kosellecks Fazit (S. 525): «Die Liberalität des preußischen Staates k a m also nicht n u r dem wirtschaftlich Mächtigen zugute, sie w u r d e zugleich dosiert, u m die Ritterklasse als Stand zu erhalten.» 83 Siehe dazu oben S. 150 f. 84 W e n n Lütge (Sozial- u n d Wirtschaftsgeschichte, S. 452 f.) f ü r die Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft feststellte, daß in der ersten H ä l f t e des 19. J a h r h u n d e r t s der Faktor Arbeit in einem in English History: A Reconsideration, in: W . C . Scoville u. J . C . L a F o r c e ( H g . ) , T h e E c o n o m i c Development o f W e stern Europe, Lexington 1969, S. 1 1 8 - 3 3 . 12 J o n e s , S. 2 5 - 3 6 . 13 M o o r e betont diese Fluktuation im Kapitel über England, ebenso J o n e s . 14 «Die Landwirtschaft war eine Quelle für industrielles Unternehmertum, allerdings i . d . R . mit der Verzögerung von einer Generation . . . Das englische Muster bestand darin, daß ein kleiner Bauer, Händler oder Handwerker ein reicher Fabrikant wurde, und er oder sein Sohn dann ein Landedelmann wurde.» Jones, S. 28. 15 J . D . Chambers u. G . E . Mingay, T h e Agricultural Revolution 1 7 5 0 - 1 8 8 0 , L o n d o n 1966, S. 2 0 2 ; J o n e s , S. 3 6 ^ 1 6 . Die Bedeutung der Anregung des inneren Marktes für die industrielle Produktion betont v.a. A . H . J o h n , Agricultural Productivity and E c o n o m i c G r o w t h in E n g land 1 7 0 0 - 1 7 6 0 , in: E . L . J o n e s u. G . E . Mingay ( H g . ) , Land, L a b o u r and Population in the Industrial Revolution, F s . J . D . Chambers, L o n d o n 1967, S. 2 0 6 ff. 16 Jones, S. 21. Diese Theorie entstammt der älteren wirtschaftsgeschichtlichen Forschung und ist am klarsten in M a r x ' Kapitel über die «ursprüngliche A k k u m u l a t i o n enthalten: Das K a pital, B d . 1, Kap. 24. Siehe auch die Kritik von K. Collins, Marx and the English Agricultural Revolution, T h e o r y and Evidence, in: H T , Bd. 6, 1967, S. 3 5 1 - 8 1 . 17 Chambers, Mingay; J . D . Chambers, Enclosure and L a b o u r Supply in the Industrial R e volution, in: J o n e s , Agriculture, S. 9 4 - 1 2 7 ; J o n e s , Einleitung zu ders., Agriculture, S. 2 1 - 2 5 . 18 Beispiele ebd. 19 Μ . Morineau, Was there an Agricultural Revolution in Eighteenth C e n t u r y France? in: R . C a m e r o n ( H g . ) , Essays in French E c o n o m i c History, H o m e w o o d 1970, S. 1 7 0 - 8 2 ; bes. S. 178 ff. 20 C . Fohlen, T h e Industrial Revolution in France 1 7 0 0 - 1 9 1 4 , in: F E H E , Bd. 4 / 1 , L o n d o n 1973, S. 2 8 - 3 1 ; M . B l o c h , French Rural H i s t o r y , Berkeley 1966, Kap. 7: Lines of Continuity: Past and Present, S. 2 3 5 - 4 8 ; R . E . Cameron, E c o n o m i c G r o w t h and Stagnation in France, 1 8 1 5 - 1 9 1 4 , in: B . Supple ( H g . ) , Experience, S. 3 2 8 - 3 9 ; W . Bowden, u.a., Agrarian Reorganisation and R e f o r m in the Eighteenth Century, in: Scoville u. L a F o r c e (Hg.), E c o n o m i c Development, B d . 3, S. 73 ff. « D e r landwirtschaftliche Wohlstand erklärt die schwache und späte industrielle Entwicklung ebenso wie das unsanfte Erwachen im 20. Jahrhundert. D i e Französische Revolution beeinflußte Gesellschaft und Wirtschaft in einer Weise, die für die Industrialisierung äußerst schädlich war.» Fohlen, S. 31. 21 Vgl. zum Folgenden: A . Gerschenkron, Agrarian Policies and Industrialization, in: C E H E , Bd. 6 / 2 , 1965, S. 7 0 6 - 8 0 0 ; ders., Early Phases; G . Grossmann, Russia and the Soviet U n i o n , in: F E H E , B d . 4/2, L o n d o n 1973, S. 4 9 3 - 5 0 1 . 22 Grossmann, S. 4 9 7 f . ; Gerschenkron, Agrarian Policies, S. 755. 23 E b d . , S. 7 9 9 ; beide Bedingungen: die D o m i n a n z der Schwerindustrie und die relativ geringe Bedeutung des inneren Marktes im Industrialisierungsprozeß sind für Gerschenkron typische Merkmale von Rückständigkeit, vgl. ders., Early Phases, S. 427 f. Siehe zur Typisierung der Industrialisierungen nach ihrer zeitlichen Abfolge und daraus folgend ihren Schwerpunkten in Konsumgüter- oder Investitionsgüterindustrien auch W . G . Hoffmann, Stadien und T y p e n der Industrialisierung. Ein Beitrag zur quantitativen Analyse historischer Wirtschaftsprozesse, J e n a 1931. 24 Gerschenkron, Agrarian Policies, S. 766 f. 25 Vgl. Landes, Industrialisierung. 26 K . O h k a w a u. H . R o s o v s k y , T h e R o l e of Agriculture in Modern Japanese E c o n o m i c D e velopment, in: Eicher u. Witt, Agriculture, S. 4 5 - 6 9 ; Nicholls, S. 2 6 f f . ; B . F . J o h n s t o n u. J . W . Mellor, T h e R o l e o f Agriculture in E c o n o m i c Development, in: A E R , B d . 51, 1961, S. 5 6 6 - 9 3 ; siehe auch das Kapitel über Japan bei M o o r e . 27 Das war eine Abgabe, die der Gutsherr bei jedem bäuerlichen Besitzwechsel erhob, also bei Verkauf, Erbschaft und Todesfällen. Ihre H ö h e war immens und bedeutete eine schwere B e lastung der Bauern, vgl. Bleiber, R e f o r m , S. 32 ff. Die Petitionen der Bauern vgl. in: Stenographische Berichte über die Verhandlungen der zur Vereinbarung der preußischen Staatsverfas-

17

Schissler, Agrargesellschaft

257

Anmerkungen

zu Seite

191-196

sung berufenen Versammlung, Bd. 1, Berlin 1848, S. 499 ff., 573 ff., 635 ff., 761 ff.; Becker, S. 187 ff. 28 Becker, S. 182. 29 Bleiber, Bauern, S. 295; G. Franz, Die agrarische Bewegung im Jahre 1848, in: ZAA, Bd. 7, 1959, S. 176 ff. 30 Bleiber, Bauern, S. 295;ders., Zum Anteil der Landarbeiter an den Bewegungen der Dorfbevölkerung in der deutschen Revolution 1848/49, in: JWG, 1975, T. 4, S. 65 ff.; H. Hübner, Die Bewegung der ostelbischen Landarbeiter in der Revolution 1848/49, phil. Diss. Halle 1958, S. 36 ff. 31 H. Hübner, Die ostpreußischen Landarbeiter im Kampf gegen junkerliche Ausbeutung und Willkür 1848 bis 1914, in: ZfG, Bd. 11, 1963, zit. S. 556; vgl. auch ders., Bewegung, wo der Autor jedoch die Rolle der Landarbeiter in der Revolution stark überbewertet. 32 Borchardt, Kapitalmangel, S. 230. 33 Vgl. auch Hermes, S. 135: «So wenig eine wirtschaftlich absinkende Aristokratie auf Grund eines gesellschaftlichen Prestiges ihre Position behaupten kann, so stark wirken Tradition und überkommene gesellschaftliche Geltung zu ihren Gunsten, wenn wirtschaftliche Macht mit ihnen Hand in Hand geht.» 34 Vgl. auch ebd.: «Eine Wende, wie sie sich zwischen 1865 und 1895 vollzog, wird nicht leicht von einer führenden Schicht erlebt. Nahezu alle Aktivposten der weltwirtschaftlichen Konjunktur verwandelten sich während dieses Zeitraums in Passivposten.» 35 Vgl. hierzu A. Gerschenkron, Bread and Democracy in Germany, Ν . Υ. 19662; zur Interessenpolitik des ostelbischen Großgrundbesitzes im Kaiserreich: H.-J. Puhle, Agrarische Interessenpolitik und preußischer Konservativismus im Wilhelmischen Reich, Bonn 19752; ders., Der im Wilhelminischen Reich, in: W. Rüeggu. O . Neuloh (Hg.), Zur soziologischen Theorie und Analyse des 19. Jahrhunderts, Göttingen 1971, S. 145 ff.; allgemein zur Bedeutung der Gutsbesitzerklasse und zur wirtschaftlichen und politischen Entwicklung des Kaiserreichs: G. Schulz, Deutschland und der preußische Osten, in: Sozialgeschichte heute, Fs. H . Rosenberg, Göttingen 1974, bes. S. 95 ff. 36 F. Härtung, Studien zur Geschichte der preußischen Verwaltung, in: ders., Staatsbildende Kräfte der Neuzeit, Berlin 1961, S. 245 f.; und Koselleck, S. 557: «Je weiter die Wirtschaftsreform gediehen war, desto mißliebiger trat eine Verwaltung in Erscheinung, die politisch den status quo perpetuierte, ohne für die sozialen Folgen verantwortlich zu zeichnen.» 37 J. R. Gillis, Aristocracy and Bureaucracy in Nineteenth Century Prussia, in: PP, Bd. 41, 1968, S. 105 ff.; ders., The Prussian Bureaucracy in Crisis 1840-1860, Stanford 1971, bes. S. 217 f.; E. Kehr, Die Diktatur der Bürokratie, in: ders., Der Primat der Innenpolitik, Berlin 1965, S. 244 ff., bes. S. 249 f. 38 Moore, S. 9 ff. 39 Ohne an dieser Stelle die Kontroverse darüber, ob die Zeit zwischen 1933 und 1945 in Deutschland treffend mit dem Begriff Faschismus bezeichnet werden kann, oder ob es sich empfiehlt, vom deutschen Nationalsozialismus zu sprechen, aufzugreifen, wird hier dem unspezifischen und theoretisch unzulänglich reflektierten Sprachgebrauch des Autors gefolgt. 40 Ebd., S. 497 ff. 41 Ebd., S. 500. 42 H . - U . Wehler, Das deutsche Kaiserreich 1871-1918, Göttingen 1977\ S. 47 f. 43 Lockwood, S. 124 ff.

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Quellen- und Literaturverzeichnis

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278

Register Kursive Seitenzahlen verweisen auf die A n m e r k u n g e n

Personenregister

Abel, Wilhelm 33, 182, 204, 242 f . Altenstein, Karl Freiherr v o m Stein z u m 120, 122, 124 v. Anhalt-Dessau, H e r z o g 86 Auerswald, H a n s Jacob 122 v. Beguelin, H e i n r i c h 122 v. Beyme, Karl Friedrich 121, 236 v. Boyen, H e r m a n n 121 v. Brandt, Justizrat 86, 133 f. v. Brauchitsch 125 v. Brünneck, M a g n u s 169f Buchholz, Friedrich 88 v. B ü l o w - C u m m e r o w , Ernst 14, 123, 126 f., 140 Büsch, O t t o 29, 204 v. C i r i a c y - W a n t r u p , Siegfried 242 f . v. Collrepp, 124 C o n r a d , J o h a n n e s 143, 232 v. Crauss, 123 D a h r e n d o r f , Ralf 3 0 f . D a n c k e l m a n n 138 Dieterici, Carl Friedrich Wilhelm 154 Engels, Friedrich 182 Farenheid 79, 82, 93, 226 Finck v. Finckenstein, Graf 86, 124 Friedrich II. 52, 80, 82, 138 Friedrich Wilhelm I. 80, 103 Friedrich Wilhelm III. 50f. Gebel, Landrat 125, 140 v. Gneisenau, A u g u s t Graf N e i d h a r d t 132 v. Goldbeck, Heinrich Julius 54 f. v. H a r d e n b e r g , Karl August F ü r s t 14, 29, 54, 6 7 f „ 110, 115, 117, 119-122, 124, 236 v. Haxthausen, W e r n e r 178 Heinsius 136 Hering, K. L . 111, 138, 142, 240 H o f f m a n n , J o h a n n G o t t f r i e d 122

v. H o y m , Karl G e o r g Heinrich Graf 54 f., 68,214 v. H ü l s e n 93 v. H u m b o l d t , Wilhelm 121 f. Jordan, Erich 204 v. Kamptz, Karl Albert C h r i s t o p h Heinrich 141 Kant, Immanuel 122 Kehr, Eckart 30 King, G r e g o r y 63 f. v. Kircheisen, Friedrich Leopold 122 Kisch, H e r b e r t 101 Klein, E r n s t Ferdinand 141 Klewitz, Wilhelm A n t o n 122 Knapp, G e o r g Friedrich 105, 143, 232 Koselleck, Reinhard 20, 29, 204, 214, 250 Kraus, Christian J a k o b 98, 122 Kriedte, Peter 182 Krug, L e o p o l d 16, 72, 74, 75f., 87, 91, 180, 204 Kuczynski, J ü r g e n 220f. Landes, David 30 Lehmann, Max 231 Lenski, G . E. 45 f. Lips, Alexander 171 L u d w i g X I V . 53 Malthus, T h o m a s R o b e r t 34 v. d. Marwitz, Friedrich August L u d w i g 14, 94, 116, 123, 124f., 127 Marx, Karl 32, 45 f., 1 7 9 , 2 0 6 M a s s o w 133 v. Meier, E r n s t 231 Meinecke, Friedrich 30 Moore, Barrington 19, 1 9 3 - 1 9 5 N a p o l e o n I. 127 N i c h t w e i ß , J o h a n n e s 220f. N i e b u h r , Barthold G e o r g 120f., 122, 142 v. Raumer, Friedrich 67f., 136, 239

279

V. d. R e c k e 138 v. Reichenbach, Grafen 82 Reichensperger, Peter 138 Ricardo, David 34 Riehl, Wilhelm Heinrich 191 Rodbertus, J o h a n n Karl 176 Rosenberg, H a n s 30, 3 2 f . , 204 Rosdolsky, R o m a n 95 R o s t o w , Walt W . 32, 39 R o t h er, Christian 122 v. Rotteck, Carl 139

Schubert, Friedrich Wilhelm 175 v. Schuckmann, Kaspar Friedrich 125, 132,

228 v. Sierarkowski 124 Simon, Walter M. 30 Sombart, W e r n e r 179 v. Stägemann, Friedrich August 122 Stein, Karl Freiherr von und zum 14, 29, 77, 1 1 5 - 1 1 7 , 121 f., 133, 137, 139 f., 235 f. Svarez, Carl Gottlieb 57 f. Thaer, Alb recht 84, 98, 138, 168 f., 176

Sack, Johann August 122, 228 Scharnweber, Christian Friedrich 122, 132, 142 v. Schlabrendorf 133 Schmoller, Gustav 167, 231 v. Schön, T h e o d o r 93, 117, 121 f., 124, 133 f., 173 v. Schroetter, Friedrich Leopold Freiherr 54, 117, 122, 126, 133

v. Treitschke, Heinrich 29 v. Wagner 92 W e b e r , F . B . 84, 98, 137, 140, 169 Weber, Max 4 5 f . , 167, 206 Welcker, Karl T h e o d o r 139 Wichmann, C h . A. 137 v. Wittgenstein, Fürst 120 f. Wloemer 110

Sachregister Kursive Seitenzahlen verweisen auf die Anmerkungen Ablösung (der Dienste und Naturalabgaben) 1 0 6 f „ 1 1 0 f . , 113, 130 Absolutismus, bürokratischer 30, 122 f., 131 f. vgl. auch Bürokratie Adel 7 3 - 7 5 , 7 8 - 8 7 , 103, 113, 115, 1 6 7 f . -

als staatstragende Schicht 51 f. vgl. auch Gutsbesitzer

Adelsreunionen 123 vgl. auch Kreiskränzchen Agrarkapitalismus (auch kapitalistische Landwirtschaft) 36 f., 105, 108, 1 4 5 - 1 5 9 , 183, 197, 199 -

Merkmale einer kapitalistischen L a n d wirtschaft 1 4 6 - 1 4 8 vgl. auch Kapitalismus in der Landwirtschaft

Agrarkapitalisten vgl. Rittergutsbesitzerklasse Agrarkonjunktur 145, 1 4 8 - 1 5 3 Agrarkrise der zwanziger J a h r e 106, 108, 146, 1 4 8 - 1 5 3 , 1 6 8 - 1 7 0 , 174, 198 f. - Ursachen der A . 150f., 242 f. Agrarreformen 14, 31, 4 8 f . , 1 0 5 - 1 4 4 , 145f., 168, 170, 181, 190, 197, 231 f.

280

-

Alternativmöglichkeiten zu den A. 135-138

-

statistische Ergebnisse der A . 1 0 9 - 1 1 2 Planungs- und Entscheidungsprozesse in den A . 1 1 5 - 1 2 3

A g r a r r e v o l u t i o n ' 38, 40, 1 8 7 f . Agrarsektor, Agrarstruktur 31 f., 37, 52 -

und Vorbedingungen der Industrialisierung 3 8 - 4 0 , 43, 146, 1 8 5 - 1 9 0 , 241

Akkumulation 108, 130, 197 - ursprüngliche A . 23, 46, 232 vgl. auch Entwicklungstheorie, marxistische Allodifikation des Gutslandes 90, 106 Arbeiter, ,freie' 74, 88, 98, 160, 178, 180, 253 Arbeiter, ländliche 40, 43, 74, 88, 91, 97, 130, 1 7 3 - 1 8 5 , 198, 2 0 0 f . >..253 -

Verhältnis der Landarbeiter zur Revolution von 1848 191 f. vgl. auch Unterschichten, ländliche Arbeitsverhältnis, idealtypische Bedingungen des kapitalistischen 179 f. Bauern (auch Bauernstand) 53, 74, 8 9 - 9 7 ,

104, 1 0 9 - 1 1 2 , 116, 119, 131 f., 161, 200,

Deklaration von 1816 zum Regulierungs-

Arbeitsbelastung der B . 67, 70, 9 2 - 9 7 ,

Demokratieentwicklung, preußisch-deut-

-

Lage der B . um 1800 9 0 - 9 7 , 228 f.

Differenzierung der agrarischen Produzen-

-

Verhältnis der B . zur Revolution von 1848 191

Dismembrationen ( = Landaufteilung v. a.

218 -

edikt 1 1 0 f . , 119, 131, 143

220

-

als Verlierer der Agrarreformen 1 3 5 - 1 4 4

-

Wettbewerbsnachteil der B . gegenüber den Gutsbesitzern 1 7 0 - 1 7 3

vgl. auch Besitzrechte der Bauern; D o mänenbauern; ,Privat'-Bauern Bauernbefreiung, private 92 f. Bauernlegen 5 2 f . , 8 0 - 8 2 , 93, 111, 171 vgl. auch Vergrößerung des Gutslandes Bauernschutz 53, 5 5 f . , 8 0 f . , 107, 141 f. vgl. auch Besetzungszwang Bauernunruhen 5 0 f . , 54, 116, 142 Beschäftigungsstruktur, Berufsgliederung 73, 161, 222 , 249 Besetzungszwang vakant gewordener B a u ernstellen 53, 93 vgl. auch Bauernschutz Besitz, bürgerlicher von Rittergütern 75, 84 vgl. auch Besitzrecht, exklusives des Adels; Gutsbesitzer, bürgerliche Besitzrecht, exklusives des Adels 57, 70, 75, 84, 106 vgl. auch Eigentumsrechte Besitzrechte der Bauern 66 f., 9 1 - 9 3 , 110 - Verschlechterung der B . 89, 9 2 f . Bevölkerungs entwicklung

sche 2 9 - 3 1 , 1 9 0 - 1 9 5 ten 6 2 - 6 5 von Rittergütern und D o m ä n e n ) 8 1 - 1 1 1 , 137-139 D o m ä n e n , Domänenwirtschaft, D o m ä n e n vorwerke 67, 69, 87 f. -

R e f o r m e n auf den D . 50, 56, 67, 88,

-

Verkauf von D . 166

106 f., 109 f. vgl. auch D o m ä n e n b a u e r n ; Pächter Domänenbauern (auch Immediatbauern, Scharwerker) 51, 54, 74, 9 4 f „ 1 0 9 f . , 113, 114, 116 vgl. auch Bauern Dreschgärtner, schlesische (auch Gärtner) 91, 98 vgl. auch Arbeiter, ländliche Eigentumsbegriff, bürgerlicher 57 f., 127 Eigentumsrechte, gutsherrliche 51, 132, 136, 139, 141 vgl. auch ,Obereigentum', gutsherrliches Einkommensverteilung 7 7 f . , 162, 2 2 5 Einlieger 91, 9 7 f . , 160, 173, 179, 181, 184 vgl. auch Arbeiter, ländliche; Losleute England (vergleichende Perspektiven) 187 f. Entschädigung 55, 68, 109, 112, 127, 129f.,

-

in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts 72

136 f., 139 f. Entwicklung komplexer Gesellschaften 15,

-

in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 1 5 9 - 1 6 1 , 173 f., 247

19, 2 0 - 2 2 , 2 6 - 2 8 , 31 f., 33 Entwicklungsländer, Länder der ,Dritten

Büdner 91, 9 7 f „ 173, 178 vgl. auch Arbeiter, ländliche B ü r g e n u m 7 3 f „ 8 4 f „ 131, 1 6 6 f „ 190, 192-194 vgl. auch Gutsbesitzer, bürgerliche; Pächter Bürokratie, Reformbürokratie, bürokratische Herrschaft 3 0 f „ 37, 48, 5 3 - 5 6 , 58, 102 f., 105, 109, 113 f., 1 1 5 - 1 4 4 , 181, 184, 1 9 3 f . , 197 f. -

Handlungsrestriktionen der B . 131 f., 135-144

-

Konflikt und K o m p r o m i ß mit den G u t s besitzern 1 3 0 - 1 3 5

-

als Wahrer gutsherrlicher Interessen 68, 131, 1 3 2 - 1 3 5 vgl. auch Absolutismus, bürokratischer

W e l t ' 20, 31, 147, 208 Entwicklungstheorie, marxistische 19, 22-25 vgl. auch Rekonstruktion des Historischen Materialismus Erbuntertänigkeit 48, 5 0 f . , 52, 5 4 f . , 57, 6 6 f . , 7 0 f . , 89, 9 2 f . , 1 0 6 f „ 116, 126, 133, 139 f. vgl. auch O k t o b e r e d i k t Erbzinsbauern 91 vgl. auch Bauern Frankreich (vergleichende Perspektiven) 188 f. Freibauern 74, 9 0 f . , 94 vgl. auch Bauern Fronarbeit, Fronpflicht (auch Scharwerk,

281

H a n d - und Spanndienste) 5 0 f . , 52, 6 6 f . ,

Gutsherrschaft 51 f., 54, 6 9 f . , 101, 113,

7 0 f . , 92, 99, 101, 1 0 6 f .

165-168 vgl. auch Grundherrschaft; Patrimonial-

Gärtner ( = Dreschgärtner oder Lohngärtner) 51, 91, 181, 212 vgl. auch Arbeiter, ländliche Gegenbewegung der Naturalerträge und Gelderlöse 63 f., 218 f. vgl. auch Krisenzyklus, agrarischer Gemeinheitsteilungen 106 f., 109, 180, 254 f. Gendarmerieedikt von 1812 108, 122 Generaldirektorium 5 4 f . , 56, 62, 122 Generalkommissionen 108 Generallandtag, ostpreußischer von 1808 127 f.

vgl. auch Bauern Herrschaft, traditional legitimierte 3 5 f . , 37

Gesamtrechnung, volkswirtschaftliche

-

75-77, 223-225 Gesellschaftsgeschichte 1 4 f „ 17, 19, 2 5 - 2 8 ,

Instrumentalisierung von H . r e c h t e n für ö k o n o m i s c h e Zwecke 6 6 - 6 8 , 89 f.

-

H . k o m p r o m i ß vgl. K o m p r o m i ß

206

Gesetzeskommission (zur Prüfung der Rechtslage bei der Aufhebung der E r b untertänigkeit) 54 Gesinde 160, 168, 178, 181 -

dienstpflicht 57, 66, 71, 91 f., 94, 101

- lohn 78, 98, 126, 175 - Ordnung von 1810 129, 131, 177 Getreideexporte 5 9 - 6 5 , 80, 149, 152 f., 215f„ 244 Getreidepreise 6 0 - 6 5 , 1 4 8 - 1 5 3 , 183, 185, 216 f. Grundherrschaft 52, 74 f., 91 vgl. auch Gutsherrschaft Gütermarkt 61 f. -

Zusammenbruch des G . 82 f., 113, 115, 129, 151 f., 168

-

Zwangsversteigerungen 166

gerichtsbarkeit; Patronat; Polizeigewalt Gutstagelöhner 159 f., 1 7 8 - 1 8 0 vgl. auch Arbeiter, ländliche; Insten Gutswirtschaft 51 f., 6 6 - 7 0 -

Arbeitssystem der G . 68 f.

Häusler 51, 91, 9 7 f „ 173, 1 7 8 f „ 181, 184,

212

vgl. auch Arbeiter, ländliche Halbbauern (auch Kossäten) 91, 97

-

H . r e c h t e der Gutsbesitzer vgl. Gutsherrschaft

H o c h z i n s e r 91, 93 f. vgl. auch Bauern Immediatkommission 116 f., 122 Indulte ( = Moratorien für den verschuldeten Gutsbesitz) 115, 129, 133, 158, 165 vgl. auch G ü t e r m a r k t Industrialisierung 33, 37, 3 8 - 4 0 , 41, 1 4 6 - 1 4 8 , 174, 182, 1 8 5 - 1 9 0 , 193, 201 Insten 71, 91, 93, 95, 9 7 f „ 100, 1 6 0 f . , 168, 173, 181 -

Arbeitsverhältnis der I. 1 7 7 - 1 7 9 vgl. auch Arbeiter, ländliche; Gutstagelöhner I n t e r i m i s t i k u m ' 132, 142

vgl. auch Güterpreise; Indulte; Landschaften; Verschuldung Güterpreise 6 1 f . , 78, 8 3 f . , 217, 225

Japan (vergleichende Perspektiven) 190

vgl. auch Gütermarkt Gutsbesitzer 109, 113, 1 1 8 - 1 2 0 , 128, 1 6 4 - 1 8 5 , 191, 1 9 7 - 2 0 0 , 2S0f.

Kabinettsordre von 1798 5 0 f . ,

212

-

soziale Differenzierung der Gutsbesitzerschicht 83, 86 f.

-

bürgerliche G . 84, 1 2 4 f „ 1 6 5 - 1 6 7

vgl. auch Reformversuch von 1798 Kärtner 91, 97, 1 6 0 f . , 173, 1 7 8 f „ 181 Kantonsystem ( = Aushebung der bäuerlichen Rekruten) 55 vgl. auch Militärsystem Kapitalismus in der Landwirtschaft vgl.

-

als Gewinner der Reformen 1 3 5 - 1 4 4 Gutsbesitzerklasse vgl. Rittergutsbesitzerklasse

Agrarkapitalismus Kapitalmarkt 84 f. - Aufspaltung des K. 170 f.

-

Klasseninteresse der G . 131 f., 134 Konflikt und K o m p r o m i ß mit der R e formbürokratie 1 3 0 - 1 3 5

-

-

Widerstand gegen die Agrarreformen 123-130 vgl. auch Adel

282

Verhältnis der Landwirtschaft zum K. 157 f. vgl. auch G ü t e r m a r k t ; Landschaften; Verschuldung Kaufsystem 101 f. vgl. auch Protoindustrialisierung

Klasse, Klassen 45-47, 89, 103, 106, 108f., 134, 164-168, 173, 181, 190-194, 199 f. - Marxscher Klassenbegriff 45 f. - ,ständische' Klasse 47, 82, 109, 212 vgl. auch Schichtung, soziale; Stand Kleinstellenbesitzer 159f., 179f., vgl. auch Büdner; Häusler; Kätner Köllmer 74, 81 f., 90f., 94 vgl. auch Bauern Kommerzialisierung der Landwirtschaft 13, 36f., 42, 5 9 - 7 1 , 80, 92f., 97, 102f., 114, 128, 146f„ 164, 183, 193, 196 Kompromiß - zwischen Krone und Adel im 18. Jahrhundert 50-53, 67, 103, 128f„ 134, 196 - zwischen Bürokratie und Gutsbesitzern im 19. Jahrhundert 109, 130-135, 198 Konflikt und Kompromiß 130-135 vgl. auch Bürokratie; Gutsbesitzer Kontinentalsperre 146, 149 Kontribution ( = bäuerliche Steuer) 53, 95 f. Kontributionsforderung Napoleons 113, 127f. Kossäten (auch Halbbauern) 91, 97, llOf. vgl. auch Bauern Kreiskränzchen 123, 125 f., 176 vgl. auch Adelsreunionen Krisenzyklus, agrarischer 34f., 37, 153, 185 Kumulation feudaler und kapitalistischer Ausbeutungschancen 108, 198, 200 f. Landarbeiter vgl. Arbeiter, ländliche Landbesitzverteilung 161 f., 2 2 2 f., 248 f. Landesökonomiekollegium 175, 181, 184 Landrecht, allgemeines von 1794, 57-59, 102, 129, 139 f., 141, 196, 214 Landschaften ( = Kreditanstalten der Gutsbesitzer) 52, 62, 81-83, 130, 166, 170f. - als Interessenorganisation der Gutsbesitzer 127 vgl. auch Gütermarkt; Indulte; Spekulation; Verschuldung Landtag, kurmärkischer von 1809 128 Landwirtschaft vgl. Agrarkapitalismus; Kommerzialisierung der Landwirtschaft Lassiten, Laßbauern 91 f., 93, 107, llOf. vgl. auch Bauern Legalitätsprinzip 58, 126, 135-144, 198 Leibeigenschaft 66 - .zweite Leibeigenschaft' 220 f. Löhne 2 S3 - Gesindelöhne 78, 98, 126, 175 - Landarbeiterlöhne 98 f., 174-180 - Preis-Lohn-Schere 98f., 174f.

- Reallohn Lohnarbeit, Losleute ( = vgl. auch

98, 174, 185 freie 71, 97, 173 Einlieger) 98, 100 Arbeiter, ländliche

Militärsystem, preußisches 51, 53, 114, 213 Mobilität 35, 45, 103f., 166, 177, 180f., 188 f., 200 Modernisierung 128, 145, 193 f. vgl. auch Modernisierungstheorien Modernisierungstheorien 19, 20-22, 25, 44, 205, 206 f. vgl. auch Modernisierung; Wandel, evolutionärer Monarchie, absolute 51 f., 70 Monopolisierung der legitimen Gewalt 37, 165 Notabeinversammlung 119, 124 ,Ober'eigentum, gutsherrliches 55, 66 f., 68, 74, 106, 119 vgl. auch Eigentumsrechte, gutsherrliche Oktoberedikt von 1807 55 f., 97, 107, 117, 119, 121, 125 f., 129, 133, 138, 140, 142, 166, 176 vgl. auch Erbuntertänigkeit Pachtbauern 91 f., llOf. vgl. auch Bauern Pächter 74, 87-89, 97, 103 f., 113, 2 2 7 - als Käufer von Rittergütern 167 - als Träger des landwirtschaftlichen Fortschritts 88 vgl. auch Domänen Patrimonialgerichtsbarkeit 52, 66, 89, 91, 94, 108, 165, 167 vgl. auch Gutsherrschaft Patronat 52, 94, 165, 167 vgl. auch Gutsherrschaft Pauperismus 97, 175, 181-185, 201 Periodisierung 32 f. Planung, Modell politischer 118-120 Polizeigewalt, gutsherrliche 66, 89, 165, 167 vgl. auch Gutsherrschaft Präbenden ( = Hilfsleistungen der Gutsbesitzer oder Domänenpächter) 67f., 106 ,Privat'bauern ( = Bauern der Rittergüter) 51, 54, 56, 68, 74, 91, 95, llOf. vgl. auch Bauern Produktionsentwicklung, landwirtschaftliche 153-159, 1 8 6 , 2 5 6 Produktivität, landwirtschaftliche 37, 244 f., 256 - Arbeitsproduktivität 70 f., 93 f.

283

-

Produktivitätsentwicklung

153-159

-

Proletarisierung ( d e r ländlichen B e v ö l k e r u n g ) 108, 1 1 7

1 5 9 - 1 8 5 , 196 f.

P r o t o i n d u s t r i a l i s i e r u n g 148, 163 f . , 182 f . , -

W a n d e l des sozialen Schichtungsgefüges in der ersten H ä l f t e des 19. J a h r h u n d e r t s vgl. auch Klassen, Stände

201

S c h o l l e n p f l i c h t i g k e i t 66, 91

Familienwirtschaft, protoindustrielle

Schulzen 90

4 0 f . , 183 -

M o d e l l der P . 4 0 - 4 3

-

in Schlesien 1 0 0 - 1 0 2

vgl. auch B a u e r n Separationen ( = T r e n n u n g v o n G u t s - und B a u e r n l a n d ) 106, l l l f . , 190,

233

S o z i a l o r d n u n g , ländliche v o r 1 8 0 6 / 7 5 7 - 9 7 , 114

R e f o r m e n , z u r P r o b l e m a t i k v o n politischen

-

47-49 -

M o t i v a t i o n der R . nach 1 8 0 7

-

W i d e r s t a n d gegen die R . 1 2 3 - 1 3 0

lungsfähigkeit 6 9 - 7 1

114 f.

Spekulation 8 2 f . , 85 S t a a t s u n m i t t e l b a r k e i t 5 0 , 52, 109, 114, 165

vgl. auch A g r a r r e f o r m e n

Stand, S t ä n d e 35, 4 5 - 4 7 , 70, 90, 103, 108,

R e f o r m i s m u s , P r o b l e m e des 1 3 5 - 1 4 4 , 192

125, 1 2 7 f . , 1 6 4 - 1 6 8

R e f o r m v e r s u c h von 1798 5 0 f . , 5 3 - 5 6 , 196

-

vgl. auch K a b i n e t t s o r d r e von 1798 Reformzeit, preußische -

H i s t o r i o g r a p h i e der R . 2 8 - 3 1

Berufsstände 45

-

G e b u r t s s t ä n d e 4 5 , 103

-

allgemeiner Stand 4 5 vgl. auch Klasse; ,ständische' K l a s s e ;

, R e f o r m p a r a d i g m a ' 2 9 f.

Schichtung

vgl. auch A g r a r r e f o r m e n

Statistik

R e g u l i e r u n g e n ( = E i g e n t u m s Verleihung an

-

die B a u e r n ) 1 0 6 f . , 1 1 0 - 1 1 2 , 1 2 6 f . , 1 2 9 f „ 132, 136 f., 139, 168, 190,

restriktive B e d i n g u n g e n ihrer W a n d -

S c h w i e r i g k e i t statistischer Aussagen 16, l l l f . , 204,

233

234,

244

f.

Steuerbelastung der B a u e r n 9 5 f . , 171 f.

vgl. auch R e g u l i e r u n g s e d i k t von 1811

vgl. auch K o n t r i b u t i o n

R e g u l i e r u n g s e d i k t von 1811 92, 107, 110,

S t e u e r e x e m t i o n e n des A d e l s 58, 108

119, 139 f. vgl. auch R e g u l i e r u n g e n R e k o n s t r u k t i o n des H i s t o r i s c h e n M a t e r i a lismus 19, 2 3 - 2 5

T e i l u n g e n , p o l n i s c h e 16, 62 T r a n s f o r m a t i o n der Agrargesellschaft 14 f.,

vgl. auch E n t w i c k l u n g s t h e o r i e , marxisti-

31, 38, 4 7 , 105, 109, 113, 115, 145,

sche

193-195

R e v o l u t i o n v o n 1 8 4 8 , Verhältnis der s o z i a -

-

len Klassen zur 1 9 0 - 1 9 2

T r a n s f o r m a t i o n s m o d e l l agrarischer G e sellschaften 3 4 - 3 8

Rittergüter -

L a n d g e w i n n der R . 109

-

R e f o r m e n auf den R .

-

W e r t der R . um 1 8 0 0 7 9 f .

U n t e r s c h i c h t e n , ländliche 91, 9 6 , 9 7 - 1 0 2 , 104, 112, 131, 1 5 9 f . , 173, 1 7 7 - 1 8 5 , 23 0

106-109

vgl. auch A r b e i t e r , ländliche; B ü d n e r ; Dreschgärtner; Einlieger; Häusler; In-

vgl. auch G u t s b e s i t z e r

sten; Kätner

R i t t e r g u t s b e s i t z e r k l a s s e 125, 131, 134, 164-168 vgl. auch A d e l ; G u t s b e s i t z e r

U n t e r t a n e n h a n d e l 81,

226

Urbarienregelung 68,

213

R u ß l a n d (vergleichende Perspektiven) 189 f. V e r g r ö ß e r u n g des G u t s l a n d e s 52 f., 66, 8 0 f. Saisonarbeiter, ausländische 174

vgl. auch B a u e r n l e g e n ; G u t s b e s i t z e r als

Schatuller 94

G e w i n n e r der R e f o r m e n ; W ü s t u n g e n

vgl. auch B a u e r n

Verhältnis, gutsherrlich-bäuerliches 50 f . ,

S c h i c h t 46, 106, 108, 164

68 f., 70, 9 0 f .

vgl. auch Klassen, Stände Schichtung, soziale 1 3 f . , 35, 3 8 ,

Verlagssystem, 101 f. 212

vgl. auch Protoindustrialisierung

-

Stratifikationsmodell 4 3 - 4 7

Verpachtungen 75

-

u m 1800 7 2 - 1 0 2 , b e s . 9 9 f .

-

284

Privatpachtungen 8 7 f .

Verschuldung (adliger u n d bäuerlicher G ü ter) 85f., 151, 171, 243 f . , 250, 252 vgl. auch G ü t e r m a r k t ; Indulte; L a n d schaften; Wandel, evolutionärer 130, 139, 144, 192, 194 Weg, preußischer der E n t w i c k l u n g des Kapitalismus in der Landwirtschaft 172

W e s t - O s t - D i f f e r e n z i e r u n g 59, 69, 73, 148, 187 W o l l p r o d u k t i o n 152 f., 169 f., 244 W ü s t u n g e n 80f., 112 vgl. auch V e r g r ö ß e r u n g des Gutslandes Züchtigungsrecht der G u t s h e r r e n 57, 177 Z u s a m m e n b r u c h Preußens 1806 36, 48, 52, 106, 113, 115

285

Peter Kriedte/Hans Medick/Jürgen Schlumbohm Industrialisierung vor der Industrialisierung Gewerbliche Warenproduktion auf dem Land in der Formationsperiode des Kapitalismus. Mit Beiträgen von Herbert Kisch und Franklin M . Mendels. 1977. 393 Seiten, Leinen (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 53) Paperback-Ausgabe 1 9 7 8

Hans Wilhelm Eckardt Herrschaftliche Jagd, bäuerliche Not und bürgerliche Kritik Zur Geschichte der fürstlichen und adligen Jagdprivilegien, vornehmlich im südwestdeutschen Raum. 1976. 307 Seiten, Leinen (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 48)

Dirk Blasius

Bürgerliche Gesellschaft und Kriminalität

Zur Sozialgeschichte Preußens im Vormärz. 1976. 203 Seiten, Paperback (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 22)

Hans Rosenberg Politische Denkströmungen im deutschen Vormärz 1972. 142 Seiten, Paperback (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 3)

Carl Hinrichs

Preußentum und Pietismus

D e r Pietismus in Brandenburg-Preußen als religiös-soziale Reformbewegung. 1971. 485 Seiten, Leinen

Otto Hintze

Regierung und Verwaltung

Gesammelte Abhandlungen zur Staats-, Rechts- und Sozialgeschichte Preußens. Herausgegeben und eingeleitet von Gerhard Oestreich. 2 . , durchges. Auflage 1967. 3 1 * und 676 Seiten, Leinen (Gesammelte Abhandlungen I I I )

Hans-Ulrich Wehler · Bibliographie zur modernen deutschen Sozialgeschichte ( 1 8 . - 2 0 . Jahrhundert) 1976. X I I , 269 S., Kunststoff (Arbeitsbücher zur modernen Geschichte 1 / U T B 620)

Hans-Ulrich Wehler · Bibliographie zur modernen deutschen Wirtschaftsgeschichte ( 1 8 . - 2 0 . Jahrhundert) 1976. X I I , 242 S . , Kunststoff (Arbeitsbücher zur modernen Geschichte 2 / U T B 261

VANDENHOECK

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KRITISCHE

STUDIEN

ZUR

GESCHICHTSWISSENSCHAFT

1. W O L F R A M F I S C H E R : Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung. Aufsätze - Studien - Vorträge 2. W O L F G A N G K R E U Z B E R G E R : Studenten und Politik 1918-1933. Der Fall Freiburg i.B. 3. H A N S R O S E N B E R G : Politische Denkströmungen im deutschen Vormärz 4. R O L F E N G E L S I N G : Zur Sozialgeschichte deutscher Mittel- und Unterschichten 5. H A N S M E D I C K : Naturzustand und Naturgeschichte der bürgerlichen Gesellschaft. Die Ursprünge der bürgerlichen Sozialtheorie als Geschichtsphilosophie und Sozialwissenschaft bei Samuel Pufendorf, John Locke und Adam Smith 6. D I E G R O S S E K R I S E I N A M E R I K A . Vergleichende Studien zur politischen Sozialgeschichte 1929-1939. 7 Beiträge. H g . : Η . A. Winkler 7. H E L M U T B E R D I N G : Napoleonische Herrschafts- und Gesellschaftspolitik im Königreich Westfalen 1807 bis 1813 8. J Ü R G E N K O C K A : Klassengesellschaft im Krieg. Deutsche Sozialgeschichte 1914-1918 9. O R G A N I S I E R T E R K A P I T A L I S M U S . Voraussetzungen und Anfänge. 11 Beitr. H g . : Η . A. Winkler 10. H A N S - U L R I C H W E H L E R : Der Aufstieg des amerikanischen Imperialismus. Studien zur Entwicklung des Imperium Americanum 1865-1900 11. S O Z I A L G E S C H I C H T E H E U T E . Festschrift für Hans Rosenberg. 36 Beiträge. H g . : H . - U . Wehler 12. W O L F G A N G K Ö L L M A N N : Bevölkerung in der industriellen Revolution. Bevölkerungsgeschichte Deutschlands im 19. Jh. 13. E L I S A B E T H F E H R E N B A C H : Traditionale Gesellschaft und revolutionäres Recht. Die Einführung des Code Napoleon in den Rheinbundstaaten 14. U L R I C H K L U G E : Soldatenräte und Revolution. Studien zur Militärpolitik in Deutschland 1918/19 15. R E I N H A R D R O R U P : Emanzipation und Antisemitismus. Studien zur >Judenfrage< der bürgerlichen Gesellschaft 16. H A N S - J Ü R G E N P U H L E : Politische Agrarbewegungen in kapitalistischen Industriegesellschaften. Deutschland, U S A und Frankreich im 20. J h . 17. S I E G F R I E D M I E L K E : Der Hansa-Bund für Gewerbe, Handel und Industrie 1909-1914. Der gescheiterte Versuch einer antifeudalen Sammlungspolitik 18. T H O M A S N I P P E R D E Y : Gesellschaft, Kultur, Theorie. Gesammelte Aufsätze zur neueren Geschichte 19. H A N S G E R T H : Bürgerliche Intelligenz um 1800. Zur Soziologie des deutschen Frühliberalismus 20. C A R S T E N K O T H E R : Räuber und Gauner in Deutschland. Bandenwesen im 18. und frühen 19. J h . 21. H A N S - P E T E R U L L M A N N : Der Bund der Industriellen. Organisation, Einfluß und Politik klein- und mittelbetrieblicher Industrieller im Deutschen Kaiserreich 1895-1914 22. D I R K B L A S I U S : Bürgerliche Gesellschaft und Kriminalität. Zur Sozialgeschichte Preußens im Vormärz 23. G E R H A R D A. R I T T E R : Arbeiterbewegung, Parteien und Parlamentarismus. Zur deutschen Sozialund Verfassungsgeschichte des 19. und 20 Jahrhunderts 24. H O R S T M Ü L L E R - L I N K : Industrialisierung und Außenpolitik. Preußen-Deutschland und das Zarenreich 1860-1890 25. J Ü R G E N K O C K A : Angestellte zwischen Faschismus und Demokratie. Zur politischen Sozialgeschichte der Angestellten: Ü S A 1890-1940 im internationalen Vergleich 26. H A N S S P E I E R : Die Angestellten vor dem Nationalsozialismus. Zum Verständnis der deutschen Sozialstruktur 1918-1933 27. D I E T R I C H G E Y E R : Der russische Imperialismus. Studien über den Zusammenhang von innerer und auswärtiger Politik 1860-1914 28. R U D O L F V E T T E R L I : Industriearbeit, Arbeiterbewußtsein und gewerkschaftliche Organisation. Dargestelt am Beispiel der Georg Fischer A G (1890-1930) 29. V O L K E R H U N E C K E : Arbeiterschaft und industrielle Revolution in Mailand 1859-1892. Zur Entstehungsgeschichte der italienischen Industrie und Arbeiterbewegung. 30. C H R I S T O P H K L E S S M A N N : Polnische Bergarbeiter im Ruhrgebiet 1870-1945. Soziale Integration und nationale Subkultur einer Minderheit in der deutschen Industriegesellschaft 31. H A N S R O S E N B E R G : M a c h t e l i t e n und Wirtschaftskonjunkturen. Zur neueren deutschen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 32. R A I N E R B Ö L L I N G : Volksschullehrer und Politik. Der deutsche Lehrerverein 1918-1933 33. H A N N A S C H I S S L E R : Preußische Agrargesellschaft im Wandel. Wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Transformationsprozesse 1763-1847 34. H A N S M O M M S E N : Arbeiterbewegung und Nationale Frage. Ausgewählte Aufsätze

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