Philologus: Band 115, Heft 1/4 [Reprint 2022 ed.]
 9783112640609

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PHILOLOGUS Z E I T S C H R I F T FÜR K L A S S I S C H E

PHILOLOGIE

Herausgegeben vom

Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin

B a n d 115 Heft 1 - 4

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A K A D E M I E s V E R L A G / B E R L I N in Arbeitsgemeinschaft mit der D I E T E R I C H ' S C H E N V E R L A G S B U C H H A N D L U N G G.m.b.H. WIESBADEN

REDAKTIONSBEIRAT: Robert Browning (London), William M. Calder III (New York), Vladimir Georgiev (Sofija), Istvän Hahn (Budapest), Jacques Heurgon (Paris), Karel Janäöek (Praha), Dimitri P. Kallistov (Leningrad), Kazimierz Kumaniecki (Warszawa), Benedetto Marzullo (Bologna), Haralambiu Mihäeacu (Bucure§ti), Wolfgang Schmid (Bonn), Rolf Westman (Abo) REDAKTIONSKOLLEGIUM: Walter Hofmann, Johannes Irmscher, Fritz Jürß, Friedmar Kuhnert, Ernst Günther Schmidt, Wolfgang Seyfarth VERANTWORTLICHER R E D A K T E U R : Ernst Günther Schmidt Stellvertretender verantwortlicher Redakteur: Fritz Jürß Redaktionssekretärin: Dietlind Schieferdecker

Dio Mitarbeiter werden gebeten, die Manuskripte, Korrekturen und sonstige geschäftliche Post an das Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie, Redaktion des „Philologus", Deutsche Akademie der Wissenschaften, 108 Berlin, Leipziger Str. 3 - 4 , zu senden und am Schluß der Manuskripte ihre Adresse stets genau anzugeben. Der Verlag liefert den Verfassern 30 Sonderdrucke eines jeden Beitrages unentgeltlich. Bestellungen auf weitere Sonderdrucke gegen Berechnung bitten wir spätestens bei der Übersendung der Korrektur aufzugeben; ihre Bezahlung erfolgt durch Abzug vom Honorar.

Verlag; Akademie-Verlag GmbH, in Arbeitsgemeinschaft mit der Die erich'schen Verlagsbuchhandlung GmbH, Wiesbaden; 108 Berlin, Leipziger Straße 3 - 4 , Fernruf 220441, Telex-Nr. 0112020, Postscheckkonto: Berlin 35021. Bestellnummer der Zeitschrift: 1031. Die Zeitschrift erscheint jährlich in einem Band zu vier Heften. Bezugspreis je Heft im Abonnement 12, - M zuzüglich Bestellgeld. Einzelheft 12, — M, Preis des Doppelheftes 24,— M, Preis des vorliegenden Bandes 48,— M, Sonderpreis für die DDR 36,— M. Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1297 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik. Gesamtherstellung: VEB Druckhaus „Maxim Gorki", 74 Altenburg. Printed in the German Democratic Bepublic.

IOANNISCHNEIDER philosophiae doctori habilitato, Latinae linguae litterarumque in universitate Berolinensi magistro publice docenti, in instituto academiae scientiarum Berolinensis, quod Graecoromanae antiquitatis studiis colendis olim destinatum erat, nec non in collegio, quod humanitati veterum investigandae nuperrime constitutum est, dirigentis coadiutori, de thesauro latinitatis Germanicae medii aevi edendo bene merito, et in natalem sexagesimum ante diem V I I kal. Apr. a. MCMLXX p. Chr. n. celebrandum et in plurimos alios annos laetissima Optant atque ominantur collegae . amici . discipuli

GELEITWORT Mit der Gründung des Zentralinstituts für Alte Geschichte und Archäologie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin ist der „Philologus" in die Verantwortung dieser neuen Forschungseinrichtung übergegangen. Um den Kontakt der Zeitschrift zu den klassischen Philologen der Deutschen Demokratischen Republik zu festigen, die Verbindung zu den Fachvertretern anderer Länder auszubauen und zu gewährleisten, daß der „Philologus" als Pflegestatt zukunftweisender altertumswissenschaftlicher Forschung seine guten wissenschaftlichen Traditionen in einer den aktuellen Aufgaben der Gegenwart verpflichteten Weise fortführt, wird zugleich die redaktionelle Struktur der Zeitschrift weiterentwickelt. Dem „Philologus" ist künftig ein internationaler Beirat zugeordnet, dem die Herren Robert Browning (London), William C. Calder I I I (New York), Vladimir Georgiev (Sofia), Istvan Hahn (Budapest), Jacques Heurgon (Paris), Karel Janacek (Praha), Dimitri P. Kallistov (Leningrad), Kazimierz Kumaniecki (Warszawa), Benedetto Marzullo (Bologna), Haralambiu Mihäescu (Bucure§ti), Wolfgang Schmid (Bonn) und Rolf Westman (Abo) angehören. Wir danken den genannten Herren für ihre Bereitschaft, an der Gestaltung der Zeitschrift mitzuwirken. Der „Philologus" wird von einem verantwortlichen Redakteur geleitet, dem ein Stellvertreter zur Seite steht und der sich in seiner Arbeit auf ein Redaktionskollegium stützt. Zu Mitgliedern des Redaktionsgremiums wurden die Herren Walter Hofmann, Johannes Irmscher, Fritz Jürß (Stellvertretender verantwortlicher Redakteur), Friedmar Kühnert, Ernst Günther Schmidt (Verantwortlicher Redakteur) und Wolfgang Seyfarth berufen. Die Redaktion des „Philologus" hat ihren Sitz in Berlin (Deutsche Akademie der Wissenschaften, Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie). Zur Abgrenzung gegenüber der vom gleichen Institut herausgegebenen althistorischen Fachzeitschrift ,,Klio" erhält der „Philologus" den Untertitel „Zeitschrift für klassische Philologie". Wir nehmen gern die Gelegenheit wahr, den bisherigen Herausgebern des „Philologus", den Herren Wolfgang Schmid, Otto Luschnat und Ernst Günther Schmidt, für die wertvollen Dienste zu danken, die sie im Auftrage des früheren Instituts für griechisch-römische Altertumskunde bei der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin der Zeitschrift über viele 1*

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Geleitwort

Jahre hinweg erwiesen haben. In den Dank schließen wir auch den bisherigen Redaktionssekretär, Herrn Dr. Eberhard Rechenberg, ein. Der „Philologus" eröffnet die neue Arbeitsphase mit einer Ehrung für Johannes Schneider, den Leiter der Berliner Arbeitsstelle des Mittellateinischen Wörterbuchs, langjährigen Stellvertreter des Direktors des AkademieInstituts für griechisch-römische Altertumskunde und Dozenten für mittellateinische Philologie an der Humboldt-Universität Berlin. Die Beiträge dieses Jahrgangs, der ausnahmsweise als geschlossener Band und ohne Register erscheint, wurden ihm zu seinem 60. Geburtstag gewidmet. Die Zusammenstellung der Aufsätze ist Johannes Irmscher zu verdanken. Die Beiratsmitglieder waren an der Vorbereitung des Bandes noch nicht beteiligt. Die Abonnenten des „Philologus" machen wir darauf aufmerksam, daß vom Jahre 1972 an die bislang übliche Gliederung der Jahrgänge in zwei Doppelhefte (Heft 1/2 und 3/4) durch eine Gliederung in zwei einfache Hefte (Heft 1 und 2) ersetzt wird. Die Hefte entsprechen nach diesem neuen Erscheinungsmodus in Umfang und Preis den bisherigen Doppelheften. Wir wünschen dem „Philologus" weite Resonanz bei Autoren und Lesern! Joachim Herrmann Direktor des Zentralinstituts für Alte Geschichte und Archäologie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S

Seite Bibliographie

JOHANNES SCHNEIDER

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der Werkstatt eines mittellateinischen Lexikographen . . 1 1 Rubrucks Reisebeschreibung als soziologische und kulturgeschichtliche Quelle 16 I V Í N B O R O N K A I , Übersetzungsfehler in Cerbanus' lateinischer Version von Johannes Damascenus und Maximus Confessor 32 M A R I A CYTOWSKA, Das polnische Handbuch der Grammatik „Stanislaus quae pars?" 46 HANS-JOACHIM D I E S N E R , Fragen der Sozialgeschichte und des frühen Feudalismus bei Gregor von Tours 52 J Ü R G E N D U M M E R , Frechulf von Lisieux und die Historia Ecclesiastica Tripartita 58 WOLFGANG E G G E R T , Z U Kaiser- und Reichsgedanken des Notker Balbulus . 71 S I E G F R I E D E P P E R L E I N , Zur Bedeutungsgeschichte von „Europa", „Hesperia" und „occidentalis" in der Antike und im frühen Mittelalter 81 T E J A E R B , Pauper et dives im „Ysengrimus" 93 V E L J K O GORTAN, Obsidio Iadrensis (Die Belagerung von Zadar) 101 R U D O L F HANSLEK, Epiphanius Scholasticus oder Cassiodor? Zur historia ecclesiastica tripartita 107 J O S E F H E J N I O , Das Zisterzienser-Stift Hohenfurt und der Frühhumanismus 1 1 4 A D A H E N T S C H K E , Zur historischen und literarischen Bedeutung von Ciceros Schrift „de legibus" 118 WOLFGANG H E R I N G , Caesar-Exzerpte aus dem 9 . Jahrhundert 131 V L A D I M I R I L I E S C U , Germanorum térras quas nunc Franci optinent? Zu Jordanes, Getica 67 137 JOHANNES I R M S C H E R , Gräzität und Latinität als Bestandteil des deutschen Kulturerbes 140 R E N A T E J O H N E , Platonische Reminiszenzen am Ausgang des Mittelalters. Eine Studie zum „Ackermann aus Böhmen" 147 G O T T F R I E D L A N G E R , Von der Frage nach dem Autor der — nach 1 3 5 5 verfaßten — Schrift „De moneta" 155 K A R L LANGOSCH, Das Mittellatein und die deutschsprachigen Lexika heute 1 7 1 H A N S L Ü L F I N G , Ein Brief Siegmund Hellmanns an Emil Jacobs zur Seduliusüberlieferung 179 J A N M A R T Í N E K , Die Erforschung der lateinischen Bohémica in Berlin . . . .183 DANA MARTÍNKOVÁ, Eine Bemerkung zum mittellateinischen Wortschatz . 1 8 7 F R A N Z B L A T T , AUS

MARIA BONEWA-PETROWA,

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Inhaltsverzeichnis

Gottfried von Viterbo und die Carmina Burana Die Einführung der griechischen Buchstaben , Y' und ,Z' in das lateinische Alphabet M A R I A N P L E Z I A , Das taktische Kapitel der neuentdeckten „Historia Tartarorum" OTTO P R I N Z , Wechselbeziehungen zwischen den Präfixen a(b) und ad im Mittellatein W E R N E R R U D O L P H , „Sportliches" in den mittellateinisch-althochdeutschen Glossen W I L L Y SCHETTER, Zum Aufbau des Mevius-Jambus des Horaz (Epode 10) . . P E T E R SCHMIDT, Aribo, scholasticus Frisingensis? WOLFGANG 0 . SCHMITT, Eine unbekannte Rede zum Lob der griechischen Sprache und Literatur. Zur literarischen Biographie des Humanisten Andronikos Kontoblakes ILSE SCHNEIDER, Die Schule von Salerno als Erbin der antiken Medizin und ihre Bedeutung für das Mittelalter H A N S W E R N E R SEIFFERT, Otto von Freising und Gotfried von Viterbo . . CARMEN-MARIE SZYMUSIAK-AFFHOLDER, Psychologie et histoire dans le rêve initial de Grégoire le Theologien D A N U T A TURKOWSKA, Le nominatif et l'accusatif absolus dans l'œuvre de Jean Dlugosz A N E L K A VIDMANOVA, Zum mittellateinischen Manierismus HELMUT WILSDORF, Das ius regale montanorum des Königs Wenceslaus I I . von Böhmen URSULA W I N T E R , Ein neues Fragment der Dicta quattuor ancillarum s. Elisabeth W A L T E R ZÖLLNER, Zur Bibliotheksgeschichte des Augustiner-ChorherrenStifts Hamersleben

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Eingegangene Druckschriften

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INGEBORG P A P E ,

191

GERHARD P E R L ,

196 234 240 245 249

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264 278 292 302 311 314 322 328

B I B L I O G R A P H I E JOHANNES S C H N E I D E R I. Monographien, Aufsätze, Rezensionen 1. De secundariis enuntiatis interpositis quaestiones Plautinae. Diss. Leipzig 1934 (Dresden 1937). 2. Rezension: Monumenta Germaniae Historica: Die Urkunden Heinrichs IV., Teil 2. Weimar 1952. Deutsche Literaturzeitung 75 (1954) S. 150 bis 156. 3. Bemerkungen zu den Diplomata-Ausgaben. Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 10 (1954) S. 506—508. 4. Rezension: Slownik Laciny Sredniowiecznej w Polsce — Lexicon mediae et infimae latinitatis Polonorum. Fase. 1, 2. Krakow 1953. Deutsche Literaturzeitung 75 (1954) S. 540—546. 5. Entwicklung und Stand der mittellateinischen Lexikographie. Forschungen und Fortschritte 28 (1954) S. 281 — 285. 6. Rezension: Nürnberger Urkundenbuch. Heft 1—4. Nürnberg 1952 bis 1954. Deutsche Literaturzeitung 77 (1956) S. 121 — 125. 7. Rezension: R. Meister, Die Orakelsprüche im St. Galler Palimpsestcodex 908. Abh. d. österr. Akademie der Wissenschaften, philol.-hist. Klasse Bd. 225. Wien 1951. Deutsche Literaturzeitung 77 (1956) S. 738 bis 741. 8. Berlin und die mittellateinische Philologie. In: Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1946—1956. Berlin 1956. S. 371 — 378. 9. Rezension: Karl Yossler, Einführung ins Vulgärlatein. München o. J . Deutsche Literaturzeitung 78 (1957) S. 401—404. 10. Mittellateinisches Wörterbuch. In: Das Institut für griechisch-römische Altertumskunde. Protokoll der Eröffnungstagung. Schriften der Sektion für Altertumswissenschaft 8. Berlin 1957. S. 148—158. II. Rezension: Jakub de Voragine, Zlota Legenda. Warszawa 1955. Deutsche Literaturzeitung 78 (1957) S. 790—793. 12. Rezension: Karl Strecker, Introduction to Medieval Latin. English translation and revision by Robert P. Palmer. Berlin 1957. Deutsche Literaturzeitung 79 (1958) S. 304—306. 13. Rezension: Novum Glossarium mediae latinitatis ab anno DCCC usque ad annum MCC. ,,L". — Index scriptorum mediae latinitatis. Hafniae 1957. Deutsche Literaturzeitung-79 (1958) S. 764—771.

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Bibliographie Johannes Schneider

14. Rezension: Erich Auerbach, Literatursprache und Publikum in der lateinischen Spätantike und im Mittelalter. Berlin 1958. Deutsche Literaturzeitung 80 (1959) S. 499—502. 15. Die mittellateinische Philologie in Deutschland. Voraussetzungen und Grundzüge ihrer Entwicklung. In: Philologische Vorträge. Hrsg. von Johannes Irmscher und Wiktor Steffen. Wroclaw 1959. S. 163—180. 16. Grundlagen und Methoden der mittellateinischen Lexikographie in Deutschland. Studia Zrodloznawcze. Commentationes IV Poznan 1959. S. 149—152. 17. Rezension: Reino Hakamies, Glossarium latinitatis medii aevi Finlandicae. Helsinki 1958. Deutsche Literaturzeitung 81 (1960) S. 41—45. 18. Rezension: Nürnberger Urkundenbuch. Lieferung 5. — Nürnberger Rechtsquellen. Lieferung 1/2. Nürnberg 1959 und 1960. Deutsche Literaturzeitung 82 (1961) S. 329—332. 19. Osservazioni di metodo circa la presenza della imitatio in prose storiche mediolatine. Helikon, Rivista di tradizione e cultura classica 2 (1962) S. 531 — 544. 20. Das deutsche Vogteiwesen und sein Einfluß auf das mittelalterliche Latein. Sitzungsberichte der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Klasse für Sprachen, Literatur und Kunst. Jahrgang 1964, Nr. 1. 21. Die Vita Heinrici IV. und Sallust. Studien zu Stil und Imitatio in der mittellateinischen Prosa. Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Schriften der Sektion für Altertumswissenschaft 49. Berlin 1965. 22. Rezension: Karl Langosch, Lateinisches Mittelalter. Einleitung in Sprache und Literatur. Darmstadt 1963. Deutsche Literaturzeitung 86 (1965) S. 415—417. 23. Das Fortleben der antiken Wortgruppe advocatus — advocatio im mittelalterlichen Latein des deutschen Raumes. Neue Beiträge zur Geschichte der Alten Welt. Band II: Römisches Reich. Hrsg. von E. Ch. Welskopf. Berlin 1965. S. 113—117. 24. Die Bedeutung des mittelalterlichen Lateins für das deutsche Kulturerbe. Das Altertum 11 (1965) S. 173—181. 25. Rezension: Peter Vossen, Der Libellus Scolasticus des Walther von Speyer. Berlin 1962. Deutsche Literaturzeitung 87 (1966) S. 303—306. 26. Zum Nachleben der römischen Satiriker in den mittellateinischen satirischen Dichtungen des deutschen Bereichs in der Zeit der Salier und Staufer. Wissenschaftliche Zeitschrift der Universität Rostock. 15. Jahrgang (1966). Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe, Heft 4/5, S. 517—524. 27. Die Darstellung der Pauperes in den Historiae Gregors von Tours. Ein

Bibliographie Johannes Schneider

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Beitrag zur sozialökonomischen Struktur Galliens im 6. Jahrhundert. Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte. 1966, Teil IV S. 57 — 74. 28. Bemerkungen zur Differenzierung der gallorömischen Unterschichten im sechsten Jahrhundert. Klio, Beiträge zur Alten Geschichte 48 (1967) S. 237—249. 29. Rezension: Bengt Löfstedt, Studien über die Sprache der langobardischen Gesetze. Beiträge zur frühmittelalterlichen Latinität. Stockholm, Göteborg, Uppsala 1961. Romanitas, Revista de Cultura Romana 8 (1967) S. 385—388. 30. Gesta Romanorum. In Auswahl übersetzt und eingeleitet von Ilse und Johannes Schneider. Berlin 1968. 31. Das Wirken August Boeckhs an der Berliner Universität und Akademie. Ein Kapitel aus der Wissenschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts. Das Altertum 15 (1969) S. 103—115. 32. Gesellschaft und Sprache im Spiegel des mittellateinischen Wortschatzes. In: Zum Nachleben des Lateinischen in der Feudalgesellschaft. Schriften der Sektion für Altertumswissenschaft 55, 5. Berlin 1969. S. 7—25. 33. Die Stellung des Mittellateins im Bildungssystem der Weimarer Republik und zur Zeit des Faschismus. Wissenschaftliche Zeitschrift der FriedrichSchiller-Universität Jena. 18. Jahrgang (1969). Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe, Heft 4 S. 27—30. 34. Rezension: Dag Norberg, Manuel pratique de latin medieval. Paris 1968. Deutsche Literaturzeitung 90 (1969) S. 794—796. 35. Rezension: Slownik Laciny Sredniowiecznej w Polsce — Lexicón mediae et infimae latinitatis Polonorum. Vol. I: A—B. Vratislaviae-CracoviaeVarsoviae 1953—1958. Vol. II: C. 1959—1967. Deutsche Literaturzeitung 90 (1969) S. 891 — 893. 36. Grundlagen und Grundformen der Geschichtsschreibung im lateinischen Mittelalter. Wissenschaftliche Zeitschrift der Universität Rostock. 18. Jahrgang (1969). Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe, Heft 4/5, Teil II S. 4 8 3 - 4 9 2 . 37. Zum Wandel des Androklus-Motivs in der mittellateinischen Fabel- und Erzählliteratur. In: Orbis Mediaevalis. Festgabe für Anton Blaschka zum 75. Geburtstag. Weimar 1970. S. 241—252. 38. Das Fortleben der römischen Kaiser in den Gesta Romanorum. Klio, Beiträge zur Alten Geschichte 49 (1970) S. 395—409. 39. Rezension: Sextus Amarcius, Sermones. Hrsg. v. Karl Manitius. (Monumenta Germaniae Histórica. Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters. IV. Band). Weimar 1969. Deutsche Literaturzeitung 92 (1971) S. 215—218. 40. Rezension: Glossarium mediae latinitatis Sueciae. Confecit U. Wester-

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Bibliographie Johannes Schneider

bergh. Vol. I, Fase. 1: A — attinentiae. Stockholm 1968. Deutsche Literaturzeitung 92 (1971) S. 571 — 574. 41. Die Geschichte vom gewendeten Fisch. Beobachtungen zur mittellateinischen Tradition eines literarischen Motivs. In: Festschrift Bernhard Bischoff. Stuttgart 1971. S. 218—225. 42. Die wundersamen Geschichten des Caesarius von Heisterbach. In Auswahl übersetzt und eingeleitet von I L S E und J O H A N N E S S C H N E I D E R . Berlin 1972. II. Artikel im Mittellateinischen

Wörterbuch

Mittellateinisches Wörterbuch bis zum ausgehenden 13. Jahrhundert. In Gemeinschaft mit ... herausgegeben von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Band I: abatto, abbas, abbreviarium — abdictatus, acquaero — acquaestus, acquieto — acra, addeeimatio — addibilitas, advocadria — advoeria, afficto — affilio, allec — allectorius, allerius — allicitivus, aloarius — alodis, anathema — anathemizo, angaria — angarus, appendentia, appensa — appertineo, approfero — appulsus, archibricus — archicapellarius, aspicientia — aspicio, assecuratio — assedium, assellatio — assenicus, attinentia — attineo, audio — auditrix, auruspex — ausericus, banrile — baptezo, bar — baratro, bassus — battudo, bosa — bostar. Band II: 1. camba — cambellanus, capipurgium — capisudus, captor — captus, catalus — catapulta, chorepiscopalis — chorepiscopus.

I I I . Tätigkeit als Redaktor, Mitherausgeber und Gutachter 1. Mittellateinisches Wörterbuch bis zum ausgehenden 13. Jahrhundert: laufende Tätigkeit als Redaktor seit 1959. 2. Zum Nachleben des Lateinischen in der Feudalgesellschaft. Schriften der Sektion für Altertumswissenschaft 55, 5. Hrsg. von Veljko Gortan, Zagreb und Johannes Schneider, Berlin. Berlin 1969. 3. Lexikon der Antike. Hrsg. von Johannes Irmscher unter Mitarbeit von Helga Reusch, Johannes Schneider, Wolfgang Seyfarth und Renate Fiedler. Leipzig 1971. 4. Gutachtertätigkeit für a) Das Altertum b) Bibliotheca Teubneriana c) Schriften und Quellen der Alten Welt

FRANZ BLATT

AUS DER WERKSTATT EINES MITTELLATEINISCHEN LEXIKOGRAPHEN Die drei ersten Buchstaben des sogenannten neuen Ducange (L, M, N) 1 sind nun erschienen, und es ist daher möglich, gewisse Beobachtungen anzustellen, die für die mittellateinische Lexikographie im allgemeinen nicht ohne Interesse sein dürften. Die Etymologien, durch die man die vielen Neubildungen hat sicherstellen wollen, haben sich insofern als nützlich erwiesen, als sie zur Kontrolle der oft sonderbaren Hapax legomena dienen, die sich in unseren Ausgaben finden. Da es z. B. nicht möglich war, für das sonderbare misechonium, welches bei Adam de Parvo Ponte in seiner Oratio de utensilibus ad domum regendam 2 vorkommen sollte, eine glaubwürdige Etymologie zu finden, folgerte man daraus, daß das griechische Lehnwort nosocomium, Krankenhaus, sich hinter dem verschriebenen misechonium birgt. Auch nillulum in den Consuetudines Trevirenses 33 ließ sich nicht erklären, bis unser gemeinsamer Freund Dr. PRINZ darauf kam, daß hinter nillulum das Deminutivum vinulum (von vinum) steckt: accepta communione sacra prebetur eis a custode parum in caliculis vinuli ,nach dem Empfang der hl. Kommunion wird ihnen vom Sakristan ein bißchen geringer Wein verabreicht'. Es gibt auch kein multuor bei Anastasius Bibliothecarius, der in seiner Chronographia tripartita 3 von den Anhängern des Papstes Hadrian behauptet, daß sie commoventes populum tumultuati sunt contra Leonem papam — die griechische Vorlage hat eaTaaiaaav. Das unerklärliche mogarum, welches u. a. in einem Dokument aus Verona (813) vorkommt 4 , entpuppt sich als Schreibfehler für inogarum, die zu erwartende lateinische Wiedergabe des griechischen oivoyapov (vgl. iconomus für oixov6[io