Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919-1949 9783666557613, 3525557612, 9783525557617

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Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919-1949
 9783666557613, 3525557612, 9783525557617

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Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte Herausgegeben im Auftrag der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte von Siegfried Hermle und Harry Oelke

Reihe A: Quellen Band 12

Vandenhoeck & Ruprecht

Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919–1949 zusammengestellt und bearbeitet von

Hannelore Braun und Gertraud Grünzinger

Vandenhoeck & Ruprecht

Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 10: 3-525-55761-2 ISBN 13: 978-3-525-55761-7

© 2006, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen. / www.v-r.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne vorherige schriftliche Einwilligung des Verlages öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies gilt auch bei einer entsprechenden Nutzung für Lehr- und Unterrichtszwecke. Printed in Germany. Satz: Daniela Weiland, Göttingen Druck und Bindung: b Hubert & Co., Göttingen Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Biogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

Vorwort Die Idee war nicht neu: Schon bald zwei Jahrzehnte existiert in der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte der Plan, die zum Standard der von ihr editorisch verantworteten Publikationsreihe „Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte“ gehörenden biographischen Daten von Persönlichkeiten der kirchlichen Zeitgeschichte in einem eigenen Band zu publizieren. Die verantwortlichen Mitarbeiterinnen, Hannelore Braun und Gertraud Grünzinger, zeigten sich angesichts der Datenfülle in dieser Frage lange Zeit eher zurückhaltend. Erst als ihre Bearbeitung der Biogramme weiter vorangeschritten war, öffneten sie sich dem Wunsch der Arbeitsgemeinschaft, das von ihnen bereits zusammengestellte, ergänzte und erweiterte Material für eine Publikation aufzubereiten. Entschlossen und zielstrebig konnte das Vorhaben mit dem hier vorliegenden Band erfreulicherweise zum Abschluss gebracht werden. Verzeichnisse dieser Art stehen in der Gefahr, angesichts der kaum zu überschauenden Datenmenge letztlich unvollendet zu bleiben. Sie machen daher eine plausible Begrenzung des Datenmaterials und einen pragmatischen Darstellungsmodus erforderlich. Die Bearbeiterinnen konzentrieren sich daher auf jene Persönlichkeiten, die zwischen 1919 und 1949 für den Protestantismus von Bedeutung waren. Bei der Formulierung der Biogramme beschränken sie sich auf zentrale Daten und Fakten, die geeignet sind, ein erstes grundlegendes Bild der vorgestellten Person zu konturieren. Das Lexikon präsentiert auf der Grundlage dieser Auswahl eine biografische Bestandsaufnahme der Zeitspanne zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Gründung der beiden deutschen Staaten aus der Perspektive kirchlicher Zeitgeschichtsforschung. Dadurch bietet es sowohl den zeitgeschichtlich interessierten Leserinnen und Lesern als auch den wissenschaftlich Versierten ein Hilfsmittel für die Beschäftigung mit dieser Phase der Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts. Die nunmehr gedruckt vorliegende Sammlung von Biogrammen aus der Zeit der Weimarer Republik, des NS-Regimes und den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg stellt damit eine Art von Zwischenbilanz für den benannten Zeitraum dar. Dadurch kann schließlich auch ein editorischer Effekt verzeichnet werden: Alle nachfolgenden Bände der „Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte“ sind im Hinblick auf ihre Anhänge insofern entlastet, als dass dort jeweils unter Hinweis auf den vorliegenden Band nur noch das wirklich neue biografische Material im Anhang präsentiert zu werden braucht.

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Vorwort

Es bleibt zu wünschen, dass der vorliegende Band von seinen Leserinnen und Lesern als Fundort hilfreicher Informationen erfahren wird und er auf diese Weise zur vermehrten Beschäftigung mit der kirchlichen Zeitgeschichte einlädt. München, im Februar 2006

Siegfried Hermle/Harry Oelke

Einleitung Ziel und Zweck dieser Veröffentlichung ist es, mittels kurzer Lebensabrisse über Persönlichkeiten zu informieren, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine wichtige kirchliche Funktion innehatten oder in anderer Weise für den deutschen Protestantismus von Bedeutung waren. Dabei hängen Gestalt und Inhalt dieses Bandes eng mit seiner Vorgeschichte zusammen. Den Grundstock für die in diesen Band aufgenommenen Biogramme lieferte die Sammlung biographischer Daten, die seit 1955 zunächst bei der „Kommission zur Erforschung des Kirchenkampfes“ und verstärkt seit 1971 an der (Geschäfts- und) Forschungsstelle der „Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte“ zusammengetragen wurden. Bereits vor vielen Jahren wurde aus dem Kreis der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte der Wunsch geäußert, die seit 1975 dann hauptsächlich in der Reihe der „Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte“ (AKIZ) verstreut veröffentlichten Biogramme in einem eigenen Band zu publizieren, um sie so der Forschung leichter zugänglich machen zu können. Es stellte sich allerdings bald heraus, dass eine bloße Zusammenführung der vorhandenen Biogramme, die sich vor allem auf die Zeit des Nationalsozialismus erstreckten, nicht ausreichend sein würde. Es erschien sinnvoll, nicht nur das vorhandene biographische Material zu vervollständigen, sondern es sowohl in zeitlicher als auch inhaltlicher Weise zu ergänzen. Mit diesem Band wird erstmals versucht, für den Bereich der Kirchlichen Zeitgeschichte eine repräsentative Auswahl führender und wichtiger Persönlichkeiten des deutschsprachigen Protestantismus1 zusammenzustellen und biographisch zu erschließen. Um den Protestantismus in seinem breiten Spektrum erfassen zu können, empfahl es sich, bei der Auswahl der aufzunehmenden Personen sich nicht von allzu wertenden Urteilen über deren theologische, kirchliche, kirchenpolitische bzw. politische Orientierung leiten zu lassen. Dies hat zur Folge, dass nicht nur solche Personen dargestellt sind, deren Bedeutung sich auch nach heutigem Maßstab ohne weiteres erschließt, sondern auch diejenigen, die nur im historischen bzw. zeitgenössischen Kontext von Interesse sind.

1 Deutsch wird als „deutschsprachig“ verstanden, so dass auch vereinzelt Österreicher und Schweizer aufgenommen wurden, die im deutschen Protestantismus eine Rolle spielten.

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Einleitung

Ein Auswahlprinzip bei den kirchlichen Amtsträgern stellte das hierarchische Prinzip dar, d. h. vorrangig wurden Personen aufgenommen, die leitenden kirchlichen Behörden, sei es auf der Ebene der Gesamtkirche oder innerhalb der Landeskirchen, vorstanden. Für andere Bereiche des in sich vielfältig und in unterschiedlich hierarchischen Ebenen organisierten Protestantismus konnten häufig lediglich die Vertreter der zentralen Behörden, Vereine oder Organisationen, nicht aber diejenigen der landeskirchlichen Untergruppierungen berücksichtigt werden. Dies betrifft in besonderer Weise das umfangreiche Verbandswesen2 ; es gilt aber auch für die kirchliche, wissenschaftliche oder „erbauliche“ Presse und in noch größerem Maße für das Arbeitsfeld der Mission. Daneben war jedoch auch eine Auswahl aus der Fülle der Personen zu treffen, die – ohne institutionelle Anbindung – auf ganz unterschiedliche Weise für Kirche und Protestantismus tätig werden und Wirkung entfalten konnten. Hier ist an Künstler aus verschiedenen Sparten zu denken, an Verleger und einzelne eigenwillige „Einzelkämpfer“, die sich ohne „amtlichen“ Auftrag weltanschaulich und gesellschaftlich exponierten. Politisch resp. parteipolitisch aktive Protestanten, etwa Parlamentarier, wurden nur dann aufgenommen, wenn sie auch im kirchlichen Kontext eine gewisse Rolle spielten. Bei der Aufnahme von Frauen empfahl es sich, nach anderen Kriterien als bei Männern zu verfahren, da erstere im Darstellungszeitraum noch kaum in leitenden Ämtern oder bedeutenden Funktionen zu finden sind. Nur einigen wenigen war es bereits gelungen, ein kirchliches Amt oder etwa eine Professur innerhalb der Hochschulen zu bekleiden. Deshalb schien es gerechtfertigt, auch solche Frauen zu berücksichtigen, die noch um die Position der Frau in der Kirche bzw. im Protestantismus kämpften und sich für eine veränderte Rolle einsetzten. Ansätze zu dem sich forcierenden Prozess der Gleichstellung von Frauen in Wissenschaft und Kirche zeichnen sich aber bereits in ihren Lebensläufen ab. Einen großen Teil des Bandes nimmt die Gruppe der Universitätslehrer ein. Hier wurden in aller Regel die ordentlichen Professoren (Lehrstuhlinhaber) verzeichnet. Nur in wenigen besonderen Fällen, etwa wenn sich die Universitätslaufbahn kriegsbedingt verzögerte oder politische Gründe die Berufung verhindert hatten, blieb das Ordinariat als Auswahlkriterium vernachlässigt. Mit Angaben zur politisch-kirchenpolitischen bzw. weltanschaulichen Position der

2 Für diesen Bereich griffen wir vor allem auf die zweibändige Veröffentlichung von Rainer Bookhagen (Die evangelische Kinderpflege und die Innere Mission in der Zeit des Nationalsozialismus. Göttingen 1998 und 2002) zurück. Er bringt sehr ausführlichen Angaben zu einer Fülle von Persönlichkeiten aus dem Bereich der Inneren Mission und des Sozialen Protestantismus’, auf die wir uns stützen konnten.

Einleitung

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Professorenschaft sollte auch der mentalitätsgeschichtliche Aspekt dieser Berufsgruppe beleuchtet werden. Die Jahre von 1919 bis 1949 als Berichtszeitraum festzulegen bot sich an, denn damit ist diejenige Epoche abgedeckt, die die Forschung lange Zeit in großer Übereinstimmung der Zeitgeschichte zuordnete3. Mit Beginn des 21. Jahrhunderts aber wird vermehrt diskutiert, innerhalb welcher zeitlicher Grenzen, die sich zunehmend nach vorne verschieben, wir von Zeitgeschichte sprechen können. Deshalb erscheint es sinnvoll, eine Zusammenstellung biographischer Daten für die Jahre von 1919 bis 1949, trotz vorhandener Defizite, zum jetzigen Zeitpunkt vorzulegen. Die Schwellendaten von 1919, 1933 und 1949 bezeichnen keine kirchlichen, sondern politische bzw. staatliche Zäsuren der deutschen Geschichte. Doch deren Übernahme schien berechtigt, haben doch die sich ablösenden Systeme der Weimarer Republik, des NS-Regimes sowie der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik den Standort und das Handeln der Kirchen bzw. ihrer Exponenten und Exponentinnen jeweils auf das stärkste beeinflusst. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges, dem Zusammenbruch des Kaiserreichs und der Begründung der Weimarer Republik war für die Amtskirche der Fortfall des Summepiscopats verbunden. Damit war erstmals die Möglichkeit gegeben, das Kirchenwesen in eigener Regie zu ordnen und zu verwalten, dies führte u. a. zu einer umfassenden Ausdifferenzierung des Protestantismus im gesellschaftlichen Bereich. Das Jahr 1933 bedeutete mit der Regierungsübernahme Hitlers und der Usurpation des Staates durch die NSDAP eine völlig neue Herausforderung für die Kirchen. Das Auftreten der Deutschen Christen provozierte einen innerkirchlich ausgetragenen „Kirchenkampf“, in dem die Vertreter der Bekennenden Kirche und ihre Gegenspieler konträre Kirchen- und Theologiekonzepte entwickelten. Das Referenzdatum von 1949 schließlich steht für die Bildung zweier deutscher Staaten, deren Gesellschaftssysteme den Kirchen einen ganz unterschiedlichen Status zuwiesen.

3 Dieser zeitliche Rahmen entspricht auch dem des geplanten Institutionenhandbuchs „Deutsche Evangelische Kirchen 1918/19–1949. Organe, Einrichtungen, Personen. Eine Übersicht“, das derzeit in Bearbeitung ist.

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Einleitung

Zur Entstehung des Bandes Für diesen Band wurden einerseits die in den bereits vorhandenen Biogrammen erstellten Lebensläufe geprüft und vervollständigt, zum anderen mussten weitere Personen recherchiert und deren Daten ermittelt werden. Die Bearbeiterinnen stützten sich bei diesem Arbeitsgang auf amtliche Veröffentlichungen wie das „Kirchliche Jahrbuch der Evangelischen Kirche in Deutschland“ von 1932 und 1933–1945, die „Adressbücher der Deutschen Evangelischen Kirche“ von 1913, 1927, 1929 und 1937, das „Adressbuch der EKD“ von 1951 sowie auf regionale Pfarrerverzeichnisse und Amtsblätter. Zudem wurden vorrangig folgende Lexika ausgewertet: das „Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon“, „Die Religion in Geschichte und Gegenwart“ (Zweite, Dritte und Vierte Auflage), die „Deutsche Biographische Enzyklopädie“, das „Evangelische Kirchenlexikon“, die „Theologische Realenzyklopädie“, sowie die „Neue Deutsche Biographie“. Darüber hinaus wurden Monographien zu Einzelpersonen und Institutionen eingesehen.

Hinweise zum Aufbau des Biogramms Die Gestaltung der Biogramme ist aus den bereits genannten Gründen weitgehend derjenigen in den Bänden der AKIZ angeglichen. Abweichend hiervon waren die Bearbeiterinnen bemüht, das divergierende Material verschiedener Herkunft so gut wie möglich zu vereinheitlichen, zu formalisieren und in Rubriken zu ordnen. Der unterschiedliche Umfang der einzelnen Biogramme sagt nicht in jedem Fall etwas über die Bedeutung der Personen aus. Die Leiter von Behörden erhielten in vielen Fällen eine relativ kurze Vita, da ihre Verdienste zuerst ihrem Amt geschuldet sind. Daten, die schwer beschaffbar waren und erstmals gedruckt werden, sind ausführlicher dargelegt4. Die Viten von Universitätslehrern, deren Lebensläufe in verschiedenen Lexika häufig leicht zugänglich sind, wurden in der Regel bewusst knapp gehalten. Darüber hinaus ist der Eintrag immer auch abhängig vom Material, das jeweils zur Verfügung stand. Eine große Schwierigkeit bestand darin, dass die Angaben zu den Lebensund Berufsdaten in der herangezogenen Literatur immer wieder differierten. Da viele Widersprüche nicht letztendlich geklärt werden konnten, wurde im

4 Hier wäre das Beispiel von Landgerichtsdirektor Fritz Günther zu nennen, der bislang in der Zeitgeschichtsforschung nicht verifiziert worden ist.

Einleitung

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Zweifelsfall, etwa bei Amtsantritten oder Berufungen etc. jeweils das spätere Datum gewählt. Im Biogramm wird zunächst der erlernte und ausgeübte Beruf angegeben; dann sind, beginnend mit dem Studium, die Lebens- und Berufsdaten sowie die Mitgliedschaften in kirchlichen bzw. gesellschaftlichen und politischen Vereinigungen und Organisationen, vermerkt. Sofern das Engagement für die Bekennende Kirche den Lebenslauf unter dem NS-Regime nachhaltig beeinflusste, sind die entsprechenden Funktionen innerhalb des Lebenslaufs aufgenommen, ansonsten sind diese, ebenso wie die Tätigkeit für die Deutschen Christen, in einer gesonderten Rubrik notiert. Aufgeführt sind auch die Teilnahmen an überregionalen Versammlungen, Bekenntnissynoden, Ökumenischen Tagungen usw. sowie weitere Tätigkeiten und Zugehörigkeiten, die den vorangegangenen Rubriken nicht zugeordnet werden konnten. Am Schluss des Biogramms sind die Ehrenpromotionen, soweit sie eruierbar waren, aufgeführt. Wo immer es möglich war, sind die genauen Jahreszahlen angegeben, abhängig von der Quellenlage müssen sie aber bedauerlicherweise häufig bei Mitgliedschaften, Ehrenämtern etc. fehlen. Die Jahreszahl vor einem Amt oder einer Mitgliedschaft bezieht sich jeweils nur auf die unmittelbar nachfolgende Angabe. Die Landeskirchen werden mit einem geographischen Begriff, nicht mit ihrer historisch vollständigen und korrekten Bezeichnung genannt. Auch bei der Bezeichnung von Institutionen u. ä. konnten die Bearbeiterinnen nicht immer auf die historisch korrekten Titel zurückgreifen. Ergänzungen, etwa zu Ortsangaben, stehen ebenso wie nicht gesicherte Lebensdaten in Klammern. Titel von Zeitschriften, Zeitungen, Reihen etc. sind kursiv gesetzt. Im Glossar werden einige wichtige im Text auftretende Kurzformen von Begriffen und Ereignissen, insbesondere Bezeichnungen von häufig wiederkehrenden Tagungen erklärt, die innerhalb des Biogramms nur mit dem Namen des Tagungsorts wiedergegeben sind. Für die Erstellung dieses Lexikons konnten wir auf die oben genannten Vorarbeiten zurückgreifen und erhielten im Weiteren dankenswerter Weise Unterstützung von verschiedenen Seiten. In einer sehr frühen Phase haben uns etwa die Herren Professoren Dr. Friedrich Wilhelm Graf (München) und Dr. Wolf Dieter Hauschild (Münster) für den Bereich der Professoren beraten. Neben kirchlichen, universitären und anderen Archiven führten im Lauf der Jahre auch einzelne Personen Recherchen für uns durch. Bei ihnen allen – ohne dass wir sie hier namentlich aufführen könnten – möchten wir uns herzlich bedanken. Unsere Kolleginnen und Kollegen an der Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte haben unser Vorhaben, dieses Projekt nun nach mehrjähriger Arbeit zum Abschluss zu bringen, in jeder Hinsicht stets verständnisvoll und tatkräftig begleitet. Dr. Karl Heinz Fix war für inhaltliche Fragen immer ein kompetenter

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Einleitung

Ansprechpartner, er steuerte weiterführende Hinweise bei und stellte uns nicht zuletzt sein technisches Wissen zur Verfügung. Unsere studentische Hilfskraft Stefan Roßteuscher war uns durch sein großes Engagement beim Recherchieren der Daten und der formalen Gestaltung des Manuskripts für die Druckfassung eine große Hilfe bei der Fertigstellung des Bandes. Der frühere Vorsitzende der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte Prof. Dr. Carsten Nicolaisen hat sich dankenswerterweise der Mühe unterzogen, das Manuskript gegenzulesen und Berichtigungen einzubringen. Schließlich möchten wir den Herausgebern, Herrn Prof. Dr. Harry Oelke (München) und Herrn Prof. Dr. Siegfried Hermle (Köln), für die Aufnahme des Bandes in die Reihe der Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte danken. München, im November 2005

Gertraud Grünzinger/Hannelore Braun

Biogramme

Ach – Ahl

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A Achelis, Hans, Theologe, Archäologe, Universitätslehrer (NT, ältere KG, christliche Archäologie) * 16.3.1865 Hastedt bei Bremen † 25.2.1937 Leipzig 1883–1889 Studium (Theol., Philologie) Marburg, Berlin, Erlangen, 1887 Dr.phil., 1890–1892 Studienreisen Italien und Palästina, 1893 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Göttingen, 1901 aoProf. Königsberg, 1907 Halle und 1914 oProf. ebd., 1916–1918 Bonn, dort Leiter der archäologischen Sammlung, 1918–1935 (em.) Leipzig — Mitgl. AdW Sachsen (Leipzig). Adam, Alfred, Theologe, kirchlicher Dozent (KG, Dogmengeschichte, Kirchenrecht) * 3.6.1899 Hirschberg (Dillkreis) † 24.10.1975 Bethel (Westfalen) Kriegsdienst, Studium (Theol.) Bethel, Erlangen, Leipzig, Tübingen, Adjunkt bei Samuel Jaeger, Predigerseminar Herborn, 1927 Stadtvikar Wiesbaden, 1928 Landespfr. für Innere Mission in Nassau Wiesbaden, 1930 Dr.theol. Heidelberg, 1931–1949 Pfr. Frankfurt/Main-Berkersheim, 1934–1938 Lehrbeauftr. Frankfurt/Main, 1938 Disziplinarverfahren (Gehaltssperre, Amtsenthebung), Verweigerung der Habilitation aus politischen Gründen, 1939–1945 Kriegsdienst, 1949 Habil., Privatdoz. Marburg, Doz. Theol. Schule Bethel und 1955–1967 Prof. ebd. — seit den Anfängen BK-Mitgl, Geschäftsführender Ausschuss Bruderrat Nassau-Hessen — 1946 stellv. Mitgl. Disziplinarhof der EKD (westlicher Senat) — Theol. Ehrenpromotion: 1961 Marburg. Adler, Bruno, Theologe, Bischof * 4.1.1896 Itzehoe † 18.11.1954 Minden 1914–1919 Kriegsdienst, 1925 Ordination, Synodalvikar Paderborn, Pfarrverweser Werne (Lippe), Pfr. Weslarn, 24.6.1933 Bevollmächtigter von Staatskommissar August Jäger für die PK Westfalen, 5.10.1933–1.7.1939 Bischof, bereits 1936 Entmachtung durch den Provinzialkirchenausschuss, 1939–1940 komm. Pfarrverwalter Brandenburg/Havel (Dom), seit Oktober 1939 Kriegsdienst, 1946 Versetzung i. R. — Dezember 1932 Mitbegründer und Leiter Glaubensbewegung DC Westfalen bis zur Sportpalastkundgebung (November 1933) — 1922 Mitgl. NSDAP — 1933 Mitgl. Kuratorium Theol. Schule Bethel. Adolph, Heinrich, Theologe, Universitätslehrer (ST) * 13.12.1885 Watzenborn (Hessen) † 31.12.1951 Gießen Studium (Theol., Philosophie), Gießen, Tübingen, Berlin, 1910 Lic.theol. Gießen, Pfarrassistent Darmstadt, 1914 Kriegsdienst (Reserveoffizier), 1917 Dr.phil. Gießen, Pfr. Herbstein, Gymnasiallehrer Gießen, 1922 Habil., Privatdoz. Gießen, 1928 nicht verbeamteter aoProf. und 1941–1945 (em.) aoProf. ebd. — mit anderen Kollegen Befürworter der Regierungsübernahme durch Adolf Hitler, als NS-Anhänger Vertreter eines entsprechenden theol. und kirchenpolitischen Reformprogramms — seit 1933 DC. Ahlers, Richard, Jurist, Rechtsanwalt, Präsident * 21.12.1884 Bremen † 24.12.1950 Bremen Dr.jur., Rechtsanwalt und Notar, Mitgl. Finanzabteilung LK Bremen, jur. Kampf ge-

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Ahl – Ala

gen Bischof Heinz Weidemann, 1945/1946 Präsident Vorläufiger Kirchenausschuss LK Bremen (zur Wiederherstellung verfassungsmäßiger Zustände) — Gründungsmitgl. CDU Bremen — Teiln. 1945 Treysa. Ahlhorn, Gustav, Jurist, Kirchenpräsident * 23.8.1886 Oldenburg † 11.1.1971 Bad Sooden-Allendorf Jurist im Staatsdienst, 1921–1934 Mitgl. Ev. Oberkirchenrat LK Oldenburg, 1934 jur. Hilfsarbeiter, Oberlandeskirchenrat Landeskirchenamt Hannover, 1936 Mitgl. Finanzabteilung LK Braunschweig, 1938 Amtsenthebung durch Reichskirchenminister Hanns Kerrl, 1945 Oberkirchenrat, Beauftragung mit den Geschäften des Landeskirchenamtes Hannover, 1946–1952 Präsident ebd. — 1935 Mitgl. Luth. Rat — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1948 Eisenach. Ahrendts, Karl (Carl), Jurist, Ministerialrat * 24.6.1881 Saargemünd (Lothringen) † 20.12.1949 Berlin Seit 1901 Studium (Jura) Straßburg, Berlin, Bonn, 1909–1918 Jurist im Staatsdienst Straßburg und Molsheim, zuletzt seit 1917 Kreisdirektor Gebweiler (Lothringen), 1910 Dr.jur. (Würzburg), 1919 Dezernatsleiter für Flüchtlingsfürsorge und Aufstandsschäden der Regierung Bromberg und komm. Verwalter bzw. Landrat des Kreises Belgard (Pommern), Regierungsrat, 1921 Dezernent für innere Kolonisation beim Oberpräsidenten Stettin, seit 1922 Referent preußisches Innenministerium und 1928 Finanzministerium, 1932 als Ministerialrat Versetzung in einstw. und 1933 endgültigen Ruhestand — seit 1924 Mitgl. der französisch-ref. Kirche, Tätigkeit innerhalb seiner Kirche und darüber hinaus, 1929 u. a. stellv. Mitgl. Synode PK Brandenburg, als Mitgl. der Verfassungskommission der französisch-ref. Generalversammlung Auftrag zu Verhandlungen mit der Ev. Kirche der APU, 1933–1946 Secrétaire der Generalversammlung der Französischen Kirche zu Berlin, nacheinander 1934 Mitgl. Reformierter Kirchenausschuss, 1936 Schatzmeister Reformierter Arbeitsausschuss, 1939 Schatzmeister Dt. Reformierter Kirchenausschuss, 1943 rechtskundiges Mitgl. Disziplinarhof der DEK — Mitgl. DDP, NSDAP — 1934–1946 Schriftführer Dt. Hugenotten-Verein, Verbindungsmann zur DEK und zum Lutherrat, seit 1937 Teiln. Kirchenführerkonferenz. Aland, Kurt, luth. Theologe, Historiker, Universitätslehrer (KG, NT-Einleitungswissenschaft) * 28.3.1915 Berlin † 13.4.1994 Münster 1933–1938 Studium (Theol., Philologie, Archäologie, Geschichte) Berlin, BK-Mitgl., seit 1936 ständiger Mitarb. der Zeitschrift Junge Kirche, 1939 Lic.theol. Berlin, Kriegsdienst, Verwundung, 1941 Habil. Berlin (erneut 1947), Redakteur Theologische Literaturzeitung, 1942 Assistent, Lehrstuhlvertr. Berlin (für Hans Lietzmann), Lehrverbot, 1945 Privatdoz. und 1946 Extraordinarius und Lehrbeauftr. Berlin, seit 1947 zugleich oProf. Halle, wegen staatlicher Angriffe 1958 Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland, 1959–1983 (em.) oProf. Münster, zugleich 1959 Gründer und Direktor Institut für NT-Textforschung (Rekonstruktion des griechischen Urtextes) 1964 Einrichtung der Pietismus-Kommission — seit 1954 Vors. Kommission für spätantike Religionsgeschichte (vordem Kirchenväterkommision) der AdW Berlin, Erarbeitung eines gemeinsamen ev.-kath. Evangelientextes — Mitgl. 1955 AdW Sachsen (Leipzig), 1969 Großbritannien, 1975 Göttingen, 1976 Niederlande — Ehrenpromotion: 1951

Alb – All

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Göttingen, 1957 St. Andrews (Schottland), 1971 D.Litt. Wartburg College Waverly (USA). Albertz, Heinrich, Theologe, Pfarrer, Staatsminister, Regierender Bürgermeister * 22.1.1915 Breslau † 18.5.1993 Bremen Seit 1933 Studium Breslau, Halle, Berlin, Wuppertal, Tätigkeit für die BK, Hauslehrer, 1939 Ordination und Dienst Priebus (Schlesien), 1942 Pfr. Röstfelde, unter dem NS-Regime mehrmals Haft und Maßregelungen, 1943 nach einem Fürbittgottesdienst für Martin Niemöller Verurteilung zu einer Zuchthausstrafe, Kriegsdienst, 1945 Flüchtlingspfr. Celle, Oktober 1945 Leitung städtisches Flüchtlingsamt, 1946 Leiter Flüchtlingsamt für den Regierungsbezirk Lüneburg, 1948 Staatsminister für Flüchtlingswesen Niedersachsen, 1951 für Soziales und Gesundheit Berlin (West),1955 Senatsdirektor für Volksbildung, 1959 Chef Senatskanzlei, 1961 Senator für Inneres, 1963 Bürgermeister, 1966 Regierender Bürgermeister, 1967 Rücktritt wegen des Todes des Studenten Benno Ohnesorg bei einer Demonstration gegen den Besuch des persischen Kaiserpaares, 1970–1979 Dienst in der LK Berlin-Brandenburg, 1973 Mitgl. Kirchenleitung Berlin (West) — 1946 Eintritt SPD (1950 Vorstandsmitgl.), 1947–1955 MdL Niedersachsen, 1970 Niederlegung seines Berliner Abgeordnetenmandats, Ausscheiden aus der Berliner SPD, Mitgl. Bezirksverband Rheinland-Hessen — Bundesvors. Arbeiterwohlfahrt — 1968 Vors. Ev. Akademikerschaft — 1970 Vors. Comenius-Club (Dialog zwischen Deutschland und Osteuropa), in den 80er Jahren Engagement in der Friedensbewegung (Sitzstreik Mutlangen). Albertz, Martin, ref. Theologe, Superintendent, Universitätslehrer (ref. Theologie) * 7.5.1883 Halle † 29.12.1956 Berlin Studium Halle, Berlin, Erlangen, 1908 Ordination und Hilfsprediger Posen, Lic. theol. Halle, 1909 Studieninspektor Halle, 1910 Pfr. Stampen und Bohrau (Schlesien), Referent Konsistorium Breslau, 1921 Studiendirektor Predigerseminar Johannesstift Berlin-Spandau (1923 verlegt nach Stettin-Kückenmühle), 1928 Superintendent und Dompfarrer Soldin (Brandenburg), 1931–1953 Pfr. und Superintendent Spandau, 1945–1956 Mitgl. Kirchenleitung LK Berlin-Brandenburg — 1935 Doz. (NT) KiHo Berlin und bis zur Schließung 1941 Leiter Prüfungsamt, 1945 Prof. KiHo ebd. (zuletzt Rektor) und aoProf. (ref. Theologie) Universität Berlin und 1945 Mitgl. Schulkammer der EKD — Mitgl. BK: 1934 Provinzialbruderrat Berlin-Brandenburg (1935 Berlin), 1935 Amtsenthebung aus kirchenpolitischen Gründen und bis 1941 Leiter Theol. Prüfungsamt der BK Berlin-Brandenburg, 1936–1945 Mitgl. VKL II, 1938 Disziplinarverfahren und Entziehung der Rechte des geistl. Standes, 1937 Haft, 1941/42 bzw. 1944/45 Haft wegen illegaler Prüfungen für die BK — Moderamensmitgl. Reformierter Bund, 1945 Betrauung mit den Angelegenheiten der ref. Gemeinden des Ostens, 1946 komm. geistl. Inspektor für die französisch-ref. Gemeinden in Brandenburg, 1950–1956 Moderator Ref. Gemeinden — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa — Theol. Ehrenpromotion: D. Allwohn, Adolf, Theologe, Universitätslehrer (PT) * 3.7.1893 Grüningen Kr. Gießen † 18.2.1975 Frankfurt/Main Studium (Theol., Philosophie) London, Oxford, Leipzig, Berlin, Gießen, 1920 Pfarrverwalter Griesheim bei Darmstadt, 1922 Kirtorf, 1926 Walldorf, 1934 Frankfurt/

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Alt – And

Main, 1923 Lic.theol., 1924 Dr.phil. und 1926 Habil., Privatdoz. Gießen, 1932 aoProf. ebd., 1940 Entzug der akademischen Lehrbefugnis wegen Kontakten zur BK und zur Oxford-Bewegung, 1939 Kriegsdienst, 1945 Pfr. Oberhessen, ab 1947 Frankfurt/Main 1948 Lehrbeauftr. Frankfurt/Main (Phil.Fak.:Religionsphilosophie, Psychotherapie), 1953 aoProf., persönliches Ordinariat, 1964 em. — Vertreter einer tiefenpsychologisch fundierten Seelsorgelehre — seit 1934 nebenamtl. Theol. Leiter der volksmissionarischen Arbeit LK Nassau-Hessen. Alt, Albrecht, Theologe, Universitätslehrer (AT, fachübergreifende Palästinaforschung) * 20.9.1883 Stübach (Mittelfranken) † 24.4.1956 Leipzig 1902–1906 Studium (Theol., orientalische Sprachen) Erlangen, Leipzig, Predigerseminar München, 1908 als Stipendiat Lehraufenthalt am Dt. Ev. Institut für Altertumswissenschaft des Hl. Landes in Jerusalem, Inspektor Theol. Studienhaus Greifswald, 1909 Lic.theol. Habil., Privatdoz. und 1912 ao. Prof. Greifswald, 1912/13 Mitarb. am Jerusalemer Institut, 1914 oProf. Basel, 1916–1918 Kriegsdienst in der dt. Orientarmee (Sanitäter und Kartograph), 1921 oProf. Halle, 1921–1923 Direktor am Jerusalemer Institut, und Propst (Erlöserkirche) ebd., 1923–1935 Leiter der Stipendiatsreisen des Jerusalemer Instituts und 1923–1955 (em.) oProf. Leipzig, 1924–1931 Leiter von Lehrkursen des Jerusalemer Instituts in Leipzig — 1925–1945 Vors. Dt. Verein zur Erforschung Palästinas — seit 1926 Hg. Palästinajahrbuch — zusammen mit Paul Kahle und Otto Eißfeldt Bearbeiter der 3. Aufl. der Biblia Hebraica — Mitgl. AdW Sachsen (Leipzig), Domherr Hochstift zu Meißen — Ehrenpromotion: D.theol. Leipzig, Dr.phil.h.c. Tübingen, Dr.jur.h.c. Frankfurt/Main. Althaus, Paul, luth. Theologe, Universitätslehrer (ST, Dogmatik, NT-Exegese, Lutherforschung) * 4.2.1888 Obershagen bei Celle † 18.5.1966 Erlangen 1906–1911 Studium (Theol., Philosophie) Tübingen, Göttingen, 1911–1913 Predigerseminar Erichsburg, 1913 Lic.theol., 1914 Habil., Privatdoz. Göttingen, 1914–1918 Kriegsdienst (Krankenpfleger und Lazarettpfr. Lodz), dann zeitweise Leiter Predigerseminar Erichsburg, 1915 Ordination, 1919 oProf. Rostock, Universitätsprediger, 1925– 1945 und 1948–1956 (em.) Erlangen (Dogmatik, seit 1931 ST und NT), 1947/48 vorübergehende Entlassung durch die amerikanische Militärregierung, 1931–1940 und wieder 1946–1964 Universitätsprediger — Führender Vertreter des Neuluthertums — 1923 Mitbegründer Zeitschrift für systematische Theologie — September 1933 Unterzeichner des Erlanger Fakultätsgutachtens zum kirchl. Arierparagraphen, Juni 1934 Kritiker der Barmer Theologischen Erklärung im sog. Ansbacher Ratschlag — Mithg. der Zeitschrift für systematische Theologie und der Beiträge zur Förderung christlicher Theologie — 1926–1964 Präsident Luther-Gesellschaft — Mitgl. 1934/35 Arbeitsausschuss Lutherischer Rat, 1936 Theol. Kammer der DEK — Teiln. 1934 Berlin-Dahlem, 1935 Dt. Luth. Tag Hannover — 1953 Mitgl. AdW Bayern (München) — Ehrenpromotion: 1919 D. theol. Rostock, 1958 Dr.jur.h.c. Erlangen, 1963 D.D. Wartburg Theological Seminary Dubuque (USA). Andersen, Friedrich, Pfarrrer * 15.7.1860 Genf † 15.4.1940 Glücksburg Studium Tübingen, Erlangen, Kiel, Kopenhagen, 1886 Ordination Sörup, 1890 Dia-

Ane – Arn

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konus Flensburg, 1900 Hauptpastor ebd. — 1895–1904 Redakteur Schleswig-HolsteinLauenburgisches Kirchen- und Schulblatt — 1921 Mitbegründer und Bundeswart des Bundes für Dt. Kirche — 1919 Gründung Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund, 1924 Stadtverordneter (Völkisch-Sozialer Block) Flensburg, 1925 Mitgl. NSDAP, seit 1928 Redner für die NSDAP. Aner, Karl, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (KG) * 11.4.1879 Greiz † 8.6.1933 Kiel (?) Studium (Theol., Philosophie) Leipzig, Greifswald, Jena, 1900 Dr.phil. Bonn, Internatslehrer Königsfeld (Baden), 1901 Hilfsgeistlicher, dann Hilfspfr. Gera, 1902 Ordination, 1904 Hilfslehrer Gera, 1905 Gymnasiallehrer Essen, 1912–1930 Pfr. Berlin-Charlottenburg, 1916 Lic.theol. Berlin, Wandlung zum Pazifisten, 1923 Habil., Privatdoz. Halle, seit 1927 Lehrstuhlvertr. und 1929 aoProf. ebd., 1930–1933 oProf. Kiel — Vertreter der liberalen Theologie, nach 1918 zusammen mit Hermann Mulert und Otto Baumgarten Engagement für den demokratisch-republikanischen Verfassungsstaat, 1919 mit Günther Dehn Gründer Bund Religiöser Sozialisten, 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Mitgl. Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt und seit 1917 Autor der Zeitschrift Die Christliche Welt — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Halle. Anrich, Gustav, Theologe, Universitätslehrer (Alte KG, Christliche Archäologie, Reformationsgeschichte des Elsass) * 2.12.1867 Runzenheim (Elsass) † 13.11.1930 Tübingen 1885–1891 Studium (Theol., Geschichte) Straßburg, Marburg, Berlin, Dr.phil., 1893 Lic.theol., 1894 Habil., Privatdoz. Straßburg, Ordination und Pfr. Lingolsheim, 1900 aoProf. Straßburg, 1901–1903 Leiter Theol. Studienstift (Collegium Wilhelmitanum) und 1914–1918 oProf. ebd., 1919 Bonn, 1924–1930 (em.) Tübingen — Mitgl. Straßburger Wiss. Gesellschaft, 1924–1930 Vorstandsmitgl. und Vors. Wiss. Institut der Elsaß-Lothringer im Reich an der Universität Frankfurt/Main — Theol. Ehrenpromotion: 1905 D. Kiel., 1922 Dr.phil.h.c. Heidelberg. Arnim, Hans von, Jurist, Konsistorialpräsident * 12.10.1889 Willmine (jetzt Groß-Fredenwalde) Kr. Templin † 9.6.1971 Berlin Seit 1909 Studium (Jura) Göttingen, Kiel, Straßburg, Grenoble, Dr.jur., seit 1913 Jurist im Staatsdienst, 1927 Hilfsarbeiter Ev. Konsistorium Mark Brandenburg, 1928 Konsistorialrat, 1935/36 Vors. Finanzabteilung Konsistorium Berlin-Brandenburg, 1936 Oberkonsistorialrat ebd., bis 1945 Beauftragung mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Konsistorialpräsidenten, nach Kriegsende komm., bis 1960 Konsistorialpräsident ebd., stellv. Vors. Kirchenleitung LK Berlin-Brandenburg, 1947 Vors. Disziplinarkammer beim Ev. Oberkirchenrat Berlin — Mitgl. BK — Gründungsmitgl. CDU Berlin — 1948–1962 Vors. Verein zur Errichtung Ev. Krankenhäuser in Berlin, Vors. Bauhütte christlicher Künste — 1963–1971 Mithg. Jahrbuch für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte. Arnim-Kröchlendorff, Detlev von, Offizier, Gutsbesitzer * 15.9.1878 Berlin † 1.2.1947 Berlin Berufsoffizier, 1903 Übernahme Gut Kröchlendorff (Uckermark) — 1930–1933 Mitgl. Christlich-Deutsche Bewegung, Mitgl. Hauptvorstand Ev.-Luth. Vereinigung in Alt-

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Arn – Asm

preußen, Dt. Ev. Kirchenausschuss, Kirchensenat der Ev. Kirche der APU (1929) — wiederholt Verhöre vor der Gestapo, Mitgl. BK: 1934 Provinzialbruderrat Berlin-Brandenburg (nach der Trennung 1935: Provinzialbruderrat Brandenburg), Bruderrat der Ev. Kirche der APU, Reichsbruderrat — 1934 Mitgl. Lutherischer Rat, 1936 Rat der DEK, 1936 Vors. luth. Konvent der Bekenntnissynode der DEK, 1936 Mitgl. Kuratorium KiHo Berlin, Vors. Luth. Vereinigung in der Ev. Kirche der APU, 1945 Referent für landwirtschaftliche Angelegenheiten Konsistorium Berlin (Brandenburg), Ehrendomherr von Brandenburg — 1932/33 MdR (DNVP) — Teiln. 1934 Barmen, BerlinDahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Arnim-Lützlow, Wilhelm, Gutsbesitzer * 27.2.1879 Gut Züsedom Kr. Angermünde † 23.11.1943 Berlin (Luftangriff) Gutsbesitzer Lützlow (1926 Verpachtung) mit Wohnsitz Berlin — Presbyter, unter dem NS mehrmals Maßregelungen, u. a. auch Haft, Mitgl. BK: 1934 Provinzialbruderrat Berlin-Brandenburg (nach der Trennung 1935: Provinzialbruderrat Brandenburg), Bruderrat Ev. Kirche der APU, Mitgl. Konferenz der Landesbruderräte seit der Gründung — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Arnold, Eberhard, Verlagsleiter, Gemeinschaftsgründer * 26.7.1883 Hufen bei Königsberg † 22.11.1935 Darmstadt Studium (Theol., Philosophie, Pädagogik) Breslau, Halle, Erlangen, 1909 Dr.phil. Erlangen, Austritt aus der ev. Kirche, 1913 Übersiedlung nach Bozen (Südtirol), 1914 kurzzeitig Kriegsdienst, 1915 Sekretär DCSV Berlin, 1916 literarischer Leiter FurcheVerlag — seit 1920 Beteiligung an der Neuwerk-Bewegung, Aufbau einer urchristlichen Siedlung Sannerz bei Schlüchtern, 1926 Rhönbruderhof bei Neuhof Kr. Fulda, November 1933 Schließung durch die Gestapo, 1934 Alp Silum (Liechtenstein). Aselmann, Hans, Kaufmann * 1888 † 1967 Überseekaufmann Hamburg — Vors. Nordbund Ev. Männer- und Jungmännervereine, 1932 Auftrag von Joachim Hossenfelder zur Organisation der DC in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Lübeck, bis Juli 1934 Landesleitung Glaubensbewegung DC Nordwest (ab März 1934 zusammen mit Mecklenburg Gau Nordmark). Asmussen, Hans, Theologe, Präsident, kirchlicher Dozent (PT, AT), Propst * 21.8.1898 Flensburg † 30.12.1968 Speyer 1917 Abitur und Kriegsdienst, Studium (Theol.) Tübingen, Kiel, 1923 Ordination und Hilfsgeistlicher Diakonissenanstalt Flensburg, 1925 Pfr. Albersdorf (Süderdithmarschen), 1932–1934 Altona, als einer der Vorkämpfer der BK 1933 Suspendierung, danach mehrmals Maßregelungen, u. a. auch Haft, 1934 Ruhestandsversetzung, 1935/36 Doz. (PT und AT) und bis 1937 erster Leiter KiHo Berlin bis zur Schließung 1941, seit 1936 Kuratoriumsmitgl. ebd., zugleich Pfr. Berlin-Lichterfelde, 1936–1940 Reichsredeverbot, 1937, 1941 mehrfach Haft, 1943 nach der Ausbombung für die Rüstungswirtschaft reklamiert („Privatsekretär“ der Bremer Firma Deschimag), 1942 Aushilfspfr. Schwäbisch Gmünd, Mitwirkung am Kirchl. Einigungswerk des württembergischen Landesbischofs Theophil Wurm, seit August 1945 Mitgl. der (zunächst Vorläufigen) Kirchenleitung Kiel, ständig vertreten durch Propst Hasselmann, 1945–1948 Präsident Kirchenkanzlei der EKD Schwäbisch Gmünd, 1949–1955 Propst Kiel — 1934 Leiter

Bac – Bäc

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theol. Abt. im Präsidium der Bekenntnissynode Bad Oeynhausen, bis 1938 Mitgl. Bruderrat der Ev. Kirche der APU, 1940 Provinzialbruderrat Berlin-(Brandenburg), Mitgl. Reichsbruderrat, Rat der DEK — 1945–1948 Mitgl. Rat der EKD, seit 1947 als Treuhänder des Rates der EKD Gesellschafter des Ev. Verlagswerks, im Auftrag des Rates der EKD Hg. Amtsblatt der EKD — nach 1955 Mitgl. CDU — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach — 1946 Mitgl. Bibelkammer EKD — Mitverfasser von „Wort und Bekenntnis Altonaer Pastoren in der Not und Verwirrung des öffentlichen Lebens“ (Veröffentlichung 11.1.1933), 1934 Mitverfasser „Barmer Theologische Erklärung“, Zugehörigkeit zu dem um eine Verständigung mit Rom bemühten Kreis „Die Sammlung“ (1954 von Asmussen begründet), 1945 Vorbereitung und Unterzeichner der Stuttgarter Schulderklärung, 1947 Mitgl. Detmolder Kreis — Theol. Ehrenpromotion: 1939 St. Andrews (Schottland), 1949 Kiel.

B Bachmann, Philipp, luth. Theologe, Religionspädagoge, Universitätslehrer (ST, NT, PT) * 13.10.1864 Geißlingen Kr. Uffenheim (Bayern) † 18.3.1931 Erlangen 1882–1887 Studium (Theol., klassissche Philologie) Erlangen, 1888 Repetent ebd., Ordination, 1890 Pfr. Urfersheim Kr. Uffenheim, 1892 Gymnasialreligionslehrer Nürnberg, 1902–1931 oProf. Erlangen und nebenamtl. Religionslehrer Mädchenbildungsanstalt Erlangen, 1912–1931 Universitätsprediger — 1905 Vors. Ev. Schulverein in Bayern, 1919 Fakultätsvertreter und 1924–1931 Präsident Synode der LK Bayern, 1919 Mitbegründer Bund der Bekenntnisfreunde in Bayern, Vorstandsmitgl. AELK, Mitgl. Dt. Ev. Kirchentag, Mitarb. Lutherischer Weltconvent, jahrelang Schriftleiter bayerischer ev. Kirchenblätter — Theol. Ehrenpromotion: 1899 Erlangen, 1905 Greifswald. Bachmann, Traugott, Missionar * 25.8.1865 Caana bei Niesky † 27.2.1948 Niesky (Oberlausitz) 1890 Besuch Missionarsschule der Herrnhuter Brüdergemeine, 1891 Beitritt, 1892–1916 Missionarstätigkeit im Herrnhuter Missionsgebiet in Dt.-Ostafrika, nach englischer Kriegsgefangenschaft 1919 Rückkehr nach Deutschland, Diaspora-Tätigkeit Wetzlar, Vortragsreisen. Bäcker, Hermine, Sozialbeamtin * 25.2.1895 Altenkirchen † 10.3.1984 Köln 1911 Frauenschule Elberfeld, 1913 Kindergärtnerinnenseminar ebd., 1916 Hochschule für kommunale und soziale Verwaltung Köln, 1919 Examen als Diplom-Sozialbeamtin und Mitarb. Vereinigung ev. Frauenverbände Deutschlands (Ortsgruppe Groß-Köln), 1920 Aufenthalt Argentinien, 1925 Mitarb. Central-Jugend- und Wohlfahrtsamt ev. Gemeinden Groß-Köln, 1927 Referentin für Frauenfragen Provinzialausschuss für die Innere Mission der PK Rheinland Langenberg, 1930 Referentin für Gefährdeten-, Strafgefangenen- und Strafentlassenenfürsorge CA für Innere Mission Berlin, 1935 gleichzeitig Vors. Bund ev. Frauen im sozialen Dienst, Mitgl. Neuner-Ausschuss Ev.

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Bäh – Bal

Frauenwerk, 1945 Referentin CA für die Innere Mission (West) Bethel, 1960 i. R. — Mitgl. Kuratorium Müttergenesungswerk. Bähr, Karl, Jurist, Landeskirchenamtspräsident * 30.5.1880 Kassel-Bettenhausen † 21./22.5.1943 Kassel Studium (Jura) Lausanne, Leipzig, Heidelberg, Berlin, Marburg, Einjährig-Freiwilliger Kassel, 1901 Referendar, 1905 Gerichtsassessor Kassel, Hilfsarbeiter Justizministerium Preußen, 1910 Staatsanwalt Koblenz, Kriegsdienst, 1919 Landrichter Kassel, 1920 Landgerichtsrat, 1921 Landgerichtsdirektor ebd. — seit 1922 stellv. Vors. Vorsteheramt ev. Kirche Kassel, Kreiskirchentag, Kreiskirchenvorstand ebd., seit 1924 Mitgl. Landeskirchentag und Mitgl. Kirchenregierung, 1927–1933 jur. Präsident Landeskirchenamt Kassel und stellv. Vors. Kirchenregierung Hessen-Kassel, Ruhestandsversetzung auf eigenen Wunsch — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenbundesrat — Mitgl. Glaubensbewegung DC — 1933 Mitgl. SA (Sozialwart und Rechtsberater in der Brigade). Baetke, Walter, Germanist, Religionshistoriker, Universitätslehrer (nordische Philolologie) * 23.8.1884 Sternberg (Neumark) † 15.2.1978 Leipzig 1906 Dr.phil., 1910 Studienrat Stettin, 1913 private Studien Bergen/Rügen, 1934 Lehrauftr. Greifswald (germanische Religionsgeschichte), 1935 oProf. Leipzig (Religionsgeschichte), 1945 (nordische Philologie) Leipzig — Theol. Ehrenpromotion: 1946 Leipzig. Bäumer, Gertrud, Philologin, Lehrerin, Schriftstellerin * 12.9.1873 Hohenlimburg † 25.3.1954 Bethel 1891 Lehrerinnenexamen, Tätigkeit an Volks- und Mädchenschulen Kamen, Magdeburg, 1900 Oberlehrerinnen-Examen Berlin und anschließend Studium (Theol., Germanistik, Philosophie, Sozialwissenschaften) Berlin, 1904 Dr.phil., 1916 gemeinsam mit Helene Lange Gründung Soziale Frauenschule und sozialpädagogisches Institut Hamburg, 1916 Übernahme Frauenreferat im Kriegsamt für Hamburg und SchleswigHolstein, 1920–1933 Ministerialrätin (Referat Schule und Jugendwohlfahrt) Reichsinnenministerium Berlin, März Beurlaubung, April 1933 Entlassung wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ — 1890 Mitgl. Allgemeiner Dt. Lehrerinnenverein, Gründung der Zeitschrift Die Lehrerin, 1893–1944 Hg. der Zeitschrift Die Frau, 1910–1919 Vors. Bund Dt. Frauenvereine, danach bis 1933 stellv. Vors., ab 1916/17 Mithg. seines Organs Die Frau (1937 formeller Rücktritt, bis Juni 1944 weitere Redakteurstätigkeit), 1912–1916 (und nach 1923) Redaktion der Hilfe, freie Schriftstellerin (u. a. christliche Themen) und seit 1938 christl. Vortragsrednerin, zahlreiche Veröffentlichungen zur Frauenbewegung und zur sozialen Frage — Mitgl. Verein für Socialpolitik und Ev.-Sozialer Kongreß — Mitgl. Freisinnige Vereinigung, 1910 Zentralausschuss Fortschrittliche Volkspartei, 1919 stellv. Vors. DDP, Abgeordnete Nationalversammlung, MdR (DDP) bis 1932, 1930 Dt. Staatspartei, nach 1945 Mitbegründung CSU Bamberg, später Mitgl. CDU. Baldensperger, Wilhelm (Guillaume), Theologe, Universitätslehrer (NT, ST) * 12.12.1856 Mülhausen (Elsass) † 30.7.1936 Straßburg 1875–1879 Studium (Theol., Philologie, Kunstwissenschaft) Straßburg, Leipzig, Göttingen, Paris, 1880 Pfarrverweser Straßburg, 1882–1884 Hilfspfr. und Redakteur Journal du Protestantisme francais Paris, seit 1886 Pfarrverweser Mundolsheim bei Straß-

Bal – Bar

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burg, 1887 Lic.theol. und Pfarrvikar Straßburg, 1890 Habil., Privatdoz. und aoProf. ebd., 1892–1914 oProf. Gießen, bei Kriegsausbruch Rücktritt von der dt. Professur (Verzicht auf Pensionsansprüche), 1917–1919 Lehrtätigkeit Lausanne, 1919 oProf. Straßburg — Theol. Ehrenpromotion: 1892 Straßburg, Lausanne. Balla, Emil, Theologe, Universitätslehrer (AT) * 6.2.1885 Potsdam † 11.7.1956 Marburg/Lahn Studium (Theol.) Berlin, Marburg, Gießen, 1912 Habil., Privatdoz. Kiel, 1914 Marburg, 1915 aoProf. und 1921 oProf. Münster, dazwischen Kriegsdienst, 1924 Leipzig, 1930 Marburg, seit 1953 dort mit Friedrich Heiler Leiter der Religionskundlichen Sammlung. Baltrusch, Georg Friedrich, Tischler, Gewerkschaftsführer * 7.3.1876 Waldhoff (Ostpreußen) † 22.4.1949 Bad Wildungen Tischlerlehre, 1900 Tätigkeit christl. Holzarbeiterverband Essen, seit 1907 hauptamtl. Verbandssekretär christl. Gewerkschaftsbewegung, Kriegsdienst, 1919 Geschäftsführer und Vorstandsmitgl. Gesamtverband der christl. Gewerkschaften Deutschlands Berlin-Friedenau, Sachverständiger der Reichsregierung, Vorstandsmitgl. Reichsernährungsamt und Mitarb. Wiederaufbauministerium, Juni 1934 als Geschäftsführer entlassen — 1930–1932 MdR (Staatspartei, Volksnationale Reichsvereinigung), Mitbegründer CDU Waldeck — maßgebliche Rolle auch in den Organen der ev. Kirche als bedeutendster Vertreter der christl. Gewerkschaften — nach 1945 Eintritt in die Einheitsgewerkschaft. Balzer, Erwin, Theologe, Bischof * 15.3.1901 Berlin † 5.3.1975 Hamburg-Bergstedt 1927 Ordination, 1927 Provinzialvikar Berlin, 1929 Pfr. Helgoland, 1933 Pfr. Othmarschen bei Altona, 1934 Landesbischof Lübeck, Präses Kirchentag, 1934–1939 Vors. Kirchenrat Lübeck, 1945 Amtsenthebung und Aberkennung der geistlichen Rechte, 1955 Wiedererlangung, 1956 Ruhestandsversetzung — Landesleiter DC, u. a. seit 1939 Vertreter der LK Lübeck für das Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach — 1931 Mitgl. NSDAP. Bannach, Horst, Theologe, Generalsekretär, Geschäftsführer, Dozent (NT) * 14.4.1912 Allenstein (Ostpreußen) † 23.6.1980 Stuttgart Seit 1930 Studium (Theol.) Königsberg, Tübingen, 1935 Vikar Königsberg, 1937 Assistent bei Prof. Gerhard Kittel Tübingen, 1938/39 Reisesekretär DCSV (Sitz Berlin), nach dem Verbot des DCSV im Studentenamt der Bekennenden Kirche in Berlin-Brandenburg, 1939 illegaler Vikar, Sekretär Bruderrat der Ev. Kirche der APU und zugleich Mitarb. DCSV, 1941 Kriegsdienst, 1945 Studentenpfr. Hamburg, 1946–1956 Generalsekretär Ev. Studentengemeinde in Deutschland, 1954 Neubegründung Ev. Akademikerschaft und 1955–1972 Generalsekretär, 1962–1977 Geschäftsführer Radius Verlag, 1947–1949 Tätigkeit am Kirchl. Vorlesungswerk, KiHo und am Pädagogischen Institut Universität Hamburg —1955 Begründung der Zeitschriften Radius und Ansätze. Bardtke, Hans, luth. Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (AT, Qumranforschung) * 22.9.1906 Rixdorf (= Berlin-Neukölln) † 8.3.1975 Leipzig Studium (Theol., Geschichte, orientalische Sprachen) Berlin, Gießen, Hamburg,

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Bar

Lic.theol., 1932 Studieninspektor Predigerseminar Eisenach., 1934 Pfr. Marktgölitz (Thüringen), wegen anti-nationalsozialistischer Haltung erfolglose Habilitationsbemühung Jena, 1940–1948 Leiter Borsdorfer Anstalten Leipzig, nach Kriegsdienst Pfr. Bad Lausick, 1948 aoProf. Leipzig, 1955–1972 oProf. ebd., gleichzeitig Vorlesungen am Seminar des Leipziger Missionshauses — Domherr Domstift Meißen — u. a. Verfasser der ersten vollständigen wissenschaftlich begründeten dt. Übersetzung der Qumrantexte bis Ende der 50er Jahre — Theol. Ehrenpromotion: 1956 Rostock. Barnikol, Ernst, Theologe, Universitätslehrer (NT, ältere KG) * 21.3.1892 Barmen † 4.5.1968 Halle 1910–1916 Studium (Theol., Geschichte, Philologie, Philosophie), Tübingen, Marburg, Berlin, Utrecht, 1916 Dr.phil. Marburg, Ordination, vorübergehend Kriegsdienst, 1917–1924 Hilfsprediger und Pfr. Wesseling (Rheinland), 1918 Lic.theol. Marburg, 1921/22 Habil., Lehrbeauftr. und bis 1928 Privatdoz. Bonn, 1928 Extraordinarius Kiel, 1929–1960 oProf. Halle — Mitgl. 1918–1930 DDP, später NSV und NSDDB, nach Kriegsende Mitarb. an der politischen Säuberung der Universität Halle, 1945–1948 SPD- bzw. SED-Mitgl., nach Parteiaustritt weiter im Amt — Theol. Ehrenpromotion: 1928 Bonn. Bartels, Gottfried, Jurist, Konsistorialpräsident * 2.7.1866 Gütersloh † 23.7.1945 Bethel Studium (Jura), 1894 Gerichtsassessor, 1896 Hilfsrichter, 1898 Hilfsarbeiter Konsistorium Münster, Hilfsrichter Landgericht Münster, 1900 Amtsrichter Altena, 1902 Hilfsarb. Konsistorium Münster, 1903 Konsistorialassessor ebd., 1903 Konsistorialrat ebd., Versetzung zum Konsistorium Berlin, 1911 Oberregierungsrat Liegnitz, 1919 Minden, dann Regierungsdirektor, 1925–1933 Konsistorialpräsident Münster — Theol. Ehrenpromotion: 1932 (Münster). Barth, Carola, Theologin, Religionspädagogin, Gymnasiallehrerin * 24.9.1879 Bad Salzschlirf † 17.5.1959 Frankfurt/Main Seit 1902 Studium als Gasthörerin Bonn, Marburg (Theol., Geschichte), 1907 Lic. theol. Jena (als erste Frau im Fach Theol. an einer dt. Universität) und Examen für das Lehramt an höheren Schulen (Religion, Geschichte, Deutsch), 1908 Religionslehrerin Köln, 1909–1921 Oberlehrerin Frankfurt, 1921–1925 Leiterin Lyzeum Köln-Mühlheim, 1921–1934 Leitung der humanistischen Merlo-Mevissen-Schule Köln, 1926 Oberstudiendirektorin, 1934 Ruhestandsversetzung — seit 1919 als Fachvertreterin für Religionsunterricht Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss — Aufruf zur Gründung eines Berufsverbandes der ev. Theologinnen, 1927 Mitgl. Verband Ev. Theologinnen, 1930 Austritt und Mitgl. Vereinigung Ev. Theologinnen, Vors., Engagement im Kreis der Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt, nach dem Zweiten Weltkrieg aktiv in der Una-Sancta-Bewegung — Mitarb. Verein für Religiöse Erziehung und ab 1921 Reichsbund für Religionsunterricht und religiöse Erziehung, Vors. Arbeitskreis ev. und kath. Frauen in Frankfurt/Main — 1948 Gründungsmitgl. Bund für freies Christentum — 1919–1921 Stadtverordnete Frankfurt (DDP), 1933 Mitgl. DNVP, 1946 Stadtverordnete Frankfurt (CDU) — 1947 Mitbegründerin Frankfurter Frauenverband, 1956 Ehrenmitgl. — geprägt von der liberalen Theologie vertrat sie einen entwicklungspsychologisch und religionsgeschichtlich be-

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gründeten Religionsunterricht — Teiln. 1925 Stockholm — Theol. Ehrenpromotion: 1927 Königsberg. Barth, Karl, ref. Theologe, Universitätslehrer (Reformierte Theologie, Dogmatik, ST) * 10.5.1886 Basel † 10.12.1968 Basel 1904–1908 Studium (Theol.) Bern, Berlin, Marburg, Tübingen, 1908 Ordination, Vikar Genf, 1908/1909 Hilfsredakteur der Zeitschrift Die Christliche Welt, 1909 Hilfsprediger Genf (ref. Gemeinde), 1911 Pfr. Safenwil Kanton Aargau, 1921 HonProf. Göttingen (erster ref. Lehrstuhl der Universität), 1925 oProf. Münster, 1930–1935 Bonn, Absetzung wegen Verweigerung des Eides auf Adolf Hitler, 1935 Zwangsemeritierung und Ausweisung aus Deutschland, nach erfolglosen Verhandlungen über die Leitung einer kirchl. freien ref. Fakultät in Elberfeld 1935–1962 (em.) oProf. Basel — 1937/38 Gastvorlesungen Aberdeen, 1946/47 Bonn, 1962 USA — Prägende Begegnungen mit Hermann Kutter, Leonhard Ragaz und Christoph Blumhardt d. J., Begründer der Dialektischen Theologie — 1933 Mitbegründer und mit Eduard Thurneysen Hg. der Schriftenreihe Theologische Existenz heute, seit 1933 theologischer Berater der BK, auch aus der Schweiz, bis Oktober 1934 Mitgl. Reichsbruderrat und Rat der DEK — 1915 Mitgl. Sozialdemokratische Partei der Schweiz — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1945 Frankfurt/Main, 1948 Amsterdam — Theol. Ehrenpromotion: 1922 Münster (1939 entzogen und 1946 wieder verliehen), D.theol., D.D., LL.D. Bartning, Otto, Architekt * 12.4.1883 Karlsruhe † 20.2.1959 Darmstadt Studium Berlin-Charlottenburg (TU), Karlsruhe, seit 1905 selbstständiger Architekt Berlin, 1926–1930 Direktor staatliche Hochschule für Handwerk und Baukunst Weimar, dann Berlin, 1946–1952/53 Leiter Bauabteilung Zentralbüro des Hilfswerks der EKD, 1951 Darmstadt („Darmstädter Gespräche“, Otto-Bartning-Stiftung) — 1946 Vors. Dt. Werkbund, 1950–1959 Präsident Bund Dt. Architekten, 1955 städtebaulicher Berater der Stadt Berlin — Begründer des modernen ev. Kirchenbaus — Theol. Ehrenpromotion: 1924 Königsberg. Bartsch, Friedrich, Philologe, Pressereferent * 24.12.1898 Treumark Kr. Hohensalza † 30.12.1978 Berlin bis 1922 Studium (Germanistik, Geschichte, Philosophie, Theol.) 1923 Dr.phil., 1924 Mitarb. Ev. Pressverband Schlesien, 1926 Leiter Volksbildungsabt. Ev. Pressverband für Deutschland in Berlin, 1927 Geschäftsführer Dt. Verband Ev. Büchereien, 1929 Leiter Volkshochschule des Ev. Pressverbandes für Deutschland Eckartshof bei Halberstadt (Arbeitslosenkurse), Berufung in die halbamtliche Arbeitsstelle „Rat der Dt. Schule für Volksforschung und Erwachsenenbildung“ beim Ministerium für Erziehung und Unterricht Preußen, 1932 Leiter geistige Führerausbildung des Freiwilligen Arbeitsdienstes, 1933 Ablehnung einer Berufung an die NS-Führerschule Eisenach als Lehrer für staatspolitischen Unterricht, Leiter Volksbüchereiwesen und Schriftenmission beim Ev. Pressverband für Deutschland, umfangreiche Vortragsreisen, 1938 Leiter Zentralstelle für ev. Schrifttum beim CA der Inneren Mission, 1939–1944 Schrifttumsstelle Dt. Ev. Kirchentag in der Kirchenkanzlei der DEK, 1944 Pfr. Wolfshagen, 1946–1963 Leiter Pressekammer bei der Kirchenkanzlei der EKD (Berliner Stelle), 1948 Ordination, Mitbegründer, 1946–1961 Geschäftsführer Ev. Verlagsanstalt Berlin, 1946–1971

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Leiter ev. Schrifttumsdienst Berlin, bis 1974 Vors. Ev. Buchhilfe — 1956 Kirchenrat — Hg. Ev. Nachrichtendienst Ost (ENO). Baudert, Samuel, Bischof * 9.12.1879 Engotini (Südafrika) † 13.12.1956 Bad Boll 1897 Militärdienst, 1899 Studium (Theol.) Seminar Brüdergemeine Gnadenfeld, 1902 Examen und Lehrer Pädagogium Niesky, später Missionsschule, 1914 Missionsinspektor Herrnhut, 1915 Beurlaubung zum Dienst beim DCSV als Geschäftsführer des Ausschusses für Soldaten- und Eisenbahnerheime, 1919 Direktor Missionsknabenanstalt Kleinwelka und Unitätsdirektor, Mitgl. Herrnhuter Missionsdirektion, 1924–1937 Vors. ebd., 1929 Bischof Herrnhuter Brüdergemeine, 1945 Aufbau und Leitung Brüdergemeine (West-Distrikt) Bad Boll, 1949 i. R. — Mitgl. Dt. Ev. Missionsrat — Teiln. 1948 Eisenach. Baudissin, Wolf (Wilhelm Friedrich) Graf von, Theologe, Universitätslehrer (AT) * 26.9.1847 Gut Sophienhof bei Kiel † 6.2.1926 Berlin 1866–1872 Studium (Theol., Orientalistik) Erlangen, Heidelberg, Berlin, Leipzig, Kiel, 1870 Dr.phil. Leipzig, 1874 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Leipzig, 1876 aoProf. und 1880 oProf. Straßburg, 1881 Marburg, 1900–1921 (em.) Berlin — Vertreter der Religionsgeschichtlichen Schule — Theol. Ehrenpromotion: 1880 Gießen. Bauer, Gerhard, Theologe, Pfarrer, Superintendent * 25.6.1896 Roda bei Ilmenau † 28.11.1958 Zeitz 1914–1918 Kriegsdienst, 1919–1922 Studium (Theol.) Halle, 1923 Ordination und Pfr. Gotha, 1933 Mitgl. Pfarrernotbund, 1934 Gründungsmitgl. Luth. Bekenntnisgemeinschaft und stellv. Vors. Landesbruderrat Thüringen (Leiter Geschäftsstelle), 1938 als Pfr. der BK Wartestandsversetzung und 1943 Entlassung aus der LK Thüringen, dazwischen 1940 Religionslehrer Würzburg (Entlassung „wegen politischer Unzuverlässigkeit“), Pfarrverweser und Leiter Stadtmission Hof/Saale, 1943 Pfr. Stargard (Pommern), 1945 komm. Leiter Waisenhaus Römhild (Thüringen), Pfr. und Superintendent Stadtroda, 1947 Kirchenrat, 1949–1952 Oberkirchenrat und geistl. Mitgl. Landeskirchenrat Eisenach, Visitator für den Aufsichtsbezirk Ost (Gera), gleichzeitig komm. Verwaltung Pfarrstelle Gera-Untermhaus, 1952 Pfr. Kosma, Wartestandsversetzung wegen Krankheit — Mitgl. Lutherrat — nach 1945 Vors. Landesbruderrat Thüringen — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1936 Bad Oeynhausen — Mitgl. Sydower Bruderschaft. Bauer, Johannes, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (PT) * 12.9.1860 Wiesloch (Baden) † 10.1.1933 Heidelberg Studium (Theol.) Erlangen, Leipzig, Basel, Heidelberg, seit 1882 Dienst LK Baden, Predigerseminar Heidelberg, 1890 Lic.theol. Marburg, 1892 Habil., Privatdoz. und 1900 aoProf. ebd., 1907 oProf. Königsberg, 1910–1929 (em.) Heidelberg — Vertreter der liberalen Theologie — seit 1912 Mitverfasser Agende LK Baden, seit 1914 Mitgl. Generalsynode, 1919 verfassunggebende Landesynode (Kirchl.-liberale Vereinigung), Geh. Kirchenrat, seit 1920 Mitgl. Kirchenregierung — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Theol. Ehrenpromotion: D. Bauer, Karl, ref. Theologe, Universitätslehrer (KG der reformierten Kirche) * 23.6.1874 Rastatt † 18.2.1939 Münster

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Seit 1892 Studium (Theol., Philosophie) Heidelberg, seit 1897 Kirchendienst, Stadtvikar Karlsruhe, Pfarrverweser und seit 1904 Stadtpfr. Donaueschingen, Hinwendung zur Wissenschaft, vermehrte Publikationstätigkeit, 1919 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Münster, 1921 Lehrbeauftr. und 1925–1939 aoProf. ebd. — 1934 Unterzeichner einer Rücktrittsaufforderung von Hochschullehrern an Reichsbischof Ludwig Müller, aktives BK-Mitgl. — 1936 politische und wissenschaftliche Anfeindungen wegen eines Aufsatzes über Karl den Großen — Theol. Ehrenpromotion: 1925 Münster. Bauer, Walter, Theologe, Universitätslehrer (NT, frühes Christentum, Johannesschriften) * 8.8.1877 Königsberg † 17.11.1960 Göttingen 1895–1900 Studium (Theol.) Marburg, Berlin, Straßburg, 1902 Lic.theol. Marburg, 1903 Habil., Privatdoz. ebd., 1913 aoProf. Breslau, 1916 Göttingen, 1919–1946 (em.) oProf. ebd., Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“ — Vertreter der liberalen Theologie, Standardwerk Griech.-dt. Wörterbuch des NT, 1930–1939 Hg. Theologische Literaturzeitung — Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte. Bauer, Walter, Volkswirtschaftler, Unternehmer * 6.11.1901 Heilbronn † 1.11.1968 Fulda 1917 Banklehre, 1920 Studium (Staats-und Wirtschaftswissenschaften), 1924 Mitarb. Dt. Hauptverwaltung, seit 1928 Vorstand Julius-Petschek-Konzern Prag, 1926 Dr.rer. pol. Tübingen, 1938–1968 selbstständiger Unternehmer, 1944/45 Haft, Prozess vor dem Volksgerichtshof — 1949–1968 Mitgl. EKD-Synode, Kammer für öffentliche Verantwortung und Kammer für soziale Ordnung der EKD, 1957 Mitgl. Rat der EKD — 1949–1951 Mitgl. Wiederaufbauausschuss und 1956–1957 Hilfswerksausschuss sowie Verwaltungsrat des Hilfswerks der EKD, 1957–1968 Mitgl. Diakonische Konferenz und Diakonischer Rat — 1946–1948 Mitgl. Wirtschaftsrat des Länderrats, Mitgl. Präsidium Bundesvereinigung Dt. Arbeitgeberverbände, 1960–1964 Vizepräsident Gesamtverband der Textilindustrie, 1963–1968 Vorstandsmitgl. Dt. Industrie- und Handelstag — 1928 Mitgl. DDP, 1930 Mitbegründer DStP — Teiln. 1948 Eisenach. Bauernfeind, Otto, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (NT) * 14.1.1889 Behrenhoff Kr. Greifswald † 26.12.1972 Tübingen Studium (Theol.) Tübingen, Marburg, Berlin, Greifswald, 1914 Kriegsfreiwilliger, 1915 Lic.theol. Greifswald, Ordination, 1916–1920 aktiver Marinepfr., 1922 Habil. und Privatdoz. Greifswald, 1928–1931 aoProf. ebd., 1929 Lehrstuhlvertr. Kiel, 1931 aoProf. Tübingen, 1939 wegen BK-Engagement und anti-nationalsozialistischer Einstellung Entzug der akademischen Lehrbefugnis, 1939–1947 Krankenhauspfr. (Amtsverweser) in Württemberg, 1945 Restituierung, 1946–1957 (em.) oProf. Tübingen — Theol. Ehrenpromotion: 1929 Greifswald. Baumann, Eberhard, ref. Theologe, Superintendent. * 27.5.1871 Lübbenow (Brandenburg) † 29.2.1956 Plön Studium Tübingen, Leipzig, Berlin, 1897 Lic.theol., Vikar Kaiserswerther Anstalten Kaiserswerth, Domkandidatenstift Berlin, 1899 Ordination und Pfr. Politzig (Provinz Posen), 1901 Prinzenerzieher Plön, 1905–1906 Archäologie- und Volkskundestudien Palästina, 1907 Domprediger Halle (ref. Gemeinde), 1914–1918 zeitweise Kriegsdienst

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(Feldprediger), 1923–1943 Pfr., Superintendent, ref. Konsistorialrat Stettin (Pommern), 1934 vorübergehend Zwangsbeurlaubung wegen Zugehörigkeit zur BK — Mitgl. Provinzialbruderrat, stellv. Präses Bekenntnissynode Pommern, 1935 stellv. Mitgl. Reichsbruderrat — 1934–1936 Mitgl. Ref. Kirchenausschuss, ab 1936 stellv. Moderator Reformierter Bund — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Greifwald. Baumgärtel, Friedrich, luth. Theologe, Universitätslehrer (AT) * 14.1.1888 Plauen † 11.6.1981 Erlangen 1907–1914 Studium (Theol., orientalische Sprachen) Greifswald, Bonn, Leipzig, Berlin, 1914 Lic.theol. und 1916 Habil., Privatdoz. Leipzig, 1921 aoProf. ebd., 1922 oProf. Rostock, 1928 Greifswald, 1937 Göttingen, 1941–1956 (em.) Erlangen, wegen Kriegsdienst Lehrtätigkeit erst ab 1944, 1948–1950 Rektor — DC-Anhänger — Theol. Ehrenpromotion: 1923 Leipzig. Baumgarten, Otto, luth. Theologe, Universitätslehrer (PT) * 29.1.1858 München † 21.3.1934 Kiel Seit 1876 Studium (Theol.) Straßburg, Göttingen, Zürich, 1882 Ordination, bis 1887 Kirchendienst LK Baden, 1888 Lic.theol. Halle und Prediger Waisenhaus Berlin-Rummelsburg, 1890 Habil., Privatdoz. Berlin und aoProf. Jena, 1894–1926 (em.) oProf. Kiel, Universitätsprediger — Entschiedener Vertreter der liberalen Theologie, ab 1918 Beteiligung an der Neugestaltung der kirchl. Verhältnisse — Mitbegründer der Zeitschrift Die Christliche Welt und Mitgl. der Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt, Mitbegründer und 1911–1925 Vors. Ev.-Sozialer Kongreß, Mitgl. Ev. Bund — Mitgl. Nationalliberale Partei, nach 1918 DDP — 1919 Teiln. dt. Friedensdelegation in Versailles — Ehrenpromotion: 1894 D.theol. Halle, 1929 Dr.rer.pol.h.c. Hamburg. Baumgartner, Walter, Theologe, Universitätslehrer (AT, Orientalia, Semitistik) * 24.11.1887 Winterthur † 31.1.1970 Basel 1906–1912 Studium (Geschichte, klassissche Philologie, Theol.) Zürich, Marburg, Gießen, 1913 Dr.phil. Zürich, 1916 Lic.theol. Gießen, Privatdoz. Marburg, 1920 aoProf. ebd., 1928 oProf. Gießen, 1929–1958 Basel, seit 1947 auch Lehrbeauftr. Zürich (Orientalia) — 1947 Ehrenmitgl. The Society for Old Testament Studies (Großbritannien). Bausch, Paul, Oberregierungsrat, Reichstagsabgeordneter, Bundestagsabgeordneter * 27.5.1895 Korntal † 1.9.1981 Korntal 1914–1918 Kriegsdienst, 1919 Staatsprüfung für Verwaltungsdienst, 1920 Beamter Wirtschaftsministerium Württemberg, 1932 Rechnungsrat Korntal, 1933 Oberrechnungsrat Finanzministerium Württemberg, 1945 Personalberichterstatter und Kanzleidirektor ebd. — 1924 Mitbegründer CSVD und 1932–1933 Reichsführer — 1928– 1930 MdL Württemberg, 1930–1933 MdR, Mitbegründer CDU Nordwürttemberg, 1946–1949 MdL Württemberg-Baden, 1949–1965 MdB. Beck, Hans, Pfarrer, Verleger * 9.11.1911 Sorau/Lausitz 1938 Pfr. Thiemendorf Kr. Crossen/Oder, 1939–1947 hauptamtl. Leiter Preußische Hauptbibelgesellschaft und Cansteinsche Bibelanstalt, 1943–1945 Kriegsdienst, 1945 Gründer Brunnquell-Verlag Metzingen (Württemberg) — 1946 Mitgl. Bibelkammer der EKD.

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Beckmann, Joachim, Theologe, Präses, kirchlicher Dozent und Universitätslehrer (Liturgik, Dogmatik, Kirchenkunde) * 18.7.1901 Wanne-Eickel † 18.1.1987 Düsseldorf 1920 Studium (Theol., Philosophie) Marburg, Tübingen, Münster, Göttingen, 1924 Dr.phil. Münster, 1924 Inspektor ref. Studienkonvent Göttingen, 1925 Lic.theol. Bonn, Assistent CA für die Innere Mission Berlin (Ev. Reichserziehungsverband), 1926 Landespfr. für Innere Mission und Wohlfahrtspflege LK Nassau Wiesbaden, 1928 zweiter Vereinsgeistlicher Westfälische Frauenhilfe Soest, 1932 zugleich Geschäftsführer Ev. Männerdienst ebd., 1933–1948 Pfr. Düsseldorf, Februar 1934 wegen Zugehörigkeit zur BK vorübergehende Amtsenthebung, mehrmals Maßregelungen, u. a. auch Schutzhaft, 1945 Mitgl. Kirchenleitung LK Rheinland, 1948 Oberkirchenrat und 1952–1958 theol. Dirigent Landeskirchenamt, 1958–1971 Präses LK Rheinland — 1945 Doz. KiHo Wuppertal, 1951 Prof. ebd., 1961 Honorarprof. (Kirchenkunde der Gegenwart) Bonn — 1932 Mitgl. Christlich-Deutsche Bewegung, Juni 1933 Gründer Rheinische Pfarrerbruderschaft, 1934 Mitgl. Rat der Bekenntnissynode Rheinland, Leitung Theol. Amt der Bekenntnissynode Rheinland, Mitgl. Bruderrat Ev. Kirche der APU, Mai 1934 und nach 1946 Mitgl. Reichsbruderrat bzw. Bruderrat der EKD — 1946 Mitgl. Disziplinarhof EKD, Mitgl. Rat der EKD, 1960 Vors. Rat EKU — Mitgl. Kommission zur Erforschung des Kirchenkampfes/Ev. Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa — Theol. Ehrenpromotion: 1954 Bonn. Beer, Georg, Theologe, Universitätslehrer (AT) * 12.11.1865 Schweidnitz † 15.2.1946 Studium (Theol., Philosophie) Berlin, 1887 Dr.phil. Berlin, 1889 Realschullehrer Erbach, 1891 Habil., Privatdoz. Breslau, 1895 Halle, 1900 aoProf. Straßburg, 1910–1934 (em.) oProf. Heidelberg — Vertreter der liberalen Theologie — Theol. Ehrenpromotion: D.theol. Beer, Ludwig, Jurist, Theologe, Pfarrer * 28.11.1893 Patras (Griechenland) † 7.3.1949 (Autounfall) 1913–1923 Studium (Theol., Jura), dazwischen 1914–1918 Kriegsdienst, Dr.jur., 1922 Übertritt von der kath. zur ev. Kirche, 1924 Ordination und Vikar Hammelburg (Unterfranken), 1928 Vereinsgeistlicher Landesverein für Innere Mission Nürnberg, 1932–1934 Pfr. Nürnberg-Eibach, vorübergehende kommissarische Einsetzung als Dekan durch den Staatskommissar der Reichskirchenregierung, anschließend Amtsenthebung und Dienstentlassung durch die bayerische Kirchenleitung, 1935/36 Pfr. für Volksmission LK Mecklenburg, bis 1940 Beurlaubung zur Dienstleistung als Pfr. der Gesamtgemeinde Franken der DC Nürnberg-Eibach, 1940–1945 (Amtsenthebung) Superintendent Wernigerode (Provinz Sachsen), dazwischen 1941–1947 Kriegsdienst und Gefangenschaft, 1947–1949 im Dienst LK Westfalen — führender DC Bayerns, ab 1932 Mitgl. — Mitgl. NSDAP. Beermann, Johannes, Theologe, Lehrer, Bischof * 4.4.1878 Oberpahlen (Livland) † 23.1.1958 Göttingen 1898–1905 Studium (Theol.) Dorpat, Berlin, 1906 Lehrer St. Petersburg (Russland), Kriegsdienst, 1918 Schulinspektor, 1919 Lehrer Reval, Dt. Volkssekretariat ebd., Prä-

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sident Verbände dt. Kulturvereine, 1920–1929 Gründer und Vors. Dt. Vereine in Estland, 1926 Sekretär dt. Kulturverwaltung bzw. Kulturrrat, 1932 Pfr. Osterwick Kr. Danziger Werder, 1934 Bischof Danzig (seit 1939 Danzig-Westpreußen), 1945 Amtsniederlegung beim Einmarsch der russischen Truppen. Begrich, Joachim, Theologe, Universitätslehrer (AT, Psalmenforschung) * 13.6.1900 Predel Kr. Zeitz (Provinz Sachsen) † 26.4.1945 (gefallen) Dussoi bei Belluno (Oberitalien) Studium (Theol., orientalische Philologie) Leipzig, Halle, Predigerseminar Stettin, 1926 Lic.theol. Halle, 1928 Habil., Privatdoz. Marburg, seit 1930 aoProf. Leipzig, Fortführung von Hermann Gunkels Einleitung in die Psalmen — Seit 1932 Kirchenvorstandsmitgl. Leipzig (St. Petri), führendes BK-Mitgl. in Sachsen, 1941 Kriegsdienst (Sachsen und Italien) — Theol. Ehrenpromotion: 1934 Halle. Behm, Heinrich, Theologe, Landesbischof * 30.3.1853 Thelkow (Mecklenburg-Schwerin) † 11.3.1930 Schwerin Studium (Theol.) Leipzig, Rostock, Dr.theol., Dr.phil., 1879 Gymnasiallehrer Doberan, 1883 Ordination und Pfr. Schlieffenberg, 1887 Parchim, 1897 Domprediger Güstrow, 1900 Superintendent Doberan, 1909 Schwerin, zugleich Oberkirchenrat, 1921 Landesbischof Mecklenburg-Schwerin. Behm, Johannes, luth. Theologe, Universitätslehrer (AT, NT, Religionswissenschaft), freier Schriftsteller * 6.6.1883 Doberan (Mecklenburg-Schwerin) † 13.10.1949 Berlin Seit 1901 Studium (Theol.) Erlangen, Rostock, 1908 Repetent und 1911 Lic.theol. Erlangen, 1912 Habil., Privatdoz. Erlangen, 1913 Breslau, zugleich Inspektor Graf-Sedlintzky-Johanneum ebd., 1914–1918 Kriegsdienst, 1916 aoProf. und 1920 oProf. Königsberg, 1923 Göttingen, 1935–1945 Berlin, Entlassung durch die Militärregierung, dann freier theol. Forscher und Schriftsteller (Forschungsauftrag zur Literaturgeschichte des NT) — Nähe zu NSDAP und DC — Theol. Ehrenpromotion: 1920 Königsberg. Behrens, Franz, Gewerkschaftsführer, Reichstagsabgeordneter * 2.2.1872 Marienhof (Mecklenburg-Strelitz) † 3.9.1943 Alt-Landsberg Stellv. Vors. Gesamtverband der christl. Gewerkschaften Deutschlands, Vors. Reichsverband ländlicher Arbeitnehmer und Gesamtverband der Krankenkassen Deutschlands Berlin-Schöneberg, Vors. Ev.-soziale Schule, 1933 Verlust seiner Ämter — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss — 1907–1933 MdR (DNVP) — Teiln. 1925 Stockholm. Bender, Ernst, Jurist, Konsistorialpräsident * 21.2.1873 Vlotho an der Weser † 7.12.1945 Berlin 1894–1898 Gerichtsreferendar, 1898–1901 Gerichtsassessor allgemeine Verwaltung Ev. Kirche der APU, 1901 Hilfsarb. Konsistorium Stettin, 1903 Konsistorialassessor Konsistorium Posen, 1906 Konsistorialrat ebd., 1912–1925 Oberkonsistorialrat Konsistorium Breslau, 1925–1934 Präsident Ev. Konsistorium Breslau, Referent Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1936/37 stellv. Konsistorialpräsident Berlin, Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Berlin (Vors. Rechtsausschuss), 1938 i. R., 1941–1945 Beschäftigungsauftrag als jur. Dezernent Konsistorium Berlin-Brandenburg. Bender, Julius, Theologe, Landesbischof * 30.8.1893 Michelfeld (Baden) † 19.1.1966 Karlsruhe

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1913–1919 Studium (Theol.) Kiel, Tübingen, 1914/18 Kriegsdienst, 1919 Ordination, 1922 Pfarrverweser Meßkirch, 1928 Vorsteher Diakonissenhaus Nonnnenweier, 1939–1945 Kriegsdienst, 1945 Mitgl. Erweiterter Oberkirchenrat Karlsruhe, 1946–1964 Landesbischof LK Baden — Mitgl. BK: Pfarrernotbund und Landesbruderrat Baden — Teiln. 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: D.theol. Bender, Karl, Theologe, Oberkirchenrat * 28.2.1881 Karlsruhe † 21.3.1961 Karlsruhe Studium Heidelberg, Halle, 1904 Ordination, Vikar Neckarau, 1905 Gernsbach, Pfarrverwalter Rastatt, Nonnenweier, 1906 Karlsruhe, 1907 Bruchsal, 1911 Pfr. Schatthausen, 1919 Donaueschingen, 1924 Mannheim, Oktober 1924–1933 Mitgl. Kirchenregierung, 1925 Landeskirchenrat, 1933 Oberkirchenrat, 1933 Ständiger Vertreter des Landesbischofs LK Baden, 1.11.1945 Ruhestandsversetzung auf eigenen Antrag — 1914–1919 Mitgl. Generalsynode, dann bis 1932 Landessynode LK Baden, 1912 Vors. Kirchl.-sozialer Bund in Baden, seit 1912 Vorstandsmitgl. Ev. Konferenz (Kirchlich Positive Vereinigung) in Baden, 1930–1933 Vors. ebd. — 1919–1924 Mitgl. DNVP, 1933 NSDAP, 1939 Ausschluss nach Parteigerichtsverfahren. Benfey, Bruno, Theologe, Pfarrer * 4.9.1891 Rösrath Kr. Mühlheim † 28.6.1962 Betelberg Kanton Bern (Schweiz) 1909 Studium (Philologie) Göttingen, 1910–1915 (Theol.) Berlin, 1914 freiwilliger Krankenpfleger Sanitätskolonne Dt. Rotes Kreuz, 1915 Pfr. Harburg, 1916 Bremervörde, 1916–1918 Lazarettseelsorger Düsseldorf, 1918–1921 Jugendpfr. verschiedener Kreissynodalverbände mit Sitz Witten, 1921 Pfr. Schlüsselburg/Weser, 1925 vom Landeskirchenamt Hannover betraut mit der kirchl. Jugendarbeit in der Wesermarsch, bis 1936 verschiedene Pfarrstellen LK Westfalen und Hannover, zuletzt Pfr. Göttingen, 1936 auf Anweisung der Gestapo Verhaftung und Ausweisung aus dem Regierungsbezirk Hildesheim, 1937 Versetzung in den einstweiligen Ruhestand, Aufnahme in die freie Bekenntnisgemeinde Wernigerode, 9./10.11.1938 Verhaftung als „Volljude“, KZ Buchenwald, Gefängnis Halle, Magdeburg, aufgrund ökumenischer Kontakte Entlassung mit der Auflage Deutschland zu verlassen, über die Schweiz 1939 nach den Niederlanden, 1940 im Dienst der Nederlands Hervormde Kerk Seelsorger „Protestantisches Hilfskommittee für wegen Rasse oder Glaube Geflüchtete“ (1941 Auflösung durch die Gestapo) Amsterdam, 1941 „Seelsorger und Religionslehrer unter den deutschsprechenden Protestanten von jüdischem Blute“, 1946 Rückkehr auf die Pfarrstelle nach Göttingen — 1934 Mitgl. Bekenntnisgemeinschaft Hannover — 1925 bis zur Auflösung 1933 Vors. Ortsgruppe Göttingen des Weltbundes für internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen, Sekretär der Landesgruppe Hannover, ab 1929 Mitgl. Dt. Ausschuss des Weltbundes — 1916 Mitgl. Dt. Vaterlandspartei, 1935 NS-Dt. Frontkämpferbund (Stahlhelm) — Mitarb. an der von Friedrich SiegmundSchultze hg. Zeitschrift Die Eiche — Mitbegründer und Vors. Ökumenischer Kreis, Mitgl. Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Beninde, Walter, Rechtsanwalt, Präses * 6.11.1887 Bunzlau † 16.2.1945 Bunzlau Rechtsanwalt Bunzlau, Ältester der Kirchengemeinde — Mitgl. BK: Mitte 1936–1937 Vors. Provinzialbruderrat Schlesien, 1936–1938 Präses Naumburger Bekenntnissynode,

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Ben – Ber

1936 Mitgl. Reichsbruderrat — vor 1933 Mitgl. CSVD — Teiln. 1934 Barmen, BerlinDahlem, 1935 Augsburg — Vors. Rechtsanwaltskammer Schlesien. Benn, Ernst Viktor, Jurist, Präsident, Justitiar * 18.6.1898 Sellin (Brandenburg) † 7.8.1990 Essen 1916 Kriegsdienst, 1919–1924 Studium (Jura), Dr.jur., 1925–1930 jur. Hilfsreferent Konsistorien Breslau und Königsberg, 1928 Konsistorialrat, seit 1930–1934 jur. Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1934 Oberkirchenrat bei der DEK, 1936–1951 Oberkonsistorialrat und Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Berlin (1936–1937 abgestellt zur vorübergehenden Dienstleistung in der DEK als Leiter des Büros des Reichskirchenausschusses), 1940–1945 Kriegsdienst, Beauftragung mit der Führung der Geschäfte des jur. Mitgl. der Abt. Ost des Ev. Konsistoriums im „Reichsgau Wartheland“ Litzmannstadt, Kriegsgefangenschaft, 1949 Stellv. des Präsidenten der Kirchenkanzlei der EKD mit der Dienstbezeichnung „Vizepräsident“, Beauftragung mit der Leitung der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei, 1951 Übernahme in den Dienst der EKD, Lehrbeauftr. KiHo Berlin (Kirchenrecht), 1952 kurzfristig Präsident Landeskirchenamt Hannover, seit 1953 Justitiar und später Abteilungsleiter rheinische Stahlwerke Essen, 1967 komm. jur. Dirigent Kirchenkanzlei der Ev. Kirche der Union, 1969 jur. nebenamtl. Mitgl. ebd. — Chefredakteur Amtsblatt der EKD – Berliner Stelle — Teiln. 1933 Wittenberg — 1933 Mitgl. NSDAP, 1936 Austritt. Benrath, Karl, Theologe, Universitätslehrer (KG, Reformationsgeschichte) * 10.8.1845 Düren † 21.7.1924 Königsberg Seit 1863 Studium (Theol.) Bonn, Berlin, Heidelberg, 1867 Oberlehrer, 1871–1875 wiss. Korrespondent Italien, 1876 Privatdoz. und 1879 aoProf. Bonn, 1890–1921 oProf. Königsberg. Benz, Ernst, Theologe, Universitätslehrer (KG, Dogmengeschichte) * 17.11.1907 Friedrichshafen/Bodensee † 29.12.1978 Meersburg/Bodensee Studium (klassische Philologie, Philosophie, Archäologie, dann Theol.) Tübingen, Rom, Berlin, Bonn, 1929 Dr.phil. Tübingen, 1931 Lic.theol. Berlin, 1932 Habil., Privatdoz. Halle, 1934/35 Doz. Lutherakademie Dorpat, 1935 aoProf. und 1937–1973 (em.) oProf. Marburg, dazwischen Kriegsdienst (Divisionspfr.) und Gefangenschaft, 1946 erneut Marburg, dort auch Direktor Ökumenisches Seminar — Forschungsschwerpunkte u. a. Mystik, asiatische Religionen, Ostkirche — Mithg. Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte — Mitgl. AdW Mainz, Academie Septention Paris, Boston (Ehrenmitgl.), Wien (korr. Mitgl. Kath. Akademie) — 1933 Mitgl. SA, 1937 NSDAP, NSLB — Ehrenpromotion: Marburg, Paris (St.Sergius), Jowa (Wesleyan College). Berg, Christian, Theologe, Pfarrer, Direktor * 30.3.1908 Wesenberg (Mecklenburg) † 5.5.1990 Berlin Studium (Theol.) Tübingen, Wien, Erlangen, Marburg, Rostock, 1933 Ordination und Pfr. Boizenburg/Elbe, 1934 Basse (Mecklenburg), 1937 Haifa (entsandt vom Berliner Jerusalemsverein), 1939–1945 Kirchheim/Teck, 1945 stellv. und 1947 Generalsekretär Hilfswerk der EKD Stuttgart, 1949–1961 Leiter Zentralbüro-Ost (seit 1953: Zentralbüro Berliner Stelle) des Hilfswerks der EKD (seit 1957: Innere Mission und Hilfswerk der EKD), 1956–1957 zugleich komm. Leiter Zentralbüro und 1957–1961 Leiter Ökumenische Abt. der Hauptgeschäftsstelle Stuttgart, 1962–1971 Direktor Goßner

Ber

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Mission Berlin — 1956–1957 Mitgl. Diakonischer Beirat der EKD, Dt. Ev. Missionsrat — 1959 Mitbegründer Aktion „Brot für die Welt“, Gründer Arbeitsgemeinschaft „Dienste in Übersee“ — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem — Theol. Ehrenpromotion: Dr.theol.h.c. Berger, Robert, Theologe, Pfarrer * 13.7.1898 † 5.10.1961 Frankfurt/Main Dr.phil., 1926 Ordination, 1927–August 1946 Pfr. Breslau, 1946–April 1947 Leiter Dienststelle Görlitz der schlesischen Kirchenleitung, bis Juni 1951 Mitgl. Kirchenleitung, 1951–1961 Pfr. Frankfurt/Main — 1936 Mitgl. Kuratorium KiHo Berlin-Dahlem — Mitgl. Pfarrernotbund Schlesien, seit 1936 Naumburger Bekenntnissynode — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach. Berger, Wilhelm, Theologe, Oberkirchenrat, Presseverbandsvorsitzender * 28.9.1891 Hanau † 28.7.1975 Darmstadt Dr.phil., 1918 Vikar König (Odenwald), 1920 Pfr. ebd., 1927–1949 Pfr. Darmstadt, unter dem NS mehrmals Maßregelungen, u. a. auch Schutzhaft, Oktober 1945–1948 stellv. Superintendent Starkenburg und Mitgl. vorläufige Kirchenleitung Hessen (-Darmstadt), 1949–1958 Oberkirchenrat (Öffentlichkeitsreferat) und Mitgl. Kirchenleitung Darmstadt — 1926–1949 Gründer und Leiter Ev. Press(e)verband für Hessen, 1926–1948 Mitgl., ab 1934 Vors. Landesverband des Ev. Bundes Hessen, 1934–1955 Mitgl. Zentralvorstand und Präsidium Ev. Bund. Bergmann, Ernst, Germanist, Philosoph * 7.8.1881 Colditz (Sachsen) † 16.4.1945 Hamburg Studium Leipzig, Berlin, 1905 Dr.phil. und 1911 Habil., Privatdoz. Leipzig, seit 1916 ao. Prof. ebd. — Begründer der Deutschreligion. Bernewitz, Alexander, Theologe, Landesbischof * 31.3.1863 Neuenburg (Kurland) † 30.10.1935 Halberstadt Studium (Theol.) Dorpat, 1888 Ordination und bis 1908 Pfr. Kurland, ab 1896 nebenamtl. kurländischer Schulrat, ab 1905 nebenamtl. kurländischer Konsistorialrat, 1908–1919 Generalsuperintendent Kurland in Mitau, 1919 Auswanderung bei Gründung der Lettischen Republik, 1919 Pfarrverweser Lohm (Mark Brandenburg), 1919–1923 Superintendent Oberstephansdorf (Schlesien), 1923–1933 Landesbischof LK Braunschweig, Vors. Landeskirchenamt Wolfenbüttel, 1933 i. R. — Mitgl. Christlich-Deutsche Bewegung, Zentralvorstand Gustav Adolf-Verein — Theol. Ehrenpromotion: D.theol. Bernus, Franz, Theologe, Pfarrer, Kirchentagsvorsitzender * 17.11.1882 Frankfurt/Main † 27.3.1959 Wiesbaden-Biebrich Studium (Theol.) Lausanne, Halle, Tübingen, Marburg, 1906 Lehrvikariat, 1909 Hilfsprediger Moers, Ordination, 1911 Pfr. Oberdreis, 1921 Dillenburg, 1925 Wiesbaden, 1951 Dekan ebd. — 1935–1936 Mitgl. Landeskirchenrat, 1945–1947 stellv. Vors. vorläufige Leitung LK Nassau, 1947 Vors. Kirchentag Hessen-Nassau. Bertholet, Alfred, ref. Theologe, Universitätslehrer (AT, Allgemeine Religionsgeschichte) * 9.11.1868 Basel † 24.8.1951 Basel 1887–1892 Studium (Theol.) Basel, Straßburg, Berlin, 1892–1894 Pfr. Livorno (Ita-

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Ber – Bet

lien) (dt.-holl. Gemeinde), 1896 Privatdoz., 1899 aoProf. und 1905 oProf. Basel, 1913 Tübingen, 1914 Göttingen, 1928–1939 (em.) Berlin, zugleich 1929–1937 Leiter Institutum Judaicum Berlin, 1945–1951 Gastvorlesungen Basel — Herausragender Vertreter der Religionsgeschichtlichen Schule — 1918 Ehrenmitgl. Society of Biblical Literature and Exegesis (USA), 1919 Mitgl. Gesellschaft der Wissenschaften Göttingen, 1938 AdW Preußen (Berlin). Bertram, Georg, Theologe, Universitätslehrer (NT), Pfarrer * 14.3.1896 Charlottenburg † 4.1.1979 Wetzlar Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, 1918 Militärhilfsgeistlicher Berlin, 1920–1925 Repetent Berlin (Theol. Seminar), 1921 Lic.theol. Berlin, 1922 Habil., Privatdoz. ebd., 1925–1945 oProf. Gießen, aktiver Mitarbeiter (des 1939 gegründeten) Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach, 1945 Ordination, seit 1947 Pfarrverweser bzw. Pfarrvikar Düdelsheim und Hungen, 1952–1960 Stadtvikar Frankfurt/Main mit Dienstauftrag für den Religionsunterricht an höheren Schulen, zugleich 1955–1966 Lehrbeauftr. für Hebräisch und AT Frankfurt/Main (Phil.Fak.) — DC — Theol. Ehrenpromotion: 1925 Berlin. Beste, Niklot, Theologe, Landesbischof * 30.6.1901 Ilow Kr. Wismar † 24.5.1987 (Unfall) Gießen 1920–1924 Studium (Theol., Geschichte) Marburg, Innsbruck, Breslau, Rostock, 1924 Dr.phil. Rostock, 1926 Ordination und als Vikar Verwaltung der Pfarrei Benthen Kirchenkr. Parchim, 1929 Pfr. ebd., 1932 Pfr. für Volksmission Schwerin, 1933–1945 Neubukow Kr. Bad Doberan (unterbrochen 1939/1940 durch Kriegsdienst), 1945 Beauftragung mit der einstw. Führung der Geschäfte des Oberkirchenrats Mecklenburg, 1946–1971 Landesbischof LK Mecklenburg — 1933 Mitgl. Bund Dt. Lutheraner, Mitgl. Christlich-Deutsche Bewegung, Mitgl. BK: Mitgl. und Geschäftsführer Pfarrernotbund Mecklenburg, 1934 Vors. Landesbruderrat Mecklenburg, seit Frühjahr 1936 Mitgl. Reichsbruderrat — Mitbegründer und Mitgl. Lutherrat, seit 1948 stellv. Mitgl. Kirchenleitung der VELKD, Mitgl. Kirchenleitung der VELKD, 1954 Stellv. Ltd. Bischof der VELKD und 1954–1967 stellv. Vors. Bischofskonferenz der VELKD, 1961–1967 Mitgl. Rat der EKD, 1968–1971 Ltd. Bischof VELK/DDR, 1968–1969 Vors. Konferenz der ev. Kirchenleitungen in der DDR — 1947–1957 Mitgl. Exekutiv-Komitee Luth. Weltbund — Teiln. 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa, 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: 1948 Rostock, 1957 Ohio. Beth, Karl, Theologe, Universitätslehrer (ST, Religionsphilosophie, Religionspsychologie * 12.2.1872 Förderstedt (Sachsen) † 9.9.1959 Chicago Illinois (USA) Studium (Theol., Philosophie) Tübingen, Berlin, 1897 Lic.theol., 1898 Dr.phil., 1901 Habil., Privatdoz. Berlin, 1902 Schleiermachersches Stipendium und Forschungsreise (griechisches und türkisches Mittelmeer), 1906 aoProf. und 1908 oProf. Wien, 1922 Mitbegründer und 1924 Direktor Forschungsinstitut für Religionspsychologie ebd., 1932 Forschungsreise nach Abessinien, 1938 Amtsenthebung durch die Nationalsozialisten, 1939–1945 Prof. Chicago (Religionspsychologie) — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte, 1928 Präsident Internationale Religionspsychologische Gesellschaft, 1931 Veranstalter 1. Internationaler religionspsychologischer Kongress, Wien — Theol. Ehrenpromotion: 1902 Berlin.

Beu – Biz

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Beutel, Hermann, Theologe, Pfarrer, Verbandsdirektor * 1.4.1873 Templin † 28.2.1964 Balingen 1892 Studium (Theol.) Halle, Berlin, Greifswald, 1897 Militärdienst, 1902 Ordination und Hilfsprediger, 1905 Pfr. Hohenkränig (Neumark), 1913 Vereinsgeistlicher Provinzialausschuss für Innere Mission in der Provinz Brandenburg (Geschäftsführer Kirchl. Erziehungsverband der Provinz Brandenburg), 1921 Direktor Ev. Reichs-Erziehungs-Verband und CA für die Innere Mission und Vors. Kirchl. Erziehungsverband der Provinz Brandenburg, 1932 Ausscheiden aus dem CA für die Innere Mission (Devaheim-Affäre) sowie Niederlegung aller damit verbundenen Ämter, Pfr. Pröttlin (Westprignitz), 1943 i. R., nach 1945 Schleusingen (Thüringen), 1963 Übersiedlung aus der DDR nach Balingen — 1923 Vorstandsmitgl. Vereinigung ev. Kinderpflegeverbände Deutschlands, 1924 Vors. Dt. Zentrale für freie Jugendwohlfahrt. Beye, Wilhelm, Theologe, Landesbischof, Pfarrer * 27.5.1903 Bielefeld † 4.5.1975 Geesthacht 1921–1924 Studium (Theol.) Tübingen, Göttingen, 1929 Ordination und Vikar Emmerstedt, 1930 Pfr. Wenzen, Juli 1933 komm. Oberkirchenrat, September 1933 Landesbischof LK Braunschweig, Januar 1934 Amtseinführung, Februar 1934 Rücktritt, 1935–1941 komm. Pfr. Landsberg/Warthe, 1941–1945 nach Verzicht auf die Rechte des geistl. Standes Gauschulungsbeauftragter der NSDAP Berlin, 1950 Wiederverleihung der Rechte des geistl. Standes in der LK Schleswig-Holstein, 1951–1972 Pfr. GrünhofTesperhude bei Geesthacht — 1931 NSDAP-Ortsgruppenleiter Wenzen. Beyer, Hermann Wolfgang, Theologe, Universitätslehrer (ältere KG, Christliche Archäologie) * 12.9.1898 Annarode Kr. Mansfeld (Provinz Sachsen) † 25.12.1942 (gefallen) DonGebiet (Sowjetunion) 1916–1918 Kriegsdienst, 1919 Studium (Geschichte, Kunstgeschichte, Philosophie, ab 1921 Theol.) Greifswald, Berlin, Freiburg im Breisgau, München, Jena, 1923 Dr.phil, 1925 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Göttingen, 1926 oProf. Greifswald, 1936 Leipzig, Kriegsdienst — Dezember 1933 bis Januar 1934 Geistl. (unierter) Minister in der Reichskirchenregierung Berlin, 1934 Initiator eines Erfurter Hochschullehrer-Kreises (zur Schaffung eines neuen Fakultätentages) — Hg. der Zeitschrift Deutsche Theologie — Mitgl. Christlich-Deutsche Bewegung, 1933 Präsidium Ev. Bund, Gustav-AdolfVerein — Glaubensbewegung DC-Anhänger bis zur Sportpalastkundgebung (November 1933) — Theol. Ehrenpromotion: D. Bismarck, Dagmar von (geb. von Boetticher), Verbandsvorsitzende * 1883 † 1979 1926 stellv. Vors. Ev. Frauenhülfe, 1933 Vors. ev. Reichs-Frauenhilfe, 1935 Mitgl. im Neunerausschuß–Leitungsgremium des Ev. Frauenwerks, Dezember 1933 komm. Leitung des Gesamtverbandes, 1935 Wahl durch die Mitgliederversammlung, bis 1949 Vors. der Reichsfrauenhilfe (dann Evangelische Frauenhilfe in Deutschland). Bizer, Ernst, Theologe, Universitätslehrer (KG, Lutherforschung) * 29.4.1904 Tailfingen (Württemberg) † 1.2.1975 Remscheid Studium (Theol.) Tübingen, Princeton (Theol. Seminary), Marburg, 1930 Ordination und Stadtvikar Göppingen, 1932 Katechet Heilbronn, 1934 Pfr. Tailfingen, seit

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Bla – Ble

1942 Kriegsdienst, 1946/47 in französischer Kriegsgefangenschaft, Leiter Theol. Schule Montpellier, 1947 oProf. Bonn — Mitarb. der Zeitschriften Die Christliche Welt, Zwischen den Zeiten, Mitverfasser der Arnoldshainer Abendmahlsthesen — in den 30er Jahren SPD-Mitgl., Engagement bei den Religiösen Sozialisten und der Württembergischen Kirchl.-Theol. Sozietät — Theol. Ehrenpromotion: 1946 Bonn, 1968 Basel. Blanke, Fritz, Theologe, Universitätslehrer (KG) * 22.4.1900 Kreuzlingen (Schweiz) † 4.3.1967 Zürich Studium (Theol.) Konstanz, Tübingen, Heidelberg, 1925 Lic.theol. Berlin, 1926 Privatdoz. Königsberg, 1929 oProf. Zürich, 60er Jahre Direktor Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte — 1947 Doz. Kriegsgefangenenlager Norton Camp (Großbritannien) — Mithg. der kritischen Zwingli-Gesamtausgabe und der Hauptschriften von Johann Georg Hamann — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Königsberg. Blankenburg, Walter, Theologe, Pfarrer, Landeskirchenmusikdirektor * 31.7.1903 Emleben bei Gotha (Thüringen) † 10.3.1986 Schlüchtern Bez. Kassel Studium (Theol., Geschichte, Musikwissenschaft) Rostock, Tübingen, Göttingen, Freiburg im Breisgau, Berlin, 1928 Assessor Apologetische Centrale Berlin, 1933 Pfr. Vaake (Kurhessen-Waldeck), 1940 Dr.phil. Göttingen, 1941–1980 Schriftleiter Musik und Kirche, unterbrochen 1943–1945 durch Kriegsdienst, 1947 Gründer und bis 1968 Leiter Ev. Kirchenmusikschule Kurhessen-Waldeck (Schlüchtern), 1949 Begründer und bis 1968 Leiter Direktorenkonferenz der ev. kirchenmusikalischen Ausbildungsstätten Deutschlands, bis 1973 Landeskirchenmusikdirektor Kurhessen-Waldeck, Kirchenrat — 1939–1949 Mitgl. Gesangbuchausschuss des Ev. Kirchengesangbuchs, Arbeitsgemeinschaft für Ökumenisches Liedgut, Vorstandsmitgl. Gesellschaft für Musikforschung — 1923 Mitbegründer Bachkreis Tübinger Studenten, 1924 Göttingen, 1976 Gründung Internationale Arbeitsgemeinschaft für theol. Bachforschung, Direktoriumsmitgl. Neue Bachgesellschaft — Theol. Ehrenpromotion: 1962 Marburg. Blau, Paul, Theologe, Pfarrer, Generalsuperintendent * 15.5.1861 Suhl (Thüringen) † 19.12.1944 Posen Studium (Theol.) Berlin, Tübingen, 1885 Pfr. Jüterbog (Brandenburg), 1897 Augusta-Hospital und Kaiserin-Augusta-Stiftung Berlin, 1902 Hofprediger, später Superintendent Wernigerode (Harz), dort 1909 Gründung des Apologetischen Seminars (Vorläufer der seit 1932 in Sondershausen ansässigen Luther-Akademie), 1911 Generalsuperintendent Posen, nach der Abtrennung der Provinz von Preußen Generalsuperintendent der Unierten Ev. Kirche in Polen, 1921 Gründung Theologische Schule und Predigerseminar ebd. — Vors. Landesverband für Innere Mission in Polen. Bleier, August, Theologe, Pfarrer * 2.8.1882 Erkrath bei Düsseldorf † 12.1.1958 Berlin Studium (Theol.) Halle, Tübingen, Bonn, 1908 Ordination, 1909 Pfr. Gummersbach, 1912 Grevenbroich (Rheinland), 1915–1953 Berlin — seit 1917 Beteiligung an religiös motivierten pazifistischen Aktivitäten, Mitgl. Bund Neue Kirche, 1920–1923 Leitung Berliner Ortsgruppe Dt. Friedensgesellschaft, bis 1927 Beisitzer Zentralvorstand ebd., 1924 Zentralvorstand Bund religiöser Sozialisten, Gründung und Leitung Vereinigung der Freunde von Religion und Völkerfrieden (VDF), Einführung von „Feierstunden“, 1923 Gründung Mitteilungsblatt der Vereinigung der Freunde von Religion und Völker-

Boc – Böh

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frieden, 1926–1933 Hg. Der Weltfriede, Einsatz für Judenchristen, nach 1945 Engagement beim Neuaufbau der religiös-sozialistischen Bewegung — 1918 Mitgl. DDP, „Reichsbanner“, 1920–1933 und nach 1945 SPD, Repräsentant der religiös-sozialistischen Bewegung in Deutschland. Boche, Ernst, Theologe, Pfarrer, Schriftführer * 4.10.1868 Breesen † 8.9.1958 Bremen 1897 Ordination, 1907 Pfr. Bremen, 1933–(1938) Schriftführer Kirchenausschuss Bremen (ltd. Geistliches Amt) — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenbundesrat. Bochmann, Artur von, Jurist, Rechtsanwalt * 29.5.1876 Riga † 8.1.1950 Füssen 1901–1918 Rechtsanwalt und Notar Riga, 1925–1931 Direktor Osteuropa-Institut Universität Breslau, 1936 jur. Referent Ev. Konsistorium der Mark Brandenburg, 1937 Konsistorialrat, 1937–1941 Königsberg, Mai 1939 komm. Konsistorialpräsident ebd. — 1932 Leiter Hochschulabteilung der NSDAP München. Bodelschwingh, Friedrich von, Theologe, Anstaltsleiter * 14.8.1877 Bethel † 4.1.1946 Bethel 1896 Studium (Theol.) Bonn, Basel, Tübingen, Greifswald, Militärdienst, 1903 Ordination und Hilfsprediger Dortmund, seit 1904 Pfr. Zionsgemeinde, Vorsteher Anstalt Bethel, Mitarb. und seit 1906 Stellv. seines Vaters bei der Leitung der Anstalten Bethel (Krankenbereich), Sarepta (Diakonissenanstalt) und Nazareth (Diakonenanstalt), seit 1921 von Bodelschwinghsche Anstalten mit Krankenhäusern, Heimen für Behinderte, Gemütskranke, Arbeiterkolonien, Schulen, 1910–1946 deren Leiter, zusammen mit Pastor Paul Braune Protest bei staatlichen Stellen gegen sog. Euthanasiemaßnahmen — 27.5.–24.6.1933 Reichsbischof der werdenden DEK, nach der Einsetzung August Jägers als Staatskommissar Rücktritt — Mitgl. BK — führendes Mitgl. CA für die Innere Mission, Dt. Ev. Missionsrat, 1934 (mit Siegfried Knak und Siegfried von Lüttichau) Gründer Bruderrat der Arbeitsgemeinschaft der missionarischen und diakonischen Verbände der DEK — vor 1933 Verbindung zum CSVD — Teiln. 1925 Stockholm, 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1945 Treysa — Ehrenpromotion: 1917 D. Münster, 1938 D. Debrecen (Ungarn), 1932 Dr.med.h.c. Heidelberg. Böhm, Franz, Jurist, Kultusminister, Universitätslehrer, Bundestagsabgeordneter * 16.2.1895 Konstanz † 26.9.1977 Rockenberg (Nordhessen) 1914 Kriegsdienst und Internierung, 1919 Studium (Jura) Freiburg im Breisgau, 1925 Sachbearbeiter für Kartellüberwachung Reichswirtschaftsministerium Berlin, 1932/33 Promotion, Habil. und 1933 Privatdoz. Freiburg, 1936–1938 Lehrstuhlvertretung Jena, 1940 als Mitgl. der BK Entzug der Lehrbefugnis, Wartestandsversetzung, 1945 Prorektor Universität Jena, 1945/46 Kultusminister Hessen, 1946–1962 oProf. Frankfurt/ Main — ab 1948 Mitgl. wiss. Beirat bei der Verwaltung für Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebietes bzw. beim Bundesministerium für Wirtschaft, 1952 im Auftrag von Bundeskanzler Konrad Adenauer Leiter der Wiedergutmachungsverhandlungen mit Israel — 1953–1965 MdB (CDU). Böhm, Hans, Theologe, Philologe, Pfarrer * 5.5.1899 Hamm † 3.4.1962 Berlin 1917–1918 Kriegsdienst, 1919 Studium, Dr.phil., Dr.theol., Freikorpskämpfer Studen-

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Böh – Bog

tenbataillon, 1926 Ordination, Hilfsprediger und Pfarrverweser Mosau Kr. Züllichau, 1927 Pfr. Langheinersdorf, Juli 1930 theol. Hilfsarb. Ev. Oberkirchenrat Berlin, November 1930 planmäßiger Referent ebd., 1933 Entlassung aus dem Ev. Oberkirchenrat durch den NS-Staatskommissar und Versetzung an die Kreispfarrstelle für Siedlungsgemeinden der Kreissynode Kölln Land I, seit 1937 mehrmals Maßregelungen, u. a. 1938 wegen der „Gebetsliturgie“, 1941 Verhaftung wegen Mitverantwortung für das Prüfungswesen der BK, 1945 Mitgl. landeskirchl. Beirat Berlin-Brandenburg, 1945 Propst Kölln-Stadt, nebenamtl. theol. Referent Ev. Oberkirchenrat Berlin, Mitgl. Kirchenleitung LK Berlin-Brandenburg, 1946–1949 Mitgl. Konsistorium Berlin-Brandenburg, 1948–1959 Geistl. Leiter Abt. Berlin des Konsistoriums mit der Amtsbezeichnung Propst, 1960 als Beamter der allg. kirchl. Verwaltung der LK Berlin-Brandenburg i. R., ebenso als nebenamtl. Oberkirchenrat der Kirchenkanzlei der EKU — Mitgl. BK: Dezember 1935 Provinzialbruderrat Berlin, 1936 Mitgl. VKL II der DEK, nach 1945 Vors. Bruderrat Berlin — Mitgl. Synode EKU, EKD — 1933–1938 Mitgl. NSDAP — Teiln. 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa, 1948 Amsterdam — Theol. Ehrenpromotion: D. Böhme, Franz Fürchtegott, Jurist, Präsident * 7.4.1856 Riethnordhausen † 20.2.1932 Dresden 1874–1878 Studium (Jura) Leipzig, 1884 Hilfsrichter Bautzen, Dr.jur., 1885 Bürgermeister Meerane, 1890–1894 Freiberg, 1895 Geh. Regierungsrat Kultusministerium Sachsen, 1909 Geh. Rat, 1910 Präsident Konsistorium LK Sachsen — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss (Vors. Rechtsausschuss) — ab 1891 parlamentarische Tätigkeit als Mitgl. der Ersten Ständekammer — Teiln. 1925 Stockholm — Theol. Ehrenpromotion: 1915 Leipzig. Böhme, Kurt, Philologe, Chefredakteur * 8.2.1897 Magdeburg † 18.3.1959 Dr.phil., 1923 Hilfsarb. Dt. Vereinigung des Weltbundes für Freundschaftsarbeit der Kirchen, 1924–1945 Vereinsgeistlicher beim Ev. Pressverband für Deutschland, 1926– 1933 Redakteur Bilderbote, seit 1926 Leiter Auslandsabt. des Ev. Pressverbandes für Deutschland mit der Geschäftsstelle der Internationalen Christlichen Presse-Kommission, 1945–1950 Chefredakteur Die Kirche, 1950 i. R. Böhmer (auch Boehmer), Heinrich, luth. Theologe, Universitätslehrer (KG: Martin Luther, Ignatius von Loyola, Jesuitenorden) * 6.10.1869 Zwickau (Sachsen) † 25.3.1927 Bad Nauheim 1889–1893 Studium (Theol., Geschichte, Germanistik) Leipzig, Berlin, 1895 Dr.phil. Leipzig und bis 1897 Mitarb. Monumenta Germaniae Historica Berlin, 1898 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Leipzig, 1903 aoProf. Bonn, 1906 oProf. ebd., zugleich 1904–1910 Inspektor Theol. Stift, 1912 oProf. Marburg, 1915–1927 Leipzig — 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft und 1919 Gesellschaft für Kirchengeschichte. Bogner, Wilhelm, Theologe, Pfarrer, Oberkirchenrat * 8.5.1897 Fünfbronn † 6.12.1946 (Autounfall) bei Darmstadt 1916–1921 Studium (Theol.) Erlangen, Tübingen, 1920 Ordination, 1923 Pfr. Göggingen, 1933–1937 Pfr. Augsburg, seit 1937 Dekan ebd., 1938 Vors. Landessynodalausschuss LK Bayern, 1935 theol. Hilfsreferent Landeskirchenrat München, 1939

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Kirchenrat, 1941 Schutzhaft, 1945 Oberkirchenrat, Stellv. von Landesbischof Hans Meiser — 1936 Mitgl. Reichsbruderrat, Lutherrat, Verfassungsausschuss der EKD — 1935 bis nach Kriegsende Vors. Ev. Pressverband — Teiln. 1934 Barmen, BerlinDahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa. Bonhoeffer, Dietrich, luth. Theologe, Universitätslehrer (ST), Widerstandskämpfer * 4.2.1906 Breslau † 9.4.1945 (hingerichtet) KZ Flossenbürg (Oberpfalz) 1923–1927 Studium (Theol.) Tübingen, Rom, Berlin, 1927 Lic.theol. Berlin, 1928/29 Vikar Barcelona, Assistent Berlin, 1930 Habil., Privatdoz. Berlin und bis 1931 Stipendiat New York (Union Theological Seminary), 1931 Ordination und Studentenpfr. Berlin, 1934 Leiter der dt. Jugenddelegation auf der ökumenischen Tagung Fanö, Wahl zum Jugendsekretär des Weltbunds für Freundschaftsarbeit der Kirchen für Mitteleuropa, 1933 öffentlicher Widerspruch gegen NS-Regime und DC, insbesondere gegen Judenverfolgung, Oktober 1933–Frühjahr 1935 Auslandspfr. London, danach 1935 bis zur Schließung 1937 Leiter BK-Predigerseminare Zingst und Finkenwalde (Pommern), anschließend bis 1939/40 Leiter von BK-Sammelvikariaten Köslin und Schlawe (Hinterpommern), 1936 Entzug der akademischen Lehrbefugnis, 1938 Ausweisung aus Berlin, 1939 trotz Kriegsgefahr Rückkehr von einer Vortragsreise aus den USA, Kontakte zum politischen Widerstand, 1940 im Dienst der BK und offiziell als VMann im Amt Ausland/Abwehr („Amt Canaris“) im Oberkommando der Wehrmacht, auf zahlreichen Auslandsreisen Bemühungen um Akzeptanz der dt. Widerstandskreise, April 1943 Verhaftung wegen „Wehrkraftzersetzung“, Oktober 1944 nach Aufdeckung des fehlgeschlagenen Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 Überführung vom Wehrmachtsgefängnis Berlin-Tegel in das Reichssicherheitshauptamt, dann in die KZ Buchenwald und Flossenbürg. Bonus, Arthur, Pfarrer, Schriftsteller (Pseudonym: Fritz Benthin, Franz Brand) * 21.1.1864 Rittergut Neu-Prussy (Westpreußen) † 9.4.1941 Bischofstein bei Lengenfeld unterm Stein (Eichsfeld) Studium (Theol.) Berlin, 1893 Ordination, Hilfsprediger und Pfr. Luckenwalde, 1895 Großmuckrow (Niederlausitz), 1904 aus gesundheitlichen Gründen vorzeitige Ruhestandsversetzung, Übersiedlung nach Dresden, 1906 in die Nähe von Florenz, 1914 Rückkehr nach Deutschland — 1917–1921 Redakteur der Zeitschrift Der Kunstwart — Verfechter eines germanisierten Christentums, Wegbereiter der DC-Bewegungen — Ehrenmitgl. Nationalkirchliche Einung DC. Bonwetsch, Nathanael, Theologe, Universitätslehrer (Historische Theologie, Dogmengeschichte der Alten Kirche) * 17.2.1848 Norka Gouvernement Saratow (Rußland) † 18.7.1925 Göttingen 1866–1878 Studium (Theol., Geschichte) Dorpat, Göttingen, Bonn, dazwischen 1871 Präposituradjunkt Bergseite an der Wolga und 1975 Pastoraladjunkt Norka, 1878 Promotion, Habil., 1881 aoProf. und 1883 oProf. Dorpat, 1891–1921 (em.) Göttingen — seit 1893 Mitgl. der Gesellschaft der Wissenschaften Göttingen, 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Theol. Ehrenpromotion: 1881. Bornemann, Walter, Jurist * 15.11.1902 Bremen † 26.8.1967 Oslo Dr.jur., 1931–1958 Leiter Kirchenkanzlei Bremen.

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Bornemann, Wilhelm, Theologe, Universitätslehrer (PT, KG) * 2.3.1858 Lüneburg † 30.6.1946 Jugenheim (Bergstraße) Studium (Theol.) Göttingen, Leipzig, 1880 Hauslehrer Bremen und Medingen, 1882 Inspektor Theol. Stift Göttingen, 1884 Lic.theol., Habil., Privatdoz. ebd., 1886 Prof. und Geistl. Inspektor am Kloster Unserer Lieben Frauen Magdeburg, 1895 Kiel, 1898–1902 oProf. Basel, 1902–1931 Pfr. Frankfurt/Main, 1906 Senior ev.-luth. Predigerministerium ebd. 1925–1930 Präsident Landeskirchenversammlung ebd., 1924 Lehrbeauftr. (NT) Frankfurt/Main — im Freundes- und Schülerkreis von Adolf von Harnack — 1886 Mitbegründer der Zeitschrift Die Christliche Welt. Bornhäuser, Karl, Theologe, Universitätslehrer (PT, ST) * 19.5.1868 Mannheim † 27.3.1947 Marburg Studium (Theol.) Halle, Greifswald, 1890 Pfr. Sinsheim, 1892 Karlsruhe, 1894 Divisionspfr. Rastatt, 1902 aoProf. Greifswald, 1905 Halle, 1907–1933 (em.) oProf. Marburg — Theol. Ehrenpromotion: D. Bornhausen, Karl, Theologe, Universitätslehrer (ST, Religions- und Kulturphilosophie, amerikanisches und französisches Geistesleben) * 19.11.1882 Frankfurt/Main † 20.(22.)8.1940 Frankfurt/Main Seit 1901 Studium (Theol., Philosophie) Lausanne, Marburg, Berlin, Heidelberg, 1906 Lic.theol. Heidelberg, Militärdienst, 1910 Habil. Marburg, 1911 Studienaufenthalt USA und Privatdoz. Marburg, 1913 Gründung Seminar zum Studium amerikanischer Religionsverhältnisse (Theol. Amerika-Bibliothek) Marburg, 1914 Kriegsdienst, 1916 Professortitel, 1918 Ordination, 1919 oProf. Breslau, 1934–1937 (em.) Frankfurt/Main (Phil.Fak.) — Wandel vom Vertreter des Liberalprotestantismus eines „kirchenfreien deutschen Christentums“ zum Nationalisten — mit anderen Kollegen Befürworter der Regierungsübernahme durch Adolf Hitler, DC in Breslau, vor 1933 Mitgl. NSDAP — Theol. Ehrenpromotion: 1919 Heidelberg. Bornkamm, Günther, Theologe, Universitätslehrer (NT, Biblische Theologie) * 8.10.1905 Görlitz † 18.2.1990 Heidelberg Studium (Theol., Philosophie) Marburg, Tübingen, Berlin, Breslau, 1930 Lic.theol. und Dr.theol. Marburg bei Rudolf Bultmann, 1932 Ordination, 1934 Habil., Privatdoz. (NT) Königsberg, 1936 Heidelberg, 1937 wegen Zugehörigkeit zur BK Entzug der akademischen Lehrbefugnis, 1937–1939 Doz. (NT) Theol. Schule Bethel, 1937–1940 Pfr. ebd., 1940 Pfarrverweser (Studentenseelsorger) Münster, 1942–1945 Pfr. Dortmund, 1943 Kriegsdienst, 1945/46 erneut kurzfristig Doz. Theol. Schule Bethel und Münster, 1946 aoProf. Göttingen, 1949–1972 (em.) oProf. Heidelberg — Mitgl. EKDAbendmahlskommission — Mitgl. AdW Heidelberg, 1977 Präsident Studiorum Novi Testamenti Societas — Ehrenpromotion: 1946 Marburg und Heidelberg, 1965 Glasgow — 1949–1982 Hg. Kommentarreihe Handbuch zum Neuen Testament. Bornkamm, Heinrich, Theologe, Universitätslehrer (KG, Reformationsgeschichte) * 26.6.1901 Wuitz Kr. Zeitz (Provinz Sachsen) † 21.1.1977 Heidelberg 1919–1924 Studium (Theol.) Jena, Tübingen, Berlin, 1924 Lic.theol. Berlin, 1925 Habil., Privatdoz. Tübingen, 1926 Lehrstuhlvertr. und 1927 oProf. Gießen, 1933/34 Rektor ebd. 1935–1945 (Entlassung) Leipzig, 1948–1966 (em.) Heidelberg — 1936 Mitgl. Theol. Kammer der DEK — 1928–1932 Hg. Zeitschrift für Kirchengeschichte,

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1934 Deutsche Theologie, leitender Mithg. der internationalen Zeitschrift Archiv für Reformationsgeschichte — 1935–1974 Mitgl. und 1935–1963 Präsident Ev. Bund, 1947 Mitbegründer Konfessionskundliches Institut (des Ev. Bundes) Bensheim, 1948–1976 Vors. Verein für Reformationsgeschichte — seit 1950 Mitgl. und 1958–1960 Präsident AdW Heidelberg. — Mitgl. 1933 kurzzeitig SA, Hochschul-Fachschaft des NSLB (1935 Obmann), Glaubensbewegung DC-Anhänger bis zur Sportpalastkundgebung (November 1933) — Ehrenpromotion: 1929 Berlin, 1952 Uppsala, Debrecen, 1967 Montpellier. Bosse, Johannes, Theologe, Superintendent * 22.10.1896 Hannover-Kirchrode † 9.2.1970 Minden Kriegsdienst, Studium (Theol.) Berlin, Göttingen, 1922 Vikar, 1925 Ordination Hannover und Hilfspfr. Raddestorf, 1929 Pfr. ebd., 1936–1964 Pfr. und Superintendent Stolzenau/Weser, unterbrochen durch Kriegsdienst, 1936–1939 Mitgl. Vorläufige Kirchenleitung Hannover (unter Landesbischof August Marahrens) — 1933–1934 Mitgl. Landeskirchentag bzw. 1947–1959 Mitgl. Landessynode, 1953 Mitgl. Ständiger Ausschuss, 1957–1959 dessen Vors. und als solcher auch Mitgl. Kirchensenat ebd. — (1936) Mitgl. Kammer für Verfassungsangelegenheiten der DEK — 1933–1938 Mitbegründer und zeitweise Vorstandsmitgl. Landeskirchl. Sammlung (später Bekenntnisgemeinschaft) Hannover, 1934–1938 Landesobmann Bekenntnisgemeinschaft LK Hannover, 1934–1936 Mitgl. Reichsbruderrat — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — seit 1928 Geschäftsführer Luth. Vereinigung — Hg. Rundschreiben der Bekenntnisgemeinschaft, Hg. Gemeindeblatt Kirche und Heimat sowie Mithg. Wochenschrift Um Glauben und Kirche. Boudriot, Wilhelm, ref. Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (Ref. KG) * 12.11.1892 Bonn † 23.8.1948 Mainz 1911–1914 Studium (Theol.) Bonn, 1914–1919 Kriegsdienst, bis 1921 Hilfsgeistlicher Alsdorf bei Aachen, dann Niederbreisig bei Andernach, 1924 Dr.phil., Pfarrverweser Asbach bei Neuwied, 1925 Pfarrer ebd., 1932 französisch-ref. Gemeinde Offenbach/Main, 1946 aoProf. Mainz, Dezember 1946 Suspension vom Amt wegen einer kritischen Stellungnahme zu Karl Barths Schrift „Von der Genesung des deutschen Wesens“ — Kampf für die Geltung der französisch-ref. Kirchenordnung, 1934 Engagement in der BK: bis 1938 Mitgl. Landesbruderrat Hessen-Nassau — 1936–1946 Mitgl. Moderamen Reformierter Bund. Boué, Edgar, Theologe, Oberkirchenrat * 9.7.1898 Leonka/Fidji-Inseln (Australien) † 29.10.1974 Ratingen Studium (Theol.) Bethel, Berlin, Tübingen, 1926 Ordination und Hilfsprediger Gummersbach, 1928 Pfr. Lüdenscheid, 1933–1949 Oberkassel bei Bonn, seit 1946 Superintendent Kirchenkreis Bonn, 1949–1963 Oberkirchenrat und hauptamtl. Mitgl. Kirchenleitung LK Rheinland — Mitgl. BK. Bourbeck, Christine, Lehrerin, Theologin * 19.6.1894 Hage (Ostfriesland) † 20.2.1974 Bad Pyrmont 1914 Lehramtsprüfung Volks-und Mittelschulen, Tätigkeit an einer höheren Privatschule, Leiterin Lateinschulen Westerhauderfehn und Dornum (Ostfriesland), 1927 Studium (Theol., Philologie, Philosophie) Marburg, Münster, Jena, 1930 wiss. Prüfung

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für das Lehramt an höheren Schulen Jena (Ev. Religion, Deutsch, Philosophie), Leiterin Dumas’sche Mädchenschule Leipzig (Innere Mission), 1933 Assessor-Examen, 1938 Leiterin Bibelschule Burckhardthaus Bielefeld-Sieker und Leitung Katechetisches Seminar der westfälischen BK Bielefeld, 1939–1945 Vikarin Ev. Diakonieverein BerlinZehlendorf, 1940 zweite theol. Prüfung Münster, Einsegnung Berlin, 1945 Dr.theol. Leipzig, 1946–1960 Direktorin Wohlfahrtsschule der Inneren Mission sowie der durch ihre Initiative gegründeten Schwesternhochschule der Inneren Mission Berlin-Spandau, zugleich Inhaberin dritte Pfarrstelle Ev. Johannesstift Berlin-Spandau, 1952 erstmalige Abhaltung eines Theologinnenseminars in der EKU, 1952–1961 Studiendirektorin Vikarinnenseminar der EKU — Kollegiumsmitgl. Ev.-Luth. Mission zu Leipzig — 1929 Mitgl. Verband Ev. Theologinnen, 1951–1965 erste Vors. Konvent Ev. Theologinnen in der EKD — Vorkämpferin für die Rechte der Theologin in der Kirche — Theol. Ehrenpromotion: 1964 Göttingen. Bousset, Wilhelm, Theologe, Universitätslehrer (NT, Judentum, Urchristentum) * 3.9.1865 Lübeck † 8.3.1920 Gießen 1884–1888 Studium (Theol.) Erlangen, Leipzig, Göttingen, 1889 Habil., Privatdoz. und 1896 aoProf. Göttingen, seit 1916 oProf. Gießen — Mitbegründer der Religionsgeschichtlichen Schule — mit Hermann Gunkel und Wilhelm Heitmüller 1903–1920 Hg. der Serie Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments, 1897–1917 mit Wilhelm Heitmüller Gründer und Hg. der Zeitschrift Theologische Rundschau, Mithg. Schriften des Neuen Testaments. Brandis, Walther, Jurist, Rechtsanwalt, Präsident * 18.11.1890 Hamburg † 1.5.1957 Kriegsdienst als Infanterieoffizier, französische Kriegsgefangenschaft, 1919 Dr.jur., Rechtsanwalt Hamburg, im Zweiten Weltkrieg Bürooffizier Kommandantur Hamburg — 1919 Kirchenvorstand Eilbeck, 1928–1933 Mitgl. Synode LK Hamburg, 1945 Mitgl. Kirchenvorstand Harvestehude, seit 1946 Präsident Landeskirchenrat Hamburg. Brandt, Wilhelm, Theologe, kirchlicher Dozent (NT, Innere Mission) * 27.8.1894 Iserlohn † 18.10.1973 Bethel Seit 1913 Studium (Theol., Philosophie) Göttingen, Münster, 1914–1916 Kriegsdienst, 1919/20 Hilfsprediger Diakonissenhäuser Witten und Münster, 1921 Ordination Soest und Lic.theol. Münster, 1922 Vorsteher Diakonissenhaus Münster, Habil., zugleich 1923–1933 Privdoz. Münster (Innere Mission, Diakonie und NT) und 1927–1939 Doz. (Innere Mission) Theol. Schule Bethel, 1933–1936 deren Leiter, Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. „Arierparagraphen“ gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“, 1936 Pfr. und Leiter Kandidatenkonvikt Bethel, 1937 Schutzhaft, 1942–1945 Geschäftsführer Ev. Reichsfrauenhilfe Berlin, 1945 Mitgl. Beirat Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1945–1958 erneut Doz. Theol. Schule Bethel (NT), ab 1950 nebenamtl., 1950–1963 Pfr. und Leiter Diakonissenmutterhaus Sarepta — Theol. Ehrenpromotion: 1933 Dr.theol.h.c. Münster. Braune, Paul, Theologe, Pfarrer, Anstaltsleiter * 16.12.1887 Tornow Kr. Landsberg/Warthe † 19.9.1954 Bethel 1906–1910 Studium Bethel, Halle, Berlin, bis 1911 Hauslehrer Radun/Oder, 1912 Hilfsprediger Heegermühle bei Eberswalde, 1913 Ordination und bis 1922 Pfr. Ho-

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henkränig (Neumark), Engagement in kommunalen und genossenschaftlichen Unternehmen der Region, 1918 Feldgeistlicher, seit 1922 Leiter Hoffnungstaler Anstalten und Vorsteher Gutsbezirk (später Bürgermeister) Lobetal bei Bernau, bis 1954 Pfr. ebd., August bis Oktober 1940 Gestapohaft — 1933 Vors. Provinzialausschuss für die Innere Mission Provinz Brandenburg, 1950–1954 Landesausschuss für Innere Mission Land Brandenburg, seit 1931 Vorstandsmitgl. und 1932 Vizepräsident CA für die Innere Mission, 1936 Mitarb. Beirat Hilfsstelle für „nichtarische“ Christen (Büro Grüber), 1946 Stellv. des Präsidenten des CA für die Innere Mission, zuständig für die Ostgebiete, nach Kriegsende 1945 Mitgl. Kirchenleitung LK Berlin-Brandenburg, 1947 Domherr zu Brandenburg, Vizepräses Provinzialsynode und Synode der EKD — Teiln. 1948 Eisenach — u. a. 1925 Leiter Dt. Herbergsverein und Zentralverband dt. Arbeiterkolonien, bereits vor 1933 aktiver Einsatz für das Lebensrecht von Schwachen und Behinderten, Verfasser der Denkschriften (für die Reichskanzlei) 1938: „Zur Lage der nichtarischen Christen“, 1940: „Der Kampf der Inneren Mission gegen die Euthanasie“ — Theol. Ehrenpromotion: 1948 Berlin (Humboldt-Universität). Bredt, Johann Victor (auch Viktor), Jurist, Universitätslehrer, Politiker (Staats-, Verwaltungs-, Völker- und ref. Kirchenrecht) * 2.3.1879 Barmen † 12.12.1940 Marburg Banklehrling Barmen, seit 1898 Studium (Jura, Nationalökonomie) Tübingen, Göttingen, Bonn, 1901 Dr.jur., 1904 Dr.phil., seit 1903 im Verwaltungsdienst, 1909 Habil., Privatdoz. und 1910 Prof. und 1918 oProf. Marburg, 1930/31 Reichsjustizminister — aktiv in der ref. Kirche, in Kontakt mit der Französisch-ref. Kirche Berlin, bis 1934 Mitgl. Moderamen Reformierter Bund, 1939 Mitgl. Deutscher Reformierter Kirchenausschuss — Mitgl. 1911–1918 Abgeordnetenhaus Preußen (Reichs- und freikonservative Partei), Gründer und bis 1932 Vors. Reichspartei des deutschen Mittelstandes (Wirtschaftspartei), 1921–1924 MdL Preußen, 1924–1932 MdR — 1926 Gutachter im parlamentarischen Untersuchungsausschuss über die Ursachen des dt. Zusammenbruchs — 1921–1927 nach dem Fortfall des Summepiskopats Publikation Neues ev. Kirchenrecht für Preußen, 3 Bände — Ehrenpromotion: D.theol. Bonn. Breit, Thomas, Theologe, Oberkirchenrat * 16.3.1880 Ansbach † 20.11.1966 Augsburg Studium (Theol.) Erlangen, Greifswald, 1903 Ordination, 1908 Pfr. Augsburg, 1914– 1918 Feldseelsorger, 1925 Dekan Hof, 1933–1945 Oberkirchenrat Landeskirchenrat München, 1934–1936 Beurlaubung zur Dienstleistung als Mitgl. VKL I (Berlin) und 1936–1938 als Vors. (Geschäftsführer) Lutherrat (Sekretariat Berlin), 1947–1950 Leiter Martin Luther-Bund Erlangen, 1948–1950 Ephorus Theologenheim ebd. — Mitgl. BK: Oktober 1934–1936 Reichsbruderrat und Rat der DEK — 1947–1959 Mitgl. Senat Bayern — Teiln. 1933 Wittenberg, 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — Theol. Ehrenpromotion: D. Brummack, Carl, Theologe, Oberkonsistorialrat * 1.6.1895 Bromberg † 12.5.1971 Preetz (Schleswig-Holstein) 1920 Ordination und Pfr. Posen, 1933 Konsistorialrat im Nebenamt, 1938 Konsistorialrat, 1945–1948 Pfr. Behlendorf bei Lübeck, dann Oberlandeskirchenrat Kiel und seit 1949 Klosterprediger Preetz, 1948–1960 Geistl. Oberkonsistorialrat Landeskirchenamt

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Kiel — 1946–1954 Vors. Hilfskomitee der Glieder der Posener Ev. Kirche, Mitgl. Ostkirchenausschuss der EKD (Leiter Arbeitskreis für Ethik und Recht und des Religionspädagogischen Arbeitskreises), Mitgl. Hilfswerksausschuss — Teiln. 1945 Treysa. Brunner, Emil, ref. Theologe, Universitätslehrer (PT, ST) * 23.12.1889 Winterthur † 6.4.1966 Zürich Studium (Theol.) Zürich, Berlin, Union Theological Seminary New York, 1912 Ordination und Vikar Zürich,1913 Lic.theol. ebd., Sprachlehrer Leeds (Großbritannien), 1916–1924 Pfr. Obstalden und Filzbach (Kanton Glarus), Stipendiat Princeton (USA), 1922 Habil., Privatdoz. und 1924–1953 oProf. Zürich, Universitätsprediger — Gastprofessuren Princeton und 1953–1956 Tokio, umfangreiche Vortragstätigkeit in Europa, Amerika und Asien, nach 1948 theol. Berater der YMCA-Studienarbeit in Asien — Präsident Swiss-American Society for Cultural Relations — in jungen Jahren Beeinflußung durch Hermann Kutter, Christoph Blumhardt d. J. und Karl Barth, eigenständiger Mitbegründer der Dialektischen Theologie — von Jugend an aktive Beteiligung an der ökumenischen Bewegung, u. a. Teiln. 1937 Oxford, 1948 Amsterdam, 1954 Evanston — Ehrenpromotion: Münster, Edinburgh, Utrecht, Oxford, Oslo, Princeton, Bern. Brunner, Peter, luth. Theologe, Universitätslehrer (ST, lutherische Dogmatik) * 25.4.1900 Arheilgen bei Darmstadt † 24.5.1981 Heidelberg (bestattet Neckargemünd) kurzer Kriegsdienst, ab 1919 Studium (Theol., Philosophie) Marburg, Gießen, 1924 Lic. theol. (Annahme einer Preisschrift), 1925 Repetent Gießen, Studienaufenthalt Boston und Cambridge (USA) 1927 Dr. of Theology Harvard University, Habil., Privatdoz. Gießen und 1930–1932 Studentenpfr. ebd., dazwischen Studienaufenthalt Paris, 1932–1936 Pfr. Ranstadt (Oberhessen), aus politischen Gründen Rücknahme der Berufung auf einen ordentlichen Lehrstuhl, März-Mai 1935 wegen Kanzelabkündigung KZ Dachau, April 1936 Entzug der akademischen Lehrerlaubnis, bis Jahresende Doz. Theol. Schule Bethel, 1936–1940 und 1945–1947 Doz. Theol. Schule Elberfeld bzw. KiHo Wuppertal, Hilfsprediger bzw. Pfr. Elberfeld (luth. Bekenntnisgemeinde), 1947–1968 (em.) oProf. Heidelberg — Intensive Beschäftigung mit Gottesdienstgestaltung, Förderer des ökumenischen Dialogs mit der kath. Kirche — 1946 Mitgl. Arbeitskreis Evangelische Akademie der EKD, Synode LK Baden, Theol. Ausschuss der VELKD, Theol. Kommission des LWB — Theol. Ehrenpromotion: 1936 Basel, Th.D. Brunotte, Heinz, luth. Theologe, Präsident * 11.6.1896 Hannover † 2.2.1984 Hannover 1914–1919 Kriegsfreiwilliger und Freikorpskämpfer Oberschlesien, 1919–1922 Studium (Theol.) Marburg, Tübingen, Göttingen, 1923–1925 Hospes Predigerseminar Loccum, 1925 Ordination und Pfr. Münchehagen, 1927 Hoyershausen Kr. Alfeld, Geschäftsführer Jungevangelische Konferenz Hannover, 1936–1945 Oberkonsistorialrat Kirchenkanzlei der DEK, 1944 faktisch Leiter Kirchenkanzlei der DEK, 1939 Kriegsdienst, 1946 Oberlandeskirchenrat Landeskirchenamt Hannover, 1949–1965 Präsident Kirchenkanzlei der EKD, zugleich bis 1963 Luth. Kirchenamt der VELKD — Mitgl. Berneuchener Kreis, Sydower Bruderschaft, Bund dt. Jugend, Religiöse Sozialisten — Mitgl. BK: Jungreformatorische Bewegung, Gründungsmitgl. Landeskirchl.

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Sammlung, später Landesbruderrat, 1933 Mitgl. Pfarrernotbund und BK-Gemeinschaft Hannover, 1933–1936 dort tätig im Bruderrat — 1955 Gründungsmitgl. Kommission zur Erforschung des Kirchenkampfes in der NS-Zeit (seit 1970 Ev. Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte), 1957–1973 Vorstandsvors. Friederikenstift Hannover — bis 1954/55 Dt. Ausschuss für Erziehungs- und Bildungswesen — 1947 Mitgl. des vom Rat der EKD eingesetzten Verfassungsausschusses — Teiln. 1945 Treysa, 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: D.theol. Brunstäd, Friedrich, luth. Theologe, Philosoph, Universitätslehrer (Philosophie, ST) * 22.7.1883 Hannover † 2.11.1944 Willershagen bei Gelbensande (Mecklenburg) Seit 1901 Studium (Philosophie, Geschichte, Neuphilologie, Staatswissenschaften, Theol.) Heidelberg, Berlin, 1909 Dr.phil. Berlin, 1912 Habil., Privatdoz. und 1917 aoProf. (Philosophie) Erlangen, 1925–1944 oProf. (ST) Rostock, zugleich 1922 Gründer und bis 1934 Leiter Ev.-Soziale Schule Berlin-Spandau (Johannesstift) — Präsident Kirchl.-Sozialer Bund (1934 verboten), Mitgl. 1933 Jungreformatorische Bewegung, 1934/35 Lutherischer Rat, 1936 Theologische Kammer der DEK — 1934 Unterzeichner von zwei Rücktrittsforderungen der Fakultät Rostock an Reichsbischof Ludwig Müller — 1935 Teiln. Bekenntnissynode Mecklenburg— bis 1929 leitendes DNVPMitgl. — Theol. Ehrenpromotion: D. Buchwald, Georg, Theologe, Lutherforscher * 16.7.1859 Großenhain (Sachsen) † 18.2.1947 Rochlitz Studium (Theol.) Leipzig, Oberlehrer Mittweida und Zwickau, 1914–1923 Superintendent Rochlitz — bedeutender Lutherforscher und Lutherphilologe, Entdecker von wichtigen Dokumenten aus der Reformationszeit (Zwickauer Ratsschulbibliothek, Jenaer Universitätsbibliothek, ernestinisches Gesamtarchiv Weimar), Mitarb. an vielen Bänden der Weimarer Lutherausgabe. Budde, Karl, Theologe, Universitätslehrer (AT) * 13.4.1850 Bensberg bei Köln † 29.1.1935 Marburg Seit 1867 Studium (Theol., Philologie) Bonn, Berlin, Utrecht, 1873 Habil., Privatdoz. und 1879 aoProf. Bonn, 1873–1889 gleichzeitig Lehrer Höhere Töchterschule (Deutsch, Geschichte, Religion), 1889 oProf. Straßburg, 1898 Vortragsreise an nordamerikanische Universitäten, 1900–1921 oProf. Marburg — Vertreter der historisch-kritischen Methode, Forschungsschwerpunkte Exegese, israelische Religionsgeschichte — Hymnologe — Sammler von Werken des Malers Ludwig Richter — Ehrenmitgl. Society of Biblical Literature and Exegesis (USA) und The Society for Old Testament Study (Großbritannien) — Ehrenpromotion: 1883 D.theol. Gießen, 1922 Dr.phil.h.c. Gießen. Büchsel, Friedrich, Theologe, Universitätslehrer (NT: Johannesforschung) * 2.7.1883 Stücken bei Potsdam † 2.5.1945 (erschossen) Rostock Studium (Theol.) Tübingen, Halle, Promotion ebd., 1907 Inspektor Predigerseminar Soest (Westfalen), 1909 Inspektor Tholucksches Konvikt Halle, 1911 Habil., Privatdoz. ebd., 1916 aoProf. Greifswald, 1918–1945 oProf. Rostock — 1934 Unterzeichner von zwei Rücktrittsforderungen der Rostocker Fakultät an Reichsbischof Ludwig Müller. Büchsel, Konrad, Theologe, Pfarrer * 30.1.1882 Rosenthal Kr. Soldin (Brandenburg) † 2.7.1958 Magdeburg Studium (Theol.) Tübingen, Halle, 1908 Ordination und Hilfsprediger Swinemünde,

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Büh – Bul

Sagard und Saßnitz, 1909 zweiter Pfr. und Garnisonpfr. Swinemünde, 1913 Pfr. Düsseldorf, 1914–1918 Feldgeistlicher, 1927 Konsistorialrat Breslau, 1934–1946 Vorsteher Diakonissenanstalt Bethanien Breslau, 1945 Mitgl. Kirchenleitung Schlesien, seit 1948 Leiter und erster Geistlicher Pfeiffersche Stiftungen und Diakonissen-Mutterhaus Magdeburg-Cracau, 1954 i. R. Bührke, Herbert, Jurist, Präsident * 24.10.1891 Posen † 8.2.1954 Kiel 1910–1913 Studium (Jura) Halle, Göttingen, 1913 Referendar Posen, 1914–1918 Kriegsdienst, 1919 Referendar Landgericht Kiel, 1921 Hilfsrichter beim Land- und Amtsgericht Kiel, Syndikus Berlin, 1922 Hilfsrichter und Untersuchungsrichter Kiel, 1925 Eintritt LK Schleswig-Holstein, Konsistorialrat Landeskirchenamt Kiel, 1936 Oberkonsistorialrat, 1939 Vizepräsident Landeskirchenamt Kiel, 1944 Präsident, 1945 Bestätigung (geborenes Mitgl. der Kirchenleitung Kiel) — Leiter Disziplinarhof der EKD — Theol. Ehrenpromotion: 1953 Kiel. Bülck, Walter, Theologe, Universitätslehrer, Pfarrer (PT, Religionspädagagogik) * 7.3.1891 Altona † 20.4.1952 Hamburg-Altona 1915 Ordination, 1916 Pfr. Kellinghusen (Schleswig-Holstein), 1917/18 Kriegsdienst (Feldgeistlicher), 1920 Lic.theol., 1921 Habil., Privatdoz.. Kiel (nordische Kirchenkunde, später PT, Religionspädagogik), 1922 Pfr. Laboe bei Kiel, 1927 aoProf. und 1931 oProf. Kiel, 1935 wegen Engagements für Kollegen (Emil Fuchs, Volkmar Herntrich) Zwangsversetzung, 1936–1945 Greifswald, seit 1945 Pfr. Hamburg-Altona und Lehrbeauftr. Hamburg (Religionspädagogik) — 1953 Präsident Dt. Bund für Freies Christentum, Vors. Deutscher Protestantenverein, seit 1949 Mitgl. Exekutivkomitee Weltbund für Freies Christentum und Religiöse Freiheit — 1919–1922 DVP-Mitgl. Büttner, Wilhelm Lüder Karl, Theologe, Schriftführer * 16.10.1867 Horneburg Kr. Stade † 29.4.1926 Göttingen 1905–1926 Pfr. Bremen, 1920–1926 Schriftführer (ltd. geistliches Amt) Kirchenausschuss LK Bremen — Theol. Ehrenpromotion: D. Bultmann, Rudolf, luth. Theologe, Universitätslehrer (NT: Religionsgeschichtswissenschaft, Leben-Jesu-Forschung) * 20.8.1884 Wiefelstede (Oldenburg) † 30.7.1976 Marburg Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, Marburg, 1907 Gymnasiallehrer Oldenburg, dann Repetent Marburg, 1910 Lic.theol., 1912 Habil., Privatdoz. Marburg, 1916 aoProf. Breslau, 1920 oProf. Gießen, 1921–1951 (em.) Marburg — zunächst Vertreter der Liberalen, später der Dialektischen Theologie, als Folge seines Ansatzes von der „Entmythologisierung“ der NT-Verkündigung theologische Kontroversen u. a. mit Karl Barth — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — 1933 Mitgl. Pfarrernotbund und BK, Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“ — 1920 Hg. Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments, mit Hans von Soden und Friedrich Karl Schumann Hg. der Zeitschrift Theologische Rundschau, Neue Folge — Mitgl. zahlreicher wiss. Gesellschaften, u. a. AdW Oslo, AdW Heidelberg, AdW Göttingen — Ehrenpromotion: 1920 D. Marburg, St. Andrews (Schottland), Syracuse University (USA).

Bun – Bus

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Bunke, Ernst, Theologe, Pfarrer, Stiftsvorsteher * 31.3.1866 Obischau Kr. Namslau (Schlesien) † 30.1.1944 Berlin 1884–1887 Studium (Theol.) Breslau, 1887 Hauslehrer und Prädikant Heinrichau (Bez. Breslau), 1888 Oberhelfer (Praktikant) Rauhes Haus Hamburg, 1889 Militärdienst Tübingen, 1890 Ordination Breslau, 1890 Vikar Glatz und Lipine (Oberschlesien), 1891 Pfr. Münsterberg, 1900 Hausgeistlicher im Amalienhaus Charlottenburg bei Berlin, 1902 Inspektor Berliner Stadtmission, 1912–1926 Vorsteher Ev. Johannesstift Berlin — 1923–1927 Vors. Brüderhausvorsteher-Konferenz, 1923–1927 Vors. Dt. Diakonenverband — bis zu seinem Amtsantritt im Johannesstift Hg. der Zeitschrift Reformation, nach 1927 literarische Tätigkeit für die männliche Diakonie. Bunzel, Ulrich, Theologe, Dekan * 19.7.1890 Lichtenau (Schlesien) † 23.5.1972 Essen Lic.theol., 1916 Ordination und Pfr. Schreibendorf Kr. Strehlen (Schlesien), 1927–1946 Breslau (1935/36 Ausweisung und andere Maßregelungen), nach 1933 vom Provinzialbruderrat Schlesien mit der Leitung der Bekenntnisversammlungen für Breslau beauftragt, nach seiner Spaltung 1936 Mitgl. Christophorisynode, nach Kriegsende 1945 Beauftragter der Kirchenleitung für Mittelschlesien in Breslau, März 1946 Dekan von Mittelschlesien ebd., 1947 Beschäftigungsauftrag Ibbenbüren (Westfalen), 1949 Coesfeld, bis 1960 Pfr. ebd. — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem. Burghart, Georg, Theologe, Geistlicher Vizepräsident * 21.10.1865 Berlin † 3.3.1954 Berlin 1886–1890 Studium Berlin, Marburg, Mitgl. Domkandidatenstift Berlin, 1891 Ordination und Domhilfsprediger ebd., 1893 Pfr. Düsseldorf, 1897 Barmen-Wuppertal (ev.-luth. Gemeinde), 1917 Geh. Konsistorialrat und hauptamtl. Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1921 Pfr. ebd. und Generalsuperintendent im Nebenamt, Ausscheiden aus dem Ev. Oberkirchenrat, 1921–1928 Mitgl. Konsistorium Berlin-Brandenburg, 1925 Generalsuperintendent ebd., 1927 Geistl. Vizepräsident Ev. Oberkirchenrat und Oberdomprediger, 1928 Ephorus Domkandidatenstift und Präsident Dom-KirchenKollegium, 1933 auf Antrag i. R., 1949 Niederlegung aller Ämter — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss, Kirchensenat der Ev. Kirche der APU, 1928–1949 Vors. Ev. Hauptbibelgesellschaft Berlin, Vors. Berliner Verband für Frauenhilfe, Vors. Berliner Hauptverein für Innere Mission, Verein Wohlfahrt der weiblichen Jugend, Präsident dt. Zweig des Weltbundes für Freundschaftsarbeit der Kirchen — 1936 Mitgl. Verfassungskammer VKL I — Teiln. 1925 Stockholm — Theol. Ehrenpromotion: D.theol. (1923). Bursche, Julius/Juliusz, Theologe, Bischof * 19.9.1862 Kalisch/Kalisz † 20.2.1942 Berlin (Gestapo-Krankenhaus) 1880–1884 Studium Dorpat, 1884 Ordination und Vikar Warschau, Zyrardow, 1885 Pfr. Wiskitki, 1888 Warschau, 1895 Konsistorialrat, 1905 Generalsuperintendent und 1937 Bischof der Ev. Augsburgischen Kirche in Polen, 1939 Verhaftung Lublin und Gestapohaft Berlin, 1940 KZ Sachsenhausen — 1921/22 Gründung Ev. Theol. Fakultät Warschau, Kämpfer für einen eigenständigen polnischen Protestantismus. Busch, Johannes, Theologe, Landesjugendpfarrer * 11.3.1905 Elberfeld † 14.4.1956 Bochum

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Bus – Cha

1924–1928 Studium Bethel, Tübingen, Basel, Münster, 1928 Vikar Bielefeld, 1930 Ordination und Pfr. Witten, März 1934 nach Teiln. am Rheinisch-Westfälischen Gemeindetag „Unter dem Wort“ kirchenamtl. verordnete Strafversetzung nach Windheim (Minden), nach Ablehnung seiner Versetzung durch das Presbyterium seines Amtes enthoben, Dezember 1934 offizielle Aufhebung der Versetzung, wegen entschiedenem Eintreten für die BK Redeverbote, Hausdurchsuchungen, kurzzeitige Verhaftung, 1934–1956 Bundeswart Westdt. Jungmännerbund, 1940–1945 Kriegsdienst, 1945– 1956 Landesjugendpfr. LK Westfalen — Vorstandsmitgl. Rhein. Missionsgesellschaft, Dt. Ev. Allianz, Gnadauer Gemeinschaftsverband, Teerstegensruh-Konferenz — Mitgl. Synode der EKD, Jugendkammer der EKD — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach. Busch, Wilhelm * 27.3.1897 Elberfeld † 20.6.1966 Bremen 1915–1918 Kriegsdienst, 1919–1921 Studium Tübingen, 1922 Lehrvikar, 1923 Ordination und Hilfsprediger Bielefeld, 1924–1929 Pfr. Essen, 1931–1962 Jugendpfr. (WeigleHaus) ebd.; 1933/34 vorübergehend Amtsenthebung, zwischen 1936 und 1940 mehrmals Haft, Schreib- und Publikationsverbot.

C Campenhausen, Hans Frh. von, Theologe, Universitätslehrer (KG, Kirchenrecht, Patristik, NT) * 16.12.1903 Rosenbeck (Livland) † 6.1.1989 Heidelberg 1919 Vertreibung der Familie aus Livland, seit 1922 Studium (Theol., Geschichte) Heidelberg, Marburg, 1926 Dr.theol. Heidelberg, 1928 Habil., Privatdoz. Marburg, 1930 Umhabil. Göttingen, Inspektor Theol. Stift ebd., 1935 Lehrstuhlvertr. Gießen, 1936 Berufung nach Heidelberg, BK-Mitgl., 1937 Rücknahme der Berufung aus politischen Gründen, Umhabil. und Lehrbeauftr. Greifswald, 1939 Ernennung zum Doz. neuer Ordnung, 1940–1945 Lehrstuhlvertr. Wien und Kriegsdienst, 1945–1979 oProf. Heidelberg, Mitwirkung beim Wiederaufbau der dortigen Universität — bedeutender Patristiker des 20. Jahrhunderts — bis 1980 Präsident Patristische Kommission der westdt. Akademien der Wissenschaften — Mitgl. im Berufungsausschuss für die neue Theol.Fak. Hamburg, 1954/55 Gastprof. Hamburg — Mithg. RGG, 3. Aufl. — Mitgl. 1947 AdW Heidelberg, 1965 Göttingen, 1966 London, 1972 Academy of Arts and Sciences Boston — Theol. Ehrenpromotion: 1945 Göttingen, 1956 Oslo, 1963 St. Andrews (Schottland), 1964 Uppsala, Wien. Chambon, Joseph, ref. Theologe, Pfarrer, kirchlicher Dozent (Ref. KG) * 17.4.1884 Ludwigshafen/Rhein † 18.10.1965 Zürich Seit 1902 Studium (Theol.) Heidelberg, Berlin, Jena, Tätigkeit als Krankenpfleger und Lehrer, 1917 Ordination und Pfr. Langewiese (Westfalen), 1919 Reichenbach (Schlesien), 1920 zugleich Religionslehrer, Hinwendung zum Pietismus, 1926 Pfr. französisch-ref. Kirche (Französische Kirche) Berlin, 1927–1931 Pfarrstellenverwalter

Chr – Cle

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Potsdam, 1932 Mitinitiator und Moderator Erste Freie Dt. Hugenottensynode (= französisch-ref. Gemeinden in Deutschland), gegen den Wunsch des Konsistoriums der französischen Kirche aktive Tätigkeit in der BK, u. a. 1935 Doz. KiHo Berlin (Ref. KG), 1937 Diziplinarverfahren, 1938 Reise in die Schweiz, 1939 Ruhestandsversetzung auf eigenen Antrag, 1942 Einstellung der Pensionszahlung, seit 1943 Publikationen und Vortragsreisen — 1933 Mitgl. Coetus Ref. Prediger und Pfarrernotbund, Mitgl. Moderamen Reformierter Bund. Christians, Ferdinand, Jurist, Rechtsanwalt * 28.8.1876 Husum † 3.11.1960 Flensburg 1895–1898 Studium (Jura) Tübingen, Berlin, Kiel, Dr.jur., 1903 Rechtsanwalt Flensburg, 1910 Notar — Mitgl. Kirchenvorstand Flensburg (St. Marien), 1947–1949 Präsident Landessynode Schleswig-Holstein. Christiansen, Nikolaus, Theologe, Pfarrer, Vizepräsident * 18.11.1891 Flensburg † 19.9.1973 Kiel 1914 Kriegsfreiwilliger, 1915 Verwundung in Russland, 1916 Aufnahme Studium (Theol.) im Lazarett, 1919 Vikariat Landesverein für Innere Mission Schleswig-Holstein in Kiel-Pries, 1920 Ordination und Studieninspektor Preetz, 1921 Pfr. Holtenau bei Kiel, 1925 Konsistorialrat Landeskirchenamt Kiel, 1929 Geschäftsführer (Vertretung des Direktors) Landesverein für Innere Mission, 1933 Vizepräsident Landeskirchenamt Kiel, 1934 Oberkirchenrat Berlin (Leiter des neuen Referats Presse und Öffentlichkeitsarbeit in der Dt. Ev. Kirchenkanzlei), 1935 i. R. als Vizepräsident, 1936–1956 Pfr. Büsum, 1940 Kriegsdienst — 1933 Mitgl. Landessynode LK Schleswig-Holstein, Landeskirchenausschuss Kiel — Leiter Ev. Pressverband Schleswig-Holstein und Geschäftsführer Kirchl. Rundfunk Nordwestdeutschland — Mitgl. NSDAP. Cillien, Adolf, Theologe, Superintendent, Bundestagsabgeordneter * 23.4.1893 Volksberg Kr. Zabern † 29.4.1960 Hannover 1912–1918 Studium Straßburg, Göttingen, 1920 Ordination Hannover und Hilfspfr. Zentralfriedhof Hannover-Ricklingen, 1921 Papenburg, 1922–1926 Pfr. Lerbach, 1926 Hannover, 1933–1937 Superintendent Burgdorf, zugleich seit 1935 Leiter Volksmissionarisches Amt LK Hannover, 1937–1953 (ab 1943 als Oberkirchenrat und ao. Mitgl. Landeskirchenamt) Leiter Amt für Gemeindedienst Hannover — 1945 Mitbegründer und erster Landesvors. CDU Niedersachsen, 1946–1951 MdL Niedersachsen (Vors. CDU-Fraktion), 1953–1960 MdB, stellv. Vors. Bundestagsfraktion — Leiter und Hg. Kirche und Welt, 1946–1960 Gründer und Hg. Die Botschaft. Kirchenblatt der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Clemen, Carl, luth. Theologe, Universitätslehrer (NT: Religionsgeschichte) * 30.3.1865 Sommerfeld bei Leipzig † 8.7.1940 Bonn 1884–1888 Studium (Theol.) Leipzig, Tübingen, Halle, Berlin, Dr.phil., 1889/90 Doz. London, 1892 Habil., Privatdoz., 1897 Prof. Halle, 1903 Bonn, 1910 aoProf. und 1920–1940 oProf. ebd. — bedeutender Vertreter der Religionsgeschichtlichen Schule. Clemen, Otto, Theologe, Historiker (KG, Reformationsgeschichte) * 30.12.1871 Grimma (Sachsen) † 9.5.1946 Zwickau Studium (Theol., Geschichte) Tübingen, Berlin, Leipzig, Dr.phil., Dr.theol., Hauslehrer, 1896 Gymnasiallehrer und 1924 Konrektor Zwickau, Leiter Zwickauer Ratsschul-

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Coc – Col

bibliothek, 1928 oHonProf. Leipzig — Mitarb. an den Supplementa Melanchthonia, seit 1907 an der Weimarer Luther-Ausgabe, ca. 150 biografische Beiträge zur RGG, 2. Aufl., Editionen und Publikationen zur Reformationsgeschichte — Mitgl. AdW Sachsen (Leipzig) — Theol. Ehrenpromotion: Halle. Coch, Friedrich, Theologe, Landespfarrer, Landesbischof * 11.12.1887 Eisenach † 9.9.1945 Hersbruck (Bayern) 1914 Pfarrer Hoheneck (Sachsen), 1916 Feldgeistlicher, 1918 Pfarrer Schwesternhaus Arnsdorf, 1921 Freiberg, 1927 Landespfarrer für Innere Mission und Leiter Ev. Pressverband Sachsen, August 1933 Landesbischof LK Sachsen (komm. am 30.6.), 1945 Verhaftung und Rücktritt, Internierungslager Hersbruck — 1932 Gaufachberater für kirchl. Angelegenheiten und Führer Arbeitsgemeinschaft der NS-Pfarrer in Sachsen, führender DC — 1931 Mitgl. NSDAP — Hg. der Zeitschrift Christenkreuz und Hakenkreuz — Teiln. 1933 Wittenberg, 1934 Berlin. Cölle, Friedrich, Jurist, Rechtsanwalt * 11.12.1901 Erichsberg † 29.7.1980 Dr.jur., Rechtsanwalt Hannover, 1938 Leiter (kirchl.) Finanzabteilung LK Hannover und Mitgl. Finanzabteilung Braunschweig, 1939 Dt. Ev. Kirchenkanzlei, 1941 Leiter Finanzabteilung Bremen, 1942 Beauftragter Leiter Finanzabteilung der Dt. Ev. Kirchenkanzlei, 1943 Vors. ebd., nach 1945 Aufenthalt Celle, 1958 Rechtsanwalt Köln — 1933 Mitgl. NSDAP. Cöper, Gerhard, ref. Theologe, Landessuperintendent * 7.1.1865 Bunderhee † 29.1.1927 Aurich 1892 Ordination, 1895 Pfr. Grimersum, 1898 Emden, 1917 Konsistorialrat im Nebenamt Konsistorium Aurich, 1918–1927 Landessuperintendent, ltd. Geistlicher der ref. Kirche — 1916 Mitgl. Gesamtsynode ref. Kirche, 1917–1918 Präses Coetus ref. Prediger Ostfrieslands, Kreisschulinspektor, Mithg. Sonntagsblatt für evangelisch-reformierte Gemeinden. Coerper, Martha, Diakonisse, Oberin * 25.4.1895 Barmen † 7.1.1968 Neuendettelsau 1922–1926 Leiterin Städtisches Säuglings- und Kinderkrankenhaus Gelsenkirchen, 1926–1965 Oberin Diakonissenmutterhauses Detmold — 1949 Mitgl. Synode der EKD, 1951 Diakonischer Beirat der EKD — Teiln. 1948 Eisenach. Collmer, Paul, Sozialwissenschaftler, Direktor * 2.7.1907 Cannstadt † 18.4.1979 Stuttgart 1927–1929 Ev. Wohlfahrtsschule Rostock-Gehlsdorf, dann Mitarb. Fürsorgeamt Stuttgart, Mitgl. CVJM und ev. Jugendbewegung, 1931–1933 Leiter Studentenwerk Tübingen und Frankfurt/Main, Studium (Sozialwissenschaften, Nationalökonomie, Fürsorgewesen) Tübingen, Frankfurt, 1936 Dr.rer.pol., Assistent Forschungsinstitut für Fürsorgewesen und Sozialpädagogik der Universität Frankfurt/Main, Tätigkeit auf dem Gebiet des Arbeitsrechts und Tarifwesens, Verbindungen zur BK und zum Kreisauer Kreis, Zusammenarbeit mit der Studienabteilung des ÖRK, 1942 Gestapohaft, 1943 KZ Dachau wegen Hilfeleistung für Verfolgte und Juden, Kriegsdienst, Kriegsgefangenschaft, 1946 Hauptgeschäftsführer im Zentralbüro des Hilfswerks der EKD Stuttgart, 1957–1975 Vizepräsident und Direktor Sozialpolitische Abteilung der

Con – Cor

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Hauptgeschäftsstelle des Werkes Innere Mission und Hilfswerk (seit 1974 Diakonisches Werk) der EKD, 1970 Vors. Diakonisches Werk Württemberg — Mitgl. Diakonischer Rat, 1955–1961 Kammer für soziale Ordnung der EKD, Flüchtlingsbeirat der EKD, Vizepräsident Ev. Aktionsgemeinschaft für Familienfragen, zweiter Vors. Ev. Konferenz für Straffälligenpflege, Mitgl. Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks der EKD und des Vorstands des „Hilfswerks 20. Juli 1944“, Beirat zur Neuordnung der sozialen Leistungen beim Bundesminister für Arbeit, Gründer und Leiter Ev. Verlagswerk Stuttgart — Theol. Ehrenpromotion: D. Conrad, Paul, Pfarrer, Vizepräsident * 1.4.1865 Berlin † 9.9.1927 Berlin Dr., 1891 Ordination, Domhilfsprediger und Inspektor Domkandidatenstift, 1898 Pfr. Berlin, 1907 Superintendent ebd., zugleich theol. Hilfsarb. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1910 Pfr. und Konsistorialrat Berlin, 1913 Mitgl. Ev. Oberkirchenrat, 1917 Geh. Oberkonsistorialrat, 1925 geistl. Vizepräsident Ev. Oberkirchenrat im Hauptamt, zugleich Oberdomprediger und Ephorus Domkandidatenstift, 1926 auch Präsident Dom-Kirchenkollegium ebd. — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss, Präsident Preußische HauptBibelgesellschaft — Teiln. 1925 Stockholm — Theol. Ehrenpromotion: D. Conze, Friedrich, Jurist, Ministerialdirektor, Präsident * 24.12.1864 Halle † Studium (Philosophie, Jura) Bonn, Leipzig, Berlin, Dr.jur., 1894 im Staatsdienst, 1900 Landrat Mogilno (Bromberg), 1908 Vortragender Rat (Referent für die Ostmark und für Kommunalangelegenheiten des Ostens) Innenministerium Preußen, 1918–1930 (i. R.) Ministerialdirektor Wohlfahrtsministerium ebd. — Mitgl. Provinzialsynode Posen, 1924 Provinzialsynode Mark Brandenburg, Generalsynode, Kirchensenat Ev. Kirche der APU, Dt. Ev. Kirchentag, Christlich-Deutsche Bewegung — 1930–1934 (Rücktritt vermutlich wegen kirchenpolitischer Äußerung) Präsident Ev. Bund — Vorstandsmitgl. CA für die Innere Mission — Mitgl. DVP — Teiln. 1933 Wittenberg — Theol. Ehrenpromotion: 1931 Halle. Conze, Peter, Jurist, Verbandsvorsitzender * 15.9.1860 Langenberg (Rheinland) † 7.7.1939 Berlin-Lichterfelde Studium (Jura) Tübingen, Berlin, Leipzig, Bonn, Dr.jur., 1888 Gewerbedezernent Düsseldorf, 1892 Landrat Kreis Mülheim/Ruhr, 1899 Geh. Finanzrat und vortragender Rat Finanzministerium Preußen, 1902 Geh. Oberfinanzrat, 1906 Wechsel in das Auswärtige Amt, 1907 Direktor Reichskolonialamt, 1911 Unterstaatssekretär ebd., 1915 Wirkl. Geh. Rat — 1925 Mitgl. Zentralvorstand Ev. Bund — 1934 Vizepräsident Erweiterter Vorstand CA für die Innere Mission — 1927 Vors. Ev. Pressverband für Deutschland, 1937 Vizepräsident Preußische Hauptbibelgesellschaft. Corbach, Liselotte, Theologin, Religionspädagogin, Hochschullehrerin (ev. Religionslehre und Methodik des Religionsunterrichts) * 4.7.1910 Friedrichswille bei Reppen (Provinz Brandenburg) † 14.2.2002 Völksen bei Springe 1913–1918 mit der Familie in London, Ausweisung, 1929–1934 Studium (Anglistik, Germanistik, dann Theol.) Berlin, wegen Weigerung zum Beitritt in den NS-Sportbund nur Gasthörerin, seit 1933 BK-Mitgl., Lehrvikariat Burckhardthaus Berlin (Schü-

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Cor – Cul

lerinnen-und Kinderarbeit) und Zentrale der Ev. weiblichen Jugend Witten (Westfalen), seit 1937 Tätigkeit LK Hannover, Amt für Gemeindedienst, 1941 Katechetisches Amt, dort mit Eduard Steinwand Fortbildung von Laien und Lehrern für die christl. Unterweisung, 1945 vorübergehend Pfarramtshelferin Groß Munzel, 1949–1975 Doz., später Prof. Pädagogische Hochschule Hannover — Ausarbeitung von jahrzehntelang verwendeten Lehrplänen für den Religionsunterricht. Cordier, Leopold, ref. Theologe, Universitätslehrer (PT, Pädagogik, Jugendkunde) * 14.7.1887 Landau (Pfalz) † 1.3.1939 Gießen Studium (Theol.) Halle, Berlin, Heidelberg, Dr.phil. und Lic.theol., Ordination., 1911 Militärhilfsprediger Karlsruhe, 1914 Pfr. Eschelbronn (Baden), 1917 Frankfurt/ Main, 1922 Elberfeld, 1925 Habil., Privatdoz. Bonn, 1926–1939 oProf. Gießen, dort Gründer (des von den NS geschlossenen) Instituts für ev. Jugendkunde und ev. Erziehungswissenschaft, seit 1917 Mitarb. beim Neulandbund (Leiterin Guida Diehl), 1921 Mitbegründer und Leiter der sich abspaltenden (1934 auf Druck der HJ aufgelösten) Christdeutschen Jugend (später Bund Christdeutscher Jugend), Bemühungen um Entwicklung und Dokumentation einer Ev. Pädagogik — in den 20er Jahren Beteiligung an der Berneuchener Bewegung — führendes Mitgl. der BK Nassau-Hessen — Vors. Deutscher Hugenottenverein — Theol. Ehrenpromotion: 1926 Bonn. Corvey, Karl, ref. Theologe, Landessuperintendent * 25.11.1868 Blomberg (Lippe) † 10.3.1948 Detmold 1887–1890 Studium Marburg, Greifswald, 1892 Ordination und Pfr. Talle (Lippe), 1904–1938 Pfr. Hohenhausen, 1906–1938 Superintendent (ref.) Klasse Varenholz, seit 1914 Vors. Landessynode LK Lippe und Mitgl. des später gegründeten Landeskirchenrats, 1930–1932 stellv. Generalsuperintendent bzw. Landessuperintendent, Vors. Landeskirchenamt Detmold, Titel Kirchenrat — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenbundesrat. Cramer, Carl, Pfarrer, Dozent (AT) * 27.5.1882 Neu-Usen/Nowousensk Gouvernement Samara (Russland) † 1.9.1974 Erlangen 1900–1905 Studium Dorpat, 1906 Ordination Moskau, 1907 Pfr. Paulskoj/Wolga, 1909 Pfr. Charkow (Ukraine) und seit 1916 gleichzeitig Doz. für pädagogische Kurse, 1918 Ausreise nach Deutschland, 1919 Pfr. Altenbergen, 1924 Gotha, 1929 Dr.theol., 1938 i. R. — 1939–1941 Bundesleiter Martin Luther-Bund, 1938–1940 Ephorus ebd., 1942–1957 Verweser bayerischer Pfarrämter, 1949 Lehrbeauftr. Erlangen — Theol. Ehrenpromotion: D.theol.h.c. Cullmann, Oscar (auch Oskar), luth. Theologe, Orientalist, Universitätslehrer (Alte KG, NT) * 25.2.1902 Straßburg † 16.1.1999 Chamonix (Frankreich) 1927–1930 Studienleiter Thomasstift (Collegium Wilhelmitanum) Straßburg, 1930 Lic.theol und aoProf. Straßburg (NT), 1936 ebd. (KG), 1938–1972 oProf. Basel (KG mit Lehrauftr. NT), 1945 Straßburg, 1948–1968 zugleich Paris Ecole Pratique des Hautes Etudes, 1953 zugleich Sorbonne (Phil.Fak.), 1948- 1972 oProf. Faculté libre de Théologie Protestante Paris, seit 1942 Vorsteher Theol. Alumneum Basel — Teiln. an ökumenischen Gesprächen seit den 20er Jahren, Plädoyer für eine protestantischkatholische Gemeinschaft der Kirchen trotz aller Unterschiede (Einheit durch Viel-

Dah – Dan

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falt) — 1962–1965 Beobachter beim Zweiten Vatikanischen Konzil — u. a. Mitgl. der Academie Francaise, 1993 Internationaler Preis Paul VI. — Theol. Ehrenpromotion: D.

D Dahlgrün, (Friedrich Traugott) Erich, Auslandspfarrer * 24.11.1895 Salzwedel † 26.9.1978 Bremen 1914–1920 Kriegsdienst und -Gefangenschaft, 1922/23 Predigerseminar und Lehrvikariat, 1923 Ordination, 1923–1926 Pfr. Turnu-Severin (Rumänien), 1926/27 Hilfsgeistlicher Gettorf, zugleich Lehrbeauftr. Kiel, 1927–1939 Pfr. Paris, 1939–1953 Dekan Genf, Florenz, Rom, Pfr. ebd., 1953–1960 Florenz, 1960 i. R. — 1948–1959 Dekan und Vors. Konsistorium der Ev.-Luth. Kirche in Italien, Rom. Dalman, Gustaf, Theologe, Orientalist, Universitätslehrer (PT, AT: Palästinawissenschaft) * 9.6.1855 Niesky (Oberlausitz) † 19.8.1941 Herrnhut (Sachsen) Seit 1874 Studium Gnadenfeld (Oberschlesien), Theol. Seminar der Brüdergemeine, 1878 Lehrer (Brüdergemeine-) Erziehungsanstalten Klein-Welka und Gnadenfrei, 1881–1887 Doz. Gnadenfeld, 1883 Lic.theol. und 1887 Dr.phil. Leipzig, Doz. Institutum Judaicum Leipzig (Delitzschianum), und 1893 (in der Nachfolge von Franz Delitzsch) Leiter ebd., 1891 Habil., Privatdoz. Leipzig, 1895 aoProf. ebd., 1889/90 Forschungsreise nach Palästina und Syrien, 1902–1916 erster Direktor Dt. Ev. Institut für Altertumswissenschaft des Hl. Landes in Jerusalem, 1917–1923 (em.) oProf. Greifswald, bis 1940 Lehrbeauftr. — seit 1925 Direktor des neuen Gustaf-Dalman-Instituts für Palästinawissenschaft Greifswald — Verdienste um das Studium der aramäischen Sprache und die Erforschung von Kultur und Geschichte Palästinas. Dannenbaum, Hans, Theologe, Pfarrer * 23.4.1895 Oldenburg † 1.5.1956 Hannover 1914 Kriegsdienst, Studium (Theol.) Göttingen, Marburg, Vikar Berliner Stadtmission, 1923 Hilfsprediger Hannover und Pfr. Othfresen bei Goslar, 1926 Tätigkeit Berliner Stadtmission, 1945 Direktor ebd., 1947 Pfr. Göttingen, Beauftragter für die volksmissionarische Arbeit LK Hannover, 1952 Vors. Kammer für Volksmission — 1934 Teiln. Rheinisch-westfälischer Gemeindetag „Unter dem Wort“. Dannenmann, Arnold, Theologe, Präsident * 4.1.1907 Faurndau Kr. Göppingen † 1.3.1993 Murnau (Oberbayern) 1925–1931 Studium (Philosophie, Theol.) München, Marburg, Greifswald, Tübingen, 1931 Ordination und Jugendleiter Gesamtverband CVJM, 1932–1945 Leiter Ev. Jungmännerwerk der Ev. Kirche der APU (Ostwerk), 1936 Gründung Hilfsorganisation für politisch Verfolgte, 1933 Amtsenthebung und Aberkennung der Ordination durch Reichsbischof Ludwig Müller wegen Ungehorsams, 1940–1945 Standortpfr. Berlin, 1945 Gründung Lager-Universität für Kriegsgefangene Norton Camp (England), Verleihung des Titels „Professor“ durch das Land Württemberg — 1936 Inhaftierung, Ausweisung aus Ostpreußen, Rede- und Betätigungsverbot, seit August 1944 wegen Beteiligung am fehlgeschlagenen Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 im Untergrund — Oktober

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Dau – Dei

1933 Mitgl. Jugendkammer der DEK unter Leitung Joachim Hossenfelders, 1934 Mitbegründer Jugendkammer der BK, 1946 Mitgl. Jugendkammer der EKD, 1950–1960 Ausschussmitgl., 1951–1960 Vors. Bundesarbeitsgemeinschaft Ev. Jugendaufbaudienst, 1951–1960 Sprecher in Jugendfragen der Bundesregierung Bonn, 1953–1955 Vors. Dt. Bundesjugendring — 1947 Gründer und bis 1985 Präsident Christl. Wohlfahrtswerk Deutschlands-Das Jugenddorf e.V. (später umbenannt in: Christl. Jugenddorfwerk Deutschlands) Faurndau, 1957–1960 Präses Ev. Jungmännerwerk — seit 1932 Mitgl. Weltrat YMCA Genf, 1945–1950 Weltbundbeauftragter für die Kriegsgefangenenhilfe des YMCA ebd. und bis 1957 Generalsekretär Dt. CVJM. Daum, Adolf, Theologe, Pfarrer, Landesleiter * 4.5.1906 Heiligenstadt (Oberfranken) † 21.11.1955 Blexen (Oldenburg) Studium (Musik, Theol.) Erlangen, Tübingen, Leipzig, 1929 Ordination und Stadtvikar Regensburg, 1933 Pfr. Niederwiera (Thüringen), 1937 Entsendung als Landesleiter der Landesgemeinde Bayerische Ostmark der Thüringer DC (Nationalkirchliche Einung) Bayreuth, 1943–1945 Kriegsdienst, 1950 im Kirchendienst LK Oldenburg, 1951 Pfr. Blexen — seit 1930 NS-Gauredner, 1933 Landesleiter NS-Ev. Pfarrerbund in Bayern. Dehn, Günther, Theologe, kirchlicher Dozent, Universitätslehrer (PT, Religionssoziologie, Jugendpsychologie) * 18.4.1882 Schwerin † 17.3.1970 Bonn Seit 1900 Studium (Germanistik, Geschichte, Theol.) Berlin, Halle, Bonn, 1908 Ordination, Domhilfsprediger und 1909 Inspektor Domkandidatenstift Berlin, beinflusst von den Schweizer Religiösen Sozialisten, 1911–1931 Pfr. Berlin-Moabit (Arbeitergemeinde), Jugendarbeit, 1919 Mitbegründer und Vors. Bund sozialistischer Kirchenfreunde, 1920 Überführung in den Bund Religiöser Sozialisten, vorübergehend Mitgl. Ev.-Sozialer Kongress und 1920–1922 SPD-Mitgl., 1923–1931 Mitarb. Neuwerk-Kreis, 1923/24 Doz. Religionspädagogisches Institut Berlin (= Gründung von Otto Dibelius zur Volksschullehrer-Ausbildung), seit 1928 nach pazifistischem Vortrag in Magdeburg anhaltende öffentliche Auseinandersetzungen („Fall Dehn“) und Verweigerung einer Professur in Heidelberg, 1931 oProf. Halle, ausgelöst durch Proteste von NS-Studenten 1932 Beurlaubung, Frühjahr 1933 Entlassung aus dem Staatsdienst, Hilfsprediger Berlin, theol. BK-Referent, 1935 bis zur Schließung 1941 Doz. KiHo Berlin, 1941/42 Haft wegen verbotener Lehr- und Prüfungstätigkeit, 1942 Pfarrverwalter Ravensburg, 1946–1954 oProf. Bonn — Pionier empirischer Religionssoziologie — 1946 Mitgl. Schulkammer der EKD — Theol. Ehrenpromotion: 1926 Münster. Deißmann, Adolf, Theologe, Universitätslehrer (NT, Bibelwissenschaft, Kirchen- und Kulturpolitik) * 7.11.1866 Langenscheid/Lahn † 5.4.1937 Wünsdorf bei Berlin 1885–1889 Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, Marburg, Ordination, 1890 Vikar LK Nassau, 1892 Repetent, Habil., Privatdoz. Marburg, 1895 Pfr. und Doz. Theol. Seminar Herborn, 1897 oProf. Heidelberg, 1908–1935 (em.) Berlin, Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“ — Reisen im Vorderen Orient, Erforschung ägyptischer Papyrusfunde, in den Berliner Jahren Ausgrabungen in Ephesus, philologische Leistungen zur religionsgeschichtlichen Erforschung des NT, vermehrte

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Hinwendung zu kirchl. und politischen Aktivitäten, weltweites Ansehen in seiner führenden Rolle in der ökumenischen Bewegung — Vorstandsmitgl. Ev.-Sozialer Kongreß, u. a. Leiter dt. Zweig Weltbund für internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen, seit 1929 Mitgl. Ökumenischer Rat für Praktisches Christentum — Dt. Vertreter auf ökumenischen Weltkonferenzen — Teiln. 1910 Berlin, 1925 Stockholm (Gründungsmitgl.), 1927 Lausanne — zahlreiche Ehrenpromotionen u. a. aus England, Uppsala, Athen. Deißner, Kurt, Theologe, Universitätslehrer (NT) * 10.4.1888 Frohse/Elbe † 6.11.1942 1906–1910 Studium Tübingen, Marburg, Greifswald, 1912 Lic.theol., 1915 Privatdoz. Greifswald, 1919 aoProf. und 1920–1942 oProf. ebd., 1931–1933 Rektor ebd. — Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“ — 1926 nebenamtl. Konsistorialrat Stettin — BK-Mitgl., bis 1935 im Vorläufigen Bruderrat Pommern. Delekat, Friedrich, Theologe, Universitätslehrer (ST, Religionswissenschaft, Pädagogik, Philososophie) * 4.4.1892 Stühren bei Sülte Grafschaft Hoya (Provinz Hannover) † 30.1.1970 Mainz Studium (Theol., Philosophie, Pädagogik) Tübingen, Berlin, Göttingen, 1919 Lic.theol, 1926 Dr.phil., 1919–1929 Pfr. Priebus (Schlesien), 1925–1929 zugleich wiss. Leiter Religionspädagogisches Institut Berlin, 1929 Habil. Berlin und bis 1936 aoProf. Dresden (TH), aktives BK-Mitgl., 1936 aus politischen Gründen Reichsrede- und Predigtverbot, 1937 Zwangspensionierung, 1943–1945 Stadtpfr. Stuttgart, 1945/46 Lehrstuhlvertr. Heidelberg, 1946–1960 oProf. Mainz. — 1935 Mitgl. Landesbruderrat Sachsen (Hochschulausschuss) — Teiln. 1934 Barmen, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1949 Bethel — Theol. Ehrenpromotion: D. Delius, Walter, Theologe, Pfarrer, kirchlicher Dozent (KG) * 28.12.1899 Glauchau (Sachsen) † 11.5.1972 1924 Dr.phil., 1925 Pfr. Ammendorf, 1928 Lic.theol. und bis 1958 Pfr. Berlin-Friedrichshagen, 1937 Schutzhaft, 1945 Doz. und 1949 Prof. (Rektor) KiHo Berlin — Theol. Ehrenpromotion: 1954 Halle. Dell, August, Theologe, Pfarrer, kirchlicher Dozent * 8.2.1890 Wattenheim Bez. Frankenthal † 14.10.1979 Herborn Studium (Theol.) Gießen, 1914 Ordination, Lic.theol., 1921 Privatdoz. Gießen, 1925–1953 Prof., Pfr. und 1953–1959 Direktor Ev.-Theol. Seminar Herborn. Denneberg, Luise, Diakonisse, Oberin * 30.6.1906 Döbeln † 14.5.1976 Radebeul 1941–1971 Oberin Ev.-Luth. Diakonissenanstalt Dresden — Teiln. 1948 Eisenach (stellv. Mitgl.). Dibelius, Franz, luth. Theologe, Vizekonsistorialpräsident * 6.1.1847 Prenzlau (Brandenburg) † 20.1.1924 Dresden Studium (Theol., Geschichte) Halle, Berlin, Dr.phil. Halle, Lic.theol. Berlin, 1871 Domhilfsprediger und Inspektor Domkandidatenstift Berlin, 1873 Habil. Berlin (KG), 1874 Pfr. Dresden (Annenkirche), 1884 Oberkonsistorialrat und Stadtsuperintendent, Pastor primarius (Kreuzkirche), 1910–1922 (i. R.) Oberhofprediger und Vizepräsident Landeskonsistorium ebd. — Einführung des Kindergottesdienstes in Sachsen — 1893

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Vors. Gustaf-Adolf-Verein, Hauptverein Dresden und seit 1895 Mitgl. im Zentralvorstand, Förderer der ev. Diaspora in Böhmen und der ev. Bewegung in Österreich — 1882 Gründer Gesellschaft für sächsische Kirchengeschichte, 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft und 1919 Gesellschaft für Kirchengeschichte. Dibelius, Martin, luth. Theologe, Universitätslehrer (NT, Ökumenische Theologie) * 14.9.1883 Dresden † 11.11.1947 Heidelberg Seit 1901 Studium (Theol., Philosophie, Religionsgeschichte) Neuchâtel, Leipzig, Tübingen, Berlin, 1906 Dr.phil. Tübingen, Gymnasiallehrer (Religion, Deutsch) Berlin, 1908 Lic.theol., 1910 Habil., Privatdoz. Berlin, 1915–1947 oProf. Heidelberg — herausragender Theologe, Begründer der formgeschichtlichen Methode zur NT-Erforschung, Engagement im sozialethischen und ökumenischen Bereich, öffentliches Eintreten für die Demokratie, Gegner des NS, ausgeprägte musikalische und literarische Neigungen — vorübergehend Mitgl. VDSt, 1903 Mitgl. National-Sozialer Verein, 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — 1917 Mitgl. Fortschrittl. Volkspartei, nach Kriegsende DDP — Teiln. 1927 Lausanne, 1929 stellv. Vors. Theologenkommission Stockholm — Theol. Ehrenpromotion: St. Andrews (Schottland). Dibelius, Otto, Theologe, Bischof, Ratsvorsitzender der EKD * 15.5.1880 Berlin † 31.1.1967 Berlin 1899–1904 Studium (Theol.) Berlin, 1902 Dr.phil. Gießen, Predigerseminar Wittenberg, 1906 Lic.theol. Berlin, Schottland-Aufenthalt, 1906 Ordination und Hilfsprediger Guben, 1907 Archidiakonus Crossen/Oder, 1910 Pfr. Danzig (ref. Gemeinde), 1911 Oberpfr. Lauenburg (Pommern), 1915–1925 Pfr. Berlin, Geschäftsführer Vertrauensrat der Ev. Kirche der APU (Mitarb. an der Neuordnung), 1921 nebenamtl. Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Berlin (Oberkonsistorialrat), 1925 Generalsuperintendent Kurmark, 26.6.–19.7.1933 vorübergehende Beurlaubung durch Staatskommissar August Jäger, 6.9.1933 vorzeitige Ruhestandsversetzung durch den Kirchensenat der Ev. Kirche der APU, vorübergehend Kurprediger San Remo (Italien), 1934 Rückkehr nach Deutschland, seit 1934 fester Mitarb. Bruderrat PK Berlin-Brandenburg, 1937 Verhaftung und Prozess, Freispruch, aber öffentliches Redeverbot, nach 1941 Mitgl. Beirat des Kirchl. Einigungswerks von Landesbischof Theophil Wurm, 1942 Teiln. „Freiburger Geheimtagung“, 1945–1966 (Rücktritt) Bischof LK Berlin-Brandenburg, 1945–1951 Präsident Ev. Oberkirchenrat Berlin, als Mitgl. vorläufiger Rat der EKD Oktober 1945 Entwurf und Unterzeichner der Stuttgarter Schulderklärung, 1945–1960 Vors. Kirchl. Ostkonferenz, 1949–1961 Vors. Rat der EKD — 1929 Mitgl. Kirchensenat der Ev. Kirche der APU — 1934 Mitgl. BK: Dezember 1935 Mitgl. Provinzialbruderrat Berlin, 1937 (nach Martin Niemöllers Verhaftung) Mitgl. Rat der Ev. Kirche der APU, 1936 Mitgl. Kuratorium KiHo Berlin — 1926–1933 Vors. Provinzialausschuss für die Innere Mission Provinz Brandenburg, 1945 Vors. Gesamtverband der Inneren Mission Berlin, 1949–1957 Vors. Verwaltungsrat des Hilfswerks der EKD, 1954–1961 Vors. Landesausschuss für Innere Mission Brandenburg — 1948 Mitgl. Zentralausschuss ÖRK, 1954–1961 als erster Deutscher einer der Präsidenten des ÖRK — Teiln. 1925 Stockholm, 1927 Lausanne, 1933 Wittenberg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa, 1947 Weltkonferenz Kommission für Glaube und Kirchenverfassung (Faith and Order) Fortsetzungsausschuss Clarens (Schweiz), 1948 Eisenach, 1948 Amsterdam.

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Diehl, Guida, Lehrerin * 17./29.7.1868 Schischkin bei Hoffnungstal (Südrussland) † 4.9.1961 Laurenburg/ Lahn Besuch Städtisches Lehrerinnenseminar Frankfurt/Main, seit 1889 Aushilfstätigkeit an verschiedenen Schulen ebd., 1893 festangestellte Volksschullehrerin ebd., Mitgl. Konferenz der Leiterinnen der Jungmädchenvereine ebd., 1914 Lehrerin Seminar Rotenburg/ Fulda, Fortführung der Jugendarbeit, erste Ansätze der Neuland-Bewegung, 1916 Gründung Neulandbund und der Zeitschrift Neuland, um die gebildete weibliche Jugend für den Ersten Weltkrieg zu mobilisieren, 1917 erster Neuland-Tag in Eisenach (1940 von der Gestapo verboten), 1923 Gründerin Dt. Frauenkampfbund, 1926 Eröffnung der ersten Mütterschule, 1927 Eröffnung Gemeindehelferinnenseminar (bis 1938), 1932 Sachbearbeiterin für Kultur- und Erziehungsaufgaben in der Reichsleitung der NSDAP, erste Kulturreferentin NS-Frauenschaft, 1933 Reichssachbearbeiterin der Glaubensbewegung DC für Frauenfragen, 1940 Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer — 1930 Mitgl. NSDAP — Verfasserin frauenpolitischer und religiöser Schriften. Diehl, Ludwig, Theologe, Landesbischof * 17.1.1894 Weilerbach † 15.10.1982 Zweibrücken 1914–1918 Studium (Theol.) Heidelberg, Bonn, 1916 kurzzeitig Kriegsdienst, 1918 Privatvikar Zweibrücken, 1919 Ordination und Stadtvikar ebd., 1924 Pfr. Mackenbach, Hausgeistlicher der Arbeiterkolonie Schernau (Ramstein) 1934–1945 Landesbischof LK Pfalz, 1940 kirchl. Zuständigkeit für die ref. und protestantischen Kirchengemeinden Lothringens, 1945–1963 Pfr. Mackenbach (Oktober 1945 Suspendierung, zugleich Versorgung des Pfarramtes ebd.), 1946 Verhaftung durch die französischen Behörden, 1949 Pfarrverweser Mackenbach, 1950 Pfr. ebd., 1963 hauptamtl. Verwesung der Pfarrstelle — 1933 Vors. Pfarrerverein, Oktober 1935–1937 Mitgl. Reichskirchenausschuss (Referat Jugendarbeit) — Mai 1933 Landesleiter DC, Mitgl. Arbeitsgemeinschaft der DC-Kirchenleiter, seit 1939 Vertreter seiner Landeskirche für das Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach — 1925 bzw. 1927 Mitgl. NSDAP, NSDAP-Gauredner, inoffizieller stellv. Kreisleiter — Teiln. 1933 Wittenberg. Diehl, Wilhelm, Theologe, Kirchenpräsident, Universitätslehrer (KG) * 10.1.1871 Groß-Gerau † 11./12.9.1944 Darmstadt (Luftangriff) 1890 Studium Gießen, Tübingen, 1895 Ordination und Pfarrassistent Darmstadt, 1894 Lic.theol. Gießen, 1895 Dr.phil., 1898 Religionslehrer ebd., 1899 Pfr. Hirschhorn, 1907 Stadtpfr. Darmstadt, 1913–1923 Direktor Predigerseminar Friedberg (Hessen), 1932–1934 HonProf. (Hessische KG) Gießen, 1923–1933 (Zwangspensionierung) Prälat Darmstadt, Präsident Landeskirchenregierung und Landeskirchenamt ebd. — Mitgl. „Friedberger Konferenz“ — seit 1907 Mitgl. Landessynode, stellv. Mitgl. Synodalausschuss, 1920 Präsident Verfassunggebender Landeskirchentag, 1920–1923 Präsident Landeskirchentag Hessen — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss, Dt. Ev. Kirchenbundesrat — 1919–1927 MdL (Hessische Volkspartei) — Teiln. 1925 Stockholm, 1933 Wittenberg — Ehrenpromotion: 1904 D.theol., 1931 Dr.jur. Gießen. Diem, Hermann, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (ST) * 2.2.1900 Stuttgart † 27.2.1975 Tübingen

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1918 Kriegsdienst, Studium Tübingen, Marburg, 1925 Katechet, 1927 Vikar, Pfarrverweser und Religionslehrer Stuttgart, 1930 hauptamtl. Religionslehrer Göppingen, April 1934 Pfarrverweser Ebersbach, Juni 1934–1954 Pfr. ebd. (unterbrochen 1939 und 1943 durch Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft), 1938 kurzzeitige Beurlaubung bzw. vorl. Dienstentlassung durch den Ev. Oberkirchenrat Stuttgart wegen Verlesens einer Kanzelabkündigung gegen die Eidesleistung auf Adolf Hitler, 1951 Lehrbeauftr. Tübingen, 1954 Versetzung auf die Pfarrstelle Ochsenburg (ohne tatsächlichen Dienstantritt), 1955 HonProf. Tübingen, 1957 oProf. ebd. (1961 Dekan Theol.Fak., 1964/65 Rektor), 1964 Berufung auf den neu errichteten Lehrstuhl für Kirchenordnung, 1968 i. R. (noch drei Semester Vertretung) — führendes Mitgl. Landesbruderrat Württemberg (1937 Vors.), bis 1934 Kirchl.-theol. Arbeitsgemeinschaft (1946 Wiederbegründung unter Vors. Diem), 1934–1951 Vors. Kirchl.-theol. Sozietät Württemberg, unter seiner Federführung sog. Münchner Laienbrief zur Judenfrage (Ostern 1943) an Landesbischof Hans Meiser — Theol. Ehrenpromotion: 1951 Göttingen. Dietrich, Erich Kurt, Theologe, Superintendent, Hilfskomiteevorsitzender * 20.4.1911 Lodz (Russisches Reich) † 2.11.1991 Lichtenstein-Honau 1929–1933 Studium (Theol., Philosophie) Warschau, 1933–1935 Tübingen, 1935–1945 Pfr. Lodz/Litzmannstadt, Konsistorialrat, 1945–1947 Pfr. Urach und Reutlingen, 1947–1955 Honau, 1955 Alstaden-Oberhausen (Rheinland), 1959–1981 Düsseldorf, seit 1963 Superintendent und 1967–1980 Stadtsuperintendent ebd., 1946 Leiter der ehemaligen Lodzer Jugendgemeinde, Vors. Hilfskomitee der Ev.-luth. Deutschen aus Polen, 1955 Leiter Hilfskomitee der Ev.-luth. Deutschen aus Polen im Rheinland, 1960 erster Vors. Konvent der zerstreuten Ostkirchen im Rheinland, 1964–1972 Landesbeauftragter für das Männerwerk im Rheinland. Dietrich, Ernst Ludwig, Theologe, Landesbischof * 28.1.1897 Groß-Umstadt † 20.1.1974 Wiesbaden Studium Gießen, 1919–1920 Theol. Seminar Friedberg, 1920 Ordination, Lic.theol. Gießen, 1922 Dr.phil., 1923 Pfr. Wackerheim bei Mainz, 1927 Hamburg-Barmbek, 1929 Wiesbaden, 1934–1945 Landesbischof LK Nassau-Hessen, 1936 staatl. Amtsverbot als Landesbischof, Pfarrverweser Wiesbaden, 1945 Pfr. ebd., 1946–1949 Suspendierung, 1947–1968 Pfr. und Krankenhausseelsorger, 1956 Lehrbeauftr. Frankfurt/Main — 1935 Mitunterzeichner „Wort dt. Theologen an die theol. Fakultäten Deutschlands“ — Mitarb. RGG 3. Aufl. Dietze, Constantin von, Jurist, Volkswirtschaftler, Universitätslehrer (Volkswirtschaft, Agrarpolitik, Außenhandel, Sozialethik) * 9.8.1891 Gottesgnaden Kr. Calbe † 18.3.1973 Freiburg im Breisgau 1909–1912 Studium (Rechts- und Staatswissenschaften) Cambridge, Tübingen, Halle, Kriegsdienst, 1917 Flucht aus dem Gefangenenlager Chabarowsk (Sibirien), Tätigkeit Forschungsinstitut für Agrar- und Siedlungswesen Berlin, 1919 Dr.rer.pol. Breslau, Justizreferendar ebd., 1921 Assistent Forschungsinstitut für Agrar- und Siedlungswesen Berlin, 1922 Habil. und Privatdoz. Berlin, 1924 Lehrstuhlvertretungen Göttingen, 1925 aoProf. Rostock, 1926 oProf., 1927 Jena, 1933 Berlin, Mitarb. BK, drohende Absetzung, 1937–1961 Prof. Freiburg im Breisgau, 1937 Schutzhaft, Herbst 1938 Mitgl. Freiburger Kreis, Mitverfasser der Denkschrift „Kirche und Welt. Eine notwendige Besinnung auf

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die Aufgaben des Christen und der Kirche in unserer Zeit“, 1939–1940 Kriegsdienst, Januar 1943 Mitverfasser der Denkschrift „Politische Gemeinschaftsordnung – Ein Versuch zur Selbstbesinnung des christlichen Gewissens in den politischen Nöten unserer Zeit“ (Entwurf 1942 angefordert von Dietrich Bonhoeffer), nach dem fehlgeschlagenen Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 Verhaftung, Transport nach Berlin, Haft BerlinMoabit, KZ Ravensburg, April 1945 Anklage wegen Hochverrats und Feindbegünstigung, 1946–1949 (em.) Rektor Universität Freiburg, bis 1961 Vertretung seines Lehrstuhls, weiterhin Direktor Universitätsinstitut für Agrarwissenschaft, Gastprof. Wisconsin/Madison — Mitgl. Synode LK Baden, 1955–1961 Präses Synode der EKD, 1949 Mitgl. Kammer für soziale Ordnung der EKD — Teiln. 1948 Eisenach, 1948 Amsterdam, 1954 Evanston — Ehrenpromotion: 1948 D.theol.h.c. Heidelberg, 1961 Dr.agr.h.c. Bonn. Dihle, Hermann, Jurist, Präsident * 25.5.1873 Nordhausen † 3.11.1944 Göttingen Seit 1891 Studium (Jura) Lausanne, Halle, Leipzig, Berlin, 1896 Regierungsassessor Geestemünde (Oppeln), 1905 Landrat Zabrze Bezirk Oppeln (Schlesien), 1913 Konsistorialpräsident und zugleich Präsident Fürstlich-Waldecksche Domänenkammer Arolsen, 1929 i. R. als Staatsbeamter, 1922–1934 (Zwangspensionierung) Präsident Landeskirchenrat Waldeck — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss — Teiln. 1925 Stockholm, 1933 Wittenberg. Dilschneider, Otto, Theologe, Pfarrer, kirchlicher Dozent (ST) * 24.1.1904 Berlin † 30.3.1991 Berlin Stud. (Jura, Theol.) Berlin, Freiburg im Breisgau, Greifswald, Tübingen, Jena, Dr.theol., 1937 illegaler BK-Studentenpfr. Jena, 1938/39 komm. Studiendirektor Predigerseminare Rastenburg und Düsseldorf, 1939 Ordination und Pfr. Kemberg (Sachsen), 1941–1960 Pfr. Berlin-Zehlendorf, mehrfach verhaftet, nach Kriegsende 1945 Mitgl. Kirchenleitung der Ev. Kirche der APU, einer der Wiederbegründer, Doz. und 1951–1971 Prof. KiHo Berlin — 1963–1967 CDU-Mitgl. Abgeordnetenhaus Berlin (Fraktionssprecher für Schul- und Hochschulfragen), 1945 Mitbegründer Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands. Dinkler, Erich, Theologe, Universitätslehrer (NT, Alte KG, Christliche Archäologie) * 6.5.1909 Remscheid † 28.6.1981 Mannheim Seit 1928 Studium (Philologie, Theol., Sport) Marburg, Heidelberg, Berlin, 1932 Dr.theol., wiss. Assistent Marburg (bei Hans von Soden), im Freundeskreis Rudolf Bultmanns, 1936 Habil., Universitätsdoz. Marburg, 1938/39 Studienreise nach Griechenland und Kleinasien, seit 1939 Kriegsdienst, 1943 apl. Prof. Marburg, 1944–1948 russische Kriegsgefangenschaft, 1949 oProf. Mainz, 1950 New Haven Connecticut (Yale University), 1956 Bonn, 1963–1977 Heidelberg (Theol. und Phil.Fak.) — BKMitgl. — Mitarb. Bewegung für Glauben und Kirchenverfassung (Faith and Order), im Theol. Ausschuss der EKU — 1952 Mitgl. Dt. Archäologisches Institut Rom, 1959 Rhein.-Westfäl. Akademie, 1967–1969 UNESCO-Beauftragter zur Rettung christl. Zeugnisse im später überfluteten nubischen Niltal, 1967 Mitgl. AdW Heidelberg — Theol. Ehrenpromotion: 1949 Marburg, 1951 Yale, 1973 Glasgow. Dipper, Theodor, Theologe, Pfarrer, Bruderratsvorsitzender * 20.1.1903 Unterheinriet bei Heilbronn † 20.8.1969 Imperia (Italien)

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Dis – Doe

1925 Ordination, 1930 Pfr. Würtingen, 1935–1939 Geschäftsführer Ev. Gemeindedienst Stuttgart, 1937–1939 mehrmalige Maßregelungen durch die Gestapo, 1938 Pfr. Reichenbach/Fils, 1938/39 Haft Schutzhaftlager Welzheim, 1945 Dekan Nürtingen, 1959 Ludwigsburg — Mitgl. Pfarrernotbund, 1935–1969 Vors. Landesbruderrat Bekenntnisgemeinschaft Württemberg, Mitgl. Reichsbruderrat — Mitgl. Landeskirchentag, Landessynode Württemberg, 1956 Vors. Bruderrat der EKD, 1948 stellv. geistl. Beisitzer der Disziplinarkammer der EKD, Mitgl. Synode der EKD — Teiln. 1934 Barmen, BerlinDahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1947 Treysa, 1948 Eisenach — Engagement im Freudenstädter Kreis und in der Kirchl.-theol. Arbeitsgemeinschaft. Distler, Hugo, Musikwissenschaftler, Komponist, Dozent (Musiktheorie, Formenlehre und Chorleitung) * 24.6.1908 Nürnberg † 1.11.1942 Berlin (Selbstmord) 1927 Studium (Musik) Leipzig, 1931 Organist Lübeck, kompositorische Tätigkeit, 1937 Doz. Württembergische Musikhochschule Stuttgart, Leitung Esslinger Singakademie, Mai 1940 Ernennung zum Prof., Herbst 1940 Berufung an die Musikhochschule BerlinCharlottenburg, 1942 Leiter Berliner Staats- und Domchor — einer der bedeutendsten Vertreter moderner ev. Kirchenmusik, im NS galt sein Werk als „entartetete Kunst“. Ditzen, Johann Nikolaus, Kirchenpräsident * 13.8.1864 Stapelmoor † 6.10.1936 Frankfurt/Main 1890 Ordination und Hilfsprediger Mitling-Mark, 1890 Pfr. Simonswolde, 1894 Lübeck, 1904 Pfr. und bis 1925 Superintendent Blumenthal, 1931–1936 i. R. Pfr. französisch-ref. Gemeinde Frankfurt/Main — 1909–1931 Mitgl. Gesamtsynode, 1910–1931 Gesamtsynodalvorstand, 1925–1931 Kirchenpräsident, 1925–1931 Vors. Landeskirchentag Hannover-reformiert — Mitgl. BK Nassau-Hessen, Mitgl. Reformierter Bund. Dobschütz, Ernst von, Theologe, Universitätslehrer (NT, Urchristentum) * 9.10.1870 Halle † 20.5.1934 Halle 1888–1892 Studium (Theol.) Leipzig, Halle, Berlin, 1893 Lic.theol. Berlin, Habil., Privatdoz. Jena, 1899 aoProf. ebd., 1904 oProf. Straßburg, 1910 Breslau, 1913–1934 Halle, 1913/14 Gastprof. Harvard University, im Krieg freiwilliger Krankenpfleger — Vertreter der liberalen Theologie — 1919–1933 DNVP-Mitgl. Doehring, Bruno, Theologe, Präsident, Reichstagsabgeordneter * 3.2.1879 Mohrungen (Ostpreußen) † 16.4.1961 Berlin Studium Halle, Berlin, Königsberg, Vikar Königsberg, Predigerseminar Dembowalonka (später Wittenburg), 1906 Ordination, Verwaltung der Pfarrstelle, 1908 Fischau, 1911 Finckenstein, 1912 Studiendirektor Predigerseminar Wittenburg (Westpreußen), 1914–1960 Hof- und Domprediger Berlin, 1923–1940 Privatdoz. Berlin, bis 1953 aplProf. mit Lehrbeauftr. (PT) ebd., 1924–1927 (Rücktritt) Präsident Ev. Bund — Aufruf zur Bildung eines „Lutherringes“ als konfessionelle Bewegung, 1930 erfolglose Gründung „Dt. Reformationspartei“, 1930 Gründungsmitgl. Christlich-Deutsche Bewegung — 1930–1933 MdR (DNVP) — Teiln. 1925 Stockholm — Theol. Ehrenpromotion. Doerne, Martin, luth. Theologe, Universitätslehrer (PT, ST) * 20.(30.3.)1900 Schönbach, Kr. Löbau (Sachsen) † 2.9.1970 Göttingen Studium (Theol.) Leipzig, Rostock, Berlin, 1924 Dr.phil., Ordination, 1924 Pfarrvikar Chemnitz, 1925 Pfr. Löbau, 1927 mit Ludwig Ihmels Gründer und Studiendirektor

Dör – Don

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Predigerseminar Lückendorf Kr. Zittau, 1928 Lic.theol., 1934 oProf. Leipzig, 1947 Rostock, 1952 Halle, 1954 Göttingen — Mitgl. 1933 Jungreformatorische Bewegung, 1936 Kammer für ev. Erziehungsarbeit der DEK — Teiln. 1949 Bethel — Theol. Ehrenpromotion: 1934 Erlangen. Dörries, Bernhard, Pfarrer, Schriftsteller * 25.4.1856 Medebach † 13.10.1934 Hannover Studium (Theol.) Leipzig, Göttingen und Predigerseminar Hannover, 1883 Pfr. Gielde, 1891–1923 Hannover-Kleefeld, Schriftsteller — 1885 Mitbegründer „Wissenschaftlicher Predigerverein“, „Freunde der evangelischen Freiheit“ und 1901 Gemeindeblatt Kirchliche Gegenwart — Theol. Ehrenpromotion: Berlin. Dörries, Hermann, Theologe, Universitätslehrer (Alte KG, Reformation, niedersächsische KG) * 17.7.1895 Hannover † 2.11.1977 Göttingen Schwere Kriegsverwundung, seit 1917 Studium (Theol.) Tübingen, Göttingen, Marburg, 1922 Dr.theol. ebd., 1923 Habil., Privatdoz. Tübingen, 1926 aoProf. ebd., 1928 oProf. Halle, 1929–1963 (em.) Göttingen, 1933 Lehrstuhlvertr. Halle, 1960–1967 Abt von Bursfelde — 1941 Mitgl. AdW Göttingen, 1960 Union der deutschen Akademien der Wissenschaften — BK-Mitgl. — 1933 Mitgl. NSDAP — Theol. Ehrenpromotion: 1929 Marburg. Dohnanyi, Hans von, Jurist * 1.1.1902 Wien † 9.4.1945 (hingerichtet) KZ Sachsenhausen Studium (Jura) Berlin, 1926 Dr.jur., seit 1929 Tätigkeit Reichsjustizministerium (Referate für Völker-, Staats- und Verwaltungsrecht, Hoch- und Landesverrat), seit 1938 Kontakt zu oppositionellem Militär, führende Beteiligung an den Vorbereitungen zum fehlgeschlagenen Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944, 1938 auf Druck der NSDAPParteikanzlei Versetzung an das Reichsgericht Leipzig, 1939 Dienstverpflichtung in das Amt Ausland/Abwehr des Oberkommandos der Wehrmacht, dort nachrichtendienstliche Tätigkeit, Hilfe für Verfolgte, insbesondere Juden, 1942 Aktion „Unternehmen Sieben“ (Transport von gefährdeten Personen als angebliche Agenten in das Ausland), 1943 Verhaftung wegen angeblicher Devisenvergehen, Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis Berlin, Lehrter Straße, 1944 Gefängnislazarett Buch, 1944 Entdeckung seiner seit 1934 gesammelten geheimen Unterlagen über NS-Verbrechen (rechtsgeschichtliche Kartothek, Berichte und Unterlagen von Regimegegnern, Material über Euthanasie, Konzentrationslager, Entrechtung von jüdischen Bürgern), Haft, KZ Sachsenhausen. Dohrmann, Franz, Theologe, Feldbischof * 4.10.1881 Großlübbichow bei Frankfurt/Oder † 19.4.1969 München 1908 Ordination, 1908–1919 Pfr. und Militärseelsorger Potsdam, Bromberg und an der Front, 1920 Wehrkreispfr. und Konsistorialrat Stettin, 1934–1945 Ev. Feldbischof der Wehrmacht, 1946 Pfr. München — Theol. Ehrenpromotion. Donandt, Ferdinand, Jurist, Präsident * 8.11.1889 Bremen † 29.1.1966 Bremen Rechtsanwalt und Notar, bis 1941 Leiter Finanzabteilung LK Bremen, Juni 1945–1946 Berufung als Vizepräsident Vorläufiger Kirchenausschuss Bremen, 1946–1952 gewählter Präsident ebd., 1946 Präsident Kirchentag Bremen — Mitgl. BK Bremen.

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Don – Dud

Donndorf, Gotthold, Pfarrer, Leiter des Rauhen Hauses * 29.4.1887 Alach bei Erfurt † 25.2.1968 Hamburg 1914 Pfr. Sollstedt bei Nordhausen, 1921 Jugendpfr. Hamburg, 1934 Leiter Landeskirchliches Amt für Innere Mission Hamburg, 1939–1957 Leiter Rauhes Haus Hamburg — 1948–1957 nebenamtl. Geschäftsführer Hamburger Landesverband der Inneren Mission — Bundesleiter Bund Dt. Jugendvereine. Drechsler, Adolf, Theologe, Hauptpastor, Oberkirchenrat * 8.11.1889 Picher (Mecklenburg) † 26.2.1970 Hamburg 1914 Ordination, 1914–1938 Pfr. Hamburg-St. Pauli, dazwischen 1917/18 Feldgeistlicher, 1940–1960 Hauptpastor Hamburg (St. Jacobi), 1934–1942 Oberkirchenrat, 1938–1945 offizieller ständiger Vertreter des durch Krankheit lange behinderten Landesbischofs Franz Tügel — 1934 Landesleiter Nordwest/Nordbund/Gau Nordmark Reichsbewegung DC — 1924–1938 Hg. St.-Pauli-Gemeindeblatt. Dreß (auch Dress), Walter, Theologe, Universitätslehrer, kirchlicher Dozent (KG) * 18.6. 1904 Berlin † 6.2.1979 Berlin Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, Lic.theol., 1929–1937 Privatdoz. Berlin, zugleich 1930–1933 Prof. Dorpat (Luther-Akademie), BK-Mitgl., 1934–1936 Lehrstuhlvertretungen Greifswald und Berlin, 1937/38 Beurlaubung vom Staatsdienst auf Antrag, Entzug der akademischen Lehrbefugnis, bis zur Schließung 1941 Doz. KiHo Berlin, dann Pfr. Berlin-Dahlem, 1946 auch Lehrbeauftr. (HonProf. ) Berlin, dort 1961 Entpflichtung als Westberliner Bürger, 1962 Doz. KiHo Berlin — Theol. Ehrenpromotion: D. Dryander, Gottfried von, Jurist, Oberverwaltungsgerichtsrat * 30.11.1876 Bonn † 18.9.1951 Urbino (Italien) Dr.jur., Geh. Oberregierungsrat Berlin, Domkirchenrat, 1941 Wartestandsversetzung, 1942–1945 wiss. Mitarb., zeitweise Kurator Dt. Institut für Wirtschaftsforschung Berlin — 1933 als Mitgl. der Synode PK Brandenburg Ablehnung der Übertragung des „Arier-Paragraphen“ auf Geistliche — 1921–1924 MdL Preußen (DNVP), 1924–1930 MdR (DNVP). Dudzus, Willi, Landesjugendpfarrer, Regierungsrat * 3.11.1908 † 22.3.1983 Essen 1933 Referent bei Reichsjugendpfr. Karl Friedrich Zahn, 1934 Verwalter der Stelle des Landesjugendpfr. und 1935 Landesjugendpfr. LK Mecklenburg (ohne zweites Examen und ohne Ordination), 1935 für drei Monate Beurlaubung zum Dienst bei Reichskirchenminister Hanns Kerrl, 1937–1938 Sonderbeauftragter der LK Mecklenburg in kirchenpolitischen und religionspolitischen Angelegenheiten mit Wohnsitz Berlin, persönlicher Referent bei Reichsjugendführer Baldur von Schirach, 1940 Regierungsrat, 1941 Abordnung durch Reichsinnenminister Wilhelm Frick in das Ministerium des Reichsministers für die besetzten Ostgebiete, dann theol. Berater bei Statthalter Arthur Greiser Posen (wahrscheinlich von ihm Konzept eines Vereinsstatuts für die Kirche: sog. 13 Punkte), 1943 Entlassung, Einberufung zum Kriegsdienst, 1945 und 1946 Meldung zur Dienstleistung beim Oberkirchenrat Schwerin, 1945 Flucht nach Wilhelmshorst, Versicherungsagent Kühlungsborn, 1948 Übersiedelung nach Westdeutschland, 1954 Bethel, Aufbau des Amtes für Diakonie Essen, 1954–1974 Anstellung Stadtkirchenverband Köln.

Due – Dus

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Duensing, Friedrich, Theologe, Pfarrer * 4.7.1898 Fürstenwalde † 25.7.1944 (gefallen) Dünaburg (Lettland) 1924 Ordination und Hilfsprediger Charlottenburg, 1925 Pfr. Finsterwalde, 1928 Bundeswart Nordbund des Ev. Männer- und Jünglingsvereins Hamburg, 1930 Stadtjugendpfr. Hannover, 1934 Pfr. Rießen-Steyerberg, Kriegsdienst — 1933 Mitgl. Führerrat Ev. Jugendwerk — 1933 Geschäftsführer Landeskirchl. Sammlung (später Bekenntnisgemeinschaft Hannover), Mitgl. BK: 1934 Bruderrat des Pfarrernotbunds und 1936 Reichsbruderrat — Teiln. 1934 Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — seit 1925 Leiter Christl. Pfadfinderschaft. Dürr, Karl, Theologe, Oberkirchenrat * 31.1.1892 Pforzheim † 28.9.1976 Freudenstadt 1910 Studium (Theol.) Bethel, Tübingen, Berlin, Leipzig, 1915 Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft Frankreich, 1920 Ordination Pforzheim und Vikar LK Baden, 1924 Pfarrverwalter Pforzheim-Brötzingen, 1935 Pfr. Freiburg im Breisgau, 1938 Verfasser der Denkschrift (gemeinsam mit Otto Hof und Constantin von Dietze) „Kirche und Welt. Eine notwendige Besinnung auf die Aufgaben des Christen und der Kirche in unserer Zeit“, 1945 komm. Oberkirchenrat, 1945–1958 Oberkirchenrat Karlsruhe, seit 1949 Ständiger Stellv. des Landesbischofs — 1933 erster Vors. Kirchlich Positive Vereinigung Baden, 1934 Mitgl. Landessynode — Mitgl. BK: 1934 bis nach 1945 Vors. Landesbruderrat Baden, seit 1935 Mitgl. Reichsbruderrat — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Initiator und Teiln. „Oberländer synodale Zusammenkunft“ — 1911 Mitgl. DCSV — 1947–1949 Bevollmächtigter für das Hilfswerk Baden. Duhm, Bernhard, Theologe, Universitätslehrer (AT, Allgemeine Religionsgeschichte) * 10.10.1847 Bingum (Ostfriesland) † 1.9.1928 (Autounfall) Basel Seit 1867 Studium (Theol., Geschichte, Literatur, Psychologie, Philosophie) Göttingen, 1871 Repetent Theol. Stift Göttingen, 1873 Lic.theol., Habil., Privatdoz. und 1877 aoProf. ebd., 1889 oProf. Basel, zugleich Gymnasiallehrer für Hebräisch — Vertreter der Religionsgeschichtlichen Schule — Theol. Ehrenpromotion: 1885 Basel. Dunkmann, Karl, luth. Theologe, Soziologe, Universitätslehrer (ST) * 2.4.1868 Aurich † 28.11.1932 Berlin Studium (Theol.) Halle, Basel, Greifswald, 1894 Pfr. Stolp, später Greifswald, 1907 Direktor Predigerseminar Witttenberg, 1913–1917 (freiwilliger Rücktritt von der Professur Greifswald) 1918 Lehrbeauftr. für Soziologie Berlin (TH), 1924 Gründer Institut für angewandte Soziologie ebd. — Forschungen zum Verhältnis von Christentum und Moderne — Gründer und seit 1928 Hg. der Zeitschrift für angewandte Soziologie. Duske, Johannes, Jurist, Vizepräsident * 8.5.1866 Berlin † 9.11.1929 Berlin Seit 1895 allgemeine kirchl. Verwaltung Ev. Kirche der APU, 1900 Hilfsarb. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1908 Oberkonsistorialrat und Mitgl. Ev. Oberkirchenrat, später Geh. Oberkonsistorialrat, 1925 weltl. Vizepräsident, Stellvertreter des Präsidenten des Kirchenbundesrates, Mitgl. Präsidium Dt. Ev. Kirchenausschuss, Mitgl. Kirchensenat der Ev. Kirche der APU.

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Ebe – Eck

E Ebeling, Gerhard, luth. Theologe, Universitätslehrer (KG, ST, Dogmengeschichte, Symbolik, Fundamentaltheologie, Hermeneutik, PT) * 6.7.1912 Berlin † 30.9.2001 Zürich Seit 1930 Studium (Theol., Philosophie) Marburg, Zürich, Berlin, aktives BK-Mitgl., 1934 Vikar Predigerseminar Finkenwalde (Bonhoeffer-Schüler), 1938 Dr.theol., 1939–1945 Pfr. Berlin und Kriegsdienst (Sanitäter), 1946 Habil., UDoz. und oProf. Tübingen (KG), 1954 ebd. (ST), 1956 Zürich (ST) und Gründung Institut für Hermeneutik, 1965 Tübingen (PT), 1968 Zürich — seit 1969 Präsident Kommissionen für die Herausgabe der Werke Martin Luthers und Friedrich Schleiermachers, Hg. der Zeitschrift für Theologie und Kirche — 1987 Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa. — Ehrenpromotion: 1952 Bonn, Uppsala, St. Louis, Edinburgh. Eberlein, Hellmut, Theologe, Pfarrer * 14.3.1890 Royn Kr. Liegnitz (Schlesien) † 14.7.1957 Lorch (Württemberg) Lic.theol., 1918 Pfr. Kupferberg Kr. Schönau, 1938–1945 Direktor Predigerseminar Naumburg/Queis und stellv. Superintendent Kirchenkreis Bunzlau II, 1945 Pfr. Marienbad, 1945–1956 Lorch. Ecke, Gustav, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (PT, ST) * 8.1.1855 Erfurt † 9.11.1920 Bonn Studium (Theol.) Halle, Tübingen, 1880 Hilfsprediger Halle, 1883 Pfr. Suhl, 1893 Vorsteher Diakonissenhaus Bremen, 1900 aoProf. Halle und oProf. Königsberg, 1903–1920 Bonn (ST) — Vertreter des theologischen Positivismus — besonderes Engagement für den Erhalt alter Glocken — Ehrenpromotion: 1899 Halle, 1900 Tübingen. Eckert, Erwin, Theologe, Pfarrer, Politiker * 16.6.1893 Zaisenhausen Amt Bretten † 20.12.1972 Großsachsen (Baden) 1911 SPD-Mitgl., Studium (Theol.) Heidelberg, Göttingen, Basel, 1914 Kriegsdienst, 1919 Vikar Pforzheim, 1922 Pfr. Meersburg/Bodensee, 1927 Mannheim, Mitbegründer Bund ev. Sozialisten (später Bund der religiösen Sozialisten Deutschlands), Konflikte mit der Kirchenleitung LK Baden, 1928 auch mit der SPD-Führung in der Frage des Panzerkreuzerbaus, 1931 vorl. Amtsenthebung und Dienststrafverfahren, Ausschluss aus der SPD, Eintritt in die KPD, Verlust des kirchl. Amtes, Redakteur Berlin, Düsseldorf, Inhaftierung Freiendiez Ludwigsburg, nach 1945 Mitwirkung an der Schaffung einer sozialistischen Einheitspartei, Staatsrat für besondere Aufgaben und stimmberechtigtes Mitglied der Zentralverwaltung für Süd-Baden, Freiburg, Entnazifizierungskommissar, Vizepräsident der verfassunggebenden Versammlung, Engagement in der Friedensbewegung, 1960 Haft — nach 1945 Vors. KPD Baden, bis zum Verbot MdL (KPD) — 1950–1962 Vizepräsident Weltfriedensrat. Eckstein, Richard, Pfarrer, Dozent * 7.12.1888 Nürnberg † 19.5.1982 Seeheim/Starnberger See 1922 Hilfsgeistlicher München, 1927 Pfr. Hohenaltheim (Schwaben), 1930 Berufsarbeiter der Inneren Mission München, 1934 Studienrat, 1936 Doz. Lehrerhoch-

Ede – Ehl

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schule München-Pasing, 1941–1953 Stiftsvorsteher Ev. Johannesstift Berlin-Spandau, 1953–1968 Leiter Katechetisches Amt LK Bayern Heilsbronn (Mittelfranken). Eder, Hans, Theologe, Bischof * 29.3.1890 Buch (Oberösterreich) † 25. 2.1944 Gosau 1911 Studium Wien, Erlangen, Leipzig, 1915 Ordination und Vikar Innsbruck, 1916–1918 Feldkurat, 1917–1944 Pfr. Gosau, zugleich 1930–1937 Senior Oberländer Seniorat, 1924 Dr.theol. Wien, 1937–1940 Superintendent oberösterreichische Diözese, 1938 Abordnung in den Oberkirchenrat Wien, seit 1940 erster Bischof der Ev. Kirche in Österreich — Theol. Ehrenpromotion. Eger, Johannes, Theologe, Generalsuperintendent * 6.12.1873 Hackpfüffel Kr. Sangerhausen † 11.12.1954 Enger (Westfalen) 1901 Ordination und Domhilfsprediger Berlin, 1903 Pfr. Erfurt, 1909 Barmen-Wupperfeld, 1916 Berlin-Moabit, 1925 Berlin-Dahlem, 1929 Generalsuperintendent PK Sachsen (Südwestsprengel), Vors. Ev. Konsistorium Magdeburg, Prof., Geh. Konsistorialrat, 1934 Versetzung i. R. — 1925–1933 Mitgl. Kirchensenat der Ev. Kirche der APU, Vors. Provinzialkirchenrat PK Sachsen, 1935–1937 Vors. Landeskirchenausschuss ebd. und Mitgl. Reichskirchenausschuss (Referat Frauenarbeit) — Mitgl. Pfarrernotbund — Theol. Ehrenpromotion: D. Dr. Eger, Karl, Theologe, Universitätslehrer (PT) * 18.8.1864 Friedberg (Oberhessen) † 3.7.1945 Halle. Studium (Theol., Geschichte) Gießen, Leipzig, Berlin, Predigerseminar Friedberg, 1889 Hilfsprediger, dann Pfr. Darmstadt, 1900 Lic.theol. und Lehrstuhlvertr. Gießen, 1901 Prof., 1907 Predigerseminar Friedberg (Hessen), 1913–1929 oProf. Halle, 1933 Lehrstuhlvertr. (für Günther Dehn), Universitätsprediger, Geh.Kirchenrat — seit 1919 Mitgl. Generalsynode und 1925–1933 Mitgl. Kirchensenat der Ev. Kirche der APU, Mitgl. und 1929–1933 Präses Provinzialsynode LK Sachsen — bis 1930 DVPMitgl. — Ehrenpromotion: 1904 D.theol. Gießen, 1928 Dr.jur.h.c. Halle. Ehlers, Hermann, Jurist, Richter, Bundestagsabgeordneter, Bundestagspräsident * 1.10.1904 Schöneberg † 29.10.1954 Oldenburg 1922–1926 Studium (Jura) Berlin, Bonn, 1924 einige Monate freiwilliger Dienst in der Reichswehr, 1929 Promotion, Tätigkeit Reichsversicherungsanstalt, dann Justitiar „Notgemeinschaft der Inneren Mission“ und Justizverwaltung Berlin, Frankfurt, 1933/34 Kommunalverwaltung Berlin(-Steglitz), 1934 Entlassung, jur. Hilfsarb. Anwaltssozietät, 1935 Mitgl. und Justitiar Bruderrat Ev. Kirche der APU, nach 1936 im staatl. Justizdienst, 1937 Haft, Richter Berlin, 1939 Entlassung wegen seiner Tätigkeit für die BK, dann Anwaltsvertreter Berlin, 1940–1945 Kriegsdienst, 1945 Oberkirchenrat LK Oldenburg, 1950 und erneut 1953 Bundestagspräsident — 1930–1933 Mitgl. Reichsleitung Bund dt. Bibelkreise, 1937 Mitgl. Kreissynode Kölln-Land („Evangelium und Kirche“), 1947 Mitgl. Verfassungsausschuss der EKD, 1948 Ausschuss zur Erarbeitung der Grundordnung — 1947/48 Mitgl. Verfassungskommission des Bruderrates der BK, 1949–1954 Mitgl. Synode der EKD, 1946 Vors. Disziplinarhof der EKD (Westlicher Senat) — 1946 Mitgl. CDU, 1946 Stadtrat Oldenburg, 1949 MdB (CDU), 1952–1954 Gründungsvors. Ev. Arbeitskreis der CDU/CSU, 1952 Vors., 1952 stellv. Vors. CDU — Teiln. 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen,

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Ehr – Eic

1945 Treysa (Mitgl. Rechtsausschuss), 1948 Amsterdam — 1946–1950 Bevollmächtigter für das Hilfswerk der EKD, Hauptbüro Oldenburg — 1923 Mitgl. VDSt — 1947 Hg. Jungenwacht, 1949–1953 Mithg. Junge Kirche — Theol. Ehrenpromotion: 1953 Kiel. Ehrenberg, Hans, Staatswissenschaftler, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer * 4.6.1883 Altona † 31.3.1958 Heidelberg Seit 1902 Studium (Jura, Staatswissenschaft, Philosophie, Psychologie) Göttingen, Berlin, Heidelberg, München, 1906 Dr.rer.pol. München, 1909 Dr.phil. Heidelberg, 1909 Konversion zur ev. Kirche, 1910 Habil. und Privatdoz. Heidelberg, 1914–1918 Kriegsdienst, 1918 aoProf. Heidelberg, 1922 Studium (Theol.), 1924 Ordination, 1925 Pfr. Bochum, 1933 Verlust des Lehramtes, 1937 Verzicht auf das Pfarramt als „nichtarischer Christ“, 1938 Haft KZ Sachsenhausen als „Nichtarier“, 1939 Emigration nach Großbritannien, Tätigkeit ÖRK, 1943–1945 Lehrer Philosophisches Institut London, 1947 Rückkehr nach Deutschland, Tätigkeit in der westfälischen Volksmission (Jedermannfreizeiten) — 1919 Anschluss an Badischen Volkskirchenbund, 1928 Berufung in den sozialen Ausschuss Provinzialkirchenrat PK Westfalen, Mitgl. Christl. Kampfbund in Westfalen — 1917 Beitritt Volksbund für Freiheit und Vaterland, Engagement CSVD, 1914 Mitgl. SPD, Stadtverordneter Heidelberg, Austritt aus der SPD, 1952 Wiedereintritt in die SPD — Mitarb. u. a. Vossische Zeitung, Sonntagszeitung Christliches Volk, Freundschaft mit Karl Barth, Mitarb. Bruderschaft des ev. Kampfbundes von Pfr. Hans-Rudolf Müller-Schwefe, Mitarb. in der „Arbeitsgemeinschaft für Weltanschauungsfragen“, 1933 Federführung beim „Bochumer Pfingstbekenntnis“ — Vorstandsmitgl. „Gemeinschaft“ (progressiver Prof. und Schriftsteller), Mitgl. Kant-Gesellschaft, 1903–1905 Mitgl. National-Sozialer Verein von Friedrich Naumann — seit 1922 Hg. Fromanns Philosophische Taschenbücher — Teiln. 1925 Stockholm — führender Vertreter der Religiösen Sozialisten in der Weimarer Republik. Ehrenforth, Gerhard, Theologe, Pfarrer * 17.9.1899 Warow Kr. Regenwalde (Schlesien) † 19.3.1979 Wohltorf bei Hamburg 1925 Ordination und Pfr. Goschütz Kreis Groß-Wartenberg (Schlesien), 1930 Leiter Ev. Volksdienst Waldenburg, 1938–1946 Pfr. Lauenburg (Pommern), 1946–1950 Itzehoe, 1950–1961 Aumühle Kr. Herzogtum Lauenburg — Mitgl. BK: nach der Spaltung der schlesischen BK 1936 Präses Christophori-Synode, Leiter illegale Theologenausbildung der BK Schlesien. Eichhorn, Albert, Theologe, Universitätslehrer (KG) * 1.10.1856 Garlstorf bei Lüneburg † 3.8.1926 Braunschweig 1875–1878 Studium (Theol.) Leipzig, Erlangen, Göttingen, 1884/85 Pfr. ebd., 1886 Privatdoz. Halle, 1888 aoProf. ebd., 1901–1913 (em.) Kiel, Ruhestand in Braunschweig — Vertreter der Religionsgeschichtlichen Schule, auch nach der krankheitsbedingten Emeritierung einflussreicher Lehrer. Eichhorn, Wilhelm, Bankdirektor * 1879 † März 1957 Dr., Bankdirektor München, Oberregierungsrat, 1924 Mitgl. Landessynodalausschuss LK Bayern, 1946 Präses Landessynode LK Bayern — Teiln. 1948 Amsterdam (stellv. Delegierter der EKD) — Theol. Ehrenpromotion: D.

Eic– Ele

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Eichrodt, Walther, Theologe, Universitätslehrer (AT, Religionsgeschichte ) * 1.8.1890 Gernsbach † 20.5.1978 Basel 1908–1911 Studium (Theol., Philosophie) Theol. Schule Bethel, Greifswald, Heidelberg, 1914 Lic.theol. Heidelberg und bis 1922 Repetent, 1917 Habil., Privatdoz. Erlangen, 1922 aoProf. und 1934–1961 (em.) oProf. Basel, bis 1966 Vorlesungen — Leitungsmitgl. Basler Mission, Mitgl. Dt. Morgenländische Gesellschaft, Dt. Verein zur Erforschung Palästinas, 1942 Society of Biblical Literature and Exegesis (USA), 1957 The Society for Old Testament Study (Großbritannien), 1963 Burkitt Medaille British Academy London. — Theol. Ehrenpromotion: 1927 Erlangen, 1951 Glasgow. Eisenhuth, Heinz Erich, Theologe, Universitätslehrer (ST), Pfarrer * 8.5.1903 Frankfurt/Main † 26.7.1983 Pferdsdorf/Werra Studium (Theol.) Rostock, Tübingen, Berlin, 1927 Lic.theol. Berlin, 1929 Dr.phil. Frankfurt/Main, 1931 Habil., Privatdoz. Jena, 1935 Leipzig, 1936 Lehrstuhlvertr. Jena, 1937–1945 oProf. ebd., 1938 Decanus perpetuus, einige Jahre Kriegsdienst, nach Kriegsende pfarramtliche Tätigkeiten Jena und Eisenach, dort 1952–1966 (krankheitsbedingt bis 1963) Superintendent, zeitweise auch Lehrbeauftr. Theol. Seminar Leipzig, 1969 i. R. — seit 1933 einer der aktiven theol. DC-Wortführer, Teiln. an mehreren DC-Tagungen, Reformvorschläge für das Theologiestudium, 1939 Mitarb. und einige Zeit wiss. Leiter Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach, Vorarbeit zu der von „jüdischen Einflüssen gereinigten“ NT-Ausgabe des Instituts (1940) — Mitgl. NSDAP. Eißfeldt, Otto, Theologe, Universitätslehrer (AT, semitische Religionsgeschichte) * 1.9.1887 Northeim (Provinz Hannover) † 23.4.1973 Halle 1905–1908 Studium (Theol., Orientalistik) Göttingen, Berlin, 1908–1912 Inspektor Studienhaus Johanneum Berlin, 1911 Lic.theol. Berlin, 1912 Ordination und bis 1922 Frühprediger ebd., 1913 Habil., Privatdoz. Berlin, 1916 Dr.phil. Göttingen, 1918 Titularprof. Berlin, 1922–1945 persönliches Ordinariat, dann bis 1957 (em.) oProf. Halle, Vorlesungen bis 1959, Gastprof. Tübingen, Gastvorlesungen Hamburg, Kopenhagen, Mainz, Erlangen, 1936–1950 nebenamtl. Konsistorialrat Magdeburg — letzter großer Vertreter der literarkritischen Schule, u. a. Erschließung ugaritischer Texte, Erhellung der israelitischen Religion, mit Albrecht Alt und Paul Kahle Bearbeiter der 3. Aufl. der Biblia Hebraica — Mitgl. zahlreicher in- und ausländischer Akademien, 1956 Ehrensenator Universität Halle — Mitgl. 1924–1928 DNVP, 1945 CDU(Ost) — Theol. Ehrenpromotion: 1922 Berlin, 1951 Glasgow, 1955 Budapest. Elert, Werner, altluth. Theologe, Universitätslehrer (KG, Dogmengeschichte, Symbolik, ST) * 19.8.1885 Heldrungen (Provinz Sachsen) † 21.11.1954 Erlangen von Geburt an Mitgl. der altluth. Freikirche in Preußen, 1906–1910 Studium (Theol., Philosophie, Geschichte, Literaturgeschichte, Psychologie, Jura) Erlangen, Breslau, Leipzig, 1910 Dr.phil. und 1911 Lic.theol. Erlangen, Ordination, 1910 Erzieher in Livland, 1911 Hilfsgeistlicher Breslau, 1912 Pfr. altluth. Gemeinde Seefeld (Pommern), 1914–1918 Kriegsdienst (Feldprediger), 1919 Direktor Theol. Seminar ev. altluth. Freikirche Preußens Breslau, 1923 oProf. Erlangen (KG, Dogmengeschichte, Symbolik) und 1932–1953 oProf. (ST) ebd., 1935–1943 als Decanus perpetuus erfolgreiche

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Ell – Eng

Abwehr politischer bzw. kirchenpolitischer Übergriffe auf die Fakultät — Strenger Konfessionalist, bedeutender Vertreter des Neuluthertums mit Wirkung über Erlangen hinaus — September 1933 Unterzeichner des Erlanger Fakultätsgutachtens zum kirchl. Arierparagraphen, Juni 1934 Kritiker der Barmer Theologischen Erklärung im sog. Ansbacher Ratschlag — 1934/35 Mitgl. Lutherischer Rat, 1936 Theol. Kammer der DEK, stellv. Leiter Martin Luther-Bund Erlangen, Vorstandsmitgl. Luth. Einigungswerk — Mitgl. der Kommission der Weimarer Luther-Ausgabe, Luth. Weltbund (Theol. Kommission), ÖRK, Kommission für Glauben und Kirchenverfassung (Faith and Order) — nur anfänglich Sympathien gegenüber dem NS, Mitgl. NSLB, Hochschulverband — Theol. Ehrenpromotion: 1921 Greifswald. Elliger, Karl, Theologe, Universitätslehrer (AT, Palästinakunde) * 7.3.1901 Heppens Kr. Wittmund † 31.10.1977 Tübingen 1926 Lic.theol. und Religionslehrer Münster, 1929 Habil., Privatdoz. Münster, 1934 Umhabil. Leipzig, 1935/36 Lehrstuhlvertr. Kiel, 1937 aplProf. Leipzig, dann Tübingen, 1948–1966 oProf. Tübingen, dort Direktor ev. AT-Seminar — Theol. Ehrenpromotion: 1949. Elliger, Walter, luth. Theologe, Universitätslehrer (KG, Christliche Archäologie) * 8.12.1903 Heppens Kr. Wittmund † 23.5.1985 Unna Seit 1923 Studium (Theol.) Tübingen, Halle, Münster, Vikar, 1930 Lic.theol., Habil., Privatdoz. und 1934 aoProf. Halle, 1934 oProf. Kiel, 1936 aus politischen Gründen Zwangsversetzung nach Greifswald, 1939–1945 Kriegsdienst, 1947 Lehrstuhlvertr. Rostock, 1950 oProf. Berlin (Humboldt-Universität), 1963–1970 (em.) Bochum — Theol. Ehrenpromotion: 1950 Greifswald. Ellwein, Theodor, Theologe, Religionslehrer, Studienleiter * 18.5.1897 Madras (Indien) † 22.2.1962 München Schul- und Studienzeit (Germanistik, Theol.) in Deutschland, Dr.theol., 1915–1918 Kriegsfreiwilliger, Freikorpskämpfer, 1922 Ordination und Stadtvikar München, 1924 Religionslehrer (Studienrat) Hof, 1930 Augsburg, 1934 Prof. Hochschule für Lehrerbildung Weilburg/Lahn, 1936 Oberkonsistorialrat (theol. Referent) Dt. Ev. Kirchenkanzlei Berlin, Leiter Volkskirchl. Arbeitsgemeinschaft der DEK mit dem Ziel, einen kirchl. Mittelblock zu schaffen, 1939–1945 Kriegsdienst, bis Ende 1949 russische Gefangenschaft, 1951 Religionslehrer Gymnasium und Lehrbeauftr. Lehrerbildungsanstalt München-Pasing, 1954–1961 Studienleiter Ev. Akademie Bad Boll — 1933 Mitgl. Jungreformatorische Bewegung. Eltester, Walther, Theologe, Universitätslehrer (KG, NT) * 18.4.1899 Hohenlandin Kr. Angermünde (Brandenburg) † 4.12.1976 Tübingen Studium (Theol.) Jena, Berlin, 1924 Lic.theol. und bis 1931 wiss. Hilfsarb. Kirchenväterkommission der AdW Preußen (Berlin), Doz. Berlin, 1940 wiss. Beamter, Prof., UDoz. Berlin, 1945 aoProf., 1947 oProf. Berlin, 1946–1949 erster Nachkriegsdekan, 1949 Marburg, 1955–1966 (em.) Tübingen — 1944 Hg. des letzten Bandes der Geschichte der Alten Kirche von Hans Lietzmann, Mithg. Zeitschrift für neutestamentliche Wissenschaft — Theol. Ehrenpromotion: 1949 Münster. Engelke, Fritz, Theologe, Pfarrer, Dozent (AT, PT) * 24.2.1878 Osnabrück † 5.5.1956 Schwerin

Eng – Euc

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1907 Ordination Schleswig, Provinzialvikar Rickling, 1908 Vereinsgeistlicher ebd., 1910 Kompastor Heiligenstedten, 1913 Pastor Altona, 1925 Direktor Rauhes Haus Hamburg-Horn, 1934 Geistlicher (luth.) Minister in der Reichskirchenregierung, 1934–1936 (Aufhebung der Stelle) Vikar der Dt. Ev. Kirche, 1934/35 Doz. (AT) Universität Hamburg (Religionslehrerausbildung), 1937/38 Lehrstuhlvertretung (PT) Rostock, seit 1939 Hilfeleistung und Amtsvertretung in der LK Mecklenburg, nach 1951 komm. Pfr. Schwerin — Theol. Ehrenpromotion: D.theol. Engelland, Hans, kirchlicher Dozent, Universitätslehrer (ST, Dogmengeschichte) * 23.6.1903 Föhrden † 4.11.1970 Kiel Dr.theol., 1930 Privatdoz. Tübingen, 1933 Kiel, 1935 Entzug der venia legendi, 1936 Leiter Seminar für volksmissionarischen Dienst und stellv. Leiter Apologetische Centrale Berlin-Spandau, 1938 Vorsteher Diakonissenhaus Oldenburg, 1948 Dozent KiHo Hamburg (1950 mit dem Titel Prof. der Theologie), 1954 Honprof. Hamburg, 1962 Hauptpastor Hamburg, 1963 Prof. Kiel — Theol. Ehrenpromotion: 1960 Kiel. Epha, Oskar, Jurist, Konsistorialpräsident * 2.11.1901 Kiel † 11.9.1982 Kiel-Schulensee 1920–1923 Studium (Jura) Kiel, Tübingen, Dr.jur., 1927 jur. Hilfsarb. Landeskirchenamt Kiel, 1929 Konsistorialassessor, 1933 Konsistorialrat., 1933 komm. Leiter Landesverein für Innere Mission Schleswig-Holstein, 1936 Direktor ebd., 1947 Rückkehr in die LK Schleswig-Holstein, 1948 Oberkonsistorialrat und ständiger Vertreter des Präsidenten des Landeskirchenamtes, 1954–1964 Präsident ebd. — 1957 maßgebliche Beteiligung am Zustandekommen des Staatskirchenvertrages, Beteiligung an der 1958 beschlossenen Rechtsverordnung der früheren LK Schleswig-Holstein — Theol. Ehrenpromotion. Erdmann, Martin, Theologe, Landesbischof * 23.7.1896 Ingeleben Kr. Helmstedt † 1.9.1977 Braunschweig 1914 Kriegsdienst, 1919 Studium (Theol.) Halle, Göttingen, Hauslehrerstelle, 1924 Ordination, Pfr. Räbke und Warberg, 1933 Lelm, 1930–1957 Pfr. Diakonissenmutterstift Braunschweig, 1944 Haft, 1945 stellv. Vors. Kirchenregierung LK Braunschweig, 1946 Landeskirchenpräsident ebd., 1947–1965 Landesbischof ebd. — 1933/34 Mitgl. DC, später Pfarrernotbund — 1933 Mitgl. NSDAP (1935 Mitgliedschaft getilgt vermutlich wegen „nichtarischer“ Ehefrau) — Teiln. 1947 Treysa, 1948 Eisenach. Erfurth, Paul, Theologe, Dozent * 9.8.1873 Homburg vor der Höhe † 30.9.1944 Bensberg bei Köln Studium (Theol.) Berlin, 1900 Pfr. Aschersleben, 1907 Leiter Elberfeld-Barmer Zufluchtshaus, Gründer und Leiter Bergisches Diakonissen-Mutterhaus mit Anstalten in Aprath, Wuppertal-Elberfeld, Bensberg und Kürten, 1910 Gründer ev.-soziale Frauenschule, 1922-1931 Doz. Bonn. Eucken, Walter, Nationalökonom, Universitätslehrer (Nationalökonomie, Wirtschaftspolitik) * 17.1.1891 Jena † 20.3.1950 London (bestattet Freiburg im Breisgau) 1909–1913 Studium (Nationalökonomie, Geschichte, Jura) Kiel, Jena, Bonn, 1913 Dr.phil. Bonn, 1914–1918 Kriegsdienst, 1921 Habil., Privatdoz. Berlin, 1924–1928 zugleich stellv. Syndikus Industrieverband ebd., 1925 oProf. Tübingen, 1927–1950 Freiburg im Breisgau — Mitgl. Freiburger Kreis und Mitverfasser der Denkschrift

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Eve – Eyl

„Politische Gemeinschaftsordung“ (Januar 1943) — seit 1948 Mitgl. Wiss. Beirat bei der Verwaltung für Wirtschaft der Vereinigten Wirtschaftsgebiete bzw. beim Bundesminister für Wirtschaft, Mithg. der Reihe Ordnung der Wirtschaft — Hg. Ordo. Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft. Everling, Otto, Theologe, Bundesdirektor, Reichstagsabgeordneter * 31.3.1864 Eschweiler bei Düren † während des Zweiten Weltkrieges Lic.theol., Pfr. St. Goar und Krefeld, seit 1899 Mitgl. Zentralvorstand Ev. Bund, Schriftführer und seit 1903 Geschäftsführender Vors. rheinischer Hauptverein des Ev. Bundes und 1906–1922 Bundesdirektor Ev. Bund, Leitung Schwesternschaft Ev. Bund — nach 1918 Mitgl. Vertrauensrat der Ev. Kirche der APU (Leitung Werbeausschuss) — 1907 MdR (Nationalliberale Partei), 1920–1924 (DNVP) — Theol. Ehrenpromotion: D. Evers, Johannes, Theologe, Pfarrer, Senior * 8.10.1859 Lübeck † 9.1.1945 1886 Ordination, Pfr. Lübeck, 1919 Senior Geistl. Ministerium Lübeck, stellv. Vors. Landeskirchenrat ebd. — Vors. Lübecker Landesverband für ev. Wohlfahrtspflege, Direktor Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit — 1919–1933 Mitgl. DNVP — Theol. Ehrenpromotion: 1926 Kiel. Evers, Oskar, Vizepräsident * 6.3.1889 Limmer bei Hannover † 6.2.1961 Lüneburg 1922 Hilfsarb. im Dienst der allgemeinen kirchl. Verwaltung der Ev. Kirche der APU Münster, 1925 Konsistorialrat Ev. Oberkirchenrat, 1927 Oberkonsistorialrat Konsistorium Koblenz, 1930 Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1933 Vors. Schlichtungsausschuss, 1934 Vors. Landeskirchenamt Wolfenbüttel, Bevollmächtigter der DEK für die LK Braunschweig, 1936 jur. Dirigent Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1941 Vizepräsident und stellv. Leiter, nach Kriegsende 1945 kurzfristige Beauftragung mit der Leitung der Ev. Kirche der APU (Stolberg), 1946 i. W., vorübergehend in der Staatsverwaltung. Ewerbeck, Kasimir, Theologe, Landessuperintendent * 12.5.1891 Bösingfeld † 4.4.1973 Brake (Lippe) 1910–1914 Studium Tübingen, Halle, Bonn, 1920 Ordination und Pfr. Almena, 1924–1961 Lemgo, 1934–1936 stellv. Landessuperintendent Lippe (Rücktritt), Vors. Landeskirchentag, 1939–1961 Superintendent der Klasse Brake, 1942 Vors. Landesverein für Innere Mission und Diakonissenmutterhaus Detmold — Mitgl. Glaubensbewegung DC, Frühjahr 1933 Rücktritt als Kreisleiter und Austritt nach der Sportpalastkundgebung (November 1933) — 1936 Mitgl. Kammer für Verfassungsangelegenheiten der DEK, stellv. Mitgl. Reformierter Arbeitsausschuss. Eyl, Meta, Theologin, Krankenhausseelsorgerin, Verbandsvorsitzende * 21.2.1893 Hannover † 28.7.1952 Sundern (Sauerland) 1914–1916 Rot Kreuz-Helferin, 1920 Studium (Theol.) Greifswald, Berlin, Heidelberg, 1925 Lic.theol. und theol. Fakultätsexamen, 1925–1927 Gemeindehelferin Hannover, 1927 Doz. Christlich-soziale Frauenschule des Dt. Ev. Frauenbundes, Reisesekretärin ebd., 1929 2. Theol. Examen Hannover, 1932–1934 Studentinnenseelsorgerin Göttingen (vergütet mit einem landeskirchl. Studienstipendium), 1946 Einsegnung und bis 1951 Krankenhausseelsorgerin ebd., daneben 1927–1947 Lehrtätigkeit Christlich-soziales Frauenseminar des Dt.-Ev. Frauenbundes ebd., 1949 Klinikseelsorgerin

Fab – Fah

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Schwarmstedt, 1952 i. R. — erste Theologin LK Hannover, 1925 Mitgl., 1932–1934 Vors. Verband der Ev. Theologinnen in Deutschland, 1933–1947 Vors. Dt.-Ev. Frauenbund Hannover, 2. Vors. Ev. Frauenwerk der DEK (1948 Entlassung) — Teiln. 1925 Stockholm, 1927 Lausanne.

F Faber, Hermann, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (PT, ST, Ethik ) * 14.2.1888 Stuttgart † 14.4.1979 Tübingen 1906–1912 Studium (Theol., Philosophie) Tübingen, Berlin, 1912 Ordination, 1912/13 Vikar LK Württemberg, 1913 Lic.theol. Tübingen, 1913/1914 Studienreise in Deutschland, 1914–1921 Repetent Stift Tübingen, 1916–1918 Garnison- und Lazarettpfr. Tübingen, 1919–1922 Assistent Ev. Predigeranstalt und 1921/22 Pfr. Tübingen, 1921 Habil., Privatdoz. Tübingen, 1922 Marburg, 1923 aoProf. ebd. und oProf. Tübingen, 1946 Entlassung, 1949 Restitution, 1958 em., 1923–1958 auch Frühprediger, 1946 Leiter Zweigstelle Hilfswerk der EKD für Württemberg, seit 1947 Zweigstelle Landesverband der Inneren Mission für Südwürttemberg, Tübingen — 1923–1946 Direktor Ev. Predigeranstalt, Mitgl. in zahlreichen sozialpflegerischen Einrichtungen — seit 1914 Vorstand Gesellschaft für Religionspsychologie, Mithg. Archiv für Religionspsychologie, der Monatsblätter für Pastoraltheologie, Mithg. RGG, 2. Aufl. — Mitgl. 1933–1939 (Austritt) Reiter-SA, 1937 NSDAP — Theol. Ehrenpromotion: 1923 Marburg. Fabricius, Cajus, Theologe, Universitätslehrer (ST, Sozialethik, Konfessionskunde, Allgemeine Religionswissenschaft und Kulturphilosophie) * 16.8.1884 Graudenz † 5.8.1950 Hirschhorn/Neckar Seit 1903 Studium (Theol.) Heidelberg, Göttingen, Berlin, 1909 Lic.theol. und 1911 Habil., Privatdoz. Berlin, 1916–1918 Lehrbeauftr. Münster, 1917 Titularprof., 1920 Lehrauftrag Berlin (Sozialethik), 1921 nicht beamteter aoProf., Assistentenstellen, 1928 Oberassistent und 1935 Lehrstuhlvertr. (Konfessionskunde) ebd., 1935–1943 oProf. Breslau, Entlassung, zunehmende Erblindung — entscheidende Arbeiten auf dem Gebiet der Konfessionskunde, u. a. Oekumenisches Handbuch der christlichen Kirchen (1927), Förderer und seit 1928 Haupthg. der Urkundensammlung Corpus Confessionum. Die Bekenntnisse der Christenheit — mit anderen Kollegen Befürworter der Regierungsübernahme durch Adolf Hitler, DC, seit 1932 Mitgl. NSDAP, bis zur zweiten Hälfte der 30er Jahre pro-nationalsozialistische Arbeit in Wort und Schrift, nach zunehmender Kritik an der religionspolitischen Situation in Deutschland 1939 vorübergehend Haft, 1940 Parteiausschluss — Theol. Ehrenpromotion: 1922 Münster. Fahrenhorst, Wilhelm, Pädagoge, Studiendirektor, Bundesdirektor * 12.12.1873 Magdeburg † 19.5.1941 Studium (Theol., Pädagogik), 1902 Seminarlehrer Berlin, 1904 Münsterberg (Schlesien), 1906 Seminaroberlehrer Neuruppin, 1909 Seminardirektor Aurich, 1915 Studiendirektor und Leiter staatliches Lehrerseminar Spandau, 1923 Vorstandsmitgl. Branden-

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Fas – Fen

burger Hauptverein des Ev. Bundes, 1930–1939 Vors. ebd., seit 1924 Präsidiumsmitgl. Ev. Bund, seit 1925 Bundesdirektor im Präsidium Ev. Bund und geschäftsführender Vors. Ev. Bund, 1933/34 mit Friedrich Conze und Hermann Wolfgang Beyer Gesamtleitung Ev. Bund — stellv. Mitgl. Kirchensenat der Ev. Kirche der APU — Direktor Christl. Zeitschriftenverein Berlin, 1906–1915 Schriftleiter Ein deutsches Literaturblatt, 1929 Mithg. Wartburg. Fascher, Erich, luth. Theologe, Universitätslehrer (NT, Religionsgeschichte) * 14.12.1897 Göttingen † 23.7.1978 Berlin 1916–1923 Studium (Theol.) Göttingen, 1917/18 Unterbrechung durch Kriegsdienst (Sanitäter), 1921/22 Predigerseminar Erichsburg, 1923 Universitätsassistent und 1924 Lic.theol. und 1926 Habil. Göttingen, Assistent und Privatdoz. Marburg, 1930–1937 oProf. Jena, wegen Kritik an Alfred Rosenbergs Mythus des 20. Jahrhunderts 1937 Zwangsversetzung, 1938–1945 oProf. Halle, im Krieg auch Lazarettseelsorger, 1950 aus politischen Gründen Zwangsversetzung nach Greifswald, 1954–1964 Berlin (Humboldt-Universität) — 1936 Abwendung von den DC (Thüringer Richtung) — 1945 Mitbegründer CDU (Ost) in Halle, 1946 stellv. Vors. und 1948 Vors. CDU-Landesverband ebd., Fraktionsvors. Landtag Provinz Sachsen, wegen Kritik an SMAD und SED Verlust der Parteiämter. Feine, Hans Erich, Jurist, Universitätslehrer (Rechtsgeschichte, Handelsrecht, Kirchenrecht) * 21.3.1890 Göttingen † 6.3.1965 Tübingen Studium (Jura) Breslau, Freiburg im Breisgau, Berlin, Halle, 1913 Dr.jur., Kriegsdienst, 1918 Assistent Kirchenrechtliches Institut Berlin, 1920 Habil., Privatdoz. Breslau, 1922 oProf. Rostock, 1931–1945 und 1955–1958 (em.) Tübingen. Feine, Paul, Theologe, Universitätslehrer (NT, Religionswissenschaft der Gegenwart) * 9.9.1859 Golmsdorf bei Jena † 31.8.1933 Halle Seit 1879 Studium (Klassische Philologie, Theol.) Jena, Berlin, 1883 Dr.phil., 1884 Gymnasiallehrer Jena, 1886 Prinzenerzieher Neuwied/Rhein, 1889 Gymnasiallehrer Göttingen, private theol. und philosophische Forschungen, 1893 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Göttingen., 1894 oProf. Wien, 1907 Breslau, 1910–1927 (em.) Halle — Vermittler zwischen konservativer und kritischer Theologie — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte. Fendt, Leonhard, kath., dann ev.-luth. Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (PT, Dogmatik, Religionsgeschichte, Liturgiewissenschaft) * 2.6.1881 Baiershofen (Bayern) † 9.1.1957 Augsburg Seit 1901 Studium (kath. Theol.) München, 1905 Priesterweihe und bis 1911 Kaplan Krumbach, 1910 Dr.theol. Straßburg, 1911–1917 Subregens Priesterseminar der Diözese Augsburg in Dillingen (Schwerpunkt Liturgiewissenschaft), 1915 aoProf. Philosophisch-Theol. Hochschule (Dogmatik und Apologetik) ebd., 1917 Entscheidung zur Konversion, nach Lutherstudien bei Friedrich Loofs, Halle, dort 1918 Übertritt zur ev. Kirche und Pfr. Gommern bei Magdeburg, 1923 Magdeburg, 1926 Berlin, 1931 Habil., Privatdoz. und 1934–1945 oProf. Berlin, Universitätsprediger, 1946 Lehrstuhlvertr. Erlangen, nach Einspruch der bayerischen Kirchenleitung wegen seiner politischen Haltung im „Dritten Reich“ Emeritierung und 1950–1952 Theol. Lehrer Missions-

Fez – Fic

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haus Bad Liebenzell — seit 1930 Mithg. der Zeitschrift Monatsschrift für Pastoraltheologie — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Erlangen. Fezer, Karl, Theologe, Universitätslehrer (PT) * 18.4.1891 Geislingen (Steige) † 13.1.1960 Stuttgart Seit 1909 Studium (Theol.) Tübingen, Vikar, Repetent und Universitätsassistent ebd., 1919 Pfr. Stuttgart, 1922 Tübingen, 1926 aoProf., 1929 zugleich Frühprediger Tübingen, 1930–1956 (persönliches Ordinariat) oProf. und Ephorus Ev. Stift ebd., 1956–1959 oProf. ebd. — April bis Juni 1933 Vertrauensmann Ev. Fakultätentag für Verhandlungen über die Reichskirchenverfassung, Juli bis September 1933 Mitgl. Einstweilige Leitung der DEK — Mitgl. Glaubensbewegung DC bis zur Sportpalastkundgebung (November 1933), 1933 NSDAP — Theol. Ehrenpromotion: D.theol. Fichtner, Horst, Theologe, Mediziner, Oberkonsistorialrat * 3.9.1893 Dresden † 12.5.1961 Berlin 1914 Studium (Theol., Philosophie, Medizin) Leipzig, gleichzeitig Kriegsdienst, 1919 Ordination, 1920 Dr.phil. und Vikar Innere Mission Leipzig, 1921 Pfr. Leipzig, 1924 Dr.med., 1934 Studentenpfr. Dresden, 1935–1937 Mitgl. Landeskirchenamt ebd. und Hofprediger, 1940 Superintendent (mit der Amtsbezeichnung Propst) Lübben, 1943 Oberkonsistorialrat., bis 1945 geistl. Dirigent Konsistorium Berlin und Brandenburg, 1945–1961 Oberkonsistorialrat, 1945 Mitgl. Kirchenleitung Berlin-Brandenburg 1947 Lehrbeauftr. für kirchl. Sozialethik Theol.Fak. Humboldt-Universität Berlin und nebenamtl. Leiter Amt für Krankenhausseelsorge — 1938 Mitgl. CA für die Innere Mission, 1939 Leiter Gesamtverband der dt. ev. Kranken- und Pflegeanstalten, Geschäftsführer Konferenz ev. Krankenhausseelsorger, 1945 Vorstandsmitgl. Berliner Stadtmission, 1955 Vors. ebd. und Vorstandsmitgl. im Gesamtverband der Berliner Inneren Mission — 1933 Mitgl. DC, 1935 Landesleitung der DC, Austritt aus der Landesleitung der Reichsbewegung DC Sachsen — Mitgl. Lutherrat. Fichtner, Johannes, Theologe, Universitätslehrer, kirchlicher Dozent (AT) * 14.7.1902 Reichenbach (Oberlausitz) † 1.7.1962 Speyer Studium (Theol.) Breslau, Tübingen, 1929 Lic.theol. Breslau, 1930 Habil., Privatdoz. und Standortpfr. Greifswald, 1937 aplProf., 1939–1948 aoProf., später zugleich Studentenpfr., 1949-1962 oProf. (AT) KiHo Bethel, seit 1954 gleichzeitig Doz. Pädagogische Akademie Bielefeld, 1950-1955 Leiter KiHo Bethel — einige Jahre Leiter Betheler Studentenpfarramt und Vors. Dt. Studentenkonferenz — Mitgl. Gesellschaft für JüdischChristliche Zusammenarbeit — Theol. Ehrenpromotion: 1955 Münster. Ficker, Gerhard, Theologe, Universitätslehrer (KG, Historische Theologie) * 3.2.1865 Thonberg bei Leipzig † 11.4.1934 Kiel Studium (Theol.) Leipzig, 1889/90 Stipendiat Dt. Archäologisches Institut Rom, Dr.phil., 1892 Hilfsgeistlicher und Pfr. Sohland/Spree, 1893 Habil., Privatdoz. Halle, 1903 aoProf. ebd., 1906–1929 oProf. Kiel, Kriegsfreiwilliger — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Theologische Ehrenpromotion: D. Ficker, Johannes, luth. Theologe, Archäologe, Universitätslehrer (KG, Christliche Archäologie) * 12.11.1861 Leipzig † 19.6.1944 Halle.

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Fie – Fis

1880–1884 Studium (Theol., Kunstgeschichte) Leipzig, 1884 Predigerseminar St. Pauli und 1886 Dr.phil. Leipzig, bis 1889 als Stipendiat (Dt. Archäologisches Institut Rom) Forschungsreisen nach Spanien, Nordafrika, 1890 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Halle, 1892 aoProf. und 1900 oProf. Straßburg, 1918/19 vorübergehend Lehrtätigkeit Freiburg im Breisgau, 1919 persönliches Ordinariat und 1923–1929 oProf. Halle, Geh. Konsistorialrat — Vertreter der Luther-Renaissance, Hg. von Quellen zur Reformationsgeschichte, Entdecker der Frühvorlesungen Martin Luthers — 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft und 1919 Gesellschaft für Kirchengeschichte. Fiedler, Eberhard, Jurist, Rechtsanwalt * 19.1.1898 Köstritz † 29.5.1947 Ronneburg Studium (Jura, Nationalökonomie, Geschichte) München, Berlin, Jena, Dr.jur., 1924 Rechtsanwalt Reichsgericht Leipzig, 1929 wiss. Mitarb. Hans-Soldan-Stiftung (Standesorganisation der dt. Rechtsanwälte), 1935 hauptamtl. Rechtsberater des Präses der Bekenntnissynode der DEK, Leiter jur. Abt. Präsidium der Bekenntnissynode Bad Oeynhausen, 1936 Amtsniederlegung wegen Krankheit, 1945 Oberlandesgerichtsrat Gera — 1933 Kirchenvorstandsmitgl. Leipzig (St. Nicolai), Engagement in der BK: 1933 Rechtsberater Pfarrernotbund, 1934 Mitgl. Bruderrat LK Sachsen und Reichsbruderrat, Rat der DEK, jur. Mitgl. (als Vertreter von Wilhelm Flor) und Leiter Kanzlei der VKL I — 1931 Mitgl. Zentralvorstand Leipziger Mission — Teiln. 1934 Barmen (Arbeitsausschuss), Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Fiedler, Georg, Theologe, Pfarrer * 19.2.1888 Oranienbaum † 19.2.1949 Dessau Dr., 1912 Kreispfarrvikar Zerbst, 1913 Diakonus Güsten, zugleich Pfarrverwalter Osmarsleben, 1926 Pfr. Zerbst, 1927 zugleich stellv. Kreisoberpfr., 1929 Pfr. Dessau, 1945 zugleich Kirchenrat und stellv. Vors. Landeskirchenrat Dessau, 1947 Oberkirchenrat — Leiter Predigerseminar der BK für Anhalt in Dessau bis zur Auflösung 1937. Fiedler, Georg, Pfarrer, Landespropst, Universitätslehrer (PT) * 29.10.1891 Hoya (Hannover) † 17.11.1938 (Kiel) 1921–1932 Pfr. Oslo, Hannover, Freiburg/Elbe, Beverstedt Kr. Wesermünde, 1932 Landespropst (Generalsuperintendent) Celle, ohne Promotion und Habil. Herbst? 1935 Lehrstuhlverwaltung Kiel und seit 1936 oProf. ebd. — 1933 Mitgl. Landesführung DC Hannover. Fischer, Karl, Theologe, Pfarrer, Bruderratsvorsitzender * 22.3.1896 Chemnitz † 15.9.1941 Dresden 1914 Kriegsdienst und -gefangenschaft, 1918 Studium Basel, Leipzig, 1921 Ordination, 1920 Hilfsgeistlicher Schmiededorf und Kipsdorf, 1922 Pfr. Lauenstein, 1929 Dresden, 1938 Amtsbehinderung und Entlassung ohne Gehalt — Mitgl. BK: Landesbruderrat Sachsen, 1939 Vors. — Mitgl. Lutherischer Rat und Lutherrat — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Fischer, Martin, Theologe, Präsident, kirchlicher Hochschullehrer (PT) * 9.8.1911 Magdeburg † 3.3.1982 Berlin Studium Greifswald, Berlin, Halle, Vikar und Pfr. der BK, 1935–1938 Reisesekretär DCSV, Mitbegründer KiHo Berlin, 1937–1945 Leiter Studentenarbeit der BK, nach

Fis – Fle

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Kriegsende Doz., Leiter Kanzlei und Ephorus (Seelsorge an Studenten, Koordinierung des Lehrbetriebs) KiHo Berlin, 1950–1970 Prof. ebd., 1967–1979 Mitgl. Kirchenleitung LK Berlin-Brandenburg (West), 1970–1975 Präsident Kirchenkanzlei der EKU (Bereich West) — Mitarb. VKL II — 1945–1969 Vors. Ev. Akademikerschaft in Deutschland, 1947 Vors. Beirat Ost (1948 Stellvertreter des Vors.) der Ev. Studentengemeinden in Deutschland, 1957 Mitinitiator Weißenseer Arbeitskreis — Theol. Ehrenpromotion: D. DD. Fischer-Dorp, Ewald, Jurist, Gerichtspräsident * 2.10.1899 Frankfurt/Main † 5.2.1991 Niefern-Öschelbronn Dr.jur., 1925 Gerichtsassessor, 1926 Konsistorium Stettin, 1927 Konsistorialassessor ebd., 1928 Landeskirchenrat Landeskirchenamt Wiesbaden, 1934 Oberlandeskirchenrat Landeskirchenrat Nassau-Hessen, stellv. Leiter Landeskirchenkanzlei und Leiter des Finanzwesens, April 1939 Beurlaubung zur Dienstleistung Ev. Oberkirchenrat Berlin, Mai 1939 Übertritt als Oberkonsistorialrat zum Ev. Oberkirchenrat Berlin, Abordnung an das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, 1935 Mitgl. Finanzabteilung der DEK, 1942–1944 Finanzabteilung Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1943 Übernahme in das Reichswirtschaftsministerium, 1943 Beurlaubung zur komm. Tätigkeit in der Inspektion der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten, 1944 Ernennung zum Ministerialrat Reichswirtschaftsministerium, nach dem Krieg Tätigkeit Regierungsbezirk Stade, 1950 Regierungsrat, Vors. einer Spruchkammer im Wohnungswesen, 1951 Oberregierungsrat, Verwaltungsgerichtsdirektor Landesverwaltungsgericht Braunschweig, 1954 Präsident ebd., 1956–1963 (i. R.) Präsident Landessozialgericht Celle. Fleisch, Paul, Theologe, Vereinsgeistlicher, geistlicher Vizepräsident * 11.2.1878 Hamburg † 11.3.1962 Loccum 1904 Ordination und Hilfsgeistlicher Münchehagen, 1907 Hannover-Herrenhausen, 1908 Vereinsgeistlicher Landesverein für Innere Mission Hannover, 1911 Stiftsprediger Loccum, 1917 Konventualstudiendirektor ebd., 1924 Oberlandeskirchenrat Landeskirchenamt Hannover, 1932 Geistl. Vizepräsident ebd., 1933 Zwangspensionierung, 1935 Wiedereinsetzung, 1937 Rehabilitierung, 1937 Konventual, 1950 Prior Kloster Loccum — Vors. Engere Ev.-luth. Konferenz, 1934 Mitgl. Lutherischer Rat, 1936 stellv. Vors. und Mitarb. Sekretariat Lutherrat Berlin, 1945 Mitgl. Verfassungsausschuss ebd. — 1938 stellv. Vors. Martin-Luther-Bund Erlangen — Mitarb. RGG 3. Aufl. — Theol. Ehrenpromotion: 1924 Göttingen. Fleischer, Otto, Verlagsleiter, Herausgeber * 5.3.1903 Breslau † 3.2.1954 Stuttgart 1933–1945 Verlagsleiter Korn & Bergstadt Breslau, 1947 Mitarb. Hilfswerk der EKD, 1948 Lizenzträger Ev. Verlagswerk Stuttgart und Hg. Christ und Welt. Fleischmann, Karl Heinrich, Jurist, Kirchenpräsident * 14.1.1867 Freinsheim † 21.1.1954 Speyer Dr.jur., 1893 Bezirksassessor Lohr, 1901 Kaiserslautern, Präsidialsekretär Speyer, 1902 Regierungsassessor Augsburg, 1904 Bezirksamtmann Gunzenhausen, 1910 Regierungsrat Ansbach, 1914 München, 1915 Konsistorialdirektor, 1921–1930 Kirchenpräsident LK Pfalz — Theol. Ehrenpromotion: D.

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Flo – For

Flor, Wilhelm, Jurist, Reichsgerichtsrat * 23.5.1882 Oldenburg † 19.11.1938 Leipzig 1923–1933 Oberlandesgerichtsrat, jur. Hilfsarb., 1925 nebenamtl. rechtskundiges Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Oldenburg, 1931 Abordnung an das Reichsgericht Leipzig, 1933 Reichsgerichtsrat ebd. und Ausscheiden aus dem oldenburgischen Justizdienst — Begründer und Hauptvertreter des Bekenntnisrechts in den kirchl. Auseinandersetzungen seit 1933, 1935/37 Rede- und Schreibverbot — Mitgl. BK: Kreisbruderrat Leipzig, 1934 Landesbruderrat Sachsen, Reichsbruderrat, VKL I (wegen staatl. Verbots der Amtsausübung vertreten durch Eberhard Fiedler), Mitgl. Kammer für Rechtsfragen der DEK, 1937 Leiter Bekenntnissynode Sachsen — Mitgl. DVP (Vors. Landesverband Oldenburg), März 1933 Mitgl. NSDAP — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — Vors. Landesverband Oldenburg des Reichsbundes der Höheren Beamten. Foerster, Erich, ref. Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (KG, Religionsphilosophie, Religionsgeschichte), Publizist * 4.11.1865 Greifswald † 12.10.1945 Frankfurt/Main Studium (Theol., Jura) Marburg, Berlin, 1890/91 Vikar Schönbach (Sachsen), bis 1903 Mitarb. und bis Mitte der 30er Jahre Autor der Zeitschrift Die Christliche Welt, 1893 Pfr. Hirschberg (Schlesien), 1895–1935 Frankfurt/Main (dt.-ref. Gemeinde), 1907 Habil. Frankfurt/Main, dort KG-Vorlesungen an der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften, Lehraufträge im Zusammenhang mit Gründung einer KG-Bibliothek und dem Seminar ebd., nach Überführung der Akademie in die neue Universität Frankfurt/Main 1915–1934 als erster ev. Professor der Theologie der Stadt oHonProf. ebd., 1915–1925 Konsistorialrat, Mitgl. Frankfurter Kirchenleitung — Vertreter der liberalen Theologie, später Hinwendung zur dialektischen Theologie, kritische Haltung gegenüber dem Landeskirchentum, Veröffentlichungen zum Verhältnis von Staat und Kirche — Mitgl. der Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt, 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte, BK-Mitgl. — 1918 kurzzeitig DDP-Mitgl., NS-Gegner — Ehrenpromotion: 1905 D. Marburg, ca. 1920 Dr.phil.h.c. Frankfurt/ Main. Foerster, Werner, Theologe, Universitätslehrer (Reformierte Theologie) * 23.7.1897 Rheydt † 8.1.1975 Münster 1924 Studieninspektor ev.-theol. Studienhaus Hamannstift Münster, 1925 Habil. und Privatdoz. ebd., 1931 aoProf. ebd., 1934 Mitgl. BK, 1938–1945 deswegen erzwungener Übertritt in die Philosophische Fakultät (Lehrbeauftr. für Geschichte und Kultur des hellenistischen Ostens), 1949 erneut aoProf. Theol. Fakultät ebd., 1959–1965 (em.) oProf. und Direktor Seminar für Reformierte Theologie — Gründung und Leitung eines Gnosis-Kreises. Forck, Bernhard Heinrich, Theologe, Superintendent * 28.8.1893 Seehausen bei Bremen † 27.3.1963 Luckenwalde (Brandenburg) 1924 Bundeswart norddt. Männer- und Jünglingsbund, 1926 Pfr. Hamburg-Hamm und Horn, zwischen 1937 und 1940 mehrmals Maßregelungen, u. a. 1938 wegen „Gebetsliturgie“, 1950 Superintendent Luckenwalde — 1945–1948 Vizepräses Synode LK Hamburg — Mitgl. BK: Bruderrat Hamburg, 1936 VKL II — 1951 Beauftragter für

For – Fre

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Männerarbeit LK Berlin-Brandenburg — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Forsthoff, Heinrich, Theologe, Propst * 1.2.1871 Gruiten (Rheinland) † 17.6.1942 Düsseldorf Seit 1890 Studium Bonn, Tübingen, Straßburg, 1897 Ordination Mülheim/Ruhr, pfarramtl. Hilfsdienst 1897 Wansleben, Mülheim/Ruhr, 1900 Beeck, 1901 Pfr. Laar bei Duisburg, 1906–1934 Mülheim/Ruhr, 1910 Dr.phil. Tübingen, 1918 Lic.theol. Bonn, 1933 Leiter Ev. Akademie Bonn, 1934 theol. Hilfsarb. Konsistorium, 1934–1936 Propst (stellv. Bischof bzw. Landespfr. des neuen Bistums Köln-Aachen), 1934 Geistl. Minister in der Reichskirchenregierung, 1934 Präses Provinzialsynode PK Rheinland — DC — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Bonn. Frenssen, Gustav, Theologe, Schriftsteller * 19.10.1863 Barlt (Holstein) † 11.4.1945 Barlt (Holstein) Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, Kiel, 1890–1902 Pfr. Hennstedt und Henne, seit 1906 freier Schriftsteller Meldorf, Blankenese, seit 1920 Barlt — Ehrensenator Reichsverband Dt. Schriftsteller, 1912 vorgeschlagen für den Nobelpreis, Vertreter eines völkischen Schicksalsglaubens (Der Glaube der Nordmark, 1936) — NS-Anhänger — Ehrenpromotion: 1933 Heidelberg. Fretzdorff, Otto, Jurist, Konsistorialpräsident * 19.12.1881 Stralsund † 21.11.1950 Magdeburg 1900 Studium (Jura) Leipzig, Greifswald, 1907 Dr.jur., seit 1910 im jur. Kirchendienst der Ev. Kirche der APU, 1918–1923 Konsistorialrat Ev. Konsistorium Brandenburg in Berlin, 1923–1930 Ev. Konsistorium PK Danzig-Westpreußen, 1925 Oberkonsistorialrat, 1936 Konsistorialpräsident Magdeburg und 1936/37 Vors. Finanzabteilung, 1945 i. R. und Übernahme der jur. Dirigentenstelle Konsistorium ebd., 1946 Oberkonsistorialrat ebd. Freudenberg, Adolf, Jurist, Theologe, Pfarrer * 4.4.1894 Weinheim/Bergstraße † 7.1.1977 Bad Vilbel 1914 Kriegsdienst, 1918 Studium (Jura) Heidelberg, Freiburg im Breisgau, Dr.jur., 1922–1935 im Auswärtigen Dienst, Legationsrat Auswärtiges Amt (ausgeschieden wegen „nichtarischer“ Ehefrau), Studium (Theol.) Bethel, Berlin, Basel, Anschluss an die BK, 1937 Ausschluss vom Studium an allen dt. Hochschulen, Redeverbot, Haft, 1938 Lehrvikariat Neustadt/Dosse, 1938–1939 Mitarb. Hilfsstelle für „nichtarische“ Christen („Büro Grüber“) Berlin, 1939 Ordination, Auswanderung nach England, Hilfsgeistlicher London, Koordination, Aufbau und Organisation des Sekretariats für ökumenische Flüchtlingshilfe des ÖRK, 1939 Übersiedlung mit dem Sekretariat nach Genf, bis 1947 Leiter der Flüchtlingshilfe ebd., dann Rückkehr nach Deutschland, 1948–1959 Pfr. Flüchtlingsgemeinde Heilsberg bei Bad Vilbel — ev. Vorstandsmitgl. Dt. Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, 1951 Gründung Ev. Arbeitskreis für Dienst an Israel, Initiierung der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen beim Dt. Ev. Kirchentag. Frey, Hellmuth, Theologe, Pfarrer, kirchlicher Dozent (AT, PT) * 20.12.1901 Torri † 27.12.1982 Bethel Studium (Jura, Theol.) Dorpat, 1923 Mag.theol., 1927 „Pastor Diakonus“ Dorpat,

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Fre – Fri

1930 Pfr., Leiter Innere Mission Dorpat, 1931–1939 Doz. Theol.-Philosophisches Lutherinstitut ebd., 1939 Aussiedlung aus dem Baltikum, 1941 Pfr. Lissa bei Posen, Militärdienst in Frankreich, Belgien und Holland, Kriegsgefangenschaft in Großbritannien, 1945 Doz. Theol. Schule für Kriegsgefangene Norton Camp (England), 1946–1963 Doz. (AT) Theol. Schule Bethel, 1946–1967 Pfr. Klinik für psychisch kranke Männer Morija, Bethel — Mitgl. Hauptvorstand Dt. Ev. Allianz, Mitbegründer Bekennntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“. Freytag, Walter, Theologe, Missionsdirektor, Universitätslehrer (Missionswissenschaft, ökumenische Beziehungen) * 28.5.1899 Neudietendorf (Thüringen) † 24.10.1959 Heidelberg Studium (Theol., Philosophie) Tübingen, Marburg, Halle, 1925 Dr.phil., Hilfsprediger, 1926 Sekretär, 1928 Direktor Dt. Ev. Missions-Hilfe Berlin, 1929–1953 Hanseatischer Missionsdirektor mit Sitz in Hamburg, 1929 Lehrbeauftr. (Missionswissenschaft) ebd. und seit 1930 auch Kiel (1944/45 Lehraufträge außer Kraft gesetzt), 1947 HonProf. Hamburg und Kiel, 1948 nebenamtl. Doz. KiHo, 1953 oProf. Hamburg (Missionswissenschaft und ökumenische Beziehungen) — 1938 Mitgl. Kolonial-Institut Universität Hamburg, Aufbau Internationale Missionsakademie Hamburg, Vors. Dt. Ev. Missionstag und 1946 zugleich Dt. Ev. Missionsrat, 1954 Vors. Studienabteilung ÖRK und 1958 Vizepräsident Internationaler Missionsrat, Mitgl. Religionswiss. Gesellschaft — eine der ltd. Persönlichkeiten bei der Vereinigung von Internationalem Missionsrat und ÖRK — Mitarb. RGG 3. Aufl. — Theol. Ehrenpromotion: 1950 Tübingen. Frick, Constantin, Theologe, Pfarrer, Präsident * 5.3.1877 Magdeburg † 19.2.1949 Bremen 1895–1898 Studium (Theol.) Halle, Greifswald, 1902 Ordination und Hilfsprediger Cannes (Frankreich), 1903 Elberfeld, 1904 Geschäftsführer Verein „Philadelphia“ Bad Godesberg, 1905 Inspektor Innere Mission Bremen, zeitweise Präsident, 1916–1947 Vorsteher Diakonissenanstalt Bremen, zugleich bis 1946 Pfr. Bremen, 1934–1946 Präsident CA für die Innere Mission (als Nachfolger von Karl Themel) — 1914–1919 ltd. Mitarb. Zentralhilfsausschuss der bremischen Wohlfahrtsorganisationen und der Freien Vereinigung für Kriegswohlfahrt, 1919 Mitgl. Hauptausschuss Dt. Verein für öffentliche und private Fürsorge, 1924 Vors. Theol. Berufsarbeiterkonferenz der Inneren Mission und Vorstandsmitgl. CA für die Innere Mission — 1945 Vors. Verfassungsausschuss LK Bremen. Frick, Heinrich, Theologe, Universitätslehrer (Missionstheologie, Allgemeine Religionswissenschaft, PT, ST) * 2.11.1893 Darmstadt † 31.12.1952 Marburg Studium (Theol., Religionswissenschaft) Gießen, Tübingen, 1917–1919 Pfarrassistent Darmstadt, 1919 Dr.phil. Gießen, 1919 Habil., Privatdoz. Darmstadt (TH), 1921 Umhabil., Privatdoz., 1924 aoProf. und oProf. Gießen (PT), seit 1926 (ST) ebd., 1929 Marburg, Direktor der Religionskundlichen Sammlung, 1947/48 als Rektor Engagement für den Wiederaufbau der Universität (u. a. Unterbringung der Stipendiatenanstalt und Religionskundlichen Sammlung im Landgrafenschloss) — Mitgl. Verbandsausschuss dt. ev. Missionskonferenzen, Vors. International Association for the History of Religions — Teiln. 1945 Treysa — Theol. Ehrenpromotion: D.theol.

Fri

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Frick, Robert, Theologe, Pfarrer, kirchlicher Dozent (KG, Griechisch) * 3.9.1901 Charlottenburg † 13.2.1990 Düsseldorf 1920–1924 Studium Tübingen, Berlin, 1926 Ordination Wittenberg, Lic.theol. und Studieninspektor Predigerseminar ebd., 1928 Pfr. Bad Saarow, 1931–1939 Doz. Theol. Schule Bethel, 1939–1945 Brüderpfr. Diakonenanstalt Nazareth, 1940 Vertretung von Paul Braune in Lobetal, 1943 Kriegsdienst Reservelazarett Bethel, 1945 Doz. KiHo Bethel, bis 1948 deren Leiter, 1949–1969 Direktor Diakonissenanstalt Kaiserswerth — nach dem Krieg Vors. Ausschuss zur Wiederherstellung eines an Schrift und Bekenntnis gebundenen Pfarrerstandes — 1949–1968 Mitgl. Vorstand Diakonisches Werk Rheinland, stellv. Vors. Frauenhilfe in Deutschland, Vorstandsmitgl. der von Bodelschwinghschen Anstalten, Theol. Prüfungs-Ausschuss und Öffentlichkeitsausschuss LK Rheinland — Hg. Monatsschrift für Pastoraltheologie, Mitarb. RGG 3. Aufl. — Theol. Ehrenpromotion: 1947 Dr.theol. Münster. Fricke, Otto, Theologe, Pfarrer * 28.2.1902 Heinebach Kr. Melsungen † 8.3.1954 Frankfurt/Main Studium Göttingen, Halle, Lic.theol., 1926 Ordination und Hilfspfr. Kassel, 1927 Pfr. Bockenheim, 1929–1954 Frankfurt/Main und Hochschulpfr. im Nebenamt, 1934 Beurlaubung, in den folgenden zwei Jahren zwei Dienststrafverfahren und Haft, zwischen 1937 und 1940 mehrmals Maßregelungen, u. a. 1938 wegen „Gebetsliturgie“, 1942–1944 Kriegsdienst, 1945–1947 Mitgl. Vorläufige Kirchenleitung Frankfurt/ Main mit dem Titel Stadtpfr., Mitgl. Verbindungsausschuss der Teilkirchen der ehemaligen Landeskirche Nassau-Hessen, 1947–1950 Mitgl. Kirchenleitung LK HessenNassau (mit dem Titel Oberkirchenrat), 1948 Eden Theological Seminary Webster/ Grove — Mitgl. BK: 1934 Sprecher Pfarrernotbund Frankfurt, Mitgl. Landesbruderrat Nassau-Hessen (Referent für Jungtheologen), Reichsbruderrat, 1936–1938 VKL II — Teiln. 1934 Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa, 1948 Eisenach — 1945–1954 Bevollmächtigter Hilfswerk der EKD (Hauptbüro HessenNassau), 1950 nebenamtl. Sachbearbeiter für Diakonie und Werke, 1951 stellv. Mitgl. Verwaltungsrat Hilfswerk der EKD, Begründer der Bewegung der Ev. Baugemeinden — Theol. Ehrenpromotion: DD. Friedrich, Gerhard, Theologe, Universitätslehrer (NT, Biblische Theologie) * 20.8.1908 Jodszen (Ostpreußen) † 18.1.1986 Kiel 1928–1932 Studium Königsberg, Marburg, Tübingen, Assistent Tübingen, bis 1933 Pfr. Ostpreußen, 1933–1935 Assistent bei Gerhard Kittel, Mitarb. am Wörterbuch zum Neuen Testament Tübingen, 1935/36 Pfr. und Inspektor Predigerseminar der BK Blöstau (Ostpreußen), 1936 Ordination, 1939 Dr.theol. Tübingen, 1946/47 Leiter Theol. Schule für Kriegsgefangene Norton Camp (England) und Doz. (NT), 1947 Repatriierung und Doz. (NT) KiHo Bethel, 1953 aoProf. Kiel, 1958 oProf. (Biblische Theologie) Erlangen, 1968–1976 Kiel — 1948–1979 Hg. Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament — Teiln. 1946 Treffen des Planungsausschusses für die Jugendleiterkurse und Mitgl. des Auswahlkomitees für den Jugendleiterkurs Norton Camp — Theol. Ehrenpromotion: D. Fritz, Alfred Johannes, Pfarrer, Verbandsdirektor * 26.9.1886 Stuttgart † 26.1.1963 Berlin

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Fri – Fuc

1908 Vikar, 1912 Pfr. Butterfelde Kr. Königsberg (Neumark), 1916 Missionsinspektor Bremen, 1922 Pfr. Frankfurt/Main, 1927 zweiter Pfr. und Leiter Mädchenheime der Diakonissenanstalt Teltow, seit 1939 zugleich Leiter Gesamtanstalt — 1932 geschäftsführender Direktor Ev. Reichs-Erziehungsverband, 1945 Mitgl. Beirat des CA für die Innere Mission, 1948 des Vorstandes ebd. Fritze, Georg, Theologe, Pfarrer * 1.8.1874 Magdeburg † 3.1.1939 Köln 1900 Ordination und Hilfsprediger Charleroi, 1902 Pfr. ebd., 1903 Groß-Wanzleben, 1904 Nordhausen, 1916 Köln — Mitgl. BK — Mitgl. SPD, Sprecher der Religiösen Sozialisten in Westdeutschland. Frommel, Otto, Theologe, Pfarrer, Schriftsteller, Universitätslehrer (PT) * 14.5.1871 Heidelberg † 31.7.1951 Heidelberg 1891–1895 Studium (Theol., Geschichte, Musikwissenschaft) Erlangen, Heidelberg, Berlin, 1895 Hilfsprediger Leipzig, 1897 Hofvikar, 1901 Hofdiakon und 1906 Hofprediger Karlsruhe, 1898 Dr.phil. Heidelberg, 1907 Stadtpfr. und Lehrbeauftr. Heidelberg (PT-Seminar der Universität), 1912 Habil., aoProf. und 1918–1937 oHonProf. ebd., 1928 Kirchenrat und bis 1937 Mitgl. Kirchenleitung LK Baden — vor der Jahrhundertwende Gründungsmitgl., 1907 erster und 1917 zweiter Vors. der Landeskirchlichen Vereinigung, 1914–1932 ihr Vertreter in der Synode LK Baden — Vertreter der liberalen Theologie, homiletische und belletristische Publikationen — 1898 Mitgl. NationalSozialer Verein — BK-Mitgl. — Befürworter der Weimarer Demokratie, NS-Gegner — Theol. Ehrenpromotion: 1909 Lic.theol. Heidelberg, 1915 Dr.theol.h.c. Heidelberg. Fuchs, Emil, Theologe, Universitätslehrer (ST, Religionswissenschaft) * 13.5.1874 Beerfelden (Odenwald) † 13.2.1971 Berlin (Ost) 1894–1897 Studium (Theol.) Gießen, Militärdienst, 1898/99 Predigerseminar Friedberg (Hessen), 1899 Vikar Brauerschwend, 1900 Pfarrassistent Lampertheim, Lic.theol., 1902/03 Vikar Manchester (dt. Gemeinde), 1903 Repetent Gießen, Mitarb. der Zeitschrift Die Christliche Welt, 1904 Vikar Arheilgen, 1905 Pfr. Rüsselsheim, Tätigkeiten in der Volksbildungsbewegung, zeitweise führendes Mitgl. der dt. Quäkergemeinde, 1918 Pfr. Eisenach, 1930–1933 Prof. Pädagogische Akademie Kiel, Entlassung aus dem Staatsdienst aus politischen Gründen, Verhaftung, Gelegenheitsarbeiten, 1943 Emigration nach Vorarlberg (Österreich), nach vergeblichem Bemühen um einen Lehrstuhl im Westen und 1948/49 Gastvorlesungen in den USA, 1949 Übersiedlung in die DDR, 1949–1958 oProf. Leipzig, dort Begründer und Leiter Religionssoziologisches Institut, Engagement für eine „Koexistenz von Staat und Kirche in der DDR“ — beeinflußt von Friedrich Naumann, ca. 1918 Begründer der thüringischen Gruppe Bund Religiöser Sozialisten, 1926–1930 deren Landesvors. — 1921 SPD-Mitgl., 1945 Engagement für die hessische SPD, 1950 Mitgl. Friedensrat der DDR, Ehrenmitgl. CDU (Ost) — 1958 Mitbegründer und Mitgl. Christliche Friedenskonferenz Prag (Fortsetzungsausschuss) — Engagement für inhaftierte Kirchenangehörige in der DDR. Fuchs, Ernst, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (NT) * 11.6.1903 Heilbronn/Neckar † 15.1.1983 Langenau bei Ulm 1922–1927 Studium (Jura, dann Theol.) Tübingen, Marburg, Vikar LK Württemberg, 1930/31 Lic.theol (Marburg), 1931–1951 Pfr. Winzerhausen und 1938–1951 Oberas-

Fül – Gab

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pach, 1932 Habil., Privatdoz. Bonn, nach kurzfristiger SPD-Mitgliedschaft (Februar bis September 1933) Entzug der akademischen Lehrbefugnis, 1946/47 Lehrstuhlvertr. Marburg, 1947 Zuerkennung der akademischen Lehrbefugnis (ohne Stelle) Bonn, 1949 Doz. und 1953 aoProf. Tübingen, 1955 Prof. KiHo Berlin, 1961–1970 oProf. Marburg — Mitgl. Kirchl-theol. Sozietät Württemberg — Theol. Ehrenpromotion: Marburg 1947. Füllkrug, Gerhard, Theologe, Pfarrer * 6.7.1870 Krotoschin/Provinz Posen † 11.11.1948 Neinstedt (Harz) Studium Tübingen, Berlin, Erlangen, Halle, 1897 Ordination, 1899 Lic.theol. Jena, 1900 Pfr. Bentschen (Provinz Posen), 1915/16 Kassel, 1916–1932 Geschäftsführender Sekretär CA für die Innere Mission und Leiter Komitee für Seemannsmission ebd., 1918 Mitbegründer und Leiter Ausschuss für Volksmission, 1923 Geschäftsführer der neu gegründeten Kontinentalen Konferenz für Innere Mission und Diakonie, 1925 Geschäftsführer Dt. Ev. Verband für Volksmission, Geschäftsführer Wichern-Verlag, 1932 i. R. — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss, Beisitzer Präsidium Dt. Ev. Kirchentag — Redakteur Zeitschrift Die Innere Mission — Theol. Ehrenpromotion: 1922 Berlin. Fürle, Günther, Jurist, Vizepräsident * 26.7.1899 Breslau † 17.1.1978 Memmingen 1917–1920 Studium (Jura) Breslau, 1917–1919 unterbrochen durch Kriegsdienst, 1923 Dr.jur. Breslau, 1924–1929 Assessor Breslau, 1928 Beurlaubung aus dem Staatsdienst als komm. Hilfsreferent Konsistorium Breslau, Konsistorialrat, 1929 komm. Hilfsreferent Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1933 Oberkirchenrat und Dirigent ebd., 1933 komm. weltl. Vizepräsident Konsistorium Breslau, 1935 betraut mit der komm. Wahrnehmung des Amtes des Konsistorialpräsidenten ebd., 1936 Leiter Oberrechnungsamt des Ev. Oberkirchenrats und der DEK Berlin, 1938 stellv. Vors. der dortigen Finanzabteilung, Direktor Kirchenkanzlei der DEK, 22.2.1945 Amtsenthebung durch den Staatssekretär im Reichskirchenministerium Hermann Muhs, 1946 i. R., gleichzeitig komm. Beauftragter für die Ostpfarrerversorgung, 1947 Rechtsanwalt Memmingen, 1954 i. R.

G Gablentz, Otto Heinrich von der, Nationalökonom, Universitätslehrer (Soziologie, Theorie der Politik, Wissenschaft von der Politik) * 11.9.1898 Berlin † 27.4.1972 Berlin Studium (Staatswissenschaften) Berlin, Freiburg im Breisgau, Dr.rer.pol. ebd., 1925– 1934 Referent Statistisches Reichsamt, Entlassung aus politischen Gründen, Abteilungsleiter bei der Wirtschaftsgruppe Chemische Industrie, 1948 Abteilungsleiter (Abt. Theorie der Politik) und 1955–1959 Leiter Deutsche Hochschule für Politik (fortgeführt als Otto-Suhr-Institut der Freien Universität), zugleich 1949 Lehrbeauftr., 1953 aoProf. und 1959–1966 (em.) oProf. Berlin (Freie Universität) — 1945 Mitgl. Rat der Ev. Kirche der APU und Beirat Ev. Oberkirchenrat Berlin — 1950–1958 CDU-Abgeordneter Berlin — seit 1960 Mithg. Politische Vierteljahresschrift — Teiln. 1948 Eisenach, Amsterdam (EKD-Delegierter).

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Gab – Gau

Gabriel, Walter, Theologe, Pfarrer * 5.10.1887 Oberschmon Provinz Sachsen † 27.8.1983 Halle 1912 Pfarrverweser Koßdorf, Langenrieth und Hilfsprediger Zeitz, 1915 Pfr. Draschwitz bei Zeitz, 1918 Lazarettseelsorger Magdeburg, bis Kriegsende freiwilliger Feldgeistlicher, 1921 Seemannspfr. Cuxhaven, 1923–1962 Pfr. Halle, Domprediger, Beauftragter der BK für Volksmission, 1937/38 Schutzhaft, 1940–1943 KZ Dachau, Kriegsdienst — Mitgl. BK: 1933 Jungreformatorische Bewegung, Pfarrernotbund, 1934 Bruderrat PK Sachsen, Vors. Bezirksbruderrat Halle — Mitgl. CSVD — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Galling, Kurt, Theologe, Archäologe, Universitätslehrer (AT, Biblische Archäologie) * 8.1.1900 Wilhelmshaven † 12.7.1987 Tübingen 1918–1922 Studium (Theol., später Klassische Archäologie) Berlin, Jena, dazwischen kurzer Kriegsdienst, 1921 Lic.theol Jena, 1922/23 Domkandidatenstift Berlin, 1923 Dr.phil. Jena, 1924–1928 Assistent Institutum Judaicum Berlin, 1925 Habil., Privatdoz. ebd., 1928 Oberassistent und 1930 aoProf. Halle, zwischen 1926 und 1938 mehrfach Grabungsleiter in Syrien und Palästina, 1930 als komm. Direktor Palästina-Institut Jerusalem, 1939 und 1943 freiwilliger Kriegsdienst, dazwischen 1940 Lehrtätigkeit, 1945 Entlassung in Halle, Pfr. ebd., 1946 oProf. Mainz, 1955 aoProf., persönliches Ordinariat Göttingen, 1957 oProf. ebd., 1962–1968 (em.) Tübingen — Mitgl. Society of Biblical Literature and Exegesis (USA), Dt. Archäologisches Institut Rom, Dt. Palästinaverein zur Erforschung Palästinas — Mitgl. 1933/34 kurzfristig SA, 1940 NSDAP — Theol. Ehrenpromotion: 1934 Bern. Gauger, Joseph, Theologe, Schriftleiter * 2.4.1866 Winnenden (Württemberg) † 1.2.1939 Elberfeld Lehrer Dürnau bei Bad Boll, 1889 Studium (Jura, dann Theol.) Tübingen, 1893 Vikar Mägerkingen und Großheppach (Remstal), 1898 Inspektor Ev. Gesellschaft für Deutschland Elberfeld, seit 1907 deren Direktor, seit 1898 Leiter Buchhandlung der Ev. Gesellschaft für Deutschland, seit 1906 Mithg., 1910–1934 Hg. der Wochenschrift Licht und Leben, Hausdurchsuchungen und Verhaftungen, 1934 Streichung aus der Berufsliste der Schriftleiter, 1939 Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer — seit 1911 Vorstandsmitgl. Gnadauer Verband, seit 1921 Vors. Ev. Sängerbund, 1921 Mitgl. Verfassunggebende Versammlung der Ev. Kirche der APU. Gauger, Martin, Jurist * 4.8.1905 Elberfeld † 13.7.1941 Sonnenstein bei Pirna 1925–1930 Studium (Rechts- und Wirtschaftswissenschaften) Tübingen, Kiel, London, Berlin, Breslau, Referendar und Assessor an Gerichten im rheinisch-westfälischen Industrierevier, 1934 Entlassung aus dem Staatsdienst wegen Verweigerung des Eides auf Hitler, Dr.jur., 1935 Mitarb. VKL I, 1936 Justitiar im Sekretariat des Lutherrates (Berlin), seit 1939 Kontakt zum Widerstand, Beziehungen zum Dt. Klub von Berlin und der Staatswiss. Gesellschaft, Beteiligung an der Gründung des Kreisauer Kreises, 1940 Kriegsdienstverweigerung, Flucht in die Niederlande, nach dem Einmarsch der dt. Wehrmacht mißglückter Fluchtversuch über Deutschland in die Schweiz zu gelangen, Schussverletzung, zunächst Haft Düsseldorf-Derendorf, 1941 KZ Buchenwald, Juni Verlegung in die Tötungsanstalt Sonnenstein.

Gef – Gen

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Gefaeller, Heinz, Jurist, Konsistorialpräsident * 16.8.1904 Tapiau (Ostpreußen) † 28.6.1987 Bonn Dr.jur., 1931 Konsistorialassessor Berlin, 1933 Magdeburg, Königsberg und Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1936 Konsistorialrat Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1941 Mitgl. ebd., 1943 Konsistorialpräsident Königsberg, 1945 Oberkonsistorialrat und Finanzdezernent Ev. Oberkirchenrat Berlin, zugleich Finanzdezernent Kirchenkanzlei der EKD, Berliner Stelle, 1946 Mitgl. Finanzbeirat der EKD, 1956 Leiter Berliner Abt. im Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen. Geiger, Hannsludwig (Pseudonym: Gottfried Sartorius), Journalist, Schriftsteller * 27.8.1902 Stettin † 8.12.1980 Seeheim an der Bergstraße Dr.phil., Redakteur Greifswalder Zeitung und Reichsbote bis zu dessen Verbot 1936, danach Pressereferent Sekretariat Lutherrat Berlin, während des Zweiten Weltkrieges Mitarb. Kulturredaktion Deutsche Allgemeine Zeitung, nach Kriegsende Gründer Zweigstelle Erich Schmidt-Verlag München — 1953–1967 Hg. Ev. Literaturbeobachter, 1954–1957 Mitarb. literarische Leitung Dt. Buchgemeinschaft Darmstadt, Vorstandsmitgl. Bayerischer Presseverband und Vors. Ev. Presseverband Hessen und Nassau. Geisendörfer, Robert, Theologe, Pfarrer, Medienbeauftragter * 1.9.1910 Würzburg † 25.2.1976 Frankfurt/Main Studium (Theol.) Würzburg, Tübingen, 1937–1947 Pfr. Brannenburg, 1962 Kirchenrat, 1947–1976 Direktor Ev. Presseverband für Bayern in München — u. a. Hg. Sonntagsblatt, 1957–1959 Vors. Konferenz der Ev. Rundfunk- und Fernseharbeit in Deutschland, 1960 Fernsehbeauftragter der EKD, 1968 Geschäftsführer Ev. Presseverband für Deutschland und 1968–1973 Gemeinschaftswerk der Ev. Presse, 1973–1976 Direktor Gemeinschaftswerk der Ev. Publizistik, Schatzmeister World Association for Christian Communication (WACC). Geissler, Bruno, Theologe, Pfarrer, Schriftleiter * 9.2.1875 Berlin † 12.12.1961 München Seit 1893 Studium Berlin, Halle, Berliner Stadtmission, 1900 Superintendentialvikar Wallern bei Wels (Österreich), 1901 Ordination und Pfr. ebd., 1902 Banja Luka (Bosnien), 1907 Berlin, 1915 Berufung zum Feldgeistlichen in die Abt. des Militäroberpfarrers beim Generalgouverneur, Leitung von Soldatenwohnheimen, 1916 Entlassung aus dem Militärdienst, Referent Kulturabteilung der Verwaltung und geistl. Leitung Soldatenheim Warschau, Ernennung zum Konsistorialrat Konsistorium Warschau, 1918 Rückkehr nach Leipzig — 1911–1939 Generalsekretär Gustav-Adolf-Verein Leipzig, 1945 i. R. — Mitgl. VDSt — Leitung der von Reinhard Mumm gegründeten sozialwissenschaftlichen Studentenvereinigung Halle — zweiter Vors. CDU-Landesverband Sachsen-Anhalt — 1919–1939 Schriftleiter Gemeindeblatt Unsere Kirche, ab 1953–1955 Hg. der Zeitschrift Die Evangelische Diaspora — Teiln. 1925 Stockholm — Theol. Ehrenpromotion: 1922 Wien, 1938 Prof. ehrenhalber der ref. Fakultät Debrecen (Ungarn). Gennrich, Paul, Theologe, Hochschullehrer * 1865 Zachan (Pommern) † 1946 Wernigerode (Harz) 1887 Erzieher und Prediger Oldenburg, 1888 Ordination und Prediger Schloss Erlaa (Wien), Promotion, 1896 Privatdoz. Berlin, 1899 Direktor Predigerseminar Dembowalonka (Westpreußen), 1906 Konsistorialrat Berlin, 1907 oProf. Breslau und zugleich

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Gen – Ger

Konsistorialrat im Nebenamt ebd., 1911 Generalsuperintendent des südöstl. Bezirks der PK Sachsen, 1917 Generalsuperintendent PK Ostpreußen und HonProf. Königsberg, Vors. Ev. Konsistorium Königsberg, Hofprediger, 1933 i. R. — Mitgl. Kirchensenat der Ev. Kirche der APU, Dt. Ev. Kirchenbundesrat, Zentralvorstand Gustav-Adolf-Verein — Theol. Ehrenpromotion: D. Gensichen, August, Konsistorialpräsident * 13.8.1863 Arendsee (Altmark) † 30.6.(5.)1948 Arendsee 1900 Konsistorialrat Stettin, dann Magdeburg, 1920 Oberkonsistorialrat ebd., dann Berlin, 1925 Konsistorialpräsident ebd., 1933 i.R — Theol. Ehrenpromotion: D.theol.h.c. Gerber, Hans, Jurist, Universitätslehrer, Hochschullehrer (öffentliches Recht, Staats- und Völkerrecht) * 29.9.1889 Altenburg (Thüringen) † 16.10.1981 Bad Krozingen Studium (Jura) Heidelberg, München, Berlin, Jena, 1919 Hauptverwaltung Dt.nationaler Handlungsgehilfenverband Berlin, Dr.jur., 1923 Privatdoz. Marburg, 1927 aplProf. ebd., 1929 oProf. Tübingen, 1934 Leipzig, 1941 Freiburg im Breisgau, 1957 em. — 1934–1941 Vors. Gustav-Adolf-Verein, 1946 Mitarb. Geschäftsführung Zentralbüro des Ev. Hilfswerks Karlsruhe und Freiburg im Breisgau, 1947–1948 Leitung Außenstelle Assenheim des Hilfswerks der EKD — NSKK-Scharführer, 1937 Mitgl. NSDAP und NSLB — Teiln. 1936 Ev. Woche der Wiener Universität — Theol. Ehrenpromotion: Dr.theol.h.c. Gerhardt, Martin, Theologe, Universitätslehrer (KG) * 1.12.1894 Berlin † 27.5.1952 Göttingen 1913–1920 Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, dazwischen 1914–1919 Kriegsfreiwilliger, 1921 Vikar Potsdam, 1922 Lic.theol. Berlin, Habil., Privatdoz. Erlangen, vorübergehend Sekretär Christl. Bund für Gasthausangestellte Berlin, Abbruch der Universitätslaufbahn, Orientierung auf allgemeine Geschichte, 1923 Aufbau Archiv Rauhes Haus Hamburg, 1931–1937 Aufbau Fliednerarchiv und Fachbücherei für Frauendiakonie bei den Kaiserswerther Anstalten Kaiserswerth, seit 1935 Rückkehr zur akademischen Laufbahn, 1937–1945 oProf. Göttingen, seit 1939 Offizier, 1946 Ausscheiden aus der Universität, Tätigkeit bei der Inneren Mission, 1947–1952 erneut oProf. Göttingen — 1933–1936 Mitgl. DC, 1933–1935 NSDAP — Verfasser von Darstellungen aus dem Bereich der Inneren Mission. Gerstein, Kurt, Ingenieur * 11.8.1905 Münster † 25.7.1945 Paris Studium (Bergbau) Aachen, Marburg, Berlin, Anschluss an CVJM, Schülerbibelkreise, 1931 Diplom-Ingenieur, 1935 Bergassessor, 1933 Mitgl. NSDAP, um den Staat Hitlers von innen zu bekämpfen, Protest gegen die Auflösung ev. Jugendverbände, Anschluss an die BK, 1935 Bergassessorexamen, 1936 Ausschluss aus der NSDAP (später Umwandlung in Entlassung), Entlassung aus dem Staatsdienst, kurze Haft wegen Propaganda für die BK bei der Vorbereitung der Hauptversammlung des Vereins dt. Bergleute, Studium (Medizin), kurzfristige Tätigkeiten im Bergbau, 1938 erneut Haft KZ Welzheim, 1941 Mitgl. Waffen-SS, militärische Ausbildung, Versetzung zum HygieneInstitut der SS, Chef der Abt. Gesundheitstechnik, Obersturmbannführer, Juni 1942

Ger – Gir

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Beteiligung an der Beschaffung des Giftgases Zyklon B für die Massenmorde in den Vernichtungslagern, August 1942 Besichtigung von Belzec, Treblinka, Sobibor und Majdanek (im Aufbau befindlich), Weitergabe seiner Informationen an Diplomaten und Geistliche, bei Kriegsende Internierung in Rottweil, Einlieferung in das Pariser Militärgefängnis Cherche-Midi unter der Anklage von Kriegsverbrechen, Mord und Mittäterschaft, wahrscheinlich dort Selbstmord. Gerstenmaier, Eugen, Kaufmann, Theologe, Bundestagsabgeordneter, Bundestagspräsident * 25.8.1906 Kirchheim/Teck † 13.3.1986 Oberwinter Ausbildung zum Textilkaufmann, 1931 Studium (Literaturwissenschaft, Theol., Philosophie) Tübingen, Rostock, Zürich, 1933 Leiter Amt für Wissenschaft der Rostocker Studentenschaft, Engagement gegen die DC, 1935 Promotion und Vikariat, 1936 wiss. Hilfsarb. Kirchl. Außenamt der DEK, 1937 Habil. Rostock, Privatdoz. Berlin, Verweigerung der staatlichen Lehrerlaubnis aus politischen Gründen,1940 Versetzung Informationsabteilung Auswärtiges Amt, 1942 Konsistorialrat Kirchl. Außenamt, Mitarb. im Kreisauer Kreis, aktive Unterstützung der Widerstandsbewegung, Mitwirkung im Kirchl. Einigungswerk des württembergischen Landesbischofs Theophil Wurm, 1944 Verurteilung zu sieben Jahren Zuchthaus durch den Volksgerichtshof, zuletzt Zuchthaus Bayreuth, 1945 Begründer und bis 1951 Leiter Hilfswerk der EKD, 1947 Oberkirchenrat, 1954–1969 Bundestagspräsident — Mitgl. CVJM, dann Christdt. Jugend — 1949–1969 MdB (CDU), 1949 stellv., 1954 Vors. Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten, 1950 Sonderbeauftragter der Bundesregierung „für die Internationalisierung des Flüchtlingsproblems“, Mitgl. Beratende Versammlung des Europaparlaments — 1946 Mitbegründer und Hg. Christ und Welt — Teiln. 1945 Treysa, 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: D. Gierke, Anna von, Heimleiterin, Reichstagsabgeordnete * 14.3.1874 Breslau † 3.4.1943 Berlin Seit 1894 Helferin Mädchenhort „Verein Jugendheim“ Berlin, 1898 Heimleiterin, 1908 Vereinsvors., Leiterin eines Mädchenheims Charlottenburg, 1933 Einschränkung der Leitungsbefugnisse für das Heim, November 1933 Verdrängung aus dem Amt, 1934 Übernahme der Leitung Landjugendheim Finkenkrug, enge Verbindung zur BK — 1919–1920 MdR (DNVP). Girgensohn, Herbert, Theologe, Pfarrer, Dozent (PT) * 27.9.(09.10.)1887 Wolmar-Weidenhof (Livland) † 11.9.1963 Glücksburg (Holstein) 1906–1913 Studium Dorpat, Berlin, Erlangen, 1913 Dr.phil. ebd., 1914 Ordination, 1914 Sprengelvikar des Walkschen, 1915 des Wolmarschen Kreises, 1918 Kreisschulinspektor ebd., 1919 Feldprediger Baltische Land(es)wehr, 1920 Religionslehrer und Stadtvikar Riga, 1921 Oberpastor ebd., 1927–1939 zugleich Doz. (PT) Herder-Institut, 1940 Pfr. Posen, 1945 Flüchtlingspfr. Rathenow und Lübeck, 1945 Pfr. Lübeck, 1946 Doz., 1955–1962 Prof. Theol. Schule Bethel — 1946 Vors. Hilfskomitee der Deutschbalten, 1946–1951 Vors. Ostkirchenausschuss der EKD — Theol. Ehrenpromotion: 1934 Königsberg. Girgensohn, Karl, luth. Theologe, Universitätslehrer (ST, Religionspsychologie) * 22.5.1875 Karmel Insel Ösel (Livland) † 20.9.1925 Leipzig

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Gis – Glo

1892–1896 Studium (Theol., dann Psychologie) Dorpat, 1900/01 Berlin, 1896–1900 Hauslehrer und freiwilliger Militärdienst (Finnländisches Regiment St. Petersburg), 1903 Mag.theol., Privatdoz. und Religionslehrer Dorpat, 1907 aoProf. (ST), zeitweise Dekan und Organist Universitätskirche ebd., 1916 Rücktritt wegen Einführung des Russischen als Unterrichtssprache, 1917 Vors. einer dt. Kirchenversammlung, 1918 Prof., zeitweise Dekan Dorpat (Theol.Fak.), 1919 oProf. Greifswald, 1922–1925 Leipzig — Ehrenpromotion: 1910 D. Berlin, 1918 Dr.phil.h.c. Dorpat. Gisevius, Johannes, Theologe, Oberkonsistorialrat * 25.8.1880 Colochau † 7.1.1955 Berlin 1899–1900 Studium (Theol.) Tübingen, Halle, Königsberg, 1900–1904 Studium (Jura) Halle, Freiburg im Breisgau, Greifswald, Referendar im Justizdienst, 1905 Dr.jur. Greifswald, 1905–1906 Militärdienst, 1912 Beurlaubung in die allgemeine kirchl. Verwaltung der Ev. Kirche der APU als Hilfsarb. Konsistorium Magdeburg, 1915 Konsistorialassessor, 1918 Konsistorialrat ebd., nach vorübergehender Tätigkeit in Koblenz 1922 Hilfsarb. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1925 Oberkonsistorialrat und Mitgl. ebd., Oktober 1925 Übertritt zum Kirchenbundesamt, 1934 vorläufige Ruhestandsversetzung, 1935–1946 Wiederaufnahme des Dienstes, während des Zweiten Weltkrieges praktisch Leiter der Kirchenkanzlei der DEK, 1945 Oberkirchenrat Kirchenkanzlei der EKD (Berliner Stelle) — Teiln. 1933 Wittenberg. Glawe, Walther, Theologe, Universitätslehrer (NT, KG, Dogmengeschichte) * 18.7.1880 Berlin † 10.8.1967 Ranis (Thüringen) 1900–1903 Studium (Theol., Philosophie, orientalische Sprachen), 1904 Dr.phil. Erlangen, Erzieher, 1908 Lic.theol. Rostock, 1909 Habil., Privatdoz. ebd., 1912 aplProf. und 1914 aoProf. Münster, freiwilliger Feldgeistlicher, 1921–1946 (Entlassung) Greifswald, seit 1948 Forschungsauftrag und Lehrtätigkeit Rostock und Greifswald, 1951– 1953 Prof. ebd. — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Mitgl. DC — Mitgl. SA, NSDAP — nach dem Ersten Weltkrieg starkes antidemokratisches Engagement, Vertreter der Synthese von Christentum und Nationalsozialismus. Gloege, Gerhard, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (KG, NT, ST) * 24.12.1901 Crossen/Oder † 15.4.1970 Bonn 1927 Pfr. Bernau, 1929 Doz. Auslandsseminar Ilsenburg, 1933 Pfr., Studiendirektor und Ephorus Predigerseminar Naumburg am Queis, 1935 Amtsenthebung, Verwaltung einer vakanten Pfarrstelle LK Westfalen, Disziplinarverfahren zur Entfernung aus dem Amt, 1937 Reichsredeverbot, 1938 Ausweisung aus Schlesien, 1939 Pfr. Erfurt, 1945 Mitgl. Vorläufige Geistl. Leitung PK Sachsen, 1946 Propst Erfurt, 1946 oProf. Jena, 1961–1968 Bonn — 1934/35 Mitgl. Lutherischer Rat, Mitgl. BK: Bruderrat PK Schlesien (Naumburger Synode), führender Theologe der Bekenntnissynode Schlesien — Mitarb. RGG 3. Aufl. — Theol. Ehrenpromotion: 1953 Heidelberg, 1959 Glasgow. Glondys, Viktor, Theologe, Bischof * 7.12.1882 Bielitz-Biala (Schlesien) † 28.10.1949 Hermannstadt/Sibiu (Rumänien) 1903 Übertritt von der kath. zur ev. Kirche, Studium (Theol.) Wien, Marburg, 1907 Vikar Eisenau (Bukowina), 1909 Personalvikar Czernowitz, 1912 Stadtpfr. ebd., 1916 Dr.phil. Graz, 1919 Habil. Czernowitz, 1922 Stadtpfr. Kronstadt, 1930 Bischofsvikar, 1932 Bischof ev. LK A. B. in Rumänien, 1941 Versetzung i. R., Tätigkeit Lutheraka-

Göb – Goe

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demie Hermannstadt, 1944 Rückkehr in das Bischofsamt, 1945 i. R. — Senatsmitgl. Lutherakademie Sondershausen — Vertreter seiner Kirche im Luth. Weltbund und Gustav Adolf-Werk, Begründer und Leiter Arbeitsgemeinschaft der dt.-ev. Kirchen Südosteuropas — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Breslau. Göbel, Werner, Jurist, Konsistorialpräsident * 29.11.1901 Herne (Westfalen) † 9.3.1973 Lübeck 1928 jur. Hilfsarb. Konsistorium Magdeburg, 1932 Konsistorialrat, 1933 Mitgl. Konsistorium Berlin-Brandenburg, 1933 Hilfsarb. Ev. Oberkirchenrat Berlin, mit der Wahrnehmung einer Oberkonsistorialratsstelle beim Konsistorium Danzig betraut, 1940 Konsistorialpräsident Danzig, 1945 Kirchenamtmann Lübeck, 1948 Titel Oberkirchenrat, Mitgl. Kirchenleitung Lübeck, 1952 komm. Verwaltung des Ltd. Verwaltungsamtes, 1964 Titel Präsident, 1967 i. R. Goebels, Karl, Theologe, Pfarrer, Propst * 19.8.1901 Hanau † 14.11.1991 Frankfurt/Main 1926–1950 Pfr. Frankfurt/Main, 1945–1947 zugleich Vors. der Vorläufigen Leitung der Ev. Kirche ebd., 1950–1970 Propst ebd. — Präses Bekenntnissynode Frankfurt, 1946 stellv. Mitgl. Jugendkammer der EKD. Göhre, Paul, Theologe, Pfarrer, Generalsekretär, Unterstaatssekretär, Reichstagsabgeordneter * 18.4.1864 Wurzen † 6.6.1928 Buchholz 1888–1890 Hilfsredakteur Die Christliche Welt Schönbach (Sachsen), Arbeiter, 1888–1897 Pfarrdienst, zuletzt Frankfurt/Oder, 1891–1894 Generalsekretär Ev-Sozialer Kongress, mit Friedrich Naumann Gründung National-Sozialer Verein, bis 1899 zweiter Vors. National-Sozialer Verein, Niederlegung von Vors. und Mitgliedschaft wegen Differenzen mit Naumann, 1900 Eintritt in die SPD, 1903–1918 (Unterbrechung 1907–1910) MdR, 1901 Disziplinarverfahren des Konsistoriums, Verzicht auf Rechte und Pflichten des geistl. Amtes und Austritt aus der Kirche, seit 1915 Kriegsdienst, 1918 Unterstaatstaatssekretär Kriegsministerium Preußen, 1919–1923 Staatsministerium (Führung der kirchl. Geschäfte der drei in evangelicis beauftragten Minister) ebd., danach schriftstellerische Tätigkeit. Göring, Bernhard, Gewerkschafter * 1897 † 1949 1920 Mitgl. Bund Religiöser Sozialisten, 1946–1949 Vorstandsmitgl. Freier Dt. Gewerkschaftsbund — Teiln. 1947 Treysa. Goes, Albrecht, Theologe, Pfarrer, Schriftsteller * 22.3.1908 Langenbeutingen (Württemberg) † 23.2.2000 Stuttgart-Rohr Seit 1926 Studium (Germanistik, Geschichte, dann Theol.) Tübingen, Berlin, Ausbildung an den theol. Seminaren Schöntal und Urach, 1930 Ordination Tuttlingen, Vikar Echterdingen, 1933 Pfarrer Unterbalzheim bei Illertissen, 1938 Gebersheim bei Leonberg, 1940 Kriegsdienst, 1942 Lazarett- und Gefängnispfr., 1945 amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1953 Pfr. Hochdorf, 1967 Weiler an der Zaber (Befreiung vom Gemeindedienst mit weiterem Predigtdienst), 1973 i. R., freier Schriftsteller — Mitgl. Landeskirchentag Württemberg — 1958 Einsatz für die Gründung einer Aktionsgemeinschaft gegen die atomare Aufrüstung, Engagement für die Aussöhnung mit den

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Goe – Gol

Juden, seine Novelle von 1954 „Das Brandopfer“ stellt einen der ersten Versuche in der Nachkriegszeit dar, den Holocaust zum Gegenstand des Erzählens zu machen, bedeutendes publizistisch-essayistisches Werk — 1979 Verleihung des Titels „Professor“ durch das Land Baden-Württemberg — Theol. Ehrenpromotion: 1974 Mainz. Goeters, Wilhelm, ref. Theologe, Universitätslehrer (KG) * 9.1.1878 Wickrathberg bei Rheydt (Rheinland) † 17.4.1953 Mönchengladbach (Bonn) 1902–1909 Inspektor ref. Studentenkonvikt Halle, 1909 Lic.theol., Privatdoz. Halle, 1913 aoProf. und 1919 oProf. Bonn und Studienhausleiter ebd., 1933 vorübergehend Berater von Reichsbischof Ludwig Müller, 1935 Zwangsversetzung nach Münster, vor Kriegsende vorübergehend Pfr. in der Landeskirche Lippe, 1946 Restituierung und Emeritierung Bonn, Lehrstuhlvertr. bis 1950 — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte, 1936 Mitgl. Theol. Kammer der DEK — als BK-Sympathisant Mitgl. einer BK-Prüfungskommission — Theol. Ehrenpromotion: 1913 Dr.theol.h.c. Utrecht. Gogarten, Friedrich, luth.Theologe, Universitätslehrer (ST) * 13.1.1887 Dortmund † 16.10.1967 Göttingen 1907–1912 Studium (Kunstgeschichte, Germanistik, Psychologie, dann Theol.) München, Jena, Berlin, Heidelberg, Zürich, 1912 Studienaufenthalte Zürich und Toskana, 1913 Synodalvikar Stolberg (Rheinland), Veröffentlichung der Lizentiatenarbeit ohne Promotion, Ordination und Hilfsprediger Bremen, 1917 Pfr. Stelzendorf, 1925 Dorndorf/Saale, 1927 Habil., Privatdoz. Jena, 1931 oProf. Breslau, 1935 Lehrstuhlvertr. Bonn (für Karl Barth), 1935–1955 (em.) Göttingen — 1912 Begegnung mit Leonhard Ragaz und Hermann Kutter, 1919 mit Karl Barth, Mitbegründer der Dialektischen Theologie, Gründer der Zeitschrift Zwischen den Zeiten, Hg. Deutsche Theologie — 1936 Mitgl. Theol. Kammer der DEK — 1933 anfänglich Mitgl. Jungreformatorische Bewegung, vorübergehend Glaubensbewegung DC-Anhänger bis zur Sportpalastkundgebung (November 1933) — Teiln. 1927 Lausanne — Theol. Ehrenpromotion: 1924 Gießen. Gollwitzer, Helmut, Theologe, Religionswissenschaftler, Pfarrer, kirchlicher Dozent, Universitätslehrer (ST) * 29.12.1908 Pappenheim (Bayern) † 17.10.1993 Berlin Seit 1928 Studium (Theol., Philosophie) München, Erlangen, Jena, Bonn, Basel, 1932 Vikar München, seit 1933 Hauslehrer Ernstbrunn bei Wien, 1935 BK-Referent im Bruderrat Thüringen und Altpreußen, u. a. Mitarb. im BK-Studentenamt der Ev. Kirche der APU, 1937 als Schüler von Karl Barth Lic.theol. Basel, 1938–1940 Pfr. Berlin-Dahlem (Gemeinde Martin Niemöllers), Doz. an der illegalen KiHo Berlin, Predigt- und Redeverbot, 1940 Reichsredeverbot, Ausweisung aus Berlin, mehrfache Verhaftung, Kriegsdienst (Sanitäter), 1945–1949 russische Kriegsgefangenschaft, 1949 oProf. Bonn, 1957–1975 Berlin (FU) und 1957–1971 zugleich Lehrbeauftr. KiHo Berlin — nach 1945 aktives Engagement in der Friedens- und Studentenbewegung, gegen Atombewaffnung und Vietnamkrieg, Vertreter eines jüdisch-christl. Dialogs — Mitgl. 1951/52 EKD-Kammer für Soziale Ordnung (stellv.), 1955, 1959 (stellv.) und 1962 EKD-Synode, 1959–1962 Ev. Konferenz und Bruderrat der EKD, 1970 stellv. ebd. — Theol. Ehrenpromotion: 1954 Heidelberg, 1957 Glasgow.

Gol – Gre

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Goltz, Eduard Frh. von der, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (PT, Pädagogik, Geschichte) * 31.7.1870 Langenbruck bei Basel † 7.2.1939 Greifswald 1889–1893 Studium (Theol.) Berlin, Halle, Bonn, 1893 Lic.theol. Berlin, 1894–1897 Studienreisen in Europa, 1898 Pfr. Deyelsdorf (Neuvorpommern), 1902 Habil., Privatdoz. Berlin, 1906 Predigerseminar Wittenburg (Westpreußen), 1907 aoProf. und 1912–1935 (em.) oProf. Greifswald — 1925 Konsistorialrat, geistl. Mitgl. Ev. Konsistorium Stettin — Mitgl. Synode PK Pommern, Generalsynode Preußen, 1929–1933 Kirchensenat Preußen — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte, Mitgl. Ev. Vereinigung — Theol. Ehrenpromotion: D. Goltz, Hans Frh. von der, Jurist, Konsistorialpräsident * 2.7.1864 Mettmann † 4.12.1941 Studium (Jura) Straßburg, Berlin, Leipzig, Genf, 1890 Regierungsassessor, 1892–1901 Beigeordneter Stadt Straßburg, 1901–1914 Kreisdirektor Diedenhofen, Zabern, Straßburg, 1914 Ministerialrat und Präsident Oberschul-Rat Elsaß-Lothringen, 1915 Oberkonsistorialpräsident Straßburg, 1918 Ausweisung aus Straßburg, 1919 komm. Konsistorialpräsident Danzig, 1920–1933 Präsident Konsistorium Koblenz — Theol. Ehrenpromotion: D.theol. Greeven, Heinrich, Theologe, kirchlicher Hochschullehrer, Universitätslehrer (NT) * 4.10.1906 Thorn (Westpreußen) † 7.6.1990 Bochum Seit 1925 Studium (Theol.) Tübingen, Greifswald, 1930 Lic.theol. und Inspektor Theologisches Studienhaus Greifswald, 1933 Habil., Privatdoz. ebd., BK-Mitgl., 1937 Zwangsversetzung, Lehrbeauftr. Heidelberg, 1939–1945 Kriegsdienst und Gefangenschaft, 1947 Pfr. Wieblingen bei Heidelberg, 1948 aoProf. Heidelberg (Lehrstuhlvertr. Martin Dibelius), 1950 Doz. und 1954 Prof. KiHo Bethel, 1956 oProf. Kiel, 1964–1972 Bochum — Theol. Ehrenpromotion: 1952 Heidelberg. Greifenstein, Hans, Theologe, Pfarrer, Synodalausschussvorsitzender * 2.11.1883 Erlangen † 12.8.1959 Nürnberg 1902 Studium (Theol.) Leipzig, Erlangen, 1907 Ordination, 1913 Pfr. Weißenstadt, 1916 Marktredwitz, 1928 Nürnberg, 1934 „Landesführer“ Landesverband für Innere Mission und bis 1945 Oberkirchenrat Landeskirchenamt München, 1933 Vors. Landessynodalausschuss Bayern, 1945–1951 Betreuung Pfarrstelle Königshofen (Ansbach), 1947 stellv. Kreisdekan Ansbach — DC — Teiln. 1934 Berlin-Dahlem. Grell, Johannes, Theologe, Propst * 10.7.1875 Rathenow (Brandenburg) † 22.2.1947 Gera Studium Berlin, Greifswald, 1902 Vikar Karlsbad (in der Los-von-Rom-Bewegung), 1906 Ordination und Diakon Münchenbernsdorf (Thüringen), 1909 Vereinsgeistlicher Ev. Erziehungsverein Posen, 1916 Pfr. Berg vor Crossen/Oder, 1928 Superintendent Woldenberg (Neumark), 1933 Propst Schneidemühl, Präses Provinzialsynode Grenzmark, 1941 i. R. — 1921 Mitgl. verfassunggebende Kirchenversammlung, 1929 Mitgl. Provinzialsynode PK Brandenburg, 1933–1934 Präses — 1930 Mitgl. Christlich-Deutsche Bewegung, 1933 deren Präses — Vors. Innere Mission Grenzmark Posen-Westpreußen — seit 1932 Mitgl. DC, 1933 Reichssachbearbeiter für Agende und Gesangbuch — 1924 Stadtverordneter, 1927/28 Ratsherr Crossen.

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Gre – Grü

Greßmann, Hugo, Theologe, Universitätslehrer (AT, Religionsgeschichte, Orientalistik, Kulturwissenschaft) * 21.3.1877 Mölln (Lauenburg) † 7.4.1927 (auf einer Vortragsreise) Chicago (USA) Studium (Theol., orientalische Sprachen) Greifswald, Göttingen, Marburg, Kiel, 1899 Dr.phil. (Annahme einer Preisschrift) Göttingen, 1902 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Kiel, 1906 Mitarb. Dt. Ev. Institut für Altertumswissenschaft des Hl. Landes in Jerusalem, 1907 aoProf. und 1921–1927 oProf. Berlin, 1922–1927 Leiter Institutum Judaicum Berlin, Frühjahr 1927 Gastprof. (für nichtjüdische auswärtige Gelehrte) Jewish Institute of Religion New York — Führender Vertreter der Religionsgeschichtlichen Schule, Abkehr von der Judenmission, Hinwendung zur wiss. Beschäftigung mit dem Judentum, in Zusammenarbeit mit Hermann Gunkel Publikationen zur PalästinaWissenschaft und zur biblischen Archäologie, seit 1924 Hg. Zeitschrift für alttestamentliche Wissenschaft — Theol. Ehrenpromotion: 1913 Jena. Grimmell, Eduard, Theologe, Pfarrer * 30.5.1890 Istha † 11.7.1971 Marburg 1916 Ordination, 1916–1925 Pfr. Walburg, seit 1925 Pfr. Kurhessisches Diakonissenhaus, 1946–1961 Vorsteher ebd., 1948–1960 Vors. Kaiserswerther Verband dt. Diakonissenhäuser, Kirchenrat — Ehrenpromotion: 1954 Marburg. Grone (geb. von Hammerstein), Agnes von, Verbandsvorsitzende * 10.7.1889 Schwerin † 27.6.1980 Gut Westerbrak Kr. Holzminden 1925–1961 Vors. Landesverband der Ev. Frauenhilfe Braunschweig, 1933 Vors. Frauenwerk der DEK (Reichsführerin), 1934 Mitbegründerin und Anschluss an die Arbeitsgemeinschaft der missionarischen und diakonischen Werke und Verbände, 1935 Abberufung durch Reichsbischof Ludwig Müller, 1935/36 Mitarbeit im „Neunerausschuss“ des Ev. Frauenwerks — 1933 Mitgl. NSDAP, 1936 Parteiausschluss und Niederlegung aller Leitungsämter, nach Wiederaufnahme des Verfahrens 1938 Entlassung aus der NSDAP — 1945 Engagement in der Flüchtlingshilfe. Grüber, Heinrich, Theologe, Pfarrer, Propst * 24.6.1891 Stolberg (Rheinland) † 29.11.1975 Berlin 1910–1914 Studium Bonn, Berlin, Utrecht, 1914 Hilfsprediger und Ausbildung Lehrerseminar Mettmann, 1915 Kriegsdienst, 1919 Domkandidatenstift Berlin, 1920 Ordination und Pfr. Dortmund, 1925 zweiter Anstaltsgeistlicher Düsseltaler Anstalten und Leiter Teilanstalten Alt-Düsseldorf und Zoppenbrück, 1926–1933 Leiter Erziehungsanstalt Waldhof bei Templin, Aufbau von 28 Lagern des Freiwilligen Arbeitsdienstes, 1933 Entlassung auf Druck der NS aus der Fürsorgearbeit, Pfarrverweser Gemeinden bei Templin, 1934–1945 Pfr. Kaulsdorf, ab 1935 Pfr. im Nebenamt für die niederländische Gemeinde Berlin, 1939–1940 Lazarettpfr. im Nebenamt Berlin-Biesdorf, 1945 Propst Berlin (Ost) und Mitgl. Kirchenleitung Berlin-Brandenburg, April/Mai 1945 Bürgermeister Kaulsdorf, 1945–1947 stellv. Leiter Beirat für kirchl. Angelegenheiten von Groß-Berlin, 1949–1958 Bevollmächtigter des Rates der EKD bei der Regierung der DDR — Mitgl. BK, 1937 erste Inhaftierung wegen Verdachts der Verbreitung illegaler Schriften, bis 1943 mehrmals Haft, 1940–1943 KZ-Haft Sachsenhausen und Dachau — 1936 Beginn von Hilfsaktionen für jüdische Mitbürger, 1938 Gründer und bis 1940 Leiter Hilfsstelle für „nichtarische“ Christen (Büro Grüber), 1945 Eröffnung

Gru

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der neuen Hilfsstelle für ehemals Rasseverfolgte — 1945–1947 Bevollmächtigter für das Hilfswerk (Hauptbüro Berlin), 1946 Flüchtlingskommissar Ost, 1946–1948 Mitgl. Exekutivkomitee bzw. Geschäftsführender Ausschuss des Wiederaufbauausschusses des Hilfswerks der EKD, 1945–1946 Mitgl. Beirat beim Vorstand des CA für die Innere Mission, 1945 Präsident Bahnhofsmission, 1952–1957 Mitgl. Diakonischer Beirat der EKD, 1957 Diakonischer Rat, stellv. Vors. Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes — Mitgl. Flüchtlingsausschuss ÖRK — Teiln. 1954 Evanston, 1956 Weltfriedensrat Stockholm, 1964 II. Allchristl. Friedensversammlung Prag, 1965 Helsinki — 1946 Gesellschafter Ev. Verlagsanstalt, 1970 Ehrenpräsident Dt.-Israelische Gesellschaft. Gruehn, Werner, Theologe, Universitätslehrer (ST, Philosophie, Psychologie, besonders experimentelle Religionspsychologie) * 30.7.1887 Balgallen (Kurland) † 31.12.1961 Hildesheim Seit 1907 Studium (Philosophie, Theol.) München, Erlangen, Dorpat, 1907 Erzieher, Militärdienst, 1915 Pfarrer und Oberlehrer Riga und 1920 Privatdoz. Dorpat, 1921 Lic.theol. Greifswald, 1927 Privatdoz. Berlin, 1929 aoProf. Berlin und Dorpat, 1929 Gründer Dt. religionspsychologisches Institut Dorpat, 1931 oProf. Dorpat, 1934 Lehrbeauftr. Berlin, 1935–1945 oProf. (em.) Berlin — 1920–1925 Gründer und Leiter Dt. Verein für Innere Mission Dorpat, 1927 Begründer Dorpater Dt. Hochschulhilfe, 1931 Gründer und Rektor Dt. Theol.-philosophische Luther-Akademie Dorpat, Geschäftsführer Internationale Gesellschaft für Religionspsychologie — 1930 Organisator erster Internationaler Religionspsychologischer Kongress Erfurt — DC — Theol. Ehrenpromotion: Dr.theol.h.c. Grützmacher, Georg, Theologe, Universitätslehrer (ältere KG, NT) * 22.12.1866 Berlin † 28.2.1939 Münster Seit 1886 Studium (Theol., semitische Sprachen) Lausanne, Berlin, Halle, 1892 Dr.phil. Berlin, 1892 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Heidelberg 1897 Titularprof. und aoProf. ebd., 1914–1935 (em.) oProf. Münster — 1917 Geh. Konsistorialrat — 1909–1934 Mithg. der Zeitschrift Theologie der Gegenwart — 1934 Unterzeichner einer Rücktrittsforderung von Hochschullehrern an Reichsbischof Ludwig Müller — 1934 BK-Mitgl. — Theol. Ehrenpromotion: 1914 Heidelberg. Grundmann, Walter, Theologe, Universitätslehrer (NT, Völkische Theologie), kirchlicher Dozent, Pfarrer * 21.10.1906 Chemnitz † 30.8.1976 Eisenach 1926–1930 Studium (Theol.) Leipzig, Tübingen, Rostock, 1930–1932 Assistent Tübingen (bei Gerhard Kittel Mitarb. am Theol. Wörterbuch zum NT), 1931 Dr.theol., 1932 Ordination, Vikar Oberlichtenau Kr. Kamenz, September 1933–1936 als Oberkirchenrat wiss. Hilfsarb. Landeskirchenamt Dresden, 1936 Lehrstuhlvertr. (NT) und Lehrbeauftr. für Völkische Theol. Jena, 1938–1945 oProf. ebd. — Kriegsdienst und Gefangenschaft, 1945 Dienstentlassung, 1946 Hilfsarbeiter Ev. Hilfswerk der EKD, Dresden, 1947 Hilfspfr. und Pfr. Waltershausen (Thüringen), 1954–1975 Rektor Katechetisches Seminar der LK Thüringen, Eisenach, seit 1970 auch Doz. Seminar Leipzig, 1974 Kirchenrat — Führender DC, Verfasser der „28 Thesen der sächsischen Volkskirche zum inneren Aufbau der Deutschen Evangelischen Kirche“ (November 1933), seit 1935 Leiter Volksmissionarische Bewegung der DC in Sachsen, 1939 Gründer und

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Gsch – Gun

wiss. Leiter Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach, — Dezember 1930 Mitgl. NSDAP, Fachberater für Kirchenfragen bei der NS-Gauleitung Thüringen. Gschlössl, Ina, Theologin, Fürsorgerin * 13.12.1898 Köln † 20.1.1989 Neusäß bei Augsburg Lehrerinnenexamen, seit 1920 Studium (Sozialwissenschaften, Philologie, dann Theol.) Köln, Bonn, Marburg, bis 1924 Jugendleiterin beim „Wandervogel“, 1927 Fakultätsexamen, praktische Ausbildung bei dem „roten“ Pfr. Georg Fritze, 1927 hauptamtl. Einsatz für Religionsunterricht an Berufsschulen Köln, 1933 Verlust der Anstellung wegen kritischer Äußerungen im Unterricht über Hitler, ihres Eintretens für die Juden, Unterrichtsverbot, fürsorgerische Tätigkeiten bei der Bekennenden Gemeinde Köln, u. a. Betreuung „halbarischer“ und „nichtarischer“ ev. Christen, 1938 Fürsorgerin Kirchenkreis Köln, Ende 1945 Ausscheiden aus diesem Dienst, Engagement beim Neuaufbau des Religionsunterrichts an Berufsschulen Köln, 1948 Übertragung der Gesamtleitung durch Superintendent Hans Encke — 1925 Mitgl. Verband Ev. Theologinnen, Forderung nach dem vollen Pfarramt für die Frau, nach verschiedenen Kontroversen mit dem Verband 1930 Mitbegründerin der Vereinigung Ev. Theologinnen — 1928 Mitgl. SPD. Gülzow, Gerhard, Theologe, Pfarrer, Vorsitzender * 28.10.1904 Liepgarten Kr. Ückermünde † 8.12.1980 Lübeck 1930 Ordination und Pfr. Kallies, 1934 Danzig, 1937–1940 Jugendpfr. ebd., seit 1940 Konsistorium Danzig-Westpreußen, ständiger Vertreter des Bischofs, seit 1945 Fortführung der Amtsgeschäfte des Konsistoriums Danzig in Lübeck und bis 1971 Pfr. Lübeck — Mitgl. Synode der EKD — seit 1946 Mitgl., 1951–1973 Vors. Ostkirchenausschuss, dann Ehrenvors., Vors. Hilfskomitee Evangelischer aus Danzig-Westpreußen, 1950 Vorstandsmitgl. des neu gegründeten Konvents der zerstreuten ev. Ostkirchen — Gründer Ostkircheninstitut Münster. Günther, Fritz, Jurist, Landgerichtsdirektor * 31.1.1871 Berlin † 30.6.1956 Berlin 1892 Dr.jur. Göttingen und Eintritt in den Staatsdienst, 1897 Gerichtsassessor, 1903 Amtsrichter Frankfurt/Oder, 1905 Amtsgericht Berlin, 1906 vertretungsweise Hilfsrichter Kgl. Kammergericht Berlin (nicht angetreten), 1907 Landrichter Landgericht I Berlin, Landgerichtsrat, 1912–1936 (i. R.) Landgerichtsdirektor ebd., 1940–1945 Wiedereinberufung, 1946 Wiedereinstellung als Landgerichtsdirektor ebd., 1948/49 Beauftragung mit der Führung der Geschäfte des Vizepräsidenten, 1950 i. R. — 1913 Mitgl. Aufsichtskommission bei dem Frauengefängnis Berlin-Barnimstraße, Kriegsgerichtsrat der Stadtkommandantur St. Quentin und Hauptmann der Landwehr, 1921 Mitgl. Oberversicherungsamt und Spruchkammervors. des Versorgungsgerichts (1923 widerrufen) — 1936 Mitgl. Kuratorium KiHo Berlin-Dahlem, 1936–1939 jur. Mitgl. VKL II, 1937 Haft. Gunkel, Hermann, Theologe, Universitätslehrer (Biblische Theologie, NT, AT) * 23.5.1862 Springe bei Hannover † 11.3.1932 Halle 1881–1884 Studium (Theol., Germanistik, Geschichte, Philosophie) Göttingen, Gießen, Leipzig, Privatlehrer, 1888 Lic.theol., Habil., Privatdoz. (Biblische Theol., Exegese)

Gus – Haa

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Göttingen, dort im Freundeskreis von Albert Eichhorn, 1889 wegen fakultätsinterner Differenzen Umhabil. Halle (AT), 1894 aoProf. und 1895 oProf. Berlin, 1907 Gießen, 1920–1927 (em. wegen Krankheit) Halle, Lehrbeauftr. (AT-Literaturgeschichte) — Hauptvertreter der Religionsgeschichtlichen Schule, Begründer einer überlieferungsund gattungsgeschichtlichen Betrachtungsweise für biblische Exegese, mit Wilhelm Bousset 1903–1920 Mithg. Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments, Hauptmitarb. an RGG 1. und 2 Aufl. — 1927 Ehrenmitgl. The Society for Old Testament Study (Großbritannien), Society of Biblical Literature and Exegesis (USA) — Ehrenpromotion: 1902 Berlin, 1911 Christiana, 1911 Dr.phil.h.c. Breslau. Gustavus, Walther, Jurist, Kirchenbeamter * 1.12.1892 Vietz (Ostbahn) † 18.5.1945 Landsberg/Warthe Kriegsdienst, Dr.jur., 1923 jur. Hilfsarb. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1925 Hilfsarb. Dt. Ev. Kirchenbundesamt Berlin, 1926 Konsistorialrat. ebd., 1928 Oberkonsistorialrat ebd., Juni 1934 Versetzung durch Staatskommissar August Jäger an das Konsistorium Berlin (Dezember 1934 durch die DEK rückgängig gemacht), November 1934 Einberufung zu einer komm. Dienstleistung bei der DEK, 1935/36 Vors. Finanzabteilung bei der Dt. Ev. Kirchenkanzlei, 1938 Oberkonsistorialrat ebd., 1940 deren Vertreter im Vorstand des CA für die Innere Mission, Kriegsdienst, Wehrmachtsrichter — Mitgl. NS-Rechtswahrerbund und Reichsbund der Dt. Beamten sowie NS-Kriegerbund — 1933 Mitgl. NSDAP. Guthe, Hermann, Theologe, Universitätslehrer (AT, Palästinakunde) * 10.5.1849 Westerlinde (Braunschweig) † 11.8.1936 Leipzig 1867–1870 Studium (Theol.) Göttingen, Erlangen, 1870 Hauslehrer Livland, 1873 Repetent Göttingen, 1877 Habil., Privatdoz. Leipzig, 1884–1921 aoProf. Leipzig — Hg. Theologische Studien und Kritiken — 1877 Mitbegründer und 1911–1925 Vors. Dt. Verein zur Erforschung Palästinas, 1881, 1894 und 1912 Forschungsreisen in Palästina — Ehrenpromotion: 1893 D.theol. Gießen, 1909 Dr.phil.h.c. Leipzig.

H Haas, Hans, Theologe, Japanologe, Universitätslehrer (Allgemeine und Vergleichende Religionsgeschichte.) * 3.12.1868 Donndorf bei Bayreuth † 10.9.1934 Leipzig 1889–1893 Studium (Theol., klassische Philologie) Erlangen, 1894–1897 Stadtvikar Aschaffenburg, Kontakte zum Allgemeinen ev.-prot. Missionsverein (später Ostasienmission), sprachliche Ausbildung in Berlin und London, 1898 Pfr. in Japan (dt. ev. Gemeinden Tokio und Yokohama) und Dt. Theol. Hochschule (Shinkyo Shinako) Tokio, auch Vorlesungen an der Kaiserlichen Universität ebd., 1909–1914 Privatgelehrter Heidelberg und Coburg, 1913 aoProf. Jena, 1915–1934 oProf. Leipzig, Gründer Staatliches Forschungsinstitut für Vergleichende Religionsgeschichte — Vertreter einer Annäherung der Weltreligionen, Buddhismus-, Taoismus-, Konfuzianismus- und Islam-Studien — Ehrenpromotion: 1903 Straßburg.

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Hae – Hah

Haenchen, Ernst, Theologe, Universitätslehrer (ST, NT) * 10.12.1894 Scharnikau (Provinz Posen) † 30.4.1975 Münster 1926 Dr.theol., 1927 Privatdoz. Tübingen, 1933 oProf. Gießen, 1939–1946 Münster (seit 1944 krankheitshalber em., Aufenthalt in Davos) — 1933 vorübergehend Mitarb. von Hermann Wolfgang Beyer im Geistl. Ministerium der Reichskirchenregierung Berlin, bis 1937 Mithg. der Zeitschrift Deutsche Theologie — 1936 Mitgl. Theol. Kammer der DEK — Mitgl. Glaubensbewegung DC bis zur Sportpalastkundgebung (November 1933) — Mitgl. NSDAP — Theol. Ehrenpromotion: 1954 Mainz. Haendler, Otto, Theologe, Universitätslehrer (PT, Tiefenpsychologie) * 18.4.1890 Löwenhagen (Ostpreußen) † 12.1.1981 Berlin (Ost) Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, 1919 Pfr. Gumtow (Ostprignitz), 1925 Lic.theol. Berlin und Pfr. Stralsund, 1930 Habil., Privatdoz. Greifswald, 1931–1934 Studiendirektor Predigerseminar Stettin, Verdrängung durch DC, 1935–1946 Pfr. Neuenkirchen bei Greifswald, Doz. und 1945 aoProf. Greifswald, 1946–1950 oProf. ebd., 1951–1959 Berlin (Humboldt-Universität), Vorlesungen bis 1967 — Theol. Ehrenpromotion: 1944 Berlin. Hänisch (Haenisch), Hans, Theologe, Pfarrer, Präses * 14.3.1885 Berlin † 1.4.1954 (Lemgo) 1910 Ordination Aurich, 1911 Pfr. Dykhausen-Neustadtgödens, 1922 Leopoldshöhe, 1928–1951 Lemgo, 1933–1946 Präses Landessynode Lippe — 1934 Moderamensmitgl. Reformierter Bund. Haffner, Selma, Lehrerin, Oberin * 1878 † 1965 1905 Lehrerin für Mathematik, Physik, Chemie und Geographie Lehrerinnenseminar Neuendettelsau, 1910 Einsegnung als Diakonisse, 1916 Leitung der ev. Höheren Mädchenschule Nürnberg, 1921 Oberin der Diakonissenanstalt Neuendettelsau, 1950 i. R. Hagemann, Eberhard, Jurist, Rechtsanwalt, Landgerichtspräsident * 29.1.1880 Hannover † 7.10.1958 Rotenburg bei Hannover 1908 Rechtsanwalt und Notar Verden, 1931–1933 Landeshauptmann Hannover, 1934–1945 Rechtsanwalt (Landeshauptmann) Celle, Engagement gegen dt.-christl. Umgestaltung der LK Hannover an der Seite von Landesbischof August Marahrens, 1945 stellv. Oberpräsident Hannover, 1946–1948 Landgerichtspräsident Verden/ Aller — Mitgl. Kirchensenat LK Hannover, 1945–1949 Mitgl. Rat der EKD, 1946 stellv. Vors. Disziplinarhof der EKD (westlicher Senat), 1948 stellv. Mitgl. Disziplinarkammer der EKD, 1949–1955 Vors. Vorläufiger Schiedsgerichtshof der EKD — Teiln. 1948 Eisenach — 1931–1933 Vors. Provinzialverband Hannover des Volksbundes Dt. Kriegsgräberfürsorge, 1949–1951 Präsident Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge — Ehrenpromotion: Dr.jur.h.c. Hahn, Gerhard, Theologe, Pfarrer * 1.8.1901 Großenrode bei Göttingen † 7.7.1943 Jelabuga (Sowjetunion) Kriegsfreiwilliger, Freikorpskämpfer, Studium (Theol.) Göttingen, Leipzig, seit 1928 Pfr. Elmlohe, 1933–1935 Präsident Landeskirchentag und zugleich Vizepräsident Landeskirchenamt Hannover, 1936 Wechsel in den Dienst der LK Thüringen, Verwalter der Pfarrstelle Friemar, 1939 Kriegsdienst, russische Kriegsgefangenschaft bei Stalin-

Hah – Ham

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grad — 1932 Landesleiter DC Hannover, Juni 1933 Unterkommissar für Hannover, später Führer DC-Fraktion (bis November 1934) — 1930 Mitgl. NSDAP (1932 „Gaufachberater“ der NSDAP in Kirchenfragen), seit 1932 MdL Preußen. Hahn, Hugo, Theologe, Pfarrer, Landesbischof * 22.9.1886 Reval † 5.11.1957 Dresden 1905 Studium Dorpat, Leipzig, 1910 Ordination Reval und Pfr. Estland, 1919 Übersiedlung in das Dt. Reich und Pfr. Worbis (Provinz Sachsen), 1927 Leipzig, 1930 Dresden, zugleich Superintendent Dresden-Land, 1934 als aktives Mitgl. der BK Dienstenthebung, 1934 kurzzeitige Verhaftung, Suspendierung durch die DC-Kirchenregierung, 1937 Beurlaubung und Einleitung eines Dienststrafverfahrens, Ruhestandsversetzung, 1938 Ausweisung aus Sachsen und bis 1940 mehrfach Maßregelungen, 1939 Pfarrverweser in der LK Württemberg (Stuttgart), 1947–1953 Landesbischof LK Sachsen, 1948 Vors. Landeskirchenausschuss Sachsen — Mitgl. BK: 1933 unter seiner Führung Aufbau Pfarrernotbund Sachsen, Vors. Bruderrat Sachsen, 1934 Mitgl. Reichsbruderrat, 1934/35 Lutherischer Rat, 1936 Gründungsmitgl. Lutherrat — 1945 Mitgl. Rat der EKD und kirchl. Ostkonferenz, 1949 stellv. Ltd. Bischof der VELKD — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa, 1948 Eisenach — 1945 Unterzeichner der Stuttgarter Schulderklärung — Theol. Ehrenpromotion: D. Halfmann, Wilhelm, Theologe, Bischof * 12.5.1896 Wittenberg † 8.1.1964 Kiel 1914–1918 Kriegsdienst, 1923 Ordination und Inspektor Predigerseminar Preetz, 1926 Pfr. Schönberg (Kieler Förde), 1933 Flensburg, 1933–1937 komm. Oberkonsistorialrat Kiel, seit August 1945 Vors. (Präses) der (zunächst Vorläufigen) Kirchenleitung, 1946–1964 Bischof Sprengel Holstein — 1936/37 geistl. Leiter BK Schleswig-Holstein — Teiln. 1935 Dt. Luth. Tag Hannover — Theol. Ehrenpromotion: 1948 Kiel. Hamm, Franz, Redakteur, Landeskirchenpräsident * 18.3.1900 Neuwerbass/Batschka † 5.8.1988 Bad Bodendorf Studium Wien, Mannheim, 1924 Tätigkeit im landwirtschaftlichen Genossenschaftswesen, Schriftleitung Deutsches Volksblatt Neusatz, Präsidiumsmitgl. jugoslawischer Presseverband, Presbyter und weltl. Vors. dt.-ev. Kirchengemeinde Neusatz, Mitgl. Senioratsversammlung und Landeskirchentag, seit 1938 Vertreter der dt. Minderheit in der Belgrader Skupschtina und nach der Rückgliederung der Batschka an Ungarn seit 1941 im Budapester Parlament, 1941 weltl. Landeskirchenpräsident, Organisation des Deutschtums im Schwäbisch-Dt. Kulturbund, Leiter Landesverband dt. Akademiker, 1950–1965 Tätigkeit Bundesvertriebenenministerium, bis 1965 Referatsleiter — 1945 weltl. Vors. Hilfskomitee für die Ev. Landeskirche aus Jugoslawien e.V., Mitarb. Ostkirchenausschuss, 1950–1966 Vors. Konvent der zerstreuten ev. Ostkirchen — Mitbegründer und Vors. Landsmannschaft der Deutschen aus Jugoslawien, Mitbegründer Bund der Vertriebenen, 1949 Mitbegründer und bis 1974 Vors. Südostdt. Kulturwerk, Mitbegründer 1950 Ostdt. Kulturrat, 1950 Mitunterzeichner „Charta der dt. Heimatvertriebenen“. Hammelsbeck, Oskar, Pädagoge, Hochschullehrer * 22.5.1899 Elberfeld † 14.5.1975 Detmold

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Han – Hap

1916–1918 Kriegsdienst an der Somme, Galizien und Flandern (zuletzt Unteroffizier), 1918 Gaststudent Heidelberg, 1919–1923 Studium (Philologie, Geschichte, Sozialwissenschaften) ebd., 1923 Dr.phil., dann Sekretär (Liberale Volkspartei), 1923–1926 Geschäftsführer Pianofabrik Julius Deesz, Anstellung bei der Industrie-und Handelskammer Saarbrücken, 1925 Gründung Ortsgruppe Saargebiet der Dt. Akademie Saarbrücken, 1926 Lehrveranstaltungen ebd., 1927–1933 (Auflösung aus politischen Gründen) Direktor Volkshochschule Saarbrücken, 1931–1933 Vorbereitung, Errichtung und Leitung der Lager für erwerbslose Jugendliche im Freiwilligen Arbeitsdienst, 1932–1934 Leitung Ev. Laienschaft Saarbrücken, 1934 Aushilfslehrer an städtischen Volks- und Mittelschulen (Deutsch und ev. Religion), 1937 Aufbau und Leitung Katechetisches Seminar der BK Berlin und Referent für den kirchl. Unterricht und für Laienzurüstung im Bruderrat der Ev. Kirche der APU (1938 Verbot), 1944 Ordination Berlin, 1944/45 Pfarrverweser Falkenhagen (Lippe), 1946–1959 Aufbau, Prof. und Rektor Pädagogische Akademie Wuppertal, 1946–1971 Lehrer im Nebenamt (Pädagogik und Katechetik) KiHo Wuppertal, 1963–1971 HonProf. Pädagogische Hochschule Hagen — 1946–1954 Vors. Kammer für Erziehung und Unterweisung der EKD — Teiln. 1947 Treysa, 1948 Eisenach — 1949–1965 Hg. Der evangelische Erzieher, 1950 Mitbegründer der „Gemeinschaft evangelischer Erzieher“, 1951–1965 maßgebliche Mitarb. „Arbeitskreis Pädagogischer Hochschulen“, Präsident Dt. Pädagogischer Hochschultag — Theol. Ehrenpromotion: 1963 Bonn. Hanemann, Friedrich, Theologe, Pfarrer, Bibliothekar * 24.4.1889 Maximilianshütte † 4.5.1970 München Studium Erlangen, 1914 Ordination, 1916 Vikar Landshut, 1917 Pfr. Pappenheim, 1926 Neudrossenfeld, 1932 Dekan Kulmbach, 1934 Oberkirchenrat München, Mitgl. erweiterter Landessynodalausschuss, 1955 Übertritt zur röm.-kath. Kirche, 1956 Bibliothekar, 1958 Bibliotheksrat Ordinariat München — 1935–1937 Mitgl. Reichskirchenausschuss, Vors. Kammer für ev. Erziehungsarbeit der DEK — 1929 Mitgl. NSDAP. Hansen, Heinrich, luth. Theologe, Pfarrer, Vorsitzender * 13.10.1861 Klockries bei Lindholm (Nordfriesland) † 17.4.1940 Breklum Kr. Husum Studium (Theol., orientalische Sprachen) Kiel, Erlangen, 1887 Ordination und 1887–1930 Pfr. LK Schleswig-Holstein — Engagement für den Gebrauch der plattdeutschen Sprache im kirchl. Raum in Wort und Schrift, später wenig beachteter Pionier der Erneuerungs- und Einigungsbewegung im dt. Protestantismus, 1917 anläßlich des Reformationsjubiläums Veröffentlichung von 95 Thesen, 1918 Mitbegründer, dann erster Vors. Hochkirchliche Vereinigung (= seit 1947 Ev.-ökumenische Vereinigung des Augsburgischen Bekenntnisses). Happich, Friedrich, Theologe, Pfarrer, Anstaltsleiter * 14.8.1883 Speckswinkel (Marburg) † 4.4.1951 Hephata bei Treysa 1905 Studium (Theol.) Leipzig, Tübingen, Marburg, 1910/11 Hauslehrer Zirmoissel (Rügen), 1911 Predigerseminar Hofgeismar, Brüderhelfer Bethel, 1912 Ordination und Pfr. Frankenau Kr. Frankenberg, 1913 Hephata, 1923 Vorsteher Hessisches Brüderhaus und Leiter Anstalten Hephata — 1934/35 Mitgl. Einstweilige Kirchenleitung, 1935– 1945 Vors. Landeskirchenausschuss LK Nassau-Hessen, nach 1945 Mitgl. Rat der LK

Har

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Hessen-Nassau und Präses Landessynode, 1946 Titel Kirchenrat, 1951 i. R. — Teiln. 1945 Treysa — Vors. Ev. Reichserziehungsverband, Dt. Diakonenschaft und Konferenz der Brüderhausvorsteher — Theol. Ehrenpromotion: 1933 Marburg. Harder, Günther, Theologe, Superintendent, kirchlicher Dozent (NT) * 13.1.1902 Groß-Breesen Kr. Guben † 12.9.1978 Berlin 1920–1924 Studium (Jura) Marburg, Berlin, Dr.jur., Studium (Theol.) Berlin, 1929 Ordination und Pfr. Fehrbellin, 1934 Lic.theol., 1934–1945 Kreis- und Bezirkspfr., 1935 Mitbegründer KiHo Berlin, 1936–1941 und 1945–1948 Doz., bis 1972 Prof., wiederholt Rektor, gleichzeitig 1945 Begründer und Leiter Archiv für die Geschichte des Kirchenkampfes ebd., 1945 Superintendent Nauen, 1947–1967 gleichzeitig Pfr. Berlin und Superintendent Kirchenkreis Friedrichswerder — Mitgl. BK: 1934 Pfarrernotbund, Dezember 1935 stellv. Vors. Bruderrat PK Brandenburg (1940 Vors.), Mitgl. Bruderrat der Ev. Kirche der APU, zwischen 1937 und 1941 mehrmals Maßregelungen (auch Haft), u. a. 1939 wegen der „Gebetsliturgie“ — 1945 Mitgl. Landeskirchl. Beirat LK Berlin-Brandenburg, Mitgl. Ständiger Ordnungsausschuss, 1951 Ständiger Beirat für Fragen theol. Ausbildung und theol. Nachwuchses, 1959 Vors. Ständiger Theol. Ausschuss, auch Leiter Theol. Ausschuss EKU, nach dem Zweiten Weltkrieg wesentliche Impulse für den christl.-jüdischen Dialog, 1950 Gründung Arbeitsausschuss Dienst an Israel und 1960 Institut Kirche und Judentum an der KiHo Berlin, 1961 Mitbegründer Arbeitsgemeinschaft Christen und Juden auf dem Dt. Ev. Kirchentag — Vorstandsmitgl. Gesellschaft für ev. Theologie, Mitgl. Internationale Gesellschaft der Neutestamentler — Theol. Ehrenpromotion: 1962 Göttingen. Hardt, Rudolf, Theologe, Pfarrer, Anstaltsleiter * 22.3.1900 Hagen (Westfalen) † 29.10.1959 Bethel 1918 Studium (Theol.) Frankfurt/Main, Gießen, Marburg, 1926 Ordination und Pfr. Bochum, zugleich Leiter Jugend- und Wohlfahrtsamt der Inneren Mission ebd., 1939 Konsistorialrat Münster, 1945 Mitgl. Kirchenleitung LK Westfalen, 1946–1959 langjähriger Vertrauter und Nachfolger Friedrich von Bodelschwinghs als Leiter der Bodelschwinghschen Anstalten Bethel — 1945–1959 Vors. Provinzialausschuss für Innere Mission bzw. Landesverband der Inneren Mission Westfalen, 1946 Vorstandsmitgl. CA für die Innere Mission, 1952–1957 Mitgl. Diakonischer Beirat der EKD. Harling, Otto von, Theologe, Pfarrer, Institutsdirektor * 22.12.1866 Eversen (Celle) † 11.12.1953 Eversen 1887–1890 Studium (Theol.) Tübingen, Leipzig, Göttingen, 1892 Ordination Hannover, 1892–1903 Pfr. im Dienste der Norwegischen Israelmission Galatz (Rumänien), 1903–1935 Direktor Institutum Judaicum Delitzschianum Leipzig, Sekretär Ev.-luth. Zentralverein für Mission unter Israel (1935 eingestellt), 1945 Neugründung als Ev.luth. Zentralverein für Zeugnis und Dienst unter Juden und Christen mit Geschäftsstelle in Hannover und bis 1953 erster Vors. — Teiln. 1926 Tagung über die Judenfrage Klotzsche, 1928 Kassel, 1929 Nürnberg, 1930 Stuttgart — Hg. Saat auf Hoffnung, 1903–1933 Gründer und Hg. Friede über Israel (Beiblatt zu Saat auf Hoffnung, 1933 verboten) — Theol. Ehrenpromotion: 1927 Leipzig. Harnack, Adolf (seit 1914 von), luth. Theologe, Universitätslehrer (KG) * 7.5.1851 Dorpat † 10.6.1930 Heidelberg (bestattet in Berlin)

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Har

1869–1873 Studium (Theol.) Dorpat, Leipzig, 1873 Dr.phil., 1874 Habil., Privatdoz. und 1876 aoProf. Leipzig, 1879 oProf. Gießen, 1886 Marburg, nach heftigen Auseinandersetzungen zwischen Kirche und Kultusministerium 1888–1921 (em.) Berlin — 1906–1921 nebenamtl. Generaldirektor Preußische Staatsbibliothek Berlin, 1911 Mitbegründer und bis 1930 erster Präsident Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft in der Weimarer Republik (seit 1948 Max-Planck-Gesellschaft), Mitbegründer der Notgemeinschaft der Dt. Wissenschaft, zahlreiche weitere Ämter — herausragender Patristiker, liberaler Vertreter der historisch-kritischen Methode in der Theologie, weit über sein Fach hinausreichender Befürworter einer Synthese von Theologie, Wissenschaft und Kultur, einflußreicher akademischer Lehrer und Wissenschaftsorganisator, umfangreiches publizistisches Werk — in den Leipziger Jahren Begründer eines Freundeskreises kirchengeschichtliche Gesellschaft und (mit Emil Schürer) Hg. Theologische Literaturzeitung, 1881–1910 deren Redakteur, Hg. Zeitschrift für Theologie und Kirche, Anreger der von seinen Schülern (Martin Rade) 1886 gegründeten Zeitschrift Die Christliche Welt, 1882 Eröffnung der Reihe Texte und Untersuchungen zur altchristlichen Literatur (mit Oskar von Gebhardt) — 1890 Mitgl. AdW Preußen (Berlin), Mitbegründer und Leiter ihrer Kirchenväterkommission, 1903 Gründer und bis 1912 Vors. Ev.-sozialer Kongreß, Förderer der Gruppe Freunde der Volkskirche — Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Gegner annexionistischer Kriegszielpolitik, Befürworter der parlamentarischen Republik — zahlreiche Ehrenpromotionen, Ehrenmitgliedschaften und Ehrenpräsidentschaften. Hartenstein, Karl, Theologe, Prälat, Missionsdirektor * 25.1.1894 Cannstatt † 1.10.1952 Stuttgart Seit 1913 Studium Tübingen, 1914–1918 unterbrochen durch Kriegsdienst, 1921 Vikar Stammheim und Cannstatt, 1922 Repetent Tübinger Stift, Korntal bei Stuttgart, 1923 Pfr. Urach, 1926 Direktor Basler Mission Basel und Mitgl. Dt. Ev. Missionsausschuss, 1928–1932 Inspektionsreisen nach Indien, China, Afrika, 1933 Dr.theol. Tübingen, Doz. (Religionswissenschaft und Missionskunde) Basel, 1939 Bevollmächtigter der Basler Mission in Deutschland, als Mitgl. der BK Widerstand gegen Eingliederung der Mission in die DEK, 1941 Prälat Sprengel Stuttgart, Frühprediger und Mitgl. der Kirchenleitung LK Württemberg, nach 1941 Mitgl. Beirat des Kirchl. Einigungswerks von Landesbischof Theophil Wurm, 1943–1952 Stellv. des Landesbischofs — 1938 Mitgl. Internationaler Missionsrat, Kommission für Glaube und Kirchenverfassung (Faith and Order), 1949–1952 Rat der EKD und stellv. Vors. Verwaltungsrat des Hilfswerks der EKD, Vors. Verwaltungsrat der Diakonenanstalt Karlshöhe, 1952 Mitgl. Diakonischer Beirat der EKD — Teiln. 1938 Tambaram, 1947 Whitby, 1952 Willingen bei Kassel, 1948 Amsterdam — 1948 Mitbegründer Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, 1950 Begründung Ökumenisches Komitee und dessen Vors., führender dt. Missionstheologe — Theol. Ehrenpromotion: 1952 Heidelberg. Hartnack, Hugo, Großhändler, Verlagsleiter, Bundesdirektor * 1892 † 1981 Schuhgroßhändler, ltd. Mitgl. der Brüdergemeinden, 1932 Leiter Dillenburger DöngesVerlagsgesellschaft — 1946–1949 Bundesdirektor (Brüderdirektor) des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden.

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Hartwich, Otto, Theologe, Pfarrer, Schriftführer * 22.8.1861 Swinemünde † 23.11.1948 Drevenack/Wesel 1887 Ordination, 1894 Pfr. Walle, 1909–1934 Bremen, 1920 Mitgl. und 1926 stellv. Schriftführer, 1927–1932 Schriftführer (ltd. Geistliches Amt) Kirchenausschuss LK Bremen, Vorstandsmitgl. Ev. Kirchentag Bremen — Theol. Ehrenpromotion: D. Hauer, Jakob Wilhelm, Missionar, Indologe, Religionswissenschaftler, Universitätslehrer (Allgemeine Religionsgeschichte, Indologie) * 4.4.1881 Ditzingen bei Leonberg (Württemberg) † 18.2.1962 Tübingen Gipserlehre, seit 1900 Ausbildung am Seminar der Basler Mission, 1907–1911 Doz. Missionsschule in Indien, 1911 Studium (Indologie) Oxford, Englandaufenthalt, 1915–1919 Vikar Reutlingen, Rücktritt vom Kirchendienst aus Gewissensgründen, 1917 Dr.phil. B.A. (Oxon), 1921 Habil. (Sanskrit, Religionsgeschichte), Privatdoz. Tübingen, 1925 oProf. Marburg, 1927–1945 Tübingen, Amtsenthebung, 1949 em., bis 1948 Internierung — 1920 Gründer und bis 1934 Leiter (Kanzler) Bund der Köngener, 1927 Leiter Religiöser Menschheitsbund (Gründung von Rudolf Otto), bis 1933 ev. Konfession, im Kampf für eine germanisch-arische Religion August 1933 zusammen mit Ernst Graf von Reventlow Begründer Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Glaubensbewegung, seit 1934 Deutsche Glaubensbewegung, 1936 Amtsniederlegung — nach Kriegsende Weiterwirken für die deutschgläubige Idee, 1947 Gründer Arbeitsgemeinschaft für freie Religionsforschung und Philosophie (seit 1956 Freie Akademie) — 1933–1944 Hg. der Zeitschrift der Köngener Unser Weg, später Kommende Gemeinde — 1937 Mitgl. NSDAP., 1941 SS-Hauptsturmführer. Haug, Martin, Theologe, Lehrer, Landesbischof * 14.12.1895 Calw † 28.3.1983 Freudenstadt 1913–1920 Studium (Philosophie, Theol.) Tübingen, unterbrochen 1914 durch Kriegsdienst und Lazarettaufenthalt, 1920 Ordination und Stadtvikar Stuttgart, Religionslehrer Lehrerseminar Künzelsau, Pfarrverweser Tübingen, Assistent Predigerinstitut Universität, Religionslehrer, 1923–1926 Repetent Stift, 1924 Lehrbeauftr. Theol. Fakultät, 1925 Dr.theol., 1926 Pfr., 1930–1935 theol. Lehrer Ev.-theol. Seminar Urach, 1935 Direktor ev. Pfarrerseminar Stuttgart, Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Stuttgart, 1943 Oberkirchenrat (Personalreferent), 1946 Prälat, 1949–1962 Landesbischof LK Württemberg — Vertreter der Bekenntnisgemeinschaft Württemberg — 1939 Mitgl. Landessynode LK Württemberg, 1952–1957 Mitgl. Rat der EKD — Teiln. 1957 Minneapolis, 1963 Helsinki — 1952–1955 Mitgl. Verwaltungsrat des Hilfswerks der EKD, 1953–1957 Diakonischer Beirat, Kuratorium der Missionsakademie Hamburg und Diakoniewiss. Institut Heidelberg — Theol. Ehrenpromotion: 1949 D. theol. Tübingen. Hausmann, Manfred, Philologe, Schriftsteller * 10.9.1898 Kassel † 6.8.1986 Bremen 1917 Kriegsdienst, 1918 Studium (Philosophie, Kunstgeschichte, Germanistik) Göttingen, München, 1922 Dr.phil., 1923/24 Kaufmannslehre, 1924–1925 und 1945–1952 Feuilletonredakteur Weserkurier, seit 1927 freier Schriftsteller Worpswede, 1933 Hinwendung zum christlichen Glauben (Einfluss u. a. von Karl Barth), diffuse Haltung zum Nationalsozialismus, 1939/40 Kriegsdienst, 1945 Feuilleton-Redakteur Bremen, seit 1952 wieder freier Schriftsteller, Vertreter eines christlichen Existenzialismus —

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Hau – Hee

1960 Mitgl. Kirchenvorstand und 1967–1981 Ältestenprediger Bremen-Rönnebeck, Vortragstätigkeit — 1929–1933 Gemeinderat Worpswede, nach 1945 Engagement für die SPD. Haußleiter, Gottlob, luth. Theologe, Missionspfarrer, Universitätslehrer (NT, Missionswissenschaft, PT) * 14.8.1857 Löpsingen im Ries (Bayern) † 24.10.1934 Erlangen Studium (Theol.), seit 1882 Dienst LK Bayern, Vikar und Lehrer München, 1886 Pfr. Sommershausen, 1891Stadtpfr. Bad Kissingen, 1894 Pfr. Barmen, 1903 Erster Inspektor Rheinische Missionsgesellschaft Barmen, 1908–1925 (em.) oProf. Halle, 1916 und nach 1925 auch Lehrtätigkeit Erlangen — Vors. Verbandsausschuss der dt.-ev. Missionskonferenzen — Theol. Ehrenpromotion: 1908 Halle. Haußleiter, Johannes, luth. Theologe, Universitätslehrer (KG, NT) * 23.6.1851 Löpsingen im Ries (Bayern) † 2.11.1928 Greifswald 1869–1974 Studium (Theol., klassische Philologie) Erlangen, Tübingen, Leipzig, 1884 Dr.phil. Erlangen, seit 1875 Gymnasiallehrer Nördlingen und Erlangen, 1891 oProf. Dorpat, 1892–1921 (em.) Greifswald, 1912–1924 Mitgl. Konsistorium Stettin — Konservativer Lutheraner, Editionen zur Patristik und Reformationsgeschichte — Theol. Ehrenpromotion: 1891 Erlangen, 1894 Dorpat. Heckel, Johannes, Jurist, Universitätslehrer (Staatsrecht, lutherisches Kirchenrecht) * 24.11.1889 Kammerstein (Mittelfranken) † 15.12.1963 Tübingen Studium (Jura) München (Maximiliansstipendiat), Kriegsdienst und Verwundung, Kirchendienst München und Berlin, 1922 Dr.jur. ebd., 1923 Habil., Privatdoz. und 1926 aplProf. Berlin, 1928 oProf. Bonn, 1934–1945 und 1948–1957 (em.) München — Forschungsschwerpunkt Verhältnis von Staat und Kirche in Geschichte und Gegenwart — maßgebliche Beteilung am preußischen Staatskirchenvertrag (1931), 1951 Präsident Verfassungs- und Verwaltungsgericht der VELKD — 1940 Mitgl. AdW Bayern (München) — Theol. Ehrenpromotion 1931 Berlin. Heckel, Theodor, Theologe, Bischof, Hilfswerksleiter * 15.4.1894 Kammerstein (Mittelfranken) † 24.6.1967 München Seit 1913 Studium Erlangen, 1914–1918 unterbrochen durch Kriegsdienst (Leutnant), 1921 Ordination, 1922 Reiseprediger Solln (Seelsorgebezirk München Süd), 1925 Studienrat Lehrerinnenbildungsanstalt Erlangen, 1928 Lic.theol. Erlangen und Oberkonsistorialrat Dt. Ev. Kirchenbundesamt Berlin (Auslandsreferat), 1934–1945 Leiter des neu errichteten Kirchl. Außenamtes der DEK und Bischof der dt. Auslandsgemeinden, 1939 Gründer und Leiter Ev. Hilfswerk für Internierte und Kriegsgefangene, seit 1945 Sitz in Erlangen, 1947 Fortführung als offizieller Sonderbeauftragter der EKD für die Kriegsgefangenenarbeit, 1950 Umzug und bis 1967 Fortführung in München (Bischof-Heckel-Werk), 1950–1964 Dekan München — 1933 Mitgl. Jungreformatorische Bewegung — Mitarb. RGG 3. Aufl. — Ehrenpromotion: 1930 Jena, 1964 Dr.jur.h.c. München. Heepe, Johannes, Pfarrer, Landessuperintendent, Dozent * 25.5.1885 Leinde (Braunschweig) † 23.11.1956 Itzehoe 1910 Ordination, Dr.phil., 1911 Pfr. Braunschweig, 1918 Garnisonspfr. Allenstein (Ostpreußen), 1919 Pfarrer Neddemin (Mecklenburg-Strelitz), seit 1924 Propst, 1929

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Neubrandenburg, 1933 Mitgl. Oberkirchenrat Neustrelitz und geschäftsführender bzw. bevollmächtigter Nachfolger von Landesbischof Gerhard Tolzien, Landespropst bis zur Vereinigung der LK mit Mecklenburg-Schwerin, 1934 Oberkirchenrat Schwerin, Landessuperintendent und gleichzeitig Domprediger ebd., 1937 zugleich (erster DC-) Doz. Universität Rostock, 1934 Leiter Predigerseminar, 1945 Versetzung i. R., 1946–1949 Beauftragung mit der Verwaltung der Pfarre Pritzier, 1948 nach Spruchkammerverfahren Bestätigung der Versetzung i. R. — Obmann NS-Pastorenbund MecklenburgStrelitz. Heider, Otto, Senator * 26.5.1896 Bremerhaven † 30.5.1960 Groß Berkel Elektroingenieur, 1933 Senator Bremen und 1934–1937 Bürgermeister ebd., Juni 1933 Staatskommissar für LK Bremen, 1933–1936 Präsident Kirchenausschuss Bremen, Präsident Kirchentag Bremen — Teiln. 1933 Wittenberg. Heidtmann, Günther, Theologe, Pfarrer, Chefredakteur * 17.6.1912 Düsseldorf † 1.5.1970 Stuttgart Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, Marburg, Bonn, Hilfspfr. Berlin-Nikolassee, Rheinsberg, 1938 Pfr. Bekennende Gemeinde Potsdam, 1946–1950 Chefredakteur brandenburgisches Sonntagsblatt Potsdamer Kirche, 1950–1954 Leiter Seminar für Kirchl. Dienste und Geschäftsführer Ev. Rundfunkkammer Berlin (West), 1954 Chefredakteur rheinisches Sonntagsblatt Der Weg, 1955–1967 Landespressepfr. Rheinland und Chefredakteur der Ev. Kirchenzeitung Kirche in der Zeit, 1959 Vorstandsmitgl. Gemeinschaftswerk der Ev. Presse, 1961–1970 stellv. Vors. ebd., 1968–1970 Chefredakteur Ev. Kommentare. Heiler, Friedrich, Theologe, Religionsphilosoph, Universitätslehrer (Konfessionskunde, Vergleichende Religionsgeschichte, Religionsphilosophie, Ökumene) * 30.1.1892 München † 24.(28.)4.1967 München 1911–1918 Studium (zwei Semester kath. Theol., dann Philosophie, Religionsgeschichte, orientalische Sprachen) München, unterbrochen durch Kriegsdienst, 1917 Dr.phil. (mit der wiederholt aufgelegten Arbeit: Das Gebet), 1918 Habil., Privatdoz. München (Phil.Fak.), ökumenische Orientierung, 1919 auf Einladung von Erzbischof Nathan Söderblom Vortragsreise nach Schweden, dort in Vadstena Teiln. am luth. Abendmahl ohne Austritt aus der kath. Kirche, 1920 aoProf., Dr.theol. und 1922–1960 oProf. Marburg (Theol.Fak.), dort Führer einer Gruppe zur Erneuerung von Liturgie und gottesdienstlichem Leben, 1934 wegen aktiver NS-Gegnerschaft Zwangsversetzung nach Greifswald (Amt nicht angetreten) und 1935 Rückversetzung nach Marburg (Phil. Fak.), 1945/46 Dekan, 1947–1960 (em.) Rückkehr in die Theol.Fak. ebd. und seit 1954 Leiter Religionskundliche Sammlung, 1951 Gastprof. Rom (Waldenser Fakultät), 1955 Chicago Illinois (Federated Theological Faculty der Universität) und weitere Vorlesungen u. a. in USA, Kanada, Indien, Japan, seit 1962 Lehrbeauftr. München (Phil.Fak.) — geschätzter Prediger, Aushilfsseelsorger im und nach dem Zweiten Weltkrieg — Forschungsschwerpunkte Katholizismus, Liturgik, Frömmigkeit, Mystik — viele ökumenische Kontakte, seit den 20er Jahren zahlreiche Gastvorlesungen in Europa, USA und Asien — seit den 20er Jahren Angriffe wegen seines Einsatzes für eine „evangelische Katholizität“, aber Einfluß auf die Hochkirchliche

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Bewegung, 1927 Gründer und geistl. Führer der Bruderschaft Ev. Franziskanertertianer, 1929 Vors. Hochkirchliche Vereinigung (später ev.-ökumenische Vereinigung) und Hg. der Zeitschrift Hochkirche (ab 1934 Eine heilige Kirche), 1930 Weihe zum apostolischen Vorsteher der Eucharistischen Gemeinschaft (St. Johannesbruderschaft) durch Bischof Vigué der Gallikanischen (romfreien) Kirche, Befürworter der Una Sancta-Bewegung — 1953–1967 Vors. Dt. Zweig der International Association for the History of Religions, 1950 Vors. des 1956 gegründeten World Congress of Faiths, 1960 Veranstalter des 10. Internationalen Kongresses für Religionsgeschichte Marburg — Teiln. an Internationalen Kongressen für Religionsgeschichte (Amsterdam, Rom, Tokio, Marburg), 1961 Panorthodoxe Konferenz Rhodos — 1959 Fellow Sanscrit College Calcutta — Theol. Ehrenpromotion: 1937 Kiel. Heilmann, Martin, Theologe, Amtsleiter * 1.9.1893 Usingen (Hessen) † 7.9.1979 Gladbeck Seit 1914 Studium Tübingen, Leipzig, Halle, 1914–1919 unterbrochen durch Kriegsdienst, 1922 Ordination und Pfr. Oppenwehe (Westfalen), 1926 Bork-Selm, 1929–1957 Gladbeck, zugleich 1931–1957 Provinzialpfr. für Volksmission (bzw. nach 1945 Leiter Volksmissionarisches Amt), 1957–1968 Krankenhausseelsorger Duisburg — ab 1936 Vors. Provinzialkirchenausschuss Westfalen — Mitgl. Bruderrat BK Westfalen — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg. Heim, Karl, luth. Theologe, Universitätslehrer (ST, KG) * 20.1.1874 Frauenzimmern (Württemberg) † 30.8.1958 Tübingen 1892–1897 Studium (Theol., Philosophie) Tübingen, 1897–1900 Pfr. Volksschullehrerseminar Tempelhof bei Crailsheim und Studentenarbeit, 1899 Dr.phil. Tübingen, 1900–1902 als DCSV-Reisesekretär mehrere Auslandsreisen, 1903 Inspektor Schlesisches Konvikt Halle, 1905 Lic.theol., 1907 Habil., Privatdoz. und 1912 aoProf. Halle, 1914 oProf. Münster, Militärgeistlicher, 1920–1939 (em.) Tübingen, 1920–1948 Frühprediger ebd., 1936 Gastprof. USA —Teiln. an zahlreichen ökumenischen Veranstaltungen, u. a. Weltkonferenzen des Christl. Studentenweltbundes, 1928 Jerusalem — Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“ — 1948–1950 Mitarb. Ev. Akademie Bad Boll — Christozentrischer Denker, intensive Auseinandersetzung mit den modernen Naturwissenschaften — Hg. Zeitschrift für Theologie und Kirche — Theol. Ehrenpromotion: Edinburgh. Hein, Franz, Theologe, Synodalpräsident, Bischof, Hilfskomiteevorsitzender * 29.9.1901 Mali Idjosch (Batschka) † 25.8.1986 Stuttgart Studium (Jura) Agram, (Theol.) Wien, Zürich, Basel, 1926 Ordination Budapest und Vikar Neuwerbass, Militärdienst Peterwardein, Vikar Sarajewo, Tscherwenka (Batschka), 1929 Pfr. Franz-Josefsfeld Petrovopolje (Bosnien), Tätigkeit in der Jugendarbeit und Kirchenmusik, Dienst in der benachbarten serbischen Stadt Bjelina, 1930 Präsident bosnische Synode, zugleich Ehegerichtspräsident, 1942 Bischof Dt. Ev. Kirche im Banat, 1944 Evakuierung durch die Militärbehörden nach Österreich, Pfr. Bad Ischl, 1945 Gründung Christl. Hilfswerk ebd., 1947 Übersiedlung nach Stuttgart und Pfr. ebd. — 1931 Mitgl. des CA für die Innere Mission, 1950–1981 geistl. Vors. Hilfskomitee für die Ev. LK aus Jugoslawien — Vors. Aufsichtsrat der 1948 gegründeten

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Bau- und Siedlungsgenossenschaft „Neues Heim“, Vertretung der Heimatvertriebenen in der Oberen Siedlungsbehörde des Landes Württemberg, Vors. Waisenverein „Siloah“, 1950 Mitarb. im Vorstand des Gustav-Adolf-Werkes Württemberg, Tätigkeit im Konvent der zerstreuten ev. Ostkirchen, im ökumenischen Bereich und in der Vertriebenenbetreuung. Heine, Ludwig, Theologe, Superintendent, Präses * 16.6.1877 Zerbst † 5.2.1957 Bad Vilbel Studium Halle, Jena, 1901 Ordination, 1902 Vikar Gotha, 1903 Diakon und Pfr. Friedrichroda, 1908 Pfr. Adlig-Kruschin (Provinz Posen), 1912 Vereinsgeistlicher und Leiter Ev. Provinzialverein für Innere Mission Posen, 1914 Pfr. Grätz (Provinz Posen), 1919 Ausweisung und Pfr. Heuckewalde (Provinz Sachsen), 1924 Schnarsleben, gleichzeitig geistl. Hilfsreferent und Dezernent für das Pressewesen Konsistorium Magdeburg, 1930–1936 Pfr. und Superintendent Schneidemühl, Zwangsbeurlaubung, 1937/1942 Ruhestandsversetzung, 1938 Ausweisung/Aufenthaltsverbot — Mitgl. BK: 1934 Präses PK Grenzmark, Bruderrat und Rat der Ev. Kirche der APU, 1936 Reichsbruderrat — 1933/34 Mitgl. NSDAP — Teiln. 1934 Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Heinemann, Gustav, Jurist, Synodalpräses, Bundespräsident * 23.7.1899 Schwelm (Westfalen) † 7.7.1976 Essen 1917/18 Kriegsdienst, 1919–1923 Studium (Jura, Volkswirtschaft, Geschichte) Münster, Marburg, München, Göttingen, Berlin, 1921 Dr.rer.pol. Marburg, 1926 Rechtsanwalt Essen, 1929 Dr.jur. Münster, 1928 als Rechtsanwalt zugleich Justitiar und Prokurist Rheinische Stahlwerke Essen (1936–1949 deren Vorstandsmitgl., die Aufforderung zum Eintritt in den Vorstand des Rheinisch-Westfälischen Kohlesyndikats 1936 wurde zurückgezogen, weil H. sich weigerte, auf weitere Tätigkeit in der BK zu verzichten), 1935–1939 zugleich Doz. Wirtschafts-und Bergrecht Universität Köln, 1946–1949 Oberbürgermeister Essen, 1947/48 zugleich Justizminister Nordrhein-Westfalen, 1949/50 Bundesinnenminister, Rücktritt aus Protest gegen die Wiederbewaffnungspolitik von Bundeskanzler Konrad Adenauer, 1966–1969 Bundesminister der Justiz, 1969–1974 Bundespräsident — 1936–1950 Vors. CVJM Essen., Mitgl. Presbyterium Essen-Altstadt, 1945–1962 Mitgl. Kirchenleitung LK Rheinland, 1945–1967 Mitgl. Rat der EKD, 1945 Präses vorläufige Synode der EKD, 1949–1955 Präses Synode der EKD, Mitgl. BK: Kreissynode Essen, Bruderrat LK Rheinland, 1939 Niederlegung aller offiziellen BK-Ämter (Kritik an BK) — 1948–1961 Mitgl. Kommission für Internationale Angelegenheiten des ÖRK — 1930 Mitgl. CSVD, 1945 Mitbegründer CDU im Rheinland (Essen), stellv. Landesvors. CDU Rheinland, stellv. Vors. CDU, 1947–1950 MdL Nordrhein-Westfalen, 1952 Austritt aus der CDU, 1952 Gründungsmitgl. GVP, 1957 Auflösung GVP und Eintritt SPD, 1947–1950 MdL NordrheinWestfalen — Teiln. 1934 Barmen, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa, 1948 Eisenach (Präsident), Amsterdam, 1949 Bethel (Präses) — 1945 Unterzeichner der Stuttgarter Schulderklärung, Mitautor „Godesberger Programm“ der SPD (Religion und Kirche). Heintze, Traugott Frh. von, Jurist, Konsistorialpräsident * 9.10.1877 Bordesholm † 6.3.1946 Neumünster

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Dr.jur., seit 1900 im Staats- und Kommunaldienst, 1911 Assessor Konsistorium (später Landeskirchenamt) Kiel, 1912 Konsistorialrat, 1914–1918 Kriegsdienst, Oberkonsistorialrat, 1924 Vizepräsident, 1925–1936 Präsident Landeskirchenamt Kiel, ab September 1933 Vors. Landeskirchenausschuss LK Schleswig-Holstein, 1936 Ruhestandsversetzung auf eigenen Antrag — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenbundesrat, Dt. Ev. Kirchenausschuss — 1933 Mitgl. NSDAP — Theol. Ehrenpromotion: D. Heinzelmann, Gerhard, Theologe, Universitätslehrer (ST, Religionsphilosophie, NT, Dogmatik), Präsident * 10.6.1884 Coswig (Anhalt) † 21.12.1951 Halle Seit 1902 Studium (Theol.) Tübingen, Halle, Berlin, 1907 Inspektor Theol. Stift Göttingen, 1910 Lic.theol. und Habil. Göttingen, 1914 aoProf. Basel, kurzzeitig Kriegsdienst (Krankenpfleger und Lazarettpfr.), 1917 erster ausländischer Rektor und 1918 oProf. Basel, 1929–1951 Halle — 1941 stellv. Präsident und 1944 Präsident Zentralleitung Gustav-Adolf-Verein, nach Kriegsende Wiederaufbau der Diasporarbeit, Mitgl. Vorläufige Geistl. Leitung Kirchenprovinz Sachsen und Kirchenleitung der Ev. Kirche der APU — Teiln. 1948 Eisenach — Mitgl. NSV, SS (Fördermitgl.), 1946 CDU (Ost) — Theol. Ehrenpromotion: D.theol. Heitmann, Fritz, Kirchenmusiker, Hochschullehrer * 9.5.1891 Ochsenwärder bei Hamburg † 7.9.1953 Berlin 1918 Organist an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin, 1925 Prof. Staatliche Akademie für Kirchenmusik und Schulmusik, 1945 Musikhochschule Berlin — 1946 Mitgl. Disziplinarhof (östlicher Senat) der EKD. Heitmüller, Wilhelm, Theologe, Universitätslehrer (NT) * 3.8.1869 Döteberg (jetzt Seelze ) bei Hannover † 29.1.1925 Tübingen Studium (Theol.) Greifswald, Marburg, Leipzig, Göttingen, Dr.theol., 1902 Habil., Privatdoz. Göttingen, 1908 oProf. Marburg, 1920 Bonn, 1923 Tübingen — Vertreter der liberalen Theologie und Religionsgeschichtlichen Schule — mit Wilhelm Bousset Begründer und Mithg. der Zeitschrift Theologische Rundschau, Mithg. Schriften des Neuen Testaments, Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments — 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft und 1919 Gesellschaft für Kirchengeschichte. Held, Heinrich, Theologe, Präses * 25.9.1897 St. Johann bei Saarbrücken † 19.9.1957 Düsseldorf 1914–1918 Kriegsfreiwilliger, 1919 Studium Bonn, Tübingen, Predigerseminar Wittenberg, 1924 Ordination und Hilfsprediger Wesseling, 1930–1946 Pfr. EssenRüttenscheid, wegen BK-Engagement Februar 1934 vorübergehende Amtsenthebung, Verhaftungen (als erster ev. Pfarrer) und Reichsredeverbot, bis 1940 mehrmals Maßregelungen, 1946 Superintendent und Oberkirchenrat, 1948–1957 Präses LK Rheinland, Vors. EKU — Juli 1933 Mitbegründer Rheinische Pfarrbruderschaft (mit Joachim Beckmann) und BK, 1934 Mitgl. Bruderrat PK Rheinland, Bruderrat und Rat der Ev. Kirche der APU, zeitweise Vors. Bruderrat Ev. Kirche der APU — Mitgl. Rat der EKD — 1945 Bevollmächtigter für das Hilfswerk der EKD, Mitgl. Diakonischer Beirat und Diakonischer Rat der EKD — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach, 1957 Minneapolis — 1945 Unterzeichner der Stuttgarter

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Schulderklärung, Mitwirkung bei der Gründung des Dt. Ev. Kirchentages und den Einigungsbemühungen in der Ökumene. Hellbardt, Hans, Theologe, Dozent (AT) * 13.7.1910 Düsseldorf † 1.9.1944 Südfrankreich (bestattet in Dagnieux) 1928–1932 Studium (Theol.) Bethel, Erlangen, Marburg, Zürich, Bonn, Vikar Bonn, Lic.theol., 1934 Mitgl. BK, Entlassung aus politischen Gründen, Vertreter des Gefängnispfr. im Auftrag des Ausbildungsamtes der Bekenntnissynode Rheinland in Düsseldorf, dann Gemeindehilfsprediger Elberfeld (ref.) und Studieninspektor ref. BK-Predigerseminar Elberfeld, 1934–1936 zugleich Vorlesungen und Repetent ebd., 1936–1940 Doz. Theol. Schule ebd., 1937 freier wiss. Mitarbeiter Bonn, 1939 Kriegsdienst (Leutnant), 1940/1942 Lazarettaufenthalte, französische Kriegsgefangenschaft — Teiln. 1928 Dt. Orientalistentag Bonn. Hempel, Johannes, Theologe, Universitätslehrer (AT, Vergleichende Religionsgeschichte) * 30.7.1891 Bärenstein (Sachsen) † 9.12.1964 Göttingen 1910–1914 Studium (Theol.) Leipzig, 1914 Dr.phil., bis 1919 Kriegsdienst und Gefangenschaft, 1920 Lic.theol., Habil., 1921 Privatdoz. Halle, 1924 aoProf. Greifswald, 1925 oProf. ebd., 1928 Göttingen, 1937–1945 Berlin, auch Leiter Institutum Judaicum Berlin, 1939–1945 Militärgeistlicher, 1945 Entlassung, 1947–1958 Pfarrverweser Salzgitter, 1955–1958 HonProf. Göttingen, em. als oProf. — DC-Anhänger — 1935 (mit Friedrich Stummer und Paul Volz) Veranstalter des ersten internationalen Alttestamentlerkongresses in Deutschland, 1927–1964 Hg. der Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft — Mitgl. The Society for Old Testament Study (Großbritannien), 1933 Society of Biblical Literature and Exegesis (USA) — 1935 AdW Göttingen — Theol. Ehrenpromotion: D. Henke, Wilhelm, Theologe, Kirchenamtspräsident, Landesbischof * 23.6.1897 Bevern bei Holzminden † 3.9.1981 Bückeburg 1923 Ordination und Hilfsprediger Großheidendorn (Schaumburg-Lippe), 1924 Pfr. Altenhagen-Hagenburg und Landesjugendpfr., 1929 Pfarrverweser Bückeburg, Landessuperintendent, 1933 Präsident Landeskirchenamt und Ltd. Geistl. LK SchaumburgLippe, 1948–1966 mit dem Titel „Landesbischof“ — Mitgl. Lutherrat — Teiln. 1945 Treysa, 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: D. Heppe, Bernhard, Theologe, Pfarrer, Geschäftsführer * 2.12.1897 Kassel † 20.9.1945 Kriegsgefangenenlager Vrsac (Jugoslawien) 1915–1918 Kriegsdienst (zuletzt Offizier), Studium (Theol.) Marburg, Tübingen, Bethel, Hilfspfr. Hephata, 1924 Ordination und Pfr. Cölbe bei Marburg, Leiter Ev. Jugend- und Wohlfahrtsdienst im Kirchenkreis Marburg, 1939 Kriegsdienst, englische und jugoslawische Kriegsgefangenschaft — Mitgl. BK: Vertreter Kurhessens im Pfarrernotbund, 1933 Mitgl. Bruderbund Kurhessischer Pfr. (Schriftführer), 1934 Geschäftsführer BK Kurhessen-Waldeck, Verfasser der meisten Rundbriefe der BK Kurhessen-Waldeck — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — Mitgl. Studentenverbindung „Wingolf“, Mitwirkung im „Loshäuser Kreis“. Herbst, Ferdinand, Theologe, Pfarrer, Generalsekretär * 20.2.1890 Ansbach † 22.8.1950 Bad Nauheim

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Studium (Theol.) Bethel, Erlangen, Halle, München, Inspektor Domkandidatenstift Berlin, Kriegsdienst, Militärpfarrer Berlin, seit 1917 Verwaltung des Pfarramtes der dt. ev. Gemeinde Den Haag, seit 1930 Leitung der Konferenz der ev. Auslandspfr. für Holland, Belgien und Frankreich, 1936 Eintritt in Gustav-Adolf-Verein Leipzig, 1939 Generalsekretär ebd., nach 1945 Leitung Zentralkanzlei Gustav-Adolf-Werk Assenheim (Oberhessen) — 1949 Durchführung der ersten Nachkriegstagung des Gesamtwerkes des Gustav-Adolf-Werkes Fulda. Hermann, Rudolf, luth. Theologe, Universitätslehrer (Religionsphilosophie, ST: Lutherforschung) * 3.10.1887 Barmen † 2.(10.)6. 1962 Berlin-Mahlsdorf 1906–1912 Studium (Philologie, Geschichte, dann Theol.) Marburg, Halle, Greifswald, 1914 Lic.theol. Göttingen, 1914 Kriegsdienst, französische Kriegsgefangenschaft, Austausch, 1916 Habil., Privatdoz. Göttingen, 1919 Lehrbeauftr. und zugleich Inspektor Theol. Konvikt Breslau, 1923 aoProf. ebd., 1927 oProf. Greifswald, 1946 Mitgl. Kirchenleitung Pommern, 1953–1955 oProf. Berlin (Humboldt-Universität.) — Vertreter der sog. Lutherrenaissance, bedeutsame Lutherstudien — 1928 geschäftsführender Vors. der Greifswalder Gelehrten Gesellschaft für Lutherforschung, 1948–1962 Leiter der wieder begründeten Luther-Akademie (Ost) Sondershausen, korrespondierendes Mitgl. der Kommission zur Herausgabe der Weimarer Luther-Ausgabe — Zeitweise BK-Mitgl. — Teiln. 1934 Barmen, 1934 Berlin-Dahlem — Theol. Ehrenpromotion: 1927 Rostock. Hermelink, Heinrich, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (KG, Dogmengeschichte, Konfessionskunde) * 30.12.1877 Mulki (Moolky) bei Bangalore (Ostindien) † 11.2.1958 München Studium (Theol.) Tübingen, 1901 Dr.phil. ebd., 1901–1904 wiss. Hilfsarb. Universitätsbibliothek Tübingen und 1904/05 Mitarb. Staatsarchiv Stuttgart (Edition der Tübinger Universitätsmatrikeln), 1906 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Leipzig, 1909 zugleich Pfr. Thekla bei Leipzig, 1914 aoProf. Kiel, 1914–1918 Kriegsdienst (Offizier und Gouvernementspfr. Warschau), 1915 oProf. (nicht ausgeübt) Bonn, 1918 Marburg, dort u. a. als Dekan Initiator von sozialen Einrichtungen (Stipendiatenanstalt, Mensa, Studentenwohnheime), 1934 aus politischen Gründen (nicht vollzogene) Zwangsversetzung, 1935 Zwangsemeritierung, Pfr. Eschenbach (LK Württemberg), 1939 Miesbach (LK Bayern), 1942–1945 Neuaubing bei München, nach Kriegsende keine Restitution in Marburg, 1946 HonProf. (Phil.Fak.) München und Lehrbeauftr. (württembergische KG und Konfessionskunde) Tübingen — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte, 1919 Mitgl. historische Kommission für Hessen und Waldeck, 1920 Leiter Beratungsstelle für Volkshochschulen in Hessen-Nassau — Teiln. 1925 Stockholm, 1945 Treysa — Aktives DDP-Mitgl. in Marburg — Theol. Ehrenpromotion: 1914 Leipzig. Hermenau, Hans, Theologe, Pfarrer, Geschäftsführer * 17.7.1894 Pr. Stargard † 19.3.1981 Wiesbaden 1911 Studium (Theol.) Halle, Breslau, Königsberg, 1915–1916 Kriegsdienst, 1916 Vikar Hermannsruhe, 1918 Ordination und Pfr. ebd., 1919 Creuzburg, 1920–1932 Vereinsgeistl. Ev.-Kirchl. Hilfsverein und Frauenhilfe Ostpreußen Königsberg, 1932–Ende 1933 Geschäftsführer Reichsfrauenhilfe Potsdam, Juni 1933 komm. Bevollmächtigter

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für alle Frauenverbände der ev. Kirche, 1934–1945 Pfr. Potsdam, 1945 vorübergehend Zwangsarbeit Ütz, nach Entlassung aus dem Wartestand Seelsorger Städtisches Kranken- und Siechenhaus Potsdam, 1946 Pfarrstellenverwalter Oberroßbach (Haiger), 1948 Pfr. Idstein (Taunus), 1957–1964 Wiesbaden-Biebrich — Februar–November 1935 Referent und Bevollmächtigter für ev. Frauenarbeit durch Reichsbischof Ludwig Müller (nach Abberufung von Agnes von Grone), April 1935 Leiter Frauendienst der DEK (dt.-christl.) — 1933 Mitgl. DC, 1936 Übertritt von der Reichsbewegung DC zu der Kirchenbewegung DC (Thüringer DC) — 1933 Mitgl. NSDAP — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Königsberg. Herntrich, Volkmar, Theologe, kirchlicher Dozent (AT), Landesbischof * 8.12.1908 Flensburg † 14.9.1958 Lietzow bei Nauen (verunglückt) Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, 1931 Lic.theol., Vikar Flensburg, 1932 Ordination und Hilfsgeistl. Kiel, 1933 Pfr. und Privatdoz. Kiel, Mitgl. Pfarrernotbund und BK, 1934 Entzug der akademischen Lehrbefugnis, 1934–1942 Pfr. und Doz. Theol. Schule Bethel, 1939–1942 zugleich Direktor Burckhardthaus Berlin-Dahlem und Leiter Ev. Jugendwerk, danach in der Lobetaler Zweigstelle von Bethel, 1943 Hauptpastor Hamburg, 1946 nebenamtl. Leiter Alsterdorfer Anstalten, 1948 Oberkirchenrat, 1956–1958 Landesbischof LK Hamburg — 1945/46 Tätigkeit am Kirchl. Vorlesungswerk, 1947/48–1954 Doz. im Rahmen der Religionslehrerausbildung, hauptamtl. Doz. KiHo Hamburg (seit 1950 mit der Amtsbezeichnung Prof. der Theologie), 1949–1954 Rektor ebd., 1954 HonProf. Universität Hamburg — Mitgl. Lutherrat, nach 1941 Mitgl. Beirat des Kirchl. Einigungswerks von Landesbischof Theophil Wurm — Mitgl. Verfassungsausschuss, 1946 Jugendkammer, Synode und 1949–1958 Rat der EKD — 1945–1950 bzw. 1958 Bevollmächtigter für das Hilfswerk der EKD, 1948 Vors. Verein für Innere Mission Hamburg, 1953–1957 Vors. Diakonischer Beirat der EKD, 1957 Vors. Diakonischer Rat des Diakonischen Werkes der EKD — 1952 Mitgl. Kommission für Weltdienst des LWB, 1954 Zentralausschuss des ÖRK — Teiln. 1945 Treysa, 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: 1950 Kiel, DD. Herrmann, Johannes, Theologe, Universitätslehrer (AT) * 7.12.1880 Nossen (Sachsen) † 6.2.1960 Münster 1901–1905 Studium (Theol.) Leipzig, 1905-1909 Studieninspektor ev. Theologenheim Wien, 1907 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Wien, 1909 Königsberg, 1910 aplProf. und Studieninspektor Breslau, 1913 oProf. Rostock, 1922–1949 (em.) Münster, 1927–1953 zugleich Ephorus Studienhaus Hamannstift ebd. — seit 1921 Mitarb. an der von den Dt. Bibelgesellschaften veranlassten Revision der Lutherbibel — 1934 Unterzeichner einer Rücktrittsaufforderung von Hochschullehrern an Reichsbischof Ludwig Müller, BK-Mitgl. — Theol. Ehrenpromotion: 1910 Breslau. Herrmann, Wilhelm, Theologe, Universitätslehrer (ST) * 6.12.1846 Melkow bei Jerichow (Altmark) † 2.1.1922 Marburg /Lahn 1866–1871 Studium (Theol., Philosophie) Halle, Hauslehrer und 1874–1876 Gymnasiallehrer, 1875 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Halle, 1879–1917 (em.) oProf. Marburg — Vertreter der liberalen Theologie, Fortentwicklung des theol. Ansatzes von Albrecht Ritschl — 1907–1916 mit Martin Rade Hg. der Zeitschrift für Theologie und Kirche — Ehrenpromotion: Dr.phil.h.c., Dr.theol.h.c.

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Hertzberg, Hans Wilhelm, Theologe, Universitätslehrer (AT, Palästinakunde) * 16.1.1895 Lauenburg (Pommern) † 1.6.1965 Kiel Studium (Theol.) Marburg, Berlin, 1919 Lic.theol. und 1921 Habil., Privatdoz. Berlin, 1923–1930 Propst und Verwalter Dt. Palästina-Institut in Jerusalem, 1931–1947 aoProf. Marburg, zugleich 1932–1936 Pfr. Caldern bei Marburg, 1936–1946 Studiendirektor Predigerseminar Hofgeismar, 1946 Prälat LK Kurhessen-Waldeck in Kassel, 1947 oProf. Kiel, 1953 Konsistorialrat — 1922 Mitgl. Dt. Orientgesellschaft, 1925–1939 Palestine Oriental Society — Theol. Ehrenpromotion: u.a 1932 Berlin. Hertzsch, Erich, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (PT) * 31.3.1902 Unterbodnitz (Thüringen) † 28.10.1995 Hamburg 1921–1924 Studium (Theol.) Tübingen, Jena, 1925 Vikar Leutenberg, 1926 Ordination und Pfr. Hartroda, 1930 Bucha bei Jena, 1931 Eisenach, 1932 Dr.theol., 1940–1944 Kriegsvertretungen in der LK Thüringen, 1945 Pfr. und nebenamtl. Mitgl. Landeskirchenrat Eisenach, 1946 hauptamtl. Oberkirchenrat, 1948–1970 oProf. Jena — 1931/32 Mitgl. Landeskirchentag LK Thüringen, nach Kriegsende Mitgl. Landessynode, Mitarb. bei der Neuordnung der LK, Stellvertr. des Bischofs, Gründer Pastoralkolleg, Ev. Akademie, Katechetenseminare — 1946 Mitgl. Erziehungskammer und Jugendkammer Ost — Vors. wiss. Beirat für die theol. Fakultäten beim Staatssekretär für das Hochschulwesen der DDR, Präsidiumsmitgl. des Friedensrates der DDR, Mitbegründer und aktives Mitgl. Christliche Friedenskonferenz Prag — seit 1932 Vors. der Religiösen Sozialisten in Thüringen — 1931 Mitgl. SPD, 1945 Stadtrat Eisenach, Mitgl. SED, ab 1946–1951 MdL Thüringen, Mandatsniederlegung, 1953 Austritt aus der SED — Theol. Ehrenpromotion: 1958 Leipzig. Herz, Johannes, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (Sozialethik, Religionssoziologie) * 13.6.1877 Oberleutersdorf (Sachsen) † 6.11.1960 Leipzig Studium Tübingen, Marburg, Leipzig, Vikar Waltersdorf bei Zittau (Oberlausitz), 1904 Diakonus, 1909 Archidiakonus Chemnitz, 1910 Studienreise (kirchl.-soziale Arbeit) durch Großbritannien, 1915–1954 Pfr. Leipzig, führende Tätigkeit Ev.-Sozialer Kongreß, seit 1923 Generalsekretär, seit 1929 auch Leiter Ev. Soziales Institut, seit 1947 Lehrbeauftr. Universität Leipzig, 1952 Prof. ebd. — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss, seit 1949 Mitgl. Kammer für soziale Ordnung der EKD — Teiln. 1925 Stockholm — 1924–1941 Hg. Zeitschrift Evangelisch-Sozial — Engagement in der Weltfriedensbewegung und Mitgl. Weltfriedensrat — Theol. Ehrenpromotion: 1927 Jena. Hesse, Helmut, ref. Theologe, Vikar * 11.5.1916 Bremen † 24.11.1943 KZ Dachau Während der Schulzeit öffentliche Distanzierung von der Politik des Hitler-Regimes, 1935 Einberufung zum Arbeitsdienst nach Ostfriesland, 1935–1940 Studium (Theol.) Elberfeld, Halle, Basel, Berlin, Unterstützung des „Büros Grüber“, 1940 1. theol. Examen vor der Prüfungskommission der Bekennenden Kirche im Rheinland, 1940–1941 Vikariat Bad Honnef, Elberfeld, Aufruf zum Widerstand gegen das NS-Regime, 1943 „illegales“ 2. Examen, Ordination durch seinen Vater Hermann Albert Hesse, Predigtamt ref. Bekenntnisgemeinde Elberfeld, 8.6.1943 Verhaftung von Vater und Sohn, 14.11.1943 KZ Dachau — 1934 kurzzeitig Mitgl. SA.

Hes – Hey

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Hesse, Hermann Albert, ref. Theologe, Moderator, kirchlicher Dozent * 22.4.1877 Weener (Ostfriesland) † 26.7.1957 Wuppertal-Elberfeld Studium Erlangen, Berlin, Greifswald, Tübingen, 1901 Lic.theol. Tübingen, 1902 Ordination und Pfr. Duisburg-Meiderich, 1909 Bremen, 1916–1946 Elberfeld (ref.), zugleich 1918–1929 Schriftleiter Reformierte Kirchenzeitung und 1929 Studiendirektor Ref. Predigerseminar und Doz. Theol. Schule Elberfeld, April-Juli 1933 ref. Bevollmächtigter Dt. Ev. Kirchenbund (Kapler-Ausschuss), 1934–1946 Moderator Reformierter Bund, 1934–1936 Stellv. Vors. Reformierter Kirchenausschuss, wegen BK-Engagements zwischen 1937 und 1940 mehrmals Maßregelungen, 1943–1945 KZ Dachau — Mitgl. Generalsynode der Ev. Kirche der APU — Mitgl. BK: 1934 Bruderrat Rheinland, Bruderrat Ev. Kirche der APU, Reichsbruderrat — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: 1925 Bonn, DD. Hesse, Hermann Klugkist, ref. Theologe, Superintendent, kirchlicher Dozent * 16.12.1884 Larrelt (Ostfriesland) † 24.8.1949 Wuppertal-Elberfeld Studium Tübingen, Halle, Lic.theol., Pfr. Börgermoor, Wybelsum, Weener und Loga, 1920–1949 Wuppertal-Elberfeld, März 1934 Versetzung in den einstweiligen Ruhestand durch das mehrheitlich DC-Presbyterium, Doz. an der 1935 begründeten KiHo Wuppertal und Predigerseminar Elberfeld, seit 1946 Superintendent Kirchenkreis Elberfeld — 1925–1933 Schriftleiter Reformiertes Wochenblatt, nach dem Entzug der Schriftleitung 1933 gemeinsam mit Karl Immer Gründung und bis 1936 (Verbot) Hg. Unter dem Wort — Theol. Ehrenpromotion: D.theol.h.c. Heussi, Karl, Theologe, Universitätslehrer (KG) * 16.6.1877 Leipzig † 25.1.1961 Jena Studium (Theol., Geschichte, Philosophie) Leipzig, Berlin, Marburg, 1903 Dr.phil. Leipzig, 1904–1924 Gymnasialoberlehrer Leipzig, 1911 Lic.theol. Heidelberg, 1924–1953 oProf. Jena — Vertreter der liberalen Theologie, Verfasser des jahrzehntelang aufgelegten Standardwerks Kompendium der Kirchengeschichte (10. Aufl. 1949) — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Theol. Ehrenpromotion: 1919 Gießen. Heydebrand, Elisabeth von, Diakonisse, Oberin * 20.2.1892 Breslau † 15.3.1984 Magdeburg 1914 Johanniterschwester Mutterhaus Bethanien Breslau, Oktober 1914 Lazarettdienst Frankreich und Russland, 1919 Eintritt in das Mutterhaus Bethanien, 1922 Diakonisse ebd., 1930 Oberin der Schwesternschaft, 1945 bis zur Ausweisung 1946 in Breslau, Juni 1948 Übernahme der Pfeifferschen Anstalten Magdeburg-Cracau durch das Mutterhaus Bethanien-Breslau, Oberin beider Schwesternschaften, 1963 i. R. Heydt, Fritz von der, Theologe, Verbandsdirektor * 22.6.1884 Mülheim/Ruhr † 8.4.1946 Halle 1903 Studium (Theol.) Halle, Berlin, Bonn, Utrecht, 1910 Hilfsgeistlicher und Religionslehrer Betzdorf/Sieg, 1913 Generalsekretär und Wanderredner Rheinischer Hauptverein des Ev. Bundes Bonn, 1914 Feldgeistlicher, 1916 Felddivisionspfr., 1919 Pfr. Düsseldorf-Rath, 1926 Koblenz, 1934 Direktor Ev. Bund Berlin — 1932 Mitgl. Glaubensbewegung DC, 1937 Ausschluss aus der Kampf- und Glaubensbewegung DC

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Hey – Hil

(Hossenfelderbewegung) — 1922–1924 Mitgl. DNVP, 1934 Mitgl. NSV, 1935 DAF — Mitgl. 1936 Reichsverband der Dt. Presse — Theol. Ehrenpromotion: 1932 Bonn. Heyne, Bodo, Theologe, Pfarrer, Geschäftsführer * 16.7.1893 Essen † 10.6.1980 Bremen 1911 Studium (Theol.) Straßburg, Bonn, 1914 Kriegsdienst, 1919 Ordination und Hilfsprediger Essen, 1920 Pfarrverweser Überruhr und Pfr. Dabringhausen, 1922 Inspektor Verein für Innere Mission Bremen, Lehrer Soziale Frauenschule Bremen, 1932–1963 Vors. Ev. Konferenz für Gefährdetenfürsorge, ab 1934 Auseinandersetzungen mit Bischof Heinz Weidemann wegen dessen Gründung eines Volkskirchl. Amtes, 1939 Kriegsdienst, 1945–1962 Geschäftsführer Innere Mission Bremen, 1963 i. R. — 1950–1970 Vors. Konferenz theol. Berufsarbeiter der Inneren Mission, langjähriger Vors. Arbeitsgemeinschaft der Verbände der freien Wohlfahrtspflege Bremen, 1957–1962 Mitgl. Diakonische Konferenz — 1945 Bevollmächtigter für das Hilfswerk der EKD, zugleich Hauptgeschäftsführer, 1947–1966 Geschäftsführer Ev. Jugendaufbaudienst Bremen, 1954–1974 Vors. Vereinigung für Bremische Kirchengeschichte, Bremer Volkshilfe. Hilbert, Gerhard, Theologe, Universitätslehrer (PT) * 9.11.1868 Leipzig †16.5.1936 Leipzig 1888 Studium Leipzig, Erlangen, 1893 Hauslehrer Schloß Bärenstein, 1894/95 Mitgl. Predigerkollegium St. Pauli Leipzig, 1896 Hofprediger Annaberg (Erzgebirge), zugleich Pfr. Geyersdorf und Kleinrückerswalde, 1901 Diakonus Lutherkirche Leipzig, 1910 Pfr. Dresden, 1913 oProf. Rostock und Konsistorialrat, 1925 Pfr. Leipzig und Stadtsuperintendent, 1934 Zwangspensionierung durch das DC-Kirchenregiment, 1935 Niederlegung des Pfarramts — Theol. Ehrenpromotion: 1912 Leipzig. Hildebrandt, Franz, Theologe, Pfarrer, kirchlicher Dozent (luth. Theologie) * 20.2.1909 Berlin † 25.11.1985 Edinburgh Studium Berlin, Tübingen, Marburg, 1931 Lic.theol. Berlin, 1933 Ordination, wegen Einführung des „Arierparagraphen“ in Berlin-Brandenburg als „Nichtarier“ Auslandspfr. der dt.-sprachigen Gemeinde London (bei Dietrich Bonhoeffer), 1934 Rückkehr, Pfr. und Geschäftsführer Pfarrernotbund Berlin-Dahlem, 1935 Doz. KiHo Berlin (luth. Theol.), 1936 Mitarb. an der Denkschrift der VKL II an Hitler, 1937 Verhaftung, Emigration nach Großbritannien, Hilfspfr. London (bei Pfr. Julius Rieger), 1939– 1946 Pfr. Refugee congregation Cambridge, 1941 Dr.phil. Cambridge, Gründung einer Lageruniversität auf der Isle of Man, Rundfunkarbeit in der BBC, 1944–1946 Distrikts-Sekretär der Britischen und Ausländischen Bibelgesellschaft, 1946 Mitgl. British Methodist Conference und meth. Pfr. Cambridge und Edinburgh, 1951 Pfr. und Superintendent Edinburgh, 1953–1967 Prof. Madison/New Jersey (USA), 1956–1960 zugleich Pfr. Green Village bei Drew, Austritt aus der meth. Kirche — 1969 freie Mitarb. in der Church of Scotland, 1962 Beobachter für World Methodist Council beim Zweiten Vatikanischen Konzil Rom — Theol. Ehrenpromotion: 1960 Berlin, Ph. D. Hildebrandt, Franz-Reinhold, Theologe, Präsident * 12.1.1906 Braunsberg (Ostpreußen) † 18.12.1991 Brühl bei Köln Studium Königsberg, Tübingen, Berlin, 1932 Ordination und Hilfsprediger Saberau, 1934 Pfr. Goldap (Ostpreußen), 1937 Haft, 1946 Pfr., Propst Halberstadt und Quedlinburg (Ev. Kirche der Kirchenprovinz Sachsen), 1952–1972 Präsident Kirchenkanzlei

Hil – Hir

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der neu konstituierten EKU (bis zum Berliner Mauerbau 1961 Sitz in West-Berlin), danach Errichtung einer neuen Kirchenkanzlei mit Sitz in Ost-Berlin, 1961 Oberdomprediger Ost-Berlin — Mitgl. BK: Rat Bekenntnissynode Ostpreußen, Bruderrat Ev. Kirche der APU — u. a. Vors. Forschungsakademie der Ev. Kirche, Hoffnungstaler Anstalten Lobetal, Berliner Domgemeinde. Hildmann, Gerhard, Theologe, Akademiedirektor * 24.7.1907 Herrnsheim (Unterfranken) † 1.8.1992 Tutzing Studium (Theol., Philologie) Leipzig, Tübingen, Berlin, Erlangen, 1930 Ordination, 1933 Stadtvikar Kempten, 1934 Tätigkeit Landeskirchl. Pressestelle München, 1936–1948 Pfr. Buxach, dazwischen 1946–1948 Geschäftsführer Ev. Presseverband und Landeskirchl. Pressestelle München, Kirchenrat, 1949–1968 erster Direktor der neu gegründeten Ev. Akademie Tutzing — seit 1967 Mitgl. Bayerischer Senat — Mitgl. Verwaltungsrat Bayerischer Rundfunk und Programmbeirat Dt. Fernsehen, seit 1987 Bayerische Landesstiftung. Hinderer, August Hermann, Theologe, kirchlicher Publizist, Universitätslehrer *8.8.1877 Weilheim/Teck † 27.10.1945 Kirchheim/Teck 1895 Studium Tübingen, Greifswald, Halle, 1900 Ordination, 1907 Vereinsgeistlicher und Leiter Literaturabteilung Ev. Gesellschaft Stuttgart, Verleihung des Titels „Pfarrer“ durch den württembergischen König, 1908–1918 Chefredakteur Ev. Gemeindeblatt für Württemberg, 1911 Mitbegründer und 1916 Leiter Ev. Pressverband für Württemberg, 1918–1945 geschäftsführender Vors. und Direktor Ev. Pressverband für Deutschland (Berlin), 1933 vorübergehende Amtsenthebung, 1934 Verhaftung, 1945 Leiter Büro Stuttgart des Ev. Presseverbands für Deutschland — 1920 Gründung Dt. Ev. Volksbildungsausschuss, Übernahme der Ev. Korrespondenz, 1924–1945 Hg. und Schriftleiter Das Ev. Deutschland, 1924–1941 Eckart, Mitgl. Ev. Reichsarbeitsgemeinschaft für Rundfunk, Kulturbeirat beim Dt. Rundfunk, 1925 Geschäftsführer Verband der Ev. Sonntagspresse, 1926 Gründung und Vors. Internationale christl. Pressekommission, 1933 Gründung und Vors. Reichsverband der ev. Presse (als Fachschaft der Reichspressekammer), Hg. Ev. Pressedienst — 1925 Lehrbeauftr. (Protestantisches Pressewesen) Theol. Fakultät Berlin, 1927 oHonProf. ebd., 1931 Direktor des von ihm gegründeten Seminars für Publizistik ebd. — Mitgl. Dt. Vereinigung des Weltbundes für Freundschaftsarbeit der Kirchen — Teiln. 1925 Stockholm, 1945 Treysa — Begründer der modernen evangelischen Publizistik. Hinze, Albert, Theologe, Pfarrer, Landeskirchenratsvorsitzender * 12.8.1861 Plötzkau † 4.3.1940 Dessau 1886 Hilfsprediger Dessau, 1887 Roßlau, 1888 Strafanstaltsprediger Coswig, 1896 Diakonus Bernburg, 1907 Oberprediger, 1918–1926 Pfr. und Superintendent Zerbst, 1920 Kirchenrat, 1923–1931 zugleich Oberkirchenrat und Vors. Landeskirchenrat Dessau — Mitbegründer Positive Union Anhalt, 1917–1918 Vors. Pfarrerverein Anhalt, 1931–1940 Hauptverein Gustav-Adolf-Verein — Theol. Ehrenpromotion: D. Hirsch, Emanuel, Theologe, Universitätslehrer (KG, ST) * 14.6.1888 Bentwisch/Westprignitz (Brandenburg) † 17.7.1972 Göttingen 1906–1910 Studium (Theol.) Berlin, Bonn, Hauslehrer, seit 1912 Inspektor Theol. Stift Göttingen, 1914 Lic.theol., 1915 Habil. und bis 1921 Privatdoz. Bonn, 1917

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Höl – Hol

Ordination und Pfr. Schopfheim (Baden), 1921 oProf. (KG) und 1936–1945 (ST) Göttingen, 1933–1939 als Vertrauensmann der NS-Regierung Dekan ebd., 1945 Zwangsemeritierung — Weitgespanntes theologisches Werk, nach dem Zweiten Weltkrieg u. a. Übersetzung von Sören Kierkegaards Schriften ins Deutsche, auch belletristische Veröffentlichungen — 1921–1930 Hg. Theologische Literaturzeitung, Mithg. Zeitschrift für systematische Theologie, 1934–1943 Deutsche Theologie — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Wortführer der DC, u. a. theol. Berater von Reichsbischof Ludwig Müller — Theol. Ehrenpromotion: D. Hölscher, Gustav, Theologe, Universitätslehrer (AT, Spätjudentum, syrische und arabische Literatur) * 17.7.1877 Norden (Ostfriesland) † 16.9.1955 Heidelberg 1896–1900 Studium (Theol., Orientalistik) Erlangen, Leipzig, Berlin, München, 1902 Dr.phil. Leipzig, 1903 Studienreise nach Syrien und Palästina im Auftrag der Dt. Orientgesellschaft, 1904 Lic.theol. Marburg, 1905 Habil., Privatdoz., Redakteur der Mitteilungen und Nachrichten des deutschen Palästina-Vereins, 1913 Lehrstuhlvertr. Göttingen, 1915 aoProf. Halle, 1920 oProf. Gießen, 1921 Marburg, 1929 Bonn, Suspendierung und Versetzung, 1935–1949 (em.) Heidelberg — Mitgl. 1926 AdW Oslo, 1936 AdW Heidelberg, 1947 Kgl. Humanistische Gesellschaft der Wissenschaften Lund — Theol. Ehrenpromotion: 1917 Halle. Hofmann, Bernhard, Jurist, Konsistorialpräsident * 19.7.1889 Magdeburg † 10.2.1954 Magdeburg Studium (Jura) Berlin, Halle, Gerichtsassessor Amtsgericht Magdeburg, 1919 Entlassung aus dem Justizdienst auf Antrag, dann Rechtsanwalt und Notar Kalbe/Milde, 1925 Magdeburg, 1945 Rechtsanwalt Amts- und Landgericht Magdeburg, 1947–1954 Konsistorialpräsident Ev. Kirche KP Sachsen — seit 1927 Mitgl. Provinzialsynode PK Sachsen und Generalsynode der Ev. Kirche der APU, 1946 stellv. Mitgl. Nachprüfungsgericht EKD, Mitgl. Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD — Mitgl. BK: 1933 Laienkreis des Pfarrernotbundes, engerer Rat des Bruderrats der BK der PK Sachsen, 1935 Redeverbot, 1936 Mitgl. Reichsbruderrat, 1936 Verfassungskammer der VKL II — Mitgl. „Stahlhelm“ — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach. Holl, Karl, luth.Theologe, Universitätslehrer (KG) * 15.5.1866 Tübingen † 23.5.1926 Berlin 1844–1888 Studium (Theol., Philosophie) Tübingen, 1888 Ordination, 1889 Dr.phil. Tübingen, Studienreise nach Berlin, Gießen und Marburg, Begegnung mit Adolf von Harnack und Adolf Jülicher, 1890 Lic.theol. und 1891 Repetent Tübingen, 1894–1900 Mitarb. Kirchenväterkommission der AdW Preußen (Berlin), 1896 Habil., Privatdoz. Berlin, 1901 aoProf. Tübingen, 1895, 1900 und 1904 Studienreisen im Auftrag der Kommission zum Handschriftenstudium nach Italien, 1906–1925 oProf. Berlin — Begründer der sog. Luther-Renaissance, umfangreiche Editionstätigkeit — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — 1915 Mitgl. AdW Preußen (Berlin), 1918 Gründungsmitgl. und 1925 Präsident Luther-Gesellschaft, Anreger der Lutherbibliographie im Lutherjahrbuch — Ehrenpromotion: 1900 D.theol. Berlin, 1917 Dr.jur.h.c. Leipzig.

Hol – Hop

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Hollje, Ernst, Theologe, Pfarrer * 18.3.1866 Vechta † 27.12.1951 Oldenburg Studium (Theol.) Leipzig, Berlin, 1894 Pfr. Bardenfleth, 1916 Ohmstede, 1933 i. R., 1933–1934 Beauftragung mit der Wahrnehmung der Geschäfte eines zweiten geistl. Mitgl. des Oberkirchenrats, 1934–1943 Vors. Landeskirchenausschuss Oldenburg — 1932 Obmann DC Oldenburg. Hollweg, Walter, ref. Theologe, Landessuperintendent, Präsident * 23.5.1883 Mönchengladbach † 23.4.1974 Emden Studium (Theol.), 1907 Dr.phil., 1908 Ordination, 1909 Pfr. ref. Gemeinde Gildehaus (Grafschaft Bentheim), 1919 Lic.theol., 1927 Landessuperintendent LK Hannoverreformiert, 1939 Präsident Landeskirchenrat Aurich, 1951 i. R. — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenbundesrat, 1913–1934 Mitgl. Moderamen Reformierter Bund, 1934 Reformierter Kirchenausschuss, 1936 (Stellv.) Reformierter Arbeitsausschuss, 1936 Mitgl. Theol. Kammer der DEK, 1939 Dt. Reformierter Kirchenausschuss — 1945 Teiln. Treysa — Mitarb. RGG 3. Aufl. — Theol. Ehrenpromotion 1929 Gießen. Holstein, Günther, Jurist, Universitätslehrer (Staats- und Kirchenrecht) * 22.5.1892 Berlin † 11.1.1931 Kiel Kriegsdienst, Studium (Jura) München, Berlin, 1921 Habil. und Privatdoz. Bonn, 1922 Lehrstuhlvertr. Greifswald, 1924 oProf. ebd., 1930 Kiel — Mitgl. Kirchensenat Ev. Kirche der APU, dort Wortführer der Mittelpartei, 1928 federführend beim Programm „Die Grundsätze der Volkskirchl. Ev. Vereinigung“. Holstein, Horst, Jurist, Rechtsanwalt * 27.12.1894 † 22.11.1945 Rechtsanwalt Berlin, Dr.jur., Rechtsbeistand Pfarrernotbund und BK, Verteidiger in zahlreichen Prozessen gegen die Kirche (u. a. Martin Niemöller) — 1936 Mitgl. VKL II (Verfassungskammer) — Teiln. 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Holsten, Walter, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (Missionswissenschaft, Allgemeine Religionswissenschaft) * 29.3.1908 Osnabrück † 13.3.1982 Alzey 1926–1930 Studium (Theol.) Wien, Halle, Tübingen, Göttingen, 1932 Ordination und Lic.theol., 1933 Pfr. Moringen, 1934–1938 Hasbergen, 1943–1945 vertretungsweise Pfr. Papenburg, 1946 Habil., 1947–1973 Prof. Mainz — BK-Mitgl. — Vors. zentrale Kommission für die Förderung des wiss. Nachwuchses — Theol. Ehrenpromotion: D. Holtz, Gottfried, Theologe, Universitätslehrer (PT) * 16.1.1899 Penzlin (Mecklenburg) † 10.7.1989 Halle Studium (Theol.), Lic.theol., Ordination, 1924 Pfr. Neustadt-Glewe, 1925 Jugendpfr. Schwerin, 1927 Pfr. Gammelin, 1931 Brüz, BK-Engagement, Juni 1934 wegen Widerstands gegen NS-Kirchenpolitik Verurteilung im Sondergerichtsprozess wegen Herabwürdigung des NS-Staates, Ausweisung aus Mecklenburg, 1940 Pfr. Greifswald (Pommern), 1949–1965 oProf. Rostock — 1937–1941 Hg. der Zeitschrift Die Dorfkirche — Theol. Ehrenpromotion: 1946 Greifswald. Hopf, Friedrich Wilhelm, luth. Theologe, Missionsdirektor * 31.5.1910 Melsungen † 19.7.1982 Hermannsburg 1933 Ordination Melsungen und Stadtvikar Aschaffenburg, 1936 Pfr. Mühlhausen

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Hop – Hor

(Oberfranken), 1949 Wartestandsversetzung wegen seines Widerstands gegen den Anschluss der LK Bayern an die EKD, 1949–1951 Pfr. der Selbstständigen Ev. Luth. Gemeinde Mühlhausen (Oberfranken), Leiter Mission Ev.-Luth. Freikirchen (Bleckmar Mission) und 1951–1978 Leiter Missionsseminar Bleckmar Kr. Celle, 1979 Titel Missionsdirektor — 1934 Mitgl. Lutherischer Rat, 1942–1949 Vors. Bayerische Missionskonferenz — 1939 bzw. 1949 Hg. Lutherische Blätter, 1951–1978 Missionsblatt Ev.-Luth. Freikirchen — Theol. Ehrenpromotion: D. D. Hoppe, Theodor, Theologe, Lehrer, Direktor * 14.1.1846 Wusterwitz (Pommern) † 28.12.1934 Nowawes (jetzt Babelsberg) 1865–1868 Studium (Theol.) Halle, Hauslehrer Blumerode, Carwit, Groß-Bunsow, Mittelschulllehrer Havelberg, 1874–1878 Privatschullehrer Berlin, 1878 Hilfsprediger St. Jakobi Berlin, 1879 Pfr. und Direktor Oberlinhaus Nowawes — 1910–1928 Vorstandsmitgl. Generalkonferenz der Diakonissenmutterhäuser, 1914–1928 Vors. ebd., 1915–1928 Vorstandsvors. des Kaiserswerther Verbands dt. ev. Diakonissenmutterhäuser. Horn, Johannes Theodor, ref. Theologe, Kirchenpräsident * 24.8.1882 Orsoy (Rheinland) † 11.12.1967 Bentheim 1907 Lehrvikar Gummersbach, 1908 Seminarkurs Gütersloh, Abordnung zur Hilfeleistung Kreissynode Altenkirchen, 1909 Ordination und Synodalvikar Kreissynode Lennep, 1910 Gefängnisseelsorger Wittlich, 1913–1952 Pfr. Nordhorn, im Ersten Weltkrieg Divisionspfr. — 1927–1946 Mitgl. ref. Gesamtsynode, Vors. Bezirkskirchenverband Bentheim, 1928–1946 Mitgl. Landeskirchenvorstand (Landeskirchenausschuss), 1933–1946 Kirchenpräsident LK Hannover-reformiert (Aurich) — 1934 Mitgl. Nürnberger Ausschuss (= Vorläufer Reichsbruderrat) — 1934 Moderamensmitgl. Reformierter Bund, 1934 Vors. Reformierter Kirchenausschuss, 1936 Reformierter Arbeitsausschuss, 1939 Dt. Reformierter Kirchenausschuss — Teiln. 1945 Treysa. Horn, Karl Albert, Theologe, Senior, Dozent (NT) * 16.7.1869 Neustrelitz † 5.7.1942 Hamburg 1887–1891 Studium (Theol.) Leipzig, Erlangen, Rostock, 1891 Erzieher des Mecklenburger Erbgroßherzogs, 1898 Ordination und Pfr. Mirow (Mecklenburg-Strelitz), 1902 Lic.theol. Leipzig, Hofprediger Neustrelitz, Konsistorialassessor und Mitgl. Theol. Prüfungskommission ebd., 1904 Landessuperintendent, Konsistorialrat und Hofprediger, 1916–1934 Hauptpastor Hamburg, 1929–1933 Senior LK Hamburg, 1916/17 Tätigkeit am Allgemeinen Vorlesungswesen, 1933–1935 Doz. im Rahmen der Religionslehrerausbildung — 1919–1923, 1929–1933 Mitgl. Kirchenrat, 1923–1929 Präsident Synode LK Hamburg — 1916 führende Beteiligung an der Gründung des Christl.-Sozialen Frauenseminars Hamburg — Mitarb. Weltbund für Internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen — Mitgl. Religionswiss. Gesellschaft, Vors. Liturgische Konferenz Niedersachsen — Theol. Ehrenpromotion: 1916 Erlangen. Hornig, Ernst, Theologe, Bischof * 25.8.1894 Kohlfurt (Schlesien) † 5.12.1976 (Unfall) Bad Vilbel-Heilsberg 1914–1918 Kriegsdienst, 1919 Freikorpskämpfer, 1918–1921 Studium Halle, Breslau, 1923 Ordination und Pfarrvikar Waldenburg, 1924 Pfr. Friedland (Schlesien), 1928–1946 Breslau, wegen BK-Mitgliedschaft zwischen 1937 und 1940 mehrmals

Hor – Hos

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Maßregelungen, Inhaftierung, Gerichts- und Strafverfahren, ab 1938 Ausweisung/Aufenthaltsverbot Berlin und Provinz Brandenburg, 1945 Sprecher der Abordnung der ev. und kath. Kirche mit dem Festungskommandanten von Breslau wegen Übergabe der Stadt, 1945 bis Dezember 1946 Vors. Kirchenleitung Schlesien, nach der Ausweisung aus Breslau Winter 1946 Übersiedelung nach Görlitz, 1946 Berufung, 1947–1964 Bischof Ev. Kirche von Schlesien (westlich der Neisse) in Görlitz — Mitgl. BK: 1933 Mitbegründer und Vors. Pfarrernotbund Schlesien, 1934 Mitgl. Bruderrat und Rat der BK PK Schlesien, Bekenntnissynode Schlesien (Naumburger Synode), Bruderrat der Ev. Kirche der APU, nach 1945 Vors. Provinzialbruderrat Schlesien — Mitgl. Rat der EKU und Kirchenkonferenz der EKD, 1946 Bevollmächtigter des Hilfswerks der ev. Kirche von Schlesien — Teiln. 1934 Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — 1950 Mitgl. Dt.-Nordischer Kirchenkonvent — Theol. Ehrenpromotion: 1955 Kiel. Horst, Friedrich, Theologe, Universitätslehrer (AT) * 8.2.1896 Hattingen/Ruhr † 12.6.1962 Mainz 1914–1922 Studium Tübingen, Bonn, 1921 Dr.phil. Bonn, 1922 Lic.theol. Bonn, 1922–1935 Stiftsinspektor Bonn, 1923 Privatdoz. Bonn, 1930 aoProf. ebd., 1935 wegen Beteiligung an Prüfungen der BK 1935/36 Entzug der akademischen Lehrbefugnis und Suspendierung als Stiftsinspektor, 1936–1948 Pfr. Steeg bei Bacharach, 1945 Restituierung und aoProf. Bonn, 1947/48 Gastprof. und 1948–1959 oProf. Mainz — Teiln. 1934 Berlin-Dahlem, 1936 Bad Oeynhausen — Theol. Ehrenpromotion: 1948 Bonn. Hosemann, Johannes, Jurist, Konsistorialpräsident * 3.6.1881 Malchow bei Berlin † 1.9.1947 Karlsruhe Studium (Jura), 1899 Konsistorialpraktikant, 1903 Referent, 1908 Gerichtsassessor, 1911 Hilfsarbeiter Dt. Ev. Kirchenbundesamt Berlin, Konsistorialassessor, 1913 komm. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1916 Konsistorialrat, 1919 jur. Hilfsarb. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1924 Oberkonsistorialrat und Direktor Dt. Ev. Kirchenbundesamt Berlin, 1936–1945 Präsident Konsistorium Breslau, zugleich Leiter Archivamt der DEK und Oberkirchenrat Berlin — Mitgl. Kammer für Verfassungsangelegenheiten der DEK — Teiln. 1925 Stockholm, 1945 Treysa — Theol. Ehrenpromotion: D. Hossenfelder, Joachim, Theologe, Pfarrer, Bischof * 29.4.1899 Cottbus (Brandenburg) † 28.6.1976 Lübeck 1917 Kriegsdienst, 1919 Freikorpskämpfer, Studium Kiel, Breslau, 1923 Ordination, 1925 Pfr. Simmenau (Oberschlesien), 1927 Alt-Reichenau, 1931 Berlin, Mai 1933 Hilfsreferent preußisches Kultusministerium, September 1933 Geistl. Vizepräsident Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1.10–19.12.1933 Bischof Bistum Brandenburg und ständiger Vertreter des Landesbischofs der Ev. Kirche der APU Ludwig Müller, September– November 1933 Geistl. (unierter) Minister in der Reichskirchenregierung, Dezember 1933 Enthebung von allen Ämtern und Wartestandsversetzung, 1939–1945 Pfr. Potsdam, Wartestandsversetzung, Krankenhausgeistlicher, komm. Verwalter von Pfarrstellen, 1947 Taubstummenseelsorger Vehlow (Mark), 1953 Ruhestandsversetzung, 1954–1969 Pfr. Ratekau (Schleswig-Holstein) — 1932 Mitbegründer und erster Reichsleiter Glaubensbewegung DC, 1934 Landesleiter DC Ostpreußen, 1935 Leiter Kampf- und Glaubensbewegung DC (Hossenfelder-Bewegung) — 1929 Mitgl. NSDAP, Kirchenfachberater der NSDAP-Reichsleitung.

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Hub – Hun

Huber, Ernst Rudolf, Jurist, Universitätslehrer (Öffentliches Recht, besonders Verfassungsrecht) * 8.6.1903 Idar-Oberstein † 28.10.1990 Freiburg im Breisgau Studium (Geschichte, Jura) Tübingen, München, Bonn, 1927 Dr.jur. ebd., 1930 Assessor Oldenburg, 1931 Habil. Bonn, 1933 oProf. Kiel, 1937 Leipzig, 1941–1944 Straßburg, 1952 Lehrbeauftr. Freiburg im Breisgau, 1956 HonProf. ebd., zugleich 1957–1968 (em.) oProf. Hochschule für Sozialwissenschaften Wilhelmshaven, 1962–1968 oProf. (em.) Göttingen — umfangreiche Veröffentlichungen zur Verfassungsgeschichte, u. a. Dokumentensammlung Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert — 1936 Mitgl. Kammer für Rechtsfragen der DEK, 1963 AdW Göttingen — Mitgl. NSDAP. Hülser, Gustav, Gärtner, Männerwerksleiter, Reichstagsabgeordneter * 22.9.1887 Ober-Emmelsum Kr. Dinslaken (Rheinland) † 6.5.1971 Neustadt (Weinstraße) Gärtner, 1912 ev. Arbeitersekretär Dresden, 1913 erster hauptamtl. Vors. dt. Gärtnerverband, 1917 Mitgl. Hauptvorstand christl.-nationaler Zentralverband der Landarbeiter, 1923 auch dessen Bezirksleiter Schlesien, Mitgl. vorläufiger Reichswirtschaftsrat, 1919–1923 Schriftleiter Die Rundschau (Zentralverband der Landarbeiter), 1927–1932 Arbeitersekretär Spandau, 1933 Sekretär bzw. Referent Dt. Ev. Männerwerk: Soziales Referat (Verwaltungsstelle für die damaligen kirchl. Arbeitersekretäre), 1933–1938 Leiter Brandenburgisches Landesamt des Dt. Ev. Männerwerkes, 1938–1943 komm. Hauptgeschäftsführer des Reichsamtes — 1924, 1927–1932 Mitgl. Hauptvorstand Kirchl.-Sozialer Bund, 1933 Hauptausschuss des CA für die Innere Mission — 1919/20 Stadtverordneter Bielefeld, 1924–1930 MdR (DNVP), 1933 MdL Preußen (CSVD/NSDAP), zweiter Vors. CSVD, 1937 Mitgl. NSDAP, 1951–1963 MdL Rheinland-Pfalz (CDU). Humburg, Paul, ref. Theologe, Bundeswart * 22.4.1878 Mülheim/Ruhr † 21.5.1945 Detmold 1898 Studium Halle, Bonn, Utrecht, 1906 Ordination und Pfr. Dhünn (Rheinland), 1909 Elberfeld (ref. Gemeinde), 1915–1918 als Feldprediger im Auftrag der DCSV Aufbau und Leitung Soldatenheimarbeit, wegen BK-Engagement 1937/39 Verhöre und Haft, 1936 „Knospenfrevelpredigt“ gegen die unchristl. Beeinflussung der Jugend durch das NS-Regime, 1934–1943 Präses Bekenntnissynode Rheinland — 1921–1929 Bundeswart Westdt. Jungmännerbund, Januar 1934 Mitgl. Bruderrat freie ref. Synode, 1934–1936 (vorzeitiger Rücktritt) Mitgl. VKL I, 1936 Reichsbruderrat — seit 1899 Mitgl. DCSV, 1919 Generalsekretär, zuletzt zweiter Vors. — Vors. Reichsausschuss der Ev. Wochen — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — Theol. Ehrenpromotion: Bonn. Hundt, Ernst, Jurist, Vizepräsident * 10.9.1877 Calbe/Saale † 27.4.1945 Berlin (Selbstmord) Jurist im Staatsdienst, dann Kirchendienst, 1905 Konsistorialassessor Magdeburg, 1909 jur. Hilfsarb. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1912 Konsistorialrat. ebd., 1916 Geh. Konsistorialrat und Mitgl. ebd., 1925 Oberkonsistorialrat, 1929–1933 (Beurlaubung) Weltl. Vizepräsident, November 1933-März 1934 (i. R.) Stellv. Leiter Dt. Ev. Kirchenkanzlei — 1936 Domherr Merseburg und Naumburg, 1939 Geschäftsführer Geistlicher Vertrauensrat der DEK.

Hun – Hym

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Hunsche, Klara, Lehrerin, Theologin, Vikarin * 5.2.1900 Nowa Petropolis (Brasilien) † 23.11.1979 Berlin 1920 Lehrerinnenexamen, Hauslehrerin, 1928 Lehrerin Reetz bei Wiesenburg, dann Rehfelde, gleichzeitig Studium (Theol.) Berlin, 1929 Unterrichtstätigkeit Kalkberge, 1932 Bruchmühle, 1933 Wünsdorf, 1935 erstes theol. Examen (BK), weiterhin Lehrerin, 1934 BK-Mitgl. (Bruderrat Berlin), wegen Aufbau eines BK-Kreises Strafversetzung und Beurlaubung, 1935 Lehrvikarin Bruderrat Berlin-Brandenburg, 1937 zweites theol. Examen, 1937 Ordination (Einsegnung) und Vikarin Berlin-Dahlem, 1937–1939 Mitgl. Schulkammer der BK, 1939 Mitarb. Hilfsstelle für „nichtarische“ Christen (Büro Grüber; Familienschule Oranienburger Straße für „nichtarische“ getaufte Kinder bis zu deren Schließung 1942), 1940–1946 Pfarramts-Vakanzvertretung Groß-Mutz (Brandenburg), 1941 gleichzeitig Dienstverpflichtung zum Heereswaffenamt, 1943 Umzug der Behörde nach Wittenberg, 1946–1948 Referentin Kirchl. Erziehungskammer für Berlin, 1948–1960 Provinzialpfarrvikarin ebd., 1962 Ordination — 1935 Mitgl. Verband Ev. Theologinnen, Mitgl. Synode der EKU — 1920 Mitgl. DNVP. Hupfeld, Renatus, Theologe, Universitätslehrer (PT, ST) * 3.12.1879 Schleusingen (Provinz Sachsen) † 15.2.1968 Heidelberg 1898–1901 Studium (Theol.) Tübingen, Halle, Marburg, Hilfsgeistlicher Berliner Domkandidatenstift, 1906 Lic.theol. Greifswald, 1906 Ordination, Domhilfsprediger Berlin, 1907 Pfr. Crossen/Elster, 1912 Wupperfeld, zeitweilig Feldprediger, seit 1916 Pfr. Bonn, 1919 Habil., nebenamtl. Privatdoz., 1925 aoProf. ebd. und oProf. Rostock, 1931–1950 Heidelberg, Direktor Praktisch-Theol. Seminar — im Ersten Weltkrieg Mitgl. Vaterlandspartei, nach Kriegsende Mitbegründer einer rheinischen DNVPGruppe, bis 1929 Mitgl., 1930–1932 Vors. CSVD Mecklenburg, nach 1933 Leiter Bekenntnisgemeinschaft Heidelberg und Mitgl. Landesbruderrat Baden. Hutten, Kurt, Theologe, Pfarrer, kirchlicher Publizist * 6.3.1901 Langenburg † 17.8.1979 Ludwigsburg 1923 Vikar, 1927 Repetent Seminar Urach, 1928 Dr.phil., 1929 Geschäftsführer Ev. Pressverband für Württemberg, 1930 Pfr. Ev. Volksbund, 1933 Geschäftsführer Ev. Pressverband für Württemberg, 1934 Suspension, 1938–1941 und 1946–1950 Schriftleiter Ev. Gemeindeblatt für Württemberg, 1941–1943 Sekretär Lutherrat Berlin, Kriegsdienst, Anschluss an den Kreisauer Kreis, nach 1945 Reorganisation der kirchl. Publizistik in Württemberg, Chefredakteur epd Württemberg, Vertrauensmann des Ev. Presseverbands für die amerikanische Zone, Mitbegründer Gemeinschaftswerk der evangelischen Publizistik, stellv. Vors. Verband ev. Schriftsteller und Journalisten, 1945–1957 Rundfunkbeauftragter, 1947 Pressepfr., 1953–1960 Schriftleiter Deutsches Pfarrerblatt, Mithg. Zeitwende, Mitbegründer Monatsschrift Für Arbeit und Besinnung, 1960–1968 Leiter Ev. Zentralstelle für Weltanschauungsfragen Stuttgart — Mitarb. RGG 3. Aufl. — Theol. Ehrenpromotion: 1955 Tübingen. Hymmen, Johannes, Theologe, Vizepräsident * 28.12.1878 Barmen † 18.3.1951 Bonn Studium Erlangen, Halle, Bonn, Lic.theol., 1904 Ordination und Privatdoz. Münster, 1905 Inspektor Ev. Predigerseminar Soest, Hilfsprediger Soest, Synodalvikar der Kreissynode Kreuznach, 1905–1912 Pfr. Otzenrath, 1910 Direktor Landeskirchl. Diasporase-

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Ihl – Ihm

minar, 1912–1923 Direktor kirchl. Auslandsseminar (zuerst Soest, dann Witten/Ruhr), dazwischen 1914–1918 Kriegsdienst, seit 1915 Etappenlazarettpfr. (1916–1918 Feldprediger), 1923–1925 Pfr. Blankenstein/Ruhr, gleichzeitig Geschäftsführer der Inneren Mission Westfalen, 1926 Konsistorialrat Münster, 1932 Habil. Münster (Innere Mission und Kirchenkunde) und Oberkonsistorialrat, 1936–1945 (i. R.) Beauftragung mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Geistl. Vizepräsidenten des Ev. Oberkirchenrats Berlin — 1939 Mitgl. Geistl. Vertrauensrat der DEK — Theol. Ehrenpromotion: 1929 Münster.

I Ihlenfeld, Kurt, Pfarrer, Dichter, Publizist * 26.5.1901 Colmar (Elsass) † 25.8.1972 Berlin 1919–1923 Studium (Theol., Kunstgeschichte) Greifswald, Breslau, Halle, Berlin, Vikar Ev. Pressverband Breslau, 1923 Dr.phil. Greifswald, 1928 Ordination Breslau, Pfr. Waldenburg (Schlesien) und Tätigkeit Ev. Volksdienst ebd., 1929 Pfr. Berndorf Kr. Liegnitz, daneben publizistische Tätigkeit, Beziehung zu Jochen Klepper, Juni 1933–1943 Schriftleiter Eckart. Blätter für evangelische Geisteskultur (seit 1934: Eckart. Dichtung, Volkstum, Glaube), der Autorenkreis verkörperte christl.-literarischen Widerstand gegen den NS, 1933 Aufbau der literarischen Abteilung im Ev. Pressverband für Deutschland, Redakteur Bilderbote, 1943 Verwaltung des Pfarramtes Mittenwalde (Mark), 1944 Pfr. Pilgramsdorf (Schlesien), 1946–1949 Gründer und Chefredakteur Der Sonntag, 1949–1962 Tätigkeit im neu gegründeten Eckart-Verlag (1950 Fusion mit Luther-Verlag Witten), seit 1950 freier Schriftsteller Berlin — 1926 Mitarb. Ev. Pressverband Schlesien, Hg. Breslauer Gemeindeblatt, 1945 Mitarb. Sächsische Kirchenzeitung — 1956 Mitgl. Akademie der Künste Berlin (West), P. E. N.-Club — Romane zur ostdt. Thematik und dem geteilten Berlin — Theol. Ehrenpromotion: 1971 KiHo Berlin-Zehlendorf. Ihmels, Carl, Theologe, Missionsdirektor, Universitätslehrer (Missionswissenschaft) * 24.10.1888 Detern (Ostfriesland) † 10.4.1967 Dresden Seit 1907 Studium (Philosophie, Theol.) Leipzig, Erlangen, Göttingen, 1914 Pfr. Baltrum, 1916 Westerhauderfehn, 1916 Dr.phil., 1923–1960 Direktor Leipziger Mission, 1926 bis nach 1945 Leitung Missionswiss. Seminar der Theol. Fakultät Leipzig, 1932 HonProf. — Mitgl. BK — 1907–1933 Vors. Engere Ev.-luth. Konferenz, Mitgl. Lutherischer Rat, Luth. Weltconvent, 1948–1961 Nationalkomitee des Luth. Weltbundes — 1926 Mitgl. Dt. Ev. Missionsrat — Teiln. 1928 Jerusalem, 1938 Tambaram, 1947 Whitby, 1948 Eisenach, 1952 Willingen — Mitarb. RGG 3. Aufl. — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Erlangen. Ihmels, Ludwig, luth. Theologe, Universitätslehrer (ST), Landesbischof * 29.6.1858 Middels (Ostfriesland) † 7.6.1933 Leipzig 1878–1881 Studium (Theol.) Leipzig, Erlangen, Göttingen, 1882 Domkandidatenstift Berlin, 1885–1893 Pfr. Baltrum, Nesse, Detern (Ostfriesland), 1894 Studiendirektor Predigerseminar Loccum, 1898 oProf. Erlangen, 1902 Leipzig, 1922–1933 erster Landesbischof LK Sachsen und HonProf. Leipzig — 1927 mit Martin Doerne Gründer Pre-

Imm – Iwa

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digerseminar Lückendorf Kr. Zittau — Neulutheraner, Vertreter der sog. Offenbarungstheologie, Engagement für die Einigung des dt. und internationalen Luthertums — seit 1907 Vors. AELK, 1927 Gründer der sog. (dt.) luth. Bischofskonferenz — 1923 Leiter und Mitgl. Exekutivausschuss Luth. Weltkonvent Eisenach — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss — Teiln. 1925 Stockholm — Theol. Ehrenpromotion: 1901 Rostock. Immer, Karl, ref. Theologe, Pfarrer * 1.5.1888 Manslagt (Ostfriesland) † 6.6.1944 Meinberg an der Lippe 1907 Studium (Theol.) Basel, Halle, Tübingen, Marburg, Lic.theol., 1911 Privatlehrer, 1913 Ordination und Hilfsprediger Rekum, 1914 Pfr. Rysum, 1916–1918 Feldprediger, Pfr. Erziehungsverein Neukirchen/Niederrhein, 1925 Direktor ebd., 1927 Pfr. BarmenGemarke, 1934 Versetzung in den einstweiligen Ruhestand — Mitarb. Schülerbibelkreise, 1925 Mitgl. Pastorengebetsbund — Oktober 1933 Gründer Coetus reformierter Prediger, 1934 Moderamensmitgl. Reformierter Bund, 1934–1936 auch Mitgl. Reformierter Kirchenausschuss — führendes Mitgl. BK: Mitbegründer der rheinischen BK, seit 1934 Mitgl. Bruderrat und Rat der Ev. Kirche der APU, 1934–1936 Reichsbruderrat, 1935 Mitbegründer KiHo Elberfeld und Berlin-Dahlem, zwischen 1937 und 1940 mehrmals Redeverbote und Haft, Schilderung seiner Haft im „Strahlenbrief an meine Kinder“ vom 23.8.1937, „Pressebischof“ der BK — Teiln. 1934 Barmen, BerlinDahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — 1929–1931 Schriftleiter Jugendkraft, Mithg. Unter dem Wort bis zum Verbot 1936, 1933–1937 Hg. Coetus-Briefe. Iwand, Hans Joachim, luth. Theologe, Universitätslehrer (ST) * 11.7.1899 Schreibendorf (Schlesien) † 2.5.1960 Bonn (bestattet Beienrode bei Königslutter) 1919–1922 Studium (Theol., Philosophie) Breslau, Halle, 1918–1921 unterbrochen durch Kriegsdienst und Freikorpseinsatz, 1921 Hauslehrer, 1923 Studieninspektor und 1926–1933 Leiter Theol. Konvikt Königsberg, 1924 Lic.theol. Königsberg, 1927 Habil. und 1928–1935 Privatdoz. (ST) ebd., 1929 Ordination, zugleich 1934 Prof. HerderInstitut Riga (NT), wegen BK-Engagement Entzug der akademischen Lehrbefugnis, 1935–1937 Gründer und Leiter illegales BK-Predigerseminar Blöstau (Ostpreußen), 1937 Ausweisung aus Ostpreußen und Reichsredeverbot, 1938 Fortführung des BKPredigerseminars Jordan (Brandenburg) und Leiter Sammelvikariat Dortmund, zugleich 1938–1945 Pfr. ebd., 1938/1939 Gestapohaft, Schreib- und Publikationsverbot, 1945 oProf. Göttingen, 1951–1960 Bonn — 1934 Mitgl. Reichsbruderrat, nach 1945 Vors. Provinzialbruderrat Ostpreußen, 1955–1960 Mitgl. Ev. Konferenz und Bruderrat der EKD — 1946 EKD-Auftrag zur Sammlung und Betreuung der ev. Deutschen aus Ostpreußen, seit 1947 Aufbau des Sammmelpunktes „Haus der helfenden Hände“ Beienrode bei Königslutter (sog. Beienroder Konvent), Vors. Hilfskomitee der ev. Deutschen aus Ostpreußen, 1949 EKD-Sachverständiger für Flüchtlingsfragen — 1946 Mitgl. Verfassungsausschuss, 1949–1960 Synode, 1949 Kammer für soziale Ordnung, 1955–1960 Ostkirchenausschuss, 1959/60 Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD — Gegner der Atomrüstung, 1958 Mitbegründer Christliche Friedenskonferenz Prag — Teiln. 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa, 1947 Eisenach (berufenes Mitgl.), 1948 Amsterdam (stellv. EKD-Delegierter) — Theol. Ehrenpromotion: 1946 Göttingen, 1960 Prag.

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Jac – Jae

J Jacob, Günter, Theologe, Generalsuperintendent * 8.2.1906 Berlin † 29.9.1993 Berlin 1924–1929 Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, Marburg, 1929 Dr.phil., 1931 Ordination und Hilfsprediger Köslin (Pommern), 1932 Pfr. Noßdorf bei Forst, 1939–1945 Kriegsdienst, Pfr. Marburg, 1946 Generalsuperintendent der Neumark und der Niederlausitz (Sitz Lübben, 1949–1972 Cottbus) 1963–1966 Verwalter des Bischofsamtes Berlin-Brandenburg (im Bereich der Regionalsynode Ost) — Mitgl. BK: 1933 Mitbegründer Pfarrernotbund, Mitgl. Bruderrat Berlin-Brandenburg (Dezember 1935 Bruderrat Brandenburg), wegen BK-Engagement 1935/1937 Rede- und Aufenthaltsverbot/ Haft — Mitgl. Diakonische Konferenz und Diakonischer Rat, 1956 Bevollmächtigter für das Hilfswerk (Hauptbüro Berlin-Brandenburg/Ost) der EKD, 1962–1971 Vors. Kuratorium der Gossnermission in der DDR — 1952 Mitgl. Exekutivausschuss Kommission für Glaube und Kirchenverfassung (Faith and Order) — 1964 Teiln. Zweite Allchristliche Friedensversammlung Prag — Theol. Ehrenpromotion. Jacobi, Gerhard, Theologe, Bischof * 25.11.1891 Bremen † 12.7.1971 Oldenburg Studium Tübingen, Berlin, Halle, 1914–1919 Kriegsdienst, 1921 Ordination und Hilfsprediger Halle, Geschäftsführender Geistlicher der Gefängnisgesellschaft für die Provinz Sachsen und Anhalt, zugleich Pfr. Gerichtsgefängnis Halle, 1923 Pauluskirche ebd., 1927 Domprediger Magdeburg, Generalsuperintendent Magdeburg, 1930–1954 Pfr. Berlin, 1937 Haft, 1939–1940 Kriegsdienst, 1945 Superintendent Berlin Kirchenkreis Charlottenburg, 1948 Generalsuperintendent Berlin Sprengel I, 1954–1967 Bischof LK Oldenburg — Mitgl. BK: Jungreformatorische Bewegung, Bruderrat Pfarrernotbund, Rat der Ev. Kirche der APU, 1933–1939 Präses BK Berlin, 1934 Mitgl. Reichsbruderrat, Präses Bekenntnissynode Berlin-Brandenburg, Dezember 1935 Vors. Bruderat Berlin — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1948 Eisenach — Vors. Provinzialverband der Inneren Mission Sachsen — Theol. Ehrenpromotion: 1936 D. h.c. Eden, 1951 DD. St. Louis, Heidelberg. Jacobs, Paul, ref. Theologe, Pfarrer, kirchlicher Dozent, Universitätslehrer (Dogmatik, Ethik, Calvinforschung) * 24.10.1908 Elberfeld † 27.8.1968 Münster Studium (Theol.) Elberfeld, Tübingen, Zürich, 1933 Doz. Theol. Schule Elberfeld, 1935 Hilfsprediger Weener und Großenwalde, 1936 Ordination, Dr.theol., 1937–1951 Pfr. Wüsten, 1950 Kirchenrat, theol. beratendes Mitgl. Kirchenleitung LK Lippe, 1940 Kriegsdienst (Lazarettpfr.), 1948 aoProf. und 1951 oProf. Münster — Mitgl. Moderamen des Reformierten Bundes. Jaeger, Samuel, Pfarrer, kirchlicher Dozent (Biblische Systematik, sozialethische Fragen) * 27.7.1864 Frankfurt/Main † 14.1.1927 Bethel 1884 Studium (Geschichte, Theol., Philosophie, Mathematik) Halle, Tübingen, Bonn, 1889 Studienreise nach England, 1891 Ordination Köln, Rektor ev. Volksschule Wanne (Ruhrgebiet), 1895 Mittelschullehrer Halle, Inspektor Tholuck-Konvikt ebd., 1902

Jän – Jan

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Oberlehrer Volksschulseminar Eisleben, 1905–1927 als Pfr. der Zions-Gemeinde Bethel „erster Lehrer“ (ohne Promotion) Theol. Schule ebd. und zugleich ihr Leiter, seit 1910 auch Ephorus Studentenheim ebd. — nach 1918 Mitgl. DNVP, später Mitbegründer CSVD, 1909 Gründung Zeitschrift Beth-El. Blicke aus Gottes Haus in Gottes Welt — Theol. Ehrenpromotion: 1918 Halle. Jänicke, Johannes, Theologe, Bischof * 23.10.1900 Berlin † 30.3.1979 Halle Kriegsdienst, 1918–1923 Studium Basel, Berlin, 1925 Ordination und Stadtvikar Berlin, 1926 Pfr. Luckenwalde, 1929 Halle, 1935–1947 Palmnicken (Ostpreußen), unterbrochen durch Kriegsdienst 1939–1945 (seit 1943 Sanitätsdienst), 1947 Aussiedlung mit der dt. Gemeinde nach Berlin, komm. Pfr. Berlin-Schlachtensee, 1948 Direktor Burckhardthaus Berlin-Dahlem, 1949 Propst Halle-Merseburg, 1955 Bischof Ev. Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, 1968 i. R. — 1934 Mitgl. BK: Pfarrernotbund, 1940–1943 Leiter Bruderrat BK Ostpreußen — 1962–1966 Stellv. Vors. Rat der EKU, seit 1968 Leiter Kuratorium Diakonissenmutterhaus Halle — Religiöser Sozialist im Neuwerkkreis um Günther Dehn — Theol. Ehrenpromotion: 1956 Göttingen. Jahn, Heinrich, Theologe, Superintendent, Konsistorialpräsident * 8.5.1862 Schleiz † 29.9.1945 Greiz 1883 Ordination, Kollaborator des Archidiakonus Schleiz, 1884 vikarischer Verwalter Diakonat ebd., 1886 Pfr. Zwötzen, 1891 Dorna bei Gera, 1901 Hohenleuben, 1909 Superintendent, Stadtpfr., Konsistorialpräsident Greiz, 1931 i. R. — Mitgl. Kirchenausschuss Reuß (Ev.-luth. Kirche ältere Linie)— Theol. Ehrenpromotion: D. Jan, Julius von, Theologe, Pfarrer * 17.4.1897 Schweindorf bei Neresheim † 21.9.1964 Korntal bei Stuttgart 1914–1917 Kriegsdienst, Kriegsgefangenschaft, seit 1919 Studium (Theol.) Tübingen, 1924 Vikar Neuenbürg und Weilimdorf, 1925 Pfarrvertreter Steinenberg, Herrentierbach, 1928 Brettach, 1935 Oberlenningen, Mitgl. BK, Vertrauensmann Bekenntnisgemeinschaft Kirchheim, wegen Bußtagspredigt am 16.11.1938 in Oberlenningen gegen Novemberpogrom und NS-Herrschaft am 25.11.1938 Verhaftung durch SA, Schutzhaft, April 1939 Ausweisung aus Württemberg und Hohenzollern, Suspendierung und Disziplinarverfahren durch die Kirchenleitung, Aufenthalt in Bayern auf Einladung von Landesbischof Hans Meiser, am 15.11.1939 Verurteilung durch das Sondergericht Stuttgart zu 16 Monaten Gefängnis wegen Vergehens gegen den „Kanzelparagraphen“ und das „Heimtückegesetz“, Redeverbot, Mai 1940 Entlassung, Diasporapfr. für Pfarramtsstellvertretungen LK Bayern, Juni 1943 Kriegsdienst, September 1945 Rückkehr nach Oberlenningen, 1949–1958 Pfr. Stuttgart, zuletzt Tätigkeit Krankenhausseelsorge. Jannasch, Wilhelm, Theologe, Pfarrer, kirchlicher Hochschullehrer (PT), Universitätslehrer * 8.4.1888 Gnadenfrei (Schlesien) † 6.6.1966 Frankfurt/Main Dr.theol., 1919 Pfr. Jena, 1914 Lübeck, 1922 Hauptpastor ebd., 1934 Zwangspensionierung, jedoch weitere Amtstätigkeit, 1936–1945 im Dienst der BK, mehrmals Haft, 1936 Mitarb. VKL II, 1937 Geschäftsführer Pfarrernotbund, 1945 Pfr. Berlin, Mitgl. Landeskirchl. Beirat Berlin-Brandenburg, Mitgl. Kirchenleitung Berlin-Brandenburg, 1945

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Jel – Jer

Doz. KiHo Berlin, 1946 Gründungsdekan und bis 1956 oProf. Mainz — Teiln. 1934 Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — Theol. Ehrenpromotion: D. Jelke, Robert, luth.Theologe, Universitätslehrer (ST, Dogmengeschichte, Religionsphilosophie) * 31.3.1882 Frohse (Harz) † 7.7.1952 Heidelberg 1901–1905 Studium (Theol., Geschichte) Halle, Tübingen, 1908 Hilfsprediger Dessau, 1910 Pfr. Saxdorf, 1913 Lic.theol. Leipzig, 1917 Dr.phil. Gießen, 1919 Habil., oProf. Rostock, 1920–1946 (em.) Heidelberg, dort 1933–1934/35 Dekan — Vertreter des Luthertums Leipziger Prägung —1919–1932 Mitgl. DNVP, 1933 Opferring der NSDAP. Jensen, Julius, Theologe, Pfarrer * 18.2.1900 Messina † 22.10.1984 Kiel 1924 Ordination Hamburg, Hilfsprediger Jugendgefängnis Hahnhöfersand, 1925 Hamburg-Eppendorf, dann Jugendpfr. Lübeck, 1932 Pfr. Travemünde, 1947 Lübeck, 1955–1968 Direktor und Pfr. an den Alsterdorfer Anstalten Hamburg — 1948–1955 Präses der Synode LK Lübeck, 1960–1964, 1969 Vizepräsident Synode LK Hamburg, 1968 Berufung in den Ausschuss für die Änderung der Verfassung — 1925 Geschäftsführer Verband für Innere Mission Lübeck, 1928–1933 Leiter Jugend- und Wohlfahrtsamt der Inneren Mission Lübeck, 1942–1955 Vors. ebd., 1945–1955 zugleich Bevollmächtigter für das Hilfswerk — 1933 Mitgl. Pfarrernotbund. Jepsen, Alfred, Theologe, Universitätslehrer (AT, Religionsgeschichte) * 28.3.1900 Hamburg † 11.12.1979 Greifswald Studium (Theol., Altorientalistik, Religionswiss.) Kiel, Leipzig, 1923 Dr.phil. Leipzig, 1925 Lic.theol. Leipzig, Habil. und Privatdoz. Rostock, 1931 aoProf. ebd., 1946–1965 oProf. Greifswald — 1934 Unterzeichner von zwei Rücktrittsforderungen der Rostocker Fakultät an Reichsbischof Ludwig Müller — Theol. Ehrenpromotion: 1934 Rostock. Jeremias, Alfred, luth. Theologe, Assyrologe, Universitätslehrer (Religionswissenschaft, Assyrologie) * 21.2.1864 Markersdorf bei Chemnitz † 11.1.1935 Leipzig 1883–1887 Studium (Theol., Orientalistik) Leipzig, 1886 Dr.phil., 1890–1935 Pfr. Leipzig, 1905 Habil., Privatdoz. und 1921 aoProf. ebd. — Freundschaft mit Hugo Winckler (1863–1913), Hauptvertreter des Panbabylonismus — 1891 erste vollständige dt. Übersetzung des Gilgamesch-Epos — Vorstandsmitgl. Vorderasiatische Gesellschaft — Theol. Ehrenpromotion: 1905 Leipzig, 1914 Groningen. Jeremias, Joachim, Theologe, Universitätslehrer (NT, Jesusforschung) * 20.9.1900 Dresden † 6.9.1979 Tübingen Jugendaufenthalt in Jerusalem, Studium (Theol., orientalische Sprachen) Tübingen, Leipzig, 1922 Dr.phil., Repetent NT-Seminar Brüdergemeine Herrnhut, 1923 Lic. theol., 1924 Doz. und 1927 Prof. Herder-Institut Riga, 1925 Habil., Privatdoz. Leipzig, 1928 aoProf. und Leiter Institutum Judaicum Berlin, 1929 oProf. Greifswald, 1935–1968 (em.) Göttingen — Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“ — Hg. Beiträge zur Förderung christlicher Theologie — BK-Mitgl. — 1948 Mitgl. AdW Göttingen, (dort seit 1956 Vors. der Septuaginta-Kommission),

Jir – Jür

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Kgl.-Niederländische AdW, British Academy London (Burkitt Medaille) — Theol. Ehrenpromotion: 1929 Leipzig, 1955 St. Andrews (Schottland), 1957 Uppsala, 1963 Oxford. Jirku, Anton, Theologe, Universitätslehrer (AT) * 27.4.1885 Birnbaum (Mähren) † 3.12.1972 Graz 1908 Dr.phil. Wien, 1913 Lic.theol. Rostock, 1914 Habil., Privatdoz. Kiel, Kriegsdienst (österreichische Armee), Titularprof., 1921 aoProf., Lehrstuhlvertr. (für Ernst Sellin) Kiel, 1922 oProf. Breslau, 1934 Greifswald, 1935–1945 Bonn, Ruhestandsversetzung — mit anderen Kollegen Befürworter der Regierungsübernahme durch Adolf Hitler, Mitgl. NSDAP — Theol. Ehrenpromotion: 1922 Kiel. Johnsen, Helmuth, Theologe, Landesbischof * 29.11.1891 Neustadt bei Coburg † 2.9.1947 (erschossen) Zrenjanin (Jugoslawien) Studium (Nationalökonomie, Theol.) Kiel, Leipzig, Erlangen, Halle, Dr.phil., 1914 Kriegsfreiwilliger, 1919 Vikar und Ordination, 1920 Pfr. Gauerstadt, Seelsorge Landespolizei Coburg, 1929 Hauptpastor Lübeck, 1934 Landesbischof LK Braunschweig, Reichsobmann für Männerarbeit, seit 1945 Kriegsgefangenschaft — Mitgl. Lutherrat — bis Febr. 1935 DC-Gauobmann Braunschweig — seit 1919 Aufbau der nationalen Bewegung im Coburger Land und Anschluss an die völkische Bewegung, Komtur der Ballei Franken des Jungdt. Ordens, 1924–1928 MdL Bayern (Völkischer Block), 1929 Mitgl. NSDAP. Jordan, Hermann, Theologe, Universitätslehrer (KG, Patristik, Christliche Archäologie, Missionsgeschichte) * 30.7.1878 Sandau/Elbe † 17.6.1922 Erlangen 1904 Privatdoz. Greifswald, 1907 aoProf. Erlangen, 1914–1922 oProf. ebd. — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Theol. Ehrenpromotion: D.theol. Jülicher, Adolf, luth. Theologe, Universitätslehrer (NT, KG) * 26.1.1857 Falkenberg bei Berlin † 2.8.1938 Marburg Seit 1875 Studium (Theol.) Berlin, 1880 Dr.phil. Halle, Hauslehrer Hamburg, Wiesbaden und Stettin, 1882 Ordination und Prediger Rummelsburg bei Berlin, 1886 Lic.theol., 1887 Habil., Privatdoz. Berlin, 1888 aoProf. und 1889–1923 oProf. Marburg (em. wegen Erblindung), 1909 Geh. Konsistorialrat, 1910 Ephorus Stipendiatenanstalt Marburg — Hauptvertreter der Religionsgeschichtlichen Schule, Ablehnung der Dialektischen Theologie seines Schülers Karl Barth — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“ — einflussreicher Exeget der historisch-kritischen Richtung — korrespondierendes Mitgl. AdW Göttingen und Berlin — Theol. Ehrenpromotion: D. Jürgens, Hans-Wilhelm, Jurist, Rechtsanwalt * 7.7.1900 Hamburg Dr.jur., Rechtsanwalt, seit 1926 Syndikus LK Braunschweig, seit 1935 Landeskirchenamt Wolfenbüttel (Oberregierungsrat, Kirchenoberregierungsrat, ab 1937 Oberkirchenrat, ab 1939 Oberlandeskirchenrat), 1938 Entbindung von seinen Funktionen durch die Finanzabteilung beim Landeskirchenamt Wolfenbüttel, 1939 Justitiar ebd., 1940 i. R.

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Jür – Käs

auf eigenen Wunsch, 1941 kaufmännischer Angestellter Hamburg — 1938 Gauobmann DC Braunschweig — 1937 Anwartschaft auf Mitgliedschaft in der NSDAP — 1934 Mitgl. NS-Rechtswahrerbund, SA, 1935 Beauftragung mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Rechtsreferenten der SA-Standarte R 232, 1935 Mitgl. NSV, 1936 Reichskolonialbund, 1938 Reichsbund der dt. Studenten, Hochschulgruppe Freiburg, Kameradschaft Kärnten. Jürges, Wilhelm, Theologe, Pfarrer, Präses * 8.11.1894 Barmen † 25.3.1979 Detmold Studium Bonn, Berlin, 1923 Ordination und Pfr. Bösingfeld/Lippe, 1933 Pfr. Diakonissenhaus Detmold, 1952 Heiligenkirchen — während der Zeit des Kirchenkampfes Zugehörigkeit zum Coetus Reformierter Prediger in Lippe, nach 1945 Vors. Landesbruderrat Lippe — 1946–1951 Präses Landessynode Lippe, 1949–1964 Mitgl. Synode und Präsidium der EKD — 1945–1966 Bevollmächtigter für das Hilfswerk, 1962–1966 zugleich Hauptgeschäftsführer, 1963–1964 Geschäftsführer Landesverein für Innere Mission und Hilfswerk — Teiln. 1948 Eisenach. Jursch, Hanna, Theologin, Universitätslehrerin (KG, Christliche Archäologie und Kunstgeschichte.) * 24.3.1902 Oppeln (Oberschlesien) † 13.6.1972 Jena Seit 1922 Studium (Religion, Germanistik, Kunstgeschichte, dann Theol.) Jena, Berlin, 1926 Fakultätsexamen Jena und Assistentin von Karl Heussi, 1932 Lic.theol., 1934 Habil., Privatdoz. als erste und einzige Frau an einer Theol.Fak., aber als Frau keine Möglichkeit zum obligatorischen Besuch einer Dozentenakademie, deshalb erst 1939 (nach Erlass der neuen Reichshabilitationsordnung) Bestätigung der Ernennung, seit 1934 Assistentin Theologische Seminarbibliothek Jena, 1944 Lehrstuhlvertr. Marburg, November 1945 besoldete aoProf. Jena, 1948 Prof. (mit vollem Lehrauftrag) und 1956–1972 (em.) oProf. ebd. — seit 1926 Mitgl. Verband evangelischer Theologinnen in Deutschland — Theol. Ehrenpromotion: 1955 Marburg.

K Kähler, Walter, Theologe, Generalsuperintendent, kirchlicher Dozent (NT) * 22.3.1877 Halle † 10.8.1955 Bethel Studium Halle, Greifswald, Tübingen, 1905 Ordination und Pfr. Bethel (Zionsgemeinde), Doz. Theol. Schule Bethel, 1910 Pfr. Bielefeld, 1914/15 Feldgeistlicher, 1919 Pfr. Münster, gleichzeitig nebenamtl. Konsistorialrat, 1923 bis zur zwangsweisen Ruhestandsversetzung am 1.4.1934 Generalsuperintendent Stettin, Vors. Ev. Konsistorium ebd., 1935 Rückkehr nach Bethel und Mitarb. Friedrich von Bodelschwinghs in Bethel (Zionsgemeinde) — Mitgl. Kirchensenat der Ev. Kirche der APU — Theol. Ehrenpromotion: 1923 Münster. Käsemann, Ernst, Theologe, Universitätslehrer (NT) * 12.7.1906 Dahlhausen Kr. Bochum † 17.2. 1998 Tübingen 1925–1929 Studium (Theol.) Bonn, Marburg, Tübingen, 1929 Vikar Bergheim/Erft,

Kaf – Kah

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1929/30 Predigerseminar Soest, 1931 Lic.theol. Marburg, Ordination, Hilfsprediger und Synodalvikar Barmen, 1933–1946 Pfr. Gelsenkirchen-Rottenhausen, aktives BKMitgl., 1937 Haft, dort Arbeit an der Habilitationsschrift, 1940 Trennung von der BK (wegen ihrer Kompromissbereitschaft), 1940/41 und 1943–1945 Kriegsdienst und Gefangenschaft, 1946 Ablehnung der Berufung nach Münster durch die Militärbehörden wegen zeitweiliger DC-Zugehörigkeit, 1946 zunächst Lehrbeauftr. (mit den Rechten eines Ordinarius) und 1946–1951 oProf. Mainz, 1951 Göttingen, 1959–1971 (em.) Tübingen — öffentliches Auftreten gegen Wiederbewaffnung und Notstandsgesetzgebung — Mitgl. Academie Internationale des Sciences Religieuses, Society of Biblical Literature and Exegesis (USA), seit 1951 Mitgl. und 1971/72 Präsident Studiorum Novi Testamenti Societas — 1971 Burkitt Medaille British Academy London — 1925–1927 Mitgl. DCSV — Theol. Ehrenpromotion: 1947 Marburg, 1967 Durham (England), 1967 Edinburgh, 1969 Oslo, 1985 Yale. Kaftan, Julius, luth. Theologe, Universitätslehrer (Dogmatik, Ethik, NT), Geistlicher Vizepräsident * 30.9.1848 Loit bei Apenrade (Nordschleswig) † 27.8.1926 Berlin 1866–1871 Studium (Theol., Philosophie) Erlangen, Berlin, Kiel und häusliches Selbststudium mit Bruder Theodor, 1872 Dr.phil. Leipzig, 1873 Habil., Privatdoz. Leipzig und Basel, 1874 aoProf. und 1881 oProf. Basel, 1883–1925 Berlin, 1904 Mitgl. und 1921–1925 Geistl. Vizepräsident Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1918 Wirkl. Geh. Oberkonsistorialrat — Vertreter der Freiheit der theol. Wissenschaft, Befürworter eines ev. Bischofamts, Mitverfasser der neuen Kirchenverfassung der Ev. Kirche der APU (1922) — 1890 Mitbegründer Ev.-Sozialer Kongreß, anfangs Mitgl. Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt, Vors. Sozialer Ausschuss Dt. Ev. Kirchenbund. Kahl, Wilhelm, Jurist, Politiker, Universitätslehrer (Kirchenrecht, Straf-, Verwaltungsund Staatsrecht) * 17.6.1849 Kleinheubach/Main † 14.5.1932 Berlin Seit 1867 Studium (Jura) Erlangen, München, 1873 Dr.jur. Erlangen, 1876 Habil., Privatdoz. München, 1879 aoProf. und oProf. Rostock, 1883 Erlangen, 1888 Bonn, 1895–1921 (em.) Berlin —Mitgl. Generalsynodalvorstand Ev. Kirche der APU, Provinzialsynoden PK Rheinland und Brandenburg — Mitgl. leitender Ausschuss Dt. Ev. Kirchenbund, Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss — intensive Beschäftigung mit kath. und ev. Kirchenrecht, Mitgl. und 1911 Vors. Strafrechtskommission, 1927 Vors. Strafrechtsausschuss Dt. Reichstag, 1921–1928 Präsident Dt. Juristentag — 1874 Mitgl. Nationaliberale Partei, Vorstandsmitgl. DVP, 1919 Mitgl. Dt. Nationalversammlung (Verfassungsausschuss) und 1920–1932 MdR — Ehrenpromotion: 1895 D.theol. Bonn, 1910 Dr.med.h.c. Erlangen, 1923 Dr.rer.pol.h.c. Berlin. Kahle, Paul, Orientalist, Theologe, Universitätslehrer (AT: Textgeschichte, semitische Sprachen) * 21.1.1875 Hohenstein (Ostpreußen) † 24.9.1964 Düsseldorf Seit 1894 Studium (Theol., Orientalistik) Marburg, Halle, Berlin, 1898 Dr.phil. Halle, Stipendiat Predigerseminar Wittenberg, umfassendes Handschriftenstudium Berlin und Großbritannien, 1902 Lic.theol. Halle und vorübergehend Pfr. Braila (Rumänien), 1903–1908 Schulleiter und Pfr. Kairo (dt. Gemeinde), dort Beschäftigung

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Kai – Kam

mit neuarabischer Volksdichtung, 1909 Habil., Privatdoz. Halle., danach Mitarb. Dt. Ev. Institut für Altertumswissenschaft des Hl. Landes in Jerusalem, 1910 Privatdoz. Halle, 1914 oProf. Gießen, 1923 Bonn, dort Ausbau des Orientalischen Seminars, 1938 Entlassung wegen judenfreundlicher Politik seiner Familie, Emigration nach Großbritannien, Forschungen und Vorlesungen in Oxford, 1947–1964 (em.) als britischer Staatsbürger oProf. Bonn, Gastvorlesungen in Europa, 1952 HonProf. Münster, 1963 Übersiedlung nach Düsseldorf — Forschungsschwerpunkt Textgeschichte des hebräischen AT, mit Albrecht Alt und Otto Eißfeldt Bearbeiter der 3. Aufl. der Biblia Hebraica, Beteiligung an der Auswertung der Funde von Qumran — Seit 1921 im Vorstand der Dt. Morgenländischen Gesellschaft — mehrere Akademie-Mitgliedschaften und Ehrenpromotionen. Kaiser, Otto, Bundesdirektor * 27.3.1882 Mörshausen Kr. Fritzlar † 30.3.1952 Kassel 1911 Vors. Landeskirchliche Gemeinschaft „Friedenshof“ Kassel, 1939–1952 Bundesdirektor Dt. Verband für Entschiedenes Christentum — 1946 Mitgl. Jugendkammer der EKD (Vertreter der Gemeinschaften). Kalb, Wilhelm, Theologe, Pfarrer * 17.9.1862 Schmalkalden † 12.1.1936 Arolsen 1889 Ordination, 1889–1917 Pfarrer Wethen, 1917–1936 Wrexen, 1922–1933 Mitgl. Landeskirchentag, 1926 Kirchenrat, 1929–1933 Präsident Landeskirchentag Waldeck und Pyrmont — 1933 Mitgl. DC, 1935 BK — 1929 Mitgl. Dt. Ev. Kirchentag, 1919– 1934 Vors. Pfarrerverein Waldeck, 1925 Vorstandsmitgl. Verband dt. ev. Pfarrervereine. Kalkoff, Paul, luth. Reformationshistoriker, Lehrer, Privatforscher * 17.8.1858 Kölleda (Provinz Sachsen) † 11.5.1928 Breslau Studium (Geschichte) Straßburg, Berlin, 1882 Dr.phil., 1884–1924 Gymnasiallehrer Breslau, 1924 HonProf. Breslau — Forschungsschwerpunkt und Publikationen zur Reformationsgeschichte, Geschichte des dt. Humanismus — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Theol. Ehrenpromotion: 1917 Breslau. Kallenbach, Hans, Philologe, Dozent, Akademiedirektor * 24.12.1907 Offenbach/Main † 5.9.1981 Frankfurt/Main Seit 1926 Studium (Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte, Religionswissenschaft, Volkskunde, Philosophie), 1931 Dr.phil, 1930–1936 Gymnasiallehrer Hessen, 1936 komm., 1937–1945 Doz. für dt. Sprache, Methodik des Deutschunterrichts und Sprechkunde Hochschule für Lehrerbildung Hirschberg (Riesengebirge), 1945–1972 Direktor der neu begründeten Ev. Akademie Arnoldshain — Mitbegründer Dt. und Europäischer Leiterkreis der Ev. Akademien und Laieninstitute, der Evangelischen Filmgilde, Ev. Akademie für Rundfunk und Fernsehen, Christl. Presseakademie und Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit, Mitarb. von Kirchentagspräsident Reinold von Thadden-Trieglaff, Vorstandsmitgl. Ev. Studiengemeinschaft Heidelberg, Kuratorium der Zentralstelle für Weltanschauungsfragen Stuttgart und Vorstand Ev. Presseverband in Hessen und Nassau — 1933 Mitgl. NS-Lehrerbund — 1937 Mitgl. NSDAP, 1939 SS. Kameke, Karl Otto von, Jurist, Senatspräsident * 24.1.1889 Biziker (Pommern) † 27.7.1959 Würzburg

Kam – Kap

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1907 Studium (Jura) Genf, Rostock, Berlin, München, 1914–1917 Kriegsdienst, 1920 Vortragender Rat und Geh. Oberregierungsrat Staatsministerium Preußen, 1922 Oberverwaltungsgerichtsrat, 1927 Ministerialdirektor Reichsinnenministerium, 1934 Senatspräsident Preußisches Oberverwaltungsgericht, 1954 i. R. — Vors. Ostdt. Jünglingsbund — Mitgl. Kommission für Evangelistische Volksmission, 1924 Präsident Dt. Ev. Bahnhofsmission, 1925 Präsident Berliner Missionsgesellschaft und Vizepräsident CA für die Innere Mission, gleichzeitig Mitgl. Kommission für Volksmission und Vors. Rechtsausschuss, 1945 Flüchtlings- und Vertriebenenarbeit in Bayern. Kamlah, Theodor, ref. Theologe, Pfarrer, Präses * 27.12.1887 Gorenzen bei Mansfeld (Harz) † 23.10.1968 Göttingen 1906–1910 Studium Tübingen, Halle, 1910 Studienaufenthalt England, 1911 Adjunkt Paulinum Berlin-Dahlem, 1912 Geschäftsführender Sekretär kirchl. Komitee zur Pflege freundschaftlicher Beziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland, Mitarb. Soziale Arbeitsgemeinschaft von Friedrich Siegmund-Schultze Berlin, 1913 Domkandidatenstift ebd., 1914–1918 Divisionspfr. Frankreich, Galizien, Russland, 1918–1920 Domkandidatenstift Berlin, Inspektor und erster Domhilfsprediger (bei Oberhofprediger Ernst von Dryander), 1920–1958 Pfr. Göttingen — 1928 Mitbegründer Bund freier ev.-ref. Gemeinden Deutschlands, 1933–1964 dessen Präses (Umbenennung in: Bund ev.-ref. Kirchen Deutschlands), 1934 Mitgl. Reformierter Kirchenausschuss (mit beratender Stimme), Reformierter Kirchenkonvent, 1936 Reformierter Arbeitsausschuss — Teiln. 1945 Treysa, 1948 Eisenach. Kapler, Hermann, Jurist, Präsident * 2.12.1867 Oels (Schlesien) † 2.5.1941 Berlin 1885 Studium (Jura) Berlin, Dr.jur., Jurist im Staatsdienst, 1897 Konsistorialassessor Konsistorium Berlin, 1901 Konsistorialrat ebd., gleichzeitig jur. Hilfsreferent Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1904 Oberkonsistorialrat ebd., 1921 weltl. Vizepräsident Ev. Oberkirchenrat Berlin, seit 1925 Präsident ebd. und damit zugleich Präsident Dt. Ev. Kirchenausschuss, 1933 Rücktritt — Mitgl. Kirchensenat Ev. Kirche der APU, Vors. Verein für religiöse Kunst in der ev. Kirche — Teiln. 1925 Stockholm (Leiter der dt. Delegation), anschließend Mitgl. des Fortsetzungsausschusses bzw. des Exekutivausschusses, seit 1928 auch Präsident der kontinentaleuropäischen Gruppe — Mitarb. an der preußischen Kirchenverfassung von 1922 und am Staatskirchenvertrag von 1931, 1933 als Bevollmächtigter des Dt. Ev. Kirchenbundes gescheiterter Versuch, mit dem sog. Kapler-Ausschuss (April-Juni) die ev. Landeskirchen zu einer Dt. Ev. Kirche mit Friedrich von Bodelschwingh als Reichsbischof zusammenzuschließen — Theol. Ehrenpromotion: D. Kappes, Heinz, Theologe, Pfarrer * 30.11.1893 Fahrenbach (Baden) † 1.5.1988 Stuttgart Studium (Theol., Orientalistik) Tübingen, Berlin, Heidelberg, 1914–1918 Kriegsfreiwilliger, Offizier, 1919 Vikar Brötzingen (Pforzheim), 1920 Mannheim, 1922–1933 als Pfr. der LK Baden Leiter kirchl.-karitative Arbeit Karlsruhe, Jugendpfr., Auseinandersetzung mit den DC, der Kirchenleitung Baden, gegen NS-Tendenzen in der LK, 1933 Strafversetzung nach Büchenbronn (Pforzheim), 1933 Verhaftung, Gefängnishaft, anschließend Polizeiaufsicht, Verbannung nach Südbaden, Amtsenthebung und Auswei-

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Kar

sung aus Baden, Berufsverbot, 1935 legale Ausreise nach Palästina, dort Deutschlehrer, Zusammenarbeit mit dem Religionsphilosophen Martin Buber, englischen und amerikanischen Quäkern, nach Kriegsausbruch Internierung in Jerusalem, Verweigerung des Kriegsdienstes in der dt. Wehrmacht, 1940–1948 Angestellter British Food Control, Rückkehr nach Karlsruhe und Rehabilitierung durch die LK Baden, 1948–1951 Religionslehrer, 1952 Leiter Gemeindedienste Karlsruhe, Lehrtätigkeit Diakoniewiss. Institut Universität Heidelberg — 1926–1933 Mitgl. Landessynode Baden — 1924 Mitgl. SPD, 1926–1933 Stadtrat Karlsruhe — bis 1932 Mitgl. „Wingolf“, nach 1945 Bund dt. Jugendvereine, Vors. Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Jugendbünde — ab 1922 Mitgl. Bund religiöser Sozialisten Deutschlands, Vortragsreisen, Mitbegründer Gesellschaft für Christl.-Jüdische Zusammenarbeit Karlsruhe, bis 1956 deren Geschäftsführer, Übersetzer der Hauptwerke Sri Aurobindos. Karnatz, Bernhard, Jurist, Vizepräsident * 29.3.1882 Verden/Aller † 18.3.1976 Berlin Dr.jur., 1908–1918 jur. Mitarb. Konsistorien Königsberg, Breslau, Posen, 1916 Konsistorialrat Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1916–1918 Hilfsreferent Kriegsministerium, 1919 Geh. und 1925 Oberkonsistorialrat Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1929–1934 jur. Dirigent ebd., maßgebliche Beteiligung an der Verfassung (1922) und dem Staatskirchenvertrag (1931) der Ev. Kirche der APU, 1933 Zwangsbeurlaubung, 1934 Ruhestandsversetzung, 1936–1952 Mitgl. Vorsorge-Lebensversicherung AG, 1952–1958 komm. Vizepräsident Kirchenkanzlei der EKD, Leiter Berliner Stelle — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss und Dt. Ev. Kirchenbundesrat — Mitgl. Beirat des Berliner Stadtsynodalverbandes — Teiln. 1948 Eisenach — Vors. Jerusalemsverein, geschäftsführendes Vorstandsmitgl. Altersversorgungskasse des Kaiserswerther Verbandes, 1946–1952 Vorstandsmitgl. und stellv. Schatzmeister des CA für die Innere Mission — Mitarb. RGG 3. Aufl. — Ehrenpromotion: 1926 Berlin, 1931 Dr.jur.h.c. Berlin, D.D. Karow, Emil, Theologe, Generalsuperintendent, Präsident * 22.8.1871 Prenzlau † 10.7.1954 Klein-Machnow Studium (Theol.) Tübingen, Halle, Berlin, 1899 Ordination, Hilfsprediger Niederfinow Kr. Eberswalde, 1901 Hilfsprediger Berlin und Pfarrer Weggun, 1904 Lüdersdorf Kr. Wrietzen, 1908 Niederfinow, 1909 Kreisschulinspektor im Nebenamt, 1913 Oberpfr. und Superintendent Eberswalde, 1921 Oberkonsistorialrat und Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1928 Generalsuperintendent Berlin, 28.6.–19.7.1933 zwangsbeurlaubt, Vors. Ev. Konsistorium Brandenburg, 1.11.1933 Bischof von Berlin, 31.7.1934 Ruhestand auf eigenen Antrag, 1936 komm. Pfarrstellenvertretung Athen — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss und Dt. Ev. Kirchenbundesrat, Kirchensenat der Ev. Kirche der APU — Vors. Berliner Hauptverein für Innere Mission, Vors. Ostdt. Verband für Kindergottesdienst, 1932 Vorstandsmitgl. und 1933 Präsident CA für die Innere Mission — Theol. Ehrenpromotion: D. Karwehl, Richard, Theologe, Lehrer, Pfarrer * 2.5.1885 Uchte † 2.8.1979 Osnabrück 1904–1908 Studium Tübingen, Berlin, Göttingen, 1908–1909 Lehrer für Deutsch und Religion Gumperda bei Kahla (Thüringen), 1909 Militärdienst, 1910 Predigerseminar Loccum, 1912 Erzieher Zivilkrankenhaus Potsdam, 1914 Feldprediger und Divisions-

Kat – Ker

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pfr., 1918–1956 Pfr. Osnabrück — 1920 Auseinandersetzung mit Barths RömerbriefAuslegung, Hinwendung von der liberalen zur dialektischen Theol. — 1926–1933 Mitgl. Deinser-Konferenz und Jungevangelische Konferenz, 1933–1945 Mitgl. Osnabrücker Kreis. Kattenbusch, Ferdinand, luth. Theologe, Universitätslehrer (Historische Theologie, ST) * 3.10.1852 Kettwig/Ruhr † 28.12.1935 Halle 1869–1872 Studium (Theol.) Bonn, Berlin, Halle, 1873 Repetent Göttingen, 1875 Lic.theol. und 1876 Habil., Privatdoz. Göttingen, 1878 oProf. Gießen, 1904 Göttingen, 1906–1922 (em.) Halle — Vertreter der Theologie Albrecht Ritschls, seit 1910 Hg. der Zeitschrift Theologische Studien und Kritiken, zahlreiche Beiträge über Ökumene in der Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche, 3. Aufl. — Teiln. 1910 Berlin — Kritische Auseinandersetzung mit dem NS — Ehrenpromotion: 1879 D.theol. Göttingen, 1907 Dr.phil.h.c. Gießen. Kauer, Robert, Jurist, Präsident * 13.5.1901 Wien † 26.6.1953 Wien Dr.jur., Staatsanwalt Jugendgerichtshof Wien, 1932 Mitgl. NSDAP, 1933 nach dem Eintritt in die Ev. Kirche Fachberater Ev. Bund und Ev. Akademikerschaft, Tätigkeit Dt. Beamtenverein in Österreich, 1936 wegen Betätigung für die inzwischen verbotene NSDAP Entlassung aus dem Staatsdienst und Verhaftung, danach Referent und Doz. Ev. Volkshochschule und Ev. Frauenschule Wien, nach dem Anschluss Österreichs an das Dt. Reich 1938/39 Präsident Oberkirchenrat der Ev. Kirche A. und H. B. Wien, anschließend Reichsgerichtsrat Leipzig, 1943–1945 Kriegsdienst (wegen Weigerung, politische Todesurteile zu verhängen), 1945 Bezirksrichter Silz (Tirol), 1946–1948 Untersuchungshaft (Einstellung des Verfahrens), 1949–1953 Rechtsanwalt — seit 1939 Vertreter seiner Kirche für das Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach. Kellner, Alfred, Theologe, Pfarrer, Präses * 1.5.1883 Brieg † 2.8.1955 Diehsa Kr. Niesky 1912 Ordination, 1915 Pfarrer Tiefenfurt (Schlesien), 1938–1945 Präses Schlesische Bekenntnissynode Naumburg am Queis, 1945 Mitgl. Kirchenleitung PK Schlesien, 1946 Präses Provinzialsynode und Dekan der Oberlausitz mit Sitz in Görlitz, 1947–1954 Pfr. Rengersdorf Kr. Rothenburg (Schlesien) — 1939 Disziplinarverfahren, Schutzhaft, 1940 Gehaltssperrung. Kern, Helmut, Theologe, Pfarrer, Volksmissionar * 25.11.1892 Nördlingen † 16.12.1941 (Kriegsverwundung) Bukarest Seit 1912 Studium Erlangen, unterbrochen 1914–1918 durch Kriegsdienst und Freikorps Epp, 1920 Präfekt Pfarrwaisenhaus Windsbach,1921 Ordination Hof und Vikar Trogen (Oberfranken), 1923 Pfr. Schwarzach bei Kulmbach, 1928 Missionsinspektor für Heimatmission Neuendettelsau, 1933 Pfr. Göggingen bei Augsburg, Oktober 1933 Sonderbeauftragter der LK Bayern für Volksmission in Bayern, 1935 Leiter des neu errichteten Volksmissionarischen Amts (= Vorläufer des Amts für Gemeindedienst) der LK Bayern, 1937 (nach der Publikation von „Mein Deutschland wohin“) Reichsredeverbot und verschärfte Überwachung, 1939 Dekan Nördlingen (Versetzung ohne Rücksprache), 1939/40 freiwilliger Wehrmachtspfarrer, auf Druck der Gestapo Rück-

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Kes – Kin

rufung durch die LK, freiwillige Meldung als Offizier — 1932 Mitgl. Christlich-Deutsche Bewegung, Glaubensbewegung DC bis zur Sportpalast-Kundgebung (November 1933) — 1933 Mitbegründer volksmissionarische Kammer der BK Berlin — 1934– 1939 Vors. Arbeitsgemeinschaft Dt. Volksmissionare (Rücktritt auf Aufforderung seiner LK). Kessel, Friedrich (Fritz), Theologe, Bischof * 10.3.1887 Niewodnik Kr. Falkenberg (Oberschlesien) † Studium (Theol.) Königsberg, Heidelberg, Breslau, 1912 Vikar Waldau, 1914–1917 Kriegsdienst, 1917 Ordination und Pfr. Kaltwasser (Schlesien), 1920 Badenfurt/St. Catarina (Brasilien), 1923 Beurlaubung zur nationalpolitischen Betätigung für Deutschland in Rio de Janeiro, kurzlebige Gründung Dt. Einheitsfront im Ausland, 1925 Rückkehr, 1926 Pfr. Parchwitz (Schlesien), 1928 Berlin-Spandau, 1933 theol. Hilfsarb. Konsistorium Berlin-Brandenburg und Oktober 1933–1936 Bischof PK Ostpreußen, Sitz Königsberg, Aufenthalt in Brasilien — Vors. Provinzialverein für Innere Mission Ostpreußen — 1932 Mitbegründer Glaubensbewegung DC, 1933 Reichspropagandaleiter ebd. — 1912 Mitgl. Dt.-konservative Partei, später bis 1928 DNVP, dann NSDAP. Keßler, Jakob, Theologe, Kirchenpräsident * 15.10.1872 Siebeldingen (Pfalz) † 5.1.1939 München 1899–1920 Jurist im bayerischen Staatsdienst, zuletzt Landgerichtsdirektor Neuburg/ Donau, Kempten, München, während des Ersten Weltkrieges in der Zivilverwaltung in Polen, 1921 Reichsanwalt Leipzig, 1927 Reichsgerichtsrat ebd., 1930–1934 Kirchenpräsident LK Pfalz, Ruhestand aus gesundheitlichen Gründen — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenbundesrat — Teiln. 1933 Wittenberg — Theol. Ehrenpromotion: D. Dr. Keyser, Paul, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (PT) * 18.6.1898 Aschersleben (Pommern) † 26.7.1960 Breitenstein (Stolberg)/Harz 1915 Kriegsfreiwilliger, schwere Verwundung, 1919–1923 Studium (Theol.) Tübingen, Halle, 1926 Ordination und Pfr. Bräunrode, 1930 Stendal, 1932 Predigerseminar Klein-Neuhof (Ostpreußen), 1934 oProf. und nebenamtl. Konsistorialrat Königsberg, 1935 oProf. Halle (Lehrstuhl Günther Dehn), 1939 Divisionspfr., 1945 Entlassung, Hilfsprediger und 1947 Pfr. Halle, 1951 Pfr. und Konsistorialrat Roßlau, 1956–1960 Pfr. Lossa (Sachsen-Anhalt) — Mitgl. DC — Mitgl. NSDAP. Kieckbusch, Wilhelm, Theologe, Bischof * 28.5.1891 Hamburg-Eppendorf † 26.3.1987 Stockelsdorf bei Lübeck Volksschullehrer Bergedorf, nach dem Ersten Weltkrieg Studium (Theol.), 1924 Ordination und Pfr. Hamburg-Ohlsdorf, 1929 Malente-Gremsmühlen, 1930 Landespropst Eutin, 1933 Präsident Landessynode Eutin, 1961–1976 Bischof LK Eutin — Vors. und Geschäftsführer Innere Mission Eutin — Mitgl. Bischofskonferenz VELKD, Mitgl. dt. Nationalkomitee Luth. Weltbund — Teiln. 1948 Eisenach. Kinder, Christian, Jurist, Präsident * 29.5.1897 Plön (Holstein) † 30.4.1972 Hamburg Studium Kiel, Göttingen, Gerichtsassessor Kiel, Dr.jur., 1925 Hilfsarb. Rechtsanwaltskanzlei, 1925 Eintritt LK Schleswig-Holstein, jur. Hilfsarb. Landeskirchenamt Kiel, Konsistorialassessor, 1928 Konsistorialrat, 1933 Bevollmächtigter von Staatskommissar

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August Jäger in Schleswig-Holstein, jur. Vizepräsident, 1936 komm. Präsident (1938 endgültige Ernennung), 1936 Vors. Finanzabteilung beim Landeskirchenamt Kiel, 1943–1945 Universitätskurator Kiel, nach 1945 Kaufmann Hamburg — 1933 Mitgl. Landeskirchenausschuss Kiel, Mitgl. Kammer für Verfassungsangelegenheiten der DEK — 1933 Mitgl. Glaubensbewegung DC, 1933–1935 Reichsleiter Reichsbewegung DC — seit 1939 Vertreter seiner Landeskirche für das Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach — 1932 Mitgl. NSDAP, SA. Kipper, Paul, Jurist, Präsident * 15.5.1876 Berghofen bei Dortmund † 17.5.1963 Darmstadt Seit 1900 im preußischen Staatsdienst, 1930–1934 Amtsgerichtsrat, Februar 1934 Ernennung zum rechtskundigen Mitgl. Landeskirchenrat Nassau-Hessen, April 1934 darüber hinaus auch Stellvertr. des Landesbischofs in Rechtsangelegenheiten und bis 1945 (Ruhestand) Leiter Landeskirchenkanzlei (1938 umbenannt in Landeskirchenamt), 1937–1945 Wahrnehmung der Geschäfte des Landeskirchenausschusses als Präsident der Landeskirchenkanzlei, 1937 Vors. Finanzabteilung — seit 1939 Vertreter seiner Landeskirche für das Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach. Kirchbach, Arndt Friedrich von, Theologe, Superintendent * 30.1.1885 Dresden † 28.2.1963 Goslar Offizierslaufbahn, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1919 Studium (Theol.) Greifswald, Leipzig, 1923 Ordination und Vikar Roßwein, 1924 Vereinsgeistl. Landesverein für die Innere Mission Sachsen und Geschäftsführer Ev. Pressverband Dresden, 1927 Studentenpfr. und Domprediger ebd., 1934 Haft Leipzig und Dienstenthebung, 1935 Einleitung eines Dienststrafverfahrens mit dem Ziel der Entfernung aus dem Amt, 1936 Wiedereinsetzung als Domprediger durch den Landeskirchenausschuss Sachsen, 1937–1945 Superintendent Freiberg, 30.9.1937 Ablösung als Superintendent, 1938 kirchengerichtliche Verurteilung, Eröffnung eines Dienststrafverfahrens mit dem Ziel der Dienstentlassung, Gehaltskürzung, Untersagung jeglicher Amtshandlung, 1939 Kriegspfr., 1942 Versetzung als Standortpfr. Straßburg (Elsass), 1945 Rückkehr aus amerikanischer Gefangenschaft, Wiederaufnahme der Tätigkeit als Superintendent Freiberg und Domprediger, 1953 i. R., vikarische Übernahme der Pfarrstelle Tragnitz, 1962 Übersiedlung nach Goslar — 1933 Mitgl. BK: Pfarrernotbund, Bruderrat LK Sachsen, Lutherrat — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1936 Bad Oeynhausen. Kirchbach, Esther von (geb. von Carlowitz, verwitwete Gräfin zu Münster), Schriftstellerin * 26.5.1894 Berlin † 19.2.1946 Freiberg (Sachsen) Studium (Philosophie, Germanistik, Geschichte, Mathematik, Theol.), Marburg, Leipzig, 1921 Heirat mit dem Theologen Arndt von Kirchbach, Tätigkeit kirchl. Jugendarbeit, Christl. Frauendienst in Sachsen, 1927 Aufbau einer Eheberatung und Kunstdienst, Mitarb. bei zahlreichen christl. Zeitschriften, Jugendweg, Werk und Feier, Die Furche, Eckart, Engagement in der Una-Sancta-Bewegung, während des Kirchenkampfes unter dem NS-Regime Mitarb. in der BK (gemeinsam mit ihrem Ehemann), maßgebliche Vertreterin der sächsischen Pfarrfrauenbewegung, nach Kriegsende Mitgl.

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Landeskirchl. Beirat Sachsen, Engagement in der Flüchtlingshilfe — Verfasserin von geistl. Lyrik im Austausch mit Werner Bergengruen, Kurt Ihlenfeld, Josef Wittig. Kirschbaum, Charlotte von, Krankenschwester, Theologin * 25.6.1899 Ingolstadt † 24.7.1975 Riehen bei Basel Ausbildung als Krankenschwester und Tätigkeit München, Bekanntschaft mit Karl Barth, Interesse an Theol. und Gemeindearbeit, 1925 Besuch Soziale Frauenschule München, Betriebsfürsorgerin Siemenswerke Nürnberg, Begabtenprüfung Berlin und damit Berechtigung zum Studium, seit 1929 Sekretärin und Mitarb. Karl Barths in Münster, Bonn, Basel, 1966–1975 nach schwerer Erkrankung Aufenthalt Sanatorium Riehen — 1933 Mitgl. Presbyterium Bonn, Mitarb. im 1938 gegründeten Schweizerischen Hilfswerk für die BK, während der Kriegs- und Nachkriegsjahre Hilfe für Bedrängte als Mitgl. der 1943 gegründeten Bewegung Freies Deutschland (1945 Präsidiumsmitgl.) — Teiln. 1934 ref. Synode Barmen — Engagement in der „Frauenfrage“, Konzept einer ev. Lehre von der Frau. Kittel, Gerhard, Theologe, Universitätslehrer (NT, antikes Weltjudentum) * 23.9.1888 Breslau † 11.7.1948 Tübingen 1907–1912 Studium (Theol., orientalische Sprachen) Leipzig, Tübingen, Berlin, Halle, 1912/13 Hilfsassistent Halle, 1913 Lic.theol., Habil. und 1914 Privatdoz Kiel, freiwilliger Kriegsdienst (u. a. Marinepfr.), 1916/17 Umhabil. und Privatdoz. Leipzig, 1919–1921 gleichzeitig Leiter kirchl. Religionsseminar und 1921 aoProf. Leipzig und oProf. Greifswald, 1926–1945 Tübingen, 1939–1943 unterbrochen durch Lehrstuhlvertr. Wien — aufgrund des Vorwurfs antisemitischer Positionen im religionsgeschichtlichen wissenschaftlichen Werk in Tübingen Juli 1945 Suspendierung und Oktober 1945 Entlassung ohne Pensionsanspruch, Verhaftung durch die französische Besatzungsmacht und bis Oktober 1946 Internierungslager Balingen, 1946–1948 Seelsorger Beuron (Diasporagemeinde), Tod vor Aufnahme des Spruchkammerverfahrens — 1933 (nach Hermann Cremer und Julius Kögel) neuer Hg. Theologisches Wörterbuch zum NT — seit 1935 Mitgl. Sachverständigenbeirat des Reichsinstituts für die Geschichte des neuen Deutschlands, Mitgl. wiss. Akademie des NSDB — 1938 Vorstandsmitgl. Studiorum Novi Testamenti Societas — Glaubensbewegung DC-Mitgl. bis zur Sportpalastkundgebung (November 1933) — Mitgl. 1918 Vaterlandspartei, 1933 NSDAP — Theol. Ehrenpromotion: 1922 Kiel. Kittel, Helmuth, Theologe, Religionspädagoge, Universitätslehrer (NT, Religionspädagogik) * 11.4.1902 Potsdam † 20.1.1984 Göttingen 1925 Lic.theol., 1929–1936 Doz. und Prof. für akademische Lehrerbildung an den Akademien Altona, Kiel, Lauenburg, Danzig, 1931 Pfr., 1932 Habil., Privatdoz. Göttingen, 1934 Lehrstuhlvertr. Münster (Lehrstuhl Otto Schmitz), 1938–1945 oProf. Münster, Kriegsdienst, nach Veto der westfälischen Kirche gegen Wiedereinstellung in Münster 1946 Prof. Pädagogische Hochschule Celle, 1953 Pädagogische Hochschule Osnabrück, 1962–1970 oProf. Münster — Einsatz für die DC in Westfalen, Berater von Reichskirchenminister Hanns Kerrl — Hg. der Zeitschrift Deutsche Theologie — nach 1945 maßgebliche Beteiligung am konzeptionellen Aufbau von Lehrerbildung und Religionsunterricht — Theol. Ehrenpromotion: 1958 Münster.

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Kittel, Rudolf, Theologe, Universitätslehrer (AT, Philosophie) * 28.3.1853 Eningen (Württemberg) † 20.10.1929 Leipzig 1871–1876 Studium (Theol.) Tübingen, 1876–1879 kirchlicher Vorbereitungsdienst LK Württemberg, Lic.theol., 1879 Dr.phil. und Repetent mit Lehrbefugnis (Philosophie, Theologie) Theol. Stift Tübingen, 1881 Gymnasiallehrer Stuttgart, 1888 oProf. Breslau, dort bei Friedrich Delitzsch Studium des Akkadischen, 1898–1924 (em.) Leipzig — im Zusammenhang mit Studienreisen Aufwertung der Assyrologie, Heranziehung archäologischer Erkenntnisse für die Exegese — 1905/06 Erstausgabe der Biblia Hebraica — Domherr Hochstift Meißen — Theol. Ehrenpromotion: Groningen. Klaehn, Theodor, Studienrat, Synodalpräsident * 22.6.1883 Plate † 5.1.1963 Bad Doberan Lic.theol., 1933–1945 Präsident Landessynode Mecklenburg. Klatt, Senta Maria, Sozialpädagogin * 3.9.1905 Steglitz † 6.2.1993 Berlin-Lichterfelde Ausbildung zur Sozialpädagogin, Leitung Kindertagesstätte Berlin-Moabit, 1934 Entlassung aus dem Dienst aus rassischen Gründen, Sekretärin Geschäftsstelle Bruderrat der BK der Ev. Kirche der APU und beim zwangspensionierten Generalsuperintendenten der Kurmark Otto Dibelius, Kontakt zu Heinrich Grüber und der Hilfsstelle für „nichtarische“ Christen und zu Berliner Juden, Verantwortung für Erstellung und Verteilung der Fürbittelisten der BK, aus diesem Grund Januar 1944 kurzzeitige Verhaftung, danach Dienstverpflichtung in einem Rüstungsbetrieb, nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1972 Dienst LK Berlin-Brandenburg (Mitarb. beim Aufbau), vielfältige Hilfestellungen für den Ostteil der Kirche, Kurierdienste — Teiln. an allen Sitzungen der Kirchenleitung und Synodaltagungen. Klein, Friedrich, Theologe, Superintendent * 3.11.1894 Heidenheim (Mittelfranken) † 24.2.1946 Bad Freienwalde/Oder 1921 Ordination und Vikar Grafengehaig (Oberfranken), 1922–1934 Pfr. ebd., 27.10.–30.11.1933 Bevollmächtigter der Reichskirchenregierung für den Zusammenschluss und die Eingliederung der ev. Frauenverbände in die DEK, 3.–21.12.1933 Beauftragter des Reichsbischofs, komm. Vertreter des Geistl. (luth.) Ministers in der Reichskirchenregierung, 5.1.–25.6.1934 Beauftragter für das Ev. Frauenwerk, 1.7.1934–1946 Oberpfarrer Bad Freienwalde/Oder, Superintendent Brietzen und Superintendenturverwalter Strausberg — 1922 Gründung Wehrverband Grafengehaig und 1923 dessen Überführung in die NSDAP — 1931 Leiter (Reichs-)Arbeitsgemeinschaft NS-Ev. Geistlicher, 1933 Reichsführer (des als Standesorganisation parteiamtlich nicht anerkannten) NS-Ev. Pfarrerbund, später Bund ev. Pfarrer im Dritten Reich, Juli-Oktober 1933 Landesleiter DC Bayern — 1927 Mitgl. NSDAP. Kleindienst, Alfred, Theologe, Pfarrer * 4.11.1893 Luck (Wolhynien) † 23.11.1978 Augsburg 1912–1916 Studium (Theol.) Dorpat, 1917 Ordination Moskau und Vikar Zarskoje Selo (Petersburg), 1918 Pfr. Galka/Wolga, 1921 Luck, 1938 wegen dt. Staatsangehörigkeit Entlassung aus dem Dienst der Ev.-Augsburgischen Kirche in Polen, 1939 Leiter Litzmannstädter Ev. Kirche im Wartheland, 1940 Oberkonsistorialrat, 1945 Flucht über Erlangen nach Rothenburg ob der Tauber, Verhaftung durch die Amerikaner

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und Überführung in das Lager Dachau, November 1946 Auslieferung an Polen, 1948 Freispruch im Prozess in Lodz, Rückkehr nach Rothenburg, 1949–1959 (i. R.) Pfarrer Augsburg, 1953 Kirchenrat — 1945 Teiln. Treysa. Kleinert, Paul, Theologe, Universitätslehrer (AT, PT) * 25.9. 1839 Vielguth Kr. Oels (Schlesien) † 29.7.1920 Berlin Bis 1857 Studium (Theol.) Halle, 1857 Dr.phil. ebd., 1861 Diakon Oppeln, seit 1863 Religionslehrer, 1864 Habil., Privatdoz. Berlin, 1868 aoProf. und 1877–1920 oProf. ebd., 1877 Prediger, 1877–1909 Leiter homiletisches Seminar, Ephorus Studienhaus Johanneum — 1873–1891 Mitgl. Konsistorium PK Brandenburg, Berlin, 1895–1904 Ev. Oberkirchenrat Berlin — Wirkl. Geh. Oberkonsistorialrat — Bearbeiter des Agendenentwurfs von 1894 — Theol. Ehrenpromotion: Dr., D. Kleinschmidt, Karl, Theologe, Publizist * 26.4.1902 Hannover † 13.8.1978 Schwerin 1921–1924 Studium (Theol., Philosophie) Jena, München, 1927 Ordination und Pfarrer Weißbach (Thüringen), 1930 Eisenberg (Thüringen), 1933 freiwilliges Ausscheiden aus dem Kirchendienst der LK Thüringen, anschließend freiberufliche Tätigkeit in Berlin (Kabarett mit Werner Finck), Dezember 1934 Pfarrverwalter Schwerin, 1935–1967 (em.) Pfr. und dritter Domprediger ebd., 1939 Kriegsdienst und amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1945 Leiter Informationsabteilung Landesregierung Mecklenburg, Mitgl. kirchl. Spruchkammer — April/Mai 1933 Schutzhaft, seit 1937 Mitgl. Bekennende Gemeinde Schwerin — 1946–1952 Mitgl. Landessynode Mecklenburg — seit 1927 Mitgl. und 1931 Vors. Bund Religiöser Sozialisten Thüringen, 1932 deren Abgeordneter Landeskirchentag Thüringen — 1928–1933 und 1945 Mitgl. SPD, seit 1946 SED, 1949–1954 Mitgl. Dt. Volksrat bzw. Volkskammer der DDR — 1945 Mitbegründer und Leiter Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands in Mecklenburg. Klepper, Jochen, Theologe, Schriftsteller * 23.3.1903 Beuthen (Niederschlesien) † 11.12.1942 (Selbstmord) Berlin Seit 1922 Studium (Theol.) Erlangen, Breslau (abgebrochen), seit 1928 Tätigkeit Ev. Pressverband für Schlesien und kirchl. Presse- und Rundfunkarbeit, 1931 Heirat mit der jüdischen Witwe Johanna Stein und Adoption ihrer beiden Töchter, Übersiedelung nach Berlin, Mitarb. bei Rundfunk und Verlagen, 1933 Verlust seiner Stellung beim Rundfunk, Tätigkeit beim Ullstein-Verlag, 1935 Entlassung, Mitarb. beim Eckart, 1937 Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer, Liedschaffen, 1938 Taufe der Ehefrau und kirchl. Trauung, kurz vor Kriegsbeginn Emigration der älteren Tochter, 1940 Kriegsdienst, im Oktober 1941 Entlassung wegen „Wehrunwürdigkeit“, angesichts der bevorstehenden Deportation von Frau und Tochter Selbstmord der Familie — 1928 Mitgl. Bund der Religiösen Sozialisten und SPD, 1932 Austritt. Klingler, Friedrich, Theologe, Pfarrer * 23.12.1882 Schaffhausen † 6.3.1951 Nürnberg 1903–1907 Studium Erlangen, Leipzig, 1908 Ordination, 1914–1919 Kriegsdienst (Divisionsgeistlicher), 1915 Pfr. Kammerstein, 1926 Nürnberg-Wöhrd, Senior Dekanatsbezirk Nürnberg, 1935 Kirchenrat — 1922 Begründer Wirtschaftsverband ev. Geistlicher Bayerns, 1926 Leiter Ev.-Luth. Gesamtkirchenverwaltung und Steuerverbandsvertretung Nürnberg, 1931 Vors. Pfarrerverein LK Bayern, 1933 und 1946 Vizepräsident

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Landessynode Bayern, 1934 stellv. Vors. Reichsbund dt. ev. Pfarrervereine, 1935 Reichsbundesführer ebd. — Teiln. 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — Mitgl. „Bubenruthia“. Kloppenburg, Heinz, Theologe, Oberkirchenrat * 10.5.1903 Elsfleth/Wesermarsch † 18.2.1986 Bremen 1919–1922 Lehre Importhandelskaufmann, Tätigkeit als Steward, Ladungskontrolleur und Verwalter Bremen-Hansa-Linie, 1925 Reifeprüfung als Externer, seit 1925 Studium (Theol.) Marburg, Göttingen, Münster, Bonn, 1930–1931 Hilfsprediger Zwischenahn, 1932 Ordination, Pfarrer Rüstringen(1937: Wilhelmshaven-Heppens), 1937 Versetzung in den einstweiligen Ruhestand durch den dt.-christl. Oberkirchenrat Oldenburg, bis 1940 Reichsredeverbot durch die Gestapo und andere Maßregelungen, 1940 Vakanzprediger Wiefelstede, 1941 Rehabilitation, 1945 Oberkirchenrat, seit Juni 1945 hauptamtl. geistl. Mitgl. Kirchenregierung und Stellvertr. von Landesbischof Wilhelm Stählin, 1947–1950 Mitarb. Sekretariat Flüchtlingsabt. des ÖRK Genf, nach Unterliegen in der Kampfabstimmung 1952 zur Bischofswahl in Oldenburg Versetzung in den einstweiligen Ruhestand auf eigenen Wunsch, 1953–1961 Synodalbeauftragter Kreissynode Dortmund für katechetische und soziologische Fragen, Aufbau des Religionsunterrichts an Dortmunder Berufsschulen, 1961–1970 Beauftragter der Vereinigten Kirchenkreise Dortmund für soziologische Fragen — Mitgl. BK: 1933 Gründer und Leiter Pfarrernotbund Oldenburg, Oktober 1934 Reichsbruderrat (seit 1936 Mitgl. Rat der DEK), 1935–1937 Vors. Bekenntnissynode Oldenburg, Mitgl. VKL II (Verfassungskammer), seit 1937 Mitgl. engerer überregionaler Vorstand, 1940 Vors. Konferenz der Landesbruderräte — Mitgl. Lutherischer Rat — Teiln. 1945 Treysa. Klostermann, Erich, Philologe, Theologe, Universitätslehrer (AT, NT, Patristik, ST) * 14.2.1870 Kiel † 18.9.1963 Halle. 1888–1897 Studium (Philosophie, später Theol.), Neuchâtel, Leipzig, Kiel, Berlin, Erlangen, 1892 Dr.phil. Kiel, Forschungsaufenthalt in Italien, Hilfsdoz. bei Adolf von Harnack und Theodor Mommsen, wiss. Mitarb. der Kirchenväterkommission der AdW Preußen (Berlin), 1901 Habil., Privatdoz. und 1907 aoProf. Kiel, 1911 oProf. Straßburg, im Ersten Weltkrieg zugleich Feldgeistlicher und Lazarettpfr. ebd., 1918 Ausweisung aus Frankreich, 1919 Lehrtätigkeit Münster, 1923 persönliches Ordinariat Königsberg, 1928–1936 Halle, weiterhin Lehrtätigkeit und Betreuung der Patristischen Sammlung ebd., nach Kriegsende Reaktivierung und 1945–1948 erneut Lehrtätigkeit — korr. Mitgl. AdW Preußen (Berlin) — 1911 Mitgl. Reichs- und freikonservative Partei, bis 1928 DNVP, 1933 Weigerung zum NSDAP-Beitritt — Theol. Ehrenpromotion: 1901 Berlin, 1911 Jena. Klotsche, Johannes, Kirchenamtspräsident * 11.5.1895 Leipzig † 24.2.1965 Stadt Wehlen/Elbe 1918 Verwaltungsangestellter Innenministerium Sachsen, 1920 Regierungssekretär Sächsische Gesandtschaft in Berlin, 1923 Oberregierungssekretär Amtshauptmannschaft Meißen, 1925 Oberjustizsekretär Amtsgericht Dresden, 1933 „Adjutant“ von Landesbischof Friedrich Coch Landeskirchenamt Dresden, Oberkirchenrat, 1937 Leiter Landeskirchenamt ebd., 1938–1945 dessen Präsident (Rücktritt vor Verhaftung), 1945 nach Kriegsende Entfernung aus dem Amt, Hilfsarbeiter und nach Ausbildung

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an der Predigerschule Paulinum Berlin Gemeinschaftsprediger Mecklenburg — seit 1939 Vertreter seiner Landeskirche für das Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach — 1925 Mitgl. NSDAP. Klotz, Leopold, Verleger * 5.12.1878 Stuttgart † 25.1.1956 Gotha Buchhandelslehre Berlin, Verlagsbuchhandlung B. G. Teubner Leipzig, 1914 Direktor Friedrich Andreas Perthes-Verlag Gotha, verlegerische Betreuung der Zeitschrift Die Christliche Welt, 1922 Vereinigung mit der Dt. Verlagsanstalt Stuttgart, 1925 Ausgliederung der religiös-theol. Verlagsabt. als Leopold Klotz-Verlag Gotha, 1937 zugleich Leitung J. C. Hinrichs-Verlag Leipzig — Theol. Ehrenpromotion: 1953 Marburg. Klügel, Eberhard, Theologe, Landessuperintendent * 11.11.1901 Hannover † 30.9.1966 Hannover 1929 Ordination und Hilfsgeistlicher Goslar, 1931 Mitarb. Berliner Stadtmission und Referent Ev. Pressverband für Deutschland Berlin, 1932 Vereinsgeistlicher Landesverband für die Innere Mission Hannover, Beauftragung mit der Wahrnehmung des Pressewesens, 1933 Pfr. Bennigsen, 1937–1950 Studiendirektor Predigerseminar Erichsburg, dazwischen 1943–1946 Auftrag zur Hilfeleistung für den Landesbischof der LK Hannover August Marahrens, 1950 Geistl. Mitgl. Kirchenleitung und Landeskirchenrat Hannover, 1953 Oberlandeskirchenrat, 1959 Landessuperintendent für den Sprengel Hannover Stadt — Mitgl. BK: 1933 Bruderrat Pfarrernotbund und erster Geschäftsführer Landeskirchl. Sammlung (später Bekenntnisgemeinschaft) Hannover, Mitgl. Lutherrat — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — 1951–1959 Vors. Kuratorium Predigerseminar Imbshausen, in den 1950er Jahren Vors. Theol. Konvent der Bekenntnisgemeinschaft der LK Hannover, 1960 erster Vors. Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte — Theol. Ehrenpromotion: 1963 Göttingen. Knak, Siegfried, Theologe, Missionsdirektor * 12.5.1875 Zedlitz (Schlesien) † 22.5.1955 Berlin Studium Berlin, Halle, 1901 Ordination und Pfarrer Ribbekardt (Pommern), 1910–1920 Inspektor Berliner Missionsgesellschaft, dazwischen 1915–1918 Kriegsdienst (Feldprediger), 1921–1949 (Rücktritt) Missionsdirektor Berliner Missionsgesellschaft, 1935 Berufung an die KiHo Berlin, 1950 Prof. ebd. (Missionswissenschaft), Doz. Universität Halle und Burckhardthaus Berlin — Mitgl. BK: Dezember 1935 Mitgl. Bruderrat Berlin, Mitgl. Verfassungskammer VKL II — 1934 (mit Friedrich von Bodelschwingh und Siegfried von Lüttichau) Gründer Bruderrat der Arbeitsgemeinschaft missionarischer und diakonischer Verbände — Teiln. 1928 Jerusalem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1938 Tambaram — Mitgl. Dt. Ev. Missionsausschuss, 1933 Dt. Ev. Missionsrat, 1935 Wahl in das „Interim Comittee“ des internationalen Missionsrates, Ausschussmitgl. Berliner Frauenmissionsbund — Mitgl. Disziplinarhof der EKD (östlicher Senat) — Theol. Ehrenpromotion: 1924 Halle. Kneifel, Eduard, Theologe, Superintendent * 14.11.1896 Rosterschütz (Russisches Reich) † 9.3.1993 Vierkirchen (Oberbayern) 1919 Studium (Theol.) Leipzig, Rostock, 1923 Ordination und Vikar Lodz (Polen),

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1925 Pfr. Brzeziny, 1939 Pfr. und Superintendent Tomaschow Maz, 1940 Pfr. Lodz, Niederlegung des Amtes wegen Gestapo-Anzeige, 1941 Pfr. Grabieniec, 1942–1945 Zgierz, 1947/48 Beschäftigungsauftrag Edemissen, 1948–1950 Arle (Ostfriesland), 1950–1953 Pfr. Gifhorn, 1953–1964 Marschacht, 1956 Dr.theol. — 1929–1939 Mitgl. Warschauer Verein zur Erforschung der Reformationsgeschichte Polens, Polnische Historische Gesellschaft Warschau, Posener Historische Gesellschaft, 1938–1939 Geistl. Synodaler und Mithg. Luthererbe in Polen, 1939–1940 Wochenblatt für die deutschen Gemeinden der Ev.-Augsburgischen Kirche, 1964 Mitgl. Verein für ostdt. Kirchengeschichte, Historisch-Landeskundliche Kommision für Posen und das Deutschtum in Polen — 1945/46 Mitbegründer und Mitarb. Hilfskomitee ev.-luth. Deutscher aus Polen — Mitarb. RGG 3. Aufl. Knolle, Theodor, Theologe, kirchlicher Dozent (PT), Landesbischof * 18.6.1885 Hildesheim † 2.12.1955 Hamburg Studium (Theol.) Marburg, Berlin, Halle, 1910 Ordination, 1911 Hilfsprediger Sandersdorf (Provinz Sachsen), 1913 Pfr. Greppin, 1916 Pfr. Wittenberg, Studentenseelsorger, 1924 Hauptpastor Hamburg, seit 1925 Tätigkeit am Allgemeinen Vorlesungswesen, 1933/34 auch Generalsuperintendent ebd., 1945/46 Tätigkeit am Kirchl. Vorlesungswerk, 1946 Oberkirchenrat, 1948–1954 Präsident Landessynode Hamburg, Doz. KiHo Hamburg (1950 Verleihung des Titels „Professor“), 1954 (1955 Einführung) Landesbischof LK Hamburg, 1954 HonProf. Universität Hamburg — Mitgl. Religionswiss. Gesellschaft — 1933 kurzzeitig Mitgl. DC, dann Bruderrat der BK Hamburg — Teiln. 1948 Eisenach — Gründer und Leiter Kirchenmusikschule, 1918/1955 Mitbegründer und Schriftführer Luther-Gesellschaft Wittenberg — Theol. Ehrenpromotion: 1929 Halle. Knopf, Rudolf, Theologe, Universitätslehrer (NT) * 26.10.1874 Biala (Galizien) † 19.1.1920 Bonn 1892–1896 Studium (Theol.) Wien, 1898 Lic.theol. Berlin, 1898/99 Orientreise im Auftrag Hans von Sodens, 1900 Habil., Privatdoz. Marburg, 1906 aoProf. ebd. und 1908 oProf. Wien, 1914–1919 Bonn — Vertreter der historisch-kritischen Schule — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Theol. Ehrenpromotion: 1907 Marburg. Knorr, August, Arzt, Akademieleiter * 1901 † 15.3.1958 In den 1930er Jahren Chefarzt Krankenhaus Köslin, 1945 Leiter Ev. Akademie Tutzing, 1958 Arzt und Direktor Kurkrankenhaus Freudenstadt (Schwarzwald). Koch, Hans, Jurist, Rechtsanwalt * 16.8.1893 Bartenstein (Ostpreußen) † 24.4.1945 (erschossen) Berlin 1911 Studium (Jura) Königsberg, Kriegsdienst, 1919 Entlassung aus einem Schweizer Internierungslager, 1923 Tätigkeit preußisches Handelsministerium, zweiter Staatskommissar Börse Berlin, 1927 Rechtsanwalt und Notar ebd., 1933 Mitgl. BK und deren Verteidiger, 1937 Erwirkung des Freispruchs für Martin Niemöller, während des Krieges Kontakte zu Widerstandsgruppen um Carl Friedrich Goerdeler und Claus Schenk Graf von Stauffenberg, vorgesehen als Präsident des Reichsgerichts, 1945 Denunziation und Verhaftung.

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Koch, Hans, luth. Theologe, Osteuropaforscher, Universitätslehrer (KG, osteuropäische Geschichte.) * 7.7.1894 Lemberg (Galizien) † 9.4.1959 München Seit 1912 Studium (Theol., Philosophie, Geschichte) Wien, 1914–1921 Kriegsdienst (Aufstellung ukrainischer Verbände) und Gefangenschaft, 1922–1924 Vikar und Religionslehrer Wien, 1923 Ordination (Ev. Kirche Österreichs), 1924 Dr.phil. und bis 1934 Studieninspektor Theologenheim Wien, Mitbegründer und Leiter Ev. Presseverband ebd., 1927 Dr.theol., 1929 Habil., Privatdoz. Wien, Forschungsreisen nach Ost- und Südosteuropa und Rom (Päpstlich-Orientalisches Institut), 1934 oProf. Königsberg (KG), 1937 Breslau (Phil. Fak., osteuropäische Geschichte), Direktor Osteuropa-Institut, 1939 Wien (Phil. Fak.), Professur 1939–1945 wegen Kriegsdienst nicht ausgeübt, 1940/41 zwischen dem Polen- und Russlandfeldzug Gründer und Leiter Dt. Wiss. Institut Sofia, 1945–1951 Pfr. Aich-Assach/Steiermark, 1952 Gründer und Leiter Osteuropa-Institut München, 1953 HonProf. München, 1958 oProf. München (Staatswiss. Fak., Geschichte und Politik Osteuropas) zugleich Doz. und 1954 Rektor Hochschule für Politische Wissenschaften ebd., 1957 Leiter Wiss. Kommission für dt. Kriegsgefangenengeschichte — Beratertätigkeit für die Bundesregierung (1955 Begleiter von Bundeskanzler Konrad Adenauer nach Moskau) — Forschungen u. a. zum Verhältnis orthodoxer und abendländischer Kirchen — 1935–1944 Hg. von Kyrios. Vierteljahresschrift für Kirchen- und Geistesgeschichte Osteuropas, Jahrbücher für die Geschichte Osteuropas — Mitgl. NSDAP. Koch, Karl, Theologe, Pfarrer, Präses * 6.10.1876 Witten † 28.10.1951 Bielefeld 1896–1900 Studium (Theol.) Greifswald, Bonn, 1902 Ordination, Lehrvikar Rehme (Bad Oeynhausen), 1902 Hilfsprediger Feudingen (Wittgensteiner Land) und Schalke, 1904 Pfarrer Holtrup, 1914 Bünde, später Ennigloh, 1916–1949 Bad Oeynhausen, 1927–1948 Superintendent Vlotho, 1934 Versetzung in den einstweiligen Ruhestand, 1935 wieder Bestätigung durch das Konsistorium als Pfarrer — Vors. Provinzialkirchenrat Westfalen, seit 1927 Präses Synode PK Westfalen, 1945 Mitgl. Kirchenleitung, 1945–1949 Präses LK Westfalen — Mitgl. Kirchensenat der Ev. Kirche der APU — Mitgl. BK: März 1934–1939 Vors. Bruderrat Westfalen, 1934–1936 Bruderrat und Rat der Ev. Kirche der APU, seit Mai 1934 Mitgl. Rat der DEK, Präses Bekenntnissynode der DEK und Leiter ihres Büros, Präses der ersten vier Bekenntnissynoden der Ev. Kirche der APU, Mitgl. VKL I — Mitgl. Rat für Praktisches Christentum und andere ökumenische Kontakte — 1919–1921 Mitgl. Preußische verfassunggebende Landesversammlung, 1919–1933 MdL Preußen (DNVP), 1930–1932 MdR (DNVP), Vors. Landesverband Westfalen-Nord und ständiges Mitgl. Parteivorstand, gemeinsam mit Heinrich Held Vertreter der ev. Kirche bei den Beratungen zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa — seit 1929 stellv. Vors. und 1933–1951 Vors. Pressverband Westfalen — Theol. Ehrenpromotion: 1929 Münster. Koch, Walter, Jurist, Rechtsanwalt, Konsistorialpräsident * 3.2.1894 Starzeddel (Brandenburg) † 8.10.1965 Remscheid-Lennep (Rheinland) 1914–1919 Kriegsdienst und Gefangenschaft, Dr.jur., 1925 jur. Hilfsarb. Ev. Ober-

Koc – Köh

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kirchenrat Berlin, 1926 Konsistorialrat, 1933 Oberkonsistorialrat und Mitgl. Ev. Oberkirchenrat, 1937–1946 (i. R.) Konsistorialpräsident Düsseldorf, seit 1935 Mitgl. Finanzabteilung Dt. Ev. Kirchenkanzlei, 1936 Vors. Finanzabteilung Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1951 Rechtsanwalt Amtsgericht Remscheid und Landgericht Wuppertal. Kockelke, Heinrich, Theologe, Pfarrer, Präses * 19.10.1856 Schwerte † 24.10.1934 Schwelm 1877–1880 Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, Bonn, 1880 Oberhelfer Rauhes Haus Hamburg, 1882 Ordination und Synodalvikar Witten, 1883 Pfr. Tornow und Reppen (Brandenburg), zugleich geistl. Inspektor Arbeiterkolonie Friedrichswille bei Reppen, 1887 Pfr. Schwelm, 1904–1927 Superintendent ebd., 1914–1927 Präses Provinzialsynode Westfalen — Vors. Reichsbund der dt. ev. Pfarrervereine — Theol. Ehrenpromotion: 1917 Münster. Köberle, Adolf, luth. Theologe, Universitätslehrer (ST, PT) * 3.7.1898 Berneck (Oberfranken) † 23.3.1990 München 1916–1919 Kriegsdienst, 1919–1922 Studium (Theol.) Erlangen, München, Tübingen, 1923 Stadtvikar Augsburg, 1924 Ordination, bis 1926 Religionslehrer München, 1926 Leiter und Doz. Ev.-Luth. Missionsseminar Leipzig, 1928 Dr.theol. Tübingen, 1930 (ohne Habil.) aoProf. Basel, 1939–1965 oProf.(em.) Tübingen — Mithg. der Zeitschrift Deutsche Theologie, Mitbegründer und erster Vors. Wiss. Buchgesellschaft Darmstadt — Kurator Ev. Michaelsbruderschaft — Theol. Ehrenpromotion: 1949 Erlangen. Koechlin-Thurneysen, Alphons, Theologe, Missionspräsident, Kirchenpräsident * 6.1.1885 Basel † 8.5.1965 Basel 1910 Pfarrer Stein/Rhein, seit 1921 Frühprediger Basel, 1933–1954 Präsident ev.-reformierter Kirchenrat Basel, 1927 als Vizepräsident Vors. Finanzkommission im Komitee der Basler Mission, 1936–1959 Präsident Basler Mission (bis 1939 zusammen mit dem dt. Direktor Karl Hartenstein), 1941–1954 Präsident Schweizer Ev. Kirchenbund — 1926–1947 Vizepräsident Weltbund CVJM — 1941–1954 Mitgl. Exekutivkomitee des ÖRK, 1945–1955 Vors. Wiederaufbauausschuss ÖRK Genf, 1948–1954 Mitgl. Exekutivausschuss ebd. — Teiln. 1934 Berlin-Dahlem (Verbindungsmann der Ökumene), 1954 Evanston — 1933 Mitarb. an der „Barmer Denkschrift zur Mission“, Unterstützung des dt. Kirchenkampfes — Theol. Ehrenpromotion: D. Heidelberg, Ehrendoz. Universität Basel. Kögel, Julius, luth. Theologe (NT) * 3.2.1871 Berlin † 7.11.1928 1899 Privatdoz. und 1907 aoProf. Greifswald, 1916–1928 oProf. Kiel, 1924 zugleich Konsistorialrat — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte. Köhler, Ernst, Theologe, Pfarrer, Bruderratsvorsitzender * 12.5.1899 Saalfeld † 17.11.1970 Untermaßfeld 1919–1921 Studium (Theol.) Tübingen, Göttingen, Jena, 1924 Ordination Vachdorf, Hilfspfr., dann Pfr. Lauscha, 1930–1945 Hildburghausen, 1945 Mitgl. Landeskirchenrat LK Thüringen, 1946 Oberkirchenrat und Visitator Aufsichtsbezirk Süd — Vors. Ev. Jungmädchenbund — Mitgl. BK: Luth. Bekenntnisgemeinschaft Thüringen, 1938 Vors. Landesbruderrat Thüringen.

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Köhler, Ludwig (Pseudonym Hugo Ratmich), ref. Theologe, Universitätslehrer (AT, NT, PT) * 14.4.1880 Neuwied/Rhein † 25.11.1956 Zürich Seit 1903 Bürgerrecht in Zürich, Studium (Theol., orientalische Sprachen, Pädagogik.) ebd., 1904 Ordination, Pfr. Aeugst bei Zürich, 1910–1915 Langnau/Sihltal, 1908 Dr.phil. und aoProf., 1923–1947 oProf. Zürich — 1928 Gastprof. Chicago Illinois (USA) Theological Seminary — Umfassende Predigt- und Vortragstätigkeit, Feuilleton-Mitarb. Neue Zürcher Zeitung — Ehrenmitgl. The Society for Old Testament Studies (Großbritannien), Burkitt Medaille British Academy London — Theol. Ehrenpromotion: Debrecen (Ungarn), Bern. Köhler, Walther, Theologe, Universitätslehrer (KG: Reformationsgeschichte) * 27.12.1870 Elberfeld † 18.2.1946 Heidelberg Seit 1889 Studium (Theol., Geschichte) Halle, Heidelberg, Straßburg, Bonn, Vikar Frankfurt/Main (franz.-ref. Gemeinde), berufsbehindernde Taubheit, 1895 Dr.phil. Heidelberg, bis 1898 Hilfsarb. Universitätsbibliothek Tübingen, 1898 Lic.theol. Tübingen, 1900 Habil., Privatdoz. und 1904 aoProf. Gießen, 1909 oProf. Zürich, 1929–1936 (em.) Heidelberg — Mitarb. der Weimarer Lutherausgabe, anerkannter Zwingliforscher — 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft und 1919 Gesellschaft für Kirchengeschichte — Ehrenpromotion: D.theol., Dr.jur.h.c. König, Eduard, Philologe, luth. Theologe, Universitätslehrer (AT, Hebraistik, Semitistik) * 15.11.1846 Reichenbach (Vogtland) † 10.2.1936 Bonn Seit 1867 Studium (klassische Philologie, Geschichte, dann Theol., Orientalistik) Leipzig, 1871 Oberlehrer Döbeln (Sachsen), 1874 Dr.phil. Leipzig und 1876–1888 Religionslehrer (Thomasschule) ebd., 1879 Habil., Privatdoz. und 1885 aoProf. ebd., 1888 oProf. Rostock, 1900–1921 (em.) Bonn, Direktor AT-Seminar — Geh. Konsistorialrat — Ehrenpromotion: 1888 D. Erlangen, 1914 Doctor Litterarum Semitticarum Groningen. Kohlmeyer, Ernst, luth. Theologe, Universitätslehrer (KG, Dogmengeschichte) * 27.3.1882 Hänigsen (Hannover) † 6.3.1959 Berchtesgaden 1901–1906 Studium (Theol.) Freiburg im Breisgau, Erlangen, Greifswald, Göttingen, 1907 Predigerseminar Loccum, 1909 Pfr. LK Hannover, 1911 Habil., Privatdoz. Göttingen, Kriegsdienst (Marine- und Feldgeistlicher), 1916 aoProf. und 1920 oProf. Kiel, 1926 Breslau, 1930 Halle, 1935–1944 (em.) Bonn, 1946 vorübergehend Lehrtätigkeit ebd. — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Glaubensbewegung DC-Anhänger bis zur Sportpalastkundgebung (November 1933), NS-freundlich. Konrad, Joachim, Theologe, Universitätslehrer (ST, PT) * 1.6.1903 Breslau † 15.4.1979 Bonn 1927 Dr.theol., 1929 Dr.phil. und Ordination, 1930 Pfr. Michelau (Schlesien), 1933 Habil. und bis 1935 Privatdoz. Breslau, Vorlesungen und Ersatzkurse für BK, 1935 Amtsenthebung aus politischen Gründen, 1939 vorübergehende Ausweisung aus Schlesien, Reichsredeverbot, 1940–1946 Stadtdekan Breslau, 1945 Mitgl. Kirchenleitung Schlesien, 1946 ao. Prof. Münster, 1950 Ministerialrat Kultusministerium Nordrhein-

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Westfalen, 1954–1971 (em.) oProf. Bonn — Mitgl. BK Schlesien (Naumburger Synode) — Teiln. 1945 Treysa — Theol. Ehrenpromotion: D.theol.h.c. Koopmann, Otto, Jurist, Kirchenpräsident * 19.8.1878 Suurhusen † 27.3.1951 Aurich 1898 Studium (Jura) Marburg, Göttingen, Amtsgerichtsrat, Landgerichtsrat Aurich, als Reformierter Teiln. an den Verhandlungen zwischen Staat und Kirche in den 20er Jahren, 1925–1937 (i. R.) Präsident und erneut 1945/46 Präsident i. V. Landeskirchenrat Aurich (LK Hannover-reformiert) — Ältester ref. Gemeinde Aurich, Mitgl. Landeskirchentag, Mitgl. Dt. Ev. Kirchenbundesrat, Dt. Ev. Kirchenausschuss, Juli bis September 1933 Mitgl. Einstweilige Leitung der DEK und Juli 1933 Leiter Kirchenkanzlei der DEK, 1936 Vors. Kammer für Rechtsfragen der DEK — 1935–1937 Mitgl. Reichskirchenausschuss — 1934 Mitgl. Moderamen Reformierter Bund, — Teiln. 1933 Wittenberg, 1934 Berlin. Kortheuer, August, Theologe, Pfarrer, Landesbischof * 3.1.1868 Wiesbaden † 31.5.1963 Königsfeld (Baden) 1887–1890 Studium (Theol.) Greifswald, Halle, Marburg, 1893 Ordination und Hilfsprediger Eibelshausen, 1894 Pfr. ebd., 1899 Hochheim und Flörsheim/Main, 1911 Wiesbaden, 1914–1918 Feldgeistlicher, 1919 nebenamtl. Konsistorialrat LK Nassau Wiesbaden, 1925 Landesbischof Nassau, 1933–1945 zwangsweise Ruhestandsversetzung und bis 1948 Geschäftsführer ohne Besoldung Ev. Verein für Innere Mission Nassau, dann bis 1959 Vors. Landesverband für Innere Mission, 1945 bis zur Bildung der ev. Kirche in Hessen und Nassau Vors. Vorläufige Kirchenleitung Nassau, 1947 i. R. — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenbundesrat — Teiln. 1925 Stockholm, 1945 Treysa — Theol. Ehrenpromotion: 1927 Marburg. Kotte, Erich, Jurist, Vizepräsident * 16.11.1886 Buchenau bei Eisenach (Thüringen) † 24.10.1961 Dresden 1920 Regierungsrat und jur. Hilfsarb. Konsistorium Dresden, 1923 Vortragender Rat, 1925 Geh. Konsistorialrat, 1.7.–14.7.1933 vorübergehende Zwangsbeurlaubung durch Landesbischof Friedrich Coch, 1935 Geh. Konsistorialrat und 1935–1937 Mitgl. Landeskirchenausschuss Sachsen, 1936–1940 und nach zwangsweiser Ruhestandsversetzung 1945–1957 wieder Leiter Landeskirchenamt Dresden, maßgebliche Beteiligung an der Schaffung der neuen Kirchenverfassung — BK-Mitgl.: 1938 als Mitgl. Landesbruderrat Sachsen vorübergehende Festnahme durch die Gestapo, bis 1940 mehrmals Maßregelungen, jur. Berater der Bekennenden Kirche (zahlreiche Rechtsgutachten) — Mitgl. EKD-Synode, Generalsynode VELKD, 1948 Kirchenleitung der VELKD und 1958 Vizepräsident Verfassungs- und Verwaltungsgericht der VELKD, 1957 Domherr Kollegialstift Wurzen — Teiln. 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: 1949 Leipzig. Kramer, Adolf, Jurist, Vizepräsident * 15.12.1888 Weener † 7.12.1960 Aurich Studium (Jura) Tübingen, Göttingen, 1921 Gericht Aurich, 1926 Landgerichtsrat ebd., 1927 Amtgerichtsrat und Vors. Arbeitsgericht Altona — 1925–1945 Mitgl. Gesamtsynode (Landeskirchentag), 1937–1945 Vizepräsident Landeskirchenrat Hannover-reformiert, 1937–1945 Mitgl. Landeskirchenvorstand (Landeskirchenausschuss), 1945 i. R.

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Kramp, Willy, Lehrer, Schriftsteller * 18.6.1909 Mülhausen (Elsass) † 19.8.1986 Villigst/Ruhr Studium (Sport, dann Philologie, Philosophie, Psychologie) Bonn, Berlin, Königsberg, 1934 Dr.phil., 1935 Staatsexamen für das Höhere Lehramt, Unterrichtstätigkeit private Mädchenschule Königsberg, Anschluss an die BK, wiss. Assistent Universität Königsberg, 1939 Einberufung als Heerespsychologe, 1943 Kriegsdienst, 1945 russische Kriegsgefangenschaft, 1950–1957 Leiter Ev. Studienwerk Villigst, seit 1957 freier Schriftsteller, Mitarb. Monatsschrift Die neue Furche, Mitbegründer Dt. Ev. Kirchentag — Mitgl. Verband Deutscher Schriftsteller — bedeutender christl. Schriftsteller — Theol. Ehrenpromotion: 1975 KiHo Berlin. Krause, Reinhold, Philologe, Gymnasiallehrer * 22.10.1893 Berlin † 24.4.1980 Konstanz 1917 Studium (Germanistik, Geschichte, Erdkunde) Berlin, Marburg, Dr.phil., 1920 Studienreferendar Pankow und Alumnatsinspektor Strausberg bei Berlin, 1922–1932 Studienassessor (Lehraufträge) an verschiedenen Berliner Gymnasien, 1933 komm. Leiter Elisabeth-Christinen-Lyceum Berlin-Niederschönhausen, 1934–1945 Studiendirektor ebd., 1945–1950 Internierung Landsberg/Warthe und Buchenwald, 1951–1958 Studienrat Konstanz — 1932 Gemeindehelfer Berlin-Niederschönhausen, Kirchenältester, Synodaler auf Kreis-, Provinzial- und Landesebene, Mitgl. Provinzialkirchenrat Brandenburg, stellv. Mitgl. Nationalsynode der DEK — 1921 Mitgl. Bund für dt. Kirche (Pressechef), 1932/33 Obmann Glaubensbewegung DC Großgau Berlin, 1933 Gründung Glaubensbewegung Dt. Volkskirche, 1933 Gauhauptstellenleiter und Gauredner für ev.-kirchenpolitische Fragen, nach der „Sportpalastkundgebung“ (November 1933) Enthebung von allen kirchl. Ämtern — 1918/19 Mitbegründer DNVP BerlinPankow, 1932 Mitgl. NSDAP. Kremers, Hermann, Theologe, Pfarrer * 26.7.1860 Gemünden (Rheinland) † 20.12.1934 Bonn 1879 Studium Tübingen, Berlin, Bonn, Utrecht, 1886 Pfr. Kirchenbollenbach/Nahe, 1900 Malstatt (Saarbrücken), 1902–1927 Bonn — Mitgl. Provinzialsynode Rheinland und Generalsynode Ev. Kirche der APU — 1887 Mitgl., 1910 Vors. Hauptverein Rheinland und Mitgl. Zentralvorstand, 1930 Präsidium, dann zweiter Präsident, 1934 Präsident Ev. Bund, 1921 maßgebliche Beteiligung an der Ausarbeitung des „Wartburgprogramms“ des Ev. Bundes, 1932 an der „Kasseler Erklärung“, 1934 Abfassung der „Denkschrift für die Mitglieder und Freunde des Ev. Bundes“ — Theol. Ehrenpromotion: 1919 Bonn. Kretzschmar, Willy, Bankkaufmann, Oberlandeskirchenrat * 6.6.1890 Dresden † 7.2.1962 Dresden Banklehre, Bankbeamter Allgemeine Dt. Credit-Anstalt, 1914–1916 Kriegsdienst, 1933 Oberlandeskirchenrat Landeskirchenamt Dresden, seit 1935 Leiter Finanzabt. Landeskirchenamt Dresden, 1935 Mitgl. Finanzabt. bei der Dt. Ev. Kirchenkanzlei, später Leiter Oberrechnungsamt, 1944–1945 Tätigkeit Landeskirchenamt Karlsruhe und Kirchenkanzlei, Außenstelle Stolberg (Harz), 1945 Weiterbeschäftigung Landeskirchenamt Dresden, 1947 auf Beschluss der Entnazifizierungskommission Weiterbeschäftigung als Hilfssachbearbeiter für Finanzfragen unter Aberkennung des Titels und der Rechte eines

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Oberlandeskirchenrates, 1949 Aufhebung der Beschränkung durch den Landeskirchenausschuss, 1950 Wahl zum ordentlichen Mitgl. Landeskirchenamt Dresden mit dem Titel Oberlandeskirchenrat, 1959 i. R. — seit 1908 Mitgl. und Schatzmeister Verein für Kirchl. Kunst, seit 1910 Missionsärztlicher Verein — Gemeindewaisenrat, Direktoriumsmitgl. Landesverein für Innere Mission, seit 1920 Mitgl. Ev. Arbeiterverein, 1924–1933 Obmann des 64. Fürsorgebezirks beim Rat der Stadt Dresden, Schatzmeister Ev. Landespressverband — 1923 bis zur Auflösung 1933 Mitgl. Freimaurerloge zum goldenen Apfel — 1933–1938 DC, 1939 Mitgl. Finanzausschuss Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach — 1933 Mitgl. NSDAP (1934 Entzug der Mitgliedschaft als Freimaurer). Kreyssig, Lothar, Jurist, Konsistorialpräsident * 30.10.1898 Flöha (Sachsen) † 5.7.1986 Bergisch-Gladbach 1917 Kriegsdienst, 1919–1922 Studium (Jura, Volkswirtschaft), Leipzig, 1923 Dr.jur., Rechtsanwalt Chemnitz, 1928 Richter ebd., 1937 Amtsrichter Brandenburg, 1940 Anzeige gegen Reichsleiter Philipp Bouhler wegen Tötung Geisteskranker (Euthanasie), Beurlaubung vom Dienst auf eigenen Wunsch, 1942 Pensionierung, danach Landwirt Hohenferchesar bei Brandenburg, 1945 Landgerichtsdirektor Potsdam, 1946/47 Konsistorialrat und Konsistorialpräsident — 1934 Mitgl. BK: 1935 Präses der ersten sächsischen Bekenntnissynode, bis 1936 Landesbruderrat Sachsen, Dezember 1937 Bruderrat Brandenburg und Bruderrat der Ev. Kirche der APU — seit 1946 Mitgl. Kirchenleitung der Ev. Kirche der APU bzw. seit 1954 Ratsmitgl. EKU, 1947–1964 hauptamtl. Synodalpräses Ev. Kirche des KP Sachsen, 1950–1970 Präses Generalsynode Ev. Kirche der APU (seit 1954: EKU), 1951/52 komm. Leiter Kirchenkanzlei der Ev. Kirche der APU, 1952 Leiter ebd., 1949–1961 Mitgl. Rat der EKD, bis 1958 Vizepräsident Dt. Ev. Kirchentag, Vors. Ostausschuss Dt. Ev. Kirchentag — Mitgl. Ev. Michaelsbruderschaft — Teiln. 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach, 1948 Amsterdam, 1954 Evanston — 1948 Gründer und Leiter Ev. Akademie SachsenAnhalt, 1957 Gründer Aktion für die Hungernden, 1958 Gründer und bis 1970 Leiter Aktion Sühnezeichen (seit 1961 nur in der DDR). Krimm, Herbert, Theologe, Hauptgeschäftsführer, Universitätslehrer (PT, Diakoniewissenschaft) * 6.11.1905 Przemysl (Galizien) † 22.1.2002 Karlsruhe Studium Wien, Kiel, Zürich, Leipzig, 1927 Vikar Wien, 1928 Pfr. ebd., 1932 Dr.theol., 1936 Berufung durch Generalsekretär Bruno Geißler als wiss. Mitarb. Centralvorstand des Gustav-Adolf-Vereins Leipzig und bis 1940 Leitung des Franz-Rendtorff-Hauses ebd., 1938 Habil., Verbindung zum Kreisauer Kreis, 1940 Kriegsdienst Russland und Balkan, 1942 Wehrmachtspfr. ebd., 1945 Kriegsgefangenschaft, Mai 1946 Hauptgeschäftsführer und Leiter Abt. Kirchl. Wiederaufbau im Zentralbüro des Hilfswerks der EKD Stuttgart, 1951 Leiter Zentralbüro, Privatdoz. (PT) Heidelberg, 1954 Gründer Diakoniewiss. Institut der EKD Heidelberg und dessen Leiter als HonProf., zugleich Pfr. Heidelberg-Schlierbach, 1961 oProf., 1970 i. R. und bis 1977 Seelsorger in der Nervenklinik Landeck (Pfalz) und Heidelberg (Ziegelhausen) — Mitarb. RGG 3. Aufl. Krüger, Gustav, Theologe, Universitätslehrer (KG: Dogmengeschichte) * 29.6.1862 Bremen † 13.3.1940 Gießen

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Krü – Kru

Seit 1881 Studium (Geschichte, Philosophie, Theol.) Heidelberg, Jena, Gießen, Göttingen, 1884 Dr.phil. Jena, 1886 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Gießen, 1889 aoProf. und 1891–1927 oProf. ebd. — Forschungsschwerpunkt frühchristl. Dogmengeschichte, Anstöße zu territorialkirchengeschichtlichen Forschungen in Hessen, Vertreter liberalprotestantischer Theologie, Mitarb. der Zeitschrift Die Christliche Welt — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Ehrenpromotion: 1891 D. Marburg, 1932 Dr.jur.h.c. Gießen. Krüger-Wittmack, Georg, Jurist, Oberkirchenrat * 5.3.1902 Berlin † 2.7.1986 Darmstadt 1921 Studium (Jura) Berlin, Breslau, Marburg, Tätigkeit freie Wirtschaft und öffentlicher Dienst, 1933 Konsistorialassessor Stettin, 1936 Konsistorialrat ebd. und Dt. Ev. Kirchenkanzlei, 1939 Referent Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1940 Oberkonsistorialrat und Referent ebd., 1943 Entsendung zum Kirchenamt Gablonz/Neiße — 1939–1945 Vertreter Ev. Oberkirchenrat Berlin im Vorstand des CA für die Innere Mission, 1941–1978 Mitgl. Verwaltungsrat ev. Diakonieverein Berlin-Zehlendorf, 1945 Tätigkeit CA für die Innere Mission (West) Bielefeld und Seelsorger Universitätskliniken Kiel, 1947–1954 wiss. Mitarb. Ev. Oberkirchenrat Karlsruhe, 1948 Promotion, 1954–1957 Justitiar Kirchl. Außenamt der EKD Frankfurt/Main, 1957–1970 Oberkirchenrat und ltd. Jurist Kirchenverwaltung LK Hessen-Nassau — 1962–1974 stellv. Vors. bzw. Vors. Luth. Senat des Disziplinarhofs der EKD — 1954–1980 Geschäftsführer dt. ev. Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes. Krummacher, Friedrich Wilhelm, Theologe, Bischof * 3.8.1901 Berlin † 19.6.1974 Altefähr (Rügen) Studium (Theol., Geschichte, Pädagogik, Philosophie, Volkswirtschaft) Berlin, Tübingen, Greifswald, 1923 Vikar Neuruppin, 1925 Ordination und Pfarrvertretung BerlinWannsee, 1926 Provinzialvikar bei Generalsuperintendent Otto Dibelius, 1927 Dr.theol. Tübingen, 1928 Pfr. Essen-Werden, zugleich Sozialbeauftragter des Kirchenkreises, 1933 Mitarb. Kirchenbundesamt Berlin, 1934 theol. Referent Kirchl. Außenamt der DEK, Oberkirchenrat, später Oberkonsistorialrat ebd., Winter 1938/39 Vertretung Pfarrstelle Rom, 1939 Kriegsdienst (Wehrmachtspfr.), 1943 russische Kriegsgefangenschaft, dort Anschluss an das Nationalkomitee Freies Deutschland und den Bund dt. Offiziere, Mitbegründer eines Arbeitskreises für christl. Fragen, 1945 Pfr. Berlin-Weißensee und Superintendent Berlin-Land, nebenamtl. Oberkonsistorialrat Berliner Stelle der Kirchenkanzlei der EKD, 1946 Generalsuperintendent Sprengel II Berlin (Ost), 1955–1972 Bischof LK Pommern (seit 1968: LK Greifswald), 1960 Vors. Kirchl. Ostkonferenz, 1960–1968 Vors. Konferenz der ev. Kirchenleitungen der DDR, 1960–1968 Konferenz der ev. Bischöfe in der DDR — 1961–1969 Mitgl. Rat der EKD — 1957 Mitgl. Exekutivkomitee Luth. Weltbund, 1961 Kommission für internationale Angelegenheiten ÖRK und in der Leitung des Nordisch-dt. Kirchenkonvents — 1933 Mitgl. NSDAP — Teiln. 1927 Lausanne, 1957 Minneapolis — Theol. Ehrenpromotion: 1963 Helsinki. Krummacher, Gottfried Adolf, Jurist, Landrat * 26.2.1892 Weingarten (Württemberg) † 20.7.1954 Kassel 1911–1913 Studium (Volkswirtschaft, Jura) Bonn, 1914–1918 Kriegsdienst, bis 1919 Grenzschutz im Osten, Ausbildung Amtsgericht Rheinbach, aus dem Justizdienst aus-

Krü – Küh

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geschieden, 1920 Tätigkeit in der Privatwirtschaft, 1921 Dr.jur. Würzburg, Dr.rer.pol., 1933 Landrat des Oberbergischen Kreises Gummersbach, 1937 Regierungsrat Schleswig, 1938 Reichskommissariat Reichenberg, Liegnitz, 1939 Regierung Kassel, Oberregierungsrat, 1941–1943 Kriegsdienst, 1943 Regierungsdirektor Düsseldorf, Regierung Kassel, August 1945 z. D. — Mitgl. Synode und Kirchenrat PK Rheinland, Generalsynode Ev. Kirche der APU — Gauleiter DC (Landesgruppe West), Gauobmann Reichsbewegung DC, später Luther-Deutsche (Gau Köln-Aachen/Rheinland) bis Juni 1934 — 1919–1924 Mitgl. DNVP, 1928–1930 Stahlhelm, 1926–1932 Alldt. Verband, 1930 NSDAP (Gauredner) — Teiln. Nationalsynode der DEK — Reichsleiter NSFrauenschaft. Krüß, Andreas Hugo, Physiker, Kirchenratsvorsitzender * 23.2.1853 Hamburg † 27.4.1925 Hamburg Dr.phil., Naturwissenschaftler und Techniker, wiss. Mitarb. der Optisch-Mechanischen Werke von A. Krüß, Inhaber der Optisch-Mechanischen Werkstätten A. Krüß — ab 1882 Kirchenvorsteher der Hauptkirche St. Nikolai, 1891 Mitgl. Synode Hamburg, ab 1896 Kirchenrat, ab 1919 dessen Vors. — Theol. Ehrenpromotion: 1919 Göttingen Kruska, Harald, Theologe, kirchlicher Hochschullehrer (ST, Theologiegeschichte) * 23.10.1908 Thorn (Westpreußen) † 17.9.1993 Berlin Lic.theol., 1934 Ordination und Pfr. Liebau (Gnesen), 1940 Posen und Doz. KiHo ebd., 1946 Doz., 1950 Prof. KiHo Berlin, 1953 Leiter Kirchendienst Ost (später Büro Kruska), 1961–1982 Leiter Gustav-Adolf-Werk (Berlin), seit 1966 Vors. Konvent der zerstreuten ev. Ostkirchen, Leiter Arbeitsgemeinschaft der Hilfskomitees der EKU — Mitgl. EKU-Synode, Zentralvorstand Ev. Bund. Küchler, Friedrich, Theologe, Religionswissenschaftler, Universitätslehrer (AT, Assyrologie) * 15.4.1874 Triest † 25.4.1921 Heidelberg Studium (Theol., Assyrologie) Leipzig, Kiel, Marburg, 1902 Dr.phil. Marburg, 1906 Habil., Privatdoz. Berlin, 1910 aoProf. Straßburg, Kriegsdienst, seit 1918 Lazaretthilfsgeistlicher, Ausweisung aus Frankreich, seit 1919 aoProf. Heidelberg — Gegner des astralen Panbaylonismus Hugo Wincklers. Kühl, Axel Werner, Theologe, Pfarrer * 2.5.1893 Altona † 6.6.1944 Verden/Aller 1911–1914 Studium (Theol.) Halle-Wittenberg, Göttingen, Kiel, Kriegsdienst, 1920 Ordination und Hilfsgeistl. Rendsburg und Westerland (Sylt), 1921 Pfr. Lübeck, 1936 Dienstentlassung durch die DC-Kirchenleitung, Januar 1937 Ausweisung aus dem Stadtstaat durch die Gestapo, April 1937 Beilegung des Konflikts, 1940 Kriegsdienst (Hauptmann) — vor 1933 Mitgl. Bund für dt. Kirche, Mitgl. BK: 1934 Pfarrernotbund, 1934 Bruderrat und bis 1939/40 Rat Lübeck, Vertreter der LK Lübeck im Lutherrat. Kühlewein, Julius, Theologe, Landesbischof * 18.1.1873 Neunstetten (Baden) † 2.8.1948 Karlsruhe 1890–1894 Studium Erlangen, Halle, Heidelberg, 1894 Ordination und Vikar Lahr, Freiburg im Breisgau, 1898 Pfr. Mauer bei Heidelberg, 1901 Hausgeistlicher Diakonissenhaus Mannheim, 1909 Karlsruhe, 1921 Freiburg, 1924 Prälat Karlsruhe, 1933

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Küm – Kun

Ernennung zum Landesbischof LK Baden auf Lebenszeit (mit den Stimmen der „Kirchlich Positiven Vereinigung“ und der DC), im November 1945 Abwahl durch die Synode — seit 1914 Mitgl. Generalsynode, 1921 Landessynode Baden, Mitgl. Kirchenregierung — Teiln. 1933 Wittenberg — Theol. Ehrenpromotion: 1926 Heidelberg. Kümmel, Werner Georg, Theologe, Universitätslehrer (NT) * 16.5.1905 Heidelberg † 9.7.1995 Marburg 1928 Dr.theol. Heidelberg, England-Aufenthalt, 1930 Assistent Marburg (bei Hans von Soden), 1932 aoProf. und 1946 oProf. Zürich, nach Kriegsende Rückkehr nach Deutschland, 1951 oProf. Mainz, 1952–1973 (em.) Marburg — Theol. Ehrenpromotion: 1949 Heidelberg, D.D. Künneth, Walter, luth. Theologe, kirchlicher Dozent, Pfarrer, Universitätslehrer (ST, Christliche Soziallehre) * 1.1.1901 Etzelwang (Oberpfalz) † 26.10.1997 Erlangen Studium (Theol.) Erlangen, 1923 Dr.phil. ebd., 1925 Ordination, 1927 Lic.theol. Tübingen, 1927 Doz. und seit 1932 Leiter Apologetische Centrale der Inneren Mission Berlin-Spandau bis zur Schließung durch die Gestapo (1937), 1930 Habil., Privatdoz. Berlin, 1935 kritische Publikation gegen den Mythus des 20. Jahrhunderts des NS-Ideologen Alfred Rosenberg, Rede- und Schreibverbot, 1938 Entzug der akademischen Lehrbefugnis aus politischen Gründen, danach Pfr. Starnberg (Oberbayern), seit 1944 Dekan und 1946 zugleich HonProf. Erlangen, 1953–1969 oProf. ebd. — Vertreter eines konservativen Luthertums, gegen „modernen Zeitgeist“, seit den 70er Jahren Wortführer der evangelikalen Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“ — 1933 Gründungsmitgl. Jungreformatorische Bewegung und BK, 1934/35 Mitgl. Lutherischer Rat — Teiln. 1935 Dt. Luth. Tag Hannover, 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: 1945 Erlangen. Kuessner, Theodor, Theologe, kirchlicher Dozent (KG), Mutterhausvorsteher * 19.12.1896 Schaaken Kr. Königsberg † 29.12.1984 Quakenbrück 1914 Kriegsfreiwilliger und Freikorpskämpfer, seit 1919 Studium (Theol.) Königsberg, 1922 Bethel, 1923 Vikar Bethel (Sekretär von Samuel Jaeger), 1925 Ordination Königsberg, Provinzialvikar Ev. Pressverband Königsberg, Assistent Theol. Schule Bethel, 1926 Pfr. ebd., 1927 Doz. Theol. Schule ebd., 1931 Vorsteher Diakonissenmutterhaus Bethanien Lötzen (Ostpreußen), 1939–1943 Kriegsdienst als Offizier, 1943 wieder Lötzen, 1945 Vorsteher des geflüchteten Mutterhauses in Celle, 1946 Hamburg, 1950–1966 (i. R.) Quakenbrück — Mitgl. BK: 1934 Bruderrat und Rat Ev. Kirche der APU, bis 1935 Präses Bekenntnissynode Ostpreußen — 1935–1937 Mitgl. Reichskirchenausschuss und Landeskirchenausschuss Ev. Kirche der APU — Teiln. 1934 BerlinDahlem, 1935 Augsburg. Kunert (verheiratete Kunert-Benfey), Sophie, Theologin, Fürsorgerin * 1.3.1896 Spandau † 18.1.1960 Göttingen 1916 Studium (Latein, Griechisch Religion) Marburg, 1918 (Theol.) Berlin, 1920 Forderung nach Fakultätsexamen mit Unterstützung des Dekans Adolf von Harnack, 1921 erstes theol. Examen, 1920/21 Erzieherin Rittergut Groß-Döbbern (Cottbus), Ausbildung private Handelsschule, 1922–1925 Direktionssekretärin Fa. Siemens-Bauunion Berlin, daneben Studium der Nationalökonomie, seelsorgerliche Tätigkeit Untersu-

Kun

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chungsgefängnis Berlin-Moabit, Verweigerung der Ordination durch die Kirchenbehörde, 1925 Fürsorgerin Hamburger Strafvollzug, zweites theol. Examen, seit 1927 Tätigkeit als Hilfslehrerin Sozialpädagogisches Institut bzw. Staatl. Wohlfahrtsschule Hamburg, Einweisung in eine Sozialpädagogenstelle als Anstaltsgeistliche, Einsatz für die Ordination der Frau, 1928 Einsegnung als erste Pfarramtshelferin für die weiblichen Abteilungen der Strafanstalt Hamburg-Fühlsbüttel, 1929–1931 Religionsunterricht private Realschule ebd., 1931 Gefängnisseelsorgerin Frauengefängnis Lauerhof (Lübeck), publizistische Tätigkeit, 1933 Dr.phil., 1934 Ausscheiden aus dem Dienst auf eigenen Wunsch, Heirat mit dem Göttinger „nichtarischen“ Pastor Bruno Benfey, 1939 Immigration Niederlande, Gemeindehelferin Amsterdam, 1946 Rückkehr nach Göttingen — 1926 Mitgl. Verband ev. Theologinnen Deutschlands — Engagement DVP. Kunst, Hermann, Theologe, EKD-Bevollmächtigter, Militärbischof * 21.1.1907 Ottersberg (Hannover) † 6.11.1999 Bonn Banklehre, Studium (Theol.), Dr.theol., 1932 Ordination und Pfarrer Herford, 1939 Kriegsdienst, 1940 Rückkehr in das Pfarramt und Verwalter der Superintendentenstelle Herford, 1942 Superintendent ebd., als Mitgl. der BK Mitarb. (von Präses Karl Koch) der westfälischen Bekenntnissynode (1942 dessen Stellv.), 1943 Wehrmachtspfr. Polen, Frankreich, Kriegsgefangenschaft, 1945 Oberkonsistorialrat und Mitgl. Kirchenleitung Westfalen (theol. Dezernent, zuständig für Ausbildungsfragen) und bis 1949 Leiter Landeskirchenamt Bielefeld, 1950–1977 Bevollmächtigter der EKD am Sitz der Bundesrepublik Deutschland in Bonn (seit 1953 mit dem Titel „Prälat“), 1956–1972 ev. Militärbischof im Nebenamt, Verhandlungen über den Militärseelsorgevertrag — 1949–1982 Aufsichtsratsvors. Aufbaugemeinschaft Espelkamp Gemeinnützige GmbH, Vors. ev. Akademie Friedewald, ev. Zentralstelle für Entwicklungshilfe, bis 1986 Mitgl. ökumenischer Arbeitskreis kath. und ev. Theologieprofessoren (sog. Jäger-Stählin-Kreis), Vors. Kommission der EKD für die theol. Gespräche mit dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel, Gründer der Stiftung zur Förderung der neutestamentlichen Textforschung, 1980 Vors. Schiedskommission für Fairness im Bundestagswahlkampf, Beitrag zum Aufbau der Konferenz über christl. Einstellungen zu Verteidigung und Abrüstung — Teiln. 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: D., DD., 1952 Gettysburg (USA). Kunze, Johannes, Diplom-Handelslehrer, Wirtschaftsberater, Bundestagsabgeordneter * 6.6.1892 Wuppertal-Barmen † 11.10.1959 Bonn 1910–1913 Diplomkaufmann und Abteilungsleiter DEMAG Duisburg, 1914–1920 Studium zum Diplom-Handelslehrer, 1914–1917 Kriegsdienst und französische Kriegsgefangenschaft, 1920 Lehrer Höhere Handelsschule Essen und Doz. Verwaltungsakademie Landkreis Essen, 1925–1953 Verwaltungsleiter Diakonissenanstalt Sarepta Bethel, seit den 20er Jahren Wirtschaftsberater der Inneren Mission und anderer diakonischer Einrichtungen — 1945–1957 Mitgl. Vorstand und Schatzmeister CA für die Innere Mission (West), gleichzeitig seit 1946 Vizepräsident, bis 1949 auch Leiter von dessen Finanz- und Wirtschaftsabt., Mitgl. Diakonischer Rat — 1945 Mitgl. Kreistag Bielefeld und Fraktionsvors. (CDU), stellv. Landrat, 1946/47 MdL Nordrhein-Westfalen, 1949–1959 MdB (u. a. Mitgl. Vermittlungsausschuss, Vors. Ältestenrat und Lastenausgleichsausschuss).

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Kup – Lac

Kupisch, Karl, (Kirchen-)historiker, Gymnasiallehrer, kirchlicher Dozent (Geschichte, KG, Allgemeine Religions-und Geistesgeschichte) * 14.2.1903 Berlin † 13.10.1982 Berlin Studium (Geschichte, Germanistik, Theol.) Berlin, 1937 Dr.phil., 1934–1956 Schuldienst, 1946 Doz. und seit 1954 Prof. KiHo Berlin, 1959–1961 Rektor ebd., 1955 Lehrbeauftr. und 1957 HonProf. Berlin (TU) — Theol. Ehrenpromotion: 1963 Basel. Kutter, Hermann, Theologe, Pfarrer * 12.9.1863 Bern † 22.3.1931 St. Gallen (Zürich) Jugend in pietistischem Familienumfeld, Studium (Theol., Philosophie) Basel, Bern, Berlin, 1887–1898 Pfr. Vinelz/Bielersee, 1896 Lic.theol. Bern, 1898–1926 Pfr. Zürich (Neumünster), Ruhestand in Schaffhausen — seit 1898 prägende Begegnungen mit Christoph Blumhardt d. J. in Bad Boll, Interesse an der Abeiterbewegung, neben Leonhard Ragaz Anreger und Wortführer der Religiösen Sozialisten in der Schweiz in Wort und Schrift, später Rückzug, als Vertreter einer theozentristischen Theologie Einfluss u. a. auf Karl Barth, Wegbereiter der Dialektischen Theologie — Theol. Ehrenpromotion: 1923 Zürich.

L Laag, Heinrich, Theologe, Pfarrer, Dozent (KG, Christliche Archäologie, moderner Kirchenbau) * 12.4.1892 Boizenburg/Elbe † 21.12.1972 Marburg 1910–1913 Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, Militärhilfsgeistlicher, Zivilerzieher, 1918 Pfr. Stojentin (Pommern), 1919 Lic.theol. Greifswald, 1922 Pfr. GroßBünzow, 1924 Habil., Privatdoz. Greifswald, 1928 als Stipendiat Ausgrabungen in Tarragona (Spanien), 1930 Superintendent Garz auf Rügen, 1933 aoProf. Greifswald, 1934 Propst und Oberkonsistorialrat Stettin, zugleich 1938 Gründer und Lehrer Kirchenmusikschule Finkenwalde, 1946 Pfr. Schlüchtern (Hessen), dort Gründer einer weiteren Kirchenmusikschule, 1950 Lehrbeauftr. und 1953 HonProf. Marburg, 1955 Pfr. Caldern bei Marburg, seit 1954 Aufbau einer Zentralstelle für modernen Kirchenbau (Zweigstelle des Christlich-Archäologischen Seminars Marburg), 1956 als Erweiterung zum Institut für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart, 1960 Legitimation als Lehr- und Forschungsstätte durch einen Staatskirchenvertrag — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Greifswald. Lachmund, Heinrich, Theologe, Pfarrer * 6.9.1875 Wolfenbüttel † 4.3.1952 Wolfenbüttel 1903 Ordination, 1905 Pfr. Braunschweig-Riddagshausen, 1915 Braunlage, seit 1927 Blankenburg (Harz) — Mitgl. BK: 1933–1945/46 Vors. Pfarrernotbund Braunschweig, seit Januar 1937 Vertreter Braunschweigs im Lutherrat — seit 1926 Mithg. Ruf und Rüstung – braunschweigische Blätter zum kirchlichen Aufbau im Geiste Luthers — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1936 Bad Oeynhausen.

Lah – Lam

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Lahusen, Christoph Friedrich, Theologe, Vizepräsident * 22.3.1851 Bremen † 17.10.1927 Bremen Studium Berlin, Tübingen, Bonn, Hilfsprediger und Schulleiter an der Dt. Botschaft Rom, Domkandidatenstift Berlin, 1877 Ordination, dann Dom-Hilfsprediger, 1878 Pfr. Mettmann (Rheinland), 1883 Hamm (Westfalen), 1886 Bremen, 1899 Berlin (Dreifaltigskeitskirche), 1902 Konsistorium Brandenburg, 1910 Oberkonsistorialrat Ev. Oberkirchenrat Berlin (Dezernent für Auslandsgemeinden), 1911 Generalsuperintendent Berlin, 1918 wirkl. Geh. Oberkonsistorialrat und bis 1921 geistl. Vizepräsident Ev. Oberkirchenrat Berlin — Mitgl. Herrenhaus Preußen und Propst des Stiftes Heiligengrabe (Brandenburg) — Theol. Ehrenpromotion: D. Laible, Wilhelm, Theologe, Redakteur * 13.9.1856 Nördlingen † 18.10.1943 Leipzig 1880 Pfr. Karlshuld (Bayern), 1886 Heuberg, 1893 i. R., seit 1893 geschäftsführender Schriftleiter Allgemeine Evangelisch-Lutherische Kirchenzeitung, seit 1911 alleiniger Redakteur und Hg., Pfr. Leipzig, 1939 zwangsweise Abgabe der Schriftleitung an Johannes Bergdolt, dennoch Hg. bis 1941 — 1934/35 Mitgl. Lutherischer Rat — Teiln. 1925 Stockholm — Theol. Ehrenpromotion: D. Lampe, Adolf, Nationalökonom * 8.4.1897 Frankfurt/Main † 9.2.1948 Reinhausen bei Göttingen 1914–1918 Kriegsdienst, 1919 Freikorpskämpfer, Studium (Nationalökonomie) Frankfurt/Main, München, 1922 Promotion München, 1923 beratender Volkswirt Industrieund Handelskammer München, 1923–1926 zugleich Doz. Verwaltungsakademie ebd., 1925 Habil., Privatdoz. München, 1926 aoProf. Freiburg im Breisgau, 1945 rückwirkend persönl. oProf. ebd., 1947/48 Bonn — Mitgl. Freiburger Kreis und Mitverfasser der Denkschrift „Politische Gemeinschaftsordnung – Ein Versuch zur Selbstbesinnung des christlichen Gewissens in den politischen Nöten unserer Zeit“ (Januar 1943), Kontakt zur Widerstandsbewegung um Carl Friedrich Goerdeler, nach dem fehlgeschlagenen Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 mehrfach in Haft, März bis Oktober 1946 zeitweise in französischer Internierungshaft — 1948 Mitgl. Wiss. Beirat bei der Verwaltung für Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebietes. Lampe, Viktor, Jurist, Präsident * 2.12.1869 Köslin (Pommern) † 25.2.1932 Hannover 1889–1892 Studium (Jura) Berlin, Göttingen, Staatsdienst, seit 1897 Konsistorium Hannover, 1900 Konsistorialassessor, 1903 Konsistorium Kiel, 1911 Konsistorium Hannover, Oberkonsistorialrat, 1919 Landeskonsistorium, 1924–1929 Präsident Landeskirchenamt Hannover — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss — Teiln. 1925 Stockholm. Lampe, Walter, Jurist, Oberlandeskirchenrat, Archivleiter * 10.9.1894 München-Gladbach † 18.9.1985 Hannover Dr.jur., Studium Lausanne, München, Göttingen, Leipzig, Archivschule Marburg, 1921 Gerichtsassessor, 1924 Assessor Landeskirchenamt Hannover, 1926 Landeskirchenrat, 1933–1960 Oberlandeskirchenrat ebd., 1933–1962 Leiter Landeskirchliches Archiv Hannover und 1946–1960 Leiter Archivamt der EKD Hannover (vormals Archivamt der Dt. Ev. Kirchenkanzlei Breslau), Initiator des 1946–1957 angegliederten

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Lan

Kirchenbuchamtes für den Osten (=Sammlung ausgelagerter und verstreuter kirchl. Archivalien außerhalb der EKU) — seit 1936 Mitgl. und 1947–1961 Vors. Arbeitsgemeinschaft landeskirchl. Archivare. Lang, August, ref. Theologe, Universitätslehrer (Neuere reformierte KG), Moderator * 26.2.1867 Huppichteroth (Rheinprovinz) † 24.12.1945 Halle Studium (Theol.) Bonn, Berlin, 1890 Lic.theol. Bonn, 1893 Ordination, 1893–1943 ref. Domprediger Halle, 1900 Habil. und 1909 Titularprof. ebd., 1915–1919 Kriegsdienst (Lazarettpfr. Halle), 1919 oHonProf. ebd., 1921 zugleich Superintendent Ref. Kirchenkreis — Forschungsschwerpunkt ref. Traditionen, zahlreiche Vortragsreisen in Europa und USA — 1920–1934 Moderator Reformierter Bund, 1927/28 Mitbegründer ref. Theologische Schule Elberfeld, 1936 stellv. Mitgl. Reformierter Arbeitsausschuss — DNVP-Mitgl. — Theol. Ehrenpromotion: 1909 Halle und Genf. Lange, Johannes Peter, Theologe, Landessuperintendent * 17.2.1867 Hostrup † 27.2.1953 Klein Brodersby 1889–1894 Studium (Theol.) Erlangen, Kiel, 1894 Ordination Wandsbek und Hilfsgeistlicher ebd., 1896 Pfr. Wandsbek, 1914 Superintendent Lauenburg mit Sitz Ratzeburg, Konsistorialrat und Mitgl. Konsistorium Ratzeburg, 1922 Landessuperintendent Lauenburg, 1944 i. R. — Theol. Ehrenpromotion: 1914 Kiel. Langenfaß, Friedrich Christian, Theologe, Pfarrer, Dekan * 8.7.1880 Hohenaltheim bei Nördlingen † 5.2.1965 München Studium Erlangen, Leipzig, Greifswald, Predigerseminar München, 1903 Ordination, 1904 exponierter Vikar Starnberg, 1905–1908 Stadtvikar München (St. Markus), 1910 Pfr. Rothenburg ob der Tauber (St. Jakob), 1920 zweiter Pfr. München (St. Matthäus), 1930–1950 erster Pfr. und Dekan ebd., 1935 Kirchenrat — Leitung Ev. Arbeiterverein, 1925 Hg. Gemeindeblatt für München, 1925–1941 Hg. Zeitenwende, 1951 Vors., dann Ehrenvors. Ev. Presseverband für Deutschland — Mitbegründer Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit — Theol. Ehrenpromotion: 1933 Erlangen. Langenohl, Wilhelm, ref. Theologe, Pfarrer * 29.5.1895 Wermelskirchen † 1.9.1969 Rheydt Studium Bonn, Halle, Berlin, Tübingen, 1920 Ordination und Hilfspfr. Köln, 1922 Wiesloch, 1922 Pfr. Opladen, 1927 Düsseldorf, 1932–1964 Rheydt — 1926–1934, 1954–1966 Moderamensmitgl. Reformierter Bund, 1934 Minister verbi divini Rheydanae, Mitgl. Reformierter Kirchenkonvent, 1936 Mitgl. Reformierter Arbeitsausschuss, 1939 Dt. Reformierter Kirchenausschuss. Langfeld, Adolf, Jurist, Ministerpräsident, Synodalpräses * 27.8.1854 Rostock † 4.4.1939 Schwerin Studium (Jura, Staatswissenschaften) Leipzig, Heidelberg, 1878 Dr.jur., Anwalt Rostock, 1880 Staatsanwaltsgehilfe Landgericht Schwerin, Hilfsrichter Rostock, 1886 Amtsrichter Gadebusch, Landgerichtsrat Güstrow, 1887 Vortragender Rat Justizministerium, Staatsrat und Vorstand Justizministerium Schwerin, 1914 Staatsminister, Ministerpräsident Mecklenburg — 1921 Vors. verfassunggebende Landessynode Mecklenburg, 1921–1933 Vors. Landessynodalausschuss Mecklenburg-Schwerin, 1922–1933 Präses Landessynode Mecklenburg-Schwerin — Präsident Verein für mecklenburgische Geschichte und Alterstumskunde — Theol. Ehrenpromotion: 1926 Rostock.

Lan – Lau

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Langmann, Otto, Theologe, Pfarrer, Diplomat * 20.12.1898 Malchin (Mecklenburg) † 10.1.1956 bis 1918 Kriegsdienst (Leutnant d.R.), Studium Leipzig, Rostock, Berlin, 1923 Ordination und Pfr. Groß-Uphal (Mecklenburg), seit 1928 Auslandspfr. Kolumbien, Ecuador und Guatemala, Gründer der ersten NS-Auslandsgruppe und Landesleiter der NSDAP für die Reichsdeutschen in Südamerika, 1933 Pfr. Hamburg, 1934 Oberkirchenrat (Referent für Fragen der theol. Vor- und Weiterbildung) Dt. Ev. Kirchenkanzlei Berlin, 1935 Eintritt Auswärtiges Amt, 1936 Vortragender Legationsrat, 1937 Gesandter Montevideo, 1942 Erteilung der Übersiedelungsgenehmigung nach Berlin, Mitarb. Auslandspropagandaleitstelle Auswärtiges Amt, 1943 Kulturpolitische Abt., 1944 Referatsleiter, 1945 zugleich Leitung Südamerika-Ausschuss im Auslandsinformationsdienst, 1945–1955 russische Kriegsgefangenschaft — 1934 stellv. Reichsleiter und Reichsschulungsobmann Reichsbewegung DC — 1931 Mitgl. NSDAP. Lau, Franz, Theologe, Pfarrer, Landessuperintendent, Universitätslehrer (KG: Lutherforschung, Reformationsgeschichte), Verbandspräsident * 18.2.1907 Leipzig † 6.6.1973 Leipzig 1925–1930 Studium (Geschichte, dann Theol.) Wien, Leipzig, 1931/32 Predigerkolleg St. Pauli und Nachmittagsprediger Leipzig, 1932 Lic.theol. Leipzig und Hilfsgeistlicher Regis-Breitingen Kr. Borna, als Mitgl. von Pfarrernotbund und BK Verweigerung der Habil. und verzögerte Anstellung als Pfr., zugleich 1936 bis zur Schließung 1938 Studiendirektor Predigerseminar Lückendorf Kr. Zittau, 1938 Suspendierung, Trennung von der BK, 1939 Pfr. Dresden, nach Luftangriffen Engagement für den Zusammenhalt der kirchlichen Mitarb., 1945 Wahl zum Superintendenten Dresden, Landessuperintendent und mit Erich Kotte Leiter des Wiederaufbaus der LK Sachsen, 1947–1970 oProf. Leipzig — 1957–1972 Dechant Hochstift Meißen — 1949–1972 Vors. Arbeitsgemeinschaft für sächsische Kirchengeschichte, 1952–1971 Präsident Gustav-Adolf-Werk, 1957–1972 Vors. Arbeitskreis der Freikirchen und Sekten in der VELKD, 1951–1971 zugleich Vors. der Vereinigten Arbeitsgemeinschaften für KG der Ev. Kirchen in der DDR, 1963 Mitgl. Kommission zur Herausgabe der Werke Martin Luthers — Hg. Pfarramtspraxis, Homiletische Monatshefte, Luther-Jahrbuch, Die evangelische Diaspora — 1965 Mitgl. AdW Sachsen (Leipzig) — Theol. Ehrenpromotion: 1952 Rostock. Lauerer, Hans, luth. Theologe, Rektor, kirchlicher Dozent * 25.4.1884 Regensburg † 20.1.1953 Neuendettelsau 1904–1908 Studium (Theol.) Erlangen, Leipzig, 1908 Ordination, 1911 Lic.theol. Erlangen, 1912 Pfr. Großgründlach (Mittelfranken), 1918–1953 Rektor Diakonissenmutterhaus und der Anstalten Neuendettelsau, 1949 Lehrbeauftr. Augustana-Hochschule Neuendettelsau — Mitgl. Kaiserswerther Verband, seit 1918 im Beirat und 1932 zweiter Vors. ebd., Mitgl. Geschäftsführerkonferenz des CA für die Innere Mission, 1933 Berufung als Geistl. (luth.) Minister in die Reichskirchenregierung (Amt nicht angetreten), 1936 Kirchenrat, nach Kriegsende Präsidialmitgl. Landesverband Innere Mission Bayern — 1920 Beteiligung an der Ausarbeitung der bayerischen Kirchenverfassung, Mitgl. Landessynode und Landessynodalausschuss Bayern, Mitgl. CSVD — Theol. Ehrenpromotion: D.

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Lec – Lei

Lechler, Paul, Fabrikant, Landeskirchentagspräsident * 14.6.1884 Stuttgart † 4.8.1969 Stuttgart 1900 Eintritt in die väterliche Fabrik, 1919 Teilhaber, 1925 Inhaber, beschäftigte in seinem Betrieb „Nichtarier“ und Bibelforscher — 1934 Mitgl. Bruderrat Bekenntnisgemeinschaft Württemberg, Haft wegen Demonstration gegen die Amtsenthebung von Landesbischof Theophil Wurm — 1951–1955 Mitgl. Verwaltungsrat des Hilfswerks der EKD, 1948–1959 Präsident Landeskirchentag Württemberg und Mitgl. Landeskirchenausschuss, Mitgl. Synode der EKD — Teiln. 1935 Augsburg (Mobilmachungsausschuss, Zurüstung der Gemeinden), 1947 Treysa — 1912 Rechner Verein zur Hilfe in ao. Notstandsfällen auf dem Lande, 1925–1968 Vors. Dt. Institut für ärztliche Mission Tübingen, 1931 Wiederbegründer Stuttgarter Knabenkurrende Hymnus, 1930 Ehrensenator Universität Tübingen — Theol. Ehrenpromotion: 1959. Leffler, Siegfried, Theologe, Pfarrer, Oberregierungsrat * 21.11.1900 Azendorf (Oberfranken) † 10.11.1983 Hengersberg (Niederbayern) 1918 Kriegsdienst, 1919 Studium (Theol.) Erlangen, Marburg, Tübingen und Freikorpskämpfer, 1925 Ordination Langerringen-Schwabmünchen, dann Stadtvikar Augsburg, Hilfsprediger, 1927 freiwilliges Ausscheiden aus dem Dienst der LK Bayern, 1928 Pfr. Niederwiera (Thüringen), 1933 Beurlaubung aus dem Kirchendienst und Regierungsrat Volksbildungsministerium Thüringen Weimar, später Oberregierungsrat, Kriegsdienst, 1939 Leiter Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach, 1944 Präsident Landeskirchentag Thüringen, 1945 Verhaftung durch die amerikanische Besatzungsmacht, Internierungslager Ludwigsburg, 1947 öffentliches Schuldbekenntnis, Verurteilung zu Arbeitslager und Geldstrafe, Berufsverbot, 1947 Entlassung aus dem Thüringer Kirchendienst, 1949 Wiederaufnahme und Amtsaushilfe in der LK Bayern, 1959–1970 Pfr. Hengersbach — Anfang der 30er Jahre mit Pfr. Julius Leutheuser Begründer, später Reichsleiter Thüringer DC (Kirchenbewegung DC, Nationalkirchl. Bewegung, Nationalkirchl. Einung) — 1929 Mitgl. NSDAP, Gründung (mit Julius Leutheuser) der Ortsgruppe Niederwiera (Thüringen), Parteiredner — Mitgl. Wandervogel, Berneuchener Kreis, Freikorps Oberland; Gründung (mit Julius Leutheuser) der dt. akademischen Gilde „Ernst Wurche“. Lehmann, Arno, altluth. Theologe, Missionar, Pfarrer, Universitätslehrer (Missions- und Religionswissenschaft, Dravidologie) * 23.5.1901 Kaitz bei Dresden † 21.4.1984 Halle. 1919–1925 Studium (Theol.) Leipziger Mission und Universität Leipzig, 1925 Vikar Corbach (Waldeck), nach Studienaufenthalten in England und Tübingen 1926 Missionar (Pfr. und Doz.) Südindien, 1934–1950 Pfr. und Missionsinspektor Dresden, 1947 Dr.phil. Leipzig, 1950 Lehrbeauftr. Halle, 1951 aoProf. und 1954–1966 oProf. ebd., Gastprofessuren 1951–1963 Leipzig, 1953–1957 Jena, nach 1966 Lehraufträge für Tamil und Englisch (für Theologen) Halle (Phil.Fak.) — Mitgl. altluth. Gemeinde Halle — Theol. Ehrenpromotion: 1957 Jena, St. Louis, Theological College of Lutheran Church Missouri (USA). Leibholz, Gerhard, Jurist, Universitätslehrer (Politik, Allgemeine Staatslehre, Öffentliches Recht) * 15.11.1901 Berlin † 19.2.1982 Göttingen

Lei – Lem

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Getaufter Jude, seit 1918 Studium (Philosophie, dann Jura) Heidelberg, Berlin, 1921 Dr.phil. Heidelberg, 1925 Dr.jur. Berlin, 1926–1928 Amts- und Landrichter, Referent Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches und öffentliches Recht Berlin, 1929 Habil., Privatdoz. Berlin und oProf. Greifswald, 1931 Göttingen, 1935 Emeritierung auf Antrag, 1938 Emigration nach England, Stipendiat des ÖRK, 1939–1946 Fellow Magdalen College Oxford, 1940 Internierung — als Schwager Dietrich Bonhoeffers Verbindung zum dt. Widerstand, deutschlandpolitischer Berater von Lordbischof George Bell, 1947 nach Rückkehr Gastvorlesungen und 1951–1969 oProf. Göttingen, 1951–1971 Richter Bundesverfassungsgericht Karlsruhe, 1953–1963 Prof. EuropaKolleg Brügge — 1970 Präsident International Society for the Study of Comperative Public Law Washington und Vors. Britisch-Deutsche Juristische Vereinigung. Leipoldt, Johannes, Theologe, Universitätslehrer (NT, KG, Ägyptologie, Koptologie) * 20.12.1880 Dresden † 22.2.1965 Ahrenshoop/Ostsee Seit 1899 Studium (Theol., Philologie, Orientalistik) Leipzig, Berlin, 1903 Dr.phil. Leipzig, 1905 Lic.theol., Habil., Privatdoz. ebd., 1906 Umhabil. Halle, 1909 oProf. Kiel, 1914 Münster, 1916–1959 (em.) Leipzig, danach Lehrbeauftr. Rostock — Forschungsschwerpunkt frühes Christentum, 1958 Publikation der ersten Übersetzung des (1945 entdeckten) gnostisch-koptischen Thomas-Evangeliums — Domherr Wurzen und Meißen, 1953–1963 Abgeordneter Volkskammer der DDR — Mitgl. AdW Sachsen (Leipzig) — Theol. Ehrenpromotion: 1909 Halle. Lemcke, Emil, Jurist, Präsident * 4.1.1870 Groß Dratow † 10.1.1946 Schwerin 1889 Studium (Jura) Heidelberg, Berlin, Rostock, 1893 Referendar, 1898 Amtsassessor, 1899 Dr.jur., 1901 Amtsverwalter Dargun, 1908 Amtmann Wismar, 1912 Amtshauptmann Wittenburg (Mecklenburg), 1921 Landvogt ebd., 1922 Mitgl. Oberkirchenrat Schwerin, 1925 Präsident ebd., 1934 zwangsweiser Ruhestand — Theol. Ehrenpromotion: 1932. Lemme, Ludwig, Theologe, Universitätslehrer (ST) * 8.8.1847 Salzwedel † 26.10.1927 Heidelberg Studium (Theol.) Berlin, Repetent und 1874 Lic.theol. Göttingen, dann Domhilfsprediger Berlin, 1876 Habil., Privatdoz. und 1881 aoProf. Breslau, 1884 oProf. Bonn, 1891–1919 Heidelberg — Vertreter der positiven Theologie — Hg. Neue Jahrbücher für deutsche Theologie. Lempp, Albert, Buchhändler, Verleger * 13.2.1884 Heutingsheim bei Stuttgart † 9.6.1943 Starnberg 1902–1905 Buchhandelslehre Ludwigsburg, 1911–1943 Inhaber und Leiter Chr. Kaiser Verlag München, 1939 Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer nach vielen Verboten einzelner Verlagswerke, 1940 erzwungene Umbennung in „Ev. Verlag A. Lempp/München früher Chr. Kaiser Verlag“, 1943 Schließung des Verlages aus „kriegsbedingten Gründen“ — bedeutender Verleger ev. Schrifttums, vor allem der Werke Karl Barths und Dietrich Bonhoeffers — Gründungsmitgl. und Kirchenvorsteher Gemeindeverein Nordwest (als Vorläufer der Kreuzkirchengemeinde) München, dort Mitgl. BK, als Mitgl. eines ev. Arbeitskreises (Lemppscher Kreis) in München Ostern 1943 Eingabe an Landesbischof Hans Meiser (sog. Münchner Laienbrief), um

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Lep – Lie

die bayerische Kirchenleitung zu einem öffentlichen Protest gegen die NS-Judenverfolgung zu bewegen — 1911–1942 Mitgl. Börsenverein Dt. Buchhandel, in den 30er Jahren Vors. Ortsverein München. Lepsius, Johannes, Theologe, Pfarrer * 15.12.1858 † 3.2.1926 Meran Studium (Philosophie, Theol.), 1884–1886 Hilfsprediger und Lehrer deutschsprachige ev. Gemeinde Jerusalem, Tätigkeit Frankfurt/Main, Pfr. Friesdorf, 1895 Gründung Dt. Orient-Mission, 1896 Reise in die Gebiete der Armenier-Massaker im Osmanischen Reich, dt.-armenische Waisenhausarbeit Talas (Cäsarea) und Urfa, Hg. der Dokumentation Armenien und Europa, Niederlegung des Pfarramts, Aufbau Armenierhilfswerk Berlin, seit 1905 Unterstützung der Ev. Kirche in Russland, Aufbau Lehrerseminar Astrachanka (Ukraine), 1907 Verlegung des dt. Büros des Armenischen Hilfswerks und der Dt. Orient-Mission von Berlin nach Potsdam, 1909–1912 Muhammedanisches Seminar, 1912–1914 Beteiligung an diplomatischen Aktionen und Konferenzen in Istanbul, Paris, London, 1914 Gründung und Präsident Dt.-Armenische Gesellschaft — Hg. des Berichts über Die Lage des armenischen Volkes in der Türkei, von Holland aus Kampf gegen die Vernichtung des armenischen Volkes, Hg. des Dokumentenbandes Deutschland und Armenien 1914–1918, seit 1923 Vorbereitung der Gründung der Armenischen Akademie Potsdam — Theol. Ehrenpromotion: 1917 Berlin. Leube, Erich Hans, Theologe, Universitätslehrer (KG, Konfessionskunde, Religionssoziologie, Orthodoxie) * 13.8.1896 Leipzig † 10.5.1947 Rostock Seit 1916 Studium (Theol., Philosophie) Rostock, 1921 Dr.phil., 1923 Habil., 1924 Privatdoz. Leipzig, Religionslehrer und 1930 aoProf. ebd., 1931–1944 oProf. Breslau, Gastprof. (Phil.Fak.) Leipzig und 1946 oProf. Rostock — Forschungsschwerpunkt dt. luth. Orthodoxie, englische Kirchengeschichte — Verfasser zahlreicher Artikel in RGG 2. Aufl. Leutheuser, Julius, Theologe, Pfarrer * 9.12.1900 Bayreuth † 24.11.1942 (gefallen) bei Stalingrad Studium Erlangen, Tübingen, Freikorpskämpfer, 1925 Ordination, Pfarrverweser Marktredwitz und Hilfsgeistlicher Augsburg, 1927 freiwilliges Ausscheiden aus dem Dienst der LK Bayern und 1928 Pfr. Flemmingen (Thüringen) — Anfang der 30er Jahre mit Pfr. Siegfried Leffler Begründer der Thüringer DC, 1933 Kirchenrat und hauptamtl. Mitgl. Landeskirchenrat Eisenach, 1939 Kriegsdienst, 1942 als Nachfolger von Landesbischof Martin Sasse in Aussicht genommen — Mitgl. NSDAP. Lieb, Fritz, ref. Theologe, Universitätslehrer (ST, osteuropäische KG, Dogmatik) * 10.6.1892 Rothenfluh Kanton Baselland (Schweiz) † 6.11.1970 Basel Seit 1912 Studium (orientalische Sprachen, besonders Assyrologie, dann Theol.) Basel, Berlin, Zürich, 1923 Lic.theol., 1924 Habil. und 1925 Privatdoz. Basel, 1930 Umhabil. Bonn, 1931 aoProf. (östliches Christentum) ebd., November 1933 aus politischen Gründen Entzug der akademischen Lehrbefugnis, 1934 Emigration nach Paris, dort Mitbegründer Freie dt. Akademie, Kontakte zu russischen Emigranten, 1936 aoProf. Basel, lehnte 1946 Restituierung in Bonn ab, 1946/1947 Gastprof. Berlin, 1958–1962 oProf. Basel — Bruch mit der liberalen Theologie, Interesse an der sozialen Frage,

Lie – Lil

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Marxismusstudien, beeinflusst von Hermann Kutter und Leonhard Ragaz, Engagement in der Arbeiterbewegung, 1918 Praktikum bei Karl Barth, mit Paul Schütz Begründer und 1929–1934 Mithg. der Zeitschrift Orient und Occident — 1915 Mitgl. Sozialdemokratische Partei der Schweiz, seit 1917 öffentliche Auftritte als Kriegsgegner, 1920 Mitgl. Kommunistische Partei der Schweiz, 1938–1953 Mitgl. Großer Rat von Basel-Stadt, Gegner der Atomrüstung — Mitgl. Schweizerische Naturforschungsgesellschaft — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Basel. Liermann, Hans, Jurist, Universitätslehrer (Staats- und Kirchenrecht, deutsche und bayerische Rechtsgeschichte) * 23.4.1893 Frankfurt/Main † 22.2.1976 Erlangen 1911–1914 Studium (Jura) Freiburg im Breisgau, Halle, 1914–1918 Kriegsdienst, 1919 Dr.jur., 1921 Assessorexamen, 1922–1927 Rechtsanwalt, 1926 Habil., Privatdoz. Freiburg im Breisgau, 1929 aoProf., 1931–1961(em.) oProf. Erlangen — Betonung der Eigenständigkeit von Kirchenrecht gegenüber staatlichem Recht — Mitgl. Landessynodalausschuss LK Bayern, 1959–1969 Präsident Verfassungs-und Verwaltungsgericht der VELKD — 1965 Mitgl. AdW Bayern (München) — Theol. Ehrenpromotion: 1953 Erlangen. Lietzmann, Hans, Theologe, Philologe, Universitätslehrer (ältere KG, NT, Archäologie, Vergleichende Religionswissenschaft) * 2.3.1875 Düsseldorf † 25.6.1942 Locarno (bestattet Berlin-Wilmersdorf) 1893–1898 Studium (Theol., klassische Philologie) Jena, Bonn, Inspektor Ev.-theol. Stift Bonn und 1896 Lic.theol. Bonn (Preisarbeit), 1897 Auftrag der AdW Göttingen zur Katenenforschung, 1898 Staatsexamen und Referendarzeit, 1900 Habil., Privatdoz., 1905 aoProf. und 1908 oProf. Jena, Studienreisen nach Griechenland, Tunis, Sizilien, 1924–1941 oProf. Berlin, Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“ — Vertreter der liberalen Theologie, herausragender Patristiker — 1919 Mitbegründer und Erster Vors. Gesellschaft für Kirchengeschichte, Gründer und Hg. Handbuch zum Neuen Testament, seit 1902 Kleine Texte für theologische und philologische Vorlesungen und Übungen, 1926 (mit Karl Holl) Arbeiten zu Kirchengeschichte — 1934/35 BK-Mitgl. und kurzfristig Prüfer der BK —1921 Mitgl. Zentraldirektion Dt. Archäologisches Institut, 1923 Hauptausschuss der Notgemeinschaft der Dt. Wissenschaft, 1924 Bezan Club (internationale Vereinigung neutestamentlicher Textkritiker), Mittwochs-Gesellschaft, 1926 Kirchenväterkommission der AdW Preußen (Berlin), AdW-Mitgl. 1914 Göttingen, 1927 Preußen (Berlin), 1932 Bayern (München), 1935 Athen, 1938 Stockholm, 1940 Wien und Lund (Gesellschaft der Wissenschaften) — Ehrenpromotion: Jena, Athen. Lilje, Hanns, Theologe, Landesbischof * 20.8.1899 Hannover † 6.1.1977 Hannover 1917–1918 Kriegsdienst, 1919–1922 Studium (Theol., Kunstgeschichte) Göttingen, Leipzig, 1922–1924 Predigerseminar Kloster Loccum, 1924 Ordination und Hilfsgeistlicher Landesjugendfürsorgedienst Hannover, 1925 Studentenpfr. TH Hannover, 1927–1935 Generalsekretär DCSV, 1932 Dr.theol. Zürich, 1944–1945 Gestapohaft Berlin und Nürnberg wegen „Landesverrats“ (im Zusammenhang mit Kontakten zu

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Lin – Lis

Beteiligten am fehlgeschlagenen Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944), zuvor Ausweisungen, Rede- und Reiseverbote durch die Gestapo, nach seiner Entlassung Mitwirkung beim Aufbau des Bayerischen Mütterdienstes Stein bei Nürnberg, 1945 Oberlandeskirchenrat Hannover, 1947–1971 Landesbischof LK Hannover (seit 1950–1977 auch Abt Loccum) — Mitgl. Christlich-Deutsche Bewegung, 1928 Mitgl. Exekutivkomitee World Student Christian Federation, 1932–1935 Vizepräsident ebd. — Frühjahr 1933 Mitbegründer Jungreformatorische Bewegung, 1935 Mitarb. VKL I, 1943 Mitgl. Beirat Kirchl. Einigungswerk des württembergischen Landesbischofs Theophil Wurm — 1934 Mitgl. Lutherischer Rat, 1936 Lutherrat (Geschäftsführer Berliner Sekretariat), 1937–1946 Generalsekretär Luth. Weltconvent, 1947 Mitbegründer Luth. Weltbund Lund, 1947–1970 Mitgl. Exekutivkomitee ebd., 1952–1957 Präsident ebd., 1955–1969 Ltd. Bischof VELKD — seit 1945 Mitgl. Rat der EKD, 1945 Unterzeichner der Stuttgarter Schulderklärung, 1946 Mitgl. Verfassungsausschuss EKD, 1949–1967 stellv. Vors. Rat der EKD — bis 1966 Mitgl. Präsidium der Konferenz Ev. Kirchen, seit 1948 Mitgl. Zentralkomitee ÖRK, 1961–1968 Exekutivkomitee ÖRK, 1968–1975 einer der sechs Präsidenten des ÖRK — 1945–1957 Präsident CA für die Innere Mission — Teiln. 1945 Treysa, 1948 Eisenach, 1948 Amsterdam, 1954 Evanston, 1961 New Delhi, 1968 Uppsala — Gründung Ev. Akademie Loccum — 1933–1936 Hg. Junge Kirche, 1934–1941 Die Furche, 1948 Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt — Theol. Ehrenpromotion: u. a. 1947 Göttingen, Edinburgh, 1963 Helsinki, 1970 Tacoma/Washington (USA). Link, Wilhelm, Kaufmann * 2.7.1905 † 18.6.1940 gefallen Kaufmann Düsseldorf, Kirchmeister — Mitgl. BK: 1934 Bruderrat Rheinland, Bruderrat Ev. Kirche der APU, Reichsbruderrat — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — führender Laie der rheinischen Kirche. Liptak, Heinrich, Jurist, Präsident * 27.7.1898 Kronstadt (Siebenbürgen) † 15.1.1971 Wien 1916 Kriegsfreiwilliger, 1918 Leutnant, nach dem Krieg Dienst Heeresministerium, gleichzeitig Studium (Jura) Wien, 1923 Dr.jur. ebd., 1925 Abschied als Hauptmann, Richterlaufbahn, zuletzt Laa (Thaya), Sammlung der Evangelischen in Österreich, Errichtung einer Predigtstation (1929) und einer Filialgemeinde (1934), deren Kurator, 1936 Berufung in den Ev. Oberkirchenrat Wien, weltliches Ratsmitgl., 1939 Präsident ebd., Zurückdrängung des dt.-christl. Einflusses und theologische Annäherung an das bayerische Luthertum, 1944 Verlagerung der Kirchenverwaltung nach Bad Goisern (Oberösterreich), nach Kriegsende Aufbau ökumenisches Hilfswerk, 1949 Niederlegung seiner Funktion und Rückkehr in den Justizdienst, 1955–1959 als Landeskirchenkurator Wahl in das Oberkirchenratskollegium, Leitung Verband der Wiener Pfarrgemeinden. Lisco, Hermann, Jurist, Kammergerichtspräsident, Staatssekretär * 31.1.1850 Berlin † 7.11.1923 Berlin Studium (Jura), Dr.jur., Rechtsanwalt, seit 1890 Vortragender Rat Justizministerium Preußen, 1903 Wirklicher Geh. Oberjustizrat, 1904 Ministerialdirektor, Leiter der Personalabteilung, 1907 Kammergerichtspräsident, 1909–1917 als Wirklicher Geh. Rat

Löh – Loh

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Staatssekretär Reichsjustizamt — seit 1918 Mitgl. Zentralvorstand Ev. Bund, seit Oktober 1920 Präsidium, 1922 erster gewählter Präsident Ev. Bund — seit 1908 Mitgl. Generalsynode der Ev. Kirche der APU, verfassunggebende Kirchenversammlung, Dt. Ev. Kirchentag (1919), Dt. Ev. Kirchenausschuss, Vertrauensrat Ev. Oberkirchenrat, Kuratorium Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Mitgl. Herrenhaus Preußen — Theol. Ehrenpromotion: 1920 Berlin. Löhr, Max, Theologe, Judaist, Universitätslehrer (AT) * 30.4.1864 Stettin † 21.10.1931 Königsberg Studium (Theol., Philologie, Philosophie) Königsberg, Göttingen, 1888 Dr.phil., 1890 Lic.theol., Privatdoz. Königsberg, 1892 aoProf. Breslau, 1903/04 und 1908/09 Studienaufenthalte Dt. Ev. Institut für Altertumswissenschaft des Hl. Landes in Jerusalem, 1909–1929 oProf. Königsberg. Loerzer, Fritz, Theologe, Propst * 27.7.1893 Berlin † 21.7.1952 Farchant (Oberbayern) 1913 Studium (Theol.) Berlin, 1915–1920 Kriegsdienst und Gefangenschaft, 1922 Ordination, 1923 Pfr. Falkenstein (Mark Brandenburg), 1928 Berlin, 1933 komm. theol. Hilfsarb. Konsistorium Berlin-Brandenburg, Propst der Kurmark, 1936 Oberkonsistorialrat Konsistorium Magdeburg, 1939 Berlin, 1940–1945 Kriegsdienst, 1945–1948 Hilfsarb. Farchant, 1949 erwerbslos — 1934 Vors. Provinzialkirchenrat Berlin-Brandenburg — 1932 Mitbegründer Glaubensbewegung DC und Stellv. Joachim Hossenfelders als Reichsleiter, später Mitgl. Kirchenbewegung DC. Loewenich, Walther von, luth. Theologe, Lehrer, Universitätslehrer (KG, Dogmengeschichte, Konfessionskunde, Christliche Archäologie und Kunstgeschichte) * 3.3.1903 Nürnberg † 3.1.1992 Erlangen Seit 1922 Studium (Germanistik, Geschichte, Anglistik, dann Theol.) Erlangen, Tübingen, Göttingen, Münster (Hörer von Karl Barth), 1928 Lic.theol. Erlangen und Pfarrverweser Regensburg, 1929–1934 Repetent Erlangen (NT), 1931 Habil., Privatdoz. Erlangen, 1935–1945 Religionslehrer (Lehrerinnenbildungsanstalt) ebd., wegen anti-nationalsozialistischer Haltung erst 1946 aoProf., 1950–1971 (em.) oProf. ebd. — langjähriger Universitätsvertreter in der Synode LK Bayern, 1964–1975 Präsident Luther-Gesellschaft, Vizepräsident Ev. Bund — 1929 Mitgl. CSVD, 1933 Kampfbund für deutsche Kultur — 1959 Mitgl. AdW Bayern (München) — Theol. Ehrenpromotion: 1943 Erlangen. Lohmann, Karl, Theologe, Generalsuperintendent * 30.6.1878 Rüggeberg (Westfalen) † 15.4.1945 (Bombenangriff) Magdeburg Studium (Theol.) Erlangen, Greifswald, Halle, 1903 Ordination und Hilfsprediger Dortmund, 1906 Iserlohn, 1908 Pfr. ebd., 1917 Essen, 1928 zugleich Superintendent, 1931 Generalsuperintendent Sprengel Halle-Wittenberg, Bitte um Beurlaubung, 1933 Ernennung zum Propst der neuen Propstei Westfalen-Süd (ohne Amtsantritt), 1934 Geschäftsführer Reichsleitung Ev. Frauenhilfe Potsdam, 1937 geistl. Dezernent Konsistorium Magdeburg und 1939 geistl. Dirigent ebd. — Theol. Ehrenpromotion: 1931 Halle. Lohmeyer, Ernst, Theologe, Universitätslehrer (NT) * 8.7.1890 Dorsten (Westfalen) † 19.9.1946 (hingerichtet) Lager Fünfeichen (Neubrandenburg)

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Lok – Lot

1908–1911 Studium (Theol., Philosophie, Orientalistik) Tübingen, Leipzig, Berlin, 1911/12 Hauslehrer Schloß Gaffron bei Raudten (Schlesien), 1912 Lic.theol. Berlin, 1913–1918 Militär- und Kriegsdienst, 1914 Dr.phil. Erlangen, 1918 Habil., Privatdoz. Heidelberg, 1920 aoProf. und 1921–1935 oProf. Breslau, Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“, 1936 wegen Kontakten zu jüdischen Kollegen Zwangsversetzung nach Greifswald, 1939–1943 Kriegsdienst, 15. Mai 1945 Rektor designatus Universität Greifswald, Konflikte mit den russischen Besatzungsbehörden, Amtsenthebung, 15. Februar 1946 Verhaftung durch die sowjetische Geheimpolizei, Verurteilung und Hinrichtung (amtliche Bestätigungen 1958 und 1967) — BK-Mitgl., 1945 Mitgl. Kirchenleitung Pommern — 1945 Mitbegründer der späteren CDU (Ost), Vors. Kulturbund Greifswald — Theol. Ehrenpromotion: 1921 Berlin. Lokies, Hans, Theologe, kirchlicher Dozent (Religionswissenschaft), Missionsdirektor * 3.2.1895 Ranchi (Indien) † 16.6.1982 Hannover 1914 Kriegsdienst, 1922 Ordination, Pfr. Ermland und Provinzialpfr. für Mission Königsberg (Ostpreußen), 1926 Reisedienst für die Goßner-Mission, 1927 Missionsinspektor ebd., 1938–1961 Direktor ebd., zwischen 1937 und 1941 mehrmals Maßregelungen, 1938 Doz. KiHo Berlin (Nebenamt) — Mitbegründer Pfarrernotbund und Aufbau der illegalen KiHo, Leiter Schulkammer der BK, 1941 Verhaftung wegen Beteiligung am Prüfungsamt der BK, seit 1936 Leiter Dt. Bund für christl.-ev. Erziehung in Haus und Schule, 1945 Mitgl. landeskirchl. Beirat Berlin-Brandenburg, Mitgl. Kirchenleitung Berlin-Brandenburg, Auftrag von der Berliner Kirche zur Katechetenausbildung und Ausbau der ev. Schulen in Berlin, 1945–1961 Leiter Kirchl. Erziehungskammer LK Berlin-Brandenburg (Nebenamt), 1947 Mitgl. Schulkammer der EKD — Kirchenrat — Mitgl. Dt. Ev. Missionstag, Dt. Ev. Missionsrat — 1953/54 und 1958 Reisen nach Indien und Besuch der indischen Goßnerkirche — Theol. Ehrenpromotion: D. Loofs, Friedrich, luth. Theologe, Universitätslehrer (KG, Dogmengeschichte) * 19.6.1858 Hildesheim † 13.1.1928 Halle. 1877–1882 Studium (Theol.) Leipzig, Tübingen, Göttingen, 1880 Hauslehrer, 1881 Dr.phil. Leipzig, 1882 Lic.theol., Habil., Privatdoz. und 1886 aoProf. Leipzig, 1887 Halle und 1888–1926 (em.) oProf. ebd., seit 1889 Universitätsprediger — 1910–1925 nebenamtl. Geh. Konsistorialrat, Mitgl. Synode LK Sachsen, 1890–1925 städtischer Armenpfleger — 1889 Standardwerk Leitfaden zum Studium der Dogmenschichte mit vielen Aufl. — 1886 Mitbegründer und bis 1901 Mitarb. der Zeitschrift Die Christliche Welt, seit 1911 Hg. Theologische Studien und Kritiken — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — 1904 Korr. Mitgl. AdW Preußen (Berlin) — Ehrenpromotion: 1888 D.theol. Marburg, 1917 Dr.jur.h.c. Leipzig. Lother, Helmut, Theologe, Universitätslehrer (KG, Christliche Archäologie) * 26.5.1898 Kirchhain/Niederlausitz † Lic.theol., 1924 Habil., Privatdoz. Greifswald, 1926 Breslau, 1931 aoProf. und 1934–1937 oProf. ebd., 1935 Lehrbeauftr. (bis 1936 vertreten von Walter Ruttenbeck), 1936 oProf. und Dekan Bonn, 1939 Kriegsdienst, 1945 em. auf eigenen Antrag.

Lot – Lüc

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Lotz, Gerhard, Jurist, Oberkirchenrat * 22.4.1911 Altenburg † 10.12.1981 Eisenach Seit 1928 Studium (Theol., Philosophie, Jura) Frankfurt/Main, Göttingen, Leipzig, Königsberg, Dr.jur., Assessor Königsberg, seit 1938 im Dienst der LK Thüringen, 1940 Kirchenrat, 1942 Kriegsdienst und Gefangenschaft, 1946–1976 Oberkirchenrat und Leiter Rechtsabt. Landeskirchenrat Thüringen, 1948 stellv. Vors. ebd., 1969–1976 Mitgl. Konferenz der Kirchenleitungen in der DDR — seit 1955 Inoffizieller Mitarb. (IM „Karl“) Ministerium für Staatssicherheit — Mitgl. DC bis Kriegsende — Mitgl. EKD-Synode — Mitgl. CDU-Ost (Bezirksvorstand Erfurt), ab 1956 Hauptvorstand CDU, 1967–1976 Abgeordneter Volkskammer der DDR — Teiln. 1948 Eisenach — Mitgl. Friedensrat der DDR (ab 1965 Vizepräsident) und Weltfriedensrat, ab 1958 Engagement in der Christlichen Friedenskonferenz Prag — Ehrenpromotion: 1969 Jena. Lotz, Wilhelm, Theologe, Universitätslehrer (AT) * 12.4.1853 Kassel † 30.12.1928 Erlangen 1880 Dr.phil. Leipzig, 1882 Lic.theol. ebd., 1883 Privatdoz. Leipzig und Repetent Erlangen, 1884 aoProf. Wien, 1886 oProf. ebd., 1897–1924 Erlangen — Theol. Ehrenpromotion: 1886 Wien. Loycke, Ernst, Jurist, Präsident * 28.3.1876 Sadenbeck (Brandenburg) † 17.7.1965 Hamburg 1894–1897 Studium (Jura) Jena, Berlin, Dr.jur., Staatsdienst, 1905 Hilfsarbeiter Konsistorium Breslau, 1906 Konsistorialassessor Breslau, 1907 jur. Hilfsarb. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1908 preußisches Kultusministerium (1911 Geh. Regierungsrat und Vortragender Rat geistl. Ministerium Berlin, 1915 Geh. Oberregierungsrat), 1909 Konsistorialrat, 1910 Konsistorium Breslau, 1911 Konsistorium Kiel, 1917 Konsistorialpräsident Warschau (Ev.-Augsburgische Kirche), 1920 Konsistorialpräsident Magdeburg, 1936–1949 weltl. Vizepräsident Ev. Oberkirchenrat Berlin — 1936 Mitgl. Kammer für Rechtsfragen der DEK, Vors. Innere Mission PK Sachsen — Theol. Ehrenpromotion: 1927 Halle. Lücking, Karl, Theologe, Vizepräsident * 23.11.1893 Lüdenscheid † 30.11.1976 Bad Salzuflen 1922 Ordination und Pfr. Bodelschwingh Kr. Dortmund, 1929 Dortmund, als BKMitgl. Ausweisung aus Westfalen, zwischen 1937 und 1940 mehrmals Maßregelungen, 1938 Pfr. Jastrow (Grenzmark), 1939 Hannover, 1941 Halle, 1942–1949 Barkhausen (Westfalen), 1945 Superintendenturverwalter Minden und nebenamtl. Mitgl. Kirchenleitung Westfalen, 1946 Superintendent, 1949–1960 theol. Vizepräsident Landeskirchenamt und hauptamtl. Mitgl. Kirchenleitung — Mitgl. BK: 1933 Leiter Pfarrernotbund Westfalen, Vors. bzw. stellv. Vors. Bruderrat Westfalen, 1934 Mitgl. Rat der Ev. Kirche der APU, Reichsbruderrat, 1936 Rat der DEK, nach 1945 Vors. Provinzialbruderrat Westfalen — 1946–1960 Mitgl. Provinzialsynode Westfalen bzw. ab 1948 Landessynode, 1946–1960 Synode der Ev. Kirche der APU/EKU, 1948–1960 Synode der EKD — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa, 1948 Eisenach — 1930–1934 Vors. Landesverband Westfalen im Bund Dt. Bibelkreise, 1930–1960 Vors. Geschäftsführender Verein der Bibelkreise,

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Lue – Lüp

Vorstandsvors. Ev. Studienwerk Villigst, Vorstandsmitgl. ev. Studiengemeinschaft — Theol. Ehrenpromotion. Lueken, Wilhelm, Theologe, Universitätsdozent (NT) * 17.10.1875 Oldenburg † 13.7.1961 Frankfurt/Main 1893 Studium (Theol., Germanistik) Erlangen, Leipzig, Göttingen, Marburg, 1898 Lic.theol., 1901 Ordination und Pfr. Bardewisch (Oldenburg), 1907–1944 Dt. Ev.Ref. Gemeinde Frankfurt/Main, 1930–1938 Lehrbeauftr. Universität Frankfurt, 1935 Predigerseminar der BK Frankfurt, 1938 Suspendierung durch Reichskirchenminister Hanns Kerrl im Zusammenhang mit der „Gebetsliturgie“, 1944 i. R., 1945 Pfarrverweser Buchschlag bei Frankfurt — 1925–1932 Mitgl. Landeskirchenrat — Mitgl. BK: Pfarrernotbund Frankfurt, Landesbruderrat Nassau-Hessen (geschäftsführender Ausschuss), Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“ — Verbindung zur Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt, Mitarb. Die Christliche Welt, Engagement für das Missionswesen, Mitgl. Allgemeiner Ev.-Prot. Missionsverein, nach 1945 Forschungen zum Kirchenlied, 1948 Vors. Gesangbuchausschuss der hessischen Kirchen — Theol. Ehrenpromotion: 1927 Marburg. Lüpke, Hermann von, Jurist, Vizepräsident * 28.8.1884 Stade † 13.5.1973 Hannover 1909 Erste juristische Staatsprüfung, richterlicher Vorbereitungsdienst im Bezirk des Oberlandesgerichts in Hamm, 1913 Große juristische Staatsprüfung, anschließend Gerichtsassessor beim Amtsgericht Minden, 1915 Regierungsassessor bei der Regierung in Aurich, beim Oberpräsidenten in Hannover und beim Oberpräsidenten in Charlottenburg, 1921 Landesrat bei der Provinzialverwaltung in Hannover, 1924 Vizepräsident Landeskirchenamt Hannover, 1933 Versetzung in den Ruhestand durch den Kirchensenat, 1934 Oberregierungsrat bei der Regierung in Arnsberg, 1945 Regierungsvizepräsident in Minden, 1948 i. R. Lüpsen, Focko, Theologe, Presseverbandsdirektor, Chefredakteur * 22.5.1898 Burweg (Kr. Stade) † 31.3.1977 Bielefeld 1918 Kriegsdienst, 1919–1923 Studium (Theol., Philosophie) Berlin, Göttingen, Marburg, 1923 Dr.phil. ebd. und Journalist, 1925 Mitarb. und Leiter Berliner Büro des epd, 1933 Chefredakteur ebd., kurzfristig Pressebeauftragter von Reichsbischof Friedrich von Bodelschwingh, Kriegsdienst, 1946 geschäftsführender Direktor Ev. Presseverband für Westfalen und Lippe, Mitgl. Kammer der EKD für publizistische Arbeit, Gründung Sonntagsblatt Unsere Kirche und Informationsblatt Evangelische Welt (seit 1968: Ev. Kommentare), Mithg. ebd., Mitbegründer Gemeinschaftswerk der Ev. Presse und Vorstandsmitgl., 1947 Wiederbegründung epd (Zentralredaktion und Landesdienst Westfalen und Lippe) und bis 1968 Hg. und Chefredakteur (zunächst Bethel, dann Frankfurt), Gründung und Hg. epd-Informationsdienste Kirche und Rundfunk, Kirche und Fernsehen, Kirche und Film, Direktor Ev. Presseverband für Deutschland, einer der ersten Publizisten der Ökumene, maßgebliche Beteiligung an der Pressegesetzgebung, besonders in Nordrhein-Westfalen — Teiln. Ökumenische Konferenzen in den 1920er und 1930er Jahren — 1926 Schatzmeister Ev. Hauptbibelgesellschaft Berlin, 1957–1971 Vors. Zeitschriftenverleger-Verein Nordrhein-Westfalen, Mitbegrün-

Lür – Lüt

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der und Vorstandsmitgl. Verband Dt. Zeitschriftenverleger, seit 1957 im Dt. Presserat (1962, 1965, 1968 und 1971 dessen Sprecher). Lürmann, Theodor, Jurist, Präsident * 22.11.1861 † 17.9.1932 Senator, 1920–1932 Präsident Kirchenausschuss Bremen, stellv. Mitgl. Disziplinarkammer Dt. Ev. Kirchenbund, Mitgl. Rechtsausschuss Dt. Ev. Kirchenausschuss, Vertreter der Hansestädte ebd., Mitgl. Dt. Ev. Kirchentag, Vertreter LK Bremen im Kirchenbundesrat — Theol. Ehrenpromotion: 1924 Münster. Lütgert, Wilhelm, Theologe, Universitätslehrer (NT, ST) * 9.4.1867 Heiligengrabe (Ostprignitz) † 21.2.1938 Berlin 1886–1889 Stud. (Theol.) Greifswald, Berlin, 1892 Lic.theol., Habil., Privatdoz. und 1895 aoProf. Greifswald, 1901 Halle, 1902 oProf. (NT) und 1912 (ST) ebd., zugleich Ephorus Tholucksches Konvikt, 1929–1935 oProf. Berlin, Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“, wegen BK-Engagement (Theologenausbildung) 1935 Zwangsemeritierung — 1916 Geh. Konsistorialrat — seit 1897 mit Adolf Schlatter Hg. Beiträge zur Förderung christlicher Theologie — bis 1929 Vors. Ev.-Theol. Fakultätentag — 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft, 1933 Mitgl. Jungreformatorische Bewegung — Theol. Ehrenpromotion: 1901 Greifswald. Lütkemann, Wilhelm, Jurist, Rechtsanwalt, Präsident * 10.9.1891 Uetze Kr. Burgdorf (Hannover) † 19.7.1973 Kassel 1910 Studium (Jura) Marburg, Göttingen, 1915 Dr.jur. Göttingen, 1920 Rechtsanwalt Berlin, 1921 Konsistorialassessor Konsistorium Berlin, 1925–1939 Konsistorialrat Konsistorium Berlin-Brandenburg, 1937 Oberkonsistorialrat Königsberg, 1939 Landeskirchenrat Landeskirchenamt Kurhessen-Waldeck in Kassel, 1941 Vors. Finanzabteilung, Vertreter des seit 1933 unbesetzten Präsidentenamtes ebd., 1942–1948 Präsident Landeskirchenamt ebd., 1948 i. R. — 1933 Mitbegründer Pfarrernotbund und BK — Teiln. 1945 Treysa — 1931–1955 Vors. Verband Alter Wingolfiten, bis 1939 Sekretär Preußische Hauptbibelgesellschaft, Vors. Ev. Hauptbibelgesellschaft, Gustav Adolf-Werk. Lüttge, Willy, luth. Theologe, Universitätslehrer (ST, Religionsphilosophie) * 11.8.1882 Berlin † 6.6.1928 Heidelberg 1901–1905 Studium (Theol.) Berlin, 1905 Predigerseminar Wittenberg, 1908 Lic.theol. Berlin, 1909 als Stipendiat Studienaufenthalt Frankreich, Ordination, kirchl. Dienst Hennickendorf bei Strausberg, 1910 Habil. und 1911 Privatdoz. Berlin, Kriegsdienst (Lazarett- und Garnisonspfr.) Breslau und Berlin, 1917 Titularprof., 1919 aoProf. ebd., 1922–1928 oProf. Heidelberg — Forschungsschwerpunkt Verhältnis von Christentum, Kunst und Kultur — nach 1918 Mitgl. Ev. Bund, bis 1923 Mithg. und Autor der Zeitschrift Der deutsche Aufbau. Wege zur Lebensgestaltung von innen — Theol. Ehrenpromotion: 1921 Königsberg. Lüttichau, Siegfried Graf von, Theologe, Pfarrer, Anstaltsleiter * 10.6.1877 Matzdorf (Schlesien) † 9.12.1965 Düsseldorf-Kaiserswerth 1905 Ordination und Domhilfsprediger Berlin, 1907 Botschaftspfr. Konstantinopel (Istanbul), 1919 kurzzeitig Pfr. Brückenberg (Schlesien), 1920 Berlin, 1925–1949 Pfr.

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Lut – Mac

und Vorsteher Diakonissenanstalt Kaiserswerth — 1932–1952 Vors. Kaiserswerther Verband dt. Diakonissenmutterhäuser und Präsident Kaiserswerther Generalkonferenz, 1934–1949 Vorstandsmitgl. CA für die Innere Mission, 1934 Mitbegründer Arbeitsgemeinschaft der diakonischen und missionarischen Werke und Verbände (mit Siegfried Knak und Friedrich von Bodelschwingh), Mitgl. Bruderrat ebd. — 1933–1939 (Austritt) Mitgl. NSDAP. Luther, Paul, Theologe, Rektor, Reichstagsabgeordneter * 18.5.1868 Prenzlau † 11.3.1954 Berlin Studium Breslau, Berlin, Tübingen, Dr.phil., 1892 Diakon und Rektor Kremmen (Nauen), 1893 Ordination, 1895 Oberpfr. ebd., 1902–1935 Pfr. Berlin, Konsistorialrat — 1930 Vors. Dt. Protestantenverein — 1920–1924 MdR (DVP) — Theol. Ehrenpromotion: D.

M Maas, Hermann, Theologe, Pfarrer, Prälat * 5.8.1877 Gengenbach (Schwarzwald) † 27.9.1970 Heidelberg 1896–1900 Studium Halle, Straßburg, Heidelberg, 1900 Ordination, Vikar Rheinbischofsheim und Weingarten (Baden), Stadtvikar Pforzheim und Lörrach, 1903 Pfarrverwalter Laufen, 1906 Pfr. ebd., 1915–1943 Stadtpfr. Heidelberg, Frühjahr 1933 Studienreise nach Palästina, wegen seines Eintretens für verfolgte Juden wiederholt Berufsbehinderungen, u. a. 1938 mit Heinrich Grüber Gründung Hilfsstelle für „nichtarische“ Christen (Zuständigkeit für badischen Bereich), 1943 zwangsweise vom Ev. Oberkirchenrat Karlsruhe verfügter Amtsrücktritt und 1944 Zwangsarbeit in Frankreich (Kriegseinsatz für politisch Mißliebige), 1946–1965 Kreisdekan (ab 1956 mit der Amtsbezeichnung „Prälat“) Kirchenbezirk Nordbaden — 1914–1919 Mitgl. Landessynode Baden (Kirchl.-liberale Vereinigung), 1919 Mitgl. verfassunggebende Generalsynode — Mitgl. BK: 1933 Pfarrernotbund, 1934 Bekenntnisgemeinschaft Baden, 1937 theol. Ausschuss BK — 1918 Mitgl. DDP, 1919 Stadtverordnetenfraktion Heidelberg — 1903 Teiln. 6. Zionisten-Kongress Basel, 1914 Gründungsversammlung Weltbund für internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen in Konstanz, 1925 Stockholm, 1928 Heidelberg (dt. Sektion), 1946 erste internationale Konferenz für Juden und Christen Oxford — 1913–1922 Schriftleiter Süddeutsche Blätter für Kirche und freies Christentum, 1919 Mitgl. Freimaurerloge „Zur Wahrheit und Treue“, 1932 Verein zur Abwehr des Antisemitismus, 1950 erster geladener dt. Besucher des Staates Israel. Macholz, Waldemar, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (PT, Konfessionskunde) * 3.5.1876 Danzig † 1.5.1950 Jena Lic.theol., 1906 Pfr. Görlitz, 1913 Superintendent Kemberg (Provinz Sachsen), 1915 Berlin-Kölln, 1924 Predigerseminar Wittenberg, 1927–1938 oProf. Jena, 1933 Fachwechsel zur Konfessionskunde (zugunsten von Wolf Meyer-Erlach), 1945 Reaktivierung, 1948 (em.) — Theol. Ehrenpromotion: D.

Mac – Mah

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Mackensen von Astfeld (geb. von Renvers), Stephanie von, Hausdame * 4.2.1894 Berlin † 1.2.1985 Iserlohn 1912 Besuch Höhere Töchterschulen Arnsberg, Holland, dann Frankreich, 1913 Heirat, 1916 Übertritt von der kath. zur ev. Kirche, Tätigkeit ev. Jugendpfarramt, 1919 Umzug nach Schlesien, dann Pommern, Tätigkeit Presbyterium, Frauenhilfe und Sozialamt Köslin, nach der „Sportpalastkundgebung“ (November 1933) Ablehnung des Eides auf Bischof Karl Thom, 1938 Parteigerichtsverfahren wegen Kritik an Äußerungen des Gauleiters über die ev. Kirche, 1940 Dienstverpflichtung beim Roten Kreuz, Stabsführerin für Soldatenheime in Nordfrankreich und Belgien, 1941–1945 Bereitschaftsdienstleiterin der Landesstelle Schlesien, Breslau, 1947–1955 Hausdame Predigerseminar der LK Westfalen Brackwede bei Bielefeld, ehrenamtl. Engagement innerhalb der Frauenarbeit LK Rheinland — 1950 Mitgl. Synode der EKU (für Westfalen) — 1932 bis Herbst 1933 (Austritt) Mitgl. DC, dann BK und Bruderrat BK Pommern, Geschäftsführerin ebd. — 1932 Mitgl. NSDAP — Teiln. (einziges weibliches Mitgl.) 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Mager, Reimer, Weber, Gewerkschaftsfunktionär, Präses * 22.7.1906 Köln † 10.10.1966 Dresden 1927 Gewerkschaftssekretär Verband christl. Textilarbeiter Zittau, 1931 Landesgeschäftsführer Gesamtverband Christl. Gewerkschaften Deutschlands für Sachsen — 1933 Mitarb. BK, mehrfach Verhaftung wegen Kontakt zu Widerstandskreisen, 1934 Leiter Büro Gemeindebewegung „Ev. Volkskirche“ Sachsen, Geschäftsführer Landesbruderrat Sachsen, 1948–1966 Präses Landessynode ebd. — 1949 Mitgl. Rat der EKD, Vors. Kammer für soziale Ordnung, Mitgl. Präsidium Dt. Ev. Kirchentag, 1951 Mitgl. Wiederaufbau-Ausschuss und Verwaltungsrat des Hilfswerks, 1952–1957 Mitgl. Diakonischer Beirat der EKD — 1945 Mitbegründer CDU Dresden, 1946–1948 Mitgl. Stadtverordnetenversammlung Dresden und Sprecher CDU-Fraktion — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach — 1964 Vors. „Aktion Gemeinsinn“. Mahling, Friedrich, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (PT) * 14.2.1865 Frankfurt/Main † 18.5.1933 Berlin 1883–1886 Studium (Theol.) Leipzig, Greifswald, Marburg, 1889 Ordination, 1891 Pfr. Geinsheim (Hessen), 1892 Vorsteher Hamburger Stadtmission, 1904 Pfr. Frankfurt/Main, 1906 Konsistorialrat in der Frankfurter Kirchenleitung, 1909–1932 (em.) oProf. Berlin — seit 1909 Mitgl. CA für die Innere Mission (Alkohol- und Straffälligenbekämpfung), Konferenz Dt. Ev. Arbeitsorganisationen — Schwerpunktmäßige Beschäftigung mit der sozialen Frage und der Geschichte der Inneren Mission bzw. Johann Hinrich Wichern — Mithg. der Zeitschrift Der deutsche Aufbau. Wege zur Lebensgestaltung von innen — 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft und 1919 Gesellschaft für Kirchengeschichte — Teiln. 1925 Stockholm — Theol. Ehrenpromotion: 1908 Kiel. Mahrenholz, Christhard, Theologe, Musikwissenschaftler, Vizepräsident * 11.8.1900 Adelebsen Kr. Northeim † 15.3.1980 Hannover 1918–1923 Studium (Theol., Musikwissenschaft) Göttingen, Leipzig, 1923 Dr.phil., wiss. Hilfsarb. Universitäts-Bibliothek Göttingen, 1925 Ordination und Hilfsgeistlicher

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Mal – Mar

Göttingen, 1926–1930 Pfr. Groß-Lengden bei Göttingen, 1928 zugleich geistl. Hilfsarb. im Nebenamt Landeskirchenamt Hannover, Mitgl. Musikbeirat (Sachverständiger für Orgel- und Glockenwesen), 1930 hauptamtl. Hilfsarb. und Prediger Schlosskirchengemeinde Hannover, 1931 Landeskirchenrat, 1933 Oberlandeskirchenrat (von 1936–1945 als Mitgl. Kirchenregierung Hannover), 1930 Lehrbeauftr., 1946–1965 HonProf. für Kirchenmusik Theol. Fakultät Göttingen, 1953 Geistl. Dirigent, 1965 Geistl. Vizepräsident Landeskirchenamt Hannover — 1935–1937 Mitgl. und stellv. Vors. Reichskirchenausschuss, 1936 Mitgl. Kammer für Verfassungsangelegenheiten der DEK, Ende der 1930er Jahre Mitgl. Rat der Ev. Michaelsbruderschaft, 1940 Leitung Luth. Liturgische Konferenz Deutschlands — 1931 Landesobmann Niedersächsischer Kirchenchorverband, 1933 Reichsobmann Verband Ev. Kirchenchöre Deutschlands, 1938 Leitung Gesangbuchausschuss, 1945 „Glockensachverständiger“ im Auftrag der Alliierten, 1948 Vors. Liturgischer Ausschuss VELKD, 1960–1971 Abt Amelungsborn und Begründung einer ev. Bruderschaft — 1919–1932 Hg. Musik und Kirche, 1949–1975 Vors. Neue Bachgesellschaft, Mitgl. Herausgeberkollegium der neuen BachAusgabe, Mitgl. Dt. Musikrat, 1969–1973 einer der Vors. der Arbeitsgemeinschaft für ökumenisches Liedgut, engagierter Vertreter der sog. Orgelbewegung — Theol. Ehrenpromotion: 1948 Göttingen. Malmgren, Arthur, Theologe, Lehrer, Bischof * 18.10.1860 Reval † 2.2.1947 Leipzig 1882–1888 Studium (Theol.) Dorpat, Hauslehrer, 1889 Ordination Riga, Hilfsprediger Fellin und Oberlehrer, P. Diakonus Reval, 1891–1936 Pfr. St. Petersburg (Leningrad), 1891–1905 Oberlehrer, nach 1905 Oberlehrer Katharinen-Institut, 1914–1916 Assessor Konsistorium ebd., 1916 Generalsuperintendent und geistl. Vizepräsident ebd., 1920 Vors. Oberkirchenrat, 1923 stellv. Vors. Bischofskonferenz, nach der Oktoberrevolution 1917 und Bürgerkrieg Vorbereitung der ersten Generalsynode der jetzt vom Staat getrennten ev. Kirche in der Sowjetunion, die 1924 in Moskau tagte, 1924 Bischof der Ev.-luth. Kirche Russlands mit Sitz in Leningrad, 1925–1935 (Schließung) Leitung Predigerseminar, 1936 Amtsniederlegung, Übersiedlung nach Mainz — Theol. Ehrenpromotion: 1927 Leipzig. Mandel, Hermann, Theologe, Universitätslehrer (ST, Religionswissenschaft.) * 13.12.1882 Holzwickede (Westfalen) † 8.4.1946 Kluvensiek bei Rendsburg 1906 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Greifswald, 1911 Titularprof. ebd., 1912 oProf. Rostock, 1918–1935 Kiel, dort 1935 Übertritt in die Phil.Fak. (Lehrstuhl für Religionsphilosophie und Religionsgeschichte mit besonderer Berücksichtigung rassenkundlicher Geistesgeschichte) — Annäherung an die Deutsche Glaubensbewegung von Jakob Wilhelm Hauer — Mitgl. DC — NS-Anhänger, 1938 Mitgl. NSDB — Theol. Ehrenpromotion: 1912 Rostock. Marti, Karl, ref. Theologe, Universitätslehrer (AT, Semitistik) * 25.4.1855 Bubendorf Kanton Baselland † 22.4.1925 Bern Studium (Theol., Philologie, Altorientalistik) Basel, Göttingen, Leipzig, 1878 Landpfr., 1879 Lic.theol., 1881 Habil., Privatdoz. und 1894 aoProf. Basel, 1895 oProf. Bern (AT), 1901 zugleich oProf. (Semitistik, Phil.Fak.) und 1907 Leiter semitistisches Seminar ebd., in den 30er Jahren Gymnasiallehrer für Hebräisch — Mitgl. mehrerer

Mar – Mau

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kirchl. und kantonaler Gremien, 1907–1923 Hg. Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft — Ehrenpromotion: D.theol. Basel, Dr.phil.h.c. Bern. Martin, Ernst, Theologe, Pfarrer, Reichstagsabgeordneter * 3.3.1885 Schraplau † 12.11.1974 Bad Münstereifel 1911 Ordination und Hilfsprediger Nordgermersleben und Hötensleben, 1912 Pfr. Felgentreu, 1918–1957 Domprediger Magdeburg, 1935–1937 Vors. Provinzialkirchenausschuss PK Sachsen und Mitgl. Landeskirchenausschuss Preußen — 1933 Mitgl. DC, 1937 BK — 1924–1928 MdR (DNVP), 1933 Mitgl. NSDAP. Matthiessen, Hans, Pfarrer, Landessuperintendent * 21.12.1895 Farnewinkel (Meldorf) † 6.6.1975 Lübeck 1923 Ordination Schleswig, Provinzialvikar Odenbüll (Nordstrand) und Pfr. ebd., 1928 Seemannspfr. St. Illario (Genua), 1934 Pfr. Sahms, 1944–1959 Ratzeburg und Landessuperintendent Lauenburg. Mattiat, Eugen, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (Deutsche und religiöse Volkskunde), Hochschuldezernent * 28.4.1901 Köln † 1.10.1976 Göttingen 1926 Ordination und Hilfspfr. Hamburg, 1927 Bad Lauterberg (Harz), 1928 Pfr. Kerstlingerode bei Göttingen, 1933/1934 Landeskirchenrat Landeskirchenamt Hannover, 1935 (als SS-Untersturmführer) Hochschuldezernent im Reichserziehungsministerium (verantwortlich für die Theol. Fakultäten), 1935–1937 (ständig beurlaubter) oProf. Berlin (PT), 1938 Göttingen (Phil. Fak., Dt. und religiöse Volkskunde), nicht wahrgenommen wegen Kriegsdienst, 1953 Pfr. Clausthal-Zellerfeld, 1960–1966 Dorste — führend in der Gaubensbewegung DC, Untergau Südhannover — 1931 Mitgl. NSDAP. Mauersberger, Erhard, Kirchenmusiker, Hochschullehrer * 29.12.1903 Mauersberg (Erzgebirge) † 11.12.1982 Leipzig Thomaner, 1925–1929 Organist Aachen, Mainz, 1930 Landeskirchenmusikwart bzw. -direktor LK Thüringen Eisenach, 1932 Doz. für Chorleitung Institut für Kirchenmusik Musikhochschule Weimar, 1946 Prof. ebd., 1950 Leiter Kirchenmusikschule Eisenach, 1961 Thomaskantor Leipzig — 1964–1982 Präsident Johann Sebastian Bach-Komitee DDR. Maurenbrecher, Max, Theologe, Pfarrer, politischer Publizist * 17.7.1874 Königsberg † 30.4.1930 Osthausen (Thüringen) Seit 1892 Studium (Theol., später Nationalökonomie, Philosophie, Geschichte) Tübingen, Leipzig, Berlin, Religionslehrer Zwickau, 1898 Dr.phil. Leipzig, Anhänger Friedrich Naumanns, 1899 Anschluss an den National-Sozialen Verein, 1901–1903 dessen Generalsekretär und Schriftleiter von Naumanns Wochenschrift Die Hilfe, 1903–1913 als SPD-Mitgl. publizistische Tätigkeit für die Partei, 1907 Austritt aus der ev. Kirche, 1909–1916 Prediger der freireligiösen Gemeinde, Wiedereintritt in die Kirche, 1919 Pfr. Dresden (ref. Gemeinde ), seit 1925 Mengersgereuth und 1929 Osthausen (Thüringen), dazwischen 1921–1924 Schriftleiter alldeutsche antisemitische Deutsche Zeitung Berlin — als Antisemit 1917 Mitgl. Vaterlandspartei, 1918 DNVP und Alldeutscher Verband — seit 1917 Organisator der Lauensteiner Tagungen zur geistigen Erneuerung Deutschlands des kulturkritischen Verlegers Eugen Diederichs, 1920/21 MdL Sachsen (DNVP) — Verfechter einer Synthese von Sozialismus und

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May – Med

Nationalismus, Deutschtum und Christentum, einer der geistigen Väter der deutschchristlichen und NS-Bewegung. May, Gerhard, Theologe, Bischof * 13.2.1898 Graz † 25.2.1980 Wien Kriegsfreiwilliger, Studium (Theol., Philosophie) Wien, Halle, Basel, 1921 Ordination, 1922 Leiter Pfarramt und Seniorat dt. ev. Gemeinden in Slowenien, seit 1920 Beteiligung an den Vorarbeiten zur Gründung der Ev. LK in Jugoslawien, 1925 Pfr. Cilli, Mitgl. Synode und Schulausschuss, Vors. Gesangbuchausschuss, 1934/35 Studienleiter Franz Rendtorff-Haus Leipzig, 1944–1968 österreichischer Landesbischof — 1923 Gründung prot. Diakonieverein, 1926 Gründung Gustav-Adolf-Zweigverein in Slowenien, 1931 des Hauptvereins, 1927 Gründung Ev. Presseverband, 1938 Mitgl. Centralvorstand Gustav Adolf-Stiftung Leipzig, 1939 Senat Dt. Ev. Männerwerk, 1934 Luther-Gesellschaft, 1949/50 maßgebliche Beteiligung an der innerkirchl. Neuordnung in Österreich (Kirchenverfassung, Ordnung des geistl. Amtes), entscheidende Mitwirkung am Männer- und Frauenwerk, Innere Mission und Gustav-Adolf-Werk, Neubegründung ev. Pressewesen und Förderung des theol. Nachwuchses, 1961 Protestantengesetz — Anwalt volksdt. Flüchtlinge und Vertriebener aus Ost- und Südosteuropa — Mitbeteiligung Gründung ÖRK, Luth. Weltbund — Theol. Ehrenpromotion: 1936 Heidelberg, 1937 Oxford. Mayer, Emil Walter, Theologe, Universitätslehrer (ST) * 9.9.1854 Lyon † 18.3.1927 Gießen Kindheit und Jugend in Frankreich, seit 1872 Studium (Theol.) Berlin, 1878 Dr.phil. ebd., Annahme der preußischen Staatsbürgerschaft, Gymnasiallehrer, 1893 oProf. Straßburg, im Ersten Weltkrieg freiwilliger Lazarettdienst, 1919 Vertreibung aus Frankreich, 1920–1925 oProf. Gießen — Liberaltheologische Position, Mitarb. der Zeitschrift Die Christliche Welt Mayer-List, Max, Theologe, Pfarrer, Prälat * 28.1.1871 Stuttgart † 31.12.1949 Stuttgart 1892 Ordination, 1898 Repetent, 1900 Pfr. Göppingen, zugleich 1904 Bezirksschulinspektor, 1905–1929 Pfr. Stuttgart, 1929–1942 Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Stuttgart mit dem Titel „Prälat“, seit 1933 Stellvertreter des Landesbischofs für geistliche Angelegenheiten und Mitgl. ev.-kirchl. Disziplinargericht, 1934 kurzzeitige Beurlaubung durch die DC-Kirchenleitung — 1922 geistl. Mitgl. Synodalausschuss, 1924 stellv. Mitgl. Landeskirchenausschuss, Landeskirchentag — 1919–1930 Teiln. Dt. Ev. Kirchentag — 1907–1911 erster Vors. Landesverband Ev. Arbeitervereine in Württemberg, 1913 zweiter Vorstand Pfarrerverein — 1909–1929 Hg. Kirchlicher Anzeiger, 1913 Schriftführer Württembergischer Hauptverein Ev. Bund. Meder, Heinrich, Theologe, Senior * 7.11.1904 Neuwerbaß/Tivov Vrbas (Batschka) † 11.8.1985 Wien 1925–1927 Studium (Theol.) Wien, Leipzig, Tübingen, Mag.theol., 1929 Ordination Budapest und Vikar Zagreb, Senioratsvikar Bulkeß, 1930 Pfr. ebd., 1934 Neuwerbaß, 1937 Präsident Diakonissenhaus ebd., 1941–1944 Senior und Geistl. Präsident Dt. Ev. Kirche in Südungarn (Batschka und die ehemals jugoslawischen Teile der Baranya), Konsenior, Dezember 1941 Senior (Kirchenpräsident) ebd., Oktober 1944 Evakuie-

Mei

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rung, Aufenthalt in Dresden, Februar 1945 Betreuung der Gemeinde Gerlingswalde, Herbst 1945 Tätigkeit bei der Flüchtlingsbetreuung Wien, 1947 Pfr. Wien und Senior Diözese Wien, 1949 Mitgl. Synode (Vors. Finanz- und Bauausschuss), Funktion in Hilfskomitees, 1950 Begründer und Leiter Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft „Neusiedler“, Obmann Gustav-Adolf-Zweigverein Wien. Meinhold, Johannes, Theologe, Universitätslehrer (AT) * 12.8.1861 Cammin (Pommern) † 16.5.1937 Bonn Seit 1879 Studium (Theol., orientalische Sprachen) Leipzig, Berlin, Greifswald, Tübingen, 1884 Lic.theol.Greifswald, Habil., Privatdoz., Lehrstuhlvertr. und aoProf. Greifswald, 1889 Bonn, 1903 persönlicher Ordinarius, 1922–1929 (em.) oProf. Bonn. — 1917 Geh. Konsistorialrat — Vertreter der frühen Religionsgeschichtlichen Schule — Mitbegründer VDSt — Ehrenpromotion: 1913 Dr.phil.h.c. Greifswald. Meinhold, Peter, Theologe, Universitätslehrer (KG, Dogmengeschichte) * 20.9.1907 Berlin † 2.10.1981 Kiel Studium (Theol.) Bethel, Berlin, 1934 Lic.theol., 1935 Habil., Privatdoz. Berlin, 1935/36 Lehrstuhlvertr. Heidelberg, 1936 Kiel, aoProf. Kiel, Wehrmachtspfr. und 1946–1975 oProf. ebd., 1976–1981 Institut für Europäische Geschichte Mainz — u. a. ökumenische Forschungen, Hg. der ersten Bände der Werkausgabe Johann Hinrich Wicherns — Theol. Ehrenpromotion: 1955 Marburg. Meinzolt, Hans, Jurist, Oberkirchenrat, Staatssekretär * 27.10.1887 Bächingen an der Brenz † 20.4.1967 Weßling (Oberbayern) 1906–1913 Studium (Jura) Erlangen, Berlin, Kriegsdienst und Freikorps Epp in München, 1919 Dr.jur. Erlangen und Assessor Sulzbach (Oberpfalz), 1920 Regierungsrat und 1925 Oberregierungsrat Kultusministerium München (Mittel- und Hochschulreferat), 1930–1932 Landrat Kirchheimbolanden (Pfalz), seit 1933 im Kirchendienst, Oberkirchenrat, Herbst 1934 für kurze Zeit Absetzung durch „Rechtswalter“ August Jäger, 1935–1945 Vizepräsident Landeskirchenamt München, 1935 Mitgl. Finanzabt. bei der Dt. Ev. Kirchenkanzlei, 1936 Vors. Kammer für Verfassungsangelegenheiten der DEK, 1941 Verteidiger des wegen Wehrkraftzersetzung vor dem Kriegsgericht angeklagten Pfr. Karl Steinbauer, 1941 Kriegsdienst, Juni 1945 auf Empfehlung von Landesbischof Hans Meiser Berufung in das Kultusministerium München, 1945–1946 Staatsrat und 1954–1957 Staatssekretär (als Vertrauensmann bzw. parteiloser Vertreter der ev. Kirche) ebd. — 1946 Lehrbeauftr. für öffentliches Recht Universität und TH München, 1948 HonProf. (Staats- und Verwaltungsrecht) TH München — 1947–1959 Präsident Landessynode Bayern, 1949 Mitgl. der EKD-Synode — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — Theol. Ehrenpromotion: Dr.theol.h.c. Meiser, Hans, luth. Theologe, Vereinsgeistlicher, Landesbischof * 16.2.1881 Nürnberg † 8.6.1956 München 1899 Studium (Volkswirtschaft, Psychologie, Philosophie), 1900 (Theol.) Erlangen, Berlin, Halle, 1904/05 Militärdienst, 1905 Ordination und Vikar Weiden (Oberpfalz), Haßfurt, Würzburg, seit 1911 erster hauptamtl. Vereinsgeistlicher Landesverein für Innere Mission Nürnberg, 1914 vorübergehend Lazarettgeistlicher Frankreich, 1915 Pfr. München und 1917 Vorsteher Diakonissenanstalt ebd., 1920 Pfr. München-Sendling, 1922 Direktor des neu errichteten Predigerseminars Nürnberg, 1928 Oberkirchen-

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rat Landeskirchenrat München, 1933–1955 Landesbischof LK Bayern, Oktober 1934 kurzfristige Absetzung durch „Rechtswalter“ August Jäger, 1937 Redeverbot — Mitgl. verfassunggebende Generalsynode Bayern (bis 1922 Mitgl. Landessynodalausschuss), 1929 Vors. Kirchl.-sozialer Bund in Bayern im Nebenamt, seit 1932 Mitgl. Hauptvorstand — Mitgl. BK: Mai 1934–Februar 1936 Mitgl. Reichsbruderrat — nach 1941 Mitgl. Beirat des Kirchl. Einigungswerks von Landesbischof Theophil Wurm — 1933 Mitgl. Vorstand AELK (Luth. Einigungswerk), 1934 Beteiligung an der Konstituierung und Vors. Lutherischer Rat, 1935 Beitritt zum Lutherischen Pakt, 1936 Mitbegründung Lutherrat, 1938 dessen Vors., 1949 Ltd. Bischof der 1948 gegründeten VELKD — 1945 Mitgl. Vorl. Rat und 1949–1954 Rat der EKD — seit 1933 Mitgl. Exekutivkomitee Luth. Weltkonvent, Vors. Dt. Nationalkomitee, Exekutivausschuss des 1947 gegründeten Luth. Weltbund — Teiln. 1934 Barmen, 1935 Augsburg, 1948 Eisenach — Aufbau eines Hilfswerks nach dem Krieg, Gründung Pastoralkolleg und Augustana-Hochschule Neuendettelsau, Aufbau Ev. Akademie Tutzing, Volkshochschule Hesselberg — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Erlangen, 1951 Columbus/Ohio (USA). Melle, Otto, methodistischer Theologe, Direktor, Bischof * 16.8.1875 Liebengrün (Thüringen) † 26.3.1947 Berlin 1897–1900 Studium Predigerseminar der Bischöflichen Methodistischen Kirche in Deutschland Frankfurt/Main, Missionar Ungarn, 1900–1907 Pfarrer Dresden, 1911–1920 Superintendent Wien, bis 1915 Kriegsdienst, 1920–1936 Direktor und Doz. Predigerseminar der Bischöflichen Methodistischen Kirche in Deutschland, 1936–1946 deren Bischof — 1922–1947 Vorstandsmitgl. Ev. Allianzhaus Blankenburg (Thüringen), 1931–1947 Vors. Blankenburger Allianzkonferenz, Präsident Vereinigung Ev. Freikirchen — Mitarb. Christl. Studentenweltbund, Freier Bund vom Blauen Kreuz, vor 1933 Vortragstätigkeit für CSVD — Teiln. 1913 Studentenweltkonferenz Lake Mohonk New York (USA), 1937 Oxford (Bejahung des NS-Regimes als Vertreter der Freikirchen in Deutschland) — Theol. Ehrenpromotion: Berea/Ohio. Menn, Wilhelm, Theologe, Sozialpfarrer * 23.8.1888 Ferndorf Kr. Siegen † 29.2.1956 Frankfurt/Main 1907 Studium (Theol.) Halle, Berlin, 1914 Ordination, 1915 Pfr. Rotthausen (Rheinland), Feldgeistlicher, 1922 Pfr. Remlingrade, seit 1921 nebenamtl. und 1926 bis zur Aufhebung 1934 hauptamtl. Leiter des neu gegründeten Sozialpfarramtes der PK Rheinland in Düsseldorf, 1934–1950 Pfr. und Superintendent Andernach, seit 1946 Beurlaubung zum Aufbau und 1947–1956 zur Leitung Ökumenische Centrale Frankfurt/Main — 1929 Mitgl. ökumenische Studienkommission, Arbeitsausschuss Studienabteilung ÖRK — aktive Mitarb. in der Bewegung für Praktisches Christentum (Life and Work), nach Stockholm 1925 Mitarb. beim Aufbau des Internationalen Sozialwiss. Instituts Genf, 1950 Geschäftsführer Dt. ökumenischer Studienausschuss, 1952 Schriftleiter Ökumenische Rundschau — Beteiligung an der Vorbereitung der Kirchenkonferenzen Oxford und Edinburgh 1937, Teiln. an vielen späteren Konferenzen, 1945 Treysa — Theol. Ehrenpromotion: 1931, 1954 Bonn. Mensching, Gustav, Theologe, Religionswissenschaftler, Universitätslehrer (Vergleichende Religionswissenschaft, ST) * 6.5.1901 Hannover † 30.9.1978 Düren

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Seit 1920 Studium (Theol., Philosophie) Göttingen, Marburg, Berlin, 1923 Lic.theol. Marburg, 1927 Habil., Privatdoz. Braunschweig (TH), Pfr. und aoProf. Riga, 1931 Dr.theol., 1935/36 Lehrstuhlvertr. Kiel, 1936 aplProf. und 1942 aoProf. (Phil.Fak.) Bonn, 1946 wegen Mitgliedschaft im NS-Studentenbund Entzug der akademischen Lehrbefugnis, 1948 Rehabilitation und 1955–1969 erneut oProf. Bonn — Förderer einer verschiedene Weltreligionen umspannenden Religionswissenschaft — Theol. Ehrenpromotion: 1951 Marburg. Mensing, Karl, Jurist, Oberkirchenrat, kirchlicher Dozent (Kirchenrecht) * 21.12.1876 Koblenz † 2.1.1953 Düsseldorf Rechtsanwalt Wuppertal-Elberfeld, Dr.jur., nebenamtl. Doz. Theol. Schule Elberfeld (spätere KiHo Wuppertal), 1937 Schutzhaft, 1945 Mitgl. Kirchenleitung LK Rheinland, 1948–1953 Oberkirchenrat Düsseldorf — 1920 Mitgl. Gemeindevertretung und Presbyterium Wuppertal-Elberfeld, 1921–1933 Kirchmeister ref. Gemeinde ebd, Mitgl. Synodalvorstand Kirchenkreis Elberfeld, Synode, Provinzialkirchenausschuss PK Rheinland, Generalsynode, Kirchensenat der Ev. Kirche der APU — Vorstandsmitgl. Ev.-Kirchl. Hilfsverein im Rheinland, Mitgl. Reformierter Bund — Mitgl. BK: 1933–1945 Rat und Bruderrat PK Rheinland, Rechtsbeistand der rheinischen BK, Mitgl. Bruderrat der Ev. Kirche der APU (Rechtsausschuss), Harzburger Kreis (Kreis der BK-Juristen), 1936 VKL II (Verfassungskammer) — 1945 Mitgl. Disziplinarhof der EKD (westl. Senat) und Rechtsausschuss zur Erarbeitung theol. und jur. Grundlagen der EKD-Verfassung — Teiln. 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa (Rechtsausschuss), 1948 Eisenach — Mitgl. Kuratorium Theol. Schule Elberfeld — Theol. Ehrenpromotion: Dr.theol.h.c. Merz, Georg, Theologe, Dekan, kirchlicher Hochschullehrer (PT, KG) * 3.3.1892 Walkersbrunn (Oberfranken) † 16.11.1959 Neuendettelsau 1910–1914 Studium (Philosophie, Geschichte, Pädagogik, Theol.) Leipzig, Erlangen, 1914/15 Sanitätsdienst und Hilfsgeistlicher, 1915 Weiterführung des Studiums Leipzig, Erlangen, Predigerseminar München, 1916 Ordination und Stadtvikar München, 1918 Gemeindepfr. und Religionslehrer ebd. (1924 Studienprof.), 1926 erster Studentenpfr. in Bayern, 1930 Doz. Theol. Schule Bethel, 1936 bis zur Auflösung 1939 deren Leiter, 1939 Pfr. Bethel (Zion) und Leiter Katechetisches Amt der westfälischen BK, 1942 Dekan Würzburg, 1945 Leiter von theol. Studienkursen für Kriegsheimkehrer, 1946 Rektor am neugegründeten Pastoralkolleg Neuendettelsau, 1947–1957 der neugegründeten Augustana Hochschule ebd. und Prof. ebd. — seit 1933 Mitarb. BK, Pfarrernotbund und verschiedene Pfarrerbruderschaften, 1936 Mitgl. Bruderrat LK Westfalen — 1946–1956 Mitgl. Synode LK Bayern und Vors. Landessynodalausschuss — 1934/35 Mitgl. Lutherischer Rat, Mitgl. Generalsynode der VELKD und Vors. ihres Theol. Ausschusses — entscheidende Mitwirkung beim Aufbau des Luth. Weltbundes — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1945 Treysa — 1922–1933 Mitbegründer und Hg. der Zeitschrift Zwischen den Zeiten, Obmann Helferkollegium Diakonissenanstalt Neuendettelsau — Theol. Ehrenpromotion: 1933 Erlangen. Merz, Johannes von, Theologe, Kirchenpräsident * 24.2.1857 (Schwäbisch) Hall † 4.5.1929 Stuttgart 1884 Dr.phil., 1886 Stipendiat Rom, 1887–1894 Pfr. Ludwigsburg, 1894–1924 geistl.

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Assessor Konsistorium Stuttgart (mit dem Titel Oberkonsistorialrat), 1903 wirkl. Oberkonsistorialrat, 1913 Prälat, 1924–1929 Kirchenpräsident LK Württemberg — 1911–1924 Mitgl. Disziplinargericht für ev. Geistliche, 1924 Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss (1925 Rechtsausschuss) und bis 1927 Kirchenbundesrat, 1928 AELK (Engerer Ausschuss) — Teiln. 1925 Stockholm — 1887 korr. Mitgl. Kaiserliches dt. archäologisches Institut Rom, 1895–1903 Hg. Christl. Kunstblatt, 1895–1924 Vorstand christl. Kunstverein, 1899–1910 Hg. Allgemeines Kirchenblatt — Theol. Ehrenpromotion: 1909 Tübingen. Metzger, Ludwig, Jurist, Bundestagsabgeordneter, Staatsminister * 18.3.1902 Darmstadt † 13.1.1993 Darmstadt Prüfung für den mittleren Verwaltungsdienst, seit 1921 Tätigkeit in der Hessischen Hauptfürsorgestelle und der Hessischen Gesandtschaft in Berlin, Externenabitur und Studium (Jura, Volkswirtschaft) Gießen, München, Wien, Assessor an Gerichten und Staatsanwaltschaften, 1933 Entlassung aus politischen Gründen aus dem Staatsdienst als Regierungsassessor Kreisamt Heppenheim, 1934 Rechtsanwalt und Notar Darmstadt, Verteidigung von politisch und religiös Verfolgten, 1936 wegen illegaler Tätigkeit für die SPD vorübergehend in Haft, 1945–1950 Oberbürgermeister Darmstadt, 1947–1948 Mitgl. Exekutivrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes (zeitweise Vors.), 1951–1953 Kultusminister Hessen — 1930 Leiter Landesverband des Bundes Religiöser Sozialisten in Hessen — 1938 Mitgl. BK — Mitgl. Synode der EKD und LK Hessen-Nassau — 1931 Mitgl. SPD (bis 1971 Vorstandsmitgl.), 2. Vors. SPD-Bezirk Südhessen, Mitgl. verfassunggebende Landesversammlung Hessen, 1946–1953 MdL Hessen, 1953–1969 MdB, 1958–1970 Mitgl. Euopaparlament, 1966–1970 Vizepräsident — Teiln. 1934 Barmen. Meusel, Marga, Fürsorgerin * 26.5.1897 Falkenberg (Oberschlesien) † 16.5.1953 Berlin 1920 Abschluss Lehrerseminarausbildung Breslau, 1921 Krankenpflegeexamen ebd., Leitung Kinderheim Michelsdorf, Gemeindeschwester, Säuglingsfürsorgerin Kreiswohlfahrtshaus „Gotteshilfe“ Rothkretschau (Breslau), 1923 Staatsexamen als Wohlfahrtspflegerin (Gesundheitsfürsorge), 1924 Kreisfürsorgerin Hirschberg, 1927/28 Studium Soziale Frauenschule Pestalozzi-Fröbel-Haus Berlin-Schöneberg, 1928 Kreisfürsorgerin Wohlau, 1930 Ergänzungsprüfung bei der Dt. Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit und staatliche Anerkennung als Jugendwohlfahrtspflegerin, 1932 Leitung Bezirksstelle der Inneren Mission Berlin-Zehlendorf (Ev. Bezirkswohlfahrtsamt), nach 1945 auch Tätigkeit in der Flüchtlingsarbeit und Bahnhofsmission — Mitgl. BK Berlin-Dahlem, Juni 1935 Verfasserin der „Denkschrift über die Aufgaben der Bekennenden Kirche an den evangelischen Nichtariern“ für die Bekenntnissynode der DEK in Augsburg (die Denkschrift „Zur Lage der deutschen Nichtarier“ vom September 1935 wurde Meusel irrtümlich zugeschrieben, Verfasserin war die Lehrerin Elisabeth Schmitz) — Kontakt zur bürgerlichen Frauenbewegung. Meyer, Heinrich, Theologe, Landespropst * 15.7.1901 Arndorf Kr. Leer † 7.5.1979 Leer Vikar Komotau (Sudetenland) im Auftrag des Gustav-Adolf-Vereins, 1927 Hilfsgeistlicher Aurich, 1929 Pfr. Aurich, 1933 komm. Generalsuperintendent, 1934 Landes-

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propst — 1931 Gründung Niedersächsische Arbeitsgemeinschaft evangelischer nationalsozialistischer Pfarrer, Nachfolger von Gerhard Hahn als Landesleiter der DC Hannover. Meyer, Heinrich, Theologe, Missionar, Bischof, Universitätslehrer * 16.10.1904 Apenrade (Nordschleswig) † 25.5.1978 Lübeck Studium Tübingen, Berlin, Kiel, Dr.theol., 1929 Ordination, 1930 Missionar der Breklumer Mission in Indien, 1934 Präses Jeypore-Kirche, 1951 Privatdoz. Heidelberg, 1953 Missionsdirektor der Hanseatischen Kirchen und Prof. KiHo Hamburg (Missionswissenschaft), 1954 aplProf. Universität Hamburg, 1956–1972 Bischof Lübeck — Mitgl. EKD-Synode, Vors. Ökumenischer Ausschuss der VELKD, Leiter der VELKD-Delegation bei luth.-ref. Lehrgesprächen, 1957–1966 Vors. Kommission für Weltmission Luth. Weltbund — Teiln. 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: D. DD. Meyer, Rudolf, Theologe, Universitätslehrer (AT, Semitistik) * 8.9.1909 Leipzig † 2.4.1991 Jena 1929-1933 Studium Leipzig, 1935 Lic.theol. ebd., 1938 Habil. Leipzig, 1947 Doz., aoProf. und 1947–1975 oProf. Jena — seit 1962 Mithg. Orientalische Literaturzeitung — 1958 Mitgl. AdW Sachsen (Leipzig), 1978 korr. Mitgl. AdW Heidelberg — Theol. Ehrenpromotion: 1952 Berlin (Humboldt-Universität). Meyer, Theophil, Theologe, Pfarrer, Präsident * 5.5.1865 Allendorf (Livland) † 28.4.1934 Moskau 1885–1889 Studium (Theol.) Dorpat, 1890 Ordination, bis 1898 Pfr. Arzis (Bessarabien), 1898 Nikolaev, 1910 Moskau, 1915–1917 Mitgl. Generalkonsistorium, Oberkonsistorialrat, 1924 Bischof der ev.-luth. Kirche in Russland Bez. Moskau, 1924–1934 Präsident Oberkirchenrat ebd. — Theol. Ehrenpromotion: 1927 Leipzig. Meyer-Erlach, Wolf, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (PT) * 21.9.1891 Kitzingen/Main † 15.11.1982 Idstein/Taunus 1911–1915 Studium (Theol.) Erlangen, Tübingen, 1915/16 Kriegsfreiwilliger, 1916/17 Präfekt Pfarrwaisenhaus Windsheim, 1917 Ordination, 1918 Pfr. Fessenheim (Bayern), Freikorpskämpfer, 1929 Pfr. Heidingsfeld, daneben 1931 Rundfunkprediger der LK Bayern, 1933 oProf. Jena und bis 1936 Rektor (Absetzung), Universitätsprediger, 1941–1944 Vortragstätigkeit bei der Wehrmacht, 1945 Gelegenheitsarbeiten, 1950 theol. Sachbearbeiter beim Martin Luther-Bund Erlangen, 1951–1963 Pfarrverwalter Wörsdorf/Taunus — 1933 Führer der Glaubensbewegung DC von Mittel- und Unterfranken, bis Ende 1934 Landesgemeindeleiter Kirchenbewegung DC, aktiver Mitarb. am Institut für die Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach — 1933 Mitgl. NSDAP. Michaelis, Georg, Jurist, Reichskanzler * 8.9.1857 Haynau (Schlesien) † 24.7.1936 Bad Saarow (Brandenburg) 1876 Studium (Jura) Breslau, Leipzig, Würzburg, seit 1879 im Staatsdienst, 1884 Dr.jur. (ohne Dissertation) Göttingen, 1885 Doz. Schule dt. Rechtswissenschaften Tokio (Japan), 1889 Wiedereintritt in den preußischen Justizdienst als unbesoldeter Assessor, 1891 Staatsanwalt Schneidemühl, 1892 Regierungsrat Trier, 1895 Arnsberg, 1897 Oberregierungsrat und Dirigent Abt. für Kirchen- und Schulwesen, 1900 Stellv.

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Mic

Regierungspräsident Liegnitz, 1902 Breslau, 1909 Unterstaatssekretär Finanzministerium, 1915 Reichskommissar der Reichsgetreidestelle, 1917 Staatskommissar für Volksernährung, Reichskanzler (freiwilliger Rücktritt) und Ministerpräsident Preußen, 1918–1919 Oberpräsident Provinz Pommern Stettin (Absetzung durch die Revolutionsregierung) — Mitgl. Generalsynode und Kirchensenat der Ev. Kirche der APU — seit 1900 Engagement in der Gemeinschaftsbewegung — 1916 Mitgl. CA für die Innere Mission, im Krieg Gründung Dt. Studentendienst, seit 1913 Vors. DCSV — 1919 Mitgl. DNVP — Hg. der Zeitschrift Die Furche im Auftrag der DCSV — Theol. Ehrenpromotion: D. (1929). Michaelis, Walter, Theologe, Missionar, Verbandsvorsitzender * 4.3.1866 Frankfurt/Oder † 9.10.1953 Göttingen Studium (Theol.) Halle, Leipzig, Berlin, Greifswald, 1890 Ordination, Vikar und Hilfsprediger Berlin, 1892 Pfr. Bielefeld, 1901 Inspektor Ev. Missionsgesellschaft für Dt.-Ostafrika (Bethel-Mission) Berlin, 1906–1908 freier Evangelist, 1908–1919 wieder Pfr. Bielefeld, 1920–1930 Doz. Theol. Schule Bethel (PT) — 1898 Vorstandsmitgl. im dt. Komitee für Gemeinschaftspflege und Evangelisation, 1906–1911 und 1919–1952 Vors. Verband für Gemeinschaftspflege und Evangelisation (Gnadauer Verband), 1933 Niederlegung des Vors. aus Protest gegen den „Arier-Paragraphen“, aber weiterhin komm. Geschäftsführung, nach der „Sportpalast-Kundgebung“ (November 1933) Bestätigung im Amt, 1934 Überführung des Verbandes in die Arbeitsgemeinschaft der missionarischen und diakonischen Werke und Verbände in der DEK — 1912/13 Begründer Pastorengebetsbund, 1934–1946 dessen Vors. — 1919 Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss — 1918 Berufung in den Vertrauensrat der Ev. Kirche der APU — Mitwirkung am Kirchl. Einigungswerk von Landesbischof Theophil Wurm — Teiln. 1945 Treysa — langjähriger Schriftleiter Gnadauer Gemeinschaftsblatt — Theol. Ehrenpromotion: 1922 Greifswald. Michel, Otto, luth. Theologe, Universitätslehrer (NT, nachbiblisches Judentum) * 28.8.1903 Elberfeld † 28.12.1993 Tübingen 1922–1926 Studium (Theol.) Tübingen, Halle, 1926/27 Predigerseminar Wittenberg, 1927–1930 Inspektor Tholucksches Konvikt Halle und 1928 Lic.theol. ebd., 1929 Habil., bis 1934 Privatdoz., dazwischen Aufenthalt Dt. Palästina-Institut in Jerusalem, 1930–1933 Studentenpfr. Halle, Suspendierung nach Auseinandersetzungen mit der SA, 1934/35 Pfr. Lüdenscheid, 1935 Universitätsassistent und 1936 erneut Privatdoz. Halle, 1937 Lehrstuhlvertr. (für Julius Schniewind) ebd., 1939 nebenamtl. Standortpfr., 1940–1943 Lehrstuhlvertr. (für Gerhard Kittel) Tübingen, 1942 Kriegsdienst und Gefangenschaft, 1945 Entlassung in Halle, Lehrstuhlvertr. und 1946–1972 oProf. Tübingen, 1957 dort Begründer und Leiter Institutum Judaicum — Anerkannter PaulusExeget, u. a. Mitarb. in der Studentenmission und Pfarrer-Gebetsbruderschaft — 1969 Mitbegründer Theol. Konvent der Bekennenden Gemeinschaften, Albrecht-BengelHaus Tübingen — Stellv. Vors. Gesellschaft für Aramäisches Schrifttum, Neues Testament und Geschichte des antiken Judentums — 1933 Mitgl. Jungreformatorische Bewegung, BK-Mitgl. (später Austritt) — 1930 vorübergehend und 1933 erneut Mitgl. NSDAP (Austrittsantrag bewilligt 15. März 1945), 1933–1936 Mitgl. SA — Theol. Ehrenpromotion: 1949 Mainz.

Mid – Mit

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Middendorf, Friedrich, ref. Theologe, Kirchenpräsident * 2.2.1883 Emden † 12.5.1973 Schüttorf Studium Halle, Tübingen, Erlangen, 1908 Ordination, 1907–1926 Pfr. Bunde, Papenburg, Uttum, Neermoor, 1926–1956 (i. R.) Pfr. Schüttorf, 1937–1945 Aufenthaltsverbot für die Gemeinde Schüttorf, Anstellung Hamburg-Altona, Vakanzprediger, bis 1940 mehrmals Maßregelungen, u. a. auch Haft, 1946–1953 Präses Gesamtsynode, d.h. Kirchenpräsident (seit 1949: Ev. ref. Kirche Nordwestdeutschlands) — 1936 stellv. Mitgl. Moderamen des Reformierten Bundes, 1937–1946 Mitgl., 1937 Vors. — Mitgl. BK: 1934 Mitgl. vorläufiger Arbeitsausschuss der Bekenntnisgemeinschaft LK Hannover-reformiert, 1936 Vorstand Reformierter Konvent der Bekenntnissynode der DEK, Reichsbruderrat und Rat der DEK, 1937 Vors. Bekenntnisgemeinschaft Hannoverreformiert, nach 1945 Vors. Bruderrat LK Hannover-reformiert — 1925–1933 und 1946–1959 Mitgl. Landeskirchentag Hannover-reformiert, 1946–1959 Mitgl. Landeskirchenvorstand, 1949–1955 Mitgl. Synode der EKD, dann stellv. Mitgl., 1949–1959 Mitgl. Arbeitsgemeinschaft Christl. Kirchen in Deutschland — Teiln. 1936 Bad Oeynhausen, 1947 Treysa, 1948 Eisenach — Tätigkeit CSVD, 1919–1936 Hg. Sonntagsblatt für evangelisch-reformierte Gemeinden, 1936 Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer wegen Äußerungen zur Reichstagswahl, 1936 Mitunterzeichnung der Denkschrift von VKL und Lutherrat an Hitler, Unterstützung der Dt. Friedens-Union. Milde, Kurt, Ingenieur * 3.9.1901 Breslau † 28.8.1969 Darmstadt Ingenieur, 1931–1945 Kirchenältester (Bauausschuss) Breslau, Leitung Bruderrat BK Johannes-Gemeinde ebd., 1934–1945 Mitgl. Provinzialbruderrrat und Rat der BK PK Schlesien, Kirchenrat, 1945–1948 Mitgl. Kirchenleitung (bis zur Ausweisung 1947) Breslau, dann Görlitz, 1948 Übersiedelung nach Bayern, 1950 wieder Tätigkeit als Ingenieur Hessen — Teiln. 1934 Barmen, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa. Mirbt, Carl, Theologe, Universitätslehrer (KG, mittelalterliche Papstgeschichte, niedersächsische KG, Missionswissenschaft.) * 21.6.1860 Gnadenfrei (Schlesien) † 27.9.1929 Göttingen Jugend und Schulausbildung in der Brüdergemeine, 1880–1885 Studium (Theol.) Halle, Erlangen, 1886–1888 Inspektor Theol. Stift Göttingen, 1888 Lic.theol., Habil., Privatdoz. ebd., 1889 aoProf. und 1890 oProf. Marburg, 1912–1928 (em.) Göttingen, in beiden Universitäten auch Lehrbeauftr. für Missionswissenschaft — anti-katholische Einstellung, seit 1886 aktives Mitgl. im Zentralvorstand Ev. Bund, 1918 Gründer und bis 1929 Vors. Dt. Gesellschaft für Missionswissenschaft, Mitgl. Verbandsausschuss der dt. ev. Missionskonferenzen, seit 1912 Vorstandsmitgl. Gesellschaft für niedersächsische KG, 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Teiln. 1925 Stockholm. Mitzenheim, Moritz, Theologe, Landesbischof * 17.8.1891 Hildburghausen † 4.8.1977 Eisenach Seit 1911 Studium (Theol.) Leipzig, Heidelberg, Berlin, Jena, 1914 Ordination Hildburghausen, 1915 Vikar Saalfeld, 1917 Diakonus ebd., 1929 Pfr. Eisenach, 1945–1970 (i. R.) zunächst Landesoberpfr., Vors. des neugebildeten Landeskirchenrates, 1945 Bischofstitel, 1954–1962 Stellv. Vors. der Kirchl. Ostkonferenz/Konferenz der Kirchenleitungen in der DDR — 1936 Mitgl., 1943 Vors. Luth. Bekenntnisgemeinschaft

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Moc – Moh

in Thüringen — 1955–1961 Mitgl. Rat der EKD — 1971 Ehrenmitgl. CDU-Ost, 1961 Annahme des Vaterländischen Verdienstordens, 1966 Stern der Völkerfreundschaft — Teiln. 1926 Weltkonferenz Ev. Jungmännerbünde Helsinki, 1948 Eisenach — Leiter Thüringer Verband Ev. Posaunenchöre, Redaktion Saalfelder Heimatglocken, Schriftleitung Aus Luthers lieber Stadt, 1946 erreichte er das Wiedererscheinen des Sonntagsblattes für Thüringen Glaube und Heimat, Vorstandsmitgl. Thüringer Jungmännerverein, 1964 Teiln. am „Wartburg-Gespräch“ mit dem Staatsratsvors. der DDR Walter Ulbricht — Theol. Ehrenpromotion: 1947 Jena, 1962 Bratislava, (1974) Warschau. Mochalski, Herbert, Theologe, Pfarrer * 28.2.1910 Görlitz † 27.12.1992 Hannover 1933 Gründer Bekennende Bruderschaft der schlesischen Vikare, 1936 Ordination, 1936 Pfr. PK Schlesien (BK der Naumburger Synode), 1937 Pfr. Oberwalden, Ausweisung, 1937/38, Mitarb. VKL II, 1939–1945 Pfr. Schöneberg und Berlin-Dahlem (dort Verwalter der Pfarrstelle Martin Niemöllers), zwischenzeitliche Dienstverpflichtungen, zwischen 1937 und 1940 mehrmals Maßregelungen, Februar bis Oktober 1945 pfarramtliche Kriegsaushilfe Leutkirch (Württemberg), Mai 1946 bis August 1951 Referent Kirchenkanzlei der EKD, 1946 Beauftragter der Kirchenleitung Schlesien für die Betreuung schlesischer Flüchtlingspfr. in der amerikanischen Zone, 1948 Vors. schlesisches Hilfskomitee (1950 Mitwirkung bei der Bildung der Gemeinschaft ev. Schlesier), 1948–1951 Geschäftsführer Bruderrat der EKD, 1951–1961 Studentenpfr. Darmstadt, 1949–1973 Chefredakteur Stimme der Gemeinde, dann weiterhin Mitgl. Hg.-Kreis — 1946 stellv. Mitgl. Disziplinarhof der EKD (westlicher Senat), einer der Vizepräsidenten der Prager Christl. Friedenskonferenz. Möller, Heinrich, Theologe, Landesoberpfarrer * 9.4.1864 Neukirchen Kr. Ziegenhain † 24.2.1939 Kassel Seit 1884 Studium Marburg, Erlangen, 1889 Ordination, 1889–1891 Pfarrgehilfe bzw. Pfarrverweser Wettesingen, Holzhausen bei Hofgeismar, Breitenbad bei Bebra, 1891 Diakonus Schmalkalden, 1897 Pfr. Kassel, 1906–1924 Generalsuperintendent ref. Kirchengemeinschaft des Konsistorialbezirks Kassel und 1906–1934 Oberhofprediger, 1917 Wirkl. Geh. Oberkonsistorialrat, 1924–1933 Landespfr. Nordsprengel und Landesoberpfr. LK Hessen-Kassel, als solcher Vors. Kirchenregierung — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss und Dt. Ev. Kirchenbundesrat — Teiln. 1925 Stockholm — Theol. Ehrenpromotion: 1910 Marburg. Moeller, Reinhard, Jurist, Präsident * 4.2.1855 Radevormwald † 18.11.1927 Bethel Studium (Jura), Dr.jur., seit 1886 Staatsdienst, 1888 Regierungsrat Gumbinnen, 1890 Hilfsarb. Kultusministerium Preußen, 1891 jur. Hilfsarb. Ev. Oberkirchenrat Berlin, Oberkonsistorialrat ebd. und Mitgl. Kirchenbehörde ebd., 1904 weltl. Vizepräsident, Wirkl. Geh. Oberkonsistorialrat, 1919 Präsident ebd., 1924 i. R. — Mitbegründer und 1922 erster Präsident Dt. Ev. Kirchenbund — 1898 Reform der Pfarramtsbesoldung, Mitarb. an der Verfassung der Ev. Kirche der APU, Vorbereitung Kirchentag Bethel 1924 — Ehrenpromotion: D. Mohn, Heinrich, Verleger * 27.3.1885 Gütersloh † 26.4.1955 Gütersloh

Moh – Mor

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Lehre im väterlichen Betrieb, Teilhaber Verlag Bertelsmann, 1921 Übernahme, nach der Inflation Ausbau des Unternehmens, NS-Herrschaft brachte das Unternehmen in zunehmende Schwierigkeiten, dennoch Versuch, weiterhin an christl.-theol. Themen festzuhalten, 1938 Verbot der Verbreitung von Flugblättern mit kirchenpolitischem Inhalt u.ä., während der Endphase des Krieges Schließung des Verlages und teilweise Zerstörung. Mohr, Ernst, Pfarrer, Propst * 14.10.1895 Elmshorn (Holstein) † 26.12.1974 Meldorf Dr., 1923 Pfr. Uetersen, 1927 Flensburg, 1936 Mitgl. Landeskirchenausschuss Schleswig-Holstein, 1947 Bevollmächtigter für das Hilfswerk der EKD und Hauptgeschäftsführer des Hauptbüros Rendsburg, 1949–1961 Pfr. und Propst für Süderdithmarschen in Meldorf. Mohrmann, Auguste, Lehrerin * 1.3.1891 Essen † 4.4.1967 Berlin 1910 Ausbildung zur Jugendleiterin und Lehrerin Kaiserswerth, Fürsorgerin Elberfeld, nach 1918 Tätigkeit als Kindergärtnerin, Kinderheimleiterin, Hauslehrerin in einer Fürsorgeeinrichtung, dann Angestellte der Stadt Essen, Aufsicht über die Kindergärten der Stadt Essen, Leiterin Geschäftsstelle Reichsverband ev. Kindergärtnerinnen, Hortnerinnen und Jugendleiterinnen, 1927 Leiterin Referat Kinderpflege des Kaiserswerther Verbandes dt. Diakonissenmutterhäuser Berlin-Wilmersdorf, zugleich Vorstandsmitgl. und Geschäftsführerin Dt. Verband der Ausbildungsstätten für ev. Kinderpflege, 1939 Ernennung durch Siegfried von Lüttichau zur „Oberin“ des Kaiserswerther Verbandes, nach 1945 Reisetätigkeit im Dienst der Diakonissenmutterhäuser, ab 1952 Aufgabe der Leitungsämter in der ev. Kinderpflege, Betreuung der „Ostmutterhäuser“ in der DDR — Schriftleiterin Christliche Kinderpflege — Vors. Verband der ev. Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen im Rheinland, 1925 Gründungsvors. Reichsverband ev. Kindergärtnerinnen, Hortnerinnen und Jugendleiterinnen Deutschlands und nach 1933 der Gesinnungsgemeinschaft ev. Frauen im Erziehungsdienst, 1933 eine der drei Vors. des Arbeitsbereiches „Berufliche Diakonie“ im Ev. Frauenwerk, 1936 Mitgl. Kammer für ev. Erziehungsarbeit der DEK — Mitarb. Reichsausschuss für Gesundsheitsfürsorge im Reichsinnenministerium, Führerin Diakoniegemeinschaft, 1938 Hauptauschuss CA für die Innere Mission, 1939 Gründerin Verbandschwesternschaft des Kaiserswerther Verbandes — 1933 Mitgl. NSDAP. Mordhorst, Adolf, Theologe, Bischof * 18.3.1866 Glückstadt (Schleswig Holstein) † 27.2.1951 Sundacker bei Kappeln/ Schlei Studium (Theol.) Kiel, Berlin, 1890 Ordination, Provinzialvikar Schleswig-Friedrichsberg, 1891 Hilfsgeistlicher Süderhastedt, 1893 Pfr. ebd., 1899 Schleswig-Friedrichsberg, 1908 Propst und Pfr. Kiel, 1917 Generalsuperintendent des Sprengels Holstein, 1924 Bischof für Holstein, 1934 Versetzung i. R. — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss, Dt. Ev. Kirchenbundesrat — 1924 Vors. Landesverein für Innere Mission Schleswig-Holstein, 1934 „Landesführer“ Landesverband für Innere Mission Schleswig-Holstein, 1947 Ausscheiden aus dem Vors. und weiterhin im Vorstand Verein für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte — Theol. Ehrenpromotion: D.

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Muc – Mül

Muchow, Ludwig, Jurist, Kirchenpräsident * 11.3.1863 † 30.11.1938 Freiburg im Breisgau Dr., 1895 Rechtspraktikant, 1901 Amtsrichter, 1920–1924 Kirchenpräsident LK Baden — Ehrenpromotion: D. Müller, Alfred Dedo, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (PT, Ethik, Pädagogik) * 12.1.1890 Hauptmannsgrün (Vogtland) † 4.8.1972 Leipzig Seit 1909 Studium (Theol.), Leipzig, Marburg, Berlin, Zürich, Erlangen, 1913/14 Militärdienst, 1917 Pfr. Ziegra bei Döbeln (Sachsen), 1927 Leipzig, 1924 Dr.phil., 1930–1958 (em). oProf. Leipzig, Universitätsprediger und nebenamtl. Doz. Predigerkolleg St. Pauli — zunächst Nähe zum Religiösen Sozialismus, später zur Michaelsbruderschaft und zum Una-Sancta-Kreis, mit Otto Haendler Entwicklung einer von der Tiefenpsychologie beinflußten PT — Theol. Ehrenpromotion: D., Dr.theol.h.c. Müller, Eberhard, Theologe, Pfarrer, Akademiedirektor * 22.8.1906 Stuttgart † 11.1.1989 Heidelberg 1925–1930 Studium (Theol., Philosophie) Tübingen, Erlangen, Berlin, 1929 Dr.phil., 1931–1932 Parochialvikar Baiersbronn, 1931 Ordination Stuttgart, 1932–1938 Generalsekretär DCSV, 1935 Titel „Pfarrer“, seit 1938 Studentenpfr. Tübingen, 1942 Feldgeistlicher Russland, 1945 Geschäftsführer Hilfsdienst für Kriegsgefangene und Vermisste, Gründungsdirektor Ev. Akademie Bad Boll und bis 1972 deren Direktor, 1947 gleichzeitig Vors. Leiterkreis Ev. Akademien, seit 1946 auch Pfarrer Ev. Akademie Bad Boll — 1933 Mitgl. Jungreformatorische Bewegung, 1935–1938 Reichausschuss Dt. Ev. Woche — 1961–1979 Vors. Kammer für Soziale Ordnung der EKD (Urheber von acht Denkschriften, darunter zur Eigentumsfrage, zur Mitbestimmung, zum Bau- und Bodenrecht) — Teiln. 1948 Eisenach — 1955 Vors. Ev. Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen, 1959 Gründung der „Aktion Gemeinsinn“ und deren Vors., 1981 Gründung „Arbeitskreis Sicherung des Friedens“, Beteiligung am Aufbau von Akademien in mehreren westeuropäischen Ländern sowie in Asien und Afrika — 1979 Ehrenmitgl. Orthodoxe Akademie Kreta, Engagement gegen christl. Gewerkschaft, für Einheitsgewerkschaft, Engagement für die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland — Theol. Ehrenpromotion: D. 1955 Tübingen. Müller, Friedrich, Theologe, Superintendent, Kirchenpräsident * 30.12.1879 Ober-Sorg bei Alsfeld (Hessen) † 15.9.1947 Darmstadt Dr.phil., 1903 Predigerseminar Friedberg, 1904 Assistent Offenbach, 1905 Ordination, 1907 Vikar Lampertheim, Heppenheim an der Brenz und Pfungstadt, 1909 Pfr. Wimpfen, 1918 Rüsselsheim, Leiter freie Volkskirchliche Vereinigung, 1928 Superintendent (seit 1934 Propst) und erneut 1936 (Wiedereinsetzung) Superintendent Starkenburg, gleichzeitig Oberkirchenrat Landeskirchenamt Darmstadt, 1934 Präsident Kirchenregierung Nassau-Hessen, im selben Jahr Entlassung auf eigenen Antrag, 1935 stellv. Vors. Landeskirchenrat, 1939 Mitbegründer Kirchl. Einigungswerk Nassau-Hessen, 1945 Vors. (mit der Amtsbezeichnung Präsident) Vorläufige Kirchenregierung Hessen(Darmstadt), 1946 Gründung Landeskirchl. Arbeitsgemeinschaft, Vors. Verbindungsausschuss der Landeskirchen Hessen, Nassau und Frankfurt — Teiln. 1945 Treysa. Müller, Friedrich, Theologe, Pfarrer, Bischof * 28.10.1884 Langenthal (Siebenbürgen) † 1.2.1969 Hermannstadt/Sibiu (Rumänien)

Mül

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1903–1907 Studium (Mathematik, Physik, Geschichte, Theol., Philosophie) Leipzig, Klausenburg, Berlin, Wien, 1911 Mittelschullehrer Kronstadt, 1913 Pfarramtsprüfung, 1917 Direktor Landeskirchl. Lehrerinnenseminar Schäßburg, 1922 Schulrat Hermannstadt, 1928 Ordination und Pfr. Hermannstadt, 1932 Bischofsvikar, seit 1945 Bischof der ev. LK A. B. in Rumänien — Teiln. 1963 Helsinki — Mitgl. VDSt, Schriftleiter Kronstädter Zeitung, 1933 Vorstand Verein für Siebenbürgische Landeskunde, 1936 korr. Mitgl. Dt. Akademie München, Publikations- und Vortragstätigkeit, seit 1940 Kampf gegen die politische Führung der Deutschen Volksgruppe — Theol. Ehrenpromotion: Halle. Müller, Hans Michael, Theologe, Universitätslehrer (ST) * 17.5.1901 Loschwitz (Sachsen) † 5.11.1989 vermutlich Farchant (Oberbayern) Dr.theol., 1928 Privatdoz. Jena, 1933 aoProf. Königsberg, 1934–1944 oProf. ebd. — Juni 1933 Staatskommissar für den Dt. Ev. Pressverband, später Adjutant des Reichsbischofskandidaten Ludwig Müller. Müller, Hermann, Jurist, Direktor * 5.1.1878 Herrenberg (Württemberg) † 29.3.1945 Stetten/Rems Studium (Jura) Tübingen, Dr.jur., Staatsdienst, zuletzt Amtsrichter, 1911 Assessor Konsistorium Stuttgart, 1912 Oberkonsistorialrat, 1918 Entwurf für eine neue Kirchenverfassung, 1927–1945 Direktor Ev. Oberkirchenrat Stuttgart, seit 1927 weltl. Stellv. des Kirchenpräsidenten (Landesbischofs) in jur. Angelegenheiten, 1934 Weigerung zur Mitarbeit in der komm. Kirchenleitung der DC, 1935 Mitgl. Finanzabteilung bei der Dt. Ev. Kirchenkanzlei, 1943 auf Wunsch von Landesbischof Theophil Wurm Verbleiben im Amt — 1924 Mitgl. Kirchenbundesrat, 1923 und 1930 Mitgl. Disziplinarhof Kirchenbund — Teiln. 1929 Kopenhagen, 1936 Bad Oeynhausen — 1928 Vorstandsvors. Ev. Seminarstiftung Blaubeuren. Müller, Johannes, Theologe * 19.4.1864 Riesa (Sachsen) † 4.1.1949 Schloss Elmau (Oberbayern) 1884 Studium (Theol.) Leipzig, Erlangen, 1889 Missionsinspektor Ev.-luth. Centralverein zur Mission unter Israel, 1890 Dr.phil., 1891 Scheitern der theol. Promotion, 1892 Kündigung seiner Anstellung und freie Evangelisation unter den Entkirchlichten, 1893 Vortrags- und Publikationstätigkeit, 1897 Gründer und Hg. Blätter zur Pflege des persönlichen Lebens (1914–1941 sog. Grüne Blätter), seit 1903 Leitung „Freistätte persönlichen Lebens“ Schloss Mainau, ab 1916 Schloss Elmau, Begründer der „Elmauer Bewegung“ — Mitgl. „Wingolf“ — Teiln. 1896 Ev.-Sozialer Kongreß — Sympathisant des NS — Theol. Ehrenpromotion: 1917 Berlin. Müller, (Ernst Friedrich) Karl, ref. Theologe, Universitätslehrer (Reformierte Theologie, KG, NT, Calvinforschung) * 27.7.1863 Mühlstedt (Anhalt) † 20.5.1935 Erlangen 1882–1886 Studium (Theol.) Tübingen, Halle, Hinwendung zur ref. Theologie, 1888 Inspektor Tholucksches Konvikt Halle, 1891 Lic.theol., Habil., Privatdoz. ebd., 1892 aoProf. und 1896–1934 oProf. Erlangen (dem Rektor direkt unterstellter ref. Lehrstuhl), zugleich 1898–1911 und 1917–1919 auch Pfr. und 1916–1935 Presbyter der ref. Gemeinde Erlangen — Initiator der öffentlichen Diskussion über das reformierte Erbe, Beförderer einer selbstständigen Ev.-ref. Kirche in Bayern, 1922 maßgebliche

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Mül

Beteiligung an der Vereinigung der französisch-ref. und dt.-ref. Gemeinden Erlangens — 1906–1935 Synodalpräses Ev.-ref. Kirche in Bayern — 1919–1926 Stadtrat Erlangen — u. a. Hg. Bayerisches ref. Gesangbuch 4. Aufl., Heidelberger Katechismus, Bekenntnisschriften der ref. Kirche — 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft — Theol. Ehrenpromotion: 1902 Halle. Müller, Karl (Ferdinand Friedrich), Theologe, Universitätslehrer (KG, Konfessionskunde) * 3.9.1852 Langenburg (Württemberg) † 10.2.1940 Tübingen 1870–1877 Studium (Theol., Geschichte) Tübingen, Göttingen, Vikar LK Württemberg, 1876 Dr.phil. Tübingen, 1877 Handschriftenstudien Paris, 1878 Lic.theol., Stadtpfarrverweser Friedrichshafen, Stadtvikar Ludwigsburg, 1878–1880 Repetent Theol. Stift Tübingen, 1880 Habil., Privatdoz. und 1882 aoProf. Berlin, 1884 Halle, 1886 oProf. Gießen, 1891 Breslau, 1903–1922 (em.)Tübingen, bis 1926 Vorlesungstätigkeit — Nähe zur Religionsgeschichtlichen Schule und zur Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt — 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft, 1919 Gesellschaft für Kirchengeschichte, 1920 Vors. Verein für württembergische Kirchengeschichte — Mitgl. 1888 AdW Bayern (München), 1899 AdW Göttingen, 1917 AdW Preußen (Berlin) — Ehrenpromotion: 1909 Dr.jur.h.c. Bonn. Müller, Ludolf, Theologe, Bischof * 8.10.1882 Kalbe (Milde) † 14.2.1959 Magdeburg 1909 Pfr. Dambeck (Altmark), 1915 Feldgeistlicher, 1917–1921 Schönsee (Westpreußen), 1921 Ausweisung aus Polen, 1922 Pfr. Dingelstedt (Huy), 1927 Pfr. und Superintendent Heiligenstadt, 1934 Suspendierung als Superintendent, 1945 Vors. Vorläufige Geistliche Leitung und Präses PK Sachsen, 1947–1955 Bischof ebd. und Domprediger Magdeburg — Mitgl. BK: 1933 Vors. Bruderrat PK Sachsen, Mitgl. Bruderrat und Rat Pfarrernotbund, 1935–1936 und 1943–1945 Bruderrat Ev. Kirche der APU, 1937 Haft — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: 1947 Halle. Müller, Ludwig, Theologe, Wehrkreispfarrer, Reichsbischof * 23.6.1883 Gütersloh † 31.7.1945 (Selbstmord) Berlin 1902–1905 Studium (Theol.) Halle, Bonn, 1908 Ordination und Pfr. Rödinghausen (Westfalen), 1914 Marinepfarramt Wilhelmshaven und Pfr. I. Marinedivision Flandern, 1916 Sonderkommando in der Türkei, 1918 Mittelmeerdivision, Garnisionspfr. Cuxhaven, Kollaboration mit linken aufständischen Matrosen, 1920 Marineoberpfr. Wilhelmshaven, 1926 Wehrkreispfr. Königsberg (Ostpreußen), 25.4.1933 Bevollmächtigter Hitlers für Fragen der ev. Kirche, April–Juni 1933 in dieser Eigenschaft Beteiligung an den Beratungen über die Verfassung der DEK, 4.8.1933 Wahl zum Präsidenten Ev. Oberkirchenrat Berlin mit der Amtsbezeichnung „Landesbischof“ durch den Kirchensenat der Ev. Kirche der APU, 20.7.–27.9.1933 Mitgl. Einstweilige Leitung der DEK, 27.9.1933 Wahl zum Reichsbischof durch die Nationalsynode der DEK, 23.9.1934 Amtseinführung, 24.9.1935 Entzug der Befugnisse durch das Gesetz zur Sicherung der DEK — 1932 Mitbegründer der Glaubensbewegung DC und Landesleiter Ostpreußen, 16.5.–Dezember 1933 Schirmherr Glaubensbewegung DC — 1931 Mitgl. NSDAP — Teiln. 1933 Wittenberg, 1934 Berlin — Engagement im VDSt, Mitbegründer „Stahlhelm“-Ortsgruppe Wilhelmshaven.

Mül

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Müller, Manfred, Theologe, Landesjugendpfarrer, Oberkirchenrat * 9.11.1903 Stuttgart † 7.11.1987 Stuttgart Studium (Neuphilologie, Theol.), Dr.phil., 1929–1932 Landeswart der schwäbischen Schülerbibelkreise, 1932 Studienassessor, wegen regimekritischer Äußerungen Entlassung aus dem Schuldienst durch die Nationalsozialisten, 1934 Landesjugendwart LK Württemberg, Ordination, 1937 erster württembergischer Landesjugendpfr., 1939–1945 Vors. Landesjugendpfr.-Konferenz der BK, maßgeblicher Mitarb. von Landesbischof Theophil Wurm, 1946–1969 Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Stuttgart, Oberkirchenrat (zuständig für landeskirchl. Jugendarbeit, Politik, Verhältnis zur kath. Kirche, Seelsorge an Hochschulen und Krankenhäusern, Gefängnissen und Lagern, Kriegsgefangenendienst, Evangelisation und Gemeinschaftspflege, kirchl. Ausbildungsstätten und Hilfswerk) — 1946 Gründer und bis 1961 Vors. Arbeitsgemeinschaft der Ev. Jugend in Deutschland, 1946–1961 Vors. Jugendkammer der EKD — Teiln. 1945 Treysa — 1949–1979 Mitgl. und 1969–1979 Vors. SDR-Rundfunkrat, Mitgl. und stellv. Vors. Programmbeirat Dt. Fernsehen, SDR-Verwaltungsrat, Kuratoriumsmitgl. Dt.-Franz. Jugendwerk, Mitbegründer der Jugend- und Sportleiterschule Ruit. Müller, Martin, Theologe, Pfarrer, Kirchenpräsident * 24.3.1903 Dessau † 9.7.1989 Dessau Dr.theol., 1928 Hilfsprediger und Studentenpfr. Köthen, Hilfsprediger Dessau, 1929 Pfr. ebd., Kriegsdienst als Sanitäter, 1945 Pfr. Dessau, als Mitgl. Landeskirchenrat Anhalt (1961 Vors.) zugl. Kirchenrat, 1946 Entsendung von der LK Anhalt zur Mitarb. an ökumenischen Fragen in die Kirchenkanzlei der EKD, Berliner Stelle, 1957 zugleich Oberkirchenrat, 1961–1970 Kirchenpräsident — 1919–1933 Leiter Jungevangelischer Arbeitskreis Anhalt, Mitgl. BK: 1933 Vors. Pfarrernotbund Anhalt, 1934 bis nach 1945 Vors. Bruderrat der BK Anhalt — komm. Bevollmächtigter für das Hilfswerk Anhalt — 1946 Mitgl. Schrifttumskammer bei der Kirchenkanzlei, Berliner Stelle. Müller, Udo, Jurist, Landgerichtspräsident, Landeskirchenratsvorsitzender * 3.5.1902 Roßlau † 14.1.1974 Bonn Dr., bis 1945 Rechtsanwalt, Präsident Landgericht Dessau, Ministerialdirigent, Leiter der Abt. I (Angelegenheiten des Deutschen Ostens) im Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen Bonn — von der amerikanischen Besatzungsmacht mit dem Neuaufbau der LK Anhalt beauftragt, 1945–1950 Vors. Landeskirchenrat Anhalt mit dem Titel „Oberkirchenrat“. Müller-Dahlem, Friedrich, Theologe, Pfarrer * 11.3.1889 Berlin † 20.9.1942 gefallen (vermutlich vergiftet) Szolty (Leningrad) Studium (Theol.) Berlin, Tübingen, 1919 Ordination und Hilfsprediger Lautawerk (Senftenberg), 1924 Pfr. ebd., 1928 Berlin-Steglitz, 1933 Berlin-Dahlem, 1939 Amtsenthebung und Kriegsdienst (sog. Gräberoffizier an der Ostfront) — Mitgl. BK: Mitbegründer Pfarrernotbund, 1934 Mitgl. Bruderrat, Rat der Ev. Kirche der APU, 1935 Reichsbruderrat, 1936 Vors. VKL II, 1937–1939 Vors. Konferenz der Landesbruderräte, zwischen 1937 und 1940 mehrmals Maßregelungen, u. a. 1938 Disziplinarverfahren, Gehaltssperrung wegen „Gebetsliturgie“ — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1936 Bad Oeynhausen — Mitgl. Kuratorium KiHo Berlin (ständig vertreten von Karl Immer).

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Mue – Mul

Mueller-Otfried, Paula, Verbandspolitikerin, Reichtagsabgeordnete * 7.6.1865 Hoya/Weser † 8.1.1946 Einbeck Ehrenamtl. Tätigkeit in der Armenfürsorge der Kirche und im Frauenbildungsverein Hannover, 1899 Mitbegründerin Dt.-Ev. Frauenbund, 1901 Vors. ebd, Hg. Ev. Frauenzeitschrift in Hannover, 1918 Vors. Vereinigte Ev. Frauenverbände, Mitbegründerin Christlich-Soziales Frauenseminar Hannover — 1919 Mitgl. Dt. Ev. Kirchentag Dresden (1927 Präsidiumsmitgl.), seit 1926 Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss — 1914–1918 Vorstandsmitgl. Verein konservativer Frauen, Vors. Nationaler Frauendienst, 1920–1932 Mitgl. Reichsfrauenausschuss — 1920–1932 MdR (DNVP) — Teiln. 1925 Stockholm — bedeutende Vertreterin der organisierten Frauenbewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts — Theol. Ehrenpromotion: D. Müller-Schwefe, Hans-Rudolf, Theologe, Akademiedirektor, Universitätslehrer (PT) * 26.6.1910 Punschrau bei Naumburg/Saale † 10.4.1986 Hamburg Studium (Theol., Philosophie) Münster, Tübingen, Dr.theol., 1934 Vikar, 1936 Assistent Tübingen, 1938 Habil., 1939 Wehrmachtspfr., 1945 Pfr. Iba (Bebra), Verbindung zur „Untermühle“ (der späteren Kommunität Imshausen), 1947 Pfr. Kassel, zugleich Aufbau und bis 1955 Leiter Ev. Akademie von Kurhessen-Waldeck, Guntershausen, dann Hofgeismar, 1955–1976 oProf. Hamburg, Universitätsprediger, Reisen nach Südafrika und Namibia, 1979 Vertretung am luth. theol. Ausbildungszentrum Pietermaritzburg und 1983/84 Vertretung als Gemeindepfr. Windhoek — Mitgl. Synode LK Hamburg und EKD — Theol. Ehrenpromotion: D. Münchmeyer, Friedrich, Theologe, Präsident * 14.2.1901 Glasgow † 7.1.1988 Kassel 1925 Ordination und Militärpfr. Allenstein (Ostpreußen), 1930–1939 Militärkreispfr. Dresden, 1940–1945 Generalfeldvikar beim Ev. Feldbischof, 1946–1957 Geschäftsführender Direktor des CA für die Innere Mission Bethel, 1957–1961 erster Präsident Hauptgeschäftsstelle des Werkes „Innere Mission und Hilfswerk der EKD“ Stuttgart — 1949 stellv. Mitgl. Synode der EKD, 1955–1962 Mitgl., 1952–1957 Diakonischer Beirat der EKD, 1955 stellv. Mitgl. Disziplinarhof der EKD — Teiln. 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: D. Mulert, Hermann, Theologe, Universitätslehrer (KG, ST, Schleiermacherforschung), Publizist * 11.1.1879 Niederbobritzsch (Sachsen) † 22.7.1950 Mügeln bei Leipzig Seit 1897 Studium (Theol., Philosophie) Leipzig, Marburg, Berlin, Kiel, Hauslehrer und Hilfsredakteur, 1903 Gymnasiallehrer Leipzig, 1906 Ordination und Hilfsgeistlicher Brockau (Vogtland), 1907 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Kiel, 1909 Halle, 1912 Berlin, auch wiss. Mitarb. Ev. Bund und RGG-Redakteur, 1917 aoProf. und 1920–1935 (persönliches Ordinariat) oProf. Kiel, Amtsniederlegung aus Protest gegen die NS-Hochschulpolitik, aber auch Distanz zur BK, seit 1932 bis zur Einstellung 1941 Hg. und Schriftleiter Die Christliche Welt, 1943–1945 Pfarrvertretung, Anschluss an die Quäker, seit 1945/46 Lehrbeauftr. Jena (ST), zugleich 1948 Lehrbeauftr. Leipzig (KG und ST), die geplante Wiederaufnahme der Kieler Lehrtätigkeit unterblieb aus gesundheitlichen Gründen — Herausragender Vertreter des kirchl.-theol. und politischen Liberalismus, umfangreiche publizistische Tätigkeit seit der Studentenzeit —

Mum – Mut

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Mitgl. Ev.-Sozialer Kongreß, seit 1903 Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt, 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte, im Zentralvorstand Ev. Bund, Verein zur Abwehr des Antisemitismus — im Kaiserreich Mitgl. liberaler Parteien, nach Kriegsende Befürworter einer Demokratisierung von Staat und Kirche, seit 1918 aktives DDP-Mitgl., zeitweise Schriftführer des Landesverbandes SchleswigHolstein — Theol. Ehrenpromotion: 1920 Halle. Mumm, Reinhard, Theologe, Pfarrer, Reichstagsabgeordneter * 25.7.1873 Düsseldorf † 25.8.1932 Berlin 1893–1897 Studium (Theol., Volkswirtschaft) Bonn, Halle, Berlin, Utrecht, Lic.theol., 1900 Generalsekretär Freie Kirchl.-soziale Konferenz (ab 1918 Kirchlich-sozialer Bund) Berlin, 1900 Hg. Kirchlich-soziale Blätter, 1904 Leitung Soziale Geschäftsstelle für das ev. Deutschland, 1905 Ordination und Pfr. Berlin, Divisionspfr. im Ersten Weltkrieg, 1923 Pfr. Dortmund-Syburg, gleichzeitig bis 1931 Sozialpfr. Westfalen — 1918 Mitgl. CA für die Innere Mission, Vorstandsmitgl. Ev. Johannesstift Berlin-Spandau, 1927 Vors. Ev. Hauptstelle gegen Schmutz und Schund — seit 1919/24 Mitgl. Dt. Ev. Kirchentag (Sozialer Ausschuss), Mitgl. verfassunggebende Preußische Kirchenversammlung, Generalsynode Ev. Kirche der APU (seit 1919 Vors. Sozialer Ausschuss) — 1912–1932 MdR (Christlich-soziale Partei, 1918–1929 DNVP, 1930–1932 CSVD), 1919–1920 Mitgl. verfassunggebende Dt. Nationalversammlung (DNVP), Vors. Steuerausschusses, 1921 Gründer und Vors. Ev. Reichsausschuss der DNVP, 1921–1928 Vors. Bildungsausschuss des Reichstages (Einsatz für die Bekenntnisschule) — Teiln. 1925 Stockholm — Tätigkeit VDSt, 1900 Beteiligung an der Gründung eines Gewerkvereins der Heimarbeiterinnen und eines ev. Arbeitervereins, 1902/03 Vaterländischer Bauverein Berlin, an der Ausgestaltung des ersten Dt. Arbeiterkongresses Frankfurt/ Main 1903, Unterstützung einer christl. Gewerkschaftsbewegung, im Ersten Weltkrieg Mitgl. Alldeutscher Verband, Zugehörigkeit zur Gruppe der Positiven Union, bedeutende Rolle in der Durchsetzung kirchl. Interessen in der Politik in der Weimarer Republik — Theol. Ehrenpromotion: 1917 Berlin. Mundle, Wilhelm, Theologe, Universitätslehrer (Neutestamentliche Zeitgeschichte), Pfarrer * 28.4.1892 Stuttgart † 20.12.1971 Wehrda bei Marburg 1910–1914 Studium (Theol., Philosophie, Geschichte) Tübingen, Marburg, Berlin, 1914 Gymnasiallehrer Trier, 1915 Kriegsdienst, 1917 Repetent Stipendiatenanstalt Marburg und Universitätsassistent ebd., 1917/18 Lic.theol., 1922 Lehrbeauftr., 1925 Hilfsprediger Düsseldorf und aoProf. Marburg, 1932 Verlassen der Universität, 1927–1962 Pfr. Düsseldorf, Duisburg-Hamborn und Boppard. Muth, Paul Theodor, Theologe, Generalsekretär * 6.9.1906 Lodz † 26.11.1969 Bad Kissingen 1928 Studium (Theol.) Warschau, Leipzig, Rostock, Breslau, 1932 Hilfsprediger Breslau, Deutsch-Lissa, 1933 Vikar Rogasen, Nakel, 1934 Ordination Thorn, 1935 Pfr. Rogasen, 1939 zweiter Geschäftsführer Martin Luther-Bund Erlangen (1942 vertretungsweise Geschäftsführung), 1943 Generalsekretär, 1948 Pfr. Zürich (luth. Gemeinde), 1952 Bad Kissingen — 1938 Schriftleitung Kirchenblatt für die Ev.-luth. Gemeinden in Westpolen.

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Nag – Nic

N Nagel, Gottfried, altluth. Theologe, Kirchenpräsident * 24.6.1876 Strehlen (Schlesien) † 31.5.1944 Guben (Brandenburg) Studium Breslau, Erlangen, Berlin, Dr.phil., Lic.theol., 1902 Ordination, 1907 Pfr. Herischdorf (Schlesien), 1917 Kirchenrat Oberkirchenkollegium Ev.-Luth. Kirche in Preußen (altluth. Freikirche) Breslau, 1920–1944 Oberkirchenrat und Präsident ebd., Doz. Ev.-luth. theol. Seminar Breslau (Mitgl. Prüfungskommission) — Vors. Vereinigung Ev.-luth. Freikirchen in Deutschland, 1934 Mitgl. Lutherischer Rat — Theol. Ehrenpromotion: D. Naumann, Friedrich, luth. Theologe, Pfarrer, Publizist, Reichstagsabgeordneter, Sozialpolitiker * 25.3.1860 Störmthal bei Leipzig † 24.8.1919 Travemünde 1879–1883 Studium (Theol.) Leipzig, Erlangen, 1881 Mitbegründer VDSt, 1883–1885 Mitarb. (Oberhelfer) Rauhes Haus Hamburg, 1886 Pfr. Langenberg bei Glauchau (Erzgebirge), 1890–1896 Vereinsgeistlicher Südwestdeutsche Konferenz für Innere Mission Frankfurt/Main, Aufgabe des Pfarramts, seit 1897 in Berlin Schriftsteller und Berufspolitiker — starkes Interesse an sozialen Fragen und Reformen, sowie der Entwicklung der Sozialdemokratie — 1893–1902 Vorstandsmitgl. im Gesamtverband Ev. Arbeitervereine Deutschlands, Mitarb. im sozialkonservativen Ev.-Sozialen Kongress, nach Bruch mit Adolf Stoecker 1896 Mitbegründer National-Sozialer Verein und seines Organs der Zeitschrift Die Hilfe, nach vergeblicher Bemühung um Bildung einer Partei bzw. um sein Reichstagsmandat 1903 Selbstauflösung des Vereins und Anschluss an die linksliberale Freisinnige Vereinigung, 1907 MdR, 1910 Mitbegründer der gesamtliberalen Fortschrittlichen Volkspartei, 1907–1912 und 1913–1918 MdR, im Ersten Weltkrieg Verfechter eines Verständigungsfriedens, 1918 Mitbegründer der DDP, Juli 1919 als ihr erster Parteivors. im Verfassungsausschuss der Weimarer Nationalversammlung, dort erfolgreich bei der Sicherung des Verhältnisses von Kirche und Staat — 1907 Anreger der Gründung des Deutschen Werkbunds, 1917 der Staatsbürgerschule (später Hochschule für Politik bzw. Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin) — als herausragender Mitbegründer eines modernen christlichen bzw. nationalen Sozialliberalismus, Publizist und Debattenredner Einfluss auf die jüngere Generation — Theol. Ehrenpromotion: 1903 Heidelberg. Neuser, Wilhelm, Theologe, Professor, Landessuperintendent * 26.3.1888 Himmelmert (Altena) † 19.1.1959 Detmold 1916 Ordination und Pfr. Siegen (Westfalen), 1931 Pfr. und Prof. Predigerseminar Herborn (Nassau), 1936–1958 Landessuperintendent LK Lippe, 1936 Vors. Landeskirchenamt und Landeskirchenrat Lippe — 1936 Mitgl. Reformierter Kirchenausschuss, Reformierter Arbeitsausschuss, 1947–1958 Reformierter Bund und seines Moderamens — Teiln. 1945 Treysa, 1948 Eisenach. Nicol, Karl, Pfarrer, Verbandspräsident * 1.7.1886 Villmars (Unterfranken) † 28.4.1954 Rummelsberg 1919–1953 Vorsteher Diakonissenanstalt Rummelsberg, 1946–1948 Bevollmächtigter

Nie

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Bayerns für das Hilfswerk der EKD, 1948–1953 Präsident Landesverband der Inneren Mission in Bayern. Niebergall, Friedrich, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (PT, Religionspädagogik) * 20.3.1866 Kirn/Nahe † 20.9.1932 Marburg 1884–1887 Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, Bonn, 1889–1903 Dienst LK Pfalz, 1902 Lic.theol. Gießen, 1903 Habil., Privatdoz. und 1908 aoProf. Heidelberg, 1922–1932 oProf. Marburg — Forschungsschwerpunkt Predigt für den modernen Menschen — Mitbegründer Reichsbund für Religionsunterricht und religiöse Erziehung, Mitgl. Ev. Bund, 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft — nach dem Ersten Weltkrieg Befürworter der Demokratie. Nieden, Ernst zur, Pfarrer, Propst * 30.4.1903 Viernheim (Bergstraße) † 18.4.1974 Wiesbaden-Biebrich 1926–1973 Leiter Männerwerk in Hessen und Nassau, 1929 Jugendpfr., 1933–1955 Pfr. Offenbach, 1950–1969 Propst für den Visitationsbezirk Nassau — Leiter Arbeitsgemeinschaft für Männerarbeit in der EKD — stellv. Mitgl. 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: D. Niemöller, Martin, Marineoffizier, Theologe, Pfarrer, Kirchenpräsident * 14.1.1892 Lippstadt (Westfalen) † 6.3.1984 Wiesbaden 1912–1918 Marineoffizier, zuletzt U-Boot-Kommandant, Landwirtschaftslehre, 1919 Studium (Theol.) Münster, 1924 Ordination und Geschäftsführer Innere Mission Münster, 1931 bis zur Verhaftung 1937 Pfr. Berlin-Dahlem, 1934 Redeverbot, 1937 Verhaftung und Verurteilung wegen „Kanzelmißbrauchs und Widerstands gegen die Staatsgewalt“, 1938 Verurteilung als persönlicher Gefangener Hitlers und Abtransport KZ Sachsenhausen, 1941 KZ Dachau, 1945 Befreiung in Südtirol, 1945–1956 Leiter Kirchl. Außenamt der EKD, 1947–1964 Präsident LK Hessen-Nassau — Mitgl. BK: 1933 führendes Mitgl. Jungreformatorische Bewegung, Gründer und Leiter Pfarrernotbund, 1934 Mitgl. Bruderrat und Rat der Ev. Kirche der APU, Reichsbruderrat, 1934 Rat der DEK, nach 1945 Vors. Landesbruderrat Ev. Kirche der APU, NassauHessen — 1945–1955 Mitgl. Rat der EKD, 1945–1949 stellv. Vors. — 1948 Mitgl. Zentral- und Exekutivausschuss ÖRK, 1948–1961 Vors. Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, 1961–1968 einer der Präsidenten des ÖRK — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa, 1948 Eisenach, 1948 Amsterdam, 1975 Nairobi — 1936 Mitgl. Kuratorium KiHo Berlin — 1957 Präsident Dt. Friedensgesellschaft, 1980 Stellungnahme gegen atomare Nachrüstung — Theol. Ehrenpromotion: DD. mult. Niemöller, Wilhelm, Theologe * 7.4.1898 Lippstadt † 13.10.1983 Bielefeld 1915–1918 Kriegsdienst, Studium Bethel, Greifswald, Erlangen, Münster, 1924 Ordination, Hilfsprediger Witten und Nierenhof, 1925 Pfr. Schlüsselburg/Weser, 1930–1963 Bielefeld, nach der Verhaftung seines Bruders Martin Predigtdienst Berlin-Dahlem, 1937 Haft, Predigt- und (Mai 1939) Redeverbot Berlin-Brandenburg, Hausdurchsuchungen, Gerichtsverfahren, 1939–1945 Kriegsdienst, nach dem Krieg persönlicher Mitarb. von Präses Karl Koch — Mitgl. BK: Vertrauensmann Pfarrernotbund für Minden-Ravensberg, Kreissynode Bielefeld, Pfarrerbruderschaft Westfalen, stellv. dann

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Nie – Nop

ordentliches Mitgl. Bruderrat — Mitgl. Landessynode Westfalen, bis 1957 der Synode der EKU — 1923 bzw. 1925 Mitgl. der NSDAP (1933 Ausschluss) — Teiln. Bekenntnissynoden Westfalen, Ev. Kirche der APU, 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — 1957 Mitbegründer und in der ersten Leitung der Kirchl. Bruderschaft in Westfalen, führend beteiligt an der Erklärung „Von der Buße der Kirche und der Erneuerung des öffentlichen Lebens“ (1946), Aufbau eines Kirchenkampfarchivs, 1955 Mitgl. Kommission zur Erforschung des Kirchenkampfes in der NS-Zeit — Theol. Ehrenpromotion: 1959 Göttingen. Niesel, Wilhelm, ref. Theologe, Pfarrer, kirchlicher Dozent (ST) * 7.1.1903 Berlin † 13.3.1988 Frankfurt 1922–1925 Studium (Theol.) Berlin, Tübingen, Göttingen, Predigerseminar Elberfeld, 1930 Lic.theol. Münster und Ordination Berlin, Hilfsprediger Wittenberge (Brandenburg), 1930–1934 Pfr. ref. Gemeinde Elberfeld und Studieninspektor Predigerseminar Elberfeld, 1935 bis zur Verhaftung 1940 Doz. KiHo Berlin, 1938–1940 Aufenthaltsverbot für Berlin, 1940 Ausweisung und Aufnahme als Hilfsprediger Hofkirche Breslau, Reichsredeverbot, 1937 Verurteilung zu einer Geldstrafe wegen Bekanntgabe von Kirchenaustritten, 1941 Gestapo-Haft wegen Abhaltung theol. Prüfungen, Hilfsprediger Breslau, 1943–1946 Pfarrverweser Reelkirchen (Lippe), 1946–1968 Doz. KiHo Wuppertal, 1946–1968 Pfr. ref. Gemeinde Schöller (Rheinland), 1946–1973 Präses und Moderator Reformierter Bund, 1964–1970 Präsident Reformierter Weltbund — Mitgl. BK: 1934 Mitarb. Präsidium Bekenntnissynode der DEK Bad Oeynhausen, 1934–1945 Mitgl. Rat und Bruderrat Ev. Kirche der APU — Mitgl. Coetus ref. Prediger, 1945–1972 Rat der EKD — 1947–1963 Mitgl. Kommission für Glauben und Kirchenverfassung (Faith and Order) des ÖRK Genf, 1947–1963 Mitgl. Zentralausschuss ÖRK, 1964–1970 einer der sechs Präsidenten — Teiln. 1945 Treysa, 1948 Treysa, 1975 Nairobi — Oktober 1945 Mitunterzeichner der Stuttgarter Schulderklärung, 1978 theol. Vorlesungen in Japan — Theol. Ehrenpromotion: 1948 Göttingen, 1954 Aberdeen, 1958 Genf, 1964 Straßburg, 1967 Debrecen. Nopitsch, Antonie, Volkswirtin, Lehrerin, Vorsitzende des Müttergenesungswerkes * 3.8.1901 Traunstein (Oberbayern) † 10.1.1975 Nürnberg 1921 Studium (Volkswirtschaft) München, 1925 Dr.rer.pol., Stipendiatin QuäkerCollege Woodbrooke/Birmingham, 1927 Doz. (Sozialwissenschaften und Fürsorgerecht) Ev.-soz. Frauenschule Nürnberg/Neuendettelsau, 1932 arbeitslos, 1932 Gründerin und Leiterin Bayerischer Mütterdienst der LK Bayern, 1933 Geschäftsführerin (1934 Landesführerin) Mütterhilfswerk bzw. (nach 1945) Mütterdienst, Engagement im Frauenwerk der DEK, im „Kirchenkampf“ auf Seiten der Reichsfrauenführerin des ev. Frauenwerkes (Agnes von Grone), 1945–1965 Wiederaufbau und Leitung Bayer. Mütterdienst, 1950 Mitbegründerin, Geschäftsführerin, 1965–1975 stellv. Vors. Dt. Müttergenesungswerk, Geschäftsführerin Ev. Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesungsfürsorge — Mitgl. Synode LK Bayern, 1949–1961 Synode EKD, Dt. Nationalkomitee des Luth. Weltbundes und der Kommission „Haushalterschaft und Gemeindeleben“ ebd. — Mitgl. Vorstand Ev. Frauenarbeit in Deutschland und deren Vertreterin in der Ev. Aktionsgemeinschaft für Familienfragen, 1949–1951 Mitgl. WiederaufbauAusschuss und Verwaltungsrat Hilfswerk der EKD, 1957–1969 Diakonische Konfe-

Not – Obe

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renz und 1960–1967 Diakonischer Rat, Mitgl. Präsidium Innere Mission Bayern, in zahlreichen sozialen Gremien und Friedensinitiativen dt. Frauen — Mitgl. bayerisches Vorparlament, Mitarb. CSU. Noth, Martin, Theologe, Universitätslehrer (AT, Palästinawissenschaft, Semitistik, Ägyptologie) * 3.8.1902 Dresden † 30.5.1968 Subeita/Shivta (Israel) – (bestattet in Bethlehem) 1921–1925 Studium (Theol., orientalische Sprachen), Erlangen, Rostock, Leipzig, 1926/1927 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Greifswald, 1928 Umhabil. Leipzig, 1929–1944 oProf. Königsberg, dazwischen 1939/40 und 1943–1945 Kriegsdienst, 1945–1967 (em.) oProf. Bonn — 1925, 1931 und 1933 Studienreisen an das Dt. Ev. Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes in Jerusalem, 1954–1956 nach Syrien und Ägypten, 1964 Beurlaubung von der Universität und bis 1968 Leiter Jerusalemer Institut — Veröffentlichungen zur Überlieferungsgeschichte des AT, zur Geschichte Israels und Altertumswissenschaft Palästinas — 1952–1963 Wiederbegründer und Vors. Dt. Verein zur Erforschung Palästinas, 1929–1964 Hg. der Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins, 1947–1964 Mithg. der Zeitschrift Die Welt des Orients, 1950–1962 der Zeitschrift für Theologie und Kirche — 1957 Ehrenmitgl. The Society for Old Testament Study (Großbritannien), 1958 Society of Biblical Literature and Exegesis (USA), 1951–1959 Vetus Testamentum (Editorial Board) und 1959 Präsident International Organization for the Study of Old Testament — Mitgl. 1938–1945 Königsberger Gelehrten Gesellschaft, Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen — Ehrenpromotion: 1930 D.theol. Greifswald, 1959 D. Lund, 1964 Dr.jur.h.c. Frankfurt/Main. Nowack, Wilhelm, Theologe, Universitätslehrer (AT) * 3.3.1850 Berlin † 27.5.1928 Leipzig Studium (Theol., Orientalistik) Berlin, Halle, 1872 Dr.phil, 1873 Lic.theol., 1875 Habil., Privatdoz. Berlin, 1876 Pfr. ebd., später Rummelsburg, 1880 aoProf. Berlin, 1881–1918 oProf. Straßburg, 1919–1921 Leipzig, dort Engagement im Bund für Gegenwartschristentum — Mitgl. 1895 Kapitel Thomasstift, später Oberkonsistorium der elsässischen Kirche Augsburger Konfession, 1913 in dessen Direktorium Straßburg — Vertreter der historisch-krititschen Theologie — 1915 Abgeordneter der Universität im elsässischen Landtag (Erste Kammer) — Theol. Ehrenpromotion: D.

O Obendiek, Harmannus, ref. Theologe, kirchlicher Dozent (PT) * 19.9.1894 Weener (Ostfriesland) † 14.9.1954 (Autounfall) Rapid-City/South Dakota Seit 1914 Studium (Theol., Jura) Tübingen, Göttingen, 1915–1919 unterbrochen durch Kriegsdienst, 1922 Ordination, 1922 Pfr. Hinte (Hannover-reformiert), 1925 Nüttermoor, 1927 Ihrhove, 1931 Lic.theol. Münster, 1931–1951 Pfr. Barmen-Gemarke, 1932 nebenamtl. Doz. Theol. Schule Elberfeld, 1935–1941 (Schließung) Doz. KiHo Wuppertal, 1945 ebd., 1952 hauptamtl. Prof. ebd. — 1934–1946 und 1950–1954 Mitgl. und

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Obe – Oeh

1943 zeitweise (nach der Verhaftung Hermann Albert Hesses) stellv. Leiter Reformierter Bund, 1944–1951 Leiter Coetus Reformierter Prediger, bis 1953 für den erkrankten Paul Humburg Leiter Pfarrerbruderschaft im Kirchenkreis Barmen, 1950 stellv. Moderator Reformierter Bund, Mitgl. Reformierter Weltbund — Mitgl. Synode LK Rheinland, Generalsynode Ev. Kirche der APU — Teiln. Bekenntnissynoden Rheinland und Ev. Kirche der APU, 1948 Amsterdam, 1952 Lund, 1954 Generalversammlung Reformierter Weltbund Princeton (USA), 1954 Evanston (EKD-Delegierter). Oberheid, Heinrich, Theologe, Kaufmann * 7.2.1895 Mülheim/Ruhr † 17.11.1977 Düsseldorf 1914 Studium (Theol.) Marburg, Berlin, 1916 Kriegsdienst (Leutnant), 1919 Studium (Nationalökonomie, Jura, Philosophie) Heidelberg, Dr.phil., Bergmann, 1920 Dezernent Bergbau-Verein Essen, 1922 Privatsekretär bei der Fa. Hugo Stinnes, kurzfristig Inhaftierung wegen Agitation gegen die französische Besatzungsmacht, Direktor Stinnes-Eisen, 1924 Erwerb Gut Schlechtenbeck bei Radevormwald, 1926 Fortsetzung des Theologiestudiums Bonn, 1928 Leitung eines Textilunternehmens, 1931 Vikar Remscheid, 1933 Ordination und Pfr. Asbach-Kircheib (Westerwald), Oktober 1933 Bischof („Landespfarrer“) Bistum Köln-Aachen, Vors. Konsistorium Koblenz, Stellv. von Staatskommissar Gottfried Krummacher ebd., engster Mitarb. von Reichsbischof Ludwig Müller, 1934 mit dem Titel „Chef des Stabes“, Vikar der DEK, Juni 1934 Beurlaubung aus beiden Ämtern, 1937 Pfr. für gesamtkirchl. Aufgaben der LK Thüringen, 1939–1945 Kriegsdienst und Gefangenschaft, 1946 Entlassung aus dem kirchl. Dienst, 1950–1960 Kaufmann Düsseldorf, zuletzt Generalbevollmächtigter — Mitgl. Provinzialsynode PK Rheinland, Provinzialkirchenrat, Generalsynode Ev. Kirche der APU und Nationalsynode der DEK 1934 Wittenberg — führender DC, 1932 Mitgl. Glaubensbewegung DC, Obmann Gau Koblenz-Trier, Anschluss an die Thüringer DC (Anfang 1935–1945 Mitgl. Thüringer Kirchenbewegung DC), Leiter Geschäftstelle West der DC Nationalkirchl. Bewegung (später Einung) und Bund für Dt. Christentum Bonn-Bad Godesberg — 1920–1922 Mitgl. Dt.-völkischer Schutz- und Trutzbund, 1928–1932 Mitgl. NSDAP (Streichung von der Mitgliederliste wegen unregelmäßiger Zahlungen), 1933 wieder Anmeldung (1934 Ablehnung), 1929–1934 SA (SA-Sturmführer). Odenwald, Theodor, Theologe, Universitätslehrer (ST) * 6.6.1889 Tauberbischofsheim † 9.1.1970 Heidelberg Seit 1911 Studium (Theol.) Heidelberg, Berlin, 1914–1918 Kriegsdienst, 1920 Vikar, 1921 Lic.theol. und 1923 Habil., Privatdoz. Heidelberg, 1928 aoProf. und 1929–1945 oProf. ebd., 1935–1945 Dekan, Entlassung durch die amerikanische Besatzung, danach Gymnasiallehrer — Mitgl. Ev.-Sozialer Kongreß — Mitarb. beim Sozial-und Presseamt LK Baden, mit Kollegen Veranstalter sozialpolitischer Lehrgänge für Studierende, Sympathisant der ökumenischen Bewegung — 1936 Mitgl. Theol. Kammer der DEK — Befürworter der NS-Machtergreifung im Sinn einer geistigen Erneuerung der Gesellschaft — aktiver DC (Luther-Deutsche), 1939 Mitgl. NSDAP. Oehler, Wilhelm, Theologe, Missionar, Universitätslehrer (NT, Missionswissenschaft) * 4.6.1877 Hausen an der Lauchert (Württemberg) † 20.3.1966 Erdmannhausen bei Marbach/Neckar 1896–1900 Studium (Theol.) Tübingen, kurzfristig Lehrer am Basler Missionshaus,

Oep – Olt

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Stipendiat am neu gegründeten Dt. Ev. Institut für Altertumswisssenschaft des Hl. Landes in Jerusalem (Sprachenstudium), 1905 Dr.phil., Repetent Theol. Stift Tübingen, 1906 Entsendung nach Tschonghangkang, Provinz Kanton (China) durch die Basler Mission, 1922 Habil., Doz. Tübingen (neu gegründete Dozentur für Missionswissenschaft), zugleich Hausgeistlicher Missionsärztliches Institut, 1926 Inspektor der Basler Mission für China, 1929 Reise dorthin, zugleich Privatdoz. Basel, 1932–1949 Pfr. Erdmannhausen — BK-Mitgl., seit 1935 mitverantwortlicher Leiter Mission der Frauen- und Mädchen-Bibel-Kreise Bad Salzuflen, im Ruhestand Doz. Missionsschule Bahnauer Bruderschaft Unterweissbach bei Backnang — Theol. Ehrenpromotion: 1926 Tübingen. Oepke, Albrecht, luth. Theologe, Universitätslehrer (NT, KG, Hellenismus und Judentum) * 10.9.1881 Arle Kr. Norden (Ostfriesland) † 10.12.1955 Leipzig Studium (Theol.) Göttingen, Erlangen, 1907 Ordination und Pfarrkooperator Borkum, 1909 Pfr. Völlen Kr. Leer, 1914 Doz. Missionsseminar Leipzig, 1919 Habil. Leipzig und 1922 aoProf. ebd., 1953 oProf. ebd., 1945–1948 Mitgl. Kirchenleitung Sachsen, dann Synodaler — Kollegiumsmitgl. ev.-luth. Mission zu Leipzig — 1920–1922 Hg. und Mitarb. Evangelisch-lutherisches Missionsblatt — Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“, von Anfang an aktives BK-Mitgl. (Kreisbruderrrat), 1946 Gründer einer Arbeitsgemeinschaft Mission unter Israel — Theol. Ehrenpromotion: 1919 Leipzig. Ohl, Otto, Theologe, führender Vertreter der Inneren Mission * 28.7.1886 Duisburg † 23.2.1973 Langenberg 1905 Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, Bonn, Lic.theol., 1911 Ordination und Hilfsprediger Rüttenscheid, 1911 Bundesagent Ostdt. Jünglingsbund Berlin, 1912–1963 Geschäftsführer Rheinischer Provinzialausschuss für Innere Mission Langenberg, 1929 Jugendpfr. Rheinland, 1934–1957 Vorstandsmitgl. CA für die Innere Mission, 1934 einer der Vizepräsidenten, 1945–1957 Stellv. des Präsidenten des CA für den WestBereich, 1945/46 vorübergehend Hauptgeschäftsführer Hauptbüro Rheinland des Hilfswerks der EKD, 1946–1948 Vertreter des CA im Wiederaufbau-Ausschuss des Hilfswerks der EKD — 1929 Mitgl. Kirchensenat Ev. Kirche der APU — 1957–1966 Mitgl. Diakonischer Rat und Vors. Diakonische Konferenz des Diakonischen Werkes Rheinland — Vors. Dt. Ev. Krankenhausverband, Vorstandsmitgl. Ev. Reichserziehungsverband, Ev. Arbeitsgemeinschaft für Nichtsesshaftenfürsorge, Konferenz Theol. Berufsarbeiter der Inneren Mission, 1931–1933 und 1948–1969 Vorstandsmitgl. Dt. Verein für öffentliche und private Fürsorge, 1966 Ehrenmitgl., Vors. Fachausschuss Altenpflege und Altersfürsorge und Mitgl. mehrerer anderer Fachausschüsse, Mitgl. im Vorstand, zeitweilig auch Vors. Dt. Krankenhausgesellschaft, Dt. Krankenhausinstitut, Vereinigung für den Fürsorgedienst im Krankenhaus und Allgemeiner Fürsorgeerziehungstag, Mitgl. Bundesgesundheitsrat, Krankenhausarbeitskreis der freien Wohlfahrtspflege — Ehrenpromotion: D., Dr.med.h.c. Oltmann, Heinrich, ref. Theologe, Pfarrer * 29.12.1892 Weener/Ems † 8.2.1937 Loga 1913 Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, Kriegsdienst, 1917 Hilfsprediger Woltzeten,

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Onn – Ost

1918 Ordination und Pfr. ebd., 1921 Pfr. ref. Gemeinde Loga — 1934 Mitgl. Arbeitsausschuss Bekenntnisgemeinschaft LK Hannover-reformiert und deren Vors., 1934 Vorstandsmitgl. Freie ref. Synode Barmen — 1933 Obmann Coetus ref. Prediger Ostfriesland, Mitgl. Moderamen Reformierter Bund — 1929–1932 mehrfach Kandidatur für den CSVD Ostfriesland — Teiln. 1931 Weltkongress für ev. Jugendführung Toronto (Kanada) und Weltkonferenz CVJM Cleveland/Ohio, 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg (Mitgl. theol. Ausschuss und Verfasssungsausschuss), 1936 Bad Oeynhausen — Mitarb. Bund dt. Bibelkreise, 1925/27 Schriftleiter Hindurch. Blätter für deutsche Mannesjugend, 1927 bis zum Verbot 1934 Neue Jugend. Mitteilungsblatt für ältere BKler, 1936 Schriftleiter Sonntagsblatt für die evangelisch-reformierten Gemeinden, Vors. „Ostfriesischer Verein für Jahrmarktsmission“, Einsatz für jüdische Mitbürger. Onnasch, Friedrich, Theologe, Pfarrer * 8.10.1881 Studsin Kr. Kolmar † 17.2.1945 (erschossen) Berlinchen (Neumark) Studium (Theol.) Halle, Berlin, Heidelberg, 1906 (als cand.theol.) Seemannspastor London, 1907 Ordination Posen, 1907–1908 Domhilfsprediger Florenz (Italien), 1909–1922 Pfr. und Leiter Hoffnungstaler Anstalten, 1914/15 Kriegsdienst als Krankenpfleger, 1922 Oberpfr. Köslin (Pommern), 1934 Dienstenthebung wegen Verlesens einer Erklärung gegen Reichsbischof Ludwig Müller, 1939 Verhaftung wegen Verlesens von Fürbittelisten der BK, Absetzung als Standortpfr. im Nebenamt, 1940 Aufenthaltsverbot für Pommern und Redeverbot für das Reichsgebiet, 1941 Vertretung der Oberpfarrerstelle Berlinchen während des Krieges — Mitgl. Provinzialsynode Pommern — Mitgl. BK: Bruderrat Pommern, Herbst 1939 Vors., Mitgl. Bruderrat Ev. Kirche der APU — in den 20er Jahren Vorstand Verband für die weibliche Jugend in Pommern, Mitgl. Gustav-Adolf-Verein, vor 1933 Ehrenvors. Dt. Rotes Kreuz, bis 1933 Mitgl. Pfarrerverein. Opitz, Hans-Georg, Theologe, Universitätslehrer (Patristik) * 1.6.1905 Berlin-Johannistal † 9.7.1941 (gefallen und begraben) Brody bei Lemberg 1923–1927 Studium (Theol., orientalische Sprachen) Berlin, Marburg, Bonn, 1931 wiss. Hilfskraft (bei Hans Lietzmann) Berlin, Mitarb. Kirchenväterkommission der AdW Preußen (Berlin), dort Hg. der Athanasius-Werke, 1932 Lic.theol., 1933 Habil., Privatdoz. Berlin, 1939 Lehrbeauftr. und Doz. Wien, 1940 oProf. ebd., Kriegsdienst — Mitgl. DC — Mitgl. NSDAP. Osterloh, Edo, Theologe, kirchlicher Dozent (AT), Studentenpfarrer, Kultusminister * 2.4.1909 Rotenhahn (Oldenburg) † 26.2.1964 Kiel 1929–1933 Studium (Theol., Philosophie) Bethel, Marburg, Zürich, Göttingen, 1934 Assistent Theol. Schule Bethel, 1935 Hilfsprediger Wilhelmshaven-Rüstringen, zugleich Assistent von Heinz Kloppenburg in der Geschäftsstelle der Bekenntnissynode Oldenburg, Doz. KiHo Berlin, 1936 zugleich Studentenpfr. der BK Berlin, nach dem Verbot der KiHo 1937 Mitarb. am Theol. Lehramt der BK Berlin-Brandenburg, 1940 Kriegsdienst, 1941 (Ernennung, 1942 Einführung) Pfr. Holle, Mai 1945 ergab er sich mit seiner Einheit den Amerikanern an der Moldau, Übergabe der Truppe an die Sowjets, Internierung Tschechei, dann Österreich, August 1945 Flucht, nebenamtl. und 1947 hauptamtl. Mitgl. Oberkirchenrat Oldenburg, 1949 theol. Referent Kirchenkanzlei der EKD Hannover, 1953 Ministerialrat Bundesinnenministerium Bonn, 1954 Mi-

Ott

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nisterialdirektor, Staatssekretär Familienministerium, 1956 Kultusminister SchleswigHolstein — 1933 „Führer“ Hochschulgruppe DC Göttingen — Mitgl. Kammer für öffentliche Verantwortung der EKD — 1952 Gründungsmitgl. Ev. Arbeitskreis der CDU/CSU, 1954 Mitgl. CDU, 1956 Bundesvorstand. Otto, Ernst, Theologe, Pfarrer * 12.9.1891 Schmölln (Thüringen) † 17.2.1941 Hohegrete bei Au an der Sieg (Rheinland) Studium (Theol.) Greifswald, Leipzig, 1920 Ordination, 1920–1927 Hilfsgeistlicher, Pfr., zuletzt auch Stiftspfr. und Lehrer Magdalenenstift Altenburg, 1927 Pfr. der LK Thüringen für besondere gesamtkirchl. Aufgaben im Volksdienst Eisenach, 1929 Leiter Volksdienst, 1932 Pfr. Eisenach, 1938 Entfernung aus dem Gefängnisseelsorgeamt wegen angeblichen „staatsabträglichen Verhaltens“ und Wartestandsversetzung, 1939–1941 Hausgeistlicher Bibel-und Erholungsheim Hohegrete — Vors. Verband für Innere Mission Thüringen, 1933 Mitgl. Sydower Bruderschaft, 4. Thüringer Landeskirchentag (Einigungsbund für reformatorisches Christentum) — Mitgl. BK: Pfarrernotbund, 1933 Initiator zur Sammlung der Jungreformatorischen Bewegung in Thüringen, 1934 Vors. Bruderrat Thüringen, Leiter der neu gegründeten Luth. Bekenntnisgemeinschaft in Thüringen, 1935 Reichsbruderrat — 1933 Initiator zur Sammlung der Luth. Arbeitsgemeinschaft für Thüringen, 1936 Mitgl. Lutherrat — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Otto, Paul, Theologe, Pfarrer * 8.4.1888 Sosnowiec (Russisches Reich) † 18.10.1950 Ansbach Studium (Theol.) Dorpat, 1918 Ordination und Vikar Lodz, 1920–1924 Pfr. Ozorkow, 1924–1945 Leiter Verband landeskirchl. Gemeinschaften und Verband für Entschiedenes Christentum innerhalb der Ev.-Augsburgischen Kirche in Polen (Lodz) — 1946–1947 Vors. Hilfskomitee ev.-luth. Deutscher aus Polen, 1947–1950 Pfarrverwalter Gemeinde Mühlfeld (Unterfranken). Otto, Rudolf, luth. Theologe, Universitätslehrer (Religionswissenschaft, Religionsphilosophie, ST) * 25.9.1869 Peine † 7.3.1937 Marburg 1888–1898 Studium (Theol., Philosophie, Medizin) Erlangen, Göttingen, München, 1898 Lic.theol., 1899 Habil., Privatdoz. und 1904 aoProf. Göttingen, 1905 Dr.phil. Tübingen, 1914 oProf. Breslau, 1917–1929 Marburg (vorzeitig em. aus gesundheitlichen Gründen), 1927 dort Gründer der interfakultativen Religionskundlichen Sammlung (kultische und liturgische Gegenstände) — 1924 und 1926 Gastprof. Oberlin College, Ohio (USA) und Uppsala — einer der Wegbereiter der liturgischen Bewegung der 20er Jahre, Interesse am interreligiösen Dialog, das publizistische Werk beeinflussende ausgedehnte Studienreisen (1895 Ägypten, Palästina, Griechenland, Berg Athos, 1911/12 Nordafrika, Burma, China, Japan, Sibirien, 1927/28 Sri Lanka, Indien, Naher Osten) — 1921 Gründer Religiöser Menschheitsbund — 1912 Begründer der Serie Göttinger Quellen der Religionswissenschaft —1896–1904 Mitgl. NationalSozialer Verein, Anfang des Jahrhunderts der Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt — 1913–1918 Mitgl. Abgeordnetenhaus Preußen (Nationalliberale Partei), 1919 verfassunggebende Landesversammlung Preußen (DDP) — Theol. Ehrenpromotion.

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Pau – Pec

P Paulsen, Adalbert, Theologe, Landesbischof * 5.5.1889 Kropp † 9.1.1974 Hamburg 1916 Ordination und Hilfsprediger Mölln, Pinneberg, 1917 Pfr. Krummendiek, 1923 Kiel, 1933–1945 Landesbischof LK Schleswig-Holstein, 1945–1959 Pfr. HamburgLohbrügge — 1933 Mitgl. Landeskirchenausschuss Schleswig-Holstein — bis zum Bußtag 1934 Zugehörigkeit zu den DC — Vors. Innere Mission Schleswig-Holstein. Paulsen, Anna, Theologin, kirchliche Dozentin (AT) * 29.3.1893 Hoirup (Nordschleswig) † 30.1.1981 Heide (Holstein) 1916 Studium (Religion, Deutsch, Geschichte) Kiel, Tübingen, Münster, 1921 Fakultätsexamen Kiel, Katechetinnenausbildung im Haus der Morgenländischen Frauenmission Berlin, 1924 Dr.theol. als eine der ersten Frauen Deutschlands, ab 1926 Leiterin Seminar für Kirchl. Frauendienst im Burckhardt-Haus Berlin-Dahlem, nach dem Krieg als erste Frau 1951 Berufung in die Kirchenkanzlei der EKD als Frauenreferentin und Aufbau eines Frauenreferates (bis 1958) — 1930 Mitgl. Verband Ev. Theologinnen, 1933 Mitgl. Jungreformatorische Bewegung — Erforscherin und Übersetzerin der Werke Sören Kierkegaards — Theol. Ehrenpromotion: 1953 Kiel. Pautke, Johannes, Theologe, Bischof * 8.4.1888 Freienwalde † 24.11.1955 Lübeck Studium Berlin, Halle, Rostock, Domkandidatenstift Berlin, 1912 Ordination, 1913 Pfr. Usedom, 1914 Lübeck, Militärseelsorger, 1936 vorübergehende Entlassung, 1937 Hausarrest, 1945 Propst und Mitgl. Kirchenleitung, seit 1948 Leiter Kirchenkanzlei, 1948–1955 Bischof Lübeck — 1934 Mitgl. BK: Pfarrernotbund, Bruderrat Lübeck, 1939/40–1945 Vors. Rat ebd. — Teiln. 1945 Treysa — Theol. Ehrenpromotion: 1951 Kiel. Pawlowski, Karl, Theologe, Vereinsgeistlicher * 9.4.1898 Hagen † 22.8.1964 Bielefeld Studium (Theol.) Marburg, Bonn, Halle, 1924 Ordination und Hilfsprediger Radbod (Hamm), 1926 Pfr. Ev. Jugend- und Wohlfahrtsamt für den Stadtkreis Bielefeld, 1928 Leiter und Pfr. Altstadtgemeinde, zugleich 1932–1964 Vorsteher Johannesstift (seit 1951 Ev. Johanneswerk) Bielefeld-Schildesche, 1945–1950 Leiter Ev. Hilfswerk Westfalen, zugleich 1945/46 Leiter Zentralbüro-West des Hilfswerks der EKD, Mitarb. beim Aufbau der Flüchtlingsstadt Espelkamp. Pechmann, Wilhelm Frh. von, Jurist, Bankdirektor, Präsident * 10.6.1859 Memmingen † 10.2.1948 München 1877–1882 Studium (Klass. Philologie, Jura) München, anwaltschaftlicher Hilfsarb., 1886 Hilfsarb. Bayerische Handelsbank, 1889 Direktor ebd., 1900–1903 griechischer Generalkonsul München, 1914–1918 Kriegsdienst, 1916 Chef Zivilverwaltung Straßburg, 1937–1939 Aufsichtsrat Bayerische Vereinsbank — (1927) Mitgl. Kollegium Ev.-Luth. Mission zu Leipzig, Gründungsmitgl. CVJM München, 1901–1922 Mitgl. Generalsynode Bayern, seit 1919 Präsident, 1919 Mitgl. Kirchentag Dresden, 1921 Präsident verfassunggebender Kirchentag Stuttgart, Präsident Dt. Ev. Kirchentag (1924

Pep – Pet

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Bethel, 1927 Königsberg, 1930 Nürnberg), 1929–1933 Mitgl. Dt. Ev. Kirchenbund und Kirchenausschuss (Rechts- und Finanzausschuss) — 1934 Austritt aus der DEK wegen Widerstands gegen Verfolgung der Juden und Aufbau einer Reichskirche, 1946 Eintritt in die röm.-kath. Kirche — 1936 Mitgl. BK — 1919–1933 Vorstandsmitgl. AELK und Ausschussmitgl. Ev.-Luth. Missionsgesellschaft, 1923–1930 Mitgl. und Schriftführer Ständiger Ausschuss Luth. Weltkonvent — Teiln. 1925 Fortsetzungsausschuss der Stockholmer Weltkonferenz — 1898–1900 Vors. Jur. Gesellschaft München, 1898–1928 Mitgl. Ständige Deputation Dt. Juristentag, Zentralausschuss Reichsbank, Dt. Institut für Bankwissenschaft und Bankwesen — 1910 Mitbergünder und bis 1914 Vors. Dt. Reichspartei in Bayern, 1918 BVP (1919 Austritt), dann DNVP-Mitgl. — Theol. Ehrenpromotion: 1913 Erlangen. Pepping, Ernst, Komponist, kirchlicher Dozent, Hochschullehrer (Kirchenmusik) * 12.9.1901 Hamborn (heute Duisburg) † 1.2.1981 Berlin 1922–1926 Studium (Komposition) Berlin, freischaffender Künstler Mülheim, Essen, 1934 Doz. Ev. Kirchenmusikschule Berlin-Spandau (Musiktheorie und Komposition), 1943–1945 Leiter ebd., 1935–1938 Berliner Hochschule für Musik, 1947–1968 Prof. ebd. — Ehrenpromotion: 1961 Berlin (FU), 1971 Theol. Hochschule Berlin Perels, Friedrich Justus, Jurist, Justitiar * 13.11.1910 Berlin † 23.4.1945 (hingerichtet) Berlin 1929 Studium (Jura) Heidelberg, Berlin, Anschluss an den Friedenauer Schülerbibelkreis, Mitgl. DCSV, nach den Examina 1933 und 1936 aus „rassischen Gründen“ keine Übernahme in den staatlichen Justizdienst oder Erlaubnis zur Niederlassung als Rechtsanwalt, 1933 Anschluss an Pfarrernotbund und BK Berlin, deren jur. Berater, seit 1936 Justitiar und Rechtsberater Bruderrat der Ev. Kirche der APU, 1937 Haft, 1940 Wechsel in die Kanzlei von Rechtsanwalt Horst Holstein, 1943 Ordination (Verkündigungs- und Sakramentsdienst) — seit 1936 Kontakt zu Dietrich Bonhoeffer, seit 1940 Kontakt zum Widerstandskreis im Amt Ausland/Abwehr, Beteiligung an den Vorbereitungen für das „Unternehmen Sieben“ (jüdische Flüchtlingshilfe), 5.10.1944 Verhaftung wegen Kenntnis des fehlgeschlagenen Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944, am 2.2.1945 Todesurteil durch den Volksgerichtshof. Peter, Friedrich, Theologe, Bischof * 4.10.1892 Merseburg † 17.4.1960 Gronau Studium (Theol.) Greifswald, Halle, 1914–1918 Kriegsdienst, Freikorpskämpfer, 1921 Ordination, Hilfsprediger Pfeiffersche Anstalten Magdeburg, 1922 Pfr. Jessen, dort Verbindung zur „vaterländischen Freiheitsbewegung“, 1926 Berlin, 1927 Bundeswart Ostbund Ev. Jungmännervereine, 1933 Oberkonsistorialrat Ev. Oberkirchenrat Berlin, Bischof Bistum Magdeburg-Halberstadt und Vors. Konsistorium, November Verwalter Bistum Merseburg-Naumburg, 1936–1948 Pfr. Berlin, 1948 durch Spruchkammerurteil Entlassung aus dem Kirchendienst, 1949 Beschäftungsauftrag LK Westfalen Oeding, 1953 Pfr. Gronau (Westfalen) — 1932 Mitbegründer DC, 1933 Reichssachbearbeiter für Jugend der Glaubensbewegung DC — 1933 Mitgl. NSDAP — Teiln. 1931 Weltkongress für ev. Jugendführung Toronto (Kanada) und Weltkonferenz CVJM Cleveland (Ohio). Peters, Ilse, Gymnasiallehrerin, Hochschullehrerin (Religionspädagogik) * 10.3.1893 Bad Kreuznach † 27.11.1980 Hilden

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Pet – Pfe

1911–1917 Studium (Germanistik, Theol., Psychologie, Geschichte) Rostock, Marburg, Zürich, Berlin, 1919–1928 Oberlehrerin, 1920 Studienrätin Essen, 1927–1928 Mitarb. Religionspädagogisches Institut Berlin, 1929 Doz., 1930 Prof. (Religionswissenschaft) Pädagogische Akademie Dortmund, 1932 Kündigung wegen Sparzwangs, April 1933 Studienrätin Berlin, September 1933 Ruhestandsversetzung aus rassischen Gründen, Rückkehr in das Elternhaus nach Düsseldorf, Engagement für die BK-Gemeinde Oberkassel-Heerdt, seit März 1936 ehrenamtl. Tätigkeit als berufenes Mitgl. Schulkammer der VKL I, 1945–1958 Prof. (Religionspädagogik) Pädagogische Akademie Kettwig — 1957–1965 stellv. Mitgl. Kirchenleitung LK Rheinland, 1949 Synode der EKD — Mitarb. Gemeinschaft ev. Erzieher — Teiln. 1948 Amsterdam (Delegierte der EKD) — erste dt. Prof. für Religionspädagogik. Petersmann, Werner, Theologe, Pfarrer * 2.1.1901 Dortmund † 17.5.1988 Hannover Dr.theol., 1925–1927 Predigerseminar, 1925 Hilfsgeistlicher New York, 1926 Ordination ebd., 1927 Pfr. Marburg, 1927 Prof. mit Lehrauftrag (Theologiegeschichte) St. Louis (USA), 1928 Assistenzprof., Pfr. Eden, 1932 Pfr. Schweinsberg (Marburg), 1934 Breslau, 1940 Kriegspfr. Belgien, Balkan, Baltikum, 1950 Flüchtlingspfr. Hannover, seit 1952 Versehung der ersten Pfarrstelle ebd., 1969 i. R. — führender DC: 1934 Kreisobmann DC Breslau, Ende 1934 komm. Leitung Gau Schlesien der Reichsbewegung DC, Ende 1935–Anfang 1937, dann wieder seit Sommer 1937 Gauobmann ebd., 1936 Gründung „Arbeitsgemeinschaft für Positives Christentum“ innerhalb der Reichsbewegung DC, Leiter des Theol. Amtes in der Reichsleitung der DC Berlin, Mitgl. Theol. Kammer der DEK, 1938 Leitung Lutherdeutsche (Reformatorische Reichskirche), Mitgl. Ausschuss der Arbeitsgemeinschaft für reichskirchlichen Aufbau und volkskirchlichen Dienst. Peterson, Erik, ev., dann kath. Theologe, Religionshistoriker, Universitätslehrer (NT, KG, Altchristliche Literaturgeschichte) * 7.6.1890 Hamburg † 26.10.1960 Hamburg (bestattet Campo Verano, Rom) Seit 1910 Studium (Geschichte, dann Theol.) Straßburg, Greifswald, Berlin, Göttingen, Basel, Militärdienst, Gefangenenseelsorger, 1915–1919 Inspektor Theol. Stift Göttingen, 1920 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Göttingen, 1924–1930 oProf. Bonn, nach kritischen Publikationen (1925: Was ist Theologie; 1928: Die Kirche) 1929 Beurlaubung und 1930 Entpflichtung aus der Theol.Fak. auf eigenen Antrag, 1930–1936 und ab 1946 HonProf. Bonn (Phil.Fak., Stelle nicht angetreten) — 1930 Übertritt in die röm.-kath. Kirche in Rom, Verheiratung, wechselnde Aufenthalte München und Rom, jahrelang gegen die NS-Ideologie gerichtete Vortragsreisen im deutschen Sprachraum ohne feste Anstellung, seit 1937 Lehrbeauftr. Päpstliches Institut für Christliche Archäologie Rom, 1942 Lehrstuhlvertr. (alte KG), 1947 aoProf. und 1956 oProf. Rom, 1941–1943 auch Vorlesungen Rom und Mailand — Forschungschwerpunkte: das antike Verhältnis von Judentum und Christentum, die politische Dimension des Christentums — literarischer Einfluß auf Theologen beider Konfessionen — Ehrenpromotion: 1960 Dr.phil.h.c. Bonn, 1960 D.theol. München (Kath.Fak.). Pfennigsdorf, Emil, Theologe, Universitätslehrer (PT, Religionspädagogik) * 10.6.1868 Plötzkau bei Bernburg (Anhalt) † 7.4.1952 Bonn

Phi – Pip

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Studium (Theol.) Leipzig, Tübingen, Berlin, Halle, Lic.theol. Leipzig, 1895 Pfr., später Oberprediger Harzgerode, 1901 Dessau, 1912 Düsseldorf, 1913 oProf. Bonn, Hg. der Zeitschrift Der Geisteskampf der Gegenwart. Monatsschrift für christliche Bildung und Weltanschauung — mit anderen Kollegen Befürworter von Hitlers Regierungsantritt. Phieler, Gerhard, Theologe, Vereinsgeistlicher * 21.10.1891 Oberweimar (Thüringen) † 20.12.1964 Eisenach 1910 Studium (Theol.) Tübingen, Leipzig, Berlin, Halle, 1917 Ordination und Pfr. Neidhartshausen (Rhön), 1927 Vereinsgeistlicher Thüringer Verband für Innere Mission, 1931 Geschäftsführer, später Landesleiter der Inneren Mission, seit 1948 Landesleiter des Landeskirchl. Amtes für Innere Mission der LK Thüringen, 1945 Kirchenrat und Geistl. Mitgl. Landeskirchenrat Thüringen, 1946 Oberkirchenrat ebd., 1963 i. R. — 1945–1963 Bevollmächtigter für das Hilfswerk Thüringen Eisenach, 1947–1949 Mitgl. Beirat bzw. Vorstand des CA für die Innere Mission, 1948–1951 Mitgl. Geschäftsführender Ausschuss bzw. Verwaltungsrat Hilfswerk der EKD, Mitgl. Diakonischer Rat. Philipps, Wilhelm, Theologe, Missionsdirektor * 11.12.1859 Opherdicke Kr. Hörde † 22.5.1933 (Berlin) 1884 Ordination, 1917–1933 Direktor Berliner Stadtmission, Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss und Obmann Sozialethischer Ausschuss, Verwaltungsratsvors. Ev. Johannesstift Berlin-Spandau, Vors. Verband dt. ev. Stadtmissionen — (1929) Mitgl. Kirchensenat Ev. Kirche der APU — Teiln. 1925 Stockholm — Theol. Ehrenpromotion: D. Piechowski, Paul Felix, Theologe, Pfarrer, Arzt * 30.6.1892 Turoscheln (Ostpreußen) † 9.6.1966 Bonn-Bad Godesberg 1911 Studium (Philosophie, Theol.) Königsberg, 1916 Lic.theol., Pfr. Königsberg, 1917–1919 Militärpfr., 1919–1928 Pfr. Berlin-Neukölln, 1923 Dr.phil. Frankfurt, 1928–1934 Pfr. Berlin-Britz, Disziplinarverfahren und Amtsenthebung wegen privater Verfehlungen, 1932/33 Studium (Medizin), 1938 Dr.med., medizinischer Repetitor und Werksarzt, nach 1945 Arzt Berlin-Babelsberg, Ärztlicher Direktor in der Dt. Zentralverwaltung für die Sowjetische Besatzungszone, 1946–1953 Gesundheitsabteilung Magistrat Berlin, dann bis 1961 Arzt Berlin-Moabit — 1919 Anschluss an die religiös-sozialistische Bewegung, seit 1924 Leiter Gewerkschaft sozialistischer Theologen, Redner beim Bund der Religiösen Sozialisten, Kampf gegen Freidenkerbewegung, Initiierung sog. Feierstunden — Mitgl. SPD. Piper, Otto, luth. Theologe, Universitätslehrer (ST, NT, Ethik) * 29.11.1891 Lichte (Thüringen) † 12.2.1982 Princeton (USA) Studium (Theol., Philosophie) Jena, Marburg, Paris, Göttingen, 1914–1917 Kriegsfreiwilliger, 1920 Lic.theol., Habil., Privatdoz. und 1929 aoProf. Göttingen, 1930 oProf. Münster, 1933 aus politischen Gründen Entlassung aus dem Staatsdienst, Emigration nach Großbritannien, seit 1934 Gastprof. University of Wales, 1937 Gastprof. und 1941–1962 (em.) Lehrstuhlinhaber Princeton (Theological Seminary), danach Doz. an verschiedenen lutherischen Colleges, 1953 Emeritierung und Ehrenbürgerschaft Universität Münster — Vordenker der Jugendbewegung, pazifistisches und ökumenisches Engagement, Befürworter der Weimarer Demokratie — 1928 Begründer Jungevangelische Bewegung, Mitarb. Ev.-Sozialer Kongreß, Mitgl. Fortsetzungssaus-

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Poe – Pör

schuss Weltkonferenz für Glaube und Kirchenverfassung — in den USA Vizepräsident American Relief for Central Europe und 1946–1966 als Präsident Emergency Comittee for German Protestantism Einsatz für den Wiederaufbau Deutschlands — Mitgl. 1919/20 USPD, 1922 SPD, Weimarer Kreis verfassungstreuer Hochschullehrer, Internationaler Versöhnungsbund — Theol. Ehrenpromotion: 1929 Paris (Faculté libre), 1949 Wittenberg College (USA). Poelchau, Harald, Theologe, Gefängnispfarrer, Universitätslehrer * 5.10.1903 Potsdam † 29.4.1972 Berlin 1922–1927 Studium (Theol.) Bethel, Tübingen (1922 Sekretär von Jakob Wilhelm Hauer), dann Marburg, Berlin, Breslau, 1927–1928 Domkandidatenstift Berlin, anschließend Wohlfahrtsschule von Carl Mennicke Berlin, Fürsorgerprüfung an der Berliner Hochschule für Politik, Beurlaubung vom Kirchendienst, 1928–1930 Geschäftsführer Dt. Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfe (Dienstsitz im Reichsinnenministerium) Berlin, 1930 Hilfsassistent bei Paul Tillich Frankfurt/ Main, 1931 Dr.phil., 1932 Ordination, 1932 Hilfsdienst zur Vorbereitung auf den Pfarrdienst Berlin-Pankow, Stadtmission Erfurt, 1933–1945 Gefängnispfr. Strafanstalt Tegel, während des Zweiten Weltkrieges auch Plötzensee und Brandenburg (Seelsorger der Verurteilten des fehlgeschlagenen Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944 und der Roten Kapelle), 1946–1950 Lehrbeauftr. (Kriminologie und Gefängniskunde) Humboldt-Universität Berlin, 1946 vortragender Rat Zentralverwaltung für Justiz der Sowjetzone, 1949 Gefängnispfr. Berlin-Tegel, 1952 Sozialpfr. LK Berlin-Brandenburg — 1945–1946 Generalsekretär Hilfswerk der EKD, 1956 Konstituierung der Arbeitsgemeinschaft der Sozial-, Industrie- und Arbeiterpfr. Berlin (Vors. bis 1968), 1960 Gründungsversammlung der Ev. Arbeitnehmerschaft im Haus des Sozialpfarramts (Amt für kirchl. Industrie- und Sozialarbeit) ebd., 1961 Mitgl. Kammer für soziale Ordnung der EKD — seit 1934 Mitgl. BK, seit 1941 Mitgl. Kreisauer Kreis — Mitgl. „Demokratischer Kulturbund“ (Ost-Berlin), Mitgl. Unterwegs-Kreis. Poelchau, Peter Harald, Theologe, Pfarrer, Bischof * 15./27.1.1870 Riga † 13.1.1945 Ostrowo 1890–1894 Studium (Theol.) Dorpat, 1896 Ordination und Stadtvikar Riga, 1903–1905 Pfr. dt. Gemeinde, 1907 Oberpfr. ebd., 1916 stellv. Generalsuperintendent Livland, 1919 Vizepräsident Konsistorium Riga, 1921 Vors. Verbände der dt. Gemeinden Lettlands, 1922 Bischof ebd., 1939 i. R., beratende Stimme im Konsistorium — 1922 Vorstandsmitgl. Dt. Elternverband und Schulconseil, 1927 Mitgl. Zentralvorstand Gustav-Adolf-Verein Leipzig — Theol. Ehrenpromotion: 1921 Leipzig. Pörksen, Martin, Theologe, Missionsdirektor * 14.8.1903 Kiel † 14.1.2002 Eckernförde Studium (Theol., Nationalökonomie) Tübingen, 1927 Hauslehrer auf Luisenlund, 1930 Ordination Eckernförde, 1930 Pfr. Gelting, 1934 Dr.rer.pol., Missionsinspektor und 1937 Missionsdirektor Breklumer Mission, September 1946 von der Synode zum Bischof des Sprengels Schleswig gewählt, Anfang Oktober Rückgabe des Amtes (aus Gewissensgründen), 1956–1971 Hanseatischer Missionsdirektor LK Hamburg — Mitgl. BK: Pfarrernotbund, Bruderrat Schleswig-Holstein — 1949 stellv. Mitgl. Synode der EKD — 1971–1975 Vors. Nordelbisches Zentrum für Weltmission und kirchl. Weltdienst.

Pop – Pre

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Popp, Philipp, Theologe, Synodalpräsident, Bischof * 23.3.1893 Beschania/Bežanija † 29.6.1945 (erschossen) Maksimir bei Zagreb/Agram (Jugoslawien) 1911 Studium Theol. Akademie Eperjes (Ungarn), Juni 1917 Ordination Budapest und Vikar Agram (Kroatien), 1917–1920 Studium (Philosophie) ebd., Dr.phil., 1918 Pfr. Agram, 1920–1924 Studium (Jura) ebd. und Berlin, jur. Diplom ebd., 1921 Senior, 1925 Vizepräsident, 1926 Synodalpräsident der dt. ev. Kirche in Jugoslawien, 1927 Distriktspräsident, 1928 Bischöflicher Administrator, 1931–1945 Bischof der Dt. Ev.-Christl. Kirche A. B. im Königreich Jugoslawien (ab 1941 im Staate Kroatien), 23.5.1945 Verhaftung Zagreb, 28.6.1945 Verurteilung zum Tod durch ein Standgericht der II. Partisanenarmee — 1936 Hg. eines einheitlichen Gesangbuches. Prater, Wilhelm Georg, Theologe, Pfarrer * 17.2.1895 Radebeul † 19.8.1970 Klingberg/Timmendorfer Strand Studium (Jura) Kiel, (Theol.) Bethel, Tübingen, Leipzig, 1923 Vikar Klagenfurt (Österreich), 1924 Lehrer Gymnasium Oberschützen, 1925 Vikar Wolfsberg, Pfr. Radeburg, 1929 Stadtmission Dresden, 1934 Amtsenthebung, nach 1945 Oberkirchenrat Landeskirchenamt Dresden, 1951–1963 Stadtpfr. Kiel — Mitgl. BK: 1934 Bruderrat Sachsen, Vertrauensmann der BK im Landeskirchenamt Dresden — 1936 Vertreter der volksmissionarischen Arbeit im Lutherrat, 1947 Geschäftsführer Lutherrat Berlin. Prehn, Thomas, Jurist, Rechtsanwalt * 20.9.1887 Tannroda (Thüringen) † 16.7.1964 Ansprung (Sachsen) 1907–1911 Studium (Jura) Tübingen, Leipzig, Halle, Dr.jur., 1912 Referendar Bad Lauchstädt, Halberstadt, Berlin, 1914–1918 Kriegsdienst, Polizeirat Leipzig, 1926–1959 Rechtsanwalt und Notar Sonneberg (Thüringen), 1922–1926 Polizeischuldirektor Weimar und Jena — Mitgl. BK, 1934 Landesbruderrat Thüringen — 1945 Mitgl. erweiterter Landeskirchenrat, Synode LK Thüringen, Generalsynode der VELKD — Teiln. 1936 Bad Oeynhausen. Preisker, Herbert, Theologe, Universitätslehrer (NT, Allgemeine Religionsgeschichte) * 23.7.1888 Deutsch-Rasselwitz Kr. Neustadt (Oberschlesien) † 24.12.1952 Halle 1908–1912 Studium (Theol.) Halle, Berlin, Breslau, 1915 Lic.theol. und Pfr. Tarnowitz, 1919 Breslau, 1924 Habil., Privatdoz. ebd., seit 1924 Prof. an verschiedenen Lehrerbildungsanstalten, 1929 Pädagogische Akademie Breslau, 1934 aoProf. Breslau, 1935 Lehrstuhlvertr. Göttingen, 1936–1944 oProf. Breslau, 1940 nebenamtl. Konsistorialrat, Wehrbereichspfr. (Heeresoberpfr.), 1947 oProf. Jena, 1952 Halle — DC-Mitgl. — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Breslau. Pressel, Wilhelm, Theologe, Oberkirchenrat * 22.1.1895 Creglingen/Tauber † 24.5.1986 Tübingen 1921 Ordination, 1925 Pfr. Nagold, 1929 Studentenpfr. Tübingen, 1933 bis zum Ausscheiden auf eigenen Wunsch 1945 Oberkirchenrat und Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Stuttgart, 1945–1950 Leiter Ev. Hilfswerk Württemberg, Krankenhauspfr., 1961 i. R. — Mitgl. Christlich-Deutsche Bewegung, 1936 Lutherrat (ständiger Stellv. von Landesbischof Theophil Wurm) — Mitgl. BK, Reichsbruderrat — 1935 Ausschluss aus der NSDAP wegen Kritik an „Führer“ und NSDAP (Potempa-Prozess im August 1932), an der Reichskirche sowie Ablehnung des Diensteides für Geistliche 1934 auf der

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Pre – Put

Dt. Ev. Nationalsynode — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa. Preuß, Hans, Theologe, Universitätslehrer (KG, Lutherforschung, Christliche Archäologie und Kunstgeschichte) * 3.9.1876 Leipzig † 12.5.1951 Erlangen Studium (Theol.) Leipzig, Halle, Lic.theol., 1903 Inspektor Ev. Theologenheim Wien, 1905/06 Gymnasiallehrer Zwickau und Leipzig, 1914 aoProf. und 1919–1947 oProf. Erlangen — 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft — mit anderen Kollegen Befürworter der Regierungsübernahme durch Adolf Hitler. Probst, Georg, Theologe, Pfarrer * 7.12.1885 München † 16.10.1962 Bamberg 1910 Ordination und Missionar Indien, 1916 Vereinsgeistlicher Innere Mission Frankfurt/Main, 1925 Pfr. ebd., 1939/40 Gestapo-Haft, 1940–1945 Pfr. im Wartestand, 1940–1945 Pfr.-Stellv. Weinsberg (Heilbronn), 1945–1955 wieder Pfr. Frankfurt/ Main — 1933 Gauobmann Glaubensbewegung DC für Großhessen, 1933 Beauftragung als Reichsleiter der Glaubensbewegung DC und Landesleiter im Bereich der LK Hessen und des Organisationskreises Großhessen, Thüringen und Sachsen, 1934 Austritt aus der Reichsbewegung DC — Vors. Innere Mission Frankfurt. Procksch, Otto, luth. Theologe, Universitätslehrer (AT) * 9.8.1874 Eisenberg (Thüringen) † 7.4.1947 Altersschrofen bei Füssen (Allgäu) Studium (Theol., Orientalistik), Tübingen, Leipzig, Erlangen, Göttingen, 1899 Dr.phil. Göttingen, Ordination, Studienaufenthalt in Dänemark, 1901 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Königsberg, 1906 aoProf. und 1909–1925 oProf. Greifswald, dazwischen 1907/08 Mitarb. am Dt. Ev. Institut für Altertumswissenschaft des Hl. Landes in Jerusalem, 1925–1939 oProf. (em.) Erlangen — Theol. Ehrenpromotion: 1909 Leipzig. Putz, Eduard, Theologe, Pfarrer, Dekan * 9.1.1907 Altenschönbach (Unterfranken) † 22.9.1990 Erlangen 1929 Ordination, Predigerseminar München, 1931 Vikar Nördlingen und Stadtvikar München, 1933 theol. Hilfsreferent Landeskirchenrat München, 1934 vorübergehende Dienstleistung bei der VKL I Berlin, 1935–1953 Pfr. Fürth, 1937 Haft, 1954 Dekan Erlangen, 1958 Kirchenrat, 1972 i.R — 1927 Mitgl. NSDAP, 1927/28 Mitbegründer NS-Studentenbund Tübingen und Erlangen, 1928 Hochschulgruppenführer NSStudentenbund Erlangen, 1934 Träger des Goldenen Parteiabzeichens — 1928 Mitgl. „Bubenruthia“ Erlangen — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen.

Que – Rab

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Q Quell, Gottfried, Theologe, Universitätslehrer (AT, Hebräisch) * 14.6.1896 Leipzig † 1976 1924 Privatdoz. Leipzig, 1928 oProf. Rostock, 1959–1964 Berlin — 1934 Unterzeichner von zwei Rücktrittsforderungen der Rostocker Fakultät an Reichsbischof Ludwig Müller. Quervain, Alfred de, ref. Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (Ethik, Soziologie, Praktische Exegese, französische Theologie, ST) * 28.9.1896 La Neuveville Kanton Bern (Schweiz) † 30.10.1968 Bern Studium (Theol., Philosophie) Bern, Basel, Marburg, Berlin, Gemeindepfr. Westschweiz, 1921 Mitarb. bei Friedrich Siegmund-Schultze in der Sozialen Arbeitsgemeinschaft Berlin, Vikar Wittenberg, dann Pfr. La Neuveville, Stuttgart, Elberfeld, Laufen (Schweiz), 1929 Lic.theol., 1930 Habil., Privatdoz. Basel, 1931 Pfr. Elberfeld (Niederländisch-ref. Gemeinde), als BK-Mitgl. 1935 Doz. Theol. Schule Elberfeld, gleichzeitig weiterhin Lehrbeauftr. Basel, 1938 Rückkehr in die Schweiz, Pfr. Laufen, 1944 aoProf. und 1948–1966 oProf. Bern. — Schriftführer Deutscher Hugenottenverein — Theol. Ehrenpromotion. Quidde, Rudolf, Jurist, Kirchenpräsident * 30.12.1861 Bremen † 20.11.1942 Bremen 1881–1885 Studium (Jura) Heidelberg, Göttingen, Dr.jur., 1889 Rechtsanwalt Bremen, 1896–1902 Richter Amtsgericht, 1922 Hilfsrichter, 1925 bis März 1933 Richter ebd. — 1920 Vizepräsident Kirchentag Bremen, 2.2.–27.6.1933 Präsident Kirchenausschuss Bremen, 30.8.1933 bis zur Auflösung des Kirchentages Vors. des Rechtshofes — 1890–1897 Diakon, 1901–1923 Bauherr St. Ansgari-Gemeinde, 1905 Vors. Bremische Kirchenzeitung — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenbundesrat — 1902 Mitgl. Bürgerschaft, 1904–1907 Schriftführer, 1908–1910 Vizepräsident, seit 1911 bis zur Auflösung durch den Arbeiter- und Soldatenrat Präsident, 1918 Vors. Bürgerausschuss.

R Rabenau, Eitel Friedrich von, Theologe, Pfarrer, kirchlicher Dozent (PT) * 13.1.1884 Schweidnitz (Schlesien) † 5.10.1959 Berlin Seit 1902 Studium Tübingen, Halle, Berlin, Anschluss an DCSV, 1910 Ordination Cottbus und Hilfsprediger Finsterwalde (Brandenburg), 1912 Pfr. Jaffa (Palästina), 1917 Internierung in Ägypten, 1920 Rückkehr nach Deutschland, Lehrer, Seelsorger und Verwalter Bethel, gleichzeitig Studium (Philosophie) Münster, 1922 Dr.phil., 1923 Pfr. Berlin-Schöneberg (1934 und 1938 Disziplinarverfahren, Suspendierung), ständiger Vertreter von Präses Gerhard Jacobi auf der Konferenz der Landesbruderräte, 1937 Haft und danach mehrmals Maßregelungen, u. a. 1939 wegen „Gebetsliturgie“, Leiter von katechetischen Ausbildungskursen in der Schulkammer der VKL II, Einsatz

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Rac – Rad

für „nichtarische“ Christen, nach 1945 Doz. KiHo Berlin, 1954 i. R., 1955 Krankenhausseelsorger — Mitgl. BK: Jungreformatorische Bewegung, Mitbegründer Pfarrernotbund und BK Berlin, 1934 Mitgl. Bruderrat Berlin-Brandenburg (Dezember 1935 Berlin), Bruderrat Ev. Kirche der APU, 1936 Mitarb. VKL II — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — 1924 Mitgl. Jerusalemverein, nach 1945 stellv. Vors., Leitung Berliner Ortsring Sydower Bruderschaft. Rackwitz, Arthur, Theologe, Pfarrer * 4.8.1895 Landsberg † 16.8.1980 Berlin 1920 Ordination, 1921 Pfr. Möhrenbach, 1928 Eisenberg (Thüringen), 1929 BerlinNeukölln, 1937–1944 mehrfach Haft, 20.7.1944 KZ Dachau — 1935 BK-Mitgl. — 1933 Vors. Bruderschaft sozialistischer Theologen, Mitbegründer und 1946–1949 Leiter Bund Religiöser Sozialisten Berlin, 1951 Mitgl. SED. Rad, Gerhard von, luth. Theologe, Universitätslehrer (AT) * 21.10.1901 Nürnberg † 31.10.1971 Heidelberg 1921–1925 Studium (Theol.) Erlangen, Tübingen, 1925–1927 Vikar LK Bayern, 1928 Lic.theol., Ordination und 1929 Repetent Erlangen, 1930 Assistent, Habil., Privatdoz. Leipzig, 1930 und 1932 Palästinaaufenthalte, 1934–1945 oProf. Jena, wegen Widerspruchs gegen die Ablehnung des AT Konflikte mit DC, ausgedehnte Vortragsund Reisetätigkeit, 1944 Kriegsdienst und Gefangenschaft, 1945 oProf. Göttingen, 1949–1966 (em.) Heidelberg, 1960/61 Gastprof. Princeton University — Vertreter der formgeschichtlichen Methode, einflußreicher Alttestamentler — 1939 BK-Mitgl. — 1955 Mitgl. AdW Heidelberg — Ehrenpromotion: 1934 Leipzig, 1953 Glasgow, 1962 Lund, 1964 Wales. Rade, Martin, luth. Theologe, Publizist, Verleger, Universitätslehrer (ST), Politiker * 4.4.1857 Rennersdorf bei Herrnhut (Oberlausitz) † 8.4.1940 Frankfurt/Main Seit 1875 Studium (Theol., Germanistik, Philosophie) Leipzig, Jena, Halle, Göttingen, Harnack-Schüler und Mitgl. in dessen Sozietät, 1879 Hauslehrer Leipzig, Militärdienst, 1881 Lic.theol. Leipzig, 1881/82 Militärdienst, Studienreise Italien und Tunesien, 1882 Ordination und Pfr. Schönbach bei Löbau (Sachsen), Amtsniederlegung, 1886 mit Wilhelm Bornemann, Friedrich Loofs und Paul Drews Gründer des einflußreichen Hauptorgans des Kulturprotestantismus, der theol.-liberalen Wochenschrift Die Christliche Welt (zunächst als Ev.-Luth.Gemeindeblatt für die gebildeten Glieder der ev. Kirchen, mit verschiedenen Untertiteln in verschiedenen Verlagen), danach bis 1931 alleinverantwortlicher Hg. und Verleger und bis 1941 Mithg., 1892–1899 Pfr. Frankfurt/Main (Paulskirche), 1899 Habil. Marburg (ST), 1904 aoProf., 1921–1924 oProf. ebd, wegen Opposition gegen das NS-Regime (Engagement für jüdische Bürger) 1933 Entlassung aus dem Staatsdienst als Emeritus ohne Ruhegehalt — herausragender, publizistisch äußerst aktiver Vertreter des liberalen Protestantismus in Deutschland, Vertreter der Religionsgeschichtlichen Schule und der Dialektischen Theologie — 1903 Konstituierung der Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt, mit Wilhelm Herrmann 1906 Hg. Zeitschrift für Theologie und Kirche, Hg. Theologische Literaturzeitung — 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft, 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — bereits als Pfarrer sozialreformerisch, kirchenpolitisch tätig, Pionierarbeit für die empirische Sozialforschung, enge Kontakte zum Schwager

Rag – Rai

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Friedrich Naumann, aktiver Mitarb. in zahlreichen Organisationen der protestantischen Sozialreformbewegung und der Ökumene — 1886 Mitbegründer Ev. Bund, Mitgl. 1890 Gründungskomitee Ev.- Sozialer Kongress, 1908 deutsche Friedensgesellschaft — 1907 Verband für internationale Verständigung, Mitarb. am Weltbund für internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen und am Weltkongress für freies Christentum — 1904 Mitgl. Freisinnige Vereinigung, 1910 Fortschrittliche Volkspartei, Befürworter der Weimarer Republik, 1919–1928 DDP-Vors. Hessen-Nassau, 1919–1921 stellv. Fraktionsvors. verfassunggebende Landesversammlung Preußen — Theol. Ehrenpromotion: 1892 Gießen. Ragaz, Leonhard, ref. Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (ST, PT, Sozialethik), Publizist * 28.7.1868 Tamins Kanton Graubünden (Schweiz) † 6.12.1945 Zürich 1886–1890 Studium (Theol.) Basel, Jena, Berlin, seit 1890 Pfr. Graubünden (Flerden, Urmein, Tschapinna), 1893 Sprach- und Religionslehrer und 1895 Stadtpfr. Chur, 1902 Pfr. Basel (Münster), 1908–1921 oProf. Zürich, herausragender Prediger, von 1903 an zusammen mit Hermann Kutter Begründer der Religiös-Sozialen Bewegung in der Schweiz, 1906 Mitbegründer und Redakteur der schweizerischen Zeitschrift. Neue Wege: Blätter für religiöse Arbeit, während des Ersten Weltkriegs Hinwendung zum Pazifismus, bald führend in der internationalen Friedensbewegung, 1913–1935 Mitgl. Sozialdemokratische Partei der Schweiz, erfolgreiches Votum gegen deren Beitritt zur Kommunistischen Internationale, 1921 Rückgabe der Züricher Professur und Gründung der Volksschule „Arbeit und Bildung“ Außersihl, ohne feste Anstellung als Publizist und in der freien religiös-sozialistischen Bildungsarbeit in Arbeiterkreisen tätig — Scharfe theologische Kritik an Kirche, Faschismus und Nationalismus — Ehrenpromotion: 1920 Genf. Rahlfs, Alfred, Theologe, Universitätslehrer (AT, NT) * 29.5.1865 Linden bei Hannover † 8.4.1935 Göttingen 1883–1886 Studium (Theol., Orientalistik) Göttingen, 1887 Dr.phil. und 1888–1890 Inspektor Theol. Stift ebd., 1891 Habil., Privatdoz., 1901 aoProf. und 1919–1933 oProf. Göttingen — als Schüler von Paul de Lagarde Fortführung der kritischen Septuaginta-Forschung, 1907 mit Rudolf Smend Gründer und seit 1908 Leiter des SeptuagintaUnternehmens der AdW Göttingen und Berlin. Raiser, Ludwig, Jurist, Universitätslehrer (Bürgerliches Recht, Wirtschafts- und Handelsrecht) * 27.10.1904 Stuttgart † 13.6.1980 Tübingen 1922/23 Lehre als Versicherungskaufmann, 1923–1927 Studium (Jura) München, Genf, Berlin, 1927–1930 Assistent Kaiser-Wilhelm-Institut für Ausländisches und Internationales Privatrecht Berlin, 1931 Dr.jur., 1933 Habil. Berlin, aber keine akademische Lehrerlaubnis aus politischen Gründen, Rechtsanwalt und 1937–1943 Tätigkeit in der Versicherungswirtschaft, zuletzt stellv. Vorstandsmitgl. Magdeburger Rückversicherungs-AG, 1942 oProf. Straßburg, Kriegsdienst, 1943 Militärverwaltungsrat im Wirtschaftsstab Ost Berlin, 1945–1952 oProf. Göttingen, 1955–1973 (em.) Tübingen — Übernahme zahlreicher öffentlicher Ämter zum Wiederaufbau der Bundesrepublik Deutschland — seit 1949 Mitgl. und 1970–1973 Präses EKD-Synode, 1962–1970 Mitgl. und Vors. der Kammer der EKD für Öffentliche Verantwortung,

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Ram – Rat

entscheidender Mitgestalter der Ostdenkschrift der EKD (1965) — Gründungsmitgl. Westdeutsche Rektorenkonferenz und Dt. Forschungsgemeinschaft, 1951–1955 deren Präsident, 1957 Mitbegründer und 1961–1965 Vors. dt. Wissenschaftsrat, 1967–1971 Mitgl. Gründungsausschuss für die Universität Konstanz, 1969 Präsidiumsmitgl. und 1974–1979 Präsident europäische Rektorenkonferenz — Ehrenpromotion: 1965 D. Kiel, 1965 Dr.phil.h.c. Freiburg im Breisgau. Ramin, Günter (Hans Werner), Organist, Kirchenmusiker * 15.10.1898 Karlsruhe † 27.2.1956 Leipzig 1910–1914 Thomasschüler Leipzig, anschließend Studium (Orgel, Klavier, Komposition), Konservatorium ebd., 1918 Organist Thomas-Kirche Leipzig, 1920 auch Gewandhaus und Lehrer (Orgel) Konservatorium ebd., 1922–1935 Leitung Leipziger Lehrergesangverein und bis 1943 Philharmonischer Chor Berlin, 1940 Thomaskantor, 1933–1938 und 1945–1951 Leiter Gewandhauschor, 1943–1944 Brucknerchor der Reichsrundfunkgesellschaft Leipzig — verfolgte Ziele der „Orgelbewegung“, Verbindung der Leipziger Bach-Tradition mit musikalischen Erkenntnissen des 20. Jahrhunderts — 1933 Hg. Musik und Kirche. Ramsauer, Erich, Theologe, Missiondirektor * 29.4.1902 Ofen † 19.12.1984 Fischerhude 1921–1924 Studium (Theol.) Tübingen, Leipzig, Berlin, 1928 Ordination und Vakanzprediger Neuenbrok, Pfr. Osternburg (Oldenburg), 1937–1967 Leiter Norddt. Mission Bremen, 1939/40 und 1943–1945 Kriegsdienst, 1951 Mitbegründer und 1952 geschäftsführender Vors. Japan-Komitee Dt. Mission — Teiln. 1934 Barmen, BerlinDahlem — 1937, 1953 und 1961 Reisen nach Afrika, 1959 nach Japan. Ranke, Hansjürg (Hans Georg), Jurist, Oberkirchenrat, Konsistorialpräsident * 9.6.1904 Arosa (Schweiz) † 3.2.1987 Berlin (West) 1923 Studium (Jura) Erlangen, Kiel, Tübingen, 1930 jur. Hilfsreferent Landeskirchenamt München, 1932 Dt. Ev. Kirchenbundesamt Berlin mit kurzer Tätigkeit Konsistorium Breslau, 1933 Konsistorialassessor Dt. Ev. Kirchenkanzlei Berlin, 1930 Oberkirchenrat, 1935 persönlicher Referent des Vors. des Reichskirchenausschusses Wilhelm Zoellner, 1936 Konsistorialrat, 1939–1945 Kriegsdienst und Gefangenschaft Frankreich und Großbritannien, 1945–1946 Doz. (Kirchenrecht) und Geschäftsführer Theol. Schule Norton Camp (England), 1947 Repatriierung, Berufung zur Dienstleistung in der Kirchenkanzlei der EKD Schwäbisch Gmünd (Kriegsgefangenen-Referat), 1949–1960 Geschäftsführer Kammer für soziale Ordnung der EKD, 1950 Oberkirchenrat Außenstelle Bonn, 1955 Oberkonsistorialrat (Sozialreferent) Kirchenkanzlei der EKD Hannover, 1960–1971 Konsistorialpräsident Berlin-Brandenburg — 1972–1975 Vors. Hilfswerk für die durch die Nürnberger Gesetze Betroffenen nichtjüdischen Glaubens — Vors. Berliner Arbeitsgemeinschaft für kirchliche Publizistik — Mitgl. NSDAP. Ratschow, Carl Heinz, luth. Theologe, Religionsphilosoph, Universitätslehrer (AT, Religionswissenschaft, ST) * 22.7.1911 Rostock † 10.11.1999 Marburg Bis 1935 Studium (Orientalistik, dann Theol.) Leipzig, Göttingen, Rostock, 1936 Lic. theol. ebd., 1938 Habil. Göttingen, Stadtvikar und Repetent am Uhlhorn-Konvikt ebd.,

Rau – Red

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keine Anerkennung der Habilitationsschrift aus dem AT-Bereich durch den Reichserziehungsminister, 1939 Umhabil., UDoz. Göttingen, 1939–1945 Kriegsdienst, 1941 Dr.phil., 1946 oProf. Münster, 1962–1979 (em.) Marburg — maßgeblicher Förderer und 1987–1998 Hg. der Hauptwerke des nach den USA emigrierten Paul Tillich — 1959–1985 Hg. und bis 1999 Mithg. Neue Zeitschrift für systematische Theologie (und Religionsphilosophie), Initiator und seit 1976 Hg. Theologische Realenzyklopädie — Theol. Ehrenpromotion: 1951 Rostock. Rautenberg, Werner, Lehrer, Präses * 22.4.1896 Berlin † 16.5.1969 Greifswald 1912 Lehrerseminar Havelberg, 1915 Kriegsdienst, 1919 Lehrer Nitzow/Havel, 1921 Lennewitz (Westprignitz), 1926 Studium (Religionswissenschaft, Pädagogik) Berlin, 1927 Geschäftsführer Reichsverband ev. Eltern- und Volksbünde, zugleich Mitarb. Schulabteilung Ev. Pressverband für Deutschland Berlin und Schriftleiter von Die Schulfrage, seit 1935 zugleich Leiter Ev. Pressverband für Pommern, zugleich stellv. Leiter Pommersche Frauenhilfe, 1941 Beauftragung durch das Konsistorium Pommern mit dem Aufbau der katechetischen Unterweisung in der Kirchenprovinz Pommern, 1942 Dr.phil. Prag — 1945 Mitgl. Kirchenleitung Pommern, 1946 Präses Provinzialsynode Pommern, 1948 Synode der EKD, 1952 Synode der EKU — Geschäftsführer GustavAdolf-Werk und 1945–1969 Bevollmächtigter Hilfswerk der EKD, 1945–1948 zugleich Hauptgeschäftsführer, 1951–1957 Mitgl. Verwaltungsrat des Hilfswerks, 1952–1957 Mitgl. Diakonischer Beirat der EKD, 1957–1967 Mitgl. Diakonischer Rat des Diakonischen Werkes und der Diakonischen Konferenz der EKD — 1953 Vors. Bibelwerk in der DDR — Mitgl. publizistischer Ausschuss der VELKD — Theol. Ehrenpromotion: 1959 Greifswald. Redeker, Martin, Theologe, Universitätslehrer (PT, ST, Pädagogik, Sozialethik) * 21.10.1900 Bielefeld † 14.5.1970 Kiel Kriegsdienst, seit 1919 Studium (Theol., Philosophie) Bethel, Münster, Halle, Göttingen, Freiburg im Breisgau, Berlin, 1925–1929 wiss. Assistent Berlin, 1928 Lic.theol. Göttingen, Vikar, zeitweise Assistent bei Generalsuperintendent Otto Dibelius (Kurmark), 1929 Pfr. Templin, 1930 Doz. Pädagogische Akademie Cottbus, 1933 Dr.phil. Berlin und Habil., Privatdoz. Münster, 1934 aoProf. und 1935 oProf. ebd., 1936–1969 (em.) Kiel, dazwischen 1942 Militärpfr. Paris, Stralsund, Libau, 1967 Gründer der Schleiermacher-Forschungsstelle Kiel — zusammen mit Heinrich Rendtorff Doz. in Kriegsgefangenenlagern Schleswig-Holsteins — Engagement für den Aufbau von Studentenwohnheimen und Vors. Verein Ev. Studentenheime — 1933 Mitgl. NSDAP, nach Kriegsende CDU, u. a. 1954–1967 MdL Schleswig-Holstein, zeitweise Bundesvorstand Ev. Arbeitskreis der CDU/CSU, stellv. Vors. Arbeitskreis Schleswig-Holstein und stellv. Vors. CDU-Bundeskulturausschuss — Theol. Ehrenpromotion: 1935 Göttingen. Redepenning, Wilhelm, Jurist, Synodalpräsident * 3.2.1880 Wiedensahl † 24.2.1971 1901 Erste jur. Staatsprüfung, 1905 Große jur. Staatsprüfung, 1908 Amtsrichter Walsrode, 1912 Landrichter Göttingen, 1920 Oberlandesgerichtsrat Celle, 1926–1948 Senatspräsident beim Oberlandesgericht Celle — 1929 Aufsichtsratsmitgl. der Volks-

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Reh – Ren

hilfe-Gesellschaft (Gemeinnützige Baugesellschaft) Celle, 1929 Mitgl. kirchl. Verfassungsgericht Hannover, 1932 Landeskirchentag und Landeskirchenausschuss, 1936 Mitgl. der neugebildeten Kirchenregierung LK Hannover, 1945 Mitgl. Vorläufige Landessynode, 1947 Präsident Landessynode LK Hannover, ferner Mitgl. Verfassungsausschuss und Disziplinarsenat der LK. Rehm, Wilhelm, Theologe, Pfarrer, Gymnasiallehrer * 8.12.1900 Saulgau (Württemberg) † 13.2.1948 Ansbach Studium (Theol., Geschichte) Tübingen, 1923 Ordination, 1926 Pfr. Simmersfeld über Altensteig (Württemberg), 1934 Studienrat Stuttgart, 1941 Gymnasiallehrauftrag, Beurlaubung durch Ministerpräsident Christian Mergenthaler als Presse- und Propagandareferent im Stab der Obersten SA-Führung München — 1933–1943 Mitgl. Ständiger Ausschuss Landeskirchentag — 1933 württembergischer Landesleiter DC, 1935–1938 Reichsleiter Reichsbewegung DC — 1921–1928 Mitgl. Bezirksleitung Württemberg und Baden Wiking-Bund, Dt.-Völkischer Schutz- und Trutzbund, VDSt im Kyffhäuserverband, 1922 und erneut 1931 Mitgl. NSDAP, Mitarb. Gauleitung, u. a. Gaukirchenfachberater, 1938 Mitgl. NSLB, 1922 bzw. 1933 SA, 1933 z.V.-Führer im Stab der SA-Gruppe Südwest, 1941 Hauptsturmführer, 1943 Sturmbannführer. Reichardt, Wilhelm, Theologe, Oberpfarrer, Landesbischof * 21.5.1871 Ronneburg † 18.11.1941 Eisenach Studium (Theol.) Tübingen, Halle, Berlin, Greifswald, 1895 Ordination, 1897 Schlossdiakonus Altenburg, 1901 zugleich Vortragender Rat mit dem Titel „Konsistorialrat“ Kultusministerium Sachsen-Altenburg, 1918 Oberhofprediger, Vertreter des Freistaats Altenburg bei den Verhandlungen über den Zusammenschluss mit der LK Thüringen, 1919 Generalsuperintendent und Ephorus Altenburg, Vors. Landeskirchenrat Thüringen, 1920 Landesoberpfr. (seit 1933 mit dem Titel „Landesbischof“) und Vors. Landeskirchenrat, 1934 Beurlaubung, i. R. — 1921 Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss, Dt. Ev. Kirchenbundesrat, Zentralvorstand Gustav-Adolf-Verein — Teiln. 1925 Stockholm — Theol. Ehrenpromotion: 1917 Jena. Remé, Wilhelm, Theologe, Pfarrer * 14.1.1871 Shanghai (China) † 16.9.1965 Hamburg 1895 Ordination und bis 1946 Pfr. Hamburg-Eilbek — Mitgl. BK: Pfarrernotbund, 1934 Leitung Notbund für Kirche und Bekenntnis/Bekenntnisgemeinschaft Hamburg bzw. ihres Vertrauens-(Bruder-)rates, 1935 Mitgl. Reichsbruderrat, nach 1945 Vors. Bruderrat LK Hamburg — Teiln. 1934 Barmen, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Rendtorff, Franz, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (PT, NT) * 1.8.1860 Gütergotz bei Potsdam † 17.3.1937 Leipzig-Schleußig Studium (Theol.) Kiel, Erlangen, Leipzig, 1884 Ordination und Pfr. Westerland auf Sylt, 1888 Stiftsprediger Eisenach, 1891 Klosterprediger und 1896 Studiendirektor Predigerseminar Preetz, 1902 Habil., Privatdoz. und 1906 HonProf. Kiel, hauptamtl. Konsistorialrat ebd., 1910–1929 (em.) oProf. Leipzig, 1912 zugleich Doz. Predigerkolleg St. Pauli ebd. — nach dem Ersten Weltkrieg Ausbau der Kontakte zu den dt. Minderheiten in Rumänien, Polen und Jugoslawien, Begründer einer ev. Diasporawissenschaft, ab 1919 Hg. der Zeitschrift Die Evangelische Diaspora — 1916–1934 Vors.

Ren – Reu

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Gustav-Adolf-Verein, 1916–1932 Auslandsverband Dt. Ev. Kirchenausschuss — 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft — 1922–1930 Domherr Hochstift Meißen — Ehrenpromotion: 1896 Lic.theol. Kiel, 1908 D.theol. Kiel, 1927 Dr.jur.h.c. Leipzig, 1929 D.theol. Pécs (Ungarn), 1932 Dr.phil.h.c. Leipzig. Rendtorff, Heinrich, luth. Theologe, Landesbischof, Universitätslehrer (PT, Volksmission, NT) * 9.4.1888 Westerland auf Sylt † 18.4.1960 Kiel Seit 1906 Studium (Theol.) Tübingen, Halle, Leipzig, Mitgl. Wandervogel und DCSV, Vikar Kiel, 1912 Lic.theol. Leipzig, Kriegsdienst, 1918 Ordination, Hilfsprediger, 1919 Pfr. Hamwarde-Worth (Lauenburg), nach Ausbildung seit 1921 hauptamtl. Volksmissionar beim Landesverein für Innere Mission Schleswig-Holstein in Rickling, 1924 Klosterprediger und Studiendirektor Predigerseminar Preetz, 1926–1930 oProf. Kiel, 1931–1933 HonProf. Rostock, Universitätsprediger, 1930 Landesbischof Mecklenburg-Schwerin, 1934 Amtsniederlegung wegen Differenzen mit den DC, Pfr. Stettin-Braunsfelde (Pommern), BK-Mitgl., Provinzialbruderrat Pommern, 1945 Flucht in den Westen, Mitgl. der vorläufigen Kirchenleitung Schleswig-Holstein und 1945–1956 erneut oProf. Kiel — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss und Dt. Ev. Kirchenbundesrat, Dezember 1931 bis zur Auflösung 1933 Vors. Christlich-Deutsche Bewegung, seit 1946 Vors. Arbeitsgemeinschaft der Volksmission (für Deutschland) — Hg. der Zeitschrift Theologie der Gegenwart — Teiln. 1925 Stockholm, 1935 Augsburg (Theol. Ausschuss), 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: 1925 Rostock. Rengstorf, Karl Heinrich, Theologe, Universitätslehrer (NT, Judentum) * 1.10.1903 Jembke Regierungsbez. Lüneburg † 24.3.1992 Münster 1922–1926 Studium (Theol., Orientalistik), Tübingen, Greifswald, Göttingen, Leipzig, 1926 Mitarb. Institutum Judaicum Delitzschianum Leipzig, Assistent Gustav-Dalman-Institut für Palästinakunde Greifswald, 1927 Lic.theol. Greifswald, 1928 Assistent NT-Seminar Tübingen, 1930 Habil., Privatdoz. ebd., Ordination und Pfr. Wittingen, 1936 Lehrstuhlvertr. Kiel, 1937 Entzug der akademischen Lehrbefugnis wegen früherer Mitarbeit am Institutum Judaicum, 1937 Konventual-Studiendirektor Predigerseminar Loccum, Konventual Kloster Amelungsborn, seit 1947 oProf. Münster und 1947–1981 Wiederbegründer und Leiter Institutum Judaicum Delitzschianum — Mitgl. Studiorum Novi Testamenti Societas, 1948–1982 Vors. Dt. Ev. Ausschuss für Dienst an Israel, 1953–1971 Geschäftsführer Ev.-luth. Zentralverein für Mission unter Israel, Mitgl. EKD-Kommission Kirche und Judentum, SELK-Gemeinde Münster — Teiln. (stellv.) 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: 1948 Tübingen, 1962 Lund, Dr.h.c.mult. Renner, Herbert, Verleger 27.6.1911 Berlin † 12.8.1987 Hamburg Verlagsbuchhändler, 1938 Leitung Wichern-Verlag Herbert Renner KG, Kriegsdienst, seit 1950 in Personalunion Aufbau des Lutherischen Verlagshauses, geschäftsführender Gesellschafter des Lutherischen Verlagshauses und des Verlages Herbert Renner Berlin-Grunewald, seit 1968 Hamburg — Mitgl. Fachausschuss für den ev. Buchhandel in der SBZ. Reuter, Titus, Theologe, Oberpfarrer * 9.1.1879 Elterlein (Sachsen) † 21.10.1944 Dresden

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Ric

Studium Erlangen, 1904 Realschullehrer Stolberg (Sachsen), 1905 Ordination und Pfr. Hirschfelde, 1910 Dresden, 1931 Pfr. und Oberkirchenrat Greiz, 1931–1933 Vors. Konsistorium Greiz, 1934 Oberpfr. des der LK Thüringen eingegliederten Kirchenkreises Greiz, 1939 Absetzung als Oberpfr., 1940 i. R. — 1934/35 Mitgl. Dt. Ev. Kirchenbundesrat — Mitgl. 1934/35 Lutherischer Rat — Teiln. 1933 Wittenberg — Theol. Ehrenpromotion: 1933 Erlangen. Richter, Julius, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (Missionswissenschaft) * 19.2.1862 Großballerstedt bei Osterburg † 28.3.1940 Berlin 1881–1884 Studium (Theol., Orientalistik) Leipzig, Berlin, Hauslehrer Bad Boll, dort Kontakte zu Christoph Blumhardt d. J., 1886 Domkandidatenstift Berlin, Provinzialvikar der Kurmark, 1887–1912 Pfr. Pröttlin bei Lenzen, Rheinsberg und Schwanebeck bei Belzig, Beginn missionsgeschichtlicher Veröffentlichungen, 1913 Habil., Privatdoz., 1914 aoProf. und 1920–1930 oProf. Berlin (erster dt. Lehrstuhl für Missionswissenschaft) — Verfasser einer fünfbändigen Allgemeinen. Ev. Missionsgeschichte, 1911–1939 Hg. bzw. Mithg. Allgemeine Missions-Zeitschrift (ab 1924 Neue Allgemeine Missionszeitschrift) — seit 1908 Vors. Brandenburgische Missionskonferenz, 1910–1940 Mitgl. Komitee der Berliner Mission, 1918 Mitbegründer und stellv. Vors. Dt. Gesellschaft für Missionswissenschaft — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — frühzeitig prominenter Vorkämpfer für die ökumenische Bewegung, seit 1897 Mitgl. Kontinentale Missions-Konferenz und 1924 Internationaler Missionsrat — Teiln. 1910 Edinburgh, 1925 Stockholm, 1928 Jerusalem, 1935 Northfield — Theol. Ehrenpromotion: 1908 Berlin, 1910 Edinburgh. Richter, Liselotte, Theologin, Religionsphilosophin, Universitätslehrerin (Philosophie, Theologie) * 7.6.1906 Berlin † 16.1.1968 Berlin 1926–1932 Studium (Philosophie, Theol., Geschichte, Germanistik) Berlin, Marburg, Freiburg im Breisgau, 1932 Dr.phil. Berlin, in Marburg Annäherung an kommunistische Kreise, 1935 Beteiligung an einer Preisarbeit der AdW Preußen (Berlin), 1936 dort wiss. Mitarb. an der Leibniz-Ausgabe, 1946 Habil. Berlin, 1947 aoProf. und 1950 oProf. ebd. (Phil.Fak., erste Frau Deutschlands auf einem philosophischen Lehrstuhl), Dr.theol. und 1951 oProf. ebd. (Theol.Fak.) — 1945 Bezirksstadträtin für Volksbildung Berlin-Charlottenburg, bis ca. 1948 Mitgl. SED — in kritischer Auseinandersetzung mit Emanuel Hirsch schwerpunktmäßig Forscherin und Übersetzerin der Werke von Sören Kierkegaard — Theol. Ehrenpromotion: 1945. Richter, Martin, Sozialarbeiter, Bürgermeister * 23.2.1886 Dresden † 18.10.1954 Dresden Sozialgehilfe LK Sachsen, Arbeiter, diakonische Ausbildung Hannover, im Ersten Weltkrieg Sanitäter, Gewerkschaftssekretär, 1930–1933 Gefangenenfürsorger Dresden, 1933 Entlassung aus politischen Gründen, 1941 Kriegsdienst und französische Kriegsgefangenschaft, 1946–1950 zweiter Bürgermeister Dresden, gleichzeitig Leiter Dezernat Sozialwesen — Mitgl. BK: 1934–1945 Geschäftsführer Pfarrernotbund und BK Sachsen (Reisesekretär), Mitgl. Landesbruderrat, mehrfach Haft, 1936 Mitgl. Verfassungskammer VKL II, Mitgl. u. a. Synode LK Sachsen, EKD und VELKD — 1907 Mitgl. Christl.-Soziale Partei (1918 Auflösung), 1928 Gründungs-und Vorstandsmitgl.

Rie – Rit

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CSVD Sachsen, Mitgl. erweiterter Reichsvorstand, 1945 Mitbegründer CDU Dresden (erweiterter Landesvorstand), 1951 MdL, 1952–1954 Mitgl. Bezirkstag Sachsen — Verlagsleiter CDU-Zeitung Die Union, Mitbegründer „Volkssolidarität“ Sachsen, bis 1950 erster, dann zweiter Vors. Landesausschuss ebd. — Teiln. 1934 Barmen, BerlinDahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa, 1948 Eisenach. Riedel, Heinrich, Theologe, Landesjugendpfarrer * 17.3.1903 Nürnberg † 8.6.1989 München 1922 Studium (Theol.) Erlangen, Leipzig, 1926 Ordination Ansbach, Hilfsgeistlicher Zirndorf, 1929 Pfr. Thuisbrunn, 1933 Leiter Kandidaten-Fortbildungskonferenz, 1934–1943 Landesjugendpfr. Bayern in Nürnberg, 1943 Dekan Kulmbach, 1947–1972 Oberkirchenrat München, seit 1962 Leiter geistliche Abt. Landeskirchenrat, ständiger Vertreter des Landesbischofs — 1938 Vors. Reichsjugendkammer der BK — 1955–1967 Mitgl. Rat der EKD — 1948–1957 Bevollmächtigter für das Hilfswerk der EKD, 1951–1957 Mitgl. und seit 1955 stellv. Vors. Verwaltungsrat des Hilfswerks, 1952–1956 Mitgl. Diakonischer Beirat der EKD, 1958–1971 Vors. Diakonischer Rat, 1959 Mitinitiator der Aktion „Brot für die Welt“ und Leiter Verteilungsausschuss, 1963–1971 Mitgl. Kommission für Weltdienst des Luth. Weltbundes, 1969 Mitgl. Ausschuss für den Kirchl. Entwicklungsdienst der EKD. Rieger, Julius, Theologe, Pfarrer * 23.8.1901 Berlin † 1.1.1984 Berlin Dr.phil., 1927 Ordination und Hilfsprediger Berlin, 1928 Pfr. und Studieninspektor Predigerseminar Naumburg am Queis (Schlesien), 1930–1953 Pfr. dt. Auslandsgemeinde London, 1946 ständiger Vertreter des Rates der EKD bei der Regierung von Großbritannien, Beauftragung durch die EKD mit der geistl. Aufsicht über die Lagerseelsorger in den dortigen dt. Kriegsgefangenenlagern, 1953–1969 Superintendent Berlin-Schöneberg, 1963–1972 Mitgl. Kirchenleitung Berlin-Brandenburg und Vors. Ausschuss für Mission und Ökumene, 1967–1970 Ltd. Redakteur Berliner Sonntagsblatt – die Kirche — Mitgl. Synode Berlin-Brandenburg, EKU. Riethmüller, Otto, Theologe, Verbandsdirektor * 26.2.1889 Cannstadt † 19.11.1938 Berlin Studium Tübingen, 1912 Ordination Bad Cannstadt, Stadtvikar Stuttgart, Vikar Flein, Stadtvikar Heilbronn und Bad Cannstadt, 1913 Pfarrverweser Schöntal (Württemberg), 1919 Pfr. Esslingen, 1919–1928 Mitgl. Landeskirchentag Göppingen, 1928–1938 Vorsteher Burckhardthaus Berlin-Dahlem und Direktor Ev. Reichsverband weiblicher Jugend — 1933 Mitgl. Jungreformatorische Bewegung, 1934 Vertrauensmann bzw. Beaufragter für Jugendarbeit der BK und 1935 Leiter Reichsjugendkammer (auch) der VKL I, Mitgl. Reichsbruderrat — Teiln. 1934 Barmen, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — Liederdichter. Riggenbach, Eduard, Theologe, Universitätslehrer (NT) * 18.9.1861 Basel † 4.10.1927 Basel Blind seit seinem 15. Lebensjahr, Studium (Theol.), seit 1888 Doz. an theol. Lehranstalten, 1892 Privatdoz., 1899 Extraordinarius, 1917 oProf. Basel. Ritschl, Otto, Theologe, Universitätslehrer (ST, KG, Dogmengeschichte) * 26.6.1860 Bonn † 28.9.1944 Bonn

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Rit

Militärdienst, seit 1879 Studium (Theol.), Bonn, Göttingen, Gießen, 1885 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Halle, 1889 aoProf. Kiel, 1894 Bonn, 1897–1927 (em.) oProf. ebd., bis 1929 Vorlesungen — 1920 Fakultätsvertreter außerordentliche Versammlung der Generalsynode und 1921/22 verfassunggebende Kirchenversammlung der Ev. Kirche der APU in Berlin — Vertreter der liberalen Theologie, Mitarb. der Zeitschrift Die Christliche Welt — 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft — 1915 Geh. Konsistorialrat — Ehrenpromotion: 1897 D.theol. Kiel, 1930 Dr.phil.h.c. Halle. Rittelmeyer, Friedrich, Theologe, Pfarrer, Anthroposoph * 5.10.1872 Dillingen (Bayern) † 23.3.1938 Hamburg Dr.phil., 1890–1894 Studium (Theol., Philosophie) Erlangen, Leipzig, Berlin, 1895 Stadtvikar Würzburg, 1903 Pfr. Nürnberg, 1916 Berlin — Begegnung mit dem Anthroposophen Rudolf Steiner, 1922 Mitbegründer und erster „Erzoberlenker“ der anthroposophischen „Christengemeinschaft“, gemeinsam mit Christian Geyer 1910–1922 Hg. Christentum und Gegenwart (1924 umbenannt in Christentum und Wirklichkeit). Ritter, Gerhard, Historiker, Universitätslehrer (Mittelalter, Neuzeit, u. a. Lutherdarstellung) * 6.4.1888 Sooden/Werra † 1.7.1967 Freiburg im Breisgau Seit 1906 Studium (Geschichte, Germanistik, Philosophie, Theol., Kunstwissenschaft) München, Leipzig, Berlin, Heidelberg, 1911 Dr.phil. ebd., dann Gymnasiallehrer Kassel und Magdeburg, 1915–1918 Kriegsdienst, 1919 wiss. Mitarb. AdW Heidelberg, 1921 Habil., Privatdoz. Heidelberg, 1924 oProf. Hamburg, 1925–1956 (em.) Freiburg im Breisgau — Gegner des NS, im Freiburger Kreis Mitverfasser der Denkschrift „Politische Gemeinschaftsordnung – Ein Versuch zur Selbstbesinnung des christlichen Gewissens in den politischen Nöten unserer Zeit“ (Januar 1943), 1944/45 Haft und Anklage vor dem Volksgerichtshof wegen Kontakten zum dt. Widerstand — nach 1945 maßgebliche Mitarb. am Wiederaufbau der dt. Geschichtswissenschaft — 1948–1953 Vors. Verband der Historiker Deutschlands, Mitbegründer Institut für Zeitgeschichte München, führendes Mitgl. Internationaler Historikerverband — BK-Mitgl. — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Frankfurt/Main, 1945 Treysa, 1948 (stellv.) Eisenach, 1949 (stellv.) Bethel, 1948 Amsterdam (stellv. EKD-Delegierter) — Zahlreiche in- und ausländische Mitgliedschaften, u. a. 1926 AdW Heidelberg, 1936 AdW Preußen (Berlin), 1950 AdW Bayern (München), 1956 AdW Stockholm — Ehrenpromotion: 1933 Dr.theol.h.c. Gießen, 1948 Dr.jur.h.c Freiburg im Breisgau. Ritter, Karl Bernhard, ref. Theologe, Pfarrer, Schriftsteller * 17.3.1890 Hessisch Lichtenau † 15.8.1968 Königstein im Taunus Studium (Theol., Philologie), Heidelberg, Halle, Erlangen, 1913 Dr.phil. und Zivillehrer Hauptkadettenanstalt Berlin-Lichterfelde, seit 1914 Kriegsdienst, 1918 Ordination, 1919 Pfr. Berlin, 1925–1945 Studentenpfr. Marburg, 1929–1934 Vorlesungen für Hörer aller Fakultäten Marburg, 1940 Offizier, 1946 Kirchenrat, 1951–1960 Dekan Marburg-Stadt — Führender Vertreter der ev. liturgischen Bewegung, u. a. mit Wilhelm Stählin Gründer der Berneuchener Bewegung, 1931 Gründer (Stifter) und bis 1937 erster Ältester und 1960–1964 Senior der Ev. Michaelsbruderschaft — 1936 Mitgl. Theol. Kammer der DEK — Mitgl. BK: 1933 Jungreformatorische Bewe-

Rod – Ros

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gung — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg (Verfassungsausschuss), 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa — 1919 Mitbegründer Jungdeutscher Bund, 1919–1925 DNVP-MdL Preußen — Verfasser konfessionsübergreifender Schriften — Theol. Ehrenpromotion: 1952 Marburg. Rode, Friedrich, Theologe, Hauptpastor, Senior, Reichstagsabgeordneter * 21.7.1855 Hamburg † 14.6.1923 Hamburg Studium (Theol., Philosophie) Zürich, Leipzig, Jena, 1877 Dr.phil. Jena, 1877/78 Militärdienst, 1880 dritter Diaconus St. Petri, 1885 nebenamtl. Pfr. Krankenhaus, 1894 Hauptpastor St. Petri Hamburg, 1897 Mitgl. (Theologie-Doz.) Kommission für das Allgemeine Vorlesungswesen, 1910 Mitgl. Kirchenrat, 1920–1923 Senior LK Hamburg — Schriftführer Hauptverein Ev. Bund Hamburg, 1898 Vors. (1912 Mitgl. Zentralvorstand), 1910 Mitgl. Synode Hamburg — Vors. Pestalozzi-Stiftung und Wohlthätiger Schulverein zu Hamburg, 1892 Mitgl. hamburgische Oberschulbehörde, 1895 hamburgische Bürgerschaft (Rechte), 1918 Fraktionsführung Nationalliberale ebd., 1919–1923 MdR DVP (Fraktionsvors.) — Theol. Ehrenpromotion: 1906 Jena. Röcker, Hermann, Jurist, Generalstaatsanwalt, Landeskirchentagspräsident * 12.2.1863 Ellwangen † 25.1.1934 Stuttgart 1890 Rechtsanwalt Ravensburg, 1894 Amtsrichter Stuttgart, 1897 Landrichter, 1901 Landgerichtsrat, 1902 Kanzleidirektor Justizministerium Württemberg, 1908 Ministerialrat und Vortragender Rat, Ministerialdirektor ebd., 1919 Generalstaatsanwalt Stuttgart, 1930 i. R., Lehrbeauftr. (Kirchenrecht) Ev. Pfarrseminar — 1919 Vors. kirchenrechtl. Ausschuss und weltliches Mitgl. Synodalausschuss, 1925 und 1931 Präsident Landeskirchentag Württemberg — Teiln. Dt. Ev. Kirchentag (Vertreter der Synode) 1924 Bethel, 1927 Königsberg, 1930 Nürnberg — Verwaltungsratsmitgl. Ev. Diakonissenanstalt und 1903–1934 Samariterstiftung, 1919 Vorstandsmitgl. Ev. Volksbund für Württemberg — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Tübingen. Rönck, Hugo, Theologe, Landesbischof * 12.4.1908 Altenburg (Thüringen) † 8.2.1990 Eutin Studium Göttingen, Jena, 1932 Ordination, 1936 Hilfspfr. Denstedt bei Weimar und Landesjugendpfr. LK Thüringen, 1939–1943 Kriegsdienst, 1943 Präsident Landeskirchenrat Eisenach, 1945 mit der Amtsbezeichnung „Landesbischof“, Ende April 1945 Verhaftung durch die amerikanische Besatzungsmacht und Versetzung in den Wartestand, August 1945 Entlassung aus dem Thüringer Kirchendienst, 1947–1978 Pfr. Eutin — führendes Mitgl. Kirchenbewegung DC — 1925–1944 (Ausschluss) Mitgl. NSDAP. Ronneberger, Friedrich, Theologe, Marinepfarrer * 21.9.1886 Kamenz (Sachsen) † 16.6.1968 Wilhelmshaven Studium, 1915 Garnisonspfr. Wilhelmshaven, 1938 Marinedekan, 1939 Leiter der gesamten Marineseelsorge, 1945–1947 Leiter Kirchl. Arbeit bei den dt. Minenräumkommandos, dann Beauftragung mit der seelsorgerlichen Betreuung der Kriegsgefangenen und Heimkehrer in der britischen Besatzungszone, 1949 Pfr. Wilhelmshaven, dann Dekan, 1957 i. R. Rosenkranz, Gerhard, Theologe, Universitätslehrer (Missions- und Religionswissenschaft, Ökumenische Theologie) * 29.4.1896 Braunschweig † 16.5.1983 Calw (Nordschwarzwald)

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Ros – Rüc

Kriegsfreiwilliger, 1915 bzw. 1919 Studium (Theol., Religionswissenschaft) Marburg, 1921–1931 Pfr. Ruhrgebiet und Berlin, 1922 Ordination, 1931–1948 Inspektor und Direktor Ostasienmission Heidelberg, Beschäftigung mit asiatischen Hochreligionen, 1935 Dr.theol. ebd., 1938/39 Studienreise im Auftrag der Mission nach China, Korea, Japan, 1939 Lehrbeauftr. und 1941 Habil. Heidelberg, Verweigerung der akademischen Lehrbefugnis, 1942 Reichsredeverbot, 1946 Privatdoz. und 1947 aplProf. Heidelberg, 1948–1964 (em.) oProf. Tübingen, 1956 dort Gründer Ökumenisches Institut (seit 1962 Institut für Missionswissenschaft und Ökumenische Theol.) — Mitgl. Dt. Ev. Misssionsrat, 1951–1965 Vors. Dt. Gesellschaft für Missionswissenschaft — Theol. Ehrenpromotion: u.a. 1948 Heidelberg. Rost, Leonhard, luth. Theologe, Universitätslehrer (AT) * 30.11.1896 Ansbach (Mainfranken) † 5.12.1979 Erlangen 1919–1922 Studium (Theol., orientalische Sprachen) Erlangen, 1921 Dr.phil., Repetent und 1925 Lic.theol. Erlangen, 1926 Habil., Privatdoz. Erlangen, 1929 Umhabil. Berlin, 1935–1939 Titularprof. und Doz. Institutum Judaicum ebd., 1937/38 Lehrstuhlvertr. und 1938–1946 oProf. Greifswald, dazwischen 1940–1945 Lehrstuhlvertr. Berlin, 1946 oProf. ebd., beteiligt am Wiederaufbau der Theol.Fak. und des Institutum Judaicum (Leiter), auch Prof. KiHo Berlin, 1954–1956 nebenamtl. Oberkonsistorialrat der Kirchenkanzlei der EKU Berlin, 1956–1965 oProf. (em.) Erlangen — seit 1934 BK-Mitgl. (illegale Prüfungskommision) — Theol. Ehrenpromotion: 1943 Erlangen. Rudolph, Wilhelm, Theologe, Universitätslehrer (AT) * 12.7.1891 Weikersheim (Württemberg) † 27.3.1987 Münster Seit 1909 Studium (Orientalistik, Theol.), Tübingen, Halle, 1914 Ordination, kirchl. Dienst LK Württemberg, 1919 Repetent Theol. Stift Tübingen, 1920 Dr.phil, 1921 Lehrstuhlvertr. (Orientalistik) und 1922 (ohne Habil.) aoProf. ebd., 1928 Palästinareise, Assistent am Dt. Ev. Institut für Altertumswissenschaft des Hl. Landes in Jerusalem, 1929 persönliches Ordinariat Tübingen, 1930–1946 oProf. Gießen, 1946 Lehrbeauftr. Marburg, 1948 kurzfristig Gastprof. KiHo Berlin, 1949–1959 (em.) oProf. Münster, danach weiterhin alttestamentliche Lehrveranstaltungen. Rübens, Annemarie, Theologin, Sozialarbeiterin * 24.5.1900 Banfield bei Buenos Aires † 8.5.1991 Göttingen Abitur, Gärtnerlehre, seit 1921 Studium (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, 1924 Theol.), 1928 Vikarin bei Pfr. Georg Fritze Köln, Mitgl. SPD, 1932 nebenberufl. Religionslehrerin an Kölner Berufsschulen, 1933 Vikarin im pfarramtl. Hilfsdienst, 1933 Entlassung (vermutlich wegen einer Predigt im Schulgottesdienst), 1933 Flucht nach Holland, 1936 Auswanderung nach Uruguay, Errichtung einer Zufluchtsstätte für Kinder von Eltern, die von den NS aus politischen oder rassischen Gründen verfolgt wurden, Rückkehr nach Deutschland, soziale Tätigkeit in Köln, wieder Übersiedlung nach Uruguay, Zufluchtsstätte für Kinder politischer Gefangener, dort auf der Fahndungsliste der Polizei, wiederum Rückkehr nach Deutschland, Mitarb. bei amnesty international — 1925 mit Ina Gschlössl Gründung Verband ev. Theologinnen, 1930 Vereinigung ev. Theologinnen. Rückert, Hanns, Theologe, Universitätslehrer (KG) * 18.9.1901 Fürstenwalde/Spree † 3.11.1974 Tübingen

Rum – Rup

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Studium (Theol.) Jena, Berlin, 1923 Lic.theol. Berlin, Assistent Berlin (Kirchenhistorisches Institut) und Inspektor Johanneum ebd., 1925 Habil., Privatdoz. und Lehrstuhlvertr. ebd., 1928 oProf. Leipzig, 1931–1966 (em.) Tübingen, 1934 Amtsenthebung als Dekan, 1935 Ordination, 1945 Prorektor — Mitgl. Glaubensbewegung DC bis zur Sportpalastkundgebung (November 1933) — 1933 NDSAP — Vertreter der sog. Luther-Renaissance, 1948–1969 Präsident Kommission zur Herausgabe der Werke Martin Luthers — 1933–1938 (mit Friedrich Karl Schumann) Hg. und Schriftleiter Deutsche Theologie, 1937 Austritt aus der Gesellschaft für Kirchengeschichte — 1960 Mitgl. AdW Heidelberg — Theol. Ehrenpromotion: Dr.theol.h.c.mult. Rumpf, Julius, Theologe, Pfarrer, Bruderratsvorsitzender * 17.7.1874 Frankfurt-Sachsenhausen † 23.2.1948 Heidelberg 1921 Pfr. Wiesbaden-Dotzheim, 1934 Amtsenthebung durch das DC-Kirchenregiment, 1939 i. R. — Vors. Landesbruderrat Nassau-Hessen. Ruppel, Erich, Jurist, Vizepräsident * 25.1.1903 Wuppertal-Elberfeld † 7.7.1975 Hannover 1921 Studium (Rechts- und Staatswissenschaften) Tübingen, Göttingen, Bonn, 1929 Dr.jur., Richter Amtsgericht Barmen, Stettin, Landgericht Wuppertal, 1931 kirchl. Verwaltungsdienst Konsistorium Münster und Magdeburg, Konsistorialrat Kirchenbundesamt, 1934 Kirchenkanzlei der DEK und Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1935 geistl. Abt. des Reichs- und Preußischen Erziehungsministeriums bzw. Ministerialrat Reichsministerium für die kirchlichen Angelegenheiten, 1939 Kriegsdienst und anschließende Kriegsgefangenschaft, Tätigkeit in der Wirtschaft, 1947–1958 Leiter Kanzlei des hannoverschen Landesbischofs, seit 1949 zugleich jur. Referent und Mitgl. Kollegium des Landeskirchenamtes Hannover, 1958 jur. Dirigent und Leiter jur. Abt. im Landeskirchenamt Hannover, 1965 rechtskundiger Vizepräsident ebd., 1968 Ruhestand, weiterhin kirchl. Tätigkeiten im Bildungs- und Sozialbereich, im Pressewesen und im Konvent des Klosters Loccum — Berater und Mitarb. an den Kirchenverträgen Niedersachsens, Schleswig-Holsteins, Hessens und Rheinland-Pfalz. Ruprecht, Günther, Buchhändler, Verleger * 17.2.1898 Göttingen † 17.3.2001 Göttingen 1916–1918 Kriegsdienst, 1919 Ausbildung zum Buchhändler Breslau, Leipzig, Heidelberg, Stockholm, 1923 Eintritt Verlag Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen, 1925 Prokurist und Werbeleiter, 1929 Leiter theol. Abt., 1930 Gesellschafter, 1933 Verlagsleiter, zugleich Mitinitiator und erster Verleger der Zeitschrift der BK Junge Kirche im „Verlag Junge Kirche. Günther Ruprecht“ Göttingen, 1941 Verbot der Jungen Kirche und aller kirchl. Zeitschriften des Verlages, 1945–1975 Ausbau des Verlags, insbesondere der theol. Abt., 1949 Wiederbegründung der Jungen Kirche — 1933–1945 Mitgl. Bekenntnisgemeinschaft LK Hannover, bis 1939 örtlicher Vertrauensmann — 1927 bis zur Auflösung 1933 Mitgl. CSVD, 1932–1933 Vors. Ortsgruppe Göttingen — Teiln. 1925 Stockholm, 1952 Hannover, 1963 Helsinki, 1968 Uppsala (als Pressevertreter) — 1925 bis zur Auflösung 1937 Mitgl. Vereinigung ev. Buchhändler, 1947 Neubegründung und bis 1953 erster Vors. (Begründer des Katalogs Das ev. Schrifttum), Vorstandsmitgl. Gemeinschaftswerk der ev. Presse, 1925–1937 und seit 1949 Mitgl. Börsenverein dt. Buchhändler — Juni–Oktober 1933 Mitgl. Stahlhelm, bis Frühjahr 1937 zwangsweise

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Sac – Sas

SA — 1951–1980 Vorstandsmitgl. und zweiter Vors. Diakonissen-Mutterhaus „Ariel“ (Zöcklersche Anstalten), 1964–1978 Ev. Krankenhaus Göttingen Weende — Theol. Ehrenpromotion: 1998 Göttingen.

S Sack, Karl, Jurist, Reichskriegsgerichtsrat * 9.6.1896 Bosenheim (Rheinhessen) † 9.4.1945 KZ Flossenbürg 1914 Studium (Jura) Heidelberg, Kriegsfreiwilliger, 1920 Gerichtsassessor Gießen, 1923 Abordnung als Hilfsrichter nach Ober-Ingelheim, 1926 Amtsgericht Schlitz, Oberamtsrichter, 1930 Landgerichtsrat Landgericht Mainz, 1934 Übertritt zur Wehrmachtsjustiz, 1937 Ministerialrat, 1938 Reichskriegsgerichtsrat (Senat für Hoch- und Landesverratssachen), Leiter der Ermittlungsgruppe im Prozess gegen den Oberbefehlshaber des Heeres Werner von Fritsch, Hinwendung zur Oppositionsgruppe um Hans Oster, Kontakt zur BK (v. a. über Friedrich Justus Perels), 1939 auf eigenen Wunsch Versetzung zur Heeresgruppe Gerd von Rundstedts und dessen Rechtsberater, 1941 Versetzung in die Wehrmachtrechtsabteilung, wollte sich mit den Protesten des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen gegen die Euthanasie befassen, Widerstand gegen Begnadigung von Judenmördern, 1942 Chef der Heeresrechtsabteilung im Oberkommando des Heeres (Chefrichter des Heeres), Ministerialdirigent, 8.9.1944 Verhaftung, 8.4.1945 Verhängung der Todesstrafe im KZ Flossenbürg wegen Hochund Kriegsverrats — Mitgl. DVP. Säuberlich, Gerhard, Theologe, Pfarrer, Bruderratsvorsitzender * 5.6.1901 Mulango (Englisch Ostafrika) † 15.1.1959 Eisenach 1919 Studium (Theol.) Leipzig, Erlangen, 1924 Ordination Gera, Vikar ebd. und Wolmuthhausen, 1925 Hilfsprediger Sonneberg, Pfr. ebd., 1930 Mengersreuth, 1935 Beurlaubung wegen Eintretens für die BK, Vikarsverwalter Etzdorf, Pfr. ebd., 1943–1945 Kriegsdienst, 1945 Kirchenrat, Mitgl. Landeskirchenrat Thüringen, 1946 aufsichtsführender Kirchenrat des Ostbezirks Gera, Oberkirchenrat, 1949 hauptamtl. geistl. Mitgl. Landeskirchenrat Thüringen (Leiter Abt. Gemeindedienst) — Mitgl. BK: Pfarrernotbund, Landesbruderrat der Luth. Bekenntnisgemeinschaft Thüringen, 1938–1943 Vors. Landesbruderrat. Sasse, Hermann, luth. Theologe, Universitätslehrer (KG, Dogmengeschichte, Symbolik, Konfessionskunde) * 17.7.1895 Sonnewalde Kr. Lennep (Brandenburg) † 8.8.1976 North Adelaide (Südaustralien) Seit 1913 Studium (Theol., Altphilologie) Berlin, Kriegsdienst, 1920 Ordination, Hilfsprediger Berlin, dann Pfr. Templin, 1921–1928 Oranienburg, 1923 Lic.theol. Berlin, 1925/26 Studienaufenthalt Hartford Connecticut (USA), Theological Seminary, dort Erwerb der Lehrbefugnis (S.T.M.), Anfänge seines später weitreichenden ökumenischen Einsatzes, 1928 Habil., Gemeindepfr. und Sozialpfr. Berlin, 1933 aoProf. Erlangen (u. a. Bearbeiter von Fragen des lutherischen Bekenntnisstandes für die LK Bayern),

Sas – Scha

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aus politischen Gründen 1946 verspätet oProf. und Prorektor ebd., 1948 als strenger Lutheraner Austritt aus der LK Bayern wegen ihres Anschlusses an die EKD und Anschluss an die altluth. Gemeinde Frankfurt/Main, Auswanderung nach Australien und 1949–1965 (em.) Prof. Immanuel Theological Seminary Prospect North Adelaide der durch seine Bemühungen 1966 vereinheitlichten Ev.-Luth. Kirche Australiens (ELCA) — 1931–1934 Hg. Kirchliches Jahrbuch für die ev. Landeskirchen Deutschlands, dort 1932 öffentliche Verurteilung von NS und DC — seit 1932 Mitarb. im Pfarrerkreis bei Gerhard Jacobi Berlin (Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Gemeinde), der Zelle von Pfarrernotbund und BK — Mitgl. 1934/35 Lutherischer Rat, 1938 Bundesrat Martin-LutherBund, Fortsetzungsausschuss Luth. Weltconvent — Teiln. 1934 Barmen (Bedenken gegen die Barmer Theol. Erklärung), 1934 Berlin-Dahlem, 1935 Dt. Luth. Tag Hannover, 1927 Lausanne — Theol. Ehrenpromotion: 1933 Erlangen, DD. Sasse, Martin, Theologe, Pfarrer, Landesbischof * 15.8.1890 Groß Drenzig (Brandenburg) † 28.8.1942 Eisenach 1911–1914 Studium (Theol.) Jena, Tübingen, Halle, Berlin, 1914 Kriegsdienst, 1921 Ordination, Pfr. Haber (Tschechoslowakei), 1923 Rothenburg/Lausitz, 1930 Oberpfr. Lauscha, 1933 Kirchenrat im Nebenamt und Mitgl. Landeskirchenrat Thüringen, 1933– 1942 Landesbischof LK Thüringen — führendes Mitgl. Kirchenbewegung DC — seit 1939 Vertreter seiner LK für das Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach — 1930 Mitgl. NSDAP. Schabert, Oskar, Theologe, Pfarrer * 27.11.1866 Grobin (Kurland) † 7.1.1936 Bad Nauheim Seit 1886 Studium (Theol.) Dorpat, Ausbildung zum Missionar Bethel und Berlin, 1894 Ordination und bis 1936 Pfr. Riga, 1915–1917 Verbannung nach Sibirien, 1919 Gefängnis Riga, 1919/20 Pfarrtätigkeit Hamburg, 1921 Leiter dt. Fürsorgezentrale für Lettland — 1897 Begründer Livländische Seemannsmission, 1901 Rigaer Stadtmission, 1922 Bruderhilfe für Russland, 1926 Hg. Baltisches Märtyrerbuch, 1927 Baltische Russlandarbeit, Evangelisationstätigkeit unter Russen im Grenzgebiet, 1929 Vizepräsident Internationaler Verband für Innere Mission — Theol. Ehrenpromotion: 1921 Greifswald. Schaeder, Erich, Theologe, Universitätslehrer (ST, NT) * 22.12.1861 Clausthal (Provinz Hannover) † 18.2.1936 Berlin 1881–1886 Studium (Theol.) Berlin, Greifswald, 1887–1889 Inspektor Tholucksches Konvikt Halle, 1891 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Greifswald, 1894 aoProf. Königsberg, 1895 Göttingen, 1899 oProf. Kiel, 1918–1929 (em.) Breslau — 1916 Geh. Konsistorialrat und 1920–1925 Mitgl. Konsistorium Breslau — Vertreter einer auf die Bibel begründeten theozentrischen Theologie, Vorläufer der Dialektischen Theologie — Theol. Ehrenpromotion: 1899 Greifswald. Schaeder, Hildegard, Slawistin, Universitätslehrerin (Geschichte der orthodoxen Kirchen) * 13.4.1902 Kiel † 11.4.1984 Frankfurt/Main Seit 1920 Studium (klassische und slawische Philologie, osteuropäische Geschichte, Byzantinistik, Philosophie) Breslau, Hamburg, 1927 Dr.phil. Hamburg, 1928–1930 Forschungsaufenthalte (Stipendium) Prag und Nordrussland, 1935 Stipendiatin und 1941 wiss. Mitarb. Publikationsstelle für Osteuropäische Forschungen im Preußischen Geheimen Staatsarchiv Berlin-Dahlem, seit 1934 BK-Mitgl., privates Theologiestudi-

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Schä – Scha

um, 1936 nebenberuflich Gemeindearbeit in Martin Niemöllers Berlin-Dahlemer Gemeinde (Jesus-Christus-Kirche), Tätigkeit in einem Helferkreis zur Hilfestellung für Juden, 1943 wegen „Begünstigung flüchtender Juden“ Gestapohaft Berlin, 1944 KZ Ravensbrück, nach Kriegsende russische Dolmetscherin und Gemeindehelferin Parchim (Mecklenburg), 1948–1970 Referentin Kirchliches Außenamt der EKD Frankfurt/Main für die orthodoxen Kirchen des Ostens, 1961 Lehrbeauftr. und 1965–1978 HonProf. Frankfurt/Main (Phil.Fak.) — Publikationen zum orthodox-christlichen Verhältnis, 1954 Teiln. einer Reisedelegation mit Synodalpräses Gustav Heinemann zu Patriarch Alexius von Moskau — 2003 postume Verleihung der Medaille „Gerechte unter den Völkern“ Yad Vashem (Israel). Schäfer, Friedrich, Theologe, Pfarrer, Präses * 11.5.1871 Gemünden † 27.12.1953 Godesberg Seit 1890 Studium (Theol., Philologie) Halle, Berlin, Bonn, Utrecht, Erlangen, 1895 Dr.phil. Erlangen, 1897 Ordination Waldböckelheim, pfarramtl. Hilfsdienst Unterbarmen, Wahlscheid, Remscheid, 1899–1935 (i. R.) Pfr. ebd., 1900 Lic.theol. Jena, seit 1919 Superintendent Remscheid — 1932–1933 Präses Provinzialsynode PK Rheinland, Mitgl. Kirchensenat Ev. Kirche der APU, Dt. Ev. Kirchenausschuss — Vors. Vereinigung preußischer Pfarrervereine und Verband der dt. ev. Pfarrervereine, Schriftleiter Deutsches Pfarrerblatt — DC-Anhänger — Theol. Ehrenpromotion: 1922 Bonn. Schäfer, Rudolf, Maler * 16.9.1878 Altona † 25.10.1961 Rotenburg/Wümme 1897 Studium Akademie der Künste München, 1899 Akademie der Künste Düsseldorf, freischaffender Maler und Graphiker biblischer Themen für Kirche und Haus, 1906 Studienaufenthalt durch den Dt. Künstlerverein Rom, 1913 Prof., 1915 Kriegsdienst — Theol. Ehrenpromotion: 1917. Schaller, Karl Theodor, Theologe, Universitätslehrer (pfälzische KG), Kirchenpräsident * 15.9.1900 Dahn † 6.4.1993 Speyer 1919–1924 Studium (Philosophie, Theol.) Heidelberg, Tübingen, Berlin, 1924 Ordination und Vikar Homburg (Pfalz), 1926–1929 Leiter pfälzische Volkshochschule Burg Diemerstein, 1929 Pfr. Wilgartswiesen, 1936 Leiter Predigerseminar Landau, 1939 kriegsbedingte Pfarrstellenvertretungen, 1946 Berufung in die vorläufige Kirchenleitung, 1946–1964 geistl. Oberkirchenrat, 1961 Stellv. des Kirchenpräsidenten, Mitgl. Landeskirchenrat Pfalz, 1964–1969 Kirchenpräsident Pfalz, seit 1966 HonProf. Heidelberg — nach 1945 Vors. Landesbruderrat Pfalz — Theol. Ehrenpromotion: D.theol. Schanze, Wolfgang, Theologe, Pfarrer, Oberkirchenrat * 28.5.1897 Leipzig † 2.8.1972 Weimar 1916–1922 Studium (Theol., Philosophie) Leipzig, Dr.phil., 1923 Ordination und Schlossprediger Coburg, 1928–1945 Pfr. Weimar, 1945 Kirchenrat und Mitgl. Landeskirchenrat Thüringen, 1946 Oberkirchenrat und Visitator Aufsichtsbezirk Mitte — Mitgl. BK: seit 1934 Mitgl. Luth. Bekenntnisgemeinschaft und Landesbruderrat Thüringen, Entfernung als Gefängnisseelsorger durch die Staatsanwaltschaft, zahlreiche Maßregelungen durch die Gestapo, 1937 Sondergerichtsverfahren wegen kritischer Äußerungen in Versammlungen der BK — Mitgl. Lutherrat, langjähriges Mitgl. Exekutivkomitee Luth. Weltbund — Teiln. 1935 Augsburg, 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: D.theol.h.c.

Scha – Sche

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Scharf, Kurt, Theologe, Pfarrer, Bischof * 21.10.1902 Landsberg/Warthe † 28.3.1990 Berlin 1921–1925 Studium (Theol., Philologie) Tübingen, Halle, Jena, 1925–1927 Vikar Berlin-Dahlem, zugleich Adjunkt und Heimleiter Arndt-Gymnasium ebd., Hilfsprediger, 1928 Ordination und Pfr. Friesack, 1933 Sachsenhausen, 1945 Eintritt in das Konsistorium mit der Amtsbezeichnung „Präses“, 1946–1966 geistl. Leiter Abt. Brandenburg beim Konsistorium Berlin-Brandenburg mit dem Titel „Propst“, 1951 Pfr. Marienkirche Berlin mit Wohnsitz Ost-Berlin, 1961 Verweser des Bischofsamtes im östl. Kirchengebiet und Pfr. Berlin-Steglitz, 1966–1976 Bischof Berlin-Brandenburg (ab 1972 nur noch Westregion) — Mitgl. BK: 1933 Vertrauensmann Jungreformatorische Bewegung und Pfarrernotbund, 1934 Mitgl. Provinzialbruderrat Berlin-Brandenburg, Dezember 1935 (nach der Trennung) Vors. Provinzialbruderrat Brandenburg, zwischen 1937 und 1940 mehrmals Maßregelungen, u. a. Haft, 1938 Vors. Konferenz der Landesbruderräte als Präses der Bekenntnissynode Brandenburg — 1957–1960 Vors. Rat der EKU, 1961–1967 Vors. Rat der EKD — Mitgl. Sydower Bruderschaft, Vors. Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste — bis 1969 Vizepräsident Vereinigte Weltbibelgesellschaften, seit 1968 Mitgl. Zentralausschuss ÖRK — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: 1952 Berlin, 1985 Warschau. Scheel, Otto, Theologe, Universitätslehrer (KG, Reformations- und nordeuropäische Geschichte) * 7.3.1876 Tondern/Nordschleswig † 13.11.1954 Kiel Studium (Theol.), 1900 Lic.theol., 1901 Habil., Privatdoz. und 1905 Titularprof. Kiel, 1906 Ordination und Hilfsgeistlicher Kiel, 1906 aoProf., und 1919 oProf. Tübingen, 1924–1945 (em.) Kiel, 1941–1943 Beurlaubung, Präsident des Dt. Instituts Kopenhagen — 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft und 1919 Gesellschaft für Kirchengeschichte, 1931–1945 Vors. Verein für Reformationsgeschichte — Ehrenpromotion: 1910 D.theol. Berlin, 1917 Dr.phil.h.c. Tübingen, 1921 D.theol. Oslo, 1932 D.theol. Amsterdam. Schempp, Paul, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (ST, PT) * 4.1.1900 Stuttgart † 4.6.1959 Bonn Studium (Theol.), Marburg, Göttingen, 1923 Vikar, 1925 Repetent Tübinger Stift, 1929 Religionslehrer, 1930 Mitbegründer Kirchl.-theol. Sozietät in Württemberg, 1931 Pfr. Waiblingen, 1933 Entlassung aus dem Schuldienst aus politischen Gründen, 1934 Pfr. Iptingen, Auseinandersetzungen mit der Kirchenleitung Württemberg um den theol. richtigen Weg, 1935–1936 Doz. KiHo Wuppertal(-Elberfeld), 1939 zwangsweise Enthebung vom Pfarrdienst, 1939 Kriegsdienst bzw. Dienstverpflichtung in der Industrie, 1943 Niederlegung des Pfarramtes, 1946 Pfr. Stuttgart (ev.-ref. Gemeinde) und Religionslehrer, 1949 Studienrat ebd., 1958 oProf. Bonn — Theol. Ehrenpromotion: D. 1955 Bonn. Scheuner, Ulrich, Jurist, Universitätslehrer (Staats- und Völkerrecht mit Schwerpunkt Kirchen- und Staatskirchenrecht) * 24.12.1903 Düsseldorf † 25.2.1981 Bonn Studium (Jura) München, Münster, Berlin, 1925 Dr.jur. Münster, 1928 Referent

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Institut für Völkerrecht Berlin, 1930 Habil., Privatdoz. Berlin, 1933 oProf. Jena (ev. Kirchenrecht), 1940 Göttingen, 1941 Straßburg, 1947–1949 Mitarb. Zentralbüro des Hilfswerks der EKD Assenheim und Stuttgart, 1948 Lehrbeauftr. Stuttgart (TH), 1950–1969 (em. 1972) oProf. Bonn — angesehener Staatsrechtslehrer der frühen Bundesrepublik — Mitgl. Kommission für Internationale Angelegenheiten beim ÖRK — Vors. Wiss. Direktorium der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, 1954 Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Scheven, Karl von, Theologe, Superintendent, Landesbischof * 16.2.1882 Leopoldshagen (Anklam) † 7.10.1954 Bad Wiessee 1907 Ordination, Pfr. Kolbatz und Cannes, bis 1911 Berliner Stadtmission, 1911–1928 verschiedene Gemeinden in Pommern, 1924 Neumark (Pommern), 1928 Superintendent Greifswald, 1929–1933 stellv. Präses Provinzialsynode Pommern, 1945 Mitgl. und Vors. Kirchenleitung Pommern in Greifswald, (Verwaltung des geistl. Referats), 1946 Berufung zum Generalsuperintendenten mit der Amtsbezeichnung „Bischof“, 1947 Einführung und bis 1954 Bischof — Vors. Provinzialkirchenausschuss Pommern — Teiln. 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: 1946 Greifswald. Schian, Martin, Theologe, Universitätslehrer, Generalsuperintendent (PT, NT) * 10.8.1869 Liegnitz (Schlesien) † 11.6.1944 Breslau 1888–1892 Studium (Theol.) Greifswald, Breslau, Halle, Militärdienst, 1893/94 Predigerseminar Wittenberg, 1895 Ordination, 1896 Lic.theol. Breslau und Pfr. Dalkau bei Glogau, 1902 Görlitz, 1906 Breslau, 1908 Privatdoz. ebd., 1908–1924 oProf. Gießen, seit 1928 HonProf. Breslau, 1924–1934 Generalsuperintendent Sprengel Liegnitz (PK Schlesien), Juni/Juli 1933 Amtsenthebung durch Kirchenkommissar August Jäger — Vertreter einer modernen Praktischen Theologie zur Förderung aktiven Gemeindelebens, 1910 Mitbegründer Konferenz für ev. Gemeindearbeit (ab 1916 Ev. Gemeindetag), Vors. Ev. Kolonialhilfe — Gründer und Leiter Preußische Kirchenzeitung, zusammen mit Wilhelm Kahl Redakteur Deutsch-ev. Monatsblätter für den gesamten deutschen Protestantismus, Mithg. Der evangelische Kirchenvorstand — in der Weimarer Republik Engagement für die DDP — Theol. Ehrenpromotion: 1906 Straßburg. Schirmacher, Horst, Theologe, Vereinsgeistlicher, Direktor * 26.5.1892 Palmnicken (Ostpreußen) † 18.5.1956 Berlin Studium (Theol.) Königsberg, Göttingen, Berlin, 1914 Kriegsdienst, 1918 Ordination und Hilfsprediger Molthainen (Ostpreußen), 1919 Pfr. Königsberg, 1920 Bochum und Leiter Ev. Jugend- und Wohlfahrtsamt für den Kreis Bochum, 1926 Vereinsgeistlicher als Volksmissionar Landesverein für Innere Mission Schleswig-Holstein in Neumünster, 1928 Vereinsgeistlicher und Geschäftsführer Provinzialverein Westfalen des Ev.Kirchl. Hilfsvereins, Provinzialmännerdienstpfr. Münster, 1930 Umzug nach Winterberg und zugleich Pfr. ebd., 1932 Vereinsgeistlicher Provinzialverein Ostpreußen des Ev.-Kirchl. Hilfsvereins als Pfr. für den Männerdienst, Schriftleiter Sonntagsblatt sowie Pressedienst Königsberg, April 1933 „Adjutant“ Ludwig Müllers Berlin (Dienstzimmer im Reichsinnenministerium), 1933 Kommissar im CA für die Innere Mission, erster Direktor ebd., 1940 Verhaftung durch die Gestapo und Hausarrest, 1941 Ausscheiden aus dem Amt des Direktors auf eigenen Wunsch, Kriegsdienst, 1944 aus gesundheitlichen Gründen wehrdienstuntauglich, Verwaltung des Pfarramtes Schwante (Nauen),

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1945 Krankenhausseelsorger Berlin-Buch, 1948 Spruchverfahren vor der Spruchstelle zur Wiederherstellung eines an Schrift und Bekenntnis gebundenen Pfarrerstandes, Krankenhausseelsorger Berlin-Lichterfelde, 1954 i. R. — 1932 Mitgl. Glaubensbewegung DC Ostpreußen — 1932 Mitgl. NSDAP. Schlatter, Adolf, Theologe, Universitätslehrer (AT, NT, ST) * 16.8.1852 St. Gallen † 19.5.1938 Tübingen Sohn einer pietistischen Familie, 1871–1875 Studium (Theol., orientalische Sprachen, Philosophie, Geschichte) Basel, Tübingen, 1875 Ordination St. Gallen, Pfr. Zürich, 1877 Kesswil-Uzwil (Kanton Thurgau), von pietistischen Kreisen nach Bern gerufen, dort 1880 Habil., Privatdoz., 1881 aoProf. und 1888 oProf., 1888 Greifswald, 1893 Berlin, 1898–1922 (em.) Tübingen, danach bis 1929/1930 Vorlesungstätigkeit, fakultätspolitisch weiterhin aktiv, Universitätsprediger — Vertreter biblisch-konservativer Theologie, Forschungsschwerpunkt Judentum des NT. Schlatter, Theodor, Theologe, kirchlicher Dozent, Bischofsstellvertreter * 2.6.1885 Bern † 13.1.1971 Ludwigsburg Stipendiat Dt. Ev. Institut für Altertumswissenschaft im Hl. Land in Jerusalem, 1911 Repetent Ev. Stift Tübingen, 1914–1923 Pfr. Tübingen, Lic.theol., 1923 Doz. Theol. Hochschule Bethel, 1930 Direktor ebd., 1934–1937 Dekan Esslingen (1934 kurzzeitige Amtsenthebung durch die vorübergehende DC-Kirchenleitung), 1937 Prälat Ludwigsburg und Beauftragter für den Ev. Gemeindedienst, 1943 zugleich Stellv. des Landesbischofs in geistl. Angelegenheiten, 1955 i. R. — 1949 Vertreter LK Württemberg in der Kirchenkonferenz der EKD — Teiln. 1945 Treysa, 1947 Treysa, 1948 Eisenach — 1934 Verwaltungsratsmitgl. Württembergische Bibelanstalt (1943 deren Vorstand), 1955–1971 Vorstand Calwer Verlagsverein, Mitgl. Bibelkammer der vorläufigen EKD — 1947 Mitgl. Arbeitsgemeinschaft luth. Kirchen und Gemeinden, Mitgl. Dt. Nationalkomitee Luth. Weltbund und stellv. Vors. — Theol. Ehrenpromotion: Lic.theol.h.c. 1930 Münster, D.theol. 1950 Münster. Schlegel, Erich, Theologe, Feldbischof * 24.2.1866 Zechin/Oderbruch † 28.4.1938 Berlin Studium (Theol.) Berlin, 1892 Ordination und Garnisonshilfsprediger Berlin, 1893 Divisionspfr. Metz, 1896 Frankfurt/Oder, 1902 Pfr. Invalidenkrankenhaus Berlin, 1911 Militäroberpfr. Magdeburg und Konsistorialrat ebd., 1917 Militäroberpfr. für das General-Gouvernement Belgien, 1918 Berlin (als Vertreter des Feldpropstes), 1919 Feldpropst Armee und Marine, Geh. Oberkonsistorialrat, seit 1920 Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Berlin (im Nebenamt), 22.3.1934 Ev. Feldbischof der Wehrmacht, 31.3.1934 i. R. (auf eigenen Antrag) — Theol. Ehrenpromotion: D. Schlier, Heinrich, luth., später kath. Theologe, kirchlicher Dozent, Universitätslehrer (NT, altchristliche Literaturgeschichte) * 31.3.1900 Neuburg/Donau † 26.12.1978 Bonn 1918 Kriegsdienst, 1919 Abitur, Mitgl. im freiwilligen Grenzschutz, danach bis 1924 Studium (Theol., Philosophie) Leipzig, Marburg, 1925/26 Assistent und 1926 Lic. theol. ebd., Ordination, 1927 Pfr. Casekirchen (Thüringen), 1928 Habil., Privatdoz. Jena, 1930 Umhabil. und bis 1935 Lehrbeauftr. Marburg, dort im Freundeskreis Rudolf Bultmanns, Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen

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gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“, 1934/35 Lehrstuhlvertr. Halle, seit 1935 Mitgl. und theol. Lehrer der BK, Verweigerung der akademischen Lehrerlaubnis, hauptamtl. Doz. KiHo Wuppertal bis zu ihrer Schließung (1936) und 1937–1945 Pfr. Elberfeld (luth. Bekenntnisgemeinde), 1945–1952 (em. auf eigenen Wunsch) oProf. Bonn, 1952–1958 HonProf. Bonn (Phil. Fak., altchristliche Literatur), 1953 Übertritt zur röm.-kath. Kirche — 1933 mit Rudolf Bultmann, Adolf Jülicher und Hans von Soden Verfasser der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“, Mitarb. an der Einheitsübersetzung der Bibel, kurzzeitig Mitgl. der Päpstlichen Bibelkommission, theol. Berater der kath. Deutschen Bischofskonferenz — 1948/49 nordrhein-westfälischer Hochschulreferent — Theol. Ehrenpromotion: 1946 Marburg, 1969 Würzburg, 1970 Innsbruck, 1972 Salzburg. Schlingensiepen, Hermann, Theologe, Universitätslehrer, kirchlicher Dozent (PT) * 13.8.1896 Barmen † 4.2.1980 Bonn Kriegsteilnehmer, seit 1917 Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, Bonn, Ordination, 1922–1926 Hilfspfr. Bad Saarow (Pommern) 1927 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Bonn, 1930/31 Lehrstuhlvertr. Kiel, April 1933 Beurlaubung als Leiter des theol. Auslandsseminars Ilsenburg (Harz), wg. BK-Aktivitäten März 1935 Entzug der akademischen Lehrerlaubnis, nach der Zwangsauflösung von Ilsenburg (1937) 1938–1945 Pfr. Siegen, Aufenthaltsverbot, Ausweisung, 1939 Schutzhaft, 1945 Restituierung, aoProf. und 1945–1952 oProf. Bonn, 1952–1957 Ephorus KiHo Wuppertal — Teiln. 1936 Bad Oeynhausen — Theol. Ehrenpromotion: 1947 Kiel. Schlingensiepen, Johannes, Theologe, Pfarrer, Theologischer Dirigent * 17.1.1898 Barmen † 6.2.1980 Bonn Studium (Theol.) Tübingen, Halle, Bonn, 1924 Ordination, Hilfsprediger, Vereinsgeistlicher der Bibelkreise für Schüler höherer Lehranstalten Barmen, 1930–1949 Pfr. Unterbarmen, 1945 Superintendent Kirchenkreis Barmen, Oberkirchenrat, Mitgl. vorläufige Kirchenleitung, 1948 Kirchenleitung, 1945–1968 Leiter Theol. Ausbildungsamt und 1957–1968 Theol. Dirigent der Kirchenleitung LK Rheinland — 1933 Mitgl. der BK-Leitung für das Rheinland und Leiter Theol. Ausbildungsamt der BK, 1938 Aufenthaltsverbot, Ausweisung, 1940 Schutzhaft — Teiln. 1934 Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — 1966–1973 Präses der vereinigten ev. Mission Wuppertal —Theol. Ehrenpromotion: 1958 Bonn. Schlink, Edmund, luth. Theologe, kirchlicher Dozent (ST, PT), Universitätslehrer (ST, Ökumenische Theologie) * 6.3.1903 Darmstadt † 20.5.1984 Heidelberg Seit 1922 Studium (Naturwissenschaften, Philosophie, Psychologie, ab 1925 Theol.) Tübingen, München, Kiel, Wien, Marburg, Münster, 1929 Dr.phil (Psychologie) Marburg, 1931 Lic.theol. Münster, Ordination, 1932 Studentenpfr. Darmstadt (TU), 1934 Habil., Privatdoz. Gießen (ST, PT), wegen BK-Zugehörigkeit Verweigerung der akademischen Lehrerlaubnis (u. a. Verhaftung wegen Bekenntnisgottesdienst), 1935–1939 Doz. Theol. Schule Bethel, 1939 BK-Visitator in Hessen-Nassau, Ausweisung, 1941–1945 Pfarrverweser Dortmund und Bielefeld und seit 1943 Studiendirektor Thomasstift (Collegium Wilhelmitanum) Straßburg, 1945 Ephorus Predi-

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gerseminar Brackwede und Mitgl. Kirchenleitung LK Westfalen, vorübergehend Doz. KiHo Bethel, 1946–1971 oProf. Heidelberg, dort 1957 Begründer und Leiter des ersten dt. Ökumenisches Instituts und Ephorus des neuen Ökumenischen Studienhauses Heidelberg — Mitgl. im Verfassungsausschuss des BK-Bruderrats der Ev. Kirche der APU — umfassende ökumenische nationale und internationale Betätigung auf luth. Seite — 1952–1984 Mitbegründer und Hg. der Zeitschriften Ökumenische Rundschau und 1955–1984 Kerygma und Dogma — 1946 Mitbegründer und langjähriges Mitgl. im ersten ökumenischen Arbeitskreis kath. und ev. Theologen in Deutschland, 1950 Mitbegründer und bis 1961 Vors. Dt. Ökumenischer Studienausschuss — 1962–1965 offizieller Beobachter der EKD beim Zweiten Vatikanischen Konzil, 1949–1975 Mitgl. ÖRK-Kommission für Glaube und Kirchenverfassung (faith and order), danach Mitgl. Gemeinsame Kommission von Delegierten des ÖRK und des vatikanischen Einheitssekretariats, 1971 Mitgl. Akademischer Senat Ökumenisches Institut Tantur/Jerusalem — Teiln. 1935 Augsburg (Theol. Ausschuss), 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa, 1948 Amsterdam, 1952 Lund, 1954 Evanston, 1961 Neu Delhi, 1968 Uppsala — Ehrenpromotion: 1947 Mainz, 1953 Edinburgh, 1962 Paris (St. Sergius). Schlink, Klara (Mutter Basilea), Gründerin einer Schwesternschaft * 21.10.1904 Darmstadt † 21.3.2001 Darmstadt 1923 Ausbildung Fröbelseminar Kassel, 1924 Soziale Frauenschule Berlin, 1925 Bibelhaus Malche, 1926 Jugendschwester Stadtmission Darmstadt, 1928 Fortsetzung der Ausbildung Soziale Frauenschule Berlin, 1929 Lehrkraft Bibelhaus Malche, 1930–1934 Studium (Psychologie, Philosophie, Kunstgeschichte), Dr.phil., 1933–1935 ehrenamtl. Vors. Dt. Christl. Studentinnenbewegung (DCSB), 1934–1935 zugleich deren Reisesekretärin, ab 1935 zusammen mit Erika Madauss (später Mutter Martyria) Leitung Mädchenbibelkreise Darmstadt, 1939–1945 Reisedienst für die MuhammedanerMissionsgesellschaft Wiesbaden, 1947 Gründung der Ev. Marienschwesternschaft Darmstadt. Schlunk, Martin, Theologe, Missionsdirektor, Universitätslehrer (Missionswissenschaft), Verbandsfunktionär * 6.10.1874 Calicut (Ostindien) † 18.2.1958 Tübingen Studium (Theol.) Halle, Berlin, Hauslehrer, 1903 Ordination und Pfr. Bottschow (Brandenburg), seit 1908 Missionsinspektor Norddeutsche Missionsgesellschaft Bremen, ab 1913 deren Direktor Hamburg und Lehrbeauftr. Kiel, 1927 vorübergehend Hanseatischer Missionsdirektor für Hamburg, Lübeck und Bremen, 1914–1928 Lehrbeauftr. Kolonialinstitut Hamburg, seit 1919 Hamburg (Universität, Phil.Fak.), Soziales Frauenseminar Kiel, 1927/1928 Lehrbeauftr. Kiel (Universität) 1928–1941(em.) oProf. (Extraordinarius) Tübingen — Vors. Dt. Ev. Missionsausschuss, Dt. Ev. Missionsbund, seit 1914 Geschäftsführer Verlag der Norddeutschen Missionsgesellschaft Bremen, 1924–1946 Vors. Dt. Ev. Missionstag und Missionsrat, 1930–1951 Vors. Dt. Gesellschaft für Missionswissenschaft — Teiln. 1910 Edinburgh (Vertreter der dt. protestantischen Missionsgesellschaften), 1928 Jerusalem (Delegationsleiter) und 1938 Tambaram — Theol. Ehrenpromotion: 1914 Lic.theol.h.c., 1922 D. Halle. Schmauch, Werner, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (NT) * 12.3.1905 Herischdorf (Riesengebirge) † 24.5.1964 Greifswald

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1924–1930 Studium (Theol.) Breslau, Tübingen, Halle, Rostock, 1931 Lic.theol. Breslau, 1933–1945 Pfr. Großweigelsdorf bei Breslau, BK-Mitgl. (Naumburger Synode), 1935–1938 in deren Auftrag NT-Vorlesungen, 1938–1945 Dezernent für theol. Ausbildung Schlesien, 1946 Dekan in Niederschlesien (Bad Warmbrunn und Breslau), 1947–1950 (nach Übersiedlung der schlesischen Kirche westlich der Neiße) Mitgl. der Kirchenleitung Görlitz, Kirchenrat, 1950/51 Studienleiter Sprachenkonvikt Berlin, 1952 Habil., Doz. Berlin (Humboldt-Universität), 1954 aoProf. und 1958–1964 oProf. Greifswald — seit 1958 Engagement in der Christlichen Friedenskonferenz Prag — Theol. Ehrenpromotion: 1957 Bonn. Schmidt, Albert, Theologe, Pfarrer, Reichstagsabgeordneter * 1.8.1893 Hagen (Westfalen) † 20.11.1945 Werther (Bielefeld) Studium (Theol.) Bethel, Bonn, 1914–1918 Kriegsdienst, Wiederaufnahme des Studiums Berlin, Gießen, Münster, 1920–1921 Lehrvikar Witten, 1923 Hilfsprediger Herne, Synodalvikar Recklinghausen, Ordination und Pfr. Bottrop, 1923 Lic.theol. Münster, 1926 Pfr. Bochum, zwischen 1937 und 1940 mehrmals Maßregelungen, u. a. wegen Kritik an den Ausschreitungen gegen Juden in der Reichspogromnacht, 1937 Reichsredeverbot, 1938 Verhaftung, 1938 Gestapohaft, 1939 Aufenthaltsverbot für die Provinz Westfalen, 1940 Pfr. Werther — 1930–1932 MdR (CSVD). Schmidt, Arthur, Theologe, Superintendent * 28.7.1904 Alexandrow † 20.4.1999 Schwabach bei Nürnberg Studium (Theol.) Leipzig, Warschau, 1923–1926 Volksschullehrer Alexandrow (Polen), 1930 Ordination und Vikar Lodz, 1932 Pfr. ebd., 1940–1945 Superintendent Kirchenkreis Litzmannstadt (Lodz), 1945/46 Amtsaushilfe LK Bayern, 1947–1970 (i. R.) Pfr. Schwabach — seit 1946 Vors. Ev. Verein Schwabach, 1948–1986 Vors. Hilfskomitee der ev.-luth. Deutschen aus Polen. Schmidt, Carl, Theologe, Ägyptologe, Universitätslehrer (KG, koptische Literatur ) * 26.8.1868 Hagenow (Mecklenburg) † 17.4.1938 Kairo Studium (KG, Ägyptologie) Leipzig, Berlin, Dr.phil., 1899 Privatdoz., 1909 ao.Prof., 1921 HonProf. und 1928–1938 oProf. Berlin, zugleich Sekretär und 1900–1933 wiss. Beamter Kirchenväterkommission der AdW Preußen (Berlin), zahlreiche Auslandsaufenthalte im Auftrag der Kommission (Jerusalem, Kairo, Alexandria, Sinai), Erwerb wertvoller koptischer und griechischer papyri — Theol. Ehrenpromotion. Schmidt, Friedrich-Wilhelm, Theologe, Universitätslehrer (ST, Religionsphilosophie, Dogmatik) * 2.12.1893 Bern † 12.3.1945 Wörbzig Kr. Köthen (Anhalt) 1912–1916 Studium (Theol.) Tübingen, Marburg, 1917 Lic.theol. Tübingen, Religionslehrer und Seelsorger Waldpädagogium Berka, 1920 Habil. und 1922 Lehrbeauftr. Halle, Inspektor Schlesisches Konvikt und 1926 aoProf. ebd., 1927 aoProf. Münster (ST) und ab 1934 oProf. (Dogmatik) ebd., 1939–1945 Berlin, zeitlebens durch schwere Krankheit in seiner Tätigkeit behindert — auf theol. Grundlage Befürworter von Sterilisation und Euthanasie — Mitgl. DC — 1933 Mitgl. NSDAP — Theol. Ehrenpromotion: 1928 Halle. Schmidt, Hans, ev. Theologe, Universitätslehrer (AT) * 10.5.1877 Wolmirstedt bei Magdeburg † 20.1.1953 Halle

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Militärdienst, Studium (Theol). Tübingen, Berlin, Halle, 1901 Predigerseminar Wittenberg, 1904 Lic.theol. Berlin und bis 1907 Studieninspektor Predigerseminar Naumburg/Queis, 1907–1914 Pfr. Breslau, 1909 Habil., Privatdoz. ebd., 1910/11 Mitarb. Dt. Ev. Institut für Altertumswissenschaft des Hl. Landes in Jerusalem, 1914 aoProf. Tübingen, Kriegsfreiwilliger, zuletzt mehrfach dekorierter Infanterieregimentsführer, Gefangenschaft und bis 1921 Lehrer Kriegsgefangenen-Hochschule Lofthouse Park (England), 1921 oProf. Gießen, 1928–1945 Halle, 1936–1945 Dekan, dazwischen 1939–1944 Kriegsfreiwilliger (Major), 1945 Zwangsemeritierung, 1945–1948 Pfr. Diemitz und Brachwitz bei Halle, 1949 Lehrbeauftr. für Hebräisch Halle — 1929–1945 Prädident Ev.-Theol. Fakultätentag — Mitgl. Gefängnisseelsorgerische Vereinigung und dt. Vertreter im Weltbund gegen den Alkoholismus — Mitgl. bis 1936 DC — 1933 Mitgl. NSDAP, 1949 CDU (Ost) — Theol. Ehrenpromotion: 1917 Tübingen. Schmidt, Hans, Theologe, Oberkirchenrat, Kreisdekan * 11.11.1902 Erlangen † 12.4.1992 München 1925 Ordination, 1930 Pfr. Hof, 1934 Erlangen-Neustadt, zugleich Studentenpfr. ebd., 1945 Leiter Amt für Gemeindedienst Nürnberg, 1946 Oberkirchenrat (Gemeindeaufbau, Jugend, Frauen- und Männerseelsorge) Landeskirchenrat München, 1961–1971 Kreisdekan München, langjähriger Rundfunkprediger — 1934 Gründungsmitgl., 1936–1946 Senior Bayerische Pfarrerbruderschaft, 1960–1969 Vors. Ausschuss für Gemeindeaufbau und Kirchenreform der VELKD. Schmidt, Hans-Wilhelm, Pfarrer, kirchlicher Dozent (ST), Universitätslehrer (NT, ST) * 11.2.1903 München † 14.11.1991 Riemerling (Bayern) 1922–1926 Studium München, Tübingen, Greifswald, Erlangen, Lic.theol., 1927 Habilitation Greifswald, Doz. Theol. Schule Bethel, 1931 Ordination München, 1934 Prof. Münster (NT), 1939 (ST) Wien, 1947 Verhaftung durch die Sowjets, Rückkehr nach Bayern über die grüne Grenze, Übernahme in den Kirchendienst LK Bayern, Vikar Oberammergau, Pfr. Starnberg, 1956 München, 1964 i. R., mit dem Titel oProf. em. — Mitgl. DC, 1939 Mitgl. Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach — Mitgl. NSDAP — 1952–1991 ehrenamtl. Mitarb. Johanniter-Orden. Schmidt, Karl Ludwig, ref. Theologe, Universitätslehrer (NT) * 5.2.1891 Frankfurt/Main † 10.1.1956 Basel 1909–1913 Studium (klassische Philologie, dann Theol.), Marburg, Berlin, 1913 Lic.theol., bis 1921 Universitätsassistent Berlin, unterbrochen durch Kriegsdienst (schwere Verwundung), 1917/18 Stadtvikar und 1918 Habil., Privatdoz. Berlin, 1921 oProf. Gießen, 1925 Jena, 1929–1933 Bonn, April 1933 aus politischen Gründen Beurlaubung und September 1933 Entlassung aus dem Staatsdienst, Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“, Emigration in die Schweiz, dort Pfarrverweser Lichtensteig Kanton St. Gallen, 1935–1953 (vorzeitig em. wegen Krankheit) oProf. Basel, lehnte nach Kriegsende seine Restituierung in Bonn ab — Mitbegründer der Formgeschichtlichen Methode der NT-Wissenschaft, u. a. Mitarb. am von Gerhard Kittel hg. Wörterbuch zum Neuen Testament — umfassende publizistische, kirchenpolitische und politische Tätigkeit, besonders ökumenische Interessen — Mitgl. Theol.

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Kommission des ÖRK — Gründer und Hg. 1922–1937 Theologische Blätter und 1945–1952 Theologische Zeitschrift (Basel) — 1918 kurzfristig Mitgl. DDP, seit 1924 SPD, Frühjahr 1933 Wahl zum Bonner Stadtrat — Theol. Ehrenpromotion. Schmidt, Kurt Dietrich, luth. Theologe, Universitätslehrer, kirchlicher Dozent (KG, Religionspädagogik, Konfessionskunde) * 25.10.1896 Uthlede Kr. Cuxhaven † 27.7.1964 Hamburg Kriegsdienst, Studium (Theol.) Göttingen, 1923 Lic.theol., 1924 Habil., Privatdoz. Göttingen, seit 1925 zugleich Inspektor Theol. Stift ebd., 1929–1935 oProf. Kiel, 1933 Gründer Pfarrernotbund in Schleswig-Holstein, dort unter dem Titel „Not- und Arbeitsgemeinschaft schleswig-holsteinischer Pastoren“, führendes BK-Mitgl: Landesbruderrat und 1935 Leiter des Rechtsausschusses der ersten Landessynode, November 1935 Dienstentlassung, vorübergehendes Redeverbot, 1936–1948 Doz. Missionsseminar Hermannsburg, seit 1947 auch Doz. am Kirchlichen Vorlesungswerk, der späteren KiHo Hamburg, 1948–1953 Prof. ebd., 1948 Prof. und 1953–1964 oProf. der neu gegründeten Ev.-theol. Fak. Hamburg — 1960 Publikation Grundriss der Kirchengeschichte (9. Aufl. 1990), 1955 Begründer und erster Vors. der EKD-Kommission zur Erforschung des Kirchenkampfes in der NS-Zeit (seit 1970 Ev. Arbeitsgemeinschaft für Kirchl. Zeitgeschichte) und Hg. der Reihe Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes — 1934/35 Mitgl. Lutherischer Rat, 1935 Teiln. Dt. Luth. Tag Hannover, 1943 im Zentralvorstand Ev. Bund — 1929 Mitarb. und 1933 bis zur Auflösung Leiter Landesverband Schleswig-Holstein des CSVD — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Göttingen. Schmidt, Paul, Prediger, Bundesdirektor, Reichstagsabgeordneter * 13.10.1888 Kalkofen † 28.1.1970 Bergisch-Gladbach Kaufmännische Lehre Berlin, 1911 Predigerseminar baptistischer Gemeindebund Hamburg, 1914 Kriegsdienst, 1918 wieder Predigerseminar, 1919–1924 Gemeindedienste Breslau, bis 1928 Zürich, 1930 Redakteur Verlagshaus der Baptisten Kassel, 1935 Bundesdirektor Geschäftsstelle Gemeindebund Berlin — 1930–1932 MdR (CSVD) — Engagement für die Zeltmission, Neuland- und Weltmission, 1929–1959 Vorstandsmitgl. Vereinigung Ev. Freikirchen, 1958–1967 Vors. Dt. Ev. Allianz, gleichzeitig Präsidiumsmitgl. Europäische Ev. Allianz (Vors. 1961–1967), Gründungsmitgl. Europäische Baptistische Missionsgesellschaft (1954–1959 Generalsekretär), Vertreter der Bruderhilfe des baptistischen Bundes Ev.-Freikirchlicher Gemeinden im Hilfswerk der EKD (Mitgl. Exekutivkomitee und Geschäftsführender Ausschuss des Wiederaufbau-Ausschusses) — Teiln. 1937 Oxford. Schmidt-Japing, Johann Wilhelm, Theologe, Universitätslehrer (Religionsphilosophie, ST, PT) * 13.3.1886 Dahlhausen/Wupper † 8.1.1960 Braunschweig Dr.phil., Lic.theol., 1920–1937 als Leiter Ev.-Kirchl. Studentendienst Bonn erster ev. Studentenpfr. Deutschlands und Begründer der ersten Vereinigung ev. Akademiker, 1922 Privatdoz. Bonn (Phil.Fak.), 1923 Habil. (Theol.Fak.), 1924 Lehrbeauftr. und 1930 nebenamtl. aoProf. Bonn, Begründer Sozialethisches Institut, 1934 unter studentischem Protest dort Lehrstuhlvertr. Karl Barths, vorübergehend Lehrstuhlvertr. Breslau (Friedrich Gogarten), 1935 oProf. ebd., nach Kriegsende Lazarettseelsorger — Mitgl. DC — Mitgl. NSDAP (1944 nach eigener Aussage Parteiaustritt).

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Schmidt zur Nedden, Hermann, Jurist, Oberkirchenratspräsident * 29.1.1893 Schwerin † 23.11.1973 Lübeck 1914 erste jur. Prüfung, Dr.jur., 1919 zweite jur. Prüfung, 1922 Drost (= Landrat) Hagenow, 1928 Regierungsrat Rostock, 1933 Oberkirchenrat Schwerin, 1934 Präsident ebd., 1945 ausgeschieden — 1936 Leitungsmitgl. Bund für Dt. Christentum. Schmiedel, Paul Wilhelm, Theologe, Universitätslehrer (NT, Biblische Theologie) * 22.12.1851 Zaukeroda bei Dresden † 10.4.1935 Zürich Seit 1871 Studium (Theol., Philosophie) Leipzig, Jena, Hauslehrer, 1878 Lic.theol., 1879 Habil., Privatdoz. Jena, 1890 aoProf. ebd., 1893–1913 oProf. Zürich, dann HonProf. ebd. — Mitarb. am Novum Testamentum Graece (Nestle) und an der Neubearbeitung der Zürcher Bibel — Ehrenpromotion: 1892 D. Straßburg, 1921 Dr.phil.h.c. Zürich. Schmitz, Otto, Theologe, Universitätslehrer (NT), kirchlicher Dozent * 16.6.1883 Hummeltenberg (jetzt Neu-Hückeswagen) bei Lennep (Rheinland) † 20.10.1957 Elberfeld Studium (Theol.) Halle, 1909 Lic.theol. Berlin, wiss. Sekretär bei Prof. Eduard Riggenbach (Basel), Kirchendienst Berlin, 1909/1910 Domhilfsprediger Berlin, 1910 Habil., Privatdoz. und bis 1912 Stadtvikar ebd., 1912–1915 Direktor und Doz. Ev. Predigerschule Basel, 1915 Lehrstuhlvertr. Kiel, 1916–1934 oProf. Münster, Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“, wegen BK-Engagements zwangsweise Ruhestandsversetzung, danach Leiter Predigerseminar Bielefeld (BK) und 1934–1938 Doz. Theol. Schule Bethel, 1938–1951 Johanneum (= Evangelistenschule des kirchl. Gemeinschaftschristentums) Wuppertal-Barmen, 1945 Leiter und seit 1952 hauptamtl. Prof. KiHo Wuppertal — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen — Theol. Ehrenpromotion: 1916 Berlin. Schmökel, Hartmut, Theologe, Universitätslehrer (AT, Altorientalistik) * 17.4.1906 Waldenburg (Schlesien) † 6.8.1991 Northeim 1928 Dr.phil Heidelberg, 1929–1932 Assistent Berlin (AT-Seminar), 1930 Lic.theol., 1932 Habil., Privatdoz. Breslau, 1935 aoProf. ebd., Lehrstuhlvertr. und 1936–1951(em.) oProf. Kiel. Schneider, Carl, Religionshistoriker (NT, Hellenistische Religions- und Kulturgeschichte) * 19.12.1900 Zwickau (Sachsen) † 16.5.1977 Speyer Studium (Theol.) Marburg, Leipzig, 1925 Dr.phil., seit 1927 aplProf. Springfield Ohio (USA) und Melbourne (Australien), 1930 Prof. Riga, 1930 Habil., Privatdoz. Leipzig, 1934–1945 oProf. Königsberg, später Mainz, em. 1967 — seit 1961 Inhaber des Pfarramtes für gesamtkirchl. Aufgaben LK Pfalz, Speyer, Leiter Ev. Akademie Pfalz — 1939 Mitgl. bulgarisches Archäologisches Institut — Theol. Ehrenpromotion: Leipzig. Schneider, Johannes, Theologe, Pfarrer, kirchlicher Publizist (Kirchenkunde, Kirchenverfassung, Statistik) * 7.7.1857 Höxter/Weser † 12.8.1930 Höxter/Weser 1878–1882 Studium (Theol.) Greifswald, Leipzig, Bonn, Militärdienst, 1882 Ordination, Pfr. Warburg und 1883 Lichtenau (Westfalen), 1891–1917 Elberfeld, 1918 Referent für kirchl. Statistik Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1923 Leiter Kirchenstatistisches Amt im Dt. Ev. Kirchenausschuss, 1924–1927 Oberkonsistorialrat Dt. Ev.Kirchenbundesamt

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Berlin — wegen seiner Verdienste um die Entwicklung der kirchl. Statistik 1922 HonProf. Berlin (Kirchenkunde) — 1894–1930 Hg. Kirchliches Jahrbuch für die ev. Landeskirchen Deutschlands (Gründung seines Vaters von 1873) — Theol. Ehrenpromotion: 1917 Greifswald. Schneider, Johannes Ferdinand, Jurist, ev.-freikirchl. Theologe, Universitätslehrer (NT) * 23.9.1895 Stadtoldendorf Kr. Holzminden † 22.5.1970 Berlin 1915–1926 Studium (Philosophie, Geschichte, Staatswissenschaften, Theol.) Berlin, Halle, Göttingen, 1922 Dr.rer.pol. Göttingen, 1922/23 wiss. Mitarb. Europäische Studentenhilfe, 1923–1925 Reichsverband dt. landwirtschaftliche Genossenschaften Berlin, Redaktionsmitarb. Der Wahrheitszeuge (= freikirchliches Sonntagsblatt) Kassel, 1927 Lic.theol., 1927 Reisesekretär DCSV, 1930 Habil., Privatdoz. Berlin, 1935 Gastvorlesungen Uppsala, dann aoProf. Berlin, 1937 Lehrstuhlvertr. Breslau, 1939 oProf. ebd., keine Bestätigung der akademischen Lehrerlaubnis aus politischen Gründen, 1939/40 Gastprofessuren Ottawa (Kanada) und Kansas (USA), 1941 erneut aoProf. Berlin, 1945 als planmäßiger aoProf. entscheidend beteiligt am Wiederaufbau der Theol.Fak. Berlin (seit 1948 Humboldt-Universität), 1950–1962 (em.) oProf. ebd. — Teiln. 1966 Berlin und Europäischer Rat der Evangelischen Allianz Kopenhagen — Ehrenpromotion: 1955 Berlin. Schneider, Paul, Theologe, Pfarrer * 29.8.1897 Pferdsfeld (Hunsrück) † 18.7.1939 (ermordet) KZ Buchenwald Kriegsdienst, 1919 Studium (Theol.) Gießen, Tübingen, Marburg, Industriepraktikum, 1922 Predigerseminar Soest, 1923 Tätigkeit Berliner Stadtmission, 1934 Ordination und Vikar Hochelheim, Hilfsprediger Essen, 1926 Wahl zum Amtsnachfolger seines Vaters in Hochelheim, 1933 kurzzeitig Mitgl. Glaubensbewegung DC, Eintritt in den Pfarrernotbund, Mitgl. BK, dann Protest gegen NS-Kirchenpolitik und -Weltanschauung, wegen seiner kritischen Haltung 1934 Versetzung nach Dickenschied (ref. Pfarrstelle) durch das rheinische Konsistorium, 1937 Verhaftung durch die Gestapo und Ausweisung aus der Rheinprovinz, Vakanzvertretung Eschbach (Hessen), Rückkehr in die Gemeinde und erneute Verhaftung, Verbringung in das KZ Buchenwald, bekannt als „Prediger von Buchenwald“. Schnelle, Friedrich, Jurist, Landeskirchenamtspräsident * 22.10.1881 Bevensen † 4.3.1966 Taetendorf (Bevensen) 1908 Studium (Jura), 1915 Große jur. Staatsprüfung, dann Kriegsdienst, nach dem Krieg stellv. Amtsrichter Peine und Staatsanwalt Lüneburg, ab 1924 im Kirchendienst, zunächst Konsistorialrat Landeskonsistorium, November 1924 Oberlandeskirchenrat im neugebildeten Landeskirchenamt Hannover, 1929 Finanzdirektor ebd., 1933/34 Mitgl. Kirchensenat LK Hannover, 1933–1946 Präsident Landeskirchenamt, 1936–1938 Vors. Finanzabteilung beim Landeskirchenamt Hannover, 1945 i. W., 1946 i. R. — Mitgl. DC — Teiln. 1933 Wittenberg, 1934 Berlin — Unterstützung beim Aufbau Predigerseminar Göhrde, Mitbegründer Theol. Sprachenkonvikt Göttingen, Senatsmitgl. Lutherakademie Sondershausen, 1931–1953 rechtskundiger Konventuale Kloster Loccum. Schniewind, Julius, luth. Theologe, Universitätslehrer (NT), Propst * 28.5.1883 Elberfeld † 7.9.1948 Halle 1901–1906 Studium (Theol.) Bonn, Halle, Berlin, Marburg, 1910 Lic.theol. Halle,

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1914 Habil., Privatdoz. und Inspektor Schlesisches Konvikt Halle, 1915–1918 Kriegsfreiwilliger (Feldprediger), 1921 aoProf., 1925 Dr.theol. und 1926 Lehrstuhlvertr. Halle, 1927 (persönliches Ordinariat) oProf. Greifswald, 1929 (persönliches Ordinariat) Königsberg, Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“, 1935 wegen BK-Engagements vorübergehend Zwangsversetzung nach Kiel, April 1936 (auf Universitäts-Anforderung) wieder Halle, dort zusammen mit Ernst Wolf Leiter der Studentengemeinde, 1937 Beurlaubung wegen Reisetätigkeit für die BK, 1938 Disziplinarverfahren, danach wieder Lehrtätigkeit bis 1948 (em.), zugleich 1939 Lazarettseelsorger und 1946–1948 Propst Sprengel Halle-Merseburg — maßgeblich beteiligt am Wiederaufbau des wiss. und kirchl. Lebens der Kirchenprovinz Sachsen — Mitgl. 1934/35 Lutherischer Rat, 1936 Theol. Kammer der DEK, 1940 Mitbegründer Gesellschaft für ev. Theologie, Herbst 1947 Beauftragter des Rats der EKD zur Leitung der Kommission über das Abendmahlsgespräch (Arnoldshainer Thesen)— Theol. Ehrenpromotion: 1925 Halle. Schöffel, Simon, Theologe, Landesbischof, kirchlicher Dozent (KG, ST) * 22.10.1880 Nürnberg † 28.5.1959 Hamburg 1899 Studium (Theol.) Erlangen, Leipzig, Vikar Weihenzell und Merkendorf (Mittelfranken), 1904 Hofkaplan des Fürsten zu Erbach-Schönberg (Hessen), 1906 Katechet Nürnberg, 1908 Ordination, Pfr. Schweinfurt, 1920 Dekan ebd., 1916 Dr.phil. Erlangen, 1918 Lic.theol., 1922–1954 Hauptpastor Hamburg, 1929 Synodalpräsident, 29.5.1933 bis zum erzwungenen Rücktritt 1.3.1934 erster Landesbischof LK Hamburg, 1945 Vors. Einstweilige Kirchenleitung Hamburg, nach dem Rücktritt Franz Tügels am 18.7.1945 1946–1954 erneut Landesbischof LK Hamburg — 1931–1933 (KG) und 1935–1937 (ST) Lehrauftr. im Rahmen der Kurse für die Ausbildung der Religionslehrer, 1945 Doz. Kirchliches Vorlesungswerk (seit 1948 KiHo) Hamburg (NT, Dogmatik), 1950 Verleihung des Titels „Professor“ — 1920 Mitgl. bayerische Verfassunggebende Generalsynode, Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss und Dt. Ev. Kirchenbundesrat, Vors. Niederdt. ev.-luth. Konferenz, 20.7.–27.9.1933 Mitgl. Einstweilige Leitung DEK, 27.9.–24.11.1933 (Rücktritt) Geistl. (luth.) Minister in der Reichskirchenregierung — Mitgl. Bekenntnisgemeinschaft Hamburg, Aufbau der „Lutherischen Kameradschaft“ — Teiln. 1945 Treysa — Vors. Ev. Männerverein, Mitgl. Religionswiss. Gesellschaft, 1922 Leitung christl.-konservativer Ev. Elterbund, 1926–1939 Hg. Ev. Elternblatt, Mithg. Luthertum, Mitgl. „Bubenruthia“, Hamburgischer Staatsrat, viele Publikationen, Beschäftigung mit wirtschaftlichen und sozialen Fragen, 1933 Unterstützung der NS-Bewegung und NSKirchenpolitik — Theol. Ehrenpromotion: 1922 Erlangen. Schönfeld, Friedrich, Theologe, kirchlicher Publizist * 27.8.1908 Magdeburg † 25.6.1955 Köln Studium (Theol., Kunstgeschichte) Berlin, Marburg, 1932–1940 Redakteur epd Berlin, Ev. Bildkammer und des Sonntagsblattes der Berliner Stadtmission Sonntagsfreund, 1940–1945 Kriegsdienst, 1945–1946 russische Kriegsgefangenschaft, 1946/47 Redakteur Ev. Bildkammer, Leiter Berliner Redaktion epd, 1947–1955 Chefredakteur Ev. Nachrichtendienst Ost (eno), Redaktionsmitgl. Zeichen der Zeit und Die Stafette, 1948 Leiter Presse-, Film- und Rundfunkstelle der Kirchenkanzlei der EKD Berliner Stelle,

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1950–1955 Chefredakteur Die Kirche. Berliner Sonntagsblatt — Vorstandsmitgl. Gemeinschaftswerk der Ev. Presse. Schönfeld, Hans, Theologe, Direktor * 25.1.1900 Fehrbellin † 1.9.1954 Frankfurt/Main 1920 Studium (Theol., Volkswirtschaft) Greifswald, Rostock, Tübingen, Frankfurt/ Main, Kiel, Dr.rer.pol., 1926 Assistent Enquete-Ausschuss des Reichswirtschaftsrates Berlin, 1929 als Beauftragter des Dt. Ev. Kirchenbundes wiss. Assistent Internationales Sozialwiss. Institut Genf, nach dessen Umwandlung in die Studienabteilung des Ökumenischen Rates für Praktisches Christentum von 1931–1946 deren Direktor, 1948–1950 Oberkonsistorialrat Kirchl. Außenamt Frankfurt/Main, Ökumene-Referent ebd., Aufbau der Ökumenischen Centrale, 1951 krankheitshalber i. R. — während des Krieges von Genf aus Reisen in die okkupierten Länder Holland, Frankreich, Dänemark, Norwegen, Verbindung zum Roten Kreuz, zum Widerstand, Hilfeleistung für Kriegsgefangene und Internierte, Zwangsarbeiter und politische Gefangene — Teiln. 1945 Treysa — Theol. Ehrenpromotion: D. Schöttler, Johannes, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (Liturgik, Kirchenmusik, kirchl. Kunst) * 22.2.1861 Gütersloh † 17.7.1945 Buchschlag Kr. Offenbach 1879–1882 Studium (Mathematik, Naturwissenschaften) Bonn, Berlin, Münster, 1883–1885 (Theol.) Bonn, Greifswald, 1886 wiss. Lehrer Bielefeld, 1888 Hilfsprediger und Ordination, Garnisonhilfsprediger Berlin, 1889 Divisionspfr. Frankfurt/Main, 1891 Pfr. Barmen-Wupperfeld, 1902 Düsseldorf, 1908 Schöneberg und Superintendent Berlin-Friedrichswerder II, 1912 Generalsuperintendent Ostpreußen und erster Hofprediger Königsberg, 1917–1931 Generalsuperintendent PK Sachsen, 1924 HonProf. Halle — Begründer Forschungsheim für Weltanschauungskunde Lutherstadt Wittenberg — Theol. Ehrenpromotion: 1917 D.theol. Scholz, Heinrich, Theologe, Philosoph, Universitätslehrer (ST, Philosophie, mathematische Logik und Grundlagenforschung) * 17.12.1884 Berlin † 30.12.1956 Münster 1903–1907 Studium (Theol., Philosophie) Berlin, Erlangen, 1909 Lic.theol. Berlin, 1910 Habil., Privatdoz. Berlin, 1913 Dr.phil. Erlangen, 1917 oProf. Breslau (ST und Religionsphilosophie), 1919–1928 Kiel (Philosophie), 1928 Münster (Philosophie), 1924–1928 neben der Lehrtätigkeit zugleich Studium der exakten Wissenschaften und Logik, 1943 (–1952) Umwandlung des Münsteraner Lehrstuhls in Lehrstuhl für mathematische Logik und Grundlagenforschung (sog. Schule von Münster) — im Rahmen seiner Freundschaft zu Karl Barth und Charlotte von Kirschbaum erneute Beschäftigung mit theol. Fragen. Scholz, Hermann, Pfarrer, Verbandspräsident * 8.8.1853 Oberpeilau bei Gnadenfrei † 28.12.1929 Berlin 1871–1874 Studium (Theol.) theol. Seminar Brüdergemeine Gnadenfeld, Lehrer Knabenschule der Brüdergemeine Niesky, Lehrbeauftr. Pädagogium ebd., 1878 Hauslehrer Rosenberg (Livland), 1879 Ordination Magdeburg, 1880 Diaconus Merseburg, 1882 Prof. und Anstaltspfr. Joachimsthalsches Gymnasium (Graues Kloster), 1886 Pfr. und Archidiakonus Berlin — 1903 Mitgl., 1915 Generalvorstand Generalsynode der Ev.

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Kirche der APU, 1913 Geh. Konsistorialrat und Mitgl. Konsistorium Brandenburg, 1919 nebenamtlich Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1925 i. R. — 1886 Mitbegründer Ev. Bund, 1890 Gründungsmitgl. Ev.-Sozialer Kongreß, Gründer und 1905 Wiederbegründer Ev. Vereinigung (später Volkskirchl. Ev. Vereinigung), aktiver Mitarbeiter Gustav-Adolf-Verein, 1906 Vors. Hauptverein Brandenburg des Ev. Bundes, 1907 Mitgl. Zentralvorstand, 1912 Präsidium, 1927–1929 Präsident Ev. Bund — Gründer und erster Vors. der Vereinigung Freundeskreis des humanistischen Gymnasiums in Berlin und der Provinz Brandenburg, 1904–1911 Mitgl. Vereinigung Freunde der Christlichen Welt — Theol. Ehrenpromotion: 1897 Berlin. Schomerus, Christoph, Theologe, Missionsdirektor * 23.11.1871 Marienhafe † 8.8.1944 Hermannsburg Studium (Theol.) Göttingen, Erlangen, 1897 Pfr. Weener bei Aurich (Ostfriesland), 1912 Berufung in den Dienst der Hermannsburger Mission, Missionsprediger Celle, 1919 Hausvater und Leiter Missionsseminar Hermannsburg, 1926–1944 Missionsdirektor ebd. — 1933 Mitgl. Dt. Ev. Missionsrat, Widerstand gegen „Eingliederung“ der Mission in die Reichskirche — Mitgl. Christlich-Deutsche Bewegung. Schomerus, Hans (Johannes), Theologe, Akademiedirektor * 20.3.1902 Villupuram (Ostindien) † 20.5.1969 Schielberg 1926 Ordination, 1927 Hilfsgeistlicher Alfeld/Leine, 1928 Pfr. Wahrenholz, 1936–1938 Domprediger Braunschweig, 1938 Studiendirektor Predigerseminar Wittenberg, 1945 Pfr. Reinbek bei Hamburg, 1948 Schriftleiter Christ und Welt, 1951–1967 Leiter (1955 Akademiedirektor) Ev. Akademie Bad Herrenalb — Theol. Ehrenpromotion: D. Schomerus, Hilko Wiardo, Missionar, Theologe, Universitätslehrer (Allgemeine Religionsgeschichte, Missionswissenschaft) * 7.1.1879 Marienhafe (Ostfriesland) † 13.11.1945 Halle bis 1901 Ausbildung an Missionsseminaren und Studium Leipzig, Kiel, Vikar Ebersdorf/Thüringen, 1902–1912 Missionar für die Leipziger Missionsgesellschaft in Ostindien, Fortsetzung Studium Leipzig, 1913 Lic.theol. Kiel, Studienaufenthalt England und Schottland, 1914–1920 Pfr. Rendsburg, 1918 Auftrag zu Vorlesungen (Religions- und Missionsgeschichte) Kiel, 1923 Habil., Privatdoz. und 1926 aoProf. ebd., 1926–1945 (persönliches Ordinariat) oProf. Halle, 1933 Engagement für jüdische Kollegen — 1929/30 Studienreisen in den Fernen Osten (Indien, Niederländisch Indien, China, Japan) — Mitgl. Verbandsausschuss der dt. ev. Missionskonferenzen, Verein für das Deutschtum im Ausland, NSDFB — 1919 Teiln. Nationalversammlung (DVP). Schramm, Max, Jurist, Landrat, Präsident * 14.2.1872 Elmshorn † 28.10.1947 Amelinghausen (Lüneburg) Studium (Jura), 1899 Referendar, 1901 Regierungsreferendar, 1904 Regierungsassessor Arnsberg, Oppeln, 1911 komm. Landrat Wittmund, 1912–1929 Landrat ebd., 1930–1933 Präsident Landeskirchenamt Hannover, Beurlaubung, dann i. R. — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss, Dt. Ev. Kirchenbundesrat. Schreiber, August Wilhelm, Theologe, Missionsdirektor * 1.7.1867 Prou Sorat (Sumatra) † 6.6.1945 Bremen 1885–1888 Studium (Theol.) Marburg, Bonn, Greifswald, 1889 Hauslehrer Brüssel, zugleich Hilfsprediger an der dt. Gemeinde, 1891 Ordination, 1892 Pfr. Zechlin

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(Mark), 1897 Pfr., später Missionsdirektor Norddeutsche Missionsgesellschaft am Diakonissenmutterhaus Kaiserswerth, 1900 Missionsinspektor Norddeutsche Missionsgesellschaft Bremen, 1914 Direktor Dt. Ev. Missionshilfe Berlin (1927 stellv. Vors.), 1925–1933 Oberkonsistorialrat und Ökumenereferent Kirchenbundesamt Berlin, 1933 i. R., bis 1938 ehrenamtl. Direktor Norddeutsche Missionsgesellschaft, 1943 stellv. Direktor und Schriftführer ebd. — 1919–1925 Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss (Vors. Presse-Ausschuss), 1919–1924 Schriftführer der Vorkonferenz zur Berufung eines Dt. Ev. Kirchentages in Kassel (1919), der vorläufigen Kirchentage in Dresden (1919) und Stuttgart (1921) sowie des ersten ordentlichen Kirchentages in Bethel (1924) — Mitgl. verschiedener Kommissionen im Dt. Ev. Missionsausschuss, 1914–1924 Geschäftsführer Hilfsausschuss für Gefangenenseelsorge, 1916–1926 Geschäftsführer Konferenz Dt. Ev. Arbeitsorganisationen, 1919–1925 Geschäftsführer Vereinigung „Deutsch-Evangelisch im Ausland“, 1921–1925 Geschäftsführer „Volksgemeinschaft zur Wahrung von Anstand und guter Sitte“ — 1910 Mitbegründer und zweiter Vors. Dt. Kongo-Liga — Theol. Ehrenpromotion. Schreiner, Helmuth, luth. Theologe, Missionstheologe, Universitätslehrer (PT, Apologetik, Homiletik, Pädagogik, Sozialethik) * 2.3.1893 Dillenburg (Nassau) † 28.4.1962 Münster Seit 1911 Studium (Theol., Philosophie, Pädagogik) Halle, Erlangen, Berlin, Bonn, 1914–1919 unterbrochen durch freiwilligen Kriegsdienst und Gefangenschaft, 1921 Dr.phil. Erlangen, Ordination Dillenburg, Vorsteher Stadtmission Hamburg, umfangreiche Predigt- Vortrags- und Publikationstätigkeit und ab 1922 Veranstalter sog. Weltanschauungswochen (über völkische Bewegung, Nationalsozialismus, Sozialismus-Diskussion etc.), 1925 Lic.theol. Rostock und Vorst. Ev. Johannesstift der Inneren Mission Berlin-Spandau, dort institutionelle Erneuerung und Aufbau einer aktiven Stiftsgemeinschaft, Gründung einer Wohlfahrtsschule für Männer und Verband ev. Wohlfahrtspfleger im Sinne Johann Hinrich Wicherns, mit Carl Gunther Schweitzer auch Leiter Apologetische Centrale Berlin-Spandau und 1931 oProf. Rostock, Universitätsprediger, September 1933 vorübergehend Beurlaubung, 1936/37 auch Seelsorgetätigkeit in der Rostocker Garnison, Mitunterzeichner von zwei Rücktrittsforderungen der Rostocker Fakultät an Reichsbischof Ludwig Müller, 1937 wegen staatskritischer Haltung Ruhestandsversetzung (lehnte 1945 seine Restituierung ab), 1938–1955 Vorsteher Diakonissenmutterhaus Münster, 1946 als erster Dekan Wiederaufbau der Ev.-Theol. Fakultät Münster und bis 1957 oProf. ebd. — Mai 1933 Mitbegründer Jungreformatorische Bewegung, BK-Engagement seit den Anfängen, seit 1936 auf dem gemäßigten luth. Flügel — 1945 Teiln. Treysa (Verfasser des Aufrufs zur Gründung des Ev. Hilfswerks der EKD) — Vertreter eines christlich-missionarischen Ansatzes, kritisch gegenüber der Dialektischen Theologie — Theol. Ehrenpromotion: 1932 Berlin. Schreiter, Max, Jurist, Rechtsanwalt Dr.jur., Rechtsanwalt, Juli 1933 (zunächst ehrenamtl.) jur. Bevollmächtigter des sächsischen Landesbischofs Friedrich Coch, 1933 Präsident Landessynode und Landeskirchenamt LK Sachsen in Dresden, 1934 Entlassung mit Beibehaltung des Präsidententitels, nach 1945 Rechtsanwalt Hamburg — Leiter Kameradschaft Dt. Protestanten — 1933 Teiln. Wittenberg.

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Schröder, Rudolf Alexander, Schriftsteller * 26.1.1878 Bremen † 22.8.1962 Bad Wiessee Seit 1897 Studium (Architektur, Musik, Kunstgeschichte) München, Reisen nach Paris, Wien, Berlin, Italien, 1899 Mitbegründer Monatsschrift Die Insel (später InselVerlag), 1913 Mitbegründer Verlag „Bremer Presse“, bis 1931 Tätigkeit als Innenarchitekt, Übersetzer und Essayist, 1914 Kriegsdienst, 1915 Zensor Gouvernement Brüssel, 1918 Nachrichtenabteilung Auswärtiges Amt, 1918 Diplomat Dt. Gesandtschaft Den Haag, dann wieder Aufbau Architekturbüro Bremen — nach 1930 Hinwendung zum christl. Glauben, Erneuerer des ev. Kirchenliedes, Beziehungen zum Lutherbund, Eckartkreis, Kontakt zur BK, 1935 Umzug nach Bayern, 1942 Lektor und Prädikant Rosenheim, Organisation von Lektorenschulungen, Einsatz für Mitchristen jüdischer Herkunft, 1946 Direktor Kunsthalle Bremen — 1946–1952 Mitgl. Landessynode Bayern (Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit), Engagement bei der Gründung der Ev. Akademie Tutzing — Verfasser geistlicher Gedichte und Kirchenlieder, bedeutender christl. Schriftsteller — Ehrenpromotion: 1928 Dr.phil.h.c. München, 1946 Dr.theol.h.c. Tübingen, 1948 Frankfurt, 1958 Rom. Schröter, Waldemar, Kirchenpräsident * 3.11.1901 Natho † 22.7.1986 Wolfenbüttel 1927 Pfr. Rathmannsdorf, 1933 Baasdorf, 1935 Bernburg, 1948 Kreisoberpfr. Kirchenkreis Bernburg, 1946 Mitgl. Landeskirchenrat LK Anhalt (seit 1949 Ltd. Geistlicher), 1949 Pfr. Dessau, 1950–1961 als Oberkirchenrat Vors. Landeskirchenrat, 1957 Kirchenpräsident LK Anhalt, 1962 Pfr. Plötzin — 1950–1960 Bevollmächtigter für das Hilfswerk (Anhalt) — Teiln. 1948 Eisenach. Schubert, Hans von, Theologe, Universitätslehrer (KG, Mittelalter und Reformation) * 12.12.1859 Dresden † 6.5.1931 Heidelberg Seit 1878 Studium (Geschichte, Germanistik, klassische Philologie, Jura, Nationalökonomie, seit 1885 Theol.) Leipzig, Bonn, Straßburg, Zürich, Tübingen, Halle, 1884 Dr.phil. Straßburg, 1887 Lehrer und Archivar am Rauhen Haus Horn bei Hamburg, statt Habil. Annahme einer ausgezeichneten Publikation (Die ev. Trauung, Berlin 1890), 1889 Ordination Berlin, Lehrerexamen, 1891 aoProf. Straßburg, 1892 oProf. Kiel, 1906–1929 Heidelberg — Herausragender Vertreter der KG als Teil der allgemeinen Profangeschichte — 1896 Mitbegründer Verein für Schleswig-Holsteinische KG, 1918–1931 Vors. Verein für Reformationsgeschichte, 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte, 1926–1930 Vertrauensmann für historische Theol. im Hauptausschuss der Notgemeinschaft der Dt. Wissenschaft, als Sekretär der AdW Heidelberg Anreger der Cusanus-Ausgabe — Mitgl. Badische Historische Kommission — Geh. Kirchenrat, 1916 Geh. Rat. — Ehrenpromotion: 1892 D.theol. Straßburg, 1917 Dr.jur.h.c. Leipzig. Schütz, Paul, Theologe, Universitätslehrer (Missionskunde, ST), Hauptpastor * 23.1.1891 Berlin † 26.7.1985 Söcking/Starnberger See Studium (Theol., dann Philosophie) Berlin, Jena, Halle, 1912 Hauslehrer Soldin, 1914 Dr.phil. Jena und freiwilliger Kriegsdienst, Übertritt von den Methodisten in die Ev. Kirche der APU, Rückstellung der Habilitation aus Geldmangel, 1919–1924 Inspektor Ev.-Soziale Schule Berlin-Spandau (Johannesstift) und Studienleiter Theologenkonvikt

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Halle, 1922 Lic.theol. Halle, 1924 Ordination, Hilfsprediger Magdeburg und Neutz/ Saale, 1925–1940 Pfr. Schwabendorf bei Marburg, 1924 bis zum Rücktritt 1928 gleichzeitig Leiter Dr. Lepsius-Deutsche-Orient-Mission und 1927/28 Mitgl. im Exekutivausschuss International Near East Relief, Studienreise im Vorderen Orient, publizistische Kritik an der herkömmlichen christlichen Mission, Aufgabe der Schriftleitung der Zeitschrift Der Orient. Die Religiösen und Profanen Lebensmächte des Ostens, 1929 mit Fritz Lieb Neugründung der Zeitschrift Orient und Occident, 1930 Habil. und bis 1937 Privatdoz. Gießen (Missionskunde, später ST), wegen Arbeitsüberlastung Verzicht auf die akademische Lehrtätigkeit, 1940–1952 Hauptpastor Hamburg (St. Nikolai) seit 1941 Kriegsdienst, seit 1946 Doz. am Kirchlichen Vorlesungswerk, dem Vorläufer der KiHo Hamburg, seit 1948 Doz. und 1950 Prof. ebd., Gründung eines fächerübergreifenden Seminars für christliche Philosophie, Kontakt zu Künstlern und Wissenschaftlern (u. a. Pascual Jordan), 1952 wegen Lehrdifferenzen (Dissens-Erklärung zum luth. Bekenntnis) Ruhestand in der LK Hamburg auf eigenen Antrag, Forschungsauftrag der Hamburger Klopstock-Forschung, Umzug nach Bayern — Theol. Ehrenpromotion: 1971 Basel. Schütz, Werner, Theologe, Universitätslehrer (PT) * 24.7.1901 Wesel † 12.1.1992 (Münster?) Studium Tübingen, Halle, Bonn, Kiel, 1925 Lic.theol., 1926 Dr.phil., Ordination und Hilfsprediger Berlin, 1928 Heeresoberpfr. Potsdam, 1931 Privatdoz. Berlin, Domkandidatenstift, 1936 Lehrstuhlvertr. und 1936–1945 oProf. Bonn (Lehrstuhl Pfennigsdorf) 1939–1945 Wehrmachtsdekan, 1946 Pfr. Almersbach, 1951 Düsseldorf, 1959–1969 (em.) oProf. Münster — Theol. Ehrenpromotion. Schulenburg, Bertha Gräfin von der, Johanniterschwester, Schulleiterin * 31.8.1861 Beetzendorf (Sachsen-Anhalt) † 10.9.1940 Beetzendorf 1888 Ausbildung zur Krankenpflegerin Johanniterinnen-Diakonissenhaus Bethanien Berlin, Vorstandsmitgl. Provinzialschwesternvereinigung der Johanniterschwestern, 1904 Ausbildung beim „Kapellenverein“, 1909 Umwandlung der Kurse zur „Sozialen Frauenschule“ des CA der Inneren Mission, deren Schulleiterin, 1914 vorübergehend Einsatz an der Front, 1933 kurzzeitige Suspendierung von der Schulleitung, bis 1940 überwiegend Betreuungsarbeit der ihrer Ausbildungsstätte angeschlossenen Wohnheime — Mitgl. Dt.-Ev. Frauenbund, Ev. Frauenhilfe, CA der Inneren Mission, 1911 stellv. Vors. Verband der Berufsarbeiterinnen der Inneren Mission (1921 Vors.), 1912 Gründung Bund der Ehemaligen der Sozialen Frauenschule der Inneren Mission und Vors. bis 1931, 1918–1939 Vors. Vereinigung der ev. Frauenschulen, 1925–1933 Vorstandsmitgl. Dt. Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit, 1928 Leitung der Kommission der Konferenz der Sozialen Frauenschulen Deutschlands — Hg. Nachrichten des Bundes der Ehemaligen der Sozialen Frauenschule der Inneren Mission — Pionierin der sozialen Frauenbildung — Theol. Ehrenpromotion: 1924 Berlin (als erste Frau). Schultz, Johannes (Hans), Jurist, Kirchenpräsident * 30.3.1897 Groß Thiemig † 1967 Berlin (West) Dr., 1916–1922 Studium (Jura, Staatswissenschaft), 1924 Referendar Naumburg/Saale, seit 1925 Kirchendienst, Konsistorium PK Sachsen in Magdeburg, 1930 Konsistorialrat, 1938 Oberkonsistorialrat, Vors. Finanzabt. ebd., 1943 Ernennung zum komm.

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Landeskirchenführer und Kirchenpräsidenten LK Bremen, 1945 Amtsenthebung wegen DC-Vergangenheit, dann beim Rentamt Burg, bis 1961 Leiter Kirchensteueramt Schönebeck/Elbe. Schultz, Walther, Theologe, Pfarrer, Landesbischof * 20.8.1900 Hof Tressow bei Grevesmühlen (Mecklenburg) † 26.6.1957 Schnakenburg/ Elbe Seit 1920 Studium (Theol.) Rostock, Münster, Berlin, Hauslehrer, Privatsekretär, 1927 Ordination und Hilfsprediger Gehren, 1928 Pfr. Badendiek bei Güstrow, 1933–1945 „Landeskirchenführer“ bzw. 1934–1945 Landesbischof (Rücktritt und Verhaftung) LK Mecklenburg, Gefangenenlager Schleswig-Holstein, Entlassung aus dem Dienst der LK Mecklenburg, Tätigkeit in einer Gärtnerei, 1950 pfarramtl. Hilfeleistung in der LK Hannover Fallingbostel, 1952 Versehung der Pfarrstelle Schnakenburg, 1956 Pfr. ebd. — 1939–1945 Mitgl. Geistlicher Vertrauensrat der DEK — Mitgl. Bruderschaft sozialistischer Theologen, Hinwendung zum NS über Otto Strasser, 1933 Führer NSPastorenbund Mecklenburg, Mitgl. DC, 1934 Führer DC Mecklenburg — 1931 Mitgl. NSDAP. Schultze, Victor, Theologe (KG, Christliche Archäologie) * 13.12.1851 Fürstenberg (Waldeck) † 6.1.1937 Greifswald Studium (Theol., Kunstgeschichte) Jena, Göttingen, 1879 Habil., Privatdoz. Leipzig, 1884 aoProf. Greifswald, 1888–1920 oProf. ebd. — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Ehrenpromotion: D., Dr.phil.h.c. Schulz, Georg, Theologe, Pfarrer * 13.2.1889 Nauen (Brandenburg) † 5.11.1954 Hamm (Westfalen) Studium Tübingen, Halle, Berlin, 1917 Ordination, Hilfsprediger Potsdam und Pfr. Sydow (Provinz Sachsen), 1925 Drakenstedt, 1931 Wuppertal-Unterbarmen, 1936–1944/45 Falkenhagen (Pommern), 1946–1951 Religionslehrer Hilchenbach (Westfalen), 1953 i. R. — Mitgl. BK: 1933 Jungreformatorische Bewegung, Pfarrernotbund, Bruderrat Rheinland, Beirat Pfarrerbruderschaft Rheinland — 1922 Begründer und erster Leiter Sydower Bruderschaft — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem. Schulze, Johannes, Theologe, Vereinsgeistlicher * 14.1.1901 Celle † 3.6.1980 Langenhagen (Hannover) 1919 Studium (Theol.) Göttingen, Leipzig, 1923 Hospitant Kloster Loccum, 1925 Ordination, Hilfspfr. Diakonissenmutterhaus Rotenburg (Hannover), 1931 Pfr. Hankensbüttel, 1936 Pfr. und Superintendent Bremervörde, 1948 Pfr. und Landesbevollmächtigter für die Innere Mission LK Hannover, 1957 Landessuperintendent Sprengel Calenberg-Hoya, 1959–1969 Landessuperintendent und Pfr. Wunstorf — 1938 bis nach 1945 Vors. Bruderrat BK LK Hannover — 1946 Mitgl. Synode der EKD, Kirchenleitung der VELKD — Vors. Dt. Hauptausschuss luth. Weltdienst. Schulze zur Wiesche, Paul, Jurist, Rechtsanwalt * 17.8.1905 Duisburg † 30.3.1987 Düsseldorf 1924–1927 Studium (Rechts- und Staatswisssenschaften) Freiburg im Breisgau, Köln, Gerichtsreferendar, 1928 Dr.jur., 1931 als Gerichtsassessor im preußischen Justizdienst, 1932 Beurlaubung und freiberuflicher Repetitor Universität Bonn, Bekanntschaft mit Karl Barth, 1933 Kontakt zur kirchl. Opposition, 1934 Abbruch

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der angestrebten Habilitation, 1935–1937 Leiter Rechts- und Verwaltungsabteilung BK Rheinland, Rechtsanwalt Oberlandesgericht Düsseldorf, 1937–1940 Rechtsanwalt und Strafverteidiger der BK, 1941 Kriegsdienst (zuletzt als Offizier im Heereswaffenamt), Rechtsanwaltskanzlei Düsseldorf, durch Friedrich Justus Perels Kontakt zum Widerstandskreis um Hans von Dohnanyi und Dietrich Bonhoeffer — 1928/29 Mitgl. DVP — 1946 Vors. für rheinische Fälle im Denazification Panel for the Evangelical Church of North Rhine Westphalia, Sachverständiger bei der alliierten Entnazifizierungspraxis, Initiator und bis 1971 Leiter der Juristentagungen der Ev. Akademie Mülheim/Ruhr. Schumacher, Arnold, Theologe, Pfarrer, Hauptgeschäftsführer * 13.6.1901 Düsseldorf † 25.12.1972 Bonn 1919 Studium (Theol.) Bethel, Münster, Tübingen, Halle, 1926 Ordination und Hilfsprediger Moers-Schafheim, 1927 Diakonenanstalt Duisburg und bis 1951 Vereinsgeistlicher (mit der Amtsbezeichnung Pfr.) und Geschäftsführer Ev. Verein für Innere Mission Frankfurt/Main, 1933 Geistl. Stellvertreter des Präsidenten der Landeskirchenversammlung LK Frankfurt, 1939–August 1945 Militärpfr., 1947 Hauptgeschäftsführer und zugleich Stellv. des Bevollmächtigten des Hilfswerks der EKD (Hauptbüro Nassau-Hessen) Frankfurt/Main, 1951–1970 Pfr. Bonn — DC-Mitgl. bis zur Sportpalastkundgebung (November 1933), dann BK, 1938 Vertrauensmann „Büro Grüber“ (Hilfsstelle für „nichtarische“ Christen) — 1933 Mitgl. NSDAP — nach Kriegsende Mitbegründer der Flüchtlingssiedlung Heilsberg. Schumann, Friedrich Karl, Theologe, Universitätslehrer (PT, ST, Kirchenrecht) * 15.6.1886 Meßkirch (Baden) † 21.5.1960 Münster Studium (Theol., Philosophie) Basel, Berlin, Greifswald, Würzburg, 1909/10 Militärdienst, Stadtvikar Mannheim, 1911 Dr.phil. Greifswald, 1914–1924 Pfr. Triberg (Baden), 1914–1918 Kriegsdienst (mehrfach dekorierter Felddivisionspfr.), 1923 Dr.theol., 1924 Habil., Privatdoz. und 1928 aoProf. Tübingen, 1929 oProf. Gießen, 1932–1945 Halle, Entlassung, Sommer 1945 vorübergehend Mitarb. Vorläufige Geistliche Leitung der Kirchenprovinz Sachsen, 1948 Leiter Ev. Forschungsakademie Hemer (Westfalen), 1951 HonProf. und 1955 (em.) oProf. Münster — 1919 Mitgl. verfassunggebende Synode LK Baden, Juli-September 1933 Mitgl. Einstweilige Leitung der DEK und Berater von Reichsbischof Ludwig Müller, aber später Befürworter seines Rücktritts — Glaubensbewegung DC-Anhänger bis zur Sportpalastkundgebung (November 1933) — 1919–1933 Mitgl. DNVP, 1933 NSDAP — 1932 Mitgl. Zentralvorstand und 1939 Präsidium Ev.Bund — mit Hanns Rückert Hg. der Zeitschrift Deutsche Theologie, mit Rudolf Bultmann Hg. Theologische Rundschau, Neue Folge — Theol. Ehrenpromotion: 1929 Basel, 1935 Debrecen (Ungarn). Schuster, Hermann, Theologe * 3.2.1874 Uelzen † 28.6.1965 Hannover 1900–1902 Inspektor Theol. Stift Göttingen, 1904 Gymnasialoberlehrer (Studienrat) Hannover, 1924 HonProf. Göttingen — bis 1937 (Auflösung) Leiter Verband akademisch gebildeter Religionslehrer und Religionslehrerinnen an höheren Lehranstalten, ab 1917 in dieser Funktion Hg. Zeitschrift für den evangelischen Religionsunterricht in höheren Lehranstalten (Umbenennung 1934 Deutsche Evangelische Erziehung. Zeitschrift

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für den evangelischen Religionsunterricht) — 1933 Mitgl. NSDAP — Theol. Ehrenpromotion: Lic.theol.h.c., D.theol.h.c. Schwartz, Karl von, Theologe, Propst * 1.11.1873 Erkerode † 30.1.1943 Braunschweig Dr.phil., 1900 Ordination und Pfr. Bodenburg, 1908 Dompropst, Hof- und Domprediger Braunschweig, zugleich bis zur Zwangsruhestandsversetzung 1934 Propst Marienberg, 1935–1942 Wiedereinsetzung und Pfr. Braunschweig — Vors. Ev.-Luth. Vereinigung im Lande Braunschweig, Mitgl. Lutherrat. Schwarz, Walter, Theologe, Pfarrer, Pressedirektor * 3.12.1886 Hirschberg (Schlesien) † 23.2.1957 Göttingen Studium (klassische Philologie, Theol.) Halle, Marburg, Berlin, Breslau, Tätigkeit Innere Mission Hamburg, 1909 Militärdienst Ratibor, 1912 Ordination, 1913 Pfr. Bad Charlottenbrunn (Schlesien), 1916 Vereinsgeistlicher für Innere Mission Posen, Pfr. ebd., Aufbau und Leitung Ev. Provinzial-Pressverband, 1919–1935 Direktor Ev. Presseverband für Schlesien, 1924 zugleich Pfr. Breslau, 1935–1945 Oberkonsistorialrat und 1940 nach der zwangsweisen Ruhestandsversetzung von Bischof Otto Zänker Geistl. Dirigent Konsistorium Breslau, 1945 Übersiedlung nach Göttingen, komm. Geschäftsführer, 1946 (Entlassung aus dem Kirchendienst) bis 1955 Direktor Ev. Presseverband für Deutschland Göttingen — 1951 Gründungsmitgl. Gemeinschaftswerk der ev. Publizistik — 1947 Bevollmächtigter des Vorstandes des Ev. Diakonievereins — Gründung Ev. Bibliotheksschule Göttingen, Geschäftsführer Ev. Schulbund in Nordwestdeutschland und Berlin, Geschäftsführer Dt. Verband ev. Büchereien, 1955 Vors. Gemeinschaft ev. Schlesier — Teiln. 1945 Treysa — Theol. Ehrenpromotion: D. Schwarzhaupt, Elisabeth, Juristin, Oberkirchenrätin, Bundestagsabgeordnete, Bundesministerin * 7.1.1901 Frankfurt/Main † 29.10.1986 Frankfurt/Main 1920 Lehrerinnenexamen, Studium (Jura) Frankfurt/Main, Berlin, 1930 Gerichtsassessorin, 1930 jur. Mitarb. städtische Rechtsauskunftsstelle Frankfurt/Main, 1932 Vertretungsrichterin und Beisitzerin Dortmund, 1933 arbeitslos, Dr.jur. und Beschäftigung in einer Verbandsgeschäftsstelle, 1934 jur. Mitarb. Reichsbund der dt. Kapital- und Kleinrentner Berlin, seit 1936 jur. Referentin in zentralen Dienststellen der DEK, 1945 Kirchenkanzlei der EKD, 1948–1958 jur. Referentin bzw. Oberkirchenrätin Kirchl. Außenamt, 1961–1966 Bundesgesundheitsministerin — 1933 Mitgl. DVP, 1953–1969 MdB (CDU) — 1946–1952 Geschäftsführerin Gesamtverband Ev. Frauenarbeit in Deutschland, Mitgl. Kammer für öffentliche Verantwortung und 1955 Familienrechtskommission der EKD, Mitarb. in Ev. Akademien, 1954 Mitgl. Vorbereitungsausschuss der Synode der EKD zum Thema „Die Frau in der modernen Gesellschaft“, Zugehörigkeit zur ökumenischen Arbeitsgemeinschaft „Zusammenarbeit von Mann und Frau in Kirche und Gesellschaft“, 1970–1972 Präsidentin Dt. Frauenrat — 1948 Teiln. Weltkonferenz für kirchliche Frauenarbeit Baarn, 1949 Berufung in die Kommission des ÖRK für Leben und Arbeit der Frauen in der Kirche, 1954 Evanston. Schweitzer, Albert, Theologe, Universitätslehrer (NT), Kulturphilosoph, Musiker (Bachinterpret), Tropenarzt, Schriftsteller * 14.1.1875 Kaysersberg Elsass (Frankreich) † 4.9.1965 Lambarene (Gabun-Afrika)

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Seit 1893 Studium (Theol., Philosophie, Musik) Straßburg, Paris, Berlin, dazu Orgelunterricht Paris, 1899 Dr.phil. Berlin und bis 1912 Vikar Straßburg, 1900 Lic.theol., Ordination, Prediger Straßburg, 1901 Habil., 1902–1913 Privatdoz. und 1903–1906 zugleich Direktor Thomasstift (Collegium Wilhelmitanum) Straßburg, 1903/04 BachStudien, 1905–1911 Medizinstudium, 1912 wegen seiner wiss. Leistungen Verleihung des Professorentitels, 1913 Dr.med., Aufgabe der bisherigen Tätigkeiten und in Anlehnung an die Pariser Ev. Missionsgesellschaft 1913–1917 Aufbau von Tropeninstitut, Spital und Spitalsdorf Lambarene, 1917/18 als dt. Staatsangehöriger Zivilinternierter in Frankreich, 1918–1924 Pfr. im Elsass, ausgedehnte Vortrags- und Konzertreisen durch Europa zum Erwerb von Finanzmitteln, 1924–1927 Fortführung der Arbeit in Lambarene (Neubau des Spitals), seit 1929 und 1939–1948 Lambarenaufenthalte, dazwischen Europareisen, 1957/58 öffentliche Aufrufe gegen Atomwaffen — umfangreiches publizistisches Werk, Leitmotiv „Ehrfurcht vor dem Leben“ — Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 1952 Friedensnobelpreis — Ehrenpromotion: u. a. 1920 Zürich, 1927 Prag, 1931 Oxford, 1952 Tübingen, 1960 Berlin (Humboldt-Universität). Schweitzer, Carl Gunther, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (Sozialethik, Innere Mission) * 22.12.1889 Charlottenburg † 20.6.1965 Bonn 1909 Studium (Theol., Philosophie) Tübingen, Halle, Bonn, Erlangen, Berlin, 1914 Kriegsfreiwilliger, 1917 Ordination und Pfr. Butterfelde (Neumark), 1919 Hilfsprediger Potsdam, 1921 Dr.phil., Pfr. Johannesstift Berlin-Spandau und 1921–1932 Direktor CA für die Innere Mission (Rücktritt wegen des Devaheim-Skandals), Gründer und Leiter Apologetische Centrale Berlin-Dahlem (ab 1926 Sitz im Ev. Johannesstift BerlinSpandau), 1932–1937 Superintendent Kirchenkreis Potsdam II (Wustermark), 1934 Suspendierung, Rückkehr in das Pfarramt, 1937 zwangsweise Ruhestandsversetzung wegen jüdischer Abstammung, 1938 Haft, Übersiedelung nach München, Kontakt mit Verleger Albert Lempp und Pfr. Walter Höchstädter, 1939 Emigration nach England, 1939–1947 Gründer und Leiter Wistow Training Centre for Post-War Christian Service Oxford, 1947–1949 Lehrbeauftr. (Sozialethik) Münster, 1947–1954 Direktor CA für die Innere Mission Bielefeld-Bethel, 1949–1954 Leiter Sozialschule (später Sozialakademie) Friedewald, 1954 Lehrbeauftr. Bonn — Mai 1933 Jungreformatorische Bewegung, Mitgl. BK: Mitbegründer Pfarrernotbund, Mitgl. Bruderrat Brandenburg — Mitgl. christl.-nationale Studentenverbindung „Wingolf“, Reichverband der nichtarischen Christen (1935/36 Vorstandsmitgl.) — 1925–1932 Hg. der Zeitschrift Arzt und Seelsorger, 1926–1932 Hg. Schriftenreihe Arzt und Seelsorger — Theol. Ehrenpromotion: 1931 Rostock. Seeberg, Erich, Theologe, Universitätslehrer (KG, Dogmengeschichte) * 8.10.1888 Dorpat † 26.2.1945 Ahrenshoop/Ostsee Seit 1907 Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, 1912 Lic.theol. Berlin, 1913 Privatdoz. Greifswald, 1915–1918 Kriegsdienst (Divisions- und Brigadepfr.), 1918 Privatdoz. Breslau und 1920 aoProf. ebd., 1920 oProf. Königsberg, 1924 Breslau, 1926 Halle, 1927–1944 Berlin, 1933 Dekan, 1941 Lehrstuhlvertr. (für Hans von Soden) Marburg — 1919 Gründungsmitgl. und seit 1927 Vors. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Befürworter der engen Bindung von Staat und Kirche auf der weltanschaulichen Grundlage

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des NS, als Berater im Reichswissenschaftsministerium Einflussnahme auf die Hochschulpolitik — Engagiertes DC- und NSDAP-Mitgl. — Theol. Ehrenpromotion. Seeberg, Reinhold, luth. Theologe, Universitätslehrer (ST, NT, Dogmengeschichte, Religionsgeschichte, Ethik) * 5.4.1859 Pörrafer (Livland) † 23.10.1935 Ahrenshoop/Ostsee 1878–1882 Studium (Theol.) Dorpat, danach Studienaufenthalte Erlangen, Göttingen, Leipzig, 1884 Mag.theol., Habil., Privatdoz, Ordination Dorpat, Universitätsprediger, Religionslehrer, Aushilfspfr. und 1885 aoProf. ebd., 1889 oProf. Erlangen, als Vertreter einer theol. Gegenposition zu Adolf von Harnack Berufung 1898–1927 (em.) nach Berlin, dort 1923 Gründer Institut für Sozialethik und Wissenschaft der Inneren Mission (seit 1938 als Institut für Volkswohlfahrt an der juristischen Fakultät) — Anfang des 20. Jahrhunderts Leiter der Kommission für Apologetik und Vortragswesen des CA für die Innere Mission und 1923–1933 Präsident CA für die Innere Mission, 1909 Präsident (Nachfolger Adolf Stoeckers) Freie kirchlich-soziale Konferenz (seit 1919: Kirchlich sozialer Bund), 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft, 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Vertreter einer positiv-konservativen Theologie — politisch Befürworter einer annexionistischen Kriegszielpolitik, Mitbegründer Dt. Vaterlandspartei, nach 1919 einflußreicher DNVP-Funktionär — Ehrenpromotion: D., Dr.jur.h.c., Dr.med.h.c., Dr.phil.h.c. Seetzen, Friedrich, Jurist, Konsistorialpräsident * 22.4.1868 Großpösna † 15.1.1945 Dresden Studium (Jura) Leipzig, Dr.jur., 1891 Referendar Amtsgericht ebd., 1892 Amtsgericht Lommatzsch, 1894 Referendar und Assessor Stadtrat Leipzig, 1895 Stadtrat Wurzen, 1899 Bürgermeister ebd., später Oberbürgermeister, 1927 bis zur Zwangsbeurlaubung 1933 durch den komm. Landesbischof Friedrich Coch Konsistorialpräsident Konsistorium Dresden, 1.9.1933 Ruhestandsversetzung auf eigenen Antrag — 1922–1927 Präsident Landessynode Sachsen, 1932 Mitgl., später stellv. Präsident Dt. Ev. Kirchenausschuss (nach dem Rücktritt von Hermann Kapler vorübergehend dessen Präsident bis 1.7.1933), Mitgl. Dt. Ev. Kirchenbundesrat — Theol. Ehrenpromotion: D. Seidlitz-Sandreczki, Adolf Graf von, Gutsbesitzer * 3.9.1896 † 2.5.1945 (gefallen) Major, Majoratsherr Olbersdorf bei Reichenbach (Schlesien) — Kirchenältester, Mitgl. Kirchensenat der Ev. Kirche der APU, Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss — Engagement beim Aufbau der BK: Mitgl. Rat und Bruderrat BK Schlesien, stellv. Präses Vorläufige Schlesische Synode (Christophori) — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1935 Dt. Luth. Tag Hannover, 1936 Bad Oeynhausen. Seiler, Ludwig Leopold, Theologe, Pressepfarrer * 25.12.1888 Colmar † 10.12.1977 Essen Studium (Theol.) Straßburg, Leipzig, 1914 Kriegsdienst, 1918 Studium Bonn, Leipzig, Würzburg, 1922 Ordination, 1922 Direktor Ev. Pressverband Rheinland in Essen, 1928 Lic.theol. Bonn, 1935–1945 und 1949–1952 Schriftleiter Deutsches Pfarrerblatt, 1945 Pfarrverwalter Ostönnen, 1949 Pfr. ebd. Seiz, Otto, Oberkirchenrat, Landesvereinsvorsitzender * 28.10.1887 Aalen † 16.7.1957 Stuttgart

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1913 Finanzsekretär Bad Mergentheim, 1916 Obersekretär Kultministerium Stuttgart, 1920 Oberrechnungsrat, 1935 Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Stuttgart, Kirchenrat, 1937 Oberkirchenrat — 1935 Vors. Landesverein Innere Mission Württemberg, Vorstand des Vereins zur Hilfe in ao. Notstandsfällen auf dem Lande, zweiter Vors. Ev. Jungmännerwerk Württemberg — 1919 Mitgl. Landeskirchenversammlung, 1925, 1931, 1933, 1948 Mitgl. Landeskirchentag — Teiln. 1921 Dt. Ev. Kirchentag Stuttgart, 1934 Barmen, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach, 1949 Bethel. Sellin, Ernst, Theologe, Archäologe, Universitätslehrer (AT) * 26.5.1867 Altschwerin (Mecklenburg) † 1.1.1946 Epichnellen (Thüringen) Studium (Theol., orientalische Sprachen) Rostock, Erlangen, Leipzig, 1889 Dr.phil. Leipzig, 1891–1894 Gymnasialoberlehrer Parchim, 1891 Lic.theol., Anerkennung der gedruckten Promotion (1892) als Habilitationsschrift, 1894 Privatdoz. Erlangen, 1897 aoProf. an der (damals außerhalb der Universität stehenden) ev.-theol. Fak. Wien, 1899 oProf. ebd., 1908 Rostock, 1913 Kiel, 1921–1935 (em.) Berlin, dort 1927/28 stellvertr. Leiter Institutum Judaicum — 1918 Geh. Konsistorialrat Kiel, 1925 Oberkonsistorialrat Ev. Oberkirchenrat Berlin — 1901–1904, 1907–1909, 1913/14 und seit 1926 bahnbrechende Feldforschungen im Vorderen Orient — Theol. Ehrenpromotion: 1899 Leipzig, St Andrews (Schottland). Senden, Hermann van, ref. Theologe, Pfarrer * 20.6.1880 Aurich † 18.2.1955 Detmold 1899–1902 Studium Tübingen, Halle, 1905 Ordination und Hilfsprediger Loppersum (Hannover-reformiert), 1906 Pfr. ebd., 1923–1947 Detmold, 1937 kurzzeitige Verhaftung wegen Verbreitung des sog. Strahlenbriefes von Karl Immer — Mitgl. Moderamen Reformierter Bund, Mitgl. BK, Vors. Bruderrat Lippe — Teiln. 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Siebeck, Hans Georg, Verleger * 4.10.1911 Tübingen † 24.10.1990 Tübingen 1935–1976 Leiter des seit 1878 in Familienbesitz befindlichen Verlages (J. C. B. Mohr) Tübingen, Verlag der Enzyklopädie Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Vertretung eines Kreises von bedeutenden theol., philosophischen, jur. und ökumenischen Autoren, zu denen neben Gerhard Ebeling, Ernst Käsemann, Eberhard Jüngel auch Hans Georg Gadamer und Karl Raimund Popper gehören — nach 1945 Vorstandsmitgl. „Börsenverein des Dt. Buchhandels“ — Ehrenpromotion: Dr.jur.h.c. Siebel, Remko Walter, Fabrikant, führender ref. Laie * 1894 † 1976 Fabrikant Freudenberg bei Siegen — 1922–1936 Schatzmeister Reformierter Bund, Januar 1934 Moderamensmitgl., 1934 Mitgl. Reformierter Kirchenausschuss, 1936 Reformierter Arbeitsausschuss. Siegel, Günther, Volkswirt, Theologe, Pfarrer * 18.10.1903 Gnesen † 1998 1921–1923 Lehre zum Industriekaufmann, bis 1927 Studium (Nationalökonomie) Berlin, 1926 Diplom-Volkswirt, 1927 Dr.rer.pol., 1928–1930 CVJM-Sekretär „Freie Jugend“ Berlin, Studium (Theol.) Berlin, Vikar Polnisch-Oberschlesien, 1933 Ordination Berlin, 1934 Pfr. (im Nebenamt) Friedeberg und Kreisjugendpfr. (im Nebenamt), 1942

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Pfr. und Superintendent Pyritz (Pommern), Mitgl. Kirchenleitung Pommern, 1945 Flucht, Tätigkeit bei der Kirchenkanzlei der EKD Schwäbisch Gmünd, 1946 Dienst in der LK Württemberg, 1948–1957 Pfr. Wolfschlungen, 1957–1969 Dekan Heilbronn — kirchl. Ämter in der Männerarbeit, im Ev. Pressverband, 2. Vors. Gustav-Adolf-Werk Württemberg, 1945–1947 theol. Referent für Rundfunk, Presse und Unterricht in der Kirchenkanzlei der EKD, Mitgl. EKD-Schiedsgerichtshof, 1946 Vorstandsmitgl. Ev. Presseverband für Deutschland, 1947 theol. Geschäftsführer Hauptbüro Hilfswerk der EKD in Stuttgart, 1947 Gründer Arbeitsgemeinschaft für Hausbibelkreise, 1947–1950 Leiter Ev. Zweig der Volkshochschule Stuttgart. Siegfried, Theodor, Theologe, Universitätslehrer (ST, Theologiegeschichte, Religionsphilosophie) * 28.1.1894 Berlin † 28.4.1971 Marburg Seit 1912 Studium (Theol., Philologie, Philosophie) Jena, Berlin, 1915 Kriegsfreiwilliger, 1916 Dr.phil. Jena, 1921 Lic.theol., Habil., Privatdoz. ebd., 1924–1932 Obmann für den Arbeitsring für Sektenwesen im Volksdienst der LK Thüringen, 1925 Ordination Jena, 1926 Umhabil. und Lehrbeauftr. Marburg, 1927 nebenamtl. aoProf. ebd., 1935/36 Lehrstuhlvertr. Jena, 1940 aoProf. Marburg, 1949–1962 oProf. ebd., 1953–1963 Ephorus Stipendiatenanstalt Marburg — Vertreter eines modernen Liberalprotestantismus im Kreis der Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt, im „Kirchenkampf“ Vertreter eines volkskirchlichen Mittelkurses — umfassende Vortragstätigkeit im Inund Ausland — 1952 Mitgl. Exekutivkomitee Weltbund für freies Christentum und religiöse Freiheit — Teiln. 1932 St. Gallen — seit 1919 im Kontakt mit Paul Tillich ohne parteipolitische Bindung Annäherung an den Sozialismus — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Jena. Siegmund-Schultze, Friedrich, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (Sozialpädagogik, Sozialethik) * 14.6.1885 Görlitz † 11.7.1969 Soest 1903–1908 Studium (Philosophie, Theol.) Tübingen, Breslau, Marburg, Halle, Berlin, Mitgl. DCSV und Christl. Studentenweltbund (1912–1914 deren Sekretär), Adjunkt Domstift Berlin, 1910 Pfr. Potsdam, 1911 Gründer und bis 1933 Leiter Soziale Arbeitsgemeinschaft Berlin-Ost (SAG), 1912 Gründer Akademisch-Sozialer Verein Berlin, 1913 Lic.theol., 1917–1918 Direktor des neu gegründeten Berliner Jugendamtes, 1926 Berufung auf eine Professur (Jugendkunde und Jugendwohlfahrt, später: Sozialpädagogik und Sozialethik) Berlin, 1933 Emigration in die Schweiz, 1934–1941 Gastprofessuren, 1947 HonProf. Münster — 1914 Begründer und bis 1918 Leiter Dt. Kriegsgefangenenhilfe, bis 1939 Geschäftsführer Internationales Kirchenkomitee für Flüchtlingshilfe — 1921 Vors. Akademisch-Sozialer Verband in Deutschland, 1913–1925 Vors. Dt. Zentrale für Jugendfürsorge (Abt. Groß-Berlin), 1918–1933 Vors. Dt. Verein zur Fürsorge für jugendliche Psychopathen, Präsident Internationaler Kongress für Heilpädagogik, 1948 Gründer Jugendwohlfahrtsschule Dortmund — 1914 Gründer Internationaler Versöhnungsbund und bis zu seinem Tod Präsident des dt. Zweiges, 1942–1946 Geschäftsführender Präsident Internationaler Versöhnungsbund, seither Ratspräsident des Bundes, 1949 Präsident Dt. Friedenskartell, 1955 Präsident Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen — seit 1908 aktiver Mitarb.

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Sie – Sim

in der ökumenischen Bewegung, 1958–1968 Gründer und Geschäftsführender Vors. Ökumenisches Archiv Soest — 1913–1933 Hg. Die Eiche, 1934–1937 Ökumenisches Jahrbuch, 1934–1941 Ekklesia, 1948–1952 Mithg. (zusammen mit Friedrich Heiler): Ökumenische Einheit — 1914 Organisator der Weltkirchenkonferenz zu Konstanz, auf der der Weltbund für Freundschaftsarbeit der Kirchen gegründet wurde (1915–1938 dessen Schriftführer) — Teiln. 1925 Stockholm. Sievers, Johannes, Kaufmann, Kirchenratsvorsitzender * 10.7.1881 † 16.2.1959 Lübeck Kaufmännische Lehre, 1920 Mitgl. Kirchenvorstand Lübeck, 1928 Vors. Landeskirchentag Lübeck, 1933 Präses, 1934–1945 Mitgl. Kirchenrat, 1935 Oberkirchenrat, 1939–1945 Vors. Kirchenrat und Stellv. des Bischofs (der Kriegsdienst leistete) — 1933 Mitgl. Glaubensbewegung DC, 1939 Vorstandsmitgl. Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach — 1933 Mitgl. NSDAP. Simon, Gottfried, Theologe, Superintendent, kirchlicher Dozent (NT, Missionswissenschaften, Religionskunde) * 23.5.1870 Bielefeld † 2.5.1951 Bethel 1889 Studium (Theologie) Halle, Bonn, Greifswald, 1896 Missionsagent Rheinische Missionsgesellschaft Barmen, Ordination ebd., Ausreise als Missionar nach Sumatra, nach 1907 im Heimatdienst, 1910–1915 Doz. (NT) Theol. Schule Bethel, 1915 Pfr. Unterbarmen, 1920 Superintendent Barmen, 1925 bis zur Schließung 1939 Doz. (Missionswissenschaften, Religionskunde) Theol. Schule Bethel, 1927 Leiter ebd. — Teiln. 1928 Jerusalem — Theol. Ehrenpromotion: 1928 Münster. Simons, Eduard, ref. Theologe, Universitätslehrer (PT) * 27.5.1855 Elberfeld † 19.8.1922 Gut Friesdorf bei Bonn Seit 1873 Studium (Jura, Geschichte, Germanistik, Philosophie, Kunstgeschichte, dann Theol.) Bonn, Straßburg, Berlin, Zürich, Göttingen, seit 1880 im Dienst der LK Baden, 1883–1892 Leipzig (ref. Gemeinde), 1890 Lic.theol. Straßburg, 1893 Habil., Privatdoz. Bonn, 1895 Prof., 1902 ao.Prof. Berlin, 1911–1920 (em.) oProf. Marburg, danach HonProf., Universitätsprediger — Vertreter der liberalen Theologie mit internationalen Interessen — Mitgl. Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt, 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Theol. Ehrenpromotion: Straßburg 1902. Simons, Walter, Jurist, Reichsgerichtspräsident, Universitätslehrer (Völkerrecht) * 24.9.1861 Elberfeld † 14.7.1937 Babelsberg Seit 1882 Jurist im Staatsdienst, 1920–1921 Reichsaußenminister, 1922–1929 Präsident Reichsgericht Leipzig, 1925 Stellv. des Reichspräsidenten, 1931 oHonProf. Leipzig — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss, seit 1925 Vors. Ev.-Sozialer Kongreß — 1919 dt. Vertreter bei den Friedensverhandlungen in Versailles — Teiln. 1925 Stockholm — Theol. Ehrenpromotion: D., Dr.h.c. mult. Simpfendörfer, Wilhelm, Lehrer, Kultusminister, Reichstagsabgeordneter * 25.5.1888 Neustadt a.d.H. † 4.5.1973 Heilbronn Lehrerseminar, 1910–1953 Lehrer (seit 1945 Leiter) Höhere Knabenschule Korntal (Stuttgart), 1916–1918 Kriegsdienst, 1924 Schriftleiter Christlich Sozialer Volksdienst Korntal, 1919–1930 Gemeindevertreter, 1946–1947 Kultusminister Württemberg-

Sme – Smi

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Baden, 1953–1958 Kultusminister Baden-Württemberg — 1929–1933 Mitgl. Reichsvorstand und 1930–1933 MdR (CSVD), Vors. der Reichstagsfraktion („Reichsführer“), 1933 Mitgl. NSLB, Mitgründer CDU Nordwürttemberg, 1946 Mitgl. verfassunggebende Landesversammlung, 1946–1960 MdL Württemberg-Baden/Baden-Württemberg, 1948–1958 Vors. CDU Nordwürttemberg. Smend, Friedrich, Theologe, Musikwissenschaftler, Bibliothekar, kirchlicher Dozent (Kirchenmusik, Hymnologie, Liturgik) * 26.8.1893 Straßburg † 10.2.1980 Berlin Studium (Theol.) Straßburg, Tübingen, Marburg, Münster, 1921 Lic.theol., im wissenschaftlichen Bibliotheksdienst Münster, 1923–1945 Preußische Staatsbibliothek Berlin, seit 1929 Bibliotheksrat, 1945 Doz. und 1949–1959 Prof. KiHo Berlin, 1955–1957 Rektor ebd. und seit 1946 nebenamtl. Bibliotheksdirektor ebd. — BK-Mitgl. — Bachforscher — Mitgl. Beirat Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Rundfunkrat Freier Sender Berlin, Verwaltungsrat Neue Bachgesellschaft — 1945 Teiln.Treysa — Ehrenpromotion: D., Dr.phil.h.c. Smend, Julius, Theologe, Universitätslehrer (PT, Hymnologie, Liturgik) * 10.5.1857 Lengerich (Westfalen) † 7.6.1930 Münster 1876–1879 Studium (Theol.) Bonn, Halle, Göttingen, 1881 Ordination, Hilfsprediger und 1884 Lic.theol. Bonn, Hilfsprediger und Religionslehrer Paderborn, 1885 Pfr. Seelscheid, 1891 Prof. Predigerseminar Friedberg, 1893 oProf. Straßburg, 1914–1926 (em.) Münster, Gründungsdekan der ev.-theol. Fakultät ebd., Universitätsprediger — zusammen mit Friedrich Spitta Führer der Älteren liturgischen Bewegung, in diesem Sinn Vortrags- und Publikationstätigkeit, 1896–1924 zeitweise gemeinsam, dann allein Hg. der Monatsschrift für Gottesdienst und kirchliche Kunst — Mitgl. Volkskirchliche Ev. Vereinigung, Ev. Kirchengesangverein für Deutschland, seit 1924 Vors. Neue Bachgesellschaft — Theol. Ehrenpromotion: 1893 Gießen. Smend, (Carl Friedrich) Rudolf, Jurist, Universitätslehrer (Öffentliches Recht, Staatstheorie, reformiertes Kirchenrecht) * 15.1.1882 Basel † 5.7.1975 Göttingen Studium (Jura) Basel, Berlin, Bonn, Göttingen, 1904 Dr.jur., 1908 Habil., Privatdoz. Kiel, 1909 aoProf. Greifswald, 1911 oProf. Tübingen, 1915 Bonn, nach 1918 vorübergehend Referent für studentische Fragen im Kultusministerium Preußen, 1921 wieder oProf. Berlin, seit 1934 BK-Mitgl., Zwangsversetzung, 1935–1950 (em.) Göttingen — 1939–1945 Mitgl. Reformierter Kirchenausschuss, 1945–1963 Moderamen Reformierter Bund, 1945–1955 Rat und 1946 Verfassungsausschuss der EKD, Gründer und bis 1969 Leiter Institut für Ev. Kirchenrecht der EKD — 1945 Unterzeichner der Stuttgarter Schulderklärung, nach 1949 Verfechter einer Neuinterpretation der in das Grundgesetz übernommenen Weimarer Kirchenartikel — 1926–1933 und ab 1948 Hg. Archiv des öffentlichen Rechts, seit 1947 Monatsschrift für deutsches Recht, seit 1951 Hg. Zeitschrift für evangelisches Kirchenrecht — 1945 Mitgl. Kommission für internationale Angelegenheiten des ÖRK — Mitgl. AdW Göttingen — Ehrenpromotion: 1930 D. Berlin, 1962 Dr.rer.pol.h.c. Berlin, 1967 Tübingen. Smidt, Udo, Theologe, Pfarrer, Landessuperintendent * 1.7.1900 Groothusen (Ostfriesland) † 18.4.1978 Lage-Hörste

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Sod – Söh

Studium Marburg, Jena, Tübingen, Berlin, 1925 Ordination und Pfr. Rysum (Ostfriesland), 1930 Reichswart Bund Dt. Bibelkreise, 1934 Pfr. Bremerhaven-Lehe und 1934–1951 nebenamtl. Jugendpfr. LK Hannover-reformiert (seit 1949: Ev.-Ref. Kirche in Nordwestdeutschland), 1951 Studiendirektor Ref. Predigerseminar Wuppertal, 1958–1970 Landessuperintendent Detmold — 1961–1970 Mitgl. Rat der EKD, zweiter Vors. Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, Mitgl. Moderamen des Reformierten Bundes — Vors. Ev. Jugend Deutschlands-Schülerbibelkreise, Leiter ref. Predigerseminar Rheinland, Westfalen, Lippe, Nordwestdeutschland — Theol. Ehrenpromotion: 1961 Münster. Soden, Hans Frh. von, luth. Theologe, Universitätslehrer (NT, ältere KG, Christliche Archäologie, Kirchenrecht) * 4.11.1881 Striesen bei Dresden † 2.10.1945 Marburg 1900–1905 Studium (Theol.) und 1905 Lic.theol. Berlin, 1906 Assistent PreußischHistorisches Institut Rom (NT-Textforschung), 1910 Habil., Privatdoz. Berlin, zugleich Religions- und Geschichtslehrer Berlin-Lichterfelde, Ordination, 1915–1918 Kriegsfreiwilliger (Divisionspfarrer), 1918 aoProf. und 1921 oProf. Breslau, 1924–1945 Marburg, 1927 dort Gründer des Christlich-Archäologischen Seminars, 1933/34 Dekan, wegen vielseitigem BK-Engagements vorübergehende Zwangsbeurlaubung, seit 1940 verminderte Aktivität aus gesundheitlichen Gründen (1941 Lehrstuhlvertr. Erich Seeberg) — in den Berliner Jahren Unterstützung der Freunde der Volkskirche, aktiver Mitarb. verfassunggebende Kirchenversammlung Ev. Kirche der APU, September 1933 Verfasser des (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) „Gutachtens der Theologischen Fakultät Marburg zum Kirchengesetz über die Rechtsverhältnisse der Geistlichen und Kirchenbeamten“ und Oktober 1933 Unterzeichner der Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“ — Mitgl. BK: Pfarrernotbund, Bruderratsvors. Kurhessen-Waldeck, 1934 Mitgl. und Sachverständiger für Hochschulfragen im Reichsbruderrat, Vertrauensdoz. aller BK-Hochschullehrer — 1919 Mitbegründer und Vorstandsmitgl. Gesellschaft für ev. Theologie — mit Rudolf Bultmann Hg. der Zeitschrift Theologische Rundschau — Teiln. 1934 Barmen, 1934 Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg (Hochschulausschuss) 1936 Bad Oeynhausen — DVP-Mitgl. Söhlmann, Fritz, Theologe, Fürsorger, Journalist * 14.4.1905 Hannover † 30.9.1977 Hannover Kaufmännische Lehre Bremen, Werkstudent (Sozialpädagogik, Theol.) Bethel, Berlin, 1927 Jugendfürsorger und Sekretär CVJM Berlin, Hg. Vormarsch. Unabhängige Monatsschrift für reformatorisches Kirchentum, 1933–1941 Schriftleiter/verantwortl. Redakteur Junge Kirche (1934 Verbot ignoriert, 1941 erneutes Verbot), 1936–1945 Sekretär Gustav-Adolf-Stiftung Leipzig, 1941 Kriegsdienst, 1950 Leiter Landesjugendamt Hannover, erneut 1949 Hg. Junge Kirche, 1949/50 erneut Redakteur ebd., bis 1960 Mitgl. Hg.-Kreis, 1935 Hg. Die Reformation — 1949 stellv. Mitgl. Synode der EKD — 1946 Gründung und Vors. CDU Landesverband Oldenburg, 1946–1951 MdL (Oldenburg bzw. Niedersachsen) — Teiln. 1948 Eisenach. Söhngen, Oskar, Theologe, Musikwissenschaftler, Geistlicher Vizepräsident, Universitätslehrer * 5.12.1900 Hottenstein (jetzt Stadtkr. Wuppertal-Barmen) † 28.8.1983 Berlin

Som – Spi

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Seit 1918 Studium (Theol., Musikwissenschaft, Philosophophie) Marburg, Bonn, 1922 Dr.phil Bonn., 1924 Lic.theol. Marburg, 1926 Hilfsprediger Essen-Rüttenscheid, Ordination und Pfr. Köln-Kalk, seit 1932 im Dienst der Kirchenkanzlei der Ev. Kirche der APU Berlin, Hilfsarb., Referent für Kirchenmusik und kirchliche Kunst, 1933–1935 vorübergehende zwangsweise Ruhestandsversetzung durch Staatskommissar August Jäger, 1936 Oberkonsistorialrat und Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1941/42 vorübergehend komm. Verwaltung der Stelle des Theol. Dirigenten beim Konsistorium Mark Brandenburg, 1945 komm. und 1951–1969 Geistl. Vizepräsident Kirchenkanzlei der Ev. Kirche der APU (EKU), seit 1961 Leiter Dienststelle Berlin-West — 1935–1942 maßgeblich beteiligt am Aufbau des Kirchenmusikalischen Amtes der Ev. Kirche der APU, seit 1935 Doz. Hochschule für Musikerziehung und Kirchenmusik, 1945 Lehrtätigkeit Hochschule für Kirchenmusik Berlin, 1959-1969 HonProf. Hochschule für Musik Berlin — maßgeblicher Förderer einer kirchenmusikalischen Erneuerung, u. a. Direktoriumsmitgl. Neue Bachgesellschaft, Präsident Hauptbibelgesellschaft Berlin, Vors. Ev. Gesellschaft für Liturgieforschung und Kuratorium Hugo-Distler-Archiv, Leiter Historische Kommission zur Erforschung des Pietismus, Evangelische Forschungsakademie Ilsenburg — 1937 (mit A. Strube) Verantwortung für das Fest der dt. Kirchenmusik in Berlin — Theol. Ehrenpromotion: 1955 Marburg. Sommerlath, Ernst, luth. Theologe, Universitätslehrer (ST, Philosophie) * 23.1.1889 Hannover † 4.3.1983 Leipzig Seit 1907 Studium (Theol.) Heidelberg, Greifswald, Leipzig, Göttingen, Kriegsdienst (zuletzt Garnisonprediger), 1917 Lic.theol. Göttingen, 1919 Ordination, Pfr. Hannover-Kleefeld und Doz., später Direktor Religionslehrerseminar Leipzig, 1921 Habil., Privatdoz. Leipzig, 1923 Leiter Ev.-Luth. Missionsseminar, 1924 aoProf. und 1926–1959 oProf. Leipzig, Universitätsprediger — Vors. ev.-luth. Mission Leipzig, 1945 Propst Kollegialstift Wurzen und 1955 Hochstift Meißen — Mitgl. Theol. Ausschuss der VELKD, 1946 Vors. Lutherisches Einigungswerk, Mitarb. in diversen internationalen luth. Gremien, u. a. Mitgl. Exekutivkomitee des Luth. Weltbundes — seit 1927 Hg. Theologisches Literaturblatt (seit 1943 Theologische Literaturzeitung) und 1959–1971 Chefredakteur — 1948 Teiln. Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: 1926 Leipzig, Helsinki. Spangenberg, Gustav, Jurist, Kirchenpräsident * 10.3.1884 Dömitz † 10.12.1972 Schwerin Studium (Jura) Freiburg im Breisgau, Rostock, 1906–1945 im Justizdienst Mecklenburg, seit 1934 auch jur. Berater BK Mecklenburg, 1945 im Auftrag des Landesbruderrates Dienst im Oberkirchenrat Schwerin, 1946–1959 Präsident ebd. — 1946 stellv. Vors. Disziplinarhof der EKD (östlicher Senat). Spiecker, Friedrich Albert, Missionsdirektor, Präsident * 19.2.1854 Boppard/Rhein † 10.7.1937 Berlin-Dahlem Kaufmännische Ausbildung u. a. Antwerpen, Köln, 1874 Buchhalter Gasmotorenfabrik Deutz, 1879 Direktor Mission-Handels-Actiengesellschaft Barmen, u. a. Tätigkeit für die Rheinische Missionsgesellschaft, 1882 Ausscheiden, Gründung und Leitung der Firma Siecker & Co., 1887 Kaufmännischer Direktor Maschinenbauanstalt Humboldt Köln, 1889 Generalsekretär europäisches Sprengstoffsyndikat, 1902 Finanzdi-

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Spi – Stä

rektor Siemens & Halske AG und der Siemens-Schuckert AG — 1905 Mitgl. CA für die Innere Mission, daneben Vorstandsmitgl. Berliner Stadtmission, Verband christl. Hospize, 1907 Präsident CA für die Innere Mission, 1913 Vors. Berliner ev. Missionsgesellschaft, 1923 Ausscheiden aus dem Amt des Präsidenten und Ehrenpräsident CA für die Innere Mission, 1930 Ausscheiden aus anderen Vorstands- und Ehrenämtern — Mitarb. Weltbund für Freundschaftsarbeit der Kirchen. Spiegel-Schmidt, Friedrich, Theologe, Pfarrer, Hilfskomiteevorsitzender * 27.2.1912 Montreux (Schweiz) 1936–1938 Vikar Güns, 1938–1944 bischöfl. Vikar und Distriktsmissionspfr. Raab, 1944–1945 Kriegspfr. ungarische Armee, 1945–1949 Pfr. Bad Wörishofen (Bayern), 1958–1969 Berchtesgaden, 1969–1976 Prodekan München-West, 1971–1976 stellv. Vors. Gesamtkirchenverwaltung München — 1950–1956 Mitgl. Synode der EKD — seit 1946 Vors. Hilfskomitee für die Ev. Deutschen aus Ungarn, seit 1948 Mitgl., 1950–1958 Geschäftsführer Ostkirchenausschuss der EKD, 1959–1970 Vors. Konvent für Vertriebenenarbeit in Bayern — 1947–1949 Mitgl. Wiederaufbauausschuss Hilfswerk der EKD, seit 1979 zweiter Vors. Diakonisches Werk Rosenheim. Spitta, Friedrich, Theologe, Universitätslehrer (NT, PT) * 10.1.1852 Wittingen bei Hannover † 10.6.1924 Göttingen Studium (Theol.) Göttingen, Erlangen, 1877 Inspektor Tholucksches Konvikt Halle, 1878 Lic.theol. Leipzig, 1879 Hilfsprediger Bonn, 1880 Habil., Privatdoz. Bonn, 1881–1887 Pfr. Oberkassel bei Bonn, 1887 oProf. Straßburg, nach Ausweisung aus Frankreich 1918–1924 Göttingen — mit Julius Smend Führer der Älteren liturgischen Bewegung (Gottesdienst, Gesangbuch, Kirchenmusik), zeitweise gemeinsame Hg. der Monatsschrift für Gottesdienst und kirchliche Kunst — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Theol. Ehrenpromotion. Staedel, Wilhelm, Theologe, Pfarrer, Bischof * 12.1.1890 Hamruden (Siebenbürgen) † 11.10.1971 Marburg Studium (Philosophie, Theol. ) Jena, Budapest, Berlin, Pfarrvikar Marktschelken, Feldkurat für ev. Soldaten in der rumänischen Armee, 1919 Pfr. Arkeden, 1924 Honigberg, 1930 Kronstadt, 1935 Landesjugendpfr., 1936 Amtsenthebung, 1937 Disziplinarverfahren wegen Weigerung auf parteipolitisches Engagement zu verzichten, Amtsenthebung für vier Jahre, 1940 Ernennung durch Volksgruppenführer Andreas Schmidt zum Leiter des Landeskulturamtes der dt. Volksgruppe Rumäniens, 1941–1944 Bischof der ev. LK A. B. in Rumänien, 1945 Niederlegung des Amtes und Internierung, Sommer 1946 Übersiedelung nach Deutschland, Krankenhausseelsorger Minden, 1959 i. R. — Führung Dt.-sächsischer Jugendbund, Initiierung eines Arbeitskreises des Instituts zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben in Siebenbürgen. Stählin, Gustav, Theologe, Universitätslehrer (KG, NT, Missionswissenschaft) * 28.2.1900 Nürnberg † 25.11.1985 Göttingen Studium (Theol., klassische Philologie) Erlangen, Halle, Berlin, Tübingen, 1925 Ordination, 1927 Dr.phil. Erlangen, Inspektor Schlesisches Konvikt Halle, 1928 Lic.theol., 1930 Habil., Privatdoz. Leipzig, 1932–1939 Doz. und Leiter Ev.-theol. Hochschule Madras (Indien) im Dienst der Leipziger Mission, 1939 Privatdoz. Leipzig, 1943 Lehrstuhlvertr.

Stä – Sta

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Wien, Kriegsdienst, 1946 oProf. Erlangen und 1947 hauptamtl. Doz. Neuendettelsau (Augustana-Hochschule), 1952–1968 oProf. Mainz — Theol.Ehrenpromotion. Stählin, Wilhelm, luth. Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (PT, Religionspsychologie), Bischof * 24.9.1883 Gunzenhausen (Bayern) † 16.12.1975 Prien am Chiemsee 1901–1905 und 1909 Studium (Theol., dann Religionspsychologie) Erlangen, Rostock, Berlin, Würzburg, 1905 Vikar und Hilfsgeistlicher Feucht, Schwabach, Nürnberg, dort Begegnung mit den liberalen Pfarrern Christian Geyer und Friedrich Rittelmeyer, 1906 Ordination Ansbach, 1908 Studienreise nach England, 1910 Pfr. Egloffstein, 1913 Dr.phil. (Religionspsychologie) Würzburg, 1914 Gründer der Gesellschaft für Religionspsychologie, Nürnberg, 1914–1917 Kriegsdienst (Feldgeistlicher) im Baltikum, dort Kontakte zur Wandervogel-Bewegung, 1917 Pfr. Nürnberg, 1926–1945 (em. auf eigenen Antrag) oProf. Münster, bis 1958 Vorlesungen, Herbst 1944 Ruf der LK Oldenburg in das Bischofsamt, Wahl wegen staatlichen Einspruchs erst im Herbst 1945, dazwischen Pfarrdienst Oldenburg-Osternburg, 1952 nach theol. und kirchenpolitischen Differenzen Rücktritt vom Bischofsamt — geprägt von der Jugendbewegung, 1922–1932 Bundesleiter Bund Deutscher Jugendvereine — Bemühung um geistliche bzw. liturgische Erneuerung der Kirche, 1923 Mitbegründer und bis 1928 Mitgl. Berneuchener Kreis, 1931 Mitbegründer und 1942–1946 Ältester Ev. Michaelsbruderschaft — 1933 Mitgl. Jungreformatorische Bewegung, 1934 Unterzeichner einer Rücktrittsaufforderung von Hochschullehrern an Reichsbischof Ludwig Müller, 1934–1941 Mitgl. BK — seit 1946 Mitbegründer und Leiter Ökumenischer Arbeitskreise ev. und kath. Theologen (sog. Stählin-Jäger Kreis), Mitbegründer Theol. Konvent Augsburger Bekenntnisses, 1949 Mitarb. Luth. Theol. Konferenz — Teiln. 1925 Stockholm (für die Jugendbewegung), 1931 Chichester (Britisch-deutsche Theologenkonferenz), 1945 Treysa, 1948 Amsterdam (stellv. Delegierter), 1952 Lund — Theol. Ehrenpromotion: 1926 Kiel, 1958 Wartburg Seminary Dubuque (USA). Staemmler, Wolfgang, Theologe, Propst * 2.9.1889 Duschnick (Posen) † 27.10.1970 Calbe/Saale Studium (Theol.) Berlin, Halle, Kriegsdienst, 1919 Pfr. Schlieben, 1924 Wolfen, 1929 Reideburg und Superintendent Halle, 1931 Studiendirektor Predigerseminar Frankfurt/Oder, 1934 Pfr. Großkugel bei Halle, als Mitgl. der BK (1940 Präses Provinzialsynode) zwischen 1935 und 1941 mehrmals Maßregelungen, u. a. Haft, 1941 Entlassung aus dem kirchl. Dienst, 1944 Verurteilung zu drei Jahren Gefängnis, 1945–1963 Propst Sprengel Wittenberg (Kurkreis), zugleich bis 1950 Studiendirektor Predigerseminar Wittenberg — 1946 Mitgl. Kirchenleitung PK Sachsen — Teiln. 1935 Augsburg, 1936 Berlin-Dahlem, 1948 Eisenach (stellv. Mitgl.) — Mitgl. Spruchstelle zur Entnazifizierung der Pfr. in der Ev. Kirche der APU in Berlin — Theol. Ehrenpromotion: D. Stage, Curt, Hauptpastor, Theologe, kirchlicher Dozent, Vizepräsident * 31.5.1866 Waldenburg (Schlesien) † 21.2.1931 Wernigerode Studium (Theol.) Straßburg, Jena, Berlin, 1889 Provinzialvikar Kurmark, 1890 Pfr. Berlin, 1895 Hamburg, 1903 Hauptpastor, theol. Lehrer und Prüfer am Allgemeinen Vorlesungswesen Universität Hamburg, 1923–1929 Senior LK Hamburg — 1896

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Mitgl., 1920 Vizepräsident und 1924 Präsident Synode LK Hamburg, Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss, Kirchenrat — Theol. Ehrenpromotion: 1909 Straßburg. Stahl, Adolf, Theologe, Pfarrer, Anstaltsleiter * 21.10.1884 Bicken (Wiesbaden) † 20.5.1960 Hamburg-Stellingen 1904 Studium (Theol.) Marburg, Erlangen, Halle, Berlin, Dr.theol., 1910 Vikar Pettau/Drau (Südsteiermark), 1911 Pfr. Mahrenberg (Österreich), 1915 Gröbming/ Ennstal, 1923 Dr.theol. Wien, 1924 Vereinsgeistlicher Ev. Verein für Innere Mission Nassau und Geschäftsführer Landesverband für Innere Mission Nassau, Leiter Ev. Landeswohlfahrtsdienst Wiesbaden, 1926 Direktor Abt. Jugendwohlfahrt im CA für die Innere Mission, Unterrichtstätigkeit Wohlfahrtsschule Ev. Johannesstift Berlin-Spandau und Institut für Sozialethik und Wissenschaft der Inneren Mission, 1932 Ausscheiden aus dem CA für die Innere Mission (Devaheim-Affaire), erneut Übernahme der Ämter in Nassau, 1933 Vorsteher Ev.-luth. Diakonissenanstalt Alten-Eichen Altona, 1955 i. R. — 1922 Mitarb. Dt. Verein für öffentliche und private Fürsorge, Geschäftsführer Reichsgemeinschaft Hauptverbände der freien Wohlfahrtspflege, 1934 Mitbegründer Landesverband für Innere Mission Schleswig-Holstein — Vors. Dt. Verband ev. Kindererholungsheime und Heilstätten, Vors. Ev. Konferenz für Gefährdetenfürsorge, Ev. Konferenz für Straffälligenpflege — kurzzeitig NSDAP-Mitgl., 1933 Wiedereintritt. Stallmann, Martin, Theologe, Pfarrer, Dozent und Universitätslehrer (Theologie, Religionspädagogik) * 13.8.1903 Börninghausen (Westfalen) † 29.1.1980 Göttingen 1922–1927 Studium Rostock, Berlin, Marburg, 1926 Lehrvikar Dortmund, Düsseldorf, 1928 Synodalvikar Bochum, Kurprediger Abbazia/Opatja (Jugoslawien), 1929 Ordination und Pfarrverweser Grevenbrück (Finnentrop), 1934–1937 Pfr. Dortmund, 1935 Redeverbot, 1936 Berufung in die Theol. Kammer der DEK, April 1936–Oktober 1937 Beurlaubung vom Pfarramt, persönlicher theol. Hilfsarb. von Wilhelm Zoellner im Reichskirchenausschuss, 1936–1937 Beauftragung mit der komm. Wahrnehmung der Geschäfte eines hauptamtl. geistl. Konsistorialrats beim Ev. Konsistorium Münster, 1937–1948 Pfr. Westkilver Kr. Herford, dazwischen 1941–1945 Kriegsdienst, seit 1946 nebenamtl. Doz. für Religionspädagogik Pädagogische Hochschule Lüneburg, 1948 Prof. ebd. und 1949–1950 Direktor ebd., 1961–1968 Prof. Pädagogische Hochschule Göttingen, HonProf. Universität Göttingen — Mitgl. Lutherischer Rat — Theol. Ehrenpromotion: D. Stamm, Carl, Jurist, Kirchenamtspräsident * 17.9.1870 Borken † 13.8.1927 Kassel Amtsrichter Borken — seit 1908 Mitgl. Konsistorium Kassel, 1924–1927 Präsident Landeskirchenamt Hessen-Kassel in Kassel — nach 1918 maßgebliche Beteiligung an der Verfassung der LK — Theol. Ehrenpromotion: D. Stange, Erich, Theologe, Pfarrer, Reichswart * 23.3.1888 Schwepnitz (Sachsen) † 12.3.1972 Kassel Studium (Theol.) Leipzig, Berlin, Greifswald, 1911 Vikar Lyon, 1912 Ordination, 1913 Pfr. Pulsnitz (Sachsen), 1914 Dr.theol., 1917 Pfr. Leipzig, 1940–1954 Kassel, 1921–1954 Reichswart Ev. Jungmännerbünde Deutschlands Kassel, Dezember 1933 Absetzung als „Reichsführer der Ev. Jugend Deutschlands im Dt. Jugendführerrat beim Jugendführer

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des Dt. Reiches“ — 1921–1937 ehrenamtl. Sekretär Ökumenischer Rat für Praktisches Christentum, 1923 und 1929 Sekretär der Tagungen des Luth. Weltconvents — 1946 Mitgl. Jugendkammer der EKD, als dt. Vertreter Teiln. Welttagung der YMCA Genf, Präsident Dt. CVJM — seit 1957 Aufbau der westdt. Telefonseelsorge, Kirchenrat — 1933 Mitgl. NSDAP, 1934 Ausschlussverfahren. Stapel, Wilhelm, Kunsthistoriker, Schriftsteller, politischer Publizist * 27.10.1882 Calbe an der Milde (Altmark) † 1.6.1954 Hamburg 1905–1910 Studium (Germanistik, Kunstgeschichte, Philosophie, Theol., Volkswirtschaft) Göttingen, München, Berlin, 1911 Dr.phil. und Redakteur Der Beobachter Stuttgart, dann bis 1917 Schriftleiter Der Kunstwart Dresden, Geschäftsführer, Kriegsdienst, 1916–1919 Leiter Begegnungsstätte Hamburger Volksheim, 1918 Schriftleiter Deutsches Volkstum, bis 1919 Mitarb. Die Christliche Welt, 1919–1938 Hg. Deutsches Volkstum, 1926–1931 Leiter kulturpolitische Abt. der Hanseatischen Verlagsanstalt (1943 wieder Lektor, 1946 Entlassung und Publikationsverbot), seit 1938 freier Schriftsteller, Doz. Heimvolkshochschule Rendsburg, 1947 Entnazifizierung (unbelastet), Mitarb. Deutsches Pfarrerblatt und schriftstellerische Tätigkeit — seit 1918 Mitgl. Luther-Gesellschaft — 1915–1916 zweiter Vors. Dürerbund, 1916–1938 zweiter Vors. Fichte-Gesellschaft, Mitgl. Wolfram von Eschenbach-Bund, Raabe-Gesellschaft — 1931 Teiln. 2. Tagung des Weltstudentenwerkes zum Studium der jüdischen Frage Hochschule Nyon — seit 1920 Entwicklung der Volksnomoslehre. Staritz, Katharina, Theologin, Vikarin * 25.7.1903 Breslau † 3.4.1953 Frankfurt/Main 1922 Studium (Germanistik, Geschichte, Religion) Breslau, 1928 Lic.theol. als erste Frau an der Theol. Fakultät Marburg, Lehrvikarin schlesische Frauenhilfe und Diakonissenmutterhäuser, 1932 2. Theol. Examen Breslau, Sonderaufgaben in Breslauer Gemeinden, 1933 Anstellung von der Kreissynode Breslau-Stadt in einem Privatdienstvertrag als Vikarin, 1938 Übernahme in das Beamtenverhältnis als Stadtvikarin für den Kirchenkreis Breslau-Stadt, Ordination, Eintreten für jüdische Mitbürger, Mitgl. BK, Leiterin der schlesischen Vertrauensstelle des „Büro Grüber“ Berlin (Hilfsstelle für „nichtarische“ Christen), 1941 Beurlaubung und Ausweisung durch das Konsistorium Breslau (wegen ihres Rundschreibens zur Einführung des Judensterns), 1942 Verhaftung und Überführung in das Arbeitslager und KZ-Sammellager Breitenau (Kassel), Deportation Frauen-KZ Ravensbrück, 1943 Aufhebung des SchutzhaftBefehls, Entlassung aus dem KZ und Rückkehr nach Breslau, 1945 Flucht aus Breslau, Vertretungen in der LK Kurhessen und Thüringen, 1948 Betreuung Frauenhaftanstalt Ziegenhain, Lehrkraft (Religion, Deutsch) Fröbel-Seminar Bad Wildungen, 1949 Übernahme in das Beamtenverhältnis der LK Hessen-Nassau, 1950 Vikarin für Frauenarbeit und pfarramtl. Tätigkeit Frankfurt/Main — 1929 Mitgl. Verband ev. Theologinnen Deutschlands. Stark, Willy, Theologe, Pfarrer, Verbandsdirektor * 14.8.1878 Obornik (Posen) † 8.11.1947 1907 Vereinsgeistlicher Innere Mission Posen, 1917 Pfr. Neukölln, 1919 Benneckenstein, 1926 Markwerben, 1931 Magdeburg und Pressereferent Konsistorium ebd. — Begründer Ev. Pressverband Posen, 1912 Direktor Ev. Pressverband für Deutschland Berlin.

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Stauffer, Ethelbert, Theologe, Universitätslehrer (NT, altchristliche KG, Numismatik) * 8.5.1902 Friedelsheim (Pfalz) † 1.8.1979 Erlangen Seit 1921 Studium (Theol.) Halle, Berlin, Tübingen, 1925 Vikar und Hilfsprediger Hamburg, 1927 PK Provinz Sachsen, 1928 Universitätsassistent, 1929 Lic.theol, 1930 Habil., Privatdoz. Halle, 1933 Lehrstuhlvertr. Bonn, 1934–1948 oProf. ebd., Leiter Institut für antike Religionsgeschichte, 1943 Redeverbot und Verlust der akademischen Ehrenrechte, 1945/46 komm. Dekan und Lehrbeauftr. Bonn, 1948–1967 oProf. und Lehrbeauftr. Erlangen — aktiver DC, NS-freundlich. Steckelmann, Gustav, Jurist, Ober(landes)kirchenrat * 25.11.1906 Minden † 12.9.1986 Bielefeld 1926–1930 Studium (Jura) Münster, Dr.jur., 1934 jur. Hilfsarb. Ev. Konsistorium Münster, 1936 Konsistorialassessor, 1938 Konsistorialrat ebd., 1939 komm. Beauftragung mit den Geschäften des hauptamtl. weltlichen Oberkonsistorialrats, 1940 Oberkonsistorialrat, 1942 Versetzung Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1945 jur. Mitarb. Konsistorium LK Westfalen, 1947 Oberlandeskirchenrat, 1949–1973 Oberkirchenrat, hauptamtl. Mitgl. Kirchenleitung LK Westfalen — stellv. Mitgl. Synode der EKD und EKU — Vorstandsmitgl. Diak. Werk der LK Westfalen — Teiln. 1945 Treysa. Steger, Karl, Theologe, Pfarrer, Präsident * 6.1.1889 Feuerbach † 31.8./1.9.1954 Friedrichshafen 1912 Ordination, Vikar bzw. Pfarrverweser, 1916 Pfr. Massenbach, 1923 Dr.phil., 1929–1947 Stadtpfr. Friedrichshafen, 1934 kurzzeitige Berufung durch die DC-Kirchenleitung in den Oberkirchenrat Stuttgart, komm. Prälat Ulm, 1947 i. W. 1952 i. R. — 1933 Präsident Landeskirchentag Württemberg (Kampfgruppe DC), 1945 Niederlegung des Mandats — 1934 Mitgl. Landessynode, Mitgl. Landeskirchenausschuss Württemberg — 1924–1928 MdL Württemberg (Völkisch-sozialer Block), 1925–1927 Mitgl. NSDAP (Landesgeschäftsführer) — Teiln. 1933 Wittenberg, 1934 Berlin. Steil, Ludwig, Theologe, Pfarrer * 29.10.1900 Lüttringhausen (Rheinland) † 17.1.1945 KZ Dachau 1918 Studium (Theol.) Bonn, Münster, Tübingen, Hilfsprediger Lüttringhausen, Pfarrverweser Barmen, 1926 Ordination und Studieninspektor Predigerseminar Preetz, 1929–1944 Pfr. Holsterhausen (Westfalen), Mitarb. von Präses Karl Koch und zeitweise dessen ständiger Vertreter beim Konsistorium Münster, 1935/36 dessen Vertreter bei der VKL I, 1944 Verhaftung wegen „Vortragsreihe für Angefochtene“ in Herne, Dezember 1944 KZ Dachau — Mitgl. BK: 1934 Bekenntnissynode und Bruderrat Westfalen, geistl. Leitung BK Westfalen, zeitweise VKL I — Mitgl. DCSV — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Steinbach, Ernst, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (Religionsphilosophie, Sozialethik, christliche Gesellschaftslehre) * 19.6.1906 Stuttgart † 7.6.1984 Tübingen 1923–1928 Studium (Jura, dann Theol.) Berlin, Tübingen, Göttingen, 1928 Ordination und bis 1933 Vikar, 1933–1945 Pfr. LK Württemberg, 1934 Dr.theol., 1940/41 persönlicher Referent von Reichskirchenminister Hanns Kerrl, 1946 Habil., Privatdoz., 1948 aoProf. und 1957–1973 oProf. Tübingen, dort Gründer und Direktor Institut für

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christl. Gesellschaftslehre — 1950–1969 Mithg. Zeitschrift für Theologie und Kirche — 1949 Mitbegründer Internationales Jugendsozialwerk und seit 1952 Präsident von dessen Bundeskuratorium, Stiftungsratsvors. der Urspring-Schule — Mitgl. Staatsgerichtshof Stuttgart, Vertreter Württembergs bei der Filmbewertungsstelle der Länder. Steinbauer, Karl, Theologe, Pfarrer * 2.9.1906 Windsbach † 6.2.1988 Erlangen-Buckenhof 1927–1931 Studium (Theol.) Erlangen, Tübingen, Königsberg, 1931 Ordination und Vikar Heiligenstadt (Oberbayern), 1932 Predigerseminar Nürnberg, 1933 exponierter Vikar Penzberg, wegen Kritik am NS (Ablehnung von Beflaggung und Glockengeläute auf staatliche Anordnung, Ablehnung des Arier-Nachweises) Konflikte mit dem Staat und der Kirchenleitung wegen deren Anpassungskurs, 1936 Predigtverbot, kurzzeitig Aufenthaltsverbot für Oberbayern und Redeverbot für das Reich, 1937 Verhaftung, 1938 ständiger Verweser der Pfarrstelle Senden-Ay, Entzug der Berechtigung Religionsunterricht abzuhalten, März–Dezember 1939 KZ Sachsenhausen wegen Rede gegen Ariernachweis, Kriegsdienst, 1940 ständiger Verweser Illenschwang, 1946 Pfr. Lehengütingen, 1951 Wolfratshausen, 1962 Pettendorf, 1967–1971 Amberg — Mitbegründer der bayerischen Pfarrbruderschaft — 1922 Mitgl. „Bund Oberland“, 1932 Mitgl. NSDAP (Austritt nach dem „Fall Potempa“ August 1932). Steinbeck, Johannes, Theologe, Universitätslehrer (PT) * 6.8.1873 Potsdam † 5.10.1967 Bethel Erziehung in Rom und Potsdam, 1897 Lic.theol., 1901 Domhilfsprediger und Inspektor Domkandidatenstift Berlin, 1903 Pfr. Erfurt, 1908 aoProf. Greifswald, 1912–1939 (em.) oProf. Breslau — seit 1913 Konsistorialrat — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Theol. Ehrenpromotion. Steiner, Robert, ref. Theologe, Pfarrer, Schriftleiter * 22.11.1901 Eiserfeld/Sieg † 3.8.1982 Königsfeld (Taunus) 1921–1928 Studium (Theol.) Tübingen, Bethel, Bonn, Edinburgh, 1929 Ordination und Pfr. Leun (Rheinland), 1937–1970 Barmen-Gemarke, 1937/40 Schutzhaft, Redeverbot, 1936–1951 Schriftleiter Reformierte Kirchenzeitung — 1936–1954 Mitgl. Moderamen des Reformierten Bundes, 1948–1960 Vorstandsmitgl. Reformierter Weltbund — 1946–1970 Vors. Bergische Bibelgesellschaft, 1954–1975 Vors. Bibelmission, seit 1954 Vorstandsmitgl. Weltbund der Bibelgesellschaften, 1956–1960 Verband Ev. Bibelgesellschaften in Deutschland — Theol. Ehrenpromotion: D. Steinmann, Theophil, Theologe, kirchlicher Dozent * 6.6.1869 Jöör auf Oesel (Estland) † 23.8.1950 Gudo Kanton Tessin (Schweiz) Jugend und Schulbesuch im pietistischen Umfeld der Brüdergemeine, Studium (Theol., Philosophie) Theol. Seminar Gnadenfeld, 1891 Lehrer Knabenanstalt und 1892 Pädagogium Niesky, 1895–1920 Doz. Gnadenfeld (philosophische Fächer), 1897 Ordination, Diakon, 1904 Lic.theol. Gießen, 1912 Dr.theol. Straßburg, 1920–1934 (em.) Doz. Theol. Seminar Herrnhut, Vorlesungen bis zur Schließung der Anstalt 1940, dann Prediger, zeitweise Pfr. Neudietendorf bei Erfurt, 1946 Übersiedlung in die Schweiz — Teiln. an methodologischen Grundlagendiskussionen der protestantischen Theologie der 20er Jahre, allmähliche Ablösung von pietistischen Einstellungen verhinderte beruflichen Aufstieg in der Brüdergemeine — vor 1914 Engagement im konservativ-liberalen

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Religiösen Bund für sachliche Behandlung kirchlicher Fragen — Mithg. Zeitschrift für Theologie und Kirche — Theol. Ehrenpromotion: 1912 Straßburg. Steinwand, Eduard, Theologe, Pfarrer, kirchlicher Dozent, Universitätslehrer (PT, Theologie des christlichen Ostens) * 21.7.1890 Odessa † 17.2.1960 Erlangen 1912–1917 Studium (Medizin, Theol.) Dorpat, 1918 Ordination Prišib, Pfr. und Schulleiter Eugenfeld bei Melitopol, 1919 Schuldirektor Medusatz, 1920 Lehrer und 1922–1925 Leiter Zentralschule Neusatz, 1925–1938 Lehrer Dorpat, 1927–1939 Mitarb. und Leiter (seit 1936) Baltische Russlandarbeit, 1931–1939 Prof. Luther-Akademie Dorpat, 1940–1950 Pfr. Hannover, 1941–1950 Leiter Katechetisches Amt LK Hannover und zusammen mit Liselotte Corbach Ausbildung von Laien und Lehrern für die christl. Unterweisung, 1949 aoProf. und 1952–1958 oProf. Erlangen — 1947–1960 Mitgl. Bruderrat Martin-Luther-Bund Erlangen, 1951–1960 Vors. westliche Zentralstelle Leipziger Mission Erlangen — 1952–1960 Stadtrat — Theol. Ehrenpromotion: 1937 Breslau. Steinweg, Johannes, Theologe, Pfarrer * 14.2.1879 Stettin-Grabow † 4.11.1960 Kassel 1897–1899 Studium (Theol.) Greifswald, Berlin, 1903–1905 Hauslehrer Nassenheide Kr. Oranienburg, 1906 Pfarrvikar Cannes, 1907 Domhilfsprediger und Adjunkt Berlin, 1908–1918 Pfr. Semlow (Pommern), 1916–1918 im Auftrag des Oberbefehlshabers Ost Pfarrverweser der dt. ev. Gemeinden Kowno (Litauen), 1918–1932 Pfr. Berlin-Dahlem, 1918 zweiter Direktor und Leiter der Wohlfahrtsabt. im CA für die Innere Mission Berlin, 1930–1932 erster Direktor ebd. (Ausscheiden nach Zusammenbruch der Dt. Ev. Heimstättengesellschaft Devaheim), 1932 Kreispfr. Rotenburg/Fulda, 1934/35 Mitgl. Einstweilige Kirchenleitung, 1937 Kreispfr. (Dekan) Kassel, 1949 i. R. Stellbrink, Karl Friedrich, Theologe, Pfarrer * 28.10.1894 Münster † 10.11.1943 (hingerichtet) Hamburg 1915 Kriegsdienst, 1921 Ordination, 1929 Auslandsvikar Brasilien, 1930 Pfr. Steinsdorf bei Weida (Thüringen), 1934 Lübeck, Hilfe für verfolgte Juden, 1942 Verhaftung wegen „Vorbereitung zum Hochverrat, Wehrkraftzersetzung, Feindbegünstigung, Rundfunkverbrechen“, am 23.6.1943 Todesurteil im „Lübecker Christenprozess“ — Mitgl. NSDAP, 1936 Ausschluss. Stempel, Hans, Theologe, Kirchenpräsident * 8.7.1894 Steinwenden † 2.11.1970 Landau Studium (Germanistik, Geschichte, Theol.) Straßburg, München, Marburg, Heidelberg, Kriegsdienst, 1917 Ordination, 1921 Pfarrverweser und Pfr. Oppau (Pfalz), 1926 Direktor Predigerseminar Landau, Entlassung durch die DC, 1934 Pfr. Landau, Mitgl. Kirchenleitung, 1946 theol. Referent Landeskirchenrat, 1946 Präses, 1948–1964 Präsident LK Pfalz — seit 1947 Seelsorge an dt. Kriegsverurteilten in Frankreich, Belgien und Holland im Auftrag der EKD, 1950 Mitbegründer Dt.-Französischer Bruderrat, 1965 Mitbegründer Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft zwischen der Congregationalistischen Union von England und Wales und der LK Pfalz — Teiln. 1935 Augsburg — Gründer und Hg. der Zeitschrift Der Turmhahn — Theol. Ehrenpromotion: 1929 Gießen, 1964 Paris.

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Stephan, Horst, luth. Theologe, Universitätslehrer (KG, ST) * 27.9.1873 Sayda (Sachsen) † 9.1.1954 Leipzig 1894–1898 Studium (Theol., Philosophie) Leipzig, seit 1898 Redaktionsassistent der Zeitschrift Die Christliche Welt, 1899–1907 Gymnasiallehrer Zittau und Leipzig, 1906 Habil., Privdoz. Leipzig, 1907 Umhabil. Marburg, 1911 aoProf., 1919 oProf. ebd., 1922 Halle, 1926–1938 (em.) Leipzig, Lehrtätigkeit bis in die 50er Jahre — Vertreter der liberalen Theologie, Dezember 1933 einzige Gegenstimme auf der Synode der LK Sachsen gegen die „28 Thesen der sächsischen Volkskirche zum inneren Aufbau der Deutschen Evangelischen Kirche“ des DC-Oberkirchenrats Walter Grundmann, aus theologischen Gründen kein BK-Mitgl. — Mithg. und verantwortlicher Redakteur von RGG, 2. Aufl. — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte. Steuernagel, Carl, Theologe, Universitätslehrer (AT) * 13.2.1869 Hardegsen bei Northeim † 4.3.1958 Greifswald Seit 1887 Studium (Theol.) Halle, Wittenberg, 1894 Dr.phil. Leipzig, 1895 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Halle, 1907 nebenamtl. aoProf., 1911 aoProf. ebd., 1914–1935 (em.) Breslau, 1945 Lehrbeauftr. und 1946–1948 oProf. Greifswald — Hg. der Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins — Theol. Ehrenpromotion. Stichter, Hans Otto, Theologe, Landesbischof * 9.11.1877 Marienthal (Pfalz) † 31.3.1948 Speyer 1896–1900 Studium (Theol.) München, Erlangen, Utrecht, Berlin, 1900 Ordination, Vikar Frankweiler, Frankenthal und Landau, 1908 Queichheim, 1912–1927 Pfr. ebd., 1926 Kirchenrat, 1928–1945 Oberkirchenrat Landeskirchenrat Speyer, 1945–1946 (i. R.) Landesbischof LK Pfalz — 1921 Vizepräses Landessynode Pfalz — Vors. Innere Mission Pfalz — Theol. Ehrenpromotion: 1929 Erlangen. Stöhr, Hermann, Volkswirtschaftler, Pazifist, Kriegsdienstverweigerer * 4.1.1898 Stettin † 21.6.1940 (hingerichtet) Berlin-Plötzensee 1914 Kriegsfreiwilliger, 1919–1922 Studium (Volkswirtschaft, öffentliches Recht, Sozialpolitik) Kiel, Berlin, Rostock, 1922 Dr.rer.pol., 1922/23 Studium (Theol.) Berlin, Mitarb. von Friedrich Siegmund-Schultze in der Sozialen Arbeitsgemeinschaft Berlin-Ost, Redakteur von Die Eiche, Sekretär Geschäftsstelle Dt. Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes Berlin, 1925 arbeitslos, 1926 wiss. Hilfsarb. CA für die Innere Mission (Abt. Wohlfahrtspflege), Geschäftsführer und Doz. Wohlfahrtsschule Johannesstift Berlin-Spandau — 1922–1929 Delegierter Dt. Friedenskartell, 1925 Mitarb. Stockholm, 1928 Reise nach Polen (Einsatz für Aussöhnung mit Polen), 1930/31 Studienreise nach Amerika (mit Stipendium), danach arbeitslos, 1931–1939 gelegentlich Publikationen, Stellungnahme gegen NS-Kirchenpolitik, Forderung nach Einbeziehung politisch Verfolgter in die Fürbitten der Kirche und praktische Solidarität mit den Juden, 1939 Kriegsdienstverweigerung, 2.9.1939 vorläufige Festnahme und Anklage wegen Fahnenflucht, 10.10.1939 Verurteilung vor dem Feldkriegsgericht Kiel zu einem Jahr Gefängnis und Degradierung, 16.3.1940 Festnahme und Verurteilung zum Tode durch das Reichskriegsgericht. Stoevesandt, Karl, Mediziner, Arzt * 9.8.1882 Bremen † 4.7.1977 Bremen 1901–1907 Studium (Medizin) Tübingen, Berlin, Leipzig, Dr.med., seit 1913 prak-

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tischer Arzt Bremen, später Ltd. Arzt des Vereins zur Bekämpfung der Tuberkulose, 1921 Lehrer Sozialpädagogisches Seminar und Soziale Frauenschule (Absetzung wegen „politischer Unzuverlässigkeit“), 1933 Verweigerung des Übertritts zum NS-Ärztebund, Verhaftung im April 1935 und August 1936, 1952 Verleihung des Professorentitels durch den Bremer Senat — 1916–1923 Diakon zur Betreuung der Armen und Notleidenden — 1933–1967 Bauherr Bremen — Mitgl. BK: 1934–1945 Vors. Bruderrat Bremen, 1935 Mitgl. Reichsbruderrat — 1945–1961 Mitgl. Synode der EKD — 1945 Vors. Tuberkulosenfürsorge und Stiftung Bremer Heilstätten Bad Rehburg und Landesverein zur Bekämpfung der Tuberkulose, Vors. ärztlicher Verein zu Bremen — Teiln. 1934 Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: 1952 Mainz. Stoll, Christian, Theologe, Oberkirchenrat * 13.7.1903 Neustadt/Aisch † 6.12.1946 (Autounfall) zwischen Babenhausen und Aschaffenburg 1922–1926 Studium (Theol.) Erlangen, Berlin, Kandidat Predigerseminar München, 1928 Stadtvikar München, 1929 Ordination und Studieninspektor Predigerseminar Nürnberg, 1932 Anstaltspfr. Diakonissenanstalt Neuendettelsau, 1933 theol. Hilfsreferent Landeskirchenrat München, Mai 1936–Mai 1938 Dienstleistung Geschäftsstelle Lutherrat Berlin, 1938 Dekan Schwabach und Pfr. Katzwang, 1940 auch Pfr. Schwabach, 1941 Leiter Martin Luther-Bund Erlangen, 1945 komm. Dienst Landeskirchenrat Bayern, 1946 Oberkirchenrat (Liturgie, Diakonie, Mission) ebd. — Mitgl. BK: 1936 Reichsbruderrat — Teiln. 1936 Bad Oeynhausen — Gründung „Schwabacher Konvent“ im Luth. Einigungswerk — Bevollmächtigter für das Ev. Hilfswerk und Landesleiter der Inneren Mission — führender bayerischer Lutheraner. Stoltenhoff, Ernst, Theologe, Generalsuperintendent * 17.1.1879 Odenkirchen (Rheinland) † 27.4.1953 Wittlaer 1897–1900 Studium Erlangen, Halle, Greifswald, Dr.phil. Lic.theol., Hilfslehrer Barmer Missionshaus, 1903/04 Vikar Bad Neuenahr, 1904 Ordination Elberfeld, Hilfsprediger Mülheim/Ruhr-Broich, 1906 Pfr. ebd., 1918 Essen, 1923 komm. Hilfsarb., 1924–1928 Oberkonsistorialrat und Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Berlin, Mitarb. Jungmännerwerk, Bahnhofsmission und Bahnhofsdienst, 1928–1949 Generalsuperintendent Koblenz bzw. Düsseldorf, dazwischen 1.4.1934–25.5.1936 zwangsweise Ruhestandsversetzung, Juni 1933 vorübergehend komm. Präsident Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1945 Mitgl. Kirchenleitung LK Rheinland — Mitgl. Kirchensenat der Ev. Kirche der APU, Dt. Ev. Kirchenbundesrat — Teiln. 1925 Stockholm, 1945 Treysa, 1948 Eisenach — Mitgl. „Wingolf“ — Theol. Ehrenpromotion: 1922 Bonn. Stoltenhoff (geb. Funcke), Gertrud, Vorsitzende * 1876 Twiste (Waldeck) † 1958 Besuch der höheren Töchterschule Mülheim, Pensionsjahr in Soest, 1807 Heirat mit Generalsuperintendent Ernst Stoltenhoff, 1926–1929 Vors. Ev. Frauenhilfe (erste weibliche Vors.). Strack, Hermann, Theologe, Judaist, Universitätslehrer (AT, orientalische Sprachen) * 6.5.1848 Berlin † 5.10.1922 Berlin Studium (Theol., klassische Philologie) Berlin, Leipzig, 1872 Gymnasiallehrer und

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Dr.phil. Berlin, mit Unterstützung der preußischen Regierung Studium altorientalischer Handschriften in St. Petersburg (Kaiserliche Bibliothek), 1876 Professorentitel, 1877 Lic.theol., aoProf. Berlin, 1910 oHonProf. und Geh. Konsistorialrat Berlin — 1883 Initiator zur Gründung und seit 1886 Leiter Institutum Judaicum Berlin zur Erforschung jüdischer Geschichte, Literatur und Kultur und zur Förderung der Judenmission — seit 1885 Hg. der Zeitschrift Nathanael und 1906 Jahrbuch der evangelischen Judenmission — bahnbrechende Bemühungen um die Erforschung des Judentums aus christl. Sicht, Gegner der antisemitischen Agitation, besonders Adolf Stoeckers. Stracke, Ernst, Theologe, Universitätslehrer (KG, Geschichte des östlichen Christentums) * 31.1.1894 Emden † 5.10.1963 Tübingen 1912–1918 Marinedienst (Seeoffizier), geprägt von militärischem Denken, seit 1919 Studium (Geschichte, Slawistik, dann Theol.) Heidelberg, Bonn, 1924 Dr.theol. und (ohne Habilitationsschrift) Privatdoz. Heidelberg, 1928–1945 aoProf. Tübingen, zeitweise Kriegsdienst, Juli 1945 Suspendierung durch die Universität, Oktober 1945 Entlassung durch die französische Besatzungsmacht aus politischen Gründen, 1953 Lehrbeauftr. (östl. KG), 1961 von amtlichen Verpflichtungen entbundener aoProf. — mit anderen Kollegen Befürworter der Regierungsübernahme durch Adolf Hitler — 1933 Mitgl. NSDAP, weltanschauliche Schulung einer SA-Brigade — als Vertreter einer extremen theol. DC-Position vergebliche Bemühung um eine Professur für deutsche Frömmigkeit bzw. Kriegswissenschaften. Stratenwerth, Gerhard, Theologe, Pfarrer, Vizepräsident * 20.7.1898 Barmen † 25.5.1988 Frankfurt/Main 1916 Kriegsdienst, 1918–1922 Studium (Theol., Jura, Psychologie, Geschichte) Tübingen, Münster, Bonn, 1923–1924 Delegierter Europ. Studentenhilfe des Christl. Studentenweltbundes Saratow (Russland), 1925 Ordination und Hilfsprediger EssenRüttenscheid, 1926–1927 Bethel, 1926 persönlicher Mitarb. von Friedrich von Bodelschwingh ebd., 1933 komm. Beauftragter im Reichsarbeitsministerium mit Aufbau eines freiwilligen Arbeitsdienstes, 1934 Pfr. Dortmund, 1934 und 1938 Haft, 1939–1945 Kriegsdienst und amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1946 Aufbau und Leitung Sozialamt LK Westfalen, 1948–1966 Vizepräsident Kirchl. Außenamt der EKD Frankfurt/Main — 1933 Gründungsmitgl. Pfarrernotbund, bis 1934 Leitung gemeinsam mit Martin Niemöller — Teiln. 1934 Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Amsterdam, 1954 Evanston — 1963–1970 Mitgl. Verwaltungsrat Dt. Entwicklungsdienst, Institut für Auslandsbeziehungen, Martin-Behaim-Gesellschaft, Verteilungsausschuss „Brot für die Welt“, Innere Mission und Hilfswerk, Ausschuss Rat der EKD für Entwicklungshilfe, Ausschuss für Catholica-Beziehungen. Strathmann, Hermannn, Theologe, Universitätslehrer (NT), Politiker * 30.8.1882 Opherdicke (Westfalen) † 29.11.1966 Erlangen Studium (Theol.) Tübingen, Halle, Bonn, 1906/07 Inspektor Theol. Schule Bethel, 1909 Lic.theol., 1910 Habil., Privatdoz. Bonn, Inspektor Theol. Stift ebd., 1915 aoProf. Heidelberg, 1916 oProf. Rostock, 1918 Erlangen, dazwischen 1915–1918 Feldgeistlicher, 1946 Amtsenthebung, 1948 Rehabilitation und Emeritierung ebd. — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — nach Ende des Ersten Weltkriegs Mitbegründer

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Str – Stu

Bayerische Mittelpartei (= DNVP in Bayern), 1929 Mitbegründer CSVD, 1919/20 und 1946–1950 MdL Bayern (Bayerische Mittelpartei und CSU), 1920–1930 MdR (DNVP), 1931 Mitgl. CSVD, nach 1945 vorübergehend Mitgl. CSU (zeitweise im Landesvorstand), 1954 Austritt und Gründer einer (rechtsorientierten) ev. Partei Deutscher Volksdienst — Hg. Theologische Blätter — Theol. Ehrenpromotion: 1916 Leipzig. Stratmann, Friedrich, Jurist, Synodalpräsident * 20.4.1875 Schwarmstedt Kr. Fallingbostel † 16.9.1952 Schwerin Studium (Jura, Volkswirtschaft) Heidelberg, Berlin, Rostock, 1901 Dr.jur., 1904 Eintritt Oberzolldirektion, 1906 Ausbildung im Verwaltungs- und Wirtschaftswesen Dresden, 1907 Köln, 1908 Regierungsrat und Vortragender Rat Finanzministerium Schwerin, 1918 Justizminister Mecklenburg-Schwerin, 1919 Ausscheiden aus dem Staatsdienst, 1919–1943 Direktor Mecklenburgische Hypotheken- und Wechselbank Schwerin — 1946–1952 Präsident Landessynode Mecklenburg, 1946 Vors. Synodalausschuss — 1945 Mitgl. LDPD, 1946 MdL Mecklenburg und Stadtvertretung Schwerin, stellv. Vors. LDPD-Fraktion. Stülcken, Alfred, Theologe, Hauptpastor * 20.2.1874 Lübeck † 2.2.1941 Lübeck 1892–1896 Studium (Philologie, Theol.) Tübingen, Leipzig, Marburg, Halle, Kiel, 1898 Lic.theol., 1898 Ordination und Pfr. Lübeck, 1915–1936 Hauptpastor ebd., 1922, 1928 und 1933 stellv. Senior — 1933 Bevollmächtigter des Kirchentages Lübeck zu Verhandlungen für eine Kirchenverfassungsreform der DEK — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenbundesrat — Theol. Ehrenpromotion: D. Stuhlfauth, Georg, Theologe, Archäologe (KG, Christliche Archäologie, kirchliche Kunst,) * 6.3.1870 Mußbach (Pfalz) † 2.2.1942 Berlin Seit 1899 Studium (Theol., Archäologie) München, Berlin, Straßburg, 1893 Dr.phil. ebd., Vikar und Realschullehrer Pfalz und Elsass, Studienreisen (Sizilien, Malta, Nordafrika) 1896/97 Mitarb. Kaiserliches Archäologisches Institut Rom, 1908 Pfr. Wörth am Rhein, 1911 Lic.theol. Gießen, 1913–1935 (em.) aoProf. Berlin und Direktor christl.-archäologische Sammlung (Theol. Fak.), dazwischen 1915/16 Lehrstuhlvertr. Kiel — seit 1915 Mitgl. Freunde der Volkskirche — Theol. Ehrenpromotion: 1917 Straßburg. Stupperich, Robert, Theologe, Universitätslehrer (KG, osteuropäische Geschichte) * 13.9.1904 Moskau † 4.9.2003 Münster Studium (Theol., Philosophie) Berlin, 1930 Lic.theol., Vikar Berlin, 1933 Pfr. Hohenauen (Brandenburg), 1934 Dr.phil., 1940 Habil. und 1942 Doz. Berlin, 1946–1972 (em.) oProf. Münster — 1958–1982 Leiter Martin-Bucer-Institut und 1958–1976 Ostkirchen-Institut, 1958–1976 Institut für westfälische Kirchengeschichte ebd. — 1976 Hg. der Zeitschrift Kirche im Osten, 1969–1982 Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte — 1964 Mitgl. Kgl.-Niederländische AdW, Ehrenmitgl. Historische Kommission für Westfalen — Theol. Ehrenpromotion: 1953 Berlin (Humboldt-Universität). Stutz, Ulrich, Jurist, Universitätslehrer (deutsches Privatrecht, deutsche und schweizerische Rechtsgeschichte, evangelisches Kirchenrecht) * 5.5.1868 Zürich † 6.7.1938 Berlin Studium (Jura, Geschichte, Sprachkunde, Sprachvergleichung) Zürich, Berlin, 1892 Dr.jur., 1894 (ohne Habilitation) Lehrerlaubnis Basel, 1895 aoProf. ebd., 1896 oProf.

Suc – Syl

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Freiburg im Breisgau, 1904 Bonn, dort Gründung Kirchenrechtliches Institut (später Berlin), 1917 Berlin — Mitgl. Generalsynode der Ev. Kirche der APU — 1900 Gründer der Zeitschrift Kirchenrechtliche Abhandlungen und Hg. der Zeitschrift der SavignyStiftung für Rechtsgeschichte, jahrzehntelang Leiter ihrer germanistischen und kanonistischen Abt. — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — 1910 Mitgl. AdW Preußen (Berlin) — Schöpfer der Theorie des Eigenkirchenrechts bzw. des Begriffs kirchl. Rechtsgeschichte — Ehrenpromotion: D., Dr.phil.h.c. Sucker, Wolfgang Friedrich, Theologe, Dozent, Universitätslehrer (Kirchenkunde), Kirchenpräsident * 21.8.1905 Liegnitz † 30.12.1968 Darmstadt 1924 Studium (Theol.) Berlin, Greifswald, 1931 Ordination und Pfarrassistent Offenbach, 1933 Studentenpfr. Gießen und zugleich Pfarramtsverwalter Petrusgemeinde ebd., 1935 Doz. für ev. Theologie und Methodik des Religionsunterrichtes an der Hochschule für Lehrerbildung Lauenburg (Pommern), 1939 unter Gehaltsverzicht beim Ev. Pressverband für Deutschland Berlin-Steglitz, 1940 Kriegsdienst, 1945 Ostpfr. im Dekanat Darmstadt und Pfr. Weiterstadt, 1947 theol. Mitarb. Landeskirchenamt Hessen-Nassau, 1950 Mitgl. Kirchenleitung, 1957 Oberkirchenrat Landeskirchenamt Hessen-Nassau und Stellv. des Kirchenpräsidenten, 1960 auch HonProf. Mainz, 1965 Kirchenpräsident LK Hessen-Nassau — Mitgl. Zentralvorstand Ev. Bund, 1949 Direktor Ev. Bund, Gründer und Leiter Konfessionskundliches Institut Bensheim, 1963 Präsident Ev. Bund — Theol. Ehrenpromotion: 1955 Marburg. Swierczewski, Stanislaus Thomas, Theologe, Pfarrer * 14.2.1861 Warschau † 1929 Barnstädt Studium (Philologie, Theol.) Neuchâtel (Schweiz), 1888 Pfarrerseminar Wittenberg, 1894–1912 Pfr. St. Ulrich bei Mücheln, 1899 nebenamtl. Geschäftsführer, 1912–1920 hauptamtl. Direktor Ev. Pressverband Sachsen, 1920–1929 Pfr. Barnstädt. Sydow, Günther von, Jurist, Konsistorialpräsident * 14.7.1855 † 1.11.1924 Wernigerode 1878 Gerichtsreferendar Kreisgerichtskommission Fürstenwalde, Kreis- und Landgericht Frankfurt/Oder, 1880 Regierungsreferendar Regierung Breslau, Landratsamt Glatz und Magistrat Oels (Schlesien), 1883 Regierungsassessor Regierung Oppeln, komm. Landrat Landkreis Falkenberg (Oberschlesien), 1884 Landrat ebd., 1905–1923 Konsistorialpräsident Münster — 1884 Vors. Provinzialsynodalvorstand PK Schlesien. Sylten, Werner, Theologe, Pfarrer, Heimleiter * 9.8.1893 Hergeswyl (Schweiz) † 26.8.1942 KZ Schloß Hartheim bei Linz (Österreich) 1913–1920 Studium (Theol.) Marburg, Berlin, unterbrochen 1914–1918 durch Kriegsdienst, 1921 Pfr. Frauenheim „Himmelstür“ bei Hildesheim, 1922 Ordination, 1925 Pfarrer und Leiter Mädchenheim der Inneren Mission Bad Köstritz, zweiter Bürgermeister ebd., 1936 Entlassung als „Nichtarier“, bis 1938 (Schließung durch die Gestapo) Mitarb. Geschäftsstelle der Bekenntnisgemeinschaft Thüringen Gotha, 1939 Mitarb. Hilfsstelle für „nichtarische“ Christen („Büro Grüber“) Berlin, 1941 Verhaftung und Einlieferung KZ Dachau, 1942 KZ Hartheim — Mitgl. BK: Pfarrernotbund, Luth. Bekenntnisgemeinschaft Thüringen, Lutherrat.

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Tau – Tha

T Tausch, Friedrich, Theologe, Pfarrer * 18.1.1892 Schönsee Kr. Briesen (Westpreußen) † 1.3.1958 Holzminden Studium Halle, Berlin, Tübingen, Greifswald, 1921 Ordination und Vikar Zicker (Rügen), 1922 Hilfsprediger Königsfelde und Finkenwalde (Pommern), 1923 Pfr. Seefeld (Pommern), 1927 Schlawe, 1929–1949 Berlin-Tempelhof, 1949–1952 ohne kirchl. Amt in Berlin-Brandenburg, 1953/54 Flüchtlingsseelsorger (i. R.) — nach der Sportpalastkundgebung (November 1933) Gauobmann Glaubensbewegung DC (Gau Großberlin), 1936 führendes Mitgl. Bund für Dt. Christentum. Teutsch, Friedrich, Theologe, Pfarrer, Bischof * 16.9.1852 Schäßburg (Siebenbürgen) † 11.2.1933 Hermannstadt (Siebenbürgen) Studium (Theol.) Heidelberg, Leipzig, Berlin, Lehrer, Mitarb. Lehrerfortbildung, 1896 Pfr. Großscheuern, 1899 Bischofsvikar, 1903 Stadtpfr. Hermannstadt, 1906–1932 Bischof der Siebenbürger Sachsen (seit 1918 Ev. Landeskirche A. B. in Rumänien). Teutsch, Gustav Hermann, Theologe, Pfarrer, Reichstagsabgeordneter * 20.11.1876 Neunkirchen (Baden) † 8.12.1966 Lahr 1895 Studium (Theol.) Heidelberg, Erlangen, Greifswald, 1899/1900 Militärdienst Berlin, 1900–1905 Vikar Leutershausen, Lörrach und Pforzheim, 1905 Pfr. Helmstadt bei Sinsheim, 1910–1938 Leutershausen bei Weinheim, 1939–1945 Rückzug auf den Lindenberghof bei Lahr — 1919 Mitgl. Generalsynode (Kirchl.-positive Vereinigung) LK Baden — 1926–1931 Präsident Ev. Volksbund in Baden — 1929–1931 MdL Baden (CSVD), Fraktionsvors., 1930–1931 MdR, 1931 Mitgl. NSDAP, Agitationsredner, Leitung NS-Pfarrerbund Gau Baden, 1936 Eröffnung eines Parteigerichtsverfahrens, 1937 Austritt aus der NSDAP — Mitgl. „Wingolf“. Thadden, Elisabeth von, Wohlfahrtspflegerin, Schulleiterin * 29.7.1890 Mohrungen (Ostpreußen) † 8.9.1944 (hingerichtet) Berlin-Plötzensee Besuch Soziale Frauenschule Berlin, 1921 ev. Erziehungsleiterin Kinderdorf Heuberg (Schwäbische Alb), 1921/22 Abschluss als staatlich anerkannte Wohlfahrtspflegerin Berlin, 1924 Übernahme der Wirtschaftsleitung auf dem Heuberg, 1925 Wirtschaftsleiterin Landerziehungsheim Schloss Salem bei Überlingen, 1927 Gründung ev. Landerziehungsheim für Mädchen Schloss Wieblingen bei Heidelberg, nach 1933 Teiln. an Versammlungen der BK, Hilfe für verfolgte Juden, Kontakt zu Widerstandsgruppen, 1939 Umzug des Landerziehungsheims nach Tutzing (Bayern), seit Sommer 1940 zunehmende Verdächtigungen, Denunziationen und Verhöre durch Gestapo und SD, 1941 Rückkehr mit dem Heim nach Baden, Beobachtung durch die Gestapo, 1941 Entzug der Genehmigung wegen politischer Unzuverlässigkeit, seit 1942 Tätigkeit für das Dt. Rote Kreuz, 10.9.1943 „Tee-Gesellschaft“ in Berlin, anschließend Denunziation durch einen Gestapo-Spitzel, 1944 Verhaftung durch die SS in Meaux (Frankreich), wo sie als Rot-Kreuz-Helferin eingesetzt war, Inhaftierung, am 1.7.1944 Todesurteil durch den Volksgerichtshof wegen „Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung“. Thadden-Trieglaff, Reinold, Jurist, Gutsbesitzer, Kirchentagspräsident * 13.8.1891 Mohrungen (Ostpreußen) † 10.10.1976 Fulda

The

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1909–1913 Studium (Jura) Paris, Leipzig, München, Greifswald, 1914–1918 Kriegsdienst, 1919 jur. Mitarb. Soziale Arbeitsgemeinschaft Berlin-Ost, 1920 Dr.jur., 1921–1945 Rittergutsbesitzer auf Vahnerow und Trieglaff (Pommern), 1937 Verhaftung durch die Gestapo, 1940 Kriegsdienst, 1942–1944 als Major Kommandant Löwen (Belgien), 1945 russische Kriegsgefangenschaft, kurzzeitige Deportation durch NKWD in das Arbeitslager Archangelsk, 1946–1948 Tätigkeit Genf (teils als EKD-Delegierter, teils im Auftrag des ÖRK), 1948 Referent Kirchenkanzlei der EKD SchwäbischGmünd — seit 1923 Mitarb., 1924 Vorstandsmitgl. und 1928–1939 (Auflösung) Vors. DCSV — 1925–1934 Mitgl. Synode PK Pommern, seit 1929 als erster Vizepräses der Synode (bis 1933) auch Mitgl. Generalsynode Ev. Kirche der APU, 1932 Einberufung erster Kirchentag Stettin — Mitgl. BK: 1934–1938 Präses Bekenntnissynode und Bruderrat Pommern, Oktober 1934 Mitgl. Bruderrat und Rat der Ev. Kirche der Ev. Kirche der APU, Reichsbruderrat (zugelassen zu den Sitzungen der VKL I), 1936 Mitgl. Rat der DEK, 1936 Mitverfasser und Unterzeichner der BK-Denkschrift an Hitler — 1952–1967 Mitgl. Rat der EKD — 1946 Beauftragter der Ökumenischen Kommission für die Pastoration der Kriegsgefangenen, 1948–1961 Mitgl. Zentralausschuss ÖRK, 1948 Vizepräsident — 1919 Mitgl. DNVP, bis 1933 MdL Preußen — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Amsterdam 1948, 1954 Evanston, 1961 New Delhi — 1929–1949 Mitarb. Christl. Studenten-Weltbund, ab 1938 Vizepräsident, 1935 Mitinitiator „Ev. Wochen“ und bis zum Verbot 1937 Laienvors. Reichsausschuss, 1949 Proklamierung der Ev. Woche Hannover und damit Gründer des Dt. Ev. Kirchentages und bis 1964 dessen Präsident, 1946 Vors. Vertrauensrat Ev. Studentengemeinschaft, ab 1947 Ev. Akademikerschaft — Theol. Ehrenpromotion: D. DD. Theinert, Hans, Jurist, Landeskirchenamtspräsident * 2.4.1879 Lübben † 1948 1899–1903 Studium (Jura) Berlin, Freiburg im Breisgau, Berlin, 1906 Dr.jur. Göttingen, 1908 Gerichtsassessor Konsistorien Berlin, Magdeburg, 1911 Konsistorialassessor Magdeburg, 1912 Berlin, Wiesbaden, 1925–1933 Präsident Landeskirchenamt Wiesbaden, 1939–1945 unter Beibehaltung des Titels „Präsident“ Leiter der Verwaltungsstelle II Wiesbaden der LK Hessen-Nassau, seit 1939 zugleich stellv. weltl. Leiter Landeskirchenamt ebd., 1945 Mitgl. Vorläufige Kirchenleitung Nassau. Themel, Karl, Theologe, Pfarrer, Präsident * 26.2.1890 Jüterbog † 19.3.1973 Berlin Studium (Theol.) Halle, Tübingen, Berlin, Ordination, 1914–1918 Feldgeistlicher, 1919 Pfr. Diakonissen-Mutterhaus Oberlinhaus Nowawes (Potsdam-Babelsberg), Pfr. Mertensdorf (Pritzwalk), 1923 Berlin, Sozialpfr. in der Tradition Adolf Stoeckers, seit 1928 Pfr. Berlin, 1933 Kommissar CA für die Innere Mission und Präsident CA für die Innere Mission, 1934 Ausscheiden aus dem Amt, Reichsführer Ev. Männerwerk — Mitarb. „Reichsstelle für Sippenforschung“, 1935 Mitarb. mit dem Titel „Oberkirchenrat“ Kirchenkanzlei der DEK Berlin, Aufbau und 1936 Leiter „Kirchenbuch-Stelle Alt-Berlin“ (rassistisch motivierte Sippenforschung im kirchl. Raum), verbunden mit Pfarrerstelle Berlin, Konsistorialrat im Nebenamt Ev. Konsistorium Mark Brandenburg, 1942 Stadtsynodalpfr. für das Kirchenbuchwesen Berlin, 1945 komm.

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Thi

Pfr. Bertkow (Altmark), 1949 Spruchverfahren vor der Spruchstelle zur „Wiederherstellung eines an Schrift und Bekennntnis gebundenen Pfarrerstandes“, 1952 Pfr. Markau Kr. Nauen, 1954 i. R. und Beauftragung für das Archiv- und Kirchenbuchwesen der Ev. Kirche in Berlin- Brandenburg Berlin (West) — 1932 Gründungsmitgl. Glaubensbewegung DC, Reichsreferent für Sozialfragen in der Reichsleitung ebd. — 1932 Mitgl. NSDAP (1938 Ausschluss wegen früherer Logenzugehörigkeit, 1939 Wiederaufnahme), 1933 SA. Thiel, Johannes, Theologe, Pfarrer, Geschäftsführer * 11.6.1874 Potsdam † 10.12.1941 Meiningen Studium (Theol.) Greifswald, Berlin, Erlangen, 1902 Ordination Berlin, Pfr. Naseband (Pommern), 1910 Vorsteher Central-Diakonissenhaus „Bethanien“ Berlin, 1922 Geschäftsführer Kaiserswerther Verband dt. Diakonisssen-Mutterhäuser — Mitgl. Vorstand Dt. Verband der Ausbildungsstätten für ev. Kinderpflege, 1926 Vors. Dt. Ev. Krankenhausverband und Mitgl. Aufsichtsrat Devaheim, 1928 zugleich auch Vorstandsvors. Kaiserswerther Verband dt. Diakonissen-Mutterhäuser und Vors. Gesamtverband der dt. ev. Kranken- und Pflegeanstalten, 1932 Ausscheiden aus den Ämtern im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Devaheim und Vorruhestand, 1937 i. R. — Theol. Ehrenpromotion: 1931 Münster. Thiele, Wilhelm, Pfarrer, Verbandsdirektor * 3.6.1863 Zerrenthin (Uckermark) † 16.4.1930 Berlin 1887 Ordination, 1890 Pfr. Berlin, 1896 Potsdam, 1905 Leiter Diakonissenheim Witten, 1914–1926 Leiter Burckhardthaus Berlin-Dahlem, 1926 Direktor Ev. Reichsverband weiblicher Jugend in Deutschland — Theol. Ehrenpromotion: D. Thielicke, Helmut, luth.Theologe, Universitätslehrer (ST), Publizist * 4.12.1908 (Wuppertal)-Barmen † 5.3.1986 Hamburg 1928–1935 Studium (Theol., Philosophie) Greifswald, Marburg, Erlangen, Bonn, 1932 Dr.phil. und 1934 Lic.theol. Erlangen, Doz., 1935 Leiter Studienhaus und 1936 Habil. Erlangen, bis 1940 Lehrstuhlvertr. Heidelberg, danach wegen BK-Engagements Amtsenthebung, Lehr-, Schreib- und Redeverbot, 1941 Pfarrverweser Ravensburg, 1942 Leiter des neu geschaffenen Theol. Amtes der LK Württemberg Stuttgart, umfassende Predigt- und Vortragstätigkeit, 1945 oProf. Tübingen, 1954 Gründungsdekan und bis 1975 oProf. der neuen ev.-theol. Fakultät Hamburg — Vorlesungs- und Vortragsreisen nach Ostasien, USA (Chicago) und Südamerika — als Mitberater im Freiburger Kreis nach dem fehlgeschlagenen Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 knapp der Verhaftung entgangen — prägende Figur des konservativen Protestantismus, in den 70er Jahren Gründer der Hamburger „Projektgruppe Glaubensinformation“ — 1951 Präsident Westdt. Rektorenkonferenz — Ehrenpromotion: 1945 D. Heidelberg, 1956 DD. Glasgow, Dr.jur.h.c. Waterloo (Kanada), Dr.phil.h.c. Thieme, Walter, Theologe, Missionsinspektor * 18.11.1878 München † 27.4.1945 (ermordet) Berlin 1898–1902 Studium (Philosophie, Theol.) München, Greifswald, Berlin, Erlangen, 1903 Ordination und Hilfsgeistlicher Augsburg, 1906 Hausgeistlicher Diakonissenanstalt Augsburg, 1908–1941 Inspektor Verein für Berliner Stadtmission, Vors. Verband Dt. Ev. Stadtmissionen, 1942–1945 Vereinsgeistlicher Frauenmission Malche e. V. in

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Freienwalde/Oder — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Thom, Karl, Theologe, Pfarrer, Bischof * 20.3.1900 Dt.-Eylau (Westpreußen) † 2.2.1935 Greifswald Nach 1918 Studium (Theol., Philosophie) Jena, Leipzig, Marburg, Dr., 1924 Ordination und Hilfsprediger Born (Pommern), 1925 Pfr. Pustamin Kr. Rügenwalde, Juni 1933 Bevollmächtigter von Staatskommissar August Jäger in der PK Pommern, Sommer 1933 Hilfsreferent Konsistorium Stettin, nach den Kirchenwahlen vom 23.7.1933 Präses Provinzialsynode PK Pommern, 6.10.1933 Bischof Cammin — Landesleiter Glaubensbewegung DC Pommern — Kulturwart der NSDAP in Ostpommern. Thomson, Waldemar, Theologe, Propst * 28.8./09.9.1897 Haggers (Estland) † Februar 1945 (als Volkssturmmann gefallen) Posen 1915 Studium, bis 1922 Hauslehrer Dorpat, dazwischen Kriegsdienst, 1924 Ordination und Pfr. Pernau, 1934 Oberpfr. ebd., zugleich 1924–1939 Religionslehrer dt. Gymnasium, 1939 Propst dt. Sprengel Estland, 1939–1945 Pfr. Posen. Thümmel, Friedrich Wilhelm, Theologe, Universitätslehrer (PT) * 6.5.1856 Barmen † 8.8.1928 Jena 1874–1879 Studium (Theol.) Bonn, Leipzig, 1882 Pfr. Geldern, 1884 Remscheid, 1893 Lic.theol. Jena, 1900 Habil., Privatdoz. Berlin, 1901 aoProf. und 1903–1926 (em.) oProf. (persönliches Ordinariat) Jena — 1919 Präses der Vorsynode der neuen LK Thüringen — als exponierter Vertreter des Ev. Bundes wegen konfessioneller Streitigkeiten Verwicklung in mehrere Strafprozesse. Thümmel, Gerhard, Jurist, Vizepräsident * 15.12.1895 Seehausen (Wanzleben) † 7.6.1971 Münster 1914 Kriegsfreiwilliger, 1919–1921 Studium (Jura) Halle, 1923 Dr.jur. ebd., 1925 Konsistorialassessor Konsistorium PK Brandenburg in Berlin, 1926 Konsistorialrat, 1927/28 jur. Hilfsarb. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1934 Oberkirchenrat und Mitgl. Finanzabteilung Kirchenkanzlei der DEK, 1936 als Oberkonsistorialrat Beauftragung durch das Landeskirchenamt mit der Führung der Geschäfte des Konsistorialpräsidenten PK Westfalen, zugleich Vors. Finanzabteilung Konsistorium ebd. und Konsistorium PK Rheinland, 1938 Konsistorialpräsident Münster, 1938–1939 Kriegsdienst, 1949–1965 jur. Vizepräsident Landeskirchenamt Bielefeld, hauptamtl. Mitgl. Kirchenleitung — 1946 Mitgl. Finanzbeirat der EKD, Mitgl. Synode der EKD und Rat der EKU — 1957 Mitgl. Diakonischer Rat. Thulin, Oskar, Theologe, Kunsthistoriker, Universitätslehrer (Christliche Archäologie, Reformationskunde) * 13.10.1898 Aschersleben † 18.2.1971 Wittenberg 1917–1921 Studium (Theol.) Halle, 1922/23 Erzieher in Holland, 1923–1925 Assistent an der Sammlung für Christl. Archäologie und kirchl. Kunst Halle, 1925/27 Vikar und Pfr. Schkeuditz, 1927 Dr.theol., als Stipendiat der Notgemeinschaft der Dt. Wissenschaft 1927–1929 Studienreisen im Mittelmeerraum, 1930 Direkor Lutherhalle Wittenberg und Doz. Predigerseminar Wittenberg, 1933 Habil., 1935 Lehrbeauftr., 1940–1945 aoProf. Halle, Entlassung, 1952/53 Forschungsauftrag ebd. und 1955–1964

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Thu – Til

Lehrbeauftr. Leipzig (christl. Archäologie), nach Kriegsende Doz. Predigerseminar Wittenberg, zunächst Stellvertr., dann wieder Direktor Lutherhalle Wittenberg — Mitgl. im Leiterkreis der Ev. Akademie Sachsen-Anhalt — 1918–1922 Freikorpskämpfer Halle, 1919–1933 Mitgl. Bund Oberland, 1933 NSDAP und SA. Thurneysen, Eduard, ref. Theologe, Universtätslehrer (PT, insbesondere Homiletik) * 10.7.1888 Walenstadt Kanton St. Gallen † 21.8.1977 Basel Seit 1907 Studium (Theol.) Basel, Marburg, 1911 CVJM-Sekretär Zürich, 1913 Pfr. Leutwil Kanton Aargau, 1920 Bruggen bei St. Gallen, 1927–1959 Basel (Münstergemeinde ), 1929 Privatdoz. ebd., 1939 Lehrstuhlvertr. Zürich (für Peter Brunner), 1941–1959 (em.) aoProf. Basel, als Emeritus Lehrstuhlvertr. Hamburg und Berlin — theol. beeinflusst von Christoph Blumhardt d. J., Hermann Kutter, Leonhard Ragaz, seit 1913 enge Zusammenarbeit mit Karl Barth, maßgeblicher Mitbegründer der Dialektischen Theologie — 1922 zusammen mit Karl Barth, Friedrich Gogarten, Georg Merz Gründer der Zeitschrift Zwischen den Zeiten, 1933 Mithg. der Reihe Theologische Existenz heute — Theol. Ehrenpromotion: 1927 Gießen, 1934 Aberdeen. Tiele-Winckler, Eva von, Diakonisse * 31.10.1886 Miechowitz (Oberschlesien) † 21.6.1930 Miechowitz 1887 Ausbildung Bethel, 1888 Gründung „Friedenshort“ ebd. (später 28 Häuser), 1895–1901 Vorsteherin Diakonissenmutterhaus „Sarepta“ Bethel, 1900 Genesungsaufenthalt Davos, 1901 Rückkehr Miechowitz, Gründung einer neuen Schwesternschaft, 1905 Aufenthalt Wales (Großbritannien), Einweihung eines neuen Schwesternhauses, 1908 Beginn der ersten Auslandsmission Norwegen, später Entsendung von Schwestern nach China, den Samoa-Inseln, Ägypten, Guatemala, Indien, Syrien, 1910 Einrichtung Kinderheimat Haus „Wartenberg“ Breslau, daraus entwickelt sich „Heimat für Heimatlose GmbH“, 1913 Gründung „Sternenbund“, 1927 Eröffnung des neuen Schwesternhauses. Tilemann, Heinrich, Theologe, Oberkirchenratspräsident * 18.6.1877 Norden † 22.3.1956 Oldenburg 1895–1899 Studium Erlangen, Leipzig, Göttingen, Berlin, Dr.phil., 1905 Ordination und Hilfsprediger Hannover und Göttingen, 1909 Schlossprediger und Konsistorialassessor Hannover, 1912 Konventual-Studiendirektor Loccum, 1917 Oberkirchenrat und Hofprediger Oldenburg, 1920 bis zur zwangsweisen Ruhestandsversetzung 1934 Präsident Oberkirchenrat ebd. — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss — Teiln. 1925 Stockholm, 1934 Barmen — Theol. Ehrenpromotion: D. Tiling, Magdalene von, Studienrätin, Schriftstellerin, Reichstagsabgeordnete * 7./19.5.1877 Riga (Lettland) † 28.2.1974 München 1888 Übersiedlung in das Dt. Reich, 1902 Lehrerinnenexamen Kassel, 1906–1909 Studium (Theol., Geschichte) Göttingen, 1909 Oberlehrerinnenexamen und Studienrätin für Religion und Geschichte Elberfeld, seit 1911 zugleich Mitleiterin Frauenschule und Kindergärtnerinnenseminar Elberfeld (Verleihung des Titels „Frau Oberin“), 1920 stellv. Gesamtschulleiterin, Leiterin soziale Jugendgruppe und Bibelkreis für Mädchen, 1928 Referentin Reichsinnenministerium, 1934 Studienrätin Berlin, 1931 Mitgründerin und Hg. der Zeitschrift Schule und Evangelium, 1938 i. R., 1946–1956 Dozententätigkeit für das Katechetenwesen an verschiedenen Schulen des Ev. Johannesstifts Berlin-

Til

259

Spandau — 1933 Mitgl. Jungreformatorische Bewegung, 1936 Mitgl. Kammer für ev. Erziehungsarbeit der DEK — Gründung DNVP-Ortsgruppe Elberfeld, 1919–1921 Stadtverordnete und Ortsvors. Elberfeld, 1921–1930 MdL Preußen, Mitgl. Reichsfrauenausschuss DNVP, 1930–1933 MdR — 1917–1939 Vors. Verband ev. Religionslehrerinnen (später Verband für ev. Religionsunterricht und Pädagogik), 1923–1933 Vors. Vereinigung ev. Frauenverbände Deutschlands — 1923 Mitgl. CA für die Innere Mission, 1931–1966 Verwaltungsrat Ev. Diakonieverein Berlin, seit 1925 Mitgl. Ev. Schulvereinigung — Teiln. 1925 Stockholm — Theol. Ehrenpromotion: 1929 Rostock. Tillich, Paul, Theologe, Philosoph, Universitätslehrer (ST, Philosophie, Soziologie) * 20.8.1886 Starzeddel bei Guben (Brandenburg) † 22.10.1965 Chicago Illinois (USA) 1904–1909 Studium (Philosophie, Theol.) Berlin, Tübingen, Halle, Breslau, 1909 Pfarrverweser Berlin-Lichtenrade, 1910 Dr.phil. Breslau, Vikar Nauen, 1912 Lic.theol. Halle, Ordination und Hilfsprediger Berlin-Moabit, 1914–1918 freiwilliger Feldgeistlicher, dazwischen 1915 Habil., Privatdoz. Berlin, 1919 Umhabil. Halle, 1924 aoProf. Marburg, 1925 oProf. Dresden (TH, Religionswissenschaft) und zugleich 1927–1929 oHonProf. Leipzig (ST), 1929 oProf. Frankfurt/Main (Phil.Fak.), Zusammenarbeit mit Theodor Adorno und Max Horkheimer, 1929 SPD-Mitgl., April 1933 aus politischen Gründen als erster nichtjüdischer Hochschullehrer Entlassung aus dem Staatsdienst, Emigration in die USA, dort später amerikanischer Staatsbürger, Lecturer, Associate Prof. und 1940–1955 Prof. New York (Union Theological Seminary), seit 1937 aoProf. und 1940–1962 (em.) Prof. Cambridge Massachusetts (Harvard University), 1962–1965 Chicago University (John Nuveen Professorship), zugleich seit 1934 Vorlesungen und Gastprofessuren Columbia University und Gastdoz. in USA, Europa und Japan, nach Kriegsende regelmäßig Vorträge in der Bundesrepublik Deutschland, aus Altersgründen Ablehnung einer Professur in Hamburg — nach dem Ersten Weltkrieg führend im Kreis der religiös-sozialistischen Bewegung, Gründung des sog. Kairos-Kreises, Bemühungen um eine neue ev. Soziallehre, Mitarb. Blätter für religiösen Sozialismus und Mithg. Neue Blätter für den Sozialismus — in den USA u. a. theoretische Beschäftigung mit der Existenz in der Emigration, Mitbegründer von Exilorganen, 1944 Vors. Council for a Democratic Germany — einflußreiche Mittlerstellung in der Ökumene — 1962 Friedenspreis des dt. Buchhandels — zahlreiche Ehrenpromotionen in Europa und USA. Tillmanns, Robert, Volkswirt, Bundestagsabgeordneter, Bundesminister * 5.4.1896 Barmen † 12.11.1955 Berlin Studium (Rechts- und Staatswissenschaften), 1921 Dr.rer.pol. Tübingen, 1922–1930 Mitbegründer und stellv. Hauptgeschäftsführer Wirtschaftshilfe der Dt. Studentenschaft (später Dt. Studentenwerk) Dresden, 1925 Mitbegründer Studienstiftung des dt. Volkes, 1930 wiss. Hilfsarb. Provinzialschulkollegium Mark Brandenburg in Berlin, 1931 Regierungsrat preußische Unterrichtsverwaltung, 1933 Entlassung aus dem Staatsdienst, 1933–1945 Tätigkeit als Volkswirt in der Mitteldt. Montan-Industrie, 1953 Bundesminister für besondere Aufgaben Bonn — Mitgl. Synode der EKD, Vors. Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD — 1945 Mitbegründer CDU Berlin und SBZ, ab 1946 Mitgl. vorläufige Volkskammer ebd., 1946 MdL Sachsen, nach der

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Tit – Tra

Teilung des Landesverbandes Berlin Weiterarbeit im Westen, 1949 stellv., 1952 Vors. CDU-Landesverband Berlin, 1949 MdB, 1950 Mitgl. Hauptvorstand der Exil-CDU, 1954 Vors. Ev. Arbeitskreis der CDU/CSU, 1955 Stellv. Vors. CDU — 1945–1949 Leiter Zentralbüro Ost des Hilfswerks der EKD Berlin. Titius, Arthur, Theologe, Universitätslehrer (ST, NT) * 23.4.1864 Sensburg (Ostpreußen) † 7.9.1936 Berlin Studium (Theol.) Königsberg, Berlin, 1890 Lic.theol., 1891 Habil., Privatdoz. ebd., 1895 aoProf. und 1900 oProf. Kiel, 1906 Göttingen, 1921–1932 Berlin — mit Georg Wobbermin Hg. der Studien zur systematischen Theologie — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss, Vorstandsmitgl. Ev.-Sozialer Kongreß, 1896 Mitbegründer NationalSozialer Verein, 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Teiln. 1925 Stockholm — Theol. Ehrenpromotion: 1900 Berlin. Tolzien, Gerhard, Theologe, Landesbischof * 14.2.1870 Klaber (Mecklenburg) † 28.2.1946 Basedow Kr. Malchin 1899 Ordination, 1900 Pfr. Grevesmühlen, 1905 Pinnow, 1911 Domprediger Schwerin, 1916 Landessuperintendent und Konsistorialrat Neustrelitz, 1920 Oberkonsistorialrat, 1921 bis zum Rücktritt 1933 Landesbischof LK Mecklenburg-Strelitz, 1933 Pfr. Basedow — 1932 Mitgl. Christlich-Deutsche Bewegung — Theol. Ehrenpromotion: D. Tramsen, Johannes, Theologe, Pfarrer * 11.8.1877 Dollerup † 8.9.1943 Innien 1906 Ordination und Hilfsgeistl. Flensburg, 1908 Kompastor Föhr 1915 Pfr. Innien — Mitgl. BK: 1937 Vors. Bruderrat Schleswig-Holstein, Präsident Bekenntnissynode — Vertreter der LK Schleswig-Holstein im Lutherrat. Traub, Gottfried, Theologe, Pfarrer, Publizist * 11.1.1869 Rielinghausen (Württemberg) † 22.9.1956 München 1887–1891 Studium (Theol.) Tübingen, Repetent Tübinger Stift, 1895 Studienreisen nach Belgien, Holland, Norddeutschland, 1897 Lic.theol. Tübingen, Studium (Nationalökonomie) Tübingen, 1900 Pfr. Schwäbisch Hall, 1901–1913 Dortmund, 1904/05 Engagement bei der Streikbewegung der Bergleute im Ruhr-Revier, Eröffnung eines Disziplinarverfahrens durch das Konsistorium Münster wegen Beleidigung und Herabwürdigung der LK, ihrer Behörden, ihrer Ordnung und ihres Bekenntnisses, 1912 Entlassung aus dem Dienst durch den Ev. Oberkirchenrat Berlin (1920 nominelle Rehabilitation), 1920 Teiln. Kapp-Putsch als Informationschef, nach dem Scheitern des Putsches Flucht nach Österreich, im Zuge der Amnestie Rückkehr nach Deutschland — Mitarb. Ev. Arbeiterverein Schwäbisch Hall, 1894/95 Mitbegründer Ev.-Soziale Konferenz für Württemberg, 1896 Mitarb. National-Sozialer Verein Friedrich Naumanns (Vorstandsmitgl.), westfälischer Vertrauensmann der Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt (ab 1911 „Verein für Christliche Freiheit“), Präsidiumsmitgl. Dt. Protestantenverein, ab 1940 Sammlung von kirchl. Widerstand in München — 1913–1917 Mitgl. Fortschrittliche Volkspartei (Preußisches Abgeordnetenhaus), Ausschluss wegen Eintretens für die Dt. Vaterlandspartei, nach 1918 Mitgl. DNVP und Mitgl. Parteivorstand, dann DVP — 1910 Teiln. 5. Weltkongress für Freies Christentum und Religiösen Fortschritt Berlin — 1914–1939 Hg. Zeitschrift Eiserne Blätter und bis 1934 München-Augsburger Abendzeitung — Theol. Ehrenpromotion: 1914 Zürich.

Tri – Tro

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Trillhaas, Wolfgang, luth. Theologe, Universitätslehrer (PT, Pädagogik, ST, Philosophie) * 31.10.1903 Nürnberg † 24.4.1995 Göttingen (bestattet Erlangen) Seit 1922 Studium (Philosophie, Religionswissenschaft, Theol.) München, Erlangen, Göttingen, 1926 Ordination, Stadvikar Regensburg, 1928 Erlangen, Universitätsprediger und Militärseelsorger ebd., 1931 Dr.phil., 1932 Lic.theol., 1933 Habil., Privatdoz. Erlangen, 1935/36 Lehrstuhlvertr. Halle, wegen BK-Engagements keine Berufung, seit 1935 Stadtpfr. und bis 1946 Lehrstuhlvertr. Erlangen, 1945 oProf. Erlangen (dort Mitgl. der Entnazifizierungskommission der Universität), 1946 oProf. (PT) und 1954–1971 (ST) Göttingen, 1956–1966 zugleich HonProf. Hannover (TH), 1960 Gastvorlesungen Helsinki — u. a. Mithg. der Zeitschriften Theologische Blätter und Evangelische Kommentare — 1963–1970 Mitgl. Theol. Kommission des LWB — Teiln. 1949 (stellv.) Bethel — Mitgl. 1948 CDU — Theol. Ehrenpromotion: 1944 Erlangen, 1967 Helsinki, 1972 Wien. Tröger, Walther, Jurist, Konsistorialpräsident * 29.2.1884 Breslau † 28.8.1952 Berlin 1907 Referendar-Examen, 1912 Assessor-Examen, Dr.jur., 1912–1925 Konsistorium Breslau, 1920 Konsistorialrat, 1925 Oberkonsistorialrat ebd., 1925 Königsberg, 1936 Konsistorialpräsident ebd., 1938 Referent Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1945–1951 hauptamtl. Mitgl. ebd. und unter Belassung der Dienststellung als Konsistorialpräsident Beauftragung mit der Wahrnehmung der Geschäfte des weltl. Vizepräsidenten — 1946 Vors. Disziplinarhof der EKD (östlicher Senat) und stellv. Mitgl. Nachprüfungsgericht der EKD — Teiln. 1948 Eisenach. Troeltsch, Ernst, Theologe, Philosoph, Universitätslehrer (ST, Kultur-, Geschichts- und Gesellschaftsgeschichte, Religionsphilosophie, christliche Religionsgeschichte), Unterstaatssekretär * 17.2.1865 Haunstetten bei Augsburg † 1.2.1923 Berlin 1884–1888 Studium (Theol.) Erlangen, Berlin, Göttingen, 1888 Predigerseminar und Ordination München, Vikar ebd., 1891 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Göttingen, 1892 aoProf. Bonn, 1894 oProf. Heidelberg (Theol.Fak.) und 1910 zugleich Lehrbeauftr. (Phil.Fak) ebd., seit 1915 oProf. Berlin (Phil.Fak.), 1919–1921 Unterstaatssekretär im Preußischen Kultusministerium (Neuordnung des Verhältnisses von Staat und Kirche) — liberaler Theologe im Kreis von Vertretern der Religionsgeschichtlichen Schule, seit den Heidelberger Jahren zahlreiche fachübergreifende Kontakte, u. a. mit Max Weber 1904 gemeinsame USA-Reise (Congress of Arts and Science) — 1909 Gründungsmitgl. Dt. Gesellschaft für Soziologie — Mitgl. Ev.-Sozialer Kongreß, bis 1915 Mitgl. der Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt — Einsatz für Demokratie und Menschenrechte, 1904–1919 Mitgl. Erste Badische Kammer, 1912–1915 Heidelberger Stadtverordneter (Nationalliberale Partei), 1917 Mitunterzeichner einer Petition für Verständigungsfrieden im Ersten Weltkrieg, 1919–1921 Mitgl. und Spitzenkandidat der DDP, Abgeordneter verfassunggebende Landesversammlung Preußen — 1909 Gründungsmitgl. AdW Heidelberg, 1912 Mitgl. AdW Preußen (Berlin), 1914 korrespondierendes Mitgl. AdW Bayern (München) — Teiln. 1910 Berlin — Ehrenpromotion: 1897 Dr.theol.h.c. Göttingen, 1921 Oslo, 1903 Dr.phil.h.c. Greifswald, 1911 Dr.jur.h.c. Breslau.

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Tüg – Ulr

Tügel, Franz, Theologe, Pfarrer, Landesbischof * 16.7.1888 Hamburg † 15.12.1946 Hamburg 1908–1912 Studium (Theol.) Rostock, Erlangen, Tübingen, Berlin, 1914 Ordination und Hilfsprediger Hamburg, 1916–1933 Pfr. ebd., 1917 unterbrochen durch Kriegsdienst (Feldgeistlicher), 1933 Oberkirchenrat Hamburg und Vertreter von Landesbischof Simon Schöffel in allen kirchenregimentlichen Angelegenheiten, 1934–1945 (Rücktritt) Landesbischof LK Hamburg und bis 1940 Hauptpastor (St. Jacobi), aus Gesundheitsgründen in vielen, auch den bischöflichen Funktionen über Jahre vertreten durch Oberkirchenrat Adolf Drechsler — 1933–1935 (Austritt) Gauobmann Glaubensbewegung DC (Gau Hamburg) — 1931 Mitgl. NSDAP (1932 Gauredner, 1933 Kirchenfachberater), Parteiausschlussverfahren, 1937 Aufhebung, allmähliche Abwendung von der NSDAP — 1919/20 Hg. Zeitschrift Die neue Kirche, 1939–1945 Verf. „Monatsbriefe im Kriege“, Mitgl. Uttenruthia — Teiln. 1933 Wittenberg.

U Uckeley, Alfred, Theologe Universitätslehrer (PT, KG) * 25.8.1874 Kolberg (Pommern) † 26.12.1955 Marburg (bestattet Bad Wildungen) Studium (Theol.) Greifswald, Berlin, Halle, 1900 Pfr. Bad Wildungen, 1905 Habil., Privatdoz. Greifswald, 1910 oProf. Königsberg, Zwangsversetzung, 1934–1948 Marburg, bis 1945 Leiter Katechetisches Seminar ebd. — 1923 Konsistorialrat — Mithg. der Zeitschrift Der deutsche Aufbau. Wege zur Lebensgestaltung von innen — seit Januar 1933 DC — Theol. Ehrenpromotion: D. Ulmer, Friedrich, luth. Theologe, Universitätslehrer (PT, Pädagogik) * 15.3.1877 München † 18.8.1946 Erlangen Studium (Theol., Philosophie, Orientalistik) Erlangen, München, Leipzig, 1899 Dr.phil., Lic.theol., 1905 Ordination, 1907 exponierter Vikar Perlach bei München, 1910–1918 Pfr. Adelshofen bei Rothenburg, 1914–1918 Feldgeistlicher, 1918–1920 Pfarrverwalter Nürnberg, 1920 Pfr. und Dekan Dinkelsbühl, 1924–1937 oProf. Erlangen und seit 1932 Universitätsprediger, 1937 wegen anti-nationalsozialistischer Haltung Ruhestandsversetzung, 1946 Rehabilitierung — 1928–1939 Bundesleiter Martin Luther-Bund Erlangen (= Zusammenschluss der landeskirchlichen Gotteskasten-Vereine), 1935 Mitbegründer und bis 1938 (erzwungener Rücktritt) Ephorus von dessen Auslands- und Diaspora-Theologenheim — Initiator der Flüchtlingshilfe für russlanddeutsche Lutheraner in Charbin (China), Gründer Ev.-luth. Hilfswerk für die Ukrainer und 1934 Russlanddeutsches Hilfswerk — Theol. Ehrenpromotion: 1929 Greifswald. Ulrich, Hans, Jurist * 9.2.1884 Essen † 19.8.1963 Düsseldorf 1925 jur. Kirchenoberrat Münster, 1929 Stettin, 1936–1938 Düsseldorf, 1940 Magdeburg, 1945 Oberkonsistorialrat Düsseldorf, 1948 hauptamtl. jur. Mitgl. Kirchenleitung Rheinland, 1949–1962 jur. Dirigent Landeskirchenamt ebd. — 1946 Mitgl. Finanzbeirat der EKD.

Unr – Vie

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Unruh, Benjamin, Lehrer, Vorstand deutscher Mennonitengemeinden * 17.9.1881 Philippstal bei Waldheim (Russland) † 12.5.1959 Mannheim 1887–1900 Schulbesuch in Russland (Lehrerexamen), 1901 Bibelschule Crischona bei Basel, Abitur, Studium (Theol., Philosophie) ebd., 1907 Lic.theol., 1908 russisches Staatsexamen als Germanist, 1910–1920 Lehrer an dt. Schulen in Russland, Hofrat, 1922 Lehrbeauftr. (Osteuropakunde) Fridericiana Karlsruhe, 1920–1924 staatenlos (Nansen-Pass), 1942 Einbürgerung in Deutschland — seit 1921 Bevollmächtigter Mennonite Board of Colonization für Westeuropa als Vertreter der russischen Mennoniten, 1934 Vorsteher Vorstand der Vereinigung Dt. Mennonitengemeinden — Theol. Ehrenpromotion: Dr.h.c. Urban, Erich, Theologe, Pfarrer, Schriftführer * 2.5.1885 Frankfurt/Oder † 9.6.1965 Bremen 1911 Ordination, 1914 Pfr. Spandau, 1919–1955 Bremen, 4.7.1945 berufener Schriftführer (ltd. Geistliches Amt) eines Vorläufigen Kirchenausschusses Bremen, 1946–1952 gewählter Schriftführer Kirchenausschuss Bremen — Teiln. 1945 Treysa, 1948 Eisenach.

V Veidt, Karl, Theologe, Pfarrer, kirchlicher Dozent, Reichstagsabgeordneter * 20.2.1879 Dörnberg/Unterlahn † 9.8.1946 Wiesbaden-Biebrich Seit 1898 Studium Marburg, Berlin, Halle, Theol. Seminar Herborn, 1902–1904 Tätigkeit Berliner Stadtmission, 1905 Stadtvikar, Ordination und Vereinsgeistlicher der Inneren Mission Frankfurt/Main, 1910–1912 Schriftleiter ev.-nationale Tageszeitung Frankfurter Warte, 1912 Pfr. Wiesbaden, 1914–1918 Feldgeistlicher, 1918–1944 Pfr. Frankfurt/Main, zwischendurch 1925–1929 Prof. Theol. Seminar Herborn, 1944–1946 Beauftragung mit der Verwaltung einer Pfarrstelle Wiesbaden — Mitgl. BK: 1933–1934 Leiter Bruderrat Pfarrernotbund Frankfurt, 1934/35 Vors. Landesbruderrat NassauHessen, Mitgl. Reichsbruderrat, 1935 Redeverbot, mehrmals Haft — 1938/39 Mitarb. Kirchl. Einigungswerk von Landesbischof Theophil Wurm, 1945/46 Mitarb. Vorl. Kirchenleitung Nassau und bei der Gemeindeverfassung Wiesbaden — 1919 MdR (DNVP), 1924 MdL Preußen (DNVP), 1932/33 CSVD. Veit, Friedrich, Theologe, Kirchenpräsident * 18.5.1861 Augsburg † 18.12.1948 Bayrischzell Seit 1879 Studium (Theol.) Erlangen, Leipzig, 1884 Ordination und Reiseprediger Bezirk Weilheim (Oberbayern), 1887 Pfr. Schwarzenbach an der Saale, 1892 München, 1906 Dekan, 1915 Oberkonsistorialrat München, 1917 Oberkonsistorialpräsident, 1921 erster Kirchenpräsident LK Bayern, 11.4.1933 Rücktritt aus kirchenpolitischen Gründen, nach 1945 Seelsorge an Flüchtlingen — 1924–1933 Präsident Dt. Ev. Kirchenbundesrat, Vors. im Schulausschuss Dt. Ev. Kirchenausschuss — bis 1933 Vizepräs. AELK, Vors. Eisenacher Kirchenkonferenz — 1917–1933 Mithg. Neue Kirchliche Zeitschrift. Viebig, Paul, Theologe, Pfarrer * 24.9.1876 Lipin bei Kolmar † 7.8.1940 Bad Wildungen

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Vis – Völ

1902 Ordination, 1905 Pfr. Bromberg-Jägerhof (Provinz Posen), 1906 Sagan (Schlesien), 1912 Breslau — Mitgl. BK: 1933 Bruderrat Pfarrernotbund, 1934 Vors. Bruderrat Schlesien, 1934–1936 Mitgl. Reichsbruderrat, 1935–1936 Präses Vorläufige Schlesische Synode, Vors. Synodalausschuss, nach der Spaltung Mitgl. Christophori-Synode, zwischen 1935 und 1940 mehrmals Maßregelungen, Redeverbote, Schreib- und Publikationsverbote, Ausweisung — Teiln. 1934 Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Vischer, Wilhelm, ref. Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (Biblische Theologie, AT) * 30.4.1895 Davos (Schweiz) † 27.11.1988 Montpellier (Frankreich) 1913–1918 Studium (Theol., orientalische Sprachen ) Lausanne, Basel, Marburg, 1918 Ordination Basel und bis 1928 Pfr. Tenniken (Schweiz), 1924 Kursleiter bei Albrecht Alt am Dt. Ev. Institut für Altertumswissenschaft in Jerusalem, 1928 Lic.theol. Basel, ohne schriftliche Dissertation und Habil. 1928 Doz. Theol. Schule Bethel (AT, Sprachen), wegen oppositioneller Haltung zum Nationalsozialismus, insbesondere seines Eintretens für das Judentum 1933 Beurlaubung und Entlassung, Rückkehr in die Schweiz, trotz Reichsredeverbot (1936) gelegentliche Auftritte in Deutschland, seit 1934 Pfr. Lugano (dt. Gemeinde), 1936–1947 Pfr. und Privatdoz. Basel, 1947–1965 (em.) oProf. Montpellier (Faculté libre de Théologie protestante) — Präsident Verein der Freunde Israels, Mitbegründer Schweizerisches Hilfswerk für die Bekennende Kirche in Deutschland und 1938 Vors. Subkommission zur Hilfe für ev. Judenchristen — Dichter (u. a. Gesangbuchlieder) und Musiker — Theol. Ehrenpromotion: 1928 Lic.theol.h.c., 1947 Dr.theol.h.c. Basel. Vitzthum von Eckstädt, Woldemar Graf, Generalleutnant, Synodalpräsident * 7.9.1863 Coburg † 26.11.1936 Dresden 1881 Eintritt in den sächsischen Militärdienst, Tätigkeit Kriegsministerium, 1906–1909 Kommandeur Jägerbataillone, 1909–1912 Kommandeur sächsisches Kadettenkorps, 1919 Generalleutnant a. D. — 1928–1933 Präsident Landessynode LK Sachsen, 1930–1936 Mitgl. Dt. Ev. Kirchentag — 1903–1906 Vors. Engere Ev.-luth. Konferenz, Vors. Landesverein für Innere Mission der LK Sachsen — Domherr Hochstift Meißen — Theol. Ehrenpromotion: Leipzig. Völkel, Eduard, Theologe, Pfarrer, Bischof * 11.4.1878 Eckernförde † 17.6.1957 Bordesholm Studium (Theol.) Erlangen, Halle, Kiel, 1906 Ordination Mölln und Pfr. Sterley (Schleswig-Holstein), 1912 Propst Münsterdorf (Amtssitz Itzehoe), 1912–1925 Klosterprediger Damenstift Itzehoe, 1924 Konsistorialrat und nebenamtl. Mitgl. Kirchenleitung Kiel, 1925 bis zur Amtsenthebung 1933 Bischof Sprengel Schleswig (mit Amtssitz Kiel), 1934 Ruhestandsversetzung, dann bis 1948 (i. R.) Pfr. Bordesholm — August 1945–1953 Mitgl. Kirchenleitung (stellv. Vors. der zunächst Vorläufigen Kirchenleitung), bis 1953 Mitgl. Landeskirchenamt — Tätigkeit für die BK — 1925–1953 Vors. Breklumer Missionsgesellschaft, Vors. Diakonissenanstalt Flensburg — Theol. Ehrenpromotion: 1930 Kiel. Völker, Karl, Theologe, Universitätslehrer (KG) * 1.12.1886 Lemberg † 27.9.1937 Wien Studium (Theol., Geschichte) Wien, Leipzig, Berlin, 1909 Dr.phil., 1911 Lic.theol., 1912 Habil., 1919 aoProf. Wien, 1920 oProf. ebd. — 1919 Gründungsmitgl. Gesell-

Völ – Vog

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schaft für Kirchengeschichte, Mitgl. Osteuropäisches Institut Breslau, seit 1926 stellv. Vors. der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich — Theol. Ehrenpromotion: D. Völker, Walther, Theologe, Universitätslehrer (Alte KG ) * 1.7.1896 Landsberg/Warthe † 3.10.1988 Wiesbaden 1915–1920 Studium (Theol.) Halle, Tübingen, Berlin, dazwischen 1916–1919 Kriegsdienst, 1922 Lic.theol. Halle, 1923 Dr.phil. Leipzig, 1927 Habil., Privatdoz. Halle, 1939 Doz., seit 1942 Lehrstuhlvertr. Tübingen, 1946–1961(em.) oProf. Mainz (erster Lehrstuhlinhaber für KG an der neuen Universität) — Forschungsschwerpunkt Mystik, internationale Anerkennung griechisch-orthodoxer und katholischer Theologen — Theol. Ehrenpromotion: 1947 Tübingen. Vötterle, Karl, Verleger * 12.4.1903 Augsburg † 29.10.1975 Kassel Engagement in der Wandervogelbewegung, 1923 Begründer Finkensteiner Bund (Sängerbund) und Bärenreiter-Verlag Augsburg (in Folge zahlreiche Verlagsübernahmen und internationale Zweiggründungen), 1927 Übersiedlung nach Kassel, 1933 Auflösung Finkensteiner Bund, 1935 Prozess gegen den Zentralverlag der NSDAP und Ausschluss aus der Reichspressekammer, 1936 Verbot kirchl. und. politischer Betätigung, 1944 Verlagerung des Verlags nach Zürich, 1945 Zerstörung des Verlagsgebäudes Kassel, 1946 Begründer Bärenreiter-Antiquariat Augsburg und Wiederaufnahme der verlegerischen Tätigkeit, 1946–1949 Wiederaufbau des Verlagsgebäudes, 1947 Mitbegründer der Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG), vielfältige musikalische und andere kulturelle Aktivitäten, 1959 Beginn der Schallplattenproduktion, 1965 Gründung Schallplattenvertrieb Kassel — 1925 Mitbegründer und Geschäftsführer der Neuen Heinrich-Schütz-Gesellschaft (1957 Präsident), 1963 Umgestaltung zur Internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft), 1954 Vorstandsmitgl. Dt. Musikrat — Ehrenpromotion: 1953 Dr.phil.h.c. Kiel und D.theol.h.c. Leipzig. Vogel, Heinrich, luth. Theologe, Pfarrer, kirchlicher Dozent, Universitätslehrer (ST, Dogmatik, Ethik) * 9.4.1902 Pröttlin (Westprignitz) † 25.12.1989 Berlin Studium (Theol.) Berlin, Jena, Dr.theol., 1927 Ordination, Hilfspfr. und 1928 Pfr. Oderberg Kr. Angermünde, seit 1932 Dobbrikow Kr. Luckenwalde, von Anbeginn aktives Mitgl. BK: Pfarrernotbund, seit 1934 Bruderrat Berlin-Brandenburg, 1935 Doz. und 1937 bis zur Schließung 1941 Leiter illegale KiHo Berlin, dreimalige Gestapohaft, Gefängnis, Gehaltssperrung, Reichsschreibverbot, Aufenthaltsverbot Berlin und Potsdam, Kriegsdienst, 1945 Doz. Sprachenkonvikt, 1946 Prof. und bis 1972 Leiter KiHo Berlin, 1946 aoProf. und 1948–1973 oProf. Berlin (Humboldt-Universität), vergeblicher Versuch der Integration der KiHo in die Humboldt-Universität — nach Kriegsende Mitgl. der Kirchenleitung der Ev. Kirche der APU — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Treysa, 1948 Eisenach, 1949 Bethel — Vorkämpfer gegen Wiederaufrüstung in den 60er Jahren, Mitgl. Christliche Friedenskonferenz Prag — Dichter und geistlicher Komponist — Theol. Ehrenpromotion: 1947 Göttingen. Vogelsang, Erich, luth. Theologe, Universitätslehrer (KG, Lutherforschung, Kirchenmusik) * 20.4.1904 Beverungen/Weser † 25.6.1944 (gefallen) bei Witebsk an der Düna

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Vog – Vol

1922–1926 Studium (Philosophie, Theol.) Innsbruck, Berlin, Tübingen, Göttingen, 1928 Lic.theol. Göttingen, 1929 Habil., Privatdoz. Königsberg und 1934 Lehrbeauftr. ebd. (ostpreußische KG), Sommer 1933 Beurlaubung, Referent im Kultusministerium Preußen zur Reorganisation der theol. Fakultäten, 1937–1944 oProf. Gießen, freiwilliger Kriegsdienst — Vertreter der sog. Lutherrenaissance — 1933/1934 (Austritt) DCGauobmann für Ostpreußen, Mitgl. NSDAPund SA. Voget, Carl Octavius, ref. Theologe, Pfarrer * 9.6.1874 Jesteburg Kr. Harburg † 9.9.1936 Stapelmoor 1894 Studium (Theol.) Basel, Kiel, Greifswald, 1900 Hilfsprediger Möhlenwarf, 1901 Studienreise Oregon (USA), prägende Eindrücke durch Erweckungsbewegung des Methodismus und freier Denominationen, 1905 Rückkehr nach Deutschland, Ordination und Pfr. Bunde, 1920 Ausscheiden aus dem Dienst der ref. Kirche, Gemeinschaftsleiter Brieg (Schlesien), 1924 Weener, führender Repräsentant Pfingst- und Gemeinschaftsbewegung, 1929 wieder im Dienst der LK Hannover-ref. als Pfr. Stapelmoor — 1934 Mitgl. Landeskirchenvorstand, Engagement im Coetus ref. Prediger Ostfrieslands — 1933 Anhänger Hitlers. Voigt, Heinrich, Theologe, Universitätslehrer (KG, Historische Theologie) * 29.6.1860 Stade † 20.9.1933 Halle 1878–1881 Studium (Theol.) Königsberg, Leipzig, Berlin, Kirchendienst, 1890 Lic.theol. Königsberg, 1892 Habil., Privatdoz. Berlin, 1894 aoProf. Königsberg, 1899 Kiel, 1901 Halle, krankheitsbedingte Unterbrechungen, 1914 oHonProf. und 1921–1925 oProf. ebd. — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Ehrenpromotion: D., Dr.phil.h.c. Volk, Otto, Jurist, Vizepräsident * 5.4.1877 Kaltennordheim (Rhön) † 23.10.1974 Weimar 1896–1899 Studium (Jura) Jena, Dr.jur., Jurist im Staatsdienst Sachsen-Weimar, dann Kirchendienst, 1920–1943 Kirchenrat, Leiter Rechtsabteilung und stellv. Vors. Landeskirchenrat Eisenach, 1943 Vizepräsident, dann Wartestandsversetzung und Aushilfstätigkeit ebd., 1945 Staatsdienst Weimar — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenbundesrat. Volkers, Johannes, Theologe, Pfarrer, Bischof * 5.10.1878 Oldenbrok über Brake † 25.6.1944 Oldenburg 1904 Ordination und Pfr. Minsen, 1920 Jade, 1930 Ganderkesee, 1934 (Januar) Auftrag zur Wahrnehmung des Dienstes eines geistl. Mitgl. des Ev.-Luth. Oberkirchenrats Oldenburg, (März) als Oberkirchenrat zur Wahrnehmung der Geschäfte des Präsidenten, (Juni) Wahl zum Landespropst, (August) Einführung als Bischof Oldenburg — 1933 Mitgl. DC, 1934 Austritt — Vertreter der LK Oldenburg beim Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das dt. kirchl. Leben Eisenach. Volz, Paul, Theologe, Universitätslehrer (AT) * 14.10.1871 Lichtenstern (Württemberg) † 30.5.1941 Tübingen Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, 1898 Repetent Tübingen, 1902 Stadtpfr. Leonberg, 1907 Privatdoz., 1909 aoProf. und 1914–1937 oProf. Tübingen, 1906 und 1912 Studienreisen nach Palästina — Betonung der religiösen Eigenständigkeit des AT — Hg. Jahrbücher für deutsche Theologie — Theol. Ehrenpromotion: D.

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Vorwerk, Friedrich, Verleger * 8.8.1893 Oldenburg † 27.2.1969 Stuttgart Lektor, später selbstständiger Verleger Berlin — 1947 Beratungstätigkeit für das Zentralbüro des Hilfswerks der EKD und Geschäftsführer Zentralausschuss für die Verteilung ausländischer Liebesgaben, Mitarb. bei der Einrichtung der Geschäftsstellen von CRALOG und CARE in Bremen. Voss, Hermann, Pfarrer, Kirchenpräsident * 21.9.1872 Striegau (Niederschlesien) † 6.5.1938 Breslau Pfr. Friedeberg am Queis, 1904 Kattowitz, 1919 Superintendent Diözese Pless, 1923 Präsident Unierte ev. Kirche in Polnisch-Oberschlesien.

W Wagenmann, Julius, Theologe, Universitätslehrer (KG) * 15.2.1901 Bleckede/Elbe † Oktober/November 1944 (gefallen in der Eifel) Studium (Theol.) Heidelberg, Göttingen, 1924 Dr.theol., 1925 Habil., Privatdoz., Heidelberg, Lehrstuhlvertretungen 1935/36 Gießen, 1936/37 Göttingen, 1937 Kiel, 1937 aoProf. ebd., 1940/41 Lehrstuhlvertr. Rostock — 1928 im Berufungsstreit auf Seiten Günther Dehns. Wagenmann, Karl, Jurist, Präsident * 15.8.1905 Bleckede/Elbe † 20.11.1982 Hannover 1924–1927 Studium (Jura) Heidelberg, Göttingen, 1928 Dr.jur., 1933 jur. Hilfsarb. Landeskirchenamt Hannover, 1934 Landeskirchenrat, 1935 Mitgl. Finanzabteilung, 1937 komm. Finanzdezernent, 1942 Dienstleistung Dt. Ev. Kirchenkanzlei Berlin, 1943 Oberlandeskirchenrat, 1952–1970 Präsident Landeskirchenamt Hannover, 1946 stellv. Mitgl. Disziplinarhof EKD (westl. Senat) und EKD-Finanzbeirat. Wahn, Paul-Gerhard, Jurist, Konsistorialpräsident * 20.9.1874 Lübben † 9.9.1951 Berlin Studium (Jura), 1902 Gerichtsassessor Naumburg, Halberstadt, Halle, Bielefeld, 1905 Hilfsarb. Konsistorium Stettin (Pommern), 1906 Konsistorialassessor ebd., 1910 Konsistorialrat, 1925–1946 Konsistorialpräsident ebd., 1934 zwangsweise Ruhestand, 1936 wieder im Amt, seit 1937 Leiter Finanzabteilung ebd. — Ehrenpromotion: Dr.jur.h.c. Walter, Johannes von, luth. Theologe, Universitätslehrer (KG, Frömmigkeitsgeschichte) * 8.11.1876 St. Petersburg † 5.1.1940 Bad Nauheim Seit 1894 Studium (Theol.) Dorpat, Leipzig, Göttingen, 1901 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Göttingen, 1909 aoProf. Breslau, 1917 oProf. Wien, 1921–1940 Rostock, 1934 Unterzeichner von zwei Rücktrittsforderungen der Rostocker Fakultät an Reichsbischof Ludwig Müller — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte, 1934/35 Mitgl. Lutherischer Rat, 1935 Teiln. Dt. Luth. Tag Hannover. Walter, Kurt, Theologe, Pfarrer, Bruderratsvorsitzender * 12.11.1892 Danzig-Weichselmünde † 26.6.1963 Bad Cannstatt

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1919 Ordination, 1923 Pfr. Barendt (Palschau), 1930 Danzig, 1941 Haft und bis 1945 KZ Dachau, 1945 Pfr. Stuttgart-Bad Cannstatt — Mitgl. BK: Vors. Pfarrernotbund Danzig, 1934–1942 Landesbruderrat Danzig, Mitgl. Bruderrat der Ev. Kirche der APU, nach 1945 Vors. Bruderrat Danzig. Walter, Richard, Theologe, Pfarrer, Bruderratsvorsitzender * 25.8.1868 Rodenpois (Livland) † 7.6.1956 Radebeul 1889–1894 Studium (Theologie) Dorpat, 1895 Ordination und Pfr. Moskau, 1911 Mitgl. Konsistorium ebd., 1913 Vizegeneralsuperintendent ebd., 1919 Pfr. Heidenau, 1921 Dresden, 1934 i. R. — Mitgl. BK: 1942–1946 Vors. Landesbruderrat Sachsen. Walther, Wilhelm, Theologe, Universitätslehrer (KG, Historische Theologie) * 7.1.1846 Cuxhaven-Ritzebüttel † 24.4.1924 Rostock Seit 1865 Studium (Theol.) Erlangen, Marburg, Göttingen, Dr.theol., 1870 Pfr. Cuxhaven, 1895–1921 oProf. Rostock — Lutherforscher, Mithg. der Weimarer LutherAusgabe — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Ehrenpromotion: 1891 D. Leipzig, 1917 Dr.phil.h.c. Rostock. Walzer, Paul, Jurist, Konsistorialpräsident * 19.6.1879 Grodziozno (Westpreußen) † 17.5.1936 Jurist im Staatsdienst, 1919 Landrat Treuburg (Ostpreußen), 1921 Danzig-Niederung, Kirchendienst, Frühjahr 1934 Konsistorialpräsident Konsistorium Brandenburg in Berlin, zugleich bevollmächtigter Vertreter in der Ausübung der obersten Leitung der Verwaltung der Ev. Kirche der APU und Vors. Rechtsausschuss, kurzfristig mit der Wahrnehmung des Amtes des rechtskundigen Mitgl. in das Geistl. Ministerium der Reichskirchenregierung berufen — 1934 als „Verwaltungskommissar“ Beteiligung an der kurzfristigen Besetzung des Landeskirchenrats Bayern, vorgesehen für ein Amt ebd., „reichskirchl. Beauftragter“ für die LK Württemberg — DC. Warneck, Johannes, Theologe, Missionar, kirchlicher Dozent (Missions- und Religionswissenschaft), Ephorus * 4.3.1867 Dommitzsch Kr. Torgau † 1.9.1944 Bad Salzuflen Studium (Theol.) Tübingen, Greifswald, Leipzig, Halle, Lic.theol., 1892 Ordination Unterbarmen, als Missionar der Rheinischen Missionsgesellschaft Aussendung nach Sumatra, 1886 Lehrer am Missionsseminar ebd., 1908 Missionsinspektor der Rheinischen Missionsgesellschaft Barmen, 1912 Doz. Theol. Schule Bethel, 1920 erneute Entsendung nach Sumatra, Ephorus Batak-Kirche ebd., 1932 Missionsdirektor Rheinische Missionsgesellschaft Barmen, 1937 i. R. Weber, Hans Emil, Theologe, Universitätslehrer (NT, ST) * 8.3.1882 München-Gladbach † 13.6.1950 Bonn 1900–1905 Studium (Theol.) Neuchâtel, Bonn, Erlangen, Greifswald, seit 1905 Inspektor Tholucksches Konvikt Halle, Lic.theol. Greifwald, 1907 Dr.phil. Erlangen und Habil., Privatdoz. Halle, 1912 aoProf. und 1913 oProf. ebd., 1914 Bonn, 1935 wegen BK-Engagements Zwangsversetzung nach Münster (u. a. Einschränkung der Lehrerlaubnis für NT und später für ST), 1937 Zwangsemeritierung, bis gegen Kriegsende privat wiss. Arbeit Geilenkirchen bei Aachen, 1946 Restituierung und bis 1950 oProf. Bonn — im „Kirchenkampf“ Annäherung an Karl Barth unter Preisgabe

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der Freundschaft mit Erich Seeberg und Emanuel Hirsch — 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft — Theol. Ehrenpromotion: 1913 Halle. Weber, Otto, ref. Theologe, Universitätslehrer (Reformierte Theologie) * 4.6.1902 Köln † 19.10.1966 St. Moritz (Schweiz) Aktives Mitgl. von Schülerbibelkreisen, 1921–1925 Studium (Theol.) Bonn, Tübingen, 1923 Lehrer Pädagogium Herchen (Rheinland), 1925 Vikar ebd., 1928–1933 Doz. und seit 1930 Direktor der neu gegründeten Theol. Schule Elberfeld, Hilfsprediger Elberfeld, 1933 Mitgl. des Beratungsausschusses für eine Reichskirchenverfassung, Herbst/Winter 1933/34 Geistl. (ref.) Minister, teilweise auch nur komm. Vertreter der Reformierten in der Reichskirchenregierung Berlin, Rücktritt, seit 1934 aoProf. und bis 1945 oProf. Göttingen, 1938 (nachträglich) Dr.theol., 1939–1945 Dekan Göttingen, dazwischen 1943 Kriegsdienst — 1945 Leiter Akademisches Hilfswerk für Studenten, stellv. Vors. Kuratorium Stiftung Volkswagenwerk, seit 1962 Vors. Gründungsausschuss für die Universität Bremen, 1964–1966 Gründungsrektor ebd. — anerkannter Calvinforscher, nach dem Krieg Vertreter der Barthschen Theologie — 1934 regelmäßiger Gast im Reformierten Kirchenausschuss, Mitgl. 1936 Reformierter Arbeitsausschuss, 1939 Deutscher Reformierter Kirchenausschuss, 1940–1945 assoziiertes Mitgl. der Reformierten im Geistl. Vertrauensrat der DEK, 1960–1965 Moderamen Reformierter Bund, 1963–1965 Landessynodaler Ev.-ref. Kirche Nordwestdeutschland — Mitgl. Glaubensbewegung DC bis zur Sportpalastkundgebung (November 1933) — 1933 Mitgl. NSDAP, NSLB — Theol. Ehrenpromotion: 1938 Debrecen, 1961 Edinburgh. Weber, Werner, Jurist, Universitätslehrer (Staatsrecht, Verwaltungsrecht, Staatskirchenrecht) * 31.8.1904 Wülfrath (Rheinland) † 29.11.1976 Göttingen Dr.jur., 1930 wiss. Assistent und Lehrbeauftr. Handelshochschule (Wirtschaftshochschule) Berlin, 1935 oProf. Berlin, 1942 Leipzig, 1949 Göttingen — 1933 mit August Jäger und Ernst Rudolf Huber „Rechtsbeirat“ von Reichsbischof Ludwig Müller, Herbst 1938 Sachverständiger beim „Oktoberprogramm“ von Reichskirchenminister Hanns Kerrl, 1938 Mitgl. Ausschuss für Religionsrecht bei der Akademie für Dt. Recht. Weeber, Rudolf, Jurist, Vizepräsident * 25.2.1906 Esslingen (Württemberg) † 28.11.1988 Aich bei Stuttgart Dr.jur., 1933–1934 Gerichtsassessor, dann Kirchendienst, 1935–1949 Justitiar Ev. Oberkirchenrat Stuttgart (bis 1936 Assessor, bis 1944 Kirchenrat, bis 1949 Oberkirchenrat), 1949–1973 Direktor Ev. Oberkirchenrat und jur. Stellv. des Landesbischofs, zugleich Vors. Vorstand Ev. Seminarstiftung, seit 1955 mit dem Titel „Vizepräsident“ — 1953– 1970 Vors. Ausschuss für das Hilfswerk der LK Württemberg, 1964–1970 Vors. Landesausschuss Landesverband der Inneren Mission (zuletzt Fusionierung beider Werke zum Diakonischen Werk der LK), 1963–1973 Mitgl. Diakonischer Rat — 1948–1980 Vors. Ev. Presseverband Württemberg, 1951–1962 stellv. Vors., ab 1964 Vors. Ev. Presseverband für Deutschland, 1970–1973 Vors. Ausschuss Publizistik im Struktur- und Verfassungsausschuss der EKD, 1973–1977 Vorstandsvors. Gemeinschaftswerk der Ev. Publizistik — 1946–1954 Mitgl. und bis 1963 Vors. Luth. Senat des Disziplinarhofes der EKD, 1951–1967 Mitgl. und ab 1964 Vors. Finanzbeirat der EKD, 1967–1973 Mitgl. Rat der EKD — 1960–1970 Vors. Kuratorium Ev. Zentralstelle für Weltan-

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schauungsfragen, bis 1975 stellv. Vors. und zuletzt Vors. Vorstand Ev. Studiengemeinschaft Heidelberg — 1953–1977 Mitgl. Exekutivkomitee Luth. Weltbund, 1955–1977 Schatzmeister ebd., zugleich Mitgl. und 1962–1977 stellv. Vors. Dt. Nationalkomitee ebd. — daneben zahlreiche weitere Ämter im Bereich Entwicklungsdienst, Kirche und Mission, Ökumene, Kirche und Publizistik — Theol. Ehrenpromotion: D.theol.h.c. Wehr, Otto, ref. Theologe, Superintendent * 1.10.1886 Viersen (Rheinland) † 16.12.1960 Saarbrücken Seit 1906 Studium Bonn, Halle-Wittenberg, 1910 Aufenthalt Utrecht, Lehrvikar Neuenahr, 1914 Kriegsdienst, 1916 Ordination, 1917 Pfr. Seelscheid, 1926–1956 Saarbrücken, (1938) Strafverfahren vor dem Sondergericht, Verhöre durch die Gestapo, Kontakt zu Kurt Gerstein, 1945–1957 Superintendent, 1948 Mitgl. Kirchenleitung LK Rheinland — Mitgl. Generalsynode Ev. Kirche der APU — Mitgl. BK: 1933 Bruderrat Pfarrernotbund, Bruderrat Rheinland, Begründer Pfarrbruderschaft, die er im Reichsbruderrat vertrat, Leiter BK in den beiden Saarsynoden der PK Rheinland — Vors. Sonderausschuss für Volksmission, Bevollmächtigter der Ev. Kirche im Rheinland, der Prot. Kirche der Pfalz und der ev. Freikirche bei der Saarländischen Landesregierung — Mitgl. dt.-französischer Bruderrat und Christl.-Jüd. Arbeitsgemeinschaft, nach Kriegsende Vors. Entnazifizierungsausschuss, Rundfunkbeauftragter LK Rheinland und Mitgl. Rundfunkrat (zuletzt stellv. Vors.), 1945 Bevollmächtigter für das Hilfswerk im Saarland, bei der französischen Militärregierung und der saarländischen Zivilverwaltung, Kirchenrat — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: Dr.h.c. Wehrenfennig, Erich, Theologe, Kirchenpräsident * 9.4.1872 Klein-Bressel (Österreich) † 13.4.1968 Feuchtwangen Studium (Theol.) Wien, Erlangen, Amtsprüfung Wallern (Österreich), 1897 Ordination und Vikar Trautenau (Böhmen), 1909 Pfr. Gablonz, 1911 Senior, 1920–1945 Kirchenpräsident („Bischof“) der nach dem Ersten Weltkrieg neu gebildeten Dt. Evangelischen Kirche in Böhmen, Mähren und Schlesien, Gablonz, Kontaktpflege zur tschechischen Kirche der Böhmischen Brüder, nach Kriegsende Weigerung zur Abwanderung und Gefängnishaft, 1946 Ausweisung, 1952 Pfarrer Stollberg (Sachsen), danach Feuchtwangen — Theol. Ehrenpromotion: 1921 Wien. Wehrung, Georg, Theologe, Universitätslehrer (ST) * 6.10.1880 Dorlisheim (Elsass) † 20.1.1959 Tübingen Seit 1899 Studium (Theol.) Straßburg, Jena, Berlin, 1904/05 Vikar, Dr.phil., 1906 Leiter Thomasstift (Collegium Wilhelmitanum) Straßburg, seit 1913 Pfr. Hunaweier (Oberelsass), 1916 aoProf. Straßburg, 1920–1927 oProf. Münster, zugleich mehrere Jahre Ephorus Hamannstift, 1927 oProf. Halle, 1931–1946 (Entpflichtung) Tübingen — Schleiermacher Forschungen — Mithg. der Zeitschrift für systematische Theologie — 1935 Mitgl. Freie Volkskirchliche Vereinigung, nach dem Zweiten Weltkrieg Engagement in der Friedensbewegung. Weidemann, Heinz (Heinrich), Theologe, Landesbischof * 1.3.1885 Hannover † 8.3.1976 München Seit 1914 Studium (unterbrochen durch Kriegsdienst), 1921 Lic.theol., 1922 Ordination, Pfr. Göttingen, 1923 Inspektor Theol. Stift ebd., 1925 Dr.phil., Pfr. Bremke bei

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Göttingen, 1926 Bremen, 6.7.1933 Ernennung zum Mitgl. Kirchenausschuss Bremen durch Staatskommissar Otto Heider, 30.8.1933 Schriftführer (ltd. geistliches Amt) Kirchenausschuss Bremen, Staatsrat, 24.1.1934 bis zum Ausscheiden aus dem Dienst 1945 Landesbischof Bremen und stellv. Landeskirchenführer, 2.11.1936 Beauftragung mit der Führung der Geschäfte des Präsidenten und Landeskirchenführers Bremen, 20.3.1937 Bestätigung durch Reichskirchenminister Hanns Kerrl als Führer der Kirchenregierung, 8.10.1941 vorläufige Dienstenthebung, 29.12.1941 Suspendierung, 1943 Einweisung in die Charité Berlin, 1944 Versetzung i. R., Aberkennung der Rechte des geistl. Standes und Verurteilung durch das Landgericht Hamburg wegen Verleitung zum Meineid und Nötigung zu einer Zuchthausstrafe und Ehrverlust, 1949 Entnazifizierungsverfahren und Einstufung als Hauptschuldiger durch die Spruchkammer — 1934 Gauleiter DC Bremen, 1935 Austritt aus der Reichsbewegung DC und Anschluss an Thüringer Kirchenbewegung DC, 1936 Benennung der bremischen Gruppe als „Kommende Kirche (Die Christus bekennende Reichskirche)“ — 1933 Mitgl. NSDAP, 1938 Ausschluss, Aufhebung, 1943 endgültiger Ausschluss — Teiln. 1933 Wittenberg, 1934 Berlin. Weigle, Maria, Lehrerin, Theologin * 15.2.1893 Gruiten (Rheinland) † 28.6.1979 Stein bei Nürnberg 1919–1924 Studium (Deutsch, Geschichte, Theol.) Bonn, Tübingen, Berlin, 1923 Lehrerinnenexamen, 1924 erstes theol. Examen, bis 1926 Lehrerin Opladen, 1926–1945 Mitarb. Hauptgeschäftsstelle Ev. Frauenhilfe Potsdam (Schriftleiterin, Reisedienst), 1929 zweites theol. Examen Konsistorium Koblenz, 1930 Einsegnung und Vikarin Potsdam, 1936 Leitung Bibelschule der Reichsfrauenhilfe, Referentin im Reisedienst, 1946–1961 Leitung Gemeindehelferinnenseminar zunächst Mittelberg (Allgäu), dann Stein bei Nürnberg — 1928 Vorstandsmitgl. Verband ev. Theologinnen, 1939–1951 Vors. — Teiln. 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: 1958 Münster. Weinel, Heinrich, luth. Theologe, Universitätslehrer (NT, ST) * 29.4.1874 Vonhausen (Hessen) † 29.9.1936 Jena Studium (Theol.) Gießen, Berlin, 1898 Dr.phil und 1899 Lic.theol.Gießen, 1900 Inspektor Ev.-theol. Stift Bonn, 1900 Habil., Privatdoz. ebd., 1904 aoProf. und 1907 oProf. Jena (NT), 1925–1936 (ST) ebd., seit 1909 Leiter der Jenaer Ferienkurse, 1916–1918 Lazarettprediger — apologetische Betätigung in der Öffentlichkeit zur Wiedergewinnung der nichtkirchlichen gebildeten Schichten, u. a. Einsatz für die Bewegung Freunde ev. Freiheit in Rheinland und Westfalen, bis 1912 im Vorstand der Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt, 1913 Mitbegründer Christliche Freiheit für Thüringen und Sachsen, nach Kriegsende Bund Freie Volkskirche und Thüringer Volkshochschule — nach 1918 Synodalmitgl. (für Weimar) der neuen LK Thüringen — Theol. Ehrenpromotion: D. Weirich, Wilhelm, Theologe, Pfarrer, Generalsuperintendent * 20.5.1879 Schalke Kr. Gelsenkirchen † 18.6.1954 Ummeln bei Bielefeld 1898–1901 Studium (Theol.) Bonn, Berlin, 1904 Ordination und Pfr. Brechten-Brambauer, 1907 Brambauer, 1911 Barmen-Wupperfeld, 1925 Superintendent Barmen, 1930 Generalsuperintendent PK Westfalen und Vors. Konsistorium Münster, 1934 Versetzung in einstw. Ruhestand, 1944 i. R., 1946 Berufung in das neugeschaffene Amt des

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Wei – Wen

Archidiaconus der LK Westfalen — Mitgl. Kirchensenat der Ev. Kirche der APU — Theol. Ehrenpromotion: 1932 Münster. Weiser, Artur, Theologe, Universitätslehrer (AT) * 18.11.1893 Karlsruhe † 5.8.1978 Tübingen Seit 1912 Studium (Theol.) Heidelberg, Göttingen, Rostock, 1914–1918 Kriegsdienst, 1920 Ordination, Kirchendienst LK Baden, 1921 Lic.theol., 1922 Habil., Privatdoz. Heidelberg, 1928 aoProf. ebd., 1930–1962 oProf. Tübingen, unterbrochen durch Amtsenthebung aus politischen Gründen nach Kriegsende — Mitgl. Glaubensbewegung DC bis zur Sportpalastkundgebung (November 1933), Mai 1933 NSDAP, NSLB, NSV, NSDDB, förderndes SS-Mitgl. — Hg. der Zeitschrift Deutsche Theologie — Theol. Ehrenpromotion: 1930 (Heidelberg). Weiß, Konrad, Theologe, Universitätslehrer (NT) * 24.7.1907 Wüstewaltersdorf Bez. Breslau † 27.7.1979 Rostock 1926–1932 Studium (Theol.) Göttingen, Berlin, Breslau, 1932 Lic.theol. Berlin, 1932– 1936 Vikar und Pfr. PK Berlin-Brandenburg, 1936–1945 Assistent und Doz. Berlin, 1938 Habil. Berlin, 1939–1945 Flaksoldat, ab 1940 Marinepfr., 1945/46 Pfr. Pommern, 1947 aoProf. und 1948–1972 oProf. Rostock — bis 1968 Mitgl. Synode der EKD. Weißler, Friedrich, Jurist, Landgerichtsdirektor * 28.4.1891 Königshütte (Oberschlesien) † 19.2.1937 (ermordet) KZ Sachsenhausen Studium (Jura) Halle, Bonn, 1914 Dr.jur., bis 1918 Kriegsdienst, Jurist im Staatsdienst, zuletzt Landgerichtsdirektor Magdeburg, 1920 Beteiligung an der Niederschlagung des Kapp-Putsches, Frühjahr 1933 trotz Taufe in frühester Jugend Entlassung als „Nichtarier“, 1934 jur. Mitarb. BK, Leiter Kanzlei der VKL I und 1936 der VKL II, verantwortlich für illegalen Pressedienst der BK, 3.10.1936 Verhaftung im Zusammenhang mit der vorzeitig im Ausland bekanntgewordenen Denkschrift der BK an Hitler vom Mai 1936, 13.2.1937 Abtransport nach Sachsenhausen. Wendland, Heinz-Dietrich, Theologe, kirchlicher Dozent, Universitätslehrer (NT, Christliche Gesellschaftswissenschaft, Sozialethik, Biblische Theologie) * 22.6.1900 Berlin † 7.8.1992 Hamburg Seit 1919 Studium (Theol., Philosophie) Berlin, Hamburg, Heidelberg, 1924 Lic.theol. Heidelberg, 1925–1929 Repetent Berlin (NT-Seminar) und seit 1926 wiss. Assistent der Apologetischen Centrale des CA für die Innere Mission, Doz. (Sozialethik) Ev.-Soziale Schule Johannesstift Berlin-Spandau, 1929 Habil., Privatdoz. Heidelberg, 1934–1936 Studentenpfr. ebd., 1936 Lehrstuhlvertr. und 1937 oProf. Kiel (NT, zunehmend sozialethische Fragestellungen), 1939–1949 Kriegsdienst (Marinepfr.) und Gefangenschaft, 1955–1970 oProf. Münster (erster dt. Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftswissenschaften), Aufbau Institut für Christliche Gesellschaftswissenschaften ebd. — Mitgl. Jungnationaler Bund, Berneuchener Konferenz und 1933 Ev. Michaelsbruderschaft, Jungreformatorische Bewegung — aktiv in der ökumenischen Bewegung, u. a. bei der Vorbereitung der Weltkonferenz von Oxford 1937, an der keine deutsche Delegation teilnahm — Theol. Ehrenpromotion: u. a. 1951 Heidelberg. Wendt, Hans Hinrich, luth. Theologe, Universitätslehrer (ST, NT ) * 18.6.1853 Hamburg † 19.1.1928 Jena Studium (Theol., Philosophie) Leipzig, Göttingen, Tübingen, 1875 Dr.phil., 1877

Wen – Wer

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Habil., Privatdoz. und 1881 aoProf. Göttingen, 1883 oProf. Kiel, 1885 Heidelberg, 1893–1925 Jena — Präsident Synode LK Sachsen-Weimar — 1896 Kirchenrat, 1905 Geh. Kirchenrat — Theol. Ehrenpromotion: 1883 Göttingen. Wenzel, Theodor, Theologe, Vereinsgeistlicher * 13.1.1895 Grünberg (Schlesien) † 6.10.1954 Berlin 1914 Studium (Theol.) Bethel (unterbrochen durch Kriegsdienst), Berlin, zugleich 1917 Erzieher Blisse-Stift Berlin, 1919 Dr.phil. Erlangen, 1920/21 Tätigkeit Jugendamt ebd., 1921 Ordination und Hilfsprediger Reichenberg, 1922 Pfr. ebd., 1925 Berlin, 1927–1954 Direktor Provinzialausschuss für die Innere Mission Provinz Brandenburg in Berlin, 1944 Maßregelung, 1945–1954 Geschäftsführender Direktor Gesamtverband der Berliner Inneren Mission, 1946–1954 auch Geschäftsführender Direktor CA (Ost) Berlin — 1945–1951 Mitgl. Kirchenleitung und der Provinzialsynode LK Berlin-Brandenburg — 1933 Gründer Bruderschaft Märkische Volksmission, 1934–1954 Vorstandsmitgl. CA der Inneren Mission, 1946–1954 Bevollmächtigter für das Hilfswerk (Hauptbüro Brandenburg) — Mitgl. Synode der EKD — 1951–1954 Mitgl. Diakonischer Beirat, 1945 Mitgl. landeskirchl. Beirat Berlin-Brandenburg — Teiln. 1947 Treysa, 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: 1948 Berlin. Werner, Friedrich, Jurist, Leiter der Kirchenkanzlei der DEK * 3.9.1897 Danzig-Oliva (Westpreußen) † 30.11.1955 Düsseldorf 1915 Kriegsdienst und Freikorpskämpfer, 1919 Studium (Geschichte, Nationalökonomie, Jura) Berlin, Marburg, Jena, Dr.rer.pol., 1927/28 Generalassessor und Hilfsrichter Landgericht Berlin, 1928 Landgerichtsanwalt Berlin, Kirchendienst, 25.6.1933 komm. Präsident Ev. Oberkirchenrat Berlin, 5./6.9.1933 zugleich Präses Generalsynode und Präsident Kirchensenat der Ev. Kirche der APU, 1933 rechtskundiges Mitgl. Geistl. Ministerium der DEK, 1933–April 1934 und ab Oktober 1934 Präsident Dt. Ev. Kirchenkanzlei, 1937 Leiter Ev. Kirche der APU und DEK (als Leiter der Kirchenkanzlei der DEK), 1937–1943 Vors. Finanzabteilung bei der Dt. Ev. Kirchenkanzlei, 1941 Kriegsdienst, Mitarb. Zensurstelle beim Oberkommando der Wehrmacht, Kriegsgefangenschaft, 1945 Entlassung aus dem Kirchendienst, 1948 Entnazifizierung, Rechtsanwalt Düsseldorf — 1932 Gründungsmitgl. Glaubensbewegung DC, 1933 Reichssachbearbeiter für Kirchenrecht, Leiter Arbeitsgemeinschaft DC-Kirchenregierungen, seit 1939 Vertreter der Ev. Kirche der APU für das Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben Eisenach — 1930 Mitgl. NSDAP, Stadtverordneter Berlin-Spandau und Bezirksverordneter Berlin-Charlottenburg — Mitgl. NS-Juristenbund. Werner, Gottfried, Theologe, kirchlicher Dozent (Kirchenrecht) * 21.4.1900 Konstadt/Wolcyn (Oberschlesien) † 23.1.1986 Geesthacht Kriegsfreiwilliger, 1919–1923 Studium (Theol., Philosophie) Breslau, 1932–1935 Studium (Jura) Erlangen, 1923 Dr.phil., 1924 Ordination, 1926 Pfr. Seefeld (Pommern) (altluth. Gemeinde), 1931–1942 Generalsekretär Martin-Luther-Bund und Leiter Martin-Luther-Verlag Erlangen, 1942–1945 Kriegsdienst, 1945–1950 Anstaltsdirektor Erziehungsheim Faßoldshof bei Kulmbach, 1950 Pfr. Bad Schwartau bei Lübeck, zugleich 1952–1958 Doz. Hermannsburg, 1958–1970 Studienrat Hannoversch Münden, Erlangen — 1924–1933 Mitgl. Jungdeutscher Orden, 1927–1931 Komtur

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Wes – Wie

Hinterpommern, 1934–1940 Schriftleiter und Mithg. Lutherische Kirche (Pseudonym „Lutheranus“). Wester, Reinhard, Theologe, Bischof * 2.6.1902 Wuppertal-Elberfeld † 16.6.1975 Fissau bei Eutin Studium Tübingen, Rostock, Bethel, Kiel, 1929 Ordination und Jugendpfr. Kiel, 1932–1947 Pfr. Westerland (Sylt), 1941 Gestapo-Untersuchungshaft Flensburg, 1942–1945 Kriegsdienst, 1945–1946 Gefangenschaft Italien, Ägypten, dort Lagerpfr., Gründer einer „Wüsten-Uni“, 1947 Bischofsvikar, dann bis 1967 Bischof Sprengel Schleswig der LK Schleswig-Holstein und 1964–1967 Vors. Kirchenleitung — als Bischof Landesbevollmächtigter für den diakonischen Dienst, 1957–1965 Beauftragter des Rates der EKD für Umsiedler-und Flüchtlingsfragen — Mitgl. BK: 1933 Mitbegründer Not- und Arbeitsgemeinschaft schleswig-holsteinischer Pastoren und in dessen Führerrat (=Pfarrernotbund), Leiter Gemeindebewegung Lutherische Kirche, Vors. Bruderrat Schleswig-Holstein, 1936 Mitgl. Reichsbruderrat — 1954 Mitgl. Synode der EKD und VELKD, 1960–1961 Mitgl. Rat der EKD — 1927 Leitung DCSV Tübingen, 1960 Vors. Birger-Forell-Stiftung — Teiln. 1934 Barmen, Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach, 1952 Hannover, 1954 Evanston, 1963 Helsinki — Theol. Ehrenpromotion: D. Weyhe, Max, Theologe, Pfarrer, Präses * 24.6.1882 Ballenstedt † 2.3.1950 Ballenstedt 1909 Hilfsprediger Großalsleben, 1910 Alten, 1911 Kreispfarrvikar Zerbst, 1912 Dessau, 1913 Diakonus, 1927 Pfr. Köthen, 1932–1942 Oberpfr., zugleich Kreisoberpfr., 1942 z.D., 1945–1950 Kreisoberpfr. Ballenstedt — Präses Landeskirchentag Anhalt. Wicht, Hermann von, Theologe, Verbandsdirektor * 21.10.1879 Kirchhatten (Oldenburg) † 3.1.1942 Berlin 1898 Studium (Theol.) Erlangen, Berlin, Halle, Kiel, 1902 Militärdienst, 1903 Provinzialvikar, 1906 Ordination, Seemannspfr. Marseille, 1907 Pfarrstellenverwalter Bovenau (Rendsburg), 1908 Elmshorn, Kiel, 1909 Pfr. dt. Gemeinde Belgrano/Buenos Aires (Argentinien), 1911 Garstedt, 1918 Berlin-Kreuzberg, 1920 geschäftsführender Vors. Ev. Verband für Kinderpflege Berlin, 1922 Mitbegründer und geschäftsführender Vors. Ev. Reichsverband für Kinderpflege, 1926 Ausscheiden aus dem Gemeindepfarramt und Direktor Ev. Verband für Kinderpflege Berlin, zugleich weiterhin geschäftsführender Vors. Ev. Reichsverband für Kinderpflege (ab 1929 Vereinigung ev. Kinderpflegeverbände Deutschlands), daneben Kassenwart Dt. Bund enthaltsamer Pfr. und geschäftsführender Vors. Landesgruppe Berlin-Brandenburg — 1935 Mitgl. Reichsluftschutzbund, 1937 Mitgl. NSV — 1919–1922 Mitgl. DVP. Wiechert, Ernst, Lehrer, Schriftsteller * 18.5.1887 Kleinort Kr. Sensburg (Ostpreußen) † 24.8.1950 Rütihof in Uerikon (Schweiz) 1905–1911 Studium (Naturwissenschaften, Englisch, Erdkunde, Philosophie, Germanistik) Königsberg, 1911–1914 Ausbildungs- und Schuldienst Königsberg, 1914–1918 Kriegsdienst, 1919–1929 Schuldienst Königsberg, schriftstellerische Tätigkeit, Reisen, 1930 Übersiedlung nach Berlin, 1930–1933 Schuldienst ebd., 1933–1936 Aufenthalt Ambach/Starnberger See, 1936–1948 Hof Gagert bei Wolfratshausen, Eintreten für

Wie – Wil

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Martin Niemöller, 1938 Haft und KZ Buchenwald, bis 1945 unter Gestapoaufsicht, 1948 Übersiedlung in die Schweiz, 1949 Vortragsreisen USA, Holland, Österreich — protestantisch geprägter Schriftsteller mit kritisch-distanzierter Haltung. Wiegand, Friedrich, Theologe, Universitätslehrer (KG, Archäologie) * 14.10.1860 Hanau † Januar 1934 Dr.phil., 1891 Privatdoz. und 1899 aoProf. Erlangen, 1902 Marburg, 1906–1926 (em.) oProf. Greifswald — Geh. Konsistorialrat — 1918 Gründungsmitgl. Luther-Gesellschaft und 1919 Gesellschaft für Kirchengeschichte — Theol. Ehrenpromotion: D. Wieneke, Friedrich, Theologe, Oberkonsistorialrat * 7.10.1892 Zehlendorf † 5.8.1957 Alt Töplitz über Potsdam 1912 Studium(Theol.) Berlin, 1915 Kriegsdienst, 1918 Vikar Berlin, 1919 Ordination und Hilfsprediger Arnswalde, 1920 Archidiakonus Soldin, 1928 Dr.phil., Dompfr. Soldin, zugleich Kreisjugendpfr., 1933 Oberkonsistorialrat im Nebenamt Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1934 Oberkonsistorialrat Konsistorium Magdeburg, 1935 Oberkonsistorialrat und Mitgl. Ev. Oberkirchenrat Berlin, 1939 auch Oberkonsistorialrat Kirchenkanzlei der DEK, 1945 i. W. und komm. Verwaltung der Pfarrstelle Hain (Grafschaft Stolberg) und Steinbrücken, 1949 Pfr. Alt Töplitz — Mitgl. Christlich-Deutsche Bewegung, 1932 Reichsreferent für Theol. und Hochschule in der Reichsleitung der Glaubensbewegung DC, 1937 Ausschluss aus der Kampf- und Glaubensbewegung DC — 1929 Mitgl. NSDAP. Wilhelmi, Hans, Jurist, Politiker, Synodalpräses, Bundestagsabgeordneter, Bundesminister * 27.8.1899 Mainz † 5.6.1970 Frankfurt/Main 1925 Rechtsanwalt und Notar Frankfurt/Main — 1936–1947 Präses Bekenntnissynode Nassau-Hessen, 1947–1969 Präses Landessynode Hessen-Nassau — 1945 Mitbegründer CDU Hessen und Mitgl. Landesvorstand, 1957–1969 MdB, 1960/61 Bundesminister für wirtschaftlichen Besitz des Bundes — Teiln. 1948 Eisenach. Wilke, Fritz, Theologe, Universitätslehrer (AT) * 7.2.1879 Greifenberg (Pommern) † 2.12.1957 Wien Studium (Theol.) Greifswald, Halle, 1905 Habil. Greifswald, 1908 aoProf. Königsberg, 1909 Wien, 1910–1946 oProf. ebd., seit 1930 auch Lehrbeauftr. für hebräische Sprache und Altertumskunde (Phil.Fak.) ebd. — 1925 Rektor der Salzburger Hochschulkurse. Wilken, Waldemar, Theologe, Pfarrer, Leiter des Ev. Männerwerks * 29.8.1910 Belgard (Pommern) † 31.7.1991 Hamburg 1938 Ordination Stettin, 1939 Hilfsprediger Groß Tetzleben (Pommern), 1939 Stettin, Pfr. Swinemünde, 1942 Stettin, 1945 Altentreptow, 1946 Aushilfspfr. Golzwarden und Ovelgönne (Oldenburg), 1947 Pfr. Hamburg, 1947–1975 hauptamtl. Leiter Ev. Männerwerk ebd., 1961 Leitung Amt für Öffentlichkeitsarbeit ebd., 1967 Schriftleiter Die Kirche in Hamburg, 1975 i. R. — 1951 stellv. Vors. Fachausschuss Darstellende Kunst im Ausschuss für Publizistik der EKD. Wilkendorf, Rudolf, Jurist, Rechtsanwalt, Landeskirchenratsvorsitzender * 5.5.1897 Zerbst † 29.1.1985 Frankfurt/Main Rechtsanwalt und Notar Dessau — 1933–1945 Vors. Landeskirchenrat Anhalt, seit 1944 mit dem Titel „Präsident“ — 1931 Mitgl. NSDAP, 1935 SA-Obersturmbannführer, 1940 SA-Standartenführer.

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Wil – Win

Wilm, Ernst, Theologe, Pfarrer, Präses * 27.8.1901 Reinswalde (Niederlausitz) † 1.3.1989 Lübbecke 1919–1924 Studium Bethel, Tübingen, Greifswald, Halle, 1927 Ordination Freistatt, 1928 Pfr. Bethel, 1929 Lüdenscheid, 1931 Mennighüffen, 1937 Haft, 1942 wegen Protests gegen die sog. Euthanasieaktion KZ Dachau und 1945 Kriegsdienst in einer Bewährungskompanie, Kriegsgefangenschaft, 1946 Synodalassessor Herford, 1948–1968 Präses LK Westfalen — Mitarb. Gründung und Aufbau der Flüchtlingsstadt Espelkamp, 1948–1983 Vors. Vorstand Ludwig-Steil-Hof, Förderung der diakonischen Arbeit des Ludwig-Steil-Hofes — Mitgl. BK, Bruderrat Westfalen — Mitgl. Rat der EKU, 1957–1973 Rat der EKD, 1970 Auftrag zur Seelsorge an den dt. Kriegsverurteilten durch den Rat der EKD in Übereinstimmung mit der kath. Dt. Bischofskonferenz — Mitbegründer, seit 1956 Mitgl., 1967 Mitgl. Präsidium, 1971 Vors. Präsidium Konferenz Europäischer Kirchen, 1974 Ehrenpräsident — Theol. Ehrenpromotion: 1951 Münster. Wilm, Walter, Theologe, Pfarrer * 7.1.1893 Berlin † 10.12.1957 Greifswald Seit 1913 Studium (Theol.) Berlin, 1914 Kriegsdienst, 1917 französische Kriegsgefangenschaft, 1919 Fortsetzung des Studiums Berlin, 1923 Ordination, Lehrvikar und Hilfsprediger Potsdam, bis 1928 Pfr. Beveringen (Pritzwalk), 1928 im Nebenamt Provinzialjugendpfr. Mark Brandenburg, 1930 Theol. Berufsarb. (Vereinsgeistlicher)/Volksmissionar CA für die Innere Mission Berlin, 1932 Pfr. Dolgelin Kirchenkreis Seelow, 1934 theol. Hilfsarb. Konsistorium Düsseldorf, 1938 Pfr. Damgarten (Pommern), 1944 Kriegsdienst, Ausscheiden aus dem kirchl. Dienst unter Beibehaltung der Rechte des geistl. Standes, 1945 Pfarrverwalter Saal Kr. Barth, 1948 Pfr. Löcknitz, 1950 komm. Pfr. Greifswald, dann bis 1957 Pfr. und Superintendent ebd., 1953–1957 Beauftragung mit der Wahrnehmung der Superintendenturgeschäfte des Kirchenkreises Greifswald-Land — 1930 Mitbegründer Christlich-Deutsche Bewegung, 1934 Mitgl. Reichsbewegung DC, vorübergehend bis Ende 1934 deren komm. Gauobmann Rheinland, 1935 Austritt — 1935–1937 Mitgl. Reichskirchenausschuss — Mitgl. DNVP (Mitarb. Ev. Reichsausschuss). Winckler, Friedrich, Jurist, Präses, Reichstagsabgeordneter * 28.11.1856 Frankfurt/Oder † 16.11.1943 Salsitz (Provinz Sachsen) Studium (Jura) Heidelberg, Leipzig, Berlin, Göttingen, Jurist im preußischen Staatsdienst, zuletzt 1886–1899 Landrat Zeitz, 1900–1922 Generaldirektor Landfeuersozietät Provinz Sachsen, Rittergutsbesitzer Salsitz — 1905 Mitgl. Generalsynode der Ev. Kirche der älteren preußischen Provinzen, 1915 Präses ebd., 1920–1921 Präses verfassunggebende Kirchenversammlung, 1925–1931 Präses Generalsynode der Ev. Kirche der APU, 1926 Vors. Kirchensenat ebd., Vors. Provinzialkirchenrat PK Sachsen — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss und Dt. Ev. Kirchenbundesrat — 1893–1918 Mitgl. Abgeordnetenhaus Preußen, 1903–1911 MdR, 1921 MdL Preußen (DNVP) — Theol. Ehrenpromotion: Dr.theol.h.c. Winckler, Paul, Theologe, Pfarrer, Presseverbandsdirektor * 20.9.1889 Isenstedt (Westfalen) † 9.12.1970 Volmerdingsen Kr. Vlotho 1909 Studium (Theol.) Tübingen, Halle, Bonn, 1913 Lehrvikar Brackwede (Bielefeld), 1915 Kriegsdienst, 1916 Ordination und bis 1918 Feldgeistlicher, 1918 Pfr. Elsoff, 1925–1942 Direktor Ev. Pressverband Westfalen und Lippe in Witten, 1926

Win – Wit

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Dr.phil. Tübingen, 1926–1927 Geschäftsführer Ev. Arbeitsgemeinschaft für Rundfunk in Westdeutschland, 1935 kurzzeitige Verhaftung, 1941–1944 Pfr. Witten, 1942 zugleich Superintendentur-Verwalter Kirchenkreis Hattingen-Witten, 1936/37 komm. Oberkonsistorialrat Konsistorium Münster, 1938 Ausscheiden und wieder Direktor Ev. Pressverband, 1944–1956 Pfr. Holzhausen Kr. Lübbecke — 1934/35 Leiter Informationsabteilung VKL I, Oktober 1935–April 1936 Referent des Reichskirchenausschusses bei der Dt. Ev. Kirchenkanzlei — Mitgl. „Wingolf“, 1918–1933 Mitgl. DNVP, 1933 NSDAP. Windisch, Hans, luth. Theologe, Universitätslehrer (NT) * 25.4.1881 Leipzig † 8.11.1935 Halle Studium (Theol., Philosophie) Leipzig, Marburg, Berlin, 1904/05 Militärdienst, 1906 Dr.phil. Leipzig, 1908 Lic.theol., Habil., Privatdoz. Halle, 1914 oProf. Leiden, 1929 Kiel, Oktober 1933 Unterzeichner der (gegen den kirchl. Arierparagraphen gerichteten) Erklärung deutscher Neutestamentler „Neues Testament und Rassenfrage“, 1935 Berufung nach Halle — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte. Winkler, Robert, Theologe, Universitätslehrer, Pfarrer (ST, Religionsphilosophie) * 22.7.1894 Kulmbach † 22.6.1983 Ismaning (Oberbayern) 1915–1920 Studium (Theol.) Heidelberg, 1921 Lic.theol., Ordination und seit 1922 Religionslehrer, 1922 Habil., Privatdoz. Heidelberg, 1926 Dr.phil. und aoProf., 1935–1944 oProf. Breslau, Entlassung, 1946 Pfarrverw. Bad Steben, 1947–1958 Stadtpfr. Bad Kissingen, 1959 em. ohne Lehrverpflichtung als oProf. Erlangen — enge wiss. und freundschaftliche Kontakte zu Georg Wobbermin — als Vertreter einer ns-Wissenschaftsideologie Hg. der Zeitschrift Christentum und Wissenschaft, aktiver DC — Theol. Ehrenpromotion: D.theol. Wischmann, Adolf, Theologe, Akademiedirektor, Präsident * 17.10.1908 Brockel Kr. Rotenburg an der Wümme † 27.10.1983 Rotenburg an der Wümme Studium (Theol.) Tübingen, Berlin, Zürich, Göttingen, 1934–1935 Assistent Universität Tübingen, 1936 Hilfsprediger Hannover-Bothfeld, 1936–1948 Studenten- und Stadtjugendpfr. Göttingen (unterbrochen durch Kriegsdienst), 1948–1955 Direktor Ev. Akademie Hermannsburg/Loccum, 1955–1956 Landessuperintendent OsnabrückDiepholz und Mitgl. Bischofsrat Hannover, 1956–1974 Präsident Kirchl. Außenamt der EKD — Mitgl. BK — nach 1945 Synodalmitgl. LK Hannover, zeitweilig Vors. Synodalausschuss, 1948 Mitgl. Synode der EKD — Teiln. 1948 Eisenach — Mitarbeit ÖRK, Konferenz Europäischer Kirchen, Kontakte (Lehrgespräche) mit den orthodoxen Kirchen, besonders der Russischen Orthodoxen Kirche — Theol. Ehrenpromotion: 1958 Hamburg. Witte, Johannes, Theologe, Universitätslehrer (Religionsgeschichte, Missionswissenschaft) * 15.2.1877 Silligsdorf Kr. Regenwalde (Pommern) † 7.8.1945 Buch (heute Berlin) Studium (Theol.) Greifswald, Berlin, Erlangen, 1903 Pfr. Zanow (Pommern), 1909 Inspektor und 1915 Direktor Allgemeiner ev.-prot. Missionsverein (später Ostasienmission), 1910/11 und 1924 Studienreisen nach China und Japan, 1922 Habil., Privatdoz., 1927 aoProf. und 1930–1939 (em.) oProf. Berlin, Entlassung auf eigenen Antrag wegen Krankheit — Forschungsschwerpunkt: Systematische Klärung des Verhältnisses von

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Wit – Wol

Missionstheologie und den Hochreligionen — Mitgl. DC — Mitgl. NSDAP (1935 als Freimaurer Parteiausschluss). Wittig, Friedrich, Verleger * 17.2.1906 Charlottenburg † 10.6.2001 Staufen 1930 Leiter Wichern-Verlag im Ev. Johannesstift Berlin-Spandau, 1937 Schließung des Wichern-Verlages durch die Gestapo, 1938–1940 Lektor Thienemann Verlag Stuttgart, 1940–1945 Kriegsdienst, Herbst 1945 Beauftragung durch die Herrnhuter Brüdergemeine mit dem Verlag der „Losungen“ für die britische Zone, 1946 Gründung Friedrich Wittig-Verlag Hamburg, Gründungsgesellschafter und bis 1948 Teilhaber Das Sonntagsblatt — 1953–1956 Vors. Norddt. Verleger-und Buchhändler-Verband und der Vereinigung Ev. Buchhändler, Mitinitiator und 1962–1965 Vorsteher Börsenverein des Dt. Buchhandels, Mitbegründer „Friedenspreis des Dt. Buchhandels“. Wobbermin, Georg, Theologe, Universitätslehrer (ST, Religionsphilosophie) * 27.10.1869 Stettin † 15.10.1943 Berlin 1888–1893 Studium (Theol.) Halle, Berlin, 1893 Missionssekretär, 1894/95 Dr.phil. und Lic.theol. Berlin, 1896/97 ausgedehnte Handschriftenstudien in Griechenland, 1898 Habil., Privatdoz. Berlin, 1904 Titularprof., 1906 aoProf. Marburg, 1907 oProf. Breslau, zeitweise Austauschprofessor New Haven Connecticut (Yale University), 1915 Heidelberg, 1922 Göttingen, 1935–1938 (trotz Emeritierungsalters) Berlin — aktiver DC — Mitgl. NSDAP, mit anderen Kollegen Befürworter der Regierungsübernahme durch Adolf Hitler — Teiln. 1910 Berlin — Vertreter der liberalen Theologie, mit Arthur Titius Hg. der Studien zur systematischen Theologie — Mitgl. 1920 AdW Heidelberg, 1929 AdW Göttingen —Theol. Ehrenpromotion: D. Wolf, Erik, Jurist, Universitätslehrer (Strafrecht, Rechtsphilosophie, Geschichte der Rechtswissenschaft, Kirchenrecht) * 13.5.1902 Biebrich/Rhein † 13.10.1977 Oberrotweil (Kaiserstuhl) seit 1920 Studium (Jura, Nationalökonomie) Frankfurt/Main, Jena, Heidelberg, 1924 Dr.jur. Jena, 1926 Assistent (Jur.Fak.), 1927 Habil., Privatdoz. Heidelberg, 1927/28 Lehrstuhlvertr. Kiel, 1928 oProf. Rostock, 1929 Kiel, 1930–1967 (em.) Freiburg im Breisgau — 1942/43 Kontakt zum Freiburger Kreis und Mitverfasser der Denkschrift „Politische Gemeinschaftsordnung – Ein Versuch zur Selbstbesinnung des christlichen Gewissens in den politischen Nöten unserer Zeit“ (Januar 1943) — seit 1933 Mitgl. Synode LK Baden — Mitgl. BK: Landesbruderrat Baden, 1936 Verfassungskammer der VKL — 1945–1948 Vors. EKD-Verfassungsausschuss — Teiln. 1945 Frankfurt/Main, 1947 Treysa (berufenes Mitgl.), 1948 Eisenach, 1949 Bethel, 1948 Amsterdam (EKDDelegierter), 1949 Rücktritt von allen kirchlichen Ämtern — Theol. Ehrenpromotion: 1950 Heidelberg. Wolf, Ernst, Theologe, Universitätslehrer (KG, Christliche Archäologie, ST) * 2.8.1902 Prag † 11.9.1971 Garmisch-Partenkirchen Studium (Theol., Geschichte) Wien, Rostock, Leipzig, Göttingen, 1925 Lic.theol., Habil. und UDoz. Rostock, 1930 Lehrstuhlvertr. Tübingen, 1931 (persönliches Ordinariat) oProf. Bonn, 1934 wegen BK-Engagements (Weigerung zur Abhaltung von Prüfungen in einer von staatlichen Stellen neu zusammengesetzten Prüfungskommission in Koblenz) Vorlesungsverbot des Dekans und 1935 Zwangsversetzung

Wol – Wün

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nach Halle, zugleich zusammen mit Julius Schniewind Leiter der Studentengemeinde, 1942 Kriegsdienst (Sanitätssoldat), Gefangenschaft, 1945 Lehrstuhlvertr., 1947 oProf. (KG) und 1957 (ST) Göttingen — Mitgl. BK-Synode der Ev. Kirche der APU — 1964–1971 Vors. der EKD-Kommission zur Erforschung des Kirchenkampfes (seit 1970 Ev. Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte) — einflussreicher Lutherforscher, Bemühung um Vermittlung zwischen der luth. Theologie und dem christologischen Ansatz Karl Barths — Hg. Evangelische Theologie, Mithg. Zeitschrift für evangelisches Kirchenrecht, bis 1971 Vors. Wiss. Gesellschaft für ev. Theologie — Teiln. 1948 Amsterdam — Ehrenpromotion: 1930 Rostock, Paris, Wien, Prag. Wolff, Johannes, Pfarrer, Hauptgeschäftsführer * 1.8.1884 Lachem (Niedersachsen) † 28.2.1977 Hannover 1909 Inspektor des Alumnats und Hilfslehrer Gymnasium Hannoversch Münden, 1910 Hilfsgeistlicher Harburg und Pfr. Quickborn, 1914 Vorsteher der Pestalozzistiftung Groß Burgwedel, 1923–1960 Vorsteher Stephansstift Hannover-Kleefeld, 1945/46 Hauptgeschäftsführer Hilfswerk der EKD im Hauptbüro Hannover, 1946–1950 Leiter Landesjugendamt Hannover — 1923–1959 Mitgl. (seit 1950 Präsident) Landessynode Hannover — Vors. Landesverband Hannover des CVJM, 1924 Vors. Allgemeiner Fürsorge-Erziehungstag (AFET), jahrzehntelang ltd. Mitarb. in der Seemannsmission, 1948 Vors. Arbeitsgemeinschaft der männlichen Diakonie und der Konferenz ev. Diakonenanstalten — 1945–1969 Vors. Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen der Verbände der freien Wohlfahrtspflege — Theol. Ehrenpromotion: D. Wolff, Walther, Theologe, Superintendent, Präses * 9.12.1870 Neuwerk bei München-Gladbach † 26.8.1931 Aachen Seit 1889 Studium Greifswald, Marburg, Halle, 1893 Vikar Lobberich, 1894 Hilfsdienst München-Gladbach, 1895 Ordination und Pfr. Otzenrath, 1901–1931 Aachen, 1914–1918 Kriegsdienst, seit 1923 Superintendent Aachen, 1919–1931 Präses Provinzialsynode PK Rheinland, Vors. Provinzialkirchenrat Rheinland — Präsidiumsmitgl. Dt. Ev. Kirchentag, Mitgl. Dt. Ev. Kirchentag, stellv. Vors. Kirchensenat der Ev. Kirche der APU — Teiln. 1925 Stockholm — Hg. Evangelisches Gemeindeblatt und Die Evangelische Gemeinde (Organ der Volkskirchlichen Evangelischen Vereinigung, der sog. Mittelpartei), (1923) Revision der Rheinisch-Westfälischen Kirchenordnung — Ehrenpromotion: Dr.theol. h.c. 1921 Bonn, Dr.jur.h.c. Berlin. Wünsch, Georg, Theologe, Universitätslehrer (ST, Sozialethik) * 29.4.1887 Augsburg-Lechhausen † 22.11.1964 Hofgeismar Militärdienst, 1908 Studium (Theol., Philosophie) Erlangen, Berlin, Heidelberg, 1912–1914 Vikar Offenburg (Baden), freiwilliger Kriegsdienst, Verwundung, 1916–1922 Pfr. Meßkirch, 1919 Lic.theol. Erlangen, Mitarb. und 1923 Redakteur der Zeitschrift Die Christliche Welt, 1922 Habil., Privatdoz. Marburg, 1924 Lehrbeauftr. (Sozialethik), 1927 aoProf. und 1931–1945 oProf. Marburg (erster Lehrstuhl für Sozialethik in Deutschland), Entlassung wegen zeitweiser Nähe zum Nationalsozialismus, 1948–1955 (em.) erneute Lehrtätigkeit — Mitarb. im Volkskirchenbund Baden, führend im Bund der Religiösen Sozialisten, Vorstandsmitgl. Ev.-Sozialer Kongreß, 1953 Präsident Deutscher Bund für freies Christentum — 1929 Gründer und Hg. der Zeit-

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Wüs – Wur

schrift für Religion und Sozialismus (Verbot 1933) — 1952–1955 SPD-Stadtverordneter Marburg — Theol. Ehrenpromotion: 1925 Berlin. Wüstemann, Adolf, Theologe, Bischof * 30.12.1901 Kassel † 22.1.1965 Kassel 1921 Banklehre und Bankangestellter, 1926 Studium (Theol.) Bethel, Berlin, Marburg, 1932 Vikar Kassel, 1933 Predigerseminar Hofgeismar, 1934 Ordination und Pfr. Kassel, 1943–1944 Kriegsdienst, 1945–1962 Bischof LK Kurhessen-Waldeck — 1937 Mitgl. Erweiterter Vorstand Pfarrerverein — Mitgl. BK — Teiln. 1945 Treysa, 1948 Eisenach — Theol. Ehrenpromotion: Dr.theol. h.c. 1951 Marburg. Wurm, Theophil, Theologe, Landesbischof * 7.12.1868 Basel † 28.1.1953 Stuttgart 1887 Studium (Theol.) Tübingen, 1891 Ordination und Vikar Blaubeuren, 1892 Kirchheim/Neckar, zugleich Studium Berlin, 1894 Stadtvikar Stuttgart, 1899 Pfr. Ev. Gesellschaft Stuttgart (1901 auch Sekretär), Gefängnisseelsorger, 1913 Stadtpfr. Ravensburg, 1920 Dekan Reutlingen, 1927 Prälat Heilbronn, 1929 Kirchenpräsident LK Württemberg (1933–1949 mit dem Titel „Landesbischof“), am 14.9.1934 Beurlaubung durch Reichsbischof Ludwig Müller, am 9.10.1934 Pensionierung durch die Landessynode, beide Maßnahmen am 19.11.1934 von der DC-Kirchenleitung zurückgenommen, ab 1941 Begründung des Kirchl. Einigungswerkes zur Sammlung des zersplitterten dt. Protestantismus, Protest gegen Euthanasiemaßnahmen, 1943 gegen Vernichtung der Juden, 1937 Redeverbot, 1944 Rede- und Schreibverbot, Kontakte zur Widerstandsbewegung, zum Freiburger und Kreisauer Kreis — Mitgl. BK: Mai 1934 Reichsbruderrat — 1934/35 Lutherischer Rat, 1936 Lutherrat — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss, Dt. Ev. Kirchenbundesrat — 1945–1949 Vors. Rat der EKD, Mitverfasser des Stuttgarter Schuldbekenntnisses (19.10.1945) — vor 1914 Mitgl. Christlichsoziale Partei, 1919 Mitgl. verfassunggebende Landesversammlung Württemberg, bis 1920 MdL (DNVP) — Teiln. 1934 Barmen, 1935 Augsburg, 1945 Treysa, 1948 Eisenach, Amsterdam — Theol. Ehrenpromotion: 1929 Tübingen. Wurster, Paul, Theologe, Pfarrer, Universitätslehrer (PT) * 6.12.1860 Hohenstaufen † 4.1.1923 Tübingen Seminarist Schöntal und Urach, Studium (Theol.) Tübingen, 1883 Dr.phil. Tübingen, 1884 Studienreise Norddeutschland, Holland, England, Vikar und Pfarrverweser LK Württemberg, 1884 Gehilfe Anstalten Reutlingen bei Gustav Werner, 1885–1888 Repetent Stift Tübingen, 1888 Pfr. Heilbronn, 1903 Dekan Blaubeuren und Prof. Predigerseminar Friedberg (Hessen), seit 1904 Direktor ebd., 1907–1923 oProf. Tübingen, zugleich Frühprediger und Vorstand Ev. Predigeranstalt — 1895 Ausschussmitgl. Ev.soziale Konferenz für Württemberg, seit 1900 Mitgl. Landeskirchentag Württemberg (zeitweise als Fakultätsvertr.) — 1919 Mitgl. Landesversammlung (für die Bürgerpartei), Ausschuss für Neuordnung des Schulwesens — Theol. Ehrenpromotion: 1907 Gießen. Wurth, Klaus (Nikolaus), Theologe, Pfarrer, Präsident * 1.12.1861 Dundenheim Amt Lahr † 22.2.1948 Bretten Seit 1884 Studium (Mathematik, Naturwissenschaften) Heidelberg, Berlin, seit 1886 (Theol.) Marburg, 1891 Vikar und Pfarrverweser Epfenbach, 1892 Weingarten, 1894 Pastorationsgeistlicher Freiburg im Breisgau, 1894 Pfarrverweser Liedolsheim, 1895 Pfr.

Yor – Zah

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ebd., 1906 Bretten, 1921 Ernennung zum Kirchenrat, 1924–1933 Präsident Ev. Oberkirchenrat LK Baden — 1914 Mitgl. Generalsynode, 1921–1924 Landessynode LK Baden — Mitgl. Ev. Konferenz (Kirchlich Positive Vereinigung) in Baden, 1911–1924 Vors. — Mitgl. Dt. Ev. Kirchenausschuss, Dt. Ev. Kirchenbundesrat — 1904–1924 Schriftleiter Korrespondenzblatt der Ev. Konferenz (Kirchl.-Positive Blätter) — Theol. Ehrenpromotion: 1921 Heidelberg.

Y Yorck von Wartenburg, Paul Graf, Land- und Forstwirt * 26.1.1902 Klein-Oels (Niederschlesien) † 9.6.2002 1939–1943 Kriegsdienst, Land- und Forstwirt Klein-Oels, 1944 Verhaftung im Zusammenhang mit dem fehlgeschlagenen Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944, 1953–1966 im Auswärtigen Dienst, Generalkonsul Lyon, 1963–1966 Leiter Handelsvertretung Bukarest — Mitgl. Reichsbruderrat — 1947 Delegierter Hilfswerk der EKD bei der Suchdienstzentrale München, 1947–1950 Leiter Geschäftsstelle Zentralbüro des Hilfswerks der EKD Baden-Baden, 1950–1953 Westeuropa-Referent in der Abt. Zwischenkirchliche Hilfe und Flüchtlingsdienst des ÖRK — 1949 stellv. Mitgl. Synode der EKD — 1932/33 Mitgl. NSDAP — Teiln. 1947 Treysa, 1948 Eisenach.

Z Zänker, Otto, Theologe, Bischof * 29.6.1876 Herzkamp (Westfalen) † 30.1.1960 Bielefeld 1895–1898 Studium (Theol.) Erlangen, Greifswald, Halle, Dr.theol., 1901 Hilfslehrer Seminar der Rheinischen Missionsgesellschaft Barmen, 1903 Inspektor Tholucksches Konvikt Halle, 1905 Hilfsprediger Ev. Verein für Innere Mission Godesberg, 1906 Ordination Barmen und Vereinsgeistlicher Ev. Verein für Innere Mission Godesberg, 1908 Pfr. Viersen (Rheinland), 1912 Direktor Predigerseminar Soest, 1914–1918 und 1924 Pfr. Münster und nebenamtl. Konsistorialrat, 1925 Generalsuperintendent PK Schlesien für die Sprengel Breslau und Oppeln, Vors. Ev. Konsistorium Breslau, 1933 Bischof von Breslau, 1934 trotz Suspendierung Weiterführung des Amtes, 1941 Amtsenthebung und Ruhestandsversetzung wegen seines Eintretens für die BK, 1945 Ausweisung aus Schlesien durch den Gauleiter — Mitgl. Kirchensenat der Ev. Kirche der APU — Mitgl. Lutherischer Rat — Landesführer Innere Mission Schlesien, Vors. Gemeinschaft ev. Schlesier (Hilfskomitee), Begründer Schlesischer Gottesfreund, auf seine Anregung entstand der „Schlesische ev. Kirchentag“, dessen Präsident, 1951 Vors. Johanneswerk — Teiln. 1934 Barmen, 1935 Augsburg — Theol. Ehrenpromotion: 1922 Münster. Zahn, Karl Friedrich, Theologe, Jugendpfarrer * 30.12.1900 Viersen (Rheinland) † 19.4.1943 Feldlazarett Russland

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Zah – Zim

1918 Kriegsdienst, Studium Münster, Marburg, Tübingen, 1926 Ordination, 1927 Präsidialvikar Provinzialsynode Rheinland und Provinzialpfr. Aachen, 1931–1934 Pfr. Aachen, 1933 Ernennung zum Jugendpfr. der DEK (Reichsjugendpfr.) durch Reichsbischof Ludwig Müller, 1934 Titel Oberkirchenrat, 1940 Kriegsdienst. Zahn, Theodor (seit 1907 Ritter von), Theologe, Universitätslehrer (NT, Patristik) * 10.10.1838 Moers/Niederrhein † 15.3.1933 Erlangen Seit 1854 Studium (Theol.) Basel, Erlangen, Berlin, 1858–1861 Privatlehrer an der Schule des Vaters, Moers, 1862 Gymnasiallehrer Neustrelitz (Mecklenburg), 1865 Repetent Theol. Stift Göttingen, 1867 Lic.theol. und 1868 Habil., Privatdoz. Göttingen, Universitätsprediger, 1871 aoProf. Göttingen, 1877 oProf. Kiel, 1878 Erlangen, 1888 Leipzig, 1892–1909 erneut Erlangen — seit 1894 Mithg. Neue kirchliche Zeitschrift — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Ehrenpromotion: 1871 D. Göttingen, 1909 Dr.phil.h.c. Erlangen, Dr.litt.h.c. Zarnack, Hulda, Oberin * 6.7.1883 Wansdorf (Westhavelland) † 18.9.1977 Hannover 1900 Mitarb. Burckhardthaus (Ev. Verband für die weibliche Jugend Deutschlands, dann Ev. Institut für Jugend- und Sozialarbeit) Berlin-Dahlem, 1912 Erste Verbandssekretärin und Schriftführerin, 1917 Hilfsreferentin Kriegsamtsstelle, Reisen in die Kriegsgebiete, 1924 Direktorin Burckhardthaus, 1933–1953 Oberin — bis 1961/62 Mitwirkung in den Aufsichtsgremien des Burckhardthauses — Vors. Verband zur Pflege der weiblichen Jugend, 1946 Mitgl. Jugendkammer der EKD (Ost) — 1924 eine der Vizepräsidentinnen World YWCA, Reise in die USA — Teiln. 1948 Eisenach, 1951 World YWCA Council Beirut. Zeller, Karl, Theologe, Pfarrer, Vorsitzender * 15.11.1881 Bremen † 13.12.1950 Fischbach/Nahe 1910 Ordination, 1912 Pfr. Bergen, seit 1925 Pfarrer Fischbach, Kirchenrat, 1926–1934 Vors. Konsistorium Ev. Kirche des Landesteils Birkenfeld — Teiln. 1933 Wittenberg. Zentgraf, Rudolf, Theologe, Pfarrer, Vorsitzender * 14.12.1884 Reichenbach (Odenwald) † 27.5.1958 Lauterbach Studium Gießen, 1910 Ordination Langen und Pfarrverwalter Steinbach, Pfarrassistent Schönberg, Gustavsburg und Rüssheim, 1911 Vereinsgeistlicher für Innere Mission Darmstadt, Verwalter der Pfarrei Erbach (Odenwald) und 1913–1922 Pfr. ebd., dazwischen 1914–1918 Feldgeistlicher, 1922–1925 Landesjugendpfr. für Hessen, 1925 Oberkirchenrat Landeskirchenamt Darmstadt und Superintendent Provinz Rheinhessen, 1934–1950 Pfr. Bingenheim — 1935–1936 Vors. Landeskirchenrat, 1936–1937 Vors. Landeskirchenausschuss LK Nassau-Hessen — Vorstandsmitgl. Muhammedaner-Mission Wiesbaden — 1931 Mitgl. Historische Kommission für Hessen. Zimmerli, Walther, ref. Theologe, Universitätslehrer (AT, Religionsgeschichte, orientalische Sprachen) * 20.1.1907 Schiers Kanton Graubünden † 4.12.1983 Oberdiessbach Kanton Bern 1925–1929 Studium (Theol., altorientalische Sprachen) Zürich, Berlin, Göttingen, 1929/30 Wärter für epileptische Kranke Zürich, 1930–1933 Assistent und 1932 Lic.theol. Göttingen, Inspektor Theol. Konvikt Göttingen, 1933–1935 Pfr. Aarburg (Schweiz), 1935 aoProf. und 1938 oProf. Zürich, seit 1940 auch Hausvater ref. Studien-

Zim – Zöc

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haus und Feldprediger der schweizerischen Armee, 1947 und zeitweise 1948–1950 Gastprof. KiHo Berlin und Humboldt-Universität Berlin, 1952 oProf. Göttingen, 1952–1964 Ephorus Uhlhorn-Konvikt, 1968–1983 Ephorus Theol. Stift Göttingen, mehrere Lehrstuhlvertretungen, 1963 Gastprof. New Haven Connecticut Yale Universitiy (Divinity School), wiederholt Israelreisen — 1962 Mitgl. und 1970–1978 Präsident AdW Göttingen, 1967–1973 Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 1964–1969 Comité des études supérieures et de recherche beim Europarat Straßburg, 1965–1975 Administrative Committee of the International Association of Universities (=Welt-Rektorenkonferenz) — Mitgl. Society of Biblical Literature and Exegesis (USA), The Society for Old Testament Study (Großbritannien), 1960–1974 Vetus Testamentum (Editorial Board) und 1974 Präsident International Organization for the Study of the Old Testament — Burkitt Medaille British Academy London —Theol. Ehrenpromotion: Göttingen, Zürich, Straßburg, Edinburgh. Zimmermann, Richard, Theologe, Superintendent * 21.2.1877 Ilfeld (Harz) † 5.12.1945 Nordstemmen bei Alfeld/Leine 1896 Studium (Theol.) Berlin, 1902 Vikar Dahme, 1904 Zivil-Erzieher Kadettenkorps Köslin, 1907 Ordination und Divisionspfr. Metz, 1910 Pfr. Unterbarmen, 1914–1917 Feldgeistlicher, 1919 Pfr. Falkenrehde Kirchenkreis Potsdam, 1921 Vereinsgeistlicher Provinzialausschuss für die Innere Mission Provinz Brandenburg in Berlin-Spandau, 1927 Superintendent und Pfr. Kirchenkreis Berlin Stadt I, 1943 i. R. — 1930 Präses Verband der ev. Kirchengemeinden Berlin und 1936 Berliner Stadtsynode, 1935–1937 Vors. Provinzialkirchenausschuss Mark Brandenburg und Mitgl. Landeskirchenausschuss Ev. Kirche der APU. Zimmermann, Walter, Theologe, Pfarrer, Vizepräsident * 14.4.1902 Essen-Rüttenscheid † 15.3.1972 Berlin 1920–1922 Studium (Theol.) Jena, Greifswald, Göttingen, 1924 Ordination, Vikar, dann Pfr. Steinach, 1927–1945 Stiftspfr. Altenburg (Thüringen), 1945 Mitgl. Landeskirchenrat (Kirchenrat) Eisenach, 1946 Sachbearbeiter (Oberkirchenrat) für allgemeine Fragen, Pädogik und kirchl. Werke bei der Kirchenkanzlei der EKD, Berliner Stelle, 1949–1970 (i. R.) Vizepräsident Luth. Kirchenamt der VELKD und Leiter Berliner Stelle — Mitgl. Sydower Bruderschaft, Mitgl. BK: Mitbegründer und Mitgl. Luth. Bekenntnisgemeinschaft Thüringen, Mitgl. Landesbruderrat — 1946 stellv. Mitgl. Nachprüfungsgericht der EKD, Vors. Kirchl. Erziehungskammer, Vors. der Bibelanstalt Altenburg — Teiln. 1947 Treysa, 1948 Eisenach, Amsterdam. Zöckler, Martin, Theologe, Pfarrer * 10.9.1911 Stanislau (Galizien) † 11.1.1988 Göttingen 1929–1934 Studium Tübingen, Breslau, Erlangen, 1936 Ordination und Pfr. Ev. Anstalten Stanislau, Dezember 1939–September 1940 während der Umsiedlungszeit der Ev. Anstalten Lagerseelsorger in Umsiedlungslagern Oberfrohna (Chemnitz) und bei Litzmannstadt/Lodz, 1940–1945 Pfr. (der Unierten Ev. Kirche in Polen) Groß-Elsingen (Westpreußen) und Anstaltspfr. Diakonissenmutterhaus „Ariel“ Wolfshagen Kr. Wirsitz (Westpreußen), 1943–1945 Kriegsdienst und Lazarettaufenthalt, 1945–1951 Krankenhaus- und Diakonissenhauspfr. Stade, 1951–1979 Krankenhauspfr. Göttingen und Leiter Diakonissenmutterhaus „Ariel“ Göttingen-Weende — 1949–1982 Bevoll-

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Zöc – Zsch

mächtigter Hilfskomitee für Galiziendeutsche (dt. Landesstelle Hannover), 1952–1982 Vorstandsmitgl. Gustav-Adolf-Werk (Zweiggruppe Göttingen). Zöckler, Theodor, Theologe, Pfarrer, Anstaltsleiter * 5.3.1867 Greifswald † 18.9.1949 Stade 1885 Studium (Theol., Orientalistik) Leipzig, Greifswald, Erlangen, 1889 Ausbildung Lehrerseminar Franzburg, Seminar für Judenmission Leipzig, 1891 Judenmissionar Stanislau (Galizien), 1892 Ordination Stettin, 1900 Pfr. Stanislau, 1896 Gründer und Leiter der Anstalten in Stanislau („Bodelschwingh des Ostens“), im Ersten Weltkrieg dreimal Flucht mit der Anstalt, 1919 im polnischen Galizien Aufbau des Kirchen- und Schulwesens, Vorkämpfer der ökumenischen Verständigung mit Polen, Weihnachten 1939 Umsiedlung in den Warthegau, Scheitern des Neuanfangs an der NS-Kirchenpolitik, Aufenthalt Lissa, nach 1945 Siedlungswerk für Ostflüchtlinge Stade — Theol. Ehrenpromotion: D. Zoellner, Wilhelm, Theologe, Generalsuperintendent * 30.1.1860 Minden † 16.7.1937 Düsseldorf-Oberkassel 1879–1882 Studium Leipzig, Halle, Bonn, 1885 Ordination, 1886 Hilfsprediger Friedrichsdorf, 1888 Adjunkt, 1889 Pfr. ebd. und Wupperfeld, 1897 Vorsteher Diakonissenanstalten Kaiserswerth, 1905–1930 Generalsuperintendent Westfalen in Münster, i. R., 1935–1937 Vors. Reichskirchenausschuss, Wirklicher Geh. Oberkonsistorialrat — 1918 Mitgl. Vertrauensmännerrat und dessen Verfassungsausschusses der Ev. Kirche der APU, 1921 und 1922 als Berichterstatter Teiln. an der verfassunggebenden Kirchenversammlung der Ev. Kirche der APU, Mitgl. Kirchensenat Ev. Kirche der APU (1929), Dt. Ev. Kirchenausschuss — April 1933 vor den Verfassungsverhandlungen für die DEK Veröffentlichung eines „Aufrufs an alle Lutheraner“ zum Zusammenschluss der Kirchen auf klarer Bekenntnisgrundlage, Vorstandsmitgl. Ev.-Luth. Vereinigung in der Ev. Kirche der APU, 1934/35 Mitgl. Lutherischer Rat, Mitgl. Engere luth. Konferenz in der Ev. Kirche der APU — 1936 Vors. Theologische Kammer der DEK — 1906 Gründer und bis 1930 Vors. Westfälische Frauenhilfe, 1909 Initiator zur Gründung Verein der Frauenhülfe für das Ausland, 1931–1935 erster Vors. Reichsfrauenhilfe Potsdam — 1915 erster Vors. Diakonissenhaus Sarepta Bethel — Mitgl. Fortsetzungsausschuss Stockholmer Bewegung für Praktisches Christentum, in der Lausanner Bewegung für Glaube und Kirchenverfassung (Faith and Order) Verbindungsmann zum Dt.-Ev. Kirchenbund — 1925 Teiln. Stockholm — Hg. Der Armen und -Krankenfreund, Zeitschrift für die Diakonie der ev. Kirche — Theol. Ehrenpromotion: D. Zscharnack, Leopold, Theologe, Universitätslehrer (KG) * 22.8.1877 Berlin † 19.8.1955 Kassel Studium (Theol.) Berlin, 1901 Dr.phil., Inspektor Gymnasialalumnat Gartz/Oder, 1906 Habil., Privatdoz. und 1910 Titularprof. Berlin, 1916–1918 Feldgeistlicher, 1921 oProf. Breslau, 1925–1945 Königsberg, 1948 HonProf. Marburg — seit 1935 Mitgl. Konsistorium Königsberg, nach Kriegsende Konsistorialrat Landeskirchenamt Hessen — Mitgl. Zentralvorstand Ev. Bund — Hg. Zeitschrift für Kirchengeschichte (1919), Mithg. RGG 1. und 2. Aufl. — 1919 Gründungsmitgl. Gesellschaft für Kirchengeschichte — Theol. Ehrenpromotion: D.theol.

Abkürzungen

Abt. a. D. AdW AELK amtl. aoProf. aplProf. APU Arb. AT Aufl. A. und H. B. BBC Bez. BK BVP CA CARE CDU Christl., christl. CRALOG CSU CSVD CVJM DAF DC DCSV DD. DDP DDR DEK DEMAG DG d. J. D.mult. DNVP Doz.

Abteilung außer Dienst Akademie der Wissenschaften Allgemeine Evangelisch-Lutherische Konferenz amtlich außerordentlicher Professor außerplanmäßiger Professor Altpreußische Union Arbeiter Altes Testament Auflage Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses British Broadcasting Company Bezirk Bekennende Kirche Bayerische Volkspartei Centralauschuß Cooperative for American Remittances to Europe Christlich Demokratische Union Christlich, christlich Council of Relief Agencies Licensed for Operation in Germany Christlich Soziale Union Christlich-Sozialer Volksdienst Christlicher Verein Junger Männer Deutsche Arbeitsfront Deutsche Christen Deutsche Christliche Studentenvereinigung Doctor of divinity Deutsche Demokratische Partei Deutsche Demokratische Republik Deutsche Evangelische Kirche Deutsche Maschinenfabrik AG Dogmengeschichte der Jüngere Doctor multiplex Deutschnationale Volkspartei Dozent, Dozentin

286 Dr.h.c. Dr.jur. Dr.med. Dr.phil. Dr.rer.pol. Dr.theol. DStP Dt., dt. D.(theol.) DVP Ebd., ebd. Einstw., einstw. EKD EKU em. epd EV., ev. Fa. Fak. Frh. FU Geh., geh. geistl. Gestapo GVP Habil. hauptamtl. H. B. Hg. Hl., hl. HonProf. IM i. R. i. W. jur. Jur.Fak. Kath., kath. KG Kgl. KiHo Kirchl., kirchl. komm. korr. KPD

Abkürzungen Doctor honoris causa Doktor der Rechtswissenschaften Doktor der Medizin Doktor der Philologie Doctor rerum politicarum Doktor der Theologie Deutsche Staatspartei Deutsch, deutsch(e/r) Doktor der Theologie ehrenhalber Deutsche Volkspartei Ebenda, ebenda Einstweilig/einstweilig Evangelische Kirche in Deutschland Evangelische Kirche der Union emeritiert Evangelischer Pressedienst Evangelisch, evangelisch(e/r) Firma Fakultät Freiherr Freie Universität Geheim, geheim(er) geistlich Geheime Staatspolizei Gesamtdeutsche Volkspartei Habilitation hauptamtlich Helvetischen Bekenntnisses Herausgeber, Herausgeberin Heilig, heilig Honorarprofessor, Honorarprofessorin Inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit im Ruhestand im Wartestand juristisch Juristische Fakultät Katholisch, katholisch Kirchengeschichte königlich Kirchliche Hochschule Kirchlich, kirchlich kommissarisch korrespondierend Kommunistische Partei Deutschlands

Abkürzungen Kr. KZ LDPD Lehrbeauftr. Lehrstuhlvertr. Lic.theol. LK ltd. Luth., luth. MdB MdL MdR Meth., meth. Mitarb. Mitgl. Mithg. nebenamtl. NKWD NS, ns. NSDAP NSDDB NSDFB NSKK NSLB NSV NT ÖRK oHonProf. oProf. P.E.N. Pfr. Phil.Fak. PK Privatdoz. Prof. Prot., prot. PT Ref., ref. Reg.Bez. RGG röm.-kath. SA SBZ

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Kreis Konzentrationslager Liberaldemokratische Partei Deutschlands Lehrbeauftragte, Lehrbeauftragter, Lehrbeauftragung Lehrstuhlvertreter, Lehrstuhlvertreterin Lizentiat der Theologie Landeskirche leitend Lutherisch, lutherisch(e/r) Mitglied des Bundestags Mitglied des Landtags Mitglied des Reichstags Methodistisch, methodistisch Mitarbeit, Mitarbeiter, Mitarbeiterin Mitglied Mitherausgeber, Mitherausgeberin nebenamtlich Narodny Kommissariat Wnutrennich Del (Volkskommissariat für Inneres) Nationalsozialistisch, nationalsozialistisch Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Nationalsozialistischer Deutscher Dozentenbund Nationalsozialistischer Deutscher Frontkämpferbund Nationalsozialistisches Kraftfahr-Korps Nationalsozialistischer Lehrerbund Nationalsozialistische Volkswohlfahrt Neues Testament Ökumenischer Rat der Kirchen ordentlicher Honorarprofessor, ordentliche Honorarprofessorin ordentlicher Professor, ordentliche Professorin Poets, Essayists, Novelists Pfarrer, Pfarrerin Philosophische Fakultät Provinzialkirche Privatdozent, Privatdozentin Professor, Professorin Protestantisch, protestantisch Praktische Theologie Reformiert, reformiert(e/r) Regierungsbezirk Die Religion in Geschichte und Gegenwart römisch-katholisch Sturmabteilung Sowjetische Besatzungszone

288 SD SDR SED SELK SMAD SPD SS ST staatl. Stellv., stellv. Teiln. TH Theol., theol. Theol.Fak. Titularprof. TU u. a. UDoz. Umhabil. UNESCO USA VDSt VELKD Veröffentl. VKL Vors. Weltl., weltl. Wiss., wiss. YMCA YWCA z. D.

Abkürzungen Sicherheitsdienst Süddeutscher Rundfunk Sozialistische Einheitspartei Deutschlands Selbständige Evangelisch-lutherische Kirche Sowjetische Militäradministration in Deutschland Sozialdemokratische Partei Deutschlands Schutzstaffel Systematische Theologie staatlich Stellvertreter, Stellvertreterin, stellvertretend Teilnahme, Teilnehmer, Teilnehmerin Technische Hochschule Theologie, theologisch(e/r) Theologische Fakultät Titularprofessor Technische Universität unter anderem Universitätsdozent, Universitätsdozentin Umhabilitation United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization United States of America Verein Deutscher Studenten Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands Veröffentlichung Vorläufige Kirchenleitung der Deutschen Evangelischen Kirche Vorsitz, Vorsitzende, Vorsitzender Weltlich, weltlich(e/r) Wissenschaftlich, wissenschaftlich Young Men’s Christian Association Young Women’s Christian Association zur Disposition

Glossar

Amsterdam 1948

Erste Vollversammlung (Gründungsversammlung) des Ökumenischen Rates der Kirchen vom 22.8. bis 4.9.1948.

Arier-Paragraph, kirchlicher

Bezeichnung für die in Anlehnung an die Reichsgesetzgebung von der Generalsynode der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union am (später von weiteren Landeskirchen) 5.9.1933 übernommenen kirchengesetzlichen Bestimmungen, wonach Personen „nichtarischer“ Abstammung bzw. mit „Nichtariern“ Verheiratete nicht in den Kirchendienst aufgenommen bzw. daraus entlassen werden sollten.

Augsburg 1935

Dritte Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche vom 4. bis 6.6.1935.

Bad Oeynhausen 1936

Vierte Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche vom 17. bis 22.2.1936.

Barmen 1934

Erste Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche vom 30. bis 31.5.1934.

Berlin 1910

Fünfter Weltkongress für Freies Christentum und religiösen Fortschritt vom 5. bis 10.8.1910.

Berlin 1934

Nationalsynode der Deutschen Evangelischen Kirche am 9.8.1934.

Berlin 1966

Weltkongress für Evangelisation.

Berlin-Dahlem 1934

Zweite Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche vom 19. bis 20.10.1934.

Bethel 1949

Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 9. bis 13.1.1949.

Detmolder Kreis

In dieser Arbeitsgemeinschaft von 1947 strebten Vertreter von lutherischen Kirchen (Lübeck, Oldenburg, Württemberg) und Unionskirchen mit lutherischen Gemeinden (Berlin-Brandenburg, Bremen, Frankfurt am Main, Hessen, Kirchenprovinz Sachsen, Kurhessen-Waldeck, Nassau, Pommern, Rheinland, Westfalen) die Konstituierung der Evangelischen Kirche in Deutschland als einer bekenntnisbestimmten Kirche an.

290

Glossar

Devaheim-Skandal

Die Deutsche Evangelische Heimstättengesellschaft m. b. H. (Devaheim) wurde am 20. Mai 1926 vom CentralAusschuß für die Innere Mission, zusammen mit einigen evangelischen Verbänden und dem Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband gegründet. Später kamen weitere Konzerne dazu, etwa die Deutsche Entschuldungsund Zweckspar-Aktiengesellschaft (Deuzag); damit wurde eine Einrichtung der Inneren Mission mit rein wirtschaftlich agierenden Unternehmen verquickt. 1931 kam es zum Zusammenbruch mit Konkursanmeldung der Gesellschaften.

Edinburgh 1910

Erste Internationale Weltmissionskonferenz vom 14. bis 23.6.1910.

Edinburgh 1937

Zweite Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung (Faith and Order) vom 3. bis 18.8.1937.

Eisenach 1948

Kirchenversammlung der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 9. bis 13.7.1948.

Evanston 1954

Zweite Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen vom 15. bis 31.8.1954.

Frankfurt/Main 1945

Tagung des Bruderrates der Bekennenden Kirche (Mitglieder des Reichsbruderrats, der Landes- und Provinzialbruderräte) vom 21. bis 23.8.1945.

Freiburger Kreis

Der Kreis von Universitätsprofessoren und Pfarrern der Bekennenden Kirche bildete sich im Dezember 1938 nach der „Reichspogromnacht“ in Opposition zum totalitären Regime des Nationalsozialismus; er erarbeitete Papiere für ein neues gesellschaftliches System nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes und hielt Kontakt zu anderen Widerstandskreisen.

Gebetsliturgie

Angesichts der drohenden Kriegsgefahr während der sog. Tschechenkrise gab die Zweite Vorläufige Kirchenleitung eine Liturgie für einen Gebetsgottesdienst am 30.9.1938 heraus, in der u. a. die Sünden des Volkes bekannt wurden und um Abwendung des Krieges gebetet wurde.

Hannover 1952

Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds vom 25.7. bis 3.8.1952.

Heimtückegesetz

Gesetz gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniformen vom 20.12.1934.

Helsinki 1963

Vierte Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds vom 30.7. bis 11.8.1963.

Glossar Helsinki 1965

291

World Congress for Peace, National Independance and General Disarmament (Weltfriedenskongress) vom 10. bis 15.7.1965

Hilfswerk der Evangelischen Das Hilfswerk entstand nach Kriegsende als zentrale kirchKirche in Deutschland liche Hilfsorganisation der Evangelischen Kirche in Deutschland mit vielen Hauptbüros in einzelnen Landeskirchen. Jerusalem 1928

Zweite Weltmissionskonferenz (Internationaler Missionsrat) vom 24.3. bis 8.4.1928.

Jungreformatorische Bewegung

Zusammenschluss vorwiegend jüngerer Theologen, die eine loyale Haltung gegenüber dem NS-Staat und die Bindung an das deutsche Volk mit dem Recht der Kirche auf Eigenständigkeit sowie Reformbestrebungen verbinden wollten. Der „Ruf zur Sammlung“ vom 11.5.1933 richtete sich gegen radikale Thesen der Deutschen Christen.

Kanzelparagraph („Maulkorberlaß“)

„Verordnung betr. die Wiederherstellung geordneter Zustände in der DEK“ vom 4.1.1934 von Reichsbischof Ludwig Müller erlassen, mit ihr war Kirchenbeamten und Geistlichen jede Art von öffentlicher Äußerung über die Verkündigung hinaus untersagt.

Kirchliches Einigungswerk

Versuch des württembergischen Landesbischofs Theophil Wurm seit dem Kriegsjahr 1941, die zersplitterte evangelische Kirche Deutschlands unter Ausschluss der Deutschen Christen zu einigen.

Kopenhagen 1929

Zweiter Lutherischer Weltkonvent vom 26.6. bis 4.7.1929.

Kreisauer Kreis

Nach dem Ort ihrer Zusammenkünfte, dem Gut Kreisau (Niederschlesien) des Grafen Helmuth von Moltke, benannte Widerstandsbewegung, die 1942 entstand. Der Kreis umfasste ohne formelle Mitgliedschaft Persönlichkeiten unterschiedlicher Herkunft und politischer Einstellungen.

Lausanne 1927

Erste Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung (Faith and Order) vom 3. bis 21.8.1927.

Lund 1952

Internationale Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung (Faith and Order) vom 15. bis 28.8.1952.

Lutherischer Rat 1934/35

Begründet von lutherischen Kirchenführern, Professoren und Theologen am 24./25.8.1934 unter dem Vorsitz von Landesbischof August Marahrens.

Lutherrat

Rat der Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, nach der Spaltung der Bekennenden Kirche gegründet am 11./18.3.1936 als Leitungsgremium neben der VKL II.

292

Glossar

Minneapolis 1957

Dritte Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds vom 15. bis 25.8.1957.

Nairobi 1975

Fünfte Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen vom 23.11. bis 10.12.1975.

Neu Delhi 1961

Dritte Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen vom 19.11. bis 5.12.1961.

Northfield 1935

Konferenz der Missionsgesellschaften in Großbritannien und Irland vom 12. bis 15.6.1935.

Oud Wassenar 1919

Tagung des Weltbundes für Internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen (Komitee) vom 1. bis 4.10.1919.

Oxford 1937

Zweite Weltkonferenz für Praktisches Christentum vom 12. bis 26.7.1937.

Peking 1922

Internationale Konferenz des Christlichen Studentenweltbunds (Generalkomitee) vom 4. bis 9.4.1922.

Sportpalastkundgebung

Großkundgebung der Glaubensbewegung „Deutsche Christen“ des Gaues Groß-Berlin im Berliner Sportpalast am 13.11.1933; dort wurde eine Entschließung angenommen, den „Arierparagraphen“ (vgl. oben) in der Kirche zu übernehmen, das Alte Testament zu entfernen, ein „artgemäßes“ Christentum sowie eine heldische Jesusgestalt einzuführen.

St. Gallen 1932

Kongress für freies Christentum.

Stockholm 1925

Internationale Konferenz (Gründungskonferenz) für Praktisches Christentum (Life and Work) vom 19. bis 30.8.1925.

Stuttgarter Schulderklärung

Erklärung des Rates der EKD vom 18./19.10.1945 vor Vertretern des Ökumenischen Rates der Kirchen.

Tambaram (Madras) 1938

Dritte Weltmissionskonferenz (Internationaler Missionsrat) vom 12. bis 29.12.1938.

Treysa 1945

Kirchenversammlung der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 27. bis 31.8.1945.

Treysa 1947

Kirchenversammlung der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 5. bis 6.6.1947.

Uppsala 1968

Vierte Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen vom 4. bis 20.7.1968.

Vorläufige Kirchenleitung I

Leitungsorgan der Bekennenden Kirche von 1934 bis 1936. Vorläufige Kirchenleitung II Leitungsorgan der Bekennenden Kirche, das seit Februar/ März 1936 nach der Spaltung der Bekennenden Kirche neben dem Lutherrat herausgestellt wurde.

Glossar

293

Weimarer Lutherausgabe

Nicht abgeschlossene kritische Werkausgabe, begonnen 1883, mit bisher über 100 veröffentlichten Bänden.

Whitby 1947

Weltmissionskonferenz (Internationaler Missionsrat) vom 2. bis 4.7.1947.

Willingen 1952

Weltmissionskonferenz (Internationaler Missionsrat) vom 5. bis 21.7.1952. Nationalsynode der Deutschen Evangelischen Kirche am 27.9.1933.

Wittenberg 1933

Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte 5HLKH $ 4XHOOHQ +HUDXVJHJHEHQ YRQ 6LHJIULHG +HUPOH XQG +DUU\ 2HONH

13: 'LH 3URWRNROOH GHV 5DWHV GHU (YDQJHOLVFKHQ .LUFKH LQ 'HXWVFKODQG

Bände 5 u. 6: 'LH 3URWRNROOH GHV 5DWHV GHU (YDQJHOLVFKHQ .LUFKH LQ 'HXWVFKODQG

Band 4: 1950. Bearbeitet von Anke Silomon 2006. Ca. 650 Seiten, geb. ISBN 10: 3-525-55763-9 ISBN 13: 978-3-525-55763-1 (Erscheint im November 2006)

Band 1: 1945 / 1946. 1995. XLVIII, 971 Seiten, geb. ISBN 10: 3-525-55756-6 ISBN 13: 978-3-525-55756-3 Band 2: 194 19477 / 1948. 1997. XXVIII, 851 Seiten, geb. ISBN 10: 3-525-55754-X ISBN 13: 978-3-525-55754-9

11: 'LH 3URWRNROOH GHV 5DWHV GHU (YDQJHOLVFKHQ .LUFKH LQ 'HXWVFKODQG Band 3: 1949. Bearbeitet von Karl-Heinz Fix 2006. 587 Seiten, geb. ISBN 10: 3-525-55762-0 ISBN 13: 978-3-525-55762-4

10: Harald Schultze (Hg.)

%HULFKWH GHU 0DJGHEXUJHU .LUFKHQ OHLWXQJ ]X GHQ 7DJXQJHQ GHU 3URYLQ]LDOV\QRGH Õ 2005. 744 Seiten, geb. ISBN 10: 3-525-55760-4 ISBN 13: 978-3-525-55760-0

9: 'LH 3URWRNROOH GHU .LUFKOLFKHQ 2VWNRQIHUHQ] Õ Bearb. von Michael Kühne. 2005. 494 Seiten, geb. ISBN 10: 3-525-55759-0 ISBN 13: 978-3-525-55759-4

8: 'LH 3URWRNROOH GHV 5DWHV GHU (YDQJHOLVFKHQ .LUFKH LQ 'HXWVFKODQG Band 5: 1951. Bearb. von Dagmar Pöpping. 2005. 647 Seiten, geb. ISBN 10: 3-525-55758-2 ISBN 13: 978-3-525-55758-7

7: Matthias Weindel

/HEHQ XQG /HUQHQ KLQWHU 6WDFKHOGUDKW Die Evangelischen Lagergemeinden und Theolo Theolo-gischen Schulen in England, Italien und Ägypten. Eine Dokumentation. 2001. 462 Seiten,Vorwort von Gerhard Schäfer, geb. ISBN 10: 3-525-55757-4 ISBN 13: 978-3-525-55757-0

Bände 1 u.4: 9HUDQWZRUWXQJ I¾U GLH .LUFKH Stenographische Aufzeichnungen und Mitschriften von Landesbischof Hans Meiser 1933-1955. Bearb. von Hannelore Braun und Carsten Nicolaisen Band I: Sommer 1933 bis Sommer 1935 1985. XLIV, 590 Seiten mit 1 Porträt, geb. ISBN 10: 3-525-55751-5 ISBN 13: 978-3-525-55751-8 Band II: Herbst 1935 bis Frühjahr 1937 1993. XXXII, 723 Seiten mit 15 Abb., geb. ISBN 10: 3-525-55755-8 ISBN 13: 978-3-525-55755-6

3: 'LH HYDQJHOLVFKH .LUFKH QDFK GHP =XVDPPHQEUXFK Berichte ausländischer Beobachter aus dem Jahre 1945. Bearbeitet von Clemens Vollnhals 1988. XLV, 392 Seiten, geb. ISBN 10: 3-525-55753-1 ISBN 13: 978-3-525-55753-2

2: Erich Dinkler/Erika Dinkler-von Schubert (Hg.)

7KHRORJLH XQG .LUFKH LP :LUNHQ +DQV YRQ 6RGHQV

Briefe und Dokumente aus der Zeit des Kirchenkampfes 1933-1945. Bearbeitet von Michael Wolter 2., durchgesehene Auflage 1986. 403 Seiten, 1 Frontispiz, kart. ISBN 10: 3-525-55752-3 ISBN 13: 978-3-525-55752-5

Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte Reihe B: Darstellungen. Herausgegeben von Siegfried Hermle und Harry Oelke

47: Siegfried Hermle / Claudia Lepp / Harry Oelke (Hg.)

44: Karoline Rittberger-Klas

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.LUFKHQSDUWQHUVFKDIWHQ LP JHWHLOWHQ 'HXWVFKODQG

Protestantismus und soziale Bewegungen in den 1960er und 70er Jahren 2006. Ca. 408 Seiten, geb. ISBN 10: 3-525-55748-5 ISBN 13: 978-3-525-55748-8

Am Beispiel der Landeskirchen Württemberg und Thüringen 2006. 368 Seiten, geb. ISBN 10: 3-525-55746-9 ISBN 13: 978-3-525-55746-4

In den Beiträgen des Bandes werden die Wechselwirkungen zwischen Protestantismus und neuen sozialen Bewegungen in den von Dynamik und Liberalisierung gekennzeichneten 1960er und 70er Jahren untersucht.

Rittberger-Klas beschreibt am Beispiel der Landeskirchen Württemberg und Thüringen erstmals die Entwicklung der kirchlichen Partnerschaften unter den sich wandelnden kirchlichen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von 1949 bis 1990.

46: Katharina Kunter

(UI¾OOWH +RIIQXQJHQ XQG ]HUEURFKHQH 7U¦XPH Evangelische Kirchen in Deutschland im Spannungsfeld von Demokratie und Sozialismus (1980–1993) 2006. Ca. 360 Seiten, geb. ISBN 10: 3-525-55745-0 ISBN 13: 978-3-525-55745-7

43: Jens Bulisch

(YDQJHOLVFKH 3UHVVH LQ GHU ''5 »Die Zeichen der Zeit« (1947–1990) 2006. 496 Seiten mit mit 2 Abbildungen und 3 Grafiken, geb. ISBN 10: 3-525-55744-2 ISBN 13: 978-3-525-55744-0

Die Studie untersucht das gesellschaftspolitische Engagement von Christen, insbesondere Protestanten, in Deutschland im konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung von 1980–1993.

Die Studie untersucht auf umfangreicher archivalischer Grundlage die Möglichkeiten und Handlungsspielräume der Evangelischen Kirche in der DDR im Spiegel ihrer Publikationsorgane. Im Zentrum steht dabei die Zeitschrift »Die Zeichen der Zeit«.

45: Anke Silomon

42: Claudia Lepp

Der Ost-West-Dialog der deutschen evangelischen Kirchen 1969–1991 2006. 764 Seiten, geb. ISBN 10: 3-525-55747-7 ISBN 13: 978-3-525-55747-1

Die Ost-West-Gemeinschaft der evangelischen Christen und di diee deutsche Teilung (194 (19455 -1969) 2005. 1.028 Seiten, geb. ISBN 10: 3-525-55743-4 ISBN 13: 978-3-525-55743-3 (Ältere Bände auf Anfrage)

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